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1000 Jahre
Katzenelnbogener und nassauer Adel, Automobile,
Badehäuser, Bastarde, Bier, Burgen, Duelle, Fürsten
von Isenburg und Schönborn, Gasthöfe, Juden, Kunst,
Kurgäste, Mätressen, Mittelrheintalromantik,
Nassauische Kleinbahn, NS, Postkutschen, Raubritter,
Räuber, Telefon, Schnaps und Wein ... uvm
rund um
Katzenelnbogen und Hahnstätten mit Bacharach, Bad Ems,
Bad Schwalbach, Braubach, Diez, Limburg, Nassau,
Nastätten, Runkel, St Goar und St Goarshausen.
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Ausführliche
Informationen auch zu Schönborn, Isenburg, Westerburg ua
sind hier zu finden: Chronik Rhein-Main.
1945 Das
NSDAP Parteiorgan für den Gau Hessen-Nassau, die
Tageszeitung Rhein-Mainische Zeitung, verkündet
unter der Überschrift Kein Deutscher fällt in die
Hände des Feindes den Aufruf von Jakob
Sprenger (61) der
sofortigen totalen Räumung der Städte Darmstadt,
Offenbach, Frankfurt am Main, Wiesbaden, des gesamten
Kreises Groß-Gerau, des Kreises Bergstraße bis zur
Kammhöhe des Odenwaldes, des Kreises Darmstadt-Land bis
etwa 10 Kilometer ostwärts der Stadt Darmstadt, des
gesamten Kreises Maintaunus sowie einer
10-Kilometer-Zone ostwärts des Rheines in den Kreisen
Rheingau-St Goarshausen und Unterwesterwald an ohne
anzugeben, wohin evakuiert werden soll. - In Limburg
flieht der aus Wiesbaden zugezogene limburger NSDAP
Bürgermeister Willi Hollenders (--),
der in einer Villa an der Schiede wohnt, vor den
Amerikanern. - Das in Limburg an der Lahn geborene SA
und NSDAP Mitglied Rechtsanwalt Heinrich Anton Wolf
(37) ist anklagender
Staatsanwalt am danziger Sondergericht, das der Gestapo
und dem SD zuarbeitet (1962
hessisches Landtagsmitglied, Bundesverdienstkreuz).
- In Nassau fallen Bomben. Das nassauer Kurbad dient als
Lazarett. - In Nassau Scheuern sind in der Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
insgesamt 153 Behinderte zu Tode gekommen. - In
Diez wird der deutsche Fußballtrainer Fritz Korbach
geboren. - In Bad Ems fällt nach der Bombardierung der
Strom aus, wodurch die Bergwerksstollen vollaufen und
nicht mehr weiter betrieben werden. - In Montabaur ist
der in Wiesbaden geborene stadeckener Weinhändler SA
Standartenführer Moritz Cramer (26)
unterwesterwald NSDAP Kreisleiter. - In Limburg kommt es
beim Einmarsch der Amerikaner zu Schußwechseln, bei
denen es zahlreiche Tote gibt. - In Nastätten wird die
Zwangsarbeiterin Oder Alla Kottkaß, die auf dem Hof,
Sommerfrische und Gasthaus Aftholderbach getanzt
hat, zu 30 Reichsmark Strafe verurteilt. - In Holzhausen
an der Haide stürzt ein viermotoriger englischer Bomber
im Hammersbom an der Grenze zu Rettert ab und bei
Artilleriebeschuß wird das Pfarrhaus getroffen, in dem
sich 15 Personen versteckt haben. - Bei Bogel greifen
deutsche Truppen die heranrückenden Ameriker an. - In
Limburg richtet das KZ Dachau eine SS
Eisenbahnbaubrigade ein, deren 504 ausländische
Zwangsarbeiter in Eisenbahnwaggons eingesperrt sind und
von SS und älteren Eisenbahnern bewacht werden. Viele
Zwangsarbeiter erkranken an Typhus. Zwangsarbeiter
werden wahllos erschossen. SS Mann Johann Penkowski ist
dabei besonders blutrünstig und mordet in einem Wald in
der Nähe von Limburg. Bei der Evakuierung der
Zwangsarbeiter, sterben zahllose Menschen auf ihrem
Todesmarsch ins KZ Buchenwald. - In Katzenelnbogen
fallen zwei Bomben. Eine auf das Haus des
katzenelnbogener NSDAP Ortsgruppenleiter Zahnarzt
Schmidt, Römerberg 1 und eines auf das Haus von
Ferdinand Biel wo es zwei Tote gibt. - In Bad Schwalbach
werden einige Bestände des frankfurter Instituts zur
Erforschung der Judenfrage nach Thüringen
abtransportiert. - In Limburg wird das
Reichsbahnausbesserungswerk bei einem
Fliegerbombenangriff von über 100 Bomben zu 85 %
zerstört. - 16 in Holzhausen an der Haide geborene Juden
sind in KZs ermordet worden. - In Holzhausen an der
Haide wird die Goldene Hochzeit der Eheleute Heinrich
und Elisabeth Vogt durch einen Tieffliegerangriff
beendet. - Straßenkämpfe in Mainz. - In Limburg flieht
die Bevölkerung in den Luftschutzkeller
Schafsbergstollen hinter der Theodor-Heuss-Schule
Freiherr-vom-Stein-Platz 3. - In Limburg lehnen im
Domstollen der aus Wiesbaden Dotzheim stammende Kaufmann
und limburger NSDAP Bürgermeister Willi Hollenders (--), der in Birlenbach geborene
limburgunterlahn NSDAP Kreisleiter Karl Ohl (41),
der städtische Polizei Hauptmann August Schlicht (50) und der Leiter der
Wehrbezirkskommandantur Oberstleutnant Maxeiner (--)
Schiede 28 (20 17 Musik Sandner)
die bedingungslose Kapitulation ab, sprengen die alte
steinerne Brücke nachdem bereits einige amerikanische
Panzer in die Stadt gerollt sind, die staffeler
Eisenbahnbrücke und einen Bogen der Autobahnbrücke,
wodurch weitere Bögen einstürzen und die Lahn aufgestaut
wird. Der Volkssturmführer SA Sturmbannführer Schaub (--) und sein Vertreter Lieber (--) befehlen die Verteidigung.
- In Niedertiefenbach sind Karoline Ackermann, David,
Hedwig, Löb, Ludwig, Moses und Sally Goldschmidt und
Berta Levy im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. -
In Obertiefenbach sind Ilse, Paula und Leopold Hermann,
Ruth und Sally Hermann, Albert, Arthur, Jenny und
Sigmund Herz, Rosa Reinhard, Moritz Rosenberg und Regina
Rothschild im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. -
In Kördorf sind Jenny Berg, Sabine Goldschmidt, Martha
Hartogs, Franziska Leopold, Adolf, Leo, Moritz, Rosa und
Thea Löwenberg, Bertha und Salomon Seligmann im Rahmen
der Judenvernichtung umgekommen. - In Attenhausen sind
Paula Herz, Johannaa Leopold, Hermann, Karl und Martha
Sonneberg, Hedwig, Hilda und Walter Stern im Rahmen der
Judenvernichtung umgekommen. - In Bremberg sind Caroline
Blum und Adolfina Strauß im Rahmen der Judenvernichtung
umgekommen. - In Hahnstätten sind Moritz Adler, Max
Hermann, Clotilde und Greta Strauß im Rahmen der
Judenvernichtung umgekommen. - In Diez sind Martha
Bassing, Henriette Bender, Bianca Bettmann, Lina
Blumenthal, Hedwig Frank, Willi Fuld, Ernest Hecht,
Berta Kadden, Ludwig Kahn, Elsbeth Koekoek, August,
Fanny, Gustav, Hermann, Julius, Mathilde, Rudolf und
Siegfried Königsberger, Julius und Paul Lehmann,
Siegmund und Sofie Levita, Brigitte Liebmann, Erna Eva
Lindemeyer, Sydney Lomnitz, Vessi Meyer, Clothilde
Rosenthal, Rosa Schäfer, Emma Stein, Isaak Strauß,
Johanna Trier, Rosa Ulmann und Bernhard Wolff im Rahmen
der Judenvernichtung umgekommen. - Im Rhein-Lahn-Kreis
sind in KZs, auf dem Weg dorthin oder durch Selbstmord
dabei der jüdischen Bevölkerung umgekommen: In Bad Ems
35, Oberlahnstein 21, Nastätten und Flacht 15, Diez und
Nassau 14, Geisig und Isselbach 13, Niederlahnstein,
Seelbach, Welterod, Holzappel und Lierschied 5, Nochern,
Ruppertshofen, Weyer, Attenhausen und Cramberg 4,
Niever, Obertiefenbach, Niedertiefenbach und
Niederneisen 3, Balduinstein, Bogel, Kördorf, Kamp,
Singhofen, Wasenbach, Miehlen, St Goarshausen,
Holzhausen, Hahnstätten, Buch, Braubach und Bornich 1. -
In Bad Ems räumt Polizeimeister Molitor vor dem
Eintreffen der Amerikaner sein eigenes Wehrmachtsdepot
aus und lässt es niederbrennen. 9.000 Portionen
Einsatzverpflegung, Säcke und Kisten fahren lahnaufwärts
bis Geilnau, wo sie geplündert werden. Obwohl am
Höhenhaus die Verteidigung flieht, stellen vor der mit
einem riesigen Rot-Kreuz-Banner gekennzeichneten
Brunnenhalle zehn junge Soldaten ein leichtes Geschütz
auf. Eine Oberschwester des Lazaretts kann sie von ihrem
Vorhaben abbringen. - In Bad Ems gibt es einige
Granateneinschläge. - In Limburg kommt es zu
Schusswechseln mit zahlreichen Toten. - Die rechte Hand
des frankfurter NSDAP Gauleiters, SS Standartenführer
und maßgeblicher hessennassauer T4
Euthanasiemord-Verantwortliche Fritz
Bernotat (55) flieht
nach Fulda wo er in Neuhaus als Otto Kallweit
unbehelligt bis zu seinem Tod weiterlebt. Erst als seine
Witwe Witwenrente beantragt fliegt der Schwindel auf. -
In Limburg sind 378 Limburger im Krieg gestorben, davon
195 Zivilisten (20 17 bei
limburg.de werden keine Zwangsarbeitsopfer erwähnt).
- In Bad Ems zieht der durch Bombenangriffe aus Nassau
vertriebene bad emser Kaiser Wilhelm Institut
Ernährungsfachmann Heinrich Kraut (48)
mit seiner Frau Klara (46)
und seiner Tochter Charlotte Elisabeth (13)
im Schloss Balmoral ein. - In Bad Ems sind alle
Lazarette, sogar der Theatersaal des Kurhauses mit
Verwundeten und Sterbenden überfüllt. Gegenüber feiert
der Oberbefehlshaber West mit seinem Stab und einer Frau
in einem weißen Pelzmantel im Hotel Vier
Jahreszeiten Römerstraße 5. - In
Bad Ems müssen 450 Greise und Kinder den Endkampf
führen. Selbst 14 Jährigen wird bei einer Weigerung mit
dem Standgericht und dem Tod gedroht. - In Nievern gibt
es die Brauerei Diefenbach. - Die vereinigten Gemeinden
Katzenelnbogen und Klingelbach werden nach 5 Jahren
wieder getrennt. - In Klingelbach bezieht Leutnant
Ingendahl mit einer Kompanie Stellung. Er begeht,
nachdem amerikanische Truppen mit Panzern aus dem Wald
kommend ein Haus und zwei Scheunen in Brand geschossen
haben, am Ortsrand Selbstmord. - In Limburg finden an
der katholischen Mädchenschule Marienschule
Luftschutzübungen statt, bei denen 15 Mädchen in
Overalls Stahlhelme tragen. - In Katzenelnbogen wird das
Wohnhaus von Sanatoriumsbesitzer Sanitätsrat Dr Wolff
Ecke Aarstraße 15/Hofstraße (20 18
Senioren-Centrum Katzenelnbogen) zum
Evangelischen Krankenhaus umfunktioniert, das vom
Diakonissen-Mutterhaus Hebron in Marburg eingerichtet
wird. - In Katzenelnbogen hat das Sanatorium Dr Wolff
die Telefonnummer 303. - In Katzenelnbogen kommen die
Amerikaner von der Weiseler Höhe. In der Mohrenmühle
zuvor Moormühle und später Moorenmühle versuchen 6
Soldaten sie aufzuhalten und werden getötet. Aus
Holzhausen über der Aar geflohene Flugabwehrrupps
verteidigen Katzenelnbogen. Es kommt zu Straßenkämpfen,
bei dem ua das Hotel Bremser (20
17 Naspa) von Maschinengewehrfeuer getroffen
wird. Von Klingelbach aus ziehen die Amerikaner über die
Diezer Straße nach Ebertshausen, wo sie von leicht
bewaffneten SS beschossen werden, die mit
Panzerartilleriefeuer getötet werden. Dabei werden
einige Häuser zerstört. - In Katzenelnbogen dient der
Eiskeller der Weinhandlung Bremser gegenüber Mühlgasse
23 als Versorgungslager der Wehrmacht. - In Dörsdorf
kehrt der aus einer dörsdorfer Auswandererfamilie von 17
70 stammende Dr med Wallrabenstein als Flüchtling
zurück. - In Dörsdorf werden am Ortseingang
Panzersperren aufgestellt. Am Kerleberg werden 5
Wehrmachtssoldaten vertrieben. Lehrer Karl Ehlert
übergibt den Ort an die Amerikaner, die im Pfarrhaus ihr
Kommando einrichten. - Der in Diez geborenen
Pfarrersohn, NSDAP Mitglied, SA Mitglied, ehemaliger
Rechtsverwalter der Deutschen Evangelischen Kirche und
in Funktion Regierungspräsident des polnischen
Warthegaus August Jäger (58) wird von den Briten mit dem
Spttznamen Henker Großpolens verhaftet.
- Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler
Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich
August von Hanau
(St)
(81),
der Sohn des in Kassel geborenen Fürst Friedrich
Wilhelm von Hanau
(St)
(++) und
der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter
Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika
von Schaumburg (++), wird
von seinen fürstlich hanauischen
Fideikomissherrschaften enteignet. - In Lollschied
wird der NSDAP Bürgermeister Heinrich Müller (--) abgesetzt.
- In Hahnstätten ist das Postamt in der Mühlgasse 2,
wo auch das Gasthaus Schnell mit Hofraite ist
und gegenünber das Rathaus. - Die
Tageszeitung Nassauer
Anzeiger im
Müller Verlag ist eingestellt. - In Limburg Blumenrod
ist das gesamte Gebiet südlich der Zeppelinstrasse
Militärisches Flughafen Sperrgebiet von der
Kneippstrasse, wo es ein rundes Flugfeld mit
Flughafengebäuden und große Freiflächen gibt, bis zum
Spielplatz Blumenrod, auf dem die neuen Düsenflugzeuge
im Juni eingesetzt werden sollen. - Graf
Albrecht
von Kanitz (54)
ist mit Ilse von Borcke (46)
verheiratet. Ihnen gehört seit Jahrzehnten Burg
Langenau. - In Schloss Dehrn sprengt die Wehrmacht die
Kapelle im Park.
1944 Der
in der NS Führerkaderschmiede Kadettenanstalt Oranienstein in Diez
aufgewachsene magdeburger Husaren Rittmeistersohn,
Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd
von Rundstedt (69)
ist in Obermörlen Ziegenberg
Leiter des Führerhauptquartier Adlerhorst. - In Diez
wird der homosexuelle spätere frankfurter Stricher alias
Sexarbeiter Otto Blankentein (12)
in der NS Führerkaderschmiede Kadettenanstalt Oranienstein wegen
unberechtigten Tragens von Abzeichen rausgeworfen. - In
Limburg wird der Bahnhof bombardiert. - In Diez wird der
deutsche Diplomat Bernd Westphal
geboren. - In Nassau Scheuern wird eine SS Sondereinheit
im Lazarettbereich der Erziehungs- und
Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
einquartiert und nach Beschwerden wieder verlegt. -
In Diez werden im Steinbruch 16 luxemburger Wehrpflichte
wegen Fahnenflucht erschossen. - In Diez werden vor dem
Einzug der Amerikaner Massenhinrichtungen durchgeführt.
- In Limburg begeht eine in eine Hakenkreuzfahne
gewickelte Frau im Elbbach Selbstmord und ruft dabei
Heil Hitler. - In Limburg wird der limburger
Volksschullehrer und ehemaliger Zentrum Stadtrat Joseph
Pabst von der Polizei verhaftet und nach wenigen Tagen
wieder entlassen. - In Nastätten wird die
Zwangsarbeiterin Oder Alla Kottkaß, die beim Landwirt E
Debus sich nach der Sperrzeit außerhalb ihrer Unterkunft
befand, zu 30 Reichsmark Strafe verurteilt. - Bei
Holzhausen an der Heide wird die Witwe Auguste Sarius (68) von einem amerikanischen
Flugzeugzusatzbenzintank beim Aufhängen der Wäsche
getroffen und getötet. - In Limburg zieht im Erbacher
Hof In der Erbach 2 die Gestapo ein. Es werden u.a. 12
Pallotinermönche in Schutzhaft
genommen. - Auf halber Strecke zwischen Schönborn und
Birlenbach wird eine V 1 Abschussstation gebaut. Bei
einem Abschuss stürzt die Rakete nach 7,6 Kilometer nahe
dem Köbelerhof bei Kördorf ab und explodiert. - In
Klingelbach wird der englische Lancaster-Pilot Arthur
Lee bei der Dicken Buche abgeschossen und
gefangengenommen. Nach besonders freundlicher Behandlung
u.a. durch das katzenelnbogener NSDAP Mitglied Robert Stauch (46) wird er ins
Flieger-Gefangenenlager nach Oberursel gebracht. (1947 Robert Stauch will ihn vor dem
Tod bewahrt haben). - In Limburg Dietkirchen
werden in einem mit Scheinwerfern gesicherten
Arbeitslager Am Steingraben (20 17
Kriegsgräbergedenkstätte) 80 amerikanische
Kriegsgefangene bei einem Fliegerbombenangriff getötet
und 100 verletzt. - In Limburg werden im
Reichsbahnausbesserungswerk 1.700 Menschen beschäftigt,
ein Großteil davon Zwangsarbeiter. Es ist das größte
Unternehmen der Umgebung. Es wird bei einem
Fliegerbombenangriff schwer getroffen. - In Holzhausen
an der Haide werden Wehrmachtssoldaten in der Schule
einquartiert. Es findet kein Schulunterricht, trotz
eines Zuwachses auf 137 Schüler, durch Ostevakuierungen
mehr statt. - In Diez gibt es 20 öffentliche
Luftschutzkeller, u.a. gegenüber dem Gasthaus Bauernschänke,
im Felsen am Hexenberg in Freiediez und im Lehmberg am
Backsteinbrand an der Limburger Strasse für 1.774
Personen. - In Limburg wird der SS Sturmbannführer und
limburg unterlahn NSDAP Landrat Karl Uerpmann (--)
seines Amtes enthoben und verhaftet. Ein neuer limburg
unterlahn Landrat wird nicht gesucht. - In Nastätten
sterben bei Fliegerbombenangriffen 9 Menschen. - In Diez
Freiendiez werden in der Strafanstalt Freiendiez 16
luxemburger Zwangsarbeiter aus dem Stammlager Limburg
XII A hingerichtet. - In Kaub wird ein Personenzug
beschossen, wobei es zu Toten kommt. - In Bad Ems
bezieht der Rüstungsbeauftragte West Generalleutnant
Max-Josef Schindler (--)
mit seinem Stab in der oberen Adolf-Hitler-Straße das
Haus St Georg und das Westfalenheim. Das Düsseldorfer
Industrieunternehmen Hydraulik zieht in die Hotels Guttenberg
Bahnhofstraße 12 und Darmstädter Hof.
- In Nassau bezieht der bad emser Kaiser Wilhelm
Institut Ernährungsfachmann NSDAP Mitglied Heinrich
Kraut (47) mit seiner Frau
Klara (45) und seiner
Tochter Charlotte Elisabeth (12)
eine Dienstwohnung im Schloss Stein. Er startet im
Ruhrgebiet die Aktion Butterbrot alias Kraut-Aktion,
wobei 6.802 Zwangsarbeiter systematisch gefüttert
werden. Die Daten werden in Bad Ems im Logierhaus Vier
Türme ausgewertet und Nahrungszuteilungen
festgelegt. Heinrich Kraut (47),
der nach dem besten Arbeitssklaven, selektiert nach
Nation und Rasse, forscht, notiert die Russen sind
offenbar allgemein am widerstandsfähigsten auch bei
unzureichender Ernährung. - In Oberndorf werden
bei der Elisenhütte Hollerich alias Muni große Mengen an
Schadstoffen aus dem Bergbau in die Lahn eingeleitet,
was zu gelegentlichem Fischsterben führt. - Der
ehemalige limburger SPD Redakteur und diezer
Einkaufsgemeinschafts Vorsitzende Heinrich Bechtel (43) wird ins KZ Dachau
verschleppt. - In Limburg greift eine
Hitlerjugend-Streife den ebertshausener
Landwirtschaftlehrling bei Fischers rauchend auf der
Bahnhofstraße auf. Er besitzt einen gefälschten HJ
Ausweis, wofür er 10 Reichsmark Strafe bezahlen muss. -
In Dörsdorf wird die Weidgesmühle, in der ein
Pferdelazarett der Wehrmacht untergebracht ist,
angegriffen und teilweise zerstört. - In Dehrn wird in
der Kapelle des Schlosses eine Funkstation der Wehrmacht
eingerichtet.
- In Nassau werden die Reste der Burg Nassau und der
darunter liegenden Burg Stein vollständig zerstört. -
In Flacht werden weitere geschwächte frankfurter
Kinder untergebracht. - In Pissighofen stürzt ein
amerikanischer Bomber ab. - In Balduinstein kommt es
zu Luftangriffen wegen der Lage an der Eisenbahnlinie
und der Infrastruktur. - In St Goarshausen sprengt die
SS die Rheinfähre Loreley IV im Loreleyhafen. -
In Nastätten wird der Konditor und Gastwirt Peter Haxel
(--) Rheinstrasse 16 zum
zweiten Mal NSDAP Bürgermeister.
- Die Tageszeitung Lahnzeitung stellt die
Produktion ihres NS Hetzblatt Emser Anzeiger
ein. - Der in Lipporn geborene Massenmörder,
Schneidermeister, NSDAP und SS Mitglied August Höhn (35)
wird stellvertretender Schutzhaft Lagerführer
im KZ Sachsenhausen (19 68 aus
Haft entlassen 19 82 in Düsseldorf gestorben).
- In Limburg Blumenrod wird das Flughafengelände, das
zum Luftgau XIV Wiesbaden gehört, für das geheime NS
Düsenjägerprogramm um die Messerschmitt ME 262 umgebaut,
wofür die Fläche begradigt und mit Drainagen entwässert
wird und ein Tanklager und Funktionsgebäude aufgebaut
werden, wobei es aber Qualitätsprobleme und
Nachschubprobleme gibt, was aber für die Düsenflugzeuge
wichtig ist, da sie eine mindestens 1.800 m lange und
absolut gerade Startbahn benötigen. Es sind das Gold-,
Silber- und Kupfer-Programm im Gespräch. Major Kurt
Liegler (--) ist
Kommandant aller Flugabwehreinheiten in der Region und
Kommandoführer des Fliegerhorstes Limburg zuständig für
das Bodenpersonal, das für Nachschub, Munition,
Treibstoff, Unterkünfte und Flugfeld-Infrastruktur
verantwortlich ist. Offiziell stationiert sind die 3.
Gruppe des Jagdgeschwaders 76 und die 3. Gruppe des
Jagdgschwaders 3, von deren Maschinen eine zweimotorige
in Diez abgeschossen wird. - In Dehrn wird Schloss Dehrn
ab September Standort des Oberkommandos der deutschen
Luftwaffe West.
1943 In
Nassau Scheuern beginnt man in der Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
im Rahmen der T4 Aktionen insgesamt 141 Behinderte
nach Idstein Kalmenhof und 717 Behinderte nach Hadamar
zu verlegen, wo sie umgebracht werden. - In Limburg wird
die in Frankfurt geborene ledige gottgläubige Else
Iffland (39)
Volksschullehrerin. Sie ist NSDAP, NS Frauenschaft, VDA,
NSV, RLB und NSB Mitglied. - In Nastätten wird der
Fernsehmoderator Wolfgang
Back geboren. - In Nastätten muss ein Arbeitgeber
für einen Zwangsarbeiter der untersten Lohngruppe 2,80
Reichsmark pro Woche Lohn bezahlen, die aber nicht an
diesen, sondern an die Behörde bezahlt werden muss. - In
Katzenelnbogen kostet die Arbeiter Wochenkarte der
Nassauischen Kleinbahn nach Zollhaus 3 Reichsmark 50
Pfennig. - In Ebertshausen stürzt ein abgeschossenes
feindliches Bombenflugzeug in das Steinwäldchen. Nach
einem Luftkampf stürzt ein deutsches Nachtjagdflugzeug
zwischen Allendorf und Berghausen ab und ein
amerikanischer Bomber einige Tage später. - In Bad
Schwalbach werden Bestände des frankfurter Instituts zur
Erforschung der Judenfrage eingelagert. - In Egenroth
wird Pfarrer Keller zum Kriegsdienst eingezogen. - In
Holzhausen an der Haide bemerkt Pfarrer Meister Das
Herzeleid der Familien des Kirchspiels und der Jammer
des deutschen Volkes wächst von Monat zu Monat. -
In Fachingen übernimmt die SS eigene Sudetenquell GmbH
die Mineralwasserquelle. - In Nassau wird das
Amtsgericht Nassau kriegsbedingt stillgelegt und dessen
Aufgaben dem Amtsgericht Bad Ems übertragen. - In Diez
meldet der Landrat Landkreis Unterlahnkreis ist
judenfrei. - In Nastätten wird ein
Luftschutzbunker im Pfarrgarten gebaut, der fast nie
benutzt wird. - Limburg meldet judenfrei. - In
Oberwesel wird die Teilruine Burg Schönburg vom
deutschamerikanischen Immobilienmogul xxx Rhinelander (--) an seine Söhne vermacht,
die keinerlei Interesse an dem Bauwerk haben. - In Bad
Ems zieht das aus Dortmund evakuierte Kaiser Wilhelm
Institut (später Max-Planck-Institut) für
Arbeitsphysiologie im Stadtschloß Karlsburg alias
Logierhaus Vier Türme unter dem Arzt Gunther
Lehmann (--) ein. Der Arzt
Otto Graf (--) leitet die
ernährungsstatistische Gruppe, die mit
Hollerith-Rechenmaschinen in der Diezer
Luise-Seher-Straße 16 Statistiken erstellt. 7
Wissenschaftler und rund 100 Mitarbeiter, darunter viele
Zwangsarbeiter, arbeiten im Logierhaus Vier Türme.
Viele schlafen im angrenzenden Badehaus und im
angrenzenden Hundezwinger vegetieren Versuchstiere. - In
Bad Ems tritt der Volkssturm samstags und sonntags zu
Schulungsstunden in der Schillerschule,
Handgranatentraining und Schießübungen am Schützenhaus
in der Gemarkung Wiesbach an. - In Katzenelnbogen
Klingelbach wird ein amerikanisches Flugzeug
abgeschossen, woraufhin aufgebrachte Klingelbacher die
Überlebenden der amerikanischen Flugzeugbesatzung
erschiessen und totschlagen wollen, was verhindert wird.
- In Limburg hält der NS-Ideologe Alfred Rosenberg (51) eine Rede. - In
Katzenelnbogen hat das Hotel Bremser
die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 301. - In Nastätten
wird der Fernsehmoderator Wolfgang Back
geboren. - In Hof Schauferts trägt die polnische
Zwangsarbeiterin Alicia Trohaska keine Ausweispapiere
bei sich und kein P an ihrer Kleidung, wofür sie zu drei
Tagen Haft verurteilt wird. - In Nassau gibt es das
Hotel Schöne Aussicht. - In Dörsdorf fallen
Brand- und Sprengbomben ohne Schaden anzurichten. - In
Buch wird die jüdische Idda Heuser (--)
alias Thalheimer deportiert und in Auschwitz
ermordet. - Der Unterlahnkreis und der Kreis Limburg
werden unter gemeinsame Verwaltung mit Sitz in Limburg
gestellt.
- In Holzhausen kauft der Darlehenskassenverein die
Lagerhalle von Raiffeisen. - In Kamp-Bornhofen
wird der VARTA Manager Nikolaus
Schweickart geboren. - In Burg Langenau werden
Gemälde, Möbel und Bücher des kölner
Wallraf-Richartz-Museums eingelagert, das aber
bombardiert wird, bevor es komplett leergeräumt wurde. -
In Zollhaus erreicht die Eisenerzgrube Konsolidiert
Zollhaus der Sieg-Lahn-Bergbaugesellschaft alias Krupp
Tochterfirma mit 135 wieder eine Maximum an
beschäftigten Arbeitern.
1942
Wetter: Überschwemmungen in Katzenelnbogen. - In Nassau
Scheuern sind in der Erziehungs- und
Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
rund 300 zur Tötung ausgesuchte Behinderte alias Zwischenpatienten einquartiert.
- In Hadamar werden die letzten 20 Juden deportiert. -
In St Goarshausen fordert der ehemalige schlangenbader
Posthalter NSDAP Kreisleiter und Landrat Jean Herrchen (50) im NSDAP Kreishaus
Bahnhofstraße 33 für sich 25 sowjetische Zwangsarbeiter
an. - In Lahnstein Friedrichssegen werden jüdische
Zwangsarbeiter zur Ermordung in KZs abtransportiert. -
In St Goarshausen wird der in Bad Schwalbach geborene st
goarshausener NSDAP Landrat Karl Lange (50)
nach Oberschlesien versetzt. Er wird durch den in Köln
geborenen SA Sturmbannführer Josef
Heukeshoven (41)
ersetzt. - Die Nassauische Kleinbahn befördert rund
93.000 Fahrgäste. - In Holzhausen an der Haide nimmt der
nastättener Zimmermann Georg Müller die Kirchenglocken
zum Einschmelzen ab. - In Eisighofen und in Seelbach
fallen Fliegerbomben. - In Kördorf lebt noch ein Jude. -
In Nastätten werden die Kirchenglocken zum Einschmelzen
abgeholt. - In St Goarshausen meldet der Landrat Landkreis
St Goarshausen ist judenfrei.
- In Bad Ems meldet der Bürgermeister Bad Ems ist judenfrei. - In Lahnstein
Friedrichssegen wird die Judenzwangsunterkunft und
ehemalige Bergarbeitersiedlung Tagschacht Erzbachstraße
52 geräumt. Die Transporte fahren in die KZs
Theresienstadt, Minsk, Majdanek und Auschwitz. - Der
klosterarnsteiner Pater Alfons
Spix (48)
stirbt im KZ Dachau. - In Dehrn ist im
Kindererholungsheim Schloß Dehrn jeglicher Besuch im
Heim verboten. Zusendungen von Lebensmitteln,
Süßigkeiten und Obst sind verboten. Alle
Express-Sendungen gehen grundsätzlich ungeöffnet zurück.
Das Heim hat mindestens zwei Häuser. - In Bad Ems hat
das Gasthaus Alte Krone in
der Koblenzerstraße 71 einen großen Saal und die
Telefonnummer BAD EMS 595. - In Dörsdorf baut man einen
Stollen als Luftschutzbunker in den Säuberg. - In
Niederneisen wird die Backstube im Rathaus zu einem Saal
umgebaut.
- Der von Prinzessin Hildegard von Hanau Schaumburg
(St)
(39) Tochter
von Prinz Friedrich von Hanau Schaumburg
(St) (--), geschiedene
Graf Wulf-Diether
von Castell Rüdenhausen
(St)
(37) heiratet
die österreichische Filmschauspielerin Luise
Ullrich (32).
- In Obertiefenbach werden 3 jüdische Bürger
deportiert. - Der neusser Unternehmer Franz Peter
Mostert
(--)
kauft die Burg Sauerburg.
1941 In
Diez wird der Fernsehmoderator Hansjürgen Rosenbauer
geboren. - In Limburg führt der Volksschullehrer Pretz
eine Schulchronik mit regimekritischen Bemerkungen, was
seine Kollegen während einer Krankheit bemerken und was
zu einem Kreisgerichtsverfahren führt. - In St
Goarshausen wird Jean Herrchen (50) neuer NSDAP Kreisleiter und
Landrat. - In Limburg wird im Priesterseminar ein
Wehrmachts-Lazarett mit 120 Betten eingerichtet. - In
Nastätten werden 597 Kriegsgefangene ins
Kriegsgfangenenlager Nastätten gebracht und von dort
verteilt. 21 sind vor Ort, 3 bei der Nassauischen
Kleinbahn beschäftigt. - In Lahnstein Friedrichssegen
wird ein Arbeitslager für Juden eingerichtet, in dem es
kein fließendes Wasser gibt. Die Arbeiterkolonne aus 28
Frauen, 24 Männern, 4 Mädchen und 2 Jungen muss im
Tonwerk Zwangsarbeit leisten und auf dem Weg dortin
singen. Sie werden dabei von den Einwohnern mit Steinen
beworfen und beschimpft. - In Limburg versucht die NSDAP
die Pallotinermönche zu vertreiben. - In Klingelbach
werden die Kirchenglocken abgeholt. - Der frühere in
Villmar Seelbach geborene evangelische nassauische
Bauernführer und NSDAP Mitglied Karl Hepp (52)
gibt mit dem in Frankfurt geborenen Alten Kämpfer,
gelernten Bäcker, oberlahn NSDAP Kreisleiter Adalbert
Gimbel (44) die NSDAP
Parteichronik So kämpften wir! Schilderungen aus
der Kampfzeit der NSDAP im
Gau Hessen-Nassau heraus. - In Limburg gibt der
in Birlenbach geborene unterlahn limburg NSDAP
Kreisleiter Karl Ohl (37)
sein Amt auf. - In Nastätten meldet der Konditor,
Gastwirt und NSDAP Bürgermeister Peter Haxel (--)
Rheinstrasse 16 dem Landrat in St Goarshausen Nastätten ist judenfrei. - In
Nastätten wird die katholische Erstkommunion wegen
Hitlers Geburtstag verschoben. - In Nastätten darf die
Fronleichnahmsprozession nur auf kircheneigenem Boden
stattfinden. - In Katzenelnbogen werden die jüdischen
Patienten Hermann Schmidt (48),
Gustav Beer (56) Rosette
Netter (73) und Hans
Schlesinger (38) in der
privaten Heilanstalt Dr Wolff (20
17 Fachklinik Katzenelnbogen) Aarstraße 17 und
die Heimbewohnerin Klara Goldstein (56)
im Elisabeth-Stift (20 17
evangelisches Fliedner Seniorenstift Katzenelnbogen)
Stiftstraße 14 von der Gestapo abgeholt, in die Heil-
und Pflegeanstalt Weilmünster verschleppt und
drei Tage später im Rahmen der Euthanasie in Hadamar
ermordet. - In Lahnstein Friedrichssegen kommt der Rest
der verbliebenen lebenden Juden aus den Landkreisen
Unterlahn-Limburg, Rheingau-St Goarshausen und
Westerwald im Rahmen einer Metropole
an. Die meist alten Männer und Frauen werden in der
ehemaligen Bergarbeitersiedlung Tagschacht Erzbachstraße
52 zusammengepfercht. Sie müssen in den ortsansässigen
Betrieben Zwangsarbeit leisten. Die Männer sortieren
Eisen im arisierten Betrieb
Friedrichssegener Eisenhandel. Die Frauen und Kinder
arbeiten im Ton- und Dachziegelwerk Friedrichssegen. Es
sind 60 Juden, darunter 11 aus Bad Ems, 9 aus Lahnstein.
Die restlichen kommen aus Kamp, Weyer, Lierschied,
Welterod, Herschbach, Montabaur, Erbach, Eltville und
Rauenthal. - In Hadamar werden innerhalb von 8 Monaten
10.122 lebensunwerte
Menschen getötet, die mit grau gestrichenen ehemaligen
roten Postbussen mit verhängten Scheiben antransportiert
werden. - In Obernhof lässt im Kloster Arnstein der
Pater Alfons
Spix (47)
mehrmals polnische Zwangsarbeiter am
Gemeindegottesdienst teilnehmen, weswegen er von der
Gestapo verhaftet wird. Er behauptet aus Unwissenheit,
was aber ausgeschlossen werden kann. Persönlicher Umgang
mit Kriegsgefangenen ist streng verboten. - In Nassau
Scheuern erhält der Direktor Karl Todt der Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
eine telegraphische Anordnung zur Teilnahme an
einer Sitzung von Anstaltsärzten und Verwaltungsbeamten
in Berlin, bei der im Rahmen der Sterbehilfe
die Eigentumsfrage des Besitzes der Kranken
unter und mit strengster Geheimhaltung besprochen wird.
- In St Goarshausen Reichenberg stirbt die in Berlin
geborene Caroline Wilmanns (83)
als Ehefrau des Burgenbesitzers Baron Wolfgang
von Oettingen (St) (82). Dessen ältester Halbbruder
ist Werner von Oettingen (37),
ein Alter Kämpfer mit Goldenem NSDAP
Parteiabzeichen. - In Frankreich stirbt das in Holzappel
geborene düsseldorfer NSDAP Reichstagsmitglied Ernst Schwarz (37) kurz nach dem Eintritt in
die Luftwaffe. - In Ebertshausen fallen Fliegerbomben. -
In Dörsdorf werden rund 50 Kriegsgefangene im Gasthaus Ohlbach
in der Schulstraße untergebracht. - In Hadamar kommen
von der Gekrat übernommene rote Postbusse aus Eichberg
mit selektierten Kranken und Behinderten an. - In
Katzenelnbogen wird der herolder Landwirtssohn Otto Meyer (20)
zum Kriegsdienst eingezogen, wo er es beim
Rußlandfeldzug bis zum Leutnant bringt.
(1971 stellvertretender rheinlandpfälzischer
Ministerpräsident)
- In Nastätten wird der ehemalige Vorschuß und
Kreditverein Nastätten, ehemalige Vereinsbank eGmbH und
neues NS Geldinstitut mit dem Namen xxx
Römerstrasse
9 (20 23 Sanitätshaus Debusmann) in
Volksbank Nastätten eGmbH später Volksbank
Diez-Nastätten später Volksbank Rhein-Lahn umfirmiert. -
In Boppard wird die seit 18 73 werktäglich erscheinende
Tageszeitung Bopparder Zeitung eingestellt. -
Der in Kaub geborene Musikersohn Hans Otto Jung (21)
wird in Frankfurt Mitbegründer der Jazz Gruppe Hotclub
Combo. - Der stgoarshausener Bürgermeister, Alte
Kämpfer und SA Sturmführer Freiherr Hanno Raitz von
Frentz (35), verheiratet
seit zwei Jahren mit der essener Industriellentochter Irmgard Sophie Margarethe Krupp von
Bohlen und Halbach (29),
bekommt sein drittes Kind und zweite Tochter Dietlind,
wonach er einberufen wird und in Russland als Leutnant
der Infanterie in der Wehrmacht fällt.
1940 Graf
Carl Albrecht von Kanitz (St)
wird als einziger Sohn von Graf Albrecht von Kanitz (St) (49)
und Ilse von Borcke (St) (41) geboren. - In Nassau
Scheuern werden in der Erziehungs- und
Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
Selektionsmeldebögen für Behinderte eingeführt, die
die Ärzte Dr Thiel und Dr Anthes ausfüllen. Die Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
wird zur Zwischenstation im Rahmen der T4 Aktion
bestimmt. Eine herumziehende Ärztekommision bestimmt,
wer getötet wird. - Der in Wiesbaden geborene
hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg und
Fürst Friedrich August von
Hanau (St) (--)
stirbt in Brünn. Sein jüngerer Bruder Graf von Schaumburg Fürst Ludwig
Cäcilius Felix von Hanau (St)
(--) stirbt. - In
Nastätten kommen polnische Zwangsarbeiter an. - Der st
goarshausener NSDAP Landrat und Kreisleiter fordert im
NSDAP Kreishaus Bahnhofstraße 33 567 französische
Kriegsgefangene an. 59 kommen nach Niederlahnstein, 35
nach Nastätten, 31 nach Lautert, 30 nach Oberlahnstein,
Weisel, Winterwerb, Hunzel, Oberlahnstein, 26 nach
Niederwallmenach, 20 nach Bogel, Buch und Kaub. - In
Nastätten wird im Saal des Hotels Zur
alten Post ein Gefangenenlager eingerichtet.
Fast jedes Dorf der Umgebung hat ein eigenes
Zwangsarbeitslager. - Nach dem Tod des NS begeisterten
klingelbacher Schullehrers August Herold (--)
wird der katzenelnbogener Schulleiter Gustav Zimmermann
(--) aus Lehrermangel auch
für die klingelbacher und ebertshausener Schulkinder
zuständig. - In Holzhausen wird der Pfarrverwalter Adolf
Saueressig zum Kriegsdienst an der Ostfront eingezogen,
wodurch das Kirchenbuch nicht weiter geführt wird. Der
niedertiefenbacher Pfarrer Meister schreibt in
Vertretung nur 4 Seiten. - In Holzhausen wird die
Wehrmacht einquartiert. Flugblätter werden abgeworfen.
Ein Flüchtlingsstrom von der Westfront trifft ein. - In
Holzhausen beginnt man insgesamt 34 französische
Kriegsgefangene, 28 Polen und 5 Russen zur Zwangsarbeit
zu zwingen. - In Laufenselden fallen Fliegerbomben. - In
St Goarshausen wird der in Bad Schwalbach geborene
Gendarmensohn und frankfurter Frontbannführer,
Justizobersekretär und oberlahn NSDAP Landrat Lange (48)
neuer st goarshausener NSDAP Landrat. - In Mudershausen
wird die Grube von feindlichen Flugzeugen bombardiert. -
In Boppard müssen die Ursulinen-Klosterschwestern das
ehemalige Kloster Marienberg räumen. Es wird eine nationalsozialistisc
Reichsfinanzschule eingerichtet. - In Hadamar wird die
Gaskammer und das angeschlossene Krematorium im Keller
gebaut. Die Bauarbeiten führt der Schwager des Vorstands
der Erziehungs- und Pflegeanstalt für
Geistesschwache Scheuern Fritz
Bernotat (50) Fritz
Schwerwing aus. - In Burg Ehrenbreitstein feiert man die
Rückkehr der von den Franzosen nach Paris entführten, 5
Meter langen und 416 Jahre alten Belagerungskanone
Greif. - In Lahnstein wird die Schleuse an der Lahn
fertiggestellt. - In Bad Schwalbach wird der
Quellwasserversand eingestellt. - Katzenelnbogen und
Klingelbach werden zu einer Gemeinde vereinigt. - In
Herold ist die Landwirtschaftsschule, wo Bauern ihre
Prüfung ablegen. - In Klingelbach wird in der wegen
Lehrermangels nicht benötigten Schule Auf dem Feldchen
28 ein Kriegsgefangenenlager für 40 französische
Soldaten eingerichtet. - In Klingelbach ist das Hören
von Feindsendern unter Strafe verboten. - Katzenelnbogen
und Klingelbach liegen auf der Flugroute der
Kampfflugzeuge zur Front, die vom Flughafen Erbenheim
starten. - In Rückershausen wird die Langgasse alias Zum
Wingert am unteren Teil kanalisiert. - In Allendorf
führt das Gasthaus Zum Fichtenwirt das Bier
Heckelmann & Kuhn Pilsner. - In Dörsdorf wird die 8.
MG Kompanie des Infanterieregiments 115 im
Lehrerwohnhaus alias alte Schule untergebracht. - In
Dörsdorf beginnt Fräulein Rothe alleine den Schuldienst
zu leisten bis zwei Lehrer aus der im Gasthaus Ohlbach
einquartierten 8. Maschinengewehrkompanie provisorisch
den Unterricht halten. - In Dörsdorf ist Meyer NSDAP
Bürgermeister. - In Dörsdorf wird der große Schornstein
der Backsteinfabrik (ehemaliger Dreschplatz) von
Soldaten gesprengt. - Katzenelnbogen und Klingelbach
werden zu einer Gemeinde vereinigt. -
Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler
Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg und Fürst Friedrich
August von Hanau
(St)
(--) stirbt
in Brünn. Sein jüngerer Bruder Graf
von Schaumburg Fürst Ludwig Cäcilius Felix von Hanau
(St)
(--) stirbt.
- In Holzhausen werden deutsche Truppen stationiert.
- In Limburg besteht die Bilanzsumme der Limburger Bank
eGmbH an der Schiede später Volksbank zu 50 % aus
Wertpapieren, die in den letzten Jahren zugekauft
wurden. - Kaub hat 2.500 Einwohner, was einen
ungewöhnlichen Bevölkerungszuwachs darstellt. - In Kaub
ist die Pfalzburg zerstört. - In Holzhausen Haide werden
große Wehrmacht Truppenteile einquartiert. Die Straßen
sind voll von Soldaten, die sich auf den
Frankreichfeldzug vorbereiten. - In Holzhausen gibt es
die ARAL Tankstelle von A Bach (--)
mit der Telefonnummer NASTÄTTEN 375 und das Radio- und
Elektrogeshäft von Wilhelm Lanz (--)
gegenüber dem Postamt Bäderstrasse 24 rechts
neben der Kirche. - In Katzenelnbogen Klingelbach gibt
die evangelische Paulinenstiftung ihre Erziehungsanstalt
Lindenmühle auf und überlässt sie der örtlichen NSDAP
Ortsgruppe, die die Mädchen in die HJ eingliedert und
die darin den RAD alias Reichsarbeitsdienst unterbringt.
- Der stgoarshausener Bürgermeister, Alte Kämpfer und SA
Sturmführer Freiherr Hanno Raitz von Frentz (34),
verheiratet seit zwei Jahren mit der essener
Industriellentochter Irmgard Sophie
Margarethe Krupp von Bohlen und Halbach (28),
bekommt sein zweites Kind und Sohn Rutger. - In Limburg
Blumenrod beginnt man militärische Einheiten am
Flugplatz südlich der Zeppelinstrasse zu stationieren. -
In Katzenelnbogen wird im Steinbruch mit dem Abbau von
Rhyolit begonnen, der sich für die Verwendung als
Strassenschotter und Strassenrandsteine eignet.
1939
Überfall auf Polen. Beginn WWII. - Limburg hat 11.722
Einwohner, Bad Ems hat 7.726 Einwohner, Elz hat 4.129
Einwohner, Bad Schwalbach hat 3.506 Einwohner, Bacharach
hat 2.746 Einwohner, Nastätten hat 1.929 Einwohner, St
Goarshausen hat 1.850 Einwohner, Katzenelnbogen hat
1.122 Einwohner, Dietkirchen hat 803 Einwohner und
Holzhausen an der Haide hat 697 Einwohner. - In Limburg
bekennt sich der NSDAP Volksschulehrer Theodor Berns
gottgläubig. - In Limburg wird die limburger NSDAP
Ortsgruppe geteilt. NSDAP Ortsgruppenleiter Bahnhof wird
der Volksschullehrer Willi Gustav Stahl. - In Limburg
wird der evangelische limburger Volksschulrektor Theidel
(49) zum Kriegsdienst
eingezogen und vom in Oberbrechen geborenen katholischen
Volksschullehrer Franz Arthen (68)
ersetzt. - Diez ist Sitz der NSDAP Kreisleitung. - In
Nastätten wird die Synagoge zerstört. - In Limburg wird
die 542 Meter lange Autobahnbrücke mit 13 Bogen
eingeweiht. Trotz 65 Meter Höhe besteht das Geländer aus
zwei Eisenrohren auf dem seitlichen Gehweg. - Im Kreis
St Goarshausen werden Kriegsgefangenenlager für
Zwangsarbeiter eingerichtet. - In Limburg trifft Adolf
Hitler (50) ein. - Der in
Bad Schwalbach geborene NSDAP Justizbeamte, ehemalige
NSDAP Präsident des Kommunaltags in Wiesbaden und
oberurseler Bürgermeister und oberlahnkreis NSDAP
Landrat Karl Lange (47)
wird st goarshausener NSDAP Landrat. - In Limburg ist in
der Weiersteinstraße 17 die DAF Rechtsberatung, in der
Schiede 61 die NS Kreisbauernschaft, die NS Frauenschaft
in der Hospitalstraße, die NS Kriegsopferversorgung
Kreisdienstestelle in der Westerwaldstraße 98, der NS
Lehrerbund in der Parkstraße, der NS Rechtswahrerbund in
der Werner Senger Strasse, die NS Volkswohlfahrt in der
Dr Wolf Straße, der Reichsbund der deutschen Beamten im
Friedhofsweg. - In Bad Schwalbach ist die untertaunus
NSDAP Kreisleitung in der Brunnenstraße 53 (20
17 Berufsverband Kinder und Jugendpsychotherapeuten),
inklusive Kreisfrauenschaft und Volkswohlfahrt. - In
Limburg ist die unterlahn limburg NSDAP Kreisleitung mit
NSDAP Kreisleiter Karl Ohl (35)
im Kreishaus in der Schiede 49 (20
17 Karstadt). - In Holzhausen an der Haide
beendet der Ausscheller alias Polizeidiener jegliche
Aufzeichnungen. - In Holzhausen ist Oswald Klump (27) der erste Kriegstote. - In
Holzhausen an der Haide macht der Posaunenchor dicht. -
Die Nassauische Kleinbahn befördert nur noch 15 %
entsprechend 35.000 Personen täglich. -
In Freiendiez wird ein provisorisches
Kriegsgefangenenlager Limburg STALAG XII A (20
15 Freiherr vom Stein Kaserne) für
polnische Kriegsgefangene und insgesamt 6.000
Gefangene in unmittelbarer Nähe der Strafanstalt Diez
Freiendiez eingerichtet, wo dann auch die Todesurteile
vollstreckt werden. - In Bad Schwalbach ist die
Tageszeitung Aar-Bote amtliches Kreisblatt
für den Untertaunus, die 1,35 Reichsmark monatlich
kostet. Chefredakteur ist Robert Freundlieb. Die
Redaktion hat die Telefonnummer DIEZ 279. Es wird von
englischer Lügenpropaganda berichtet und man ist stolz
auf das Großdeutsche Reich Adolf Hitlers. - In Diez ist
die Neue Brücke über die Lahn fertiggestellt. - In
Nastätten wird eine Mittelschule eingerichtet. - In
Nastätten stirbt der ehemals angesehene jüdische Lehrer
Gustav Mannheimer an den Spätfolgen des Pogroms. - In
Nastätten gibt es 14 Kirchenaustritte. - In Bad Ems gibt
es noch 25 Juden. - In Limburg ist das
Trombetta-Fachwerkhaus Frankfurter Straße 2 komplett
verputzt. Jedes Fenster hat Fensterläden. Die
Bäckerei/Konditorei Heinrich Strunk gegenüber hat ein
völlig heruntergekommenes Dach. Vor den Häusern hängt
mittig eine elektrische Straßenlaterne. - Im
Bezirksverband Nassau regiert Fritz
Bernotat (48), die
rechte Hand von Gauleiter von Hessen-Nassau und
Reichsstatthalter in Frankfurt Jakob
Sprenger (48) durch
Intrigen und offenen Terror. - In Miehlen wird die
verkaufte Synagoge abgerissen und die Mauer darum
verächtlich als Klagemauer bezeichnet. - In Michelbach
produziert die Michelbacher Hütte für das Heer 10,5
Granaten, Flackgranaten 8,8, Wurfgranaten für
Granatwerfer, Rohrausgleicher für Kanonen,
Rohrhalterungen für Panzer usw. - In Limburg wird der
Katholische Gesellenverein aufgelöst. - In Dausenau wird
der Lahn-Zeitung Redakteur,
NSDAP Mitglied, Ordensjunker und Mitglied der Waffen SS
Waldemar Schütz (23) Mitglied der Leibstandarte
SS Adolf Hitler. - In Nassau Scheuern sind in der Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
alle Mitarbeiter verpflichtet an Schulungsabenden ua
für Euthanasie der NSDAP teilzunehmen. Ein
Hitlerjugendführer übernimmt die Erziehungsarbeit für
kurze Zeit. - In St Goarshausen wird die Freilichtbühne
Loreley erbaut, wo Großveranstaltungen stattfinden. - In
Bad Ems stellt die allgegenwärtige SS im Saal des
Canisiushauses Geschütze einer Panzerabwehrkompanie
Leibstandarte Adolf Hitler aus. - In Bad Ems
veranstaltet die SS einen besonders bei der weiblichen
Bevölkerung beliebten SS Kameradschaftsabend mit Tanz im
Kurhaus. Die Gegend
zwischen Bad Ems, Nassau und Miehlen ist streng
abgesperrte Lagerstätte für Kriegsgerät. - In Marienfels
und Becheln veranstaltet die Leibstandarte Adolf Hitler
Platzkonzerte. - In Bad Ems feiert Adolf Hitler (50)
mit NSDAP Reichsleiter Martin Bormann (39), Gestapo Chef Reinhard Heydrich (35) und Luftwaffen Chef
Feldmarschall Erhard Milch (47) im
Kurhaus das Weihnachtsfest. Reichsleiter Heinrich
Himmler (39) darf
nicht an Hitlers Tisch sitzen. Die Stadt wird
nach 20 Mordanschlägen auf Hitler von SS
Maschinengewehr-Posten streng bewacht. - In Bad Ems
wohnt im Haus Gemania die jüdische Familie Königsberger.
- In Limburg ist die Autobahn nach Frankfurt
fertiggestellt. - In Limburg wird die katholische
Mädchenschule Marienschule geschlossen und zum Teil
verkauft. Die verbliebene Handelsschule hat einen
männlichen NS Schulleiter Oberstudiendirektor Lau. - In
Koblenz wird Prinz Godehard Friedrich von Zollern Sigmaringen (St) als Sohn von NSDAP Mitglied
Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (41) geboren. - Im
Unterlahnkreis gibt es 952 Motorräder, 526
Kraftfahrzeuge KFZ alias Automobile, 115 LKw 3 Omnibuss
und 41 Traktoren. - In Nastätten herrscht Reitbetrieb (20 18 auf
dem Gelände des Turnierplatz). - In Klingelbach
meldet Wilhelm Hasselbach einen Kraftfahrzeugschaden,
den die Neue Frankfurter Versicherungs AG mit 10
Reichsmark regelt. - In Nastätten gibt es einen ersten
Umzug am Fastnachtsdienstag und dazu einen
Faschingsprinzen. - In Laurenburg wird die aus Russland
vertriebene Deutsche Anita Czyszykowski (05)
mit ihrer Familie in einem leerstehenden Haus
einquartiert. Ihr Vater wird zum Kriegsdienst
eingezogen. - In Braunfels hat die Schlossbrauerei
Braunfels von Wilhelm Wahl in der Obermühle einen
Bierumsatz von 15.000 hl. - In Rüdesheim Aulhausen wird
in der beschlagnahmten katholischen umzäunten
geschlossenen Anstalt St Vincenzstift ein NS Kinderheim
vom Verein für Volkspflege eingerichtet. - In Miehlen
zieht der letzte Jude mit seiner Frau nach Frankfurt um.
- In Klingelbach ist das Gasthaus Gemmer
Kirchstrasse 3 ein seit lange Zeit beliebtes Wirtshaus,
das einen eigenen Saal hat. - In St Goarshausen
residiert der stgoarshausener NSDAP Kreisleiter Adam
Biedert (--), der in Kaub
in der Rheinuferstrasse wohnt, im Adolf Hitler Haus in
der Bahnhofstrasse 33 (20 23 links
neben Voba), mit der Telefonnummer ST
GOARSHAUSEN 250 und seinem Privatanschluß KAUB 248.
NSDAP Kreisgeschäftsführer In St Goarshausen ist W
Dillenburger (--). Stgoarshausener
NSDAP Ortsgruppenleiter ist Friedrich Hilberg (--)
Wellmicherstrasse. - In Nastätten ist Wilhelm
Holzhey (--) nastättener
NSDAP Ortsgruppenleiter mit der Telefonnummer NASTÄTTEN
237. - In St Goarshausen wird im NS
Dienststellenverzeichnis im Hitlerhaus das anfangs
beliebte Büro des Kreiswarts des KdF alias Kraft durch
Freude Willy Kraft (--),
der in der Wellmicherstrasse wohnt, als letztes
aufgeführt. - Für den Kreis St Goarshausen ist
Oberlahnstein der Sitz des SA Sturmbann 1/124 unter
Obersturmbannführer Schoch (--).
und des SS Sturm 2/78 unter Oberscharführer Helferich (--). - In St Goarshausen ist
der Sitz der HJ Bann 288 Niederwald unter Bannführer
Junior (--). - In
Holzhausen ist der Schuhmacher Wilhelm Debusmann (--) NSDAP Ortsgruppenleiter
und der Standesbeamte Theodor Kurtz (--)
NSDAP Bürgermeister. Die ehemalige Posthalterei
mit Gasthaus Zur alten Post
(20 23 Nikolaus August Otto Museum) ist nur
noch eine Kraftposthaltestelle für Omnibusse mit
Lebensmittelgeschäft. Das Postamt ist in der
Bäderstrasse 24 rechts neben der Kirche. - Im Adressbuch Adreßbuch
für den politischen Kreis Sankt Goarshausen, in
dem ua die Städte Braubach und Nastätten eingetragen
sind, haben nur die Städte Angaben mit Strasse und
Hausnummern. In allen Landgemeinden werden Eintragungen
nur alphabetisch nach Namen und mit Namen und Hausnummer
angegeben, wie bei Holzhausen, wo die Hausnummern von 1
bis etwa 160 reichen, die nicht durcheinander, sondern
Strasse für Strasse fortlaufend gezählt werden. Ist ein
Haus zwischen zwei Häusern gebaut, hat es den Eintrag
zb 19a, wie bei Wegemeister Selmar Kramer, aber ohne
Strassenangabe. - In Holzhausen gibt es die Gasthäuser
von Gustav Heinrich Krieger (--) Hausnummer
20 alias Bäderstrasse xx und Adolf Bremser (--)
Hausnummer 156 alias Bäderstrasse xx. - In Nastätten
gibt es eine Kraftpostlinie alias Postomnibus nach
Holzhausen. - In Nastätten Buch ist Anton Karl (--)
NSDAP Blockleiter. - In
Dachsenhausen ist Karl Metz (--) NSDAP
Ortsgruppenleiter. NSDAP Bürgermeister ist Karl Wilhelm
Harlos (--). Es gibt einen
Darlehenskassenverein später Volksbank-Raiffeisenbank
Dahlheim, eine Postagentur, eine öffentliche
Fernsprechstelle alias öffentliches Telefon im Haus mit
der Hausnummer 20 später xx, die keine eigene Nummer
hat. - In Dahlheim gibt es Postkraftverkehr alias einen
Postomnibus nach St Goarshausen und Niederlahnstein. -
In Dahlheim ist der Landwirt Anton Thomas (--)
NSDAP Blockleiter und auch Bürgermeister mit
der Telefonnummer XXX 267 Jakobstrasse 111 später xx.
Eine öffentliche Fernsprechstelle alias öffentliches
Telefon ist im Haus mit der Hausnummer 204 später xx.
Sie hat keine eigene Telefonnummer. - In St Goarshausen
Auel gibt es das Gasthaus Wilhelm Forst
Kaiserstrasse 2. Der Gastwirt und Maurer Wilhelm Forst (--) ist auch NSDAP Blockwart.
Die Posthilfsstelle ist in der Rheinstrasse 5, wo es
auch den öffentlichen Fernsprecher mit der Telefonnummer
ST GOARSHAUSEN 202 und die Motorpostlinienhaltestelle
für Automobile bzw für die Postomnibusse gibt. - In
Lierschied gibt es eine Gendarmeriestation mit der
Telefonnummer ST GOARSHAUSEN 257 , die auch für Auel
zuständig ist. - In Nastätten gibt es eine
Kraftpostlinie alias Postomnibus nach Holzhausen. - In
Nastätten Buch ist Anton Karl (--)
NSDAP Blockleiter. - In
Dachsenhausen ist Karl Metz (--) NSDAP
Ortsgruppenleiter. NSDAP Bürgermeister ist Karl Wilhelm
Harlos (--). Es gibt einen
Darlehenskassenverein. - In Nastätten besitzt der
Metzger xxx Oberländer (--) das
mit einem Versammlungssaal vergrößerte Gasthaus Zum
Schwanen in der Römerstrasse 8 (20
23 Kino Center), seine attraktive zweite Frau
ist als die schöne Frau bekannt. - Der in Lipporn
geborene Schneidermeister, NSDAP und SS Mitglied August Höhn (35)
wird Wachmann im KZ Sachsenhausen, wo er
Karriere macht. - In St Goarshausen gibt es sieben
Tankstellen, von Kolonialwarenhändler und Spediteur Karl
Baus (--) in der
Rheinstrasse 89, von Schlossermeister und Automechaniker
Fritz Greiff Marktplatz 105 neben dessen
Fahrradhandlung, von Winzer und Gastwirt Ernst Menges
vor dem Gasthaus Zur Stadt Kaub in der
Wellmicherstrasse 178, von Heinrich Menges (--)
in der Rheinstrasse, von Gastwirt Gerhard Pohl (--)
in der Nastätterstrasse 161 vor seinem Hotel Erholung,
von Bäckermeister Adam Wagner (--)
in der Wellmicherstrasse 177 vor seiner Bäckerei
und von Spenglermeister August Emil Greiff (--)
in der AH Strasse 130. Der Elektrowarenhändler
Karl Greiff (--) in der
Forstbachstrasse 13 hat die zweite stgoarshausener
Automobilwerkstatt. Die Witwe von Hotelier und
Kolonialwarenhändler Karl Colonius (++)
führt in der AHStrasse 148 später Bahnhofstraße
35 das Hotel Rheinlust mit der Telefonnummer
STG 304 und dort die Ortsauskunftei alias Touristinfo,
die man nach einigen Monaten wegen des Kriegsbeginns
nicht mehr benötigt. - In St Goarshausen ist der Alte
Kämpfer und SA Sturmführer Freiherr Hanno Raitz von
Frentz (33), verheiratet
seit dem Vorjahr mit der essener Industriellentochter Irmgard Sophie Margarethe Krupp von
Bohlen und Halbach (27),
und der sein erstes Kind und Tochter Adelheid bekommt,
Bürgermeister. Zahnarzt Georg Rausch und Kreisamtsleiter
Eduard Nägler sind Beigeordnete, Ratsherren sind Karl
Goreff (--), der
Diplomingenieur Arthur Strack (--),
Fritz Greiff (--), der
Vorarbeiter Hans Rüdel (--),
Wilhelm Menges (--), der
Angestellte Karl Kern (--),
der Kaufmann Friedrich Hollrichter (--)
und der Angestellte Heinrich Laux (--),
die alle NSDAP Mitglieder sind. - In St Goarshausen ist
die höchste Telefonnummer STG 393.
1938
Holzhausen an der Haide hat 693 Einwohner. - In Limburg
grüßt der diezer Zuchthausdirektor auf dem Hauptbahnhof
den jüdischen bademser Rabbiner. Er wird vom diezer
NSDAP Ortsgruppenleiter und vom diezer Kreisleiter
denunziert und in Frankfurt angeklagt, aber vom
Blutrichter Roland Freisler (45) entlastet. - In Limburg
wird der limburger Volksschullehrer Pretz (--)
NSDAP Mitglied. - In Diez wird die Synagoge Kanalstraße
9 geplündert. Der Versuch der Sprengung scheitert. Das
Gebäude wird vom NS Fliegerkorps als Werkstatt von
Segelflugzeugen übernommen (20 17
Parkplatz). - In Limburg wird die Synagoge
Untere Schiede 27 (20 17 gegenüber
Landgericht) vom SS Zug 7/78 aus Hofheim
angezügt und geplündert. - In Hadamar legt limburger SS
einen Brand in der Synagoge in der Nonnengasse. - In Bad
Schwalbach wird die Synagoge (20
17 Erbsenstraße 2/Pestalozzistraße)
niedergebrannt. Fünf jüdische Geschäfte werden
verwüstet. - In Frankfurt wird der in Wiesbaden geborene
katholische frankfurter Domkaplan Alfons Kirchgässner (27)
zum ersten Mal von der Gestapo verhaftet. - In St
Goarshausen bezieht die NSDAP das Hitler-Haus,
als Amtssitz des NSDAP Kreisleiters Jean Herrchen (50), Bahnhofstraße 33, das dem
jüdischen Kaufmann Simon Hecht gehörte und in dem die
Synagoge war. - In Diez wird die Gemeinde Freiendiez mit
über 3.000 Einwohnern zwangseingemeindet. - In Limburg
wird ein Wehrbezirkskommando eingerichtet. - In
Holzhausen an der Haide melden sich nach
Frankfurt ab: Die jüdische Martha Leopold (40), die in Kördorf geborene
Franziska Leopold (73) und
die verwitwete, in Kemel geborene Elise Leopold (71).
Damit sind fast alle jüdischen holzhausener
Familienmitglieder Roos, Leopold, Strauß und Beermann verzogen.
- In Holzhausen wird Jakob Aurandt neuer erster Lehrer.
Er hat keine jüdischen Schüler mehr. - In Limburg wird
Karl Ohl (34) limburg
unterlahn NSDAP Kreisleiter. - In Holzappel werden die
restlichen Juden aus ihren Häusern gejagt und
verprügelt. Die Synagoge Hauptstraße 63 (20
17 Volksbank) wird zerstört. - In Bad
Schwalbach ist Otto Gäckle (29) neuer
untertaunus NSDAP Kreisleiter. - In Freiendiez wird
wegen der Zwangseingemeindung der freiendiezer Bahnhof
in Bahnhof Diez Ost umbenannt. Die Vereine werden
gezwungen sich zusammenzuschließen, die Freiendiezer
Freiwillige Feuerwehr wird zu Löschzug 4 Diez, Straßen
werden umbenannt, die Turnhalle geht an die Stadt Diez
und die freiendiezer NSDAP Gemeindevertreiter Ludwig
Atzbacher, Wilhelm Lotz, Anton Neunzerling und Friedrich
Wittge werden neue diezer Stadräte. - In Laufenselden
wird die Synagoge Kastellstraße 10 von der auswärtiger
SA niedergebrannt, die auch in jüdischen Geschäften
randaliert. Innerhalb eines Monats gibt es keine Juden
mehr in Laufenselden. - In Laufenselden fliehen die
Juden David Ullmann und Karolin Ullmann nach Wiesbaden (1943 im KZ Sobibor ermordet). -
In Niedertiefenbach leben 4 Juden. Otto Goldschmidt (73) wird festgenommen und über
Limburg nach Frankfurt verschleppt. - In Nastätten
richtet die Nassauische Kleinbahn eine Busstrecke St
Goarshausen Nastätten Katzenelnbogen ein. - In Nastätten
findet nach der Reichskristallnacht eine Woche später
eine zweite Pogromnacht statt. Insgesamt finden 4
Aktionen gegen Juden und die Bekennende Kirche statt. -
In Nastätten befehligt der SA Hauptsturmführer Wilhelm
Sch (--) mit seinen
mindestens 20 SA Männer, darunter auch SA aus Ölsberg
und Niederwallmenach, die in der Reichskristallnacht die
verbliebenen Juden aus ihren Wohnungen holen und halb
tot prügeln, ihre Einrichtung verwüsten usw (1949
Viele Zeugen machen aus Angst vor den Angeklagten
keine Aussage) sogar zwei Pogrome. - In
Nastätten gibt es noch 21 Juden, die die Pogrome
zunächst und körperlich schwer misshandelt überleben.
Danach versuchen alle auszuwandern. Nur Klara Leopold
wird durch eine geglückte Flucht nach New York
überleben. - In Diez, Flacht, Cramberg, Herold, Kördorf
und Singhofen kommen die verbliebenen Juden in Schutzhaft
in die örtlichen Rathäuser oder Spritzenhäuser,
angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit (19
87 Der Rhein-Lahn-Kreis). - In Bad Ems lassen
der bademser NSDAP Ortsgruppenleiter Schaab (--)
und der NSDAP Oberbürgermeister Schmitt (--) vor allen Gaststätten,
Herbergen und Hotels Hier werden
Juden nicht bedient. Schilder aufstellen. - In
Bad Ems verlassen 40 der 105 jüdischen Einwohner die
Stadt. - In Limburg werden die bunten Jugendstilfenster
der protestantisch konvertierten jüdischen Casella
Gebrüder Carl von Weinberg (77)
und Arthur von Weinberg (78)
aus der Kapelle in ihrer frankfurter Villa Waldfried
Flughafenstraße von der frankfurter Baukonzern Holzmann
Tochter und Künstlerin Lina von Schauroth (64) im limburger Dom in
Sicherheit gebracht. - In Limburg wird ab 17:00 Uhr auf
Anforderung der Polizei um Plünderungen durch die
Bevölkerung zu vermeiden der SS Sturm 7/78 eingesetzt.
Zusätzlich werden der SS Sturm 5/78 und 8/78 eingesetzt.
- In Nassau wird der SS Sturmbannführer,
Landeskirchenrat und Vorstand der Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
Fritz
Bernotat (48)
nassauer NSDAP Landrat. Ein sinnloser neu geschaffener
Posten, den er für 12 Jahre für seine Spezialaufgaben
bekommt. - In Limburg wird die Autobahnbrücke
von den Unternehmen Grün & Bilfinger AG und
Dyckerhoff & Widmann KG erbaut. Das Lohnbüro gibt
wöchentlich au der Baustelle unter der Brücke verklebte
DIN A6 Tütchen mit dem Wochenlohn aus. Der Werbefilm Reisen
Rasten Bauen Frachten auf der Reichsautobahn - Straßen
machen Freude zeigt ua die Bauarbeiter unter der
halbfertigen Autobahnbrücke. - In Limburg werden in der
Reichskristallnacht verwüstet und geplündert:
Bekleidungsgeschäft Löwenberg am Markt 1, Schuhhandlung
Arthur Königsberger Flathenbergstraße 2,
Herrenbekleidung Hermann Sachs Grabenstraße 23,
Sattlerwaren Adolf Wallenstein Salzgasse 3, Pferdehandel
Friedrich und Isidor Beringer Diezer Straße 11,
Pferdehandel Louis Liebmann Hahlgartenweg 1 oder
Pferdehandel Hermann Liebmann Westerwaldstraße 65. - Für
Juden wird die Kennkartenpflicht mit einem großen
Buchstaben J einführt. - In Miehlen wird schon im Januar
in ein jüdisches Haus eine Granate geworfen. In Miehlen
verlässt in der Reichskristallnacht eine
Hochzeitsgesellschaft mit den ortsansässigen NSDAP
Führern die Veranstaltung. Die NSDAP Führer lassen die
Straßenbeleuchtung ausschalten und machen Jagd auf
Juden. Das jüdische miehlener Kaufhaus und die Synagoge
werden geplündert. In allen jüdischen Häusern werden die
Bewohner gequält, verprügelt, Treppen hinuntergestoßen.
Man zwingt sie ua die Glasscherben mit blosen Händen zu
beseitigen. Der anwesende Gendarmeriebeamte, der im
Gasthaus Nassauer Hof trinkt, schreitet nicht
ein. Es kommt zu Anfeuerungsrufen. Am Morgen werden die
miehlener Juden von Rollkomandos in die Synagoge
verschleppt und mit Lastwagen nach Frankfurt
abtransportiert, wo schon einige, darunter Berle Strauß
nach 3 Wochen, sterben, aber andere, darunter Alfred
Friedberg nach New York und Hildegard Friedberg nach
Palästina auswandern können, aber viele andere ins KZ
Buchenwald abtransportiert werden. Am Morgen gesellen
sich zum Schichtende der Seidenfabrik Kampf &
Spindler deren Arbeiter zum Mob. - In Oberndorf wird der
klosterarnsteiner Pater Alfons
Spix (44)
Vizeprovinzial der deutschen Ordensprovinz. - In Weyer
wird der jüdische Betsaal im Haus von Siegfried
Ackermann Schulstsraße 1 verwüstet und er und seine
Familie zur Zwangsarbeit nach Friedrichssegen Tagschacht
verschleppt. - In Oberndorf hat das Gasthaus Bingel
mit Weinbau, Jagd und Fischerei die Telefonnummer NASSAU
216. Am Lahnufer gibt es ein Strandbad und eine DKV
Kanu-Station. - In Nassau wird ein Sportyachtbesitzer
beim Schwarzfischen erwischt und zu 50 Reichsmark
verurteilt. - In Katzenelnbogen gibt es die Druckerei
Hanusch. - In Limburg wird Schwester Adelgardis an der
katholischen Marienschule in der Graupfortengasse wegen
staatsfeindlicher Äusserungen angezeigt. Sie erhält
Lehrverbot und muss die Schule verlassen. - In Bärbach
wird die bärbacher Klostermühle aufgegeben, wobei die
Witwe Antonie Schmidt (--) und
ihre Kinder Willi und Hedwig auf den neuen Hof (20
18 Apfelhof) ziehen. - In Burgschwalbach stirbt
Frau Hauptmann Edeling (82),
eigentlich Nobeling, die Schwägerin des
Kaiserattentäters Karl Eduard Nobiling
(+18 78). - In Nassau
kauft August Hubert das Gasthaus Zur Krone in
der Römerstraße 10 mit eigenem Saal. - In Diez werden
der Turn- und Sportklub 18 47 Diez TSK, der Turnverein
Jahn 18 83 Freiendiez und der Sportverein 19 11
Freiendiez zur Turn- und Sportgemeinde 18 47 TSG Diez
vereinigt. Der Fußballverein VfB 19 23 Diez bleibt als
Betriebssportabteilung VfB Reichsbahn Diez bestehen. - In Holzappel gibt es das Gasthaus Zum
goldenen Ochsen in der Hauptstraße 82 (20 19 postagentur). - In
Singhofen löst der NSDAP Ortsgruppenleiter August
Maxeiner (--) den
singhofener Bürgermeister Heinrich Winter (--)
nach 29 Jahren im Amt ab und wird neuer singhofener
NSDAP Bürgermeister. - In Bacharach thront auf der
Hitlerhöhe über dem Ort ein riesiges Hakenkreuz. - In
Rüdesheim Aulhausen werden in der katholischen umzäunten
geschlossenen Anstalt St Vincenzstift alle Kinder
abgeholt, das Heim beschlagnahmt und alle
Ordensschwestern und Mitarbeiter vertrieben. - Der
koblenzer Automobilverkäufer Otto Löhr gewinnt mit
seinem Teamkollegen Paul von Guilleaume beim 24 Stunden
Rennen von Le Mans in der Klasse bis 1500 ccm Hubraum
auf Adler Trumpf Rennlimousine und wird insgesamt
Siebter. - Der bei St Goarshausen geborene Bauernsohn,
oft aufgeführte Bühnenautor, Mundartdichter und
katholische breitenauer (Westerwald) Pfarrer Wilhelm Reuter (50) wird von der NSDAP mit
einem Aufführungsverbot für alle seine Werke, ua Schinnerhannes
de rheinische Räuwerschelm, das vom
revolutionären Räuberhauptmann Schinderhannes handelt,
belegt. - In Wasenbach wird der Jude Moritz Strauß (69) in der Reichskristallnacht
im Spritzenhaus der Feuerwehr eingesperrt, wonach er
deportiert wird. - In Flacht werden die Juden aus Flacht
und Umgebung im Rathaus und Spritzenhaus in der
Reichskristallnacht in Schutzhaft genommen,
wo man sie ausdrücklich nicht unter polizeilicher
Aufsicht schützt, sondern misshandelt und foltert. - In
Bad Ems begeht eine Jüdin zwei Tage nach der
Reichskristallnacht Selbstmord. - In Herold wüten SS und
SA aus Freiendiez, Diez und Birlenbach und drei herolder
SA in der Reichskristallnacht, wo es keinen männlichen
jüdischen Bürger mehr gibt, die die jüdische
Kolonialwarenladeninhaberin Bertha Rosenthal eine Treppe
hinunterwerfen. Trotz Armbruch wird sie nach Kördorf
verschleppt, dort in das Spritzenhaus eingesperrt und
ins KZ Sobibor abtransportiert. - In Limburg wird mit
der Generalvertretung der Auto-Union in der Marktstrasse
später Ste-Foy-Straße auch eine BP Tankstelle eröffnet.
- In Nastätten kauft der Schlosser Adolf Marner (--),
der in der Römerstrasse 58 wohnt, das Haus des jüdischen
Händlers Heymann Aronthal (--) in
der Rheinstrasse 20 (20 23
Pizzeria La Gondola) und eröffnet eine
Fahrschule und Autohaus mit Volkswagen VW Vertretung, wo
er Automobile der im Vorjahr auf Druck der NSDAP
gegründeten Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen
Volkswagens mbH verkauft. - In Boppard werden auf dem
Bopparder Weinfest mit eigener Winzerkapelle
Filmaufnahmen (20 16
Orginalaufnahmen vor Ort vorgeführt) gemacht.
- In St Goar ist die Ruine Burg Rheinfels nur noch ein
besser Steinhaufen. Nur noch die massiven
Häuserfundamente, die Befestigungen, die Reste von
Fenstern und der viereckige innere Turm lassen eine Burg
erkennen. - Auf dem Rhein sind 17 % der gewerblichen
Schiffe mit Schraubenantrieb mit Dieselmotoren
ausgestattet. - In Seelbach wird die Familie des Juden
Julius Arnstein von SA aus Seelbach, Attenhausen, Nassau
und Singhofen in ihrem Haus überfallen und misshandelt.
1937 Bad
Schwalbach hat 44 jüdische Einwohner. - Der in Diez
geborene Kaufmann Erich Meckel (18) wird im Reichsarbeitsdienst
RAD eingesetzt (19 71
rheinlandpfälzer Landtagsabgeordneter). - In
Bad Schwalbach gibt der untertaunus NSDAP Kreisleiter Jean Herrchen (46)
sein Amt an Otto Gäckle (28)
ab. - In Holzhausen an der Haide gibt es keine jüdische
Gemeinde mehr. - In Lakehurst stirbt der Flugdirektor
der Beobachter der Geschäftleitung Ernst Lehmann (51). Er ist der Enkel des
ehemaligen diezer Bürgermeisters Schäfer. - In
Katzenelnbogen übernimmt nach dem Tod des Privaten
Nervenheilanstalt Leiter Otto Wolff (70),
dessen Sohn Walter Wolff (--)
die private Heilanstalt Dr Wolff (20
17 Fachklinik Katzenelnbogen) Aarstraße 17. -
Der frühere in Villmar Seelbach geborene evangelische
nassauische Bauernführer Karl Hepp (48)
tritt in die NSDAP ein. - Im NSDAP Kreis Limburg
Unterlahn gibt es 89 NSDAP Ortsgruppen mit 6.775 NSDAP
Parteimitgliedern. In Limburg gibt es 3.309 Haushalte
mit 835 NSDAP Mitgliedern, in Diez 1.075 Haushalte mit
433 Parteimitgliedern, in Altendiez 310 Haushalte mit 85
Parteimitgliedern, in Birlenbach 270 Haushalte mit 130
Parteimitgliedern, in Freiendiez 843 Haushalte mit 326
Parteimitgliedern und in Heistenbach 139 Haushalte mit
75 NSDAP Parteimitgliedern. - In Holzhausen an der Haide
melden sich ab nach Wiesbaden: Der
jüdische Kaufmann Siegmund Leopold (59)
und die in Conz geborene Berta Leopold (49).
Der holzhausener Jude Otto Leopold (37)
will offiziell in die USA ausreisen. Es gibt
keine jüdischen Volksschulkinder mehr. - Die limburg (20 17 Karstadt) und unterlahn (Louise Seher Straße 1) NSDAP
Kreise fusionieren. Der ehemalige diezer unterlahn NSDAP
Kreisleiter Karl Ohl (33)
zieht nach Limburg (20 17
Karstadt), wo er auch den limburger NSDAP
Kreisleiterposten übernimmt. - In Diez wird das neue
Finanzamt Parkstraße 16 zum Teil auf dem alten
Judenfriedhof fertiggestellt. - In Nastätten werden die
Scheiben der Synagoge eingeworfen, die nicht wieder
ersetzt werden. - In Bad Ems hört der bademser
Kurdirektor Hammer auf Judengesetze in Bezug auf die
Kurgäste zu ignorieren, da ihnen nun Schwimmbadbesuche,
Sport und Gesellschaftsabende verboten sind. - In
Nastätten wird dem Pfarrer der Religionsunterricht in
der Grundschule verboten. - In Nastätten gibt es einen
Kirchenautritt. - In Hahnstätten hält der in Limburg
geborene Jurist und SA Truppführer Heinrich Anton Wolf
(29) um die Hand von Johann
Prötz (23) an. - Im
Großkreis Limburg gibt es 89 NSDAP Ortsgruppen mit 6775
Mitgliedern. - In Limburg Dehrn findet eine
Heil- und Pflegeanstalt Leiterkonferenz
statt, wo der neue Leiter und alleinige Vorstand der
Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache
Scheuern Fritz
Bernotat (47) seine
einfache Problemlösung darlegt Wenn ich ein Arzt
geworden wäre, ich würde diese Kranken umlegen. -
In Nassau Scheuern wird in der Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
das Führerprinzip eingeführt, wodurch Euthanasie auf
der Verwaltungsebene ermöglicht wird. Anstaltsleiter
ist Direktor Karl Todt, der kein Arzt sondern Pädagoge
ist. Der evangelische Kirchenrat Fritz
Bernotat (47) leitet
weiter, wie seit Jahren, die Hausandachten. - In
Dausenau wird die Castormühle als Pension genutzt. Sie
hat die Telefonnummer EMS 322. - In Nastätten gibt es
ein Schwimmbad und die Minaralquelle Schwall. - In Dehrn
ist im Schloss Dehrn ein Freizeitlager der NS
Organisation BDM Bund Deutscher Mädel Untergau 80
(Wiesbaden) untergebracht. - In Limburg stellt die Post
ein Telefonhäuschen in der Brückenvorstadt auf. - In
Limburg wird mit dem Bau der Autobahnbrücke begonnen,
was der limburger Fotograf Willy Heinz Grabenstraße 25 (20 18 Gaststätte La Strada) im
Auftrag der NSDAP in zweiwöchigen Intervallen bis zur
Fertigstellung dokumentiert. Für die Bevölkerung gibt es
Tage der Offenen Tür, wo der Fortschritt durch die NSDAP
präsentiert wird. Das als Natursteinbrücke angekündigte
Bauwerk wird aus Mangel an Naturstein nur mit 30 bis 50
Zentimeter dickem Naturstein verkleidet. Die
Brückenpfeiler bestehen aus Stampfbeton und die Bögen
werden mit Werksteinen gemauert. - In Bad Ems wird im
Kursaal das Kino Kursaal-Lichtspiele
mit 526 Sitzplätzen eröffnet. - Der in
Nastätten geborene Arzt und NSV Mitglied Erich Schüler (30) wird Mitglied der NSDAP. -
In Flacht hat das Gasthaus Zum Adler
eine Shell Tankstelle vor der Eingangstür und verkauft
zusätzlich Mobiloel für Kraftfahrzeuge alias Automobile.
- In Katzenelnbogen ist Karl Schneider (--)
Lahnstraße 24 Landeswegemeister. Private Post wird über
das Amt abgewickelt. - In Limburg ist die Musikschule im
St Georgshof in der Diezerstraße 23. Direktor ist der
diezer Valentin Barth (--) Birlenbacher
Weg 15. - In Limburg wirbt die Gaststätte Bauernschänke
Steinheimer mit der Telefonnummer 326 als Stätte
der Fröhlichkeit. - In Rüdesheim Aulhausen beginnen in
der katholischen umzäunten geschlossenen Anstalt St
Vincenzstift Zwangsverlegungen von Pfleglingen. - Der
koblenzer Automobilverkäufer Otto Löhr (--)
wird beim 24 Stunden Rennen von Le Mans
zusammen mit Paul von Guilleaume Vierter auf Adler
Trumpf Rennlimousine in der Klasse bis 2000 ccm Hubraum
und Neunter in der Gesamtwertung. - In Katzenelnbogen
wird die behinderte Johanette Thorn (60)
Lahnstrasse 8 von der Gestapo abgeholt und in die Heil-
und Pflegeanstalt Herborn zwangseingewiesen. - In
Attenhausen wird der Betrieb als Getreidemühle mit
angeschlossenem Backhaus der Stemmelmühle aufgegeben. -
In Hahnstätten werden einige Straßen kanalisiert. - In
Nassau wird der bisher schon unrentable Eisenerzbergbau
bis Kriegsende wieder aufgenommen. - Der in Bad
Schwalbach geborene Sanitätsratssohn und sechsjähriges
NSDAP Mitglied Otto Frickhoeffer (45) wird in Frankfurt Erster
Kapellmeister des Frankfurter
Rundfunk-Symphonie-Orchesters. - In Nastätten pflanzen
die 21 ältesten Schüler von Rektor Pfeifer (--)
mit dem Schuldiener Dauer (--)
Maulbeerbäume für die umfangreiche
Seidenraupenzucht, die in der Volksschule eingerichtet
ist. Rektor Pfeifer (--) trägt
ein Hitlerbärchen und das NSDAP Parteiabzeichen am
Revers, Schuldiener Dauer (--) einen
Schnauzbart, drei Schüler HJ Uniformen mit Schlips.
Rektor Pfeifer (--) beteiligt
sich nicht selbst. - In Limburg erscheint das neue
Adressbuch Adreßbuch der Stadt Limburg, das
offiziell dem von 19 28 folgt. - In Bad Ems, Limburg und
Diez gibt es den 88. Jahrgang der Tageszeitung Lahnzeitung,
die sich als Heimatblatt für die Lahn, den Taunus und
den Westerwald bezeichnet und vom Sommer Verlag im
Rotationsdruck produziert wird. Der Lahnbote ist nur
noch eine Beilage wie Am häuslichen Herd, Turnen und
Sport, Die junge Front, Feld und Haus, Für unsere
Frauen und Aus unserer nassauischen Heimat.
Eine Zeitung kostet 10 Pfennig. - In Holzhausen müssen
laut Ausscheller alias Polizeidiener Christian Hartung (--) alle Handlähner und
Fuhrwerksbesitzer die Feldwege mit Hacke und Schippe
planieren, wofür sich die Einwohner von Haus 1 bis 80 um
08:00 Uhr und der Rest von Haus 81 bis 160 um14:00 Uhr
am Rathaus einfinden müssen. - In Bacharach wird eine
Champignonzucht eröffnet, die prompt als Weinbeilage
vermarktet wird. - In Oberwesel wird der katholische
Schreinermeistersohn und Schreiner Johann Peter Josten
(22) Mitglied der NSDAP,
wonach er im Folgejahr in die Wehrmacht eintritt. - In
Limburg ist Josef Hofmann (--) seit
19 20 Besitzer vom Gasthaus Zum Hirsch Ecke
Schiede/Diezer Strasse 32 (20 24
Parrkplatz), das offizielles limburger NSDAP
Hauptparteilokal ist und Braunes Haus heißt. -
In Limburg betreibt das Autohaus Collee Telefonnummer
LIMBURG 377, das autorisierter Mercedes-Benz, Hanomag
und Chevrolet Händler ist, in der Dr Wolf Strasse 1 auch
eine Großtankstelle, wo BV Aral und DEROP Benzin
verkauft wird. In der Sackgasse 7 verkauft Klein &
Engel Telefonnummer LIMBURG 388 BMW, Büssing und NAG,
und der Schmiedemeister J Adolf Thomas LIMBURG 815
Löhrgasse 6 baut alle Arten von Automobilen, PKWs LKWs
auf und um. - In Limburg ist Oberstaatsanwalt xxx Lauk (--) Ecke Werner Senger Strasse
6/Diezer Strasse Leiter des Musikvereins. - In Limburg
ist die Kreisleitung mit Kreisleiter und Bürgermeister
Werner Hollender das Eckhaus Ecke Schiede 49/Diezer
Strasse, wo auch das NSDAP Partei Kreisgericht und die
limburger NSDAP Ortsgruppe mit Ortsruppenleiter K Köke
residiert. Die SA Standarte 87 geleitet von Reichsbahn
Inspektor xxx Maxeiner hat ihr Büro am Marktplatz 4, wo
auch der SA Sturmbann IV/87 und der SA Reserve Sturmbann
V/R 63 untergebracht ist. Der SA Sturmbann II 78 ist in
der Wörthstrasse 5. Das NS Kraftfahrerkorps alias
Fuhrpark NSKK M Staffel III M 49 ist in der
Westerwaldstrasse 62 untergebracht und der NSKK
Motorsturm 11 M 148 am Fischmarkt 7. Die HJ alias HJ
Bann 253 Lahntal trifft sich im Rohrweg 1 und die NSV
wird in der Brückengasse 2 von Justizoberrentmeister
alias Finanzamtschef xxx Mindnich geleitet.
1936
Wetter Totale Mondfinsternis. Schneeeinfall Mitte April.
Borkenkäferbekämpfung durch die HJ. In Holzhausen bricht
ein Orkan in den Höhenlagen in den
Fichtenneuanpflanzungen großflächig die Wipfel ab,
wonach 903 Festmeter Holz abgeholzt werden. - In Limburg
passieren Militärtransporte die Stadt in westlicher
Richtung. - In Limburg wird der Apotheker Paul Lawaczeck (58) stellvertretender NSDAP
Landrat des Landkreises Limburg. - Der limburger
Volksschullehrer Theodor Berns nimmt in Frankfurt an
einer Ausbildung in der NSDAP Gauführerschule teil. - In
Burgschwalbach wird der letzte Jude der Gemeinden
Rückershausen, Kettenbach, Hausen und Holzhausen auf dem
Judenfriedhof bestattet. In Burgschwalbach selbst gibt
es keine Juden. - Der Butterverbrauch wird
eingeschränkt. Die holzhausener Jüdin Ilse Leopold (24) versucht in die USA auszureisen.
- In Holzhausen an der Haide wird das Alte
Führerkorps der NSDAP mit 25 Kraftfahrzeugen und
650 Teilnehmern begeistert empfangen. - In Freiendiez
gesteht der diezer Bürgermeister Hermann Baumann (--), dass die Stadt Diez
Maßnahmen eingeleitet hat, das Stadtgebiet zu erweitern.
- In Laufenselden beginnt sich die jüdische Gemeinde
aufzulösen. - In Hahnstätten wird die Synagoge
Dahlstraße 1 verkauft. - Olympische Spiele in Berlin. -
In Limburg wird die Limburger Vereinsdruckerei gezwungen
den Druck der Tageszeitung Nassauer
Bote später Nassauische Neue Presse an die
Berliner Phönix-Zeitungs-GmbH abzugeben. - Einer von 75
Deutschen besitzt ein Kraftfahrzeug alias Automobil. -
In St Goarshausen übernimmt der Reichsarbeitsidenst RAD
die Burg Katz und richtet ein Schulungslager ein. - Aus
Camp Bornhofen wird Kamp Bornhofen. - In Dausenau wird
der Lahn-Zeitung Redakteur
Waldemar Schütz (23) Mitglied der NSDAP. - In
Bad Ems gehört das Hotel Villa Dreis OE Weidinger. - In
Nievern gibt es das Gasthaus der Witwe Sabel Zur
Stadt Ems. - Bei Trechtingshausen stirbt auf
Burg Reichenstein der
luxemburger Bergbauingenieur und angeheiratete
Industrielle und neu ernannte Baron Nikolaus
von Kirsch-Puricelli
(70). - In Ehrenbreitstein
verkauft die Tankstelle sowohl Aral als auch Shell
Benzin für Automobile. Die Rheinprovinz hat die
Kennziffern IZ mit einer bis zu 5 stelligen Zahl auf dem
Nummernschild. Ein Kunde fährt das Opel Kadett Modell
mit der Seriennummer 11234 mit bereits in die Karosserie
integrierten Scheinwerfern. - Limburg wird an das
Telefonfernleitungskabel Koblenz - Limburg - Weilburg -
Giessen aufgeschaltet, hat 610 Telefonhauptanschlüsse
und 545 Telefonnebenanschlüsse. An 17 Fernschränken
25/27 sitzen ebenso viele Telefonistinnen, die 1.020.000
Ortsgrspräche und 10.800 Ferngespräche vermitteln.
Dagegen werden nur noch 9.600 Telegramme gesendet,
13.000 kommen an und 24.000 Telegramme werden
weitergeleitet. - In Katzenelnbogen löst Hermann Seel (--) den Freiwillige Feuerwehr
Wehrführer Ferdinand Ries (60)
ab. - Der in Nastätten geborene Arzt und Politiker Erich Schüler (29) wird Mitglied der NSV. - In
Nastätten wird der Konditor und NSDAP Bürgermeister Karl
Ackermann (--) Poststrasse
4 wegen Streitereien mit der NSDAP Ortsgruppe abgesetzt
und durch Wilhelm Holzhey (--)
ersetzt. - In Holzappel wird in der Grube Holzappel die
Naßbohrung beim Bergbau eingeführt. Es werden
Bergmannsbusse eingesetzt. - In Nastätten erhält die
Seidenfabrik Kampf & Spindler als größter und
einziger Arbeitgeber eine Monopolstellung über die
arbeitsfähigen Nastättener auf 25 Jahre. Die Ansiedlung
jeglicher weiterer Industrie wird verboten. - In
Mittelfischbach wird der Personenwagen der Nassauischen
Kleinbahn beim Ankoppen von zwei Langholzwaggons von der
Lokomotive unglücklich angeschoben, weswegen er sich
selbstständig Richtung Katzenelnbogen in Bewegung setzt.
Da die Bremse des Personenwagens nicht funktioniert,
rollt der Personenwagen mit zwei Passagieren bis zum
Ortseingang von Katzenelnbogen, wo der Packwagen in
einer Kurve entgleist, dann der Personenwagen umfällt
und die Langholzstangen sich daraufhin in den
Personenwagen bohren. Die zwei Passagiere könnn
unverletzt abspringen. - In Dörsdorf wird der Betrieb
der Weidgesmühle als Getreidemühle eingestellt. - In
Bogel hat die Reichsarbeitsdienstabteilungen alias RAD
Lager 2/251 Wilhelm Wilhelmi 123 Mann in Uniform mit
Hakenkreuzarmbinde. - In St Goarshausen richtet in der
Burg Katz der Reichsarbeitsdienst ein Schulungslager
ein. - In Marienhausen bei Rüdesheim ist im
Diözesanknabenheim der Sicherheitsdienst des
Reichsführers SS Unterabschnitt Hessen und Wiesbaden
zuständig für die Abwehr alias Überwachung, Spionage und
Sabotage für Kirchen, Verbände, Parteien und Personen
untergebracht. - In Rettert hat das Gasthaus Gemmer
die Telefonnummer Amt KATZENELNBOGEN 327 und eine
Zapfsäule alias Tankstelle für Automobile vor der
Eingangstür. - In Katzenelnbogen geht der herolder
Landwirtssohn Otto Meyer
(15) auf die landwirtschaftliche Fachschule
Katzenelnbogen, die er zwei Jahre besucht.
(19 71 stellvertretender rheinlandpfälzischer
Ministerpräsident) - Der in Dauborn geborene
Elektrotechniker Walter Heimann (28) ermöglicht mit der von ihm
entwickelten Kathodenstrahlröhre
Fernsehliveübertragungen der Olympischen Spiele. - In
Wasenbach beendet der ns begeisterte Dorfschullehrer
Karl Armand (--) nach 24
Jahren seinen Schuldienst. - Der in Michelbach geborene
evangelischlutherische Pfarrersohn, Lehrer und
Schriftsteller Otto Anthes (69)
kehrt als ehemaliger lübecker Volksbühnendirektor in die
weitere Heimat Wiesbaden zurück. - In Katzenelnbogen
wird ein Wohnhaus in der Lahnstrasse 29 erbaut. - In
Katzenelnbogen wird ein quadratisches
neoklassizistisches Wohnhaus für den Förster Ecke
Gartenstrasse/Stiftstrasse 10 auf einem Bruchsteinkeller
mit angebauter Garage für ein Automobil und einem
Anbaubalkon über ua dem Eingang. - In Niederneisen wird
der NSDAP Bürgermeister Hasselbach (--)
auch in der neuorganisierten Freiwilligen
Feuerwehr, die statt einem Vorstand einen Führerrat hat,
neuer Wehrführer. Er organisiert die als Bildung
getarnten Propagandaschulungen und den Formationsdienst,
der eigentlich eine militärische Ausbildung ist. - In
Katzenelnbogen Berghausen gibt es eine Poststelle. - In
Nastätten zieht der Schreiner Ernst Gugler (32)
von Martenroth zu. Schon nach kurzer Zeit werden ihm die
Schaufensterscheiben seines neuen Möbelladens (später
20 23 Bahnhofstrasse 4), in denen er auch
moderne zusammengebaute Fabrikware anbietet,
zugeschmiert, weil er als unliebsame neue Konkurrenz
gilt.
- In Lorch wird ein Selbstanschlußamt für
Telefongespräche eröffnet. - In Katzenelnbogen endet
die Obertalstrasse später Diezer Strasse alias L318 an
der Brücke über den Sommerbach (20
23 Freibad) und biegt nach Ebertshausen ab.
Nördlich von Ebertshausen biegt man wieder auf die
beginnende Diezer Strasse alias L318 ein, allerdings
100 m weiter nördlich als (20 23).
- In Limburg wächst die Limburger Bank eGmbH später
Volksbank um 15 %, was unter dem durchschnittlichen
Wirtschaftswachstum liegt. - In Nastätten schafft das
Postamt die Landbriefträger ab und führt Landkraftpost
alias Automobile oder Motorräder ein, womit die Dörfer
Algenroth, Berg, Bettendorf, Buch, Diethardt,
Egenroth, Grebenroth, Hunzel, Lollschied, Marienfels,
Martenroth, Münchenroth, Niedermeilingen,
Niedertiefenbach, Obertiefenbach, Oelsberg, Rettert,
Roth und Weidenbach ihre Post erhalten. Auch die
Postämter in Holzhausen und Miehlen werden vom Postamt
Nastätten aus angefahren. - In Bacharach wird das
Weinlesefest der Viertäler veranstaltet. - In Camp
wird der Ort in Kamp später Kamp-Bornhofen umbenannt.
- In Nassau alias Bad Nassau ist das Hotel Schöne
Aussicht Hotel, das ehemalige Hotel Belle-Vue,
Bezirksstrasse 6 eines der bedeutendsten Hotels in der
Stadt. - In Limburg Blumenrod wird ein 157
Hektar großes Gelände für einen Militärflugplatz
für den Reichfiskus
Luftwaffe enteignet.
Neben Landwirte muss auch der Besitzer vom Hof
Blumenrod Freiherr
xxx von Schütz (--) 60
Hektar abgeben, was auch im Folgejahr weitergeführt
wird.
1935
Nürnberger Gesetze. - Das in Limburg an der Lahn
geborene SA und NSDAP Mitglied Gerichtsreferendar Heinrich Anton Wolf
(27) beklagt die Humanitätsduselei
in der Judenfrage (hessischer
CDU Landtagsabgeordneter). - Die Wehrmacht
zieht in das Hofgut Blumenrod ein, wo ein Feldflugplatz
errichtet wird. - In Katzenelnbogen wird zum
Barholomäusmarkt auf der Freilichtbühne das Stück
Der Prinz von Homburg
aufgeführt. - In Katzenelnbogen führt die Tageszeitung Rhein-Lahn-Beobachter
als amtliches NSDAP Organ den Begriff Flecken
ein. - In Holzhausen findet eine NSDAP Saarfeier mit
Rundfunkübertragung der Abstimmungsergebnisse statt. -
In Diez werden nach Empörung aus der Bevölkerung aus der
Volksschule mit Heim, dem Israelitischen Kinderheim
Schloßberg 23, 38 abgeschobene uneheliche jüdische
Kinder nachts ins Kino Markt-Lichtspiele
(20 18 Gasthof Bremser)
mit 400 Sitzplätzen am Marktplatz geschleppt und mit
Bussen nach Frankfurt transportiert. - In Holzappel
wandern zwei jüdische Familien nach Montevideo und zwei
nach Nordamerika aus. - In Laufenselden ist der Markt judenfrei.
- In Laufenselden wird dem jüdischen Arzt Alfred
Goldschmidt ein Berufsverbot erteilt. Er darf nur noch
Juden behandeln. - In Kördorf findet die letzte
Bestattung auf dem Jüdischen Friedhof statt. - Der in
Frankfurt geborene wetzlarer Rechtsanwalt und Jurist Hans Oppermann (49)
wird neuer unterlahnkreis NSDAP Landrat. - In Nastätten
findet eine Kreissynode der im Vorjahr neu gegründeten
evangelischen Bekennenden Kirche statt, die sich nicht
der NS Organisation Deutsche Christen angeschlossen hat.
- In Nastätten ist sexueller Kontakt zwischen Juden und
Ariern verboten. Die NSDAP
Ortsgruppenleitung stellt einen Stürmerkasten auf, in
dem das antisemitische und sexistische NSDAP Hetzblatt Der Stürmer zu lesen ist. - In
Oberlahnstein stellt die NSDAP Ortsgruppenleitung einen
Stürmerkasten vor der Pfarrkirche auf, in dem das
antisemitische und sexistische NSDAP Hetzblatt Der
Stürmer zu lesen ist. - In Attenhausen und
Seelbach treibt die HJ Militärübungen auf dem Sportplatz
und schändet dabei jüdische Grabsteine auf dem
angrenzenden Judenfriedhof. - In Bad Ems bringt der
besonders eifrige bademser NSDAP Bürgermeister
Messerschmitt einen eigenen Judenerlass heraus, der alle
Juden vom Kurbetrieb ausschließt, den aber die
einheimischen Hotelbesitzer mit Beschwerden abwenden. -
In Diez versuchen eine Handvoll HJ und SA in das
jüdische Kinder- und Waisenhaus einzubrechen, erreichen
durch die Aktion, dass die Polizei 50 Insassen und
Kinder in Schutzhaft nimmt,
die danach nach Frankfurt abtransportiert werden. - In
Miehlen und Ruppertshofen werden die Synagogen
verwüstet. Bei jüdischen Privathäusern werden die
Fensterscheiben eingeworfen. Die Gestapo spricht von
umfassender Agitation und meldet, dass die Täter nicht
ermittelt werden können. - In Diez wird ein
Stürmer-Kasten mit dem antisemitischen und sexistischen
NSDAP Hetzblatt Der Stürmer
aufgestellt, wo die ertappten Diezer, die noch bei Juden
kaufen, aufgelistet und angeprangert werden. - In
Limburg ist das niedergebrannte Limburger Schloss wieder
aufgebaut. - In Limburg kommt es nach der großangelegten
katholischen 700 Jahr Feier des Doms zu NSDAP
Gegen-Großveranstaltungen. - In Miehlen müssen die
jüdischen Viehhändler Nathan Hermann, Walter Ermann,
Bernhard Friedberg und Salomon Friedberg ein
Umsatzsteuerheft führen. Ein zur Befreiung davon nötiges
polizeiliches Leumunds- und Führungszeugnis wird ihnen
wegen politischer Unzuverlässigkeit verwehrt. - In
Michelbach beschäftigt der Hüttenbesitzer und
Unternehmer Wilhelm Passavant (52) 400 Mitarbeiter. - In
Bacharach eröffnet in Anwesenheit von HJ,
Jungvolk, Bund
Deutscher Mädel BDM, SA und SS der Eisenbahnersohn und
Lehrer moselgau NSDAP Gauleiter Gustav
Simon (35) die
renovierte Jugendherberge in der Burg Stahleck. - In
Mudershausen beginnt man 10 Jahre lang den
Barbarastollen auf 3100 Meter zum nördlichen Querschlag
3 zu verlängern um das bedeutendste
Brauneisensteinvorkommen Taberg zu erreichen. - In Bad
Ems wird das vornehme spätklassizistische Kurhotel Schloss
Balmoral Villenpromenade 11 in ein Mietshaus
umgenutzt. - In Limburg gibt es einen Kreistag der
NSDAP. - In Andernach wird Prinzessin Maria von Zollern Sigmaringen (St)
in Burg Namedy als Tochter von NSDAP Mitglied Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (37)
geboren und stirbt noch am gleichen Tag. - In
Katzenelnbogen ist die Landwirtschaftliche Schule in der
Aarstraße 22 (20 18 Pizzeria
Taverna). - In Dörsdorf wird Wilhelm Müller
erster Lehrer und Otto Henrici zweiter. Beide bisherigen
Lehrer werden entlassen. - In Klingelbach und Bad Ems
finden Gesangswettbewerbe statt. - Die Industrielle Olga
Kirsch-Puricelli (78),
Tochter von Hermann und Elisabeth Susanne Puricelli,
verheiratet mit Nikolaus Kirsch (78) stirbt. Ihr Sohn Paul
Kirsch Puricelli (39) ist
mit der Gräfin Klara von Matuschka Greiffenclau Vollrads
(33) verheiratet. - In St
Goarshausen gibt es die Reichsarbeitsdienstabteilung
alias RAD Lager 3/251 Loreley. - In Bogel wird die
Reichsarbeitsdienstabteilung alias RAD Lager 2/251
Wilhelm Wilhelmi eingeweiht. - In Nassau gibt es die
Reichsarbeitsdienstabteilung alias RAD Lager 4/251
Freiherr vom Stein, in dem der in Diez geborene SA Mann
Karl Schang (41)
Arbeitsdienstführer ist und das SA Sportabzeichen der SA
in Bronze macht, wobei der örtliche Prüfer Fischer
heißt. - In Bad Ems wird das von den evangelischen
schweizer Berner Diakonissen geleitete Diakonissenheim
rechtlich vom Mutterhaus getrennt. - In Limburg setzt
der katholische limburger Bischof Antonius Hilfrich (67) seinen Großneffen, den
lindenholzhausener Bürgermeistersohn, einen ehemaligen
Weltkriegssoldaten, fuldaer Theologiestudent und
Philosophiestudent Georg Rompel (38) als Pfarrer in Eppstein
Bremtal ein (1960 päpstlicher
Hausprälat). - In Katzenelnbogen ist das
Gasthaus Weinhaus Krone Eckhaus Römerberg 19,
gegenüber dem Aufstieg zum Burgtorturm, ein beliebtes
Ausflugslokal mit Postbriefkasten. - In Wasenbach hat
der ns begeisterte Dorfschullehrer Karl Armand (--)
alle Kinder unter 10 Jahren in der HJ. Sein
Sohn xxx Armand (--) ist
bereits seit 3 Jahren NSDAP Mitglied. - In Gückingen
wird in der Pfuhlseck ein Gräberfeld aus der
Hallstattzeit gefunden, wobei die Urnengräber 2.500 bis
2.750 Jahre alt sind. Ein gefundenes Steinkistengrab ist
2.500 Jahre alt. - In Limburg wird der in Siegen
geborene weilburger oberlahnkreis NSDAP Landrat und SS
Mitglied Karl Uerpmann (47) neuer unterlahnkreis NSDAP
Landrat, der im Kreishaus in der Schiede 49 (20
17 Karstadt) residiert. - Die Bäderstrasse
wird zur Bundesstrasse B 260 umbenannt. - In Holzhausen
gibt es zwei Speditionen mit Kraftwagen und Automobilen,
die Firma xxx und die Firma Hofmann und Holzhausen. - In
Kaub verkauft Herzog xxx von Mecklenburg Schwerin (St) (--)
die Burg Gutenfels an den Fabrikant Georg Edel
von Schüttorf (--). - In
Seelbach wird der jüdische Friedhof von HJ Mitgliedern
aus Attenhausen geschändet.
1934
Wetter: Höchste Durchschnittstemperatur. In Holzhausen
Haide herrscht Wassermangel. - Der in Frankfurt,
Wiesbaden, Rüdesheim und Limburg ausgebildete höhere
Beamte des preußischen Justizministerium
Ex-Zentrums-Politiker und Gestapo-Mitglied Hans-Josef Altmeyer
(35) wird persönlicher
Referent des in Katzenelnbogen Berghausen geborenen
Gestapo Leiter Rudolf Diels (34) auf dessen Gesuch und wird
nach einem Monat nach Berlin befördert. - In Bad
Schwalbach wird die Villa Werner der
hahnstättener Brauerei Heckelmann Kuhn in Hotel Kaiserhof
vom neuen Pächter Friedrich Wilhelm Hies
umbenannt. - In Limburg wird der evangelische
Volksschulrektor Rudolph Theidel Mitglied der NSDAP.
Sein wie üblich katholischer Konrektor an Schule II
Jakob Schönberger ist katholisch. - In Nastätten wird
der Jurist und Lyriker Frithjof
Fratzer geboren. - In Katzenelnbogen wird zum
Bartholomäusmarkt auf der Freilichtbühne Die Hermannschlacht
unter Leitung der NS Organisation Kraft durch Freude KdF
und des Stadttheater Kaiserslautern Heldendarsteller KH
Fritsche von den katzenelnbogener Bürgern aufgeführt. -
In Katzenelnbogen wird das in Katzenelnbogen geborene Stahlhelm-
und NSDAP Mitglied Robert Stauch (36) (1949
CDU Bundestagsmitglied) Ortsbauernführer. - In
Nastätten findet das nationalsozialistische Deutsche
Jugendfest für die Schulen Buch, Diethard, Holzhausen,
Nastätten und Ölsberg zur Sonnwendfeier statt. - In Diez
wird das Schloss Oranienstein zu
einer Nationalsozialistischen Erziehungsanstalt alias NS
Eliteschulinternat umfunktioniert, in der alle Schüler
Uniform tragen, die aber ein geringeres Schulgeld
kostet. - In St Goarshausen wird der in Klein-Steinheim
geborene Hoechst Chemiker und st goarshausener NSDAP
Kreisletier Franz
Brunnträger (44) auch
neuer st goarshausener NSDAP Landrat. - In Diez wird der
in Idstein vertriebene idsteiner Bürgermeister Hermann
Baumann (--) neuer diezer
NSDAP Bürgermeister. Der neue diezer NSDAP Bürgermeister
Hermann Baumann (--) leitet
heimlich Maßnahmen zur Zwangseingemeindung der
Nachbargemeinde und NS Hochburg Freiendiez ein. - In
Limburg wird der SS Sturmbannführer Dr Karl Uerpmann (--) neuer limburg unterlahn
NSDAP Landrat. - In Dehrn wird im Schloss ein BDM Lager
eingerichtet, das Wirtschaftsgebäude dient als
Kindererholungsanstalt. - Der montabaurer Peter Rössel
geht nach einem Wirtshausbesuch stark angegtrunken nach
Hause, holt sich seine Kleinkaliberbüchse und versucht
dann auf der Straße den zufälllig auf ein Auto wartenden
jüdischen isselbächer Viehhändler Simon Isselbächer zu
erschießen. Da das Gewehr nicht geladen ist, erschlägt
er sein Opfer mit dem Gewehrkolben. Peter Rössel wird
wegen des Alkoholmissbrauchs nur zu 15 Monaten Haft
verurteilt. Das Gericht betont, dass er nicht Jagd auf
Juden gemacht hat. - In Limburg wird der limburger
Landrat Gerhard von Breitenbach
(48) in den Ruhestand
versetzt. - In Limburg wird der limburger
Landgerichtspräsident Ludwig Claren (--)
durch den in Höchst geborenen
Eisengießereigeschäftsführersohn, Jurist, frankfurter
Landgerichtsdirektor und NSDAP Mitglied Ludwig Scriba (49) ersetzt. - In Wellmich wird
Josef Reiner als Bürgermeister abgesetzt und durch den
NSDAP Bürgermeister Josef Eschelbach ersetzt. - In
Holzhausen an der Haide löst der NSDAP Bürgermeister
Theodor Kurz (--) den
langjährigen Bürgermeister Robert Bremser ab. - In
Cramberg Habenscheid wird der Kirchenbetrieb
eingestellt, wodurch das alte Pfarrhaus leersteht und
verfällt. - In Aarbergen Kettenbach verdrängen mehrere
Freiwillige wie Gustav Bach und Albert Wingennroth die
Pflichtfeuerwehr und gründen eine Freiwillige Feuerwehr.
- In Berndroth wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
- In Katzenelnbogen veranstaltet die Freiwillige
Feuerwehr eine Angriffsübung auf die private Heilanstalt
Dr Wolff (20 17 Fachklinik
Katzenelnbogen) Aarstraße 17 unter Wehrführer
Ferdinand Ries (58), wobei
man eine Motorspritze benutzt, die Wasser aus dem
Dörsbach pumpt. - In Bad Schwalbach wird der vordere
Teil vom Hotel Alleesaal,
das ehemalige Hotel la Promenade
Am Kurpark (20 18 Stadtbücherei)
für eine Straßenverbreiterung abgerissen. - In Andernach
wird der deutsche Major Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (36) Mitglied der NSDAP. - In
Nastätten wird der Konditor, Gastwirt und NSDAP
Bürgermeister Peter Haxel (--) Rheinstrasse
16 durch den Konditor und NSDAP Bürgermeister Karl
Ackermann (--) Poststrasse
4 ersetzt. - In Michelbach hat das Gasthaus Deutsches
Haus mit der Telefonnummer 27 eine
Bundeskegelbahn. - In Dörsdorf wird die Molkerei
geschlossen und 6 Mitarbeiter werden entlassen. Die
Bauern werden von der Molkereigenossenschaft Nassau
übernommen. - In Katzenelnbogen wird das gesamte
Postinventar in rot, die Farbe der Bewegung, umlackiert.
Auch die Post-Omnibusse werden rot lackiert. - Der in
Diez geborenen Pfarrersohn, NSDAP Mitglied, SA Mitglied
und Leiter der Ministerialdirektoren des Preußischen
Kultusministeriums August Jäger (47) wird Rechtsverwalter der
Deutschen Evangelischen Kirche. - In Niederneisen
eröffnet die Nationalsozialistische Volksfürsorge NSV
einen Kindergarten für den Sommer in der alten
Turnhalle, wodurch die arbeitenden Einwohner während der
Ernte entlastet werden, was nur im Folgejahr wiederholt
wird. Danach zieht er in eine Werkstatt um. - In
Nastätten dient der Gehweg vor der Amtsapotheke als
Produktauslage eines Krämers, der rund 500 tönerne
Gefäße, Krüge, Töpfe, Schalen aller Größen in Mantel mit
Hut anbietet.
- In Wehen wird ein Selbstanschlußamt für
Telefongespräche eröffnet. - In der 1. Fußball
Kreisliga Unterlahn mit 8 Mannschaften sieht die
Tabelle nach 9 Spielen so aus. Erster ist Nassovia
Nassau, gefolgt von Viktoria Altendiez, Bad Ems 19 09,
Winden, Freiendiez, Hömberg, VfB Diez und Schlußlicht
Charlottenberg. - In Holzhausen Haide ist der
Ausscheller Wilhelm Hendorf (--)
Polizeidiener. Polizei und SA arbeiten
offiziell zusammen. - Die neugegründete NS
Tageszeitung Lahnzeitung führt das NS
Hetzblatt Emser Anzeiger, Diezer Anzeiger
und den Limburger Anzeiger ein, die sie im
Sommer Verlag druckt. - In Nastätten stellt die
Druckerei von Paul Müller (--) den
Druck der seit 18 76 existierenden und seit 19 12 in
seiner Druckerei hergestellten Tageszeitung Rhein-
und Lahnanzeiger in der xx strasse ein. - In
Nastätten wird der ehemalige Vorschuß und Kreditverein
Nastätten und die seit 14 Jahren als Vereinsbank
geführte genossenschaftliche Institution verboten und
verstaatlicht und in das neu erworbene,
ehemaligen privaten jüdische Bethaus und jüdische
Kaufhaus alias Handlung von Johann Strauss (--) Römerstrasse
9 und das Nachbarhaus der Jüdin Janett Feist (--) verlegt
und als neues NS Geldinstitut mit dem Namen xxx später
Volksbank eröffnet. - In Nastätten wird die in
Weilburg geborene Irma Bender (--) im
Diakonissenheim Nastätten der Paulinenstiftung
aufgenommen und nach einem halben Jahr nach Wiesbaden
ins Mutterhaus der Diakonie geschickt und zur
Krankenschwester ausgebildet. - In Bacharach wird ein
Frühlingsfest und ein Weinlesefest der Viertäler
veranstaltet, wobei die Winzertrachtengruppe auftritt.
- Der in Kaub geborene Postbeamtensohn Hermann Klein (28) beginnt in Mainz
seine Karriere bei der Deutschen Reichsbahn als
Bauführer.
- In Zollhaus wird Betrieb in der seit 19 29
geschlossenen Eisenerzgrube Konsolidiert Zollhaus der
Sieg-Lahn-Bergbaugesellschaft alias Krupp Tochterfirma
wieder hochgefahren und auch mit der Förderung
begonnen, die im Folgejahr mit 17 Arbeitern wieder
wächst.
1933
Wetter: In Holzhausen Haide sind verschiedene Quellen
leer, weswegen Wilhelm Hendorf (--)
bei Wasserverschwendung mit Strafe droht. - In
Limburg wird der in Mainz geborene Lehrer, Altphilologe
und NSDAP Mitglied Friedrich Eichhorn (45)
für ein halbes Jahr limburger NSDAP Bürgermeister. -
Limburg hat 12.007 Einwohner und Bad Schwalbach hat
3.052 Einwohner, davon 94 Juden. - Der in Limburg an der
Lahn geborene evangelische Pfarrersohn, Jurist und
wiesbadener Oberbürgermeister Georg Krücke (53) betritt nach der
Machtübernahme und einer Schutzhaft das
wiesbadener Rathaus nicht mehr und wird vier Monate
später zur Abdankung gezwungen. - Der in Frankfurt,
Wiesbaden, Rüdesheim und Limburg ausgebildete höhere
Beamte des preußischen Justizministerium, gerade
ausgetretene Zentrums-Politiker Hans-Josef Altmeyer
(34) wird Gestapo-Mitglied.
Das in Limburg an der Lahn geborene neue SA Mitglied
Rechtsanwalt Heinrich Anton Wolf
(25) wird Mitglied der NSDAP (1962 hessischer CDU
Landtagsabgeordneter, Bundesverdienstkreuz). -
In Freiendiez wird der KPD Jugendverbandsleiter und
wiesbadener Vermessungsgehilfe und Widerständler Paul
Krüger im Zentralgefängnis inhaftiert, danach ins KZ
Esterwegen deportiert und unter der Auflage sich täglich
bei der Gestapo zu melden wieder entlassen. - Der aus
Limburg stammende Geschäftsführer des Verein zur
Vorbereitung der Autostraße Hansestädte Frankfurt Basel
Willy Hof
(53) wird Direktor des Unternehmens
Reichsautobahn. - Der in Diez geborene Pfarrersohn,
Jurist, wiesbadener Staatsanwalt, NSDAP und SA Mitglied
August
Jäger (34) wird
Ministerialdirektor des preußischen Kultusministerium
Leiter Kirchenabteilung. Er organisiert die Verfolgung
Gläubiger. Er wird als pathologischer Kirchenhasser der
Henker Großpolens. - Diez ist Sitz der
unterlahn NSDAP Kreisleitung. - In Diez sind im NSDAP
Stadtrat Heinrich Arnold, Tapeziermeister,
Wilhelmstraße, Otto Balzer, Kaufmann, Louise-Seher-Str.
21, Hans Baumbach, Hauer, Unterstraße, Franz Anton
Bücken, Kaufmann, Bahnhofstraße, Alfons Hannappel,
kaufm. Angestellter, Oberstraße, Wilhelm Krieger,
Kreisausschussobersekretär, Birlenbacher Weg, Richard
Latsch, Kaufmann, Lorenzstraße, Willi Seibel,
Malermeister, Wilhelmstraße, August Stahlschmidt,
Kaufmann, Birlenbacher Weg (Vorsitzender) und Karl Welz,
Former, Altstadtstraße. - In Bad Schwalbach sind im
NSDAP Stadtrat Ludwig Bauer, Reserve-Lokomotivführer,
Adolfstr. 82, Wilhelm Enders, Landwirt, Mühlweg 1, Peter
Lutz, Bahnarbeiter, Schmidtberg 7, Wilhelm Mallmann,
Bäckermeister, Adolfstraße 67, Edmund Maurer, Kaufmann,
Adolfstrasse 117 (Stadtv.-Vorsteher), Karl Mernberger,
Landwirt, Erbsenstraße 32, Theo Ochs,
Reserve-Lokomotivführer, Rudolf-Höhn-Strasse 4
(Vorsitzender), Wilhelm Pfeifer, Arzt, Parkstrasse 9,
Willi Reinhard, Kaufmann, Rheinstrasse 3, Karl
Schneider, Kaufmann, Adolfstrasse 44, Wilhelm
Stiefvater, Kaufmann, Adolfstrasse 88, Paul Tietz,
Oberst a D, Genthstraße (Kreisausschußmitglied) und
Gustav Wolff, Architekt, Rheinstraße 8a. - In
Taunusstein Georgenthal ist der Hofgutsbesitzer Georg
Sauerbier untertaunus NSDAP Kreistagsmitglied (20
17 Luxus Golf Hotel Hofgut Georgenthal). - Zur
untertaunus NSDAP Kreis Fraktion mit Sitz in Bad
Schwalbach gehören der schlangenbader Schlossermeister
Fritz Dreher, der idsteiner Buchhändler Karl Graeser,
der escher Landwirt Adolf Heilhecker, der hahner
Landwirt August Hölzel, der winsbacher Bürgermeister
Karl Kilian, der idsteiner Kaufmann Philipp Mauß, der
strinztrinitatiser Bürgermeister Ludwig Menges, der
badschwalbacher Reservelokführer Theo Ochs, der
strinztrinitatiser Arbeiter Wilhelm Rau, der taunusstein
Hof Georgenthal Besitzer Georg Sauerbier, der
badschwalbacher Kolonialwarenhändler Karl Schneider, der
hausen vor der höher Gastwirt Otto Schneider, der
walsdorfer Landwirt Ferdinand Seyberth, der
niedermeilinger Landwirt Otto Spriestersbach, der
badschwalbacher Oberst im Ruhestand Paul Tietz, der
strinzmargarethäer Bürgermeister Adolf Weber, der
springener Lehrer Walter Wengenroth und der idsteiner
Bezirksschornsteinfegermeister Friedrich Zimpelmann. -
Zur unterlahn NSDAP Kreis Fraktion mit Sitz in Diez
gehören der birlenbacher Landwirt Karl Altenlof,
Hauptstraße, der diezer Arzt Hans Dorn, Parkstraße 1
(Vorsitzender), der freienziezer Landwirt Albrecht
Hatzmann Dorfstraße, der altendiezer Betriebsleiter
Philipp Klotz, Schulstraße, der nassauer
Schreinermeister Heinrich Kreidel, der nassauer Dreher
Heinrich Krug, der freiendiezer Lehrer August Lieber,
Limburger Straße, der bademser Gastwirt und Malermeister
Heinrich Maxeiner, der freiendiezer Reichsbahner
Heinrich Maxeiner, der niederneisener Landwirt Karl
Friedrich Mohr, Aarstraße, der berndrother rotherhof
Hofgutbesitzer Heinrich Müller, der bademser städtische
Beamte Theodor Schüßler, der scheidter Arbeiter Josef
Westerhoff, der hahnstättener Schreiner Karl Weyl, der
bademser Postbeamte Karl Adami und der singhofener
Landwirt August Maxeiner. - Im Kreis St Goarshausen
erhalten 7.925 von 48.404 Einwohnern
Fürsorgeunterstützung. - Der in Bad Schwalbach geborene
NSADAP Justizbeamte, ehemalige NSDAP Präsident des
Kommunaltags in Wiesbaden und ehemalige oberurseler
Bürgermeister Karl Lange (43)
wird oberlahnkreis NSDAP Landrat. - In St Goarshausen
wird der in Klein-Steinheim geborene hoechst Chemiker Franz
Brunnträger (43)
neuer st goarshausener NSDAP Kreisleiter. - In Limburg
wird der entmachtete limburger Bürgermeister Marcus Krüsmann (54) wegen der Weigerung sein
Haus in der Ecke Dr Wolff Straße 4/Schied mit
Hakenkreuzfahnen zu beflaggen, angezeigt. - In
Katzenelnbogen marschieren rund 30 SA durch die
Talstraße. Katzenelnbogener NSDAP Ortsgruppenleiter ist
Zahnarzt Schmidt, Burgstraße 1.
- In Katzenelnbogen wird das Schloss zur
Hitlerjugendherberge. - In Katzenelnbogen wird ein
Segelflieger-Stützpunkt gegründet. Der Saal der
Gaststätte Biehl Borngasse 1 platzt bei der
Gründungsfeier aus allen Nähten. - In Klingelbach werden
die Diakonissen des Paulinenstifts Wiesbaden gezwungen
ihr Mädchen-Erziehungsheim Lindenmühle aufzugeben. Die
Lindenmühle wird von der Hitlerjugend übernommen. - In
Klingelbach feiert Lehrer August Herold (--)
die Wahl Adolf Hitlers (44)
als Erlösung und Rettung. Für die verbliebenen 63
Stimmen für die SPD hat er nur Verachtung übrig. Der
frühere in Villmar Seelbach geborene evangelische
nassauische Bauernführer Karl Hepp (44)
verliert alle seine Mandate und wird einige Tage in Schutzhaft
genommen. Er wechselt danach die Seiten. - In
Katzenelnbogen führt der klingelbacher Lehrer August
Herold (--) zusammen mit
den katzenelnbogener Schülern einen Fackelzug mit
leuchtenden Hakenkreuzen an und ist tief bewegt. - In
Limburg ist der HJ Oberbann 2 Jungbann Stützpunkt im
alten Rathaus. - In Holzhausen an der Höhe wird eine
Hitlereiche gepflanzt. Auf der Kirchturmspitze weht das
Hakenkreuz. Radioübertragungen finden an öffentlichen
Plätzen im Dorf und für die Schule im Gemeindesaal
statt. Fackelumzüge mit Hakenkreuzfahnen finden statt.
Die SA marschiert regelmäßig auf. Der Bund deutscher
Mädel BDM hält Übungen ab. Ein groß angelegtes
Mütterhilfswerk wird energisch betrieben. Es herrscht
die Parole Gemeinnutz geht vor Eigennutz. - In
Holzhausen an der Haide meldet sich die jüdische
Hausangestellte Frieda Beermann (23)
nach Darmstadt zu ihrer Verwandtschaft ab. - In
Holzhausen wird ein Volksmissionsfest in der Kreuzheck
gefeiert. - In Holzhausen an der Haide feiert die NSDAP
den 101. Geburtstag des Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto (20). - In Holzhausen sind im
Oktober alle Wasserquellen leer. Wer Wasser verschwendet
wird bestraft. - Im Kreis St Goarshausen sind 7925 von
48404 Einwohnern Wohlfahrtserwerbslose, die keine
Arbeitslosenuntertützung mehr erhalten. - In Klingelbach
weht die Hakenkreuzfahne auf der Kirchturmspitze. - In
Diez zieht die NSDAP Kreisleitung wieder aus dem Haus
Böckling Altstadtstraße 17 aus. - In Diez versucht der
hochverschuldete Magistrat die wohlhabende
Bauerngemeinde und NS Hochburg Freiendiez
einzugemeinden, was bei einer Kundgebung im Saal
Gasthaus Preußer zu ersten Protesten führt. Der
unterlahn NSDAP Landrat Werner Ulrici (56) unterstützt die Gemeinde
Freiendiez und versichert, dass der Kreis keine
Zwangmaßnahmen einleiten wird. - In Bad Schwalbach wird
der DVP Landrat, der in Ostpreußen geborene Jurist Werner Pollack (47) von 200 bis 300 auswärtigen
SA Männern im NSDAP Kreishaus Badweg 3 überfallen. 15 -
20 SS beschützen kurioserweise den DVP Landrat Werner Pollack (47) vor Prügel durch die SA.
Zwei Wochen später ist er versetzt (19
45 Landrat der ehemaligen hessennassauischen
Grafschaft Schaumburg). Der in Wiesbaden
geborene Küfersohn, schlangenbader Posthalter und
untertaunus NSDAP Kreisleiter Jean Herrchen (42) wird neuer untertaunus
NSDAP Landrat. Er ist Verwaltungrat des Kalmenhofs
Idstein. - In Kördorf leben 19 Juden. - In Kördorf wird
die Synagoge in der Lahnstraße zum Verkauf freigegeben.
- Im Unterlahnkreis gibt es einen Höchststand von 1.524
Wohlfahrtserwerblosen. - Die NSDAP beginnt für 4 Jahre
200 Erwerbslose zum Ausbau der Rheinuferstraße
einzusetzen. - ln Nastätten schreibt die Tageszeitung Nassauisches Volksblatt: Kauft nur im
christlichen Geschäft....... Meidet die Juden: Stern,
Grünewald, Leopold, Aronthal, Heymann usw... Wer die
vorstehenden Anordnungen nicht befolgt ist ein
Verträter der deutschen Sache. - In Nastätten
und Miehlen ist auf den Straßen plakatiert: Wer von
Juden frißt, stirbt daran!, Deutsche kauft
nicht bei Juden und Juden sind hier
unerwünscht! - In Miehlen wird ein Pranger für
Judenboykott-Brecher am Rathaus angebracht. - In
Nastätten fordert das NSDAP Mitglied und nastätter
Postmeister Raimund Wolf die Ehrenbürgerschaft des
jüdischen Emigranten und US Senators Robert Wagner (56) wieder abzuerkennen. - In
Nassau wird ein RAD Lager im Unionkeller eingerichtet. -
In Bad Ems müssen 25 RAD Jugendliche beim Bau der
Stadtautoumgehungsstrasse helfen. - In Nassau werfen
Jugendliche bei 3 jüdischen Familien die Fensterscheiben
ein. Es wird als Dummerjungenstreich abgetan. - In
Nassau wird der jüdische M Rosenthal in Schutzhaft
genommen. - In Oberlahnstein hält ein SA vor der
jüdischen Metzgerei Max Kaufmann Wache. - In Lahnstein
wird der Vorsteher der jüdischen Gemeinde Julius
Landsberg unter dem Vorwand ihn vor der aufgebrachten
Bevölkerung zu schützen in Schutzhaft
genommen. - In Katzenelnbogen wird jüdischen
Viehhändlern die Teilnahme am Viehmarkt verboten. - In
Diez wird jüdischen Viehhändlern die Teilnahme am
Viehmarkt verboten. - In Diez, Nastätten, Bad Ems und
Lahnstein werden an jüdischen Geschäften Davidsterne und
die Drohung Wer vom Juden frißt, stirbt daran
geschmiert. - In Bad Ems wird das NSDAP Mitglied,
ehemaliger Charite-Assistenzarzt und bademser Badearzt
Römerstraße 42 Wolfgang Klaue (38)
ständiger ungeliebter Badearzt, der als Sturmbannarzt
1/87 seine Kollegen mit Einschüchterungen durch die SA
gleichschaltet. Das bademser Ärztekollegium aus
Stemmler, Feigen und Barthels wird zum Rücktritt
gezwungen. - Der in Bad Ems geborene Germanist,
Mundartforscher und Geschäftsführer des Vereins für
Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Adolf Bach (43)
wird Mitglied der NSDAP und gehört zu den Agitatoren,
die Universitätsprofessoren zum Bekenntnis zu Adolf
Hitler aufrufen (19 30 Ehrenbürger
von Bad Ems 19 71 Großes Bundesverdienstkreuz mit
Stern). - In Limburg wird der in Limburg
geborene Jurist Heinrich Anton Wolf
(64) Mitglied der SA als
Truppführer und Presse- und Fürsorgewart. - In Limburg
macht sich die Tageszeitung Nassauer Bote über
die Hissung der Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus lustig.
- In Nassau Scheuern begrüßt Direktor Karl Todt der Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
freudig die Erlaubnis Geistesschwache und
epileptische Menschenkinder in der Heil- und
Pflegeanstalt Scheuern
sterilisieren zu dürfen, was dann in den Krankenhäusern
Henrietten-Theresien-Stift Nassau Emser Straße 16 und
Diakonissenheim Bad Ems Alte Kemmenauer Straße 23
stattfindet. - In Dehrn werden die Ländereien zum
Schloss Dehrn privatisiert. - In Limburg zwingt der
wiesbadener NSDAP Regierungspräsident Werner
Zschintzsch (45) den
limburger Landrat Gerhard von Breitenbach
(47) die Bürgermeister von Eisenbach, Erbach, Hausen, Niederbrechen, Niederselters, Oberbrechen und Schwickershausen abzusetzen.
- In Miehlen wandert der erste jüdische Mitbürger, der
Schüler Max Friedberg, von Diez aus nach vielen
Feindseligkeiten nach Palästina aus. - In Miehlen
schreibt ein Protestler an den Pranger am Rathaus Wo
ich etwas verdiene kaufe ich ein, wofür er
einige Tage im st goarshausener Polizeigefängnis in Schutzhaft kommt. Der
nastättener Handwerkerverein und der Gewerbeverein
bilden einen Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand,
der die Vernichtung aller jüdischen Geschäfte zum Ziel
hat. In Nastätten hetzt die Tageszeitung Nassauisches
Volksblatt, dass die Bevölkerung die Geschäfte
der Juden Stern, Grünewald, Leopold, Aronthal und
Heymann meiden soll. - Kaub wird statt mit C nun mit K
geschrieben. - Es gibt die Tageszeitung Niederlahnsteiner
Zeitung. - Bei den Fürsorgebehörden besteht
laut Arztbericht die allgemeine Auffassung, dass man
Pfleglinge in Heil- und Pflegeanstalten nur zu
sterilisiert brauche um sie entlassen zu
können. - In Nassau geben die Berufsfischer die Lahn auf
weshalb der Angelverein Angelscheine für jedermann über
die Ortspolizeibehörde für 2 Reichsmark/Jahr ausgibt.
Jedes Mal, wenn die Stauwehre geöffnet werden geht ein
Großteil des Fischbesatzes verloren. - In Klingelbach
wird der SPD Wahlkämpfer Karl Wöll Mitglied der NSDAP
und wird Kassier für die NSV. Klingelbach und
Katzenelnbogen gehören zum NSDAP Kreis Limburg. - In
Diez zieht die NSDAP von der Altstadtstraße 17 in die
Louise Seher Straße 1 (20 18
Verbandsgemeinde Diez) um. - In Klingelbach
verschwindet der Hock alias meist ein jüdischer Händler,
der Butter oder Eier abholt um sie auf dem Markt zu
verkaufen. - In Klingelbach prügeln sich SPD Anhänger,
die im Gasthaus Heinrich Gemmer
Kirchstraße 3 und NSDAP Anhänger, die im Gasthaus Bornwasser Rathausstraße 1 (20 18 Alte Rathausschänke) ihre
Versammlungen abhalten. - In Katzenelnbogen feiert die
Tageszeitung Lahn-Bote
Adolf Hitler (44).
- In Klingelbach kostet im
Gasthaus Heinrich Gemmer
Kirchstraße 3 ein Schnaps 15 Pfennig. - In Klingelbach
und Katzenlenbogen hängen alle Geschäfte und Gaststätten
Juden unerwünst Schilder
an die Fenster. - In Klingelbach wird der neu gewählte
Bürgermeister xxx, was sowohl im Gasthaus Heinrich Gemmer Kirchstrasse 3 als auch
im Gasthaus Bornwasser
Rathausstraße 1 (20 18 Alte
Rathausschänke) schon gefeiert wurde, von der
NSDAP abgelehnt und von ihr der neue Bürgermeister xxx ,
ein Schreiner und NSDAP Mitglied, bestimmt, vor dessen
Haus ein Fichtenbaum, der bereits vor dem Haus des
ersten aufgestellt war und wieder umgelegt wurde, erneut
beim zweiten aufgestellt wird. - In Klingelbach gibt es
Brennabor Fahrräder. - KZs werden eröffnet, wo KPD und
SPD Mitglieder umerzogen
werden. Ihre Bewacher sind die Totenkopf SS. Aber auch
konservative Politiker werden in Schutzhaft
in die Keller von Rathäusern und SA Heime verschleppt
und willkürlicher Folter durch die Polizei ausgesetzt.
Die Polizei, SS und SA arbeiten offiziell zusammen. Wer
sich wehrt wird totgeprügelt. Viele Schutzhäftlinge
werden schwer körperlich geschädigt. Die Täter werden
juristisch nicht mehr zur Verantwortung gezogen.
Erfolterte Geständnisse sind aber rechtsgültig. - In
Klingelbach kostet ein Liter Branntwein 2 Reichsmark und
60 Pfennig. - In Allendorf, Mudershausen und Zollhaus
werden viele männliche und weibliche Arbeiter aus der
Umgebung von der Krupp AG in den Gruben, die eigentlich
nur minderwertiges Eisensteinerz abbauen, eingestellt.
Eine Schicht dauert 10 Stunden. - In Klingelbach wird
über der Eingangstür am Gasthaus Bornwasser
Rathausstraße 1 (20 18 Alte
Rathausschänke) das Schild Verkehrlokal
der NSDAP angebracht. - In Limburg wird die
Röntgenärztin Lucie Utgenannt (43),
verheiratet mit dem Arzt Theodor Gilfrich, Mitglied der
NSDAP, HJ, NS-Frauenschaft und der NS-Ärzteschaft. - In
Limburg tauchen Pläne über den Bau einer Autobahnstrecke
über Limburg auf. - In Singhofen wird ein Sportverein,
der TuS Singhofen, gegründet. Die
Fußballmannschaft mit Willi Paul, Rudolf Lotz, Georg
Bauer, Walter Wilhelmi, Willi Hemmelmann, Richard Lotz,
Clemens Basset, Otto Müller, Herbert Clos, Robert
Maxeiner und Walter Joswig spielt gegen Becheln,
Seelbach und Schönborn. Betreuer ist Heinrich Maxeiner.
- In Oberndorf tritt der Weinbauer und SPD Gemeinderat Julius Haxel (29)
aus der SPD aus und wird Mitglied der NSDAP. - In
Limburg wird der SPD Volksstimme Geschäftsführer Heinrich Bechtel (51) arbeitslos und mehrfach
verhaftet. - In Nastätten wird der nastättener
Bürgermeister Brüning abgesetzt und durch den Konditor,
Gastwirt und NSDAP Bürgermeister Peter Haxel (--)
Rheinstrasse 16 ersetzt. - In Katzenelnbogen
ist Karl Schneider Lahnstraße 24 Landeswegemeister. - In
St Goarshausen wird der radikale antisemitische
frankfurtbockenheimer Reichspostangestellte und
Verwaltungsratmitglied, Mitglied des Nassauischen
Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks
Wiesbaden bzw des Provinziallandtages der preußischen
Provinz Hessen-Nassau für den Kreis St Goarshausen. Jakob
Sprenger (49)
hessennassauer NSDAP Gauleiter. - In St Goarshausen wird
der st goarshausener Landrat Wilhelm Niewöhner abgesetzt
und durch den st goarshausener NSDAP Landrat Franz
Brunnträger (40)
ersetzt. - In Diez wird der unterlahnkreis Landrat Ernst
Scheuern (65) aus
gesundheitlichen Gründen abgesetzt. - In
Holzappel wird die Grube Holzappel wieder in Betrieb
genommen und die entlassenen Arbeiter wieder
eingestellt. Bei Modernisierungsmassnahmen wird von
Dampf auf Strom umgestellt. - In Holzappel findet ein
Gesangswettbewerb statt. - In Diez gibt es die
Reichsarbeitsdienstabteilungen alias RAD Lager 1/251
Diez mit der Unterkunft 25/251/1. - In Singhofen ist der
Ortsbauernführer Bingel singhofener NSDAP
Ortsgruppenleiter und das NSDAP Mitglied August Maxeiner
erhält als Alter Kämpfer
das goldene NSDAP Parteiabzeichen, das für die ersten
100.000 bei 3.900.000 NSDAP Mitgliedern herausgegeben
wird. - In Limburg hat der in Lindenholzhausen geborene
Bauernsohn und katholische limburger Bischof Antonius
Hilfrich (60) als
Dienstfahrzeug einen Mercedes-Benz Nürburg, der auch als
Cabrio genutzt werden kann. - In Bacharach sorgt das
riesige Hitlerkreuz auf der Hitlerhöhe über der Stadt
für einen Touristenboom. - In St Goar wird Ernst
Eberhard neuer NSDAP Kreisdeputierter. - In Rüdesheim
wird das St Vincenzstift umzäunt und alle
fortpflanzungsfähigen erkranken Pfleglinge
müssen bei Urlaub oder Entlassung gemeldet werden. Das
Heim wird zu einer geschlossenen Anstalt erklärt. - In
Oberlahnstein schwärmt der Pfarrer: In diesem Jahr
wurde uns endlich in Adolf Hitler von Gott der lang
ersehnte Führer geschenkt, der berufen scheint, unser
Volk einer besseren Zukunft entgegen zu führen. -
In Katzenelnbogen wird nach der Absetzung des
katzenelnbogener Bürgermeisters xxx G... Obertalstrasse
21, wo sich auch xxx Jahre lang das Bürgermeisteramt
befand, der in Katzenelnbogen geborene und das zur
Machtergreifung in die NSDAP eingetretene Stahlhelm
Mitglied Robert Stauch (32) (19
49 CDU Budestagsmitglied) zum katzenelnbogener
NSDAP Bürgermeister offiziell gewählt, aber inoffiziell
von den NSDAP Mitgliedern bestimmt. - Der in Diez
geborene Pfarrersohn und wiesbadener Landgerichtsrat August Jäger (46) wird Mitglied der NSDAP und
der SA und dazu Leiter der Ministerialdirektoren des
Preußischen Kultusministerium, wo er als Staatskommissar
für alle Kirchen 3 Wochen lang mit unglaublicher Härte
säubert. Er ist groß-wiesbadener Deutsche Christen
Leiter. - Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene Rudolf Diels (33)
ist Leiter der Geheimen Staatspolizei Gestapo und der in
Frankfurt geborene Auftragsmörder der NSDAP, NSDAP
Mitglied, SA und ehemalige Polizist Eugen von Kessel (43) betreibt für ihn ein
privates Nachrichtenbüro alias Geheimdienstbüro in
Berlin. Auch der in Linz am Rhein geborene Gastwirtssohn
und ehemalige kasseler Kriminalabteilungsleiter Konrad Nussbaum (40) arbeitet für ihn. - In
Hausen über Balduinstein wird in der Villa Haus
Schwalbenstein, in der seit 5 Jahren eine
Gärtnerinnenschule existiert, noch eine
Haushaltungsschule eingerichtet. - In Wasenbach wird bei
der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler ein Fackelzug
veranstaltetn, bei dem auch der ns begeisterte
Dorfschullehrer Karl Armand (--) eine
Rede hält. Am Jahresende wählen 100 % der Wasenbacher
die NSDAP bei der Reichstagswahl. - In Hahnsstätten wird
Bürgermeister Reichel des Amtes enthoben und durch den
NSDAP Bürgermeister Theodor Wenzel ersetzt, Außerdem
wird ein NSDAP Ortsgruppenleiter eingesetzt. -
Niederneisen bleibt bis zur Machtübernahme eine SPD
Hochburg.
- In Michelbach wird ein Selbstanschlußamt für
Telefongespräche eröffnet. - Der in Frankfurt geborene
frühere kreis limburg Landrat und Jurist Karl Schellen (51) wird als neuer
Ministerialdirektor Personalabteilungleiter des
preußischen Innenministeriums in Berlin, wofür er NSDAP
und SS Mitglied wird.
- In St Goarshausen wird der ehemalige st
goarshausener Kreissekretär und kreis st goarshausen
DNVP Landrat Wilhelm Niewöhner (45) vorübergehend in den
Ruhestand versetzt und für seine Kooperation zum
bochumer Polizeipräsidenten befördert. - Die
Tageszeitung Emser Zeitung wird eingestellt. -
Die Tageszeitung Diezer Zeitung wird
eingestellt. - In Nassau wird der nassauer Schreiner und
nassauer NSDAP Ortsgruppengründer Georg Kreidel (60)
NSDAP Kreistagsmitglied, wonach seine
Schreinerei beginnt für fast alle HJ und BDM Heime im
Bann 253 Lahntal und viele Parteigenossen Möbel
herzustellen. - In Herold wird Wilhelm Maus (--)
neuer NSDAP Bürgermeister. - In Holzhausen
eröffnet eine in einem Haus untergebrachte evangelische
Diakonissenstation als Einrichtung der Inneren Mission,
die sich um die Kranken und Bedürftigen kümmern, deren
Gemeindeschwester Gertrud (--) ist
beim Schumacher Karl Kröck (--) an
der Bäderstrasse zwischen dem Gastaus Römerkastell
und der Alten Post (19 90 Familie
Kaiser) untergebracht. Sie bekommt nur
Taschengeld und hat Kost und Logis frei. - In Holzhausen
wählen bei der Reichstagswahl nur 90 andere Parteien,
374 aber die NSDAP. - Der in Lipporn geborene
Schneidermeister und spätere KZ Sachsenhausen
Lagerführer August Höhn (29)
tritt der NSDAP und der SS bei. - In Geilnau
wird eine SA Ortsgruppe gebildet. - In Balduinstein
übernimmt der Gründerenkel, Gastwirtssohn und frisch
ausgebildete Angestellt im wiesbadener Kurhaus Ernst
Hergenhahn (--) verheiratet
mit Anna xxx (--) das
Gasthaus Hergenhahn Bahnhofstrasse 30. -
Die NSDAP ordnet die NSDAP Gaue in Hessen, Nassau
und Frankfurt neu, wobei Katzenelnbogen zum neuen
wesentlich vergrößerten Gau Hessen Nassau gehört. -
In Mudershausen feiert der in Dauborn geborene
mudershausener Schullehrer Otto Möhn (37),
der Kleriker, die sich von Gott eingesetzt fühlen,
verachtet, noch begeistert die Machtübernahme, wonach
er wegen Streitereien nach Wiesbaden versetzt wird. -
In Nastätten übergibt der Kommandant der freiwilligen
Feuerwehr Emil Rück (--) aus
Altersgründen sein Amt an Ulrich Beck (--) ab,
der Nastätten kurz danach schon wieder verlässt und an
Wilhelm Busch (--) übergibt.
- In Freiendiez wird Adolf Atzmann (--) neuer Kommandant der
Freiwilligen Feuerwehr, die in die NS Organisation
eingegliedert wird und mit SA und Polizei gegen
nichtlinientreue Personen vorgeht.
1932
Höhepunkt der Weltwirtschaftkrise. - In Limburg tritt
Adolf Hitler (43) auf dem
Neumarkt auf. - In Nastätten wird Adolf Hitler (43)
zum Ehrenbürger erklärt. - In Diez besitzt der
kriegsverwundete preußische Generalssohn, Pazifist, der
vor einem Vernichtungskrieg warnt, Mitglied der Eisernen
Front und Dichter Fritz von Unruh (47) das Hofgut Oranien (20 16 Helius Klinik Diez). -
Der in Wiesbaden geborene Graf von Schaumburg mit dem
seit zwei Jahren gerichtlich bestätigten Titel Fürst Friedrich August von
Hanau (St) (68)
heiratet in zweiter Ehe die geschiedene Ernestine
Christine Detzer (38). - In
Limburg wird der in Polen geborene Werner Ulrici (55) unterlahnkreis NSDAP
Landrat. - In Limburg wird der in Wiesbaden geborene Alfons Kirchgässner (23)
zum Priester geweiht. - In Limburg wird der in Frankfurt
geborene Bäcker, 50 % kriegsgeschädigte SA Mann und
oberlahn NSDAP Kreisleiter Adalbert Gimbel (34) ersetzt. Er wird in den
Reichstag geschickt. - Im Kreis St Goarshausen erreicht
die NSDAP 49 % und im Unterlahn Kreis 50 %. - In
Holzhausen wird ein Volksmissionsfest in der Kreuzheck
gefeiert. - Im Kreis St Goarshausen steigt die Zahl der
Wohlfahrtserwerbslos also Personen, die keine
Arbeitslosenunterstützung mehr erhalten, von 95 auf 705.
- Das diezer Finanzamt Bahnhofstraße 6 wird nach Limburg
verlegt. - In Kördorf leben 18 Juden, in Seelbach 5, in
Attenhausen 14 und in Herold 2. - In Katzenelnbogen wird
das dem Landgericht Wiesbaden untergeordnete Amtsgericht
Katzenelnbogen Aarstraße 20, das die Gemeinden
Allendorf, Berghausen, Berndroth, Biebrich, Bremberg,
Dörsdorf, Ebertshausen, Eisighofen, Ergeshausen,
Gutenacker, Herold, Katzenelnbogen, Klingelbach,
Kördorf, Mittelfischbach, Mudershausen,
Niedertiefenbach, Oberfischbach, Reckenroth, Rettert,
Roth und Schönborn umfaßt, bei Sparmaßnahmen aufgehoben.
- In Katzenelnbogen marschiert das Reichsbanner auf. -
In Nastätten kommt es zu einer Massenschlägerei zwischen
NSDAP und SPD Reichsbanner. - In Diez werden auf dem
Alten Markt mindestens 8 SA schwer verletzt, zT mit
Messerstichen. - In der Kommunistenhochburg
Niederlahnstein gelingt es der NSDAP eine Ortsgruppe zu
gründen. - In Niederlahnstein bedrohen KP'D Anhänger die
NSDAP Mitglieder auf deren Nachhauseweg mit Prügeln,
wobei es zu Schießereien mit der Polizei kommt. - In
Katzenelnboen setzt der staatlich organisierte
Freiwillige Arbeitsdient FAD die Bade- und
Schwimmanstalt instand. - In Holzhausen an der Haide
beginnt der Freiwillige Arbeitsdienst FAD mit
Ausgrabungen am Römerkastell. - Im Rhein-Lahn-Gebiet
organisieren sich Erwerbslosenvertreter. - In
Oberlahnstein erzwingen Erwerbslosenproteste höhere
Zuwendungen. - In Niederlahnstein enden
Erwerbslosendemonstrationen mit Zusammenstößen mit der
Polizei. - In Nastätten wird Adolf Hitler Ehrenbürger. -
In Bad Ems wird das NSDAP Mitglied und berliner
Charite-Assistenzarzt Wolfgang Klaue (37)
für einige Monate neuer und ungeliebter Badearzt, der
die Praxis von Medizinalrat Carl Reuter Römerstraße 42
übernimmt. - In Limburg wird der Mittelschullehrersohn Wilhelm Kempf (26) zum Priester geweiht. - In
Holzhausen an der Heide führt Karl Nass die letzten
wissenschaftlichen Grabungen am Kastell durch. - In
Limburg hat die Brauerei Menges von Josef Busch,
Albrecht Busch und Jenny Busch nur noch einen Bierabsatz
von 10.000 Hektoliter und muss Konkurs anmelden, was
sich 6 Jahre hinzieht. Gleichzeitig wird die Busch-Bräu
Betriebs GmbH gegründet um lästige Gläubiger
loszuwerden. - In Bad Schwalbach wird am Weinbrunnen
Brunnenstraße 24 eine Trinkhalle im Bauhausstil
eröffnet, um mit dem Kurhotel eine Einheit zu bilden. -
In Koblenz landet die DO-X während eines
Deutschlandfluges. - In Ruppertshofen brennt die Scheune
des Landwirts Zeilinger ab. - In Hahnstätten wird der
Sportverein Hahnstätten 32 gegründet. - In St
Goarshausen ist der radikale antisemitische
frankfurtbockenheimer Reichspostangestellte und
Verwaltungsratmitglied, NSDAP Mitglied Jakob
Sprenger (46)
Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des
preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw des
Provinziallandtages der preußischen Provinz
Hessen-Nassau für den Kreis St Goarshausen. - In
Nastätten werden die Bezüge der Beamten und Angestellten
vom Magistrat um 29 % gekürzt. - In Nastätten hat die
Sommerfrische Gasthaus und Hofgut Aftholderbach
die Telefonnummer NASTÄTTEN 412 und ist herrlich am
Waldrand gelegen. - In Burgschwalbach findet ein
Jubiläums-Gesangswettbewerb statt. - In Obertiefenbach
bei Katzenelnbogen kommt es zu einem Großbrand, bei dem
mehrere Häuser abbrennen. - In Hahnstätten wird ein
Mandolinen Verein Wanderlust gegründet. - In Birlenbach
prügeln sich SPD und NSDAP anhänger während des
Wahlkampfplakateklebens.
- In Staffel hat das Eisenwerk Buderus innerhalb
zweier Jahre alle Arbeiter entlassen. - In Diez ist
Georg Hatzmann (--) Sturmverwalter
der
diezer SS Standarte 2.
Weil er in Nassau und Ems SS Ortsgruppen aufbauen
will, lässt er sich vom nassauer Ortsgruppengründer
Georg Kreidel (59) Späthe
Strasse 4 unterstützen, dessen Tochter Edith Kreidel (--) später
als BDM Bannmädelführerin Sozialreferentin im Gau
Hessen-Nassau wird. Auch seine ältere zweite Tochter
verteilt NS Propagandamaterial. - In Hahnstätten wird
ein Spritzenhaus für die Gerätschaften der Feuerwehr
geplant und drei Jahre später erst gebaut, die den
Richtlinien der Nassauischen Brandversicherung
entsprechen, die ua eine Bedachung mit Ziegeln oder
Schiefer vorsehen. - In Holzhausen wählen bei der
Julireichstagswahl nur 108 andere Parteien, 360 aber
die NSDAP, was sich nach 4 Monaten nur leicht
zugunsten der Zentrumspartei verändert. - In
Singhofen hat die Hauptstrasse alias Bäderstrasse
Kopfsteinpflaster und Bürgersteige auf denen
beidseitig Telefonmasten stehen. Alle Häuser sind
verputzt. - In Bacharach wird eine
Weinmarktvereinigung gegründet, die Straußwirtschaften
für die Förderung. - Die Kammerburg ist im Besitz vom
Reeder xxx Haniel. - In Limburg hat die Limburger Bank
eGmbH Obere Schied 14 die Telefonnummer LIMBURG 872.
Die Nassauische Zentrumspartei hat ihren Sitz im
Eschöfer Weg 5 und die Telefonnummer LIMBURG 709, die
Redaktion der limburger Tageszeitung Nassauer Bote
hat LIMBURG
610. - In Nastätten hat laut Telephon-Adreßbuch
für das Deutsche Reich ua die Redaktion der
nastättener Zeitung Echo vom Taunus in der
Poststrasse 6 die Telefonnummer NASTATTEN 340. In
Nastätten ist das Landjägeramt NASTATTEN
340 an
der Ecke Römerstrasse 32/Rheinstrasse 1 die Sparkasse,
die Vereinsbank Nastätten NASTATTEN
271 in
der Brühlstrasse 16. - In Heidenrod Grebenroth gibt es
das fürstlichwieder Forsthaus Schwallschied, die
ehemalige landgräfliche Försterei und Hofgut und
ehemalige klostergronauer und spitalgronauer Hofgut im
Schwallschieder Grund im Besitz von Fürst xxx von Wied
(St) (--).
- In Katzenelnbogen ist das Bürgermeisteramt im
Wohnhaus des katzenelnbogener Bürgermeister xxx G KATZENELNBOGEN
228
in der Obertalstrasse 21, das Feldjägeramt im Schloß
Katzenelnbogen KATZENELNBOGEN
294,
der Feldjägerposten KATZENELNBOGEN
289 in
der Aastrasse 24, die Oberförsterei in der
Bahnhofstrasse 25, der Taunus Sprudel KATZENELNBOGEN
212 in
der Bahnhofstrasse 24, die Wegemeisterei an der Ecke
Lahnstrasse 24/Friedensstrasse, das Postamt in der
Bahnhofstrasse xxx mit der Telefonnummer
KATZENELNBOGEN 250 und 249, wobei die Vermittlung auch
als Auskunft fungiert, und das Elisabethenstift Stiftstrasse
32 ist
ein Erziehungshaus. Wilhelm Beiersdörfer
KATZENELNBOGEN 336 hat einen Autobetrieb alias
Automobilwerkstatt. - In Schönborn hat der Viehhändler
Adolf Schmidt die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 251. -
In Allendorf ist das Bürgermeisteramt in der
Ortsstrasse 29 im Wohnhaus von xxx mit der
Telefonnummer KATZENELNBOGEN 258.
-
In Allendorf ist das Bürgermeisteramt im Unterdorf 3
im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer
KATZENELNBOGEN 232.
-
In Dörsdorf ist das Bürgermeisteramt in der
Ortsstrasse 53 im Wohnhaus von xxx mit der
Telefonnummer KATZENELNBOGEN 266.
-
In Biebrich ist das Bürgermeisteramt in der
Hinterstrasse 58 im Wohnhaus von xxx mit der
Telefonnummer KATZENELNBOGEN 239.
-
In Klingelbach ist das Bürgermeisteramt Auf der Lai im
Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN
233.
Wilhelm
Gräter KATZENELNBOGEN 295 hat eine Autovermietung
alias Automobilvermietung, der Schmiedemeister Peter
Justi hat KATZENELNBOGEN
324.
-
In Mittelfischbach ist das Bürgermeisteramt in der
Ortsstrasse 7 im Wohnhaus von xxx mit der
Telefonnummer KATZENELNBOGEN 267.
-
In Oberfischbach ist das Bürgermeisteramt in der
Ortsstrasse 11 im Wohnhaus von xxx mit der
Telefonnummer KATZENELNBOGEN 268.
-
In Retter ist das Bürgermeisteramt in der Ortsstrasse
7 im Wohnhaus von xxx mit der Telefonnummer
KATZENELNBOGEN 267.
- In Rettert ist
das Bürgermeisteramt im Wohnhaus von xxx mit der
Telefonnummer KATZENELNBOGEN 325.
Die Försterei Retter hat KATZENELNBOGEN 295, das
Gasthaus Georg Gemmer Rheinstrasse 25 hat KATZENELNBOGEN
327. - In Nievern wird die nicht
mehr konkurrenzfähige Frank
Eisenwerke Nieverner Hütte auf der Lahninsel
geschlossen.
1931 In
Holzhausen an der Haide gibt der Rabbiner Gustav
Mannheimer aus Nastätten zwei Kindern jüdischen
Religionsunterricht. - In Holzhausen wird ein
Kindergottesdienst für 6 bis 14 Jährige eingeführt. - In
Holzhausen wird ein Volksmissionsfest in der Kreuzheck
gefeiert. - In Holzhausen wird Jakob Aurandt zweiter
Lehrer. - In Katzenelnbogen eröffnet man ein modernes
Schulgebäude neben dem alten Burggebäude (20
17 Haus der Familie). - In Holzappel kommt es
zu Schlägereien zwischen SPD und NSDAP Anhängern. - In
Diez bewachen 3 SA die NSDAP Geschäftsstelle in der
Altstadtstraße 17, wogegen die Polizei wegen des
Uniformverbotes einschreitet. SA Mitglieder sind auch zu
erkennen an weißen Hemden und schwarzem Schlips. - In
Nastättten wird im Fernamt der Selbstanschlußbetrieb
eingeführt, wodurch keine der 6 weiblichen
Telefonistinnen mehr gebraucht wird. - In Limburg hat
die Brauerei Menges einen Bierabsatz von 16.000
Hektoliter. - In Nassau Scheuern besteht die Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
aus dem Heim für schwer erziehbare Kinder, das Pflegeheim
Langau für ältere Behinderte, die Bildungsanstalt
für geistig zurückgebliebene und epileptische Knaben
und Mädchen mit Schule, Werkstätten und dem
landwirtschaftlichen Lehrlingsheim am Hof Mauch und dem
Erholungsheim auf dem Lahnberg. - In Nassau wird das
Wasserkraftwerk Elisenhütte mit zwei Turbinen in Betrieb
genommen, womit 9.000.000 kWh Strom erzeugt werden. - In
Diez hat das Hotel Hof von Holland
von K Hautzel die Telefonnummer DIEZ 412 . Es gibt
Auto-Garagen, Zentralheizung, fließendes kaltes und
warmes Wasser, Bäder, elektrisches Licht und Festräume.
Diez ist bekannt als Luftkurort und für das Felke-Bad. -
In Bad Ems hat das Hotel Hohen-Malberg
von C Albert die Telefonnummer EMS 419. - In Limburg hat
die Textilwaren-Großhandlung Hülster & Kurtenbach
die Telefonnummer LIMBURG 806 und die Telegramm-Adresse
Kurtenbach, Limburglahn. - In Limburg wird ein
Fußgängersteg außen um den Brückenturm angelegt, damit
man nicht mehr durch das Tor gehen muss. - In Limburg
betätigt sich die in Marburg promovierte Ärztin Lucie
Utgenannt (41), Ehefrau des
Arztes Theodor Gilfrich, in der Röntgentherapie. - In
Bad Ems ist das Park Hotel
mit modernstem Komfort ausgestattet. Es hat die
Telefonnummer EMS 486 und ist im Besitz von O Treuter (--). - In Rückershausen
überträgt Lorenz Kircher die handschriftlichen Notizen
seines verstorbenen Grossvaters, des Schmieds Georg
Philipp Wirth von der Brandkatastrophe 18 75 ins
Hochdeutsche. - In Katzenelnbogen wird das Schwimmbad
erbaut. - In St Goarshausen ist der radikale
antisemitische frankfurtbockenheimer
Reichspostangestellte und Verwaltungsratmitglied, NSDAP
Mitglied Jakob
Sprenger (47)
Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des
preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw des
Provinziallandtages der preußischen Provinz
Hessen-Nassau für den Kreis St Goarshausen. - In Bad Ems
werden die 180 im Vorjahr noch von der Grube Holzappel
übernommenen Bergleute in der Grube Mercur entlassen. -
In Nassau Elisenhütte kaufen die MKW das
Laufwasserkraftwerk um Strom in ihr Netz einzuspeisen. -
In Freiendiez findet ein Gesangswettbewerb statt. - In
Limburg marschiert die frankfurter SA und SS vor Jakob
Sprenger (47) und Peter Gemeinder (40) auf. - In Birlenbach
prügeln sich SPD und NSDAP Anhänger während des
Wahlkampfplakateklebens. - In Diez Freiendiez
veranstaltet der Sporrverein 19 11 Freiendiez am
Fussballturnier am Wirth einige Fussballspiele, ua gegen
den VfR 19 19 Limburg, das verloren wird, und gegen den
SpV Eschhofen, das man gewinnt. Nur ein Pokalspiel gegen
den SpV Herta Holzappel gewinnt man, wobei die Zeitung Sport-Blatt
dem Schiedsrichter Göbel aus Linter eine
zufriedenstellende Leitung attestiert. Um die Gau
Pokalmeisterschaft spielen Offheim und Niederzeuzheim.
- In Nastätten liegt das Hotel Oranien in der
Oranienstrasse 10 mitten im Wald. - In Kaub gehört die Sauerburg J von Loehr
(--) KAUB 20. - In Kaub hat die Bierbrauerei
Philipp Kirdorf die Telefonnummer KAUB 20. - In Kaub
wohnt der Landjägermeister Jakobi in der Landjägerei
KAUB 71. - In Diez ist der Hof Oranien im Besitz von
Frau xxx von Unruh DIEZ 454, die Autozentrale in der
Koblenzerstrasse DIEZ 470 besitzt H Umbach. - In
Balduinstein ist Willy Noll (--) im
Besitz von Schloss Schaumburg DIEZ 276, wobei der Bauer
Wilhelm Noll (--) Besitzer
des Schloßgutes Talhof DIEZ 534 ist. - In Diez
Oranienstein ist die Nassauische Bauernhochschule DIEZ
537 im Schloß Oranienstein
untergebracht. - In Geilnau wird der Basaltsteinbruch
vorübergehend geschlossen. - Eine deutsche Weinkönigin
wird in Neustadt Weinstrasse erfunden. - In Freiendiez
kauft die Freiwillige Feuerwehr einen eigenen
untermotorisierten gebrauchten Mannschaftswagen, bei dem
die Mannschaft bergaufwärts nebenherlaufen muss, und
setzt auch ihre neue Koebe Motorspritze bei einem Brand
ein.
1930
Wetter: Zum Jahresende ist in Klingelbach wegen
Erkältungskrankheiten ein Schulunterricht kaum möglich.
Viele Waldbrände im Westerwald, wofür eine eigene
Sonderkommission eingerichtet wird, die aber nichts
ermitteln kann. - Pontonbrückenunglück bei Koblenz. -
Der in St Goarshausen aufgewachsene Studienratssohn,
Oberzollsekretär, lahntaler NSDAP Bezirksleiter und SA Hermann Neef (26) wird lahntaler NSDAP
Kreisleiter. - In Limburg wird der in Limburg
Lindenholzhausen geborene Bauersohn Antonius
Hilfrich (57) achter
katholischer limburger Bischof. - In Limburg wird der in
Frankfurt geborene Bäcker Adalbert Gimbel (31)
oberlahn NSDAP Kreisleiter. - In Diez werden Flugblätter
der groß-diezer NSDAP Ortsgruppe verteilt. - Im
Unterlahnkreis steigert sich die NSDAP von 5 % auf 19 %
und im Kreis St Goarshausen von 11 % auf 26 %. - In
Freiendiez findet im Gasthaus Heinrich Schmidt
eine große NSDAP Mitgliederversammlung statt, auf der
der Landwirt Albert Roth
(37) spricht, laut Landespolizei der
ausfälligste Agitator der Partei gegen die Regierung. -
In Katzenelnbogen wird der in Katzenelnbogen geborene Robert Stauch (32)
(1949 CDU Budestagsmitglied)
Mitglied des Stahlhelm.
- Ein Zeppelin alias Luftschiff überfliegt den Einrich.
- Im Unterlahngau ist die Diezer und Emser Zeitung
das Lokalblatt. - In Limburg wird mit einer langjährigen
Umstellung von Gleichstrom auf Wechselstrom begonnen. -
In Holzhausen an der Haide hat die SPD 7.162 Stimmen,
die NSDAP 4.993, das Landvolk 3.786, das katholische
Zentrum 2.875, die extrem nationalistische und zum Teil
antisemitische DNVP 1.507 und die KPD 860 Stimmen. - In
Holzhausen an der Haide wird die Gewerbliche
Berufsschule mit vier Unterrichtsstunden pro Woche
aufgelöst. Die Berufsschüler müssen nach Nastätten. - In
Singhofen veranstaltet die NSDAP eine
Massenveranstaltung. - In Holzhausen an der Haide wird
die NSDAP bei der Reichstagswahl mit 179 Stimmen
stärkste Partei vor dem Landvolk mit 146 Stimmen. -
Zwangsversteigerungen und Bankrotte häufen sich. - In
Diez bezieht die NSDAP Kreisleitung das Gebäude
Altstadtstraße 17 im Haus Böckling. - In Holzappel leben
sieben jüdische Familien. - Der in Bad Schwalbach
geborene Gendarmensohn und frankfurter Frontbannführer,
Justizobersekretär und NSDAP Gau-Redner Karl Lange (38)
wird frankfurter NSDAP Fraktionsvorsitzender. - In
Birlenbach lässt der hitlerbegeisterte Bürgermeister
verbotenerweise die NSDAP Parteiversammlung durch den
Amtsdiener beim Aussschellen amtlich bekanntmachen. - In
Diez steigert sich die NSDAP von 1,2 % auf 22 %. - In
Oberneisen sprechen die SPD Kampforganisation
Reichsbanner Mitglieder Redakteur Bechtel und der
flachter Mauerermeister Schutzbach bei einer NSDAP
Veranstaltung und enthüllen ihre wahren Absichten. Bei
den nächsten Veranstaltungen beschränkt die NSDAP die
Redezeit der Gegner, weshalb es zu Schlägereien kommt. -
In Kaub meldet die Schiefergrube Viktoria Stollen
Konkurs an. - In Niederlahnstein wird die Löhnberger
Mühle feindlich übernommen und geschlossen. - In
Nastätten wird die Kreisberufsschule eröffnet. - In
Nastätten wird das Fernamt eröffnet, bei dem die
Gespräche handvermittelt werden. - In Bad Ems berichtet
die Tageszeitung Lahnzeitung von einem
Feuerwehrfest mit Feuerlöschgeräteausstellung, einem
Umzug auf der Römerstraße, einer Übung auf dem Gelände
vor dem Wasserturm in der Wilhelmsallee und am Römerbad
und dem Auftritt von Musikkapellen. Der in Wiesbaden
geborene Filmproduzent und Gründer der Axa-Film-Werke
GmbH Edy Dengel
(29) dreht dabei den Film Feuerwehrfest im
Film. Wiederbelebungsmaßnahmen führt man durch
das Heben der Oberarme über den Kopf mit anschließendem
Pressen auf den Brustkorb durch. Die anwesende Polizei
trägt Pickelhaube. - In Bad Ems gibt es das Emser
Schauspielhaus. - In Mudershausen ist im Barbarastollen
der Eisensteinabbau völlig eingestellt. - In Hahnstätten
stellt die Heckelmann Kuhn Brauerei GmbH zwei Sorten
Bier her, das Heckelmann-Kuhn-Pilsner
und das Exportbier Heckelmann-Kuhn-Spezial. - In
Hohenstein an der Aar hat das Gasthaus Burg
Hohenstein die Telefonnummer MICHELBACH 41 (20 18 Landgasthof Wiesenmühle).
- In Nassau wird im Gasthaus Blank
(1950 Gasthaus Zum Anker)
der Anglerklub gegründet. Karl Dänner wird Vorsitzender.
Im Vorstand sitzen ua der Installateur Fetz, der
Kaufmann Trombetta, der Sattlermeister Wagner und der
Lehrer Phillips, die die Lahn, auf der Fischwanderungen
durch die Staustufen unmöglich ist, pachten wollen, was
die Stadt ablehnt. Das Forstamt hat die Verwaltung der
Lahn an die Stadt übertragen, wodurch Anrainer und
Berufsfischer Nutzungsrechte ersteigern können. - In
Klingelbach schlafen Bauern noch auf
Haferstrohleinensäcken, die Form und Größe eines Bettes
haben. Das gehächselte Haferstroh wird alle 3 Jahre
gewechselt. - In Katzenelnbogen wird der Fischbach
kanalisiert. - In Andernach wird Prinzessin Rosemargot von Zollern Sigmaringen (St)
in Burg Namedy als Tochter von Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (32) geboren. - In Oberndorf
übernimmt Julius Haxel (26) den elterlichen
Weinbaubetrieb. - In St Goarshausen wird die modernste
Rheinfähre zwischen Koblenz und Worms, die Loreley IV (20 18 Restaurantschiff in Winningen
an der Mosel), die 10 Kraftfahrzeuge
transportieren kann, eingeweiht. - In Katzenelnbogen ist
Oskar Bornhard lokaler Fotograf. - In St Goarshausen
wird der radikale antisemitische frankfurtbockenheimer
Reichspostangestellte und Verwaltungsratmitglied,
hessennassausüd NSDAP Gauleiter Jakob
Sprenger (46)
Mitglied des Nassauischen Kommunallandtags des
preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden bzw des
Provinziallandtages der preußischen Provinz
Hessen-Nassau für den Kreis St Goarshausen. - In
Holzappel schließt die Grube Holzappel. Von den
arbeitslos gewordenen Bergleuten wird nur ein Teil,
nämlich 180 von der bademser Grube Mercur zu einem
geringere Stundenlohn übernommen. - In Nastätten brennt
die Seidenfabrik Paul Spindler Straße ab. Putzlappen
sollen sich selbst entzündet haben. - In Nastätten wird
im Postamt ein Fernamt eingerichtet. - In Heimbach,
Kördorf, Kaltenholzhausen, Kettenbach und Fischbach
finden Sängerfeste statt. -
Der in Wiesbaden geborene Graf von Schaumburg Graf Friedrich
August von Hanau
(St)
(66) erhält
gerichtlich bestätigt den Titel Fürst von Hanau. - In
Staffel beginnt das Eisenwerk Buderus mit der
Entlassung aller Arbeiter, was zwei Jahre später
vollzogen ist. - In Diez verkauft die Oranien Drogerie
von Franz Zimmermann, die gleichzeitig auch ein
Kolonialwarenladen ist, das Benzin für Automobile und
Motorräder Dapolin als Tankstelle mit einer Zapfsäule
neben dem Eingang am Rand des Gehweges zur Straße, wo
man kurz parken und tanken kann. - In Nastätten führen
Straßenkünstler während des Krammarktes an der Ecke
gegenüber Römerstrasse2/Poststrasse ein Kasperletheater
auf, vor dem rund 60 Passanten stehenbleiben. Das
Theater ist ein etwa 2,5 m breiter und 4 m hoher und
1,5 m tiefer hölzerner Verschlag. Die Unterkante der
Bühne befindet sich auf etwa 2,5 m Höhe. - In
Freiendiez veranstaltet der Wirt Heinrich Schmidt (51) in seinem Gasthaus Schmidt
Diezer Strasse 33 alias Wilhelmstrasse 90 mit der
NSDAP Ortsgruppe Groß-Diez eine NSDAP
Propagandaveranstaltung bezeichnet als Volksversammlung
unter dem Motto Kriegserklärung, für die mit
Flugblättern Werbung gemacht wird. - In Katzenelnbogen
ist die Polizei an der Ecke Lahnstrasse
24/Friedenstrasse. - In Herold ist das Haus
Schoustersch des Posthalters einmal pro Tag als
Postamt geöffnet, mit einer Ecke für die Post und
einer öffentlichen Fernsprechestelle alias Telefon. -
In Limburg wird die Firma Auto Bach von Albrecht Bach
(--) als
Ford Vertretung gegründet. - In Nastätten geht der
Arzt Ludwig Cathrein (--) in
Rente, dessen Sohn Friedrich alias Fritz Cathrein (--) die
Praxis übernimmt. - In Nastätten wird die Briefpost
und das Fernsprechwesen getrennt. - In
Nassau wirbt das Hotel Ilk
vormals Müller mit der Telefonnummer 186 und
der Drahtanschrift alias Telegrammanschrift Ilk
Nassaulahn C.T. mit einer eigenen Shell Tankanlage
der Rhenania Ossag Düsseldorf mit Autogaragen und
eigenen Garagen und für die Pension mit einem
Konferenzzimmer, mehreren Sälen und einem eigenem
Lichtspiel alias Kino. Dazu bietet es Weine aus
Eigenanbau an.
1929
Wetter: Langer kalter Jahresanfang. Sehr gute
Kartoffel-, Obst- und Getreideernte. Wirtschaftskrise. -
Der in St Goarshausen aufgewachsene Studienratssohn,
Oberzollsekretär und SA Hermann Neef (25) wird lahntaler NSDAP
Bezirksleiter. - In Limburg ist der bad camberger
Apotheker Paul Lawaczeck (51) limburger NSDAP
Kreisleiter. - In Diez feiert die jüdische diezer
Gemeinde eine Chanukkafeier. - In St Goarshausen wird
die st goarshausener NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In
Diez schafft es die NSDAP mit 2 Sitzen in den Kreistag,
mit dem bechelner Landwirt Klaus Theo Metz und dem
nassauer Maurermeister H Bruchschmidt. - In St
Goarshausen schafft es die NSDAP mit 3 Sitzen in den
Kreistag, mit dem braubacher Malermeister M Krämer, dem
nastätter Schuhmachermeister A Wollschläger und dem
oberlahnsteiner Landwirt A Bang. - In Katzenelnogen baut
die Nassauische Landesbank ihre Filiale in der
Bahnhofstraße 1 mit konkaver Jugendstil Sichtfassade mit
konvexem Balkon über dem Eingang. Sie ist keine
Sparkasse sondern nur ein Immobilienfinanzierer mit
Hypotheken oder Pfandbriefen unter der Kontrolle des
Landtags. - Im Unterlahnkreis und ihrem Hauptort Diez
kommt es zu spontanen Befreiungsfeiern. - In Klingelbach
wird Schreinermeister Wilhelm Bremser neuer
Bürgermeister. - In Ebertshausen wird nach dem
verstorbenen Wilhelm Fischer Wilhelm Bauer neuer
Bürgermeister. - In Holzhausen an der Haide hat bei der
Gemeidnevertreterwahl die Bauernschaft 108 Stimmen, die
Rechtspartei mit Wilhelm Maxeiner und Friedrich Schmidt
mit 62 Stimmen zwei Sitze. - Im Unterlahnkreis mit dem
Sitz Diez erhält die NSDAP 2 Sitze. - In Fachingen
verkauft die Staatlich Mineralbrunnen Siemens Erben oHG
10.000 m³ Quellwasser. - In Bad Ems, dann St
Goarshausen, dann Katzenelnbogen und schließlich
Freiendiez bilden sich NSDAP Ortsgruppen. - In Dausenau,
Singhofen, Schweighausen, Kaub, Nastätten, Miehlen,
Braubach, Oberlahnstein, Nassau und Feiendiez zieht die
NSDAP in den Gemeinderat oder das Stadtparlament ein. -
Der Einrich wird mit NSDAP Parteiversammlungen
überflutet. - In Bad Ems ziehen die letzten 500
stationierten französischen Besatzungssoldaten ab. - In
Limburg brennt der Südflügel des Schlosses aus. Ein Teil
des Daches stürzt ein. Bei den Löscharbeiten friert das
Löschwasser in den Schläuchen. - In Limburg steht die
Brauerei Menges vor dem Ruin. - In Dehrn wird der
Personenverkehr nach Kerkerbach auf der Kleinbahn
Kerkerbachbahn eingestellt. Von Kerkerbach bis
Mengerskirchen wird der Personenverkehr wegen des
Fehlens einer Alternative dauerhaft fortgeführt. - In
Dahlheim wird eine Wasserleitung aus Engelborn eröffnet.
(Kanalisation erst 1961) - In Hahnstätten wird die
Heckelmann Kuhn Brauerei GmbH gegründet. - In Bad Ems
hat der Festzug des dritten Barholomäusmarktes 50
Zugnummern und 39 Wagen, wie immer ohne Blumen. - In Bad
Ems wird an der Villa Monrepos Wilhelmsallee 6 eine
Altane angebaut. - In Schweighausen gibt es das
Erholungsheim Schweighausen, das ein eigenes Fuhrwerk
hat. Besitzer ist W Hinterwälder mit der Telefonnummer
NASSAU 32. Das Heim ist über die Haltestelle Hinterwald
der Nassauischen Kleinbahn erreichbar. - In Limburg wird
in der Diezer Straße die Jugendherberge Haus der
Jugend aus dem Vermächtnis de Stadtbeigeordneten
Jakob Wolff (++) eröffnet.
- Die Kraftpostbuslinie Bahnhof Lauenburg (Lahntalbahn)
- Bahnhof Katzenelnbogen (Nassauische Kleinbahn) -
Bahnhof Laufenselden (Aartalbahn) (wüste Stelle im
Aartal an der B54 Abzweigung L3321) wird eröffnet. - In
Katzenelnbogen wird eine neue OVSt alias
Ortsvermittlungsstelle für 125 Telefonanschlüsse im
ersten Stock des Postgebäudes eingebaut. Dazu gibt es 4
ÜL. - In Bad Ems wirbt das Hotel Goldenes
Faß gegen über dem Kursaal und Theater in der
Römerstraße mit elektrischem Licht, Zentralheizung und
der Telefonnummer EMS 232 ganzjährig geöffnet zu sein. -
In Hahnstätten findet ein Fußballspiel des Turnverein 85
Hahnstätten statt. - In St Goarshausen wird der
oberlahnsteiner Magistratsschöffe Andreas Bang (26)
Mitglied des Kreistags für die NSDAP. - In Nastätten
wird das Waldbad Schwall eröffnet, in dem es auch Fische
gibt. - In Dörsdorf gibt es das Gasthaus Meyer
und in Laufenselden das Hotel Feucht.
- In Kemel, Herold, Schönborn, Kettenbach und Lohrheim
finden Sängerfeste statt. - In Katzenelnbogen wird ein
Heimatmuseumverein gegründet - In Zollhaus gibt es eine
Pferdezuchtgenossenschaft, die Gasthöfe August xxx
und Eisenbahn von W Biehl, das Bahnhofrestaurant
von J Biehl und die Fahrradhandlung Crass. - In Lorsch
wird das NSDAP Mitglied Erich Jost, das auf dem
Reichsparteitag in Nürnberg erstochen wurde, beerdigt,
wobei Sprenger und Hitler in der ersten Reihe am Grab
stehen. Erich Jost wird als Märtyrer verehrt. - Der in
Ramschied geborene Maler Adolf Presber (33) ist Mitglied der Feien Künstlergemeinde
Wiesbaden und wohnt in Wiesbaden-Biebrich in der
Frankfurterstr. 12 im ersten Stock. - In Lohrheim wird
ein Turn- und Sportverein gegründet. - In Eppstein
Vockenhausen führt der bei St Goarshausen geborene
Bauernsohn, Bühnenautor, Mundartdichter und katholische
vockenhausener Pfarrer Wilhelm Reuter (41) sein Werk Schinnerhannes
de rheinische Räuwerschelm, das vom
revolutionären Räuberhauptmann Schinderhannes handelt,
vor insgesamt 40.000 Zuschauern auf der Freilichtbühne
auf. - In Nastätten wird das Volksschulhaus am Robert
Wagner Platz geschlossen, woraufhin darin
Sozialwohnungen eingerichtet werden. - In Katzenelnbogen
gibt es die Branntweinbrennereien von K Hofmann und W
Pfeifer. In Ebertshausen die von Wilhelm Fischer. - In
Obertiefenbach bei Katzenelnbogen endet die Zeit der
französischen Besatzungszone. - In Miehlen wird der
Eisenbahnverkehr nach 30 Jahren eingestellt und auf
Postbusse umgestellt. - In Mudershausen hat der in
Dauborn geborene mudershausener Schullehrer Otto Möhn (33) ein Automobil. - In
Nastätten findet der Viehmarkt auf dem freien Gelände (20 23 Rewe, Feuerwehr und Rewe
Getränkemarkt bzw Metzgerei Bayer) zwischen
dem ehemaligen kaiserlichen Postamt Bahnhofstraße 3 (20 23 Euro Fun Optik),
evangelischer Kirche und dem Bahnhof statt. - In
Nastätten verkauft Otto Singhof (--)
nürnberger Ardie 500 cc Motorräder für 1.190
Mark, die er auch mit einer Anzahlung von 320 Mark mit
12 Monatsraten zu 80 Mark und Vorführung anbietet und
Otto Deckert (--) bietet
Opel P4 Automobile an, wobei der Zweisitzer 2.300
Reichsmark, der Viersitzer 2.800, die Limousine 3.200
und das Cabrio 3.400 Reichsmark kostet. - In Kaub
verkauft Erich Grewe (--) DKW
Automobile. - In Bad Ems erhält der bademser Sportverein
19 09 einen neuen Sportplatz alias Fußballplatz am
Schlachthof später Goethe Gymnasium. - In Bad Schwalbach
ist die Vereinsbank später Wiesbadener Volksbank (20 23 Wiesbadener Volksbank Koblenzer
Strasse 3) mit der Telefonnummer BAD
SCHWALBACH 308 in der Kirchstrasse 8 und die Filiale
Nassauische Landesbank, Nassauische Saprkasse und
Landesbankstelle mit der Telefonnummer 323 in der
Brunnenstrasse 37. In der Koblenzer Strasse 22 hat Karl
Toedel sein Photografisches Atelier und ein Fremdenheim
alias Hotel Deutsches Haus. - In Bad Schwalbach
wird die Tageszeitung Aar-Bote als Kreisblatt
für den Unter Taunus Kreis von Friedrich Wagner
(--) im xxx Jahrgang in der
Adolfstrasse 24 mit der Telefonnummer 279 gedruckt und
verlegt. - In Bad Schwalbach repariert Heinrich Ernst (--) in der Adolfstrasse 133 mit
der Telefonnummer BAD SCHWALBACH 315 Automobile und
Motorräder, bietet eine Fahrschule, den Verkauf von
namhaften Automobilen und Motorrädern und die Vermietung
von offenen und geschlossenen Fahrzeugen. Im Hinterhof
vom Gasthaus Zum grünen Baum bieten die Gebrüder
Baptistella in der Adolfstrasse 10 mit der Telefonnummer
236 fachmännische Automobil Reparaturen. Man ist Ardie
Motorradvertretung und hat eine Tankstelle. - In
Rückershausen gibt es das Hotel Nassauer Hof von
K Schön (--) mit der
Telefonnummer ZOLLHAUS 74, der Pension, Fremdenzimmer
und eine eigene Konditorei anbietet. - In Bad Schwalbach
bietet das Postamt Rheinstrasse 1 eine Kraftpostlinie
mit dem Postbus über Holzhausen nach Nassau und eine
Kraftpostlinie nach Lorch im Sommer. - In Katzenelnbogen
gibt es eine Kraftpostlinie mit dem Postbus alias
Automobil nach Laufenselden und den Bahnhof Laufenselden
im Aartal. - In Katzenelnbogen wird eine Kraftpostlinie
mit Omnibussen alias Automobilen
Katzenelnbogen~Laurenburg eröffnet, die von der Post
Katzenelnbogen in der Bahnhofstrasse startet und über
den Konsum (20 23 Fahrschule)
und ua die Haltestelle Klingelbach Lahnstrasse 6 und in
Herold vor der Gaststätte Kloß (20
23 Gasthaus Dörnbachhöhe) nach Laurenburg
fahren. - In Kemel betreut der Lehrer Pfeiffer (--)
die Sammelstelle Nassauische Sparkasse. Der Förster
Philipp Schneider betreut die Spar- und Darlehenskasse
Raiffeisenverein. Bei Geldtransaktionen werden die
Sparbücher nach Wiesbaden geschickt und dort bearbeitet.
Bürgermeister Diefenbach hat die Telefonnummer BAD
SCHWALBACH 385 und ist Brandmeister der Freiwilligen
Feuerwehr. Friedrich Frick besitzt das Gasthaus Zum
Adler mit der Telefonnummer 228 und der
Milchhändler Karl Ullmann hat die Telefonnummer 219. -
In Laufenselden hat Bürgermeister Karl Bender (--)
die Telefonnummer LAUFENSELDEN 1. Es gibt das
Gasthaus Zum Löwen von Heinrich Michel (--)
mit Shell Tankstelle für Automobile in der
Wiesbadener Strasse 9, das Gasthaus mit Bäckerei Zum
Adler Rudolf Dietz Strasse 23, das Gasthaus mit
Bäckerei Zur Linde von Adolf Herche (20
23 Bäckerei Herche) in der Laufenstrasse 2,
das Gasthaus Zum Riesen von August Ohlenmacher (--) in der Rathausstrasse 5,
das Gasthaus mit Metzgerei Zum Schützenhof von
Rudolf Feucht (--)
Rathausstrasse 23 an der Kreuzung wo die Pension mit
bekannt guter Küche 4 Reichsmark kostet, und das Cafe
und Pension Schweizerhaus der Witwe Antony (--) in der Rathausstrasse 31.
Der jüdische Manufakturwarenhändler und
Konfektionswarenhändler Julius Löwenberg (--)
hat die Telefonnummer 13. - In Laufenselden ist
das Bestellpostamt mit Fernsprechamt alias
Telefonvermittlung in der Rathausstrasse 20. Inhaber der
Postagentur mit der öffentlichen Fernsprrechstelle alias
öffentliche Telefonzelle ist Russert. Es gibt mindestens
29 Telefonanschlüsse. - In Bad Schwalbach verkaufen
Hermann Schneidewind (--) in
der Ruhlebenstrasse 1 und August Todt (--)
in der Adolfstrasse 59 Elektrogeräte und Radios. - In
Bad Schwalbach verkauft KFr Raschert (--)
in der Brunnenstrasse 9 mit der Telefonnummer
BAD SCHWALBACH 332 Fahrräder. - In Kettenbach-Aarbergen
verkaufen die Gebrüder Wingenroth mit der Telefonnummer
MICHELBACH 9 Fahrräder. - In Michelbach verkauft Rudolf
Pfeiffer (--) mit der
Telefonnummer MICHELBACH 34 Fahrräder. - In Nassau wird
der Schreinermeister Georg Kreidel (37)
Späthe
Strasse 4 als nassauer NSDAP Ortsgruppenleiter
abgesetzt. - In Bad Ems wird die bademser NSDAP
Ortsgruppe im Hotel Royal Malbergstrasse 5
zusammen mit der bademser SA Standarte 1 gegründet. - In
Nastätten macht die neu eingesetzte Kraftpostverbindung,
die mit Omnibussen alias Automobilen der Eisenbahn
Nassauische Kleinbahn erfolgreich Konkurrenz, weil diese
nur eine Durchschnittshöchstgeschwindigkeit von 14 km/h
erreicht. - In Nastätten wird der Bau eines
Tennisplatzes verweigert, dafür aber der Umbau
Städtisches Schwimmbad zur Schwimmanstalt Neues
Strandbad im Schwall mit Umkleidekabinene für Männer und
Frauen einem 50 m langes Schwimmbecken ohne
Geschlechtertrennung, darin Schwimmerbereich und
Nichtschwimmerbereich mit Kinderbereich und hölzernem
Sprungturm, dafür aber auch mit Kaulquappen und Molchen
eröffnet. Firtz Gans (--) bleibt
weiter Bademeister. - In Bacharach wird ein zweites
Weinlesefest abgehalten. - In Görgeshausen hat der
görgeshausener Posthalter Johann Burkard (--)
eine Poststelle in der Grabenstrasse eröffnet,
deren post aus Diez antransportiert wird. - In Weilburg
Gaudernbach lieferte die G Joerissen GmbH die
Lahnmarmorsorten Estrellante und Famosa Rose
zum Bau des Empire State Buildings nach New York.
- In Zollhaus stellt die
Sieg-Lahn-Bergbaugesellschaft alias Krupp Tochterfirma
den Abbau von Eisenerz völlig ein und beschäftigt nur
noch ein bis zu 17 Arbeiter starkes Notteam, das die
Zerstörung der Betriebs verhindert. Der Betrieb steht
bis 19 34 still.
1928 In
Limburg wird vom hessennassausüd NSDAP Gauleiter Jakob
Sprenger (44) aus 14
Mitgliedern eine limburger NSDAP Ortsgruppe gegründet
und Franz Albert zum limburger NSDAP Ortsgruppenleiter
bestimmt. Jakob
Sprenger (44) spricht
auf dem Neumarkt. - In Limburg marschiert die SA auf. -
Im unbesetzten Kaub hält die NSDAP mit Hermann Göring (35) eine Sonnwendfeier mit bis
zu 3.000 Teilnehmern ab. - In Kaub wird die kauber NSDAP
Ortsgruppe gegründet. - In Holzhausen an der Haide wird
die Ländliche Fortbildungschule in Gewerbliche
Berufsschule umbenannt. Sie beschränkt sich auf vier
Unterrichtsstunden pro Woche. - Im Kreis St Goarshausen
erhält die NSDAP 11,3 % und im Unterlahnkreis 5,3 %. Die
NSDAP nennt den hessennassauischen Gaubezirk Bezirk
RheinLahneck. - Der in Bad Schwalbach geborene
Gendarmensohn und frankfurter Frontbannführer,
Justizobersekretär und NSDAP Mitglied Karl Lange (36)
wird NSDAP Gauredner und frankfurter Stadtverordneter. -
In Limburg gibt es ein Adreßbuch für Stadt und Kreis
Limburg und die Nachbarstädte Camberg, Diez, Hadamar,
Montabaur, Runkel und Westerburg. - Erste NSDAP
Wahlerfolge führen dazu, dass die NSDAP Gauleitungen in
Köln und Wiesbaden das Rhein-Lahn Gebiet in den NSDAP
Gau Hessen-Nassau eingliedern und den NSDAP Bezirk
Rhein-Lahneck schaffen. - In Nastätten wird der
Journalist Gustav Staebe (22) rhein-lahneck NSDAP
Geschäftsstellenleiter. Er gründet die NSDAP Ortsgruppen
in Kaub, dann Becheln und schließlich Marienfels. - In
Becheln erhält die NSDAP bei der Reichstagswahl
rekordverdächtige 33 %, in Braubach 27 %, in Nassau 19
%, Schweighausen 15 % und Oberlahnstein mit 12 %. Ebenso
rekordverdächtig ist das schlechte Abschneiden in Diez,
Freiendiez und Bad Ems mit unter 2 %.. - In St
Goarshausen lässt der Landrat alle öffentlichen NSDAP
Kundgebungen von Landjägern überprüfen. - In Diez lässt
der unterlahn Landrat Ernst
Scheuern (60) alle
öffentlichen NSDAP Kundgebungen von Landjägern
überprüfen. - In Braubach wird die Erzgrube Rosenberg
geschlossen. - In Singhofen werden der NSDAP Jahrestag
der Beerdigung von Wilhelm Wilhelmi (++)
und die geplante SPD Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
Gegendemonstration verboten. Ähnliche Veranstaltungen in
Nastätten werden ebenfalls im Rahmen eines regionalen
politischen Veranstaltungsverbots für mehrere Wochen
verboten. - Die unterlahngauer und einricher NSDAP
Ortsgruppen werden aus dem NSDAP Gau Köln in den NSDAP
Gau Hessen-Nassau-Süd eingegliedert. - In Diez verlässt
der letzte Gefangene das Gefängnis im Diezer Schloss.
Das Gefängnis wird geschlossen. - In St Goarshausen wird
die Burg Katz versteigert. - In Dausenau wird Waldemar Schütz
Hitlerjunge in der HJ. - In Bad Ems wirbt das große
Hotel Stadt Wiesbaden
Römerstraße 18 (20 17 Römerstraße
17) mit der Telefonnummer EMS 17 mit
ganzjährigen Öffnungszeiten, Gesellschaftsräumen, kaltem
und warmem fließendem Wasser und bürgerlichen Preisen. -
In Nassau, Dausenau, Diez und Cramberg werden die
Schleusen an der Lahn fertiggestellt. - Im Wispertal
gibt es das Restaurant und Sommerfrische Riesenmühle
von O Daniel. - In Freiendiez wird ein Schützenverein
gegründet. - In Limburg wird das Kino Scala
am Bahnhofsplatz mit 300 Sitzplätzen eröffnet. - In
Freiendiez wird das Mühlenkraftwerk vom öffentlichen
diezer Stromnetz abgetrennt. - Die Lahn wird für 190
Tonnen Schiffe ausgebaut. - In Nastätten hält das bei
Wiesbaden geborene Mitglied im völkisch-faschistischen, rassistischen und
antisemitischen Deutschbund
Lehrer und Mundartdichter Rudolf Dietz (65), der einen großen
Schnurrbart trägt, im Hotel Guntrum
Römerstasse 50 (20 23 Shopping
Meile) einen Vortrag über Mundartdichtung vor
260 Zuhörern und trägt einige seiner Gedichte vor, die
deutschen Humor verkörpern, wie ihn die Zeitung Rhein-
und Lahnanzeiger feiert. Der nastätter Rektor
Manker ist von ihm begeistert. - Nastätten ist Hochburg
der NSDAP im ganzen Kreis. - In Nastätten eröffnet der
Schmiedemeister Otto Singhof ein Kfz Geschäft, eine
Werkstatt und eine Tankstelle für Automobile. - In
Nastätten streiten sich die Bürger, ob ein Tennisplatz
oder eine Badeanstalt oder Freibad gebaut werden soll. -
In Dörsdorf erhält die Schule ein eigenes Rundfunkgerät,
das für den Unterricht eingesetzt wird. - In Freiendiez
wird ein Schützenverein gegründet. - In St Goarshausen
wird die Burg Katz versteigert. - In Diez stirbt der
Pfarrer Anton Jäger (79).
Sein Sohn August Jäger (41) ist wiesbadener
Landgerichtsrat. - In Hausen über Balduinstein wird die
Villa Haus Schwalbenstein in eine Gärtnerinnenschule
umfunktioniert, weil bereits ein größeres Gewächshaus
besteht und zahlreiche Pfirsichbäume im Park stehen. -
Das in Bad Schwalbach geborene HJ Mitglied Carl Rachor
(18) tritt
in Wiesbaden in die NSDAP ein. - In Limburg gibt es das
Adressbuch Adreßbuch für Stadt und Kreis Limburg
mit Camberg, Hadamar, Diez, Runkel, Montabaur und
Westerburg. - In Diez erscheint der 3. Jahrgang Heimatblätter
für den Unterlahnkreis als Beilage der Diezer
Zeitung und der Emser Zeitung, der ua vom
Lahnkanal und heimischen Sitten und Bräuchen berichtet
und vom Sommer Verlag stammt. - In Limburg hat die
Kreissparkasse Limburg im Kreishaus in
der Schiede 49 (20
17 Karstadt)
20.000 Sparer. - In St Goarshausen setzt der
Protestkutscher Der eiserne
Gustav (69)
mit der Fähre auf seiner Fahrt von Berlin nach
Paris über. - In St Goar befahren rund 5.000 Automobile
auf der linksrheinischen Uferstrasse während der
Osterfeiertage. - In Singhofen lädt der NSDAP
Bürgermeister August Maxeiner (--)
zur Wilhelmi Gedenksteinsetzung ausdrücklich
aber erfolglos Adolf Hitler (39)
ein. - In Bad Ems lädt die nassauer Ortsgruppe
zu einer NSDAP Parteiversammlung mit 30 NSDAP
Mitgliedern, darunter 20 Emser und 10 Auswärtige im
Hotel Wiener Hof Römerstrasse 87 bei Josef Eiser
(--)
und danach trifft man sich auf Einladung der
nassauer NSDAP Ortsgruppe im Hotel Guttenberg
Mainzer Strasse 5 bei Franz Ermisch (--)
mit Hauptredner NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (--)
wobei aber nur wenige Besucher kommen. -
Freiherr Karl Edgar von Sohlern Nastätten (75),
verheiratet mit der Freiherrentochter Julie von Redwitz
Schmölz (75)
stirbt. - In Holzhausen Haide hat die
Hauptstrasse alias Bäderstrasse Kopfsteinpflaster, aber
keine Gehwege. Stattdessen verläufen vor den Häusern
Strassengräben. Vor den Häusern häuft sich außer bei den
Eingängen der Dreck der Strasse. Der Post LKW liefert
die Post zum Postamt Bäderstrasse 24. Personenomnibusse
alias Automobile halten an den üblichen Hotels ua dem
größten, dem Hotel Krieger Bäderstrasse 19
direkt vor der Tür. - In Bacharach wird ein erstes
Weinlesefest unter Weinbaudirektor Peter Carstensen (--)
eingeführt, wofür eine Winzertrachtengruppe von Leni
Eich und Viktor Made gegründet wird, die die Frauen
historisch inkorrekt mit bayerischen Dirndln und die
Männer mit schwarzer langer Hose, weißem Hemd und rotem
Halstuch ausstatten. - In Nastätten Buch wählt bei der
Reichstagswahl die Mehrheit der Einwohner die NSDAP. -
In Wasenbach Habescheid werden bei archäologischen
Ausgrabungen auf dem Flurstück Auf
der Heide unterhalb
der L 323 nach 19 01 weitere Urnen aus der jüngeren
Steinzeit gefunden. - In Wollmerschied wird mit der
Bergbaugrube Bergmannshoffnung die letzte
Schiefergrube im Wispertal aufgegeben. - In Freiendiez
gründet die Freiwillige Feuerwehr eine eigene Kapelle.
1927 In
Nastätten wird Harro
Heuser geboren. - Bad Ems hat 7.156 Einwohner,
Diez hat 6.185 Einwohner, Nassau hat 2.396 Einwohner,
Hahnstätten hat 1.275 Einwohner, Katzenelnbogen hat
1.098 Einwohner, Niederneisen hat 961 Einwohner,
Holzappel hat 771 Einwohner, Holzhausen an der Haide hat
720 Einwohner, Kördorf hat 516 Einwohner, Klingelbach
hat 432 Einwohner und Rettert hat 407 Einwohner. - In
Limburg gibt es ein Adreßbuch für Stadt und Kreis
Limburg und die Nachbarstädte Camberg, Diez, Hadamar,
Montabaur, Runkel, Westerburg, das 6 Reichsmark
kostet. - In Nastätten veranstalten die nastätter Juden
mit dem mainzer Rabbiner Levy (--),
dem evangelischen und dem katholischen Pfarrer aus
Nastätten und einem Geistlichen aus Diethardt im Hotel Guntrum
Römerstrasse 52 (20 23 Shopping
Meile) eine Versammlung des Reichsbundes
jüdischer Frontsoldaten, die der Bauernsohn, dessen
Vater seinen Hof bei einem Versicherungsbetrug
abgebrannt hat, der alkoholkranke frankfurter ig farben
Chemiker und rheinland-süd NSDAP Gauleiter Robert Ley (37)
mit rund 150 SA Männern, mit Lastkraftwagen aus der
ganzen Region herbeigeholt, zu stören versucht. Er hält
auf dem Lastkraftwagen eine Rede und verteilt
Flugblätter. Der jüdische Landwirt, Versammlungsleiter
und Gemeindevorsteher Hermann Hennig (--)
lässt sich auf eine Prügelei mit einem NSDAP
Mitglied ein, woraufhin die SA auf ihn Jagd macht. Es
kommt zu einer Massenschlägerei, bei der der örtliche
Landjäger Eiffert den singhofener Wilhelm Wilhelmi (17) erschießt. Die Ortsgruppen
der NSDAP in Braubach, Oberlahnstein, Nassau und
Singhofen werden aufgelöst. Die Ortsgruppe der
wiesbadener NSDAP wird für ein Jahr verboten. Die Partei
selbst wird aber nicht verboten. Um einen Märtyrer aus
ihm zu machen wird Wilhelm Wilhelmi (17)
noch auf dem Weg ins Krankenhaus in die SA aufgenommen.
Einige oberlahnsteiner und unterlahnsteiner SA
Mitglieder werden einige Tage festgesetzt. - In
Singhofen wird die Beerdigung von Wilhelm Wilhelmi (17) eine großangelegte NSDAP
Propagandaveranstaltung. - In Holzhausen an der Haide
wird die neu eingeführte katholische Lehrerstelle nicht
mehr besetzt. - In Holzhausen an der Haide wird eine
Turnhalle des Turn- und Sportvereins 08 gebaut. - Der in
Bad Schwalbach geborene Gendarmensohn, frankfurter
Frontbannführer und Justizobersekretär Karl Lange (35)
wird NSDAP Mitglied. - In Katzenelnbogen findet trotz
Verbots eine öffentliche Kundgebung der NSDAP statt. Es
spricht der Lehrersohn, Geschichtsforschersohn, Jurist
und bayerische NSDAP Landtagsabgeordnete Rudolf Buttmann (42).
- In Bad Ems und Oberlahnstein fahren 18 uniformierte
NSDAP Mitglieder mit Fahrrädern über Nassau nach
Laurenburg und Holzappel, wo sie erste
Parteiversammlungen abhalten. - In Diez ziehen die in
der Kaserne untergebrachten 1.500 französischen
Besatzungssoldaten ab. - In Kettenbach wird im Rathaus
eine neue Schule eingeweiht. - In Limburg hat die
Brauerei Menges einen Bierabsatz von 27.000 Hektoliter.
- In Bad Ems gibt es ein jüdisches Waisen- und
Mädchenheim. - In Nassau Scheuern wird in der Langauer
Mühle das offenbacher Kindererholungsheim aufgegeben. Es
zieht auf den Lahnberg um. - Das Lahnkraftwerk alias
Wasserkraftwerk Cramberg wird eröffnet. Es erzeugt auf
zwei Staustufen 16.500.000 kWh Strom mit drei Turbinen.
- In Holzappel kooperiert die Brauerei Kuhn mit der
hahnstättener Brauerei Heckelmann, behält aber die
holzappeler Brauerei Kuhn bei. - In Scheidt wird die
Schleuse an der Lahn fertiggestellt. - In Dausenau ist
die Fassade des historischen Wirtshaus
Zum Lahnthal voll verputzt. Fachwerk ist
verpölnt. Es gibt eine Brücke über die Lahn. - In Bad
Ems wird der Barholomäusmarkt als Volksfest mit Festzug
eingeführt. - In Katzenelnbogen hat der Tierarzt und der
Landarzt ein Automobil. Theateraufführungen finden im
Saal der Gaststätte Biehl Borngasse 1 auf. - In
Klingelbach bekommt jeder der 12
gemischtgeschlechtlichen Erstklässler zum Schulanfang
eine 60 cm große Hefezopf-Brezel. 4 der Erstklässler
kommen aus Ebertshausen. - In Katzenelnbogen trifft sich
die Freiwillige Feuerwehr zur Kriegergedächtnisfeier,
wobei man am Hotel Hofmann
Bahnhofstraße 2 Aufstellung nimmt. - In Bad Ems hat das
Hotel Zum Löwen die
Telefonnummer EMS 23. - In Katzenelnbogen wird das
Elisabethstift zum Altersheim umfunktioniert. - In
Limburg gründet sich der Limburger Hockey Club. - In Bad
Schwalbach wird der Fußball-Sportverein Bad Schwalbach
gegründet. - In Nastätten wird der Kleintierzuchtverein
06 für Geflügel, Kaninchen und Reisetauben durch den
Vorsitzenden David Seibel und den Tierarzt Dr Wilckens
aus Bogel wiederbelebt. - In Nastätten findet ein
Oktobermarkt statt, wo es auch eine Geflügel
Ausstellungen gibt. - In Nassau wird in der Oberstrasse
das Kino Germania Lichtspieltheater mit 400
Sitzplätzen eröffnet. - In Limburg fotografiert W Heinz
das Elektrizitätswerk der Stadt Limburg, das 1 Millionen
kwh Jahresleistung bei 2.400 Lichtkonsumenten und 200
Kraftkonsumenten und einem Anschlußwert von 2.450 kwh im
ehemaligen Mühlengebäude an der unteren Staufstufe der
Lahn mit Zusatzstrombezug aus dem Überlandnetz der
Main-Kraftwerke Höchst hat. - In Oberlahnstein wird
Andreas Bang (24)
oberlahnsteiner NSDAP Ortsgruppenmitglied. - Die Lahn
wird für 190 Tonnen Schiffe ausgebaut. - In Cramberg
kaufen die Mainkraftwerke MKW das Laufwasserkraftwerk um
Strom in ihr Netz einzuspeisen. - In Klingelbach
verschwindet der Hock alias meist ein jüdischer Händler,
der Butter oder Eier abholt um sie auf dem Markt zu
verkaufen. - In Nassau wird die Molkereigenossenschaft
Nassau gegründet, der auch in Ebertshausen viele Bauern
beitreten und die Milch abholen lassen. Für den Hock
alias meist ein jüdischer Händler, bleiben einige wenig
Bauern übrig, bei denen er noch Butter, Rohkäse oder
Eier abholt um sie auf dem Markt zu verkaufen. - In
Katzenelnbogen wird der Kinderhort Elisabethstift alias
das Rote Haus in ein Altersheim umgewandelt. - In
Allendorf wird eine Volksschule neu erbaut. - In
Nastätten wird ein Opel Automobil beim Bahnübergang am Rheinhotel Rheinstraße 26, von
der Lokomotive um 04:20 Uhr gerammt, wobei der Fahrer
unverletzt mit dem Schrecken davonkommt. - In Allendorf
und Reckenroth finden Sängerfeste und in Eisighofen eine
Fahnenweihe statt. - In Diez wird der bäuerliche Zucht-,
Reit- und Fahrverein Diez gegründet, der ausschließlich
mit Pferden aus der Landwirtschaft arbeitet. - In
Niederlahnstein lässt im Verlag des Nassauischen Vereins
für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege der bei St
Goarshausen geborene Bauernsohn und ruppertshainer
Pfarrer Wilhelm Reuter (39) sein erstes Drama Dat
Ammieche von de Goldbachmill, das im Goldbachtal
bei Diez spielt, drucken, das der katholische
Gesellenverein Montabaur sofort uraufführt. - In
Balduinstein kauft der niederschlesische Steinmetz
Wolfgang Thust (--) den
Steinmetzbetrieb am Bahnhof auf, wo er zusätzlich zum
örtlichen Marmor auch schlesischen Marmor auf dem
süddeutschen Markt anbietet. - In Bad Ems plant die
singhofener NSDAP Otrsgruppe eine NS Versammlung im
Gasthaus Zur alte Krone, Koblenzer Strasse 72,
die verboten wird. - In Ergeshausen ist beim
Lebensmittelhändler Wilhelm Greuling (--)
Ortsstrasse 20 die öffentliche
Fernstprechstelle alias öffentliches Telefon. Der
reichste Bauer im Dorf Wilhelm Gerner (--)
ist Bürgermeister und hat die Telefonnummer
KATZENELNBOFEN 35. - In Katzenelnbogen gibt es das
Gasthaus Zur Post in der Einrichstrasse 2. Das
Postamt Einrichstrasse 1 (20
23 Foto-Ecke) liegt auf der anderen
Seite des Fischbachs, über den eine Brücke mit
Geländer führt. Die Bäckerei Zorn betritt man über die
Stiftstrasse. - In Diez schafft die Freiwillige
Feuerwehr eine mechanische Feuerwehrleiter an.
1926 Diez
ist französisch besetzt, weshalb es keinen Bürgermeister
gibt. - In Nastätten wird die Schmalspureisenbahn
Nassauische Kleinbahn an die ADEG abgetreten. - In
Nassau wird eine republikfeindliche Demonstration
Deutscher Tag veranstaltet. - In Klingelbach gründet der
neue Pfarrer Walter Künkel (--) einen
Posaunenchor alias Blaskapelle. - In Klingelbach wird
die Landwirtschaftliche Schule in einer Gaststätte mit
Kinosaal für Stummfilme (20 00
Pizzeria) eingerichtet. - In Holzhausen
veranstaltet der Jünglings- und Jungfrauenverein einen
Familienabend im Saal des Gasthof Römerkastell,
wo zwischen dem Theaterstück Siegfrieds junger Tag
und dem Theaterstück Die guten Geister des
Hauses ein Reigen getanzt wird. Zum Abschluss
gibt es ein Schattenspiel. Zusätzlich gibt es eine
Tombola. - In Holzhausen an der Haide erbaut die
Oberpostdirektion an der Bäderstraße eine
Kraftpostwagenhalle. - Nastätten wird an das Stromnetz
der Mainkraftwerke MKW angeschlossen. - In Nassau wird
ein völkischer Deutscher Tag abgehalten. -
In Oberlahnstein wird ein oberlahnsteiner NSDAP
Ortsgruppe gegründet. - In Singhofen gründet der
Forstbeamte alias Förster May (--)
eine singhofener NSDAP Ortsgruppe. - In
Dachsenhausen findet eine erste öffentliche NSDAP
Veranstaltung als Sonnwendfeier statt, zu der 100
Personen kommen. Die Veranstaltung wird aber verboten
und muss abgebrochen werden. - In Dachsenhausen wird ein
NSDAP Mitglied beim Bahnhof auf dem Nachhauseweg von KPD
Anhängern überfallen und mit Gummiknüppeln schwer
verprügelt. - In Nassau tritt der nassauer
Schreinermeister Georg Kreidel (53)
Späthe Straße 4 in die NSDAP ein und gründet eine
nassauer NSDAP Ortsgruppe, die dem NSDAP Gau Köln
untersteht, und in Singhofen tritt sein Freund Heinrich
Maxeiner (37) in die NSDAP
ein. - In Bacharach wird in Burg Stahleck eine
Jugendherberge eröffnet und es finden Grabungen statt. -
In Dahlheim wird der TuS Dahlheim, der Turn- und
Sportverein gegründet. - In Nassau treffen sich ua Hermann
Göring (33), der
kölner rheinlandsüd NSDAP Gauleiter Josef Grohé
(24), der NSDAP Robert Ley (36)
und der frankfurter Gauleiter Jakob Sprenger (42) im Haus des nassauer NSDAP
Ortsgruppenleiter Georg Kreidel (53)
in der Späthe Straße 4. Sie übernachten danach in Bad
Ems. Zusammen mit Gottfried Feder (53) und Redakteur Karl
Holz (43) fahren sie
nach Singhofen und veranstalten dort einen
Feldgottesdienst an der Maleiche. Zurück in Nassau fällt
das NSDAP Fest an der Kettenbrücke bei strömendem Regen
ins Wasser. - In Limburg warnt der limburger Bischof
öffentlich vor der spd nahen Jugendorganisation
Reichsbanner. Da katholische Jugendorganisationen keinen
allgemein beliebten Wehrsport betreiben, sind sie für
die Jugend unattraktiv. Ebenso gefährlich sind für ihn
alle gemischtkonfessionellen Einrichtungen. - In Bad
Schwalbach hat das Hotel Herzog von Nassau
eine Gartenanlagen und Terrassenanlagen. Es bietet
Stahl- und Moorbäder gegen Herzleiden, Blutarmut und
Frauenleiden. - In Limburg betätigt sich die
evangelische Realgymnasialdirektorentochter Lucie
Utgenannt (36) als
niedergelassene praktische Ärztin, bei ihrem zukünftigen
Ehemann und Arzt Theodor Gilfrich. - In Katzenelnbogen
will sich der in Katzenelnbogen geborene und kurzzeitig
nach Amerika ausgewanderte Kunstmaler Wilhelm Jakob Hertling
(77) mit einer Auswahl
seiner Werke an einem geplanten Heimatmuseum beteiligen,
wozu es aber nicht kommt. - Der Sohn des in Holzhausen
an der Heide geborenen Ottommotorenerfinders Nicolaus
August Otto (++), der
grandios gescheiterte Flugzeugbauer Gustav
Otto (43) begeht
Selbstmord. - In Bad Schwalbach wird aus der städtischen
Realschule eine Mittelschule. - In Bad Ems wird der
Buchdruckersohn Gerhard Heil geboren. - In Bad
Schwalbach wird das Kino Kronen- und
Kurhauslichtspiele in der Adolfstraße 120 mit
200 Sitzplätzen eröffnet. - In Limburg wird in der
Fahrgasse im Walderdorffer Hof das Kino Capitol
eröffnet. - In Bad Ems geht die Konzession für
die Malbergbahn an das Hotel Malberg
über. - Die Lahn wird für 190 Tonnen Schiffe ausgebaut.
- In Nastätten werden die Gasstraßenlampen abgebaut und
durch elektrische Straßenlampen der Mainkraftwerke MKW
ersetzt. Nastätten wird an das Überlandleitungsnetz
angeschlossen. - In Nastätten wird eine Kraftpostlinie
mit Omnibussen alias Automobilen nach Kaub eingerichtet.
- In Limburg wird die Lahnkraftwerke Aktiengesellschaft
(20 18 SÜWAG) zum Bau und
Betrieb von Wasserkraftwerken im Niederschlagsgebiet der
Lahn zur Erzeugung elektrischer Energie gegründet. - In
St Goarshausen verunglückt der Nassauische Kleinbahn
Zugführer Franz Strobel (--) aus
Nastätten beim Rangieren, wo Baumstämme von einem Waggon
rollen. Danach heiratet in Nastätten seine Tochter Anna
Strobel (--) den
nastättener Sattlermeistersohn Otto Heidecker (--)
geboren in der Römerstrasse 22. Weil sie schwanger ist,
darf die Katholikin nicht in Weiß heiraten, sondern muss
in Schwarz heiraten. - In Klingelbach und Mudershausen
finden Sängerfeste statt. - In Mittelfischbach entdeckt
der Schullehrer Karl Wittich (--)
Läuse bei mehreren seiner Schüler, schickt sie wegen
einer gesundheitlichen Gefährdung mit dem Auftrag der
Beseitigung des Ungeziefers nach Hause. Nur die Mutter
eines Mädchens, die Hebamme Auguste Egert (--)
fühlt sich fälschlich kritisiert, und stachelt
ihr Kind zum Protest gegen den Lehrer auf, woraufhin der
mit körperlichen Züchtigungen antwortet. Einem
Gefälligkeitsattest eines Arztes, das Kind hätte niemals
Läuse gehabt, folgt eine Anzeige und einer positiven
Reihenuntersuchung folgt ein Prozess, in dem der Lehrer
freigesprochen wird. Die Hebamme Auguste Egert (--)
versucht den ortsfremden Lehrer dann durch die
Schulkinder mit bösen Streichen und durch die
Dorfgemeinschaft mit Verleumdungen zu mobben und zu
vertreiben, was ihr nicht gelingt. In Mittelfischbach
gibt es das Gasthaus mit Bäckerei Schlosser von
Jakob Schlosser (--) Ecke
Rheinstrasse 2/Sonnenfeld. Ein öffentliches Telefon ohne
eigene Telefonnummer befindet sich bei Philipp Schweizer
(--). - In Freiendiez wird
die Turnhalle auf dem Wirt eröffnet. - In Montabaur
lässt der bei St Goarshausen geborene Bauernsohn,
Mundartdichter und ruppertshainer Pfarrer Wilhelm Reuter (38) sein Werk Schinnerhannes
de rheinische Räuwerschelm, das vom
Räuberhauptmann Schinderhannes handelt, bei der
Druckerei Kalb drucken. - In Laurenburg wird der Ort an
die Überlandleitung angeschlossen, wodurch auch
elektrischer Strom und Licht verfügbar ist. - In
Hahnstätten wird das Zementwerk nach 26 Jahren wieder
geschlossen. - In Birlenbach und Fachingen und darüber
hinaus in ganz Nassau werden die Eisenerzgruben und
Manganerzgruben wegen Unrentabilität geschlossen. - In
Horhausen wird ein Schulhaus gebaut, wodurch die Kinder
nicht mehr im Backes alias Backhaus unterrichtet werden
müssen. - In St Goarshausen können entweder 3 Automobile
oder 2 LKW seitlich auf die schiffsähnliche
Dampfschifffähre Loreley III fahren. - In
Nastätten werden Stromleitungen verlegt und elektrisches
Licht auch für Privathaushalte eingeführt. - In Bad
Schwalbach wird ein Selbstanschlußamt für
Telefongespräche eröffnet. - In Diez gibt es eine
Filiale der emser Bank LJ Kirchberger am Marktplatz 5
mit den Telefonnummer DIEZ 64 und 65, eine Filiale
Nassauische Landesbank in der Bahnhofstrasse 19 mit der
Telefonnummer DIEZ 19 und die Volksbank eGmbH in der
Unterstrasse 12 mit der Telefonnummer DIEZ 9. - In
Nassau gibt es eine Filiale Nassauische Landesbank mit
der Telefonnummer NASSAU 2. - In Bad Ems gibt es die
Bank LJ Kirchberger in der Römerstrasse 20 Mit den
Telefonnummern EMS 23 und 139 und die Filiale
Nassauische Landesbank Römerstrasse 28 mit der
Telefonnummer EMS 147. - In Laurenburg verkauft A
Meffert eine Zementwarenfabrik. - In Zollhaus gibt es
ein Postamt mit einem öffentlichen Fernsprechapparat
alias Telefon und die Portland Zementfabrik Mirke mit
den Telefonnummern ZOLLHAUS 5 und 8. - In Diez ist das
Rathaus mit Bürgermeister Heck (--)
in der Rosenstrasse 23, das Landratsamt mit
Landrat Scheuern (--) in
der Luisenstrasse 29 und die Allgemeine Ortskrankenkasse
in der Kanalstrasse 8. Das Gas, Wasser und
Elektrizitätswerk, wo Strom produziert wird, ist in der
Oraniensteiner Str 7. Das Postamt mit Fernsprechdienst
alias Telefon und Telegrafendienst ist in der
Bahnhofstrasse 10 später Wilhelmstrasse 67 (20
23 Naspa Private Banking Center) und hat von
08:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. - In Diez hat Emil
Waldschmidt (--) in der
Rosenstrasse 28 ein Reparaturwerkstätte für Automobile
und Motorräder. - In Diez hat Theodor Steinheimer (--) eine Wäscherei in der
Wilhelmstrasse 3, die gleichzeitig eine Badeanstalt ist,
wo es Duschbäder und Wannenbäder gibt und der jüdische
Bekleidungskaufmann A Koenigsberger führt ein Kaufhaus
am Marktplatz 1, wobei die Familie in der
Adelheidstrasse 21 lebt. - In Burgschwalbach ist laut Güteradressbuch
die Burg im Besitz der Preußischen Domänen
Verwaltung, mit dem Leiter August Müller (--).
- In Katzenelnbogen Berghausen ist Friedrich Diels (--) mit 21 ha Äcker und Wiesen
der größte Landwirt. - In Nastätten ist Fürst Friedrich von Wied
Neuwied (St)
(54) mit der Klausermühle mit 19 ha Acker und
Wiesen mit seinem Pächter Karl Albus (--)
größter Landwirt, dem der ehemalige
Posthalternachfahre Willi Recken (--)
mit 10 ha folgt. - In Bremberg ist Hugo Horny (--) aus Wiesbaden mit 60 ha
Ackerland mit Pächter Georg Schmerbach (--)
größter Landwirt. - In Hahnstätten ist
Friedrich Marschall von Bieberstein (--)
mit 170 ha landwirtschaftlicher Fläche mit
Verwalter FrW Schön (--) der
Großgrundbesitzer der Gemeinde. - In Schönborn ist
Friedrich Lippert (--) der
Besitzer des Schauferts Hof mit 55 ha
landwirtschaftlicher Fläche der größte Bauer der
Gemeinde. - In Singhofen ist der preußische General Graf
Heinrich von der Groeben
(70), der im berliner Hotel
Continental wohnt und im Folgejahr stirbt, im Besitz von
40 ha landwirtschaftlicher Fläche, darunter das Hofgut
Bubenborn. Ihm gehört auch das Hofgut Saalscheid in
Seelbach mit 50 ha, der Hof Langenau mit 33 ha und der
Obergutenhof in Nassau. Der benachbarte Untergutenhof
mit 30 ha gehört Fürst Friedrich von Waldeck (St) (61),
dem auch die Laurenburg, der Berger Hof und ein
fürstliches Hofgut in Dörnberg mit 92 ha Land und in
Balduinstein der Talhof mit Pächter Friedrich König mit
30 ha (--) gehört. - In
Balduinstein Hausen gehört der Hof Hausen Hausen 6 dem
bürgerlichen Arzt Heinrich Michel und dem adeligen Fritz
von Zander (--), die die 22
Hektar Grund mit 2.500 Obstbäumen an Heinrich Weber (--) verpachtet haben. - In
Dehrn gehört Freiherr Emil von Dungern (59) das Schloß Dehrn mit 120
ha Land, das von der Stadt Frankfurt verwaltet wird und
an Adam Rothermel (--) verpachtet
ist. - In Limburg gibt es die unterlahn Kreissparkasse
Limburg und in Weilburg die Kreissparkasse Weilburg für
den Oberlahnkreis. - In Nastätten wohnt der Schlosser,
Mechaniker und Automobilverkäufer Johann Deckert (--) mit der Telefonnummer
NASTÄTTEN 77 in der Rheingaustrasse 6. Er verkauft
offiziell Nähmaschinen und Fahrräder, ebenso wie die
Witwe Strauß mit der
Telefonnummer NASTÄTTEN 63 in der Römerstrasse 25 und
Wilhelm Sauerwein in der Rheinstrasse 25. - In Fachbach
hat der Schlosser Adolf Burkhard (--)
eine Autoreparaturwerkstatt für Automobile
August Heuzeroth (--), Heinrich
Klingelhöfer (--) und
Jakob Klingelhöfer (--)
sind Kraftwagenführer. - Die Tageszeitung Rheinisch
Nassauische Tageszeitung ist das Kreisamtsblatt
für den Kreis St Goarshausen. - In St Goarshausen gibt
es die Autovermietung von erstklassigen Tourenwagen
alias Automobilen Wilhelm Goezinger (--)
Nastätter Strasse 168 mit der Telefonnummer ST
GOARSHAUSEN 182. - In St Goarshausen wird von der
Fährunternehmerin Frieda Menges (--)
das Fahrgastschiff Felix in Betrieb genommen.
- In St Goarrshausen kommt das Adressbuch Einwohnerbuch
des Kreises St Goarshausen heraus, in dem auch die
Landgemeinden bis Holzhausen aufgeführt werden, mit
Telefonnummern aber ohne Adressangaben.
- In Nassau verkauft das Gasthaus Zum
nassauer Löwen Obertal
11 und die angrenzende Nassauer Löwenbrauerei ihr Bier
weiter als Nassauer Löwen Bier, obwohl sie seit 4
Jahren der koblenzer Königsbacher Brauerei gehört. -
In Diez bewirbt Rudolf Rieder (--) als Inhaber der
Firma Wilhelm Schuster Motorräder der stuttgarter
Motorradmarke Eugen Klotz. Man betreibt eine
Tankstelle, ist auch NSU Vertretung und verkauft dazu
Nähmaschinen. Ein Klotz Motorrad kann man bei ihm in
10 Monaten mit Lebensversicherung und
Unfallversicherung kaufen. - In Singhofen tritt der
Hitlerverehrer Heinrich Maxeiner (37)
der
NSDAP bei und gründet die singhofener NSDAP
Ortsgruppe mit. Sein Freund, der Hitlerverehrer
und nach Nassau zugezogene Schreinermeister Georg
Kreidel (37) Späthe
Strasse 4 tritt ebenfalls der
NSDAP bei. Er ist mit 7 oder 8 weiteren Männern
Mitgründer der nassauer NSDAP Ortsgruppe, deren
Ortsgruppenleiter er wird. Gemeinsam lassen sie sich
Propagandamaterial schicken und terrorisieren in
ihren neu gegründeten SA Ortsgruppen alle Gegner. SA
bedeutet Sturmabteilung und bedeutet noch
Prügeltruppe. - In St Goarshausen wird auf der
Domäne Offenthal eine automobile Zugmaschine alias
einen Kettenschlepper Hanomag mit 28 PS mit 6 km/h
Höchstgeschwindigkeit angemeldet. - In
Katzenelnbogen Klingelbach hat die Erziehungsanstalt
Lindenmühle bereits 30 Pfleglinge alias
schulentlassen Mädchen von 14 bis 17 Jahre. - In
Nastätten wird eine Reichskraft-Post Linie
Nastätten~Weisel~Kaub mit einem Omnibus mit
hölzernem Aufbau alias Automobil eröffnet, der
werktags morgens zum Bahnof Kaub fährt und abends
zurück, wodurch die südlichen Untertaunusgemeinden
eine Eisenbahnverkehrsanbindung bekommen. Weil
es in Weisel keine Apotheke gibt und Ärzte keine
Medikamente verkaufen dürfen, mußten seine Patienten
bisher ihre von ihm verschriebenen Rezepte in Kaub
selbst besorgen.
Da Weisel an der Busstrecke liegt, führt der
weiseler Arzt Rudolf Scharrenberg (--), der
auch in den Nachbargemeinden, zB Rettershain
mietfreie von der Gemeinde gestellte Arzthäuser hat
und Behandlungen und kleine chirurgische Eingriffe
durchführt und auch Zähne im Notfall behandelt, einen
Apothekerkasten unmittelbar
an der Bushaltestelle
ein, den August und Maria Dillenberger alias Vohls
Marie verwalten, wo die mit Namen ausgestellten
Rezepte gegen eine geringe Gebühr eingeworfen und
die Medikamente danach wieder abgeholt werden
können, was selbst 19 76 noch so betrieben wird. -
In Diez baut die Freiwillige Feuerwehr ein neues
Feuerwehrhaus im Hof des alten Rathauses.
1925
Wetter: Gemäßigter Winter zu Jahresbeginn. - Diez ist
französisch besetzt, weshalb es keinen Bürgermeister
gibt. - In Hessen Nassau werden laut Adressbuch Verkehrs
und Adressbuch Unterlahn Diez, Nassau, Bad Ems, Ober-
u. Niederlahnstein einschließlich der Landgemeinden
immer noch alle Häuser der unterlahn Gemeinden nach der
Jahrhunderte alten Zählweise aufgelistet und dazu der
Straßenname angegeben, wobei die Nummer 1 meist im
histoischen Ortskern ist und dann immer entlang den
Strassen von Anfang bis Ende gezählt wird. Die Strassen
der Neubaugebiete haben die höchsten Hausnummern. Die
Städte Oberlahnstein, Unterlahnstein, Diez, Nassau und
Bad Ems sind bereits auf die moderne Zählweise
umgestellt, in der alle Häuser einer Strasse von 1
aufwärts und nach Strassenseiten abwechselnd gezählt
werden. Freiendiez ist zwar eine Gemeinde, wird aber
unter der Stadt Diez geführt und ist ebenfalls
umgestellt. Die Einwohner der Städte sind vollständig
aufgeführt und namentlich alphabetisch geordnet. Bei den
Landgemeinden sind nur relevante Persönlichkeit wie
Bürgermeister, Wirte, Bäcker, Metzger, Kaufleute usw
angegeben, Es gibt ein kleines Branchenverzeichnis. Bei
Einträgen werden immer die Telefonnummern mitangegeben,
allerdings ohne das dazugehörige Fernsprechamt, das in
den größeren Städten und größere Gemeinden wie Limburg,
Diez, Holzappel, Katzenelnbogen, usw, steht und das bei
Vermittlungsversuchen immer angegeben werden muss. -
Limburg hat 11.501 Einwohner, Diez hat rund 4.000
Einwohner, davon 60 Juden, Katzenelnbogen hat 1.300
Einwohner, Hahnstätten hat 1.275 Einwohner, Laufenselden
hat 885 Einwohner, davon 53 Juden und Holzhausen an der
Haide hat 720 Einwohner. - In Katzenelnbogen schreibt
der Leiter der Privaten Nervenheilanstalt Otto Wolff (58) über Dauerbehandlung mit
dem Narkosemittel Trional, das bis Kriegsanfang sein
literarisches Thema bleibt. - In Limburg wird am
Katzenturm ein Wasserkraftwerk eingeweiht. - In
Holzhausen an der Haide wird ein Jünglings und
Jungfrauenverein gegründet und ein gemeinsamer
Schulgottesdienst für die Schulen von Holzhausen,
Obertiefenbach und Bettendorf eingeführt. - In
Holzhausen an der Haide hat die dreiklässige Volksschule
98 Schüler, davon 86 evangelisch, 9 katholisch und 3
jüdisch. Der erste Lehrer Lenz wird zum neu eingeführten
Hauptlehrer befördert. - Die Nassauische Kleinbahn
befördert nur noch 25 % entsprechend 50.000 Personen
täglich. - In Klingelbach gründet der neue Pfarrer
Künkel (--) eine
Ortsgruppe Evangelischer Bund und er hält weltliche
Lichtbildervorträge, weshalb die Bevölkerung wieder in
die Kirche kommt. - In Niedertiefenbach leben 9 Juden. -
In Hahnstätten leben 14 Juden. - In Nastätten liest man
die Tageszeitung Rhein- und
Lahn-Anzeiger. - In Koblenz, Oberlahnstein,
Braubach, Nastätten und Singhofen existieren NSDAP
Ortsgruppen mit SA Sturmabteilungen. - In Limburg wird
mit dem Wasserkraftwerk das Städtische Elektrizitätswerk
an der Niedermühle am Katzenturm in Betrieb genommen.
Durch Zusammenlegung der Städtischen Wasserwerke und des
Elektrizitätswerks werden die Stadtwerke Limburg
gegründet. - In Dehrn wird das Schloss zum Hotel Fürstenhof umfunktioniert. - In
St Goar übernimmt die Stadt die Burg Rheinfels. - In
Nassau Scheuern wird die Idiotenanstalt als Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
vom Landesverband der Inneren Mission in Nassau
übernommen, bleibt aber ein eigenständiger Verein. - In
Bad Ems wird der Bautechniker Rolf Jakob Karbach (17) Mitglied der NSDAP. - In
Nassau und in Diez (und zwei weiteren) wird Rudolf Dauber (26) Leiter der Sparkasse. - In
Limburg wird der in Bonn geborene katholische Maurersohn
Heinrich Bechtel (43) Geschäftsführer und
Redakteur der SPD Zeitung Volksstimme.
- In Osterspay ist Freiherr Ludwig von Preuschen auf
Liebeneck (50)
Gutsbesitzer. - In Nastätten gründet der aus Metz
stammende Besitzer der Amtsapotheke, der diese seit 4
Jahren besitzt, Emil Döhmer (--),
die Likörfabrik Pfarrhofen. - In Berndroth findet ein
Sängerfest statt. - Schloss Dehrn wird zum Hotel Fürstenhof
umfunktioniert, aber schon nach wenigen Monaten vom
Bezirk Hessen-Nassau übernommen, der es zu einer
Erziehungsanstalt für männliche Jugendliche macht, die
wie ein Gefängnis geführt wird. Die Jugendlichen müssen
schwer arbeiten. - Der in Limburg an der Lahn geborene
Generaldirektor der Deutschen Handelsgesellschaft und
Rennfahrer Willy Hof (45)
entscheidet mit dem frankfurter
Magistrats-Oberbaurat Hermann Uhlfelder (58) dem mailänder
Autobahnbauer Piero Puricelli (42) und dem Mitbegründer der
STUFA Studiengesellschaft für den Automobilstraßenbau
Prof Robert Otzen bei einer Romfahrt die Streckenführung
von Hamburg über Limburg und Frankfurt nach Basel. - In
Diez baut der Turn- und Sportklubs TSK Diez seinen
eigenen Sportplatz (MKW), wofür die Marmorfabrik
abgerissen und der Platz eingeebnet wird. Der neue
Jahnplatz wird mit einem Volksfest eingeweiht, an dem
sich auch die Stadt beteiligt. - In Oberlahnstein stirbt
der moskauer Landschaftsmaler Nikolai von Astudin
(75). - In Limburg betreibt
Joseph Fluck (--) eine
Automobilwagenbau und Reparaturwerkstatt mit 15
Mitarbeitern in der Sackgasse (20
23 Woolworth), wobei der individuelle
Innenausbau dominiert. - In Diez gibt es zwei
Kalksteinbrennöfen mit jeweils einem 60 Meter hohen
Kamin in der diezer Au auf der rechten Lahnseite (20 23 Baggersee). Östlich davon
wird bis zur Lahnbrücke Landwirtschaft betrieben. - In
Nastätten hat der katholische Jungfrauenverein
Mitglieder. - In Bad Ems repariert Ludwig Linkenbach mit
der Telefonnummer EMS 124 Kraftfahrzeuge alias
Automobile aller Marken und bietet Garagen an. Den
Begriff Garagen muss er durch den Zusatz Boxen erklären,
da man bisher eine Werkstatt darunter versteht. - In
Katzenelnbogen gibt es den Uhrmacher Wilhelm Lenz (--) in der Untertalstrasse 63
später xx. - In Diez gibt es Tageszeitung Diezer
Zeitung im Sommer Verlag Rosenstrasse 36 mit der
Telefonnummer DIEZ 17. - In Nassau gibt es die
Tageszeitung Nassauer Anzeiger im Müller Verlag
Mauerstrasse 3 mit der Telefonnummer NASSAU 24. - In
Bad Ems gibt es die Tageszeitung Emser Zeitung
im Sommer Verlag Römerstrasse 95 mit der Telefonnummer
EMS 7. - In Bad Ems hat die Emser Hustenpräparate und
Zuckerwarenfabrik von Heinrich Wirz ihren Sitz in der
Mainzerstrasse 3. - In Bad Ems bewirbt sich das Kaufhaus
J Schmidt als größtes Kaufhaus im Unterlahnkreis für
Damen und Herren Mode. - In Laurenburg führt Joseph
Scholl (--) das
Fahrzeugwerk Celer Hauptstrasse 36, das Fahrradrahmen
herstellt (Bei der Tour de France
19 10 nahm ein 4 Personen Team auf Celer Maschinen
teil, wobei alle das Ziel erreichten. Fast alle
Fahrradhersteller bauen nur Rahmen und kaufen Räder,
Zahnkränze, Schutzbleche und Lampen uvm von
Spezialieferanten zu). - In Katzenelnbogen gibt
es ein Postamt, in dem der öffentliche Fernsprecher für
Telefongespräche steht. Geiß (--)
ist Oberbürgermeister, xxx von Kempis (--)
ist Forstmeister in der Oberförsterei. Alberti
(--) ist Hauptlehrer an der
Volksschule. Im Elisabeth-Stift später Fliedner
Einrichtung, das als Waisenhaus dient, ist Steek (--) Hausvater von xx Kindern.
Der Fotograf Oskar Bernhard (--) wohnt
in der Neustrasse 106 später Aarstrasse. - In
Katzenelnbogen ist das Büro der frankfurter Chemische
Fabrik Griesheim für den Abbau in den
Lahnphosphoritgruben zuständig. - In Katzenelnbogen gibt
es die Gastwirtschaften Zum grünen Wald von Karl
Biehl (--) Obertalstrasse
20, das Gasthaus Deutsches Haus von August
Müller (--) Obertalstrasse
25, das Gasthaus im Landhausbaustil Zum Rebstock
von Heinrich Möller (--) Neugasse
112 später Aarstrasse 8, das Gasthaus Zur Post
der Witwe Meier (--)
Einrichstrasse 142 später Einrichstrasse 2, das Hotel Bremser
von xxx Bremser (--) Untertalstrasse
78 mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 1, das Hotel Hofmann
von Karl Hofmann Untertalstrasse 82 und das Gasthaus Hofmann
von Karl Hofmann (--) Obertalstrasse
4. (Zur Erklärung: Die beiden hier
aufgeführten katzenelnbogener Gastwirte mit dem Namen
Karl Hofmann und auch der weiter unten angeführte
ebenfalls gleichnamige allendofer Gastwirt Karl
Hofmann sind nicht identisch und auch nicht
miteinander verwandt.). Die Fahrradhandlung
von xxx Müller (--) ist in
der Bahnhofstrasse 132 und die Schuhhandlung Karl Voigt
(--) in der Bahnhofstrasse
133 später 18. In der
Obertalstrasse 1 später Lahnstraße 8 hat der Schlosser
Ferdinand Thorn (--) eine
Fahrradhandlung und Alois Herz (--)
in der Ecke Mühlstrasse/Einrichstrasse 170 (20 23 Lagerhalle der Feuerwehr)
eine Automobilreparaturwerkstatt. - In Klingelbach steht
der öffentliche Fernsprecher für Telefongespräche bei
Karl Wöll (--). Der
klingelbacher Bürgermeister Friedrich Stolz (--)
hat privat die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 33.
Hauptlehrer August Herold (--) hat
privat die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 31. - In
Klingelbach betreibt Wilhelm Bornwasser (--)
in der Backhausstrasse 9 später Rathausstrasse
1 das Gasthaus Bornwasser und Heinrich Ebeling
(--) in der Kirchstrasse 24
das Gasthaus Ebeling. - In Allendorf ist Wilhelm
Rau (--) Bürgermeister und
der öffentliche Fernsprecher für Telefongespräche steht
beim Gemeindeberechner Otto Wirth
(--). Christian Bauer (--)
hat das Gasthaus Bauer mit der
Telefonnummer KATZENELNBOGEN 19 und Karl Hofmann (--) das Gasthaus Hofmann.
(Zur Erklärung: Die hier
aufgeführte allendorfer Gastwirt mit dem Namen Karl
Hofmann und die weiter oben angeführten gleichnamigen
katzenelnbogener Gastwirte mit dem Namen Karl Hofmann
sind nicht identisch und auch nicht miteinander
verwandt.) Den Marmorsteinbruch besitzt die
hamburgaltonaer Firma Kinker, die Eisenerzgrube besitzt
die Krupp AG und die Grube Weinschrank besitzt die
Thyssen AG. - In Hahnstätten hat Bürgermeister Ludwig
Reichel (--) die private
Telefonnummer ZOLLHAUS 39. Förster ist Rudolf Müller (--) und Landjäger ist Karl
Kieber (--). - In
Hahnstätten hat Heinrich Becker (--)
das Gasthaus mit Bäckerei Becker in der
Kirchgasse, Philipp Hund (--)
das Gasthaus Hund in der Kirchgasse, Ludwig
Siefert (--) das Gasthaus
mit Bäckerei Siefert in der Aarstrasse und die
Geschwister Troh haben ihr Gasthaus Troh in der
Aarstrasse, wo auch der Zahnarzt Otto Pfeiffer (--)
seine Praxis hat und der Friseur Philipp Pfeiffer (--) seinen Friseursalon. - Im
Unterlahnkreis gibt es 45 Ärzte, 41 davon haben einen
Telefonanschluß. - In Limburg gibt es einen Radfahrer
Verein, einen Radfahrer Verein Nassovia, einen
Turnverein, einen Schwimmverein, einen Rauchklub
Gemütlichkeit und einen Rauchklub Sparsinn. - In Limburg
gibt es die Freimaurerloge Zu den drei Türmen an der
Lahn. - In Bad Ems gibt des das Bankgeschäft LJ
Kirchberger mit den Telefonnummern EMS 23 und 139. Die
Firma hat eine Filiale in Diez mit der Telefonnummer
DIEZ 64 und 65. - In Bad Ems gibt es das Frauen und
Kinder Mode Atelier Brand in der Römerstrasse 20
gegenüber der Wandelhalle wo Maßanfertigung gemacht
werden. Auch Männermaßanfertigungen macht dagegen Peter
Kuch (--) in der
Lahnstrasse 10 gegenüber der Bahnhofbrücke. Während
Louis Maurer (--) in der
Römerstrasse 61 alles was mit Leder zu tun hat, ua
Schuhmacherbedarfsartikel mit der Telefonnummer EMS 58
anbietet, ist Ludwig Maurer jr (--)
in der Braubacher Strasse 6 der einzige
Schuhmachermeister in der Bahnhofsgegend. - In Bad Ems
gibt es die Apotheke von Apotheker A Roth (--)
im Haus Zur goldenen Traube Römerstrasse 51 gegenüber
dem Kursaal. - In Diez gibt es zwei Kinos, das Lichtspieltheater
am Marktplatz 4 (20 23 Gasthaus
Bremser) und das Kino Modernes Theater
in der Wilhelmstrasse 47 (20 23
links neben dem Gasthaus Wasserweibchen). - In
Diez lebt der Major aD Richard von Bismarck (--)
mit seiner Familie in der Villa Luise Seher
Strasse 9. - In Limburg beginnt der preußische
Ministersohn und neue limburger Landrat Gerhard von Breitenbach
(39) mit dem Bau des
Kreishauses in der Schiede 49 (20
17 Karstadt). - In Nastätten gibt es eine
Vereinsbank Nastätten eGmbH Oberstrasse 21 mit der
Telefonnummer NASTÄTTEN 71 und eine Nassauische
Landesbankstelle Nastätten Bahnhofstrasse 14 mit der
Telefonnummer NASTÄTTEN 28. - In Nastätten hat der Arzt
Lothar Cathrein Rheinstrasse 19 die Telefonnummer
NASTÄTTEN 12. - In Nastätten ist die Witwe Marie
Dahlinger (--) Poststrasse
4 Friseuse und Anton Kern (--) in
der Römerstrasse 23 Friseur, der auch Barbier ist, wie
Alfred Lenhardt (--) Römerstrasse
49, Albert Spriestersbach (--)
Römerstrasse 55 und Heinrich Bernhardt (--)
Adolfsplatz 1. - In Nastätten wohnt der Bürgermeister
Hugo Wasserloos (--) in der
Emserstrasse 16 und der Buchdrucker Paul Müller (--)
in der Bahnhofstrasse 11. - In Herold gibt es
das Gasthaus Heinrich Klos (20
23 Gasthaus Dörsbachhöhe) und das Gasthaus Heinrich
Pfeifer Hauptstrasse xx (schräg
gegenüber Nr 15) mit Branntweinbrennerei. Das
einzige und öffentliche Telefon befindet sich im
Bürgermeisteramt von Bürgermeister Heinrich Gemmer (--). Es hat keine Telefonnummer
und wird vom Fernsprechamt KATZENELNBOGEN vermittelt. -
In Singhofen gibt es das Gasthaus Zum goldenen
Brunnen von Gesangsvereinsvorsitzendem Heinrich
Minor (--) mit der
Telefonnummer NASSAU 88, das Gasthaus Zur alten Post
von Wilhelm Bingel (--) Hauptstrasse
27 und das Gasthaus Zur Rose von der Witwe Rau (--) Hauptstrasse 154, wo sich
auch der Konsumverein befindet. Die Hausnummern sind
noch nicht umgestellt und bezeichnen die Nummern der
Häuser im Adressbuch von 1 bis mindestens 185. Der
Strassenname ist nur eine Zusatzangabe, dass man das
Haus lokalisieren kann. - In Katzenelnbogen gibt es eine
Filiale der Chemischen Fabrik
Griesheim Elektron, die den Abbau in den
Lahnphosphorit Gruben verwaltet, die zum neugegründeten
Chemiekonzern I G Farben gehört. Ph osphate dienen als
Dünger, Nahrungsmittelzusatzstoff und
Waschmittelzusatzstoff. - In Allendorf betreibt der
Gastwirt Karl Hofmann (--) vom
Gasthaus Hofmann mit
der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 9 auch eine
Kalkbrennerei und eine Vertretung der zollhauser
Gewerkschaft Mirke mit Zementfabrik. Das Gasthaus Bauer
von Gastwirt Christian Bauer (--)
hat die Telefonnummer KATZENELNBOGEN 19. - In Diez
bietet die Kolonialwarengroßhandlung mit
Feinkostgeschäft von Jakob Wolf (--)
am Marktplatz 2 täglich frisch gerösteten Kaffe
aus eigener Kaffeerösterei an. - In Diez bezeichnet sich
der Uhrmacher Rudolf Jäger (--) in
der Rosenstrasse 15 (20 23 Günther
Optik & Akustik) nicht mehr als Juwelier,
verkauft aber Goldschmuck. Er ist Vertreter von Alpina
Uhren später Dugena. - In Diez bewirbt sich die
Amtsapotheke von xxx Wuth (--) als
Homöopathisches Fachvertretung. - In Koblenz,
Oberlahnstein, Braubach, Nastätten und Singhofen gibt es
NSDAP Ortsgruppen, die auch SA-Sturmabteilungen alias
Prügeltruppen haben. - In Weilburg gibt es gegenüber dem
Kolonialwarengeschäft Rippel eine Motalin Zapfsäule zum
Betanken von Automobilen mit Benzin, allerdings auf der
gegenüberliegenden Strassenseite. - In Balduinstein
gründet Johann Hergenhahn (--) einen
Steinmetzbetrieb, der Marmor verarbeitet. -
In Sauerthal wird die seit 18 47 betrieben
Schieferbergwerksgrube Hundsberg von der
Bergbaugesellschaft Rheinische Schieferbergwerke RH
Wolff übernommen. - In Mudershausen Bonscheuer wird
die Betriebsabteilung Bonscheuer alias der
betriebliche Verwaltungsstützpunkt der Firma
Sieg-Lahn-Bergbaugesellschaft alias Krupptochterfirma
aufgelöst. - In Freiendiez wird im Gasthaus Heinrich
Schmidt Wilhelmstraße 90 eine Freiwillige
Feuerwehr gegründet, die die im
alten Spritzenhaus
gegenüber dem Gasthaus Bauscher Rudolf Dietz
Strasse
untergebrachte Ausrüstung der Pflichtfeuerwehr
übernimmt. Das Leiterhaus befindet sich beim
evangelischen Gemeindehaus in der Mittelstrasse. Es
werden neue Schläuche aber auch Helme angeschafft. Ihre
Uniformen
müssen die
Mitglieder selbst kaufen.
1924
Wetter: Anhaltendes Regenwetter von Mitte Juli bis Mitte
September. - Die Reichsmark wird eingeführt. - Der
Freistaat Flaschenhals wird mit dem Ende der
französischen Besatzung aufgelöst. - In Limburg kehrt
der limburger Bürgermeister Marcus Krüsmann (44) in sein Amt zurück. - Die
NSDAP erhält 1% der Stimmen in den Kreisen St
Goarshausen und Unterlahn. - Der in St Goar geborene
evangelische aus dem Staatsdienst entlassene
Verwaltungsbeamte und Jurist Friedrich Everling (33) wird NSDAP
Reichstagsmitglied. - In Katzenelnbogen ruft Wilhelm
Zimmet den Barholomäusmarkt neu ins Leben. - In
Holzhausen an der Haide wird das Gustav Adolf Fest
mit einem Gottesdienst am Vormittag und einer
Nachversammlung am Nachmittag auf dem Festplatz unter
den Fichten am Waldrand an der Chaussee nach Kemel
gefeiert. - In Klingelbach werden zwei neue
Kirchenglocken in Zollhaus mit einem Pferdefuhrwerk
abgeholt und feierlich eingeweiht. Eine für die WWI
Gefallenen. Die noch vorhandene mittlere Glocke ist von
14 63. - In Katzenelnbogen wird der als Kirchweihmarkt
eingeführte Bartholomäusmarkt zu einem Heimatfest großen
Stils umgestaltet, was den Heimatsinn der Bevölkerung
beleben soll. Es wird symbolisch zur Eröffnung feierlich
der Kirmes ausgegraben, es gibt einen historischer
Festzug durch den Ort, einen Umzug um den Tanzplatz,
einen Vortanz und nach deVolksfest wird der Kirmes
wieder vergraben. - In Laufenselden wird ein Sportverein
gegründet. - In Laufenselden besteht der jüdische
Gemeindevorstand von 56 jüdischen Gemeindemitgliedern
aus Salli Oppenheimer, Simon Löwensberg und Siegmund
Ehrenfeld. Der badschwalbacher Lehrer Levy Spier gibt
den jüdischen Religionsunterricht in der Synagoge
Kastellstraße 12. - Der in Ostpreußen geborene Jurist Werner Pollack (38)
wird DVP Landrat in Bad Schwalbach. - In Nassau
existiert ein Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund
und eine Völkische Freiheitsbewegung. - In Oberndorf
beginnen die Arnsteiner Patres eine Herz-Jesu Wallfahrt
zu veranstalten, die zahlreiche Pilger anzieht. - Der
Stahlhelm wirft alle Juden aus seinen Reihen. - In
Katzenelnbogen und Klingelbach gibt es im Dörsbach
Weißfische, Krebse und Aale. - In Rückershausen findet
der erste nachkriegs Rückershausener Markt statt. - In
Katzenelnbogen wird die Landwirtschaftsschule Aarstraße
22 (20 18 Pizzeria La Taverna)
erbaut. - In Andernach wird Prinzessin Luise Dorothea von Zollern Sigmaringen
(St)
in Burg Namedy als Tochter von Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (26) geboren. - In Laufenselden
wird ein Sportverein, der SG Laufenselden, gegründet. -
In St Goar wird in der Heerstrasse 28 ein Kino
mit 200 Sitzplätzen eröffnet. - In Bad Ems erscheint
letztmals die Emser Zeitung. Lahn-Bote Tageblatt
für die Städte Ems, Nassau und deren Umgebung und
erscheint neu als Emser Zeitung nebst
amtlichem Kreis-Blatt für den Unterlahnkreis Lahn-Bote.
Amtliches Bekanntmachungsblatt für den Magistrat und die
Polizeiverwaltung der Stadt Bad Ems. - In Hahnstätten
kauft das Kalkwerk Schäfer das Kalkwerk
Dehrn-Dietkirchen. - In Diez kann der ausgewiesene
unterlahnkreis Landrat Ernst
Scheuern (56) sein
Amt wieder übernehmen. - In Diez tritt im Hotel Victoria
der Violin-Virtuose Hans Turba (12)
im Rahmen eines Mandolinen-Konzerts mit dem Mandolinen-
und Lauten-Orchester Fidelio aus Wiesbaden Dotzheim auf.
- In Nastätten kauft der Automobilhändler ein Mietauto
und betreibt einen Fahrzeugverleih. - In Freiendiez
findet ein Gesangswettbewerb und in Katzenelnbogen ein
Sängerfest statt. - In Bad Ems gibt es Heyers
Inhalatorium. - In Rüdesheim wird der Leiter des
Diözesanknabenheimes Marienhausen Prälat Matthäus Müller
(--) von der Leitung
entbunden und diese den Salesianer-Patres vom Hl. Don
Bosco übertragen, wodurch das St Vincenzstift
selbständig wird. - In St Goar übernimmt die Stadt die
Ruine Rheinfels, mit der Auflage, das Gemäuer nicht zu
verkaufen. - In Attenhausen brennt die Blechmühle ab. -
In Limburg verkauft Wilhelm Möbus (--),,
der 19 05 noch Adler Automobile verkauft hat, in der
Untere Grabenstrasse 18 mit der Telefonnummer 67 als
Generalvertreter der Opelwerke Rüsselsheim Automobile
und Motorräder, darunter die neuen kleinen Opel
Sportzweisitzer P4 alias 4/14 an, wobei 4 die Klasse und
14 die PS bedeuten, der 80 km/h schnell ist und 6 l/100
km verbraucht. Dazu vermietet er Personenwagen und
Lieferwagen. Für Personenwagen werden Pneumatics alias
Luftreifen und für Lieferwagen Stock Vollreifen
angeboten. Er bietet ein modernes Reparaturwerk. - In
Limburg gibt es das Adressbuch Adreßbuch für Stadt
und Kreis Limburg mit Camberg, Hadamar, Diez,
Runkel, Montabaur und Westerburg. - In Diez gibt es in
der Oraniensteiner Straße eine Flußbadeanstalt mit
Zellenbädern und Schwimmbädern, die im Sommer täglich
öffnet. - Im Unterlahnkreis haben diese Landgemeinden
jeweils einen selbstgegründeten genossenschaftlichen
Spar und Darlehnskassenverein später zT von
genossenschaftlichen Volksbanken übernommen: Steinsberg,
Singhofen, Obernhof, Niedertiefenbach, Mudershausen,
Mittelfischbach, Lollschied, Langenscheid, Kördorf,
Kaltenholzhausen, Isselbach, Hirschberg, Herold, Geisig,
Eisighofen, Dörsdorf, Dessighofen, Dausenau,
Burgschwalbach, Bremberg, Birlenbach, Berndroth, Aull.
An Volksbanken gibt es die Diezer Volksbank eGmbH in der
Unterstrasse 12, die Niederlahnsteiner Volksbank
Bahnhofstrasse und die Oberlahnsteiner Volksbank
Südallee 3. - Kommunal abgesicherte Nassauische
Landesbank Filialen gibt es in Diez in der
Bahnhofstrasse 19, in Bad Ems in der Römerstrasse 28, in
Nassau und in Oberlahnstein. An privaten jüdischen
Bankhäusern gibt es Kirchberger, Herz und Lahr. - In
Nassau gibt es den Tennisclub Nassau. - In Diez spielen
die Fußballspieler des VfB Diez auf dem Sportplatz Oranienstein mit
Strassenschuhe, der Schiedsrichter trägt einen Anzug und
Hut. Damit man die Mannschaften unterscheiden kann,
trägt man Schärpen. - In Limburg wird der preußische
Ministersohn Gerhard von Breitenbach
(38) neuer unterlahnkreis
Landrat. - In Dörsdorf hat das Gasthaus Zur Post
von Josef Reichert (--) eine
öffentliche Fernsprechstelle alias eine öffentliche
Telefonzelle, die keine eigene Telefonnummer hat. - In
Katzenelnbogen Berghausen gibt es die berühmte Mineralwasserquelle
Mattenbach (500 m westlich vom
Waldparkplatz Berghausen). - In Bremberg gibt
es das Gasthaus mit Branntweinbrennerei Gemmer
in der Hauptstrasse 5 an der Ortslinde und das Gasthaus
Klöppel in der Schulstrasse 5. - In Holzheim,
gibt es obwohl es eine Landgemeinde ist schon Strassen
mit Hausnummer, die bei 1 beginnen. Es gibt das Gasthaus
Ebel mit Apfelweinkelterei, das Gasthaus Euler
mit Apfelweinkelterei in der Limburger Strasse 6
und das Gasthaus Hatzmann mit Apfelweinkelterei
und Eishandlung mit der Telefonnummer DIEZ 321. Wilhelm
Hatzmann besitzt die Adecker Mühler in der Diezerstrasse
1 und Karl Schön hat eine Brantweinbrennerei in der
Schloßstrasse 5 mit der Telefonnummer DIEZ 241. - In
Nassau tritt der republikfeindliche und antisemitische
nassauer Schreinermeister Georg Kreidel (51)
der Völkischen Freiheitsbewegung bei. Auch sein
singhofener Freund Heinrich Maxeiner (35)
ist leidenschaftlicher Hitlerverehrer. Beide
tun sich zusammen und bilden eine Art NSDAP Ortsgruppe,
ohne NSDAP Mitglied zu sein, die die Bevölkerung
aufhetzt. - In Nastätten wird die Nassauische Sparkasse
mit einen barocken Voloutengiebel und Rundbogenfenstern
nachdem Vorbild der wiesbadener Hauptstelle auf einem
Bruchsteinkeller als dominierendes Gebäude rund um den
Bahnhof in der Bahnhofstrasse 14 (20
23 gegenüber Rewe) erbaut. - Zwischen
Rüdesheim und Niederlahnstein ist die rechte
Rheinuferstrasse später B 42 nach einjähriger Bauzeit
fertiggestellt. - In Nastätten veranstaltet der
Buchdrucker Karl Bruch (--) mit
seinem Gasthaus Taunus Restaurant Tannenhof 1
später Tannenhof und Waldschlösschen auf dem Stierplatz
eine Tanzbelustigung, ein Großes Waldfest, bei dem das
st goarshausener Orchester Zimmermann aufspielt.
- In Zollhaus wird die Grube Konsolidierte
Zollhaus von der weilburger Tochtergesellschaft der
Firma Krupp’sche Bergverwaltung, der Firma
Sieg-Lahn-Bergbaugesellschaft übernommen, die die
durchschnittliche Zahl der Beschäftigten von 11 in den
fünf Nachkriegsjahren auf 44 anhebt.
1923
Frankreich besetzt das Rheinland. - Die Rentenmark wird
eingeführt. - Der in St Goarshausen aufgewachsene
Studienratssohn und ehemalige oberlahnsteiner Gymnasiast
Hermann Neef (19) wird Mitglied der SA. - In
Limburg rücken marokkanische Hilfstruppen der
französischen Armee ein und besetzten Bahnhof, Postamt,
Landratsamt und Rathaus. Maschinengewehre werden vor dem
Rathaus in Stellung gebracht. - In Lorch wird der
Landratsvertreter und lorcher Bürgermeister Edmund Anton
Pnischeck mit der Verwaltung vor Ort beauftragt. Er
lässt Notgeld drucken. - Die Rhein-Höhenstraße über
Wellmich, Dahlheim und Dachsenhausen wird gebaut. - Im
Einrich kommt es zu Plünderungen von Lebensmittel- und
Bekleidungsgeschäften. - Der Bahnhof Laurenburg und die
Kreisstadt Diez spielen eine große Rolle für die
Bevölkerung von Klingelbach. - In Kaub marschieren
französische und marokkanische Truppen ein, die 24
kauber Bürger ausweisen, 6 verhaften und einen
erschießen. - In Dahlheim stellen die Einwohner fest,
dass die Presse von ihnen berichtet das einzige Dorf in
Deutschland zu sein, in dem niemand eine Zeitung
abonniert hat. - In Dahlheim beginnt der Chausseebau
nach Wellmich. - In Koblenz, der Hauptstadt der
damaligen preußischen Rheinprovinz, gründen der in
Würzburg geborene politische Redakteur Josef Friedrich Matthes
(37), Josef
Smeets, Hans
Adam Dorten (43)
und Leo
Deckers die Vereinigte Rheinische Bewegung
mit Rückendeckung der französischen Besatzungsbehörden.
Der aus Bonn stammende Hauptmann, Richter und
wiesbadener Rechtsanwalt Hans Adam Dorten (43) ruft nach mehreren
Umsturzversuchen wieder eine Rheinische
Republik aus, eine vorläufige Regierung der
rheinischen Republik. Josef Friedrich Matthes
(37) will Ministerpräsident
sein. - In Bad Ems ruft der aus Bonn stammende
Hauptmann, Richter und wiesbadener Rechtsanwalt Hans Adam Dorten (43) eine Regierung für das
südliche Rheinland aus.Weil ihm das französische Militär
die Unterstützung versagt und die Bevölkerung
rebelliert, wandert er vier Wochen später nach
Frankreich aus. - In Limburg hat die Tageszeitung Nassauer
Bote mit der Telefonnummer 8, hergestellt von PP
Cahensly, die größte Abonnentenzahl im ehemaligen
Herzogutm Nassau. - In Diez wird der unterlahnkreis
Landrat Ernst
Scheuern (55) von
französischen Besatzungsbehörden ausgewiesen. - Die
französische Modedesignerin Coco Chanel (40)
setzt einen neuen Modetrend, die Ganzkörperbräune. - In
Diez spalten sich vom Turn- und Sportklub TSK Diez die
Leichtathleten und Fußballspieler ab und gründen den VfB
Diez. - In Hambach wird die freiendiezer Turnhalle wegen
Baufälligkeit geschlossen. - In Dahlheim wird der
lindenholzhausener Bürgermeistersohn, ehemalige
Weltkriegssoldat und fuldaer Theologiestudent und
Philosophiestudent Georg Rompel (26) nach seiner Priesterweihe
neuer Kaplan (1960 päpstlicher
Hasuprälat). - In Katzenelnbogen wird ein
Heimatmuseum im Obergeschoss des Schlosses eröffnet. -
In Lollschied wird ein Stromnetz aufgebaut, womit
elektrisches Licht möglich ist. - Schönborn wird an das
elektrische Stromnetz angeschlossen. - In Diez wächst
die Volksbank Diez eGmbH auf 1.375 Mitglieder mit einem
Stammguthaben von ursprünglich 1,1 Millionen Mark. - In
Diez gibt die Stadt über die Stadtkasse Gutscheine für
Geld aus, ua über 1 Million Mark in Reichsbanknoten. -
In Diez behauptet die diezer Tageszeitung Lahn-Bote,
dass die Zeitverhältnisse dazu angetan scheinen, den
Verein für Bewegungsspiele VfB zu gründen, bevor dieser
Sport in Diez ganz einschläft, was im Gasthaus Zum
Heidelberger Fass, stattfindet, woraufhin das
Spiel gegen den SC Birlenbach gleich 1:0 verloren geht,
weil der VfB Diez nur mit neun Fussballballspielern
antreten kann. - Der Freistaat Flaschenhals wird fast
ein Jahr von den Franzosen besetzt, die aber wieder
abziehen müssen und das Gebiet der Weimarer Republik
übergeben. - In Nastätten wird der Vorschußverein in
Vereinsbank Nastätten eGmbH Oberstrasse 21 mit der
Telefonnummer NASTÄTTEN 71 später Volksbank umfirmiert.
- In St Goarshausen wird der Weg nach Dachsenhausen und
Dahlheim zu einer Strasse ausgebaut. - In Herold wird
das Dorf an das elektrische Netz angeschlossen, womit
alle Strom haben. - Zwischen Rüdesheim und
Niederlahnstein wird mit dem Ausbau der rechten
Rheinuferstrasse später B 42, die im Folgejahr
fertiggestellt ist. - In St Goar kauft der Mexikaner
Louis Gallopi (--) die
Burg Maus. - In Oberwesel wird der Geograph und
Klimatologe sowie einer der Pioniere der
ökophysiologischen Klimaklassifikation und Geoökologie Wilhelm Lauer geboren.
1922 In
Holzhausen beginnt Lehrer Lenz zusätzlich noch eine
ländliche Fortbildungsschule zu leiten, die im
Winterhalbjahr am Ende des Jahres vier Stunden pro Woche
umfaßt. - In Nastätten werden die im Krieg
eingeschmolzenen Kirchenglocken wieder ersetzt. - Die
bademser Tageszeitung Emser Zeitung glaubt
nicht an die Führungsstärke von NS Bewunderern. - In Bad
Ems wird der in Bad Ems geborene Vorsitzende der
neugegründeten bad emser SPD Ortsgruppe Karl Peter
Kaffine (27) Statthalter
der Widerstandsgruppe Dorten, die von aus Wiesbaden
gegen die französischen Besatzer mobilisiert, nach einer
turbulenten Sitzung im Gasthaus Alte Krone
Koblenzer Straße 22 wegen Korruption aus der SPD
ausgeschlossen. Der bad emser Bürgermeister Schreck
lässt alle politischen Veranstaltungen wegen
befürchteter Unruhen verbieten. Die Emser Zeitung
hofft, dass alle deutsch und anständig denkenden sich
nicht anstecken lassen. - In Oberlahnstein ist der
kriegsbeschädigte Berufssodat Fritz
Bernotat (32) Beamter
beim Versorgungsamt. Er ist mit der erbenheimer
Landwirtstochter Auguste R verheiratet. Seine Kinder
kommen tot auf die Welt. Er wird leidenschaftlicher
Verfechter der Euthanasie. - In Nassau wird das Gasthaus
Zum nassauer Löwen
Obertal 11 und die angrenzende Nassauer
Löwenbrauerei an die koblenzer Königsbacher Brauerei
verkauft. - In Bad Ems hat das Hotel Vier
Jahreszeiten Römerstraße 5 ein Vestibül mit
weißen Korbsesseln, Korbstühlen und Korbrundtischen.
Eine kleine Palme schmückt den Raum. - In Klingelbach
gibt es im Gasthaus Gemmer
von Heinrich Gemmer (--) mit
angeschlossenem Lebensmittelladen in der Kirchstraße 3
Lebkuchensuppe alias in Korn-Schnaps eingelegte
Lebkuchenstücke. - In Bad Schwalbach wird die Realschule
nicht mehr vom nassauischen Gewerbeverein sondern von
der Stadt getragen. - In Andernach wird Prinzessin Josephine Wilhelmine von Zollern
Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter
von Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (24) geboren. - In Limburg
spaltet sich die Hockeyabteilung vom Verein für
Rasenspiele 07 Limburg ab. - In Oberndorf wird der
Weinbauersohn Julius Haxel (18) Mitglied der SPD und
Mitglied im Gemeinderat. - In Nastätten gibt es einen
SPD Ortsverband. - In Burgschwalbach besitzt der
Besitzer der Burg Gustav Schnabel (--)
ein erstes Auto, einen Brennabor. - In Limburg
ist die Tageszeitung Nassauer Bote das nach
eigener Beurteilung nachweislich meistverbreitete
Nachrichtenorgan des ehemaligen Herzogtums Nassau. - In
Mittelfischbach wird das Dorf an die Stromversorgung der
Main Kraftwerke MKW angeschlossen. Für die Schule
beschließt man alle Räume zu beleuchten, sogar Keller
und Dach, wofür der Lehrer die Glühlampen bezahlen muss.
- In Mittelfischbach soll der Lehrer wegen der fehlenden
finanziellen Mittel auf das Amtsblatt Diezer
Zeitung verzichten und soll beim Bürgermeister
nach den neuesten Ereignissen fragen, was er erbost
ablehnt. - In Braubach malt der in Oberlahnstein
wohnende gebürtige Moskauer und Landschaftsmaler Nikolai von Astudin
(72) das Gemälde
Pferdeschänke bei Braubach. - In Limburg wird der
jüdische Tenor Sängersohn Diplomatensohn Edgar Sarton Saretzki
geboren. - In Pissighofen kosten 100 kg Weizen 1.800
Mark. - In Pissighofen ist das Dorf an das elektrische
Stromnetz angeschlossen. - In Limburg wird der
Großhandelskaufmann Friedrich Hammerschlag (34)
neuer Stadtverordneter (19
72 Tod als Ehrenbürger). - In Nsstätten führt
der katholische Jungfrauenverein während eines
Jugendpflegeabends mit Laiendarstellern zwei Lustspiele
auf. In den Pausen tanzen die Mädchen eingeübte Reigen.
- In Nastätten wird die Lindenallee nach Buch abgeholzt,
was die Bevölkerung als Versagen der Behörden empfindet.
- In Diez hat die Volksbank Diez eGmbH 1.284 Mitglieder.
- Im Freistaat Flaschenhals erfährt ein arbeitsloser
Zugführer von einem im Rüdesheimer Bahnhof abgestellten
mit Kohle beladenen Güterzug, den er entführt und an dem
sich die Bevölkerung bedient. - In Nastätten gibt der
private genossenschaftliche Vorschuß und Kreditverein
Nastätten die unbeschränkte Haftung auf und wird in
Vereinsbank Nastätten eGmbH Oberstrasse 21 umbenannt und
umfirmiert. - In Nastätten beginnt der Buchdrucker Karl
Bruch (--) mit dem Bau
eines Walmdachhaus am Hang, dem Gasthaus Taunus
Restaurant, an der Landstrasse nach Diethardt
Tannenhof 1 am Fußweg zum Schwall, das im Folgejahr als
zweistöckiges Ausfluglokal fertiggestellt wird. - In
Weisel lässt sich zwei Jahre nach dem ersten ein neuer
junger Arzt Rudolf Scharrenberg (--)
nieder, der das neue von der Gemeinde erbaute Arzthaus
mietfrei bezieht von der Gemeinde über eine
Gemeindeersatzkasse bezahlt wird, wobei jeder weiseler
Bürger, der nicht bei einer Pflichtkrankenkasse
versichert ist, 3 Reichsmark als jährliches Doktorgeld
zahlen muss.
1921
Wetter: Hitzerekord in Ruppertshofen. In Ruppertshofen
trocknet die Wasserleitung ein, wodurch es nur ein Mal
pro Woche Wasser gibt. In Mittelfischbach trocknen die
Brunnen aus. - In Klingelbach wird der Sportverein
Eintracht Klingelbach gegründet. - In Limburg werden die
Gasstraßenlaternen durch elektrische Lampen ersetzt. -
In Holzhausen wird im Hotel Schmidt ein neuer
evangelischer Kirchenchor mit 50 Mitgliedern vom Lehrer
Lenz gegründet. - Die geistliche Schulaufsicht wird
abgeschafft. - In Bad Ems ist der Postgehilfe und in Bad
Ems geborene Vorsitzende der neugegründeten bad emser
SPD Ortsgruppe Karl Peter Kaffine (26)
Kreisdeputierter am Landratsamt in Diez. Zusammen mit
seinem Bruder Wilhelm Kaffine (--)
alias Dynamit-Willi verbreitet er von seinem
Stammlokal Simplizissimus-Diele Römerstraße
40, das von den französichen Besatzern stark besucht
wird, aus Angst und Schrecken. Er handelt mit
Automobilen und Handelsgütern und besitzt einen
Lebensmittel- und Zigarrenhandel. - In Limburg wird Max
Huesker (--) neuer
limburger Landrat. - In Kaub stirbt der Maler der
Düsseldorfer Schule Erich
Nikutowski (49). - In
Nassau Scheuern übernimmt der jahrelange nassauer Lehrer
Karl Tod junior die Idiotenanstalt seines verstorbenen
Vaters Karl Todt sen, der dort Direktor war. - In Kaub
druckt die Stadt Geld Gutscheine über 10 Pfennig, 20
Pfennig, 25 Pfennig und 50 Pfennig. - In Mudershausen
wird im Barbarastollen begonnen den Abbau von
Eisensteinerz zurückzufahren. - In Limburg Dietkrichen
wird das Kriegsgefangenenlager abgerissen und die
bereits beerdigten Toten werden wieder exhumiert und in
ihre Herkunftsländer transportiert. Nur für die Russen
ist die Rückführung unmöglich. - In Bad Ems wird in der
Römerstraße 62 von Alfred Lehmann das Hohenstaufen-Kino
mit 300 Sitzplätzen an Arthur Umlauf verkauft, der es in
Emser Lichtspielhaus im
Hotel Central umbenennt.
Das Kino ist mit 203 Filmen außergewöhnlich gut
sortiert. - In Kaub wird in
der Metzgergasse im Gasthaus Stadt Mannheim
das Kino Elslein Lichtspieltheater mit 400
Sitzplätzen eröffnet. - In Diez schließen sich der
Diezer Turnverein 18 47 und Sportverein zum Turn- und
Sportklub TSK Diez zusammen. Zum Turnen kommt somit
Fußball, Faustball, Handball und Leichtathletik hinzu.
- Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler
Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Fürst Friedrich
August von Hanau
(St)
(57), der
Sohn des in Kassel geborenen Graf Friedrich
Wilhelm von Hanau
(St)
(++) und
der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter
Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika
von Schaumburg (++), erhält
seine ererbten fürstlich hanauischen
Fideikomissherrschaften. - In Attenhausen erhält die
Gemeinde elektrischen Strom, den die Untermühle am
Dörsbach produziert. - In Hahnstätten stirbt
Bürgermeister Philipp Wilhelm Schön (--),
der seit 18 48 Bürgermeister ist. Neuer und
hauptamtlicher Bürgermeister wird Ludwig Reichel der es
12 Jahre bleibt. - Hahnstätten hat 1.200 Einwohner. -
In Altendiez beendett der Historiker Hermann Heck (--)
seine Grabungen in der Wildweiberlei Höhle auf
dem Steinbruchgelände (20
23 aufgegebener Steinbruch), die danach durch
Abtragung zerstört wird. Er fertigt einen ausführlichen
Grabungsbericht an und führt eine Liste von vielen
Hundert von Fundstücken ua Scherben, Knochen, Schalen
und einer Urne, kann aber seine Grabung nicht beenden,
da die Höhle gesprengt wird. - In Pissighofen kosten 100
kg Weizen 400 Mark. - In Nastätten gründet der
Mechaniker und Chauffeur Johann Deckert
(--) mit dem Autohaus Deckert (20
13 Hoster 3) einen Automobil Handel. - In
Miehlen veranstaltet der Männergesangverein in seinem
Vereinslokal Gasthaus Zum Schwanen seinen
Novemberball ab. Mit Laienschauspielern führt man das
Theaterstück Heimkehr auf. Die miehlener
Kapelle sorgt für die musikalische Unterhaltung. - In
Miehlen wird die Landwirtschaftliche Schule mit dem
neuen Direktor Schmitt (--)
eröffnet. - In Nastätten wird in der Turnhalle vom
mobilen Kino Moderne Lichtspiele der UfA Gloria
Film Die Verschwörung zu Genau aufgeführt. - In
Diez fusionieren der SV Diez und der TuF Diez zum Turn-
und Sportklub 18 75 Diez zusammen. Das Fechten wird bei
der Namensgebung nicht mehr berücksichtigt. - In St
Goarshausen kostet die Fähre für ein Automobil 15 Mark.
- In Diez wird die Genossenschaft Diez in die Volksbank
Diez umfirmiert. Das Betriebskapital besteht aus dem
Genossenschaftsvermögen, das aus Eintrittsgeldern,
Einzahlungen auf den Geschäftsanteil und Zuschreibungen
vom Jahresgewinn zu den Geschäftsguthaben und den
angesammelten Rücklagen gebildet wird. Dazu nimmt die
Genossenschaft aber auch noch fremdes Geld auf. - In
Nastätten verkauft der völlig verarmte Kreis St
Goarshausen den Sohlern Hof, der als Kaiser Wilhelm Heim
genutzt wird in der Borngasse 12 mit 3 Hektar Land,
Nebenanstalten, Nebengebäuden und den
landwirtschaftlichen Geräten an die wiesbadener
evangelische Diakoniemutterhaus Pauleninenstiftung in
Form des wiesbadener Vorstehers, des evangelischen
Pfarrers Erich Eichhoff (19 33
Dienst in brauner Uniform), der die Festrede
hält und den Hof zu seiner Diakoniezweigstelle macht.
Der Komplex ist von 30 bis 40 Senioren und Seniorinnen
bewohnt, dazu kommen maximal 12 Kranke und mehr als 50
Kinder. Als Belegärzte fungieren Fritz Kathrein (--)
und Weber (--). Es
gibt keinen Strom und die Wasserversorgung ist marode. -
In Nastätten nutzt die Nassauische Kleinbahn
Sommerwagons ohne Seitenwände, sondern nur mit Brüstung
und Dach alias offene Eisenbahnwagons mit 48 Sitzplätzen
besonders für schaulustige Touristen, was bei einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 km/h problemlos ist.
- In Nassau gründen auf Anregeung von Adolf Bach die
Nassauer Eugen Anthes, Eduard Itzerott und Hans Hermann
Meyer die nassauer Ortsgruppe Verein für Nassauische
Altertumskunde und Geschichtsforschung. - In Nassau, das
Bad Nassau an der Lahn heißt, verkauft das Hotel Kettermann
mit der Telefonnummer NASSAU 42 Bildpostkarten. Um
sie nach Wiesbaden zu schicken muss man sie mit 40
Pfennig frankieren. Der Poststempel lautet NASSAU
(LAHN). Das Jugenstilhaus trägt über dem Eingang nur die
Aufschrift Ausschank der Königsbacher Brauerei, ebenso
wie an der linken fensterlosen Giebelwand und auf dem
Glasleuchtkasten, der über der Eingangstür hängt.
- In Mudershausen erhält das Rathaus einen
öffentlichen Fernsprecher und der mudershausener
Bürgermeister xxx (--) ein
eigenes Telefon.
1920
Wetter. Hochwasser an der Lahn. - Alle Schullehrer
werden auf die neue Landesverfassung vereidigt. - In
Kaub wird die elektrische Straßenbeleuchtung eingeführt,
woraufhin das Gaswerk abgerissen werden kann. - In
Obernhof erhält das Kloster Arnstein die Uhrglocke aus
dem Limburger Dom. - In Hohenstein an der Aar hat das
Hotel und Gasthaus Zur Burg
Hohenstein von Kessler die Telefonnummer
MICHELBACH 41 (20 18 Landgasthof
Wiesenmühle). - In Gutenacker wird der
Sportverein SV Gutenacker gegründet. - In Limburg
schließen sich der 1. Limburger Fußballclub 07, der FC
Viktoria und der FC 19 zum Verein für Rasenspiele 07
Limburg zusammen. - In Burgschwalbach führt der
Turnverein Burgschwalbach 08 ein Sportfest durch. - Bei
der Nassauischen Kleinbahn streikt das Werkstatt- und
Streckenpersonal. Die verbeamtete Verwaltung beteiligt
sich nicht an dem Streik weswegen man ihr Verrat an
ihren Klassengenossen vorwirft. Erst nach einer
Erklärung sich einem Tarif-Schiedsgericht zu unterwerfen
wird der Streik beendet. - In Limburg hat das Hotel Zur alten Post von Ernst
Bielefeld Bahnhofstraße 9 Dampfheizung, elektrisches
Licht und die Telefonnummer 17. - In Elz wird die
Chemische Fabrik Elz AG gegründet. - In Katzenelnbogen
wird die reformstil Villa Aarstraße 17 (20
22 Offenes Krankenhaus für Psychiatrie und
Psychotherapie)
erbaut. - In Obertiefenbach bei
Katzenelnbogen wird ein Stromnetz aufgebaut.
Obertiefenbach ist bereits seit 20 Jahren an eine
Wasserversorgung angeschlossen. - In Altendiez führt der
Historiker Hermann Heck (--)
Grabungen der seit 25.000 Jahren schichtweise
nachgewiesen ständig bewohnten Wildweiberlei Höhle auf
dem Steinbruchgelände (20
23 aufgegebener Steinbruch) durch, die bis ins
Folgejahr dauern. - In Kördorf wird der kördorfer
Bürgermeistersohn und Landwirtssohn August Karl Wolf (49), verheiratet mit der
kördorfer Johannette Elisabethe Debusmann
(43), Mitglied des Nassauischen
Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks
Wiesbaden für den Unterlahnkreis und neuer kördorfer
Bürgermeister. - In Limburg gibt es 15 Postbriefträger
die nur noch 3 Mal täglich zustellen. - In Limburg wird
der Vorschußverein Limburg später Volksbank in Limburger
Bank eGmbH mit 1.400 Mitgliedern umbenannt. - In Diez
baut der Diezer Fussballverein 19 19 eine Jungmannschaft
auf und der Turn- und Fechtclub Diez baut eine Riege für
volkstümliches Turnen alias Leichtathletik und Fussball
auf. - In Nastätten wird das in Staatsbesitz befindliche
Armenaltersheim Kaiser Wilhelm Heim früher Schloß
Sohlern alias Sohlern Hof in der Borngasse 12 an das
Mutterhaus Pauleninenstift der evangelischen Diakonissen
verkauft, das dem Staat untersteht und mit ihren
Schwestern ab 19 33 wohl in brauner Uniform bis 19 45
eine wohltätige Anstalt sein soll (20
23 Infotagel vorort). - In Nastätten verkauft
die Gärtnerei Wölfert in der Oberstrasse Tabakpflanzen
in verschiedenen Sorten. - In Nastätten veranstaltet der
Turnverein Nastätten seine jährliche Generalversammlung
im Gasthaus Zur Rose Rheingaustrasse 9. - In
Nastätten werden alle Gaststätten gemeinsam über den
Gastwirteverband mit Branntwein versorgt, der sich
wieder am Vorkriegsniveau von 19 13 orientiert. - In St
Goarshausen gibt es die Tageszeitung St Goarer
Kreisblatt, das als Amtsblatt für Oberwesel,
Bacharach und St Goarshausen zuständig ist und aus einem
gefalteten Blatt besteht. - In St Goar Hirzenach wird
eine Kirmes veranstaltet, bei der der Wirt Anton
Mallmann (20) in seinem
Gasthaus Zum Hirsch zur Tanzbelustigung einlädt.
Er weist darauf hin, dass es keinen Weinzwang gibt und
bietet auch münchener Bier an, wobei er darauf hinweist,
dass es echtes Märzenbier ist. - In St Goarshausen soll
die Fähre verpachtet werden, wofür sich kein Pächter
findet. - In St Goarshausen lädt die amerikanische
Gesundheitsbehörde alle Mitglieder der Frauenvereine zu
einem Aufklärungsfilm über Geschlechtskrankheiten in der
Festhalle in Koblenz mit Unterstützung der
Polizeifürsorgerin ein, was der Vaterländische
Frauenverein St Goarshausen bewirbt. - In St Goar suche
das Kino St Goar eine Kassenkraft. - In St Goar
passieren während des größten deutschen Strassenrennen
für Radrennfahrer Köln~Bingen und zurück 60 Berufsfahrer
und 159 Herrenfahrer den Ort. Es gibt 35.000 Mark an
Preisgeld. Der koblenzer Radsportclub Coblenzer
Radfahrerverein 19 02 kontrolliert das Rennen südlich
von Koblenz, das ein berliner Brüderpaar Hutschke
gewinnt. - In Kaub wird Hans Otto Jung
geboren, dessen Vater xxx Jung (--)
vor dem Krieg erfolgreich häusliche
Kammermusikkonzerte in Rüdesheim organisierte und dem
der in Hanau geborene Paul Hindemith (--) zur Geburt eine Grußkarte
mit mehreren Takten eines selbst komponierten Ragtime
Musikstücks, das überschrieben war mit Young Lorch
Fellow. Ragtime. schickt. - In Oberndorf ist das
Haus Hauptstrasse 39 das letzte Haus lahnaufwärts. - In
Weisel lässt sich ein erster Arzt xxx Wecker (--)
nieder, der im Haus des Schreinermeisters Anton Knecht
in der Neustraße bei Metze Anton im Entenquack wohnt und
praktiziert, wonach die Gemeinde ein Arzthaus baut und
darin eine Praxis zur Verfügung stellt.
- In Katzenelnbogen wird der Abbau von
Brauneisenstein, Mangan und Phosphorit im
Bergbaustollen Bergmann nach drei Jahren wieder
eingestellt.
1919 In
Limburg wird das katholische Zentrum Mitglied Marcus Krüsmann (40) limburger Bürgermeister. -
Der Freistaat Flaschenhals wird als unbesetzter und
abgeschnittener Teil der preußischen Provinz Hessen
Nassau gebildet, wodurch ein Notstandsgebiet mit den
Orten Lorch, Kaub, Lorchhausen, Sauerthal, Ransel,
Wollmerschied, Welterod, Zorn, Strüth, Egenroth,
Laufenselden, Freiendiez, Hahnstätten, Limburg, Kirberg
entsteht, in dem 17.363 Einwohner durch politische
Hindernisse schwer versorgt werden können.
Katzenelnbogen und Diez gehören zum nördlichen
amerikanisch besetzten Sektor. Kemel und Bad Schwalbach
gehören zum südlichen französischen Sektor. - Der in St
Goar geborene evangelische Verwaltungsbeamte und Jurist
Friedrich Everling (28) wird wegen
Eidesverweigerung auf die Regierung aus dem auswärtigen
Dienst entlassen. - In Holzhausen unterrichtet Lehrerin
Maria Achtstein die Unterstufe, Lehrer Küllmer die
Mittelstufe und Lehrer Lenz die Oberstufe. - In
Katzenelnbogen wird ein vierter Lehrer für die vierte
Klasse eingestellt. - Auf den Landstraßen sind
massenhaft Radfahrer mit Rucksäcken voller Geld
unterweg. - In Nastätten wird der jüdische Landwirt
Hermann Hennig erster demokratisch gewählter
Stadtverordneter. - Im Unterlahnkreis hat die
linksliberale DDP 6.330, die SPD 5.811, die
nationalliberale DVP 3.003, das katholische Zentrum
2.537, die völkisch-monarchistische DNVP 869 und die
USPD 5 Stimmen. Im Kreis St Goarshausen ist das
katholische Zentrum mit 5.758 stärkste Partei, gefolgt
von der linksliberalen DDP mit 5.484 und der SPD mit
4.395, allerdings hat die völkisch-monarchistische DNVP
2.050 Stimmen und die nationalliberale DVP nur 670
Stimmen. - In Bad Ems erreicht die DDP die meisten
Stimmen, in Braubach die SPD, in Diez die DDP, in
Freiendiez die SPD, in Niederlahnstein und Oberlahnstein
das katholische Zentrum. - In Limburg wird der in
Frankfurt geborene Jurist Karl Schellen (36) neuer limburger Landrat. -
In Oberndorf siedeln sich im Kloster Arnstein die
Arnsteiner Patres an. - In Nassau stirbt der höchste
evangelischprotestantische nassauische Geistliche
Generalsuperintendent Karl Ohly (59).
- In Nassau Scheuern wird die Idiotenanstalt in Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache Scheuern
umbenannt. - In Diez druckt die Stadt Notgeld
Scheine zu 10 Pfennig, 25 Pfennig und 50 Pfennig. - In
Singhofen ist der Gasthof Zum goldnen Brunnen
als Gasthof Minor bekannt. - In Nastätten gibt es ein
Kinderheim. - In Kemel gibt es das Gasthaus Zum
heiligen Cyprian von Wilhelm Herdling und das
Gasthaus Zum Adler der
Witwe Frick. - In Bad Schwalbach gibt es die Konditorei
und Cafe Wagner mit der Telefonnummer 189. -
Burg Sooneck wird aus königlichzollernpreußischem
Privatbesitz in den Besitz des Staates überführt. - In
Klingelbach wird das eigene autarke Stromnetz an das
öffentliche Stromnetz angeschlossen. - In Andernach
stirbt der preußische Generalleutnant Prinz Karl Anton von Zollern
Sigmaringen (St) (51), verheiratet mit seiner
Cousine, der belgischen Prinzentochter Josephine von Sachsen
Coburg und Gotha (St) (47), in seiner von
amerikanischen und ihm gegenüber respektlosen Soldaten
besetzten Burg Namedy, die sein Sohn Prinz Albrecht von Zollern
Sigmaringen (St) (21) erbt. Der Name der
belgischen Prinzentochter Josephine von Sachsen
Coburg und Gotha (St) (47) ist in Prinzessin
Josephine von Belgien geändert. - In Katzenelnbogen gibt
es die Weinhandlung und Brauerei Bremser im Hotel Bremser
(20 17 Naspa) mit der
Telefonnummer KATZENELNBOGEN 1. - In Limburg ändert der
Limburger Fussball-Club nach 3 Jahren seinen
Vereinsnamen in 1. Limburger Fußballclub 07. - In
Katzenelnbogen ist Herscheid Landeswegemeister. - In
Diez wird Ernst
Scheuern (51) zum
unterlahnkreis Landrat bestimmt. - In Nastätten
berichtet die Tageszeitung Nastätter Lokalanzeiger,
daß alle 117 bei der nassauischen Kleinbahn
beschäftigten Arbeiter dem Transportarbeiter-Verband
beigetreten sind, weil der Privat-Eisenbahnerverband
ihre Interessen gar nicht wahrnimmt, wodurch dort nur
noch die 32 restlichen verbeamteten Kollegen verbleiben.
- In Schulen müssen Elternbeiräte gewählt werden. - In
Katzenelnbogen wird eine Ortsgruppe der SPD gegründet. -
In Limburg wird der in Köln geborene katholische
Zentrumspoliter und spätere deutsche Reichspräsident Wilhelm Marx (56) mit vier Kindern mit
Johanna Verkoyen verheiratet, Präsident des Landgerichts
Schiede 14 und schon nach einigen Monaten nach Berlin
abberufen, wo er Senatspräsident des Kammergerichts
wird. - In Herold gibt es das Gasthaus Heinrich
Klos. - Der 18 55 von Rettert nach Amerika
ausgewanderte Lollschieder Johann Philipp Gemmer (--) stirbt in St Louis, als
berühmter Büchsenmacher und Gemmer-Rifle Erfinder und
Besitzer der Hawken Gewehr Fabrik, die auch Karl Mays
Old Shatterhand oder der Schauspieler Robert Redford
benutzt. - In Diez wird die Ortgruppe Nassauer
Altertumsverein gegründet, die sich im Gasthaus der Witwe
Maxheiner trifft und deren Vorsitzender der
evangelische Pfarrer Schwarz (--)
ist. - In Hahnstätten wird der Sportverein 19 19
gegründet, obwohl es schon einen Turnverein gibt. - In
Limburg wird ein Verein für Rasensport gegründet. - In
Diez gründet sich der Diezer Fussballverein neu. - In
Bad Ems singen nach einem Fußballspiel gegen den SV
Braubach drei Vereinsmitglieder das verbotene
Deutschlandlied, weshalb sie von den französischen
Besatzungsbehörden verhaftet werden und im Zuchthaus
Diez eingesperrt und erst nach einer Kaution von 3.000
Reichsmark wieder freigelassen werden. Weil der bademser
Fußballverein Preußen 19 09 verboten wird, gründet man
den bademser Sportverein 09, worüber die bademser
Tageszeitung Emser Zeitung berichtet. - In Lorch
beginnt der lorcher Bürgermeister Pnischek den auf
Straßen vom Rhein aus unzugänglichen Freistaat
Flaschenhals mit den 8.000 Einwohnern der Städte Lorch
und Kaub und in den Landgemeinden Lorchhausen,
Sauerthal, Ransel, Wollmerschied, Welterod, Zorn, Strüth
und Egenroth zu organisiern. Die Bevölkerung beginnt mit
Schmuggel. Die auf der rechtsrheinischen Eisenbahnlinie
verkehrenden Züge dürfen im Freistaat Flaschenhals nicht
halten. - In Katzenelnbogen wird der Höhenzug von Herold
über Ergeshausen bis zum Rupbachtal als
Artillerieübungsgelände der französischen Besatzer
genutzt die zum Brückenkopf Koblenz gehören. Um Herold
herum schlagen Granaten ein. Das Gebiet wird
zollgrenzlich zum unbesetzten Gebiet Aartal, Zollhaus,
Ackerbach und Laufenselden schaft bewacht. - In
Katzenelnbogen kauft Eugen Echternach (--)
das Postgebäude Einrichstrasse 1 (20
23 Foto Ecke). Der erfolglos mitbietende
Zahnarzt Schmidt zieht daraufhin in das Haus Burgstrasse
1. - In Nastätten heißt die Römerstrasse Hauptstrasse.
An der Abzweigung zur Rheinstrasse steht vor dem
Gasthaus Zur Krone eine einsame Laterne und
gegenüber ein Hydrant mitten auf dem Gehweg. Alle Häuser
sind verputzt, auch die mit Schmuckfachwerk und die im
Schweizerstil mit kunstvoll verzierten Dachüberständen.
Es gibt keine Keramik an den Häusern. Am Gasthaus Zum
alten Rathaus Römerstrasse 1 (20
23 Akropolis) sind mehrere Bäumchen neu
gepflanzt. - In Bad Schwalbach, Holzappel und Hühnfelden
Kirberg löst die evangelische wiesbadener
Paulinenstiftung ihre Stationen auf. - In Nastätten ist
das Gasthaus Zur alten Post mit der Telefonnummer
NASTÄTTEN 38 im Besitz von C Recken Witwe ein Haus
ersten Ranges mit Fahrgelegenheit, Stallungen und Garage
Poststrasse 3 (20 23 Volksbank).
- Die bayerische Pfalz gehört zum neugegründeten KPD
Parteibezirk Hessen-Frankfurt. - In Balduinstein Hausen
haben der bürgerlichen Arzt Heinrich Michel und der
adelige Fritz von Zander (--),
den Adelshof Hausen 6 mit Hektar Grund mit 2.500
Obstbäumen, das der Familie Michel gehörte, gemeinsam
aus dem Erlös ihrer Kriegsanleihen gekauft.
1918 Ende
WWI. - Novemberrevolution - In Diez und Bad Schwalbach
werden Zwangsbordelle eingerichtet. - In Niederselters
wird die Mineralwasserquelle Königlich-Selters zur
Staatsquelle Niederselters. - In Nastätten verurteilt
das Amtsgericht Wilhelmine Spiestersbach aus Buch zu
zwei Wochen Gefängnis und eine Frau aus Endlichhofen zu
drei Monaten Gefängnis wegen sexuellen Kontakts zu einem
Kriegsgefangenen. - In Limburg gibt es das
Kriegsgefangenen Stammlager mit der Telefonnummer 113,
das bei Fluchtversuchen von Kriegsgefangenen zu
benachrichtigen ist. - In Holzhausen an der Haide
beenden Gustel Beiersdörfer und der Polizeidiener
Heinrich Krieger ihre Tätigkeit als Nachtwächter mit
Spieß, Laterne, Horn und langem Umhang. Zu Mitternacht
blasen sie zwölf Mal und rufen Zwölf is die Glock.
- In Klingelbach sticht Lehrer August Herold aus der
Bevölkerung für seine Liebe zum Wort Volksgenossen
heraus. - Im Ruppertshofen wird alles Getreide und Mehl
beschlagnahmt. Pro Morgen darf man nur 1 Zentner
Saathafer behalten. Schulkinder sammeln 19 Kilogramm an
Erdbeer-, Himbeer- und Brombeerblättern, die getrocknet
und als Tee genutzt werden. Für die Militärpferde
sammelt die Bevölkerung als Ersatzfutter 37 Kilogramm
Laub. Das Bucheckernsammeln durch Schulkinder bleibt
wegen der anhaltenden Nässe und vieler Kranker
erfolglos. - Bogel wird französisch besetzt.
Französische Gendarmen üben die Kontrollfunktion aus. -
Die Grafschaft Holzappel wird aufgelöst. - In Filsen
gibt Johannes Eschelbach sein 15 jähriges Amt als
Bürgermeister auf. - In Limburg beginnt die Brauerei
Menges mit einem Bierumsatz von 11.000 Hektoliter mit
einer jährlichen Steigerung von 10 % wieder Bier
herzustellen. - In Hohenstein an der Aar hat das
Gasthaus Zur Burg Hohenstein
von C Kessler Post und Telefon im Haus
(20 18 Landgasthof Wiesenmühle). - In Bad Ems
wird in der Römerstraße 62 von Alfred Lehmann das Hohenstaufen-Kino mit 300
Sitzplätzen geführt. - In Limburg stirbt Freiherr
Theodor von Devivere (82),
der Ehemann der Freiherrentochter Maria Schütz von
Holzhausen. - In Nastätten wird der thüringer Johann
Deckert (--) Fahrer und
Monteur von Landarzt Lothar Cathrein (--).
- In Burgschwalbach beschließt der Gemeinderat die lang
ersehnte Elektrifizierung. Die Petroleumlaternen werden
entfernt und durch elektrische Straßenlampen ersetzt. -
Burg Sooneck fällt aus dem königlichpreußischzollernen
Privatbesitz an den Staat.
- In Schloß Schaumburg erstellt der thüringer
Pressezeichner und Maler Rudolf Koch (62)
Abbildungen von Schloß Schaumburg. - In Koblenz
verkaufen Löhr und Becker auch ausländische Automobile
wie Buick und Chevrolet. Bei Lastkraftwagen setzen sie
auf MAN und Büssing. - In St Goar wird die Burgruine als
Kronfideikommiss, ein gebundenes Sondervermögen, das zum
Erhalt der wirtschaftlichen Kraft und des sozialen
Ansehens der Familie und kein Zollern Privatvermögen,
beschlagnahmt und der Verwaltung des preußischen
Finanzministeriums unterstellt. - In Obertiefenbach bei
Katzenelnbogen kehren von 27 eingezogenen Männern 12
wieder zurück. Es werden französische Besatzungssoldaten
einquartiert. - In Holzhausen Haide wird elektrischer
Strom mit 120 Volt eingeführt und auf elektrische
Straßenbeleuchtung umgestellt. Die evangelische Kirche
erhält erst 6 Jahre später elektrisches Licht. - In
Nastätten kauft man Ansichtskarten in der Buchhandlung
Müller. Das Gasthaus Zur Krone ist weiß
gestrichen. - In St Goarshausen kostet ein Brief nach
Kitzingen 7,5 Kreuzer, der für die Beförderung per Zug
als Bahnpost abgestempelt wird. - In Holzhausen Haide
hat das Anwesen Otto Ecke Bäderstrasse/B274 (20
23 Nikolaus August Otto Museum) einen Eckturm
zur Kreuzung. - In Nastätten stellt der Arzt Lothar
Cathrein
(--) den
Mechaniker Johann Deckert (--) als
seinen Fahrer ein. Ein Automobil ohne einen
ausgebildeten Mechaniker und ohne technische Kenntnisse
zu betreiben, ist noch unmöglich.
1917
Wetter: In Holzhausen ist es dauerhaft im Januar und
Februar dauerhaft -25 Grad kalt. Der Winter wird zum
Kohlrübenwinter. - Der in Koblenz geborene evangelische
Kaufmann Hermann Funken (24) wird als Ballonbeobachter
abgeschossen und überlebt. - In Michelbach übernimmt der
Abwasser-Unternehmersohn Wilhelm Passavant (31) die väterliche
Michelbacher Hütte. - In Niederlahnstein druckt die
Stadt Geld Gutscheine über 25 Pfennig. - In Bad Ems gibt
es eine neuerbaute städtische Schwemmkanalisation. - In
Katzenelnbogen gibt es das Gasthaus mit Tanzsaal Zum grünen Wald Borngasse 1. -
In Limburg wird an der Marienschule die in Physik und
Mathematik studierte Schwester Erika Henkes neue
Schulleiterin. - In Bad Ems gibt es die Tageszeitung Emser Zeitung. - In Ebertshausen
werrden im Backes alias Backhaus während der Nacht
Kriegsgefangene alias Zwangsarbeiter eingesperrt. - In
Nastätten tötet eine Stichflamme den Heizer bei der
Nassauischen Kleinbahn Philipp Berg (41)
aus Oelsberg. - In Obernhof gibt es das Hotel Reusch
Seelbacher Straße 2. - In Dörsdorf werden die beiden
Kirchenglocken und die Kirchenorgelprospektpfeifen
abgenommen. - In Katzenelnbogen wird von französischen
Kriegsgefangenen die Rother Strasse ausgebaut. Sie
beginnt am Ende der Marktstrasse, zieht sich quer durch
das Wohngebiet bis zur 90 Gradkurve und folgt dann dem
späteren Verlauf.
- Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler
Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Fürst Friedrich
August von Hanau
(St)
(53), der
Sohn des in Kassel geborenen Graf Friedrich
Wilhelm von Hanau
(St)
(++) und
der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter
Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika
von Schaumburg (++), beginnt
nach dem Tod seines kinderlosen Onkels 4. Fürst
Heinrich von Hanau-Horovice (++) um
dessen Erbe, die fürstlich hanauischen
Fideikomissherrschaften, zu kämpfen. - In St
Goarshausen wird am Hafen der elektrischem Strom
angetriebene Portaldrehkran Häusener Kran (19
99 stillgelegt) der duisburger
Maschinenfabrik Jäger mit einer Tragkraft von 8 Tonnen
nicht zum gewöhnlichen Be- und Entladen von Waren,
sondern für den Fall von Niedrigwasser aufgestellt, um
durch eine Teilweiseentladung die Weiterfahrt von
Schiffen ermöglichen zu können, wofür sogar das Gleis
der Eisenbahn Nassauische KLeinbahn verlängert ist. -
In St Goar gibt es eine Badeanstalt (20
23 unmittelbar vor der Abbiegung von der Heerstrasse
zur Fähre). Gegenüber in St Goarshausen ist
die Badeanstalt in der Wellmicherstrasse 55 (20
23 Campingplatz Hemmer). - In
Braubach wird der Betrieb der Nassauische Kleinbahn
Eisenbahnstrecke Braubach Kleinbahnhof~Oberlahnstein
Kleinbahnhof aufgenommen, aber wegen Unrentabilität
noch im selben Jahr eingestellt, nicht nur weil die
Staatsbahn parallel dazu verläuft, sondern auch weil
die Kleinbahn mit 14 km/h und die Staatsbahn mit mehr
als 80 km/h fährt. -
In Nassau gibt es das Hotel Belle-Vue,
Bezirksstrasse 6 und links daneben das Hotel Nassau
Bezirksstrasse 8. Lahnschiffe alias Nachen landen im
Nassauer Hafen, einer kleinen künstlichen Bucht,
später direkt am Eingang des Freibades, am Gebäude des
Nassauer Kanu Club an, da dort die Strömung hinter
einer Rechtskurve der Lahn geringer ist als hinter der
Kettenbrücke. - In Limburg Blumenrod pachtet die Stadt
Frankfurt den Blumenröder Hof, einen
landwirtschaftlichen Musterbetrieb für
Milchproduktion.
- In Katzenelnbogen wird mit dem Abbau von Brauneisenstein,
Mangan und Phosphorit im
Bergbaustollen Bergmann
begonnen, der aber 19 20 geschlossen wird. - In
Allendorf beginnt die Deutsche
Phosphatgewinnungsgesellschaft mbH mit Sitz in Limburg
in der Bergbaugrube Wolfsberg auf
halber Höhe zwischen Schulstraße und Sportplatz mit
dem Abbau von Phosphorit, das in den 18 70 er Jahren
entdeckt, der Abbau wegen Wassereinbruchs aber gleich
wieder gestoppt wurde, und 19 21 wieder eingestellt
wird.
1916
Wetter: Katastrophale Kartoffelernte. - Jede Benutzung
von Fahrrädern zu Vergnügungssfahrten und Ausflügen
sowie zu Sportzwecken wird verboten. - In Katzenelnbogen
bestätigen die beiden Ärzte des Instituts
Private-Nervenheilanstalt Otto Wolff (49)
und Walter Wolff (--) die
Heilwirkung des Taunussprudels. - In Holzhausen an der
Haide wird im Gasthaus Fuhr
ein großer und sehr gut besuchter Kriegsabend
abgehalten, bei dem der Turnverein und die Jugendwehr
unter Leitung des Pfarrers und des Lehrers zwei
vaterländische Theaterstücke aufführen. - In Holzhausen
an der Haide wird die dritte Lehrerin Fräulein Sorito (26) durch Fräulein Jacobi (21) ersetzt. - In Kördorf gibt
es vier jüdische Schulkinder. - In Limburg Dietkirchen
werden auf dem Kriegsgefangenenlagerfriedhof Kreuze
aufgestellt. - In Nassau wird der Turn- u Sportverein
TuS Nassovia Nassau gegründet. - In Diez wird am
Marktplatz 4 das Kino Markt-Lichtspiele
(20 18 Gasthof Bremser)
mit 400 Sitzplätzen eröffnet. - In Nassau gibt es das
Gasthaus Zur Traube. - In Wasenbach wird in
einer Wasenbacher Mühle elektrischer Strom erzeugt. - In
Bad Schwalbach kommt der 56. Jahrgang der Tageszeitung Aar-Bote
heraus, die auch Kreisblatt für den Untertaunuskreis und
Tageblatt für Langenschwalbach ist. - In Diez kommt der
22. Jahrgang der Tageszeitung Diezer Zeitung
heraus, die in Klammern auch Lahn-Bote heißt,
die in der Rosenstrasse 30 mit der Telefonnummer DIEZ 17
ausgegeben wird. Sie dient als Kreisanzeiger und
Kreiszeitung und ist mit dem 56. Jahrgang des Amtsblatts
Amtliches Kreisblatt für den Unterlahnkreis
verbunden, die auch in der bademser Tageszeitung
Emser Zeitung beigefügt ist. - In Bad Ems
erscheint der 68. Jahrgang der Emser Zeitung,
die in Klammern auch Lahn-Bote heißt, die in der
Römerstrasse 95 mit der Telefonnummer EMS 7 ausgegeben
wird. - In Nastätten führt die Vereinsbank Nastätten
eGmbH später Volksbank Schecks und Überweisungen alias
den Giroverkehr ein. - In Limburg ist das luxuriöse
Hotel Bayerischer Hof Schiede 28, in dem auch
Adelige logiert haben, bankrott und wird an die
jüdischen Ledergroßhändler Max Leopold (--)
und Adolf Leopold (--) verkauft, die es zu einem
Geschäftshaus mit Mietwohnungen umfunktionieren.
1915
Wetter: Besonders gute Weinlese führt zu Milliardewein.
- In Nastätten treffen 23 französische Kriegsgefangene
zur Zwangsarbeit ein. Weitere Kriegsgefangene werden in
Bogel, Niederwallmenach und Oberwallmenach in der
Landwirtschaft eingesetzt. Gespräche mit ihnen und das
Zustecken von Zigaretten oder Geld ist bei Geldstrafe
bis zu 1.500 Mark und einer Haftstrafe von einem Jahr
Gefängnis verboten meldet die Tageszeitung Rhein-Lahn-Anzeiger,
wo die Kriegsgefangenen als Arbeitskräfte angeboten
werden. Sie müssen 12 Stunden pro Tag arbeiten, jede
Zusatzstunde kostet 20 Pfennig. Der Arbeitslohn wird in
Scheckmarken an die Zwangsarbeiter ausbezahlt. Der st
goarshausener Justizrat Pannenbecker hält im Gasthaus Zur schönen Aussicht
Sprechstunden ab. Der nastättener Bürgermeister
Wasserloos warnt die Zwangsarbeiter und
Zwangsarbeiterinnen allzu freundlich zu behandeln. -
Birlenbach hat 887 Einwohner, eine Steigerung in 80
Jahren von rund 100. - In Katzenelnbogen gibt es 30
Kriegszwangsarbeiter. - In Holzhausen an der Haide haben
die Volksschüler von Frühjahr bis Herbst schulfrei,
müssen aber Schwerstarbeit bei Feld- und Hausarbeiten
leisten und bei Gummi- und Metallsammlungen mithelfen.
Der holzhausener Lehrer Lenz muss zusätzlich in
Bettendorf und Obertiefenbach Schulunterricht halten, da
seine Kollegen zum Kriegsdienst einberufen wurden. -
Katzenelnbogen Berghausen hat 235 Einwohner. - In
Mudershausen wird ein neues Rathaus fertiggestellt, in
dem auch ein Betraum, der Vereinsversammlungsraum, das
Spritzenhaus und eine Gefängniszelle integriert ist. -
In Nastätten besuchen 64 russiche nastätter
Kriegsgefangene, 11 russiche bucher Kriegsgefangene und
11 irische oelsberger Kriegsgefangene die
Ostersonntagsmesse. Am nächsten Tag besuchen 19
russische gemmericher, 16 irische endlichhofener und 22
marienfelser Kriegsgefangene die Messe. - In Limburg
Dietkirchen sind 12.000 Kriegsgefangene im
Kriegsgefangenenlager Limburg eingesperrt, das tagsüber
menschenleer ist, da viele bei den Bauern, in limburger
Betrieben und in den Steinbrüchen arbeiten müssen. - In
Bad Ems verzeichnet die Malbergbahn massive
Besucherrückgänge. - In Rückershausen erhält die Familie
Birk eine Konzession zur Erzeugung von elektrischem
Strom in der ehemaligen alten Erbleihmühle. - In
Katzenelnbogen beginnt man mit dem Ausbau der Straße
nach Niedertiefenbach. -
In Diez wird in der Wilhelmstraße 47 das Kino Modernes
Theater mit 400 Sitzplätzen eröffnet. - In
Laurenburg gibt es das Gasthaus Zum Schiff von
Ad Wolff. - In Dörsdorf werden Kriegsgefangene aus
Limburg beschäftigt. Sie werden in Saal der Gasthaus Ohlbach festgehalten. - In
Dörsdorf gründet sich für einige Wochen eine Bürgerwehr
gegen hungrige Städter, die ein Wachlokal im Schulsaal
einrichtet und außer Schaden nichts bringt. - In Bad Ems
stirbt die frankfurter bankierstochter Freiherrentochter
Sophie Stein (68)
verheiratet mit dem kölner Industriellen Cornelius
Wilhelm von Heyl Herrnsheim (72).
- In Katzenelnbogen Klingelbach übernimmt die
evangelische Paulinenstiftung das Fürsorgeheim
Lindenmühle, wo 30 schulentlassene Mädchen zwischen 14
und 17 Jahren für ihren Lebensunterhalt auf 4 Hektar
Land arbeiten müssen, ganz. - In Oberwesel wird der
katholische Schreinermeistersohn, Schreinermeister und
Politiker Johann Peter Josten
geboren. - In Diez wird das neobarocke
Güterbahnhofsgebäude erstellt.
1914
Wetter: Missernten. Weinlese fällt schlecht aus. -
Beginn WWI. - Das Automobilrennen Taunus Höhen Fahrt,
veranstaltet vom Wiesbadener Automobil Club führt ua
auch über Diethardt, Nastätten, Holzhausen, Singhofen,
Nassau, Welschneudorf, Montabaur, Diez, Zollhaus, Panrod
und Hühnerkirche. Durchschnittsgeschwindigkeit ist 40
km/h. Ortschaften müssen mit 20 km/h passiert werden.
Auf freier Strecke wird gefahren so schnell es geht. -
Das Verfüttern von Brotgetreide wird verboten. - In
Holzhausen an der Haide gibt es ein Postamt, in dessen
Amtszimmer über den Morseapparat die Mobilmachung
befohlen wird. Bürgermeister Sartorius ist zugegen. In
Obertiefenbach findet ein Abschiedsgottesdienst für die
Soldaten statt. - In Limburg Dietkirchen wird ein
Kriegsgefangenenlager für 10.000 Gefangene eingerichtet.
- In Nastätten gründen Geistliche eine Kriegszeitung
für das Dekanat Nastätten. - In Bad Schwalbach
heißt die 53. Ausgabe der Tageszeitung Aarbote
von Friedrich Wagner (--) mit
vollem Titel Aar-Bote Kreisblatt für den Unter
Taunus Kreis und Tageblatt für Langenschwalbach.
die Titelseite beginnt mit Gedenktagen und dem Amtlichen
Teil. Sonntags enthält sie einen Unterhaltungsteil. Sie
erscheint sechs mal wöchentlich, außer montags, und
kostet bei Abholung 1 Mark pro Quartal und hat ihren
Sitz in der Adolfstrasse 2. - In Holzhausen an der Haide
werden interkonfessionelle Frauenabende in Gasthöfen
abgehalten. - In Holzhausen an der Haide wird der in Bad
Camberg geborene zweite Lehrer Joseph Becker
(21) zum Kriegsdienst eingezogen. - In
Holzhausen an der Haide wählt die Dritte Klasse, die
weniger als 15 Mark und 29 Pfennig Gemeindesteuer zahlt,
danach die Zweite Klasse, die bis 51 Mark und 5 Pfennig
Gemeindesteuer zahlt und eine halbe Stunde bis Mittag
die Erste Klasse die bis 190 Mark und 3 Pfennig, also
den Höchststeuersatz bezahlt. - In Nastätten werden
erste Siegesnachrichten mit Böllerschüssen gefeiert. -
Zur Abfahrt der ersten Soldaten herrscht auf dem Land
nicht so große Kriegsbegeisterung wie in den Städten. -
In Holzhausen werden 70 - 80 ärmere meist katholische
und zT französisch gesinnte metzer Bürger kurzzeitig
einquartiert. - In Holzhausen gründet sich der
Vaterländische Frauenverein, der Kleidung herstellt und
Pakete an die durch Diez uns St Goarshausen ziehenden
Truppen verteilt. - In Katzenelnbogen wird eine erste
weibliche Lehrkraft Fräulein Peters eingestellt. - In
Marienfels werden Stromleitungen verlegt und elektrische
Glühbirnen benutzt. - In Diez hat der Lehmpastor Emanuel Felke (68) Louise Seher Straße 20 (20 17 Hotel Villa Oranien)
große Einbußen mit seinen naturheilkundlichen Kuren in
der ehemaligen Landratsvilla. - In Bad Ems gibt es am
Tag vor dem WWI 2.412 Kurgäste. - In Bad Ems filmt mit
seiner selbstgebauten Kleinbild und selbsterfundenen
35mm Rollfilm-Kamera der wetzlarer Leica
Entwicklungschef Oscar Barnack (35) den Kurbetrieb. Kurgäste
trinken Quellwasser aus 0,3 Liter Glaskrügen offen auf
der Straße. Auf der Lahn fährt ein überdachtes
Ausflugsboot. - In Limburg hat die Brauerei Menges einen
Bierumsatz von 36.000 Hektoliter Bier und beginnt mit
Um- und Erweiterungsbauten. - Beim zweiten offiziellen
Prinz Heinrich Flug, bei dem 4 Offiziersflieger tödlich
abstürzen, wird Limburg bei der zweiten Etappe von Köln
nach Frankfurt überflogen. - In Bad Ems warnt die
Tageszeitung Emser Zeitung
vor der Verbreitung von Tartarennachrichten, die schon
vor der offiziellen Bestätigung den Kriegsausbruch
melden. - In Diez wird das villenartige Kasino
der diezer Garnison Schöne Aussicht Straße 2 erbaut. -
In Bad Ems werden nach dem Umbau des Kursaales auch die
offene Kolonnaden zur Römerstrasse hin durch
geschlossene ersetzt. - In Klingelbach wird ein eigenes
autarkes Stromnetz eingerichtet. - In Rückershausen wird
der Saal des Gasthauses Schönborn später Zur
Linde zum Kriegsgefangenenlager umfunktioniert. - In
Andernach verliert auf Burg Namedy die Ehefrau und
gleichzeitig Cousine des preußischen Generalleutnant
Prinz Karl Anton von Zollern
Sigmaringen (St) (46), die belgische
Prinzentochter Josephine von Sachsen
Coburg und Gotha (St) (42), durch den Kriegsbeginn
ihre königliche Apanage. - In Limburg wird im Gasthaus Germania
das Kino Modernes Lichtspieltheater eröffnet.
- In Limburg gibt es drei Gasthäuser mit Saal, Germania
mit Kino Modernes Lichtspieltheater, Krone
alias Quelle und Zur Post alias Schöne
Aussicht. - In Limburg veranstaltet der SV Limburg 11
ein Sportfest auf Giersch Berg. - In Limburg werden auf
dem Marktplatz Pferde für den Kriegsdienst ausgehoben. -
In Limburg druckt die Limburger Vereinsdruckerei den 45.
Jahrgang der Tageszeitung Nassauer Bote von
Chefredakteur Albert Sieber. Die Zeitungs-Expedition ist
in der Diezerstraße 17 mit der Telefonnummer 8. - In
Limburg gibt es einen (Bier) Brauer-Gesellen-Verein. -
In Limburg veranstaltet das Modehaus Schönebaum große
Verkaufsaktionen. - In Limburg laufen im Kino
am Neumarkt 10 ua folgende Filme: Der Tag im Bild,
Der Sieger im Rennen, der Indianerfilm Zur
glücklichen Prärie, Kleingewerbe in China,
der komische Film Das Huhn mit goldenen Eiern,
der humoristische Film Die drei Schwiegermütter,
Maxens Hut und Einlagen. Zutritt ist
erst ab 16 Jahre. - In Limburg finden im Hotel Deutsches
Haus sonntägliche Militärkonzerte statt. - In
Limburg zeigt das Kino Apollo Theater in der
Untere Grabenstraße 29 ua das Film-Drama Sein guter
Engel in 4 Akten und die Wochenschau Pathé
journal. - In Burgschwalbach besitzt Wilhelm
Busch ein Dreirad mit Motorantrieb. - In Zollhaus
besitzt Schmiedemeister Crass ein selbstfahrendes
Dampflokomobile mit einer selbstgefertigen
Holzschneidemaschine. - In Katzenelnbogen wird das
Telefonnetz ausgebaut, wobei ein Mast am
Bürgermeisteramtsgebäude Untertalstraße 8 aufgestellt
wird. - In Nassau hat das Hotel Ilk mit der
Telefonnummer 326 eine eigene Shell Tankanlage der
Rhenania Ossag Düsseldorf und neben eigenen Garagen auch
eine eigene Reparaturgelegenheit für Automobile. - In
Nassau ist der Bahnhof Nassau Haltestelle der
Schnellzüge Trier-Berlin. Das Kurhaus Bad Nassau
ist als Sanatorium weltbekannt. Nassau wirbt damit keine
Kurtaxe zu verlangen. - In Dörsdorf übernimmt Pfarrer
xxx den Schulunterricht, weil der erste Lehrer Köster
nach Eschborn versetzt wird und der 2. Lehrer Boersch
eingezogen wird. - In Dörsdorf gibt die Weidgesmühle die
Bäckerei und die Ölmühle auf. - In Braunfels verlegt die
Schlossbrauerei Braunfels die Produktion mit der neuen
Esslinger Dampfmaschine an die Obermühle. - In Limburg
wird Graf Ferdinand von Zeppelin
(76) auf dem Bahnhof von
Sanitäterinnen mit Blumen beschenkt. - In Kloster
Arnstein wird nach seiner Priesterweihe in Limburg der
in Prath bei St Goarshausen geborene Bauernsohn und
Mundartdichter Wilhelm Reuter (26), der erst mit 22 Jahren im
hadamarer Konvikt Bernardium das Abitur abgelegt hat,
neuer katholischer Kaplan, wonach er sich als Sanitäter
zum Kriegsdienst meldet. - In Nastätten endet die
Amtszeit des in Remscheid geborenen nastättener
Bürgermeister Otto Lange (36).
- In Bad Schwalbach erscheint der 53. Jahrgang der
Tageszeitung Aar-Bote. - In Braubach wird
das Hotel Deutsches Haus Friedrichstraße 12 (20 22 Stadtverwaltung) im
barockisiernden Stil erbaut und eröffnet. - In Lohrheim
wird durch den Bau eines Quellwasserbrunnens eine
Trinkwasserleitung gebaut und der Ort an das elektrische
Stromnetz angeschlossen. - Der Fremdenverkehr in Bad
Schwalbach und Bad Ems bricht völlig zusammen. - In
Katzenelnbogen wird im Rupbachtal ein Turnertreffen
abgehalten, wobei 20 junge Männer von ihren Trainern
begleitet gegeneinander antreten. Es gibt mindesten 70
ausnahmlos männliche Zuschauer. Wichtige Männer tragen
Vollbart. Alle Männer tragen weiße Hemden mit Schlips,
Batschkapp oder Hut und hohe Lederstiefel. Fast alle
tragen Taschenuhren an Ketten. - In Holzhausen ist xxx
Krieger (--) Ausscheller
alias Polizeihelfer alias Polizist. - In Holzhausen wird
die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria von
Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (50) bei ihrer Fahrt auf
der Bäderstrasse nach Nassau erkannt, wo sich der
Kaiser befindet. Weil man ahnt, dass sie wieder
zurückfährt, warten die Dorfbewohner solange und stehen
bei der Rückfahrt mit Fahnen und Fähnchen Spalier. - In
Holzhausen wartet Bürgermeister Sarius (--)
im Postamt vor dem Telegraphenapparat auf die
Kriegserklärung. - In St Goarshausen hat das ehemalige
Institut Hofmann alias Gymnasium Bahnhofstrasse 24 (20 23 Loreleyhalle) ein
angebautes Hallenbad und zu dem quer verlaufend eine
Turnhalle mit Kegelbahn und naturwissenschaftliche
Räume. Der Bahnhofstrasse gegenüber befinden sich die
Internatsräume mit Speisesaal alias Aula. - In Nastätten
bricht der Export von Sinaro, zusammengesetz aus den
Besitzernamen Sina Oppenheimer und Rosa Henning mit dem
alias Schwaller Wasser mit englischsprachigem Etikett
als natural sparkling mineral water alias Tabelwater
nach Großbritannien und die Kolonien mit einem Maximum
von 340.000 Flaschen völlig zusammen. - In Nastätten
besitzt der Metzger xxx Oberländer (--)
das Gasthaus Zum Schwanen in der
Römerstrasse 8 (20 23 Kino Center),
das einen kleinen Speisesaal mit 6 Tischen mit jeweils
vier Ratanstühlen, zwei kleine dreiflammige
Deckenleuchten und einen mittelgroßen runden Wandspiegel
hat, der an der Zimmerdeckenkanten schräg aufgehängt
ist. Der Raum ist mit einer Textiltapete mit etwa 15 cm
breiten sekrechten Streifen tapeziert. Links vom Eingang
ist das Gasthaus, rechts die Metzgerei. Rechts nebenan
gibt es das Gasthaus Russischer Hof Römerstrasse
6.
1913
Wetter: Missernte. Totalausfall bei der Weinlese. - In
Limburg wird der in Eltville geborene Augustinus
Kilian (57) siebter
katholischer limburger Bischof. - Bad Ems erhält den
Namenszusatz Bad. - In Katzenelnbogen hat die
Taunus-Sprudel GmbH Katzenelnbogen die Telefonnummer 12.
Es werden in Zusammenarbeit mit der Nervenheilanstalt
Wasserkuren angeboten und Wasserabfüllanlagen gemauert.
- In Katzenelnbogen wird im Hotel Bremser (20 17 Naspa) das Gaslicht durch
elektrisches Licht ersetzt und eine Zentralheizung
eingebaut. Angeschlossen ist auch die Brauerei Bremser.
- In Holzhausen gibt es einen neuen gemischten
Kirchenchor, den Lehrer Hugo Lenz dirigiert. - In
Holzhausen an der Haide wird der monatlich einmalige
katholische Gottesdienst auf vierzehntägig erweitert. -
Die Nassauische Kleinbahn befördert ein Maximum von
350.000 Tonnen. - In Fachingen verkauft die Staatlich
Mineralbrunnen Siemens Erben oHG 6.300 m³ Quellwasser. -
In Dausenau wird der Verleger Waldemar Schütz
geboren. - In Bad Ems ist das Theater
umgebaut. - In Holzappel wird der Bärenbrunnen
aufgestellt. - In Nassau wird die Nassauer
Union-Brauerei von der Königsbacher Brauerei AG
aufgekauft. - In Limburg kommt der 76. Jahrgang der
Tageszeitung Limburger Anzeiger mit der
Telefonnummer 82 heraus. Sie nennt sich auch Limburger
Zeitung und Limburger Tageblatt. - In
Limburg unterliegt auf dem Marktplatz die
Fußballmannschaft des Sportverein Limburg 11 der
Mannschaft des Rasensportverein Viktoria Dauborn mit
1:4. Der besonders strenge dauborner Trainer Ewald
Pfeiffer ohrfeigt seine Mitspieler. Hoch gespielte Bälle
werden regelwidrig schon mal gerne mit der Hand
gefangen. - In Limburg wirbt das jüdische Modehaus
Löwenberg auf riesigen Zeitungsannoncen mit unseriösem
Räumungsausverkauf. - In Diez wird ein allgemeines
Stromnetz aufgebaut und die Stadt an das überörtliche
Drei-Phasen Hochspannungsnetz angeschlossen: Das bereits
bestehende private freiendiezer Stromnetz der
Papiermühle Aarstraße 30 wird daran angeschlossen. - In
Limburg kaufen die Mainkraftwerke MKW das
Laufwasserkraftwerk um Strom in ihr Netz einzuspeisen. -
In Friedrichssegen kaufen die Mainkraftwerke MKW das
Laufwasserkraftwerk um Strom in ihr Netz einzuspeisen. -
In Dörsdorf liefern die MKW erstmals Strom alias
Starkstrom. - In Nievern ist im Bahnhof ein mechanisches
Stellwerk zur Bedienung der Bahnschranke eingebaut. - In
Mudershausen erhält die Schule elektrisches Licht. - In
Bonscheuer baut die Krupp AG eine eigene 750 m lange
Grubenbahn vom Stollenmundloch des tiefsten
Förderstollen Tiefer Stollen zum Bahnhof der
Aartaleisenbahn in Rückershausen. - In Langenscheid wird
ein elektrisches Stromnetz aufgebaut. - In Balduinstein
sieht die Gemeinde ihre Chance im Tourismus und gründet
dafür einen Heimat- und Verkehrsverein, weshalb man sich
im Folgejahr als Ausflugsort und Ferienort bewirbt. - In
Nassau wird der Sportverein TuS Nassovia Nassau
gegründet, der auch eine Fußballmannschaft hat. - In
Nastätten erbaut der Bauunternehmer Karl Hehner (--)
in der Bahnhofstrasse 13 (20
23 Rewe) das erste Haus unmittelbar am Bahnhof,
das nicht zum Bahnhofskomplex gehört und ein
Manssardenwalmdach und einen schmucklosen
Jugendstileckerker mit ungewöhlich schmalen und hohen
Fenstern hat (19 99 abgerissen).
- In Holzappel wird der Bärenbrunnen errichtet und das
heruntergekommene Melanderhaus wieder in Stand gesetzt.
- In Geilnau wird der Ort an das Stromnetz
angeschlossen.
- In Assmannshausen wird der Silberabbau im
Bergbauwerk Silberwerk wegen zu geringer Erträge
eingestellt.
1912
Wetter: Furchtbares Unwetter, bei dem in Kasdorf ein
Blitz einschlägt. - In Limburg gibt es zwei
Volksschulsysteme. - In Katzenelnbogen Berghausen wird
von Karl Schmidt und Erich Schmidt der Taunussprudel
gegründet. - In Katzenelnbogen feiert man die 600 Jahr
Feier. - In Diez Freiendiez beziehen die ersten
Gefangenen das Zentralgefängnis Freiendiez, das direkt
an die Lahntalbahn Eisenbahn angeschlossen ist und
dessen Personal mit Residenzpflicht in 61 Wohnungen
direkt um den Zuchthauskomplex wohnt. - In Dillenburg,
Herborn, Rennerod, Marienberg, Selters, Hachenburg,
Wetzlar und Altenkirchen gewinnen die Antisemiten der
CSP die absolute Mehrheit bei der Reichstagswahl. - In
Marburg gewinnen die Antisemiten der DSP die absolute
Mehrheit bei der Reichstagswahl. - In Gießen gewinnen
die Antisemiten der WV die absolute Mehrheit bei der
Reichstagswahl. - Reichsweit erhalten die Antisemiten
2,5 % bei der Reichstagswahl. Die SPD ist die Judenpartei.
- In Limburg, Diez, Runkel, Weilburg, Hadamar, Bad Schwalbach und Wiesbaden
gewinnt die Nationalliberale Partei bei der
Reichstagswahl. - In St
Goarshausen, Braubach, Nastätten, Montabaur, Wallmerod gewinnt die
katholische Zentrumspartei bei der Reichstagswahl.
- In Dausenau gibt es eine Fähre hinter Lahnstraße 22. -
In Bad Ems wird der Kursaal im Nassauer Badehaus im
Neubarock um den Theatersaal, den Kammermusiksaal und
den Lesesaal erweitert (20 23
Spielbank). - In Katzenelnbogen wirbt die
Heilanstalt Dr Wolff mit Therapien durch Erholung, Sport
und Dauerbäder bei großer Unuhe, die als Irrenanstalt
und Heilanstalt gelistet ist. - In Rückershausen wird
ein Turnverein gegründet. - In Limburg wird am Neumarkt
10 das Kino Lichtspieltheater am
Neumarkt von den Gebrüdern Reuss eröffnet. -
In Nastätten wird das evangelische Pfarrhaus im Stil
einer Villa Paul-Spindler-Straße 4a erbaut. - In
Altendiez beginnen die Gebrüder Latsch auf der
gegenüberliegenden Lahnseite als Gewerkschaft Nachod
einen 50 Meter hoher Kalksteinrücken abzubauen. - In
Burgschwalbach wird nach langjährigen erfolglosen
Beschwerden bei Bürgermeister Heymann über die
unhygienischen Zustände am Lucasbrunnen und den
Hausbrunnen eine Wasserleitung gebaut. - In Allendorf
stoßen bei der Maiblumenlai zwei Lokomotiven (bei einer
Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h) der Nassauischen
Kleinbahn auf dem einspurigen Gleis frontal zusammen,
wobei es zwei Schwerverletzte gibt. - In Nastätten fährt
eine Lokomotive der Nassauischen Kleinbahn Richtung
Braubach ohne Zugführer ab. Mit der in Dachsenhausen
abgekoppelten Lokomotive holt man vergeblich den
Zugführer, der sich bereits mit einem Milchfuhrwerk auf
den Weg gemacht hat. - In Katzenelnbogen baut der
Bergbauingenieur Schick in der Lahnstraße 30 die Villa
Schick. - In Katzenelnbogen ist Reetz Hausvater des
Elisabeth-Stifts. Seit 18 88 hat er 111 Waisenjungen und
89 Waisenmädchen in einer großfamilienähnlichen
Gemeinschaft aufgezogen. Wer nicht pariert wird
verprügelt und eingesperrt. Es herrscht absolute
Kontrolle. - In Eschhofen wird die Eisenbahnstrecke nach
Höchst am Main zweigleisig ausgebaut. - In Oberlahnstein
nimmt der moskauer Landschaftsmaler Nikolai von Astudin
(65), verheiratet mit der
braubacher Tiermalerin Johanna Meineke (--),
seinen Altersruhesitz. - In Limburg ist das Bischöfliche
Schloss rechts neben der Stadtkirche am Bischofsplatz
und das Landratsamt links neben der Kapelle in der
Erbach 2. - Der in Neuwied geborene Carl von Moers (41) nimmt als Military- und
Dressur-Reiter an den Olympischen Spielen in Stockholm
teil. 9 der 12 deutschen olympischen Reiter sind adelig,
darunter der Prinzensohn Friedrich Karl von
Preußen (St)
(19). - In Nassau
wird der Adelsheimer Hof, der bisher als
Realschulgebäude benutzt wird, nach zwei Jahren
Renovierungsarbeit zum Rathaus umfunktioniert, wobei die
Hofseite mit den Erkern und die Südfront vom alten
Verputz befreit ist, wobei das ungewöhnlich schöne und
reich mit Schnitzereien geschmückte Fachwerk wieder
entdeckt wurde. - In Attenhausen eröffnet eine Bäckerei.
- In Wasenbach wird Karl Armand (--)
neuer Dorfschullehrer, was er 24 Jahren bleibt.
- In Katzenelnbogen erhält das Haus Obertalstrasse 1
eine neobarocke Fassade mit Jugendstilornamenten. - In
Holzhausen begeht die freie, zugezogene und privat
untergebrachte Schwester, eine evangelische Diakonisse,
eine von mehreren, die sich um Kranke und Bedürftige
kümmern, Fanny Schneider (--) nach
5 Monaten das Leben. Pfarrer Martin Schmidt (--)
übernimmt skrupellos die Vorwürfe von äußerst
unerquicklichen Umständen und widersetzt sich
nicht, als man sie nicht kirchlich wie eine
Verbrecherin beerdigt, woraufhin er sogar weiter zwei
Fälle anführt, wo Schwestern haltlos dastanden.
Er wünscht sich ein richtiges Diakonissenheim, worauf er
aber noch 21 Jahre warten muss. - In Nastätten beginnt
die Druckerei von Paul Müller (--)
die seit 18 76 existierende Tageszeitung Rhein-
und Lahnanzeiger in der xx strasse zu drucken. -
In Hünfelden Kirberg hat das Heim Bethesda für Arme und
Hilfsbedürftige der evangelischen wiesbadener
Paulinenstiftung 20 Pfleglinge und gegenüber das
Erholungsheim Bethanien mit 9 Zimmern des
Jungfrauenvereins. - In Katzenelnbogen wird das
idyllische Landwohnhaus Lahnstrasse 23 mit einem
rückwärtigen schmucklosen zweistöckigen viertelrunden
Jugendstilbalkon erbaut. - In Oberlahnstein nimmt der n
Moskau geborene Landschaftsmaler Nikolai von Astudin
(68) verheiratet mit der
braubacher Malerin Johanna Meineke (--)
seinen Altersruhesitz. - In Lorch erbaut xxx
von Krupp (--) eine
schlossartige 40 Zimmer Villa mit Nebengebäuden, 900
Quadratmeter Wohnfläche und sechseinhalb Hektar
Grundstück Haus Rheinberg im Wispertal. - In Braubach
wird das Hotel Deutsches Haus als
repräsentativer barockisierender Mansardwalmdachbau in
der Friedrichstrasse 12 erbaut. - In Burg Langenau
werden Renovierungsarbeiten bis ins Folgejahr
ausgeführt. - In Deutschland werden zur
Landesverteidigung im Kriegsfall Ortsschilder für
Automobilisten aufgestellt.
- In Hahnstätten wird in die Bergwerkgrube Hinterwald
in der Hahnstäter Mulde in Betrieb genommen, in der
Eisen und Mangan abgebaut wird. - In Zollhaus hat das
Bergbaunternehmen Krupp das 18 97 erworbene und 19 05
auf 25 qkm Größe unter dem Namen Grube Zollhaus
erweitere Bergbaugebiet zwischen Zollhaus und
Katzenelnbogen um weitere 19 Grubenfelder ua Bolus,
Eisenkauten, Fichtenstück, Fritzeborn, Gebrannte,
Harzlöffel, Iltisberg, Maiblumenlay,
Maiblumenlayspitze, Michael, Nordenstein, Peter,
Philip, Pluto, Rindsberg, Taberg und Weinschrank auf
seine Maximalgröße mit dem neuen Namen Grube
Konsolidierte Zollhaus erweitert, reduziert aber die
Zahl ihrer Arbeiter massiv von 136 im Jahr 19 07 auf
nur noch 42, wobei in diesem Zeitraum 99.000 Tonnen
Roteisenstein und 223.000 Tonnen Brauneisenstein
gefördert wurden. - In Katzenelnbogen brennen die an
das Gasthaus Deutsches
Haus Obertalstrasse
4, 5 und 6 (20
24 Paketshop Drogerie Lenz) angrenzenden
Hauser Obertalstrasse 3 (20
24 Maritas Wollstube) Feuer
aus, woraufhin auch das Haus Obertalstrasse 2
abbrennt, das im Jugendstil wieder aufgebaut wird. -
In Bad Schwalbach stirbt der m Oppenheim geborene
Hugenottennachfahre und Architekt des Reichstagsgebäudes
in Berlin Paul_Wallot (71),
der in Wiesbaden Biebrich lebt, während der Kur.
1911
Wetter: Im Hochsommer 35 Grad im Schatten. Ein Unwetter
mit Blitzeinschlag führt in Kasdorf zu einem
Scheunenbrand. - In Ruppertshofen kommt es zu einer
Brandstiftung, wobei ein Wohnhaus abgerissen werden muss
um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern und wobei
einem bogeler Feuerwehrmann ein Stein auf den Kopf
fällt. - Die Main Lahn Bahn wird zweigleisig ausgebaut.
- In Katzenelnbogen steigt Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (52) während des
Kaisermanövers im Hotel Bremser (20
17 Naspa) mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN
1 ab. Das Gebäude hat einen neuen angebauten Eckturm. -
In Holzhausen an der Haide finden Frauen- und
Männerversammlungen statt und der dörsdorfer Dekan führt
eine Kirchenvisitation durch. - In Bonscheuer wird eine
Grubenförderbahn von der Grube Bonscheuer zum Bahnhof
Rückershausen gebaut. - In Nassau wird das Gasthaus Zum nassauer Löwen
Obertal 11 Stammhaus der Brauerei Nassauer Löwe.
Die Brauerei wird vergrößert und ein Schmuckstück der
Stadt. - In Weinähr gibt es die Gastwirtschaft
Linscheid der Witwe Linscheid mit der
Telefonnummer NASSAU 29. - In Limburg wird in der
neugegründeten Frauenfachschule in der katholischen
Marienschule eine Schulturnhalle mit kleiner
Theaterbühne gebaut. In der Schulturnhalle mit
überlebensgrossem Kreuz gibt es Seile, Barren,
Strickleitern und einen Klavierflügel. - In Freiendiez
wird der Sportverein Freiendiez gegründet. - In Bad Ems
wird im Hotel Continental
das Kino Neues Kinema eröffnet.
- In Bad Schwalbach hat das Kurhaus die Telefonnummer
143. - In Freiendiez wird der Sportverein Freiendiez
gegründet, wo man auch Fußball spielt. - In
Katzenelnbogen gibt es das Gasthaus Zur Post von
Karl Meier (20 19 Metzgerei
Schmidt Einrichstraße 2). - In Koblenz
montieren die Fahrradhändler und frankfurter Adlerwerke
Automobilhändler Carl Löhr und Otto Becker in der neu
gebauten Halle Ecke Löhrstrasse/Bahnhofstrasse
Karosserien nach Kundenwunsch. - In Nastätten wird der
Sohn Lothar Lange de Brünn von dem in Remscheid
geborenen nastättener Bürgermeister Otto Lange de Brünn
(33) geboren. - In
Attenhausen brennt die Scheune der Gastwirtschaft Wilhelm
Pfaff und die von xxx Fischer, wobei alle Geräte
des Turnverein Attenhausen verbrennen, wodurch dieser in
Existenznot gerät. - In Pissighofen müssen die Bewohner
gezwungen werden sich an die neue Trinkwasserleitung
anschließen zu lassen. - In Diez und Limburg verkauft
Wilhelm Möbus (--) Adler
Automobile, die er auch auf Dauer vermietet. Dazu
verkauft er auch Adler Fahrräder, die in Frankfurt
hergestellt werden. - In Diez findet auf dem Neumarkt
der Fruchtmarkt statt, wobei die von Pferden und Rindern
gezogenen Karren, Planwagen und Transportmittel jenseits
der Brücke auf dem Enst Scheuern Platz geparkt werden. -
In Diez berichtet die Diezer Zeitung von einem
Fußballwettspiel auf dem oraniensteiner Exerzierplatz
gegen die 1. Mannschaft des Coblenzer Ballspiel Vereins
1 900, das unter der Ungunst der Witterung und der
Unfähigkeit des Schiedsrichters mit 2:3 verloren wurde.
Das Rückspiel zwei Wochen später wurde dann gewonnen.
- In Bad Ems wird der als 1. Emser Fußballclub
gegründete FC Britannia, wegen Anfeindungen
antideutsch zu sein, von der Polizei solange
gegängelt, bis man ihn in FC Preußen umbenennt, wonach
man wieder im Stadtzentrum auf den Kauth Wiesen in der
Wiesbach ua gegen Hanau 94, Aachen, Offenbach und
Koblenz 19 00 spielen darf. Außerhalb der Rasenflächen
ist das Tragen der Trikots verboten und wird mit Haft
bestraft. - In Bad Ems bauen die Nassauische
Landesbank und die Nassauische Sparkasse in der xxx
Strasse xx eine neue klassizistische Sparkasse mit
Rundbogenfenstern nach dem Vorbild der wiesbadener
Hauptstelle. - In Nastätten hat das Gasthaus Zur
Lilie Römerstraße 49 (22 23
vor Abriss) von Valentin Lenhard (--)
eine schräg vorgesetzte Bruchsteinmauer mit
Eingangstor unmittelbar vor dem Eingang. Die
Hauptstrasse alias Römerstrasse und der Platz haben
Kopfsteinpflaster. Gegenüber an der Ecke steht ein
Telefonmast mit drei Kontakten. - In Katzenelnbogen
Klingelbach übernimmt die evangelische Paulinenstiftung
die Verwaltung für das Fürsorgeheim Lindenmühle, wo 30
schulentlassene Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren für
ihren Lebensunterhalt auf 4 Hektar Land arbeiten müssen.
- In Katzenelnbogen ist das Haus Untertalstrasse 5 ein
Sichtfachwerkhaus.Links anschließend steht eine Scheune
mit großem Scheunentor. Das zweistöckige Gasthaus
Hofmann hat ein Mansardenwalmdach. Zur Einrichstrasse
hat der erste Stock ebenfalls Sichtfachwerk. - In Kaub
verkauft der in Venedig geborene und 19 08 entmündigte
Militär a la suite Herzogssohn Heinrich
Borwin von Mecklenburg Schwerin (St)
(26), der 19 14,
ausgewandert nach Amerika, in Arizona ein Leben als
Cowboy führt, das ihm überraschenderweise sehr gefällt
und dessen Eltern bereits fünf Jahre zuvor entmündigt
worden sind, die Burg
Gutenfels an den in der Pfalz geborenen und in Wiesbaden
wohnenden Stahlindustriellen Josef
Massenez (72).
- In Diez werden die Gleisanlagen zur Limburger Strasse
hin erweitert, weswegen der Südhang des Bahnhofs der
Lahntaleisenbahn aufgeschüttet wird und mit zyklopischen
Mauerelementen mit Blendbögen abgestützt wird.
1910 In
Oberndorf wird die rechtslahnische Uferstrasse später B
417 bis Laurenburg in die Felsen gesprengt, die nach
Treidelschiffen, bei denen die Pferde uU auch im Wasser
ziehen können, und der Lahntaleisenbahn auch für
Gespanne und Automobile dieses Stück Lahntal trocken
passierbar macht und wo auch (20
24) noch alle ausgebauten Lahnuferwege enden.
In Laurenburg führt weiter auf der rechten Lahnseite die
Hochstrasse, ebenfalls B 417 nach Diez und auf der
linken Lahnseite das Rupbachtal, in dem nur ein sehr
steiler Serpentinenweg nach Steinsberg und Birlenbach
nach Diez oder der nasse Rupbachtalweg nach
Katzenelnbogen führt. - In Limburg Blumenrod reißt sich
beim Rückflug nach Bad Homburg das Luftschiff Z2 los und
zerschellt bei Weilburg, wohin der diezer Bauunternehmer
Baltzer (--) mit seinem
Automobil fährt, wo er als Souvenir ein Stück der Hülle
an sich nimmt. - Limburg hat 10.965 Einwohner und Bad
Schwalbach hat 2.708 Einwohner, davon 123 Juden und
Holzhausen an der Haide hat 740 Einwohner, 589
evangelisch, 111 katholisch und 40 Juden. - In Nassau
stirbt der in Russland geborene Chemiker und Süßstoff
Saccharin Entdecker Constantin
Fahlberg (57) in
seiner Villa Fahlberg. - In Diez wird Renate
Lenz-Fuchs geboren (1983
diezer Stadtbürgermeisterin). - In
Katzenelnbogen wird ein Geschichtsverein gegründet. - In
Holzhausen an der Haide gründet der Vikar Hermann
Teklenburg den Turn- und Sportverein. - In Holzhausen an
der Haide besorgt die katholische Kirchengemeinde einen
Eremiten, der fast nichts kostet, der Gottesdienst hält.
Dieser gibt seine Tätigkeit jedoch schon bald aus
ungenannten Gründen auf. - In Holzhausen an der Haide
übernimmt die zwangsweise unverheiratete Lehrerin
Fräulein Amalie Schirlo (20)
die neu eingeführte dritte Klasse der Volksschule, die
in der Lehrerwohnung eingerichtet wird. Der erste Lehrer
Lenz zieht deshalb aus. - In Holzhausen ist die Post und
das Telegrafenamt in der Bäderstraße 24 im Haus Alte
Post untergebracht. - In Holzhausen an der
Haide gibt es 42 Pferde, 481 Rinder, 478 Schweine und
142 Schafe. - In Bad Ems wird ein Volksbad eingeweiht. -
In Kaub brennen mehrer Häuser ab. - In Dahlheim wird der
aus St Goarshausen stammende Schriftsteller Jörg Ritzel
(46) von der Bevölkerung
arg bedrängt, weil er sich bei Recherchen für einen
neuen Roman allzu auffällig als Fremder im Ort umsieht.
- In Lahnstein feiert der
Besitzer von Burg Lahneck,
der Kapitän zur See Robert
Mischke (45) den
ersten deutschen Schlachtenkreuzer der Marine befehligen
zu dürfen. - In Rheindiebach wird die Ruine der Ruine
Burg Fürstenberg gegenüber von Lorch nach dem Tod der
wieder Fürstenwitwe Marie von Nassau Oranien
(St)
(69) an den reichen
bacharacher Posthalter und Wirt vom Gasthaus Posthof
xxx Wasum (--) verkauft.
- In Katzenelnbogen schafft
die Freiwillige Feuerwehr eine fahrbare Leiter an. - In
Bad Schwalbach ist beim Besitzerwechsel das Café Wagner Brunnenstraße 41 eine
Attraktion, wo man beim Kännchen Mocca die beliebten
Mohrenköpfe und Schillerlocken verzehrt. - In Limburg
trägt der Limburger Fussball Club nach 3 Jahren ein
erstes Spiel gegen einen anderen Verein aus. - In Bad
Ems wird ein Volksbad erbaut. - In Burgschwalbach
weigert sich der Bürgermeister Heymann das Dorf von den
Mainkraftwerken MKW an das Stromnetz anschließen zu
lassen, weshalb es weiterhin Petroleumlaternen gibt. Die
Stromleitung wird am Dorf Burgschwalbach vorbeigeführt.
- In Seelbach gibt es das Gasthaus
Anton Krebs. - In Katzenelnbogen gibt es das
Gasthaus mit Tanzsaal Zum grünen Wald Borngasse
1. - Katzenelnbogen ist laut Automobil Kartenatlas Conti
Landstrassen Atlas nur mit drei
Automobilstrassennebenrouten mit Zollhaus, Hahnstätten
und Obernhof verbunden. Die Verbindungen nach Kemel über
Laufenselden und Diez über Schönborn ist nicht
eingezeichnet. Die Strecke Wiesbaden Platte Bleidenstadt
Bad Schwalbach und von dort über die Bäderstrasse nach
Nassau gilt wie die Hühnerstrasse Wiesbaden Limburg als
Automobilstrassenhauptroute. Die Verbindung
Burgschwalbach Panrod ist als Fußweg eingezeichnet. Am
Mittelrhein wird der gesamte Automobilverkehr
linksrheinisch abgewickelt. Zwischen Rüdesheim bis
Braubach ist keinerlei befahrbare Strecke vorhanden.
Eine Automobilstrassennebenroute von der Bäderstrasse ab
Bad Schwalbach endet in Lorch und die zweite von
Katzenelnbogen über Nastätten in St Goarshausen, wo es
Fähren gibt. Die Loreley ist als Lurlei eingezeichnet. -
In Burgschwalbach wird die Schule Schloßstraße 8 im
Reformbausstil verputzt und verschiefert erbaut. - In
Nassau wird die Villa Obernhofer Straße 41 mit einem
großzügigen Park und Zufahrtstor erbaut. - In
Niederlahnstein wird in der Bahnhofstraße 34b eine Villa
im späthistoristischen Baustil mit Jugendstilelementen
erbaut. - In Lollschied werden letztmals Leinenweber
erwähnt. - In Freiendiez ist Karl Hatzmann (--)
Besitzer der ehemaligen Papiermühle Aarstraße
30 in der ein Garbe-Lahmeyer Stromaggregat mit dem
Wasser der Aar und bei Wassermangel mit einer
Dampfmaschine elektrischen Strom mit 220 Volt
produziert. - In Diez betreibt der Schmied Baumann seine
Schmiede am Marktplatz 10. Am Haus prangt eine großes
floral dekoriertes Zunfzeichen. - In Limburg werden die
Pakete mit einem einspännigen kastenartigen
Pferdefuhrwerk ausgeliefert. Ein Postbote sitzt auf dem
Kutschbock, der andere verteilt die Pakete. - In Limburg
verfügt der Vorschußverein Limburg an der Schiede später
Volksbank mit über 1.300 Mitgliedern über ein Guthaben
aus eigezahlten Genossenschaftsanteilen von 450.000
Goldmark,
- In Bad Ems wird der 1. Emser Fußballclub als FC
Britannia 19 09 auf Betreiben von Engelbert Frauenkron
(--) neugegründet,
womit man eigentlich den Ursprung des Sports ehren
will, aber wieder Ärger bekommt. Vereinslokal wird das
Gasthaus Bremer Hof und Vorsitzender wird
Ludwig Maus (--). - In Bad Schwalbach ist
das Haus Lindenbrunnen in der Adolfstrasse 44 ein
freistehendes klassizitisches Presitigebäude mit Anbau
(20 23 Bäckerei Huth). - In
Holzhausen schafft der Darlehenskassenverein eine
eigene Dreschmaschine an. - In Nastätten kommt die
Eisenbahn Nassauische Kleinbahn auf ein
Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h auf der
Strecke Nastätten~Braubach. Ein Reise von Nastätten
startet um 05:12 Uhr und endet um 07:19 Uhr in
Braubach. - In Hahnstätten wird eine Freiwillige
Feuerwehr gegründet. - In Nastätten stirbt im
Kreiskrankenhaus der Schneider xxx, bei dem man nur
noch 09,92 Mark findet. Die leitende Schwester Marie
Lust
(--) des
Kreiskankenhauses und des Kaiser Wilhelm Heims
berechnet daraufhin der Kreiskasse für 13 Tage den
Krankenhausverpflegungstagessatz von 1,50 Mark, 3,20
Mark für Apothekerkosten, ausgestellt durch den
nastättener Arzt August Brauch
(--), 4 Mark
für das Grab und 3,50 für den Leichenwagen. - In
Nastätten findet der Oktobermarkt statt. Dabei
veranstaltet der Vorschuß und Kreditverein in den
Räumlichkeiten der Vereinsbank sein traditionelles
Weinfest statt. Weil Alkoholismus so stark verbreitet
ist, informiert der Bürgermeister, dass die
stadtbekannten Alkoholiker keinen Zutritt haben. - In
Bad Ems vertreibt der bademser Fotograf Max Frauendorf
(--) Postpaketadresskarten,
auf die die Briefmarke, aber auch von ihm hergestellte
rechteckige oder runde kleine ua kolorisierte
gedruckte Bildchen geklebt werden können ua vom
Kursaal oder der Postkutsche, wofür
er auch einen Verlag anmelden muss. - In
Burgschwalbach wird in der Schlossstrasse 8 die Schule
erbaut, zT verschiefert und verputzt. - In Diez wird der
Bahnhof der Lahntaleisenbahn umgebaut, wobei er einen
Wasserturm und ein mechanisches Stellwerk einen
zusätzlichen Bahnsteig mit Überdachung erhält. Dazu
erhält er einen großstädtischen Personentunnel.
- In Wiesbaden Biebrch lässt sich der m Oppenheim
geborene Hugenottennachfahre und Architekt des
Reichstagsgebäudes in Berlin Paul_Wallot (70)
als Rentner nieder.
1909
Wetter: Hochwasser in Nassau. - Bad Schwalbach hat 2.844
Einwohner in 627 Haushaltungen, Nastätten hat 1.726
Einwohner in 348 Haushaltungen, St Goarshausen hat 1.663
Einwohner in 340 Haushalten. - Pissighofen hat 135
Einwohner, darunter sogar einen Schuhmacher. - In
Nastätten ist Freiherr Engelbert von Ledebur (--)
Amtsrichter am Amtsgericht Bahnhofstrasse 1. Es
gibt das Restaurant Zum Rheinhotel
am Bahnhof Rheinstraße 26, das Gasthaus Zur
Rose in der Rheingaustraße 9 und das Gasthaus Zur schönen Aussicht in der
Hauptstraße 51 alias Römerstrasse 51. Der Praktische
Arzt Dr. med Lothar Cathrein hat die Telefonnummer 12.
Der Tierarzt H Steuerwald in der Rheinstraße 38 hat die
Telefonnummer 8. Nastätten hat 12 Telefonanschlüsse. -
In St Goarshausen ist der königliche Landrat F Berg (--) Besitzer der Burg Katz. St
Goarshausen hat 21 Telefonanschlüsse. - In Bad
Schwalbach erscheint die Tageszeitung Aarbote
im Kreisblattverlag in der Adolfstraße 2 mit der
Telefonnummer 10. - In Katzenelnbogen ist das Hotel Bremser
zweigeschossig auf 20 Fremdenzimmer ausgebaut (20
17 Naspa). - In Ruppertshofen wird eine
Wasserleitung fertiggestellt. Wasserzähler gibt es
nicht. Wasserabgaben werden pro Haus in Abhängigkeit der
Nutzung erhoben. - In Nastätten gibt es ausschließlich
jüdische Viehhändler: A Aronthal Rheinstraße 15, A
Aronthal Rheinstraße 7, H Aronthal Rheinstraße 22,
Abraham Kahn Rheinstraße 1 und Jos Kahn Lohbachstraße 1.
- In Nastätten gibt es eine Redaktion der Tageszeitung Rhein-
und Lahnanzeiger in der Oberstraße 18. - In
Nastätten ist Fr Gerheim der letzte Postillon. - In
Osterspai wird Burg Osterspai zur Sommerresidenz von
Freiherr Ludwig von Preuschen umgebaut. - Die Burg Sauerburg wird vom
geheimen Legationsrat Loehr teilweise wieder aufgebaut.
- In Kaub wird eine Anlegestelle der Köln-Düsseldorfer
Dampfschiffahrtsgesellschaft eingerichtet. - In
Bacharach kauft der Rheinische Verein für Denkmalpflege
und Heimatschutz die Burg Stahleck. - In Friedrichssegen
wird ein Wasserkraftwerk eröffnet, womit 4.800.000 kWh
Strom erzeugt werden. - In Limburg wird die Marienschule
Handelsschule mit Internat in der Graupfortengasse als
Lyceum anerkannt und das angeschlossene Oberlyzeum
bildet danach Lehrerinnen aus. - In Katzenelnbogen führt
die Freiwillige Feuerwehr die Theaterstücke Feuer
bei Lohn und Nante vor Gericht auf.
Danach gibt es ein Konzert bei Eintrittspreisen von 80,
50 und 30 Pfennig. - In Andernach kauft der preußische
Generalleutnant Prinz Karl Anton von Zollern
Sigmaringen (St) (51), verheiratet mit seiner
Cousine, der belgischen Prinzentochter Josephine von Sachsen
Coburg und Gotha (St) (37), die Burg Namedy. - In
Limburg wird in der Unteren Grabenstraße 29 das Kino Apollo mit 121 Sitzplätzen
eröffnet. - In Hahnsätten produziert das Kalkwerk
Schäfer mit dem neuen Ziegelwerk, das den lehmigen
Abraum nutzt, 2.200.000 Ziegel. Es wird auch eine
automatische Kalksackabfüllstation eingerichtet. - Die
Kirchengemeinde Klingelbach stellt noch eine Diakonissin
als zweite Krankenschwester für das Kirchspiel ein. - In
Braubach schlitzt verrutschte Ladung der Nassauischen
Kleinbahn einen leeren Personenwagen auf dem Nebengleis
durchgehend auf. - In Dörsdorf findet eine erste
Konfirmation an Ostern mit Genehmigung des Königlichen
Konsitoriums statt. - In Eisighofen gibt es die
Gastwirtschaft Meuser. - In Singhofen wird
Heinrich Winter neuer singhofener Bürgermeister. - In St
Goarshausen zieht der ständiger Sekretär der Königlichen Akademie der
Künste Berlin und Privatgelehrte Baron Wolfgang
von Oettingen (46) aus
der Burg
Reichenberg aus und wird Direktor des Goethe-Nationalmuseums in Weimar und zwei Jahre später auch
Direktor des Goethe-
und Schiller-Archivs. - In Katzenelnbogen hat der
Tierarzt Julius Pasig (--) ein
Automobil mit dem Kennzeichen IT 2303 und das Sanatorium
von Walter Wolff Aarstraße 17 (20
23 Fachklinik) die Geschäftswagen IT 1488 und
IT 1489. - In Nastätten fährt der Kaufmann August Schenk
(--) ein Automobil mit dem
Kennzeichen IT 2306 und ein Motorrad mit dem Kennzeichen
IT 810. Der Pfarrer Anton Acht (--)
fährt einen Dienstwagen mit dem Kennzeichen IT 2308. -
In Limburg verkauft der Mechaniker Gottfried Schäfer (--) Automobile. Er hat die drei
Kennzeichen IT 2288 bis 2290, zwei davon als
Vorführwagen. Der Kaufmann Jakob Fachinger (--)
fährt seinen gewerblichen Dienstwagen mit dem
Kennzeichen IT 2291, der Arzt Gogrewe einen Doktorwagen
mit dem Kennzeichen IT 895, der Tierarzt August Lieser
(--) einen Doktorwagen mit
dem Kennzeichen IT 2292. Der Maschinenfabrikbesitzer
Theodor Ohl (--) hat einen
Luxuswagen mit dem Kennzeichen IT 889. Der
Metzgermeister August Kaffai fährt ein Motorrad mit dem
Kennzeichen IT 2287. - In Diez besitzt der ehemalige
Regierungsbaumeister W Schäfer (--)
Luisenstrasse ein Luxusautomobil mit dem Kennzeichen IT
2296, der Kaufmann Hermann Zimmermann (--)
Bahnhofstrasse ein Motorrad mit dem Kennzeichen
IT 2298 und der Bäcker Jonas Franz (--)
am Marktplatz ein Motorrad mit dem Kennzeichen
IT 2300. Der Seidenfabrikant Ferdinand Heinrich Lehnard
(--) besitzt einen
Gewerbewagen mit dem Kennzeichen IT 800,
der Bauschlosser Wilhelm Möbus (--)
Unterstrasse einen Personenwagen mit dem
Kennzeichen IT 807, der Kreisbaumeister Alwin Michel (--) ein Motorrad mit dem
Kennzeichen IT 805 und der Fabrikant Theoldor Ohl jr (--) Kanalstrasse ein Motorrad
mit dem Kennzeichen IT 806. - In Holzappel fährt der
Bierbrauer Karl Kuhn (--) ein
Motorrad mit dem Kennzeichen IT 1490. - In Wasenbach
wird eine Trinkwasserleitungsnetz erbaut. - In
Langenscheid wird eine Trinkwasserleitungsnetz erbaut. -
In Diez wird der Turnverein Jahn ausschließlich von
Männern gegründet. Man trainiert in Weiß mit langen
Hosen und Kniebundhosen. Alle alten Herren tragen einen
Oberlippenbart. Alle jungen aktiven Sportler sind glatt
rasiert. - In Diez hat der Fahrrad Club Diez mindestens
14 Mitglieder. Alle Fahrräder sind moderne Rovertypen
und haben ein Nummernschild, das nicht quer sondern
längs der Fahrtrichtung über dem Vorderrad am Rahmen
angebracht ist und Luftreifen alias Pneus aber keinen
Kettenschutz. Alle Fahrradfahrer tragen Anzug und
Schirmmütze, einige davon Kniebundhosen. Bei langen
Hosen benutzt man eine Hosenbeinklemme. - In St
Goarshausen besitzt der Fotograf Johann Sadony (--)
ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 810. - In
Rückershausen besitzt Wilhelm Kircher (--)
ein Motorrrad mit dem Kennzeichen IT 824 und
der Kaufmann Bohne (--) ein
Motorrad mit dem Kennzeichen IT 873. - In Michelbach
besitzt der Arzt Scheid (--) ein
Motorrad mit dem Kennzeichen IT 823. - In Dehrn hat der
Leutnant xxx von Oheimb (--) ein
Luxusautomobil mit dem Kennzeichen IT 894. - In St
Goarshausen benutzt die Stadt ein Automobil mit dem
Kennzeichen IT 1491, der Stadtmühlenbesitzer Fritz Maus
(--) das Motorrad mit dem
Kennzeichen IT 1493 und der Arzt Karl Ebmeier (--)
einen Doktorwagen mit dem Kennzeichen IT 2307.
- In Braubach fährt der Kinematographenbesitzer alias
Kinobesitzer Matthias Weber (--) ein
Motorrad mit dem Kennzeichen IT 1492. - In Nassau hat
der Kaufmann Max Bach (--) ein
Motorrad mit dem Kennzeichen IT 2301.
- In Burgschwalbach besitzt der
Dreschmaschinenbesitzer Wilhelm Busch (--) ein Motorrad mit dem
Kennzeichen IT 1438. - In Nassau wird ein
Fussballturnier mit Mannschaften aus Oberlahnstein,
Limburg und Nastätten durchgeführt. - In Bad Ems kommt
der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (50) nur ungewöhnlich
kurz und ohne Familie zur Kur. Während der
Flottenaufrüstung tragen fast alle Kinder und
Jugendliche Matrosenanzüge. - In Bad Ems wird der 1.
Emser Fußballclub im Gasthaus Wacht am Rhein
mit dem 1. Vorsitzenden Josef Immel (--) gegründet, der
nach einem Englandaufenthalt nach Bad Ems mit einem
Fußball zurückgekehrt ist. Man spielt mit
Knickerbockern und Straßenschuhen auf der Sommer Wiese
später Goethe Gymnasium in der Schulstrasse und wenige
Monate später gegen den Sportverein Limburg 07 und
wird als undeutscher Sport von der Polizei verboten,
weswegen sich die jungen Männer als Fußball Abteilung
dem Ring- und Stemmverein Bad Ems anschließen und auf
dem Wiesengelände Auf’m Klopp alias Bismarckhöhe
abseits der Polizei in einheitlichen blau-orangen
Farben weiterspielen, ua gegen die Fortuna Koblenz,
Limburg 07, Braubach und Oberlahnstein. - In
Herold wird das Gasthaus Heinrich Klos (20
23 Gasthaus Dörsbachhöhe) im fünf Jahre zuvor
neuerbauten Bauernhof eröffnet. - In Ergeshausen erbaut
sich der reichste Bauer des Dorfes Heinrich Pfeifer (--), der in der evangelischen
klingelbacher Kirche einen eigenen festen Sitzplatz auf
der Empore hat, ein zweistöckiges städtisch wirkendes
rötliches Klinkerwohnhaus mit floralen Gußeisengeländern
und einem Balkon in der Ortsstrasse 8 neben seinem
Gasthaus Pfeifer und seiner
Branntweinbrennerei. - In Allendorf gibt es das Gasthaus
Philipp Hofmann. - In Nastätten zieht der
Conditor Jakob Preus (--) mit
seiner vom zweiten Häuschen in der Kirchgasse rechter
Hand in die Brühlstrasse 6 in die Weinwirtschaft seines
Vaters Gasthaus Preus. - In Boppard meldet die
Tageszeitung Bopparder Zeitung, dass die Adler
Brauerei bankrott ist. - In Kaub erhält der im Vorjahr
entmündigte Militär a la suite und in Venedig geborene
Herzogssohn Heinrich
Borwin von Mecklenburg Schwerin (St)
(24), dessen
Eltern bereits drei Jahre zuvor entmündigt worden sind, die Burg Gutenfels. - In
Dausenau beginnt man das Alte Rathaus, das als Scheune
genutzt wird, zu renovieren, was zwei Jahre dauert.
1908 Der
klingelbacher Schullehrersohn Otto Klein (--)
verarbeitet als Dichter Nielk Themen aus der
Region Katzenelnbogen, Klingelbach, Allendorf und
Einrich in drei Gedichtsbänden For´n Kreizer
Allerhand! - In Klingelbach wird der schönborner
Schullehrer August Herold (--)
neuer Schullehrer. - In Holzhausen an der Haide wird ein
Turn- und Sportverein gegründet. Geturnt wird im Saal
des Gasthauses Römerkastell von Philipp Fuhr,
einem Mitbegründer. - In Dehrn führt die Kleinbahn
Kerkerbachbahn bis Mengerskirchen, was sich finanziell
nie lohnt. - In Rückershausen baut die Firma Nissen eine
Wasserleitung. - In Nastätten eröffnet Paul Spindler
eine mechanische Weberei in der Paul Spindler Straße mit
50 Personen und 84 Webstühlen um ganzseidene
stranggefärbte Damenkleiderstoffe herzustellen. - In
Nastätten eröffnet der frankfurt Ingenieur Heil (--)
eine Steinkohlen-Gasanstalt und baut ein
Rohrleitungssystem auf, das auch die
Petroleumstraßenlampen durch Gaslampen ersetzt. - In
Nastätten staut der Sportverein den Heubach und eröffnet
eine Schwimm- und Badesanstalt in der Brückwiese, auf
der eigentlich die Bauern ihre Futterrüben waschen, was
zu Streit führt. Die Eintrittskarte für Erwachsene
kostet 10 Pfennig und Kinder 5 Pfennig, die in den
Geschäften erhältlich sind. - In Dörsdorf wird der
Männergesangsverein Harmonie gegründet. - In Nastätten
wird ein Verein für Leibeserziehung gegründet. - In
Bacharach startet ein vom Wiesbadener Automobilclub
veranstaltetes Bergrennen nach Rheinböllen als Prinz
Heinrich Fahrt, wobei nur Viersitzer Tourenwagen unter
800 kg an den Start gehen dürfen. - Der Urenkel des
Ottomotor Erfinders Nikolaus August Otto
(++), der Stardirigent Herbert von Karajan
wird geboren. - In Bad Ems trifft sich der Frankfurter
Automobil Club, der Koblenzer Automobil Club, der Kölner
Automobil Club und der Wiesbadener Automobil Club. - In
Laurenburg wird in einer privaten Scheune elektrischer
Strom von einem Dynamo produziert, der von einem
Lokomobil angetrieben wird. - Der in Michelbach geborene
neue General Karl Fasbender
(56) wird zum Ritter
geschlagen und damit in den bayerischen Adelsstand
erhoben. - In Berghausen sind durch die Erbteilungen die
landwirtschaftlichen Flächen so zerstückelt, dass die 37
Bauernhöfe durchschnittlich je 56 unregelmäßig verteilte
Äcker und Wiesen zu bestellen haben, auf die sie nur
über benachbarte meist bewirtschaftete Flächen gelangen,
wodurch es schon lange Schäden und Streit gibt. - In
Limburg ist das Herrenbekleidungshaus Vohl&Meyer (20 23 gegenüber) Mieter im
pompösen Großhandelshaus Hülster&Kurtenbach in der
Bahnhofstrasse 6, das im Stil der großstädtischen
Riesenkaufhäuser, wie der frankfurter Kaufhäuser Wronker
und Schneider auf der Zeil mit enggereihten
kathedralenartigen Betonsichtsäulen versehen ist,
zwischen denen es barocke Jugendstildekoelemente und
Scheingeländer auf einer 40 Meter breiten zweistöckigen
Säulenfront gibt. - In Nastätten gibt es ein idyllische
Gartenhäuschen in den Hoster-Gärten, das künstlerisch
mit geometrischen Jugendstilelementen gestaltet ist. -
In Nastätten gibt es einen 8 m hohen Gasbehälter für aus
Steinkohle hergestelltes Gas, der mit Schnörkelspitzen
dekoriert ist, der die neuen angeschlossenen 53
Gaslaternen alias Strassenlaternen versorgt, die die
Petroleumlaternen ersetzen. 20 davon brennen die ganze
Nacht. - In Bad Ems können Kurgäste im Kurpark Esel zum
Reiten mieten. Man benutzt dabei Damensattel. - In
Limburg wird auf Betreiben des limburger Landrat Robert Büchting (47) die Kreissparkasse Limburg
im Landratsamt in der Erbach als Einnahmequelle für den
Kreis gegründet, deren Vorsitzender er wird. Er
behauptet der armen Bevölkerung Sparmöglichkeiten und
Kredite zu verschaffen. - In Holzhausen Haide wird ein
Turn und Sportverein der TuS Holzhausen gegründet. - In
Nassau produziert die Löwenbrauerei mit der
Telefonnummer NASSAU 4 und der Telegrammadresse
LÖWENBRAUEREI NASSAULAHN. helle und dunkle Export Biere
und als Spezialität Deutsch Pilsener. Sie hat eine
eigene Eisfabrik. - In Limburg verkauft Karl Hilf (--) sein Gasthaus Hilf
an der Ecke Schiede/Diezer Strasse 32 (20
24 Parrkplatz) an Bernhard Stahlheber (--),
der es in Gasthaus Zum Hirschen umbenennt.
1907 In
Limburg wird Philipp Haerten (--)
limburger Bürgermeister. - In Freiendiez wird das
Zentralgefängnis erbaut. - In Diez kaufen die Baumeister
Michel und Schäfer und die Baustoffhandlung Gebrüder
Baltzer Automobile bzw Lastkraftwagen. - In Diez kauft
sich der Kreistierarzt Ludwig Werner ein Automobil der
französischen Marke De Dion-Bouton, welches der diezer
Fotograf und Hoffotograf Karl Bender (--)
Bahnhofstrasse 8 ablichtet. Der Chauffeur
Wippermann, der gleichzeitig ein versierter
Automechaniker ist, sitzt vorne im offenen Führerstand
in wetterfester Kleidung. - Die Burg Sauerburg wird
zwangsversteigert und vom in Mainz geborenen Architekt
mit neuem Büro in Frankfurt Karl von Loehr (32), der in Kronberg in einer
Villa wohnt, gekauft. Sein Vater, der Philosoph, mainzer
Weinhändler und wormser Papierindustrieller Ferdinand
von Loehr (63) liegt im
Sterben. - In Singhofen wird das Windrad zur Speisung
des Hochbehälters errichtet. - In Michelbach gibt es das
Hotel Deutsches Haus. - In
Lahnstein kauft der Fregattenkapitän Robert Mischke (28) die Burg Lahneck. - In
Ruppertshausen wird mit dem Bau einer Wasserleitung
begonnen. Das Wasser wird meist direkt in die Küche
geleitet. - In Limburg wird der Limburger Fussball-Club
gegründet. Das erste Spiel findet auf dem Marktplatz
statt. - In Friedrichssegen wird das Wasserkraftwerk
Friedrichssegen für den Betrieb der Grube
Friedrichssegen mit 3 Drehstromgeneratoren von Felten
& Guilleaume-Lahmeyerwerke in Betrieb genommen. - In
Schönborn gib es das Gasthaus Wilhelm Gross. -
In Diez wird das Jugendstil Eckhaus Rosenstrasse 28 /
Wilhelmstrasse 2 erbaut. - In Miehlen gibt man die
Wasserversorgung durch die vier öffentliche Laufbrunnen
und drei öffentliche Pumpbrunnen auf und baut ein
Wasserleitungsnetz auf. - In Nastätten gründet das 18 32
als Kontor für Heimweber gegründete wuppertaler
Unternehmen Halbseidenweberei Kampf & Spindler, ein
Zweigwerk, eine Seidenfabrik, die im Folgejahr als
freistehende Halle nördlich außerhalb des Ortes und
größtes Gebäude (20 23 Aldi und
rückseitiger Parkplatz) der Region eröffnet
und für ihre Arbeiter Werksiedlungen baut. Bis zur
Bahnhhofstrasse gibt es keinerlei Bebauung. Der
danebenfließende Ölsberger Graben dient als Müllplatz. -
In Zollhaus betreibt die Grube Zollhaus des
Schwerindustriellen Friedrich Alfred Krupp
(53), eine Seilbahn, die das
bisher am Barbarastollen auf Pferdefuhrwerken verladene
Erz, direkt zum Bahnhof Zollhaus transportiert. - In
Limburg wird ein Verein für Rasenspiele gegründet. - In
Holzhausen gibt es an der Bäderstrasse an der Kreuzung
B260/B274 das Hotel alias Gasthaus Schmidt und
das Posthalteranwesen Nikolaus August Otto mit markantem
Rundturm als Eckabschluß. Nach Süden gibt es an der
Bäderstrasse noch das Gasthaus Krieger Bäderstrasse
19, daneben das Hotel Römerkastell Bäderstraße
20 und das Postamt Bäderstrasse 24, rechts neben der
Kirche. - In Bad Schwalbach wird das Wohnhaus und
Geschäftshaus Klinkerjugendstilhaus mit großflächigen
geometrischen Formen und Rundbogenfenster und einem
zweistöckigen Erker und geflochtenen
Gusseisenbalkongeländern in der Adolfstrasse 96 erbaut.
- In Nastätten betätigen sich am Amtsgericht in der
Bahnhofstrasse 1 Freiherr Engelbert von Ledebur (--)
als königlicher Amtsgerichtsrat, Eugen Lenz (--) als sein Assessor und
Jakob Sabel (--) aus
Hadamar als Justizwachtmeister. - In Hünfelden Kirberg
eröffnet die evangelische wiesbadener Paulinenstiftung
eine Filiale als Krankenhaus und das Heim Bethesda für
Arme und Hilfsbedürftige alias Innere Mission ein. - In
Weisel übernimmt Max von Harenne (--)
die Apotheke. - In Geilnau wird ein
Trinkwasserleitungsnetz erbaut.
1906 In
Holzhausen an der Haide beginnt die katholische Gemeinde
mit der Abhaltung eines Gottesdienstes ein Mal im Monat,
woraufhin geprüft wird, wie sich das auf den
Kirchenbesuch in Nastätten auswirkt. - Die mainzer
Automobilfirma Josef Göbel erhält die Konzession zur
Eröffnung einer Omnibusverbindung zwischen Wiesbaden,
Schlangenbad, Bad Schwalbach bis Holzhausen an der Haide
und Nastätten, wobei Omnibusse mit 32 PS für 14 bis 16
Personen eingesetzt werden, wie der 58 Jahrgang der
Tageszeitung Der Lahn-Bote mitteilt. - In
Nastätten feiern die jüdischen Eheleute Gustav
Oppenheimer und Sibilia Stern ihre goldene Hochzeit und
stiften 100 Mark zur Verteilung an die Armen. Die
Feierlichkeiten finden im Gasthaus Zur
alten Post Poststrasse 3 statt und der
Gesangsverein Concordia singt ein Ständchen. - In
Limburg wird der in Magdeburg geborene Jurist und
Geheime Regierungsrat Robert Büchting (45) neuer limburger Landrat. -
In Limburg wird ein Briefmarkensammelverein gegründet. -
In Allendorf wird das Grubenfeld Tiefe Gräben erreicht
und dort Eisensteinerz abgebaut. - In Diez wird das
Schulhaus Friedrichstraße 14 fertiggestellt. - In Bad
Ems werden in vielen Hotels Fastnachtsbälle
veranstaltet. Im Hotel Hof von
Holland Lahnstraße 21 gibt es um 15:00 Uhr ein
humoristische Konzert und um 20:00 Uhr einen Maskenball.
Faschingsmützen sind gratis. Man spielt den Gassenhauer
Wissen sie das allerneueste schon?
Müllern seine Alte ist durchgebrannt. Masken
sind ausdrücklich willkommen. Im Hotel Russischer
Hof Römerstrasse 23 gibt es um 16:00 Uhr ein
humoristisches Konzert und abends einen Maskenball. In
Limburg verbietet die Schulordnung den Schülern des
Gymnasiums (20 18 Tilemannschule)
den Besuch von Konditoreien, zwingt die Schüler sogar
außerhalb der Schule zu Gehorsam und bedroht unerlaubte
Schülerverbindungen mit Karzerstrafe. - In Nastätten
wird ein Kleintierzuchtverein für Geflügel, Kaninchen
und Reisetauben gegründet. - In Bad Ems wird ein
Geschichtsverein als Ortsgruppe des Vereins für
Nassauische Altertumskunde Wiesbaden gegündet. - In
Limburg wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In
Freiendiez erhält die Volksschule Friedrichstraße 14
einen Stromanschluß. - In Friedrichssegen wird das
Wasserkraftwerk Friedrichssegen für den Betrieb der
Grube Friedrichssegen mit 3 Drehstromgeneratoren von
Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke mit je 295
Kilowattstunden Strom erbaut. - In Nastätten zieht das
Kaiserliche Postamt und die Fernsprechvermittlung in die
Bahnhofstraße 3 um. - In Burgschwalbach erfährt man vom
Mord am in Burgschwalbach lebenden Hauptmann Max
Edeling, dem namensgeänderten Bruder des SPD
Kaiserattentäters Karl Eduard Nobiling
(+18 87). Seine Witwe Frau
Hauptmann (50) bleibt. - In
Berghausen gibt es das Hotel Faust Bergstraße
3. - In Wellmich bei St Goarshausen ist die
siebenjährigen Renovierung der Burg Maus, die als
einzige Burg im Mittelrheintal nicht von den Franzosen
zerstört wurde, weil sie als trier Burg eine Burg der
Verbündeten war, abgeschlossen. - In Diez stirbt der
ehemalige zu lebenslang verurteilte, aber begnadigte und
freiwillig im Gefängnis als Barbier arbeitende
frankfurter Mörder Michael Keller im diezer Gefängnis. -
Im Goldenen Grund zwischen Limburg und Bad Camberg
gewinnen im gerade fertiggestellten fiktiven Kriegsroman
Schlacht der Zukunft des Militärs Julius
Hoppenstedt (45), deutsche
gegen französische Truppen, nach gleichzeitigem
Einmarsch beider Länder in das jeweils andere, dank
deutscher technologischer Überlegenheit beim Luftkrieg
durch Feindaufklärung und Auswertung in Fesselballons
mit hochauflösenden Kameras und Funkübermittlung der
photographischen Erkenntnisse, die die Franzosen
vergeblich zu stören versuchen, die entscheidende
Schlacht. In dem Roman, der im Folgejahr herauskommt,
tauchen Radfahrerkompanien und Taschentorpedos neben
Maschinengewehren, Haubitzen und neu entwickelten
Brisanzsprengköpfen, die Festungen problemlos zerstören
können, auf. - In Niederwallmenach wird am barocken
teilweise verputzten Wohnhaus Borngasse 8 Zierschiefer
angebracht. - In Bad Ems wird die neobarocke
Rathausfassade in der Römerstrasse 97 im schlichten
Jugendstil abgespeckt. Alle Schnörkel werden entfernt.
Dafür erhalten die beiden Mittelresalitdachlinien
Dreiecksornamentreihen. - In St Goarshausen kann die
langsame Fähre Loreley II wegen des höheren
Schiffsverkehrs und durch den Flußausbau schneller
fließenden Rhein kaum noch gefahrlos zwischen den
Lastkähnen pendeln, weswegen sie durch die
schiffsähnliche Dampfschifffähre Loreley III ersetzt
wird. Für den Transport von Fahrzeugen, Automobilen und
Großvieh wird die 20 Meter lange und 4 Meter breite
eiserne unmotorisierte Fährprahm alias Nähe eingesetzt,
bei der man von Bug bzw Heck auffährt und auf der
anderen Seite wieder herunterfährt und die einfach an
die Fähre angehängt wird. - In Limburg wird in der
Bahnhofstrasse 6 das vergleichsweise übergroße
Textilkaufhaus von Peter Kurtenbach (--)
in Stahlbeton erbaut und mit enggereihten
kathedralenartigen Sichtsäulen versehen, zwischen denen
es barocke Jugendstildekoelemente und Scheingeländer
gibt, was dem Gebäude ein großstädtisches
Erscheinungsbild geben soll. Das Dachgeschoss hat als
Abschluß ein durchgehendes barockes Scheingeländer. - In
Diez feiert der Dienstags-Kegelclub der
Casino-Gesellschaft Karneval. - In Nastätten hat das
kaiserliche Postamt in der Bahnhofstrasse 3 (20
23 Euro Fun Optik) mindestens 12 Mitarbeiter,
10 davon Briefträger in Uniform. Pakete werden mit einem
geschlossenen Pferdekarren ausgeliefert. Die Post wird
von der Nassauischen Kleinbahn angeliefert. Auf dem Dach
befinden sich Funkanlagen für die Telegrafie. - In Bad
Schwalbach wird der Golf Club Langenschwalbach
gegründet. - In Bogel findet man Reste einer römischen
Villa. - In Bogel führt die Hauptstrasse nach St
Goarshausen nicht mehr über Auel, sondern über das
Hasenbachtal entlang der Kleinbahnstrecke über die
befestigte Strasse. - In Nastätten ist das Kaiser
Wilhelm Heim ehemaliges Barockschloß Sohlern Borngasse
12 im ersten Stock vom Putz befreit worden und ein
unspektakuläres Sichtfachwerk freigelgt. Ebenso das am
Eingang zum Anwesen befindliche Schmuckfachwerkhaus
Kreiskrankenhaus (20 23
Evangelische Diakonie) Borngasse 14a. - In
Nastätten zieht das Postamt wegen Platzmangels vom roten
Backsteinhaus Rheinstrasse 16, das dem holzhausener
Unternehmer Krieger gehört und in dem auch der Sattler
Anton Heidecker (--) arbeitet,
in die ebenfalls gemietete Schweizerhausfachwerkvilla in
der Bahnhofstrasse 3. wo auch die
Telefonvermittlungsstelle erweitert wird. - In Nastätten
wird hinter dem Sohlern Hof ein Kinderheim für
erholungsbedürftige Kinder und ein Isolierhaus des
Kreiskrankenhausen für ansteckende Fälle erbaut. Das
Kinderheim bietet mehr als 40 armen Kindern aus dem
Kreis ungeachtet der Konfession und des Standes von 4
bis 14 bei Mädchen und 15 Jahren bei Jungen eine 28
tägige Soolbadkur oder andere ärztlich verordnete Kuren
zu einem Tagessatz von 1,10 Mark an. Wer von weiter
anreisst bezahlt etwas 1.60 Mark. Mitgebrachtes
Taschengeld muss bei der Oberin abgeliefert werden und
wer sich nicht an die strenge Hausordnung hält wird
rausgeworfen. Wer ansteckend an Fieber erkrankt ist, ein
besonderes Augenleiden, Epilepsie, Idiotie oder
Lungenschwindsucht hat wird ebenso wie Bettnässer nicht
angenommen. Die Badekur findet in einem schmucklosen
Badezimmer mit zwei kleinen Fenstern mit Betonboden
statt, wo man die Kinder in acht halbierte große 1 Meter
hohen Weinbottiche mit warmem Wasser setzt. - In
Rennerod kommt letztmals eine Postkutsche aus Herborn
an. - In Kaub wird der Bahnbeamte Hermann Klein als
Sohn des Postbeamten xxx (--) geboren. - In Solms
Oberbiel verkauft Fürst xxx von Solms Braunfels
(St)
(--) sein ehemaligen
Tagebau Grubenfeld Fortuna, das seit 19 00 auch ein
Bergwerkbetreibt, an der Bergbauindustriellen Friedrich Alfred Krupp
(52), der das Eisenerz bei
Buderus in Wetzlar verhüttet und zu Roheisen
verarbeitet.
1905
Limburg hat 9.917 Einwohner, Bad Ems hat 6.791
Einwohner, Bad Schwalbach hat 2.836 Einwohner, davon 145
Juden, Elz hat 2.827 Einwohner, Bacharach hat 2.859
Einwohner, Nastätten hat 1.671 Einwohner, Katzenelnbogen
hat 1.116 Einwohner und Laufenselden hat 984 Einwohner,
davon 53 Juden und Obertiefenbach hat nur noch 300
Einwohner, darunter 266 Protestanten, 30 Katholiken und
4 Juden mit 21 Pferden, 309 Rindern und 242 Schweinen. -
In Hahnstätten vereinigt der Schwerindustrielle Friedrich Alfred Krupp
(51), über seine Friedrich
Krupp AG 19 Gruben unter dem Namen Zollhaus. - In Strüth
beziehen katholische Dernbacher Schwestern das Kloster
Schönau. - In Holzhausen an der Haide übernachtet
anläßlich des Kaisermanövers Prinz Max von Baden (St) (38)
im alten Pfarrhaus. - In Limburg verkauft Joseph Heppel
die Blech- und Emballagenabrik an Friedrich Obenauer,
Albrecht Obenauer und Carl Deidesheimer, die sie in
Blechwarenfabrik Limburg umbenennen. - In Bad Ems macht
der belgische König Leopold II von Sachsen
Gotha und Gotha (St) (76)
eine Kur. - In Katzenelnbogen übernimmt der
Schwiegersohn Arzt Otto Wolff (38),
die Privat-Nervenheilanstalt Katzenelnbogen. - In
Katzenelnbogen steigt Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) während des
Kaisermanövers im Hotel Bremser (20
17 Naspa) ab. - In Katzenelnbogen bekommt das
Hotel Bremser (20 17
Naspa) später Untertalstrasse 3 sein Telefon
mit der Telefonnummer KATZENELNBOGEN 1, wofür ein
eigenes Fernsprechamt in Katzenelnbogen eingerichtet
wird. - In Holzhausen steigt Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) während des
Kaisermanövers im der Poststation von Nikolaus August
Otto ab und nächtigt im luxuriösen Staatszimmer mit
roten Samttapeten. - Die Tageszeitung Emser und
Diezer Zeitung meldet: Die Telegraphenlinie von
Nassau nach Singhofen wird bis Holzhausen ausgebaut. -
In Holzhausen eröffnet der wiesbadener Chemiker Köster
die Großmolkerei Römerkastell. Die Milch aus
Mittelfischbach, Oberfischbach, Reitter, Berndroth und
Buch wird mit dem Pferdefuhrwerk angefahren,
Martennroth, Greenroth, Egenroth u.a. bis Laufenselden
mit Lastkraftwagen. Die Molkerei Römerkastell stellt
Trinkmilch, Butter, Schichtkäse, Quark, Sahne und
Buttermilch her. - Zum Unterlahnkreis gehören von Ost
nach West: Burgschwalbach, Diez, Nentershausen
Katzenelnbogen, Laurenburg, Holzappel, Singhofen,
Nassau, Bad Ems und Lahnstein mit Kreisstadt Diez. - Zum
xxx Kreis gehören: Nastätten, Miehlen, Kaub, St
Goarshausen und Braubach mit Kreisstadt St Goarshausen.
- Zum Untertaunuskreis gehören: Idstein, Hohenstein,
Laufenselden und Bad Schwalbach mit Kreisstadt Bad
Schwalbach. - In Ruppertshofen wird ein
Kaisermanöver-Gedenkstein aufgestellt und eine Eiche
gepflanzt. - In Bad Schwalbach wird die Königliche
Moorbadeanstalt eröffnet. - In Diez gibt es eine
Infanterie Kaserne (20 17 Wilhelm
von Nassau Park). - In Nastätten wird das
Kreiskrankenhaus im Schmuckfachwerkhaus Borngasse 14a (20 23 Evangelsische Diakonie) eröffnet,
das vom Kreis St Goarshausen betrieben wird. - In
Limburg wird der Brückenzoll abgeschafft, den der
Gastwirt Heinrich Priester, Gasthaus Priester,
Westerwaldstraße 10 innehat. - In Nassau wird mit dem
Kauf der Brauerei Winterwerb Obertal 9 die Nassauer
Löwenbrauerei gegründet. - In Bad Ems hat das Hotel und
königliche Kurhaus Vier
Jahreszeiten Römerstraße 5
alkalisch-muriatische Thermen. Hotelgäste haben 7 Tage
kurtaxfreien Aufenthalt. - In Bad Ems gibt es dreimal
täglich Kurkonzert, jährlich eine Kaiserregatta,
Feuerwerke, Bäderleibeleuchtung alias Bäderfelsen und
Gartenfeste für 10.000 Kurgäste und 12.000 Tagesgäste
oder Passanten. - In Mudershausen ist der Barbarastollen
900 Meter lang. - In Dausenau gibt es das Gasthaus Zum Lahntal. - In Laufenselden
gibt es das Gasthaus Wilhelm Pulch
und das Gasthaus August Beisiegel.
- In Bad Ems wird die Hohenzollernpromenade angelegt. -
In Katzenelnbogen schafft die Freiwillige Feuerwehr ein
zweitoniges Signalhorn an. - In Katzenelnbogen ist J
Ohlemacher Briefträger. - In Bad Schwalbach wird für
eine halbe Million Mark das mit modernster Technik
ausgestattete königliche Moorbadehaus im Jugendstil mit
Marmor, mettlacher villeroy & boch Fliesen und
Terrazzo in der Parkstraße 11 eröffnet. Es gibt zwei
Flure mit je zehn Badezellen, Umkleide und Ruhekabinen.
Die Badezellen sind leer. Es werden fertig befüllte
Holzwannen mit einer auf 42 Grad Celsius erwärmten Masse
aus Torf und Quellwasser vom Adelheidbrunnen aus der
rückseitigen Moorküche hineingeschoben. Jeder Gast
verwendet sein Moorbad mehrfach bis zu seiner Abreise. -
In Dörsdorf hält Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) mit seiner Frau
Prinzessin Auguste
Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg
Augustenburg (St) (47)
, Kronprinz Eitel, Prinz Heinrich, Prinz Albrecht von
Braunschweig, Prinz Leopold von Bayern ua vor dem
Pfarrhaus zu einem Fototermin während des
Kaisermanövers. Danach beobachten sie die simulierten
Kämpfe um das Dorf Dörsdorf mit hunderten Kanonen vom
Galgenkippel oberhalb des Dorfes aus. Ihr Frühstück
nehmen sie am Schindkaut ein. Der dörsdorfer Wirtssohn
Meyer darf das Pferd des Kaisers halten. - In Dörsdorf
wird eine Molkerei gegründet, die Butter, Handkäse und
Quark herstellt und wobei nach Fettgehalt abgerechnet
wird. Die anfallende Magermilch wird an die Bauern
zurückgegeben. - In St Goarshausen zieht der ständige
Sekretär der Königlichen Akademie der Künste Berlin
und Privatgelehrte Baron Wolfgang
von Oettingen (46) in
die Burg
Reichenberg und wohnt dort noch vier Jahre. - In
Wiesbaden wird der 5 m hohe, 5 m breite und 2.700 m
lange Salzbachkanal 7 m unter der Wilhelmstraße gebaut,
der bei Trockenheit Rambach und Schwarzbach vom
Schmutzwasser zur Kläranlage getrennt in einer eigenen
Rinne abführt, was zwei Jahre dauert. - In Lollschied
wird ein Wasserleitungsnetz gebaut. - In Steinsberg wird
ein Wasserleitungsnetz gebaut. - In Mudershausen gibt es
den Kriegerverein Kaisertreu. - In Diez gibt es die
Brauerei Birlenbach. - In Limburg verkauft der
Mechaniker Gottfried Schäfer (--)
in der Frankfurterstrasse 5 Nähmaschinen und
Fahrräder, Acetylenlaternen, Calciumcarbid, Räder,
Motoren für Fahrräder, aber auch Motorräder und
Motorwagen alias Automobile in den neuesten Modellen,
für die er eine eigene Reparaturwerkstatt betreibt. - In
Nastätten fährt der Arzt Kathrein (--)
ein viersitziges Opel Automobil. - In Nastätten wird
Schwalmer natürliches Mineralwasser als Rinones Higado
bis nach Buenos Aires in 1 Liter Glasflaschen verkauft,
wobei 20 Flaschen 27 $ kosten. - Bad Ems hat mindestens
255 Telefonanschlüsse. - Limburg hat mindestens 238
Telefonanschlüsse. - In Limburg gibt es die Wäscherei
Schneeweiß neben Roßmarkt 21, bei der man Kleidung
reinigen lassen kann und die gleichzeitig eine
Badeanstalt mit Wannenbädern und Brausen ist.
Wannenbäder gibt es zu jeder Tageszeit für die 1. Klasse
für 50 Pfennig und für die 2. Klasse für 30 Pfennig
inklusive Handtuch und Seife. - In Limburg wird der 36.
Jahrgang der Zeitung Nassauer Bote mit
illustriertem Unterhaltungsblatt und Beilagen bei der
Limburger Vereinsdruckerei unter Redakteur Heinrich
Herkenrath (--) in der
Diezer Strasse 17 mit der Telefonnummer LIMBURG 8
gedruckt, wo auch die Expedition ist. Dazu gibt es die
kostenloen Beilagen. - In Limburg wird der Brückenzoll
abgeschafft. - In Diez wird die Diezer Gasbeleuchtungs
Gesellschaft liquidiert. - In Diez gibt es die Brauerei
Birlenbach, die von Karl Birlenbach (--)
und Hermann Birlenbach (--)
betrieben wird. - In Diez gibt es den
Vorschußverein eGmbH später Volksbank, dessen Direktor
der Ingenieur Gustav Münch (--) ist.
- In Balduinstein gibt es die Marmorwerke Guido Krebs (--). - In Diez gibt es die
Städtische Fluß Badeanstalt. - In St Goarshausen setzt
der Fährmann Jakob Menges mit der Fähre Loreley II
Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) mit Gattin, Kronprinz
und Gefolge nach St Goar über. Sein Automobil wird auf
einer angehängten Nähe ohne eigenen Antrieb von seinem
Sohn Felix Menges (--) begleitet.
- In Nastätten sind die Geschäfte des Vorschußverein
Diez später Vereinsbank später Volksbank so angewachsen,
daß die Wohnung des Kassierers nicht mehr ausreicht und
das Haus Unterstrasse 12 erworben wird. - In Bad Ems
wird die Neuquelle (19 07
Quellenturm) gefasst, wofür eine sehr große
Grube ausgehoben werden muss, auf der aber erst zwei
Jahre später der Quellenturm erbaut wird. - In der
Landwirtschaft beginnt man Sämaschinen einzusetzen. - In
Herold erhält Fräulein Johanette Gemmer eine
Bildpostkarte mit dem Kaiserpaar vor dem Dom in Bari,
die 5 Pfennig Porto kostet aus Mainz, die im Postamt
Katzenelnbogen Einrichstrasse 1 (20
23 Foto Ecke) abgestempelt und von dort
ausgetragen wird.
- In Nastätten eröffnet der private Vorschuß und
Kreditverein Nastätten eine stationäre Sparkasse als
Konkurrenz zur Nassauischen Sparkasse und nimmt
Spareinlagen von 1 bis 1000 Mark an, die zu 3,33 %
verzinst werden. - In Nastätten wird das 30.
Gauturnfest veranstaltet. - Die in Singhofen geborene
singhofener Posthaltertochter und schweriner
Hofsängerin Minna Minor-Alken (45) stirbt in Schwerin. - In
Singhofen werden zahlreiche Feuerstellen und
Keramikscherben bei der ehemaligen Fluchtburg Alte
Burg am Mühlbach zwischen Singhofen und Dornholzhausen
gefunden. - In Balduinstein wird in der Bahnhofstrasse
15 das villenartige
Rathaus erbaut, das zT mit Schmuckfachwerk verziert
wird.
- In Kirberg wird im Bergbaustollen Berglust
direkt um den Ort Kirberg herum gelegen, in den
Stollen Emil und Elisabetha im Süden und im Stollen Leidenberg
im Norden Eisenerz abgebaut.
- In Hünfelden Ohren wird im Bergwerksstollen Ludwig
östlich von Eisensegen, im östlichen Bergwerkstollen
Mathias und im südlich gelegenen Stollen Wersch
Eisenerz abgebaut. - In Zollhaus benennt das
Bergbaunternehmen des Bergbauindustriellen Friedrich Alfred Krupp
(51)
die 18 97 erworben 19 Grubenfelder zwischen Zollhaus
und Katzenelnbogen mit einer Gesamtgröße von
26 qkm in Grube Zollhaus um. - In Mudershausen wird
ein Kriegerverein gegründet.
1904 In
Nastätten wird eine für den Kreis besonders prächtige
Synagoge erbaut. - In Katzenelnbogen tritt vor dem Hotel
Bremser (20 17 Naspa)
ein Zirkus mit der Seiltänzerin Rosa und dem
Zirkusdirektor Clown Clohn unter freiem Himmel auf. Die
beiden haben zwei Pferde und ein Packgaul, der die
Habseligkeiten zieht. - In Holzhausen erbaut Adolf
Bremser das Hotel Haidegasthof Schneider (20 17 Haidegasthof) Bäderstraße
43 anstelle der Eisenbahnstation, die in Form einer
Wellblechhütte besteht. Die Fahrkarten kauft man im
Hotel Haidegasthof Schneider (20
17 Haidegasthof). - Die Nassauische Kleinbahn
befördert ein Jahr nach der Fertigstellung täglich ein
Maximum von rund 200.000 Personen. - In Nastätten wird
eine Synagoge Ecke Rheintrasse/Brühlstrasse eröffnet. -
In Kaub wird eine Straßenbeleuchtung mit Azetylengas
eingerichet. - In Cramberg kauft Balduin Hergenhahn (--) die staatliche Domäne
Habenscheid. - In Strüth beziehen die katholischen
Dernbacher Schwestern das Kloster Schönau. - In
Mudershausen wird im Barbarastollen begonnen Eisenerz
industriell abzubauen. - In Holzappel zieht die Brauerei
Kuhn um. - In Frücht gibt es das Gasthaus Zum
Schweizerthal. Ihr Besitzer Rinker führt auch
eine Specereienwarenhandlung. - In Limburg wirbt der
Gastwirt Heinrich Priester (--),
Gasthaus Priester, Westerwaldstraße 10 mit
einem Orchestrion mit Kinematograf. - In Katzenelnbogen
ist Stauch (--) Bürgermeister.
Das katzenelnbogener Bürgermeisteramt ist bei ihm
zuhause, - In Katzenelnbogen wird im Hotel Bremser
(20 17 Naspa) die
Freiwillige Feuerwehr gegründet. Ferdinand Thorn (--) wird Spritzenmeister und
Zeugwart. Der katzenelnbogener Polizeidiener Balzer wird
Vereinsdiener. - In Limburg gibt es die Brauerei Josef
Busch , die helles Bier
nach Pilsner Art und dunkles Bier nach Münchner Art
verkauft. Sie hat Depots in Wiesbaden, Bad Ems, Miehlen,
Wirges, Westerburg und Hacheneburg. - In Nassau gibt es
das Hotel-Restaurant Zum Hubertussaal vom
international erfahrenen Küchenchef August Noak, wo
Nassauer Unionsbräu Bier ausgeschenkt wird mit Zimmer
mit Frühstück ab 2 Mark, Pension ab 4 Mark und das Hotel
Belle-Vue Bezirksstrasse 6 mit großen
Gesellschaftssälen. Man spricht auch französisch. - In
Diez gibt es das Hotel Victoria mit Bad mit
der Telefonnummer 20. Es hat einen Hausdiener direkt am
Bahnhof und einen Garten mit Kegelbahn und das Hotel Hof
von Holland mit der Telefonnummer 35, 3 Minuten
vom Bahnhof, ist neu renoviert. Es werden hiesige
Moselweine und helles und dunkles Bier verkauft. Es ist
eine Radfahrerstation. Besitzer ist Karl Hautzel. - In
Limburg ist das Hotel Zur Alten Post in der
Bahnhofstrasse 11 mit der Telefonnummer 17. Es gibt
Billard und eine Gästetafel ab 12:30 Uhr für 1 Mark 25
Pfennig, wo es à la carte rund um die Uhr und einen
großen Saal mit Theaterbühne und einen Garten mit
Kegelbahn von Inhaber Ernst Bielefeld gibt und das
Hotel-Restaurant Zur Stadt Wiesbaden von Josef
Dillmann (--) in der Obere
Grabenstrasse I mit der Telefonnummer 5. Es wird Bier
der Brauerei Busch, hochfeines Lager-Bier und Exportbier
ausgeschänkt. - In Miehlen gibt es das Hotel-Restaurant
Früh in der Nähe des Bahnhofs. Spezialität:
Lebendige Forellen Pension ab 3 Mark. Besitzer ist E
Früh (--) . - In Bad Ems
gibt es das Hotel-Restaurant Adler mit
Weinstube und Bodega gegenüber dem Kursaal, das Promenadenhotel
gegenüber der steinernen Brücke. Es gibt Münchner und
Pilsner Bier vom Fass. Besitzer ist Albert Ludwig (--), das Hotel Zur Stadt
Wiesbaden von C Deller, das Hotel Hermes
mit Billardzimmer, Kegelbahn, Stallung und Remise von W
Hermes, das Hotel Zum Löwen mit der
Telefonnummer 26 im Steinernen Haus von Heinrich
Linkenbach (--) mit 40
neuzeitlich eingerichteten Zimmern. Es gibt elektrisches
Licht und es ist das ganze Jahr geöffnet, das gerade
renovierte Hotel Römerbad als Hotel 1. Ranges.
Es gibt Inhalation und Bäder im Haus Elektrisches Licht
und Personen-Aufzüge von Carl Rücker (--)
und das Hotel Englischer Hof mit eigener
Automobil-Remise, Personen-Aufzug und elektrischem Licht
und eigenem Omnibus am Bahnhof von F Schmitt (--).
- In Limburg gibt es die Erste Limburger Möbel-Fabrik
mit Dampfbetrieb mit der Telefonnummer 36.
Ausstellungsräume sind in der Diezerstrasse 10. - In
Freiendiez baut die aachener Baugesellschaft für
Elektrische Anlagen System Garbe-Lahmeyer mit Sitz in
Wiesbaden ein kleines Wasserkraftwerk an der Aar in der
Mühle von Karl Wagner (--) Aarstraße
30, der ehemaligen freiendiezer Papiermühle ein, wodurch
man Strom mit 220 Volt produziert und es in Freiendiez
eine Straßenbeleuchtung gibt, in Diez nicht. Zur
Stützung des Stromnetzes und dient eine Batterie und bei
Wassermangel eine Dampfmaschine. - In Burgschwalbach
trennt sich der Kriegerverein vom Gesangsverein Fidelio
ab. - In Nastätten baut Georg Kern in der Brühl am
Mühlbach unmittelbach am Bahnhof eine große Badeanstalt.
Eintritt kostet 20 Pfennig. Eintrittskarten gibt es im
Bahnhof. - In Lahnstein meldet die Tageszeitung Lahnsteiner
Tageblatt den 3. Unfall bei der
Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn innerhalb 8
Tagen, was aber niemanden mehr wundert. - In Limburg
passieren die Teilnehmer des Automobilrennens Gordon
Bennett Cup von Weilburg kommend den Kontrollpunkt auf
der Meil, passieren die steinerne Brücke und fahren
Richtung Kirberg weiter. Es gewinnt nach knapp 6 Stunden
der Franzose Leon Thery
(25) auf einem Richard Brasier Rennwagen. - In
Limburg erbaut die Brauerei Busch ihren Eiskeller alias
Eishaus Busch in der Frankfurter Strasse 47, der wenige
Jahre später zum Heustadel für die Brauereipferde
aufgestockt wird. - In Hausen über Balduinstein wird die
Villa Haus Schwalbenstein erbaut und mit einem Park
umgeben. - In Limburg wird in der Werner Senger Strasse
27 ein Jugendstilhaus erbaut. - In St Goarshausen wird
auf Postkarten die Burg Maus als Burg Thurnberg über
Welmich bezeichnet. - In Bad Ems wird an der
Kirchgasse und der Marktstrasse die Südwestecke des
römischen Kastells ausgegraben. - In Ergeshausen
erbaut Wilhelm Greuling (--) einen
Kolonialwarenladen am Ortsrand Ortsstrasse 20 mit
Jugendstilelementen. - In Nastätten wird im ehemaligen
Barockgarten von Schloß Sohlern Borngasse 12 das neue
nastättener Krankenhaus Borngasse 14 erbaut, wobei man
die Scheune abreist und mit den vorhandenen und neuen
Balken ein dreistöckiges Schmuckfachwerkhaus mit
Mansardendach erbaut um dort auch Siechen
unterzubringen.
1903 In
Nastätten fährt die Schmalspureisenbahn Nassauische
Kleinbahn über Miehlen bis zum Bahnhof Braubach und dort
neben der Staatsbahn am Rheinufer bis Oberlahnstein. -
In Limburg wird die neuerbaute Synagoge Untere Schiede
27 (20 17 gegenüber Landgericht)
bezogen, nachdem die Synagoge im Erbacher Hof In der
Erbach 2 aufgelöst wurde. - In Katzenelnbogen gibt es
einen Turnverein. - In Klingelbach beginnt der Schmied
Justi mit einer Dampfmaschine mit dem Lohndreschen. - In
Holzhausen übernimmt die Nassauische Kleinbahn die
Briefbeförderung, weshalb der Postillon Friedrich
Butzbach (--) zum
Landbriefträger degradiert wird. - In Holzhausen an der
Heide wird wegen Streitigkeiten untereinander ein
zweiter Krieger- und Militärverein gegründet und sogar
über einen dritten nachgedacht. - In Ruppertshofen
erhalten die Juden die Erlaubnis den Schulsaal für
jüdischen Unterricht zu nutzen, obwohl sie eine eigene
Synagoge haben. - In Limburg werden am aus der Höhere
Bürgerschule hervorgegangenen Gymnasium erste
Abiturprüfungen abgelegt. - In Bad Ems wird das
Kraftwerkshaus des Emser Blei & Silberwerk (20
17 Naspa) fertiggestellt. - In Diez gibt es das
Etablissement Zum Heidelberger Fass, ein
Gasthof mit Saal und Biergarten. - In Bad Ems kommt es
am Quellensattel hinter der Römerstrasse zu Felsstürzen,
weshalb es zu aufwändigen Sicherungsmaßnahmen kommt. -
In Klingelbach wird die neue Wasserleitung nach
einjähriger Bauzeit fertiggestellt. - In Limburg gibt es
in der Handelsschule alias Marienschule in der
Graupfortengasse einen eigenen Schreibmaschinensaal. -
Die Tageszeitung Lahnsteiner Tageblatt veröffentlicht
einen Fahrplan der Eisenbahn Nassauische Kleinbahn, die
ua in Zollhaus um 05:30 Uhr in Zollhaus abfährt und in
Katzenelnbogen um 06:06 Uhr bei einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 13 km/h und in
Nastätten mit 14 km/h um 07:05 Uhr ankommt. In Nastätten
fährt sie ua um 08:15 Uhr ab und kommt in Oberlahnstein
um 10:17 Uhr an. Ein Fahrplan kostet 20 Pfennig. - In
Balduinstein steht im Barockgarten im Waldecker Hof
unterhalb der Burg Schaumburg ein kunstvoller
Gartenpavillon für die hochherrschaftlichen Gäste. - In
Braubach entkoppeln sich am Bahnhof Silberhütte zwei
Personenreisewagen vom Frühzug der Nassauischen
Kleinbahn nach Nastätten und rollen mit 50 Personen
ungebremst den Berg hinunter. Zwei Personen springen ab
und verletzen sich dabei. Der Rest rollt noch durch den
Bahnhof Braubach und kommt dann zum Stehen. - In Bad Ems
gibt es das Hotel Schloss Langenau
(Canisiushaus) in der Gartenstraße 4 mit einer riesigen
Gartenanlage, zwei Springbrunnen, Kolonnaden und
Wandelhallen. - In Katzenelnbogen ist der Lehrer Emil
Hild Mitglied des Turnverein Katzenelnbogen. - Der
Besitzer der Burgen Maus bei St Goarshausen, Gutenberg
bei Kaub, Mildenburg bei Miltenberg im Spessart, der in
Rüdesheim geborene Privatgelehrte Wilhelm Conrady (74), stirbt. - In Diez wird im
diezer Gefängnis der ehemalige zu lebenslang
verurteilte, begnadigte und freiwillig im Gefängnis als
Barbier arbeitende frankfurter Mörder Michael Keller,
der nie gestand, ein Medienstar, weil die amerikanische
Zeitung Indiana Tribune in als Justizopfer darstellt. -
In Nassau wird der Mittelrheinzeitungsgeschäftsführer
Walterpeter Twer geboren.
- Prinzessin Hildegard von Hanau Schaumburg
(St)
(--) wird
in Söcking am Starnberger See als Tochter von Prinz
Friedrich von Hanau Schaumburg
(St) (--) geboren.
- In Diez wird die Jugendstil Villa Andrea
Lorenzstrasse 2 gegenüber dem Bahnhof erbaut. -
In Katzenelnbogen wird das Forsthaus Bahnhofstraße 25 erbaut.
- In Miehlen werden auf den ehemaligen römischen
Gutshöfen Keramikscherben gefunden. - In Niederneisen
wird Johannes Mohr Bürgermeister, was er 6 Jahre bleibt.
- In St Goarshausen wird die bereits 19 03 erbaute 34
Meter lange und 10 Meter breite mit zwei 50 PS
Dampfmaschine ausgerüstete offene Fähre Loreley
IV mit 130 cm Tiefgang in Dienst gestellt. -
In Pohl findet das Reichslimeskommissionsmitglied Ernst
Fabricius (22) mit seiner
Grabungsgruppe am Ortsrand Gebäudereste vom römischen
Kleinkastell Pohl. - In Bad Ems wird die Spießer Martini
Kirmes eingeführt. - In St Goarshausen, wo es außerhalb
der Altstadt kein sichtbares Fachwerk gibt, eröffnet die
Nassauische Kleinbahn den letzten Teilabschnitt
Hasenbach~St Goarshausen Lorelybahnhof von Nastätten
kommend mit einem neuerbauten Kleinbahnhof mit sparsamen
Schweizerhaus Fachwerk, das unverputzt mit roten
Klinkersteinen gefüllt ist, aber mit angebautem
Achteckeckturm mit Spitzdach in der Professor Müller
Strasse 3, der nun auf das völlig aus Klinkersteinen
erbaute Fährmannsgasthaus alias Hotel Rheinischer
Hof die Sicht verdeckt. Auf den Rangiergleisen vor
dem Staatsbahnhof am Ende der Bahnhofstrasse an der
Kreuzung B42/B274 müssen die Güter umständlich umgeladen
werden, weil die Kleinbahn nur eine Spurweite von 1 m
hat. Die Kleinbahn wird mit dem Hasenbach unter den
Gleisen der Staatsbahn, der Bahnhofstrasse und unter den
Hotels (22 23 ördlichen
Teil des Hotel Colonius) in einem Tunnel
hindurchgeführt, wobei die Kleinbahn auf die spätere
Heinrich Heine Strasse (20 23) abbiegt.
Der Strassenverkehr aus dem Hasenbachtal überquert bei
den Eisenbahnschranken (20 23) die
Staatsbahn, biegt auf der Bahnhofstrasse nach Norden ab
und wird um die Hotels an der Stelle der späteren
Einfahrt zum Parkplatz (22 23) zur Heinrich Heine Strasse
alias Promenadenstrasse neben den Kleinbahngleisen und
nach Norden zum Kleinbahnhof geführt. Der Parkplatz
bildet noch das Rheinufer. - In Nastätten übernimmt der
Bäcker Jakob Preus (--) als Pächter das zweite
Haus rechts in der Kirchgasse (20
23 Hinterhaus Ernstings Family Römerstrasse 45) bekannt
als Gasthaus Haxel. - In Nastätten verkauft
Georg Frank (--) sein drei
Jahre zuvor erbautes Rheinhotel (20
23 Grünanlage Brückwiesborn am Kreisel) mit
schönen Zimmern mit einer prächtigen Aussicht an Adolf
Lang (--). - In St Goar
malt der Landschaftsmaler Oswald
Achenbach (76) das
Ölgemälde Die Loreley.
1902
Wirtschaftskrise. - In Nastätten eröffnet die
Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn den
Streckenabschnitt Miehlen~Silberhütte, womit die Strecke
von Nastätten bis kurz vor Braubach befahrbar ist. - In
Diez wird die private Gasbeleuchtungsgesellschaft von
der Stadt Diez übernommen. Es werden 152.000 cbm Gas
hergestellt. Es gibt 450 Zähler. Leuchtgas kostet 20
Pfennig pro qm und Kochgas und Heizgas kosten 15 Pfennig
pro cbm. - In Holzhausen an der Haide wird nach
vierjährigem Streit statt einer katholischen Kirche eine
katholische Kapelle erbaut. Da die katholische Gemeinde
zu klein ist, gibt es keinen eigenen Pfarrer. - In
Balduinstein kommt die in Den Haag geborene
niederländische Königin Wilhelmina von Nassau
Oranien (St) (22)
und ihr Prinzgemahl Herzog Prinz Heinrich
von Mecklenburg (St) (26)
im Sommer auf Schloß Schaumburg zu Besuch. - In Diez
verkauft der Uhrmacher und Goldarbeiter August Mies,
weil es kein öffentliches Stromnetz gibt, elektrische
Hausklingeln mit eigener Batterie, sowie elektrische
Taschenlampen und Hauslaternen. - In Nastätten wird eine
neue Wasserleitung mit Hausanschlüssen in Betrieb
genommen und liefert Trinkwasser für 25 Pfennig/cbm.
- In Bettendorf wird im zerstörten Römerkastell
Pfarrhofen von Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission
Hans Lehner
(36) der erste der beiden
Türme entdeckt. - In Nastätten eröffnet der
Schwiegersohn Georg Michel des Hotel Oranien
Besitzers Wilhelm Debus die neueröffnete Bahnhofsgaststätte
der Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn. - In
Laurenburg bewirtschaftet die Witwe von Carl Bingel das
Gasthaus Zur Laurenburg in der Hauptstraße 7.
- In Hadamar wird der lindenholzhausener Bauernsohn,
römische Jesuit und spätere limburger Bischof Antonius Hilfrich (26). für 10 Jahre Leiter des
Konvikts, in dem er selbst Schüler war. - In Rüdesheim
Aulhausen wird das St Vincenzstift als
Diözesan-Idiotenanstalt vom Diözesanknabenheim
Marienheim bei Dernbach abgespalten, wodurch der
katholische Pfarrer Faxel Anstaltsdirektor wird. - In
Koblenz wird der Coblenzer Autommobil Club gegründet.
Protektor ist Fürst xxx von Wied (St)
(--). - In
Schönborn wird ein Wasserleitungsnetz erbaut. - In
Limburg wird in der Werner Senger Strasse 11 ein
Jugendstilhaus erbaut, das einen Balkon vor einer runden
Loggia hat. - In Nastätten gibt es eine einklässige
Volksschule mit dem ziemlich strengen und gefürchteten
Lehrer Merkelbach (--), der
regelmäßig die Schüler mit dem Stock oder der Hand
verprügelt, zu deren Exekutionen er sogar die
Kirchenglocke missbraucht, obwohl sie eigentlich nur
einmal zum Schulbeginn läuten darf. Schulunterricht ist
von 07:00 bis 11:00 und 13:00 bis 15:00 Uhr. - In
Nastätten macht der st goarshausener Fotograf Usinger
Fotos, editiert sie und verkauft sie als
Mehrbildansichtskarten. Eine Postansichtskarte von
Nastätten zeigt das Kreiskrankenhaus Borngasse 14A mit
freigelegtem einfachen Fachwerk, das Kaiser Wilhelm
Heim, das nicht als Armenhaus bezeichnet wird, mit
freigelegtem Schmuckfachwerk in der Borngasse 12, das
Isolierhaus mit Schweizerhausfachwerk und das Kinderheim
mit Schweizerhausfachwerk mit weit überstehenden
geschmückten Giebeldächern. - In Nastätten hat das Hotel
Guntrum Römerstasse 50 (20
23 Shopping Meile) einen Veranstaltungssaal mit
einer Empore und einen überdachten Außenbereich. - In
Limburg wird an der mit vielen neuen Villen gesäumten
Flanierstrasse Schiede die etwa vier Jahre alte Villa
Schiede 28 vom Gastronom Friedrich Hochfärber (--)
gekauft und in das luxuriöse Hotel Bayerischer
Hof umfunktioniert, in dem auch Adelige logieren.
1901 In
Limburg wird Joseph Kauter (--)
limburger Bürgermeister. - In Nastätten eröffnet die
Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn den
Streckenabschnitt Lohmühle~Hasenbach bei Reichenberg,
womit die Strecke von Nastätten bis kurz vor St
Goarshausen befahrbar ist. - In Zollhaus eröffnet die
Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn beide
Streckenabschnitte Nastätten~Holzhausen und ein halbes
Jahr später den Rest der Strecke Holzhausen~Bahnhof
Zollhaus, wo sie an die Staatsbahn Diez Bad Schwalbach
Aartaleisenbahn anbinden, aber wegen der verschiedenen
Spurweiten auch an der westlichen Seite der B54 endet.
Die Gleise der Staatsbahnhauptlinie liegen aber östlich
der B54, womit sich die beiden Bahnhöfe gegenüberliegen
und alle Güter, auch Eisenerze, müssen umständlich
umgeladen werden. Während der Kleinbahnbahnhof ein
einstöckiges unscheinbares kleines im
Schweizerhausfachwerkstil erbautes Gebäude (20
23 links neben Tandoori neben dem Bordell später Hotel
Zur Eisenbahn Aarstrasse 208) ist, hat die
Aartalbahn alias staatliche Aartaleisenbahn alias einen
klassizistischen Bahnhof. - In Nastätten eröffnet die
Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn den
Streckenabschnitt Nastätten~Miehlen. - Burg Hohlenfels
erhält einen eigenen Bahnhof. - In Katzenelnbogen fährt
der letzte Pferdepostwagen mit Postillon nach Zollhaus.
- In Holzhausen wird die Bahnstation bestehend aus einer
Blechhütte durch Bestechung von Ortsansässigen, die sich
eine Fahrpost in den Ort erhofft haben, weit südlich des
Dorfes erbaut. Die Bahnstation (20
17 Heidgasthof) Bäderstraße 43 liegt nahe des
fürstlichwieder Gutshofs Neuhof und auf Betreiben von
Fürst Wilhelm von Wied (56), der aber den Neuhof schon
nach kurzer Zeit abreißen und aufforsten lässt. die Post
wird über die Nassauische Kleinbahn angeliefert. - Bei
Bad Schwalbach verunglückt Lord
Carnarvon (35) mit
seinem Automobild auf der Bäderstraße schwer.
- Das Deutsch-Israelitische Kinderheim in Diez werben in
Frankfurt um Neuanmeldungen. Das Kinderheim besteht zum
Großteil aus unehelichen Kindern. - In Bad Ems wirbt das
jüdische Speisehaus Bad Ems von A Leopold mit
streng koscherem Essen in der Friedrichstraße 9. - In
Braubach werden die Gefängniszellen im gotischen Saalbau
der Burg Marksburg wieder zurückgebaut. - In
Dachsenhausen wird eine Wasserleitung gebaut. - In
Limburg hält die Evangelische Kirche ihr Jahresfest ab,
bei der der evangelisch lutherische Dekan August Kortheuer (33) predigt. - In Bad Ems wird
der in Kronberg geborene jüdische Balneologe Ferdinand Stemmler (33) verheiratet mit der
Hotelierstochter Minni Roth, Chefarzt des für die
katholische Bevölkerung neu gegründeten katholischen
Marienkrankenhauses, das er mit den Heiligenstädter
Schulschwestern führt. - In Dausenau wirbt das alte
historische Wirtshaus an der Lahn
mit bestem Ullrichsteiner Fruchtbranntwein. - In Bogel
gibt es das Hotel Weisbarth
und rechts anschließend die Postagentur Bogel. Zum Hotel
Weisbarth führt eine
Baumallee. - Unterhalb der Lauxburg gibt es das Gasthaus
Lauxburg. - In Burgschwalbach verkauft der
jüdische holzhausener Viehhändler Meyer Kahn einen
Zuchtbullen für 340 Mark an die Gemeinde Burgschwalbach.
Er haftet für eine Zeugung. Johann Friedrich Weber
übernimmt die Haltung des Bullen. - In Becheln entgleist
ein mit nicht ausreichend Bremsen versehener Materialzug
der Nassauischen Kleinbahn. - In Freiendiez gibt es das
Gasthaus Jacob Schmidt. - In Limburg ist das
Hotel Zum Frankfurter Thor eines der größten
der Stadt. - In Kaub werden alle pützbachtaler Gruben
Kammerried, Gustavsglück, Pützbach und Elisabeth Wilhelm
unter dem Namen Grube Rhein der wiesbadener Rheinischen
Schieferbaugewerkschaft vereinigt. - In Obertiefenach
gehen die Kinder aus Bettendorf, vom Spriestersbacher
Hof und der Plätzer Mühle nicht mehr in die Schule. - In
Buch wird eine Konsumgesellschaft (19
92 aufgelöst) mit 62 Mitgliedern gegründet,
die Saatgut vergünstigt erhält, das sie erst nach der
Ernte bezahlen muss. - In Flacht darf der Turn- und
Fechclub in der Turnhalle üben. - In Bad Schwalbach wird
das römische Kleinkastell Adolfseck vom in Bad Homburg
geborenen Steckenkommissar Heinrich
Jacobi
(35)
ausgegraben und untersucht. - In Miehlen
wird Philipp Rörig (35)
Kommandant der neugegründeten
Freiwilligen Feuerwehr. - In Bad Ems erhält das
Geschäftshaus Römerstrasse 73 eine Jugendstilfassade,
wobei die Fenster mit floralen geschwungenen
Fensterstegen unterteilt sind. - In Limburg wird ein
Klinkerwohnhaus mit großem floralem Fensterdekor im
Jugendstil in der Graupfortstraße 8 und ein weiteres in
der Grabenstrasse 61 mit grotesken Fratzen und einem im
Zerchhaus schwingenausbreitendem Greifhalbrelief erbaut.
- In Limburg hat die streng katholischpolitische
limburger Tageszeitung Nassauer Bote im 31.
Jahrgang rund 4.200 Abonnenten. - In der Landwirtschaft
endet die Handarbeit, bei der von Herbst bis nach
Weihnachten mit dem Dreschflegel das Getreide
ausgedroschen wird. Man beginnt mit Pferden
Stiftendrescher, Fegemühlen und Häckselmaschinen
anzutreben. - In Lorch wird das Gasthaus Zum Adler
Rheinstrasse 47 in eine Apotheke später Alte Apotheke
umgewandelt. - In Katzenelnbogen fährt nachdem die
letzte Postkutsche zwischen Nastätten und St Goarshausen
schon im Vorjahr eingestellt wurde, der letzte
Posteilwagen alias Pferdepostkutsche vom Postamt
Katzenelnbogen nach Zollhaus.
1900 In
Nastätten eröffnet die Schmalspureisenbahn Nassauische
Kleinbahn den Streckenabschnitt Nastätten~Lohmühle auf
Höhe von Auel. Es werden 8 neue, gleiche
Henschel-Tenderlokomotiven C n2t Baujahr 99 angeschafft.
- Nastätten hat 1.586 Einwohner, Hahnstätten Zollhaus
hat 180 Einwohner, aber rund 600 Arbeiter in den
Industriebetrieben und Bergwerken und Oberfischbach hat
175 Einwohner, davon 96 männlich und 79 weiblich, 39
Gehöfte, 10 Pferde, 156 Rindvieh, 97 Schweine und 8
Schafe. - In Limburg werden 111 Gaslaternen betrieben. -
In Niedertiefenbach leben 22 Juden. - In Oberndorf
besteht das Kloster Arnstein im südlichen Bereich hinter
dem Eingangsportal (20
24 Klostergarten) und östlichen
Bereich an der steilen Klostermauer aus Ruinen alias
Gebäude ohne Dächer. Um den Bahnhof Obernhof herum und
entlang der linken Lahnuferseite gibt es außer der
KLostermühle keinerlei Bebauung. Unterhalb des Klosters
sind wegen der niedrigen Fließgeschwindigkeit der Lahn
und der Sicherung der Fahrrinne der Schiffe vier Buhnen
(20 24 Campingplatz und Sportplatz
Obernhof) errichtet. Die Weinbauflächen an den
Südhängen entsprechen dem Stand von (20
24). - Bad Ems hat 189 jüdische Einwohner. -
In Braubach wird die völlig verwahrloste Burg Marksburg
von Preußen an die Deutsche Burgenvereinigung verkauft,
die sie in einen mittelalterlichen Zustand zurückbaut. -
In Limburg wird das Buderus Werk eröffnet. - In Kaub
wird eine Turnhalle eingeweiht, in der auch ein
Kindergarten untergebracht wird. - In Miehlen wird der
Turn- und Sportverein Miehlen gegründet. - In Dausenau
kauft der Staat Preußen die verfallene Burg Sporkenburg.
- In Bad Ems ist das Haus Zur Petersburg Ecke
Römerstrasse 71/Bleichstrasse von Karl Josef Wittmann
die Kolonialwarenhandlung der Stadt. - In Koblenz
Oberwerth wird das Alte Brauhaus zur Königsbacher
Brauerei AG. - In Nassau wird in der aus einer privaten
Kaltwasseranstalt für diverse Leiden hervorgegangenen
Heilanstalt Bad Nassau Electrizität und Psychoanalyse
als Therapie genutzt. Die Heilanstalt Bad Nassau ist als
luxuriöses Hotel getarnt. - In Limburg fotografiert
Julius Weimer in Neumarkt 10. - In Holzappel hat die
Kinderarbeit von Jungen mit 14 und 15 Jahren im Bergbau
aufgehört. Die Eisenerzlese wird von jungen Frauen
ausgeführt. - In Nastätten muss die Wirtin im Gasthaus Zur schönen Aussicht für die
Übertretung der Sperrstunde 1 Mark Strafe bezahlen. Ihr
Knecht führt sein Pferdegespann ohne Pferdegebiss und
bezahlt dafür 1 Mark 20 Pfennig. - In Burgschwalbach
besitzen Jakob Schönborn, Wilhelm Busch und Wilhelm
Scheu Fahrräder. - In Dörsdorf gibt es das Gasthaus Ohlbach. - In St Goarshausen
stürzt eine Lokomotive der Nassauischen Kleinbahn in den
Rhein, wobei sich Lokomotivführer und Heizer ans Ufer
retten können. - In Nassau stehen südlich des Bahndamms
keine Häuser. Das Hotel Nassauer Hof
Bezirksstraße 10 ist das Ausfluglokal der Stadt. - In
Braunfels kauft die Schlossbrauerei Braunfels einen Lanz
Lokomotivdampfkessel. - In Allendorf gibt es das
Gasthaus Wölfinger. - In Wellmich bei St
Goarshausen beginnt der Privatgelehrte Wilhelm Conrady (71) mit der Renovierung der
Burg Maus, die als einzige Burg im Mittelrheintal nicht
von den Franzosen zerstört wurde, aber völlig
heruntergekommen ist. - In Koblenz verkaufen die
Fahrradhändler Carl Löhr und Otto Becker Automobile
alias Kraftwagen der frankfurter Adlerwerke und stellten
Führerscheine aus.
- Prinz Friedrich Wilhelm Tassilo Ludwig
Hubertus Heinrich von Hanau (St),
der spätere 5. Fürst von Hanau, wir als Sohn des in
Wiesbaden geborenen unehelichen hessenkasseler
Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich
August von Hanau
(St)
(36) und
seiner geschiedenen und seit dem Vorjahr zweiten
Ehefrau Freiherrentochter Gräfin Almasy Hildegard von
Zsadany (21) geboren.
- In Bad Ems wird das Hotel Guttenberg
Bahnhofstraße 12 gebaut und im Folgejahr eröffnet. - In
Niederwallmenach wird am barocken teilweise verputzten
Wohnhaus Borngasse 8 eine Haustüre mit Freitreppe
angebracht. - In Allendorf und Umgebung gibt es rund 20
Gruben, darunter die Grube Fuchsenhöhle, die Grube
Rotherberg und die Grube Gelber Berg, die Bergbau
betreiben. - Hanstätten wird Hahnstätten geschrieben. -
In Zollhaus wird der Kalksteinbruch geschlossen und eine
Zementfabrik eröffnet. - In Bad Ems wird in der
Wilhelmsallee 29 die Villa Margot im Stil der
Neurenaissance mit Jugendstilelementen wie der
Treppenhausverglasung erbaut. - In Diez bildet die
Kadettenanstalt Oranienstein noch
minderjährige Jungen zum Militärdienst aus. Laut der
Zeitschrift Allgemein Illustrierte wird das Frühstück im
Stehen eingenommen, Sport an Sportgeräten wie dem Pferd,
dem Barren und an Klettergerüsten im Freien absolviert.
Es gibt ein Arbeitszimmer, ein Lehrzimmer, ein
Musikzimmer, in dem die Kompaniekapelle probt, einen
großen Schlafsaal für alle Kadetten, einen Speisesaal
für alle und einen Exerzierplatz. Im Winter ist
Schlittenfahren an den steilen Hängen zur Lahn eine
beliebte Abwechslung. - In Diez betreibt die Firma Brühl
einen Kalksteinbruch, wobei die Steine über Gleise
abtransportiert werden. - In Diez verkauft der Schlosser
Wilhelm Möbus (--)
Unterstrasse Fahrräder und Nähmaschinen aber
auch Geldschränke und Friedrich Reusch
(--) Fahrräder in
der Altstadtstrasse 8 und der Rosenstrasse 29. Beide
bieten auch Fahrradreparaturen an. - In Limburg
übernimmt die Post die Zustellung der Abendausgaben der
Zeitungen. Das Postamt hat 15 Postbriefträger die 5 Mal
täglich zustellen bei 23 Postbeamten mit 35
Unterbeamten. - In Limburg verfügt der Vorschußverein
Limburg an der Schiede später Volksbank mit über 900
Mitgliedern über ein Guthaben aus eigezahlten
Genossenschaftsanteilen von 250.000 Goldmark, auf deren
Basis Kredite von fast 20 Millionen Mark vergeben
werden. - In Limburg erstellt der Maler Edward
Harrison Compton (19) das
Aquarell Brücke und Dom von Nordwesten. - In Bad
Schwalbach bietet Carl Hilge (--)
in der Brunnenstrasse 9 im Haus Zum goldenen
Engel Installation und Fahrräder an. - In Nastätten
eröffnet die Nassauische Kleinbahn ein eigenes
Telegrafennetz mit Telegrafenmasten entlang der
Schienen. - In Nastätten eröffnet Georg Frank (--)
das neuerbaute Rheinhotel (20
23 Grünanlage Brückwiesborn am Kreisel) mit
schönen Zimmern mit einer prächtigen Lage. - In Nassau
alias Bad Nassau ist das Hotel Belle-Vue
Bezirksstrasse 6 eines der bedeutendsten Hotels in der
Stadt. - In Bad Ems geht die Ruine Sporkenburg an den
preußischen König und deutschen Kaiser Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (41) über. - In Geilnau
beginnt die Linzer Basalt AG mit Basaltabbau auf dem
Mühlberg, wo bald 230 Bergmänner arbeiten und auch eine
Lahneisenbahnbrücke zur Verladestadtion gebaut wird.
- In Mudershausen wird mit dem Barbarastollen
begonnen, der im Folgejahr bereits 300 m lang ist und
die Nassauische Kleinbahn das Eisenerz nach St
Goarshausen abtransportiert. Das Stollennetz
Bonscheuer, das dem
Bergbauindustriellen Friedrich Alfred Krupp
(46) und der Grube
Konsolidierte Zollhaus gehört, ist mit ihm nicht
verbunden. - In Nastätten sorgt der
Kolonialwarenhändler Edmund Schüler (--) für
die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr mit 17
Mitgliedern.
1899 In
Diez wird Ernst
Scheuern (31)
Bürgermeister. - In Limburg zieht das Rathaus aus dem
Alten Rathaus Fischmarkt 21 aus und in den Neubau in der
Werner-Senger-Straße ein. - In Limburg wird der
Marktplatz nach außerhalb der Stadt verlegt. - In
Fachbach wird das Wasserkraftwerk Fachberg eröffnet,
womit mit zwei Turbinen 2.300.000 kWh Strom erzeugt
werden. - Burg Reichenstein wird
vom luxemburger Bergbauingenieur und neu ernannte Baron
Nikolaus
von Kirsch-Puricelli
(33), verheiratet mit der
Alleinerbin der Rheinböller Hütte Olga Puricelli (42), in eine neugotische
Wohnburg im englischen Stil umgebaut. - In Wiesbaden
kommt eine Wegepolizeiverordnung für Fuhrwerke heraus. -
In Holzappel Charlottenberg wird ein Waldenserfest
gefeiert. - In Zollhaus wird das Zementwerk Mirke
gegründet. - In Laurenburg gibt es das Gasthaus Zur
Laurenburg in der Hauptstraße 7. - In Bad Ems
wird aus der Quelle Emser Kränchen Kränchenbrunnenwasser
in irdenen Flaschen verkauft. - In Mainz beginnt eine
Fernfahrt mit Automobilen nach Koblenz und zurück, die
Baron de Diedrich gewinnt. - In Koblenz beginnt der bei
Köln geborene spätere Seriensexualkindermörder Peter Kürten
(16) eine Rheinreise mit
unterschlagenem Lohngeld mit einer Prostituierten. - In
Bad Schwalbach gibt es 50 eingetragene
Droschkenkutscher, die fast alle in der Adolfstrasse
wohnen und 59 Hotels und Pensionen, die als Kurhäuser
geführt werden, bedienen. Es gibt 17 Gastwirtschaften
und während der Saison drei Restaurants, Gartenlaube
.von C Hölzer., Malepartus in der
Brunnenstrasse 43 von E Neglein und Kursaal
von O Haase, und speziell für jüdische Gäste die zwei
israelischen Restaurants Roos in der Parkstrasse 5 und
Strauss in der Rheinstrasse 5. In der Rheinstrasse 11
öffnet Zahnarzt Gustav Groell (--)
täglich von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr seine Praxis.
Während der Saison bringt die Stadtverwaltung eine Kurliste
heraus, die es in der Adolfstrasse 23 gibt. Die
Tageszeitung für den Kreis Aarbote hat ihren
Sitz in der Adolfstrasse 2. - In Bad Schwalbach gibt es
3 Polizisten, den berittenen Wachtmeister Lersch, und
die beiden Wussgendarmen Lange und Faber. Während der
Badesaison bezieht der Polizeikommissar der Badepolizei,
ein Oberstleutnant aD xxx von Berge-Herrndorf sein Büro
im Stadthaus. - In Bad Schwalbach öffnet der wiesbadener
american dentist Charles Mueller während der Badesaison
seine Filial-Praxis. Er bietet künstliche Zähne und
Plomben an und preist seine Goldplomben als Spezialität
an.
- In Balduinstein gibt es vor Schloss Schaumburg die
Pension mit Restaurant Schaumburger Hof
von Philipp Noll. - In Balduinsstein steht am Viadukt
ein Brunnen mit der Inschrift KJAMKJ, für die Personen,
die auf Schloss Schaumburg die Hochzeit zu verherrlichen
halfen: Klementine von Coburg, Erzherzog Joseph, Herzog
August von Coburg, Königin von Belgien, Klothilde und
Istvan alias Erzherzog Stephan. - In Schloss Schaumburg
gibt es keine Sehenswürdigkeiten mehr, auch die
Mineraliensammlung ist verschwunden. Fürst Friedrich von Waldeck
und Pyrmont (St) (34)
verkauft Schloß Schaumburg, den dazughörigen Besitz und
das dazugehörige Gutshaus in Hausen oberhalb von
Balduinstein, Hausen 6, an Johanna von Ibell (--),
der Schwiegermutter des koblenzer Arztes und Historikers
Fritz Michel (--) und
Enkelin des ehemaligen nassauer Regierungspräsidenten Carl von Ibell (++). - In Holzappel
Charlottenburg wird ein Obelisk an der Ecke
Ortsstraße/Holzappeler Strasse aufgestellt. - In Bad Ems
wird das Geschäftshaus Goldene Traube Römerstraße 13
erbaut. - Miehlen wird an das Eisenbahnnetz der
Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn angeschlossen,
deren zentrale Verwaltung Nastätten ist. - In Diez
erscheint der xx Jahrgang der Tageszeitung Diezer
Zeitung, mit dem 39. Jahrgang des täglichen
amtlichen Blattes für die Bekanntmachungen des
Landratsamtes und des Kreisausschusses Amtliches
Kreisblatt für den Unterlahnkreis als Beilage.
Ausgabestelle ist in Diez die Rosenstrasse 31. Gedruckt
und verlegt wird die Beilage von Chr Sommer (--)
in Bad Ems und Diez und verantwortlicher
Redakteur ist JC Grötsch (--) in
Bad Ems, die auch im 51. Jahrgang der bademser
Tageszeitung Emser Zeitung beigelegt wird, die
von der Holzappeler Brandkatastrophe berichtet. - In Bad
Ems bietet Joseph Wittmann (--) Fahrradreparaturen
und Ersatzteile und Zubehörteile in der Bleichstrasse 30
an.
- In Kaub wird der Schieferbergbaustollen
Ernestine in Wilhelm-Erbstollen umbenannt. - In
Nastätten Oelsberg sind 77 Personen der
Pflichtfeuerwehr unterstellt.
1898
Wetter: In Miehlen kommt es zu Überschwemmungen durch
den Mühlbach innerhalb einer Stunde. Heftiges Erdbeben.
- In Limburg wird der in der Schweiz geborene Dominikus
Martin Carl Willi (54)
sechster katholischer limburger Bischof. - In Nastätten
wird die Schmalspureisenbahn Nassauische Kleinbahn mit
drei Kleinbahnen gegründet und in Miehlen wird mit dem
Bau begonnen. Der Bahnhof ist in der Bahnhofstrasse 13.
Entlang der Bahnhofstrasse führt das Gleis. - In Bad Ems
ist die Gitterbrücke vor dem Kurhaus überdacht. - In
Hahnstätten Zollhaus brennt das ehemalige Zollhaus ab. -
In Katzenelnbogen wird der langjährige katzenelnbogener
Bürgermeister Robert Stauch
geboren. - In Limburg zieht die Blechwarenfabrik Limburg
in die Schaumburger Strasse. - In Zollhaus brennt das
Zollhaus ab. - In Nastätten kauft der jüdischenglische
Kaufmann Isidor Hennig die Mühle und den Hof im Schwall
und pachtet die Mineralquelle, die im Folgejahr als
Abfüllstation für den londoner Mineralwasservertrieb
Sinaro Limited dient, der hauptsächlich nach England
exportiert. - In Nassau verkauft die Lahnthal Brauerei
ehemals Winterwerb mit der Telegrammadresse Lahntal
Nassau 660 Liter Bier an den bremberger HC Klöppel für
118 Mark und 80 Pfennig. - In Katzenelnbogen wird das
evangelische Waisenhaus und Erziehungsanstalt im Roten
Haus alias Elisabeth-Stift, gestiftet vom bad honnefer
Diakon Engelbert eingeweiht. Erster Hausvater ist Reetz,
der den Aufbau detailliert dokumentiert. - In Kemel
entdeckt der Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission
Hans Lehner
(36) das Römerkastell Kemel,
das im Ort völlig überbaut ist. Die Hauptstraße führt
durch die beiden abgetragenen römischen Tore. Er beginnt
mit Grabungen, die drei Jahre dauern. - In Dörsdorf
zieht nach zwei Jahren der Pfarrer aus dem Klassenzimmer
aus und in das neue Pfarrhaus ein. - In Diez gibt es die
Brauerei mit Gasthaus K Stoll mit Biergarten.
- In Miehlen gründen die Handwerker einen Gewerbeverein,
der im Folgejahr eine Gewerbeschule durchsetzt. - In
Hahnstätten wird ein Wasserleitungsnetz angelegt. - In
Zollhaus wird ein Musikverein gegründet. - In Bad Ems
wird die Kaiser Wilhelm Kirche eingeweiht. - In
Langenscheid wird jeglicher Weinbau wieder aufgegeben. -
In Montabaur wird ein Fernsprecher im Rathaus an das
allgemeine Fernsprechnetz angeschlossen. - In Limburg
erscheint der 29. Jahrgang der katholischpolitischen
limburger Tageszeitung Nassauer
Bote, die in der Limburger Vereinsdruckerei
hergestellt wird und den katholischen limburger Bischof
Dominicus
Willi (54) bei
seiner Einsetzung wie einen Star auf der Titelseite mit
Foto feiert. - In St Goar wird eine öffentliche
Telefonzelle im kaiserlichen Postamt Am Markt 2 (20
23 Hotel am Markt) in Betrieb genommen. - In
Rettert gibt es mindestens drei Schmuckfachwerkhäuser,
eines Ecke Hauptstrasse/Dorfstrasse, das früher ein
Rathaus war, ein zweites in der Pfarrgasse gegenüber der
Kirche und ein drittes links daneben. Da alle Häuser
verputzt sind, weiß niemand, ob es weitere gibt. - In
Nastätten richtet das Postamt im roten Backsteinhaus
Rheinstrasse 16, das dem holzhausener Unternehmer
Krieger gehört, eine Telefonvermittlungsstelle ein. Es
gibt nur zwei Telefonanschlüsse in Nastätten direkt, der
eine NASTÄTTEN x für den Mineralwasserhandel von Fritz
Gans mit Gasthaus Schwaller Hof mit der Sinora
Mineralwasserhandlung und den zweiten NASTÄTTEN y von
Karl Meyer (--), der im
ehemaligen Sohlern Schloß und neuen Kriegsveteranenheim
Kaiser Wilhelm Heim Borngasse
12 wohnt. - In Nastätten pachtet der Engländer Isidor
Henning (--) die
Mineralwasserquelle Schwall von der Stadt und kauft den
danebenliegenden Hof mit Gasthaus Schwaller Hof.
und beginnt mit dem Verkauf des Quellwassers als Sinora
natural sparkling mineral water alias Tafelwasser
bottled in Sinaro Springs, Nastätten Prov Nassau, das
nach England und in die englischen Kolonien verkauft
wird. - In Nastätten zieht der Ölmüllersohn und Arzt xxx
Cathrein (--) verheiratet
mit der Amtsapothekertochter xxx Geißler (--)
vom Gasthaus Zur alten Post von Eugen Recken (36) in sein neuerbautes
Backsteinhaus Rheinstrasse zwischen Mühlbachbrücke und
Bahnhofsallee. - In St Goarshausen kauft der kölner
Architekt Wilhelm Gärtner (--) die
Ruine von Burg Maus und baut sie zu Wohnzwecken aus.
1897
Wetter: Erdbeben in Miehlen fühlbar. - In Holzhausen an
der Haide wird in der Schulstraße eine Synagoge erbaut.
- In Bad Ems macht der Schriftsteller Paul
Heyse (67) eine Kur.
- In Holzhausen an der Haide werden die Katholiken
ungeduldig und wollen eine eigene katholische Kirche.
Die katholische nastättener Kirchengemeinde empfiehlt
nur das Abhalten von sonn- und festtägigen
Gottesdiensten zu ermöglichen und verweist auf einen
Kirchenfonds. - In Holzhausen an der Haide gibt es einen
Gesangsverein Eintracht. - In Holzhausen an der Haide
wird eine christliche genossenschaftliche
Spar- und Darlehenskasse nach dem Raiffeisen System
gegründet und stark bekämpft. - In Holzhausen an der
Heide beginnt der in Ober-Ingelheim geborene Archäologe
Ludwig Pallat (30) mit großflächigen
Ausgrabungen am Kastell, die 6 Jahre dauern. - In Bad
Schwalbach kommt die in München geborene österreichische
Kaiserin Elisabeth von
Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Brirkenfeld Gelnhausen
(60) zur Kur. Sie kommt mit
der Aartalbahn an und wohnt im Hotel Alleesaal
Am Kurpark. Sie besucht morgens um 06:00 Uhr das Café Wagner,
wo sie Brezeln, Anisplätzchen und Streuselkuchen ...
alles dunkel gebacken ... kauft. Sie wird im Folgejahr
ermordet. - In Bettendorf führt der Archäologe Ernst
Fabricius (33) Ausgrabungen am
Römerkastell Pfarrhofen für die Reichs
Limeskommission durch. Er muss jedoch erkennen,
dass fast nichts mehr erhalten ist. - In Huppert
entdeckt der Archäologe Ludwig
Pallat (30) ein
Römerkastell. - In Schloss Schaumburg stirbt der
letzte Bär im Bärenzwinger. Burgherr ist Fürst Friedrich von Waldeck (St) (32), der gelegentlich anwesend ist.
- In Katzenelnbogen ist Burg Hohlenfels zu einer Pension
ausgebaut. - In Balduinstein Hausen gibt es ein Schloss
Hausen 6 mit einem herrschaftlichen Park, das zum
Schloss Schaumburg gehört. - In Balduinstein gibt es
eine Marmorschleiferei und ein Fähre. Gegenüber in
Geilnau gibt es zwei schwefelhaltige und eisenhaltige
Mineralquellen beim Herrenhaus, das an Privatleute
vermietet ist. - In Laurenburg gibt es das Gasthaus Wirtshaus
an der Lahn in der Rupbachtalstrasse 8, direkt an
der Mündung in die Lahn am Fuß der Kaiserlei. - In
Diez ist das Schloss Oranienstein eine
Kadettenanstalt, die aber von Besuchern besichtigt
werden kann. - Der in Bad Ems geborene Rechtsanwalt und
wiesbadener Bürgermeister Carl
Bernhard von Ibell (50)
bringt einen bebilderten Wanderführer
von Schloss Schaumburg heraus, in dem er die zu Fuß
erreichbaren und durch den diezer Taunusklub,, einen
Touristenverein, markierten Wanderwege zu den
Ausflugszielen Habenscheider Kirche, Schloss Hohlenfels,
Schloss Schaumburg und Hof Hausen Hausen 6 über
Balduinstein, Schönborn mit dem Gasthaus Zur
Sonne,.den Aussichtsort Gabelstein, wo man den
Cramberger Eisenbahntunnel, Scheid, Dörnberg und
Gutenacker sieht, Geilnau, Wasenbachtal und Rupbachtal,
Ruine Kloster Bärbach, Daubachtal und Hirschberg mit dem
Gasthaus Müller und Diez und Limburg
beschreibt. - In Steinsberg beginnen verschieden Pächter
in ihrem Steinbruch hauptsächlich Steine alias Kies für
den Strassenbau zu abzubauen. - In Flacht besteht die
Gemeindevertretung aus einem auf Lebenszeit gewählem
Bürgermeister, zwei Schöffen und sieben Vorstehern, was
durch die neue Landesgemeindeverordnung abgeschafft
wird. Gemeindevertreter müssen im Dreiklassenwahlrecht
für 6 Jahre gewählt werden. - In Bonscheuer kauft der
Bergbauindustrielle Friedrich Alfred Krupp
(43), über seine weilburger
Bergverwaltung die Gruben Benjamin, Berglust,
Bonscheuer, Felsberg, Gronauereck, Hammerberg,
Iltisberg, Schloßberg 2, Schloßhecke, Schluhs,
Schwefelberg, Tiefe Gräben, Wickenstück und Zollhaus. -
In Miehlen brennen das Haus und der Stall von
Metzgermeisters Dreßler ab. - In Limburg wird in der
Cahenslystrasse 3 die Villa Busch erbaut, die im
mittelalterlichen Burgenstil, mit einem runden Turm und
einem eckigen Turmerker und einem Mittelrisalit erbaut.
- In Limburg erstellt der Maler Felix Genzmer (--)
die farbig getönte Federzeichnung vom Rathaus. -
In Bade Ems werden Emser Fahrrad Postkarten verkauft,
auf denen moderne Rover Fahrrad Modelle von Männern auf
Männerrädern und Frauen auf Frauenrädern mit tiefen
Eistieg in Hosen gefahren werden. - In Holzhausen wird
der Holzhausener Darlehenskassenverein (19
72 noch existent) mit unbeschränker Haftung
gegründet, der beim königlichen Amtsgericht in Nastätten
ins Vereinsregister eingetragen wird. - In Nastätten
Buch gibt es das Gasthaus mit Posthalterei Zur Sonne
Bundesstrasse 20 (20 23 westlich
der Bushaltestelle), wogegen der aus Bettendorf
stammende Philipp Josef Anton Wilhelm (53)
das Gasthaus Zur Rose an der Bundesstrasse 14 (20 23 El Greco). Er ist frisch
verheiratet mit Elisabeth Anna Bernhard (19)
aus Birkenau. - In Nastätten kauft der Kreis St
Goarshausen das Barockschloß Sohlern Hof Borngasse 12
und funktioniert es in ein Armenaltersheim um, der es
zum Zehnjährigen des Todes von Kaiser Wilhelm in Kaiser
Wilhelm Heim umbenennt. Das Gebäude steht frei und ist
verputzt. - In Nastätten ist das Gasthaus Zur Krone
Römerstrasse 25 Ausschank der seit 33 Jahren bestehenden
bopparder Brauerei Adler von Cornelius Schmitz (--),
die nur Adler Bier ausschenkt. Die Adlerbrau hat gerade
eine Dampfmaschine angeschafft, expandiert stark und
wird im Folgejahr zu einer Aktiengesellschaft
umgewandelt. - In Boppard baut sich der in Siegburg
geborene Lehrersohn und Komponist Engelbert
Humperdinck (43) in
der Humperdinckstrasse 25 die classizistische Villa mit
Parkanlage Humperdinckschlösschen und zieht nachdem er
seine Stellung in Frankfurt aufgegeben hat, wo er 18 91
noch ein winziges Zimmer bewohnt und wo er die Musik zur
Märchenoper Hänsel und Gretel komponiert hat,
ein. - Die von dem in Kamp-Bornhofen geborenen
Winzersohn und in Freiburg im Breisgau im Vorjahr
gestorbenen freiburger Erzbischof Christian Roos
(++) initiierte katholische
Hilfswerk Caritas wird als Konkurrenz zum evangelischen
Hilfswerk Innere Mission von seinem ehemaligen
Mitarbeiter xxx (--) offiziell
eingeführt.
1896 In
Bad Ems macht der Schriftsteller Paul
Heyse (66) eine Kur.
- In Holzhausen an der Haide wird das Gustav Adolf
Fest mit einem Gottesdienst am Vormittag und
einer Nachversammlung am Nachmittag in den Anlagen des
Posthalters xxx Minor (--) gefeiert.
- In Holzhausen haben die zwei Schulstellen zusammen nur
noch 108 Schüler, wobei eine Schule maximal 120 Schüler
haben darf. - In St Goarshausen kauft der st
goarshausener Landrat, Jurist und Geheimer
Regierungsrat Ferdinand
Berg (44) die Burg
Katz, die er zu seinen Wohnzwecken umbauen lässt. - In
Katzenelnbogen und Klingelbach wird ein Turn und
Sportverein gegründet. - In Limburg wird die neuerbaute
Marienschule in der Graupfortengasse in eine Höhere
Töchterschule mit Internat unter der Leitung von
Schwester Leonissa Baldus umgewandelt. - In Balduinstein
ist Guido Krebs Eigentümer der Marmorwerke Balduinstein.
- In Dörsdorf muss wegen des Abrisses des alten
Pfarrhauses und des Neubaus an der gleichen Stelle die
Unterklasse in das Gasthaus Ohlbach einziehen,
weil der Pfarrer in das Klassenzimmer zieht. - In
Freiendiez kauft der Turnverein Jahn eV Freiendiez eine
unbenutzte Halle und nutzt sie als Turnhalle. - Die
braubacher Tiermalerin Johanna Meineke (--)
heiratet den moskauer Landschaftsmaler Nikolai von Astudin
(49). - In Hohlenfels ist
die Burg Hohlenfels eine Touristenattraktion. - In
Zollhaus gibt es am Bahnhof das Hotel und Gasthaus Zur
Burg Hohlenfels. - Fahrradfahrer müssen nicht
rechts fahren sondern nur Hindernissen rechts
ausweichen. Fahrräder brauchen eine Nummernplatte alias
Nummernschild für 2 Mark und eine Radfahrkarte für 50
Pfennig, für deren Erwerb man 16 Jahre alt sein muss.
Kinder und Fremde sind ausgenommen. Für die
Nummernschhilder wird der Regierungsbezirk Wiesbaden in
vier Gebiete aufgeteilt: A ist Wiesbaden, Rheingau und
Untertaunuskreis. B ist Frankfurt, Höchst und
Obertaunuskreis. C ist Unterlahnkreis, Limburg, St
Goarshausen, Oberwesterwaldkreis, Unterwesterwaldkreis
und Westerburg. D ist Oberlahnkreis, Dillkreis,
Biedenkopf und Usingen. - In Bad Schwalbach kostet laut
polizeilichem Droschkentarif eine Droschkenfahrt mit
einem Einspänner nach Wiesbaden rund 10 Mark und mit
einem Zweispänner rund 14 Mark. Droschkenkutscher dürfen
keine Trinkgelder fordern und unaufgefordert Hotels
empfehlen. - In Laurenburg wird ein Wasserleitungsnetz
aufgebaut, das sechs Ventilbrunnen aus einer Quelle
speist. - In Horhausen wird das 2.500 Jahre alte
Brandgrab Fürstengrab von Horhausen ausgegraben und ein
etwa 2.700 Jahre altes Höckergrab. - In Diez wird das
Haus Villa Gertrud Wilhelmstrasse 59 erbaut. -
In Limburg verkauft der Mechaniker Gottfried Schäfer (--) in der Frankfurterstrasse
5 Nähmaschinen und Fahrräder, wobei er nur Fabrikate
ersten Ranges anbietet, die er in der eigenen
Reparaturwerkstätte auch repariert. - In Limburg gibt es
das Adressbuch Adressbuch der Stadt Limburg von
der Limburger Vereinsdruckerei Diezer Strasse 17. Diese
druckt auch 4.200 Exemplare der Tageszeitung Nassauer
Bote und 7.500 Exemplare der katholischpolitischen
Tageszeitung St Lubentius Blatt. - In Zollhaus
hat die Portil Cement & Thonwerke Gewerkschaft Mirke
unmittelbar gegenüber dem Bahnhof einen direkten
Bahnanschluss, die Telefonnummer ZOLLHAUS 5 und die
Telegrammadresse Cementwerk. Das Firmengelände reicht
bis in den Garten des (20 23
Kulturzentrum Kreml). - In Limburg gibt es auf
der Plötze 8 zwei Frisir-Salons, einen Rasir und
Frisier-Salon von Franz Vahlert mit amerikanischem
Kopfwaschen für Männer und Frauen, die auch Bäder nehmen
können und einen zweiten Frisier Salon Damen-Frisieren
von Elise Vahlert, der dort auch alle Haararbeiten und
Herren und Damen Perücken anbietet. Am Neumarkt 5 bietet
J Will einen Kopfwaschapparat und einen Trockenapparat,
Bäder und Dienste wie Nägelschneiden und
Hühneraugenausschneiden an. - In Bad Ems gibt es zwei
Schwimm- und Flußbadeanstalten, eine am rechten Lahnufer
unterhalb der Kaiserbrücke und eine zweite oberhalb der
Bogenbrücke gegenüber dem Mainzer Haus, die beide Gustav
Mittnach (--) gehörten. -
In Bad Ems gibt es eine Sammelstelle Nassauische
Sparkasse, die der Agent Ferdinand Jost Römerstrasse 76
betreut, und den Emser Vorschuß- und Kreditverein in der
Römerstrasse 32, der dort eigene Räumlichkeiten hat. -
In Bad Schwalbach verunglückt der englische
Fahrradfahrer Alexander xxx (--)
auf der B54 bei der Aarstrasse 10 (20
23 sinit Kunststoffwerk). - In Hahnstätten
zieht die Brauerei Heckelmann von der alten Mälzerei 10
(20 23 Seniorenresidenz) an
den neuen Standort Am Rößler um. - In Nastätten zieht
das Postamt vom Oberen Römer in das rote Backsteinhaus
Rheinstrasse 16, das dem holzhausener Unternehmer
Krieger (--) gehört. - Die
in Singhofen geborene singhofener Posthaltertochter und
schweriner Hofopernsängerin Minna Minor-Alken (36) tritt in Moskau zu den
Krönungsfeierlichkeiten des russischen Zar Nikolaus II
(St) (28),
verheiratet mit seiner Cousine zweiten Grades Prinzessin
Alix von
Hessen Kassel (St) (24), dessen Großmütter
Prinzessin Marie von
Hessen Darmstadt (St) (++) und Prinzessin Luise von
Hessen Kassel (St) (79) sind. - In Braubach
heiratet der in Moskau geborene Landschaftsmaler Nikolai von Astudin
(49) die braubacher Malerin
Johanna Meineke. - In Limburg kommt das erste Adressbuch
der Stadt als Adressbuch der Stadt Limburg
heraus, das nach amtlichem Material erstellt ist. - In
St Goarshausen wird das städtische Krankenhaus eröffnet,
in dem evangelische Diakone und Diakonissen die Kranken
pflegen, wobei die Pflegekosten oft zu hoch für die
armen Bauern aus dem Umland sind. -
In Katzenelnbogen hat kein Haus fließendes Wasser.
Gebrauchswasser holt man vom Brunnen. Am Ende der
Obertalstrasse befindet sich eine Zisterne, die einen
öffentlichen Brunnen gegenüber von Obertalstrasse 17
speist. Ein Brunnen innerhalb des historischen
Ortskern besteht zwischen dem Handelshaus
Untertalstrasse 17 später Frohwein und dem
Schmuckfachwerkhaus Untertalstrasse 19. Jedes Haus an
der Untertalstrasse hat eine Scheune und einen
Misthaufen, Tierische und menschliche Fäkalien werden
auf dem eigenen Misthaufen oder bei Plumpsklos in
Sickergruben entsorgt, die regemäßig abtransportiert
oder geleert werden. In Katzenelnbogen wird ein
Trinkwasserleitungsnetz verlegt, das von einer
Zisterne bei den Micherthöfen gespeist wird, dessen
Abwasser in der offenen Schwemmkanalisation in der mit
Kopfsteinpflaster befestigten Untertalstrasse, der
Neuen Straße später Aarstrasse oder der Einrichstrasse
abläuft. - In Wollmerschied wird in der Bergbaugrube
Bergmannshoffnung Schiefer abgebaut.
1895
Limburg hat 7.400 Einwohner, Bad Schwalbach hat 2.702
Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 695 Einwohner,
davon 548 Protestanten, 109 Katholiken und 38 Juden. -
In Katzenelnbogen leben 6 Juden. - In Katzenelnbogen hat
das eingeschossige Hotel mit Brauerei und Brennerei Bremser
12 Fremdenzimmer und drei Gasträume für rund 100 Gäste.
- In Limburg werden auf der Schiede zwei elektrische
Glühlampen als Straßenlaternen aufgestellt. - In
Burgschwalbach catert das frankfurter
Luxushotel Frankfurter Hof einen Empfang von englischen
Adeligen an der Johannisquelle, die in einer kleinen
romantischen Grotte aus dem Berg sprudelt, The King of
Tablewaters. Die etwa 40 m entfernte Römerquelle, die
auf freiem Feld aus dem Boden quillt, wird nicht
beachtet. - In Limburg wird die katholische Marienschule
gegründet. - In Hahnstätten zieht die Brauerei
Heckelmann in die Rößlerstraße um. Die Verwaltung bleibt
in der Aarstraße. - In Bad Ems gibt es das Hotel Zur
alten Traube und das angrenzende Hotel Stadt
Wiesbaden Römerstraße 18 wird aufgestockt. - In
Bad Ems wird ein Postamt in der Römerstraße 25 eröffnet.
- In Limburg wird eine neue Volksschule (19
50 Werner Senger Schule 20 18 Volksbank) Werner
Senger Straße 8 eröffnet. - In Limburg eröffnet die
katholische Niederlassung der Armen Dienstmägde Jesu
Christi unter Leitung von Schwester Leonissa Baldus in
einem kleinen Häuschen in der Graupfortengasse eine
Mädchenschule für 77 Mädchen und beginnt mit dem Neubau
der Marienschule. - In Braubach wird auf dem staatlichen
Bahnhof eine Bahnsteigsperre angebracht, die erst vor
der Abfahrt des Zuges Zugang zu den Zügen erlaubt, da
eine Kontrolle in den Zügen sehr schwierig ist, da ein
Kontrolleur nur jeweils in einem der voneinander
getrennten Waggons kontrollieren kann. An einer Tür
führt ein Bediensteter die Fahrkartenkontrolle durch und
gültige Fahrkarten werden mit einer Lochzange entwertet.
- In Limburg findet die Bezirkskonferenz des
evangelischen Vereins der Freundinnen junger Mädchen für
Hessen Nassau statt, auf der ein Fräulein Martha stolz
über ihre Arbeit bei der seit einigen Monaten
bestehenden frankfurter Bahnhofsmission berichtet und
dort mit ihren Freundinnen in schwarzen Kleidern und mit
einem Abzeichen Schutz der weiblichen Jugend von Montag
bis Donnerstag zu allen ankommenden Zügen auf den
Bahnsteig geht und bisher 71 angeblich ratlose und
hilflose Mädchen in das evangelische Marthahaus, einer
Anstalt zur Vorbildung weiblicher Dienstboten in der
Gottesackerstrasse 2 gebracht haben will. Stolz erzählt
sie, dass Fräulein Grünewald Kaiserstraße 34 persönlich
jedes Mädchen vom Bahnhof abholt, das ihr gemeldet wird
und eindringlich vor den Gefahren der Großstadt warnt. -
In Herold ist das freistehende noch verputzte
Schmuckfachwerkhaus Hauptstrasse 16 das Geburtshaus von
Heinrich Karl Gemmer (--).
Es ist dort nicht ursprünglich erbaut. Es ist ein
Fachwerkhaus, das in einem anderen Ort abgebaut wurde,
in Herold wieder abgebaut, dabei aufgestockt und mit
einem Zwerchhaus versehen wurde. Das dahinter liegende
Hauptgebäude der Hofanlage ist das Gasthaus mit
Branntweinbrennerei Pfeifer. - In Obertiefenbach
wird der Obertiefenbacher Darlehenskassenverein mit
unbeschränker Haftung gegründet, der beim königlichen
Amtsgericht in Nastätten ins Vereinsregister eingetragen
wird. - In Nastätten bedankt sich der niedertiefenbacher
Schumacher Schmidt (--)
sogar in der Zeitung beim Arzt Cathrein, dafür, dass er
sie von einer monatelangen Lungenkrankheit geheilt hat.
- In Boppard ist das Postamt Am Alten Posthof 2 früher
alte Posthalterei. - In Diez und in Weilburg gibt es die
Marmor Fabrik Dyckerhoff & Neumann. - Der behinderte
Grafensohn Ludwig von Kielmannsegg (St)
(65) stirbt in
Nassau-Scheuern oder Langenau. Er hat bereits 18 62 auf
sein Erbe ua Langenau zugunsten seines Onkels Graf Eduard von Kielmannsegg (St) (--) verzichtet, der schon
18 79 starb. - In Katzenelnbogen wird das Gasthaus Zum
Rebstock im Schweizerhausstil mit jugendstil
Trippelfenster unter dem Giebel mit Turmspitze und
Wetterfahne erbaut. Der Abort für Herren
befindet sich im Keller. Hinter dem Haus befindet sich
der Biergarten.
1894 Die
Eisenbahnstrecke der Aartalbahn nach Limburg wird
eröffnet. - In Hahnstätten kommt der erste Zug
der Aartalbahn am Bahnhof in Zollhaus an. - Bad Ems
macht der schwedische und norwegische König Oskar II von Schweden
und Norwegen (St) (65)
eine Kur. - In Holzhausen setzt sich der neue Pfarrer
Franz Bomschein sehr für die Erhaltung des
genossenschaftlichen Holzhausener Darlehenskassenvereins
ein, was ihm große Anfeindungen im Dorf einbringt. - In
Fachingen pachtet der in Nordwestmecklenburg geborene
Unternehmer Friedrich
Siemens (68) die
Staatliche Wasserquelle. - In Niederselters pachtet der
in Nordwestmecklenburg geborene Unternehmer Friedrich
Siemens (68) die
Staatliche Wasserquelle. - Es gibt die Tageszeitung Lahnsteiner Tageblatt. - Die
Eisenbahnstrecke Aartalbahn zwischen Bad Schwalbach und
Zollhaus wird eröffnet. - In Katzenelnbogen wird eine
Wassserleitung gebaut. - In Bad Ems erscheint die
Tageszeitung Emser Zeitung. Lahn-Bote Tageblatt
für die Städte Ems, Nassau und deren Umgebung bis 19 24.
- In Bad Ems lässt der Schriftsteller Theodor
Fontane (75) seine
Romanfigur Effi Briest zu Kur kommen. - In
Diez lehnt die Stadt Finanzierung einer städtischen
Stromversorgung ab, weil
die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert
& Co. für 30 Jahre das Exklusivrecht für
Straßenbeleuchtung und Privatstromkunden haben will.
Friedrich Wilhelm Lahmayer (35)
hat sich im Vorjahr wegen eines Nervenleidens aus dem
Unternehmen zurückgezogen. - In Nastätten eröffnet der
nastättener Dr Lothar Cathrein eine Arztpraxis im
Gasthaus Zur alten Post. - In Limburg wird die
Posthalterei von Johann Menges (--)
im Eschhöfer Weg geschlossen, der Fuhrdienst
eingestellt und die Postpakete werden nicht mehr mit dem
Handkarren vom Bahnhof abgeholt und hingebracht, sondern
von den Brüdern Zimmermann mit einem Pferdefuhrwerk und
nach der Sortierung im Postamt auch mit Pferdkutschen
verteilt. - In Bad Ems beginnt die Reichs Limes Kommsion
mit großangelegten Ausgrabungen der Kastelle nördlich
und südlich der Lahn. - In Holzhausen wird das Schuhhaus
Debusmann an der Kreuzung Bäderstrasse 6 gegründet. - In
Nastätten zieht der Ölmüllersohn und frisch approbierte
Arzt xxx Cathrein (--) in
das Gasthaus Zur alten Post von Eugen Recken (32), wo er seine Praxis
eröffnet. - In Geilnau wird die Nutzung der
Mineralquelle, die sich 6 Meter unterhalb des
Wasserspiegels der Lahn befindet und der
Mineralquellwasser weltweit in eigens dafür
hergestellten Wasserflaschen verkauft, wegen der
übermächtigen Konkurrenz von Fachingen nach 94 jähriger
Nutzung und wegen der optisch schlechteren Qualität
wieder eingestellt und der Bevölkerung zur Verfügung
gestellt. Die maximale Produktion betrug 60.000 Flaschen
pro Jahr und zum Schluß weniger als 6.000 Flaschen pro
Jahr.
1893 In
Bad Ems macht der evangelische Theologe Friedrich von Bodelschwingh (32)
eine Kur und logiert im Hotel Schloss
Johannisberg Ecke
Wintersbergstrasse/Braubacherstrasse. Er motiviert die
Bürger dabei zum Bau der Kaiser-Wilhelm-Kirche. - In
Kaub brennen 11 Häuser ab. - In Lahnstein kauft der
magdeburger Fabrikant Hauswald die Burg Lahneck. - Der
in Katzenelnbogen geborene und kurzzeitig nach Amerika
ausgewanderte Kunstmaler Wilhelm Jakob Hertling
(44) heiratet die verwitwete
Baronin Hedwig von Hügel alias württembergische
Staatsministertochter Hedwig Golther. - In
Burgschwalbach verpflichten sich die praktischen Ärzte
Dr Minor in Michelbach und Dr Neidhöfer in Hahnstätten
die burschwalbacher Armen kostenlos zu behandeln. - In
Braunfels führt die Schlossbrauerei Braunfels die
Flaschenabfüllung ein. - In Bad Ems wird nach
langjährigem Wirken von berner Diakonissen in
Krankenhäusern ein evangelisches Diakonissenheim
eingeweiht, das auch als Krankenhaus genutzt wird. - In
Rüdesheim Aulhausen wird das katholische St Vincenzstift
als Diözesan-Idiotenanstalt zum Heiligen Josef weit
außerhalb im Wald vom benachbarten Leiter des
Diözesanknabenheims Marienhausen Prälat Matthäus Müller
im ehemalgien Kloster gegründet. - Der Besitzer von
Schloss Schaumburg, Fürst Georg Victor von Waldeck (St) (62)
stirbt. Seine verwitwe Tochter Emma von Waldeck und
Pyrmont (St)
(35) war als Emma von Nassau Oranien bis 18 90
Königin der Niederlande. Neuer Burgherr von Schloss
Schaumburg wird Fürst Friedrich von Waldeck (St) (28). - ln St Goarshausen steigt der
Fährunternehmesteilhaber Felix Schneider (--)
aus dem Fährgeschäft Menges aus und wird
Schiffslotse. - In St Goarshausen gibt es die
Tageszeitung Kreisblatt für den Kreis St Goarshausen.
1892
Limburg hat 7.059 Einwohner. - Eine staatliche
Eisenbahnverbindung alias Vollbahn von Zollhaus über
Katzenelnbogen und Nastätten an den Rhein bzw St
Goarshausen wird von der Regierung abgelehnt, weil die
Gegend wirtschaftlich unbedeutend ist. - In Panrod
stirbt der nassauische Posthalter und
Landtagsabgeordnete Christian
Minor (79). - In Bad
Schwalbach wird der Gendarmensohn Karl Lange geboren.
- In Limburg beginnt die Firma Lahmeyer in der Sackgasse
in ihrem Elektrizitätswerk mit Dampfmaschinen mit 200 PS
Strom zu produzieren. - In Klingelbach wird ein
Zivilgemeindefriedhof angelegt. - In Holzhausen wird
Friedrich Butzbach (19) Postillon
auf dem gelben Wagen. Sein Gebiet erstreckt sich über
Bettendorf, Roth, Rettert und Egenroth. - In Kördorf
weigert sich der Gemeinderat den jüdischen
Religionsunterricht in der Elementarschule abhalten zu
lassen, wird aber von der Regierung dazu verpflichtet. -
In Holzhausen an der Haide wird nach 56 Dienstjahren
Johann Philipp Minor durch den Posthalter Adolf Minor (--) Gut Nicolaus August Otto
Strasse 1 als holzhausener Bürgermeister abgelöst. - Auf
der Aartalbahn wird die spezielle preußische
Personenzugtenderlokomotive T9
Bauart Langenschwalbach eingesetzt. - In Lahnstein
stirbt die preußische Kammerherr und
Zeremonienmeisterwitwe Gräfin Anna von
Kleist-Wendisch-Tychow (66)
auf Burg Lahneck wenige Monate nach dem Tod ihres
Mannes. - In Burgschwalbach kommt es zu einem Großbrand.
- In Limburg eröffnet in der Unterengrabenstraße die
Generalvertregung für Elektrisches Lichtanlagen Paul
Begas als Generalvertretung der frankfurter Lahmeyer
CoKG, laut Anzeige in der Tageszeitung Limburger
Anzeiger und verkauft alle Arten von
Beleuchtungskörpern. - In Kaub ist die von den Franzosen
gesprengte Burg Gutenfels vom in Rüdesheim geborenen
Privatgelehrten Wilhelm Conrady (63) nach vierjähriger Bauzeit
wieder aufgebaut. - In Diez wird der Radfahrer Verein
Diez gegründet. Man fährt Hochrad und die neuen Rover
Modelle. - In Koblenz gründen Carl Löhr (--)
und Otto Becker (--) einen
Fahrradhandel und schulen Fahrradfahrer. - In Miehlen
beginnt man das römische Kleinkastell Pfarrhofen
auszugraben. - In Bad Schwalbach wird der Komponist und
Dirigent Otto Frickhoeffer
als Sohn des Sanitätsrats xxx Frickhoeffer (--)
geboren. - In Langenscheid wird ein Turn- und
Sportverein gegründet. - In Bad Schwalbach brennt das
Gasthaus Brunnenklause in der Brunnenstrasse
27, woraufhin man es in ein luxuriösen gründerzeitliches
Kaffeehaus mit Renaissance Giebel und polygonalem Erker
mit hohem spitzen Dach renoviert. Es wird das zentrale
Gebäude der Brunnenstrasse. - Die dem Hauptsteueramt in
Wiesbaden Biebrich unterstellten Nebensteuerämter sind
in Kaub, Eltille, Hochheim, Homburg, Idstein,
Katzenelnbogen, Bad Schwalbach, Rüdesheim, Usingen und
Wiesbaden.
- Im Regierungsbezirk Wiesbaden gibt es 7 königliche
Polizeibehörden, darunter in Bad Schwalbach, Bad Ems
und Schlangenbad. - Bestellungspostämter gibt es in Assmannshausen,
Bad
Ems, Bad Schwalbach,
Balduinstein,
Bogel, Braubach, Dausenau,
Dehrn, Diez,
Holzappel,
Holzhausen,
Idstein,
Kamp, Laurenburg, Limburg,
Lorch,
Mensfelden, Michelbach, Miehlen,
Nassau, Nastätten, Singhofen,
St Goarshausen, Staffel,
Strüth und Zollhaus. - Auf dem Mittelrhein
zwischen Mainz und Bad Honnef wird das von der
Schiffswerft Beringhaus in Duisburg mit einem 15 Meter
hohen Turm erbaute Tauchschiff Kaiser Wilhelm später
Kaiman, das den Grund des Rheins von Hindernissen
befreien soll, in Betrieb gesetzt. Es ist das fünfte
und letzte Tauchschiff, das eingesetzt wird. - In
Mittelfischbach wird das Fachwerkhaus Rheinstrasse
19, das
zT mit Schieferplatten
verziert ist,
um den Kniestock erhöht. -
In Mudershausen hat man in der neuen Bergbaugrube
Barbarastollen mit dem Abbau von Eisen begonnen.
1891 Graf
Albrecht von Kanitz (St) wird als einziger Sohn der
Herrschaft Stein Erbin Therese von der Groeben (St)
(32) und Graf Alexander
von Kanitz (St) (43) geboren. - In Bad Ems wirbt
das jüdische Hotel Loewenstein als größtes und
renomiertestes Hotel am Platze. Es ist das ehemalige
Gasthaus Bayerischer Hof. - In Aarbergen Kettenbach
erhält die Pflichtfeuerwehr eine große Feuerspritze. -
Der in Holzhausen an der Heide geborene Posthaltersohn
und Ottomotorenerfinder Nicolaus
August Otto (59)
stirbt in Köln. - In Nastätten wird an der Brücke über
den Gronauer Bach die in Zorn geborene und in Nastätten
verheiratete Elisabethe Philippine Hofmann (25)
verheiratet mit dem nastättener Drechsler Adolf Krämer (24) ertränkt vom jüdischen
nastättener Kaufmann Salomon Stern aufgefunden. Sie
wurde mit einer handschriftlichen Postkarte auf den Weg
zu ihren Eltern nach Zorn gelockt und auf dem Weg
ermordet. Adolf Krämer (24)
wird beim Kartenspielen verhaftet und über seine
Schuhabdrücke im Schnee überführt. Noch während der
Beerdigung erhängt sich Adolf Krämer (24)
ohne Geständnis im Bolles alias Kerker des nastättener
Amtsgerichtsgefängnisses (20 23
Verbandsgemeindeverwaltung). Man verscharrt ihn
ohne Beerdigung. - In Braunfels stirbt der Gründer der
Schlossbrauerei Braunfels Philipp Wahl (45),
die dessen Söhne Wilhelm und Gottlieb bei einer
Jahresproduktion von 1.000 hl Bier übernehmen. . In
Freiendiez wird ein Gauturnfest abgehalten, bei dem die
ganze Gemeinde geschlossen teilnimmt. Die Vereinsregeln
sind so streng, dass derjenige, der drei mal fehlt
ausgeschlossen wird. - In Nievern wird das
Empfangsgebäude des Bahnhofs erbaut. - In Katzenelnbogen
stirbt der in Frankfurt geborene frankfurter
Stadtgerichtsrat und Abgeordnete Gustav Adolph Friedrich
Wilhelm Kirchner (76).
- Weil sich die Zugschaffner lebensgefährlich bei der
Fahrkartenkontrolle außerhalb der Waggons auf den
Waggontrittbrettern entlanghangeln müssen, übernimmt
die preussische Staatsbahn die Idee des D-Waggons des
in Bad Schwalbach geborenen Eisenbahningenieurs Edmund Heusinger von
Waldegg (74), der
einen von Wänden abgetrennten Weg auf einer Seite
empfiehlt. Die seitlich angebrachten Eingangstüren
werden an die Enden der verlängerten Waggons verlegt. -
Graf Alexander Karl Richard von Kanitz (43)
und Therese von der Groeben (32)
bekommen ihren Sohn Albrecht von Kanitz, dem seine
Mutter ihr Erbe, das gesamte Erbe der Freiherren vom
Stein verschreibt.
1890 In
St Goarshausen bietet die Herberge Zur Heimat
als Hospitz Logiepreise für ihre Zimmer von 25 Pfennig
bis 50 Pfennig an. Die Überfahrt auf der Rheinfähre
kostet 5 Pfennig. - In Balduinstein wird die Grube Gnade
Gottes geschlossen. - In Katzenelnbogen nennt die
Diakonissenanstalt Duisburg ihr neues Waisenhaus nach
der Tochter des Gründers Elisabeth Engelbert
Elisabeth-Stift. Sie ist mit dem Geheimen Sanitätsrat
Timme aus Koblenz verheiratet. -
In Langen Philippseich wird die Grafentochter Marie
von Isenburg Büdingen Philippseich (St)
von
Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich
(St)
(49) und
Prinzessin Sophie Auguste Elisabeth von Ardeck (St)
(26) geboren,
der Tochter von Prinzessin Marie Auguste von Hanau
Schaumburg (St)
(51) alias
Prinzessin Marie Auguste von Hanau und Horowitz Gräfin
von Schaumburg und Enkelin der in Bonn geborenen
Apothekertochter und 8 Jahre zuvor in Prag
verstorbenen Prinzessin Gertrude von Hanau und
Horowitz Gräfin von Schaumburg (++)
alias Gertrude
Falkenstein.
- Der in Klingelbach geborene
klingelbacher Pfarrersohn und wiesbadener
Apothekenbesitzer Moritz Heinrich Ludwig Adolph Seyberth
(58), verheiratet mit Ida
Amalie Buderus (45) stirbt
in Wiesbaden als Buderus und Portland Zement
Aufsichtsratsmitglied und Seyberth
Stipendiatsfondstifter. - In Gückingen sind 20 Bürger im
gückinger Bergbau beschäftigt. - Die staatliche deutsche
Post betreibt die Postkutschenstrecke St
Goarshausen~Nastätten~Katzenelnbogen~Zollhaus mit gelben
Postkutschen. - In Balduinstein hat Freiherr xxx von
Eltz Rübenach die Ruine Burg Balduinstein an den
bürgerlichen Wilhelm Spiess (--)
verkauft.
1889 In
Bad Ems macht der sächsische König Albert
von Sachsen (St) (62)
eine Kur. - In Limburg zieht die Post in das neue
Postamt in der Grabenstraße ein. - In Diez und in St
Goarshausen bietet die evangelische Herberge
zur Heimat und Volksküche Kost und Logis für
Handwerksgesellen und junge Arbeiter um sie vor
Glücksspiel, Prostitution und Alkoholmissbrauch zu
bewahren. Ausdrücklich werden Arbeitslose und
arbeitsscheue Gesellen abgewiesen. Wer bettelt fliegt
raus, wodurch das Betteln aufhört. Es gibt gutes und
reichliches Essen, aber man muss zwei Stunden dafür
arbeiten, ua Holz hacken und sich bei der Hausandacht
alias Hausgottesdienst beteiligen. Die Einrichtung, die
durch die Kommune mit 65 Pfennig/Tag/Person
mitfinanziert werden muss, wird als notwendiges Übel
angesehen. - In Bad Ems gründet das Berner
Diakonissen-Mutterhaus ein Mutterhaus um von hier aus in
den Einrichtungen des Evangelischen Vereins Dienst zu
tun. - In Nassau wird die Brauerei Winterwerb an die
Nassauer Aktienbrauerei Lahntal verkauft. - In Wiesbaden
Rheinbahnhof wird die Eisenbahn Aartalbahn nach Bad
Schwalbach eröffnet, die ohne Tunnel auskommt und durch
die vielen und engen Kurven spezielle Tenderlokomotiven
und extrem leichte und kurze und speziell entwickelte
vierachsige Personenwagen alias Langenschwalbacher Wagen
benötigt. - In Bad Schwalbach wird der Bahnhof eröffnet.
- Die Kirchengemeinde Klingelbach stellt die Diakonissin
Marie Wengenroth als Krankenschwester für das Kirchspiel
ein. - In Schönborn hat es eine bereits seit Jahrzehnten
bestehende kleine Gruppe von Anhängern des
altlutherischen Konvents von Steeden geschafft ein
eigenes Bethaus, die evangelischlutherische St Johannes
Kapelle im Gartenweg in unmittelbarer Nähe der unierten
Dorfkirche zu nutzen. - In Kaub lässt der in Rüdesheim
geborene Privatgelehrte Wilhelm Conrady (60), dem auch Burg Maus
gehört, Burg Gutenfels aufwendig wiederaufbauen. - In
Limburg wird der Radfahrverein RV Limburg gegründet. -
In Flacht gründen junge Flachter einen Turn- und
Fechtclub, den die Einwohner und die Behörden ablehnen
und zunächst bekämpfen. - In Scheidt gibt es 66 Männer,
die in der Grube Holzappel arbeiten. - In St Goarshausen
wird die Gründerzeit Villa Am Rabeneck 4 erbaut. - In St
Goarshausen zieht der Fährmann Jakob Menges (--)
in sein neben seinem Fähranleger gelegene
Gasthaus Rheinischer Hof Bahnhofstrasse 15. - In
Bad Ems wird das Fahrradfahren alias Hochradfahren in
der Polizeiordnung geregelt. - In Nastätten wird der
Wirt Andreas Rück (--) vom
Gasthaus Zur schöne Aussicht Römerstrasse 51 von
der Brauerei Henkelmann Kuhn beliefert. Das von ihm
ebenfalls ausgeschenkte Krombacher Bier muss er mit
schweren Pferdefuhrwerken von St Goarshausen holen.
- In Nastätten hat der private Vorschuß und
Kreditverein Nastätten 981 Mitglieder. - Bei
Trechtingshausen wird die Burg Reichenstein
von Freiherr xxx von Rehfuß (--)
nach elf Jahren an Konsul xxx Chosodowsky (--) verkauft.
1888
Wetter: Ungewöhnlich starker Schneefall, weswegen die
Schüler in Berghausen und Eisighofen eine ganze Woche
lang die Schule in Dörsdorf nicht besuchen können. - In
Diez wird im Haus Schloßberg 23 ein israelitisches
Kinderheim untergebracht. - Die Burg Sauerburg wird
zwangsversteigert. - In Kaub wird die Burgruine
Gutenfels wieder aufgebaut. - In Limburg nennt der
Katholische Gesellenverein das Alte Amtshaus in
Katholisches Gesellenhaus um. - In Dehrn eröffnet die
Kerkerbachbahn AG Kleinbahn den Personenverkehr bis
Heckholzhausen. - In Holzappel verdient ein Hauer in der
Grube Holzappel 2 Mark 16 Pfennig pro 8 Stunden-Schicht.
- In Katzenelnbogen erhält Engelbert die Erlaubnis zur
Errichtung einer Erziehungsanstalt für evangelische
Kinder und beginnt die ehemaligen Hüttengebäude und
Pferdestelle dafür umzugestalten. Zusätzlich legt er
Gärten zur Selbstversorgung an. - In Limburg wird das
Postamt auf Abbruch versteigert. - In Bad Ems tanzt die
sardische Redakteurstochter Antonietta Dell’Eraals (27) als italienische
Hoftänzerin und Prima Ballerina. - Die Besitzerin von
Schloss Schaumburg, Prinzessin Helene von Nassau (St) (57)
stirbt, woraufhin ihr Ehemann Fürst Georg II von Waldeck und
Pyrmont (St) (39)
Schloß Schaumburg und das Gutshaus in Hausen oberhalb
von Balduinstein, Hausen 6, erbt. - In Kaub wird das
Schieferwerk Schiefersegen gegründet, das Freiherr Fritz
von Marriac (--) kauft. -
In St Goarshausen wird das Klinkerwalmdachhaus mit
Jugendstilelementen wie Säulchenimitaten um an den
Fenstern und kubischen Friesen unter der Dachkante vom
Fährmann Jakob Menges (--) als
Gasthaus Rheinischer Hof in
der Bahnhofstraße 15 erbaut. Eine Hinweis auf die neu
künstlerische Unberechenbarkeit sind die wenigen
individuell gebrannten mit Kerben versehenen in Reihen
angeordeneten Schmuckziegelsteine. - In St Goarshausen
stellt Jakob Menges (--) die
dampfschiffartige Fähre Loreley II in Dienst.
- In Balduinstein werden die Marmorwerke eröffnet. - In
Bad Ems wird 48 Jahre nach der Gründung eine Nassauische
Sparkasse später Naspa gegründet. - In Nastätten beginnt
die Stadt aktiv für die an den Engländer Henning (--) verpachtete
Mineralwasserquelle Schwall zu werben, wo bereits
jahrelang Tanzbelustigungen und Brunnenfeste abgehalten
werden. - In Görgeshausen gibt es eine
Telegraphenstation. -
In Balduinstein wird ein Marmorwerk eröffnet. - In
Aarbergen Daisbach wird die Bergbaugrube Haus Nassau,
in der Silber und Blei abgebaut wird und die im Besitz
der Taunus Silver-Lead and Copper Mining Company ist,
geschlossen.
1887 In
Diez wird der Pfarrersohn August
Jäger geboren. - In Bad Ems macht der preußische
Kronprinz Friedrich III von Zollern (St)
(56) nach seiner Anreise mit Ehefrau, der
englischen Prinzessin Viktoria, und seinen Töchtern
Sophie, Margarethe und Viktoria.im Sonderzug eine
vierwöchige Kur wegen einer Erkältung. Er macht eine
Wasserkur. Sie logieren im Hotel Vier Türme.
Badearzt Dr Orth stellt eine Stimmbandverdickung fest.
Prinzessin Viktoria besucht Koblenz, Dausenau,
Lahnstein, Schloss Stolzenfels, Kemmenau, Bonn und
Limburg. Monate später wird Kehlkopfkrebs
diagnostiziert. - In Holzhausen wird der
Männergesangsverein Eintracht gegründet. - In Bad Ems
berichtet die Tageszeitung Lahnbote von der
Restaurierung der Synagoge in der Römerstraße 65. - In
Limburg wird die Kerkerbachtalbahn nach Christianshütte
velegt. - In Limburg wird der Brückenvorstadt Gastwirt
Heinrich Priester, Gasthaus Priester,
Westerwaldstraße 10 Brückengeldeinnehmer alias
Brückenzolleinnehmer. - In Neuwied wird das erste
internationale Fußballspiel auf deutschem Boden
ausgetragen. - In Bad Ems wird die Malbergbahn eröffnet.
Zusätzlich erhält die Bahn eine Konzession für eine
elektrische Beleuchtung. An der Bergstation wird das
Hotel im Schweizerhausstil Berghof Hohen-Malberg
eröffnet. Es ist spartanisch eingerichtet. An einer Wand
eines Hotelzimmers hängt zB nur ein kleines 15 x 10 cm
großes Bild. - In Holzappel wird in der Grube Holzappel
die Frühschicht von 04:00 Uhr auf 06:00 Uhr geändert. -
In Balduinstein muss Herzog Georg von Oldenburg (St)
(--) nach dem verlorenen Erbstreit das Schloss
Schaumburg an Fürst Georg Victor von Waldeck (St) (56)
abtreten, dessen Frau Prinzessin Helene von Nassau (St) (56)
im Folgejahr stirbt. Ihre Tochter Emma von Nassau (St) (29)
ist seit 10 Jahren König der Niederlande. - Das Londoner
Victoria und Albert Museum ersteigert die glasbemalten
assmannshausener und lorcher Pfarrkirchenfenster vom
geisenheimer Großgrundbesitzer und Kunstsammlersohn
Freiherr xxx von Zwierlein (--).
1886
Wetter: Nassauer Weinernte sehr spärlich aber von guter
Qualität. - Limburg wird Sitz des neuen Kreis Limburg
mit einem königlichen Landrat. 12 nassauer Kreise werden
auf 18 erweitert. - In Limburg wird der in Frankfurt
geborene Karl
Klein (67) fünfter
katholischer limburger Bischof. - Nastätten wird dem neu
geschaffenen Kreis St Goarshausen zugeschlagen und wird
als Amt Nastätten aufgelöst. - In Diez wird ein
jüdischer Verein gegründet, der ein israelitisches
jüdisches Erziehungshaus für Waisen errichten will und
sich innerhalb von vier Wochen über ganz Deutschland
ausbreitet. Der jüdische frankfurter Talmudlehrer Moses
Mainz (81) ist Finanzier
ebenso wie sein Sohn Michael Moses Mainz (44),
der Börsenmakler und langjähriger Finanzberater der
Stifterin Freiherrentochter Mathilde von Rothschild (55). - Elz wird vom Oberlahnkreis
dem Kreis Limburg zugeschlagen. - In Holzhausen wird
beklagt, dass schon 20 % des Waldes aus Fichten besteht.
- In Limburg wird Wilhelm Rabe (--)
erster limburger Landrat. - In Michelbach wird der
Unternehmersohn Wilhelm Passavant
geboren. - In Limburg kauft der Katholische
Gesellenverein das Alte Amtshaus. - In Dehrn eröffnet
die Kerkerbachbahn AG Kleinbahn mit Güterverkehr bis
Kerkerbach. - Es gibt die Tageszeitung Kreisblatt
für den Kreis St Goarshausen. - In Bad Ems wird
die elektrische Beleuchtung eingeführt. - Der in
Holzhausen an der Heide geborene Erfinder Nicolaus Otto (54) verliert nach 9 Jahren den
Patentschutz auf seinen funktionsfähigen Viertaktmotor
mit ruhigen Lauf mit 3 PS, wodurch der bisher für
Standmotoren genutzte Motor auch in Automobile eingebaut
und modifiziert werden darf. - Reckenroth hat xxx
Einwohner in 38 Häusern mit 42 Haushalten. - In
Ebertshausen wird der ebertshausener Bauer und ehemalige
langjährige ebertshausener Bürgermeister Johann Jakob
Gemmer (62) verheiratet
mit Johanette Katharine Pfeifer (54)
aus Herold Provinziallandtagsmitglied, was er
12 Jahre bleibt. - In Diez wird eine private
Telefonleitung vom Gasthaus Maxeiner in der
Rosengasse 13 und der neueröffneten Trinkhalle im Hotel
verlegt. - In Katzenelnbogen gibt es die Filiale
Nassauische Sparkasse, ebenso wie in Limburg, Diez, Bad
Ems, Nassau, St Goarshausen, Kaub, Lorch, Nastätten und
Bad Schwalbach. - In Bad Ems macht Graf Guido von Matuschka
Greiffenclau (39) eine
dreiwöchige Sommerkur. - In Holzhausen gibt es im
Gemeindewald nach Forstassessor Birkenauer (--)
einen Waldbestand von rund 300 Hektar, davon 40 ha
Eichen-, 200 ha Buchen- und 55 ha Nadelwald, wobei der
Eichenbestand jährlich geschält wird und die Rinde zur
Ledergerberei genutzt wird. Er beklagt, dass immer mehr
schnellwachsendes Nadelholz angepflanzt wird, was
mindestens bis 19 58 weiterbetrieben wird. - In St
Goarshausen gibt es die Tageszeitung Kreisblatt für
den Kreis St Goarshausen. - Graf Alexander Karl
Richard von Kanitz (38)
heiratet Therese von der Groeben (27).
1885 In
Limburg wird der in Geisenheim geborene Christian
Roos (34) vierter
limburger Bischof. - Limburg hat 6.485 Einwohner, Bad
Schwalbach hat 2.658 Einwohner, davon 190 Juden und
Laufenselden hat 1.153 Einwohner, davon 75 Juden. - In
Nassau wird der Bildhauer Arnold Rönnebeck als
Sohn des preußischen Regierungsbaumeisters Richard Oskar
Rönnebeck geboren. - In Nastätten emigriert Robert Wagner (08) in die USA, wo er als
Zeitungsjunge arbeiten muss. - In Holzhausen liest man
die Tageszeitung Lahn-Bote. Sie meldet, dass
zwischen St Goarshausen und Holzhausen eine zweite
Fahrende Postverbindung auch zur Personenbeförderung
eingerichtet ist. Die erste Postverbindung führt von
Wiesbaden nach Nassau. - Das Amt Nastätten im
hessen-nassauer Regierungsbezirk Wiesbaden wird im Zuge
einer neuen Kreisordnung aufgehoben. Holzhausen an der
Haide kommt zum Kreis St Goarshausen, Katzenelnbogen zum
Unterlahnkreis. - Der Kreis St Goarshausen wird
gebildet, dem Ruppertshofen zugeteilt wird. - In
Michelbach beschäftigt der Hüttenbesitzer und
Unternehmer Adolph Samuel Passavant
(33) 100 Mitarbeiter. - In
Limburg muss die Brauerei Menges von Josef Busch trotz
des Einsatzes einer Eismaschine weiterhin Eis im
Busche-Weiher im Tal Josaphat abbauen. Die Bauern
transportieren für 3 Mark pro Doppelspännerfuhre das Eis
zu den Eiskellern. - In Oberwesel wird die Ruine
Schönburg an den Immobilienmogul, Deutschamerikaner TI
Oakley Rhinelander, einem Nachfahren einer Oberwesel
gegenüberliegenden und verlassenen Gemeinde verkauft,
der mit dem Wiederaufbau beginnt. - In Koblenz zieht
Josef Thillmann mit der Brauerei Altes Brauhaus an den
Königsbach nach Koblenz Oberwerth. - In Ruppertshofen
kommt es zu zwei Scheunenbränden. - Ruppertshofen wird
dem neu gegründeten Kreis St Goarshausen zugeteilt. - In
Hahnstätten wird ein Turnverein Hahnstätten gegründet. -
In Holzappel verdient ein Hauer in der Grube Holzappel 2
Mark 10 Pfennig pro 8 Stunden-Schicht. - In
Katzenelnbogen schenkt der bad honnefer Matthias H
Göring die katzenelnbogener Erzhütte der duisburger
Diakonissenanstalt, der er selbst angehört. - In Bad Ems
stirbt der jüdische Orientalist Joseph Oerenbourg,
eigentlich Joseph Dernburg (84).
Der Gründer einer höheren Lehranstalt für Knaben
jüdischer Konfession in Paris und Vizepräsident der
Alliance Israelite Universelle wird wie ein Fürst der
Wissenschaft auf dem pariser Friedhof Pere Lachaise
bestattet. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird
der Ort vom Unterlahnkreis mit Amtssitz in Diez
abgetrennt und neu von St Goarshausen aus verwaltet. -
In Hahnstätten wird eine Turn- und Sportgemeinde
gegründet. - Burg Hohlenfels wird zum Gasthaus mit
Pension Zur Burg Hohlenfels umfunktioniert. -
In St Goarshausen, dem Amtssitz des Rhein Lahn Kreises,
werden alle Amtsgebäude angesiedelt und zT neu erbaut. -
In St Goarshausen verlegt der Fährmann Jakob Menges (33) für die Fähre Ponte die
Anlegestelle vom Runden Tum zu einer neuerbauten
Fährrampe (20 23 noch existent)
an den Anfang der Bahnhofstrasse alias Neubrückhausen,
wo früher die Fliegende Brücke angelegt hat. - In
Mudershausen erreicht der katzenelnbogener
Sägewerksbesitzer Maxeiner später Sägewerk Heimann in
der Hundemühle (20 23 neben Rewe
Getränkemarkt), dass eine Stichbahn der
Eisenbahn Nassauische Kleinbahn für den Abtransport
seiner Bäume gebaut wird. - In Obertiefenbach bei
Katzenelnbogen erhält Pfarrer Wenzel (--)
eine gedruckte bebildeterte Grußpostkarte vom
Niederwalddenkmal in Rüdesheim, die 5 Pfennig kostet und
über das Postamt Singhofen im Amt Nassau zugestellt
wird. - Obertiefenbach hat 197 Einwohner.
1884 In
Limburg ist der Bau einer Wasserversorgung
abgeschlossen. - In Holzhausen an der Haide stirbt der
Posthalter Peter Minor (--),
mit Postexpedition auf dem Gut Nicolaus August Otto
Strasse 1, der 50 ständige Pferde besitzt. - In
Katzenelnbogen wird eine vierte Klasse eingerichtet. -
In Nastätten behauptet Wilhelm Schmelzeisen, dass der
jüdische nastätter Vorsteher Samuel Heymann behauptet
hätte, dass die Protestanten alle
Ketzer sind und keine Religion haben, was er
öffentlich in der Tageszeitung Rhein-
und Lahn-Anzeiger widerrufen muss. - In Limburg
wird ein Rauchclub, der Tabak in Pfeifen raucht,
gegründet. - In Michelbach übernimmt der erfolgreiche in
Lyon geborene frankfurter Unternehmer Adolph Samuel Passavant
(32) die Michelbacher Hütte
der Herren von Lossem. - In Limburg wird von 10
Privatpersonen die Kerkerbachbahn AG Kleinbahn gegündet,
die dreigleisig in das 3.700 Meter entfernte Kerkerbach
und dann in den Westerwald führen soll. Die Mehrheit der
Aktienbesitzer sind Niederländer. - In Diez wird die
Westerwaldbahn vom Bahnhof Diez Ost nach Montabaur
eröffnet. - In Klingelbach brennt es. Die herbeigeeilte
Feuerwehr aus Ebertshausen verzehrt im Gasthaus Bornwasser
Rathausstraße 1 (20 18 Alte
Rathausschänke) zwei Liter Kümmel-Branntwein
für 3 Mark 20 Pfennig, wobei ein Schnaps 3 Pfennig
kostet, ein Kilo Käse für 1 Mark 20 Pfennig, Butter für
40 Pfennig, 6 Heringe zu 10 Pfennig und Brod für 1 Mark
32 Pfennig, was der Gemeinde Ebertshausen in Rechnung
gestellt wird. Auffällig ist der hohe Schnapskonsum. -
In Obernhof meldet die Zeitung Aar-Bote die
Eröffnung des Goethepunkts als Aussichtspunkt und
Attraktion in den Weinbergen für Touristen. - In
Nastätten gründet Jacob Sauerwein ein Bild- und
Steinhauer-Geschäft. - In Nastätten kostet laut
Kaufbuch, das zum Anschreiben dient, in der Bäckerei
Rupp mit Gasthaus Zur schönen
Aussicht ein Brot 45 Pfennig, eine Brezel 5
Pfennig, ein Grieskuchen 50 Pfennig, ein Weissbrot 50
Pfennig, ein Glas Bier 15 Pfennig und eine Flasche Bier
1 Mark 20 Pfennig. - In Bettendorf beginnt der
Limesforscher Karl August von Cohausen
(71) das bereits zerstörte
und bis auf 1 m Höhe abgetragene Römerkastel Pfarrhofen
zu beschreiben. - Die in Diez geborene Anna Helene
Jakobine von Ziegesar (42)
heiratet nach 18 Jahren als Stiftsdame im
frankfurtervCronstettenstift am
Roßmark den evangelischen ehemaligen preußischen
frankfurter Polizeipräsidenten Guido
von Madai (74) verheiratet,
wodurch dieser im Folgejahr in die frankfurter
Adelsgesellschaft Alten Limpurg aufgenommen wird. - In
St Goarshausen lässt Jakob Menges (--)
für den Warentransport, den die mit Holzbänken
auf dem Deck hauptsächlich als Personenfähre ausgelegte
Loreley I nicht leisten kann, eine
unmotorisierte eiserne sogenannte Nähe, erbauen, die
auch Großvieh transportieren kann und die er einfach an
die Fähre anhängt, was diese aber je nach Gewicht und
Strömung an ihre Leistungsfähigkeit bringt. - In Bad
Schwalbach wird das Gasthaus Brunnenklause in
der Brunnenstrasse 27 errichtet. - In St Goarshausen
wird eine zweite tägliche Postverbindung nach Holzhausen
an der Haide über Nastätten eingerichtet, wobei man
besonders die Bewohner der Gemeinden Pohl,
Niedertiefenbach, Obertiefenbach, Lollschied, Bettendorf
und Roth in der Tageszeitung Der Lahn-Bote über
die bessere Anbindung mit Personenverkehr um 13:00 Uhr
hin und 15:00 Uhr zurück anspricht. Postexpedition und
Posthalterei ist das Gut Nicolaus August Otto Strasse 1.
- In Nastätten gastiert eine Theatergesellschaft Hahn,
deren Schauspieler und Sänger zwei Monate lang
Theaterstücke aufführen und am Markttag sogar eine
Aufführung für Nichttanzende abhalten. - In
Nastätten legt der Verschönerungsverein einen Festplatz
auf dem Gemeindemühlenwäldchesberg an, der mit einem
Volksfest eingeweiht wird. - In Nastätten ist man
betrübt, dass die Einrichtung eines Landratsamts von
höherer Stelle abgelehnt wurde.
1883 In
Freiendiez wird der in Naurod geborene
Dorfschullehrersohn Rudolf Dietz (20) Dorflehrer. Er beginnt
Gedichte und Theaterstücke zu schreiben. - In
Hahnstätten Zollhaus, das zu Burgschwalbach gehört, ist
die im Vorjahr in einer romantischen Grotte gefaßte
Johannisquelle im Besitz der englischen Regierung und
deren Quellwasser wird als Johannisbrunnen-König der
Tafelwasser The King of Table Waters hauptsächlich in
die englischen Kolonien exportiert. Etwa 40 m östlich
befindet sich eine zweite Quelle, die Römerquelle, bei
der auf freiem Feld das Wasser in einem ehemals gefaßten
Brunnen aus der Erde tritt. - In Bad Ems findet ein
Turnfest statt. Über dem über die Bahnhofsbrücke
führenden Festzug hängt das Motto Gut Heil! - In
Freiendiez gründen mehrere junge Leute den Turnvereins
Jahn eV Freiendiez, darunter Johann Kapilain, Karl
Herborn. Anton Römer. Peter Kapitain, Philipp Sartorius,
Christian Strauß, der nach wenigen Wochen 30 Personen
umfaßt. - In Nastätten wird auf dem Gelände der
verkauften und abgerissenen größeren evangelischen
Kapelle alias Kreuzkirche am Robert Wagner Platz, die
seit 18 37 wegen fehlender Toiletten nicht genutzte
Volksschule doch eröffnet, weil man auf dem
Nachbargrundstück Abtrittsgelegenheiten alias Toiletten
geschaffen hat. In das mittlerweile baufällige Haus sind
Zwischendecken eingezogen worden, die aber nur von
kleinen Grüppchen betreten werden dürfen und von den
Eltern gefürchtet sind, was aber die Stadt nicht davon
abhält das Haus als Volksschule zu nutzen. - In
Katzenelnbogen gibt es die Branntweinbrennerei Jakob
Hoffmann. - In Limburg druckt die Limburger
Vereinsdruckerei die limburger Tageszeitung Nassauer
Bote. - In Braubach erstellt der Maler John Lewis
Wood (70) das Gemälde von
Braubach mit dem Obertor in
Braubach. Es hat noch kein Tor im Turm und
auch keine Dach sondern 6 Zinnen. Die kaputte
Kopfsteinpflasterstraße und die mit Schiefer zT seitlich
und auf dem Dach vertäferten Häusern auf der westlichen
Seite sind völlig heruntergekommen. - In St Goarshausen
ist das Postamt im Gasthaus Zum Adler
Bahnhofstrasse 6. - In Nastätten betreibt Heinrich Haxel
(--) im
zweiten Haus rechts in der Kirchgasse (20
23 Hinterhaus Ernstings Family Römerstrasse 45) die
Bäckerei und Gasthaus Haxel. - In Nastätten
stirbt der Wirt Hermann Joseph Baptist Recken (70) vom
Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20
23 Volksbank). Dieses ehemalige nassauer Lehen
Otto Hof ist unter ihm unter preußischem Erbrecht in
seinen Vollbesitz gelangt. Sein Sohn Eugen Recken (21) erbt.
- In Nastätten tritt die in Singhofen geborene
singhofener Posthaltertochter und spätere schweriner
Hofsängerin Minna Minor (23) auf. - In Nastätten
gastiert die Tierschau Krichels große Menagerie
und Raubthiertheater. - In Nastätten wird ein
Verschönerungsverein vom neuen Amtmann xxx von Motz (--) und
weiteren 20 Bürgern gegründet. Man legt innerhalb
eines Jahres Wanderwege an, stellt Ruhebänke und die
Minerva-Hütte an der Gemarkungsgrenze zu Miehlen auf
- In Singhofen erreichen die Preise für Ackerland
Rekordhöhen, wobei für eine Rute alias 25 qm 17 Mark
bezahlt werden. - In Nastätten gibt es einen Bauboom.
Eduard Schüler (--)
erstellt seinen Colossalbau.
1882
Wetter: Katastrophales Jahr mit Regen, Wolkenbrüchen,
Hagel und Überschwemmungen. Die Ernte ist in Gefahr,
weil wegen der hohen Feuchtigkeit nicht alles Saatgut
ausgebracht werden kann. . Der Eisenbahnverkehr wird
beiderseits des Rheins wegen Überschwemmungen
eingestellt. Die Postlinie nach Miehlen wird
eingestellt. Hochwasser in Nassau. In Miehlen gibt es 10
Tage Hochwasser. In Nastätten werden Äcker weggespült
und Vieh stirbt in den Ställen. In Nassau gibt es einen
Bergrutsch. - In Limburg wird mit dem Bau
eines Wasserleitungsnetz für die Stadt begonnen. - In
Holzhausen an der Haide stirbt Lehrer Krieger an einer
Lungenentzündung. - In Ruppertshofen wird eine
Korbflechtschule gegründet. - In Nastätten ist die
Redaktion der Tageszeitung Rhein- und Lahnanzeiger
in der Oberstraße 18. - In Nastätten gibt es mehrere
Carnevalsvereine. - In Nassau kommt es zu einem
Bergrutsch. - Im Kreis St Goarshausen kommt es zu
zahlreichen Raubüberfällen. - In Holzhausen an der Haide
wird einem Stromer alias Räuber das Gesicht zerkratzt. -
In Pfarrhofen werden vom Wiesbadener Altertumsverein
germanische Familiengräber ausgegraben. - An der Loreley
wird ein 100 Kilogramm schwerer Stör gefangen, der dem
Fischer den Arm bricht. - In Nastätten und Umgebung
kommt es mit mehr als 4 Fällen gehäuft zu Selbstmorden.
- Zwischen Nastätten und St Goarshausen werden alle
Pappelbäume an der Chaussee wieder ausgegraben und durch
Kirschbäume ersetzt. - Um Alkoholismus in Verbindung mit
Branntwein einzuschränken darf Branntwein nicht mehr
verborgt werden. - In Nastätten bietet die Buchhandlung
Müller Wahrsagerkarten für 60 Pfennig an. - In St
Goarshausen verkauft die Brauerei H Kirdorf Bier für 18
Pfennig/Liter. - In Nastätten verkauft der Conditor JA
Sterkel sein Gebäck Hefestückchen für 4 Pfennig. - In
Nastätten meldet die Tageszeitung Rhein- und
Lahn-Anzeiger in der Oberstraße 18, dass die
Agentur Norddeutscher Lloyd Sebastian Kern mit einer
Fahrpreisermässigung für Auswanderer von Rotterdam nach
New York von 110 auf 90 Mark im Zwischendeck wirbt. Ein
vergoldetes Grabkreuz von C Mayer kostet dagegen ab 6
Mark. - In Burgschwalbach wird die Mineralwasserquell
Johannisbrunnen eingefasst. - In Limburg wird eine
katholische Gesellen Bibliothek gegründet. - In Limburg
gibt es an der Höhere Bürgerschule einen
Realprogymnasium-Zweig. - In Kalkofen wird die Schleuse
an der Lahn fertiggestellt. - In Bad Schwalbach wird die
Nutzung der Stahlbrunnenquelle am Kurpark/Reitallee
wegen Belästigungen durch die badschwalbacher
Bevölkerung am Brunnen für die Bevölkerung verboten.
Stattdessen erbaut man eine Wasserleitung zur Koblenzer
Straße wo der Zapfhahn Filialsche in einer zwei Meter
hohen Sandsteinnische nur für die Bevölkerung angelegt
wird. - In Klingelbach wird begonnen die Straßén nach
Ergeshausen und Ebertshausen zu befestigen. - In Nassau
werden in der privaten Kaltwasseranstalt für diverse
Leiden hauptsächlich Nervenleiden wie Hysterie,
Hypochondrie, Neurasthenie und Erschöpfung behandelt. -
In Ruppertshofen wird eine Korbflechtschule später altes
Rathaus eingerichtet, damit sich die Armen etwas
verdienen können. - In Nievern beginnt man die Hochöfen
stillzulegen. Die Hütte wird nach der Stilllegung in
eine Eisengießerei umgebaut. - In Limburg organisieren
sich Hochradfahrer alias Radfahrer. - In Bad Schwalbach
ist das Ziel einer Hochradwettfahrt des Velociped Club
Wiesbaden, bei dem der wiesbadener Rennfahrer Hoess (--) wie ein Jockey gekleidet
gewinnt. - In Mudershausen wird die Domanial
Eisensteingrube Bonscheuer mit der konsolidierten
Eisensteingrube Audenberg letzmals erwähnt. - In
Nastätten Pfarrhofen werden zwei 3.000 Jahre alte
Familiengräber mit Scherben, ganzen Trinkgefäßen, Urnen,
ein Schädel und Bronzegegestände gefunden. - In St
Goarshausen fängt ein Fischer einen 100 kg schweren Stör
auf dem Salwaag Klodt gegenüber der Loreley, der ihm mit
ein Schwanzschlag den Arm bricht. - In Nastätten nehmen
sich gleich 4 Menschen das Leben. Man vermutet hohe
Überschuldung und Alkoholismus durch Branntwein. - In
Nastätten wird die auf der Chaussee nach St Goarshausen
angepflanzten Pappelbäume wieder ausgegraben und
verbrannt um Kirschbäume anzupflanzen, was man als
fortschrittliche Entwicklung empfindet. - In Singhofen
gibt es ein Postamt. - In St Goarshausen braut die
Brauerei H Kirdorf Bier, das für 19 Pfennig/Liter auch
in der Umgebung verkauft wird. - In Nastätten verkauft
der Konditor JA Sterkel Hefestückchen für 4 Pfennig und
der Kolonialwarenhändler Edmund Schüler Kaffeebohnen für
85 Pfennig/500g. - In Nastätten wird der Verein
Ruderclub wieder abgemeldet. - In Bad Ems kauft der
Hotelier Georg Lang (--) die
Villa Diana Villenpromenade 11 von einem russischen
Gutsbesitzer, der als Strohmann die historistische mit
mittelalterlichen Fries und Burgzinnen geschmückte Villa
Villenpromenade 11 für den im Vorjahr verstorbenen
russischen Zar Alexander II von
Russland (St) (++)
und dessen in der Ukraine geborenen Geliebt Jekaterina Michailowna
Dolgorukowa (35) gebaut
hat, in den elitären Künstlertreff Hotel Schloss
Balmoral um, wo der Komponist Richard
Wagner (69) seine
Oper Parsifal vollendet und dabei einen Mand
Olbrich Konzertflügel der koblenzer Firma Mand des in
Horchheim geborenen Schreinersohnes und Winzersohnes Carl
Mand (72) benutzt.
1881 In
Bad Ems machen der sächsische König Albert
von Sachsen (St) (53)
und der schwedische und norwegische König Oskar II von Schweden
und Norwegen (St) (52)
eine Kur. - In Katzenelnbogen wird ein dritter, nun
katholischer Lehrer eingestellt. - In Lorch bzw
gegenüber dem Rhein in Rheindiebach vererbt Prinz Friedrich von Nassau Oranien (St) (84)
die Ruine Burg Fürstenberg, die er 18 45 für seine Witwe
gekauft hat und die er ihr zum Ausbau zu einem
Lustschloß, was aber nie ausgeführt wurde, 18 46
geschenkt hat, an seine Tochter Prinzessin Marie von Zollern
Preußen (St) (40) verheiratet
mit dem Militär Fürst Wilhelm
von Wied (St) (36), der
in Neuwied wohnt. - In Bad Schwalbach zieht der Konditor
Friedrich Philipp Wagner (--) mit
seiner Frau Eleonore vom Haus Zum Lamm in das Kurviertel
in das gemietete Haus Stadt Straßburg Brunnenstraße 35,
das sich als Café Wagner sofort als Goldgrube
erweist (kurzeitig später Umzug in die Brunnestrasse
41). - In Limburg wird ein Woll- und Textilgroßhandel
von xxx Hülster (--) und
Peter Kurtenbach (--) gegründet.
- In Nastätten werden Petroleumlampen für die
Straßenbeleuchtung eingeführt. - In Nastätten wirbt das
Hotel Guntrum mit niedermendiger Bier der
Brüdergemeinde Neuwied alias Herrnhuter Brüdergemeinde.
Der Wirt A Recken (--) vom
Gasthaus Zur alten Post Postrassse 3 wirbt mit
Lagerbier. Das Gasthaus A Rück wirbt mit
Bockbier.
1880
Limburg hat 5.797 Einwohner. - In Katzenelnbogen wird
das Amtsgericht Aarstraße 20 gebaut. - In Bad Schwalbach
erscheint die Zeitung Aar-Bote täglich und
wird zur Tageszeitung. - In Kördorf ist ein jüdischer
Friedhof angelegt. - Einer der reichsten nastätter
jüdischen Geldverleiher Berle Strauß
(52) wird in Wiesbaden wegen Nötigung,
Erpressung und Wucher zu 16 Monaten Gefängnis veruteilt.
- In Schupbach wird eine Freiwillige Feuerwehr
gegründet. - In St Goarshausen erbt Baron Wolfgang
von Oettingen (21)
von seiner Tante Gräfin Charlotte von Mellin
(--) die Burg Reichenberg
und erbaut dort einen historisierender Wohnbau westlich
vor den Doppeltürmen mit Burgmauer. - In Lahnstein kauft
der preußische Kammerherr und Zeremonienmeister Graf Ewald von
Kleist-Wendisch-Tychow (59)
die Burg Lahneck für seine Frau. - Bad Schwalbach hat
4.283 Kurgäste. - In Nastätten kommt Kronprinz Friedrich III von Zollern Preußen
(St) (49) bei
einem Manöver zu Besuch. Er logiert im Gasthaus Guntrum
Römerstrasse 52 (20 23 Shopping
Meile). - In Bad Ems hat die Grube Mercur einen
großen Bedarf an Arbeitskräften, weil die eigenen
Arbeiter nach Lothringen abgewandert waren, die durch
österreichische und italienische Bergleute, die in
Menagen alias Wohn- und Beköstigungshäusern
untergebracht werden, ausgeglichen werden. - In
Katzenelnbogen wird das Haus Rheinstraße 15 direkt am
Ortseingang an der Hundemühle (20
20 REWE Getränkemarkt) im Landhausfachwerkstil
gebaut. - In Bad Ems trifft Harry von Kessler (12) den von seiner Mutter
begeisterten Kaiser Wilhelm I von Zollern
Preußen (St) (83).
Sein Vater wird im Folgejahr ohne Freiherr zu sein
direkt in den Grafenstand erhoben, was großen Protest
auslöst. - In Nastätten eröffnet Peter Steeg (--)
seine Schuhmacherei in der Römerstrasse 70. -
In Bad Ems ist das Hotel Schloss Johannesberg
Ecke Wintersbergstrasse/Braubacher Strasse das
dominierende Hotel am Bahnhof. - In Weisel wird das
Gasthaus Nassauer Hof eröffnet. - In St
Goarshausen kommt der deutsche Kronprinz Friedrich von
Zollern Preußen (St)
(49) an und reist zu einer
Manöverbesichtigung nach Nastätten, wo er über Miehlen
nach Singhofen fährt. In Singhofen geht er die Strecke
bis nach Nassau streckenweise zu Fuß. - In Nastätten
zieht das kaiserliche Posstamt im ehemaligen Gasthaus
Zur alten Post Poststrasse 3 (20
23 Voba)
aus und in die Römerstrasse 48 (20
23 Shopping Meile) um. - In Nastätten beginnt
der eigentlich hauptsächlich als politischer Treffpunkt
gegründete und durch die seit zwei Jahren bestehenden
Sozialistengesetze eingeschüchterte Turnverein Nastätten
18 66, der sich seitdem nur Festivitäten und Kneipen
veranstalten traute, wieder mit sportlichen öffentlichen
Zusammenkünften. - In Nastätten betreibt der
Norddeutscher Lloyd Agent alias Filialleiter Sebastian
Kern (--) eine
Badeanstalt. - In Nastätten wird die Telegrafenleitung
nach Miehlen verlegt. - An der Lahn beginnen Winzer von
der Mosel, wo die Reblaus großflächig auch Weinberge
zerstört hat, die verwilderte von der Reblaus
verschonten Weinberge anzukaufen und wieder zu
betreiben, wobei sie allerdings die dort seit
Jahrhunderten beheimateten Rotweinsorten Spätburgunder
und Kleinberger alias Elbling mit neuen Setzlingen der
Weißweinsorte Riesling und später Müller-Thurgau
ersetzen.
1879
Wetter: Bergrutsch in Kaub. - In Diez erscheint die 100.
Ausgabe im 19. Jahrgang der Zeitung Kreis-Blatt für
den Unterlahngau für die Bezirke Diez, Limburg,
Nassau und Nastätten, die gleichzeitig auch Amtsblatt
für die Amtsbezirke Diez und Nastätten ist, mit einer
Polizeiordnung für die Gemeinde Miehlen, in der die
Einführung einer Pflichtfeuerwehr angekündigt wird. - In
Bad Ems macht der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski (58) eine Kur. - In
Katzenelnbogen wird eine dritte Klasse in der Schule
eingerichtet, die aber die zwei protestantischen Lehrer
unterrichten müssen. - In Bad Schwalbach wird das
repräsentative Conversations- und Gesellschaftshaus
alias Kurhaus eröffnet. Man verbaut 20 Säulen aus
poliertem schwarzen nassauer Marmor. - In Katzenelnbogen
wird das dem Landgericht Wiesbaden untergeordnete
Amtsgericht Katzenelnbogen Aarstraße 20, das die
Gemeinden Allendorf, Berghausen, Berndroth, Biebrich,
Bremberg, Dörsdorf, Ebertshausen, Eisighofen,
Ergeshausen, Gutenacker, Herold, Katzenelnbogen,
Klingelbach, Kördorf, Mittelfischbach, Mudershausen,
Niedertiefenbach, Oberfischbach, Reckenroth, Rettert,
Roth und Schönborn umfaßt, eingerichtet, wobei das Amt
Nastätten von 35 Orten 15 Orte abgibt und nur Pohl und
Lollschied dafür erhält. Im Keller wird eine
Gefängniszelle eingerichtet. - In Bad Ems wirbt das
jüdische Hotel Loewenstein mit allem Comfort
der Neuzeit, Musik- und Lesezimmer und Hotelomnibus zu
allen Zügen. - In Limburg wird nach heftigen Protesten
statt in Wetzlar ein Landgericht (20
17 Post) in der Frankfurter Straße 9
eingerichtet und Wilhelm Schröder (--)
wird erster Landgerichtspräsident. - In Nastätten
verarztet ein erster richtiger Arzt xxx Nückel (--),
den letzten nassauischen Amtmann Justizrat Friedrich
Martin Schenck (--). - In
Nastätten hat Philipp Kern (--) laut
Tageszeitung Rhein-Lahn-Anzeiger
sein Badehäuschen wieder aufgeschlagen. - Der Besitzer
von Schloss Schaumburg ist Fürst Georg Victor von Waldeck (St) (48).
Seine Tochter Emma von Waldeck und
Pyrmont (St)
(21) wird durch Heirat als Emma von Nassau
Oranien bis 18 90 Königin der Niederlande. - In Diez
gibt es einen Turn- und Fechtklub mit mindestens 50
aktiven Mitgliedern. - In Nastätten kommt der 2.
Jahrgang der drei mal wöchentlichen Zeitung Rhein
und Lahn Anzeiger als Organ für den Amtsbezirk
Nastätten heraus, die vollständig von Max Gustav Müller
in Nastätten mit Redaktion und Expedition in der
Rheinstrasse 195 später xxx hergestellt wird. Anzeigen
kann man in Katzenelnbogen bei Buchbinder Wilhelm
Hanusch (--) Untertalstrasse
21 und in Miehlen bei Buchbinder Groß (--)
aufgeben. - In Limburg müssen laut Polizeiordnung die
Fassaden aller Häuser und alle Mauern innerhalb von 5
Jahren verputzt werden, um damit ein einheitliches
architektonisches Bild zu schaffen. Es dürfen keine
Waren auf den Strassen ausgerufen werden, selbst an
Markttagen nicht. Menschliche und Tierische Exkremente
müssen nachts zwischen 23:00 und 05:00 Uhr
rückstandsfrei und in abgedichteten Behältern entsorgt
werden. Pferde und Vieh dürfen nicht an öffentlichen
Brunnen getränkt werden. Häuser müssen Dachrinnen haben.
Häusliches Abwasser darf nicht in die Rinnen auf den
Straßen geleitet werden. Straßen müssen bei heißen Tagen
zweimal täglich mit Wasser besprengt werden um Staub zu
vermeiden. Eis und Schnee müssen sofort, wenn möglich,
entfernt werden. Bei Eisglätte müssen Sand, Asche oder
Sägespäne gestreut werden. Straßen müssen dienstags um
09:00 Uhr und samstags von 14:00 bis 19:00 gereinigt
werden. Lastfuhrwerke müssen im Schritt fahren, wobei
rechte Hand zu halten alias rechts zu fahren ist. Es
gilt ein Parkverbot nach 12 Stunden Parkzeit für alle
Kutschen alias Chaisen, Fuhrwerke uä und eine
Beleuchtungspflicht. Angespannte Fuhrwerke dürfen nur
maximal 3 Stunden am selben Ort stehen. - In Diez baut
der diezer Landrat Joseph Rolshoven (--) in der Lorenzstrasse 14 für
seine Frau Marie die Villa Oranien (20
23 Hotel Villa Oranien von Christoph Kiessling),
die er aber schon zwei Jahre später wegen einer
Versetzung wieder verlassen muss. - In Nastätten wird
der Verein Landwirtschaftliches Casino gegründet, der
sich um eine genossenschaftliche Beschaffung von
Saatgut, Kunstdünger und Krediten bemüht und sogar eine
Wiesengesellschaft gründet, aber auch einen königlichen
Beschäler alias Dorfhengst organisiert, wofür sich der
Tierarzt Rübsamen (--) einsetzt
und sich für die Pflanzung von Obstbäumen und
Alleebäumen sorgt. -
In Aarbergen Daisbach hat die Bergbaugrube Haus
Nassau, in der Silber und Blei abgebaut wird, im
Besitz der Taunus Silver-Lead and Copper Mining
Company, in fünf Jahren ihre Arbeiter auf 30
verdoppelt, von den 22 unter Tage arbeiten.
1878
Wetter: Diphterieausbruch in Ruppertshofen, bei der
mindesten 4 Kinder sterben. Von 90 Schulkindern sind nur
14 nicht krank. - In Limburg wird Andreas Schlitt (--) limburger Bürgermeister. -
In Nassau Scheuern erhält das Rettunghaus für Blödsinnige
alias Idiotensanstalt einen eigenen Anstaltsarzt. Sie
ist die größte protestantische nassauer Einrichtung. -
In Limburg wird ein Landgericht eingerichtet. - In
Burgschwalbach wird von Karl Klein (--)
sein neu erbautes Gasthaus Felsenkeller
in der Bahnhofstrasse 4 eröffnet. - In Langenscheid wird
ein Winzerverein zum erneuten Anbau von Weinreben
gegründet. - Balduinstein wird als die ärmste Gemeinde
im Amt Diez bezeichnet. - In Nastätten kommt der 1.
Jahrgang der drei mal wöchentlichen Zeitung Rhein
und Lahn Anzeiger als Organ für den Amtsbezirk
Nastätten dienstag, donnerstag und samstag auch durch
die Post zugestellt heraus, die vollständig von Max
Gustav Müller (--) in
Nastätten hergestellt wird, der auch für 50 Pfennig
Werbung und Anzeigen aufnimmt. - Mit der Änderungen des
Gerichtsverfassungsgesetzes bleibt das Amtsgericht
Nastätten zwar bestehen, aber es wird anstelle des
aufgelösten Kreisgerichtes Limburg neu dem Landgericht
Wiesbaden, das vorher das Kreisgericht Wiesbaden war,
unterstellt. Auch das Amtsgericht Bad Schwalbach bleibt
bestehen und gehört neu zum Landgericht Wiesbaden. - In
Katzenelnbogen werden auf der letzten Ausgabe der
Landkarte Preußische Kartenaufnahme die
Bergwerke abgebildet. - In Solms Oberbiel wird
auf dem fürstlich solmsbraunfelser Tagebau Grubenfeld
Fortuna eine 3600 m lange Seilbahn zum Hochofen
Georgshütte in Burgsolms eröffnet.
1877
Wetter: Extrem milder Jahresanfang. - In Limburg wird
Joseph Menges (--) für 4
Monate limburger Bürgermeister. - Telegrafenbetrieb mit
Sprechhörern wird eingeführt. Es gibt die
Westerwald-Telegrafenrundlinie Montabaur, Hadamar,
Limburg, Westerburg und Rennerrod. - In Diez wird die
Militärarzttochter und Schriftstellerin Maria
Batzer geboren. - In Nastätten wird Robert Wagner (19 27 US Senatsmitglied)
geboren. - In Bad Ems macht der Komponist Richard
Wagner (64) eine Kur.
- In Diez bleibt der zu lebenslang verurteilte
frankfurter Mörder Michael Keller trotz Begnadigung als
Barbier im diezer Gefängnis. - In Braunfels Wolfsmühle
am Lahnbahnhof beendet der Freund des begeisterten
Tierzüchters Prinz Albrecht von Solms
Braunfels (St) (36)
und reiche amsterdamer Reedersohn Eduard Korthals
(26) sein Engagement als Züchter von
drahthaarigen Jagdhunden bzw Vorsteherhunden und zieht
in dessen Zwingeranlage alias Zuchtbetrieb in Biebesheim
bei Darmstadt, wo er die Rasse Griffon Korthals
mit Stammbüchern zu züchten beginnt. - In Diez,
Limburg, Bad Ems, Bad Schwalbach, Nassau wird die
Maulkorbpflicht für Hunde auf von Personen rege
frequentierten Strassen und Plätzen eingeführt, soweit
sie noch nicht bestand. Für Hunde an der Leine gilt sie
nicht. - In Laurenburg wird eine Brücke über die Lahn
von der Bergbaugesellschaft gebaut, die die Grube in
Holzappel betreibt. - In Fachingen beginnt der
Schwerindustrielle Alfred Krupp (65) sich im Bergbau zu
engagieren, wo er schon nach kurzer Zeit größter
Einzeleigentümer für den Bezirk Birlenbach-Fachingen
wird. - In Diez wird der Männergesangsverein Liederkranz
gegründet. - In Diez eröffnet der Uhrmacher und Juwelier
Rudolf Jäger (--) in der
Rosenstrasse 15 ein Juweliergeschäft. - In Bad
Schwalbach wird der jüdische Kaufmannssohn, Pianist,
Komponist und Musikdirektor Eugen Eschwege alias Eugen
Halevi geboren. - Bei Trechtingshausen verliert die
Familie von xxx von Barfus-Falkenburg
(--), die 18 34 die Burg Reichenstein gekauft
und zu Falkenburg umbenannt hat und an Freiherr xxx von
Rehfuß verkauft, wieder das Recht sich von
Barfus-Falkenburg zu nennen. Die Burg wird wieder in
Burg Reichenstein
umbenannt.
1876 Wetter:
Hochwasser am Rhein. In Kaub kommt es zu Felsbewegungen
und einem etwa 30 m breiten Bergsturz auf den Weinbergen
genau über der Stadt, die zwar von den ersten
Häuserreihen aufgehalten wird, die aber trotzdem 26
Menschen das Leben kostet. - In Miehlen lässt ein
orkanartiger Sturm in den Waldungen ua bei den Fichten
hinter der Ölmühle viele Bäume umstürzen. - In Bad Ems
unterzeichnet der russische Zar Alexander
II im Logierhaus Vier Türme den Emser
Erlass. - In Bad Ems machen der württembergische
König Karl von Württemberg (St)
(53), der belgische König Leopold II von Sachsen
Gotha und Gotha (St) (41)
und der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski (55) eine Kur. - In Bad Ems
unterschreibt der russische Zar Alexander
II (St) (58) im
Logierhaus Vier Türme ein Dekret zur
Unterdrückung der ukrainischen Sprache, wodurch die
ukrainische Kultur ausgerottet werden soll. Er beendet
seine jahrelangen Kuraufenthalte. - In Limburg wird in
der Grabenstraße 15 der jüdische Kaufmannssohn,
Heimatautorensohn, Gerichtsreferendar und Dichter Leo Sternberg
geboren. - In Limburg wird ein Katasteramt eingerichtet.
- In Kaub brennt der mainzer Domhof Metzgergasse 21/23
ab und wird als Fischhaus Lenz wieder aufgebaut. - In
Bad Ems wird die Russische Kirche erbaut und die
gusseiserne Kolonnade aufgestellt. - In Ebertshausen
wird erstmals die Jagd an einen Auswärtigen versteigert.
Der katzenelnbogener Arzt Praetorius bezahlt 52 Mark
jährlich. - Der in Holzhausen an der Heide geborene
Erfinder Nicolaus Otto (44) stellt einen
funktionsfähigen Viertaktmotor mit ruhigen Lauf mit 3 PS
vor, den er im Folgejahr patentieren lässt, was aber die
Verbreitung 10 Jahre lang behindert.
1875
Wetter: Scharlachausbruch in Ruppertshofen, der viele
Kinder zum Opfer fallen. - Limburg hat 5.157 Einwohner.
- Burg Langenau ist laut eines Berichts des Gutachters H
Stieler (--) Mit ihren
Thürmen und Wällen auch äußerlich noch gut conservirt,
im Innern wohnlich wieder hergestellt und nur noch
landwirthschaftlichen Zwecken dienstbar. Das
Anwesen wird danach von Graf xxx von Kanitz (--)
(--) erworben, der
große Waldgebiete in der Gegend besitzt. - Der in Hanau
geborene hessenkasseler Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel
(St) (73) stirbt in Prag und
sein ältester Sohn, der aber morganatisch gezeugt wurde,
Fürst Friedrich
Wilhelm (St) (43)
heiratet in zweiter Ehe wieder eine Schauspielerin, die
in Hamburg geborene Ludovica Gloede, die sich
mittlerweile Gräfin Schaumburg nennt und bereits einen
in Wiesbaden geborenen Sohn Graf von Schaumburg Friedrich August von
Hanau (St) (11) hat.
Alle Nachkommen nennen sich illegalerweise Fürsten
von Hanau, obwohl der Fideikommiss und die
Anwartschaft auf den Thron an die Nebenlinie mit dem mit
der vom protestantischen zum katholischen Glauben
konvertierten Prinzessin Anna von Zollern Preußen (St)
(39) verheirateten Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel
Rumpenheim (St) (71)
fallen. -
Das Teilstück der Main Lahn Bahn zwischen Eschhofen und
Niederselters wird eröffnet. - In Bad Ems macht der
württembergische König Karl von Württemberg (St)
(52) eine Kur. - In Bad Ems macht der russische
Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski (54) eine Kur. - In Limburg
brennt die Obermühle aus. - In Boppard wird der Theologe
und Dichter Johann Baptist Berger
(69) Opfer des
Kulturkampfes, des Kampfes zwischen den Konfessionen. -
In Bonscheuer wird die Eisensteinerz Grube Bonscheuer
stillgelegt. - In Rückershausen wird der
Männergesangsverein Union gegründet. - In Nastätten wird
eine Telegraphenstation oberhalb der Rheingaustraße in
Betrieb genommen. - In Diez spaltet sich vom Diezer
Turnverein der Turn- und Fechtklub Diez mit
konservativeren Mitgliedern ab. - In Limburg wird die
evangelische Kirche am Bahnhof zu einer eigenen
Gemeinde, unabhängig von Staffel. - In Hausen über Aar
wird der Männergesangsverein Union gegründet. - In St
Goarshausen und in Diez wird ein Landesbauamt
eingerichtet, denen die Wegemeistereien unterstehen. -
In Nasstätten wird eine Telegrafenstation eröffnet.
Nastättener Amtmann ist xx Riesch (--).
1874 In
Bad Ems macht der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski (53) eine Kur. - In Holzhausen
an der Haide beginnt der Limesforscher Karl August von Cohausen
(62) am Römerkastel, das die
Alte Burg genannt wird, mit Ausgrabungen. Er hat bereits
vier Jahre zuvor die Saalburg erforscht. Der enge
Napoleon Verwandte François de Beauharnais
(++) war sein Onkel. - In
Holzhausen an der Haide werden zwei Viehmärkte erlaubt,
aber Krämer dazu verboten. - In Ruppertshofen gibt es 90
Schulkinder, 23 davon aus Endlichhofen, 1 davon ist
katholisch, 75 evangelisch und 14 jüdisch. - In Diez
beginnt im Schloss Oranienstein ein
zweijähriger Anbau von Kasernen in der Kadettenanstalt.
- In Bad Ems wird eine Wandelhalle mit gusseisernen
Säulen im Kurpark zwischen Kursaal und Hotel Vier
Türme für Spaziergänge auf Wunsch von Kaiser Wilhelm I von Zollern
Preußen (St) (77)
gegen den Willen der bademser Bürger aufgestellt. - In
Bad Ems wird ein Limesturm rekonstruiert und wieder
aufgebaut. - Bad Schwalbach hat 4.260 Kurgäste. - In
Miehlen erlaubt der preussische Oberpräsident Ludwig von Bodelschwingh
(63) in Kassel dem
nastättener Apotheker Joseph Geißler für fünf Jahre ein
Filiale seiner Apotheke zu führen, der ersten in
Miehlen. - In Limburg eröffnet die Evangelische
Pfarrgemeinde eine Höhere Töchterschule später
Thau-Schule um sich im katholischen Limburg
auszubreiten. - In Mittelfischbach hat die Schule 74
Schüler. - In Bad Ems wird das Wasserwerk in der
Wiesbach mit einer Dampfmaschine für die Pumpen und
einem 40 m hohen Kamin in Betrieb genommen, wofür ein
Trinkwasserleitungsnetz fertiggestellt ist, wodurch
Pumpbrunnen und Laufbrunnen ersetzt werden. - In Herold
sind seit 18 16 505 Kinder geboren worden, von denen 135
entweder tot geboren wurden oder als Säuglinge oder
Kleinkinder gestorben sind, was im klingelbacher
Personenstandsregister festgehalten wurde. - In
Birlenbach wird zwischen Hauptstrasse 45 und 47 ein
gusseiserner Laufbrunnen aufgestellt.
- In Aarbergen Daisbach ist die Bergbaugrube
Haus Nassau, in der Silber und Blei abgebaut werden,
im Besitz der Taunus Silver-Lead and Copper Mining
Company, die 15 Beschäftigte hat. - In Diez wird die
Diezer Wehr alias Feuerwehr gegründet.
1873
Wetter: Pockenepidemie in Bad Ems, die bis 18 76 dauert.
- Börsenkrach - In Ruppertshofen wird ein neues
Schulgebäude auf dem Grund des Juden Isaak Blumenthal
gebaut. - In Diez wird das alte Rathaus Altstadtstraße 1
geschlossen. - In Miehlen wird nach einem Brand im
jüdischen Betsaal im Wohnhaus des Mayer Heilbronn eine
Synagoge an der Hauptstraße erbaut. - In Nassau
errichtet der Besitzer der Brauerei Winterwerb Carl
Winterwerb (--) den großen
Bierkeller am Obertal 9 (20 17
Günther Leifheit Kulturhaus). - In
Katzenelnbogen erbaut der Arzt Praetorius ein
Nervensanatorium. - Der in Katzenelnbogen geborene und
kurzzeitig nach Amerika ausgewanderte Kunstmaler und
Kronberger Künstlerkolonie Mitglied Wilhelm Jakob Hertling
(24) malt die Burg Eppstein
im Winter. - In Bärbach wird das Königlich Preußische
Forsthaus erbaut. - Balduinstein ist unter Bürgermeister
Heinrich Bär die ärmste Gemeinde in ganz Diez. 145
Schulkinder werden in einem Klassenzimmer von 5 x 9 m,
einem ehemaligen Wohnzimmer im Wohnhaus mit Scheune von
Anton Heimbach (--) in der
Bahnhofstrasse unterrichtet. - In Dörsdorf wird ein
Schulneubau eröffnet, wobei Pfarrer Grevel die alte
Schule verabschiedet und Dekan Ilgen vom dörsdorfer
Bürgermeister Wirth den Schlüssel für die neue Schule
erhält. - In Lindenholzhausen wird der Bauernsohn und
spätere katholische limburger Bischof Antonius Hilfrich
als Sohn von Josef Hilfrich und der lindenholzhausener
Bürgermeistertochter Maria Rompel als fünftes von 12
Kindern geboren. - In Braunfels lässt Prinz Albrecht von Solms
Braunfels (St) (32)
in der Wolfsmühle am Lahnbahnhof in einer großen
Zwingeranlage für Jagdhunde bzw Vorsteherhunde,
besonders Pointer von seinem Freund und reichen
amsterdamer Reedersohn Eduard Korthals
(22) mit neu eingeführten Stammbüchern
züchten. - In Katzenelnbogen erhält das Haupteingangstor
zum Schloß am Schloßweg ein Uhrtürmchen und damit einen
Glöckner. - In Miehlen wird eine Synagoge erbaut, die
zum Großteil, wie viele andere in der Region, von der
jüdischen frankfurter Bankiersfamilie Rothschild
mitfinanziert wird. - In Lollschied werden zwei
Napoleonshüte alias latènezeitliche Reibestein zur
Herstellung von Mehl gefunden, die an die dreieckige
Hutform erinnern. - In Diez müssen die Häftlinge im
Gefängnis auf dem Diezer Schloß in den
Marmorsteinbrüchen von Diez und Altendiez arbeiten ua im
altendiezer Schwarzen Marmorsteinbruch an der
Gemarkungsgrenze und rechts daneben am diezer Felsen von
Wilhelm Bühl (--) in der
Au direkt an der Lahn. - In Singhofen gibt der in
Holzhausen auf der Haide geborene Christian
Minor (60) seine
Posthalterei im Gasthaus Zur alten Post
Hauptstraße 47 auf, wobei der Gastbetrieb
weiterbetrieben wird. Er ist ua singhofener Waisenrat. -
In Katzenelnbogen hat das Gasthaus in der Burg
Hohlenfels den Namen Wirtshaus zur Burg Hohlenfels.
- In Bad Schwalbach gibt es das Cafe Kaffehaus
am Paulinenberg 1. - In Sauerthal gibt es die
Bergbaugrube Hoppenberg. - In Katzenelnbogen wird die
explizite Falschbezeichung während der Volkszählung 18
71 Mohrenmühle in Moormühle geändert. - In Boppard
erscheint die 1. Ausgabe der werktäglich erscheinenden
Tageszeitung Bopparder Zeitung. -- Nach zwei
Jahren bricht der weltweite über Maklerbanken später
Investmentbanken ausgelöste Aktienspekulationsboom in
der Gründerkrise zusammen, der viele an die Börse
gegangene Unternehmen ruiniert.
1872 Im
Deutschen Reich werden alle Spielcasinos geschlossen,
wodurch Monte Carlo zum Mekka für Spieler wird. - Nach
ihrer Scheidung erhält die morganatisch geborene
hessenkasseler Kurfürstentochter Maria von Hanau (St) (--) auf eigenen Wunsch den
Titel Prinzessin Maria von Ardeck nach Burg
Ardeck an der Aar bei Diez an der Lahn. - In Ergeshausen
kommt es zu einem Brand im Mitteldorf, der das ganze
Dorf, das mit Strohdächern gedeckt ist, bedroht, aber
gelöscht werden kann. Das Löschwasser kommt aus dem
Löschteich später Dorfbrunnen. - Der hessenkasseler
Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Ludwig Cäcilius Felix
von Hanau (St) wird
geboren. - In Limburg gründet der Spengler Joseph Heppel
die Blechwarenfabrik alias Blech- und Emballagen Fabrik.
- In Katzenelnbogen eröffnet der Arzt Sanitätsrat Franz
Wilhelm Praetoius eine Heilanstalt für Gemüts- und
Nervenkranke als Familienpension für psychisch Kranke. -
In Holzhausen an der Haide wird ein Krieger- und
Militärverein gegründet. - In Hahnstätten hat der diezer
Rechtsanwalt Johann Schaefer in seinem neuen Kalkwerk
bereits zwei Schachtöfen betriebsbereit. - In Nassau
Scheuern zieht der Kolportageverein mit dem Leiter
August Müller im Rettungshaus alias Idiotensanstalt ein.
- In Limburg darf der Brückenvorstadt Gastwirt Heinrich
Priester, Gasthaus Priester, Westerwaldstraße
10 Briefmarken und Postwertzeichen verkaufen. - In
Katzenelnbogen kauft Peter Bremser (--)
das Landgraf Moritz Haus (20
18 Schloss Katzenelnbogen) auf Abbruch. - In
Bad Ems wird ein Wasserwerk in der Weisbach für den
Kurbetrieb eröffnet. - In Diez zieht das Rathaus aus dem
relativ schlichten Fachwerkbau am Marktplatz aus. Das
Gebäude wird von der katholischen Gemeinde für ihre
Gottesdienste genutzt. - In Katzenelnbogen kauft der bad
honnefer Matthias H Göring die katzenelnbogener Erzhütte
aus dem Besitz der Niederrheinischen Hüttengesellschaft
mit Sitz in Duisburg. Matthias H Göring ist ein Freund
des Direktors der duisburger Diakonissenanstalt. - In
Mittelfischbach wird Lehrer Keiner von einem Landwirt,
Vater von zwei Schülern wegen angeblicher
Körperverletzung im Amt mit selbst beigebrachten
Verletzungen aus der Schule vertrieben, weshalb acht
Jahre lang die Lehrerstelle unbesetzt bleibt. Die Lehrer
aus der Umgebung müssen einspringen, was wegen der
langen Wege und der Umstände zu bösem Blut führt. - In
Herold gibt es ein Großfeuer in der Dorfmitte, das
großen Schaden anrichtet. - In Miehlen kommt es zu einer
mysteriösen Brandserie, bei der nach der Scheune des
miehlener Bürgermeisters Hahn in der Kirchgasse und zwei
Monate später in der Borngasse sogar 4 Gehöfte und
schließlich einen weiteren Monat später wieder beim
Bürgermeister Hahn Feuer ausbricht, das aber wegen
windigen Wetters das ganze Unterdorf mit 27 Gehöften
vernichtet. Nach bis zu dreistündiger Anfahrt sind auch
Feuerwehrspritzen aus der Umgebung keine besondere Hilfe
mehr. - In Limburg ist der Kohlenhändler Heinrich
Hammerschlag (--), der
ausdrücklich trockene Braunkohle verkauft und sein Lager
von Ruhrkohle bei Joseph Zimmermann (--)
in der Brückenvorstadt in der Westerwaldstrasse
hat, auf der Suche nach einer großen Menge von 50 % igem
Roth-Eisenstein. - In Limburg wird der Stadtmauerturm
Diezer Turm abgerissen, wodurch nur noch der Brückenturm
und der Katzenturm übrig bleiben. - In Bad Ems gibt es
über 11.000 Kurgäste, die morgens vor dem Frühstück ua
in der Brunnenhalle zu Hunderten oder vom Kränchen oder
vom Kesselbrunnen Wasser trinken. Die Kurkapelle spielt
dabei hie und da. - In Bad Ems werden beim Strassenbau
in der Koblenzer Strasse römische gestempelte Ziegel der
Legio XXII und der Cohors IV Vindelicorum gefunden,
womit man von einem zweiten Kastell auch nördlich der
Lahn ausgeht, das etwa 1 km hinter dem Limes gelegen
ist. - In Diez übernimmt der Kassierer Wilhelm Velde
Rosenstrasse 19 die Geschäfte des Vorschußverein Diez
später Vereinsbank später Volksbank, die er in seiner
Privatwohnung führt. - In Katzenelnbogen kauft der Arzt
Pretorius die Posthalterei alias Poststation
Einrichstrasse 1 (20 23 Foto-Ecke).
- In Nassau wird die Bäckerei Elbert im Obertal 13 (20 23 neben Gasthaus Nassauer Hof) gegründet.
- Der in Heidenrod Grebenroth geborene waldorfer Pfarrer
und Schriftsteller Ottokar Schupp
(38) hat seinen Roman Die
Pfarrfrau von Heftrich über ein Opfer der
Hexenverfolgung fertiggestellt.
1871
Deutsch-Französischer Krieg endet siegreich. -
Reichsgründung. - Bad Ems hat 5.464 Einwohner, Bad
Schwalbach hat 2.644 Einwohner, davon 165 Juden,
Nastätten hat 1.653 Einwohner, Laufenselden hat 1.197
Einwohner, davon 88 Juden, Bacharach hat 2.511
Einwohner, Katzenelnbogen hat 1.096 Einwohner und
Holzhausen an der Haide hat 738 Einwohner, davon 43
Juden, Martenroth hat 73 Einwohner. - Der in Frankfurt
geborene Buchdruckermeistersohn und limburger Domherr Johannes Ibach (46)
tritt in Mainz auf dem Katholikentag als Redner auf. -
In Niederselters verliert der Mineralwasserbrunnen
Niederselters die Marktführung an Apollinaris durch die
Einführung von Glasflaschen für Mineralwasser. - In
Holzhausen an der Haide brennen drei Scheunen und das
Minor Wohnhaus ab. - In Arnstein verlassen die
Benediktinermönche nach zwei Jahren wegen Baumängeln und
Nachwuchsmangel wieder das Kloster. - In Nassau wird das
Stein Denkmal errichtet. - In Katzenelnbogen wird eine
katholische Missionsstation eingerichtet. - In Bad Ems
wird die Emser Blei- und Silberwerk AG gegründet. - In
Hessen Nassau steigt die Säuglings- und
Kindersterblickeit im ersten Lebensjahr auf 18 %, einem
deutschlandweiten Höchstwert, der vier Jahre bestehen
bleibt. - Der streng katholische limburger Großkaufmann,
Bankier und Politiker Peter Paul Cahensly
(33) gründet den Verein zum
Schutze Katholischer Auswanderer, woraufhin auf dem
Katholikentag in Mainz das Raphaelswerk mit dem
Präsidenten Fürst Karl
von Isenburg Birstein (St)
(21) gegründet wird. - In
Bad Ems wird der langjährige berliner Beamtensohn und
koblenzer Militärkapellmeister Louis Keiper (37)
nach dem Tod seines Vorgängers Adolf Hempel (--)
neuer bad emser Kurkapellmeister, und komponiert seinen
Pariser Einzugs Marsch, seinen Siegesmarsch
der Deutschen und seine Loreley Sinfonie,
die die Mainzer Tageszeitung erwähnt, aber
verschollen ist. - In Kördorf wird der spätere
Bürgermeister August Karl Wolf als Sohn des in Kördorf
geborenen kördorfer Bürgermeisters Christian Wilhelm
Wolf (44) und der in
Niedertiefenbach geborenen Ölmühlenbesitzertochter
Elisabeth Caroline Johannette Müller (44)
geboren. - Herold hat 277 Ortsbewohner alias Einwohner.
- In Gückingen ist der Eisengehalt des abgebauten Erzes
im Bergbau so gering, dass es zu einem starken Rückgang
der Fördermenge kommt. - In Hohlenfels hat die die
Hofmühle westlich anschließend einen eigenen Lustgarten.
- In Diez gründet Karl Bender (--)
sein Fotoatelier. - In St Goarshausen wird das
Hotel Colonius Bahnhofstrasse 37 neues Postamt.
- Volkszählung
in der preußischen Provinz Hessen-Nassau, territorial
unterteilt nach Regierungsbezirk, Stadtkreis,
Landgemeinde alias Dorf, Stadtgemeinde, Gutsbezirk alias
herrschaftlicher Bezirk und Wohnplätze ohne
Communalverband. Gezählt werden Wohnplätze, Wohngebäude,
Einzelhaushalte, Familienhaushalte, männliche und
weibliche und ortsgebundene Bewohner, die auch nach
Staatszugehörigkeit, wobei man preußisch ist oder nicht,
nach Religionszugehörigkeit, wobei man evangelisch,
katholisch, sonstiger Christe, jüdisch und zu anderen
Regligionsgemeinschaften zugehörig ist, nach Alter und
Schulbildung, wobei man unter 10 Jahre alt ist, Lesen
und Schreiben kann, nichts angibt oder Analphabet ist,
Blinde, Taubstumme und Blödsinnige bzw Irrsinnige alias
geistig Behinderte und wer dort tatsächlich angetroffen
wird. Unterlahnkreis mit den Ämtern Nassau, Diez,
Limburg und Nastätten auf Seite 90. Rheingaukreis mit
ua St Goarshausen auf Seite 94. Untertaunuskreis mit dem
Amt Langenschwalbach alias Bad Schwalbach auf Seite 104.
Als Flecken werden ua aufgeführt, Bergnassau, Dausenau,
Kamp-Bornhofen, Katzenelnbogen, Kettenbach, Kirberg,
Lorch, Miehlen und Rettert. - Mit der Abschaffung der
Konzessionspflicht für Aktiengesellschaften wird auch
die Bonität alias finanzielle Ausstattung von
Aktiengesellschaften nicht mehr geprüft, womit man unter
dem Begriff Freie Konkurrenz nach Belieben Neugründungen
ermöglicht, bei der Maklerbanken später Investmentbanken
eine Art Schneeballgeschäftsmodell entwickeln, bei dem
sich neu gegründete Unternehmen aber auch
alteingesessene Familienbetriebe an die Börse einkaufen
können und die Maklerbanken darunter ua die Vereinsbank,
der Frankfurter Bankverein, die Vorschußkassen und die
Rheinische Creditbank mit dem eingesammelten Geld sofort
wieder die nächste Aktiengesellschaft finanzieren, was
einen Aktienspekulationsboom hauptsächlich im Bereich
Immobilien, wobei über den Bedarf hinaus gebaut wird und
im Bereich Eisenbahnnetze, wobei selbst der letzte
Winkel der Erde bedient werden soll, auslöst.
1870
Wetter: Sturzflut in Miehlen nach einem Wolkenbruch bei
Bettendorf mit großen Wassermassen, die die Brücke über
den Ramersbach am Mühlweg wegreissen und das Haus
Hauptstrasse 22 30 cm hoch überschwemmen. -
Deutsch-Französischer Krieg beginnt. - Limburg hat 4.502
Einwohner. - In Bad Ems wird die Emser Depesche
abgeschickt, die den Deutsch Französischen Krieg
auslöst. - In Bad Ems tritt der jüdische
Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques
Offenbach (51) letztmals
als Konzertmeister auf. - In Fachingen wird das
Quellbrunnenwasser in Glasflaschen abgefüllt. - In
Limburg wird die Limburger Vereinsdruckerei vom streng
katholischpolitischen Großkaufmann, Bankier und
Politiker Peter Paul Cahensly
(32) und Graf xxx von
Walderdorff (--) mitgegründet,
die den ersten Jahrgang der limburger Tageszeitung Nassauer Bote herausbringt. - In
Dahlheim wird mit der Schließung der Grube Morgenröthe
der Bergbau eingestellt. - In Limburg wird die Brauerei
Menges von Ernst Busch (--) aus
der Brabenstraße 49 in einen Neubau in die
Frankfurter Straße vor der Stadt verlagert. Über dem
Eiskeller befindet sich das Gebäude Auf dem Keller oder
Busche-Keller mit Gasthaus, Biergarten und Kegelbahn. -
In Nassau Scheuern wird das Rettungshaus in eine
Idiotenanstalt umgewandelt. Die Evangelische Erziehungs-
und Pflegeanstalt für Geistesschwache und Idioten hat
400 Plätze. Träger ist die evangelische Innere Mission.
Der Schulunterricht umfasst Fröbel-Holzklötzchen. Die
Pfleglinge müssen in der Landwirtschaft arbeiten und
Körbe flechten. - In Dahlheim stirbt mit der Schließung
der Grube Morgenröthe die Bergbautradition. - In Bad
Schwalbach wird das Quellwasser in Glasflaschen
abgefüllt. - In Bad Schwalbach erhält der Weinbrunnen
Brunnenstraße 24 eine Trinkhalle. - In Diez wird die
Stichbahn der Eisenbahn Aartalbahn von Diez aus in das
untere Aartal eröffnet. - Der in Katzenelnbogen geborene
und nach Amerika ausgewanderte Kunstmaler Wilhelm Jakob Hertling
(21) kehrt nach dem Tod
seiner Mutter nach Deutschland zurück, wo er in
Frankfurt am Kunstinstitut Städel zu studieren beginnt
und Mitglied in der Kronberger Künstlerkolonie wird. -
In Katzenelnbogen wird eine katholische Kapelle erbaut,
die mit Kanonenschüssen angekündigt wird. - Bad
Schwalbach hat 2.874 Kurgäste. - In Diez wird wegen des
durch die Lahntalbahn eingebrochenen Schiffsverkehrs auf
der Lahn ein Schifffahrtsamt eröffnet, das die neuen
Flußbaumaßnahmen organisiert. - Der in Limburg geborene
Dichter Heinrich Josef Dippel (45)
stirbt als Balladen-Dichter Ewig lebt Dir Deutsches
Volk sein Sang, es liegt eine Krone im grünen Rhein
und Rechts- und Staatswissenschaftler. Er hat 14
Geschwister. - In Bad Ems trifft die in Bombay geborene
hamburger Bankiersgattin Alice Kessler (26) den preußischen König Wilhelm I von Zollern
Preußen (St) (73),
was zu wilden Spekulationen und elf Jahre später zur
Erhebung in den Grafenstand führt. - In Hohlenfels wird
die Burg Hohlenfels renoviert. - In Niederneisen weigern
sich einige Bauern ihr Land für einen Bahnhof der
Aartaleisenbahn zu verkaufen, obwohl großes Interesse
des Gemeindevorstands und der gesamten Gemeinde besteht,
wodurch das größte Dorf in der Grafschaft Diez keinen
eigenen Bahnhof erhält. - In Limburg gibt es den 10.
Jahrgang der zweimal wöchentlich erscheinenden Zeitung Kreisblatt
für den Unterlahnkreis, die in Diez in der
Druckerei Fendtner für die Amtsbezirke Limburg, Diez,
Nassau und Nastätten gedruckt und verlegt wird und
Amtsblatt für die Amtsbezirke Diez und Nastätten ist. -
In Limburg, wo es nur die Eisenbahnwerkstätten und
kleine Seifenfabriken gibt, werden eisenverarbeitende
Fabriken gegründet. - Die Nassauische Sparkasse später
Naspa Filialen dürfen Depotgeschäfte abwickeln und
Wechsel, Schecks und anderen Inkassopapiere anzunehmen.
Laut neuer Sparkassenordnung werden Sparbücher Lit A von
1 bis 400 Taler mit 4 % verzinst, Sparbücher Lit B mit
400 bis 10.000 Taler nur mit 3 %. Weil die Sparkassen
dem Kommunallandtag unterstehen, führen sie eine eigene
Kasse. Nassauische Landesbank Filialen gibt es mit dem
Steuerbezirkumbau nur noch in den neueingerichteten
deutschen Steuereinnehmereien alias Finanzämtern. - In
Hahnstätten wird der Bau von gestampften alias
mit einem Gemisch aus Ton, Lehm oder Spreu gebauten
Häusern verboten. - In St Goarshausen gibt es die
Brauerei Ph Adam später Brauerei Kirdorf.
- In Lorch und Bad Schwalbach ist die
Verbindungsstrasse Wispertalstrasse nach 14 Jahren
Bauzeit fertiggestellt. - Die rechtsrheinische
Eisenbahn fährt von Düsseldorf bis Neuwied. - In
Oberwesel malt der thüringer Maler Karl Buchholz
(21) die Burgruine
Schönburg. - In Lorch fällt
die Ruine Burg Fürstenberg am Rhein der Stadt Lorch
gegenübergelegene Ruine Burg Fürstenberg in Rheindiebach
mit dem Tod der preußischen Königstochter Prinzessin Luise von Zollern
Preußen (St)
(38) an den Witwer, den Prinz der Niederlande
zurück, der ihr die Ruine 18 46 zum Ausbau zu einem
Lustschloß geschenkt hatte, was aber nicht ausgeführt
wurde. -
Im Jammertal herrscht in der Jammertalmühle
wirtschaftlicher Aufschwung, weshalb das Backhaus
alias Backes erneuert wird. - In Katzenelnbogen
Oberfischbach beginnt man in der Bergbaugrube Ley mit
dem Abbau von Eisen. - In Katzenelnbogen beginnt man
in der Bergbaugrube Müller III mit dem Abbau von
Eisen. - In Allendorf gibt es die Bergbaugrube
Nordenstein, in der Eisen abgebaut wird. - In Rettert
wird in der Bergbaugrube Schorfeld mit dem Abbau von
Eisen begonnen. - In Biebrich wird im Dragonerstück in
der Bergbaugrube Wüstenei Eisen abgebaut. - In Limburg
Dietkirchen wird in den Bergbaustollen Krätzer II und
Rheinstein II mit dem Abbau von Eisen begonnen. - In
Ketternschwalbach wird in dem im Vorjahr entdeckten
Bergbaustollen Heinrichsfund und im neuentdeckten
Stollen Emilienhöhe mit dem Abbau von Eisenerz
begonnen. - In Bleidenstadt wird in der Bergwerksgrube
Wilhelmshöhe mit dem Abbau von Eisenerz begonnen. - In
Balduinstein beginnt man in der Bergbaugrube
Wilhelmine VI mit dem Abbau von Dachschiefer. - In
Aarbergen Michelbach beginnt man in den Bergbaugruben
Wilhelminenberg, Sündergraben und Henry Dachschiefer
abzubauen. - In Zorn beginnt man in der Bergbaugrube
Hermani Dachschiefer abzubauen.
1869 In
Klingelbach wird die Halbtagsschule Kirchstraße 14 wegen
zu vieler Schüler eingeführt. - In Arnstein besiedeln
katholische Benediktinermönche unter Prior Placidus
Wolter (41) das
Kloster Arnstein im Rahmen einer
Klosterwiederbelebungsbewegung. - In Limburg wird die
Brauerei Busch KG gegründet. - In Limburg kann man auf
der Höheren Bürgerschule das Abitur ablegen. - In Bad
Ems wird die Villa Diana Villenpromenade 12 im Schweizer
Stil mit sichtbarem Fachwerk fertiggestellt. - Bad
Schwalbach hat 5.356 Kurgäste. - In Bad Ems wird das
Römerbad der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. - In
Katzenelnbogen wird Dr Paetorius bei einem Jahresgehalt
von 160 Thalern Distriktarzt für die Gemeinden
Katzenelnbogen, Allendorf, Berghausen, Berndroth,
Dörsdorf, Ebertshausen, Eisighofen, Ergeshausen, Herold,
Klingelbach, Mittelfischbach, Mudershausen,
Oberfischbach, Reckenroth und Rettert. Er übernimmt die
kostenlose ärztliche, wundärztliche und geburtshilfliche
Armenbehandlung, die öffentlichen alljährlichen
Impfungen und die sanitätspolizeilichen Geschäfte.
Vermögenslose Waisenkinder werden kostenlos behandelt. -
In Eisighofen wird das Haus Hauptstrasse 12 (20
21 Much) erbaut. - In Oberneisen wird das
Empfangsgebäude Bahnhofstraße 7 am Bahnhof der
Aartalbahn errichtet und im Folgejahr fertiggestellt. -
In Hohlenfels wird die Burg Hohlenfels renoviert. - In
Ebertshausen lehnt der ebertshausener Bauernsohn Johann
Jakob Gemmer (45), verheiratet
mit Johanette Katharine Pfeifer (37)
aus Herold, die Wahl zum ebertshausener
Bürgermeister ab. Ihre Heirat fand in Klingelbach statt.
- In St Goarshausen wird der Schumachermeister August
Gemmerich in der Rheinstrasse geboren. - In Diez wird
der Vorschußverein Diez als Genossenschaft Diez mit
unbegrenzter Haftpflicht später Vorschußkasse später
Volksbank eingetragen. -
In Katzenelnbogen Niedertiefenbach wird in der
Bergbaugrube Boreas alias zu
Hänge mit
dem Abbau von Eisen begonnen. In der Bergbaugrube
Jacobsfund, in der seit 18 41 nur Mangan abgebaut
wird, findet man ebenfalls abbauwürdiges Eisen. - In
Niederbachheim beginnt man mit dem Abbau von Eisen in
den Bergwerksstollen Wilhelm I und Wilhelm II. - In
Hünfelden Ohren verzichtet der Erbsohn der
Schürfrechte am südlich gelegenen Bergbaustollen
Tanne, in der seit 18 58 Brauneisenstein abgebaut
wurde, auf die erneute Vergabe seiner Schürfrechte,
die aber im Folgejahr wieder vergeben werden. - In
Ketternschwalbach wird im Bergbaustollen Heinrichsfund
Eisenerz gefunden. - In Taunusstein Wingsbach wird in
der Bergwerksgrube Carolinenberg mit dem Abbau von
Eisenerz begonnen. - In Aarbergen Daisbach beginnt man
in der Bergbaugrube Reichenberg Dachschiefer
abzubauen. - In Hohenstein Born beginnt man in der
Bergbaugrube Steinharz Dachschiefer abzubauen. - In
Reckenroth wird in der Bergbaugrube Stephan mit dem
Abbau von Schiefer begonnen. - In Nastätten Oelsberg
kauft der Gemeinderat eine einachsige
Feuerwehrhandspritze, die in einem Lattenverschlag
neben dem Backhaus untergebracht wird.
1868
Holzhausen an der Haide hat 743 Einwohner. - Marienfels
ist mit dem Amt Nastätten im Unterlahnkreis. - In
Nastätten wird ein Amtsgefängnis erbaut. - Der in
Limburg geborene staatliche Eisenbahnrat Moritz Hilf
(49) beginnt mit der Planung und dem Bau der
Aartalbahn zwischen Diez und Zollhaus und zwischen
Limburg und Altenkirchen. - In Limburg übernimmt der
katholischen Großkaufmannssohn und Politiker Peter Paul Cahensly
(30) die elterliche Firma. -
In Dahlheim hat die Schule, in der seit 46 eine eiserne
Stange durch das Schulzimmer den Einsturz verhindert, so
viele Risse und Sprünge, einen feuchten Schulsaal und
abgefallenen Putz, dass sie abgerissen werden muss und
der Unterricht in den Saal des Gasthauses Klein
verlegt wird. - Es gibt die Tageszeitung Intelligenzblatt
für Nassau. - In Bad Schwalbach wird der
Paulinenbrunnen in der Parkstraße und der nahegelegene
Rosenbrunnen vereint. - In Dörsdorf wandern auch die
jüngste Schwester mit ihren Eltern des 9 Jahre zuvor
ausgewanderten Karl Christian Schmidt aus. - In
Braunfels gründet der ahausener Hausbrauer Philip Wahl (22), der beim braunfelser
Gastwirt und Brauer Heinrich Bornwasser in die Lehre
gegangen ist, die Brauerei Wahl alias Schlossbrauerei
Braunfels und braut in einer 9 hl Braupfanne. Für die
Sommermonate bezieht er Waldschlösschen-Bier aus
Niedershausen für sein Gasthaus
Obermühle. - In Limburg wird die ehemalige
evangelische Kapelle in der Erbach als jüdische Synagoge
eingeweiht. - In Hahnstätten wird ein Männergesangverein
gegründet. - In Hahnstätten wird ein Männergesangsverein
gegründet. - In Hohlenfels wird die Burg Hohlenfels
renoviert. - In Mudershausen wird letzmals die Domanial
Eisensteingrube Zollhaus der herrschaftlichen General
Domänen Direktion erwähnt. - In St Goarshausen wird die
offen und mit Segeltuchplanendächern ausgestattete in
Holland neuerbaute 13 Meter lange und 3 Meter breite mit
einer mittig angebrachten 16 PS Dampfmaschine
ausgerüstete Fähre Loreley I mit
130 cm Tiefgang in Dienst gestellt, die von einem
Steuermann und einem Heizer bedient werden muss und nur
für den Personentransport ausgelegt ist. Der
Landungssteg ruht auf einem ausrangierten Nachen. - In
Limburg gibt es eine amtliche Zeitung Kreisgerichtsblatt
für den Kreisgerichtsbezirk Limburg, das zugleich
Amtsblatt für das Amt Limburg ist. Darin gibt es einen
Amtlichen Teil, aber auch eine Seite mit Annoncen. - In
Katzenelnbogen wird eine Nassauische Sparkasse später
Naspa gegründet, ebenso wie in Frankfurt und
Oberlahnstein. Die bereits seit 18 40 bestehenden
Filialen in Diez, Limburg, St Goarshausen, Nastätten,
Nassau und Runkel, die von den Finanzbeamten betrieben
werden, werden ebenfalls an diesem gleichen Tag
neugegründet, einen Monat später die Filiale in Bad
Schwalbach. - In Hahnstätten wird eine Postexpedition
eröffnet, wobei die katzenelnbogener Portotaxe
angewendet wird. - In Bad Ems wird die historistische
burgähnliche Villa Diana, die mit einem mittelalterliche
Fries und Burgzinnenreihen geschmückt ist, später Schloss
Balmoral Villenpromenade 11 von einem russischen
Gutsbesitzer, der als Strohmann xxx (--)
fungiert, für den russischen Zar Alexander
II von Russland (St) (51) und dessen in der Ukraine
geborenen Geliebt Jekaterina Michailowna
Dolgorukowa (21) am
Süduferhang mit erhöhtem Ausblick auf den Kurbetrieb
erbaut. - In Oberwesel wird der Militär August
Fonck geboren.
1867
Wetter: Nasses Jahr mit geringer Ernte und Preisanstieg.
- Einjähriges Auswanderungsmaximum in der
Verbandsgemeinde Katzenelnbogen mit 9 Personen, davon 6
aus Klingelbach. Innerhalb von 18 Jahren wanderten 13
Personen aus Klingelbach und 11 aus Katzenelnbogen aus.
- In Klingelbach wandern drei Familien nach Nordamerika
aus. Ein zweikilo Brot kostet 22 Kreuzer. - Diez wird
Kreisstadt im neugebildeten Unterlahnkreis, an den auch
das Amt Limburg fällt, wie das Amt Nassau und das Amt
Nastätten. - In Schloss Schaumburg an der Lahn entbrennt
mit dem Tod des in Budapest geborenen kinderlosen
Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(50) alias Fürst Stephan von Holzappel
Schaumburg ein Erbstreit mit Fürst Georg Viktor von Waldeck Pyrmont (St) (36), verheiratet mit der
in Wiesbaden geborenen nassauer Herzogstochter Helene von
Nassau (St) (36).
Herzog Georg von Oldenburg (St)
(--) beginnt das Schloss Schaumburg, wo er
auch lebt, zu verwalten, was er 20 Jahre lang tut. - Elz
wird dem Oberlahnkreis zugeschlagen. - In Limburg
verkauft die evangelische Gemeinde die Kapelle des
Erbacher Hofes In der Erbach 2 an die jüdische Gemeinde.
Sie wird zur Synagoge umfunktioniert. - In Klingelbach
wohnt der Berginspektor Köhler. - Das Amt Nastätten wird
Teil des Unterlahnkreises im Regierungsbezirk Wiesbaden.
Es wird ein Amtsgericht eingerichtet. - In Ruppertshofen
kommen die niederwallmenacher Juden wieder in die mit
bunten Glasscheiben dekorierte Synagoge in der Miehlener
Straße bei Zorns, da ihnen der übliche Weg zum Betsaal
nach Bornich zu lang ist. Ihr gemeinsamer Friedhof ist
in Bornich. - In Hahnstätten weigern sich die
hahnstätter Juden ihre Synagoge in der Dahlstraße 1
aufzugeben und in Kirberg zum Gottesdienst zu gehen. -
Limburg wird Teil des neuen Unterlahnkreises mit der
Kreisstadt Diez. - In Limburg wird ein Kreisgericht mit
8 und ein Amtsgericht mit 2 Richtern eingerichtet. Das
Kreisgericht hat seinen Sitz in der ehemaligen
Zuckerfabrik am Neumarkt. - In Diez wird im Schloss Oranienstein eine
militärische Kadettenanstalt eingerichtet, in der
Jugendliche zum Militärdienst ausgebildet werden. - Es
gibt die Tageszeitung Lahnsteiner
Anzeiger und die Tageszeitung Intelligenzblatt
für Nassau. - In Limburg wird aus dem
Progymnasium die Höhere Bürgerschule mit Parallelstunden
in Griechisch. - In Bad Ems kommt der preußische König
zu besuch. Unmittelbar darunter wird im 6. Jahrgang der
Tageszeitung Emser Anzeiger,
der vierteljährig 30 Kreuzer kostet und in der
Expedition im Römerberg erhältlich ist, darauf
hingewiesen, dass Metzgerhunde, Doggen und sonstige
größere Hunde in den Anlagen Maulkörbe tragen müssen. -
In Limburg verlegt der Amtsapotheker Wolff seine
Apotheke in die Grabenstraße 32. - Ruppertshofen kommt
zum Kreis Unterlahnkreis mit Sitz in Diez. - Bad
Schwalbach wird Sitz der Kreisverwaltung
Untertaunuskreis. - In Bad Ems erreichen die Badeärzte
die Entfernung des Inhalationapparates des im Vorjahr
verstorbenen Ludwig Spengler. - In Nastätten wird aus
dem nassauischen Justizamt ein königliches Amtsgericht.
- In Dörsdorf wandert ein ganzer Familienverband
Stautzenberger und Maria Margaretha Link nach Texas aus.
- In Limburg wird die städtische Freiwillige Feuerwehr
gegründet, die Seifenfabrikant Joseph Müller zu ihrem
Kommandanten wählt. - In Limburg wird die evangelische
Kapelle in der Erbach inklusive Orgel für 1.400 Gulden
an die jüdische Gemeinde verkauft. - In Holzappel eröffnet Karl Kasper die
Gastwirtschaft Zum Deutschen Haus in dem im
Vorjahr von der Silber- und Bleibergwerksgesellschaft
Holzappel errsteigerten Haus in der Hauptstrasse 84,
wo ausrangierte Tische und Stühle des bad emser
Kurhauses als Gaststätteninventar genutzt werden und
neben der Schankwirtschaft auch eine Bäckerei und
Landwirtschaft betrieben werden. - Der Besitzer der
Burgen Burg Maus bei St Goarshausen, Burg Eppstein, Burg
Gutenberg bei Kaub, Burg Mildenburg bei Miltenberg im
Spessart, der auf Schloss Oranienstein
geborene Gelehrte Friedrich
Gustav Habel (75)
stirbt und vererbt sie an seinen in Rüdesheim geborenen
Neffen, den Privatgelehrten Wilhelm Conrady (38). - In Katzenelnbogen
existiert die durchgehende Straße von Katzenelnbogen
nach Zollhaus (K 274). - Michelbach kommt vom Amt Wehen
zum Amt Unterlahnkreis. - Der in Kaub geborene nassauer
Offizierssohn Leonhard von Bonhorst
(27) erreicht den
Zusammenschluss zahlreicher Arbeitervereine zum
Mittelrheinischen Arbeiterbund. - In Miehlen wird das
Rathaus nicht als Fachwerk, sondern mit Bruchsteinen und
einem über 32 m hoher Turm mit der Feuerglocke und
Gemeindeglocke erbaut, wobei die Türen, Fenster und
Gesimse mit grauem Sandstein geschmückt werden. Die
Frontseite zur Hauptstrasse ziert die neue Rathausuhr. -
In Michelbach wird der evangelischlutherische Lehrers
und Schriftsteller Otto Anthes als Sohn
des evangelischlutherischen Pastors Eugen Anthes (--) geboren, der aber kurz
danach nach Kaub abberufen wird. - In Nassau wird zwei
Kilometer lahnaufwärts das Hüttenwerk Elisenhütte
eröffnet. - In Horhausen unterrichtet der Dorflehrer im
Rathaus und später über dem Backes alias Backhaus. - In
St Goarshausen übernimmt der Fährunternehmersohn Jakob
Menges (--) die preußische
Lzenz für den Fährdienst in beide Richtungen, wofür er
ein Schraubendampfboot bauen lassen will, was aber dem
Teilhabern Philipp Adam Colonius (--)
zu riskant ist, weshalb dieser aussteigt und
der stgoarer Vetter Gottfried Schneider (51)
ein. Philipp Adam Colonius (--)
erbaut daraufhin das Hotel Colonius Bahnhofstrasse
37 gegenüber dem Bahnhof. Vor dem Hotel werden die
Pferde an Pferdestangen wie vor Westernsaloons
festgemacht. Zur Straße sitzen die Gäste versteckt
hinter grünen Hecken. - In Limburg wird vom Königlichen
Amtsgericht II der Verschwender Jakob Unkelbach (--)
entmündigt, jeglicher Geldverkehr mit ihm
verboten und Joseph Unkelbach (--)
als Vormund eingesetzt. - In Diez erstellt der
Fotograf William England (37) ein Stereobild Steinerne
Brücke mit Burg Diez im Hintergrund für seine
Serie Views of the Rhine and its vicinity.
- In Limburg wird der
Postmeister Johann Konrad Zanner (--)
im neuen Postamt in der Frankfurter Strasse 9
zum Postdirektor ernannt. - In St Goar wird der
Telegrafen-Betrieb im königlichpreußischen Postamt am
Mark 2 (20 23 Hotel am Markt) aufgenommen.
- Im preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden wird das
nassauische Erbrecht, das Güter außer der Hofraite unter
allen Erben aufteilt, ebenso erhalten wie die Begrenzung
der Teilung auf Mindestgrößen von Ackerland auf 12,5
ar, Wiesen auf 6,5 ar, Gärten auf 2,5 ar und
Gemüsefelder auf 3,75 ar, wobei 100 ar einem Hektar
entsprechen. - In Kaub wird die Zollstation auf der Burg
Pfalzgrafenstein alias Pfalzburg aufgegeben. Man benutzt
die Burg als Signalstation für den Schiffsverkehr. - Dem
neuen durch die Trennung von Verwaltung und Justiz
eingerichteten Kreisgericht Limburg wird das neue
Amtsgericht Nastätten untergeordnet, das für die
ehemaligen braubacher Gemeinden zuständig ist, die nicht
dem Amtsgericht Oberlahnstein zugeordnet wurden. Das neu
geschaffene Amtsgericht Langen-Schwalbach alias Bad
Schwalbach mit den neu vom Amt Wehen hinzugekommenen
Gemeinden Daisbach, Hausen, Kettenbach, Michelbach und
Rückershausen gehört neu zum Kreisgericht Wiesbaden. -
In ua Diez, Bad Ems, Kaub und Katzenelnbogen gibt es
preußische Post Anstalten, die noch in der alten
süddeutschen Guldenwährung Briefmarken verkaufen.
- In Kamp-Bornhofen wird der Bergbaustollen Beul II,
in dem Blei, Zink und Kupfer abgebaut wird, gemutet. -
In St Goarshausen Nochern findet der St Goarer Franz
Gödert (--) Kupfer
in seinem Bergbaustollen Fortunatus, den er im
Folgejahr verpachtet. - In Schönborn wird in den
Bergbaugruben
Aline, Frühling, Rabenscheid, Dachs
und Habakuk mit dem Abbau von Eisen begonnen. - In
Katzenelnbogen wird in der Grube Dörsbach am
Gänsbachfeld mit dem Abbau von Eisen begonnen. - In
Kördorf beginnt man in der Bergbaugrube Emma III mit
dem Abbau von Eisen. - In Bremberg beginnt man in den
Bergbaugruben Güll und Meffert mit dem Abbau von
Eisen. - In Allendorf beginnt man in der Bergbaugrube
Mercur mit dem Abbau von Eisen. - In Ebertshausen
beginnt man in der Bergbaugrube Remmert mit dem Abbau
von Eisen. - In Klingelbach beginnt man in der
Bergbaugrube Auf der Hohl mit dem Abbau von Eisen. -
In Nastätten wird in mehreren Ortsteilen bzw nahen
Dörfern mit dem Abbau von Erzen entlag des Delbachs
Richtung Braubach begonnen, in Berg im
Bergwerksstollen Heinrich mit Silber, Kupfer und Zink,
in Bettendorf im Stollen Holzberg mit Eisen, in
Obertiefenbach in den Bergwerkstollen Kehlgraben und
Pohlenfeld mit Eisen, in Winterwerb im Stollen
Rothebeck mit Eisen und in Ruppertshofen im Stollen
Zinswiller mit Eisen. - In Singhofen beginnt man im
Bergbaustollen Wilhelm mit dem Abbau von Blei, Silber,
Kupfer und Zink begonnen. -
In Kirberg Eusingen wird im Bergbaustollen Graulich
mit dem Abbau von Eisenerz begonnen. - In Dauborn wird
der Eisenerzbergwerkstollen Hühnergraben. - In
Hünfelden Ohren wird im Bergwerksstollen Ohren mit dem
Abbau von Eisenerz begonnen. - In Limburg Eschhofen
beginnt man in der Bergwerkgruben Augustus und Richard
mit dem Abbau von Eisenerz. - In Lindenholzhausen wird
im Bergwerkstollen Phillipslust mit dem Abbau von
Eisenerz begonnen. Im Stollen Weingarten wird schon
länger Eisenerz abgebaut. - In Diez wird im
Bergbaustollen Carl
III mit dem Abbau von Eisen
und Mangan begonnen. -
In Biebrich beginnt
man in der Bergbaugruben Jacobsgrube und Horschberg
mit dem Abbau von Dachschiefer. - In Gutenacker
beginnt man in der Bergbaugrube Schöneaussicht
Dachschiefer abzubauen.
1866
Wetter: Jahresbeginn nasskalt ohne Frost. Aprikosen und
Veilchen blühen im Januar und Februar. Der Begriff
italienischer Winter kommt auf. - Deutscher Krieg. -
Katzenelnbogen fällt an die preußische Provinz
Hessen-Nassau. - Burg Hohlenfels wird preußische
Staatsdomäne. - In Niederselters wird die
Mineralwasserquelle zu Königlich-Selters. - In
Holzhausen zieht der königliche Bürgermeisteramt in den
Schulhausanbau. Es wird auch ein zweiter Lehrer
eingestellt, der in einem zweiten Schulzimmer
unterrichtet. - Burg Langenau ist im Besitz von Gräfin
xxx von Kielmannsegge (--).
- Die in Frankfurt zur Sicherung des Herzogtums nach
Norden aufgebrochene nassauische Brigade von General
Mayor Robert Roth (--)
mit fast 5.000 Mann marschiert zu Fuß mehr als eine
Woche sinnlos durch die Gegend, bis sie völlig
unterversorgt, hungernd und von oben bis unten wegen des
Regens verdreckt wieder zurückkehrt, wonach die Preußen
von Koblenz kommend in den Untertaunus einfallen. Die
4.000 meist verheirateten älteren preußischen
Landsturmmänner dringen über Bad Ems, Nassau, nach
Holzhausen an der Haide und Diethardt bis nach Zorn vor,
wo es zur Schlacht bei Zorn
mit General Mayor Robert Roth (--)
kommt, der mit seinen Truppen diesmal mit der
Taunusbahn nach Wiesbaden gefahren ist, am Chausseehaus
ein Biwak eingerichtet hat und über die Hohe Wurzel und
die Bäderstrasse nach Kemel, wo er nach einer
Verschnaufpause für die Truppen die Schlacht gewinnt,
die einzige von den Nassauern gewonnene Schlacht
überhaupt. - Der in Limburg geborene staatliche
Eisenbahnrat Moritz Hilf
(47) bittet beim in Wiesbaden Biebrich
geborenen Herzog Adolf von Nassau Weilburg
(St) (43) die Tunnel der Lahntalbahn vor den
nahenden preußischen Truppen nicht sprengen zu lassen.
Herzog Adolf von Nassau Weilburg
(St) (43) muss zurücktreten. - In Limburg wird
die Postexpedition in der Frankfurter Strasse 9 in
königlich preußisches Postamt umbenannt. - In Limburg
wird aus der Realschule ein Progymnasium. - In Cramberg
wird der Ort Habenscheid, den Nikolaus Hergenhahn aus
Balduinstein seit zwei Jahren gepachtet hat, zu einer
staatlichen Domäne. - Das Königreich Preußen kauft
Herzog Adolf von Nassau Weilburg
(St) (43) das Herzogtum für 8.500.000 Taler ab.
Jeder Nassauer Untertan ist also etwa 1 Taler wert. - In
Katzenelnbogen wird die Rupachstraße nach Laurenburg
gebaut. - In Bad Ems stirbt der Inhalationsfachmann
Ludwig Spengler, über den seine Kollegen als
vermeintlichen Schwindler und Verantwortlichen für
Kohlendioxydvergiftungen seiner Patienten herziehen. -
In Katzenelnbogen darf Dr Praetorius eine eigene private
freie Arztpraxis in der Aarstraße 15 eröffnen. - In
Dörsdorf wandern auch drei seiner Geschwister des 9
Jahre zuvor ausgewanderten Karl Christian Schmidt aus. -
In Limburg wird die Thurn- und Taxis Poststelle zum
Postamt erhoben und Postsekretär Zanner zum Postmeister
befördert. Nach der Annexion wird Zanner Postdirektor. -
In Limburg gehören die 700 Evangelen trotz neuer Kirche
am Bahnhof zu Staffel. - In Katzenelnbogen zieht der
neue preussische Zollinspektor ins Schloss. - In
Obertiefenbach bei Katzenelnbogen kommt der Ort zum
neugegründeten Unterlahnkreis mit Amtssitz in Diez. -
Die in Diez geborene Anna Helene Jakobine von Ziegesar (24), die Tochter von Viktor
Carl von Ziegesar (--) und
der Marie Kroeck (--) wird
nach Frankfurt geschickt, wo sie im adeligen
Cronstettenstift am Roßmarkt lebt. - In Limburg wird der
Transport der Post vom Bahnhof zum Postamt und zurück
als Eisenbahnfahrten bezeichnet.
- Im eroberten Herzogtum Nassau wird die eigene
nassauer Währung wieder abgeschafft. -
In Limburg wird der ehemalige kaiserliche thurn und
taxis Postsekretär Johann Konrad Zanner (--)
in der Postexpedition in der Frankfurter
Strasse 9 zum Postmeister ernannt. - In St Goarshausen
erkauft die verwitwete Fährunternehmerin Johanna
Wilhelmine Menges (--) die
preußische Lzenz für den Fährdienst in beide Richtungen.
- Die Poststellen von Weilburg, Limburg, Diez, Bad Ems
und Biebrich werden zu Postämtern erhoben. - In
Holzhausen stoppt eine von zwei preußischen Soldaten
begleitete von Nastätten, wohin sich die geschlagenen
Preußen zurückgezogen haben, kommende thurn und taxis
Postkutsche am Gasthaus Zur Post, wo vier
ausgehungerte und durstige Soldaten einkehren und nach
ihrem Mahl von nassauer Truppen gefangengenommen werden.
- In Zorn sind vor der Schlacht von Zorn mehrere
preußische Soldaten im Gasthaus Schmidt, wo ein
Soldaten vor die Tür geht und auf den aus Miehlen
stammenden nassauer Soldaten Ludwig (--)
trifft, den der um Pardon bittet, der aber
sofort auf ihn schießt, ihn verfehlt und dabei das
Wirtshausdach trifft und danach selbst tötlich in den
Hals getroffen wird. - In Nastätten verliert der Wirt
xxx Kraus (--) seine
katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei
Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20
23 Voba).
Das Gebäude wird zu einem königlichpreußischen Postamt
mit Vorsteher xxx Andrae (--) umfunktioniert.
Der letzte nassauische Amtmann Friedrich Schenck (66) wird nach 15 jähriger
Amtszeit abgesetzt. - In Geilnau wird die Vermarktung
des Quellwassers von einer neuen Königlich Preußische
Brunnenverwaltung übernommen. -
In Biebrich wird in der Bergbaugrube Dragonerstück mit
dem Abbau von Eisen begonnen. - In Katzenelnbogen wird
in der Grube Holberg mit dem Abbau von Tonerde
begonnen und in der Bergbaugrube Schlafert mit dem
Abbau von Eisen. - In Herold beginnt man in der
Bergbaugrube Schellenbusch alias Schellbusch im
Rupbachtal mit dem Abbau von Eisen. - In Bremberg wird
in der Bergbaugrube Wilhelmsgrube mit dem Abbau von
Eisen begonnen. - In Wasenbach wird in der
Bergbaugrube Bankenfeig mit dem Abbau von Eisen
begonnen. - In Wasenbach wird in der Bergbaugrube
Borngarten mit dem Abbau von Eisen begonnen. - In
Kemel Espenschied wird in der Bergbaugrube Anna mit
dem Abbau von Dachschiefer begonnen.
1865
Wetter: In Klingelbach verdörrt der Klee im Hochsommer.
- Mit dem Tod der kinderlosen Freiherrentochter
Henriette vom Stein alias Gräfin Henriette von Giech (St) (--)
fällt die Herrschaft Stein an ihre jüngere Schwester
Freiherrentochter Therese vom Stein alias Gräfin Therese
von Kielmannsegg (St) (--), verheiratet mit Ludwig von Kielmannsegg
(68). Ihr Sohn Ludwig von
Kielmannsegg (St) (35)
ist behindert und hat bereits 18 62 auf sein Erbe
verzichtet. Ihr Rettungshaus in Scheuern beherbergt 20
Jungen. - In Bad Ems macht der Schriftsteller Victor
Hugo (63) eine Kur. -
In Klingelbach ist der neue klingelbacher Lehrer Theodor
Klein ist der ehemalige katzenelnbogener Schullehrer. -
Der in Limburg Staffel geborene Pfarrersohn, evangelisch
lutherische Theologe, Schriftsteller und westerburger
Pfarrer Karl Ninck (31)
wird von der wiesbadener Kirchenleitung von Westerburg
nach Frücht versetzt. - In Hahnstätten gründet Johann
Georg Heckelmann (--) die
Brauerei Heckelmann in der alten Mälzerei 10 (20
23 Seniorenresidenz) als Konkurrenz zur
Brauerei Trock, die die Gaststätte Nassauer Hof
besitzt und mit dessen Besitzer er verwandt ist. - In
Bad Schwalbach kauft die Nassauische Domänendirektion
wegen der steigenden Gästezahlen und des großen
Wasserbedarfs für die Mineralbäder den Adelheidbrunnen
(verlängerter Badweg) von der Hoteliersfamilie
Scheuermann, wodurch täglich 240 Mineralbäder gefüllt
werden können. Der Adelheidbrunnen wird nach der
nassauer Herzogin Adelheid von Nassau (St) (32)
benannt. - In Klingelbach wird das Rathaus erbaut, in
dem im Erdgeschoss das Backhaus eingerichtet wird. - In
Bad Ems feiert der jüdische Operettenkomponist und
Kapellmeister Jacques
Offenbach (46) die
Uraufführung seiner Operette Coscoletto in
französischer Sprache. - Allgemeines Berggesetz wird für
den Bergbau in Preußen eingeführt. - In Balduinstein
verkauft der noch 5 Jahre zuvor vom Landesschultheissen
in Diez mit 23.030 Gulden geschätzte reichste Bürger,
der in Niederlahnstein geborene Besitzer des Gasthauses
Anton Heimbach (71),
der Schiffsbauer und Schiffer mit ehemals 8 Lahnschiffen
und mehrfache Hausbesitzer seinen ganzen Besitz aus
Finanznot. Nach seinem Tod wandert seine Witwe mit dem
gemeinsamen Sohn nach Amerika aus. - In Balduinstein
sind die Bürger so arm, dass sie Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(48) zum siebten und letzten Mal um das
Aufsammeln von Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln.
- In Hahnstätten stirbt der in Wiesbaden geborene
Staatsministersohn Freiherr Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (59), verwitwet mit der
Freiherrentochter Marie Friederike von Dungern (--).
- In Birlenbach treibt man einen Grundstollen
alias Entwässerungsstollen alias Belüftungsstollen unter
die bestehenden Eisensteinerzstollen der Gruben, wodurch
der Bergbau gefördert wird und wonach weitere Stollen
gegraben werden. In Klingelbach stirbt der in Friedberg
geborene ehemalige eberbacher Gefängniskaplan, ehemalige
Landtagsabgeordnete und seit 11 Jahren evangelischer
klingelbacher Pfarrer Karl Friedrich Koch (63).
- In Diez erstellt der Maler Karl Weysser
(32) während des Besuchs bei
seiner Schwester kleine Ölbilder mit Stadtmotiven und
Landschaftsmotiven, bei denen er gotische Architektur
und romantische Ruinen bevorzugt. - In Limburg kauft der
ehemalige Buchbinder Jakob Hammerschlag (--),
der in der Brückengasse früher Papier und
Schreibwaren verkauft hat, als neuer erfolgreicher
Großhändler von Mineralöl und Mineralöllampen das Haus
der Witwe von Anton Hilf (++) am
Diezer Tor. - In Hahnstätten eröffnet in der alten
Mälzerei 10 (20 23
Seniorenresidenz) eine Brauerei später
Heckelmann. - In Nastätten hat der Gastwirt xx
Diefenbach (--) die 54
Jahre zuvor aufgegebene protestantische
fürstlichhessische Posthalterei mit Pferdewechselstation
und seit mindesten 15 92 bestehende Gasthaus Zur
Krone Römerstrasse 25 bis auf das Kellergewölbe
abreißen lassen und durch einen verputzten Neubau
ersetzen lassen. - Die Wetterau wird in Pierer's
Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart
so beschrieben: Wetterau, ein ziemlich ebener sehr
fruchtbarer Landstrich, südwestlich vom Vogelsgebirge,
zwischen dem Main und der Lahn, größtentheils im
Herzogthum Hessen, kleineren -theils im Kurfürstentum
Hessen (Exclaven), Hessen-Homburg, dem Herzogthum
Nassau und im Gebiet Frankfurt gelegen.
- In Bad Ems erstellt der in Bingen geborene und in
Darmstadt lebende Stahlstecher Friedrich Foltz (54)
das Bild Bad Ems.
- In Trechtingshausen erstellt Friedrich Foltz (54)
das Bild Burg Rheinstein,
auf dem die Eisenbahnstrecke auf dem sehr engen
Uferstreifen zu sehen ist.
- In Katzenelnbogen Berghausen gibt es die
Bergbaugrube Gronauereck,
in der Roteisenstein abgebaut wird und deren Stollen
eine Länge von 218 m und 43 m tief ist. Der Stollen
Oberer Stollen ist 242 m lang. Der Stollen Tiefer
Stollen ist 914 m lang. - In Oberneisen hat die
Bergbaugrube Eisenreich bei
Rothenberg einen
Schacht mit einer waagerechten Seilwinde alias Göpel,
das mit einem Pferd betrieben wird und 76 m tief in
den Boden reicht. - In betreibt man die Bergbaugrube
Adelsfeld, in der Eisen abgebaut wird, die man schon
142 m tief in den Berg getrieben hat. - In Marienfels
wird im Bergbaustollen Horchberg mit dem Abbau von
Schwerspat begonnen. - In Obernhof hat der Blei
Bergbaustollen Oranien eine Länge von 80 m. In Dauborn
wird im Bergbaustollen St
Johannes mit dem abbau von Eisen begonnen. -
In Lindenholzhausen wird
im Bergbaustollen Bartenstein, im Stollen Hoffeld und
im Stollen Fehlerborn umschlossen von Weingarten mit
dem Abbau von Roteisenstein begonnen. In den Stollen
Simonislust und Wilhelmine wird schon längere Zeit
Eisen abgebaut. - In Rückershausen haben die beiden 26
und 34 m
tief in den Fels getriebenen Schächte der Bergbaugrube
Berglust 6–8 Fuß mächtige Eisenerzschichten. - In
Birlenbach wird im Bergbaustollen Aurora
in einer 8 bis 10 Fuß mächtigen Schicht und im Schacht
Columbus bei einem Gehalt von 50 % Roteisenstein
abgebaut. Es gibt dort später den
Simon-Horstmannsstollen. - In Steinsberg
beginnt man in der Bergbaugrube Lahnberg
mit dem Abbau von Dachschiefer. -
In Gutenacker wird in der Bergbaugrube Königsberg
Dachschiefer abgebaut. - In Nievern wird in der
Nieverner Hütte auf einer Lahninsel die Verarbeitung
von Eisenerz zu
Roheisen von
Holzkohle auf Koks umgestellt.
1864
Wetter: Strengkalter Jahresbeginn. Karoffeln und
Kohlrüben erfrieren in den Gruben. - Dietkirchen hat 607
Einwohner. - In Klingelbach erfrieren Rüben und
Kartoffeln im Boden. - Limburg wird Handelskammersitz. -
In Wiesbaden wird der hessenkasseler Kurfürstenenkel
Graf von Schaumburg Friedrich August von
Hanau (St) als Sohn
des in Kassel geborenen bisher kinderlosen Prinz Friedrich Wilhelm von
Hanau (St) (32), der
davor von der Schauspielerin in London Auguste Birnbaum
(24), die zur Gräfin August
von Schaumburg erhoben wurde, geschieden wurde und mit
der Scheidung den Titel verloren hat, und seiner neuen
Freundin, der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter
Ludovika Gloede, danach neue Gräfin von Schaumburg
Ludovika von Schaumburg (24) geboren.
- In Hohenstein stürzt der Palas der Burg Hohenstein
ein. - Limburg hat 4.269 Einwohner, Nastätten hat 1.576
Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 780 Einwohner.
- Der in Langendernbach geborene als Schneider
arbeitende Büchsenmeister Franz Müller (24) begeht
in London in einem Eisenbahnwagon einen Raubmord am
Juwelier John Death, deutsch Johann Tod, wird von einem
Hehler verraten, flieht in die USA, wird von einem
englischen Detektiv verfolgt, mit einem schnelleren
Dampfschiff in New York gestellt, zurückgebracht und
gehängt. - In Bad Ems macht der Publizist und Politiker Ferdinand
Lassalle (39) eine
Kur. - In Bad Schwalbach machen die französische
Kaiserin Eugenie (St) (38) und der in Moskau geborene
russische Zar Alexander II von
Russland (St) (47)
mit der hessendarmstädter Prinzessin Maximiliane
Wilhelmine von Hessen Darmstadt (St)
(40), umbenannt in Zarin
Maria, seiner Tochter Alexandra Alexandrowna (St)
(22), seinem Sohn Nikolai Alexandrowitsch (St)
(21), seinem Sohn Alexander
III (St) (19),
seinem Sohn Wladimir Alexandrowitsch (St)
(17), seinem Sohn Alexei Alexandrowitsch (St)
(14), seiner Tochter Maria
Alexandrowna (St) (11), seinem Sohn Sergei Alexandrowitsch (St)
(07) und seinem Sohn Pawel Alexandrowitsch (St)
(04) eine Kur. bei einem
Ausflug nach Eltville besuchen sie den jüdischen
zugezogenen Gutsbesitzer, pariser Tuchhändler,
Seidenhändler und villmarer Marmorwerkbesitzer Salomon Marix
(--), dem auch ein großer
Teil von Eltville gehört und die Rheininsel
Königsklinger Aue. - In Koblenz wird die Rheinbrücke
eröffnet. - In Katzenelnbogen eröffnet die Metzgerei
Huber. - In Bad Ems wird die Bahnhofsbrücke als eiserne
Bogenbrücke eröffnet. - In Bad Ems wird die Villa Dreis
Villenpromenade 2 als Neurenaissancebau fertiggestellt.
- In Lahnstein kauft Gustav Göde die Burg Lahneck und
baut sie weiter im neugotischen Stil aus. - Bad
Schwalbach hat 4.198 Kurgäste, davon 889 Russen, 534
Engländer, 140 Amerikaner, 146 Holländer und 239
Franzosen. - In Bad Ems feiert der jüdische
Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques
Offenbach (45) die
Uraufführung seiner Operette Jeanne qui pleure et
Jean qui rit in französischer Sprache.
- In Zollhaus wird die Tonschlämmerei Hammerschlag und
Beyer eröffnet. - In Balduinstein sind die Bürger so
arm, dass sie Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(47) zum sechsten Mal um das Aufsammeln von
Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Dörsdorf
gibt es wegen Lehrermangels keinen 2. Lehrer an der
Schule mehr. - Der in Klingelbach geborene klingelbacher
Pfarrersohn Moritz Heinrich Ludwig Adolph Seyberth (32) heiratet die
Industriellentochter Ida Amalie Buderus (19)
in Wiesbaden, wo er eine vierte Apotheke, die
Adler Apotheke gründet. - Reckenroth hat 214 Einwohner
in 36 Häusern in 56 Familien. - In Hohenstein stürzt der
Palas und der Saalbau der Burg Hohenstein ins Aartal ab.
- In St Goarshausen wird der Schriftsteller Jörg Ritzel
in der Rheinstrasse 32 geboren. - In Limburg erstellt
der Maler Gustav Adof Hahn (45) das Ölgemälde Dom von
Limburg. - In Singhofen wird der in Holzhausen an
der Heide geborene evangelische Posthalter im
Gasthaus Zur alten Post Christian
Minor (51)
Hauptstraße 47 Mitglied der Zweiten Kammer des Landtags
des Herzogtums Nassau für den Wahlkreis XIV
Braubach/Nastätten als Mitglied der Nassauischen
Fortschrittspartei. - In Nastätten wird der Gasthof Schwaller
Hof mit seinen auffallend vielen Giebeln von Peter
Schmelzeisen (--) und
seiner Frau Mathilde Kohl (--) neben
der Quelle erbaut. - In Bacharach werden 14 Jahre nach
der ersten Regulierung innerhalb von zwei Jahren mit 75
cbm Fels der Felsklippen und Felsköpfe des Ara Bacchi,
der Rest der sich verstreut in der Schifffahrtsrinne
befindlichen hinderlichen Felsen im Rahmen der
Rheinregulierung weggesprengt. - In Balduinstein sind
bereits 20.000 Besucher, ab 18 62 per Bahn, angekommen,
die die zu einem Märchenschloß umgebaute Burg Schaumburg
besichtigt haben. -
Im Sauertal bei der Burg Sauerburg ist der
Dorotheastollen, in dem Schiefer abgebaut wird, 90 m
lang. - In Allendorf beginnt man in der Bergbaugrube
Köppelchen mit dem Abbau von Brauneisenstein. - In
Kaub ist der Bergwerkstollen Wilhelm-Erbstollen, in
dem Schiefer abgebaut wird 700 m lang. - In Seelbach
wird mit dem Abbau von Blei im Bergbaustollen Gutenau
begonnen. - In Limburg Dietkirchen wird im
Bergwerkstollen Steinberg mit dem Abbau von Eisen und
Mangan begonnen. - In Lindelholzhausen wird im
Bergwerkstollen Sternbach Roteisensteinerz abgebaut. -
In Kaub hat in der Bergbaugrube Antoinette, in der
Schiefer abgebaut wird, ein Tiefer Stollen eine Länge
von 36 m und zu einem zweiten Stollen führt ein
Schacht 20 m in die Tiefe. - In Schlangenbad stirbt
der evangelische Pfarrerssohn und Finanzier ua der
Rechtsrheinischen Eisenbahn Gesellschaft David
Hansemann (74),
dessen in Koblenz geborene Schwiegertochter die
jüdische Frauenrechtlerin Ottilie
von Hansemann (24) ist.
1863
Wetter: Kein Schnee zu Jahresbeginn. - In Klingelbach
wird Turnunterricht erteilt. - In Nassau Scheuern wird
Moritz Desiderius Horny Hausvater des Rettunghauses für
Blödsinnige. - Mit der
Eröffnung der Lahntalbahn wird der römische
Landhausbaustil des in Diez geborenen
Eisenbahnarchitekten Heinrich Velde (36), der 18 56 erbauten
Bahnhöfe Rüdesheim und St Goarshausen der
Mittelrheineisenbahnstrecke weitergeführt. In Diez will
Heinrich Velde (36)
die ankommenden Touristen mit besonders auffälligen
Ornamenten unterhalb der Dachlinien und einer langen
überbauten Säulenhalle zwischen den Eckgebäuden mit
romanischen Rundbogenfenstern beeindrucken. - In Diez
wird der jüdische Betsaal in der Altstadtstraße 36 aufgegeben und die Synagoge
in der Kanalstraße 9 (20 17
Parkplatz) eröffnet. - In Klingelbach erhalten
Kinder Unterricht wie man Maulbeerbäume für die
Seidenproduktion zieht. - In Laufenselden wird ein
Männergesangsverein gegründet. - In Bad Ems werden der
Gemeinde Ems die Stadtrechte verliehen. - In Miehlen
wird ein Männergesangsverein gegründet. - In Limburg
besucht Adolph Kolping (50) den Limburger
Gesellenverein im Versammlungslokal Witzelsburg
Nonnenmauer. - In Limburg kann die Brauerei Menges von
Ernst Busch (--) durch die
Lahntalbahn bis nach Bad Ems und Weilburg exportieren. -
Der in Limburg Staffel geborene Pfarrersohn, evangelisch
lutherische Theologe, Schriftsteller und westerburger
Pfarrer Karl Ninck (29)
gründet einen nassauischen Kolportageverein. Den Namen
seines neugeborenen Sohnes lässt er von seinen
Kleinkinderschulkindern, die von Schwester Mathilde
betreut werden, aussuchen, die nach einer Bibelstunde
vorhersehbar Johannes wählen. - In Rückershausen wird
die Holzbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt, wodurch
die Fuhrwerke nicht mehr durch die daneben liegende Furt
fahren müssen. - In Bad Ems feiert der jüdische
Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques
Offenbach (44) die
Uraufführung seiner Operetten Il Signor Fagotto
und Lischen et Fritzchen in französischer
Sprache. - In Balduinstein sind die Bürger so arm, dass
sie Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(46) zum fünften Mal um das Aufsammeln von
Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Hausen
über Aar wird die Aar Brücke erbaut. - In Schönborn
wandern 4 Personen aus. - In Braubach hat die Marksburg,
wie die Bilder des englischen Starfotografen Francis Frith (41) von zeigen, keinen runden
Bergfriedspitze. Die Martinskapelle ist unverputzt. Die
Gräber haben aussschließlich billige Holzkreuze. - In
den Niederlanden schafft der in Brüssel geborene
niederländische König Wilhelm III von Nassau
Oranien (St) (46)
die Sklaverei nach rund 600,000 Fällen als einer der
letzten ab. 75,000 Sklaven starben alleine bei der
Überfahrt nach Amerika. Er hat 2 lebende eheliche und 10
uneheliche Kinder. - In Limburg stellt der Posthalter
Joseph Menges (9) mit seinem Poststall am Eschhöfer Weg
bei 10 Postillonen, 23 Zugpferde und 4 Chaisen alias
Kutschen. - In Limbug erstellt der Maler John Lewis Wood
(50) mehrere Ölgemälde,
darunter Diezer Tor von der Plötze und Markt
mit Blick auf den Dom. - In Wiesbaden logiert der
von bösen Gerüchten zu seinem Benehmen begleitete
deutschsprachige preußische Königsschwiegersohn und
russische Zarenbruder Großfürst Konstantin Romanow (27), der im Vorjahr zum
Vizekönig von Polen erhoben wurde und der bereits nach
einem Pistolenattentat wieder abgesetzt wurde, im
Gasthaus Zur Rose, wo ihn der glücklich
verlobte, große, grundsätzlich gutmütige aber
grobschlächtige, in Bad Schwalbach Hettenhain geborene
wiesbadener kaiserliche thurn und taxis Postillon Peter
Graumann (--), genannt
Eschepeter, weil er in Esch sein Handwerk gelernt hat,
mit einem Extrapostwagen, einem offenen Sechspänner mit
zwei Schimmeln, abholt und mit ihm seinen Lakai und
seinen Adjutanten und zur Kur nach Bad Schwalbach fahren
soll, wo die französische Kaiserin Eugenie (St) (37) ihn zum Dinee erwartet.
Weil der Postillon Eschepeter überfürsorglich ist und
die abfällige und vulgäre russische Anweisung sich auf
seinen Kutschbock zu setzen und sich zu beeilen
Pascholl! mißversteht und deshalb gemütlich über die
Lahnstrasse zur Hohen Wurzel fährt, rastet dort der
Großfürst aus, schießt auf seinen Hut, verwundet ihn
leicht am Kopf, woraufhin Eschepeter in die Kutsche
springt, ihn aus der Kutsche herauszerrt und mit seinem
Postkutschenpeitschenstil minutenlang verprügelt und
dabei auch den Lakai und den Adjutanten, die ihn mit
ihren Degen bedrohen, außer Gefecht setzt. Nach der
Prügelorgie zerrt er seine drei widerstandsunfähigen
Fahrgäste wieder in die Kutsche und liefert sie in Bad
Schwalbach ab, wo die französische Kaiserin Eugenie (St) (37) sofort abreist. Weil
Großfürst Konstantin Romanow (27) Herzog Adolf von Nassau Weilburg
(St) (37) nicht besucht hatte, entgeht der
Postillon Eschepeter trotz Zusage sogar einer
Bestrafung. Der Skandal macht schnell die Runde. - In
Boppard gründet der Unternehmer Philipp Wilhelm (--)
als Alternative zum teuren Wein die
Bierbrauerei Adler. - In Frücht wird Therese von Stein (--),
verheiratet mit ihrem Cousin Graf Ludwig
Ferdinand von Kielmannsegg (--),
in der Familiengruft neben ihrem Vater Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (St) (++)
nach einem Schlaganfall und Tod in Berlin
beigesetzt. -
In Katzenelnbogen beginnt man in der Bergbaugrube
Feldheim mit dem Abbau von Brauneisenstein und
Roteisenstein. - In Allendorf gibt es die Bergbaugrube
Leonhard, in der Roteisenstein abgebaut wird. - In
Kaub hat die Bergbaugrube Beharrlichkeit, in der
Schiefer abgebaut wird, einen Stollen mit 60 m Länge.
1862 In
Balduinstein eröffnet Johann Hergenhahn mit der
Genehmigung des Bezirksamt Diez das Gasthaus Hergenhahn
Bahnhofstrasse 30. - In Limburg wird mit dem
letzten Teilstück der Herzoglich Nassauischen
Staats-Eisenbahnen alias Lahntalbahn von Nassau nach
Limburg die Strecke Limburg Wiesbaden eröffnet. Der
früheste Zug fährt in Limburg um 05:29 Uhr ab und kommt
in Wiesbaden um 09:52 Uhr an. Einige wenige Züge halten
während der Sommermonate auch in Obernhof. - In
Balduinstein wird Schloss Schaumburg an der
Lahn des in Budapest geborene Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(45) durch die Eröffnung der Lahntalbahn ein
Treffpunkt der Aristokratie aus ganz Europa. - In
Cramberg wird einer der mit 732 Meter längsten
Eisenbahntunnels Deutschlands eröffnet. - In
Katzenelnbogen heiratet der martenrother Johann Peter
Bremser die Gastwirtstochter Alexandra Hertling (20
17 Naspa). - In Diez beginnt die
Gasbeleuchtungsgesellschaft von JPC Faßbender aus
Michelbach mit der Beleuchtung von öffentlichen Straßen
und Gebäuden mit 34 Gaslaternen und Privathäusern. Das
Gas wird aus Steinkohle hergestellt und dient auch zum
Kochen und Heizen. - In Limburg beginnt der Unternehmer
Hubert Arnold Hilf in der Dr Wolff Straße in seinem
Gaswerk Gas zu produzieren. - In Limburg wird eine
Straßenbeleuchtung mit Gaslaternen eingeführt. - Die
Schützenvereine Höchst, Ems, Holzappel, Limburg und
Camberg schicken ihre Schützen gemeinschaftlich zum
Schützenfest in Frankfurt. - In Kaub wird die kauber
Eisenbahnstation der Nassauischen Staatseisenbahn alias
Rheintalbahn von Rüdesheim nach Oberlahnstein eröffnet.
- In Kaub wird eine private Handelsschule gegründet. -
In Limburg übernimmt der Landwirt und Posthalter Ernst
Busch (--) die Brauerei
Menges von Joseph Menges. - In Diez wird der
klassizistische Bahnhof Diez eröffnet. - In Limburg wird
der limburger Hauptbahnhof und die rechts anschließende
Limburger Zentralwerkstätte aus Personenhalle,
Güterwagenhalle, Sattlerei, Schreinerei, Raddreherei,
mechanischer Dreherei, Schmiede und Lokomotivhalle
eröffnet. - In Bad Ems feiert der jüdische
Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques
Offenbach (43) die
Uraufführung seiner Operette Les Bavards, die
in französischer Sprache für die hauptsächlich
französischen Kurgäste aufgeführt wird. - In
Balduinstein gibt es das Gasthaus Anton Heimbach,
das Gasthaus Johann Hergenhahn und das
Gasthaus Wilhelm Noll. - In Nastätten erbaut
Bäcker und Gastwirt Andreas Rupp einen Saal zum Gasthaus
Zur schönen Aussicht. Bier holt er aus Nassau
und St Goarshausen. - In Balduinstein sind die Bürger so
arm, dass sie Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(45) zum vierten Mal um das Aufsammeln von
Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Limburg
hat die Eisenbahnwerkstatt mehr als 100 Beschäftigte.
Ein Arbeiter erhält zwar kaum 700 Gulden Jahresgehalt,
aber je nach Dienststellung eine freie Wohnung und eine
Alters- und Hinterbliebenenversorgung. - In Dörsdorf hat
das Spritzenhaus zwei Feuerleitern, 25 Löscheimer aus
Stroh, zwei Brandhaken und eine Feuerspritze. - In
Mudersbach schickt man die katholischen Kinder nach
Michelbach in die Schule. - Der in Bad Schwalbach
geborene Jurist Friedrich Lang (40)
ist in Wiesbaden Mitgründer der preussenfreundlichen,
liberalen und kleindeutschen Partei
Nassauische Fortschrittspartei, die die folgende
Landtagswahl überwältigend gewinnt. Großdeutsch bedeutet
eine Wiedervereinigung mit Österreich. - In Limburg malt
der in London geborene Tochter seiner Tante verheiratete
englische Maler George
Clarkson Stanfield (33) das
Gemälde Die alte Brücke, der Dom und die Stadt von
Westen. - Die Postrouten an der Eisenbahnstrecke
Wiesbaden~Lahnstein~Limburg werden aufgehoben und
darüber die Post transportiert. Die Postroute mit der
Pferdekutsche Wiesbaden~Hühnerkirche~Limburg ist
streckenmäßig aber wesentlich kürzer und wird als
Parallelstrecke bezeichnet, für die eine Sonderregelung
für die Conducteure alias Postillone alias Postkutscher
eingeführt wird, die für jede Fahrt ein
Postillontrinkgeld von 1 Gulden und 16 Kreuzer erhalten
- In Pohl wird Adam Gabel (--) für
14 Jahre neuer Schultheiß und Bürgermeister. Er lässt
sich als Bürgermeister fotografieren. - In Nassau wird
der Stadtturm Grüne Porte am Ende der Amtsstrasse, in
dem es eine Wachtstube gibt, verkauft und abgerissen.
- In Lindenholzhausen wird in den
Bergbaustollen Geiselgarten und Hortensia mit dem
Abbau von Eisen begonnen.
1861
Wetter: Jahresanfang mit strengem Winter. Selbst das
Wild im Wald muss gefüttert werden. Viele Vögel
erfrieren. Not und Elend im Westerwald. Masern und
Röteln in den Schulen. - In Laufenselden wird eine
Synagoge eröffnet. - In Braubach wird das Schloss
Philippsburg zum Teil wegen des Baus der Eisenbahnlinie
abgerissen. - In Oberlahnstein wird eine
Eisenbahnschiffbrücke eröffnet. - In Dauborn geht der
uneheliche evangelische Sohn Johann Wilhelm von
Reinhartshausen (St) (12)
der in Berlin geborenen niederländischen Königstochter Wilhelmine
Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau
(St) (51) und
ihres ehemaligen Kutschers Johannes
van Rossum (52), der
skandalöserweise auch im Schloss Reinhartshausen bei
Eltville wohnt. Johann Wilhelm von Reinhartshausen (St) (12) fährt zum
Weihnachtsfest nach Hause, wo er an Scharlach erkrankt
und stirbt. Man erbaut extra für ihn eine eigene
evangelische Kirche im katholischen Eltville, die nach
ihm benannt wird. - In Bad Ems wird der Concordiaturm
als Aussichtsturm eröffnet. - In Bad Ems wird der TV Bad
Ems 61 gegründet. - In Bad Schwalbach wird der
Turnverein Bad Schwalbach 61 gegründet. - In Nastätten
wird ein Sportverein Vfl Nastätten 61 gegründet. - In
Ebertshausen beträgt die Kindersterblichkeit 35%. - In
Nastätten wird ein privater genossenschaftliche
organisierter Vorschuß- und Kreditverein (20
18 Volksbank) von Handwerkern,
Gewerbetreibenden und Landwirten gegründet, der bis
Jahresende 66 Mitglieder hat, davon 50 aus Nastätten,
die mit ihrem eigenen Vermögen haften und Kredite bis
150 Gulden geben. - In Balduinstein sind die Bürger so
arm, dass sie Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(44) zum dritten Mal um das Aufsammeln von
Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In Bad
Schwalbach bringt xxx Wagner (--)
den 1. Jahrgang der Zeitung Aar-Bote
heraus. - In St Goarshausen ist das Gasthaus Zum
Adler Ecke Rheinstraße 13/Forstbachstraße mit
einer halbkreisförmigen Sichtwand erbaut. - Der in
Wiesbaden geborene Staatsministersohn und nassauer
Kammerherr Freiherr Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (55),
der im Wasserschloss Hahnstätten wohnt, wird zum
diensttuenden Kammerherr von Herzog Adolf von Nassau Weilburg
(St) (37). Er ist mit der nassauer
Geheimratstochter Freiherrentochter Marie Friederike von
Dungern (--) verheiratet. -
In Nastätten meldet der nastättener Lehrer Karl Schaus (--) seinen nach New York
ausgewanderten Sohn Karl Jakob Christian Schaus (--)
offiziell ab. - In St Goarshausen wird als Ersatz für
die für die Nassauische Rheinbahn abgerissene alte
evangelische Kirche am Rheinufer die neue evangelische
Kirche mit acht spitzen langen Ecktürmchen gebaut. Davor
wird mit dem Abraum aus dem Eisenbahntunnel unter dem
Loreley Felsen ein großer Platz (20
23 Fähre und Uferpromenade) geschaffen. - In
Nastätten wird ein Vorschuss- und Kreditverein später
Volksbank gegründet. - In Limburg stirbt Anna Christina
Keppel (43) als Frau von
Peter Joseph Hammerschlag (44).
nach dem Ölporträts von beiden angefertigt wurden. - In
Limburg übernimmt ein Jahr vor der Eröffnung der
Eisenbahn von Wiesbaden über Lahnstein nach limburg am
Eschhöer Weg der Posthalter Joseph Menges (--)
die Herzoglich nassauer Poststation, die von der
deutschlandweiten thurn und taxis Post betrieben wird.
Er stellt 30 Pferde, 4 Chaisen und zahlt für die Lizenz
1.500 Gulden Kaution. Dafür darf er die täglichen
Postkurse nach Kirberg, Obertiefenbach, Hadamar und
Dillenburg bedienen. - In Limburg gibt es an der Ecke
Schiede/Diezer Strasse 32 (20 24
Parrkplatz) ein Gasthaus später Zum
Hirschen. -
In Bremberg beginnt man am Bergwerkstollen Trieb Eisen
abzubauen. - In Bremberg beginnt man in der
Bergbaugrube Ruppach Dachschiefer abzubauen.
1860
Wetter: Sommer trüb und feucht. Herbst naß. Kartoffeln
verfaulen und erfrieren. Manche Äcker werden gar nicht
erst bestellt. - In Holzappel beginnt man die
Grubenverwaltung von Holzappel aus dem Herrenhaus Zum
Bären in das Schloss Laurenburg zu verlegen. - In Diez
kauft sich der diezer Rechtsanwalt Johann Schaefer eine
Ziegelhütte in Hahnstätten. - Der in Limburg Staffel
geborene Pfarrersohn, evangelisch lutherische Theologe,
Schriftsteller und westerburger Pfarrer Karl Ninck (26)
gründet in Westerburg eine Kleinkinderschule. Er hält
jährliche Missionsgottesdienste, die ein Höhepunkt des
kirchlichen Lebens in der ganzen Region sind, Mitglieder
glauben schon ein Teil eines Missionszentrums zu sein. -
Der Turnverein Nassau TV Nassau wird gegründet. - In Bad
Schwalbach wird der Weinbrunnen Brunnenstraße 24
überdacht. - In Bad Ems werden erste noch erhaltene
Fotografien erstellt. - In Ebertshausen beträgt die
Kindersterblichkeit 35 %. - In Holzappel wird in der
Grube Preßluft eingesetzt. - In Nastätten eröffnet
Bäckermeister Andreas Rück (--) nach
einer Wanderschaft nach Frankreich und seiner Prüfung in
Bad Schwalbach in der ehemaligen Zehntscheune eine
Bäckerei mit Gasthaus Zur schönen Aussicht. Er
verkauft Schwarzbrot, Tafelbrot, Weisswaren und
Milchbrötchen. Zusätzlich hat er Landwirtschaft. - In
Balduinstein sind die Bürger so arm, dass sie Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(43) zum zweiten Mal um das Aufsammeln von
Leseholz im Schaumburger Wald anbetteln. - In
Katzenelnbogen wird auf das Torhaus der Burg ein
Glockenturm mit Uhr aufgesetzt. - In Dörsdorf wird der
Gehülfe-Lehrer alias 2. Lehrer Menges nach Roth versetzt
und dafür Lehrer Meusers Sohn als 2. Lehrer eingstellt.
Menges und sein Sohn sind als Schläger und für ihren
militärischen Drill gefürchtet. Sie geraten immer wieder
mit Pfarrer Vietor aneinander. - In Nastätten wird das
Beerdingungsinstitut von xxx Heil
(--) in der Oberstrasse 3 gegründet. - In
Obernhof wird das Bahnbediensteten Wohnhaus
Bahnhofstraße 1 erbaut. - In Hahnstätten kauft Johann
Schaefer (--) die
Ziegelhütte Hahnstätter Lay mit einem europaweit
außergewöhnlich reinem Kalksteinbruch. - In
Katzenelnbogen ist die für den Abtransport des
Eisensteinminerals aus dem Bergbau Mudershausen und
Bonscheuer über Zollhaus durch das Aartal notwendige
neue Strasse Schlem B274 fertiggestellt. Bisher gab es
nur einen Trampelpfad über Allendorf nach Bonscheuer.
Eine Hauptroute von Katzenelnbogen ins Aartal führte
bisher immer über die Obertalstrasse und Am Schulzentrum
(20 23) über den Höhenzug
zum Steinbruch und Hof Hohlenfels nach Hahnstätten. Das
Tal des katzenelnbogener Jungfernbächelchens alias
Aarstrasse an der B274 (20 23) ist
befestigt. - In St Goarshausen wird das Gasthaus Zum
neuen Adler in der Rheinstraße 13 im
weißverputzten Klassizismusstil mit romanischen
Säulenfenstern und einem mittelalterlichen
burgenähnlichen Dachfries erbaut. Die südliche
Stirnseite ist halbkreisförmig und hat einen Balkon. -
In Balduinstein beginnt man den Dachschieferabbau völlig
einzustellen. - In Limburg wird ein Vorschuss-Verein
später Volksbank und Raiffeisenbank gegründet. - In Bad
Schwalbach wird das Hotel Tivoli Am Kurpark 2
erbaut. - In Katzenelnbogen beginnt man alle vom
Ortskern wegführenden Strassen zu befestigen, dh die
Lahnstrasse nach Klingelbach, die Neustrasse nach
Zollhaus B 274 und in der Gegenrichtung die Strasse nach
Holzhausen. - In St Goarshausen wird die Brauerei xx
später Brauerei Kirdorf gegründet. - In Lorch baut sich
der Weingutbesitzer Ferdiand Fendel (--)
in der Rheinstrasse 9 eine Villa. - In
Nastätten ist der Quellen von der Stadt nicht nur mit
einer Mauer eingefaßt, sondern auch noch mit einem Dach
geschützt. - In Singhofen wird die spätere schweriner
Hofsängerin Minna Minor (--)
als singhofener Posthaltertochter geboren. - In
Ehrenbreitstein kommt es zum Mordfall Joseph Keller und
Christine Meder.
- In Balduinstein ist der Abbau von
Dachschiefer auf dem höchstens halben Dutzend
Schiefergrubenfeldern im Begriff zum Erliegen zu
kommen. - In Netzbach wird in der Bergbaugrube
Berggeist, die an den Stollen Franziskus im
Kaltenbachtal grenzt Eisen abgebaut. - In Aarbergen
Daisbach wird in der Bergbaugrube Haus Nassau mit dem
Abbau von Silber und Blei begonnen. - In Balduinstein
wird in der Bergwerkgrube Gnade Gottes Dachschiefer
abgebaut.
1859
Wetter: Tropische Hitze mit starken Gewittern. - In
Laurenburg wird das Schloß Laurenburg an die Holzappler
Silber- und Bleibergwerksgesellschaft AG verkauft. - In
Bad Ems beendet die in Berlin geborene preußische
Königstochter Prinzessin Charlotte von Zollern alias
russische Großfürstin Alexandra Fjodorowna (St)
(61) ihre Kurbesuche. - In
Holzhausen weigert sich die Gemeinde vergeblich dem
Volksschullehrer Münzert seine bis dahin in seinem Sold
inbegriffenen Glöckner und Küsterdienste extra zu
bezahlen. - In Ruppertshofen wird die Gemarkung
konsolidiert. Da es fast keine Grenzsteine gibt, kommt
es zu Streit und sogar Prügeleien. - In Nastätten will
der jüdische mogendorfer Unternehmer Salomon Steinthal
eine Gerberei am Mühlbach errichten, was der nastätter
Bürgermeister Heil mit der Unterstellung von gefälschten
Vermögensangaben mit der Verweigerung des Bürgerrechts
unmöglich macht. - In Holzhausen an der Heide wird eine
erste ausführliche Beschreibung des Römerkastellplatzes
für die Geschichtssammlung Nassauische Annalen
erstellt. - In Limburg wird aus der Jünglings-Sodalität
ein Katholischer Gesellenverein gegründet. - In Limburg
hat die Realschule ein physikalisches Cabinet alias
Gerätesammlung. - In Hollerich wird die Schleuse an der
Lahn fertiggestellt. - In Balduinstein sind die Bürger
so arm, dass sie beginnen Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(42) um das Aufsammeln von Leseholz im
Schaumburger Wald anzubetteln. - In Balduinstein gibt es
sehr wenig Grundeigentum und die Mieten sind durch den
Bau der Eisenbahn so angestiegen, dass es keinen
Wohnraum mehr gibt. Zwei Drittel aller Balduinsteiner
sind Tagelöhner. Selbst Fachkräfte werden durch
auswärtige zugereiste Handwerker verdrängt. - In
Dörsdorf erhält Lehrer Meuser (--)
den Gehülfen August Menges, der ein eigenes
Lehrerzimmer alais Schulraum, das extra angemietet wird.
Während Lehrer Meuser 485 Gulden erhält, erhält Menges
nur 185 Gulden. - In Niederneisen wird ein neuerbautes
Rathaus mit einem Glockenturm eröffner, das wie eine
Kirche aussieht. Das Erdgeschoss dient als Backstube für
einen örtlichen Bäcker neben einer Arrestzelle für
Gefangene. Im ersten Stock haben der Bürgermeister, der
Ortsgerichtsvorsteher und der Standesbeamte ihre
Dienstzimmer. - In Klingelbach wird der später in Tabor
und an der Projektierung der anatolischen Eisenbahn und
der Bagdadbahn beteiligte Karl Wilhelm Backhaus als Sohn
des klingelbacher Bergmannes Johann Karl Backhaus (--) und der klingelbacher
Johannette Hofmann (--) geboren.
- In St Goarshausen wird mit dem Bau der Nassauischen
Rheintaleisenbahnlinie der Loreleitunnel im Stil des
Burgenhistorismus erbaut, der zwei Jahre später fertig
ist. - In Diez erstellt der Maler Karl Weysser
(26) während des Besuchs bei
seiner Schwester kleine Ölbilder mit Stadtmotiven und
Landschaftsmotiven, bei denen er gotische Architektur
und romantische Ruinen bevorzugt. - In Limburg erstellt
der Maler Karl Weysser
(26) viele Federzeichnungen
und Ölbilder der Stadt und vom Dom aus vielen
Blickwinkeln. - In Limburg eröffnet der kaiserliche
thurn und taxis Postsekretär Johann Konrad Zanner (--) sein neuerbautes Postamt
in der Frankfurter Strasse 9, während Anton Elz (--)
die Posthalterei betreibt. - In Bad Ems wird
die Bubenquelle auch für die Behandlung von
Frauenkrankheiten genutzt, wobei sich Frauen auf kleine
Becken setzen, in denen von unten dauerhaft Wasser
spritzt. In bademser Fachliteratur werden auch
käfigartige metallene Hilfsmittel zum Einführen in und
Öffnen der Vagina beschrieben. - In St Goar wird die
linksrheinische Eisenbahnstrecke eröffnet, weshalb die
Anlegestelle zum Bahnhof verlegt wird. - In Nastätten
kauft Andreas Rück nach seinen Wanderjahren durch
Frankreich und einem Napoleonsbart vom Herzogtum Nassau
das Haus Römerstrasse 51, das er zur Gastwirtschaft Zur
schöne Aussicht umbaut. Im Folgejahr erhält er die
Konzession und heiratet Christine Ludwig (--)
von der Hahnenmühle. Einmal wöchentlich holt er
mit einem schweren Pferdefuhrwerk Bier von der Brauerei
in Nassau.
- In Kaub erstellt der in Bingen geborene und in
Darmstadt lebende Stahlstecher Friedrich Foltz (48)
Stahlstecher ein Bild Kaub mit Burg Gutenfels
und Pfalzgrafenstein in einer Mittelrhein-Bilderreihe,
auf der die Eisenbahnstrecken auf beiden
Rheinuferseiten zu sehen ist, wobei nur Kaub einen
Bahnhof hat, gegenüber aber kein Bahnhof gebaut ist
und es dort auch keinerlei Bebauung gibt, obwohl eine
Fähre besteht, mit einem Raddampfer, der auch ein
Schiffssegel hat. Das rechtsrheinische kauber
Rheinufer wird auf ganzer Länge als Hafen genutzt.
- In Balduinstein ist der Abbau von
Dachschiefer auf dem höchstens halben Dutzend
Schiefergrubenfeldern im Begriff zum Erliegen zu
kommen. - In Netzbach wird in der Bergbaugrube
Berggeist, die an den Stollen Franziskus im
Kaltenbachtal grenzt Eisen abgebaut. - In Aarbergen
Daisbach wird in der Bergbaugrube Haus Nassau mit
dem Abbau von Silber und Blei begonnen. - In
Balduinstein wird in der Bergwerkgrube Gnade Gottes
Dachschiefer abgebaut.
1858
Wetter: Trockenheit führt zu Futtermangel. Vieh darf
sogar in Eichenwälder getrieben und mit Eichenlaub
gefüttert werden. Kartoffeln, Äpfel und Birnen gedeihen
jedoch prächtig. - Der morganatische Prinz Friedrich von
Ardeck (St) bei Diez an der
Lahn wird geboren. - Limburg hat 3.742 Einwohner und Bad
Schwalbach hat 1.538 Einwohner, davon 135 Juden. - In
Bad Ems wird mit der Eröffnung des emser Bahnhofes die
Lahnbahn zwischen Oberlahnstein und Bad Ems eröffnet.
Ein Erdrutsch verhindert nach kurzer Zeit den Betrieb. -
In Burgschwalbach wird in der Burg Schwalbach eine
Gaststätte eröffnet. - In Bad Ems tritt der jüdische
Operettenkomponist und Kapellmeister Jacques
Offenbach (39) auf
Einladung des Spielbank-Direktors mit seiner Tanz-Gruppe
während einer Kur auf. - In Dörsdorf findet eine
öffentlich Frühlingsschulprüfung statt. Der in Friedberg
geborene ehemalige eberbacher Gefängniskaplan und seit 4
Jahren klingelbacher Pfarrer Karl Friedrich Koch (56) wird Landtagsabgeordneter.
- Die Landstraße alias Chaussee von Holzhausen nach
Rettert wird gebaut. - In Nassau wird das Krankenhaus
erbaut und aus Dankbarkeit für die beiden Stifterinnen
Henriette Louise von Stein (62),
verheiratet mit Graf Hermann von Giech (--)
und Therese von Stein (St)
(55), verheiratet mit Graf Ludwig
Ferdinand von Kielmannsegg (60),
Henrietten-Theresenstift genannt. - In Limburg gründet
Joseph Menges im Anwesen der Drogerie und Apotheke Kexel
in der Grabenstraße 49 die Brauerei Menges. Der
Braukessel steht im Haus (20 17 Dr
Kexel Haus) und im Gärkeller in der Frankfurter
Straße wird das Bier zum Gären gelagert. - In Diez gibt
es 10 Brauereien. - In Limburg gibt es 9 Brauereien. -
Rückerhausen wird nach einem frankfurter Stadtbaumeister
großzügiger wieder aufgebaut. - In Preußen wird das
Pfund Preußisch, das 467 Gramm schwer war durch das
Zollpfund mit 500 Gramm zu ersetzen. - In Bad Ems stellt
Ludwig Spengler ein Inhalationsgerät auf. Viele Kurgäste
haben TBC. Medizierkollegen starten eine Kampagne, in
der sie von Nutzlosigkeit und sogar Gefährdung sprechen.
- In Ebertshausen stirbt der Familienvater Friedrich
Ludwig Dietrich kurz vor der Auswanderung nach Amerika.
Seine Witwe besteigt trotzdem ein Segelschiff nach
Indiana. - In Friedrichssegen wird eine Dampfmaschine im
Bergbau eingesetzt. - In Holzappel werden Kinder und
Frauen nicht im Bergbau eingesetzt, müssen aber über
Tage bei der Erzauslese arbeiten, wobei Erzbrocken mit
Fäusteln zerkleinert werden und dabei Blei und Zink
getrennt werden. In der Grube Holzappel müssen 50 Kinder
im Akkord arbeiten, darunter auch Schulmädchen. Sie
verdienen dabei 15 bis 20 Kreuzer täglich. Unter den
jüngstsen xxx Staub (08). -
Der in Limburg geborene staatliche Eisenbahnrat Moritz Hilf
(39) wird nach dem Konkurs der Rhein Lahn
Eisenbahngesellschaft und der Übernahme durch die
Landesregierung Verantwortlicher für den Bau der
Lahntalbahn, deren Bauleitung von Limburg aus betrieben
wird. - In Balduinstein weigert sich der Schullehrer
auch mit Kohle zu heizen, besteht auf seine Holzration
und provoziert die Schliessung der Schule für 2 Tage, in
denen der Bürgermeister extra Holz schlagen lassen muss.
- In Katzenelnbogen gibt es die Cäsar Apotheke von Carl
Cäsar. Weitere Apotheken gibt es in Nastätten von Johann
Anton Geisler, in Nassau von Wilhelm Wilhelm, in Bad Ems
von Augustin Weber, in Diez von Adolf Wuth, der ein
Filiale in Holzappel hat, in Bad Schwalbach von
Friedrich Bertrand, der während der Kurzeit eine Filiale
in Schlangenbad hat, in Limburg von Jacob Wolf in Kaub
von Emil Flick, der eine Filiale in St Goarshausen hat,
in Michelbach von Ernst Freys, der eine Filale in Wehen
hat. - In Bad Ems ist Legationsrat Freiherr Friedrich von
Bismark (49) Direktor der herzoglichen
Badeanstalt. - In Attenhausen wird die seit 4 Jahren
genutzte noch neuwertige Knochenmühle am Dörsbach zu
einer Getreidemühle umfunktioniert. - In Balduinstein
macht Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(38) auf seinem Schloß Schaumburg nach dem in
Wiesbaden Biebrich geborenen nassauer Juristen und
Richter Freiherr Friedrich von
Bismark (49) dessen
in Mainz geborenen Verwandten Freiherr Anton von
Breidbach Bürresheim Ried
(67) zu seinem Vertreter bei der ersten Kammer
der nassauer Landstände. - In Holzappel eröffnet als
Konkurrenz zur Brauerei Kuhn von Bierbrauer und
Küfermeister Jakob Kuhn (--) eine
zweite Brauerei. - In St Goarshausen stirbt der Fährmann
Johannes Menges (54), woraufhin
seine Witwe Johanna Wilhelmine Menges (--)
den Schiffer Philipp Adam Colonius (38)
als Teilhaber ins Fährgeschäft auf. Er
transportiert die Fahrgäste nicht nur nach St Goar,
sondern auch zu den nächsten Schiffsanlegestellen und
Dampfschiffanlegestellen. - Grafentochter Mathilde von
Kielmannsegg (20) heiratet
Graf Albrecht von der Groeben (40).
- In Katzenelnbogen beginnt man in der
Bergbaugrube Fichtenstück mit dem Abbau von Eisen und
Mangan. - In Allendorf beginnt man in der Bergbaugrube
Grasberg mit dem Abbau von Brauneisenstein. - In
Dauborn wird in den Bergwerksstollen Dauborn und
Schöne Hoffnung mit dem Abbau von Eisenerz begonnen. -
In Hünfelden Ohren wird im Bergbaustollen Tanne mit
dem Abbau von Brauneisenstein begonnen. - Die
Audenschmiede bei Weilmünster erhält einen hohen
Schornstein für ihren Hochofen um industriell Roheisen
herzustellen.
1857
Wetter: Fruchtbares Jahr mit heißem Sommer. Anhaltende
Teuerung. - In Limburg wird die Schleuse Limburg
fertiggestellt. - In Bad Ems wird der Limeswachtturm
Wintersberg 1 ausgegraben. - In Rückershausen bricht,
während die Dorfbewohner auf dem Katzenelnbogener Markt
sind, in der Schulscheune ein Feuer aus, wodurch 34
Häuser, 27 Scheunen, 88 Ställe und landwirtschaftliche
Gebäude abbrennen und 50 Menschen obdachlos werden.
Niemand ist versichert und der Brandschaden ohne
Gebäudeschäden beträgt 139.000 Gulden. Der Schmied Georg
Philipp Wirth (34) macht
Notizen von der Brandkatastrophe. Man baut einen Brunnen
mit einer ableitenden Wasserleitung. - In Cramberg wird
mit dem Bau des cramberger Eisenbahntunnels, dem
längsten in Deutschland, begonnen, wobei große Felsen
abgesprengt werden müssen. - In Burgschwalbach wird ein
Männergesangsverein Fidelio durch den Lehrer und ersten
Dirigenten gegründet. - In Dörsdorf wandert Karl
Christian Schmidt aus. - In Dörsdorf wird ein
Spritzenhaus gebaut. - In Diez stirbt die Buderuswitwe
Sophie Maria Elisabeth Buderus als verheiratete Sophie
Menzler. - Ernst Friedrich Meyer aus Geilnau a.d. Lahn
kauft in Mainz das Brauhaus zur Stadt Mainz in der
Großen Bleiche 4 von Carl Josef Schreiber für 43.500
Gulden mit Wohn-, Brau – und Bierhaus und allen
Einrichtungen und Zubehör auch Gerätschaften zur Bier-
und Branntweinherstellung. - Nassau wird
Heilklimatischer Kurort. - Obertiefenbach bei
Katzenelnbogen hat 396 Einwohner, eine Zunahme von 113
Personen in 30 Jahren. - In St Goarshausen wird für die
Nassauische Rheinbahn die alte evangelische Kirche
abgerissen, wofür die Regierung 27.000 Gulden
Entschädigung zahlt. Mit dem Abraum des Eisenbahntunnels
unter dem Loreley Felsen wird beginnend am Cafe Rose
Bahnhofstrasse 1 die Promenade parallel zur neu erbauten
Bahnhofstrasse aufgeschüttet und es werden neue
Bauflächen geschaffen. - In Diez gründet Adolph Meyer (--) am Marktplatz 10 eine
Schuhgroßhandlung für Schuhfabrikware, die er auch Wiederverkäufern
anbietet. Gleichzeitig preist er aber auch beste
Handarbeit bei
Maßanfertigungen an. Er nimmt Gamaschen in sein
Sortiment auf. - Im Herzogtum Nassau lässt
der nassauer Herzog Adolph
von Nassau (St) (40) eine eigene Währung
einführen. - In Limburg
erstell der Maler Karl Weysser
(24) eine Federzeichnung
über einer Bleistftskizze Dom von Osten. - In St
Goar wird die linksrheinische Eisenbahnstrecke und der
Rheinfelshafen gebaut. - Eine Kreis-, Spar- und
Darlehenskasse wird in Simmern für den Kreis Rhein
Hunsrück eröffnet. - In Nastätten besitzt Philipp Adam
Haxel (--) das
zwei Haus rechts in der Kirchgasse (20
23 Hinterhaus Ernstings Family Römerstrasse 45).
- In Katzenelnbogen Berghausen wird das Fachwerkhaus
Hauptstrasse 11 erbaut und mit Zierschieferplatten
geschmückt.
- In Balduinstein macht sich Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(37) auf
seinem Schloß Schaumburg im September auf, seine
Verwandten in Oldenburg zu besuchen. wofür er sogar
mit Bedauern einen Mineralienkongreß in Bonn absagt.
Selbst diese Absage wird von der Wetterauischen
Gesellschaft für die gesamte Naturkunde gesammelt. -
In Weyer wird der 18 57 eröffnette Bergbaustollen
Emilie, in dem Blei, Silber, Kupfer und Zink abgebaut
wird, an den Rheinischen Bergwerks-Actien-Verein
Saturn verpachtet.
- In Kaub wird in der Bergbaugrube Bellings mit
dem Abbau von Dachschiefer begonnen.
1856
Wetter: Schlechte Ernte mit Kartoffelfäule. In
Klingelbach sterben während des Sommers 2
Volksschulkinder. - In Holzhausen an der Haide wird auf
der Bleiche in Hammersborn Johanette Bender (18)
tot und vergewaltigt aufgefunden. Es gibt schnell einen
Verdächtigen. Dieser wird nach 6 Stunden mittags
angeblich schlafend aufgegriffen und nach Nastätten ins
Gefängnis gebracht. In Wiesbaden wird er zu
lebenslänglicher Haft verurteilt. - Die Landstraße alias
Chaussee von Nastätten nach Holzhausen wird gebaut. - In
Bad Ems kommen 3.000 deutsche und österreichische
Kurgäste. - In Nassau wird eine private
Kaltwasseranstalt für diverse Leiden gegründet. - In Bad
Ems wird eine Dampfmaschine im Bergbau eingesetzt. - In
St Goarshausen befördert die Thurn und Taxis Post Briefe
und Gepäckstücke und kommt bei Beschädigungen mit 30
Kreuzer pro Pfund auf. - Die französischen Bankiers
Marcus und Bernhard Berle gründen die Gesellschaft zum
Betrieb der Kur-Etablissements in Wiesbaden und Ems
wobei schon 60.000 Gulden des Reinertrages zur
Aktienamortisation verwendet werden. - In London
Westminster heiratet zum Unwillen seines in Hanau
geborenen Vaters Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel
(St) (54) der
fahnenflüchtige unstandesgemäß alias morganatisch
geborene Kurfürstensohn Friedrich
Wilhelm (St) (24) die
Schauspielerin Auguste Birnbaum (19),
die zur Gräfin Auguste von Schaumburg erhoben wird. - In
Nassau eröffnet eine industriell produziernde Fabrik,
die Zwirn- und Garnfabrik, die etwa 70 Arbeiter
beschäftigt. - In St Goarshausen malt der in London
geborene englische Malersohn und Maler George
Clarkson Stanfield (28) das
Gemälde Am Rhein, auf dem er St Goarshausen von
Süden malt. Die Stadt St Goarsausen reicht nur vom
südlichen viereckigen Stadtturm bis zum runden
nördlichen Stadtturm, wobei der Rhein bis zu den
Stadttürmen reicht und davor kein Uferweg vorgesehen
ist. Die Häuserfront zwischen den Türmen bildet eine
rund sechs Meter hohe Stadtmauer, auf der eine
einstöckige Fensterfront sitzt. Der südliche viereckige
Stadtturm bildet links mit einer hölzernen Konstruktion
zum rechten teilweise zerstörten Stadttorgebäude nur
provisorisch ein Stadttor zur Burgstrasse, Die Schiffe
legen direkt vor dem Turm am Ufer an. Im Hintergrund des
Bildes ist St Goar, die Ruine Rheinfels und ein Fischer
beim Netzfischfang zu sehen. - In Balduinstein sind in
den letzen 28 Jahren 11 Bergbaufelder gelistet, davon 4
für den Abbau vonDachschiefer.
- Im Herzogtum Nassau lässt
der nassauer Herzog Adolph
von Nassau (St) (39) nach dreijährigem
Streit um Zuständigkeiten und Aufgaben eine
Landbotenanstalt einrichten, die örtliche Beamte
dazu verpflichtet den Postbotendienst zu
übernehmen, damit auch die Landbevölkerung Post
bzw Briefe schreiben und erhalten kann. - In Lorch
und Bad Schwalbach beginnt man mit dem Bau der
Wispertalstrasse, die erst 18 70 fertiggetellt
wird. - Der in Diez geborene
Eisenbahnarchitekt Heinrich Velde (29) erbaut in Rüdesheim den
Bahnhof in dem von ihm entwickelten römischen
Landhausstil, der über Jahrzehnte beibehalten wird.
- Der in Balduinstein auf Schloß Schaumburg
residierende Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(36) hält
sich mehrere Monate in Wien auf, wo er als
Mineralienwissenschaftler auf Kongressen auftritt. -
In Balduinstein hat sich der Umfang der elf
Grubenfelder mit Stollen auf denen Bergbau betrieben
wird und der vier weitere Grubenfelder auf denen
Dachschiefer abgebaut wird, seit 18 28 nicht
verändert. - In Allendorf wird in der Bergbaugrube
Birken mit dem Abbau von Eisen, Mangan und Tonerde
begonnen. - In Schönborn beginnt man in der
Bergbaugrube Sadowa mit dem Abbau von Eisen. - In
Katzenelnbogen wird im Bergbaustollen Sebastian mit
dem Tiefbau begonnen, wobei der Schacht bis zu 94 m
tief ist, und dabei später auch eine Dampfmaschine
eingesetzt wird. - In Kirberg wird nordwestlich von
Ohren im Bergbaustollen Hain mit dem Abbau von
Eisenerz begonnen.
1855
Wetter: Schlechte Ernte mit Kartoffelfäule. Cholera in
Diez mit zahlreichen Opfern. - Mit dem Tod der
kinderlosen Freiherrentochter Henriette vom Stein alias
Gräfin Henriette von Giech (St)
(59) fällt die Herrschaft
Stein an ihre jüngere Schwester Freiherrentochter
Therese vom Stein alias Gräfin Therese von Kielmannsegg
(St) (52).
Deren Sohn Ludwig (St) (25) ist behindert und nicht
erbfähig. Das Rettungshaus Stein in Langenau beherbergt
20 Jungen und siedelt nach Scheuern um. - In Bad Ems
stirbt der britische Admiral und Polarforscher Sir William
Edward Parry (69) bei
seinem Kuraufenthalt. - In Bad Ems macht die Komponistin
und Pianistin Clara
Schumann (36) eine
Kur. - In Klingelbach gibt es eine Volksschule
Kirchstraße 14 und eine Industrieschule. - In
Mudershausen wird der Männergesangsverein Eintracht
gegründet. - In Fachingen werden rund 500.000 Krüge
Quellwasser für 24.000 Gulden exportiert. - In Selters
werden 1.500.000 Krüge Quellwasser exportiert. - In
Boppard wird das Magdalenenasyl Bethesda als
Erziehungsanstalt für Prostituierte oder Streunerinnen
eröffnet, eine Rettungsanstalt, in der die Insassen zu
einem neuen Lebenwandel gezwungen werden und arbeiten
müssen. - Die Nassauische Rhein- und Lahn
Eisenbahn-Gesellschaft kommt in wirtschaftliche
Schwierigkeiten. - In Bad Ems wird die
Inhalationstherapie begonnen. - In Balduinstein stirbt
der Schullehrer Heinrich Juncker an Cholera. - In Diez
bricht die Cholera aus und fordert zahlreiche Opfer. Der
diezer Apotheker Wuth (--) verklagt
die balduinsteiner Schifferwitwe Wolf, weil sie die
Medikamente ihres verstorbenen Mannes nicht bezahlen
kann. Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(33) wendet eine Pfändung ab, nachdem auch die
Gemeinde völlig mittellos ist. - In Balduinstein
erstellt der oberpfälzer Graphiker und Architektur- und
Landschaftsmaler Ludwig Rohbock (31) Bilder von Balduinstein und
Schloss Schaumburg. - In Rettert wandert der kurz zuvor
von Lollschied zugezogene Johann Philipp Gemmer (--)
mit seinem Vater nach Amerika, Boonville,
Missouri aus, wo es bereits Auswanderer aus Rettert gab.
- In Balduinstein macht Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(38) auf seinem Schloß Schaumburg den in
Wiesbaden Biebrich geborenen nassauer Juristen und
Richter Freiherr Friedrich von
Bismark (46) zu
seinem Vertreter bei der ersten Kammer der nassauer
Landstände. - In Diez ist der diezer Schultheiß Chelius
(--) im Besitz eines etwa
10 cm großen Schattenrisses von sich und seiner Frau. -
In Diez kommt der Maler Karl Weysser
(22) zu Besuch bei seiner
Schwester, wonach er Zeichnungen von Diez anfertigt und
in den Folgejahren immer wieder kommt. - In
Katzenelnbogen besteht die Bäckerei Zorn Einrichstrasse
1 seit mehreren Jahren. -
In Dauborn wird im Bergbaustollen Eisensegen Eisenerz
abgebaut. - In Hausen über Aar wird im
Bergwerksstollen Benjamin mit dem Abbau von Eisenerz
begonnen. - In Balduinstein wird im Bergbaustollen
Brauner Rain mit dem Abbau von Eisenerz begonnen.
1854
Wetter: Schlechte Ernte durch schlechte Witterung mit
Kartoffelfäule. - Dreijähriges Auswanderungsmaximum in
der Verbandsgemeinde Katzenelnbogen ohne Niederfischbach
endet mit 57 Personen, davon 7 aus Katzenelnbogen und
Berndroth, 4 aus Eisighofen und Roth. - Starke
Lebensmittelteuerung. - In Bad Ems stirbt der preußische
General Wilhelm
von Scharnhorst (69)
bei seinem Kuraufenthalt. - In Bad Ems macht der
russische Schriftsteller Iwan
Turgenjew (37) eine
Kur. - In Bad Ems wird die Villa Balzer erbaut, wobei
Ecktürmchen nicht mehr aus Stein sondern aus Zinnblech
angebracht werden. - Bad Schwalbach hat 2.500 Kurgäste.
- In Bad Schwalbach wird die spätere
Chemieindustriellengattin Antonie Anthes alias
Antonie Albert geboren. - In Attenhausen wird neben der
seit mehr als 100 Jahren als Papiermühle genutzte
Waldtschmidtmühle am Dörsbach eine zweite Mühle, die
Knochenmühle, erbaut. - Im Herzogtum Nassau wird wieder
das staatliche Eingriffs- und Aufsichtsrecht eingeführt,
wodurch die Bürger ihren Bürgermeister nicht mehr direkt
wählen dürfen, sondern nur Gemeindevorsteher und
Wahlmänner, die Bürgermeister auf Lebenszeit wählen. -
In Limburg bietet der Buchbinder Jakob Hammerschlag (--) in der Brückengasse, der
eigentlich Papierwaren und Schreibwaren verkaufte,
Mineralöl zur Beleuchtung als Großhändler an. Heinrich
Hammerschlag (--) bietet
weiter Papierwaren, darunter 500 Sorten von
Tapetenmustern an, verkauft aber auch Wein, Brot, Hefe,
Schinken und Servelatwurst und fungiert als Agent der
Teutonia Versicherung Leipzig.
1853
Wetter: Schlechte Ernte durch schlechte Witterung mit
Kartoffelfäule. Seuchenjahr in Nassau. Die katholische
dernbacher Ordensvorsitzende Mutter Maria vom Orden der
Armen Dienstmägde Jesu Christi ADJC nutzt die
Verzweiflung der eigentlich katholikenfeindlichen streng
protestantischen Bevölkerung dazu Nassau zu missionieren
und hilft der notleidenden Bevölkerung mit
Krankenpflegeschwestern. - Auswanderungsmaximum in der
Verbandsgemeinde Katzenelnbogen ohne Niederfischbach. -
In Klingelbach wird die Industrieschule nur im Winter
und von der Lehrersgattin Heß gehalten. -
Niederfischbach wird von all seinen 80 Bewohnern, die
alle bei den jüdischen laufenseldener Geldverleihern
verschuldet sind, nach dem Verkauf aller Grundstücke und
Häuser verlassen. Einer Einwohnerin wird die Überfahrt
nach Amerika bezahlt, mit der Bedingung nicht
zurückzukommen. Der Ort wird abgetragen. Nur der Brunnen
bleibt übrig. Philipp Heinrich Diefenbach (16)
zieht nach Randolph, Wisconsin in den USA. In seinen
Memoiren beschuldigt er die laufenseldener Juden an der
Verarmung der niederfischbacher Bauern schuld zu sein,
denn diese lassen von den niederfischbacher Bauern
unterernährte Leihkühe aufziehen, die aber
kurz vor dem Kalben wieder abgeholt werden, wodurch die
Bauern keine Erträge wie Milch und Butter durch die Kuh,
sondern nur Unkosten durch die Aufzucht haben. Einkünfte
aus dem gemeindeeigenen Wald reichen zur Abzahlung der
Hypotheken nicht aus. Viele Niederfischbacher sind durch
die Arbeit des katzenelnbogener Revierförsters
verurteilte Holzfrevler alias Holzdiebe. Ein Haus wird
in Niederfischbach abgebaut und in Retter in der
Pfarrgasse gegenüber der Kirche wieder aufgebaut. Obwohl
es ein Schmuckfachwerkbau ist, muss es laut
Baugenehmigung verputzt werden. Links neben der Kirche
in der Pfarrgasse gibt es das Pfarrhaus, das ebenfalls
ein Schmuckfachwerkbau ist. Die neuen Zimmer sind
ungewöhnliche 2.40 m hoch. - Nastätten hat 1.907
Einwohner, 552 mehr als 18 15. - In Dörsdorf wandert
Johann Jacob Butzbach aus. - In St Goarshausen gründet
der in Singhofen geborene Pädagoge Wilhelm Hofmann (--) das Institut Hofmann mit
Internat. - Der in Laufenselden geborene
Kreisbaumeister Peter Rock (--)
stirbt kinderlos, woraufhin seine in Mainz Kastel
geborene Witwe Apollonia Busch (29),
neue Ehefrau des Besitzers der Tageszeitung Mittelrheinische
Zeitung, Franz Reisinger (--)
wird. - Der in Bad Schwalbach geborene Maler Johann
Heinrich Verflassen (90)
stirbt in Koblenz als letzter Hofmaler. - In Bad Ems
stirbt der darmstädter Politiker Hofgerichtsrat
Christian Karl Theodor Weyland (64)
während der Kur. - In Hahnstätten wird eine
Kerb, ein mehrtägiges Volksfest alias Kirmes eingeführt.
- In Limburg kauft der Papierhändler und
Schreibwarenhändler Heinrich Hammerschlag (--)
die Bäckerei von Joseph Müller (--)
in der Aarstrasse später Bahnhofstrasse 17. - In
Singhofen heiratet der in Holzhausen an der Heide
geborene verwitwete Christian
Minor (40) die
Gastwirtstochter Caroline Philippine Johannette Wiegandt
(24), die Tochter des Wirts
Johann Philipp Wiegandt (--)
vom Gasthaus Zur alten Post Hauptstraße 47. - In
St Goarshausen wird die rechtsrheinische Uferstrasse
fertiggestellt. - In Bad Ems wird das neue Badehaus
später Kurmittelhaus, das die besonders starke Neuquelle
(19 07 Quellenturm) nutzt.
Dazu wird ein Maschinenhaus für eine Dampfmaschine
erbaut, die das Wasser in die Bäder pumpt. - Karl Edgar
von Sohlern Nastätten wird als Sohn von Freiherr Karl
Heinrich von Sohlern Nastätten (30)
und Freiherrentochter Charlotte Schütz von Holzhausen (--) geboren. - In
Katzenelnbogen wird die Texas angelegt, wobei in der
neuen Bastianstrasse das linke Eckhaus Einrichstrasse 1
und nach der Rechtskurve die linken Häuser Bastian
Bastianstrasse 1, Müller und Herz evtl noch Thorn aus
abgerissenen Häusern des aufgegebenen Dorfes
Niederfischbach erbaut werden. - In Niederfischbach
bleiben nur 3 bis 4 Familien in der Region. Diese kommen
in den umliegenden Dörfern unter. Von 18
niederfischbacher Schuldnern sind 10 bei den Kirchen, 1
bei der Kommune, und 8 bei privaten Geldgebern so stark
verschuldet, dass sie hungern, wobei private Geldgeber
nur jüdische Viehhändler oder Geldverleiher sind. 2 sind
bei der Nassauische Landesbank verschuldet. - Für die
herzoglichnassauer erste Kammer der Ständeversammlung
werden verfassungsgemäß je Größe und Bedeutung des Amtes
insgesamt 108 Personen, die nach ihrer Steuerzahlung
bestverdienensten, ausgewählt, ua für das Amt St
Goarshausen nur der st goarshausener Lederfabrikant
Friedrich Wagner (--), für
das Amt Wehen der michelbacher Hüttenbesitzer Mathias
Lossen (--), der
michelbacher Müller Heinrich Zimmermann (--)
und der neuhofer Posthalter Christian Bücher (--), für das Amt Bad Schwalbach
der badschwalbacher Posthalter Friedrich Herber (--),
der Bauunternehmer Anton Balzer (--)
und der Hüttenbesitzer Johann Adam Scheuermann
(--), für das Amt Nassau nur
der bademser Gastwirt Heinrich Becker (--),
für das Amt Diez der diezer Kaufmann Johann Heck (--) und der jüdische diezer
Kaufmann Susmann Moses Seckel (--)
und für das Amt Limburg der Müller Johann Anton Menges (--), der Kaufmann Joseph Anton
Pachten (--), der Kaufmann
Heinrich Trombetta (--),
der Müller Johann Zimmermann (--)
und der Bischof Peter
Joseph Blum (45), der
37 Gulden und 30 Kreuzer versteuert und damit unter den
ausgewählten Personen im Mittelfeld liegt. Für das Amt
Wiesbaden sind 46 Personen ausgewählt, darunter 4
Freiherren, 2 Grafen und 1 Prinz. - In Nassau erstellt
der schweizer Maler und Stecher Johann Jakob Tanner (46)
sein Bild Loreley als Aquatinta Radierung mit
mystischdunklen Wolken.
- Im Jammertal brennt die Jammertalmühle ab,
wird wieder aufgebaut, verfällt aber 30 Jahre später.
- In Allendorf beginnt man in der Bergbaugrube Phillip
Eisen abzubauen. - In Zorn beginnt man in der
Bergbaugrube Richtberg Dachschiefer abzubauen.
1852
Auswanderungsmaximum in der Verbandsgemeinde
Katzenelnbogen ohne Niederfischbach beginnt. - In
Holzhausen an der Haide wandern die Familien Wilhelm
Michel, Wilhelm Gros und Conrad Fuchs nach Nordamerika
aus. - In Nastätten beendet der Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto (20) erfolgreich seine
Kaufmannslehre bei Wilhelm Guntrum und geht nach
Frankfurt Sachsenhausen um beim jüdischen
Kolonialwarenhändler Philipp Jakob Lindheimer (--)
als Handlungreisender zu arbeiten. - In Limburg
wird ein Höhere Töchterschule gegründet, die auch
Mädchen eine weiterführende Bildung ermöglicht. - In
Oberndorf ist das katholische Kloster Arnstein im Besitz
der Jesuiten von Hadamar. - In Lahnstein wird die Burg
Lahneck vom schottischen Eisenbahnunternehmer Edward
Moriarty gekauft. Er ist Direktor der Rechts-Rheinischen
Eisenbahngesellschaft und baut die Burg Lahneck
neugotisch aus. - In Nastätten wird in der Borngasse
eine Höhere Privatschule eröffnet. - In Bettendorf
werden für den Ausbau der Bäderstraße die letzten Steine
des Römerkastell Pfarrhofen abgetragen. - In Dörsdorf
wandern die Brüder Johann Friedrich Görner, Johann
Christian Görner, Johann Philipp Görner und Philipp
Ludwig Görner als erste Dorfbewohner aus. Sie gehen nach
Wisconsin. - In Dörsdorf wird die Industrieschule nach 4
Jahren wieder eingeführt. - In Mittelfischbach
veranstaltet der an Krampfanfällen leidende Friedrich
Lind (12) Bußpredigten an
seinem Fenster. Als vermeintlicher Prohpet macht er
Weissagungen und zieht tausende Neugierige und
Wundergläubige an, die sich vom Landjäger nicht mehr
vertreiben lassen und handgreiflich werden. Die Kirche
ist empört aber machtlos bei bis zu 6.000 Wallfahrern.
Als er die Politik des preußischen Königs und des
deutschen Kaisers kritisiert und Ratschläge erteilt
schreitet man ein. - In Michelbach wird der spätere
General Karl Fasbender
als Sohn von Fabrikbesitzer Karl Fasbender (--)
geboren. - In Balduinstein macht Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(35) auf seinem Schloß Schaumburg den in
Weilburg geborenen nassauer Juristen und Richter
Freiherr Ludwig von Löw
Steinfurth (49) zu
seinem Vertreter bei der ersten Kammer der nassauer
Landstände. - In Holzhausen wandern die Familien Wilhelm
Michel (--), Wilhelm Gros (--) und Conrad Fuchs (--)
nach Nordamerika aus. - In Nastätten wird xx
Kraus (--) neuer
katholischer kaiserlicher thrurn und taxis Posthalter. -
Bei Trechtingshausen erhält der in Berlin geborene
ehemalige preußische Generalmayor Franz Wilhelm von Barfus
(64), der 18 34 die Burg Reichenstein gekauft
und zu seinem Wohnsitz ausgebaut hat und wegen vieler
dort heimischen Turmfalken Burg Falkenburg umbenannt
hat, für sich und seine Familie das Recht sidn Franz
Wilhelm von Barfus-Falkenburg zu nennen. - In Holzhausen
wird für den weiteren Ausbau der Bäderstrasse zur
Chaussee ein weiterer Teil des römischen Kastell Pfarrhofen
abgetragen, das unmittelbar am Waldrand nach Norden in
der nächsten Kurve am Wegrand liegt, weshalb dessen
Mauern nur noch etwa 1 m hoch sind. - Therese von Stein (--)
und ihre Ehemann Graf Ludwig
Ferdinand von Kielmannsegg (--)
feiern Silberhochzeit.
1851 Im
Herzogtum Nassau kennt die Karte von J Grässl für die
Niedergrafschaft Katzenelnbogen nur die zwei
Marktflecken Katzenelnbogen und Rettert. Größere Orte
sind Kleine Städte und kleinere sind Dörfer. Wenn sie
eine Kirche besitzen sind sie Kirchdörfer. Die besten
Strassen sind die Chausseen. Lahnaufwärt endet die Ufer
Landstrasse in Nassau Oberndorf. Sie führt über
Holzappel nach Diez. Bad Schwalbach ist über eine
direkte Landstrasse über Wingenbach, Hausen und
Stephanshausen mit Rüdesheim verbunden. Die einzige
Landstrasse vom Mittelrheintal nach Osten führt von St
Goarshausen über Nastätten, Katzenelnbogen nach Diez.
Diese Hauptstrasse führt ab Rettert nicht über
Mittelfischbach, sondern über den Höhenzug der Rother
Strasse nach Katzenelnbogen und von dort über die
Aussiedlerhöfe ua Michert zum Steinbruch und weiter über
die Höhenzüge nach Diez und nicht nach Zollhaus. Alle
anderen Wege sind Communicationswege alias Fußwege oder
Trampelpfade. - Laufenselden heißt Lautenfelden. - Das
Rettungshaus Nassau Hömberg zieht in das Schloss
Langenau um. - In Klingelbach ist Relgiös Sein wieder
in. Selbst zu Hause liest man in der Bibel und singt
nach dem Gesangsbuch. - In Holzhausen an der Haide wird
eine zusätzliche Industrielehrerin eingestellt, die Frau
von Johann Minor. Sie unterrichtet im Fach Handarbeit. -
In in Kirchberg gegründeten Verein für die Evangelische
Kirche im Herzogtum Nassau kommt es zu wilden Kämpfen
und Auseinandersetzungen. Der Vorsitzende, Pfarrer Klein
aus Oberneisen, fordert strengere Zucht unter den
Pfarren, kann sich nicht durchsetzen und wirft hin. - In
Diez Oranienstein wird
Ludwig Eibach zum Vositzenden des Vereins für die
Evangelische Kirche im Herzogtum Nassau gewählt. - Es
gibt die Zeitung Kreisamtsblatt
des Kreisamtsbezirks Nassau. - In Langenau
lässt Gräfin Henriette von Stein (St)
(--), verheiratet mit Graf xxx von Giech (St) (--) das Schloss Langenau
zu einem Rettungshaus für verwahrloste Kinder umbauen.
- In Schönborn versucht der neue, eigentlich
altlutherisch gesinnte und der Unionskirche äußerst
kritisch eingestellte Pfarrer Bode, der aus dem
Königreich Hannover kam, vergeblich die Gemeinde
Schönborn zum Anschluß ab den altlutherischen Konvent
von Steeden zu überreden und erreicht es auch im Laufe
seiner 9 jährigen Arbeit nicht. - In Nastätten wird der
in Dillenburg geborene Justizrat Friedrich Schenck (--) neuer nassauischer
Amtmann. Er wohnt auch im Amtshaus (19 72
Verbandsgemeindeverwaltung). - In Limburg genehmigt der
limburger Bischof Peter
Joseph Blum (--) als
Konkurrenz zur Evangelischen Inneren Mission den
katholischen privaten Armen- und Krankenpflege-Verein
der dernbacher Bauerntochter Katharina Kasper (25) mit ihren vier Dorffrauen
in die Genossenschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi
umzuwandeln. - Im Rupbachtal wird bei Gutenacker die
Mühlenbäckerei Fetter eröffnet. - In Mudershausen
verliert die herrschaftliche General Domänen Direktion
das Vorzugsrecht beim Eisensteinabbau für das Amt
Nastätten nach 34 Jahren, was hauptsächlich Mudershausen
und Berghausen betrifft. - In Hahnstätten beginnt man
mit der Erschließung von Baugrund an der Strasse nach
Netzbach, wobei die Häuser denen der Klapperfeldstrasse
entsprechen, aber größer dimensioniert und gestampft
alias mit einem Gemisch aus Ton, Lehm oder Spreu gebaut
sind. - In Balduinstein verkauft Friedrich Heinrich
Gustav Albert von Stein Liebenstein Barchfeld (38), 10
Jahre nach dem Tod seiner leiblichen Mutter, der
nassauweilburger Fürstentochter Amalie von
Nassau Weilburg (St)
(++),
die seine Existenz verleugnen musste, als
Sohn ihres ehemaligen Hofmeisters Friedrich von Stein
Liebenstein Barchfeld (++),,
der zwei Jahre zuvor gestorben ist, und einer Frau, von der
es keinen Namen gibt, das Hofgut seines Vaters, Hausen 6
an den Sohn seiner Stiefschwester Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(31), dem auch Schloß Schaumburg gehört. - In
Schloss Langenau lässt Gräfin Henriette von Giech (--),
eine Tochter des
18 30 verstorbenen Freiherr Heinrich
Friedrich Karl von Stein (St)
(++)
ihre von einer Burgmauer umschlossen Schlossnlage
zu einem Krankenhaus und Rettungshaus für verwahrloste
Kinder umfunktionieren. Rettungshäuser ua auch das in
Wiesbaden sind keine offene Wohlfahrtseinrichtungen,
sondern geschlossene Einrichtungen mit einem Hausvater,
in die von der Straße geholte zB bettelnde, stehlende
oder sich prostituierende alias sich zur Sexarbeiter
anbietende Kinder eingesperrt werden, zu strenger
Religionsausübung gezwungen werden und selbst nach ihrer
Volljährigkeit oft nicht freigelassen werden und
arbeiten müssen. Renitente Kinder werden den
Erziehungsmethoden gemäß auch verprügelt, in Kellern
eingesperrt und in Ketten gelegt. Der in Eppstein
geborene evangelische Pfarrerssohn,
Gefängnisanstaltsgründer und evangelische Pfarrer Theodor Fliedner (51) hat schon unzählige dieser
Kinderbewahranstalten eröffnet. Das Krankenhaus hat
ausschließlich männliche Pfleger. Frauen werden in der
Hausarbeit beschäftigt.
1850 Der
katzenelnbogener Apotheker der Schloss-Apotheke
Untertalstraße 10 Emil Erlenmeyer (25) zieht nach Gießen und
erstellt an der Universität seine Doktorarbeit. Die
Apotheke wird an den Apotheker Caesar verkauft. - In
Nassau Hömberg wird der erste behinderte Junge im vom
Lehrer Reichard als Rettungshaus zur Verfügung
gestellten Schulhaus untergebracht. - Limburg hat 3.625
Einwohner. - In Elz brennt ein Teil des Ortes nieder. -
In Bad Ems macht der pariser Maler Eugène
Delacroix (52) seine
Kur. - In Balduinstein beginnt der in Budapest geborene
Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(33) ein Jahr nach dem Tod des geheim
gehaltenen morganatischen Ehemanns und offiziellen
Hofmeister Friedrich von Stein Liebenstein Barchfeld (++)
seiner 18 41 verstorbenen Großmutter, der
offiziell immer noch anhaltinischen Fürstin Amalie von
Nassau Weilburg (St)
(++),
mit dem Umbau der von ihr ererbten mittelalterlichen
Burg Schaumburg über der
Lahn zu einem neugotischen Märchenschloss. - In St
Goarshausen wird in der Dolkstraße 12 das dreistöckige
Hotel Zum Lamm erbaut. - In Kirchberg wird der
Verein für die Evangelische Kirche im Herzogtum Nassau
gegründet. - In Kirberg bricht ein Großfeuer aus. - In
Bacharach wird der Flußfelsen Ara Bacchi gesprengt. - In
Nassau gründet Heinrich Winterwerb die Nassauer
Löwenbrauerei. - In Diez beginnt der in Diez geborene
Eisenbahnarchitekt Heinrich Velde (23) die Pläne für alle
Lahntalbahnhöfe zu erstellen. Der Bahnhof in
Balduinstein erhält für Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(33), dem Schloß Schaumburg gehört, und seine
Gäste besonders große Wartesäle und ein Fürstenzimmer. -
In Limburg wird das St Vincenz Krankenhaus am Lahnufer
über eine Stiftung des Bürgermeistersohnes und Arztes
Johann Anton Busch (--) gegründet
und mit Barmherzigen St Vinzenz Schwestern besetzt. - In
Schadeck befindet sich im zweiten Stock der Burg
Schadeck die Gemeindeschule. - In St Goarshausen ist das
Hotel Zum Lamm Dolkstraße
12 erbaut. - In Dachsenhausen wird eine Schule Im
Rosberg 1 (20 22 Rathaus) erbaut.
- In Diez gründet der wormser Stadtpfarrersohn und
Lehrer Gottlob Eduard Graf (40) eine
freireligiöse Gemeinde, wonach er nach Amerika
auswandert, wo er weiter missioniert. - In Attenhausen
werden am Dörsbach unterhalb der Stemmelmühle in einem
Steilhang vier Stollen zum Abbau von Dachschiefer als
Bergwerk Altgefreit genutzt. In einem fünften Stollen
mit dem Namen Josef III werden Blei, Kupfer und
Schwefelkies abgebaut. - In Steinsberg gibt es einen
Höhepunkt von Auswanderungen nach Amerika. - In Scheidt
wandern drei Familien und zwei Männer nach Amerika aus.
- In Katzenelnogen werden die Häuser Bahnhofstrasse 1
und Aarstrasse 2 erbaut. - In Diez hat der Maler August
Burbach (--) seine
Verwandten die diezer Kaufmannsfamilie Theodor Burbach (--) und Mathilde Heck (--)
alias Mathilde Burbach in Öl gemalt. - In St
Goar kommt der mindestens 12. Jahrgang der Wochenzeitung
St Goarer Kreisblatt heraus, die nur ein einziges
gefaltetet Blatt ist, freitags erscheint, von C
Sassenroth redigiert und gedruckt wird, allgemeine
deutsche Nachrichten und aus der Region, eine einzige
Werbeanzeige, bei der sich der stgoarshausener
Goldschmied Johann Joseph Melchior (--)
als zuverlässige Goldarbeiter und
Silberarbeiter bewirbt, der Reparaturen gewissenhaft
ausführt, und die Fruchtpreise von Bad Kreuznach und
Koblenz enthält. - Die Stadt Koblenz wird zur
Oberpostdirektion aufgewertet. - Auf der nur wenige
Meter breiten Uferstrasse unterhalb der Burg Rheinstein
gegenüber von Assmannshausen zeigt eine Lithographie
eine vierspännige gelbe Postkutsche mit drei
Postillionen, wobei einer reitet. - In Bacharach werden
mit 39 cbm Fels der Felsklippen und Felsköpfe des Ara
Bacchi, die sich verstreut in der Schifffahrtsrinne
befinden, etwa ein Drittel der hinderlichen Felsen im
Rahmen der Rheinregulierung unter Benutzung eines
Taucherschachts, einer großen Taucherglocke,
weggesprengt. - In Kaub darf der Apotheker Emil Flick
eine selbstständige Apotheke unter dem Namen
Amtsapotheke später Bismarkapotheke eröffnen. - In
Nassau hat der schweizer Maler und Stecher Johann Jakob Tanner (43)
mit sein Bild Die Burgen Nassau und Stein mit
Kettenbrücke als gouachierte Aquatinta erstellt.
In St Goar erstellt er ein Bild Rheinfels und St
Goar, das der mainzer Verlag Victor von Zabern
herausbringt. - In Langenau gibt Gräfin Henriette von
Stein (St) (--),
verheiratet mit Graf xxx von Giech (St)
(--) ihre nassauer Güter, ua das Schloss
Langenau an ihre Schwester Therese von Stein
(--), verheiratet mit Graf Ludwig
Ferdinand von Kielmannsegg (--),
ab.
1849
Verwaltung und Rechtsprechung werden getrennt. Die
Verwaltung für das Amt Nastätten übernimmt das neue
Kreisamt in Bad Schwalbach, die Rechtsprechung das
Justizamt Nastätten. - Es gibt die Zeitung Kreisamtsblatt
des Kreisamtsbezirks Nassau. - In
Katzenelnbogen wird der Kunstmaler Wilhelm Jakob Hertling
als Sohn des Händlers Jacob Hertling (--)
und seiner in Geilnau geborenen Frau Caroline
Meyer geboren. - Der in Wächtersbach geborene Graf Ferdinand Maximilian von
Isenburg Büdingen (St) (25), dessen Vater Graf Adolph von Isenburg
Büdingen (St) (54) zwei Jahre zuvor aus
gesundheitlichen Gründen die Herrschaft an ihn abgegeben
hat und er dadurch Graf geworden ist, heiratet die in
Niederdorfelden geborene morganatische hessenkasseler
Kurfürstentochter Gräfin von Hanau und Gräfin von
Schaumburg Augusta Maria von Hanau
(20).. - In der Zeitung Frankfurter
Ober-Post-Amts-Zeitung wirbt die
Wolkenkuranstalt in Boppard auf Schloß Schöneck, zu der
die Düsseldorfer Dampfschiffahrtsgesellschaft die
Patienten zu billigen Preisen transportiert, und der
bopparder Kreisphysikus für die Wasserheilanstalt
Mühlbad, in der er wohnt und die ihren Patienten nach
einem Anbau bequeme Wohnungen anbietet. - In Rettert
wandert der Bauer Johann Friedrich Goebel (25) mit seiner Frau Wilhelmine
Gemmer und seinen 6 Kindern nach Amerika, Canal Dover,
Ohio aus. - In Bad Schwalbach stirbt der Badearzt Johann Heinrich Fenner
von Fenneberg (75). -
In Solms Oberbiel lässt sich Fürst Ferdinand von Solms
Braunfels (St) (52) das Grubenfeld Fortuna, auf
dem noch kein Bergbau, sondern bis 19 00 Tagebau
betrieben wird, verlehnt.
1848
Wetter: Hochwasser in Miehlen. Revolutionsjahr. Hohe
Nahrungsmittelpreise. Arbeitslosigkeit bei den
Hüttenarbeitern und im Gewerbe. Das Herzogtum Nassau hat
8.000 bis 10.000 Arbeitslose. - Der in Budapest geborene
Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(31) flieht vor Aufständen aus Ungarn auf das
Schloss Schaumburg an der
Lahn, in dem seine Mutter gelebt hat. - In Holzheim und
Diez gibt es nur wenige Anhänger der Revolution. Weil
die Freiendiezer, die speziell einen republikanischen
Turnverein gegründet haben, viel Anhänger der Revolution
haben, versuchen sie republikanische Versammlungen auf
der Burg Ardeck zu veranstalten, was zu einer Fehde
alias gewalttätige Auseinandersetzungen mit den
Holzheimern führt. - Der in Holzhausen geborene
Landwirtssohn Christian
Minor (35) ist
Gründungsmitglied des politischen Vereins Demokratischer
Verein Wiesbaden, der nach drei Tagen aufgelöst wird. -
Die Gemeinden erhalten eine freie Gemeindeverfassung. -
In Bad Schwalbach bricht der Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto (16) die Realschule ab und
beginnt in Nastätten ein dreijährige Kaufmannslehre bei
Wilhelm Guntrum. - In Holzhausen werden die
polizeilichen Aufgaben vom Schultheiß auf den
Bürgermeister übertragen. Er wird von Polizeidienern,
Feldschützen, Flurschützen und Nachtwächtern
unterstützt. - In Fachingen erreicht der Export von
fachinger Quellwasser einen Tiefpunkt. - In Kaub brennen
über 30 Häuser im Zöllerviertel ab. - Bad Schwalbach hat
863 Kurgäste. - Im Wahlkreis 4 Nastätten erreicht
Regierungsrat Friedrich Schepp mit 90 % das beste
Ergebnis unter allen nassauischen Abgeordneten. - In
Kirberg schließen sich die demokratischen Vereine in zum
Dachverband Kirberger Vereinigung zusammen. - In
Weilburg erscheint die Zeitung Lahnbote. - In
Bad Ems lässt sich der englische Schriftsteller William
Makepeace Thackeray (37)
zu seinem Werk Jahrmarkt
der Eitelkeit inspirieren. - In Katzenelnbogen
wird das Schulheißenamt abgeschafft und durch das
Bürgermeisteramt ersetzt. Die Bürgermeister werden in
den jeweiligen Gemeinden gewählt. - In Bärbach wird eine
Wasserleitung angelegt, da durch den Ausbau des Stollens
der Grube Rotenberg der bärbacher Brunnen versiegt. - In
Balduinstein bittet der wegen Trunksucht aus dem
Schuldienst entlassene Lehrer Wilhelmi bei Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(31) um Anstellung als Tagelöhner. Er begründet
sein Schicksal mit dem Tod seiner Ehefrau und
nachfolgend 8 seiner Kinder. - In Dörsdorf wird die
Industrieschule mangels Interesse ausgesetzt. - In
Koblenz wird Philipp von Wussow (56) der Flügeladjutant des
preußischen König Friedrich Wilhelm von
Zollern Preußen (St) (43) Festungskommandant.
- In Oranienstein hält
der Turnverein Diez auf dem Exerzierplatz ein großes
Turnfest ab. - In Diez prügeln sich die politisch
engagierten Turner des Diezer Turnverein zusammen mit
den Anhängern der revolutionär gesinnten
fortschrittlichen Hecker Partei des Revolutionärs Friedrich Hecker (37) aus dem Angelbachtal,
einem ehemaligen Teil der Grafschaft Katzenelnbogen, mit
den Konservativen, wobei sämtliche Turngeräte auf dem
Turnplatz am Hain zerstört werden und das Vereinslokal Turnerkneipe
belagert wird. Polizei und Bürgerwehr greifen nicht ein.
Nach der Niederschlagung des Aufruhrs flieht Friedrich Hecker (37) in die USA. Seine Anhänger
tragen zu der Revolultionsuniform den Heckerhut. - In
Hahnstätten beginnen die Einwohner mit Holzgewehren zu
exerzieren. - Freiherr Franz Heinrich von Gruben (--) stirbt als Regierungsrat
von Fürst xxx von Solms Braunsfeld (St) (--) in Koblenz. - In
Ebertshausen wandert Johann Philipp Schnatz (--)
nach Amerika aus, wo er evangelischer
Wanderpriester und dann new yorker Pfarrer wird. - In
Braunfels wird die Waffenfabrikantentochter Saloniere
und Schriftstellerin Emma Simon
während eines
Aufenthalts geboren. - Der auf Burg Schaumburg
geborene Hofgärtnersohn und Lehrer Friedrich Gottlieb
Schulz (35) wird
Redakteur der neugegründeten Zeitung Lahnbote.
Außerdem ist er Mitglied der Deutschen
Nationalversammlung. - In Obertiefenbach wird Anton Hell
(--) frei gewählter
Bürgermeister, was er acht Jahre bleibt. - In Lollschied
wird an der Kreisstrasse 49 auf dem Gewann Auf dem
Lindedriesch ein neuer Friedhof angelegt. In den
folgenden Jahren schwemmen aber die dort eingegrabenen
Särge durch bergabwärtsfließendes Wasser auf, weshalb
der Friedhof wieder aufgegeben werden muss. - In
Hahnstätten wird Bürgermeister Philipp Wilhelm Schön (--) gewählt, war er bis 19 21
bleibt. - In Limburg betreibt Ernst Busch (--)
die Posthalterei und damit die
Pferdewechselstation im kaiserlichen Dienst und damit
der Thurn und taxis Post im Hotel Zum roten Ochsen
in der Frankfurter Strasse 9, während Karl Alexander
Hoffmann (--) die
Postexpedition leitet alias die Briefpost und Paketpost.
- In Bad Ems kommt die erste freie Zeitung als
Wochenblatt und als Probedruck mit der Nummer 0 als Emser
Wochenblatt heraus. - Im Herzogtum Nassau sind
8.000 bis 10.000 Menschen arbeitslos, weil die
Hüttenwerke und die Gewerbetreibenden keine Aufträge
mehr haben und massenhaft ihre Arbeiter entlassen. - Im
Herzotum Nassau, wo jeder Ort und jede Gemeinde, selbst
der kleinste, seit 18 16 als obersten Vertreter der
Regierung, Verwaltungschef und Polizeichef einen von der
Regierung auf Lebenszeit ernannten Bürgermeister hat,
mit dem es oft Streit gab, weil er zT gar nicht aus dem
Ort stammt, werden viele aus ihren Ämtern gejagt. - In
Bad Schwalbach wird das ehemalige Haus mit Braurecht und
reformierte Pfarrhaus, das Schmuckfachwerkhaus (20
23 Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer
Strasse/Adolfstrasse 3 wieder als Gasthaus genutzt. - In
Holzhausen ist der holzhausener thrurn und taxis
Posthalter Johann Peter Minor (--) im Besitz der
Zehntscheune.
1847
Wetter: Mißernte. Die Pilzerkrankung Kraut- und
Knollenfäule grassiert. - Limbrg hat 4.700 Einwohner. -
In Klingelbach wird ein Männergesangsverein gegründet. -
Schloss Schaumburg an der
Lahn kommt in den Besitz des in Budapest geborene
Erzherzog Stephan
von Habsburg Lothringen Österreich (St)
(30). - In Bad Ems wird der spätere wiesbadener
Oberbürgermeister Carl
Bernhard von Ibell als Sohn des Arztes Rudolf von
Ibell (--) geboren. - In
Bad Ems macht der schizofrene russische Schriftsteller Nikolai
Wassiljewitsch Gogol (38)
eine Kur. - In Klingelbach gibt es eine Sonntagsschule.
- In Bad Schwalbach besucht der Ottomotor-Erfinder Nikolaus Otto (15) die Realschule und wohnt
dabei bei seinem Onkel Carl Tiefenbach. - In Weilburg
führt die Casinoaffäre zu Protesten des Adels. - In
Limburg lässt der Realschullehrer Rudolph Carl August
Eickenmeyer mehrere Schüler vom Pedell mit dem Stock
bestrafen, wofür er gerügt wird aber sich dann im
Gegenzug über seine geistlichen Kollegen beschwert. Erst
nach einiger Zeit zieht er seine Beschwerde zurück. Die
Prügelstrafe ist auch in der Elementarschule verboten. -
In Bacharach erkennt man die Schönheit der Ruine
Wernerkapelle und beginnt mit Sicherungsmaßnahmen. - In
Bad Ems wird das Haus Herzog von Leuchtenberg mit
aufwendigen Rokokoformen Römerstraße 40 fertiggestellt.
- In Lahnstein erstellt der berliner Vedutenmaler Carl
Daniel Freydanck (36)
zwei Ansichten der Burg Stolzenfels, die der preußische
König Friedrich Wilhelm von
Zollern Preußen (St) (52) wieder aufbauen liess. - In
Diez wird der Diezer Turnverein gegründet. - Lohrheim
hat 337 Einwohner. - In Lohrheim geht der Lehrer in
Rente, der 80 Gulden Rente erhält. - In St Goarshausen
kauft der Müller Maus (--) die
säkularisierte katholische Kirche Dolkstrasse 12, wo er
eine Mühle einbaut. Die Fenster lässt er zumauern und
den Turm abtragen. Im südlichen Teil wird die
Mühltechnik eingebaut und der Nordteil dient als
Getreidesilo. Direkt am Ufer lässt er ein pompöses
klassizistisches Verwaltungs- und Wohngebäude bauen, wo
er als Werbung den Namen Stadtmühle anbringen lässt.
Zwischen den Häusern wird eine Brücke gebaut, die über
die Hauptstrasse Dolkstrasse führt. - In Limburg führt
der rebellische in Wiesbaden geborene Beamtensohn und
limburger Posthalter Ernst Busch (--)
mit der Herzoglich Nassauer Post einen
Kleinkrieg und wendet sich im Folgejahr sogar an die
Ständesammlung des Herzogtums Nassau. Weil er als
Posthalter fast nur vom Pferdewechsel lebt, trotzdem
größere und leichtere Kutschen mit Pferden versorgen
muss, fühlt er sich um seinen Lohn gebracht. - In Kaub
malt der englische Maler William Callow (35) die Burg Pfalzgrafenstein
als Aquarell. - Mit dem Tod des verarmten und als
Sonderling gemiedenen Besitzers von Schloss Langenau
Franz Joseph Ferdinand von Marioth (--),
stirbt dessen Familie aus. Gräfin Henriette von Giech,
verwitwet mit Graf Friedrich Carl Hermann von Giech
Thurnau (++)
und Tochter des
18 30 verstorbenen Freiherr Heinrich
Friedrich Karl von Stein (St)
(++)
kauft als Gräfin von Giech das Schloss Langenau
aus dem Nachlass.
- In Hahnstätten wird in der Bergbaugrube
Altgeheg Roteisenstein abgebaut und die Bergbaugrube
Morgengabe neu eröffnet, in der ebenfalls Eisen
abgebaut wird. - In Hahnstätten
wird in der Bergbaugrube Neue
Hoffnung später Fortuna mit dem Abbau von
Brauneisenstein und Pyrit begonnen, wofür man einen
180 m tiefen Schacht gräbt. -
In Sauerthal beginnt man in der Bergbaugrube Hundsberg
mit dem Abbau von Schiefer.
1846
Wetter: Mißernte wegen Feuchtigkeit. Die Pilzerkrankung
Kraut- und Knollenfäule grassiert. - Preiserhöhung -
Limburg hat 3.385 Einwohner, Bad Schwalbach hat 2.258
Einwohner und Holzhausen hat 699 Einwohner. - In
Burgschwalbach sind 371 Menschen über 14 und 280
darunter. - In Kaub brennt die Apotheke mit Synagoge im
Hinterhaus mit 21 weiteren Häusern ab. - In Limburg
zieht die Realschule in das Hospitalgebäude. - In
Steeden erklärt eine geheime Opposition auf dem Konvent
von Steeden unter der Leitung von Kaplan F Brunn von
Runkel, dem im Unionskatechismus die Person Christi
nicht deutlich genug als Gottes Sohn behandelt wurde,
aus Unmut ihren Austritt aus der nassauischen
Unionskirche und bildet eine altlutherische Gemeinde. -
In Burgschwalbach muss xxx von Bodenheimer mitanhören,
wie sich Schulschwänzer über ihren Lehrer Philipp Paul
lächerlich machen und fordert ihn auf detailliert Buch
über den Besuch der Abendschule zu führen und die
Schulschwänzer zu benennen. - In Diez schließen sich
politisch interessierte Turner zusammen. - In Holzhausen
an der Haide verlässt der Ottomotor Erfinder Nikolaus August Otto
(14) nach 8 Jahren die
Dorfschule und wechselt zur Realschule in Bad
Schwalbach, die er zwei Jahre lang besucht. - In
Lollschied und Pohl wird ein eigener Friedhof angelegt,
woraufhin die Toten nicht mehr nach Niedertiefenbach
gebracht werden müssen. Nur noch die Toten von Roth
müssen nach Niedertiefenbach gebracht werden. - In St
Goarshausen wird das Geschäftshaus Bahnhofstrasse 16 (20 23 Lorreley Weinstübchen) als
Fachwerkgebäude zwischen Altstdt und Bahnhof erbaut. -
In Limburg hat der rebellische limburger Posthalter
Anton Busch (--) es
geschafft, dass sein Neffe Ernst Busch (--),
ein limburger Beamtensohn, nächster limburger Posthalter
wird, der ebenso rebellisch ist. Man schränkt seine
Zuständigkeit aber ein und vergibt die Postdienstfahrt
nach Diez dem diezer Landwirt Heß (--).
Weil er als Posthalter fast nur vom Pferdewechsel lebt,
zwingt man ihn für seine Postroute
Koblenz~Limburg~Gießen statt wie üblich eine 8 sitzige
Chaise eine 12 sitzige Chaise alias Postkutsche mit
Pferden zu versorgen, was für ihn Einkommenseinbußen
bedeutet. Der herzuoglich nassauer Oberpostmeister will
ihn und damit auch den durch ihn immer noch
einflußreichen Anton Busch (--)
gleich wieder loswerden und bezeichnet ihn als höchst
eigenwillig. - In Lorch schenkt Prinz Friedrich von Nassau
Oranien (St)
(49) alias Prinz Friedrich der Niederlande die
Burg am Rhein der Stadt Lorch gegenübergelegene Ruine
der Burg Fürstenberg in Rheindiebach seiner Ehefrau, der
preußischen Königstochter Prinzessin Luise von Zollern
Preußen (St)
(38), die die Ruine wieder zu einer prächtigen
mittelalterlichen Burg alias Lustschloß ausbauen will,
was aber nicht stattfindet.
1845
Wetter: Langer strengkalter Jahresbeginn.
Lebensmittelteuerung. Beginn Kartoffelkrankheit. - In
Klingelbach kostet ein 2 Kilo-Laib Brot 33 Kreuzer. - In
Nassau macht der in Wiesbaden Wehen geborene
Medizinstudent Emil Erlenmeyer (20) sein pharmazeutisches
Staatsexamen. Er zieht nach Katzenelnbogen und betreibt
die Schloss-Apotheke Untertalstraße 10. - In Limburg
zieht eine Lateinische Privatstudienanstalt ins
Hospitalgebäude. Danach eröffnet nach den Streitereien
die Realschule, die nun auch das Fach Latein anbietet,
weshalb die Lateinische Privatstudienanstalt schließen
muss und das Hospitalgebäude für die Realschule umgebaut
wird. - In Schloss Stolzenfels kommt die englische
Königin Victoria
von Hannover (St) (26) zu Besuch. - In Bad
Schwalbach wird vom nassauischen Gewerbeverein eine
Berufsschule eingerichtet. - In Ebertshausen werden
Hausnummernschilder angebracht. - In Burgschwalbach
werden von Feldschütz Seel und Jagdaufseher Schmidt ua
die Schulkinder Margreth Albertus, Katherine Carl, Jule
Grooß und Philipp Bender wegen Waldfrevels alias
Aufsammeln von Bruchholz vom Waldboden, Abbrechens von
dürrem Holz und Abschneidens von Laub von Büschen
angezeigt. Der herzogliche Schultheiß weist den Pfarrer
an eine Bestrafung zu genehmigen und dieser beauftragt
den Schullehrer Sch die Kinder einer körperlichen
Züchtigung von mehreren Rutenhieben zu unterziehen, was
gehorsam ausgeführt und deren Ausführung auch bestätigt
wird. - In Dernbach gründet die dernbacher Bauerntochter
Katharina Kasper (25) mit vier weiteren
Dorffrauen einen Verein, der Arme und Kranke zuhause
pflegt. - In Nassau wird der Adelsheimer Hof später
Rathaus gegenüber dem Staadtschloß, zur städtischen
Realschule umfunktioniert. - In Limburg herrscht beim
Posthalter Anton Busch (--),
der einen Doktortitel führt, auch wegen des steigenden
Verkehrsaufkommens Chaos. Tatsächlich will er sich zur
Ruhe setzen und seinen Neffen die limburger Posthalterei
und die in Wirges weitervererben, weshalb er absichtlich
seine Arbeit vernachlässigt, weshalb es zu häufigen
Beschwerden kommt. - Der Maler George Barnard (--),
der mit seinem Schwager, dem Physiker Michael Faraday (55)
seine Kontinentalreisen durchgeführt hat,
bringt in London seine Farblithografien The Brunnens
of Nassau heraus. In Bad Ems haben alle Häuser an
der Nodseite der Römerstrasse Dachrinnen, die in die
offenen Wassergräben vor den Häusern ableiten. Alle ihre
Eingangstüren befinden sich in 1 m Höhe und haben
Treppenvorbauten, zu denen man über kleine Brückchen
gelangt. - In Bad Ems werden römische Legionsstempel
gefunden. - In Nastätten wird ein Gewerbeverein
gegründet, der eine Abendschule für Lehrlinge und
Gehilfen bis 17 Jahre organisiert. - In Bad Ems führt
die Römerstrasse nicht durch die Emser Badehäuser,
sondern südlich am Lahnufer daran vorbei. Unmittelbar an
der nördlichen Lahnufermauer bei der späteren Kurbrücke
blockiert selbst dort ein neues kleines Quellenhaus den
Uferweg, weshalb der gesamte Verkehr durch eine nur
wenige Meter breite Gasse führt. Das nördliche Lahnufer
vor der Römerstrasse ist mit einer Ufermauer zu einer
Flanierpromenade ausgebaut, das südliche nicht. Dort
befindet sich der bademser Hafen, wo die mit Segeln
angetriebenen oder getreidelten Nachen auf breiten
Uferflächen anlanden und wo die Strömung nach einer
Linkskurve der Lahn schwach ist. Vor dem Gasthaus zur
Post befindet sich die Schiffbrücke später Ottmar Ganz
Brücke. - In Lorch schafft es nach einem gescheiterten
Versuch der in Dresden geborene zweite und seit fünf
Jahren verwitweten unstandesgemäßen und katholischen
Ehefrau des preußischen Königs und ehemaligen preußische
Königin Auguste von Harrach
(45) im Vorjahr auf der
gegenüberliegenden Rheinseite in Rheindiebach deren
Schwiegersohn, Prinz Friedrich von Nassau
Oranien (St)
(48) alias Prinz Friedrich der Niederlande,
verheiratet mit seiner Cousine, der preußischen
Königstochter Prinzessin Luise von Zollern
Preußen (St)
(37), die Ruine Burg Fürstenberg zu kaufen um
sie für seine Frau zu einem Lustschloß umzubauen. - Johannes Deiker (23)
wird solmsbraunfelser Hofmaler, der
hauptsächlich Jagdmotive und Tierbilder erstellt, aber
auch seinen Auftraggeber Fürst Ferdiand von Solms
Braunfels (St) (48), dessen Mutter die Wild-
und Rheingrafentochter Auguste von Salm Grumbach (St) (++)
ist, porträtiert. - In Bad Ems verbringen der
katholische pariser Erzbischof Monseigneur Denis Auguste Affre
(52)
mit großém geistlichem Stab und der französische
Innenminister Graf Charles Marie Tanneguy
Duchâtel (42), der
täglich einen Courier nach Paris entsendet, gemeinsam
ihre Kuren. Der päpstliche Leibarzt Clemens August Alertz
(45) ist kurz vorher
abgereist.
1844 Die
Lahn wird als Wasserstraße ausgebaut. - In St Goar gibt
der Dichter Ferdinand Freiligrath
(34) seinen Wohnsitz auf und
schließt in Assmannshausen im Gasthof Zur Krone
seine Sammlung politischer Gedichte Ein
Glaubensbekenntnis ab. - In Dausenau zeichnet der
Maler Jakob Fürchtegott
Dielmann (35) eine
Ortsansicht. - Bad Schwalbach hat 2.256 Kurgäste. - In
Oberndorf baut der in Singhofen geborene Orgelbauer
Daniel Buderus (--) die
Orgel ein. - In Holzappel wird eine Dampfmaschine im
Bergbau eingesetzt. - In Dehrn übernimmt Freiherr xxx
von Dungern das Schloss Dehrn aus dem Besitz der
limburger Kaufsmannsfamilie Trombetta. - In Langenscheid
wird der Zehnte durch eine Zahlung von 30.000 Gulden
abgelöst. - In Limburg muss Johann Anton Busch (--)
als Posthalter die Posthalterei im kaiserlichen
Dienst und damit der Thurn und taxis Post im Hotel Zum
roten Ochsen in der Frankfurter Strasse 9, die
Briefpost und Paketpost und die Verwaltung abtrennen,
die er dem von Aschaffenburg nach Limburg versetzten
Postmeister Johann Adam Waldschmidt (--)
überlässt. - In St Goar zieht der Dichter Ferdinand
Freiligrath (34) nach
zwei Jahren wieder weg. - In Lorch versucht auf der
gegenüberliegenden Rheinseite in Rheindiebach die in
Dresden geborene zweite und seit vier Jahren verwitwe
unstandesgemäße und katholische Ehefrau des preußischen
Königs und ehemalige preußische Königin Auguste von Harrach
(44) vergeblich die Ruine
Burg Fürstenberg zu kaufen.
1843 In
Katzenelnbogen gibt es keinerlei Postanbindung. Entlang
der Lahn gibt es keine Postroute. Entlang des Rheins
gibt es zwischen Mainz und Koblenz rechtsrheinisch keine
Posthalterei mit Pferdewechsel, sondern nur
Poststationen ohne Relais. Dafür gibt es an den
linksrheinischen Fährstationen Ingelheim, Bingen,
Bacharach, St Goar und Boppard Posthaltereien mit
Pferdewechsel. Die nächstgelegenen Extrapostverbindung
auf ordinari Fahrwegen sind von der Posthalterei in St
Goar mit der Fähre nach St Goarshausen nach Nastätten
und direkt nach Singhofen~Attenhausen~Bremberg~Limburg,
Bad Schwalbach~Hahnstätten~Limburg und Bad
Schwalbach~Hühnfelden-Kirberg. Die nächsten
Poststationen mit Pferdewechsel alias Posthaltereien
sind in Würges, Limburg, Lahnstein, Boppard, Singhofen,
Holzhausen, St Goar, Bacharach, Bingen, Bad Schwalbach,
Neuhof und Hühnfelden-Kirberg. Poststationen ohne Relais
und ohne Pferdewechsel sind in Idstein, Bad Camberg,
Niederselters, Diez, Nassau, Braubach, Kamp, St
Goarshausen, Rüdesheim, Geisenheim, Nastätten. Die
Bäderstrasse und die Hühnerstrassse sind Hauptpostrouten
für Eilwagen, Schnellposten, Malleposten,
Personenposten, Briefpost Couriere und Mailposten. Die
Nebenstrecke Holzhausen~Nastätten und
Kemel~Bogel~Braubach befahren Diligencen, Fahrposten,
Postwagen und Messagerien. - Bad Ems hat 2.542
Einwohner, Diez hat 2.340 Einwohner, Nassau hat 1.137
Einwohner, Singhofen hat 1.033 Einwohner, Holzappel hat
921 Einwohner, Katzenelnbogen hat 902 Einwohner,
Hahnstätten hat 816 Einwohner, Dausenau hat 739
Einwohner, Flacht 692 Einwohner, Niederneisen hat 673
Einwohner, Holzheim hat 571 Einwohner, Schönborn hat 557
Einwohner, Kördorf hat 491 Einwohner, Rettert hat 454
Einwohner und Klingelbach hat 432 Einwohner. - Bad
Schwalbach hat 138 jüdische Einwohner, Bad Ems hat 78
jüdische Einwohner, Laufenselden hat 78 jüdische
Einwohner und Kördorf hat 39 jüdische Einwohner. -
Wellmich hat 474 Einwohner, darunter 426 Katholiken, 33
Protestanen und 15 Juden. - In Bad Ems macht der
russische Schriftsteller Nikolai
Wassiljewitsch Gogol (34)
eine Kur. Er logiert im Pensionshaus Biarritz
Bahnhofstraße 9. - In Klingelbach wird eine 3 monatige
Abendschule eingeführt, die zwei Mal wöchentlich mit 30
Teilnehmern stattfindet. - In Holzhausen kostet das
Zweikilo Brot 9 Kreuzer. - Grebenroth hat 4 jüdische
Einwohner und Reckenroth hat 7 jüdische Einwohner. - In
St Goar kauft Prinz Wilhelm
von Zollern Preußen (St)
(46) die Ruine Burg Rheinfels. - In Bad Ems
logiert der russische Schriftsteller Nikolai Gogol (34) im Logierhaus Grüne
Laube alias Haus Biarritz alias Cafe
Weber an der Brücke. - In Burg Sonneck lässt der
preußische König Friedrich
Wilhelm IV von Zollern Preußen (St) (48)
und seine Brüder, die Prinzen Wilhelm, Carl und Albrecht
die völlig heruntergekommene Burg Sooneck im
romantischen Stil als Jagdschloss wieder aufbauen und
das preußische Wappen am nördlichen Burgtor anbringen. -
In Burgschwalbach initiiert der neue Lehrer der
Elementarschule Heinrich Paul eine Gemeinde-Baumschule
zur Veredelung von hauptsächlich Apfel- und Birnbäumen
(Hinter dem Klosterhof). - In Nastätten gibt es einen
Schuhmacher Adam Steeg. - In Dörsdorf klagt Lehrer
Meuser Erlöse von illegalem Kartoffelanbau als Gehalt
ein. - In Lollschied wird ein durch Sammlungen
finanzierter Wiederaufbau durchgeführt, wobei die
Feuerschutzbestimmungen durch das Verbot von
Strohdächern und der Einführung von Brandmauern zwischen
den Gebäuden oder ausreichend Abstand umgesetzt werden.
- In Limburg sind noch Reste der Wasserburg Blumenrod
neben den Wasserbehältern zu sehen. - In Limburg wird
ein Modehaus von Joseph Schmidt (--)
in der Barfüßergasse 7 gegründet. Man verkauft
Modewaren und Manufakturwaren. - In Limburg ist im
Schmuckfachwerkhaus Haus der sieben Laster Brückengasse
9 eine Farben- und Kolonialwarenhandlung.
- In Sauertal wird in der Bergbaugrube
Heppenberg mit dem Abbau von Schiefer begonnen.
1842
Wetter: Sommersaat wird von Raupen aufgefressen. -
Lollschied brennt fast vollständig in der Sommerdürre
und bei Wassermangel durch einen Ausbruch in der
Hauptstraße 11 ab, wobei etwa 20 mit Stroh gedeckten
Wohnhäuser und 40 Scheunen mit Nebengebäuden zerstört
werden. Nur das neuerbaute und deshalb zwangsweise mit
Schieferplatten gedeckte Schulhaus übersteht den
Großbrand. - In Limburg wird der in Geisenheim geborene
Peter
Joseph Blum (34)
dritter katholischer limburger Bischof. - In Bad Ems
macht die frankfurter Schriftstellerin Bettina
von Arnim (57) eine
Kur. - In Holzhausen transportieren Tagelöhner die
Grabsteine auf den neuen Friedhof an der Bäderstraße.
Bei Bestattungen werden zwei Lieder beim Leichensingen
durch die holhausener Schüler vor dem Haus des
Verstorbenen und auf dem Friedhof gesungen. - In
Holzhausen an der Haide kostet ein Zweikilo Brot 20 - 24
Kreuzer. - In Bad Ems kommen knapp 5.000 Kurgäste. - In
Holzappel gründet der Braumeister und Küfermeister
Johann Jakob Kuhn die Brauerei Kuhn. - In Runkel wird
die Schleuse an der Lahn fertiggestellt. - In Bad Ems
trifft die Tochter des in Hannover geborenen jüdischen
königlichhannoveranischen Kammeragentensohnes und
Erzerzeugnishändlers und frankfurter Bankiers Philipp
Abraham Cohen (52)
zur Kur ihren späteren Ehemann CE Oulmann aus Paris.
Ihre ältere Schwester Sara Amelia Cohen (--)
ist mit dem jüdischen aus London zugewanderten
frankfurter Metallwarenhändler und Bankier Raphael/Ralph
Moses später Ralf Merton (25)
verheiratet. - In Bad Ems sind mit dem Kauf des Hotels Vier
Türme wieder alle Quellen und Bäder in
staatlichem Besitz. - In Bad Ems findet man auf dem
Gelände des Hotels Prinz von Wales
Thermalwasser, wofür ein Badehaus mit dem Namen Römerbad
gebaut wird. - In Ebertshausen wird das alte Backhaus
alias Backes neu gedeckt. Das bisherige Strohdach wird
für 35 Kreuzer versteigert. - In Kloster Bärbach wird
die Giebelwand abgerissen. - In Nastätten wird der
Gesangsverein Concordia gegründet. - In Dörsdorf ist der
Brunnen Sauerborn renoviert. - In Burg Stolzenfels wird
Philipp von Wussow (37) der Flügeladjutant des
preußischen König Friedrich Wilhelm von
Zollern Preußen (St) (47) Schlosshauptmann.
- In Boppard wandert der bopparder Tischlermeister Michael Thonet (46)
nach Wien aus. - In Oberfischbach erhängt sich der
Lehrer Karl Giller (52)
nach 33 Dienstjahren wegen Beziehungsproblemen und
öffentlicher Schmach in der Gemeinde an einer Eiche. -
In Diez wird ein Imkerverein gegründet. - In Klingelbach
wird der Schellbuscher Hof aus dem Amt Nastätten nach
Biebrich umgemeindet, was zwei Jahre später
abgeschlossen ist. - In Holzappel gründet der Bierbrauer
und Küfermeister Jakob Kuhn (--) die
Brauerei Kuhn. - In Limburg erstellt der Maler Gottfried Pulian (33) das Ölgemälde Dom von
Limburg. - In Bad Ems besteht zwar ein thurn und
taxis Postamt Lahnstrasse 9 (20 23
Cafe Phoenix direkt vor der Strassenbrücke),
trotzdem wird die Personenbeförderung alias ins
preußische Koblenz vom örtlichen Fuhrunternehmen
Kutscher Gesellschaft ausgeführt, wobei eine Fahrt für
eine Person mit 30 kg Gepäck für die 2 Meilen 15
Silbergroschen kostet. Die Billets alias Lohnfuhrscheine
alias Fahrkarten sind mit einem trabendem Pferd
gesiegelt. - In St Goar lässt sich der Dichter Ferdinand
Freiligrath (32) für
zwei Jahre nieder.
1841
Wetter: Hochwasser in Nassau. Ungewöhnlich starker
Schneefall zum Jahresanfang verhindert mancherorts den
regelmäßigen Lauf der Posten alias Postillon. März und
April sind dafür warm und der Mai schon sommerlich.
Ergiebige Ernte. - In Holzhausen an der Haide wechselt
ein Mädchen nach der Entlassung aus der Volksschule an
die Realschule nach Bad Schwalbach. - In
Niedertiefenbach leben 13 Juden. - In Roth lebt eine
jüdische Familie. - Die jüdischen Gemeinden Roth,
Niedertiefenbach und Obertiefenbach werden der jüdischen
Gemeinde Singhofen angeschlossen. - In St Goar lässt
sich der Dichter Ferdinand Freiligrath
(31) nieder. - In Koblenz
findet eine Gewerbeausstellung statt, auf der der
bopparder Tischlermeister Michael Thonet (45)
Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich
(68), kennenlernt, der von
seinen Möbeln begeistert ist, und der ihn nach Wien
einlädt. In Boppard werden Sie immer ein armer Mann
bleiben. Kommen Sie nach Wien. - Bei Herold gibt
es die Dillenberger Mühle, die als Malmühle bezeichnet
wird und ein zweistöckiges Wohnhaus hat. - In
Langenscheid sind die Bauern so arm, dass sie den
Zehnten kaum bezahlen können. Sie verweigern die
Zahlung, woraufhin ihnen gedroht wird, was wiederum
einen Aufruhr auslöst, wobei 3 Bauern verhaftet werden.
- In Limburg erstellt der Maler George Barnard (--)
mehrere Bilder, darunter die Lithografie Dom
by Moonlight und ein weiteres bei Mondlicht als
Farblithografie auf seiner Reise mit seinem Schwager dem
Physiker Michael Faraday (50)
von Koblenz nach Mainz. Er beschwert sich
bitterlich, dass es auf der Mosel kein Dampfschiff gibt
und dass die Wege so schlecht sind, dass man sie nicht
mit einer Kutsche sondern nur per Pferd bewältigen kann.
Er findet ein Ruderboot und lässt sich die Mosel
hinuntertreiben. Die Menschen dort beschreibt er als
völlig phlegmatisch. - In Hohlenfels findet man einen
alten Mühlstein. - In Balduinstein stirbt die Besitzerin
von Burg Schaumburg Amalie von
Nassau Weilburg (St) (65),
die offiziell anhaltinische Fürstenwitwe ist, im
Gutshaus ihres morganatischen Mannes, ihres offiziellen
Hofmeisters, in Hausen, Hausen 6, und wird in Kramberg
auf dem Dorffriedhof ohne weitere Ehrungen begraben. Sie
hat schon seit Jahren nicht mehr auf Burg Schaumburg
gewohnt und alle Umstände ihres Leben nach dem Tod ihres
fürstlichen Ehemannes werden geheimgehalten. Ihre beiden
morganatischen Kinder sind offiziell die Kinder ihres
Hofmeisters Friedrich von Stein Liebenstein Barchfeld (64) mit einer geheimgehalteten
Frau.
- In Katzenelnbogen Niedertiefenbach beginnt
man in der Bergbaugrube Jacobsfund mit dem Abbau von
Mangan. - In Rückershausen werden 6–8 Fuß mächtige
Roteisensteinvorkommen entdeckt und mit dem Abbau in
zwei Stollen der Bergbaugrube Berglust begonnen.
1840
Limburg hat 3.230 Einwohner, Elz hat 1.359 Einwohner und
Holzhausen an der Haide hat 670 Einwohner, von denen 529
protestantisch 120 katholisch und 21 jüdisch sind. -
Diez hat 91 Juden. - Die Ruine Burg Geroldstein im
Wispertal ist in Burg Haneck umbenannt. - In Bad Ems
macht der bayerische König Ludwig
von Wittelsbach (St) (54) eine
Kur. - In St Goarshausen wird in der Bahnhofstraße 33
ein jüdischer Betsaal eingerichtet. Das Haus gehört
Simon Hecht. - In Singhofen wird die evangelische Kirche
eingeweiht, die Einrichdom genannt wird. - In Limburg
hat die ungeliebte, neu eingerichtete Realschule mit
Lehrer Christian Wolff 42 Schüler. Man befürchtet ein
Ende der Lateinschule. - In Bad Schwalbach wird eine
Realschule gegründet, in der Englisch gelehrt wird.
Französisch ist nicht mehr beliebt. - In Bacharach kommt
der französische Schriftsteller Victor
Hugo (38) zu Besuch.
- In Geroldstein im Wispertal ist die Ruine Burg
Geroldstein als Junkerburg bekannt. - In Lahnstein malt
der englische Maler William Tombleson (45) die Burg Lahneck und in
Boppard die Stadt. - In Ebertshausen gibt es zwei
Gastwirtschaften, die von Henrich Jacob Fischer und von
Henrich Jacob Bauer. - In Oberndorf wird wieder Wein
angebaut. - In Nastätten wird eine Niederlassung der
herzoglich nassauischen Landeskreditkasse später Naspa
eingerichtet. Der nastättener nassauer Finanzbeamte xx (--) fungiert auch als
Sparkassenbeamter. Man kann zwischen 5 Gulden und 100
Gulden pro Vorgang sparen. Hauptzweck ist aber Kredite
für Zehntablösungen zu vergeben, was aber auch zu
Zehntablösungsbetrug führt, weil Adelige und hohe Beamte
bevorzugt werden. Gewerbetreibende und auch Industrielle
erhalten keine Kredite. Hauptinvestition der
Landeskreditkasse sind die Eisenbahnunternehmen. - Bei
ihrer Hochzeit heiratet die englische Königin Victoria (St)
(21) ihren in Coburg
geborenen Cousin Albert von Sachsen Coburg und Gotha
(St) (21)
nicht mehr in prächtigen Farben, sondern in der Farbe
Weiß und begründet die andauernde (20
18) Tradition der Hochzeit in Weiß. Das gemeine
Volk heiratet im besten Kleid oder sogar in Schwarz. -
In Dörsdorf führt Lehrer Meuser die Abendschule
dienstags und donnerstags von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
ein, zu der 12 Schüler kommen. - Im Herzogtum Nassau
werden steuerliche Zehntablösungen angeboten, wodurch
bäuerliches Eigentum durch eine einmalige Zahlung des 25
fachen des Jahreszehnts erworben werden kann. - In Kaub
wird der nassauer Offizierssohn und spätere SPD Agitator
Leonhard von Bonhorst geboren. - Die in Limburg geborene
Margarete Abel (52) stirbt
als Ehefrau des badcamberger Taubstummenschulgründers
Freiherr Hugo Damian Ignaz Schütz von Holzhausen (60). - In St Goar gibt es das
Hotel Zur Lilie und das Hotel Zur Post.
- In Nassau gibt es das Hotel Zur Krone in
der Römerstrasse 10. - In Kaub gibt es das Hotel Stadt
Heidelberg und das Hotel Zur Post. - In
Braubach gibt es das Hotel Zur Philippsburg. -
In Bacharach gibt es das Hotel Zur Post
Oberstrasse 45, das Hotel Zur Krone, Ecke
Spurgasse/Langstrasse, das Hotel Zum Rad und
das Hotel Zum Engel. - In
Bad Schwalbach, das als Schwalbach angegeben wird, gibt
es das Hotel Alleesaal, das Hotel Zur
goldenen Kette, das Hotel Pariser Hof,
das Hotel Zu den zwei Indien und das
Hotel Englischer Hof. - In Limburg gibt es das
Hotel Zur Post und das Hotel Nassauer
Hof. - In Birlenbach wird nach 200 Jahren wieder
begonnen Eisenstein in verschiedenen einzelnen Bergbau
Gewerken abzubauen. - Der in Bad Schwalbach geborene
Eisenbahningenieur Edmund Heusinger von
Waldegg (23) beteiligt
sich beim Zusammenbau der ersten Eisenbahnlokomotive der
Taunus Eisenbahn, die er auch zum Einsatzort in
Frankfurt begleitet. - In St Goar zeichnet der englische
Grafiker William Tombleson (45) die gegenüberliegende Ruine
der Burg Katz und die Stadt St Goarshausen, deren
Dolkstrasse vom Runden Turm bis zur Fähre einreihig fast
durchgehend bebaut ist. Die Fähren sind zwei Segelboote.
An der einen Fähre ist ein langes Seil an der Mastspitze
befestigt, wodurch es mit Hilfe eines Pferdes zum
stgoarer Ufer gezogen wird. - In Michelbach ist Carl
Lossen (--) Hüttenbesitzer.
Er ist einer von 21 nassuer Landesdeputierten. - In
Nastätten verkauft xx von Sohlern (--)
das gesamte Anwesen Sohlern Hof Borngasse 12
mit Schloß und Scheune Borngasse 14a (20
23 Evangelische Diakonie), zT in einzelnen
Parzellen für Bauplätze. Ob die dazugehörigen Länderein
mitverkauft werden ist unbekannt, ua die Bucher Mühle
und Land mit mindestens 60 ha an xxx. - In Nastätten
stirbt der letzte männliche Gastwirt xxx Dieffenbach (--) der 29 Jahre zuvor
aufgegebene protestantische fürstlichhessische
Posthalterei mit Pferdewechselstation und seit mindesten
15 92 bestehenden Gasthauses Zur Krone
Römerstrasse 25, die der Schwiegersohn Johannes Gans (--) übernimmt. - Bisher
treiben im Herzogrum Nassau zuviele jüdischen
Geldverleiher, darunter viele Viehhändler ihre Schuldner
in den Bankrott, indem sie die Zinsen gerade dann durch
Arbeitsleistung einfordern, wenn ihre Kunden eigentlich
ihre Ernte einholen müssen, wodurch deren Ernte
geschädigt wird. Auch deshalb wird im Herzogtum Nassau
das Kreditwesen geändert. - In Oberwesel schreibt der
französische Schriftsteller Victor Hugo (38)
auf seiner Rheinreise über die Burg Schönburg Wie
fast alle Rheinstädte, hat auch Oberwesel auf seinem
Berge eine Burg in Ruinen, den Schönberg, eines der
bewunderungswürdigsten Schuttwerke, die es in Europa
gibt. Seine großen Ideen sind eine
deutsch-französischen Partnerschaft und eine
Europäischen Einigung, die er 4 Jahre später
veröffentlicht. Er berichtet auch von der Burg Maus bei
St Goarshausen.
1839 In
Boppard verkauft der in Frankfurt geborene katholische
geistliche Schriftsteller, der eigentlich Geistlicher
werden wollte, Christian Brentano (55)
das ehemalige Kloster Marienberg mit einer christlichen
Erziehungsanstalt, deren Leiter er ist, die aber in
einem verwahrlosten Zustand ist. Das Kloster wird
renoviert und in eine Kaltwasser-Kuranstalt umgewandelt.
- In Bad Ems werden nach dem Bau des Kursaales zur
Römerstrasse hin offene Kolonnaden errichtet. - In
Preußen wird mit dem Preußischen Regulativ über die
Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Fabriken die
Kinderarbeit unter 9 Jahren verboten und die Arbeitszeit
von Jugendlichen unter 16 Jahren auf 10 Stunden täglich
begrenzt. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen gibt es
eine extra neuerbaute Nachtwache alias Feuerwache mit
Leitern und Eimern. - In Diez lässt sich der diezer
Bildhauer in der herzoglichnassauer Marmorfabrik Franz
Schneider (30) von E Meier
(--) in Öl malen. - In Bad
Ems werden drei klassizistische Laufbrunnen aus weißem
nassauer Marmor in griechischer Stelenform, bei denen
das Wasser aus Löwenköpfen in muschelförmige Schalen
fließt, aufgestellt, an denen man im Stehen das
Kurwasser zu sich nimmt. In keinem Haus gibt es
fließendes Wasser. - In St Goar erscheint ein Jahrgang
der mittwochs erscheinenden Wochenzeitung St Goarer
Kreisblatt für Stadt und Land, das jährlich 20
Silbergroschen kostet. - In Bad Ems erhält die Spielbank
alias Casino unerwartet einen Aufschwung, weil in
Frankreich der Spielbetrieb bzw Glücksspiel verboten
wird. - In Sinhofen wird die evangelische Kirche
eingeweiht, die von den Einwohnern Einrichdom genannt
wird.
- In Rückershausen wird Eisenerz entdeckt und
im Bergbaustollen Heumes abgebaut, wofür es eine
Linzenz der Regierung gibt.
1838 In
Bad Ems macht der spätere englische Premierminister William
Ewart Gladstone (29)
eine Kur. - In Bad Ems beginnt der russische
Thronfolger Alexander
II (St) (20) seine
Kuraufenthalte. - In Bad Ems ist die nassauische
Herzogin Prinzessin Pauline von Württemberg
(St) (28) zur Kur. - In
Boppard wird in der katholischen
Mädchen-Erziehungsanstalt des in Frankfurt geborenen
katholischen geistlichen Schriftstellers, der eigentlich
Geistlicher werden wollte, Christian Brentano (53)
der mit der Anstaltsleiterin Emilie Genger
(28) verheiratet
ist, Franz Brentano
geboren. - Bad Schwalbach erhält eine städtische
Realschule. - In Limburg wird die Tageszeitung Limburger
Anzeiger gegründet. - In Diez wird in der
Oraniensteiner Straße (MKW) eine Marmorfabrik eröffnet,
in der auch Strafgefangenene aus dem Zucht- und
Arbeitshaus im diezer Schloß arbeiten müssen. - In
Dörsdorf bewirtschaftet die Schule eine eigene
Baumschule, deren Erlös zum Großteil Lehrer Meuser
erhält. - In Holzhausen an der Haide kommt der Ottomotor
Erfinder Nikolaus August Otto
(06) in die Dorfschule, die
er 8 Jahre lang besucht. - In St Goarshausen kommt der
französische Dichter Victor Hugo
(36) mit einer Postkutsche
Pariser Omnibus auf seiner Rheinreise an, die die Fähre
von Fährmann Johannes Menges (--)
nach St Goar nutzt. - In Bad Schwalbach wird das
Gasthaus Zum goldenen Ritter in der
Brunnenstrasse 49 erbaut. - In Bad Ems hat ein mit
Sigellack verschlossener Brief nach Regensburg einen
waagrechten Ausgangsstempel und einen runden
Ankunftssttempel. Der Zielort Regensburg wird ins rechte
untere Eck geschrieben. - In Molsberg wird der
Bauernsohn und spätere Maler Kaspar Kögler geboren, den der Besitzer von
Burg Molsberg Graf Carl Wilderich von
Walderdorff (St) (39)
fördern wird.
- In Mudershausen ist das Trinkwasser so
schlecht, dass man eine Trinkwasserleitung von einem
weiter entfernten Brunnen baut. - In Dauborn wird im
Bergbaustollen Eisenberg mit dem Abbau von Eisenerz
begonnen.
1837 In
Katzenelnbogen wird ein Gesangsverein gegründet. - In
Katzenelnbogen wird die Brücke über den Dörsbach
erneuert. - In Holzhausen an der Haide werden 20.000
Lärchen angepflanzt. - In Kördorf wird der Ausbau der
jüdischen Synagoge neben der katholischen Kirch in der
Lahnstraße abgelehnt, da sie zu nahe an der katholischen
Kirche steht. - In Bad Ems wird die zu einem Großteil
mit 500 Gulden von der jüdischen frankfurter Bank
Rothschild finanzierte neue Synagoge in der Römerstraße
65 eingeweiht. - In Boppard schwängert der in Frankfurt
geborene katholische geistliche Schriftsteller, der
eigentlich Geistlicher werden wollte, Christian Brentano (St) (53)
die Leiterin seiner christlichen Erziehungsanstalt im
ehemaligen Kloster Marienberg, seine in Braubach
geborene Ehefrau Emilie Genger
(27). - In Kaub wird 131
Schiefersteinbrüchen, die jeweils von 2 bis 4 Personen
betrieben werden, das Erbstollenrecht verliehen. - In
Bad Ems wird das Hotel Fürstenhof
Römerstrasse 47 eröffnet. - In Hochheim gründet der in
Geisenheim geborene Gutsbesitzer und Küfer Carl Burgeff (24) die Sektkellerei Burgeff
& Schweickardt. Sie produzieren heimische
Grundweine, die als Moussierender Hochheimer oder
Sparkling Hock an englische und amerikanische Kurgäste
in den Taunus verkauft werden. - In Dörsdorf
drangsaliert der eifrige dörsdorfer Lehrer Meuser seine
Schüler mit militärischem Drill und unerbittlicher
Bestrafung und beschimpft sie sogar mit derben
Schimpfwörtern, wogegen sein Vorgesetzten Pfarrer Vietor
gelegentlich aber nicht erfolgreich vorgeht. Die Strenge
wird von den Lehrersöhnen weitergeführt. - In
Niederselters zieht Philipp Marie Siesmayer (--)
nach Bockenheim, wo er eine Gartenbauerdynastie
gründet. - Der englische Schriftsteller Charles
Incledon (74) lässt
sein Buch The Taunus or Doings and Undoings being a
Tour in Search of the Picturesque, Romantic, Fabulous
and True in Mainz herausbringen, in dem er eine
Reise zu Fuß auf Empfehlung nach Limburg zu einem
weltgewandten limburger Kaufmann beschreibt. - Eine
kolorierte Lithographie der Bilderserie Rheinstrom
des schwedischen Graphikers Carl Johan Billmark
(33) erscheint im Lemercier
Verlag in Paris, die St Goar mit St Goarshausen und Burg
Katz im Hintergrund zeigt. Im Vordergrund wird eine
zweispännige konvex geformte Postkutsche mit zwei
kleinen Frontfensterchen gezeigt, auf der es drei
Postillione gibt, wobei einer reitet und die beiden
anderen nicht auf dem Kutschbock sitzen, sondern von
hinten über die Kutsche blicken. Ein offenes nur mit
Planen gedecktes Dampfschiff mit einem hohen Schornstein
liegt im stgoarer Hafen (20 24
Rebstock Garden), der keine Hafenmole hat, nur
eine kleine geschützte Bucht mit einer steilen Böschung
ist, in der die größeren Schiffe an einem schwimmenden
Steg anlegen, und an dem am Ufer ein Fährhaus bzw
Zollhaus steht. - In Geilnau wird der Basaltsteinbruch
endgültig geschlossen, weshalb viele Einwohner
wegziehen. - In St Goar erstellt der schweizer Maler und
Stecher Johann Jakob Tanner (30)
seinen Stich Der Lurley Felsen, auf dem zu
erkennen ist, dass das Felsmassiv der Loreley mit einem
hügeligen Ausläufer und südlich dahinter mit einem
spitzen Felsausläufer mit einer Felsspalte weit in den
Rhein hineinreicht, der ein Passieren mit Fahrzeugen
völlig unmöglich macht, wobei bis Kaub die Felshänge
sowieso steil bis in den Rhein hinein abfallen. Ein
Dampfschiff mit hohem Schornstein und einem noch höheren
Mast passiert die gefährlichste Engstelle des Rheins.
1836 In
Nastätten wird der jüdische Kurzwarenhändlersohn, später
geadelte englische Diplomat und Grundstücksspekulant
Karl Oppenheimer geboren. - In St Goarshausen
Reichenberg kauft der in Diez im Schloss Oranienstein
geborene Burgenliebhaber und Archivar Friedrich
Gustav Habel (44) die
Burg Reichenberg und engagiert sich für deren
Erhaltung. - In Bad Schwalbach wird der Neubrunnen
eingefasst und der Ehebrunnen Badweg/Am Golfhaus von der
Nassauischen Domänendirektion aufgekauft. - Der
preußische Kronprinz Friedrich
Wilhelm IV von Zollern Preußen (St)
(41) beginnt die Ruine
Stolzenfels als Sommersitz und klassizistischem Schloss
mit neugotischem und romantischem Einfluss auszubauen,
da sein Vetter Friedrich von Zollern Preußen (St)
(42)
als preußischer General und Kommandeur Burg Rheinstein
bei Trechtingshausen gegenüber von Assmannshausen
renoviert. - In Ebertshausen betreibt Johann Henrich
Jacob Fischer eine Branntweinbrennerei. - In Boppard hat
der Tischlermeister Michael Thonet (40)
nach jahrelangen Versuchen erste Erfolge mit Sitzmöbeln
in Bugholztechniken mit Dampf
und Leim von der Michelsmühle. - In Oberfischbach wird
die neuerbaute Schule nach einem Jahr Bauzeit eröffnet.
- In Burg Liebenstein
heiratet der in Gedern geborene Ritmeistersohn Eduard von
Fransecky (29)
seine Cousine 2. Grades, Freiherrntochter Sophie Luise
von Preuschen von und zu Liebenstein
(29), die Tochter des in Karlsruhe geborenen
Regierungspräsidentensohn, nassauer
Oberappellationsgerichtsvizepräsidenten und
Landtagsabgeordneten August von Preuschen von und zu
Liebenstein (60). -
In Nastätten soll auf dem Gelände der verkauften und
abgerissenen größeren evangelischen Kapelle alias
Kreuzkirche am Robert Wagner Platz eine Volksschule
eröffnet werden, was aber abgesagt wird, weil es für das
ehemalige Kirchengebäude überhaupt keine
Abtrittsgelegenheiten alias Toiletten gibt. - In Nassau
besucht der Schriftsteller Karl August Varnhaben von
Ense (51) das
Spätrenaissanceschloß Stein im Besitz von Henriette von
von und zum Stein (40),
verheiratet mit dem fast erblindeten Graf Friedrich Karl
Hermann von Giech (45), und
ist entsetzt über den Zustand, über den sich sogar die
Dienerschaft lustig macht. Die neuen Bäder sind
unbrauchbar. Im Schloß wird täglich gebadet. Die Zimmer
sind geräumig und anmutig. Der Turm ist voll von
Bauschutt und ohne Bodenbelag mit offenliegenden Balken,
weil die zu schweren Marmorplatten entfernt werden
mußten. - In Bad Ems wird das Hotel Fürstenhof
Römerstraße 47 erbaut und im Folgejahr eröffnet. - Im
Herzogtum Nassau gibt es das Handlungs Adress
Handbuch für das Herzogthum Nassau. - In
Burgschwalbach gibt es nur einen gewerblichen
Adressbucheintrag, den Eisenhammer im Besitz der
großherzoglich nassauer Domäne, gepachtet von den
Gebrüder Lossen aus Michelbach, die den Hammermeister
Peter Abt beschäftigen. - In Freiendiez gibt es die
Papier- und Gipsmühle Gräf. - In Geilnau gibt es den
Mineralbrunnen des in Budapest geborenen Erzherzog Stephan Franz Victor von
Habsburg Österreich (St)
(19) mit Verwalter Nöllgen. - In Holzappel gibt
es die Blei- und Silberhütte ebenfalls im Besitz des in
Budapest geborenen Erzherzog Stephan Franz Victor von
Habsburg Österreich (St)
(19) mit Direktor Geheimer Hofrat Schneider,
der in Holzappel wohnt und dem Verwalter Theodor
Zachariae. - In Diez gibt es nur zwei Gasthäuser, das
Gasthaus Zum Hirsch von Wilhelm Deinet und das
Gasthaus Zum Adler von Carl Hatzmann. In Diez
gibt es nur eine Apotheke der Witwe Wuth, den
Eisenhammer im Besitz der großherzoglich nassauer
Domäne, gepachtet von den Gebrüder Lossen aus
Michelbach, die den Hammermeister Peter Abt
beschäftigen. - In Bad Schwalbach gibt es nur eine
Apotheke, die von Hofapotheker Bertrand Seris (--),
nur eine Fabrik, die Tabakfabrik von Christian Adolph
Roth, aber sechs Gasthäuser, das Gasthaus Alleesaal
von Anton Grebert (--),
das Gasthaus Zum goldenen Brunnen von Johann
Philipp Herber (--), der
auch Posthalter ist, das Gasthaus Zur goldenen
Kette von Johann Conrad Kunkler, das Gasthaus Zum
Kaiser von Rußland von Friedrich Lang und das
Gasthaus Zum Kaisersaal von Wilhelm Wiegand. -
In Katzenelnbogen gibt es zwei Fabriken, das
Eisenhüttenwerk der Witwe Breidbach und die Ziegelhütte
und Kalkbrennerei Ludwig Scherf, der auch in
Mudershausen eine Ziegelhütte und Kalkbrennerei betreibt
und dort Förster ist. An Geschäften gibt es in
Katzenelnbogen die zwei Spezereiwarenhandlungen
Christian Domhard und Christian Philipp Pulch, der auch
ein Gasthaus führt. Die beiden anderen Gasthäuser führen
Jacob Geiß und Philipp Hertling. - In Nastätten gibt es
das Gasthaus Zur Post der Witwe Recken in der
Poststrasse 3 (20 23 Volksbank),
das Gasthaus Zur Lilie Römerstrasse 49 von
Joseph Lehnhard, das Gasthaus Zum grünen Baum
von Phlilipp Conrad Guntrum Römerstrasse 52 (20
23 Shopping Meile) und das weiß verputzte
Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 25 von
Balthasar Diefenbach. Valentin Cathrein betreibt die
Brauerei Cathrein, eine Essigsiederei, eine
Weinbrandbrennerei und einen Großhandel von Öl, Frucht
und Wein. Es gibt eine Apotheke von Johann Anton Geißler
(--). - In Bogel gibt es das
Gasthaus Zum Nassauerhof der Witwe Lang. Georg
Lang (--) betreibt ein
Spezereiengeschäft. - In Nastätten geht der Postbote
montags, dienstags, freitags und samstags morgens um
06:00 Uhr und mittwochs um 15:00 Uhr nach Singhofen. In
Nastätten kommt der Postbote von St Goarshausen
dienstags, freitags und samstags um 07:00 Uhr an.
Dreimal pro Woche geht ein Amtsbote in die
Amtsgemeinden. In Katzenelnbogen geht ein Amtsbote
zweimal wöchentlich nach Burgschwalbach. - In Michelbach
geht der Bote Wilhelm Otto dienstags und freitags nach
Wiesbaden zum Gasthaus Zum Löwen, von wo er am
Nachmittag wieder zurückläuft. - In Nassau geht der
Postbote Ludwig Leck täglich nach Holzappel, Diez und
Limburg und der singhofer Fuhrmann Johann Georg Püsch
fährt alle zwei Wochen von Nassau nach Frankfurt und bei
der Rückfahrt über Nassau sogar bis nach Ems. - In
Holzhausen an der Haide gibt es das Gasthaus Zum
Russischen Hof von Johannes Liez und das
Gasthaus Zum Nassauerhof von Peter
Minor (--). - In
Niedertiefenbach wird das bisher jahrhunderte nicht
angetastete Recht über das Jagd- und Fischereirecht in
der Gemarkung Niedertiefenbach der Pfarrei
Niedertiefenbach entzogen und an die herzogliche
Generaldomänendirektion überschrieben. - In Limburg wird
eine Zuckersiedefabrik eröffnet, die zunächst noch
einige Jahre Zuckerrüben verarbeiten. - In Koblenz
Stolzenfels malt der züricher Maler Karl Bodmer
(27) das Ölgemälde Burg
Stolzenfels, wobei man die Burg Lahneck im
Hintergrund sieht. - In Bad Schwalbach kauft die
Nassauische Domänendirektion die Ehequelle neben einer
fast mit einer Buche zusammengewachenen Eiche, die an
ein sich umschlingendes Ehepaar erinnern und lässt sie
zum Ehebrunnen fassen. - In St Goar erstellt der
schwedische Graphiker Carl Johan Billmark
(32) auf seiner Rheinreise
eine Serie von Lithographien, ua St Goar mit
Postkutsche, Stadt und Hafen mit St Goarshausen im
Hintergrund.Daneben erstellt er Bilder ua von Koblenz,
Ehrenbreitstein, Burgruine Stolzenfels, Rhens mit der
Marksburg, Bad Salzig mit den Burgen Sterrenberg und Liebenstein,
Dazu noch Bilder von Koblenz, Ehrenbreitstein,
Marksburg, Burgruine Maus, Bacharach, Kaub, Burg
Rheinsstein, Burgruine Ehrenfels, Bingen und Mainz. - In
Kaub ist die Stadtmauer an der späteren Schulstrasse die
nördliche Stadtgrenze, vor der es keinerlei Bebauung
gibt. - In Braubach hat die Marksburg keinen runden
Aufsatz auf dem Bergfried.
1835
Wetter: Verregneter Mai. - Bad Ems hat 2.551 Einwohner,
Bacharach hat 2.342 Einwohner, Nastätten hat 1.120
Einwohner, Katzenelnbogen hat 902 Einwohner und
Birlenbach hat 774 Einwohner, ein Anstieg innerhalb von
20 Jahren um 300. - In Holzhausen an der Haide sterben
viele kleine Kinder an Röteln oder Masern. - In
Fachingen setzt ein dramatischer Exportrückgang von
Quellwasser ein. - In Hahnstätten wird eine Posthalterei
der Thurn und Taxis Post eingerichtet. - In
Katzenelnbogen erstellt L Rohbock (--)
eine Ortsansicht. - In Nastätten wird das
Bestattungsunternehmen Heil Oberstraße 3 gegründet. -
Der in Wiesbaden geborene Staatsministersohn und neue
nassauer Domänenverwalter Freiherr Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (29),
der im Wasserschloss Hahnstätten wohnt, heiratet in
Weilburg die nassauer Geheimratstochter
Freiherrentochter Marie Friederike von Dungern (--).
- In Wasenbach wird, weil bisher nur in Privatgebäuden
und im Backhaus Backes Schulunterricht gegeben wurde,
ein Schulgebäude erbaut. - In Hahnstätten ist im
Gasthaus im Schmuckfachwerkstil mit Mansardendach Nassauer
Hof Ecke Aarstrasse 35/Brückenstrasse 1 die
Posthalterei untergebracht, von wo aus die Postkutschen
über Michelbach nach Bad Schwalbach und über
Katzenelnbogen nach Nastätten abgehen. Im Haus befindet
sich auch eine Brauerei, eine Schnapsbrennerei, eine
Küferei und eine Krämerei. - Die in Darmstadt von Carl Wilhelm Leske (51) erstellte Allgemeine
Post-Reise & Zoll-Karte von Deutschland Und Den
Nachbarstaaten, zeigt Eilwagenstrassen routes de
Diligences velociferes, Fahrpoststrassen routes de
Diligences ordinaires, Briefpoststrassen,
Wasserpoststrassen und Extrapoststrassen, auf denen nur
gelegentlich gefahren wird. Es werden Postverwaltungen
oder Post Expeditionen mit Poststall postes aux chevaux
und Post Expeditionen ohne Poststall bureaux
d'expedition sans relais unterschieden. Postämter mit
Postexpedition und Poststall werden separat angezeigt.
Als Briefsammlung ohne Stall poste aux lettres sans
relais nennt man die Stellen, wo Briefe nur aufgenommen
oder abgeholt werden. Die Karte zeigt zwischen
Rüdesheim, dem Ende einer route de Diligences ordinaires
und Koblenz Ehrenbreitstein nur einen Trampelpfad und
die beiden Post Expeditionen ohne Poststall bureaux
d'expedition sans relais Kaub und St Goarshausen, bei
denen die Pferdwechselstationen an der Eilwagenstrasse
St Goar und Bacharach am anderen Rheinufer liegen. Die
Bäderstrasse ist eine Eilwagenstrasse route de
Diligences velociferes mit den sichtbaren
Pferdewechselstation Wiesbaden, Schlangenbad, Bad
Schwalbach, Singhofen, ...... Koblenz Ehrenbreitstein.
Holzhausen ist auf der Karte nicht namentlich
eingetragen, sondern nur als Einmündung einer ab und zu
verkehrenden Postkutsche von St Goarshausen über
Nastätten, einer Post Expeditionen ohne Poststall
bureaux d'expedition sans relais, zu erkennen.
Ebensowenig sind Katzenelnbogen, Diez, Hahnstätten zu
finden. Nur Kirberg und Neuhof an der Hühnerstrasse, der
ordinaire Postkutschenroute Wiesbaden~Limburg. - In
Limburg zahlt man 12 Kreuzer Brückengeld mit der
privatetn Pferdekutsche.
- In Wollmerschied beginnt man in der
Bergbaugrube Jacob mit dem Abbau von Dachschiefer.
1834
Wetter: In Klingelbach beginnt die Kirschblüte schon im
Januar. - Dietkirchen hat 462 Einwohner. - In Bad Ems
wird eine Spielbank alias Casino eröffnet. - In Dörsdorf
gibt es eine neue Schule. - In Klingelbach ist die neue
Schule in der Kirchstraße 14 fertig. - In Limburg wird
der in Hadamar Steinbach geborene Johann
Wilhelm Bausch (60)
zweiter katholischer limburger Bischof. - Limburg hat
3.081 Einwohner. - In Katzenelnbogen ist die Burg
Steprod nach einjähriger Bauzeit in die Neue Schule (20 17 Stadthalle) umgebaut, in
die auch die Wache und die Ratsstube verlegt werden. Das
alte Rathaus Untertalstraße 12 ersteigert der
rückershausener Bäckermeister Biehl auf Abbruch. - In
Bad Schwalbach löst ein in London veröffentlichtes Buch
einen Besucheransturm englischer Kurgäste aus. - In Bad
Ems wird die Marke von 3.000 Kurgästen erreicht. - In
der Ruine Sauerburg wird Franz
von Sickingen (--)
begraben, mit dem das Adelsgeschlecht Sickingen
ausstirbt. - In Limburg wird der pensionierte Rektors CA
Stoll mit seinem privaten Erziehungs- und Lehr-Institut
nach Streitereien mit der Regierung aus dem Herzogtum
Nassau vertrieben. - In Limburg Staffel wird der
Pfarrersohn und evangelisch lutherische Theologe und
Schriftsteller Karl Ninck geboren.
- Bei Niederheimbach kaufen der preußische Kronprinz Friedrich
Wilhelm IV von Zollern Preußen (St) (39)
und seine Brüder, die Prinzen Wilhelm, Carl und Albrecht
die völlig heruntergekommene Burg Sooneck von der
Gemeinde Niederheimbach. - In Klingelbach wird die
Schule in der Kirchstraße gebaut. - In Bad Schwalbach
kommt der jungdeutsche und frührealistische
Schriftsteller Karl Gutzkow (23) zur Kur. - Bad Schwalbach
hat 2.514 Kurgäste. - Der englische Schriftsteller Francis
Bond Head (41)
animiert in seiner Schrift Bubbles from the
Brunnens of Nassau seine Landsleute dorthin zu
kommen. - In Nassau wandern 364 Familien aus. - In
Hausen über Aar wird das Gasthaus Wagner von
Philipp Heinrich Wagner eröffnet.
- Der auf Burg Schaumburg geborene Hofgärtnersohn Friedrich Gottlieb
Schulz (21) wird
Lehrer des Erbprinzen von Waldeck. - In Mudershausen
wird eine Kies- und Kalkgrube eröffnet. - Bei
Trechtingshausen kauft der in Berlin geborene ehemalige
preußische Generalmayor Franz Wilhelm von Barfus
(46) die Ruine Burg Reichenstein und
baut einen Turm zu seinem Wohnsitz um. - In Heidenrod
Grebenroth wird der Pfarrer und Schriftsteller Ottokar Schupp
geboren.
1833 In
Limburg wird Christian Hartstein (--)
limburger Bürgermeister. - In Limburg übergibt der
Ratsherr und Schöffe Anton Busch (70)
die Postverwaltung an seinen Sohn und Arzt Johann Anton
Busch (--). - In
Katzenelnbogen kauft die Stadt die Burg mit Stallungen
und Scheune alias Alte Schule oder Steprodsche Burg von
der Witwe Siegen und renoviert sie für die rund 150
Schüler. Wilhelm Heß wird von der Landesregierung als
neuer Lehrer nach Katzenelnbogen geschickt. - In Bad Ems
verhindert der evangelische Pfarrer C Spieß mit einer
Beschwerde an die Verwaltung des Herzogtums Nassau in
Wiesbaden und den Amtmann Giese den Bau einer neuen
Synagoge hinter dem Haus Koblenzer Straße 15, da die
Synagoge direkt an den evangelischen Pfarrhausgarten
angrenzen soll und mit Rückendeckung des Landesbischofs.
- In Oberfischbach ist die Schule und die Lehrerwohnung
so baufällig, dass eine Hofraithe als Schulgebäude
angemietet werden muss. Die Hofraithe hat allerdings nur
kleine, unfreundliche Zimmer. - In Kaub kauft der auf
Schloss Oranienstein
geborene Gelehrte Friedrich
Gustav Habel (41) die
von den Franzosen gesprengte Burg Gutenfels. - In Nassau
stirbt der Besitzer des Spätrenaissanceschloß Stein xxx
von und zum Stein, wonach seine Tochter Henriette von
und zum Stein (37),
verheiratet mit Graf Friedrich Karl Hermann von Giech (42), erbt. - In
Niedertiefenbach wird der Totenhof alias Friedhof an der
Kirche, den auch Roth, Lollschied und Pohl benutzen, zu
klein, woraufhin ein Teil, 33 Ruten und 62 Schuh des
Pfarrgartens, dem Friedhof angeschlossen wird. - In
Miehlen wird der Trampelpfad Mühlweg nach Nastätten bis
zur Grenze zu einer festen Straße ausgebaut. - In
Limburg wird Johann Anton Busch (--)
neuer Postverwalter im kaiserlichen Dienst und
damit der Thurn und taxis Post im Hotel Zum roten
Ochsen in der Frankfurter Strasse 9. - In Bad
Schwalbach lässt der englische Schriftsteller Sir Francis Head (40) mit einem Reisebericht die
Zahl englischsprachiger Kurgäste rasant ansteigen. - In
Bacharach, das zu Preußen gehört, sind die
Besucherzahlen so stark angestiegen, dass man eine
Kahnstation am Flußufer erbaut, die sich bis 18 99 in
eine Schiffslandbrücke entwickelt hat. - In St Goar ist
das Haus Heerstrasse 37 das südlichste Haus. - Die
Litographische Anstalt F C Vogel bringt den Band F. C. Vogels
Panorama des Rheins oder Ansichten des rechten und
linken Rheinufers, der durchgehend das
komplette Ufer des Oberen Mittelrheintal von Mainz bis
Koblenz zeigt, wobei das linke Ufer von A Fay (--)
und das rechte Ufer von JF Dielmann (--)
gezeichnet ist.
- In Mudershausen werden Kalkgruben und
Kiesgruben betrieben - In Braubach wird mit dem Abbau
von Silber und Kupfer im Bergbaustollen Philipp und
im Stollen Rosenberg mit Blei, Zink, Silber und Kupfer
begonnen.
1832 Der
neue klingelbacher Lehrer, Organist und Glöckner
Phillipp Johann Heß ist der ehemalige adolfsecker
Schullehrer. Er bleibt 27 Jahre. - In Klingelbach gibt
es unter 89 Volksschulkindern 3 Katholiken. - In
Holzhausen an der Haide wird der Ottomotor Erfinder Nikolaus Otto geboren. Er ist der
Sohn des reichen Posthalters Philipp Wilhelm Otto (--), der noch im gleichen Jahr
stirbt, wodurch er als Halbwaise aufwachsen muss. Die
Posthalterei, die von Peter Minor (--)
unterhalten wird, hat 70 Gespanne, die den
Post- und Personenverkehr zwischen Wiesbaden und Bad Ems
und zwischen St Goarshausen und Limburg über
Katzenelnbogen durchführen. Es gibt ausgedehnte
Stallungen, eine eigene Schmiede und eine Gaststube. Für
wichtige und vornehme Gäste gibt es ein Staatszimmer im
ersten Stock mit roter Samttapete und Mahagonimöbeln und
ein geräumiges Schlafzimmer mit blütenweißen
Tüllgardinen. - In Limburg wird das Luxushotel Hotel
de Prusse alias Russischer Hof in der
Grabenstraße 57 errichtet. - Bei Rüdesheim wird das
revolutionäre Pfingstfest auf dem Niederwald abgehalten.
- In Trechtlingshausen malt der englische Maler William Tombleson (37) die Ruine der Burg Sooneck.
- In Bad Ems erbaut der Schreinermeister Martin Stauch
das Haus Biarritz Bahnhofstraße 9. - In Katzenelnbogen
stirbt Lehrer Johann Philipp Klein. - In Klingelbach
wird Adolph Seyberth als Sohn des klingelbacher und
oberneisener Pfarrer Georg Carl Seyberth (33)
und seiner neuen zweiten Frau, der in
Katzenelnbogen geborenen nassauer Hofkommerratstochter,
katzenelnbogener Rentmeistertochter Wilhelmine Dübell (29)
geboren. - In Neuwied startet Prinz Maximilian von
Wied Neuwied (St) (50) zu einer Amerikareise nach
Boston, auf der er den züricher Mittelrheinburgenmaler Karl Bodmer (23)
mitnimmt. Sein Bruder, der preußische Generalleutnant
Prinz Johann August
Karl von Wied Neuwied (St) (53), ist mit Prinzessin Auguste
von Solms Braunfels (St) (36) verheiratet. - In Diez
werden 4 Häftlinge, die Unteroffiziere Trapp, Häuser,
Lemp und der in Weisel geborene lutherische Leidung (--), die 18 27 in der
weilburger Kaserne an der Ermordung des
Offiziersanwärter Kadett Adolph Vigelius (++) beteiligt
waren, nach der Verurteilung durch das Kriegsgericht mit
dem Schwert geköpft alias hingerichtet, die alle vier
behaupten durch Folter zu Geständnissen gezwungen worden
zu sein. Scharfrichter Hofmann (--), der mit seine Söhnen
angereist ist und an der rothen Erde links an der
Strasse nach Limburg später freiendiezer Wohngebiet
Johann Schaefer Strasse und Alter Kalksteinbruch der
Firma Schaefer Kalk ein Schafott errichtet hat, braucht
bei Leidung (--) drei
Schläge um den Kopf abzutrennen, wobei 20.000 Zuschauer
anwesende sind. Er bekommt eine Henkersmahlzeit und ein
Glas Wein. Am Raubmord waren 54 Personen, darunter
einige Frauen, beteiligt. Einige haben sich durch
Selbstmord der Bestrafung entzogen. Die Gefängniszelle
von Leidung (--) befindet
sich im Turm neben dem Ziffernblatt. Der limburger
Bischof Brand (--) bittet
vergeblich in Wiesbaden bei Herzog Wilhelm
von Nassau (St) (30)
um Gnade.
- Der in Bacharach geborene Malerzwilling Johann Karl Ferdinand
von Kügelgen (60)
stirbt in Reval. Obwohl der Vater, der
kurkölner Hofkammerrat Franz Anton Kügelgen (--) nicht adelig war, führt
die gesamte Malerfamilie das Adelsprädikat von.
- In Hausen über Balduinstein baut Freiherr Wilhelm von
Stein Liebenstein Barchfeld (55)
sein Hofgut Hausen, Hausen 6, in ein zweistöckiges
Hofgut um, wo er offiziell als Hofmeister der
verwitweten anhaltischen Fürstin Amalie von
Nassau Weilburg (St) (56) lebt,
tatsächlich aber in zweiter Ehe morganatisch mit ihr
verheiratet ist, was streng geheim gehalten werden muss,
ebenso wie ihre ebenfalls nicht standesgemäßen Kinder
Friedrich Heinrich Gustav Adalbert von Stein Liebenstein
Barchfeld (St) (19) und
Henriette Gustavine von Stein Liebenstein Barchfeld (St) (16), die es
faktisch nicht gibt.
1831 In
Frücht wird der in Nassau geborene Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (74)
in der Familiengruft beigesetzt. - Der mitregierende in
Hanau geborene Kurprinz Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel
(St) (29) erhebt seine vom
katholischen zum reformierten Glauben übergetretene
Ehefrau, die bis dahin in Bigamie gelebt hat, und in
Bonn geborene Apothekertochter und seine Ehefrau Gertrude
Falkenstein (28) zur
erblichen kurfürstlich hessischen Gräfin von
Schaumburg und alle ihre Nachkommen zu
kurfürstlich hessischen Grafen und Gräfinnen von
Schaumburg mit dem Prädikat Erlaucht.
- In Holzhausen an der Haide stirbt ein Schulkind an
Keuchhusten. - In Mudershausen wird die Schule wegen
steigender Schülerzahlen modernisiert. - In Limburg
eröffnet der pensionierte Rektors CA Stoll aus Mosbach
bei Wiesbaden Biebrich ein privates Erziehungs- und
Lehr-Institut mit acht Schülern in der höheren Klasse,
13 Schülern in der mittleren Klasse und vier Anfängern.
Es wird Latein, Griechisch und Französisch unterrichtet.
- In Oberfischbach beschwert sich der Lehrer Karl Giller
(41) über den erbärmlichen
Zustand seiner Schule und seiner Lehrerwohnung. - Im
Herzogtum Nassau lässt Herzog Wilhelm
von Nassau (St) (39) bei
einer drohenden Abstimmungsniederlage in der
Ständekammer einfach eine durch ihn angeordnete
Neuregelung einführen und die Herrenbank vergrössern,
wodurch wie gewünscht die Bürgerlichen in der Minderheit
sind. - In Nassau wird das Wohn- und Geschäftshaus
Kettenbrückstraße 6 erbaut. - In Klingelbach heiratet
der klingelbacher und oberneisener Pfarrer Seyberth nach
dem Tod im Vorjahr seiner in klingelbach geborenen 29
jährigen erster Frau, der in klingelbach geborenen
Pfarrerstochter Wilhelmine Caroline Sell
(++) in zweiter Ehe die in
Katzenelnbogen geborene nassauer Hofkommerratstochter,
katzenelnbogener Rentmeistertochter Wilhelmine Dübell (28).
1830 Nach
6 Jahren zweiter Beginn von umfangreichen
Strassenbaumaßnahmen im ganzen Herzogtum Nassau. - In
Niederselters wird die Verwaltung aller nassauischen
Mineralbrunnen im Herzoglichen Brunnencomptoir
zusammengefasst. Der Ertrag aus dem Mineralwasserexport
wird die größte Einnahmequelle für den nassauer Herzog Wilhelm
von Nassau (St) (38)
mit mehr als 100.000 Gulden jährlich. - In Bad Ems wird
die Marke von 2.000 Kurgästen ohne Personal erreicht. -
In Limburg wird die historische Stadtmauer abgerissen
und der Neumarkt angelegt. Dabei werden Gärten planiert
und Scheunen abgerissen. - In Boppard kauft der in
Frankfurt geborene katholische geistliche
Schriftsteller, der eigentlich Geistlicher werden
wollte, Christian Brentano (46)
eine christliche Mädchenerziehungsanstalt im ehemaligen
Kloster Marienberg. - In Bad Ems stehen auf der
Römerstraße die Häuser Nr. 24 Goldener Schlüssel, Nr. 23
Russischer Hof, Nr. 22 Logierhaus Zu den drei
Reichskronen Römerstraße, Nr. 21 Herzog von
Nassau, Nr. 20 Braunschweiger Hof, Nr. 19 Kaiserkrone (20 18 Beatles Museum Yellow
Submarine) und Nr. 18 Vorgänger der Stadt
Wiesbaden. - In Bad Ems wird der aus Molsberg stammende
Philipp Müller katholischer Pfarrer. - In Bad Ems
Geilnau werden jährlich über 100.000 Krüge
vortrefflichen Sauerwassers abgefüllt und auf Kähne
verladen und versandt. - In Nassau wandern 290 Familien
aus. - In Dausenau wird eine Schule Lahnstraße 30
erbaut. - In Hahnstätten wird für 16 Feuerwehrleute eine
Feuerspritze angeschafft. - In Diez ist Adrian Diel
(74) Landphysikus. Der
ehemalige bademser Badearzt und geheime Rat befasst sich
mit der Züchtung von Obstsorten und verfasste einige
Schriften über Pomologie alias Zucht von Apfelsorten. -
In Kamp-Bornhofen sieht man auf dem Ölbild des züricher
Maler Karl Bodmer
(21) im Hintergrund Die
feindlichen Brüder, wobei es sich um die beiden
Burgen Sterrenberg und Liebenstein
handelt. - In Dietkirchen heiratet der limburger
Kaufmann Heinrich Trombetta (34) Frankfurter Strasse 2 die
dietkirchener Ratstochter Maria Anna Krämer (18).
Sein Vater Jacob Anton Trombetta (70)
stirbt im Folgejahr. - In Hahnstätten wird das
Klapperfeld, wo früher das Pesthaus stand und sich die
Menschen, die Essen brachten durch Klappern mit den
Schüsseln bemerkbar machten, für den Bau der 4,5 x 6 m
großen Bergäuser für Bergleute mit eigenen Hausbrunnen
erschlossen. - In Hahnstätten kauft die Gemeinde eine
Feuerspritze, die sie in der Kirchgasse unterstellt. -
In St Goarshausen Wellmenich erstellt der in Nürnberg
geborene Landschaftsmaler und Kupferstecher Christian Meichelt (54) eine Grafik von der Burg Maus und von der Ruine Heimburg alias Burg
Hohneck bei Niederheimbach gegenüber von Lorch. - In
Braubach wird das langgestreckte klassizistische
Krüppelwalmdachfachwerkhaus Brunnenstrasse 34 erbaut und
verputzt.
- In Dahlheim beginnt man im Bergbaustollen
Morgenröthe mit dem Abbau von Blei, Silber, Kupfer,
Zink, Spateisenstein.
1829 In
Klingelbach werden in der Volksschule wegen der beengten
Räumlichkeiten die 76 Schüler in Morgenabteilung und
Mittagsabteilung unterteilt. - In Bad Schwalbach wird
der neue Brunnen inn der Parkstraße nach der neuen
schwerhörigen Herzogin Pauline von Nassau (St) (19)
benannt. - Bei Dörsdorf wird der Müller Louis Stricker
auf dem Weg nach Laufenselden im Wald von drei
Dörsdorfern überfallen. Ein berghausener Bauer mit einer
Wagenladung Erz unterwegs rettet ihn aus den Händen der
Räuber und bringt den sehr schwer Verletzten nach
Laufenselden zum Arzt. Er spendet drei Abendmahlkannen
und einen Zinnteller. Die Räuber werden zu
Gefängnisstrafen verurteilt. - In Rüdesheim wird der
Privatgelehrte Wilhelm Conrady als
Neffe vom auf Schloss Oranienstein
geborenen Gelehrten Friedrich
Gustav Habel (37)
geboren. - In Lollschied wird ein Schulhaus erbaut,
wohin auch die Kinder aus Pohl gehen. - In Pissighofen
beginnen die nassauer Behörden mit einer
Flurbereinigung, wodurch die durch Erbteilung geteilten
3.584 Grundstücke für eine erleichterte Bewirtschaftung
zusammengelegt werden sollen, was sich aber über
Jahrzehnte hinzieht. - Der englische Maler Clarkson
Stanfield (36) bereist
die Mosel und den Mittelrhein. - In Diez wird Fassenacht
alias Carneval gefeiert. - Nach Abschluß der
Wiederaufbauarbeiten wird die Burg Voitsberg alias
Vaitzburg alias Fautsburg bei Trechtingshausen in Burg Rheinstein umbenannt.
1828 Die
in Schloss Schaumburg an der
Lahn geborene Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St)
(26) verheiratet mit dem in
Weil am Rhein geborenen Fürst Georg
II von Waldeck und Pyrmont (St)
(39) verliert nach einem Rechststreit ihr Erbe
Schloss Schaumburg an der
Lahn. - In Bad Ems beginnt die in Berlin geborene
preußische Königstochter Prinzessin Charlotte von
Zollern alias russische Großfürstin Alexandra Fjodorowna (St)
(30) ihre Kurbesuche.
- In Bad Ems gehört der Teil nördlich der Lahn zum Amt
Nassau und der südliche zum Amt Braubach. - In
Klingelbach erlernt in der Volksschule die 4. Klasse
Dreisatzrechnen, Bruchrechnen, Zinsrechnen und
Textaufgaben. Auf Kopfrechnen wird besonderes Gewicht
gelegt. - In Holzhausen an der Haide wird hinter dem
Schulgebäude ein Ökonomiegebäude gebaut, in dem zwei
Schülerlatrinen neben dem Kuhstall, Ziegenstall und
Schweinestall gebaut werden. - Es gibt im Herzogtum
Nassau das Amt Bad Schwalbach mit Laufenselden, das Amt
St Goarshausen, das Amt Braubach, das Amt Nastätten mit
Katzenelnbogen, Herold, Ebertshausen, Holzhausen an der
Haide, Rettert, Miehlen und Bogel, das Amt Limburg, das
Amt Wehen, das Amt Diez mit Lauenburg, Biebrich,
Schönborn, Hof Schauferts, Burgschwalbach, Gückingen und
Holzappel, das Amt Nassau mit Singhofen, Lollschied,
Roth, Kördorf, Dausenau und Bad Ems. - In Bacharach
kauft der preußische Kronprinz Friedrich
Wilhelm IV von Zollern Preußen (St)
(33) seiner Frau Prinzessin
Elisabeth Ludovika von Wittelsbach
Bayern (St) (--)
die Burg Stahleck, weil sie eine Burg ihrer Ahnen ist. -
In Nastätten heiratet der in Bad Schwalbach geborene
katholische eltviller Stadtdirektorensohn Ludolf von Langen (25) die in Bad Schwalbach
geborene aber bereits verwitwete katholische kurmainzer
Kammerherren- und Jägerhauptmanntochter
Freiherrentochter Maria Josepha von Hausen (24),
deren Mutter Antoinette von Sohlern (--)
ist. - In Bad Schwalbach wird zusätzlich zum
Quellwasser des Weinbrunnens Brunnenstraße 24 und des
Stahlbrunnens Am Kurpark/Reitallee auch das eines
Brunnen in der Parkstraße verschickt. - Bad Schwalbach
hat 30 Gebäude und 27 Gärten. - In Nassau wird im
Gasthaus Zur Krone in der Römerstraße 10 die
Poststation geschlossen. - In Limburg wird die
Münzprägeanstalt im Franziskanerkloster aufgelöst und
nach Wiesbaden verlegt. - In Herold wird eine Schule
eröffnet. - In Holzhausen Haide beginnt man im Rahmen
der staatlichen Vermessungsaktionen mit der
Konsolidierung der vom Erbrecht verursachten
zerstückelten landwirtschaftlichen Flächen alias
Angebote durch Tausch größere Flächen zu schaffen, was
bis 18 56 beibehalten wird. -
In Braubach ist die seit 15 75 im Schmuckfachwerkstil
bestehende Dinkholder Mühle auf Landkarten als
Mineralbrunnen eingezeichnet. - In Bad Ems sind Dorf und
Bad noch zwei verschiedene Orte. - Die Landkarte Das
Herzogthum Nassau von JB Fischer wird in Gießen
vom Verlag Heyer gedruckt. - Braunfels gehört zum
Königreich Preußen. Das linksrheinische Mittelrheintal
mit Boppard, St Goar und Bacharach gehört zum Königreich
Preußen. - Katzenelnbogen gehört als östlichster
größerer Ort zum Amt Nastätten, wobei das
herzoglichnassauer Amt Nassau bis zur Weiseler Höhe
oberhalb von Mittelfischbach reicht, das Amt Diez
nördlich bei Schaufertshof und östlich von Mudershausen
und das Amt Langenschwalbach alias Bad Schwalbach
südlich von Laufenselden Ackerbach beginnt. -
In Balduinstein gibt es elf Grubenfelder mit Stollen
auf denen Bergbau betrieben wird und vier weitere
Grubenfelder auf denen Dachschiefer abgebaut wird,
wobei sich der Umfang bis 18 56 nicht ändert.
1827 Bad
Schwalbach hat 1.766 Einwohner, Nastätten hat 1.557
Einwohner, Miehlen hat 1.157 Einwohner, Katzenelnbogen
hat 657 Einwohner und Holzhausen an der Haide hat 545
Einwohner. - In Limburg wird durch Druck des nassauer
Herzog Wilhelm
von Nassau (St) (35)
ein neuer katholischer Bischofsitz eingerichtet. Erster
katholischer Bischof wird der in Mespelbrunn geborene Jakob Brand (51).
Das Bistum Limburg wird auf dem Gebiet ders Herzogtum
Nassau und der freien Stadt Frankfurt mit Sitz in
Limburg gegründet. - In Holzhausen an der Haide wird das
Schulhaus auf Abriß versteigert und durch ein
schiefergedecktes neues Holzhaus ersetzt. Das neue
Schulhaus wird vom herzoglichnassauischen Amtmann in
Nastätten Hofgerichtsrat Volk und dem holzhausener
Pfarrer Büsgen eingeweiht. - Das neue Bistum Limburg
wird im Rahmen der Oberrheinischen Kirchenprovinz aus
Teilen der früheren Erzbistümer Trier und Mainz, den
Gegenden Rheingau, Maingau und allen Pfarreien des
Herzogtums Nassau und der Freien Stadt Frankfurt
gebildet. - Der 17. Jahrgang der Zeitung Nassauisches
Intelligenzblatt kommt heraus. - Im Amt Nastätten
gibt es laut Adressbuch nur zwei Oberschultheißen: Franz
Peters in Nastätten und F Georg Ulrich in
Katzenelnbogen. Jedes Dorf wird als Gemeinde bezeichnet
und hat einen eigenen Schlutheiß. Nastätten ist eine
Stadt, Katzenelnbogen, Rettert und Miehlen sind Flecken.
Klingelbach gehört zu Katzenelnbogen. Das Amt Nastätten
hat 10.127 Einwohner, davon 8.944 Evangelen, 986
Katholiken, 4 Mennoniten und 193 Juden entsprechend 1,9
%. Es gibt 40 Mühlen. In Katzenelnbogen gibt es die
Neumühle, die Hundemühle und die Itzenhäusermühle alias
Itzhäusermühle, dazu ein Hüttenwerk, das einzige im Amt
Nastätten. In Klingelbach gibt es den Hof Schelbusch und
eine nicht näher bezeichnete Mühle. - Obertiefenbach bei
Katzenelnbogen hat 283 Einwohner. Für die stark
angewachsene Zahl an Schülern wird ein neues Schulhaus
gebaut. - In Miehlen wird eine zweite Brücke am Gasthaus
Braun später Zur Friedenseiche erbaut. -
Lohrheim hat 226 Einwohner, 15 % weniger zum Vorjahr. -
In Kördurf wird Christian Wilhelm Wolf als Sohn des
evangelischen Landwirts und Küfermeisters Johann Jakob
Wolf (31) und Marie
Katharine Hermann (28)
geboren. - In Klingelbach wird die spätere evangelische
preussische Prinzessinen Privat Pfarrer Hermann Ullrich
als Sohn des bergbaulichen Verwalters Georg Ullrich (--) geboren. Sein Bruder
Albert Ullrich wird im Folgejahr in Nassau geboren.
Dieser wird Pfarrer in Hadamar. - Der nassauer Herzog Wilhelm
von Nassau (St) (35)
gibt ein Gesetz heraus, dass in seinem Militär wieder
nur noch die Söhne des Adels und des reichen Bürgertums
Karriere machen dürfen, was in Weilburg dazu führt, dass
der Sergeant im 1. Infanterieregiment Mathias Trapp (--) 48 einfache Soldaten und
Unteroffiziere anstiftet außerhalb der Weilburger
Kaserne den Offiziersanwärter Kadett Adolph Vigelius (18) gemeinschaftlich
zu ermorden, die ihn dabei berauben dürfen, wo nach dem
Fund der verstümmelten Leiche die Verdächtigen nach Diez
ins Zuchthaus gebracht werden, wo sie so schwer
misshandelt werden, dass einige gestehen und andere
Selbstmord begehen. - In Limburg wird Anton Busch (--) neuer Postverwalter im
kaiserlichen Dienst und damit der Thurn und taxis Post
im Hotel Zum roten Ochsen in der Frankfurter
Strasse 9, der dort auch die Posthalterei alias den
Pferdewechsel betreibt.
- Der jüdische frankfurter Dichter Heinrich
Heine (30)
besucht nach der Fertigstellung seines
Romans Der
Jude von Bacharach,
in dem antijüdische Pogrome thematisiert werden,
seinen jüdischen Dichterfreund Ludwig
Börne (41)
in Frankfurt.
1826
Wetter: In Klingelbach stirbt ein Junge an der
bakteriellen Scharlach-Epidemie, die im Herzogtum Nassau
mit 33 erkrankten Kindern grassiert. Verdachtsfälle
werden vom nastättener Ministerialrat verordnet 4 Wochen
lang mit dem Tollkirschgift Belladonna behandelt. - In
Limburg wird in der Straußwirtschaft in der
Frankfurterstraße 13 der Dichter Heinrich Josef Dippel
geboren. - In Mudershausen versucht der Tagelöhner
Heinrich Thorn, der wegen betrügerischer Werbung und
Geldprellerei zu einer 6 monatigen Korrektionshausstrafe
verurteilt ist, nach Brasilien auszuwandern. Mit ihm tun
dies weitere 9 Personen aus Limburg, Diez, Nastätten und
Wehen, die alle überhaupt kein Geld haben. Die Regierung
lehnt die Übernahme der Kosten für die Überfahrt und die
Ausreise überhaupt ab. - Die gesamte Bäderstrasse heißt
Lahnstrasse. - In Diez sind in der Zuchtanstalt 129
Individuen eingesperrt, darunter 21 Frauen, 5 Ausländer
und 1 Jude, die täglich in Ketten Zwangsarbeit wie
Strohflechten, Schnitzarbeiten, Bürstenmachen,
Korbflechten, Stricken, Spinnen und Marmorschneiden,
leisten und dabei schweigen müssen. Bei Fluchtversuchen
wird die Haftzeit verlängert. Wer sich anpasst kann auf
Haftverkürzung hoffen. Der Hauptzweck der Anstalt ist
das Bestrafen. - In Michelbach wird die neu erbaute
Amtsapotheke Hauptstrasse 23 eröffnet. - In Bad Ems wird
das klassizistische Haus Herzog von Nassau mit
Mittelrisalit Römerstraße 21 erbaut. - In Steinsberg
beginnt ein Elementarschullehrer mit Schulunterricht,
der zunächst in Miete wohnt, dem man aber zwei Jahre
später ein Schulgebäude baut, in dem er auch ein
Lehrerwohnung bekommt. - In Ebertshausen wird der
evangelische Provinziallandtagsabgeordnete Johann Jakob
Gemmer als Sohn des evangelische ergeshausener Landwirts
Johann Georg Philipp Gemmer (26)
und der in Ebertshausen geborenen evangelischen
Bauerntochter Margarethe Fischer (20)
geboren. - Der in Nassau geborene Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (69)
verheiratet seine Tochter Therese Marianne Magdalene von
und zu Stein (--)
mit ihrem Cousin Graf Ludwig
Ferdinand von Kielmannsegg (--).
1825 In
Bad Ems machen der preußische Thronfolger Friedrich
Wilhelm IV von Zollern (St)
(30) und der deutsche Dichter Carl
Maria von Weber (39)
eine Kur. Carl
Maria von Weber (39)
wohnt im Logierhaus Vier Türme. - In Bad Ems
wird das Logierhaus Zu den drei Reichskronen Römerstraße
22 erbaut und eröffnet. - Der in Bad Schwalbach geborene
nassauer Hofmaler Johann Jakob Christian Verflassen (70) stirbt in Weilburg, was der
weilburger Schlossverwalter Riehl mitteilt. Die Witwe
Maria Anna Thekla Verlassen verlässt die Stadt Weilburg
nach einigen Jahren und zieht nach Ehrenbreitstein. - In
Mudershausen wird bei der herrschaftlichen Ziegelhütte
ein neu Marmorsteinbruch eröffnet. - In Reckenroth gibt
es einen Hof mit mehreren Gebäuden und drei Gärten bei
der Hofreite der zu zwei Dritteln der badschwalbacher
und zu einem Drittel der laufenseldener Kirche gehört. -
In Schloss Schaumburg an der
Lahn heiratet die in Schloß Schaumburg geborene
Fürstentochter Prinzessin Ida von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St)
(21) den verwitweten
Herzogssohn und Erbprinz August von Oldenburg
(St) (42),
der bereits mit ihrer Schwester Prinzessin Adelheid von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(++) verheiratet war. - In
Nassau verliert das Gasthaus Zur Krone in der
Römerstrasse 10 die Lizenz für den Betrieb der
katholischen kaiserlichen thurn und taxis Posthalterei.
- In Niederwallmenach stirbt der Wirt vom Gasthaus Zum
Löwen Philipp Wilhelm Otto (73).
Sein Sohn
Wilhelm Otto (--)
ist Landwirt, Gastwirt und Posthalter in
Holzhausen. - In St Goar ist das 17 62 erbaute Rathaus
so baufällig, dass es sogar abgerissen werden muss,
weswegen der Bürgermeister xxx (--)
in das Haus xxx später Gasthaus Zum Goldenen
Löwen ziehen muss. Weil darin auch das Gericht
untergebracht wird, zieht das Rathaus erneut um und
bezieht das angemietete Haus Obernstrasse xx.
- In Mudershausen beginnt man die
Marmorsteinbrüche in der Nähe der Ziegelhütte
abzubauen.
1824
Wetter: Hochwasser in Nassau. - Beginn von umfangreichen
Strassenbaumaßnahmen im ganzen Herzogtum Nassau. - In
Klingelbach schafft die Volksschule ein erstes Lesebuch
an. Es kostet 20 Kreuzer und wird portofrei in Wiesbaden
bestellt. - In Burgschwalbach wird das letzte Relikt der
Stadtmauer, der Torturm, wegen Einsturzgefahr
abgerissen. - In Runkel erlischt nach dem kinderlosen
Tod von Fürst Karl Ludwig Friedrich Alexander von Wied
Runkel (St) (61)
und kurz darauf mit dem Tod seines unverheirateten
Bruders Fürst Friedrich von Wied
Runkel (St) (54)
durch einen Schlaganfall das Haus Runkel. - In Limburg
wird die Realschule wieder geschlossen. Lehrer Dittert
wird versetzt. - In Lahnstein wird in der Hochstraße 44
das kurfürstliche Brauhaus zusammen mit dem
Schultheißenhaus neu erbaut. - Bad Schwalbach hat 664
Kurgäste. - In Bad Ems wird eine namentliche und
wöchentliche Liste der Kurgäste ab Saisonbeginn geführt,
die in innerhalb und außerhalb des herrschaftlichen
Badehauses unterteilt ist. Dazu werden auch alle
Passanten notiert. Außerhalb logiert man im Gasthaus Zu
den vier Türmen, im Gasthaus Darmstädter Hof,
im Gasthaus Zum goldenen Faß, im Gasthaus Zum
Steinernen Haus, im Gasthaus Nassauer Hof,
im Gasthaus Zum grünen Baum, im Gasthaus Zu
den zwei Schwerter, im Gasthaus Zum goldenen
Lamm, im Gasthaus Zur Blume und im
Gasthaus Zur goldenen Traube, im Gasthaus Zur
Hoffnung, im Gasthaus Zur Waage, im
Gasthaus Zum grünen Baum, im Gasthaus Schwan,
im Gasthaus Zur Post, im Gasthaus Hof von
Holland, im Gasthaus Zum goldenen Löwen
und im Gasthaus Zum goldenen Kreuz, im
Gasthaus Zum weißen Ross und im Armenbad.
Im Dorf Ems gibt es nur ein Gasthaus für Kurgäste, das
Gasthaus Zur Krone. - In Dornholzhausen stirbt
der berühmte nieder-florstädter Orgelbauer Philipp Heinrich Bürgy
(65). - In St Goar taucht
der in Mainz geborene Skandalphilosoph, Narr und
Alleinunterhalter Carl Pietschaft (40)
während einer Deutschlandtour mit seinem Floß auf, auf
dem er auftritt, aber weil er zu nett zu seinen
weiblichen Zuschauern ist, im Wasser des Rheins landet.
- In Bad Ems wird das Hotel Englischer Hof
Römerstraße 46 erbaut, im Folgejahr eröffnet und schon
10 Jahre später um eine Stockwerk erweitert. - In
Klingelbach diesseits der Bach alias Unterdorf gibt es
einen Herrenhof. Klingelbach diesseits der Bach hat 13
Bürger, alias Einwohner mit Bürgerrecht. Südlich des
Grabenbachs liegt das Oberdorf. - In Miehlen endet die
Verwendung von Steinen des römischen Kleinkastells
Pfarrhofen für den Bau der Bäderstrasse. - In
Klingelbach heiratet der evangelische ergeshausener
Landwirtssohn Johann Georg Philipp Gemmer
(24), die in Ebertshausen geborene evangelische
Bauerntochter Margarethe Fischer (18),
zu der er zieht und den Hof übernimmt. - In
Preußen wird die Land-Fußboten-Post eingeführt. -
Freiherrensohn Franz Georg von Sohlern Nastätten (29) stirbt. - In Hahnstätten
sind die Strassen so schlecht, dass Freiherrn Freiherr
Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (44)
sie in Ordnung
bringen lässt. - In Preußen und damit am gesamten
linksrheinischen Mittelrheintalufer von Bingen bis
Koblenz wird die Lohnfuhrabgabe bei der
königlichpreußischen Post wieder eingeführt, worunter
der Warenverkehr und die freien Gewerbebetriebe leiden
und wobei von einer jeden mehr als zwei Postmeilen
sich erstreckenden Personen-Fuhre, von Orten, oder
über Orte, wo Postanstalten bestehen, einen
Silbergroschen für Pferd und Meile, ohne Rücksicht
auf die Zahl der Personen als Abgabe an die
Postkasse zu entrichten sind. Für jede Mieths- und
Lohnfuhre muss ein als Postschein eingeführter
Lohnfuhrzettel im Post-Comtoir gelöst und auf der
Reise den zur Kontrolle verpflichteten Post-,
Polizey-, Zoll und Steuerbeamten und Gensdarmen auf
Erfordern vorgezeigt werden. - In Gießen werden
vor dem Kriminalgericht fünf der acht Räuber des
Überfalls auf die Postkutsche in der Subach
zum Tode verurteilt und mit dem Schert geköpft werden,
wobei der Anstifter und Strumpfhändlersohn David Briel (--) schon nach Amerika
ausgewandert ist. Zwei Komplizen haben bereits
Selbstmord begangen. Alle waren wegen ihres plötzlichen
Reichtums aufgefallen. Hans Jacob Geiz wird gezwungen
sich die Hinrichtung seiner beiden Söhne Heinrich Geiz
und Jacob Geiz anzusehen, bevor er selbst hingerichtet
wird. -
Der jüdische Dichter Heinrich
Heine (27) veröffentlich sein
Gedicht Die Loreley
in der Gedichtesammlung Dreiunddreißig Gedichte,
wobei er die Sagenfigur Lore Lay, die sich vom Felsen
stürzt, zu einer aus Bacharach stammenden Zauberin
umdeutet. - Freiherr Anton Franz Georg von Sohlern
Nastätten (--),
verheiratet mit Freiherrentochter Marie
Josephine Walburga Charlotte Magdalena von Hausen
(20) stirbt, wonach sie den königsteiner
Amtmann Ludolf von Langen (--)
heiratet.
1823 In
Schloss Schaumburg an der
Lahn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St)
(21) den in Weil am Rhein
geborenen Fürst Georg
II von Waldeck und Pyrmont (St)
(34). - In Nassau wird 14 Jährigen verboten die
Volksschule zu verlassen. - In Bad Ems wird das Alte
Rathaus Römerstraße 97 erbaut. - Im Herzogtum Nassau ist
der einzige geborene Vertreter in der Herrenkammer Prinz
Friedrich Wilhelm von Nassau (St)
(24), die erblichen Mitglieder sind der in
Budapest geborene Erzherzog Stephan Franz Victor von
Habsburg Österreich (St)
(06) als Besitzer der Herrschaft Schaumburg und
Grafschaft Holzappel, Graf Friedrich I Ludwig
Christian von Leiningen Westerburg (St)
(62) als Besitzer der Grafschaft Westerburg,
Graf Friedrich Waldbott von
Bassenheim (St) (44)
als Besitzer der Herrschaften Cransberg und Reifenberg,
Fürst Philipp
von der Leyen (St) (57).
als Besitzer der Grundherrschaften Fachbach und Nievern,
Graf Carl Wilderich von
Walderdorff (St) (24)
und Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (66).und die erwählten
Deputierten der adeligen Gutseigentümer Graf xxx von
Ingelheim in Geisenheim (--),
Freiherr Georg Ernst Ludwig von
Preuschen Liebenstein (59),
Freiherr Hans Carl von Zwierlein
in Geisenheim (55),
der ehemalige kurmainzische Domherr Freiherr xxx von
Ritter zu Kiderich (--),
der vormalige kurtrierer Domherr Freiherr xxx von Schütz
zu Camberg und der herzoglichnassauer Oberstallmeister
Freiherr Friedrich Heinrich von Dungern (48).
- Der preußische Kronprinz Friedrich
Wilhelm IV von Zollern Preußen (St)
(28) nimmt offiziell die
Ruine Stolzenfels als Geschenk der Stadt Koblenz an. -
Der preußische General und Kommandeur Prinz Friedrich von Zollern Preußen (St)
(29)
kauft Burg Rheinstein gegenüber von Assmannshausen. - In
Balduinstein müssen bei Neueindeckungen alle Strohdächer
durch Ziegeldächer und Schieferdächer ausgetauscht
werden. - In Dörsdorf gibt es 107 Schüler, weswegen man
an das Schulhaus anbaut. - In Bad Ems kommt der
baltische Maler
Gerhardt Wilhelm von
Reutern (29) zur Kur.
- In Aull stürzt bei einem Sturm der Turm der Kapelle
ein, um die man sich nicht weiter kümmert. 15 Jahre
später verwendet man die Steine für die neue
Friedhofsmauer. - In Kemel entdeckt der in Ziegenhain
geborene nassauer Geometer und Archäologe Daniel Wilhelm
Wagner (32)
historische Grabhübel. - Die 18 06 eröffnet
parallele, rechtsrheinische, katholische kaiserliche
thurn und taxis Postkutschenstrecke Neuwied~Köln-Deutz
hat ein so geringes Verkehrsaufkommen, dass sie wieder
eingestellt wird. - In Diez unterliegt das diezer
Zuchthaus alias Gefängnis im Schloss im Preiswettbewerb
um den Auftrag für die Marmorierungsarbeiten im
wiesbadener Jagdschloss Plattte mit dem villmarer
Steinmetz Engelbert Leonhard (32),
was dieser aber finanziell nicht übersteht und er 18 25
pleite geht.
1822 In
Bad Ems wird das Dorf Ems und das flußaufwärts gelegene
Bad in einer Gemeinde vereinigt. Am Bad wird eine
Schiffbrücke errichtet. - In Braubach kauft der
Unternehmer Johann Christian Heberlein das Schloss
Philippsburg und baut es zu einem unscheinbaren Hotel
um. - In Dahlheim ist die Schule einsturzgefährdet,
weshalb eine eiserne Stange quer durch das Schulzimmer
gezogen wird, wodurch der Unterricht noch mehrere
Jahrzehnte gesichert ist. - In Idstein Waldsdorf werden
die beiden Stadttore der Befestigungsanlage abgebrochen. - Im Herzogtum Nassau wird die
vollkommene Zollfreiheit wieder aufgehoben. - In
Dörsdorf müssen wieder die eisighofener Schüler zur
Schule gehen. - Die thurn und taxis Posthalterei Zur
Hühnerkirche wird mitsamt Gastwirtschaft
aufgelöst, nach Neuhof verlegt und länger nur noch als
Landgut weiterbetrieben. - In Gladenbach bei Marburg
stiftet der Strumpfhändlersohn David Briel (--)
sieben Bekannte zu einem Überfall auf die
Postkutsche in der Subach
an, wobei sie nach 6 abgebrochenenVersuchen unerkannt
10.466 Gulden erbeuten, aber durch ihren plötzlichen
Reichtum auffallen. - In Wiesbaden kommt das Adressbuch
Der Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau
18 22/23 heraus. - In Bacharach besucht der Jurist
und Heimatschriftsteller Johann Josef Kewer (12) das Progymasium, das er
bis 18 26 besucht und dann nach Koblenz geht.
1821
Wetter: Ungewöhnlich kaltes Jahresende. - In Limburg
übernimmt der Bäcker Anton Busch (58)
die Postverwaltung von Joseph Trombetta. - In
Klingelbach wird dem Dorfschullehrer verboten seine
privaten Glöckneraufgaben an die Schulkinder zu
delegieren. - In Nastätten wird die Realschule wieder
geschlossen. - In St Goarshausen Reichenberg wird die
hessische Festung Reichenberg auf Abbruch an den
jüdischen Kaufmann Moses Aron verkauft, der das aber
nicht tut. - In Bad Schwalbach wird das Hotel De
la Promenade vom privaten Hotelier Grebert in
der Prachtstraße Am Kurpark (später
Hotel Alleesaal 20 18 Stadtbücherei) mit einer
Spielbank und einem Restaurant eröffnet. - In
Ruppertshofen wird das strohgedeckte Schulhaus aus dem
Jahre 16 99 an der Vorderseite mit Schiefer verkleidet.
- In Bad Ems eröffnen zusätzlich zu den bestehenden
Gasthäusern und Pensionen das Gasthaus Darmstädter
Hof, die Häuser von Hofgerichtsadvokat Becker,
Andreas Weyer, Kiefermeister Klier, Anton Brand,
Schlossermeister Müller, Witwe Jahn und Schneidermeister
Clos, das Gasthaus Nassauer Hof und das
Gasthaus Zum grünen Baum. - In Schadeck zieht
der Bürgermeister in den Westflügel der Burg Schadeck. -
Im Herzogtum Nassau nutzt Herzog Wilhelm
von Nassau (St) (29) die
staatlichen Gutshöfe als sein Privateigentum, was der
nassauer Regierungspräsident Carl Friedrich Emil von
Ibell (41) nicht
hinnehmen will und weshalb dieser entlassen wird. Es
beginnt der jahrelange Domänenstreit. Auch die
Neuregelung der Jagdrechte führt zu Enttäuschung unter
der Bevölkerung. - Der frankfurtter Schriftsteller Johann
Isaak Gerning (54)
erstellt sein Buch Die Lahn- und Maingegenden von
Bad Ems bis Frankfurt. - In Holzhausen baut
Heinrich Krieger ein Anwesen (19
90 Dieter Hilge GmbH) mit
Rundbogenfensterreihen auch am Gesindehaus. - Im
Goldenen Grund gibt es Hopfenanbau. - Im Herzotum Nassau
gibt es 30 Städte, 27 Flecken und 807 Dörfer. - In
Nassau gibt es eine der drei herzoglichnassauer
Schießpulvermühlen. - In Katzenelnbogen stoßen 3
staatliche Inspektionsbezirke, die die Oberförstereien
beaufsichtigen aneinander. Katzenelnbogen gehört zum
Distrikt Bad Schwalbach, Burgschwalbach zum Distrikt
Idstein und Schaumburg zum Distrikt Montabaur.
Reichenberg bei St Goarshausen gehört zum Distrikt
Geisenheim.
1820 In
Mudershausen wird die Musterobstbaumschule aufgegeben. -
St Goar fällt an Trier. - In Kördorf gibt es ein
jüdisches Bethaus alias Synagoge neben der katholischen
Kirche in der Lahnstraße. - In Katzenelnbogen schenkt
der Fabrikant, Hüttenmeister und Besitzer der Ahler
Hütte bei Oberlahnstein Jakob Kraus der Schule 200
Gulden, deren Zinsen für Bücher und die armen Kinder
verwandt werden sollen. - In Boppard heiratet der
selbständige Tischlermeister Michael Thonet (24)
Anna Grahs. - In Bad Ems wird das Geschäftsaus
Kaiserkrone Römersstraße 19 erbaut. - In den
Taunusbädern glaubt ein Großteil der Kurgäste immer
noch, dass es gesundheitsförderlich ist, besonders viel
Wasser zu trinken, wogegen das Fachpersonal nur schwer
argumentieren kann. - Der Schriftsteller und Dichter
Moriz Schad (--) erstellt
sein Buch Das Lahntal mit seinen Heilquellen
Geilnau, Fachingen, Ems alias Bad Ems. - In Bad
Schwalbach wird das Hotel De la Promenade später
Alleesaal Am Alleesaal 1 im klassizistischen Stil vom
privaten Hotelier xxx Grebert (54)
erbaut und von ihm zur Topadresse gemacht, wobei
er es auch als Spielbank nutzt und Glücksspiel anbietet.
- In Preußen wird der Postzwang für Reisende
erleichtert, wodurch Reisende, die mit einem
gedungenen Gespann, Extrapost oder Lohnfuhre an einem
Poststationsorte angekommen waren, bereits nach Ablauf
von 24 statt früher 72 Stunden mit anderen Mietpferden
ihre Reise fortsetzen dürfen. Das gesammte
linkrheinische Mittelrheintal von Bingen bis Koblenz ist
preußisch. - Der in Bacharach geborene und Malerzwilling
Gerhard von Kügelgen (48)
wird in Dresden von einem Raubmörder, dem Soldaten
Johann Gottfried Kaltofen, erschlagen bzw ermordet.
Obwohl der Vater, der kurkölner Hofkammerrat Franz Anton
Kügelgen (--)
nicht adelig war, führt die gesamte
Malerfamilie das Adelsprädikat von. - Nach den
Sprengungen des Binger Loches ab 16 80 beginnt man
weitere gefährliche Stellen, wie das Bacharacher Werth
zwischen Bacharch und Kaub mit der Klippenbank Wildes
Gefähr und die Untiefen mit seitlichen Strömungen Sieben
Jungfrauen, und bei St Goar unmittelbar nach der engsten
Stelle Rheinstelle überhaupt, an der Loreley, den fünf
Fuß hohen Wasserfall Bank und das Strömungsgefälle
Gewehr zu sprengen. - In Lorch und in Assmannhausen
verkaufen die örtlichen Pfarrer die glasbemalten
Fensterscheiben bei Renovierungen ihrer Pfarrkirchen an
den geisenheimer Großgrundbesitzer und Kunstsammler
Freiherr Hans Carl von
Zwierlein (--). - In
Nassau ist der Abriß des ersten von 5 Stadttürmen, der
Oberporte, unter Schlußheiß xxx Hirschhäuser, mit der
Pflasterung aller Strassen, nicht mehr aufzuhalten. Der
höchste Turm, die Eimelsporte mit Wachtstube Richtung
Dausenau, wird abgerissen. Der Turm Richtung Hömberg
Müllerporte, ein Zingelturm befindet sich, wo der
Kaltbach in die Stadt fließt. Der Graue Turm am Bahnhof
ist für den Raubmörder Johannes Lang (--) erbaut, für den man sogar
einen Folterstuhl angeschafft hat. - Die preußische
Diligence alias Postkutsche hat auf der Poststrecke
Mainz~Koblenz 12 Sitzplätze, wobei an den traditionellen
von der Seite zu besteigenden 6 sitzigen gondelartigen
Fahrgastraum noch vorne und hinten jeweil von vorne oder
hinten zu besteigende Anbauten mit Faltverdeck
angebracht sind. Der Postillon sitzt dabei auf dem
hintersten seiner Postpferde. Im Folgejahr kann man auf
die erste vom preußischen Postrat Schmückert (30)
eingeführte preußische Schnellpoststrecke
Koblenz~Köln~Düsseldorf umsteigen.
1819
Limburg hat 2.600 Einwohner und ist zweitgrößte Stadt im
Herzogtum Nassau von nassauer
Herzog Wilhelm
von Nassau
(St)
(27).
- In Bad Homburg stirbt Magdalena Sophie von Solms
Braunfels (St) (76) als
Witwe des in Schloss Schaumburg an der
Lahn geborenen Prinz Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St) (++).
- In Limburg beginnt der Lehrer Franz Jacob Hammerschlag
eine Volksschulchronik. - Der in Katzenelnbogen
Mittelfischbach geborene evangelische Pfarrersohn und
altenkirchener Bürgermeister Gottfried Friedrich Raiffeisen (37) wird nach zweijähriger
Amtstätigkeit, cholerischen Anfällen, Stapeln von
unbearbeiteten Akten, grundlosen Inhaftierungen von
Mitbürgern und dem Verschwinden von 26 Talern aus der
Gemeindearmenkasse entlassen. Sein in Hamm geborener
Sohn Friedrich
Wilhelm Raiffeisen (01)
wird Namensgeber der Raiffeisen-Einrichtungen. - In Bad
Schwalbach verübt der idsteiner Apotheker Karl
Löning (28) ein
Attentat auf den in Taunusstein Wehen geborenen Amtmann
Carl Friedrich Emil von Ibell (39). Karl
Löning (28) begeht
mit verschluckten Glasscherben Selbstmord. - In Bad Ems
macht der preußische Thronfolger Friedrich
Wilhelm IV von Zollern (St)
(24) eine Kur. - In Katzenelnbogen kommt es zu
einem Großfeuer in der Ortsmitte, bei dem 20 Häuser, 19
Scheunen und 40 Stallungen niederbrennen. - In
Klingelbach wird eine weibliche Lehrkraft Maria
Elisabetta Henrich als Industrielehrerin angestellt. -
In Nassau wird mit der Verteilung der Zeitung Landwirtschaftliches
Wochenblatt begonnen. - In Kettenbach wird die
Kirchspielschule beendet. - In Limburg wird eine
Realschule im Hospiz mit dem Lehrer Balthasar Dittert
aus Idstein eingerichtet. Eintreten dürfen nur Jungen.
Es soll in zwei Lehr-Cursen, wöchentlich in 30 Stunden
gelehrt werden: deutsche Sprache, mit Verfertigung
schriftlicher Aufsätze, Naturgeschichte, Naturlehre,
Erdbeschreibung mit Geschichte verbunden, Zeichnen,
Schönschreiben, Technologie und einfache Buchhaltung. Im
Frühjahr findet eine Prüfung statt. Das Fach Religion
ist nicht aufgeführt. Vielmehr sollen die Kinder der
sonntäglichen Katechisationen in der Kirche
beizuwohnen. - In Diez wird eine Reaschule
gegründet. - In Limburg eröffnet der Kaufmann Koch eine
private Lateinschule, in der die lateinische,
griechische und französische Sprache gelehrt wird. - In
Bad Schwalbach wird die einzige Zeitung für die Region
überhaupt die Vaterländische Chronik nach 5
Jahren wieder verboten. - In Bad Ems darf die Witwe
Thilenius im Logierhaus Vier Türme
als einzige eine ungenutzte private warme Quelle von der
Stadt kaufen. - In Dörsdorf wird die eisighofener Maria
Christina Walrabenstein als Industrielehrerin für
Handarbeit für 8 Gulden pro Jahr eingestellt. - In
Boppard eröffnet der Möbel- und Tischlermeister Michael Thonet (23)
seine eigene Werkstatt. - In Katzenelnbogen gibt es
Eisengruben von der Parkstraße 20 bis zum Kirchweg 3 in
Allendorf. Die Hauptstraße führt nicht entlang der
Bahnhofstraße, sondern am Schloss über die Hofstraße
durch den Park und auf der Parkstraße nach Süden, da man
über die sanfte Steigung oberhalb des Dörsdbachtals auf
einem trockenen Weg an der Anhöhe weiterreisen kann. Die
untere Aarstraße ist bei schlechtem Wetter nicht
befahrbar. - In Klingelbach ist ein Ortsteil mit rund 11
Gebäuden völlig vom anderen Ortsteil abgetrennt. Südlich
der Rathausstraße und Lahnstraße gibt es keine Häuser
bis auf das spätere Gasthaus Bornwasser (19 33) alias Alte
Rathausschänke (20 18)
Rathausstraße 1. - In Birlenbach gibt es eine Eisengrube
(20 23 600 m süddlich des
Sportplatzes) und auf der gegenüberliegenden
Strassenseite das Ohlshausgen alias das kleine Olshaus.
- In Birlenbach gibt es das Anwesen Paulshausgen (Sportplatz) alias kleines
Paulshaus und davon 400 m weiter im Wald den
Jacobigelhuterhof. - In Holzheim gibt es eine
Eisengrube (200 m nördlich der
Burg Ardeck). - In Biebrich wird ein
Brandweiher angelegt. - Der in Florenz geborene Besitzer
von Schloß Schaumburg und siebter römischdeutscher
Kaisersohn Erzherzog Joseph von
Habsburg Österreich (St)
(43), der in Ungarn in Budapest-Ofen lebt,
heiratet die in Schlesien geborene württemberger
Prinzentochter Prinzessin Maria Dorothea
von Württemberg (St) (22).
- In Lohrheim wird, weil die Schule in Oberneisen zu
klein geworden ist, im Backhaus ein Schulzimmer
eingerichtet. - In Niederneisen wird das Hirtenhaus
verkauft. Man stellt auf Stallhaltung um. - In
Mengerskirchen gibt es Nachfahren der Adelsfamilie
Steprodt. - In Biebrich hat der Besitzer des Schellbusch
Hofs Conrad Schuhmacher (--) Schulden
beim Kloster Gronau, die der amtliche nassauer
Rentmeister Merz (--) einfordert.
- In Pissighofen wird von der Gemeinde ein Zuchtbulle
angeschafft, von dem sich die Gemeinde ein konstantes
Einkommen erwartet und womit sie sich ein höheres
Prestige erwartet. - In Limburg wird der Zunftzwang
aufgehoben, was aber keine Belebung der Wirtschaft zur
Folge hat. Die Bevölkerung bleibt sehr arm. - Der
frankfurtter Schriftsteller Johann
Isaak Gerning (52)
erstellt sein Buch Die Rheingegenden von Mainz bis
Köln. - In Nastätten stirbt der katholische
kaiserliche thurn und taxis Posthalter Franz Joseph
Recken (--), woraufhin der
Apotheker Seris Bertrand (--) die
Postlizenz erwirbt. - In Katzenelnbogen brennen Häuser
rund um das Haus Obertalstrasse 8
(20 23 Paketshop Drogerie Lenz) ab, woraufhin
die neuen Häuser keine Strohdächer mehr haben dürfen,
sondern Schieferdächer verwendet werden müssen und die
Engstelle der Gasse verbreitert wird. - In Koblenz wird
die 16 74 bestehende Fliegende Fähre alias
Gierseil-Schifffähre durch eine gebogene Schiffbrücke
ersetzt. - In Lorch will der finanzschwache katholische
Pfarrer Geiger seine Pfarrkirche soweit renovieren, dass
es nicht mehr hineinregnet, wofür er alles was sich in
der Kirche zu Geld machen lässt, bis auf den Hochaltar,
was einige Gemeindemitglieder verhindern, verscherbelt,
darunter den Kreuztragungsaltar, die farbigen
Wappenkirchenfenster und die stylistisch unpassenden
Grabplatten an den Wänden, die für die Pflasterung der
Sohlernsgasse zersägt und als Fliesen in der Vorhalle
verwendet werden, wonach die fast leere Kirche aber
weiter vergammelt, denn 18 52 droht der Hochaltar
einzustürzen. - In Burg Schaumburg reisen nach
eineinhalb Jahren offiziellem Aufenthalt die
Zwillingskinder Erberzherzogin Hermine Amalie
Marie (St) (02)
und Erberzherzog Stephan Franz
Viktor (St) (02)
der verstorbenen 4. Tochter wieder ab, während die
offiziell verwitwete anhatltinische Fürstin und
nassauweilburger Fürstentochter Amalie von
Nassau Weilburg (St)
(42)
ihre zwei morganatischen Kinder mit ihrem
morganatischen Ehemann Friedrich von Stein Liebenstein
Barchfeld (41), der weiter ihren
Hofmeister spielt, in dessen Guthaus in Hausen, Hausen
6, oberhalb von Balduinstein verstecken musste. Die
beiden Kinder sind offiziell seine Kinder mit einer
anderen Frau.
1818 In
Limburg lässt der Bäckersohn und Stadtschultheiß Anton Busch (55)
die ererbte väterliche Gastwirtschaft Zum
roten Ochsen in der Frankfurter Straße 9 in
Mietwohnungen umbauen. - In St Goar wird die Ruine Burg
Rheinfels verkauft und als Steinbruch benutzt. - Limburg
hat 2.685 Einwohner und Lohrheim hat 234 Einwohner. - In
Klingelbach ist Schwarz der Schultheiß. - In
Ebertshausen ist Bauer der Schultheiß. - In Klingelbach
wird Volksschülern das Betteln verboten und den
Volksschullehrern das Jagen. - In der Volksschule
Klingelbach Kirchgasse 18 gibt es 66 evangelische Kinder
Es gibt 12 Jungen und 6 Mädchen in der 1. Klasse von 4
Klassen. Der in Breckenheim geborene Johann Ludwig Heuß
(21) wird neuer Schullehrer,
Organist und Glöckner. - In Holzhausen ist das
baufällige Schulhaus in der Nähe der Kirche ein
strohgedecktes Holzhaus. In der ehemaligen Lehrerwohnung
gibt es Tische und Bänke der Schüler, Tisch und Stuhl
für den Lehrer, 2 Rechentafeln mit Kreide und Schwamm,
eine Singtafel, eine Lesemaschine, eine Einheitstabelle
und 12 steinerne Tintenfässer. - In Ruppertshofen dürfen
die Volksschulkinder aus Bogel, Oelsberg, Pissighofen
und Kasdorf nicht mehr in die rupperthofener Schule
kommen. Einzig endlichhofener Kinder gehen nach
Ruppertshofen in die Schule. - In Bad Ems will der neue
Arzt Hartmann Christian Thilenius erster seßhafter
Badearzt sein. Er stirbt noch im selben Jahr. - In
Limburg beginnt man mit dem Abbruch der Stadtmauer und
der Stadttürme, die auf Abbruch verkauft werden. - In
Dehrn kauft der limburger Kaufmann Joseph Anton
Trombetta (--) das
teilweise baufällige Schloss Dehrn, lässt es renovieren
und einen Park anlegen. - In Limburg wird der Innere
Brückenturm der alten Lahnbrücke abgerissen. - In Diez
wird das Oberappellationsgericht aufgelöst. - In
Nastätten wird eine Realschule gegründet. - In Kirberg
werden beide Stadtmauertürme abgerissen. - Die beiden
Seiten des Ortes Klingelbach sind durch den westlich in
den Dörsbach fliessenden Grabenbach getrennt,
dörsbachabwärts das Unterdorf und aufwärts das Oberdorf.
Unterdorf und Oberdorf werden vereint. Der Grabenbach
fliesst vom Brandweiher, hinter Hohlstück 6 (20
23 Wöll Energy) über die Oberdorfstrasse und
die Lahnstrasse durch das Anwesen Kirchgasse 2 auf der
linken Strassenseite der Waldstrasse bei der
Klingelbacher Mühle in den Dörsbach. - Taufregister
müssen formularmäßig geführt werden, wodurch einheitlich
auch die Mütter und das Geburtsdatum und nicht nur Vater
und Taufdatum eingetragen werden. - In Limburg wird
Jakob Wolff zum Amtsapotheker für das Amt Limburg
ernannt. - In Bad Ems wird eine namentliche und
wöchentliche Liste der Kurgäste zum Saisonbeginn
eingeführt, die in innerhalb und außerhalb des
herrschaftlichen Badehauses unterteilt wird. Dazu werden
auch alle Passanten notiert. Außerhalb des Badehauses
logieren drei Prinzen von Solms Lich mit ihrem
Hofmeister Herr Frank von Solms Lich (--)
bei Witwe Dresler (--).
Der Kaufmann Reiferscheid wohnt bei Bäckermeister
Linkenbach, die Stiftsdame Sophie von Hobe logiert mit
ihrer Schwester im Gasthaus Zur Post und der
koblenzer Kaufmann Schmitt wohnt bei Glasermeister
Ritzel. Eine Woche später nehmen Medizinalrat Thilenius
im Logierhaus Vier Türme,
das Gasthaus Steinernes Haus,
das Gasthaus Zum goldenen Löwen, Schultheiß
Eisfeller, die Familien des Orgelbauers Schöler,
Fehrmann, Hanitsch und die Witwe Nuß Kurgäste auf. Dazu
kommen ua der Bäckermeister Welker, Herr von
Stövensandt, das Gasthaus Zur goldenen Traube,
das Gasthaus Hunnisches Haus und die
Hofkammerrätin Schapper. - In Hahnstätten wird der treue
nassauer Minister Freiherr Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (38)
als alleiniger Leiter der Regierung zum Erbauer eines
autoritätren nassauer Staatsgefüges. - In Nassau kämpft
der angeblich freiheitlich gesinnte Freiherr Heinrich
Friedrich Karl vom Stein (61)
gegen den in Hahnstätten wohnenden autoritären Leiter
der nassauischen Regierung Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (38)
gegen die Mediatisierung seiner Herrschaft, obwohl er
nur hoheitliche Rechte abgeben muss, das Land aber
behalten kann. - Im Herzogtum Nassau wird das
Medizinalsystem verstaatlicht und Amtsbezirke werden
eingeführt, in denen es einen Medizinalrat und einen
Amtsapotheker gibt. - In Klingelbach quittiert die Frau
des Buchbinders Johann Peter Schmitt ihre Rechnungen mit
drei Kreuzen. - In Katzenelnbogen gibt es 100
Schulkinder, davon 51 Jungen. 95 sind evangelisch und 5
katholisch. Zur Kirche geht man nach Klingelbach. - In
Eisighofen wird eine neue Schule eingerichtet und die
Schüler müssen nicht mehr nach Dörsdorf. Die
reckenrother Schüler müssen nach Eisighofen in die
Schule. - In Oberfischbach bringt die Änderung der
Schulfinanzierung mit sich, dass Lehrer Karl Giller (28) nicht mehr von jedem Kind
einen Karren Holz und vierzig Kreuzer und von allen
Gemeindemitgliedern zusammen 4 mainzer Malter Korn
erhält. - In Diez heiratet die Buderuswitwe Sophie
Buderus den Bergmeister Ernst Menzler. - Der
katzenelnbogener Schneidermeister Philipp Friedrich
Habig heiratet die frankfurter Bürgerswitwe Rebecka
Dülpert, woraufhin er das Bürgerreht zu erhalten
versucht. - In Oberfischbach wird die Schule aufgelöst,
weshalb 58 Schüler nach Mittelfischbach gehen müssen. -
In Buch wird wieder eine Schule eröffnen. - In
Hahnstätten vertritt der Besitzer des Wasserschloss
Hahnstätten Freiherr Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (48) die Landstände der Region bei
der Erstzusammenkunft in Wiesbaden. - In Allendorf wird
Marie Magdalena Mangold (--) auch
zur Hebamme von Oberfischbach, Mittelfischbach und
Niederfischbach ernannt. - In Ruppertshofen wird die
Kirchspielschule, in der Rechnen nur rudimentär gelehrt
wird, nur in der Bibel gelesen wird, und hauptsächlich
Kirchenlieder gesungen werden, geschlossen. Die
ruppertshofener und pissighofener Kinder dürfen nun zur
wesentlich näher gelegenen Dorfschule in Gemmerich
laufen. - Der Schriftsteller Friedrich
Schlegel (46) beschreibt
im neuen Stil der Rheinromantik eine Rheinfahrt. - Der
in St Goar bürgerlich geborene lutherische Amtmannsohn
und Jurist Julius Wangemann später Julius von
Sparre (35) hat es
18 10 geschafft sich einen Adelstitel zu besorgen und
heiratet als Julius Wangenstein von Sparre, wobei von
Sparre ein alter schwedischer Adelstitel ist, die
Freiherrentochter Henriette von Plessen (--).
- In Burg Schaumburg nimmt die offiziell verwitwete
anhatltinische Fürstin und nassauweilburger
Fürstentochter Amalie von
Nassau Weilburg (St)
(42),
die noch 3 eheliche Töchter hat, auch
noch die Zwillingskinder Erberzherzogin Hermine Amalie
Marie (St) (01)
und Erberzherzog Stephan Franz
Viktor (St) (01),
ihrer verstorbenen 4. Tochter auf, während ihr
morganatischer Mann Friedrich von Stein Liebenstein
Barchfeld (--) weiter ihren
Hofmeister spielt und ihre gemeinsamen zwei
morganatischen, unstandesgemäßen Kinder oberhalb von
Balduinstein im Guthaus in Hausen, Hausen 6, versteckt.
- In Wasenbach Habenscheid wollen die Camberger
die prottestantische Feldkirche wieder einmal
endgültig mit einem letzten Gottesdienst aufgeben und
die Kirchenglocken mit nach Cramberg nehmen, was die
Steinberger und Wasenbacher mit Mistgabeln und
Dreschflegeln bewaffnet verhindern. - In Alt-Weilnau
wird in der Bergbaugrube Königsholz mit dem Abbau von
Blei, Silber, Bleiglanz, Kupferkies, Zinkblende und
Pyrit begonnen.
1817
Wetter: Steckrübenwinter zum Jahresausgang. Viele
Menschen können sich nur noch mit Viehfutter ernähren. -
Das nassauische Schuledikt führt die Simultanschule ein,
bei der Kinder verschiederner Konfessionen gemeinsam
unterrichtet werden. Alle Schulen müssen Schulchroniken
führen, die jährlich zur Versetzung kontrolliert werden.
- Kloster Arnstsein wird unter der Bedingung verkauft,
dass die Gebäude nie wieder kirchlich genutzt werden
dürfen. Auch der Abbruch ist gestattet. - In Freiendiez
brennt der Großteil des Ortes und die Kirche ab. - In
Klingelbach wird aus der Volksschule in der Kirchstraße
18, die keine Schulbänke sondern nur gewöhnliche Tische
und Bänke hat, deren Räume im Keller dunkel, eng,
niedrig und in elendem Zustand sind, deren kleine
Fenster nicht vollständig schließen und wo es nur Lesen,
Religion, ausschließlich Auswendiglernen, was als
Abrichterei empfunden wird, etwas Rechnen, was das
Einmaleins umfasst und als Unterrichtsbuch die Bibel
gibt, die nur im Winter bis Ostern von 07:00 bis 10:00
Uhr morgens und 12:00 bis 15:00 Uhr abgehalten wird,
durch das nassauische Schuledikt reformiert.
Schulamtsbezirk ist das Amt Nastätten, wo Johannes
Spikert geistlicher und Schul-Inspektor wird. - Es gibt
im Herzogtum Nassau eine neue Ämtereinteilung: Das Amt
Bad Schwalbach mit Laufenselden, das Amt St Goarshausen,
das Amt Nastätten mit Katzenelnbogen, Herold,
Ebertshausen, Holzhausen an der Haide, Rettert, Miehlen
und Bogel, das Amt Limburg, das Amt Wehen, das Amt Diez
mit Laurenburg, Biebrich, Schönborn, Hof Schauferts,
Burgschwalbach, Gückingen und Holzappel, das Amt Nassau
mit Singhofen, Lollschied, Roth, Kördorf, Dausenau und
Bad Ems. - In Oberndorf wird das bis 18 03 katholische
Kloster Arnstein, das in herzoglichnassauer Staatsbesitz
ist und dessen oberstes protestantische kirchliches
Oberhaupt der nassauer Herzog Wilhelm
von Nassau Weilburg (St)
(25) ist, auf Abbruch
verkauft und darf nicht mehr protestantisch kirchlich
genutzt werden. - In Nassau wird die Naturalbesoldung
der Lehrer abgeschafft und der ganzjährige
Schulunterricht eingeführt. - Bad Schwalbach erhält eine
Simultanschule als städtische Volksschule. - Der
englische Landschaftsmaler William Turner (42) passiert St Goarshausen bei
seiner Wanderung von Koblenz nach Mainz, wo er das Bild
Der Loreley-Felsen mit Wasserfarben und
Deckfarben malt. - Die nassauische Union wird aus
Lutheranern und Reformierten gebildet. - In Nastätten
wird der Flecken Nastätten erstmals als Stadt
bezeichnet. - Nastätten hat 1.355 Einwohner. - In
Dörsdorf befindet sich die Schulstube auf dem alten
Pfarrstall (20 22 evangelische
Kirchengemeinde Beetsaal). - Dörsdorf gehört
zum Schulbezirk Nastätten. Geistlicher Inspektor alias
Schulinspektor wird Johannes Spieker. - In Nastätten
wird die größere Kapelle alias Kreuzkirche am Robert
Wagner Platz von der evangelischen Gemeinde an die Stadt
verkauft. - In Bad Schwalbach ist der bei Marburg
geborene Lehrersohn und hessenrotenburger geheimer Rat,
badschwalbacher Landphysikus alias Landarzt,
schlangenbader Brunnenarzt Johann Heinrich Christoph
Matthias Fenner von Fenneberg (43)
nassauer Badearzt. - In Obertiefenbach bei
Katzenelnbogen verzeichnen nassauer Beamten die
Besitzungen der Gemeinde, darunter viele Wohngebäude,
ein Schäferhaus, das alte Schulgebäude, ein neues
Schulgebäude und das Rathaus, in dem sich auch der
gemeinschaftlich genutzte Backofen des Ortes befindet. -
In Miehlen bilden die Juden ein Gemeinde, die sich in
Privathäusern trifft. - Miehlen wird nicht mehr von
Nassau aus, sondern vom Amt Nastätten aus verwaltet. -
In Mudershausen sicherte sich die herrschaftliche
General Domänen Direktion das Vorzugsrecht beim
Eisensteinabbau für das Amt Nastätten, aber
hauptsächlich für Mudershausen und Berghausen, das sie
bis 18 51 behält. - Die auf Burg Schaumburg
aufgewachsene, protestantisch reformierte Prinzessin Hermine von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(19) verheiratet mit dem in
Florenz geborenen, kaholischen siebten römischdeutschen
Kaisersohn Erzherzog Joseph von
Habsburg Österreich (St)
(41), der in Ungarn in Ofen lebt, stirbt bei
der Geburt ihres zweiten Kindes. - In Bad Schwalbach
wird der Eisenbahningenieur Edmund Heusinger von
Waldegg geboren. - In Schloss Schaumburg an der
Lahn heiratet die in Hoym geborene Fürstentochter
Prinzessin Adelheid von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(17) den Herzogssohn und
Erbprinz August von Oldenburg
(St) (34).
- Der im Vorjahr zum neuen nassauer Herzog
erhobene Wilhelm
von Nassau
(St)
(25)
will nicht nur einfache Genzsäulen an seinen
Hauptstrassen aufstellen, sondern repräsentative zwei
Meter hohe Marmorsäulen, die von den Gefangenen im
diezer Zuchthaus alias Gefängnis im Schloss gefertigt
werden und von denen aber nur 10 produziert und an den
Chausseen aufgestellt werden. - Fürst Philipp von der Leyen
(51), dem man sein
Fürstentum 18 15 mediatisiert hat und dem Nievern und
Kamp-Bornhofen gehört, wird in den bayerischen
Fürstenstand aufgenommen.
1816 Wilhelm
von Nassau
(St)
(24)
wird neuer nassauer Herzog. - In Hahnstätten Zollhaus
verschwindet die Zollgrenze. - Elz wird vom Amt Limburg
an das Amt Hadamar abgegeben. - In Holzhausen an der
Haide wird eine Schulchronik vom in Bornich geborenen
holzhausener Schullehrer Georg Philipp Bauer (36)
begonnen. Die Judenkinder müssen erstmals in
die Schule gehen, sind aber vom Religionsunterricht und
vom Singen ausgeschlossen. Ganzjährig wird 6 Stunden
Unterricht gehalten, mittwochs und samstags müssen
Mädchen zusätzlich nachmittags 3 Stunden Stricken und
Nähen lernen. Jede Schule hat einen Schulvorstand,
bestehend aus einem Geistlichem, Schultheiß und und 1-2
Gemeindemitgliedern. Jährlich finden zwei Prüfungen
statt: Zunächst die Herbstprüfung und dann die
Frühjahrsprüfung. Es gibt einen Entlassungsschein. Der
Lehrer muss dem Pfarrer Bericht erstatten und
Versäumnisse melden. Der Lehrer wird nicht mehr von den
Eltern sondern aus der Gemeindekasse bezahlt. - Das Amt
St Goarshausen wird neu gebildet. - In Nastätten wird
der Flecken Nastätten zur Stadt erhoben. - Alle nassauer
Hofgerichte werden zu einem Hofgericht in Dillenburg
vereint. - Das neugeschaffene Herzogtum Nassau versucht
die Eisenindustrie in Gang zu halten, doch billiges
Eisen aus England macht dies zunichte. - In Nassau hält
sich Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (St) (59)
auf seinen Gütern auf. - In Ebertshausen gibt es keinen
Wirt mehr. Es gibt nur noch 7 Männer. - In
Katzenelnbogen wird das Amt Katzenelnbogen aufgehoben
und die Aufgaben stark reduziert. Es bleibt kaum mehr
als das Kassieren von Steuereinnahmen für das Amt
Nastätten, die in der Receptur zu bezahlen sind. - In
Katzenelnbogen heiratet die in Katzenelnbogen geborene
Friedrike Wilhelme Bach (25) den
Sekretariats-akzessist bei der Herzoglich Nassauischen
Hofkammer in Wiesbaden Karl Friedrich Schmdit (25).
- Zwischen Herold und Bleidenbacher Hof, in der
Haarmühle, gibt es einen Müller. - Schönborn hat 391
Einwohner, die meisten Bauern, fünf Bergleute, drei
Hirten und vier Leinenweber, Die Wolle von 350 Schafen
wird in Frankfurt verkauft. - St Goarshausen, das zwar
Stadtrechte hat, trotzdem nur als Flecken bezeichnet
wird, ohne überhaupt jemals ein Stadtleben entwickelt zu
haben auch amtlich zur Stadt und zum herzoglichnassauer
Amtssitz erklärt, woraufhin Bautätigkeiten ausserhalb
der Stadtmauern einsetzen. - Das Amt Limburg tritt
Balduinstein an Diez ab, Elz an Hadamar und die Orte
Villmar, Landhecke und Arfurth an Runkel. - Das Amt Diez
tritt Dauborn, Dehrn, Heringen, Kirberg, Linter,
Mensfelden, Nauheim, Neesbach, Ohren und Staffel an das
Amt Limburg ab, das damit ein geschlossenes Territorium
bildet, aber zu den katholischen Einwohnern auch sehr
viele evangelische Einwohner dazubekommt. - In Bad Ems
werden römische Gräber gefunden. - In Herold wird der
bisherige von der nassauer Regierung eingesetzte
herolder Schultheiß Johann Peter Gemmer (--)
auf Lebenszeit zum herolder Bürgermeister
ernannt, was er 10 Jahre bleibt. - Weil im Herzotum
Nassau jeder Ort und jede Gemeinde, selbst der kleinste,
als obersten Vertreter der Regierung, Verwaltungschef
und Polizeichef einen von der Regierung auf Lebenszeit
ernannten Bürgermeister bekommt, der oft gar nicht aus
dem Ort stammt, wird das nicht gut aufgenommen und
schafft vielerorts böses Blut und Streit, was 18 48 in
der Revolution gipfen wird. - In St Goar gehört zum seit
18 15 neuen Landkreis St Goar Bacharach, Boppard,
Bodenbach, Halsenbruch, Niederheimbach,
Obergondershausen, Oberwesel, Pfalzfeld, Stankt Goar und
Wiebelsheim. - In Burg Schaumburg wird die
morganatische, unstandesgemäße Henriette Gustavine von
Stein Liebenstein Barchfeld (--) als zweites
morganatisches Kind und Tochter der ehemaligen
verwitweten anhatltinischen Fürstin und nassauweilburger
Fürstentochter Amalie von
Nassau Weilburg (St)
(--)
geboren, die bereits 4 eheliche Töchter
hat. Wegen massiver Drohungen muss sie sowohl die
morganatische Ehe, als auch ihre beiden morganatischen
Kinder geheim halten und auf der Burg Schaumburg oder im
Guthaus ihres morganatischen Mannes in Hausen, Hausen 6,
verstecken. Auf ihrem Regierungssitz Burg Schaumburg
regiert sie weiter offiziell als Witwe. Ihr
morganatischer Mann Friedrich von Stein Liebenstein
Barchfeld (--) spielt weiter ihren
Hofmeister.
1815 Revolutionskriege
- Bacharach hat 1.794 Einwohner, Nastätten hat 1.355
Einwohner, St Goar hat 1.108 Einwohner, Bad Ems hat 912
Einwohner, Katzenelnbogen hat 667 Einwohner und
Birlenbach hat 474 Einwohner. - Das kurhessische
Katzenelnbogen fällt an das Herzogtum Nassau. Bisher
haben die örtlichen Pfarrer das Recht nach dem Tod des
Schullehrers vier Wochen lang Bewerber einzuladen und in
der Kirche im Singen und Orgelspielen zu prüfen, und die
Wahl durch das Hohe Consitoium von Hessen Kassel
bestätigen zu lassen. Die Einwohner wurden dann zum
Unterhalt des neuen Lehrers gezwungen. - Hessen-Kassel
tritt die Niedergrafschaft an Preußen ab und Preußen
tauscht sie an Nassau, wodurch Nastätten, Miehlen,
Katzenelnbogen und 32 weitere Orte unter das Amt
Nastätten kommen, ausgenommen die linksrheinischen
Gebiete mit St Goar und der Ruine Burg Rheinfels. - Das
Gerichtswesen wird im Herzogtum Nassau neu geordnet. -
In Holzappel übernachtet der monarchisch gesinnte
Dichter Johann
Wolfgang von Goethe (67)
beim Bergwerksdirektor Schneider, wodurch dessen Haus
den Namen Goethe-Haus bekommt. - Die Stadt Koblenz
schenkt dem preußischen Kronprinz Friedrich
Wilhelm IV von Zollern Preußen (St)
(20) die Ruine Stolzenfels,
die dieser aber noch nicht annimmt. - In Hahnstätten ist
das Wasserschloss im Besitz von nassauer
Herzog Friedrich
August von Nassau Usingen
(St)
(77),
der es mit dem Marschallswald seinem verdienten Minister
und noch revolutionär eingestellten Freiherr Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (45)
schenkt. - In Bärbach ist
die Renovierung der bärbacher Klostermühle abgeschlossen
und ein neuer Weiher vor dem Gebäude angelegt. - In Diez
wohnt Sophie Maria Elisabeth Spieß, die mit dem
erstgeborenen Sohn von Johann Wilhelm Buderus, Johann
Christian Wilhelm Buderus, verheiratet ist, mit mit
ihrem Sohn Georg Karl Theodor Buderus
(07). - In Nassau wird am Spätrenaissanceschloß
Stein ein achteckiger neugotischer Turm für rund 100.000
Taler angebaut, was bis in Folgejahr dauert. - In
Frankfurt betreibt J Milani (--)
eine Weinhandlung. - In Katzenelnbogen stirbt der in
Saarbrücken geborene, evangelische ehemalige wiesbadener
Stadtamtsmann und herzoglich nassauer Justizrat Wilhelm
Christian Schmidt (62), der
in Klingelbach begraben wird. Ihr in Saarbrücken
geborene Sohn Karl Friedrich Schmidt (26)
wird später Prräsident der Hypothekenbank in
Frankfurt. - In Mudershausen wird eine herrschaftliche
Ziegelhütte eröffnet. - In Schloss Schaumburg an der
Lahn heiratet die in Hoym geborene protestantische
reformierte Besitzerin der Grafschaft Holzappel und von
Schloß Schaumburg Fürstentochter Prinzessin Hermine von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(17) den in Florenz
geborenen katholischen siebten römischdeutschen
Kaisersohn Erzherzog Joseph von
Habsburg Österreich (St)
(39), der bereits 14 Jahre zuvor mit einer
russisch orthodoxen russischen Zarentochter verheiratet
war und mit ihr eine Todgeburt hatte, bei der auch die
Mutter starb. Nach der Hochzeit zieht das Paar in das
ungarische Ofen, wo sie zwei Kinder bekommen, wo aber
auch nach zwei Jahren Prinzessin Hermine bei der Geburt
ihres zweiten Kindes stirbt, die aber wegen ihres
Glaubens nicht in Wien in der Familiengruft beerdigt
werden darf. - In Katzenelnbogen stirbt der in
Saarbrücken geborene fürstlichnassauer Ratssohn und
herzoglichnassauer katzenelnbogener Justizrat Wilhelm
Christian Schmidt (62) nach
einem Jahr. Er wird in Klingelbach begraben. Sein Sohn
Christian Heinrich Schmidt (22)
ist Herzoglich Nassauischer Amtsakzessist in
Katzenlenbogen alias Steuereintreiber, der wiederum im
Folgejahr stirbt. Sein Sohn Ludwig Christian Schmidt (29) heiratet in Frankfurt
Amalie Sophie Friederike Holzmann (20)
und wird später Präsident der Hypothekenbank in
Frankfurt. Sein Sohn Karl Schmidt (26)
wird Herzoglich Nassauer Hofkammerrat. - In
Limburg erstellt der Maler Friedrich
Christian Reinermann (51)
eine Ansicht von Limburg mit dem Dom von Osten. - In
Dehrn erstellt der Maler Friedrich
Christian Reinermann (51)
eine Ansicht von der Burg Dehrn mit Dietkirchen im
Hintergrund. - In Limburg wird mit dem Ausbau der
Poststrasse Limburg~Weilburg begonnen. - In Nastätten
übernachtet Karoline
Bonaparte (33),
ehemalige Königin von Neapel und Schwester von Napoleon
(--), der man alle Titel und
Vermögen abgenommen hat, im Gasthaus Zur alten Post
Poststrasse 3 (20 23 Voba),
auf ihrer Flucht von französischem Staatsgebiet nach
Wien zu ihrem Lebensgefährten. - In St Goarshausen, das
zu Nassau gehört, darf der Fährmann Christof Menges (--) nur ins preußische St Goar
übersetzen und in St Goar der Fährmann Bernhard (--)
nur nach St Goarshausen Passagiere mitnehmen. -
Die Niedergrafschaft Katzenelnbogen wird preußisch um
wenig später gegen Gebietsteile im Siegerland und Kreis
Wetzlar an Nassau getauscht zu werden. - In Nassau
besucht der in Frankfurt geborene Dichter Johann
Wolfgang von Goethe (66)
während seiner Kur in Wiesbaden und einer Reise über die
Stadt Idstein, Niederselters, Blessenbach, die
Langhecke, Limburg und Holzappel Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (58), den er abholt und
nach Köln weiterreist. - In Bacharach wird der
französische Posthalter und maitre de poste Franz
Christian Wasum (--) als
Wirt vom Gasthaus Posthof neuer
königlichpreußischer Postmeister. - St Goar wird zur
preußischen Kreisstadt erklärt, zu deren Kreis auch
Bacharach gehört. - Weil zwischen Bingen am Rhein und
Koblenz nur dass Teilstück Boppard~Koblenz der neuen
Uferstrasse von den Franzosen fertiggestellt ist,
beginnt Preußen ein größeres Straßenbauprogramm, das
meist dem Verlauf der B 9 entspricht und wo preußische
Meilensteine aufgestellt sind, die die Abstände zu den
meist 3 nächsten größeren Städten nicht mehr, wie bei
den früheren Meilensteinen der Poststrecke über Limburg
in Stunden, sondern wie bei Brey am Rhein mit 1,5 Meilen
nach Koblenz in Meilen und halben Meilen entsprechen
7.200 m bzw 3.500 m angeben. Alle 8 Ganzmeilensteine
zwischen Bingen und Koblenz, bei der Drususbrücke in
Bingerbrück, bei Niederheimbach, bei Oberwesel, bei St
Goar Fellen, südlich und nördlich von Boppard, bei Brey
und südlich von Koblenz, existieren 20 24 noch. Die
preussischen Halbmeilensteine sind halb so hoch und
zylindrisch, manchmal konisch. Es gibt auch vereinzelt
Viertelmeilensteine.
- Alle Wirte in Burgschwalbach und Mudershausen
stellen ein Gesuch um Befreiung von einer neuen
Auflage der Konsumtionssteuer. - In Mudershausen wird
eine herrschaftliche Ziegelhütte erbaut, die dem
Adeligen xxx (--) gehört.
1814 Revolutionskriege
enden. - Völkerschlacht in Leipzig führt zu Kriegswende.
- In Klingelbach besteht das Kirchspiel Klingelbach aus
acht Gemeinden, in denen die von den durchziehenden
Soldaten ausgelöste Fleckfieberepidemie alias Typhus,
Lazarettfieber oder Nervenfieber 200 Einheimische tötet.
- In Hahnstätten sterben 84 Einwohner an der Ruhr, die
sich bei russische Soldaten angesteckt haben. - In Dehrn
stirbt xxx von Greiffenclau, wodurch das Haus Sturmfeder
von Oppenweiler das Schloss Dehrn erbt. - In Schierstein
erbt der in Diez geborene Hofkammerratssohn,
abgebrochene Jurist Friedrich
Gustav Habel (22) das
väterliche Vermögen, darunter in Wellmich Burg Maus, und
beginnt mit seinem Hobby Archäologie. - Der preußische
Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (71) zieht mit seiner
Schlesischen Armee von Wiesbaden über die hohe Wuzel
nach Bad Schwalbach, Richtung Katzenelnbogen und setzt
am nächsten Tag bei Kaub mit 50.000 Soldaten, 15.000
Pferden und 182 Geschützen auf einer von russischen
Pionieren bei Weisel abgeholzten Baumstämmen gebauten
Ponton Schiffbrücke über den Rhein. Darunter der
preußische Generalfeldmarschall Ludwig
Yorck von Wartenburg (St)
(55), nachdem die Franzosen
auf der gegenüberliegenden Engelsburg aufgerieben
wurden. Zwei Nachen werden von 15 Männern von St
Goarshausen auf Fuhrwerke verladen und von den Franzosen
unerreichbar über den Höhenzug nach Kaub transportiert,
wo sie eingesetzt weden. Der st goarshausener Fährmann
Christof Menges (--) setzt
in Kaub mit seinem Sprengnachen Teile der Nachhut über,
darunter 193 Mann, 22 Wagen und 48 Pferde. Danach baut
er in Koblenz mit an der neuen Pontonbrücke. - In
Braubach wird der in Frankfurt geborene königlich
preußische Kammerherrensohn Wilhelm Gustav Adolph von Malapert von
Neufville (27) neuer
Amtmann. - In St Goarshausen Reichenberg wird ein Turm
der Doppeltürme von Burg Reichenberg wegen
Einsturzgefahr gesprengt. - In Bad Schwalbach erscheint
als einzige Zeitung für die Region überhaupt die Varterländische
Chronik. - In Dörnberg sind die Bergleute so
unterbezahlt, dass sie vor und nach der Arbeit ihre
kleinen Äcker bestellen müssen und dazu die ganze
Familie mithelfen muss. Zur Vermeidung einer
Existenzbedrohung besteht eine Knappschaft. Fast alle
Bergleute leiten an der Silikose alias Staublunge und
werden nicht älter als 50 Jahre. Alleine im Kirchspiel
Dörnberg gibt es 40 Bergbauwitwen. - In Burg Schaumburg
wird der herzoglich nassauer Amtmann abgezogen. - In
Nassau wird im Schloß Stein Schloßstraße 1 ein Turm
angebaut. - In Flacht sterben 114 Menschen an Typhus, wo
im Vorjahr nur 30 und im Folgejahr 25 Menschen sterben.
- In Katzenelnbogen wird der in Saarbrücken geborene
fürstlichnassauer Ratssohn und herzoglichnassauer
wiesbadener Amtmann Wilhelm Christian Schmidt (61)
neuer Justizrat. - Der Schriftsteller Johann
Isaak Gerning (47)
erstellt sein Buch Die Heilquellen am Taunus mit
Gedichten, die gesungen werden.
1813
Wetter: Typhusepidemie in Klingelbach durch
durchziehende preußische und russische Truppen. - Revolutionskriege
- Nach 7 Jahren wird die rechtsrheinische
Niedergrafschaft Katzenelnbogen aus dem französischen
Staatsgebiet herausgelöst. Der Ort Katzenelnbogen war
nicht französisch. Die östlichen französischen Grenzorte
waren von der Lahn im Norden nach Süden Bremberg,
Kördorf, Roth, Niedertiefenbach, Rettert, Berndroth,
Hohenstein, Bad Schwalbach, Hohe Wurzel, Schlangenbad.
Französisch waren die Ämter Rheinfels, zu der auch St
Goarshausen gehört, das Amt Reichenberg, das Amt
Nastätten, das Amt Hohenstein, Miehlen und das
Vierherrische mit Zentrum Pohl. - In Klingelbach stirbt
der Volksschullehrer Philipp Peter Seyberth nach 51
Dienstjahren. - In Holzhausen an der Haide ist General
von Hühnerbein (--) mit
4.000 Mann einquartiert. - In Limburg wird das
katholische Franziskanerkloster aufgelöst. - In Limburg
rastet der westfälische König Jerome Bonaparte (St) (27)
im Gasthaus Zum weissen Ross in der
Westerwaldstraße 2, kommt aber nicht mehr zum Essen,
weil er vor den Kosaken fliehen muss. - In Limburg
schließt das katholische Franziskanergymnasium. - In
Kirberg logiert der preußische Generalfeldmarschall Ludwig
Yorck von Wartenburg (St)
(54) im Adelshof Bubenheimer
Str. 3 (20 17 AltesRathaus).
- In Bad Schwalbach übernachtet der preußische
Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (70). danach zieht er nach
Lipporn und die Weihergräben. - In Kaub übernachtet der
preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (70) im Gasthaus Stadt
Mannheim Metzgergasse 6. - In Scheidt wandern
einige Einwohner aus. - In Niederneisen werden russische
Soldaten einquartiert, die von der Bevölkerung
unterhalten werden müssen.
- In den limburger Vororten Aumenau, Offheim und
Schadeck und Dehrn, die zum Großherzogtum Berg gehören
und Limburg zur Grenzstadt machen, ändert sich die
politische Lage, weil der Napoleon Neffe und neue
berger Großherzog
Napoleon
Louis Bonaparte (07)
das Großherzogtum Berg verliert, das von Preußen
übernommen wird. Dessen Vorgänger und erste berger
Großherzog Joachim Murat (46) wechselt die Seiten,
kämpft nun gegen seinen Schwiegervater Napoleon (--) weil
er sein Königreich Neapel behalten will. - In Kemel
logiert der Adjutant von General Blücher und General
York im Gasthaus Zum goldenen Hirsch später
Schulhaus bei der Vorbereitung des Rheinübergangs. -
In St Goarshausen übernimmt der aus der
wittelsbachbayerischen Pfalz vertriebene mennonitische
Pächter Jakob Unzicker (--) die
Bewirtschaftung und Verwaltung der nassauer Domäne
Offenthal und drei Jahre später sogar in die
Bürgerliste von Reichenberg aufgenommen. - In
Nastätten wird das Schloß Sohlern Hof Borngasse 12 mit
Scheune Borngasse 14a (20 23
Evangelische Diakonie), zT in ein Lazarett
umgewandelt. - In Mainz startet die in Wien geborene
französische Kaiserin und österreichische Prinzessin Marie Luise von Habsburg
Lothringen (St) (21) alleine
ihre Rückreise nach Paris über Köln und Aachen. Sie ist
seit drei Jahren mit dem auf Korsika geborenen Napoleon Bonaparte (St) (44) verheiratet,
der in all den Kriegsjahren mit unzähligen Frauen
ungeschützten Sex hatte. Sie hat sich angeblich in die
arrangierte Ehe gefügt, weil er mit seiner ersten Frau Josephine de Beauharnais
(50) keine
Kinder zeugen konnte, und ihm bereits einen Sohn und
einzigen legitimen Nachfolger Napoleon Franz Bonaparte
(02) geschenkt,
der allerding rote Haare und eine blasse Haut hat. - In
Burg Schaumburg heiratet die verwitwete ehemalige
anhaltische Fürstin Amalie von
Nassau Weilburg (St) (37) in
zweiter Ehe morganatisch ihren bzw den anhaltinischen
Hofmeister ihres verstorbenen Mannes, den nicht
standesgemäßen Freiherr Friedrich von Stein Liebenstein
Barchfeld (St) (36) trotz
großer Sorgen von nassauer
Herzog Friedrich
August von Nassau Usingen
(St)
(75),
der die von Stein nicht mehr als nassauische
Prinzessin estimieren will, wenn etwas von ihrer
zweiten Ehe bekannt wird, wobei gerade ihr erstes
morganatisches, unstandesgemäßes Kind, der Sohn
Friedrich Heinrich Gustav Adalbert von Stein Liebenstein
Barchfeld (St)
geboren wird, den es offiziell gar nicht
gibt und den seine Mutter im Gutshaus des leiblichen
Vaters in Hausen, Hausen 6, versteckt. - In Burg
Schaumburg wird der Hofgärtnersohn und Lehrer Friedrich Gottlieb
Schulz geboren. - In Burg Langenau wird der
Industrielle Franz Josef Ferdinand von Marioth
(--)
von Räubern überfallen, was tragischerweise zu
seiner endgültigen Verarmung führt, weil auch eine
Anstellung als herzoglichnassauer Beamter scheitert und
er sich zum Sonderling entwickelt.
1812 Revolutionskriege
- In Schloss Schaumburg an der
Lahn stirbt Fürst Viktor II von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(45) ohne männlichen Erben, woraufhin sein in
Schloss Schaumburg geborener
unverheirateter Onkel Fürst Friedrich von Anhalt Bernburg Schaumburg
Hoym (St) (71) als
fünfter und letzter Fürst erbt, der aber kurz darauf in
Bad Homburg stirbt, wo er in der Landgrafengruft
begraben wird. - In Heidelberg tötet der in Diez
geborene Hofkammerratssohn und Jurastudent Friedrich
Gustav Habel (20) als
Mitglied der Studentenverbindung Corps Nassovia
Heidelberg einen Gegner bei einem Fechtduell, woraufhin
er aus der Universität geworfen wird. - Der in Bad
Schwalbach geborene hessenrotenburger Landgraf Karl Emanuel von Hessen
Rotenburg (St) (66) stirbt in Frankfurt. - Der
in Bad Ems Frücht geborene Räuberbandenführer der
Räuberbande vom Main Philipp Friedrich Schütz alias Mannefriedrich (32)
wird in Heidelberg wegen Raubmordes bei einem
Überfall auf eine Postkutsche hingerichtet. - In
Dornholzhausen richtet der neu zugezogene in
Nieder-Florstadt geborene berühmte nieder-florstädter
Orgelbauer Philipp Heinrich Bürgy
(53) seine Orgelbauwerkstadt
ein und führt von dort sein Geschäft weiter. - In
Katzenelnbogen stirbt die im Saarland geborene Luise
Fuhrmann (59), die Ehefrau
des in Saarbrücken geborenen fürstlichnassauer
Ratssohnes und herzoglichnassauer wiesbadener Amtmanns
Wilhelm Christian Schmidt (59).
Sie wird in Klingelbach begraben. - In Dörsdorf wird
eine Brücke über den Dörsbach gebaut. - Im Herzogtum
Nassau müssen nach den Chausseen im Vorjahr auch die
Vizinalwege mit Obstbäumen bepflanzt werden, was bis 19
40 bleibt. Auch der Betrieb von Gemeindeobstbaumschulen
wird Pflicht. Federführend sind der kronberger
Oberpfarrer Johann Ludwig Christ (--)
und der diezer Arzt Adrian Diel (56).
- Der in St Goar geborene hessenkasseler Soldatensohn Georg Brunsig
von Brun (23), der als
10 jähriger schon zum Militär ging und mit der Übernahme
westfälischer Soldat wurde, zieht nach jahrelangen
Kämpfen für Napoleon gegen Preußen als Capitain gegen
Russland. - Im Wispertal beginnt der 17 90 noch zum
bayerischen Freiherren erhobene ehemalige wetzlarer
Reichskammergerichtsprokurator Freiherr Hans Carl von
Zwierlein (--), der
in Geisenheim im Rheingau viele große enteignete
ehemalige kurmainzer Ländereien übernommen hat, auch die
Kammerburger Mühle und den angeschlossenen Patvester
Hof, zu dem das Fischereirecht an der Wisper gehört und
Wiesen in Espenschied, Ransel und Welterod aufzukaufen.
- In Burg Schaumburg endet mit dem Tod ohne männlichen
Erben von Fürst Victor II Carl Friedrich
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(45) verheiratet mit Prinzessin Amalie von
Nassau Weilburg (St) (36) als
die 105 jährige
anhaltinische Regierungszeit. Fürstin Amalie kümmert
sich um die vier unverheirateten Töchter, Prinzessin
Hermine (St) (15),
Prinzessin Adelheid (St) (12),
Prinzessin Emma (St) (10) und
Prinzessin Ida (St) (08). Prinzessin
Hermine von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(15) erbt die Burg
Schaumburg, die ihre Mutter bis zu ihrem Tod als
Witwensitz nutzt und dabei auch den Tod von Hermine 18
17, zwei Jahre nach ihrer Vermählung, erlebt.
1811 Revolutionskriege
- In Diez kommen die Gefangenen aus den aufgelösten
Zuchthäusern Limburg und Weilburg an. Die Gefangenen
werden in das Diezer Schloss eingesperrt und müssen in
der neuen Diezer Zuchthausfabrik Marmor, darunter die
nassauer Marmorgrenzsäulen, verarbeiten - Der auf
Schloss Schaumburg geborene
unverheiratete Prinz Friedrich von Anhalt Bernburg Schaumburg
Hoym (St) (70), der
im Folgejahr stirbt, verzichtet auf das voraussichtliche
Erbe, die Grafschaften Holzappel und Schaumburg, wo die
anhaltiner Fürstin Amalie von
Nassau Weilburg (St) (35)
mit ihrem Hofmeister, der auf Gut Hausen über
Balduinstein, Hausen 6, wohnt, ein sexuelles Verhältnis
hat. Als Liebesbeweis sind auf Gut Hausen, das inmitten
von Weinbergen liegt, tropische Bäume wie ein
Trompetenbaum, eine fast 100 Meter lange Mini
Lindenallee zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf Burg
Schaumburg und ein märchenhafter Weiher mit einer 15
Meter hohen Staumauer und Wasserfällen als Zulauf in
eine Schlucht gebaut. - In Fachingen läuft die
Quellwasserpacht des diezer Kaufmanns August Theodor
Pilgrim (--) aus. Die
fachinger Quelle wird verstaatlicht. - In St Goar
verkauft der französische Staat die Ruine Burg Rheinfels
an den stgoarer Kaufmann Peter Glass
(--). - In Dausenau verkauft der in Koblenz
geborene Staatskanzler Fürst Clemens von Metternich
(St) (38)
die Ruine Sporkenburg. Sein Schwager und Neffe
Grafensohn Aloys von
Kaunitz Rietberg (37)
wird 18 22 nach tausendfachem sexuellem Mißbrauch und
Vergewaltigung von hunderten Mädchen und Kinder ua eines
Kinderballetts verurteilt. - Der gemeinschaftlich
genutzte Märkerwald Fuchsenhöhle alias Fuchsehöll wird
auf die 15 umliegenden Gemeinden aufgeteilt. Der neue
Waldanteil der Gemeinde Klingelbach diesseits des Bachs
alias Unterdorf und nördlich des Grabenbachs gelegen
beträgt 43 Morgen 41 Ruten. Ebertshausen erhält 43
Morgen 48 Ruten Waldanteil. - In Nastätten wird die
hessische Postexpedition im Gasthaus Zur Krone
geschlossen. - 1 Pfund Ochsenfleisch kostet 11 Kreuzer,
3 kg gemischtes Brot 34 Kreuzer 2 Pfennig und ein Maß
alias 1 Liter Lagerbier 3 Kreuzer. - Im Herzogtum Nassau
müssen alle Chausseen, wo es möglich ist, mit Obstbäumen
bepflanzt werden. - In Nastätten verliert das Gasthaus Zur
Krone Römerstrasse 25 im Besitz von xxx Diefenbach
(--) seine Funktion als
protestantische fürstlich hessische Posthalterei mit
Pferdewechsel und Poststation.
1810 Revolutionskriege
- In Burgschwalbach sterben 12 Bewohner am Fleckfieber,
das durch Läuse übertragen wird. - .In Bad Ems findet
der Besitzer des ehemaligen Badehauses Steinernes
Haus Ecke Lahnstraße/Grabenstraße eine
verschüttet geglaubte Mineralquelle und legt Bäder an. -
In Diez wird ein Oberappellationsgericht eingerichet. -
In Diez wird der Lehrersohn und Theologe Ludwig Wilhelm
Eibach geboren. - In Isenburg stoppt die Gemeinde wieder
die Ruine der Burg Isenburg als Steinbruch zu verwenden.
- In Ebertshausen ist die Hofanlage Ebertshäuser /
Stracks Unterdorfstraße 14/16 aus dem Besitz der
bademser Posthalterfamilie Goedecke an eine
Erbengemeinschaft aus Obereinnehmer Jean Herpell aus St
Goarshausen, Kommerzienassessor Johann Renand Herff von
St Goar und einem Major Buère von Schönhofen bei
Bockenheim übergegangen. - In Limburg ist der Ausbau der
Lahn bis Weilburg abgeschlossen, wodurch eine
durchgehende Flussschifffahrt ermöglicht ist. - In
Bacharach wird der Jurist und Heimatschriftsteller Johann Josef Kewer
geboren. - Der in St Goar bürgerlich geborene
lutherische Amtmannsohn und Jurist Julius Wangemann
später Julius von
Sparre (27) hat es
geschafft sich einen Adelstitel zu besorgen und nennt
sich Julius Wangenstein von Sparre, wobei von Sparre ein
alter schwedischer Adelstitel ist.
1809 Revolutionskriege
- In Limburg werden die Vororte Aumenau, Offheim, Dehrn
und Stadeck mit dem Großherzogtum Berg inoffiziell
französisches Staatsgebiet, weil der
Napoleon Neffe Napoleon
Louis Bonaparte (03)
neuer Großherzog von Berg wird. Die Niedergrafschaft
Katzenelnbogen ist offiziell französisches
Staatsgebiet. - Bad Schwalbach hat
1.455 Einwohner, davon 80 Juden und Niedermeilingen hat
223 Einwohner. - In Nastätten gibt es 323 Strohdächer,
in Kördorf 138, in Roth 104, in Niedertiefenbach 78, in
Herold 76, in Berndroth 44 Strohdächer auf Häusern von
106 strohgedeckten Gebäuden, in Reckenroth 25
Strohdächer auf Häusern von 61 strohgedeckten Gebäuden.
- In Diez wird die Lateinschule in der Pfaffengasse
geschlossen. - In Diez wird das Prügeln von Gefangenen
im Zuchthaus verboten. Dafür müssen die Gefangen
arbeiten. - Im Herzogtum Nassau wird nach dem Rücktritt
des bei Worms geborenen Hans Christoph Ernst von Gagern (43) der an der Donau geborene
Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (39)
alleiniger Leiter der Regierung. - Miehlen verliert den
Status als Amt Miehlen. Miehlen wird dem Amt Nassau
unterstellt. - In Nassau zieht der Soldat Karl Friedrich
May (--), der vom Hof Mauch
stammt, mit Napoleon (--) nach
Spanien, wo er verwundet und in einem Kloster
gesundgepflegt wird. Er verbringt weitere zwei Jahre
bevor er zurückkehrt. - Die Bäderstrasse wird von Bad
Schwalbach über Kemel und Holzhausen bis nach Singhofen
unter niederkatzenelnbogenfranzösicher Administration
chausseeartig angelegt. - Der in St Goar geborene
hessenkasseler Soldatensohn Georg Brunsig
von Brun (20), der als
10 jähriger schon zum Militär ging und mit der Übernahme
westfälischer Soldat wurde, kämpft für Napoleon gegen
Preußen.
1808 Revolutionskriege
- In Ebertshausen brennen zwei Scheunen nieder. Die
Schuldigen laut Amtmann Kramb: Böse Geister. - Im
Herzogtum Nassau wird die Leibeigenschaft aufgehoben.
Alle Grundherren haben plötzlich keine leibeigenen
Arbeiter mehr. Ebenso befürchten die Bauern neue
Steuern. - In Assmannshausen wird das Wirtshaus Zur
Krone eröffnet. - Alle französischen Juden müssen
ihre verwirrende Namensgebung, bei der bei jeder
Generation der Vornamen des Vaters neuer Familienname
wird, aufgeben und vererbliche Familiennamen annehmen,
wobei sie sich auch nach Belieben neue Namen aussuchen
können, was bei der Unterschrift zu Problemen führt, da
viele, besonders Frauen nicht schreiben, und manchmal
nur hebräisch schreiben können. - In Diez wird der
elsäßer Porträtmaler, ehemalige hessenhomburger Hofmaler
Friedrich Ludwig
Schrumpf (43) nassauer
Landbaudirektor. - In Hausen über Balduinstein kauft
Freiherr Wilhelm von Stein Liebenstein Barchfeld (31) das säkulariserte mit einer
Mauer umgebene Hofgut Hausen, Hausen 6, vom limburger st
georg kloster Kanoniker xxx Berghofen (--),
das dieser selbst als Wohnhaus inmitten seiner
großflächigen verwilderten und nicht mehr
bewirtschafteten und deshalb billig erworbenen hausener
Weinberge erbaut hat und baut es im mittelalterlichen
Stil zu einer kleinen Burganlage mit Scheune und Stall
und mit einer kleinen Parkanlage mit Garten mit Wegen
und drei kleinen Weihern um. Freiherr Friedrich von
Stein Liebenstein Barchfeld (31)
ist der anhaltinische schaumburger Hofmeister und
spätere morganatische Ehemann der anhaltinischen Fürstin
Amalie von
Nassau Weilburg (St) (32).
- In Limburg beginnt man
mit dem Ausbau der Lahn bis Weilburg, wodurch eine
durchgehende Flussschifffahrt ermöglicht wird, was zwei
Jahre dauert. Im Herzogtum Westphalen wird eine
königlich westphälische Landespost nach französischem
Muster eingerichtet. Die thurn und taxis Posten werden
verboten.
- In Preußen wird die Gebühr von 2 GuteGroschen pro
Pferd und Meile bei Lohnfuhrzetteln der Post auf die
Hälfte herabgesetzt. Es wird auch nicht mehr nach der
Anzahl der beförderten Personen gefragt, da die
Scheine für die ganze Reise, auch wenn diese mehr als
einen Tag dauert, gültig sind und sie müssen nicht
mehr auf jeder Poststation neu gelöst werden.
1807 Revolutionskriege
- Burg Hohlenfels wird von den Franzosen besetzt. -
Holzhausen an der Haide ist durch den Krieg völlig
verschuldet und die Straßen sind in katastrophalem
Zustand. - In Nastätten wird der Galgen abgerissen, der
offizielle Galgen des Amtes Reichenberg. - In Wiesbaden
wird für die nassauer Postroute über die Posthalterei Zur
Hühnerkirche nach Limburg zusätzlich eine
schnellere zweispännige Postkalesche in der Nachwoche
der reitenden Post für die herrschaftlichen Pakete und
Gelder, aber auch damit das reisende Publikum bequemer
unterwegs ist, eingeführt. - In Bacharach baut der
französische Posthalter und maitre de poste Franz
Christian Wasum (--) als
Wirt vom Gasthaus Posthof eine Brauerei an. -
Kaub wird Burg Gutenfels von Herzog xxx versteigert. -
In Bad Schwalbach bewirbt der Badearzt Johann
Heinrich Christoph Matthias Fenner von Fenneberg (--) der noch drei Jahre zuvor
mit seiner Schrift Über die Pfuscherei in der
Medizin das auf Unterhaltung ausgelegte
Kurprogramm beschrieben hat, mit seiner Schrift Freimüthige
Briefe über Schwalbach, dessen Quellen und Umgebungen.
Er beschreibt den Kurablauf, bei dem es drei Häuser mit
großen Sälen gibt, den Alleesaal, der früh
morgens nach dem Brunnentrinken an den beiden
Hauptbrunnen Weinbrunnen und Stahlbrunnen von fast allen
Kurgästen zum Frühstück aufgesucht wird, den Kaisersaal,
in dem sich wieder fast alle Kurgäste nachmittags zum
Kaffee treffen und den Kettensaal, wo man sich
zum Spiel alias Glücksspiel und zum Tanz trifft. In nur
einem Satz kritisiert er am Ende des kleinen Buches noch
den eher unterhaltenden Charakter des badschwalbacher
Badebetriebes Ich sage nichts über Schwärmerei,
Spielsucht, Ausschweifungen und Unmäßigkeit ....., die
den hohen Frieden der Seele stören, wobei er
Fressgelage, Sex und Prostitution meint.
1806 Das
HRR lösst sich auf. - Revolutionskriege
- Katzenelnbogen werden seine 13 12 verliehenen
Stadtrechte entzogen. Nur die arktrechte bleiben. -
Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (38) in Biebrich und
Wiesbaden und sein kinderloser Vetter Fürst Friedrich August von
Nassau Usingen (St) (68)
lassen von der Thurn und Taxis Post eine innerhalb von
drei Jahren erbaute neue rechtsrheinische
Postkutschenroute Neuwied~Köln-Deutz eröffnen. Wegen der
schlechten Wege, gab es bisher auf dieser Strecke nicht
einmal eine reitende Post. Rechtsrheinische
Poststationen an den Fährstationen waren bisher nur
Relaisstationen ohne Pferdewechsel und Aufbewahrungsorte
für Briefpost. - In Lahnstein werden die
Schutzgeldzahlungen für Juden erhöht. - Das
Herrschaftsgebiet des in Nassau geborenen Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (St) (49)
wird dem Herzogtum Nassau angeschlossen alias
mediatisiert. - Die rechtsrheinische Niedergrafschaft
Katzenelnbogen kommt als Pays réservé unter französische
Verwaltung, zu der der Ort Katzenelnbogen nicht gehört.
Die östlichen französischen Grenzorte sind von der Lahn
im Norden nach Süden sind Bremberg, Kördorf, Roth,
Niedertiefenbach, Rettert, Berndroth, Hohenstein, Bad
Schwalbach, Hohe Wurzel, Schlangenbad. Französisch sind
die Ämter Rheinfels, zu der auch St Goarshausen gehört,
das Amt Reichenberg, das Amt Nastätten, das Amt
Hohenstein, Miehlen und das Vierherrische mit Zentrum
Pohl. - Der souveräne Staat Nassau ensteht gemäß der
Rheinbund Akte. - In Holzhausen wird angeordnet eine
wöchentlich dreitägige und 3 stündige Sommerschule
abzuhalten. Das Schulzimmer ist die Wohnung des Lehrers,
wo äußerst notdürftig Tische und Bänke aufgestellt
werden. Die Winterschule findet montags, dienstags,
donnerstags und freitags statt. Drei Stunden vormittags
und drei Stunden nachmittags. Mittwochs und samstags nur
3 Stunden vormittags. Es gibt eine Woche Osterferien. Es
gibt Religion, Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen.
Lehrbücher sind die Bibel, das Hessische Gesangbuch,
Luthers kleiner Katechismus und der Jakobische
Katechismus, Rochows Kinderfreund, Wagners Handbuch und
das Verstandesbuch von Spieker. - In Bad Schwalbach
beginnt der Kaiserliche französiche Präfek Balthasar Pietsch
(--) das Territorium des Pays réservé de Catzenellenbogen zu
regieren. - Die Leibeigenschaft der Bauern wird
aufgelöst. - Die Grafschaft Holzappel von Fürst Victor II Carl Friedrich
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(41) fällt an das Herzogtum Nassau und wird
herzoglich nassauer Amtssitz, den der diezer Amtmann
verwaltet. Er behält aber die standesrechtlichen
Privilegien. In Burg Schaumburg stirbt der drittälteste
Fürst Prinz Karl Ludwig von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(83), verheiratet mit
Prinzessin Eleonore von Solms Braunfels (St)
(72). Fürst Victor II Carl
Friedrich von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(--) verheiratet mit
Prinzessin Amalie von
Nassau Weilburg (St)
(30) übernimmt die
Herrschaft Schaumburg. - In Diez wird das Gefängnis im
Schloss Diez erweitert. - In Wellmich wird Burg Maus auf
Abbruch an den nassauer Hofkammerrat Christian Friedrich
Habel (59) und seinen in
Diez geborenen Sohn Friedrich
Gustav Habel (14)
verkauft. - In St Goarshausen wird Burg Katz und in Kaub
wird Burg Gutenfels von französischen Truppen gesprengt.
Auf Burg Katz müssen nastättener Bürger helfen. -
Kirberg verliert seinen Amtssitz. Amtsgeschäfte werden
nun in Limburg abgewickelt. - Miehlen wird französisch
verwaltet. - In Bad Ems kauft der bademser Posthalter
Johann Heinrich Goedecke (--) das
Hotel Vier Türme. - Die Marmorindustrie an der
Lahn erfährt einen ungewöhnlichen Aufschwung. - Die
Niedergrafschaft Katzenelnbogen gerät unter französische
Verwaltung. - In Nastätten bleibt Oberschultheiß Recken
Leiter des neu eingeführten fürstlichen Amtes Nastätten.
- Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird französisch,
weshalb mit der Säkularisation die immer noch
katholischen klösterlicharnsteiner Besitzungen bei
Obertiefenbach aufgelöst werden. Auch die Adeligen
verlieren alle ihre Privilegien. - In Allendorf bei
Katzenelnbogen ist der Marmorsteinbruch nicht mehr
abbauwürdig. -
In Katzenelnbogen Wasenbach verliert nach
102 Jahren der adeligen xxx
Boos von Waldeck (St)
(--) seinen Lehnsbesitz. - In Flacht
wird das Gericht aufgegeben und von der
Landesoberschultheißerei in Diez übernommen. - In
Limburg bricht der Postverkehr über den Westerwald
ein, weil Limburg Grenzstadt zu den Fürstentümern
Siegen, Dillenburg und Hadamar wird, die mit ihren
Dörfern Aumenau, Offheim und Schadeck und Dehrn an das
neu geschaffene Großherzogtum Berg des Napoleon
Schwagers neuer berger Großherzog Joachim Murat (39) fallen, der alle thurn
und taxis Poststationen schließen lässt. - In
Neuwied verliert der eigens dafür aus der preußischen
Armee ausgetretene Fürst Johann August
Karl von Wied Neuwied (St) (27) schon nach etwas mehr als
einem Jahr wieder seine souveräne Herrschaft Wied
Neuwied an das Herzogtum Nassau, woraufhin er zur
preußischen Armee zurückkehrt. Er ist Herr von Runkel. -
In Nastätten wird der Galgen, der als Hinrichtungsstätte
des Amtes Reichenberg gedient hat, abgebrochen. - Bad
Schwalbach wird herzoglich nassauer Amtssitz und löst
den Amtsitz Hohenstein ab. - Das zu Nassau-Usingen
gehörige Amt Braubach mit Braubach, Dachsenhausen,
Gemmerich, den Höfe Hinterwald, Ober-Falkenborn,
Unter-Falkenborn und Dinkholder Mineralbrunnen wird um
die benachbarten Reichsritterschaften Fachbach,
Miellen, Frücht und Osterspai erweitert. Der braubacher
Amtmann xxx (--)
verwaltet auch die nicht zu seinem Amt
gehörigen Ämter Nievern, Oberlahnstein und Wellmich, die
erst später dem Amt Braubach zugeschlagen werden.
1805 Revolutionskriege
- In Diez ist Adolf Wuth Hofapotheker. - In Diez ist der
Amtmann und Landesoberschultheiß Justizrat Conradi
oberster Chef des Stadtgerichts. Ihm dient der
Stadtwachtmeister Bopp. Keck ist Marktmeister. Justizrat
Conradi ist auch Chef des Arbeitshauses und Zuchthauses,
dessen Zuchtknecht Daniel dort für Ordnung sorgt. - In
Hahnstätten gibt es den ordentlichen Advocaten alias
Rechtsanwalt Stotz. - In Diez kommen reitende Posten
alias Postboten aus zwei getrennten Regionen an, wobei
die erste, die oberländische von Frankfurt und Koblenz
über Nassau sonntags und mittwochs morgens um 10:00 Uhr
ankommt und dienstags und sonnabends nachmittags um
06:00 alias 18:00 Uhr abgeht, von Frankfurt, Mainz,
Wetzlar und Koblenz über Limburg montags und freitags
morgens um 03:00 Uhr ankommt und sonntags donnerstags
abnds um 07:00 alias 19:00 Uhr abgeht, und die zweite,
die niederländische, die montags und freitags morgens um
11:00 Uhr ankommt und sonntags und donnerstags abends um
07:00 alias 19:00 Uhr abgeht. - In Nassau kommen die
reitenden Posten aus dem ganzen Reich jeden Morgen um
02:00 Uhr an und gehen alle sofort wieden nach Koblenz
und in die Niederlande ab. Auch um 04:00 Uhr kommen
jeden Morgen Posten aus den Niederlanden, Köln und
Koblenz an und gehen sofort wieder ab. Dienstags und
sonnabends abends um 08:00 alias 20:00 Uhr kommt die
Post von Dillenburg, Limburg und Diez an, die aber erst
sonntags und mittwochs früh um 05:00 wieder ab bzw
zurückgeht. - In Kirberg kommt die kaiserliche reitende
Post montags und donnerstags morgens von Limburg und
geht nach Wiesbaden ohne genau Zeitangabe und geht am
selben ebenfalls ohne genaue Zeitangabe wieder zurück. -
In Kirberg kommt der diezer Bote donnerstags morgens an
und kehrt danach wieder zurück. - In Kirberg geht
montags und freitags die sogenannte Ordonanz nach
Limburg um die kirberger Postbriefe abzuholen. - In
Hilchenbach gibt es eine Kalkbrennerei und eine
Ziegelbrennerei. - In Freiendiez gibt es eine
herrschaftliche Papiermühle. - In Holzheim gibt es eine
Hammermühle. - In Oberndorf gibt es die Leopoldiner und
Neuborner Kupferhütte. - In Singhofen gibt es die Höfe
Bubenborn und Obergudenau. - Bad Ems ist ein Amt Ems
oder Vogtei Ems und hat 2 herrschaftliche Badehäuser.
Das Dorf Ems ist selbstständig. - Der Oranien-Nassauischer
Adreß-Calender für das Fürstentum Diez, das
Fürstentum Hadamar und das Fürstentum Siegen wird
ausgegeben. Auf Seite zwei folgt der dreiteilige
Calender. Der deutsche zeigt das Jahr 18 05, der
französische das Jahr 13 der Republik und der jüdische
das Jahr 5.565 der Welt. Danach die Lebensdaten des
oraniennassauer Herrscherhauses. Dem folgt die Regierung
mit den Ministern in Dillenburg, alias Wirkliche Geheime
Räthe: Seine Excellenz Herr Johann David von Passavant
Passenburg (--) ist
Regierungspräsident. Seine Excellenz Herr Wolfgang
Friedrich von Schenck (--) ist
Regierungsdirector. Danach folgen die Geheimen
Regierungsräte: ua Johann Wilhelm Chelius (--)
in Diez und Friedrich Ernst Senfft von Pilsach,
Freiherr Georg
Ernst Ludwig von Preuschen Liebenstein (40),
Andreas Alexander Pagenstecher, Friedrich Franz Ludwig
von Pestel und Wolfram Ludwig Burchardi. - In Boppard
ist die im katholischen St Martin Kloster außerhalb der
Stadt betriebene Lateinschule, die seit 17 65 zur
Ausbildung von Schülern für die Existenzsicherung ihres
Ordens genutzt wird und seit dem Vorjahr als Ecole
commune alias Gemeindeschule betrieben wird, ins
säkularisierte in der Stadt gelegenen Karmeliterkloster
umgezogen, wo bereits die vom vertriebenen katholischen
münstermeifelder Domdekan Bausch (--)
18 00 als private katholische Erziehungsanstalt
mit Internat für eine Ausbildung der männlichen Elite
gegründete Privatschule mit Internat mit
vier Lehrern, darunter nur einem namens Deynet (--)
aus Boppard und seit 18 03 umgewandelt in eine
von der Stadt betriebene Sekundärschule später Gymnasium
ohne seinen Gründer betrieben wird. In der Reihenfolge
der Bedeutung für die Stadt bzw der vielen noch
klerikalen Lehrkräfte gibt es die Schulfächer: Religion,
Deutsch, Französich, Latein, Geographie, Geschichte,
Mathematik, Naturgeschichte, Schönschreiben,
Rechtschreiben, Zeichnen, Musik und Tanzen für
allerdings nun Mädchen und Jungen. Für die Lehrer werden
Lehrerwohnungen eingebaut.
1804 Revolutionskriege
- In Oberselters wird die Mineralwasserquelle wieder
geschlossen. - In Mudershausen wird eine
Musterobstbaumschule eingerichtet. - In Diez bietet der
Pomologe Adrian Diel (48),
der im Haus Eberhard Pfaffengasse 27/29 lebt, einen
Kathalog mit seinen zahlreichen Obstsorten an. - In
Kirberg wird ein Krankenhaus eröffnet. - In Bad
Schwalbach wird die katholische kurmainzer Kammerherren-
und Jägerhauptmanntochter Freiherrentochter Maria
Josepha von Hausen geboren. - In Rückershausen wird die
Holzbrücke über die Aar renoviert. - In Nassau lässt der
im Wallerstein an der Donau geborene nassauusingische
Regierungspräsident Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (34)
die Besitzungen von Freiherr Heinrich
Friedrich Karl vom Stein (47)
besetzen, muss sie aber nach kaiserlichem Einspruch
wieder freigeben, was zu jahrelangem Streit führt. - In
Frankreich wird für den Strassenverkehr das
Rechtsfahrgebot eingeführt. - In Nassau wird ein
Fachwerkwohnhaus Am Eimelsturm 3 gebaut. - In Schloss Schaumburg an der
Lahn wird die Fürstentochter Prinzessin Ida von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St)
als Tochter des auf Schloss Schaumburg an der
Lahn geborenen Fürst Victor II Carl Friedrich
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(33) und Fürstentochter Prinzessin Amalie von
Nassau Weilburg (St) (28)
geboren. - Die von Frankreich sequestrierten alias
zwangsgeöffneten Besitzungen der Familie von Eltz werden
an ihren Verwalter Karl Deynet (--)
verkauft. - In Wiesbaden wird die Uniform der
Nassauer Post festgelegt. Für das Livree der Postillons
bestimmt man, dass der Rock von dunckelblauem Tuch sein
soll, davon der Kragenaufschlag ziegelrot und das Wappen
auf weißes Blech ausgeschlagen werden muss. Der runde
Hut muss eine silberne Tresse haben und die Schnüre am
Posthorn müssen blau und ziegelrot sein. Ob die
Postbediensteten auf dem Land eine besondere Uniform
bekommen, weiß man noch nicht. - In Neuwied tritt Fürst
Johann August Karl von
Wied Neuwied (St) (25) aus der preußischen Armee
aus und übernimmt seine souveräne Herrschaft Wied
Neuwied. - In Darmstadt wird durch ein Abkommen mit der
überregionalen Thurn und taxis Post für die Koordination
mit dem wiederbelebten regionalen herrschaftlichen
Postinstitut Landgräflich hessendarmstädter Post eine
hessendarmstädter Oberpostdirektion eröffnet. - In
Boppard hat der Maire de Boppard alias Bürgermeister
Knoodt (--)
die Lateinschule im katholischen Franziskanerkloster St
Martin zu einer Ecole commune alias Gemeindeschule
gemacht. Die nicht geflüchteten beiden katholischen
Präfekten Pater Philippsen (--) und Pater Cloodt (--) lobt er für ihr Engagement
und ihren Umzug in die Räumlichkeiten des
säkularisierten Karmeliterklosters in der Stadt. - In
Kaub wird die Invalidenstation für französische
Verwundete auf Burg Gutenfels aufgegeben.
1803 Revolutionskriege
- Französische Säkularisation in den eroberten deutschen
Gebieten. Die meisten Mönche fliehen. Einige bleiben als
Französischlehrer. - In Boppard fliehen die katholischen
Franzikanerpater aus dem Kloster St Martin. Nur Pater
Philippsen (--)
und Pater Cloodt (--) bleiben. Auf dem Gebiet
des Herzogtum Nassau gibt es 26 Klöster. - Kloster
Arnstein wird säkularisiert und aufgehoben. - Aus den
Ämtern Katzenelnbogen und Burgschwalbach mit dem Gericht
Kettenbach und dem Dorf Schiesheim wird das neue Amt
Katzenelnbogen gebildet. - In Boppard versucht die Stadt
die außerhalb der Stadt im Franziskanerkloster St Martin
untergebrachte Lateinschule, die dort für die Sicherung
der Existenz des Ordens einige wenige männliche Schüler
unterrichtete, in die Stadt in das säkulariserte
Karmeliterkloster zu holen, wogegen sich das katholische
Kloster wehrt und zwei Jahre hinauszögert. -
Niederselters und Oberselters kommen in das gemeinsame
Fürstentum Nassau Weilburg, weshalb Oberselters seine
Mineralquelle wieder öffnen darf und es nun
Auseinandersetzungen zwischen den beiden Orten gibt. -
In Limburg fällt das katholische Stift St Georg an das
protestantische Haus Nassau-Usingen. - Fachingen leidet
unter einem Ausbleiben von Reisenden. Die fachinger
Quelle gilt als Gesundbrunnen an der Lahn. Man feiert
das Fest zu Ehren der Geburt der Landestochter von xxx
mit einem Wettrennen mit Pferden, Eseln und in Säcken.
Ein Esel kommt ohne Reiter durchs Ziel. Ein Junge in
einem am Hals zugeschnürten Sack stürzt zwei Schritte
vor dem Ziel. Die Fürstin besitzt Schloss Oranienstein. - In
Bad Ems bleiben die jährlichen Badelisten wegen der
ungeklärten Besitzverhältnisse zwischen Nassau und
Hessen-Darmsstadt ungedruckt. - Die pariser Mode
verlangt laut der Zeitung für die
elegante Welt im dritten Jahrgang nach längerer
Zeit von weiten und luftigen Kleidern wieder strengste
Schnürmode und gerougte Wangen. - In Bad Schwalbach wird
der katholische eltviller Stadtdirektorensohn Ludolf von Langen
geboren. - In Lahnstein wird die ehemalige kurmainzer
und säkularisierte Burg Lahneck dem nassauer Amtmann
Peter Ernst von Lassaulx übergeben. - Die Herrschaft
Langenau wird mediatisiert und
fällt an das Fürstentum Nassau
Usingen, wodurch die Zahlung der Rittersteuer an
die Burggrafschaft
Friedberg per fürstlichem Edikt verboten wird. Ihr
Besitzer, der Industrielle xxx von Marioth, behält
einen Privilegierten
Gerichtsstand, verliert aber die hoheitlichen
Rechte einschließlich der Patrimonialgerichtsbarkeit.
- Der im Wallerstein an der Donau geborene
nassauusingissche geheime Rat Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (31)
wird nassauusingischer Regierungspräsident. - In
Klingelbach wird der Tod von Fürst Karl Wilhelm von Nassau
Usingen (St) (68)
für die Herrschaft Katzenelnbogen von der Kirchenkanzel
verkündet und eine 4 tägige Trauer angeordnet. - In
Schadeck wird die Burg Schadeck ein zweites Mal
geschleift, insbesondere der Nordflügel. - In Nastätten
wird die Leiche vom verstorbenen Räuber Schinderhannes Johannes
Bückler (++), dem
schon vor seiner Hinrichtung ehrenvolle Absichten im
Kampf gegen Napoleon in mindestens zwei völlig frei
erfundenen Biographien angedichtet, aber 94 Straftaten
bis hin zu Mord und Raubmord nachgewiesen wurden,
Richtung Miehlen überführt. - In Bad Schwalbach wird der
Rechtsanwalt Johannes
Bückler (++), als
Sohn des in St Goar geborenen eltviller Stadtdirektors
und hessenrheinfelser Kanzleidirektorensohnes Heinrich
Hermann Joseph von Langen (30)
und der Kaufmannstochter Barbara Therese Verflassen (--) geboren. - In Limburg
gründet xxx Cahensly (--)
einen Lebensmittelgroßhandel. - In Nastätten übernachtet
der französische königliche Anwaltssohn und französische
Revolutionsgeneral und spätere schwedische König Karl XIV Johann von
Bernadotte (St) (40),
dessen Ehefrau eine ehemalige Verlobte von Napoleon (--) war, unvorhergesehen im
Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20
23 Voba).
- In St Goar wird die Römerstrasse zur breiten und fast
hochwasserfreien Uferstraße Route Napoleon ausgebaut. -
Das Amt Braubach mit Braubach, Dachsenhausen, Gemmerich,
den Höfe Hinterwald, Ober-Falkenborn, Unter-Falkenborn
und Dinkholder Mineralbrunnen wird durch den
Reichsdeputationshauptschluss als Ersatz verlorenen
linksrheinische Gebiete Nassau-Usingen zugesprochen,
aber noch von der Regierung in Wiesbaden aus verwaltet.
- In St Goar wird der Arzt Johann Samuel
Eduard d'Alton als Sohn des in Venetien geborenen
und in Wien aufgewachsenen Arztes, Philosophen und
Künstlers Joseph Eduard
d'Alton (22) geboren.
- In Kaub zeichnet der in Flörsheim geborene Maler Christian Georg Schütz
der Vetter (45) die Zollburg
Pfalzgrafenstein von Kaub aus. - In Obernhof wird
das katholische Kloster Arnstein aufgelöst, womit auch
sein aus einem Wohnhaus, zwei Scheunen und Stallungen
bestehender weilburger Dominalhof Köbelerhof durch die
Bauern Jacob Bruchhäuser und Adam Debusmann in Erbpacht
übernommen wird. - In Kaub eröffnet der rüdesheimer
Apotheker Benedikt Kölges (--) eine
Filialapotheke.
1802 Revolutionskriege
- Napoleon legt die Bäderstraße an. - In Limburg wird
der Räuberhauptmann Schinderhannes Johannes
Bückler (24) nachdem
er im Morgengrauen in Wolfenhausen durch den kurtrierer
Hofgerichtsrat und limburger Amtsverwalter Fuchs bei
Tagesanbruch mit falschem Namen aufgespurt und verhaftet
wurde, vom kaiserlichen Heer eingezogen, und als Soldat
nach Frankfurt überführt, wo er in der Hauptwache im
Schanzerloch im Untergeschoss eingesperrt wird und ans
französische Mainz ausgeliefert wird. - In Schloss Schaumburg an der
Lahn wird die Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St)
als Tochter des auf Schloss Schaumburg an der
Lahn geborenen Fürstensohnes und Fürst Victor II Carl Friedrich
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(37) und Fürstentochter Prinzessin Amalie von
Nassau Weilburg (St) (34)
(St) (26) geboren. - Burg
Hohlenfels wird von den Franzosen besetzt. - Das
kurtrierische Elz kommt an das Fürstentum Nassau
Weilburg. - In Strüth wird das katholische Männerkloster
Schönau säkularisiert und der Männerkonvent aufgelöst.
Das Kloster Schönau wird Eigentum des Hauses Nassau. -
In Hohlenfels übernimmt die Familie Schmidt die Burg. -
In Limburg übernimmt Friedrich Wilhelm von Nassau
Weilburg (St) (--) die
Herrschaft. - In Diez tritt der in Den Haag geborene
englische Königsenkel Fürst Wilhelm
V von Nassau Oranien (St)
(53) die Abteien Corvey und
Fulda an seinen Sohn Wilhelm
Friedrich von Nassau Oranien
(St) (30) ab. -
Die Stadt Koblenz erhält die Burg Stolzenfels. -
Klingelbach kommt zu Nassau-Usingen. - Katzenelnbogen
kommt an Nassau-Usingen. - In Katzenelnbogen meldet der
Schultheiß Kramb, dass die Ämter Katzenelnbogen-Braubach
von hessen Darmstadt an Fürst Karl Wilhelm von Nassau
Usingen (St) (67)
fallen. Das Amt Katzenelnbogen übernimmt der fürstliche
Rat Rößler, der von Nastätten kommend erst nach
Klingelbach in die Kirche reitet und dann in
Katzenelnbogen im Rathaus die Herrschaft Katzenelnbogen
in Besitz nimmt. - Die rechtsrheinischen Gebiete der
geistlichen Fürstentümer Mainz und Trier werden
aufgeteilt. - Die Bürge-Meister- Ämter alias
Bürgermeisterämter werden abgeschafft. - In
Katzenelnbogen errichtet man wegen zu vieler Schüler
einen Anbau an das Schulhaus. - Der protestantische
nassauusinger Fürst Friedrich August von Nassau Usingen
(St) (64)
übernimmt den katholischen trierer Besitz um Limburg. -
In Klingelbach wechselt die Herrschaft von
Hessen-Darmstadt zur Herrschaft von Nassau-Usingen. - In
Miehlen beginnt man mit der Suche nach Schiefer im
Steinskopf. - In St Goarshausen schenkt der trierer
Erzbischof Nassau
Oranien (St) (53)
sein katholisches Kloster Ehrenthal dem
protestantischen nassauweilburger Fürst Friedrich Wilhelm von
Nassau Weilburg (St)
(34). - In Holzhausen wird
für den Ausbau der Bäderstrasse zur Chaussee ein Teil
des römischen Kastell Pfarrhofen
abgetragen, das unmittelbar am Waldrand nach Norden in
der nächsten Kurve am Wegrand liegt. - In Seelbach gibt
es den Juden xxx Arnstein in der Einwohnerstatistik.
1801 Revolutionskriege.
- In Diez bezieht der in Den Haag geborene englische
Königsenkel und ehemalige als unfähig geltende
niederländische Statthalter, der 17 95 vertreiben wurde
und nach England floh, Fürst Wilhelm
V von Nassau Oranien (St)
(53) das Schloss Oranienstein als
Residenz des als Entschädigung für die niederländische
Statthalterschaft neu eingerichteten Fürstentums
Nassau-Oranien-Fulda. Er beauftragte den in Weilburg
geborenen Friedrich
Ludwig von Sckell (51) einen
englischen Garten anzulegen. Er erhält die aufgehobenen
Abteien Corvey und Fulda. - Der in Ehrenbreitstein
geborene frankfurter Kaufmannssohn und Schriftsteller Clemens Brentano (23) verbreitet das Kunstmärchen
Lore Lay alias Loreley in seinem Roman Godwi oder
Das steinerne Bild der Mutter, einer Ballade über
Lore Lay, die Männer so sexuell verzückt, dass sie nicht
mehr rational denken können und deshalb für eine
Zauberin gehalten wird und die sich schließlich aus
Liebeskummer vom gleichnamigen Felsen stürzt, das im
Folgejahr fertiggestellt wird. - Das Erzbistum Trier
wird auf den rechtsrheinischen Teil beschränkt. - In
Limburg verliert der in Bad Camberg geborene Freiherr Friedrich August Schütz von Holzhausen
(29) das Amt als Chef der
Oberlandeskommission, die den verbleibenden
rechtsrheinischen trierer Kurstaat alias das Erzbistum
Trier verwaltet. - In Vallendar überfällt der in
Grefrath geborene Räuberhauptmann Mathias
Weber (23) mit seiner
Bande ein nahegelegenes Gasthaus. - Der in
Ehrenbreitstein geborene frankfurter Kaufmannssohn und
Schriftsteller Clemens Brentano (23) schreibt sein Werk Zu
Bacharach am Rheine. - Die Geometer Tranchot und
Müffling erstellen die Tranchot und Müffling
Landkarte von der Niedergrafschaft, die die
Landstrassen zeigt.
1800 In
Limburg setzt der Schöffe und Ratsherr Anton Busch (37)
durch, dass seine Kinder Privatunterricht nehmen dürfen.
- In Laurenburg wird das Schoss Laurenburg vom auf
Schloss Schaumburg an der
Lahn geborenen Fürst Victor II Carl Friedrich
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(35) verheiratet mit Prinzessin Amalie von
Nassau Weilburg (St) (34) als Sommersitz errichtet. - In
Burg Hohlenfels wird eine Revierförsterei untergebracht.
- In Nastätten erlaubt der in Bad Schwalbach geborene
Landgraf Karl Emanuel
von Hessen Rotenburg (St)
(54) eine Amts-Apotheke und
siedelt einen Landphysicus, den Arzt xxx Fenner (--)
an. - In Nassau wird das Buderus Haus
Schloßstrasse 3 erbaut. - In Attenhausen ist die
Stemmelmühle als Getreidemühle neu erbaut, an der auch
ein Backhaus angeschlossen ist. - Lohrheim hat 194
Einwohner. - In Katzenelnbogen werden über das Gericht
Verkäufe freiadeliger Güter abgewickelt. - In Limburg
erstellt der Maler H Demer (--)
eine Ansicht von Limburg mit dem inneren Brückenturm,
dem Löhrtum und dem Grünen Haus. - In Hahnstätten gibt
es an der Ecke Klapperfeldstrasse/Marktstrasse eine
Nagelschmiede (20 23 Textilhaus
Hennemann). - In Neuwied wird nach dem in
Grefrath geborenen Räuberhauptmann Mathias
Weber (23) gefahndet.
- In St Goar beginnt man die Stadtmauer zum Rheinufer
und dabei den Rundturm abzureißen. Die französische
Besatzung setzt den stgoarer Juden xxx (--)
als Maire alias Bürgermeister ein. - In
Burgschwalbach lässt das hochfürstliche Oberforstamt
durch den Feldmeister Brühl (--) die
Märkerhecken der burgschwalbacher Gemarkung, die
Gartenhecke, die Schlosshecke, die Ziegenhecke und die
Forstwiese neu vermessen. Man mißt von den
Hoheitssteinen ab und notiert auch Birken, junge
Buchenanpflanzungen und Wacholdergebüsch. Es gibt ua den
Lindweg die Forstwiese und den Pfaffenweg. Die
Schloßhecke ist ein lichter Fichtenwald. In der
Ziegenhecke stehen vereinzelt Eichen. Norden ist auf der
Zeichnung in der linken oberen Ecke. - In Burgschwalbach
werden in der gesamten Burganlage die Dächer abmontiert,
wonach die Burg Burgschwalbach zur Ruine verkommt.
1799 Revolutionskriege
- In Bad Ems gibt es 9 jüdische Familien. - Burg
Ehrenbreitstein wird von den Franzosen erobert und die 5
Meter lange und 275 Jahre alte Belagerungskanone Greif
nach Paris abtransportiert. - In Dahlheim beendet der
Schullehrer Antonius Emmel (--) seinen
Schuldienst. Sein Nachfolger Hubertus Nick übernimmt 46
Schüler, von denen jeder jährlich einen Gulden und 2
Brote und täglich zwei Scheit Holz abliefern muss.
Unterricht wird von Allerheiligen im November bis Ostern
im April für die 7 bis 12 Jährigen gehalten. - In
Schupbach findet ein Räuberkongress statt, da hier durch
das Zusammentreffen von mehreren Herrschaftsgrenzen
durch schnelle Flucht eine Strafverfolgung fast
unmöglich wird. - In Bad Schwalbach gibt der bei Marburg
geborene Lehrersohn und hessenrotenburger geheimer Rat
Johann Heinrich Christoph Matthias Fenner von Fenneberg
(25) seinen Posten als
Landphysikus alias Landarzt auf und geht nach Nastätten.
- In Katzenelnbogen werden über das Gericht Verkäufe
freiadeliger Güter abgewickelt. - In St Goarshausen
leben 44 Salmfischer. - In Vallendar und Montabaur
treibt sich der in Grefrath geborene Räuberhauptmann Mathias Weber (22) herum. -
In Mudershausen stellt der wiesbadener
fürstlichnassauer Hofkammerrat und Landwirt Christian
Friedrich Habel (52),
der leidenschaftlicher Naturaliensammler und
Mineraliensammler ist, seine regelmäßigen Besuche in
der Gegend ein. - In Aarbergen Michelbach werden in
der Bergbaugrube Streitlay 400 m südlich des Hofs
Neumühle Bleiglanzerz, Kupferkies, Weissbleierz alias
Kupferkaute in zwei 100 m langen Stollen, einem in 15
m Tiefe und einem in 30 m Tiefe abgebaut.
1798 Revolutionskriege
- Rheinfels, St Goar und Pfalzfeld gehören zu
Frankreich. - In Katzenelnbogen erhält Georg Peter
Hertling für sein Gasthaus Hertling (später
Bremser) die Erlaubnis für 6 Jahre Branntwein zu brennen
und auszuschenken. Die selbe Lizenz erhält der
Schreinemeister Hofamnn. Wellmich hat einen ersten
Lehrer. - Die in Miehlen geborene Anna Maria Schmdt rät
vor der Gerichtsverhandlung in Idar-Oberstein ihrem Sohn
dem Räuber Schinderhannes Johannes
Bückler (19) die ihm
vorgeworfenen Pferdediebstähle zu gestehen. - St
Goarshausen hat 411 Einwohner in 88 Haushalten. - In
Hahnstätten erwirbt der Gastwirt und Brauer Johann
Wilhelm Trock (--) das
Gasthaus im Schmuckfachwerkstil mit Mansardendach
Nassauer Hof Ecke Aarstrasse 35/Brückenstrasse 1 und
macht es zum Gasthaus Nassauer Hof. - In Limburg
wird Freiherr Friedrich August Schütz von Holzhausen
(26), der fließend
Französisch spricht, neuer Chef der
Oberlandeskommission, die den verbleibenden
rechtsrheinischen trierer Kurstaat alias das Erzbistum
Trier verwaltet, aber mit den Franzosen
zusammenarbeitet. - Die Neuwieder Bande um den in
Grefrath geborenen Räuberhauptmann Mathias
Weber (20) überfällt
hauptsächlich jüdische Kaufleute. Weil er krank ist,
wird nur seine Bande bei einem Überfall in Hachenburg
Daaden verhaftet, woraufhin er Räuberhauptmann wird und
eine neue Bande aufbaut, mit der er im Folgejahr 13.000
Reichstaler bei einem Überfall auf die Köln~Elberfelder
später Wuppertaler Postkutsche erbautet. In Wetzlar
findet Mathias
Weber (20) mit Johann
Müller einen Kollegen, mit dem er sogar Stützpunkte in
Neuwied und Köln Deutz aufbaut. Zu seinen
Bandenmitgliedern gehören Leibchen Schloß, Ruben Simon,
Waldmann, Anton Heinze, der offenbacher Jude Schlaumann,
der offenbacher Jude Wambach, Meyer Fuchs, Johann Hammer
und dessen Sohn, Carl Heckmann, Afrom May, Monsam,
Serves Joseph, Meyer Gas, Freyem Polak, Hampel hohl
mich, Anron Heinze, Picard der Elsaßer und der dicke
Mathies. - Der in die Jahre gekommene ehemalige
rheinfelser für seine militärischen Verdienste geadelte
hessenkasseler Festungskommandant von 17 93 und 17 94
Generalmajor Philipp Valentin von Resius (--)
stirbt wegen Landesverrat an Frankreich auf der
hessenkasseler Festung Schloss Spangenberg.
- Im Oberen Mittelrheintal gibt es laut der über Jahre
aktualisierten Karte Kriegs Theater Der Teutschen
Und Franzoesischen Graenzlanden Zwischen Dem Rhein Und
Der Mosel nur eine einzige auf die dort nur
linksseitig ausgebaute Rheinuferstrasse treffende
alleenartig ausgebaute Schnellpoststrasse, die Strecke
Rheinböllen~Fähre Bacharach oder Fähre Kaub~Weisel
Richtung Osten später Blücherstrasse. Von St Goar bzw St
Goarshausen führen keine ausgebauten Strassen weg.
Rheinböllen ist der Anschlußort an die
Hauptpostverbindung Bingen~Rheinböllen~Simmern~Paris.
Eine ebenfalls von Simmern nach Norden führende
neugebaute Allee endet nach wenigen Kilometern an der
trierer Grenze in der Nähe von Pfalzfeld. - In Bad
Schwalbach gibt es kaum Badegäste und Kurgäste. - In
Schloss Schaumburg wird der sittenstrenge und sparsame
Fürst Carl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (--)
gezwungen die Leibeigenschaft in den Herrschaften
Holzappel und Schaumburg aufzuheben, wobei Biebrich den
südlichsten Teil bildet. - Die Audenschmiede bei
Weilmünster wird vom Bergrat Johann Wilhelm Buderus
(--) gekauft.
1797 Revolutionskriege
- In Bad Schwalbach gibt es die Fürstliche nassauische
Kanzlei. - In Geilnau baut der in Burg Schaumburg
geborene Fürst Carl Ludwig von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) (74), verheiratet mit
Prinzessin Amalie Eleonora von Solms Braunfels (St)
(63), ein Jagdschloss später
Waldecker Jagdschloss später Brunnenhaus mit einem
kellerartigen Erdgeschoss. Außen führt eine breite,
zweiläufige Treppe in den ersten Stock, über dem es ein
verschiefertes Obergeschoss gibt. Vor dem Schloß führt
direkt ein kleiner Platanenweg später Lahnstrasse vorbei
und davor befindet sich ein Park, auf dem man Richtung
Lahnufer durch einen kleinen Hain im Zentrum zur 17 80
wiederentdeckten Mineralquelle am Lahnufer kommt.
Östlich darint befindet sich ein kleiner Barockgarten,
westlich eine Wandelhalle. Der Mineralquellbrunnen ist
etwa 10 Meter breit und 6 Meter tief neu rund gemauert
und über eine Treppe zugänglich. Die Quelle selbst ist
ein hüfthoch gemauerter Zylinder, aus dem man das Wasser
schöpfen kann, das über ein Loch in die Lahn abfließen
kann. - Die französichen Truppen kehren nach verlorenen
Schlachten nach Diez zurück, wo sie bis 17 99 bleiben. -
In St Goar sprengen 3 Jahre nach der kampflosen Übergabe
französische Truppen das Schloss und den 54 Meter hohen
Bergfried Butterfaß von Burg Rheinfels. - Der in Miehlen
geborene Räuber Schinderhannes Johannes
Bückler (18), der mit
in seiner in Cochem geborenen Geliebten Elise Schäfer
und ihrer ebenfalls in ihn verliebten Tochter Amie
Schäfer (14) unterwegs ist,
erschlägt seinen Räuberkollegen Plackenklos, den
eifersüchtigen Ex-Freund seiner Geliebten, der als
Ersatz Amie Schäfer (14)
als Lebensgefährtin an ihn forderte. - Der in
Altenkirchen geborene Theologiestudent und
Freischarführer im Westerwald Andreas Ludwig Balzar (28) wird gefangengenommen und
von französischen Truppen standrechtlich erschossen. -
In Klingelbach stirbt der in Braubach geborene,
ehemalige evangelische dachsenhausener Pfarrer und
Inspektor der Niedergrafschaft Katzenelnbogen in
Dachsenhausen Johann Peter Snell (77)
auf einer Visitationsreise. - Prinz Johann August
Karl von Wied Neuwied (St) (18) tritt aus der holländischen
Armee des niederländischen Statthalters Fürst Wilhelm
V von Nassau Oranien (St)
(49) aus und in die
preußische Armee ein. - In Holzhausen ist die Gemeinde
sowohl von den katholischen revolutionären Franzosen als
auch von den katholischen kaiserlichen Truppen so
ausgeplündert, dass sie keine Pflanzkartoffeln mehr hat
und diese einkaufen muss. Einen Bittbrief unterzeichnet
sie mit In tiefster Ehrfurcht ersterbend.
Untertänigst ... . - Der kaiserliche
Generalquartiermeisterstabschef Johann Heinrich von
Schmitt (53) erstellt
die Landkarte Schmitt'sche Karte von
Süddeutschland, die besonders den Zustand der Strassen
zeigt, weil sie eine geheime Kriegskarte ist und dabei
aufzeigt, warum die Post nur linksrhein im Oberen
Mittelrheintal transportiert wurde, denn zwischen
Rüdesheim und Koblenz ist das linksrheinische Ufer zum
Großteil nicht passierbar. Startend bei Rüdesheim endet
schon an der Burg Ehrenfels der für Fuhrwerke noch
geeignete Weg. Ein Trampelpfad führt noch an
Assmannshausen vorbei, bis er auf Höhe Trechtingshausen
endet. Dort sind 5 km bis Lorch völlig unpassierbar. Ab
Lorch führt wieder ein Trampelpfad nach Lorchhausen und
von dort bis Kaub ist der Uferweg wieder mit Fuhrwerken
befahrbar. Ab Kaub gibt es bis Braubach wieder keinerlei
Uferwege mehr. Die Lorelei, St Goarshausen, Burg Maus,
Wellmich, Kestert, Burg Sterrenberg, Burg Liebenstein,
Bornhofen und Kamp sind nur über die Höhenzüge oder per
Schiff erreichbar. Im Umkreis von 15 bis 20 km um die
Stadt Katzenelnbogen gibt es keinerlei Hauptstrassen.
Die bestausgebauten Strassen führen als Nebenstrasse
über Ebertshausen nach Diez und über Burg Hohlenfels
nach Hahnstätten. Weil die Streckenstücke
Oberfischbach~Rettert und Rettert~Holzhausen zu lange
streile Anstiege haben, werden die Waren über die
Strecke Katzenelnbogen~Berndroth~Rotherhof~Holzhausen
auf fast geraden Wegen durch den Wald transportiert. In
Katzenelnbogen zeigt die Karte gemauerte Stadttore in
der Untertalstrasse, an den Stellen mit mehr als 1 m
breiten quer zur Strasse verlaufenden Mauerresten auf
Höhe Gartenstrasse und nördlich an der Grundstücksgrenze
Einrichapotheke. Die Obertalstrasse bildet eine Art
nördliche Vorstadt, die durch einen Bach Borngasse oder
Gartenstrasse abgetrennt ist. Der Bereich Hofstrasse,
Einrichstrasse bildet die südliche Vorstadt. Nach
Hahnstätten reist man über die Obertalstrasse und von
dort über die Höfe Michert und Burg Hohlenfels. Eine
Direktverbindung Hohlenfels Richtung Zollhaus später
Schlem gibt es nicht. Nur über Mudershausen erreicht man
das Aartal. Wer in Katzenelnbogen nach Süden will, nutzt
die Hofstrasse, weil es die spätere Bahnhofstrasse noch
nicht gibt und der untere Teil der späteren Aarstrasse
sehr feucht ist und reist durch den späteren Stadtpark
alias Parkstrasse oberhalb des ebenfalls sumpfigen
Dörsbachtals nach Dörsdorf. Nach Laufenselden und
Holzhausen überquert man den Dörsbach auf der
geschichtsträchtigen Brücke und den Fischbach bei der
Mühlstrasse und durchquert geradlinig die Wälder. Die B
274 gibt es noch nicht. Dort gibt es höchstens Wege, die
für Ochsenkarren geeignet sind. - In Diez gibt es
zwischen Altendiez und der Lahnbrücke mit der Stadt Diez
keinerlei Bebauung. Es beginnt aber in Diez eine sehr
gut ausgebaute geschotterte Hauptstrasse nach Limburg an
der Ecke Schaumburger Strasse/Wilhelmstrasse. Auf der
Strasse nach Limburg fährt man ausdrücklich nicht durch
Freiendiez. Um dort hinzukommen biegt man von der
Limburger Strasse ab. In Birlenbach führt nur eine
Strasse nach Diez, die Schaumburger Strasse, nach
Freiendiez führt keine. Ein Waldweg führt von der
Schaumburg nach Holzheim. Während die Strasse zwischen
Schloss Oranienstein und
Diez als Hauptstrasse sehr gut ausgebaut ist, ist die
Strasse vom Schloß Oranienstein nach
Limburg, die in die dortige Diezer Strasse einmündet,
nur eine Nebenstrasse. - In St Goar gibt es zwar eine
Fähre, aber nach St Goar und von St Goarshausen führen
keine ausgebauten Hauptstrassen weiter. Die Strecke von
St Goarshausen nach Nastätten führt durch das
Hasenbachtal bis zur Burg Reichberg, wo sie nach
Niederwallmenach abbiegt, weil das obere Hasenbachtal
unpassierbar ist. Am bequemsten und schnellsten nach Bad
Schwalbach ist der kurze Serpentinenaufgang bis nach
Burg Katz, von woaus man über Lautert über kleine wenig
befahrene aber gerade Feldwege reist. - In Bad
Schwalbach endet die gut geschotterte
Hauptverkehrsstrasse von Wiesbaden. In Bad Schwalbach
fährt man über die größere Nebenstrasse Emser Strasse
nach Kemel, wo sie der ebenfalls nur als Nebenstrasse
ausgebaute spätere L 260 später Bäderstrasse bis auf
Höhe Langschied folgt, wo die Strasse nach Nassau
abbiegt, die Strecke aber geradeaus weiter nach
Nastätten führt, die dabei keinen weiteren bewohnten Ort
berührt und dort als größte Nebenstrasse über Bettendorf
nach Pohl führt, wo sie wieder auf die Bäderstrasse
trifft. Die abbiegende spätere Bäderstrasse Richtung
Nassau später B 260 alias Bäderstrasse führt über das
Römerkastell Holzhausen, über die holzhausener Strasse
Auf dem Gleichen zur Ringstrasse um Holzhausen herum, wo
es bis auf die Pferdewechselstation später Niklaus Otto
Museum keinerlei an der Bäderstrasse gibt, die dann über
Pohl nach Singhofen führt. Ab Pohl wird die spätere B
260 bis Nassau wieder als gut ausgebaute geschotterte
Hauptstrecke geführt, wo eine ausgebaute Strecke nur
lahnabwärts führt. Zwischen Nassau und Diez gibt es
keine Hauptstrasse. Nur die kurze herrschaftliche
Verbindungstrasse Holzappel~Laurenburg und die
alleenartige Flanierstrasse Schloß Schaumburg~Cramberg
sind in bestem Zustand. Unmittelbar nördlich von
Cramberg liegt das Jagdschloß Geilnau tief im Tal am
anderen Lahnufer.
1796
Wetter: Hagelschlag zerstört Teile der Ernte. - Revolutionskriege
- In Limburg kauft der Bäcker Anton
Busch (--) die
Gastwirtschaft Zum roten Ochsen
in der Frankfurter Straße 9. - In Limburg findet die Schlacht
bei Limburg statt, bei der die Franzosen versuchen
die Österreicher am Überqueren der Lahn zu hindern.
Teile von Limburg brennen bei einem Feuergefecht nieder.
Die sich zurückziehenden Franzosen unter General Francois Severin Marceau
(27) brennen nach
dreitägigem Kampf die diezer Altstadt nieder. Auf dem
Greifenberg werden zwei österreichische Kanonen
plaziert. General Francois Severin Marceau
(27) stirbt in Altenkirchen
im Westerwald. - In Katzenelnbogen zeigt der Amtsdiener
Kimbel (--) den
katzenelnbogener Bürgermeister Birlebach wegen
verbotenem Tabakrauchens an, und obwohl dieser
behauptet, seine Pfeife habe gar nicht gebrannt, muss
Bürgermeister xxx Birlebach (--) 5
Gulden Strafe bezahlen. Birlebach zeigt nun wiederum
Amtsdiener Kimbel an, der bei einer
Sperrstundenübertretung in Niederfischbach, bei der bis
in die Morgenstunde getrunken und getanzt worden sei,
beteiligt gewesen sein soll, kommt aber mit seiner
Anschuldigung nicht durch. - In St Goar sprengen
französische Truppen die vorgelagerten Festungswerke. -
In Kirberg bricht ein Großfeuer aus. - Der im
Wallerstein an der Donau geborene nassauisch geheime Rat
Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (26)
tritt für eine Annäherung an Frankreich ein. - In
Dörsdorf gibt es einen Nagelschmied, der 1.500 Hufnägel
an die französische Armee liefert. - In Boppard siedelt
sich der aus Andernach stammende Gerbermeisters Franz
Anton Thonet (--) an. Sein
Sohn Michael Thonet wird
geboren. - In Katzenelnbogen plündern die Franzosen und
die kaiserlichen Truppen. - Der uneheliche
Landgrafensohn Ernst von Blumenstein
(St) wird als Sohn des in
Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Karl Emanuel von Hessen
Rotenburg (St) (50) und der in Kassel
geborenen Lucie Juliane Struve (27)
geboren. Verheiratet ist er mit Prinzessin
Leopoldine von Liechtenstein (St)
(42). - Der in Altenkirchen
geborene Pfarrersohn und Theologiestudent Andreas Ludwig
Balzar (27) wird
Freischarführer im Westerwald und befehligt seine
Truppen gegen den französischen General Jourdan. - In
Bad Schwalbach wird der bei Marburg geborene Lehrersohn
und hessenrotenburger geheimer Rat Johann Heinrich
Christoph Matthias Fenner von Fenneberg (22)
neuer Landphysikus alias Landarzt. - In Limburg
erstellt der Maler Theodor Albrecht (45)
ein Ölgemälde Kampf um den Lahnübergang
alias Schlacht um Limburg. - In St Goar wird die von den
Franzosen abgebaute stgoarer Schiffbrücke alias
Fliegende Brücke alias Längsseits-Gierfähre nach Neuwied
transportiert. Die ehemaligen stgoarer Brückengehilfen
Johann Philipp Bernhard (--) und
Christof Menges (--) alias
Brückenmenges, die seit zwei Jahren einen geduldeten
gelegentlichen Fährbetrieb unterhalten, verpflichten
sich die Rentenzahlungen für den ehemaligen
Brückenmeister xxx (--) zu
übernehmen, wonach sie offiziell Zwerchfahrten auf
eigene Rechnung durchführen dürfen, dh sie müssen
mindestens zwei Nachen stellen, einen großen Kahn für
Vieh und für die Überfahrt von 10 Erwachsenen und einen
kleinen Kahn für geringe Lasten.
1795 Revolutionskriege
- Nassau Hömberg wird völlig niedergebrannt. - Das
selbständige Amt Nassau entsteht aus der
Oberschultheißerei. - In Limburg brennt die
Brückenvorstadt fast vollständig ab. - In Kaub wird Burg
Gutenfels von französischen Truppen erobert. - In
Burgschwalbach verpflichten sich die Burgschwalbacher
ihre 18 jährigen Söhne und 17 jährigen Töchter, die
bisher kein Handwerk erlernt hatten mit bis zu 1,5
Gulden von der zu Martini jährlich in Idstein seit
Jahren stattfindenen Musterung freizukaufen, bei der
Pächter oder herrschaftliche Verwalter sich
Dienstpersonal aussuchen können. Die Jungen und Mädchen
werden vom Schultheiß zu diesem Dienstauszug entführt. -
In Katzenelnbogen ist die Wetterseite der Burgkapelle so
marode, dass man sie im Einverständnis aller abreisst.
Das Baumaterial wird unter den Stadtbewohnern
versteigert. - In Ebertshausen stirbt der Familienname
Wöll aus. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird nicht
mehr von Reichenberg bei St Goarshausen sondern von
Nastätten aus verwaltet. - In Hahnstätten plünderen
französische Revolutionstruppen drei Tage lang, wobei
sie die Kirchkasse rauben. - In Gückingen wird der Ort
restlos ausgeplündert. Von Gückingen aus beschießen die
Franzosen das Schloss Oranienstein, wonach
sie nach Diez vorrücken. - Im Einrich wird mit der
Eroberung durch die Franzosen die Leibeigenschaft
abgeschafft, womit auch die willkürliche körperliche
Züchtigung der Bevölkerung durch jegliche der vielen
Beamten der Landesherren und selbst der daraus
ermächtigten Ortsvorsteher, die fast gänzlich aus
Leibeigenen besteht, verboten. - Freiherrensohn Anton
Franz Georg von Sohlern Nastätten wird geboren. - Der
Italiener Aurelio de
Giorgi Bertolan (42)
bereist und beschreibt seine Rheinreise voiaggio sul
reno im Romantikstil. - In St Goar erbaut Jost
Goedert (--) eine Mühle.
1794 Revolutionskriege
- St Goar hat 1.992 Einwohner. - In St Goar wird die
Burg Rheinfels kampflos übergeben. - St Goar wird
französisch und die stgoarer Juden werden
gleichberechtigt. - Im nassauischen Oberselters
marschieren 800 kurtrierer Soldaten mit zwei Kanonen auf
und erzwingen die Schließung der oberselterer
Mineralquelle. - In Bad Ems stirbt der in Nastätten
Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und
geadelter dillenburger Regierungspräsident Freiherr Georg Ernst von
Preuschen Liebenstein Osterspai
(67). - In St Goar flieht der greise
Festungskommandant Generalmajor Philipp Valentin von
Resius (77) trotz Besatzung
mit 3.000 Verteidigern wegen der Ankündigung eines
französischen Trommlers, dass 30.000 Franzosen die Burg
stürmen wollen, woraufhin er von Landgraf xxx zum Tode
verurteilt wird. - Die linksrheinischen
Mittelrheingebiete fallen an Frankreich, darunter auch
Burg Stahleck. Die rechtsrheinischen Mittelrheingebiete
sind bis auf St Goarshausen und Kaub katholisch. - Der
katholische trierer Erzbischof Clemens Wenzeslaus von
Sachsen (St) (55)
verlegt das trierer Generalvikariat und damit seine
Verwaltung nach Limburg. - In Nastätten gibt es 10
Mühlen, von denen 5 herrschaftlich mit Bannen und
Monopolstellung arbeiten. - Balduinstein ist katholisch.
Kloster Arnstein ist katholisch. Die nördlichen
Lahn-Ortschaften von Bad Ems über Nassau über Holzappel
bis zur Ortsgrenze von Limburg Staffel sind
protestantisch. Nördlich davon ist der gesamte
Westerwald bis auf Westerburg selbst katholisch. Diez
ist protestantisch und gehört zu Nassau Oranien.
Katzenelnbogen ist protestantisch und gehört zu Hessen
Darmstadt. Dörsdorf ist protestantisch und gehört zu
Nassau Usingen. Nastätten, Bad Schwalbach und St
Goasthausen sind protestantisch und gehören zu Hessen
Kassel. - In Steinsberg gehören 50 % der Fläche der
Kirche oder den Standesherren oder dem Adel und nur ein
Drittel der Ackerflächen den steinsberger Bauern. -
Zwischen dem französisch besetzten St Goar und dem
nassauer St Goarshausen wird wieder ein Fährdienst mit
Nachen und Brahmen alias Nähen aufgenommen. - Prinz Johann August Karl von
Wied Neuwied (St) (15) tritt in die holländische
Armee des niederländischen Statthalters Fürst Wilhelm
V von Nassau Oranien (St)
(46) ein. - In Nastätten hat
das Gasthaus Zur alten Post Poststrasse 3 (20 23 Voba) eine Brauerei und
Brennerei. Sie wird vom kaiserlichen thurn und taxis
Postmeister Franz Joseph Recken (28)
erweitert. - In St Goar richteten die arbeitslosen
stgoarer Brückengehilfen Johann Philipp Bernhard (--) und Christof Menges (--) alias Brückenmenges mit
Nachen einen geduldeten Fährverkehr ein, womit er das
Fährunternehmen Christof Menges (20
23 noch existent) gründet. - In Lorch
versuchen französischen Truppen mehrere Male von der
anderen Rheinseite her Lorch zu besetzen. - In Bacharach
wird der katholische kaiserliche thurn und taxis
Posthalter und Wirt vom Gasthaus Posthof Franz
Christian Wasum (--) neuer
französischer maitre de poste. - In St Goar flieht der
in die Jahre gekommene rheinfelser für seine
militärischen Verdienste geadelte hessenkasseler
Festungskommandant Generalmajor Philipp Valentin von
Resius (76) vor den
Franzosen mit seinen 3.260 Soldaten über den Rhein,
obwohl die Festung mehr Geschütze als der Gegner hat und
für Monate Lebensmittelvorräte hat, wobei die
Bevölkerung noch denkt, es wäre ein militärischer
Gegenangriff, wobei er sogar die Kanonen zurücklässt,
wofür er im Folgejahr vor das Kriegsgericht gestellt und
zum Tode verurteilt wird, was aber in eine
Festungsstrafe umgewandelt wird.
1793 Revolutionskriege
- In Osterspai erhält der in Nastätten Diethard geborene
niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und geadelte und zum
Freiherrn erhobene dillenburger Regierungspräsident
Freiherr Georg Ernst von
Preuschen Liebenstein Osterspai
(67), der bereits 10 Jahre zuvor mit der Burg Liebenstein
bei Kamp-Bornhofen belehnt wurde, das Schloss Liebeneck
für die Erarbeitung des Nassauer Erbvereins. - Bei Kaub
bauen preußische Soldaten eine Pontonbrücke nach
Bacharach. - In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der
Obrist Carl Philipp Heymel (--).
- Nach zwei Jahren in Untersuchungshaft des in
Burgschwalbach geborenen Adam Hund, des mudershausener
Gemeindevorstehers Peter Crass und eines Hofmannes Bach
aus der katzenelnbogener Umgebung, die dem frankfurter
Kaufmann Johann Peter Leonhardi versucht haben
gefälschte Obligation über 4.000 Gulden zu verkaufen,
werden die Festgenommenen vom nassauusinger
Kriminalgericht zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Dem
mudershausener Gemeindevorsteher Peter Crass gelingt die
Flucht. - Die Grafen von Leiningen verlieren ihre
linksrheinischen Gebiet, die von Frankreich
verstaatlicht werden, wogegen sie in Paris vergeblich
protestieren, und wobei sowohl Graf Friedrich von Leiningen
Westerburg Altleiningen (St)
(32) als auch Graf Carl II
Gustav Reinhard Woldemar von Leiningen Neuleiningen (St) (46)
für kurze Zeit inhaftiert werden. - In Bacharach
bauen die Preußen eine Pontonbrücke, damit einige
preußische Bataillone den Rhein überqueren können. -
Pissighofen hat 113 Einwohner, die auf 19 Höfen wohnen.
Man lebt vom bescheidenen Ertrag vom Obstanbau, Ackerbau
und Viehzucht, davon 240 Pferden, Ochsen, Kühen und
Schafen, die allerdings laut Stöckbücher gesund sind.
Hauptabnehmer sind Kunden in Boppard und St Goar. Die
Dorfbewohner müssen eine Vielzahl von Frondiensten wie
Spanndienste und Handdienste für den hessenkasseler
Landesherrn leisten. Auf der Burg Rheinfels müssen sie
ebenfalls kostenlos arbeiten und beim Brückenbau helfen.
- Frankreich beendet seinen transatlantischen
Sklavenhandel nach 1,1 bis 1,2 Millionen seit 17 12. -
In Nastätten gibt es die Funkenmühle von Konrad Kraeling
(--) berichtet. - In St
Goarshausen wechseln 1.600 preußische Soldaten nach St
Goar. Danach räumen die 3.000 hessische Soldaten auf
Befehl von General Resius (--) kampflos
die unbesiegte Festung Rheinfels und sprengen sie. Die
Fliegende Brücke alias Längsseil-Gierfähre auf Höhe des
stgoarer Hafens bzw Einmündung des rechtsrheinischen
Hasenbachs wird abgebaut.. - In Nastätten ist Johann
Heinrich Prätorius (--) fürstlichhessischer
Posthalter und Wirt im Gasthaus Zur Krone
Römerstrasse 25. - In Bacharach übernimmt Franz
Christian Wasum (--) das
Gasthaus Posthof als neuer katholischer
kaiserlicher thurn und taxis Posthalter. - In Kaub wird
die Burg Gutenfels kampflos an die Franzosen übergeben
und darin bis 18 04 eine Invalidenstation eingerichtet.
- In Fachingen wird in der Diezer Strasse 16 die Kirche
abgebrochen.
1792
Beginn der Revolutionskriege
- In Freiendiez wird mit dem Beginn des Baus der
Aartalstrasse auch die Aarbrücke errichtet. - In
Katzenelnbogen zeigt der fürstliche Schultheiß Thorn (--),
die Bauern Johannes Daubinger (--)
und Friedrich Gütgen (--)
wegen Dreschens bei offener Flamme an. Man
erklärt ihm, man wäre zu arm für eine Laterne und
deshalb hätte man die Kerze mit der Hand gehalten, was
aber eine Geldbuße von 3 Gulden nicht verhindert. - In
Limburg gibt Ludwig van Beethoven
(22)
nach seiner Reise durch hessisches Gebiet von Koblenz
über Montabaur dem mutigen Postillon einen kleinen
Thaler extra, weil er wie ein Teufel fuhr, und
nimmt nach einem Mittagessen in Montabaur für 2 Gulden
in Limburg sein Abendessen für 2 Gulden ein. Die Fahrt
geht weiter nach Frankfurt, wo die Reisegruppe auch
wohlbehalten ankommt. - In Bad Ems stellen 9 jüdische
Familien die im Haus des Juden Simon Heyum (--)
eine Betstube haben, den Antrag an die
Landesbehörde für den Bau einer Synagoge, die sogar
genehmigt wird, aber wegen der unruhigen Zeiten nicht
gebaut wird. - In Holzappel wird die in Burg Schaumburg
geborene, seit 53 Jahren von ihrem Ehemann verstossene
und in ärmliche Verhältnisse gezwungene, und seit 25
Jahren geschiedene Fürstentocher Viktoria Charlotte von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(77) als ex
zollerner brandenburg bayreuther Herzogswitwe in der
Familiengruft Melander Gruft beigesetzt. Sie hat keine
lebenden Nachkommen mehr. - In Berghausen erhält der
Gastwirt in seiner Hofreite und geschätzte Brauer
Friedrich Faust von den Behörden in Kirberg die
Erlaubnis ein günstig an der Landstrasse gelegenes neue
Gasthaus Zum goldenen Löwen mit
Bewirtschaftung mit Bier und Wein, Schnapsbrennerei,
Verpflegung und Beherbergung zu bauen und zu betreiben.
Allerding muss er auf die Reinheit der Getränke achten
und darf keine verdächtigen Personen beherbergen. An
seiner alten Hofreite zwischen Peter Diels Hofreite und
Ludwig Häussers Hofreite bringt er ein Schild an, das
den Weg weist. - Während der Besetzung der Reichsstadt
Frankfurt schickt General Adam-Philippe de Custine
(52) seine Generäle, der aus
Forbach bei Saarbrücken stammende Jean Nicolas Houchard
(54) und Victor Neuwinger
bis an die Lahn nach Limburg. Custine und Houchard
werden im Folgejahr als Verräter gouillotiniert. - In
Kaub wird das Gasthaus Zur Stadt
Mannheim Metzgergasse 6 um einen Ostflügel
erweitert. - Im Kloster Gronau heiratet der
Stadtphysicus und Landphysicus Friedrich Schazmann (33) die im Kloster Gronau
geborene Luise Grimmel (22).
- In Nastätten erbaut der nastättener Amtmann xxx
Schilling (--) in der
Rheingaustraße 1 (20 23 Bistro
Piano) auf seinem von hohen Bruchsteinmauern
umgebenen Anwesen ein repräsentatives klassizistisches
Haupthaus am Anfang der Römerstrasse. - In Limburg wird
der zum trierer Kammerherren und adeligen Hof- und
Regierungsrat in Koblenz ernannte Freiherrensohn Friedrich August Schütz
von Holzhausen (20)
als Nachfolger seines Vaters kurtrierscher Oberamtmann,
der als Vorsitzender der Amtssitzungen und im Stadtrat
ist und dort die Stadtrechnung prüft und Schultheiße,
Stadtschreiber, Schöffen und Ratsmitglieder ernennt und
eigentlich hauptsächlich in Camberg als Polizeichef und
oberster Richter fungiert, wobei er auch Oberamtmann von
Villmar, Camberg und Wehrheim ist. -
In Diez wird im Schloß Oranienstein der evangelische
Jurist, Archivar, Bibliothekar, Altertumsforscher und
spätere Abgeordnete Friedrich
Gustav Habel als
Sohn des wiesbadener fürstlichnassauer Hofkammerrats,
Landwirts und Christian Friedrich Habel (45) und
der in Diez geborenen Hofpredigertochter Johanna
Augusta Friederike Winter (24) geboren.
1791 In
Fachingen übernimmt der diezer Kaufmann August Theodor
Pilgrim (--) den
Quellwasservertrieb und nennt es Fachinger Brunnen.
Admodiation zu Dietz. Seine neu eingeführten Krüge
werden mit dem nassauischen Löwen und der Aufschrift
Oranien-Nassau Fachingen P. gekennzeichnet. - Der in
Nastätten Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn,
Jurist und geadelter dillenburger Regierungspräsident Georg Ernst von
Preuschen Liebenstein Osterspai
(64) wird zum Freiherr erhoben. - Der im
Wallerstein an der Donau geborene Ernst Franz Ludwig
Marschall von Bieberstein (21)
tritt in die Armee von Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (21)
ein. - Der in Burgschwalbach geborene Adam Hund, der
mudershausener Gemeindevorsteher Peter Crass und ein
Hofmann Bach aus der katzenelnbogener Umgebung versuchen
dem frankfurter Kaufmann Johann Peter Leonhardi (--)
gefälschte Börsen Obligation über 4.000 Gulden
zu verkaufen und werden festgenommen. - In
Katzenelnbogen beginnt die hessendarmstädter Regierung
mit Jakob Forst (--) Amtsschultheissen
einzusetzen, die im Schloss residieren. Der bisherige
katzenelnbogener Amtsverweser Cruciger wird wegen
schlechter Verwaltung fristlos entlassen. - In
Berghausen erbittet der Gastwirt in seiner Hofreite und
geschätzte Brauer Friedrich Faust (--)
bei den zuständigen Behörden in Kirberg die
Erlaubnis ein neues richtiges Gasthaus erbauen zu
dürfen, weil es in der Umgebung keines gäbe, Berghausen
besonders günstig an der Landstrasse gelegen sei und
sein Sohn das Bierbrauen gelernt hätte. - In
Katzenelnbogen wird Friedrike Wilhelme Bach geboren. -
Ergeshausen hat 81 Einwohner, die in einfachen
Fachwerkhäusern leben. Es gibt 3 Müller, einen
Schneider, einen Schuhmacher und zwei Leinenweber. -
Oberfischbach hat 132 Einwohner, 21 Häuser, 12 Scheunen,
34 Ochsen, 72 Kühe und Rinder als auch 130 Schafe.
Allendorf hat 152 Einwohner in 34 Häusern, darunter zwei
Schuster, ein Schneider und sieben Leinenweber. - In
Katzenelnbogen gehören zum Kirchspiel Katzenelnbogen die
Dörfer Allendorf, Ebertshausen, Gutenacker, Klingelbach,
Mittelfischbach, Niedertiefenbach, Oberfischbach und
Schönborn. - In Mudershausen beendet das Ritterstift
Bleidenstadt die seit 16 27 eingeforderte Abgabe des
Lämmerzehnten. - Aus dem Amt Braubach wird das
Kirchspiel Katzenelnbogen herausgelöst. - Der in
Bacharach geborene kurkölner Hofkammerratssohn und
Malerzwilling Gerhard Kügelgen (46) zieht
zurück nach Bonn, wo er seine Schulzeit verbracht hat,
und wo er Porträts des kölner Kurfürsten Maximilian Franz von
Habsburg Österreich (St) (19) und seinen Begleitern, dem
späteren kölner Erzbischofs Ferdinand August von
Spiegel zum Desenberg und Canstein (27)
und von Graf Ferdinand Ernst von
Waldstein (29) nach
deren Rückkehr von der Kaiserkrönung in Frankfurt im
Vorjahr erstellt. -
In Mudershausen erhält der Bergmann Philipp Jacob Craß
eine Lizenz für den Abbau von Erdfarben, die bis 18 17
mehrmals erneuert wird.
1790
Limburg hat 2.111 Einwohner und Nastätten hat 1.033
Einwohner, darunter fast keine Männer und 13 Juden. -
Der in Schloss Schaumburg an der
Lahn geborene Prinz Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(46) verheiratet mit
Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St)
(48) stirbt als
russischer General und Kommandant des
Leibkürassierregiments seiner Verwandten Zarin Katharina
II von Anhalt (St) (61)
kinderlos in Finnland im Russisch-Schwedischen Krieg. -
In Diez ist der neu zugezogene Pomologe Friedrich Adrian Diel
(34) Hausarzt. Er arbeitet
auch als Badearzt in Bad Ems. Er heiratet in Diez die
diezer Maria Altgelt (--),
die das Haus Eberhard Pfaffengasse 27/29 mit in die Ehe
bringt, kurz danach aber stirbt. - In Lollschied und
Pohl gibt man auf die Kinder nach Niedertiefenbach in
die Kirchspielwinterschule zu schicken und beginnt die
Kinder wechselseitig in Privathäusern gemeinsam zu
beschulen. - In Nastätten gibt es jährlich vier
Kramermärkte und Viehmärkte. - In St Goarshausen wird
das Fährhaus später Gasthaus Cafe Rose Bahnhofstrasse
1 weit vor dem nördlichen Stadttor am runden Stadtturm
erbaut. - In Limburg gilt die neue Strasse nach Köln als
bestens ausgebaut und besonders die neue Teilstrecke
nach Elz. - In Bad Ems wird die Neuquelle als Pferdebad
genutzt. - In Hahnstätten hat die Untermühle später
Wirtmühle am Radweg nach Oberneisen zwei Mahlgänge.
- Der in Bacharach geborene kurkölner
Hofkammerratssohn und Malerzwilling Johann Karl Ferdinand
Kügelgen (18)
zieht als Philosophiestudent von der
Universität Bonn, wo auch Ludwig van Beethoven
(20)
studiert, nach Frankfurt um
Maler zu werden. - In Nassau wird der Kirchhof alias
Friedhof von der Kirche nach außerhalb der Stadtmauern
verlegt, wofür in die Stadtmauer das Kirchhof Törchen
eingebaut wird. - In Geilnau findet man eine
verschüttete und sogar gefaßte Mineralquelle 20 Fuß
unter der Lahn, tatsächlich aber direkt am Lahnufer,
nach der der sittenstrenge und sparsame Besitzer von
Burg Schaumburg Fürst Carl Ludwig von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) (--) seit 17 80 suchen ließ.
Die Quelle wird neu gefaßt.
1789
Französische Revolution. - In Gutenacker, das zu
Hessendarmstadt gehört, müssen die evangelischen
Kirchgänger auf ihrem Weg zur Kirche ins
hessenrotenburger Kördorf durch das nassaudiezer
Bremberg. - In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen
besetzen französische Revolutionstruppen den Ort
kurzfristig. - In Limburg wird der freie Hof Blumenroth
bzw die Wasserburg Blumenrod neben den Wasserbehältern
in der Eschhhöfer Gemarkung als einsam gelegenes
vielhundertjährig geschichtsträchtiges Bauwerk ohne
besondere Rechte im Besitz von Freiherr xxx von
Hohenfeld (--) beschrieben,
dessen Besitzungen fast alle auf nassauer Hohheitsgebiet
liegen. - In Königstein stirbt in der Posthalterei der
Witwe Meurer (--) ein
Postpferd und in der nächsten Posthalterei von Johannes
Oberst (--), einem
wiesbadener Beamtensohn, sterben sogar 5 Postpferde,
wobei sogar dessen Bruder Joseph Oberst (--),
der limburger Posthalter, ihn der Tierquälerei
bezichtigt, weil statt 10 nur noch 6 Pferde für die
gleiche Strecke eingesetzt werden und den xxx Berg
hochgeprügelt werden. - In Limburg werden nach der
Fertigstellung der Kurtrierer Strasse, die auch als
Poststrasse benutzt wird, neue Studensteine aufgestellt,
damit die Reisenden visuell erkennen können, wo auf
ihrer Reise sie sich befinden. Seit zwei Jahren ist die
Poststrasse nach Wiesbaden in Bau. Im Folgejahr beginnt
man mit dem Ausbau der Siegener Strasse. - Der russische
Schriftsteller Nikolai Michailowitsch
Karamsinß (--)
passiert Frankfurt und Mainz. Er beklagt sich bitter
über das Verhalten der Postillone im Königreich Preußen,
die bei jeder Schenke einkehren, um einen Krug Bier
zu trinken, und die armen Reisenden müssen stundenlang
warten oder sie durch Geld wieder herauslocken obwohl
es extra einen königlichpreußischen Befehl gibt,
Reisende höflich zu behandeln und den Aufenthalt bei
Posthaltereien nicht über eine Stunde auszudehnen. - Auf
der Poststrasse Frankfurt~Limburg~Montabaur~Koblenz
lässt der trierer Erzbischof Clemens
Wenzeslaus von Sachsen (St) (50) Stundensteinde
aufstellen, auf denen die Entfernungen zu den nächsten
Hauptpostorten in der Einheit Stunden Reisezeit
angegeben ist. Auf dem Stundenstein 7 km nördlich von
Montabaur steht: XVIII Stunden von Franckfurt 17 89
alias 18 Stunden ohne Pausen entlang der späteren
Bundestrasse B 8. Auf der 95 km langen Stecke hat die
Postkutsche eine Durchschnittsgeschwindkeit von 5,2
km/h. - In St Goar wird Georg Brunsig
von Brun als Sohn des
hessischen Kapitäns Nikolaus Adam Wilhelm Brunsig (--) und Karoline Wachter (--) geboren.
- In Mudershausen beginnt der wiesbadener
fürstlichnassauer Hofkammerrat und Landwirt Christian
Friedrich Habel (43),
der leidenschaftlicher Naturaliensammler und
Mineraliensammler ist, regelmäßig bis 17 99 die Gegend
zu besuchen.
1788 In
Kemel gibt es neun Gasthöfe. - In Limburg wird Margarete
Abel geboren. - Das Dorf Mudershausen klagt gegen die
Bergleute, die ihren Wald verwüsten, weshalb die
Belegschaft der Bonscheuerer Bergwerke wieder von der
Regierung übernommen werden. - In St Goar wird das Hotel
Rheinfels am Marktplatz erbaut. - In St
Goarshausen besucht Alexander von
Humboldt (--) in
Begleitung des niederländischen Mediziners Steven Jan
van Geuns (--) das
Bergwerk Grube Gute Hoffnung.
1787 In
Kirchheimbolanden stirbt die niederländische
Erbstatthaltertochter und nassauweilburger Fürstin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (44). - In Hohlenfels wird
die alte Burg abgebrochen und zweigeschossige und
dreigeschossige neue Wohnbauten errichtet. Nicht
benötigtes aber verwertbares Material wird verkauft. -
Bad Schwalbach hat 503 Kurgäste. - In Arnstein muss ein
Leibeigener zur Heirat ein Busem-Huhn oder 10 Kreuzer
jährlich bezahlen. Ein hessischer Leibeigener muss bei
einer Heirat mit einer arnsteiner Leibeigenen das
gleiche an die Abtei Arnstein bezahlen. Bei Nachwuchs
entfallen diese Zahlungen und es wird nur noch
symbolisch ein Hühnerkopf geliefert. - In Burgschwalbach
pflanzt Pfarrer Vicarius Bender die Dorflinde. - In
Katzenelnbogen wird die Scheune Untertalstrasse 11a (20 23 Commödchen) erbaut. - In
Limburg wird mit dem Ausbau der Poststrasse
Limburg~Wiesbaden begonnen. - In Limburg beginnt der
wöchentliche Verkehr der kaiserlichen thurn und taxis
Postkutsche montags morgens mit einer Fahrt nach
Frankfurt und nach Wetzlar. Die erste und einzige
Postkutsche an diesem Tag kommt über den Westerwald aus
Köln an. Die Postkutsche aus Frankfurt ist bereits
sonntags nachts über Königstein angekommen. Nach und von
Frankfurt fährt man aber auch über Nassau über die neue
ausgebaute Bäderstrasse. Nach Koblenz fährt man über
Montabaur. Sonntags nachts und donnerstags nachts fährt
die Postkutsche sogar nach Diez, die dort abends
angekommen ist. Insgesamt fahren pro Woche 16 Kutschen
in Limburg ab. - Der italienische Abt Bertola bereist
das oberer Mittelrheintal, worüber er erzählt, dass in den
Tälern des Burgenstromes das Schreckliche mit dem
Anmuthigen und Lachenden wechselt. - Ein
kaiserliches Edikt legt fest, dass deutsche Juden
deutsche Vor- und Familiennamen tragen müssen, die oft
kompromittierend klingen oder wie Städtenamen klingen. -
Der romantische Italiener Aurelio de
Giorgi Bertolan (34)
bereist den Rhein bis Düsseldorf. Den frankfurter
Dichter Johann
Wolfgang von Goethe (38),
von dem er erzählt, dass er in Italien völlig unbekannt
ist, und er hofft, dass es auch so bleibt, verachtet er.
1786 In
Bad Ems kommt es zur katholischen Revolution gegen den
Papst, der Emser Punktation,
einem Kongress im Mainzer Haus auf der linken kurmainzer
Seite der Lahn, wobei drei römisch deutsche Erzbischöfe,
der kurmainzer Oberamtmannsohn und mainzer Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (47),
der sächsiche Kurfürstensohn und polnische Königssohn,
trierer Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen (St) (47),
der römischdeutsche Kaisersohn Maximilian Franz von Österreich (St) (30)
und der salzburger Fürstbischof Hieronymus von Colloredo (47)
ihre bischöfliche Gewalt gegenüber der päpstlichen für
unabhängig erklären. Der in Hattenheim geborene
Winzersohn und jesuitische mainzer Weihbischof Johannes Valentin Heimes
(45) will erfolglos den
Zölibat alias das Priestereheverbot abschaffen. - In St
Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Generalleutnant Ernst
Heinrich von Wilcke (--). -
Der gemeinschaftliche Markwald Struth wird unter den
Gemeinden Hausen an der Aar, Kettenbach und
Rückershausen aufgeteilt, was im Bannbuch notiert wird.
Zusätzlich gibt es ein Hofraitenverzeichnis. - Nassau
hat 600 Einwohner in 150 Haushalten und Herold hat 170
Einwohner in 34 Haushalten. - In Wasenbach gibt es eine
jüdische Familie. - In Bad Schwalbach wird das Cafe mit
Conditorei Wagner in der Brunnenstrasse 41
erbaut. - In Schloss Schaumburg wird die seit
dem Staatsbankrott 17 47 seines Vaters eingerichtete
Kommsision, die die Finanzen überwacht hat, bei dessen
sehr sittenstrengen und sparsamen Sohn Fürst Carl Ludwig
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(--) aufgelöst.
1785 In
Diez dürfen Juden laut Juden-Ordnung einen offenen Laden
haben und freien Handel führen, außer mit Getreide,
Wein, Tee, Kaffee, Zucker, Öl, Salz oder dergleichen.
Sie dürfen nur Koschewein für Juden ausschenken. Sie
dürfen keine Waren einführen, die in der Region selbst
hergestellt werden. Außerdem ist ihnen das Hausieren
verboten. - In Holzappel sind in der Grube Holzappel 463
Personen beschäftigt, darunter auch etliche aus
Bremberg, Biebrich und Schönborn, die zu Fuß zur Arbeit
gehen. - In Dörsdorf macht sich der hoffnungslos
überschuldete Georg Peter Wallrabenstein mit dem Rest
der Familie heimlich und ohne Erlaubnis zu seinem nach
Ungarn ausgewanderten Sohn auf. - Mit dem Tod von
Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (65) wird der in Kassel
geborene Graf von Hanau und hessenkasseler
Landgrafensohn Wilhelm
von Hessel Kassel (St) (42)
neuer hessenkasseler Landgraf, der das
Generaldirektorium seines Vaters auflöst und als
Sparmaßnahme kein Theater mehr finanziert. Er schafft
die Folter alias peinliche Befragung in Hessen-Kassel
ab. - Franz Wilhelm von Steprodt (--)
heiratet Karoline Ludovika von Reichenau (--) in Burbach, die Tochter
von Freiherrentochter Christine Charlotte von Seckendorf
(--). - In Hahnstätten
beginnt man Grenzsteine zum Märkerwald Fuchsenhöhle zu
setzen, was bis ins Folgejahr dauert. - In St
Goarshausen Auel wird das Schmuckfachwerkhaus
Hauptstrasse 2 gebaut. - In Limburg kreuzen sich laut
einer bereits kopierten Karte der nassauoranischen
Fürstentümer von 17 76 die Landstrassen und Poststrassen
ua die Mayntzer alias Mainzer Strasse
Kirberg~Limburg~Steinbach~Ellar, die Montabauerer
Strasse Koblenz~Staffel~Limburg~Frankfurt, die
Poststrasse Limburg~Diez~Nassau und die Rheinstrasse
Dillenburg~Waldernbach~Limburg~Diez. - In St Goarshausen
wird die Gemeindemühle im Forstbachtal erbaut und das
Wohnhaus mit Zierschieferplatten geschmückt.
1784
Wetter: Hochwasser in Nassau. In Ebertshausen werden
viele verdorbene Äcker nicht geerntet. - In Diez gibt es
eine jüdische Gemeinde. - Im nassauischen Oberselters
bricht eine Mineralquelle auf, was zum Rückgang der
Wassermenge in der kurftrierischen Mineralquelle
Niederselters führt, was zu Auseinandersetzungen
zwischen den Fürstentümern führt. - In Katzenelnbogen
wird ein erster großer Brand mit der fahrbaren
Feuerspritze bekämpft, die Teile der Wohnhäuser von
Hofmann, Gras, Hofmann. Karthaser, Schuhmacher und Lind
retten kann. - In Hahnstätten leben zwei jüdische
Familien Loeb und Gumbrich, die beide Viehhändler sind.
- In Kirberg lässt der in Nassau geborene Diplomat
Freiherr Karl vom Stein (St)
(27) das Stein´sche Haus
Bubenheimer Str. 3 zum Witwensitz für seine Mutter
ausbauen. - In Osterspai verkauft der in Nastätten
Diethard geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und
geadelter dillenburger Regierungspräsident Georg Ernst von
Preuschen (57) die
ehemaligen Liebenstein Allodialgüter in Osterspai an die
Witwe des preußischen Geheimen Rats Freiherr Friedrich
Wilhelm von Botzheim. - In Diez wird im Schloß ein
Stumpf eines runden Turms überbaut. - In Bad Schwalbach
zieht der Maler Johann Heinrich Verflassen (21)
nach Koblenz, wo er zuerst Diener und danach Hofmaler
wird. - In Dörsdorf heiratet der dörsdorfer Pfarrer
Johann Philipp Seyberth (41)
die in Klingelbach geborene klingelbacher
Pfarrerstochter Johannette Magdalene Juliane Sell (32). - In Limburg wird der
limburger Posthaltersohn Joseph Oberst (36)
neuer Posthalter im kaiserlichen Dienst und
damit der Thurn und taxis Post. Er hatte eine jahrelange
Ausbildung in französischer Sprache und französischen
Umgangsformen in Paris.
- Das zweimal wöchentlich erscheinende Hannoveraner
Magazin, in dem in mehrseitigen Berichten über
Allgemeinbildung, wie das Gelübde von Nonnen oder
die Zucht von Annanas berichtet wird, zitiert im 5.
Stück alias in der fünften Ausgabe des xx. Jahrgangs
über Biebrich Schlangenbad und Schwalbach aus dem
Blickwinkel einer anonymen hannoveraner Dame, die
die Gegend um das Schloß, das sie als veraltert
empfindet, ein Paradies nennt, hinter dem
Aprikosenbäume und vor dem Kastanien wachsen. Die
Strasse nach dem usingischen Schierstein heißt
Obstallee. Am Weg nach Schlangenbad gibt es
keinerlei große Bäume, nur Weinstöcke,
Gartengewächse alias Gemüse und Obstbäume. Bei der
Mainmündung fließt ein trüber gelblicher Main in den
bläulicheren und helleren Rhein. Das Dorf
Martinsthal, das noch Neudorf heißt, ist
heruntergekommen romantisch und trennt die Weinberge
vom bewaldeten Taunus. Das Korn, das die Mühlen
mahlen, wird auf Eseln über den Taunus
antransportiert. In Schlangenbad gibt es die drei
wichtigen über überdachte Übergänge verbundene neuen
hohe Häuser, das schönste davon, das Mainzische
Haus, das dem katholischen
mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal
(St) (65) gehört, das
Hessische Haus zu dem die Quellen gehören, das dem
zum Katholizismus
übergetretenen verwitweten und in zweiter Ehe
kinderlosen hessenkasseler Landgraf Friedrich II von
Hessen Kassel (St) (64)
gehört, und das vom hessenkasseler Burggraf xxx (--) alias
Concierge geleitet wird und das Nassauusinger Haus.
Die anonyme Autorin schwärmt von Schlangenbad als
der schönsten und luxuriösesten Einsamkeit mit
sauberster Luft, wo man mit Philosophen diskutieren
kann. Die Heilkraft des warmen Quellwassers hält sie
für schwächer, als die der Bäder der Umgebung. Dafür
könne man folgenlos so viel trinken wie man wolle.
Sie kritisiert, daß die vielen neugebauten
Badezimmer dem Flair des Ortes schaden und fühlt
einen Rückgang an Renommee. Das Hessische Haus
findet sie fast ohne Gäste mit einem einer Galerie
gleichendem langen Saal vor, wo es Glücksspiel gibt.
Ein sehr reicher Gast spielt an einem Pharao-Tisch
mit französischen Karten später Skat um Geld. Sie
kritisiert, dass es nicht genügend hohe Hecken im
englischen Stil am Mainzischen Haus zum Flanieren
gibt, die wie sie fürchtet, auch nicht weiter
angelegt werden. Von einer fast 200 Meter langen
kerzengeraden Heckenallee ist sie aber begeistert.
Die ungehemmte Bettelei von Kindern, von denen sie
in allen Ortschaften der Umgebung verfolgt wird,
schreckt sie ab. In Schlangenbad machen sie mit
knapp 1 m langen Schlangen Kunststückchen. Im
Hessischen Haus tun einige ehemalige Soldaten aus
Sankt Goar, das 9 Stunden entfernt ist, ihren
Dienst, wobei sie ein Drittel des Tages am selben
Fleck stehen müssen. Für diese armen Menschen
empfindet sie Mitleid. Bei einem Ausflug nach Bad
Schwalbach, das sie als nicht schön empfindet,
fallen ihr die vielen Menschen auf, die
herumwimmeln, weshalb es ihr an Exklusivität
mangelt. Sie beschreibt, dass die adeligen Kurgäste
und fast alle anderen vom Weinbrunnen trinken und
dass diese die anderen Kurgäste verachten, die oben
in der Stadt an einer kleinen Promenade vom
Krätzbrunnen trinken und umgekehrt. Weil alle
Quellen nicht überdacht sind, befürchtet sie eine
Verminderung der Heilkraft durch Regenwasser. Sie
wundert sich, dass sich selbst hochadelige Damen auf
der Straße häuslich familiär und übergriffig als
Madamm ansprechen lassen, ist geschockt über den
derben Dialekt und die Frechheit der Bad
Schwalbacher im Umgang mit den Kurgästen, die fast
alle als Gastronomen auftreten und die Kurgäste in
ihre Häuser einladen. Die Unterkünfte empfindet sie
als erschreckend einfach, aber die Speisen und
alkoholische Getränke,
die in den Privatwohnungens
später Straußwirtschaften
serviert werden, lösen regelmäßig Begeisterung aus,
wobei es keine Gesellschaftsschranken beim Tanz
und in lustiger Gesellschaft gibt: ... Nirgends
in Deutschland sieht man ein solches Gewimmel von
adelichen und unadelichen, schönen und stinkenden
Menschen, Cavalieren alias Sexarbeitern und
Juden, Coketten alias Sexarbeiterinnen und
Beutelschneidern von jeder Klasse, Farbe und
Gestalt. In Bad Schwalbach ist der Tagesablauf
der Kurgäste folgendermaßen: Fast alle Kurgäste
treffen sich morgens am Weinbrunnen. Die Allee dort
empfindet sie als häßlich und heruntergekommen aber
schattig und kühl. Neben dem Weinbrunnen gibt es
einen verfallenen, altfränkischen Saal mit
heruntergekommenen Fenstern und elenden Möbeln, in
dem sich die adelige Gesellschaft bis Mittags
aufhält und abends dort zum Tanz trifft. Daneben ist
das sogenannte Comödienhaus, das sie als wahren
Keller bezeichnet, in dem noch schlechtere
Schauspieler auftreten. Daneben gibt es einen noch
größeren Saal, der noch unansehnlicher ist, als der
altfränkische, wo ab 15:00 Uhr bis zur Stunde des
Spazierengehens Kaffee getrunken und gespielt wird.
In
Bad Schwalbach findet man die reichsten Leute aus
der Gegend, besonders aus Mainz, Mannheim und
Frankfurt, die regelmäßig in das eigentlich elende
und schmutzigen Bad Schwalbach kommen, weil es hier
so viele Menschen gibt, die die große Freiheit der
Adeligen mit den Nichtadeligen im Umgang miteinander
und die Gelegenheit viel zu tanzen, zu liebeln alias
flirten und zu spielen alias Glückspiel genießen,
weshalb es dort außergewöhnlich viele höfliche und
muntere Menschen gibt. Sie merkt dazu auch an, dass
man in Mainz die Adelsbriefe besonders genau prüft.
- In Oberwesel stirbt der Chirurg Franz Joseph Adamy
(44) verheiratet mit
Catharina Herbrand (--). Ein
Chirurg ist kein Arzt. Er hinterlässt den Sohn Joseph Adamy
(06). - Das in Geilnau zwei Jahre zuvor
medizinisch geprüfte Mineralbrunnenwasser wird vom
offenbacher Obermedizinalrat Amburger (--)
im Frankfurter Medizinischen Wochenblatt in
höchsten Tönen gelobt.
1783 Der
nassauische Erbvertrag Nassauischer
Erbverein regelt die Erstgeborenenerbfolge mit
Nassau Saarbrücken, Nassau
Weilburg und Nassau Diez
bzw Oranien Nassau um die Einheit der Nassauischen
Gebiete zu bewahren. - Der in Nastätten Diethard
geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und geadelte
dillenburger Regierungspräsident Georg Ernst von
Preuschen (56) wird
mit Burg Liebenstein
und Burg Osterspai belehnt, woraufhin er sich Georg
Ernst von Preuschen von und zu Liebenstein nennt. - In
Isenburg wird die Ruine Burg Isenburg als Steinbruch
genutzt. - In Bonscheuer erreicht in der Grube
Bonscheuer nach acht Jahre der untere Stollen bei Meter
955 ein ausgiebiges Roteisensteinlager. - In Miehlen
fliehen die Eltern von Räuber Schinderhannes Johannes
Bückler (04) der in
Merzweiler geborene Johannes Bückler und die in Miehlen
geborene Anna Maria Schmidt wegen Holzdiebstahls aus dem
Staatswald alias Waldfrevel aus dem Dorf. - In
Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst
Fuchsenhöhle abgehalten.. - Bei der abgetragenen
Hühnerkirche eröffnet der ehemalige nassauische
Landesmilizhauptmann Ambrosius Antoni (--)
nach fünf Jahren in seinem Gasthaus Zur
Hühnerkirche an der Hühnerstrasse, das er auch als
Posthaus für andere Postanstalten betreibt, eine
katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei mit
Wechselpferden, Landwirtschaft, Schmiede, Backhaus,
Pferdeschwemme, Holzhandlung, Brauerei und
Schnapsbrennerei, Das Gasthaus gilt als
Heiratsmarktsort. - In St Goar wird der bürgerliche
lutherische Jurist Julius Wangemann später Julius von
Sparre als Sohn von Amtmann Johann Christoph
Wangemann (--) und dessen
Ehefrau Christiane Caroline Antonie Ludovici (--)
geboren.
1782 In
Burgschwalbach sterben 8 Kinder an Pocken. - In
Katzenelnbogen Mittelfischbach wird der evangelische
mittelfischbacher Pfarrersohn Gottfried Friedrich Raiffeisen
geboren. - In der Domäne Hohlenfels wird die große
Scheune im Innenhof erbaut. - Nastätten hat 1.029
Einwohner in 167 Häusern. - Der in Nastätten Diethard
geborene niddaer Oberpfarrersohn, Jurist und
dillenburger Regierungspräsident Georg Ernst Preuschen (55) wird geadelt. Er nennt
sich Georg Ernst von Preuschen. - In Cramberg wird die
Schule durch einen Neubau ersetzt (20
17 Dorfplatz). - In Burgschwalbach werden die
Adelshöfe der Familie von der Leyen an Fürst Carl Wilhelm von Nassau
Usingen (St) (47)
verkauft. - In Frücht wird die Tabakpflanzerin und
Mutter des halbwaisen späteren Räuberbandenführers Mannefriedrich (02) nach einem
Dänemarkaufenthalt bankrott und deshalb des Dorfes
verwiesen und zieht bettelnd lahnaufwärts nach Giessen,
wo der kleine Mannefriedrich Häusermaler und Korbbinden
lernt. Im Herzogtum Nassau und im Grossherzogtum Hessen
Darmstadt erhält Fahrendes Volk keine Ausweise und Pässe
und darf nicht heiraten. Geschlechtsverkehr und Sex
stehen bei unverheirateten Paaren unter Gefängnisstrafe
um die Ausbreitung des Vagantentums zu verhindern. - In
Preußen zwingt die Regierung die Postillone, die
eigentlich zeitlich verbindlich getacktet auf
festgelegten Postrouten von einer Pferdewechselstation
zur anderen unterwegs sind, keine Pause machen dürfen
und bei Verzug streng bestraft werden, im äußerst
seltenen Fall, wenn ein Adressat zufällig auf dieser
Strecke liegt, auch zwischen den Poststationen, Briefe
oder Packete abzugeben oder aufzunehmen, wofür sie sich
schon Kilometer vor dem Dorf, Flecken oder Hofgut durch
das Blasen des Posthorns bemerklich machen müssen. Die
von Limburg nächste Poststation nach Köln ist Wallmerod,
wo man 10 bis 12 Postpferde vorhält. - In Bad Schwalbach
macht sich die Bevölkerung Sorgen um ihren
Lebensunterhalt, weil die Kuranlagen in einem völlig
heruntergekommen Zustand sind und die Kurgastzahlen
immer weiter zurückgehen und schreibt flehend einen
Bittbrief an den Landgraf IX in Hanau, der gerade seine
neuerbaute schloßähnliche Kuranlage in Hanau Wilhelmsbad
fertiggestellt hat und an den bürgerlichen
Badeeinrichtungen nicht mehr interessiert ist. - In
Singhofen steht das herrschaftliche Hofgut Bubenborn zum
Verkauf. - In Hohlenfels wird die große Scheune im
Innenhof erbaut. - In Nastätten wird weiter systematisch
die Heide zugunsten der Landwirtschaft kultiviert alias
zerstört. - In Nastätten gibt es vier Jahrmärkte. - Eine
Amtsbeschreibung urteilt, dass es in Nastätten kaum
Handel und Handwerksbetriebe gibt, so wie in Braubach
und Nassau, aber anders als in Idstein, Diez und
Limburg. - In Geilnau lässt der in Burg Schaumburg
geborene Fürst Carl Ludwig von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) (59), verheiratet mit
Prinzessin Amalie Eleonora von Solms Braunfels (St)
(48), die Qualität des zwei
Jahre zuvor wiederentdeckten Mineralbrunnens vom
offenbacher Arzt xxx (--) auf
dessen medizinischen Wert prüfen, der natürlich sehr
positiv ausfällt. - In Balduinstein steht die seit 17 15
erfolgreiche Marmorsteinmetzdynastue Strahl, die
unzählige Kirchen und Schlösser ausgestattet hat, mit
Johann Strahl (60), der
kräftig roten Marmor aus Villmar, grauen und dunklen
Marmor aus Mudershausen, roten catzenehlenbogener
Marmor aus Allendorf, schwarzen schupbacher Marmor
aus Beselich und roten Edelfels Marmor aus Diez
verarbeitet, kurz vor dem Ende, weil seine lebenden zwei
Söhne Priester sind. Dafür ist seine Erbtochter Anna
Ursula Strahl (--) mit dem
balduinsteiner Steinhauer alias Steinmetz Johann Bode (31) verheiratet, der 17 85 für
den trierer Erzbischof in Koblenz tätig sein wird.
1781 Die
in der Dörsdorfer Mark zusammengeschlossenen sieben
Dörfer bitten erfolgreich um die Teilung der Mark bei
Fürst Carl Wilhelm von Nassau
Usingen (St) (46).
Die in Bonscheuer lebenden Bergmannsfamilien werden als
Märker angenommen und bei der Teilung berücksichtigt.
Die Juden und die Förster unterstehen Fürst Carl Wilhelm von Nassau
Usingen (St) (46)
direkt. - In Eisighofen, das zu Burgschwalbach bzw zum
Amt Idstein gehört, brennt nach unvorsichtigem
Tabakgenuss das Anwesen von Waldmeister Christian Pimmel
(--) ab und das Anwesen von
Schultheiss Wallrabenstein (--) droht
ebenfalls abzubrennen. Von Katzenelnbogen, das zu Hessen
Darmstadt gehört, kommen Männer mit einer
Feuerwehrspritze zu Hilfe, aber man ist nicht
erfolgreich, weshalb auch Gerichtsakten, Dokumente und
Geld und noch einige weitere Anwesen abbrennen. Die
idsteiner Feuerwehr macht sich mit einer
Feuerwehrspritze auf den Weg, kehrt aber auf halbem Weg
wieder um. Die Feuerwehrspritzen von Breithard und
Strinz beteiligen sich ebenfalls. Es brennen mehrere
Anwesen vollständig ab. Die Dörfer liefern kostenlos
einzelne Bäume zum Wiederaufbau, etwas 25 Bäume pro
Anwesen. Eine Kirchenkollekte ermöglicht es, dass sich
Wills Magd eine neue Montur alias Kleidung kaufen kann.
- In Hachenburg wird der thüringische Adelige Adolf Heinrich Ludwig
von Nauendorf geboren. - In Lohrheim wird der
eigene Schullehrer abgeschafft, wonach die Schüler nach
27 Jahren wieder in die evangelische oberneissener
Kirchspielschule gehen müssen, wo sie hauptsächlich die
Bibel auswendiglernen müssen und nur die
Grundrechenarten beigebracht bekommen. - In Nastätten
übernachtet der römisch deutsche Kaiser Joseph II von Habsburg
(St) (40)
unvorhergesehen im Gasthaus Zur alten Post
Poststrasse 3 (20 23 Voba).
1780
Wetter: Erste gute Ernte nach 3 Jahren schlechter Ernte.
- In Holzhausen gibt es eine erste Orgel. - In Miehlen
siedeln sich Juden an. - In Rückershausen gibt es 30
Bauernhöfe, einen davon an der Aarstraße alias
Bundesstraße. Der Rest entlang der Langgasse alias Zum
Wingert. - In Kaub wird das Gasthaus Zur
Stadt Mannheim Metzgergasse 6 erbaut. - Die
nördliche Strasse entlang der Lahn von Koblenz bis
Limburg und weiter nach Walsdorf bei Bad Camberg ist
nach 12 Jahren Bauzeit fertig als Chaussee ausgebaut.
Walsdorf ist ein Knotenpunkt mehrer Altstrassen, die
aber noch nicht ausgebaut sind. - In Limburg erstellt
der Maler Jameau (--) alias
Schamo ein Aquarell der Stadt vom Greifenberg aus. - In
St Goarshausen wird der Brückengehilfssohn Christoph
Menges (--) Brückengehilfe
auf der Fliegenden Brücke alias Schiffbrücke alias
Längsseil-Gierfähre nach St Goar, was er bis 17 94
bleibt. - In Schloss Schaumburg ordnet der sittenstrenge
und sparsame Fürst Carl Ludwig von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) (57) an, in Geilnau nach einem
verschütteten Mineralwasserquellbrunnen zu graben, der
in Ufernähe in 6 Meter Tiefe und unter dem
Lahnwasserspiegel gefunden wird und von eindringenden
Lahnwasser abgedichtet in Bleiröhren an die Oberfläche
geführt wird.
1779 In
Katzenelnbogen wird die Burg Katzenelnbogen überformt.
- In Burgschwalbach sterben 10 Kinder an Pocken. - Der
in Schloss Schaumburg geborene Prinz Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(35), der seit 17 75
Generalmajor und Kommandant des Leibkürassierregiments
der in Stettin geborenen russischen Zarin Katharina die Große
(St) (35)
wurde, bekommt ein Jahr nach der Hochzeit von
Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St)
(37) den Sohn
Prinz Victor Amadeus II von Anhalt Bernburg
(St), der aber nur 4 Jahre alt wird. - In Diez
wird das Gefängnis im Schloss Diez fertiggestellt. - In
Nastätten wird der Gutshof Schwall aufgebaut. - In
Katzenelnbogen wird das Schloss überformt. - In Boppard
wird nach dem Tod des Vates seines Schwiegersohnes der
uneheliche kurmainzer Großhofmeistersohn und damit Sohn
des höchsten kurmainzer Staatsministers, der vier Jahre
zuvor geadelt wurde, Georg Michael Frank von
La Roche (59) neuer
bopparder Zollschreiber. - Die Gemeinden Herold und
Ergeshausen verlieren nach einem 12 jährigen Prozess im
Kartoffelkrieg um den Kartoffelzehnten am
Operappellationsgericht gegen das St Ferrutius Stift,
das nun wieder den Zehnten eintreiben darf. - In Diez
gründet xx Burbach (--)
einen Kolonialwarenladen. -
Im Amt Burgschwalbach werden die Schatzungen alias die
Prüfung von Grundbesitz und Rechte und die Feldmessung
in Mudershausen nach fünf Jahren abgeshlossen, wonach
die Dörfer Burgschwalbach und Mudershausen, die
Flurstücke Hahnwald, Lindenschied, Streitwald und
Lichtenwald an den nassauer Fürst Karl Wilhelm
von Nassau Usingen (St)
(44) verkaufen
müssen, wonach Johann Eberling (--) und
Samuel Wolfinger (--) um
Wegerechte streiten.
1778 In
Diez wird das Grafenschloss in ein Gefängnis umgebaut. -
Die nassauweilburger Fürstin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (35) erhält von Wolfgang Amadeus Mozart
(22)
ein Konzert in der nassauweilburger Residenz
Kirchheimbolanden. - In Balduinstein heiratet im Schloss
Schaumburg der im
Schloss Schaumburg geborene Prinz Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(34) Prinzessin Magdalena
von Solms Braunfels (St)
(36). - In Katzenelnbogen
ist der selbsthergestellte Branntwein so schlecht, dass
die vier katzenelnbogener Gasthäuser Kraus, Lotz,
Witzel und Bücher berichten, dass
Gäste das Getränk bestellen aber nicht trinken. Da
Katzenelnbogen zu Hessen-Darmstadt gehört, ist es
verboten ausländischen Branntwein zu importieren, wobei
das Ausland schon Dörsdorf ist, das zu Nassau-Idstein
gehört. Ein Gesuch an die Regierung ausländischen
Branntwein einkaufen zu dürfen wird abgelehnt. - In
Miehlen wird ein nassauweilburger Oberschultheiß
eingeführt. Ein weiterer Schultheiß übt sein Amt von
seinem Wohnhaus aus, wobei die Sitzungen des
Gemeindevorstandes und größere Zusammenkünfte aber in
der Gemeindestube in der Schule stattfinden. - In
Hohenstein wird die zerstörte Burg aufgegeben. - In
Katzenelnbogen werden die Gebäude auf der Burg
renoviert. - Niederneisen hat xxx Einwohner in 67
Wohnhäuser, dazu 50 Scheunen. - In Katzenelnbogen
verlehnen der hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (59) und der hessenkasseler
Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (58) das Schloß
Katzenelnbogen an den bleidenstadter Stiftsverwalter
Freiherr Franz Georg Carl Johann von Boos Waldeck und
Montfort (--). - In
Katzenelnbogen verkaufen die minderjährigen Söhne des
verstorbenen Johann Hugo von Sohlern (--)
für 1.750 Gulden ihre Anteile an der Weiseler Höhe an
Hessen-Darmstadt. - Bei der abgetragenen Hühnerkirche
kauft der nassauische Landesmilizhauptmann Ambrosius
Antoni (--) das im Vorjahr
erbaute Gasthaus Zur Hühnerkirche an der
Hühnerstrasse und eröffnet eine inoffizielle
Poststation.
1777 In
Katzenelnbogen ordnet der hessische Fürst an eine vierrädrige Feuerspritze
anzuschaffen, die der Amtsverweser Georg Daniel Caspar
Cruziger in Butzbach bestellt. - In Bad Ems mietet der
aus Singhofen zugezogene jüdische Getreidehändler und
Viehhändler Hirz Schweig den zweiten Stock im Gasthaus Steinernes
Haus Ecke Lahnstraße/Grabenstraße und beginnt
einen Badebetrieb für jüdische Badegäste. - In Bärbach
wird die bärbacher Klostermühle stillgelegt, der
Mühlweiher abgelassen und als Weide genutzt. - In
Rettert werden nach 62 Jahren die Grenzstreitigkeiten um
die Weissler Höhe zwischen Hessen-Darmstadt und
Hessen-Kassel und Nassau gelöst, indem festgelegt wird,
dass die Weissler Höhe zu einem Drittel an Nassau und zu
2 Drittel an das zuerst beteiligte Hessen-Darmstadt
fällt.
- In Mudershausen verkauft die Gemeinde
Mudershausen ein Waldstück mit 80 Morgen, das an den
Domanialwald Hohlenfelser Waldung stößt, für 6.100
Gulden dem nassauusinger Oberforstamt in Idstein und
damit dem nassauer Fürst Karl Wilhelm
von Nassau Usingen (St)
(42).
1776
Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg beginnt, wohin der
hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen
Kassel (St) (56)
seine Soldaten verkauft. wobei der Spruch Ab nach
Kassel entsteht. - In Burgschwalbach sterben 8
Kinder an Pocken. - In Bonscheuer ist der untere Stollen
der Grube Bonscheuer 100 Meter tief in den Berg
getrieben. Eine Zeichnung der Grube zeigt das Bergwerk
mit Gebäuden, Stollen und Wegen. - In Limburg kreuzen
sich laut einer Karte der nassauoranischen Fürstentümer
die Landstrassen und Poststrassen ua die Montabauerer
Strasse Koblenz~Staffel~Limburg~Frankfurt, die
Poststrasse Limburg~Diez~Nassau, die Rheinstrasse
Dillenburg~Waldernbach~Limburg~Diez und die Mayntzer
alias Mainzer Strasse
Ellar~Steinbach~Limburg~Blumenröder Hof~Zollhaus
Mensfelden~Kirberg, Die als Alte Mayntzer Strasse
bezeichnete Route durchquert aber Mensfelden und führt
nach Heringen und südlich an Kaltenholzhausen vorbei. -
In Mudershausen Bonscheuer wird in der Bergbaugrube
Oberer Stollen Eisen abgebaut.
1775 Mit
dem Abschluss des Familienvertrags Zweiter Nassauer
Rezess in Nastätten, bei dem die endgültigen genauen
Grenzen abgesprochen werden, wird das Vierherrische
praktisch abgeschafft. - In Nastätten wird das auf dem
Einrich übliche Vierherrische Gericht aufgeteilt. Das
Amt Nastätten wird gebildet mit den Hauptorten,
Nastätten, Holzhausen an der Haide, Katzenelnbogen. -
Das Amt Nastätten mit Sitz in Nastätten wird ein
Verwaltungsbezirk und Gerichtsbezirk von Landgraf Friedrich II von Hessen
Kassel (St) (55),
verheiratet in zweiter Ehe mit der preußischen
Prinzessin Philippine von Zollern Preußen (St)
(30). - In Rettert enden die militärischen
Streitigkeiten zwischen Hessen-Darmstadt bzw
Hessen-Kassel und dem neuen nassauer Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen
(St) (40). - In Nastätten
beschließen Freiherr August von Rümling
(--), Philippine von Gousseault (--)
alias Philippine von Sohlern, Katharina von
Schütz geborene von Sohlern und von Sohlern zu Groroth
alias Katharina Margaretha Josefa von Schütz geborene
von Sohler, die in Nastätten wohnt, als Agnaten den
Verkauf des sohlern Drittels an der Weiseler Höhe, das
den minderjährigen Söhne des verstorbenen Johann Hugo
von Sohlern (++), Anton
Josef von Sohlern (--) und
Franz Philipp von Sohlern (--),
gehört, an den in Darmstadt geborenen hessendarmstädter
Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (56), der in Bad Ems
morganatisch die zur Gräfin von Lemberg erhobene Marie
Adelaide Cheirouze (--) heiratet.
- In St Goarshausen wird das Schmuckfachwerkhaus
Burgstrasse 19 gebaut. - Eine nassauische Verordnung
soll die grausame Zerstückelung von landwirtschaftlichen
Anwesen durch das Erbrecht durch die Einführung von zwei
Aufsehern je Gemeinde verhindern, die Teilungen von
Grundstücken, Wiesen, Äckern usw durch Tausch verhindern
sollen, was aber an den komplexen Bedürfnissen der
Bauern langfristig scheitert.
- Im Jammertal sind die Müller der
Neuwagenmühle, der Reifenmühle, der Kesselmühle, der
Dillenbergermühle und der Brückenmühle herrschaftliche
Hunde alias Jagdhunde für den Landesherrn zu halten.
Der Besitzer der Neuwagenmühle alias Henne-Mühl
Philipp Adam Hehn (--) alias
Henn, der von der 15 87 konzessionierten Hasenmühle im
Diefenbachtal alias Hasenbachtal bei Roth stammt.
heiratet die Müllerstochter Elisabeth Katharina
Neidhöfer (--) aus
der Christian-Neidhöfers-Mühle oder der
Neuwagen-Mühle. - In Mudershausen Bonscheuer wird in
der Bergbaugrube Tiefer Stollen Eisen abgebaut. - In
Nassau wird im Bergbaustollen Orbert Mineralerz
abgebaut.
- In Mudershausen Bonscheuer wird in der
Bergbaugrube Tiefer Stollen Eisen abgebaut. - In
Nassau wird im Bergbaustollen Orbert Mineralerz
abgebaut.
1774 Mit
dem Abschluss des Familienvertrags Erster Nassauer
Rezess in Nastätten wird mit der Auflösung des Vierherrischen
Gerichts im Einrich begonnen, das die drei
Herrscher 16 47 bereits in drei Quartiere eingeteilt
hatten, in denen je ein Landesherr das Sagen hatte.
Hessen-Kassel dominiert 50 %, Nassau-Diez 25 % und
Nassau-Usingen als Nachfolger von Nassau-Saarbrücken
ebenfalls 25 %. Man diskutiert die Aufteilung der Dörfer
und teilt erst einmal in hessische alias hessenkasseler
und gemeinsam verwaltete nassauer Dörfer ein, wodurch
das Dreiherrische Gericht im Einrich entsteht,
wobei aber einige Dörfer wie Nastätten Buch und
Holzhausen innerhalb der Bannzäune dreiherrisch werden,
außerhalb aber vierherrisch bleiben. Es beginnt ein
Streit um die genaue Grenzziehung. - In Bad Ems
verbringen der schweizer Theologe und Philosoph Johann
Caspar Lavater (33)
und der in Frankfurt geborene Dichter Johann
Wolfgang von Goethe (25)
eine Kur. Zusammen mit dem hamburger theologischen
Schriftsteller Johann
Bernhard Basedow (50)
unternehmen sie eine Schiffsreise auf der Lahn nach
Neuwied, essen dabei ihn Lahnstein im Gasthaus Wirtshaus
an der Lahn Lahnstraße 8 zu Mittag. Mit
Blick auf die Burg Lahnstein diktiert Goethe das
Gedicht Geistesgruß, eine Vorstufe von
Gretchens Lied Der
König in Thule in Faust.
- Mit dem Rezess von Nastätten wird das Vierherrische
abgeschafft und es werden neue Grenzen festgelegt.
Marienfels kommt zum Dreiherrischen also zu Nassau. Die
hessischen Anteile werden vom Oberschultheiß in
Nastätten verwaltet. - Wellmich hat 342 Einwohner,
darunter 22 Juden. - In Burg Sooneck am Rhein wird die
Ruine an vier trechtingshausener Einwohner abgetreten,
die Weinberge anlegen. - In Katzenelnbogen wird der
Bartholomäusmarkt vom Militär bewacht. - In
Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird das Vierherrische
abgeschafft und die Herrschaft nur noch von
Hessen-Kassel ausgeübt. - In Nastätten ist die plumpe
dunkle eher einer Wehrkirche ähnelnden Kirche nicht mehr
schick genug, weshalb man einfach die Pfeiler dünner
macht, woraufhin sich Risse bilden und die gesamte
Kirche abgerissen werden muss. Danach erbaut man sie im
schlichten späten Barockstil neu. - Die Mittelrheinische
Ritterschaft bewilligt in Friedberg den Verkauf des
sohlerner Anteils an der Weiseler Höhe bei
Katzenelnbogen für 800 Gulden, was zum Streit zwischen
den potentiellen Käufern Hessen-Darmstadt und
Hessen-Kassel führt. - In Limburg berichtet der
limburger Posthalter im kaiserlichen Dienst und thurn
und taxis Postverwalter Michael Oberst (--)
von 75 % Einkommensrückgang in 4 Jahren, die er
hauptsächlich auf den Tod des Fürstensohnes Viktor Amadeus von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(++) und die Abreise von all
den Prinzen, Kavalieren und Hofdamen in seiner
Hofhaltung vor zwei Jahren zurückführt. Auch würde Graf
Christian Ludwig von Runkel Wied (St)
(--) Prozesse führen und
seine amtliche Post nach Dierdorf durch seine Ordonazen
befördern lassen und letztendlich sei auch der Handel
rückläufig. - Mit dem Verkauf der wittelsbachpfälzer
Post an die kaiserliche Thurn und Taxis Post werden zwei
Postrouten von Weilburg nach St Goarshausen bzw St Goar
eröffnet. Eine führt über Wetzlar nach Usingen und
Idstein und eine zweite durch einen Teil des Lahntals. -
Der in Frankfurt geborene Dichter Johann
Wolfgang von Goethe (24)
macht eine Reise an die Lahn, auf der er sich mit dem
wetzlarer Reichskammergerichtspraktikant Christian Albrecht von
Kielsmannsegg (49)
anfreundet.
- Im Amt Burgschwalbach werden Schatzungen
begonnen alias Grundbesitz und Rechte geprüft und mit
einer Feldmessung in Mudershausen begonnen, was bis 17
79 dauern.
1773 In
Mudershausen verursachen fahrende Leute, die in einer
Scheune übernachtet haben, durch die Glut einer Pfeife
einen Scheunenbrand, der auf den gesamten Ort
übergreift, während die Mudershausener in Dörsdorf in
der Kirche sind. Im Ort gibt es kein Löschwasser und das
Löschwasser der Aar ist zu weit weg. Man schickt sogar
vergeblich nach der Feuerspritze von Wallrabenstein. Der
Wiederaufbau zieht sich hin, da man kein eigenes Bauholz
besitzt und sich den Zukauf nicht leisten kann. -
Nastätten hat 968 Einwohner. - In Nassau heiratet die
Freiherrentochter Luise vom und zum Stein (18)
den kursächsischen Geheimen Rat und Gesandten
ua in Madrid Graf Jacob Friedemann von Werthern (34).
- In Limburg wird Michael Oberst (--)
neuer Posthalter im kaiserlichen Dienst und
thurn und taxis Postverwalter. - Landgraf Friedrich II von Hessen
Kassel (St) (53) heiratet
in zweiter Ehe die preußische Prinzessin Philippine von
Zollern Preußen (St) (28).
- In Lorch wird das seit 13 50 als befestigtes Vorwerk
bestehende Lorchhausen von Lorch verwaltungstechnisch
abgetrennt. -
- In Mudershausen und Hahnstätten beendet man
einen Streit wegen des Flurstücks Haferstruth.
Mudershausen beendet seinen sechsjährigen Streit um
das Flustück Eichgrabenfeld mit Schiesheim.
1772 In
Schloss Schaumburg stirbt der Fürst Viktor Amadeus von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(79), der seit seinem
Staatsbankrott 17 47 von einer Kommsision überwacht
wird, die auch seinen Sohn Carl Luwig von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(79) noch 14 Jahre bis 17
86 überwacht. - Die in Schloss Schaumburg geborene
Fürstentochter und brandenburgbayreuther Markgräfin Viktoria Charlotte von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(34)
stirbt nach ihrer jahrlangen Verbannung in Halle
durch ihren Ehemann im Schloss Schaumburg. - Bad
Schwalbach darf 3 Jahrmärkte und einen Wochenmarkt
abhalten. - In der Mark Bonscheuer haben alle
Ortschaften mehr als die Hälfte ihres Waldes gerodet.
Nicht einmal Jungbäume zur Neuanpflanzung sind zu
finden, berichtet das Oberforstamt Idstein.. - Auf dem
ehemaligen gnadenthaler und exklavische nassauoranische
Kloster Filial Hof bei Bad Camberg Hof zu Hausen
verprügelt der nassauoranische Hofpächter Wolf den
Überbringer einer kurtrierischen Vorladung nach Camberg,
woraufhin der kurtrierische Amtsmann sein Vieh pfänden
lässt, woraufhin wiederum der in Herborn geborene
nassau-oranische kirberger Amtmann Ernst Cornelius
Pagenstecher (34) den
Hof durch Soldaten schützen lässt und Kurtrier ebenfalls
Soldaten schickt bis sich in kürzester Zeit 7000
Soldaten gegenüberüberstehen. Man einigt sich aber
friedlich. - In Klingelbach wird eine evangelische
Pfarrkirche erbaut, was mehr als 2 Jahre dauert. - Der
in Frankfurt geborene Dichter Johann
Wolfgang von Goethe (22)
macht eine Reise an die Lahn. - In St Goar wird das
Beinhaus auf dem Kirchplatz abgerissen. - In Bacharach
wird das Malerzwillingspaar Johann Karl Ferdinand
Kügelgen und Gerhard Kügelgen als Kinder des kurkölner
Hofkammerrats Franz Anton Kügelgen (--)
geboren.
1771 In
Isenburg stürzt die südliche Hälfte des Bergfrieds ein.
- In Hausen bei Bad Camberg stirbt der Verwalter des
ehemaligen gnadenthaler Kloster Filial Hofes Hof zu
Hausen, Philipp Kratz (--),
woraufhin der katholische kurtrierer Erzbischof dem
nassau-oranischen Fürst das exklavische Lehen
einfordert, woraufhin der oranische Amtmann Ernst Cornelius
Pagenstecher (33) mit
12 Bewaffneten alle mobilen Gegenstände nach Gnadenthal
bringen lässt. - Eberthausen hat 60 Einwohner in 8
Häusern, davon 8 Mägde und 8 Knechte, 10 Scheunen, 32
Ochsen, 2 Pferde, 34 Kühe, 49 Rinder 219 Schafe und 64
Schweine und ein Backhaus und ein Hirtenhaus. - In
Limburg und Umgebung brechen die Einnahmen der
Herzoglich nassauer Post ein. - In Bad Ems gründet LJ
Kirchberger (--) ein
Bankgeschäft in der Römerstrasse 20. - In Bad Schwalbach
wird mit dem Bau eines katholischen Klosters in der
Kirchstrasse 7 begonnen, was der kaiserliche Gesandte in
Schweden Christoph Theodor von Antivari (--)
unterstützt. - Johann Hugo Franz von Sohlern
Nastätten (51), verheiratet
mit Anna Katharina von Holzfeld (--),
stirbt. - Fürst Karl von Nassau Usingen (St)
(69) erhöht die Gebühr zum Freikauf von Mägden,
die bei einer Hochzeit in fremde Herrschaftsbereiche
abwandern, auf 12 Gulden. Laut seines ausgehandelten
Kindgedinges gehören ihm trotzdem noch die Hälfte der
aus dieser Ehe geborenen Kinder.
1770
Verhandlungen enden erstmals mit einem Rezess über die
Abschaffung des Vierherrischen. - In Diez wird das Haus
Eberhard Pfaffengasse 12 fertiggestellt. - In Dörsdorf
wird eine Schule mit Lehrerwohnung erbaut. - In Dörsdorf
nimmt der Sohn von Georg Peter Wallrabenstein das
kaiserliche Angebot nach eigenem Land mit 10 jähriger
Steuerfreiheit, Religionsfreiheit und Befreiung von
Leibeigenschaft nach Ungarn zu übersiedeln an. - An der
Lahn beginnt man den Weinbau aufzugeben. - In
Katzenelnbogen kommt es zum Vergleich von
Hessen-Darmstadt mit den Herren des Vierherrischen,
Hessen-Rheinfels, Oranien-Nassau, Nassau-Usingen und
Nassau-Weilburg wegen der Landeshoheit über die Weiseler
Höhe und Mittelfischbach. - In Nassau wird das Gasthaus
Zur Krone in der Römerstrasse 10 neue katholische
kaiserliche thurn und taxis Posthalterei.
- In Hahnstätten wird die Bergbaugrube Wilhelm
betrieben, die Roteisenstein abbaut.
1769
Wetter: Kometenerscheinung. - In Limburg wird das
Trombetta Fachwerkhaus Frankfurter Straße 2 Sitz der
Handelsfamilie Trombetta. - In Limburg übernimmt der
limburger Bäckersohn Anton Busch (--)
das Gasthaus Zum Roten Ochsen in der
Frankfurter Strasse 9. - In Bad Schwalbach wird
zusätzlich zum Weinbrunnen-Wasser auch das der
Stahlbrunnenquelle verschickt. Die Stahlbrunnenquelle
wird vom hessenrotenburger Landgraf Konstantin von Hessen
Rotenburg (St) (53) aufgekauft und eingefasst.
Die Bad Schwalbacher dürfen ihn kostenlos benutzen. - In
Ackerbach wird eine evangelische Pfarrkirche erbaut, in
der man auch eine mehr als 100 jährige Glocke aufhängt.
- In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst
Fuchsenhöhle abgehalten. - In dem in Regensburg und in
Wien verlegten Buch Neuvermehrtes und verbessertes
Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des
bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner
(++). der Witwe des
regensburger Buchhändlers Emrich Felix Bader (++)
wird der Rheingau so beschrieben: Rhingau,
Rhenogavia, ein District im Erz-Stift Maynz, längst
den beyden Ufern des Rhein, zwischen der Grafschaft
Catzenelnbogen, Dietz, Wetteraus, Maynz und Bingen,
welcher von dm Rheingauer-Wein überall bekannt ist.
Der Einrich wird so beschrieben: Einrichgau, ein
Strich Landes am Rhein, hat gegen Morgen die
Grafschaft Eppstein gegen Norden die Grafschaft
Idstein, gegen Abend das Rheingau, und gegen Mittag
den Rhein zu Gränzen, und Wisbaden ist darinn gelegen.
- In St Goarshausen Prath, das zum katholischen trierer
Erzbistum gehört und wo nie die Reformation eingeführt
wurde, beginnt man 25 Jahre nach dem Fund und 11 Jahre
nach dem linksrheinischen Abbbaubeginn die zwischen
Ehrenthal und Prath entdeckten Erzadern mit Blei- und
Zinkerzen in der rechtsrheinischen und späteren Grube Gute Hoffnung
abzubauen und in der Sachsenhäuser Hütte
weiterzuverarbeiten.
- Im Streit um das an der Katzenelnbogener
Strasse gelegene Flurstück zwischen Mudershausen und
der neuerdings als Schloss bezeichneten Festung Burg Hohlenfels wird
eine Flurkarte angelegt.
1768 In
Schloss Hohlenfels werden auf dem Turm die vier
Wehrerker entfernt. - In Kirberg, einem kondomialen
alias zweiherrischen Amt von Nassau-Saarbrücken und
Nassau-Dillenburg ist der nassau dillenburger Amtmann
Georg Friedlieb Rühle (80),
der nicht einmal sein abgebranntes Amtshaus späteres
Gasthaus Zur Post wieder aufbauen konnte, so
überfordert, dass der in Herborn geborene Ernst Cornelius
Pagenstecher (30)
seine Amtsgeschäfte übernimmt und erst einmal beginnt
ein neues Amtsgebäude zu bauen. -
In Limburg wird mit dem Ausbau der Fernstrasse B 8
nach Frankfurt zu einer Chaussee begonnen. -
In Obernhof wird das Fachwerkhaus Borngasse 1 erbaut. -
In Nastätten Buch wird die Schule nach 10 Jahren wieder
geschlossen. - Der neue trier Kurfürst Clemens
Wenzeslaus von Sachsen (St)
(29) beginnt nach dem Tod
des in Schloß Molsberg geborenen Johann
IX Philipp von Walderdorff
(67) die nördliche Strasse
entlang der Lahn von Koblenz bis Limburg und weiter nach
Walsdorf bei Bad Camberg, wobei Walsdorf ein Knotenpunkt
mehrer Altstrassen ist, die in den Taunus führen, als
Chaussee ausbauen zu lassen, wobei das Strassenbett ein
richtiges Fundament bekommt um Schlaglöcher und
Wasseransammlungen zu vermeiden. Nach Walsdorf Richtung
Frankfurt geht es in das Taunusgebirge. Die Chausseen
müssen die anliegenden Gemeinden in Fronarbeit erbauen,
was bis 17 80 dauert. - In Hohlenfels werden Teile der
alten Holzkonstruktionen der Burg Hohlenfels
abgebrochen. -
In Mudershausen beginnt man mit einem Streit und
mehreren Nachbardörfern um das Flurstück Moseswald.
1767 In
Schloss Schaumburg an der
Lahn wird der Fürstensohn Viktor II Carl Friedrich
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
als Sohn von Fürst Karl Ludwig von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(44) aus dessen zweiter Ehe mit der
Fürstentochter Eleonore von Solms
Braunfels (St) (33)
geboren. - In Charlottenberg wird die Schule mit bisher
französischer Sprache aufgelöst. - In Gemmerich wird der
rüsselsheimer Adam Opel Automobilhersteller Großvater
und bischofsheimer Schullehrer und bischofsheimer
Schullehrersohn Philipp Wilhelm Opel geboren. - In
Ergeshausen und Herold wird der Kartoffelkrieg
ausgetragen. Die Gemeinden sollen einen Kartoffelzehnten
abgeben und erhalten eine Befreiung, wogegen das St
Ferrutiusstift Klage beim Oberappellationsgericht führt.
- In Allendorf bei Katzenelnbogen kann der
Marmorsteinbruch keine großen Gewinne erzielen. - In
Katzenelnbogen übergibt Freiherr Wilhelm Ferdinand von
Galen seine Itzhäuser Mühle am Revier Dörst als Erbleihe
an den nassauer Hütteninspektor Riccius (--),
der den Bergbau überwacht. Der Ort Itzhausen ist schon
lange öde und existiert nicht mehr. - Da Fürst Karl von Nassau Usingen (St)
(65) einen durch seine Politik verursachten
Bevölkerungsrückgang befürchtet, hat er mit seinen
verwandtschaftlich verbundenen Nachbarstaaten
Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel neue
Heiratsregelungen für seine heiratswilligen, aber
dadurch nicht mehr ihm zugehörigen Frauen auf den
mehrherrisch alias gemeinschaftlich verwalteten Gebieten
der Niedergrafschaft Katzenelnbogen ausgehandelt. Um
auch auf deren Kinder alias Kindergedinge Zugriff zu
haben, gehört die Hälfte dieser neugeborenen Kinder
abwechselnd ihm und dadurch kann er auch die männlichen
Kinder darunter als Soldaten einziehen. Seine jungen
nassauusinger Männer dürfen erst nach ihrem 3 jährigen
Militärdienst heiraten oder müssen sich freikaufen und
müssen ebenfalls ihre zukünftigen Ehefrauen freikaufen.
Allerdings wieder 3 Gulden Dispensation für einheimische
und wesentlich mehr für hessische Frauen. - In
Laufenselden stirbt der Großbauer und
hochfürstlichhessenrheinfelser Schultheiß Johann
Nicolaus Kayer (61). Er ist
der Großvater von Anna Katharina Kayser (**)
alias Anna Katharina Otto, der Mutter von
Nikolaus August Otto (**).
1766
In Charlottenberg wird die selbständige
französischsprachige evangelische Waldensergemeinde in
die evangelische Kirchengemeinde Dörnberg
eingegliedert. - In Nievern wird im Bergwerksstollen
Linnebach später Bergmannstrost Blei, Silber, Zink und
Spateisenstein abgebaut. - In Mudershausen beginnt man
eine Streit um das Flustück Eichgrabenfeld mit dem
Dorf Schiesheim, wofür extra eine Karte angefertigt
wird, der aber bis 17 78 dauert. Ebenfalls gibt es
Grenzstreitigkeiten mit dem nassauusinger Graf Karl
von Nassau Usingen (St) (54) bei
Schiesheim und Mudershausen, dem Hof Hohlenfels und
Hahnstätten, wobei Hahnstätten das Vieh der Bewohner
von Hohlenfels pfändet.
1765 Der
weltumspannende Siebenjährige Krieg ist zu Ende. - In
Mittelfischbach wandert Johann Heinrich Klement nach
South Carolina in Nordamerika aus. - Die in
Katzenelnbogen geborene Augusta Maria Stengel gibt ihrem
Kind in Frankfurt eine selbstgemischte Arznei, woraufhin
das Kind stirbt und sie verhört wird.
- In Obernhof wird ein Gasthaus in der Hauptstraße 15 (später evangelische Kirche) erbaut.
- Der in Burg Schaumburg geborene drittälteste und
bereits von einer niederländischen bürgerlichen
Platzmajorentochter mit einer ehelichen Tochter
geschiedene Fürstensohn Prinz Karl Ludwig von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(42) heiratet diesmal
standesgemäß in Braunfels die Fürstentochter Prinzessin
Eleonore von Solms Braunfels (St)
(31). - In Ransel
erhält der Ort ein eigenes Gerichtssiegel.
- In Oberndorf Weinähr wird im Bergbaustollen
Leopoldine-Luise mit dem Abbau von Zink, Blei, Kupfer
und Silber begonnen.
1764
Wetter: Hochwasser in Nassau. - Die Bäderstraße wird
erbaut. - Das Kloster Bleidenstadt wehrt sich gegen den
zusätzlichen Kartoffelzehnten auf seinen Besitzungen. -
In St Goar wird neben der Dechanei ein Armenhaus erbaut.
- In Buch heiratet der aus Tirol mit einer Schwester und
einem Bruder nach Nastätten zugezogene Ferdiand Cathrein
(34) die bucher
Schultheißentochter xxx Lenz (..).
- In Seelbach wird im Bergbaustollen Neuberg
mit dem Abbau von Silber, Blei und Kupfer begonnen. -
In Mudershausen und Hahnstätten beginnt man einen
Streit wegen des Flurstücks Haferstruth, der bis 17 73
dauert.
1763 Siebenjähriger
Krieg - Feuersbrunst in Nassau. - Im preußischen
Nassau werden die Bauern gezwungen Kartoffeln anzubauen.
- Burg Katz wird von den Franzosen zurückgegeben. - Am
Ende des Siebenjährigen Krieges ist die Burg Rheinfels
von französischen Truppen besetzt. - Die in
Katzenelnbogen geborene Dienstmagd Maria Elisabeth
Freydhoff und ihr männlicher Kollege Johann Elias
Weygand aus Offenbach arbeiten im Haushalt von Johann
Erasmus Senckenberg in Frankfurt, wo sie des Diebstahls
beschuldigt werden und von der Polizei befragt werden. -
In Bad Schwalbach wird der Maler Johann Heinrich
Verflassen als Sohn von
Johann Heinrich Verflassen (49) und
Wilhelmine Sophia Johanna Reinhard geboren und von
seinem Vater ausgebildet. - In Katzenelnbogen
Oberfischbach gibt es nassau-weilburger Pachtverträge. -
In Burg Hohlenfels wird der bisherige georgenborner
Spießförster Johann Jakob Becker (--)
zum Jäger ernannt und sein Sohnes als Forstjäger
beschäftigt. - In St Goar übernachtet Wolfgang Amadeus Mozart
(07)
im Gasthaus Zur Lilie.
1762 In
Klingelbach verstirbt Georg Henrich Heß nach 22 jährigen
Dienst als Schulehrer. - Der in Bad Schwalbach geborene
hessische Burggrafensohn und Schlossverwaltersohn
Christoph Theodor von Antivary (49)
stirbt in Stockholm als katholischer
Staatsminister. - In Katzenelnbogen verlehnen Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (71)
und Landgraf Friedrich II von Hessen
Kassel (St) (42) dem
bleidenstadter Stiftsverwalter Freiherr Franz Ludwig von
Kesselstatt (--) das
Schloss Altkatzenelnbogen und Zubehör. - In St Goar wird
ein Rathaus erbaut.
1761 Siebenjähriger
Krieg - In Oberklingelbach deckt der Bauer Johann
Philipp Römer sein Hofhaus mit Stroh. - In
Katzenelnbogen Oberfischbach müssen die Bauernwährend
des Siebenjährigen Krieges beim Durchmarsch von Truppen
kostenlos Fourage alias Futtermittel liefern.
1760 Siebenjähriger
Krieg - Der in Weilburg geborene Karl Christian von Nassau Weilburg (St) (25) heiratet in Den Haag
die niederländische Erbstatthaltertochter Prinzessin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (17). - In Schloss Schaumburg an der
Lahn heiratet der in Birstein geborene Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und
Büdingen (St) (25)
Prinzessin Sophie Charlotte von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) (17).
- In Wellmich werden Richtung Prath Blierze und Zinkerze
gefunden - In Holzappel wird in der Grube Holzappel die
Schichtarbeit eingeführt. Die Frühschicht beginnt um
04:00 Uhr und dauert 8 Stunden. - Freiherr Viktor August
Wilhelm von Röder (40) wird
neuer nassauer Oberjägermeister in den nassau-katzenelnbogener
Landen. - In Katzenelnbogen Oberfischbach müssen
die Bauern während des Siebenjährigen Krieges beim
Durchmarsch von Truppen kostenlos Fourage alias
Futtermittel liefern. - In Limburg wird Johann Michael
Oberst (--) neuer
kaiserlicher Reichspostverwalter und auch Posthalter für
den Pferdewechsel der Thurn und taxis Post in der
Brückenstrasse 2. - In Laufenselden gibt es die Bäckerei
Herche. - Der in Schloß Schaumburg geborene Fürst Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(67) muss seine Tochter
Prinzessin Hedwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(13), beerdigen.
1759 Siebenjähriger
Krieg - Schlacht bei Dillenburg. - In Weyer
übernimmt ein eigener Schulmeister den Schulunterricht
der Kinder, den bis dahin der Pfarrer leistete. Der
Schulunterricht soll ausdrücklich ..nicht... bilden.
Hauptziel ist das Auswendiglernen von Kirchenliedern. In
der Mathematik wird nicht mehr als die Beherrschung der
Grundrechenarten angestrebt. - In St Goar explodieren
Pulverfässer, wobei viele Häuser ua die Stiftskirche
stark beschädigt werden. Das Rathaus und das Hospital in
der Nähe des Gasthaus xxx später Hotel Zum Goldenen
Löwen werden völlig zerstört. Insgesamt sterben 31
Menschen. - Graf Georg Ludwig von
Kielmannsegg (54)
kämpft bei Butzbach.
1758 Siebenjähriger
Krieg - In Nassau kommt es zu einer Feuersbrunst.
- In Nastätten wird ein eigenständiges
Unterschultheißenamt eingeführt. - Die französischen
Truppen des französischen Markgrafen Marquis de Chartres
Ludwig Philipp
II Joseph von Bourbon Orleans (St) (11) greifen Burg Rheinfels an.
Sie starten gegen 04:00 Uhr in Oberwesel und fahren mit
Schiffen nach St Goar, wo sie über die Strasse
Schloßberg zur Burg Rheinfels hochziehen, sie aber nicht
erobern können. Sie werden dabei von hessischen Tuppen
untertützt. Burg Katz in St Goarshausen wird von den
Franzosen erobert, Burg Reichenberg aber nicht. - In
Buch wird eine Schule eröffnet. - In Katzenelnbogen wird
Christian Ludwig Siegen (--) hessendarmstädter
Oberförster der Forsten Katzenelnbogen, Braubach und
Ems. - In Katzenelnbogen verkauft Josef Anton von
Marioth (--) für 3.100
Gulden und 4 Klafter Holz Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (67)
des sogenannten Hüttenwaldes oberhalb der Heyer-Mühle
auf der Weiseler Höhe. - Der mainzer Domprälat Freiherr
Johann
Franz von Hoheneck (72), dem
seit 17 52 auch Burg Katzenelnbogen gehört, lässt sich
in Bensheim den Hohenecker Hof im Schmuckfachwerkstil
erbauen, dessen Haupttor im mittelalterlichen Burgenstil
mit Zinnen geschmückt wird. -
Katzenelnbogen und Allendorf beenden ihren seit 17 17
geführten Grenzstreit mit den Dörfern Mudershausen und
Berghausen, die zu Nassau-Usingen gehören.
1757 Siebenjähriger
Krieg -
In Bad Ems sind während des Siebenjähriger
Kriegs
überwiegend Aristokraten Kurgäste. - In Nassau wird im
Stadtschloss der Freiherrensohn Heinrich
Friedrich von und zum Stein (St) als
8 tes Kind geboren. Seine Mutter ist Henriette
Karoline Langwerth von Simmern. Sein Vater ist
Freiherr Karl Philipp von und zum Stein (St)
(--).
- In dem in Regensburg und in Wien verlegten Buch Neuvermehrtes
und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und
Conversation Lexicon des
bereits 17 31 verstorbenen Johann
Hübner (++).
des regensburger Buchhändlers Emrich Felix Bader (--) wird
Katzenelnbogen so beschrieben: Catzenelnbogen,
Alt, Amt, Dorf und ruiniertes Schloß bey Dietz, nebst
einem vesten Schloß in der Nieder Grafschaft diese
Nahmens,
alias die alte Burg Katzenelnbogen ist nur noch eine
Ruine und die neue Burg Katzenelnbogen ist eine
Festung. - In St Goarshausen beginnt man
linksrheinisch mit dem Abbbau der 17 45 zwischen
Ehrenthal und Prath in der späteren Grube Gute
Hoffnung entdeckten
Erzadern mit Blei- und Zinkerzen. - Der in Burg
Schaumburg geborene drittälteste Fürstensohn Prinz Karl
Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (34) lässt
sich von seiner unstandesgemäßen bürgerlichen
niederländischen Frau Benjamine Gertrud Kaiser (28) scheiden,
mit der er die morganatische Tochter Viktoria
Hedwig Karoline (08) hat.
- In Obernhof wird im Bergbaustollen Neuhof mit dem
Abbau von Kupfer begonnen. - In Mudershausen und
Berghausen werden Grenzstreitigkeiten wegen des
Flurstücks Hammelsburg mit dem Amt Katzenelnbogen
ausgetragen, wehalb eine Handskizze des Gebietes
angefertigt wird. Das Flurstück am Kriegerstück bei
Burg Hohlenfels ist
und bleibt ein Streitpunkt.
1756 Siebenjähriger
Krieg beginnt zwischen Preußen, England einerseits
und Habsburg, Frankreich, Russland andererseits. - In
Limburg heiratet die in Ehrenbreitstein geborene Anna
Lioba von Hohenfeld (17),
die Tochter des Staatsmann Freiherr Wilhelm Ludwig von
Hohenfeld (53) und der
Freiherrentochter Josepha Knebel von Katzenelnbogen (51), den auf der Starkenburg
über Heppenheim geborenen Freiherrensohn Benedikt Schütz von
Holzhausen (27). Sie
wird von ihm 22 Mal geschwängert, wobei 13 Kinder jung
sterben und vier Söhne taubstumm sind. - In Diez wird an
der Strasse nach Limburg später freiendiezer Wohngebiet
Johann Schaefer Strasse und Alter Kalksteinbruch der
Firma Schaefer Kalk ein Schafott alias Galgen errichtet.
1755 Der
2. Nastätter Rezeß regelt, dass Weyer dem hessischen Amt
Reichenberg zugeschlagen wird. - In Nassau werden an das
Spätrenaissanceschloß Stein Schloßstraße 1 zwei barocke
Flügel angebaut. - In Bad Schwalbach wird der Maler
Johann Jakob Christian Verflassen geboren, der nach der
Schule von seinem Vater ausgebildet wird und danach in
Mainz die katholische Malerakademie besucht.
1754 In
Bad Schwalbach macht der in Frankfurt geborene Jurist
Reichshofrat Freiherr Heinrich Christian von
Senckenberg (50) eine
Kur. - Der katzenelnbogener Schneidergeselle Johann
Georg Lotz versucht in Frankfurt die Bürgerrechte zu
erhalten. - In Bad Schwalbach heiratet der Maler Johann
Verflassen (40) die
Bäckertochter Wilhelmine Sophia Johanna Reinhardt. Ihr
Vater, der Bäcker Johann Caspar Reinhardt (--)
ist lutherisch. - In Nastätten Buch wird die Kapelle im
Barockstil umgebaut. - In Lohrheim gibt es wieder einen
eigenen Schullehrer. - In Katzenelnbogen streitet
Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (63) mit den Vierherrischen
Herrschaften um die Landesherrlichen Hoheit über die
Dörfer Mittelfischbach und Niederfischbach. - In
Balduinstein übernimmt Freiherr xxx von Eltz Rübenach (--) die Ruine Burg
Balduinstein. - Der in Schloß Schaumburg geborene Fürst
Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(61), verheiratet in zweiter
Ehe mit der Grafentochter Hedwig Sophie Henckel von
Donnersmarck (St) (37) muss seinen Sohn Prinz
Georg August von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(03) beerdigen.
1753 Mit
dem erbenlosen Tod von Hugo Friedrich Waldecker von
Kempt (--) fällt Burg
Hohlenfels an Fürst Karl von Nassau Usingen (St)
(41) zurück. Das Lehen wird nicht mehr vergeben
und vom nassauer Amt Burgschwalbach verwaltet. - Die
Burg Hohlenfels wird von Nassau übernommen und nicht
weiter verlehnt, wonach sie verfällt. - Der in Kassel
geborene Landgraf Wilhelm XIII von Hessen (St)
(71) beklagt als Fürst von Hersfeld, Graf von
Katzenelnbogen, Diez, Ziegenhayn, Nidda, Schaumburg,
Hanau usw, dass bei geringfügigsten Gerüchten keine
Totenträger für Beerdigungen gefunden werden können und
stellt jegliche Weigerung unter Strafe. Nach der Reichs
Constitution alias Reichsverfassung hat jeder ein Recht
zu Grabe getragen zu werden. Selbst bei Nachrichtern
alias Scharfrichtern und ihren Kindern, die durch das
Bürgerrecht und Nachbarrecht zunftfähig sind, müssen
Träger gestellt werden. Schinder und ihre Kinder müssen
sich allerdings selbst zu Grabe tragen. Alle Missetäter,
die mit dem Schwert geurteilt wurden, werden durch den
Nachrichter alias Scharfrichter und Hirten, Nachtwächter
und Flurschützen unter der Richtstätte vergraben.
Ausnahmen gibt es, wenn sie Dispense erhalten und
Verwandte dafür zahlen, dass sie in einem Sarg auf dem
Totenhof geschafft werden, wo sie dann aber in einer
Ecke verscharrt werden müssen. Ebenso verfährt man bei
Inquisiten alias Folteropfern. Wenn man einen Erhängten
vom Strick abschneidet, darf das nicht als ehrerührig
betrachtet werden. Selbstmörder aus Melancholie dürfen
nach einer Prüfung durch die Obrigkeit mit Trägern auf
dem Totenhof allerdings in aller Stille begraben werden.
Ohne Erlaubnis müssen sie vom Schinderknecht vor den Ort
gebracht und dort oder unter dem Gericht verscharrt
werden. - In Katzenelnbogen gibt es Grenzstreitigkeiten
mit dem nassauusingener Dorf Berghausen auf der
sogenannten Hammelsbirk.
1752
Der jüdische Wohltätigkeitsverein wird gegründet. Er
unterstützt die armen jüdischen Gemeindemitglieder im
Synagogenverband Kördorf. - In Ebertshausen wird das
zum Märkerwald Fuchsenhöhle gehörige Waldstück
Gilgesloch, in dem es viele Hügelgräber gibt, aus dem
Märkerwaldgebiet ausgenommen. - In Michelbach pflanzt
der eisighofener Lehrer Kern alias Kärn zu seinem
Einsatz alias Einstand tradionsgemäß einen Baum, den
12 jährigen Setzling der alten Linde, Apostellinde,
auf dem Friedhof. - In Katzenelnbogen wird die Burg
Katzenelnbogen von dem in Kassel geborenen Landgraf Wilhelm
VIII von Hessen Kassel (St)
(70), der
Fürst von Hersfeld, Graf von Katzenelnbogen, Diez,
Ziegenhayn, Nidda, Schaumburg, Hanau usw ist, und dem
in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig
VIII von Hessen Darmstadt (St)
(61) liiert
mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu
Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene
Martini (24), dem
bleidenstadter Stiftsverwalter Freiherr Johann
Franz von Hoheneck (66) und
dem Kapitel des Ritterstifts verlehnt. - Der in Mainz
geborene und 17 01 zum Grafen erhobene trierer
Erzbischof Graf Franz
Georg von Schönborn (70) zieht
in Koblenz Kesselheim in sein fertiggestelltes
Jagdschlößchen alias Rokoko Lustschlösschen
Schönbornlust mit Fasanerie und Gartenanlage.
1751 In
der Esterau wird Fürst Karl Ludwig von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) (28), verheiratet mit der
Fürstentochter Prinzessin Eleonore von Solms Braunfels (St) (17),
mit einem Teil des Grubenfeldes und dessen Abbau
belehnt. - In Holzappel wird eine Bergbaugrube
wiedereröffnet, wodurch auch das Dorf Horhausen vom
Bergbau geprägt wird. - In Rettert gibt es links neben
der Kirche in der Pfarrgasse das Pfarrhaus, das ein
Schmuckfachwerkbau ist. - In Ahl wird die Schleuse an
der Lahn fertiggestellt. - Der in Schloß Schaumburg
geborene Fürst Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(58), verheiratet in zweiter
Ehe mit der Grafentochter Hedwig Sophie Henckel von
Donnersmarck (St) (34) bekommt den Sohn Prinz
Georg August von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St),
der 17 54 schon wieder stirbt.
1750 In
Burgschwalbach verkauft der xxxhessische Haushofmeister
Johann von Klingelbach die Burg Burgschwalbach an Junker
alias Jungherr Philipp Rode (--).
- Dörsdorf teilt sich als Kirch- und Zentralort für
Berghausen und Eisighofen mit diesen im
Dreijahresrhytmus die Abhaltung der Bornkerb alias
Brunnenweihe mit einer rituellen Reinigung des
Mineralbrunnens Sauerborn. - In Katzenelnbogen ist Pauli
Besitzer der Erzwäsche, Erzhammer und Erzhütte (20
18 evangelisches Fliedner Elisabethstift). Er
lässt für das neue Hammerwerk einen neuen mit
Holzplanken bewehrten Mühlgraben ab der Itzhäuser Mühle
mit einem geringern Gefälle anlegen, muss aber dabei die
Rheinstrasse B 274 bei der Gaststätte Einrichschänke,
die noch nicht existiert, unterirdisch queren. - In St
Goarshausen wird Christian Anton Menges (--)
Brückengehilfe auf der Fliegenden Brücke alias
Schiffbrücke alias Längsseil-Gierfähre nach St Goar, was
er bis 17 80 bleibt. - In Ehrenbreitstein besteht die
kurtrierer Residenz Schloß Philippsburg, das ein
Zwillingsbau ist und darüber das doppelt so große und
bereits in den oberen Hanglagen zur Festung ausgebauten
Schloß Ehrenbreitstein als eine bauliche Einheit mit nur
einem südlichen Zugang am Rheinufer. Die Pagerie und das
Dikasterialgebäude bestehen noch nicht. - In Braubach
wird das Schmuckfachwerkhaus Obermarktstrasse 12
umgebaut.
1749 In
Ruppertshofen erhält die Kirche eine Orgel. - In Bad Ems
wird die Orgelbauwerkstatt Schöler/Heil gegründet. - In
Katzenelnbogen ist das steprodter Hofgut Rudelsberg an
der Grenze zu Allendorf abgetragen und nicht mehr
nachweisbar. - Der in Burg Schaumburg geborene
drittälteste Fürstensohn Prinz Karl Ludwig von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(26), unstandesgemäß seit
dem Vorjahr verheiratet mit der bürgerlichen Benjamine
Gertrud Kaiser (20), bekommt
in den Niederlanden die morganatische Tochter Viktoria Hedwig Karoline.
- In Balduinstein treffen der Marmorsteinmetz Stephan
Strahl (64) und sein Sohn
Johann (28), die schon das
Steinmetzhandwerk der gesamten Lahnregion dominieren,
den Baumeister Balthasar Neumann (62).
1748 Polnischer
Thronfolgekrieg - Nach 14 jähriger Ehe wird der
oranische und nassauische Erbfürst Wilhelm
V von Nassau Diez Oranien (St)
geboren. - In St Goar stirbt auf Burg
Rheinfels der Generalmajor xxx von Merlan (--).
- In St Goar wird Franz Joseph Martin von
Albini als Sohn des
Kaspar Anton von Albini
(32) geboren. - In St Goar
wird der in Dierdorf geborene Rechtsanwalt und Kanzlist
Johann Jacob Bierbauer (46) nach
Kassel abberufen, wo er Rat und peinlicher Richter alias
Kriminalrichter wird, der für die Räuberbanden zuständig
ist und dabei der Folter kritisch gegenübersteht. - In
Hahnstätten wird die Wasserburg Hahnstätten an das Haus
Nassau-Diez-Oranien verkauft und in ein Wasserschloß
umgebaut. - Der in Burg Schaumburg geborene drittälteste
Fürstensohn Prinz Karl Ludwig von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(25) fälscht eine
Einverständnisurkunde seines Vaters und heiratet
unstandesgemäß in den Niederlanden die bürgerliche
Benjamine Gertrud Kaiser (19), die
er geschwängert hat. - In St Goarshausen wird die
Schiffsbrücke alias Längsseil-Gierfähre nach St Goar
vergrößert. - In St Goar wird von xxx Goedecke (--)
das Haus Goedecke später Puppen- und
Bären-Museum erbaut.
1747 Polnischer
Thronfolgekrieg - In Nastätten verbietet das
Gericht die Gänsehaltung. - In Burg Schaumburg sorgt
eine wegen des Staatsbankrotts des anhaltinischen Fürst
Viktor Amadeus von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym
(St) (54)
eingerichtete Untersuchungskommision für Aufregung, weil
es dabei auch um bei Bürgerlichen ua auch Juden
aufgenommene Kredite ging, die er nicht zurückbezahlen
kann und die er aufgenommen hat, weil seine Erlöse aus
dem Bergbau mit Silber, Blei, Zink und Kupfer für seinen
luxuriösen Lebensstil nicht ausreichten. Die Kommission
ermittelt 14 Jahre lang, bis sie ergebnislos eingestellt
wird. - Der in Schloß Schaumburg geborene Fürst Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(54) erhält von seiner
zweiten Frau Grafentochter Hedwig Sophie Henckel von
Donnersmarck (St)
(30) die Tochter Prinzessin
Hedwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St), die nur 13 Jahre alt wird. -
In Burg Langenau lässt der Industrielle xxx von Marioth
(--) wegen miserabler
Wirtschaftsführung und hoher Verschuldung sein Rittergut
Langwiesen bei Montabaur um es nicht zu verlieren von
der Reichsritterschaft unter die Aufsicht von Freiherrn
xxx vom Stein (--) stellen.
1746 Polnischer
Thronfolgekrieg - In Fachingen beginnt der
Mineralquellwasserexport in eigens angefertigten Krügen.
Das Wasser wird als Heilwasser verkauft. - In Bad
Schwalbach wird der hessenrotenburger Landgrafensohn Karl Emanuel von Hessen
Rotenburg (St) von
der in London geborenen englischen Grafentochter Maria
Eva Sophia von Starhemberg (24)
der Witwe des drei Jahre zuvor 77 jährig in Hadamar
verstorbenen nassauoranier Prinz Willem
Hyazinth von Nassau Siegen
(++), die dieser 74 jährig
in Wien als 17 Jährige geheiratet hat, geboren. -
Katholische kaiserliche Truppen ziehen durch den Einrich
und Katzenelnbogen. - Der in Frankfurt geborene
Glasschneidersohn und Gemmenschneidersohn Peter Hess (37) wird vom hessenkasseler
Landgraf Wilhelm VIII
von Hessen Kassel (St) (64)
abgeworben, um nach Kassel zu ziehen um das
Schmucksteinmosaik vom im Vorjahr verstorbenen Giovanni
Francesco Guerniero (++)
mit den Abbildungen der katzenelnbogener Stadt Sankt
Goar und den Burgen Rheinfels und Katz aus Jaspis, Onyx,
Lapislazuli, Chalcedon, Achat gesäumt mit Trophäen,
Waffen und Kartuschen und mit Brustbildern der
hessischen Familienmitglieder in den Ecken
fertigzustellen.
1745 Polnischer
Thronfolgekrieg - In Wellmich besetzen die
Franzosen Burg Maus. - In St Goar stirbt auf Burg
Rheinfels der Generalleutnant und Gouverneur Christian
Melchior Sigismund von Kutzleben (--).
- Bad Schwalbach beklagt sich über französische
Truppeneinquartierungen. - Österreichische,
holländische, hannoveranische und münsteranische Truppen
aus den Niederlanden ziehen durch Katzenelnbogen. - In
Laurenburg heißt der untere Teil des Ortes nach einem
Kupferstich Zilmer. - Laut der Homann Grafschaftskarte
Katzenelnbogen gibt es in der Untergrafschaft
Katzenelnbogen nur die reichsunmittelbaren
Ritterschaften Rückershausen, Kettenbach und Daisbach,
die zweite auf der Sauerburg, die
dritte auf Burg Rheinberg am Werkerbach über der Wisper,
die vierte in Frücht, eine fünfte in Miellen, Nievern
und Fachbach und eine in Wasenbach. - In St Goarshausen
Prath, das zum katholischen trierer Erzbistum gehört und
wo nie die Reformation eingeführt wurde, wird Bleierz
und Zinkerz gefunden. - In dem in Regensburg und in Wien
verlegten Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales
Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des
bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner
(++). des regensburger
Buchhändlers Emrich Felix Bader (--)
wird Katzenelnbogen so beschrieben: Catzenelnbogen,
kleine Stadt an der Lohne, nebst einem festen
Schloß in der Nieder-Graffschafft dieses Nahmens.
Nastätten wird so beschrieben: Nastede, schöner
Flecken in der niedern Graffschafft Catzenelnbogen,
zwischen Braubach und Schwalbach, ins Amt Reichenberg
und Hessen-Cassel gehörig. Nassau wird so
beschrieben: Nassau, kleine Stadt und Schloß an der
Löhne, in der Wetterau, wovon die Fürsten und Grafen
von Nassau ihre Nahmen haben. Limburg wird so
beschrieben: Limpurg, kleine Stadt am Fluß Löhne
alias Lahn, theils in das Ertz-Stifft Trier, theils
den Landgrafen von Hessen gehörig. Das Herzogtum
Limburg wird auch so geschrieben. St Goarshausen wird so
beschrieben: Gewershausen, kleine Stadt in der
Nieder-Grafschafft Catzenelnbogen am Rhein, St Goar
gegenüber. Dabey liegt auf einem Berge ein festes
Schloß, die Katze genannt. Kaub wird so
beschrieben: Caub, kleine Chur-Pfälzische Stadt am
rhein, Bacharach gegenüber, im Hertzogthum Simmern.
Sie hat ein Schloß Gutenfels genannt, und ein
Unter-Amt. Bacharach wird so beschrieben:
Bacharch, Bacchi Ara, Baccaracum, Stadt und Amt in der
Unter-Pfalz, an dem Rhein, dem Churfürsten zu Pfalz
gehörig, welcher Ort des guten weins halber sehr
berühmt ist. Hat auch einen austräglichen Rhein-Zoll,
und gegenüber im Thal ist ein Sauer-Brunnen. Diez
wird so beschrieben: Dietz, Deetia, Decia, Stadt an
der Lohne in der Wetterau, dem Fürsten von
Nassau-Dietz gehörig. Sie hat ein gedoppeltes hohes
Schloß, und nicht weit davon das Schloß Oranienstein,
dabey ein Thier-Garten und Lachsfang, nebst einem
schönen Luft- und Baum-Garten ist. Der
letzt-verstorbene Fürst von Nassau Dietz war Wilhelmus
Friso, Erb-Statthalter von Frießland und Gröningen,
wie auch General-Capitain über die Militz dieser
Provintz, kam den 14. Jul 17 11 im Wasser um sein
Leben. Seine Gemahlin Maria Louise, Landgraf Caroli zu
Hessen-Cassel Tochter, ist den 26. Apr 17 09 mit ihm
vermähltet worden, und hat nach ihres Gemahl Tode
einen Printzen, Nahmens Wilhelmum Carolum Henricum
Fisonem am 1. Sept 17 11 zur Welt gebracht,... Der
Einrich wird so beschrieben: Einrichgau, ein Strich
Landes am Rhein, hat gegen Morgen die Grafschafft
Eppstein, gegen Norden die Grafschafft Idstein, gegen
Abend das Rheingau, und gegen Mittag den Rhein zu
Grentzen, und Wißbaden ist darinn gelegen. Der
Rheingau wird so beschrieben: Rhingau, Rhenogovia,
ein gewisses Gebiet im Ertz-Stift Mayntz, längst den
beyden Ufern des Rheins, zwischen der Grafschafft
Catzenelnbogen, Dietz, Wetterau, Mayntz und Bingen.
- In St Goarshausen werden zwischen Ehrenthal und Prath
Erzadern später Grube Gute Hoffnung
entdeckt. - Der in Schloß Schaumburg geborene Fürst Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(52), verheiratet in zweiter
Ehe mit der Grafentochter Hedwig Sophie Henckel von
Donnersmarck (St) (28) muss seinen neugeborenen
Sohn Prinz Karl von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
kurz nach der Burg schon wieder beerdigen.
1744 Polnischer
Thronfolgekrieg - Kaiserliche Truppen ziehen durch
Katzenelnbogen. - In Braunfels heiratet die in Diez
geborene diezer Regierungsratstochter Marie Cathaerine
Pflüger (26) den fürstlich
solmsbraunfelser Französischlehrersohn,
Französischlehrer und Fruchtschreibersohn Jacques
Michaud (32). - In
Darmstadt lässt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (53) nach 13 Jahren
streitbarer Konkurrenz seine hessendarmstädter
Canzleypost von der überregionalen katholischen
kaiserliche thurn und taxis Post übernehmen alias die Bestellung
des Postwesens in den hochfürstlich Darmstädtischen
Landen.
1743 Polnischer
Thronfolgekrieg - In Diez wird das Grafenschloss
nassauer Amtshaus. - In Holzhausen wird die Zehntscheune
im Schmuckfachwerkstil erbaut. - In St Goar wird der
spätere Niederländischen Ostindien-Kompanie Kaufmann Diederich
Thomas Fretz geboren.
1742 Polnischer
Thronfolgekrieg - Die Quelle Fachingen wird
gewerblich genutzt. - In Nastätten wird ein dritter
Jahrmarkt im Oktober, der Oktobermarkt, eingeführt. - In
Braunfels wird Graf Friedrich Wilhelm von Soms Braunfels
(St)
(28) zum Fürsten erhoben. - Kurpfälzische
Truppen ziehen durch Katzenelnbogen.
1741 Polnischer
Thronfolgekrieg - In Katzenelnbogen wird ein
königlich schwedisches Regiment einquartiert. - In
Katzenelnbogen gibt das katzenelnbogener
Kirchspielgericht seinen Widerstand gegen einen
eigenständigen Weineinkauf der Wirte und damit ihr
Monopol auf, womit der Streit um schlechte Weineinkäufer
und schlechten und gepanschten Wein beendet wird. - Nach
der Heirat mit seiner zweiten Frau Grafentochter Hedwig
Sophie Henckel von Donnersmarck (St)
(24) bekommt der
in Schloß Schaumburg geborene Fürst Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(48) den Erbsohn Friedrich
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St).
- In Nauroth beginnt man in der Bergbaugrube
Rosit mit dem Abbau von Schiefer.
1740
Wetter: Hungersnot. - Polnischer
Thronfolgekrieg - In Fachingen wird die Fachinger
Quelle entdeckt. - Burg und Schloss Laurenburg sind
unbewaldet. - Burg Heppenheft wird auf Abbruch zum Bau
des Gehöftes der Brenner von Gerolstein verwendet. - In
Bad Schwalbach überzeugt sich der Amtsarzt Schweizer
davon, dass der gemiedene Stahlbrunnen Ecke Am
Kurpark/Reitallee doch keinen Ausschlag verursacht,
stellt einen höheren Eisengehalt fest und gibt ihm
deshalb den Namen Stahlbrunnen. - In Nassau wird das
Gasthaus Zur Krone in der Römerstraße 10 als
neue Poststation erbaut. - In Laurenburg wird von der
Ruine Burg Laurenburg ein Kupferstich erstellt, der
zeigt und beschreibt, dass auf dem gesamten Burgberg mit
Weinbau und auf der Lahn Treidelschifffahrt betrieben
wird. Über die Verwendung eines in den Berghang auf
halber Höhe des Hanges unterhalb der Ruine mit vielen
Fächern getriebenes Mauerwerk wird auf der Beschreibung
auch gerätselt. - Nach dem Tod seiner ersten Frau
Grafentochter Charlotte Luise von Isenburg Birstein (St) (++)
im Vorjahr heiratet der in Schloß Schaumburg geborene
Fürst Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(47), die Grafentochter
Hedwig Sophie Henckel von Donnersmarck (St)
(23). - In
Balduinstein treffen der Marmorsteinmetz Stephan Strahl
(55) und sein Sohn Johann (19), die schon das
Steinmetzhandwerk der gesamten Lahnregion dominieren,
den Baumeister Balthasar Neumann (53), dem sie kräftig roten
Marmor aus Villmar, grauen und dunklen Marmor aus
Mudershausen, roten Catzenehlenbogener Marmor
aus Allendorf, schwarzen Schupbacher Marmor aus
Beselich und roten Edelfels Marmor aus Diez anbieten
können und bis 17 82 erfolgreich sind.
- In Balduinstein gibt es eine Schule. - In
Obernhof beginnt man im Bergbaustollen Bernshahn mit
dem Abbau von Kupfer in einem Stollen, der bis auf
eine Länge von 20 m in den Berg getrieben wird.
1739 Das
Fürstentum Nassau Diez erbt Nassau Dillenburg. - In Bad
Schwalbach beschreibt der französiche Schriftsteller
Mervilleux (--) das
badschwalbacher Badeleben mit festlichen Diners,
Musikgesellschaften, Bällen, Glücksspielen, Hetzjagden,
Spazierfahrten und Luxusboutiquen unter dem Titel Amusemens
des Eaux de Schwalbach. - Die in Schloss
Schaumburg geborene Fürstentochter und
brandenburgbayreuther Markgräfin Viktoria Charlotte von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(34)
fällt bei ihrem eifersüchtigen Ehemann in Ungnade
und wird von ihm verstoßen. Er zwingt sie in ärmlichen
Verhältnissen in Halle zu leben. - In Diez stirbt
Elisabeth Katharina Felicitas von Hessen Rheinfels
Rotenburg (St)
(--), die in Boppard im
Franziskanerinnenkloster St Martin beigesetzt wird. - In
Boppard wird das Kloster Marienberg wieder aufgebaut,
was 14 Jahre dauern wird. - In Katzenelnbogen wird das
Haus Einrichstrasse 6 erbaut. - In Schönborn wird ein
Schulhaus erbaut, die alte Schule. - In Limburg ist die
neue Posthalterei der thurn und taxis Reichspost in der
Brückenstrasse 2. - In Limburg stiften xxx von
Walderdorff
(--) und xxx von Hohenfeld
(--) neue
Glasfenster für die katholische Franziskanerkirche, mit
ihren Wappen. - In Limburg übernimmt die Witwe Maria
Luisa Fabre (--) die
Poststation in der Brückengasse 2 als kaiserliche
Reichspostverwalterin. Für sie arbeitet Johan Christoph
Scherpff (--). - Der in
Leeuwarden geborene Fürst Wilhelm IV von Nassau
Diez (St) (28),
der Fürst von Oranien, das auch nun noch französisch
geworden ist, und der mit der englischen Königstochter
Prinzessin Anna von Hannover (St) (30) verheiratet ist, erbt
Nassau-Dillenburg. - In Nastätten wird der Gemeinde die
Schafhaltung eingeschränkt. - Der in St Goar auf Burg
Rheinfels geborene Maler Thomas Huber
(39) wird
preußischer Hofmaler des preußischen König Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen
(St) (51).
- Die Grafentochter Charlotte Luise von Isenburg
Birstein (St) (59)
stirbt als Ehefrau des in Schloß Schaumburg geborenen
Fürst Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(46).
1738 Die
Gemeinde Mudershausen erhält die Genehmigung Kalk zu
brennen, wodurch eine Ziegelhütte entsteht. - In Kemel
steht ein Posthaus der Hessen-Kasseler Post. - In Bad
Ems gibt es 8 jüdische Familien. - In Boppard brennt das
Kloster Marienberg ab. - In Reckenroth wird eine neue
evangelische Kirche gebaut, in der man die Orgel vom
Hospital in Gronau früher Kloster Gronau bei Egenroth
einbaut. -
Die Grenzen zwischen Mudershausen und seinen
Nachbargemeinden werden festgelegt, ohne dass die
Streitigkeit enden.
- In
Mudershausen enden die zwei Jahre dauernden
Grenzstreitigkeiten mit Schiesheim.
1737 In
Burgschwalbach wird entschieden, die stark
reparaturbedürftige Burg Schwalbach dem Verfall zu
überlassen, weshalb das Inventar und die Dächer verkauft
werden. - In Kaub lässt die Kommandantenfrau Maria von
Bielefeld (--), Frau des
burg gutenfelser Kommandanten Freiherr Adam Heinrich von
Witzleben den mainzer Domhof Metzgergasse 21/23 neu
aufbauen. - In Reckenroth besitzt der Hospitalhof ein
Grundstück mit 35 Morgen. Die Gemarkung Reckenroth
besteht aus Rauheeckerfeld, Hahnerfeld, Michelbacher
Feld und Wiesen und Gärten. - In Schloss Dehrn stirbt
Franz Alexander Casimir Frei von Dern (32)
kurz nach seiner zweiten Frau Johanna Philippine
Theresia von Hutten Stolzenfels (--).
Sie hinterlassen die vollwaise Johanna Maria
Katharina Amalia Frei von Dern (01).
xxx von Greiffenclau (--) erbt
Schloss Dehrn. - In Balduinstein fertigt der
Marmorsteinmetz Stephan Strahl (52)
11 Marmorsäulen für das wiesbadener Schloß
Biebrich an.
- In Mudershausen beginnen Grenzstreitigkeiten
mit Schiesheim, die bis 17 39 dauern.
1736 In
Klingelbach ist der evangelische Lehrer Philipp Adam
Meier Schullehrer und Organist. - In Limburg wird das
Gasthaus Weinhaus Schultes Plötze 14
gegründet. - In Cramberg wird in einem Wohnhaus eine
Schule eingerichtet. - In Nastätten baut die Frau des
kaiserlichen Posthalters Nicolaus Recken auf dem Ottohof
(20
23 Volksbank Nastätten
Voba) ein neues Gutshaus mit eigener Brauerei
und Brennerei. - In Diez wird die Möbelzimmerei Günther
Wilhelsmtrasse 21 gegründet. - Weil die in
Katzenelnbogen geborene Anna Christina Kuhn mit
Erlaubnis des Schultheissen nach einer Befragung durch
den Schultheissen und das Landamt in Frankfurt Niederrad
ihr Kind zwar bekommen darf, das Neugeborene aber
einfach in Frankfurt Oberrad aussetzt, informiert die
Stadt das hessendarmstädter Amt Braubach. - In Allendorf
endet der Abbau von Eisenstein. - In Nastätten lässt
sich die katholische thurn und taxis Posthalterwitwe xxx
Recken (--)
einen neuen Gutshof erbauen. - In Bad Ems
klettert der nach seinem abgebrochenen Studium jahrelang
ohne Approbation als Arzt praktizierende frankfurter
Stadtphysikussohn und solmser Hofleibarztlehrling Johann Christian
Senckenberg (29) auf
die Bäderlei, einen Felsen, und untersucht als
Naturforscher die Heinzelmannshöhlen. - In Bad
Schwalbach schenkt der frankfurter Arzt Wilhelmi das
Schmuckfachwerkhaus Adolfstrasse 3 (20
23 Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer
Strasse/Adolfstrasse mit der zugehörigen Brauerei, das
seit mehr als einem Jahrhundert im Besitz seiner Familie
ist, der reformierten Gemeinde, die daraus ihr Pfarrhaus
macht und es als Schulhaus nutzt. - Der in St Goar
geborene reformierte Kantorensohn und Beamte Johann Ludwig Knoch
(24) wird als Schreiber von Graf Casimir von Sayn
Wittgenstein (St)
(46) abgegeben und als Archivar,
Prinzenerzieher und Baurat von Graf Friedrich Wilhelm von
Solms Braunfels (St)
(40) übernommen.
1735 In
St Goar gibt der hessenrheinfelser Landgraf Chrsitian von Hessen
Wanfried Rheinfels (St)
(46)
die Besatzungsrechte der Burg Rheinfels an Hessen Kassel
ab. - In Hahnstätten beendet Lehrer xxx Bekker
(--) seinen Schuldienst.
Während seines 16 jährigen Schuldienstes wurde eine
Schule erbaut. - In Diez stirbt die ehemalige
nassauhadamarer Fürstin Elisabetta Caterina von
Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
(62), die schon 24 Jahre
lang Witwe ist und die in Boppard beerdigt wird.
- Die Gemeinden Mudershausen und Hahnstätten
beenden ihren in drei Etappen 22 jährigen Streit um
den Grenzverlauf in der Waldung Haberstrudt.
1734
Polnischer Thronfolgekrieg. - Der nassaudiezer und
oranische Fürst Wilhelm
Carl Heinrich Friso von Nassau Diez (St) (23) beerbt Friedrich
Wilhelm II von Nassau Siegen (St) (26) und
kann somit die in Hannover Herrenhausen geborene
englische Königstochter Prinzessin Anna
von England (St) (25) heiraten.
- In Nassau bestätigt der nassauer kaiserliche thurn
und taxis Postmeister Goedecke (--),
daß seine Strasse zwischen Diez und Nassau nicht mehr
zu beanstanden ist, damit der Postwagen auf der von
ihm geplanten neuen Poststrecke von Trier über Koblenz
Diez und Limburg nach Wetzlar regelmäßig eingesetzt
werden kann und bittet bei der Verwaltung in Frankfurt
um eine positive Entscheidung. Nur bei Langenau gäbe
es noch Probleme bei Hochwasser. Dann würde man einen
kleinen Umweg fahren. Auch durch das Lahntal zur Mosel
ziehendes Militär kann er nicht ausschließen. - In
Heidenrod Gronau Schwallschied, das der Sitz der
landgräflich hessenrheinfelsrotenburger Försterei und
ein Hofgut ist, beschwert sich die nassauer Regierung,
dass der Reservatenkommissar xxx (--),
der als Keller alias Verwalter der Besitzung alias
Reservatsgebiet des Hospitals Gronau eine
Sondersstellung im Vierherrischen oder Dreiherrischen
hat, allein in einem Kriminalgerichtsfall
entscheidet. - In Altendiz wird das Fachwerkhaus
Karlstrasse 1gebaut. - In Dehrn heiratet der
kinderlose Franz Alexander Casimir Frei von Dern (29) ein
Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau Maria Magdalena
Auguste von Dalberg (--) in
zweiter Ehe Johanna Philippine Theresia von Hutten
Stolzenfels und stirbt drei Jahre später. - Der in
Mainz geborene und 17 01 zum Grafen erhobene trierer
Erzbischof Graf Franz
Georg von Schönborn (52) kauft
vor den Toren der Stadt Koblenz Graf xxx von
Metternich (52) das
Gut Marienfelder Hof mit 200 Morgen Land ab und lässt
es zu einem Jagdschlößchen alias Lustschlösschen mit
einer Fasanerie umbauen, das erst 17 52 fertiggestellt
wird.
1733
Polnischer Thronfolgekrieg. - In Balduinstein wird das
Schloss Schaumburg vom anhaltinischen Fürst Viktor Amadeus von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoymt
(St) (--)
an den aus Italien stammenden Glaubensflüchtling und
frankfurter Bankier Jacob Bernus (--)
auf Pfandleihbasis verkauft. - Der Theaterstückverfasser
und französischen Diplomat Marquis Jean Baptiste Francois
Joseph de Sade (31)
macht Caroline-Charlotte
von Hessen Rheinfels Rotenburg, Fürstin von Condé
(St)
(15), zu seiner Geliebten. Sie ist die Tochter
des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger
Landgraf Ernst Leopold von Hessen
Rotenburg (St)
(49) und Prinzessin Eleonore Maria
Anna von Löwenstein Wertheim (St) (47) aus der morganatischen
wittelsbacher Prinzenlinie, die in Frankfurt geheiratet
haben. - Bei Herold gibt es eine Dillenberger Mühle. -
In Nastätten stirbt der katholische kaiserliche thurn
und taxis Posthalter Nikolaus Recken (55).
- Der in St Goar geborene reformierte Kantorensohn und
Beamte Johann Ludwig Knoch wird Schreiber von Graf Casimir von Sayn
Wittgenstein (St)
(46).
1732 In
Hof Bleidenbach streiten sich der hessendarmstädter
katzenelnbogener Oberförster Siegen und der
vierherrische Oberschultheiß Frankenfeld um den von
Siegen mitten auf dem Hof aufgestellten Grenzpfahl, der
wegen eines blechernen Bildes mit einem an einem Galgen
hängenden Zigeuner alias Sinti, Zigeunerstock genannt
wird. Der Zigeunerstock wird mehrere Male aufgestellt
und wieder abgehauen, wobei man mit Gewehren und Äxten
unterwegs ist. Ein Vagabund wird verhaftet und nach
Darmstadt abgeführt. - In Nasstätten stirbt Freiherr
Johann Hugo von Sohlern Nastätten (--)
im Schloß Sohlern, dem ehemaligen Klingelbacher Hof
alias Sohlern Hof Borngasse 12 (20
23 links neben der Evangelischen Diakonie). -
In Burg Schaumburg heiratet die in Burg Schaumburg
geborene Fürstentocher Viktoria Charlotte von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(17)
den jüngsten von drei lebenden brandenburg bayreuther
Markgrafensöhnen Friedrich Christian von Zollern
Brandenburg Bayreuth (St) (24),
den Bruder von zollern brandenburg kulmbacher Markgraf
Georg Friedrich Karl von Zollern Brandenburg Kulmach (St)
(44). - In Katzenelnbogen
verlieren die vier Wirte des Kirchspiels ihr im Vorjahr
zugestandenes Recht ihren Wein selbst einzukaufen
wieder, weshalb sie wieder von dem vom Kirchspiel, dem
evangelischen Pfarrer, eingesetzten Weineinkäufer
abhängig sind. - In Nassau tagt das Vierherrengericht,
das die Grenzstreitigkeiten in Rettert um die Weissler
Höhe verhandelt, aber bis 17 77 zu keinerlei Ergebnis
kommt. -
Die verarmte und kurz vorher mit ihrer
unehelichen Tochter Philippina Eleonora de la Cerda de
Villa Longa (18) von
Mainz zugezogene, in St Goar auf Burg
Rheinfels geborene Prinzessin Ernestina von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St)
(50) alias Gräfin Ernestina
de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und
Gräfin von Paredes, die mit ihrem in Schmalkalden
geborenen Vetter, dem nachgeborenen und abgefundenen
hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen
Philippsthal (St) (49),
ein uneheliches Kind Philippina Eleonora (18)
hat, stirbt in Frankfurt, wo sie im Frankfurter
Dom begraben wird. Karl von Hessen
Philippsthal (St) (49),
bezahlt für sein uneheliches Kind Philippina Eleonora (18) Alimente.
1731 In
St Goar bleibt nach dem Tod des in Paris des
gestorbenen, in Bad Schwalbach geborenen, geistig
behinderten und in böser Umwelt verkümmerten Landgraf Wilhelm II von Hessen
Wanfried Rheinfels (St)
(60) auf Burg Rheinfels nach
kinderloser Ehe seine Witwe, die ehemalige essener
Klosterschwester Pfalzgrafentochter Ernestine Theodora von Wittelsbach Pfalz
Sulzbach (St) (34) erst zurück. Man schickt
sie noch im gleichen Jahr in das Karmelitinnenkloster in
Neuburg an der Donau, wo man sie zwingt wieder Nonne zu
werden. Neuer hessenrheinfelser Landgraf wird Chrisitian von Hessen
Wanfried Rheinfels (St)
(42).
- Hahnstätten hat 30 Einwohner. - In Katzenelnbogen
erzwingen die vier Wirte des Kirchspiels nach
jahrzehntelangem Streit um das Weinausschankmonopol, die
hohe Weinsteuer und die schlechte Qualität, dass die
Wirte ihren Wein selbst einkaufen dürfen und nicht von
dem vom Kirchspiel eingesetzten Weineinkäufer kaufen
müssen. - Der in Nassau geborene dornholzhausener
Pfarrersohn, laubacher Bergbauhüttenpächter alias
hofgräfliche und herrschaftliche Hüttenadmodiator Johann Wilhelm
Buderus (41) heiratet
die in Wallau geborene höhere Tochter Elisabetha
Magdalena Nies (--).
1730 In
Bad Ems wird die Familie Goedeck thurn & taxischer
Posthalter und bleibt es 100 Jahre. - In Katzenelnbogen
betreibt Bergrat Wagner Bergbau. Er betreibt ein neues
Hüttenwerk. - In Gutenacker ist die Hofreite mit dem
erbenlosen Tod des niederadeligen Ritter xxx von
Rolshausen an Hessen-Darmstadt zurückgefallen. Die
hinterlassene Tochter xxx von Rolshausen erhält noch
eine Monatspacht und muss danach die Hofreite verlassen.
- Die in Bad Schwalbach geborne Prinzessin Polyxena
von Hessen Rheinfels Rotenburg
(St)
(24) wird nach 6 jähriger
Ehe Königin von Sizilien, wo sie sich von der turnier
Chirurgentochter und Malerin
Maria
Giovanna Clementi
(St)
(38) malen
lässst. Die meisten ihrer Kinder werden in Turin
geboren. - In Braunfels wird ein solmsbraunfelser
Steckbrief gegen den entflohenen Mörder Johannes
Diehl (--) aus dem nahegelegenen
Oberwetz verbreitet. - In Diez hat der belgische
Künstler Renier
Roidkin (46) eine Skizze der Stadt
von Süden angefertigt. - In Nastätten wird das Haus
Postrasse 6 erbaut. - In Darmstadt
wird die hessendarmstädter Canzleypost zur öffentlichen
Post umgewandelt. Zur Amtspost werden auch private
Briefe und Pakete befördert, womit sie sich mit der
katholischen kaiserlichen thurn und taxis Post große
Probleme anlegt und es zu schwerwiegenden Streitigkeiten
kommt.
1729 In
Bad Schwalbach wird das Rotenburger Schlößchen Am
Kurpark 12 neuer Sitz des Amtes Hohenstein, das sich
bisher auf der Burg Hohenstein befand. - In Lohrheim
gibt es für kurze Zeit einen eigenen Schullehrer.
1728
Wetter: Hagelschlag in Katzenelnbogen vernichtet grosse
Teile der Ernte. Erdbeben in Eppstein, bei der nahe der
Burg Eppstein ein Hang abgeht, eine Strasse verschüttet
und dabei eine Quelle zu Tage tritt, der man Heilkräfte
nachsagt. Eppstein liegt in der Wetterau. - Mit dem Tod
von Graf Friedrich Ludwig von Nassau Ottweiler
Idstein Wiesbaden (St) (77)
fällt Idstein an Nassau Usingen und verliert seinen
Status als Residenzstadt. - In Limburg hat der in Dehrn
geborene fürstlich nassausiegener Amtmann Ludwig
Emmermann
(--) für den
Ausbau und die Benutzung der Wege nördlich der Stadt zu
sorgen. Die Postroute führt nicht durch Limburg sondern
durch die Furt bei Dietkirchen nach Eschhofen. Weil in
Dietkirchen der kaiserliche thurn und taxis Posthalter
Johann Faber (62) stirbt,
flammen Diskussionen über eine Rückverlegung der
Poststation nach Limburg und über die steinerne alte
Brücke auf, was Ludwig Emmermann
(--) skeptisch
sieht, weil auf der alten Route über die Brücke und dann
unterhalb der offheimer Höhe nach Elz nicht einmal leere
Fuhrwerke bei schlechtem Wetter das sumpfige Gelände
passieren können und schon gar nicht die schnelle Post
oder die Extrachaisen, wie er behauptet. Die Postroute
von Niederbrechen zur Posthalterei nach Dietkirchen und
weiter nach Wallmerod nach Norden beschreibt er dagegen
als in gutem Zustand. Er hat aber Probleme mit der
Wahrheit, denn er gibt sogar seine
Straßenbrückenpflasterung mit Katzenkopfsteinen in
Niederhadamar gegenüber der als hochnäsig empfundenen
weil rechtlich autarken Post als Neubau aus, der Zeit
spart, was aber von seinem Dienstherrn gebilligt wird.
Die neue Limburger Postordnung wird erlassen.
Die Stadt ist eigentlich durch private Transporte
verstopft. Der limburger Hausherr, der trierer Kurfürst
Franz Ludwig
von Wittelsbach von Pfalz Neuburg (St)
(64) in Ehrenbreitstein befürwortet die
Verlegung. Die Behinderung der kaiserlichen Post ist mit
sehr hohen Strafen belegt. Auch der katholische
römischdeutsche Kaiser Karl
VI von Habsburg (St) (43)
ist wie seine Vorgänger Auftraggeber der Thurn und taxis
Reichspost, zahlt aber ebenso wie diese unzuverlässig
oder gar nicht, weshalb sich in den letzten 114 Jahres
des Bestehens die thurn und taxis Postillone, nicht nur
durch den legalen Transport der kaiserlichen Reichspost,
sondern auch rechtlich nicht abgesichert, aber auf Druck
aller Kaiser durch Privatpost, Expresspostaufträge und
Personenbeförderung selbst finanzieren müssen und alle
Mitbewerber, städtisch oder wie in Hessen landgräfliche
Post verdrängen, wo sie können und als Staatsbeamte
immer Vorrang haben. - In Bad Schwalbach wird das
Fachwerkhaus in der Brunnenstrasse 9 in Haus Zum
goldenen Engel umbenannt.
1727
Wetter: Pocken Epidemie Ausbruch zum Jahresende in Bad
Ems wobei 40 von 53 Todesopfern Kinder. Bad Ems hat 500
Einwohner. - In der Burg Ardeck an der Lahn sterben die
Adeligen mit dem gräflich diezer Erbmarschall Philipp
Adam von Diez aus. Seine Tochter Charlotte von Diez
behält den Ardecker Hof. - In Freiendiez wird eine
Papiermühle Aarstraße 30 erbaut. - In Nastätten Diethard
wird der niddaer Oberpfarrersohn Georg Ernst Preuschen
geboren. - In Limburg verlegt der Bürgermeister und
Apotheker Johann Jodocus Horst seine Apotheke von
seitlich der Plötze in das 16 05 erbaute Amtsapotheke
Haus an den Fischmarkt. - In Katzelnbogen wird die Burg
Steprodt endlich nach 8 Jahren Verhandlungen an Landgraf
Ernst Ludwig
von Hessen Darmstadt (St)
(51) verkauft, wobei das Anwesen schon
teilweise verfallen und der Zaun gestohlen ist. Der
gräfliche Waldbesitz Weiseler Höhe wurde von Graf
Rudolph von Lippe Biesterfeld (--)
so stark geschädigt, dass Landgraf Ernst Ludwig
von Hessen Darmstadt (St)
(60) sein Versprechen für den günstigen
Kaufpreis seinen Sohn als Offizier in der Armee
aufzunehmen gekränkt zurücknimmt. Zwei Drittel der
Weiseler Höhe gehören zu Klingelbach. - In Langenscheid,
das zu Holzappel gehört, wird die Kirche im Barockstil
umgestaltet. - In Nastätten übernimmt xxx Groß (--)
die väterliche Bäckerei Groß in der
Römerstrasse 54 (20 23 noch in
Familienbesitz). - In Diez wird der vom
koblenzer Bildhauer Joseph Bez entworfene Sarkophag mit
Alabasterauflagen mit Henriette Amalie von
Anhalt Dessau (St) (60), erstellt vom diezer
Steinhauer Wilhelm Schwind (--)
aus poliertem schwarzem Marmor aus dem Marmorsteinbruch
bei Altendiez in der Fürstengruft in der
evangelischlutherischen Kirche aufgestellt. - In Bad Ems
stirbt der dreifache Witwer Prinzensohn Lebrecht von Anhalt Bernburg Hoym (St) (58).
Sein Sohn Fürst Viktor von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(34) und seine Frau, die
Grafentochter Charlotte Luise von Isenburg und Büdingen
Birstein (St) (47)
besitzen die Herrschaft Schaumburg.
1726 In
Diez stirbt die nassaudiezer Fürstenwitwe Henriette Amalie von
Anhalt Dessau (St) (60) im Schloss Oranienstein. - In
der Landgrafschaft Hessen Kassel führt der
hessenkasseler Landgraf Karl
von Hessen Kassel (St)
(72) per Dekret die allgemeine
Schulpflicht mit Lesen, Schreiben, Beten und
Singen ein. - In Koblenz endet der neu eingerichtete
Kurtrierische Postwagen, der zwischen Trier und Koblenz
verkehrt, wobei das Streckennetz aber ausgebaut wird und
neue eigene Posthaltereien eröffnet werden. - In Diez
wird ein Verzeichnis der Untertanen und die Wohnstätten
der Grafschaft Diez erstellt. - Der Besitzer von Burg
Langenau, der verwirwete Industrielle Johann Franz von
Marioth
(63), stirbt.
1725 In
Nassau stirbt der Amtsmann Simon Moritz von Bethmann (38), woraufhin ihr Onkel
mütterlicherseits Johann Adami die Söhne Johann
Philipp Bethmann (10),
Johann Jakob Bethmann
(08) und Simon
Moritz Bethmann (04)
aufzieht. - In Klingelbach gibt es eine eigene
Volksschule in der Kirchstrasse 18. Der erste
Volksschullehrer ist Hironimus Sommerladen. Die Kinder
aus Klingelbach, Ebertshausen, Ergeshausen und Herold
wechseln von der Kirchspielschule in Katzenelnbogen zur
neuen Kirchspielschule in Klingelbach. - In Bad
Schwalbach stirbt der seit 16 88 verwitwete
hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St) (77), der eigentlich in
Rotenburg an der Fulda residierte, sich jedoch oft in
Langenschwalbach im Taunus aufhielt, die Domänen der
Niedergrafschaft Katzenelnbogen, die Ämter und Schlösser
Rheinfels, Reichenberg und Hohenstein, sowie einen
Anteil an Umstadt und am Vierherrischen an der Lahn
verwaltete. Er besaß auch als Präzipuum die Güter
Falkenberg, Cornberg und Langenschwalbach. - In
Rückershausen schmieden ein rückershäuser Räuber und
auswärtige Räuber mit ihren Frauen gemeinsam im Gasthaus
Zum Hirschhorn den Plan in Dörsdorf den
Dorfpfarrer im Pfarrhaus zu überfallen. Sie ziehen nach
Dörsdorf, durchtrennen die Glockenseile und versuchen
eine Wand zu durchbrechen, wobei sie von der
Pfarrerstochter Katharina überrascht werden. Diese
versteckt sich mit den Wertsachen unter der
Dörsbachbrücke. Die Pfarrersfrau erkennt den
Rückershäuserner und wird von einer Kugel am Kiefer
getroffen, wonach man ihr die Kehle durchschneidet. Ihr
Mann, der Pfarrer, wird ebenfalls angeschossen und
danach mit dem Gewehrkolben totgeschlagen. die Räuber
fliehen in die Grafschaft Schaumburg, werden aber später
an den gestohlenen Kleidern durch die Pfarrerstochter
identifiziert und gehängt. Die Frauen werden mit dem
Schwert enthauptet. - In Mudershausen müssen die Kinder
nicht mehr in Dörsdorf zur Schule gehen. Man richtet im
alten Backhaus Schulräume ein. - In Hahnstätten
Schiesheim fangen Leute aus Rückershausen ohne
Genehmigung mit Fisch- und Krebsstöcken alias Reusen in
der Aar bei den Würzgartenwiesen, was auf einem nassauer
Gerichtstag verhandelt wird.
1724 Der
hessenkasseler Landgraf Karl von
Hessen Kassel (St)
(69) veröffentlicht für
seine Hessische Landespost ein Fürstlich hessisches
Postreglement nebst der Taxa. - In Bacharach
eröffnet die katholische kaiserliche Thurn und Taxis
Post eine Posthalterei (20 23 Alter
Posthof).
1723
In Strüth brennt das Kloster Schönau zum Großteil ab.
- Der in Altwied geborene evangelische Johann Peter
Roggenfeller wandert nach Germantown in Pennsylvania
Amerika (Vorfahre von John
D Rockefeller (+19
37),
dem reichsten Menschen der Neuzeit) aus. - In Diez
wird das Karl Heck Haus als größtes Haus an der
Wilhelmstrasse erbaut. - In Schloss Schaumburg wird
der drittälteste Fürstensohn Prinz Karl
Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) als
Sohn von Fürst Viktor
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (30) und
seiner ersten Frau der Grafentochter Charlotte Luise
von Isenburg und Büdingen Birstein (St) (42) geboren.
- In Nastätten, das protestantisch ist, wird von der
katholischen kaiserlichen und autarken Thurn und taxis
Post der in Nastätten geborene vermögende katholische
Nicolaus Recken (45) als
Posthalter im
Ottohof Poststrasse 3 (20
23 Voba Nastätten) später
Gasthaus Zur alten Post eingesetzt, was wegen der
Konfessionsunterschiede auch zu Streit führt. Im neuen
eigenen Pferdestall muss er Wechselpferde vorhalten.
Er und die von ihm gestellten Boten, die ebenfalls
vermögend sein müssen, weil alle hohe Summen und
kaiserliche Amtspost transportieren, müssen hohe
Geldsummen als Kaution hinterlegen. Die Boten sind
hochbezahlt, werden aber bei Nachlässigkeiten und
Unpünktlichkeit auch streng bestraft. -
Die verarmte und kurz vorher mit ihrer
unehelichen Tochter Philippina Eleonora de la Cerda de
Villa Longa (18) von
Mainz zugezogene, in
St Goar auf Burg Rheinfels geborene Prinzessin Ernestina
von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (42) alias
Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa
von La Laguna und Gräfin von Paredes, die mit ihrem in
Schmalkalden geborenen Vetter, dem nachgeborenen und
abgefundenen hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl
von Hessen Philippsthal (St)
(41),
ein uneheliches Kind Philippina Eleonora (09) hat,
zieht nach Mainz, wo sie von einer schmalen Rente
lebt. - In Hahnstätten erstellt der nassaudiezer
Landvermesser Johann Martin Ulrich (--) eine
Karte wegen Streitigkeiten um die Zugehörigkeit von
strittigen Orten zwischen dem nassau-diezischen Amt
Hahnstätten mit Kaltenholzhausen und dem
nassausaarbrückener Amt Burgschwalbach mit
Rückershausen, Mudershausen und der Burg Hohlenfels,
bei der auch Wegen, Waldungen, Flurstücke und
Ortschaften namentlich aufgeführt werden.
1722 In
Algenroth brennt das halbe Dorf ab. - In Katzenelnbogen
kommt es zum Streit um das Alkoholmonopol, die
Weinqualität und die hohe Weinsteuer, die den Weinumsatz
behindert, weshalb der katzenelnbogener Wirt für 1 Ohm 8
Wochen zapft. Die vier Kirchspielgerichts Wirte drohen
deshalb überhaupt keinen Wein mehr auszuschenken und
werden mit dem Verlust der Bierverkaufskonzession
bedroht. - In Allendorf bei Katzenelnbogen erhält der
Marmorsteinbruch eine Lizenz zum Weiterbetrieb.
1721
Auswanderung aus den Grafschaften Nassau-Diez und
Nassau-Dillenburg zur Besiedelung des durch eine
Epidemie fast ausgestorbenen Ostpreußens nimmt große
Formen an. - In Ruppertshofen stirbt der
evangelischlutherische Theologe und Schullehrer Philipp
Laurentius Hartmann. - In Biebrich gibt es einen Hof
Schaumburger Hofgut. - In Schönborn erhebt Anna Eleonora
Luise Schenk von Schweinsberg (--)
und Anna Elisabeth von Dernbach (--)
Anspruch auf den Hof des verstorbenen xxx von
Wonsheim (++). Der Streit
dauert bis ins Folgejahr. - In Balduinstein wird im
Hausener Gebiet über der Ruine Burg Balduinstein ein
jüdischer Friedhof angelegt.
- Prinzessin Louise Amalie von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) stirbt
als Tochter des in Schloß Schaumburg geborenen Fürst Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(28) und der Grafentochter
Charlotte Luise von Isenburg Birstein (St)
(41). - In
Balduinstein wird Johann Stahl (St)
als Sohn von Marmorsteinmetz Stephan Strahl (49)
geboren, der das Steinmetzhandwerk der gesamten
Lahnregion dominiert.
1720
In Burgschwalbach wird das Amt aufgegeben. - Auf der
französischen Guillaume Delisle Carte du Haute
Rhine wird sogar Dörsdorf angezeigt.. - Die
klingelbacher Schulkinder müssen in Katzenelnbogen zur
Schule gehen. - In Nastätten beschweren sich die
Bürger über die vielen Juden, denn man zählt 13
jüdische Haushalte, zu denen durch Heirat weitere 4
hinzukommen. - In Allendorf bei Katzenelnbogen erhält
der Marmorsteinbruch eine Lizenz zum Weiterbetrieb. -
In Bad Ems.bricht bei der Witwe Gerhard im Oberdorf in
der Marktstrasse ein Feuer aus, das rasch auf die
benachbarten, meist strohgedeckten Fachwerkhäuser und
Scheuern übergreift, wodurch es zu einer verheerenden
Feuersbrunst kommt, bei der ein großer Teil des Dorfes
Ems, 46 Wohnhäuser, 34 Scheuern alias Scheunen und 33
Ställe ohne Eingreifen der Bevölkerung niederbrennt,
weil die Frauen alle auf den Äckern und in den
Weinbergen und die meisten Männer beim Strassenbau
eingesetzt sind, die Feuerspritze erst vom Bad Ems
herbeigeholt werden muss und dann ein Eingreifen
aussichtlos ist. - Prinz Christian von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) wird
als Sohn von dem in Schloß Schaumburg geborenen Fürst Victor
Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (27) und
Grafentochter Charlotte Luise von Isenburg Birstein (St) (40) geboren.
- In Balduinstein liefert der Marmorsteinmetz Stephan
Strahl (35) die
Kaminfassaden und Kaminumrandungen im Wasserschloss Crottdorf bei
Friesenhagen im Westerwald. - In Bleidenstadt gibt es
einen Eisenhammer.
1719 Die
Fürstentochter Johannette Wilhelmine von Nassau Idstein
(St) (19) heiratet den
verschwendungssüchtigen Grafensohn Simon
Heinrich Adolf von Lippe Detmold (St)
(25), den Sohn von Johanna Elisabeth von Nassau
Dillenburg Schaumburg (St) (++),
der eigentlich zum Fürsten erhoben werden soll, die
dafür benötigte Gebühr aber nicht bezahlen kann. - In
Braunfels hält der wetzlarer Kammerrichter Fürst xxx von
Fürstenberg (St) (--) an
der Tafel von Graf Wilhelm Motitz von Solms Braunfels (St) (--) dessen an den
Weinbergen der Stadt angebauten Rotwein für
Burgunderwein. - In Oberwesel stirbt der letzte adelige
xxx von Schönburg, weshalb das Lehen Burg Schönburg an
Kurtrier fällt. - In Nastätten wird im Gasthaus Zur
Krone eine hessische Postexpedition eingerichtet.
Posthalter wird der Lehrer der reformierten Schule. - In
Katzenelnbogen will Graf Rudolph von Lippe Biesterfeld (--) die Steprodtburg (20
22 Stadthalle) wieder verkaufen, obwohl das
Gebäude erst 9 Jahre alt ist, da die dazugehörigen
Besitzungen zu weit verstreut sind und es immer noch
Streit um das Jagdrecht in der Weiseler Höhe gibt, und
ist sogar bereit weiter unter Preis an Landgraf Ernst Ludwig
von Hessen Darmstadt (St)
(52) zu verkaufen, der dem sofort zustimmt und
damit sein Gebiet arrondieren kann. Die Burg Steprodt
hat einen eigenen Lustgarten. Der Verkauf zieht sich
über 8 Jahre hin, in der das Anwesen verfällt. Landgraf
Ernst Ludwig
von Hessen Darmstadt (St)
(52) stellt dafür in Aussicht den Sohn des
Grafen als Offizier in seine Armee aufzunehmen. - Weil
die Linie Hessen Wanfried aus irgendeinem Grund
auszusterben droht, die mit dem jüngeren unverheirateten
Halbbruder Christian von
Hessen Wanfried Rheinfels (St)
(30), dem er 17 11 die Landgrafschaft Wanfried
abgenommen hat, zu tun hat, wird der im Vorjahr in den
weltlichen Stand zurückgeholte, aber angeblich geistig
behinderte und in böser Umgebung aufgewachsene kölner
und straßburger Domherr, der in Bad Schwalbach geborene
und seit 17 11 offiziell regierende aber ständige auf
Reisen befindliche Landgraf Wilhelm II von Hessen
Wanfried (St)
(48) mit einem
Dispens von Kaiser xxx (St) (--) mit
der in Sulzbach geborenen essener Klosterschwester
Prinzessin Ernestine von
Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St)
(22) verheiratet, die die Tochter der in Burg
Rheinfels geborenen Prinzessin Marie Eleonore von
Hessen Rotenburg (St) (44) ist,
die im Folgejahr stirbt, und die die Enkelin vom in
Kassel geborenen und auf Burg Rheinfels aufgewachsenen
Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(61) ist, der sechs
Jahre später in Bad Schwalbach stirbt. Ein erhoffter
Nachwuchs wird sich aber bis zu seinem Tod 17 31 in
Paris nicht einstellen. - In Hahnstätten wird eine
einspurige vierbogige Brücke über die Aar erbaut und ein
neuer Lehrer xxx Bekker (--) eingestellt,
der 16 Jahre Schulunterricht gibt. Friedrich Weil (--) ist Schultheiss. - In
Katzenelnbogen nennt man die von Baron Alhard von Vasold
(--) für 6.000 Gulden
verkaufte Burg Steprodt (20 23
Stadthalle) Klingelbacher Ritterburg. - Es gibt
eine katholische kaiserliche thurn und taxis
Reichspostroute Wetzlar~Weilmünster~St Goar. - In
Nastätten ist das Gasthaus Zur Krone
Römerstrasse 25 im Besitz von xxx Diefenbach (--)
protestantische fürstlich hessische
Posthalterei mit Pferdewechsel und Poststation von
hessenkasseler Landgraf Karl von
Hessen Kassel (St) (65), was sie bis 18 11 bleibt.
Hier werden regelmäßig Soldaten ausgehoben, wobei man
die unbekümmerten Bauernjungen meistens absichtlich so
mit Alkohol abfüllt, dass man sie leicht durch Spiel
oder Frauen finanziell so ausnehmen kann, dass sie am
nächsten Morgen ihren gesamten Sold schon wieder
verloren haben oder sogar noch verschuldet sind, aber
trotzdem jahrelang in der Armee ohne jeglichen Sold
ihren Dienst tun müssen, was dann oft mit Gewalt
durchgesetzt wird. - Mit dem Tod des nach England
ausgewanderten und dort naturalisierten englischen
Generals Meinrad II von Schönburg (--),
alias der in den englischen Adel aufgenommen und zum
Baron Tara Earl of Bangor und Duke of Leinster und Duke
of Schomberg III erhoben wurde, stirbt das niederadelige
Geschlecht der Schönburger, die bis zur Zerstörung durch
die Franzosen 16 89 auf der Ganerbenburg Schönburg bei
Oberwesel gelebt haben, aus.
- Im Jammertal hat die 17 12 neuerbaute
David-Thielen-Mühle bei Kördorf die Ortsbeschreibung
am Waag später Neuwagenmühle. - In Mudershausen
verliert das Kloster Gronau die 16 93 erhaltenen Güter
wieder.
1718 In
St Goar erhält der in Bad Schwalbach geborene, geistig
behinderte und in böser Umwelt verkümmerte Landgraf Wilhelm II von Hessen
Wanfried Rheinfels (St)
(53) die Burg Rheinfels. -
In Diez wird nach der Fertigstellung der neuen beiden
Marktplätze in der ebenfalls neuen Vorstadt der
Fruchtspeicher Emmerichstraße 6 und auf der anderen
Seite des neuerbauten und mit einer Brücke versehenen
Kanals die lutherische protestantische evangelische
Kirche erbaut. - In Katzenelnbogen verkauft Baron Alhard
von Vasold (--) für 6.000
Gulden die Burg Steprodt (20 23
Stadthalle) an Graf Rudolph von Lippe
Biesterfeld (--), zu der
auch das freiadelige Gut in Dörsdorf und das Gut
Rudelsberg gehört, an die verwitwete Frankfurterin xxx
Schütz (--). Der
hessendarmstädter Amtsverweser Kriegmann berichtet, dass
weder Käufer noch Verkäufer ein Jagdrecht auf der
Weiseler Höhe oder Fischfang ausgeübt haben oder ausüben
werden. Baron Alhard von Vasold (--)
würde gerne in den hessendarmstädter Freiherrenstand
erhoben werden, was Landgraf Ernst Ludwig
von Hessen Darmstadt (St)
(51) aber ablehnt. - In Gutenacker sieht sich
xxx von Rolshausen mit Ansprüchen von Burkhard von Selle
(--) auf sein Lehen
Friedelhausen bei Lollar konfrontiert, der dieses für
seiner Tochter Johanna von Düring beansprucht, wogegen
er gerichtlich vorgeht. - In Lorch kauft Anton von
Sohlern (78), dem ua Schloß
Katzenelnbogen gehört, das Hilchenhaus
Rheinstrasse 48. - Die protestantische Hessische
Landespost von hessenkasseler Landgraf Karl von
Hessen Kassel (St) (64) wird nach ständigen
Streitereien um die Kundschaft durch den eigentlich
einzigen offiziell berechtigten reichsweiten
Postbesitzer, den katholischen kaiserlichen thurn und
taxis Fürst xxx von Thurn und Taxis
(--) anerkannt. - In St Goar zwingt eine
katholische kaiserliche Reichsexekution Landgraf Karl von
Hessen Kassel (St) (64) zur Aufgabe der alleinigen
Herrschaft auf der Burg Rheinfels, die deswegen von
verschiedenen Truppen besetzt. - In Bleidenstadt wird
die Pfarrkirche erbaut und über dem Eingangsportal acht
Wappen von den Stiftern Otto von Malsburg
(--), Freiherr xxx von Kesselstatt (--),
Freiherr xxx von Bicken (--),
Walbod von Bassenheim (--),
Freiherr von Hoheneck (--),
dem wormer Kämmerer von Dalberg (--),
xxx von Hoheneck (--) und
xxx zum Jungen (--). -
Die Gemeinden Mudershausen und Hahnstätten liefern
sich nach jahrelangen Streitereien 16 81 und 17 10
zum dritten mal einen erbitterten Streit um den
Grenzverlauf in der Waldung Haberstrudt, der aber
diesmal bis 17 35 dauert.
1717
Der in Nassau geborene dornholzhausener Pfarrersohn Johann Wilhelm
Buderus (27) tritt
in die Dienste von Johann Jakob Neuburger, der die
Friedrichshütte von Graf Friedrich Ernst von Solms
Laubach gepachtet hat, der ihm die technische und
kaufmännische Werksleitung des Holzkohlehochofenwerkes
anvertraut. - In Nassau stirbt im Schloß Freiherr Johann
Friedrich Franz vom und zum Stein (41),
verheiratet mit der Freiherrentochter Mechthild von
Gemmingen Hornberg (37).
- Prinzessin Louise Amalie von Anhalt Bernburg
Schaumburg Hoym (St) wird
als Tochter von dem in Schloß Schaumburg geborenen Fürst
Victor Amadeus von
Anhalt Bernburg (St)
(24) und Grafentochter
Charlotte Luise von Isenburg Birstein (St)
(36) geboren, die
schon vier Jahre später wieder stirbt.
- Katzenelnbogen und Allendorf beginnen eine
Grenzstreit mit den Dörfern Mudershausen und
Berghausen, die zu Nassau-Usingen gehören, der bis 17
58 dauert.
1716 In
Nastätten entsteht eine evangelisch reformierte Schule.
- In Limburg wird das Haus Kolpingstraße 9 (20
17 Kolpinghaus) erbaut. - In Katzenelnbogen
verbietet Anton von Sohlern (76),
dem das Schloß Katzenelnbogen gehört, die Jagd auf der
Weiseler Höhe, worüber sich vierherrische Beamte
beschweren. - In Klingelbach wird das alte Pfarrhaus
gebaut. - In Bad Ems macht Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (49) eine Kur. Sein
darmstädter Hofkapellmeister Christoph Graupner (33), der fast nie
selbstbestimmt komponieren darf, führt seine Wassermusik
auf. - In Katzenelnbogen trifft Michael Hoffmann alias
der galische Müller in die Erzwäsche von Freiherr von
Marioth (20
18 Elisabethenstift) ein und misst den 6 Schuh
hohen Wasserfall und das 13 Schuh hohe unterschlechtig
angetriebene Mühlrad aus. Er erfährt, dasss in trockenen
Sommern die Mühle wegen Wassermangels, selbst bei
aufgestautem Mühlteich (20
21 Parkplatz Weiherwiese), nicht oder nur ein
paar Stunden arbeitet. - In Schoss Hohlenfels ist um
einen Rundturm ein dritter Wohnbau fertiggestellt.
1715 In
Bad Ems wird das alte Badehaus abgerissen und durch ein
neues barockes schloßartiges Kurhaus ersetzt, das man um
den Kesselbrunnen herumbaut. Beim Bau stößt man auf
weitere heiße Quellen. - In Bad Schwalbach wird eine
Synagoge in der Erbsengasse (20 17
Erbsenstraße 2/Pestalozzistraße) oder
Höhbergstraße eingeweiht. - In Schloss Schaumburg wird
die Fürstentochter Viktoria Charlotte von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
.als Tochter von Fürst Viktor von Anhalt
Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(22) und seiner ersten Frau
der Grafentochter Charlotte Luise von Isenburg und
Büdingen Birstein (St) (35) geboren. - In Rettert
beginnen Grenzstreitigkeiten um die Weissler Höhe
zwischen Hessen-Darmstadt und Nassau, was bis 17 77
anhält. - In Katzenelnbogen wird das Eckhaus
Obertalstrasse 16 von der Stadt aufgekauft, aufgestockt
und zur Schule umfunktioniert. - In Balduinstein beginnt
mit der Anfertigung der Bodenplatten der Orangerie im
Schloss Oranienstein in Diez der Marmorsteinmetz Stephan
Strahl (49) das
Steinmetzhandwerk der gesamten Lahnregion zu
dominieren. -
Die Dörfer Mudershausen und Berghausen geben mit dem
Amt Katzenelnbogen ihren seit 17 13 geführten Streit
um den Verlauf der Grenzen auf.
1714 In
Holzhausen an der Haide brennen 19 Wohnhäuser und 4
Scheunen ab, was etwa der Hälfte des Dorfes entspricht.
- Im Amt Hahnstätten leben 51 Juden, die ausschließlich
vom Viehhandel leben. - In Kaub bekommt die Burg
Pfalzgrafenstein ihren barocken Turmhelm. Freiherr Adam
Heinrich von Witzleben wird Kommandant auf Burg
Gutenfels. Er wohnt im mainzer Domhof Metzgergasse
21/23. Es gibt eine katholische kaiserliche thurn und
taxis Reichspoststation. - In Diez wird das
Schmuckfachwerkhaus Stahl mit einer 8 fenstrigen Fassade
als eines der größten Häuser an der Wilhelmstrasse
erbaut. - In Balduinstein tritt der in Schloß Schaumburg
geborene Prinz Viktor
Amadeus Adolf von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym
(St) (21)
die Regierung der Grafschaft Holzappel im Schloß
Schaumburg an, wonach er in Birstein die Grafentochter
Charlotte Luise von Isenburg Birstein (St)
(34) heiratet. - In
Katzenelnbogen wird ein Märkerding des Waldgebiets
Fuchsenhöhle abgehalten. - In Katzenelnbogen nimmt
Freiherr Ludwig Alhard von Vasolt (--)
eine Hypothek von 5.000 Gulden auf die Steprodtburg (20 23 Stadthalle) bei der
Frankfurterin Katharine Elisabeth Schütz auf. Sie ist
die Witwe von Dr J J Schütz. - In Adolfseck wird das
Fachwerkhaus Taunusstrasse 15 erbaut, das verputzt (20 23) ist. - In Nastätten und
Katzenelnbogen dringen die Franzosen ein und richten
dort immer wieder Lager und Magazine ein, was bis zum
Ende des Krieges 17 48 so weitergeht. - Der in
Schmalkalden geborene nachgeborene und abgefundene
hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen
Philippsthal (St) (32)
bekommt mit seiner kinderlosen aber verheirateten
Nichte, der in
St Goar auf Burg Rheinfels geborenen Gräfin Ernestina de
la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und
Gräfin von Parede alias Prinzessin Ernestina von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St)
(33) die uneheliche Tochter
Philippina Eleonora de la Cerda de Villa Longa, die in
Aachen im Kloster zur Welt kommt, und für das er keinen
Unterhalt bezahlen will, aber dann dazu gezwungen für
das Kind zu sorgen. Ihr Ehemann kämpft in der Neuen Welt
für die Franzosen.
1713 In
Burg Hohlenfels legt
Hugo Friedrich Waldecker von Kempt (--) Barockanbauten
und einen Barockgarten an und baut sich so ein
Märchenschloss. - Nassau hat 600 Einwohner in 150
Haushalten. - In Burgschwalbach wird ein Schulhaus
erbaut. - In Limburg wird die Zunft der Chirurgen
gegründet. - In Limburg wird die fast lebensgroße
Heiligenfigur Johannes von Nepomuk auf der Mitte der
steinernen Lahnbrücke aufgestellt. - Hannoveranische
Truppen ziehen durch Katzenelnbogen. - In Kördorf
treffen sich alle vierherrischen Beamte, die
Grenzstreitigkeiten regeln und Grenzsteine
begutachten. - In Katzenelnbogen stürzt der
Hauptpfeiler unter der Burgkapelle ein, weshalb sie
nur noch auf einem Pfeiler steht. - In Bad Schwalbach
heiratet der in Brabant geborene streng katholische
Maler Jakob Verflassen (29) Agnes
Katharina Hilgers (--).
- Der in Schmalkalden geborene nachgeborene und
abgefundene hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl
von Hessen Philippsthal (St)
(31) schwängert seine
kinderlose aber verheiratete Nichte, die in
St Goar auf Burg Rheinfels geborene Gräfin Ernestina
de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und
Gräfin von Parede alias Prinzessin Ernestina
von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (32), deren
Ehemann in der Neuen Welt für die Franzosen kämpft. -
Die Dörfer Mudershausen und Berghausen streiten mit
dem Amt Katzenelnbogen bis 17 15 um den Verlauf der
Grenzen. - Bei Mainz stirbt Herzog Friedrich Wilhelm von
Mecklenburg (St)
(38), verheiratet mit Prinzessin Sophie Charlotte von
Hessen Kassel (St)
(35), nach seiner Abreise in
Schlangenbad, dessen Hofbaumeister, der altdorfer
Professorensohn Leonhard Christoph Sturm
(44) wird 17 18 sein
Architekturbuch Vollständige Anweisung Grosser
Herren Palläste, in dem er neben drei Beispielen
von Fürstenpaläste, klein mittel und riesig, auch eine
wassergespülte gebrannte Toilettenschüssel mit Abfluß in
ein Röhrensystem ausführlich beschreibt, die die
Toilettenstühle mit System Nachttopf ablösen soll.
1712 In
Burg Hohlenfels lässt
Hugo Friedrich Waldecker von Kempt (St) (--) die
Burg renovieren. - Die Special
Beschreibung der Grafschaft Nassau Catzenelnbogen beschreibt
die Landschaft der Grafschaft Nassau Katzenelnbogen
unterteilt in Centen. Der Zent Marienfels umfasst die
Dörfer Marienfels, Denighofen, Winterwerb, Kehlbach,
Oberbachheim, Niederbachheim, Dessighofen, Geisig,
Dornholzhausen, Singhofen, Hunzel und Berg. - In
Nastätten entsteht eine evangelisch reformierte
Gemeinde mit einem eigenen Pfarrer. - In St Goar
stirbt auf Burg Rheinfels der Generalleutnant und
Gouverneur Otto Christoph von Verschuer (--).
- In Katzenelnbogen übernimmt nach dem Tod des
Oberstwachtmeister in Katzenelnbogen Johann
Jakob von Steprod Catzenelenbogen (--) dessen
Witwe Margret Johanetta von Munck (--) mit
ihrem zweiten Mann Baron Alhard von Vasold (--) die
burgähnliche Steprodtburg (20
23 Stadthalle).
- In Allendorf bei Katzenelnbogen liefert der
Marmorsteinbruch die Säulen für den Festsaal des
Schlosses Pommersfelden bei Bamberg des in Hanau
Steinheim geborenen katholischen würzburger
Fürstbischofs Lothar
Franz von Schönborn (57). -
In Katzenelnbogen vergibt der Besitzer der Steprodt
Burg (20 23
Stadthalle) Johann
Jacob von Steprod (--) und
seine Frau Margaretha Johannetta von Henck (--) an
Freiherr Ludwig Alhard von Vasolt (--) ihre
Steprod Burg (20
23 Stadthalle) mit
Ländereien, dem Zehnten auf dem Gänseberg, 2 Mahl-, 1
Loh-und 1 Schlagmühlen, Jagd und Fischerei, Hut- und
Pferchgerechtsame, den Besitz im Märkergeding der
Fuchsenhöhle, das Drittel der Weiseler Höhe, ein
Rittergut in Dörsdorf mit Zubehör und den Hof
Rudolfsberg oberhalb von Katzenelnbogen. - In
Katzenelnbogen hat das nassauusinger Dorf Berghausen
Grenzstreitigkeiten mit dem Dorf Allendorf wegen der
Waldgebiete an der Talhecke und auf dem
katzenelnbogener Adelsfeld. - In Bad Ems kommt es im
Dorf Ems zu einem Großbrand. - In St Goar wird der
reformierte Kantorensohn Johann
Ludwig Knoch geboren.
- In Limburg wird eine hölzerne Wasserleitung zum
Schloss verlegt. - Im Jammertal erbaut David Thiel (--) die
David-Thielen-Mühle später Neue Kördorfer Mühl am Waag
alias Waag alias Woog alias tiefe Stelle im Bach, wo
das Wasser gestaut ist bei Kördorf.
1711 In
Hadamar stirbt der in Hadamar geborene Fürst Franz Alexander von
Nassau Hadamar (St) (37) erbenlos. Das Fürstentum
Nassau Diez erbt Nassau Hadamar. - In Holzhausen an der
Haide müssen evangelische und reformierte Einwohner 8
Kreuzer für den Unterhalt des Dorfschullehrers bezahlen
und ein katholischer Einwoher nur 6 Kreuzer. Der
Dorfschullehrer ist allerdings auch als Glöckner und
Organist für die Kirche zuständig. Die Katholiken müssen
nach Nastätten zum Gottesdienst. - Es gibt eine
Kurhessische Impostcasse. - Der Prinz von Oranien und
nassaudiezer Fürst Johann Wilhem Friso von
Nassau Diez Oranien (St)
(24), seit zwei Jahren
verheiratet mit der Landgrafentochter Marie Luise von Hessen
Kassel (St) (23),
stirbt, wodurch der neugeborene Säugling Wilhelm Carl Heinrich
Friso (St)
nassau-diezer und oranischer Fürst und Graf von
Katzenelnbogen wird. - In Holzhausen an der Heide ist
Johann Jacob Fuhr Bürgermeister. - Kirberg wird wieder
aufgebaut. - In Bad Schwalbach kommen 11 Fürsten und 15
Grafen zur Kur. - In Ebertshausen wird die Hofanlage
Ebertshäuser / Stracks Unterdorfstraße 14/16 beim Tod
des bopparder Schultheiß Philipp Jacob Nesen alias
Schunk aus Ems an die Familie Goedeck verkauft. - Der in
Bad Schwalbach geborene geistig behinderte und in böser
Umgebung aufgewachsene kölner und straßburger Domherr
Prinz Wilhelm II von Hessen
Wanfried (St)
(40) kommt nach dem
Tod seines auf Burg Rheinfels geborenen Vaters Landgraf
Karl von Hessen Wanfried
(St) (62)
als straßburger und kölner Domherr nach
Wanfried und meldet Erbansprüche an. Es gibt den in
Kassel geborenen Landgraf Wilhelm von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St)
(63) der Ältere genannt, und den in Bad
Schwalbach geborenen Neffen, dem Landgraf Wilhelm II von Hessen
Wanfried (St) (40),
der sich nach Rheinfels umbenennt. - In Obertiefenbach
bei Katzenelnbogen wird die Schule erweitert. - In
Flacht wird eine neue Schule in der Hauptstraße 5
eröffnet, in der anders als zuvor Unterricht regelmäßig
stattfindet. - In Nastätten wird im Gasthaus Zur
Krone eine fürstlichhessische Postexpedition
eingerichtet. - In Bad Ems wird nach der Einigung mit
Hessen-Darmstadt von 16 95 nun auch mit der
schloßartigen Bebauung, einem Hauptgebäude mit zwei
Seitenflügeln parallel zur Lahn, des östlichen, des
nassauer Teils des
Badehausgeländes begonnen.
1710 In
Kirberg brennt das Amtshaus ab und wird nicht wieder
aufgebaut. - In Diez kehrt die gerade vom
mecklenburger Herzog Karl
Leopold von Mecklenburg (St)
(32), dessen Mutter Prinzessin Christine
Wilhelmine von Hessen Homburg (St)
(57) ist, nach zweijähriger Ehe geschiedene
Prinzessin Sophie Hedwig von Nassau Diez (St)
(20) wieder an den Hof ihrer Mutter, Schloss Oranienstein,
zurück. Viele ihrer Schwestern sind ledig. - Klingelbach
wird erstmals mit Klingel geschrieben. - Die
zweitjüngste hessenkasseler Landgrafentochter Marie Luise von Hessen Kassel
(St) (22) verheiratet mit
dem französischen Fürst von Nassau Oranien und dem
deutschen Fürst von Nassau Diez Johann Wilhelm Friso von
Nassau Diez (St) (23),
bekommt ihre Tochter, die geisteskranke, gefühlskalte
und jähzornige Prinzessin Anna Charlotte Amalia von
Nassau Diez (St).
- In Bad Schwalbach kommt Prinz Franziscus
Alexander von Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
als
Sohn des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger
Landgraf Ernst
Leopold von Hessen Rotenburg
(St) (26) und
Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim
(St)
(24) aus
der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, zur
Welt.
- In Katzenelnbogen verkauft xxx von Steprod (St) Güter. - In Diez
wird ein Verzeichnis über die Untertanen und der
Wohnstätten der Grafschaft Diez erstellt.
- Die Gemeinden Mudershausen und Hahnstätten
beginnen nach 16 81 zum zweiten mal einen erbitterten
Streit um den Grenzverlauf in der Waldung Haberstrudt.
1709 Der
Kupferstich Landkarte nach Halma von Petrus Schenk (50) zeigt die Grenzstädte zum
preußischen Bündnisgebiet, wobei linksrheinisch die
Mosel bei Koblenz und rechtsrheinisch die Sieg die
Grenze bildet und an der Mosel etwa ab Winningen auch
das südliche rechte Moselufer dazugehört. Von Koblenz
bis über Straßburg hinaus gehört linkrheinisch alles zur
katholischen wittelbacher Pfalz mit Ausnahme der
winzigen pfälzer Gebiete um Kaub und die Stadt Mainz. -
In Limburg erhält der Apotheker Marckthaler eine
Apothekenkonzession vom trierer Erzbischof und darf im
die Wentzel-Apotheke übernehmen. - In Dörsdorf erstellt
Friedrich August Leutheuser ein Gutachten über die
Quelle Sauerborn, wo er zarte, elastische Luft alias
spirit elastico und Eisenteile findet. - Die
zweitjüngste hessenkasseler Landgrafentochter Marie Luise von Hessen Kassel
(St) (21) heiratet den
französischen nassauoranier und den nassauediezer Fürst
Johann Wilhelm Friso von
Nassau Diez (St) (22),
der zwei Jahre später schon stirbt. - Gückingen hat xxx
Einwohner in 10 bewohnten Häusern. - In St Goar wird in
der Pumpengasse eine Trinkwasserleitung mit Pumpe
eingerichtet.
- In Diez ist der Umbau von Schloss Oranienstein durch
die fürstliche nassauer Fürstenwitwe Henriette Amalie von
Anhalt Dessau (St) (41) mit 9 Kindern nach Plänen
des französischen Architekten Daniel Marot (48)
in ihren barocken Witwensitz fertiggestellt.
1708 In
Katzenelnbogen ist das seit 22 Jahren bestehende
Alkoholmonopol für insgesamt vier Wirte im Kirchspiel
und davon einem in Katzenelnbogen eine Katastrophe.
Einige Bauern werden von der Kirche zu Weineinkäufern
ernannt, die dann ohne Fachwissen einfach losgeschickt
werden um Wein einzukaufen. In der Rheinregion lassen
sie sich oft gepanschten oder schlechten Wein andrehen,
was die wenigen Gäste, die in Katzenelnbogen absteigen,
stark kritisieren und belächeln. In Katzenelnbogen
kostet die Maß schlechten Wein alias 1 Liter 12
Peterpfennig alias einen halben Gulden, wobei im
benachbarten hessenrheinfelser Kirchspiel Kördorf
besserer Wein nur 8 Peterpfennig kostet. Der
katzenelnbogener Amtmann xxx (--)
schlägt vor, das Monopol wieder zu verschärfen,
damit nur noch 1 Wirt in Katzenelnbogen von einem
Weineinkäufer beliefert werden soll, wogegen sich die
katzenelnbogener Kirchspielvorsteher Erff, Thorn, Thorn,
Wöll und Schnatz wehren; es würde sich neuerdings
schliesslich um rheingauer Wein handeln, der in zwei
Sorten und ausreichener Qualität ausgeschenkt und
verplombt wird und nicht um weichen anderen Wein wie
bisher. Eigentlich ist das Problem, dass die Wirte ihren
Wein nicht selbst aussuchen dürfen, sondern die Kirche
das tut. Oberster Kirchenherr ist der hessendarmstädter
Landgraf Ernst Ludwig
von Hessen Darmstadt (St)
(41). - Die Vordere Grafschaft Sponheim wird
unter Baden und der Kurpfalz aufgeteilt. - In Nassau
wird Carl Philipp vom Stein Nassau als Sohn des
hessendarmstädter Kämmerers und kurtierer
Oberjägermeisters und Herr von Frücht und Schweighausen
Freiherr Johann Friedrich Franz vom Stein
(32) und Mechthild von Gemmingen (28)
geboren. - In Lohrheim verkauft die Witwe von
Wilhelm Albert von Klenck (++) ,
die Herrin von Lohrheim und Öhrsen Anna Catharina de la
Chambre de Gaddelier (--) ein
Hof in Lohrheim, einen Hof in Birlenbach und ein Recht
auf Abgaben in Heringen an ihren Gläubiger, den diezer
Beamten Registrator Johann Christoph Rath (--).
- Limburg liegt auf der Poststraßenkarte von JP Nell (--) nicht auf der
ausgewiesenen Postroute. Alle Postillone überqueren in
Dietkirchen die Lahn an der Lahnfurt zum
gegenüberliegenden Eschhofen. Die der späteren B 8
folgende Poststrasse ist zwischen der Bäderstraße und
der Postroute über Kassel die einzige Postroute nach
Norden. - In Hadamar stirbt der einzige Sohn und
Erbprinz Joseph Hugo von Nassau Hadamar (St)
(07) der in St
Goar auf Burg Rheinfels geborenen
hessenrheinfelsrotenburger Prinzessin und
nassauhadamarer Fürstin Elisabetta Caterina von
Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
(31).
- In St Goarshausen Bornich brennt in der Grabengasse
Scheunenring Am kleinen Feldchen eine gane Gruppe von
Fachwerkscheunen und Backsteinscheunen ab, die danach am
Ortsrand kranzförmig wieder aufgebaut wird.
1707 In
Diez wird die Brücke am Marktplatz erbaut. - In Schloss
Schaumburg über Balduinstein erbt nach dem Tod seiner
Grossmutter, der geadelten Generalstochter und
nassaudillenburgschaumburger Fürstenwitwe Elisabeth
Charlotte von Holzappel (St)
(67) ihr in Schloß
Schaumburg geborener Enkel Fürstensohn Prinz Viktor
Amadeus Adolf von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym
(St) (14)
als Besitzer der Herrschaft Holzappel auch noch das
Schloss Schaumburg, wozu auch Biebrich gehört. Er ist
der Sohn von Fürst Lebrecht
von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
(38) und der sieben Jahre
zuvor verstorbenen Prinzessin Charlotte von Nassau
Dillenburg (St) (++).
- In Katzenelnbogen wird das Schmuckfachwerkhaus Ecke
Obertalstrasse 19/Lahnstrasse erbaut. - In Nassau wird
im Schloß der zum Freiherren erhobene niederadelige
Ludwig Christoph vom und zum Stein (41),
verheiratet mit Anna Promissa von und zu Eltz (--),
beerdigt, die danach ins Kloster Arnstein eintritt. Sein
Sohn Johann Friedrich Franz vom und zum Stein (31),
verheiratet mit Mechthild von Gemmingen Hornberg (27), erbt dabei den von seinem
Vater erworbenen Freiherrntitel. - In Lohrheim ist der
aus amsterdamer Freiadelssohn und ererbter Herr von
Lohrheim und Öhrsen Wilhelm Albert Klenck (--)
als Wilhelm Albert von Klenck (--)
schon in den Reichsadel aufgenommen, ist aber so
verschuldet, dass er sowohl seine Geldeinnahmen im Dorf,
als auch Abgaben in Naturalien wie Gänse- und
Hühnerabgaben, an den diezer Beamten Registrator Johann
Christoph Rath (--) abtreten
muss, wonach er stirbt.
- In Diez wird das Schloss Oranienstein durch
die fürstliche nassauer Fürstenwitwe Henriette Amalie von
Anhalt Dessau (St) (39) weiter umgebaut. Sie
regiert aber nicht mehr für ihren Sohn als Statthalterin
von Friesland, Groningen und Drenthe.
1706 In
Bad Schwalbach quartiert sich der in Paris geborene
katholische kaiserliche Reichsgeneral Markgraf Ludwig
Wilhelm von Baden Baden (St)
(51) ein. Er stirbt im Folgejahr.
- In Bad Schwalbach kommt Prinzessin Polyxena
von Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
als
Tochter des in Bad Schwalbach geborenen
hessenrotenburger Landgraf Ernst
Leopold von Hessen Rotenburg
(St) (22) und
Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim
(St)
(20) aus
der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, zur
Welt.
- In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst
Fuchsenhöhle abgehalten.
1705 In
St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der Obrist Curt Schonz
(--).
- In Bad Schwalbach kommt Erbprinz Joseph
von Hessen Rheinfels Rotenburg, (St)
als
Sohn des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger
Landgraf Ernst
Leopold von Hessen Rotenburg
(St) (21) und
Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim
(St)
(19) aus
der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, zur
Welt.
- In Balduinstein erbt auf Burg Schaumburg Graf xxx
von Leiningen Schaumburg (St)
(--) nach dem Tod von Graf Philipp
Ludwig von Leiningen Rixingen (St)
(--) dessen Gebiete. - In Dillenburg
stirbt der Oberstleutnant Philipp Maximilian von
Steprod Faulbach Mauden (--).
Sein Bruder ist Johann Jakob von Steprod
Catzenelenbogen (--)
Oberstwachtmeister in Katzenelnbogen,
verheiratet mit Margret Johanetta von Munck
(--), der die katzenelnbogener Linie
weiterführt. Er ist der Sohn des fürstlich
hessenkasseler geheimen Rats, Reservat Commissarius
und stgoarer Amtmanns Johann Gottfried von Steprod
Burbach Faulbach und Catzenelenbogen (--),
der mit der Erbtochter Anna Ottilia von Langenbach (--)
verheiratet ist. - In Nastätten Buch
gibt es das Haus Hauptstrasse 12. - In St Goarshausen
Ehrenthal erhält das 15 42 von gronauer Mönchen auf dem
Sommersitz Ehrenthal des trierer Erzbischof Johann Hugo von Orsbeck
(St) (71)
neugegründete katholische trierer Kloster Ehrenthal eine
eigene kleine Kirche später Pfarrkirche.
- In Diez endet für die fürstliche nassauer
Fürstenwitwe Henriette Amalie von
Anhalt Dessau (St) (39), die im Schloss Oranienstein wohnt,
mit der Volljährigkeit ihres Sohnes Johann Wilhelm Friso
Nassau Dietz (St) (18) die mütterliche
Vormundschaft. Johann Wilhelm Friso
Nassau Dietz (St) (18) erbt damit die
Statthalterschaft von Friesland, Groningen und Drenthe
sowie die Regentschaft über das Fürstentum Nassau-Diez,
die Grafschaften Katzenelnbogen, Vianden und Spiegelberg
und darf sich Fürst nennen. - In Dehrn wird Franz
Alexander Casimir Frei von Dern als Sohn von Johann
Adolph Frei von Dern geboren (--)
geboren.
1704 Die
20 jährige kaiserlichdeutsche Anerkennung der
französischen Besatzungsgebiete läuft aus. - In
Hohlenfels stirbt der uradelige Johann Nikolaus von
Kronberg (St) (16), wodurch
die Burg Hohlenfels in den Besitz von Hugo Friedrich
Waldecker von Kempt (--) kommt.
- Graf Johann Friedrich Wilhelm von Leiningen Westerburg
(St) (23), der auf Burg
Schaumburg residiert, heiratet die Grafentochter
Wilhelmine von Leiningen Westerburg (St)
(16). - Der
in Bad Schwalbach geborene hessenrotenburger Landgraf Ernst
Leopold von Hessen Rotenburg
(St) (20)
heiratet in Frankfurt Prinzessin Eleonore
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(18),
aus einer morganatischen wittelsbacher Seitenlinie,
wonach sie nach Bad Schwalbach ziehen. - Mit dem
Aussterben der Herren von Kronberg durch den Tod von
xxx von Kronberg (St)
(20) wird Wasenbach an xxx
Boos von Waldeck (St)
(--) verlehnt. - In Katzenelnbogen
vergibt der Besitzer der Steprodt Burg (20 23
Stadthalle) Johann Jacob von
Steprod die Heckenmühle an Johannes Teydeler als
Erbpacht. - In Nastätten wird eine
Pferdewechselstation der Poststrecke
Düsseldorf~Frankfurt~Darmstadt eingerichtet. - In
Diez beginnt die fürstliche nassauer Fürstenwitwe Henriette Amalie von
Anhalt Dessau (St) (36) mit 9 Kindern das
fürstliche Schloss Oranienstein nach
Plänen des französischen Architekten Daniel Marot (43) in ihren Witwensitz umbauen
zu lassen und gibt auch den Bau der diezer Vorstadt in
Auftrag. Ihre 16 96 verstorbene Schwiegermutter, die
nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Nassau Oranien (St) (++)
hatte 16 71 das Schloss Oranienstein auf den
Ruinen von Kloster Dierstein ebenfalls als Witwensitz
erbauen lassen. Der Umbau zu einem Barockschloss wird 17
09 enden. - Clara Katharina Eleonora von Sohlern
(30), die Tochter von Anton von Sohlern
(++), stirbt als Ehefrau des
Industriellen Johann Franz von Marioth
(41), der in Burg Langenau wohnt.
1703 In
Wasenbach gibt Niklas von Kronberg (--) seine
Beschwerde über die Grenzlinie zu Schönborn auf. - Die
wittelsbachpfälzer Postlinie
Düsseldorf~Köln~Westerwald~Weilburg~Frankfurt~Heidelberg
wird eingerichtet, wofür es eine gelbe gedruckte Kaiserliche
Reichspost Taxa und Ordnung alias Fahrplan und
Preisliste gibt. Thurn und Taxis steht ausdrücklich
nicht dabei. - In Dietkirchen kommt zur kaiserlichen
Reiterstafetten Postlinie Frankfurt~Köln auch eine neue
regelmäßige Fahrpost mit Postkutschen, die auch
Briefpost befördert, montags um 19:00 Uhr aus Frankfurt
an, zu der auch die Postkutsche von Wetzlar über
Weilburg zum Umsteigen nach Köln ankommt. Dienstags um
05:00 Uhr geht es weiter und nach einer weiteren
Übernachtung in Weyerbusch kommt die Postkutsche
mittwoch nachmittags in Köln im Gasthaus Zum
Rheinberg an. In Dietkirchen müssen alle Reisenden
der Postkutsche aussteigen und können in der
Posthalterei nach vorheriger Anmeldung auch übernachten,
weil nachts grundsätzlich nicht gefahren wird. Dienstags
kommt die Postkutsche aus Köln an und fährt mittwohs um
05:00 Uhr über die Posthaltereien und
Pferdewechselstationen Würges und Königstein zum
Gasthaus Zum goldenen Engel in Frankfurt, wofür
sie 9 Stunden braucht und um 14:00 Uhr ankommt. Die 162
km ensprechend 22 Meilen lange Strecke Frankfurt~Köln
hat eine Mindestfahrzeit von etwas mehr als 32 Stunden
und kostet 36 Silbergroschen entsprende 1 Taler 6
Silbergroschen. -
In Mudershausen bricht wegen eines Waldstücks ein
Streit mit xxx von Monsheim (--),
der in Mainz lebt, aus.
1702 Mit
dem kinderlosen Tod des englischen König Wilhelm III von Nassau
Oranien (St)
(52)
bei einem Reitunfall im Kesington Park fällt das
Fürstentum Nassau Oranien an den nassaudiezer Fürst Johann Wilhelm Friso von
Nassau Diez (St) (15),
das vom französischen König eingezogen und besetzt wird.
- In Nastätten wird für eine hessen-kasseler Einheit ein
Lazarett eingerichtet. - In Ebertshausen beurteilt der
katzenelnbogener Amtschultheiss Forst (--) die
Gebäude in Ebertshausen als nicht viel wert. - In
Wasenbach beschwert sich Niklas von Kronberg (--) über
die Grenzlinie zu Schönborn. - Die Postbeförderung auf
der (nur linksrheinischen) Rheinstrecke
über Koblenz mit der thurn und taxis Fahrpost alias
Postkutschenbetrieb wird wieder aufgenommen. Die
wesentlich schnelleren Postreiter werden beibehalten. -
In Nastätten gibt es eine hessenkasseler Garnison. - In
St Goar kann Landgraf Karl von
Hessen Kassel (St) (48) die Burg Rheinfels wieder
in seinen Besitz bringen.
1701 Der
Besitzer von Spätrenaissanceschloß Stein in Nassau,
hessendarmstädter Kämmerer und kurtierer
Oberjägermeister und Herr von Frücht und Schweighausen
Freiherr Johann Friedrich Franz vom Stein
(25) und Mechthild von Gemmingen (21)
heiraten in Durlach. - In Holzhausen gibt es
Krugbäcker, die ihren Ton aus Miehlen beziehen. - In
Singhofen wird das Fachwerkhaus xxx Am Marktplatz 7 (20
23 Geschenkartikel La Luna) erbaut. - In
Hadamar bringt die nassauhadamarer Fürstin Elisabetta Caterina von
Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
(24) den ersehnten Erbprinz
Hugo von Nassau Hadamar (St) zur
Welt. - In Nassau stirbt mit dem Tod des Enkels des
Erbauers Fricdrich vom Stein (--),
der im Adelsheimer Hof wohnt, die Stein-Nebenlinie aus.
Dessen einzige Schwester Maria Juliana von Stein ist
verheiratet mit dem namensgebenden Christoff Albrecht
von Adolzheim (24) alias
Adelheim.
1700 In
Balduinstein werden Marmorvorkommen An Hinneroths
Berg dokumentiert und vorort von Steinmetzen
bearbeitet. - Die Besitzerin von Schloss Laurenburg
Fürstin Elisabeth Charlotte von Nassau Dillenburg (St) (27)
stirbt. - In Schloss Schaumburg erbt nach dem Tod seiner
Mutter Fürstin Elisabeth Charlotte von Nassau Dillenburg
(St) (27)
ihr Sohn Viktor Amadeus Adolf von Anhalt (St)
(07) die Grafschaft
Holzappel. - In Dörsdorf wird die Gemeinschaftsschule
der Schulkinder aus Dörsdorf, Eisighofen, Berghausen und
Mudershausen aufgelöst und in Mudershausen eine eigene
Schule im Obergeschoss des alten Backhauses
eingerichtet. - In Katzenelnbogen erhält der kaiserliche
Reichsrat und kurtrierer Geheimrat, Vicekanzler und
Hofrichter Anton von Sohlern (60)
alle Originaldokumente über seine Burg Katzenelnbogen. -
In Bad Ems gibt es ein zusätzliches Badehaus auf der
linken Lahnseite, das Mainzer Haus, das dem kurmainzer
Oberlahnstein gehört. - In Nassau wird Johann Philipp
Buderus (10) als Bruder
von Johann Wilhelm
Buderus geboren. - In
Nastätten wird an der Ecke Kleine Schanze / Rheinstrasse
das Haus Busch mit Schmuckfachwerk erbaut. - In
Burgschwalbach wird der Hof Ecke Bachstraße/Kettenbacher
Straße 2 in Fachwerkbauweise erbaut. - In Miehlen endet
die mehrere Generationen währende Tradition den
Scharfrichter aus der Familie Schmidt zu bestellen. - In
Berndroth gibt es den Schwankenhof mitten im Ort. - In
Bad Schwalbach ist das Gasthaus Zum Rappen
erbaut, in dem die katholische kaiserliche thurn und
taxis Post einzieht. - In St Goar ist Heinrich Goedecke
(--) im Haus Goedecke
später Puppen- und Bärenmuseum ein erfolgreicher
Weinhändler. - In St Goar wird der Maler Thomas Huber
als Sohn des in Bern geborenen Ingenieurleutnant
Sigismund Huber (28) auf
der Burg Rheinfels geboren.
1699 In
Ruppertshofen wird die alte Schule durch eine neue
ersetzt. - Die nassaudillenburger Fürstin Elisabeth
Charlotte von Nassau Dillenburg (St)
(59) gründet mit 80
französischen evangelischen Waldensern die
Waldensergemeinde Charlottenberg, in der der
Gottesdienst in französischer Sprache abgehalten wird. -
In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst
Fuchsenhöhle abgehalten. - In Klingelbach wird das
Schmuckfachwerkhaus Kirchstrasse 11 gebaut.
- In Obernhof wird im Bergbaustollen
Eisenkauten der Abbau von Brauneisenstein und
Schwefelkies betrieben. - In Weilburg Weyer wird in
der Bergbaugrube Alte Hoffnung schon lange Blei,
Silber, Kupfer, Zinn, Kobalt, Quecksilber und Gold
abgebaut.
1698
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- In St Goar wird der neue katzenelnbogener Oberamtmann
und Gouverneur der Burg Rheinfels Dettlof von Schwerin (48) von Landgraf Karl
von Hessen Kassel (St)
(44) zum Generalleutnant
ernannt. - In Katzenelnbogen bestätigen Landgraf Karl von
Hessen Kassel (St) (44) und Landgraf Ernst Ludwig
von Hessen Darmstadt (St)
(31) dem bleidenstadter Verwalter alias Dechant
Franz Emmerich Wilhelm von Bubenheim (--)
und dem Kapitel des Ritterstifts die Belehnung
mit dem Schloss Katzenelnbogen. - Die katholische
kaiserliche thurn und taxis Post und mit ihr ihre
Postillone hat mit Autoritätsproblemen zu kämpfen. Die
von ihr eingerichteten Poststellen werden korrumpiert,
erpresst und ignoriert. Auch die extra angelegten
Poststrassen werden zugebaut. Dazu halten sich die
Reisenden nicht an die Leihordnung. Sie reiten mit
überladenen Pferden über Abkürzungen und teils doppelte
und dreifache Strecken, wodurch die Pferde zu Tode
geritten werden. - In St Goarshausen Auel wird am
verputzten Schmuckfachwerkhaus Kaiserstrasse 6 eine
Scheune angebaut. Die kürzeste Strecke und
Hauptverbindungsstrasse zwischen St Goarshausen und
Bogel führt durch Auel, wohnin aber ein gerader 1.200 m
langer und sehr steiler Weg führt. - In Lorch beschwert
sich der katholische Pfarrer Jacob Heimbach (--),
dass fast alle Fenster entzwei sind, die Chorstühle
und Kirchenbänke zerbrochen. Die Spatzen trinken aus
dem Weihwasserkessel und stören durch ihr Geschrei den
Gottesdienst. - In Burg Langenau erhält der
Bergwerksbesitzer Johann Franz von Marioth (--)
für sein neues Barockschloss auch die
Genehmigung des kölner Erzbischof xxx von xxx (--),
weil es kölner Lehen ist.
1697 In
St Goar wird der neue katzenelnbogener Oberamtmann
Dettlof von Schwerin (47)
zum Gouverneur der Burg
Rheinfels ernannt. - In Diez wird das Haus zum
grünen Baum erbaut. - In Bärbach ist die bärbacher
Kostermühle wegen des geringen Wasserlaufs auf Dauer
unrentabel. - In St Goarshausen wird der gräflichwieder
Hauslehrersohn Paul Cancrinus (35)
für die nächsten 12 Jahre Lehrer von Grafensohn xxx von
Wied Neuwied (St) (--).
- In Kemel wird Landzoll erhoben und Holzgericht
gehalten. -
In Mudershausen wird der Zehnt aufgeteilt, wobei
Freiherr Ludwig Christoph von Stein (--) für
einen Anteil des Zehnts von Schiesheim und
Mudershausen vom nassauidsteiner Kellermeister alias
Verwalter Kaspar Reuter (--) einen
Kredit erhält.
1696 Reichskrieg
gegen den französischen König Ludwig
XIV.
- Fürst Heinrich
Casimir II von Nassau Diez (St) (39),
Ehemann von Prinzessin Henriette
Amalie von Anhalt Dessau (St) (30) stirbt.
Sie wird Regentin für ihren minderjährigen, ältesten
Sohn Johann
Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (09).
Sie hat noch 7 weitere lebende Kinder. Eines ist ein
Säugling. - In St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der
Generalmajor und Oberamtmann Georg Sittich Ludwig von
Schlitz alias von Görz (--).
- In Bad Ems wird das Haus Vier
Türme als
Adelssitz und Logierhaus des katholischen kaiserlichen
Generalfeldmarschall Freiherr Hans
Carl von Thüngen (48) erbaut.
Er ist seit 7 Jahren Kommandant der Festung Mainz. -
Zwischen Herold und Bleidenbacher Hof, bei der
Haarmühle, wird für die Arbeiter der Eisenhütte eine
Bierbrauerei, eine Branntweinbrennerei und eine
Bäckerei eröffnet. - In Ebertshausen verpachtet das
Hospital Gronau den Bauer Hof an
einen Mann namens Bauer (--). -
In Bad Ems beantragen die Gebrüder Werner auf ihrem
Weinberg flußabwärt und mit etwas Abstand zum Bad in
der Römerstraße 11 bis 18 (20
23 gegenüber der Spielbank alias Casino) drei
dreistöckige barocke Häuser zu bauen. was zunächst
abgelehnt wird. Landgraf Ernst
Ludwig von Hessen Darmstadt (St)
(29) ändert
dann aber seine Meinung und genehmigt den Bau doch und
mit ihm den Ausbau der Römerstrasse mit dem Anfang
einer barocken Häuserreihe an der Nordseite der Allee.
Der Bruder Johann David Werner (--) ist
ein dorfemser Schöffensohn und Bäcker. Seine aus der
Gegend von Rüsselsheim stammende Frau ist
die Mönchbruch Müllerstochter Anna Elisabeth Apfel (--).
Sie hat zwei Kinder, wovon der ältere Junge (04) wegen
seines schwachen Zustands zuhause getauft werden
mußte. Vier ihrer 8 Kinder sterben als Säuglinge oder
als Kleinkind. Zwei davon werden sogar notgetauft. -
In St Goar verschwindet Thilmann Becker (--) als
Wirt vom Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen
Gasse, das in Gasthaus Zum Güldenen Schwanen alias Zum
goldenen Schwan umbenannt
wird. - In St Goar wird die auf Burg Rheinfels
geborene Prinzessin Johannetta
von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (--) als
Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger
Landgraf Wilhelm
von Hessen Rotenburg (St) (48) und
der 16 88 verstorbenen Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (++) in
ein Kloster in den südlichen Niederlanden geschickt.
Sie bleibt bis zu ihrem Tod 17 66 in Essen im Kloster.
- In Burg Langenau verkauft xxx Wolff-Metternich (--) die
mittelalterliche Burganlage an den Bergwerksbesitzer
und Industriellen Johann Franz von Marioth (--),
der den Palas zu einem Barockschloss umbauen lässt,
was 16 98 abgeschlossen ist.
1695
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- Feuersbrunst in Nassau. - In Burgschwalbach übernimmt
Löner von Laurenburg (--) das
Forstamt im Haus Pulch in der Kettenbacher Strasse. - In
Nastätten gibt es unter den Juden einen Roßkam, einen
Glaser und sechs Viehhändler. - In Reckenroth erhält xxx
Burggraf (--) und seine
Frau das Kapellengut bei der Marienkapelle als Erbleihe.
- In Bad Schwalbach widersetzt sich der protestantischen
hessenkasseler Landgraf Karl von
Hessen Kassel (St)
(42) den Anordnungen den
Ausbau seiner Hessischen Post zu stoppen und behauptet
einfach, der Ausbau der Linien diene dem kaiserlichen
Reichskammergericht in Wetzlar. - In Bad Ems einigen
sich der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig
von Hessen Darmstadt (St)
(28) und die
nassaudiezornanier Fürstin Albertine von
Oranien (St) (61), deren Mutter Amalie von
Solms Braunfels (St)
(++) ist, über die
Aufteilung des Badehausgeländes, weshalb der
hessendarmstädter Ernst Ludwig
von Hessen (St) (28) mit dem Umbau seines
westlichen hessischen Teils, des ursprünglichen
Badehauses von 15 85, das durch einen schlichten
winkelförmigen Neubau ersetzt wird, beginnt. Der
nassauische Teil wird erst 17 11 erneuert bzw angebaut.
Die nassaudiezornanier Fürstin Albertine von
Oranien (St) (61) stirbt im Folgejahr in den
Niederlanden. - Auf Burg Westerburg stirbt Graf Georg
Wilhelm von Leiningen Westerburg Schadeck Schaumburg (St)
(--), der mit seiner Frau
Sophie Elisabeth von Lippe (St)
(--) bis 16 56 auf Burg
Schaumburg gelebt hat und 19 Kinder hat.
1694
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- Holzhausen an der Haide hat 117 Einwohner von denen 63
protestantisch 15 katholisch und 30 jüdisch sind und 17
Pferde. Holzhausen gehört zum Amt Hohenstein an der Aar,
ist hessisch aber vierherrisch. Alle Einwohner sind
Leibeigene, Es gibt eine Zehntscheuer, einen
lutherischen Pfarrer, eine Kirche und einen
Schulmeister. - In Strinz-Trinitatis wird unter dem
Namen Haus Nassau eine neue Bergwerksgewerkschaft von
Fürst Georg August
von Nassau Idstein (St) (29) nebst Gemahlin und
Prinzessinnen, Fürst Walrad von Nassau
Usingen (St) (59),
Oberförster xxx von Griesheim, Oberförster xxx von
Schütz, strinzer Pfarrer Wilhelm Hechler und dem
Schultheiß Emmerich Barth gegründet. - In Bad Ems wird
die thurn & taxis Posthalterei später Alte Post in
der Lahnstraße 9 neu erbaut und eröffnet. - In Bad Ems
wird das Mainzer Haus Mainzer Strasse 1 als
nichtreligiöses Badehaus vom in Köln geborenen mainzer
Erzbischof Anselm Franz
von Ingelheim (60)
erbaut, was zwei Jahre dauert. Wegen der unsicheren
Zeiten lebt er in seiner Sommerresidenz Aschaffenburg.
1693
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- Burg Rheinfels wird erfolgreich gegen französische
Truppen verteidigt. - In Schloss Schaumburg wird der
Fürstensohn Viktor Amadeus von
Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St)
als erster Sohn von Fürst Lebrecht von Anhalt Bernburg Schaumburg
Hoym (St) (24)
und Prinzessin Charlotte von Nassau Dillenburg
Schaumburg (St) (20)
geboren. - In Balduinstein endet mit dem Tod des
unehelichen Landgrafensohnes und ehemaligen landgräflich
hessische Kammerjunker Ernst von
Hattenbach (76) als
Drost sein Amt als Verwalter der Grafschaft Schaumburg,
was er 30 Jahre lang war. - In Flacht kommen Flüchtlinge
aus der Pfalz an, von denen eine Frau im Folgejahr
stirbt. - In Miehlen wird die Bäckerei Scholl Kirchgasse
2 gegründet.
1692
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- In Schloss Schaumburg heiratet
die Besitzerin von Schloss Laurenburg, die jüngste
nassausschaumburger Erbprinzessin Charlotte von Nassau
Dillenburg Schaumburg (St)
(19) heiratet den
Fürstensohn Prinz Lebrecht von Anhalt Bernburg Hoym (St) (23).
- In Schloss Schaumburg an der
Lahn heiratet der Grafensohn Friedrich Adolf von
Lippe Detmold (St) (25) die
schaumburger Fürstentochter Johanna Elisabeth von Nassau
Dillenburg Schaumburg (St) (29).
- In St Goarshausen wird Burg Katz während der
Belagerung von Burg Rheinfels durch französische Truppen
verwüstet. Die Besatzung auf der Burg Katz hat großen
Anteil daran, dass die Belagerung der Burg Rheinfels,
die vom hessenkasseler Generalmajor Georg Ludwig von
Schlitz genannt Görz (37) verhindert
werden kann. - In Idstein Walsdorf brennt der ganze Ort
nieder. - In Cramberg fällt das Kirchspiel von
Habenscheid durch Erbgang an das Fürstentum
Anhalt-Bernburg. - In St Goar stirbt der hessische
Oberstleutnant Johann
Ludwig von Bernhold Eschau (--) bei der Verteidigung der
von 28.000 französischen Soldaten belagerten Burg
Rheinfels, wodurch seine Tochter Barbara Christine von
Bernhold (02), die
spätere Landgrafenmätresse, Halbwaise wird. - In Flacht
brennt die katholische kaiserliche Armee auf ihrem Weg
von Mainz nach Bonn die Pfarrscheune und weitere
Scheunen nieder. - in Idstein vernichtet in Walsdorf ein
Großbrand nahezu das ganze Dorf, wonach beim Neuaufbau
das ehemalige Kloster miteinbezogen wird und die Straßen
neuangeordnet werden. - In Bissenberg bei Leun an der
Lahn stirbt die nassauer Adelige Agathe Juliane von
Steprod (--) als Äbtissin
im Fräuleinstift bzw ehemaligen Kloster Ceppel alias
Capella. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über
den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In Diez werden in
der Münze später Gasthaus Nassauer Hof Münzen geprägt. -
In St Goarshausen wird die Schiffsbrücke alias
Längsseil-Gierfähre nach St Goar vergrößert. - In St
Goar Biebernheim geben die Biebernheimer ihr Dorf vor
den aufziehenden französischen Truppen auf und fliehen
auf die rechte Rheinseite.
- In Mudershausen erhält das Kloster Gronau
verschiedene Güter, die es 17 19 wieder verliert.
1691
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- In Nastätten wird im von Anton von Sohlern (51)
im Vorjahr erhaltenen Sohlernschen Hof alias
Sohlern Hof abgerissen und als 30 x 10 x 11 m großes
Barockschloß Borngasse 12 mit Barockeingangsportal,
Bruchsteinmauerkeller und -Erdgeschoß und darüber einem
Eichenholzfachwerkgeschoß ebenfalls mit
Bruchsteinmauerung neu erbaut. Darüber beginnt schon das
dreistöckige Satteldach, das eine Bleidachrinne erhält.
Die Stuckdecken in den Zimmern erstellt der nastättener
Stuckateur Joseph Meurer (--)
zT auch in Farbe. Neben dem Haus wird eine Linde
gepflanzt. Um das Schloß werden Parkanlagen mit
Fischteichen und ein Teich mit einem Springbrunnen
angelegt. Im Folgejahr ist das neue Schloß im selben
Stil wie das seines Dienstherrren, des trierer
Erzbischofs in Montabaur Johann Hugo
von Orsbeck (57),
fertiggestellt. Die Fenster im Erdgeschoß werden
vergittert. Alle Gebäude werden im Stil der Zeit
verputzt. Ob das bestehende Schmuckfachwerkhaus und
Herrenhaus am Eingang des Anwesens (20
23 Evangelische Diakonie) verputzt wird, ist
unbekannt. Fachwerk, selbst künstlerisch verziertes
Schmuckfachwerk gilt als bäuerlich und ist in
Adelskreisen verpöhnt. - In Lohrheim wohnt der aus
Amsterdam stammende freiadelige Herr von Lohrheim Konrad
Klenck (--). - Die
Postbeförderung auf der (nur
linksrheinischen) Rheinstrecke über Koblenz
wird auf Fahrpost alias Postkutschenbetrieb umgestellt
und bei Kriegsbeginn wieder eingestellt. - Zwei Jahre
nach der Zerstörung der Ganerbenburg Schönburg bei
Oberwesel durch die Franzosen wird der französische
Offizier und kurbrandenburger General der Kavallerie
Meinrad II von Schönburg (--),
als englischer Adeliger naturalisiert und zum Baron Tara
Earl of Bangor und Duke of Leinster erhoben.
1690
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- In Katzenelnbogen wohnt der
fürstlich hessenkasseler geheime Rat, Reservats
Commissarius und stgoarer Amtmann Johann Gottfried von
Steprodt Burbach Faulbach und Catzenelenbogen (--)
mit seiner Frau, der Erbtochter Anna Ottilia von
Langenbach (--),
auf der Burg Katzenelnbogen, der
jährlich 16 Reichstaler und 27 Alben bezahlt. - Landgraf
Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg
(St) (51)
verkauft seine klingelbacher Güter Hof und Güter in
Nastätten, Hof Herold mit Wald, Hof Bleidenbach mit
Wald, Hof Ergeshausen, Hof Linschied, Becheler Hof, die
Mühle in Klingelbach, Wiesen und Äcker bei Buch, sowie
Burg Langenbach, Burg Katzenelnbogen und Lorchhausen mit
Weinberg usw an den in Siegen geborenen kaiserlichen
Reichsrat und kurtrierer Geheimrat, Vicekanzler und
Hofrichter Anton von Sohlern (50),
seinen ehemaligen Kanzleidirektor, der unmittelbar
vorher von Kaiser Leopold
von Habsburg zum Edlen alias aus dem Bürgerstand
in den Adelsstand erhoben wurde. - In Nastätten kauft
Anton Sohlern (50) das
freiadelige Hofgut Klingelbacher Hof alias Sohlerscher
Hof Borngasse 12. Er hat einen Sohn, den kaiserlichen
Rittmeister Anton II von Sohlern (27),
der in Wiesbaden Frauenstein auf dem Grorother Hof
wohnt. - In Dörsdorf nimmt der Schneidermeister Johann
Jacob Eschenroder einen Lehrjungen an, der 3 Jahre bei
ihm lernt. - In Nassau wird Johann Wilhelm
Buderus als Sohn des
in Polen geborenen dornholzhausener Pfarrers David
Buderus (27) früher nicht
latinisiert Buder, und der in Scheuern geborenen Anna
Christina Knodt (--) geboren.
- In Bad Schwalbach wird Christoph Theodor von Antivary
als Sohn des hessischen Burggraf und Schlossverwalter
Johann Antivary (--) geboren.
Er wird als Kind zur Schulausbildung ins Kloster
Eberbach geschickt. - In Hahnstätten hat Graf xxx von
Nassau Idstein (St) (--) ein neues Zollhaus erbaut,
wo er für die Einfuhr bzw Ausfuhr bzw Transit von Wein
Zollgebühren einführt, die er als Wegegeld ausgibt. - In
Bad Schwalbach baut der aus Bärstadt stammende Pfarrer
Zippel in der Brunnenstrasse 9 ein zweigeschossiges
Fachwerkhaus. - In St Goar wird der Wirt Johannes
Gödecke (--) vom Gasthaus
Zum Adler in der Gasse, die zum Gasthaus Zur
Lilie unterhalb der Gemeinen Gasse führt, neuer
Bürgermeister.
1689
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- Mainz wird vom katholischen französischen Marschall
Marquis d’Huxelles Nicolas
Chalon du Blé (37)
belagert. - In der Burg Sauerburg sprengen
katholische französische Truppen den Bergfried und
zerstören die Wohnhäuser. - In Wellmich sprengen die
Franzosen die Burg Maus. - In Bacharach sprengen
französische Truppen mit den Pulvervorräten in den
Kellergewölben die Burg Stahleck, wobei die
Wernerkapelle durch die Feuerexplosion so stark
beschädigt wird, dass man sie nicht mehr aufbaut, und
vier Ecktürme der Stadtmauer. - In Oberwesel zerstören
französische Truppen Burg Schönburg. - In Bacharach wird
Burg Stahlberg und in Rheindiebach gegenüber von Lorch
Burg Fürstenberg von französischen Truppen so stark
beschädigt, dass man von einer Ruine spricht. - Burg Reichenstein bei
Trechingshausen wird gesprengt, die nahegelegene Burg
Rheinstein aber nicht, weil sie so marode ist, dass die
Franzosen diese Ruine nicht als Bedrohung betrachten. -
In Rüdesheim beschädigt der französische Marschall
Marquis d’Huxelles Nicolas
Chalon du Blé (37)
Burg Ehrenfels schwer. - In Cramberg gibt die
nassaudillenburgschaumburger Fürstenwitwe Elisabeth
Charlotte von Holzappel (St)
(49) alle Versuche eigene
Münzen zu prägen auf. - In St Goar gibt es das Gasthaus
Zum bunten Löwen von Johann Jost Plinius (--).,
der zwar schon seit 16 74 dort Zapfender alias
Wirt ist, aber erst seit 16 78 die Schildgerchtigkeit
besitzt.
1688
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- Im Rhein wird ein sonderbares Tier, möglicherweise ein
Wal, gesichtet. - In Holzhausen an der Haide gibt es 25
dienstbare hessische Leibeigene, einschließlich derer zu
Rettert. - Das Dorf Esten später Holzappel erhält auf
Gesuch der nassaudillenburgschaumburger Fürstengattin Elisabeth
Charlotte von Holzappel (St)
(67) Stadtrechte, wodurch
die Bewohner keine Leibeigenen mehr, sondern freie
Bürger sind. Die nassaudillenburgschaumburger
Fürstengattin Elisabeth
Charlotte von Holzappel (St)
(67) erlaubt den Zuzug von
evangelischen Waldensern und Hugenotten in ihrer
Herrschaft Holzappel. - Der in Metz geborene
neugefürstete Fürst Walrad von Nassau
Usingen (St) (53),
der bereits mindestens 4 Kinder hat, heiratet in zweiter
Ehe die Grafentochter Magdalene Elisabeth von Löwenstein
Wertheim Rochefort (St) (26) aus der morganatischen
pfalzgräflichwittelsbacher Linie mit der er in weiteren
14 Jahre Ehe keine Kinder mehr haben wird. Er hat einen
Erbprinz Wilhelm Heinrich von
Nassau Usingen (St) (04). - In Oberlahnstein stirbt
auf Schloß Lahneck die mit dem in Kassel geborenen
hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(41) verheiratete Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(36).
1687
1686 In
Katzenelnbogen erzwingt der evangelische
Kirchspielvorsteher ein Alkoholmonopol für ein einziges
katzenelnbogener Gasthaus, das Wein und Bier verkauft.
In allen anderen Orten bzw Dörfern in seinem Kirchspiel
ist Alkoholverkauf verboten. Katzenelnbogen gibt das
Bannweingeld an Braubach ab. Alle Bauern um
Katzenelnbogen müssen Taufwein und Hochzeitswein in
Katzenelnbogen kaufen. Nur wenn Wein und Bier dort
ausverkauft sind, darf woanders eingekauft werden. - In
St Goar ist Paulus Kersch (--) neuer
Wirt im Gasthaus Zur Lilie unterhalb der
Gemeinen Gasse , wo es auch ein neues Gasthaus Zum
Ross alias Zum Rösschen gibt, das von einer Frau
geführt wird und in dem der welfische Herzog xxx von
Braunschweig (St) (--)
seine Pferde unterstellt. Sie ist gutmütig und
lässt sogar drey arme passanten bei sich
logieren.
1685 In
Schwalbach verklagt der
fürstlichnassauischschaumburger Münzmeister Konrad
Bethmann (33) die
Juden Mencke zum Hecht und seinen Sohn Abraham zum
Hecht wegen Diebstahls und Hehlerei von Geld, was mit
einem Vergleich und Strafzahlungen endet. - Johann Nikolaus
von Kronberg (St) (52) erbt
von seinem Vater Hartmut
XVIII von Cronberg (St) (71), verheiratet
mit Agnes von Rodenstein (--) die
heruntergekommene Burg Hohlenfels und
baut sie zu seinem Wohnsitz aus. Agnes von Rodenstein
war seine Mutter. - In Holzhausen an der Haide lehrt
der Schullehrer Christoph Schmidt. - In Geilnau kommt
es nach 37 Jahren zum Bildersturm in der seit 16 48
wieder reformierten Dorfkapelle, wobei selbst die
letzten Bilder und Altärchen, die an den katholischen
Glauben erinnern könnten, herausgerissen werden. - In
Limburg wird ein Gasthaus in der Barfüßergasse 14 (20
17 Gasthaus Schwarzer Adler) erbaut.
- In Esten nennt die nassaudillenburgschaumburger
Fürstenwitwe Elisabeth
Charlotte von Holzappel (St) (45) ihren
Hauptort Esten in Holzappel um. Sie selbst residiert
auf dem umgebauten Schloss Schaumburg.
- In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen wird eine
Schule eröffnet. - Biebrich hat 13 Bürger als
Einwohner. Es gibt den Weingarten Wingertsberg, auf
dem aber kein Wein angebaut wird. - In Bissenberg bei
Leun an der Lahn wird die nassauer Adelige Agathe
Juliane von Steprod (--) Äbtissin
im Fräuleinstift bzw ehemaligen Kloster Ceppel alias
Capella. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über
den Forst Fuchsenhöhle abgehalten. - In Katzenelnbogen
Berghausen gibt es die Weidgesmühle. - In Bacharach
geht die Herrschaft an den jesuitisch erzogenen neuen
wittelsbachpfälzerer Kurfürst Philipp
Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (70) aus
der katholischen wittelsbacher Linie Pfalz-Neuburg
über, womit die Rekatholisierung beginnt und die
Kapuzinermönche vor den Toren Bacharachs ein
katholisches Kloster bauen dürfen. - Biebrich hat 13
Einwohner alias Haushaltsvorsteher. Es gibt ein
Flurstück Wingertsberg, auf dem aber kein Wein mehr
angbaut wird.
1684 In
Diez lässt die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (50)
auf den Ruinen des Benediktinerklosters Dierstein
ihren Witwensitz Schloss Oranienstein
fertigstellen. - In Kaub wird eine Lateinschule
eingerichtet. - In Bad Schwalbach wird der älteste Sohn
Ernst II Leopold von
Hessen Rotenburg (St)
des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(37) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(32) geboren, die aber
schon 4 Jahre später in Oberlahnstein auf Schloß Lahneck
stirbt. -
In Burgschwalbach wird im Eisenhammer das aus den
Bergbaugruben geförderte Eisenerz auch verhüttet alias
zu Schmiedeeisen verarbeitet.
1683 Die
16 80 ausgestorbenen mainzer Domherrren Herren von
Staffel vererben ihre verfallene Burg Balduinstein an
ihren Schwager Ritter Johann Anton von Reiffenberg, der
in Sayn lebt. - In Bad Schwalbach ist eine Synagoge
unter der Pferdeschwemme. - In Ebertshausen verkauft
nach einem Jahr der kurfürstlich mainzer
Obristwachtmeister Johann Adolf Langwerth von Simmern
die Hofanlage Ebertshäuser / Stracks Unterdorfstraße
14/16 mit 120 Morgen Ackerland, 17 Wiesen, Gärten und
Wald an den hessenrothenburger Amtssekretär und
bopparder Schultheiß Philipp Jacob Nesen alias Schunk
aus Ems. - In Diez lässt die nassaudiezer Fürstin und
Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (49)
Soldaten stationieren. - In Schönborn gibt ein
Lehrer Schulunterricht in seiner eigenen Wohnung unter
ärmlichen Bedingungen. - In Cramberg lässt die
nassaudillenburgschaumburger Fürstenwitwe Elisabeth
Charlotte von Holzappel (St)
(43) in der Münze eigene
Silbermünzen prägen, was zwei Jahre gutgeht und dann
eingestellt wird. Danach gibt es noch einige wenige
Prägeversuche, die 16 89 eingestellt werden. - In
Katzenelnbogen tauscht Johann Gottfried von Steprod (--) mit dem katzenelnbogener
Bürger Johann Reroldt (43) einige
Grundflächen. - In St Goar wird das Gastshaus Zum
Stern von Peter Wendling (--),
der bereits 16 77 als Wirt auftaucht, von Georg Plicken
(--) übernommen. - Mit dem
Tod des mainzer Domherr xxx von Staffel (--)
geht die Ruine Burg Balduinstein in den Besitz
der Erbtochter Anna Elisabeth von Staffel (--),
die Witwe von Johann Anton von Reiffenberg Sayn (++)
über, die im Folgejahr stirbt und deren Sohn der in Sayn
geborene Johann Philipp
von Reiffenberg (38) ist.
- In Braubach wird das Fachwerkhaus
Brunnenstrasse 32 erbaut.
1682 In
Diez erlässt die nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau
(St) (48) eine
Judenordnung, bei der ihnen der Handel mit Geld,
Silberwaren, Vieh und Wein erlaubt wird, aber die ihre
Freizügigkeit einschränkt. - In Ebertshausen verkauft
die Familie Mosbach nach 226 Jahren Familienbesitz die
Hofanlage Ebertshäuser / Strack an den kurfürstlich
mainzer Obristwachtmeister Johann Adolf Langwerth von
Simmern die Hofanlage Ebertshäuser / Stracks
Unterdorfstraße 14/16.
1681
Singhofen hat 37 Haushalte. - Das in drei Quartiere
eingeteilte Vierherrische bzw Dreiherrische wird auf die
Justizverwaltung umgesetzt. Es gibt das Quartier
Nassau-Diez mit Berg, Hunzel, Ehr, Bremberg und
Attenhausen, das Quartier Hessen mit Weyer,
Niederbachheim, Oberbachheim, Winterwerg, Kehlbach,
Kördorf, Herold, Ergeshausen, Oberwallmenach, Lautert,
Rettershain, Bettenmdorf, Egenrod, Grebenrod, Martenrod,
Langschied, und Mappershain und das Quartier Nassau
Saarbrücken mit Dornholzhausen, Geisig, Dessighofen,
Singhofen und Obertiefenbach. - In Nastätten werden
zweimal jährlich Märkte von alters her abgehalten. - In
Katzenelnbogen verlehnt die in Coburg geborene
hessendarmstädter Landgräfin Elisabeth Dorothea von
Sachsen Gotha (St) (41) Elisabeth
Dorothea geborene Herzogin von Sachsen für ihren Sohn Ernst Ludwig von
Hessen Darmstadt (St) (14) Landgrafen
Ernst Ludwig und dessen Agnaten, dem Dechant Anselm
Franz, Erzbischof von Mainz und dem Kapitel des
Ritterstifts Bleidenstadt die Belehnung mit dem Schloss
Katzenelnbogen nebst Zugehörungen. - In Diez werden in
der Münze später Gasthaus Nassauer Hof Münzen geprägt. -
In St Goar stirbt der stgoarer Bürgermeister Friedrich
Gerlach (--), der auch Wirt
im Gasthaus Zum Schwert ist, und das er an
seinen Sohn Friedrich Gerlach (--)
vererbt. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels
Prinzessin Ernestina von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St)
als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger
Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(34) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(29) geboren. -
In Wasenbach Habenscheid erhält die protestantische
Feldkirche eine neue Glocke, die Backesglocke. - Die
Gemeinden Mudershausen und Hahnstätten beginnen einen
vier Jahre dauernden Streit um den Grenzverlauf in der
Waldung Haberstrudt.
1680 Die
Burg Balduinstein ist nur noch ein Ruine, die im Besitz
der Brüder und mainzer Domherren xxxx von Staffel (--) und xxx von Staffel (--) ist. - In Cramberg ist die
Kirche von Habenscheid von alters die rechte
Pfarrkirch gewesen, die zur Herrschaft Schaumburg
gehört. Die Herrschaft Schaumburg mit ihren Leuten
steht a uf der linken Hand, seynd ihre Stühl grün
angestrichen, danach seyn in die Kirch gegangen das
Dorf Cramberg, Steinsberg, Biebrich, Wasenbach und die
Berbacher… Diese Kirch steht noch auf Westerburger
Hoheit… Die Kinder haben aus allen Dörfern so zu
dieser Kirchen gehört nach Habenscheid in die Schul
gangen …, was bedeutet, dass schaumburger Adelige
links des Altars und westerburger Adelige rechts des
Altars stehen, da die Landesgrenze genau durch den Altar
verläuft. - In Nastätten verbietet die Judenordnung
Juden christliches Gesinde oder Dienstboten zu
beschäftigen und bei Gelddarlehen mehr als 5 Gulden
Jahreszins zu verlangen. - In St Goar wird auf Burg
Rheinfels Prinzessin Johannetta von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St)
als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger
Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(33) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(28) geboren.
1679 In
Diez wird ein Gasthaus in der xxx, das spätere Gasthaus
Bauernschänke eröffnet. - In St Goar regelt im
Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse
der Wirt Hans Jacob Brewer (--)
in einer kleinen Erkerstube sein Erbe. Er stribt zwei
Jahre später und die Witwe zieht mit den Kindern in sein
Haus Zum Ochsen. - In St Goar wird Prinz Philipp von
Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
als Sohn des in Kassel geborenen hessenrotenburger
Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(32) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(27) geboren. - In St Goar
wird auf Burg Rheinfels Prinzessin Maria Amelie
Wilhelmine von Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger
Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(32) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(27) geboren. - In Limburg
wird nach 112 Jahren am Schmuckfachwerkhaus Haus der
sieben Laster Brückengasse 9 mit den auffälligen
Männerkopffratzen, die Hochmut, Neid, Unmäßigkeit, Geiz,
Wollust, Zorn und Trägheit sybolisieren, das Fachwerk
erneuert.
1678
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- In Burg Schaumburg an der
Lahn heiratet der im holländischen Terborg geborene
Grafensohn Wilhelm Moritz von
Nassau Siegen (St) (29) die
schaumburger Fürstentochter Ernestina Charlotte von
Nassau Dillenburg Schaumburg (St)
(16). - Im kurtrierischen Niederselters wird
rings um den Mineralquellbrunnen ein Park angelegt. - In
Katzenelnbogen wird das Märkerding über den Forst
Fuchsenhöhle abgehalten. - In St Goar ist das Gasthaus Zum
Helm von Hans Georg Schneider (--)
unterhalb der Gemeinen Gasse Logis hoher
Persönlichkeiten, ua von vier Reitern, die dort ihre
Pferde unterstellen. - In St Goar stirbt Heinrich Luther
Schenk (--) der seit rund
50 Jahren Wirt und Besitzer vom angesehensten stgoarer
Gasthaus Zur Krone ist und einige Kelterhäuser
besitzt, woraufhin seine Witwe Juliane Hensel (--)
das Gasthaus übernimmt. - In St Goar hat ein Jahr nach
der Eröffnung der neu zugezogene hessenrheinfelser
Fruchtschreiber Johannes Gödecke (--)
die Schildgerechtigkeit von seinem Gasthaus Zum
Reichsadler alias Zum Adler immer noch nicht
bezahlt, weshalb er abgemahnt wird und nach der
Bezahlung die Schildtsgerechtigkeit zum Reichs
adeler erhält. Im Folgejahr lässt der Rat dort
holländischen Käse holen. - In St Goar wird auf Burg
Rheinfels Prinzessin Sophie von Hessen Rheinfels
Rotenburg (St) als Tochter
des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(31) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(26) geboren.
1677
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- In St Goar wird in Burg Rheinfels Elisabeth Katharina
Felicitas von Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
geboren. - In Burg Schaumburg wird das
alte Tor erbaut. - Die nassaudillenburgschaumburger
Fürstenwitwe Elisabeth
Charlotte von Holzappel (St)
(37) macht Burg Schaumburg zu ihrem
Witwensitz und ihrer Residenz und lässt sie zu einem
Schloß umbauen. - In St Goar eröffnet der neu zugezogene
hessenrheinfelser Fruchtschreiber Johannes Gödecke (--) nach der Ablage seines
Bürgereides sein Gasthaus Zum Adler. - In St
Goar wird Prinzessin Elisabetta Caterina von
Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Tochter des in Kassel
geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(30) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(25) geboren.
1676
Reichskrieg
gegen den französischen König Ludwig
XIV.
- In Lorch werden Hexenverleumdungsklagen geführt. -
Der fettleibige Fürst Adolf
von Nassau Dillenburg Schaumburg (St)
(47) stirbt
und hinterlässt sein Erbe seinem Schwiegersohn und
seiner Tochter. - In Ehrenbreitstein stirbt der
katholische trierer Erzbischof Freiherr Karl
Kaspar von der Leyen (St)
(58).
- In Burgschwalbach teilt der in Burgschwalbach
geborene und moralisch zweifelhafte und von der
Gemeinde ungeliebte Pfarrer Johannes Heymann (--) dem
Oberamtmann zu Idstein mündlich mit, dass das mit
Hexenwesen und das Zauberwesen in seiner Gemeinde
wieder Überhand genommen hat, worauf er schriftlich
eine ganze Liste von Einwohnern für den in Saarbrücken
geborenen totkranken Graf Johann
von Nassau Idstein (St) (73) einreicht
und es zu Hexenprozessen kommt, bei denen dieser vier
Personen verurteilt und hinrichten lässt. Graf Johann
von Nassau Idstein (St) (73) hat
bzw hatte eigentlich 16 eheliche Kinder, von denen
aber nur 3 noch leben, darunter zwei Töchter und der
Grafensohn alias Erbgraf Georg
August von Nassau Idstein (St) (11).
Anders als in anderen Gegenden hat im Amt
Burgschwalbach die Bevölkerung kaum Angst vor Hexen,
dafür zeigen aber die gräflichen Funktionsträger
besonderen Eifer bei ihrer sehr lukrativen
Hexenverfolgung, obwohl oder gerade weil der in die
Jahre gekommene Graf Johann
von Nassau Idstein (St) (73),
der sowohl ihr weltliches als auch kirchliches
Oberhaupt ist, kaum Interesse an der Hexenproblematik
zeigt und zeigte. - In Mainz stirbt der Pfandbesitzer
des Amtes Braubach mit Eppstein, Katzenelnbogen und Braubach,
Freiherr Johann
Christian von Boyneburg (54).
Sein Sohn und neuer Freiherr Philipp
Wilhelm von Boyneburg (20),
der in Paris lebt, erbt und kehrt erst im Folgejahr
zurück. - In St Goar wird das Gasthaus Zur
Gerste von
der Witwe Kempf (--) geführt.
- In Mudershausen wird im Marmorsteinbruch 300 m
westlich der Ziegelhütte Marmor für den Altar der
idsteiner Unionskirche abgebaut.
1675
Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV.
- In Lorch werden Hexenverleumdungsklagen geführt. - Der
Bruder des auf der Festung Ehrenbreitstein residierenden
katholischen trierer Erzbischof Freiherr Karl
Kaspar von der Leyen (St)
(57) wird in Mainz neuer katholischer mainzer
Erzbischof Freiherr Damian
Hartard von der Leyen (St)
(51). - In Braubach wird die mindestens seit 12
77 bestehende Dinkholder Mühle im Schmuckfachwerk neu
aufgebaut. - In St Goar wird Prinzessin Marie Eleonore
von Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger
Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(28) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(23) geboren.
1674
Wetter: Hungersnot im Einrich. - Reichskrieg gegen den
französischen König Ludwig XIV
beginnt. - Der in Wien geborene Kaiserschwager und
Herzog Karl V von
Lothringen (St) (31), dessen Land von den Franzosen
besetzt worden war, quartiert sich mit Teiilen seines
Heeres auf dem Einrich ein. Meine armen Untertanen
sind durch dreijiihrige Winterrquartiere so erschöpft
und verarmt, daß sie für sich selbst kaum noch das
Brot bis Weihnachten haben. - In Diez schickt die
nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (40)
einen Brief nach Flacht, wo die Bauern ihre Kinder nicht
in die Kirchspielschule schicken wollen, weil sie sie
als Arbeitskräfte benötigen. Sie befiehlt ihren
Untertanen die Eltern anzuzeigen, die ihre Kinder nicht
in die Schule schicken, die aber nicht regelmäßig
stattfindet, und wo nur hauptsächlich die Bibel
auswendig gelernt wird. Lesen und Rechnen wird dort nur
rudimentär geübt. - In Katzenelnbogen bestätigt Landgraf
Karl von
Hessen (St) (20)
dem bleidenstadter Verwalter alias Dechant Anselm Franz
Friedrich von Ingelheim (--) und
dem Kapitel des Ritterstifts die Belehnung mit dem
Schloss Katzenelnbogen. - In St Goar beendet Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (50) den Ausbau
der gegen Frankreich befestigten Burg Rheinfels nach 17
Jahren. - In St Goarshausen wird das Schmuckfachwerkhaus
Burgstrasse 9 gebaut. - In St Goarshausen sterben die
Besitzer des Hofgutes Offenthal aus. Der Erbe der
Familie Brömser, Freiherr Anselm Franz von Breitbach (St) (20)
erhält das Lehen mit Patrimonialgerichtsbarkeit,
verkauft es aber sofort wieder an Landgraf
Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (50), der es zu
seiner Domäne macht. - In Ransel wird die bisher
gemeinsame Waldmark mit Wollmerschieds abgetrennt. - In
St Goar wird auf Burg Rheinfels Prinzessin Eleonore von
Hessen Rheinfels Rotenburg (St)
als Tochter des in Kassel geborenen hessenrotenburger
Landgraf Wilhelm von Hessen
Rotenburg (St)
(27) und der Prinzessin aus einer
morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin
Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St)
(22) geboren.
1673 In
Limburg eröffnet der Bürgermeister und Apotheker Johann
Philipp Klost eine Apotheke seitlich der Plötze. - In
Obertiefenbach wird die Plätzer Mühle von katholischen
kaiserlichen Truppen niedergebrannt. - In Katzenelnbogen
Berghausen gibt es xxx Einwohner auf 14 Bauernhöfen. -
In Flacht werden Soldaten einquartiert, was Pfarrer
Wenckenbach notiert. - In St Goar lässt der Rat am
Dingtag noch im Gasthaus Zum Schwan von Hans
Georg Brewer (--) unterhalb
der Gemeinen Gasse Wein und Salmen alias Lachs holen,
feiert aber im Folgejahr direkt dort. Im Gasthaus Zum
Engel, das ebenfalls Hans Georg Brewer (--)
gehört, werden 26 französische Reusser alias Soldaten
verköstigt. -
In Mudershausen wird im Marmorsteinbruch 300 m
westlich der Ziegelhütte Marmor für die Kanzel der
idsteiner Unionskirche abgebaut.
1672 Der
Französisch-Niederländische Krieg beginnt, bei der der
französische König Ludwig IVX mit England verbündet die
Niederlande überfällt. Der neue Statthalter der
Niederlande Wilhelm III
von Nassau Oranien (St) (38) lässt gezielt Schleusen und
Dämme öffnen und Teile des Landes überfluten, womit er
die Niederlage verhindern kann. - In Diez lässt die
nassaudiezer Fürstin und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (38)
acht Jahre nach dem Tod ihres Mannes, das Schloss Oranienstein als
ihren Witwensitz auf den Ruinen des
Benediktinerinnenklosters Dierstein erbauen, was 9 Jahre
dauert. Ihr Sohn Fürst von Nassau Diez und Statthalter
von Friesland, Groningen und Drenthe Heinrich
Casimir II von Nassau Diez
(St) (15) regiert
unter ihrer Vormundschaft. - Burg Sauerburg kommt in
den Besitz von xxx von Sickingen (--).
- In Katzenelnbogen finden zwei Haustaufen wegen der
großen Kriegsgefahr, die von kaiserlichen und
kurbrandenburgischen Völkern ausgehn statt.
- Im Rupbachtal erbaut Philipp Adam Läutenbächer (--) alias
Leidenbächer eine im 30 jährigen Krieg zerstörte Mühle
unterhalb von Bremberg wieder auf.
1671 In
Wellmich siedeln sich Juden an. - In Bad Schwalbach wird
Prinz Wilhelm II von Hessen
Wanfried (St)
als Sohn von dem auf Burg Rheinfels geborenen
Landgraf Karl von Hessen Wanfried
(St) (22)
und der Grafentochter Sophie Magdalene von Salm
Reifferscheid (St) (--)
geboren. Der geistig behinderte Prinz Wilhelm II von Hessen
Wanfried (St)
wächst in böser Umgebung auf und verkümmert und
wird deshalb der Kirche übergeben, wofür er straßburger
und kölner Domherr wird. Weil sein in Kassel geborener
Neffe Prinz Wilhelm von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St)
(23), verheiratet mit der Grafentochter Maria
Anna von Löwenstein Wertheim aus einer morganatischen
wittelsbacher Seitenlinie (St)
(19). der Sohn des in St Goar auf Burg
Rheinfels geborenen Prinz Karl von
Hessen Rotenburg (St) (23)
auch Wilhelm heißt, erhält dieser den Namenszusatz der
Ältere. - Zwischen Herold und Bleidenbacher Hof, bei der
Haarmühle, wird eine Eisenhütte eröffnet. - In St Goar
lässt sich der Fürst Landgraf xxx (St)
(--) vom Gasthaus
Zum Engel von xxx (--)
regelmäßig Wein und auch einen papageyn korb
bringen. Weil er als Landgraf einen fürstlichen Rang
hat, und damit über den Grafen rangiert, nennen ihn
seine Untergebenen fälschlicherweise Fürst, was er
defacto nicht ist. - Zwischen Koblenz und Mainz sind die
Leinpfade, auf denen die Treidelschiffe gezogen bzw
gebremst werden, nach jahrzehntelangen Beschwerden
wieder instand gesetzt. - In Diez steht vom ehemaligen
Kloster Dierstein nur noch eine Ruine, die bereits 16 50
nur noch aus den Mauern des Kirchenschiffs mit einer
gotischen Seitentür und einem großen Loch in der Ostwand
zur Apsis bestand. Die Steine werden beim Bau des
Hauptflügels am neuen Schloss Oranienstein
wiederverwendet, was bis 16 84 dauert. - In Nievern wird
die Nieverner Hütte auf einer Lahninsel von Peter
Michael Mariot, Gottfried Eberhard Nottemanns und
Gerhard Frank Bouille gegründet, in der Eisenerz mit
Holzkohle zu Roheisen verarbeitet wird.
1670 In Bad Schwalbach verfasst der
in Leipzig geborene Philosoph Gottfried
Wilhelm Leibniz (24)
seine Denkschrift Teutsch-gesinnte Allianz
gegen die Erwerbungsbestrebungen des französischen König
Ludwig XIV (St)
(32), dessen Mutter aus dem Hause Habsburg
stammt. - In Bad Schwalbach kommen der in Laubuseschbach
geborene katholische mainzer Johann
Philipp von Schönborn (St)
(65) und der katholische trierer Erzbischof Karl
Kaspar von der Leyen (St)
(52) zur Kur. - In Allendorf bei Katzenelnbogen
wird oberhalb des Dorfes ein Marmorsteinbruch eröffnet
und mit dem Abbau von Marmor begonnen. - In Bad
Schwalbach lassen sich katholische Mönche der Minoriten
in der Kirchstrasse 7 nieder, die katholischen
Pfarrdienst einführen. - In St Goar steigt nach
Jahrzehnten im Gasthaus Zum Schwan unterhalb der
Gemeinen Gasse, das Hans Jacob Brewer (--)
führt, der auch einmal Bürgermeister war, dessen Sohn
Hans Georg Brewer (--) ein,
wonach im Gasthaus Zum Schwan öfters der Rat
einkehrt. - In St Goar ist Heinrich Luther Schenk (--), verheiratet mit Juliane
Hensel (--), der seit rund
50 Jahren Wirt und Besitzer vom angesehensten stgoarer
Gasthaus Zur Krone ist. Seltsamerweise gibt es
in St Goarshausen auch ein Gasthaus Zur Krone,
das aber nur einige Jahre besteht und wovon der
rheinfelser Amtmann xxx (--)
Wein, Lebensmittel, aber auch eichen bordten
kauft und sechs Pferde eine Nacht unterstellen lässt. -
In St Goar, das keinerlei Befestigungsanlagen hat und wo
die Häuser zwischen Marktplatz und Zollhaus mit
Schiffskran ungeschützt am unbewachsenen Ufer stehen,
erstellt der in Amsterdam geborene Maler Lambert Doomer
(46) auf einer Rheinreise eine Zeichnung der
völlig intakten Burg Rheinfels, der Stadt St Goar und St
Goarshausen mit Burg Katz mit seinem einzigen doppelt so
hohen Rundturm wie der Burgmauer hoch ist. Auf Burg
Rheinfels haben sechs nördliche und östliche viereckigen
Türme Türmchen und Erker viereckige Spitzdächer.
- In Taunusstein Hahn gibt es eine
Eisenschmelze. - In Balduinstein gräbt man Stollen, in
denen man Eisenerz findet. Das Eisenerzvorkommen ist
nestförmig, wofür Haspelschächte angelegt werden, die
senkrecht in den Boden führen und in die die
Bergmänner an einem Seil hinabgelassen werden. Die
Kurbel über dem Schacht heißt Haspel. - In
Balduinstein Hausen wird am Hausener Berg Schiefer
abgebaut, der zu Dachschieferplatten geformt wird.
1669 Die
in Schloß Schaumburg geborene
Grafentochter Johanna Walpurgis von Leiningen Westerburg
(St) (22) heiratet den nach
dem Tod seiner Frau in Halle den in Dresden
nachgeborenen, durch die Primogenitor entmachteten
kursächsischen albertinischen wettinischen Herzog August von Sachsen
Weißenfels (St) (55),
der bereits 12 Kinder hat und dessen ältestes Kind und
Tochter 21 Jahre alt ist. - In St Goar ist das Gasthaus
Zum Helm von Hans Georg Schneider (--)
unterhalb der Gemeinen Gasse Logis hoher
Persönlichkeiten, ua eines auswärtigen Graf xxx (--),
der dort eine Zeit lang seine Pferde abstellt und
Musikanten aus Hersfeld aufspielen lässt. - Der Besitzer
von Burg Langenau, der katholische Freiherr Johann Adolf Wolff Metternich zur Gracht
(77) und Erzieher des
bereits mit 43 Jahren verstorbenen katholischen
bayerischen Kurfürst Ferdiand Maria von
Wittelsbach Bayern (St) (++), stirbt. -
In Braubach wird in der Oberalleestrasse 2 ein
Schmuckfachwerkhaus erbaut. Das Haus Oberalleestrasse
6 ist ebenfalls ein Schmuckfachwerkhaus.
1668
Holzhausen an der Haide hat eine Schutzjudenfamilie. Es
gehört zum nassauer Amt Hohenstein. - Der Bleidenbacher
Hof und die Weiseler Höhe gehören offiziell zu
Hessen-Darmstadt. - In Limburg wird auf einem
mittelalterlichen Hofgelände unter dem in Würzburg
geborenen katholische mainzer Generalvikar Wilderich
von Walderdorff (32)
der Walderdorffer Hof in der Fahrgasse fertiggestellt.
Im Folgejahr wird er Bischof von Wien. - Der katholische
Fürstensohn Wildgraf und Rheingraf Gaston Philipp von Salm
(St) (22) stirbt bei Nancy
bei einem Duell. - In Allendorf bei Katzenelnbogen wird
Marmor gefunden. - In Katzenelnbogen wird auf den Ruinen
der evangelischen Katharinenkirche Römerberg 13 ein Haus
errichtet und darin das Gasthaus Zum Kranz
eröffnet. - Das Amt Braubach mit Eppstein, Katzenelnbogen und Braubach wird für 53.000 Gulden an
den in Eisenach geborenen, in Mainz und Frankfurt
lebenden katholischkonvertierten ehemaligen ersten
kurmainzer Minister von 16 50 Freiherr Johann Christian von
Boyneburg (46) verpfändet.
- In Mainz verheiratet Freiherr Johann Christian von
Boyneburg (46), dessen
Verwandte um 11 25 als Gräfin xxx von Arnstein die
Grafschaft Arnstein mit der Vogtei über Boppard,
Oberwesel, St Goar, Oberlahnstein und Niederlahnstein,
Koblenz und den Einrichgau ua an xxx von Katzenelnbogen (St) (--)
und xxx von Laurenburg
(St) (--) später
von Nassau verkauft hat und von der er gerade einen
Teil, das Amt Braubach mit Eppstein, Katzenelnbogen und Braubach für 53.000 Gulden als
Pfandschaft von hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von
Hessen Darmstadt (St)
(--) gekauft hat, seine
Tochter Maria Anna Sophia Johanna von Boyneburg
Lengsfeld (St) (16)
mit dem in Steinheim geborenen Freiherr Melchior Friedrich von
Schönborn (24),
dessen niederadelige Vorfahren aus dem Dorf Schönborn
bei Katzenelnbogen stammen und nassauer Burgmänner und
Ministeriale waren.
1667
Kemel hat 9 Einwohner und Niedermeilingen hat 9
Einwohner. - In Allendorf liefert der Marmorsteinbruch
die Steine für die Säulen für den Umbau der idsteiner
Pfarrkirche. - In Katzenelnbogen verpachtet die
fürstlich hessische Rentkammer in Rheinfels im Namen des
katholische Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (44) als
Pfandinhaber aller ehemaligen klingelbacher und
aktuellen riedeseler Güter auf 6 Jahre den Hof
Bleidenbach an Schneider (--) und
Servatius Lahr (--). - In
Katzenelnbogen wird das Märkerding über den Forst
Fuchsenhöhle abgehalten. - In Limburg gibt es an der
Furt in Dietkirchen eine thurn und taxis Poststation, wo
die Pferde gewechselt werden. Die Post führt nicht durch
die Stadt Limburg. - In Bacharach wird im Gasthaus Zum
Posthof eine katholische kaiserliche thurn und
taxis Posthalterei eröffnet.
1666 Der
in Kassel geborene konvertierte katholische Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (43) lässt das
Rheinfelsische Gesangsbuch
drucken, das sowohl katholische als auch calvinische und
lutherische Lieder beinhaltet. - In Isenburg sind die
Grafen von Walderdorff Landesherren von Isenburg. -
Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg
(St) (43)
bittet die hessendarmstädter Beamten in Katzenelnbogen
den verpfändeten, zur Hälfte abgebrannten und öden Hof
Bleidenbach nicht zu pfänden, da der Hofmann nur zwei
Ackerpferde hat, obwohl vier nötig wären und der Acker
nichts trägt. Die Grenze zwischen Vierherrischem und
Hessen-Darmstadt verläuft quer über den Hof. - In
Ebertshausen ist ein erster ehemaliger Bewohner wieder
zurück in Ebertshausen. - In Lohrheim kauft der aus
Amsterdam stammende adelige Konrad Klenck (--)
bedeutende Güter, wofür ihm die nassaudiezer Fürstin und
Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (32)
den erblichen Titel Herr von Lohrheim verleiht. - In
Bacharch wird auf der linksrheinischen katholischen
kaiserlichen thurn und taxis Poststrecke Mainz~Koblenz
genau auf halbem Weg nach 45 km rheinabwärts wegen der
verbesserten Wege, der höheren Geschwindigkeit und der
dadurch veränderten längeren Intervalle zwischen Mainz
und Koblenz für die Postreiter der kaiserlichen Amtspost
eine neue katholische kaiserliche thurn und taxis
Posthalterei, die auch für den Wegebau zuständig ist,
auf katholischem wittelsbacher Territorium für den
Pferdewechsel und zur garantierten Übernachtung und
Verköstigung ein Gasthaus Zum Posthof
eingerichtet, wofür die Posthalterei in xxx am Rhein
aufgegeben wird. Auf dieser mehr oder weniger gut
ausgebauten Poststrasse sind alle anderen Einrichtungen,
die Post transportieren, verboten. Rechtsrheinisch gibt
es dort keine Poststrecke und keine ausgebaute Strasse.
Weil der Kaiser ein unzuverlässiger Zahler ist,
transportieren die thurn und taxis Postillione, die
eigentlich 16 15 nur für den Transport der Amtspost
gegründet wurden, zur Selbstfinanzierung, vom Kaiser
gewollt, auch private Post mit der reitenden Post, aber
auch Fracht und Personen in Postkutschen, wobei sie mit
ihren hoheitlichen Rechten ausgestattet alle anderen
Transportunternehmen, ua private Fuhrleute, städtische
Post, wie die kölner Stadtpost und die Metzgerpost
vertreiben. Wer sich ihnen auf einer offiziellen
Poststrasse in den Weg stellt oder sie behindert, wird
schwer, zT sogar mit dem Tod bestraft.
1665 Nassau,
die Hauptstadt der Bahamas, wird von britischen
Siedlern gegründet. - In St Goar ist Obrist xxx von
Rodenstein (--) Kommandant
der Festung Burg Rheinfels. - In Balduinstein werden
nach einem Antrag auf Abbruch der Burg Balduinstein
heimlich lose Steine und Balken entfernt. - In
Allendorf bestellt Graf Johann
von Nassau Saarbrücken Idstein (St)
(62) für
den Umbau der Unionskirche Marmor aus dem
Marmorsteinbruch. - In Diez wird ein Verzeichnis der
Einwohner der Stadt und des Gerichts Diez sowie der
Ämter Flacht, Hahnstätten, Eufingen, Birlenbach,
Obernhof, Kirberg, Löhnberg und der Kellerei Camberg
erstellt, wobei zB der männliche Bürger Görg Wihelm
Schmitt und seine Frau Sussanna und alle seine 9
Kinder aufgeführt wird. Nur bei den Kindern wird
notiert, wie alt sie sind und ob sie auf Wanderschaft
sind. Die Mägde werden ohne Altersangabe aber mit
Herkunft zB Niederlahnstein aufgeführt. Bei
Zugezogenen wird das Herkunftsland angegeben zB
Steiermark. Angegeben wird auch ob, die Kinder zB von
der ersten Frau oder der zweiten sind. Bei Obernhof
wird beim Eintrag von Johanneß Cunz, verheiratet mit
Bärbell angegeben, dass er Schultheiß ist und
lutherisch.
1664
Fürst Wilhelm Friedrich von Nassau Diez (St) (51)
stirbt mit einem zweifelhaften Ruf. - Mit dem
Tod von Graf Ernst
von Isenburg Grenzau (St)
(--) ist die Linie Nieder-Isenburg
ausgestorben. - In Nastätten wird ein Judenfriedhof am
Mühlbachufer nahe des Weges nach Diethardt angelegt. -
In Balduinstein wird der uneheliche Landgrafensohn und
landgräflich hessische Kammerjunker Ernst von
Hattenbach (47) Drost
alias Verwalter der Grafschaft Schaumburg, was er 30
Jahre lang bleibt. Er ist der Sohn von Landgraf Otto und
der in Hachborn geborenen xxx Reinhard
(--). - In Berndroth besitzen Peter Schwank (--) und Friedrich Schwank (--) einen fürstlichhessischen
alias landgräflichhessischen Gutshof später
Schwankenhof. - In Katzenelnbogen erlaubt Johann
Gottfried von Steprod (--)
dem katzenelnbogener Bürger und Braumeister Heinrich
Koch (--) auf seinem
Platz, des Ausstellers, ein Brauhaus zu bauen.
1663 In
Nastätten richtet Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (31) im Ottohof
Poststrasse 3 (20 23 Voba
Nastätten) eine herrschaftliche Privatpost ein,
die von der Familie Recken übernommen wird. Nastätten
wird in das landgräflichhessenrheinfelser
Privatpost-Netz aufgenommen. - In Limburg erhält der
Apotheker Wentzel eine Apothekenkonzession vom trierer
Erzbischof. - In Bacharach wird die Burg Stahleck vom in
Amsterdam geborenen Maler Lambert Doomer
(39), dessen Vater aus dem Rheinland stammt und
der ein leidenschaftlicher Rembrandt Sammler ist, auf
dessen Rheinreise in die Schweiz gezeichnet, die im
Folgejahr endet. Burg Stahleck ist unbewohnt. Alle ihre
runden Türme haben noch ihre runden Spitzdächer, aber
vom Hauptherrenhaus fehlt ein Teil der Außenmauer.
Danach zeichnet er eine Ansicht von der mainzer Stadt
Bingen mit dem teilweise beschädigten Mäuseturm. Die
obere Hälfte des Burgbergs rund um Burg Klopp ist ohne
Bewuchs, die untere wie die untere Hälfte des gesamten
Hangs dahinter ist von Wein bewachsen. Ein etwa 9 m
langer Nachen mit einem eckigen Bug, zwei Ruderen und
einem sehr großen Ruder passiert mit seinen Passagieren,
die unter einer Plane sitzen, den Flußarm zwischen
Mäuseturm und Ufer rheinabwärts, das nur einen schmalen
unbefestigten sandigen Leinpfad vor dem steilen Abhang
zulässt.
1662 In
Lorch wird ein Hexenprozess geführt.
- In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst
Fuchsenhöhle abgehalten. - In St Goar erwarten der
Oberschultheiß, der Bürgermeister und der Rat im
Gasthaus Zur Krone von Heinrich Luther Schenk (--), der fast 40 Jahre lang
dessen Wirt und Besitzer ist, ihren Landgraf
Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (30) bei dessen
Rückkehr von einer Reise nach Italien. - Der Besitzer
von Burg Schaumburg, Fürst Adolf von Nassau
Schaumburg (St) (36),
stirbt in Dillenburg.
1661 In
Nassau gibt es ein Vierherrisches Amt. Die
vierherrischen Beamten sind angewiesen hessendarmstädter
Schultheißen und Unterschultheißen vor ungesetzlicher
Jagd zu warnen und mit Leibesstrafen zu drohen, ebenso
wie die Mittelfischbacher anzuweisen nicht den
hessendarmstädter Schultheißen zu gehorchen. - In
Dörsdorf muss der in Burgschwalbach geborene dörsdorfer
Pfarrer Johannes Heymann (42)
zur Erleichterung der Dörsdorfer neuer Pfarrer in
Burgschwalbach werden. Johannes Heymann wird von der
burgschwalbacher Gemeinde wegen seiner Geld- und
Steuertricksereien über sein Pfarreramt, das
steuerbefreit ist, mit seinem Schwiegervater Georg
Bastian und seiner groben Art und seiner Besitzgier
abgelehnt und es werden sogar vorsichtige Bittbriefe an
Fürst xxx von Nassau Saarbrücken (St)
(--) für seine Versetzung geschrieben. Da sein
Schwiegervater Georg Bastian sein Geld aber wieder an
sich zieht, bleiben hohe Steuerausstände übrig. - In St
Goar ist das Gasthaus Zur Gerste
ein neu eröffnetes Gasthaus von Hans Kempf (--), der seit 16 24 als neu
eingebürgerter Wirt und einige Male zum Bürgermeister
gewählt dort lebt.
1660 In
St Goar lädt Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg
(St) (37) und seine Frau
Jesuiten ein und bewirten sie. - In Oberlahnstein wird
ein Hexenprozess geführt. - In Katzenelnbogen wird eine
Eisenhütte alias Erzschmelze später (20
23 evangelische Fliedner Einrichtung) betrieben,
die dem Wallonen Freiherr Johann Marioth, dem auch die
Dörsbach abwärtsliegende Haarmühle bei Herold wie 12
weitere Mühlen an der Lahn und Mosel, gehören. - In
Burgschwalbach stirbt der Pfarrer. - In Katzenelnbogen
gibt es ein Hüttenwerk für Eisenerz. - In Allendorf
betreibt der aus Lüttich stammende Freiherr Johann von
Marioth wieder erfolgreich den Eisensteinabbau. - In
Niederneisen wird Margret Schaydin als letzte Hexe im
Kirchspiel Flacht hingerichtet. Die nassaudiezer Fürstin
und Witwe Albertine Agnes von Oranien Nassau (St) (26),
die mit dem in Arnheim geborenen Statthalter von
Friesland, Groningen und Drenthe Fürst Wilhelm
Friedrich von Nassau Oranien (St)
(47) verheiratet ist, beginnt aus dem Ausland
die Hexenverfolgung zu unterbinden. In Flacht, aber
besonders Holzheim und Niederneisen sind in den letzten
31 Jahren 12 Frauen der Hexerei bezichtigt und
hingerichtet worden. - In Bad Schwalbach bedient sich
der katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von
Schönborn (St) (55)
der in Kemel geborenen Kartenschlägerin alias
Kartenlegerin und Wahrsagerin Sibylle (--)
bei der Entscheidung um die Zukunft Erfurts. -
In St Goar übernimmt Hans Georg Schneider (--)
das Gasthaus Zum Helm unterhalb der
Gemeinen Gasse von der Witwe Helena Josten (--),
das danach geteilt wird und einige Jahre als Oberer Helm
und Unterer Helm auftaucht. - In Diez wird ein
Einwohnerverzeichnis der Stadt und des Gerichtes Diez
und der Ämter Flacht, Hahnstätten, Eufingen, Birlenbach,
Obernhof, Kirberg, Löhnberg und der Kellerei Camberg
erstellt. Außergewöhnlich ist, dass das Verzeichnis der
Stadt Diez als Tabelle erstellt ist, wobei neben den
Namen noch die Kategorien Mann, Weib, Söhn und Töchter
die Anzahl der Familienangehörigen angibt, die mit Summe
angegeben werden.
1659 In
Bad Camberg wird der in Würges geborenen Barbara Ordeneck (59) wegen des Vorwurfs der
Hexerei der Prozess gemacht. Sie wird gefoltert und
hingerichtet. - In Flacht wird eine Frau vom
evangelischen flachter Pfarrer der Hexerei bezichtigt
und in Diez mit dem Schwert geköpft. Er behauptet, sie
habe ihm drei Jahre zuvor eine Kuh verzaubert. Ein Mann,
der der Hexerei bezichtigt wird, begeht Selbstmord. - In
Camberg wird ein namentliches Untertanenverzeichnis in
der gemeinschaftlichen Kellerei Camberg erstellt.
1658 In
St Goar, wo bereits seit 14 10 ein Schiffskran genutzt
wird, wird für 3.000 Reichstaler ein neuer Kran
errichtet, der fast ausschließlich Weinfässer verlädt. -
Für Katzenelnbogen ist die Westgrenze der Mühlbach
inklusive Nastätten, die Nordgrenze die Lahn ohne das
Tal, die Südgrenze der Taunus und die Westgrenze der
Höhenzug vor der Aar mit Ausnahme von Dörsdorf. - In St
Goar gibt es 34 Gasthäuser, Wirtshäuser, Tavernen oder
Ausschänken.
1657 In
Molsberg wird Schloss Molsberg Stammhaus der Grafen von
Walderdorff. - In Klingelbach lässt sich der nastättener
Verwalter Hubert Thomas Frankenfeld von Graf Georg
Wilhelm von Leiningen Westerburg (St)
(38) bestätigen, dass die Vogtei Klingelbach
der Witwe Anna Ursula von Riedesel, geboren als Anna
Ursula von Stein und ihrer Enkelin Elisabeth Sophie von
Riedesel gehört. - In St Goar wird der Maler Philipp Peter Roos
als Sohn des Malers Johann Heinrich Roos
(26) geboren. - In Koblenz
lässt der katholische trierer Erzbischof Karl
Kaspar von der Leyen (St)
(39) den Heiligen Rock von Trier in der
Festung Ehrenbreitstein in Sicherheit bringen. - In St
Goar beginnt Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (33) seine
Residenz Burg Rheinfels zu einer wehrhaften Festung
gegen Frankreich auszubauen, was 17 Jahre dauert. - In
Diez wird das Haus Alter Markt 1/Emmerichstrasse im
Schmuckfachwerkstil mit Floralen Dekoelementen erbaut. -
In St Goarshausen wird die Schiffsbrücke alias
Längsseil-Gierfähre nach St Goar vergrößert. - In St
Goar ist Lorenz Gilfeld (--) Wirt
im Gasthaus Zum Rad, wo er aber auch Eisenwaren
wie Sparren, Nägel und Borten ua für das Rathaus liefert
und Wein verkauft. - In Cramberg in der Grafschaft
Holzappel alias Holzapfel beginnt die Grafenwitwe Agnes
von Holzappel (St) (--)
in der Münze eigenes holzappeler Geld zu schlagen alias
zu prägen, was zunächst bis 16 96 praktiziert wird.
1656 Der
in Westerburg geborene und in finanzielle
Schwierigkeiten geratene Graf Georg Wilhelm von
Leiningen (St) (37)
verkauft Burg und Herrschaft Schaumburg an der
Lahn für 75.000 Reichstaler an die bereits damit
belehnte Grafenwitwe Agnes
von Holzappel (St) (--),
die die Herrschaft Schaumburg mit der Grafschaft Holzappel, bestehend aus den
beiden Rechtslahngebieten Esterau und Isselbach,
vereinigt. Zur Herrschaft Schaumburg gehören Steinsberg,
Cramberg und Biebrich. Weil die Grafenwitwe Agnes
von Holzappel (St) (--)
noch im gleichen Jahr stirbt, erbt ihre damit
schwerreiche minderjährige Tochter Elisabeth Charlotte
von Holzappel (16), die
bereit drei Jahre zuvor mit Fürst Adolf von Nassau
Schaumburg (St) (28)
verheiratet wurde. Graf Georg Wilhelm von Leiningen (St) (37) zieht nach Westerburg
auf die Burg Westerburg. - In Aarbergen Michelbach wird
in der Michelbacher Hütte Eisenerz abgebaut. - In
Kloster Beselich werden die katholischen Jesuiten nach
massiven Anfeindungen aus dem evangelischen Runkel
vertrieben. - In Hadamar heiratet die Fürstentochter
Prinzessin Sopia Magdalena von Nassau Hadamar (St)
(34) den
zweifachen Witwer Fürst Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg (St) (56)
in dessen dritter Ehe. Seine zweite Frau war kurz nach
der Heirat gestorben. - In Katzenelnbogen tauscht
Bartholomäus Jung (--) mit
Johann Gottfried von Steprod (--)
seinen Garten, damit sein Onkel Georg Gross (--)
darauf ein Brauhaus bauen kann.
- In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über den Forst
Fuchsenhöhle abgehalten.
1655 In
Taunusstein Wehen stirbt die in Darmstadt geborene
hessendarmstädter Landgrafentochter Gräfin Elisabeth von
Nassau Weilburg Saarbrücken (St)
(75). - Klingelbach ist durch eine Heirat von
Oberst Hermann Riedesel von Eisenbach mit Dorothea
Elisabeth von Klingelbach erheiratet. - In Diez erstellt
der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und
Kupferstecher M Merian Sen (62) seine Stadtansicht. - In
Nassau erstellt der in Basel geborene baseler
Ratsherrnsohn und Kupferstecher M Merian Sen (62) seine Stadtansicht. Burg
Nassau und die unterhalb liegende Burg Stein sind
pomöpöse Burgen. Die Hänge sind sehr spärlich bewaldet.
Am Lahnufer gibt es eine von Bäumen gesäumte Allee. - In
St Goar ist Heinrich Luther Schenk (--),
verheiratet mit Juliane Hensel (--),
der seit rund 20 Jahren Wirt und Besitzer vom
angesehensten stgoarer Gasthaus Zur Krone ist,
auch Besitzer von mehreren Kelterhäusern. Zwei seiner
Töchter heißen Anna Sybilla und Maria Salomé.
1654 Der
in Arnheim geborene Graf Wihelm Friedrich von
Nassau Diez (St) (41) wird Fürst von Nassau Diez,
ebenso wie seine Kinder. - In Burg Schaumburg wird der
Grafensohn Adolf von Nassau
Dillenburg (St) (35),
der als einer der jüngsten nur das sehr abseits gelegene
Erbe Amt Driedorf zu erwarten hat, aber sich nach der
Heirat mit der Grafentochter Charlotte von Holzapfel (St) (14) Graf von Schaumburg
nennt, nach der Erhebung in den Fürstenstand Fürst Adolf
von Nassau Dillenburg Schaumburg auf Burg Schaumburg an der
Lahn. - In Rennerod werden 24 Frauen wegen Hexerei
angeklagt und zum Tod verurteilt. - Der Regensburger
Vertrag ermöglicht die Gründung von katholischen
Gemeinden in St Goar, Nastätten und Bad Schwalbach. - In
Diez wird das Fachwerkhaus Alter Markt 2/3 gebaut. - In
Nastätten erlaubt Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (31) dem Juden
Isaias sich anzusiedeln und ein Gewerbe auszuüben. - In
St Goar beschäftigt der in Kassel calvinisch geborene
Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St)
(25), verheiratet mit der Grafentochter Maria
Eleonore von Solms Lich (St) (16)
den bei Kaiserslautern geborene lutherische Maler
Johann Heinrich Roos
(34) mit seinem jüngeren in
Wesel geborenen Bruder Theodor Roos (16) als Hofmaler. - In St Goar
wird der Wirt vom Gasthaus Zum Schwan unterhalb
der Gemeinen Gasse Hans Jacob Brewer (--),
der sogar schon als Waldförster in die eigene Tasche
gewirtschaftet und wegen des Bruchs seines Eides
bestraft wurde, aber auch schon Bürgermeister war, als
Metzger wegen Taxbetrug angeklagt. Er hat das rind-
und kalbfleisch tewrer, alß der tax gesetzt verkauff.
- In St Goar kann der Johann Simon (--),
der Wirt vom Gasthaus Zur Lilie
unterhalb der Gemeinen Gasse, nachdem er zum zweiten Mal
nach 16 41 mit gefälschten Maßen und Gewichten erwischt
worden war, und im Vorjahr sein Gasthaus verpfänden
musste, dieses wieder auslösen, muss es aber an den
ehemaligen st goarshausener Schultheiß Abraham Ritter (59) verkaufen, der im Folgejahr
schon wieder stirbt, wonach die Witwe Rachel Ritter (--) das Gasthaus Zur Lilie
weiterführt. - In St Goar fährt der Wirt vom Gasthaus Zum
Rad Lorenz Gilfeld (--),
verheiratet mit Rachel xxx (--) zum
Hessischen Landtag nach Gudensberg, wonach er immer
wieder für ein Jahr Ratsbürgermeister wird. - In St Goar
verkauft der Wirt Sixt Menges (--)
vom Gasthaus Zum Schaf mit seiner Frau
Margaretha (--) das
Gasthaus an den Schuhmacher Abraham Bauer (--).
1653 Der
Grafensohn Adolf von Nassau
Dillenburg (St) (34),
der als einer der jüngsten Söhne nur das sehr abseits
gelegene Amt Driedorf erben wird, heiratet die
Grafentochter Charlotte von Holzappel (St)
(13), darf sie zwar erst mit 18 schwängern,
kommt aber durch die Heirat in den Besitz von Burg Schaumburg an der
Lahn. - In Rennerod beginnt eine Hexenverfolgungswelle.
- In Bad Schwalbach heiratet
die in Gießen geborene protestantische hessendarmstädter
Landgrafentochter Prinzessin Elisabeth Amalie von
Hessen Darmstadt (St)
(17) den in Neuburg an der
Donau geborenen jesuitischen katholischen Witwer Prinz Philipp
Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz (St)
(37), der nur einen
totgeborenen Sohn hat, wobei sie zum Katholizismus
konvertiert. Er wird sie 23 Mal schwängern.. 17 Kinder
kommen lebend zur Welt. 14 werden erwachsen. Nach 4
Monaten ist sie zum ersten Mal schwanger. Das erste Kind
wird deutsche Kaiserin. - In Bad Schwalbach wird das
Haus Adolfstrasse 68 gebaut. - In St Goar besitzt Hans
Georg Brewer (--), dem das
Gasthaus Zum Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse
gehört, auch das Gasthaus Zum Engel, das er an
den ehemaligen Soldaten und Wachtmeister Clemens Lieb (--) verpachtet hat, der zwei
Jahre später im Besitz des Kelterhauses in der
Beckergasse ist. - In St Goar treffen sich der stgoarer
Bürgermeister, sein Stadtschreiber und einige
Ratsmitglieder von St Goar mit ihren Kollegen aus
Bacharach, Kaub, Boppard und Oberwesel zwei Tage im
Gasthaus Zur Krone von Heinrich Luther Schenk (--), der fast 30 Jahre lang
dessen Besitzer ist, wo sie eine Tagelöhnerordnung
ausarbeiten. Es ist das vom Rat meistbenutzte Gasthaus.
- In Diez wird ein Verzeichnis erstellt, wer in der
Grafschaft Diez Dienste alias unbezahlte Frondienste
leisten muss. - Der Grafensohn Ludwig Heinrich von
Nassau Dillenburg (St) (34),
der in erster Ehe bereits mit der Grafentochter
Katharina von Sayn Wittgenstein (St)
(++) verheiratet war, heiratet die Wild- und
Rheingrafentochter Elisabeth (St)
(34), deren Familie einmal die Burg Rheinberg bei Lorch
gehört hat.
1652
Hexenverfolgung in der Gegend von Marienfels. Es gibt
spezielle örtliche Hexenausschüsse. - In St Goar
konvertiert der in Kassel geborene Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg
(St) (29) mit seiner Frau,
der Grafentochter Maria Eleonore von Solms-Hohensolms (St) (20) vom calvinischen zum
katholischen Glauben. Er hat bereits zwei Kinder, den in
Kassel geborenen Prinz Wilhelm von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St)
(04) und den jüngeren auf Burg Rheinfels
geborenen Prinz Karl von
Hessen Wanfried (St) (03).
- In Limburg wird das neue
Gymnasium von katholischen Jesuiten geleitet. - In
Hadamar wird von Fürst Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (60) ein
Jesuiten-Gymanasium gestiftet. - In Michelbach wird eine
Eishütte mit dem Fachmann Bergmann Plebanus aus Nassau
Scheuern eröffnet. Das Eisenerz kommt aus Rückershausen
und Bonscheuer. Man beginnt mit der Produktion von
gußeisernen Haushaltsgegenständen. - Der ehemalige
hessendarmstädter Hofmeister und Oberamtmann
evangelische Georg Dietrich Volmar von Bernshofen (63) stirbt nach drei Jahren als
Oberamtmann der Grafschaft Katzenelnbogen. - In St
Goarshausen werden die Katholiken der katholischen
Pfarrei in St Goar zugeordnet, wodurch der Gang zur
Kirche durch die von den Städten bezahlte kostenlose
Benutzung der Schiffsbrücke alias Längsseil-Gierfähre
auch für die Armen möglich ist. Die Fähre befindet sich
nicht vor der Stadt, sondern unmittelbar unterhalb der
Burg Rheinfels am Hafen für den direkten Zugang zum
Grundelbachtal und auf der stgoarshausener Seite zum
Hasenbachtal, das 800 m nördlich des stgoarshausener
Stadttores nach Nastätten führt.
- Im Jammertal verkauft der Müller Georg Strack
alias Müller Göorg (--) seine
Arnsteiner Mühle alias Reifenmühle an den katholischen
Oberst Freiherr Achatius von Hohenfeldt Aistersheim
und Almegg (--).
1651 In
Bad Ems stirbt der in Darmstadt geborene jüngste
hessendarmstädter Landgrafensohn Johann von Hessen
Braubach (St) (42)
unverheiratet, kinderlos und erbenlos nach mehreren
Schlaganfällen während der Kur. - Katzenelnbogen wird
Sitz eines hessendarmstädter Amtsschultheissen, der im
Streit um das Vierherrische kurzerhand die Weissler Höhe
und Hof Bleidenbach für den hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen
Darmstädt (St) (46)
besetzt. - Das Kirchspiel Klingelbach fällt an
Hessen-Darmstadt. - Das Kirchspiel Katzenelnbogen fällt
an Hessen-Darmstadt und damit Allendorf, Klingelbach,
Ebertshausen, Schönborn, Oberfischbach und Gutenacker,
sowie die Höfe Schauferts, Schellbusch bei Biebrich,
Rödelsberg, Bärbach und der Märkerwald Fuchsenhöhle. -
In Gutenacker sind die niederadeligen Ritter von
Rolshausen die Besitzer einer Hofreite. Gutenacker
wechselt von Hessen-Kassel zu Hessen-Darmstadt und
bleibt unter der Amtsführung von Katzenelnbogen. -
Landgraf Wilhelm VI von Hessen
Darmstadt (St)
(22) und Landgraf Georg II von Hessen
Darmstadt (St)
(46) bestätigen dem Dechant alias Verwalter
Peterjacob von Partenheim (--) und
dem Kapitel des Stifts Bleidenstadt ihre Belehnung mit
dem Schloss Katzenelnbogen. - In Dausenau gibt es eine
ständige Fähre und ein Fährhaus an der Lahn.
1650 In
Limburg wird das Haus Fischmarkt 10 (20
17 Gasthaus Burgkeller) erbaut. - Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (60) wird in den
Fürstenstand erhoben. - In Bacharach räumen die
französischen Truppen Burg Stahleck. - In Bad Schwalbach
stirbt der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und
Kupferstecher M Merian Sen (57). - Hahnstätten hat nur noch
9 Familien in neun Häusern als Einwohner, von 65
Familien 50 Jahre zuvor. - Der neue katholische trierer
Erzbischof Karl
Kaspar von der Leyen (St)
(32) verlegt nachdem er im Vorjahr noch als
neuer trierer Koadjutor seinen Vorgänger verhaften ließ,
seine Residenz von Trier nach Koblenz und die Festung
Ehrenbreitstein, wo er 26 Jahre bis zu seinem Tod
residiert. - In Katzenelnbogen verkauft Johann Heinrich
Mosbach von Lindenfels (--)
für 500 Reichstaler seine katzenelnbogener Besitzungen
an Johann Gottfried von Steprod
(--), was der kurmainzer Oberstleutnants
Friedrich Köth von Wahnscheidt
(--) und Balthasar Gottfried Loener von
Laurenburg (17) bezeugen. -
In St Goar wird Johann Simon (--)
der Wirt vom Gasthaus Zur Lilie unterhalb
der Gemeinen Gasse zum zweiten Mal nach 16 41 mit
gefälschten Maßen und Gewichten erwischt, woraufhin er
zwei Jahre später sein Gasthaus verpfänden muss. - In
Camberg wird ein namentliches Untertanenverzeichnis in
der gemeinschaftlichen Kellerei Camberg erstellt.
- In Camberg wird ein namentliches
Untertanenverzeichnis in der gemeinschaftlichen
Kellerei Camberg erstellt. - In Bad Ems stirbt der
katholische Domdekan Erasmus von der Horst (--).
1649 In
St Goar wird in Burg Rheinfels der Landgrafensohn Karl von Hessen Wanfried
(St) als Sohn von Landgraf
Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (26) und der
Grafentochter Maria Eleonore von Solms Lich
(St) (17) geboren. Die Schäden der Belagerung
von 16 47 an der Burg Reichenberg werden bis 16 51
behoben. - In St Goar bezieht Landgraf
Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (26) seine neue
Residenz Burg Rheinfels, die zu einer imposanten Festung
ausgebaut ist und weiter ausgebaut wird. Seine Beamten
und Behörden werden in St Goar angesiedelt und bringen
der Stadt einen Aufschwung. - In Mudershausen stellt
Niclas Oehm, der Ehemann der aus der Haft geflohenen als
Hexe beschuldigten Elisabeth Oehm, erfolgreich den
Antrag auf Annulierung seiner Ehe um erneut heiraten zu
können. Er muss sie aber in Dausenau und an anderen
Orten an der Lahn und sogar über dem Rhein suchen und
dafür Nachweisscheine erbringen. Er lässt sie auch vom
Pfarrer in Miehlen, Burgschwalbach und Nassau von der
Kanzel suchen. - In Nassau wird das Gasthaus Zum
Stern Römerstraße 3 erbaut. - In Flacht
wird eine Frau der Hexerei bezichtigt und des Landes
verwiesen, was die Zerstörung ihrer Existenz bedeutet. -
In St Goar wird nach Jahrzehnten das Gasthaus Zum
Schwan unterhalb der Gemeinen Gasse vom
vorjährigen Bürgermeister Hans Jacob Brewer (--)
wieder geführt, der als Waldförster in die eigene Tasche
wirtschaftet und im Folgejahr dafür und wegen des Bruchs
seines Eides bestraft wird. -
Die mit Nicolaus Oehren (--) in
Mudershausen verheiratete, in Dörsdorf geborene und
seit 16 45 wegen Hexerei angeklagte Elisabeth Oehren (--) alias
Oehm kann aus dem Gefängnis fliehen und wird nie
wieder gesehen.
1648 Ende
30 Jähriger Krieg. Hessenkrieg
zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel endet. -
Hahnstätten hat 30 Einwohner, Lohrheim hat 29 Einwohner,
Martenroth hat 0 Einwohner und Miehlen ist fast
ausgestorben. - In Geilnau wird nach 5 Jahren
katholischer Konfession, wieder die reformierte
Konfession eingeführt. - In Balduinstein wird die Burg
Balduinstein durch den katholischen trierer Erzbischof
zum Abbruch freigegeben. - In Katzenelnbogen verwüsten
katholische bayerische Truppen das Schloss und die
Umgebung. Auf dem Schloss brennt das Mosbach Haus ab.
Das anschließende Landgraf Moritz Haus (20
18 Schloss Katzenelnbogen) wird gerettet und
dient als Flüchtlingsunterkunft, wodurch es verkommt. -
Im Einigkeitsvertrag muss Landgraf Georg II von Hessen
Darmstadt (St)
(43) auf die ihm 16 22 zugestandene
Niedergrafschaft Katzenelnbogen verzichten. - In
Nastätten stiftet der in Kassel calvinisch geborene
Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (25) eine
lutherische Schule. - Der in Niederhadamar geborene Graf
Peter
Melander von Holzappel (25)
wird in Holzappel beigesetzt und hinterlässt ein
Barvermögen von 1.386.000 Reichstaler. - Kaub wird
wieder kurpfälzisch. - Nastätten kommt von Hessen
Darmstadt an Hessen Kassel. - In Nastätten erhält die
Familie Recken den Ottohof (später Gasthof Zur alten
Post) vom hessischen Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (25). - In
Nastätten stiftet Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (25) eine
katholische Schule und stellt dafür ein Gebäude zur
Verfügung, das er unterhält. - Mit der Abtretung von
Bremberg, Kördorf, Herold und Ergeshausen an den
hessischen Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (25) wird das
Dorf Gutenacker zu einer exterritorialen Insel, die
keine Verbindung zu Katzenelnbogen mehr hat. Auf
Grenzposten und Ausweiskontrolle wird allerdings
verzichtet. - In Herold wohnt ein Kuhhirte im
gemeindeeigenen Backhaus. - In Ebertshausen gibt es den
Pulch Hof im Unterdorf und den Bauer Hof, der dem
Hospital Gronau gehört, und den Krambe Hof mit ehemals
niederländischen Besitzern im Oberdorf. - Obertiefenbach
bei Katzenelnbogen wird trotz Herrschaftswechsel
weiterhin vom vierherrischen Amt Reichenberg aus
verwaltet. Den Krieg haben von 27 Familien nur 3,
darunter die Familie Müller, überlebt. - In Hahnstätten
beginnt der Schulunterricht wieder. - Bei Diez sind die
Dörfer Niederstaffel, Kreuch bei Limburg, Habenscheid
und Heuchelheim gegenüber von Holzheim nicht nur ohne
Bevölkerung sondern wüst alias dem Boden gleich. - In
Diez ist das Kloster Dierstein später Schloss
Oraniensstein ist bis auf einige Mauern der Kapelle seit
15 Jahren völlig zerstört. - In Langenscheid sind von 30
Häusern nur fünf übriggeblieben. Die Orte Mühlberg und
Milsberg in der Langenscheider Gemarkung sind verlassen,
ausgestorben und zerstört und werden nicht mehr
aufgebaut. - In Niederneisen ist das Nachbarort
Heuchelheim zerstört und wird nicht mehr aufgebaut. -
Niederneisen hat als größtes Dorf der Grafschaft Diez
nur noch 45 bewohnte Häuser. - In Katzenelnbogen
verkauft die Witwe Agnes Maria Mosbach von Lindenfels (--) geborene von Dernbach für
157 Gulden ihre Wiesen und Ländereien an Johann
Gottfried von Steprod (--).
- In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen stehen nur noch 3
Häuser, das älteste Haus (20 23
Wiese rechts des Rathauses), das
Schmuckfachwerkhaus An der Kirche 1 und das Fachwerkhaus
Unter den Eichen 1. - In Geilnau ist die bereits gefaßte
Dorfquelle verschüttet. Niemand weiß mehr, wo sie sich
befindet. -
Die mit Nicolaus Oehren (--) alias
Oehm in Mudershausen verheiratete, in Dörsdorf
geborene und seit 16 45 wegen Hexerei angeklagte
Elisabeth Oehren (--) wird
im Gefängnis festgehalten und gefoltert.
1647 Das
Kondominium Landgericht der vier Herren auf dem
Einrich alias das Vierherrische liefert so viele
Anlässe zu Streit, weshalb man es in drei Quartiere, das
nassausaarbrücker, das nassaudiezer und das hessische
alias hessenkasseler, aufteilt, bei dem je ein
Landesherr das Sagen hat, womit auch seine Auflösung
beginnt. - In Hohenstein wird die Burg Hohenstein in der
Niedergrafschaft Katzenelnbogen durch niederhessische
alias hessenkasseler Truppen in Brand geschossen,
zerstört, wonach sie nicht wieder aufgebaut wird. - In
Holzhausen gibt es nach 12 Jahren wieder einen Pfarrer.
Es ist der in Oberhessen geborene Laurentius Feudener. -
Hessen-Kassel erobert mit französischer Unterstützung
die Niedergrafschaft von Landgraf Georg II von Hessen
Darmstadt (St)
(42) zurück, wobei Burg Rheinfels erobert wird
und in St Goarshausen Burg Katz bei der Verteidigung von
Burg Rheinfels teilweise zerstört wird. - Das
Vierherrische wird in drei Quartiere eingeteilt, was
zunächst nur die Abgabeerhebung betrifft. - Der in
Darmstadt geborene jüngste hessendarmstädter
Landgrafensohn Johann von Hessen
Braubach (St)
(38) heiratet die Grafentochter Johannette von
Sayn Wittgenstein (St) (15) deren Mutter die
Grafentochter Louise
Juliane von Erbach (St) (40) ist und die in Hachenburg
residiert. Sein Gemeinschaftsbesitz umfaßt Eppstein,
Katzenelnbogen und Braubach mit der Marksburg. Das Amt
Katzenelnbogen ist eine Enklave im Einrich. Die Ehe
bleibt kinderlos. Die Residenz Schloss Philippsburg in
Braubach wird nicht weiter bewohnt und verfällt. - In
Frankfurt heiratet der in Kassel calvinisch geborene
Landgraf Ernst von Hessen
Rheinfels Rotenburg (St) (24) die
Grafentochter Maria Eleonore von Solms Lich
(St) (15). - Kaub wird von hessischen Truppen
erobert. - Miehlen, Oelsberg, Bogel und Marienfels sind
ab Pfingsten menschenleer. - In Cramberg nimmt der in
Westerburg geborene ledige Graf Georg Wilhelm von
Leiningen Westerburg Schaumburg (St)
(28), verheiratet
mit der Grafentochter Sophie Elisabeth von Lippe Detmold
(21) nach fünf Jahren den
Betrieb der Münze alias Münzstätte wieder auf. In
Balduinstein wird auf Burg Schaumburg seine
Tochter Johanna Walpurgis von Leiningen Westerburg
Schaumburg (St) geboren. -
Die auf Burg Burgschwalbach aufgewachsene Grafentochter
Elisabeth Juliane von Nassau Weilburg
(St) (49) heiratet
nach dem Tod ihres Ehemannes und Cousin Graf Ludwig Casimir von Sayn
Wittgenstein Berleburg (St)
(49) ihren Schwager
Georg von Sayn Wittgenstein Berleburg (St)
(42). - In St
Goarshausen trifft sich der Rat im Gasthaus Zum
grünen Wald von xxx Winter (--).
- Dem kaiserlichen Heer unter Führung des in
Niederhadamar geborenen katholischen kaiserlichen
General Peter Melander (58),
der bis 16 40 selbst in Diensten von Hessen-Kassel
gestanden hat, gelingt es die Stadt Marburg, aber nicht
das Schloss – zurückzuzuerobern. Weil aber kurz danach
die Stadt Darmstadt und die Obergrafschaft erneut von
den Franzosen unter Führung von Marschall Turenne angegriffen
wurden, war der Erfolg nur von kurzer Dauer. Bis Ende 16
47 ist ein Großteil von Oberhessen und auch die
Niedergrafschaft Katzenelnbogen wieder von
hessenkasseler Truppen der in Hanau geborenen seit 10
Jahren verwitweten hessenkasseler Landgräfin Amalia Elisabeth von
Hanau Münzenberg (St) (45) besetzt, darunter die Burg
Rheinfels, bei deren Eroberung die gegenüberliegende
Burg Katz teilweise zerstört wird. - Nach der Eroberung
und der Besetzung der Stadt Kaub und Burg Gutenfels
belagert der in Belgien geborene ehemalige schwedische
General und und erst seit wenigen Wochen hessenkasseler
General Kaspar Kornelius
Mortaigne de Potelles (38) die hessendarmstädter Burg
Rheinfels, wobei er angeschossen wird und nach der
Übergabe auf Burg Rheinfels stirbt. - In Diez wird ein
Einwohnerverzeichnis erstellt, bei dem unterteilt wird
in Einwohner der Gerichte Diez, Dauborn und Birlenbach
und der Ämter Flacht und Hahnstätten. Für Diez wird das
Verzeichnis der Einwohner in einer Tabelle mit 7 Spalten
unterteilt angegeben, nach den Kriterien Mann mit Namen
und Vornamen, Weib, Kind, Gesind, Küe, Pferd und Ochsen.
Die Namen sind ungeordnet aufgelistet. Die
Besitzverhältnisse der Pferde werden zB mit 1/2
angegeben.
- Die mit Nicolaus Oehren (--) alias
Oehm in Mudershausen verheiratete, in Dörsdorf
geborene und seit 16 45 wegen Hexerei angeklagte
Elisabeth Oehren (--) wird
im Gefängnis festgehalten und gefoltert.
1646 Kaub
ist von katholischen kaiserlichen Truppen belagert. - In
Katzenelnbogen erstellt der in Basel geborene baseler
Ratsherrnsohn und Kupferstecher M Merian Sen (53) eine Stadtansicht. - Nassau
hat 136 Einwohner in 43 Haushalten. - In Niederneisen
wird eine Frau der Hexerei beschuldigt, in Diez
angeklagt und während des Prozesses, bei dem insgesamt
32 Ankläger und Zeugen auftreten, im Gefängnis
gefoltert. Sie wird öffentlich mit Halseisen zur Schau
gestellt und dann verbannt, was Prostitution,
Obdachlosigkeit oder Schlimmeres bedeutet. - In Limburg
überqueren die Postillone alias Boten alias reitende
Post auf ihrem Weg von Brüssel nach Frankfurt die Lahn
nicht über die steinerne Alte Brücke, sondern in
Dietkirchen, wo sie auch an der Poststation ihre Pferde
wechseln, die Lahnfurth zum gegenüberliegenden
Eschhofen. Bei niedrigem Wasserstand reiten sie durch
die Furth, bei hohem Wasserstand benutzen sie die Fähre.
- Die in Den Haag geborene Prinzessin Luise Henriette von
Nassau Oranien (St)
(19),
die älteste Tochter des Prinzen und Statthalters der
Niederlande Friedrich Heinrich von
Nassau Oranien (St)
(62),
der im Folgejahr stirbt, und
Grafentochter Amalie von Solms
Braunfels (St)
(44),
die Hofdame von Elisabeth Stuart im niederländischen
Exil, heiratet den preußischen Herzog und seit 6 Jahren
brandenburger Kurfürst Friedrich Wilhelm von
Zollern Brandenburg (St)
(26).
-
Die mit Nicolaus Oehren (--) alias
Oehm in Mudershausen verheiratete, in Dörsdorf
geborene und seit 16 45 wegen Hexerei angeklagte
Elisabeth Oehren (--) wird
im Gefängnis festgehalten und gefoltert.
1645 Hessenkrieg zwischen
Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel beginnt. Nach
Erfolgen im Rheinland und in Westfalen beginnt die in
Hanau geborene seit 8 Jahren verwitwete hessenkasseler
Landgräfin Amalia Elisabeth von
Hanau Münzenberg (St) (43) das ehemalige
hessenmarburger Erbland für ihre minderjährigen Söhne
militärisch einzufordern. - Kaub ist französisch
besetzt. - Die in Mudershausen als Hexe beschuldigte und
inhaftierte und auf ein Gutachten der Juristenfakultät
in Mainz gefolterte verheiratete Elisabeth Oehm kann aus
der Haft fliehen. Ihr Ehemann Niclas Oehm muss alle
entstandenen Kosten bezahlen. - In Hahnstätten kommt es
zu Plünderungen, weshalb die Bauern bewaffnet auf dem
Feldarbeit dürfen. - Der Besitzer von Burg Langenau, der
katholische Freiherr Johann Adolf Wolff Metternich zur Gracht
(53) wird Erzieher der
bayerischen Kurfürstensöhne Prinzen Ferdiand Maria von
Wittelsbach Bayern (St) (09) und Maximilian Philipp
Hieronymus von Wittelsbach Bayern (St)
(07) in München.
- Die mit Nicolaus Oehren (--) alias
Oehm in Mudershausen verheiratete, in Dörsdorf
geborene Elisabeth Oehren (--) wird
wegen Hexerei angeklagt und ins Gefängnis gesteckt, wo
sie bis 16 49 ohne Verhandlung eingesperrt und auf ein
Gutachten der Juristenfakultät in Mainz hin jahrelang
gefoltert wird. Ihr Ehemann Nicolaus Oehren (--) muss
alle Kosten tragen. Das Vermögen der Hexen dient zum
Lebensunterhalt der Hexenjäger. Hexen gelten schon mit
Erhebung der Anklage für schuldig.
1644 In
Katzenelnbogen brechen die katholischen kaiserlichen
Soldaten auf 200 Pferden die Stadttore auf, brennen 38
Gebäude, darunter auch die evangelische Katharinenkirche
Römerberg 13 nieder, stehlen 9 Pferde, 32 Rinder und 47
Schweine und verwüsten auch die Burganlage. - In Idstein
Waldsorf wird der ganze Ort von katholischen bayerischen
Truppen niedergebrannt. - In Bacharach wird die Stadt
und Burg Stahleck nach zehntägiger Belagerung durch
französische Soldaten eingenommen. Einen Monat später
zwingen katholische kurkölnische Truppen unter Oberst Constantin
von Nievenheim (48)
die französischen Truppen sich aus Bacharach
zurückzuziehen, weshalb sie sich auf Burg Stahleck
verschanzen und dort beschossen werden. Burg Stahleck
erleidet dabei schwere Zerstörungen, kann aber von den
französischen Truppen gehalten werden. - Katzenelnbogen
hat 19 Familien mit 27 Kindern, Klingelbach hat 8
Familien mit 13 Kindern, Schönborn hat 8 Familien mit 17
Kindern, Oberfischbach hat 4 Familien mit 6 Kindern,
Allendorf hat 4 Familien mit 3 Kindern, Mittelfischbach
hat 1 Familie mit 1 Kind und Niederfischbach hat 1
Familie mit 1 Kind. Ebertshausen ist ausgestorben. - In
Mudershausen wird die in Dörsdorf geborene verheiratete
Elisabeth Oehm von drei Frauen, die selbst der Hexerei
beschuldigt werden, ebenfalls der Hexerei und
Mittäterschaft beschuldigt und angeklagt. Zwei der
Frauen werden in Burgschwalbach hingerichtet und eine
verbannt. Elisabeth Oehm wird eingekerkert. - In
Ebertshausen verkauft Wilhelm Schnatz für 18 Thaler an
den hessendarmstädter Landgraf Georg
II von Hessen Darmstadt (St)
(39) seinen Weiher, was in Katzenelnbogen
beurkundet wird.
1643 Der
in Niederhadamar geborene katholische Peter
Melander von Holzappel (54)
kauft die verfallene Burg Laurenburg vom
reformierten Graf Johann Ludwig von Nassau
Hadamar (St)
(53), der in finanziellen Nöten ist und dem die
Burg Burgschwalbach gehört. - Die reformierte und
calvinistische Grafschaft wird katholisch. Die
Herrschaft Schaumburg ist lutherisch. - Der in Darmstadt
geborene jüngste Landgrafensohn Johann von Hessen
Darmstadt (St)
(34) erhält in einem Teilungsabkommen mit
seinen Brüdern das Amt Braubach Eppstein, Katzenelnbogen und Braubach mit der Marksburg,
für das er einen Amtmann als Verwalter einsetzt. Er
macht Schloss Philippsburg in Braubach zu seiner
Residenz. - In Dörsdorf wird ein Kirchenbuch geführt. -
Der in Arnheim geborene Graf Friedrich Wilhelm von
Nassau Diez (St) (30) kauft von Georg Wilhelm
von Westerburg Schaumburg (St) (24) für 800 Taler die
Grundherrschaften Fachingen und Birlenbach. - In Bad Ems
stirbt der in Darmstadt geborene kinderlose
hessenbutzbacher Titular Landgraf Philipp von Hessen
Butzbach (St) (61)
bei der Kur bei einer Schwitzanwendung über offenem
Feuer, wobei eingesetzter Spiritus explodiert. - In
Katzenelnbogen wird die Burg von Johann Ludwig von
Langenbach (20 23 Stadthalle) an
seinen Schwager Johann Gottfried von Steprod (--)
übergeben, die dadurch Steprod Burg heißt. Johann
Gottfried von Steprod (--)
hat über seine Frau Anna Ottilie von Langenbach (--)
Erbschaftsansprüche angemeldet. Dazu erhält er
weitere Höfe und Güter in Katzenelnbogen, von der
Gemeinde Klingelbach 160 Gulden und ausstehende Zinsen,
Renten und Pachtgelder in Katzenelnbogen und 1.400
Reichstaler. Außerdem verspricht er sich für die
Entlassung aus der hessischen Dienstbarkeit des Hof
Rudolfsberg einzusetzen. - Feuersbrunst in Nassau, bei
der auch das Pfarrgehöft in der Kirchgasse 6 abbrennt. -
In St Goarshausen trifft sich der Rat im Gasthaus Zum
grünen Wald von xxx Winter (--).
- In Taunusstein Neuhof wird neben der Burg Neuhof ein Posthaus
erbaut. -
Weil seine Mutter nach Saarbrücken zurückkehrt erhält
der halbwaise Graf Walrad
von Nassau Usingen (St)
(08) schon
vor der Landesteilung 16 59 das Dorf Mudershausen.
1642
Runkel wird wieder aufgebaut. - In Cramberg nimmt der in
Westerburg geborene ledige Graf Georg Wilhelm von
Leiningen Westerburg Schaumburg (St)
(23) 14 Jahre
nachdem sein Vater die nur sechs Jahre betriebene Münze
alias Münzstätte aufgegeben hat, wieder auf. - Zwischen
Hessen-Darmstadt, der Grafschaft Katzenelnbogen und
Hessen-Kassel wird das ordinari Landes-Botenwesen alias
hessisches Amtspostsysem von Postmeister Rütger Hinüber
(--) ausgebaut, wobei
Nebenposten verboten werden.
1641 Der
in Niederhadamar geborene Bauernsohn Peter
Melander von Holzappel (51)
kauft vom finanziell in Not geratenen Graf Johann Ludwig von Nassau
Hadamar (St)
(51) die Herrschaft Esterau später Holzappel
einschließlich der Ruine Laurenburg für 64.000
Reichstaler, die kurz danach zur Grafschaft erhoben wird
und er zum Graf von Holzappel. Der Ort Esten heißt aber
weiter Esten und nicht Holzappel. Die Umbenennung findet
erst 16 85 statt. - Im zweiherrischen Miehlen wird die
Reformation eingeführt. - In Allendorf brennt der
Kurpfälzer Hof, der seine Pacht nach Kaub bezahlen muss,
bis auf ein kleines Häuschen ab. Von insgesamt 19
allendorfer Häusern brennen 13 Häuser durch einen
unabsichtlich entstandenen Brand völlig ab. - In St Goar
betrügt Johann Simon (--) der
Wirt vom Gasthaus Zur Lilie unterhalb der
Gemeinen Gasse mit gefälschten Maßen und Gewichten. - In
Diez wird ein namentliches Verzeichnis der Personen
erstellt, die huldigen müssen. - Johann Adolf Kielman von
Kielmannsegg (40)
passiert in einem Schiff von Frankfurt kommend Kaub und
St Goar.
1640 In
Diez übernimmt seine Mutter, die auf Schloss Hessen
geborene reformierte hessennassauer Grafenwitwe
Herzogstochter Prinzessin Sophie Hedwig von
Braunschweig Wolfenbüttel (St)
(38) die Regentschaft Diez
im Namen ihres Sohnes Wilhelm Friedrich von Nassau Diez (St) (27).
- Kaub ist schwedisch besetzt. - In Flacht besetzt
Herzog Henrie von Longueville
(St)
(45) die Burg Aardeck. Seine Soldaten werden
in den umliegenden Dörfern einquartiert und Bevölkerung
wird zu Abgaben und Unterhalt der Truppen erpresst. -
Der mainzer Domherr Friedrich Georg von Schönborn (--)
stirbt, womit die ältere hahnstätter
Linie ausstirbt. - In St Goar wird das Verhalten in der
Öffentlichkeit streng kontrolliert. Ua wird an jedem
Dingtag ermittelt ob jemandt in Wirtshäuser oder uff
der gassen mit Kantthen, Steinen oder dergleichen nach
den anders geworfen habe und ob jemandt in
hiesisch in Wirtshäuser über gebürliche Zeitt gesessen
und gezecht habe. - In Hohenstein werden die Burg
Greifenstein zerstört,
die 200 m nördlich von Burg Hohenstein liegt.
1639 In
Nassau wird Burg Stein völlig zerstört. - Kaub ist
schwedisch besetzt. - In St Goar wird das Gasthaus Zum
grünen Wald von Otto Wilhelm Winter
(--) geführt, das oberhalb des Gasthaus Zur
Krone liegt. - In Hohenstein werden die Burg Greifenstein und die von
ihr 200 m südlich gelegene Burg Hohenstein belagert.
- In Katzenelnbogen übernimmt der Wallone
Johann Marioth (--) die
Bergbaugruben und beginnt auch mit der Verhüttung des
geförderten Eisenerzes. - Mudershausen muss laut
Steuerregister Steuern sowohl an das Amt Eppstein als
auch an die Grafschaft Katzenelnbogen zahlen.
1638 In
Obertiefenbach bei Katzenelnbogen lebt niemand mehr.
Einige konnten fliehen. - Der Besitzer von Burg
Burgschwalbach Graf Johann Ludwig von Nassau
Hadamar (St)
(48) verliert seine Frau bei der Geburt seines
15. Kindes im Wochenbett. - In St Goar ist eine Gruppe
von Fremden gestrandet, weshalb der Rat die Einlogierung
von 72 Soldaten, 45 Frauen und 52 Kinder in den stgoarer
Gasthäusern anordnet.
1637 In
Hahnstätten kommt es zu einer Hungersnot und
Kanibalismus. - Kloster Beselich wird den in Hadamar
residierenden katholischen Jesuiten überlassen, die auf
Befehl des in Dillenburg geborenen Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (47)
die Rekatholisierung betreiben. - Pest in der Region
Limburg. - In Kamp Bornhofen sterben die Liebensteiner
aus, weshalb die Burg Liebenstein
als erledigtes Lehen an den kurmainzer Kanzler Gerhard
von Waldenburg (--) verleht
wird. - In Klingelbach wird ein neues Taufregister
begonnen, weil ein Obristleutnant mit seinen Soldaten
das alte Taufregister geraubt hat. - In Bad Schwalbach
quartiert sich das ganze Fußvolk der Armee Jean de Werth
mit 2 Regimenter ein. - In Flacht wird das Dorf
Heuchelheim niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. -
In Nastätten gibt es den Pestilenzenacker alias
Pestacker auf dem rund 80 Menschen liegen. - In St Goar
übernimmt Johann Simon (--) das
Gasthaus Zur Lilie unterhalb der Gemeinen Gasse.
- Der seit Urzeiten linksrheinisch angelegte Leinpfad
der Schiffstreidler wechselt ebenfalls seit Urzeiten auf
der 6 Kilometer langen Strecke zwischen Oberwesel und
Bacharach auf die rechte Uferseite des Rheins. - In
Oberwesel wird eine Zollkonferenz abgehalten, bei der
sich die Schiffsleute über den Zustand der Leinpfade,
auf denen die Treidelschiffe flußaufwärts und
flußabwärts gezogen bzw gebremst werden, beschweren, die
jenige so die leinpfad zu handhaben schuldig, solchs
zu repariren mit ernst ahngehaltten werden mögen.
- Der Besitzer von Burg Langenau, der katholische Johann Adolf Wolff Metternich zur Gracht
(45) wird in den
Freiherrenstand erhoben.
1636
Wetter: Lebensmittelteuerung. - In Miehlen treffen
kaiserliche Regimenter mit Fusssoldaten ein. die nur
noch ohnmächtige und ausgemergelte Kranke in den
unverbrannten Häusern antreffen, die sie dann auch noch
ausrauben. Der miehlener Pfarrer Plebanus wird trotz
Krankheit besonders maltraitiert. Tote werden zT von
Hunden und Katzen aufgefressen, weil keiner Zeit oder
die körperlichen Kräfte besitzt sie zu beerdigen. Die
meisten Miehlener sterben an Hunger. - In Ruppertshofen
ernährt die Kuhhirtin ihre Kinder durch Kanibalismus. -
In der ganzen Idsteiner Gegend gibt es keinen Pfarrer
mehr. Die Geistlichen in Bachheim ,Weiher und Singhofen
leben zwar noch, dürfen sich aber nicht sehen lassen. -
In Dachsenhausen, Himmighofen, Ruppertshofen, Nastätten,
Holzhausen, Diehthard, Meilingen und Dickschied gibt es
schon lange Zeit keine Geistlichen mehr. - Der in
Darmstadt geborene schwedische Reiterregimentskommandeur
und jüngste lutherische hessendarmstädter Landgrafensohn
Johann von Hessen
Braubach (St)
(27) wechselt die Seiten zum katholischen
Kaiser, was zur Folge hat, dass calvinische
hessenkasseler Truppen im Einrich auftreten. - In Nassau
ist Burg Stein in gutem Zustand. - In Nastätten haben
alle überlebenden Bewohner den Flecken verlassen.
Nastätten ist nach 135 Toten seit 16 26 entvölkert. - In
Hahnstätten wird von katholischen kaiserlichen Truppen
unter Rittmeister Leoman geplündert und es werden Brände
gelegt, für die aber später eine Entschädigung von 178
Reichstalern gezahlt wird. - Burgschwalbach wird von der
kaiserlichen Verwaltung an den in Dillenburg geborenen
Graf Johann Ludwig von Nassau
Hadamar (St)
(46) versetzt. - In Niederneisen kommt es zu
Fällen von Kannibalismus. St Goarshausen hat 250 Bürger,
wovon 178 an der Pest sterben. - In Miehlen quartieren
sich diverse Male katholische kaiserliche Truppen ein. -
In St Goar steigen die Nahrungsmittelpreise. - In
Miehlen stirbt die Bäckersfrau Margareta Rörich (60),
im Haus von Hans Schreiner (--),
wo sie isoliert wird und deshalb nicht sofort begraben
werden darf. Wegen des Gestanks zerrt die bettlägerige
Katharine Schreiner den Leichnam aus dem Bett, wirft ihn
die Treppe hinunter und zerrt ihn in ein anderes Zimmer,
wo er so lange liegt, dass die Hunde und Katzen den
Leichnam bis auf den Kopf auffressen und die Gemeine
verschleppen. - Endlichhofen ist ausgestorben. Es liegen
von Tieren angefressene Leichen in den Häusern. - In
Ruppertshofen schlachtet die Kuhhirtin nicht nur ihren
Hund, sondern wird auch Kanibalin, indem sie ein Stück
von ihrem toten Ehemann abschneidet, kocht und mit ihren
Kindern aufißt. - In St Goar ist das Gasthaus Zum
Greif ein neu eröffnetes Wirtshaus, das Johann
Simon (--) führt, der auch
Wirt vom Gasthaus Zur Lilie ist. Auch das
Gasthaus Zum Schaf in der Mittelstadt gelegen,
das Jacob Becker (--) aus
Nastätten gehört, ist neu eröffnet und wird von Sixt
Menges (--) geführt und
von Soldaten und Offizieren, ausdrücklich auch über
Nacht, frequentiert. - In Trechtingshausen ist die Burg
Vatzberg später Rheinstein nach einer Zeichnung von
Wenzel Hollar (--) eine
kleine aber imposante mainzer Burg mit zwei Türmen,
davon einem überdacht und einem vorgelagerten Herrenhaus
mit Türmchen. - In St Goar passiert Earl of Arundel (--) auf einer Diplomatenreise
im Auftrag des englischen Königs mit einem Oberländer
Schiff mit einem Treidelzug von acht bis neun Pferden
die Stadt, wobei er von Köln bis Boppard bzw St Goar
drei Tage entsprechend 2 bis 3 km/h benötigt.
Der Titel des Earl of Arundel wurde 11 38 zur
gleichzeitig mit der Erhebung der Katzeenlnbogener in
den Grafenstand als ältester existierender Adelstitel
von England dem normannischen Baron Sir William
d'Aubigny, später Earl of
Sussex, verliehen, der ein
Wappen führt, das dem nassauer Wappen gleicht, aber
mit den Farben gelber Löwe auf rotem Grund.
1635
Wetter: Pest in Diez. In Katzenelnbogen herrscht großer
Hunger. Es gibt zahllose Kranke und nur noch 4 Gesunde.
Pest im Kirchspiel Niedertiefenbach. Der Transport der
Toten zum Friedhof ist zu gefährlich. - Auf Burg Schaumburg stirbt
Graf Christoph von Leiningen Westerburg Schadeck
Schaumburg (St) (60),
der seit 16 12 auf Burg Schaumburg lebt und
mit zwei Frauen und vielen Kindern einen aufwändigen
luxuriösen Lebensstil geführt hat, wofür er Höfe in
Freiendiez und Mensfelden verkauft hat. - In Holzhausen
an der Haide flieht der lutherische Pfarrer Johann von
Eichen (--). Die Pfarrei
bleibt 12 Jahre verwaist. - Im Einrich werden die
Untertanen im Vierherrischen von den Schweden verjagt.
Pfälzisch birkenfelder Truppen werden einquartiert. Kein
Mann darf zuhause bleiben, weshalb nur noch Frauen und
Kranke auf den Höfen leben. Es herrscht Armut und
Hunger. - Die protestantischen Schweden erobern und
plündern das katholische Limburg. - In Kaub besetzen
katholische kaiserliche Truppen den verlassenen Ort und
verursachen durch ein Lagerfeuer einen Stadtbrand, wobei
viele Häuser abbrennen. - In Bacharach belagert der in
Italien geborene katholische kaiserliche Generalleutnant
Matthias
Gallas (47) die Stadt
und die Burg Stahleck. - In Dausenau wird die Burg
Sporkenburg von französischen Truppen zerstört. - In
Diez wird das Fachwerkhaus Altstadtstrasse 26 erbaut. -
In St Goarshausen stirbt Wolf Adam von Klingelbach (--), wodurch seine Witwe Anna
Ursula von Stein erbt. Das Geschlecht der Herren von
Klingelbach stirbt damit aus. - Der in Nastätten
geborene ehemalige nastättener Pfarrer und seit dem
Vorjahr neuer badschwalbacher Pfarrer Antonius Forst (38) flieht vor Soldaten nach St
Goarshausen, wo er Superintendent des Amtes Hohenstein
und der Herrschaft Eppstein wird. - In Diez bricht auch
im Schloss die Pest aus, weswegen die reformierte
Residentin nassaudiezer Grafenwitwe Herzogentochter und
Prinzessin Sophie Hedwig von Braunschweig
Wolfenbüttel (St) (43) kurzfristig in die
Wasserburg Hahnstätten zieht. - In Altendiez treibt sich
der berüchtigte Räuber Etzkorn (--)
im Altendiezer Wald mit seiner Bande herum, von
woaus er die Bevölkerung terrorisiert. Sein
Hauptstützpunkt hat er auf Burg Molsberg. - In
Niederneisen stirbt die Frau des Amtsschultheißen, der
eigentlich in Flacht residiert, an der Pest. - St
Goarshausen hat 250 Einwohner, wovon 178 an der Pest
sterben. - Mit dem Tod von Graf Christoph von Leiningen
Westerburg Schadeck Schaumburg (St)
(60) wird sein Sohn
Georg Wilhelm von Leiningen Westerburg Schadeck
Schaumburg (St) (18)
neuer Graf von Leiningen Westerburg, der die
väterliche Münzstätte in Cramberg übernimmt und auch
Geld schlagen lässt. - In Burg Langenau verkauft xxx von
Eltz (--)
seine Burg an den katholischen kurkölner
Hofbeamten, Gesandten und Geheimen Rat Johann Adolf Wolff Metternich zur Gracht
(42).
1634
Wetter: Strengkaltes Jahresende. Pest in Hahnstätten,
die aber eingedämmt werden kann. - In Diez versuchen die
Schweden vergeblich die steinerne Lahnbrücke zu
sprengen, da die Pulverladung zu schwach ist. Ein
Brückenpfeiler verschiebt sich ein bischen. - In Diez
näherte sich der katholische spanische Kaiserenkel,
Königsohn und Feldherr
Ferdinad von Habsburg Spanien (St)
(31) mit seinen Truppen der
Stadt Diez. Die reformierte Residentin nassaudiezer
Grafenwitwe Herzogentochter und Prinzessin Sophie Hedwig von Braunschweig
Wolfenbüttel (St) (42) empfängt ihn mit ihrem
Hofstaat und bittet ihn mit seinen höheren Offizieren
zur Tafel, weshalb Diez weder Plünderungen erdulden noch
Contributionszahlungen leisten muss. - Im Einrich setzt
eine Massenflucht ein, wobei viele Menschen sterben. -
Runkel wird von katholischen spanischen Soldaten und von
Isonlani´s kroatischen Truppen niedergebrannt und fast
ganz zerstört. - In Kettenbach wird ein Schulgebäude in
der Kirchstraße 10 eröffnet. Unterricht ist nur im
Winter. - In Limburg wird das Zolhaus an der Lahnbrücke
abgerissen, aber wieder aufgebaut. - Schupbach wird
geplündert und verwüstet. - In Dörsdorf gibt es 26
Häuser, wovon 6 unbewohnt sind. - In Burgschwalbach
verliert der mit den protestantischen Schweden
verbündete Graf Johann
von Nassau (St) (31) die Burg Burgschwalbach an
katholische spanische Soldaten, die Burg und Ort
plündern und für den katholischen Kaiser besetzen. - In
Altendiez fallen katholische spanische Soldaten ein und
rauben 156 Schafe und 7 Kühe. - In Lohrheim gibt es eine
kleine Wasserburg mit einem Hof und einem Bierhaus alias
Taverne. - Katzenelnbogen Berghausen, das zu
Nassau-Saarbrücken gehört hat 100 Einwohner in 18 noch
bewohnten Häuser. - In Diez wird das Kloster Dierstein als Ruine
beschrieben.
1633 Die
Pest entvölkert die Dörfer an der Aar, im Einrich und im
Blauen Ländchen. - Die Schweden zerstören fast alle Orte
im Einrich. - In Diez bezieht seine Mutter, die auf
Schloss Hessen geborene hessennassauer Grafenwitwe
Herzogstochter Prinzessin Sophie Hedwig von
Braunschweig Wolfenbüttel (St)
(30) ihren Witwensitz Burg
Diez. - In Isenburg ist die Burg Isenburg von
schwedischen Truppen besetzt. - Der in Schloß
Oberlahnstein geborene Herr von Schloß Stein in Nassau
Ludwig von und zum Stein (29) heiratet
neun Monate nach dem Tod seiner Frau in St Goar und
einer dreijährigen Ehe, mit der königlich schwedischen
Kanzlertochter in Mainz Anna Elisabeth Hutten (20),
die davor auf Schloß Steckelberg wohnte, in
Kirchheim-Bolanden die aus Mandel bei Kreuznach
stammende Anna Sibylle von Koppenstein (21).
- In Hahnstätten erpresst der schwedische General
Pfalzgrafensohn Christian von Wittelsbach Birkenfeld
Bischweiler (St)
(35) von der Bevölkerung 910 Reichstaler und
in Diez zerstört er das Kloster Dierstein bis auf einige
Mauern der Kapelle später Schloss Oranienstein. - In
Bad Schwalbach wird das unauffällige Gasthaus Zum
Schwein in der Adolfstrasse 74 erbaut, das das
Zentrum des Kurbetriebs wegen der Lage am Brodelbrunnen
wird. Darin werden ua Landgraf Georg von Hessen-Kassel
und der mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn
logieren.
1632 Der
in Dillenburg geborene Graf Ernst Casimir von Nassau
Diez (St) (59)
stirbt. Sein in Arnheim geborener Sohn Heinrich Casimir von
Nassau Diez (St) (34) erbt die Grafschaften
Nassau Diez, die die Grafschaften Katzenelnbogen,
Vianden, Diez und Spielberg umfasst. In Diez bezieht
seine Mutter, die auf Schloss Hessen geborene
reformierte hessennassauer Grafenwitwe Herzogstochter
Prinzessin Sophie Hedwig von
Braunschweig Wolfenbüttel (St)
(30) ihren Witwensitz Burg
Diez. Zu ihrer Sicherheit bewaffnet sie die
Stadtbevölkerung und bietet Unterkunft in der Burg. Sie
hat zwei in Arnheim geborene lebende Söhne Grafensohn Heinrich Casimir von Nassau Diez (St) (20)
und Wilhelm Friedrich von Nassau Diez (St) (19).
- In Geisig wird die Witwe von Clos Friedrichs verhaftet
und wegen Zauberei als Hexe zum Tod verurteilt. - Kaub
wird von hessischen Truppen erstürmt. - In Bacharach
werden die katholischen spanischen Truppen von
protestantischen schwedischen Truppen aus der Stadt und
von Burg Stahleck vertrieben. - In Rheindiebach erobern
protestantische schwedische Truppen die Burg
Fürstenberg. - Cramberg, Habenscheid und Wasenbach sind
von protestantischen solmser alias schwedischen Reitern
besetzt, die von katholischen spanischen Reitern
überfallen und ausgeplündert werden. Weil die Schweden
an Verrat durch die Bevölkerung glauben, verlangen sie
Schadenersatz. Weil sich die Orte weigern, werden sie
bis auf die Kirche und Pfarrhaus niedergebrannt, was
Graf Christoph von Leiningen Westerburg (St)
(--) berichtet. - In
Michelbach wird die Michelbacher Hütte eröffnet. - Der
hahnstättener Markt, der umständehalber in Staffel
stattfindet, wird nach Diez verlegt. - In Bad Schwalbach
wird das abgebrannte Fachwerkhaus Adolfstrasse 3 (20 23 Gasthaus Glashaus) Ecke
Koblenzer Strasse /Adolfstrasse wieder im
Schmuckfachwerkstil aufgebaut. Beim Brand ist ein großer
Teil des Oberflecks alias Oberflecken abgebrannt. - In
Bad Schwalbach lobt der frankfurter Arzt Ludwig von Hörnigk (32) den langen schwalbacher
Sauerbrunnen und schreibt über die Eigenschaften und den
rechtmäßigen Gebrauch. - Schloß Philippsburg unterhalb
von Schloß Hermannstein später Festung Ehrebreitstein
vom evangelisch lutherisch getauften, aber katholisch
konvertierten trierer Kurfürst Erzbischof Philipp
Christoph von Sötern (St)
(65) reicht bis zum Rheinufer, das mit
Festungsanlagen gesichert ist. Wer das Ostufer passieren
will, muss über den nördlichen Burggraben und durch das
monumentale Südtor und über den gesamten Schloßplatz.
1631 In
Singhofen werden Agnes Völkert, die Ehefrau von Hermann
Thöngesen und Anna Görgel aus Dessighofen verhaftet und
in Marienfels, dem Gerichtssitz des Vierherrischen wegen
Zauberei als Hexen zum Tode verurteilt. -
Teilungsvorschläge um das Vierherrische. - In
Attenhausen wird ein Mann wegen Hexerei verhaftet und im
vierherrischen Kördorf hingerichtet. Katzenelnbogen
gehört zu Hessen-Darmstadt. - In Laufenselden wird die
Fahlerkerb alias Fahlerweihe, des Platzes Fahler, des
Ortes vor dem Falltor der Bannzäune von Rettert, von
Laufenseldenern und Rettertern gefeiert, bei der ein
heidnischer Brauch gefeiert wird. Zunächst wird am
westlichen Ortsrand gefeiert, dann in Privatwohnungen.
Gefeiert wird im Dreijahresrhymthmus. das Wort
valtorsulen bedeutet Falltorsäulen (Regest
6342 aus etwa dem Jahr 14 79). - In Bad Ems
wird Anna Hess der Hexerei beschuldigt und nach einem
Geständnis statt durch den Feuertod gnadenhalber durch
das Schwert hingerichtet. - In Bad Ems wird die Krämerin
Sophia Fey (95) nach einem
letzten Hexenprozess freigesprochen. - In Limburg, das
katholisch ist, erobern die protestantischen Schweden
die Stadt und plündern sie. - Kaub wird von schwedischen
Truppen erstürmt. - In Bacharach wird Burg Stahlberg von
französischen Truppen beschädigt. - In Cramberg
Habenscheid endet eine dreijährige
Hexenverbrennungswelle. - In Bleidenstadt bringt man die
Gebeine des Heiligen Ferrutius nach Mainz in Sicherheit.
- In Niederneisen rebellieren die Dorfbewohner gegen die
Zwangskriegszahlungen an die Franzosen, woraufhin die
Bevölkerung zu Abgaben gezwungen wird. - In Niederneisen
wird eine Frau der Hexerei angeklagt und gefoltert. - In
St Goar ist Hans Ritter (--) Wirt
im Gasthaus Zum Schwert. -
In Balduinstein wird die Burg Balduinstein dem Verfall
überlassen.
1630 In
Frücht werden neun Frauen und ein Mann der Hexerei
beschuldigt. Alle sterben auf dem Scheiterhaufen. - In
Oberlahnstein wird ein Hexenprozess geführt. - In
Cramberg Habenscheid werden Hexenverbrennungen
durchgeführt. - In Nastätten wird das Gasthaus Zur
Lilie Römerstraße 49 (22 23
vor Abriss) erbaut und eröffnet. - In Nassau
heiratet der in Schloß Oberlahnstein geborene Besitzer
des Spätrennaissanceschloßes Schloß Stein in Nassau
gegenüber dem Rathaus Ludwig von und zum Stein (26)
die aus Mainz stammende königlichschwedische
Kanzlertochter Anna Elisabeth Hutten (17),
die auf Burg Steckelberg gewohnt hat. - In Freiendiez
wird die katholische thurn und taxis Posthalterei nach
15 Jahren mit der Einstellung der Postroute aufgegeben.
1629
Durch eine Erbteilung gründet Graf Johann
von Nassau (St) (26) eine neue Grafschaft
Nassau-Idstein mit Idstein, Wiesbaden, Sonnenberg,
Weher
Grund und Burgschwalbach.
- In Biebrich wird unter schaumburger Herrschaft eine
Frau wegen Hexerei verhaftet, verurteilt und auf der
Burg Schaumburg
verbrannt. - Oberhalb von Allendorf gibt es beim
Fischweiher eine Richtstätte. - In Bad Ems wird Anna
Hömberg der Hexerei beschuldigt und bis zu einem
Geständnis gefoltert. Ihr Körper wird verbrannt. - In
Diez wird Michael Zimmermann von 18 Zeugen der Hexerei
beschuldigt und zum Tod auf dem Scheiterhaufen
verurteilt. Er hat den Spitznamen Zaubermichel. - In Bad
Ems wird die Bäckerfrau Elisabeth Els der Zauberei
verdächtigt. Ihr Nachbar Arnold Heß verdächtigt sie des
Mordes an seine Schwester Trina mit vergiftetem Wein.
Während der Folter gesteht sie Sex mit einem
verstorbenen Einwohner Johann Lauttner am Kohlbach und
viele teuflische Tänze und Hexenversammlungen an der
Brücke über den Kohlbach in Begleitung von Elisabeth
Frickel, Katharina Ahler und deren Schwiegertochter
Eisabeth Ahler, die wiederum weitere Hexen, darunter
Anna Hömberg der Hexerei beschuldigen. - In Bad Ems wird
die Hebamme Ehle, die Frau des Jost, der Hexerei
beschuldigt und hingerichtet. - Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (39) tritt zum
Katholizismus über und führt die Gegenreformation ein,
mit der das Schulwesen rekatholisiert wird. - In
Cramberg Habenscheid beginnen Hexenverbrennungen. - In
der Niedergrafschaft Katzenelnbogen werden auf Betreiben
der Gemeinden Ausschüsse gebildet um Hexen aufzuspüren.
- In Rüdesheim lässt der in Speyer geborene, vom
calvinistischen zum katholischen Glauben übergetretene,
neue jesuitische mainzer Erzbischof Anselm
Casimir Wambolt von Umstadt (St)
(50), der Sohn von Anna von Reiffenberg (St) (--), Burg Ehrenfels
niederbrennen lassen, um zu verhindern, dass sie als
Schlupfwinkel dient. Mit der Wahl von Anselm
Casimir Wambolt von Umstadt (St)
(50) verliert der habsburger Kaiser an
Einfluss. - In Katzenelnbogen verlängert nicht mehr die
Regierung in Form des Landesherrn, sondern das
Kirchspiel die Weinkonzessionen und Bierkonzessionen und
achtet darauf, dass Wein und Bier nicht verfälscht
werden. - In Herold besitzt das Hospital Gronau einen
Hof mit großem Landbesitz. Steuern müssen an das Amt
Hohenstein gezahlt werden. - In Hahnstätten beginnen
Hexenverfolgungen. - In Birlenbacher wird Sara Thebes (--) wegen Hexerei angeklagt,
kommt aber mit dem Leben davon. - In Flacht beginnt eine
Hexenverfolgungswelle. - Zwischen Hessen-Darmstadt, der
Grafschaft Katzenelnbogen und Hessen-Kassel wird ein
ordinari Landes-Botenwesen alias Amtspostsysem
eingerichtet. - xxx von der Leyen (--)
kauft das Kirchspiel Nievern, zu dem Fachbach
und Miellen gehört.
1628
Kemel ist durch eine Wallanlage befestigt. - In
Klingelbach beschwert sich Wolf Adam von Klingelbach
darüber, dass der hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (55) seine uralten
adeligen Güter Ergeshausen, Herold und Bleidenbach unter
seine Herrschaft bringen und an das Amt Katzenelnbogen
angliedern will. Das Vieh des Bleidenbacher Hofs wird zu
den Mastungszeiten auf die Mark und in die Horst
getrieben. Das Schultheißengericht in Katzenelnbogen
bezeichnet Wolf Adam von Klingelbach als Junker. - In
Bad Schwalbach kommt der katholische Heerführer Johann T´Serclaess von
Tilly (St) (69) zur
Kur. Bad Schwalbach hat 439 Kurgäste. - Nassau hat xxx
Einwohner in 80 Haushalten, Herold hat 80 Einwohner. -
In Cramberg gibt Graf Christoph von Leiningen Westerburg
Schaumburg (St) (53),
verheiratet mit Maria Ungnad (St)
(55) aus einer
österreichischen hochadeligen Familie, in seiner Münze
alias Münzstätte nach sechs Jahren und ohne überhaupt
ein kaiserliches Münzregal zu haben, das Prägen von
Groschen wieder auf, die im angrenzenden Ausland, schon
wenige Kilometer weiter, sowieso niemand angenommen hat.
- Die auf Burg Burgschwalbach aufgewachsene
Grafentochter Anna von Nassau Weilburg
(St) (31) heiratet
mit Graf Friedrich von Leiningen Dagsburg (St)
(--). - In St Goar
ist das Gasthaus Zum Falken ein neu eröffnetes
Wirtshaus, das Peter Lutz (--) führt,
der darin auch einen Krämerladen hat. Nach 6 Jahren ist
der Wert eines Guldens in der Niedergrafschaft
Katzenelnbogen um 50 % gefallen.
1627 Die
Burg Ardeck an der Lahn wird vom Landrettungsausschuß
besetzt. - Der hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (54) dankt auf Druck
der hessischen Landstände ab. Seine Söhne aus zweiter
Ehe erben wie ausgemacht ein Viertel, die Rothenburger
Quart. - In Bad Ems wird die Trinkquelle als Kränchen
beschrieben. - In Klingelbach stellt Wolf Adam von
Klingelbach (--) Adam
Löbeling (--) aus Rettert
als Wildschütz an, der über seine Jagdgründe das
klingelbacher Anwesen, die Bornheck, den Mühlberg, die
Schlackenjunkerheck, die vordere und hintere Weiseler
Höhe und den Bleidenbacher Hof wacht. Adam Löbeling muss
alles Wild abliefern und erhält pro abgeliefertem Wild
und Fisch Geld. Für einen Hasen bekommt er 3 Alben, für
ein Reh ein halbes Kopfstück und für ein Schwein ein
ganzes Kopfstück alias Münze mit einem Kopf drauf. Von
geschossenen Wölfen und Füchsen darf er das Fell
behalten. - In Mudershausen beginnt das Ritterstift
Bleidenstadt die neue Abgabe Lämmerzehnten einzuführen,
die bis 17 91 eingefordert wird. - In Burgschwalbach
heiratet die auf Burg Burgschwalbach aufgewachsene
Grafentochter Elisabeth Juliane von Nassau Weilburg (St) (29)
ihren Cousin Graf Ludwig Casimir von Sayn
Wittgenstein Berleburg (St)
(29). Ihr erstes
lebendes Kind wird erst 9 Jahre später geboren, ihr
zweites 15 Jahre später. - In Altendiez lässt sich ein
französischer Soldat in der Peterskirche öffentlich mit
einem jungen heisterbacher Mädchen trauen, wobei ihm
Pfarrer Wissenbach (--) einen
Dolmetscher besorgt. - Der katholische kaiserliche
wallensteiner Oberst Görzenich greift das Gebiet von
Diez mit acht Kompanien an, wobei Oberneisen,
Hahnstätten, Niederneisen, Lohrheim und Netzbach
geplündert werden. Danach wird Oberst Görzenich
gefangengenommen und hingerichtet. - In Allendorf
vergibt der niedergräflichkatzenelnbogener Oberamtmann
Ritter Johann Wolf von Weitolshausen genannt
Schrautenbach (--), den Hof
des hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt
(St) (22) an den Bauer
Andreas Müntz (--), was auf
Burg Rheinfels beurkundet wird. - In Hahnstätten wird
eine Kriegskostenliste erstellt. - In Darmstadt eröffnet
der hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt
(St) (22) einen Botenlauf
alias herrschaftlichen Briefpostdienst mit
hessendarmstädter Postboten.
1626 In
St Goar enteignet der katholische bayerische Kurfürst
Ferdinand von Wittelsbach Bayern, der auch Erzbischof
von Köln ist, erfolgreich den hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (54) und seine von ihm
seit 3 Jahren illegal besetzte Burg Rheinfels durch eine
Belagerung, woraufhin er sie dem hessendarmstädter
Landgraf Georg II von Hessen
Darmstadt (St) (21) übergibt.
Die auf der anderen Rheinseite gelegene Burg Katz wird
bei der Verteidigung von Burg Rheinfels teilweise
zerstört - Der hessenkasseler Besitz Einrich alias
Untergrafschaft Katzenelnbogen mit Bad Schwalbach,
Katzenelnbogen und Rheinfels ist von hessendarmstädter
Truppen erobert. - In Holzhausen flüchtet der
reformierte Pfarrer Moritz Bremer, weil der lutherische
Glauben wieder eingeführt wird. - In Nastätten werden
katholische bayerische, kaiserliche und lauenburgische
Truppen einquartiert. - Der in Darmstadt geborene
hessendarmstädter Landgraf Ludwig V
von Hessen Darmstadt (St)
(49) stirbt in der Nähe der Burg Rheinfels am
Rhein. Georg II von Hessen Darmstadt
(St) (21) wird sein
Nachfolger. - Die in Nassau im neuen
Spätrenaissanceschloß geborene weilburger
Amtsmannschwester Margarete Katharina vom Stein (26)
heiratet in Weilburg Walrab Scheiffart von Merode (--).
- Die in Nassau im neuen Spätrenaissanceschloß
geborene weilburger Amtsmannschwester Margarete
Katharina vom Stein (26) heiratet
in Weilburg Walrab Scheiffart von Merode (--).
- Der hessenkasseler Landgrafensohn Philipp von Hessen
Kassel (St)
(22) stirbt
als Offizier.
1625
Wetter: 22 Pesttote bis zum Frühjahr in Kaub. Der
Reichstaler wird Reichseinheitsmünze mit einem Wert von
1.5 Gulden. - Die in Schloss Braunfels geborene
protestantische Grafentochter Amalie von Solms
Braunfels (St) (27), heiratet den
niederländischen Statthalter Friedrich
Heinrich von Nassau Oranien (St)
(51), der nach einer
mißglückten Befreiung der niederländischen Residenz
Breda mit der Eroberung von weiteren Städten beginnt. -
In Braubach wird das Gasthaus Zum
weißen Schwan Brunnenstraße 4 als Fachwerkhaus
erbaut. - In Holzhausen wird das zweitälteste erhaltene
Haus Langgasse 24 (20 23) erbaut.
- Die Gemeinden Mudershausen und Hahnstätten
streiten um den Grenzverlauf in der Waldung
Haberstrudt, weshalb zur Klärung eine Karte des Waldes
in Hahnstätten angefertigt wird.
1624 In
Burgschwalbach sterben von Juni bis August 170 Menschen
an der Pest. - In Limburg vereint der evangelisch
lutherisch getaufte, aber katholisch konvertierte
trierer Kurfürst Erzbischof Philipp
Christoph von Sötern (St)
(57) durch die eingelöste hessische Hälfte die
Herrschaft über die Stadt nach fast 300 Jahren. - In
Katzenelnbogen ziehen die 42 Soldaten, Frauen und
Prostituierten im Tross eines jungen katholischen
bayerischen Offiziers, der seit dem Vorjahr die Burg
Katzenelnbogen besetzt hat, nach dessen Tod und seiner
Beerdigung in Limburg ab. - In Limburg wird der junge
katholische bayerische Offizier, der in Katzenelnbogen
die Burg Katzenelnbogen besetzt hielt, beerdigt und sein
Grab mit einem eigens in Kerkerbach gestohlenen
Grabstein einer katzenelnbogener Gräfin geschmückt. - In
Bad Schwalbach wird vom strengen protestantischen
calvinistisch reformierten zum gemäßigten
protestantischen lutherischen Bekenntnis
zurückgewechselt. - In Katzenelnbogen zeichnet Daniel Meisner (39) die Burg Katzenelnbogen,
wonach er nach Frankfurt zieht, wo er im Folgejahr
stirbt. - Die katholische thurn und taxis Kaiserliche
Reichs Post, die offiziell nur kaiserliche Amtspost und
keine Privatbriefe transportiert, reitet über Koblenz.
1623
Wetter: Pest in Burgschwalbach mit 170 Toten. - In St
Goar besetzt der protestantisch calvinistische
hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (51) die ihm durch ein
Reichskammergericht abgesprochene Burg Rheinfels, die
eigentlich dem lutherischen hessendarmstädter Landgraf Ludwig V
von Hessen Darmstadt (St)
(46) gehört. - Weil seit dem Vorjahr der
Einrich alias Untergrafschaft Katzenelnbogen mit Bad
Schwalbach, Katzenelnbogen und Rheinfels offiziell nicht
mehr dem protestantischen calvinistischen hessenkasseler
Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (51), sondern dem
kaisertreuen lutherischen hessendarmstädter Landgraf Ludwig V
von Hessen Darmstadt (St)
(46) gehört, greifen hessendarmstädter Truppen
an. In St Goar weigert sich der protestantisch
calvinistische hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (51) die ihm
abgesprochene Burg Rheinfels herauszugeben, weshalb er
sie besetzt. - In Nastätten werden katholische
kaiserliche, bayrische und lauenburgische Truppen
einquartiert, die die Einwohner verköstigen müssen. - In
Katzenelnbogen besetzt 5 Wochen lang der fürstenberger
Obristleutnant Adrian von Cordenbach mit 30 Soldaten die
neuerbauten Häuser in der Burg Katzenelnbogen, erpresst
3.500 Gulden und verkauft geraubtes Vieh und
Nahrungsmittel der in die Wälder geflohenen
Katzenelnbogener in Limburg auf dem Markt. In
Katzenelnbogen bricht die Pest aus und fordert 60
Totesopfer. Danach besetzt ein katholischer kaiserlicher
fürstenbergischer Oberst mit 30 Soldaten 3 Wochen lang
die Stadt, die für 1.500 Gulden verpflegt werden müssen.
Vom Schultheiß erpresst er 3.500 Gulden und ebenso
erpreßt er den Flecken um Vieh, das er auf dem Markt in
Limburg und Koblenz verkauft. Er selbst zieht ins Schloß
Katzenelnbogen ein. Danach besetzt ein junger
bayerischer Offizier mit 42 Soldaten, vielen
mitziehenden Frauen und Prostituierten die Burg und
bleibt bis ins nächste Jahr. Jedem Belagerer muss bei
freier Kost und Logis 7 Gulden gezahlt werden. - In
Katzenelnbogen notiert Max Behm, dass insgesamt 3
Kriegshorden durch den Ort ziehen. - Der vom
reformierten zum katholischen Glauben übergetretene
Wildgraf und Rheingraf Philipp Otto von Salm
Salm (St) (48) wird
in den Fürstenstand erhoben. - In Diez und in
Hahnstätten fällt der katholische kaiserliche Oberst
Freiherr Schellart von Dorenwert Görzenich (--)
ein. Er plündert Hahnstätten und die
Nachbargemeinden. - In Schiesheim und Mudersheim endet
der seit 16 03 geführte Streit um den Zehnt zwischen
Johann Gottfried vom Stein (--) und
Bernhard Horneck (--). - In
Rheindiebach gegenüber von Lorch ist die drei Jahre
zuvor durch die habsburger Spanier unter der Führung vom
in Genua geborenen General Herzog Ambrosio Spinola (54) für den katholischen
Kaiser eroberte Burg Fürstenberg eine kleinere
Burganlage um einen runden Bergfried mit Spitzdach um
den drei Herrenhäuser angeordnet sind, wovon zwei mit
Türmchen an allen möglichen Mauerecken geschmückt sind.
In die Anlage kommt man von Süden durch einen Torturm.
Die gesamte Landschaft um die Anlage, sowohl zum
Rheintal als auch auf dem Südhang, ist frei von Bewuchs.
Es gibt dort auch keinen Wein.
1622
Wetter: Das Wetter zerstört die Kornernte und führt zu
einer Hungersnot in Katzenelnbogen. - In Schönborn
logieren 30 Soldaten des protestantischen
calvinistischen hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (50). - In
Oberlahnstein wird ein Hexenprozess geführt. - In Kaub
hält der evangelische dörscheider Pfarrer
vertretungsweise den Gottesdienst und wird von einem
katholischen spanischen Soldaten erschossen. - In
Hadamar wird Sopia Magdalena von Nassau Hadamar (St)
(--) als siebtes
Kind von Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (32) geboren. - In Cramberg
beschäftigt Graf Christoph von Leiningen Westerburg
Schaumburg (St) (47),
verheiratet mit Maria Ungnad (St)
(49) aus einer
österreichischen hochadeligen Familie, in seiner relativ
jungen Münze alias Münzstätte einen festen Münzmeister
ohne überhaupt ein kaiserliches Münzregal zu haben, der
Groschen prägt, die aber im angrenzenden Ausland, schon
wenige Kilometer weiter, niemand annehmen will. Seine
auf Burg Schadeck bei Runkel geborene Tochter Maria von Leiningen
Westerburg Schaumburg (St) (18) heiratet in Butzbach
Landgraf Friedrich von Hessen
Homburg (St) (37),
der durch die Einführung der Primogenitur entmachtet
ist, mit dem Amt Homburg abgefunden ist, von
hessendarmstädter Appanagen lebt und eigentlich nur ein
hessendarmstädter Amtmann mit hessenhomburger
Landgrafentitel ist. Der eigentlich lutherische Landgraf
Georg II von Hessen
Darmstadt (St)
(43) kämpft für den katholischen Kaiser Ferdinand II von
Habsburg (St) (44) in
der Schlacht bei Wimpfen
am Neckar, wird dort von den Protestanten
gefangengenommen, aber schon kurz danach und nach einem
katholischen Sieg wieder freigelassen, weshalb ihm der
katholische römischdeutsche Kaiser Ferdinand II von
Habsburg (St) (44) die
Niedergrafschaft Katzenelnbogen zuspricht. - In St
Goar lässt der rheinfelser Kommandant Johann von Uffeln
(--) wieder eine fliegende
Brücke alias Längsseil-Gierfähre, mit der man mit Hilfe
mehrerer Ruder den Rhein überqueren kann, die eine auf
mehreren Nachen montierte große Plattform ist und an
einer mittig im Rhein befestigten und auf kleinen
Bötchen befestigten Eisenkette hängt, erbauen. Die Fähre
befindet sich nicht vor der Stadt, sondern unmittelbar
unterhalb der Burg Rheinfels am Hafen für den direkten
Zugang zum Grundelbachtal und auf der stgoarshausener
Seite zum Hasenbachtal, das 800 m nördlich des
stgoarshauser Stadttores nach Nastätten führt.
1621
Wetter: Der Winter ist so kalt und trocken, dass die
Wintersaat erfriert und die erste Ernte ausfällt. - In
Schönborn logieren 30 Soldaten des protestantischen
calvinistischen hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (49). - In
Katzenelnbogen hält der extremistische calvinistische
hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel
(St) (49) ein Fürstenlager
ab, bei dem man den Kampf gegen den katholischen
römischdeutschen Kaiser Ferdinand II von
Habsburg (St) bespricht,
der im Vorjahr die wittelsbacher Oberen
Mittelrheinburgen und die wittelsbacher Kurpfalz erobert
hat. Weil der Calvinismus auf dem Augsburger Reichstag
nicht angenommen wurde, führt er auf eigene Faust
ultrastrenge reformierte religiöse Sitten in seinem
Herrschaftsgebiet gegen den Willen der gemäßigten
lutherischen Kleriker ein. Woraufhin ihm die
Landgrafschaft Hessen-Kassel vom Kaiser entzogen wird. -
In Burgschwalbach wird der burgschwalbacher Pfarrer
Servatius Plebanus (44)
unter dem Altar begraben. - In Nassau wird der Zehnthof
von xxx von und zum Stein (--) in
das Spätrenaissanceschloß Schloß Stein umgebaut, weil
die Burg Stein nicht zu verteidigen ist und unterhalb
der Burg Nassau liegt. - Der in Bacharach geborene Arzt
Arnold Weickard (43)
ist Leibarzt der sterbenden simmernsponheimer
Herzogin Anna Margarethe von Wittelsbach von der Pfalz
Veldenz (St) (50).
1620
Wetter: 57 Pesttote zum Jahresende in Kaub. - In
Katzenelnbogen wird der Landgraf Moritz Bau in der Burg
Katzenelnbogen fertiggestellt.
Der hessenkasseler Landgraf Moritz
von Hessen Kassel (St)
(51)
ist strenger Calvinist und ein Feind des
im Vorjahr in Frankfurt neu gewählten katholischen
römischdeutschen Kaiser Ferdinand II von
Habsburg (St) (42). -
Kaub wird von katholischen spanischen Truppen erobert. -
In Bacharach zieht der katholische Generalfeldmarschall
Ambrosio
Spinola (51) ein und
besetzt die Stadt und die Burg Stahleck. Außerdem
erobert er Burg Fürstenberg in Rheindiebach gegenüber
von Lorch für den katholischen römischdeutschen Kaiser Ferdinand II von
Habsburg (St) (42).
Danach erobert er die wittelsbacher Kurpfalz, wonach er
aber im Folgejahr wieder abzieht. - In Burgschwalbach
erhält Bernhard von Lindenau (--)
das Seehausen Haus. - In Dörsdorf nimmt der
hessische katzenelnbogener Schultheiß mit 60 Berittenen
8 Bewaffnete fest, die sich gegen die Plünderung wehren,
weswegen es mit Nassau einen Schriftwechswel gibt. - In
Hahnstätten fällt der katholische kaiserliche
Herzogssohn Prinz Adolf von Schleswig
Holstein Gottorp (St) (20) ein. Er lässt sich in der
Wasserburg Hahnstätten nieder und erpresst von der
Bevölkerung Lebensmittelabgaben und Geldzahlungen. Er
und der protestantische schwedische König Gustav
II Adolf Wasa (St) (26) haben
die gleiche Großmutter, die hessische Landgrafentochter
Christine
von Hessen (St) (++), die auch die Stammutter des
russischen Zarenhauses ist. - Der in Dillenburg geborene
Besitzer der Grafschaft Diez Ernst Casimir von Nassau
Diez (St)
(47) erbt von seinem verstorbenen Bruder
dessen Amt als Statthalter von Friesland, Groningen und
Drenthe in den Niederlanden, das er im Folgejahr
antritt. - In Flacht gibt es eine Mobilmachung für den
im Vorjahr begonnenen Französisch-Niederländischen
Krieg. 150 bis 200 Männer werden bewaffnet und
Proviantwagen und Munitionswagen werden aufgestellt. Der
katholischen Marquis Ambrosio
Spinola (61) lagert
mit einer großen Armee aus spanischen und flämischen
Söldnern für mehrere Tage am Mensfelder Kopf. - In
Frankfurt eröffnet die katholische kaiserliche Thurn und
Taxis Post eine Ordinari-Post alias Postroute
Frankfurt~Friedberg~Butzbach~Gießen~Marburg die
donnerstags gegen Mittag abfährt und mittwochs am Abend
nach Straßburg abfährt. - In Bad Schwalbach wird das
Haus Adolfstrasse 3 (20 23
Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer Strasse
/Adolfstrasse im Schmuckfachwerkstil erbaut. Es ist noch
kein Eckhaus. - In Laufenselden existiert das
Schmuckfachwerkhaus Rudolf Dietz Strasse 5. - In
Schiesheim und Mudersheim streiten sich Johann Gottfried
vom Stein (--) und
Bernhard Horneck (--) um
den Zehnt vor Gericht.
1619 In
Strinz-Trinitatis gründet der protestantische Johann
Jäger mit verschiedenen Adeligen, seinem Bruder Dr
Reimund Jäger, dem Amtsschreiber Kilian und Johannes F
Diefenbach eine Bergwerksgewerkschaft um Pleyerz
alias Bleierz aus dem Kirchenberg auszuscherpfen.
- In Hahnstätten lässt der Grafensohn Johann Ludwig von Nassau
Hadamar (St)
(29) dessen Mutter die Grafentochter Johannetta
von Sayn Wittgenstein (St) (58) ist, alle jungen Männer
mustern. Grafensohn Johann Ludwig von Nassau
Hadamar (St)
(29) hat 19 Geschwister, von denen 12 noch
leben. - Die in Schloß Braunfels geborenen Grafentochter
Amalie von Solms
Braunfels (St)
(17) ist Hofdame der protestantischen
Winterkönigin in Heidelberg, deren Mann im Vorjahr den
30 jährigen Krieg ausgelöst hat. - Der neue katholische
römischdeutsche Kaiser Ferdinand II von
Habsburg (St) (41) wird
in Frankfurt gewählt. - In Bacharach wird Johann David Wilhelmi
geboren. - In Burg Schaumburg wird
Georg Wilhelm von Leiningen Westerburg Schadeck
Schaumburg (St) als
zweiter Sohn von Graf Christoph von Leiningen Westerburg
Schadeck Schaumburg (St) (44) geboren, der in Geldnöten in
Cramberg eine eigene Münze alias Münzstätte mit
ortsfremden Münzmeister und Gehilfe einrichtet und
eigenes Geld herstellt. - In Burg Langenau fällt mit dem
kinderlosen Tod von des trierer Domherr, kurmainzer Rat,
Hofrichter, Großhofmeister und Amtmann Kaspar von Eltz (--) der bereits vier Jahre
zuvor seinen ebenfalls kinderlosen Bruder, den trierer
Rat, Marschall, Amtmann in Montabaur und Molsberg und
französische Oberst Melchior von Eltz (++)
beerbt hat, die Burg Langenau an xxx von Eltz Rübenach (--).
1618
Beginn 30-jähriger Krieg, bei dem die altgläubigen
Katholiken gegen die reformerischen Protestanten
kämpfen, die die Herrschaft des Papstes und damit das
durch den Kaiser im Namen der Kirche ausgeführte
Lehenssystem in Frage stellen, womit sie sich zu
niemandem untergeordneten souveränen Landesherren machen
wollen, sich aller kirchlicher Besitzungen bemächtigen
und sich zu neuen Oberhäuptern neuer Kirchensysteme
machen können. Es folgt eine Hyperinflation. - Die
komplizierten Verhältnisse des Vierherrischen, zweier
nassauer und zweier hessischer Herrren, werden im
Einrich beraten. - Die verfallene Sauerburg wird von
den Brömsern von Rüdesheim ererbt. - In Katzenelnbogen
existiert neben dem Mosbach Haus und dem hessenkasseler
Landgraf Moritz Haus (20 18
Schloss Katzenelnbogen), das in Bau ist, ein
drittes herrschaftliches Haus in der Burg
Katzenelnbogen, das als Gästehaus für durchreisende
Grafen dient. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen hat 27
Hausgemeinschaften. - Zur westerburger Herrschaft
Schaumburg gehören seit einigen Jahren nur noch
Habenscheid, Cramberg, Steinsberg, Biebrich und
Wenigenhabenscheid. Das Dorf Wasenbach ist herausgelöst
und im reichsritterlichen Besitz von xxx von Kronberg (St) (--). Große
Landflächen um Wasenbach gehören dem Klarissinnenkloster
Wasenbach. - Bei Horhausen ist das Dorf Billenstein
bereits öde und verlassen.
1617 In
Bad Schwalbach sechs Jahre nach dem Bau des
Schmuckfachwerkhauses Adolfstrasse 75 rechts vom
Pestgässchen das Schmuckfachwerkhaus Zum goldenen
Rebstock in der Adolfstrasse 73 links vom Pestgässchen
erbaut.
1616 In Hohenstein lebt der in Kassel
geborene hessenkasseler Landgraf Moritz
von Hessen Kassel (St)
(44) auf Burg Hohenstein
über der Aar häufig über längere Zeit. - In St Goar
kauft Johannes Schneider (--) das
Gasthaus Zur Lilie, das er bis 16 37 führt, als
Konkurrenz zum beliebteren und besseren Gasthaus Zur
Krone, wo bisher mehr Soldaten und Offiziere
verkehren. - In St Goar wird ein neuer Kran errichtet. -
In der Nassau-Katzenelnbogener Gerichts- und
Landordnung wird der Ablauf der freiwilligen
Gerichtsbarkeit festgelegt. Es gibt Geschworene Montage
alias Rügetage, die an einem bestimmten Montag im Jahr
abgehalten werden, wo niedere Polizeigerichtsstrafen
verhängt werden. - Hans Reinhard von Klingelbach (--) ist verstorben.
1615 Es
gibt die Nassau-Katzenelnbogeische Polizeiordnung. Sie
regelt ua den Besuch der Gottesdienste, Ketzerei,
Zauberei, Fluchen, Schul- und Arbeitspflicht der Kinder,
Respekt vor der Obrigkeit, Dienstboten, Beleidigungen,
Trinken, Spinnstuben, Ehebruch, Diebstahl, Maße,
Gewichte, Handwerker und ihre Lehrjungen, Viehhändel,
Weidgang, Schäfereien, Umgang mit Bettlern, Fahrigen und
Zigeunern und die Feuerordnung. - In Diez wird die Alte
Lahnbrücke an der Stelle einer älteren Holzbrücke
errichtet. - In Limburg eröffnet Johann Erben (--)
eine Apotheke. - In Nastätten wird ein
Oberschultheiß eingesetzt, der nun die hessischen
Interessen im Vierherrischen vertritt. - In Freiendiez
wird, weil normalerweise die eingesessenen Posthalter in
den Städten, Marktflecken oder Dörfern ihre Kundschaft
beim Pferdewechsel und bei der Verköstigung erpressen
und die Preise nach Belieben festsetzen, außer sie haben
einen einschüchternden Geleitbrief dabei, eine thurn und
taxis Posthalterei auf der neuen katholischen
kaiserlichen thurn und taxis Postroute von Köln über
Frankfurt nach Wien eingerichtet. Die Postroute dient
offiziell nur zum Transport von kaiserlicher Amtspost.
Damit der Postverkehr auch auf der Strecke nach
Frankfurt mit doppelter Geschwindigkeit ermöglicht wird,
werden die Anrainer vom kölner thurn und taxis
Postverwalter Coesfeld (--) gezwungen
die Poststraße herzurichten, was Jahre dauert,
allerdings nur die Poststrasse. Die Posthaltereien
werden in regelmäßigen Abständen von etwa 3 Meilen
entsprechend 21 km angelegt, unabhängig davon, ob dort
eine Siedlung ist, wo immer die selben
Pferdewechseltarife von den Postillonen bezahlt werden
müssen. Die nächste Posthalterei nach Norden ist in
Wallmerod, nach Süden Würges bei Bad Camberg. Auch alle
Taxen für Brücken und Fähren und die Qualität der
Verkostung der Postreiter werden vom römischdeutschen
Kaiser Matthias von Habsburg
(St) (41) festgesetzt. Wer
in irgendwelcher Form das Projekt, oder auch die
kaiserlichen Postillone behindert oder ihnen den Weg
versperrt, wird schwer bestraft. Da der Kaiser schon
nach wenigen Monaten nicht mehr regelmäßig oder gar
nicht zahlt, beginnt die Thurn und Taxis Post auch
Privatpost und Geld zu befördern, wogegen sich die
städtischen Boten, die in den Farben und dem sichtbar
aufgenähten Wappen der Städte zu Fuß oder per Pferd
unterwegs sind oder die Kaufmannszüge, die ebenfalls
Post mitnehmen, auflehnen, aber gegen den Kaiser
langfristig chancenlos sind. Die Städte müssen jederzeit
den kaiserlichen Postboten, auch nachts, versperrte
Stadttore öffnen und den Zugang zu den Brücken oder
Übergängen ermöglichen. Alle kaiserlichen
Boten sind vermögende Bürgersöhne, die für die
Vermögenswerte, die sie transportieren, Bürgschaften
hinterlegt haben.
1614 In
Katzenelnbogen sticht auf dem Bartholomäusmarkt der aus
Miehlen stammende Hafner Wolf
(--) einem aus Panrod stammenden Mann mit
einer Musketengabel ein Auge aus. - In Bad Salzig wird
die Kleeburg letztmals erwähnt. - In Katzenelnbogen
fordert Graf Christoph von Leinigen Westerburg
Schaumburg (St) (--)
durch seinen Bevollmächtigten Martin
Evertshausen aus Biebrich die Schulden der verstorbene
Judith von Klingelbach alias Judith von Hxrenberg (--) ein. - In Braubach wird
das Schmuckfachwerkhaus Karlstrasse 1 erbaut.
1613
Wetter: Pest im Kirchspiel Niedertiefenbach, wobei 147
Menschen sterben. Pestausbruch an der Universtität
Marburg. - In Katzenelnbogen werden in der Burg Gebäude
errichtet. - In Koblenz wird die katholische
Jesuitenkirche erbaut. - In Oberlahnstein wird ein
Hexenprozess geführt, der zum Freispruch führt. - In
Limubrg erhält das Gasthaus Fischmarkt 8
(20 17 Gasthaus bella citta vecchia) eine
repräsentative Giebelfasssade. - In Burg Langenau stirbt
mit dem Tod von xxx von Langenau (--)
die Familie von Langenau aus, woraufhin die
Burg Langenau nur noch Mitgliedern der Familie von Eltz
gehört, von denen bereits vorher der trierer Domherr,
kurmainzer Rat, Hofrichter, Großhofmeister und Amtmann
Kaspar von Eltz (--) und
sein Bruder, der trierer Rat, Marschall, Amtmann in
Montabaur und Molsberg und französische Oberst Melchior
von Eltz (--) die
restlichen Teile an der Burg erworben haben.
1612 In
Bad Schwalbach muss Burg Adolfseck nach jahrelangem
Streit an den mainzer Erzbischof Johann
Schweikhard von Cronberg (St)
(44) abgegeben werden. - In
Balduinstein, wo er seit 15 86 lebt, wird der
geisteskranke Graf Reinhard III von Leiningen
Westerburg Schaumburg der Ungeratene oder der
Dolle (St) (12), der unter
Verfolgungswahn leidet, von seinem Bruder Christoph von
Leiningen Westerburg Schadeck Schaumburg (St)
(--) aus der Burg
Schaumburg
verdrängt, weil der als begeisterter Soldat nach seinem
schlechtbezahlten Dienst in der französischen Armee von
Burg Schadeck seinen Regierungssitz dorthin verlegt. Er
führt mit Frau und Kindern einen aufwändigen Lebensstil.
1611 In
Bad Schwalbach wird das Schmuckfachwerkhaus Adolfstrasse
81 rechts vom Pestgässchen erbaut. - In Bad Ems verkauft
der in Koblenz geborene Graf Clemens Wenzel
Lothar von Metternich (38) die
Ruine Sporkenburg.
1610 In
Holzhausen an der Haide wird in der Berggasse 7 und 8
das älteste bestehende Haus (--) als
Schmuckfachwerkhaus erbaut. - In Kirberg wird ein
Adelshof errichtet (20 17 Altes
Rathaus). - In Diez wird die Rezeptur
Schloßberg 12 erbaut. - In Bad Schwalbach wird das Haus
Zum Bären in der Adolfstrasse 103 später Rathaus später
Schule (20 23 Metzgerei Schmidt) erbaut.
- In Nastätten kauft Reinhold von Klingelbach (--)
den spätere Sohlern Hof Borngasse 12 und
nennt ihn in Klingelbacher Hof um. Dazu erhält er alle
ehemaligen dazugehörigen klosteraffolderbacher
Besitzungen. - In Nassau wird das Schloß Stein
Schloßstrasse 1 erbaut. - Niederneisen hat xxx Einwohner
auf 40 Bauernhöfen und ist das größte Dorf in der
Grafschaft Diez. - In
Obertiefenbach wird das Schmuckfachwerkhaus An der
Kirche 1 erbaut.
1609 Auf
Burg Ardeck an der Aar ist Johann Mechtel Bewohner der
Burg. Er wird von einem Habicht in seinem Zimmer
angefallen und an den Augen verletzt, dass er daran
stirbt. - Die komplizierten Verhältnisse des
Vierherrischen werden beraten. - In Nastätten wird das
Rathaus am Lohbach Römerstrasse 1 erbaut und ein Brunnen
aufgestellt. - Hans Reinhard von Klingelbach (--)
streitet sich mit dem Kloster Arnstein um die
Frage welches Gericht für ihn zuständig ist, deren, oder
worauf er besteht, das Vierherrische. - In St
Goarshausen wird das Gasthaus Zum
roten Kopf Burgstrasse 5 erbaut. - In
Katzenelnbogen wird ein Märkerding über das Waldgebiet
Fuchsenhöhle abgehalten.
1608 Der
Besitzer von Burg Hohlenfels Hartmut von Kronberg (St) (--)
stirbt. - In Dörsdorf wird ein Jugendlicher namens
Philipp mit dem Schwert beim Galgen hingerichtet, was im
Kirchenbuch festgehalten ist. - In Katzenelnbogen
Berghausen gibt es eine Brücke über den Dörsbach. - In
Rettert wird die schon seit Jahren abgebrannte Schule
mit einem Neubau wiederbelebt. - In Diez unterhält der
hessenkasseler Landgraf Moritz
von Hessen Kassel (St)
(36) eine Residenz
Postanstalt der Hessen kasselischen Post alias
Kasselpost.
1607 In
Nassau Scheuern bezieht Gräfin Maria von Nassau Idstein
(St) (--)
ihre Wasserburg als Witwensitz. - Der in Dillenburg
geborene nassaudillenburger Grafensohn Ernst Casimir von Nassau
Dillenburg (St) (34) wird Graf von Nassau Diez.
- In Strinz-Trinitatis folgt dem protestantischen
Pfarrer Johann Jäger alias Johann Venator dessen Sohn. -
In St Goar zeichnet der Baumeister Johann Heinrich Dillich
(36) die Burg Rheinfels. -
In Nassau erbauen gegenüber dem Zehnthof Stein später
Schloss Stein der kurpfälzer Geheimrat und
gräflichnassauer und wildischer Ratsherr und Amtmann in
Weilburg Freiherr Adam von Stein (47)
und Engel von Geispizheim, Tochter des
kurpfälzer Rats und Amtmanns Heinrich von Geispizheim
Bolanden und Maria von Koppenstein (--),
die Verwandten aus einer Nebenlinie auf der anderen
Strassenseite den Adelsheimer Hof am Adelsheimer Hof 1
später Rathaus wobei zur Hofseite die Erker und an der
Südfront schöne und reich mit Schnitzereien geschmücktes
Fachwerk verbaut wird. was zwei Jahre dauert. - In Bad
Schwalbach wird der evangelische Pfarrersohn und
laaspher Pfarrer und Superintendent Paul Crocius (56) neuer badschwalbacher
Pfarrer und Superintendent. Sein Sohn ist der spätere
hessische Hofprediger Johannes Crocius (17). - Der streng
calvinistisch erzogene nassaudillenburger Grafensohn und
seit dem Vorjahr halbwaiser minderjähriger neuer Graf Johann Ludwig
von Nassau Hadamar (St) (17) macht
eine Bildungsreise nach Frankreich zu seinem Cousin Philipp Wilhelm von
Nassau Oranien (St) (51)
und dann nach Paris, wo er den französischen König
kennenlernt und im Folgejahr nach London, wo er den
englischen König kennenlernt. Graf Johann von Sayn (St) (--),
Graf Adolf von Solms (St)
(--) und Graf Johann Albrecht von
Solms (St) (--)
sind seine Vormünder.
1606 In
Diez stirbt der in Dillenburg geborene calvinistische
Graf Johann VI von Nassau
Dillenburg (St) (70), worauf die Grafschaft
unter seinen fünf lebenden Söhne aufgeteilt wird. Er ist
bzw war Vater von 20 Kindern von drei Ehefrauen, von
denen 12 weiblich sind. 5 seiner 9 lebenden Töchter sind
schon verheiratet, mit Isenburg Büdingen, Salm Dhaun,
Nassau Wiesbaden, Mansfeld und Solms Greifenstein. Sein
Sohn Ernst Casimir von Nassau
Dillenburg (St) (33), der Statthalter von
Groningen und Friesland ist, erhält Diez, wonach er sich
Graf Ernst Casimir von Nassau Diez nennt, wozu ua
Birlenbach gehört. Er hat mit 70 Hexenprozessen mit 40
Hinrichtungen inklusive dreier Selbstmorde deutlich
weniger Tote auf dem Gewissen als seine Nachbarn. - In
Strüth wird das katholische Nonnenkloster Schönau, das
nur noch aus wenigen Schwestern besteht, aufgelöst. - In
Katzenelnbogen wird der Jude Hirz mit offener Flamme vom
klingelbacher Bauer Laux Müller ertappt und angezeigt.
Er erhält eine Geldstrafe. - Schönborn gehört zu Hessen.
- In St Goar wird auf Burg Rheinfels vom Oberamtmann
Otto Wilhelm von Berlepsch (--) ein
Vergleich im Streit zwischen dem Dorf Schönborn und dem
Dorf Wasenbach, das von katzenelnbogener Schultheiß
Hartmut von Kronberg (--) vertreten
wird, um die Hut, Trift- und Holzungsgerechtigkeit in
der Wasenbacher Heide geschlossen. Weiter beteiligt sind
der Keller alias Verwalter in Rheinfels und Hohenstein
Hans Reinhart von Klingelbach (--)
und der Anwalt xxx (--) des
Dorfes Schönborn.
1605
Feuersbrunst in Nassau, bei der auch das Pfarrgehöft in
der Kirchgasse 6 abbrennt. - In Mudershausen gibt es
einen Einbruch in der Eisenerzförderung, weshalb Japhet
Gunst von Hohenstein um Belehnung mit den mudershausener
Gruben bittet. - In Bad Schwalbach wechselt man vom
evangelischen zum reformierten Bekenntnis. - In
Katzenelnbogen erstellt der Kupferstecher Wilhelm
Scheffern (--) alias
Dilich eine Ortsansicht. - In Allendorf gibt es zwei
Eisensteingruben, die Grube Wees und die Grube Kaute in
denen Arbeiter aus Allendorf, Berghausen, Dörsdorf,
Eisighofen, Munderhausen und aus Berndroth den
Eisenstein ins Wispertal bringen, wo er zu Roheisen
verhüttet wird. - In Limburg zeichnet der Baumeister Johann Heinrich Dillich (36)
die Südseite der Stadt Limburg mit Dom und
Stadtbefestigung, wovon er Kupferstiche herstellt.
- In Nastätten gibt es das Gasthaus Zur Krone
Römerstrasse 25 von xxx Diefenbach.
1604 In Hohenstein lässt der in
Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz
von Hessen Kassel (St)
(32) die mehr als 150 zuvor
von den Nassauern zum Teil zerstörte und verwahrloste
ehemalige katzenelnbogener Grenzfestung Burg Hohenstein
über der Aar wiederherstellen. Die Untergrafschaft ist
in hessenkasseler Besitz. - Nastätten hat 163 Begüterte.
- In Katzenelnbogen wird das Haus Untertalstrasse 19
erbaut. - In Bad Schwalbach wird im Rahmen der
Gegenreformation der katholische Glaube wieder
eingeführt. - Der in Schloß Oberlahnstein geborene Herr
von Schloß Stein in Nassau Johann Gottfried von und zum
Stein (44), verheiratet mit
Katharina von Quadt Landscron (--)
wird in Weilburg gräflich nassauer
saarbrückener Rat und Oberamtmann. - Mit dem Tod von
Daniel von Mudersbach (St)
(--), stirbt das
Niederadelige Geschlecht der Mudersbacher aus, weshalb
der Schwiegersohn Hartmut von Kronberg (St)
(--) Burg Hohlenfels erbt. -
Der streng calvinistisch erzogene nassaudillenburger
Grafensohn Johann Ludwig
von Nassau Hadamar (St) (14) reist
nach Sedan um dort zu studieren. Der gleichalte Sohn
seines Halbbruders, sein Neffe Johann Philipp von Nassau
Beilstein (St) (14), begleitet ihn. -
In Bad Ems geht die Sporkenburg von den nicht mit dem
Grafenhaus Nassau verwandten Herren von Nassau an den in
Koblenz geborenen Graf Clemens Wenzel
Lothar von Metternich (31) über.
1603 Der
in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz
von Hessen Kassel (St)
(31) heiratet die
Grafentochter Juliane von Nassau Dillenburg (St) (16).
- In Kördorf, das zu Nassau Diez gehört, gibt es
Grenzstreitigkeiten mit Kördorf, das zu Hessen Rotenburg
gehört, die mit Ortsbesichtigungen und Rechtsbriefen
ausgetragen werden und nicht ausgeräumt werden können. -
Der in Schloß Oberlahnstein geborene verwitwete Herr von
Schloß Stein in Nassau Johann Gottfried von und zum
Stein (43) heiratet
Katharina von Quadt Landscron (--)..
- In Katzenelnbogen versucht der Bruder des Besitzers
des Burglehens Katzenelnbogen Johann von der Leyen (--) erneut nach 11 jähriger
Haft den ehemaligen rückershausener Schultheiß, von der
leyener Beamter aber auch als nassauischer Untertan, der
seine eigene nassauer Regierung als schelmische
Obrigkeit bezeichnet hat, Heinrich Behr
(--) aus dem Gefängnis in Kirberg
herauszuklagen. - In Mudershausen und Schiesheim
beginnen zwei Jahrzehnte lange Streitigkeiten zwischen
Johann Gottfried vom Stein (--) und
Bernhard Horneck (--) über
die Abgabe des Zehnten.
1602 In
Taunusstein Wehen stirbt der in Saarbrücken geborene
Graf Johann Kasimir von
Nassau Weilburg Saarbrücken (St)
(35). - In Bad Schwalbach
erbaut der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz
von Hessen-Kassel (St)
(30) das Rotenburger
Schlößchen Am Kurpark 12. - Die Ehefrau Grafentochter
Agnes von Solms Laubach (St)
(--) des in Kassel geborenen
hessenkasseler Landgraf Moritz
von Hessen Kassel (St)
(30) stirbt nach 9 jähriger
Ehe. - In Braunfels wird die Grafentochter Amalie von
Solms Braunfels als Tochter von Graf Johann Albrecht von
Solms Braunfels (St) (39)
und Agnes von Sayn Wittgenstein
(St) (34) geboren. - In Rettert wird die
Besetzung der evangelischen Pfarrstelle nicht mehr vom
Kloster Schönau sondern von der Regierung in Idstein
bestimmt. - In Katzenelnbogen wird ein Märkerding über
das Waldgebiet Fuchsenhöhle abgehalten. - In Würges wird
eine kaiserliche thurn und taxis Posthalterei
eingerichtet.
- In Bad Schwalbach wird das Amtshaus im
Fachwerkstil erbaut.
1601 In
Habenscheid ist die Kirche das Kirchspiel des
reichsritterschaftlichen Herrn xxx von Kronberg
(--), womit der Ort Gerichtsort und Zentrum der
Herrschaft Schaumburg und des Dorfes Wasenbach ist.
- In Alt-Weilnau wird in der Bergbaugrube
Heinrichshoffnung II Blei und Kupfer abgebaut, wobei
noch in diesem Jahrhundert der Höhepunkt erreicht
wird.
1600 In
St Goar wird das Gasthaus Zum Engel von einer
Frau geleitet. - In Nassau ist der Adelsheimer Hof (20 17 Rathaus der Verbandsgemeinde)
erbaut. - In Katzenelnbogen ist der neue
Bartholomäusmarkt eingeführt. - In Holzhausen wird der
Pfarrer Wilhelm Colonius wegen seiner lutherischen
Glaubens abgesetzt. Er wird durch den reformierten
oberhessischen Pfarrer Zacharias Textor ersetzt. - In
Schupbach wird Marmor abgebaut. - In St Goar wird auf
Burg Rheinfels der in Kassel geborene evangelische
landgräflichmoritzer Gesandter und Kammermeister Johann
Heugel (47) neuer Rat und
Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen, der
aber schon im Folgejahr stirbt. - Hahnstätten wird als
Hanstätten geschrieben. - Hahnstätten hat 65 Familien in
60 Häusern als Einwohner. - In Diez gibt es eine
Pferdewechselstation der kaiserlichen Thurn und taxis
Post, die für den Kaiser auf der Strecke von
Frankfurt~Diez~Köln ausschließlich Amtspost
transportiert, und deren Boten unter eigenem
kaiserlichem Recht stehen und autark sind also selbst in
den Städten nicht deren Recht unterliegen, auf der auch
frankfurter und kölner Stadtboten und in Messezeiten
auch Kaufmannspost, von Kaufleuten angeheuerte
Fuhrleute, unterwegs sind. Wie man sich in den engen
Gassen verhält regelt in Diez eine Rittordnung. Von
Frankfurt kommen die Boten auf dem Mensfelder Kopf an,
folgen der Hohen Straße nach Freiendiez, wo sie über die
Rudolf-Dietz-Strasse und die Wilhelmstrasse nach Diez
und die steinerne Brücke nach Wallmerod Richtung Köln
ziehen. Der Mensfelder Kopf funktioniert wie ein
Straßenkreuz und wird Strassenspinne genannt. Von
Freiendiez bis nach Diez führt die Strecke möglichst
hoch am Hang entlang der als Sumpfgebiet gefürchteten
Wilhelmstrasse bis zum östlichen Stadttor, dem Mühltor
Ecke Wilhelmstrasse/Rosenstrasse. Die Aar fließt noch
dort, wo sich die Rosenstrasse befindet in die Lahn, wo
es eine Furt gibt.
1599 Im
hessischen Teil von Ems wird eine Schule gegründet. - In
Katzenelnbogen gibt es bereits eine Schule. - In Limburg
prallt die Kutsche von trierer Kurfürst Lothar von Metternich
(St) (48)
gegen den Eckpfosten am Haus von Schöffe Jacob Löb
Fischmarkt 8 (20 17 Gasthaus
bella citta vecchia) weshalb der Rest bis zum
Schloss zu Fuß zurückgelegt werden muss. Das Haus wird
sogar wegen des schlechten Omens nach dem Tod von Jacob
Löb abgerissen und es bildet sich der Begriff Stein des
Anstoßes. - In Braubach verlässt die in Simmern geborene
kinderlose streng calvinistische hessenrheinfelser
Landgrafenwitwe Kurfürstentochter Prinzessin Anna
Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (50)
nach 16 Jahren ihrem Witwensitz Schloss Phillipsburg,
weil sie Johann August von
Wittelsbach Pfalz Lützelstein (St)
(25) heiratet. - Das
Geschlecht Rode von Schwalbach stirbt mit Philipp Rode
von Schwalbach im Mannesstamm aus. Das Erbe fällt an die
Schenken von Schweinsberg. - Nach sechsjähriger Bauzeit
sind an der unteren Lahn bis Diez Leinpfade
alias Treidelpfade für Pferde fertig anlegt. - Graf xxx
von Nassau Katzenelnbogen (St)
(--) kauft in Ungarn und
Österreich Pferde, die im Folgejahr ankommen. - In
Gießen Gleiberg gibt es das Gasthaus Zur Spießpforte
später Zum schwarzen Walfisch unterhalb der Burg seit
vielen Jahrzehnten.
1598 In
der Niedergrafschaft Katzenelnbogen haben seit der
Reformation 13 von 27 Kirchspielgemeinden eigene
Schulen. - In Burgschwalbach lässt die seit dem Vorjahr
Witwe nassauweilburger Gräfin Erika von Isenburg
Birstein (St) (--)
die Wasserleitung zur Burg mit neuen Tonröhren
wieder instandsetzten. Sie gebärt nach dem Tod ihres
Mannes Graf Wilhelm
von Nassau Weilburg (St)
(++) und ein Jahr nach ihrem
ersten Kind Grafentochter Anna von Nassau Weilburg (St) (01)
ihr zweites Kind Elisabeth Juliane von Nassau
Weilburg (St).
1597
Wetter: Pest im Kirchspiel Niedertiefenbach, wobei in
Lollschied 55 Menschen sterben. - In Burgschwalbach
stirbt Graf Wilhelm
von Nassau Weilburg (St)
(27). Seine Witwe Prinzessin
Erika von Isenburg Birstein (St)
(--) übernimmt die Burg als Witwensitz. Die
gemeinsame Tochter Anna von Nassau Weilburg (St)
wird geboren. - In Nassau ist die Burg Nassau
bereits stark verfallen. - In Burgschwalbach muss jeder
Bewohner einmal/Woche Nachtwache halten. - In
Balduinstein erbt Graf xxx von Leiningen Schaumburg (St) (--) durch
das Aussterben der Hauptlinie mit Graf xxx von Leiningen
Westerburg (St)
(--).
1596 In
Nassau Scheuern wird für Gräfin Maria von Nassau Idstein
(St) (--)
eine Wasserburg als Witwensitz erbaut. - Der Besitzer
von Burg Liebenstein
in Kamp Bornhofen Franz Friedrich von Liebenstein stirbt
als Oberamtmann von Saarbrücken. - In Burgschwalbach
lässt Graf Wilhelm
von Nassau Weilburg (St)
(26) den Ort pflastern. - In
Katzenelnbogen wird nach dem Tod des in Kassel geborenen
hessendarmstädter Landgraf Georg
von Hessen Darmstadt (St)
(49) in Darmstadt das
Schloss Katzenelnbogen an den hessenkasseler Landgraf Moritz
von Hessen Kassel (St)
(24) übergeben. - In
Niederneisen, das ursprünglich ganz dem Kloster Prüm
gehörte, sind die Bauern 14 verschiedenen kirchlichen
und weltlichen Herren lehn- und dienstpflichtig, wie der
Fronhof in Flacht, der zum Florinstift in Koblenz
gehört. - In Niederneisen gibt es ein Hubengericht, das
die Streitigkeiten zwischen Grundbesitzern und den
Pächtern, also Leibeigenen oder freien, aber frondienst-
und abgabepflichtigen Bauern verhandelt. - In
Katzenelnbogen verkauft Hans Andreas von der Leyen (--) verheiratet mit Juliana
Donner von Lohrheim verkaufen für 27.000 Gulden die Burg
Katzenelnbogen und die Dörfer Daisbach, Kettenbach,
Oberhausen und Niederhausen an den hessenkasseler
Landgraf Moritz
von Hessen Kassel (St)
(24). Statt der Burg
Katzenelnbogen und einer Manngeldrente aus der Kellerei
alias Verwaltung Hohenstein will Hans Andreas von der
Leyen (--) dem Landgrafen
seinen Hof zu Berghausen zu Lehen auftragen. - Der Herr
auf Deuernburg alias Burg Maus in St Goarshausen Graf Philipp von Nassau
Dillenburg (St) (30) fällt bei Kriegshandlungen
in Rheinberg bei Wesel. - In Oberwesel erbt der
bacharacher Amtmann Johann Otto von Schönberg (--)
Schloss Schönburg bei Oberwesel. - In Idstein
stirbt Graf Johann Ludwig von Nassau
Wiesbaden Idstein (St) (29), verheiratet mit der
Grafentochter Maria von Nassau Dillenburg (St) (28), der Tochter von Graf Graf
Johann VI von
Nassau Dillenburg (St)
(60), bei der Taufe seines
Sohnes, als er aus dem Fenster der Burg Idstein in den
mit Wasser gefüllten Burggraben fällt und ertrinkt.
1595 In
Kemel wird der Schullehrer Friedrich Diefenach wegen
seines reformierten Glaubens abgesetzt, wonach er in
Holzhausen an der Haide neuer Geistlicher wird. - In
Flacht wird letztmals das Nachbardorf Heuchelheim
erwähnt, danach verödet es. - In Obertiefenbach wird ein
Rathaus erbaut, das zum vierherrischen Amt Reichenberg
gehört.
1594
Graf Wilhelm
von Nassau Weilburg (St)
(24) erhält nach der
Erbteilung Burgschwalbach und macht die Burg zu einer
seiner Residenzen. - In Kirberg wird der Ort als Flecken
bezeichnet, weshalb er keine Stadtrechte mehr hat, aber
Sitz des Amtes Kirberg ist, das neben der neuen Stadt
auch Bubenheim, Sindersbach, Niederheringen, Ohren,
Nauheim, Neesbach und Oberheringen umfasst. - In
Strinz-Trinitatis beklagt sich der protestantische
Pfarrer Johann Jäger alias Johann Venator über die
mangelnde Gläubigkeit seiner Gemeindemitglieder, die lieber im Wirtshaus alß in der Kirche
sitzen. - Der Herr von Schloß Stein in Nassau
Johann Gottfried von und zum Stein (34)
heiratet Magdalene von Wallbrunn (20).
- An der Lahn beginnt man abgebauten Kalkstein als
Marmor zu bezeichnen.
1593 In
Diez beginnt man die Bauten des Schlosses zu
dokumentieren, darunter die Wasserleitungen und den
Brunnen, was bis ins Folgejahr dauert. - Im Amt
Montabaur werden rund 30 Frauen wegen Zaubererei auf dem
Scheiterhaufen verbrannt. - In Nastätten müssen
Neubürger ein Vermögen von 60 Gulden nachweisen. - Graf
Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (57),
in dritte Ehe mit der in Berleburg geborenen
Grafentochter Johannetta von Sayn-Wittgenstein (St) (32), lässt an der unteren Lahn
bis Diez Leinpfade alias
Treidelpfade für Pferde anlegen. - In Boppard erhält das
Anwesen (20 23 Alter Posthof) Schmuckfachwerknebengebäude
und das steinerne Haupthaus zwei Fachwerkeckerker mit
geschnitzten Verzierungen.
1592 In
Nastätten kommt das Gasthaus Zur
Krone in den Besitz der Familie Krone. - In
Rückershausen bezeichnet der rückershausener Schultheiß
Heinrich Behr (--), der
zwar von der leyener Beamter, aber auch nassauer
Untertan ist, seine eigene nassauer Regierung als
schelmische Obrigkeit im Streit seines Herren und
Besitzers des Burglehens Katzenelnbogen Hans Andreas von
der Leyen (--) im von
seinem Vater begonnen Prozess von 15 62 um seine
katzenelnbogener Leibeigenen im Streit gegen die
Aushebung von Soldaten durch die Territorialherren
Nassau-Weilburg, woraufhin man ihn verhaftet und im
Amtssitz Kirberg einsperrt und vor ein nassauisches
peinliches Gericht stellen alias Foltern will. Dort
bleibt er aber mindestens bis 16 03 eingesperrt. - Mit
dem Tod von Graf Konrad von Solms Braunfels (St)
(52), verheiratet mit der Grafentocher
Elisabeth von Nassau Dillenburg (St)
(50), wird der Grafensohn Johann Albrecht von
Solms Braunfels (St) (29) neuer
Graf von Solms Braunfels. - In Nastätten wird der
Klingelbacher Hof Borngasse 14a
(20 23 Evangelische Diakonie) ausgebaut
und zum Schmuckfachwerkhaus umgebaut.
1591 In
Osterspai ist das Schloss Liebeneck der Herren von
Liebenstein erbaut. - In Kettenbach wird eine Schule
eröffnet. - In Allendorf gibt es zwei Eisensteingruben,
die Grube Wees und die Grube Kaute in denen Arbeiter aus
Allendorf, Berghausen, Dörsdorf, Eisighofen,
Munderhausen und aus Berndroth den Eisenstein ins
Wispertal bringen, wo er zu Roheisen verhüttet wird. -
In Katzenelnbogen führt der Besitzer des Burglehens
Katzenelnbogen Hans Andreas von der Leyen (--)
den von seinem Vater begonnen Prozess von 15 62
um seine katzenelnbogener Leibeigenen bis 16 07 gegen
den Nachfolger im Territorialbesitz und Bruder des
verstorbenen Angeklagten, den in Weilburg geborenen Graf
Philipp IV von
Nassau Weilburg (St) (49),
der seit 15 74 auch Graf von Saarbrücken ist.
1590 In Limburg werden acht elzer
Hexenverdächtige hingerichtet. - Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (--) lässt seinen fünften
in dritter Ehe mit der Grafentochter Johannetta von Sayn
Wittgenstein (St) (--)
geborenen nassaudillenburger Grafensohn Johann Ludwig
von Nassau Hadamar (St) streng
calvinistisch erziehen. - In Nastätten müssen alle
Bewohner Nachtwache halten und einen ledernen
Feuerlöscheimer besitzen. Nächtliches Dreschen wird
verboten.
1589 Der
in Weilburg geborene Graf Ludwig II
von Nassau Weilburg (St) (24) heiratet die
hessenkasseler Landgrafentochter Anna
Maria von Hessen Kassel (St) (22). - In Rettert wird ein
Taufregister geführt. - In Katzenelnbogen erhalten
Gebhard Müller und Hans Jung eine Ausschankgenehmigung
für guten und unverfälschten Wein und Bier, die auf
Schloss Rheinfels ausgestellt wird. Thomas Herold erhält
ebenso eine für Klingelbach und xxx Christmann für
Ergeshausen.
1588 In
Dörsdorf wird nach 7 jährigem Amt als Schullehrer in
Dörsdorf und einem erneuten Examen der Pfarramtsanwärter
Maternus Sebastiani neuer Pfarrer in Rettert. - Lohrheim
hat 122 Einwohner. - In St Goarshausen nennt sich Graf Philipp von Nassau
Dillenburg (St) (22) Herr auf Deuernburg alias
Burg Maus.
1587 In
Kloster Beselich wird Demuth von Montabaur Äbrissin. -
Der ehemalige holzhausener an der haide Pfarrer Gerhard
Kröcker Lindanus stirbt an der Pest. - In Schupbach wird
aus dem lutherischen Bekenntnis ein reformieres
Bekenntnis. - St Goarshausen hat 210 Einwohner in 39
Haushalten, Bad Schwalbach hat 107 Hausgesessene, Herold
hat 18 Feuerstätten mit etwa 90 Einwohnern, Gutenacker
hat 6 Familien als Einwohner und in Ebertshausen wohnen
7 Familien. - In Klingelbach vererbleiht der
hessendarmstädter Landgraf Georg
von Hessen Darmstadt (St)
(40) seinen halben Hof an
Thomas Theyssen (--). - In
Schönborn Bärbach verleihen der niedergrafschaft
katzenelnbogen Oberamtmann Burkhard von Calenberg (40) und der Braubacher Keller
alias verwalter Heinrich Grass (--)
im Namen des in Kassel geborenen Landgraf Wilhelm
IV von Hessen Kassel (St)
(49), Landgraf Ludwig (St) (--) und des
hessendarmstädter Landgraf Georg
von Hessen Darmstadt (St)
(40) der Landgrafen
Wilhelm, Ludwig und Georg von Hessen unter näheren
Bedingungen dem Christmann Dechen von Schönborn den Hof
Bärbach. - St Goarshausen wird als beschlossener Fleck
alias Flecken bezeichnet. Beschlossen bedeutet mit
Mauern und Toren, die nachts verschlossen sind.
1586 In
Balduinstein stirbt Graf Georg von Leiningen
Westerburg Schaumburg (St)
(53) auf Burg Schaumburg, wo er
seit 15 57 lebte, wird aber in Westerburg begraben. Sein
geisteskranker Sohn Graf Reinhard III von Leiningen
Westerburg Schaumburg der Ungeratene oder der
Dolle (St) (12), der unter
Verfolgungswahn leidet, beerbt ihn. Sein Bruder
Christoph von Leiningen Westerburg Schadeck (St)
(11) erbt Burg Schadeck, sein Bruder
Philipp-Jacob von Leiningen Westerburg (St)
(14) erbt Westerburg. Seine Mutter ist die
Grafentochter Margareta von Isenburg Birstein (St)
(44). - In Mainz kommt es letztmals zu einer
Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In
Hahnstätten wird eine Frau der Hexerei angeklagt und in
Diez verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. -
In Katzenelnbogen bestätigen der in Kassel geborene
Landgraf Wilhelm
IV von Hessen Kassel (St)
(48), Landgraf Ludwig (St) (--) und der
hessendarmstädter Landgraf Georg
von Hessen Darmstadt (St)
(39) dem bleidenstadter
Verwalter alias Dechant Gerhard Koeth von Wannscheid (--) und dem Kapitel des
Ritterstifts die Belehnung mit dem Schloss
Katzenelnbogen.
1585 Die
seit 16 Jahren unbewohnte Burg Geroldstein im Wispertal
ist eine Ruine. - In Burgschwalbach beurteilt Professor
Dr Johann Wolf das Wasser der Römerquelle als gesund und
eines trefflichen Sauerbrunnens. - In Bad Schwalbach
kommt der sächsische Kurfürst August
von Sachsen (St) (59)
zur Kur, wonach seine Ehefrau Königstochter Anna von Dänemark (St)
(54) an der Pest stirbt und er nur einige
Monate später die gernroder Äbtissin anhaltiner
Fürstentochter Prinzessin Agnes
Hedwig von Anhalt (St) (12)
heiratet. Er selbst stirbt noch im Winter. - In Diez
errichtet der gräflichnassauer Amtmann Dietrich von
Monreal (--) auf den
Resten eines gotischen Vorgängerbaus ein repräsentatives
Fachwerkhaus in der Pfaffengasse 7, das Haus Monreal. -
In St Goarshausen Patersberg wird das
Schmuckfachwerkhaus Bendergasse 44 erbaut. - In
Katzenelnbogen müssen die Einwohner von Mudershausen
Rauchhühner beim Besitzer des Burglehens Katzenelnbogen
xxx von der Leyen (--) als
Lehnsnehmer abliefern. - Der Besitzer von Gutenacker,
der protestantische Ritter Friedrich von Rolshausen (--), verheiratet mit Anna von
Ehringshausen (--), stirbt
und wird in Kirberg bei Marburg beigesetzt. Auf seinem
Epitaph trägt er fast lebensgroß eine mittelalterliche
Rüstung mit Halskrause. Seine Großmutter ist xxx von
Schutzbar genannt Milchling. Seine Frau, deren Vorfahren
aus dem Vogelsberg kommen, ist
ebenfalls in einem schmucklosen schwarzen hell gebrämten
Mantel mit Puffärmelchen abgebildet, aber noch am Leben.
Die Todesdaten werden aus unbekanntem Grund nicht mehr
eingetragen. Das Gericht in Katzenelnbogen wird für
Gutenacker zuständig. - In Hohenstein wird die Burg Greifenstein, die 200 m
nördlich von Burg Hohenstein liegt, vom in
Kassel geborenen Landgraf Wilhelm
IV von Hessen Kassel (St)
(47) an vier Ministeriale
der Knebel von Katzenelnbogen erneut vergeben.
1584 In
Katzenelnbogen lässt Freiherr Hans Endres von der Leyen
(St) (--), verheiratet mit
Juliane Donner von Lohrheim (--)
neben dem Mosbach Haus auf der Burg Katzenelnbogen ein
neues Haus am Südende des Burgfelsens (20
18 Schloss Katzenelnbogen) einstöckig in Stein
und mit Sichtfachwerk und Eckercker erbauen. - In
Kloster Bärbach bei Schönborn werden die Klostergebäude
zerstört. - Katzenelnbogen Berghausen hat 120 Einwohner
auf 42 Höfen. Berghausen gehört zum Amt Burgschwalbach.
- In Bad Schwalbach müssen die Kurgäste ihre Post bzw
Briefe an der Poststation in Kemel abholen, die an der
Fernstrasse zwischen Nürnberg und Antwerpen liegt. - In
Burgschwalbach sendet der burgschwalbacher Keller alias
Verwalter Philipp Schauss (--) an
seinen Territorialherren Graf Albrecht von Nassau Weilburg (St) (47)
sechs Krüge Wasser der Römerquelle in Zollhaus. Die
Johannisquelle befindet sich nur 40 m entfernt weiter
östlich.
1583 In
St Goar stirbt auf Burg Rheinfels der in Marburg
geborene erste und einzige Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (42),
wodurch die Niedergrafschaft Katzenelnbogen bzw der
hessische Anteil am Einrich an seinen in Kassel
geborenen Bruder Wilhelm
IV von Hessen Kassel (St)
(51) fällt und Homburg an
seinen in Kassel geborenen Bruder Landgraf Georg
von Hessen Darmstadt (St)
(36). - In Diez wird das
alte Rathaus Altstadtstrasse 1 errichtet. - In
Burgschwalbach sieht Graf Albrecht von Nassau Weilburg (St) (46)
nach dem badschwalbacher Wasserskandal im Vorjahr die
Chance das Wasser der Römerquelle in Zollhaus berühmt zu
machen, spricht von ihm sogar als kostbares
Nahrungsmittel, wofür er das Wasser, das auf freiem Feld
aus dem Boden quillt, als Sauerbrunnen neu fassen lässt
und wofür er extra vom kreuznacher Arzt Erhardt
Neyphardt (--) ein
Gutachten anfertigen lässt, das zum Schluß kommt, das
Wasser aus der Römerquelle enthalte alle guten
Eigenschaften, die dem Sauerwasser nötig seien, es
eben so gut und nit viel geringer als das hochgelobte
Langenschwalbacher sei alias das aus Bad
Schwalbach. Die Johannisquelle befindet sich nur 40 m
entfernt weiter östlich. - In Braubach zieht die in
Simmern geborene kinderlose streng calvinistische
hessenrheinfelser Landgrafenwitwe Kurfürstentochter
Prinzessin Anna
Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (34)
in ihrem Witwensitz Schloss Phillipsburg ein. Sie
besitzt auch Rhens auf der gegenüberliegenden Rheinseite
mit dem Königstuhl. - In Frankfurt ist die prunksüchtige
und streng calvinistische hessenrheinfelser Landgräfin
Kurfürstentochter Prinzessin Anna
Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (34)
hoch verschuldet und erreicht bei ihrem Bruder, dem
neuen calvinistischen Administrator der Kurpfalz Johann Kasimir von
Wittelsbach Pfalz Simmern (St)
(40), dem Jäger aus Kurpfalz, als Ausgleich
dafür, dass Juden wieder pfälzer Geleit erhalten. - Nach
dem Tod von Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (42)
fällt die Niedergrafschaft Katzenelnbogen an den in
Kassel geborenen ersten hessenkasseler Landgraf Wilhelm IV von Hessen
Kassel (St) (51),
verheiratet mit Prinzessin Sabina von Württemberg
(St) (34). - Nastätten
gehört zum Amt Reichenberg. In Bad Schwalbach macht der
speyerer Weihbischof Heinrich Fabricius (--)
eine Kur, wobei er dem Wasser des Sauerbrunnens
als Heilwasser magische Fähigkeiten zuschreibt. - In St
Goar wird der Wirt im
Gasthaus Zur Lilie Matthias Bauschmann (--)
neuer stgoarer Schultheiß, wofür er das Amt als
Nachschreiber aufgibt.
1582 Der
in Dillenburg geborene Graf Johann VI von
Nassau Dillenburg (St)
(46), verheiratet in
zweiter Ehe und mit 11 Kindern aus erster Ehe, mit
Prinzessin Kunigunde Jakobäa von Wittelsbach von der
Pfalz (St) (26),
befiehlt die Einrichtung von Kirchspielschulen, mit dem
die Bauern aber nichts anfangen können und ihre Kinder
nur ungern und unregelmäßig hinschicken. Außerdem lässt
er sich von seinen Untertanen dazu drängen ein
Hexenmandat zu erlassen, das Hexenprozesse nur noch in
den Amtsorten zulässt und auch entlastende Tatsachen zu
erforschen sind. Er hält Zauberei grundsätzlich für
möglich. - In Schönborn streiten sich Junker Hans Georg
von Schönborn (--) und
seine Vettern, die Söhne von Hans Wilhelm von Schönborn (--), mit den Dorfbewohnern
wegen Faselvieh, Maß-, Weide-, Zehnten-, auch
Kirchenangelegenheiten, was erst im Beisein des Kanzlers
und der Räte von Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (42)
beigelegt werden kann. - In Limburg wird ein hessisches
Postbuch vom Postschreiber Melchior Schieferstein (--) geführt. - In Bacharach
wird der kurpfälzischer und kurbrandenburgische
Feldobrist und Hofmeister des spätern Winterkönigs Hans Meinhard von
Schönberg als Sohn des Feldmarschall von Pfalzgraf
Kasimir (St) (--)
und zugleich bacharacher Amtmann Meinhard von Schönberg
(52) geboren. - Der
hessenkasseler Landgraf Wilhelm IV von Hessen
Kassel (St) (67)
alias Wilhelm von Gots Gnaden Landgraf zu Hessen
Kassel, Graf zu Katzenelnbogen, Dietz, Ziegenhain und
Nidda und seine Frau Prinzessin Sabina von Württemberg
(St) (50), lassen sich von
ihren Malern ua dem hessenkasseler Hofmaler Caspar van der Borcht
(--) bis 15 84 eine
Herrschergalerie anlegen, wofür diese unzählige Kopien
anfertigen, wofür sie auch reisen.
1581 Die
ungeliebte, prunksüchtige und streng calvinistische
hessenrheinfelser Landgräfin Kurfürstentochter
Prinzessin Anna
Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (32)
wird von einem Attentäter auf offener Landstrasse
beschimpft, in den Arm geschossen und mit dem Pferd
umgeritten. Ihr Ehemann Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (40)
ist ihr hörig. Die Landgräfin pflegt eine aufwändige
Renaissancehofhaltung. Sie liebt Musik, Theater und
Festlichkeiten. - In Bad Schwalbach behauptet der
Entdecker der Heilkraft der badschwalbacher Quellen, der
in Bergzabern geborene Arzt und Apotheker Jacobus Theodorus (59) alias Tabernaemontanus in
seinem Buch Neuw Wasserschatz,
dass das Wasser der Stahlbrunnenquelle am
Kurpark/Reitallee Hautausschläge verursacht, weshalb der
Brunnen den Namen Grindbrunnen erhält und fast 200 Jahre
lang gemieden wird und nur der Weinbrunnen zum Trinken
und der Brodelbrunnen zum Baden genutzt wird. - Die in
Boppard geborene entführte Sexskalvin des in Kerpen
geborenen hundertfachen Serienmörders Christman Gniperdoliga
oder Groperunge, der all seinen Bekannten vorgaukeln
kann sich als Geist unsichtbar machen zu können, verrät
auf ihrem ersten unbeaufsichtigten Gang in die Stadt
nach 6 Jahren Gefangenschaft erst nach gutem Zureden,
als sie spielende Kinder sieht, ihren Entführer Christman Gniperdoliga,
der alle ihre gemeinsamen Kinder getötet hat. Er hält
sich in einem Bergwerksstollen in Bernkastel mit seiner
Beute von 70.000 Gulden versteckt, wo er aufgespürt
wird. Er wird in Bernkastel gerädert, was er noch neun
Tage überlebt. - In Dörsdorf gibt es eine Schule.
Lehrkräfte sind Kleriker, die auf ein Pfarramt warten.
1580
Hexenverfolgung in der Gegend von Marienfels. -
Klingelbach gehört zum Kirchspiel Katzenelnbogen. - In
Bacharach ist der alte Templerhof eine Poststation.
1579 In
Nastätten kauft Hans Reinhard von Klingelbach ein
Bauerngut (19 03 Kaiser
Wilhelmheim). - In Diez wird eine Steuerliste
der Kellerei Diez erstellt. - In Altweilnau ist die
Bergbaugrube Emilie II als die Schatzgrub
bekannt.
1578 Kaub
hat 90 Bürger nicht Einwohner. - In Klingelbach wird der
obere Hof von Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (37)
zur Hälfte an Johann von Klingelbach (--)
verlehnt. - In Diez wird die aus Hahnstätten stammende
im Vorjahr der Hexerei bezichtigte Frau wegen Hexerei
verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In
Nastätten ist Reinhard von Klingelbach (--)
im Besitz des Klingelbacher Hof Borngasse 14a (20 23 Evangelische Diakonie),
der danach auch öfters nastätter Schultheiß wird. - In
St Goarshausen wird in der Burg Maus das Inventar
aufgelistet (NA). - In
Bacharach wird der Arzt Arnold Weickard
geboren. - In Diez wird ein Verzeichnis über die
Feuerstellen, Pferde und Handdienste in der Grafschaft
Diez erstellt.
1577 In
Kloster Beselich wird Ida von Wied Verweserin. -
Nastätten hat 108 Hausgesessene. - In Hahnstätten wird
eine Frau der Hexerei angeklagt. - In Flacht gibt es
Schulunterricht. - Der hessenkasseler Landgraf Wilhelm IV von Hessen
Kassel (St) (61),
verheiratet mit Prinzessin Sabina von Württemberg
(St) (44), dem auch die
Niedergrafschaft Katzenelnbogen gehört, macht Caspar van der Borcht
(--) zum hessenkasseler
Hofmaler, von dem er sich auch als Wilhelm von Gots
Gnaden Landgraf zu Hessen Kassel, Graf zu
Katzenelnbogen, Dietz, Ziegenhain und Nidda
porträtieren lässt.
1576 In
Hahnstätten wird Zollhaus nassauidsteiner Zollgrenze im
Amt Burgschwalbach. - In Katzenelnbogen müssen die
Einwohner von Mudershausen Rauchhühner beim Besitzer
eines katzenelnbogener Burglehens Melchior von der Leyen
(--) als Lehnsnehmer
abliefern.
1575 In
Altwied werden 9 Hexen verbrannt. - In Idstein stirbt
die Grafentochter Eva von Nassau Beilstein (St)
(--) im Benediktinerkloster
Walsdorf. - Eine in Boppard geborene Frau wird vom in
Kerpen geborenen hundertfachen Serienmörder Christman Gniperdoliga
oder Groperunge, der all seinen Bekannten vorgaukeln
kann sich als Geist unsichtbar machen zu können,
entführt und zu seiner Sexsklavin gemacht. Er tötet ihr
erstes gemeinsames Kind sofort nach der Geburt. - In
Kaub wird das Gasthaus Zum
goldenen Hirschen Hochstrasse 15 im
Schmuckfachwerkstil erbaut. - Bei Obertiefenbach gibt es
die Plätzermühle.
1574 In
Altwied wird die Hexe Zey aus Leubsdorf wegen Zauberei
und Teufelsbuhlschaft alias Sex mit dem Teufel auf dem
Scheiterhaufen hingerichtet. - In Bingen wird auf der
Stromburg der kurpfälzische Amtmannssohn und
Reitergeneral der Protestanten Hans Michael Elias von
Oberntraut geboren. - Der Herr von Schloß Stein in
Nassau Christoph von und zum Stein in Nassau (--),
verheiratet mit Margarethe von Nassau (--),
stirbt in Frankreich. Sein Sohn Johann Gottfried von und
zum Stein (--) erbt. - Die
nassauweilburger Gebiete werden von Saarbrücken aus
verwaltet. - In St Goar ist Johann von Klingelbach (--) Hofmeister von Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (33)
auf der Burg Rheinfels. - In Braubach wird die Burg zur
Unterscheidung von der neuen Burganlage Philippsburg am
Rheinufer Sankt Marxpurgk und Markusburch genannt.
1573 In
Oberlahnstein beginnt eine zweijährige
Hexenverfolgungswelle.
1572
1571 In
Braubach ist mit der Fertigstellung der Burg
Philippsburg als Residenz die Funktion der Burg
Marksburg als Adelssitz vorbei. - In Katzenelnbogen
besitzt Hans Andreas von Klingelbach ein Anwesen neben
der Burg (20 21 Stadthalle).
- In Katzenelnbogen Oberfischbach wird der Herr xxx von
Klingelbach (--) neuer
Lehnsnehmer. - In Katzenelnbogen schenkt Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (30)
den Brüdern Johann von Klingelbach (--),
Adam von Klingelbach (--),
Hans Andreas von Klingelbach (--)
und Reinhard von Klingelbach (--)
den sogenannten alten Gräbenplatz, zu dem ein
Bach fließt. Hans Andreas von Klingelbach (--)
kauft in Katzenelnbogen am Burghain einige Gärten. - In
Katzenelnbogen wird eine Schule eröffnet.
1570 Auf Burg Ardeck lebt Junker
Walter von Dirz mit seiner Köchin Margaretha von
Fachingen in öffentlicher Hurerey. - In Schönborn
Bärbach vererbleiht Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (29)
sein Hofgut Bärbach an Kuntz Schnatz von Schönborn (--).
1569 Mit
dem erbenlosen Tod des letzten Besitzers von Burg
Geroldstein im Wispertal Hedderich von Geolstein fällt
die Burg an Hessen zurück und verwahrlost. - Der in
Marburg geborene erste hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen
Rheinfels (St) (28) heiratet die in Simmern
geborene Kurfürstentochter Prinzessin Anna
Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (20).
- In Geroldstein im Wispertal fällt die Burg Geroldstein
mit dem Aussterben der Familie von Geroldstsein an
Hessen zurück. Sie beginnt zu verfallen. - In
Geroldstein im Wispertal wird nach dem Tod von Hedderich
von Gerolstein die mainzer Burg Haneck nicht mehr
bewohnt. - Bad Schwalbach wird anerkannter Kur- und
Badeort. - In Bad Ems hält sich Kurfürst Friedrich III von
Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St)
(54) zur Kur wegen eines
Katarrhs auf. Er macht Schwitzbäder und Fußbäder
woraufhin seine Beine anschwellen. Er nimmt zunächst ab,
danach aber schnell stark zu. Der Hustenschleim wird als
Reinigung der Krankheitsmaterie interpretiert, der sich
in den Beinen absetzt. Er wird genötigt viel Wasser zu
trinken. Holtzwasser aus dem Guajakholz sei wegen des
Harnbrennes nicht ratsam. Destilliertes Guajakholz, das
der Kurfürst oftmals als Schnaps im morgentldlichen Wein
trinkt solle aber 3 Wochen lang genommen werden. Er ist
mit dem Verlauf der Kur unzufrieden. - In St Goar
erzwingt der Stadtrat vom hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen
Rheinfels (St) (28) das Privileg, keine Juden
in der Stadt dulden zu müssen.
1568
Kloster Beselich wird aufgehoben, die Gebäude in ein
Landeshospital umgewandelt. In Kloster Beselich wird
Sophie von Runkel Verweserin. - In Bad
Schwalbach lässt der in Marburg geborene erste
hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen
Rheinfels (St) (27) die badschwalbacher
Mineralwasserquellen durch Tabernaemontanus
einfassen. - In Braubach baut der in Marburg geborene
erste und noch unverheiratete hessenrheinfelser Landgraf
Philipp II von Hessen
Rheinfels (St) (27) einen Witwensitz für seine
Zukünftige, Schloss Philippsburg. - In Kamp Bornhofen
wird die baufällige kurtrierische Burg Sterrenberg als
unbewohnt bezeichnet. - In Lohrheim gibt es eine
Herberge.
1567 In
Schönborn wird das Kloster Bärbach aufgehoben. - In
Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen
unterstellter Hexerei. - In Limburg stürzt das Haus
Brückengasse 9 ein, wonach das Schmuckfachwerkhaus,
obwohl es ein profanes Gebäude ist, mit auffälligen
Männerkopffratzen, die Hoffahrt alias Hochmut, Geiz,
Neid, Unkeuschheit Unmässigkeit, Zorn und Trägheit
symbolisieren, geschmückt wird, und als Haus der sieben
Laster bekannt wird. - Katzenelnbogen fällt an den
hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen
Rheinfels (St) (26). - In Kloster Bärbach ist
das Kloster an den zweitjüngsten Landrafensohn
hessenrheinfelser Landgraf Philipp II von Hessen
Rheinfels (St) (26) übergegangen. Die Gefälle
alias Einkünfte dienen dem Unterhalt des Spitals im
Kloster Gronau und für die neuen Pfarrer. Die Weingärten
in Cramberg und Steinsberg und auf anderen Gütern werden
verkauft. Das Kloster Bärbach wird als herrschaftlicher
Wirtschaftshof verpachtet, wodurch die Kirche nicht mehr
benutzt wird und verfällt. Die bärbacher Klostermühle,
das Kloster und die Klosterhöfe vor dem Kloster werden
separat verpachtet. Der formale Besitz des Klosters
Bärbach, der Hof Schauferts wird ebenfalls als
herrschaftlicher Wirtschaftshof verpachtet. - In
Burgschwalbach kauft Junker Philipp Rode den Brederhof
alias Weilnaushof vom kurmainzischen Hofmarschall
Philipp von Bicken.
- In Obernhof wird das besonders schmale Fachwerkhaus
Hauptstrasse 5 erbaut. - Mit dem Tod seines Vaters wird
der in Kassel geborene hessische Landgrafensohn Prinz Wilhelm IV von Hessen
Kassel (St) (52)
verheiratet mit Prinzessin Sabina von Württemberg
(St) (35), erster Landgraf
der neuen Linie Hessen Kassel.
1566 In
Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen
unterstellter Hexerei. - In Kloster Bärbach werden die
letzten verbliebenen Nonnen abgefunden und zum Verlassen
des Klosters gezwungen, darunter die zeuzheimer
Catharina Hilt, die als Kleinkind von ihren Eltern ohne
Geldleistungen dem Kloster übergeben wurde und nun 12
Gulden zum Verzicht und Abzug erhält. Der hessische
Landgraf Philipp von
Hessen der Großmütige (St)
(62) beschreibt den Orden des Klosters
Bärbach als verdächtig, ärgerlich und Gottes Wort
ungemäß und schafft ihn ab. Die Bewirtschaftung wird von
einem landgräflichen Keller alias Verwalter übernommen.
Einen Teil des Besitzes übergibt er zur Finanzierung dem
Hospital Gronau, dem ehemaligen katzenelnbogener
Familienkloster. - In Balduinstein wird in Hausen hoch
über der Burg Balduinstein ein Friedhofsgelände
angelegt. - Der in Kassel geborene hessische
Landgrafensohn Prinz Wilhelm IV von Hessen
Kassel (St) (51)
heiratet die Herzogstochter Prinzessin Sabina von Württemberg
(St) (34). und gründet mit
ihr die neue Linie Hessen-Kassel, wobei er schon
mindestens drei uneheliche Kinder mit der kasseler
Turmwächtertochter Elisabeth Wallenstein
(--) hat.
1565 In
Schupbach wird die Reformation eingeführt. - In Miehlen
geht die Burg Miehlen an Freiherr xxx vom Stein (St)
(--), der in Nassau wohnt, über.
1564 Mit
dem Diezer Vergleich, einem Vertrag zwischen dem
protestantischen Graf Johann VI von Nassau
Dillenburg (St) (28) und dem katholischen
trierer Erzbischof Johann VI von der Leyen
(55), der weder Priester ist
noch zum Bischof geweiht wurde, fällt Aull und
Niederselters an Graf Johann VI von Nassau
Dillenburg (St) (28), der dort die Reformation
einführt. Die 4 Kirchspiele Nentershausen, Meudt, Salz
und Hundsangen fallen an Kurtrier und werden katholisch.
- In Diez wird von Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St) (28) die Lateinschule in der
Pfaffengasse gegründet. - Landgraf Philipp von Hessen (St) (60)
befiehlt seinem marburger Statthalter einen
Hofgerichtsrat nach Katzenelnbogen zum Märkerding des
Forst Fuchsenhöhle zu schicken. - In Allendorf
vererbleiht Landgraf Philipp von Hessen (St) (60)
seinen Hof an Diel von Ebertshausen (--)
und Johann von Cramberg (--),
was auf Burg Rheinfels beurkundet wird. - In Hohenstein
ist Lenhart Kämpfer hessischer Landschreiber und Keller
alias Verwalter. - Mit dem Diezer Vergleich wird die
Dreiherrschaft aus Hessen, Nassau-Dillenburg und dem
Erzbistum Trier beendet und Graf Johann VI von Nassau
Dillenburg (St) (28) übernimmt die Herrschaft.
Außerdem erhält er fast die gesamte Grafschaft Diez. -
Friedrich von Rolshausen ist Hofmarschall des hessischen
Landgraf Philipp von Hessen (St) (60), dem die
Niedergrafschaft Katzenelnbogen gehört. - In St Goar
wird der mit einer Sara (--) verheiratete
Wirt im Gasthaus Zur
Lilie Matthias Bauschmann (--)
neuer Nachschreiber. - In Taunusstein Neuhof übergibt
Graf Philipp II von Nassau
Idstein (St) (48)
Burg Neuhof an seinem
Bruder Balthasar von Nassau
Wiesbaden Idstein (St)
(44),
der die Erbtochter Margareta von Isenburg Büdingen
Dreieich Offenbach (St) (22) heiratet,
die in Offenbach lebt.
1563 In
Nassau wird einer der beiden Amtsmänner, die gemeinsam
die nassauwalramischen Gebiete ua Miehlen verwalten,
entlassen und ein jährlicher Wechsel zwischen
Nassau-Idstein und Nassau-Weilburg eingeführt. - In
Nassau wird das Siechenhaus alias Hospital überflüssig
und zu einem Schulhaus umfunktioniert. - In Geilnau wird
die reformierte Konfession eingeführt.
1562 In
Strinz-Trinitatis lässt Graf Johann VI von Nassau
Dillenburg (St) (26) eine Dorfschule eröffnen. -
Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St) (26) antwortet mit einem Brief
aus Büttenpapier mit einem gekrönten Adler als
Wasserzeichen seinem lieben Herrn Vatter Graf Reinhard von Solms und
Münzenberg (St) (71), dem ingolstädter
Festungsbaumeister und katholischen kaiserlichen
Feldmarschall, und gibt ihm die gewünsten guttwillig
erbietten und begerten ...... Instruction ....
bereister sachen halben, der gerade sein zweites
Werk Kriegsordnung fertiggestellt hat und noch
im selben Jahr stirbt. - In Mudershausen,
Burgschwalbach, Dörsdorf und Berghausen lässt der
Territorialherr des Amtes Burgschwalbach, der
protestantische Graf Albrecht von Nassau
Weilburg (St) (25)
Soldaten ausheben, wogegen sich deren Besitzer Melchior
von der Leyen (--),
verheiratet seit 15 48 mit Magdalena von Ingelheim (25), dem die abgebrannte Burg
Katzenelnbogen gehört, wehrt und behauptet sie würden
ihm lehensmäßig gehören, weil sie zum Burglehen
Katzenelnbogen gehören, woraufhin Graf Albrecht von Nassau
Weilburg (St) (25)
ihnen einfach ihr Vieh pfändet, woraufhin
Melchior von der Leyen (--)
und in Wetzlar vor dem Reichskammergericht einen
Zivilprozess beginnt, der bis 15 94 dauert. Damit der
Prozess nicht im Falle seines Todes platzt, bestimmt er
für seine minderjährigen Kinder sogar noch die
Vormünder, den katholischen mainzer Dompropst Johann
Andreas Mosbach von Lindenfels, den katholischen
koblenzer Amtmann Johann von der Leyen, Marsilius von
Ingelheim und Johann Vogt von Hunolstein. - Der Besitzer
von Burg Hohlenfels beginnt Daniel von Mudersbach (--) will nicht hinnehmen, dass
die Gemeinde Hahnstätten auf seinem Land ihr Vieh hütet
und besondere im Birkenwald Holz schlägt, und beginnt
einen jahrelangen Streit.
1561 In
St Goar bricht im Gasthaus Zum Helm ein Feuer
aus, das ua auch das Gasthaus Zum Engel und das
Gasthaus Zur Lilie erfasst. - Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St) (25), der Graf von
Nasssau-Dillenburg, Katzenelnbogen, Diez, Siegen und
Hadamar ist, erbt nach dem Tod von Graf Johann III von Nassau Beilstein (St) (61)
auch Beilstein. Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St) (25), schreibt einen Brief an
Graf Reinhard von Solms (St)
(25), in den er ihn als
wohlgeborenen Herrn Reinhard Graf zu Solms und Herr zu
Müntzenberg betitelt.
1560 Die
Parteiung zwischen Lutheranern und Reformierten wird
schroffer. - In Flacht übernimmt der in Saffig bei
Andernach geborene katholische trierer Erzbischof Johann VI von der Leyen (St) (50)
mit dem Fronhof nun auch die anderen Güter des
katholischen koblenzer Domstifts. - In Lohrheim ist der
Wein so sauer, dass man beginnt den Weinbau aufzugeben.
1559 Eine
neue Bergordnung für nassauische Gebiete wird erlassen.
- Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St) (23) stellt sein erstes Werk Kriegsregierung
fertig. - Graf Konrad von Solms Braunfels (St)
(23) heiratet die
Grafentochter Elisabeth von Nassau Dillenburg (St)
(--) und Schwester von Graf
Johann von Nassau
Dillenburg (St) (23). - Graf Wilhelm von Nassau
Dillenburg (St) (72) der Reiche erlässt die
Nassauische Bergordnung. - Der Besitzer von Bacharach,
der in Amberg geborene pfälzer Kurfürst Ottheinrich von
Wittelsbach (St) (57), stirbt
kinderlos.
1558 In
Balduinstein wird Johann von Hausen (--),
der über dem Ort in Hausen wohnt, neuer Schultheiß von
Balduinstein. - In Hahnstätten gibt es einen
Schullehrer. - Der in Marburg geborene und seit dem
Vorjahr alleinige Besitzer der Niedergrafschaft
Katzenelnbogen und hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (54) beurteilt nach der im
Vorjahr wegen einer Beschwerde ausbezahlten Botenlöhne
die Poststation für niederkatzenelnbogener Amtspost in
Katzenelnbogen als überflüssig, weswegen er dem
rotenburger Schenk Reinhard befiehlt, die Postroute
Alten-Katzeneinbogen alias Katzenelnbogen~Gießen
aufzugeben und nur noch in dringenden Fällen einen
reitenden Boten nach Gießen zu schicken, wo die
Amtsbriefe dann weiterbefördert werden. - In St Goar ist
der mit einer Sara (--) verheiratete
Matthias Bauschmann (--) Wirt
im Gasthaus Zur Lilie. - In Bacharach zwingt der
in Amberg geborene neue pfälzer Kurfürst Ottheinrich von
Wittelsbach (St) (56) seit
15 Jahren kinderlos verwitwet mit seiner Cousine Susanne von Wittelsbach
Bayern (St) (++) zwei
Jahre nach der Einführung der Reformation, das Kölner St
Andreasstift alle ihre katholischen kirchlichen Güter
und Rechte an ihn zu verkaufen.
1557 In
Burg Schaumburg richtet
sich Graf Georg von Leiningen
Westerburg Schaumburg (St)
(24) bei der Erbteilung mit seinem Bruder
Reinhard II von Leiningen Westerburg (St)
(27) seine neue Residenz Schloss Schaumburg ein,
wobei er auch die Reformation einführt, als begeisterter
Soldat die Herrschaft Schaumburg saniert und vom
hessischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (53) Höfe und Weinberge
dazukauft. Graf Georg von Leiningen
Westerburg Schaumburg (St)
(24) lebt bis zu seinem Tod 15 86 Schloss Schaumburg. -
Katzenelnbogen wird hessisch. - Der in Marburg geborene
hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (53) wird in einem
Vergleich im Katzenelnbogener Erbfolgestreit zum
alleinigen Eigentümer der Niedergrafschaft
Katzenelnbogen erklärt. Seine Amtsbriefboten beschweren
sich erfolgreich wegen der säumigen Löhne, die von den
Beamten nicht ausgezahlt wurden, wofür tatsächlich 1.000
Gulden bereitgestellt werden, die aus der Tranksteuer
finanziert werden. - In Miehlen wird eine Schule im
Frühmesserhaus in der Kirchgasse gegründet. - In
Katzenelnbogen bevollmächtigt Claus Scholass (--)
und seine Frau vor dem Gericht den Junker
Dietrich von Klingelbach (--) gegen
die Zusicherung lebenslänglicher Leibzucht zur Erhebung
aller im Erzstift Trier gelegenen Erbgüter des in jungen
Jahren außer Landes gezogenen Bruders des Claus namens
Johann Scholass (--).
1556 Der
Herr von Schloß Stein in Nassau Christoph von und zum
Stein (--) heiratet in
Koblenz Margarethe von Nassau (--),
die Tochter von Johann von Nassau und Margarethe von
Schöneck (--). - Der in
Saffig bei Andernach geborene katholische Johann VI von der Leyen (St) (46)
wird neuer trierer Erzbischof, obwohl er weder
Priester ist noch zum Bischof geweiht wurde. - Landgraf
Philipp von Hessen (St) (52)
befiehlt für die Bewirtung des in Wien geborenen
böhmischen König Maximilian II von
Habsburg (St) (29) und
seiner Frau neben zwei Fudern je 1.000 Liter guten
rheinisch Weins auch Fleisch, Fisch und darzu Salmen
alias Lachse. - In Bacharach führt der in Amberg
geborene neue pfälzer Kurfürst Ottheinrich von
Wittelsbach (St) (54) seit
13 Jahren kinderlos verwitwet mit seiner Cousine Susanne von Wittelsbach
Bayern (St) (++) die
Reformation ein, wodurch er sich aller kirchlicher
Besitzungen bemächtigen kann.
1555 In
Holzhausen an der Haide wird der ehemalige katholische
klostereberbacher Mönch Heinrich von Hattenheim
Geistlicher der evangelischen Gemeinde. - In St Goar
erhält der Oberamtmann der Niedergrafschaft xxx (--) den Befehl für Fährmann
Hans (--) einen neuen
Nachen zu kaufen, der auch als Fährschiff genutzt werden
soll, wofür er vom Spital 18 Gulden leihen soll, die
Fährmann Hans (--) dreimal
jährlich mit 8 Gulden abzahlen soll, damit das Spital
auch noch etwas Gewinn macht.
1554
Wetter: Pest in Marburg. - In Gutenacker erhält das
hessenkasseler Dorf 27 Jahre nach den Herren von
Allendorf wieder einen adeligen Lehnsnehmer, Ritter
Friedrich von Rolshausen (--),
verheiratet mit Anna von Ehringshausen
(--). - In Dausenau wird ein kleines
Fachwerkhaus Kirchgasse 5 erbaut. - In St Goar ist der
Fährdienst mit der Gierfähre wieder eingestellt. Der
Fährdienst wird wieder mit Nachen bewältigt, die mit
Segeln ausgestattet sind und gelegentlich an Seilen von
Ufer zu Ufer gezogen werden. Die Fähre befindet sich
nicht vor der Stadt, sondern unmittelbar unterhalb der
Burg Rheinfels am Hafen für den direkten Zugang zum
Grundelbachtal und auf der stgoarshausener Seite zum
Hasenbachtal, das 800 m nördlich des stgoarshauser
Stadttores nach Nastätten führt.
1553 In
Idstein wird Wilhelm
von Stockheim (14)
Amtmann der Grafschaft Idstein. - In
Burg Schaumburg übernimmt der in Burg Westerburg
geborene Graf Philipp von Westerburg Leiningen (St) (--) die Herrschaften
Westerburg und Schaumburg.
1552 Das
Untergericht Marienfels, bestehend aus 3 Schultheißen
und 7 Schöffen ist für die Dörfer Denighofen, Hunzel,
Geisig, Dessighofen, Kehlbach, Nieder- und Oberbachheim,
Winterwerb, Ehr, Eschbach, Weyer, Berg, Bettendorf,
Obertiefenbach, Singhofen und die Höfe Gutenau,
Bubenborn und Spriestersbach zuständig. - In
Balduinstein wird in einer vierten Bauphase Burg
Balduinstein umgebaut, wobei der Palas zum zweiten Mal
aufgestock wird und damit die südlichen Burgbereiche um
in ihm zu wohnen. - Kloster Eberbach wird geplündert. -
In Nassau hat es der junge neue protestantische Pfarrer
xxx (--) geschafft, den
Menschen einzureden, dass sein katholischen Kollege ein
Menschenfresser ist, und sich über ein Verbot der
katholischen Messen zu freuen, wo nach päpstlicher
Anweisung weiter während der Eucharistie bzw Abendmahl
Jesus Christus tatsächlich in Form von Brot und Wein
gegessen werden muss und nicht wie sie neu
interpretieren, nur symbolisch. Weil auch ihr
katholischer Pfarrer xxx (--) die
Vergebung von Sünden wie üblich zu seiner eigenen
Finanzierung über Jahrzehnte zu einem einträglichen
Geschäftsmodell gemacht hat und sich dadurch nur noch
reiche Gemeindemitglieder einen Platz im Himmel leisten
können, lässt sich die arme Bevölkerung gerne dazu
anstiften, ihn und seinen Kaplan zu ächten, sogar
gewaltsam zu vertreiben und mit einem neu eingeführen
Ritual gemeinsam zu beichten und sich damit von ihrem
Landesherrn Landgraf Philipp von Hessen (St) (48)
als neuem staatlichherrschaftlichen Kirchenoberhaupt die
Angst vor der Hölle nehmen zu lassen, der beginnt den
Besitz der katholischen Kirche für sich persönlich
einzuziehen und seine Truppen damit zu finanzieren.
1551 In
Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen
unterstellter Hexerei. - Die Burg Gerolstein im
Wispertal wird von der Familie von Geroldstsein bewohnt.
- Graf Philipp III
von Hanau Münzenberg (St)
(25) heiratet die Grafentochter Helena von
Wittelsbach Pfalz Simmern (St)
(23), deren
Großmutter Ottilie von
Katzenelnbogen (St) (++) war. - In St Goar wird der
in Nastätten geborene ehemalige nastättener Pfarrer,
ehemalige badschwalbacher Pfarrer und Superintendent des
Amtes Hohenstein und der Herrschaft Eppstein Antonius
Forst (54) neuer
evangelischer Superintendent der Grafschaft
Katzenelnbogen und stgoarer Pfarrer, wo er sieben Jahre
später stirbt. - In Oberwesel wird auf der Ganerbenburg
Schönburg Simon Rudolph von Schönburg als Sohn von
Friedrich von Schönburg (--) und Clara von
Franckenstein (--)
geboren, die eine Tochter von Georg von
Franckenstein (++)
und der Clara von Sternenfels (--) von Burg Franckenstein im
Odenwald ist.
1550 In
Attenhausen wird die Waldschmiede mit Schleifmühle
Waldtschmidtmühle am Dörsbach als Ölmühle genutzt. - In
Lollschied wird der Wappenbaum gepflanzt. - In Diez
verklagt xxx von der Leyen (--) seinen Leibeigenen xxx (--) und dessen Familie wegen
Ungehorsams vor Gericht. - In St Goar gibt es ein
Gasthaus Zum bunten Löwen. - In Oberwesel stirbt
auf der Ganerbenburg Schönburg Friedrich von Schönburg (66),
dessen Eltern Adam von Schönburg auf Wesel (++)
und Guda von Wallbrunn (++)
waren, ungewöhnlicherweise als alleiniger
Besitz. Er vererbt an seine Söhne Friedrich von
Schönburg (--)
und Meinhard von Schönburg (--).
1549 In
Lohrheim werden die Güter und Wiesen von Philipp von
Lohrheim (--) von xxx von
Rheinberg (--) übernommen.
1548 In
Limburg entsteht das Limburger Stadtbuch Ordenung
der Oberkeit, in dem die Rechtsbestimmungen der
Stadt von Stadtschreiber Georg Rauscher zusammengefasst
werden. - In Kloster Bärbach verleiht Äbtissin Irmgard
von Staffel den Klosterhof an den schönborner Peter
Schnatz und dessen Frau Mergen auf 12 Jahre gegen die
Hälfte des Ertrags.
1547 In
Bacharach wird Graf Hermann V von Wied (St) (70)
Schirmherr der neu gegründeten Gesellschaft der edlen
lebendigen selbst gehenden Wasserkunst. - Graf Bernhard
III von Solms Braunfels (St) (79)
stirbt, wodurch sein in Burg Braunfels geborener Sohn
Philipp von Solms Braunfels (St) (53) verheiratet mit Anna von
Tecklenburg (St)
(--) neuer Graf von Solms Braunfels wird.
1546 In
Lorch baut Johann Hilchen von Lorch
(62) rechts neben seinem
Fachwerk Geburtshaus das neue schloßartige Hilchenhaus
Rheinstrasse 48, dessen Mittelerker auf Säulen ruht. -
In Hahnstätten gibt es eine Walkmühle für die Wollweber
und Tuchmacher.
1545 In
Burgschwalbach ist die Wasserleitung zur Burg kaputt,
weshalb man mit Eseln Trinkwasser aus dem Palmbach zur
Burg hochtransportiert, was 53 Jahre so bleibt.
1544 In
Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen
unterstellter Hexerei. - In Elville wird Friedrich von Stockheim
(35) Vitztum im Rheingau. -
In Kloster Bärbach bittet die Äbtissin Irmgard von
Staffel den hessischen Landgraf Philipp von
Hessen der Großmütige (St)
(40) erfolgreich im Kloster Bärbach bleiben
und einige Kinder vom Adel zu sich nehmen zu dürfen. -
In Burgschwalbach bewohnt Eydell von Waldmannshausen die
Burg. - In Nassau Bergnassau wird die Rezeptur (20
22 Hotel Lahnromantik) Bezirksstrasse 9 erbaut.
- In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen ist der
protestantische Pfarrhof und die Kirche, in der bereits
mehrmals Balken von der Decke gefallen sind, in einem
desaströsen baulichen Zustand, wofür das eigentlich
katholische Kloster Arnstein bezahlen soll. - In Miehlen
gehen die klosteraffolderbacher Besitzungen mit dem Hof
Affolderbach an das nassauer Benediktinerinnenloster
Walsdorf bei Idstein über, in Nastätten das
Schmuckfachwerkhaus (20 23
Evangelische Diakonie) in der Borngasse 14a. -
In Mudershausen erlaubt Enders von der Leyen (--),
dass seine Leibeigenen Margret aus Mudershausen (--)
gegen Lisabet (--),
die in Hohlenfels lebt, getauscht wird.
- In Biebrich gibt es 23 Familien oder
Haushalte, die auf 14 Gütern oder Höfen wohnen und auf
Flurstücken, die dem katholischen Kloster Arnstein
gehören und im Arnsteiner
Gültregister aufgeführt
sind, Landwirtschaft betreiben.
1543 In
Burg Schaumburg endet die 21 jährige Ära der
unverheirateten Grafenschwester Eva von Leiningen (St) (--), die in den
Bauerkriegen wegen ihres Verhandlungsgeschicks
auffällt.
1542 In
Katzenelnbogen wird ein neues Gerichtsbuch angelegt. -
In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen
unterstellter Hexerei. - In Nastätten hat die Schafherde
1.133 Tiere. - Der ehemalige hessische Militär Heiderich
von Calenberg (58) verlässt
nach dem Tod des in Homberg Efze geborenen 11 jährigen
evangelischen Superintendenten, Visitator der
Niedergrafschaft und stgoarer Stadtpfarrer Gerhard
Ungefug (52) als Oberamtmann
der Niedergrafschaft Katzenelnbogen nach 11 Jahren seine
Residenz Hohenstein und geht ins Braunschweigische. - In
Egenroth wir das katholische Kloster Gronau von Landgraf
Landgraf Philipp von
Hessen der Großmütige (St)
(38) zwangsgeschlossen und in ein Hospital
umgewandelt. Es besitzt weitreichende Ländereien ua in
Reckenroth einen Wirtschaftshof, der in Hospitalhof
umbenannt wird. Die Mönchen fliehen nach Ehrenthal bei
St Goarshausen, von denen einer später Abt von Klosters
Schönau wird. - In St Goarshausen Ehrenthal stellt der
trierer Erzbischof Johann IV Ludwig von
Hagen (St)
(50)
den geflohenen gronauer Mönchen seinen Sommersitz und
Gutshof Ehrenthal am Rheinufer zur Verfügung, den sie in
das neue katholische Kloster Ehrenthal
umfunktionieren.
1541
1540
Wetter: Hitze und Dürre. - Burg Katzenelnbogen brennt
vollständig aus alias nieder. - In Limburg ist der in
Limburg ansässige Philipp von Walderdorff (33)
durch seine Heirat mit Eva von Diez (--)
im Besitz einer mittelalterlichen Anlage (20
18 Walderdorffer Hof).
1539
1538 In
Dietkirchen wird der Lubentiusmarkt gefeiert.
1537 Der
Herr des Zehnthofes später Schloß Stein in Nassau
Engelbrecht von und zum Stein (--)
verheiratet mit Margaretha von Greiffenclau
Vollrads (--), stirbt.
Engelbrecht von und zum Stein in Nassau (--)
ist Amtmann in Schloß Molsberg. - In Hohenstein
bezieht der ehemalige hessische Militär Heiderich von
Calenberg (47) als
Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen die Burg
Hohenstein.
1536
Burgschwalbach wird vom in Marburg geborenen hessischen
Landgraf Philipp von
Hessen (St) (32),
der Großmütige, an den in Neuweilnau geborenen Graf Philipp III von Nassau Weilburg (St) (32)
getauscht und von diesem reformiert. - Der in Bad
Bergzabern geborene Gelehrte Tabernaemontanus
(14) bestätigt den Quellen
von Niederselters eine heilende Wirkung. - Das Kloster
Bärbach verkauft Land an den Ardecker Hof. - In
Frankfurt bringt der in Hadamar geborene Verleger Christian
Egenolff (34) das
Naturbuch mit 46 Seiten von Conrad Mengenberger mit 113
Kochrezepten heraus. - Nassau erhält als Abfindung aus
dem Katzenelnbogener Erbfolgestreit 600.000 Gulden
Abfindung, das Amt Burgschwalbach mit Berghausen,
Dörsdorf und Eisighofen. - In Bad Schwalbach wird eine
Polizeiverordnung für die Niedergrafschaft
Katzenelnbogen betreffend Gewinnung, Verarbeitung und
Verkauf von Wolle verfügt. 2 Bürger haben eine Walkmühle
angelegt. - In Kloster Bärbach tragen die Nonnen keinen
Habit mehr. - In Nastätten verpachtet das
Zisterzienserinnenklostr Affolderbach ihren Stadthof in
der Borngasse 14a (20 23
Evangelischen Diakonie) an Adam von Chirdorff
(--). Acht Jahre später gibt
es das katholische Kloster nicht mehr.
1535 In
Burg Sooneck am Rhein stirbt Philipp Melchior von
Waldeck (--), wodurch der
Mitbesitzer der Burg die Familie von Breidbach
Bürresheim erbt und die Burg alleine übernimmt. - In der
Esterau wird in einem Bergbaustollen eine Wettertür
eingebaut. - In Bad Ems wird der Alltag beschrieben Vom
ymsser Bad / was natur es in im hab.
1534 In
Holzhausen an der Haide wird der ehemalige katholische
Priester Matthias Keyer (--) alias
Caesar Geistlicher der evangelischen Gemeinde. - In Bad
Schwalbach wird Sebastian Ligarius (--)
erster evangelischer Pfarrer. - Die stgoarer
oder st goarshausener Fischer Philipp Grieffen (--)
und Paul Mor (--) haben
den Fangplatz Werben.
1533 Der
Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen
Heidenreich von Kalenberg (--) vermittelt
einen Vertrag zwischen Johann von Schönborn (--)
und den schönborner Dorfbewohnern über die
beiderseitigen Rechte. - In Diez stirbt der diezer Vogt
Johann von Dehrn (--).
1532 In
Katzenelnbogen erscheint vor dem Gericht ua Junker
Dietrich von Klingelbach. - In St Goarshausen wird in
der Burgstrasse 7 das alte Rathaus (20
14 Gasthaus Altes Rathaus) erbaut und bis 18 47
als Rathaus und Schule genutzt. - In Gutenacker erhält
das Dorf mit dem nastättener Schultheiss Peter Stapel (--) einen neuen Lehnsnehmer,
der bis zu seinem Tod vom hessischen Landgraf Philipp von
Hessen der Großmütige (St)
(28) damit belehnt wird. Es gehört zu
Katzenelnbogen und zum Amt Hohenstein. - In Miehlen ist
Johann von Miehlen (--) genannt
Dieblich letzter nachgewiesene Ritter von Miehlen. - In
St Goar nutzt der hessische Landgraf Philipp von
Hessen der Großmütige (St)
(28) eine fliegende Brücke alias
Längsseil-Gierfähre, mit der man viel schneller als
bisher mit Hilfe mehrerer Ruder den Rhein überqueren
kann, die eine auf mehreren Nachen montierte große
Plattform ist und an einer mittig im Rhein befestigten
und auf kleinen Bötchen befestigten Eisenkette hängt,
wofür er den stgoarer Schiffmann Peter Menges
(--) zum Schiffbrückendiener mit einem
jährlichen Sold von 10 Gulden ernennt und dieser ein
Hofkleid alias Uniform erhält. Die Fähre befindet sich
nicht vor der Stadt, sondern unmittelbar unterhalb der
Burg Rheinfels am Hafen für den direkten Zugang zum
Grundelbachtal und auf der stgoarshausener Seite zum
Hasenbachtal, das 800 m nördlich des stgoarshauser
Stadttores nach Nastätten führt.
1531 In
Limburg stirbt Magdalena von Reiffenberg
(--) als Frau des Herrn von Schloß Stein in
Nassau Dietrich von und zum Stein (--).
Magdalena ist die Tochter von Marsilius von Reiffenberg (--) und Gisela Frey von Dehrn (--). - Der ehemalige hessische
Militär Heiderich von Calenberg (47)
wird Oberamtmann der Niedergrafschaft Katzenelnbogen. -
In Obertiefenbach bei Katzenelnbogen sind der
protestantische Pfarrhof und die protestantische Kirche,
die aber vom katholischen Kloster Arnstein finanziert
werden, in baufälligem Zustand.
1530 In
Limburg macht ein Postbote auf der Strecke
Frankfurt~Köln eine Pause. - Nastätten gehört zum Amt
Reichenberg. - In Diez kauft Nassau Dillenburg den
eppsteiner Anteil alias ein Viertel der Burg Diez von
den Grafen von Königstein. - In Nassau gibt es einen
Kaplan auf der Burg Nassau. - In Bad Schwalbach darf die
Stadt einen Wochenmarkt abhalten. - Der in Hadamar
geborene Christian Egenolff (28)
zieht nach einer mehrjährigen Wanderschaft nach
Frankfurt, siedelt sich dort an und wird der erste
bedeutende Buchdrucker der Stadt. - Kloster Arnstein,
das katholisch ist, verliert seine Pfarrei
Obertiefenbach bei Katzenelnbogen, erhält aber ein
gewisses Mitsprachrecht bei der Besetzung der
evangelischen alias protestantischen Pfarrstelle. - Der
im niederländischen Breda geborene Renatus von Nassau Breda (St) (11) erbt das
südfranzösische Fürstentum Oranien. - In Hahnsätten gibt
es die Ölmühle Aarstrasse 10 an der B 54 (20
23 Tankstelle). - Wilhelm von Staffel (--),
verheiratet mit Margaretha Wolf von Sponheim (--)
stirbt als Oberamtmann der Niedergrafschaft
Katzenelnbogen.
1529 In
Kamp Bornhofen ist die Burg Liebenstein verfallen
und unbewohnbar. - Der mainzer bischöfliche Rat Georg
von Schwalbach (48) wird
im mainzer Dom begraben. - Die Märkergemeinden Dördorf
und Mudershausen liegen eigentlich im Einflussbereich
des hessischen Landgraf Philipp
von Hessen (St)
(25).
Trotzdem werden die Mark Bonscheuer und die Dördorfer
Mark mit dem nassausaarbrückener Graf xxx von Nassau
Saarbrücken (St) (--) in
Verbindung gebracht.
1528 In
Kloster Beselich wird Anna von Brambach Äbtissin. - In
Bonscheuer erlaubt man den Köhlern eine große Waldrodung
um für die Erzschmelzen Holzkohle liefern zu können. -
In St Goar wird der in Homberg Efze geborene Pfarrer
Gerhard Ungefug (38) neuer
evangelischer Pfarrer und Schulleiter. -
Mit dem Tod des klosterarnsteiner Vogt Friedrich von
Stockheim (--) wird
sein Sohn xxx (--)
neuer
klosteransteiner Vogt.
1527 In
Grebenroth treffen sich im Kloster Gronau im Auftrag von
Landgraf Philipp
von Hessen (St) (23)
Geistliche der Niedergrafschaft und des Vierherrischen,
das aus den Kirchspielen Marienfels, Bachheim,
Singhofen, Obertiefenbach, Dornholzhausen,
Oberwallmenach, Egenroth, Weyer und Kirdorf besteht. Sie
beschließen, dass nach dem Buch von der Deutschen Messe
von Martin Luther der Gottesdienst gehalten werden soll,
keine Meßopfer beim Abendmahl gefordert werden dürfen,
die Bilder abzuhängen sind, weniger Kerzen angezündet
werden sollen, keine Wallfahrten mehr veranstaltet
werden und die Feiertage einzuschränken sind und führen
die Reformation ein. Der in Neuweilnau geborene Graf Philipp III von Nassau
Weilburg (St) (23)
unterstützt die Bewegung, Graf Johann von Nassau Idstein
(St) (--) weigert sich
katholische Geistliche abzusetzen, da ihm bisher keine
Klagen zu Ohren gekommen wären. - In Katzenelnbogen
führt der hessische Landgraf Philipp
von Hessen (St) (23)
die Reformation ein. - In Nastätten wird die Reformation
eingeführt. - In Limburg wird das Gasthaus Zum
goldenen Hirsch Kornmarkt 3 eröffnet. - In
Klingelbach wird die Reformation eingeführt. - In
Gutenacker verliert das Dorf mit dem Tod von Werner von
Allendorf (--) bei
Katzenelnbogen, ein enger katzenelnbogener Mitstreiter,
der seinen Sitz als Vertreter der älteren Linie in
Nierstein bei Oppenheim hat, seinen adeligen
Lehnsnehmer, dessen nebenlinige Verwandschaft vergebens
bei Landgraf Philipp
von Hessen (St) (23)
nach mehr als 150 jährigem Besitz um eine
Wiederbelehnung verhandelt. Die jüngere Linie mit Sitz
in Erbach bei Wiesbaden erhält einen Anteil an
Lierschied, einen Hof in Allendorf und weitere
Besitzungen rund um Katzenelnbogen. - In St Goar endet
der 30 jährige Ausbau der Burg Rheinfels. - In Kloster
Eberbach wird nach dem Tod des aus Eltville stammenden
geborenen Nikolaus IV (--)
der aus Dornberg stammende Lorenz (--) neuer 35. und zweiter
südlich von Mainz geborener klostereberbacher Abt. - In
Niederlahnstein bezieht xxx von Nassau Sporkenburg (St) (23) den Gutshof
Nassau-Sporkenburger Hof (20
24 Städtische Bühnen Lahnstein) als neuen
Wohnsitz.
1526 Dem
lutherischen Landgraf Philipp
von Hessen (St) (22)
werden habsburger Verschwörungspläne zur Vernichtung des
Protestantismus vorgelegt, die dieser ohne Prüfung zur
Aufrüstung nutzt, was zu schweren Verstimmungen mit
Kaiser Karl
V von Habsburg (St) (26)
führt. - In Kloster Bärbach lässt der lutherische
Landgraf Philipp
von Hessen (St) (22)
einen evangelischen Gottesdienst abhalten. - In
Ruppertshofen wird die Reformation eingeführt, weshalb
der katholische Pfarrer Thomas Krug von Rothenburg/Fulda
abgesetzt und durch Adam Ebel aus Gießen ersetzt wird. -
In Lohrheim wird ein Weingarten angelegt. - In Lohrheim
muss man Schützengeld für die Jagd an die hessische
Regierung bezahlen. - In Katzenelnbogen belehnt Landgraf
Philipp
von Hessen (St) (22)
dem bleidenstadter Dechant alias Verwalter Philipp
Hilchen von Lorch (--) und
das Kapitel des Ritterstifts mit dem Schloss
Katzenelnbogen genannt Alten Catzenelnbogen. -
Pissighofen hat xxx Einwohner auf 8 Höfen, wovon einige
dem Kloster Gronau gehören. - Der
klosterarnsteiner Vogtsohn Friedrich von
Stockheim (17) gibt
sein Amt als mainzer Domherr auf oder wird
rauusgeworfen.
1525 In
Limburg duldet der Magistrat einen lutherischen
Prediger, woraufhin zwei Ratsmitglieder und zwei
Bürgerschaftsvertreter zum trierer Kurfürst Richard von Greiffenklau zu Vollrads
(St) (58) nach
Ehrenbreitstein befohlen werden, dessen Kanzler ihnen
offen droht. Die Bürgerschaft will sich die Einmischung
nicht gefallen lassen und nutzt die Gelegenheit und
stellt 30 Forderungen beim Rat der Stadt, die sich dann
hauptsächlich auf Besteuerung beziehen. Entrüstet
entzieht der trierer Kurfürst Richard von Greiffenklau zu Vollrads
(St) (58) daraufhin der
Bürgerschaft alle Mitbestimmungsrechte auf Dauer. - Der
in Hohenstein an der Aar geborene reformatorische
Prediger Johann
Bernhard (--) wird
bei Bürgerunruhen aus dem Gefängnis Mühlpforte befreit.
- Der in St Goarshausen geborene lutherische Prediger Nicolaus Maurus
(43) wird erster protestantischer und
lutherischer darmstädter Pfarrer. - In Limburg werden
von der Bürgerschaft die freiheitlichen Thesen Limburger
Arikel aufgestellt. - In St Goar ist das Gasthaus
Zur Lilie vielmals Unterkunft adeliger Gäste. -
Im Kloster Eberbach lagern aufständische Bauern auf der
Wacholder Heide, von wo aus sie die Vorräte des Klosters
plündern, ua das 71.000 Liter fassende Große Fass, das
sie etwa zu zwei Dritteln leertrinken. Alle rheingauer
Klöster werden von den Bauern gezwungen keine Mönche
mehr aufzunehmen und das schriftlich zu bestätigen. Weil
sich der Schwäbische Bund mit zahlenmäßig überlegenen
Truppen nähert, geben die Bauern auf. woraufhin der
Schwäbische Bund von den Klöstern
Entschädigungszahlungen fordert. -
In Burg Schaumburg fällt die unverheiratete
Besitzerin Grafenschwester
Eva von Leiningen (St) (--), in den Bauerkriegen
wegen ihres Verhandlungsgeschicks auf.
1524 Ein
Jahr nach dem Urteil im 44 Jahre andauernden
Katzenelnbogener Erbschaftsstreit wird der unterlegene,
in Marburg geborene Landgraf Philipp
von Hessen (St) (20)
Anhänger der neuen Lehre und führt die Reformation ein,
die die seit Urzeiten praktiziierte Vergabe der
Lehnsverhältnisse durch den Kaiser mit Absegnung durch
das Kircherecht aufhebt. - In Ehrenbreitstein lässt der
trierer Kurfürst Richard von Greiffenklau zu Vollrads
(St) (57) die mit 9 Tonnen
und 4,5 Meter größte Belagerungskanone der Zeit Greif, gegossen von
Meister Simon (--) in
Frankfurt, aufstellen. - Der kurfürstlichpfälzer Rat Georg von Schwalbach
(44) nimmt am Nürnberger
Reichstag teil.
1523 Im
44 Jahre andauernden Katzenelnbogener Erbschaftsstreit
zwischen Hessen und Nassau um die Grafschaft
Katzenelnbogen entscheiden kaiserliche Kommissare
zugunsten von Nassau und gegen Landgraf Philipp von
Hessen (St) (19),
wobei der katholische habsburger Kaiser Karl
V von Habsburg (St) (23)
die Umsetzung des Urteils sofort einfordert. - In der
Dörfsdorfer Mark wird ein Weisthum angelegt. - Der in
Hohenstein an der Aar geborene reformatorische Prediger
Johann
Bernhard (--) wird in
Mainz verhaftet und ins Gefängnis Mühlpforte gesteckt. -
Die verwitwete hessische Landgräfin Anna von
Mecklenburg (St) (38)
verheiratet ihren einzigen Sohn Landgraf Philipp von
Hessen (St) (19) mit
der sächsischen Herzogstochter Christine von
Sachsen (St) (19).
1522 In
Burg Schaumburg zieht die unverheiratete
Grafenschwester Eva von Leiningen (St) (--) ein, die dort aber
in 21 Jahren nur selten wohnt. - Der bayerische Herzog Wilhelm
IV von Wittelsbach
(St)
(29) heiratet
in München Prinzessin Jakobäa
von Baden
(St)
(15),
Verwandtschaft 3. Grades, was vom Papst für einen
Dispens von 400 Gulden erlaubt wird. Ihre Mutter
Prinzessin Elisabeth
von Wittelsbach von der Pfalz
(St)
(39)
stirbt. Ihre Großmutter, die auf
der Starkenburg geborene Grafentochter Ottilie
von Katzenelnbogen (St)
(++) ist fünf
Jahre zuvor gestorben. Seine
Mutter ist die in Wiener Neustadt geborene und zwei
Jahre zuvor verstorbene Prinzessin Kunigunde
von Habsburg Österreich
(St)
(++),
die für ihn und seine Brüder die Aussetzung der
Primogeniturregelung durchgesetzt hat, wodurch
alle drei Herzöge von Bayern geworden sind.
- In St Goarshausen, wo auf der Unteres Wasen ein
Exerzierplatz existiert, werden zur Burg Rheinfels
mittels mehrerer Fährnachen in drei Aktionen 1.500
Soldaten von bis zu 11 Fährleuten übergesetzt.
1521 März
bis Oktober Feldzug gegen Frankreich bei Mouzon,
Mezières unter dem kaiserlichen Oberbefehl von Franz von
Sickingen (--)
und Graf Heinrich von Nassau
(St)
(--).
1520 In
Lorch wird ein Hexenprozess geführt. - In Nastätten wird
die Heilwirkung des Schwaller Heilwassers erwähnt. - Der
in Nastätten geborene Poet und Erfarner in
lateinischer und griechischer Sprach, der mit Martin Luther
(37) in regelmäßigen Kontakt steht, Wilhelm
Nesen (28) wird
Direktor der städtischen frankfurter Lateinschule. - In
Nastätten bestellt der nürnberger Kanzlist xx für das
folgende Frühjahr wieder Zimmer für das gesamte Gefolge
mit 6 Pferden im Gasthaus Zur goldenen Krone
später Zur Krone Römerstrasse xx für
seinen Herrn Graf Philipp von Sickingen (--),
und dessen Schwester Anna, weil ihr die Kur am Schwaller
Brunner ganz ausgezeichnet bekommen sei. - Grebenroth
ist vierherrisch und gehört zum Gericht Altenberg.
1519 Das
Dorf Schönborn gehört zum Bistum Trier. Der katholische
mainzer rheingauer Vitztumsohn Richard von Greiffenklau
zu Vollrads (52) ist
katholischer trierer Erzbischof.
1518
1517 Die
auf der Starkenburg geborene Grafentochter Ottilie von
Katzenelnbogen (St) (64) stirbt in Baden. Sie hat 15
Kinder. Ihr ältester Sohn Markgraf Bernhard III von Baden
Baden (43) ist mit
der Grafentochter Franziska von Luxemburg (St)
(--) verheiratet.
Ihr Sohn Markgraf Philipp von Baden (St) (38)
ist mit Prinzessin Elisabeth von
Wittelsbach von der Pfalz (34)
verheiratet. Ihr Sohn Markgraf Ernst von Baden Durlach
(St) (35)
ist mit der Markgrafentochter Elisabeth von Zollern
Brandenburg Ansbach Kulmbach (23)
verheiratet. Ihr jüngster Sohn Markgraf Wolfgang von Baden (St) (33)
ist nicht verheiratet, ist nicht regiernder
Markgraf und über ihn ist fast nichts bekannt. Ihre
Tochter Prinzessin Sibylle von Baden (St) (32)
ist mit Graf Philipp von Hanau
Lichtenberg (St) (35) verheiratet. Ihre Tochter
Prinzessin Rosine von Baden (St) (30)
ist mit Graf Franz von Hohenzollern
und Haigerloch (St) (35) verheiratet, der noch im
selben Jahr stirbt und die in Haigerloch ihren
Witwensitz nimmt. Ihre Tochter Prinzessin Beatrix von Baden (St) (25)
ist mit Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach
Pfalz Simmern (St) (25) verheiratet, deren in
Simmern geborener Sohn Friedrich von
Wittelsbach Pfalz Simmern (St)
(02) später pfälzer
Kurfürst wird. - Arnstein bleibt im Besitz des Patronats
von Niedertiefenbach und Singhofen.
1516 Martin Luther (33)
predigt über den Bund der Hexen mit dem Teufel und
fordert deren Bestrafung. - In Gerolstein bei Bad
Schwalbach wird die Eisenhütte mit dem Eisenstein aus
den Gruben von Bonscheuer und von Allendorf versorgt. -
In Ebertshausen verpfänden Apollonia Hospacher von
Lindenfels (--), deren
Schwager Endris von der Leyen (--)
ist, die Witwe von Pawel Fuest von Stromberg und
die Brüder Hans Fuest (--) und
Georg Fuest (--) ihren
Hof. Ihre Töchter bzw Schwestern Irmgard (--)
und Frantziska (--) sind
Nonnen im Kloster Marienberg bei Boppard. - In Kloster
Eberbach werden 98 Fuder entsprechend xx.000 Liter Wein
nach Köln verkauft.
1515 In
Nassau gibt es einen Kaplan auf der Burg Nassau. - In
Dausenau verkauft Johann von Helfenstein die fast
baufällige Burg Sporkenburg an die niederadeligen Herren
Johann von Nassau und Quyrin von Nassau, die nicht mit
dem Grafenhaus Nassau verwandt sind.
1514
1513 Der
Herren von Allendorf (--) besitzen
seit mindestens 12 80 Güter in Gutenacker mit aller
Obrigkeit. Dazu besitzen sie Obrigkeitsrechte über die
Vogtei Lierschied oberhalb von St Goarshausen. - In
Celle stirbt die aus erster Ehe ehemalige
braunschweiglüneburger Herzogin und aus zweiter Ehe
ehemalige katzenelnbogener Gräfin und nassaudillenburger
Grafentochter Anna von
Nassau Dillenburg (St)
(72), die sich als letzte
katzenelnbogener Gräfin bezeichnet. Weil sie mit ihrem
zweiten und 14 79 gestorbenen Mann Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St) (++)
keinen Erben zeugen konnte, fiel das große
katzenelnbogener Erbe über die 14 94 verstorbene
katzenelnbogener Erbtochter und hessische Landgräfin
Anna von Katzenelnbogen (St)
(++) an Hessen, wogegen das
Haus Nassau schon vor 34 Jahren beim Reichskammergericht
und dem Kaiser Klage eingereicht hat, die aber erst 15
23 postiv für Nassau entschieden wird.
1512 In
Huppert besitzt der niederadelige xxx von Reckenroth (--) einen Hof.
1511 In
Mainz verklagt die usinger Magd Veronika den Sackträger
Hans Behaltnust, der sie öffentlich mehrmals als Hexe
des Schadenzaubers beschuldigt hat und ihren Tod
fordert. - Graf Adolf III von
Nassau Wiesbaden Idstein (St)
(68) stirbt in Wiesbaden.
1510
1509
Die Mark zu der die Markgenossenschaft
Bonscheuer gehört, besteht aus den Ortschaften
Berghausen, Dörsdorf, Eisighofen, Mudershausen,
Rückershausen, Schiesheim, Obernhausen, Neuhausen und
Niedernhausen. - Weil es immer wieder zu
Grenzstreitigkeiten kommt, veranstalten die
beteiligten Regierungen mit den Dorfberwohner aus
Berghausen, Dörsdorf, Eisighofen, Hausen,
Mudershausen, Neunhausen, Niedernhausen, Rückershausen
und Schiesheim eine Grenzbegehung, wo diese auch
festgelegt werden. Danach gehen die Streitigkeiten
aber wieder weiter. - Wellmich bekommt durch eine
Rechtsvereinbarung mit Kurtrier eine städtische
Verfassung. - Mudershausen gehört zur Märkergemeinde
Wagenscheuer alias Bontscheuer alias Bonscheuer. Es
wird ein Weistum angelegt, in dem ua das benachbarte
Schiesheim erwähnt wird. Niederhausen wird als Wüstung
erwähnt.
1508 Der
mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte Landgraf Wilhelm
II von Hessen (St) (39),
der Mittlere, der seine Regierungsgeschäfte einem von
ihm eingesetzten Regentschaftsrat übergeben hat, hat
mehr mit den Folgen der Angst vor der Krankheit zu
kämpfen, die hauptsächlich seine Bediensteten betrifft,
die Angst vor ihm haben und ihn meiden. Niemand weiß,
dass die Syphilis nur zu 5 % tödlich ist und nach 3 bis
5 Jahren nicht mehr ansteckend ist, deshalb nagelt man
ihm sogar die Fenster zum Hof seiner eigentlich
komfortablen Stube zu und lässt ihn selbst bei schönem
Wetter nicht ins Freie, wodurch er körperlich verfällt,
wogegen er sich schriftlich in der Klage gegen seine
Räte Clage widder sein rethe beschwert. Nur
seine zweite Frau Anna von
Mecklenburg (St) (23),
mit der er seit 7 Jahren verheiratet ist, geht
freundlich mit ihm um. Den Regentschaftsrat mit Konrad
von Wallenstein, Friedrich Trott und Rudolf von
Waiblingen setzt er ab und mit einer Testamentsänderung
setzt er seine Frau als obersten Vormund seines in
Marburg geborenen Sohnes und Erben Landgraf Philipp von
Hessen (St) (04),
ein, die vier andere Räte erhalten, was der Adel und die
Stände als Entscheidung eines Verrückten nicht
tolerieren. Durch die Folgen seiner Isolation stirbt er
im Folgejahr.
1507 In
Kloster Beselich verbietet der arnsteiner Abt die
Lagerung von Bier in der Kapelle. - Die uneheliche
Tochter Contzel Dietz (St)
(18) vom hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (++), die eine
Vorfahrin von Johann Wolfgang von Goethe (**) ist, ist mit Ludwig Orth (29) verheiratet.
- In Kloster Eberbach werden rekordverdächtige 440 Fuder
entsprechend xxx.000 Liter Wein nach Köln verkauft.
1506
Elisabeth von Nassau Dillenburg (St)
(18) wird von ihrem Vater
Graf Johann V von
Nassau Dillenburg (St)
(51) und seiner Ehefrau, der
Landgrafentochter Elisabeth von
Hessen (St) (40), mit
dem Grafensohn Johann III von
Wied Runkel Isenburg (St)
(--) verheiratet, der mit seiner Heiratspolitik
mit seinen 10 Kindern Vorfahre fast aller europäischer
hochadeliger Häuser wird. - In Kloster Eberbach wird
nach dem Tod des aus Boppard stammenden Martin Rifflinck(--) der aus
Eltville stammenden Nikolaus IV (--)
neuer 34. Abt. - In Kloster Eberbach werden 228 Fuder
entsprechend 200.000 Liter Wein nach Köln verkauft.
1505 In
Kaub wird die Burg Sauerburg vom in Heidelberg geborenen
Pfalzgraf und pfälzer Kurfürst Philipp
von Wittelsbach der Aufrichtige (St)
(57) an seinen Marschall
Philipp von Kronberg (--) verkauft.
1504 In
Kaub beginnt auf Betreiben von König Maximilian
I von Habsburg (St) (45) der hessische Landgraf Wilhelm
II
von Hessen der Mittlere (St)
(35) mit der Belagerung um
die Reichsacht gegen die
Kurpfalz durchzusetzten und obwohl er Burg und Stadt
intensiv unter Beschuss nimmt, gelingt ihm die Eroberung
nicht. Dass in der Stadt ein Feuer ausbricht, ist die
Folge eines Unfalls mit Schießpulver. Dabei sterben 11
Menschen und es werden 20 Gebäude zerstört. Als
Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St) (23) Kaub zu Hilfe kommt, zieht
der hessische Landgraf Wilhelm
II von Hessen Kassel der Mittlere (St)
(35) unter erheblichen
Verlusten an Menschen und Geschützen wieder ab. - Der
hessische Landgraf Wilhelm
II von Hessen der Mittlere (St)
(35) infiziert sich
offiziell mit Syphilis. Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St) (23) stirbt noch im selben Jahr
an der Ruhr - In Neuweilnau wird in Schloß Neuweilnau Philipp III
von Nassau Weilburg (St)
als Sohn von Graf Ludwig von
Nassau Weilburg (St)
(31) und der Grafentochter
Maria Margaretha von Nassau Wiesbaden Idstein (St)
(--) geboren, deren Vater
Graf Adolf III von
Nassau Wiesbaden Idstein (St)
(61), dessen Ehefrau
Grafentochter Margarethe von
Hanau Lichtenberg (St)
(41) gerade gestorben ist.
1503 In
Kloster Besselich wird Anna von Heppenheft Äbtissin. - Prinzessin
Elisabeth
von Hessen (St) wird
als fünftes lebendes Kind und fünfte Tochter des
geisteskranken und mit der Sexualkrankheit Syphilis
infizierten zurückgetretenen hessischen Landgraf Wilhelm
I von Hessen (St)
(36)
geboren. Er hat damit offiziell seit seiner
Erkrankung zwei gesunde Kinder, zwei Töchter, mit
seiner Frau Herzogstochter Prinzessin Anna
von Braunschweig (St)
(42)
gezeugt, obwohl die Krankheit während der
Schwangerschaft und bei der Geburt übertragbar ist.
1502 Mit
dem Ende der Pest im Mönchskloster Eberbach sind 15
Mönche gestorben. Der klostereberbacher Bücherkatalog
von Abt Martin Rifflinck beinhaltet 753 Bände, mit
insgesamt etwa 1.000 darin zusammengefaßten Büchern. -
In Hadamar wird der Verleger Christian
Egenolff geboren. - In Idstein wird der
klosterarnsteiner Vogt Friedrich von Stockheim
(40) Amtmann
1501
Wetter: Pest im Mönchskloster Eberbach. - In Nassau
beginnt Graf Adolf III von Nassau
Idstein (St) (58),
verheiratet mit der Grafentochter Margarethe von Hanau Lichtenberg (St) (38), mit
einer einjährigen Renovierung von Burg Nassau. -
In Balduinstein gibt es Bergbau. - Graf Gottfried von
Eppstein Münzenberg (St) (--) ist
im Besitz der Burg Burgschwalbach und der Dörfer
Mudershausen, Panrod, Dörsdorf und Berghausen, das ihm
14 92 als hessisches Lehen zugewiesen wird.
1500
Wetter: Heiligen Jahr. - Pest im Mönchskloster Eberbach.
- Im Kloster Eberbach beginnt man das neuerrichtete
Große Fass, das ein Fassungsvermögen von ungefähr 71.000
Liter Wein entsprechend 74 Fuder hat, zu befüllen. -
Wellmich ist Amtssitz des Bopparder Reiches. - In
Katzenelnbogen fällt Burg Katzenelnbogen, die dem
hessischen Landgraf Wilhelm
III von Hessen Marburg (St)
(29) seit zwei Jahren verheiratet mit der in
Heidelberg geborenen pfälzischen Kurfürstentochter Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz
(St) (17) gehört, mit der er
durch seine Heirat auch offiziell Sex haben darf, obwohl
das vor der Volljährigkeit verboten ist, mit dessen Tod
bei Marburg durch einen Sturz vom Pferd beim Jagen,
obwohl sein Erbe per Erbvertrag und Ehevertrag an die
Wittelsbacher in Heidelberg in der Pfalz fallen soll, an
seinen Vetter Landgraf Wilhelm II von
Hessen Kassel (St) (29),
der Mittlere, der die Witwe heiraten soll. Landgraf Wilhelm II von
Hessen Kassel (St) (29)
lehnt diese Heirat ab, erkrankt aber offiziell erst 4
Jahre später an Syphilis. Sein Bruder Wilhelm II von
Hessen Kassel (St) (34),
der Ältere, ist seit 8 Jahren an der Sexualkrankheit
Syphilis erkrankt und auch durch die Behandlung
geisteskrank. - Graf Johann V von
Nassau Dillenburg (St)
(45) verheiratet mit der in
Marburg geborenen hessischen Landgrafentochter Elisabeth von
Hessen (St) (34),
die ihm bereits seit 14 48 versprochen war, mit
der er bereits wegen ihres katzenelnbogener Erbes seit 6
Jahren verlobt ist und deren Mutter die Grafentochter
Anna von Katzenelnbogen (St)
(++) ist, ist bedeutend
weniger erfolgreich als seine Brüder, weshalb er nach
dem kinderlosen Tod von Landgraf Wilhelm
III von Hessen Marburg (St)
(29) gegen den Erbantritt dessen Neffen
Landgraf Wilhelm II von
Hessen Kassel (St) (31) ein
kaiserliches Mandat erwirkt und den Katzenelnbogener
Erbstreit auslöst, der zunächst einige Jahre im Sande
verläuft und somit zugunsten Hessens. Die Landgrafschaft
Hessen ist unter ihm wieder vereint. - Die zwischen St
Goar und Bacharach bestehenden ehemaligen
katzenelnbogener und hessischen Salmenfangrechte alias
Lachsfangrechte auf dem Rhein gehen von Landgraf Wilhelm
III von Hessen Marburg (St)
(29) mit der Grafschaft Katzenelnbogen an den
hessenkasseler Landgraf Wilhelm II von
Hessen Kassel (St) (31)
über. - In Herold gibt es das neuerbaute Backes alias
Backhaus.
1499 In
Limburg teilt sich die offizielle Postroute auf der
Anhöhe Mensfelder Kopf. Wer über Siegen nach Köln fahren
will, nutzt die Furt in Dietkirchen oder die Brücke in
Limburg. Wer über Koblenz nach Köln fahren will, der
fährt nach Diez, dort über die Lahnbrücke und weiter
über Montabaur nach Koblenz. Das Lahntal wird
ausdrücklich nicht als Poststrecke genutzt, weil felsige
Ufersteilhänge bis Kloster Arnstein ein Passieren
unmöglich machen.
1498
Wellmich hat 45 Feuerstellen. - Der Besitzer von Burg
Katzenelnbogen, Landgraf Wilhelm III
von Hessen Marburg (St)
(27), heiratet in Frankfurt
seine ihm zwei Jahre zuvor versprochene Braut, die in
Heidelberg geborene pfälzische Kurfürstentochter Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz
(St) (15), und hat nun
offiziell Sex mit ihr. Eine Ehe wird normalerweise
offiziell erst bei Volljährigkeit vollzogen.
In Frankfurt wird die Badstube alias Badehaus
Rothe Badstube in der Fahrgasse 118 wegen häufiger
Syphilisfälle durch Sexarbeit als befleckt
geschlossen. - In Kloster Eberbach wird nach
dem Tod des aus Rüdesheim stammenden Johann IV
Edelknecht (--)
der aus Boppard stammende Martin Rifflinck (--) neuer 33.
Abt.
1497
Bopparder Krieg. - In St Goar beginnt der hessische
Landgraf Wilhelm III
von Hessen Marburg (St)
(26) mit dem Ausbau der Burg
Rheinfels zu seiner Festung am Rhein. Um die Fähre von
St Goarshausen nach St Goar effektiver zu machen, lässt
er eine sogenannte Schiffbrück, eine in der Strommitte
befestigte Längsseil Gierfähre erbauen, wobei die Fähre
aus einem Nachenkatamaran besteht, der über das Ruder
gesteuert zwischen den beiden Ufern mit einer bisher
noch nicht gekannten Geschwindigkeit pendelt. Die Fähre
befindet sich nicht vor der Stadt St Goar, sondern
unmittelbar unterhalb der Burg Rheinfels am Hafen für
den direkten Zugang zum Grundelbachtal und auf der
stgoarshausener Seite zum Hasenbachtal, das 800 m
nördlich des stgoarshauser Stadttores nach Nastätten
führt. - Obertiefenbach bei Katzenelnbogen hat 8
Haushalte als Einwohner, zwei weniger als 14 00. - In
Boppard lässt der trierer Erzbischof Johann II von
Baden (St) (63)
die Stadtverfassung ändern und die Adligen
grundsätzlich vom Amt der bopparder Schöffen
ausschließen, was Johann von Eltz (St)
(--) betrifft, der 14 86 den
Bachemer Hof von der koblenzer Adelsfamilie Bachem
erheiratet hat. - In Löhnberg gibt es eine
Eisenerzhütte, wo Roheisen hergestellt wird.
1496 Der
Besitzer von Burg Katzenelnbogen Landgraf Wilhelm III
von Hessen Marburg (St)
(25) wird mit der in
Heidelberg geborenen pfälzischen Kurfürstentochter Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz
(St) (13) verheiratet. Eine
Trauung ist erst in zwei Jahren vorgesehen, von woab
offiziell Sex praktiziert wird, obwohl das erst ab
Volljährigkeit erlaubt ist. Sein Vetter Wilhelm II von
Hessen Kassel (St) (30),
der Ältere, ist seit 4 Jahren an der Sexualkrankheit
Syphilis erkrankt und geisteskrank.
- In Mainz bricht unter den Domherren des mainzer
Domkapitels die unheilbare durch Sex übertragbare
Geschlechtskrankheit Syphilis aus, die dem Zölibat
unterworfen sind oder sich bei homosexuellen
Handlungen gegenseitig anstecken. Die Syphilis
entwickelt an denjenigen Körperstellen Pusteln, an
denen die Person infiziert wurde, ua Mund, Scheide,
After usw, was bei der damit verbundenen
zwangsläufigen Entdeckung von homosexuellen alias
unnatürlichen Sexualpraktiken tödlich sein kann. Nur
wenige Domherren gehören dem Hochadel an. Die
meisten Domherren gehören dem Landadel an und wurden
von ihren Familien zur geistlichen Laufbahn und zum
Leben in dieser mehr oder weniger isolierten
Männergemeinschaft gezwungen. - Herzog
Alexander von
Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St)
(34) und Johann Ludwig
von Nassau Saarbrücken (St)
(24) kehren von einer Palästinareise nach
Jerusalem, von der sie im Vorjahr in Augsburg gestartet
sind, zurück. - In Köln startet Arnold von Harff (--) seine Palästinareise nach
Jerusalem, und passiert dabei Koblenz, Rhens, Boppard,
Hirzenach, St. Goar, Oberwesel, Bacharach,
Trechtingshausen, Bingen, Ingelheim, Mainz, Oppenheim,
Worms, Speyer, bis nach Venedig, von wo er weiter auf
dem Landweg über die Türkei, Syrien, das Heilige Land
Palästina mit Jerusalem, Ägypten, Arabien, Äthiopien,
Nubien und noch Frankreich und Spanien bis 14 98
bereist.
1495 In
Nastätten wird der Humanist Konrad
Nesen geboren. - In Nastätten ist das freiadelige
Hofgut alias Sohlern Hof der Schwestern des
Zisterzienserklosters Affolderbach bei Miehlen in der
Borngasse 12 fertiggestellt.
- Prinzessin
Katharina von Hessen (St) wird
als drittes lebendes Kind und dritte Tochter des
geisteskranken und mit der Sexualkrankheit Syphilis
infizierten zurückgetretenen hessischen Landgraf Wilhelm
I von Hessen (St)
(29)
geboren. Er zeugt angeblich 15 03 ein weiteres
gesundes Kind, eine Tochter, mit seiner Frau
Herzogstochter Prinzessin Anna
von Braunschweig (St)
(35).
- Herzog Alexander von
Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St)
(33) und Johann Ludwig
von Nassau Saarbrücken (St)
(23) begeben sich von Augsburg aus auf eine
Palästinareise nach Jerusalem, von der sie im Folgejahr
wieder zurückkehren.
1494 Die
seit elf Jahren verwitwete ehemalige hessische
Landgräfin und katzenelnbogener Erbgrafentochter Anna
von Katzenelnbogen (St) (50) stirbt. Ihre
ältere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene
hessische Landgrafentochter Elisabeth
von Hessen (St) (28), ist mit dem in Breda
geborenen nassaudillenburger Graf Johann V
von Nassau Vianden Diez (St)
(39) verheiratet. Ihre
jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene
hessische Landgrafentochter Mechthild
von Hessen (St) (21), ist mit dem klever
Herzog Johann II
von Kleve (St) (36), Graf von der Mark und
Katzenelnbogen, der in seinem Leben 63 uneheliche
Kinder zeugt und der Kindermacher genannt wird,
verheiratet. - Prinzessin Katharina
von Hessen
(St) wird
angeblich als Tochter des geisteskranken und mit der
Sexualkrankheit Syphilis infizierten zurückgetretenen
hessischen Landgraf Wilhelm
I von Hessen (St)
(28)
drei Jahre nach seiner Ansteckung gezeugt,
obwohl die Krankheit in der Schwangerschaft und bei
der Geburt übertragbar ist. - In Mainz steckt sich der
mainzer Kurfürst Berthold
von Henneberg (St)
(--) als
größter Betreiber von Bordellen, in denen
Prostituierte der Sexarbeit nachgehen und mit denen er
sich gerne umgibt, mit der Sexualkrankheit Syphilis
an. Er glaubt an eine Strafe Gottes, was er in Worms
verkünden lässt. Die Bordelle gehören entweder dem
Domkapitel oder den mainzer Klöstern. Die
rückkehrenden, von der Syphilis schon gezeichneten
kaiserlichen Soldaten, ua 148 in Bern, werden in
vielen Städten nicht mehr in den Städten eingelassen.
Sie sind mit ihren Begleiterinnen, meist
Gelegenheitsprostituierten alias Sexarbeiterinnen,
unterwegs. - In Nastätten wird der
klosteraffolterbacher Hof in
der Borngasse 12 spätere
Sohlern Hof erbaut.
- Philipp von Solms Braunfels (St)
wird als Sohn des Grafensohnes Bernhard III von Solms
Braunfels (St) (26) und
Margaretha von Henneberg (St) (19)
geboren. Bernhard III von Solms Braunfels (St)
(26) ist der Sohn von Graf Otto II von Solms
Braunfels (St) (74) und der
Grafentochter Anna von Nassau Wiesbaden (St)
(++). - Im Bertramschen Vertrag wird
die freie Nutzung der Lahn als Wasserstrasse festgelegt
und garantiert.
1493 Die
katzenelnbogener Grafenwitwe Ottilie von Nassau
Dillenburg (St) (56)
stirbt. - Der mit der Sexualkrankheit Syphilis
infizierte Landgraf Wilhelm
von Hessen (St) (27)
der Ältere gibt die Regierung an seinen jüngeren Bruder
Wilhelm
II von Hessen Kassel (St)
(24) ab, der daraufhin Landgraf von Hessen
wird, und zieht sich auf Schloss Spangenberg zurück.
1492
In Nastätten wird der Humanist Wilhelm
Nesen geboren. - Kemel wird geplündert und
niedergebrannt. - Graf Johann II von Nassau Beilstein (St) (--)
verlobt sich mit der Grafentochter Maria von Solms (St) (--).
Sein Schwiegervater ist Graf Otto von Solms
(St) (--). - In
Heppenheft vergibt Pfalzgraf und pfälzer Kurfürst Philipp
von Wittelsbach (St) (44) die verfallene Burg
Heppenheft an Johannes Mannheymer, der die Burg nicht
wieder aufbaut. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen
Landgraf Wilhelm III
von Hessen Marburg (St)
(21) kauft mit dem Erbe der
Grafschaft Katzenelnbogen die halbe Herrschaft Eppstein,
darunter das Ländchen am Wiesbadener Autobahnkreuz. Landgraf Wilhelm
von Hessen Kassel
(St)
(26) der
Ältere kommt von seiner Pilgerreise mit der
Sexualkrankheit Syphilis infiziert nach Jerusalem
zurück. Syphilis ist bei der Schwangerschaft und
Geburt übertragbar. Ein lebendes Kind ist erst drei
Jahre später bekannt, bei der die Syphilis nicht mehr
ansteckbar sein kann.
- In Hahnstätten vermerken limburger Bauakten
Jahrhunderte alte Kalkbrand, wobei der Kalk offen an
den Kalkfelsen zutage tritt.
- In Burgschwalbach wird der Witwensitz der aus erster
Ehe ehemaligen braunschweiglüneburger Herzogin und aus
zweiter Ehe ehemalige katzenelnbogener Gräfin und
nassaudillenburger Grafentochter Anna von
Nassau Dillenburg (St)
(51), die sich als letzte
katzenelnbogener Gräfin bezeichnet, an den
oberhessischen
Landgraf Wilhelm
III von Hessen Marburg (St)
(21) für eine
jährliche Rentenzahlung von 700 Gulden aus der
Kellerei Darmstadt eingelöst, weil sie sich dort schon
lange nicht mehr aufhält und in Braunschweig bei ihren
Kindern lebt. - In St Goar weist die Rheinzollrechnung
Ausgaben von etwa 53 Gulden für Schiffsbauer und
Baumaterialien aus.
1491 Landgraf Wilhelm
von Hessen Kassel
(St)
(26) der
Ältere macht eine Pilgerreise nach Jerusalem, wo er
sich mit der Sexualkrankheit Syphilis infiziert.
Syphilis ist bei der Schwangerschaft und Geburt
übertragbar. Seine Tochter Anna von Hessen Kassel (St)
wird geboren. - In St Goar lässt sich
Landgraf Wilhelm III
von Hessen Marburg (St)
(20) einen
vom
stgoarer oder st goarshausener Fischer Werner
Thonies (--)
gefangenen und eingesalzenen Salm alias Lachs auf die
Burg Rheinfels bringen.
Werner Thonies (--)
schickt
auch zwei Salme
in die Residenz Marburg, wo sie als Fastenspeise
erlaubt sind. Der Fischer Jorgen (--) schickt einen
Salm nach Wiesbaden, drei Salme auf die Burg
Rheinfels und einen Salm dem hessischen Amtmann xxx
(--), der auf der
Burg Rheinfels lebt und der sich das Tier im Haus
des Zollbesehers abholen lässt.
1490
Wetter: Pest in Limburg. - Der verwitwete Graf Philipp von
Hanau Münzenberg (St)
(35), der morganatisch mit
der Hanauerin Margarete Weißkircher
(--)
zusammenlebt, verheiratet seine Tochter Adriana von
Hanau Münzenberg (St)
(20) mit Grafensohn Philipp von
Solms Lich (St) (22), wofür wegen des
Verwandtschaftsverhältnisses ein päpstlicher Dispens
erkauft wird. - In Koblenz gibt es eine thurn und
taxis Postreiterei auf der Postroute
Innsbruck~Mecheln. Sie transportiert nur kaiserliche
Amtspost und wird von dem norditalienischen Adligen Johann Baptist
von Tassis (28) geführt.
1489 Die
uneheliche Tochter Contzel Dietz (St) (18) vom hessischen
Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (++), die eine
Vorfahrin von Johann Wolfgang von Goethe (**) ist, ist mit Ludwig Orth (29) verheiratet.
- In Weilburg stirbt die hessische Landgrafentochter und
nassauweilburger Gräfin Elisabeth von
Hessen (St)
(35). - Die verwitwete Erbgrafentochter Anna
von Katzenelnbogen (St) (46), verheiratet ihre jüngere
Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische
Landgrafentochter Mechthild von
Hessen (St) (15)
mit Herzog Johann II von
Kleve (St) (31),
dessen Mutter die
burgunder Grafentochter Elisabeth von
Burgund (St) (++)
ist und der in seinem Leben 63 uneheliche
Kinder zeugt und deshalb der Kindermacher genannt wird
und sich Herzog Johann von Kleve Graf von der Mark und
Katzenelnbogen nennt.
1488
1487
1486
Gottfried X von Eppstein (St) (--) verkauft
Burg, Amt und Stadt Bad Homburg für 19.000 Gulden an
Graf Philipp von
Hanau Münzenberg (St) (37)
seit 9 Jahren verwitwet mit der Grafentochter Adriana
von Nassau Dillenburg (St) (++).
1485 Die
seit zwei Jahren verwitwete ehemalige hessische
Landgräfin und katzenelnbogener Erbgrafentochter Anna
von Katzenelnbogen (St) (42), verheiratet ihre jüngere
Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische
Landgrafentochter Mechthild von
Hessen (St) (11)
doch noch nicht wie geplant mit Johann von
Kleve (St) (27),
dessen Mutter die
burgunder Grafentochter Elisabeth von
Burgund (St) (++)
ist und der in seinem Leben 63 uneheliche Kinder zeugt
und der Kindermacher genannt wird. Die Heirat wird bis
14 89 verschoben. - In Kloster Eberbach wird nach dem
Tod des aus Boppard stammenden Johann III Bode (--) der aus Rüdesheim
stammende Johann IV Edelknecht
(--) neuer 32. Abt.
1484 In
Katzenelnbogen werden alle Juden nach einer Feuersbrunst
ausgewiesen. - Der zweite Grafensohn Johann von
Nassau (St) von Graf
Johann V von
Nassau Dillenburg (St)
(45) wird geboren. - Der in
Breda geborene nassaudillenburger Graf Johann V von
Nassau Katzenelnbogen (St)
(45) verheiratet mit der in
Marburg geborenen hessischen Landgrafentochter Elisabeth von
Hessen (St) (18)
unternimmt mit stattlichem Gefolge über
Augsburg, Innsbruck und Venedig zusammen mit seinem in
Windecken geborenen Schwager Graf Philipp von
Hanau Münzenberg (St)
(35) verwitwet mit der in
Breda geborenen und in Hanau begrabenen
nassaudillenburger Grafentochter Adriana von
Nassau Katzenelnbogen (St)
(++) eine Pilgerreise nach
Jerusalem.
1483 Die
Kammerburg im Wispertal ist mit einem Knecht besetzt. -
Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Graf Heinrich III
von Nassau der Reiche (St)
(43) und seine Frau
Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St)
(40), durch die er seinen
Namenszusatz bekam, sterben an Lepra. Er hat eine
uneheliche Tochter Contzel Dietz (St) (12), deren offizieller
Vater der Maler Johannes Dietz (++)
ist. Seine drei von sechs lebenden ehelichen
Kinder sind sein Nachfolger Wilhelm III
von Hessen (St) (22), seine ältere Tochter, die
in Marburg geborene hessische Landgrafentochter Elisabeth von
Hessen (St) (17)
verheiratet mit Graf Johann V von
Nassau Dillenburg (St)
(44), die ihr erstes Kind,
den in Siegen geborenen Grafensohn Heinrich von
Nassau Breda (St)
bekommt, und die jüngere Tochter, die auf Burg
Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von
Hessen (St) (10)
um deren Erbe im Katzenelnbogener
Erbfolgestreit später gekämpft wird.
1482 In
Katzenelnbogen Ebertshausen ist der jüdische Rabbi Meir
Katzenellenbogen geboren. - In Limburg teilen sich
Kurtrier und Hessen die Herrschaft. - In Bad Schwalbach
gibt es eine Zollstätte. - Graf Johann V von
Nassau Dillenburg (St)
(43) heiratet die in Marburg
geborene hessische Landgrafentochter Elisabeth von
Hessen (St) (16),
die ihm bereits seit 14 48 versprochen war, mit
der er bereits wegen ihres katzenelnbogener Erbes seit 6
Jahren verlobt ist und deren Mutter die Grafentochter
Anna von Katzenelnbogen (St)
(39) ist.
1481 In
Kirberg erbaut das Adelsgeschlecht von Reifenberg das
Haus Stein. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Graf
Heinrich III
von Nassau der Reiche (St)
(41) und seine Frau
Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St)
(38), verloben ihre jüngere
Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische
Landgrafentochter Mechthild von
Hessen (St) (07)
mit dem neuen klever Herzog Johann II von
Kleve (St) (23),
dessen Mutter die
burgunder Grafentochter Elisabeth von
Burgund (St) (41)
ist, und verabreden die Hochzeit für 14 85. Johann II von
Kleve (St) (23)
zeugt in seinem Leben 63 uneheliche Kinder.
1480 Die
zwischen St Goar und Bacharach bestehenden
katzenelnbogener Salmenfangrechte alias Lachsfangrechte
auf dem Rhein gehen mit der Grafschaft an den hessischen
Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (40), der mit Anna
von Katzenelnbogen (St)
(37) verheiratet ist, über. Die flachen
Stellen für den Fischfang heißen Wogen, Wagen oder
Gründe, werden erblich an Fischerfamilien verkauft und
haben die Namen Lung, Lützelstein, Sand, Werben, Schappe
oder Garten. - In Marburg stirbt der Maler Johannes
Dietz. Dessen Frau Christine Dietz (St) (--) alias Steyna
ist die Geliebt vom hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (40), mit der er die
uneheliche Tochter Contzel Dietz (St) (09) hat, die eine
Vorfahrin von Johann Wolfgang von Goethe (**) ist. - Johann von
Eltz (--) stirbt
als Mitbesitzer von Burg Langenau.
1479
Mit dem Tod von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St)
(77) stirbt das Geschlecht der Grafen von
Katzenelnbogen aus. Der Katzenelnbogener
Erbstreit bricht aus. Er wird erst 44 Jahre später im
Jahr 15 23 .... gegen den Schwiegersohn Landgraf
Heinrich III von Hessen (St)
(39) .... und zugunsten der Ehefrau
bzw Witwe Anna von Nassau Dillenburg (St) (38) ........
entschieden. Der Grafentitel wird über die Töchter
weitervererbt. Der böhmische Königssohn Herzog Heinrich von
Münsterberg bemüht sich auf die (verfrühte)
Nachricht des Todes von Graf Philipp von Katzenelnbogen
Diez (St) (77) um
die Vollstreckung der ihm von seinem exkommunizierten
Vater König Georg von Böhmen
übertragenen kaiserlichen Anwartschaft auf die
Grafschaft Katzenelnbogen.
Der trierer Erzbischof Johann
II
von Baden überträgt auf Bitte Graf Philipps die
trierer Lehen auf Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39).
Gottfried IX von Eppstein (St)
verkauft dem Grafen seinen Teil an Schloß Breuberg für
4.000 Gulden.
Tod des letzten Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77), am 28. Juli 14 79.
Sein Schwiegersohn Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39) nimmt die
Grafschaft unter umfassenden militärischen
Sicherungsmaßnahmen ein. Mit Wagenkolonnen läßt er Gold,
Silber und Kleinodien von Rheinfels zur aufgewerteten
Landgrafenhauptstadt Marburg bringen und
veranstaltet am 11. und 12. Oktober 1479 unter großer
Anteilnahme der westdeutschen Fürsten u.a. dem Herzog von Jülich
am Grabe des Grafen in der Erbbegräbnisstätte des
katzenelnbogener Grafenhauses im Kloster Eberbach ein
feierliches Totengedächtnis.
Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) stirbt am
28. Juli. -
Er ist mit der verwitweten ehemaligen braunschweiger
Herzogin Anna von
Nassau Dillenburg (St) (38) in
zweiter Ehe verheiratet. Deren Sohn ist der
welfische Prinz Heinrich von
Braunschweig Lüneburg (St) (11),
der aber erst zu seinem 18. Geburtstag sein Erbe
Braunschweig antreten darf. Sein
Grafentitel wird über die Töchter weitervererbt. Der
böhmische Königssohn Herzog Heinrich von
Münsterberg bemüht sich auf die verfrühte
Nachricht des Todes von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St)
(77) um
die Vollstreckung der ihm von seinem exkommunizierten
Vater König Georg von Böhmen
übertragenen kaiserlichen Anwartschaft auf die
Grafschaft Katzenelnbogen. Um die wahren
Familienverhältnisse des verstorbenen
pfälzer Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach (St)
(++), der mit dem ehemaligen Hoffräulein Clara Tott (39) aus
Augsburg morganatisch verheiratet war, zu
verheimlichen, wird Clara
Tott (39)
auf die Burg Lindenfels verschleppt, wo Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St)
(77) ein Burglehen
besitzt, und dort jahrelang eingekerkert. Ihr erster
morganatischer Sohn und ehemaliger speyerer Domherr
Friedrich von Wittelsbach Bayern (St) (++) ist
bereits mit 14 verstorben. - Der Versuch den
bescheidenen und barmherzigen heiligen Kasimir, polnischer
Königssohn, Sohn von Elisabeth von Habsburg (St) (42),
mit der Kaisertochter zu verehelichen misslingt wegen
dessen Keuschheitsgelübdes. - Angeblicher Hostienfrevel
führt in Passau zu Judenverfolgung und Bau der Kirche
Sankt Salvator auf dem Standort der ehemaligen Synagoge.
- Die Kronen von Kastilien und Aragón vereinigen sich
zur erfolgreichen und endgültigen Vertreibung der seit
711 bestehenden muslemischen Herrschaft auf der
iberischen Halbinsel. - Die Portugiesen importieren
Sklaven nach Spanien. - In Würzburg wird nach 30 Jahren
wieder ein überregionales Turnier abgehalten. Das Vier-Lande-Turnier
mit 780 Turnierkämpfern mit 4073 Pferden Kämpfern ist
das erste von 7 jährlichen Turnieren und so erfolgreich.
Durch den Erfolg steigen die Teilnehmerzahlen der
folgenden Turniere in Mainz, Heidelberg, Stuttgart,
Ingolstadt, Ansbach, Bamberg, Regensburg und Worms bis
die Größe der Turniere sie 14 87 undurchführbar machen.
(Teilnahmebedingen waren vier adelige Ahnen). - In
Frankfurt in der späteren Buchgasse wird ein Buchladen
eröffnet. - In Hamburg wird die erste öffentliche aber
kaum genutzte Bibliothek Deutschlands eröffnet. - Christoph von Baden I
und seine Frau Ottilie von Katzenelnbogen (St) verlegen die Residenz in
das Neue Schloss Baden um. - Die
Tochter des unehelichen Friedrich von Heppenheft Anna von
Heppenheft ist Nonne im Kloster Beselich ist letzte
ihres adeligen Geschlechts, übereignet 14 81 ihr
gesamtes Vermögen dem Kloster und wird 14 99 dessen
Äbtissin. Die nun westerwälder Familie rutscht in den
Bauernstand ab. - Jakob von Kronberg wird Hauptmann der
Stadt Frankfurt. - Die ungeliebte Bauerntochter Bärbel
von Ottenheim nimmt politischen Einfluß auf ihren
Geliebten, den straßburger Vogt Jakob von Lichtenberg, und
wird nach einem Jahr von den Erben aus der Burg Buchsweiler
geworfen und dann unter dem Vorwurf der Hexerei
in der Stadt Hagenau
eingekerkert und geht nach 4 Jahren zugrunde. Der Erbe
Graf Philipp von Hanau II Lichtenberg (St) fordert
von der Stadt sogar ein Todesurteil.
- Der Baumeister Donato Bramante (35)
kommt an den Hof von Gian Galeazzo Sforza
(St) (10) in
Mailand, der von seiner Mutter, der Kunstmäzenin Bona
von Savoyen regiert wird, und beginnt seine ersten
Bauten. - Das ganz in Goldtinte geschriebene Lorscher Evangeliar
wird neu gebunden. - Der frankfurter Bürger Johannes
Bach leitet die Passionsspiele. - Der Patrizier und
spätere Ältere Bürgermeister Hamman von Holzhausen
(12)
bereitet sich auf sein Studium an der von Graf Eberhard von Württemberg
V (St)
(34) gegründeten
Universität Tübingen
vor. - Marquard von Hattstein läßt den Verkauf seiner
Güter von Niedererlenbach um das Heilig-Geist-Spital
prüfen und verkauft es daraufhin 14 80. - Der Bruder des
frankfurter Stadtschreibers Georg Uffsteiner erkrankt an
Lepra. Sein Status erlaubt ihm sich trotz Einweisung in
den Gutleuthof davor zu drücken und in der Stadt
aufzuhalten. - Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39) gibt in Auftrag
100.000 Schüsseln für die Begräbnisfeierlichkeiten von
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
(--) in Kloster Eberbach zu kaufen,
kann einen Teil unter anderem 400 aus Holz geschlagene
bei Meister Valentin in Elsoff und 100 in Ellar bei Meister Rorich erhalten. -
Die niederadeligen lebensfrohen Konventualen Eckhard von
Hutten, Friedrich von Hutten und Gilbert von Buches
alias Lindheim werden aus dem Kloster Seligenstadt
ausgestossen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) reitet in Begleitung von 27
Personen von Reichenberg nach Hohenstein reitet. - Der
hohensteiner Amtmann, der Landschreiber, der
Wagenmeister und zwei Schöffen foltern und hängen in Nastätten einen Dieb nach 11 Wochen
und 2 Tagen im Turm. - Ein Heldenbuch mit
Holzschnittbildern wird gedruckt. - Der bayerische
Benediktermönch Vitus Auslasser
veröffentlicht sein Kräuterbuch, in dem er die
Flora des Alpenvorlandes malt und mit deutschen Namen
bezeichnet. - Der Nürnberger Peter Henlein, Erfinder der
tragbaren Taschenuhr wird geboren. - Johann von Wesel
schickt dem Hussiten Nikolaus von Böhmen ein Traktat
gegen die Kirche, wird vom mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) verhaftet und vor ein vom
kölner Großinquisitor, dem Dominikaner Gerhard von Elten
geführtes Ketzergericht gestellt. Um sein Leben zu
retten schwört Johann von Wesel
alias Johannes Rucherat von Wesel auf dem Marktplatz von
Mainz ab, verliert alle seine Ämter und wird im
Augustiner-Eremitenkloster Barfüßerkloster von Mainz bis
zu seinem Tode 14 81 eingekerkert. - Walther von Kronberg,
späterer Deutschmeister und Hochmeister des Deutschen
Ordens wird auf Burg Kronberg geboren. - Der aus dem
elsässischen Schlettstadt stammende Dominikanermönch
Heinrich Kramer lässt sich auf eigenes Betreiben hin den
Titel Inquisitor der Ordensprovinz Alemannia verleihen.
Heinrich Kramer ist von einer Hexenverschwörung besessen
und beginnt mit der systematischen Verfolgung von
Frauen, die Magie praktizieren. Er lässt mehr als 200
Frauen als Hexen hinrichten. - Peter Schöffer erwirbt
das frankfurter Bürgerrecht um nicht weiter von Bernhard
Inkus von Frankfurt und anderen Gläubigern, die am
Reichskammergericht in Rottweil erfolgreich die Bürger
der Stadt Mainz ächten und überall pfänden lassen,
gepfändet werden darf. Bernhard Inkus von Frankfurt
lässt in Basel bei einem Priester, der Mitglied der
dortigen Hohen Schule ist, einen Kasten mit 56
gedruckten Büchern aus Peter Schöffers Besitz
beschlagnahmen. Der mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) fordert von der Stadt Basel
für Bernhard von Inkus von Frankfurt gepfändeten Besitz
seiner Drucker Schöffer und Henckis von 56 Büchern
vergeblich zurück. - Die Graserin, oder Grasmagd ist
eine beliebte erotische Figur in der niederen Minne aus
einer heidelberger Handschrift. - Schenk Johann von
Schweinsberg führt für den hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39) einen Krieg mit
dem hildesheimer Fürstbischof. - Der mainzer Stadthof
Zum Dimerstein des Patriziers Eberhard zum Dimerstein,
der 14 62 Mainz verraten hat, wird vom mainzer
Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) an seinen Rat Doktor Johann
Mergentheim verschenkt. - Reckenroth wird hessisch. - In
Berndroth wird ein vormals katzenelnbogener Bauernhof
als fürstlichhessischer alias landgräflichhessischer
Herrenhof bezeichnet. - Graf Cuno von Leiningen
Westerburg (St) (--) betreibt
die Auflösung der katzenelnbogener Pfandschaft auf die
Hälfte der Burg Schaumburg.
1478
Hermann IV von Hessen (St)
(76), Gubernator des Kölner Erzstiftes,
erhöht die an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) wegen der
Pfandschaft auf Rolandeseck und Linz am Rhein jährlich
zu zahlende Rente von 800 Gulden auf 1.100 Gulden, bis
mit dem erhöhten Betrag die Schadensersatzforderungen
des Grafen in Höhe von 3.600 Gulden beglichen sind. (St)
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76)
leiht Graf Johann V von Nassau
Saarbrücken (St)
(23)
1.000 Gulden gegen 50 Gulden jährlicher Rente, für deren
pünktliche Zahlung ihm dieser seinen Anteil an
Oberroßbach zum Pfand setzt.
Gottfried IX von Eppstein (St)
verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76)
für 1.400 Gulden die Hälfte von Bischofsheim und verkauft ihm das
Schloß Ziegenberg in Nordhessen mit 6 Dörfern und ein
Viertel an Butzbach und der Weiseler Mark für 40.000
Gulden.
Philipp Kämmerer von
Dalberg verkauft dem Grafen Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St)
(76)
das Dorf Schwanheim für 1.200 Gulden.
Herzog
Friedrich von Braunschweig stirbt, Graf Philipps von
Katzenelnbogen Diez (St)
(76)
10 jähriger Stiefsohn darf aber erst zu seinem 18.
Geburtstag sein Erbe Braunschweig antreten.
Der
Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Philipp von Baden I
wird geboren. Er wird 15 15 Markgraf. - Das Zeitalter
der Inquisition beginnt. Die neue Inquisition
wird von Papst Sixtus IV durch eine
spezielle Bulle erlaubt und die spanische Inquisition
wiederbelebt. - Der englische heilige Staatsmann Thomas Morus wird in
London geboren. - Die friedberger Warte in Frankfurt
wird gebaut. - Der diersteiner Nonne Kunigunde Hömberger
wird vom trierer Offizialen ein Jahr Abwesenheit vom
Kloster Dierstein gestattet. - Mit der Verbreitung des
Rechenbuchs Arithmetik von Treviso setzen sich
die indo-arabischen Ziffern entgültig durch. - Der
diktatorische augsburger Bürgermeister Ulrich Schwarz
lässt die Patrizierbrüder Vittel hinrichten, was zu
seinem eigenen Sturz und seiner Hinrichtung führt. - Für
einen Sturz der Medici in Florenz erlaubt der nepotische
Papst Sixtus IV in der Pazzi-Verschwörung
die Ermordung Lorenzos
de’ Medici und seines Bruders Giuliano durch die
konkurrierende aber durch die Medici zur
Bedeutungslosigkeit gedränkten hochadeligen Ritter- und
Bankiersfamilie während der Messe. Giuliano stirbt durch
19 Messerstiche, Lorenzo kann verletzt entkommen, zeigt
sich der Menge. Papst Sixtus IV schickt noch Truppen,
die die Medici vernichten sollen.Ein Verschwörer wird am
Fenster des Regierungspalast gehängt, der Papst durch
Lorenzos Geld zu einem Friedensabkommen gedrängt. - Hermann IV von Hessen (St) (76) Gubernator des
kölner Erzstiftes nimmt den kölner Erzbischof Ruprecht
von Wittelsbach von der Pfalz (St)
(52)
mit Hilfe der kölner Bürger gefangen und hält ihn auf
Burg Blankenstein bis zu
seinem Tod 14 80 fest. Der kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(52)
dankt nach seiner Gefangennahme ab. Hermann wird aber
erst nach Ruprechts Tod 14 80 zum Kurfürsten gewählt. -
Durch den Untergang des Herzogtum Burgund
als Hauptkreditnehmer erleidet die von Tommaso Portinari
geführte Medici-Bankfiliale in Brügge einen Verlust von
mindestens 70.000 Gulden und wird liquidiert. - In der
Stadt Mainz am nördlichen Rheinufer erbaut der mainzer
Erzbischof Diether von Isenburg
(St) die Martinsburg zu
Verteidigungszwecken gegen die Bürger mit einem
Wassergraben zur Stadt hin aus dem eingezogenen Nachlass
des 14 76 hingerichteten Wanderpredigers Hans Böhm, dem
Pauker von Niklashausen. - Alle Juden werden aus dem
Bistum Bamberg ausgewiesen. - Johann Geiler von
Keyserberg aus Schaffhausen hält
derbe Predigten in deutscher Sprache, die Hörer aus dem
Gedächtnis niederschreiben. - Die Grafen von Salm
ehemals Rheingrafen erben die Grafschaft
Moers und
Saarwerden. - Der spätere Abt von Kloster Bleidenstadt und
Wandler von Kloster Bleidenstadt in ein
Ritterstift Eckart Klüppel von Elkerhausen ist
Kind. - Ludwig von Hessen Marburg (St) (18), der Erbprinz
stirbt. - Buchhändler auf der frankfurter Herbstmesse. -
In Kloster Eberbach wird auf
dem Westflügel des Kreuzgangs unter Abt Johann III Bode
von Boppard eine Bibliothek erbaut, die erlaubten Bücher
vom Armarium neben dem Chor oder über
der Sakristei, dorthin verbracht. Verbotene bes.
juristische Bücher bewahrt der Kantor separat auf. - Der
Maler von Limburg arbeitet am
Hof in Dillenburg. - Der
augsburger Zunftbürgermeister Ulrich Schwarz wird
gestürzt. - Die Stadt Frankfurt erhält von Papst Sixtus IV die
Erlaubnis Käse, Butter, Milch und Eier während der
Fastenzeit zu konsumieren. - Die Rheingrafen erheiraten
die Grafschaft Finstingen. - Auf der frankfurter
Ostermesse lässt der nürnberger Rat für ihren
Buchhändler und Verleger Anton Koberger
Bücher beschlagnahmen. Johann Amerbach und Michael
Wenzeler sind weitere Buchhändler. - Die abwesende
klosterdiersteiner Nonne
Kunigunde Hoenberger wird die Exkommunikation angedroht,
falls sie nicht sofort wieder in das Kloster Dierstein
zurückkehrt. Die pflichtvergessene Nonne, die
sich in der Umgebung herumtreibt wird 14 80
vergeblich durch einen Anschlag an der limburger Stiftskirche
(heutiger Dom) gesucht und zur Rückkehr in Kloster
aufgerufen. - Der verräterische verschmitzte Helfer des
mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) und unter Mordverdacht
stehende Ewald Faulhaber von Wächtersbach wird von Papst
Sixtus IV freigesprochen, weshalb
das mainzer Domkapitel schadenersatzpflichtig wird. -
Nach dem Tod des Mitstreiters von Lichtenberg von 14 62 wird der Algesheimer Hof
hinter der Christophkirche von der mainzer Universität
zur Große Burse umgewandelt um große
Versammlungen abzuhalten. - Im Besitz des kölner
Erzbischof Ruprecht von der Pfalz
(St) (52)
befinden sich zahreiche Manuskripte aus der Schreibstube
des hagenauer Lehrers Diebold Lauber. -
Der kölner Buchdrucker Heinrich Quentell,
aus dem nordhessischen Quentel, heiratet Elisabeth
Helman, die Tochter des kölner Münzmeisters Johann
Helman und bringt deutschsprachige Bibeln heraus, die
von Inquisitoren wegen ihrer individuellen Übersetzung
und Zusammenstellung kritisch betrachtet werden. Heinrich Quentell
verzichtet in der Folgezeit darauf seine
Druckerzeugnisse mit seinem Namen zu versehen. - Die
Kölner Bibel besteht gleichberechtigt aus Bild und Text
und ist eine Bilderbibel. Die Bilder sind im
Holzdruckverfahren hergestellt. Die Holzstöcke der
Bilder werden 14 83
im Druck von Anton Koberger in
Nürnberg, bei einer Auflage von 1.500 Stück erneut
verwendet. - Burg Leiterstädt bei
Marburg wird zerstört. - Damian von Praunheim ist
mainzer Domscholaster.
1477
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St)
(72)
leiht Graf Johann V von Nassau
Diez (St)
(22)
abermals zinslos 10.000 Gulden und zwar zur Auslösung
seines gefangenen Bruders Graf Engelbrecht von Nassau
Vianden (St) (26),
wofür Graf Johann sein Viertel an der Grafschaft Diez
zum Unterpfand setzt.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) veranlaßt den neuen
Pfalzgraf Philipp von
Wittelsbach der Aufrichtige
(St) (29), Landgraf Heinrich III von Hessen
Marburg (St) (37) die pfälzer Lehen in
der Obergrafschaft, vorbehaltlich ihrer lebenslänglichen
Nutzung durch Graf Philipp, zu übertragen, wofür er dem
Pfalzgrafen 125.000 Gulden, verzinslich mit 5 %
auszahlt, die beim Tode des Grafen verfallen. Zur
Sicherung der Zinsleistung setzt Pfalzgraf Philipp die Sauerburg
und Zoll und Burg Kaub
ein.
Philipp von Sirck, Dompropst zu Trier, löst die Burg
Herschbach von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (72)
für 3.000 Gulden wieder ein.
Wetter: Jahresbeginn
mit sehr kaltem Winter. Der Bodensee ist zugefroren .
- Philipp und Ulrich von Kronberg verkaufen Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (75)
ihren Besitz in den Rieddörfern für 3.000 Gulden. -
Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Christoph von Baden
wird geboren. Er wird Domherr in Straßburg und Köln. -
Nach dem Tod seiner Frau Adriana von Nassau Dillenburg
verweigert Graf Philipp
von Hanau Münzenberg jegliche weitere
Konsensehe, liebt offen und unstandesgemäß seine
Untertanin Margarete
Weißkirchner und läßt später als Beweis für
Unterhaltsansprüche da er ins Heilige Land ziehen will
das Bildnis Die Liebenden
oder Gothaer Liebespaar
vom Hausbuchmeister
anfertigen. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg
(St) (65) eröffnet
die Universität in Mainz. - Marco Polos Reisebericht
wird in Nürnberg in seiner ersten deutschen Fassung
gedruckt. - Gründung der ersten Nordeuropäischen
Universität in Uppsala. - Gründung der Universität Tübingen
- Nach der letzten Schlacht im Burgundischen Krieg
der Schlacht von Nancy
findet man die verstümmelte Leiche von Burgunderherzog
Karl dem Kühnen (44) im Eis.
- Burgund fällt an Habsburg, die französischen Lehen
werden aber von Frankreich annektiert. -
Flussgoldwaschen in der Isar bei Landhut wird durch
den bayerischen Herzog erlaubt. - Maria von Burgund
heiratet den Königssohn und späteren Kaisers Maximilian von
Habsburg. - Vlad III Tepes, der Pfähler, ist
rumänischer König und durch seine Brutalität die
Quelle der Legende um Graf Dracula. - In der sayner
Residenzstadt Hachenburg
schließen sich die Schneider zu einer Zunft zusammen.
- Johann von Wesel
wird als wormser Domprediger wegen seiner
Veröffentlichungen Disputatio adversus
indulgentias sowie die gegen die Ansprüche des
Papsttums gerichtete Schrift Von der Autorität,
Pflicht und Vollmacht der geistlichen Hirten
abgesetzt und als Dompfarrer nach Mainz versetzt. -
Graf Eberhard V von
Württemberg (St)
(--) gründet die
Universität Tübingen. - Nikolaus der Trompeter aus
Griesheim (--)
kommt mit dem Gesetz in
Konflikt, da er widerrechtlich im
gräflichkatzenelnbogener Wald Holz schlägt. - Auf
Ehrenbreitstein wird der in sprendlingen geborene
bürgerliche Hans von Sprendlingen (--) als
trierer Hofwundarzt eingestellt. - Trier, Mainz, Pfalz
und Jülich gründen einen Münzverein. - Hermann V von Wied
(St) wird
als fünfter Sohn von Graf Friedrich IV von Runkel Wied
Isenburg (St) (--)
und dessen Ehefrau
Agnes von Virneburg (St) (--)
in Alt Wied
geboren. Er wird 15 15 Erzbischof und Kurfürst von
Köln. - Der letzte Herr von Heppenheft, Friedrich von
Heppenheft erhält von Pfalzgraf Friedrich von
Wittelsbach der Aufrichtige Heppenheft als Lehen. Nach
seinem Tod 14 90 gehen seine Güter an den bacharacher
Bürger Heinrich Grüninger. - Der Verräter aus der
Ligue du Bien public, der französische Herzog Jakob
von Nemours wird nach einem neuerlichen Verrat in
Paris öffentlich geköpft.
- Erzherzog Sigmund von
Österreich , der Münzreiche verlegt die
Münzprägestätte von Meran nach Hall. - Die uneheliche Tochter des
französischen Königs Karl VII mit
seiner Geliebten Agnès
Sorel, Charlotte de Brézé, wird von ihrem
Ehemann mit ihrem Liebhaber überrascht und mit dem
Schwert getötet. - Der uneheliche Halbbruder von
Herzog Philipp von Burgund
III, der Gute, der utrechter Bischof Dietrich von Burgund
bleibt im Amt, sieht sich aber einem Bürgerkrieg
gegenüber. - Friedrich Donner von Lohrheim ist Mönch
in Kloster Bleidenstadt - Die
Herren von Eppstein verkaufen ihren Eppsteiner
Hof in Sachsenhausen mit Gütern und das Dorf
Heddernheim an das Heilig-Geist-Spital in Frankfurt. -
Der katzenelnbogener Amtmann in Diedorf, Hadamar und
Ellar Daniel von Mudersbach stirbt. Von seinen 6
Söhnen sind 2 Edelfreie und 2 Ritter. Er wird in der
Stiftskirche St Georg in Limburg an der Lahn neben
seiner Frau Jutta von Bubenheim beerdigt. - Der
seligenstädter Abt Reinhard von Weilnau (St) veretzt den Klosterschatz
mit Abtsstab, Ring, Mitra und Handschuhen für 800
Gulden an Graf Philipp von Hanau, d.J. (St). Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg
(St) (65) schreitet
ein. - Mit dem Fürstabt von Fulda Reinhard von
Weilnau (St) .stirbt die
jüngere weilnauer Linie im Mannesstamm aus. - In
Wiesbaden ist ein Kindermeister für den Unterricht von
Lesen, Schreiben und Kirchengesang zuständig. - Guy Pot, der Enkel von Ritter Regnier Pot, dem
burgundischen Kammerdiener erhält die Grafschaft
Saint-Pol. - Der am
burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene und mit
einer illegitimen unehelichen Tochter von
Burgunderherzog Philipp III von
Burgund (St) (--) verheiratete
Neffe des Burgunderherzog Philipp III von
Burgund der Gute (St)
(--)
Adolf von Kleve (St) (50) wird
Regent aller burgundischen Gebiete. - Die Schelme von
Bergen werden gezwungen ihre Hälfte ihres Anteils am
Ort Frankfurt-Seckbach an Frankfurt verkaufen. Die
Reichsstadt Frankfurt besetzt in der Folgezeit das
Seckbächer Schultheißenamt. - Der des Mordauftrags auf
Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St)
verdächtigte hessische Hofmeister Hans von Dörnberg
erbaut in Dörnberg eine neue
Burg nach den Plänen des Restungsbaumeisters Hans
Jakob von Ettlingen. - In Sprendlingen
übergibt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez
(St) (75) dem
mainzer Richter Hans von Sorgenloch genannt
Gensfleisch das Vogteigericht zum Lehen, was dem dort
regiernden Graf xxx von Isenburg (St) (--)
ärgert. -
Mit dem Tod des klosterarnsteiner Vogt Philipp von
Stockheim (--) verheiratet
mit Catharina von Bellersheim (--)
wird
sein Sohn Friedrich von
Stockheim (--) verheiratet
mit Irmel von Karben
(--) neuer
klosteransteiner Vogt.
1476
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (74)
gibt dem Schenk Diether von
Erbach ein zinsloses Darlehen von 10.000 Gulden,
die er ihm ratenweise in vier Jahren aus Lahnsteiner bzw
Höchster Zollgefällen zurückzuzahlen gestattet. Bei
Zahlungsverzug ist Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) berechtigt,
Stadt Lahnstein und Schloß Lahneck einzunehmen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (74)
gibt Graf Johann V von Nassau
Diez (St)
(21) ein
zinsloses Darlehen von 5.000 Gulden gegen Rückzahlung in
drei Jahresraten, für deren Sicherstellung Graf Johann
seinen Anteil an Hadamar und Ellar zum Pfand setzt.
Der mit der
Grafentochter Ottilie von
Katzenelnbogen
(St) (--)
verheiratete Markgraf Christoph von Baden
(St) übernimmt für 6 Jahre
zusammen mit seinem Bruder Albrecht von Baden
(St) (--) die
Regierung der Markgrafschaft Baden, danach übernimmt
er alleine die Regierung . - Der Urenkel von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez
(St) (74) Karl von Baden
wird geboren. Er wird Domherr in Straßburg und Trier.
- Der Viehhirte, Musikant und Prediger Hans Böhm prangert
die Gier der Fürsten und hohen Geistlichkeit an und
wird als Initiator der Niklashäuser Wallfahrt auf
Anordnung des mainzer Erzbischofs Diether II von
Isenburg (St)
(64) in
Würzburg auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Es folgen
spontane Massenproteste in Franken. - Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz (St) (51)
stirbt in seiner Residenz Heidelberg und sein Neffe
Pfalzgraf Philipp
von Wittelsbach der Aufrichtige (St)
(--) wird
wie verabredet Kurfürst. Seine morganatische Frau, die
Witwe Clara Tott (--)
wird vom Neffen Pfalzgraf Philipp
von
Wittelsbach der Aufrichtige (St) (--) gefangen
genommen um die tatsächlichen Familienverhältnisse
geheim zu halten. - Ersterwähnung des Grobrot,
einer weniger edlen Weinrebsorte, in Kloster Eberbach
erstmalig erwähnt. - Im Burgundischen Krieg
besiegen die Eidgenossen den Burgunderherzog Karl den Kühnen (43) in der
Schlacht bei Grandson
empfindlich und in der darauffolgenden
Entscheidungsschlacht von Murten beginnt das
Ende Burgunds das Frankreich eine Vormachtstellung
einbringt. - Der mailänder Herzog Galeazzo Maria Sforza
(St) (32)
kehrt als Sieger nach Mailand zurück und
wird auf Betreiben von seinem jüngeren Bruder Ludovico Sforza (St) (24) von
drei mailänder Adeligen ermordet. Ludovico Sforza (St) (24) übernimmt
die Regierung für den minderjährigen Thronfolger
Herzog Gian Galeazzo Sforza
(St) (10),
den er 14 94 ermorden lässt und selbst Herzog von
Mailand wird. - J. Scolvus sucht Nordwestpassage und
dringt in die Baffin-Bai und den Lancaster Sound vor.
- Gründung der Universität Mainz. - Durch die
Abtretung der Herrschaft an das adelige Domkapitel und
dessen Repressalien beginnt ein Bürgeraufstand in
Mainz, den der mainzer Erzbischof Diether II von
Isenburg
(St) niederschlägt. - Im Kloster Marienstatt
wird der Besuch von Frauen in der Klosterkirche an
drei Tagen im Jahr und der Beschränkung dieser
Erlaubnis auf den achten Tag nach Fronleichnam
erlaubt. - Seilfurt bei Rüsselsheim brennt nieder und
wird zur Wüstung. - Ende der russischen
Tributzahlungen an die Mongolen. - Erdbeben in Moskau
mit Einsturz der Kathedrale. - Der mainzer Erzbischof
Diether von Isenburg
(St)
überschreibt die Burg Ronneburg seinem Bruder Graf
Ludwig II von Isenburg Büdingen (St)
(--). - Elisabeth
von Kronberg (--),
die zukünftige Ehefrau von Graf Salentin VII von
Isenburg Grenzau (St) wird
als zweiter von drei Söhnen von Graf Heinrich von
Isenburg Grenzau (St)
(--) und
dessen Frau Margarete von Wertheim (St)
(--) auf
Burg Isenburg geboren. - Graf Eberhard von
Württemberg (St)
bittet den königsteiner Gabriel Briel um
Mitarbeit bei der Klosterreform in seinen Landen. -
Der frankfurter Patrizier Wolf Blum junior (--) wird
Mitglied in der Stubengesellschaft Alten Limpurg. Mit
leichtfertigen Geschäften von Wolf Blum Junior beginnt
der Niedergang der Familie, die 14 92 mit dem
Ausschluss aus der Stubengesellschaft Zum Frauenstein
und 15 15 mit dem Ausschluss aus der
Stubengesellschaft Alten Limpurg
endet. Der frankfurter Stadthauptmann zerstört die
Ganerben-Burg Vetzberg wegen
dauernder Verletzungen des Landfriedens durch
Raubüberfälle. - Der Ritter Eberhard von Heusenstamm
VII wird frankfurter Schultheiß. - Ruprecht von
Virneburg wird Abt von Prüm. Auf seinem
Grabstein werden Affen die Schilde der Ahnen tragen. -
Der frankfurter Schultheiß belehnt im Auftrag von
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(61) Wildgraf und Rheingraf Johann V
von Dhaun und Kyrburg (St),
Graf von Salm, mit dem ererbten Pfefferzoll auf dem
Rhein bei Geisenheim. - Die mainzer Bürger stürmen in
den Mainzer Dom und zwingen die Domherren zu einem
Lossagungsbrief, der ihnen die Freiheiten zurückgeben
Der mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) droht den
mainzer mit einem kleinen Heer. Die mainzer Bürger
geben auf und ziehen die Herrschaft des Erzbischofs
derer des Domkapitels vor. Das mainzer Domkapitel
verhöhnt die unterlegen mainzer Bürger und ihm wird
von Papst Sixtus IV unter Androhung von Absetzungen
geboten die verhöhnungen zu unterlassen. - In
Frankfurt werden Almosen gegen Almosenzeichen
eigentlich nur an notdürftige Hausleute vergeben. Weil
es auswärtigen Bettlern und Hausierern ständig gelingt
sich diese Almosenzeichen anzueigenen erläßt der Rat
der Stadt Frankfurt vergeblich eine Verordnung zum
Schutz vor Missbrauch. - Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach, der Siegreiche von der Pfalz (St)
(51) lässt den
Kran bei Frei-Weinheim an der engsten Stelle zwischen
Mainz und Bingen wegen Streitigkeiten mit dem mainzer
Erzbischof Diether II von
Isenburg (St) abreißen.
- Wildgraf und Rheingraf Johann von Daun (St) stirbt. In seinem Besitz
befinden sich zahreiche Manuskripte aus der
Schreibstube des hagenauer Lehrers Diebold Lauber.
1475
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (73)
befindet sich unter den Fürsten und Herrn, die sich mit
Kaiser Friedrich III von
Habsburg
(60)
von Köln aus gegen Herzog Karl der Kühne von
Burgund
(42) ins Feld begeben. Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St)
(73)
belagert mit 350 Mann zu Roß und zu Fuß mit Landgraf
Heinrich III von Hessen Marburg (St) (35)
und denen zu Köln (insgesamt 4.000-5.000) Linz und die
Belagerer auf dem Neußer Werth.
Dietrich von Runkel (St)
(--) verkauft
an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (73)
für 3.000 Gulden die zweite Hälfte seines
Viertels an Limburg, Molsberg und Brechen.
Wetter:
Erdbeben in Heidelberg. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (60)
erklärt in Andernach dem Burgunderherzog Karl
der Kühne von Burgund (4-)
den Krieg. - Die Eidgenossen erklären dem
Burgunderherzog Karl
der Kühne
(41) den Krieg und siegen im Burgundischen Krieg
in der Schlacht auf der Planta.
Sie führen eine neue Kriegsordnung ein, in der offiziell
das unritterliche Kriegsziel die vollständige
Vernichtung des Gegners ist, bei der auch keine Geiseln
zur Erpressung von Lösegeld genommen werden dürfen, da
dies durch die Geldgier vielen Unterlegenen und deren
verminderter Aufmerksamkeit Gelegenheit zur Flucht gibt.
- Kölner Stiftsfehde. - Pfalzgraf Friedrich I bei Rhein
erwähnt in einer Bitte nach Beurkundung einer
Jagderlaubnis das Ableben von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez.
(5859) Graf
Philipp von
Katzenelnbogen Diez
ehrt seinen langjährigen Jäger Seitz (5834) - Der
brandenburgansbacher Kurfürst Albrecht Achilles (61) schreibt
sogar im offiziellen Briefwechsel mit seiner Frau als er
in Kriegshandlungen ein Jahr von ihr getrennt war, über
sexuelle Phantasien, die sie gehorsam beantwortet.
Gleichzeitig scheint er mit den Hofdamen seiner Frau
ebenfalls sexuelle Verhältnisse zu haben, die seine Frau
duldet. - Mainzer Glasmalerei mit Turniermotiven (Hess.
Glasmalerei). - Vermählung von Graf Eberhard von
Württemberg V (St)
(36) mit Markgräfin Barbara Gonzaga von Mantua
in Urach mit 20.000 Gulden Mitgift und einer dreitägigen
Hochzeitsfeier mit
Ritterturnier und Weinbrunnen zu der 650 Adelige mit
4.280 Pferden kommen. - Ältestes Rechenbuch in deutscher
Sprache, der Trienter Algorismus wird in
Trient gedruckt. - C. Ptolemäus lässt sein Geographica
in Bologna drucken. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (52) wird
im Kloster Eberbach
beigesetzt. Vor seinem Tod schlägt er seinen einstigen
Kriegsgegener von 14 62 Diether II von Isenburg
(St) wieder
als neuen Erzbischof von Mainz vor, der dann tatsächlich
zum Erzbischof gewählt wird. Er kauft Weinessig. - Der
Burgunderherzog Karl der Kühne von
Burgund (42)
besetzt und beansprucht die Gebiete von Herzog Rene von Lothringen
und hat damit ein durchgängiges Machtgebiet von Holland
bis Genf. - Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (60)
droht Graf Philipp von Hanau (St),
den Herren von Eppstein-Königstein, den Herren von
Eppstein-Münzenberg, den Herren von Bickenbach, den
Schenken von Erbach, den Herren von Kronberg und den
Städten Friedberg, Gelnhausen und
Wetzlar mit der Acht, falls sie sich nicht sofort am
Krieg gegen den Burgunderherzog Karl der Kühne von
Burgund (42)
beteiligen. - Köln wird freie Reichsstadt. -
Reinhard IV von Westerburg (St)
nennt sich Graf Reinhard von Leiningen Westerburg. - Die
frankfurter Patrizierfamilien Stalburg und Bromm bilden
die Stalburg Gesellschaft mit einem
Gesellschaftsvermögen von 60.000 Gulden. - Bei einem
Inquisitionsprozess im koblenzer geistlichen Gefängnis
behauptet ein älteres Ehepaar aus Nassau, dass nur
reine Priester die Absolution erteilen könnten, werden
von einem dominikanischen Ketzermeister belehrt, sind
aber nicht einsichtig, woraufhin sie gefoltert, auf dem
Neuen Plan auf zwei Stühlen zur Schau gestellt
und belehrt werden und nur der Mann unter der Bedingung
ein gelbes Kreuz zu tragen abschwört. Die Frau wird auf
der koblenzer Schartwiese verbrannt. - Johann von Nassau
V -Dillenburg (St)
und Engelbert von Nassau II
Dillenburg (St)
teilen ihre Gebiete in die niederländischen und
deutschen Gebiete zu denen auch Teile der Grafschaft
Katzenelnbogen gehören wird. - Im bamberger
Pfaffenstreit kämpft der bamberger Bischof Philipp von
Henneberg mit Kurfürst Albrecht Achilles und dem
Domkapitel. - Der bamberger Domherr Albrecht von Eib,
der Verfasser der humanistischen Werke Von der
Schönheit des Mägdelein Barbara und Lobrede
auf Bamberg stirbt 55-jährig. - Das Schwarze
Studenbuch entsteht in Brügge. - Der designierte
badische Nachfolger Christoph von Baden I
(St)
verheiratet mit Ottilie von Katzenelnbogen (St) unterstützt Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (60)
mit Truppen gegen den Burgunderherzog Karl
der Kühne von Burgund (42).
- Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(60) ernennt Hermann
IV
von Hessen (St),
der bereits zwei uneheliche Söhne hat, von denen einer
noch zu seinen Lebzeiten Stiftsdechant an St Maria ad
Gradus in Köln wird, zum kölner Stiftsgubernator. -
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (60)
erlaubt Graf Kuno von Solms Lich Laubach (St) wegen dessen Verdiensten
im Kampf gegen den Burgunderherzog Karl der Kühne von
Burgund (42)
die Befestigung aller seiner Schlösser, Städte und
Flecken. - Bei der Landshuter Hochzeit
führt Brautführer, Pfalzgraf Otto
II von Wittelsbach Neumarkt, in Landshut die
polnische Prinzessin zur Kirche. Die Heirat soll ein
Bündnis gegen die Türken bilden. - Die Stadt Andernach
bedroht die Stadt Linz
am Rhein bei Kripp mit einer
Erdbefestigung, die deren Verbündeter Herzog Karl der Kühne von
Burgund (42)
mit einer Kanone beschiessen lässt, das Pulvermagazin
trifft und fast alle andernacher Schützen tötet. Als
Anerkennung für den Blutzoll verlegt der Kaiser den
Rheinzoll nach Andernach zurück und stiftet einen
kaiserlichen Altar im Andernacher Mariendom. - Der
bamberger Erzbischof Philipp
von Henneberg tritt sein Amt an. - Graf Johann IV von Nassau
(St) (65)
stirbt in Dillenburg. Der Leichnam wird nach Breda überführt, das
Herz jedoch bleibt in Dillenburg. - Die niederadeligen
Herren von Nassau zu Sporkenburg sind Inhaber der
Pfandschaft Hartenfels. - Auf
Wunsch von Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz I (St) (50)
kommt der Dominikaner Gerhard von Elten als Vikar des
Ordensgenerals für das neugegründete Kloster und
Studienhaus nach Heidelberg. - Herzog Karl der Kühne von
Burgund (42)
verlobt nach der Aufgabe der Belagerung von Neuss
seine Erbtochter Maria von Burgund (18) mit dem
Sohn Maximilian (16)
von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(60). - Der Bibliothekar von Papst Sixtus IV lässt die
Rezepte des päpstlichen Koch Martino de Como, der
für seine verschwenderischen und opulenten Gerichte
berühmt ist, im Buch De Honesta Voluptae et
Valetudine drucken. Er passiert Saucen durch
Tücher und verwendet Zucker in großen Mengen. - Der
Ordensgeneral Leonardus Mansetis droht den Mönchen der
Dominikanerklöstern in Frankfurt und Mainz bei
unerlaubtem Entfernen mit Ausschluß. - In Frankfurt
bezahlen 3 % der städtischen Steuerzahler 54 % der
Gesamtsteuersummer. - Die frankfurter Tuch- und
Seiden-Großhändler und Mitglied der Stubengesellschaft
Limpurg Hans Steffan stirbt. -
Wildgraf und Rheingraf Johann V von Dhaun und Kyrburg (St) wird als Graf von Salm in
den Grafenstand erhoben. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
erlaubt Graf Kuno von Solms (St)
Stadt und Burg Laubach auszubauen.
- Der wormser Domherr
Doktor der Theologie Johann von Wesel (55) kritisiert den
wormser Jubiläumsablaß und wird vom wormser Bischof Reinhard von Sickingen
entlassen. - Swicker von Sickingen heiratet die
Schwester von Richard von Fleckenstein-Hohenburg. - Der
basler Dominikanermönch und Inquisitor Jakob Sprenger
gründet in Köln die hochangesehene Rosenkranzbruderschaft.
- Graf Philipp von Eppstein (St)
ist im Besitz der mainzer Fähre. - Simon von Eppstein,
Mosse von Luyden und Joseph Wetzl sind Judenmeister in
Frankfurt. - Stahlschmiedezunft in Siegen. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (60)
bezeichnet die Stadt Mainz in seinem Aufruf gegen den
Herzog Karl der Kühne von
Burgund (42)
als Reichsstadt. - Das mainzer Domkapitel wählt gegen
den Wunsch des Papstes und des Kaisers den abgesetzten
mainzer Erzbischof
Diether II von Isenburg (St) zum neuen
mainzer Erzbischof und zwingen ihn durche einen Vertrag
und einen Schwur die Stadt Mainz für immer an das
mainzer Domkapitel zu binden und beschließen daraufhin
die Befestigung der Stadt durch die Martinsburg und den
Ausbau des Grinsturms zur Festung. - Der am burgunder
Hof in Brüssel aufgewachsene und mit einer illegitimen
Tochter von Burgunderherzog Philipp III von Burgund
verheiratete Neffe des Burgunderherzog Philipp III von Burgund
der Gute. Adolf von Kleve (50) wird
Generalstatthalter der burgundischen Niederlande. - Burg
Ockenstein, alias Burg zur Leyen im
Besitz von Dietrich von Monreal wird von Truppen von
Herzog Karl der Kühne von
Burgund (42)
zerstört. - Heinrich von Nassau resigniert als mainzer
Dompropst und wird von Dietrich von Monferrato abgelöst.
- Berthold II von Henneberg wird mainzer Domdekan. -
Dietrich von Monferrato und Wilhelm II von Wertheim sind
mainzer Domherren. - Miehlen wird erwähnt, weil es ein
Marktrecht besitzt.
1474
Die Grafschaft
veranlaßt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) trotz seines hohen
Alters wegen eines fehlenden Erben zu einer zweiten
Ehe mit
Herzogin Anna von Braunschweig Lüneburg, geborene
Gräfin von Nassau Dillenburg. (St)
Ihr sechsjähriger Sohn ist Erbe des Herzogtums
und bleibt in Celle zurück. Auf seine Gemahlin wird
wenige Monate später durch den landgräflich-hessischen
Hofmeister Hans von Dörnberg von hessischer Seite
angeblich ein Mordanschlag mit Arsen durch den des
mehrfachen Mordes beschuldigten Johann von Bornich in
der Kapelle auf Rheinfels bei einem Gottesdienst verübt.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72)
stellt im Reichskrieg gegen Herzog Karl den Kühne von
Burgund (41)
ein von Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (34)
befehligtes Truppenkontingent. Kaiser Friedrich III von
Habsburg (59)
macht mit seinem Sohn und späteren Nachfolger Maximilian von
Habsburg, Erzherzog von Österreich (15), sowie mit Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
(72)
und Graf Johann IV von Nassau
(St) (64) Rast in
Nastätten. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72)
unterstützt Kaiser Friedrich III von
Habsburg in Nastätten mit Futter für seine Pferde
auf dem Weg von Koblenz nach
Frankfurt. Unerwünschte Gäste (Raubritter des Taunus und
der Wetterau) im Gefolge des Landgrafen werden vor den
Toren Frankfurts abgewiesen.
Wetter:
Orkan mit blauem Himmel, bei dem in Augsburg eine Kirche
einstürzt. - Der Urenkel von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez
(St) (72) Bernhard III von Baden (St) wird geboren. Er wird 15 15
Markgraf. - Die Eidgenossen einigen sich mit dem
Habsburgern zu einem Frieden Ewige Richtung, der
beiderseitig den augenblicklichen Besitzstand wahrt und
den Eidgenossen Durchmarsch durch habsburger Gebiet
erlaubt. - Mit der Schlacht
bei Héricourt kommt es zu den ersten militärischen
Auseinandersetzungen im burgundischen Krieg zwischen Karl der Kühne von
Burgund (41)
und den Eidgenossen. - Regiomontanus
publiziert seine Ephemeriden, von Sonne, Mond und
Planeten und berechnet deren tägliche Position bis 15
06. - Der italiensische Mediziner, Mathematiker,
Astronom und Karthograph Paolo dal Pozzo
Toscanelli empfiehlt aufgrund seiner Erdkarte
Christoph Kolumbus eine Asienfahrt aber Richtung Westen,
bei der die atlantische Westküste einfach die Ostküste
Asiens ist. - Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (59)
verhängt auf dem augsburger Reichstag über Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (49) wegen der
Weißenburger Fehde die Reichsacht und wird von
Gläubigern bis zur Auslösung durch Gesandte aus Köln
wegen nicht bezahlter Rechnungen festgehalten. - Durch
die Einmischung von Herzog Karl
der Kühne von Burgund
(41) lässt Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (59)
den Administrator und Hauptmann des Erzbistums Köln Hermann IV von Hessen
(St) (24) vor Koblenz
ein Heer zusammenstellen und zieht den Belagerern von Neuss mit hessischen
Truppen nach der fast einjährigen Belagerung durch den
kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(47), der versucht verpfändete Besitzungen mit
Gewalt und unrechtmäßig zurückzugewinnen entgegen. Die
Stadt Frankfurt stellt 100 Ritter und 300 Fußknechte.
Ritter Johann von Hatzfeld wechselt vom kölner
Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St) (47), der
von seinem Bruder Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (49) unterstützt wird,
zum kölner Administrator und späteren kölner Erzbischof
Hermann
IV von Hessen (St)
(24) der von
Andernach mit ca. 150 Büchsenschützen unterstützt wird.
Lütticher Bergleute von den Erz- und Kohlelagern helfen
beim Ausheben von Gräben und Stollen sowie bei
Sprengungen. Herzog Karl
der Kühne von Burgund
(41) fühlt sich durch sein Scheitern in seiner
Ehre gekränkt und reagiert deshalb auf seiner Gegner
nicht rechtzeitig. Er versetzt seinen Bündnispartner
England ignoriert. Rene von Lothringen
bricht seinen Treueeid zu Herzog Karl
der Kühne von Burgund
(41) und fällt in die Grafschaft Luxemburg ein.
Der französische König Ludwig XI überfällt
die niederen Lande und Burgund. - Graf Eberhard von Württemberg
(St),
heiratet die oberitalienische Markgräfin Barbara Gonzaga von
Mantua . Bei der Hochzeit in Urach verzehren
14.000 Gäste 165 000 Laib Brot und über 150.000 Liter
Wein. Barbara hatte zeitlebens Heimweh nach Italien. Die
einzige eheliche Tochter stirbt als Säugling. Eberhard
lässt seine Kinder von ledigen Frauen außerhalb der
Ehe geboren durch den Kaiser legitimieren. - Das
im Besitz der frankfurter Patrizierfamilie Glauburg
befindliche Haus Lichtenstein am Römer zählt 48 Betten.
- Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (51) erlässt
eine Marktschiffordnung, die die Frühschiffer und
Marktschiffer vereint und Verkehr, Fahrpreis und Schutz
zwischen Frankfurt und Mainz regelt. - Herzog Karl der Kühne von
Burgund (41)
organisiert seinen Hof in militärischer Hierarchie. -
Die Einwohner von Linz
am Rhein planen einen Angriff auf ihre
Nachbarstadt Andernach,
da Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(59)
den Linzern den Rheinzoll entzieht und der Stadt
Andernach zuspricht was von zwei andernacher
Bäckerlehrlingen, die die Stadtmauer entlanglaufen und
aus den dort hängenden Bienennestern naschen, bemerkt
wird und sie im Angesicht der Angreifer die Nester den
Linzern entgegenwerfen und die Linzer in die Flucht
schlagen. Zur Feier wird ein besonderer Kuchen der
Bienenstich gebacken. - Die rüdesheimer Boosenburg kommt in
Besitz der Boos
von Waldeck. - Verhandlungen am Berggericht
zu Suhl verhandeln bergmännische Streitigkeiten.
- Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (72)
verlässt den Wetterauer Grafenverein,
den er selbst 14 22 gegen die Expansionsbestrebungen der
Landgrafschaft mitgegründet hat und dessen Führung er
über Jahrezehnte hatte. - Der ehemalige Knecht und mit
einer verarmten aber schönen Landadeligen verheiratete
augsburger Bürger Burkard Zink (78)
stirbt als wohlhabender Mann. - Der Dominikaner Wenzel
von Frankenstein wird Generalvikar der Provinz Teutonia.
- Herzog Karl der Kühne von
Burgund (41)
nimmt Graf Heinrich von Württemberg
(St) in der
Nähe von Metz gefangen, zwingt ihn vergeblich seine
Stadt Mömpelgard zu öffnen, da sich die württemberger
Stadtbesatzung unter Landvogt Marquard von Stein weigert
die Tore der Stadt selbst als Graf Heinrich von Württemberg
(St) zum
Schein vor der Stadt hingerichtet wird zu öffnen.
Mömpelgard wird vergeblich belagert. Durch die Scheinhinrichtung
und die schlechte Behandlung während der Gefangenschaft
bis zu seiner Befreiung 14 77 wird Graf Heinrich von Württemberg
(St)
geisteskrank. - Der seit einem Totschlag an Henne Brun
14 58 in Frankfurt in Eltville lebende
Kontad Weiß von Löwenstein wird von Friedrich III von
Habsburg (St) (59)
begnadigt. - Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (59)
fordert in Würzburg von Graf Philipp von Hanau (St), Graf Philipp von Hanau,
der Jüngere (St),
dem trierer Erzbischof Johann II von Baden
(St),
Graf Otto von Solms
(St), Graf Ludwig von Isenburg-Büdingen (St) und Graf
Diether von Isenburg -Büdingen
(St), und letztgenannt Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez
(St)
Kontingente von bis zu Hundert Rittern. - Doktor Georg
von Hell, genannt Pfeffer ist Rat von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(59).
- In Frankfurt werden 3 Reichsbanner für den Krieg gegen
Herzog Karl der Kühne von
Burgund (41)
hergestellt. Ein Banner für den mainzer Erzbischof Friedrich III von
Habsburg (St) (59)
und zwei Banner für den Kaiser, die ihm in Frankfurt
übergeben werden. - Die Stadt Frankfurt schickt 25
Zentner Schießpulver. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (59)
schließt ein Bündnis mit dem französischen König. - In
Köln lädt Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (59)
in den Prachtbau Gürzenich. - Der
kurmainzer Kanzler Georg von Hell heiratet die jüngere
Tochter Elisabeth Weiß zum
Rebstock. - Der uneheliche Sohn Friedrich (St) (14)
von Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz I (St) (49)
stirbt. - Der Abt Engelbert von Buchenau lebt in wilder
Ehe mit einer Frau zusammen, die ihn zur
Geldverschwendung animiert. Aus Geldnot verkauft
Engelbert von Buchenau verschiedene Dörfer an Landgraf
Heinrich III von Hessen Marburg (St) (34).
Der Verkauf der fuldaer Dörfer wird durch den fuldaer
Fürstabt Johann von Henneberg-Scheusingen
rückabgewickelt. - Bei der Amberger Hochzeit von
Pfalzgraf Philipp (St)
(26) mit
Herzogin Margarethe von
Bayern-Landshut (St)
(18) werden
große Mengen an Malvasier - Wein und Reinfal und etwa
110.000 Liter fränkischer Wein bestellt. - In Straßburg
beginnt der Jude Hans von Straßburg mit organisierter
Betrugsbettelei, als falsche Mönche, die mit dem
Fegefeuer Geld erpressen oder mit vorgetäuschter
Epileptik und wird erst 14 87 dafür verurteilt. - Kaiser
Friedrich III von
Habsburg (St) (59)
lädt Eberhard von Eppstein-Königstein (St),
Graf Otto von Solms (St)
und Graf Kuno von Solms (St),
Graf Philipp von Nassau (St),
Graf Ludwig von Isenburg (St)
vor. - Jakob von Bicken und Friedrich von
Hohenlohe sind mainzer Domherren. - In Nastätten hält
sich Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (59)
auf. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des
aus dem wittelsbachpfälzer und regional weit entfernten
Germersheim stammende Johann III
(--) wieder ein aus Boppard und der Region
stammende Johann III Bode (--)
neuer 31. Abt.
1473
Vergleich zwischen der schweizer Gräfin Ottilie von
Thierstein und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (71), der ihr nach Verzicht auf
alles Übrige außer den 1.000 Gulden Wittungsgeldern das
von Graf Bernhard von Solms (St)
für 6.000 Gulden erworbene Viertel an Limburg einräumt.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) ist bei der Zusammenkunft
von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) mit
Herzog Karl der Kühne von
Burgund (40)
in Trier anwesend. Schutzversprechen des Landgrafen Heinrich III von Hessen
Marburg (St)
für Kloster Eberbach.
Universität
von Trier wird gegründet. - Extrem heißes und trockenes
Wetter über das ganze Jahr. - Die Urenkelin von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez
(St) Marie
von Baden wird geboren. Sie wird Äbtissin der
ehemaligen Grablege der Markgrafen von Baden Kloster Lichtental. - Das
Bankhaus Fugger erhält
eigenes Wappen. - Heinrich von Steinhöwel
bringt sein Buch Buochlin der ordnung - wie sich
der mensch halten sol - zu den zyten dieser
gruselichen kranckheit (Pest). - Ein
Guteleutehaus, ein Armenbad wird in Bad Ems erwähnt. -
Der Bau der Sixtinischen Kapelle
nach Papst Sixtus IV wird begonnen. - Vanozza de’ Cattanei
wird die Mätresse des Kardinals Rodrigo Borgia
späteren Papstes. Eine weitere seiner Mätressen, die 15
jährige Giulia Farnese
verschafft sogar ihrem Bruder Papst Paul III das höchste
Kirchenamt, der sich aber nachdem die Syphilis auftritt
dem sittenlosen Treiben entgegenstellt. - Nikolaus Kopernikus,
der das ptolemäische geozentrische System, nach dem die
Erde im absoluten Mittelpunkt der Welt steht, widerlegt,
wird geboren. - Der junge Jakob Fugger sieht einen
geisteskranken Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (58) in
seiner Geburtsstadt, der reichen Handelsstadt Augsburg,
erkennt die Macht des Geldes, verläßt das Kloster und
wird Kaufmann. - Die Venezianer zerstören Smyrna. -
Agnes von Baden (St),
von ihrem Bruder auf Lebenszeit interniert, stirbt
erblindet auf Burg Eberstein. - Das
friedberger Haus Zum Bornziegel wird als
Zunfthaus der Wollweber erwähnt. - Nach dem Tod seines
Schwiegersohnes Herzog Nikolaus von Lothringen
verhandelt Herzog Karl der Kühne von
Burgund (40)
in Trier erneut die Vermählung seiner Tochter Maria mit
dem Kaisersohn Maximilian vom römisch-deutschen Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (58) und
stellt unvorstellbaren Prunk zur Schau. Neben den
berühmten Wandteppichen verschlingt alleine die
Einkleidung seiner Höflinge die ungeheure Summe von
38.819 flandrischen Pfund. Er trägt eine goldene
Rüstung. Er will für seine Beteiligung an dem geplanten
Türkenfeldzug ein Königreich Burgund. Die Kurfürsten
sind gegen eine Einigung. - Für den Reichstag in
Augsburg lässt Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (58)
sein etwa 1.000 Personen starkes Gefolge von Jacob
Fugger neu einkleiden, der dafür das Wappen mit den
beiden Lilien verliehen bekommt. - Die trierer
Universität wird eröffnet. - Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (58)
versucht vergeblich in der vom kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St) (--) begonnenen
und von dessen Bruder dem pfälzer Kurfürst Friedrich I von
Wittelsbach, der Siegreiche (St) (49) unterstützten Kölner
Stiftsfehde zu vermitteln. Der kölner Erzbischof
Ruprecht verbündet
sich jedoch noch enger mit Herzog Karl der Kühne von
Burgund (40)
von Burgund. - Die Äbtissin von Kloster Klarenthal Katharina
von Dhaun (St) stirbt. -
Herzog Johann von Kleve unterstützt Herzog Karl
der Kühne von Burgund (40)
beim Erwerb des Herzogtums
Geldern und erhält dafür u.a. Lobith. - Dem Abt von Kloster Bleidenstadt Johann
von Schönborn folgt der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann
von Walderdorff II. - Die kirchlichen Gesetze von Papst
Gregor IX aus dem Jahr 1234 werden
gedruckt. - Mit der Öffnung der Schlucht Via Mala
verlagert sich der Reiseverkehr über den Splügenpass.
- Graf Engelbert von Nassau II
(St) (22) wird
als letzter in den Orden zum Goldenen Vlies
von Herzog Karl
der Kühne von Burgund (40)
aufgenommen. - Der in Mainz ausgebildete Buchdrucker Lucas Brandis geht nach Lübeck,
eröffnet eine Druckerei und beginnt mit seiner
Weltchronik Rudimentum Novitorum. - Der
frankfurter Rat bemängelt, dass auf Höhe des
Gutleuthofes der Main auf Pferden durchritten wird. -
Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St)
(58)
versucht in Basel die Streitigkeiten mit den Eidgenossen
beizulegen. - König Ludwig XI (50)
erleidet seinen ersten Schlaganfall, dem noch 3 weitere
folgen. - Der gefürchtete burgunder Landvogt der
Pfandlande Peter von Hagenbach,
der in seinen Landen, die Kriegssteuer, den Bösen
Pfennig einführt, dolmetscht bei der direkten
geheimen Endverhandlung in Trier
das Gespräch von Herzog Karl
der Kühne von Burgund (40)
mit Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (58)
und plant die Erhebung zum König. - Das von den Medici
für die Stadt Fiesole bestimmte
Triptichon Jüngstes Gericht
wird von der burgundischen Residenzstadt Brügge mit dem
Hanseschiff Peter von Danzig aus
nach Italien transportiert. Das Schiff wird gekapert,
das Triptichon und ein Teil der Fracht nach Danzig
verschleppt. - Bei Schriesheim fördert die pfälzer Grube
Anna-Elisabeth Silber. - Der
frankfurter Patrizier Klaus von Rückingen wird
frankfurter Ratsherr und wird in die Stubengesellschaft
Alten Limpurg aufgenommen. - Konrad
von Bickenbach XII ist geisteskrank. - Käsekarren auf
dem frankfurter Freithof (Hühnermarkt). - Gerhard von
Ehrenberg ist mainzer Domherr. - In Burgschwalbach gibt
es eine Eisenschmiede.
Anna von
Württemberg (St)
(64), die
geschiedene Frau von Graf Philipp von Katzenelnbogen
Diez (St) (69) stirbt einsam in Waiblingen. Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
(69) darf wieder heiraten.
1472
Herzog Karl der Kühne von
Burgund (38)
verlobt seine Erbtochter Maria nach den
gescheiterten Verhandlungen mit Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (57) mit
Herzog Nikolaus von Lothringen. - Heinrich Steinhöwel
gelingt mit seiner Übersetzung und in Ulm von Johannes
Zainer gedruckten Vita et Fabulae als der
deutsche Äsop eines der erfolgreichen Projekte des
frühen Buchdrucks. - Brunnenvergiftungsvorwürfe
gegenüber Juden in Regensburg. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach (St)
(49) heiratet das ehemalige Hoffräulein Clara
Tott aus Augsburg und muss deshalb auf die
Nachfolge verzichten. - Gründung der Universität Ingolstadt.
- Der pfälzer Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach der Siegreiche (St)
(49) gründet eine höfische Sängerei
„Capelley“ mit Sängermeister Johann von Soest. - Erstes
gedrucktes Notenblatt im italienischen Bologna. - Die
Hattsteiner treten in Driedorf in katzenelnbogener
Dienste. - Die Alaunminen von Volterra
werden vom Florentiner Lorenzo geplündert und viele
Einwohner massakriert. - Pest in Fritzlar. - Die Zunft
der Härter und Schleifer im grafschaftlichbergischen Solingen erhält
das Schwertschmiede-Privileg. - Viele Juden in Speyer
begehen Selbstmord um der Zwangstaufe
zu entgehen. - Johann II von Henneberg Schleusingen wird
Fürstabt
von Fulda. - Die nassauer Landesburg Tringenstein wird
von Graf Johann IV von Nassau
(St) (62) ausgebaut.
- Die Hindernisse für Fischlaich zwischen Amel und Salm
werden verboten. - Auf Burg Eltz wird ein
Hauptgebäude, das Rübenacher Haus, unter Lancelot von
Eltz und Wilhelm von Eltz vom Silbernen Löwen
fertiggestellt. - Der baseler Buchdrucker Leonardus Achatus
druckt Vergil in Venedig und Vincenza. - Der intime
Berater von Herzog Karl der Kühne von
Burgund (38)
Philipe de Commynes
wechselt überraschend in den Dienst von dessen Erzfeind
König Ludwig XI (49).
- Gotthard von Schönborn ist Prior im katzenelnbogener
Hauskloster Gronau. - Der
uneheliche Sohn Friedrich (St)
(12) von Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz I, der Siegreiche (St) (49)
soll Kanoniker in Speyer werden und benötigt dazu einen
Nachweis, dass seine Mutter Klara Dett, eine ehemaligen
Hofdame von Albrecht von Wittelsbach
von Bayern (St)
adelig und mit Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz I (St) (49)
verheiratet ist. - Der Ehevertrag zwischen Johann von
Dehrn (--), späterer
Vogt von Diez und Anna von Lindau wird unterzeichnet. -
Der basler Dominikanermönch Jakob Sprenger und
wird Prior des kölner Konvents. - Ein Guteleutehaus, ein
Armenbad wird in Bad Ems erwähnt. - Der
landgräflich-hessische Dienstmann Ludwig Schrendeißen
wird gudensberger
Schultheiß. Seine Familie wird 15 30 in den Adelsstand
erhoben. - Mit dem tod von Michael von Bickenbach fällt
Bickenbach an die hHrren von Erbach. - Schenk Wilhelm II
von Limpurg ist mainzer Domherr.
1471
Ottilie von Nassau (St)
(--),
die Witwe von Junggraf Philipp von Katzenelnbogen der
Jüngere wird anläßlich ihrer Heirat mit Graf Oswald von
Thierstein für ihr
katzenelnbogener Wittum mit 1.000 Gulden jährlich
abgefunden.
Sie bringt in diese Ehe zugleich das ihr von Graf Johann IV von Nassau Diez (St) (--)verpfändete
Viertel der Grafschaft Diez ein.
Die
Türken fallen in die Steiermark ein. - Der
alteingesessene frankfurter Goldschmied, Maler und
Stecher Johann von Dirmstein
erschafft eine Handschrift des Erotik-Thrillers Sieben
weise Meister in seiner Werkstadt im Haus Groß-Laubenberg. -
Der Urenkel von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez
(St) Jakob II von Baden wird
geboren. Er wird 15 03 Erzbischof von Trier. - Auf dem
Reichstag in Regensburg verkündet Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (56)
einen Vierjährigen Allgemeinen Frieden. - Die
Portugiesen überqueren als erste Europäer den Äquator
und entdecken die Goldküste in Westafrika (Ghana) -
Gründung der Universität Genua - Nürnberg
erhält vom Patrizier B. Walther die erste christliche
Sternwarte Europas. - Der Venezianer G. Barbaro reist zu
einem 5 jährigen Aufenthalt nach Persien. - Landgraf
Ludwig II von Hessen Kassel (St)
(33) wird auf der ziegenhainer Stammburg Reichenbach mit Gift
ermordet. Sein Bruder Landgraf Heinrich III von Hessen
Marburg (St)
(30)
übernimmt die Vormundschaft über Ludwigs II Söhne
Wilhelm von Hessen I (St)
(05) und Wilhelm II von Hessen (St) (3) und
Regierungsgeschäfte. - In Baden-Baden wird bei Tag
und bei Nacht allerlei Ungebühr von Fremden und
Einheimischen betrieben. - Albrecht Dürer wird
in Nürnberg geboren. - Der homosexuelle Sixtus IV wird
Papst. Infessura schreibt über ihn: Es war keine
Liebe zu seinem Volk in ihm, nur Wollust, Geiz,
Prunksucht und Eitelkeit. Seine Lustknaben macht
er ungeniert zu seinen Kardinälen. - Heidelberger
Apothekenordnung. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez
(St) besucht das Auerbacher Schloß.
Sein Tross umfaßt 60 Pferde. - Osmanisches Reich reicht
bis an die Adria. - In der Baumkircher Fehde
wird Freiherr und Heerführer Andreas Baumkircher vor
geplanten Verhandlungen mit dem Kaiser trotz dessen
Zusage von freiem Geleit verhaftet und enthauptet. -
Solms-Braunfels erhält die kaiserliche Befreiung von
fremder Gerichtsbarkeit. - Neben dem Gemeinen Bad nennt
sich das Badehaus in der wiesbadener Langgasse Zum
Bär. - Der kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz fordert von den kölner Ständen eine
Erhöhung der Steuer, die er durch die Besetzung der vom
kölner Domkapitel in Pfand gehaltenen Stadt Zons
durchsetzt und dadurch mit dem Domkapitel und der Stadt
bricht - Die Stadtbefestigung von Lambsheim wird
vollständig zerstört. - Die uneheliche Tochter Anna von
Albrecht von Baden
heiratet bürgerlich. - Kloster Disibodenberg wird
während der Kriegshandlungen geplündert. -
Katzenelnbogener Fehde gegen Kurköln unter Beteiligung
von Wilhelm von Brambach? - Graf Gerhard II von Sayn (St) muß
Altenkirchen unter dem Schutz des Herzogs von Jülich-Berg stellen.
- Der pfälzer Kurfürst Friedrich
der Siegreiche (St)
(48) erobert und zerstört die Stadt Dürkheim. - Herzog Karl der Kühne von
Burgund (38)
fordert für die Vermählung seiner Tochter mit
Maximilian von Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (56) die
Kaiserwürde nach dessen Tod für sich selbst, was Kaiser
Friedrich
III von Habsburg (St) (56)
ablehnt. - Graf Gerhard von Sayn II (St) berichtet Herzog Karl der Kühne von
Burgund (38)
in einem Brief von seinem Gespräch mit Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (56)
über die geplante Vermählung von Maria von Burgund. -
In Frankfurt werden 12 Fleischschirnen gegen den
Widerstand des frankfurter Rats vom Bartholomäusstift
erworben. - Drei frankfurter Schuldgefängnisse sind in
so schlimmem Zustand, dass Claus Bavare für seinen
wohlhabenden Schuldner Hans von Thusenberg kein
akzeptables Gefängnis findet. - Die große vergoldete
Blume auf dem Turm der frankfurter Weißfrauenkirche
wird mit kölner Glasmalereien verglast. - Der pfälzer
Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach der Siegreiche (St) (46)
zerstört und schleift die Emichsburg von Graf
Emich VIII von Leiningen (St)
zum zweiten Mal. Sie wird sofort wieder aufgebaut. - Der
nürnberger Kaufmann, Astronom und Humanist Bernhard Walther
finanziert Regiomontanus eine
Sternwarte und eine Druckerwerkstatt in Nürnberg. - Beutelbuch in Nürnberg. - Die Burg Hardeck über
Büdingen wird nicht mehr bewohnt. - Der pfälzer Kurfürst
Friedrich von
Wittelsbach der Siegreiche (St) (46)
erobert, zerstört Dürkheim fast
vollständig, entzieht die Stadtrechte und erobert
Kloster Limburg. - Der
leidenschaftliche Büchersammler Wirich VI von Oberstein
gibt Graf Kuno von Manderscheid Blankenheim einen
Grundstock an Büchern zur Gründung der Blankenheimer
Schlossbibliothek. - Der deutsche Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (56)
erteilt dem frankfurter Patrizer Heinrich Degen zum
Burggrafen, Teilhaber an der Blumengesellschaft,
Schwiegersohn von Agnes Blum, der reichsten Patrizierin
Frankfurts, in Regensburg ein FamilienWappen. - In
Frankfurt wird ein lebender Strauß auf dem Römer
bestaunt. - Die frankfurter Patrizierwitwe Agnes Blum,
Besitzerin der Blumengesellschaft, stirbt mit einem
Barvermögen von 35000 Gulden und wird von ihren Söhnen
Melchior Blum und Wolf Blum junior beerbt. Die Patrizier
Melchior Blum und Wolf Blum junior verbinden erfolgreich
norddeutschen und süddeutschen mit italienischem Handel
und sind im Deutschen Kaufhaus
in Venedig vertreten. - Der Humanist Giovanni Antonio
Campano beklagt sich in seinen Briefen über die
eintönigen Zechgelage in der schmutzstarrenden und
stinkenden Reichsstadt Regensburg, in der es kein
anderes Leben als Trinken gäbe und darüber hinaus der
Wein sauer sei und ihm bei Jedem Becher, den er leert
die Tränen kämen. - Der nürnberger Großkaufmann Hans
Praun verkauft riesige Mengen an billigen Massenbieren.
- Der promovierte Niklas von Wyle
tritt als Landhofmeister in die Dienste von Markgraf Ulrich von Württemberg (St) (58).
- Graf Johann von Nassau Wiesbaden
Halb-Diez (St)
erhält
von Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (56) ein
uneingeschränktes vererbbares Bergregal für Gold,
Silber, Kupfer, Kochsilber, Zinn und Blei. - Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (56)
befiehlt dem kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz
den bei ihm gefangen gehaltenen Graf Johann II von
Nassau Weilburg (St) (--) freizulassen. - Der hessische
Landgraf Heinrich III von Hessen (St)
(24) hat eine uneheliche
Tochter mit der Frau Christine Steyna des Malers
Johannes Diez. - In Holzheim an der Aar erhält die
Kapelle ein Glocke mit der Inschrift Maria Namen
ich, bössen Wedder verreiben ich, womit man
besseres Wetter beschwören will. - In Kloster Eberbach
wird nach dem Tod des aus Lorch stammenden Richwin (--) der
aus dem wittelsbachpfälzer und regional weit entfernten
Germersheim stammende Johann III
(--) neuer 30. Abt.
1470
Gerlach von Isenburg (St)
verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (68)
das Kirchspiel Meudt und
Pütschbach für 2.000 Gulden und das Schloß Herschbach
für 3.000 Gulden. Gleichzeitig löst Graf Johann IV von Nassau
Diez (St)
(30)
das dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (68)
verpfändete Achtel an sechs Westerwälder Kirchspielen
wieder ein.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (68)
übergibt seine Anteile an Driedorf seinem
Schwiegersohn Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (30) und überträgt
ihm die Obergrafschaft einschließlich der würzburger
Lehen unter Vorbehalt gewisser Gefälle und Einkünfte.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Unruhen im
Reich. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (55)
befiehlt der Stadt Frankfurt in Frankfurt,
Sachsenhausen und seiner Umgebung Schutzgräben und
Befestigungen zu errichten - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (47) verfügt die Ausweisung
aller Juden aus dem Mainzer Erzstift. - Die Urenkelin
von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) Ottilie von Baden
wird geboren. Sie wird Äbtissin zu Pforzheim. - Botticelli
eröffnet seine eigene Werkstatt. - Die Rebsorte Klebrot,
heute Spätburgunder, wird im rheingauer Hattenheim erwähnt. - Anna Donner von Lohrheim, die ihr
Kloster Dierstein
(Oranienstein) leichtfertig verläßt, wird
das Recht zurückzukehren von Papst Sixtus
befohlen. - Marco Polos Reisebeschreibung
erscheint gedruckt und wird lange bezweifelt. - Zatteltracht (oder
Zaddeltracht, Bsp.: Till Eulenspiegel) verschwindet
und wird nur noch von Spassmachern oder Gauklern
getragen. - Heidelberger
Neckarbrücke und die Flußmühlen werden durch
Eisgang zerstört. - Die verfallene Burg Greifenstein
wird ausgebessert, dennoch ist der fortschreitende
Verfall der Anlage nicht aufzuhalten. - Der mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (47) lässt
alle Juden aus dem mainzer Erzstift ausweisen, ihr
Grundbesitz wird beschlagnahmt und die mainzer
Synagoge in eine christliche Kapelle umgewandelt. -
Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus
(ab 15 62 Frankfurter Dom)
beschallt die Zuhörer mit einer große Orgel im Chor. -
Der hessenkasseler Landgraf Ludwig II von Hessen
Kassel (St)
(32) erbaut Burg Rotenburg an
der Fulda. - Die Meisterköche des trierer Erzbischofs
Johann II von Baden (St) Konrad
von Udenheim danach Konrad von Basel und danach Martin
von Udenheim leben in der koblenzer Hühnerstrasse, im
Lehenshaus, wo die Münzen geschlagen werden. - Der mit
Elisabeth von Witttelsbach verheiratete brandenburger
Kurfürst Friedrich VI von Zollern
Nürnberg dankt ab und diese
Würde und damit der gesamte Besitz des Hauses
Hohenzollern fällt an Albrecht Achilles
(St) von
Brandenburg. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich
der Siegreiche (St)
(47) nimmt die von Schwarz-Reinhard III von
Sickingen und Friedrich von Fleckensteinern
bewohnte leininger Ganerbenburg Madenburg ein. -
Burg Stahlberg wird ausgebaut. - Markgraf Karl von Baden (St) (--) läßt
in Enningen juden verfolgen, foltern und
gefangenhalten. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich
der Siegreiche (St)
(47) erobert Burg Hornberg. - Burg Herschbach wird an
den trierer Erzbischof Johann II von Baden (St)
und an Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez
verpfändet. - In Lüneburg wird der Einhornteppich
hergestellt. - Der uneheliche Halbbruder von Herzog Philipp III von
Burgund der Gute utrechter Bischof David von Burgund
ist mächtigster Bischof. - Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (55)
lässt alle schadhaften Häuser in geistlichem Besitz in
Frankfurt, die nicht binnen Jahresfrist instand
gesetzt werden vom frankfurter Rat entschädigungslos
enteignen und für städtische Belange verwenden. -
Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St)
(55)
versucht die Juden zu schützen und bestätigt besonders
den frankfurter Juden ihre Rechte. - Der pfälzer
Kurfürst Friedrich
von Wittelsbach der Siegreiche (St) (47) überfällt die Stadt
Weißenburg und das Kloster Weißénburg ein. Herzog
Ludwig von Wittelsbach Zweibrücken Veldenz soll als
Reichshauptmann die Stadt beschützen - Graf Philipp
von Hanau (St),
Graf Ludwig von Isenburg Büdingen (St) und Graf Kuno von Solms (St) versuchen
vergeblich den Bau frankfurter Verteidigungsanlagen zu
verhindern. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (47) forciert
den Bergbau im hinteren Kahlgrund.
- Der spätere frankfurter Stadtarzt Johann Steinwert von
Soest übersetzt die niederländische Vorlage des
Haimonskinder-Stoffes. Er dichtet später ein Spruchgedich zu
Ehren der Stadt Frankfurt und wird hessischer und
danach Sangesmeister am heidelberger Hof von pfälzer
Kurfürst Friedrich
der Siegreiche (St)
(47). - Johann von Merenberg ist Amtmann von
Amt Kransberg. - In
der hanau-lichtenberger Residenz Burg Babenhausen von
Graf Philipp von Hanau I -Lichtenberg (St) sind der
Wall, die Kasematten und vier runde Batterietürme für
die Kanonen fertiggestellt. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (55)
befiehlt eine Mobilisierung aller Stände gegen den
pfälzer Kurfürst Friedrich
der Siegreiche (St)
(47), namentlich nach Rangfolge Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez,
Graf Wilhelm von Henneberg, Graf Otto von Henneberg
und Graf Friedrich von Henneberg, Graf Johann von
Vianden, Graf Philipp von Nassau und Graf Johann von
Nassau(-Saarbrücken), Graf Johann von
Nassau(-Wiesbaden), Graf Rudolf von Leiningen, Graf
Hammann von Leiningen und seinem Sohn Swicker, Graf
Emich von Leiningen, Graf Bernhard von Leiningen und
Graf Diether von Leiningen, Graf Wilhelm von Leiningen
und ........ Graf Johann von Solms und Graf Otto von
Solms, ........... Graf Diether von Isenburg,
Rheingraf Johann, N. von Hanau, ........... N. von
Virneburg, Graf Gerhard von Sayn, Graf Walrave von
Waldeck, Rheingraf Johann d. J., .......... , ein Graf
von Rieneck und Wittgenstein, Georg und allen anderen
(Erbschenken) von Limpurg, Schenken Konrad und Hans
von Erbach, Simon und seinem Sohn Burkhard zu
Finstingen, Eberhard von Eppstein-Königstein, ......
und alle Freien, die Städte Köln, Straßburg, Augsburg,
Regensburg, Mainz, Trier, Metz, Frankfurt, Nürnberg,
Basel, Speyer, Worms, Konstanz, Ulm, den gemeinen
Eidgenossen, Rottweil, Nördlingen, Hall, Esslingen,
Überlingen, Schaffhausen, Memmingen, Ravensburg,
Schwäbisch Gmünd, Heilbronn, Reutlingen, Rothenburg,
Windsheim, Weissenburg, Wimpfen, Oppenheim, Lindau, St
Gallen, Dinkelsbühl, Weill der Stadt, Aalen, Giengen,
Bopfingen, Buchhorn, Pfullendorf, Hagenau, Colmar,
Schlettstadt, Kaysersberg, Kintzheim, Mülhausen,
Oberehnheim, Rosheim, Türkheim, Münster, Oppenheim,
Landau, Odernheim, Ingelheim, Kaiserslautern,
Offenburg, Gengenbach, Zell, Seltz, Freiburg i. Br.,
Breisach und Neuenburg. sowie allen anderen
Reichsuntertanen bei Verlust aller ihrer Rechte,
Privilegien und Lehen sowie den Strafen des
fünfjährigen Nürnberger Landfriedens, dem von ihm zum
Hauptmann ernannten Hz. Ludwig von Bayern(-Veldenz)
auf dessen Ersuchen unverzüglich Hilfe zur Abwehr und
Strafe des Angriffs Pfgf. Friedrichs bei Rhein auf
Abtei und Stadt Weissenburg zu leisten. - Der
friedberger Burggraf Johann von Bellersheim alias
Henne von Bellersheim lädt Graf Otto II von Solms
Braunfels (St) vor
Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (55).
- Der am
burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des
Burgunderherzog Philipp III von
Burgund (St) (--)
Adolf von Kleve (45),
heiratet ein illegitime Tochter Anna von Burgund von
Burgunderherzog Philipp III von
Burgund. - Der Schreiber einer heidelberger
Handschrift Ludwig Henfflin schmückt seine Manuskripte
mit dem Wappen seiner Auftraggeberin Margarethe von Savoyen,
der Ehefrau von Markgraf Ulrich von Württemberg (St) (57).
- Margarethe von Savoyen,
die Ehefrau von Markgraf Ulrich von Württemberg (St) (57)
unternimmt eine Reise durch die Schweiz, bei der
züricher Patrizier als Gastgeschenk eine Handschrift
mit züricher Stadtheiligen überreicht. - Eberhard
Greifenklau zu Vollrads ist mainzer Domherr. - Mit dem Tod der Witwe Grafentochter
Margarete von Leiningen Dagsburg (St) (--)
von Reinhard
III von Westerburg (--),
der sich mit Graf xxx von Katzenelnbogen (St) (--)
die an ihn verpfändete Burg Schaumburg
teilt, übernimmt der Enkel von Reinhard III von Westerburg (++)
als Graf Reinhard I von
Leiningen Westerburg (St)
(--) den
Grafentitel.
1469
Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (46) kündigt
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez
(St) (67) die
gau-algesheimer Pfandschaft, ohne sie jedoch einzulösen,
da Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67)
diese Dörfer mit seiner Gerechtigkeit an Stadecken bei
Mainz dem Markgraf Karl von Baden (St) (42) zur Ausstattung seines
Sohnes Christophs
(St) und seiner
Enkelin Ottilie von Katzenelnbogen (St) überläßt, die von
Graf Philipp die mainzer Pfandschaft Gernsheim im Werte
von 40.000 Gulden als Mitgift erhält.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67)
liefert dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (46) für 2.000
Gulden Frucht und gestattet ihm die zinslose ratenweise
Rückzahlung in sieben Jahren aus Lahnsteiner
Zollgefällen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67)
vermittelt die Freigabe von Graf Dietrich von Wied (St), Herr von
Isenburg und Runkel, aus der Gefangenschaft von Landgraf
Heinrich III von Hessen Marburg (St) (29) für
ein Lösegeld von 3.000 Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67)
und die Stadt Oppenheim erneuern den Vertrag über Bau
und Unterhaltung des Rheindeiches zum Schutze der
Rieddörfer.
Der
Frankfurter Rat bittet um Geleit durch katzenelnbogener
Gebiet zum Tag nach Koblenz. - Graf
Friedrich von Wied und Wilhelm von Runkel sind Herren
auf Burg Isenburg. - Der nürnberger Patrizier und
oberster städtischer Steuereintreiber (Vorderster
Losunger) Niklas Muffel bricht die Ständeordnung durch
seinen adeligen Lebensstil und wird in Nürnberg gestürzt
und gehängt. - Die bereits betagteren diersteiner Nonnen
Metze von Schönborn und Liese von Sottenbach werden aus
dem Kloster in andere gemässigtere Kloster oder in ihr
Elterhaus vertrieben. - Der Hessische Bruderkrieg
unter den hessischen Landgrafen Ludwig
II von Hessen Kassel (St)
und dem mit dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) verbündeten Heinrich III von Hessen Marburg (St) (29)
bricht offen aus. Die vom mainzer Burgmann von Linsingen
verteidigte Burg Jesberg wird nach
langer Belagerung und Beschießung durch 500 vom
hessischen Landgrafen Ludwig
II
von Hessen Kassel (St)
(31)
angeworbene böhmische Landsknechte
und 300 Berittene, erstürmt, fast völlig zerstört und
alle Verteidiger getötet. - Die Heirat Ferdinands II von
Aragon und Isabellas von Kastilien vereinigt ein
Königreich Spanien. - Lorenzo de Medici, der Prächtige
übernimmt die Kontrolle von Venedig. - Der augsburger
Bürgermeister Ulrich Schwarz übernimmt sein Amt mit
großen politischen Visionen, die jedoch zu einer
regelrechten Diktatur im Kampf gegen die Patrizier
führen. - Wilhelm von
Hessen-Kassel (St) wird auf Burg Blankenstein
geboren, er gibt die kirchliche Laufbahn auf, wendet
sich dem Kriegshandwerk zu und wird wie sein älterer
Bruder an Syphilis sterben. - Die Burg Erfenstein der
Herren von Leiningen wird im Krieg der Grafen von
Zweibrücken und der Kurpfalz zerstört. - Größere
Pulverexplosion in Kassel. - In Koblenz ist der Magister
Heinrich Arzt. - Leprafall in Kronberg. Er soll in das
frankfurter Gutleutspital. - Herzog Sigmund von Österreich ,
der Münzreiche verkauft wegen seines
ausschweifenden und zügellosen Lebensstils Herzog Karl der Kühne von
Burgund (36)
die Grafschaft Pfirt
(das Erbe seiner Urgroßmutter), die Landgrafschaft
Elsaß, den Breisgau
und einige Städte. - Die Pest tritt in Hachenburg auf. - Im
gefürchteten Benediktiner-Kloster Sankt Prosdocimo in Padua stirbt die Nonne Eustochio von
Padua (25)
nach Visionen, aggressiver Besessenheit und Androhung
des Scheiterhaufens. - Der Diener des frankfurter
Münzmeisters Erwin von Steeg, der als kaiserlicher Bote
gerichtliche Ladungsbriefe zustellen soll, wird in der
Nähe Frankfurts überfallen und beraubt, eine mündlich
abgegebene Ladung lehnt der Rat der Stadt Frankfurt ab.
- Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (54)
befiehlt den frankfurter Stadtwerkmann Bingerhenn
vergeblich an den kaiserlichen Hof in Graz. - Die Grafen
von Hohenlohe verklagen Landgraf Heinrich III von Hessen
(St) (29)
vor dem kaiserlichen Gericht. - Das eppsteiner Kloster Retters wird vergeblich reformiert.
- Der französische König Ludwig XI (46)
gründet den Orden des Erzengels Michael. - In Ferrara
wird die Stuckresidenz mit geometrischen Mustern von
Herzog von Modena Markgraf Borso d`Este das
Lustschlößchen Villa Schifanoia von Francesco del Cossa
ausgemalt. - Gilbrecht von Schönborn -Burgschwalbach
wird mainzer Amtmann in Oberlahnstein. - Der
Leibarzt von Graf Eberhard von Württemberg
Lukas Scheltz wird erster akademisch
ausgebildeter Stadtarzt von Heilbronn, ausgebildet an
der Universität in Heidelberg. - Der mainzer Erzbischof
Adolf II von Nassau
(St)
erlässt die mainzer Weberordnung mit 4 Tucharten, gute
und schlechte Qualität und 2 Tuchbreiten: Gute Qualität
ist das mit acht Gebund und drei Strängen breiteste
Tuch, ein an der Wollflocke blau gefärbter Stoff, mit
Waid gefärbt. Danach ein acht Gebund breiter, weißgrauer
oder weißer Stoff. Die schlechten Tucharten beginnt mit
einem sieben Gebund von slecht wijß, das wijß sal
bliben und slecht grae werck. Und gefärbte Tücher
tauchen in den Tuchrichtlinien nicht auf und werden auch
nicht gesiegelt. Die Schwarzfärberei ist verboten. Eine
vierte Tuchart, weißgraue mit rot versetzte Tuche sind
Spezialtuche. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) (67)
weilt mit seinem Schwiegersohn Christoph von Baden
(St) und dessen Schwestern in einem
Bad um mit ihnen das Bad und Geselligkeit zu pflegen. -
Der verräterische verschmitzte Helfer des mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) Ewald Faulhaber von
Wächtersbach wird vom mainzer Apotheker Johann von
Bobenberg im Todeskampf wegen eines Mordanschlags auf
ihn selbst beschuldigt und die Beschuldigung durch seine
Frau auf dem Marktplatz von Mainz mit lautem Geschrei
veröffentlicht. Ewald Faulhaber von Wächtersbach wird
vom Domkapitel suspendiert aber vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) geschützt und für drei
Jahre nach Rom geschickt. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (54)
bezichtigt Graf Philipp von Rieneck des
Landfriedensbruchs in einer gesetzeswidrigen Fehde gegen
den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46)
und verbietet namentlich seinem Rat, dem würzburger
Bischof Rudolf von Scherenberg,
Graf Otto von Henneberg, Graf Friedrich von Henneberg,
Graf Johann zu Wertheim, Graf Friedrich von Castell,
Graf Kraft von Hohenlohe, Graf Albrecht von Hohenlohe,
den Schenken von Schenken von Limpurg, den Herren von
Hutten, den Herren von Thüngen, den Herren von
Lichtenstein, der gesamten fränkischen Ritterschaft, dem
würzburger Bürgermeister und dem Rat der Stadt Würzburg
unter Strafandrohung Graf Philipp von Rieneck in der
Fehde zu helfen. - Johann von Scharfenstein zerstört
14.000 Liter Wein von Kloster Bleidenstadt im
Streit um das bleidenstädter Lehen seines verstorbenen
Vaters, das er nicht mehr zu Lehen nehmen will, sondern
als Eigentum betrachtet. Kloster Bleidenstadt zieht
das Lehen nach einem Ultimatum ein und vergibt es neu.
Der kaiserliche Kommissar Pfalzgraf Ludwig von Witttelsbach
Zweibrücken Veldenz (St)
verurteilt Johann von Scharfenstein zur Annahme des
Lehens und zur Begleichung der Schäden. - Der
kurpfälzische Amtmann von Oppenheim Johann von
Sickingen, verheiratet mit der wormser Margarete
Kämmerer von Dalberg, stirbt. - Ewald Faulhaber von
Wächtersbach ist mainzer Domkantor. - Ludwig von
Helmstadt ist mainzer Domherr. - In Darmstadt wird der
katzenelnbogener Hofmeister und Oberdeichmeister
Heinrich von Mosbach (--)
katzenenbogener Rheindeichmeister.
1468
Kaiser Friedrich III von
Habsburg fordert u.a. Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St)
erstgenannt vor Graf Otto von Solms (St), Graf Johann von Nassau (St) und Graf
Gerhard von Sayn (St)
zum Kreuzzug gegen den gebannten böhmischen König Georg
von Godiebrad auf. Schuldenregelung zwischen Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
und dem kölner Erzbischof Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz
(St). Die Schulden des Erzstifts betragen 18000
Gulden, die jährlich mit 900 Gulden aus dem Linzer Zoll
am Rhein verzinst werden sollen und wofür die Hälfte der
Burg, Stadt und Zoll Linz und Schloß Rolandseck mit dem
Mehlemer Kirchspiel und Honnef verpfändet sind. Die
Herrren von Buseck verkaufen ihren Besitz in mehr als
sechs Orten der Obergrafschaft f ür 1.450 Gulden an Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St).
Pfalzgraf Ludwig, Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), Landgraf
Heinrich III von Hessen
(St), Markgraf Karl von Baden I (St) (41) und
die Grafen von Nassau und Solms sowie Reinhard IV von
Westerburg (St)
schließen ein lebenslängliches Bündnis, in dem sie
insbesondere die gegenseitigen Rechtsbeziehungen regeln.
Johannes Gutenberg
stirbt in Mainz. - Der gebannte böhmische König Georg
von Podieprad überfällt das Herzogtum Österreich. - Die
Pest tritt in Frankfurt auf, viele Bürger fliehen nach Gelnhausen. - 2-jähriger Hessischer
Bruderkrieg zwischen dem hessischen Landgrafen Heinrich III von
Hessen-Marburg (St)
und dem Landgrafen Ludwig II von Hessen Marburg.
- Burgundischer Krieg
oder Kölner Siftsfehde beginnt. - Durch die Errichtung
eines Blockhauses auf der geschleiften Burg Hattstein
erhält Henne von Hattstein seinen Besitzanspruch
aufrecht und beschwört einen Ganerbenvertrag Vergleich
Frankfurts mit den hattsteiner Ganerben (Adolf von
Nassau, Philipp von Nassau, Eberhard, Philipp und Georg
von Eppstein, Herren zu Königstein und Münzenberg und
Ludwig Marquard, Johann und Philipp von Hattstein). Burg
Hattstein wird langsam als Ganerbenburg wieder aufgebaut
und kommt durch überzogene Geldforderungen 14 94 aber
ohne politische Bedeutung wieder in hattsteiner Besitz.
- Der Leibarzt und Humanist Heinrich Steinhöwel
übersetzt sinngemäß die Griseldis-Novelle mit dem
deutschen Titel Diss ist ain epistel francisci
petrache / von grosser stätigkeit ainer frowen Grisel
gehaissen. - Die orakelähnliche Sagenfigur Sibylle wird am
Chorgestühl des Ulmer Münsters dargestellt. - Erdbeben
in Wiener Neustadt. - Wetter: Regiomontanus
beobachtet den Halleyschen Kometen und bestimmt mit
hoher Genauigkeit dessen Position und Geschwindigkeit. -
Die Stadt Hanau erhält die
Erlaubnis zwei Messen pro Jahr abzuhalten. - Die
frankfurter Patrizierfamilie Stalburg, die in Genau und
Venedig Niederlassungen betreibt, wird in die
Stubengesellschaft Alten Limpurg
aufgenommen. - Graf Philipp von
Hanau Münzenberg (St) (19) heiratet die Grafentochter
Adriana von Nassau Dillenburg (St) (19). - In Koblenz werden beim
Schöffengerichtsschreiber Clas von Sierck im Haus zum
Hammer beim Burgtor sowohl Trinkgelage als auch
Gerichtssitzungen abgehalten. Der fuldaer Abt Reinhard
von Weilnau (St)
verkauft Herbstein an
Eberhard von Eppstein-Königstein (St). Der 15 jährige Christoph von Baden
(St)
heiratet die 17 jährige Gräfin Ottilie von
Katzenelnbogen (St).
- Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich
von Wittelsbach , der Siegreiche (St) (45) mischt
sich in leiningische Erbstreitigkeiten
ein und nimmt Burg Neu-Leiningen mit
Gewalt in Besitz. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (53)
wird von Hans Burgmeier senior portraitiert. - Graf Eberhard von Württemberg
I/V (St)
(23) unternimmt eine Palästinafahrt nach Jerusalem,
auf der er gelobt bei glücklicher Heimkehr seinen Bart
nicht mehr zu schneiden und nach der er seinen Beinamen
im Barte erhält. - Der in Breda geborene Graf Engelbert von Nassau
II-Dillenburg (St)
(17)
heiratet Cimburga von Baden (St) (18). - Die schlichte
Weißfrauenklosterkirche in Frankfurt wird im gotischen
Stil neu aufgebaut und reich mit Fresken geschmückt. -
Graf Heinrich von Württemberg
(St) (20)
wird von Graf Ulrich V von Württemberg (St)
(55)
auf Bildungsreise in Begleitung der angesehenen Juristen
Bernhard Schöfferlin und Ludwig Vergenhans nach Rom und
Paris geschickt. - In Frankfurt lehnt die Errichtung
eines Pestillenzhauses ab. Erst 14 92 wird im
Klapperfeld das Haus zum kleinen Römer in ein Pesthaus
umgewandelt. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (53)
wird beauftragt seinen Schwager Markgraf Karl von Baden (St) (41) im
ganzen Reich die halbe Judensteuer einzutreiben. - Die
von Eberhard
von Eppstein III -Münzenberg
(St) gegründeten königsteiner Kugelherrenstiftsbrüder,
die Brüder von der Feder genannt werden,
richten im Kloster Marienthal die erste
Klosterdruckerei ein. - Die frankfurter Patrizier Klaus
von Rückingen und Johann von Rückingen erhalten eine
Adelsbestätigung von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (53). -
Der Maler Hugo van der Goes
wird zusammen mit Jacques
Daret zur Ausschmückung der
Hochzeitsfeierlichkeiten des Burgunderherzogs Karl der Kühne nach
Brügge. - Graf Johann IV von Nassau
(St) löst
die in bickener Pfandschaft befindliche Ganerbenburg Wallenfels wieder ein. - Der
französische König Ludwig XI gerät in
burgundische Gefangenschaft und der intime Berater von
Herzog Karl der Kühne von
Burgund (35)
Philippe de Commynes
bringt Herzog Karl der Kühne von
Burgund (35)
davon ab den französischen König Ludwig XI (45)
zu töten. - In der Reichsstadt und Hansestadt Goslar wird Vitriol hergestellt.
- Auf dem Ostlettner im mainzer Dom steht
eine Orgel. - Der speyerer Bischof Matthias
von Rammung beginnt eine Reformation des Kloster Odenheim, das sich
aber erfolgreich wehrt.
1467
Gottfried von Eppstein
IX (St) verpfändet Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
für 3.000 Gulden ein weiteres Achtel an der Grafschaft
Diez.
Der kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz
verspricht seinem Bruder Kurfürst Friedrich von der Pfalz
(St) (42)
für den Fall des Ablebens von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St)
(65)
dessen kölner Lehen.
Landgraf Heinrich III von Hessen (St)
zahlt dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen Diez
(St) eine
jährliche Rente von 200 Gulden aus Gießen.
Konrad
von Katzenelnbogen, unehelicher Sohn von Graf Philipp
von Katzenelnbogen Diez
(St), Pastor von Roßdorf (14 57-14 60) tritt in
den weltlichen Stand zurück. Er wird Landschreiber der
Obergrafschaft. (St)
Der
mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (44) weigert
sich trotz der Drohungen von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (52)
der Stadt Frankfurt ihren Besitz in Mainz zurückzugeben.
- Der heilige Niklaus von Flüe,
reicher schweizer Bauer, verläßt seine Frau mit 10
Kindern und wird Einsiedler, der sich nur durch die Eucharistie ernährt. - Die ungern
durch hohe finanzielle Aufwendungen von Frankfurt
verwaltete Burg Hattstein wird durch den mainzer
Erzbischof Adolf von Nassau belagert, erobert und
geschleift. - Margarethe von Württemberg lässt sich über
Diät und Massage beraten. - Regiomontanus
berechnet seine astronomischen Sinustafeln in
Dezimalbruchschreibweise und die scheinbare Rotation der
Himmelskugel. - Erster deutscher Schach-Wettkampf in
Heidelberg. - Mühlhäuser und Waldshuter Krieg. - Der
frankfurter Schöffe Wicker Frosch stiftet die
Ratsmessen in der alten Nikolaikirche, in
denen sich jeweils dienstags und donnerstags morgens um
fünf Uhr alle Ratsherren in der Kirche zum Gottesdienst
vor den Ratssitzungen treffen. - Walther von Reifenberg
zerstört das Mainz und Frankfurt gehörende Schloss
Hattstein. - Durch den Tod von Graf Hesso von
Leiningen-Dagsburg (St)
stirbt dieser Zweig der Leininger
Grafen im Mannesstamm aus, seine Schwester Margarete von
Leiningen (St), verheiratet mit
Reinhard III von Westerburg (St),
erbt den größeren Teil des Besitzes dieser älteren
Hauptlinie der Leininger, und die Westerburger nennen
sich seitdem Leiningen-Westerburg. Der landgräfliche
Familientitel und der Titel einer gefürsteten
Landgrafschaft sind damit erloschen. - Die Witwe des
Patriziers Johann Fust heiratet den Goldschmied und
Buchdrucker Conrad Henkis von Gudensberg zum
Iseneck. Fusts Tochter Margaretha heiratet den
ehemaligen Schreiber, Gehilfen, Teilhaber und
schlußendlich Alleininhaber der Druckerei Fust und
Schöffer in Mainz. Schöffer ist weltlicher
Richter in Mainz. - Flohpelze im Inventar von Karl dem Kühnen von
Burgund
(34). - Das Gleven-System wird abgeschafft. -
Die nassauer Burg Herborn
wird nicht mehr bemannt. - Reinhard IV von Westerburg (St)
(14) verlegt
seine Residenz von Westerburg ins Leininger Land. - Die
Räte des Pfalzgrafen Simmern besetzten mit bewaffneter
Mannschaft Kloster Sponheim.
Der sponheimer Mönch Andreas de Trajecto superiori
beschäftigt sich unbekümmert um das wüste Treiben um ihn
herum fleissig mit geistlichen und weltlichen
Wissenschaften und hinterlässt mehrere in damaliger Zeit
geschätzte Werke, Predigten, Gedichte, Reden und Briefe.
Der sponheimer Abt reformiert Kloster Sponheim mit
neuen Mönchen die ein karges armseliges Leben in Not
fristen und nicht selten fliehen. Selbst Fisch gibt es
selten und überbackene Birnen in Brühe sind tägliches
Brot. - Graf Gerhard von Sayn II (St) wird von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (52)
zum Statthalter der heimlichen westfälischen Gerichte. -
Der kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St) nimmt Graf
Gerhard von Sayn II (St)
die Pfandschaft von Rheinbach mit der
kölner Römer-Wasserleitung entschädigungslos ab. Graf
Gerhard von Sayn II (St)
bittet Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St) (52)
und Herzog Karl der Kühnen von
Burgund
(34) um Hilfe. Herzog Karl der Kühnen von
Burgund
(34) nimmt die Gelegenheit wahr sich am Rhein
in Streitereien einzumischen. - Der diezer Erbtruchsess
Dietrich von Diez wird mit der Burg Ardeck belehnt. -
Der spätere trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau
zu Vollrads wird geboren. - Die Koadjutorfehde
zwischen dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (44) und
Heinrich von Württemberg endet. - Graf Philipp von Hanau
Münzenberg (St)
(18) hat
ein Verhältnis mit der hochstätter Pfarrerstochter Gutte
aus Reifenberg. - Michael von Bickenbach führt für eine
Reihe von Ansprüchen eine Fehde gegen die Stadt
Frankfurt, die versucht die Schenken von Erbach davon
abzuhalten ihn zu unterstützen. Der Bote eines
kaiserlichen Briefes wird einen Tag festgehalten und mit
dem Brief zurück nach Frankfurt geschickt. - Die Tochter
Ursula von Hohenzollern aus der ersten Ehe von Albrecht
Achilles (St)
(52)
mit Margarete von Baden (St)
(52)
heiratet Herzog Heinrich von Münsterberg
I. - Der Bruder von Gerhard von Schönborn, Johann
von Schönborn wird Amtmann und Vogt im nassauischen Weilburg. - Der in Seligenstadt
geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling malt
das von den Medici für die Stadt Fiesole bestimmte
Triptichon Jüngstes Gericht in
Brügge. - Johann von Schönborn wird
Vogt und Amtmann in Weilburg. - In Gladenbach wird in
der Silberkaute ein reiches Silbervorkommen ausgebeutet.
- Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (44) verkauft
an einen kölner Bürger das mit gotischen Fenstern
Zinnen, Türmen und einem Rittersaal im ersten Stock
ausgestatteten mainzer Familienhaus Zum Frosch
nahe des Brandplatzes der mainzer Patrizier zum Frosch.
1466
Markgraf Karl von Baden I (St) (39) erhält
von Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(41) die Erlaubnis, Enkirch, Winninge,
Obermendig und den Wildfang auf dem Idarwald an Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
zu verpfänden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) löst für 2.000 Gulden
Gernsheimer Zollanteile aus dem Besitz von Graf Johann IV von Nassau
(St) ein.
Markgraf Karl von Baden I (St) (39) gibt
das ihm vom Mainzer Erzstift für 20.000 Gulden
verpfändete Gau-Algesheim mit 7 zugehörigen Dörfern und
einen für 30.000 Gulden verpfändeten ehrenfelser bei
Bingen Zollanteil nominell für 50. 000 Gulden an Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
weiter. Dieser gestattet dem Erzstift, sie innerhalb der
nächsten beiden Jahre für 32 000 Gulden wieder
einzulösen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) schließt mit den Grafen von
Nassau und Solms und Reinhard VI von Westerburg (St) ein lebenslängliches
Bündnis, in dem insbesondere die gegenseitigen
Rechtsbeziehungen geregelt werden.
Kurfürst
Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz
(St) (41) fährt mit Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St)
auf dem gräflichen Schiff nach Köln und danach nach Bacharach (6232). - Der
Kaufmann Nikitin reist über
Wolgamündung-Baku-Persien-Hormus-Maskat nach Indien und
liefert Länderbeschreibungen. - Die Grafen Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St), Johann von
Nassau und Gottfried von Eppstein (St)
reformieren ihr Kloster Dierstein
(Oranienstein) in dem schon längere Zeit die Regeln
nicht mehr beachtet werden, indem sie es mit
reformierten Nonnen besetzen. - In Straßburg erscheint
die erste deutschsprachig gedruckte Mentelin-Bibel. -
Graf Gottfried VIII von Eppstein (St) stirbt. - Landgraf Ludwig II von Hessen (St) führt Krieg gegen den
würzburger Bischof und lässt sich für 166 Gulden die
Burg Reifenberg öffnen. - Der frankfurter Patrizier und
Geschäftsmann Johann Fust stirbt auf einer Reise in
Paris. - Eberhard von Eppstein Königstein (St) besitzt das Rote Haus
in Mainz. - Der würzburger Fürstbischof Johann III von Grumbach
wird mit einem Zeremonienschwert statt einem Krummstab
im Würzburger Dom
beigesetzt. - Bona Sforza, die Gemahlin Galeazzo Maria
Sforzas (St),
ist im Besitz eines mit 30 Edelsteinen geschmückten Stundenbuches. -
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(51)
verbietet den Ganerben der Burgen in Friedberg, Neu-Falkenstein, Kronberg, Voitzburg, Staden,
Bickenbach, Lintheim, Reifenberg und
Frankenstein weiter Forderungen an die Stadt Frankfurt
wegen der Zerstörung der Burg Bickenbach zu
stellen. - Johann und Philipp von Scharfenstein streiten
um Besitzungen des Klosters Bleidenstadt in
Frauenstein. - Johann von Schönborn erhält Burg Freienfels als
Lehen. - Burg Wallenfels und Burg
Hain in Siegen werden für Nassau zurückerobert. - Das
unter strarken Repressionen leidende Dinant wird von
Herzog Karl
der Kühne von Burgund (33)
wegen der Beleidigung seiner Mutter während
der Belagerung zerstört, weshalb die Messinggießer mit
ihren Formen und Kenntnissen des Gebildebrotbackens nach
Aachen ziehen, wo die Aachener Printen
entstehen. - Im Kloster Sponheim wird der Mönch Johannes
von Bockenau durch mainzer Mönchsbrüder ersetzt, wofür
er sich mit einem Raubmord rächt. Weil der sponheimer
Mönch Bruno verkehrt herum in seinem Bett schläft
misslingt der Mordanschlag. Johannes von Bockenau brennt
die Getreidescheune nieder und flieht mit einem
gestohlenen Pferd nach Hornbach wo er beim Diebstahl in
der Kirche ertappt wird und ins Gefängnis geworfen wird.
Der leichtgläubige sponheimer Abt Johann kauft ihn nach
einem Bettelbrief frei, doch stiehlt er weiter bis ihn
Pfalzgraf Friedrich von
Pfalz-Simmern I (St)
(49) fängt und lebenlänglich in den Kerker von
Kloster Sponheim sperren
lässt. - Papst Paul exkommuniziert den böhmischen König
Georg von Podiebrad. - Graf Johann IV von Nassau
(St) wird in
den Wetterauer Grafenverein aufgenommen. - Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St)
(37)
verleiht dem straßburger Buchdrucker Johannes Mentelin
ein eigenes Wappen. - Die Stadt Frankfurt erhält die
Erlaubnis Butter während der Fastenzeit zu konsumieren.
- Die Fehde zwischen Graf Heinrich von Württemberg
(St) (18) und
Graf Johann von Wertheim
ist eine Machtprobe, die beinahe zu einem Krieg im
ganzen Reich führt, von der nur Kurfürst Friedrich
der Siegreiche (St)
(45) profitiert. -
Reichstag in Ulm. - Das eppsteiner Kloster Retters wird wieder
mit Prämonstratenserinnen besiedelt. - Der Mitbesitzer
von Burg Hohlenfels Johann
von Einenberg, Herr von Burg Landskron wird von
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(51)
geächtet und verliert alle seine Burgen. Die
Besitzrechte an Burg Hohlenfels erhält
sein Onkel, der trierer Hofmeister Johann von Eltz (--). - In Uribno wird der
erste Buchdrucker und Musikverleger Ottaviano dei Petruccci mit
bewegliche Noten geboren. - Eberhard
von Eppstein III-Münzenberg (St) macht Gabriel Briel zum
Vorsteher des Kugelherrenstifts
in Königstein. - Der in Seligenstadt
geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling bewohnt
ein gemietetes Steinhaus in der Sint-Jorisstraat in der
burgundischen Residenzstadt Brügge. - Der
flämische Arzt und Astronom stirbt am Hofe des
herrschsüchtigen und tückischen französischen König Ludwig XI Henri Arnaut de Zwolle.
Henri Arnaut de Zwolle
hinterlässt Beschreibungen des chembalo-ähnlichen
Clavicymbalum. - Der mainzer Domherr Friedrich Broemser
von Rüdesheim I stirbt. Sein Bruder ist ebenfalls
mainzer Domherr (wann?). - Ulrich von Bickenbach ist
mainzer Domkantor. - Johann von Nassau III ist mainzer
Domherr. - In Nassau brennt in der Obergasse die Kirche
des Siechenhauses alias Hospital ab.
1465
Lebenslängliches Bündnis zwischen dem trierer Erzbischof
Johann von Baden (St) (35) und
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) in dem besonders die
rechtlichen Beziehungen zwischen dem Erzstift und der
Grafschaft geregelt werden. Hierfür verpflichtet sich
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), die 18.000 Gulden, die ihm
das Erzstift schuldet, gegen eine jährliche Verzinsung
mit 5 % zu Lebzeiten des trierer Erzbischofs Johann von Baden (St) (35) nicht
zurückzufordern, wogegen der Erzbischof dem
Grafen gestattet, von allen Gütern, die über den
Hunsrück an die Mosel geführt und zu Treis eingeschifft
und dem Erzbischof verzollt werden, dort den gleichen
Zoll, wie er ihn zu St Goar genommen haben würde, zu
erheben.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) erwirbt vom mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (42) von Mainz
Burg, Ort und Zoll Gernsheim gegen Erhöhung der
bisherigen Pfandsumme von 24.800 auf 40.000 Gulden von
denen 33.000 Gulden durch Mainzer Schuldverpflichtungen
an den Grafen bereits abgegolten und daher nur noch
7.000 Gulden bar zu erlegen sind.
Wetter:
Jahresbeginn mit strengem Winter, der Bodensee ist
komplett zugefroren. Die Weinernte wird durch starken
Frühfrost geschädigt. Feuersbrunst in Nassau. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) hält sich
in Köln auf, wo er vor der Beschlagnahme fremder
mitgeführter Gelder gewisser Herren gewarnt wird (5359) - In der
nassauer Residenz Dillenburg wird eine Wasserversorgung
aus 1 Meter langen gusseisernen Röhren benutzt. - Die
Stadt Niederbrechen öffnet Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) ihre Tore
zu langsam. Er nimmt ihnen ihr Vieh weg, schlachtet eine
Hälfte und gibt die andere zurück. Die Einwohner
schwören daraufhin Treue und Gehorsam. (5354) - Johannes Gutenberg
wird vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (42) in seinem
Hofgesinde aufgenommen und Hofedelmann, der einmal im
Jahr Kleidung für Edelleute erhält. - Der Deutschordenstaat
muss auf seine Souveränität verzichten und die
Lehnshoheit der polnischen Krone akzeptieren. - Burg Hattstein ist nur noch mit 3
Bewaffneten besetzt. - Der mainzer Erzbischof Dietrich
Schenk von Erbach tritt die Stadt Pfeddersheim an Kurfürst Friedrich
I von der Pfalz (St)
ab. - Eberhard von Eppstein-Königstein (St) befehdet die Stadt
Frankfurt im Streit um Vilbel und Graf Kuno
von Solms (St) schlichtet.
- Der pfälzer Kurfürst Friedrich I (St) (48)
geht ein Bündnis mit Karl
dem Kühnen von Burgund gegen Kaiser Friedrich III, den
brandenburger Kurfürst Albrecht Achilles von Hohenzollern
und Herzog Ludwig von Veldenz, ein. - Französische
Adelige unter Führung von Erbprinz Karl
der Kühne von Burgund (32)
bilden die Ligue du Bien public,
revoltieren gegen den französischen König Ludwig
XI und liefern sich eine unentschiedene Schlacht bei Monthlery.
Deutsche Verbündete sind der pfälzer Kurfürst Friedrich I, der
Herzog Ludwig IX von Bayern
und der Herzog Johann von Kleve I.
- Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann
von Schönborn versucht vergeblich Burg Katzenelnbogen als
verfallenes Lehen einzuziehen und an Graf Johann von
Nassau (St)
weiterzugeben. - Graf Gerhard von Sayn II (St) verabschiedet die
Landesordnung der Grafschaft Sayn, zum Teil eine Kopie
der Landesordnung der Landgrafschaft Thüringen. - Der
Seligenstädter Hans Memling, ein
erfolgreicher und anerkannter Maler, erhält in Brügge das
Bürgerrecht. - Die von Kaiserbruder Albrecht VI von
Österreich (St)
(35)
inszenierte Koadjutorfehde zwischen dem mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (42) und Heinrich von Württemberg
(St) (17) bricht
aus. - Die Nonne Eustochio von Padua (21) legt im gefürchteten
Benediktiner-Kloster Sankt Prosdocimo in Padua ihr Gelübde
ab, wohin ihr Vater die ungeliebte und ungwöhnlich hart
erzogene Tochter, vor der er Angst um sein Leben hatte,
geschickt hatte. Sie zeigt alle Anzeichen von
Besessenheit, wie Anfälle und Selbstgeisselung, liebt
ihren Dämon, dessen Qualen sie gerne erleidet und
spricht von exzessiver Liebe zu Jesus. Man fürchtet sie
als Hexe, die durch Verwünschungen Menschen töten kann.
- Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (50)
befiehlt dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (42) vergeblich
der Stadt Frankfurt ihren Besitz in Mainz zurückzugeben.
- In der Lichtenberg-Leininger Fehde verklagt Graf
Schaffried von Leiningen (St)
die Stadt Straßburg. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (50)
nimmt Graf Emicho VIII von Leiningen (St) unter seinen besonderen
Schutz. - Eberhard
III
von Eppstein Münzenberg (St) gründet das Kugelherrenstift
in Königstein. - In der Magna Aula, dem neuen
prunkvollen Versammlungssaal in der Residenz des
burgunder Erbprinzen Karl
der Kühne (32) auf
dem Koudenberg in Brüssel, werden die
burgundischen Generalstaaten
einberufen. - Israhel van Meckenhem
der Jüngere arbeitet in Kleve als
Kupferstecher. - Der in Seligenstadt
geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling erhält
das Bürgerrrecht in der burgundischen Residenzstadt Brügge. - Die Grube Neue Haardt bei
Siegen fördert Eisen. - Schweickhardt von Sickingen
heiratet die Erbtochter Margarethe Puller von
Fleckenstein-Hohenburg mit der Stadt Landstuhl und Burg
Nanstein. - Im Rodensteiner Hof der
Brüder Schelm Hans von Bergen und Schelm Eberhard von
Bergen in Groß-Umstadt wird ein sechseckiger Treppenturm
angebaut. - In Frankfurt verlegt die Patrizierfamilie
von Marburg das Unternehmen Claus Stalburg und
Gesellschaft in ihren Messehof Klein-Nürnberg. -
Der den trierer Erzbischof Johann II von Baden (St)
zwingt die Herren von Helfenstein ihre Dörfer Arenberg
und Immendorf unter seinen Schutz zu stellen. - Die
Stadt Nassau brennt fast vollständig nieder. - In
Kloster Dierstein wird die
Äbtissin Else Beyer von Boppard mit ihrer Mitschwester
Maria von Württemberg mit der Durchführung der Reform
von Graf Johann von Nassau V, Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St), und Gottfried IX von Eppstein (St) beauftragt.
Viele der diersteiner Nonnen flüchten aus dem Kloster
und leben ausserhalb der Klostermauern. - Der ehemaligen
erste burgundische Kammerherrn, Graf Antoine der Croy,
Schwiegervater von Graf Ludwig von Wittelsbach
Veldenz Zweibrücken
(St) (41) wird als Statthalter
abgesetzt, wegen eines versuchten Attentats auf den
burgunder Erbprinz Karl der Kühne von
Burgund (32)
angeklagt und verliert seinen Status als Mitglied des
Ordens vom Goldenen Vlies. Die Familienmitglieder der
Croys fliehen vor dem neuen Generalstatthalter Erbprinz
Karl
der Kühne von Burgund (32)
aus den burgundischen Gebieten.
1464
Erneute Verhandlungen zwischen Herzog Philipp von Burgund III
der Gute (68),
den brabanter Städten Löwen, Brüssel und Mecheln, und
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), die auch in den folgenden
Jahren noch andauern.
Ein katzenelnbogener Manngericht erkennt Johann, Herrn
zu Winneburg und Beilstein, die katzenelnbogener Lehen
ab.
Ein Horn
wird auf dem Turm zu Altweilnau erwähnt. 3 Rechtstage in
Katzenelnbogen.(5306)
- Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) empfängt
seine mainzer Lehen. Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) weilt mit
Landgraf Ludwig von Hessen I (St)
zur Hochzeitsberedung seiner Tochter Elisabeth und Graf
Johann III von Nassau Saarbrücken mit 136 Pferden in
Dornberg. Im Folgemonat findet diese Hochzeit statt.
(6155) - Der Antihumanist Papst Paul II führt den
kirchlichen Hut Birett ein. - Regiomontanus gibt
sein Werk zu sphärischen Trigonometrie heraus. - Antonio
Averlino Filarete beschreibt einen 4,5 Meter hohen mit
Wasserkraft angetriebenen blasebalgbetriebenen
Metallschmelzofen mit einer Tagesleistung von 1.600
Kilogramm. - Das frankfurter Steinerne Haus wird
als Stammhaus der Patrizierfamilie Melem von Johann von Melem auf
dem Grund der abgerissenen Gebäude Zum Rauchfass und Zum
Bornfleck erbaut. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) betreibt
Kupferbergbau in Dillenburg-Nanzenbach. - Eberhard von
Eppstein-Königstein (St)
verkauft seine Anteile an Homburg an Graf Kuno von Solms
(St). -
Markgraf Albrecht Achilles
von Brandenburg erbt nach dem Tode seines Bruders Johann
dem Alchimisten das Fürstentum Kulmbach. - Die kölner
Dom-Orgel wird erweitert und verfügte über acht Bälge,
die über einen Mechanismus von einem einzigen Balgtreter
bedient werden und über 14 Registerzüge. - Der speyerer
Bischof Matthias
von Rammung verkauft Burg Hornberg samt
Neckarzimmern, Steinbach und Haßmersheim an Ritter Lutz Schott von Schottenstein. - Die
verlassene Burg Herborn wird für die
Treffen mit dem Landgrafen von Hessen und Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St), als
repräsentative Landesburg mit falschen Bewohnern
inszeniert. - Der neu gewählte Papst Paul II erklärt Georg von Podiebrad
zum Ketzer. - Der frankfurter Kanonikers Jungo Frosch,
verwandt mit der frankfurter Patrizierfamilie Brun zu
Brunfels stirbt. Er stiftete dem Bartholomäusstift
zahlreiche handgeschriebene Bücher. - Die Stadt
Frankfurt bittet Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(49)
um Schutz. Der kaiserliche Schutzauftrag wird von
Markgraf Albrecht Achilles
von Brandenburg übernommen. - Die 4 Reichsstädte
Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der
Wetterau gehen trotz Verbotes von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(49)
ein Bündnisse ein. Graf Schaffried von Leiningen (St) wird
kaiserlicher Bevollmächtigter in Znaim. - Die Tochter
von Ritter Reinhard von Rumpenheim Guda von Rumpenheim läuft
ihrem Ehemann, dem alteingesessenen frankfurter
Goldschmied, Maler und Stecher Johann von Dirmstein
davon. Der Rat der Stadt Frankfurt überredet sie zu
ihrem Mann zurückzukehren. - In Burg Hohlenfels besetzt
der katzenelnbogener Amtmann Daniel von Mudersbach (--) bei einem
Erbschaftsstreit die einenbergische Hälfte an Burg Hohlenfels und
beginnt den vollständigen Erwerb der Burg Hohlenfels für die
Familie Mudersbach. - Der
verräterische verschmitzte Dekretal und Protonatar des
apostolischen Stuhls, der mainzer Domherr, Rat und
Vertrauter vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) Ewald Faulhaber von
Wächtersbach erhält den großen mainzer Patrizierhof Zum
Weitenhof. - Abgeortnete der Stadt Worms und der
Stadt Speyer beraten sich in Mannheim und versenden
erfolglos Bittbriefe an eine große Anzahl von
Reichsstädten um der Stadt Mainz zu helfen. - Der am
burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des
Burgunderherzog Philipp III von Burgund
der Gute Adolf von Kleve (39) heiratet
eine Enkelin des portugiesischen Königs Johann I aus
burgundischem Haus. - Der erste burgundische Kammerherr,
luxemburger boulognener und namurer Gouverneur,
herzöglich-burgundischer Bannerträger Graf Antoine der Croy,
Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz
Zweibrücken
(St) (40) verliert seine übermächtige
Stellung am burgundischen Hof nach der Versöhnung von
burgunder Erbprinz Karl der Kühne von
Burgund (31) mit
seinem Vater Herzog Philipp von Burgund III,
der Gute (68).
Der ehemaligen erste
burgundische Kammerherrn, Graf Antoine der Croy,
Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz
Zweibrücken
(St) (40) unterstützt ein Attentat auf
den burgunder Erbprinz Karl der Kühne von
Burgund (31). -
Markus Knebel von Katzenelnbogen erhält von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) Lehen zu Oberingelheim. -
Der katzenelnbogener Amtmann Daniel von Mudersbach
stiftet umfangreich dem St Georg Stift in Limburg an der
Lahn. - Die mainzer Enklave Stadt Neustadt wird an den
hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St)
(24) verpfändet. Die Stadt
weigert sich ihrem neuen Herrn die Tore zu öffnen, wird
belagert und kapituliert. - Hertnid vom Stein zu Ostheim
ist mainzer Domkantor. - Berthold von Henneberg ist
mainzer Domherr.
1463
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
(61) sühnt sich mit dem ihm aus der Mainzer Siftsfehde
verfeindeten Markgraf Karl von Baden I (St) (36).
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (48) erneuert die
Anwartschaft des gebannten böhmischen König Georg von Podiebrad
auf die Grafschaft Katzenelnbogen da dieser selbst ihn
und Eleonore und den Sohn Maximilian von Habsburg (St) aus wiener Gefangenschaft
befreit hatte (5241).
Der trierer Erzbischof Johann von Baden (St) (33) erneuert gegenüber Graf
Philipp von Katzenelnbogen Diez (St)
die Anerkennung der trierer Schuld von 18.000
Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) entbindet die Einwohner von
Dreieichenhain und den zugehörigen Dörfern der ihm als
Pfandinhaber geleisteten Huldigung. Nassau und Scheuern
speziell wird vor einem Angriff des Pfalzgrafen und Graf
Philipps von Katzenelnbogen Diez (St) gewarnt (5262).
Die Freie
Stadt Mainz ist mit der Herausgabe aller
Freiheitsprivilegien am Ende und der neue Herr, mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau (St), versucht
seine Stadt durch vier Märkte im Jahr vergeblich, durch
den Widerstand Frankfurts, wirtschaft wiederzubeleben. -
Meffert von Brambach ist katzenelnbogener und hessischer
Keller in Driedorf. - Der reformerische mainzer
Erzbischof Diether von Isenburg
(St) dankt
ab und erhält die mainzer Ämter Höchst, Steinheim und
Dieburg als eigene Herrschaft. Seine Residenz ist das
erzbischöfliche Höchster Schloss. -
Graf Gerhard von Sayn (St)
verliert 22 Pferde in einem Jahr Krieg gegen
Katzenelnbogen (5219).
- Katzenelnbogener entwenden in Miehlen zwei Wagen voll
nassauer Weins der nach Elz gebracht werden
sollte (5254).
- Graf Ludwig von Löwenstein-Wertheim ist uneheliches
Kind des Pfalzgrafen mit der augsburger Bürgerstochter
und Hoffräulein Klara Dett. - Nikolaus von Kues
vertritt seine Impetustheorie de ludo globi in
der bewegliche Kugeln nach ihrem Anstoss stufenweise
Kraft verlieren. - Die Raubüberfälle des bickenbacher
Ganerben Ulner von Dieburg auf frankfurter Messebesucher
veranlassen Frankfurt
Burg Bickenbach (Schloss Alsbach) zu belagern,
einzunehmen und niederzubrennen. - Herzog Albrecht VI von
Österreich stirbt. - Brand Knoblauch und seine
beiden Söhne werden von Gottfried VIII von Eppstein (St) vor Mainz
gefangengenommen und erst mit einem Lösegeld von 2.000
Gulden freigelassen. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) ist bei Eberhard von
Eppstein Königstein (St)
mit 380.000 Gulden verschuldet. - Der würzburger
Fürstbischof Johann III von Grumbach
bekämpft das Bistum Bamberg. - In Echternach kommt
eine große Revolte auf. Der Abt zieht sich in die Burg Bollendorf, auch Chateau St
Willibrord genannt, zurück.. - Mechthild von der Pfalz (St), Witwe von
Erzherzog Albrecht VI von Österreich und Witwe von Ludwig von Württemberg
(St) bezieht
ihren Witwensitz in Rottenburg
am Neckar, wo sie einen Musenhof einrichtet,
Dichter, Musiker, Gelehrte und Künstler um sich schart
und Übersetzer ermutigt, das Decamerone
ins Deutsche zu übertragen. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) lässt aus Rache,
da Eberhard von Eppstein Königstein (St) zu Nassau hielt, 6
schweizer Söldner von der katzenelnbogener Burg
Rüsselsheim aus das königsteiner Hofheim überfallen
und die Beute nach Gerau bringen. - Der Bruder von Friedrichder
Siegreiche von der Pfalz (St)
(38)
wird kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St). - Papst Pius II bemüht sich bei Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (48)
um ein Königtum Burgund und berichtet Philipp von Burgund III,
der Gute schriftlich davon. - Die Chorbücherei des
frankfurter Bartholomäusstifts
listet 75 Bücher für die Chorherren und 10 Büchertitel
mit liturgischen Gesangstexten. Es gibt noch kein
einziges gedrucktes Buch. - Im frankfurter Stadtgebiet
gibt es 400, durch Ewigzinsen verursacht, verlassene
Häuser und Hofstätten in geistlichem Besitz. - Graf Ulrich
von Württemberg V (St)
(50)
wird aus der Geiselhaft entlassen und kehrt nach
Stuttgart zurück. - Der nach seinem Totschlag an Henne
Brun 14 58 in Frankfurt in Eltville lebende
Kontad Weiß von Löwenstein erhält kaiserliches Geleit um
sich mit der Witwe des Opfers zu vergleichen. - Der
ehemalige wormser Domherr Doktor der Theologie Johann von Wesel (44) kehrt von der
Universität Basel nach Worms zurück. - Auf Grund der
Überfälle des Ganerben Raubritters Hartmann Ulner von
Dieburg aus der Ganberbenburg Bickenbach heraus
wird Burg Bickenbach von der
Stadt Frankfurt belagert, erobert und niedergebrannt. -
Der spätere mainzer Erzbischof Philipp von
Daun-Oberstein wird geboren. - Graf Ludwig von Isenburg
kauft den Hof Zum Birnbaum in der Christophsgasse
gegenüber dem Algesheimer Hof auf. - Der mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) versteigert die Beute des
Raubes in Höhe von 38000 Gulden. Jeder Reiter erhält 14
Gulden und jeder Fußsoldat 7 Gulden. Graf Ludwig von
Veldenz-Zweibrücken
(St) (39), genannt
der Schwarze Graf wegen seiner dunklen Haare
und Haut, erhält die Vorräte des Zeughauses.
1462
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) weist den Versuch von
Landgraf Ludwig II von Hessen
Kassel (St) (--), den
Bruder seines Schwiegersohnes, ihn vom Bündnis mit dem
mainzer Diether von Isenburg (St)
abzuziehen, zurück und interveniert deshalb bei den
niederhessischen Städten.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) nimmt mit 3.300 Reisigen
an der Schlacht von Seckenheim
teil. Der kaiserliche Heerführer Graf Ulrich V von
Württemberg (St)
(49), Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St) (St),
der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (39),
Markgraf Karl von Baden I (St) (35), dessen Bruder der
metzer Bischof Georg von Baden (St) (29) und der Bruder von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(47), der mit Mechthild von Wittelsbach von der
Pfalz verheiratete Albrecht VI Habsburg
Österreich (St)
(35)
unterliegen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) leiht dem mainzer
Erzbischof Diether von Isenburg
(St) 3.000
Gulden, die er in Getreide entrichtet.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) entkommt mit knapper Not in
der mainzer Mordnacht dem Überfall des mainzer
Erzbischofs Adolf von Nassau (St) auf die
Stadt Mainz beim Aufenthalt im Königsteiner Hof,
einem städtischen Wirts- und Ballhaus.
Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) entkommt
während seines Aufenthaltes im ehemaligen
Patrizierhaus, dem erzbischöflichen mainzer Haus Zum
Schultheiß. Die Stadt Mainz wird seinen
Leuten zur Plünderung gegeben.
Die Stadt
Frankfurt weigert sich Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(47)
militärisch zu untertützen und schickt trotz
Strafandrohung nur einige wenige Truppen. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (47)
befiehlt der Stadt Wetzlar ihn
militärisch zu untertützen. - Der nassauer Mauer-Steiger
wird von Frankfurt gefürchtet. - Die Verbündeten von
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(47), Markgraf Karl I von Baden (St) (35) unterliegen Kurfürst
Friedrich
I dem Siegreichen von der Pfalz (St) (37)
und Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St), der durch
einen pfälzischen Eilboten herbeigerufen noch
rechtzeitig mit dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg
(St) im Badisch-Pfälzischen
Krieg in der Schlacht von Seckenheim
mit 300 Rittern eingreift. - Frankfurt bleibt
militärisch neutral. - Landgraf Ludwig II von Hessen (St) zieht am Jahresanfang mit
1.185 Pferden für seinen Verbündeten, den mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (39).
nach Fulda erweitert sein Heer um 215
Pferde seines Onkels Herzog Wilhelm von Sachsen, fordert
vergeblich die Städte Aschaffenburg, Miltenberg,
Steinheim und Seligenstadt auf sich ihnen anzuschließen
und trifft sich ratlos mit der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (39) in
Wiesbaden. - Das Ghetto neue frankfurter Judengasse
entsteht. Die neue Judengasse wird vom frankfurter Rat
angelegt, die Gasse mit drei Toren nachts, sonntags und
an jüdischen Feiertagen abgeriegelt und den Bewohnern
nur zur Miete gegeben. Der Aufenthalt der Juden auf
speziellen öffentlichen Plätzen wird verboten. - Die
katzenelnbogener Streitkräfte sind in rot-weiss
gekleidet! Die Rheingauer und Lorch werden
niedergeworfen. Die Gefangenen werden auf der Sauerburg geschatzt.
- Graf Ulrich von Württemberg V (49) (St) wird in der Schlacht von Seckenheim
von Hans von Gemmingen
gefangen genommen. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) ist
Schlichter im Streit, ob Mainz nun Erzbischöfliche Stadt
oder Reichsstadt sein soll. - Regiomontanus fasst
arabisches Wissen in de triangulis omnimodis libri
quinque für das christliche Europa zusammen. - P.
de Cintra segelt auf der noch von Heinrich dem Seefahrer
geplanten Tour nach Liberia. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) lässt
frankfurter Fischer solange auf dem Rhein gefangen
nehmen bis Schadensersatz geleistet wird. - Der
Stadtbaumeister und erste Bürgermeister von Mainz Jacob
Fust wird gelüncht, da man ihn verdächtigt dem mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) die
Stadt Mainz in die Hände gespielt zu haben. - Die
Grafschaft Lützelstein wird von Kurfürst Friedrich
von der Pfalz I, (St)
(37)
der Siegreiche, der sich die Grafschaft als sein Lehen
von Graf Johann von Sponheim (St)
bestätigen ließ, nach dem Tod von Graf Johann von
Sponheim (St)
als erledigtes Lehen eingezogen. - In Würzburg steht ein
Stadtturm mit einer Uhr. - Markgraf Karl I von Baden (St) (35) muss 25.000 Gulden
Lösegeld zahlen, die Grafschaft Sponheim
verpfänden und Pforzheim
zum pfälzischen Lehen erklären. - Der frankfurter
Patrizier Peter von Marburg, genannt Lump zum Paradies
ersucht um eine gerichtliche Verwandtschaftsprüfung. - Nikolaus von Kues
veröffentlicht seinen Dialog über das Globusspiel.
- Die Linie der Grafen von Isenburg-Wied stirbt aus. -
Böhmische Truppen brennen Weißenstadt
nieder und werden in Wunsiedel
nach ihrer erfolglosen sechswöchigen Belagerung der
Stadt zurückzuschlagen. - Markgraf Karl von Baden I (St) verliert
seinen Anteil an der Kauzenburg an
Pfalzgraf Philipp (14)?,
der die Burg ausbaut. - Jakob von Kronberg und Hartmut
von Kronberg sind unter der Leibwache des jungen
Pfalzgrafen. - Graf Ludwig von
Veldenz-Zweibrücken
(St) (39), genannt der Schwarze
Graf wegen seiner dunklen Haare und Haut,
Verbündeter von Adolf II von Nassau
(St) (39) raubt
aus der Stadt Mainz 21 Wagenladungen mit Beute. Sein
Erzkanzler wird dafür mit dem Dorf Hattenheim belehnt. -
Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) (60) befindet sich im
mainzer Templerhof und seilt sich beim Überfall des
herausfordernden mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St)
gemeinsam mit dem vergeblich verteidigenden mainzer
Erzbischof Diether von Isenburg
(St) beim
Stierhaus über die Stadtmauer ab und flieht zum
Pfalzgrafen nach Oppenheim. (5189)
. - Weil Kurfürst Friedrich
von Wittelsbach der Pfalz I (St) (37)
die pfalzgräfliche Residenz von Graf Ludwig von Veldenz
Zweibrücken
(St) (39), genannt der Schwarze
Graf, belagert schließt dieser sich dem mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau (St) an. - Der
mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) schenkt
die mainzer Stadtresidenz von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) (60), das Rote Haus seinem
Schwager Eberhard von Eppstein III Königstein (St), der Hauptmann von Mainz
wird und das Gebäude zu einer Residenz mit eigener
Kapelle umbaut und Königsteiner Hof nennt.
Heute ist es der Dalberger Hof. - Graf Ludwig von Veldenz
Zweibrücken
(St) (39), bleibt als Verbündeter im
Rheingau während der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (39) in
der Schlacht von Seckenheim
unterliegt. - Graf Gerhard von Sayn II (St) sieht sich mit dem kölner
Erzbischof Dietrich von Moers (77)
konfrontiert. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) versucht
das königsteiner Gebiet an sich zu bringen. - Junggraf
Eberhard von Sayn (St)
in Wittgenstein unterstützt Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) mit 19
Pferden. - Graf Gerhard von Sayn (St) unterstützt den mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) mit 100
Rittern. - Der böhmische König Georg von Podiebrad
erstellt den ersten europäischen Föderations-Plan
mit 21 Artikeln erstellt, wobei verschiedene
gemeinsame europäische Einrichtungen vorgesehen waren,
darunter Heer, Haushalt, Gericht, Volksvertretung,
Asyle, Verwaltung und ein Wappen. - Die Stadt Frankfurt
weigert sich ihre Stadtsteuer an Graf Ulrich von Württemberg V (49) (St) für dessen Freilassung zu
bezahlen. - Im Kloster Himmethal ist die
Geburt eines Kindes der Nonne Agnes Grundlage der Sage Der
Teufel reitet die Nonne Agnes. - Der fuldaer Abt
Reinhard von Weilnau (St)
gibt Landgraf Ludwig II von Hessen
(St)
Waffenhilfe um seine an den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) und an
Landgraf Ludwig II von Hessen
(St)
verpfändete Burgen zurückzubekommen. - Der am
burgundischen Hof in Brüssel erzogene
Graf Eberhard II von
Württemberg (St)
nimmt bei der Krönung des französischen Königs Ludwig XI in Reims teil. - Der
Apotheker Johannes von Steinheim heiratet nach Frankfurt
und eröffnet dort die Hirsch-Apotheke auf der
Zeil. - Der aufstrebende Handelskaufmann Lukas Fugger vom Reh erhält zusammen
mit seinen Brüdern das Wappenbild eines springenden Rehs
verliehen. - Der 13 19 von Graf Wilhelm von
Katzenelnbogen I (St)
(++) an
Kloster Eberbach verpfändete gotische Templerhof
in Mainz wird vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St)
eingezogen und als Pulverlaboratorium benutzt. Dieser
Teil wird Pulverhof genannt, die Gärten kommen zum
Straßburgerhof. - Das mainzer Haus Zum Spiegel brennt
mit mehreren anderen ab. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) schenkt
den Besitz der mainzer Walpoden, alias Patrizier zum
Silberberg, den Hof zum Silberberg gegenüber dem
Goldschmiedsplatz seinem militärischen Oberbefehlshaber
Graf Albich von Sulz. - Vitztum Johann von Breidenbach,
Vitztum Emmerich von Karben und Vitztum Eidel Wolf von
Stein bewohnen den von Richter Volmar konfiszierten
mainzer Kronenbergerhof auf dem Karmeliterplatz. - Der
mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) schenkt
den Hof der Patrizier Zum Jungen zum größeren Teil an
Graf Adolf III von Nassau Wiesbaden Idstein (St)
(19) und den kleineren Teil
an die Brömser von Rüdesheim und den Hof Zum Dürrenbaum,
der Patrizier zum Dürrenbaum an Graf Adolf III von
Nassau Wiesbaden Idstein (St)
(19). Den Familienhof Zum
Algesheimer, der Patrizier zum Algesheimer verleiht er
bis zu seinem Lebenende 14 78 an seinen Mitstreiter
Ludwig von Lichtenberg. - Der verräterische verschmitzte
Dekretal und Protonatar des apostolischen Stuhls, der
mainzer Domherr Ewald Faulhaber von Wächtersbach hilft
dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) beim
Überfall auf die Stadt Mainz und wird dessen Rat und
Vertrauter. - Der Patrizier Eberhard zum Dimerstein
verrät die Stadt Mainz und wird dadurch berüchtigt.. -
Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) schenkt
den Hof des Patrizier Humbrecht zum Widder aus der
familie Zinnen an Markgraf Karl I von Baden (St) (35). - Der mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau
(St)
verkauft die beiden jüdischen mainzer Häuser Zum kleinen
Affen und Zum großen Affen, eine Herberge und
Wirtshaus. - Die Franziskaner umgehen das Zinsverbot und
betreiben Pfandleihhäuser mit einer Bearbeitungsgebühr
von 10%. - Johann von Henneberg und Makarius von Buseck
II sind mainzer Domherren. - In Nastätten ist xxx von
Allendorf (--) bei Katzenelnbogen katzenelnbogener
Schultheiß.
1461
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(46) verspricht König Georg von Böhmen für
einen seiner Söhne die Grafschaft Katzenelnbogen, wenn
diese ledig wird.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) verbündet sich mit
Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (--) und dem mainzer
Erzbischof Diether von Isenburg
(seinem Vetter),
um diesen im Besitz des Mainzer Erzstiftes zu erhalten,
gegen Adolf II von Nassau
(St) (38),
dessen Bruder Graf Johann von Nassau (St) und
Eberhard von Königstein und
führt deshalb in diesem und im folgenden Jahr
umfangreiche Werbungen durch. Der neue mainzer
Erzbischof Adolf II von Nassau
(St) (37)
eröffnet die Mainzer Stiftsfehde
durch die Absetzung von Diether von Isenburg
(St). Dieser
wird durch den Papst wegen seiner oppositionellen
Haltung gegenüber der Kirche und für Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(--) aufgrund Diethers Reformbestrebungen und
seiner Forderung nach Abschaffung der päpstlichen Annaten gebannt.
Die Fehdeparteien kaufen ua in Nastätten Tuch in großen
Mengen.
Die Stadt
Frankfurt weigert sich Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(46) militärisch zu untertützen. - Während
der Mainzer Stiftsfehde dient Burg Ellar als Stützpunkt
der katzenelnbogener Grafen gegen die Grafschaft Sayn.
- Der pfälzer Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(36)
duldet keine Juden mehr in seinem Herrschaftsbereich. -
In St Goar stiftet Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) einen Altar
und eine Orgel (5098).
- Die Stadt Mainz lehnt ab als der pfälzer Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(36)
und Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) im
ächtigen und um Unterstützung bitten. - Antoniusfeuer tritt
im Rheingau auf. - Versuchter Einfall in den Rheingau
von Walluf
aus durch das Rheingauer Gebück und den stark
befestigten Landgraben mit dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg
(St),
Pfalzgraf Friedrich von
Wittelsbach bei Rhein (St)
(36) und Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) mit
zahlreichem Volk, das Wetter hat angeblich den Angriff
vereitelt. (5146).
- Seligenstadt steht auf der Seite des mainzer
Erzbischofs Diether von Isenburg
(St). - In
Walluf sagt der Markgraf Karl von Baden I (St) (34).
Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) Fehde an. -
Gründung der Universität Nantes. - Vertrag der Ganerben
Philipp (St),
Johann d.A.(St)
und Johann Adolf von Nassau und Eberhard von Eppstein
über Burg Hattstein.
- Diether von Isenburg Büdingen (St)
wird in den Grafenstand erhoben und stirbt. - Rödelheim und
Assenheim fallen durch Heirat an Graf Kuno von Solms
Lich (St). - Der frankfurter
Patrizier Claus Stalburg kauft den Turm Zum Grimmvogel
als festes Lagerhaus. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von
der Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (71)
stirbt nach der Rückkehr von der Palästinafahrt nach
Jerusalem in Kloster Reichenbach, in dem
es eine 1.000 bändige Bibliothek gibt und ein
Astronomischer Turm angelegt ist. - Der bischöfliche
Sekretär und ehemalige Gehilfe von Johannes
Gutenberg Albrecht Pfister druckt die ersten
deutschsprachigen Bücher in Bamberg. - Mit Frank von
Kronberg stirbt der Ohrenstamm aus. - Der Abt von
Kloster Bleidenstadt Johann
von Schönborn versorgt seine Nichte im nassauer Kloster
Klarenthal. - Burg
Bütgenbach wird an Johann von der Raven als Lehen
übertragen. - Der französische König Ludwig XI heiratet
Charlotte von Savoyen.
- Im Gernsheimer Friedensvertrag verpfändet der Mainzer
Erzbischof Dieter von Isenburg
(St) das Amt
Schauenburg mit Lorsch, Bensheim und Heppenheim an den
pfälzer Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (35).
Handschuhsheim, Neuenheim, Dossenheim und Heiligenberg
kommt an Kurpfalz. - Durch die Vergabe des Amtes
Starkenburg vom mainzer Erzbischof Diether von Isenburg
(St) an Graf
Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) verliert
Mainz seinen letzten Einflußbereich an der Bergstrasse.
- Ungewöhnlich starker Ausbruch der Pest in Frankfurt.
In frankfurter Häusern von Familien von Ratsmitgliedern
werden die Ratsmitglieder für die Dauer von 4 Wochen von
den Sitzungen ausgeschlossen. Der Rat verbietet die
häusliche Pflege von Pestkranken aus Mitleid.
Gelegentlich erlaubt er Beginen Pestkranken zu helfen. -
Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--)
Pfalzgraf Friedrich von
Witttelsbach von der Pfalz bei Rhein (St) (36) und Markgraf
Friedrich von Brandenburg (St)
(--) werfen in Nürnberg Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (46)
Untätigkeit vor, und beschließén nach einer
verstrichenen Frist selbst zu handeln. - Der mit Sophie
von der Leyen verheiratete
Gerhard von Schönborn stirbt. - Der Kohlebrecher Nolleke
arbeitet in der Anthrazit-Steinkohlengrube am Piesberg in
Osnabrück. - Meister Peter ersetzt in Oberwesel die
bestehende Orgel. - Der wormser Domherr Doktor der
Theologie Johann von Wesel
lehrt an der neugegründeten Universität in Basel. - Der
uneheliche Sohn Tilmann von Nassau (St)
(--)
alias Bastard von Nassau erhält das Burglehen Wallenfels. - Der
burgunder Herzog Philipp III von Burgund
der Gute, reist zur Krönung des französischen
Königs Ludwig XI in Reims mit Wein aus Beaune, den er für
den besten Wein der Christenheit hält. - Das mainzer
Haus Zum Kalten Bade gegenüber dem
Franziskanerkloster ist die einzige Judenherberge der
Stadt, wo sich auch das Judenbad befindet. - Kuno Herdan
von Büches II, Philipp von Isenburg und philipp Hertonis
de Galbelnheim sind mainzer Domherren. - In Mainz ist Daniel von Mudersbach
(61)
unter den Hauptakteuren während der Mainzer
Stiftsfehde.
1460
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) gibt Kurfürst Pfalzgraf Friedrich von
Wittelsbach (St)
3.000 Gulden gegen eine jährliche Rente von 150 Gulden.
Er erhält vom mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (seinem Vetter),
für 20.000 Gulden von denen Diethers Vorgänger bereits
10.000 Gulden erhalten hatte, Burg, Stadt und Zoll
Gernsheim zum Pfand.
Auf Rhein
und Main herrscht schwerer Eisgang. - In Würzburg kommt
es zu Vergiftungserscheinungen durch Wein, weil die
Winzer durch höheren Konkurrenzdruck durch den
Weinhandel den Geschmack ihrer Weine verbessern wollen.
Der Rat der Stadt Würzburg erläßt ein Reinheitsgebot und
verbietet Zusatzstoffe. - Schlacht bei Pfeddersheim,
in der der pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche
(St) (35) gegen den
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (45),
den Pfalzgrafen Ludwig von Zweibrücken
Veldenz (St),
Landgraf Ludwig II von Hessen
Kassel (St),
Landgraf Heinrich III von Hessen
Marburg der Reiche
(St), die Grafen von Leiningen und Ulrich von
Württemberg V (St)
gewinnt. - Lorch wird in
Kriegshandlungen verwickelt und stark zerstört. -
Einigung zur Teilung der Landgrafschaft Hessen, bei der
Heinrich den Teil an der Lahn erhält (5089). - Papst Pius II
stiftet die Universität in Basel. - Heinrich von
Pfolspeundt verfasst die erste Schrift über Chirurgie in
deutscher Sprache. - In der Schlacht bei Hemsbach an der
Bergstrasse fällt Ulrich von Kronberg vom Flügelstamm. -
Der Maure al-Qalasadi verwendet algebraische Symbole für
Unbekannte, Wurzeln, Potenzen, Gleichheits- und
Operationszeichen. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (35)
belehnt
Friedrich IV von Runkel (--)
aus Dankbarkeit mit der halben Grafschaft Wied. -
Zwischen Espa und Cleeberg beginnt ein
100 jähriger Prozess vor dem Reichskammergericht wegen
Grenzstreitigkeiten zwischen Nassau und Hessen um die
Grube Amalie, in der Blei, Kupferkies und Silber gefördert
wird. - Schleswig-Holstein fällt im Vertrag von Ribe an
das Königreich Dänemark.
- Der florentiner Maler Alessandro Botticelli
beendet sein Werk La Primavera (der Frühling).
- Graf Philipp von Eppstein (St)
heiratet Margarethe von Hanau. - Der frankfurter
Patrizier Henne Brunn betreibt ein Privatgefängnis im
Keller des frankfurter Salzhauses, da der
Magistrat Schuldner aus Kostengründen nur bis zu 4
Wochen in Haft nimmt. - Das frankfurter Patrizierhaus
Lichtenstein kommt in den Besitz der Patrizierfamilie
Glauburg. - Landgraf Ludwig II von Hessen
(St) baut
die kasseler Residenz neu aus. - Der koblenzer Patrizier
Eberhard von der Arken ist koblenzer Amtmann und wohnt
in Kamp-Bornhofen. - Kurfürst A1brecht Achilles von
Brandenburg machte Ansbach zu seiner Residenz. - Die
Stadt Goslar ist im Besitz der königlichen
Gold- und Silbergrube Rammelsberg. - Der
starkenburger Burggraf Ulrich von Kronberg fällt in
einem Gefecht für den mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) durch Truppen des
Pfalzgrafen in Hemsbach an der Bergstraße. - Der mainzer
Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--)
baut Burg Höchst aus. - Die
isenburger Burg Herschbach wird an
Graf Gerhard von Sayn (St)
(--) verpfändet.
- Luigi Gonzaga ernennt Andrea
Mantegna zum Hofmaler der Familie. - Der
pfälzer Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz der Siegreiche (St) (35)
zerstört die Emichsburg von Graf
Emich VIII von Leiningen (St)
nach 10-tägiger Belagerung. - Der heidelberger Vogt
Engelhard von Neipperg besetzt, plündert und brennt auf
Befehl des pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche
(St) (35) die Dörfer
Handschuhsheim und Dossenheim, bei der der Turm von St
Vitus in Handschuhsheim einstürzt. - Die Burg
Schauenburg wird fünf Tage lang vom pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche
(St) (35) belagert.
Die Schauenburger ergeben sich und die Burg wird
geschleift. - Die Stadt Frankfurt nimmt den kaiserlichen
Münzmeister Friedrich Nachtrabe gefangen. - Der
kurpfälzer Ratssohn, der wormser Bischof Reinhard von Sickingen
bleibt gegen die Order von Papst Pius II neutral. -
Der speyerer Bischof Johannes von Hoheneck stellt sich
aus familiären Gründen auf die Seite des pfälzer
Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach der Siegreiche (St) (35).
- Vom Turm der Nikolaikirche in
Frankfurt aus werden die ein- und auslaufenden Schiffe
vom Tagwärter und danach vom Nachtwärter angeblasen und
der Verkehr auf dem Main kontrolliert. - Johann von
Langenau hat eine Hofstatt als Burglehen in Laurenburg. - Der
erfolgreiche Briefdrucker, Spielkartendrucker, Hans von
Pfeddersheim kauft in Frankfurt das Haus Zum alten
Baumeister in der Großen Sandsgasse 17. - In Frankfurt
an der Katharinenkirche
verkauft der Buchbinder Philipp nach Inhalt sortiert
Bücher neben Kalendern und Schulbüchern. - Der
frankfurter Patrizier Jakob Heller wird geboren. Er wird
Besitzer des Hellerhofes und des Nürnberger Hofes in
Frankfurt werden. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von
der Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (70)
macht eine Pilgerreise nach Jerusalem. - Das mainzer
Stift St Viktor ist zum Teil niedergebrannt. Im
Klostergebäude wird im 16. Jhd. die wird Druckerei von
Martin Beheim eingerichtet. - Philipp Kämmerer von
Dalberg baut seine Residenz Worms-Herrnsheim zu
einer Burg aus. - Richard vom Stein wird mainzer
Domdekan. - In Lorch liefert sich die Besatzung der
Sauerburg mit den Lorchern in der Nähe der Kreuzkapelle
ein schweres Gefecht.
1459
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) verkauft dem mainzer
Erzbischof Diether von Isenburg
(St) (seinem Vetter)
für 2.973 Gulden 6.000 Malter Frucht.
Nach dem Tod von Kuno von Westerburg (St) wird Graf Philipp von
Katzenelnbogen Vormund seiner fünf unmündigen Kinder und
Verweser der Herrschaft Westerburg.
Aufruhr
im Reich und besonders in der Umgebung von Frankfurt. -
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(44)
fühlt sich vom Volk verachtet (warum?). - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(44) erlaubt der Stadt Frankfurt gegen
alle Raubritter gnadenlos vorzugehen und ihren Besitz
ohne Verhandlung zu zerstören oder einzuziehen und nach
eigenem Gutdünken zu verteilen. - Eberhard von
Württemberg V (St)
wird Graf, bekannt als Eberhard im Bart. - Der Mönch Fra
Mauro manipuliert Afrikas Nord-Süd-Ausdehnung auf seiner
Weltkarte, bei der Süden zum ersten Mal unten ist, um
Umschiffbarkeit zu suggerieren. - Der neue mainzer
Erzbischof Diether von Isenburg (St)
unterstützt Kurfürst Pfalzgraf Friedrich (St) gegen den Kaiser und
verweigert die Zahlung von 20650 Gulden an Papst Pius II 20659 Gulden weshalb Papst Pius II das Amt an Adolf II von Nassau
(St)
verkauft. - Erste schweizer
Universität wird in Basel gegründet. - G. Peurbach
vollendet seine Mondfinsternistafeln. - Der Lombarde
Franz von Taxis, der Begründer des modernen
Postzeitalters wird in Camerata Cornello, Italien
geboren und 15 12 in den Adelsstand erhoben. - Graf
Johann von Solms V -Lich (St)
stirbt und vererbt Burg Rödelheim an Graf
Kuno von Solms (St).
- Landgraf Ludwig II von Hessen
Kassel (St)
beginnt ein Verhältnis mit seiner Mätresse Margarethe von Holzheim
mit der er 7 Kinder hat. - Nikolaus von Kues
veröffentlich Der Goldene Satz in der Mathematik.
- Pfalzgraf Stefan von der Pfalz
(St) (74) stirbt,
wird in Meisenheim begraben und sein Söhne Friedrich
von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St), der Strenge, und Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz
Zweibrücken
(St), der Schwarze, der alleine die Grafschaft
Veldenz regiert, teilen den väterlichen Besitz. - Die
Rheingrafen erheiraten die Hälfte der Grafschaft
(Ober-)Salm und nennen sich Grafen von Salm. - Philipp
Melanchthons Vater Georg Schwartzerdt wird in Heidelberg
geboren. Er wird kurfürstlicher Rüstmeisters und
Waffenschmied. - Graf Ludwig von Veldenz I (St), der Schwarze, übernimmt
die Grafschaft Veldenz alleine. - Papst Pius II erlaubt Graf
Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St)
Milchprodukte während der Fastenzeit auf Grund seines
hohen Alters von 60 Jahren. Dies bedeutet, dass sein
Geburtsjahr 14 02 möglicherweise falsch ist. - Erster
jährlicher Sendgerichtsbericht im Archipresbyterat Wetzlar berichtet
erstmals von Verstößen gegen die kirchliche Ordnung, die
Ehebruch 9x, Unzucht 19x, Blutschande, Fehlen der
ehelichen Gemeinschaft 4x, Versäumnis der Eheschließung,
Wucher 3x, fehlende Abrechnung, Fluchen und
Gewalttäigkeiten richtet. - Kurfürst
Friedrich
von Wittelsbach von der Pfalz (St) (34)
trifft das Hoffräulein, die augsburger Sängerin Klara
Dett am bayerischen Hof in München. - Karl von Hynsperg
bei Kaiserslautern heiratet in die frankfurter
Patrizierfamilie ein und wird in die Stubengesellschaft
Alten Limpurg aufgenommen. - Graf
Diether von Isenburg Büdingen (St)
bittet den Rat der Stadt Frankfurt um die Untersuchung
von Leprakranken. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(45) ernennt den Enkel des verstorbenen
böhmischen Königs Georg von Podiebrad
Viktorin von Münsterberg
(16) zum Reichsgrafen. - Der
Briefdrucker, Maler und Offenbacher Kilian Began von
Siebenbürgen wird frankfurter Bürger. - Im schweizer
Urserental wird Katharina Simon von Steinbergen wegen
Verwandlung in wahlweise Fuchs, Katze oder Wolf und
Reitens auf Wölfen durch die Täler, wobei sie Lawinen
auslöse, angeklagt und hingerichtet. - Der mit Gräfin
Lisa von Wied (St)
verheiratete Ritter Gerlach von Breidenbach stirbt. -
Ruprecht von Solms ist mainzer Domkustos. - In Lorch
gibt es den Adelsitz Staffeler Hof Wisperstrasse 20.
1458
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) gibt seinem Vetter, dem
mainzer Erzbischof Diether von Isenburg
(St) 4.000
Gulden gegen eine jährliche Rente von 200 Gulden und
leiht dem kölner Erzbischof Dietrich von Moers
1.000 Gulden. Der hessische Landgraf Heinrich III von Hessen (St)
(18) heiratet
nach dem Tod seines Vaters die Grafentochter Anna von
Katzenelnbogen (St) (15),
deren Mitgift um 12.000 Gulden auf 48.000 Gulden erhöht
wird, die Auszahlung derselben dafür aber bis zum Tode
Graf Philipps (St)
verschoben werden, wofür die katzenelnbogener Anteile an
den Graf- und Herrschaften Diez, Löhnberg, Ellar,
Hadamar und Driedorf zum Pfand gesetzt werden. Graf
Philpp von Katzenelnbogen Diez (St)
löst für die 12.000 Gulden um die er die Mitgift seiner
Tochter Anna von Katzenelnbogen (St)
erhöht hat, ein Viertel an Limburg, Molsberg und Brechen
von Graf Reinhard von Solms (St)
und Frank von Kronberg (--) denen
es Landgraf Ludwig II von Hessen
Kassel (St) verpfändet hatte.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) übernimmt von Frank von
Kronberg eine Schuld Kunos von Westerburg (St)
in Höhe von 2.000 Gulden.
Die Stadt
Marburg schenkt der jungen hessischen Landgräfin,
Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St)
(--) einen vergoldeten Pokal. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) stirbt und
löst Erbstreitigkeiten unter seinen Söhnen den
Landgrafen Ludwig II von Hessen
Kassel (St)
(--)
und Heinrich III von Hessen
Marburg der Reiche
(St) (--) aus. - Bartholomäus
von Eten, Doktor der sieben freien Künste und der
Arzneikunde wird Leibarzt Graf Philipps von
Katzenelnbogen Diez (5019).
Er darf nur in Frankfurt, Mainz oder Köln leben. - Graf
Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) reitet mit
seinen Freunden (u.a. Kuno von Reifenberg, Otto Breder,
Heinrich Wolf, Philipp Rode) zur koblenzer Fasnacht zum
Stechen und Tanz. - Der Narr des trierer Erzbischofs Johann II von Baden
(St),
der kleine Reterchen, erhält von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) einen
Gulden.(6125).
- Papst Pius II beginnt
intensiv vor der Ausbreitung der Osmanen zu warnen. -
Graf Philipp von Nassau II (St)
bekommt Streit mit dem Domkapital, da er diesem
gegenüber den Zehnten von den Gütern um die Kapelle des
Heiligen Kreuzes in Sonnenberg
beansprucht und auch erheben läßt. Daraufhin werden er
und sein Keller mit dem Kirchenbann belegt. - Der
kaiserslauterner Carl von Hynsperg heiratet die
frankfurter Patrizierin Guda von Heringen, die das Haus
Fürsteneck erbt -
Kuno und Emmerich von Reifenberg verstümmeln grundlos
einen Unbeteiligten in der Dorheimer Fehde,
indem sie ein Bein abschlagen. - Graf Gerhard von Sayn
II (St),
verheiratet mit Elisabeth von Sierck, verkauft für
20.000 Gulden frankfurter Währung Frank dem Älteren von
Kronberg Burg Assenheim, Burg Petterweil und seinen
Anteil an Burg Vilbel. - Der später
seliggesprochene Bernhard von Baden (St) stirbt in Moncalieri. - Graf Ulrich V von
Württemberg der Vielgeliebte (St) lässt Burg Widdern
zerstören, auf der sich pfälzische Lehnsleute befanden
wodurch sich Auseinandersetzungen zwischen ihm und Kurfürst
Friedrich
I von der Pfalz (45)
zuspitzen. - Pfalzgraf Kaspar von Wittelsbach
von der Pfalz Zweibrücken Veldenz (St) wird geboren und von seinem
Bruder 14 90 lebenlang eingekerkert. - Der italienische
Maler Filippo Lippi malt
die Fresken im Chor des Doms von Prato, lernt dabei die
schöne florentiner Novizin Lucrezia Buti kennen, die für
ihn Modell sitzt und mit der er durchbrennt. - Der
mailänder Herzog Francesco Sforza (St) schickt
Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) seinen Gesandten Antonio Caraffa (--),
der sich auf dem Weg zu Herzog Philipp III von
Burgund der Gute (--) befindet.
- Graf Johann von
Nassau (St)
verlangt eine Reform seines Hauskloster Klarenthal. - Der
in Selestat geborene Johannes Mentelin eröffnet
in Straßburg eine Druckerwerkstatt. - Kurfürst
Friedrich
von Wittelsbach von der Pfalz (St) zelebriert in Heidelberg
ein weihnachtliches Hoffest mit größter Prachtentfaltung
vor hochrangigem Publikum. - Prozess in Frankfurt gegen
Jakob von Kronberg
(--) wegen des Überfalls in Kelsterbach. -
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (43)
verbietet zwei mainzer Jahrmärkte und allen
Kaufleuten sie zu besuchen. - Graf Johann von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St) (--) lässt die
vier von seiner Mutter Gräfin Elisabeth von Lothringen
(St)
übersetzten französischen Romane Der Weiße Ritter -
Herpin, Loher und Malle, Sibille
und Huge Scheppel
in großem Format und mit vielen Miniaturen geschmückt
anfertigen. - Am Hof des burgunder Herzogs Philipp III der Gute
(29) gibt es 591
Amtsträger, etwa doppelt soviele wie 13 26. -
Grenzstreitigkeiten zwischen Lorch und Kaub werden
entschieden. - Die Rheingrafen erhalten durch Heirat die
Hälfe der Besitzes der Grafen von Salm. - Dr. Ludwig zum
Paradies ist Advocat in Frankfurt in einem Rechtsstreit
von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St). - Die
raugräfliche Altenbamburg ist zu
3/4 im Besitz von Pfalzgraf ?. - Der gelnhausener
Burgmann und frankfurter Patrizier Johann Breidenbach
stirbt. Die Witwe heiratet in 3. Ehe Eberhard Stommel. -
Der bologneser Medizin-Professor Giovanni Arcolani
stirbt. Giovanni Arcolani
hinterlässt Beschreibungen über Füllungen von
Zahn-Karieslöchern mit Blattgold. - Nach dem Tod seiner
Mutter Margarethe von Pfalz
Mosbach (St)
ist Philipp von Hanau
Münzenberg (St)
(09)
Vollweise, sein Großvater Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von
der Pfalz Mosbach Neumarkt (St)
gibt seine Vormundschaft und seinen Wiederstand zur
Teilung der Grafschaft auf. Bei der hanauer
Landesteilung wird dem Onkel, dem Windeckener Graf Philipp von Hanau Lichtenberg (St) Burg Babenhausen als
Residenz für die südlich des Mains gelegenen
Grafschaftsteilen zugewiesen. - Der Abt von Kloster Eberbach Richwin visitiert das
Kloster Gnadenthal und
stellt für die Nonnen neue Regeln, die alle 3 Monate
vorgelesen werden müssen, wie die Anwesenheitspflich bei
der Messe, die Schweigepflicht in der Kirche, dem
Kreuzgang, im Dormatorium und Refektorium und tägliche
Strafaktionen fest. Wer sich über die harten Strafen bei
Verwandten ausserhalb von Kloster Gnadenthal beklagt
wird noch einmal mit Wasser und Brot bestraft. Ebenso
werden die harten Strafen bei den Regeln zum Verlassen
des Klosters ohne geistlicher Kleidung oder verspäteter
Rückkehr, bei Tragen von Schmuck, Kontakt mit Männern
fällig. Fleisch darf nur auf der Krankenstation gegessen
werden. Die Nonnen werden gemeinsam nachts im Schlafhaus
eingeschlossen und bei Aufruhr solange bei Wasser und
Brot von ihren Mitschwestern isoliert bis sie gehorchen.
14 92 werden die Strafen verschärft und das
Urlaubsverbot selbst auf Schwangerenpflege, Geburts- und
Hochzeitsfeiern und Taufen von Verwandten ausgeweitet. -
H von Nuenfels, Hertnid vom Stein zu Ostheim und Adolf
Rau von Holzhausen sind mainzer Domherren.
1457
Graf Philpp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) leiht
dem kölner Domkapitel 1.000 Gulden während eine Anfang
des Jahres beabsichtigte Anleihe des mainzer Erzbischofs
Dietrich Schenk von
Erbach in Höhe von 3.000 Gulden anscheinden nicht
zustande gekommen ist, da eine Einigung über die
Differenzen des Grafen mit dem Mainzer Erzstift erst am
Ende des Jahres erfolgt.
Anna, die Gemahlin Graf Philipps des Älteren von
Katzenelnbogen Diez (St).
welche 14 56 durch Papst Calixt III von Bett
und Tisch des Grafen getrennt worden war, zieht sich
gegen eine jährliche Abfindung von 1.000 Gulden und
unter Vorbehalt ihres Wittums Burg Lichtenberg nach
Württemberg zurück.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) hat die halbe Stadt Homburg
alias Bad Homburg von Gottfried VIII von Eppstein (St)
für 4.500 Gulden pfandweise inne und kauft mit anderen
zwei Teile der eppsteinschen Dörfer im Taunusvorland für
20.720 Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) regelt mit dem neuen
trierer Erzbischof Johann
II von Baden (St)
die Schuldverpflichtungen des trierer Erzstifts an ihn,
die auf 18.000 Gulden festgesetzt werden.
Die
Tochter von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St),
Anna von Katzenelnbogen (St),
heiratet am 24.
Jan. um 1 Uhr oder 2 Uhr Nachmittags in der Kirche zu
St Goar Landgraf Heinrich von Hessen
(St). (4957)
Wetter:
Anomalie des Baumwachstums durch den Ausbruch des
Vulkans Kuwae beendet. Nach einem langen besonders
kalten Winter kommt es in der Abtei Seligenstadt zu
zahlreichen Erkältungskrankheiten und deshalb wärmere
Kleidung erlaubt und die Fleischtage auf 3 pro Woche
erhöht. Hochwasser in Nürnberg. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) gestattet
Anna von Venningen, der Frau von Bernhard Kalb von
Reinheim ihn zu bewittumen (4972).
Kuno von Westerburg und Schaumburg (--) überfällt frankfurter
Kaufleute bei Frankfurt Kelsterbach. In einem Brief wird
Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) gebeten
Frankfurt Beistand leisten (4977).
- Der Vetter von Gottfried VIII von Eppstein (St) xxx von xxx (--) ist Herr zu Königstein,
Werner von Eppstein (St)
ist Herr zu Münzenberg. - Gründung der Universität Freiburg
im Breisgau. - E. S. Piccolomini, späterer Papst Pius II
verfasst seine Schrift über Deutschland. - Die letzte
Linie der Raugrafen Neuenbaumburg stirbt mit Otto von
Neuenbaumberg aus. - Die letzte Raugrafenlinie
Neuenbaumburg stirbt aus. - Die Ganerben von Reifenberg,
Rodenstein und Kronberg befehden Landgraf Ludwig II von Hessen
Kassel der Friedfertigen (St),
der daraufhin marodierend die reifenberger Lande
durchzieht. - Der Urenkel des reichen frankfurter
Patriziers Jacob Knoblauch stirbt kleinbürgerlich mit
einem kleinen städtischen Amt bekleidet. - Dietrich
Perselmann ist Orgelbaumeister in Köln. - Kölner
Kaufleute werden bei Höchst am Main von Kuno von
Westerburg (St)
und Jakob von Kronberg angegriffen und nach Westerburg
verschleppt. Karl Markgraf von Baden und Graf von
Sponheim ist Schiedsmann. - Der gelernte Anwalt Johannes Fust bringt
Psalterium im Zweifarbendruck heraus. - Der
Turm von Breda stürzt ein. - Mechthild von
der Pfalz (St)
bewegt ihren zweiten Ehemann Erzherzog Albrecht von
Österreich VI (St)
in Freiburg im Breisgau
eine Hochschule zu gründen, die Albertina oder
heutige Albert-Ludwigs-Universität.
- Die Pest tritt in Hachenburg auf. - Dietrich von
Manderscheid wird in den Reichsgrafenstand erhoben. -
Die burgunder Erbtochter Maria vom Burgund wird geboren.
- Der an Epilepsie erkrankte kränkliche Graf Ludwig II von
Württemberg Urach (St)
(18) der
Nachfolger sein Bruder Eberhard V von Württemberg Urach (St) (12)
mit dem Bart ist minderjährig. - Die Stadt
Frankfurt erbittet erfolgreich von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (42)
die Rückkehr ihres Büchsenmeister Heinrich
Molner. - Gräfin Margarethe von Baden (St) (26), die Ehefrau
des ansbacher Herzogs Albrecht Achilles von
Hohenzollern (St)
stirbt nach 11 jähriger unglücklicher Ehe und einem 2
jährigen Thronfolger Johann Cicero. - Der
frankfurter Großhandelskaufmann und Patrizier Bromm
stirbt. Sein Enkel wird Frankfurt 15 56 in schwere
Schulden stürzen. - Kuno von Reifenberg ist
katzenelnbogener Amtmann im diezer Teil der Grafschaft
Katzenelnbogen Diez. - Der Schwiegersohn von Agnes Blum,
frankfurter Patrizier Heinrich Degen zum Burggrafen wird
frankfurter Syndicus. - In Straßburg darf der städtische
Weinausschank schon am frühen Morgen für arme Leute,
Arbeiter und Pilger öffnen.
1456
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) und
Frank von Kronberg erwerben die Pfandschaft in Höhe von
16.000 Gulden welche Wilhelm von Büren vom kölner
Erzbischof Dietrich von Moers
auf Zoll und Stadt Linz am Rhein besitzt, unter Erhöhung
der Pfandsumme auf 23.000 Gulden für die sie die Hälfte
von Zoll und Stadt Linz erhalten.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) und die trierer Mannen und
Städte schließen eine Einung, in der sie Bedingungen
festlegen unter denen sie nach dem Tode des trierer
Erzbischofs Jakobs von Sierck I
den neuen trierer Erzbischof allein anerkennen wollen.
Einung der diezer Erbherren Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) (--),
Graf Johann von Nassau Diez
(St) (--)
und Gottfried VIII von Eppstein (St) (--) über
die Angelegenheiten und die Verwaltung der Grafschaft
Diez.
Eberhard
von Katzenelnbogen (St) (--),
Domherr in Köln, stirbt. (St)
Die Ehe
von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) und
seiner Frau Anna von Nassau wird getrennt. Eine erneute
Heirat ist bis zum Tod von Gräfin Anna ausgeschlossen.
Hintergründe.
Der im
Dienst von Herzog Albrecht III von
Wittelsbach Bayern München (St) (--)
stehende Arzt Johannes Hartlieb (--) schreibt Das
Buch aller verbotenen Kunst, Unglaubens und Zauberei
- Der trierer Erzbischof Jakob I von Sierck (--) stirbt und
Johann II von Baden (St)
wird neuer trierer Erzbischof. - Die Burg Diez wird
ausgebaut. - In der kurtierischen Exklave, der Stadt Elz läßt Graf Johann von Nassau Diez
(St) mit
200 Mann die Türme abtragen und die Gräben schleifen (4948). Siegender
Bergleute sind für die Abrissmanahmen zuständig. -
Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St)
verweilt in Marburg, wo ihr der
Rat der Stadt 2 Vt. Wein schenkt. (4955) - Gründung der
Universität Greifswald
- Die fünfte vollkommmene Zahl
wird angegeben. - Erdbeben zerstört
Neapel mit 30.000 - 40.000 Toten. - Wetter: Am 24. Juni
besteigen heidelberger Studenten den Allerheiligenberg,
um den Kometen zu sehen. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (41) fordert
von der Stadt Frankfurt zwei ihrer besten Büchsenmacher,
bekommt aber nur Heinrich Molner und den Büchsenschützen
Hans Goldsmyd. - Wilhelm von Virneburg verkauft die
Hälfte der Grafschaft Falkenstein an
Wirich IV von Daun Oberstein (--);
die Lehnsrechte gibt Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (41)
an Lothringen. - Osmanen nehmen Athen ein. - Burg Sterrenberg ist
baufällig. - In Bamberg werden vier Bordelle im
Stadtgebiet betrieben. - Der mainzer Erzbischof
Dietrich Schenk von
Erbach und Kurfürst Friedrich
von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(--)
erobern die Raubritterburg Montfort und
zerstören sie. - Johann von Wesel
wird Rektor der Universität Erfurt. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (54) erhält die
Lehnshoheit über die Herrschaften Büren und
Rietberg. - In Darmstadt wird eine Bäckerordnung
über Roggenbrot und Weißbrot und eine Metzgerordnung
erlassen. - Eberhard von Katzenelnbogen (St) ist kölner Domkanoniker. -
Steinbrücke über die Lahn in Nassau. - Anna
Donner von Lohrheim ist Nonne
in Kloster Dierstein. - Graf Ulrich
V von Württemberg der Vielgeliebte (St) (54),
beginnt den Bau des Württembergischen
Landgrabens östlich des Neckars. - Der mainzer
Erzbischof Dietrich Schenk von
Erbach nimmt den kaiserlichen Münzmeister aus
Frankfurt fest und weigert sich ihn an Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(41) auszuliefern. - Der neue trierer
Erzbischof Johann II von Baden (St) übernimmt den
Landhofmeister Johann von Eltz seines
Vorgängers des trierer Erzbischof Jakob von Sierck I.
- In Belgrad wird das letzte männliche Mitglied der
gefürsteten Grafen von Cilli Graf Ulrich von Cilli II
ermordet. Das Erbe fällt an Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (41).
- Das Blutwunder von Walldürn
löst die erste große Wallfahrt aus. - Johann von Wesel
wird an der Universität in Erfurt Doktor der Theologie.
- Ein Ritter von Westerburg wird am Rhenser Königsstuhl
wegen Raubes an Kaufleuten zu einer Buße von 12.000
Gulden an die Opfer verurteilt. - Ein Ehevertrag
zwischen Graf Melchior von Falkenstein Bretzenheim Daun
(--) und
Margarethe von Virneburg (--)
wird unterzeichnet. - Kurfürst
Friedrich
von Wittelsbach von der Pfalz (St) und sein Bruder
halten sich bei Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) auf der
katzenelnbogener Burg Hohenstein auf. Zu
den Mahlzeiten gibt es Reis, Senf, Mandeln, Rosinen,
Zimt, Feigen, frische Fische, die teils heiß, teils in
einem vergoldeten Gelee serviert werden, zudem
Hausenblase, Lachs und Kobbelchen. - Der am
burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des
Burgunderherzog Philipp von Burgund III,
der Gute (St) (--) Adolf
von Kleve (St) (31), wird in Den
Haag in den Orden vom Goldenen Vlies
aufgenommen. - Der erste burgundische Kammerherr,
luxemburger boulognener und namurer Gouverneur,
herzöglich-burgundischer Bannerträger Graf Antoine der Croy,
Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz
Zweibrücken
(St) (32) sorgt erfolgreich für
Kompetenzstreitigkeiten am burgunder Hof mit dem
burgunder Erbprinz Karl der Kühne von
Burgund (23), der
sich mit seinem Vater Herzog Philipp von Burgund III,
der Gute (60)
überwirft. - Georg von Baden ist mainzer Domherr. - In
Kloster Eberbach wird nach dem Tod des aus Johannisberg
stammenden Tilmann
(--) der in Lorch geborene Bürgersohn Richwin (--) neuer
29. Abt.
1455
Kaiser Friedrich III von
Habsburg (40)
verschreibt dem trierer Erzbischof Jakob von Sierk I
für den Fall, dass Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez
(St) vor
Erzbischof Jakob stirbt, die Hälte des stgoarer Zolles.
Der trierer Erzbischof verkauft dem Grafen Philipp für
2.000 Gulden bopparder Zollgefälle.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) leiht dem mainzer
Erzbischof Dietrich Schenk von
Erbach 2.000 Gulden und kurz darauf weitere 3.000
Gulden gegen eine zehnprozentige Rente. Auf Hohenstein
wird die Reparatur einer Uhr erwähnt.
Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen alias
Gräfin Ottilia von Nassau (St),
die an Liebeszauber bzw Hexerei glaubt und damit ihren
Mann traktiert, besitzt u.a. einen Seidenrock im
Gegenwert von 2.400 Zentner Hafer. Zum Hofpersonal
gehören: zwei Köche, zwei Bäcker, Hofmetzger mit
Falknern und Hundeführern, Vogelsteller, Otternfänger,
Wappenmeister und viele Hofmusiker.
Nichteheliche alias uneheliche Kinder, Kinder von
Konkubinen oder Kinder aus nachträglichen ehelichen
Verbindungen beginnt man zu diskriminieren. - Graf
Philiipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--)
reitet nach Aschaffenburg (6100.13). - Territorialer
päpstlicher Nepotismus beginnt unter Papst Kalixt III,
der sogar ein Königreich (Neapel) seinen Verwandten
zukommen lässt. - Das Sternbild Kreuz des Südens wird
erstmals vom Venezianer A. Cadamosto, der im Dienste
Heinrichs des Seefahrers stand, während seiner
Entdeckung der Kapverdischen Inseln erwähnt. - Der
berühmteste französische Dichter des Spätmittelalters Francois Villon
flüchtet nach Verwicklungen im pariser akademischen
Proletariat mit den Coquillards, marodierender
krimineller Banden, bei der Verletzungen an seiner Lippe
erhält, wegen Mordanschuldigungen aus Paris. - Der
Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (53) holt
den Alchimisten Klaus von Urbach auf
die Burg Felsberg um Gold zu
machen. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) hat auf
Burg Auerbach neben 64 Laden mit Pfeilen für 24
Armbrüste, 107 Handbüchsen aus Eisen, 30 Handbüchsen aus
Messing, eine Lade mit Eisen, mit der man die Büchsen
lädt und die zugehöigen Klober und Forme, sowie 6 Tonnen
und 2 Fäßchen Pulver. - Im mainzer Barfüsserkloster wird
Johannes
Gutenberg von Geldgebern und Mitläufern, ua vom
frankfurter Goldschmied Johannes Kist (--), auf Zahlung von 1.250
Gulden verurteilt. Problemlos zahlt Johannes
Gutenberg (--)
die Summe. Er bleibt im Besitz der Werkstatt
und der Druckerzeugnisse und hat bereits 160 fertige
Druck-Bibeln verkauft. - Nikolaus von Kues (--) verbietet
den Besuch der Kirchtage mit Wehr und Waffen sowie die
Entheiligung des Kirchtages durch Tanzveranstaltungen. -
Durch die Mode Häusern Namen zu geben nennt sich das
erste Badehaus in Wiesbaden Zur Krone. - Die Streitigkeiten von
Werner von Eppstein Münzenberg (St) (--)
und Eberhard von Eppstein Königstein (St) werden in ihrer Fehde um
Butzbach von Walter von Eppstein Breuberg (St) geschlichtet. - Der neue
würzburger Fürstbischof Johann II von Grumbach
Wolfskeel (--)
beginnt kriegerische Auseinandersetzungen gegen
den lokalen Adel und danach Territorialpolitik zwischen
Hohenzollern und Wittelsbachern. - Der 30-jährige
Rosenkrieg, ein Bürgerkrieg zwischen York
und Lancaster
beginnt. - Beim Altenburger Prinzenraub entführt Ritter
Kunz
von Kauffungen die Kinder Ernst und Albrecht von
Kurfürst von Sachsen,
Markgraf von Meißen
und Landgraf von Thüringen,
Friedrich
den Sanftmütigen. und Margarethe von Habsburg
(St). - Ludwig von Wittelsbach
von der Pfalz Zweibrücken (St)
versucht sich als Raubritter und plündert bei seinen
Vetter Kurfürst Friedrich
von Wittelsbach von der Pfalz (St), der ihm die Grafschaft
Veldenz streitig machen will. Ludwig von Pfalz
I-Zweibrücken (St)
(31). - Der erste
burgundische Kammerherr, luxemburger boulognener und
namurer Gouverneur, herzöglich-burgundischer
Bannerträger Graf Antoine der Croy,
Schwiegervater von Graf Ludwig von
Veldenz-Zweibrücken
(St) (31) wird
in seiner befestigten Stadt Bergzabern belagert
und zur Unterzeichnung des Friedens zu Worms
und der Anerkennung der Lehenshoheit von Kurfürst Friedrich
von der Pfalz (St)
gezwungen. - In der Stadt Pfeddersheim wird
der Märchenerzähler und -sammler Johannes Pauli
geboren. - Johann
von Grumbach II wird Fürstbischof von Würzburg. -
Johann I von Kleve heiratet Elisabeth von Nevers aus einer
Seitenlinie des Hauses Valois-Burgund. - Johannes
Gutenberg druckt Flugschriften von Bischof Heinrich
Kalteisen von Drontheim. - Ludwig von Bourbon wird
Bischof von Lüttich. Er heiratet heimlich Katharina
von Kleve und hat mit ihr 3 Kinder. - Der Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (53)
erstellt eine Landes- und Geichtsordnung für
Hessen-Kassel. - Johann von Dalberg
wird geboren, er wird 14 80 wormser Bischof. - Nach
der Geburt seines Sohnes Wilhelm
wird Herzog Gerhard von
Jülich-Berg (39)
geisteskrank und seine Frau Sophie
von Sachsen-Lauenburg übernimmt die Regierung. -
Die Franziskaner bemühen sich erfolgreich den Handel
im frankfurter Barfüßerkloster aufrecht zu erhalten. -
Kurfürst Friedrich
von der Pfalz
(St) zwingt Herzog Ludwig von Veldenz
militärisch zur Anerkennung seiner kurpfälzischen
Lehnshoheit. - Der frankfurter Patrizier Johann
Leidermann stiftet in Frankfurt eine große Summe zum
Neubau der Elendenherberge vom Heilig-Geist-Spital an
der heutigen Konstabler Wache. - Gilbrecht Schadeck
prozessiert gegen die Stadt Frankfurt und Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (40)
verbietet es. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg
(St) (40)
befiehlt der Stadt Frankfurt am Krieg gegen die
Türken mit 200 Reitern und 300 Mann Fußknechten
teilzunehmen. - Der frankfurter Münzmeister Konrad
Steeg wird zu Kaiser Friedrich III von
Habsburg
(St) (40) befohlen und der Stadt
Frankfurt in seiner Abwesenheit verboten Münzen zu
prägen. - Die Schwester des diezer Amtmanns Gerhard
von Schönborn (--),
Metze von Schönborn (--),
kommt als Nonne in das Kloster Dirstein. - Der
berühmteste deutsche Rotschmied Peter Vischer wird
in Nürnberg als Sohn eines Messinggießers geboren. -
Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) (--) erweitert Burg Hungen. - Der
trierer Erzbischof Jakob I von Sierck
erhält vom neuen Papst Kalixt III alias
Alfonso Borgia die Bestätigung für eine neue
Universität in Trier, kann sie aber aus Geldmangel
nicht durchführen. - Daniel von Mudersbach (--) übernimmt
die hessische Pfandburg Hermannstein. -
Johann von Schönborn II nennt sich Johann II von Freienfels (--) und wird
1493 sterben. - Johann von Milwalt alias Johann
Heidrich von Lorch verliert die Patronatsrechte über
die oberweseler Liebfrauenkirche an die Herren von der
Leyen. - Johann Nix von Hoheneck wird mainzer
Domdekan.
1454
Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen (St) verzichtet gegenüber Graf
Johann von Nassau Diez (St)
auf das Erbe ihres Vaters betreffend die Güter
jenseits der Maas zu Brabant und Holland. Graf Johann von Nassau (St) löst
zugleich für 20 000 Gulden, die Ottilie als Heiratsgut
verschriebenen Teile der Herrschaft St Vith und
Boitenbach ein und weist sich mit Herzog Gerhard von
Jülich und Berg über seine Manngeldforderungen aus den
Düsseldorfer Zollgefällen.
Johann und Johann Boos von Waldeck
tragen Graf Philipp ihre Güter zu Boppard und im
dortigen Reichsgericht auf, die sie dem Grafen bereits
14 52 vorübergehend für 1.500 Gulden verpfändet hatten.
Kuno von Westerburg verpfändet dem Grafen seine mainzer
Zollanteile.
Graf
Philipp von Katzenelnbogen der Ältere nennt sich mit
dem Namenszusatz Diez Graf Philipp von Katzenelnbogen
Diez (St).
Auf dem
Frankfurter Reichstag, genannt Türkentag, versucht der
kaiserliche Sekretär Ennea Silvio Piccolomini
(ab 14 58 Papst Pius
II) altgermanische Tugenden der Tapferkeit mit dem
Begriff Vaterland zu mobilisieren und fordert eine Art
Europa-Armee und führt den Begriff Europa
wieder ein. - Johannes Gutenberg
erfindet Buchdruck in Mainz und beendet nach
dreijähriger Arbeit seine erste berühmte Bibel, flieht
nach Frankfurt und druckt dort Ablaßbriefe zur
Beschaffung von Geldern für den Krieg gegen die Türken.
- Die reiche Kaufmannsfamilie Melem zieht von Köln nach
Frankfurt. - Der Sänger von Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez
heißt Jakob (--)
(6247). -
Der heilige Franz von Paola
gründet das erste Kloster der Paulaner. - Gräfin Ottilie
von Katzenelnbogen (St)
zieht nach Marburg. - In
Bacharach, wo sich Pfalzgraf xxx von Wittelsbach (St) (--) aufhält,
bricht Graf Philipp von
Katzenelnbogen Diez (St) (--)
mit Daniel von Mudersbach (--)
auf um nach Aachen zu reiten (4861). - Durch den
koreanischen Kuwae-Ausbruch friert das Gelbe Meer zu,
hunderttausende erfrieren durch 40 Tage kontinuierlichem
Schneefall. - Elisabeth von Habsburg
(St) (18), die
Tochter des verstorbenen römischdeutschen Königs
Albrecht II von Habsburg (St)
heiratet den Jagiellonen Kasimir II (St) und wird als Mutter der
Könige berühmt. - Nicolaus von Kues erstellt
seine Karte von Mitteleuropa. - Der frankfurter
Rententurm im Saalhof wird errichtet. - In
Konstantinopel wird der Topkapi-Palast erbaut. -
Nikolaus der Trompeter musiziert in Darmstadt. - Der
trierer Erzbischof Johann von Baden (St)
verpachtet dem frankfurter Bürger und koblenzer
Münzmeister das Bergwerks Falkenley bei Kennfuß -
Venedig schließt Frieden mit den Osmanen und hält seine
Häfen offen. - Der kinderlose und erbenlose Graf Wilhelm
II von Isenburg Braunsberg
(St) (--) verschenkt
alle seine Besitzungen an Friedrich IV von Runkel (--),
den Sohn seiner Nichte Anastasia von Runkel (--). - Jakob
Fugger nimmt seinen Geschäftsanteil aus dem Handelshaus
Fugger und gründet sein eigenes Handelshaus. -
Ketzerverbrennung in Aschersleben. - Kuno von Westerburg
(St)
führt eine Fehde gegen den kölner Erzbischof Dietrich II von Moers.
- Der Preussische Bund beginnt mit dem Deutschen Orden
den 13jährigen Krieg. - Der burgunder Erbprinz
Karl der Kühne von
Burgund (21)
bittet seinen Vater Margareta
von York, die Tochter des Herzogs von York,
heiraten zu dürfen, muss jedoch in Lille seine Nichte Isabelle
de Bourbon (18),
Cousine des französischen König Karl VII heiraten. -
In der höchster
Justinuskirche wird ein Lettner errichtet. - Der
frankfurter Patrizier Engel Frosch, dessen Familie im
Besitz des Messequartiers Hof Rebstock ist, ist Kanzler
des mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von
Erbach. - Den Spendern zum Neubau der
Elendenherberge vom Heilig-Geist-Spital an der heutigen
Konstabler Wache wird erlaubt Glasfenster mit ihren
Wappen auf Kosten der Herberge einsetzen zu lassen. Die
Kammern werden hergerichtet und sind nur für Ortsfremde
und Pilger bestimmt. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St) (39)
befiehlt der Stadt Frankfurt das Dorf Sulzbach
an Eberhard von Eppstein-Königstein (St)
zurückzugeben. - Bernhard von Schwalbach und Johann von
Erlenbach werden die Geiselbacher Bergwerke, wo nach
Gold, Silber, Blei, Zinn, Kupfer, Eisen und Salz
gesucht wird, verliehen. - Die Äbtissin von Kloster Bärbach Gute von
Königstein kauft Güter von Kloster Brunnenburg auf. -
Am Rathaus Römer in Frankfurt
wird die Sonnenuhr durch eine große Räderuhr mit
Schlagwerk ersetzt. - In Lille feiert der burgunder
Erbprinz Karl der Kühne von
Burgund (21)
das Fasanenfest, bei dem
Burgund die Führung eines neuen Kreuzzugs beansprucht.
Auf dem Fest wird unglaublicher Prunk demonstriert.
Hauptattraktionen sind eine Pastete, in der 20 lebende
Menschen musizieren, mechanische Spielereien,
Zimmerspringbrunnen und ein lebender Fasan, der Gold und
Edelsteine trägt und den Kreuzzug symbolisieren soll.
Der uneheliche Herzogssohn Cornelius von Burgund,
Gouverneur und Generalkapitän des Herzogtums Luxemburg,
feiert in Begleitung einer Gräfin von Kleve feiert. -
Der kinderlose Graf Wilhelm von Isenburg-Wied (St)
schenkt seine Grafschaft Wied Dietrich IV von Runkel
(St).
- In Dillenburg wird in der Grube Laufender Stein
gearbeitet. - Graf Ludwig von Veldenz
Zweibrücken
(St) (30), genannt der Schwarze,
heiratet in Luxemburg Johanna von Croy, die Tochter des
ersten burgundischen Kammerherrn luxemburger boulognener
und namurer Gouverneur, herzöglich-burgundischer
Bannerträger Graf Antoine der Croy.
Graf Antoine der Croy
beherrscht den gesamten burgundischen Staat und besetzt
freie Ämter mit seinen Günstlingen. - Dietrich Knebel
von Katzenelnbogen (--)
besitzt Burglehen auf Ungeld von
Kastellaun von Pfalzgraf Friedrich, Graf von Sponheim. -
Der walisische Dichter Newbold Rebel (--) verlässt
die katzenelnbogener Burg Rüsselsheim.
1453
Diether von Isenburg
(St)
verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) die Hälfte seines Anteils
an Dreieichenhain.
Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) kauft mit Zustimmung des
trierer Erzbischofs Jakob von Sierk (55) von Gottfried von Eppstein
für 30.000 Gulden ein Viertel der Grafschaft Diez,
während Erzbischof Jakob zugleich ein Achtel für 10.000
Gulden erwirbt. Graf Philipp der Jüngere von
Katzenelnbogen (St)
befindet sich des öfteren im Wirtshaus Zum Renner
in Frankfurt-Sachsenhausen.
Graf
Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) stirbt im Schloss zu
Darmstadt.
Das
Mittelalter endet mit der Eroberung Konstantinopels
durch die Osmanen. Ende Hundertjähriger Krieg. -
Ulrich von Hanau I-Münzenberg, der Jüngere von (St) wird als
4-jähriger Erbgraf. - Ein Sänger Graf
Philipps
von Katzenelnbogen
des Jüngeren wird erwähnt. - Eine Anzahl bad emser
Bürger werden trotz Vergehen gegen den Grafen aus dem
braubacher Gefängnis gegen Zahlung einer Summe von 600
Gulden entlassen. - Der heilige Markgraf Bernhard II von Baden,
persönlicher Gesandter des Kaisers, der die vornehme
Lebensart und den Ritterdienst am kaiserlichen Hof
erlernt hatte, fällt durch überaus grosse
Freigebigkeit an die Armen und ausgeprägte Frömmigkeit
auf. - Wetter: Der koreanische Vulkan Kuwae bricht
aus. Es folgen zwei Jahre vulkanischer Winter und
Ernteausfälle auf der nördlichen Hemisphäre.
Chronisten der Ming Dynastie bezeichnen es als das
Jahr in dem der Staub die Sonne verdunkelte. -
.Nikolaus von Kues
schreibt sein philosophisches Werk de visione
dei. -
Türken gründen Universität von Istanbul nach der
Eroberung der Stadt. Der Handelsweg nach Indien ist
endgültig für Christen versperrt, ein neuer
Seehandelsweg wird gesucht - Ein Unbekannter aus
Nowgorod erstellt einen Bericht über die
westasiatischen Länder. über die Länder hinter dem
Ararat. - Die Herzogenwitwe von Ludwig III von Anjou und Kurfürstenwitwe von
Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz Gräfin
Margarethe von Savoyen und Piemont (33), deren Vater
Gegenpapst Felix V war,
heiratet Graf Ulrich V von
Württemberg der Vielgeliebte (St). - G Peurbach (--) vollendet
ein gründliches Astronomielehrbuch entsprechend dem
ptolemäischen Sphärenmodell der Planetenbewegung - Der
Maler N. Brancaleone wird neben einer Anzahl von
Mönchen zur Einigung der christlichen Kirche nach
Äthiopien geschickt. - Der aschaffenburger Trompeter
Kunz verdingt sich auch als Kurier. - Auf Burg Neu-Falkenstein
findet eine Ganerbenteilung statt und Eberhard von
Eppstein-Königstein (St)
wird aufgenommen. Den Burgfrieden überwachen Philipp
von Kronberg, Philipp von Hattstein und Walter von
Reifenberg. - In der Burg Ortenberg steht
ein Maulbeerbaum. -
Diether von Isenburg-Büdingen (St)
und Walter von Eppstein Breuberg (St) beenden ihre Fehde um Ortenberg. - Ludwig von
Pfalz-Zweibrücken (St),
Graf von Veldenz übernimmt die Regierung seines Vaters
Herzog und Pfalzgraf Stefan von
Pfalz-Simmern-Zweibrücken (St), der abdankt. Die Grafschaft
Veldenz wird auch von seinem Onkel Kurfürst Friedrich von der
Pfalz I (St)
(29)
beansprucht, der militärisch gegen ihn vorgeht. -
Landgraf Ludwig von Hessen (St)
(47) beendet
seine Fehde gegen xxx von Rodenstein und Lißberg um
Burg Lißberg. - Die Dörfer Kröftel und Oberrod im
Taunus werden von reifenberger Rittern niedergebrannt
und geplündert. Herr Eberhard III von Eppstein
Königstein (St)
beendet die Fehde. - Der Rat der Stadt Frankfurt droht
den Kaufleuten im Barfüßerkloster die Pfändung an,
wenn sie weiter auf geweihtem Boden Geschäfte machen.
Der Orden bleibt untätig und genießt die höhere
Frequentierung und Ablenkung vom langweiligen
Klosterleben. - Der an Epilepsie erkrankte kränkliche
Graf Ludwig II von
Württemberg Urach (St)
(14) wird
für mündig erklärt und mit der Regierung betraut. -
Kampf um die vor den Toren Frankfurts gelegene
Grafschaft Bornheimer Berg zwischen Graf Philipp von
Hanau (St)
(36) und
der Stadt Frankfurt. - Graf Philipp der Jüngere von
Katzenelnbogen (St)
ist mit Junker Bernhard von Solms (St)
mit 40 Pferden auf Burg Reichenberg. - In
den goslarer
Bergbaustollen setzt Claus von Gotha erfolgreich
Heinzenkunst ein. - Der Sohn des Leibarztes von Cosimo de Medicid,
der florentiner Humanist und Philosoph Marsilio Ficino
schreibt eine Abhandlung über die Lust. - Der
Burgunderherzog Philipp III von
Burgund der Gute (57)
besucht Graf Ulrich V von
Württemberg der Vielgeliebte (St) in Stuttgart. - Der
katzenelnbogenhohensteiner Landschreiber Konrad
Letsche (--) erhält
von Kloster Brunnenburg seinen jährlichen Zins,
einen Kuchen, wie alle anderen katzenelnbogener
Klöster. - Diether von Isenburg (--)
ist mainzer Domkustos.
1452
Graf Philippvon Katzenelnbogen der Jüngere (St) nimmt den Juden Jonas (--) wohnhaft zu
Wertheim als Leibarzt bei sich auf.
Wetter:
Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. - Reichstag in
Regensburg. - Der deutsche König Friedrich III von
Habsburg (St)
(37)
wird zum deutschen Kaiser in Rom gekrönt. - In St Goar
wird das katzenelnbogener Zollschiff, ein Nachen Nachen,
ausgebessert. - Graf Reinhard III von Hanau
(St) stirbt
nach nur wenigen Monaten Regierungszeit und hinterläßt
die Witwe Margarethe von
Wittelsbach von der Pfalz Mosbach (St) und einen unmündigen Sohn Philipp von Hanau
Münzenberg (St)
(03).
- Juden müssen einen gelben Ring tragen. - In Nürnberg
werden nach Reden des heiligen Johannes Capistranus
Würfel, Karten und Brettspiele auf Scheiterhaufen
verbrannt. - Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(37)
besteht aus Angst vor Liebeszauber darauf die
Hochzeitsnacht mit der Königstochter Eleonore
von Portugal (16)
im eigenen Bett zu verbringen. - Meysster
Nyclas, der astronimus, kommt ins Schloß (6095.45) (Nicolaus von Kues?)
- Kardinal Nikolaus von Kues,
der Pfründe misbraucht, unterschreibt einen Ablassbrief
über 100 Tage Fegefeuer in Frankfurt. - Gräfin Henriette von Mömpelgard
(St), die
Schwiegermutter von Philipp von
Katzenelnbogen der
Ältere (St)
wird von ihrem Sohn Graf Ulrich
V von Württemberg (St)
(39)
mehrere Monate gefangen gehalten bis sie darauf
verzichtet, das Erbe ihrer Tochter an Katzenelnbogen
fallen zu lassen. - Philipp von Hanau Münzenberg (St) (03) übernimmt unter
Vormundschaft seiner Großeltern und seines Onkels
Philipp von Hanau Lichtenberg der Ältere (St) (--)
die Grafschaft. - Den frankfurter Juden wird das
Bürgerrecht von König Friedrich III von
Habsburg (St)
(37)
abgesprochen. - Reinhard III von Hanau (St) (40)
stirbt trotz guter medizinischer Behandlung an der
Universität in Heidelberg
an einer Erbkrankheit. - Kaiser Friedrich
III von Habsburg (St)
(37)
kommt zur Krönung nach Rom durch Florenz und wird als
Freund begrüßt. - Mit dem Ausbau der weitläufigen
Vorburg mit ihren Burgmannenhäusern und
Wirtschaftsbauten verliert das Tor der Kasselburg seine
sichernde Funktion. - Der 12 Jahre von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(37)
zwangsweise in vormundschaftlicher Obhut gehaltene Neffe
Ladislaus
Postumus wird von den niederösterreichischen
Ständen befreit. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (46) liegt mit den
Raubrittern von Rodenstein, von Kronberg, von Reifenberg
und den Schelmen von Bergen in Fehde, da diese seine
Fuhrleute vor Friedberg überfallen
und als Geiseln benutzen. - Die Dörfer Kröftel und Oberroden werden von
reifenberger Rittern in der Fehde mit Eberhard von
Eppstein III Königstein (St)
geplündert und niedergebrannt danach wird die Fehde
beendet. - In Kloster Altenberg existiert
ein Orgel. - Der kölner Domherr und aachener Propst Graf
Gerhard von Sayn II (St),
tritt nach dem Tod seines einzigen älteren Bruders
Dietrich (St)
in den weltlichen Stand zurück und heiratet Elisabeth
von Sierck. Er begleicht eine alte Schuld seines Onkels
Wilhelm von Sayn (St)
von 13 98 bei Herzog Philipp III von Burgund
der Gute (56).
Graf Gerhard von Sayn II (St),
hält sich mit dem westerburger Amtmann Ludwig von
Ottenstein auf Burg Schaumburg auf Rhodos bei einer
Palästinafahrt nach Jerusalem auf. - Der Hofmarschall
von Kurfürst Friedrich
von Wittelsbach von der Pfalz (St), der wormser Kämmerer von
Wolf II von Dalberg
zieht mit Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(37)
nach Rom und erhält auf der Tiberbrücke
den Ritterschlag. Danach ruft der kaiserliche Herold bei
jeder Krönung: „Ist kein Dalberg da?“, und der
neugekrönte König schlägt den anwesenden Dalberg zum
ersten Reichsritter. - Kardinal Nikolaus von Kues
verspricht dem frankfurter Rat Verstöße des
Handelsverbotes auf geweihtem Boden mit der
Exkommunikation zu bedrohen, die vom Rat ausgeführt
werden darf. - Kurfürst Friedrich
I von Wittelsbach von der Pfalz (St) erhält die Grafschaft
Lützelstein. - Im Neubau der Elendenherberge vom
Heilig-Geist-Spital an der heutigen Konstabler Wache
werden Dachfenster eingebaut und der Schützenmeister
stiftet die Bleiabdichtungen. - Der bischöfliche Hof des
wormser Bischof Reinhard von Sickingen
in Worms wird vollkommen zerstört. -
Der frankfurter Patrizier und Syndicus Dietrich von
Alzey wird in die Gesellschaft Alten Limpurg
aufgenommen. - Orgel in Kloster Altenberg. - Am
bischöflichen Hof in Lausanne wird ein Prozess gegen
Engerlinge geführt. Ein vom Gericht bestimmter
Prokurator zitiert die Tiere persönlich vor Gericht. Ein
amtlicher Bote fordert die Tiere auf zum gesetzten
Termin zu erscheinen. Der Richter nimmt Engerlinge in
die Hand und befiehlt ihnen, innerhalb von drei Tagen
das Gebiet, in dem sie sich aufhalten, zu verlassen. Das
Verschwinden der Tierplage wird mit einem Gebet gedankt.
Verschwinden die Tiere nicht, wird der Prozess
weitergeführt. - Dieter Grans von Heppenheft-Rheinberg
erbt von seinem Burder Burg Heppenheft. - Johann
von Erlenbach und Gottfried Kolling sind mainzer
Domherren.
1451
Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers (66) verpfändet
Graf Philipp von Katzenelnbogen
(St) für 7.000 Gulden Burg Rolandseck mit
Zubehör. Der neue pfälzer Kurfürst Pfalzgraf Friedrich von
Wittelsbach
(St) (26) verkauft Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St)
für 60.000 Gulden einen Tournosen am bopparder
Zoll. Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen (St) erhebt Anspruch auf die
Herrschaften Homburg und Vianden. Graf Philipp von
Katzenelnbogen der Jüngere (St)
(++) bittet den Rat von Frankfurt, ihm ihren
Leibarzt, Meister Heinrich
(--) nach Darmstadt zu schicken und für längere
Zeit dort zu belassen (4707).
Ottilie
von Katzenelnbogen
(St), die Tochter Graf Philipps des Jüngeren
von Katzenelnbogen (St)
(++)
und seiner Frau Ottilie, wird geboren
Wetter:
Hagel in Rüsselsheim führt zu Verlusten bei der
Getreideernte. - Der walisische Dichter Newbold
Rebel erhält trotz Mord, Raub, Diebstahl, Wilderei und
Vergewaltigung und einer Gefängnisstrafe Asyl auf der
katzenelnbogener Burg Rüsselsheim, wo er bis 14 54 lebt.
- Ein Fährmann in Weisenau wird erwähnt. - Graf Philipp
der Jüngere von Katzenelnbogen (St)
zerschlägt Glasfenster. - Dreitägiges Schneechaos in
Siegen. (6095)
- Gründung der Universität Glasgow - F. Biondo vollendet
sein topographisches Werk Italia illustrata. - Im
trierer Montabaur existiert
eine Schule. - Der mit der nassau-beilsteiner Gräfin
Katharina verheiratete Graf Reinhard II von Hanau
(St) stirbt.
- Die frankfurter Marktschiffer fordern zu hohe
Fahrpreise und werden von aufgebrachten Passagieren
verklagt. - Die Vertreter von Nassau werden zur Feier
des Burgfriedens nach Darmstadt eingeladen. Das
Weihnachtsfest wird auf der katzenelnbogener Burg
Lichtenberg gefeiert. - In der arheiligener Pfarrkirche
finden Singende Messen statt. - Die
Pfaffenfastnacht in der Nacht zum Rosenmontag wird
gefeiert. - Der Buß- und Kreuzzugsprediger Johannes Capistranus
predigt auf dem bamberger Domberg. - Kardinal Nikolaus
von Kues stellt bestürzt fest, dass das
Kloster Johannisberg wegen der unordentlichen
Lebensweise der Mönche innerlich und äußerlich
zerfallen ist. - Kronberg erhält Pflastersteine
aus Frankfurt. - Herzog Johann von Kleve
kehrt von einer Palästinafahrt nach Jerusalem zurück und
wird in Mons der 48. Ritter des Ordens vom
Goldenen Vlies. - Der päpstliche Inquisitor Johannes Capistranus
fertigt einen Ablaß für Frank von Kronberg und seiner
Frau Katharina von Isenburg
(St). - Mit dem Tod von Gräfin Irmgard von
Nassau (geb. Schleiden) wird Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
Alleinbesitzer des Gesamtgebietes. - Im trierer Wiltingen wird
Katharina de Wiltinck als Hexe angeklagt und ins
Gefängnis geworfen. In der Nacht vor dem Verhör lösen
sich auf wundersame Weise die Handschellen, was von ihr
als Marienwunder erklärt wird und sie rettet. - In
Würzburg lässt Nikolaus von Kues unter anderen den
erschrockenen sponheimer Abt auf eine Reformation der
Kirche schwören. Der Reformer begnügt sich jedoch mit
finanziellen Verbesserungen. - Kurfürst Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(26)
verzichtet auf eine Ehe und adoptiert seinen Neffen Philipp (St) (03)
um die Erbfolge zu sichern. - Der uneheliche Halbbruder
von Herzog Philipp III von Burgund
der Gute (55),
David von Burgund
wird Bischof von Utrecht. - Der mainzer Erzbischof Dietrich
Schenk von Erbach erhält die gesamte Pfandschaft
über die Stadt Pfeddersheim. - Graf
Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) macht eine Reise nach Rom,
auf der er als capitano bezeichnet wird, um
Papst Nilolaus V um
Aufhebung seiner Exkommunikation zu bitten und stirbt
auf dem Rückweg bei San Quirico d’Orcia
in der Toskana an der Pest. Mit dem Tod seines Bruders
Graf Heinrich II von Nassau (St)
kann Johann IV von Nassau
(St) alle
ottonische Gebiete vereinigen. - Die Abtei Seligenstadt führt
offiziell die Dreifelderwirtschaft
ein. - Die Frau von Graf Diether von Isenburg (St)
Gräfin Elisabeth von Solms Braunfels (St)
und seine Schwester Elisabeth von Isenburg (St)
die Frau von Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) sterben. - Die Tuch- und
Seiden Großhändlerfamilie Steffan aus Bingen zieht nach
Frankfurt. - Mit dem Tod der verschwenderischen Herzogin
Elisabeth von
Luxemburg-Görlitz (St)
(52)
erbt Herzog Philipp III von Burgund
der Gute (55)
die Pfandschaft der Grafschaft Luxemburg. - Das
Hofämterspiel mit 48 Karten ist erfunden. - Ewald
Faulhaber von Wächtersbach ist mainzer Domherr. - In
Lohrheim hat man das Kalksteinvorkommen entdeckt. - In
Frankfurt geht eine Bitte von Gottfried von Eppstein (St) (--)
ihm gegen seine Feinde, die sich diesseits des Mains
sammeln, zu helfen.
1450
Kuno von Westerburg (St) verheiratet mit
Metze von Virneburg, verkauft
für 2.200 Gulden einen Teil seiner stgoarer Zollgefälle
an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St), verpfändet ihm zur
Sicherstellung sein Silberzeug und öffnet ihm seine
Schlösser Westerburg, Weltersburg, Schadeck, Schaumburg
und Cleeberg.
Die Grafen von Katzenelnbogen und die Grafen von Nassau
schließen mit den vier ellarer Zenten einen
Dienstvertrag.
Graf Ruprecht von Virneburg
vermittelt vergeblich zwischen zwischen Herzog Philipp III von
Burgund der Gute
(54) und Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (48) wegen dessen
strittiger Erblehens- und Schuldforderungen an den
Herzog, so dass Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (48)
seine Angriffe auf die Untertanen von Herzog Philipp III von Burgund
der Gute fortsetzt.
Sühne und Vertrag des Grafen mit der Stadt Frankfurt.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (48)
übernimmt eine Schuld von Kuno von Westerburg (St) in Höhe von 3060 Gulden
gegenüber Frank von Kronberg und Jakob von Kronberg wofür er
weiter Anteile der westerburger Zollgefälle zu St Goar
erhält.
Diether von
Isenburg Büdingen (St) verpfändet
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St)
(48)
für 2.300 Gulden seinen Anteil an der Burg und Stadt Villmar. Graf Philipp von
Katzenelnbogen der Jüngere (St),
Ottilie von Nassau und Nassau erhalten dafür die Hälfte
von Ems.
Graf
Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) heiratet Ottilia von Nassau
(St) im
Todesjahr ihres Vaters Heinrich von Nassau (St) .
Der
mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von
Erbach bekriegt die Stadt Frankfurt. König Friedrich III von
Habsburg (St) (35)
befiehlt Graf Dieter von Isenburg-Büdingen (St) die Stadt Frankfurt zu
schützen. Die Stadt Brügge versandet und
die Händler ziehen nach Antwerpen. - Der humanistische Heinrich Steinhöwel
ist Leibarzt von Graf ? von Württemberg (St) in Ulm und beginnt
sinngemäße Übersetzungen klassischer und
neuitalienischer Literatur. - Der Main ist so
zugefroren, dass eine Überquerung unmöglich ist. - Eine
Rheinüberquerung findet in Niederwalluf statt.
- Die beiden Grafen von Katzenelnbogen gehen auf den Tag
in Andernach. - Herzog Heinrich XVI von
Wittelsbach Bayern der Reiche, der Sohn von
Maddalena Visconti, ist mit seinen Lautenschlägern zu
Gast auf Rheinfels. Zurück in Landshut stirbt er an der
Pest. Der katzenelnbogener Arzt Meister Clais holt sich
Rat in Koblenz in der Apotheke (6085.24). - Nikolaus von Kues
glaubt menschliches Wissen beruht auf Vergleichen und
Messen und widmet sich der Unendlichkeit (Makrokosmos
und Mikrokosmos). - Georg Peurbach entwickelt in Rom das
Quadratum geometricum, sein Hausgenosse ist Nikolaus von Kues. -
Der Deutsche Neßler gewinnt Kupfer mit Hilfe von Vitriol
und Ausfällen durch Eisen. - Die Mätresse des
französischen Königs Karl VII, Agnes Sorel ist nach
drei Kindern erneut im siebten Monat schwanger und
leidet an Wurmbefall und wird mit einer Überdosis bei
der Quecksilberbehandlung ermordet. -
Kartographenschulen in Venedig, Genua, Ancona, Barcelona
und Sagres. - Jus primae noctis
soll angeblich vom französischen und katalonischen Adel
zur Demütigung von Untergebenen misbraucht werden. -
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St)
vermutet Gefahr und warnt seinen Vater durch
Briefe. - Graf Georg von Sayn Wittgenstein (St) belehnt 3 Dillenburger mit
einer Waldschmiede. - Die revoltierenden aachener
Gewerbetreibenden erhalten durch den Gaffelbrief Sitz
und Stimmrecht in der Aachener Verwaltung. - Das Erbe
des letzten Grafen Johann II von Ziegenhain
der Strarke (--),
der ohne männliche Erben stirbt, wird den Brüdern
Albrecht II von Hohenlohe Weikersheim und Kraft V von
Hohenlohe Weikersheim, den Söhnen von Albrecht von
Hohenlohe (--),
von Kaiser Friedrich III von
Habsburg (St)
(35)
als ziegenhainer Reichslehen zuerkannt und die beiden zu
erblichen Reichsgrafen aber nur für Ziegenhain und Nidda
erhoben aber trotzdem von Hessen militärisch besetzt. -
Johannes
Gutenberg und Johannes
Fust richten im Hof zum Humbrecht in
Mainz eine Druckerei ein. - Graf Heinrich II von Nassau
(St) stirbt.
- Der kölner Glockengiesser Christian Cloit arbeitet
auch als Büchsenmeister und giesst in seinem Häuschen in
der kölner Altstadt nicht nur Büchsen sondern stellt
dort auch das als Donnerkraut bekannte
Schießpulver her, was seine Nachbarin Kathrin von Wesel
so in Angst versetzt, dass sie sich beim kölner Rat
beschwert. - Markgraf Albrecht von
Brandenburg muss alle aus dem ersten Markgrafenkrieg
eroberten Gebiete an die Stadt Nürnberg zurückgeben. - Nikolaus von Kues
unternimmt eine zweijährige Legationsreise durch
Deutschland um Kirche und Klöster zu reformieren und
lässt in verschiedenen Kirchen Tafeln mit dem Vaterunser
und den Zehn Geboten in der Volkssprache
anbringen um das Glaubenswissen in der Bevölkerung zu
verbessern. - Der Rat der Stadt Hamburg markiert
erstmalig das Fahrwasser der Elbe mit Tonnen. - Der
uneheliche Sohn Friedrich von Heppenheft und sein
Bruder Emmerich sind die letzten bezeugten männlichen
Mitglieder der Familie. - Die Äbtissin von Kloster Altenberg Catharina
von Solms (St)
stirbt. - Kloster Peternach ist von
den Augustiner-Nonnen verlassen. Die Gebäude und Äcker
gehören zum Deutschen
Orden. - Adolf von Nassau (St) (27) lässt die
Glasmalerei verbieten und nur noch weiße oder farbige
Gläser aus eigener Herstellung zu. - Die Herrschaft Bütgenbach wird Abfindung für den
ehrgeizigen unehelichen Sohn von Graf Johann IV von
Nassau, Adrian von Nassau (St).
- Herzog Arnold von Geldern
kehrt von seiner Palästinafahrt zu seiner Frau Katharina von Kleve
zurück und lebt verschwenderisch und gesetzlos bis sein
Sohn Adolf von Geldern
versucht ihn abzusetzen. - Bei der Wahl des
zurückgetretenen utrechter Bischof Walram von Moers zum
münsteraner Bischof Walram von Moers
wird diesem sogar ein Mord vorgeworfen um an das Amt
gelangt zu sein. - Hermann Sprikast von Waldmannshausen
besitzt Burg Freienfels als
Pfand. - In Kiedrich wird die Elendenbruderschaft
gegründet, die auf der Valentinuswallfahrt Verstorbene
bestatten hilft. - Graf Ulrich V von Württemberg
(St) (37)
fällt nach dem Tod seines Bruders Ludwig (St) (11)
die Vormundschaft über den künftigen Graf Ludwig II von
Württemberg Urach (St)
(St) und
Graf Eberhard V von
Württemberg (St)
(St) zu und
muss sich gegen Ansprüche von Kurfürst Friedrich
von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26)
wehren. - Fehde von Markgraf Albrecht von
Brandenburg und Nürnberg mit Graf Ulrich V von Württemberg
(St) (37) und
Esslingen. - Aus Rache für Mordversuche mit Gift von
frankfurter Räten stehlen Michael von Bickenbach und
Philipp von Frankenstein ohne Fehdeerklärung frankfurter
Vieh vor der Stadt. Die beschuldigten frankfurter Räte
behaupten die Zeugen seien durch Folter zu ihren
Aussagen gezwungen worden. - In St Goar wird auf Burg Rheinfels das opiumhaltige
Allheilmittel Theriak benutzt. -
Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) wird nach einem Ultimatum
durch Anschlag an den Kirchentüren von Dietkirchen und Mensfelden exkommuniziert und
schickt dem limburger St Georgsstift einen
Fehdebrief.. - Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden
(St)
verbündet sich mit dem trierer Domkapitel, Pfalzgraf
Kurfürst Friedrich
von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26),
Heinrich von Nassau Beilstein (St),
dem mainzer Dompropst, den Grafen Dietrich von Sayn (St) und Gerhard
von Sayn (St),
der 14 52 Elisabeth von Sierk heiratet, Philipp II von
Nassau Saarbrücken (St)
und Johann von Nassau Saarbrücken (St) und Ruprecht von Virneburg
gegen den trierer Erzbischof Jakob
von Sierck. - Gräfin Elisabeth von Nassau
Saarbrücken alias Elisabeth von Lothringen
(St), die
seit 14 29 Witwe ist, beschäftgt den Maler Jost von
Saarbrücken für Tafelgemälde und Wandmalereien im
Karmeliterkloster Metz. - Stephan Lochner,
alias Stephan von Köln, Kölner Schule in der
Schildergasse, Maler seines letzten Bildes der Madonna im Rosenhag,
stirbt an der Pest in Köln. - Der Briefdrucker,
Spielkartendrucker, Hans von Pfeddersheim zieht nach
Frankfurt an den Brückenturm in der Fahrgasse. -
Uhrmacherzunft in Wien. - In Frankfurt wird ein lebender
Elefant auf dem Römer bestaunt. - Der baseler Stadtrat
warnt vor Falschspielern und organisierten Bettlern, die
Krankheiten simulieren mit einem öffentlichen Mandat. -
In Limburg stiftet der katzenelnbogener Amtmann Daniel
von Mudersbach (--)
dem St Georg Stift ua eine Kasel aus
venzianischem Brokatsamt mit einem Kreuz aus burgunder
Goldstickerei, Silberstickerei und Seidenstickerei und
einen Goldkelch. - In Landau in der Pfalz
wird Hans Boner als Sohn
einer wohlhabenden Tuchhändlerfamilie mit
Handelsbeziehungen nach Frankfurt und Nürnberg geboren.
Hans Boner wird einer der reichsten
Männer Europas. - Heinrich Greifenklau Vollrads (--) wird mainzer Domdekan. -
Ludwig Eckbrecht von Dürkheim (--),
Johann Specht von Bubenheim (--)
und Bernhard von Breidenbach (--) sind mainzer Domherren. -
In Balduinstein gibt es ein Judenhaus. - In Frankfurt
gibt Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St)
(--) dem Schiffsbauer xxx (--) den Auftrag sein altes
Schiff durch ein neues zu ersetzen, der auf der Werft in
Mainz Vilzbach ein neues Schiff erbaut, das dann zur
Fertigstellung mit Teer und Tuch nach St Goar überführt
wird, wo es auch noch eine Treidelleine einen Mast zum
Treideln und Glasfenster erhält. - In St Goar arbeitete
der Schiffmacher Klaus (--)
3 Tage am Salmenschiff vom Fangplatz Sand.
1449
Sühne zwischen Graf Philipp von Katzenelnbogen der
Ältere (St)
und Reinhard III von Westerburg (St),
der dem Grafen seine Schlösser öffnet und dafür seine
stgoarer Zolleinkünfte wiedererhält.
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St)
erklärt mit Rücksicht auf den trierer Erzbischof Jakob von Sierk
einen Verkauf der Grafschaft Diez mit Hadamar und Ellar
durch Graf Heinrich von Nassau Diez (St) an ihn für einen
Scheinkauf (was er tatsächlich nicht war).
Graf Philipp von
Katzenelnbogen der Ältere (St)
stattet
seinen Sohn Graf Philipp von Katzenelnbogen der
Jüngere (St)
anläßlich seiner Eheschließung mit Ottilie von Nassau
Dillenburg (St)
mit eigenem Besitz in der Obergrafschaft aus, womit er
auch den Grafentitel erhält.
Graf
Philipp von Katzenelnbogen (St)
fährt mit dem Schiff nach Köln. (6122). - Graf Ulrich
von Württemberg siegt in der Schlacht von
Waldstetten. - Der deutsche König Friedrich III von
Habsburg (St)
(34)
gebietet folgenden Personen dem mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von
Erbach nicht zu helfen: 1. Dem trierer Erzbischof
Jakob
von Sierck, 2. Pfalzgraf Ludwig IV bei Rhein
3. Markgraf Jakob von Baden (St) 4. Markgraf
Albrecht von
Brandenburg 6. Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (43) 7.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (47)
und Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St), 8. Graf Walram von Waldeck
(--),
9. Graf Reinhard II von Hanau
(St) und
Reinhard III von Hanau (St)
(38) 10. Graf Philipp
II von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) und Graf Johann II von Nassau Weilburg
Saarbrücken (St),
11. Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St), Graf Johann V von Solms
Lich und Hohensolms
(St) und Graf Kuno von Solms Lich Laubach (St), 12. Graf
Johann IV von Nassau Dillenburg Breda (St) 13. Graf Dieter von
Isenburg Büdingen (St),
14. Herren von Eppstein 15. Herren von Eppstein
Königstein, 16. Jungherr Werner von Falkenstein
Münzenberg und 17. Herrn Walter von Eppstein Breuberg (St). - Graf
Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) setzt sich für Werner
Notthafft (--)
ein, der von Köln für falsche leichte Gulden
eingekerkert und gefoltert wird (4604).
- Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) steht vor Rothenburg. -
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) beteiligt sich am ersten Markgrafenkrieg,
dem Nürnberger
Städtekrieg als Verbündeter von Markgraf Albrecht von Zollern
Brandenburg als 7.000 Mannn erfolglos die Stadt
Nürnberg belagern (4593).
Ebenfalls verbündet ist der mainzer - 1.100 Krüge und
800 Schüsseln werden von Graf Phillip von Katzenelnbogen
dem Älteren (St)
in Koblenz gekauft. - Äußerst gutes
Weinjahr in Arnstadt. - Albrecht von Hohenlohe I und
seine Frau Elisabeth von Hanau
(St) erheben
wie der Graf von Waldeck vergeblich Anspruch auf die
Grafschaft Ziegenhain als der
letzte Graf Johann II von Ziegenhain
stirbt, da Hessen sich durchsetzen kann und die
Grafschaft als heimgefallenes Lehen einzieht führt aber
bis 14 95 offene Erbstreitigkeiten. Albrecht von
Hohenlohe I (--)
erhält aber den Grafentitel für Hohelnlohe aus
der ziegenhainer Erbschaft. - Die Reifenberger unter
Führung von Henne Rudel und Emmerich überfallen
Kaufleute denen Eberhard von Eppstein (St), Herr von Königstein, das
Geleit gibt und den Angreifern ihre Beute postwendend
wieder abnimmt. Rudel Emmerich von Reifenberg und
Siegfried von Glauburg sagen Eberhard darauf hin ihre
Lehen auf, eine Fehde an, kidnappen seine Leute und
verwüsten und brandschatzen bis 14 52. - Reinhard von
Weilnau (St)
wird Fürstabt in Fulda bis 14
72. Emmerich von Heppenheft ist
Bürgermeister in Oppenheim. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig IV (25) stirbt nach 13 jähriger
Herrschaft in Worms und sein 1-jähriger Sohn Philipp der
Aufrichtige von der Pfalz kommt unter die Vormundschaft
seines Onkels Kurfürst Friedrich
I von Wittelsbach von der Pfalz. - Herzog Johann I
von Kleve siegt in der Soester Fehde. - Philipp von
Hanau Münzenberg der Jüngere (St)
wird in Windecken geboren. -
Graf Johann von Nassau (St)
tritt Herborn an seinen Bruder ab. - Mehrere
reifenberger Ritter überfallen frankfurter Kaufleute bei
Glashütten, im
Taunus, wo farbige Gläser und Glasmalereien hergestellt
werden, denen Herr Eberhard von Eppstein III Königstein
(St) Geleit
gegeben hat. Eberhard von Eppstein III - Königstein (St) nimmt
sofort die Verfolgung auf und nimmt mehrere Ritter
gefangen. - Während Herzog Arnold von Kleve eine
Palästinafahrt nach Jerusalem unternimmt übernimmt seine
Frau Katharina von Kleve
stellvertretend die Regierungsgeschäfte. - Die Tochter
Polissena von Francesco I Sforza,
(St) wird im
Auftrag von ihrem Ehemann erdrosselt. - König Friedrich III von
Habsburg (St)
(34)
verhängt über die Stadt Würzburg die Aberacht. - Die
frankfurter Steuern werden von Dieter von Alzey nach
Wiener Neustadt gebracht. - Beim jährlichen Besuch des
seligenstädter Abtes im Amt Steinheim
in der Burg Steinheim dürfen
Freunde vorort eingeladen werden, Muli, Pferde, zwei
Windhunde, ein Jagdhund und ein Habicht mitgebracht
werden, die von den Steinheimern verköstigt werden
müssen, wird Hof gehalten, zu Gericht gesessen und der
Schultheiß bestimmt. - In Bruchhausen wird ein neues
befestigtes Haus errichtet, das durch einen Sakralraum
im Erdgeschoß als Kapelle ausgegeben wird. Darüber wird
eine Waffenkammer mit Munition eingerichtet und darüber
ein Wehrturm. - Die vor den Toren der neuen
erzbischöflichen Burg Alzenau gelegene
neue Stadt Wilmundsheim wird
von der Ganerbschaft Lindheim, die mit
dem mainzer Erzbischof gegen den Landgrafen von Hessen
und die Städte verbündet sind, restlos vernichtet. -
Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) beraubt das limburger St Georgsstift
und beginnt einen jahrelangen Streit mit dem ungeliebten
trierer Erzbischof Jakob
von Sierck, dessen Rat er ist. - Graf Reinhard II von Hanau
(St)
versucht die Dörfer Selbold, Gründau und
Wolferborn durch eine Wirtschaftsblokade von Holz,
Kohlen und Lebensmitteln auf seine Seite zu zwingen. -
Die Handelsblockade gegen Nürnberg bewirkt, dass in
Nürnberg Wein knapp wird und selektiv ausgegeben wird.
Für einen Großteil der Stadtbevölkerung wird ersatzweise
Bier gebraut, bis auch dafür die Rohstoffe ausgehen und
nur noch Wasser als Getränk übrig bleibt. - Die Witwe
von Graf Heinrich von Habsburg-Löwenstein Schenkin Anna
von Erbach verkauft die Grafschaft an den pfälzer
Kurfürst Ludwig IV von
Wittelsbach (St). -
Die mainzer Patrizier Philipp zum Jungen (--) und Heinrich zum
Jungen (--)
werden von König Friedrich III von
Habsburg (St)
(34)
wegen unrechtmässig erhobenen Zolls in Mainz verurteilt.
- König Friedrich III von
Habsburg (St)
(34)
befiehlt Graf Dieter von Isenburg Büdingen (St) seine Übergriffe auf Martin
(--),
den Forstmeister im Büdinger Wald, zu unterlassen. - Philipp von
Rieneck (--),
Ludwig von Wertheim (--),
Peter von Schwarzenberg und Wilhelm von Helmstadt sind
mainzer Domherren. - In St Goar gibt es einen Zollturm,
der direkt neben dem Zollhaus steht und die Lücke der
Stadtverteidigung geschlossen hat. - In St Goar arbeitet
der Schiffsmeister Werner (--)
mit seinen Knechten 30 Tage lang am
Pferdeschiff, wofür er pro Tag 5 Alben erhält.
1448
Der Versuch von Graf Philipp von Katzenelnbogen der
Ältere (St),
die Begleichung seiner Forderungen an Luxemburg durch
Pfändung der die Frankfurter Messe besuchenden
luxemburger und brabanter Kaufleute zu erreichen, wird
auf Betreiben der Städte (Frankfurt, Köln, Nürnberg und
Ulm) durch energisches Einschreiten der rheinischen
Kurfürsten verhindert.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) gibt der kölner Erzbischof
Dietrich von Moers
ein zinsloses Darlehen von 3.000 Gulden unter der
Bedingung der Begleichung seiner Manngeldforderungen in
Höhe von 1.400 Gulden. Graf Philipp von Katzenelnbogen
der Ältere (St),
ist im Besitz der Krone seiner Schwiegermutter Gräfin Henriette
von Mömpelgard (St)
im Wert von 1.000 Gulden.
Brand auf
Rheinfels (6098),
- Wiener Konkordat. -
Pestepidemie in Deutschland - Das Erbe von Graf Philipp
von Katzenelnbogen der Ältere (St)
zu Braubach wird besichtigt. - Weltkarte von A.
Walsperger. - Burg Auerbach ist ältester
Hauptverwaltungssitz der Obergrafschaft. - Die runkeler
Lahnbrücke ist fertiggestellt. - Runkel brennt. - Die
Stadt Westerburg brennt. - Der mainzer Goldschmied
Johann Fust hat berufliche Beziehungen zum frankfurter
Münzmeister Conrad zum Stege. - Die frankfurter
Marktschiffer müssen die Schiffe selbst mit Kanonen,
Pulver und Pfeilen ausstatten. - Der Meistersänger
Johann von Soest musiziert in Heidelberg. - Auf Burg Münzenberg wird
unter den falkensteiner Erben, den Grafen Bernhard II
von Solms (St)
und Johann V von Solms
(St), Eberhard von Eppstein Königstein (St), Walter von Eppstein
Breuberg (St)
und Reinhard II von Hanau (St)
ein Burgfrieden geschlossen. - Der kölner Glockengiesser
Christian Cloit gießt die grösste kölner Glocke. - Graf
Johann II von Nassau
Dillenburg, der Ältere, mit dem Helm, der Hübner (St) (47)
stirbt unvermählt und kinderlos. - Die gesamte
Herrschaft Ebernburg gelangt in
den Pfandbesitz der Sickinger. - Die Ebernburg wird an
Sickingen verpfändet. - Der Pfalzgraf und späterer
Kurfürst Philipp von Wittelsbach (St), der
Edelmütige wird in Heidelberg geboren. - Regiomontanus (12) errechnet ein
astronomisches Jahrbuch für die Erstellung von
Horoskopen. - Graf Johann II von Ziegenhain
wird in Westfalen angeklagt und bittet Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (46) ihn
durch einen Brief zu schützen. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (46) und Graf Johann II von Ziegenhain
übertragen Burg Lißberg an Walter
von Eppstein - Breuberg (St).
- Ludwig von Pfalz
Zweibrücken (St),
Graf von Veldenz, kämpft in der Fehde seines Vaters mit
dem Rheingraf von Grumbach. - Frank von Kronberg bezieht
die Burg Rödeheim. Die Grafen
Johann von Solms (St)
und sein Sohn Kuno von Solms (St)
werden die Burg erben. - In der mainzer Residenz Eltville wird ein
repräsentativer Raum, in dem im großen Stil Silber als
Dekorationsmittel eingesetzt wird Silberkammer
genannt. - Der frankfurter Rat bestellt beim
frankfurtrer Architekten Meister Eberhard einen Lettner
für die Nikolaikirche. - Der
letzte männliche Vertreter der Familie
Hohenlohe-Brauneck Konrad von Hohenlohe Brauneck
verkauft seine Stammburg Brauneck an Markgraf
Albrecht Achilles von
Zollern Brandenburg Ansbach (St). - Die runkeler Lahnbrücke
wird fertiggestellt. - Dietrich von Alzey, der Ehemann
der frankfurter Apothekerstochter Petze Schönberg wird
ein Syndicus der Stadt Frankfurt. - Das
Chorfrauenkloster Beselich wird
reformiert. Vor einem weltlichen Gericht erreichen
Hermann Roispecher und sein Sohn Emmerich die
Beschlagnahmung von klösterlichem Besitz, wofür die
Meisterin von Kloster Beselich die
Rückgabe und die Überweisung an ein geistliches Gericht
fordert und als Strafandrohung die Exkommunikation und
den Ausschluss vom Gottesdienst erreicht. - Richard von
Kleen alias Richard von Cleen wird mainzer Domdekan. -
Konrad Rau von Holzhausen ist mainzer Domkantor. -
Johann von Baden, Helfrich von Dorfelden, Salentin von
Isenburg, Otto von Bach, Bertram von Breidbach und
Diether von Wertorf sind mainzer Domherren.
- In Hohensstein an der Aar wird Burg Greifenstein,
die 200 m nördlich von Burg Hohenstein liegt, zusammen
mit dieser erwähnt.
1447 Graf
Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) zwingt Dietrich V von
Runkel (St)
zum Empfang seiner katzenelnbogener Lehen.
Hexenverbrennung
in Willisau (Basel) - Vermählung Markgraf Karl von
Baden I (St)
mit der habsburger Katharina von Österreich, der
Schwester von König Friedrich III von
Habsburg
(St) (32)
und mit 20.000 Gulden Mitgift. - Der 20jährige
Markgraf Karl von
Baden I (St)
heiratet in Pforzheim Katharina von Österreich und
wird zeitgenössisch nur als Gemahl der königlichen und
später kaiserlichen Schwester erwähnt. - Der
portugiesische König Alfons V und der Orden der
Christusritter mit dem Vorstand Heinrich der Seefahrer
erhalten von Papst Nikolaus V, der besonders
Wissenschaft und Kunst fördert und eine
ausserordentliche kirchliche Prachtentfaltung und
Demonstration von Stärke beginnt, mit dem
Handelsmonopol über Häfen, Inseln und Meere Afrikas
das Recht Ungläubige in die Sklaverei zu führen. -
Antonio Malfante bereist im Auftrag eines genueser
Handelshauses als erster Europäer die Oase Tuat. - Die
Reichsstadt Friedberg brennt
bei einem schwerden Stadtbrand nieder. - Der mailänder
Herzog Filippo Maria Visconti
(St)
hinterlässt die ältesten Tarotkarten . -
Der frankfurter Patrizier Johann von Breidenbach
verkauft für 1.530 Gulden sein Haus zum Fürsteneck an
seinen Schwiegersohn den zweithöchsten Steuerzahler
und 14 78 jüngeren Bürgermeister der Stadt Frankfurt
Wigand von Heringen. - Nikolaus von Kues
steht nach dem Tod des Papstes Eugen IV zur Wahl.
- Landgraf Ludwig von Hessen
(St) (45)
erhält die Lehnshoheit über die Herrschaft Plesse.
- Graf Johann von Nassau (St)
teilt mit Graf Heinrich von Nassau (St) sein Gebiet auf. - Die
Stadt Frankfurt führt einen Prozess gegen die pfälzer
Residenzstadt Neumarkt in der
Oberpfalz wegen Zollvergehen. - Einige
oppenheimer Bürger müssen wegen Auseinandersetzungen
mit der Kessler-Gesellschaft die Stadt Oppenheim
verlassen. Selbst fürstlichen Boten ist das Zustellen
von Briefen zu gefährlich. - König Friedrich III von
Habsburg (St)
(32)
befiehlt die Rücknahme einer 15 % igen
Apfelguldenabwertung. - Nonnenklause in Freiendiez. - In der mainzer Residenz Eltville wird der
Burghof gepflastert. Alle Fenster sind verglast. - Die
Stadt Gelnhausen baut
gegen die Burg Gelnhausen eine
Mauer und Befestigungsanlagen, nimmt den königlichen
Kammerknecht, den Juden Isaak gefangen und nimmt ihm
200 Gulden ab. König Friedrich III von
Habsburg
(St) (32)
verbietet vergeblich durch den mainzer
Erzbischof Dietrich Schenk von
Erbach der Stadt Gelnhausen
Wegezoll zu erheben. - Ludwig von Wittelsbach von
Bayern Ingolstadt stirbt auf Burg Burghausen in der
Gefangenschaft seines Vetters Heinrich von
Wittelsbach. - Der Maler des weichen Stils Stephan Lochner,
alias Stephan von Köln, Kölner Schule in der
Schildergasse, ist Mitglied der Schildergaffel und im
Besitz mehrerer Häuser in Köln. - Der kloster arnsteiner Abt
Ortlieb Donner von Lohrheim berichtet von den
erbärmlichen und verödeten Zuständen seines
Filialnonnenklosters Beselich, das von
einem Prior geführt wird, und sich seinen
Lebensunterhalt nicht mehr selbst erwirtschaften kann.
Der kloster arnsteiner Abt
Ortlieb Donner von Lohrheim schlägt vor es in ein
Kanonikerkonvent umzwandeln, da er es selbst nicht
reformieren könne. - Schenk Dietrich von Schweinsberg
ist mainzer Domherr. - In
Lohrheim gibt es Weingärten.
1446
Graf Wilhelm von Wertheim
verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) seinen Anteil an der
Burg Breuburg für 2400 Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (44) verlobt seine Tochter
Anna von Katzenelnbogen (St)
mit Landgraf Heinrich III von Hessen (St) und sichert ihr eine
Mitgift von 36.000 Gulden zu.
Beendigung der Streitigkeiten zwischen Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St) (44) und
Reinhard III von Westerburg (St)
durch Verpfändung der halben Herrschaft Schaumburg an
den Grafen (St).
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (44)
nimmt die Durchfechtung der katzenelnbogener Forderungen
an Luxemburg gegenüber Herzog
Philipp
III
von Burgund der Gute auf.
Streitigkeiten von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) hinsichtlich
Reinhard III von Westerburg (St)
über die Auslegung und Durchführung ihres Vergleichs
hinsichtlich der Öffnung seiner Schlösser, welche zur
Sperrung von Reinhards stgoarer Zollgefällen führen.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) beginnt mit der
systematischen Ablösung der Geldlehen gegen Auftragung
von Eigengütern durch die Belehnten.
Anna von
Katzenelnbogen, Tochter von Graf Philipp von
Katzenelnbogen der Ältere (St)
(44)
und Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St)
alias Anna von Württemberg wird geboren und Landgraf
Heinrich III von Hessen (St),
dem Sohn Landgraf Ludwigs von Hessen I
(St) zur Ehe
versprochen. Die Ehe soll nach Gewohnheit der Kirche mit
Annas 12. Geburtstag geschlossen werden.
Gräfin
Anna von Katzenelnbogen (St)
klagt ihren lichtenberger Kellner wegen Verleumdung und
Zauberei alias Hexerei an. - Nuno Tristao segelt bis in
die Gambia-Mündung. - Ältester datierter Kupferstich. -
Ketzerverbrennung auf dem Konzil von Basel. -
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St)
(44)
tritt aus der Ganerbengemeinschaft der Burg Hattstein
wieder aus. - Frank von Kronberg erbaut mit seiner Frau
Katharina von Isenburg eine neue Burg in Rödelheim, die nach
seinem Tod an Graf Johann von Solms V Lich und
Hohensolms (St)
und seinen Sohn Kuno von Solms (St)
fällt. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) verpfändet
seinen letztes Viertel an Limburg an Graf Bernhard II
von Solms Braunfels (St).
Fordert Graf Philipp
von Katzenelnbogen eine eigene hessische Herrschaft
für seinen Schwiegersohn? - Die mainzer Zünfte
wollen sich nicht mehr mit den mainzer Patriziern
einigen, zwingen die meisten Patrizier aus Mainz
wegzugehen und erringen vermeintlich einen Sieg. - Nikolaus von Kues
stellt seine Vermutungen über den letzten Tag
an. - Charisma von Melem kauft die Messeherberge Zum
Krebs am frankfurter Fahrtor, das zum Stammwappen
der Patrizierfamilie wird. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St)
(44) lässt sich die westerburger Burg Cleeberg wegen seiner zahlreichen
Fehden öffnen. - 8 Frauen werden vor den Toren von
Heidelberg als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. -
König Friedrich III von
Habsburg (St)
(31)
verbietet Frank von Kronberg den Weiterbau der Burg Rödelheim mit neuen
Türmen und einer hohen Burgmauer innerhalb der Burg am
ehemaligen königlichen Lagerplatz vor der Stadt
Frankfurt. König Friedrich III von
Habsburg (St)
(31)
gibt der Bitte von Frank von Kronberg, der Reiche, für
den Weiterbau der Burg Rödelheim nach. Die
Stadt Frankfurt erhält ein Öffnungsrecht. Graf Dietrich
von Sayn (St) (--) verpfändet
seinen Teil an Schloss Assenheim an Frank
von Kronberg, der Reiche. - Gilbrecht von Schönborn wird
bis 14 48 Hofmeister
von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44). - Die nürnberger Patriziern und
Ministerialen Rieter kaufen die ehemalige nassauer
Burg Kornburg,
werden in den Adelsstand erhoben und nennen sich Rieter von Kornburg.
- Die Linie des trierer Erbmarschalls xxx von
Helfenstein Sporkenburg (--)
trennt sich von der Linie
Helfenstein-Mühlenbach im Arenberger Bereich. - Der
ehemalige mainzer Patrizier Ort vom Jungen baut das Haus
Zum Großen Korb am Kornmarkt in Frankfurt und
vertreibt Baumwolle, Spezereien, Pelze und Tuche. - In
Straßburg können normale Haushalte gegen eine
Pauschalgebühr an ärmere Durchreisende, Lehnsleute,
Maurer, Zimmerleute und Schneider Wein verkaufen. - In
Frankfurt wird Bier als Ersatz für den überteuerten Wein
gebraut. - Die Ungarn fallen in Österreich ein. -
Dietrich Knebel von Katzenelnbogen (--) besitzt Mannlehen auf die
Bede von Langenlonsheim von Markgraf Jakob von Baden (St), Graf von
Sponheim. - Die 2-fache Witwe und 2-fache ehemalige
Herzogin von Mecklenburg und Herzogin von
Bayern-Ingolstadt Margarethe von Zollern
Nürnberg (St)
(--) alias
Margarethe von Brandenburg heiratet heimlich ihren
markgräflichbrandenburger Hofmeister Martin von
Waldenfels (--).
Ihr Bruder, der kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achill von
Zollern Nürnberg (St) (32),
ist Vermittler in der Waldenfelser Fehde.
- Georg vom Stein ist mainzer Domherr. - Wilhelm von
Schönborn ist Hofmeister von Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St)
(44), der
ihm die Güter von Wilhelm Stroß von Schönborn, der in
Hadamar gewohnt hat, verlehnt, darunter das Burglehen
mit ua dem Haus oben am Mühlenturm in Burgschwalbach und
Wiesen in Schönborn und am Wahrzeichen Krummer Baum am
Weg nach Bärbach. - In Balduinstein Hausen kaufen Junker
Wilhelm von Staffel (--) und
seine Frau Agnes eine Wiese.
1445
Beendigung der Streitigkeiten mit den Ulnern von Dieburg
durch Verkauf ihrer Rechte zu Erzhausen an Graf Philipp
von Katzenelnbogen
(43) für 12.000 Gulden.
Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers
(60)
verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) die Stadt Rhens für 9.000 Gulden.
Reinhard III von Westerburg (St)
öffnet dem Grafen Philipp seine Schlösser Westerburg, Weltersburg, Schadeck, Schaumburg und Cleeberg, wogegen ihm dieser
gestattet, seinen Tournosen am dtgoarer Zoll gegen eine
bestimmte Abgabe davon an den Grafen (St) zu erheben. Reinhard von
Westerburg III (St)
erneuert die Verpfändung des halben Schlosses Schaumburg mit Zubehör an den Grafen
für 2.246 Gulden und 500 Malter Frucht; doch gehen die
Streitigkeiten über Schaumburg gleichwohl noch weiter.
Graf Philipp (St)
ist im Besitz eines Hauses in Heidelberg.
Wetter:
Durch eine Mißernte in Nassau fällt die
Weinlieferung an Burg Herborn aus.
Hochwasser in Nürnberg. - Reichstag in Konstanz. - König
Friedrich III von
Habsburg (St) (30)
bittet seinen Bruder Herzog um Hilfe gegen die
Eidgenossen bei Zürich. - Graf Philipp von
Katzenelnbogen der Ältere (St)
(43) verweilt mit 45 Pferden auf Burg Stadecken. - Jakob ist gräflich
katzenelnbogener Sänger. - Pfalzgraf Ludwig IV (St) (21) ist zu Gast in St
Goar, als er nach Boppard fährt. - Die nach Aristoteles
heisse, verbrannte und unbewohnbare Zone erweist sich
unter Diniz Dias als Kap Verde. - A Fernandez erreicht
das Kap der Masten. - In Hausen über Balduinstein kauft
Wilhelm von Staffel
(--) und seine Frau Agnes eine Wiese. -
Margarethe, die Tochter aus der unglücklichen ersten Ehe
von Markgraf Albrechts Achilles von
Zollern Brandenburg versucht vergeblich einen
Suizid um ihrer Vermählung mit Graf Caspar von
Zweibrücken zu entgehen. Nach ihrer Genesung darf sie
ins Kloster. - Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers (60) verübt
einen nächtlichen Angriff auf das klevische Duisburg,
der von den Wächtern noch rechtzeitig bemerkt wird als
die Angreifer versuchen die Mauern zu besteigen, wird
erfolgreich zurückgeschlagen und muss schließlich
aufgeben. - Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen
(St) hält
ein großes Turnier in Heidelberg ab. - Der oppenheimer
Bürgermeister, Emmerich von Heppenheft erhält
ein Burglehen in Burgschwalbach. Er
ist letzter seines Geschlechts. - Der Kurfürst und
Pfalzgraf Ludwig IV von
Wittelsbach (St)
(21) heiratete in Heidelberg Prinzessin Margarethe
von Savoyen. Sie ist die Witwe von Herzog Ludwig
III von Anjou und Tochter von Gegenpapst Amadeus
VIII und seiner Gattin Prinzessin Marie von
Burgund. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (43) kauft
von Ritter Philipp von Kronberg den Hof in Wallau. - Die
nassauer Burg Dillenburg übernimmt
die Verwaltungsaufgaben von Burg Herborn. - Johann
von Eltz ist trierer Hofmeister. -
Hermann Riedesel ist in Diensten von Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St)
(43). - Der sponheimer Abt ist ein Lebemann und
liebt Gelage und Würfelspiel und man spottet in Kloster Sponheim
gäbe es zwei Äbte und einen Mönch. - In Geisenheim existiert
eine Schule mit besonderem Ruf. - Landesordnung der
Landgrafschaft Thüringen. - Reinhard
von Sickingen wird Fürstbischof von Worms. - Graf
Johann von Nassau (St) (35) dient
als General dem Burgunderherzog Philipp
dem Guten bei seinem Angriff auf die Grafschaft
Holland, zum Dank wird Graf Johann von Nassau (St) (35) Seneschall
von Burgund. Er dient auch dessen Sohn Herzog von
Burgund Karl der Kühne. -
Die friedberger Burgmann Landgraf Hesso von Leiningen (St), Hans von
Sickingen, Diether Kämmerer von Worms, Frank von
Kronberg und Philip von Kronberg streiten sich mit den
Bürgern der Stadt Friedberg um Wein
und Immobilien. - Graf Reinhard von Hanau II
(St)
verweigert der Stadt Friedberg die
Einlösung von um Karben. - Der aachener Kaufmann Wilhelm
Prum verkauft in Frankfurt dem königlichen Diener 30
gefälschte aachener Tuche. - Elisabeth von Görlitz lebt
in Trier als Wohltäterin des Franziskanerordens. - Der
trierer Hofmeister Johann VII von Eltz, besitzt ein
Burglehen auf der katzenelnbogener Burg Burgschwalbach.
Johann von Eltz (VIII?) - Das trierer Domkapitel wird
von 40 auf 16 reduziert. - Das Leinentuch des Blutwunder von Walldürn
wird für Ablässe nach Rom gebracht. - Enea Silvio Piccolomini
beurteilt bei seinem Abschied vom kaiserlichen Hof in
Wiener Neustadt die Stadt Wien, als Ort wo man solange
trinkt, isst, spielt und streitet, bis der Weinkeller
erschöpft ist. Der gemeine Mann sei dem Bauch ergeben
und gefräßig, und die Bürger ein wild gewordenes, wüstes
Pack, das an Festtagen mit Unmäßigkeit alles Geld
verschleudere, was es die Woche über durch Handarbeit
verdient habe. - Die Boten der Stadt Frankfurt befördern
Gebotsbriefe von König Friedrich III von
Habsburg (St) (30) an
Graf Diether von Isenburg (St),
den Alten von Hanau, Philipp von Eppstein
Königstein (St), Gottfried
von Eppstein-Münzenberg (St),
Konrad von Bickenbach, Schenk Philipp von Erbach und
Schenk Jörg von Erbach, Philipp von Kronberg mit Sohn
Hans und Frank von Kronberg und Jakob von kronberg und
an die Burgen und Städte Friedberg, Gelnhausen und
Wetzlar. Den friedberger Burggraf und den friedberger
Bürgermeister erreicht ein Bote in der Friedberger
Trinkstube. - Wildgraf und Rheingraf Johann von
Daun (St) wird
elsässischer Landvogt. - Sittich von Buchenau ist
mainzer Domherr.
1444
Die Grafen Johann von Nassau (St) und Heinrich von
Nassau Diez (St)
verkaufen Grafen Johann von Katzenelnbogen (St) und seinem Sohn
Philipp von Katzenelnbogen (St)
ein Viertel der Grafschaft Diez für
12.000 Gulden. Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) kämpft mit Kurfürst Ludwig IV von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(20)
gegen die Aramagnaken. Die Schlacht bei St Jakob
an der Birs vor den Toren Basels findet statt.
Inventur wegen des Umzugs nach Burg Rheinfels mit einer
langen Liste von Büchern Büchern u.a. über König Artus.
In der kisten, da die bucher inne
ligen: Sanct Brandanus buch, 1 gut psalter, 1 groß
dutsch buch, hebet sich an von dem berbaum, der in dem
paradise stet, 1 groß dutsch buch, alß unser hergot
die menscheit imphing, 1 groß dutsch buch mit
iuddescher schrifft off den breddern unde dainne stet
auch von konig Artus, 1 groß dutsch buch mit gulden
buchstaben foren gewappent Kaczenelnbogen, 1 dutsch
buch von der heilgen driefaldickeyt unde als sanct
Iohannes unsern herren godt dauffte, 1 cleyne dutsch
buch, wie man sich nach eren und wißheit richten sal,
1 passional von unserm herre Ihesu Cristi, 1 rechtbuch
zu dutsche, 1 dutsch beblie, die hat myne gnediger
herre dem amptman geluwen, 1 buch von sanct Elsebeth
leben, 1dutsch buch von eyme heiden, 1 dutsch buch von
her Nytharts reden, 1 dutsch buch von den czehen
geboden, 1 dutsch buch von eyme vater unde sime kinde,
1 dutsch buch , wie man den tufel sal ußjagen, 1 buch
von der minne, 1 buch von der heilgen drie konige
leben, 1 buchelchen in suchen syn done, 1 Lucidarius,
2 sexstern von dem scholer von Pariß, der konigin bat
der eebrecher mere, deß Nitharts profincie, 1 buch von
der heilgen leben
Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
stirbt überraschend.
Die
Schmiede auf Burg Herborn stellt im
Verbund mit Siegen und Schleiden in der Eifel Büchsen
her. - Kurfürst Ludwig IV von
Wittelsbach von der Pfalz
(St) (20) bittet
König Friedrich III von
Habsburg (St)
(29)
um Hilfe gegen die Armagnaken und wird
zum Reichshauptmann für den bevorstehenden Krieg
ernannt. König Friedrich III von
Habsburg (St)
(29)
fordert von den Städten Frankfurt, Friedberg und Gelnhausen je 500
Bewaffnete, möglichst Schützen mit Handbüchsen und einen
Büchsenmeister mit 5 Kammerbüchsen. - Der Weihbischof
weiht die Altäre in St Goar. - Der Pfalzgraf Kurfürst Ludwig IV von
Wittelsbach von der Pfalz
(St) (20) bei Rhein ist auf der Marksburg zu
Gast. Dabei werden 500 l Wein getrunken. - Ein Tag zu Koblenz wird von Junker Wilhelm von
Schönborn und dem bornicher Pastor wegen der Runkeler
gehalten. (6122). - Die blonde Lothringerin Agnès Sorel ist die
Mätresse von Karl VII von
Frankreich und führt die sexskandalöse Sitte ihre
nackten Brust am Hof zu zeigen ein. - Portugiesen
erreichen die Senegalmündung. - Der italienische Vulkan
Ätna bricht aus. - Der polnische
König Wladisdlaw bricht politisch gewollt, durch seinen
Heerführer angestachelt, ungünstig terminiert den
Friedensvertrag mit Sultan Murat II und wird mit dem
Kreuzfahrerheer in der Schlacht von Varna,
die eine Eroberungswelle, die schließlich zur Eroberung
Konstantinopels 14 53 führt, auslöst, vernichtend
geschlagen. - Cosimo de´ Medici gründet in Florenz die
erste nachantike öffentliche Bibliothek von San Marco. -
Mit dem Tod von Graf Friedrich III von Veldenz stirbt
die Grafschaft im Mannesstamme aus. Seine einzige
Tochter Anna vererbt die Grafschaft an den Pfalzgrafen Stefan von Pfalz Simmern
Zweibrücken
(St) (59) den Sohn des verstorbenen
wittelsbacher König Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz. - In der Soester Fehde
erobert das mit Burgund verbündete Herzogtum Kleve die
Stadt Soest erfolgreich von Kurköln, macht es dadurch
aber zu einer bedeutungslosen Enklave und Stadt in der
Herrschaft Xanten. - Kurfürst Ludwig IV Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(20)
heiratet die Tochter von Gegenpapst Felix V Gräfin
Margarethe von Savoyen und Piemont. - Der frankfurter
Patrizier Conrad Weiß von Limpurg heiratet Grete Ulner
von Dieburg. - Die mainzer Bürgeropposition beschwert
sich über das übermäßige Schuldenmachen, die ungezügelte
Bauwut, undurchsichtige Finanzen, ungerechte
Steuervorteile für Patrizier und Vetternwirtschaft des
mainzer Bürgermeisters Rebstock. - In der
katzenelnbogener Bibliothek in Darmstadt steht das Buch
mit den bekannten volkstümlichen Liedern von Neidhard
von Reuental. - Nikolaus von Kues
kauft astronomische Geräte während des Reichstages in
Nürnberg. - Stephan von Pfalz Simmern Zweibrücken folgt
als Erbe des Veldenzer Anteils der Kauzenburg. Sein
Sohn Friedrich von
Wittelsbach von der Pfalz Simmern regiert von Kastellaun aus. -
Graf Hesso von Leiningen
erhält den Titel gefürsteter Landgraf von Leiningen. - Ludwig von Wittelsbach
Pfalz Zweibrücken wird Graf von Veldenz. - Belagerung
von Zürich-Greifensee durch die Eidgenossen. -
Johann I von Kleve kehrt vom burgundischen Hof in
Brüssel seines Onkels Herzog Philipp
dem Guten
(44) zurück nach Kleve um in der Soester
Fehde gegen den kölner Erzbischof Dietrich
von Moers
(59) zu kämpfen. Eine päpstliche Bulle
bestätigt die Lossagung Kleves vom kölner Erzbischof,
wodurch das Sprichwort der Herzog von Kleve ist
Papst in seinen Ländern entsteht. - In Herborn steht die
ertragreichste Mühle des Dillgebiets. - Herzog Albrecht III von
Wittelsbach Bayern München (St) (43)
entwickelte eine landesweite Kampagne gegen Raubritter.
- Winrich Donner von Lohrheim tritt als
Abt von Kloster Bleidenstadt zurück.
- Der königliche Kämmerer Wolfgang Ungnad kommt nach
Frankfurt und holt die Steuern ab. - Die Witwe Gräfin
Elisabeth von Nassau-Saarbrücken (Elisabeth von Lothringen)
(St) bitten
den französischen König Karl VII um Schutz.
- Durch
Verkäufe von Konrad von Schönborn (20) an Kloster Bärbach kommt das
Hofgut Schauferts vollständig an das
Kloster Bärbach. - Der
musikalische Hans Rosenplüt wird
städtischer nürnberger Büchsenmeister und trägt
Verssprüche und Maeren mit
erotischem Inhalt, bei denen Geistliche Ehebrecher
spielen vor und dichtet Fastnachtsspiele. -
Die alte hölzerne Rialto-Brücke bricht
während der Hochzeitszeremonie der Markgräfin von
Ferrara zusammen. - Der mainzer Patrizier und
Stadtbaumeister Henne Salmann ist im Besitz des mainzer
Hauses Zum Schultheiß. - Gerlach Grans von
Heppenheft und sein Sohn Friedrich zeigen sich am
Weiseler Gericht seinem Dienstherren, Kurfürst Ludwig IV von der Pfalz
(St) (20) gegenüber
reuemütig und beteiligen sich zur Reue an einer
Preußenfahrt. - Ruprecht von Solms ist mainzer Domherr.
- In Katzenelnbogen bewohnen die Herren von Klingelbach
eine Hofstadt links an die Burgmauer am Eingangstor
anschliessend (20
21 Stadthalle).
1443
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) läßt das Schloß Schaumburg
besetzen und verteidigt seine Ansprüche auf einem
koblenzer Tag und im folgenden Jahre auf einem bopparder
Tag, zu dem er beide Male ein umfassendes Aufgebot
seiner Vasallen und der mittelrheinischen Grafen und
Herren entbietet. Anhaltende schwere Streitigkeiten.
Lebenslängliches Bündnis zwischen Graf Philipp von
Katzenelnbogen der Ältere (St)
(41) und Heinrich II von Nassau Diez (St) und Gottfried VIII von
Eppstein (St) (4119).
Philipp
von Katzenelnbogen der Jüngere (St)
verlobt sich mit Ottilie von Nassau Dillenburg (St)
Wetter:
Mehrere Hagelunwetter zerstören die Ernte.
- Herr Johann Korn schreibt für Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
ein Meßbuch. (6122) - Nuno Tristao und Antao Goncalves
entdecken auf der westafrikanischen Insel Arguin
unerwartet Zentralafrikaner wo sie eigentlich Araber
erwarten. - Adolf von Nassau ist Ehrenrektor
der Universität Heidelberg. - In Hagenau in der
Werkstatt Diebold Laubers entsteht eine
Handschrift des Parzival von Wolfram von
Eschenbach. - Die Arbeit im Beruf erhält einen hohen
Stellenwert, dass der nürnberger Karthäuserprior Erhard
Groß ehemals geachtete Bettler als ein verdorben
Volk voll Untugend beschimpft. - Graf Eberhard II
von Eppstein (St)
verheiratet mit Agnes von Kronberg, stirbt. - Das
wirtschaftlich marode Kurtier unter dem trierer
Erzbischof Jakob I von Sierck (45) verpfändet
auch seine zweite und letzte Hälfte, also ein Viertel an
der Pfandschaft Limburg an der Lahn an Gottfried VIII
von Eppstein (St).
Gottfried VIII von Eppstein (St)
erhält von Eberhard von Eppstein der Jüngere (St) und Eberhard von Eppstein
der Ältere (St).
die Erlaubnis in Born einen See anzulegen, wo ihnen das
Wildbannrecht zusteht. - Der würzburger Erzbischof Sigismund von Sachsen
wird wegen seiner Verschwendungssucht und seines
unsteten Lebensstils abgesetzt. - Herzog Philipp III von Burgund
der Gute nimmt die Stadt Luxemburg durch
einen nächtlichen Überraschungsangriff ein. - Pfalzgraf
Johann von Wittelsbach
von der Pfalz Neumarkt
(60) stirbt. - In Katzenelnbogen bewohnen
Johann von der Leyen der Jüngere und das Brüderpaar
Johann und Johann Boos von Waldeck in der Burg
Katzenelnbogen das Haus zwischen dem Brunnen und der
Kapelle und den darunterliegenden Hof. - Herzog Philipp III von Burgund
der Gute übernimmt Bitburg. - Der mainzer
Erzbischof Dietrich Schenk von
Erbach bestätigt den Abt von Kloster Bleidenstadt Johann
von Schönborn in seinem Amt. Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann
von Schönborn gibt Alt-Katzenelnbogen als empfangenes
verjährtes und deshalb heimgefallenes Lehen aus und will
es an Nassau verlehnen. - Burg Hain in Siegen wird an
den Herrn von Bicken verpachtet. - Wetter: Ungewöhlich
langer und harter Winter, in dem die Bauern ihr Vieh aus
Futtermangel schlachten müssen und manche es
unverständlicherweise in den Wald treiben um es den
Wölfen vorzuwerfen. - Das Dorf Mandeln wird in der Fehde
des Grafen von Nassau gegen Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (41)
verwüstet und niedergebrannt. - Der spätere Papst Pius II (38) kommt an den Hof von König Friedrich III von
Habsburg (St)
(28)
in Wiener
Neustadt und Graz, und
arbeitet bis 1455
unter anderem als kaiserlicher Sekretär. - Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (41) lässt Freigraf
Mangold von Freienhagen trotz des Verbotes von König Friedrich III von
Habsburg (St)
(28) über
den Geleitsverstoß von Frankfurt richten. Freigraf
Mangold von Freienhagen wird von König Friedrich III von
Habsburg (28)
der Prozess gemacht. - Das Dorf Oberrosbach von Reinhard von Hanau II
(St) (74) wird
nach dreimaligem Nichterscheinen vor Gericht von König Friedrich III von
Habsburg (St)
(28)
geächtet. - Der frankfurter Patrizier Wolf Blum, Gründer
der Blumengesellschaft und Mitglied der
Stubengesellschaft Frauenstein stirbt. Seine Frau Agnes
Weiß zum Lämmchen übernimmt erfolgreich den Betrieb mit
Hilfe ihrer Schwiegersöhne. - Die Stadt Frankfurt und
Frank von Kronberg kaufen einen Teil von Rödelheim aus dem
Nachlaß von Dietrich von Praunheim. - Der 14 20 nach Frankfurt geflohene
mainzer Patrizier Ort zum Jungen überlässt für drei
Jahre seinen Patrizierhof Zum Jungen in der Stadt Mainz
Henne Gensfleisch, alias Johannes Gutenberg.
- Der am
burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des
Burgunderherzog Philipp von Burgund III,
der GuteAdolf von Kleve (19), beteiligt sich
an den Eroberungsfeldzügen. - Phililpp von Geroldstein
ist mianzer Domherr.
Anna, Tochter von Graf Johann von Nassau
Dillenburg (ottonisch), spätere Frau Graf Philipp von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
wird geboren.
1442
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St)
ist bei der Krönung König Friedrichs III in
Aachen zugegen, reitet an der linken Seite Pfalzgraf
Ludwigs bei Rhein während des Einzugs des neuen Königs
in die Stadt und erhält dort das Privileg der Befreiung
der katzenelnbogener Untertanen von fremder
Gerichtsbarkeit. Der König beauftragt ihn als
königlichen Kommissar mit der Untersuchung eines
Streites zwischen Isenburg, Nassau und Mainz
über einen Tournosen vom lahnsteiner Zoll. Der trierer
Erzbischof Jakob von Sierck verkauft
Graf Philipp (St)
für 1.000 Gulden weiter bopparder Zollgefälle.
König Friedrich III von
Habsburg (St)
(27)
erhebt Diether von Isenburg Büdingen (St) wegen Büdingen und die
Herren von Sierck in den Grafenstand. - Reichstag in
Frankfurt. - Berlin wird vom Territorialfürsten
unterworfen. - Wetter: Im 8 Monate dauernden Winter
bleibt der Rhein 3 Monate zugefroren. - Burg Brodenbach wird an
Graf Philipp verpfändet. - Zwei alte Armbrüste werden
repariert (6242)
Graf Philipp von Katzenelnbogen erzeugt alleine in St
Goar 96.000 Liter Wein (6229)
- Die verschwenderisch lebende Herzogin Elisabeth von
Luxemburg-Görlitz (St)
(52)
verkauft ihre Pfandschaft an der Grafschaft Luxemburg
nicht an den trierer Erzbischof Jakob I von Sierck
sondern übergeht die Erbansprüche ihrer Cousine Elisabeth von Luxemburg
(St) (33), die
mit der Thronfolge ihres Sohnes in Böhmen und Ungarn
beschäftigt ist und versöhnt sich mit Philipp von Burgund III,
der Gute, den sie gegen eine stattliche Leibrente
als Universalerben einsetzt. - Die Markgrafschaft Baden erwirbt die
Hälfte der Herrschaften Lahr und Mahlberg und schafft
dadurch ein Bindeglied zwischen dem südlichen breisgauer
Teil und dem nördlichen Gebiet um Baden-Baden. - Frank
von Kronberg wird mit einem Teil der Burg Rödelheim
von König Friedrich III von
Habsburg (St)
(27)
belehnt. - Das Marktschiff, das 300 Personen aufnehmen
kann, pendelt täglich zwischen Mainz und Frankfurt. -
Der kölner Kirchenbaumeister Hans von Köln wird vom
carthagener Bischof Alonso nach Burgos zum Bau von zwei
Facadentürmen mit schlanken durchbrochenen hochgotischen
Helmen berufen. - Graf Engelbert von Nassau I (St) stirbt in
Breda. - In Glashütten im Taunus
existieren mehrere Glashütten, deren Gründer Herr
Eberhard von Eppstein II - Königstein (St) ist. - In Frankfurt werden
grüne Gläser beim Weintest verboten um Weinpanscherei zu
verhindern. Es gibt Rippenbecher und Kreuzrippenbecher
aus transparentem Glas. - Der Rat der Stadt Frankfurt
versucht vergeblich die Minoriten im Barfüßerkloster zur
Aufgabe des Handels in den Kirchhöfen und Kreuzgängen
des Barfüßerklosters zu bewegen. - Die Almosenstiftung
des frankfurter Arzt Johann Wiesebeder von Idstein
bringt einen Jahresertrag von 340 Gulden. - König Friedrich III von
Habsburg (St)
(27)
läßt die Juden in Frankfurt umsiedeln. Die unmittelbare
Nähe der jüdischen Häuser am Dom stört König Friedrich III von
Habsburg (St)
(27)
beim Gottesdienst. - Eberhard von Eppstein - Königstein
(St)
befehdet die Dörfer Sulzbach und Soden. - Die Stadt
Frankfurt gibt gegen den Willen von Landgraf Ludwig von Hessen I (St) (40) aber von König Friedrich III von
Habsburg (St)
(27)
gebilligt dem Knecht Dutsche Geleit. - Gottfried VIII
von Eppstein (St)
ist an der frankfurter Judensteuer beteiligt. - König Friedrich III von
Habsburg (St)
(27)
logiert in der frankfurter Herberge Haus Braunfels. -
König Friedrich III von
Habsburg (St)
(27)
erhebt Elz zur Stadt. Der
trierer Erzbischof Jakob I von Sierck (45) beginnt
mit dem Bau einer Stadtmauer und Befestigungstürmen der
trierer Exklave vor den Toren der Stadt Limburg an der Lahn.
- Der Maler des weichen Stils Stephan Lochner,
alias Stephan von Köln, Kölner Schule in der
Schildergasse, kommt nach Köln. - Der Gesandte des
Konzils Enea Silvio Piccolomin,
und spätere Papst hält sich in Frankfurt auf und rühmt
die Stadt Frankfurt als Krönungsstätte. - In Speyer
erstürmt die Bürgerschaft das Kloster St German, da dies
nur von Adeligen besetzt ist. - Graf Heinrich von Nassau
Vianden Dillenburg (St)
liegt im Streit mit dem trierer Erzbischof Jakob von Sierck um
die Grafschaft Diez. - Peter von Udenheim wird mainzer
Domdekan. - Volprecht von Ders ist mainzer
Domscholaster. - Johann von Festenberg und Hermann von
Buchenau sind mainzer Domherren. - In Kloster Eberbach
wird nach dem Tod des aus Kaub stammenden Nikolaus III (--) der
aus Johannisberg stammende Tilmann (--) neuer 28. Abt.
1441 Wetter: Ein besonders kalter
Winter in Koblenz. - Das
Dominikanerkloster in Koblenz brennt ab
und erhält einen 7 jährigen Ablass durch den
Großinquisitor Heinrich Kalteisen. - Der Streit zwischen
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und den Herren von Wolfskehl um das
Landgericht zum Hohlen Galgen wird durch den Verkauf der
wolfskehlener Anteile an den Grafen für 1.800 Gulden
beendet - Der katzenelnbogener Landschreiber kauft einen
neuen Zaun um den Tiergarten. (6108)
- Gründung der Universität von Bordeaux. -
Goldstaubfunde in der Westsahara. - Erstmals schwarze
Sklaven in Europa. - Nach dem Tod von Margarethe von
Hanau heiratet Gottfried VIII von Eppstein (St) seine zweite Frau Agnes von
Runkel-Wied. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) tritt der
Ganerbengemeinschaft um die Burg Hattstein bei. -
Württemberg wird geteilt. Ulrich V von Württemberg(St) erhält die
Residenz Stuttgart und sein Bruder Ludwig von Württemberg
(St) die
Residenz Urach. - Philipp von Nassau (St), wird der Schutz der Stadt
Wetzlar von König Friedrich III von
Habsburg (St)
(26)
befohlen. - Landgraf Heinrich III von Hessen
Marburg (St)
wird geboren. - Rödelheimer
Burgfrieden unter den Ganerben. - Die verschwenderisch
lebende Herzogin Elisabeth von
Luxemburg-Görlitz (St)
(39)
beabsichtigt ihre Pfandschaft an der Grafschaft
Luxemburg an den trierer Erzbischof Jakob I von Sierck
zu verkaufen. - Der Deutsche
Orden versucht vergeblich das hochverschuldete
Stift Würzburg zu übernehmen. - Während des Reichstages
zu Mainz führt Nikolaus von Kues
Dispute mit Johannes von Segovia. - Friedrich von Bellersheim und sein
Sohn Friedrich von Bellersheim verkaufen Bornheim. -
Friedrich von Heppenheft wird Burgmann in Kaub
(Gutenfels) für die Pfalzgrafen und erhält, wie sein
Vater, die Burg Heppenheft als Lehen. - Der Preussische
Bund wird von preussischen Handelsstädten gegründet. -
Das Kloster Bleidenstadt besitzt
den Bleidenstädter Hof in Mainz. - Der Herr Hermann von
Rodenstein und Lißberg nennt sich noch nach Lißberg, obwohl er
nicht mehr in dessen Besitz ist und befehdet Landgraf Ludwig von Hessen (St) (39) mit Hilfe von Jakob
von Sickingen. - Bei seiner Heirat mit Bianca Maria
Visconti erhält Francesco Sforza I (St) die
Thronfolge im Herzogtum Mailand. - Der Sohn von Anna
Schelris von Wasserlos, der mainzer Hofmarschall,
Hofmeister und Amtmann in Steinheim Johann von Erlenbach
wird Vitztum in Aschaffenburg. - In Köln wird ein
Festhaus, der Gürzenich auf dem
Grundstück der Patrizier von Gürzenich begonnen. - Am
Rathaus Römer in Frankfurt
wird eine große Laterne mit 73 venzianischen
Glasscheiben aufgehängt. - Gerhard von Schönborn wird
Amtmann in der Grafschaft Diez. - Der Schirmvogt
Pfalzgraf ? befestigt sein Hauskloster Maulbronn mit
Mauern, Türmen und Zinnen. - Der Ehevertrag von Johann
von Dehrn, späterer Vogt von Hadamar und Diez und
Margaret von Dorfelden wird unterzeichnet. - In Bamberg
wird ein falscher Bettelmönch, mit gefälschten Reliquien
und einer Monstranz, verurteilt. - Lukard von Eppstein
heiratet Wild- und Rheingraf Friedrich (St). - Die Tochter Katharina,
alias Ketter, von Gerlach Grans von Heppenheft erhält
als Mitgift den Hof Heppenheft. - Richard von Kleen
alias Richard von Cleen ist mainzer Domkantor.
-Volprecht von Ders, Reinhard von Sickingen, Friedrich
von Lewenstein alias Löwenstein und Pfalzgraf Stephan
von Wittelsbach sind mainzer Domherren. - In St Goar
wird der gräflichkatzenelnbogener Zollnachen vom
Schiffsmacher xxx ausgebessert, wofür dieser zwei Ohm
Wein als Bezahlung erhält.
1440
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St)
ist bei der Wahl von Friedrich III von
Habsburg zum deutschen König in Frankfurt zugegen
und Zeuge. Er erhöht die Pfandsumme des von Kraft von
Hohenlohe erworbenen Bopparder Königstournosen um 1.000
Gulden auf 5.000 Gulden und erwirbt vom trierer
Erzbischof Jakob I von Sierck
eine jährliche Rente von 850 Gulden vom Bopparder Zoll
für 17.000 Gulden. Der frankfurter Rat bedauert böse
Worte gegen den Grafen bei einem Zwischenfall auf der
alten Brücke. Mainzer Zwiebelzoll wird bestritten (3968).
Johannes Gutenberg
erfindet die beweglichen Lettern für den Buchdruck in
Mainz. - Der Innsbrucker Friedrich III von
Habsburg (St)
(25)
wird in Frankfurt zum deutschen König gewählt. - Der
bisheribgbe mit Generalvollmachten ausgestattete
Reichserbkämmerer Konrad von Weinsberg
behält seinen Titel als Erbkämmerer, wird aber nicht
mehr aktiv tätig und muss auch auf seinen Lohn, der sich
über Jahre angehäuft hat, verzichten. - Frankfurt hat
1.300 wehrfähige Männer unter seinen Einwohnern. - Nikolaus von Kues
erfindet einen Hygrometer aus Schafwolle und Tiefenloten
mit Auftriebskörper bei Grundberührung. Für ihn ist das
Universum unendlich und unbegrenzt und alle
Himmelskörper ähneln einander. Da ein unendlicher Raum
keinen Mittelpunkt haben kann ist es nicht möglich, dass
die Erde in dessen Mittelpunkt steht. Dies steht im
krassen Widerspruch zu kirchlichen Lehre. - Bianca Maria
Viscontis Tarotkarten finden
starkes Interesse in Ferrara. - Klosterneuburger
Fridericuskarte. - Der Bau der runkeler Lahnbrücke wird
trotz Streitigkeiten mit Reinhard III von Westerburg (St) da die Burg
vertragswidrig mit Brückentürmen und einer Zugbrücke
ausgestattet wird an der Stelle eines Mühlenwehrs
begonnen. - In der Bebenburger Fehde wird die
Reichsstadt Weinsberg durch das
Trojanische Fass erobert und Teil der Kurpfalz.
- Der frankfurter Rat beschliesst, dass alle in
Frankfurt und Sachsenhausen lebende Menschen, eben auch
Nichtbürger, Bürgerrechte erhalten. - Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (38)
verpfändet die Hälfte seiner Hälfte der Pfandschaft
Limburg an der Lahn an Frank von Kronberg. - Der
würzburger Bischof Johann II von Brunn
stirbt unerwartet und der zweitälteste Sohn von Kufürst
Friedrich I von Sachsen,
Sigismund von Sachsen
folgt ihm. - Der trierer Erzbischof Jakob
I von Sierck übergibt die Hälfte der Grafschaft
Blieskastel dem Ritter Friedrich von
Loewenstein. - Das bamberger Stadtarchiv wird
durch einen Blitzeinschlag in den Turm mit der
Pulverkammer des Rathauses zerstört. - Florenz und
Venedig vernichten die Visconti unter Niccolo
Piccinino in der Schlacht
von Anghiari unter dem florentiner Francesco
I Sforza (St).
- König Friedrich III von
Habsburg (St)
(25)
bringt seinen neugeborenen Neffen Ladislaus
Postumus in vormundschaftlicher Obhut, um ihn dem
Einfluss seiner Gegner zu entziehen und die Kontrolle
über Niederösterreich
zu behalten. - Die 12 jährige Tochter des französischen
Königs Karl VII Catherine de Valois
wird mit ihrem Großonkel Karl dem Kühnen von
Burgund (7)
verheiratet. - Herzog Albrecht von Wittelsbach
III von Bayern-München (St)
lehnt ab König von Böhmen zu werden. - In der
mainzer Zweitresidenz Aschaffenburg wird ein Tiergarten,
die Parkanlage Schöntal,
vom mainzer Erzbischof Dietrich
Schenk von Erbach vor den Toren der Stadt
angelegt. - Die Heirat von Charles d`Orleans mit der
14jährigen Maria von Kleve, der Tochter Graf Adolfs II
von Kleve und Maria von Burgund leitet das Ende des
Hundertjährigen Kriegs ein. - Pfalzgraf Christoph von
Wittelsbach von der Pfalz-Neumarkt (St)
(60) wird nach dem abgesetzten König
Erik VII zum König von Dänemark gewählt. - Der kölner
Patrizier Werner Overstolz veröffentlicht die Geschichte
seiner Familie, die ihre Herkunft bis
auf Trajan fälschte, der im Jahr 98 in Köln zum
Kaiser ausgerufen worden war, im Overstolzenbuch.
- Eberhard von Eppstein II -Königstein (St) lässt für sich und seine
Frau Wappenscheiben in Glasmalerei herstellen. Er gilt
als Gründer der Glashütten bei Glashütten im
Taunus. - Bei der Hochzeit von Karl
dem Kühnen (7)
arbeitete Jaques Daret an der
Festdekoration mit. - Der wiesbadener Bürger Konrad
Bodel ist Verwalter von Kloster Klarenthal. - Aus
Speyer vertriebene Zigeuner tauchen um Heidelberg auf. -
Die Bacheburg von Hans
Madern Großneffe von Anna Schelris wird wegen der daraus
verübten Raubzüge zerstört. Der mainzer Erzbischof Dietrich
Schenk von Erbach bestraft Hans Madern lediglich
mit einem befristeten Hausarrest in der zerstörten Burg.
- Der Schüler des Meisters E.S. Israhel van Meckenhem
der Jüngere wird geboren. In seiner Werkstadt in Bocholt
erschafft er viele seiner 550 Kupferstiche. - Der
Serienmörders und ehemaligen Marschalls von Frankreich Gilles de Rais nimmt einen Priester
während des Pfingsgottesdienstes gefangen, verschleppt
ihn, verliert dadurch seine Unantastbareit, wird
gefangen genommen, gesteht und wird mit zwei Helfern
gehängt. - Erste als Kupferstich
gedruckte Spielkarten werden im Rheinland verkauft. -
Der im Dienst des österreichischen Herzog Albrecht von Habsburg VI
(St)
stehende Arzt Johannes Hartlieb
schreibt ein Buch über die Regeln der Liebe am Hofe. -
Waldschmiede in Kraftsolms. - Die
Weinpreise in Löwen erreichen den
Wendepunkt und steigen seit 14
25 wieder. - Der pfalzeler Vogt Wirich von Daun,
Herr von Falkenstein am Donnersberg, Oberstein und
Neuenbaumberg heiratet Margarethe von Leiningen, die
Tochter des unterelsässischen Landvogts. - Im Besitz von
Wenzel von Cleen und sein Mitganerben Wilhelm von
Ingelheim sind der Bilsengarten in Sachsenhausen, der
Krautgarten (cappeßgarten) in Oberrad (zum Hohenrade),
Anteile an der frankfurter Waage und den Mehlhäusern,
der Leyß-Zoll (Lusetzolle) in der alten Messe, ein Hof
zu Kriftel, ein Teil der Burg Rödelheim, den Tiergarten,
den Baumgarten und den Urbergerhof in Sachsenhausen und
die zwei Wassermühlen an der Mainzer Pforte am Main und
die an der Mainbrücke. -
Die kirchlichen Kalenderdaten mit ihren Festen stimmen
nicht mit den astronomischen Erscheinungen, wie der
Wintersonnenwende überein, die bereits 12 Tage vorher
stattfand. - Wetter: Hochwasser in Nürnberg. -
Dietrich von Hatzfeld und Richard Kolling II sind
mainzer Domherren.
1439
Gräfin Anna von
Katzenelnbogen
(St), die Mutter von Junggraf Philipp von
Katzenelnbogen des Älteren (St)
(37)
stirbt und macht ihn rechtlich zum Herrn großer Teile
der Obergrafschaft.
Kaiser Albrecht II von
Habsburg (St) (42)
stirb bei einem Kriegszug gegen die Türken an der Ruhr.
- Der trierer Erzbischof Jakob I von Sierck
verpfändet die Hälfte seiner Hälfte von Limburg an der Lahn
an Dietrich IV von Runkel (St).
- Pestepidemie. - Trotz der Bedrohung durch die Türken
lehnt die östliche Bevölkerung auf dem Konzil von
Florenz den Versuch des byzantiner Kaisers einer
Wiedervereinigung der beiden Kirchen als vermeintliche
Kapitulation vor Rom ab. - Das strassburger Münster ist
der höchste Turm der Welt. - Der Erfinder von Landminen
Francesco di Giorgio
wird in Siena geboren. - Die sayner Residenzstadt Hachenburg brennt
innerhalb 3 Stunden vollständig nieder. Das einzige
steinerne Haus ist das Wirtshaus zur Krone. Der
Marktplatz wird neu von Graf Gerhard von Sayn II (St) geschaffen.
- Große Teile der Stadt Hersfeld brennen ab.
- Der letzte an der Ganerbschaft des frankfurter
Saalhofs beteiligten Besitzer aus der Familie Knoblauch
stirbt. - Gottfried VIII
von Eppstein (St) gibt
seinem Bruder dem mainzer Domherren und Propst von St
Bartholomäus in Frankfurt die Gülten von Ober- und
Niederliederbach. - Die Malerin Mettele, Witwe des
Malers Cyelifs von Brabant, kauft in Köln ein Haus. -
Der trierer Erzbischof Raban von Helmstatt
stirbt. Während seiner Amtszeit hatte er seiner Familie
3 Mannlehen und fünf Burglehen verschafft und 5
Familienmitglieder in das speyerer Domkapitel
aufgenommen. Dem neuen trierer Erzbischof Jakob I von Sierck
hinterlässt der trierer Erzbischof Raban von Helmstatt
ein heruntergewirtschaftetes Kurfürstentum. - Die Region
Speyer wird von marodierenden Armagnaken,
aus französischen Diensten entlassene Söldner, bedroht.
- Die klosterklarenthaler Nonne Margarethe von Nassau (St) wird Äbtissin in Kloster St
Ursula in Nürnberg. - Im frankfurter Barfüßerkloster
wird gegen die Interessen der Stadt im Kreuzgang und
auf dem Hof Handel getrieben. - In Frankfurt werden
Neubelastungen von Immobilien und Erbe mit einem nicht
ablösbaren Zins verboten. - Durch die
Vermählung mit Anna von Breidenbach wird der Montabaurer
Wigand von Heringen in die Stubengesellschaft Alten Limpurg
aufgenommen. - Pest in Paris mit 45.000 Toten in diesem
Jahr. - Im katzenelnbogener Wersau wird eine
Wehrkirche mit Glockenturm erbaut. - Reinhard von Sickingen
gibt sein Amt als Landvogt im Elsass ab. - Johann von Löwenstein
unternimmt verschiedene Raubzüge in Hessen. - Jakob
Gensfleisch ist Scholaster von St Viktor vor den Mauern
der Stadt Mainz. - Die Grafentochter Anna von Hanau (St) ist
Äbtissin von Kloster Patershausen. -
Simon Grans von Heppenheft ist koblenzer Offizial,
Hofrichter in Koblenz. - Adolf II von Nassau ist mainzer
Domherr.
1438
Kraft von Hohenlohe verkauft einen Erbtournosen vom
Bopparder Zoll für 4.000 Gulden wiederverkäuflich an
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St).
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und die Graf Engelbert von
Nassau I (St)
(68) bauen
die Badeeinrichtungen in Ems um 200 % aus, in denen
spezielle Kräfte zum Scheren und Schröpfen angestellt
werden müssen. Heinrich Groschlag verpfändet den Grafen
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
und Philipp von Katzenelnbogen (St)
(36) vier
Dörfer im Gebiet der Obergrafschaft für 1.200 Gulden.
Bei der Wahl Albrecht II von
Habsburg (41)
zum Römischen König assistiert Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St)
(36)
Pfalzgraf Otto von der Pfalz-Mosbach (St) bei der Wahlhandlung.
Altarstiftung für Dornberg. Bücher für mehr als 12
Gulden werden von Wiegel von Rennerod gekauft und nach
Burg Hohenstein gesandt.
Gräfin
Margarete von Isenburg (St), die Schwester von Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
stirbt. Sie ist die Großmutter des späteren
mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg (St) .
Wetter:
Missernte führt zu Teuerung der Nahrungsmitel, die
Hungersnöte mit vielen Toten und Seuchen in Deutschland
verursacht. Bauern fliehen in die Städte. Der Landadel
verarmt- Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) will nach Böhmen reiten und
läßt sein Pferd vorbereiten (6245).
- Der Rhein ist so stark zugefroren, dass Schenk Ludwig
von Erbach zum kranken Jung-Grafen Philipp (6352) zu Fuß
über das Eis nach St Goar läuft. - Die Gräfin von
Katzenelnbogen kommt mit 40 Pferden aus Schwaben nach
Zwingenberg (6251).
- Es werden in Zwingenberg 4.200 Schüsseln gekauft.
Kacheln für einen Ofen in Biebesheim. Der katzenelnbogener Hof in
Heidelberg wird mit Hausrat bestückt (6251). - Jakob und Georg
Gensfleisch (Verwandtschaft Gutenbergs) verkaufen
städtische Schuldscheine vom seit 13 82 bankrotten Wetzlar, aus den Jahren 13 51 und 13
56 über 2.000 Gulden an Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St),
der noch 600 Gulden von seinem Schwager, dem Grafen von
Solms, Stadtherr von Wetzlar, dafür
aushandelt. (3830)
- Lustfeuerwerk in Wien, das nach der Wahl des in Wien
geborenen Herzogs Albrecht V
von Habsburg zur Residenzstadt des Heiligen
Römischen Reiches wird. - In Braubach werden Habichte
gefangen. (6121)
Die Grafen von Solms führen ihre 3.
Fehde gegen die Stadt Wetzlar. (3844) Graf Johann IV von
Katzenelnbogen ist bei der Eroberung Wittgensteins und
Laasphe dabei. - Graf Amadeus VIII von Savoyen der
Friedfertige wird als Felix V Gegenpapst.
- Der Rat der Stadt Frankfurt feiert alljährlich ein
großes Hirschessen vom Fleisch der Tiere aus dem Großen
Hirschgraben für die städtischen Beamten das immer
üppigere Formen annimmt und zu dem schließlich sogar Prostituierte alias
Sexarbeiterinnen eingeladen werden. - Der verstorbene
trierer Erzbischof Raban von Helmstatt
hinterläßt dem neuen trierer Erzbischof Jakob I von Sierck
ein heruntergewirtschaftetes Kurfürstentum. - Während
des Reichstages zu Nürnberg führt der päpstliche
Gesandte Nikolaus von Kues
Dispute mit Thomas von Courcelles. - Der Landgrafensohn
Ludwig II von Hessen
Kassel (St)
wird geboren. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (36) erhält die
Lehnshoheit über die Grafschaft
Waldeck. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (36) verzichtet auf die
wetzlarer Forderungen aus dem Handel mit Jakob
Gensfleisch. - Der bürgerliche Nikolaus von Germersheim
wird Burgmann auf der Sauerburg. - Birstein fällt aus
diez-weilnauer Besitz an Diether von Isenburg Büdingen (St). - Johann
von Waldeck III Sooneck verliert den
Schultheißentitel von Lorch. - Die
uneheliche Tochter Adelheid von Nassau (St)
von Graf Johann II von Nassau
(St), mit der Haube, geht
ins Stift Keppel. - Die Bewohner von Preungesheim
erhalten als Lohn beim Bau der neuen Stadtmauer in
Frankfurt das frankfurter Burgrecht. - Sophie von der
Leyen ist verheiratet mit
Gerhard von Schönborn (--).
Der kurtrierer Amtmann in Mengerskirchen
Gerhard von Schönborn ist kurtrierer Amtmann in Limburg an der Lahn.
- Der westerburger Vogt
Gilbrecht von Schönborn (--)
ist kurtrierer Amtmann und Vogt in Hammerstein. - Konrad Bayer von Boppard
wird lothringischer Statthalter. - Ulrich von Bickenbach
ist mainzer Domherr.
1437
Beendigung des seit 14 22 andauernden Streites zwischen
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und den Grafen von Sayn um
deren aus der falkenstein-münzenberger
Erbschaft stammenden Besitz in der Obergrafschaft durch
dessen Verkauf an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) für 1.700
Gulden.
Kaiser Sigismund von Luxemburg
(St) (69)
gestattet dem Grafen Johann IV von Katzenelnbogen (St) den
weiteren Ausbau der Burg und die Befestigung des Ortes
Rüsselsheim.
Bündnis von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit Graf Johann von
Wertheim, Graf Reinhard von Hanau (St), Graf Philipp von Nassau
Saarbrücken (St)
(19),
den königsteiner Herrn Eberhard von Eppstein (St), den büdinger Herrn Diether
von Isenburg (St),
den eppsteiner Herrn Gottfried von Eppstein (St),
den münzenberger Herrn Werner von Eppstein (St), Graf Philipp von Rhieneck
und Frank von Kronberg jun. und Frank von Kronberg sen.
.
Gräfin
Anna von Katzenelnbogen (St)
liegt in Darmstadt im Kindbett. Eberhard von
Katzenelnbogen (St)
wird geboren.(6082)
Wetter:
Missernten. - Das luxemburgische Haus stirbt mit Kaiser
Sigismund von Luxemburg
aus. - Der österreichische Herzog, Schwiegersohn und
designierter Thronfolger, Albrecht II von
Habsburg wird Kaiser. - Burg-Solms geht in den
Besitz der Grafen von Solms-Braunfels über. - Johann von
Nassau Wiesbaden Idstein (St)
heiratet Maria von Nassau Dillenburg (St). - In der sayner
Residenzstadt Hachenburg schließen
sich die Bäcker zu einer Zunft zusammen. - Der
Sponheimer Vertrag tritt in Kraft. Nach dem Tode des
letzten Grafen von Sponheim Johann V von Sponheim
(St) geht
die Hintere Grafschaft an die Markgrafen von
Baden und den Grafen von Veldenz. - Der würzburger
Bischof Johann von Brunn muss in der Wertheimer Fehde hinnehmen, dass die
würzburger Burg
Schweinberg von den Wertheimern
und ihrem zahlreichen Verbündeten eingenommen und
geschleift wird. - Darmstadt erhält das
Sanctus-Glöckchen. - Erneute Teilung der Kauzenburg unter dem
heidelberger Pfalzgrafen Ludwig IV von Wittelsbach (St), Friedrich
III von Veldenz (St)
und dem Markgraf xxx von Baden (St).
- Nikolaus von Kues
unternimmt mit seinem Lehrer Kardinal Giuliano
Cesarini eine erfolgreiche Reise nach Konstantinopel.
- Der spätere würzburger Bischof Sigismund von Sachsen
beginnt eine Liebesbeziehung zu einer Klosterjungfrau,
wird Geistlicher und danach von seinem Bruder Kurfürst
Friedrich von Sachsen gegen seinen Willen nach Freyburg
gebracht. - Kloster Dorlar wird
aufgegeben. - Der auf der Starkenburg
verstorbene Graf Johann V von Sponheim
(St) wird
nicht im Familienkloster Himmerod sondern in
der Pfarrkirtche von Trarbach in einem aufwändigen
Grabmal aus getriebenem Messing bestattet. Da sein
Barvermögen nicht auffindbar ist, wird Abt Gobelin von Kloster Sponheim auf
Burg Winterburg
inhaftiert und zur Vorlage der Rechnungsbücher
gezwungen, die hohe Zahlungen an Schwindler und
Alchemisten offenlegen. - Freiherr Kaspar Schlick wird
für seine diplomatischen Dienste von Kaiser Sigismund zum Grafen
ernannt. - Auf der sponheimer Grevenburg befinden
sich 20 Handbüchsen 2
Kammerbüchsen, 2 Schermbüchsen und 2 Tonnen Pulver. -
Landgraf Ludwig von Hessen (St) (35) erhält die
Lehnshoheit über die Grafschaft
Ziegenhain. - Auf Burg Kastellaun wohnen 45
Personen und in der Stadt 207 Bürger. - Auf den
sponheimer Burgen Grevenburg, Starkenburg, Birkenfeld, Frauenberg, Allenbach, Dill, Kastellaun und Winterburg befinden
sich 154 Handbüchsen,14 Kammerbüchsen, 13 Schirmbüchsen,
23 Büchsen auf Böcken, 65 Armbrüste und 22.000 Pfeile. -
Der Burgort Kronberg brennt und
die kronberger Johanniskirche wird von Frank von
Kronberg sofort wieder aufgebaut. - Graf Johann III von
Nassau Idstein (St)
heiratet Maria von Nassau Dillenburg (St) und verlebt mit ihr
glückliche Jahre auf Burg Adolfseck. - Burg Laasphe ist im
Pfandbesitz von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). Die erste
Abtissin von Kloster Marienberg, Isengard
von Greiffenclau, führt die Reform des Abtes Johannes
Rode ein und schließt das Kloster damit der Bursfelder
Vereinigung an. - Der Bergmann Johann Schüren erhält von
Adolf II von Berg
das Kohleprivileg. - Graf Gerhard II von Sayn (St), ist mit 20 Jahren schon
Domherr in Köln und Propst im Marienstift in Aachen. -
Landesteilung zwischen Graf Dietrich von Sayn I (St) und seinem Bruder Graf
Gerhard II von Sayn (St).
- Der flämische Maler Rogier van der Weyden
wird Stadtmaler von Brüssel. - Der Buß- und
Kreuzzugsprediger Johannes Capistranus
bittet den Papst die kirchlichen Anhänger der
Venezianerin Mina, die prohezeite einen Papst und ein
Mädchen, das den Glauben der Frauen verteidigen werde zu
gebären und den Schlüssel zum Himmelreichen zu besitzen
mit aller Härte zu bestrafen. - Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
ist Vorsitzender des Wetterauer Grafenverein. - Der Rat
der Stadt Frankfurt verpflichtet den Berufsstand der
Bartscherer Kranke, die Symptome von Pest oder Lepra
zeigen, heimlich anzuzeigen. - Die seit 14 29
nassauweilburgsaarbrückener Grafenwitwe Elisabeth von Lothringen
(St) von
Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
übersetzt die vier französischen Romane Der Weiße Ritter -
Herpin, Loher und Malle, Sibille
und Huge Scheppel
ins Deutsche und besucht mit dem metzer Bischof Konrad Bayer von Boppard
und dem Abt von Gorze ein Passionsspiel in Metz. - Der
Herr xxx von Mudersbach (--)
kommt in den Besitz von Junkernschloss
Driedorf. - Die koblenzer Kaufmannsfamilie Sale, die in
Haus Zum Hirschhorn in der klobenzer
Rosengasse wohnt, schenkt alle ihre Habe dem Kloster Bärbach. - Die Witwe des nassauer
Amtmannes in Diez Walter von Reifenberg heiratet Johann
von Mudersbach. - Der mainzer Patrizier Johannes
Gutenberg wird von seiner langjährigen
Lebensgefährtin Ennelin zu der Iserin Tür vor dem
erzbischöflichen Gericht in Straßburg wegen eines nicht
eingehaltenen Eheversprechens verklagt. Der Zeuge
Schumacher Claus Schott verklagt Johannes
Gutenberg erfolgreich wegen übelster Beleidigung.
- Auf den Pfandbesitz von Henne von Fauerbach, die
hessische Pfandburg Hermannstein wird
ein Brandanschlag verübt und Graf Bernhard von Solms
Braunfels (St) als
Anstifter beschuldigt. - Die mit dem österreichischen
Herzog Albrecht II von
Habsburg (St) (40), dem
designierten Thronfolger verheiratete Tochter Elisabeth von Luxemburg
(St) (26)
der deutschen Kaiserin Barbara
von Cilli (St) (43) unterbindet die
plötzliche rege politische Aktivität ihrer Mutter, die
die böhmische Verwaltung selbst behalten will und eine
Ehe ihrer anderen Tochter mit dem polnischen Thronfolger
anstrebt. - Der mainzer Patrizier Johann Jude zum Stein
erhält die wild- und rheingräflichen Lehen von Arnold
vom Jungen in Gonsenheim. - Der
mainzer Bürger Peter von Sorgenloch, genannt
Gensgfleisch kündigt sein erzbischöflich-mainzer
Mannlehen für das mainzer Haus Zum Merenberg
in der Betzelsgasse auf. - Philipp von Bickenbach und
Harmann von Biedenfeld sind mainzer Domherren.
- In Assmannshausen wird in der Bergbaugrube
Silberberg alias Bergwerk zu Hasemannshausen Blei und
Silber aber mit einem hohen Anteil von wertlosem
Beimaterial Bleiglanz in Quarzit abgebaut.
1436
Die Stadt Mainz räumt den Grafen von Katzenelnbogen
einen Hof in der Stadt ein, in dem sie jährlich 1.500
ML. Frucht und 1.500 Fuder Wein steuerfrei lagern und
verkaufen können.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erweitert seinen
Pfandbesitz an Schloss Schaumburg und den zugehörigen
Dörfern und Gerichten, worüber er mit Reinhard von
Westerburg (St)
in jahrelange schwere Auseinandersetzungen gerät. Johann
von Milwalt beginnt eine Fehde mit Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St).
Bündnisse zwischen Katzenelnbogen, Nassau und Eppstein.
Altarstiftung für Reichenberg.
Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (34)
erwirbt von Kurtrier ein Drittel der Pfandschaft Limburg
und eröffnet sich den Zugang an die untere Lahn. -
Judenbad in Lich. - Wetter: Die Allerheiligenflut
in der Deutschen Bucht richtet großen Schaden an. -
Frankfurt leiht Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) 6 Reisige
mit Harnisch und Armbrüsten bewaffnete Reiter (3769). - Mainz verbietet die
Turnierteilnahme für unerfahrene Turnierbewerber. - Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
bezahlt Reiter, die die Weingärten vor dem Martinstein
abhauen. (6104.2)
In St Goarshausen und Patersberg gibt es grosse Ausfälle
in der Weinlese durch missewas (6082.9). - In Anwesenheit der
gräflichen Musikkapelle schläft ein Graf der Tochter von
Daniel von Mudersbach bei. Eine regelrechte Hochzeit -
Philipp? - Dem französischen König Karl VII (34) gelingt die
Rückeroberung von Paris von den Engländern. - Die
falsche Johanna von Orleans alias Jeanne des Armoises
wird vom französischen König Karl VII (34) empfangen. -
Giosafat Barbaro bereist Südrussland und Kaukasien. -
Graf Georg von Sayn I Wittgenstein (St) schließt eine
Erbvereinigung mit Landgraf Ludwig von Hessen (St) (34). - Nach einem
letzten vergeblichen Schiedsgerich in St Goar zieht der
unter Reichsacht stehende Ulrich von Manderscheid zu
Papst Eugen IV nach Rom,
stirbt aber schon vor Zürich auf seiner Reise, wodurch
die Manderscheider Fehde endet und Raban von Helmstatt
Erzbischof von Kurtrier wird. - Die Messe von Antwerpen
ist noch wesentlich eindrucksvoller als die Frankfurts.
Frankfurt hat 4000 Bürger bei 20.000 Einwohner. - Der
mainzer Erzbischof Dietrich
Schenk von Erbach zieht einen zweiten Mauerring
mit Zwinger zur Angriffsseite um Burg Lahneck. - In
Darmstadt wird der erste Glockenturm eingeweiht. - Nikolaus von Kues
entwirft während seines Aufenthaltes in Koblenz die
Kalenderreform für das Konzil von Basel. - Kurfürst
Pfalzgraf Ludwig III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(58) stirbt. Der älteste
lebende Sohn Ludwig IV (St) (12)
wird Kurfürst. Der Onkel Pfalzgraf Otto
von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach (St) (46)
übernimmt die Vormundschaft. - Simon von Heppenheft
alias Grans von Rheinberg, Scholasiker des koblenzer
St Kastorstifts wird koblenzer Hofrichter. - Ein
Schiedsgericht in St Goar entscheidet, dass Rhaban von
Heimstatt der rechtmäßige Erzbischof von Trier ist,
dem Ulrich von Manderscheid alle besetzten Burgen und
Städte zu übergeben habe. - Graf Johann V von Sponheim
(St) lässt
den Glaser Konrad von Bern gefangen nehmen und lässt ihm
erst nach Preisgabe seiner Geheimnisse des Glaswerks und
der Farben wieder frei. - Johann von Milwald genannt von
Lorsch droht Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit einem Guerillakrieg,
weil dieser seinen Knaben gefangen genommen hat. -
Johann III von Waldeck Sooneck wird
Schultheiß von Lorch. - Der
gelnhausener Burgmann Friedrich von Fechenbach überfällt
Orte der Abtei Seligenstadt. Abt
Kuno II kann einige Räuber gefangennehmen und läßt sie
hinrichten. Die anderen müssen den Schaden bezahlen. -
Die verschwenderisch lebende Elisabeth von Luxemburg
Görlitz (St)
beherbergt die falsche
Jeanne d`Arc,
alias Jeanne des Armoises,
eine burgundische Gefangene auf ihrer Burg Arlon. Der luxemburger Seneschall
Graf Ruprecht IV
von Virneburg (St)
geleitet sie an der Spitze seines Söldnerheeres nach
Köln. Sohn Ruprecht V von Virneburg verliebt sich in
sie. Sie trägt Männerkleidung und trinkt mit den
Söldnern in den kölner Gaststätten. Der Inquisitor
Kalteisen klagt sie wegen Zauberei, Tragens von
Männerkleidung und Unterstützung des gebannten Ulrich
von Manderscheid, der Erzbischof werden will, an. Sie
flieht zurück auf Burg Arlon. - Herzog Rene von Lothringen
wird aus der Gefangenschaft freigelassen. - Der trierer
Rat und Amtmann in Cochem Johann von der Leyen ist mit
Kunigunde von der Leyen verheiratet. - In Schwäbisch Hall
verfasst der durch Intrigen entlassene Stadtschreiber Conrad Heyden den Klagspiegel, ein in
Zivilrecht und Zivilrechtsordnung und Strafrecht und
Strafprozessordnung geteiltes Rechtsbuch für unstudierte
Richter in leicht verständlicher deutscher Sprache. -
Burg Sterrenberg ist
baufällig. - Turnier in Schaffhausen. Pfalzgraf Ruprecht
von Wittelsbach und Johann Nix von Hoheneck genannt
Enzberger ist mainzer Domherr. - In Nassau gibt es das
Portengasthaus alias Gasthaus Am Lahntor später
Gasthaus Zur Krone Römerstrasse 10. - In Kloster
Eberbach wird nach dem Tod des heimbacher Bürgersohn
Arnold III (--)
der in Kaub geborene Nikolaus III (--) neuer 27. Abt.
1435 Der gräflich
katzenelnbogener Kellner Klaus Kleinfisch zu
Rüsselsheim verbucht den Kauf von Setzreben. Die
gräflichkatzenelnbogener Weingärten im Bereich der
rüsselsheimer Verwaltung erzeugten vor dem Ausbau der
Weingärten etwa 3.000 l Wein/Jahr.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der
Ältere (St)
(33)
fordert von Graf Georg von Sayn (St)
Wittgenstein und Laasphe einzunehmen. Graf Georg von
Sayn (St) erwidert,
er sei verhindert. Konrad von Frankenstein (--) verkauft Graf Johann IV
von Katzenelnbogen (St)
Groß-Zimmern.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Eisgang auf dem
Rhein, weshalb die Schiffsknechte von Graf Philipp von
Katzenelnbogen der Ältere (St) (--) sein
gräfliches Schiff bis zum Abtauen nicht nach St Goar
bringen können. - Die Magd eines Baders Agnes Bernauer (St) wird nach
ihrer Vermählung mit dem bayerischen Thronfolger Albrecht III von
Wittelsbach Bayern München nach einem von ihrem
Schwiegervater initiierten Hexenprozess bei Straubing in
der Donau ertränkt. - Junggraf Philipp von
Katzenelnbogen (St)
ist krank, ein Trank aus zucker, ingwer und canele
wird gemischt, als ihm des mals gar weh wart
(6081). - Leone Battista Alberti erfindet ein
perspektivisches Zeichnungs-Verkleinerungsgerät und
beginnt projektive Geometrie. - Isabeau von Wittelsbach
Bayern (St)
französische Königinmutter und Tochter von Philipp des
Älteren von Katzenelnbogens (St)
Cousine 1. Grades stirbt 64-jährig in Paris. Mode: Isabeau von Wittelsbach
von Bayern (St) soll
den Hennin als Kopfschmuck eingeführt
haben. - Im Vertrag von Arras
beendet Herzog Philipp III von Burgund
der Gute den Bürgerkrieg mit Frankreich, mit
England hingegen gibt es keine Verständigung und lässt
sich die völlige Unabhängigkeit Burgunds vom
französischen König Karl VII (33) garantieren. -
Erster Einsatz der Heintzenkunst alias Wasserpumpen im
Harz im Bergwerk Rammelsberg. - Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers
versucht eine zusätzliche Kopfsteuer mit Gewalt zu
erheben und stärkt damit die Stände. - Der arnstädter Herr,
Heinrich IX von Schwarzburg verkauft
eine Hälfte der Pfandschaft Gelnhausen an Reinhard II von Hanau (St)
und Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(57)
- In Straßburg ist Fleisch kranker Tiere dem Spital zu
überweisen. - Nach jahrelangen Unruhen wegen der
Mitherrschaft Juncker Franks von Kronberg tritt dieser
seine Pfandschaft an Landgraf Ludwig von Hessen (St) (33) ab. - Graf Philipp
von Katzenelnbogen Diez (St)
stiftet der katzenelnbogener Kirche in St Goar eine
Orgel (5098). - Während des Muntäterkrieges kämpfen
bamberger Bürger vergeblich um ihre Rechte und eine
Stadtmauer gegen den Klerus. - Der Erztruchseß des HRR,
Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(57) holt
sich mit Gewalt die sponheimer Erbschaft von Graf Johann V von Sponheim
(St),
verheiratet mit Walpurga von Leiningen, baut vor
Kreuznach befestigte Häuser und verschafft sich die
königlichen Regalien wie Münze und Jagdrechte. - Graf Engelbert von Nassau (St) ist in der
burgunder Delegation im schmachvollen Frieden, den der
französische König Karl VII (33) in Arras mit
Herzog Philipp von Burgund III,
der Gute eingehen muss. - Die Stadt Gelnhausen wird von
Heinrich von Schwarzburg an Kurfürst Pfalzgraf bei Rhein
Ludwig III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(57)
und Graf Reinhard II von Hanau
(St). - Der
nürnberger Burggrafensohn Johann von Zollern
Nürnberg Brandenburg, der Alchimist (29) tritt mit seinem
jüngeren Bruder Albrecht
von Zollern, alias Albrecht Achilles (21) (St) eine Palästinafahrt nach
Jerusalem an. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (33)
führt Kleinkrieg mit Graf Dietrich von Sayn (St). - Der kiedricher Altarist
Henne Battenberg (61)
legt ein Hausbuch an. - Frank von Kronberg, der Junge
kauft die Burg Alzenau von den
Fischborns. - In Frankfurt führt Apotheker Conrad seine
Kopf-Apotheke am Alten Markt. - Herzog Rene von Lothringen
muss zurück in die Gefangenschaft. - Der trierer
Chorbischof Werner von der Leyen stirbt. - Der
Gattinnenmörder Graf Friedrich von Cilli II wird in den
Reichsfürstenstand erhoben. - Heinrich von Neuhaus, der
Bruder des frankfurter Patriziers und Tuchgroßhändlers
Jakob von Neuhaus wird Kanoniker in St Bartholomäus. -
Die Stadt Mainz wird gezwungen die Steuerfreiheit und
den freien Weinausschank der mainzer Kleriker
anzuerkennen. - Der Sohn von Gerlach Grans von
Heppenheft-Rheinberg Simon von Heppenheft-Rheinberg wird
wie sein Vater Burggraf von Burg Gutenfels und erhält
das Lehen Burg Heppenheft. -
Heinrich II von Schönburg ist mainzer Domkantor. -
Johann Krieg von Geispitzheim, Dietrich von Hagen alias
Tillmann von Hagen und Friedrich Wolf von Sponheim sind
mainzer Domherren.
1434
Das Pilgerschiff erleidet bei der Rückfahrt Schiffbruch.
Glüchliche Rückkehr im Mai auf Burg Rheinfels.
Der
deutsche Kaiser Sigismund von Luxemburg
(St) (66) hält
eine Besprechung in Breda wegen der entrissenen
Herrschaften Holland und Brabant. Graf Engelbert von
Nassau I (St)
ist in der burgunder Delegation. - Die Bockenheimer Warte
in Frankfurt wird gebaut. - Ein Anschlag durch Dietrich
von Hattstein auf seine verlorene Burg Hattstein mit Verrat
der kronberger und reifenberger Verwandschaft mislingt.
- Hussitenkriege werden durch die Schlacht von Lipan
beendet. - Gründung der Universität Catania. - Der in
portugiesischen Diensten stehende Gil Eanes passiert in
einem epochalen Vorstoss das als Ende der Welt geltende
und unpassierbare Kap Bojador. - Thomas von Kempen
verfasst die Nachfolge Christi,
eine Anweisung wie die Bibel zu interpretieren ist. -
Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) exkommuniziert die Stadt
Mainz, da die Stadt im Streit um Steuern für Priester
alle Priester aus der Stadt vertreibt. - Friedrich
Schenk von Erbach, der Sohn Eberhards X, des Frommen und
Marie von Bickenbach, wird bis 14 59 Erzbischof von
Mainz. - Graf Amadeus VIII von Savoyen,
übergibt die Amtsgeschäfte an seinen Sohn und zieht sich
mit sechs Rittern in ein Kloster und gründet den
Moritzorden. Nach 5 Jahren wird er Gegenpapst. - Durch
den Miserfolg der Albizzi in Florenz kehrt Cosimos de’
Medici von Venedig nach Florenz zurück. - Orkan in
Frankfurt, bei dem der Brückenhahn abbricht. - Im Haus
Limpurg in Frankfurt am Römer wird Tuch im Wert von
32.000 Gulden beschlagnahmt. - Konrad von Weinsberg
erhält alle Privilegien über Königstein bis 14 88. -
Während eines Orkans lockert sich ein großer Stein in
der Spitze des kölner Glockenturms, fällt herunter,
durchschlägt das Gewölbe. - Das Weißenseer
Reinheitsgebot schreibt zum Brauen von Bier Hopfen, Malz
und Wasser vor. - Mit dem florentiner Baumeister Filippo Brunelleschi,
der die Gesetze der linearen Zentralperspektive
entdeckt, endet die Gotik und beginnt die Renaissance in
Italien. - Der deutsche Kaiser Sigismund von Luxemburg
(St) (66)
stellt Ulrich von Manderscheid unter
die Reichsacht. - Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach von der Pfalz
Simmern und bei Rhein (St)
erwirbt Nanstein von Graf Johann V von Sponheim
(St). -
Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(56)
vereinbart mit der Stadt Speyer einen Schutz- und
Schirmvertrag auf 10 Jahre. - Das Stadtbuch von Weißensee
beinhaltet die Statuta thaberna über das
Benehmen in Wirtshäusern und das Bierbrauen. - Orkan in
Frankfurt. - Hartmann Ulner von Dieburg fordert am Grab
von Graf Eberhard in Kloster Eberbach 300
Gulden von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
ist auf dem großen Turnier in Nürnberg und
verspricht im nächsten Jahr ein großes Turnier in
Heidelberg abzuhalten. - Philipp von Isenburg (St) ist Herr auf Burg Grenzau. - Johann
von Milwald genannt von Lorsch beschwert sich bei Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
über ungerechtfertigte Anschuldigungen. - Hans von
Wolfskehl kann sich vor dem Zugriff von Graf Johann IV
von Katzenelnbogen (St)
auf sein Land nicht schützen. - Der Dominikaner Johannes Nider nimmt
in Regensburg an der peinlichen Befragung (Folter) einer
der Ketzerei beschuldigten Frau teil. Der Inquisitor Heinrich Kalteisen ist Informant. -
Mit der Schlacht bei Lipan
werden die Hussitenkriege
beendet. Der spätere böhmische König Georg von Podiebrad
nimmt als 14-jähriger teil. - In Alt-Weilnau wird die
Schmiede Egertshammer vergeben. - Im
nassauer-dillenburger Eisemroth wird eine
wasserbetriebene Eisenerzhütte betrieben. - In Frankfurt
wird in der St. Leonhardkirche
ein neuer Chor angebaut, der von den frankfurter
Patriziern, der Familie von Holzhausen, aber
auch von Diether von Isenburg Büdingen (St) und den Grafen von Nassau
finanziert wird. - Gerhard von Manderscheid stirbt bei
einem Sturm in St. Gereon in Köln
durch einstürzende Glasscheiben. - Der mainzer Patrizier
Johannes
Gutenberg lässt in Straßburg erfolgreich den
mainzer Stadtschreiber Nicolaus von Werstad wegen seiner
Forderung von 310 Gulden an Mainz verhaften. - Der
Bruder des Serienmörders und ehemaligen Marschalls von
Frankreich Gilles de Rais
erobert dessen Folter-Schloss Champtoce. und
sichert Beweise. Familienzwänge und
Zuständigkeitsprobleme zwingen die Beteiligten bis 14 40
zum Stillschweigen. - Der frankfurter Patrizier Johann
von Glauburg ist Vormund des Gotteshauses der Beginen in
Gelnhausen. - Der spätere Gegenpapst
Herzog von Savoyen Amadeus VIII stiftet
den Ritterorden der hl
Mauritius und Lazarus. - Der mainzer Patrizier Ort
zum Jungen wird Bürger der Reichsstadt Frankfurt und
Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg durch
seine Ehefrau Anna von Ahausen, genannt zum Maulbaum,
einer Tochter der frankfurter Patriziertochter Kuntzel
Brun zu Brunfels, ebenfalls Mitglied der
Stubengesellschaft Alten Limpurg und
dem mainzer Schultheiß Peter zum Maulbaum, mit dem
Stammhaus in der mainzer Birnbaumgasse, der durch seine
Ehefrau Mitglied geworden ist. - Der mainzer Erzbischof
Dietrich
Schenk von Erbach überlässt seine Residenz in
Mainz, das Haus zum Tiergarten lebenslang seinem Bruder
Diether von Erbach als Wohnung. - Beim Verkauf des Teils
von Johann von der Leyen
(--) an Burg Hohlenfels wird xxx
von Mudersbach (--)
und xxx Bröser von Rüdesheim (--) als Mitbesitzer
aufgeführt. - Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Schenk
Diether von Erbach und Johann Mönch von Rosenberg sind
mainzer Domherren.
1433
Die Herren von Rodenstein verkaufen an Graf Philipp von
Katzenelnbogen (St)
(31)
ein Viertel ihres Schlosses Rodenstein und ihren Anteil
an 6 zugehörigen Dörfern und anderen Gütern für 1.000
Gulden.
Vertrag von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit der Stadt Oppenheim
über die Instandhaltung des Rheindeiches von Poppenheim,
nordwestlich von Erfelden, bis Nierstein.
Graf Philipp der Älter von Katzenelnbogen (St) begibt sich mit 10
Gefährten auf eine Palästinafahrt nach Jerusalem
und wird auf dem Sinai zum Ritter geschlagen. Die Reise
verläuft zu Pferd über Innsbruck, bis Venedig, mit einem
Pilgerschiff nach Kreta, Alexandria, mit einer Karawane
über den Sinai in die heilige Stadt Jerusalem. Der
Hofpoet des mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St)
begleitet ihn und dichtet seine Reisebeschreibung Hodoeporicon.
Wetter:
Auf dem Rhein herrscht schwerer Eisgang. Hochwasser in
Nürnberg. - Die deutsche Königin Barbara
von Cilli (St) (43) begleitet ihren Mann
König Sigismund von Luxemburg
(St) (65) in
einer kurzen Friedenszeit nach Rom, wo er zum Kaiser
gekrönt wird. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg
(St) (65)
beginnt einen Krieg gegen Herzog Philipp III von Burgund
der Gute und setzt ihn in die Reichsacht. - Nikolaus von Kues (Ort an der Mosel)
fordert eine Reichsreform in der nicht mehr der Papst
sondern das Baseler Konzil oberste religiöse Instanz
sein soll. Dazu weisst er nach, dass die berühmte konstantinische
Schenkungsurkunde, die eigentlich den Anspruch der
römischen Kirche auf Ländereien und die Weisungsbefugnis
über alle anderen Ortskirchen begründet und dem Papst
den Rang eines Kaisers verleiht, eine Fälschung ist, da
in der Urkunde Byzanz schon als Konstantinopel genannt
wird und bringt das kirchliche Weltbild ins Wanken. -
Dammbruch in den Rieddörfern zwischen Poppenheim bis
Nierstein führt zu großflächigen Überschwemmungen (3620). - Graf
Philipp von Katzenelnbogen (St)
wird Wein nach Wiesbaden gebracht
(6239). - Bei innenpolitischen Streitereien des
Kirchenstaates gelingt es Papst Eugen IV als Mönch
verkleidet aus der Engelsburg in Rom zu
fliehen und verlegt den päpstlichen Hof für 10 Jahre
nach Florenz. - Die erste philosophische Akademie, die
Academia Pontiniana, wird von Antonio Beccadelli
gegründet. - Die Brüder Gottfried von Eppstein VII -Münzenberg
(St) und
Eberhard von Eppstein II -Königstein (St) teilen das väterliche Erbe
in der Eppsteinischen Bruderteilung untereinander auf. -
Dietrich Schenk von Erbach wird Erzbischof von Mainz. -
Nach dem Zwillingssturz von
Gottord interniert Jakob von Baden I (St) (26) seine fehltrittige
Schwester Agnes von Baden (St) (25) bis zu ihrem
Lebensende auf Burg Eberstein und bringt
sich durch den Tod der Zwillinge, die Tochter stirbt
kurz nach der Geburt als Nonne und der Sohn ertrinkt
beim Spiel mit dem Hofnarren, um das Herzogtum Holstein.
- 2. Würzburger Fehde bis 14 36. - Rückschlag für die
Medici beim Kampf mit den Albizzi
um die Vorherrschaft in Florenz und Cosimos de’ Medici
Inhaftierung und Verbannung nach Venedig. - Kelsterbach fällt an
Isenburg, das königliche Jagdrecht bleibt bestehen. - In
der Schlacht bei Hiltersried
gewinnt Pfalzgraf Johann (St) gegen die Hussiten. - In
der Nacht zum Dreikönigstag
versucht Ulrich von Manderscheid
vergeblich die Stadt Trier einzunehmen. Auch eine
Belagerung bleibt erfolglos. - Herzog Philipp von Burgund III,
der Gute entreißt Jakobäa von Bayern (St) Brabant und Holland. -
Hermann Boos von Waldeck besitzt ein Haus in Darmstadt.
- Ein Deich von Poppenheim bis Nierstein ist
fertiggestellt. - Die Grafen Gonzaga werden zu
Markgrafen erhoben. - Graf Ruprecht von Virneburg IV (St)
verheiratet mit Agnes von Solms Braunfels (St) wird als erster deutscher
Graf Mitglied des Ordens zum Goldenen
Vlies. - Agnes von Langenau (--) verpfändet ihren Anteil an
Burg Hohlenfels an ihren
Schwiegersohn, den erzbischöflichen Hofmeister Johann
VII von Eltz. - Die Grafschaft Eppstein wird unter den
Brüdern Gottfried VII von Eppstein (St) und
Eberhard II von Eppstein (St)
aufgeteilt. Die Stadt Eppstein fällt an
die ältere Linie von Gottfried VII von Eppstein (St). - Der Maler Hans Memling wird in
Seligenstadt geboren. - In Basel
wird eine Frau in einem Hexenprozess wegen
Wolfsverwandlung und Wolfreiten angeklagt. Der mainzer
Erzbischof Konrad von Daun (St) schickt den
koblenzer Dominikanermönch Heinrich Kalteisen
zum Konzil von Basel. - Papierfabrikation beginnt in
Basel.
1432
Wetter: Hochwasser in Köln, bei dem der Hochaltar von
Kloster Sion überflutet
wird. Hochwasser in Nürnberg. - Mainz wird mit einer
Landwehr befestigt. - Junker Philipp von Katzenelnbogen
(St) (30)
kehrt häufig in St Goar im Gasthaus Zum Roten Löwen,
Zum Rad und Zum Helm ein. Er läßt den
Jungfern und Mägden seidene Haarbänder kaufen. - Burg
Hattstein wird durch Frankfurt von Adam von Allendorf, Johann von Boos von Waldeck der Ältere
und Wilhelm von Staffel der Älteren erobert und erlebt
danach wider Erwarten einen wirtschaftlichen Aufschwung.
- Die katzenelnbogener Hörige Gudel Schuetdenhelm soll
sich schwer gegen ihren Mann vergangen haben und wird
gegen den Willen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) vom
Bürgermeister und vom Rat der Stadt Frankfurt zu
lebenslänglichem Gefängnis verurteilt (3593). - In Würzburg wird über
den Bau eines Stadturms mit einer Uhr beraten. - In St
Goarshausen gibt es das Eisfischen im Januar in Wellmich
am Rhein. Überfahrt für Junker Philipp von
Katzenelnbogen (St)
(30)
von Burg Reichenberg nach Rheinfels wegen Treibeises
nicht möglich. - Gründung der Universität Caen. -
Goncalo Velho Cabral entdeckt die Azoren. - Jan von Eyck
vollendet den Genter Altar, auf dem seit der Antike
Nacktheit wieder natürlich dargestellt wird. Taccola konstruiert
für den ungarischen König Sigismund von Luxemburg
Kriegsmittel in
Siena. - Braunschweig erhält
seine städtische Unabhängigkeit. - Graf Johann von
Nassau Vianden (St),
Gottfried VII von Eppstein (St),
Graf Eberhard von Eppstein (St),
Graf Friedrich von Leiningen und Reinhard von Westerburg
und Schauenburg (St)
befehden Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St) und Johann von
Nassau-Saarbrücken
(St). - Der würzburger Bischof Johann II von Brunn
wird von Verbänden des Domkapitels und der Stadt
Würzburg aus der Stadt vertrieben, behält aber sein Amt
und zieht sich auf seine Burg Zabelstein
zurück. - Weimarer Fleischhauersatzung sorgt für
hygienischeren Umgang mit Fleisch- und Wurstwaren. -
Ritter Hermann von Riedesel, der Goldene Ritter,
wird Erbmarschall von Landgraf Ludwig von Hessen
(St) (30). - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
erlaubt Kloster Dorlar in eine
Propstei umzuwandeln. - Die Gefangennahme sponheimer
Bedienstete führt zu Kriegshandlungen mit der Stadt
Trier. Der ebenfalls von der Stadt Trier bekriegte
trierer Erzbischof Ulrich von Manderscheid verbündet
sich mit Graf Johann V von Sponheim
(St) und
zwingt die Stadt Trier zu Sühnezahlungen. - Kronberger
Knechte überfallen den frankfurter Münzmeister Stephan
Scherff. - Die Grafentochter Elisabeth von Hanau
(St) (16) heiratet
den Wild-
und Rheingrafen Johann IV von Daun Kyrburg (St) (10) und späteren Landvogt im
Elsass. - Die Herren von Montfort verlieren ihre Burg Montfort. - Abt Gobelin von Kloster Sponheim ist
Beichtvater von Graf Johann V von Sponheim
(St). - Der
Weltpriester Philipp Koch von Hadamar taucht auf. - Hans
von Wolfskehl will sich nicht damit abfinden, dass Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
ihm seine Burg Dornberg durch
Meineide abgenommen hat und fordert von ihm Genugtuung,
die dieser einfach ablehnt. - Frank von Kronberg ist
Amtmann von Anna von Solms (St),
Frau von Jülich, Heinsberg und Löwenberg. - Graf Johann V von Sponheim (St) lässt den
disibodener Zisterziensermönch Gobelin von Kreuznach zum
Abt von Kloster Sponheim wählen um
angeblich die Moral des Klosters wiederherzustellen aber
möchte sich dessen Wissen von Alchemie und Medizin
zunutze machen. Der Abt lebt mit Dienerschaft und
Laboratorium in Trarbach und
versucht dort Gold zu machen und den Stein der Weisen zu
finden. - Großer Messestreit der Stadt Frankfurt mit der
Stadt Nürnberg beginnt. - In Dausenau wird der
Bau des Rathauses begonnen. - Die Stadt Frankfurt sucht
den mainzer Erzbischof Konrad von Daun III
(St) als Unterstützer zu
einer Teilung der frankfurter Pfarrei Bartholomäusstift.
- Erbteilung in der Familie der Ritter von Kronberg. -
Der metzer Bischof Konrad Bayere von
Boppard wird nach Zahlung von Lösegeld von Anton von Vaudemont
freigelassen. - Makarius von Buseck, Friedrich von
Wertheim und Johann von Eppstein sind mainzer Domherren.
1431
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) warnt die Brüder Heinrich,
Philipp und Konrad von Hattstein seine Hörigen in
Wambach und Hettenhain zu schädigen.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. Zum Jahresende
beginnt die kleine Eiszeit, in der in Deutschland alle
Flüsse zufrieren. - Jeanne d`Arc stirbt
in Lothringen und bringt die Wende im 100 jährigen Krieg
zwischen Frankreich und England zugünsten Frankreichs.
Sie wird u.a. des Drogenmisbrauchs durch Alraunewurzeln
bezichtigt. Der zu hohe und unzugängliche Scheiterhaufen
auf dem Alten Marktplatz in Rouen der von 800
Soldaten bewacht wird, bringt Johanna einen unglaublich
brutalen und schmerzhaften Tod - Gräfin Anna von
Katzenelnbogen, ehem. Gräfin von Württemberg, lässt sich
Erdbeeren, Kirschen und Himbeeren bringen. (6089) - Papst Martin V stirbt und
Papst Eugen IV beginnt den Kampf
gegen die Konzile. - Gründung der Universität Poitiers.
- Bauerntumulte in der Gegend von Worms. - Auf Burg
Auerbach wird der erste Weinkelter erwähnt. -
Katzenelnbogen steht in der Reichssteuerliste auf Platz
2, nach Württemberg. - Wetter: Jahrhunderthochwasser der
Lahn verursacht Schäden in Dehrn. - Assmannshäuser
Bergleute suchen im Silberberg nach Bleiglanz. - Die
Brüder Albrecht IV und Hans von Ravensberg fallen in
Lothringen und da der dritte Bruder Martin Domhherr zu
Speyer ist, erhält dieser als letzter männlicher Sproß
des Geschlechts 14 33 durch Papst Eugen IV nur unter
ansehnlichen Kosten Befreiung vom geistlichen Amt. - Der
Ritter Ulrich von Hutten nutzt einen lächerlichen
Vorwand um der Stadt Frankfurt einen Fehdebrief zu
schicken, weil ihm ein frankfurter Pferdehändler drohte.
- Der würzburger Bischofs Johann II von Brunn wird von
der Familie von Hirschhorn
wegen Schulden bei Elsendorf gefangen genommen und von
Hans von Hirschhorn auf der egloffsteinschen Burg Reicheneck bei Hersbruck
gefangen gehalten. - Markgraf Jakob von Baden (St) übernimmt
die Regierung seines verstorbenen Vaters Markgraf
Bernhard
von Baden I (St)
und Anna von Oettingen. - Der deutsche
König Sigismund von Luxemburg
(St) (63)
verleiht Pfalzgraf Stefan von Pfalz-Simmern
(St) (46)
das Münzrecht in Wachenheim.
- Gerlach Grans von Rheinberg verkauft
seine Rechte in Niederwallmenach an
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Die Heilige Francesca
von Rom hat Visionen in denen fliegende Hexen mit
erotischen Bewegungen mit dem in einem Baum sitzenden
Teufel feiern. - Im lothringer Streit um die Erbfolge
siegt Anton von Vaudemont
in der Schlacht von Bulgneville
und nimmt seinen Gegner Rene von Lothringen
und seinen Verbündeten, den metzer Bischof Konrad Bayere von
Boppard gefangen. Philipp von Ingelheim und
Heinrich von Handschuhsheim fallen in der Schlacht von Bulgneville.
- Ludwig von Oranien-Chalons wird
wegen Feigheit in der Schlacht aus dem Orden zum Goldenen Vlies
ausgestoßen. - Der Minnesänger Owald von Wolkenstein und Graf Vlad von der Walachei II,
werden beim Reichstag in Nürnberg in den Drachenorden des
böhmischen Königs Sigismund von Luxemburg
(St) aufgenommen. Der am Prager Hof des böhmischen Königs Sigismund von Luxemburg
aufgewachsene uneheliche Fürstensohn Graf Vlad II erhält
hier den Beinamen dracul. - Ulrich von
Manderscheid zerstört die trierer Saarburg. - Der musikalische
nürnberger Kettenhemdmacher und Rotgießer Hans Rosenplüt
beginnt mit der Dichtung von modernen Fastnachtspielen. -
Der glühende Bewunderer von Jeanne d`Arc Gilles
de Rais Marschall von Frankreich kehrt auf seine
Besitzungen in Angers zurück lebt dort als Mäzen und
führt einen königlichen Lebensstil, den er mit
Landverkäufen finanziert. Gilles de Rais
versucht seine Finanzprobleme durch Alchemie zu lösen
und bedient sich teuerer Geisterbeschwörer. Am Ende läßt
Gilles de Rais 140 - 1.000 junge Knaben als
Menschenopfer von seinen Dienern entführen, grausam
foltern und töten. - Die Getreide- und Weinpreise in
Basel sinken seit 14 21 so tief, dass sich der Anbau
kaum noch lohnt. - Der wetterauer Vertreter der Ritter
der Gesellschaft mit dem Esel Frank von
Kronberg findet sich zu einem Treffen in der Reichsstadt
Windsheim ein. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
kommt in den Besitz der sponheimer Burg Stauf. - Friedrich
Brömser von Rüdesheim, Johann von Waldeck und Dietrich
Brömser von Rüdesheim sind mainzer Domherren.
1430
In der Liste des Reichsaufgebots für den Hussitenfeldzug
steht die Grafschaft unter 77 Grafen und Herren an 2.
Stelle. Die Gräfinnen Anna und Anna von Katzenelnbogen
verweilen mehrere Male auf Stadecken. Reifenberger, Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
weilt im Bad zu Wiesbaden.
Bündnis Graf Philipps von Katzenelnbogen (St) mit den wetterauer Herrn.
Erneute Auseinandersetzungen von Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
mit dem trierer Erzbischof Konrad von Weinsberg
im Gebiet der Obergrafschaft, wobei insbesondere die
noch immer schwebenden Streitigkeiten mit den Ulnern von
Dieburg von Bedeutung sind.
Der
trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain stirbt
woraufhin der neue trierer Erzbischof Raban von Helmstatt
seine Vetternwirtschaft startet und den Einfluss
seiner Familie über Generationen erweitert. - Burg Vilbel fällt an Frankfurt. -
Herzog Philipp von Burgund
III, der Gute erbt Brabant und macht die Stadt
Brüssel zu seiner Residenz. Herzog Philipp von Burgund
III, der Gute stiftet den Orden vom goldenen
Vlies als höchste Auszeichnung. - Der
katzenelnbogener Kellner Hans von Zwingenberg in
Stadecken kauft Glasfenster und Kacheln für Stadecken für 10
Schilling. - Der photorealistische Öl-Maler Antonello
di Messina wird
geboren. - Ulugh Beg erweitert seinen Fixsternkatalog.
- Das byzantinische Saloniki begibt sich unter
Venedigs Schutz. - Erste Erwähnung des Fleischerei-
oder Metzgereiprodukts Sülze, das meist von der Frau
des Metzgers hergestellt wird, in der Grafschaft
Katzenelnbogen. Schlachten ist Frauen verboten.
Schlachten wird in Frankfurt von Juden betrieben. -
Abtreibungspraxis in den Klöstern von Basel durch
Arzneien ist dokumentiert. - Weinsberg wird
uneingeschränkte Reichsstadt. - Die Schriftstellerin Christine de Pisan
stirbt. - Mit
derm Beginn der Manderscheider Fehde
kämpft Ulrich von Manderscheid gegen Jakob
von Sierk bei um den Stuhl des Erzbischofs von
Kurtrier. - Die Frühschiffe, auf privater Basis,
zwischen Frankfurt und Mainz verkehren täglich. -
Gottfried II von Eppstein (St)
leiht sich 600 Gulden getarnt als Leibgeding vom
frankfurter Bürger Henne Leydermann. - Fehde zwischen
Eppstein und Kronberg wird
in Sulzbach beigelegt, weil
Frank von Kronberg
der Ältere (--) Gottfried VII von Eppstein (--) alle Lehen und seinen Eid
aufsagt . - Der königliche Pfalzgrafensohn Otto von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
heiratet Prinzessin Johanna von Wittelsbach Bayern
Landshut (--). - Der
würzburger Bischof Johann von Brunn
verbündet sich mit den Grafen von Henneberg gegen die
von Buchenau und von
Schlitz. - Die Hussiten stehen vor Bamberg und
verschonen nach Markgraf Friedrichs von Brandenburg
Waffenstillstand für 12.000 Gulden die Stadt plündern
aber die Domherrenhöfe. - Da in der Fastenzeit weder
Butter noch Milch im Christ-Stollen verwendet und der
Teig nur aus Wasser, Hafer und Rüböl
geknetet wird fordert Kurfürst Ernst
von Sachsen und sein Bruder Herzog Albrecht
vergeblich vom Gegenpapst Nikolaus
V in Avignon eine Aufhebung des Butterverbots
für den Stollen. - Der englische König Heinrich VI lässt
sich in der Kathedrale Nôtre-Dame in Paris
zum König von Frankreich krönen. - Glashütten im Wald
von Kaufungen. - Adolf von Eppstein (St) wird Bischof von Speyer.
- Hans von Hirschhorn VI beginnt wegen verliehenem
Geld eine langwierige Fehde mit dem würzburger Bischof
Johann
von Brunn II, den er dabei auch gefangennimmt. -
Im kaufunger Wald werden Glashütten errichtet. -
Diether von Isenburg I (St)
und Frank von Kronberg bekriegen Gottfried von
Eppstein (St)
und Eberhard von Eppstein (St).
- Der Pfalzgraf (St)
(--)
erreicht, dass bei Frei-Weinheim nur
ein pfälzischer Kran zwischen Mainz und Bingen
linksrheinisch aufgestellt werden darf. - Die seit
14 29 nassauweilburgsaarbrückener
Grafenwitwe Elisabeth von
Lothringen (St)
von Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
zwingt die Familie Greiffenclau auf
die Steinkohlengruben und Eisenschmieden bei
Neunkirchen und Schiffweiler zu
verzichten. Bedford belehnt den burgunder Herzog Philipp den Guten
mit der Grafschaft Champagne. - Hesso
von Leiningen (--)
kehrt in den weltlichen
Stand zurück und wird Landgraf von Leiningen. - Graf
Philipp von Katzenelnbogen (St)
wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich
niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem
Esel. - Das Goldbergbaugebiet Goldkronach vom
brandenburger Kurfürst Friedrich V1 von Zollern Nürnberg
erlebt seine Blütezeit bis 14 70 das Gold nicht mehr
rentabel abgebaut werden kann. - Uhr mit Federantrieb.
- Der Probst auf dem würzburger Marienberg Konrad
Geyer wird vom würzburger Bischof Johann von Brunn
in die verwaiste Abtei Münsterschwarzach am Main mit
romanischer Basilika abgeordnet. - Der frankfurter
Großhändler Wolf Blum wird wegen seiner
wirtschaftlichen Erfolge in die Stubengesellschaft Zum Frauenstein
aufgenommen. - Der Adelsbrief des mainzer Patrizier
Peter zum Jungen ist der einzige nicht gefälschte
Adelsbrief der Familie zum Jungen. Alle vorherigen
Versionen über 260 Jahre haben den gleichen Wortlaut. - Philipp
IV von Schönborn (--)
ist mainzer Domherr. - Der mainzer Domherr Konrad Broemser
von Rüdesheim VI stirbt. - Ludwig Knebel von
Katzenelnbogen besitzt Burglehen der Starkenburg auf
Schlierschied und Gehlweiler von seinem verstorbenen
Vater Werner Knebel von Katzenelnbogen (--)
von Graf Johann von Sponheim (--). - Im Gefolge
des mainzer Erzbischof Konrad von Daun III
(--) beim Besuch in
Regensburg ist eine Sängerin. - Wilhelm von Nassau (--) resigniert als
mainzer Dompropst und Albert Schenk von Limpurg wird
kurzzeitig mainzer Domporopst und wird von Heinrich
von Nassau (--) abgelöst.
- Konrad Brömser von Rüdesheim, Erwin von Kronberg,
Philipp von Schönborn, Friedrich von Praunheim,
Salentin von Scharfenstein, Heinridch von Nassau und
Richard vom Stein Oberstein sind mainzer Domherren. -
In Balduinstein wird hinter der Hauptstrasse 2 der achteckige Stadtmauerturm
Portzen Thorn erbaut.
1429
Zwei uneheliche
Kinder von Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere
(St)
erhalten jährlich 12 Schilling. Die
württemberger Witwe Margarethe von Nassau (St) und ihre Söhne Johann von
Nassau (St)
und Adolf
II von Nassau (St)
(07)
verzichten endgültig auf Katzenelnbogen und schließen
mit Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ein Bündnis.
Die Ansprüche der Herren von Wolfskehl auf das
Landgericht zum Hohlen Galgen werden durch ein
katzenelnbogener Manngericht und ein Schöffenweistum
rechtlich abgewiesen, doch gehen die
Auseinandersetzungen weiter.
Der deutsche König Sigismund von
Luxemburg (St)
(61)
ernennt Reinhard II von Hanau
(St) zum
Grafen. -
Ein Schloß an
der Schatzkammer von Reckenroth. -
H.Schiltberger beginnt seinen Reisebericht als Soldat
und Gefangener durch den Orient und Zentralasien. - Al
Kasi erweitert Genauigkeit bei Sinusberechnungen auf
16 Stellen. - Die freie Stadt Mainz sagt der
Messestadt Frankfurt den Kampf an, indem sie
Jahrmärkte kurz vor der frankfurter Herbstmesse
abhält. Diese finden bis 14 31 statt. - Vor der
Belagerung der Burg Hattstein unternehmen die Herren
von Hanau Schlichtungsversuche. - Dietrich von
Hattstein ist Diener der verwitweten Gräfin Margarethe
von Nassau (St). - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
schirmt und schützt die Stadt Wetzlar bis 14 41.
- Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken
(St) stirbt
auf der Durchreise in Kloster Klarenthal. -
Erbteilung in der Burg und Vorburg Weilnau zwischen den
Grafen Engelbert von Nassau
(St), Johann von Nassau (St) und Johann von Nassau (St) und
andererseits Gottfried von Eppstein (St). - In Balduinstein wird
eine Stadtmauer erbaut. - Mit dem Tod des erbenlosen
Graf Johann III von Namur erbt Herzog Philipp von Burgund III
der Gute die Grafschaft. - Graf Johann V von Sponheim
(St) täuscht
eine Palästinafahrt nach Jerusalem vor und überläßt
Markgraf Bernhard von Baden I
(St) seine
Geschäfte per Vollmacht. - Frank von Kronberg wird die
schon schriftlich niedergelegte Rangerhöhnung in den
Adelsstand zum freien Bannerherrn des Reiches von
Reinhard von Hanau, der Stadt Frankfurt und des
Oberhauptes des Kronenstammes vom deutschen König Sigismund von Luxemburg
(St) (61)
verweigert. - Der französische Dauphin wird wie von Jeanne d’Arc prophezeit, in der Kathedrale von Reims
als der französische König Karl
VII gekrönt. Jeanne d`Arc steht
dabei mit der Siegesfahne neben dem Altar.
Herzog Rene von Lothringen
kommt zu spät und hintertreibt für Anton von Lothringen,
der auf der Seite des Gegners kämpfte, die Verfolgung
der fliehenden Engländer und Burgunder. - Jeanne d`Arc kommt
an den Hof des kranken Herzog Karl II von Lothringen (St) der sie
vergeblich auf
eine Pilgerreise nach Saint-Nicolas-de-Port
schickt. Jeanne d`Arc
kritisiert seinen ausschweifenden Lebensstil und rät
ihm seine Mätresse zu verstoßen. -
Der frankfurter Rat bemüht sich um die Abschaffung des
verhaßten geistlichen Ewigzinses auf Immobilien. - Die Grafen Hesso von
Leiningen (St)
und Graf Friedrich von Leiningen (St) streiten um ihr
mütterliches Erbe.
- Jeanne d`Arc ruft
vergeblich zum Aufstand in Paris gegen die Engländer
und Herzog Philipp III von Burgund den Guten
auf. - In Vaucouleur findet
ein Gericht über die Schutzgelderpressung von Robert von
Saarbrücken-Commercy statt. - Der dietkirchener
Archidiakon Werner von der Leyen wird trierer
Chorbischof. - Gräfin Elisabeth von Nassau-
Weilburg-Saarbrücken (St),
alias Elisabeth von
Lothringen erhält mit der Burg Bucherbach ihren
Witwensitz, eine quadratische Burganlage mit 40 Meter
Seitenlänge und runden Ecktürmen und 3,80 Metern
Meaurstärke auf denen sich die Geschützstellungen
befinden, übernimmt die Vormundschaft für Graf Philipp II von Nassau Weilburg
Saarbrücken (St)
(11) bis 14 38 und
hält sich vorwiegend in ihrer Residenzstadt
Saarbrücken auf. - Simon Grans von Heppenheft ist bis
14 39 Kanoniker von Stift St Kastor in
Koblenz. - Schenk Dietrich von Erbach ist mainzer
Domkantor. - Epchen von Praunheim, Wittekind von
Wittershausen und Damian von Praunheim sind mainzer
Domherren. - In Balduinstein wird begonnen Burg
Balduinstein weiter auszugebauen.
1428
Graf Philipp von Katzenelnbogen (St)
(26)
erwirbt von Diether von Isenburg I (St) dessen Anteil an
Dreieichenhain und 6 weiteren Dörfern (darunter
Offenbach) für angeblich 8.000 Gulden pfandweise. Der
Deutsche Orden sendet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) eine Anzahl
Falken.
Wetter:
Pestwelle in Metz mit 20.000 Toten. - Tommaso Masaccio
malt Adam und Eva nackt bei der Vertreibung aus dem
Paradies. - Stockstadt geht mit anderen Besitzungen
durch Verkauf an Johann Kämmerer von Dalberg über. -
Hattsteiner Fehde, in der die Reifenberger zusammen mit
der Stadt Frankfurt und Kurmainz Burg Hattstein
angreifen und trotz Geheimunterlagen über den Bau der
Vorburg durch die Fürsprache der Herren von Hanau
scheitern, dauert bis 14 35 an. Die finanzielle
Situation hat sich bei der Familie von Hattstein so
verschlechtert, dass sie sich nicht mehr Ritter sondern
nur noch Edelknechte nennen und Wolf von Hattstein wird
sogar bei der bäuerlichen Arbeit Heuwenden erwähnt. -
Die frankfurter Messe fällt aus, da Konrad von Weinsberg
in Sinsheim um die Reichsstadt Weinsberg zu erpressen
süddeutsche Kaufleute überfälllt, was ihm die Gunst des
deutschen König Sigismund von Luxemburg
(St) (60)
kostet. - Pfalzgrafensohn Johann von Wittelsbach von der
Pfalz (St) (45) heiratet in 2. Ehe
Prinzessin Beatrix von Wittelsbach Bayern München (St) (--). -
Jakobäa von Wittelsbach Straubing
Holland (St)
(19) erkennt im Delfter
Versöhnungsvertrag die Regelungen ihres Vaters,
bleibt aber in Haft und bekommt den zeelander
Stadthalter und Patrizier Frank von Borsselen
als Bewacher. - Matteuccia di Francesca bekennt zum
Sabbat beim Nußbaum von Benevent häufig mit
einer magischen Salbe aus Kinder- und Eulenblut
bestrichen blitzschnell mit einem Ziegenbock geflogen zu
sein. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist Vorsitzender des
Wetterauer Grafenverein. - In der Nikolaikirche in
Frankfurt wird vom frankfurter Arzt Johann Wiesebeder
von Idstein eine Almosenstiftung über 3.200 Gulden ins
Leben gerufen und die 132 Gulden Zinsen als Almosen dort
verteilt. In der Nikolaikirche finden
die Ratsmessen statt. - Der Maler Jan van Eyck gehört
einer Delegation des burgunder Herzog Philipp III der Gute
(32)
an den portugiesischen Hof an. Er lässt um die Hand der
Infantin Isabella von Portugal (31) anhalten und sich
von Jan van Eyck ein
Bild seiner Braut malen. - Bedford zwingt Rene von Lothringen
und Karl II von Lothringen
unter die Gewalt des englischen König Heinrich VI. - Agnes
von Langenau (--)
verpfändet ihren Anteil an Burg Hohlenfels an ihren
Schwiegersohn Johann Boos von Waldeck. - Mainzer
Patrizier und Johannes
Gutenberg ziehen aus der Stadt Mainz wegen
nichtgezahlter Pfründen aus. - Der in der Kerkerhaft
erkrankte Gattinnenmörder Graf Friedrich von Cilli II
söhnt sich mit seinem Vater aus. - Der frankfurter
Gärtner, Ratsherr auf der 3. Bank, Jakob Blum stirbt.
Sein Sohn Wolf Blum ist verheriatet mit der verarmten
Patriziertochter Agnes Weiß zum Lämmchen. - Peter Echter
von Mespelbrunn wird mainzer Domdekan. - Heinrich
Greifenklau zu Vollrads und Konrad von Bickenbach sind
mainzer Domherren.
1427
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--)
schließt mit dem trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
(47)
und Graf Philipp von Nassau
Saarbrücken (St)
(--) ein
lebenslängliches Bündnis. Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
(--) beruft
ein Märkerding in Gross-Gerau ein, das die Holzrechte im
Markwald regelt. Der Frankfurter Friede beendet die
jahrhundertelangen Kämpfe zwischen den Landgrafen von
Hessen und Mainz.
Erste
katzenelnbogener Erwähnung von Semmeln.
Graf
Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) wird geboren
Graf
Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (--)
feiert mit seinen Damen im Schloss von
Lichtenberg. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), verbündet sich mit dem
Bischof von Würzburg, dem Erzbischof xxx von
Köln, Grafen xxx von Mörs 6151.2, Graf xxx von Berg und
Ravensburg (--),
Graf xxx von Nassau Dillenburg
(St) (--),
Graf xxx von Leiningen (St)
(--) und
Graf Johann II von Wertheim (St)
(--) und
bekämpft, vertreten durch seinen Neffen Dompropst Gottfried von Leiningen
(St) im
Mainzisch-Hessischen Krieg von der mainzer Enklave
Fritzlar aus Landgraf Ludwig von Hessen (St) (25), wird trotz 600
Reitern und zahlenmäßiger Übermacht bei der Belagerung
von Fulda angegriffen auf dem Münsterfeld vor Fulda
entscheidend besiegt, muss 44.000 Gulden als
Entschädigung bezahlen und fast alle niederhessischen
und mittelhessischen Besitzungen von Hessen zu Lehen
nehmen. - Katzenelnbogener Rösser werden zu Schiff nach
Köln transportiert (6151.2).
- Die Balduinbrücke in Koblenz wird fertiggestellt. - GF
Poggio gründet auf seinem Landsitz die erste moderne
humanistische Akademie, die Academia valdarnina. - Al
Kasi beschreibt umfassend, vielleicht mit chinesischem
Einfluss, das Rechnen mit Dezimalbrüchen, welches zu
einer der wichtigsten mathematischen Schriften des
Mittelalters wird. - Claudius Clavus überarbeit eine
Nordlandkarte. - Auf der katzenelnbogener Burg Auerbach
werden 18.000 Liter Wein verbraucht. - Der vorbildlich
fromme aber gleichzeitig nach Macht strebende und seine
Vetternwirtschaft ausbauende trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
(47),
beginnt Reformen in Kloster Springiersbach und
den dazugehörigen Frauenklöstern. Intrigen und
Verwaltungsschikanen des Adels vereiteln die Reform. Der
trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
(47),
reist mit seinem Sekretär Nikolaus von Kues (--) zu Papst Martin V nach Rom. - Gräfin Marie
von Savoyen und Piemont, die Tochter des späteren
Gegenpapstes, heiratet den mailänder Herzog Filippo Maria Visconti
(St). - Obwohl sich die
Hussiten nähern verbietet der mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) (--)
den frankfurter Bürgern die Brücke zu sperren.
- Der nürnberger Burggraf Friedrich
VI von Zollern Nürnberg (St)
(--) verkauft
seinen Burggrafentitel und die Überreste der
Burggrafenburg für 120.000 Gulden an den Rat der Stadt
Nürnberg. - Schlacht auf dem Münsterfeld bei Fulda
zwischen dem mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St)
und dem hessischen Landgrafen verbündet mit der Stadt
Fulda. - Der mainzer Berufsrevolutionär Henne Knauf lebt
von fragwürdigen Geschäften. Der mainzer Patrizier
Philipp zum Jungen beteiligt sich zunächst nicht an den
Auseinandersetzungen. - Wetter: Schwere Sturmflut in den
Niederlanden. - Henne von Ortenberg ist der Koch von
Gottfried VII von Eppstein (St) (--).
- Der königswinterer Maler Heinrich von Heidelberg kauft
ein Haus in Köln. - Die Clermonts sterben aus, wodurch
die Burg Montclair an die
Herren von Sierck-les-Bains
fällt. - Fehde zwischen Philipp von Kronberg und
Rheingraf Friedrich, dem Bruder des mainzer Erzbischof Konrad III von Daun
(St) (--) und Konrad von
Frankenstein (--). - Graf Johann III von
Nassau (St)
(--) wählt
Siegen als Residenz. - Schenk Eberhard von
Schweinsberg ist hessischer Erbschenk von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (25). - Graf Johann von
Wertheim II macht vor seinem Kriegszug mit 5 Gleven
gegen die Hussiten, die er als Ketzer bezeichnet, sein
Testament. - Graf Johann von Wertheim II ist Verbündeter
des mainzer Erzbischof Konrad III von Daun
(St). - Der mainzer
Erzbischof Konrad III von Daun
(St) verpfändet die Stadt Orb mit ihren Solequellen. - Die mit
Gerhard von Oberstein (--)
wieder verheiratete Witwe Agnes von Langenau (--), führt mit
ihrem Vetter Thiemo von Langenau eine Fehde, in der
Thiemo von Langenau (--)
Burg Hohlenfels erobert.
Bei einem Vergleichsichert sie sich einen erblichen Teil
an der Burg Hohlenfels. Johann
von Eltz VII (--),
der Schwiegersohn von Agnes von Langenau erhält 1/16. -
Der westerburger Vogt Gilbrecht von
Schönborn (--) ist
Hofmeister des trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain.
- In Diez ist Walter von Reifenberg (--) bis 14 30 nassauer Amtmann
der Grafschaft Diez. - Der andernacher Erbamtmann
Dietrich IV von Runkel (St)
(--) ist
nach dem Tod seiner beiden kinderlosen älteren Brüder im
Gesamtbesitz der Herrschaft Runkel, heiratet die
Erbtochter Anastasia von Isenburg Wied (St)
(--), die
Erbtochter von Johann II von Wied (St)
(--)
und Agnes von Westerburg (St)
(--), und
sichert sich einen Teil der Herrschaft Isenburg,
Grenzhausen und Alsbach. - Der deutschsprachige
hagenauer Lehrer Diebold Lauber
betreibt ein Schreibstube und Kopierstube in der bis 14
71 80 bekannte handgeschrieben und bebilderte
Maunskripte entstehen. Beliebte Kopien von Diebold Lauber sind
der Versroman Tristan von Gottfried von Straßburg,
Karl der Große von Stricker, dem
Erfinder von Till Eulenspiegel, und der Parzival von Wolfram von Eschenbach.
Diebold Lauber vertreibt erfolgreich
bebilderte Massenware, die auf Ausschmückung der Seiten
verzichtet. - Johann Flach von Schwarzenberg ist mainzer
Domkustos. - Hermann von Buchenau und Diether von
Isenburg sind mainzer Domherren.
1426
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St)
(--) erhebt zum zweitenmal eine allgemeine
Landsteuer in Höhe des 10. Pfennigs.
Wetter:
Extrem heißer Sommer mit vielen Toten und Erdbeben. Pest
in Heidelberg. - Junggraf Philipp von Katzenelnbogen (St)
(24)
reitet mit dem grauen Hengst nach Köln und tritt seinen
Dienst beim kölner Erzbischof Dietrich von Moers
an. - Der Eschenheimer Turm in Frankfurt wird
fertiggestellt. - Der gräflich katzenlnbogener Kellner
Boemund Bisser genannt Stamme rechnet für Burgschwalbach
56 Fuder Wein entsprechend 56.000 Liter und der
Rheinfelser Kellner Henne 52 Fuder Wein entsprechend
52.000 Liter für die letzten beiden Jahre ab. In Hadamar
rechnet er für 1 1/2 Jahre 65 Fuder entsprechend 65.000
Liter. - In Boppard arbeiten im katzenelnbogener Hof ua
Pflasterer. - Der Bauernsohn Carmagnola wird
Condottiere der Republik Venedig. - Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(48)
unternimmt von Venedig aus eine Palästinafahrt über
Venedig nach Jerusalem und kommt schwer krank zurück. -
Limburg an der Lahn wird zur Hälfte vom
trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
zur Aufnahme von Geldern für den Hussitenkrieg an
Juncker Frank von Kronberg (--),
der damit Mitherrscher wird, verpfändet. - In Darmstadt
ist Konrad Duchscherer (--)
kirchenmusikalisches Genie. - Graf Engelbert von Nassau
Dillenburg (St)
ist maßgeblich bei der Gründung der Universität Löwen. -
Der älteste Sohn von Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von
Wittelsbach (St)
(44) von der
Pfalz, Ruprecht von Wittelsbach der Engländer (St)
(20),
stirbt. - In der Kirche in Hilgenroth beginnt
eine intensive Wallfahrtstätigkeit wegen
Wunderberichten, in der Blinde und Taube und viele
andere Krankheiten, selbst Malaria geheilt werden. Die
Wunder werden im Mirakelbuch 3 Jahre sorgfältig notiert.
- Der spätere Hofmarschall des späteren pfälzer Kurfürst
Friedrich
der
Siegreiche. (St)
(01)
genannt Wolf
von Dalberg und Vater von Johann von Dalberg
wird geboren. - Das heidelberger Franziskanerkloster
wird reformiert. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) verpfändet Burg Alzenau an seinen
steinheimer Keller Henne von Beldersheim. - Graf Adolf
von Nassau -Wiesbaden -Idstein
(St) (40) stirbt und seine Witwe
Margarethe von Baden I
(St) (24)
übernimmt energisch die Vormundschaft und Regierung für
ihren minderjährigen Sohn Johann von Nassau (St) (07). Sie
verweigert dem Kloster Bleidenstadt die
Lehnsoberhoheit. - Am Hof des burgunder Herzogs
Philipp III der Gute
(St)
(31) gibt es 325
Amtsträger. - Dietrich von Hattstein beraubt frankfurter
Bürger, den Boten der Stadt Frankfurt lässt er ausrauben
und totschlagen. - Gerhard von Schönborn (--) ist kurtrierer Amtmann in
Mengerskirchen. -
Der musikalische Hans Rosenplüt
bewirbt sich in Nürnberg um Aufnahme in die Zunft der
Kettenhemdmacher. - Frank von Kronberg erhebt Ansprüche
auf Burg Grenzau gegen Salentin VI von Isenburg (St)
(--).
- Burg Affenstein ist
Vorburg der rheingräflichen Burg Rheingrafenstein. -
Der nürnberger Tannensäer Kunz Hülpüchel (--) wird nach Frankfurt
gesandt, wo dieser über die neue Technik ausgehorcht
wird. Der frankfurter Rat lässt eine Lehrfibel für die
Gewinnung von Samen, der Behandlung und Aussaat
erstellen. - Adolf von Eppstein (--)
ist mainzer Domherr.
1425
Beginn der Auseinandersetzung von Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
(--) mit dem
Herrn xxx von Wolfskehl (--)
um das Landgericht zum Hohlen Galgen in der
Obergrafschaft.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--)
kauft die Dörfer Seilfurt und Raunheim für
5.000 Gulden von den Herren von Eppstein.
Der
gräflich-katzenlnbogener Kellner Boemund Bisser genannt
Stamme rechnet für Burgschwalbach 89 Fuder Wein (89.000
l) für die letzten 5 Jahre ab. - Um Nicolai blühen schon
in den Gärten und auf den Feldern die Kirschbäume und
die Blumen in Arnstadt. - Gründung der Universität
Löwen. - Die mechanische Kopplung von Fußhebel und
Federbalken ermöglicht die erste Drehbank. - Der fuldaer
Koadjutor Hermann II von Buchenau (--) überfällt für den
mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) den fuldaer Fürstabt Johann von Merlau im
Schloss Neustadt und vertreibt ihn nach Ottershausen. Der
fuldaer Fürstabt Johann von Merlau
stellt sich unter den Schutz von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (23). - Nach Verhör und
Folter wird der ehemalige Priester Johannes
Drändorf wegen angeblicher Verbindung zu den
Hussiten vor den Toren Heidelbergs verbrannt. - Gerhard
von Hohenkirchen verfaßt in Heidelberg einen
Kanon des Medizinstudiums auf der Grundlage der
Lehrgedichte über Puls und Harnschau. - Die Wolkenburg wird vom
kölner Erzbischof aus Geldmangel verpfändet. - Gottfried
von Heusenstamm (--)
gibt sein Lehen an Hanau zurück. - In Limburg
erhalten die Schneider vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
das Zunftrecht verliehen. - Peter
Schöffer, Mitarbeiter Johannes
Gutenbergs bei der Erfindung des Buchdrucks, wird
in Gernsheim geboren. - Im
katzenelnbogener Hof von Darmstadt musizieren Heinz, der
Posauner und die Pfeifer Hencze, Elschen und Jacob. -
Henchen, der darmstädter Glöckner und Kirchensänger
läutet und ruft die Uhrzeit aus. - Gottfried VII von
Eppstein (St)
(--) verkauft
das Dorf Kleestadt der Söhne Adolf von Eppstein (St) und Gottfried von Eppstein
VIII (St)
an Reinhard von Hanau II
(St). - Sponheimer Erbvertrag. - Graf Johann V von Sponheim
(St) (--) verweigert
dem deutschen König Sigismund von Luxemburg
(St) (57)
jegliche Beteiligung an den Hussitenkriegen. Alle von Trithemius beschriebenen Heldentaten
sind daher Fiktion. - Der Maler Masolino ist
Hofmaler in Budapest. - Das Hexagramm wird
Aushängesymbol für das Brauerhandwerk. - Die nassauer
Landesburg Tringenstein wird
von den Adeligen von Haiger vergeblich angegriffen. -
Mefried von Brambach kämpft in der Sayner Fehde mit der
Stadt Köln. - Der burgunder Herzog Philipp III der Gute
(St)
(31) holt den Maler Jan von Eyck (35) an seinen Hof in
Lille, der dort als Maler, Portraitist, Dekorateur und
Diplomat in geheimen Missionen arbeitet. - Herzog Johann III von
Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) (--)
wird mit Gift bestrichenen Seiten seines
Gebetbuchs ermordet, wodurch die holländischen Gebiete
an den burgunder Herzog Philipp III der Gute
(St)
(31) .fallen. - In Hanau
verkauft Gottfried VII von Eppstein (St) (--)
sein Amt Steinheim an den mainzer Erzbischofs Konrad von Daun (St). - Der Neffe Graf Anton von Vaudemont
wird bei der Erbfolge durch ein neues Testament von Karl II von Lothringen, der
die weiblichen Erbfolge zugunsten seines Schwiegersohnes
Herzog von Bar und Pont-Mousson Rene von Lothringen,
einführt, übergangen und verbündet sich mit Herzog von
Burgund Philipp dem Guten. -
Gottfried VII von Eppstein (St)
verkauft die eppsteiner Stammburg in Hainhausen als Teil
des Amtes Steinheim an den mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), der das benachbarte Niederroden zum Sitz
des Zehntgerichts macht. - Die Stadt Butzbach holt ihre
Kanonen von der Stadtmauer und greift die falkensteiner
Minderstadt Wölfersheim dreimal
an. - Der kloster-steinfelder Abt
Christian von Zirn wird von seinen Mitbrüdern ermordet.
- Die Weinpreise in Löwen fallen analog
zu Nahrungmittelpreisen bis 14 40 um 20 %. - Die
Zerstörung der Raubritterburgen Burg Affenstein und Burg
Bommersheim soll
nach dem Willen von König Sigismund von Luxemburg
(St) (57) für
den mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) straflos sein. - König Sigismund von Luxemburg
(St) (57)
verleiht dem mainzer Stadtschreiber ein Wappen. - König
Sigismund von Luxemburg
(St) (57)
entzieht Konrad von Bickenbach den goldenen Opferpfennig
der Juden der Stadt Erfurt und gibt ihn seinem Diener
Eberhard Venck für dessen jahrelang schuldig gebliebenes
Gehalt. - König Sigismund von Luxemburg
(St) (57)
verspricht den Adeligen unter dem Tyrannen Herzog von
Mailand Filippo Maria Visconti (St) die
Befreiung durch die Eidgenossen, wenn sie auf eine
Rebellion verzichten. - Der nürnberger Patrizier Sigmund
Stromer bringt die Reichkleinodien nach Nürnberg und
wird dafür von König Sigismund von Luxemburg
(St) (57) in
sein Hofgesinde aufgenommen und erhält uneingeschränkte
Zollfreiheit. - Gewalttätige Unruhen im gespaltenen
Konvent von Kloster Patershausen. - In
Mainz sind Johann II von Schönburg (--), Albert Schenk von Limpurg
(--) und
Eberhard IV vom Stein Oberstein (--)
mainzer Domherren. - In Katzenelnbogen erhält
der katzenelnbogener Burgmann Hermann Sprickast von
Waldmannshausen von Graf Johann von Katzenelnbogen (St) (--) ein Haus im Tal,
das seinem Schwiegervater, Dietrich von Allendorf (--)
vorher gehört hat, als Burgmannlehen. - Reinhard III von
Westerburg (--),
der sich mit Graf xxx von Katzenelnbogen (St) (--)
die Burg Schaumburg teilt, heiratet in
zweiter Ehe die Grafentochter Margarete von Leiningen
Dagsburg (St)
(--).
-
In Mudershausen Bonscheuer wird Eisenerz abgebaut.
1424
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) nimmt die Fehde gegen
Luxemburg wegen der noch immer unbeglichenen Forderungen
seines Vaters aus dessen luxemburger Stadthalterschaft
erneut auf.
Sühne mit dem mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), in der Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
nach jahrelangem Streit seine Rechte an der Bergstrasse
und im vorderen Odenwald behauptet.
Die Zahl
Pi kann Al Kasi auf
16 Dezimale genau berechnen. - Samarkand wird
astronomisches Zentrum der Welt. - Das Mainzer Domkapitel
kauft eine erste Hälfte der Stadt Bingen . - Der
münzenberger Burgherr Bernhard von Solms Braunfels (St) beginnt
umfangreiche Befestigungsbauten an seinem seit 12 96
leerstehenden falkensteiner Erbe und lässt einen Portenturm,
das heute Mitteltor genannte Bauwerk
errichten. - Raban von Helmstatt
will Bischof werden und lässt deshalb seinen Bruder, der
die dazu nötige Dompropststelle in Speyer besetzt von
einem weiteren Bruder gefangen nehmen und 12 Jahre
festsetzen. - Pumpsystem der archimedischen Schraube
und drehbarer Windmühlen. - Die mainzer Burg Ronneburg
wird an Reinhard von Hanau
(St) verpfändet. - Kaiserswerth wird als
mächtigste Festung Kurkölns
fertiggestellt. - Die nürnberger Heiltumsmesse wird vom
deutschen König Sigismund von Luxemburg
(St) (56) zur
Reichsmesse erhoben. - Beatrix von Bayern-München (21)
heiratet nach zweijähriger Ehe mit dem Grafen von Cili
Pfalzgraf Johann von Wittelsbach
von Pfalz Neumarkt (St)
(43).
- Graf Ludwig von Veldenz (St)
(--),
der Schwarze, zweiter Sohn von Pfalzgraf Stefan von
Pfalz-Zweibrücken (St)
wird geboren. - Herzog Johann von Wittelsbach
von Bayern Straubing Holland (St) (--)
macht einen Erbschaftsvertrag mit dem burgunder Herzog Philipp III der Gute
(29)., wird in seiner
niederländischen Residenz Den Haag durch ein
präpariertes Gebetsbuch von seinem Hofmarschall Jan van
Vliet vergiftet und stirbt 14 25. - Frank von Kronberg (--) gibt sein
rumpenheimer Lehen an an Reinhard von Hanau (St) zurück. - Bedford demütigt Herzog von Bar
und Pont a Mousson Rene von Lothringen
(ab 14 31) nur
burgunder Vasall zu sein und warnt ihn vor Gesellschaft
mit Verrätern. - Die neureiche Silberstadt Kuttenberg wird von
hussitischen Truppen gebrandschatzt und geschleift und
die deutsche Bevölkerung vertrieben. - Das Geschlecht
Isenburg-Kempenich stirbt mit xxx von Isenburg Kempenich
(St) (--) im
Mannesstamm aus. - In Bingen verbünden
sich der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St)
(--), der kölner Erzbischof Dietrich von Moers,
der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain,
der pfälzer Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach (St) (46), der sächsische
Kurfürst Friedrich von Wettin I
und der brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern
Nürnberg auf Lebenszeit beim Binger Kurverein
gegen König Sigismund von Luxemburg
(St) (56) um
einem möglichen Schisma der Kirche eine gemeinsame Linie
entgegenzusetzen und die Husiten zu bekämpfen. Der neue
sächsische Kurfürst Friedrich von Wettin I
verrät König Sigismund von Luxemburg
(St) (56), der
ihn 14 19 zum Kurfürsten erhob. - Der frankfurter
Apotheker Siegfried von Schönberg stirbt. - Auf der
verlassenen solmser Burg Münzenberg beginnen
Um- und Ausbauarbeiten. - Heinrich von Schönburg,
Friedrich von Waldeck und Konrad II Rau von Holzhausen
sind mainzer Domherren. - In Burgschwalbach gibt es eine
Waldschmiede.
1423
Unter dem neuen Dogen der Republik Venedig Francesco
Foscari vergrößert sich das Territorium der Republik
durch Krieg mit Mailand unter dem Tyrannen Herzog von
Mailand Filippo Maria Visconti (St). - Der
deutsche König Sigismund von Luxemburg
(St) (55)
verspricht seinem Schwiegersohn Albrecht von Habsburg
(St) (26) die
Nachfolge auf den deutschen Thron. - Der deutsche König
Sigismund von Luxemburg
(St) (55)
schafft die Reichskleinodien von
Prag nach Nürnberg, wo sie auf
ewige Zeiten, unwiderruflich und unanfechtbar
aufbewahrt werden sollen. - Die limburger
Wolltuchhändler mieten das Haus Limpurg am Römer in
Frankfurt, das dem Patrizier Weiß von Limpurg gehört. -
Heinz Bartscherer wird von den Prämonstratensern erlaubt
Geld für ein Badehaus am Kranzplatz, beim ehemaligen
Englischen Hof, in Wiesbaden zu leihen
und erhält dafür Nutzungsrechte. - Die Getreide- und
Weinpreise in Basel sinken bis 1431
so tief, dass sich der Anbau kaum noch lohnt. - Der
mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) erhält die Teilpfandschaft
über die Stadt Pfeddersheim. - Graf
Friedrich VII von Leiningen (St)
(--) erhält
von König deutschen König Sigismund von Luxemburg
(St) (55) das
Recht auf erblichen Bergbau. - Der räuberische Robert von
Saarbrücken-Commercy wechselt nach der Schlacht von Cravant zum siegreichen
Gegner dem burgunder Herzog Philipp dem Guten.
Graf Philipps von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St) (--) Mitherr
der Herrschaft Commery Robert von Saarbrücken
Commercy erpresst Schutzgeld in Jeanne d'Arcs
Heimatort Domremy. Ein
Adeliger im Gefolge der Schwiegermutter von Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
(--) raubt,
plündert und mordet im Auftrag des burgunder Herzogs Philipp dem Guten. Der Neffe von Karl II von Lothringen,
Graf Anton von Vaudemont
rettet gestohlenes Vieh des Dorfes Domremy. - Richard
von Eltz III stirbt. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
(--) belehnt
die Witwe von Johann Romlian von Kobern (--) Agnes von Langenau (--) mit Burg Hohlenfels. - Der fuldaer Fürstabt Johann von Merlau
verkauft die verpfändete Burg Bingenheim an Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St).
- Reinhard III von Westerburg (St)
(--) heiratet
drei Jahre nach dem Tod seiner ersten Frau Elsa von
Runkel (++)
in zweiter Ehe die Erbtochter Margarethe von Leiningen (St) (--), wodurch sich sein Besitz
14 70 erheblich erweitert. - Diether Knebel von
Katzenelnbogen (--)
ist mainzer Domherr. - In Basel wird eine Frau
in einem Hexenprozess wegen Wolfsverwandlung und
Wolfreiten angeklagt. - Pestwelle in Metz mit 16.000
Toten. - Wilhelm Schenk von Limpurg (--) ist mainzer Domherr.
1422
Die Zerwürfnisse von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) mit Anna von Sayn (St),
die im Folgejahr die Gemahlin von Johann von Loon,
Jülich, Heinsberg und Löwenberg (St)
(--) wird,
dehnen sich auf die Obergrafschaft Katzenelnbogen aus.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--)
erwirbt von Diether von Isenburg
(St) (--) die münzenbergischen
Vogteirechte zu Trebur für 1.200 Gulden.
Die rheinischen Kurfürsten vermitteln die Sühne zum
Abschluß des jahrelangen Streites zwischen Graf Johann
IV von Katzenelnbogen (St)
(--) und Graf Adolf von Nassau
Wiesbaden Idstein (St) ( 36) und bringen
gleichfalls eine Sühne zwischen Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
und den Schenken von Erbach, den
Kämmerern von Worms und den Herrn von Kronberg über
Rodenstein, Tannenberg, Schwanheim und Rüsselsheim
zustande.
Bündnis der Grafen von Katzenelnbogen mit den nassauer
und wetterauer Herren.
Heirat
Anna von Württemberg (St)
(14) der
Tochter von Graf Eberhard
von Württemberg IV mit Graf Philipp von
Katzenelnbogen, der Ältere (St) (29) zur Fastnacht mit einem
glanzvollen Hoffest am 24.02.14 22 in Darmstadt.
Ihre Brautausstattung beträgt ungeheure 32.000 Gulden.
Guda,
uneheliche Tochter eines Grafen von Katzenelnbogen wird
mit 200 Gulden bei ihrer Heirat mit Henne von Bünau
ausgestattet.(offiziell Tochter von Hermann von Spayl).
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) verkauft der Nonne
Katharina von Katzenelnbogen eine lebenslängliche Rente
von 14 Gulden für 200 Gulden (Herkunft ungeklärt).
Der
französische König Karl VI, der
Wahnsinnige, stirbt und sein Sohn Karl VII, der
Siegreiche folgt ihm nach. Er wird verächtlich König
von Bourges genannt. - Der neue Sultan Murat II
bricht die Verpflichtung seines Vaters und belagert
Konstantinopel erneut. - Veröffentlichung der
albertinischen Pläne von Wien. - Der älteste deutsche
Holzschnitt wird angefertigt. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg
(St) (54)
erlaubt die faktisch verbotenen Ritterbünde. - Der
englische König Heinrich V, der nach
Shakespear ein ausschweifendes Leben führte, hinterlässt
einen 9 Monate alten Thronfolger. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg
(St) (54)
verhängt die Reichsacht über weinsberger Bürger, da sie
sich dem Reichserbkämmerer Konrad von Weinsberg
(Urgroßmutter Elisabeth von Katzenelnbogen (St))
verweigern. - In der Stadt Breslau wird der Rumpelheller
geprägt, der das Gesicht des Hl Johannes zeigt, das mit
dem ungeliebten Ratsherrn Rumpel zu verwechseln ist. -
Diemar von Reifenberg beginnt eine Fehde gegen
Frankfurt. - Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
finanziert durch Ablaßbriefe die für den Unterhalt der
koblenzer Moselbrücke gedacht sind einen Rundturm mit
Mauergang zur Kontrolle der nordwestlichen Stadt. -
Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von
Wittelsbach (St)
(44)
unternimmt eine Preußenfahrt. - Die
Stadt Frankfurt veranstaltet ein Armbrust-Preisschießen
und läd dazu 26 Städte ein. Hauptpreis 18 Goldgulden. -
Der egerländer Patrizier Kaspar Schlick wird für seine
diplomatischen Dienste vom deutschen König Sigismund von Luxemburg
(St) (54) zum
Freiherrn ernannt. - Gottfried von Ziegenhain (St) heiratet Markgräfin Ursula
von Baden (St)
(13). -
Markgraf Jakob von Baden (St) (15) heiratet Katharina
von Lothringen. - Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
erläßt der Reichsstadt Cochem anlässlich der Pest für
zehn Jahre Grundsteuern und Schatzungen. - Graf Johann
IV von Katzenelnbogen (St)
ist Vorsitzender des Wetterauer Grafenverein. - Herzog Johann III von
Wittelsbach von Bayern Straubing Holland (St)
(48) beschäftigt den Maler Jan van Eyck (32) als
Kammerdiener und Hofmaler, der den Innenhof seiner
Residenz in Den Haag ausmalt. -
Studentenkrieg in Heidelberg. - Mit dem Tod von Johann
von Waldeck IV, Marschall des mainzer Erzbischofs Konrad von Daun (St) (--)
verfällt das erbliche Marschallsamt. - Auf dem
Reichstag in Nürnberg wird ein Reichsheeresmatrikel,
eine Reichsheeresverfassung, erarbeitet. Der deutsche
König Sigismund von Luxemburg
(St) (54) gibt
seine Steuerhoheit über das ehemalige Reichsland an die
Reichsversammlung ab. Mit ihrem Stimmrecht bestimmen
somit nur die Fürsten über die Steuern der Grafen und
Städte. Diese Provokation führt zur Durchführung eines
wetterauer Grafentages anstelle des seit 14 19 nicht
mehr besetzten Landvogts. - Graf Georg von Henneberg
heiratet Johanna von Nassau-Weilnau-Saarbrücken (St). - Der burgundische
Anhänger Karl von Lothringen verzichtet auf die
Einladung durch Karl VII (St)
(--) zur Aufhebung
des Vertrages von Troyes.
Die Engländer verwüsten die Grenzgebiete seines
Herzogtums. Karl von Lothringen legt seinen Eid auf die
Verfassung vor Philipp dem Guten ab, der für ein ein
Gutes Wort bei Bedford einlegen
will. - Graf Friedrich von Cilli II ermordet seine
Ehefrau wegen seiner Geliebten, des schönen Edelfräulein
Veronika von Desnic, wird vom Schwager zum Zweikampf
wegen Blutschuld herausgefordert und von seinem Vater in
der Burg Ober-Cilli bis 14 28 eingekerkert. Der 14 20
adopierte Ludwig von Cilli erbt große ortenburger
Gebiete im Lavanttal und der Kraina nach dem Tod des
ortenburger Erben durch einen Mordanschlag seiner
Ehefrau. - Junggraf Johann von Nassau
(St) (--) und
seine Brüder erhalten die Hälfte der Grafschaft Diez. -
Johann von Wertheim (St) (--) und Markus Echter von
Mespelbrunn (St) sind
mainzer Domherren. - In Katzenelnbogen sind die Brüder
Heinrich, Henne und Hermann von Allendorf Burgmänner mit
eigenem Haus auf der Burg.
1421
Jutta von Sayn Vallendar und ihr Mann Dietrich III von
Runkel (St) (--)
verpfänden Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--)
ein Viertel an Burg und Stadt Runkel für 1.000
Gulden.
Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (--)
nimmt am Zuge von König Sigismund von Luxemburg
(St) (--)
gegen die Hussiten teil.
Ausbruch erneuter Fehden auf dem Westerwald zwischen
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--)
und Reinhard II von Westerburg (St)
(--) einer- und Anna von
Sayn (St) (--) andererseits. Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
(St) (43)
befreit den Grafen Johann IV von Katzenelnbogen (St) von den Zöllen zu Bacharach
und Kaub.
Wiesbaden wird von
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) gebranntschatzt (3035). - Graf Albrecht von Wertheim
wird Fürstbischof des Hochsstifts Bamberg. - Reinhard II
von Westerburg (St)
stirbt. - In Limburg an der Lahn findet ein
Generalkapitel des Barfüßerordens statt. - Anna von
Solms (St)
und Diether von Isenburg (St)
besitzen den mainzer Zoll aus dem falkensteiner Erbe. -
In der Schlacht um die Weltersburg, einer
Auseinandersetzung von Graf Johann IV von Katzenelnbogen
(St) mit den
Herren von Weltersburg, wird die Burg Weltersburg schwer
beschädigt. Der kölner Händler Melem taucht als Besucher
auf der frankfurter Messe auf - Der erbenlose Graf Johann III von Namur verkauft sein
Grafschaftserbrecht an Herzog Philipp III von Burgund
der Gute. - Winrich Donner von Lohrheim ist Abt von
Kloster Bleidenstadt. - Der
münsteraner Dompropst Johann von Nassau-Dillenburg (St) kehrt in
den weltlichen Stand zurück, heiratet unstandesgemäß,
bekommt eine Tochter, die Nonne in Köln wird und stirbt.
- Die erzbischöflich kölner Mitherrschaft über Siegen ist beendet.
- In Weilmünster verleiht Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken
(St) dem
Schmied Otto die erfolgreiche Waldschmiede Audenschmiede. - Der
kölner Kaufmann Johann von Melem
besucht die frankfurter Messe. - Der Herzog von
Österreich Albrecht II von Habsburg
(St) (24) heiratet in Prag die
Königstochter Elisabeth von Luxemburg
(St) (12). - In Venedig wird
der Palast Ca d´oro am Canale
Grande erbaut. - In der frankfurter Domkirche verkaufen
zwei Briefmaler ihre Kartenspiele. - Der mainzer
Erzbischof Konrad von Daun (St) überlässt seine Residenz in
- Der Besitzer von Burg Sooneck Johann Marschall von
Waldeck (--) verheiratet
mit Helmburg von Udenheim (--)
stirbt.
1420
Beginn schwerer Konflikte von Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
mit dem mainzer Erzbischof Konrad III von Daun
und verschiedenen Adligen insbesondere den Ulnern von Dieburg
und Gemeinden über die Behauptung und Ausübung von
Hoheitsrechten im Gebiet der Obergrafschaft.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erwirbt vom trierer
Erzbischof Otto
von Ziegenhain die Herrschaft, die dieser von
der Abtei Prüm am Rhein besitzt für 4.000 Gulden. Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
gelobt die Ehe zwischen Anna von Württemberg (St) und Philipp von
Katzenelnbogen der Ältere (St).
Graf Adolf von Nassau
Dillenburg (St)
(58) stirbt kinderlos wodurch sein jüngerer
Bruder Graf Engelbert von Nassau
Dillenburg (St)
(50), der sich hauptsächlich in den
Niederlanden aufhält, an die Macht kommt, sein Bruder
Johann II von Nassau Dillenburg (St)
residiert in Dillenburg und
verwaltet die deutschen Gebiete. - Der Vasall Bechtram
von Vilbel, durch seine Frau mit den
Hattsteinern verwandt, der auf Burg (Neu-) Falkenstein in
einer Ganerbengemeinschaft lebt, wird wegen Geiselnahme
frankfurter Kaufleute von Frankfurt gefangengenommen und
enthauptet. - Zahlungsverkehrssysteme von Italien und
Oberdeutschland werden endgültig verbunden. - Englische
Truppen gelingt es Paris zu besetzen. Die Besetzung
dauert bis 14 36. - In Flandern werden Kompasse mit
berücksichtigter Abweichung vom magnetischen Nordpol
hergestellt. - Madeira wird von Joao Goncalves Zarco
entdeckt. - Die bayrisch-ingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach
von Bayern (St), die
Mutter von Karl III von Frankreich
behauptet fälschlicherweise ihr Sohn sei illegitim und
könne somit nicht Thronfolger sein. - Im Weinsberger
Bund schliessen sich 33 Reichsstädte zum Schutz der
Reichsstadt Weinsberg zusammen.
- Konrad von Hattstein nennt sich nach einer
untergegangenen Burg Brombach zwischen Hanau und Mühlheim. - Landgraf
Ludwig von Hessen (St) (18) und Graf Heinrich
von Waldeck schließen ein
lebenslängliches Bündnis. - Konrad Kyeser schreibt sein
Feuerwerksbuch, in dem er steigende und brennende Feuer
beschreibt. - Graf Johann von Solms Lich (St) spaltet sich von Graf
Bernhard von Solms Braunfels (St)
ab. - Der Tod des Schultheißensohn zwingt die
Reifenberger zu einem Vergleich in dem sie allen
Ansprüchen an Frankfurt entsagen. - Diemar von
Reifenberg bemüht sich eineinhalb Jahre vergeblich um
einen Termin eines gütlichen Tages in Frankfurt und
sieht schießlich keine andere Lösung als eine Fehde. -
Die Patrizierfamilie Stalburg, die in Genua und Venedig
Niederlassungen betreibt, siedelt nach Frankfurt. - Der
mainzer Patrizier Ort zum Jungen flieht aus Mainz aus
auf Burg Vollrad, Östrich und 14 34
Frankfurt. - Die Grafenbrüder Bernhard II von Solms
Braunfels (St)
und Johann V von Solms Lich (St)
besitzen Hohensolms und Greifenstein zu gleichen Teilen.
- Anna von Solms (St)
und Diether von Isenburg Büdingen (St) erhalten aus der
falkensteiner Teilung Münzenberg, die halbe Stadt
Münzenberg fällt an Eberhard von Eppstein (St). Bernhard II von Solms
Braunfels (St)
und Johann V von Solms Lich (St)
erhalten aus der falkensteiner Erbschaft die Ämter Lich,
Laubach, Hungen mit Anteil Münzenberg. - Der
starkenburger Burggraf Diether Kämmerer löst seine
Treueeid auf Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) aus Loyalität zum mainzer
Erzbischof Konrad von Daun (St). - Pfalzgraf Stephan von Wittelsbach von der Pfalz
Simmern Zweibrücken kauft den Bezirk Klosterkumbd
von Bertam von Vilbel und den Herren von Schöneberg.
- Herzog Philipp III von Burgund
der Gute geht eine Allianz mit England ein und
lässt sich dafür ewige Unabhängigkeit von Frankreich
garantieren. - Die nürnberger Burggrafenburg wird von
Herzog Ludwig
VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt zerstört. -
Der nürnberger Burggraf Johann
III von Zollern (51)
stirbt, wodurch die Besitzungen an seinen Bruder
Übergehen, die Trennung aber beibehalten wird. - Der
ältere Bruder vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
Graf Johann II von Ziegenhain
wird in den Reichsgrafenstand erhoben. - Der Liebhaber
der geheimen Künste Graf Johann V von Sponheim
(St) macht
den disibodener Zisterziensermönch Gobelin von Kreuznach
zum Kaplan von Kloster Sponheim und
unternimmt mit ihm angeblich eine Palästinafahrt nach
Jerusalem. - Die Ehefrau von Francesco I Sforza (St) (19),
Polissena Ruffo, Gräfin von Montalto wird von einer
ihrer Tanten durch Gift ermordet. Seine legitime Tochter
wird ebenfalls durch Gift ermordet. - Ortlieb Donner von
Lohrheim wird Abt von Kloster Arnstein. - Graf
Johann II von Wertheim beginnt eine 10-jährige Fehde mit
der Stadt Rothenburg ob der Tauber,
die deshalb in die Reichsacht fällt, wegen der
wertheimer Rechte an dem Ort Dülkheim. - Im frankfurter
Stadtgebiet gibt es 120 durch Ewigzinsen verursachte
verlassene Häuser und Hofstätten in geistlichem Besitz.
- Die letzte Falkensteinerin, Anna von Falkenstein (St) stirbt und
soll als weiß gekleidetetes Gespenst wegen der Verlegung
des von ihr gestifteten Spitals in Dreieichenhain
spuken. - Im Vertrages von Troyes
erkennt der französische König Karl VI, der Wahnsinnige
den Thronanspruch dem englischen König Heinrich V durch die Heirat seiner
Tochter Katharina von Valois
mit König Heinrich V an und schließt seinen
Sohn, den Mörder von Johann Ohnefurcht (+
14 19) von der Thronfolge aus. - Winrich von Langenau
ist katzenelnbogener Burgmann auf Burg Laurenburg. - Ludwig
von Cilli wird von den Ortenburgern adoptiert und zum
eventuellen Erben eingesetzt. - Das solmser Laubach wird mit
Mauern, Türmen und Gräben befestigt. - Die Böhmische
Taboriten-Bewegung behauptet Christus käme Mitte Februar
14 20 erneut auf der Erde. Nach seinem Ausbleiben
gründen sie eine geheime bewaffnete Sekte, die behauptet
nicht jeder könne den zurückgekommenen Christus sehen. -
Die elsässer Werkstube, eine Kopierstube die billige
handschriftliche Kopien als Massenware erstellt umfasst
u.a. Die 24 Alten von Otto von Passau und Eneas
von Heinrich von Veldeke
und Rosengarten und Lucidarius. - Der
männliche Teil der Familie von der Leyen auf Burg Ockenstein, alias
Burg zur Leyen stirbt aus und fällt an die Herren von
Dattenberg. - Eberhard Mönch von Rosenberg ist mainzer
Domkantor. - Richard Kolling, Heinrich Knebel von
Katzenelnbogen und Otto Herdan von Büches sind mainzer
Domherren.Mainz, das Haus zum Tiergarten dem mainzer
Domherrn Dietrich
Schenk von Erbach als Wohnung. - In Diez fällt
mehr als die Hälfte der Grafschaft Diez an Graf Johann II von Nassau
Dillenburg (--)
und seine Brüder.
1419
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St), Graf Bernhard II von Solms
Braunfels (St), Herr Gottfried
VII von Eppstein (St),
Herr Eberhard II von Eppstein (St)
und Diether von Isenburg (St) schließen Frieden
mit Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St).
Der
Geldverleiher Salomon von Bingen, Jude zu St Goar muss
auf all seine Pfänder gegenüber den Leuten von Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
verzichten. Der Grund ist unbekannt (2904). Wiesbaden wird als
Badeort mit 12 Badehäusern und ausschweifenden
Festlichkeiten bekannt. - Erster Prager
Fenstersturz, bei dem sieben katholische
Ratsherren von der wartenden Menge aufgespießt werden. -
Mit der Eroberung Prags beginnen die Hussitenkriege. Der
abgesetzten König Wenzel von Luxemburg
(St) (58)
flieht auf die prager Wenzelsburg
und stirbt. - Wetter: Strenger Winter in Paris. - Der
wittelsbachfreundliche Graf Eberhard IV von
Württemberg der Jünger (St)
stirbt . Seine Witwe Henriette von Mömpelgard (St) regiert
und übernimmt die Vormundschaft für ihre minderjährigen
Söhne. Seine Tochter wird Philipp von Katzenelnbogen der
Ältere (St)
heiraten. Er ist der Sohn von Bernabo Viscontis
Tochter Antonia, die wie zwei ihrer Schwestern Wittelsbacher
heirateten. - Philipp III von Burgund
der Gute wird Herzog nachdem der Dauphin, der
spätere französische König Karl VII, seinen
Vater Johann Ohnefurcht
ermorden lässt. Die Ermordung ist Ursprung des
lebenslangen Hasses gegenüber dem französischen
Königshaus und veranlasste die Allianz Burgunds mit
England. Burgund strebt nach Unabhängigkeit. - Gründung
der Universität Rostock. - Der abgesetzte Herr Ulrich V von Hanau (St) stirbt von
seiner Frau verlassen angeblich geisteskrank in Schaafheim. - Der
mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St)
stirbt in Aschaffenburg. - Trotz der von dem neuen
mainzer Erzbischof Konrad III von Daun
geschlichteten Fehde zwischen Frankfurt und Reifenberg kidnappt
und ermordet Friedrich von Reifenberg alias der Lange
von Eschbach den Schultheißensohn von Niedererlenbach,
indem er den Gefangenen an einen Baum bindet und mit
Moos erstickt. Friedrich von Reifenberg wird vom mainzer
Erzbischof Konrad III von Daun
gefangen. - Das frankfurter Leinwandhaus wird
statt als Depot auch als Tanzort und als Gefängnis für
Schuldner, Untersuchungs- und Strafgefangene, auch mit
milderen Formen der Folter, später auch für
Geisteskranke genutzt. - Königstein fällt an Gottfried
VII von Eppstein (St)
und Eberhard von Eppstein (St).
- Die kölner Bürger beschweren sich beim kriegerischen
kölner Erzbischof Dietrich von Moers
über die Disziplinlosigkeit des Klerus, katastrophale
Gottesdienste und die Händler, die sich im Dom einmieten
und ihn zu einer Markthalle umfunktionieren. - Der
würzburger Bischof Johann II von Brunn
verbündet sich mit den Städten Fulda und Hersfeld und
Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (17)
gegen die Ganerben
von der Tann. - Der sächsische Kurfürst Rudolf III wird von
König Sigismund von Luxemburg
(St) (51) nach
Böhmen gesandt um dort für Ruhe zu sorgen und auf dem
Weg dorthin mit Gift ermordet. - Der abgesetzte Papst Johannes XXIII wird
begnadigt, freigelassen und stirbt 49 jährig. -
Salpeterregal. - Die Stadt Grünberg richtet
eine zentrale Wasserversorgung ein. - Johann von Kleve I
wird geboren und verbringt seine Kindheit und Jugend am
brüsseler Hof von seinem Onkel Herzog Philipp III von Burgund
der Gute. - Der mainzer Erzbischof Johann
II von Nassau
(St) und Graf Johann V von Sponheim Starkenburg (St) teilen sich
die innere Burg Neu-Baumburg. - Graf
Engelbert von Nassau
Dillenburg (St)
vermittelt erfolgreich die verhängnisvolle Ehe von
Herzog Johann IV von Brabant
und dessen Cousine Jakobäa von Wittelsbach
Straubing Holland (St)
(19) . - In der Nikolaikirche in Frankfurt wird
ein Mord begangen. - Die Stadt Hanau ist von mainzer
Beamten besetzt. Hanauer Bürger wollen sie vertragsgemäß
nach dem Tod von Ulrich V von Hanau (St) loswerden.
Ein militärischer mainzer Handstreich wird erfolgreich
vereitelt, Hanau von der mainzer Besatzung befreit und
dem rechtmäßigen Herrn Reinhard II von Hanau
(St)
übergeben. - Der neue mainzer Erzbischofs Konrad von Daun (St), der auf Burg Ehrenfels gewählt
wird, da die mainzer Bürger dem Klerus gegenüber
feindlich eingestellt sind, beginnt sein Amt mit
Forderungen gegen Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (17) und
vertreibt den fuldaer Fürstabt Johann von Merlau,
der zu Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (17)
flieht. - Phillip von Virneburg erheiratet mit Katharina
von Saffenberg Teile der Grafschaft Neuenahr und die
Herrschaft Saffenberg. - Das Amt des Landvogtes der
Wetterau wird nicht mehr besetzt. - Der châloner Bischof Ludwig von Bar (49) verheiratet seinen
Großneffen René von Anjou mit Isabella von Lothringen.
- Die deutsche Königin Barbara
von Cilli (St) ist
Astrologin und Alchemistin, geht fremd und zeigt offen
die zerrütteten Verhältnisse, wird von ihrem Mann König
Sigismund von Luxemburg
(St) (51) gedemütigt
indem sie mit ihrer Tochter auf einen ärmlichen
Bauernhof verbannt wird. König Sigismund von Luxemburg
(St) (51) verweigert
ihr die Anwesenheit bei der Krönung ihres Mannes zum König von
Böhmen. - Der päpstliche Legat und Kardinal Pierre d'Ailly sagt
in Avignon das Weltende zuerst für 16 92 und später bis
17 89 voraus. - Der mainzer Domherr Eberhard vom Stein
stirbt. - In Koblenz wird das Tanz- und Kaufhaus
auf der Stadtmauer zur Mosel hin erbaut. - In einem
deutschsprachigen Manuskript aus der Werkstatt von
14 18 nennt sich der Schreiber Hans Coler selbst
und bittet die Leser ihn in ihre Gebete
miteinzuschließen. - Peter von Udenheim ist mainzer
Domscholaster. - Johann von Bibra, Schenk Dietrich von
Erbach und Gerhard von Cramberg sind mainzer Domherren.
- In Hahnstätten wird ein neuer eigener Gerichtsbezirk
gebildet.
1418
Graf Adolf von Nassau Wiesbaden
Idstein (St)
(32) versucht
das Schloß Katzenelnbogen mit Zubehör von Graf Johann IV
von Katzenelnbogen (St)
zurückzugewinnen, worüber es in den nächsten Jahren zu
ernsten Auseinandersetzungen zwischen beiden kommt.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erhält vom kölner
Erzbischof Dietrich von Moers
eine jährliche Rente aus dem Bonner Zoll.
Der
trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St)
stirbt bei einem Angriff auf
St Goar während des Kriegszuges gegen die
Stadt Köln, wegen deren Weinzoll und des Baus von
Wassermühlen, auf Burg Maus an einem Schlaganfall, damit
stirbt das Geschlecht der Falkensteiner aus.
Das Erbe geht an die Herren von Eppstein (Königstein),
die Grafen von Solms (Münzenberg, Lich, Wölfersheim,
Södel, Hungen, Laubach und
Butzbach) und davon an Isenburg-Büdingen, (Langen,
Sprendlingen) mit Burg Hayn (Diether von
Isenburg I - Büdingen (St)
oo Elisabeth von Solms
(St)) , die noch Werners Schwester als Wohnsitz
wählt, und ein kleiner Teil an die Grafen von Sayn und
die Grafen von Virneburg. - Burgund strebt nach einem
unabhängigen Königreich. - Heinrich der Seefahrer
initiiert portugiesische Entdeckungsreisen. - Der
frankfurter Wechsel, der Wessil, wird
aufgegeben. - Der französische König Karl VII
verbündet sich mit den Armagnaken, die aber nach 1.000
Opfern aus Paris vertrieben werden. - Aus dem Erbe des
trierer Erzbischofs Graf Werner III von
Falkenstein (St)
erhält Solms-Braunfels die Orte Münzenberg, Lich,
Wölfersheim, Södel, Hungen, Laubach und
Butzbach. Anna von Sayn (St)
und Diether von Isenburg Büdingen (St) teilen sich den gemeinsam
verwalteten Besitz Burg Hayn, Langen, Offenbach und den
Wildbann Dreieich. - Peter von Solms beginnt eine Fehde
gegen Frankfurt. - Der neue trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain
und Onkel des verstorbenen trierer Erzbischofs Werner III von
Falkenstein (St)
bestätigt der Stadt Limburg an der Lahn ihre
Stadtrechte. - Die darmstädter Turmwächter blasen das
große Horn, Posaunen oder Zinken (Zinkblashörner). -
Siegfried von Runkel (St)
schwört trotz des Todes seines Vaters Dietrich von
Runkel (St) während der
Gefangenschaft in der Burg Friedberg Eberhard
von Eppstein (St)
Urfehde. - Burg Abenheim wird erbaut. - Die Stadt
Kreuznach erhält Jahrmarkt, Münze und Juden. - Der
Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht
erobert Paris. Während der neue Kronprinz Karl
VII fliehen kann kommt sein Kommandant Graf
Bernhard von Armagnac ums Leben. - Graf Adolf II von Nassau
Wiesbaden Idstein (St) (32). -
Graf Johann II von Ziegenhain
und Gottfried von Ziegenhain
(St) verkauften die Hälfte der Burg Lißberg
an Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (16). -
Der deutsche König Sigismund
von Luxemburg (St)
(50) verleiht
Graf Albrecht von Hohenlohe (St)
die unumschränkte Gerichtshoheit für sein gesamtes
Territorium. - Auf
der Sauerburg gibt es 3 Steinbüchsen aus
Messing und Eisen, 4 Kammerbüchsen 2 Hakenbüchsen 2
Vögler (Hinterlader Kammerbüchse) 19 kleine Handbüchsen
2 Lotbüchsen ( Bleibüchsen) und 40 Armbrüste. - Der
mainzer Erzbischof Johann
II von Nassau
(St) läßt frei im Mittelschiff des Mainzer Doms eine
Grabkapelle errichten. - Die Herbergen in Konstanz
bieten ihren Gästen einen Tisch, Tischtücher und
Betttücher, die 14-tägig gewechselt werden, Kopfkissen,
Federkissen, Töpfe, Kessel, Kannen und einen Unterstand
für die Pferde. - Das Buch De imitatione Christi
wird anonym verbreitet und wird meistverbreitetes Werk
nach der Bibel. - Die bayrisch-ingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach
von Bayern (St), wird
von ihrem Verbündeten dem burgunder Herzog Johann Ohnefurcht
gefangen gehalten. Der Graf von Armagnac bringt sie in
Sicherheit. - Tanzwut (Es wird von einer
Drogenvergiftung ausgegangen). - Johann von der Leyen
wird trierer Rat und Amtmann in Cochem. - Diether
von Isenburg I - Büdingen (St)
wird Mitglied in der Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Benigne
von Bellersheim ist
Äbtissin in Kloster Patershausen. - Die
solmser Erben der Burg Münzenberg
verzichten dort zu wohnen und beziehen einen Gutshof
südlich der Burg. - Ritter Dam Knebel von Katzenelnbogen
erscheint im Karmeliterkloster Schwarz-Kloster
Kreuznach. - Johann Wais von Fauerbach wird
mainzer Domdekan. - Eberhard von Stein III ist ist
mainzer Domscholaster. - Otto von Falkenberg ist mainzer
Domkantor. - Philipp von Kronberg, Heinrich von Merlau
genannt Böhm, Johann Flach von Schwarzenberg, Raban von
Helmstadt und Raban von Liebenstein sind mainzer
Domherren.
1417
Wetter: Jahresbeginn mit anhaltend strengem Winter.
Hochwasser in Nürnberg. - Großes Ritterturnier in
Frankfurt. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg
(St) (48) belehnt
Herzog Adolf von Berg gegen
Kardinal Ludwig von Bar mit
dem Herzogtum Bar und Pont a Mousson. - Herzog Adolf von Berg wird
von Graf Philipp von Nassau
-Weilburg-Saarbrücken (St).
- Durch
den Tod der letzten Gräfin von Sponheim und Vianden,
Marie (St), gelangt ihr
Erbe in den Besitz der Grafschaft Vianden. - Dauphin
Karl VII, der Siegreiche, späterer König von Frankreich
lässt als 14-jähriger seine Mutter, ehemalige
wittelsbacher Prinzessin von Bayern vom Hof verbannen
und stellt sie in Tours unter Arrest. - Das Konzil von
Konstanz erklärt alle drei Päpste für abgesetzt, beendet
mit der Wahl Martin V, der das
Papsttum stärkt und Pogrome verbietet, das
abendländische Schisma. Die Wahl ist die einzige eines
Papstes auf deutschem Boden. - Die Burgunder fallen in
Paris ein und besetzen es. Der 16-jährige Thronfolger
wird von Graf von Armagnac gerettet, seine ungeliebte
Mutter bleibt und verbündet sich mit dem Feind. - Die
Grafschaft Sponheim wird nach fast 200 Jahren wieder in
einer Hand vereint. - Teilung der Kauzenburg zwischen
den Sponheimer Grafen und dem Kurfürsten und Pfalzgrafen
Ludwig von Wittelsbach
III (St)
(39). - Die
Reichsstadt Heilbronn verbündet
sich mit Kurpfalz. - Die Land- und Markgrafen Friedrich
IV, Wilhelm II und Friedrich der Jüngere von Thüringen
und Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (15)
schließen einen Frieden auf weitere drei Jahre. - Der
wohlhabende mainzer Fernkaufmann und Mitglied des Weiten
und Neuen mainzer Rates Gerwin van Brickelveld stirbt
und hinterlässt umfangreichen Rentenbesitz in Dortmund
und Oberwesel. - Der trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein
(St) verpfändet Königstein an Ritter Friedrich
von Stein. - Teilung der kreuznacher Kauzenburg zwischen
den Sponheimer Grafen (St)
und dem Kurfürsten und Pfalzgrafen Ludwig von
Wittelsbach III
(St)
(39). - Philipp von Hanau
I-Lichtenberg, der Jüngere (St) wird in Windecken geboren. -
Mit. dem Tod von Gräfin Elisabeth von Sponheim (St) fällt die Stadt Kastellaun
an die hintere Grafschaft Sponheim. - Der sponheimer Abt
Bernhard wird mit allen anderen Dominikanern zum Konzil
nach Konstanz zitiert und gibt für die Reise mit Diener
50 Gulden aus. Nach seiner Rückkehr schafft er es die
Mönche dazu zu bewegen in geweihten Räume keine
Prostituierten mehr mitzunehmen und verliert ein Auge
beim wütenden Fällen eines Kirschbaums im Klosterhof
unter dem sich die Mönche mit Prostituierten
herumtreiben. Da die Mönche sich nicht unterordnen
verlässt der Abt sein Kloster und lebt in den Städten
Bingen, Kreuznach und Trarbach. - Herzog Johann von Wittelsbach
III von Bayern, Straubing-Holland (St), heiratet eine Nichte des
Königs und entfaltete in seiner niederländischen
Residenz Den Haag ein reiches
höfisches Leben. - Äbtissin Adelheid von Reifenberg
stirbt in Kloster Thron. - Die
bayrisch-ingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach
von Bayerh (St),
verbündet sich mit ihrem Verleumder dem burgunder Herzog
Johann Ohnefurcht
und legitimiert seinen Herrschaftsanspruch. - Herzog Wilhlem von Wittelsbach
II -Straubing -Holland (St)
stirbt an den Folgen eines Hundebisses und hinterläßt
die Erbtochter Jakobäa (St) (16), die sich gegen die
Erbsnsprüchen ihres Onkels Herzog Johann von Wittelsbach
III von Bayern, Straubing-Holland (St) wehren muss. - Der deutsche
König Sigismund von Luxemburg
(St) (48) erläßt ein
Handelsverbot gegen Venedig. - In der Grube Hamberg bei Siegen
wird Eisenerz abgebaut. - Kloster Dierstein wird nur
noch als Jungfrauenstift bezeichnet.
1416
Weistum über die im Falle eines Krieges der Herrschaft
Katzenelnbogen zu Kriegsdiensten verpflichteten 24
Dörfer im Einrich.
Der
deutsche König Sigismund von Luxemburg
(St) (48) versucht
im Hundertjährigen Krieg
zwischen England und Frankreich zu vermitteln. König Sigismund von Luxemburg
(St) (48) schließt
ein Waffenbündnis mit England gegen Frankreich im Vertrag von Canterbury
und unterstützt dabei den Herzog Adolf von Berg gegen
Kardinal Ludwig von Bar. -
Der heiliggesprochene italienische Wanderprediger und
spätere päpstliche Inquisitor Johannes Capistranus
startet feurige Reden gegen die Ungläubigen, Juden und
die Prunksucht auch in Deutschland. - Al-Kasi entdeckt
und beschreibt das Planetenäquatorium. - Nikolaus Krebs
von Kues studiert in Heidelberg. - Der Edle Johann von
Sayn, Graf von Wittgenstein, hat von Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (14) das
Schloß Eysschensteyn zu Lehen empfangen. -
Vertrag zwischen Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (14) und
dem mainzer Erzbischof Johann
II von Nassau
(St) über den Gehorsam der Geistlichkeit nach
Aufhebung des Schismas. - Augsburg erhält eine
Straßenpflasterung. - Die Grafen von Salm in den
Ardennen sterben aus und vererben an Johann von
Reifferscheid V. - Der trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein
(St) verleiht den Metzgern von Limburg an der
Lahn die Zunftrechte und die limburger Tuchmacher
eröffnen eine ständiges Lagerhaus in Zürich. - Der
trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein
(St) lässt die neuen frankfurter Warten im
Wildbann Dreieichü zerstören. - Nach dem Tod von Graf Johann von Nassau
Dillenburg I (St)
erbt der bereits 54 jährige Graf Adolf von
Nassau-Dillenburg (St)
(54)
die Regierung. - Burg Argenschwang kommt
in den Besitz der Herren von der Leyen. - Graf Adolf von
Kleve wird auf dem Konzil in Konstanz zum Herzog
erhoben. - Philipp von Isenburg Grenzau (St) verkauft seine Dörfer
Niederwallmenach und Reitzenhain an Graf Philipp von
Nassau-Saarbrücken (St),
seine Rechte in Niederwallmenach an
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Graf Heinrich von
Weilnau (St)
und Schenk Eberhard von Erbach fordern vergeblich Graf Johann II von Ziegenhain
und seinen Bruder Gottfried von Ziegenhain (St) auf , die eroberte
rodensteiner Burg Lißberg
zurückzugeben und Hermann von Rodenstein und Lißberg und
seine Kinder freizulassen. - Der hessische Adel fällt
aus Rache für ständige Übergriffe in die Grafschaft
Nassau ein und verwütet das Dillgebiet. Graf Johann von
Nassau (St),
der Hübner, zieht mit einem zahlenmäßig doppelt so
starken Heer (in Wetzlar oder
Herborn) in der Stippach gegen die Hessen um den
fünfjährigen Landgrafen und sich aus einem
vermeintlichen Hinterhalt durch ein Trompetensignal
ausgelöst ungeschickt zurück, woduch sein Heer
vernichtet wird und die gefangen nassauer Adeligen in
den Türmen von Burg Königsberg (ehem
solmsisch), Blankenstein, Biedenkopf und Marburg inhaftiert
werden. Der unglückliche nassauer Kundschafter Fritz
Galgenholz ist Söldner aus Hessen. - Der kurpfälzer
Erbtruchsess Herr Friederich von Scharfeneck stirbt nach
sein Bruder Herrmann von Scharfeneck kinderlos womit das
Geschlecht ausstirbt. - Peter zum Paradies, der Sohn von
Siegfrid vom Paradies,
schenkt dem frankfurter Liebfrauenstift ein vergoldetes
Kruzifix mit Edelsteinen, drei Saphiren, drei Diamanten
und großen Perlen. - Der illegitime Herzog, der châloner Bischof Ludwig von Bar (45) gründet zur Unterstützung
seiner Erbschaft Lothringen gegen Herzog Adolf von Berg die
Adelsgesellschaft vom Vom Weißen Windspiel. -
Die frankfurter Patrizier- und Tuchgroßhändlertochter
Lisa von Neuhaus geht nach dem Tod ihres Mannes ins
Kloster. Ihre Schwester ist Nonne in Kloster Altenberg. - Der mit
Heilwich von Haiger verheiratete kronberger Amtmann und
westerburger Vogt Gerhard von Schönborn (--) stirbt. - Der frankfurter
Patrizier Heinrich Welder wird frankfurter Syndicus. -
Der Orden zum Windspiel wird von Jardubak zbd Herzog Ludwig von Bar gegründet. - Ein
kleiner Teil von Burg Gutenberg und das Dorf
Weithersheim werden von Gräfin Elisabeth von Sponheim
und Vianden (St)
ihrem Schwager Kurfürst Ludwig von
Wittelsbach III von der Pfalz der Bärtige (St)
übertragen. - Johann von Lewenstein alias Löwenstein ist
mainzer Domherr.
1415 Der
Prozess gegen den Reformer Jan Hus findet im Münster von Konstanz
statt. Er wird in der Altstadt in der Straße Zum
Hussenstein auf dem Scheiterhaufen verbrannt und
die Asche in den Rhein geworfen. - Wegen der Wolfsplage
wagen sich die frankfurter Feldschützen nicht in die
Weinberge des frankfurter Nordends. Frankfurts Dombau
wird mit der Fertigstellung des Turms beendet. -
Johannes von Gmunden gibt astronomische Daten für
jeweils 19 Jahre im Holztafeldruck heraus. - Der
venzianische Kaufmann Niccolo dei Conti beginnt seine
Reise nach Damaskus, Bagdad, Ormus, Indien, Ceylon,
Sumatra, Bangkok und lässt sie als De varietate
fortunae herausgeben. - Der mögliche
Thronanwärter und englische Graf Richard von Conisburg
gesteht dem englischen König Heinrich V, vor
dessen Aufbruch nach Frankreich seinen Verrat und wird
enthauptet. - Das vom deutschen König Sigismund von Luxemburg
(St) (47) einberufene
Konzil von Konstanz setzt alle Päpste ab und und ernennt
als neuen Papst Martin
V. Der deutsche König Sigismund von Luxemburg
(St) (47) lässt
Papst Johannes XXIII, der
verkleidet aus Konstanz flieht, in Freiburg im Breisgau
gefangen nehmen und Kurfürst Ludwig III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(37)
übergeben, der ihn bis zu seiner Begnadigung 14 19
zunächst in Heidelberg und 14 18 nach Lösegeldzahlungen
auf Burg Eichelsheim bei
Mannheim gefangen hält. - Burg Braunfels wird
solmser Residenz da Solms-Burgsolms mit Johann VI von
Solms (St)
verheiratet mit Wildgräfin Agnes von Kirburg, im
Mannesstamme ausstirbt. - Die frankfurter städtische
Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom)
erhält einen Turm. - Der frankfurter Hauptmann Bechtram
von Vilbel nimmt einen reifenberger Ritter während der
Kirchmesse gefangen und bringt ihn nach Bonames. - Das
Amt des Landvogtes der Wetterau wird wegen der
Verpfändung der Reichsstädte Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen nicht
mehr besetzt. - Der Steinmetzmeister Jacob von Cölln
wird zum Bau des frankfurter Römers um Rat gefragt. -
Emmerich von Heppenheft ist Dienstmann des mainzer
Erzbischofs Johann II von Nassau
(St). - Der
Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht
und sein Sohn Philipp von Burgund III
der Gute nehmen an der Schlacht von Azincourt
nicht teil. In der Schlacht von Azincourt
wird ein zahlenmäßig überlegenes Heer des geisteskranken
französischen Königs von englischen
Berufsinvasionstruppen vernichtet und fast alle
Gefangenen ermordet. Der Bruder des burgunder Herzog Johann Ohnefurcht, Anton von Burgund (St), der Bruder von Karl von
Lothringen, Graf Ferry von Vaudemont
und Eduard III von Bar fallen. Der châloner Bischof Ludwig von Bar (45) beansprucht illegitim als
Erbe den Herzogtitel von Lothringen und obwohl er nicht
in den weltlichen Stand zurücktreten darf und beginnt
einen Krieg bis 14 19. - Die Habsburger fallen beim
deutschen König Sigismund
von Luxemburg (St)
(47) in
Ungnade. - Graf Johann II von Ziegenhain
und sein Bruder Gottfried von Ziegenhain besetzten
gewaltsam die rodensteiner Burg Lißberg,
ein schon 13 96 mit dem Tod von Friedrich
von Lißberg heimgefallenes Lehen und dass Johann
von Rodenstein, ein Vetter Friedrichs, sie
unrechtmäßig in Besitz genommen habe. Die Reichsacht
führt zu einem erneuten Eroberung Lißbergs durch Hermann
von Rodenstein, doch Graf Johann II von Ziegenhain
und sein Bruder Gottfried von Ziegenhain (St) lassen sich nicht abhalten
die rodensteiner Burg Lißberg,
erneut zu erobern und dabei Hermann von Rodenstein und
seine Kinder gefangenzunehmen. - Graf Johann von Nassau
(St), der
Hübner, fängt den hessischen Landhofmeister Ritter
Rietesel. - Graf Dietrich von Sayn I (St) wird in Altenkirchen
geboren. - Der wormser Kämmerer Johann
von Dalberg Ritter im Dienste der Pfalzgrafen;
Burgmann in Oppenheim, stirbt. - Der mainzer Erzbischofs
Johann II von Nassau
(St) wird
auf dem Konzil von Konstanz mit den Worten Er sei
wert verbrannt zu werden vom Patriarch von
Konstantinopel beleidigt, reist sofort ab und fährt
sofort mit dem Schiff von Schaffhausen zurück nach
Mainz. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
wird Landvogt in der Wetterau. - Das Stundenbuch der
Herzogin Maria von Geldern, Ehrenjungfer von Valentina Visconti (St), entsteht.
- Philipp Flach von Schwarzenberg ist mainzer Domkustos.
- Johann Wais von Fauerbach ist mainzer Domscholaster. -
Johann von Reifenberg und Eberhard Mönch von Rosenberg
sind mainzer Domherren.
1414
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist bei der Krönung von
König Sigismund von Luxemburg
(St) (46) in Aachen
zugegen.
Graf Philipp von Nassau I
Weilburg Saarbrücken (St),
ist bei der Krönung anwesend. - Die Sachsenhäuser Warte
in Frankfurt wird gebaut. - Graf Simon III von Sponheim
Vianden (St)
stirbt ohne männlichen Erben. - Langen brennt beim
Streit zwischen Frankfurt und dem Besitzer, dem trierer
Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St)
ab. - Der Rest der Burg Virneburg geht an
den trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein
(St). - Das Englisches Unterhaus erlangt
Gleichberechtigung mit dem Oberhaus. - 2. Reformkonzil
beendet Schisma und verurteilt Hus. - An die alte
Pfalzkapelle in Aachen wird eine Chorhalle, das Glashaus
von Aachen mit den größten jemals errichteten
gotischen Fenstern angebaut und eingeweiht. - Graf
Johann von Nasssau d. Ä. von Dillenburg, Graf Adolf von
Nassau, sein Sohn, und seine Brüder empfangen das
hessische Lehen Herborn und Burg Wallenfels. - Alle thüringer Grafen
und Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (12)beenden
ihre Fehde. - Die Zünfte in Marburg: Wollenweber,
Fleischhauer, Bäcker, Schuster, Schneider, Gerber,
Krämer, Kleinhändler, Böttcher, Kannengießer, Spengler
und Leineweber. - Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (12)
besitzt zwischen Schwarzenberg und Melsungen einen
Tiergarten. - Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (12)
schenkt seinem Pfeifer und Hofgesinde Heinz Tempel ein
Haus in der Stadt Kassel am Steinweg. - In Selbold führt
Hauptmann Werner von Hirzenhain eine Fehde gegen
Frankfurt, wird schwer verwundet, gefangen genommen und
erhält harte Sühnebedingungen. - Frankfurt baut eine
Warte im Wildbann Dreieich und zieht den Zorn des
trierer Erzbischofs Werner III von
Falkenstein (St)
auf sich. - Der sonderbare und letzte männliche
Nachkomme der Familie Sponheim, Graf Johann V von
Sponheim-Starkenburg
(St), der sich mit schwarzer Kunst und
zwielichtigen Projekten beschäftigt, übernimmt die
Regierung der hinteren Grafschaft Sponheim. - Belagerung von Friesack
in Brandenburg. - Der französische Graf Bernard
d’Armagnac und Führer der Armagnacs macht sich zum
Diktator von Paris. - Die kölner Ministerialenfamilie
von Ritter Friederich
von Pattberg muss ihre Herrschaft an die Grafen
von Waldeck abtreten. Die Korbacher brennen die Stadt Padberg nieder. - Graf Johann II von Ziegenhain
und Gottfried von Ziegenhain werden wegen ihrer
Verwicklung in eine heftige Fehde
mit Siegfried von Ferkenhausen mit der Reichsacht
belegt. - Herzog Ernst von Habsburg -
Innerösterreich, der Eiserne
(St) wird bei seiner Palästinafahrt in
Jerusalem zum Grabesritter geschlagen. - In Nassau dient der
Graue Turm als Gefängnis und Folterkammer und ist im
Besitz der nassauer Grafen. - Der Ehemann von Agnes von
Kolling, aufgewachsen auf Burg Hauenstein, Eberhard
von Krombach wird in Frankfurt bei einem Ritterturnier
zum Ritter geschlagen. - Burgmannen von Gelnhausen befehden
Städte und Fürsten für eine Wiedergutmachung für die
Zerstörung ihrer Burgen durch König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (54) im
Krieg von 14 04. - Dietrich IV von Runkel
(St) ist Erbamtmann in
Andernach. - In Frankfurt werden in der Domkirche bis 14
24 Spielkarten verkauft. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg
(St) (46) lässt in
Frankfurt im Kaisersaal die Quaternionen der
Reichsverfassung als Wandbildnis schaffen. - Die
frankfurter Fischerzunft hat das Recht auf dem Main von
Mainz bis Aschaffenburg zu fischen. - Bei der
Bestätigung der Kurwürde des rheinischen Pfalzgraf Ludwig III von
Wittelsbach (St)
regelt König Sigismund
von Luxemburg (St)
(45) auch
die Erbfolge, die der trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St),
der kölner Erzbischof Dietrich von Moers,
der sächsische Herzog Rudolf von Sachsen, Herzog Rainald von Jülich,
der mit Elisabeth von
Wittelsbach Bayern (St)
verheiratete nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern
(St), der passauer Bischof
Georg von xxx, der würzburger Bischof Johann von xxx,
der speyerer Bischof Raban von xxx; Graf Adolf von Kleve, der
mit Beatrix von Baden (St)
verheiratete Graf Emicho von Leiningen (St),
der mit der Grafentochter Margarethe
von Nassau Saarbrücken (St)
verheiratete Graf Friedrich von Veldenz (St),
Graf Johann von Katzenelnbogen (St),
Graf Johann von Wertheim und Graf Thomas von Rieneck
bezeugen. - Markward von Praunheim und Peter Echter von
Mespelbrunn sind mainzer Domherren. - Philipp von
Kronberg (21) nimmt an
einem Ritterturnier zur Fastnach in Wiesbaden und zu
Martini im November in Boppard teil.
1413
Eberhard von Heusenstamm verkauft seinen Besitz in
mehreren Orten der Obergrafschaft mit seinem Anteil an
der Gerauer Mark an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). Schwere
Fehde mit Reinhard II von Westerburg (St) im Westerwald.
Wetter:
Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. - In Würzburg
überrascht das Hochwasser die Menschen in der Nacht. -
Die Galluswarte in
Frankfurt wird gebaut. - Hungerkraalle in Mainz
zwingen die Patrizierfamilien die Stadt zu verlassen.
- Der auch
an Epilepsie erkrankte englische König Heinrich IV
stribt an Lepra. - Die
französischen Prinzen stellen sich geschlossen gegen
den Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht.
Herzog Ludwig II schickt die Ehefrau Katharina von
Burgund seines Sohnes Ludwig III zurück zum Herzog von
Burgund Johann Ohnefurcht
und lässt ihn erneut heiraten. - Jan Hus predikt
auf tschechisch gegen den Ablass und fordert eine
nichthierarchische Struktur der Kirche, in der nur
Christus das Oberhaupt sein kann. - Landgraf Ludwig von Hessen I
(St)
bestätigt und bekräftigt die Übereinkunft seines
Vaters Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (72)
mit Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St),
daß er dessen Tochter Johanna zur Frau nehmen soll und
will. - Nach dem Tod von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (72)
beginnen nassauer Aggressionen. - Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (11)
versichert der Stadt Allendorf das Salzwerk in den
Sooden und den Pfännern ihre Rechte. - Beim
Pulvermachen explodieren in Kassel drei Tonnen Pulver
mit einem Todesopfer. - Das bickenbacher Hauskloster Heiligenberg wird
geschlossen. - Giovanni di Bicci de Medici wird
Bankier des Papstes Johannes XXIII. - Acht frankfurter
Diener geraten beim Versuch Conz Tode zu fangen in
katzenelnbogener Gefangenschaft. - Der Goldschmied
Jacob Helmann zieht von Orsoy nach Köln
und legt dort ein Heimatzeugnis für seine
Rechtschaffenheit vor. - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht
triumphiert in Paris und löst dadurch eine
Gegenbewegung aus, die ihn zwingt aus Paris zu
fliehen. Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
wird von König Sigismund
von Luxemburg (St)
(45) zum
Hauptmann der luxemburger Ritterschaft ernannt. - Die
deutschen Städtebünde schaffen die Brakteat-Umtauschaktionen
ab und führen den Ewigen Pfennig ein, einer
wie ehemals üblichen dickeren doppelseitig geprägten
Münze. - Herzog Ludwig von Anjou
verlobt seine Tochter mit dem französischen
Thronfolger. Yolande von Bar ist ihre Urgroßmutter. -
Katharina von Reifenberg stirbt in Kloster Klarenthal. -
Gerhard III von Schönborn (--)
nennt sich Gerhard III von Westerburg und
sein Bruder Philipp von Schönborn (--)
wird 14 30 mainzer Domherr. - Der Anführer der Flegler
Ritter Friedrich von Heldrungen wird von einem Köhler
erschlagen. - Otto von der Spor ist mainzer Domherr.
1412
Graf Johann IV von Katzenelnbogen vergleicht sich wegen
seiner Mannlehnsforderungen mit dem Herzog von Jülich
und Geldern gegen Anweisung jährlicher Einkünfte aus dem
Rheinzoll zu Lobith Der letzten Zollstelle vor dem
offenen Meer.
Erstes
Auftauchen von Sinti und Roma in Frankfurt, die sich als
Pilger aus Klein-Ägypten ausgeben um an
Almosen der Stadt zu kommen. - Pest in Heidelberg. - Der
trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St)
verleiht den Wollwebern oder Tuchmachern von Limburg an
der Lahn die Zunftrechte. - Der frankfurter Rat wehrt
sich gegen Fehdeerklärungen von Graf Alf von Nassau Diez
und bestürmt Burg Camberg und danach Burg Reifenberg. -
Die Funktion einer Zollburg wird von Stolzenfels auf Burg
Kunostein
übertragen. - Willem de Vrieze, der Mann der
Gastwirtstochter Marguerite de Risoir in Hall wird
hingerichtet. Sie ist die illegitime Enkelin von Herzog
Philipp II des Kühnen
von Burgund. - Die Armagnacs verbünden sich
kurzfristig mit dem englischen König, der dies
bedauerlich für die Armagnacs als willkommene Einladung
zum Einmarsch sieht. Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht
kauft sich in der pariser Bürgerschaft die gut
organisierten Metzger und kleinen Handwerker mit Geld
und Wein und der Rückgabe ihrer Privilegien. - Der
Rheinzoll wird von Kapellen nach Engers verlegt. -
Elisabeth Schelris wird bis 14 45 Äbtissin von Kloster Himmelthal bei
Aschaffenburg. Sie verkauft dabei zahlreiche
Klostergüter um ihren luxuriösen Lebensstil zu
finanzieren. - Graf Philipp von Nassau I
Weilburg Saarbrücken (St)
wird mit Elisabeth von Lothringen
(St)
(16)
mit einer Aussteuer von 10.000 Gulden verlobt. Die Heirat von Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
mit Elisabeth von Lothringen
(St)
(16)
soll ein Brückenschlag zwischen den rivalisierenden
Parteien Orleans-Bar und Burgund -Lothringen sein. - Der
wormser Bischof Johann von Fleckenstein
beansprucht in der wormser Residenz Ladenburg für die
Pfarrkirche einen zweiten Turm, da es ihm als Bischof
zustünde. Er will einen Dom. - Im Harz fordern die
Flegler die gerechte Verteilung von Gütern und die
Abschaffung von Steuern und Fronen unter der Führung von
Ritter Friedrich von Heldrungen. Burg Heldrungen wird vom
thüringer Feldhauptmann eingenommen und die Anführer zu
Tode gegeißelt. - Wilhelm Knebel von Katzenelnbogen ist
im Besitz von Burg Dill, da sein Vater Ritter Otto
Knebel von Katzenelnbogen Graf Johann V von Sponheim
(St) 1.400
Gulden geliehen hatte. - Richard von Kleen alias Cleen
ist mainzer Domherr. - Philipp von Kronberg (19)
nimmt an einem Ritterturnier nach Ostern in Landau in
der Pfalz teil.
1411
Sicherungsmaßnahmen von Herzog Anton von Brabant
(St) und der Städte Brüssel,
Löwen,
St
Trond und Frankfurt gegen katzenelnbogener
Angriffe auf die brabantische
Messekaufleute mit Ziel Frankfurt. Sühne und Einigung
zwischen Hessen, Katzenelnbogen und Nassau.
Nach
dem Mord mit Gift an seinem Onkels Jobst von Mähren
(St) wird
der ungarische König und brandenburger Kurfürst
Sigismund von
Luxemburg
(St) (43)
deutscher König. - Die frankfurter
Gerichtsbarkeit geht vom mainzer Erzbischof Johann
II von Nassau (St)
(51)
auf den Rat der Stadt Frankfurt über. - Der Vitztum
Hamann Echter belagert mit 500 Pferden die Stadt Gelnhausen, Er
will Wiedergutmachung für die Zerstörung der Burg Tannenberg. -
Ritterturnier in Mainz. - Die Medici eröffnen in
Konstanz ihre erste deutsche
Filiale während des Konzils. - Gründung der ersten
schottischen Universität St Andrews. - In Rom wird ein
43-jähriger Militionär zu Papst Johannes XXIII. -
Trotz Zollkrieg zwischen der Messestadt Frankfurt und
Straßburg werden auf der Messe Frankfurt 2.100.000
Liter Elsässer Wein auf etwa 120 Schiffen aus
Straßburg umgesetzt. - Das Herzogtum Luxemburg gerät
unter die Pfandschaft des Herzogs von Burgund Johanns Ohnefurcht.
- In Straßburg wird eine Organisation der Bettler
gegründet, die denen der Zünfte ähnelt. Betteln ist
nicht nur eine legitime Erwerbsmöglichkeit, sondern
Almosen zu geben ist eine Möglichkeit sich seiner
Sünden zu entledigen und dadurch, dass sich der
Bettler der Verachtung der Gesellschaft aussetzt
erzielt dieser ein religös-moralisches Ansehen, das
ihn über alle anderen Stände erhebt. - Vertrag
zwischen Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (70) und
dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (44). -
Philipp von Reifenberg beraubt frankfurter Bürger,
verbrennt frankfurter Eigentum und bekämpft gemeinsam
mit der Stadt Friedberg die
kronberger Raubritter. - Die Briefboten des mainzer
Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (51) müssen
auf den mainz-frankfurter Marktschiffen keinen
Fahrpreis bezahlen. - Die Ganerben von Neu-Falkenstein,
Kronberg und Hattstein schließen einen Burgfrieden für
Neu-Falkenstein. -
Schenk Philipp von Erbach befehdet Gottfried VII von
Eppstein (St)
und Eberhard von Eppstein
(St). - Beim Bau eines Turmes beim kölner
Rathaus werden die alten Maße der Zünfte gegen die
neuen der Patrizier-Geschlechter wieder eingeführt. -
Burg Hattenheim fällt
in das Eigentum der Freiherrn Langwerth von Simmern. -
Mit Johann II von Brunn
wird ein elsäßer und nicht heimischer Adeliger
Fürstbischof in Würzburg und führt dort ein luxuriöses
und weltliches Leben mit vielen Frauen. - Anna von
Kronberg heiratet Eberhard von Eppstein (St), die erste kronberger
Heirat mit einem einflußreichen Geschlecht. - Der
Patrizier Engel Brun von Brunfels alias Braun von
Braunfels ist frankfurter Ratsmitglied. - Der
frankfurter Henne Wyle wird trotz solmschen Geleits
bei Wölfersheim von Ulrich von Kronberg und Walter von
Reifenberg beraubt. - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht
fällt mit einer Armee von 60.000 Männern in Paris ein
und vernichtet die Truppen der Armagnacs vollständig.
- Graf Emich VII von
Leiningen Hartenburg (St)
heiratet die 11jährige Markgräfin Beatrix von Baden (St) . - Die
Brückenmühle an der Alten Brücke in Frankfurt wird
erbaut. - Ein sponheimer abhängiger Geistlicher, vom
Grafen erzogen und von Jugend an von ihm zur Schule
geschickt und Schreiber des Grafen versucht vergeblich
die Burg Grumbach in die
Hände der Feinde des Grafen zu spielen. - Graf Johann V von Sponheim
(St)
bekriegt Konrad von Sickingen. - Die Schenkin
Elisabeth von Erbach aus dem Hause Kronberg stirbt. -
Gräfin Elisabeth von Hanau,
geb als Elisabeth von Ziegenhain, trennt sich von
ihrem Mann Graf Ulrich V von Hanau
(St) und zieht mit ihren drei Töchtern in
die Nachbarschaft von Kloster Klarenthal. - In
Siegen gibt es 25 abgabenpflichtige Eisenerzhütten. -
Ulrich von Bergheim kauft die Ruine Burg Alzenau. - Gerhard von Schönborn (--) ist
Amtmann in Kronberg. - In
Mainz bestehen die Patrizier gegenüber den Zünften auf
ihre Steuer- und Zollfreiheit und 117
Patrizierfamilien verlassen aus Protest die Stadt,
darunter auch die Gutenbergs. - Der
Orden des Hopfens wird in Flandern vom burgunder
Herzog Johann Ohnefurcht
zur Ehrung des Hopfenanbaus, auch zur Förderung des
Ansehens des Herzogs bei den Bauern und der Liebe zum
Bier gestiftet und im Ausland als Bierorden belächelt.
Der burgunder Herzog Johann Ohnefurcht
ist Vortrinker der herzoglichen Trinkgesellschaft
Gambrinus. - Die wild- und rheingräfliche Burg Brunkenstein wird
zerstört und geschleift. - Einer der Maler des Stundenbuchs und
persönlicher Diener von Herzog Johann von Berry
Bruder Paul (24) verliebt sich in
Gillette la Mercière (12). Gillette la
Mercière (11) flüchtet zu Herzog Johann von Berry,
da ihre Eltern den Kontakt verbieten. Trotz der durch
den französischen König befohlenen Herausgabe des
Mädchens heiraten die beiden. - Philipp von
Helfenstein und Konrad Rau von Holzhausen sind mainzer
Domherren. - Philipp von Kronberg (18)
nimmt an einem Ritterturnier zu Ostern in Mainz, im
Juni in Würzburg und um Martin im November in
Frankfurt teil.
1410
Der trierer Dompropst Otto von Ziegenhain
(30)
bessert hierauf die trierer Lehen von Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
mit 1.000 Gulden.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) verbündet sich mit
zahlreichen nassauischen und hessischen Herren gegen Graf Adolf von Nassau
Diez (St)
und dessen Bruder Junggraf Johann von Nassau und Graf
Johann von Nassau dem Älteren.
Große
Hochzeit auf Burg Rheinfels zu der 1.600 Schüsseln und
800 Krüge eingekauft werden (Klergins brude) (6079.26)
König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) befiehlt seinen
gelnhausener Burgmannen die Burg Gelnhausen zu
renovieren. - Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) stirbt auf Burg Landskron
in Oppenheim. Sein Sohn Ludwig
III von Wittelsbach von Wittelsbach von der Pfalz
(St) (32) wird
Haupterbe, Johann
von Wittelsbach (St)
(27) erhält
Pfalz-Neumarkt,
Stefan Pfalz-Simmern
(St) (25) und Otto
Pfalz-Mosbach.
- Königssohn Stephan von der Pfalz in Simmern (St) (25) zieht von Meisenheim nach
Zweibrücken heiratet die Erbtochter Anna
von Veldenz und der Hälfte von Sponheim, macht
Burg Simmern zu einer seiner Residenzen und wird der
Zweibrücker genannt. - Der mährische Markgraf Jobst von Luxemburg
(St) wird
gegen Graf Sigismund von Luxemburg (St) (42) zum römisch deutschen
König gewählt. - In der Schlacht von Tannenberg,
der zweitgrößten mittelalterlichen Schlacht der
Geschichte, erleidet der Deutschordensstaat
eine wichtige Niederlage gegen das Königreich Polen. -
Ein Jude namens Salman von St Goar ist Erbsohn des
Magiers Abraham von Worms.
- Ritterturnier in Mainz. - Bratwürste werden in der
Untergrafschaft Katzenelnbogen zum ersten Mal erwähnt. -
Johannes XXIII wird zum Papst gewählt obwohl er nicht
einmal Priester sondern Offizier ist. Durch seinen engen
Freund Giovanni
di Bicci de Medici,wird das Bankhaus Medici zum
offiziellen Bankhaus seiner Heiligkeit. - Chisdai Cresca
spricht von einem unendlichen kosmischen Raum mit mehr
als einer Welt und der Gleichartigkeit der kosmischen
und irdischen Natur in Bezug auf Materie und
Gesetzeswirkung - Kaffeeanbau gelangt von Äthiopien nach
Arabien. - Im Liber de simplicibus
zählt Benedetto Rinio 440 teils exotische Pflanzen für
Ärzte, Apotheker und Kaufleute auf. - Peter d´Áilly
veröffentlicht eine Weltkarte mit falschen Dimensionen
nach Fernost, die Kolumbus zu seiner Reise animieren. -
Auf der Hochzeit Karls von Orleans, Ludwigs Sohn und
Nachfolger, mit der Tochter des Grafen Bernard
VII. d’Armagnac formiert sich die Allianz der
Armagnacs gegen den Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht .
- Herzog Johann von Berry
(jüngerer Königssohn) ist von der Buchmalerei der Brüder von Limburg
so begeistert, das er den Bruder Paul zu seinem
persönlichen Diener macht, ihm Juwelen und ein Haus bei
seiner Residenz Bourges schenkt. Die Brüder beauftragt
Herzog Johann von Berry das
Stundenbuch, den
berühmtesten mittelalterlichen französischen Kalender zu
malen. - Der Pfalzgraf kauft Burg Fürstenberg von
Kurköln. - Adolf II von Nassau Idstein (St) verpfändet seinen Teil an
Sonnenberg an den Edelherrn Hennichen von Reifenberg. -
Filippo Brunelleschi zeichnet Tafeln
der Piazza San Giovanni perspektivisch. - Burg Trifels gehört zum
wittelsbacher Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. - Henne von
Hattstein ist Vogt von Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St). - Der mainzer
Erzbischof Johann II von Nassau
(St) verbündet
sich mit Friedrich von Thüringen der Jüngere gegen
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (69). - Im
Kriegsfall sollen beide Parteien 100 Mann mit Gleven
stellen, 50 nach Eschwege und Sontra
und 50 nach Heiligenstadt und
Duderstadt. - Der frankfurter Dombaumeister Madern
Gerthener baut die südliche Durchfahrt zum inneren
Hof des Nürnberger Hofs in Frankfurt, der erst 14 85 aus
dem Glauburghof, der ab 13 85 Nürnberg Hof heißt, und
dem Schmidthof zusammengelegt wird und ein quer
liegendes Gebäude mit einer Säulenhalle. Die Besitzer
Herte Glauburg und seine Frau Guda Knoblauch lassen ihre
Wappen, die ihrer Vorfahren und der Reichsstädte
Frankfurt und Nürnberg in die Schlusssteine der Gewölbe
einsetzen. - Philipp von Reifenberg beginnt eine Fehde
gegen Frankfurt. - Burg Fürstenberg wird von
der Pfalz endgültig erworben. - Graf Philipp VI von
Falkenstein (St)
stirbt kinderlos. Der trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St)
erbt. - Stefan von der Pfalz heiratet Gräfin Anna von
Veldenz. - Lorenz von Heppenheft alias
Grans von Heppenheft erhält
von Graf Johann von Katzenelnbogen (St) ein Burglehen auf Burg
Reichenberg. - Belagerung
der Marienburg, Deutschritterorden wehrt Polen und
Litauer ab. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig
III
von Wittelsbach von der Pfalz (St)
(32) belehnt die Edlen von Steinhausen
mit Burg Neidenfels. - Matilda von Baden, die sponheimer
Erbin, stirbt. - Johanna
von Polanen (18)
gebärt Graf Engelbert von Nassau
Dillenburg
(St) (33)
nach 7-jähriger Ehe seinen Thronfolger. - Graf Adold von
Nassau Idstein (St)
verpfändet seinen Teil von Burg Sonnenberg an den
Edelherren Hennichen von Reifenberg und löst seinen
Vetter Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
von dem
Burgfrieden. - Im Streit um die Vorherrschaft in Friedberg erreichte
der Burgvogt, daß König König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) den Weiterbau des
dreigeschossigen Nordturms und des
anderthalbgeschossigen Südturms als Provokation zur Burg
untersagt. In der Kirche wird mit dem Bau des Lettners
begonnen. - Graf Heinrich VII von Waldeck ist
Mitbegründer des Ritterbundes Zum Luchs. - In
Vezelise findet ein Mirakelspiel
über das Leben der Heiligen Agnes statt, bei dem Elisabeth von Lothringen
(St)
(15)
14 12 Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken und ihre
Mutter Margarete von Joinville
anwesend ist.. - Der zweisprachige Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
(32)
setzt sich für Jobst von Mähren (St) als neuen
deutschen König ein. - Der letzte Graf Hugo von
Mömpelgard (St) wird bei
der Zerstörung der Burg Oltigen durch einen
Bauernaufstand ermordet. - Der Herr von Burg Hohlenfels Hildeger
von Langenau (--)
verkauft seinen Anteil an der Burg. Seine Tochter
Agnes von Langenau (--)
ist mit Ritter Johann Romilian von Kobern (--) und seine
Tochter Elisabeth von Langenau (--)
mit Johann von Einenburg, Herrn zu Landskron
verheiratet. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St)
verbündet sich mit dem Ritterbund zum Luchs. - Graf Gerhard
von Sayn (St)
wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich
niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem
Esel. - Orgel in Oberwesel. - Der fuldaer Fürstabt
Johann von Merlau
verpfändet Burg Bingenheim an Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St).
- Philipp von Kronberg nimmt bis 14 13 an 13 Turnieren
zwischen Brüssel und Stuttgart teil. - Schweickhardt von
Sickingen ist Oberhofmeister von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58). - In Prag wird eine
astronomische Rathausuhr
eingebaut. - Der Bischof von Cambrai Pierre d'Ailly
schreibt sein astronomisches und geographisches Buch Imago
Mundi, das Christoph Kolumbus als Grundlage
dienen wird. - Rudolf von Gayling-Hauenstein ist
Reichsschultheiß von Frankfurt.
- Wilhelm von Nassau wird mainzer Dompropst. - Wilhelm
von Nassau und Johann von Kronberg sind mainzer
Domherren. - Philipp von Kronberg (17)
nimmt an einem Turnier im Oktober in Wiesbaden und im
November in Mainz, zwei Wochen später in Frankfurt und
an Weihnachten in Boppard teil. - In Hohenstein an der
Aar ist xxx von Allendorf (--)
katzenelnbogener Amtmann. - Graf xxx von
Katzenelnbogen besitzt ein eigenes Schiff, mit dem er
reist, aber auch Gütertransporte durchführt.
1409
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) sucht die Erfüllung seiner
Forderungen an Luxemburg und Brabant durch Rückgriff auf
deren frankfurter Messekaufleute zu erreichen; ein
Versuch, der durch Jahrzehnte hindurch immer erneut
aufgegriffen wird.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) zahlt dem trierer
Erzbischof Werner III von
Falkenstein, mit
dem er ernstliche Differenzen wegen Behauptung der
katzenelnbogener Hoheitsrechte in St Goar hat, die 5.000
Gulden zurück, die dieser 13 91 seinem Vater Graf
Diether VIII von Katzenelnbogen (St)
geliehen hatte.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Verhandlungen
über Beendigung der Kirchenspaltung in Frankfurt. -
Sieben Kardinäle von Papst Gregor VII und
siebzehn von Papst Benedikt XIII wählen Alexander
V zum Gegenpapst in Pisa, aber ihre Päpste weigern
sich zurückzutreten. Es gibt 3 Päpste. - Der neue Herr
von Büdingen, Dieter von Isenburg Büdimgem (St) erhält seine Lehen und
heiratet Gräfin Elisabeth von Solms Braunfels (St). - Mit dem Tod von Graf
xxx von Solms Braunfels, will Graf Johannes V von Solms
Braunfels, seinen Teil der Grafschaft, die seit
Jahrzehnten mit den anderen solmser Nebenlinie im Rahmen
einer Mutschirung gemeinsam verwaltet wird, abtrennen. -
Landfrieden in Hessen zwischen Mainz, Paderborn, Fulda,
Hersfeld, Hessen und Thüringen. - Im österreichischen Schwaz werden ungeheure Mengen an
Silbererzen gefunden. Es wird die Geldquelle der
Habsburger und nach Wien zweitgrößte Stadt im habsburger
Reich mit 20.000 Einwohnern. - Die Rheingrafen,
ursprünglich von Rheineck, ererben durch die Erbtocher
Adelheid von Kyrburg die wildgräfliche Kyrburg. Die
Wildgrafschaft ist seit 12 58 wieder vereinigt. -
Gründung der Universität Leipzig
nachdem 46 Magister Prag verlassen haben. - Graf
Eberhard III von Württemberg
(St) erwirbt die burgundische Grafschaft
Mömpelgard. - Giovanni Maria Visconti
(St) leidet
an geisteskranker Grausamkeit, lässt Hunde auf Menschen
abrichten und verhängt die Todesstrafe Erhängen beim
Aussprechen des Wortes pace (Frieden). -
Massenproduktion im Spessart von verspielten Glasflakons
Typ Kutrolf wegen ungeheurer Beliebtheit in Deutschland.
- Anna von Veldenz (St)
heiratet Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach Simmern
Zweibrücken, wodurch die Grafschaft Veldenz an das
wittelsbacher Herzogtum Pfalz-Zweibrücken
fällt. - Graf Gerhard von Isenburg Wied (St) führt eine Fehde mit Herzog
Adolf von Berg und
Wilhelm I von Reichenstein. - Emmerich von Heppenheft erbaut
eine Burg in Kirberg und erhält das Lehen von Graf Adolf
von Nassau Vianden Diez (St).
- Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg kauft
seine Stammburg Heppenheft wieder
zurück, trägt sie dem Pfalzgrafen zu Lehen auf und
öffnet sie ihm. - Dieter II Landschad
von Steinach und seine Gattin Irmgard sollen 400
Gulden in die pfälzer Burg Neidenfels
investieren um sie als Lehen zu erhalten. - Frank von
Kronberg ist der Vormund der Kinder von dem verstorbenen
Walter von Kronberg besitzen unrechtmäßig die Burg Reifenberg. Ihr
Vormund Frank von Kronberg wirtschaftet
verantwortungslos gegen die Kinder. - Hartmut von
Kronberg betätigt sich als Räuber auf Burg Tannenberg. - Burg Kray vor Andernach ist im Besitz des
kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden. - Die
Rheingrafen erheiraten den Besitz der Wildgrafen, die Kyrburg. - Johann III von Bayern (St) tritt der
wittelsbachisch-burgundischen Allianz von Johann Ohnefurcht,
Wilhelm II., Ludwig VII. und dessen Schwester Isabeau von Bayern (St) bei. - Die gräflichnassauer
Pepplermühle in Nassau geht als
Lehen an die Ritter Johann und Friedrich vom Stein. Das
Stadttor ehemals Montaubaurer Pforte nennt man
nach ihr Mühlpforte. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
versucht
vergeblich seine an Lepra erkrankte Dienerin im
frankfurter Gutleuthof unterzubringen. - Johann von Hanau (St) und Reinhard von Hanau (St) verlehen
das rumpenheimer Lehen
mit der rumpenheimer Fähre an Frank von Kronberg. - Graf
Simon III von Sponheim
Vianden (St)
wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich
niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem
Esel. - Die Venedische Gesellschaft von Hildebrand Veckinchusen
stockt als erfolgreiches Mitglied der Hanse ihr
Grundkapital um 110 Prozent von Köln aus auf. - Der
kurfürstlich-mainzer Rat Johann von Selheim bezieht bis
14 34 Burg Rheinstein. - In
Groß-Umstadt erhält Schelm Sibold von Bergen den Rodensteiner Hof als
pfälzer Lehen. - Heinrich von Schönborn (--), der Alte, wird von Gerhard
II von Schönborn (--)
später Herren von Westerburg und Gilbrecht von
Schönborn später Freienfels beerbt. - Simon Grans von
Heppenheft Rheinberg (--)
kauft mit seiner Frau Margarethe Richterhofer,
alias Margarethe Reichtershofen die verlorene Stammburg
Heppenheft zurück. - Werner Knebel
von Katzenelnbogen ist Burggraf auf Stahleck, als
Mannlehen von Graf Johann V von Sponheim
(St). - Die
Brüder Graf Adolf von Nassau Dillenburg (--), Graf Johann II von Nassau
Dillenburg (--),
Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (--) und Graf Johann III von
Nassau Dillenburg (--)
verbünden sich unter Eid. - In Burg Langenau verkaufen
Hilger von Langenau (--)
und seine Frau Hille (--)
ihren Anteil der Burg an ihre beiden
Schwiegersöhne Johann Romilian von Kobern (--), verheiratet mit Agnes von
Langenau (--), und
Johann von Einenberg (--).
1408
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erhebt die erste allgemeine
Landsteuer von allen Einwohnern seiner Grafschaft die
dort Wasser und Weide nutzen in Höhe des 10. Pfennigs.
Der Predigerorden (Dominikaner) macht ihn und seine
Familie lebenslang teilhaftig
Er erhält maßgeblichen Einfluss auf das Stift St Goar.
Graf Johann
von Nassau (St) (69) erhält
für das ihm 14 05 zugesprochene Drittel an Driedorf
ersatzweise einen Anteil an Ellar zuerkannt.
Hildegard,
uneheliche Tochter von Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen wird von König Ruprecht
von Wittelsbach
(St) (56) legitimiert. Anna von Württemberg (St) wird in Waiblingen geboren.
Wetter:
Nach einem strengen Winter folgt ein Sommer mit guter
Ernte. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. -
Großes Hirschessen im frankfurter Rathaus Römer. - Die
neue Ballustrade der alten Nikolaikirche in
Frankfurt mit den Ecktürmchen wird als Aussichtsbalkon
für Tjoste, Turniere und Festivitäten umgebaut. - Der
abgesetzte rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler
verdurstet im Kerker. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (67)
erlaubt den Schmieden, Kupferschlägern, Gropengießern
und Kannengießern in Kassel eine Bruderschaft und
Innung. - Schenk Eberhard von Erbach erklagt die
eppsteiner Burgen Steinheim und Homburg und fordert die
Hattsteiner zur Zusammenarbeit auf. - Nach dem Tod des
letzten Wildgrafen
von Kyrburg muss Wildgraf und Rheingraf Johann III zum Stein (St)
auf die Propstei Ravengiersburg
verzichten und das größte Gebiet von Pfalz Simmern wird
als erledigtes Lehen von König Ruprecht
von Wittelsbach (St)
eingezogen und 14 10 an das neue Pfalz Simmern gegeben.
- Der ungarische König Sigismund von Luxemburg
(St) (40) gründet um
seine Macht zu festigen den Drachenorden.
- Simon
von Heppenheft alias Grans von Rheinberg, Herr auf
Burg Rheinberg, lässt seinen unehelichen Sohn Gerlach
von Pfalzgraf xxx legitimieren. Dieser studiert in
Jena und Heidelberg. - Der Herzog von Burgund Philipp der Kühne
lässt den Vogt von Paris ermorden. Beim Prozess wird die
Tat als Notwehr umgedeutet. - Mefried von Brambach ist
Teilpfandinhaber an der Burg Weltersburg. - Der
vertriebene Herzog Johann III von
Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) kann seine Herrschaft mit
Unterstützung des Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht (67) und
seiner Verwandten Wilhelm II (St)
(67) und Ludwig VII (St) (67) in der Schlacht
von Othée wiederherstellen. Johann III von Wittelsbach
Bayern (St)
(34) konfisziert
hemmungslos die eroberten Gebiete und richtet seine
unterlegenen Gegner gnadenlos hin, was ihm den Beinamen
Ohnegnade eingebringt. - In Frankfurt sind 167 Makler zu
Messezeiten tätig, die hauptsächlich den Tuchhandel
abwickeln. - Philipp von Weinsberg nimmt am Turnier in
Heilbronn teil. - Gilbrecht von Schönborn (--) ist Vogt in Westerburg. -
Heinrich von Solms-Ottenstein (St)
wird auf Burg Ottenstein durch den
münsteraner Bischof Otto IV von Hoya
belagert. Der Tochter Agnes von Solms (St) wird freies Geleit und die
Zusage gegeben, alles was sie tragen kann mitnehmen zu
dürfen. Sie trägt ihren Vater Heinrich aus der Burg Ottenstein und
rettet ihm das Leben. - Wildgraf Gerhard III von Kyrburg
und Schmidtburg hinterlässt nur 5 Töchter. Adelheid ist
mit Wild- und Rheingraf Johann III (St) verheiratet, Elisabeth mit
Heinrich III von Vinstingen, Agnes mit Graf Johann IV
von Solms Burgsolms (St)
Uda mit Eberhard von Hohenfels Reipoltskirchen (St)
und Kunigunde ist Kanonikerin im kölner St Cäcilien
Kloster. - Simon Grans von Heppenheft lässt von König Ruprecht
von Wittelsbach (St)
seinen unehelichen Sohn Gerlach legitimieren. - Heinrich
von Schönburg ist mainzer Domkantor und wird von Otto
von Friesenheim abgelöst. - In Limburg beleht der
trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein
(St) Graf Adolf von Nassau Diez (St) (--) mit seinem Teil der
Burg und Stadt Limburg.
1407
Erneute Verhandlungen von Graf Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
mit Luxemburg. Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erklärt
Markgraf an Jobst von Brandenburg
und Mähren (St)
und den Herzog von Orleans die Fehde.
Wetter:
Naßkalter Sommer in dem die Früchte verderben sorgt in Weinsberg für Preisanstieg und
Hungersnot. - Johann II von Isenburg Limburg (St) aus isenburger Linie
stirbt. Limburg fällt nach dem Tod der Witwe an den
trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein
(St). - Das umfangreichste Werk der Welt, die
grosse chinesische Enzyklopädie Yung Lo Ta Tien wird
vollendet. - Der nürnberger Kaufmann und Besitzer der
ersten Papiermühle nördlich der Alpen Ulman Stromer
beschreibt Anwendungen zur Volumenbestimmung, der Visierkunst.
- Der chinesische Flottenführer Zheng He legt bis zur
ostafrikanischen Küste Handelsstützpunkte an. - Der
italienische Bildhauer der Frührenaissance Donatello erstellt
seine ersten Figuren am Dom von Florenz. - Pest in Heidelberg. - Die
Stadt Rothenburg ob der Tauber wird von einem 10.000
Mann-Heer der süddeutschen Städte angegriffen und
erzwingt dennoch Friedensverhandlungen in denen sie
sich, da sie sich von ihrem wagemutigen Bürgermeister Heinrich Toppler lossagt, jedoch zur
wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit verpflichtet. - Ludwig VII von
Witttelsbach Bayern (St)
(47), der
Bruder der französischen Königin Isabeau, ist
faktisch Regent von Frankreich. Sein prunksüchtiger
Lebensstil bringt ihn in den Verdacht den französischen
Kronschatz auszuplündern. - Adolf II von Nassau (St) erlässt im Rheingau das
Haingericht, bestehend aus zwei Adeligen und zwei
Landbürgern als gemeindliche Ordnungsinstitution. - Graf
Wilhelm III von Isenburg Wied in Büdingen (St) lässt seine beiden
unehelichen Kinder legitimieren. - Der mainzer
Erzbischof Johann
II von Nassau (St)
(47)
regelt die Besteuerung des frankfurter Leonhardsstifts
durch den frankfurter Rat. - Der frankfurter Rat beginnt
mit der Erwiderung von Fehdeerklärungen. - Philipp VIII
von Falkenstein (St)
stirbt kinderlos. - Königssohn Johann von der Pfalz (24) heiratet
die 24-jährige Prinzessin Katharina von Pommern. -
Königstochter Elisabeth von der Pfalz
(St) (26)
heiratet den österreichischen Herzog Friedrich IV von
Habsburg (St) (25)
und stirbt nach zwei Jahren Ehe. - Die Ritter Fuchs von
Rüdesheim vererben die rüdesheimer Boosenburg an die Brömser von Rüdesheim.
- Der goldene Ritter Herrmann Riedesel wird
geboren. - Simon Grans von Heppenheft alias Simon von
Rheinberg, Herr auf Burg Rheinberg, wird
katzenelnbogener Burgmann in Braubach und sein
gleichnamiger Sohn studiert Jura in Erfurt und
Heidelberg. - Der Herzog von Burgund und Berater der
Königin Johann Ohnefurcht
fürchtet um seine Macht und lässt den Königsbruder und
vermeintlichen Liebhaber der Königin Isabeau von Wittelsbach
von Bayern (St) Ludwig von Orleans (35) von 15 Männern in Paris
ermorden und löst einen Bürgerkrieg aus. -
Die französische Königin Isabeau von Bayern (St) bringt nach der
Bastardtheorie Jeanne d`Arc zur
Welt. Das Kind Philipp stirbt angeblich, ist vielleicht
vom Stallmeister ausgetauscht und wird aber definitiv
ohne die üblichen Zeugen geboren. Herzog Ludwig von Orleans,
ein Bruder von König Karl VI., der seit 14 05 immer
häufiger an Wahnsinnsanfällen leidet ist im
Ränkespiel um die Macht beteiligt. - Günther von
Rumpenheim verkauft sein Lehen an Johann von Hanau (St) zurück und
behält nur einige Höfe beim Bethäuschen am Main. - Graf
Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
(39)
unterstützt die Allianz des französischen Königsbruder Ludwig von Orleans
und Eduard von Bar gegen den burgunder Herzog Johann Ohnefurcht. -
Die mainzer Patrizier zum Jungen erhalten Lehen in
Gonzenheim. - Die mainzer Patrizier zum Jungen erhalten
in Gonsenheim wild- und rheingräfliches Lehen Äcker,
Wiesen und eine Mühle von 8 Mühlen am Gonsbach. - Das
Erbe der Herren von Weinheim fällt an die Ulner von
Dieburg. - In Limburg streitet sich die klostergnadenthaler
Äbtissin Meckil von Schönborn (--)
an der hinteren Kirchentür der Pfarrkirche später
Limburger Dom mit einem limburger Schöffen um Geld. -
Wilhelm Knebel von Katzenelnbogen ist im Besitz eines
Hauses und eines Hofes gegenüber der Synagoge zu
Bacharach und der alten Badestube, als Lehen von Graf Johann V von Sponheim
(St). - Da
der Reichsort Odernheim von König Ruprecht
von Wittelsbach (St)
an die Kurpfalz verpfändet wird beansprucht der
Pfalzgraf die Schirmherrschaft über das kloster-arnsteiner
Filialkloster Gommersheimer. - Wildgraf Gerhard von
Kyrburg (St) und Wildgraf
Otto von Kyrburg (St)
erhalten die Erlaubnis in ihrer Burg Wildenburg Bürger
aufzunehmen. - In Kloster Eberbach wird nach dem Tod des
aus Boppard stammenden Nikolaus II (--) der aus Heimbach
stammende Arnold III
(--) neuer 26. Abt.
1406
Reichstag in Mainz, auf dem der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (54)
einen Fehdebrief übergibt. - Ritterturnier in Mainz. -
Die Gesellschaft zum Hirschen trägt in Frankfurt ein
Turnier aus. - Gründung des Spessartbundes mit
30 Glashütten zur Massenproduktion von Glas und einer
Tagesproduktion von 200 Guttrolfen oder 300
Becher. - Erste Übersetzung der Geographia des C.
Ptolemäus ins Lateinische. - Papst Innozenz VII stirbt
bei der Rückkehr nach Rom. - Studentenkrieg in
Heidelberg. Adel und Bürger bekämpfen die Studenten. -
Die hessische Landgräfin Margarete von Nürnberg und ihr
10 jähriger Sohn Hermann sterben am selben Tag. - Walter
von Reifenberg stiehlt frankfurter Vieh und bestieht
Kaufleute auf ihrem Weg zur Messe. - Johann von Kronberg
aus dem Kronenstamm, stiftet auch noch seinen Sohn
Hartmut zu einer Fehde gegen Walter und Frank von
Kronberg aus dem Flügel- und Ohrenstamm an, wird von
seinen Söhnen gefangen genommen, inhaftiert und zu einem
Burgfrieden gezwungen, den allerdings nicht alle
Ganerben beschwören. - Hans von Hirschorn V, verheiratet
mit Wild- und Rheingräfin Iland von Daun (St), gründen ein
Karmeliterkloster in Hirschhorn. - In der
Nürnberger Pestepidemie während des
Winters sterben acht Mitgliedern der Familie des
Papierfabrikanten Stromer. - Der Abt
von Kloster Bleidenstadt Sifrid
Koeth von Limburg wird Burgmann auf Burg Katzenelnbogen,
seine Schwester Lucia ist Äbtissin von Kloster Dierstein und seine
Schwester Elisabeth ist Äbtissin von Kloster Bärbach. - Anton von Burgund (St) wird Herzog. - Im den
mainzer Gebieten des Spessarts existiert der Spessarter
Glasmacherbund. - Der 10-jährige Sohn von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (65), und ältere Bruder
von Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) (04),
Hermann von Hessen stirbt. - Johanna von Anjou,
Königin von Neapel nimmt sich auch nach dem Tod ihres
Mannes Herzog Wilhelm von Österreich, dem Sohn von
Viridis Visconti (St),
ganz offen Liebhaber. - Ritter Johann von Kronberg lädt
den hoch verschuldeten würzburger Fürstbischof Johann von Egloffstein
vor das Freigericht zu den hunden vorlädt, was
König Rupprecht verhindert. - Das Haus Isenburg Limburg
stirbt mit Johann III von Isenburg Limburg (St)
aus. Alle Lehen fallen an Trier zurück. - Nassau
verpfändet Burg Wallrabenstein an
Reifenberg. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St)
beschlagnahmt die Besitzungen in Wetterau, Rheingau umd
am Main, verhängt den Kirchenbann über Kloster Arnsburg. Der
trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein
(St) schützt Kloster Arnsburg mit einer
400 Mann Wache während 26 Höfe niedergebrannt werden. -
Irmel Knebel von Katzenelnbogen
(--) heiratet den Sohn des heidelberger Vogtes
Swicker von Sickingen Reinhard von Sickingen, Pfandherrn
von Neudenau, Amtmann von Lauterburg und Vogt in
Heidelberg. - Die frankfurter Stubengesellschaft Alten Limpurg nimmt
34 Mitglieder auf: Ovenbach alias Offenbach -14 78,
Schildknecht -14 80, Glauburg -18 30, Hohenhaus -14 20,
Winden -14 20, Holtzheimer -15 10, -Schwarz v. Friedberg
-14 10, -Frosch -15 84, Humbrecht -14 77, Landskrone -14
07, Holzhausen -existiert noch, Lichtenstein -14 98,
Imhof -14 31, Lüneburg -14 10, Römer alias Köllner -14
36, Marburg (zum Paradies) -15 02, Zingel -14 44, Brun
zum Brunfels -15 89, Inckus zu Schwangau -14 73,
Rotzmaul -14 18, Weiß v. Limpurg -16 89, Nygebur -14 52,
Goldstein -14 28, Appenheimer -14 50, Harheim -14 34,
Breidenbach -14 93, Mynner -14 63, Kempe -14 30,
Ergersheim -14 94, Ockstadt -14 43, Stralenberg -16 36,
Knoblauch -15 99, Oede. - Wildgraf und Rheingraf Johann
III (St) zum Stein heiratet
die Wildgräfin Adelheid von Kyrburg wodurch eine
Vereinigung der seit 12 58 geteilten Wildgrafschaft
angebahnt wird. - Heinrich von Solms Ottenstein (St) verkauft die Herrschaft Ottenstein an den
münsteraner Bischof Otto IV von Hoya
zieht aber nicht aus der Burg aus. - Johann von
Schönburg resigniert als mainzer Domprobst. Jofried von
Leiningen alias Gottfried von Leiningen wird mainzer
Dompropst.
1405
Graf Johann von Nassau I
(St) erhält
bei dem Versuch die nassauischen Besitzungen welche Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (St)
14 03 erworben hat wiederzugewinnen durch Schiedsspruch
ein Drittel an Hadamar, Driedorf und Ems zugesprochen
ohne jedoch seine Ansprüche bezüglich Driedorf und Ems
zusätzlich durchsetzen zu können.
Heinrich,
Friedrich und Kuno von Nauroth sind im Besitz von Hof Schauferts.
Ihre Gülte wird in Gulden limburger Währung
berechnet. - Trotz der Vorwürfe von Markgraf Wilhelm von
Meißen, dem Älteren, der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) sei nur
durch Meineid Erzbischof geworden und und seiner Anklage
des Raubes, Mordens und Mordbrennens, nennt dieser den
Markgrafen einen Schulmeister, der wiederum berichtigt
ihn nie in ein Schule gegangen zu sein und weder lesen
noch schreiben zu können. Nach zwei Wochen wird der
Friedberger Frieden geschlossen. - Graf Eberhard III von
Württemberg (St)
heiratet in seiner zweiten Ehe die Tochter des
Burggrafen von Nürnberg, Elisabeth von Nürnberg. -
Anselm d'Ysalguier ist Arzt am Niger - Der monoglische
Herrscher über Persien Timur Lang stirbt
und sein Reich zerfällt daraufhin. - Die Nao, ein
Frachtschifftyp, mit dem Christoph Kolumbus Amerika
entdecken wird, taucht als Modell auf. - Der mainzer
Erzbschof Johann II von Nassau
(St), der
auch noch seine Zollburg Höchst am Main niederreissen
soll, sammelt dem König feindselig gestimmte
Reichsstände um sich und verbündet sich mit Markgraf Bernhard von Baden (St) Graf Eberhard von Württemberg
(St), der Stadt Straßburg,
die über die pfälzer Expansion besorgt ist, und siebzehn
schwäbischen Reichsstädten auf fünf Jahre. - Erfolgloser
königlicher Tag zu Mainz. - Christine de Pizan schreibt
ihr Buch der Stadt der Frauen. -
Sühne zwischen dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) und
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (64). -
Der Römer wird vom
frankfurter Rat als neues Rathaus gekauft und die
dortige Stubengesellschaft Zum Römer zieht in
das Haus südlich der Limpurger Gasse Zur alten
Limpurg, einem ehemaligen Wollweberlager
limburger Händler um. - Abenheim kommt in
katzenelnbogener Besitz. - Durch Heirat wird der Kronberger
Hof in der Rosengasse in Frankfurt zum Solmischen
Hof. - Der Herzog von Burgund und Berater der
französischen Königin Johann Ohnefurcht
marschiert mit seiner Armee u.a. Herzog Johann III von Wittelsbach Bayern
Straubing Holland (St)
nach Paris. Die französische Königin flieht mit ihrem
neuen Geliebten und Königsbruder Ludwig von Orleans.
Johann Ohnefurcht
nimmt den Kronprinzen in seine Gewalt und macht sich zum
Herrn von Paris. - Erster Lukasmarkt in Mayen. - Anton von Burgund (St) holt Graf Engelbert von Nassau
Dillenburg
(St) als Rat und damit beginnt der Aufstieg des
Hauses Nassau. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg-Saarbrücken (St)
wird Graf von Weilnau. - Philipp
von Nassau - Weilburg Saarbrücken (St)
wird Lehnsmann von Herzog Ludwig von Orleans
und hilft ihm zusamen mit Graf Johann von Salm, Graf
Friedrich von Moers in Saarwerden und Gerhard von
Bolchen gegen die Stadt Metz, der Mutter
aller Freiheiten, mit Bischof Rudolf von Coucy aus dem
Hause Gent. - Johann III von Isenburg Limburg (St)
verkauft Burg Staden (Ysenburg) an
eine Ganerbschaft von 19 Adelsfamilien. - Das mainzer
Domkapitel wird vom mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) auf 24
festgelegt. Jeder Domherr hat seinen festen Sitzplatz im
Mainzer Dom. - Vierherrenkrieg im
Bliesgau. - In Frankfurt wird auf dem Wochenmarkt das
Hockenwesen, der Zwischenhandel zwischen Bauern und
Kunden und die daraus resultierende Preistreiberei
vergeblich verboten. Hausbesitzer dürfen nur in ihren
Häusern Waren verkaufen. - Heinrich Rau von Holzhausen
ist mainzer Domscholaster. - Johann von Ehrenberg ist
mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten
Markt statt. - Reinhard III von Westerburg (St) (17)
heiratet Elsa von Runkel (--).
1404
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) betreibt die Erfüllung der
katzenelnbogener Forderungen an das Land Luxemburg.
Gräfin
Anna von Katzenelnbogen (St),
Witwe von Diether VIII von Katzenelnbogen stirbt. Sonnenberg fällt zurück
an Nassau und wird unter Adolf II von Nassau Idstein
Wiesbaden, der der Neffe des mainzer Erzbischof Johann
II von Nassau (St) (44) ist,
mit Wiesbaden und Graf Philipp von Nassau
Weilburg (St) (--)
, der der Vetter
von Adolf ist, mit Wehen und Sonnenberg geteilt.
Krieg von
König Ruprecht von
Wittelsbach
(52) gegen wetterauer
Raubritterschlösser wegen Bedrohung und fortgesetzten
Plünderungen frankfurter Messebesucher. Dabei wird die
Wasserburg Rückingen, wegen der
Raubüberfälle auf Marktschiffe auf Main und Kinzig
seines Besitzers Ganerbe Johann von Rüdigheim, Membris,
Hoechst bei Lindheim, Hüttengesäss, Burg Wasserlos, der Ritter von Schelris
durch den wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein und
Hauenstein, die u.a. zur Inhaftierung von kurmainzer
Geiseln dienen, erobert. Frankfurt stellt seine zwei
größten Büchsen, eine 3.535
kg, Worms, Gelnhausen, Wetzlar
und Speyer je ihre größte Büchse. Karben
wird verschont weil es immer für Frankfurt offen gewesen
sei. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (44)
beteiligt sich am Wetterauer Krieg, da er glaubt
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (64). sei
der Feind. König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (52)
schickt seinen Viztum von Aschaffenburg, der das
Raubschloss Hohenstein in der Wetterau einnimmt und
behalten soll, was König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (52)
verhindert und der Stadt Gelnhausen
anvertraut. - Der Schwiegersohn des Königs Herzog Adolf
von Cleve sagt dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (44) Fehde
an. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (44) versucht
seinen Neffen Adolf II von Nassau Wiesbaden Idstein
vergeblich in den Krieg gegen Hessen durch dessen
Ernennung zum obersten Amtmann der Besitzungen in Hessen
hineinzuziehen. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (44) verpfändet
Philipp von Falkenstein, Herrn zu Münzenberg, die Stadt
Hofheim mit den Dörfern Kriftel, Hattersheim,
Sindlingen, Zeilsheim, Münster und Marxheim, öffnet
seine hanauer Burgen und baut die Feste Höchst am Main
zum Schutz seiner Zollansprüche aus. - Der regierende Ulrich V von Hanau
wird ohne ersichtlichen Grund zum Abdanken gezwungen.
Seine Brüder Reinhard II von Hanau
und Johann von Hanau
übernehmen die Herrschaft. - Der Wessil wird
in vier unabhängige Geldhäuser gespalten, eine
öffentliche Bank und drei Privatkonzessionäre
(Bankiers): Siegfried Guldenschaff, Jekil Humbrecht zum
Schornstein und Johann Plamstorffer zum Quittenbaum. -
Thüringer Rostbratwürste werden zum ersten Mal erwähnt.
- Der höfische Maler Conrad von Soest
trägt eine Brille beim Malen. -
Erstes Arnstädter Bier. - Die Armagnacs errichten
eine Diktatur in Paris. - Papst Innozenz VII
engagiert sich für den Humanismus an der Universität in
Rom. - Apothekerordnung in Basel verbietet den Verkauf
von Abtreibungsarzneien. - Adolf II von Nassau Wiesbaden
Idstein (St)
schliesst mit den Herren von Westerburg, Limburg und
Eppstein einen Burgfrieden zu Cleeberg. - Von der
florentiner Dombaukommission wird Filippo Brunelleschi
um ein statisches Urteil über die geplante Kuppel des
Doms gebeten. - Edelknecht Marquard von Rödelheim öffnet der
Stadt Frankfurt seinen Teil der Burg Rödelheim. - Die
Stadt Frankfurt behauptet Hartmut Ulner von Dieburg ist
Hauptmann eines Viehraubes. - Philipp von Falkenstein (St) nimmt
Sibold Schelm von Bergen als Burgmann auf Burg Hayn auf. - Christine de Pizan
schreibt die Biographie des französischen König Karl V. Sie ist die
Tochter des Venzianers und königlich-französischen
Leibarzt und Hofastrologen Tommaso de Pizan. - Mit dem
Tod von Gräfin Irmgard von Nassau (St) kommt die Burg Sonnenberg wieder in
gemeinschaftlichen Besitz von Nassau-Idstein und
Nassau-Weilburg. - Burg Sonnenberg wird
geteilt. In der Burg gibt es einen Uhrturm. - Johann II
von Isenburg Limburg (St)
verkauft Burg Staden an Löw von Steinfurth und Johann II
von Isenburg Büdingen (St).
- Sühne zwischen dem kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden und
Graf Johann von Nassau I (St)
um die Stadt Siegen. - Da die beiden Brüder
Johann II von Nassau (St)
und Johann III von Nassau (St) absehbar keine legitimen
Söhne haben werden tritt Graf Engelbert von Nassau
Dillenburg (St)
in den weltlichen Stand zurück und heiratet Johanna von
Polanen. - Adolf von Berg nimmt
seinen Vater Herzog von Berg (St) in Monheim
gefangen und vertreibt seine Mutter Anna von der Pfalz (St) aus Düsseldorf. - Burg Alzenau wird vom mainzer Erzbschof Johann II von Nassau
(St) an die
Brüder Reinhard II von Hanau (St) und Johann von Hanau (St) verpfändet.
- Johann II von Waldeck Sooneck wird für 30
Jahre Schultheiß von Lorch. - Graf
Friedrich von Leiningen (St)
ist Burggraf auf der mainzer St Laurenziburg in
Olm. - Burg Kogelburg bei Fritzlar wird von den Grafen
von Ziegenhain erobert. - Frankfurt erkauft sich eine
Öfffnungsrecht an der Burg Rödelheim vor den
Toren der Stadt, um den Rittern aus dem Taunus ihren
Sammelplatz für Fehden gegen die Stadt zu nehmen. - Die
französische Königin Isabeau von Wittelsbach
schenkt den in Paris gefertigten Tragealtar Goldenes Rössl ihrem
Mann König Karl VI. - Erste
Kartenmalerzunft in Ulm. - Die kauber Bürger
fordern die Weinsteuer, die Burggraf Simon Grans von
Heppenheft-Rheinberg erhält, für den Erhalt der kauber
Stadtmauer und öffentlicher Gebäude zu verwenden. -
Johann von Fleckenstein und Raban II von Helmstadt ist
mainzer Domherr. - In St Goar lässt Graf Johann IV von
Katzenelnbogen auf Burg Rheinfels zwei Geschütze gießen,
wobei das Metall mit Hilfe des am Mittelrhein
unbekannten Brennstoffs Steinkohle erhitzt wird.
1403
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) verpfändet Zwingenberg an
Henne Weißkreis von Lindenfels für 6.000 Gulden und
erhält selbst von Graf Johann von Nassau (St) Burg und
Stadt Camberg mit sieben zugehörigen Dörfern zum Pfand.
Auf Grund hoher Schäden wegen ihrer Herrschaft erwirbt
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) von seiner Stiefmutter
Gräfin Anna von Katzenelnbogen und Nassau, die
Witwe von Diether VIII, gegen einen nominellen Betrag
von 24.300 Gulden und eine ansehnliche Wittumsbesserung
die Herrschaften Driedorf, Hadamar und Laurenburg mit
dem esterauer Gericht, die Vogteien Dietkirchen, Weidenhahn und Gershausen, mehrere Dörfer
(darunter Ems), Düsseldorfer
Zollanteile und das Einlösungsrecht an den Pfandschaften
Wittgenstein, Laasphe, Staden, Braunfels, Weilmünster und der
wetterauischen Reichslandvogtei.
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) einigt sich mit Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (62)
über den Driedorfer Burgbau. Gräfin Annas von
Katzenelnbogen (St)
und Nassau Schwester Adelheid, Gräfin von
Castell und ihr Sohn Graf Leonhard von Castell
verzichten auf alle Erbansprüche.
Phillipp
VIII von Falkenstein (St)
wendet sich nach seinem gescheiterten Romzug von der
Reichspolitik ab. - Der osmanische Sultan Bayezit I
stirbt. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (62)
erlaubt den Bäckern von Kassel eine Bruderschaft und
Innung. - Der Gegenpapst Benedikt XIII flieht
mit Hilfe des Herzogs von Orleans. - Bingen brennt zu
zweidrittel ab. - Der Inquisitor Petrus Zwicker
stirbt. - Die Stadt München wird von den Herzögen Ernst
und Wilhelm III von Wittelsbach Bayern belagert und
erobert. - Die beiden mainzer Mörder Friedrich von
Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg werden in
Nürnberg von König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (51)
zur Stiftung einer Messe in Fritzlar verurteilt und
mindestens 4 Jahre aus Deutschland verbannt. - Der
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (62) verfügt
ein Getreideausfuhrverbot. - Die hessischen Städte
Eschwege und Sontra werden von Mainz besetzt. - Der
hessische Landgraf Hermann
II von Hessen (St)
(62)
beschwert sich, dass Mainz weltliche Angelgenheiten vor
kirchlichen Gerichten verhandelt und, dass seine
Residenz mit Maschinen angegriffen wird. - Der mainzer
Erzbischof Johann II von Nassau
(St) ist von
König Ruprecht von Wittelsbachs
(St)
nürnberger Gerichtsentscheidungen, die ihn ausserdem um
die Geleitsgelder zwischen Frankfurt und Köln und den
jüdischen Opferpfennig bringt, so enttäuscht, dass er
sich wieder dem abgesetzten deutschen König Wenzel von Luxemburg
(St) (42)
zuwendet. - Da Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (62) verspricht,
seine Ansprüche auf Eschwege und Sontra nicht zu
verfolgen, solange Landgraf Balthasar von Thüringen
lebt kann er sich mit Balthasar und Wilhelm I Landgrafen
von Thüringen und Markgrafen von Meißen, Bernhard und
Heinrich Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg, Friedrich
IV und Wilhelm II Landgrafen in Thüringen und Markgrafen
zu Meißen, Otto Herzog zu Braunschweig und Friedrich
d.J. Landgraf in Thüringen gegen den mainzer Erzbischof
Johann II von Nassau
(St)
verbünden. - Kunigunde von Brambach ist Nonne in
Beselich. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) verbündet aich
mit dem Markgrafen von Baden, dem Grafen von Württemberg
und Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
gegen den
König und sammelt sein Heer in Aschaffenburg. - Auf
kölner Vermittlung wird der Konflik in Hemsbach und
Weinheim mit dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St)
entschärft fällt aber zu dessen Ungunsten aus. Ein über
den Landvogt der Wetterau Hermann von Rodenstein
verhängter Bann wird mit Zugeständnissen an Rechten und
Freiheiten für den frankfurter Klerus gesühnt. - Nach
der Rechnungsabgabe des Landfriedenshauptmannes Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St) werden
alle Landfriedenszölle, auch die erzbischöflich mainzer
von Höchst und Castell von 13 98 abgeschafft. Der
mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (--)
bricht den Waffenstillstand und löst
durch die Einsetzung des Mörders des braunschweiger
Herzogs Ritter Kunzmann von Falkenberg als obersten
Amtmann wieder Kampfhandlungen aus. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
wechselt
für 6.000 Gulden zur Allainz von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (62). - Der
Stäbler ist zusammen mit dem Rappen die Hauptmünze des
Schweizer Bundes. - Die Stadt Schotten kommt in
den Besitz von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (62). -
Mit Graf Friedrich von Lützelstein stirbt
der letzte Lützelsteiner aus der Hauptlinie aus, was zu
langwierigen Erbstreitigkeiten zwischen Friedrichs Onkel
Burkhard von Lützelstein und der mit Johannes von
Leiningen-Rixingen (St)
verheirateten Schwester Friedrichs führt. - Der trierer
Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St) stirbt
bei einem Angriff auf St Goar. - Die Kathedrale
Notre-Dame in Paris erhält eine Orgel von Frederic
Schambantz. - Graf Engelbert von Nassau
Dillenburg
(St) (33)
heiratet die Erbtochter Johanna von Polanen, macht das
niederländische Breda zu seiner Residenz und vermittelt
erfolgreich Ehen. - Nach dem Tod von Johann von Rodenstein und Lißberg verzögert
der Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (62) die
Begleichung seiner Schulden mutwillig und provoziert
dadurch eine Fehde. Ritter Simon Grans von Rheinberg erkauft
sich das Burggrafenamt von Kaub und der Burg Sauerburg. - Der frankfurter
Stadtschreiber Peter von Gelnhausen wird von Frankfurt
und Mainz mit einem Beschwerdebrief über den mainzer
Erzbischof Johann II von Nassau
(St) zu
König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (51)
nach Nürnberg geschickt und vom eigentlich königlichen
gelnhausener Burgmann Hermann Schelris im Auftrag des
mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St)
gefangengenommen und in die Burg Gelnhausen gebracht.
Der wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein
verhandelt ihre Freilassung. - Dem abgesetzten deutschen
König Wenzel von Luxemburg
(St) (41)
gelingt die Flucht aus Wien. - Die Ganerben auf Burg
Burg Cleeberg Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St),
Johann von Isenburg-Büdingen (St),
Reinhard von Westerburg (St),
Johann von Isenburg (St)?
und Gottfried von Eppstein (St)
vereinbaren einen Burgfrieden. - König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (51)
ernennt Simon Grans von Rheinberg auf Lebenszeit zu
seinem Burggraf auf Burg Gutenfels und auf
Burg Sauerburg. Mit dem Geld das er
erhält, muss er Turmwächter, Wachleute und bewaffnete
Knechte bezahlen. Er darf den Schlultheiß und den Büttel
einsetzen und erhält einen Eintreiber für die
Weinsteuer. Streitigkeiten mit der Stadt will König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (51)
selbst schlichten. Der Vertrag ist halbjährlich kündbar.
- Die königlichen Kammerknechte Elias von Weinheim und
Isaac von Oppenheim werden von König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (51)
bemächtigt den Goldenen Pfennig und die halbe
Judensteuer einzunehmen und über alle Verbrechen in die
Juden verwickelt sind zu richten. - Wildgraf Gerhard von
Kyrburg (St) begleitet
König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (51) im
Heerzug und leiht ihm 500 Gulden. - König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (50)
verpfändet in Nürnberg den bescheidenen Juden Pendic vom
Neuenmarkt, Josef Gans, Koppelman Secklin, Mair von
Limburg und Lipmann Lewen seinen goldenen Fürspann mit
einen Palasch mit drei Diamanten und drei Perlen und
sein vergoldetes und nicht vergoldetes Trinkgeschirr. -
Das Offenhaus Burg Bolanden ist im Pfandbesitz des
königlichen Marschall Tham Knebel von Katzenelnbogen,
dem Bruder von Werner Knebel von Katzenenbogen, Burggraf
der pfälzer Zollburgen Burg Stahlberg und Burg Stahleck. - Der
königliche Marschall Tham Knebel von Katzenelnbogen, der
Bruder von Werner Knebel von Katzenenbogen, Burggraf der
pfälzer Zollburgen Burg Stahlberg und Burg Stahleck bezeugt mit
Graf Günther von Schwarzburg, Graf Emicho von Leiningen
(St), Engelhard von
Weinsberg Ulrich von Albeck und Johann Winkheim wie der
speyerer Bischof Raban und Matheus von Krakau als
Gesandte zu Papst Bonifacius IX um Fragen der
Kaiserkrönung geschickt werden. - Johann von Schönburg
wird mainzer Domprobst. - Der mainzer Dompropst Günther
von Schwarzburg resigniert. - Heinrich von Geroldstein
II ist mainzer Domherr. - In Katzenelnbogen ist Hildeger
von Langenau Burgmann. Der Burgmann Gieselbrecht von
Schönborn (--) wohnt
neben dem Haupttor. - In Lohrheim gibt es xxx von
Lohrheim (--) und
xxx Donner von Lohrheim (--)
, die Zehnten, der an das mainzer St Alban
Kloster abgeführt werden muss, beteiligt sind. Dazu
gehört ihnen der Hof Spriestersbach bei
Niedertiefenbach.
1402
Die
katzenelnbogener Burg Frankenstein
alias Franckenstein wird Reichslehen und unabhängig von
Katzenelnbogen.
Philipp
von Katzenelnbogen der Ältere (St)
wird nach 17-jähriger Ehe !!!! geboren.
Graf
Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) vereint mit Anna von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
die seit 12 60 geteilte Grafschaft Katzenelnbogen.
Vater
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (Sterbedatum umstritten) (St) (62)
stirbt.
Schwiegervater
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Sterbedatum umstritten, 80
jährig) (Ä) (St)
stirbt.
Gerhard
von Katzenelnbogen (Sterbedatum
umstritten) (Dompropst zu Speyer) (Ä) (St) stirbt.
Der
uneheliche katzenelnbogener (urspr. ungekl.) Sohn Pastor
Diether von St Goar beendet sein Kirchenamt in Gerau.
Zu einem
Turnier in Darmstadt ausgeschrieben von Graf Johann IV
von Katzenelnbogen (St)
anläßlich der Geburt seines Sohnes kommen 120 fränkische
und 144 hessische Ritter mit dem geheimgehaltenen
Vorsatz, miteinander wegen alter Händel von einem
vergangenen Turnier zu Wertheim abzurechnen (es waren
die Hessen von den Franken als Stegreifritter
und Straßenräuber bezeichnet worden, während die Hessen
den Franken vorgeworfen haben, sie würden den Adel durch
Kaufmannschaft verunehren). Als es die ersten Toten
gibt, lassen die (12) Grieswärtel die Planken und
Bretterzäune abtragen, um die Flucht vom Kampfplatz zu
erleichtern. Bis die Kämpfer getrennt werden können,
sind 9 Hessen und 17 Franken tot.
Heinrich
von Nassau Dillenburg (St)
stirbt. - Kunigunde von Nassau (St),
verheiratet mit Graf Adolf von Nassau
Dillenburg (St), die
Tochter des letzten Grafen von Limburg, Johann III von
Limburg (St),
stirbt eigentlich nicht erbberechtigt. - Der Sohn von
Landgraf Hermann II von Hessen (St) (61), Friedrich von
Hessen (St)
(05) stirbt
auf der Burg Spangenberg. Sein
Sohn Ludwig von Hessen (St)
wird geboren. Auf der Burg Spangenberg wird der
Rheinische Landfrieden beendet. - Dietrich IV von Runkel
(St) wird geboren und sein
Vater Dietrich von Runkel III stirbt kurz darauf. -
König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) kehrt
ohne die Kaiserkrone erhalten zu haben, von Italien
zurückkehrt und versucht zwischen Mainz und Hessen
Frieden zu stiften. Um den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St)
versöhnlich zu stimmen verlängert ihm König Ruprecht von Wittelsbach
(St), gegen
die Interessen der Kaufleute der rheinischen Städte die
Zölle von Höchst am Main und Castell. Der Kaisersohn
Ludwig gewährt seinem Vater ein Darlehen von 100.000
rheinischen Gulden auf die Reichspfandschaft Oppenheim
und Kaiserlautern. König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) erzielt
einen Waffenstillstand bis 14 03 zwischen Mainz, Hessen
und Braunschweig. - Aufzeichnungen der katzenelnbogener
Zoll-, Landschreiberei und Kellereirechnungen beginnen.
- Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) lässt
den regierenden Herrn Ulrich V von Hanau (St) fallen und
unterstützt gegen das Primogeniturgesetz verstossend
dessen Brüder Reinhard II von Hanau
(St) und Johann von Hanau (St). -
Landgraf Ludwig von Hessen I
(St) wird
geboren. Der jüngere Bruder Friedrich von Hessen stirbt.
- Gründung der würzburger Universität.
- In Frankfurt verbietet König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50)
jeden Geldwechsel ausserhalb der ersten Bank: Der Wessil
(Wechsel) der vier Patrizier (Guldenschaff, Wolkenburg,
Humbrecht und Palmstorffer) besteht aus 2 Holztischen, 3
Geldkisten, einer Goldwaage und mehreren für Rohsilber
und Silbermünzen unter Stoffschirmen vor der Nikolaikirche. -
Konrad Kyeser schreibt sein dem deutschen König Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(50) gewidmetes Kriegs-und Freizeit-Handbuch Bellifortis.
- Der skrupellose Mörder seines Onkels Bernabo Visconti,
Gian Galeazzo Visconti (St) stirbt auf
dem Höhepunkt seiner Macht an der Pest und das Herzogtum
Mailand zerbricht. Sein geisteskranker Sohn Gian Maria Visconti
(St) wird
Herzog von Mailand. - König Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz
(50) kehrt besiegt von seinem Italienzug
zurück. - Jean de Bethencourt besiedelt kanarische
Inseln. - Der deutsche König Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(50) erlaubt der Stadt Frankfurt offiziell
Goldmünzen zu prägen und begegnet Betrug durch Gewichts-
und Gehaltsprüfung von Fremdwährungen. - Die Mongolen
unter Timur Lang beherrschen Persien und
schlagen das Osmanische Heer vor Ankara, das dadurch
seine Belagerung von Konstantinopel aufgeben muss. -
Hermann von Rodenstein wird Reichslandvogt der Wetterau.
- Rainald IV von Jülich
folgt seinem kinderlosen Bruder Wilhelm III als Herzog
von Jülich und Geldern. - In Ravensburg entsteht eine
der ersten Papiermühlen nördlich der Alpen. - Der
erkrankte trierer Erzbischof Werner von Falkenstein
(St) lässt
Burg Wernerseck gegen den
kölner Erzbischof Friedrich III von
Saarwerden erbauen. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (61) erlaubt
den Schuhmachern und Lohgerbern in Kassel
eine Bruderschaft und Innung. - Gottfried VII von
Eppstein (St)
stiehlt frankfurter Bürgern Vieh und versucht die
Rückgabe mit Hilfe seines Vermittlers Hermann von
Rodenstein zu vereiteln. - Im Schaffhausener
Hexenprozess taucht erstmals der Begriff Hexe
auf. - Der abgesetzte deutsche König Wenzel von Luxemburg
(St) (41)
wird von seinem Bruder Sigismund in Prag bis 14 03
gefangengenommen. - Emmerich von Heppenheft wird von
Graf Adolf II von Nassau (St)
mit denen von Scharfenstein und Schenk von Mainz als
Burgmann in Wiesbaden angenommen. - Die ingelheimer
Pfalz wird von Bewohnern überbaut und als Steinbruch
benutzt. - Die nürnberger Erbteilung wird begonnen, bei
der der Burggraf Johann III von Zollern
das Fürstentum ob dem Gebirg erhält und seine
Residenz auf der kulmbacher Plassenburg
einrichtet. - Der Herr Hermann von Rodenstein und
Lißberg warnt Friedberg sich gegen
ihn zu verbünden. - Frank von Kronberg wird auf dem
Rhein bei Andernach gefangen genommen. Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (60) zwingt
seinen Gefangenen aus dem Krieg gegen Mainz Johann II von Ziegenhain
und dessen Bruder Gottfried IX von Ziegenhain zur
Urfehde. - Graf Adolf
von Ravensberg (Adolf von Berg) benutzt die Aussteuer
seiner Verlobten Jolante von Bar um sich in den Besitz
seiner Stammburg Burg zu bringen. - Anton von Burgund (St) heiratet
Johanna von Luxemburg (St).
- Der limburger Wilhelmitenorden
unterhält in Fachingen eine
Nonnenklause. - Burg Hattweiler im
Saarland wird an Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
(34)
verpfändet. - Der französische Königsbruder Ludwig von Orleans
kauft die Pfandschaft Luxemburg von Markgraf Jost von Mähren (St) aus dem
Haus Luxemburg. - Bündnis gegen den französischen
Königsbruder Ludwig von Orleans.
- Der Herr von Burg Hohlenfels Hildeger
von Langenau begibt sich in eine Lehensverhältnis mit
Graf Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) und wird Burgmann aller
katzenelnbogener Burgen nördlich des Mains. - Agnes von
Isenburg (St) verheiratet
mit Gerlach von Isenburg (St)
alias Graf Gerlach von Wied stirbt. - Das Wort Maschikuli setzt
sich für Wehrerker mit Bodenöffnungen durch. - Der
weltliche Richter und Söldner für die Stadt Frankfurt
Jakob von Neuhaus stirbt. Sohn Conrad von Neuhaus ist
Großhändler für Baumwolle, Tuch und Spezereien Sohn
Heinrich von Neuhaus örtlicher Priester. -
Papiermacherei in Ravensburg. - Raugraf Otto I von
Altenbaumburg und Neuenbaumburg, Graf von Salm im
Oisling und Truchsess von Alzey heiratet Gräfin Maria
Magdalen von Salm. - Bündnis von Gottfried von
Eppstein (St) verheiratet
mit Jutta von Diez mit Frankfurt. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) kauft
Burg Waldeck. - Gottfried
Suren ist notarius thelonii in Bacharach. - Reinhard von
Sickingen ist elsässischer Landsvogt, an den die Städte
Schlettstadt, Kaisersberg, Mühlhausen, Münster,
Türkheim, Rassheim, Selsse, Amersweiler und Ehenheim
ihre Reichssteuer zu zahlen haben. - Der mannheimer
Zollschreiber Hermann von Rotenberg wird vom
heidelberger Landschreiber Konrad der Unterschlagung im
Amt beschuldigt. Eine schriftliche Gegenanklage führt zu
Verhören durch Pfalzgraf Ludwig III von
Wittelsbach (St)
und endet vor König Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(50). - Engelhard von Weinsberg ist königlicher
Hofrichter. - Der wetterauer Landvogt Hermann von
Rodenstein verspricht der Stadt Frankfurt ihre Messen
und Märkte zu beschützen und ihr in Fehden und Kriegen
beizustehen. - Werner Knebel kassiert eine Bede von stromberger Burggraf Werner von
Albich. - Das Bartholomäusstift,
das spätere Domstift, übergeht den Wunsch von König Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(50) die nächste freiwerdende Pfründe seinem alzeyer Schreiber Jacob von Alzey zu
geben. König Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(50) fühlt sich gekränkt, entzieht dem Bartholomäusstift
alle Privilegien und Güter und befiehlt dem wetterauer
Landvogt Hermann von Rodenstein die Güter einzuziehen. -
Peter von Udenheim ist mainzer Domherr. - In Fachingen
hat sich der aus Italien eingeführte Einsiedler Orden
der Wilhelmitinnen etabliert, die nicht in einem Kloster
sondern in einer Klause neben der St Georgs Kapelle
zurückgezogen leben, was von Graf xxx von Westerburg (St) (--) erlaubt wird.
1401 Katzenelnbogener
Friedensverhandlungen. Unter Anderen bürgt Eberhard V
von Katzenelnbogen (St)
für König Ruprecht von
Wittelsbach (St)
für die Ehe dessen Sohnes Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
(23) (St) mit
Prinzessin Blanca von England
(19) (8-jährige
Ehe) in Höhe von 4.000 englischen Nobel.
In Marburg wird eine
städtische Ordnung gegen den übermäßigen Aufwand bei
Kindstaufen, Leichenbegängnissen, Hochzeiten und anderen
Festlichkeiten erlassen. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach
(St)
befiehlt die Fehde von Graf Philipp von Nassau
Saarbrücken (St) mit
den Grafen Graf Johann von Solms sen. (St)
und Johann von Solms jun. (St)
um einen solmser Schuldbrief mit 370 Gulden zu beenden.
- Der neue König Ruprecht von Wittelsbach
(St)
befiehlt die Fehde von Graf Philipp von
Nassau-Saarbrücken (St) mit
dem aachener Propst Graf Wilhelm von Wied (St)
zu beenden. - Der
neue König Ruprecht von Wittelsbach
(St)
befiehlt die Fehde des aachener Propst Graf Wilhelm von
Wied (St)
mit Henne von Hattstein, genannt Henne von Hartenfels zu
beenden. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (41) bereitet
einen Kriegszug mit 100 Gleven gegen den Grafen von Waldeck vor. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach
(St) hofft
durch einen Frieden den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (41) als
Begleitung auf seinem Romzug gewinnen zu können, doch
schon der von ihm angesetzte Schiedstag um die Ermordung
des Gegenkönigs in Marburg löst eine Fehde der
verfeindeten Parteien aus, da der Graf von Waldeck mit seinen
Mordgenossen mit einer Ausrede fernbleibt. - Herzog
Heinrich von Braunschweig droht dem kölner Erzbischof Friedrich II von Berg
mit einem Rachekrieg. - Brunnenvergiftungsvorwürfe
gegenüber Juden am Bodensee. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (41) gewinnt
Johann II von Isenburg Büdingen (St)
zum Verbündeten gegen Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (60) und
den Lüneburgischen Herrn, mit zwanzig Reisigen. - Der
Seeräuber Klaus Störtebeker
wird enthauptet. - Gian Galeazzo Visconti (St), einer der
mächtigsten Fürsten seiner Zeit, besiegt den
Wittelsbacher und neuen nur durch ein Darlehen von
12.000 Gulden auf den Zoll zu Höchst ausgestatteten und
vom kölner Erzbischof Friedrich II von Berg
nur ein Stück begleiteten römisch-deutschen König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (49),
auf seinem Italienzug durch seine Finanzkraft. Der
Königssohn Ludwig wird für seine Abwesenheit Reichsvikar
in Alemannien, Gallien und Urelat. - Der mainzer
Erzbischof Johann II von Nassau
(St) (41) verbündet
sich mit den Grafen von Wied und den Herren von
Isenburg, wie mit den Mördern des Herzogs Friedrich von
Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg, zum Krieg
gegen Hessen. - Der ungarische König und spätere Kaiser
Sigismund von Luxemburg
versucht kirchliche Rechte zu beschneiden. Dies führt
zum Eklat und zu seiner Festsetzung. - Der Inquisitor Petrus Zwicker lässt in Ungarn sogar
Gräber öffnen um die Leichname von waldensischen Ketzern
verbrennen zu lassen. - Während Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen (St)
auf dem Reichstag in Mainz seine Lehen empfängt weilt
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) auf dem Auerbacher Schloß
und wird dort aufgefordert in Heidelberg seine
Reichslehen in Empfang zu nehmen. - Blutige Verfolgung
der Anhänger Wicliffs, der die Bibel ins Englische
übersetzt hatte, durch die Inquisition in England. -
Henne von Hattstein wird geächtet. - Am pariser
Königshof urteilen Damen über Liebesangelegenheiten im
Liebeshof Cours d'amours. - Der letze Graf von
Ziegehain, trierer Domherr, Johann II von Ziegenhain
tritt nach dem Tod seines Bruders Graf Engelbert III von
Ziegenhain in den weltlichen Stand zurück und gemeinsam
mit seinem Bruder Gottfried von Ziegenhain IX das Erbe
seines Vaters als Graf von Ziegenhain und Nidda an. -
Graf Adolf von Nassau
Dillenburg (St)
heiratet die Kunigunde von Isenburg-Limuburg (St). - Stefan III von
Wittelsbach Bayern heiratet nach Taddea Visconti (St) in zweiter Ehe in Köln Elisabeth
von Kleve. Die Ehe bleibt kinderlos. - Der Sohn
von Stefan III von
Wittelsbach Bayern Ludwig VII von
Wittelsbach der Gebartete heiratet in Prag Anna de la Marche,
die Witwe des Grafen Johann II von Berry-Montpensier. -
Die Reichsburg Kalsmunt wird von
Solms an Philipp und Philipp von Falkenstein (St) abgelöst. - Nikolaus von Kues
(Krebs = Cusanus) wird in Kues an der Mosel geboren. -
Eberhard (St)
und Gottfried von Eppstein (St)
droht die Reichsacht, die nur noch vom König
ausgesprochen werden muss. - Burg Waldeck wird an den
Pfalzgrafen verkauft. - Johann von Elkerhausen greift
für Hartmut von Kronberg das frankfurter Marktschiff an.
- Die Metallhärter und Schleifer in Solingen erhalten
Zunftsrechte. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (60) nimmt den
letzten Grafen von Ziegenhain, Johann II von Ziegenhain
gefangen. - Junggraf Johann von Wertheim begleitet den
deutschen König Ruprecht von
Wittelsbach (St)
(49) mit 20 Gleven nach Rom. - Der Graf von
Leiningen ist königlicher Hofmeister. - Jeder
Leprakranke in Frankfurt erhält im Gutleuthof jährlich
7/8 Korn, 1 Schwein, 1 Tonne Sauerkraut, 1 Meste Salz,
50 Heringe, 1 Meste Erbsen, 1 Meste Öl, Milch,
Brennholz, 8 Ellen Tuch, 10 Ellen Leinwand und 9
Schillinge. - Gian Galeazzo Visconti
(St)
versucht vergeblich durch seinen Gesandten Johann von
Obernburg, einen ehemaligen Sekretär seines Arztes mit
seinem Leibarzt Meister Hermann, einen Mordanschlag mit
Gift am neuen König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (49)
und seiner Familie bei einer Messe in seiner Residenz Sulzbach. Meister Hermann wird vor
dem Reichstag in Nürnberg in die Stadt geschleift und
gerädert. - In Frankfurt wird auf dem Fischerfeld ein
öffentlicher Brunnen gegraben. - Der zweisprachige Graf
Philipp von Nassau I
Weilburg-Saarbrücken (St)
(32)
wird Leiter einer erfolglosen Delegation von König Ruprecht von Wittelsbach
(St) zur
französischen Königin Isabeau von Wittelsbach
von Bayern (St),
ihrem Berater dem burgunder Herzog Johann Ohnefurcht
und zum Herzog von Berry zur Gründung einer Allianz
gegen Gian Galeazzo Visconti
(St) und den
französischen Königsbruder Ludwig von Orleans.
- Georg von Weinsberg (Urgroßmutter ist Elisabeth von
Katzenelnbogen (St)) nimmt
am Turnier in Darmstadt teil. - Der oppenheimer
Reichsschultheiß Tham Knebel von Katzenelnbogen stirbt.
- Der Rat der Stadt Frankfurt verbietet allen
Einwohnern, auch den Klerikern, Exkremente auf die
Straße zu schütten. - Johann von Rodenstein ist mainzer
Domherr. - Die Grafentochter Jutta von Nassau Dillenburg
Diez (St) heiratet Graf
Gottfried VII von Eppstein Münzenberg (St),
wodurch die Hälfte der Grafschaft Diez an das Haus
Eppstein fällt. Gleichzeitig heiratet ihr Vater Grafensohn Adolf von Nassau
Dillenburg Diez
(St)
in Limburg in zweiter Ehe die Grafentochter Kunigunde
von Isenburg Limburg (St).
1400
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) ist bei der einzigen Wahl
eines deutschen Königs in Rhens, des wittelsbacher Pfalzgrafen Ruprechts
(St)
anwesend, da Frankfurt wegen Ablehnung seiner Kandidatur
ausfällt.
Obwohl
für eine neue Königswahl nur Baiern, Sachsen, Meißen,
Zollern-Nürnberg und Württemberg zugelassen und Habsburg
und Luxemburg ausgeschlossen werden, meldet Herzog Rudolf von Sachsen
noch seinen Schwiegersohn Friedrich von
Braunschweig Lüneburg zur Königswahl an. - Der
mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) läßt
Herzog Friedrich von
Braunschweig bei Fritzlar von Graf
Heinrich von Waldeck , dem Ehemann
seiner Nichte, und dessen Rittern Friedrich von
Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg ermorden,
bestreitet aber seine Beteiligung mit Eid. - König Wenzel von Luxemburg (St) (39),
der Gian Galeazzo Visconti
(St) für
100.000 Gulden zum Herzog von Mailand machte, wird in
Lahnstein wegen Trunksucht und Untätigkeit abgesetzt.
Ausserdem habe er viele ehrbare Leute ertränkt,
verbrannt und jämmerlich gemordet. - Der mainzer
Erzbischof Johann II von Nassau
(St)
verkündet den offiziellen Grund, er habe nach Meinung
der Kurfürsten den unwürdigen Amtmann von
Mailand unrechtmässig zum Herzog gemacht und der Kirche
keinen Frieden gebracht. Ihr neuer Kandidat Pfalzgraf Ruprecht III von
Wittelsbach verspricht die kurfürstlichen
Privilegien zu erweitern, die Kirche wieder stärker in
Entscheidungen einzubinden, die herzöglich-mailändische
Ernennung rückgängig zu machen, Brabant, wenn Gräfin
Johanna stirbt wieder dem Reich einzugliedern, und die
von König Wenzel von Luxemburg
(St) (39)
abgeschafften kurfürstlichen Rheinzölle wieder zu
vergeben. Eine kurfürstliche Gesandschaft mit der Bitte
nach Unterstützung des neuen Königs an den französischen
Hof bringt nur Ablehnung, man sei König Wenzel von Luxemburg
(St) (39)
verplichtet. Eine Delegation an den Papst meldet Bonifaz
XI äußere sich nur aufschiebend. Danach machen sich die
Königsmacher daran ihre Drohung wahr zu machen und unter
Leitung Graf Gottfrieds von Leiningen (St) bieten sie sich der
französischen Kirche in Paris an, die aber ungerührt
ablehnt. Nach dem Miserfolg in Paris arrangieren sich
die Kurfürsten wieder mit Papst Bonifaz IX indem
sie einfach vorgeben dieser sei beim Königssturz
involviert gewesen. Die Bitte an den Papst Ruprecht von Wittelsbach
(St) nun als
rechtmäßigen König anzuerkennen dauert bis 14 02. Als
König Wenzel von Luxemburg
(St) (39) von
seiner Absetzung erfährt, schwört er den neuen König Ruprecht von Wittelsbach
(St) tot
zu stechen!. Auch Markgraf Jost von Mähren (St)schwört sich
alle Barthaare auszureissen um den Verrat zu sühnen. Wenzel von Luxemburg (St)
(39)
fordert die Stände zur Treue auf und befiehlt
Strafaktionen, die sein Bruder, der spätere Kaiser Sigismund (St) durchführen soll. Zu diesen
kommt es aus Zerstrittenheit, Faulheit und Untätigkeit
nicht. - Pfalzgraf Ruprecht III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(48),
mit Elisabeth von Zollern Nürnberg verheiratet, wird in
Köln zum römisch-deutschen König gekrönt, da Aachen sich
zu Wenzel von Luxemburg
(St) (39)
bekennt. - Frankfurt, das gerade eine neue Stadtmauer
baut (heutiger Cityring: Ein Teil davon, der
Eschenheimer Turm in der Frankfurter Innenstadt,
waffentechnisch mit vier Feuerbüchsen, 44 Bleiklötzen,
einem Sack Pulver, vier Stegreifarmbüchsen und drei
Töpfen mit vergifteten Pfeilen) die Kaiser Ludwig IV schon 13
33 gestattet hatte, erbittet den neuen König sechs
Wochen und drei Tage vor der Stadt zu lagern bis er
eingelassen werden kann. Nach viertägigen Ritterspielen
werden zunächst die Königinnen mit ihren Jungfrauen
eingelassen. Dahinter der trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein
(St), rechts des Königs, der kölner Erzbischof
Friedrich von Saarwerden
und links der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St). Direkt
vor dem König trägt sein Schwiegersohn das offen zur
Schau gestellte Schwert. Der Einzug in Frankfurt ist
König Ruprechts von
Wittelsbach (St)
erster Erfolg. Eine französiche Gesandtschaft wird von
König Ruprecht von Wittelsbach
(St) (48)
freundlich abgewiesen. - Die Pest grassiert in ganz
Italien. - Der italienische heilige Bernhardin, der
Lehrer des päpstlichen Inquisitors Johannes Capistranus,
macht durch aufopfernde Krankenpflege von sich reden. -
Die ehemalige Metropole Mainz hat nur noch etwa 4.000
Einwohner, alleine die Zünfte sind um 2 Drittel
zurückgegangen. - Der Architekt Lorenzo Ghiberti macht
linear-perspektivische Untersuchungen. - In Süditalien
führt Aulus Cornelius Celsus wieder erste
gesichtschirurgische Operationen durch. - Der ehemalige
englische König Richard II wird
durch Verhungern ermordet. - Jan Hus wird zum
Priester geweiht und klagt den sündigen, geldgierigen,
verschwenderischen Klerus Oh Geistlicher, wenn du
nicht in Pech und Schwefel enden willst, so musst du
die Hurerei des Leibes und der Seele vermeiden
an. - Bevölkerung wächst wieder. - Die Walachei wehrt
erneut die Osmanen unter Sultan Bayezit I ab. - König Ruprecht von Wittelsbach
(St) rüstet
sich zur Romfahrt um die Kaiserkrone vom Papst zu
erhalten. - Die sayner Residenzstadt Hachenburg brennt
vollständig bis auf die Kirche nieder. - Der hattsteiner
Besitzstand schrumpft und neben einem Hof wird teilweise
nur noch Pferd und Rüstung vererbt. - Eschwege und
Sontra werden vom thüringischen Landgrafen an Kurmainz
abgetreten. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (59) und
Philipp VIII von Falkenstein Münzenberg (St) schließen ein dreijähriges
Bündnis. - Landgraf Balthasar von
Thüringen und sein Sohn Friedrich schließen mit
den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen ein
Landfriedensbündnis bis 14 04. - Graf Otto von Solms (St) (--) zeigt dem Landgrafen von
Hessen an, daß er Feind von Graf Philipp von Solms (St) (--) geworden ist. - Johann II
von Wied (St)
(--) alias
Johann II von Isenburg Wied heiratet
zuerst Agnes von Westerburg (Ar)
(--) und
nach ihrem Tod Kunigunde von Westerburg. - Zunftunruhen
in Frankfurt. - Die Königstochter Agnes von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
heiratet Graf Adolf II von Kleve und der Mark und
überlebt das erste Ehejahr nicht. - Die nürnberger Lorenzkirche wird
durch Strebepfeiler erweitert und kleine Privatkapellen
für die Ratsgeschlechter abgezweigt. - Der deutschen
Königin zur Ehre werden in Frankfurt mehrere Turniere
abgehalten. - Die siegener Grube Brüderbund ist in
Betrieb. - In Andernach wird ein rechteckiger
Schwimmkran eingesetzt. - Der Jurist, pfalzgräflicher
Hofmeister, Rat in Mainz, Worms, Speyer, Straßburg und
Frankfurt Hans von Hirschorn V, verheiratet mit Wild-
und Rheingräfin Iland von Daun, wird für rund zehn Jahre
königlicher Gesandter und beginnt mit der Rückgewinnung
der von seiner Familie während der Reichsacht verlorenen
Güter. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) setzt sich für ihre
bornicher Hörigen bei der Stadt Köln ein. - Gräfin Anna
von Katzenelnbogen (St)
und ihr Vater Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) stiften eine Pfarrei in
Patersberg damit Mütter ihre Kinder taufen lassen
können. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (59) läd
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) zu einem Ritt nach Schmalkalden ein,
die er gerne annimmt. - Graf Simon V von Zweibrücken
Bitsch, der Bruder von Graf Hanemann von Zweibrücken
Bitsch verzichtet auf sein Landecker Erbe. Die Gemeinen
auf Burg Landeck Graf
Friedrich von Zweibrücken Bitsch und sein Neffe Graf
Hanemann II von Zweibrücken Bitsch, Herr Otto VII von
Ochsenstein und sein Neffe Herr Friedrich von
Ochsenstein, Guda Landschad von Steinach, Witwe des
Dieter II Kämmerer von Worms, sowie Konrad Landschad
von Steinach schließen einen Burgfrieden. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
(32)
wird wichtiger Helfer von König Ruprecht von Wittelsbach
(St). - Der
wormser Bischof Eckhard von Dersch wird von den Bürgern
aus Worms vertrieben und erhebt Ladenburg zum
Bischofssitz. - Gerhard von Schönborn (--) ist Vogt in Westerburg,
Amtmann in Kronberg. - Der idsteiner Bergfried
wird aufgestockt und erhält 4 Ecktürmchen. - König Wenzel von Luxemburg
(St) (39). adelt
seinen Leibarzt Siegmund Albich, der
14 12 für wenige Monate prager Erzbischof wird. - Johann
II von Isenburg Limburg (St)
erbaut den zweigeschossigen Pallas in der Burg Limburg. - Die
friedberger Burgmannschaft besteht aus 99 Burgmann aus
49 Burgmannenfamilien.
- Simon Grans von Heppenheft ist in Frankfurt Bürge für
Pfalzgraf Ruprecht III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(48).
- Günther von Schwarzburg, Johann von Ziegenhain,
Heinrich Schetzel von Lorch und Heinrrich von Schöneck
sind mainzer Domherren. - Obertiefenbach bei
Katzenelnbogen hat xxx Einwohner in 10 Haushalten.
1399 Die Grafen von
Katzenelnbogen erbauen die Burg Rüsselsheim gegen den
erfolglosen Widerstand der Städte Mainz und Frankfurt.
Agnes von Katzenelnbogen (St)
stirbt. Angebliches Geburtsjahr von Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) nach Papst Pius
II, der ihm Milchprodukte während der Fastenzeit
erlaubt.
Die alte
Brücke über den Main in Frankfurt ist so baufällig, dass
sie erneuert werden muss und vom Stadtbaumeister Maderer
nach Vorbild der Prager Brücke erneuert wird. - Der
mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St).gründet mit den Kurfürsten
von der Pfalz, Sachsen und Köln den Marburger Bund
gegen König Wenzel von Luxemburg
(St) (37). -
Die Ganerbenburg Tannenberg, die berüchtigste
bergsträsser Raubritterburg wird von einer Allianz der
drei Kurfürsten, Mainz, Trier und Köln, der Pfalz und
von den Städten Speyer, Worms und Frankfurt in einer
Strafaktion erobert und zerstört, wobei man später im
Brunnen der Burg die älteste deutsche Handfeuerwaffe und
Kachelofenscherben mit reichen Verzierungen von Tieren
und Phantasielebewesen wie Drachen findet. - Frankfurt
erhält erste gepflasterte Strasse, die
Allerheiligengasse. - Gian Galeazzo Visconti
(St) (37
erlässt Hygienemassnahmen gegen die Pest in Mailand. -
Der englische König Richard II wird
wegen Unwürdigkeit nach dessen Säuberungsaktionen als
König abgesetzt. Heinrich IV oder
Henry Brolingbroke, aus dem Hause Lancaster erschleicht
sich mit Hilfe der Kirche den Königstitel von dem
minderjährigen Edmund Mortimer und legt die Grundlage
für die Rosenkriege. -
Großer Zollstreit zwischen Frankfurt und Straßburg, das
sich über immer mehr Visiergeld, Krangeld und Hausgeld
uvm. beschwert - Der Gegenpapst Benedikt XIII wird
in seinem Palast gefangengehalten. - Albrecht
von Wertheim wird weil sein älterer Bruder
Eberhard als Bischof nicht bestätigt wird Bischof von
Bamberg. - Christine de Pisan prangert im ersten
Literturstreit an der pariser Universität die
frauenfeindlichen Textpassagen im Rosenroman,
namensgebend für den Film Der Name der Rose,
an. - In den Rechnungen des Klosters Marienburg
weisen Aufträge in bedeutenden Umfang an Bernsteindreher
und -schnitzer mit dem Bernsteinregal (Monopol) des
Deutschen Ordens. - Ernst, Bischof von Halberstadt,
schliesst mit Landgraf Balthasar von Thüringen,
und dessen Sohn Friedrich ein Bündnis auf 6 Jahre
namentlich gegen das Stift Mainz, Landgraf Hermann II von Hessen
(St) und die
Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen. -
Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach (St) verbündet sich auf 5 Jahre
mit dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St), Herzog
Stefan von Bayern, den Brüdern Landgraf Balthasar und
Landgraf Wilhelm von Thüringen, Herzog Ludwig von
Bayern, Bischof Albrecht von Bamberg, Landgraf Hermann II von
Hessen (St)
(58) den
Burggrafen Johann und Friedrich VI von Zollern
Nürnberg (St) für den
Fall eines Krieges mit den Städten bzw. dem Städtebund.
- Bechtram von Vilbel und Walter von Vilbel verlangen
illegal von Burg Vilbel aus Zoll- und
Wegegeld. Die frankfurter Verbündeten Ulrich V von Hanau (St) und Philipp
von Falkenstein (St)
erobern und zerstören Burg Vilbel. Bechtram von
Vilbel wird hingerichtet. - Das bleigedeckte Münster und
das Stift in Fulda brennen nach einem Blitzeinschlag ab.
- Die Herzogin von Brabant, zieht mit mehr als 4.000
Rittern und Knechten und mehr denn 160.000 Leute zu Fuß,
gegen den Herzog von Geldern und den Herzog zu Jülich
und richtet in Jülich einen ganzen Monat lang großen
Schaden an. - Erste Abbildung von Schlittschuhläufern. -
Der mainzer Rat setzt für seine beiden frankfurter
Marktschiffe einen Maximalfahrpreis von 12 alten Hellern
fest. - Engelbert von Nassau
I (St) (29) ist
Dompropst zu Münster und kehrt in den weltlichen Stand
zurück, da seine Brüder Johann II (St), der Verwalter, und Johann
III (St)
unverheiratet bleiben und nur uneheliche Nachkommen
haben. - Das Domkapitel des durch Fehden und Kriege
zerstörten und bankrotten trierer Kurstaates bittet
Papst Bonifaz
IX dem erkrankten trierer Erzbischof Werner von Falkenstein
(St) einen
Koadjutor zur Seite zu stellen, was dieser jedoch
ablehnt. - Das bamberger Domkapitel nimmt nach
päpstlicher Bestätigung nur noch Edelfreie auf. - Der
Burgberg der Isenburg wird mit einer Mauer befestigt. -
Simon von Heppenheft alias
Grans von Rheinberg, Herr auf
Burg Rheinberg, vergibt
stellvertretend für Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
Lehen. -
Markgraf Jost von Mähren (St) bietet dem
mainzer Erzbischof Johann II von Nassau
(St) 8.000
Gulden um neuer König zu werden - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
(31)
wird Mitglied des königlichen Rates von Frankreich. -
Das frankfurter Leinwandhaus wird
statt als Handelshaus für Tuchwaren erbaut. - Die
Brustbüchse, die Petrinal, setzt sich in Bologna als
Reiterwaffe durch. Sie wird am Brustharnisch eingehängt
und auf einer am Sattel befestigten Gabel aufgelegt. Sie
heißt auch Knallbüchse. - Heinrich von
Bellersheim erklärt dem Herrn Ulrich V von Hanau (St) eine Fehde
und bekriegt dessen Burger Hanau, Windecken,
Dorfelden, Assenheim, Rodheim und Münzenberg. - Der Sohn
des kurpfälzer Rates und Vertrauten von Ruprecht III von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(47)
Weiprecht von Helmstatt wird neuer speyerer Bischof Raban von Helmstatt.
- Eine kölner Gesandtschaft schifft sich mit 955 Liter
Weißwein und 220 Liter Rotwein auf dem Rhein ein. Die
Reise geht über Ijssel und Nordsee nach Hamburg, wo der
verbrauchte Wein im Ratsweinkeller aufgefüllt wird
weiter zum Hansetag nach Lübeck. - Albert von
Liebenstein, Johann von Menzingen alias Johann von
Münzingen, Heinrich von Geroldstein, N Breder von
Hohenstein, Truschard von Scharfenstein und Dietrich
Knebel von Katzenelnbogen sind mainzer Domherren. -
Wigand Stroß von Schönborn (--) führt eine Fehde
gegen die Stadt Frankfurt. Daniel von Mudersbach
(--)
ist als Sohn von Daniel von Mudersbach (32)
und Grete Bucher von Laurenburg (32)
geboren.
1398
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) beziffert seine Forderungen
an das Land Luxemburg auf
18.666 Gulden um deren Begleichung er sich vergeblich
bemüht. Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) legt die von Markgraf Jobst von Luxemburg
(St)
luxemburger Statthalterschaft ab. Er wird von König Wenzel von Luxemburg (St)
zum Reichslandvogt der Wetterau bestellt
und mit seinem Sohn Johann IV von Katzenelnbogen von
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (57) mit zwei
Drittel an Burg, Stadt und Kirchspiel Driedorf belehnt.
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) verpfändet Hohenstein,
Kemel und Nastätten an Kuno von Reifenberg.
Der
mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) belagert Burg Tannenberg. -
König Wenzel von Luxemburg
(St) (36) ist
so betrunken, dass er bei einem Festmahl des
französischen König Karl VI Reims nicht
erscheinen kann. - Papst Benedikt XIII wird
in Avignon vom französischen König Karl VI sieben
Monate lang belagert. - Bechtram von Vilbel greift
zusammen mit Graf Gerhard von Sayn (St) das frankfurter Marktschiff
auf dem Weg nach Mainz mit Ratsherrn als Reisenden mit
Toten und Verwundeten an. - Bertram von Vilbel nimmt den
katzenelnbogener Feind Johann von Kronberg in Bonames auf. Graf
Diether VIII von Katzenelnbogen (St)
wird von Frankfurt heraus angegrifffen (2137). - Offene Streitigkeiten
zwischen dem regierenden Herrn Ulrich V von Hanau (St) und seinen
jüngeren Brüdern Reinhard II von Hanau
(St) und Johann von Hanau (St) bis hin zur
Fehde. - Oppenheim fällt an die Kurpfalz. - Der Stecknitzkanal, die
erste Kanalverbindung über eine Wasserscheide ist
fertiggestellt und verbindet Nord- und Ostsee. -
Unterhalb der Burg Blankenstein wird
das Brauhaus am Schlossberg erbaut. - Herzog Friedrich
von Braunschweig tritt dem Landfrieden bei, dem auch
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (57) angehört.
- Graf Heinrich von Nassau Beilstein (St) quittiert Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (57) über die
ihm (Heinrich) jährlich zu Martini von der Stadt Herborn
fälligen Gülte von 100 Gulden Geldes. - Graf Johann IV
von Sponheim Starkenburg (St)
(60) übernimmt
die Regierung in der hinteren Grafschaft Sponheim bis 14
13. - Der Sohn des reichen frankfurter Patriziers Jacob
Knoblauch stirbt nachdem er den Knoblauchshof verkaufen
muss. - Burg Waldeck der
Stammsitz der Herren von Boos und Waldeck im Hunsrück
wird von Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (46) belagert und eingenommen.
Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (46) erbaut in der Burg einen
die andereren überrageneden Turm, kauft Häuser in der
Burg Waldeck und sichert
sich das Vorkaufssrecht in der Burg Waldeck. -
Graf Wilhelm II von Isenburg Wied (St) lässt seine restlichen 6
Nachkommen legitimieren. - Beim kronberger
Armbrust-Schützenfest werden die frankfurter Schützen
eingeladen. Hauptpreis ist ein Kleinod im Wert von 13
Gulden bei einer Schußdistanz von 155 Schritten. - Der
frankfurter Peter Leinenweber wird in Kronberg ermordet.
- Graf Dietrich von der Mark
fällt bei der Belagerung der Burg Elberfeld wodurch
sein Bruder Graf Adolf von Kleve die Grafschaften Mark
und Kleve vereinigen kann. - Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
erhält Zollfreiheit für Getreidetransporte durch
luxemburger Gebiet. - Der rheinische und wetterauer
Landvogt Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
läd den Graf Philipp VII von Falkenstein (St) vor das
Landgericht in Mainz. - Wilhelm von Sayn (St)
fällt in die Schuld von Herzogin Johanna von
Luxemburg und Brabant. Sie wird erst 14 52 beglichen. -
König Wenzel von Luxemburg
(St) (34)
verleiht den Zoll bei Höchst wieder an den
mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St). - König Wenzel von Luxemburg
(St) (36)
kommt nach Würzburg stellt 7 fränkische Städte unter
seinen Schutz und verärgert den würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg
indem er ihm wegen der drückenden Schulden einen
Hauptmann vor die Nase setzt. - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St)bedenkt Else von
Stromberg, seine illegitime Tochter, die im
Kloster Liebenau lebt mit
einer lebenlangen Leibrente, seine Konkubinen, genannt
Buhlen, findet er mit Einmalzahlungen von 60 Gulden, 40
Gulden und 30 Gulden ab. - Isengard von Isenburg
Büdingen ist Äbtissin von Kloster Marienborn. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
(29)
wird erstes hochadeliges Mitglied in der Ritter- und
Turniervereinigung Gesellschaft mit dem
Esel. - Der mainzer Patrizier und oppenheimer
Schultheiß Heinrich II zum Jungen teilt sich mit der
Stadt Mainz den mainzer Rheinzoll. Heinrich II zum
Jungen stirbt als Ehemann von Else Knebel von
Katzenelnbogen. Tham Knebel von Katzenelnbogen wird
neuer oppenheimer Reichsschultheiß. - Konrad II von
Solms Braunfels (St)
stirbt. - Heinrich von Hagen, Johann Knebel von
Katzenelnbogen, Rheingraf Konrad, Hovehard von
Sickingen, Simon von Scharfenstein, Johann von Lindau,
Otto von Falkenberg und Wigand von Dernbach sind mainzer
Domherren. - In Allendorf übergibt Ritter Kraft von
Allendorf (--)
seinen Hof an die bayerischwittelsbacher
Kurpfalz, weshalb er die Pacht an das Amt Kaub bezahlt,
wodurch er zum Kurpfälzischen Hof wird. - Bei Bremberg
gibt es den Hof Nithoben alias Nollhof.
1397
Adelheid von
Katzenelnbogen stirbt. Sie war mit Graf
Heinrich IV von Sponheim (St)
verheiratet. Johann von Kronberg der Ältere sagt Graf
Eberhard V von Katzenelnbogen (St)
seinen Eid auf, da er Feind von Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
geworden ist. Johann von Kronberg der Ältere verbündet
sich mit Eckhard von Elkerhausen und seinen Brüdern und
kämpft gegen sie in der Burg Neu-Elkerhausen.
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) und sein Sohn Johann IV von
Katzenelnbogen (St)
sind Geiseln bei der Verpfändung Burg und Stadt
Neu-Weilnaus und Usingens durch Ritter Walter von
Kronberg mit 4.000 Gulden an Graf Philipp von Nassau
Saarbrücken (St).
Wetter:
Hochwasser in Limburg an der Lahn.
- Die Grafschaft Mömpelgard stirbt
mit Stefan von Mömpelgard (St)
aus, und macht Württemberg durch die Erbtochter Henriette von Mömpelgard (St)
zu einer der mächtigsten Grafschaften des Reiches. -
Johann II von Nassau (St)
besticht Papst Bonifaz IX durch
Geld , das er sich bei Kaufleuten in Lucca leiht.
Darüber hinaus fordert Papst Bonifaz IX
erfolgreich 300 000 Gulden Nachzahlungen, die Johann II
von Nassau (St)
innerhalb ein halben Jahres aufbringt, der als neuer
mainzer Erzbischof nach Deutschland zurückkehrt. - Der
Edelfreie Philipp VII von Falkenstein (St) wird in den Grafenstand
erhoben. - Gian Galeazzo Visconti
wird von König Wenzel von Luxemburg
(St) (36) zum
Herzog der Lombardei ernannt. König Wenzel von Luxemburg
(St) weigert
sich gegen ihn Krieg zu führen. - Die Walachei kann die
Osmanen unter Sultan Bayezit I abwehren. - Der mainzer
Erzbischof Gottfried von Leiningen
(St)
verschanzt sich auf Burg Reichenstein um sich
vor dem neuen mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) zu
schützen, lenkt dann aber ein und wird mainzer
Dompropst. - Höhepunkt der äußerst erfolgreichen
Ketzerverfolgung durch den Inquisitor Petrus Zwicker, der
nach 1.000 Befragungen annähernd 100 Waldenser in Steyr auf dem
Scheiterhaufen verbrennen lässt. - Die Stadt Würzburg
schließt sich mit 11 Städten zusammen und in der
Hoffnung als Reichsstädte anerkannt zu werden König Wenzel von Luxemburg (St) (36)
an. Ihr Aufstand wird jedoch von den benachbarten
Adeligen, den Grafen von Schwarzburg, den
Grafen von Henneberg,
dem nürnberger Burggrafen xxx
von Zollern Nürnberg und Herzog Ludwig
von Wittelsbach von Bayern unter dem würzburger
Bischof Gerhard
von Schwarzburg in der Schlacht bei Bergtheim
niedergeschlagen. 1.000 Bürger werden erschlagen, die
Anführer gevierteilt, 400 werden gehängt und ertränkt
und die Macht der Fürsten wiederhergestellt. - Die
Burggrafschaft Nürnberg wird
geteilt. - Durch den Tod von Graf Heinrich von Waldeck, dem
Eisernen wird die Grafschaft Waldeck unter seinen
Söhnen Heinrich VI von Waldeck
und Adolf VI von Waldeck in die Linien Eisenberg und Wildungen geteilt. - Zum Reichstag
nach Frankfurt kommen der Herzog von Österreich mit
großem Aufgebot, Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (56) mit 300 Pferden und der
Graf von Leiningen (St)
mit 100 Pferden. - Der letzte Graf von Saarwerden stirbt
und vererbt die Grafschaft Saarwerden über die
Erbschwester an die Friedrich
III von Moers, welche sich fortan Grafen von
Moers-Saarwerden nennen. Der Sohn Dietrich II von Moers
(12) wird Stiftspropst in
Bonn und Domherr in Köln bei seinem Onkel, dem kölner
Erzbischof Friedrich III von
Saarwerden. - Johann von Westerburg (St) und Reinhard II von
Westerburg (St)
bedrohen die zur frankfurter Messe fahrenden Kaufleute,
können aber ihre Drohung nicht wahr machen, da die
Kurfürsten ihnen Geleit geben. - In den
frankfurt-sachsenhäuser Weinbergen werden unter der
Leitung von Korad Schelris von einer Gruppe von Adeligen
frankfurter Bürger überfallen, drei ermordet und
achtzehn geschatzt alias ausgeraubt und inhaftiert und
obwohl Frankfurt sowohl unter westfälischem als auch
unter rheinischem Landfrieden steht sind sowohl
Gerichtstage als auch Vorladungen ohne Wirkung. -
Reichszug gegen Hattstein, bei dem
die Burg eingenommen aber nicht zerstört wird. - Gerhard
von Sayn (St)
beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Der fuldaer
Stadteil Lüdermünd wird erbaut. - Während des
Reichstages in Frankfurt wird ein Musikantenwettbewerb
mit 550 Spielleuten durchgeführt. - König Wenzel von Luxemburg
(St) (36)
belehnt Philipp von Falkenstein (St)
mit dem Reichsforst Dreieich. - Erbprinz Ruprecht Pipan
von Wittelsbach von der Pfalz (St)
(22) stirbt
nach der Rückkehr von der Schlacht von Nikopolis
in Amberg. - Graf Wilhelm II von Wied (St) lässt seinen Sohn Bruno,
der Priester wird, legitimieren. - Die Stadt Mainz raubt
den Wein des frankfurter Hans Goldschmidt vom Ebirsberge
während er unter kronberger Geleit transportiert wird. -
Herzog Wilhelm von Berg und
sein Cousin Herzog Wilhelm von Jülich und
Geldern fallen wegen einer verwehrten Jahresrente
von 2.400 Goldgulden aus dem Rheinzoll bei Kaiserswerth
auf die auch seine Cousine Margarete
von der Mark und ihr Mann Philipp
von Falkenstein (St)
Ansprüche stellen in die Grafschaft Kleve ein und ziehen
brandschatzend bis zur Zollburg Lobith, wo sich der
Alte Rhein abteilt, rheinabwärts bis Graf Adolf von Kleve und
sein Bruder Graf Dietrich von der Mark
sie in der Schlacht von Kleverhamm
besiegen und 90 Ritter und 2.000 Bewaffnete
gefangennehmen und erst nach einer hohen
Lösegeldforderung wieder freilassen. - Der mainzer
Erzbischof Johann II von Nassau (St)
gibt seine Burg Adolfseck seinem
Neffen Adolf III von Nassau Idstein (St). - Rathaus am Rand des
Marktplatzes in Darmstadt. - Die
Brüder von Rannenberg werden
für Räubereien exkommuniziert, woran sich aber niemand
stört. - Graf Gerhard von Sayn (St),
Gefolgsmann von Wilhelm II von Jülich, verpfändet aus
der Sühne mit dessen Sohn Herzog Adolf von Berg
Blankenheim zum Pfand für 21.000 Gulden alias Florin aus
der Gefangenschaft von Graf Dietrich von der Mark. Die
Unkosten für die Gefolgschaft von Friedrich von
Hattstein mit Lösegeld, Pferd, Rüstung und Nahrung
belaufen sich auf 1.000 Gulden. - Der ungarische und
kroatische König Sigismund
von Luxemburg (St)
(29)
reformiert sein Militär. - In Ulm werden Spielkarten
verboten. - Der frankfurter Patrizier Hermann zum
Baumgarten wird frankfurter Syndicus. - Günther von
Schwarzburg wird mainzer Dompropst. - Bruno von
Scharfenstein ist mainzer Domkustos. - Pileus von Prata
ist mainzer Domherr.
1396
Von Burg Gräveneck aus wird die am gegenüberliegenden
Flußufer liegende Raubritterburg Neuelkerhausen im Krieg
mit den Elkerhäusern und Hattsteinern zerstört.
Schwester in Christo Adelheid (St),
geborene Gräfin von Katzenelnbogen, wird vom eberbacher
Abt Nikolaus in den Grauen Orden und die Bruderschaft
von Kloster Eberbach aufgenommen. Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen (St)
und seine Tochter werden in die Bruderschaft von Kloster
Eberbach aufgenommen.
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) und Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
verbieten dem Klarissenkloster Bärbach nachdrücklich,
irgendjemandem zu erlauben in dem Walde, das es von
ihnen und ihren Vorfahren hat, Holz zu schlagen oder
zu vergeben.
Wetter: Hochwasser in
der Stadt Limburg an der Lahn.
und der Stadt Nassau. - Frankfurt zerstört
die mainzer Zollburg in Höchst/Main. - Die Stadt
Frankfurt zieht die Konzession für die Spielbank im
Spielhaus Zum heißen Stein in Frankfurt ein
und betreibt die Spielbank bis 14 32 selbst. - Ein
französisches Heer unter der Führung des burgunder
Herzogssohn Johann Ohnefurcht
kommt in der Schlacht von Nikopolis,
auch letzte Schlacht genannt, dem ungarischen und
kroatischen König Sigismund
von Luxemburg (St)
(28) zur
Hilfe kann aber eine schwere Niederlage gegen die
Türken nicht verhindern, da sich Serbien in der
entscheidenden Phase der Schlacht für seinen
osmanischen Herrn Bayezit I, der die Ungarn hasst,
entscheidet. - Der englische König Richard II
heiratet die neunjährige (oder siebenjährige) Tochter
des französischen Königs für einen 28 Jahre dauernden
Waffenstillstand. - Der nürnberger Burggrafensohn Friedrich von Zollern
Nürnberg überlebt die Schlacht von Nikopolis.
Der burgunder Herzogssohn Johann Ohnefurcht
gerät in Gefangenschaft und wird mit 200.000 Dukaten
freigekauft. - Gottfried von
Leiningen (St)
wird durch die großzügige Spende von 50.000 Gulden
seines Bruders Emicho VII von Leiningen (St) zum Bischof von Speyer
gewählt. Papst verweigert seine Zustimmung. Der
königstreue Gottfried von
Leiningen (St)
wird zum mainzer Erzbischof gewählt aber von König Wenzel von Luxemburg
(St) (35) im
Kampf gegen den mit allen drei Pfalzgrafen verbündeten
Johann II von Nassau (St)
im Stich gelassen. - Genossenschaftliche Organisation
der Reichsritterschaften wird verboten. - Die hanauer
Städte Hanau und Babenhausen werden an den verwandten
Graf Johann II von Nassau
(St)
verpfändet. - Die Universität Heidelberg besitzt über
600 Bücher. - Die kölner Patriziern der Greifen
mit ihrem Führer Hilger Quattermart von der Stesse
entmachten die Partei der Freunde des Konstantin von
Lyskirchen. Hilger Quattermarts Verwandter Heinrich
von Stave wird auf dem Neumarkt hingerichtet, viele
der Greifen zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt.
Konstantin von Lyskirchen strebt die Alleinherrschaft
in Köln an und schickt die protestierenden Handwerker-
und Kaufleutezünfte vom hohen Ross herab nach Hause.
Die Zünfte nehmen die Freunde von Konstantin von
Lyskirchen in ihrem Versammlungsraum gefangen und
befreien die Greifen. Die Zünfte organisieren sich in
22 Gaffeln, denen jeder kölner Bürger beitreten muss,
und bilden einen 49-köpfigen Rat aus Kaufleuten,
Grundbesitzern und Handwerkern, der bis 17 94 bestehen
bleibt. - Die Goldschmiede verlieren durch die
Unterstützung der Patrizier ihr Ansehen und der
Münzmeister Quentin von Schonenbach wird genötigt nach
langer Turmhaft einen Urfehdebrief zu unterschreiben.
- Dörfertausch zwischen Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (55) und
seinem Schwager Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St).
- Die Ritter von Kronberg überfallen den illegalen
mainzer Zoll in Höchst, plündern, brennen die Burg
nieder und erbeuten 30 gesattelte Pferde. - In Mainz
dominieren die Kaufleute über die Handwerker. - In
Köln wird der von den Patriziern dominierte Rat von
den Gaffeln, den Handwerker- und
Kaufleute-Korporationen gestürzt. - Heinrich II von
Nassau Beilstein (St)
und Reinhard von Nassau Liebenscheid (St) einigen sich mit Westerburg und
Runkel über ihre strittigen Grenzen auf dem Westerwald
und geben sich mit Jagd, Fischerei und Diensten
zufrieden. - Pfalzgraf Ruprecht Pipan von
Wittelsbach (St)
zieht in die Schlacht von Nikopolis,
kehrt krank zurück und stirbt im Jahr 13 97 in Amberg. - Graf Hermann II von Cilli
und der nürnberger Burggraf Johann
III von Zollern
(St) (27)
retten seinem Schwager dem ungarischen und kroatischen
König Sigismund von
Luxemburg (St)
(28)
in der Schlacht
von Nikopolis das Leben. - Frankfurt entläßt
ihren bonameser Amtmann Hartmut von Kronberg, da er
die Burg Bonames für seine
Fehden benutzt. - Höchst am Main
vervollständigt seine Stadtmauer, die zum Teil nur aus
Palisaden besteht. - In Würzburg wird von von 26
Adeligen aus 12 fränkischen Geschlechtern, die Egloffstein
(würzburger Fürstbischof), Förtsch
von Thurnau (bamberger Ministeriale), Fuchs
(Ritter, später würzburger Fürstbischof), Grumbach
(würzburger Fürstbischof), Heßberg,
(würzburger Bischof), Rotenhan
(bamberger Ministeriale), Seckendorff
(nürnberger Truchseß und Mundschenk), Seinsheim, Stiebar
(würzburger Domherr), Wenkheim,
Wolfskeel
(würzburger Fürstbischof) und Zollner
(bamberger Patrizier) die Fürspängergesellschaft
gegründet. - Konrad Schelris schickt der Stadt
Frankfurt einen Fehdebrief und bekriegt sie zwei Jahre
lang. - Bei einem Gerichtstag des mainzer Erzbischofs
Konrad von Weinsberg
auf Burg Eltville stürzt
die Brücke ein während Kurfürst Ruprecht II von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(71) und Markgraf Bernhard von Baden
(St) mit
großem Gefolge in die Burg einreiten. Es gibt zwei
Tote und 40 Verletzte. - Der
mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg
(56) stirbt. - Mit
Friedrich von Lißberg stirbt das Geschlecht aus. Die
Herrschaft Lißberg wird von
seinem Vetter Johann von Rodenstein und Lißberg
übernommen. - Die
französische Königin Isabeau von
Wittelsbach von Bayern (St)
beschuldigt Valentina Visconti
(St) an
der Geisteskrankheit ihres Gatten König Karl VI schuld zu
sein und vertreibt sie vom Königshof in Paris. Valentina Viscontis
(St)
Bruder Giovanni Maria
Visconti (St) (08)
ist auch geisteskrank. - Der Kaisersohn Johann von
Luxemburg-Görlitz (St)
(26)
wird mit Gift ermordet. Weitere Anhänger von König Wenzel von Luxemburg
(St) (35)
werden ermordet. Der mährische Markgraf Jobst von Luxemburg
(St) soll
Auftraggeber sein und wird gefangen genommen. - Die St Peter von Mailand
Bruderschaft wird in Köln von den Bierbrauern
gegründet. - Graf Engelbert III von Ziegenhain bedroht
die Äbtissin des mainzer Klosters Altenmünster falls
sie ihm nicht die Vogtei Igstadt gäbe. -
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (55) bekommt
einen männlichen Erben Hermann. - Der salzburger
Erzbischof Pilgrim II von
Puchheim sammelt bis zu seinem Tod 50
frühneuhochdeutsche Liebeslieder, sieben weltliche
Trinklieder auch 50 geistliche Lieder, darunter auch
das Weihnachtlslied Joseph, lieber Joseph mein von
einem unbekannten salzburger Mönch. -
Die Grafentochter Anna von Hanau (St) ist Äbtissin von Kloster
Patershausen. - Bruno von
Scharfenstein, Johann Wais von Fauerbach und Winter
von Reifenberg sind mainzer Domherren.
1395
Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
schlägt ihn aus dem Lande. Der mährische Markgraf Jobst von Luxemburg
(St)
bevollmächtigt Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
zu Verhandlungen mit König Karl VI von Frankreich
in dieser Sache und erweitert zugleich seine Befugnisse
als Statthalter von Luxemburg. Die Burg
Gräveneck wird von Graf Philipp von Nassau
Saarbrücken (St)
und Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen
(St) gegen die Ritter von Elkerhausen gebaut. Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen (St)
nimmt Henne von Hattstein in offener Fehde gefangen.
Starker Pestausbruch in Südhessen. - In Holzheim wird
Burg Ardeck an der Aar
von Graf Adolf von Nassau
Dillenburg
(St), verheiratet
mit der Grafentochter Jutta von Diez (St) auf
den Ruinen der Burg Ardenburg erbaut. - Ritter
Harthmut von Kronberg schließt
mit Frankfurt einen fadenscheinigen Schutzvertrag für
Bürger und Messebesucher. - Rupertinische Konstitution
soll Unteilbarkeit der Pfalz sichern. - Erster
bayerischer Hauskrieg. - Die Brüder Henne und Markolf
von Hattstein treten nach ihrer Gefangennahme und
geleisteter Urfehde in die Dienste der Grafen von
Katzenelnbogen. - Braurecht für Kassel, fremde Biere
dürfen nicht verkauft werden. - Der mit Margarethe von
Katzenelnbogen (St)
verheiratete Johann II von Isenburg Büdingen (St) folgt seinem Vater Johann
I von Isenburg Büdingen (St).
- In Friedberg wird der
Rote Turm, das Gefängnis, erwähnt. - Johann von
Westerburg (St)
und Reinhard II von Westerburg (St) beginnen eine Fehde gegen
Frankfurt. - Engelhard von Frankenstein beginnt eine
Fehde gegen Frankfurt. - Graf Johann IV von Solms
Burgsolms (St)
entscheidet den jahrzehntelangen Streit um Burg und
Herrschaft Greifenstein mit
Graf Johann von Nassau
Dillenburg
(St) der die Herrschaft schon gekauft hat,
sie aber nicht in seinen Besitz bringen kann, für
sich. - Markgraf Eberhard III von
Württemberg (St)
(33)
siegt gegen den Schleglerbund
bei Heimsheim.
- Adolf von Berg, der Neffe von König Ruprecht (St), erhält
die Grafschaft Ravensberg, woraufhin er sich Graf
Adolf von Ravensberg nennt. - Der mainzer Erzbischof Konrad II von
Weinsberg erbaut Burg Alzenau mit
französischen Tourellen und Kachelöfen mit Kacheln aus
Dieburg im Wohnbereich und einer
hölzernen Wasserleitung als mainzer Verwaltungsort im
vorderen Spessart um Überfälle von Heinrich Schelris
auf Kaufmannszüge zu verhindern. - Die Bürgerschaft
der Stadt Wetzlar söhnt sich
aus. König Wenzel von Luxemburg
(St) (34)
erklärt die Annäherung von Wetzlar an Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (54) für
ungültig. Wetzlar behält ein
Sicherheitsbündnis mit Hessen. - Herr Ulrich V von Hanau
(St)
wendet sich im Streit mit seinen Brüdern hilfesuchend
an mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg.
- Das Kloster Bärbach unterhält
eine neue eigene Klostermühle. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
kauft die Ruine Lichtenstein. -
Der gelnhäuser Burgmann mit Catharina von Holzhausen
verheiratete Merkel Breidenbach stirbt. Sein Sohn
Johann Breidenbach wird 14 06 Mitglied der
Stubengesellschaft Alten Limpurg 14
11 frankfurter Ratsherr und 14 39 jüngerer
Bürgermeister von Frankfurt. - Kuno von der Leyen (--)
ist Vogt in Gondorf. - Der Maler im Weichen Stil Meister der Heiligen
Veronika ist bis 14 15 der bedeutendste Maler in
Köln. - Edelknecht Reinhard von Schönborn (--)
ist Burgmann auf der katzenelnbogener Burg Schaumburg. -
Lebküchner, ein Lebkuchenbäcker wird in Nürnberg
erwähnt. - Heinrich Rau von Holzhausen und Johann von
Brunn sind mainzer Domherren. - Der Besitzer von Burg Greifenstein,
Johann II von Solms Burgsolms der Springsleben (--),
kauft mit seinem Sohn Johann III von Solms Burgsolms
von Graf Philipp von Nassau Saarbrücken Weilburg die benachbarte Burg
Lichtenstein.
1394 Der Onkel von König Wenzel
von Luxemburg (St),
Markgraf Jost
von Mähren, (St)
ernennt mit Zustimmung König Wenzels
Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
zum ersten Amtmann und Hauptmann des Landes Luxemburg
zum Schutz gegen den Grafen von St
Paul (Walram
III von Ligny und Saint-Pol).
Wetter:
Saurer Wein nach Frosteinbruch an Mosel, Rhein und Lahn.
- Etwa 800 Prostiuierte kommen zum Reichstag nach
Frankfurt. - Der flämische Maler Melchior Broederlam
malt im weichen Stil. - Benedikt XIII wird Papst.
- Die Herren von Hanau geraten in finazielle
Schwierigkeiten und verpfänden Hochstadt an
Frankfurt. - Der Inquisitor Petrus Zwicker hält
sich in Erfurt auf. - Durch den Tod des
geisteskranken Grafen Emicho III von Nassau Hadamar (St) fällt Hadamar an Johann
von Nassau Dillenburg (St).
- Unter der Führung des Onkels von König Wenzel (St) (33),
Jobst von Mähren (St) (43) verkündet
der böhmische Adel eine Erklärung für das tschechische
Volk und gegen König Wenzel von Luxemburg
(St) (33) und
obwohl der Burggraf von Prag eigentlich eine Strafaktion
durchführen sollte nimmt dieser König Wenzel selbst
gefangen und inhaftiert ihn auf Burg Prag. Nach seiner
Freilassung nimmt König Wenzel von Luxemburg
(St) (33) mit
Hilfe seines Bruders, dem späteren Kaiser Sigismund von Luxemburg
(St) (26) seinen Onkel Jobst von Mähren (St) (43) gefangen. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (53) verzichtet
zugunsten des mainzer Erzbischofs Konrad II von Weinsberg
(54)
auf Rotenburg. - Anfänge von Kohleabbau rund um Aachen
und des Eschweiler Kohlbergs. - Der
frankfurter Bürgermeister Jakob Weibe schwört den
westfälischen Landfrieden. - Der wetzlarer Bürger
Haberkorn stachelt die Zünfte gegen den Rat auf,
unternimmt mehrere Anschläge und wird mit fünf Kumpanen
auf dem Kirchplatz vor der Burg erschlagen. - Der
trierer Erzbischof Werner von Falkenstein
(St) führt
einen großen Krieg mit dem Herrn von Aremberg, der
länger als ein Jahr währt und erobert dabei die Burg Welschenhausen, deren Burgmannen ihm
seine Burg Oer abnehmen die aber von seinen Verbündeten
mit dem ersten Sturm zurückerobert und die von
Welschenhausen gefangen werden. - Ruprecht II von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(69) erklärt
sich nach dem Tod seines Vaters Kurfürst Ruprecht
von Wittelsbach von der Pfalz (St)
mit Einverständnis von König Wenzel von Luxemburg
(St) (33) zum
Kurfürsten. - Die ältere nassau-hadamarer Linie stirbt
aus. - Philipp von Falkenstein (St)
erhält von der Reichsstadt Friedberg den
Falkensteiner Hof in Friedberg auf
Lebenszeit. - Ein frankfurter Heer wird mit
Hilfestellung von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) bei
Weißkirchen besiegt. - Die Kawerzen (Geldwechsler)
-brüder Johannes und Opecinus de Rotariis, die Vettern
Bartholomäus, Amadeus, Thomas, Bernard, Stephan,
Rufinetus und Thomeinus de Rotariis sowie Hertinus de
Montefia erhalten freien Handel, freies Geleit und den
Schutz von Herzog Wilhelm von Jülich.
- Dietrich von Manderscheid II unterstützt den kölner
Erzbischof Dietrich von Moers
in einer Fehde gegen den Bischof Wilhelm
von Paderborn. - Kohleabbau bei Eschweiler am Eschweiler Kohlberg.
- Herr Ulrich V von Hanau (St) heiratet
Gräfin Elisabeth
von Ziegenhain (19)
allerdings ohne männliche Erben. Ihre Töchter werden in
und um Kloster Klarenthal leben. -
Die Heilige Dorothea von Montau,
die Witwe eines danziger Waffenschmieds und nach dessen
Tod Nonne und Reklusin, stirbt nach einem Leben mit
stundenlangen visionären Ekstasen, freiwillig in einer
Zelle eingesperrt. - Graf Gottfried VIII von Ziegenhain
stirbt. - Graf Eberhard II von
Zweibrücken stirbt. Die Grafschaft Zweibrücken
fällt an die Pfalz. - Auf der Frankfurter Messe sind 117
Städte vertreten. - Der einzige Sohn Heinrich von Hessen
(07) von
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (53) stirbt
gemeinsam mit seiner Schwester Elisabeth von Hessen (07) innerhalb
von zehn Tagen.
1393
Mit dem Tod von Heinrich von Sponheim - Boanden -
Tannenberg (St) fällt Burg
Lichtenberg zurück
an Katzenelnbogen. - Der heilige Johannes von Nepomuk
stirbt als Märtyrer in Prag weil er das Beichtgeheimnis
für König Wenzel (St) (32)
nicht brechen will, der wissen will, was seine Frau ihm
gebeichtet hatte. - König Wenzel von Luxemburg
(St) (32)
lässt den Official Nikolaus von Puchnik foltern und den
Vikar Pomuk foltern und in der Moldau ertränken. - Die
Belagerung der Burg Hattstein wird trotz
38 Gleven und 60 Schützen und einer großen Büchse
(riesige Kanone) allein aus dem frankfurter Kontingent
wegen falkensteiner Hilfe für Hattstein abgebrochen. -
Die Sanduhr ist im allgemeinen Gebrauch. - Die Stadt Wetzlar schließt ein Schutzbündnis
mit Landgraf Hermann II von Hessen (St). - Das
Bankhaus von Vieri di Cambio de' Medici wird von dessen
Söhnen ruiniert, doch sein römischer Filialleiter, sein
Neffe Giovanni
di Bicci de' Medici erheiratet 1.500 Gulden und
startet ein neues Finanzimperium. - Das frankfurter Haus
Fürsteneck geht nach
dem Tod der Patrizier von Holzhausen als
Erbstück in den Besitz der Familie von Breidenbach.
- Graf Walram von Nassau (St), heiratet
Bertha von Westerburg, kommt damit in Besitz von Westerburg und baut
Burg Wallrabenstein aus.
- Der Vogt von Köln bezwingt den Aufstand des
Gemeinderates in Köln-Deutz. - Die Pfalzgrafentochter
und zukünftige Königstochter Margarete von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(17)
heiratet Herzog Karl II von Lothringen
der Kühne (St) (29). - Ein Feuer zerstört die
Obere Brücke und Verkaufsbuden auf der Brücke in Bamberg. - Markgraf
Bernhard von Baden (St) (29) lässt sich von Margarete von Hohenberg,
die ihm keine Kinder schenkt, scheiden. - Die Kronberger
werden 5 schwerer Raubüberfälle beschuldigt. - Der
Jurist Hans von Hirschhorn V verfasst das Hirschhornische
Hausgesetz mit der Unteilbarkeit des
Stammbesitzes. - Friede in der Hunolsteiner Fehde mit
anschließender Sühne. - Die zur Wehrkirche mit
ummauerten Kirchhof befestigte Stadtkirche in Nassau wird heftig
umkämpft. - Wetzlar gibt
landesherrschaftliche Rechte an die Landgrafschaft
Hessen ab. - Katharina von Burgund
(St) (15)
heiratet den habsburger Herzog Leopold III (St) (29)
und behält ihre Mitgift selbst. - Ritterturnier in
Heidelberg bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach
Straubing Holland (St)
(25)
teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen
meist zwei Frauen auf. - Ein Teil der Burg Henneberg
wird als Mitgift an die Linie
Henneberg-Römhild verpfändet. - Mit dem Tod von Konrad
von Bickenbach V in Klingenberg kommen auf seinen Sohn
Ulrich von Bickenbach immense Schulden zu. - Henne
Schölris der Junge wird während seiner Fehde gegen
Frankfurt gefangengenommen und ein Jahr bis zu seiner Verlandfriedung
in Frankfurt in den Kerker geworfen. - Der römische
Priester Nikolaus Falk von Kirn wird mit zwei Freunden
im mainzischen Bingen auf dem
Scheiterhaufen verbrannt. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St)
erbt von Heinrich von Sponheim Bolanden Tannenberg (St) die sponheimtannenberger
Burg Leyen an der Nahe. - Inquisition in Augsburg. - Der
hanauer Vasall Schenk Sibold IV von Bergen begeht
Raubüberfälle auf frankfurter Bürger. - In Birlenbach
fallen frankfurter Soldaten ein und brennen während des
Hattsteiner Krieges, einer Fehde mit Frankfurt, den Ort
nieder. - Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St) (51), der 13 86 die Grafschaft
Diez gekauft hat, überträgt seiner Frau Margarete von
der Mark als Wittum als Witweneinkommen seine von Vater
und Vettern ererbten Zehnten und Weingärten in Nassau,
Laurenburg und Obernhof.
1392
Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
wird von Herzog Wilhelm von Jülich mit düsseldorfer
Zolleinkünften belehnt.
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) erwirkt eine päpstliche
Bestätigung des stgoarer Zolles als Reichslehen.
Wetter:
Rekordniedrigwasser seit 40 Jahren am Rhein durch einen
sehr heißen Sommer und Rekordschneemengen im kommenden
Winter mit vielen Toten. Frosteinbruch zerstört den
Weinertrag. - Frieden zwischen Thüringen und Hessen:
Landgraf Balthasar von Thüringen
soll seinen Anteil an Rotenburg, Melsungen und Niedenstein an
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (51) zurückgeben,
wenn der Erzbischof von Mainz und Herzog Otto von
Braunschweig ihre Zustimmung dazu geben. - Cosimo de Medici
begründet die Medici-Bank. - Der französische König Karl VI zeigt erste
Anzeichen von Geisteskrankheit. Seine Frau Isabeau von Wittelsbach
von Bayern (St)
leidet unter den sexuellen Übergriffen ihres
schizophrenen Gatten und lässt sich durch die Mätresse Odette de Champdivers
im königlichen Gemach allerdings vom König unbemerkt
vertreten. - Der Sohn eines reichen londoner
Weinhändlers, der Europareisende und geheime
Militärberater Geoffrey Chaucer
kontruiert neues Astrolabium. - Der rothenburger
Bürgermeister Heinrich Toppler
lässt sich standesuntypisch ein Familienwappen
verleihen. - Graf Salentin von Sayn Wittgenstein (St) stirbt. -
In München werden die Andechser Reliquien, für die
angeblich nur bei mindestens 7 Tagen Aufenthalt der
päpstlche Ablass wirkt von 40.000 Pilgern besucht, deren
Zahl man mit Erbsen zählt. - Der Herr von Heinsberg
besiegt den jungen Herzog xxx von Jülich und den jungen
Graf xxx von Sayn mit mehr als dreißig Rittern und
Knechten auf dem Schlachtfeld. - Das Herrschaftsgebiet
von Herzog Stephan II von
Wittelsbach Bayern (St)
wird in die Linien Bayern
München, Bayern
Landshut und Bayern
Ingolstadt geteilt. Der Witwer von Taddea
Visconti, Stephan III von
Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) erhält verstreute Gebiete
Oberbayerns und des Nordgaus, mit Regierungssitz Ingolstadt.
Der mit Katharina von Görz verheiratete Bruder Johann II von
Wittelsbach Bayern München (St) erhält München. Sein mit
Maddalena Visconti verheirateter Bruder Friedrich von
Wittelsbach Landshut (St)
erhält Landshut. - Philipp VII von Falkenstein (--) verkauft für 100.000 Gulden
die gesamte Herrschaft Falkenstein an seinen Vetter
Philipp VIII von Falkenstein (St).
- Der Erbprinz Ruprecht Pipan von
der Pfalz (St)
(17)
heiratet die Grafentochter Elisabeth von Sponheim (St) (27), die Witwe von Graf
Engelbert III von der Mark. - Heidelberg wird
umfangreich erweitert und das Stadtgebiet etwa
verdoppelt, wie es der heutigen Altstadt entspricht. -
Graf Simon von Sponheim (St) und seine
Ehefrau Gräfin Maria von Vianden bestätigen der Stadt Kastellaun ihre Freiheit. - Burg Herschbach ist in alleinigem Besitz
von Salentin von Isenburg (St).
- Graf Johann von Nassau (St)
erlaubt dem Herrn Wilhelm von Rennenberg
stellvertretend die Sturmfahne für ihn als kölner
Bannerträger zu führen. - In Lemgo wird ein Lüsterweibchen
gestiftet. Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
reformiert Kloster Keppel, dass nur
noch Adelige aufgenommen werden dürfen. - Das
konvertierte Geschlecht Judd vom Stein in Mainz, mit
Wohnsitz im Haus zum Stein, ist
Mitglied in der Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem
Esel. - In Frankfurt verkauft der
Spielkartenmacher Hans von Weißenburg in der Höllgasse
Kartenspiele. - Der adelige Kammerdiener und Mundschenk
von burgunder Herzog Philipp der Gute Regnier Pot (50) heiratet die adelige
italienische Dienerin Catarina d’Anguissola der Herzogin
Valentina von Orleans Valentina Visconti (St) (24),
die seit 13 89 am pariser Hof lebt. - Ritter Dietrich
von Rheinberg ertauscht sich das katzenelnbogener Hahn vom Schultheiß
der pfälzer Residenzstadt Heidelberg Hans von Braubach
alias Hans von Angelach für die in der Nähe von Braubach
liegenden katzenelnbogener Lehen Pfaffendorf, Horchheim,
Lahnstein, Spay, Miehlen und Geisig. - In Hahnstätten
wird die Wasserburg von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
(St) (--) erobert
und verwüstetet. Ebenso die Dörfer Netzbach,
Kaltenholzhausen und Birlenbach. - In Kloster Eberbach
wird nach dem Tod des aus Eltville stammenden Jakob (--) der aus
Boppard stammende Nikolaus II (--)
neuer 25. Abt.
1391
Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
gelangt in den Mitbesitz der nassauischen Burg
Sonnenberg und erwirbt für 2.300 Gulden den Pfandbesitz
an der Hälfte von sechs nassau-diezer Zenten auf dem
Westerwald.
Der trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St)
leiht Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (J) (St)
gegen Bürgenstellung 5.000 Gulden und dieser dient ihm
im Krieg von König Karl
VI von Frankreich gegen den Herzog von Geldern.
Die Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von
Katzenelnbogen (J) (St)
nehmen an dem Bündnis vom mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg
und der wetterauischen
Grafen und Herren teil. Deutschordensmeister vermitteln
zwischen Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) und Herzog Ruprecht II von
Wittelsbach (St)
und Rat und Bürgern von Oppenheim in Heidelberg.
Graf Diether
VIII von Katzenelnbogen (J) (St) heiratet seine 2. Frau Anna
von Nassau (St)
und beansprucht einen Teil von Nassau-Hadamar.
Flagellantenumzüge
in Heidelberg. - Frankfurt besitzt 31 Befestigungstürme.
- Graf Johann von Solms (St)
verbündet mit Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) greift Wetzlar an. Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
und zerstört einen Wartturm, den Galgen, schleift
wetzlarer Weinberge, da die Reichsstadt Wetzlar seinen
Bürger Gottfried Hane richten will und ihn nicht seiner
Gerichtsbarkeit ausliefert (1934)..
Graf Johann von Solms (St)
lässt zwei Wetzlarer aufhängen. - Gründung der
Universität Ferrara. - Burg
Östrich wird erbaut. - Ein Familienvertrag zwischen Ulrich Vvon Hanau (St) und Reinhard II von Hanau
(St) mit
einer 10-jährigen Frist, die 14 01 abläuft nach der auch
sein Bruder Reinhard II von Hanau
(St), der
seine kirchliche Laufbahn beendet, erben darf soll die
Gefahr des Aussterbens im Mannesstamm beseitigen. - Der
passauer fürstbischof Georg von Hohenlohe
sendet seinen Inquisitor Petrus Zwicker aus
um hauptsächlich die der Ketzerei verdächtigten
Waldenser auszulöschen. - Friedensschluß in der Kronberger Fehde. -
Ludwig VII von Wittelsbach Bayern (St), der Bruder der
französischen Königin, geht erstmals an den
französischen Hof. - Die frankfurter Juden gehen gegen
die Juden des Landgrafen Hermann II von Hessen
(St) (50) vor. -
Junggraf Adolf von Waldeck und seine
Gattin Agnes von Ziegenhain verzichten wegen des
Brautschatzes vorerst auf ihr Erbe. - Graf Otto von
Solms (St)
erklärt der Stadt Frankfurt den Krieg. - Der gutmütige
und freigebige Bischof von Paderborn wird von der
Rittergilde der Dengler oder Klöppler bekriegt.
Innerhalb eines Jahres besiegte der Bischof die von
Padberg, einen Teil der Spiegel von Desenberg, der von
Falkenberg, die von Hettingshausen und die Wolf von
Schartenberg in Hessen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (50) beschuldigt
die Bürger von Kassel des Verrats und lässt neun der
Reichsten und Mächtigsten Köpfen oder vierteilen und
ihre Körper auf dem Markt ausstellen. - Linz am Rhein
brennt bis auf ein Drittel nieder. - Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der
Pfalz (St)
(64)
vertreibt Juden und Hetärer aus der Pfalz, beschlagnahmt
deren gesamten Besitz und vermacht ihn der Universität
Heidelberg. - König Wenzel von Luxemburg
verleiht die beiden auf dem Main fahrenden Marktschiffe
zwischen Frankfurt und Mainz an die Stadt Mainz. - Die
Stadt Oberwesel wird vom
trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St)
im Weseler Krieg belagert und
erobert. - Grünberg brennt. -
Graf Engelbert von der Mark
stirbt auf Burg Wetter an der Ruhr
an der Pest. - Die Heilige Dorothea von Montau (44), die Witwe
eines danziger Waffenschmieds mit ekstatischen Visionen
wird wegen Ketzerei vor den bischöflichen Richter
zitiert, soll als Hexe verbrannt werden und wird von
ihrem Beichtvater Domdekan und Deutschordenspriester
Johannes Marienwerder
geschützt. - - Ritterturnier in Nürnberg bei dem der
niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach
Straubing Holland (St)
(23)
teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen
meist zwei Frauen auf. - Herzog Karl II von Lothringen (St) kämpft vor
Tunis. - Der trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St)
befehdet Adolf von Kleve und Engelbert von der
Mark. Die Bürger von Rees nehmen Graf
Adolf von Kleve nach einem Stelldichein bei seiner
Geliebten, der Äbtissin von Marienbaum, während er in
einem Nachen über den Rhein setzt gefangen. Engelbert
von der Mark und sein Bruder Dietrich von der Mark
belagern die Stadt Rees und befreien
Graf Adolf von Kleve. - Der Inquisitor Martin von Prag
verfolgt Waldenser in Würzburg. - Der Landvogt Konrad
Spiegel von Desenberg des mainer Erzbischof Konrad von Weinsberg
veranlasst in Hessen die Gründung des Ritterbundes der Bengler gegen
Westfalen. Friedrich von Padberg wird bei Verwüstungen
des paderborner Landes gefangen genommen und gegen
Lösegeld freigelassen. Die Herrschaft Padberg wird
verwüstet. - Der Kölner Kaufmann Hermann Goch gibt bis
13 94 13 % seines Haushaltsbudget für Wein aus, den er
immer nur in kleinen Fässern erwirbt. Jährlich kauft er
nur 1 Faß mit einem Fuder Wein (1.000 l). Der Anteil an
Bier und Met ist sehr gering. - Philipp von Alencon wird
mainzer Dompropst. - Johann von Schönburg ist mainzer
Domscholaster. - Johann von Kolnhausen, Jofrid von
Leiningen und Eberhard von Erbach sind mainzer
Domherren.
1390
Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach I (St)
befreit Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) vom oppenheimer Zoll.
Graf Diether von Katzenelnbogen verkauft für 1.200
Gulden eine Rente von 120 Gulden aus seinem bopparder
Zollanteil.
Im
Weseler Krieg nimmt der trierer Erzbischof Werner III von
Falkenstein (St)
die freie Stadt Oberwesel ein und beendet
ihre freiheitlichen Bestrebungen. - Frankfurt-Sachsenhausen
erhält eine Stadtmauer. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (49) verspricht
dem Herzog Otto dem Quaden von Braunschweig, seine
Tochter Agnes von Hessen mit dem ältesten Sohne Otto
innerhalb der nächsten 6 Jahre zu vermählen. - König Wenzel von Luxemburg
(St) (29) erklärt alle
jüdischen Pfänder aller Fürsten und Ritter für
nichtig. - Der Schenck von Erbach baut die Stadtmauer
in Michelstadt. -
Graf Ruprecht von Nassau VI (St) stirbt. - A.
Mazzinghi rechnet algebraische Gleichungen mit zwei
Unbekannten. - Niederländer
revolutionieren durch fotorealistische Darstellungen
die Malerei. - Auf König Wenzel von Luxemburg
(St) (29)
wird ein Mordanschlag mit Gift verübt, der scheitert.
In der Folgezeit beginnt König Wenzel von Luxemburg
(St) (29)
exzessiv zu trinken und wird teilweise
regierungsunfähig. - Älteste deutsche Papiermühle die
Gleismühle in Nürnberg. - Ruprecht IV von Nassau (St)
stirbt und da die Witwe und Erbin von Burg
Sonnenberg Anna von Nassau Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
heiraten will, erklären Walram IV von Nassau Idstein (St) und Philipp von Nassau
Weilburg (St) das
Wittumsrecht für erloschen, damit Sonnenberg nicht in
katzenelnbogener und somit in falsche Hände
gerät. - Der Tod des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) leitet
den Gebietsverlust in Nordhessen an die Landgrafen von
Hessen ein. - Heinrich von Hattstein ist in Bensheim
in der katzenelnbogener Gefolgschaft. - Elisabeth von
Braunschweig stirbt. Sie ist die Tochter Landgraf
Heinrichs II und Gemahlin Herzog Ernst des Jüngeren
von Braunschweig Lüneburg (13 18 bis 13 67). - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St),
Herr von Merenberg, verheiratet mit einer Gräfin von
Spanheim schützt die Stadt Wetzlar bis 14 28
und erbaut die neue Burg Philippstein an der
Eisenschmiede bei Braunfels. - Äußerst gutes Weinjahr
an der Lahn, hauptsächlich für frenschen Wein. - Graf
??? von Schwarzburg wird bei Liebenau in Hessen von
dem Herrn Konrad Spiegel vom Ritter von Desenberg
erschlagen. - Die hessische Stadt Grünberg brennt aus
Unachtsamkeit nieder. - Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach bei Rhein (St)
(81) verhilft seinem Schreiber und
wiesbadener Bürger zum Amt des Bischofs von Speyer. -
Durch den schwedischen Krieg wird Seefisch, besonders
Stockfisch besonders teuer. - Kirchliches Jubeljahr
mit Ablasssonderangeboten. - Der Herr Reinhard II von
Hanau (St)
tritt trotz geistlicher Ausbildung in den weltlichen
Stand ein. - Der Herzog Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach bei Rhein (St)
(81) stirbt nach zweifacher Ehe
kinderlos und vererbt seinen Anteil der Pfalz an
seinen Neffen Ruprecht
II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (65) - Der Graf
von Veldenz schürft am Stahlberg nach
Silber. - Der nürnberger Burggraf Johann
IV von Zollern
(22)
wird einer der engsten Vertrauten von König Wenzel von
Luxemburg (St) (29) und versucht den
energielosen Luxemburger vergeblich für größeres
Engagement im Reich zu motivieren. - Graf Rupert von
Nassau-Weilburg (St)
(50) stirbt. - Der friedberger
Burgmann Johann von Hattstein befehdet
Frankfurt. - Der Graf Gottfried VIII von Ziegenhain (St) bekämpft
Friedberg. - Friedberger
Reliquienliste: #1) Die Milch von Maria und #3) der
Stein unter dem Kreuz Jesu. - Der limburger Chronist
Thilemann von Wolfhagen heiratet eine limburger
Schöffentochter und steigt damit in die städtische
Führungsschicht auf. - Der sponheimer Abt Bernhard
beginnt dem Kloster Sponheim 42 Jahre
vorzustehen ist aber nicht im Stande an den Sitten des
Klosters etwas zu verbessern. - Die Lauksburg wird
erstmals als mainzer Burg erwähnt. - Adolf von Berg
(Neffe von König Ruprecht (St))
begeht mit seinem Bruder Wilhelm Landfriedensbruch
gegen Graf Johann von Sayn (St).
- Eine wetzlarer Bürgerinitiative unter Henne
Haberkorn drängt die Stadt Wetzlar zu einer
Annäherung an die Landgrafschaft Hessen. - Henne
Schölris der Alte sühnt sich mit der Stadt Frankfurt
und sein Sohn Henne Schölris der Alte schickt der
Stadt Frankfurt erneut einen Fehdebrief. - Graf Johann
von Nassau Dillenburg (St).
überfällt erfolgreich mit den Rittern von Bicken, Hane
und Wallendorf den Grafen von Wittgenstein. - Der
frankfurter Patrizier Brun von Brunfels wird nach dem
Tod seiner Frau weltlicher Priester. - Der Rhenser Königsstuhl
ist in Bau. - In Koblenz
wird Heinrich Kalteisen,
späterer Inquisitor, geboren und kommt in jungen
Jahren ins koblenzer Dominikanerkloster. - Der
ehemalige speyerer Söldner Hans von Braubach
alias Hans von Angelach ist Schultheiß in der pfälzer
Residenzstadt Heidelberg. - Ritterturnier in Landshut
bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von
Wittelsbach Straubing -Holland (St) (22) teilnimmt.
Seine Rechnungen in den Badestuben führen meist zwei
Frauen auf. - Emmerich von Ingelheim, Georg von
Wertheim, Johann Winter von Rüdesheim und Philipp von
Alencon sind mainzer Domherren.
1389
Die Frau von Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (J) (St) Elisabeth von Nassau (St) stirbt.
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä)
(St) tritt
dem Egerer Landfrieden bei. Kapellen- und Altarstiftung
auf Burg Burgschwalbach.
Die frankfurter
Stadtmauer ist in Bau, Gräben und Wachtürme noch nicht
fertiggestellt und somit die Bevölkerung zwischen alter
Staufenmauer und neuer Stadtmauer ein leichtes Ziel für
Überfälle durch die Herren von Kronberg, Hattstein und
Reifenberg. - Zusammen mit den hattsteiner und den
reifenberger Rittern erklären die Kronberger der Stadt
Frankfurt die Fehde. Ein frankfurter Bürgerheer zieht
gegen die Ritter von Kronberg doch der verbündete
Pfalzgraf Ruprecht (St) (80)
und Ulrich
Vvon Hanau (St)
eilen den Rittern zu Hilfe und schlagen in der
Kronberger Schlacht das zahlenmäßig überlegene
Bürgerheer vernichtend. Die Sieger erhalten für die
Freilassung von 620 Gefangenen aus hanauer
Gefangenschaft insgesamt 73.000 Goldgulden. Unter den
frankfurter Gefangenen ist der Herr von Bickenbach. -
Mainzer Niederlage im Städtekrieg. - Ketzergericht in
der nassauer Residenz Idstein, bei dem
gnadenlos zahllose Unschuldige eingekerkert und
gefoltert werden. Die Waldenser und ihre Prediger werden
auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Gründung der
Universität von Buda. - Schlacht auf
dem Amselfeld in Serbien gegen den Osmanen Sultan Murad I endet in
einer Niederlage, durch dessen Tod durch ein Attentat,
und dem darauffolgenden Rückzug der Osmanen, aber als
bedeutendster Sieg in Serbiens Geschichte (Zweiter
Weltkrieg). - Der grausame Papst Urban VI stirbt in
Rom und löst damit Freude in der Bevölkerung aus. Papst
Bonifatius IX folgt ihm in Rom und
nutzt sein Amt auf schmählichste Art und Weise zum
Gelderwerb. Die Hattsteiner wechseln von den Herren von
Falkenstein zu den Grafen von Nassau und Katzenelnbogen.
- Ritter Winter von Rödelheim öffnet
innerhalb eines Bündnisvertrags seinen Teil der Burg Rödelheim
der Stadt Frankfurt. - Ulrich
V von Hanau (St)
erzwingen nach der frankfurter Niederlage die
Niederlegung des Öffnungsrechts der Schelmenburg. - In
Boppard am Rhein wird ein Kind mit zwei Oberkörpern und
zwei Köpfen geboren, es stirbt nach einem Jahr. - Die
Herzöge von Bayern, besonders Pfalzgraf Ruprecht bei
Rhein, und Herzog Ruprecht, sein Vetter, verbünden sich
mit denen von Mainz und ihren Bundesgenossen vom Rhein
und besiegen den Kirchen und Klausen schändenden
Städtebund bei Frankfurt?- Bockenheim. Als Vergeltung
für ihren Frevel werden viele erschlagen und verbrannt.
- König Karl VI von Frankreich
(20) besetzt mit
großem Heer einen Monat lang das deutsche Herzogtum
Jülich um den Herzog von Jülich und den Herzog von
Geldern zu bekämpfen. Der kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden
vermittelt in dem Konflikt. - Der neue trierer
Erzbischof Werner von Falkenstein
(St)
belagert von einer neuerbauten Burg zu Niederberg ein
Jahr lang die Stadt Oberwesel und
beschießt sie mit großen Büchsen. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (48) beschwört den
Landfrieden von König Wenzel von Luxemburgs
(St) (28) in Eger, das
Ende der Städtekriege bzw des Städtebundes. - In
Frankfurt gibt es 15 Ärztinnen, die auch als
Chirurginnen praktizieren. - Baldemar von Petterweil,
ein frankfurter Chronist, stirbt. - Ein Bediensteter des
Klosters Bleidenstadt begeht Brandstiftung und brennt
einen Großteil des Klosters, die Bibliothek und die
Kapelle nieder. - Königlicher Friedenstag zwischen
Fürsten und Städten in Rothenburg. - Der Abt von Kloster
Bleidenstadt Abt
Ritter Heino von Gerhardstein stirbt exkommuniziert, da
er seine Beisteuer für den Klerus nicht bezahlt hatte.
Seine Exkommunikation wird tags darauf aufgehoben um ihm
ein christliches Begräbnis zu ermöglichen. - Der
prunksüchtige sponheimer Abt Philipp führt Diener ein
und reitet nur mit Eskorte und stirbt nach 6 Monaten. -
Eckhard von Elkerhausen ist
pfälzer Amtmann auf der Sauerburg. - Der
aschaffenburger Vitztum Eberhard von Vechenbach bittet
die Stadt Gelnhausen um Hilfe
gegen die Raubritter von Mömbris. - Henne
Schölris der Alte schickt der Stadt Frankfurt einen
Fehdebrief. - Die Universität in Köln
beginnt mit 20 Professoren, 700 Studenten aus ganz
Europa ihren Lehrbetrieb und eigener Gerichtsbarkeit
mit Karzer-Arrestzellen ihren Lehrbetrieb. - König
Wenzel von Luxemburgs
(St) (28) heiratet die
12 jährige Sophie von Wittelsbach
Bayern (St). - Der
mailänder Herzog Gian GaleazzVisconti
(St) macht
Siena durch ein Bündnis abhängig. - Ulrich V von Hanau (St) (19) zwingt
die Stadt Frankfurt seinen Vasallen Schenk Sibold IV von
Bergen und Schenk Gerlach IV von Bergen die Strafe des
Rheinischen Städtebundes Urfehde zu schwören, der Stadt
jährlich zwei Monate Dienste zu leisten und die Schelmenburg zu
öffnen, zu erlassen. - Der französische König Karl VI
verirrt sich auf einer Jagd. Aus Dankbarkeit stiftet er
den Orden des Gürtels der
Hoffnung. - Thammo Knebel von Katzenelnbogen
verkauft Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) seinen Hof Fuystehoip
in Laufenselden für
eine Altarstiftung in Burgschwalbach. - Friedrich Heppe
von Glimmental bei Martinstal, Konrad von Hirschhorn,
Heinrich von Mannental, Johann Hofwart von Kirchheim,
Eberhard III vom Stein Oberstein und Erkinger von
Frankenstein sind mainzer Domherren.
1388
Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (J) (St)
nimmt auf der Seite von Graf Eberhard von
Württemberg (St)
an der Schlacht bei Döffingen
gegen den schwäbischen Städtebund teil. Graf Eberhard V
von Katzenelnbogen (St)
stiftet Schloß Zwingenberg einen Altar.
Der
trierer Erzbischof Kuno II von
Falkenstein (St)
erhält zwei Drittel am Dorf Eisenschmitt an
der Salm. - Das St Leonhardsstift und der Rat von
Frankfurt unterhalten in den Häusern Dempelborn
und Zum großen Rosental offiziell
Freudenhäuser an der Stadtmauer. Heimliche
Prostitution ist verboten. Prostitution ist
gesellschaftlich akzeptiert, da der Anteil von
Unverheirateten sehr hoch ist. Für die Frauen gilt das
nicht. - Der Rat der freien Reichsstadt Köln gründet
eine Universität in Köln.
- Der reiche nürnberger Patrizier Peter Stromer,
dessen Hauptverdienst die Wiederaufforstung des sehr
in Mitleidenschaft gezogenen nürnberger Laubwaldes
durch großflächige Kiefernanpflanzungen war, stirbt.
- Der würzburger Bischof Gerhard von
Schwarzburg belagert vergeblich die Städte
Windsheim und Schweinfurt. - Die Zunft des
Leinenhandwerk differnziert sich in Leinenweber,
Bettlakenmacher und Barchentweber. -
Medizinische Fakultät an der Universität Heidelberg.
- Städtekrieg im deutschen Südwesten zwischen
Fürsten und Städten. Die Städte unterliegen und
scheiden für mehr als ein Jahrhundert als politische
Kraft im Reich aus. Der Süddeutsche
Städtebund wird in der Schlacht bei
Döffingen von Graf Eberhard II von
Württemberg (St)
besiegt, aber sein mit Elisabeth, der Tochter von
Kaiser Ludwig der Bayer
(St)
verheiratete Sohn Graf Ulrich IV von
Württemberg (St)
fällt. - Die Pest tritt in Heidelberg auf.
Die Menschen fliehen bis nach Köln. - Der
rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler
erbaut sich standesuntypisch ein befestigtes
turmartiges Privathaus. - Die Reichsstadt Gelnhausen warnt
vor Ansammlungen der Grafen von Solms und der Herren
von Falkenstein unter denen sich alle Hattsteiner
befinden sollen. - Im Herzogischen Krieg, in den
sich die Kriegshandlungen der Grafen Ruprecht von
Nassau (St)
und Johann von Nassau (St)
mit Johann von Bicken, Konrad von Hattstein und der
Grafen von Solms mischen sind die Hattsteiner
vertreten. - König Karl VI von
Frankreich (20) übernimmt die Macht und
den Burgunder aus seiner Beraterposition. - Kassel
wird durch Herzog Otto von Braunschweig und den
Markgrafen von Meißen belagert. - Nach dem 15.
Friedensvertrag eine vergebliche
Friedensverlängerung bis 13 89 im Konflikt Mainz,
Thüringen und Braunschweig gegen Hessen. - Hessen
bleibt dem römischen Papst Urban VI treu. -
Südlich der frankfurter Leonhardskirche wird ein
massiver Wehrturm, der Leonhardsturm
erbaut. - König Wenzel von Luxemburg
(St) (27)
fordert den schwäbischen Städtebund auf seine Fehde
gegen den Herzog von Bayern durchzukämpfen und
initiert den Kampf der vereinigten Städte gegen die
Fürsten, in der Döffingen und Worms unterliegen. -
König Wenzel von Luxemburg
(St) (27) fordert
die Städte in Schwaben, im Elsaß, am Rhein, in
Franken und Bayern auf ihre Bündnisse zu lösen, was
ohne Wirkung bleibt. Der Städtekrieg beginnt, aber
die Niederlagen leiten deren politischen und
wirtschaftlichen Niedergang ein. - Straßburg baut
eine steinerne Rheinbrücke. - Nikolaus Burgmann von
St Goar wird Professor an der heidelberger Artisten-
und danach bis 14 07 an der Juristenfakultät. - Die
trierer Orgel wird aufgestockt und bekommt ein
Oberwerk mit dem Namen Angelus, zwei
zusätzlichen Bälgen, eisernen Registerzügen, großen
bemalten Flügeltüren aus Holz und Leinwand und einer
weiteren Tastenreihe. - Der ungarische König Sigismund von
Luxemburg (St)
verpfändet die Mark Brandenburg. - Simon Grans von Heppenheft, Herr
auf Burg Rheinberg,
öffnet Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) in
seiner Fehde gegen Frank von Kronberg Burg
Rheinberg. - Der trierer Erzbischof Kuno II von
Falkenstein (St)
stirbt auf der vollendeten Burg Maus. -
Graf Johann III von
Sponheim Starkenburg (St)
kommt in Besitz des
Königshofs in Böhl. -
Engelbert von Nassau
(St) (18) ist Student
in Köln. - Gudensberg wird vom mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) zerstört.
- In Straßburg wird die 13 33 begonnene Lange Bruck
fertiggestellt, die einzige feste Rheinüberquerung
flußabwärts ab Basel. - Graf Philipp von Nassau Weilburg
Saarbrücken (St)
wird wegen seiner Verdienste in der Schlacht von Döffingen
gegen den schwäbischen Städtebund zum Ritter
geschlagen. - Der stgoarer Nikolaus Burgmann
wird Professor an der Heidelberger Universität in der
für Geisteswissenschaften und Mathematik zuständigen
Artistenfakultät. - In der trierer Zollburg Stolzenfels werden
bis 14 18 ein Wohturm und ein Palas angebaut. - Das
Wiederauffinden des Reliquienschatzes der Grafen von
Andechs macht Andechs zum
Wallfahrtsort. - Konrad von Waldeck, Wilhelm von
Wertheim, Konrad von Hohenzollern, Heinrich von
Schönburg, Albrecht von Hohenlohe, Johann Kirchheim
von Wartenberg und Dietrich II Knebel
von Katzenelnbogen sind mainzer Domherren.
1387
Elisabeth
von Katzenelnbogen (St)
heiratet Graf Heinrich IV von Veldenz
Wetter:
Die extreme Sommerdürre, bei der man den Rhein bei Köln
zu Fuß durchqueren kann, wird der alte heiße Sommer
genannt. - Frankfurt hat 2.781 männliche Einwohner über
12 Jahren. 29 davon sind Bader. - Den heidelberger
Studenten wird vergeblich verboten die Fechtschule zu
besuchen. - In der Oberpfalz gibt es 97 Eisenhütten. -
Der Magier Abraham von Worms notiert auf seiner
Palästinareise einem Selbstversuch mit Hexensalbe. - Rupert
von Nassau ist aktiv am Hattsteinischen Krieg
auf Seiten des rheinisch-wetterauischen Städtebundes
gegen den rheinischen Adel beteiligt. - Nach einem Jahr
zählt die heidelberger Universität 482 Angehörige. - Wolfram von Eberstein
verkauft für 8.000 Gulden seine Hälfte der Grafschaft
Eberstein mit allen Rechten an Markgraf Rudolf von Baden VII.
- Jobst von Mähren (St) verhilft
seinem Vetter Sigismund auf den
ungarischen Thron. - Das Bündnis des mainzer Erzbischofs
Adolf von Nassau I (St) des Herzogs
Otto von Braunschweig und des Markgrafen von Meißen
nimmt Schloß Rodenberg ein, steht vor Kassel, das es mit
büssenstene und Brandpfeilen beschiesst und
brennt Gudensberg und
Niedenstein nieder. Nach einem erzwungenen Frieden
versucht Hermann II von Hessen
(St) (46) auf
politischem Weg über ein Schiedsgericht seine Städte
Eschwege und Sontra wieder zu erlangen. Die Fehde geht
somit weiter. - Basel erhält eine
Straßenpflasterung. - Die Ritter- und Turniervereinigung
Gesellschaft mit dem Esel wird als
Abgrenzung zum Briefadel von Niederadeligen gegründet -
Die Schwester von König Wenzel von Luxemburg (St)
(26) Margarethe von
Luxemburg (14)
heiratet den nürnberger Burggrafen Johann
III von Zollern
(20). - Der Tod Nikolaus von Hunolstein
beruhigt die Hunolsteiner Fehde. - Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
ist Vorsitzender des königlichen Hofgerichts. - Graf
Hans von Sponheim (St)
ist Hofrichter in Würzburg. - Die Begine Kunigunde von
Karben stiftet in Friedberg. - Der
Herr Philipp von Falkenstein und Münzenberg (St) verzichtet auf Ansprüche
gegenüber dem friedberger Juden
Gumpracht. - Die Ritter und Edelknechte der Gesellschaft
vom Monde und der Gesellschaft zur grünen
Minne stiften Altäre in Friedberg. - Der
Bischof von Chur lässt den Septimerpass zu
einer befahrbaren Strasse ausbauen. - Der mit der
ältesten Tochter Margarethe des verstorbenen Kaiser Ludwig der Bayer (St)
verheiratete Graf Gerlach von Hohenlohe stirbt. - Der
Brudermörder, Herr von Verona Antonio della Scala wird
vom mailänder Mitregenten Gian Galeazzo Visconti
(St) (36) aus
Verona vertrieben. - Die Hattteiner überfallen Kloster Thron. - In Ingelheim werden
laiengerichtliche Prozesse schriftlich im Haderbuch
protokolliert. - Mit dem Tod von Markolf Kesselhut
stirbt die katzenelnbogener Familie Kesselhut aus. - Die
frankfurter Patrizierfamilie Frosch kauft Waldstücke und
Weiden in Frankfurt-Seckbach. Die Schelme von Bergen
(85%) und die Herren von Kronberg (15%) sind die
Ortsherren. - König Wenzel von Luxemburg
(St) (26)
wechselt im Kampf gegen die Habsburger vollständig auf
die Seite der Städte. Die Fürsten sind über seine
Gleichgültigkeit gegenüber dem Reich entsetzt und drohen
ihn abzusetzen. - Die mainzer Burg Waffensand mit Bergfried, Ringmauer und
doppelter Wallanlage östlich von Marburg wird von
landgräflich hessischen Truppen zerstört. - In St
Goarshausen erhält ein Fischer einen Pachtvertrag über
den lukrativen Salmfang an den Waag alias Woog
Fangplätzen in der Nähe der Loreley.
1386
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) vereinigt sich mit
zahlreichen rheinischen und westfälischen Herrn zum
Schutze des westfälischen Reichlandfriedens; Diether
VIII von Katzenelnbogen (J) (St)
beteiligt sich am Zuge Herzog Luitpolds von Österreich
gegen die Eidgenossen und kämpft auch nach der Schlacht von Sempach
noch gegen sie. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (J) (St) löst sein
bisheriges Bündnis mit der Stadt Köln. Gerhard von
Würzburg belehnt den Grafen Eberhard V von
Katzenelnbogen (St)
mit Burg und Dorf Darmstadt, halb Dornberg und Gerau.
Wetter: Häufiger Regen Ewige Sintflut in
Nürnberg. - Graf Johann III von
Sponheim Starkenburg (St)
wird in die Dienste des ungeliebten Königs Wenzel von Luxemburg (St) (25) genommen
und kommt zu größeren finanziellen Mitteln, die er an
den niederen Adel der Region verleiht. - Mit Graf
Gerhard VII von Diez (St)
sterben die Grafen von Diez im Mannesstamme aus. -
Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
erbt die Grafschaft Diez. - Die Fehde mit
Katzenelnbogen beginnt und endet erst 14 08 mit einem
Burgfrieden zu Ellar. - Die Stadt Worms wird mit Rat
und Bürgern von König Wenzel von Luxemburg
(St) (25) zu
Strafzahlung von 100.000 Mark in Gold verurteilt und
haftet mit ihren Gütern innerhalb und ausserhalb der
Stadtmauern. - Heinrich von Langenstein
begründet mathematische Tradition in der Universität
von Wien. - In Flandern sammelt
sich eine französische Invasionsflotte. - Die
litauische Dynastie der Jagiellonen
besetzt zum ersten Mal den polnischen Thron und
schafft einen Herrschaftsbereich von der Nordsee bis
zum Schwarzen Meer. - Der Hafen von Lübeck zählt 846
Schiffe, Hamburg dagegen nur 600. - Kurfürst Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz der Rote (St) gründet in Heidelberg die
dritte deutsche Universität nach Prag und Wien. - Der
Pfalzgraf bei Rhein und die Erzbischöfe von Mainz,
Köln und Trier gründen den rheinischen Münzverein
zur Stabilisierung des Münzwesens. - Die hessische
Stureburg (Steuerburg) bei Elkerhausen wird
erobert und niedergebrannt. - Landgraf Balthasar von
Thüringen erklärt Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (45) den Krieg
und besetzt Eschwege und Sontra. - Fehde der
Landgräfin Margarethe von Hessen (St) mit Berthold von
Westerburg (St)
auf Loewenstein. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I
(St)
verbündet sich mit der Herrschaft Waldeck gegen
Hessen. - Wetter: Der Rhein verlagert sein Flußbett
und die Zollstätte Griethausen wird (gehörend den
Herren von Kleve) nach Beek bei Xanten verlegt. - Der
frankfurter Rat versucht wegen der Lärmbelästigung
Schmiede aus der Altstadt zu vertreiben. - Der falsche
Weihbischof Jacobus treibt sein Unwesen im trierer und
mainzer Bistum und wird hingerichtet. Die vermeintlich
geweihten Ordensleute werden Jakobiter
genannt. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies
stirbt. - Der kölner Glockengießer kauft das Haus des
kölner Stadtrentmeisters. - In der Schlacht
bei Sempach verlieren die übermütigen
Panzerreiter der Habsburger gegen zu Fuß kämpfende
Eidgenossen. Leopold
III von Habsburg der Gerechte (St) (35) ist unter den Gefallenen. -
Die Linie Bolanden stirbt aus. - Im Streit der Söhne
dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) und dem
späteren mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) um das
Erbe von Graf Adolf von Nassau
(St)
erhält Johann II von Nassau (St)
Burg Adolfseck. - Die Herren von Geroldstein (Wisper)
erbauen Burg Hahnenberg, Haneck
über ihrer Burg Geroldstein an der
Wisper als katzenelnbogener Lehen. Sie dienen als
mainzer Ministeriale. - In Neustadt
versprechen 3 Pfalzgrafen mit Namen Ruprecht dem
mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) dem
Elekten von Speyer, Nikolaus von Wiesbaden, keine
Hilfe zu leisten, während sie in Fehde miteinander
kämpfen. - Das Geschlecht Bolanden stirbt aus. - Siegfried zum Paradies
streitet sich mit Winther von Villmar und stirbt. -
Graf Dietrich von Wernigerode wird
ermordet. Der ungelöste Fall wird 14 19 auf dem Wernigeröder
Altar für die Nachwelt dargestellt. -
König Wenzel von Luxemburgs
(St) (25) verkraftet
den Tod seiner Frau Johanna von Bayern (St)
(24), die von einem seiner
Jagdhunde getötet wurde, nicht, wird Alkoholiker,
schließt sich tagelang mit seinen Jagdhunden ein und
beginnt unschuldige Menschen aus nichtigen Gründen
töten zu lassen. - Bei einer Gesandtschaft der Stadt
Mainz werden während der Vorstellung immer abwechselnd
mainzer Patrizier- und mainzer Zunftmitglieder wie
Heinrich zum Jungen, Konrad Sternenberg, Emmerich zum
Fürstenberg und Hans Kastener genannt. - Schenk Konrad
von Erbach, Otto von Friesenheim und Kuno Herdan von
Büches sind mainer Domherren. - Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen über die Burg Greifenstein,
die 200 m nördlich von Burg Hohenstein liegt, seinem
Dienstmann Heinrich Breder als Mannlehen.
1385
Weistum der stgoarer Schöffen auf
Veranlassung des trierer Erzbischofs Kuno II von Falkenstein (St) über die
prümer Hoheitsrechte in St Goar. Fehde der Grafen von
Katzenelnbogen mit Dietrich von Nassau (St). Gräfin Else von
Katzenelnbogen alias Elisabeth von Hanau (St)
nimmt ihren Witwensitz in Darmstadt und begründet eine
"fürstliche" Hofhaltung.
Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä)
(St) stirbt. Graf Eberhard
wird alleiniges Oberhaupt der älteren Linie.
Johann IV von
Katzenelnbogen (J) (St) (24) heiratet
Gräfin Anna von Katzenelnbogen (Ä) (St), die
Tochter von Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St).
Auf der
Versammlung des Rheinischen Städtebundes in Speyer ist
Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
einer von 3 königlichen Räten. - Gerhard von
Blankenstein, Herr zu Kasselburg und
Gerolstein, Helfer Graf Diethers VIII von Katzenelnbogen
schließt einen Waffenstillstand mit Köln.(18 01). - Bernabo Visconti
wird von seinem Neffen und Schwiegersohn Gian Galeazzo Visconti
ermordet. - Die Steuerburg bei Elkerhausen wird von
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (44), Graf Ruprecht
von Nassau (St)
(--) und Junker
Johann, Herr zu Limburg erbaut. - Der thüringer Landgraf
bekommt das Erbe der Käfernburger. - Die Tochter von
Herzog Stefan III von
Wittelsbach Bayern (St)
Isabeau von Wittelsbach Bayern (St))
(14),
Tochter der Cousine 1. Grades von Graf Philipp dem
Älteren von Katzenelnbogen (St),
heiratet den geisteskranken französischen König Karl VI (16). Ihr Bruder Ludwig VII von
Wittelsbach Bayern Ingolstadt reist deshalb immer
wieder nach Frankreich. - Die dritte nassauer Fehde mit
den Dillenburgern endet. - Die Stadt Schweinfurt kann
sich aus der hennebergischen Pfandschaft befreien und
wird Reichsstadt. - Doppelhochzeit von
Cambrai zwischen Burgund und Straubing-Holland. -
Die Linie Altenbaumburg der Raugrafen stirbt aus. - Düsseldorf wird nach Schloss Burg an der Wupper
Residenzstadt des Herzogtums
Berg. - Erzbischof Adolf von Mainz, Herzog Otto
von Braunschweig, die Markgrafen von Meißen und Graf
Diether VIII von Katzenelnbogen (St)
belagern gegen Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (44) mit einer
großen Streitmacht die Städte Kassel und Immenhausen,
von denen Immenhausen geplündert und niedergebrannt
wird. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (44), Graf Ruprecht
von Nassau und Junker Johann Herr zu Limburg bauen bei
Elkerhausen die Stureburg. - Die hessischen
Städte Eschwege und Sontra werden durch Markgraf Balthasar von Meißen
eingenommen. - Im Gegensatz zum Erzbischof von Trier
hält Johann von Limburg wie der Graf von Nassau und der
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (44) zum
avignonesischen Gegenpapst. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) und
Landgraf Balthasar von Thüringen
schliessen eine freundschaftliche Vereinigung auf vier
Jahre. - Göttingen erklärt allen Einwohnern von Kassel
um Herzog Ottos von Braunschweig willen die Fehde. -
Begnadigung von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (44) durch König Wenzel von Luxemburg (St)
(24). -
Kriegserklärung von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (44)gegen das Stift
Fulda. - Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg setzt
die Teilung der Burggrafschaft unter seinen Söhnen
Johann III von Zollern Nürnberg und Friedrich VI von Zollern
Nürnberg (St)
auf 10 Jahre aus und hofft auf eine friedliche
gemeinsame Herrschaft. - Graf Heinrich von Henneberg
verbündet sich mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) gegen den
Landgrafen Hermann II von Hessen
(St) (44). - Der kölner
Erzbischof Friedrich II von Berg
sühnt den mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) mit
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (44) der für
Kriegskosten 20.000 Gulden Schuld eingesteht. - Der
Vertrag zwischen Herzog Otto von Braunschweig und Hermann II von Hessen
(St) (44) bleibt
bestehen. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) und
Landgraf Balthasar von Thüringen
schließen ein lebenslanges Bündnis. - Das lehensfreie
Offenbach ist alleiniger Umschlagplatz für Holz und
Kohle. - Dem Städtebund treten weiter deutsche und
helvetische Städte bei. - Die Stadt Schotten und ihr
eppsteiner Schloss wird in einer Fehde vom Rheinischen Städtebund
zerstört und geschleift. - Der Rat der Stadt Frankfurt
schließt mit dem mainzer Erzbischof Adolf
von Nassau I (St)
einen Vertrag über die Sicherung der Straßen für die
Messen rund um Frankfurt. - In Mainz wird der Pfeifer
Bracht als König der fahrenden Spielleute
ausgezeichnet. - Der Schöne Brunnen in
Nürnberg wird aufgestellt. - Der Herzog Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
bei Rhein
(St) (74) heiratet die Enkelin seines
Bruders, Prinzessin Beatrix (25),
Tochter von Herzog Wilhelm
von Berg I. - Reinhard von Sayn (St) wird Bischof von Kulm im
Deutschordensland. - Der Patrizier Siegfried zum Paradies
ist letzmals Älterer Bürgermeister von Frankfurt. -
Konrad von Bickenbach V beschwört den rheinischen
Landfrieden und verpflichtet sich zwei Gleven zu
stellen. - Der minderjährige Ulrich V von Hanau (St) (15)
unternimmt von Michelbach aus einen
Kriegszug mit 33 Gleven in den Spessart um das von den Brüdern von
Mörle von Burg Urcel aus überfallene und geplünderte
Kloster Schlüchtern zu
rächen. Ohne Kampfhandlungen gehen die von Mörle in
Urcel einen teuren Friedensvertrag ein. - Der mit der
Grafentochter Walburga von Leiningen verheiratete
Johann von Sponheim (St)
stirbt ohne Erben. - Die speyerer Burg Spangenberg wird aus
akuter Geldnot an den jüdischen speyerer Bürger namens
Kaufmann, dem Dienstmann des speyerer Bischof Nikolaus von Wiesbaden
verlehnt. - Der basler Uhrmacher Heinrich Halder baut am
Graggenturm in Luzern eine Turmuhr ein. - In Dresden
führt ein Flirt des jungen Raubritters und Burgrafen Jeschke von Dohna
mit der Ehefrau seines Nachbarn nach einer Ohrfeige führ
Dohna zum Privvatkrieg und zum Verlust aller seiner
Besitzungen. - Elisabeth von Kronberg heiratet den Sohn
von Elisabeth von Katzenelnbogen (St). verheiratet mit Schenk
Eberhard VIII von Erbach. - Jakob von Neuhaus ist
weltlicher Richter in Frankfurt. - Der Glauburger Hof in
Frankfurt wird als Nürnberger Hof bezeichnet, da
hauptsächlich nürnberg Kaufleute dort während der
Messezeit wohnen. - Agnes von Nassau Idstein alias Agnes von
Veldenz (St)
heiratet in 2. Ehe Wildgraf Otto. - Johann II
von Nassau (--)
ist mainzer Domherr. - In Ellar ist xxx von Allendorf (--) bei
Katzenelnboen neuer katzenelnbogener Amtmann. - Der
Besitzer von Burg Sooneck Emmerich Rost Marschall von
Waldeck (--) verheiratet
mit Lise von Kronberg (--)
stirbt.
1384
Landgraf Hermann von Hessen
(St) löst
die dem Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen für 2.800
Gulden verpfändete Hälfte von Gießen wieder ein.
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) verpfändet dem mainzer
Erzbischof Adolf von Nassau
seine Dörfer und Gerichte zwischen Rhein, Main und
Neckar. Fehde
zwischen Diether VIII (J) von Katzenelnbogen (St) und Wilhelm II (Ä) von
Katzenelnbogen (St).
Eheberedung von Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St)
mit dem Herrn Johann von Isenburg und Büdingen, dessen
Sohn Johann II Diethers VIII Tochter Margarethe von
Katzenelnbogen im folgenden Jahr heiraten wird.(1786) (ihr Sohn wird Kurfürst
und löst die mainzer Stiftsfehde aus).
Hermann II von Hessen (St) (43) erlässt eine
neue Verfassung in der Kassel seine
Unabhängigkeit verliert. Die kasseler Bürger wenden
sich daraufhin an Balthasar von
Thüringen, der sich mit dem Herzog von
Braunschweig und dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) verbündet. - Graf Adolf von Nassau
Dillenburg
(St) heiratet Judith von Diez (St)
und bereitet den Anfall der Grafschaft Diez an Nassau
vor. - Diether VIII von Katzenelnbogen (St) ist durch Baumaßnahmen
auf Auerbach und
anderen Burgen verschuldet. - Auf Betreiben der freien Reichsstadt Wetzlar zerstört der wetterauer
Städtebund die Stammburg der Solmser, das
Wasserschloss in Burgsolms in einer
Fehde weswegen Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) auf Burg
Greifenstein
flieht. - König Wenzel von Luxemburg
der Faule (St)
(23)
wird von seinem Cousin Jobst von Mähren (St) gefangen
genommen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (43) belehnt
Graf Johann von Sayn und Wittgenstein
mit der Burg
Richstein. - Sühnebündnis zwischen
Herzog Ernst von Braunschweig und Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (43). - Neue
Justiz und Polizeiordnung in Kassel. - Bündnis
zwischen Herzog Albrecht von Sachsen und Lüneburg und
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) für
den Kriegsfall gegen Herzog Otto von Braunschweig aber
nicht für den Angriffsfall. - Herzog Otto von
Braunschweig bricht sein Bündnis mit Landgraf Hermann II von
Hessen (St)
(43). - Krieg des Landgrafen Hermann II von Hessen
(St) mit
Herzog Otto von Braunschweig. - König Wenzel von Luxemburg
stiftet einen Bund zwischen den rheinischen und
schwäbischen Städten mit den Adelsgesellschaften um
den Landfrieden aufrecht zu erhalten. - Herzog
Albrecht III von Österreich räumt den büßenden
Weibern Prostituierten, die ihr Gewerbe
aufgeben, das Recht ein, sich ohne Nachteile auch mit
Handwerkern zu verheiraten. - Köln hat eine Schlaguhr,
die regelmäßig nach der Sonnenuhr nachgestellt wird. -
Burg Schönecken wird
von Wenzel von Luxemburg für 30.000 mainzer Gulden an
den trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (St) verkauft
und wird der Wohnsitz des Kurfürsten. - Die Stadt
Lille fällt an das Haus Burgund, das die Stadt neben Brüssel und Dijon
zu einer seiner drei Residenzstädte machte. -
Königlicher Tag der Herren und Stände in Koblenz. - In Friedberg wird
eine von Bruder Werner aus Ilbenstadt hergestellte Uhr
eingebaut und eine neue Glocke dazu gegossen, die
zunächst zu groß ausfällt. - Ritter Heino von
Gerhardstein bei Gerolstein an der
Wisper wird Abt von Kloster Bleidenstadt. - Herzog
Philipp der Kühne von
Burgund (38) gründet vor der Stadt Dijon
das Kartäuserkloster Chartreuse
de Champmol als zukünftige Grabstätte der
Herzöge von Burgund. - Graf Philipp von Nassau Weilburg
Saarbrücken (St)
(16)
wird die Herrschaft Commercy durch den französischen
König Karl VI verliehen
und erhält dadurch Zugang zum französischen Hof. - Der
metzer Bischof Dietrich Bayer von
Boppard stirbt. - Den nürnberger Patriziern und
Ministerialen Rieter von Kornburg
wird von König Jakob von Zypern
ein Wappen verliehen. - Erste Spielkartenmaler in
Nürnberg. - Papst Urban VI bietet dem trierer
Erzbischof Kuno II von
Falkenstein (St) vergeblich die
Kardinalswürde an. - Gerhard von Bickenbach hat
Fernbesitz in Breitenbrunn. - Der katalanische
Franziskanermönch Francesc Eiximenis
beschreibt die Trinksitten europäischer Völker und
behauptet, dass die Deutschen und Engländer überhaupt
keinen Wein tränken, sondern Bier, Apfelwein, Met und
andere Alkoholika bevorzugen und mit dem Trinken in
großen Mengen ginge es schon am frühen Morgen vor dem
Frühstück los. - Tillmann von Waldeck, Gottfried von
Kalsmunt und Winrich von Büches sind mainzer
Domherren.
- In Diez heiratet Graf Adolf von Nassau
Dillenburg
(St),
die Grafentochter Jutta von Diez (St), wonach
er sich Adolf von Nassau Dillenburg Diez nennt. Jutta
von Diez (St) stirbt aber
schon nach 3 Jahren Ehe.
1383
Ehevertrag zwischen Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) und Gräfin
Anna von Katzenelnbogen (Ä) (St)
zum Zwecke der Wiedervereinigung der seit etwa 12 60
geteilten Grafschaft Katzenelnbogen. Die
Erbfolgebestimmungen werden zur Primogenitur, (die
durch die Einführung in den Kurfürstentümern 13 56 durch
die Goldene Bulle
möglich wurde) ausgebaut. Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St)
und seine Frau Elisabeth errichten ein Spital zu Gerau
und stiften dort einen Altar.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Kleinerer
Pestausbruch in Südhessen. - Pfalzgraf Ruprecht teilt
König Wenzel IV von Luxemburg (St) (22) mit, dass er Graf
Johann von Sponheim (St)
und den Sohn Graf Johann von Sponheim (St) in die Einung des Königs,
der Fürsten, Grafen und der Herren aufgenommen hat. -
Burg (Neu-)Falkenstein wird an
die Ritter von (Frankfurt)-Sachsenhausen verpfändet. -
Heinrich von Langenstein lernt durch den klostereberbacher
Abt Jakob von Eltville Graf Johann von Eberstein kennen
und ist über freizügige Bildnisse in dessen Haus
entsetzt. Nach einem Badefest, geisselt er
Geldverschwendung, Lüsternheit, Ausschweifungen und
freizügiges Treiben, an dem sich auch Mönche, Nonnen und
Ritter beteiligen. - Heinrich von Langenstein
begründet mathematische Tradition in der Universität von
Wien. - Burgund verliert seine portugiesischen Gebiete.
- Straßburg erhält eine auf die Weinlese abgestimmte
neue Messe und verursacht mit der Pfundssteuer Streit
mit der Messestadt Frankfurt. - Die Reichsstadt Friedberg brennt
nieder. - Um die drohende militärische
Auseinandersetzung zwischen Fürsten und Städten zu
verhindern, errichtet König Wenzel von Luxemburg
(St) (22) zu
Nürnberg einen Reichslandfrieden. Die Städte
treten diesem Friedensbündnis aus Mißtrauen gegenüber
der Politik der Reichsfürsten nicht bei, da es die
Aufösung des Städtebundes bedeutet hätte. - Wicliff
übersetzt das lateinische Neue Testament ins Englische.
- König Wenzel von Luxemburg (22) erbt nur das
Herzogtum Luxemburg. - Graf Johann von Nassau (St) tritt dem Rheinischen
Städtebund bei und nimmt seine katzenelnbogener
Verwandtschaft aus. - Die Abtei Hersfeld wird
auf Grund fehlender Bündnispartner gezwungen mit dem
hessischen Landgrafen Hermann II von Hessen
(St) (42) ein
Schutzbündnis zu schließen. - Der Bischof von Speyer Adolf von Nassau I (St) (20) wird
vom Domkapitel zum mainzer Erzbischof gewählt und
beginnt einen erbitterten Krieg gegen den vom Papst
ernannten mainzer Erzbischof Ludwig von Meißen. - König
Wenzel von Luxemburg
(St) (22)
initiiert die Rittergesellschaft Nürnberger
Herrenbund gegen den Süddeutschen Städtebund.
- Hermann II von Hessen
(St) (42) bittet um
Aufnahme beim Rheinischen Städtebund. - Der fuldaer
Fürstabt Konrad von Hanau (St) wird in Spangenberg
ermordet. - Philipp von Falkenstein der Jüngere (St) erlaubt den Rittern von
Sachsenhausen in der Burg Neu-Falkenstein zu
bleiben. - Graf Philipp von Nassau
Weilburg Saarbrücken (St) erhält die Grafsschaft
Nassau Saarbrücken und bestätigt die Freiheiten und
Privilegien von Kloster Dorlar. - Die
Ehefrau von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (42), Johanna von Nassau
Weilburg (St)
stirbt nach 6-jähriger kinderloser Ehe. - In St Goar
wohnt der piemonter Kaufmann Wilhelm Asunre aus Asti und
Tristn von Troja. - Nach der Brandschatzung der
Dorfkirche werden auf dem Altar in Wilsnack Bluthostien
gefunden. Der Ort wird zum beliebten Wallfahrtsort. -
Herzog Friedrich von
Wittelsbach Bayern (St) (44)
kämpft für gegen die Engländer. - Die falkensteiner Burg
Hungen ist in Bau. - Märkerding in
der Fuchsenhöhle, bestehend aus den Dörfern
Katzenelnbogen, Allendorf, Ebertshausen, die beiden
Klingelbach diesseits des Grabenbaches, wobei das
Unterdorf nördlich des Grabenbaches und das Oberdorf
südlich des Grabenbaches liegt, Schönborn, Schauferts,
der Hof zu Habenscheid, der xxx Ludwig (--)
gehörte, der einen geschworenen Förster halten
muß, Heuchelheim, Holzheim, Flacht, Nieder- und
Oberneisen, Lorheim, Hahnstätten und Hohlenfels.mit
Beteiligung von Gieselbrecht von Schönborn, Boemund von
Hohenstein, Siegfried von Schaumburg, Heinrich von
Ahlbach, Amtmann zu Hohenstein, Gieselbrecht von
Schönborn, Henne von Katzenelnbogen, Markolf Kesselhut
der Ältere, Markolf Kesselhut der Jüngere, Greifenklau
von Vollrads, Heinrich Schmidtburg, Henne von Lorch,
Henne Gauwer von Waldeck, Fritz von Kamp, Friedrich von
den Erlen, Richwein von den Erlen, Markolf von Neisen,
Heinrich Dubel von Hohenstein, Henne Balz von
Sterenberg, Heinrich Breder d. Jüngere, Jakob von Kamp,
die Brüder Reinhard und Dietrich von Schönborn,
Friedrich von Schönborn, die Brüder Hermann, Klingenbach
von Katzenelnbogen, Diethardt von Cramberg, Henne von
Langenau, Sure von Katzenelnbogen u.a. - Eberhard von
Eppelborn wird mianzer Domdekan. - Johann von Rieneck
ist mainzer Domkustos. - Kuno von Sterzelnheim ist
mainzer Domkantor. - In St Goarshausen werden die Brüder
und Edelknechte Reinhard von Schönborn (--)
und Dietrich von Schönborn (--)
für 60 Gulden stgoarer Währung Burgmänner von
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) auf seinem Schloss
Reichenberg. - In Schönborn gibt es das Wahrzeichen
Krummer Baum.
1382
Beteiligung der katzenelnbogener Grafen an den
Verhandlungen westdeutscher Fürsten und Herren,
dazugehörig die Gesellschaften St Georgen, von St
Wilhelm und von dem Löwen, gegen die Städtebündnisse.
wird von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) beschuldigt seinen Schwager
Graf Graf Walram von Nassau (St) ihm nach
dem Leben zu trachten. Krieg gegen Nassau ist vorbei.
Worms
tritt dem Städtebund bei. - Nach dem Tod von Marco
Visconti (St)
(29)
seiner Frau Elisabeth von Bayern (St) (20)
und Taddea Visconti (St)
heiratet
der bayerische Herzog Friedrich von Wittelsbach Bayern (St) (43) Maddalena Visconti (St) (--). - Beim erneuten
Asubruch von Streitigkeiten seines Schwagers Graf
Engelbert von der Mark mit dem kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden
verweigert Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
ein Bündnis. - Udo von Villmar lebt trotz
seiner Feindschaft mit dem Städtebund in der Reichsstadt
Friedberg, was Mainz
und Frankfurt nicht dulden will. - Der friedberger Burgmann
Kraft von Hatzfeld bekämpft die Reichsstadt Frankfurt. -
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) führt Krieg gegen Worms,
angeführt von Wilhelm von Friesenheim, Frankfurt,
angeführt von Heinrich von Bellersheim, und Mainz,
angeführt von Hermann von Hohenweisel. (1732). - Dem pariser
Alchimisten Nicholas Flamel gelingt
die Umwandlung von Silber in Gold und er entdeckt das Elixier
des ewigen Lebens. - Der Versuch des englischen
Königs Richard II durch
seine Heirat mit Kaiser Karls IV Schwester
Anna von Böhmen eigentlich ihren Bruder Wenzel von
Luxemburg zum Bündnis mit England zu bewegen scheitert
und führt zu einer liebevollen Beziehung. - Bei Papst Urban VI treten Anzeichen von
Geisteskrankheit auf, die sich in Theatralik und
Grausamkeit äussern. Er lässt getötete Kardinäle
austrocknen und zu Staub zerstossen und in Säcke
verpackt auf seinen Reisen mitführen. - Die
Unentschiedenheit der Königin von Neapel bringt ihr den
Tod durch ihren Adoptivsohn. Der Mörder soll der
Verwandschaft des Papstes Urban VI Ländereien
abtreten, weigert sich und wird vom Papst belagert. -
Dritte nassauer Fehde. - Nievern und Fachbach
werden katzenelnbogener Lehen. . - In der Schlacht bei Roosebeke
gewinnt Herzog Philipp der Kühne von
Burgund die Herrschaft über ganz Flandern. - Graf
Simon von Sponheim
und Vianden (St)
tritt dem Rheinischen Städtebund bei und nimmt seine
katzenelnbogener Verwandtschaft aus. - Der magdeburger
Erzbischof Markgraf Ludwig von Meißen wird Fürstbischof
von Bamberg. - Die Stubengesellschaft Zum Frauenstein
wird in Frankfurt als Trinkstubengesellschaft Zum
Salzhaus gegründet. - Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen treten
dem Rheinischen Städtebund bei. - Pfalzgraf Ruprecht d.
Ältere (St)
tritt in Verhandlungen mit dem Rheinische Städtebund. -
Elisabeth von Sponheim (St)
bittet ihren Sohn Johann V von Sponheim (St) und eine Anzahl von Rittern
um Hilfe gegen ihren Mann, der sie aus ihrem Witwensitz
Birkenfeld aus
machtpolitischen Gründen verdrängen will. - Graf Simon
III von Zweibrücken heiratet Agnes von Nassau (St). - Gräfin Elisabeth von
Sponheim-Kreuznach (St)
(Katzenelnbogen)
(52).stirbt. - Burg
Trimberg ist eine
Ruine. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St) lässt von
Münzmeister Johann von Reichensee kleine Goldgulden in Eltville, Höchst und Bingen
schlagen. - Walter von Kronberg besitzt den Kronberger
Hof in Frankfurt. - Der Raubritter Eppelein von Gailingen
wird in der pfälzer Residenzstadt Neumarkt in der
Oberpfalz gefangen genommen, auf
das Rad gebunden und qualvoll hingerichtet. - Graf
Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
misbraucht mit Fürsprache von Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach (St)
auf dem Reichstag in Frankfurt den Landfrieden um sich
im Krieg gegen den vermeintlichen Friedensbrecher
Nikolaus IV von Hunolstein, Herr von Neumagen
durchzusetzten. - Graf Heinrich
von Sponheim (St)
stellt den Büchsenmeister Bischof von Udenheim
an. - Graf Johann von
Salm (St)
leiht sich von Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
Silber um seine Schulden bei den Juden in Pfalzel zu
begleichen. - Wild- und Rheingraf Johann von Daun und
Rheingraf Konrad zum Stein besetzen die Pfarrkirche in
Kreuznach mit ihrem Kandidaten Nikolaus Bertrami. -
Raugraf Philipp, Herr von Neuen- und Altenbaumburg,
verkauft an Graf Simon III von Sponheim
und Vianden (St)
Rechte an Neu-Bamberg. - Die von Graf Heinrich von
Sponheim über Graf Ruprecht von Nassau (St) erwirkte Acht aus dem Krieg
zwischen Pfalzgraf Ruprecht d. Ä (St), Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St), Graf Diether von
Katzenelnbogen (St),
Graf Heinrich von Sponheim (St),
Graf Johann von Nassau (St),
der Stadt Wetzlar, Herrn
Eckhard von Elkerhausen, Herrn Philipp von Geroldstein
und ihren Helfern Graf Simon III von Sponheim
und Vianden (St)
und Graf Gerhard von Diez (St)
gegen Graf Ruprecht von Nassau
(St), Graf Otto von Solms (St) und Graf Johann von Solms
(St) und
deren Helfern den Herrn Salentin von Isenburg (St), Herrn Dietrich von Runkel
wird aufgehoben. - Die Brüder Friedrich von Hutten,
Frowin von Hutten und Konrad von Hutten befehden den
minderjährigen Ulrich V von Hanau (St) (12) und
nehmen die Burg Sonneborn (Somborn?) ein. - Konrad von
Königstein ist Dechant von St Peter in Mainz. - Die
Reichsstadt Frankfurt befehdet, zerstört und schleift
mit Hilfe des Rheinischen Städtebundes die
Ganerben-Raubritterburg Bommersheim der
Ritter Wolf von Bommersheim, Ruprecht von Bommersheim
und Udo von Villmar. Die Kronberger schaffen es nicht
Hilfe durch den mainzer Erzbischof zu organisieren. -
Graf Johann
von Nassau Dillenburg (St)
(41)
verbündet sich mit Graf Heinrich II von Nassau Beilstein
(St) (08) gegen Graf
Ruprecht VII von Nassau
Sonnenberg (St).
Burg Greifenstein wird
von Graf Ruprecht VII von Nassau
Sonnenberg (St),
und Graf Johann von Solms (St)
gegen Graf Johann von Nassau I
(St) (41),
Herr von Herborn, wieder
aufgebaut. - Die Stadt Frankfurt erobert die
Schelmenburg nach Raubüberfällen auf frankfurter
Kaufleute durch Sibold IV Schelm von Bergen IV und
Gerlach IV Schelm von Bergen. Sibold IV Schelm von
Bergen und Gerlach IV Schelm von Bergen müssen
Frankfurt auf Veranlassung des Rheinischen Städtebundes
Urfehde schwören, der Stadt jährlich zwei Monate Dienste
leisten und die Schelmenburg
öffnen. Sibold IV Schelm von Bergen und Gerlach IV
Schelm von Bergen sind Burgmannen der Reichsburg Friedberg.
1381
Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St) kauft
die prümer Herrschaftsrechte und Einkünfte in St Goar,
Pfalzfeld, Biebernheim, Bogel und Nastätten sowie in
einigen Orten im Moselgebiet von Abt Dietrich von Prüm
für 3000 Gulden.
Die Grafen von
Katzenelnbogen verbünden sich mit Pfalzgraf Ruprecht
von Wittelsbach der Ältere
(St) und Anderen gegen Graf Ruprecht
VII von Nassau Wiesbaden (St) und
bekriegen ihn.
Krieg der Städte in Schwaben, Krieg
gegen Frankfurt, Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St)
versucht einen Krieg gegen Frankfurt zu vermeiden (reger
Briefverkehr).
Graf
Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) erhält in Rom von
Bischof Augustin mit päpstlicher Ermächtigung das
Recht sich einen eigenen Beichtvater zu wählen, der
ihn in allen Fällen, außer den dem Papst
vorbehaltenen, absolvieren kann.
Durch
den Tod des letzten Graf von Saarbrücken-Commercy
erben die Grafen von Nassau aus der walramschen Linie
die Grafschaft Saarbrücken. - Der italienische
Vulkan Ätna bricht aus. -
In London wird die Leibeigenschaft abgeschafft. - Graf Ruprecht von Nassau
Wiesbaden Idsteinu (St)
wird von König Wenzel von Luxemburg
(St) (20)
zum Landvogt in der Wetterau ernannt, was zur zweiten
Nassauer Fehde mit Graf Johan von Nassau
Dillenburg (St)
führt. - Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) erbt Saarbrücken. -
Großer Bauernaufstand in England. - Die Grafen von
Nassau und Solms-Burgsolms bauen die Burg Greifenstein als
Bollwerk wieder auf und errichten den gewaltigen
Burgfried mit den Doppeltürmen (Nassauer- und
Bruderturm). - Durch einen Sühnevertrag mit dem kölner
Erzbischof Friedrich III von
Saarwerden wird die Stadt Siegen nassauer
Alleinbesitz und Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
Amtmann des kurkölnischen Teils von Siegen. -
Zweites Mainzer Schisma. - Durch die Erbverschreibung
zwischen Herzog Otto von Braunschweig und Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (40) nimmt
dieser in seinem Bündnis mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I
(St) die
Landgrafschaft Hessen aus. - Der Sternerbund mit
seinem Bundeshauptmann Graf Gottfried VII von
Ziegenhain löst sich auf. - Der Zweite Rheinische
Städtebund bildet sich und schließt sich mit dem
Schwäbischen Bund zum Süddeutschen Städttebund
zusammen. - Luigi Visconti (St)
heiratet seine Cousine Violante Visconti. - Die Städte
Frankfurt, Mainz, Worms, Speyer, Straßburg, Hagenau
und Weißenburg verbünden sich aus Protest gegen die
Goldene Bulle von 13 56 und unmittelbar danach
schließen sich 32 Städte Bayerns, Schwabens und
Frankens an. - Der frankfurter Rat eröffnet Fehden
gegen Bruno von Scharfenstein. - Die wohlhabende Stadt
Pfeddersheim ist Mitglied des
Rheinischen Städtebundes. Es werden in den kommenden
vier Jahren aber auch die Adeligen Graf Ruprecht von
Nassau VI -Wiesbaden (St),
Graf Simon von Sponheim-Vianden
(St),
Schenk Eberhard von Erbach, Likane von Than, Hans von
Than und ihr Bruder Kämmerer von Worms, Graf Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
und Philipp von Falkenstein-Münzenberg (St). - Die Schelmenburg, der Stammsitz der
verarmten und sich als Raubritter über Wasser
haltenden Schelmen von Bergen in Frankfurt
Bergen-Enkheim, wird von Frankfurt mit dem Rheinischen
Städtebund problemlos eingenommen, da der Wassergraben
am Jahresende zugefroren ist. - Hopfen wird in Köln
zum Bierbrauen verboten weil Hopfen im Gegensatz zur
Kräutermischung Grut abgabenfrei ist. - Graf Ruprecht
VI von Nassau Wiesbaden (St)
löst Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach den Älteren
als Landvogt in der Wetterau ab und überredet die
darin gelegenen Städte Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen dem rheinischen
Städtebund beizutreten. Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach der Ältere verbündet sich deshalb mit den
Grafen Diether VIII von Katzenelnbogen (St) und Eberhard V von
Katzenelnbogen (St)
und Ruprechts innerfamiliärer ottonischer Feind Johann
von Nassau Dillenburg
(St). - Der Raubritter Eppelein von Gailingen
flieht vor seiner Hinrichtung durch einen Sprung mit
seinem Pferd in den nürnberger Burggraben. - In Kleve wird ein
Narrenorden gegründet. - Graf Johann III von
Sponheim Starkenburg (St)
bürgt für den Grafen von Salm bei einem pfalzeler
Juden, der ihm militärisch gegen Hunolstein beisteht.
- Raugraf Heinrich V von Altenbaumburg (St) wird von Graf Simon III von Sponheim
und Vianden (St)
gefangengenommen und nach Übertragung der Ebernburg wieder
freigelassen. Raugraf Heinrich V von Altenbaumburg (St) tritt die
Burg Naumburg an Graf Simon III von Sponheim
(St) ab. -
Antonio della Scala , der uneheliche Sohn von Cansignorio della
Scala ermordet seinen Bruder Bartolomeo della
Scala II. - Der fuldaer Fürstabt Konrad von Hanau (St) wird
wegen Unfähigkeit und Rechtsverletzung abgesetzt und
unter Zwangsverwaltung von Johann von
Isenburg-Büdingen (St)
gestellt. - In Augsburg werden zwei falsche
Veitstänzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In
Wesel wird das Kurfürstenbündnis geschlossen, einem
Folgebündnis des Urbanbundes um König König Wenzel von Luxemburg
(St) (20) um
die Anhänger des Gegenpapstes Clemens VII mit
dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I
(St) mit
einem Krieg auf die Seite des despotischen Papst Urban VI zu
zwingen. - Die Wasserburg Hattenheim kommt
in den Besitz der Kämmerer von Worms. - Konrad von
Bickenbach IV erbt würzburger Ministerialen-Burg Hohenberg. -
Konrad von Weinsberg ist mainzer Domscholaster. - Eberhard von Eppelborn ist mainzer
Domkantor.
1380
Die rheinischen Kurfürsten fordern Graf Wilhelm
II von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
auf sich zu Papst Urban VI und damit
zu König und Reich zu bekennen.
Graf Wilhelm II
von Katzenelnbogen (Ä) (St) ist Mitbesitzer von Gießen.
König Wenzel von Luxemburg
(St) (19)
verlegt den Reinhard von Westerburg (St) bisher vom Zoll zu St Goar
zustehenden Tournosen auf dem niederlahnsteiner Zoll. Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach der Ältere
bei Rhein (St)
übergibt dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und Ulrich III von
Hanau
(St)
seine Städte und Schlösser Steinsberg, Hilsbach
und Wachenheim,
bis König Wenzel von Luxemburg
(St) (19)
zwischen ihm und
dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau
(St) entschieden
hat.
Der
mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) verschreibt
dem Juden Ber die Zolleinkünfte von Ehrenfels, Lahnstein
und Gernsheim. - Der mailänder Herzog Gian GaleazzVisconti
(St)
heiratet seine Kusine Caterina Visconti (St) , Tochter des Mitherrschers
Herzog Bernabo Visconti,
der ständig neue Steuern erhebt um gegen Papst und König
zu kämpfen. - Graf Eberhard III Württemberg
(St), Sohn
der Kaisertochter, Elisabeth von Bayern
(St) heiratet Bernabo Viscontis (St) uneheliche
Tochter aber mailänder Gräfin Antonia Visconti (St). Antonia Visconti (St). bringt eine Mitgift von
70.000 Gulden mit und läßt einen Garten im Süden des Alten Schlosses in
Stuttgart anlegen. - Maximum mittelalterlichen Schaffens
in den Wissenschaften Physik und Philosophie. - Ibn
Qunfuf verwendet Buchstaben in der Algebra. - Der
französische König Karl V, der Weise
stirbt und sein Sohn Karl VI, der
Wahnsinnige, folgt ihm nach. - Genua unterliegt in
der Schlacht von Chioggia
und muss seine Unterlegenheit gegenüber Venedig
annehmen. - Graf Johann von Sayn erhält von Landgraf Hermann II von Hessen
(St)
bedeutende Burglehengelder. - Einjähriges Bündnis
zwischen Pfalzgraf Ruprecht (St) und Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (39) gegen den
mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), verbündet
mit Graf Heinrich von Nassau (St)
Graf Reinhard von Nassau
(St), Solms, Isenburg, Runkel, Kronberg,
Hatzfeld, Blankenstein u.a. - Burgfrieden in Gießen
unter Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St)
und Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (39). - Herr Ulrich IV von Hanau
(St) ist mit
Gräfin Elisabeth von Wertheim verheiratet. Ulrich IV von Hanau
(St)
erschlägt Ritter Frowin von Hutten, der auf der Seite
von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (39) im Sternerkrieg steht,
in Steinau an der Strasse.
König Wenzel von Luxemburg
(St) (19)
beauftragt den Landvogt der Wetterau Friedrich von
Hutten mit dem Vollzug der Reichsacht. Frowins Bruder
Konrad von Hutten nimmt ihn gefangen und zwingt ihn
unter Vermittlung des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) neben einer
Strafzahlung von 7.500 Gulden auf den Kampf gegen den
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) zu
verzichten. Herr Ulrich IV von Hanau
(St) stirbt
und vererbt die Herrschaft Hanau an seinen Sohn Ulrich V von Hanau (St) (11),
dessen Vormund bis 13 88 sein zukünftiger Schwiegervater
Graf Gottfried VIII von Ziegenhain, Vater von Elisaberth von
Ziegenhain, ist. Da Elisabeth von Ziegenhain
nur 3 Töchter hat droht das Haus Hanau auszusterben. -
Die Stadt Frankfurt versucht die Raubritter von Kronberg
durch einen Vertrag, der Johann I von Isenburg-Büdingen
(St) als
Schiedsmann mit der Macht Strafgelder bei Erpressung,
Raub und Brandschatzung zu verhängen, von den Überfällen
auf ihre Messebesucher abzuhalten. - Die Ritter von
Reifenberg leisten Frankfurt Unterstützung in ihrer
Fehde gegen Ulrich von Kronberg. - In Limburg
wird ein Kind mit vier Armen und vier Beinen geboren. -
Die Gesellschaft mit dem Löwen zieht vor Frankfurt und
erreicht die Herausgabe von 26 Gefangenen. - Der kölner
Maler Wilhelm malt fotorealistische Portraits. - Fünf
Jahre lang haben die Städte die Oberhand, bedrängen ihre
Landesfürsten über die Maßen, beherrschen und
überwältigen Grafen, Herren, Ritter und Knechte und
fordern von den Pfaffen, Stiften und Klöstern viel
zuviele Abgaben. - Ein Söldner der Stadt Limburg an der Lahn
tötet den Edelknecht Dietrich von Staffel und provoziert
dadurch eine Fehde mit den Grafen und Herren, die die limburger
Brückenstadt niederbrennen aber hinter der Brücke
abgewehrt werden. - Die Haarmode wandelt sich
grundsätzlich zu kurz geschnittenem Haar wie der
Konversenbrüder. - Vierfachhochzeit in Limburg an der Lahn
bei der Heinrich von Staffel mit seinen drei Söhnen die
Witwe Boppe mit ihren drei Töchtern heiratet, aber bis
auf das jüngste Paar alle innerhalb weniger Monate
kinderlos sterben. - In Limburg wird der
Südflügel der Burg gebaut. - Die nassau-liebenscheider
Linie zweigt sich von der älteren nassau-beilsteiner
Linie ab. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) lässt
eine Buchmalerwerkstätte in Trier ausstatten. - Das
nürnberger Kartäuserkloster
wird von dem Kaufmann Marquard Mendel gestiftet. - Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
(75)
stirbt. - In der Schlacht auf dem Kulikowo Pole wird
dass mongolische Heer vernichtend vom moskauer Großfürst
Dmitri Donskoi besiegt. - Ergiebige Eisengruben in Netzbach bei
Hahnstätten. - Herzog Wenzel von Luxemburg und
Brabant nimmt den Territorialstreit wieder auf. -
Im Kloster Schönau wird die
aufklappbare Schreinmadonna später im Limburger Dom
angebetet. - In Aschaffenburg wird einer der Wehrtürme,
der Gespensterturm erbaut. - Nach der Bezahlung von
6.000 Gulden Lösegeld mit Unterstützung von Hohenlohe
mit 3000 Gulden wird Graf Johann von Nassau (St) freigelassen. - König Wenzel von Luxemburg
(St) (19)
übergeht leichtsinnig die althergebrachten
Fluss-Zollansprüche u.a. des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St), indem er
alle Zölle abschafft, so den Handel fördert und
verschafft den Handelsstädten wie Frankfurt einen
Vorteil. Die Niederadeligen, die für ihre Grafen und
Fürsten dennoch Zoll eintreiben werden zu Räubern und
Wegelagerern. - Das Blutwunder von Walldürn
wird bekannt, weil ein im Sterben liegenden Priester ein
50 Jahre verstecktes Bild des Gekreuzigten und 11
weiteren Abbildern des Gesichts Christi, das aus Blut
auf dem Leinentuch des Altars durch einen unachtsam
umgestürzten Becher entsanden ist, sein Gewissen
erleichtert. - Auf der Ganerbenburg Liebenstein
wird der Wehrturm errichtet. - Büdinger Waldweistum
wird aufgeschrieben. - Graf Johann von Nassau
Dillenburg Siegen (St)
beteiligt sich an der Fehde seines Schwagers
Graf Engelbert von der Mark mit dem kölner Erzbischof
Friedrich von Saarwerden. - Graf Wolf
von Eberstein wird aus Geldnot Hauptmann der
städtischen Söldner von Speyer, unter diesen Hans von Braubach
alias Hans von Angelach-Braubach. - Wilhelm Flach von
Schwarzenberg wird mainzer Domdekan. - In Köln findet
ein Turnier am Alten Markt statt. - Bad Schwalbach ist
eine Filiale von Kloster Bärstadt. - In Lohrheim gibt es
Weingärten und Bergbau,
wobei in einer Grube Ton abgebaut wird.
1379
Graf Wilhelm II
von Katzenelnbogen (Ä)
(St) erwirbt von den Herrn von Rödelheim das
reichslehnbare Dorf Wallerstädten für 2.000 Gulden und
von den Herren von Montfort
(am Rhein) deren Besitz in fünf Dörfern des Einrichs für
500 Gulden.
Die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Eberhard V von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
vereinigen sich mit Graf Wilhelm von Wied, Graf Johann
von Nassau und mit zahlreichen mittelrheinischen und
wetterauer Herrn zum Löwenbund
oder Gesellschaft mit dem Löwen oder die
brüllenden Löwen, der bald auch zahlreiche
oberdeutsche Herren angehören um die Handelswege der
Städte unsicher zu machen und die Städte zu bekämpfen.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Die Stadt
Frankfurt vergibt eine Konzession bis 13 96 für die
erste mittelalterliche Spielbank im Spielhaus Zum
heißen Stein in Frankfurt. - In Friedberg singt der
Burgpfarrer Kraft nach Noten. - Ritter Johann von Dehrn
einigt sich mit dem Edelherrn Ulrich III von Hanau
(St) und
wird Burgmann auf Burg Windecken. -
Landfriedenseroberung der Burg Hattstein. Mainz zerstört
die Burg. - Vier zusammengelegte Kirchenschulen führen
zur Gründung der Universität Erfurt. - Reichstag
in Frankfurt, auf dem die vier rheinischen Kurfürsten
das abendländische Schisma
besprechen und den Urbansbund gründen, bei dem sich
König Wenzel von Luxemburg
und die Kurfürsten zum Gehorsam zum römischen Papst Urbans VI verpflichten, während die
Mitglieder des in Wiesbaden gegründeten Löwenbundes, alle
Anhänger des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), zum
Gegenpapst Clemens VII, einem
Grafen von Genf, halten und die Gründungsurkunde auf
Burg Rheinfels bis 13 82 aufbewahren. - Graf Johann IV
von Solms Burgsolms (St)
wird aus Wetzlar vertrieben
und richtet seine Residenz auf Burg Greifenstein ein. -
Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) vermittelt einen
dreijährigen Vertrag zu gegenseitiger Hilfe zwischen
Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (38)
und der nordhessischen und an der oberen Lahn gelegenen
Rittergesellschaft Zum Horn. - Mysterienspiel
mit Feuerwerk in Vicenza als
Versöhnungsfeierlichkeit zweier Familien, bei der eine
künstliche Taube auf einer Rakete an einer Schnur vom
Bischofspalast zur Bühne geführt die Zuschauer an ein
Wunder glauben läßt. - Neuenahr bei Sinzig am Rhein wird
vom kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden erobert.
- Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St) erobert
mit dem Landfrieden und den Städten Mainz, Frankfurt und
Limburg die Burg Hattstein und Mainz zerstört die Burg.
- Ein trierer Zoll wird nach Königstein verlegt.
Königstein fällt von Ulrich III von Hanau
(St) an
Philipp von Falkenstein (St)
zurück. - Heinrich Knebel von Katzenelnbogen löst die
wallmenacher Güter von Johann von Heppenheft, der
Gemeiner auf Burg Rheinberg aus
katzenelnbogener Lehen ist, aus der Verpfändung an Graf
Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä) (St) und schwört diesem dennoch
treue Dienste. Seine Schwester Liebmud von Heppenheft ist mit
Dietrich von Liebenstein verheiratet.
- Graf Johann von Sayn Wittgenstein (St) wird gefangengenommen und
nicht ausgelöst. - Graf
Adolf von Nassau (St) lässt sich
von zwei Bischöfen die Ernennung zum mainzer Erzbischof
von Gegenpapst Clemens VII
vorlesen, das Pallium anlegen und sagt dem Papst Urban VI in Rom
damit den Gehorsam auf. Sein Verwandter, der würzburger
Domherr Johann von Nassau (St)
wird von Gegenpapst Clemens VII zum
Bischof von Speyer ernannt. Beim Versuch zu seinem neuen
Amt zu kommen wird er in einer Fehde von Dieter Kämmerer
von Worms, aus der Sippe der von Dalbergs im Auftrag von
Pfalzgraf Ruprecht I (St) als Geisel genommen. Der
Kanzler von Pfalzgraf Ruprecht I (St) Nikolaus von Wiesbaden wird
Gegenspieler des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), der
gleichzeit auch Bischof von Speyer ist. - Graf Hanemann von
Zweibrücken Bitsch verpfändet seinen Anteil an Burg
Landeck an Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(71).
- Die Stadt Limburg wird an den
trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) verpfändet.
- Burg Limburg brennt
nieder. - Das mainzer Haus Zum Tiergarten
nördlich des Westchores des mainzer Doms ist die
erzbischöflich-mainzer Residenz und mit einem
überdachten Gang mit dem mainzer Dom verbunden. - Johann
Grans von Heppenheft Rheinberg lässt seine Güter in
Wallmenach, die für 400 Gulden an Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä) (St) verpfändet sind, von
Heinrich Knebel von Katzenelnbogen ablösen und gelobt
dennoch Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä) (St) Gefolgschaft. - In Limburg
an der Lahn brennt das Stift St Georg (Limburger Dom),
das Dormitorium, das gemeinsame Schlafhaus, brennt
vollständig ab und der Kreuzgang wird nicht mehr
aufgebaut. Die Kanoniker verteilen ihre Quartiere auf
die Stadt Limburg an der Lahn. - Heinrich Beyer von
Boppard III ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein
Turnier am Alten Markt statt.
1378
Dietrich von Runkel (St)
wird Vasall von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Graf
Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und öffnet ihnen seine
Schlösser Runkel und Dehrn.
Graf Eberhard kämpft im Dienste des trierer Erzbischofs
Kuno II von Falkenstein
(St) gegen
die Böse Gesellschaft. Kunigunde (St) und Siegfried von
Westerburg (St)
verpfänden Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) ein
Drittel und im folgenden Jahre ein weiteres Sechstel,
insgesamt also die Hälfte, von Schloss Schaumburg für 890 Gulden.
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) im rheinischen Landfrieden
von Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St).
Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St)
verbietet dem Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) wiederholt
den neuerrichteten Rheinzoll bei St Goarshausen wegen
Störung des dortigen trierer Geleites während Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach der Ältere (St)
für Reichs- und Landfriedensdienste 3 Tournosen aus
diesem Zolle verschreibt.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ist Hauptmann des wetterauischen
Reichslandfriedens.
Jutta
von Katzenelnbogen (St),
Äbtissin des Klosters Kaufungen stirbt.
Ihre Nachfolgerin Adelheid von Ziegenhain macht Eberhard
von Katzenelnbogen, der wahrscheinlich unehelicher Sohn
von Eberhard V von Katzenelnbogen ist, zum Pfarrer in
Lay.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Burg und
Herrschaft Königstein fällt an
Frankfurt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (62)
droht dem friedberger
Burggrafen falls er sich dem Sternerbund gegen
Hessen und Meissen anschließt. - Der aussergewöhnlich
grausame Papst Urban VI lässt nach
seiner Wahl in Rom die vom französischen König Karl V beeinflussten
Kardinäle und Prälaten, die nicht für ihn gestimmt haben
grausam foltern. Die geflohenen Kardinäle wählen
daraufhin im vor Rom gelegenen Fondi Clemens VII zum
Gegenpapst und versuchen Urban VI für
geisteskrank erklären zu lassen. Das Abendländisches Schisma
beginnt und dauert bis 14 17. - Da der französische
König die Universität zur Obödienz zu Avignon zwingt
werden die deutschen Professoren und Studenten gezwungen
die pariser Universität zu verlassen. - Nach dem Tod
Kaiser Karls IV droht
dessen Erbe willkürlich verschleudert zu werden und das
Faustrecht zu gelten, da der neue König Wenzel von Luxemburg,
der Faule, die unterschiedlichen Interessen der
Fürsten-, Ritter- und Städtebünde nicht unter einen Hut
bringen kann. - Der despotische neue Papst Urban VI dankt dem
trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St), weil
dieser ihn als rechtmässigen Papst anerkennt. Papst Urban VI nennt sein siegreiches Heer
Georgsgesellschaft. - In der Vitalisnacht plant
der hersfelder Stiftsabt Berthold II von Völkershausen,
der gerade eine eigene Orgel gekauft hat, mit Hilfe der
Sterner die Stadtoberen von Hersfeld betrunken
zu machen, sie zu ermorden und die Stadt einzunehmen und
scheitert am Gewissen des Ritters Simon von Haune, der
doch einen Fehdebrief übergibt und damit die Stadt
warnt. Nach dem fehlgeschlagenen Angriff auf die
Burgmauern erschlagen, erhängen, rädern und ertränken
die Sterner die Bevölkerung der Umgebung und selbst der
Abt beteiligt sich an Vergewaltigungen. Eberhard von
Engern, ein Anführer der Sterner, wird durch einen
Armbrustschuss tödlich getroffen und seine durchlöcherte
Sturmhaube am Rathaus aufgehängt. - Der französische
König Karl V besitzt drei
Uhren und eine Sanduhr. - Die Stadt Wetzlar schließt ein
Schutzbündnis mit Landgraf Hermann II von Hessen (St) (37). - Die
Herrschaft Königstein ist jeweils zur Hälfte Pfandbesitz
von Frankfurt und von Ulrich IV von Hanau
(St). - Pest
in Hessen und Thüringen. - Die drei selbstständigen
Städte um Kassel schließen sich zu einem einzigen
Stadtverbund zusammen. - Die Reichsburg Kalsmunt wird von
Falkenstein an Graf Johann von Solms (St) abgelöst. - Die Herrin
Agnes von Falkenstein (St)
und ihre Söhne verkaufen Königstein an Philipp von
Falkenstein (St),
Ulrich III von Hanau
(St) und die
Stadt Frankfurt. - Der Glasmaler Everhard von Neuss
erwirbt ein Haus in der kölner Blindgasse. - Philipp von
Kronberg behauptet die Stadt Frankfurt hätte auf dem
Main geraubt, Kirchen erstürmt und Lösegeld erpresst. -
Der Pfalzgraf überträgt die Burg Neu-Wolfstein an
Pfalzgräfin Mechthild und ihren Sohn Graf Johann IV von
Sponheim Starkenburg (St).
- Ulrich von Kronberg muss sich vor dem mainzer
Erzbischof Adolf von Nassau I (St) bei Konrad
von Kronberg für die Beleidigung Böser Wicht
entschuldigen. - Die eigentlich dem Armutsgelübte
verpflichtete Nonne Agnes von Stockheim in Kloster Klarenthal gewährt
einem wiesbadener Bürger ein Darlehen. Das Kloster ist
im Besitz eines Kristallbechers. - Handbüchsen werden
mit Luntenschlössern versehen. - Burg Hohlach später
Burg Hohenlohe wird an
Reichsfürst Burggraf Friedrich V von Zollern
Nürnberg verkauft. - Die Äbtissin von Kloster Keppel Adelheid von Nassau
Dillenburg stirbt (St). -
In Regensburg werden Spielkarten verboten, bei denen mit
Geld über einen festgesetzten Einsatz gespielt wird. -
Gottfried von Rieneck und Eberhard von Eppelborn sind
mainzer Domherren. - In Köln findet ein Turnier am Alten
Markt statt.
1377
Graf Eberhard Vvon Katzenelnbogen (Ä) (St) erhält durch
Hofgerichtsurteil die Summe von 2.000 Mark Silber auf
die Stadt Limburg zugesprochen, dann wird jedoch die
Klage Eberhards gegen die Stadt zur erneuten Verhandlung
an den Frankfurter Rat verwiesen.
Frankfurt
setzt ein Kopfgeld auf die Raubritter von Falkenstein und Kronberg aus. - Papst Gregor XI verlegt seine
Residenz zurück nach Rom. - Eine Quarantänestation wird
im Hafen von Ragusa in Kroatien
für Verdächtige eingerichtet. Der englische König Eduard III
stirbt angeblich nach langer, durch die korrupte
Mätresse Alice Perrer
geförderten Krankheiten, an einem Schlaganfall. Richard II, der als
erster englischer Thronfolger englisch als Muttersprache
spricht folgt ihm nach. - Der Frankfurter Siegfried zum Paradies
leiht Landgraf Hermann II von Hessen
(St) Geld im
Sternerkrieg. - Die Hälfte von
Steinheim verkauft Ulrich IV von Hanau
(St) an Graf
Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St), seinen Schwager. - Die
Bürger Niederhessens und von der Werra verweigern in
Kassel die allgemeine von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (36) wegen des Sternerkrieges und den
resultierenden Geldmangels eingeführte Steuer auf alle
eingeführten Lebensmittel, Kleidung und Metallwaren,
denen sich der Adel anschließt. - Der frankfurter
Stadtarzt behandelt auch in den Spitälern. - Die
frankfurter Metzgerzunft riegelt sich gegen fremde,
standesuntaugliche und Schäfer ab. - Zum Beginn des
Städtekrieges besiegt der Städtebund Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (61) bei
Ulm. - Die Reutlinger unternehmen einen Raubzug ins
Uracher Tal gegen Graf Ulrich von Württemberg
(St), der
ihnen den Weg abschneiden will aber von den Reutlingern
vernichtend geschlagen wird und sich nur mit Mühe
verwundet in die nahegelegene Burg Achalm retten kann. -
Im Weissen Saal im darmstädter Schloss werden
große Feste gefeiert. - Die Familie von Elkerhausen
verzichtet auf Ansprüche an Königstein. - Philipp von
Falkenstein (St)
verspricht der Stadt Mainz Zollfreiheit am mainzer Zoll
und den Schutz der Bürger auf seinem Land. - Frankfurt
überfällt nachts Ulrich von Kronberg auf seiner Burg Kronberg mit
Feuerschützen. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (36) erbaut Burg Hermannstein
gegenüber Wetzlar. - Der
mainzer Erzbischof Adolf
von Nassau (St),
verpfändet Zoll und Burg Ehrenfels an das
mainzer Domkapitel. - Obwohl Johann von Hanau (St) nicht
Erstgeborener ist wird er trotz Primogenitur kein
Kleriker. - Konrad V von Bickenbach wird pfälzer
Burgmann auf Burg Lindenfels. - Die Ulmer Bürgerschaft
beschließt den Bau des Ulmer Doms, da ihre
Pfarrkirche 1 km außerhalb der Stadtmauern liegt. - In
Diez ist die Stadtschule zur Unterrichtung in Lesen,
Schreiben, und Kirchengesang zuständig. - Der von Graf Johann
von Nassau Dillenburg (St)
(36)
gegründete und geführte Ritterbund Die Gesellschaft
von der alten Minne beginnt eine Fehde gegen
Hessen und zieht Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg
(St) mit hinein.
Graf Johann
von Nassau Dillenburg (St)
(36)
erobert von Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg
(St) die
Stadt Ems. - Der Dominikanermönch Johannes von Rheinfelden
zitiert die negativen Auswirkungen des Kartenspiels wie
heute mit 10 Zahlkarten und 3 Hofkarten, König, Ober und
Unter (Marschall). - Die Stadt Frankfurt gibt sich eine
neue Verfassung, bei der Wollweber, Metzger, Kürschner,
Bäcker, Schuhmacher, Lohgerber, Fischer, Schneider,
Schiffer, Steindecker, Zimmerleute, Steinmetze, Bender,
Gärtner und Schmiede ratsfähig sind. - Siegfried von
Wirtenberg genannt Kolb ist mainzer Domherr. - In Köln
findet ein Turnier am Alten Markt statt.
1376
Die Grafen Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) und Eberhard V von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
sind bei der Königswahl Wenzels von Luxemburgs
(St) in
Frankfurt zugegen; Graf Eberhard V von Katzenelnbogen
(Ä) (St)
wird bestimmt an der Gesandtschaft des Königs an Papst Gregor XI teilzunehmen, so dass an
der Krönung des brandenburger Kurfürsten und böhmischen
König Wenzel
von Luxemburg in Aachen nur die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und Diether
VIII von Katzenelnbogen (St)
beteiligt sind.
Wetter:
Durch gute Ernten fällt der Weizenpreis um 60 % zum
Vorjahr 13 75. - Papst Urban VI zieht von
Avignon nach Rom um. - Dietrich von Runkel III (St) baut Burg Runkel zu einem
Schloß aus. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (35) kämpft im Sternerkrieg gegen
die Koalition des mainzer Erzbischofs Adolf
von Nassau (St),
des Abtes des Bistums Fulda, Herzogs Otto von Braunschweig Göttingen und des
Landgrafen Balthasar von Thüringen.
- Dietrich von Hattstein verzichtet auf
Entschädigungsansprüche gegenüber Agnes von Falkenstein
Münzenberg trotz seiner Inhaftierung. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (60)
verbietet den vom mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St)
widerrechtlich eingerichteten Zoll in Höchst. - Der
frankfurter Rat erlaubt in Altstadt und Sachsenhausen
keine neuen Backhäuser und Schmieden mehr, die Schmieden
wegen der Lärmbelästigung. - Ruprecht von der Pfalz
(St) (65)
erhält für seine Wahl des brandenburger Kurfürsten und
böhmischen König Wenzel von Luxemburgs
zum deutschen König in einer Vorwahl in Rhens und in einer
Hauptwahl in Frankfurt erhebliche Zahlungen und große
Gebiete, darunter Oppenheim,
Nierstein, Ingelheim
und Teile Bolandens
von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (60). -
Schul- und Fortbildungskurse für fahrende musizierende
Spielleute in Frankfurt. - In Mainz wird Johann der
Fiedler als König der fahrenden Spielleute
ausgezeichnet. - Ritter Rudolf von Sachsenhausen will Neu-Falkenstein als
offenes Haus halten. - Johann von Nassau Dillenburg (St) verlobt
seinen Sohn Adolf (St)
mit der von Rudolf von Habsburg
bestätigten Erbtochter Jutta von Diez (St) (8) , Weiberlehen.
- Hessen und Mainz schließen ein Defensivbündnis. - Mit
dem kinderlosen Konrad VII von Trimberg sterben die
Herren von Trimberg aus und das Gericht Schlüchtern wird
vom würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg an Ulrich
IV von Hanau (St)
weiterverlehnt. - Salentin von Isenburg VI (St) wird auf der Isenburg
erwähnt - Der brandenburger Kurfürst und böhmische König
und mit Herzogstochter Johanna von Wittelsbach
Bayern Straubing Holland (St)
(14) verheiratete Graf
Wenzel von Luxemburg
(St) (15 ) wird in Frankfurt
zum römisch-deutschen König gewählt. - Ulrich III von Hanau
(St)
bekriegt Johann von Reifenberg und Kuno von Reifenberg.
- Burg Runkel wird von
Dietrich von Runkel (St)
um ein modernes Schloss erweitert. - In der Bösen
Fasnacht in Basel provoziert der habsburger
Herzog Leopold III (St) durch die Ausrichtung eines
Turniers Tumulte, die durch den Bischof von Basel
angestachelt werden, bei denen hunderte von Grafen und
Herren in die Gewalt der Aufrührer kommen. - Burg Landeck, im Besitz
der Grafen von Zweibrücken-Bitsch und Otto VI von
Ochsenstein wird von den Graf Emich V von
Leiningen-Hardenburg (St)
und Jofried (Schafried, Gottfried) von Leiningen
Rixingen belagert. Otto VIvon Ochsenstein vergleicht
sich mit den Leiningern. - In Augsburg und Regensburg
werden Kammerbüchsen hergestellt. Zielen ist mit ihnen
nicht möglich. - Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) wird von
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (60)
beauftragt den Alten Rat der Stadt Wetzlar wieder
einzusetzen. Graf Johann von Solms IV Burgsolms nutzt
die Gelegenheit und übernimmt selbst die Herrschaft über
die Stadt Wetzlar. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) lässt
gegenüber der Reichsstadt Wetzlar die
hessische Burg Hermannstein gegen
den Besetzer der Reichsstadt Wetzlar Graf Johann
von Solms IV Burgsolms (St)
auf solmser Grund von Baumeister Tile von Frankenberg,
Baumeister des Doms der Reichsstadt Wetzlar, erbauen.
Agnes von Isenburg (St)
heiratet Gerlach von Isenburg Wied
(St) alias Graf Gerlach von Wied. - In
Straubing werden erste Straßen gepflastert. - Friedrich
von Blickensteden ist mainzer Domherr.
1375
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) und zahlreiche
andere rheinische Herren vereinigen sich im St Georgen
Bund.
Wittumsverschreibung von Graf Wilhelm
II von Katzenelnbogen (St)
von Katzenelnbogen (St)
für seine Frau Else auf Darmstadt, in der Gräfin Else
von Katzenelnbogen lebenslang das Lesen der
deutschsprachigen Bücher ihres Mannes der
katzenelnbogener Bibliothek mit dem Titurel
von Wolfram von Eschenbach, dem Epos von Konrad von
Würzburg oder Herbort von Fritzlar über den trojanischen
Krieg zugestanden werden und der katzenelnbogener
Silber- und Goldschatz erwähnt wird. Darmstadt war noch
eine einfache gräfliche Verwaltung.
Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
zieht gegen die Böse
Gesellschaft am Oberrhein, während Graf Diether
VIII von Katzenelnbogen (St)
im Bunde mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau I (St)
gegen den mainzer Erzbischof Ludwig von Meißen
die Stadt Erfurt belagert.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) wird Edelbürger von Köln.
Im Dezember liegen die bayerischen Herzöge und der
Erzbischof von Mainz nahe Speyer auf beiden Seiten des
Rheins mit Graf von Wertheim, Graf Diether VIII von
Katzenelnbogen (St),
Graf Heinrich von Sponheim und die Herren von Hanau
gegen die Böse
Gesellschaft.
Wetter: Besonders trockener und heißer Sommer in dem
es mehr als drei Monate nicht regnet. Das Korn wächst
besonders gut aber der Wein um Limburg wird von
der Sonne verbrannt. Beste Ernte seit 1361. Beginn der Überproduktion
von Nahrungsmitteln mit konstantem Preisverfall. -
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (59)
verpfändet die reichsfreien Gebiete ingelheimer
Kaiserpfalz, Oppenheim, Gau-Odernheim und
Kaiserslautern an Kurfürst Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St) (64)
für seine Kurstimme und Ruprecht III von
Wittelsbach von der Pfalz (St) (23)
bei der kommenden Königswahl für seinen Sohn, den
brandenburger Kurfürst und böhmischen König Wenzel von Luxemburg (St) (14) auf Lebenszeit.
Das Ingelheimer Gericht auf dem Gebiet der ingelheimer
Kaiserpfalz, behält weiterhin das königliche
Reichsadlersiegel und nennt sich auch weiterhin
Reichsgericht. Hier werden auch die Ingelheimer
Haderbücher geführt. - Bei der heiligen Katharina von Siena
treten die Wundmale Christi auf. - Die erste Erwähnung
von Zink aus Zinkspat in Indien. - Katalanische
Weltkarte, in der sogar die Gezeiten im Ärmelkanal und
Flussläufe dargestellt werden. - In Montpellier findet
die erste autorisierte öffentliche Sektion eines Toten
statt. - Graf Johann von Nassau (St) und Graf Johann IV von
Solms (St)
verbünden sich gegen Landgraf Hermann II von Hessen (St) (34) zur
Wiedergewinnung der Herrschaft Lich für Solms. -
Primogeniturstatut bei den Herren von Hanau, wonach
nur der älteste Sohn regieren und heiraten darf. -
Hamburg hat ein Irrenhaus Tollkiste. - Die
Lombarden fallen im Erzbistum Trier ein werden aber
vom trierer Erzbischof Kuno II von
Falkenstein (St)
Richtung Straßburg vertrieben dort fliehen sie erneut
in Welschland und als sie erneut zurückkommen werden
sie von den Schweizern vernichtend geschlagen. - Nach
dem Tod von Stefan II von
Wittelsbach von Bayern (St)
einigen sich seine Söhne, dass Oberbayern von Stephan
und Johann und Niederbayern von Friedrich und dem
Neffen Otto V (ehemaliger
Kurfürst von Brandenburg) verwaltet wird, was nicht
verwirklicht wird sondern zu Kriegshandlungen führt. -
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) befiehlt Philipp von
Falkenstein (St)
das frankfurter Bartholomäussift zu beschützen. - Burg
Neu-Falkenstein
ist an den trierer Erzbischof Kuno II von
Falkenstein (St)
verpfändet. - Graf Johann III von
Sponheim Starkenburg (St)
bürgt für seinen Neffen Johann von Salm, der
bei Juden in Koblenz, Trier und
Montabaur Geld aufgenommen hat. - Der nürnberger
Burggraf Johann
III
von Zollern
(St) (06)
wird mit der 2-jährigen luxemburger Kaisertochter
Margaretha von Luxemburg (St)
(02) verlobt. -
Der sponheimer Abt
Kraft vergreift sich für ein sorgenfreies Leben des
Klosters an den Reliquien, lässt zu, dass seine Mönche
unzählige Bücher aus der klösterlichen Bibliothek
stehlen und verkauft klösterliches Land. - Die wetzlarer Schöffen
erhalten durch eine List ihre alten Ämter zurück. - Die Bretonen fallen in das Bistum des
metzer Bischof Dietrich Bayer von
Boppard ein. - Dietrich von Bickenbach,
Deutschordensmeister stirbt. - Die nassauer Burg Frauenstein wird
zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist. - Die
Gesellschaft des heiligen Georgs am Mittelrhein und in
der Eifel wird vergeblich von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (59)
wegen Anmaßung eines öffentlichen Gewaltmonopols
verboten. - Der mainzer Patrizier Heinz zum Jungen
wird mainzer Schultheiß. Er ist mit Greta Gänsfleisch
von Sorgenloch verheiratet.
- Der mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen befehligt
das Bundesheer der Städte Mainz, Worms und Speyer
gegen Graf Emicho von Leiningen (St).
- Der mainzer Rat lehnt den Vorschlag die Pfandschaft
Oppenheim, Ingelheim, Nierstein und Schwabsburg gegen
30.000 Gulden ganz zu übernehmen ab, lässt sich
auszahlen und verliert die Pfandschaft an Kurfürst Ruprecht von
Wittelsbach I von der Pfalz (St) (64).
- Hofwart von Sternenfels ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten
Markt statt.
1374
Palästinafahrt nach Jerusalem von Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen (St)
mit 20 Begleitern.
Wetter: Hochwasserjahr am
Rhein seit Jahresanfang. In Limburg an der
Lahn wird die Obermühle am Steiger, die
Walkmühle, die Lohmühle und die hölzerne diezer Brücke
vom Hochwasser in der Faschingszeit weggerissen. -
Beobachtungen über dramatische Infektionszahlen bei
schnell herbeigerufenen Ärzten und geringeren
Infektionszahlen bei isolierten Personen veranlassen den
mailänder Herzog Bernabo Visconti,
die Quarantäne bei Pestgefahr einzuführen. -
Heinrich von Langenstein
lehnt astrologische Deutung des Halleyschen Kometen in
Paris ab und kämpft für eine astronomische Behandlung
des Vorgangs. - In der nassauer Fehde wird die Stadt Nassau so zerstört,
dass sie zeitweise aufgegeben werden muss. - Die Stadt
Hadamar fällt an Anna von Nassau, das Land wird unter
Graf Ruprecht und Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) geteilt. -
Graf Gerhard von Diez (St) verpfändet Burg Dehrn für 400 Gulden
an Arnold von Willmerod. - Die nach Autonomie strebende
Stadt Würzburg wird vom
würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg
mit Hilfe von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (58)
wieder unterworfen. - Niederlage der Hattsteiner bei Rodheim vor der
Höhe. - Herzog Otto von Braunschweig (Vater Ernst)
verbündet sich mit dem mainzer Erzbischof Ludwig
von Meißen gegen Landgraf Ludwig von
Hessen. - Revolutionäre Unruhen in der Stadt
Braunschweig, die Große Schicht
dauert bis 14 80. - Die Ritter von Reifenberg befehden
Junker Philipp von Falkenstein, den
Stummen, in seiner Burg Königstein, nehmen die Gemahlin
von Philipp von Falkenstein, der sich beim Sprung von
der Mauer schwer verletzt und nach einer Woche stirbt
und vier Kinder für ein Lösegeld von 10.000 Gulden
gefangen. - Die Tanzwut bricht an der Mosel und am Rhein
aus. Sie wird als Betrug um Sex und Geld zu erhalten
erkannt, denn viele Tänzerinnen werden schwanger
(vermutlich Drogenvergiftung). - Graf Johann von Solms
treibt hundert Pferde vor Friedberg zusammen
und wird von den Friedbergern bis nach Butzbach, wo ein
unvorsichtiger unbewaffneter butzbacher Edelknecht
erschlagen wird und bekriegt mit den Butzbachern die
Friedberger, von denen er 200 gefangen nimmt. - Junker
Dietrich von Runkel versucht mit den Grafen von Nassau,
den Herren von Isenburg, von Grenzau, von Westerburg,
von Molsberg und anderen Schlössern um Limburg, Friedberg zu
überfallen und die Friedberger zu bestrafen, wird aber
bemerkt, in der Schlacht bei Rodheim v.d. Höhe
(vor Bad Homburg) vernichtend geschlagen und gefangen
genommen und muss zehntausend Gulden Lösegeld bezahlen.
- Die Talsiedlung in Ellar wird von den Limburgern
angegriffen und niedergebrannt, weil diese ihre Feinde
Krae und Busse aufnehmen, die danach von den Edlen von Elkerhausen gehängt werden und weil
Ellar als limburger Konkurrenz
vermieden und eher vernichten werden soll. - Das Haus
Luxemburg und die Wittelsbacher sühnen sich, wofür
Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (58) Stephan III von
Witttelsbach Bayern und seinen Bruder Friedrich
von Wittelbach der Weise von Bayern zu
Reichslandvögten in Oberschwaben
und im Elsass macht. - Graf
Otto von Solms (St)
erwirbt die Pfandschaft Braunfels. - Der
kölner Münzmeistersohn Quentin von Schonenbach geht in
Köln beim Goldschmied Mathys van Hoimbroiche in die
Lehre. - Ritter Johann Brenner von Lahnstein wird
Amtmann in St Goarshausen Reichenberg. - Der Herr
Philipp VII von Falkenstein Münzenberg (--) beraubt Erkinger von
Rodenstein und nimmt ihn kurzfristig gefangen. -
Nächtlicher Brandanschlag in isenburgischen Grenzau im
Streit um das Erbe von Gerlach von Isenburg (St). - Die nürnberger
Burggrafentochter Elisabeth von Zollern heiratet in
Amberg den pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach
I (St)
(22). -
Unter dem leichtlebigen sponheimer Abt Kraft leben die
Mönche sorgenlos und regelos dahin und genießen ihren
Reichtum. - Meffried von Brambach wird in der Fehde von
Herrn Siegfried von Westerburg-Schaumburg (St)
und Dietrich von Runkel (St)
mit der Stadt Friedberg von
Friedberg gefangen genommen. - Der mainzer Schatz wird
auf Burg Ehrenfels in
Sicherheit gebracht. - In Limburg an der Lahn
wird ein leprakranker Barfüßermönch durch seinen
wunderschönen Gesang und seine Lieder in ganz
Deutschland bekannt und berühmt. - Graf Kraft von
Hohenlohe wird vom speyerer Bischof Adolf von Nassau (St) zum
obersten Amtmann des Hochstift Speyer ernannt. - Das
eppsteiner Kloster Retters wird durch
reifenberger Raubritter geplündert und verlassen. - In
Frankfurt wird der Wald um Sachsenhausen stückchenweise
für den Weinbau gerodet. - Angebliche Tanzwutepidemie in
Echternach. Der
Veitstanz ist eine Art Gegenveranstaltung zur Abwehr des
Zaubers. - Spielkarten in Viterbo. - Brun von Brunfels,
der Erbauer des frankfurter Hauses Zum Braunfels stirbt.
Sohn Brun von Brunfels wird 14 06 Mitglied der
Stubengesellschaft Alten Limpurg. - In
Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.
1373
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) ist im Mitbesitz von Burg
Laurenburg.
Die Herren von Westerburg öffnen Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
und Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) das Schloß Schaumburg.
Blutige
Streitigkeiten um Stadecken und Reinheim zwischen
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) und seinem Bruder Graf
Gerhard von Katzenelnbogen (St),
der Bischof werden soll. - Bei wissenschaftlichen
Versuchen in Norwegen beschreibt Heinrich von Langenstein
die ortsabhängige Veränderungen magnetischer Anziehung
(geographischer-magnetischer Pol). - Die Stadt Würzburg führt
erfolgreich einen Aufstand durch und wird auf Bitten des
würzburger Bischof Georg von Schwarzburg
von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (57) unter die Reichsacht
gestellt. - Der rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler
fordert skandalträchtig waghalsig aber erfolgreich 1.000
M. Silber für die Festsetzung eines rothenburger Bürgers
vom Landesherrn Konrad von Hohenlohe. - Die Stadt Wetzlar verbündet
sich mit den Landgrafen Heinrich II von Hessen
(St) (70) und Hermann II von Hessen
(St) (32) mit Graf
Johann von Solms (St)
gegen Graf Johann von Nassau (St).
- Erbverbrüderung zwischen den Landgrafschaften
Thüringen und Hessen. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (57) entlässt seinen
Onkel (Oheim) aus der Reichsacht (wegen des verstorbenen
mainzer Erzbischofs Johann von Luxemburg
Ligny (St).
Adolf
von Nassau (St)
soll den mainzer Erzbischof Johann von Luxemburg
Ligny (St)
mit Gift ermordet haben. - Die Teufelssekte der
Tanzwütigen breitet sich aus (Tanzwut es wird von
Drogenvergiftungen ausgegangen). - Otto
von Brandenburg verkauft im Frieden von Fürstenwalde
die Mark Brandenburg für 500.000 Gulden an den Kaiser. -
Konrad von Hanau (St) wird durch
Papst Gregor
XI zum Fürstabt von Fulda ernannt und erhält wegen
seines Auges wurde einen Dispens.
- Philipp VI von Falkenstein (St)
stirbt bei einem Sturz beim Angriff auf Burg Königstein während
der Reifenberger Fehde. - Burgfrieden über Laurenburg
zwischen Graf Ruprecht von Nassau (St) und Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen (St).
- Der spätere römisch-deutsche König und böhmische König
Wenzel von Luxemburg
(St) (12) wird Kurfürst von
Brandenburg. - Der speyerer Bischof ermahnt Ulrich III von Hanau
(St) und
Ulrich von Kronberg an ihren Schwur den Sternerbund zu
meiden. - Der mainzer Erzbischof Johann von
Luxemburg-Ligny stirbt nach zweijähriger Amtszeit
überraschend, nach Gerüchten, durch einen Giftmord des
späteren mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) in Eltville und wird in
Kloster Eberbach
begraben. Ein Teil des Mainzer
Domkapitels wählt den Bischof von Speyer, Adolf
von Nassau (St),
zum Administrator
des Erzstifts. Papst Gregor
XI in Rom ernennt aber für Kaiser Karl
IV von Luxemburg
(St) (57)
Ludwig von Meißen
zum neuen mainzer Erzbischof. Adolf von Nassau I (St) bekämpft in
Thüringen und im Eichsfeld mit Unterstützung von Herzog
Otto
von Braunschweig-Göttingen, Graf Johann von Nassau
(St), Graf
Heinrich VI von Waldeck und
Graf Gottfried
IX von Ziegenhain vergeblich Ludwig von Meißen,
der von Kaiser Karl
IV
von Luxemburg, seinem Sohn brandenburger Kurfürst
und böhmischer König Wenzel
von Luxemburg (St) (09), den
drei Markgrafen von Meißen (Ludwigs Brüder) und Landgraf Hermann II von Hessen (St) (32) unterstützt
wird und verlängert so das Schisma. - Friedrich von Lißberg vergleicht sich als erster
mit Hermann II von Hessen
(St) (32). - Philipp von Daun
Oberstein, späterer Erzbischof von Köln und
vierter Sohn von Wirich von Oberstein IV wird geboren
und ist für den geistlichen Stand bestimmt. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (70) schlägt die
Sterner mit Graf Johann von Solms (St) vor dem Obertor der
Reichsstadt Wetzlar. Graf Johann
von Solms (St)
wird von der Reichsstadt Wetzlar gefangen
genommen, aber gegen den Willen von Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (70) ohne
Lösegeld wieder freigelassen. - In Würzburg werden die
Bader geschätzte Mitglieder des Bürgertums und in die
Zünfte aufgenommen. Die Lehre bei einem Meister dauerte
drei Jahre. Danach wird eine dreijährige Wanderschaft
und Ausübung des Gewerbes bei anderen Meistern
gefordert. Erst nach Ablegung einer kostspieligen
Meisterprüfung und eines Examens an einer Medizinischen
Fakultät ist dem Bader dann die selbständige
Berufsausübung erlaubt. - Andreas von Brauneck wird
mainzer Dompropst. - Hermann von Weingarten ist mainzer
Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt
statt. - Katzenelnbogen Oberfischbach gehört als
katzenelnbogener Lehen Henne von Gerolstein. - In
Laufenselden feiern die Bauern aus Laufenselden
gemeinsam mit denen aus Rettert die Fahlerkerb, die alle
drei Jahre wiederholt wird. - Reinhard II von Westerburg
(St) (19) heiratet
die Grafentochter Katharina von Nassau Wiesbaden (St) (--).
1372
Bündnis zwischen Graf Diether VIII von Katzenelnbogen
(J) (St)
und der Stadt Frankfurt.
Die Grafen Wilhelm
II von Katzenelnbogen (St)
(Ä), Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von
Katzenelnbogen (J) (St)
gehören der Rittergesellschaft der
Sterner an und nehmen dem mit Landgraf Hermann II von Hessen (St) (31)
verbündeten Grafen Ruprecht VI von Nassau (St)
vorübergehend Hadamar ab.
Kleinerer Pestausbruch in Südhessen. - Reichstag in
Mainz. - Frankfurt, maßgeblich die Patrizier Siegfried zum Paradies
von Marburg und Lotze von Holzhausen, erkauft sich
das verpfändete Schultheißenamt wodurch die letzten
Ministerialen verschwinden, wird dadurch tatsächlich
reichsunmittelbar, die peinliche Gerichtsbarkeit geht
auf den Rat über und der Reichsforst Dreieich wird
erworben. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (31) greift mit
1.000 Bewaffneten auf Betreiben seines Onkels Heinrich II von Hessen (St) (70) Lißberg an belagert
es, muß aber durch Hilfstruppen des Sternerbundes
abziehen, wobei er das Land bis nach Fritzlar verwüstet
und den Sternerkrieg gegen
Erbansprüche Braunschweigs auslöst. - Heinrich von Langenstein
vermutet die Entstehung neuer Arten von Lebewesen durch
Ausserirdisches. - Nach dem Tod seines Stiefbruders
Adolf von Nassau (St) (13
70), seiner Mutter Irmgard von Hohenlohe Weikersheim in
Worms (13 71), seines Stiefbruders Johann von Nassau
Weilburg (St)
in Weilburg (Februar 13 71) und des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in
Aschaffenburg (September 13 71) beginnt Graf Ruprecht VII von Nassau
Wiesbaden Sonnenberg die Erste Nassauer Fehde mit
Graf Johann von Nassau I
Dillenburg (St), in der
Burg und Stadt Nassau heftig
umkämpft sind und die zur Wehrkirche befestigte
Stadtkirche und der Portenturm öfters den Besitzer
wechseln. Graf Ruprecht von Nassau VII
Sonnenberg (St)
drängt
Graf Johann
von Nassau I Dillenburg (St)
(31)
aus Nassau. Die Stadt Nassau wird fast vollständig
niedergebrannt und ist längere Zeit tot und
menschenleer. - Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(56)
zieht mit 800 Rittern in Aachen ein. Herzog Wilhelm II von Jülich
lässt deshalb Herzog Wenzel von Luxemburg I
nach Zahlung von 50.000 Gulden frei. - Die Grafen Otto
von Solms (St)
und Johann von Solms
(St), Johanns Sohn, schließen eine Sühne und
Einung mit den Landgrafen Heinrich von Hessen
(St) und Hermann von Hessen (St), machen
ihnen ihre Burg Hohensolms lehnbar
und öffnen ihnen dieses und das Burg Braunfels sowie alle
anderen, die sie noch gewinnen, wogegen die Landgrafen
sie in ihren Schutz nehmen. Sie geloben, keine neuen
Burgen mehr zu bauen, es sei denn mit Zustimmung der
Landgrafen, oder wenn ihnen Hohensolms oder Braunfels verloren
gehen. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (70) erwirbt Schmalkalden. - Graf Rupert von
Nassau VI Sonnenberg (St),
wird besoldeter Helfer von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (31) .
- Die Stadt Ellar wird von Katzenelnbogen gegründet. -
Der frankfurter Patrizier und Finacier Conrad von
Löwenstein macht Geldgeschäfte mit dem Juden Heilmann. -
Graf Otto von Solms (St)
leitet die Rückerwerbung der Pfandschaft Braunfels ein. -
Ulrich von Württemberg (St)
siegt in der Schlacht von Altheim gegen die Städte. -
Der nassauer Schultheiß Göbel Hach überfällt mit
mehreren Helfern Diener von Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) in Oberwallmenach bei
der erneuten Weihe der dortigen Kirche mit Bischof
Johann von Tramyd, treibt den gräflichen Schreiber durch
die Kirche und wird aber von diesen überwältigt und
gefangen genommen. - Der päpstliche Nuntius Elias von
Uodronia verteilt inklusive der von Graf Eberhard von
Katzenelnbogen (St)
für seine Tochter beabsichtigten 20 päpstliche Dispense
auf Ehen 4. Grades nördlich der Alpen. - Ulrich
von Hanau IV (St)
verkauft der böhmischen Krone zur sicheren eintägigen
Anreise zur Königswahl die Burg Babenhausen.
- In Koblenz stirbt der päpstliche
Großinquisitor Johann Schadland. -
Das manderscheider Dorf Eisenschmitt wird
für Huf- und Waffenschmiede, Schlosser, Bogner,
Panzermacher (Plattner), Nagel-, Helm- und
Pfannenschmiede bekannt. - Kleve brennt. - Um die
Finanzkrise zu beheben erheben die Schöffen in Wetzlar eine direkte
Steuer. Eine Bürger rebellieren und vertreiben die
Schöffen aus der Stadt. - Der metzer Bischof Dietrich Bayer von
Boppard verhandelt im Auftrag von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) um die Auslösung
seines gefangenen Bruders Wenzel von Luxemburg.(St). - Eine
frankfurter Patrizier-Delegation mit dem frankfurter
Bürgermeister Lotz von Holzhausen und den Schöffen Jakob
Knoblauch, Johann von Holzhausen und Wicker Frosch fährt
zu Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(56)
nach Mainz und kauft ihm das Reichsschultheißenamt ab,
das sich im Pfandbesitz des Patriziers Siegfried zum Paradies
von Marburg befindet und das er deshalb für sich
beansprucht. - Die von Otto von Braunschweig
seit 13 71 mit Truppen ausgestattete Burg Herzberg des Sternerbundes wird
unter Führung von Gottfried VII von Ziegenhain vor der
Belagerung durch Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (31) und den
wettiner Landgraf Balthasar von Thüringen
gerettet. Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (31) flieht
brandschatzend nach Marburg und Landgraf Balthasar von Thüringen
sucht Zuflucht in Hersfeld. Der
hersfelder Reichsabt Berthold II von Völkershausen outet
sich als Sterner wird doch
die Stadt Hersfeld nimmt
Landgraf Balthasar von Thüringen
auf. - Der kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden
versucht nach dem Tod von Graf Johann von Kleve
ohne männlichen Erben 13
68, die Grafschaft Kleve als erledigtes Lehen
einzuziehen. - Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(56)
logiert in der mainzer Residenz des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St). Bei einem
abendlichen Spaziergang wird Kaiserin Elisabeth von Pommern
von böhmischen Rittern begleitet. Mainzer Bürger
befürchten durch ein Gerücht beunruhigt einen Anschlag
der Böhmen auf die Stadt Mainz und dringen durch den
Tiergarten des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in die
Residenz Haus zum Tiergarten ein, ermorden die
vermeintlichen böhmischen Attentäter, demolieren alle
Türen und rauben sogar im Schlafzimmer der Kaiserin Elisabeth von Pommern
Schmuck. Der wütende Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(56)
verlässt am Morgen die Stadt Mainz. Die mainzer
Bürgerschaft bedauert den Vorfall, fängt die Mörder und
enthauptet 3 vor dem Tiergarten. - Der trierer
Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St) ordnet
eine Vergrößerung der Baufabrik für der limburger
Stiftskirche (Limburger Dom) weil das festliche
Gebäude nicht einstürzen oder sein Anblick leiden
soll. - In Kloster Eberbach wird der in Eltville
geborene Jakob (--)
neuer Abt.
1371
Graf Wilhelm II
von Katzenelnbogen (Ä) (St)
und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) versuchen während der
Mainzer Sedisvakanz das Mainzer Geleit durch die
Obergrafschaft nach Frankfurt an sich zu bringen. Graf
Wilhelm II von Katzenelnbogen (St)
und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) stellen sich als Geiseln
auf Altleiningen für
Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St),
Witwer von Elisabeth von Katzenelnbogen (St) zur Verfügung.
Die Herren von Winneburg und Beilstein tragen Graf
Wilhelm II von Katzenelnbogen (St)
ihre Rechte in acht Dörfern bei Bad Bertrich jedoch ohne
die Gerichte auf.
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) kämpft siegreich als
Verbündeter von Herzog Wilhelm von Jülich in der Schlacht von Baesweiler
(vor Aachen) gegen den brabanter Herzog Wenzel von Luxemburg (St)
mit. Für Sponheim ist es eine Niederlage.
Der Edle Ulrich IV von Hanau (St)
verpfändet seinem Schwager Graf Wilhelm
II
von Katzenelnbogen (St)
die Hälfte von Burg und Stadt Steinheim mit 21
zugehörigen Dörfern und Gerichten. Altarstiftung für
Burg Rheinfels. Altarstiftung auf Burg Katz. Der
Zollturm in St Goarshausen wird fertiggestellt.
Diether
von St Goar (unehelicher Sohn) ist bis 14 03 Pastor in
Gerau. Er hat zwei Schwestern Grete und Katharina
(uneheliche Töchter)
Graf
Walram von Sponheim Kreuznach (St)
kämpft an der Seite des unterlegenen Herzog Wenzel von Luxemburg
obwohl dieser seine Städte St Vith und Bütgenbach
beansprucht. - Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
bürgt nach der Schlacht von Baesweiler
für seinen Heerführer den gefangenen brabanter Herzog Wenzel von Luxemburg (St) und die 270 adeligen
Mitstreiter mit einer großen Summe. - Eberhard V von
Katzenelnbogen (St)
brennt die Pfarrkirche in Gondershausen
nieder. Der trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein
(St) (51) entlässt
ihn aus dem Bann. (1439)
- In Katzenelnbogen Bärbach spendet Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) dem katzenelnbogener
Kloster Bärbach Geld. (1447)
- Papst Gregor XI erteilt Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) und seiner Frau einen Ablaß
(1451). -
Der englische König Eduard
III wird senil und überlässt die
Regierungsgeschäfte seinen Günstlingen und Mätressen -
Bei Baesweiler (vor Aachen) findet die
entscheidende Schlacht der Brabanter Fehde statt. Herzog
Wilhelm von Jülich,
siegt unterstützt vom Herzog von Geldern, der erschossen
wird, (Graf Johann von Nassau Dillenburg, Graf Ruprecht
von Nassau, Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St), der Graf von Wied und
Junker Friedrich, Herr zu Runkel), gegen den luxemburger
Herzog Wenzel I von Brabant,
( Kaiser Karls Bruder und des blinden Königs Johann von
Böhmen Sohn) unterstützt vom Grafem von St Pol, dem
Bruder des mainzer Erzbischofs Johann von
Luxemburg-Ligny (St)
siegen. Simon III von Sponheim (St)
wird gefangen genommen, Graf Johann von Sayn (St) wird 1 Jahr auf der
jülicher Burg Nideggen gefangen
gehalten. - Erster Waffengang von Ruprecht von Nassau (St) gegen die
nassau dillenburger Verwandtschaft beginnt und dauert
bis 13 74. - Heilbronn am Neckar
wird Reichsstadt. - Kuno II von Falkenstein (St) sorgt dafür, dass sein
Neffe Friedrich III von
Saarwerden Erzbischof von Köln wird. - Der
Bürgermeister von Limburg an der Lahn
Kunz Noide wird von einem Dieb, den er in den Katzenturm
sperren will mit von der Mauer gerissen und stirbt. Der
Dieb wird unmittelbar nach dem Fluchtversuch
fluchtunfähig schwer verletzt gehängt. - Niederländische
Kaufleute mit Gewändern werden auf dem Weg zur Messe
nach Frankfurt bei Andernach vom Grafen
von Wied und Herrn Salentin von Isenburg (St) beraubt und nach Isenburg
entführt, die Entführer vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St) zur
Rückgabe und Freilassung gedrängt, was Salentin von
Isenburg (St)
ignoriert und deshalb vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St) aus dem
Engersgau vertrieben und mit einer trierischen Trutzburg
in Engers, Burg Kunenstein alias Kunostein
eingeschüchtert wird und beiden nach vernichtendem Kampf
Herschbach, Dierdorf und die Fähre über den Rhein
abgenommen wird. - Die erste Spielbank in Frankfurt der
Heiße Stein kauft in Speyer jährlich 10.000
Würfel. Eine weitere Spielstube Heißer Stein
existiert auch in Mainz im Hinterhaus des Bierhauses Zum
goldenen Fäßchen am Flachsmarkt. - Stefan III von
Wittelsbach Bayern (St)
kämpft mit dem Deutschen
Orden gegen die heidnischen Litauer auf einer Preußenfahrt.
- Die Linie Isenburg-Arenfels erlischt, wodurch die
Herrschaft als trierer Lehen an Isenburg Grenzau fällt.
- Wilhelm von Heppenheft alias
Heppe von Glimendal erhält vom mainzer Erzbischof Johann von
Luxemburg-Ligny (St)
den Schutz für die armen Leute jenseits der Höhe (des
Taunus). - Die von Leiningen an die Pfalz abgetretenen
Herrschaft Gräfenstein gibt Pfalzgraf Ruprecht Graf
Walram von Sponheim (St)
zu Lehen. - Der klösterlich eberbacher
Gastkellner Priester Herman von Nördlingen wird in
Frankfurt gefangen genommen. Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) fordert den
Rat der Stadt Frankfurt auf ihn nach Burg Scharfenstein in
seinen Kerker auszuliefern um ihn dort zu richten und zu
bestrafen. - Kuno von Reifenberg ist pfälzer Burggraf in
Kaub. - Die leininger-dagsburger
Burg Gräfenstein, wird an
Sponheim-Starkenburg verpfändet. - Burg Herschbach wird vom
trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St)
eingenommen, weil sich Graf Gerlach von Isenburg mit dem
Grafen von Wied, der kölner Kaufleute plünderte, gegen
Köln verbündet und Köln sich deshalb mit Trier
verbündet. Der Graf von Wied (St)
unterliegt Köln, muß Dierdorf, Rückeroth und Rohrburg an
Köln abtreten und Engers an Trier. - Gerlach von
Isenburg Arenfels (St)
stirbt und vererbt Herschbach an seine Schwiegersöhne
Graf Wilhelm von Wied (St)
und Salentin von Isenburg (St).
- Der kölner Rat lässt die Glocken von St Maria im Kapitol
läuten solange die noch nicht gefassten straffälligen
Weber des Kölner
Weberaufstandes die Stadt ungehindert
verlassen. - Der mailändische Fürst Bernabò
Visconti (St)
ein erklärter Gegner des Papsttums, eignet sich Lehensgebiete
des Heiligen Stuhls an und wird nach gescheiterten
Verhandlungen mit dem Kirchenbann belegt, zwingt aber
die Überbringer der Bulle
das Schriftstück aufzuessen. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) stirbt nach
mehreren Tagen Koma und einer Notoperation eines
Steinleidens. - Graf Walram von Sponheim (St) nimmt die Burgen Altenbaumburg von
Philipp von Bolanden, einem Lehnsmann von Pfalzgraf und
Burg Naumburg ohne
Fehdeerklärung gewaltwam ein und muss sie unmittelbar
danach wieder hergeben. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) stirbt in Aschaffenburg angeblich durch das
Verschulden seines französischen Arztes,der von den
aufgebrachten Bürgern in den Main geworfen wird. - Die
Herren von Eppstein verpfänden ihr Amt Steinheim mit den
Gerichten
Wilmundsheim, Hörstein und vor dem Berge, an Ulrich IV von Hanau
(St).
- Graf Johann von Nassau
Weilburg (St)
stirbt. - Papst Gregor XI schickt
fünf Inquisitoren nach Deutschland. Die idsteiner Waldenser werden
verfolgt. - Offener Krieg im Nassau-Hadamarer
Erbfolgestreit. Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
kämpft gegen Graf Ruprecht von Nassau
Sonnenberg (St), der
von Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (30) unterstützt
wird. Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
schließt sich dem gegen Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (30) gegründeten
Sternerbund an. - Duell zwischen
Ritter Friedrich Greiffenklau von Vollrads und Eckhard
von Elkerhausen mit Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St)
als Schirmherrn. - Adolf von Nassau Wiesbaden
Idstein (St) wird speyerer
Bischof. - Dietrich von Ilfeld ist mainzer Domkantor. -
Dietrich von Ilfeld, Philipp Flach von Schwarzenberg und
Kuno von Sterzelnheim sind mainzer Domherren. - In Köln
findet ein Turnier am Alten Markt statt.
1370 In Burg Schaumburg hält Johann von
Westerburg (St), der weiter in
wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeit ist,
Graf xxx von Nassau Dillenburg (St)
seit zwei Jahren gefangen. Nach langen
Verhandlungen und gegen ein Lösegeld von 10.000 lässt
er ihn wieder frei. Graf xxx von Katzenelnbogen (St) (--) erhält
die Hälfte von Burg Schaumburg. - Der Frankfurter,
ein unbekannter Deutschordenspriester in
Frankfurt-Sachsenhausen schreibt theologia deutsch.
- Krieg zwischen dem
Pfalzgrafen bei Rhein und Walram von Sponheim Kreuznach
(St), dessen
Lehensmann dem Pfalzgrafen Altenbamberg geraubt haben
soll. - Die katzenelnbogener Burg Auerbach wird sehr
stark befestigt und zum Bollwerk Deutschlands ausgebaut.
- Nicole de Oresme
übersetzt die Schriften von Aristoteles im Auftrag des
französischen Königs Karls V aus dem
Lateinischen ins Französische, bekämpft heftigst
astrologische Vorhersagen und vertritt die Theorie der
Erdrotation. - Die Königin Elisabeth von Ungarn benutzt
Ungarisches Wasser, ein Parfum auf Basis des
Gewürzes Rosmarin. - Sühne
zwischen Andernach und Graf Gerhard von Virneburg. -
Graf Gerhard von Diez (St)
verkauft die Herrschaft Altweilnau an Walter von
Kronberg. - In Köln beteiligen sich die Weber beim
ersten Angriff auf die Geschlechterherrschaft. - Die
nürnberger Schmiede stellen Nadeln her. - Goldkarawanen
aus Mali nach Mekka hören auf. - Unter dem französischen
König Karl
V wird die Bastille als befestigtes östliches Tor
und als ein Eckpfeiler der Befestigungsanlagen der
Hauptstadt gegen Angriffe der englischen Truppen
angelegt. - Grünberg brennt. -
Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen auf dem Auerbacher
Schloss, wo der Bergfied abgerissen, der Eingang zur
Kernburg verlegt, die nördliche Schildmauer geschlossen
und erhöht und an Stelle des Ostturms eine Bastion, eine
ca. vier Meter dicke, einviertelkreisförmige
Mauerkonstruktion, errichtet wird. - Nach dem Überfall
auf einen bamberger Kaufmann im Spessart wird der
Edelknecht Henne von Gonsrod in der Burg Eltville vom mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gefangen
gehalten. Da sein Bruder in der mainzer Zweitresidenz Aschaffenburg Schultheiß ist reicht
ihm alles zurückzugeben und Reue zu versprechen um einer
Anklage zu entgehen. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) ist
schwerkrank und bekommt seinen Neffen, den Edlen Adolf von Nassau (St), als Koadjutor. - Ritter
Frank von Kronberg besitzt die mainzer Ronneburg. - Kuno
von Sterrenberg besitzt einen Weinberg unterhalb seiner
Burg Sterrenberg. - Der Hof von Johann Cronebaum von
Wildburg und der von Marquard Kesselhut in Dörsdorf ist
sponheimer Lehen. - Das sponheimer Lehen Dorf und Berg Nürings ist im
Besitz von Wolf und Georg von Hattstein. - In Babenhausen wird
lübecker Kaufleuten neben Gold, militärischer Ausrüstung
auch ein in Gold gefaßter Saphirring und ein goldenes
Armband geraubt. - Ritter Daniel von Langenau erhält die
lahnsteiner Weinberge der Gise von Molsberg als mainzer
Lehen. - Der bingener Jude Jasolin wird von Papst Urban
des Wuchers bezichtigt und muß Johann von Montabaur,
Dekan des Andreasstifts in Köln sein Geld zurückgeben,
obwohl der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) dessen
Klage abgewiesen hat. - In Wiesbaden existieren 16
Badehäuser. - Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(54)
lässt durch die Reichsstädte Friedberg und Gelnhausen in seinen
Vermittlungen während der Unruhen in der völlig
überschuldeten Stadt Wetzlar Druck
ausüben. Der Rentmeister stellt alle Zahlungen ein. Die
Schöffengeschlechter erhalten ihre Vormachtstellung
zurück. Graf Ruprecht VII von Nassau
Sonnenberg (St)
beginnt
eine Fehde mit Graf Johann
von Nassau Dillenburg (St)
(31)
um von Hessen gehaltene Lehen, die Ruprecht für sich
beansprucht. - In Zürich werden zu kurze Schecken, Röcke oder
Jacken der Männer die so kurz sind, dass beim Bücken der
Hintern sichtbar ist und tiefes Dekolletee bei Frauen
verboten. - Friedrich von Heppenheft wird Burgmann auf
Burg Burgschwalbach. -
Johann von Westerburg I (St)
stirbt und die angebahnte Ehe seiner Tochter Bertha von
Westerburg (St) mit Gerlach
von Isenburg- Braunsberg (St)
zukünftiger Graf von Wied wird abgesagt. - Der Sternerbund wird
gegründet. Graf Gottfried von Ziegenhain wehrt sich
gegen Landgraf Hermann II von Hessen
(St) (29).
Otto von Braunschweig Göttingen (St)
erhebt Erbansprüche. Die Abtei Hersfeld sieht lokale
Vorteile und Adolf von Nassau (St) benutzt den Sternerbund um
mainzer Erzbischof zu werden. - Öffentliche Schlaguhr in
Paris am Uhrturm. - Der neue kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden
übernimmt ein stark verschuldetes und ausgeplündertes
Erzbistum und beginnt mit der Abzahlung der Forderungen
von Papst in Avignon für die Ernennung und den
erfolgreichen Abbau der Schulden des Erzbistums Köln
durch seinen reichen Großonkel, den trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein
(St) (50). - Der
friedberger Burggraf Rudolf von Sachsenhausen
aus der Reichsministerialenfamilie der Herren von
Praunheim und Sachsenhausen stirbt. - Der spätere König
Wenzel von Luxemburg
(St) (09) heiratet Johanna von Wittelsbach
Bayern Straubing Holland (St)
( 08). - Johann von
Rieneck und Schenk Eberhard von Erbach sind mainzer
Domherren. - In Köln kauft der Rat der Stadt ein Haus am
Alten Markt um den Kampfspielen alias turnier zuschauen
zu können. - In Oberndorf wird Weinbau betrieben. -
Johann von Westerburg (St)
(37),
verheiratet mit Kunigunde von Sayn (St) (--),
stirbt.
1369
Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach I (St)
weist Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) für seine Dienste 2.000
Gulden von zwei Tournosen vom Kauber Zoll an.
Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Nordhausener
Inquisition (Thüringen). - Die
nassauer Fehde
von Ruprecht VII von
Nassau (St),
der in der Folgezeit den Beinnamen der
Kriegerische erhält, mit Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St),
dem Haupt der ottonischen Linie, da Ruprecht den
gesamten Nachlaß seines Schwiegervaters, des
Landgrafen Heinrich II von Hessen
(St)
beansprucht, verbindet sich mit den gleichzeitigen
Kämpfen des Sternbundes, einer
Rittervereinigung gegen Landgraf Heinrich II von Hessen
(St). -
Die Gräfin von Arnsberg schenkt ihre Grafschaft unter
der Bedingung, dass die Grafschaft nicht in die Hände
der Grafen von der Mark fallen darf, dem Erzstift
Köln. - Der kölner Rat befürchtet den Diebstahl seiner
Reliquien und fordert eine Wache. Durch
Abgabenerhebungen und starke Reglementierungen des
kölner Rates beim klösterlichen Weinverkauf geht der
Fremdenverkehrt stark zurückgeht. - Weinflaschen sind
in Köln üblich. - Der Herr von Westerburg nimmt Graf
Johann von Nassau Dillenburg (St)
gefangen weshalb der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St), der
trierer Erzbischof Kuno II von
Falkenstein (St)
und die Grafen von Nassau einen heimlichen Krieg
führen. - Die Stadt Köln wird vom trierer Erzbischof Kuno II von
Falkenstein (St)
gebannt. - Die Stadt Köln verbündet sich mit Graf
Wilhelm von Jülich. - Graf Walram von
Sponheim-Kreuznach (St)
fällt in die Hände von Philipp von Bolanden und wird
auf der Krobsburg in den Kerker geworfen. Von den
Rheingauern, die vom mainzer Vitztum Ulrich von
Kronberg zu Hilfe gesendet werden, werden 300 bei
Sprendlingen getötet und Ulrich von Kronberg muss
schwören auf jeglichen Anspruch mainzer Erzbischof zu
werden zu verzichten. - Philipp von Burgund
heiratet Margarete von Flandern.
- Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St)
verlegt das kirchliche Zentrum von Bessungen nach
Darmstadt wo die Marienkapelle zur Pfarrkirche erhoben
wird. - Ritter von Greußen verkauft die Hälfte von
Burg Scharfenstein an
Berthold von Bessingen. - Die einzelnen Zweige der
Familie Kronberg verbünden sich gegen Juncker Philipp
von Falkenstein (St).
- Die kölner Zünfte decken die Unterschlagung des
adelige kölner Ratsmitglied Rütger Hirzelin vom Grin
von städtischen Gelder auf. Er wird hingerichtet. - In
Köln wird einem wegen Straßenraub verhafteten Mann der
Prozess gemacht, doch die entrüsteten kölner Weber
stürmen das Gefängnis und köpfen ihn ohne Urteil. -
Graf Ruprecht von Nassau (St)
erhält von Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(53)
einen Hof in Frankfurt. Der jüdische Besitzer war
ermordet worden. - Ritter Georg von Lindau wird vor
Würzburg gefangen genommen und muß seinen Teil an Burg
Frauenstein,
seinen Hof in Schierstein und
seinen Hof Wiesbaden dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St)
versetzen. - Raugraf Philipp, Herr von Neubaumburg muß
dem Landfrieden seine Burgen Rockenhausen, Imsweiler und Neubaumburg
öffnen. - Agnes von Veldenz, Witwe von Gerlach von
Nassau, besitzt die Hälfte von Burg und Stadt Idstein als
Witwensitz. - Der trierer Erzbischof Kuno II von
Falkenstein (St)
siegt in der Schlacht bei Lechenich, in der er 60
kölner Ritter gefangen nimmt. - Der Initiator des Kreuzzuges gegen
Alexandria, der zyprische König Peter I. wird
mit seiner Geliebten Johanna l'Aleman von Johannes von
Gaurelle, Heinrich von Gibelet und Philipp von Ibelin
ertappt, entmannt und enthauptet.
- In Limburg vermacht der wohlhabende Tuchproduzent
Werner Sänger
(--) sein Vermögen dem Heilig
Geist Spital. - Für Gerlach von Isenburg- Braunsberg (St),
zukünftiger Graf von Wied wird die Tochter Bertha von
Westerburg (St) von Johann
von Westerburg (St)
als zukünftige Ehefrau bestimmt. Die Eheverabredung
ist nicht erfolgreich. - Die wirtschaftliche Situation
zwingt Kloster Retters seine
Besitzung Treisberg an Frank
von Kronberg zu verkaufen. - Erwin von Rohrbach ist
mainzer Domkustos. - Johann
von Schönburg ist mainzer Domherr.
- In Burg Schaumburg hält Johann von Westerburg (St)
Graf xxx von Nassau Dillenburg (St)
seit dem Vorjahr gefangen.
1368
Kaiser Karl IV von Luxemburg
gestattet dem Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) am Zoll zu
St Goar einen weiteren Tournosen bis zur Begleichung
seiner Forderung in Höhe von 4.000 Gulden zu erheben und
die Burg Ellar von Graf Gerhard von Diez (St) für 8.000 Gulden in
Pfandbesitz zu nehmen. Gegen Nassau und Burg Hohlenfels
wird der Bau der Burg Burgschwalbach begonnen. Auf dem
südlichen Bergrücken besteht eine Zollstation zur
Grafschaft Nassau, geschützt durch die Hennethaler Landwehr.
Burghard und Heinrich von Wolfskehl verkaufen dem Grafen
Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
ihren Anteil an Herrschaft und Landgericht zum Hohlen
Galgen.
Nürnberg erhält eine
Straßenpflasterung. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St) geht
gemeinsam mit seinem Neffen Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) gegen
den Raubritter Graf Otto von Waldeck und seinen Sohn
Graf Heinrich vor. - Stephan III von
Wittelsbach Bayern (St)
kämpft in Italien mit seinem Schwiegervater Bernabò
Visconti (St)
gegen Papst Urban
V und Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(52).
- Sigismund von
Luxemburg wird in Nürnberg geboren. - Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(52)
stellt auf luxemburger Hausmachtspolitik um und
kassiert in Italien nur noch mit geringstem Aufwand
ab. - Salentin V von Isenburg (St)
ist auf Burg Ahrenfels. - Kleve
brennt. - Friedrich von Ehrenberg wird Marschall und
Bannerträger der Grafen von Sponheim. - In Gaubickelheim
findet der erzbischöflichmainzer Weinmarkt statt. -
Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St)
verleiht den Spendern des kasseler Karmeliterklosters
einen Ablaß von 40 Tagen. - Ritter Siegfried von
Kronberg schwört Juncker Philipp von Falkenstein (St) Urfehde
für die Gefangenschaft. - Graf Johann von Nassau I
Weilburg Merenberg (St)
fängt den Schultheiß von Bechtsheim und wirbt die
Bewohner für seine Stadt Kirberg ab. - In
Lorch wird Johann von Waldeck Sooneck alias von Lorch neuer
lorcher Schultheiß. - Kaiser Karl
IV von Luxemburg
(St) (52)
vermittelt vergeblich zwischen Visconti und Papst Urban V in Avignon. - Graf Johann von Nassau I Weilburg
Merenberg (St)
beendet die Fehde mit Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen (St)
um das Waldgebiet Fuchsenhöhle, die Streitfrage wird
aber nicht gelöst. Der Besitzer der angrenzenden Burg
Hohlenfels Graf
Gerhard von Diez (St)
versucht zu vermitteln. - Nach dem Tod von Graf Heinrich von Nassau
Hadamar (St)
(--)
beginnt der Nassau-Hadamarer
Erbfolgestreit. Der
jüngere Bruder und nominelle Herrscher Graf Emich III von Nassau
Hadamar (St),
ist geistig behindert und wird nach Kloster Arnstein verbannt.
Der Schwager Graf Ruprecht von Nassau
Sonnenberg (St),
der Kriegerische, übernimmt die Herrschaft in der
Residenz Hadamar. Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St) aus
der ottonischen Linie erhebt Erbansprüche. - Das
spätere Wirtshaus Altes Haus im pfälzer Bacharach wird als
Wohnhaus erbaut. - Graf
Johann von Nassau Weilburg Merenberg (St) wird vom neuen
Reichsvikar Herzog Wenzel von Luxemburg (St) (31) ermächtigt in
Höchst am Main einen neuen Zoll einzurichten. -
Heinrich II Beyer von Boppard wird mainzer Domdekan. -
In Obertiefenbach kann Johann von Westerburg (St)
Graf xxx von Nassau Dillenburg (St)
besiegen, wonach er ihn auf seiner Burg
Schaumburg jahrelang einsperrt.
1367
Zug der Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether
VIII von Katzenelnbogen (J) (St)
gegen die Böse Gesellschaft ins Elsaß. Kaiser Karl IV von Luxemburg
überweist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) für eine
Schuld von 2.000 Gulden 1/2 Tournosen vom Gernsheimer
Zoll.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) gewinnt den Herren von
Winneburg und Beilstein die Vogtei Pfalzfeld auf dem
Hunsrück mit Zubehör ab. Der Versuch Wiesbaden von den
Nassauer Grafen zu kaufen schlägt fehl.
Die Ehepakte zwischen Graf Eberhard V
von Katzenelnbogen (Ä) (St)
und der Gräfin Agnes von Diez (St)
werden auf einen möglichen Anfall der Grafschaft Diez an
das Katzenelnbogener Haus abgestellt.
Eberhard
V von Katzenelnbogen (J) (St)
(45) heiratet
Gräfin Agnes von Diez, sein älterer Bruder Graf Wilhelm
II von Katzenelnbogen (St)
hat nur einen unehelichen Sohn.
Wetter:
Ganzes Jahr mit Unwettern und Überschwemmungen.
Überschwemmung in Nürnberg. - Die frankfurter städtische
Pfarrkirche St Bartholomäus, die ab 15 62 Frankfurter Dom
heißt, und der Mainzer Dom geraten durch Blitzschlag in
Brand. - Frankfurter Kornpreise auf Höchststand. - Etwa
die Hälfte aller Dörfer wird verlassen, stirbt aus oder
wird zu Wüstungen. - Der Hansetag in Köln beschliesst
die Kölner Konföderation
als Bündnis im Krieg gegen Dänemark und Norwegen. - Der
Erbe von Graf Gerhard von Diez (St),
sein Bruder Johann von Diez (St)
wird auf Burg Dehrn von Friedrich Frey von Dehrn
erstochen. - Der andernacher Pfarrer Johannes von Irlich
sühnt sich mit der Stadt. Kuno II von Falkenstein (St) lässt als
kölner Koadjutor die Stadt Andernach erobern
und die Rädelsführer hinrichten. Die Brücke wird wieder
erbaut. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) zwingt
Johann von Westerburg I (St)
zu einer Sühne. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (26)
verspricht seiner Verlobten Johanna von Nassau (St) das Schloss Giessen als
Wittum. - Die Grafen von Leiningen befehden die
Fürstbistümer Worms, Mainz und Speyer und das Kloster Limburg wird
dabei stark beschädigt. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) enterbt
seinen Enkel Herzog Otto von Braunschweig,
weil dieser sich angeblich abfällig über seinen
Großvater äußert und ein wildes Leben führt
und ernennt seinen Neffen Hermann II von Hessen
(St) zu
seinem Erben, was zu schwerern kriegerischen
Auseinandersetzungen führt. - Kronberg erhält Marktrecht
und die Blutgerichtsbarkeit. - In Sprendlingen kommt es
zum Kampf zwischen dem Herrn von Bolanden und Graf
Walram von Sponheim-Kreuznach (St),
der unterliegt und gefangen wird. - Graf Johann von
Nassau (St),
Herr zu Dillenburg, und Johann von Westerburg (St) bekriegen sich bei
Gudendorn, wobei Johann von Westerburg I (St), Graf Johann von Nassau (St) mit mehr
als dreißig Rittern und Knechten fängt und für 8000
Gulden wieder freigibt. - Ein neuer Rat vertreibt den
alten Rat aus der völlig überschuldeten Stadt Wetzlar, regiert
sieben Jahre lang zahlt aber die 8.000 Gulden Leibrenten
nicht mehr. Der alte Rat, der sich heimlich mit Juncker
Graf Johann von Solms (St)
einigt schleicht sich in die Stadt, lädt alle neuen Räte
in ein Haus ein, nimmt sie gefangen und überredet ihre
Freunde die Waffen abzulegen. Dennoch wird der neue Rat
in den Gefängnisturm geworfen, drei Mitgliedern der Kopf
abgeschlagen und viele ertränkt. - Papst Urban V von Avignon
besucht gegen den Willen seiner Kardinäle und gegen den
Rat des französchen Königs Karl V Rom. - Stephan III von
Wittelsbach Bayern (St)
heiratet in Mailand
die 18-jährige Hunderttausend-Gulden-Tochter Taddea
Visconti (St)
des mailänder Stadtherrn Bernabò
Visconti. - Graf Johann von Solms II (St) beerbt seinen
kinderlosen Bruder Graf Dietrich von Solms (St). - Graf Johann von Nassau I
(St) wird
mit 40 Rittern in einer Fehde mit Johann von Westerburg
(St) bei
Obertiefenbach gefangengenommen und erst nach Zahlung
von 10 000 Gulden Lösegeld nach 3 Jahren Geiselhaft 13
71 freigelassen. - Graf Wolf
von Eberstein überfällt mit weiteren regionalen
Adeligen verhängnisvoll erfolglos den gnadenlos
expandierenden Graf Eberhard II von
Württemberg (St)
während dieser einen Jagdunfall im Wildbad
(vermutlich Wildbad
oder Teinach)
mit Sohn Ulrich (St)
(25) und seiner
Schwiegertochter Kaisertochter Elisabeth von Bayern (St) auskuriert. Als Vergeltung
wird die ebersteiner Burg Neueberstein wegen
des Landfriedensbruches mit der Unterstützung von Kaiser
Karl
IV von Luxemburg
(St) (51)
von Graf Eberhard II von
Württemberg (St)
belagert. Da es Wolf
von Eberstein gelingt zu seinen Verbündeten
Rheingraf Johann II (St)
und Rheingraf Hartrad (St)
zu fliehen wird die Belagerung ergebnislos abgebrochen.
Die Führer der Opposition gegen die
Expansionsbestrebungen von Graf Eberhard II von
Württemberg (St)
sind Markgraf Rudolf VI von Baden
(St) und Pfalzgraf
Ruprecht I (St). - Der grabener
Weber Hans Fugger zieht nach Augsburg.
- Ulrich der Rote von Kronberg ist der heimliche Rat von
Kaiser Karl
IV von Luxemburg
(St) (51).
- Die nassauer Burg Adolfseck erhält frankfurter
Stadtrechte. - Die Grafen von Leiningen verpfänden ihre
Herrschaft Gräfenstein an Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
(St). - Graf
Ruprecht VII von Nassau
(St)
versetzt einen Teil seiner Herrschaft an seinen Bruder
Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St); gleichzeitig verpfändet
dieser jedoch wiederum einen Teil seines Wiesbadener
Besitzes an Irmengard (St),
Ruprecht und dessen Frau Anna. Die Gründe für diesen
merkwürdigen Handel sind ungeklärt. - Durch die
Verleihung von Stadtrechte erlaubt Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (51) Graf
Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) die Siedlungen Adolfseck,
Steckenroth und Heftrich mit Mauern zu befestigen und zu
bewaffnen. - Graf Johann IV von Sayn (St) gibt die Grafschaft Sayn
unter den Schutz des trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St) (47). -
Mode: Die Mainzer Chronik berichtet, dass die Schecken, Röcke oder
Jacken der Männer, so kurz sind, dass beim Bücken der
Hintern sichtbar ist. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies
lässt die Gebäude Zum Grimmvogel und Zum Paradies zu
Herbergen ausbauen. - Dietrich von Staffel ist Burgraf
von Burg Balduinstein. -
Meckula von Isenburg (St)
ist Nonne in Kloster Marienborn. Ihre
Schwester Isengard von Isenburg-Büdingen (St) ist 13 98 in Kloster Marienborn Äbtissin.
- Der Landweber Hans Fugger, Vater von zieht nach
Augsburg. - In Bern werden Spielkarten als Gebetsbuch
des Teufels verboten. - Theoderich von Prag
ist einflussreichster Hofmaler von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (43)
und gehört praktisch zur Familie. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (51) verpfändet
die Reichssteuer der Reichsstadt Wetzlar an den
Landgrafen von Leuchtenberg. Falls sich die Reichsstadt
Wetzlar weigert soll Markgraf Friedrich V von Zollern
Nürnberg pfänden. - Johann Borngaß von Lorch und
Heinrich Beyer von Sterrenberg sind mainzer Domherren. - Graf Heinrich von Nassau
Hadamar (St)
(--)
schenkt dem Kloster Arnstein einige Güter in
Oberlahnstein und Niederlahnstein.
1366 Der
frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies
flieht mit einigen frankfurter Schöffen zu Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (50) und
veranlaßt durch hohe Schmiergelder die Herrschaft der
Zünfte in Frankfurt am Main zu beenden und die
Machtstellung der Patrizier unter Führung von Johann von
Holzhausen wieder herzustellen. Der streitbarre Nachbar
von Siegfried zum Paradies,
der frankfurter Schultheiß Heinrich im Saal wird für
abgesetzt erklärt und seine Familie vertrieben. Die
Anführer gehen nach ihrer Bestrafung nach Hanau ins
Exil. - Kompromiss im Krieg zwischen Andernach und dem
kölner Erzbischof Engelbert III von der
Mark wegen u.a. zerstörten Brücke. - Andernach führt eine
Fehde wegen Zollprivilegien gegen Gerhard von Virneburg,
bei der in Andernach Bürgerkriegszustände herrschen. -
Der designierte Erbe Otto II von Hessen der Schütz (St) wird
angebeblich vom Abt von Fulda mit Gift ermordet. -
Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (25) ernennt Herzog
Otto von
Braunschweig-Lüneburg (St)
zu seinem Erbe. - Der kölner Domherr Heinrich von Nassau
(St),
beraubt mit Johann von Merenberg die limburger
Wollenweber auf dem Weg zur Frankfurter Messe und tötet
auch einige. - Graf Johann von Nassau (St) erbaut eine
Burg in Kirchberg an
der Lahn unter Staufenberg, die von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (25)
erobert und geschleift wird. - Die Burg in Linz am Rhein
wird von Hessen? erstiegen und erobert. - Der speyerer
Goldschmied Martin Humbracht zieht wegen Zunftkämpfen
nach Frankfurt. - Graf Salentin von Sayn (St) nimmt widerrechtlich die
Grafschaft Wittgenstein in seinen Besitz obwohl Dietrich
II von Solms (St)
mit der zweiten Erbtochter des letzten Grafen von
Wittgenstein verheiratet ist. - Graf Johann II von Solms
(St) nimmt
Graf Salentin von Sayn (St)
gefangen. Graf Dietrich von Solms (St) verzichtet gegen 3.000
Goldgulden und einer Leibrente auf seinen Teil der
Herrschaft Witgenstein. - Schenk Konrad V von Erbach
heiratet seine Schenkin Margarethe von Erbach. - Der
würzburger Bischof und Kapitel werden vom Papst exkummuniziert
und suspendiert.
- Johann
III von Luxemburg Ligny (St)
wird Bischof von Straßburg. - Der koblenzer Dominikaner
Heinrich Seuse (Süß) stirbt nach einem Leben mit
grausamer Selbstkasteiung. - Die Grafschaft Rieneck
mit Zentrum Lohr am Main wird mainzer Lehen. - Der
frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies
wird Reichsschultheiß. - Der aus Speyer stammende
Goldschmied Martin Humbracht und Namensgeber der
Patrizierfamilie Humbracht heiratet
eine Tochter der frankfurter Patrizierfamilien
Appenheimer und Brun alias Faut von Monsberg und erhält
das frankfurter Bürgerrecht. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von
Kranlucken soll angeblich den Mordanschlag mit
Giftmord auf Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St) auf Burg Spangenberg beauftragt haben. - Der
frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies
kauft das Gebäude Zum Grimmvogel von der Witwe
von Jakob Roden. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (25) erhebt
erfolglos seine im Bau befindliche kasseler Kirche zu
einem Dom. - Die Herrin von Limburg an der Lahn
Elisabeth von Falkenstein (St) (31)
stirbt. - Die Prinzessinnen Elisabeth von Luxemburg
(St) (08)
und die verwitwete Katharina von Luxemburg
(St) (24)
werden in Prag in einer Doppelhochzeit
verheiratet. - Im kaiserlichen (Berufungs)gericht Ingelheimer Oberhof
werden bei strittigen weltlichen Rechtsfragen im
Ingelheimer Grund Rechtsauskünfte eingeholt. - Graf Johann von Nassau (St) beendet den
Krieg um die Ablösung der Reichsburg Kalsmunt von Philipp
von Falkenstein (St) mit
einem Vergleich. - Die Rothenfelser Linie der Grafen von
Rieneck stirbt aus. - dietmar von Wahlen ist mainzer
Domherr.
1365
Johann von Westerburg (St)
öffnet den Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und
Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) seinen Anteil an den Festen
Westerburg, Weltersburg, Schadeck und Cleeberg gegen die
Erlaubnis, den ihm vom Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St) (49) verschriebenen
Tournoses am stgoarer Zoll gegen eine jeweilige
bestimmte Abgabe davon an die Grafen zu erheben.
Der luxemburger Herzog Wenzel
von Luxemburg (St) (28) verspricht Grafen
Diether VIII von Katzenelnbogen (St)
800 Goldmutonen zu zahlen und verpfändet ihm als
Reichsvikar 2.000 Gulden auf den Mainzer Zoll. Der
Kaiser fordert Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J)
(St) und
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) auf den wormser Bischof bei
der kaiserlich verhängten Acht über die Stadt Worms zu
unterstützen.
Gründung
der Universität in Wien und Orange - Heinrich von Langenstein
und Albert von Sachsen tauchen bei der Gründung der
ersten Universität in Wien auf. - Der englische König Eduard III widerspricht
der päpstlichen (Avignon) Lehnshoheit über England. -
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (49) wird
König von Burgund. - Alexandria wird von einem
Kreuzfahrerheer von Zypern aus eingenommen aber danach
wieder aufgegeben. - Graf Wilhelm von Wied ist
erzbischöfliches Ratsmitglied beim Schiedsspruch
zwischen der Stadt Andernach und dem
alterskranken und geistig minderbemittelten kölner
Erzbischof Engelbert III von der
Mark (Lüttich), der den Rheinzoll nach Linz
verlegt, wodurch der Stadt hohe finanzuielle Ausfälle
entstehen und die Familie der Geldhändlerin Reynette
Bonenfant zu Vermögen kommt. - Krieg zwischen Andernach und dem
kölner Erzbischof, der sich den trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St) (45) als
Koadjutor holt. - Kuno II von Falkenstein
(St) (45) baut
als mainzer Koadjutor Burg und Zoll in Andernach wieder
auf. - Gerlach III von Isenburg Limburg (St) stirbt an der Pest und nur
durch die Erlaubnis von Papst Urbans V in Avignon
darf sein Bruder Johann II von Isenburg Limburg (St) , eigentlich trierer
Dompropst, die Herrschaft übernehmen. - Der wetterauer
Städtebund nimmt auf Anweisung von König Wenzel am
Reichskrieg gegen Philipp von Falkenstein (St)
teil. - Im Kampf gegen Philipp von
Falkenstein-Münzenberg (St)
befehdet Frankfurt sogar gleichzeitig seinen
eigenen Verbündeten Johann von Falkenstein Münzenberg (St). - Die
große Gesellschaft aus dem Welschland zieht plündernd
einen Monat vor Straßburg und lagert bei Colmar und im
Elsaß. Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (45), der mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St),
die hochgeborenen Fürsten von Bayern und besonders
Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
I bei Rhein (St),
und dazu alle die Grafen, Herren, Freie, Ritter und
Knechte vom Rhein, von der Mosel, von der Lahn und vom
Main vertreiben die Eindringlinge. - In Limburg stirbt
der als mittelgroß, braungebrannt, mit scharfen
Verstand, einer schwarze Krulle und einem schwarzen Bart
beschriebene Gerlach III von Limburg (St) nach der Rückkehr aus dem
Elsaß an der Pest. - Pest in Köln. - Die Stadt Camberg
wird von Diez gegründet. - Ulrich III von Hanau
(St) belagert
im Reichskrieg Lich und nimmt es
ein. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (49)
versucht als böhmischer König die Bistümer Bamberg,
Regensburg und Meißen an das Bistum Prag zu binden und
Prag aufzuwerten. - Leiningen verpfändet die ehemalige
Reichsburg Madenburg an den Ritter Diether Kämmerer von
Worms. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein
(St) (45)
erwirbt Burg Molsberg von den Herren von Molsberg. -
Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) lässt die bürgerlichen
Aufrührer in einem Streit zwischen Rat und Bürgerschaft
auf dem Marktplatz enthaupten. - Ulrich III von Hanau
(St) warnt
die Stadt Frankfurt vor Philipp von Falkenstein. - Der
Todschlag an Ulrich von Falkenstein (St) führt zu einer Fehde mit
kriegerischer Strafaktion gegen die Hattsteiner und
Reifenberger. - Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
unterstützt den kölner Erzbischof Engelbert III von der
Mark (Lüttich) gegen die Bürger Kölns, die in der
Schlacht bei Bingen besiegt werden, schont aber die
Stadt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
erlaubt dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) und
Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(54)
auf dem Berg vor Zwingenberg eine Burg zu bauen. - Das
Bündnis zwischen Mailand und Bayern wird mit einer
Doppelverlobung zwischem Bernabòs ältesten Sohn Marco (St) (12), und Elisabeth von
Bayern (St)
(4)
sowie Marcos ältere Schwester Taddea
(St) (--) und
Elisabeths Onkel Stephan.
(St) (28). -
Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (40)
setzt seinen Gefolgsmann in Bacharach als Bürgermeister
ein. - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (40)
wird und bleibt Witwer. - Der österreichische Herzog Rudolf von Habsburg IV
(St) lässt
sich im ersten fotorealistischen Halbportrait malen. -
Die Herzöge von Braunschweig benutzent erfolgreich erste
Bleikugeln, dank des höheren spezifischen Gewichts mit
sehr viel höherer Reichweite, in Steinbüchsen. - Ulrich
von Falkenstein (St)
stirbt in der Schlacht von Assenheim. - Der mainzer
Patrizier Heinrich zum Jungen befehligt das Bundesheer
der Städte Mainz, Worms und Speyer gegen Graf Emicho von
Leiningen. - Otto von Wettin wird mainzer Domdekan. -
Berthold von Kamp ist mainzer Domkantor. - Adolf von
Nassau ist mainzer Domherr. - In Limburg Blumenrod gibt
es die Burg Blumenrod.
1364
Pfalzgraf Ruprecht
von Wittelsbach (St)
überträgt dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) für 2.000
Gulden die Nutzniessung der Feste Wersau.
Alle
Juden in Fulda werden getötet. - Der Dominikanermönch Walter Kerlinger wird von Papst Urban V in Avignon zum Inquisitor
für Deutschalnd ernannt und lässt in Eisenach, Erfurt
und Mühlhausen die Häuser von Beginen und Flagellanten
schließen und Bewohnerinnen verbrennen.. - Papst Urban V in Avignon
befiehlt dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) seine
Inquisitoren zu unterstützen. - Engelhard II von
Hirschhorn fällt unter die Reichsacht,
wird von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
gefangengenommen und bei seinem Schwiegervater Konrad IV
von Erbach interniert. - Die Normannen erreichen und
besiedeln die Senegalmündung. - Der Herzog Stephan III
von Wittelsbach Bayern, bekannt durch seine prächtige
Hofhaltung, heiratet Taddea, die Tochter von Bernabo Visconti. -
Der französische König Johann II, der Gute,
stribt in London und sein Sohn Karl V, der Weise,
wird König von Frankreich. - Die von den Herren von
Bolanden-Falkenstein neuerbaute Burg (Neu)-Falkenstein
bei Königstein wird im Reichskrieg bis 13 66 gegen
Philipp VI von Falkenstein (St)
erwähnt. Philipp VI von Falkenstein (St) verliert dabei seine
Vormachtstellung im Vordertaunus und in weiten Gebieten
der Wetterau. Im Reichskrieg unter dem Landvogt der
Wetterau Ulrich III von Hanau
(St) gegen
Philipp VI von Falkenstein (St),
der mit Graf Philipp von Diez (St)
verbündet ist sind beide falkensteiner Linien involviert
und die falkensteiner Festungen Königstein, Lich, Hofheim
(Neu)-Falkenstein und Ziegenberg fallen durch das
Reichskontigent und werden geplündert und ihre Waldungen
um Münzenberg und in der Dreieich werden kahl
geschlagen. - Der mainzer Vitztum Ulrich von Kronberg
befestigt die Burg in Wolfskehlen. - Der
kölner Erzbischof Adolf von der Mark
macht seinen kinderlosen alterskranken und geistig
behinderten Onkel Engelbert III von der
Mark nach nur einem Jahr im Amt des Erzbischofs zu
seinem Nachfolger und lässt sich von ihm ohne Skrupel
dafür u.a. das Amt Rheinberg geben. - Giovanni de Dondi
und sein Vater lassen in Padua eine Uhr bauen, bei der
sich das Ziffernblatt gegen den Uhrzeigersinn dreht und
er beschreibt eine Uhr mit Spindelhemmung. - Die alte
Burg Nürings als Falkenstein bekannt, wird nicht mehr
erwähnt, stattdessen erwähnt Ulrich III von Hanau
(St) Burg Neu-Falkenstein. -
Vikar Günther ist Schulrektor in Limburg an der Lahn. -
Graf Johann von Nassau
Weilburg (St)
löst Gießen von Falkenstein aus. - Schlacht bei Rodheim
v. d. Höhe im Reichskrieg. - Philipp d. Ä. von
Falikenstein (St)
verschreibt Frankfurt-Sindlingen an Marsilius von
Reifenberg. - Die Mutter von Wilhelm von Heppenheft Luckard
von Glimendal ist Dienstfrau am Hof des mainzer
Erzbischofs Gerlach von Nassau (St). Wilhelm
von Heppenheft erhält deshalb auch Anrecht auf diese
Position und alle Rechte eines Dienstmannes des
Erzstiftes. - Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
leiht Johann von Hunolstein, Herr von Neumagen, Geld um
an dessen Herrschaft zu kommen. - Philipp von
Falkenstein (St)
lehnt Friedensverhandlungen mit der Stadt Frankfurt ab.
- Graf Johann von Nassau-Hadamar (St) verkauft sein nürnberger
Erbe an den Burggrafen von Nürnberg-Zollern. - In
Frankfurt ist der Patrizier Johann von Holzhausen mit
Guda Goldstein
verheiratet. - Johann von Waldeck Sooneck alias von Lorch heiratet Lise
von Kronberg. - Die
Brustbüchse, die Petrinal, setzt sich in Perugia als
Reiterwaffe durch. Sie wird am Brustharnisch eingehängt
und auf einer am Sattel befestigten Gabel aufgelegt. Sie
heißt auch Knallbüchse oder Handkanone.
- Erzabbau in Hahnstätten und
Weiterverarbeitung in Waldschmieden. - Heinrich von
Schönborn (--) heiratet
die Tochter des westerburger Vogtes Gerhard Vole von
Irmtraut. - Gottfried Specht von Bubenheim und Eckard
von Ders, Adolf von Nordeck, Erwin von Rohrbach und
Konrad von Weinsberg sind mainzer Domherren. - Der
Besitzer von Burg Waldeck an der Wisper, die seit 13 15
mainzer Offenhaus ist, Marschall Johann III von Waldeck
(--) stirbt.
Er wird in Lorch mit einer Grabplatte mit Ritterrüstung
begraben.
1363
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (47)
bewilligt seinem wetterauer Landvogt
Ulrich III von Hanau
(St) und dessen Sohn
Ulrich auf Lebenszeit einen Tournosen vom Zoll St Goar.
Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach (St)
weist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ein
lindenfelser Burglehen auf den Zoll zu Bacharach bzw.
Kaub an.
Wetter:
Kalter Winter mit strengem Frost bis April. - Der
ehemalige mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein
(St) (43) wird
trierer Erzbischof. Die Insignien werden ihm auf Burg Maus übergeben. - Der Chirurg Guy de
Chauliac veröffentlicht das letzte mittelalterliche
medizinische Werk Chirurgia magna. Aderlass
ist seine bevorzugte Heilmethode - Die Sekundogenitur
unter dem französischen König Johann II verschafft
Burgund eine Sonderstellung und führt später zu den
Beneluxstaaten. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies
drängt Ulrich III von Hanau
(St) aus
seiner Machtposition, indem er die königlichen Pfänder
auslöst. - Der Papst in Avignon Urban V
exkommuniziert Bernabò
Visconti und ruft zu einem Kreuzzug gegen die
Viscontis, die kirchliches Gut rauben, aus. -
Der nach Köln versetzte münsteraner Bischof Adolf III von der Mark
verzichtet zugunsten seines Onkels Engelbert von
Lüttich, da er die Grafschaft Kleve von Mathilda, der
Frau des kinderlosen Grafen Johann von Kleve in Aussicht
gestellt bekommt. - Die Linie Solms-Königsberg erlischt
und ihre Güter fallen an Hessen. - In Colmar werden
Prostituierten feste Partnerschaften verboten. - Der
Spielmann Soumerdanze ist in Trier äußerst
erfolgreich. - Der große und kräftige und durch seine
Trinkgewohnheit berühmte Edelknecht und limburger
Stadthauptmann Friedrich von Hattstein, wird in einer
Fehde mit den Rittern von Reifenberger in Limburg am
Flußlauf der Lahn unter dem Stein von diesen
erschlagen. - Sechswöchige Heuschreckenplage zum
Erntebeginn, die durch einen Kälteeinbruch beendet wird.
- Ulrich III von Hanau
(St) kämpft
mit dem Deutschen
Orden in Preußen. - Ulrich III von Hanau
(St) wird in
die Burg Hayn aufgenommen. -
Ulrich III von Hanau
(St) erwirbt
die Nutzung von Burg und Stadt Hofheim, Königstein, Lich und
1/6 von Münzenberg. - Die
sponheim sayner Burg Blankenberg, Stadt
und Umland gehen an die Grafen und späteren Herzöge
von Berg. - Die ersten Eisenhämmer Suhls sind der
Niederhammer und der Lauterhammer. - Die aufständischen
Städte Andernach
und Linz
am Rhein kämpfen gegen den kölner Erzbischof Engelbert III von Moers und seinen
Koadjutor Kuno II von Falkenstein (St). - Der
nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern
wird als erster Burggraf in den Reichsfürstenstand
erhoben. - Ulrich III von Hanau
(St) wird
vom Kaiser in die Nutzungsgewähr von den Herrschaften
von Philipp von Falkenstein
(St) eingesetzt. - Burg Hohensolms wird
teilweise von Wetzlar zerstört. -
Der kölner Koadjutor Kuno II von Falkenstein (St) brennt mit
der Stadt Limburg die nahegelegene Festung der Adeligen
von Allendorf in Allendorf bei Merenberg nieder und
schleift die Burg. - Der Markgraf von Brandenburg und
Herzog von Oberbayern Ludwig,der Römer schliesst aus
Hass gegen seine bayrischen Brüder, mit denen er wegen
der Kur und der bayerischen Erbfolge nach dem Tod seines
Neffen Meinhard in Streit
geraten war, eine Erbverbrüderung mit dem Kaiser Karl
IV von Luxemburg (St)
(47)
welche diesem nach seinem und Ottos kinderlosem Tod die
Mark Brandenburg zusichert. - Die Burg Hohlenfels ist
diezer Offenhaus und gehört nicht mehr zu Hahnstätten. Um Hahnstätten findet Eisenerzbergbau
statt. - In der Fehde zwischen Graf Gerhard VII von
Diez (St)
und Johann von Nassau Merenberg (St)
gewinnt Graf Gerhard VII von Diez (St) bei Ellar und Graf Johann
von Nassau Merenberg (St)
bei Runkel. - In Diez erschlägt Markolf
Kesselhut während einer Fehde im Fachinger Wald Henne
Meinhard. Das Kloster Brunnenburg erhält
Sühnezahlungen von Markolf Kesselhud. - Graf Dietrich
von Solms (St)
wird nach zweijähriger Gefangenschaft von der
Reichsstadt Wetzlar
freigelassen. - Auf der Ganerbenburg Liebenstein wird der
Torturm errichtet. - In Greifenstein bei Wetzlar
verkauft Kraft von Rodenhausen (--)
die Gebiete seiner Frau, der Ertochter von
Wittekind von Lichtenstein (--)
mit der Ruine Burg Lichtenstein an Graf
Johann von Nassau Hadamar (St).
- Raimund de Canilhac wird mainzer Dompropst. - Otto von
Wettin ist mainzer Domkantor. - Otto von Wettin und
Sighard von Schwarzburg sind mainzer Domherren. - In
Hahnstätten gibt es die Untermühle später Wirtmühle am
Radweg nach Oberneisen. - Die
Grafschaft von Graf Johann von Nassau Hadamar (--)
und dessen Frau Elisabeth von Waldeck (--)
wird sls verarmt
beschrieben. Heinrich von Nassau
Hadamar (St)
(--) ist
sein Sohn.
1362
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) wiederholt
die Anweisung der je 2.000 Gulden für Graf Wilhelm II
von Katzenelnbogen (Ä) (St)
und seinen Schreiber Heinrich auf den Zoll zu St Goar.
Bündnis der rheinischen Herren und Städte unter
Beteiligung der Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä)
(St) und
Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) gegen die Böse Gesellschaft
im Elsaß.
Der Niederadelige Heinrich Sure von
Katzenelnbogen wird Vitztum im Speyergau.
Wetter: In einem sehr kalten Winter ist der Rhein 2,5
Meter zugefroren. Es folgt die Zweite Marcellusflut.
Sie tötet mehrere zehntausend Menschen an der
Nordseeküste in Ostfriesland und Sylt. Heuschrecken,
die in riesigen Schwärmen von starken Mittelmeerwinden
über die Alpen getrieben werden, zerstören große Teile
der Ernte und verursachen eine Hungersnot. - Die Erben des Frankfurter Saalhofbesitzers
und Patriziers Jakob Knoblauch
erreichen Umsatzrekorde als Gewandhaus für
niederländische und niederrheinische Tuche. - Graf
Rupert von Nassau Weilburg (St)
(22)
heiratet Anna von Nassau Hadamar. - Der frankfurter
Patrizier und Mitglied der Stubengesellschaft Zur
Alten Limpurg Johann von Holzhausen
baut das Haus Fürsteneck zu
einer Burg mit einem Bergfried Turm zu den drei
Sauköpfen und einer acht Meter hohen Mauer im
Stil des Steinernen Haus um
um sich gegen die Zünfte zu schützen. - Der mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau
(St)
bekriegt Graf Johann von Nassau I (St), Herrn zu Dillenburg, mit
500 Rittern und Knechten und mit Hilfe der Rheingauer.
Das Einsetzen von starkem Regen beendet den Kriegszug
und hält die Schäden von Graf Johann von Nassau (St) in
Grenzen. - Graf Kuno
II von Falkenstein (St)
und Graf Walram von Sponheim-Kreuznach (St) ziehen gegen die
Engländer, die das linke Rheinufer verheeren. - Der
ehemalige Räuber und Mörder und limburger
Stadt-Hauptmann Ritter Friedrich von Hattstein wird
von Räubern überfallen und getötet. - Graf Eberhard
von Wertheim überträgt die Grafschaft an Karl IV von Luxemburg
(St) (47),
wodurch diese böhmisches Lehen wird. - Der spätere
römisch-deutsche König Graf Wenzel von Luxemburg
(St) (2) wird König von
Böhmen. - Der hessische Raubritter Tile von Mederich
raubt und mordet und wird vom mainzer Vitztum Ulrich
von Kronberg unschädlich gemacht. - Jutta von
Desenberg beraubt von Burg Falkenberg aus die Bürger
von Fritzlar. - Von Burg Kogelberg aus werden
fritzlarer Bürger beraubt, gefangen und erachlagen. -
Schenk Eberhard von Erbach klagt Eberhard von Eppstein
(St) an. -
Vom mainzer Battenberg aus
werden hessische Gebiete verwüstet, willkürlich
Bewohner erschlagen und Dörfer niedergebrannt. -
Marschall Johann III von Waldeck und sein Cousin
Johann von Waldeck I Sooneck erhalten
von Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach I (St)
die Burg Sauerburg als
Lehen obwohl die Burg 13 55 angeblich gegen sie erbaut
worden war. - Der zyprische König Peter I und
Titularkönig von Jerusalem macht eine Europareise für
den Kreuzzug gegen
Alexandria. und
wirbt bei Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (46) um
Unterstützung. - Graf Eberhard II von
Württemberg (St)
zwingt seinen Bruder Graf Ulrich IV von Württemberg (St)
auf die Regierungsbeteiligung an der Grafschaft
Württemberg zu verzichten. -
In der hanau-wertheimer Burg Prozelten ab 13
20 Deutsch-Ordens-Burg wird Gottfried von Hanau
(St) Komtur des Deutschen Ordens.
- Reinbold Beyer von Boppard und Ulrich von Kronberg
sind mainzer Domherren. -
Kaub, das den Wittelsbachern gehört, wird von den
besiegten Burgmannen der zerstörten wittelsbacher Burg
Herzogenstein
alias Rheineck übernommen. - In Hahnstätten baut Kuno
Rödel von Reifenberg (--)
seinen Besitz unmittelbar
an der Aar zu einer Wasserburg aus.
1361
Weistum (Beschreibung von Gewohnheitsrechten) über die
Grenzen und Dörfer des Vierherrengerichtes auf dem
Einrich.
Graf
Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) heiratet Elisabeth von
Nassau Wiesbaden (St).
Sein jüngerer Bruder Johann von Katzenelnbogen(J) (St) stirbt als
Dompropst von Speyer.
Zur Herbstmesse in Frankfurt werden 117
Häuser, die sonst leerstehen, von Messebesuchern
gemietet. - Gebrannter Wein ist verboten und gilt als
Fälschung normalen Weins in Frankfurt. - Der Lehensanspruch von
Heinrich Beyer von Boppard auf den frankfurter Saalhof
wird abgewehrt. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) und
Graf Gottfried von Ziegenhain verbinden sich auf
Lebenszeit miteinander. - Der Marschall des mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau
(St) (--) Ritter
Johann II von Waldeck beginnt auf Burg Reichenstein und
auf seiner Burg Sooneck mit
Raubzügen und Burg Sooneck wird vom
stahlecker Burggraf Werner Knebel beschuldigt ihn
beschossen zu haben. - Kuno II von
Falkenstein (St)
(41) erobert
mit Hilfe der Stadt Limburg die Ritterburg Allendorf.
- Graf Johann von Solms (St)
verpflichtet Irmgard von Solms (St), die Mutter von Graf
Dietrich von Solms (St),
und seine beiden Brüder Graf Heinrich von Solms (St) und Graf
Johann von Solms (St)
müssen um Erlaubnis fragen, wenn sie Graf Dietrich von
Solms (St)
wieder nach Braunfels einlassen wollen. - Graf
Dietrich von Solms (St)
plündert die Reichsstädte Aachen und Wetzlar. Er erhält
Unterstützung von Poppo von Eberstein. Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (45),
der sich von Dietrichs Schwager Siegfried von
Witgenstein ein Darlehen genommen hatte ist der
Auslöser. - Köln zieht die Herrschaft Billstein ein. -
Graf Dietrich von Solms (St)
wird von den Wetzlarern vor der halb zerstörten Burg
Solms gefangen und in Wetzlar zwei Jahre
gefangengehalten. - Hessen und Nassau-Weilburg
verständigen sich über die Aufteilung der Grafschaft
Solms werden aber von Johann IV von Solms Burgsolms (St) daran
gehindert. - Graf Walram von Zweibrücken besiegt die
Grafen von Leiningen in einer Fehde. - Der spätere
römisch-deutsche König Graf Wenzel von Luxemburg
(St) wird
in Nürnberg geboren. - Der mainzer Amtmann Werner von
Schweinsberg nimmt den Raubritter Tile von Mederich
gefangen. - Heiligenstadt
weigert sich den mainzer Vitztum in die Stadt zu
lassen und wimmeln ihn mit der Ausrede, man hätte
keinen Schlüssel ab. Mainzer Bürger werden aus der
Stadt vertrieben. - Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach (St)
schließt mit den Städten Oberwesel, Koblenz und
Andernach Frieden. - Das sayner Altenkirchen wird
zerstört. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von
Kranlucken verliert seine Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) und
seinen Sohn Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St). - Der
frankfurter Patrizier Heinz im Saale und späterer
Schultheiß und Drude von Knoblauch, Witwe von Jakob
von Knoblauch streiten um ihr Kaufhaus den Frankfurter
Saalhof. - Die Burg
Hohlenfels wird diezer Offenhaus. - Heinrich Beyer von
Neisen muß sowohl Graf Gerhard VII von Diez (St) als auch Graf Johann von Nassau
(St) das
Öffnungsrecht seiner Burg Oberneisen geben
wodurch Burg Oberneisen
militärisch neutralisiert wird. - Dietrich von
Bickenbach wird bis 13 75 Deutschordensmeister. -
Salentin von Sayn nennt sich Salentin von Sayn
Wittgenstein (St). - Nach dem Tod ihres Mannes Graf Gerlach von Nassau
Wiesbaden Idstein Weilburg (St)
(76)
Herr auf Burg Sonnenberg
geht seine Witwe ins Dominikaner-Kloster Liebenau und
erwirbt sich den Ruf einer Heiligen. - Graf Eberhard II von
Württemberg (St)
zwingt seinen Bruder Graf Ulrich IV von Württemberg (St)
in einem Hausvertrag die Unteilbarkeit der Grafschaft
Württemberg zu akzeptieren. - König Karl IV von Luxemburg (46) leiht
dem nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern
Nürnberg, seinem Schwager den von Graf Johann von
Nassau Hadamar (St)
gekauften Markt Altdorf und das Dorf Heroldsberg. -
Otto von Schönburg wird mainzer Domscholaster.
- Ulrich vom Stein Steinkallenfels,
Werner Knebel von katzenelnbogen und Rüdiger von
Genhof sind mainzer Domherren. - In Bad Ems nimmt Graf
Johann von Nassau
Hadamar (St)
der über Jahre als Johann, von Gottes Gnaden Graf
zu Nassau, Herr zu Hadamar urkundet, das warme
Bad unnser Badt zu Embs
in der Wittumsbeschreibung
seiner Frau Elisabeth von Waldeck (St)
auf.
1360 Baubeginn der
Burg Katz in St Goarshausen.
Mode: Das
Kleidungsstück Jacke taucht in England und Frankreich
auf. - Kultur: Der humanistische Dichter Giovanni Boccaccio
bewirkt, dass der erste Lehrstuhl in Griechisch
eingerichtet wird, damit die alten griechischen Meister
übersetzt werden können. - Der Herr Ulrich III von Hanau
(St) erhält
den frankfurter Stadtwald als königliches Pfand und
droht Frankfurt einzuschließen. - Die Stadt Heilbronn erwirbt
das Schultheißenamt vom Lehensgeber Württemberg. -
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (44)
ernennt den frankfurter Patrizier Wicker Frosch zum
Hofkaplan und erhebt ihn in durch einen Adelsbrief, der
ältesten bekannten Nobilitierung, in den Adelsstand. -
Der frankfurter Bürger und kaiserlicher Günstling
Siegfried von Marburg zum Paradies wird auf Befehl von
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (44)
unter Protest der Patrizier in den frankfurter Rat
berufen. - Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St) zieht mit 1.200
Lanzenträgern gegen den fuldaer Abt Heinrich VII von
Kranlucken und wartet 14 Tage lang vergeblich auf
Gegenwehr. Der fuldaer Abt Heinrich VII von
Kranlucken erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (44) das
Recht das Reichsbanner vor dem Heer voranzutragen. -
Philipp von Isenburg Herr zu Grenzau (St), der in Villmar wohnt,
erbaut seine neue Burg Gretenstein, nach dem Namen
seiner Frau Grete, die aber Kuno II von Falkenstein
sofort wieder erobert und geschleift wird. Der Juncker
Heinrich von Runkel verwundet dabei Kuno II von Falkenstein
(St) und
wird getötet. Den ersten Ansturm sollen dabei zunächst
die limburger Bürger auf Befehl Kuno II von Falkenstein
(St) (40)
alleine übernehmen. Diese weigern sich, wollen nicht
alleine sterben und erreichen schließlich, dass ein
gemischter Ansturm erfolgt. - Zunftunruhen in Frankfurt.
- Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
muss vom trierer Erzbischof Boemund II von
Saarbrücken Frieden erbitten. - Limburger Chronik
lobt die Musik der Pfeifer. - Burg Hohensolms wird
zerstört. - Die wittelsbacher Burg Herzogenstein alias
Rheineck wird nach einem eigentlich erfolgreichen
Vermittlungsversuch durch Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) doch weitergebaut und
danach vom trierer Erzbischof Boemund II von
Saarbrücken und dem Städtebund vor ihrer
Fertigstellung in einer Schlacht eingenommen und
zerstört. - Frankfurt greift mit Ludwig Schenk von
Schweinsberg die Dörfer um Lich herum an. -
Salentin IV von Isenburg (St)
beginnt eine Fehde mit Heinrich und Rorich von
Reichenstein. - Die Klosterkirche Arnstein wird
fertiggestellt. - Der französische König Karl V muss mit
England den Frieden
von Brétigny schließen, kauft seinen Vater Johann
für 3 Millionen Livres
frei und bestätigt der englischen Krone ihre Eroberungen
in Frankreich. - Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
erhält wegen treuer Dienste von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (44)
einen Tournosen aus dem Bacharacher Zoll. - Papst Innocenz VI in
Avignon weist den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) an die
Pesttoten in Mühlhausen in Thüringen, da sich schon
Bürger angesteckt hätten, noch am Todestag oder
spätetens am Folgetag zu beerdigen. - Friedrich von
Münstereifel ist Münzmeister des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in der
Residenz in Eltville. - Der Hausarzt des mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St) ist
Heinrich von Sinsheim, der Personalien über ein
uneheliches Kind verschweigt und sich deshalb vor Papst
Innocenz VI verantworten muss. - Der
mit Elisabeth von Hessen (St)
verheiratete Herzog Ernst von Braunschweig
Göttingen (St)
erklärt dem Junggrafen von Waldeck den Krieg. - Aus der
mainzer Sababurg wird von
Heinrich von Hanstein Straßenraub verübt. - Der
Kanoniker des frankfurter Bartholomäusstifts
Baldemar von Peterwil listet im Bücherkatalog des
Inventarbuchs zwei Büchergruppen, die Libri pro choro,
die Religiösen Bücher mit 25Titeln und die Libri pro
studio, die Wissenschafrtlichen Bücher mit 30 Titeln
auf. - Der nürnberger Kaufmann Ulman Stromer
beginnt ein Buch über seine
Lebensgeschichte und seine Abenteuer. - Heinrich
Beyer von Neisen nimmt seine Burg Oberneisen sowohl
von Graf Gerhard VII von Diez (St)
als auch von Graf Johann von Nassau (St) zu Lehen. - Kultur: Die
züricher Patrizierfamilie Manesse sammelt Lieder, den Codex Manesse. Rüdiger Manesse VII
wird züricher Bürgermeister. Sein Sohn Ital Manesse wird
die Stammburg verkaufen. - Die Herren von Lichtenstein sterben
verarmt mit Wittekind von Lichtenstein aus. - In den goslarer Rammelsberger Gruben
bricht Wasser ein und setzt sie unter Wasser.
Wasserknechte müssen eingestellt werden um das Bergwerk
wieder zugänglich zu machen. - Hartmut von Kronberg
heiratet Gräfin Adelheid von Nassau-Beilstein (St). - Die nassauer Burg Ginsburg wird
zurückgekauft. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (44)
verpfändet bei 10% Zinsen die Städte Oppenheim, und u.a.
Nierstein und Schwabsheim gegen den Willen der Stadt
Mainz an den mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen und
erlaubt ihm dort Kawerzen (Geldwechsler) anzusiedeln. -
Der mainzer Patrizier Erkenbold zu Straßburg
verkauft den straßburger Hof an der Holzgasse an den
mainzer Patrizier Stadtschultheißensohn Petermann
Elemann. - Heinrich von Waldeck VI
unternimmt eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. - Gottfried
II von Eppstein (--)
und Emicho von Waldeck (--)
sind mainzer Domherren. - Wellmich wird zur
Stadt erhoben.
1359
Wetter: Regnerisches Jahr mit Überschwemmungen. - Der
freiburger Franziskaner-Mönch Berthold Schwarz
entdeckt das Schwarzpulver. - Dieburg wird von Ritter
Konrad Groschlag von Kronberg durch Mainz
ausgebaut. - Adelheid, die Tochter von Siegfried von Wittgenstein (St) heiratet
Graf Salentin von Sayn (St),
der sich daraufhin von Sayn-Wittgenstein nennt und
Siegfrieds Erbe die Grafschaft Wittgenstein
antritt. - Das Bündnis mit den Städten Köln, Koblenz und Bonn
vermittelt den Bürgern der Stadt Andernach soviel
Mut, dass sie die erzbischöflich-kölner Burg, die Brücke
und den Zoll in Andernach zerstören.
- Die Burg Vilmar von Philipp von Isenburg-Grenzau (St) wird vom
wetterauer Landfrieden unter Leitung von Ulrich III von Hanau
(St) auf
Befehl Kaiser Karls IV (St) (43)
völlig zerstört, ihre Katzen (Eroberungsmaschinen) aber
zunächst durch den Alkoholgenuß der frankfurter
Verbündeten mit 50 Toten verbrannt. - Graf Heinrich VI
von Solms Braunfels
(St) verpfändet neben einem Teil von Burg
Braunfels 1/3 seines gesamten Besitzes an
Nassau-Weilburg. - Dem Ritter Graslag von Kronberg
werden seine Burgbauten in Dieburg bestätigt. - Die
ungeliebte Gräfin von Sponheim bringt Graf Johann V von Sponheim
(St) zur
Welt. - In Limburg an der Lahn
wird der Walderdorffer Hof erbaut. - Der Herzog von
Luxemburg und Brabant schuldet Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
4.000 kleine Goldgulden für den Einsatz im 100-jährigen
Krieg auf Seiten König Johanns von Böhmen gegen die
Engländer. - Burg Villmar und sein
Besitzer Philipp von Isenburg Grenzau (St) werden vom trierer
Erzbischof Boemund von Saarbrücken
und den Limburgern belagert.
Die Burg Villmar leistet mit
Geschützen Widerstand und wird mit von Frankfurt
geliehenen Katzen zerstört. - Auf der gegenüberliegenden
Lahnseite wird eine Burg errichtet und Richtung Runkel eine zweite,
auf der Ulrich von Kronberg Erbburgmann werden soll.
Nach 5-wöchiger Belagerung wird die Burg zerstört. -
Streitigkeiten in der Bürgerschaft von Fritzlar. - Die
Stadt Fritzlar streitet sich mit dem Deutschen Orden. -
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (43)
bezeichnet den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) als seinen
lieben Neffen und fordert ihn auf 4 böhmische Söldner
aus der Eoberung von Villmar freizugeben.
- Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) hilft den mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gegen
Würzurg. - Ein Teil der Burg Braunfels im Besitz
von Johann von Nassau (St)
wird an Ritter Eberhard von Haiger versetzt. - Ein Legat
von Papst Innozenz VI in
Avignon überprüft Kloster Sponheim und
zwingt die Mönche vergeblich wieder gemeinsam zu
schlafen. - Bei St Goarshausen am Rhein erbaut Pfalzgraf
Ruprecht von Wittelsbach
(St) die
Burg Herzogenstein alias
Rheineck, die aus einem Turm, einem Wohnhaus und einer
hohen Burgmauer besteht gegenüber Oberwesel in der
Fehde gegen den trierer Erzbischof Boemund von Saarbrücken
und den Städtebund. - Die Stadt Nassau und Dausenau werden von
Johann von Nassau Merenberg (St)
gegen den trierer Erzbischof Boemund von Saarbrücken
befestigt. - In Merenberg werden
nacheinander zwei Bürger aus dem trierer Montabaur
erschlagen. - Der tyrannische Herr von Verona Fürst
Cangrande della Scala II (St)
wird von seinem Bruder Cansignorio della Scala
ermordet. - Der Sohn des kaiserlichen Rates Simon Bayer
von Boppard und der Elisabeth Walpod von
Waldmannshausen Dietrich Bayer von
Boppard wird Bischof von Metz. - Das jüdische Bad
in Limburg an der Lahn
kommt in den Besitz des Klosters Eberbach.- Graf Emich II von Nassau
Hadamar (St)
zahlt in seinem letzten Willen alle seine der
Geistlichkeit entzogenen Gelder zurück. - Theoderich von Prag
ist einflussreichster Hofmaler von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (43). -
Johann Kämmerer von Worms heiratet Elisabeth von
Rodenstein, die Tochter von Konrad von Rodenstein und
...von Frankenstein. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (43)
genehmigt die stärkere Beteiligung der frankfurter
Zünfte am Rat der Stadt. Die Patrizierfamilien
Holzhausen, Frosch, Knoblauch und Wanebach protestieren
erfolglos. - Johann von Kamp ist mainzer Domherr.
1358
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (42)
weist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) eine
Schuld von 2.000 Gulden auf den Zoll zu St Goar oder St
Goarshausen an und gestattet zugleich seinem Schreiber
Heinrich Gauwer, den gleichen Betrag zu erheben, dessen
Rechte Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) zunächst durch eine
Barzahlung von 1.000 Gulden zur Hälfte ablöst.
Wetter:
Hochwasser in Nürnberg. - Städtische Verfassung in Fritzlar. - Die
stolzenberger Raugrafenlinie stirbt aus. - Der mainzer
Edelknecht Konrad von Nassau baut Hassloch bei
Rüsselsheim aus. - Räuber stehlen vor Limburg an der Lahn
grasende Pferde und bringen sie in die Burg Merenberg
des nassauer Amtmanns Ludwig Waltpoden. Ein Teil der
Verfolger wird gefangen genommen. Ein Bürgeraufgebot
fordert vor den Toren von Merenberg die
Rückgabe. Bei Scheinverhandlungen wird das limburger
Bürgeraufgebot des limburger Schöffen und Schultheißen
Hartung niedergemetzelt. - Der Herr Ulrich III von Hanau
(St) wirkt
als Schiedsmann zwischen den frankfurter Zünften und den
frankfurter Patrizieren, deren Kampf ihm sehr gelegen
kommt. - Graf Dietrich II von Solms Burgsolms (St) verpfändet die Burg
Hohensolms an Hessen. - Wellmich wird, obwohl Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) Anteile kauft von Adolf von
Nassau Wiesbaden (St)
an den trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken
verkauft. - Eine heftige sponheimer Fehde zwischen den
Linien Starkenburg und Kreuznach wird mit der Bedingung
die beiden Familien wieder durch Heirat zu vereinigen
beendet. - Der letzte seiner Familie, Raugraf Wilhelm
verpfändet seine Residenz Simmern an den Pfalzgraf
Ruprecht den Älteren. - Johann von Sayn (St) tritt die Lehnshoheit der
Burg Virneburg an
Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(47) ab. - Philipp von Isenburg Grenzau
(St)
bekriegt Ulrich III von Hanau
(St). - Im
Benediktinerkloster Johannisberg findet
Heinrich von Overstolzen und der gaualgesheimer Glöckner
Bruder Anselm zufällig eine Kiste mit kostbaren
Reliquien. - In Meaux bei Paris
brennen aufständische Bauern 60 größere Häuser nieder
und ermordeten ihre Bewohner. Die Einwohner öffneten den
Bauern die Stadttore und der Bürgermeister verrät die
Adligen in der Stadt. Der Graf Gaston
III
von Foix befreit die in der Burg eingeschlossene
Gemahlin des Dauphins, Jeanne de Bourbon und schlägt die
Revolte mit einem Ritterheer nieder. Der Bürgermeister
wird gehängt und die Stadt Meaux zwei Wochen
niedergebrannt. Graf Johann von Rieneck streitet mit Ulrich III von Hanau
(St) um die
Burgen Rieneck und Partenstein. - Der
in Frankfurt geborene Herzog Wilhelm I von
Witttelsbach Bayern Graf von Holland und Seeland (St) (28)
wird aufgrund einer Geisteskrankheit regierungsunfähig
und in Quesnoy
festgehalten. - Graf Gerlach von Hohenlohe heiratet die
älteste Tochter Margarethe des verstorbenen Kaiser Ludwig von Wittelsbach
der Bayer (St).
- Die Brüder Johann (Hanemann I.) und Simon Wecker
(III.) von Zweibrücken-Bitsch öffnen Pfalzgraf Ruprecht I von der Pfalz
(St) (47)
alle ihre Festen auf Lebenszeit, darunter auch ihre
Hälfte von Landeck. - Otto von Ochsenstein VI öffnet
Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
I von der Pfalz (St)
(47) seine Hälfte an Landeck und Burg Meistersel auf Lebenszeit und
Vorkaufsrecht für dessen Schutz. - Burg Steinheim ist
eppsteiner Herrschaftsitz. - Ulrich von Kronberg ist
Burgmann auf Burg Hanau. - Heinrich Gayling von
Hauenstein und Babenhausen ist Hofmarschall des mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St). - Venedig
und Regensburg erhalten ein Uhr. - Konrad Brömser von
Rüdesheim II, Johann de Castelleto, Heinrich Beyer von
Boppard II und Johann von Wartenberg genannt Kolb sind
mainzer Domherren.
1357
bis auf Widerruf zusätzlich um einen Tournosen zu
erhöhen gestattet. Graf Johann II von Katzenelnbogen
(J) (St) lehnt den
Vorschlag der Reifenberger Limburg an der Lahn zu
überfallen ab, weil diese seine Freunde seien. Er zieht
daraufhin mit 300 Behelmten ab.
Graf
Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) stirbt. Sein Sohn Diether
VIII von Katzenelnbogen (J) (St)
wird Graf.
Guido von
Canliaco beschreibt die Chirurgie abgesehen der
Benutzung der Messer und Glüheisen mit ihren fünf
Vorgehensweisen: Behandlung durch Umschläge, durch Wein,
durch Salben, durch Zaubertränke in Öl und Wolle und
rhetorisch durch Quacksalber und weise Frauen. - Mit dem
Tod von Graf Siegfried II von Wittgenstein stirbt
das Geschlecht im Mannesstamm aus. - Die
Stubengesellschaft Zur Alten Limpurg
wird in Frankfurt als Trinkstubengesellschaft Zum
Römer gegründet. - In Zürich wird die
Zaddeltracht verboten. - Die Ritter von Hatzfeld erobern
die Warburg in Westfalen und erzwingen ein Lösegeld von
4.000 Mark Silber. - Heimlicher Angriff der Reifenberger
auf die Stadt Limburg an der
Lahn, den der limburger Schöffe und Schultheiß
Hartung vereitelt. - Ruprecht I von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(46)
erwirbt Kaiserslautern
und von Bolanden aus bis zu seinem Tod 13 90 fast die
gesamte Grafschaft
Zweibrücken. - Der regierende Graf Johannes von
Solms Lich (St) stirbt. - Adelheid von Nassau (St) beendet
eine Fehde mit Heiderich von Haiger, der ihren
minderjährigen Sohn Johann von Nassau (St) schlug. - Der Stadtrat von
Limburg engagiert
erfolgreich den Räuber und Mörder Ritter Friedrich von
Hattstein als Hauptmann der Stadt Limburg und entlohnt
ihn mit 37 Goldgulden jährlich besonders gut um dessen
ständige Überfälle zu verhindern. - Der portugiesische
Mitregent Peter von Burgund
besteigt nach dem Tod seines Vaters den portugiesischen
Thron, verbündet sich mit Kastilien um die Auslieferung
der Mörder seiner Geliebten zu erreichen, lässt diese
grausam foltern, ihnen bei lebendigen Leibe die Herzen
herausreißen, isst sie auf, lässt seine geliebte Inês de
Castro exhumieren, in einer feierlichen Zeremonie zur
Königin krönen, befiehlt dem anwesenden Hofstaat der
toten Königin die verweste Hand zu küssen und wird
danach der Grausame genannt. - Nach dem Tod der
sponheimer Gräfin Mechthild von der Pfalz (St) bleibt Sponheim-Starkenburg
ein treuer Vasall der Kurpfalz. - Philipp von
Falkenstein (St)
versäumt das Burgmannenamt in Aschaffenburg, weshalb
Ulrich von Kronberg vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) zum
aschaffenburger Erbburgmann wird. - Graf Wilhelm von
Wied (St)
befestigt Engers mit Mauern und erhält von Kaiser Karl
IV von Luxemburg
(St) (41) Stadtrechte für Almersbach.
Altenkirchen am anderen Flußufer der Wied erhält
ebenfalls Stadtrechte. - Der in Frankfurt geborene
Herzog Wilhelm I von Bayern
Graf von Holland und Seeland (St)
(28) wird aufgrund einer
Geisteskrankheit regierungsunfähig. - Nach dem
Dreikönigsfest versuchen walsdorfer Raubritter Camberg
auszurauben. Im Gebück der noch nicht fertiggestellten
Stadtmauer nisten Elstern Atzeln,
die den Überfall durch ihren Lärm vereiteln
(inoffizieller Wappenvogel). - Die Pfründe des
würzburger Domherrn Guilaberti sollen durch seine
Bevollmächtigten in Besitz genommen werden. Der
würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe
II, Dompropst, Domdekan
und die Inhaber der Pfründe ertränken sie im Main und
erscheinen nicht zu ihrem Prozess. Der zur Untersuchung
nach Würzburg entsandt Bischof von Rouen wird
misshandelt. - Ulrich III von Hanau
(St) kauft einen
Großteil von Hüttengesäß und Kälberau. Der fuldaer Abt Heinrich VII von
Kranlucken erhält für das Fürstentum von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (44) den
Titel Erzkanzler der Kaiserin, das mit dem Recht
verbunden ist immer zur Linken des Kaisers Platz zu
nehmen und die Krone der Kaiserin zu halten, sie ihr
aufzusetzen und wieder abzunehmen. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von
Kranlucken soll angeblich den Mordanschlag mit
Gift auf den designierten magdeburger Erzbischof Otto
von Hessen, der Junker (St)
(16) beauftragt haben. - Graf Heinrich von
Virneburg schenkt dem Kloster Bärbach Grundstücke
bei Wasenbach. - Die mit Wilhelm von Isenburg-Braunsberg
(St) verheiratete Johanna
von Jülich stirbt nach 5 jähriger Ehe. - Burg Schönburg hat eine
Schildmauer mit Rundbogenfries. - Kuno von Falkenstein
hat seinen Versuch mainzer Dompropst zu werden
aufgegeben. - ulrich von Rechberg, Friedrich von Nassau,
Johann von Eberstein und Nikolaus II vom Stein Oberstein
sind mainzer Domherren. - Nach einer undatierten
Erbteilung im Haus von Allendorf bei Katzenelnbogen
besitzt aus der älteren Linie xxx von Allendorf weiter
sein Burglehen in Katzenelnbogen, den Hof Allendorf, das
Dorf Gutenacker und einen Anteil an Lierschied oberhalb
von St Goarshausen. Diese ältere Linie hat ihren Sitz in
Nierstein am Rhein bei Oppenheim.
1356
Burghard von Wolfskehl sichert Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
den Verkauf seiner Lehen im Ried und des Landgerichtes
zum Hohlen Galgen zu. Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (40) weist einen
Ulrich von Hanau, Schwiegervater von Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä)
(St), als Landvogt der Wetterau
verschriebenen Tournosen vom oppenheimer Zoll auf den
stgoarer Zoll, jedoch ohne Beeinträchtigung der
Zollgefälle von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St).
Wetter:
In Limburg verliert der wohlhabende Tuchproduzent Werner
Sänger bei einer Pestwelle Frau und Sohn. Er ist
Besitzer ua des Kalten Bades später Nassauer Hof.
3 Monate lang gibr es kleinere und größere lokale
Erdbeben. Erdbeben von Basel
mit ca 300 Toten und der Legende des Grafen Walram von
Thierstein, dessen Burg Homburg zerstört wird. In
Frankfurt bricht die Pest aus, ebeneso in Hessen und
Westfalen. - Der mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein
(St)
befestigt sein Schloss Hassloch und überfällt von dort
Kaufleute aus Mainz, Worms und Speyer. - Die
falkensteiner Wasserburg Haßloch bei Rüsselsheim wird
vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) belagert und erobert. -
Reichstag von Nürnberg. - Goldene Bulle: Das
Reichsgesetz über die Königswahl und die
Kurfürstenrechte legt fest, daß das weibliche Oberhaupt
nicht mehr Mitkaiserin sein soll, sondern
ihrem Mann nachgestellt, deshalb werden Frauen keine
Königinnen mehr, schaffen es aber immer öfter
Landesherrinnen zu werden. Die Kurfürstenwürde fällt an
die Pfalz. Bayern geht leer aus. - Genossenschaftliche
Organisation der Reichsritterschaften wird verboten.
Bündnisse von Städten werden verboten. Pfahlbürger
werden verboten. - In Bacharach erhalten zwölf Bürger
und zwölf Adelige aus der Gebietseinheit Vierthäler vom
pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(45)
und Ruprecht II von Wittelsbach (St)
(--) das
Recht jedes Jahr für die Verwaltungsgeschäfte einen
neuen Rat zu bilden, wobei die bürgerlichen
Ratsmitglieder als Ratsbürgermeister bezeichnet werden
und jeder Vierthälerort einen Gemeindevorstand aus einem
Ratsbürgermeister und einem von den Bürgern gewählten
Bürgermeister abordnet. Es werden damit ausdrücklich
keine Stadtrechte verliehen. - Das Kurfürstentum Sachsen
entsteht um Wittenberg. - Herzog Wenzel von Luxemburg
wird ebenfalls Herzog von Brabant und Limburg. -
Schneidergesellen kämpfen gegen die autoritären
Zunftmeister um eine bessere berufliche Zukunft in den
Städten durch ein Gesellenbündnis aus zwanzig Städten. -
Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) erhebt in Eltville Anklage gegen
den mainzer Dompropst und Unterstützer von Heinrich III von
Virneburg Kuno von Falkenstein
(36)
mit dem Einbau einer geheimen Tür im Schlafgemach in der
Burg Klopp einen
Mordanschlag auf ihn geplant zu haben. - Der mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St) besetzt
durch eine List Burg Ehrenfels und
erobert Burg Haseloch vom mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein
(St) (36). -
Eine neue Festungsanlage oberhalb der Burg Langenau an
der Lahn wird vom trierer Erzbischof Boemund II von
Saarbrücken zerstört. - Die Pest in Speyer wird
als Strafe für die Sündigen interpretiert und mit einer
stengen Kleiderordnung beantwortet, die Frankfurter
kümmert das nicht. Das reiche Rothenburg ob der Tauber
wird durch ein Erbeben zerstört und umgehend in alter
Form wieder aufgebaut. - In der nürnberger Frauenkirche
wird der Einbau einer Uhr beschlossen. - Im Streit um
den Zoll bei Enkirch bekämpft der trierer Erzbischof Boemund II von
Saarbrücken Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
und dessen Schwager Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(45)
zerstört die Starkenburg
und Kirchberg. - In der
Auseinandersetzung mit Wetzlar wird Graf
Johann von Nassau (St)
vor Hohensolms von Hessen geschlagen. Beim zweiten
Angriff erobert Graf Johann von Nassau (St) Burg Braunfels von Graf
Dietrich von Solms (St)
und vertreibt ihn von Burg Hohensolms bis in
die Herrschaft Billstein in Westfalen. - Graf Johann von Nassau
Dillenburg
(St) wird mit seiner Verlobten Margarethe von
der Mark bis zu seiner Eheschließung 13 61 gemeinsam
erzogen. - Der mainzer Domherr Johann von Heppenheft verdingt
sich auf der Burg Ehrenfels für Graf Gerlach von Nassau (St), der
Anspruch auf den Stuhl des mainzer Erzbischofs erhebt
und ist Untervitztum im Rheingau. - Die von Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
erbaute Grevenburg über Trarbach wird
erwähnt. - Johann von Wachenheim leiht Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(45)
500 Goldgulden zum Ausbau von
Burg Neidenfels. Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
versetzt seinem Neffen das Amt Remeringen und Püttlingen
in Lothringen. - Sponheimer Rückzug aus dem Raum Ladenburg. - Der
mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) belehnt
seinen Bruder Graf Adolf von
Nassau (St)
mit dessen in Bau befindlicher Burg Adolfseck. - Der
französische König Johann II verfolgt
in der Schlacht bei Maupertuis,
bei der ein reines französische Ritterheer gegen 7.500
Engländer kämpft, den englischen Königssohn Edward of Woodstock,
der Schwarze Prinz genannt, und gerät dann mit seinem
Sohn, Philipp der Kühnen von
Burgund (14)
in eine fünfjährige englische Gefangenschaft. Graf Kraft
von Nassau (St)
stirbt in der Schlacht bei Maupertuis
auf französischer Seite. - Heinrich von Elkerhausen ist
erzbischöflich mainzer Landvogt auf dem Eichsfeld. -
Heinrich von Sponheim (St)
ist Propst in Münster am Stein. -
Graf Adolf von Nassau (St)
bereut den Verkauf des Dorfes Wellmich an den
trierer Erzbischof Boemund
II
von Saarbrücken, denn über dem Dorf erbaut der
Erzbischof die Burg Maus. Die trierer
Burg Sterrenberg verliert
ihre Bedeutung. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St)
(40)
bittet die Mystikerin und nürnberger Patriziertochter Christine Ebner (79) um ihren Segen. -
Graf Wenzel von Luxemburg (St)
wird Herzog von Limburg und Brabant und residiert in
Brüssel mit französischer Hofkultur. - Heinrich von
Isenburg (St) kauft einen Großteil von Hüttengesäß und Kälberau. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von
Kranlucken verliert seine Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) und
seinen Sohn Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St). - Graf
Gerhard von Diez (St)
muß für ein Bündnis mit dem trierer Koadjutor Kuno von Falkenstein
(St) (36) ein
Viertel der Grafschaft Diez hergeben. - Der marburger
Schöffe Siegfried von Marburg, der Reiche stirbt. Sein
Sohn der frankfurter Patrizier Siegfried von Marburg zum
Paradies lebt in Frankfurt. - Der wittelsbacher Zollort
Bacharach erhält Stadtrechte. -
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (44)
verpfändet zur Hälfte die Städte Oppenheim, Odernheim,
Ingelheim, Nierstein und Schwabsheim an die Stadt Mainz.
- Weistum über die Rechte der Mainzer Hausgenossen,
Verwalter der mainzer Münze, bestehend aus den Familien
Dulin (3Familienmitglieder), Salman (4Fmg), Reise, Zur
Eiche (5Fmg), Schenk, Feyt, Guldenschaff, Elemann,
Gensfleisch (5Fmg), Fürstenberg, Zum Jungen (2Fmg),
Afterding, Wilbrechts, Spessart alias Humbrecht (4Fmg),
Geldhaus, Weidenhof (6Fmg), Zum Jungen, Berwolf,
Waldertheim (2Fmg), Rebstock (2Fmg), Zum Geldhaus,
Schlüssel (3Fmg), Hilbork, Schwalbach, Richter Konrad
(2Fmg), Silberberg, Düsburg, Schwalbach . - Der mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St) hält sich
in seiner mainzer Residenz, dem Haus Zum Tiergarten
auf . - Reinhard von Hanau ist mainzer Domkustos.
-Raimund de Canilhac, Otto von Schönburg und Johann
Heppe von Glimmental bei Martinstal sind mainzer
Domherren. - Wellmich erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (44) das
Recht eine Befestigung zu bauen.
1355
Bündnis von Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) mit dem
mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St) gegen
Graf Walram von Sponheim (St),
verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St). Streitigkeiten von Graf
Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) mit Graf Heinrich von
Sponheim (St)
wegen Burg Lichtenberg.
Pfalzgraf Ruprecht von
Wittelsbach (St)
weist ein Lindenfelser Burglehen Graf Johann II
von Katzenelnbogen (J) ein.
Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) löst Bensheim von Graf
Johann II von Katzenelnbogen (J) ein.
Die Grafen Wilhelm II
von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Johann II
von Katzenelnbogen (St)
sind auf dem Nürnberger Reichstag unter Kaiser Karl
IV von Luxemburg (39)
anläßlich der Verkündigung der Goldenen
Bulle. Rüsselsheim wird von den
katzenelnbogener Grafen gekauft.
Wilhelm
II von Katzenelnbogen (St) heiratet Else von Hanau,
Schwester von Ulrich von Hanau, und erhält dafür dessen
Anteil an Tannenberg.
Graf Johann von Nassau (St) ernennt Weilburg zu seiner Residenz und
baut dort die erste steinerne Brücke über die Lahn. - Wetzlar hat eine herausragende
Stellung im Wollenweberhandwerk auf der frankfurter
Messe und mietet sich dort mit 42 Gewandleuten für 9
Jahre ein. - Das Erbe von Graf Gerlach von Nassau (St) wird unter
seinen Söhnen Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St), und Graf Johann von Nassau
Weilburg (St)
aufgeteilt. - Gerlach II von Isenburg
Limburg (St)
stirbt als berühmter Dichter in lateinischer und
deutscher Sprache. Gerlach II von Isenburg
Limburg (St)
wird Gerlach III von Isenburg Limburg
(St) folgen. - Matteo II Visconti (St) wird von
seinen Brüdern Bernabo Visconti (St) und Galeazzo II Visconti
wegen seiner Sittenlosigkeit ermordet und seine
Herrschaft unter ihnen aufgeteilt. - Aufstand der Zünfte
in Frankfurt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(39) stoppt den Ausbau der Burg
Haßloch durch den
mainzer Domherr Kuno von Falkenstein (St). - Johann von Nassau (St), Herr von
Merenberg erstreitet in einer Fehde mit Graf Gerhard von
Diez (St)
die Hälfte der Burg Kirburg. - Die
Tochter von Graf Reinhard von Westerburg I (St) mit Graf Gerhard von Diez (St)
verheiratet wird als aussergewöhnliche Schönheit
beschrieben. - Graf Ruprecht VI von Nassau (St) beansprucht die
Vormundschaft über den geisteskranken Neffen Emicho III
von Nassau Hadamar (St)
, der ottonische Gebiete besitzt und streitet
mit Johann von Nassau Dillenburg (St) darum. Er lässt sich von
Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) bei
seinen Forderungen unterstützen. - Schifferzunft in
Frankfurt für wenige Jahre. - Philipp VI von Falkenstein
(St) erhält
einen Dispens für seine innerfamiliäre Ehe mit Agnes von
Falkenstein (St).
- Johann von Heppenheft ist
Domherr in Mainz. - Der kurtierer Erzfeind Graf Gerhard
von Schönecken fällt beim direkten Kampf gegen Graf Johann von Luxemburg
(St) beim Angriff gemeinsam mit
den Wildgrafen von Daun (St)
und Graf xxx von Blankenheim (--) auf die vom trierer
Erzbischof Theoderich von Wied (St)
12 39 erbaute trierer Kyllburg. - Während
einer Abwesenheit seines Sohnes Peters I von Portugal,
der von seinem Vater bereits zu zwei Heiraten gezwungen
wurde, lässt der portugiesische König Alfons IV von
Burgund die heimliche dritte Ehefrau seines Sohnes und
Tochter aus einer verfeindeten Adelsfamilie Inês de
Castro wegen Hochverrats
verurteilen und enthaupten, was zu einem Bürgerkrieg
führt. - In Limburg an der Lahn wird das Steinerne Haus
gebaut. - Werner von Falkenstein
(St) wird
auf Burg Falkenstein geboren.
- Sponheimer Auseinandersetzung mit dem Pfalzgraf xxx
von Wittelsbach um Ladenburg. - Burg Hohenfels in der
Pfalz wird sponheim-starkenburger Lehen der Kurpfalz. -
Die Herrschaft Nassau-Sonnenberg wird neu gegründet. -
Das Bechtheimer Gebück, ein 4 Meter tiefer
Begrenzungswall wird von Graf Adolf von Nassau I
Wiesbaden Idstein (St)
zum Schutz vor seinem Bruder Graf Johann von Nassau
Weilburg (St)
erbaut. - Burg Wallrabenstein wird
von Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) zum Schutz vor seinem
Bruder Graf Johann von Nassau
Weilburg (St)
erbaut. - Pfalzgraf Ruprecht I von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(45),
der Rote, erbaut die Sauerburg als eine
von zwei rechtsrheinischen Burgen gegen die Herren von
Waldeck und bietet sie auch dem mainzer Erzbischof als
Offenhaus an. - Graf Johann von Nassau
Weilburg (St),
Graf Adolf von Nassau Wiesbaden-Idstein (St) und Johann II von
Katzenelnbogen (J) (St)
(--) werden
Erbburgmänner auf Burg Sauerburg. - Die
Fehde zwischen Graf Gerhard VII von Diez (St) und Johann von Nassau
Merenberg (St)
wird mit einer gemeinsamen Verwaltung beendet und Burg Kirberg als Sühnemaßnahme gemeinsam
erbaut. - Die von Graf Gerlach von Nassau I (St) erbaute
Burg Grebenhausen sichert
die Nordgrenze Nassaus. - Die Herren von Burg Hohlenfels Hildeger
von Langenau (--)
und Daniel von Langenau (--)
verbünden sich mit dem kölner Erzbischof
Kurfürst Engelbert III von der
Mark (St) gegen
den mit Margarethe von Katzenelnbogen (St) verheirateten Philipp von
Isenburg Grenzau (St)
und Graf Ruprecht VII von Nassau (St) (--). - Kaiser Karl IV von Luxemburg
(39) lässt eine angebliche
Reliquie des Heiligen Vitus (St Veit) des Märtyrerknaben
aus Parma nach Prag bringen und dort anläßlich der
Tanzepidemien den Veitsdom ihm zu
Ehren weihen. - Heinrich von Grensbach wird mainzer
Domkustos. - Rorich von Sterrenberg ist mainzer Domherr.
- In Nassau beginnen die beiden walramischnassauer
Grafenlinien, Graf xxx von Nassau Idstein und Graf Johann von Nassau
Weilburg (St)
(--), ihre
Besitzungen in Miehlen mit je einen Amtsmann zu
verwalten. In Miehlen wird dafür dementsprechend auch je
ein Schultheiß bestimmt.
1354
Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) ist an der durch König Karl IV von Luxemburg
(St) (38)
vermittelten Aussöhnung zwischen Kuno von Falkenstein (St)
als dessen Beauftragter und dem mainzer Erzbischof
Gerlach von Nassau (St)
(--) beteiligt.
Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) setzt sich mit Elisabeth,
Gemahlin von Schenk Eberhard VIII von Erbach (St), Tochter von Graf Eberhard
III von Katzenelnbogen über das Erbe von Elisabeths von
Katzenelnbogen (St)
Bruder Eberhard IV von Katzenelnbogen (St) an der Grafschaft
Katzenelnbogen auseinander, das er behauptet.
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) nimmt mit einem mainzer
Truppenkontingent an der Belagerung Würzburgs
durch den würzburger Bischof (Baron?) Albrecht von
Hohenlohe teil.
Graf
Eberhard IV
von Katzenelnbogen
(St) (J)
stirbt ohne männlichen Erben (somit ist der
Stamm von Graf Berthold III von Katzenelnbogen (St) aus der jüngeren Linie
ausgestorben)
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (38) erhebt
seinen Halbbruder Graf Wenzel von Luxemburg
(St) (17) zum Herzog
von Luxemburg. - Der Vetter des Landgrafen von Hessen,
der Herr von Itter wird von seinem Sohn erschlagen um an
das Erbe seines Vaters zu kommen, woraufhin der Landgraf
Heinrich II von Hessen
(St) (52),
der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) und Graf
Otto von Waldeck das Schloß und Land Itter erobern und
unter sich aufteilt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (69) stirbt und
wird in einem monumentalen Grabmal aus schwarzem Marmor
im Westchor des Trierer
Dom beigesetzt. - Ulrich
III von Hanau (St)
zwingt Schelm Sibold von Bergen seine Burg Schelmenburg als
hanauer Lehen anstatt eppsteiner Lehen anzunehmen. - In
München praktiziert eine Augenärztin. - Heinrich von
Katzenelnbogen (St)
(--) ist
bis 13 71 Burgmann auf Burg Ehrenfels bei Bingen. -
Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (38)
vergibt Gerhard von Schönecken und Arnold von
Blankenheim ihre Missetaten. - Burg Stein wird von
Sponheim als Pfand erworben um die Stadt Ladenburg zu
kontrollieren. - Hermann Donner von Lohrheim ist Abt im
mainzer Kloster St Alban. - Der
frankfurter Rat erläßt eine unwirksame Bestimmung, die
den Handel in Kirchen unterbinden soll. - Der würzburger
Bischof Albrecht von Hohenlohe erwirbt die
Burggrafschaft Würzburg von den
Grafen von Henneberg. - Im Rheingau wird der Marschall
des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) Johann III
von Waldeck rheingauer
Vitztum. - In Frankfurt verkaufen die Briefdrager Claus
Buch und Berthold Spielkarten. - Kuno von Dernbach
heiratet Grete von Solms (St)
(--). -
Arnold von Freienstein (--) verkauft seinen Teil am
Dorf Gammelsbach an die
Schenken von Erbach. - In Avignon kaufen hamburger
Diplomaten ausdrücklich Muskateller-Wein. - Simon von
Heppenheft Rheinberg (--)
erhält als Rechtsvormund seiner Frau Elsa Marschall von
Waldeck (von Burg Waldeck unterhalb Burg Sauerburg) in einem
Erbvergleich 500 Pfund Heller. Ihre Tochter Liebmud ist
mit Dietrich von Liebenstein auf Burg Liebenstein
verheiratet und ihre zwei Söhne, Johann Grans von
Heppenheft Rheinberg (--)
und Simon Grans von Heppenheft
Rheinberg (--)
sind Gemeiner auf Burg Rheinberg. - Gerhard
von Vivario, wilhelm Flach von Schwarzenberg und Albert
Hofwart von Kirchheim sind mainzer Domherren. - Johann von Westerburg (--),
dem Burg Schaumburg gehört, schafft es nach dem Tod
des trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg (St) (--), dass dessen
Burg Balduinstein an Graf xxx von Nassau Hadamar (St) (--) verpfändet
wird.
1353
Die katzenelnbogener Burg Geroldstein
wird vergeblich vom trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg
(St)
belagert.
Die Burg
Hohlenfels aus neu-weilnauer Herrschaft wird von Daniel
von Langenau (--)
für Graf Johann von Nassau
Merenberg (St)
gebaut und von Graf Gerhard VII von Diez
(St)
bekämpft, da der Burgbau gegen seine landesherrliche
Befestigungshoheit verstößt. Burg Hohlenfels soll die
Verbindungsstraße von Katzenelnbogen nach Hahnstätten (20 23 Wanderweg im
Wald hinter der Burg vom damals noch nicht
existierenden Steinbruch nördlich des Hohlenfelsbachs
nach Hahnstätten. Ein Weg entlang der B274 existiert
erst im 19 Jhd) überwachen. Der Bau wird erst
nach Baubeginn von König Karl IV von Luxemburg
(37)
legalisiert, aber ein Dorf unterhalb wird verboten. - Nach dem Tod von
Reinhard von Westerburg (St)
schafft es sein Sohn Johann von Westerburg (--),
dem Burg Schaumburg gehört, den dem Tode nahen trierer
Kurfürst Balduin von Luxemburg (St) (--) einen
Vergleich um die Burg Balduinstein, die auf eine
Verpfändung an Nassau-Hadamar hinauslaufen soll,
abzuringen. - König Karl IV von Luxemburg
(37) setzt
juristisch fest, dass adelige Abkömmliche von Freien,
die Lehen und Dienstmannsgüter annehmen, ihren
Adelsstand nicht verlieren.(1113).
- Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (51) unterstützt
den neuen mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gegen den
mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg. Nach dem Tod des mainzer Erzbischofs Heinrich III von
Virneburg muss Kurmainz seine hessischen
Besitzungen von Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) als
Lehen nehmen. - Kuno von Falkenstein (St) verheimlicht dem König den
Tod von Heinrich III von
Virneburg und erreicht dadurch für 40.000
geschuldete Gulden aus 8 Jahren Dienst vom mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St) die Burg Klopp, Bingen, Burg Ehrenfels, den
Zoll, Reichenstein,
Fürsteneck, Heimburg und die rechtsrheinischen Dörfer
Assmansshausen und Lorch zum Pfand. -
Graf Philipp von Solms Königsberg (St) verkauft Burg und Amt Königsberg an
Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (51). -
Heinrich von Isenburg Büdingen (St)
gibt seiner Stadt den großen Freiheitsbrief. - Simon von
Heppenheft alias Simon von Kaub ist
Schultheiß in Gau-Algesheim und mit Elsa Marschall von
Waldeck verheiratet. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz der Rote (St)
(43)
wird nach dem Tod seines Bruders Kurfürst Rudolf II von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(St) alleiniger Herrscher
der Pfalz. - Graf Gerhard VII von Diez
(St) verliert
das Amt Erbtruchsess in Mainz und die Vogtei in Bingen.
- Auf ihrem Marsch nach Luxemburg, noch in der Nähe
Triers, überfällt Gerhard von Schönecken böhmische
Söldner von König Karl IV von Luxemburg
(St) (37) und führte
sie als Gefangene auf seine Landfeste. - Wolfram von
Nellenburg ist Herr des Deutschen Hauses in Alemannien.
- Grünberg weiht seine
erste Schule ein. - Das Dorf Ketternschwalbach
wird vom mainzer Dompropst Kuno von Falkenstein
(St) im
Kampf gegen den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St)
gebrandschatzt. - In Diez zieht Graf Johann von Nassau
Weilburg Merenberg (St)
mit seinem Heer vor die Stadt Diez und fordert die
Nauheimer Zent. Er beginnt eine 2 jährige Fehde. -
Konrad Musenbudel ist katzenelnbogener Verwalter des
Templerhofs in Mainz. - Burg Ehrenfels wird mit
einer neuen Kapelle und einem großen Palas ausgebaut. -
Der frankfurter Patrizier Wicker Frosch
stiftet das frankfurter Kloster zu Ehren Katharinas und
Barbaras, der heutigen Katharinenkirche. - Der
hildesheimer Kanoniker Konrad von Hanau (St) wird
exkommuniziert und wird Mönch in Fulda und führt dort
die Opposition gegen den amtierenden fuldaer Fürstabt Heinrich von Kranlucken
aus der Rhön. - Graf Johann von Nassau
Weilburg (St)
heiratet Johanna von Saarbrücken, die Erbtochter von
Graf Johann von Saarbrücken.
- Die Herren von Walderdorf müssen alle ihre Besitzungen
von Nassau zu Lehen nehmen. - Zum Schutz der Mauer des
Ortes Büdingen wird die Büdinger
Schützengesellschaft gegründet. - Der mit
Kunigunde von Isenburg (St)
verheiratete Richard von Eltz (St),
seine Mutter ist Lisa von Helfenstein, stirbt
und vererbt sein von den Luxemburgern ererbtes
rübenacher Vogteiamt weiter. - Der mainzer Patrizier
Heinrich zum Jungen ist erzbischöflich-mainzer
Schultheiß in Oppenheim und wird zum Reichsschultheiß in
Oppenheim ernannt. - Im fertiggestellten Decamerone
von Boccaccio werden
Parmesan-Käse, Maccaroni und Ravioli erwähnt. - Die
Patriziertochter Clara Frosch wird Äbtissin von Kloster
Patershausen. - Dietrich Beyer von
Boppard ist mainzer Domkantor und mainzer Domherr. - In
Kaub bestätigt Pfalzgraf Ruprecht I von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(43),
der Rote, seinem, dem kauber Burggraf Kuno von
Reifenberg die Verpfändung eines Drittels des Schieferzehnten für
400 Heller. - In Lohrheim
wird der Hof von Markolf von Lohrheim (--) an Emmerich Rodel
von Reifenberg (--)
verkauft. - Reinhard von Westerburg (St) verheiratet in zweiter Ehe
mit Kunigunde von Merenberg (St)
stirbt.
1352
Abteilung und Abfindung von Graf Eberhard V von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
durch seinen Bruder Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen
(Ä) (St).
Der Gesamtbesitz der Burg Reichenberg wird geteilt, der
vordere Teil mit den beiden Wohntürmen fällt Graf
Eberhard von Katzenelnbogen zu. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen
(Ä) (St) (--) baut vor
der Schildmauer seinen Teil der Burg Reichenberg zu
einer Festung aus. Die Residenzpläne werden später nicht
mehr ausgeführt.
Rekordniedrigwasser am Rhein. - Arnstadt erhält eine
Fleischerinnung - Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) heiratet Johanna von
Jülich. - Das straßburger Münster erhält seine kunstvoll
bemalte Uhr. - Der minderjährige luxemburger Herzog Wenzel von Luxemburg I
(St) (15) heiratet
die Witwe Johanna von Brabant
(30) und
beendet die seit 12 88
bestehende Rivalität der beiden Häuser. - Der trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (67) belagert
die Stadt Hachenburg, da
Reinhard von Westerburg (St),
der sich im Auftrag des Grafen von Sayn in der Stadt
aufhält, ihm Geld schuldet. Die Stadtmauer hält und der
Angriff bleibt erfolglos. - Mit Winrich von Kniprode
beginnt die Blütezeit des Deutschen Ordens. -
Friedrich von Hohenlohe I wird Fürstbischof von Bamberg.
- Höchst erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (36)
die Stadtrechte, wird vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in Besitz
genommen und dieser führt einen Flußzoll ein. - Die
Bäcker von Mainz, Worms, Speyer, Oppenheim, Frankfurt,
Bingen, Bacharach und Boppard verabreden entlassene und
verheiratete Gesellen nicht zu beschäftigen. - Die
Mitglieder des von König Johann des Guten von Frankreich
gestifteten Sternordens begehen praktisch Selbstmord, da
ihr Ehrenkodex selbst nach verlorenem Kampf Flucht
verbietet - Graf Johann von Solms (St) stirbt. - Stadtrechte für
Hofheim auf Bitte von Philipp von Falkenstein (St). - Der stadtadelige Ritter
Hilger Quattermart von der Stessen ist 10 Jahre alt, als
sein Vater wegen der Ermordung zweier kölner Kanoniker
verbannt wird und lernt Lesen und Schreiben und Handel
treiben. - Konrad von Elkerhausen und Heinrich von
Elkerhausen verlieren ihre Stammburg und beginnen als
diezer Lehen von Graf Gerhard VII von Diez
(St) auf dem
Schartenberg den Bau der Burg Neu-Elkerhausen. - Der
Heerführer des trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg
(St),
Hartard von Schönecken fällt im Kampf für Balduin bei
Montclair. - Der trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg (St) (67) lässt die Burg Ließem des
Gerhard von Schönecken niederberennen. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
(St) und spätere
König wird in Amberg geboren. - König Karl IV von Luxemburg
(St) (37) verhängt
für einen Überfall auf die trierer Vasallen-Burg
Hunolstein die Acht über Graf Johann III von Sponheim (St), der Fall
aber durch die verwandschaftlichen Verhältnisse an das
Hofgericht in Heidelberg abgegeben und nicht weiter
verhandelt. - Die nassauische Grafenwitwe Adelheid von
Vianden läßt die nassauische Landesburg Tringenstein auf
Gebiet der Herren von Bicken erbauen, die von Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (50) als
lehnsfrei akzeptiert wird. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St)
zerstört im Kampf um den Westerwald Burg Hohenseelbach.
- Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) nimmt
mit Zustimmung von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (36) mit
Pfalzgraf Ruprecht d. Älteren (St)
(--)
und Markgraf Wilhelm von Jülich Burg Elkerhausen wegen
Störung des Landfriedens durch das Aufstellen eines
Galgens vor der stark befestigten und von neun Rittern
besetzten Burg ein. Sie wird zerstört und trotz Verbot
als Alt-Elkerhausen wieder
aufgebaut. Die Burgbesatzung bleibt am Leben. - Der
frankfurter Arzt Freydank von Heringen vermacht seine
zweibändiges Medizinbuch Canon medicinae dem
Bartholomäusstift. - In das Straßburger Münster
wird die Dreikönigsuhr eingebaut. Der Papst in Avignon Clemens VI stirbt und läßt sich in
einem pompäsen mit 40 Marmorsäulen verzierten Grabmal
beerdigen. Seine geistlichen und weltlichen Nepoten
sollten wie seine Frauen, Kinder und Enkelkinder das
Recht besitzen im päpstlichen Grabmal beigesetzt zu
werden. - Ritter Heymo von Laurenburg schenkt den Nonnen
von Kloster Brunnenburg Geld. -
Reinhard von Hanau und Heinrich von Solms sind mainzer
Domherren. - Philipp von Isenburg (St) erhält seine bendorfer
Gerichtsfreiheit von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach
(St) (43). dessen
Mutter die Königstochter Mechthild von Nassau
(St) (++) ist. - In
Bad Ems gibt es die warme Wasserquelle warm bayt by
Eumetze.
1351 Graf
Otto II von Nassau
Dillenburg (St)
wird in seiner Fehde gegen die Brüder Gottfried und
Wildreich von Walderdorf im Kampf an der Seite von Johann von Nassau
Hadamar (St)
und Emich II von Nassau
Hadamar (St)
erschlagen und seine Frau Adelheid von Vianden
(St) führt
die Regierung für ihre minderjährigen Söhne Johann von Nassau
Dillenburg (St)
(09),
Heinrich von Nassau (St)
(--) und
Otto von Nassau (St)
(--) bis 13
62. - Gerlach II von Isenburg
Limburg (St)
beteiligt sich an der Fehde der Nassauer gegen Hatzfeld.
- Die limburger Bürger
sind dem trierer Erzbischof Baduin von Luxemburg
(St) (66) zur
Heerfolge verpflichtet. - Philipp von Falkenstein der
Ältere (St)
verbündet sich mit Frankfurt wegen der Pfahlbürger. -
Die Burg Montclair wird vom
trierer Erzbischof Balduin
von Luxemburg (St)
(66)
eingenommen und geschleift. - Die bolandener Burg Hohenfels wird von
Graf Walram
von Sponheim (St),
Heinrich von Veldenz und den Städten Speyer und Worms
belagert, zerstört und nicht wieder aufgebaut. - Gräfin
Irmgard von Nassau (St)
erstreitet Stadtrechte für Sonnenberg und die
beiden Herrschaften Kloppenheim und Auringen für Kraft
von Nassau und Ruprecht von Nassau (St) aus 2. Ehe. - Die Herren
von Hatzfeld besiegen Graf Johann von Nassau Hadamar (St). - Burg Bütgenbach wird als
Grenzfeste des Reichs bezeichnet. - Der Graf von Wied
Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St)
wird von Agnes von Virneburg (St)
geschieden. - Gilbrecht II von Schönborn (--)
ist mit Else von Westert verheiratet. - Graf Johann von
Solms (St)
wird in der Schlacht vor Fritzlar gefangen genommen.
Graf Johann von Solms (St)
und sein Sohn Graf Dietrich von Solms (St) schließen mit der
Reichsstadt Wetzlar einen
Vergleich und werden gezwungen als Bürger der
Reichsstadt Wetzlar wie die
Brüder Heinrich von Solms (St)
(langjährige Gefangenschaft in Wetzlar) und Otto von
Solms (St) den
Bürgereid zu leisten.
Graf Dietrich von Solms (St)
schwört Urfehde und öffnet der Reichsstadt Wetzlar die Burgen Braunfels und Hohensolms. -
Reinhard von Sponheim (St) hat
seinen Versuch mainzer Dompropst zu werden aufgegeben. -
Der neue Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St) (--) erbt von seinem Vater die
Zehnten und Weingärten in Nassau, Laurenburg und
Obernhof.
1350
König Karl IV von Luxemburg
(St) (34) weist
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) 3.000 Gulden auf den St
Goarer Zoll an jedoch ohne Beeinträchtigung der
Zollgefälle von Graf Wilhelm
II von Katzenelnbogen (St).
Der prümer Fürstabt Diether II von Katzenelnbogen (Ä) (St) stirbt. Kuno von Falkenstein
(St) erhöht
die Pfandsumme von Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) auf
Bensheim um weitere 3.000 Pfund. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen
(Ä) (St)
erwirbt Burg und Stadt Katzenelnbogen von Graf Adolf von
Nassau (St)
ganz zurück.
Wetter:
Dauerregen und aussergewöhnliche Kälte im Südwesten
Englands von August bis Weihnachten. - Till Eulenspiegel
stirbt. - Erster eisener Ofen. - In St Goar wird eine
zweite Zollgebühr eingeführt, die an Graf Reinhard von
Westerburg (St)
(--) abgeführt
werden muss und die ihm König xxx gewährt. - Weilburg hat 6.000
Einwohner. - Maximale Ausdehnung des
Grindelwaldgletschers in der kleinen Eiszeit (spätere
Maxima 16 20 und 18 90). - Gilde der Pfefferhändler in
London. - Die Rheingrafen,
ursprünglich von Rheineck, beerben die Wildgrafen. -
Burg Valkenhain alias Adolfseck wird von Graf Adolf von
Nassau Wiesbaden Idstein (St)
(--) mit
Türmen, Zwingern und Vorburg ausgebaut. Rudel von
Reifenberg wird aus der Burg verdrängt. - Zur einzigen
englischen Münze Penny kommt der Groat (4 pence) hinzu.
- Das frankfurter Haus Römer wird erbaut. - Der mainzer
Erzbischof Heinrich III von
Virneburg (St)
(--) erhält
den Beinamen Busemann, da er gerne trinkt. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (48) belagert
Burg Haldersen bei Geismar und verspricht den Belagerten
die Belagerung aufzugeben sollte sich Heinrich III von
Virneburg innerhalb eines Monats zum Kampf
stellen. Der mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg (St)
(--) zieht
erst nach der Eroberung der Burg Haldersen Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (48) bis Gudensberg entgegen,
wo es zum Kampf kommt und der mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg (St)
(--) gefangen
genommen wird. - Kirchliches Jubeljahr mit
Ablasssonderangeboten. - Der letzte der königsberger
Linie Graf Philipp von Solms (St)
verkauft Burg Königsberg an
Hessen. - Die Grevenburg wird von
Graf Johann III von Sponheim (St)
(--)
errichtet und löst die Starkenburg als Residenz der
hinteren Grafschaft Sponheim ab. - Graf Gerlach von
Nassau (St)
erbaut in Wiesbaden ein Spital mit eigener Quelle am
Kochbrunnen. - Otto II von Nassau Dillenburg (St) verpfändet Haiger an Johann
von Nassau Merenberg (St)
(--). - Graf Heinrich V von
Waldeck (St)
(--)
versucht die kölner Ministerialen Herren von Padberg auf
ihrer Burg Ober-Ense bei Korbach in seiner Herrschaft
wieder loszuwerden, besiegt sie und zwingt sie sich zu
unterwerfen. Dadurch verarmen sie und betätigen sich als
Raubritter. - Das Wiederaufbauverbot der Burg
Alt-Hohensolms von Kaiser Karl IV von Luxemburg
(St) (34)
umgehen die Grafen von Solms mit dem Bau der neuen Burg
Hohensolms. - Graf Johann III von
Sponheim Starkenburg (St)
(--) kauft mit Zustimmung von
Friedrich (St)
und Emicho von Leiningen (St)
(--) von Raugraf Georg II (St) und dessen Sohn Wilhelm (St) die zweite
Hälfte von Burg und Stadt Nanstein bei Landstuhl. - Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
(41)
heiratet Gräfin Elisabeth von Flandern und Namur aus dem
Hause Dampierre. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann
von Limburg hat das Recht die Inful zu tragen. -
Der falsche Woldemar
wird als Betrüger entlarvt und
als Markgraf von Brandenburg abgesetzt, genießt aber
bis zu seinem natürlichen Tod alle höfischen Ehren am
askanischen Hof in Anhalt-Dessau.
- Die Kammerburg ist im Besitz der Grans von Rheinberg.
- Herzog Eduard von Geldern (*1336+1371 in Baesweiler)
beginnt mit der Unterstützung seiner Mutter Margarete de
Dampierre einen Krieg gegen seinen Bruder Herzog Rainald
III von Geldern. - Der mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein
(St) (30) flüchtet
vor aufgebrachten Bürgern der Stadt Bingen durch einen
Sprung in den Rhein auf Burg Ehrenfels. -
Pfalzgraf Rudolf
II
von Wittelsbach (St)
(--) setzt Graf Emich
V von Leiningen Landeck (St)
(--) als Burgmann auf Burg Winzingen ein. - Der
Protonotar Michael de Leone des würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe
II läßt das Kochbuch Buch von der guten
Speise schreiben. - Der mainzer Marschall und
Schultheiß von Lorch Johann von Waldeck II wird
Vitztum im Rheingau. - Die Herren von Rumpenheim haben
Burgrecht, abgabenpflichtigen Grundbesitz, in Frankfurt.
- 35 priviligierte mainzer Vorort-Dörfer, die ohne den
üblichen Marktzoll in die Stadt hineindürfen und für
einen Teil der Erhaltung der mainzer Stadtmauer
verantwortlich sind erhalten bürgerliche Amtmänner. -
Die Herren von Dernbach bauen ihre neue Burg Neu-Dernbach mit
Unterstützung von Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (48) auf. -
Gottfried von Rheinberg ist kölner Kanoniker, Gobelin
von Rheinberg ist kölner Notar und Nikolaus von
Rheinberg ist bis 13 67 Sekretär des kölner Erzbischof Walram
von Jülich. - Die frankfurter Patrizierfamilien
Holzhausen, Frosch, Knoblauch und Wanebach sehen sich
politischen Forderungen der Zünfte um die Beteiligung am
Rat gegenüber und liegen mit ihnen im Streit. - Die
Bürger von Limburg an der Lahn führen eine Fehde mit
Ritter Ludwig von Schirlingen. Sie überraschen ihn in
seinem Haus, aus dem er entflieht und in die Kirche des
Kloster Dierstein flüchtet.
Die Bürger von Limburg an der Lahn schlagen die
Kirchentür ein und töten Ritter Ludwig von Schirlingen
in der Kirche des Kloster Dierstein. Der
limburger Bürgermeister trägt eine Kerze mit 3 Gulden
als Sühne in einer Prozession zum Kloster Dierstein. - Im
Wispertal besitzen Gerlach Grans von Heppenheft (--) und
sein Sohn Simon Grans von Heppenheft Rheinberg (--) ein Lehen von der Burg Kammerburg vom mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg. Eine Tochter wird Otto Brun von
Scharfenstein, die andere, Liebmud, Philipp von
Winnenberg (deren Tochter wiederum mit Dieter von
Rheinberg aus der ersten Seitenlinie der Heppenhefter
verheiratet war) heiraten. In Gau-Algesheim ist sein
Sohn Simon von Heppenheft Rheinberg (--) Schultheiß. - Burg
Gutenberg und das Dorf Weithersheim werden Witwensitz
von Gräfin Elisabeth von Sponheim alias Elisabeth von
Katzenelnbogen (St).
- Lorchhausen ist das mit Wehranlagen befestigte Vorwerk
von Lorch.
1349
Der Gegenkönig Günther von Schwarzburg
verspricht, Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) zum
Reichsamtmann in Oberwesel und Boppard einzusetzen
während König Karl IV von Luxemburg
(St) (33) dem
Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä)
(St) 1.000 Gulden und dessen
Bruder Graf Wilhelm
II von
Katzenelnbogen(Ä) (St)
5.000 Gulden zusichert und letzterem alle königlichen
und kaiserlichen Privilegien bestätigt. König Karl IV von Luxemburg
(St) (33) schlägt
die Armee von Günther von Schwarzburg bei Eltville in die
Flucht, der seinen Verzicht verkauft und dann aber
wohl gewaltsam in Frankfurt stirbt (im Kaiserdom
begraben). Kuno
II von Falkenstein (St) verpfändet mit der
Zustimmung des mainzer Erzbischofs Heinrich von
Virneburg die Stadt Bensheim für 4.000 Pfund an
Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St)
und Graf Eberhard IV von Katzenelnbogen (J)
(St) .
Diese schließen mit Graf Walram von Sponheim (St), verheiratet mit Elisabeth
von Katzenelnbogen
(St), einen Vertrag über die Finanzierung der
Bauten an der ihm gemeinsamen Burg Stadecken. Johanna von
Katzenelnbogen (St)
gewährt Straßburg Schutz vor Angriffen wegen deren
Judenpogrom.
Judenpogrom in
Frankfurt. - Der mainzer Vorort Kastell wird belagert. -
In Frankfurt wird der thüringer Ritter Günther von Schwarzburg
zum Gegenkönig gewählt und gekrönt, muss aber schon nach
drei Monaten abdanken. Der frankfurter Arzt Freidank von
Heringen wird beschuldigt Günther von Schwarzburg mit
Gift ermordet zu haben, da er denselben vergifteten Wein
zu trinken gezwungen war. Günther von Schwarzburg
stirbt im Johanniterhaus in Frankfurt. - Im strassburger
Valentinstagsmasssaker
werden über 2.000 strassburger Juden von aufgebrachtene
Stadtbewohnern öffentlich verbrannt. Die adeligen
Patrizierfamilien Müllenheim und Zorn erringen im
Tumult einen Großteil ihrer 13 32 verlorenen Macht
zurück. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verbündet
sich mit seinem Schwager, dem nürnberger Burggraf Johann
II von Zollern (St).
- Großfeuer in Frankfurt zerstört das Haus Römer, einen
Teil des Doms und das ganze Judenviertel. - In Speyer
tauchen Geißler auf, lesen einen Himmelsbrief vor den
Ihnen ein Engel gegeben hätte und werben nach ihrem
schockierendem Ritual um Mitglieder. 200 speyerer Bürger
folgen ihnen 34 Tage lang, geißeln ihren Körper und
versuchen so Gott zu versöhnen. - Der mainzer Dompropst
Kuno II von Falkenstein
(St) (29) weilt
in Aschaffenburg. Der Vitztum Ulrich von Kronenberg
trachtet ihm nach dem Leben: Hundert Gulden dem,
der mir den Kuno von Falkenstein ausliefert! Kuno
flieht an zusammengebundenen Laken in den Burggraben und
flüchtet auf die Burg Klopp bei Bingen und
wird dort weiter verfolgt. Als ihn 600 Bewaffnete aus
dem Rheingau im Nachtgewand stellen bittet er sie sich
ankleiden zu dürfen und flieht durch das Fenster.
Gemeinsam mit den Wachen gelingt es ihm die
Eindringlinge zu vertreiben. - Landgraf Friedrich III von Thüringen der
Strenge (St)
(--) regiert
gemeinsam mit seinen Brüdern Balthasar und
Markgraf Wilhelm von Meißen der
Einäugige (St)
(--). - Die
Reichsstadt Gelnhausen wird
endgültig durch König Karl IV von Luxemburg
(33) an Günter von Schwarzburg (St) als
Gegenleistung für dessen Thronverzicht verpfändet. - Der
grausame und eifersüchtige mailänder Despot Lucchino
Visconti (St)
wird von seiner Ehefrau Isabella Fieschi mit Gift
ermordet. - König Karl
IV von Luxemburg
(St) (33)
dankt den reifenberger Rittern mit 1.200 kleinen Gulden,
die sie vom Reich pfänden können. - Die frankfurter
Barfüßerklosterkirche und spätere Paulskirche wird
wieder geöffnet, dient aber bis 14 05 hauptsächlich
weltlichen Anläßen bei der Messe, bei Königswahlen oder
als Rathaus. - Graf Johann von Solms (St) lässt in Wetzlar um Buße
flehende Geissler köpfen. Seine Herrschaft wird
daraufhin vom aufgebrachten Volk verwüstet und erholt
sich nicht mehr. - Anna von der Pfalz (20) wird auf
Burg Stahleck
mit dem deutschen König Karl IV von Luxemburg
(33)
verheiratet. - Philipp und Johann von Falkenstein (St) streiten um
Alt-Hohensolms. -
Die Grafschaft Waldeck mit Burg
Waldeck wird Reichslehen. - Ritter Frank von
Kronberg besitzt die mainzer Burg Ronneburg. - Graf
Siegfried von Wittgenstein (St)
kämpft für den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St). - Herzog
Wilhelm von Jülich II (*13 25+13 93) nimmt seinen Vater
Wilhelm von Jülich I (*12 99+13 61) gefangen und hält
ihn bis 13 51 in
Haft. - In Frankfurt bricht im Judenviertel ein Feuer
aus, das den Dachstuhl der Stiftskirche und das alte
Rathaus an der Westfront mit dem Ratsarchiv vernichtet.
- Brandkatastrophe in Wetzlar. - Kuno von
Reifenberg wird Landvogt im Elsaß. - Geißlerumzüge in
Würzburg, Mainz und Köln. Der Papst in Avignon Clemens VI verbietet
die Geißlerumzüge. - Die Mystikerin Birgitta von Schweden
(46) verliert ihren Mann bei
einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela, glaubt
Braut Christi und sein Sprachrohr nach mehreren
Offenbarungen zu sein und gründet den Erlöserorden
(Brigittinnen). - Die Mystikerin Birgitta von Schweden
(46) beklagt das
homosexuelles Verhältnis von König von Norwegen und
Schweden Magnus Eriksson. - Die Reichsstadt Friedberg weigert
sich die Mitgliedschaft im wetterauer Städtebund der
Reichsstädte Frankfurt, Wetzlar und Gelnhausen zu
erneuern. - Kloster Retters wird in die
Verteidigung der Stadt Frankfurt miteinbezogen. - Der
berühmteste Arzt der Welt, Johannes Hake stirbt
an der Pest. - Im Buch der Berufe in Brügge
bleibt das Spindelspinnrad
verboten, da die mit dem Spindelspinnrad
gesponnene Wolle schwach, ungleichmäßig, ungenügend
gezwirnt und zu knotig ist. - Raugraf Georg II
von Stolzenberg (St)
verpfändet die halbe Burg Naumburg an Graf Walram von Sponheim (St),
verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen
(St). - Hermann
von Schöneck ist mainzer Domkustos.
1348
Die Grafen der jüngeren Linie Graf Johann II von
Katzenelnbogen (J) (St)
und Graf Eberhard IV von Katzenelnbogen (J) (St) werden für 7000 Pfund von
den Vormündern des Mainzer Stiftes Konrad Kirkel und Kuno II von Falkenstein
(St) für den
mainzer Erzbischof Heinrich von Virneburg
gegen König Karl IV von Luxemburg (St) (32) und
Gerlach, Sohn von Graf Gerlach von Nassau (St), der sich Erzbischof von
Mainz nennt, gewonnen.
Wetter:
Heiße Sommer in Italien. - Fuldaer Bürger töten alle
Juden. - Pest in Limburg. 20 Tote täglich, angeblich
2.400 Tote insgesamt. - Der englische Hosenbandorden Honi
soit qui mal y pense wird unfreiwillig durch die
Mätresse Catherine Grandison
benannt. - Schweres Erdbeben im
italienischen Friaul mit etwa 5.000 Toten. - In Prag
wird die erste Universität des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation gegründet. - Graf Simon III von Sponheim (St) heiratet
Maria von Vianden. - Auf Anordnung seiner Ärzte soll der
avignoner Papst Clemens VI den
heißen Sommer zwischen zwei Feuern, die immer brennen
und dadurch zufällig die Flöhe vertreiben, verbringen.
Er überlebt. - Der 25-jährige Bankier Vieri di
Cambio de' Medici steigt in das zerstörte
florentiner Kreditgeschäft ein und baut in den
wichtigsten europäischen Städten Filialen auf. - Graf
Wilhelm von Wied (St)
ist Schultheiß von Koblenz. Seine
Mutter ist Heilwig von Katzenelnbogen (St). - Graf Ludwig von Vianden
wird von seinem Schwager und dessen Sohn erschlagen
(932). Der kölner Domherr Gottfried von Vianden
akzeptiert die Sühne. - In Vilseck werden Eisenhämmer
aus Holzmangel stillgelegt. - Beginn einer 3-jährigen
Hungersnot. - Der Vormund des mainzer Stiftes Konrad
Kirkel wird in einer Schlacht vor Frankfurt von den
Brüdern Graf Adolf von Nassau-Wiesbaden-Idstein (St) und Johann von
Nassau-Weilburg (St)
gefangen genommen. Seinen Posten erhält der mainzer
Schulmeister Kuno von Falkenstein (St). - Der falsche
Woldemar, angeblicher Müllergeselle Jakob
Rehbock, stellt sich als älterer Pilger dem
magdeburger Erzbischof Otto von Hessen (St) als den vor
29 Jahren begrabenen alten brandenburger Markgrafen Woldemar
vor, der aber auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem
war. Durch seinen inszenierten Tod sei die brandenburger
Askanier vermeintlich
ausgestorben und die Mark Brandenburg vom wittelsbacher
Kaiser Ludwig
von Wittelsbach der Bayer (St)
(67) fälschlicherweise dessen Sohn Ludwg
von Wittelsbach V von Bayern (St) (33) verliehen
worden. Dessen jüngerer Bruder König Karl
IV von Luxemburg (St)
(32)
belehnt für seine Gegner den falschen Woldemar mit der
Mark Brandenburg. - In Paris wird ein Gutachten
verbreitet, das das Auftreten der Krankheit damit
erklärt, dass am 20. März des Jahres 13 45 die drei
oberen Planeten im Hause des Wassermanns zusammentraten,
um eine besonders feuchte und gefährliche Ausdünstung
auszustrahlen, die sich in der Lunge zu einer giftigen
Materie zusammenballte, die die Pest erzeugen sollte. -
König Karl IV von Luxemburg
(St) (32)
verleiht der Stadt Mainz einen Jahrmarkt, der einen
Monat dauert. - Graf Gerhard von Rieneck und Graf Rudolf
von Wertheim bekämpfen König Karl
IV von Luxemburg (St)
(32)
im Bündnis mit dem bamberger Bischof Friedrich
von Hohenlohe und dem mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg. - Die Dreieicher Landwehr
umschließt Egelsbach, Langen, Sprendlingen, Hain, Götzenhain und
Offenthal. - Heinrich von Crampburg errichtet eine Burg
in Cramberg. - Graf Gottfried von Diez
(St) und
Graf Gerhard von Diez (St)
ertauschen sich die Mühle in Freiendiez. - Der
nürnberger Ministerialensohn Konrad von Megenberg
beginnt als regensburger Domschullehrer das erste
deutschsprachige handschriftliche Kompendium Buch
der Natur, das für Laien geschreiben wird. Konrad von Megenberg
verachtet und verspottet in lacrima ecclesiae
die Bettelorden. - Papst Clemens VI kauft für
80.000 Gulden die Grafschaft Avignon und schafft einen
zweiten Kirchenstaat. - Für die Anerkennung des mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau (St) erhält der
ehemalige Vormund Kuno II von
Falkenstein (St)
Burg Reichenstein, Burg Klopp mit Bingen, Burg Ehrenfels und Burg Fürstenberg als
trierer Pfandbesitz. - König Karl IV von Luxemburg
(St) (32)
rächt sich an den wetterauer Reichsstädten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen für deren
Loyalität zum verstorbenen Vorgänger. - Dausenau, Nassau
und Scheuern erhalten Stadtrechte von König Karl IV von Luxemburg
(St) (32)
und bauen Stadtmauern. - In Avignon nutzen hamburger
Diplomaten die Gelgenheit und füllen bei stark
gesunkenen Weinpreisen ihre Keller. - Der trierer
Erzbischof Balduin
von Luxemburg (St)
(63) sichert sich
die militärisch wichtigen Standorte Burg Schönecken und Burg
Mürlenbach der ausgestorbenen Herren
von Schönecken. - König Karl IV von Luxemburg
(St)
(32) belehnt Graf Johann von Nassau Hadamar (St) mit dem Witwensitz Kammerburg,
Schwabach, Altdorf, Heroldsberg
und Kornburg. - Kuno von Falkenstein,
Reinhard von Sponheim und Wilhelm Pinchon werden mainzer
Dompröpst und bekämpfen sich. - Wilhelm Pinchon ist
mainzer Domherr. - In Niederneisen wird das Hubengericht
an die Herren von Lahrheim verkauft. - In Katzenelnbogen
führen die koblenzer Predigermönche eine Herberge im
Tal, denen die Burgmannstochter Lisa Kelrich (--) ihren angrenzenden Hof mit
Garten im Beisein ua der katzenelnbogener Burgmannen
Ritter Johann, Ritter Heinrich, Peter von Ebertshausen,
Knip Kesselhut und Markulius Kesselhut schenkt, was
Johann von Katzenelnbogen (--)
und sein Onkel Markulius Kesselhut (--) für den Flecken
Katzenelnbogen besiegeln.
1347
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) tritt durch Vermittlung des
trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg
(St) in die
Dienste König Karls IV von Luxemburg.
(St). Die
Besitzverhältnisse um St Goarshausen werden zu Gunsten
von Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) entschieden.
Der Patrizier Siegfried zum Paradies
ist reichster Mann von Frankfurt. - Gräfin Agnes von
Katzenelnbogen (St) teilt
sich mit ihrem Schwager Graf Gerhard von Rieneck die
Festen Bickenbach und Habitzheim. - Der neue mainzer
Erzbischof Gerlach von Nassau
(St)
verbündet sich mit seinen Brüdern Graf Adolf von
Nassau-Wiesbaden-Idstein (St)
und Johann von Nassau (St)
und gewinnt die Burg Nassau als
strategische Basis für Mainz. - Die Stadt Gelnhausen soll
nicht mehr an die von Schwarzburg verpfändet werden. -
Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St)
verzichtet auf sein gesamtes Erbe. - Graf Adolf von
Nassau (St) sitzt im Gefängnis von Friedberg. Mit dem
Lösegeld wird der friedberger Adolfsturm erbaut. -
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(66) stirbt an einem Schlaganfall auf der
Bärenjagd bei Kloster Fürstenfeldbruck im päpstlichen
Bann. - Durch das mainzer Schisma bedingt macht der
mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St) Eltville zur
Residenz der mainzer Erzbischöfe. - Auf Burg Auerbach
stürzt der Turm ein. - Bei der Grenzauer Fehde
kommt es im Lahntal zu Kampfhandlungen zwischen dem
kaisertreuen Reinhard von Westerburg (St), der die trierer Burg
Grenzau erobert und mehrere Ritter eines koblenzer
Entsatzheer des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (62)
tötet und danach auf die Burg in Limburg an der Lahn
flüchtet. Da sich die Limburger weigern
dem heraneilenden trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (62) die an
ihn verpfändete Burg zu öffnen entscheidet ein eilends
einberufenes Gericht, wobei sich gegenüber den bei
Diez liegenden trierer Truppen etwa 800 westerburger
Soldaten bei Dietkirchen einfinden, dass der Angriff
auf Befehl des Kaisers erfolgt ist, der trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (62)
ein Feind des Reiches ist und Reinhard von Westerburg
(St)
wieder heimkehren kann. - Der kölner Erzbischof Walram von Jülich
versucht vergeblich die Grafschaft Kleve als
erledigtes Lehen einzuziehen. - Die frankfurter
städtische Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom)
erhält einen Kreuzgang. - In Speyer wird das
Würfelspiel verboten, da dabei geflucht wird. - Der
ledige Reinhard von Westerburg I (St) verfasst ein Lied über
sich und die Frauen und wird vom Kaiser zur Zensur
genötigt. - Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St)
gewinnt Graf Walram von Sponheim
(St) für
40.000 kleine Gulden und die Burgen Böckelheim, Martinstein und
die Stadt Sobernheim und die
Hälfte von Burg Weilnau für seinen
Krieg gegen den mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg. - Graf Konrad von Trimberg vergibt
den Zehnten in Eschborn als Lehen. - Die Grafschaft
Henneberg verliert durch die Ehe Katharinas mit Friedrich
dem Strengen von Meißen Schmalkalden
und die Pflege Coburg an das Haus Wettin.
- Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) kauft mit Zustimmung von
Friedrich von Leiningen (St)
und Emicho von Leiningen (St)
von Raugraf Georg II (St)
und dessen Sohn Wilhelm (St)
die Hälfte von Burg und Stadt Nanstein
(Landstuhl). - Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
kauft die Herrschaft Ebernburg. -
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(67) entlässt die Chorherren des mainzer
Stifts aus der Acht, fordert Frankfurt auf es vor dem
mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg zu schützen und warnt Heinrich von
Isenburg (St)
vor weiteren Aggressionen im Gebiet von Auheim über
Heusenstamm bis in den Rheingau. - Wolfram von
Nellenburg ist Meister des Deutschen Ordens. - Der
mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg zieht in den neugebauten Wohnturm der
Burg Eltville. - Graf
Gerhard VII
von Diez (St) tritt
seine Herrschaft an. - Die Herren von Cramberg werden
gezwungen ihre Loyalität zum trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg
(St) (62),
der deshalb ihren Burgenbau in Cramberg nicht weiter
unterstützt, aufzugeben. - Ludwig V von
Wittelsbach der Brandenburger (St) (32) schlägt seinen
Schwager König
Waldemar von Dänemark auf einer Palästinafahrt
nach Jerusalem persönlich zum Ritter. - Der letzte
seines Geschlechts und Reichsfahnenträger Graf Albrecht II von
Schlüsselburg wartet vergeblich auf
Unterstützung von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(67) und wird in der Fehde mit den
Reichsstädten Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und
Windsheim von Graf Gottfried von Hohenlohe und den
würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe
beim Beschuß durch eine Blide getötet. - Der
Reichsschultheiß Simon Bayer von Boppard ist Rat
am Hof von Gegen-König Karl IV von Luxemburg
(St) (31)
und sein Reichsschultheißenamt ist erblich. - Konrad von Schönborn und sein Bruder
Eberhard von Schönborn schenken Teile des Hofgutes Schauferts dem Kloster Bärbach. -
Gegen-König Karl IV von Luxemburg
(St) (31) vermeidet eine offene
Konfrontation mit Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St) (66) und lässt sich zum König von Böhmen
krönen. - Minoritenkloster in Wetzlar. - Die
Zollstelle Lobith entsteht. - Der speyerer Bischof Gerhard von Ehrenberg
bleibt Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(66) bis zu dessen Tod treu und Geldgeber. -
Die Finanzverwaltung des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (62) unter
Leitung der Juden Muskinus, Jakob Daniels und
Schwiegersohn Michael von Bingen wird durch einen
erzbischöflichen Kaplan abgelöst. - Johann von
Braunshorn II (77),
Hofmeister von Kaiser Heinrich VII von
Luxemburg, und Rat des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (62) stirbt.
Eberhard
V von Katzenelnbogen (Ä) (St),
der Bruder von Wilhelm II von Katzenelnbogen (St), tritt in den weltlichen
Stand zurück
(in seinem Todesjahr werden sich die beiden
Linien wieder vereinigen)
1346
Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) besitzt vom Reiche einen
Tournosen am Zoll zu Ehrenfels. König Johann von Böhmen
verpflichtet sich, ihm wegen erwiesener Dienste 1.000
Gulden zu zahlen.
Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) erwirbt ein Viertel des
Schlosses Rodenstein im Odenwald.
Wetter:
Ein noch schlimmeres Hochwasser reisst erneut die alte
Brücke mit dem sachsenhäuser Brückenkopf über den Main
in Frankfurt ein. - Die Pest tritt in der genuesischen
Kolonie Kaffa auf der Krim
auf. Die belagernden Tartaren schleudern von der Pest
infizierte Leichen mit Katapulten in die Stadt. Entlang
der Handelswege der Genueser breitet sich die Pest bis
13 48 über ganz Europa aus. Der natürliche Wirt des
Bakteriums ist eigentlich ein Floh, der auf Ratten lebt.
Stirbt die Ratte und kühlt ihr Körper aus sucht sich der
Floh ein neues Wirtstier. Durch den engen Kontakt zu
toten Wirtstieren springt der Floh auch auf Menschen und
löst in Ballungsgebieten eine Epidemie aus. Danach folgt
Depression und Arbeitskräftemangel. Bis 13 50 sterben 30
Millionen Menschen. - Abtrennung der mainzer Filialen Prag und Olmütz als
Bistümer in Böhmen und Mähren. - Graf Walram von Sponheim
(St) wird
von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) zum Landvogt in der Wetterau ernannt. - Flagellanten mit ihrem
Endzeitglauben werden verboten. - Der Luxemburger Johann Heinrich
heiratet die verwitwete Schwiegertochter seiner
geschiedenen Ehefrau. - Der Einsatz des Langbogens
(mannsgroßer Bogen, der bis zu 12 Pfeile pro Minute
abschießen kann) entscheidet die erste große
Ritterschlacht im 100-jährigen Krieg, die Schlacht von Crécy
für England und gegen ein mit tausenden von genuesischen
Armbrustschützen ausgestattetes französisches
Söldnerheer, da diese Waffe, durch seine
Durchschlagskraft durch Ritterrüstungen dem ritterlichen
Ehrencodex widerspricht und deshalb in Frankreich
geächtet ist. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg belehnt seinen Marschall Ritter Johann
von Waldeck II (--)
verheiratet mit xxx von Rüdesheim (--)
mit Burg Sooneck, der die
Anlage in den Folgejahren neu aufbaut. - Der englische
Königssohn Edward of Woodstock,
der Schwarze Prinz genannt, wird zum Ritter geschlagen.
- Der Thüringer Grafenkrieg endet.
- Die Mehrzahl der Kurfürsten vereinigen sich gegen
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65). Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von
Nassau (St)
(20) läd zu einer neuen
Königswahl nach Rhens ein, wo Kaiser
Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) abgesetzt wird und Karl IV von Luxemburg
(St) (30)
zum neuen König gewählt wird. Bei den Jubelrufen Vivat
Rex! alias Es lebe der König! fällt die Reichsfahne in
den Rhein und bleibt verloren. Karl IV von Luxemburg
(St) (30)
wird in Bonn gekrönt, weil alle Städte am Rhein und in
Schwaben treu zu Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) stehen. Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) rüstet zum Kampf gegen den neuen König. -
Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (44)
nimmt Partei für den neuen mainzer Erzbischof Gerlach
von Nassau (St)
(20) und besiegt den von dem
nepotischen Papst Clemens VI
abgesetzten und dem Kaiser gewogenen mainzer Erzbischof
Heinrich III von
Virneburg. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (44) kauft von
den Herren von Spangenberg deren Stammburg Schloss Spangenberg.
- Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (44) dem sich
sogar seine Brüder angeschlossen haben, führt Krieg mit
dem mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg. - Die frankfurter städtische
Pfarrkirche St Bartholomäus, die ab 15 62 Frankfurter Dom
heißt, erhält ein Querschiff. - Frankfurt hat eine
Malerin. - Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St),
verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St) beendet seine Fehde gegen
Sponheim-Starkenburg indem dessen Sohn Johann IV von
Sponheim Starkenburg (St)
Walrams Tochter Elisabeth von Sponheim-Kreuznach (St) heiratet. -
Die selbstbewußte Stadt Limburg an der Lahn
verbündet sich mit den Reichsstädten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen. -
Raugraf Ruprecht beschwert sich bei Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) über
kriegerische Übergriffe von Graf Walram von Sponheim
(St). - Graf
Bernhard von Solms (St) unterhält
20 gerüstete Pferde für Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65). - Der Subdiakon und bamberger Kanoniker
Marquard IV von Solms Königsberg (St) tritt aus dem kirchlichen
Stand zurück und heiratet Kunigunde von Löwerode. - Belagerung
von Calais durch die Engländer. - Das Dorf Wallau ist im Besitz
des rheingauer Viztums Ulrich von Kronberg. - Die
mainzer Sababurg wird zum
Schutz des Wallfahrtsorts Gottsbüren erbaut. -
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) verfeindet sich mit dem trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (61). - Dietrich
von Monreal ist Küchenchef des mainzer
Erzbischof Heinrich III von
Virneburg. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg verbündet sich mit Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) gegen die benachbarten Fürsten und
Landesherren, von denen er sich umzingelt sieht, außer
gegen den Grafen von Sponheim. - Erster Lehrer in
Hachenburg. - Ein kaiserliches Privileg stützt die Stadt
Siegen gegen den kölner Erzbischof Walram
von Jülich und den Grafen von Nassau (St). - Graf Wilhelm von Jülich
(47)
wird Herzog. - Walter von Kronberg wird frankfurter
Reichsschultheiß. - Ulrich III von Hanau
(St) wird Landvogt in
der Wetterau und bleibt es bis zu seinem Tod 13 70. -
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) verpfändet die Reichssteuer der
Reichsstadt Wetzlar an Graf
Johann von Nassau (St)
und eine Gülte an Graf Otto von Nassau Dillenburg (St). - Gerlach
von Limburg (St)
gibt Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(65) einen großen Vorschuß für die
bevorstehende militärische Auseinandersetzung mit
Gegen-König Karl IV von Luxemburg
(St) (30). -
Die Münzerhausgenossenschaft von Frankfurt verliert das
königliche Recht am Münzwechsel an den Rat der Stadt
Frankfurt. - Der böhmische König Johann von Luxemburg,
der Blinde (St) stirbt in
der Schlacht von Crécy (St) und sein Sohn Gegen-König
Karl IV von Luxemburg
(St) (30)
flieht verkleidet zurück nach Böhmen. Gegen-König Karl IV von Luxemburg
(St) (30)
kann die Beerdigungskosten für seinen Vater nicht
bezahlen. - Gegen-König Karl IV von Luxemburg
(St) (30)
verleiht für den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (61) Villmar
Stadtrechte. - Ein Sohn von Gerlach Grans von Heppenheft
Edelknecht Frisco von Heppenheft-Rheinberg genannt
Frisco von Kaub, quittiert Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) den Empfang von
Lehensgeldern. - Papst Clemens VI verflucht
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St) (65) in einer
Bannbulle: Verflucht sei er bei seinem Eingange,
verflucht bei seinem Ausgange! Der Herr schlage ihn
mit Blindheit und Wahsinn! Der Erdkreis kämpfe gegen
ihn, der Boden öffne sich unter ihm und verschlinge
ihn lebend! - Rudolf Losse wird mainzer Domdekan.
- Johann von Bellersheim, Johann von Randeck, Luther von
Büches und Rudolf Losse sind mainzer Domherren. - In St
Goar gibt es das Gasthaus Zur Lilie.
1345 Die
kältesten Sommer des Jahrtausends beginnen. - Graf
Salentin von Sayn Sayn (St) erbt die Grafschaften Wittgenstein und Laasphe. - Der englische König Eduard
III weigert sich seine Schulden aus dem
hunderjährigen Krieg bei den wichtigsten florentiner
Bankiersfamilien den Bardi,
den Peruzzi und den Acciaiuoli, die das
päpstliche Finanzmonopol halten, zurückzuzahlen, treibt
sie damit in den Bankrott und löst eine Finanzkrise aus.
- Amsterdam wird durch ein Hostienwunder zum
Wallfahrtsort. - Ein frankfurter Patrizier erhält von
Gegenkönig Karl IV von Luxemburg
das Recht große silberne Turnosen zu prägen. -
Gliederung der Stunde in 60 Minuten und diese in 60
Sekunden. - Das bergische Haus Isenburg bei
Köln wird der Jutta von Ascheid, Witwe des Ritters
Johann von Isenburg und Herr zu Arenfels (St), übertragen. - Apetzko
(Apeczko - Arbogast) von Frankenstein wird Bischof von
Lebus. - Markgraf Friedrich III von Baden
heiratet seine Nichte 3. Grades Margareta von Baden und vereinigt
damit die Grafschaft. - Der kaisertreue Siegfried von
Westerburg (St) singt für
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(64), der an Macht verliert, ein Loblied. -
Graf Otto von Nassau Dillenburg (St)
verkauft die Hälfte seiner Burg Ginsburg an den
kölner Erzbischof Walram von Jülich. Burg Ginsburg besteht aus
mehreren Türmen, Häusern und Pforten, einem Brunnen,
Befestigungsanlagen, Zugbrücken, einem Graben und einer
Umfassungsmauer. - Der mainzer Bürger Peter zum Schaden
wird erster bürgerlicher Klostervorsteher von
Altenmünster. - Simon von Heppenheft Rheinberg führt die
Hauptlinie fort und bürgt für Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) als dieser Geld von Binger
Bürgern leiht. - Gerlach von Nassau wird mainzuer
Domdekan. - In Köln ist der Alte Markt Turnierplatz.
1344
Wetter: Hochwasser in Limburg an der Lahn
ohne merkenswerte Regenfälle. -
Der Pfalzgraf Rudolf
II von Wittelsbach von der Pfalz verliert in einem
Schiedsspruch die Ruine Reichenstein an
Mainz und beginnt mit dem Abriss, die der mainzer
Vitztum Kontad von Rüdesheim verhindert. - Die Heimburg wird vom
Pfalzgrafen aufgegeben. - Die Hälfte von Burg, Stadt und
Herrschaft Limburg an der Lahn wird von Gerlach von
Isenburg Limburg (St),
Herr von Limburg, an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (59) verpfändet.
- Gerlach von Rödelheim öffnet dem
mainzer Erzbischof seinen Teil der Burg Rödelheim.
- Erdbeben in Lissabon und Konstantinopel. - Otto II von
Nassau Dillenburg (St)
verpfändet Burg Wallenfels an die
Herren von Bicken. - Das Bistum Prag wird zum Erzbistum
erhoben. - Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(63) erlaubt Raugraf Ruprecht seine Pfahlbürger, egal in
welche Stadt sie gezogen sind, auch mit Gewalt
zurückzuholen. - Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
trägt Unstimmigkeiten mit dem verwandten Graf Georg von
Veldenz II (Sohn von Blancheflor von Veldenz (St)) um Baumholder mit Waffen
aus und sühnt sich danach. - Die nassauer Burg Löhnberg wird an
Kurfürst Pfalzgraf Rudolf II von
Wittelsbach (St)
(19), den
Blinden verpfändet um Graf Karl von Luxemburg gegen
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (63)
zu unterstützen. - Graf Gerlach von Nassau (St) bestimmt
seine beiden Söhne Adolf von Nassau (St) (ab 13 55
Wiesbaden-Idstein) und Johann
von Nassau (St)
(ab 13 55 Weilburg) aus erster
Ehe als Alleinerben und zieht sich mit seiner zweiten
Frau Gräfin Irmgard von Hohenlohe Weikersheim nach Burg
Sonnenberg in Wiesbaden zurück. -
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(63) verbündet sich mit den Städten Frankfurt,
Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen. - König
Karl IV von Luxemburg
(St) (33) beauftragt
Graf Johann von Nassau (St) die
Reichsstadt Wetzlar vor Graf
Johann von Solms (St)
zu schützen. Graf Johann
von Nassau (St)
bekämpft Graf Johann von Solms (St)
und zerstört dessen Burg Alt-Hohensolms.
König Karl IV von Luxemburg
(St) (33) und
verbietet den Wiederaufbau von Burg Alt-Hohensolms. Graf
Johann von Solms (St)
verliert alle seine Burgen und flieht zu seinem
Verbündeten Philipp von Falkenstein (St), dem Burggrafen von Kalsmunt in die
verpfändete wetzlarer Reichsburg Kalsmunt, wo er bis
zum Ende der Fehde bleibt. - Die Herren von Lißberg kommen in
den Besitz von Burg Romrod. - Burg Schadeck wird vom
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (59) erobert. -
Heinrich von Isenburg I -Büdingen (St) wird Herr zu Büdingen, der Beginn
der Linie Isenburg-Büdingen. - Zweiter Burgfrieden auf
Burg Kronberg. - Das
neuerbaute Mühlwehr in Limburg an der Lahn
staut den ganzen Fluß Lahn. Damit ist die durchgängige
Schiffahrt lahnaufwärts nicht mehr bis Weilburg zum nächste
Flußwehr sondern nur noch bis Limburg möglich. - In
Katzenelnbogen Bärbach ist Aleyt die erste Äbissin im
Kloster Bärbach. Dietrich
von Hohenstein wird von seinem Bruder Hermann von
Hohenstein als Konverse dem Kloster für zwei Weinberge
anvertraut. - Die österreichischen Herzöge Leopold II
von Habsburg (St)
(17) und Friedrich von
Habsburg (St)
(18) werden mit wenigen
Monaten Abstand mit Gift ermordet. - Schlaguhr in Padua.
- Die Grube Eisenberg bei Wetzlar liefert
Eisenerz. - Kuno von Falkenstein wird mainzer
Domscholaster. - Johann von Trier, Hertwig Ring von
Saulheim und Schenk Johann von Erbach sind mainzer
Domherren.
1343
Wetter: Jahrhunderthochwasser an der Lahn. - Der
seeliggesprochene Roger le Fort,
Erzbischof von Bourges, führt das Fest Mariä Empfängnis
ein. - In Hachenburg schließen
sich die Weber zu Zünften zusammen. - Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (62)
gewährt den wetterauer Städten das Privileg Auswärtigen
das Bürgerrecht zu verleihen. - Heiratszwang in einem
Weistum der Propstei Weitenau bei dem das Heiratsalter
der Männer 18 und das der Frauen 14 Jahre ist. - Der limburger Bürger
Markolf Dadener nimmt den diezer Ritter Arnold Dymar
nach dessen Besuch bei Graf Gerhard VI von Diez (St) auf diezer Boden bei den
diezer Mühlen gefangen. Graf Gerhard VI von Diez (St) kommt zu
Hilfe und stirbt in der Auseinandersetzung bei der Roten
Erde mit den herbeigerufenen limburger Bürgern
(Metzger) in Rüstung, worauf Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(62) Limburg die
Reichsacht erklärt, aus der Limburg erst 13 48 befreit
wird. - Ulrich III von Hanau
(St) und
Kuno von Falkenstein (St)
verpflichten sich Johann von Falkenstein (St) die Herrschaften
Falkenstein und Münzenberg zu übergeben. - Der Propst
von St Kastor zu Koblenz stiftet eine
Messe mit Chor und Orgel. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (58) schließt
die westerwälder Grafen und Herren incl. der Herren von
Molsberg zum Schutz der Köln~Limburg Straße mit
den Burgen in Weltersburg, Hadamar und Nassau zusammen. -
Gerlach II von Isenburg (St)
erreicht, dass Herschbach kölner
Lehen wird. - Im Papstpalast in
Avignon wird das Hirschzimmer mit weltlichen Jagdszenen
ausgemalt. - In Hachenburg schließen
sich die Weber zu einer Zunft zusammen. - In Frankfurt
wird die letzte bedeutende caritative Stiftung, das Hl.
Kreuz-Spitals von Wicker Frosch durch
das Erbe seiner Schwägerin Katharina zum Rebstock
ermöglicht. - Erbteilung zwischen Heinrich von Nassau (St) Begründer
Nassau-Beilstein und seinem jüngeren Bruder Otto von
Nassau (St)
Begründer Nassau-Dillenburg. - In der Schlacht in der
Georgsnacht schlägt der Schwertbrüderorden
in Livland den Aufstand der estnischen Einheimischen
nieder und erobert alle wichtigen meist dänischen Städte
und macht sie zu Unfreien. - Graf Gerhard von Diez (St) regiert für
seinen geistig behinderten Vater und löst Graf Emich von
Nassau-Hadamar (St)
als Vormund ab. - Der Geheime Rat und Vertraute Heinrich
von Eisenbach von
Landgraf wird hessischer Erbmarschall. - Johann Colonna
wird mainzer Dompropst. - Heinrich von Bienbach ist
mainzer Domkustos. - Gerhard von Vivario wird mainzer
Domscholaster. - Reinhard von Sponheim ist mainzer
Domkantor und mainzer Domherr. - Reinhard von Westerburg
(St) heiratet
nach dem Tod seiner Frau Bertha von Falkenstein (--) im Vorjahr in zweiter Ehe
Kunigunde von Merenberg (St).
1342
Diether II von Katzenelnbogen (Ä) (St) wird bis 13 50 Abt in
Kloster Prüm und schwört dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) die
Treue.
Wetter:
Magdalenenhochwasser
ist schlimmstes Hochwasser des 2. Jahrtausends für
Mitteleuropa, bei dem die Brücke von Würzburg
mitgerissen wird, die Hälfte der Alten Brücke in
Frankfurt mit dem sachsenhäuser Brückenkopf
weggeschwemmt und der Mainzer Dom 3 Meter
hoch überschwemmt wird. Hochwasserkatastrophe in
Nürnberg, mit der Besonderheit, dass sie im Sommer
stattfindet. - Der trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg
(St) (57) baut in Koblenz die steinerne Balduinbrücke über
die Mosel (85 jährige Bauzeit). - Frankfurter
Weissfrauenkloster erhält Vormünder. - Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer
(St) (61) erfindet die jährliche jüdische
Sondersteuer güldener Opferpfennig. - Der Sohn
von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer
(St) (61) Ludwig V von
Wittelsbach der Brandenburger (St) (27)
heiratet die Frau von Johann Heinrich von
Luxemburg (St) Margarethe obwohl
der Papst der kaiserlichen Scheidung nicht zustimmt. -
Der Thüringer Grafenkrieg beginnt.
- Der mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg, der jetzt Parteigänger von Kaiser Ludwig (St) (61) ist, versucht in
den Besitz der Strahlenburg zu kommen. - Eine mainzer Blide wird von Flörsheim nach
Heimbach überführt. - Ulrich III von Hanau
(St) wird
von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(61) die Reichsacht erklärt und der mainzer
Domherr und spätere Erzbischof von Trier Kuno II von Falkenstein
(St), Sohn
von Philipp IV von Falkenstein (St)
und Gräfin Johanna von Saarwerden, vom Kaiser mit der
Gefangennahme Ulrichs beauftragt. Nach dessen
Gefangennahme fällt ihm auch noch der Graf von Veldenz
in die Hände. Als Verwalter von Falkenstein und
Münzenberg erwirtschaftet Kuno in 6 Jahren 30.000
Gulden. - Das Bernsteinregal in
Ostpreussen (Monopol) geht an den Deutschen Orden über.
- Das Haus Großer Engel
am frankfurter Römer existiert. - Limburg an der
Lahn brennt nieder. - Die Pfalzgrafen Götz und
Wilhelm von Tübingen verkaufen ihren gesamten Besitz,
darunter auch die Stadt Tübingen an Graf Ulrich III von
Württemberg (St).
- Die Fehde der Wildgrafen um die Burg Schmidtburg wird
beendet. Die Burg Schmidtburg kommt
endgültig in den Besitz des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (57), dem auch
die wildgräfliche Burg
Daun geöffnet werden muss. - Markof von Hattstein
erkauft sich von Philipp d. Ä. von Falkenstein (St) die Steuern von Lich. - Der
Marschall von Lorch, Ritter
Johann, verkauft den Herren von Eppstein das Dorf
Wallau. - Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(61) erlangt die Kontrolle über die wichtigste
Alpenübergänge Brennerpass und Reschenpass. - Heinrich II von
Isenburg Büdingen erwirbt den Anteil der Gräfin von
Weilnau am Schloß Birstein. - Teilung
Nassau-Saarbrücken-Commercy. - Das frankfurter
Schöffengericht schlichtet den Streit um das
Rebstock-Erbe zwischen den frankfurter Patriziern Wicker Frosch und
Hertwig Weiß von Limpurg. - Der Neue Palast in Avignon
wird durch Erweiterungen des Alten Papstpalastes
größenmäßig verdoppelt. - Der Pfarrer von Limburg an der
Lahn erhält aus Koblenz den Befehl die exkommunizierten
Brüder Bertram und Albert regelmässig erneut zu
exkommunizieren, da diesen die Exkommunizierung egal zu
sein schein und verbietet den Umgang mit ihnen und deren
Familien den Zugang zur Kirche. - Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer
(St) (61) bestimmt als Herr von München mit dem
Stadtrat, dass neue Gebäude nur noch mit gebrannten
Dachziegeln gedeckt werden dürfen. - Schenk Engelhard
von Erbach und Dieteich von Hohnstein sind mainzer
Domherren.
1341 Der
erster Waffenstillstand
im Hundertjährigen
Krieg dauert bis 13 45. - Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(60) kündigt sein Bündnis
mit dem englischen König Eduard
III, was zu einem Bruch mit dem Kurverein
von Rhense führt. - In Frankfurt verkauft der Briefdrager
Spielkartenhändler Wigandus Spielkarten. - Das wormser
Domkapitel erkannt unter Androhung von Interdikt und
Reichsacht den mainzer Patriziersohn und mainzer
Schlutheissensohn Salman Cleman als
Bischof von Worms an. - Der erblindete Graf Johann von Luxemburg
(St) (45) König von Böhmen gibt seine
Regierungsgeschäfte an seinen Sohn Karl IV von Luxemburg
(St) (25) ab. - Der kriegerische
Streit mit Eberhard Brenner von Lahnstein wird beigelegt
und die Helfer des Mordkomplotts namens Arnolt mit dem
Heubit und ein Müller des Bistums Trier verwiesen.
Johann von Helfenstein lebt, nachdem Gras über die Sache
gewachsen ist wieder auf Burg Mühlenbach. - Bei
Ausschreitungen auf Burg Schönburg werden
Werner von Schönburg und Anton Wissmann von Schönburg
von Wepeling Dietrich von Milwalt getötet. - Burg Ockenstein, alias
Burg zur Leyen ist im Besitz von Ritter Johann von der
Leyen.
1340
Graf Johann II von Katzenelnbogen (J)
(St), der
Sohn von
Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St), heiratet Elisabeth von
Isenburg Limburg (St).
In
Oberwesel hat die Ganerbenburg Schönburg 95
Mitbesitzer. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St)
belagert Burg Daun. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) macht
seinen einzigen Sohn Otto II von Hessen der Schütz (St), der noch
vor seinem Vater 13 66 stirbt, zum Mitregenten. - Graf
Johann II von Sponheim (St) stirbt woraufhin sein
Neffe Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
die Regierung in der gesamten Vorderen Grafschaft
Sponheim übrernimmt. Er vereinigt das zuvor geteilte
Gebiet und wählt die Kauzenburg als Residenz. Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
beginnt zahlreiche Fehden. - Ritter Giselbrecht von
Katzenelnbogen ist Burgmann auf Ehrenfels. - Der
Goldwert sinkt zu Silber bis 14 42. - Köln feiert
seinen ersten Karnevalsumzug oder Faschingsumzug. -
Kuno der Maler zu Mainz arbeitet für Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen
(St) (--).
- Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (60)
löst das Bündnis mit England. - Der tiroler Graf Johann Heinrich von
Luxemburg (St)
wird von seiner Frau Margarethe in
ihrer von offener Abneigung dominierten Beziehung
öffentlich wegen Impotenz denunziert und aus ihrer
Burg ausgesperrt. - Wetzlarer Tuch, mit Waid gefärbt,
taucht auf der frankfurter Messe auf und etabliert
sich. - Limburg an
der Lahn erhält einen Brückenzoll. - Der
frankfurter Patrizier Rulman Wyße oder Rulman von
Limburg, verheiratet mit den Familien Goldstein und
Knoblauch, stirbt. - Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(59) beschuldigt die Grafen von Isenburg,
Wied und Reichenstein der Falschmünzerei. - Landgraf Hermann II von Hessen
(St) wird
auf Burg
Grebenstein geboren. - Der Geistliche Graf
Heinrich von Sponheim (St)
und der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St)
studieren in Bologna und werden zum Prokurator der
Deutschen Nation gewählt . - Salentin IV von Isenburg
(St)
heiratet Katharina von Solms (St).
- Ludwig von Horhausen wird erster Amtmann des Amtes
Isenburg. - Masseneinbürgerung von Rittern aus
Gebieten rund um Frankfurt mit Johann von Königstein,
Walter von Kronberg und Hattstein, Hofheim, Sulzbach,
Ursel, Bommersheim und Schelme in Frankfurt. - Die von
Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
unerlaubt auf speyerer Gebiet erbaute Burg
Breitenstein soll im königlichen Hofgericht in München
an den speyerischen Lehnsmann
Friedrich Horneck abgetreten werden. Gegen dieses
Urteil aber erhebt Pfalzgraf
Rudolf
II von der Pfalz Einspruch. Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
wird kurzerhand sein Lehnsmann und kann die Burg doch
behalten. - Das Kloster Schönau
sagt der Stadt Frankfurt eine Unterstützung durch
Bewaffnete und Wagen zu. - Heinrich von Sponheim (St) studiert
in Bologna. - Der nürnberger Burggraf Johann II von Zollern (St) wird
Pfleger und Hauptmann in der Mark
Brandenburg und erwirbt die Plassenburg mit
der Grafschaft Kulmbach. - Jutta von Kronberg (--) heiratet
xxx von Hattstein (--).
- Der sponheimer Abt Willicho, ein von seiner
Stiefmutter gewaltsam ins Kloster abgeschobener Sohn
eines Vasallen von Graf
Simon von Sponheim
(St) ist
gezwungen die Finanzen des Kloster Sponheim
in Ordnung zu bringen. Er zwingt mit Waffengewalt
seine Stiefmutter zur Herausgabe seines Erbes und
vermacht es dem Kloster Sponheim.
- Ein Verwandter der Hildegard von Bingen
wird Abt in Kloster Sponheim.
- Emmerich von Reifenberg
wird kurpfälzer Marschall. - Die seligenthaler
Äbtissin Schenkin Jutta von Erbach stirbt. - Der Wetterauer Städtebund wird von den
4 Reichsstädten Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der Wetterau erneuert.
- Die Kathedrale von Chartres besitzt 2 Uhren. Das
Kloster Cluny besitzt eine Uhr.
- Die wildgräfliche Burg
Daun wird im Streit um die Schmidtburg vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (55) belagert,
der auch Burg Martinstein als
Belagerungsburg erbaut. - Das
Chorfrauenkloster Beselich wird
wegen zu regen Männerverkehrs, was den guten Ruf
schädigen könne, reformiert, Männern der Zutritt zum
Kloster verboten und Nonnen nur mit Genehmigung des
Abtes von Kloster Arnstein der
Ausgang erlaubt.
Graf Wilhelm II
von Katzenelnbogen (Ä) (St)
ist mit Gräfin Johanna von Mömpelgard
verheiratet, und ist wichtigster Nachfolger. Elisabeth
von Katzenelnbogen (St)
wird Äbtissin von St Maria im Kapitol zu Köln.
1339 Die
Sauerburg wird erstmals urkundlich
als pfälzer Lehen erwähnt. - Burg Virneburg geht zum
Teil an Kurtrier. - Im Erbstreit um die Burgen Rieneck und Partenstein erhalten
Ulrich II von Hanau
(St) und
Kraft von Hohenlohe je ein Viertel an Rieneck und Partenstein. - Ulrich II von Hanau
(St) verfügt
die Primogenitur im Haus Hanau. - Otto II von Hessen der
Schütz (St)
ist Mitregent und kaiserlicher Statthalter in
Mühlhausen. - In Köln müssen Prostituierte einen roten
Schleier tragen. - Das Tragen von Masken in der Nacht
wird während des venzianischen Karnevals verboten. - Der
frankfurter Patrizier Jacob Knoblauch erhält das Recht
silberne Heller zu prägen. - Heinrich von
Nassau-Beilstein (St)
heiratet gegen den Willen seines Vaters und seines
Bruders Meijna von Westerburg. - In Oberwesel hat die
Ganerbenburg Schönburg 95
Mitbesitzer, von denen aber nur ein Teil auf der Burg
wohnen. - Die Gottesfreunde bilden sich in Basel,
Straßburg und Köln. - Friedrich Heppe von Heppenheft und seine
Frau Luccard von Glimendal wehren sich in einem Prozeß
gegen das mainzer Karthäuserkloster gegen eine vom
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St)
erzwungene Güterschenkung. - Ritter Walter von Kronberg
errichtet die kronberger Antoniuskappelle. - Graf Johann II von Sponheim (St) kauft Burg Grafendahn. - König
Edward
III von England ruiniert die florentiner
Bankhäuser Bardi und Peruzzi denen er seine
Kriegsanleihen gegen König Philipp
VI von Frankreich nicht mehr zurückzahlt, der
florentiner Händler und Bankiers in seinem
Herrschaftsgebiet erpresst, indem er sie des Wuchers
bezichtigt und löst eine weltweite Bankenkrise aus. -
Ritter Dietrich von Staffel verpflichtet sich die Stadt
Balduinstein zu erbauen. - Elisabeth
von Thüringen (St) flieht
nach Ehebruchvorwürfen ihres Mannes Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) (37) zu
ihrem Bruder nach Eisenach. - Gräfin Johanna von Mömpelgard
(St) (39) bringt nach
15 jähriger kinderloser Ehe nach einer Wallfahrt nach
Köln und Aachen einen Sohn Rudolf IV von Habsburg (St) zur Welt. - Graf Johann von Luxemburg
(St) (45), böhmischer König,
übernimmt erfolgreich das Kommando gegen England in der
Gascogne. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) muss seinen
Teil der Burg Dill an den trierer
Juden Jakob Daniels verpfänden. - Der mainzer Erzbischof
gewährt Gerlach Grans von Heppenheft Rheinberg (--) auch Zollfreiheit für
selbst hergestellte Lebensmittel auf der Burg Ehrenfels.
- Graf Johann III von Sponheim (St)
stiftet eine ewige Messe im Dorf Weitersheim unterhalb
von Burg Gutenberg. - Der kinderlose Graf Johann III von
Sponheim (St)
vererbt seinen Besitz an seinen Neffen Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St),
den Sohn seines toten Bruders Simon von Sponheim (St) (++).
1338
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer
(57) befreit Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen
(Ä) (St)
für König Johann von Böhmen
in Frankreich gegen Eduard III von England
Wetter:
Ein Heuschreckeneinfall
erreicht im August das Rhein-Main-Gebiet und verursacht
erheblichen Ernteschäden. - Hoftag oder Reichstag in Koblenz, bei dem das Bündnis mit dem
englischen König erneuert wird und der englische König
zum linksrheinischen Reichsvikar ernannt und als
französicher König anerkannt wird. Der römisch-deutsche
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (57)
demonstriert in Koblenz seinen
kaiserlichen Universalitätsanspruch. - Der Reichstag in
Frankfurt bestätigt dass ein Anspruch auf die
Kaiserkrönung ohne päpstliche Approbation durch Mehrheit
der Kurfürsten besteht. - Bau der Stadtmauer von Hanau.
- Der Jahreszins bei Juden wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St)
(57)
auf 32,5 % für frankfurter Bürger und 43 1/3 % für
Fremde festgesetzt. - Erste öffentliche Uhr mit
Schlagwerk in Mailand. - In Oberwesel gibt es den
Judensturm. - Genua wird als
Stadtstaat anerkannt. - Erste bildliche Darstellung
einer Sanduhr auf einem Fresko von Ambrogio
Lorenzetti. - Ritter Hartmut von Kronberg (--) erbaut gegen den
Willen des mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg die Strahlenburg mit Holz aus dem
lorscher Wald. - Der frankfurter Patrizier Wicker Frosch
gehörte zu einem kaisertreuen Kreis um den mainzer
Erzbischof Heinrich
III von Virneburg, der sich im Streit zwischen
Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St)
(57)
und dem Papst gegen dessen Einmischung in die deutschen
Angelegenheiten stellt, wobei auch die Stadt Frankfurt
mit frankfurter Schultheiß Rudolf von Sachsenhausen
aus der Reichsministerialenfamilie der Herren von
Praunheim und Sachsenhausen trotz eines Interdikts zu
Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St)
(57),
der ihr zahlreiche Privilegien bewilligt, hält. - Der
Meissner Groschen mit einem Groschen zu 12 Pfennigen
etabliert ein neues deutsches Münzwesen. - Otto von
Hessen wird geboren. Er ist für den geistlichen Stand
bestimmt und wird in Magdeburg erzogen, wo er Nachfolger
seines Onkels, des magdeburger Erzbischof Otto
von Hessen (St)
werden sollte. Er stirb schon jung. Angeblich fällt er
einem Giftmordanschlag zum Opfer, der durch den fuldaer
Abt Heinrich von Hohenberg VI veranlasst werden wird. -
Jüngstdatierte Münze aus einem Goldschatzfund 19 57 in
einem Haus in Limburg an der Lahn.
- Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz I (St)
(--), sein Bruder Rudolf
II von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(32) und ihr Neffe Ruprecht
von Wittelsbach von der Pfalz II (St)
(13) teilen die Pfalz unter einander
auf. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St)
(36) verpfändet Gießen an Falkenstein. -
Friedrich Heppe von Heppenheft steht in
den Diensten des Abtes des Klosters Bleidenstadt. - Der
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (53) finanziert
den Ausbau der raugräflichen Burg Simmern. - Die
Hälfte der raugräflichen Burg Neu-Baumburg wird an
den mainzer Erzbischof Heinrich von Virnneburg
verpfändet. - Der Graf von Isenburg wird mit der
Herrschaft Horhausen und Willroth belehnt. -
Auf der Alten Brücke in Frankfurt wird die
Katherinenkapelle gebaut. - Der speyerer Bischof Gerhard von Ehrenberg
kann Burg Hornberg vom trierer Erzbischof Balduin
von Luxemburg (St)
zurückerwerben. - Raugraf
Ruprecht und Graf Johann von Sponheim
Kreuznach (St)
errichten Burg Ebernburg. - Der
spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) reist zu
Papst
Benedikt XII nach Avignon. Sein Vater Graf Gerlach von Nassau I (St) ist dort
kaiserlicher Gesandter. - Ritter Arnold von Uissigheim
genannt König Armleder wird hingerichtet und seine
Nachfolger die adeligen Ritter von Dorlisheim und ein
Gastwirt Johannes Zimperlin von Andlau nennen sich
nennen sich nach ihm ebenfalls König Armleder. - Ein limburger
Geldverleiher vergräbt sein Vermögen, 15 goldene
Schilde, 84 florentiner Gulden, 1 venzianischen Dukaten
und einen Goldbarrren mit 350 g, ein Gesamtgewicht von 1
kg Gold. - Der Wildbann Sporkenburg wird vom
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (53) an Gerlach
von Isenburg -Arenfels (St)
verlehnt. - Der Frankfurter Saalhof -
Besitzer Jakob Knoblauch
verkauft einen Teil an seine Nachbarnin der
Patrizierwitwe Elisbeth in dem Saale. - Mehrere
Stadtärzte behandeln kostenlos städtische Bedienstete
oder als Wundärzte Verwundete der Stadt Frankfurt.
Hebammen legen bei ihnen Prüfungen ab. - Der
römischdeutsche Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St) (57)
besucht Graf Gerlach von Nassau I
(St) (52) auf Burg Sonnenberg.
- In Kloster Bärbach leben 8
Nonnen. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern
Nürnberg erwirbt das neue Goldbergbaugebiet Goldkronach von den
Grafen von Orlamünd. - Burg Naxburg ist
zerstört. - Der trierer Ministeriale Johann IV von
Helfenstein (--)
erschlägt im kriegerischen Streit mit seinem
Verwandten Ritter Eberhard Brenner von Lahnstein (--), den
Schultheiß von Arenberg Heynemann ane Krülle und flieht
ausser Landes. Sein Brunder Hermann von Helfenstein
sühnt den Mord in einer Prozession von 50 Mann mit je
einer Kerze von einem Pfund Wachs, vom Rheinufer bis zu
der Stelle wo der Mord geschehen war. - Der englische
König Edward III stiftet angeblich den Hasenorden, mit
den englischen Rittern, die durch einen aufgeschreckten
Hasen aus den französischen Reihen und das dadurch
ausgelöste Gebrüll einen französischen Angriff
entgegensehend zu Rittern geschlagen werden. - In der
ersten Seeschlacht, die mit Kanonen ausgetragen wird,
der Seeschlacht von
Arnemuiden, greift der französiche König die
südenglische Küstenstädte an um sie zu berauben und den
Handel zu stören. - Johann von Virneburg ist mainzer
Domherr. - In Balduinstein baut der Burggraf und
balduinsteiner Amtmann Wilhelm von Staffel (--) Burg Balduinstein weiter
aus, wobei er den Palas und einen Teil der Hofmauer
aufstockt. In den Turm baut er ein Tonnengewölbe ein.
1337
Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) sagt sich als Mann der
mainzer Kirche um den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg vom
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (52) los.
König Eduard III von England beginnt
den Hundertjährigen Krieg zwischen England und
Frankreich, der bis 14 53 dauert, bei dem sich Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St)
(56)
durch Papst- und Italien-Frankreich-Problematik gedrängt
mit König Eduard III von England
verbündet und dessen Anspruch auf den Thron von König Philipp IV von
Frankreich unterstützt. - Die Wildgrafen
versuchen in der Dauner Fehde, die von 13 37
bis 13 42 dauert, mit Beteiligung der meisten
Adelsgeschlechter im Hunsrück mit Zentrum der
Kampfhandlungen um die wildgräfliche Burg
Daun die Schmidtburg von
Trier zurückzuerobern. - Der nassauer Bauer Armleder
stiftet eine Judenverfolgung an, die bis nach Limburg an
der Lahn reicht. Gerlach II von Isenburg
Limburg (St)
kann trotz einer kaiserlichen Bitte nicht
verhindern, dass alle Juden aus Limburg vertrieben
werden, soll sie wieder zurückholen und ihnen ihr Hab
und Gut zurückgeben. - Burg und Herschaft Blieskastel
gehört zu Kurtrier
mit u.a.den Grafen von Veldenz als Amtmänner. - Die
Ritterschaft am Rheinstrom veranstaltet ein Turnier in
Ingelheim. - Der klostersponheimer Abt Wilicho von
Runkel (St)
stirbt. - Burg Sonnenberg wird
Witwensitz von Irmgard von Nassau, geb. Hohenlohe (St). - Graf Heinrich II von
Vianden (St)
wird auf Zypern ermordet. - Der leichtlebige Mönch
Heinrich von Kreuznach von den gemeinsam regierenden
sponheimer Grafen und den gierigen Möchen zum neuen Abt
in Kloster Sponheim gewählt.
Abt Heinrich erlaubt den Mönchen erneut Privatbesitz und
badet im Reichtum des Kloster Sponheim. - Der
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (52) bekämpft
die Armlederbewegung und bestraft die Stadt Boppard für
ein Judenpogrom. - Kloster Arnstein erwirbt im
Lahntal bis 13 65 mehr als 25 Weinberge in Weinähr, 3 in Nassau und Lierscheid und je
einen in Cramberg, Kamb und Laurenburg. - Der
frankfurter Patrizier Jakob Knoblauch wird
in das Gefolge von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(56)
aufgenommen. - Graf Emich II von Nassau Hadamar (St) kehrt in
den weltlichen Stand als Mitregent zurück und beginnt
einen lebenslangen finanziellen Kampf gegen die
Geistlichkeit, Kloster Eberbach, Kloster St Klara und
das koblenzer Kastorstift in allen seinen Gebieten. -
Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (52) sühnt sich
mit dem Anführer der Eltzer Fehde Johann von Eltz. Johann von Eltz wird erblicher
Burggraf auf der trierer Burg Trutzeltz. Konrad
von Schöneck, der Rote wird erblicher Burggraf auf der
trierer Burg Rauschenberg. - In
der Abtei Prüm tobt eine
innerabteiliche Fehde. Nutznießer ist den trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (52). -
Unmittelbar neben Burg Münzenberg wird
Kloster Marienschlosss von Ritter Johann von
Bellersheim, verheiratet mit Gertrud von Düdelsheim
(Büdingen)aus einer der glauburger Burgmannenfamilie,
gestiftet. - Hermann von Bibra von Gutenshausen, Kontad
Brömser von Rüdesheim, Heinrich Schetzel von Lorch und
Friedrich Specht von Bubenheim sind mainzer Domherren.
1336
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(55) weist eine Schuld von 6.000 Pfund bei
Reinhard von Westerburg I (St)
auf den St Goarer Zoll an, jedoch unbeschadet des
katzenelnbogener Zolles daselbst.
Wetter:
Missernte am Rhein durch regnerischen August. Hochwasser
in Nürnberg. - Der schottische König Robert III heiratet
seine Mätresse, deren Kinder tatsächlich schottische
Könige werden. - Judenverfolgung in Montabaur, wo Leder
und Tuch hergestellt werden. - Ende der Dernbacher Fehde
durch Vertragsverhandlungen und Verkauf der umstrittenen
Burg Hainchen
von den Herren von Bicken an Heinrich
III von Nassau (St).
- Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) führt
Krieg mit Kurmainz. Seine Brüder sind mit Mainz
verbündet. - Ludwig der Junker von Hessen (St), der als Entschädigung für
die Ehelosigkeit Burg Grebenstein erhält,
verstößt gegen die Primogenitur seines Vaters indem er
Elise von Sponheim Kreuznach (St)
heiratet, Tochter des Grafen Eberhard von
Sponheim (St),
der in Kreuznach lebt. - Tilman Elhen von
Wolfhagen berichtet in seiner Limburger Chronik
von einem Orkan. - Der frankfurter Patrizier Conrad von
Löwenstein besitzt eine Hälfte von Fechenheim. Er
beherbergt regelmäßig den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (51) im Haus
Löwenstein am Römer. - Die Stadt Bingen brennt nieder. -
Wallau ist im Besitz
des Klosters Bleidenstadt. - Graf Rudolf von Wertheim
und Gottfried von Eppstein (St)
kaufen den trimberger Anteil an
der Herrschaft Breuberg. Graf
Rudolf von Wertheim besitzt 3/4 der Burg Breuberg. - Papst Benedikt XII in Avignon löst seinen
völlig verschuldeten würzburger Gegen-Bischof Otto
II
von Wolfskeel und die Bürger von Würzburg von
allen Verpflichtungen bei jüdischen Geldverleihern und
löst dadurch einen Aufstand der verarmten Bauern und
Rittern, die sich nicht einmal mehr Ritterrüstung
leisten können und deshalb lederne Ärmel tragen unter .
ihrem Anführer Ritter Arnold von Uissigheim, aus, der
König Armleder genannt wird und 3 Jahre marodierend
Richtung Colmar und dann Richtung Basel zieht. - Die
Armlederbewegung ausnutzend begeht Graf Walrams von Sponheim Kreuznach (St)
in Kirchberg ein
Pogrom, bei dem er seine eigenen Juden schont, und nur
die Juden, bei denen er Schulden hat töten lässt, deren
Besitz und Güter konfiszieren lässt und durch seine
Amtsleute nach Burg Dill bringen lässt.
- Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (51) besiegt
u.a. von den neuerbauten Belagerungsburgen Burg Rauschenberg und
Burg Trutzeltz aus das
Bündnis von Johann von Eltz,
Heinrich von Ehrenburg,
Konrad von Schöneck, der
Rote und Wilhelm Boos von Waldeck
in einem Schutz- und Trutz-Bündnis und erzwingt den
Eltzer Frieden. - Graf Gerlach von Nassau (St)
(51) läßt nach 9 Tagen die an das diezer Altweilnau
verliehenen Stadtrechte wieder aufheben. - Wetter: Orkan
in Limburg wirft große Bäume Gebäude und Türme um. - In
der Trinkstube Laderam treffen sich reiche frankfurter
Kaufleute. - Günther von Schwarzburg beendet sein Amt
als Großkomtur des Deutschen Ordens. -
Der Sohn Graf Rudolf von Hohenberg-Rottenburg (St)
von Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg
(63)
alias Albrecht von Haigerloch verheiratet mit Elisabeth
von Sponheim (St)
stirbt. - Wildgraf Johann (St)
erbaut Burg Brunkenstein gegen
den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (51). - Gerlach
von Nassau und Andreas von Brauneck ist mainzer Domherr.
1335 Graf
Gerlach von Nassau
(St) und
Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) stiften Kloster Bärbach in das acht
Klarissinnenordensnonnen einziehen und Tag und Nacht
kanonische Horen singen. Friedrich Zimmermann schenkt
sein vor den Toren der Stadt Limburg an der Lahn
stehendes Haus Hammerpforte und seine Güter in
Rückershausen und Kettenbach um im Kloster Bärbach seinen
Lebensabend zu verbringen. - Dietrich von Staffel (--) wird
katzenelnbogener Amtmann auf Balduinstein. - Der
pfalzgräfliche Vitztum Werner Knebel (--) und sein Sohn Gerlach
Knebel (--) öffnen
den Grafen von Katzenelnbogen die Burg Heppenheft. - Der
italienische Arzt und Erfinder Guido da Vigevano
konstruiert für den französischen Kreuzfahrer König
Philipp VI das erste Automobil, einen Kriegswagens,
der ohne Tiere vom Wind bewegt Schrecken verbreitend
durch Felder rast, um ein großes Heer mit wenig
Truppen zu verwirren und wie man ihn in Teilen auf
Pferden transportiert. - Mailand hat eine Uhr mit
Schlagwerk. - Graf Johann von Nassau Hadamar(
St) kauft die Hälfte der Burg
Schaumburg. - Die Eremiten-Mönche von St Jakob erhalten
von Graf Heinrich von Sponheim I (St) Kapelle, Haus und Hofstatt
und gründen Kloster St Jakob auf dem
Donnersberg. - Der kränkelnde Graf Johann II von
Sponheim Pantaleon (St)
stirbt. Sein Nachfolger Graf Johann III von Sponheim (St) bindet sich
an den kölner Erzbischof Walram von Jülich. -
In Montabaur wird der erzbischöfliche
Güter und Einkünfteverwalter von einem Kellner abgelöst,
der die landesherrlichen Einnahmen verwaltet. - Ritter
Dietrich von Staffel kauft das neue trierer Amt Balduinstein mit von
klosterarnsteiner
Abt Wilhelm geliehenen Geld. - Kuno von Reifenberg (--) wird bis
13 60 kurpfalzwittelsbacher Hofmeister. - Graf Johann
von Solms (St) und
Graf Bernhard von Solms (St)
verkaufen die Herrschaft Hausen an Graf Gerlach von Nassau (St). - In Boppard wird vom trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg
(St) (52) neben dem
befestigten Turm eine Zwingburg für den Zoll angelegt. -
Räderuhr in Mailand. - Der mainzer Rat und mainzer
Patrizier Kraft zum Rebstock wird als Hochverräter
während der mainzer Zunftunruhen angeklagt. - Johann von
Württemberg und Kuno von Falkenstein sind mainzer
Domherren.
1334 Der
mainzer Erzbischof Heinrich III von
Virneburg lässt die Sababurg vom
Baumeister Bodo de Vorste gegen die paderborner
Interessen erbauen. - Die Grafen Heinrich von Rieneck (St) (--), sein Sohn Gerhard, Gräfin
Elsebrecht, Witwe des Grafen Ludwig d.Ä. und deren Söhne
Gerhard und Albrecht von Rieneck teilen ihres
Vetters, Graf Ludwigs von Rotenfels Erbteil an Burg Rieneck unter sich auf aber die
rienecker Burg Partenstein bleibt
weiterhin bei Mainz. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) lässt
eine Handschrift des Ritterromans Willehalm
Wolframs von Eschenbach u.a. die Schlacht von Mühlheim
13 22, anfertigen und illustrieren, bei der nur
Fingerspuren auf den bebilderten Seiten zu finden sind -
Im mainzer Dom wird eine Orgel
erwähnt. - Isenburger Burgfrieden befriedet die Burgen
Isenburg, Wied, Grenzau und Kobern. - Graf Johann II von
Sponheim Pantaleon (St)
kauft Burg Gutenburg von
Kämmerer Eberhard. - Graf Gerlach von Nassau I (St) und Graf Heinrich III von Nassau
Siegen (St)
akzeptieren Burg Wallenfels als Lehen
von Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) mit
Öffnungsrecht und verpfändet Burg Wallenfels an die
Herren von Bicken verpfändet. - Brandkatastrophe in der
Reichsstadt Wetzlar. - Nach dem
Tod des mainzer Stadtkämmerers Patrizier
Löwenhaupt-Salmann übernimmt seine Witwe ihr
Familienhaus in Mainz Zur Eiche. - Burg
Gutenberg und das Dorf Weitherheim wird an als Lehen von Kämmerer von Burg
Gutenberg Eberhard. - Emicho von Nassau (--) ist mainzer Domkustos. -
In Flacht übernimmt trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (51) einige Güter.
1333 Johann
III von Katzenelnbogen (J)
(St) (--),
der Sohn von Graf Berthold III von Katzenelnbogen (J) (St) und Bruder
von Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (J), verheiratet mit Anna von Sponheim (St) (--) stirbt.
Übergabe einer Krone zwischen den
beiden Schwestern Anna von Katzenelnbogen (St) und Elisabeth von
Katzenelnbogen (St),
Töchter von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St), Gemahlinnen von Johann von
Limburg (St)
und Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St).
Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
erstreitet sich am Hofgericht von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(52)
den Anteil von Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) an Dill. -
Der frankfurter Patrizier Jakob Knoblauch
kauft von Graf Rudolf von Wertheim und Graf Gottfried V
von Eppstein (St)
den Frankfurter Saalhof, einem Pfand von
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(52)
damit einen Königspalast an einen Bürger, der ein
Kaufhaus daraus macht und die Vogtei Oberrad. - Die
Herren von Bicken verlieren mit ihrer Burg Dernbach die
Dernbacher Fehde an Heinrich von Nassau Dillenburg (St). - Die
Patrizierstadt Heilbronn am Neckar baut einen neuen
Hafen und schafft dadurch eine neue Blütezeit. - Nach
dem Tod seines zweiten erbenlosen Schwagers Graf Ludwig
von Rieneck d.J. -Rothenfels kommt es zu
großen Erbschaftsstreitigkeiten. Kraft von Hohenlohe
und Ulrich II von Hanau
(St)
besetzten angeblich für den mainzer Administrator und
mainzer und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (48) die
mainzer Lehnsburgen Rieneck und Partenstein. - Das
besonders schöne Haus zum Roseneck wird in Friedberg erwähnt. -
Petrarca bewundert in Köln das jährliche Bad der Frauen
im Rhein, bei dem Unglück abgewaschen wird. - Im
österreichischen Feldkirch ist Glut in Kachelöfen und
Backöfen ohne Ofeneisen zur Nachtzeit verboten. - Der
Herr Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) verzichtet seinem Onkel
Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) gegenüber auf alle
Ansprüche auf das Erbe von seinem Grossvater Graf
Wilhelm von Katzenelnbogen I (St).
- Burg Dorfelden wird an
Herzog Rudolf von Sachsen verkauft, der sie
zur sicheren eintägigen Anreise zur Königswahl in
Frankfurt benötigt. - Nach dem Mord innerhalb der
Familie Scharfenstein
fordert die Sühnung einen Kapellenbau. - Graf Heinrich III von Nassau
Siegen (St)
kommt durch einen Ehevertrag in den Besitz der Burg Vetzberg (wer heiratet?). - Ritter
Arnold der Jüngere von Uissigheim späterer König
Armleder, fällt als Raubritter auf. - In Straßburg
werden die Bauarbeiten für die Lange Bruck
begonnen, die einzige feste Rheinüberquerung flußabwärts
ab Basel. - Die Brüder Hermann II von Hohenfels (--) und Werber von Hohenfels (--) befehden
von Burg Hohenfels aus die
Stadt Speyer. - Ende der Dernbacher Fehde.
Die Dernbacher werden gezwungen Burg Vetzberg an Nassau
zu verkaufen. Die Dernbacher verarmen und werden
Raubritter. - Die Erbtochter Gertud von Merenberg (--) stirbt vor
ihrer geplanten Hochzeit mit Graf Johann von Nassau
Weilburg (St),
der dennoch in den Besitz der Herrschaft Gleiberg als
Mitgift kommt. - Graf Gerlach von Nassau (St) plant eine
Pilgerreise nach Palästina und stiftet den acht
Konventen: Klarenthal, Eberbach, Bleidenstadt, Schönau,
Gronau, Affolderbach, Brunnenburg und Walsdorf Geld. -
Der Jude Abraham von Bingen ist Zöllner für den mainzer
Administrator und mainzer und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (48) in
Oberlahnstein. Abraham von Bingen muss sein Wohnrrecht
in Bingen mit einer jährlichen Gebühr bezahlen, ist aber
von allen jüdischen und erzbischöflichen Steuern
befreit. - Das
mainz-büdinger Prämonstratenser-Doppelkloster
Konradsdorf, das
auch die Begräbnisstätte der Herren von Breuberg ist,
beherbergt 64 Schwester und 4 Geistliche. - Eberhard von
Hirschhorn ist mainzer Domherr.
1332
Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St)
(51) gebietet Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
die Abstellung seines Rheinzolles.
Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) trifft den Markgrafen von
Baden auf dem Reichstag in Frankfurt. - Die
kurfürstlich-mainzer Burg in Eltville wird
erbaut. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) erwirkt
die Verleihung der Stadtrechte für Eltville. - Gräfin
Elisabeth von Sponheim (St),
Graf Walrams von Sponheim
Kreuznach (St)
Frau erhält von Anna von Isenburg Limburg (St) eine Krone. - Die
jährlichen zwei Messen in der Tuchstadt Friedberg werden von
8 auf 14 Tage verlängert. - Die beiden Töchter des 13 23
verstrobenen wetterauer Landvogts Eberhard III von
Breuberg teilen den frankfurter Saalhof durch eine
Mauer unter sich auf. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (47) und das
Domkapitel fordern vom mainzer Schultheißen, Rittern,
Richtern und Bürgern wegen der Zerstörungen in den
Klöstern St Viktor und St Jakob 200.000 Mark Silber
Schadenersatz. - Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) und der Herr Reinhard von
Westerburg I (St)
verbünden sich für 10 Jahre. - Höhepunkt im Streit der
dominierenden strassburger
Patrizierfamilien Müllenheim und Zorn. - Die mainzer
Zünfte fordern im Rat Gleichberechtigung mit den
patrizischen Geschlechtern. Der mainzer Patrizier Kraft
zu Rebstock und vom Schlüssel setzten sich für die
Zünfte ein. Der patrizisch geprägte mainzer Rat macht
den Zünften viele Zugeständnisse um einer Revolte
vorzubeugen. Nach einer Versammlung von 129 mainzer
Patriziern, die die Handwerker mit Zugeständnissen
beruhigen wollen, verbreiten sich Gerüchte um eine
Machtübernahme, selbst im Hof der Templer seien Ritter
der Patrizier für einen bevorstehenden Angriff
versteckt. Die Zünfte fordern vergeblich die Schlüssel
der Stadttore vom mainzer Rat Eulmann von Rieneck, der
den Familiensitz Zum Rieneck bewohnt und besetzen die
Stadttore mit Gewalt. Der alte Rat wird von den Zünften
ins Verlies gesperrt und die 129 Patrizier, die ihre
Waffen abgeben müssen, vor die Wahl gestellt sich
richten zu lassen oder die Stadt zu verlassen. Die
Zünfte bilden mit dem alten Rat eine neue Verfassung,
die aber die 129 Patrizier-Söhne nicht unterzeichnen,
weil sie auf ihren Vorrechten bestehen. Die 129 mainzer
Patrizier-Söhne verlassen die Stadt Mainz und verwüsten
die Besitzungen der Zünfte. - Graf Emicho von Nassau I (St) erwirkt die
Übergabe von Rechten der Stadt Hadamar, wo er eine
Wasserburg besitzt. - Reinhard von Westerburg (St) und Philipp von Falkenstein
(St) einigen
sich über die münzenberger Mitgift. - Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
befehdet seinen Schwager Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) im Streit um die Mitgift. -
Die Stadtbefestigung von Lambsheim wird errichtet. -
Burg Argenschang wird an
Simon von Argenschwang, eine uneheliche Nebenlinie der
Grafen von Sponheim, verpfändet. - Graf Johann II von
Sponheim Pantaleon (St)
verliert wegen seiner häufigen Fehden und seinen
finanziellen Schwierigkeiten seinen Sitz im straßburger
Domkapitel, tritt seine Hälfte von Dill an Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
ab und wird gezwungen seinen Anteil doch an
Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) abzutreten. - Aus
Anerkennung für Gräfin Loretta von Sponheim
Starkenburg (St),
erhält Tal-Frauenberg und
Birkenfeld Stadtrechte. - Eine Flut von Fremden
verursacht im Kloster Bleidenstadt
finanzielle Probleme. Der mainzer Stiftsverweser und
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St)
verwüstet Gebiete von Kloster Bleidenstadt. - Der
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (47) besetzt
die Burg Kammerburg. - Graf
Wilhelm von Jülich I hilft seinem Bruder Walram kölner
Erzbischof Walram von Jülich zu
werden und macht aus den Gegnern Jülich und Kurköln
Verbündete. - Nach 15 jähriger Vormundschaft durch Graf
Emicho von Nassau (St) übernimmt Graf Gerhard VI
von Diez (St)
die Herrschaft des regierungsunfähigen geistig
behinderten Graf Gottfried von Diez (St). - In Kaub wird der mit der
Raugräfin xxx (St)
verheiratete Kuno von Reifenberg (--) bis 13 60
kurpfalzwittelsbacher Burggraf. - Erste Opfer durch die
Beulenpest durch Pilger oder asiatische Kaufleute. - Das
Dorf Gau-Algesheim wird zur Stadt mit frankfurter
Stadtrechten erhoben. - Graf Johann von Luxemburg
(St) (46) verbündet sich mit dem
französischen König. - Heinrich von Isenburg (St) erhält die Hälfte der Burg
und Herrschaft Birstein durch Heirat?. - Die verärgerten
Patrizier treffen sich in Mainz im Wirtshaus Zum Bock
neben dem Bockstor. - Ritter Johann von Riedesel (--) erhält von
Graf Johann von Ziegenhain
Burg Hundsbach bei
Marburg als Lehen. - Das mainzer Domkapitel wehrt sich
endgültig gegen Bemühungen mainzer Bürger alias
Patrizier ihre Söhne im mainzer Domkapitel
unterzubringen, indem es sie zwingt ihre Bewerbungen
zurückzuziehen und im Falle einer Weigerung sie aus der
Stadt Mainz zu vertreiben. - Emicho von Nassau (St) und Philipp von Brauneck
sind mainzer Domherren. - Die Witwe von Siegfried VI von
Westerburg (St) (++) Adelheid
von Solms (St) stirbt.
1331
Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) überläßt dem trierer
Erzbischof Baldewin von Luxemburg
(St) die
Hälfte seines bopparder Zollanteiles für eine
Entschädigung von 1.000 Pfund. Graf Wilhelm von
Katzenelnbogen I (St)
führt das Majorat ein. Graf
Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) stirbt.
Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
heiratet Elisabeth von Katzenelnbogen (St).
Der Niederadelige Heinrich Sure von
Katzenelnbogen wird Vitztum im Speyergau.
Die
Fuldaer Bürger verbünden sich erneut mit Graf Johann von Ziegenhain I,
erstürmen und erobern die Burg Fulda und das Kloster des
Fürstabtes, werden aber erneut mit der Reichsacht
belegt, müssen immense Entschädigungen bezahlen, die
Burg wieder aufbauen und verlieren ihre Unabhängigkeit
da sie unter die Aufsicht des Fürstabtes gestellt
werden. - Graf Wilhelm II von
Katzenelnbogen (St) lässt Lombarden von Graf
Rainald von Geldern einkerkern. - Die Burg in Flörsheim
wird von Mainz zerstört. - Prag erhält eine
Straßenpflasterung. - Graf Philipp von Solms (St) öffnete dem mainzer
Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) seine
Burgen Burg-Solms und Königsberg. - Kaiser
Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St) (50)
fordert im Kampf gegen die Mark
Brandenburg 30 Gleven vom würzburger Bischof
Wolfgang von Grumbach. - Siegfried von Thile wird bis 13
67 Wundarzt in Bingen. - Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
folgt seiner Mutter Gräfin Loretta von Sponheim
Starkenburg (St),
die sich auf ihren Witwensitz Burg Frauenberg
zurückzieht. Graf Johann III von Sponheim
Starkenburg (St)
heiratet die Tochter von Pfalzgraf Rudolf von
Wittelsbach (St)
und Mechthild von Nassau (St)
und Nichte von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer, Mechthild von der Pfalz (St), womit er
sich in die Abhängigkeit der Pfalzgrafen bzw des Hauses
Wittelsbach begibt. - Graf Gerlach von Nassau (St) öffnet den
Herren von Elkerhausen die Burg Freienfels. - Die Eltzer Fehde beginnt. Der mainzer
Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St)
belagert Burg Eltz und beschießt
die Burg Eltz mit Katapulten
von Burg Trutzelz aus. - In Florenz kommt es zu einer
großen Überschwemmung, die ein Franziskanermönch auf den
Zorn Gottes über den ausschweifenden Luxus und auch die
Nutzung von Glasfenstern zurückführt. - Die oberweseler
Stiftskirche wird eingeweiht und ein Lettner eingebaut.
- Die von Johann von Nassau Dillenburg Beilstein (St) zum Schutz
der Calenberger Cent gebaute Maienburg ist im
Besitz von Ludwig von Mudersbach. - Der bopparder
Reichsschultheiß Simon Bayer von Boppard wird erblicher
Burggraf von Boppard. - Graf Karl IV von Luxemburg
(St) (15) führt erfolglos Krieg gegen
Florenz. - Der ehemalige Leibarzt von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St), der
verdener Bischof Johannes Hake, der
gegenwärtig berühmteste Arzt der Welt; schreibt dem
böhmischen König Graf Johann von Luxemburg, der Blinde (St) ein Traktat in Briefform
über ihm bekannte Giftmorde. - Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
wird Helfer von mainzer Stiftsverweser und trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St).-
Johann von Sponheim (--)
ist mainzer Domkantor. - Eberhard von Öttingen,
Otto von Ziegenhain, Hugo Slumpe de Saraponte und
Hermann von Saulheim sind mainzer Domherren.
1330 Die
katzenelnbogener Gräfin Adelheid von Waldecken (St),
die Frau von Wilhelm von Katzenelnbogen I (St), stirbt
und wird in St Goar begraben. Graf Eberhard II
von Katzenelnbogen (St) stirbt
Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St)
(49) erteilt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I
(Ä) (St)
Zollfreiheit auf dem Rhein. Bündnis der Pfalzgrafen
Rudolf (St)
und Ruprecht von Wittelsbach (St) (21) mit
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St), die vom Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St)
(49) beauftragt werden Graf Wilhelm von
Katzenelnbogen I (St)
im Besitz der kaiserlichen Privilegien zu schützen. Sie
befreien ihrerseits Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) vom Zoll zu
Bacharrach und Kaub, während Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der
Bayer (St)
(49) Raugraf Georg II, dem Schwiegersohn von
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) eine Schuld von 1.000 und
von 7.700 Pfund auf den Zoll zu St Goar anweist, dafür
und für eine Schuld von 2.000 Pfund, aber Graf Wilhelm
von Katzenelnbogen I (St)
eine entsprechende Zollerhöhung gestattet, ihm die als
heimgefallen erklärten Reichslehen des Kloster Prüm am
Rhein, im Einrich und auf dem Hunsrück überträgt, ihm
ein Stadtprivileg für Darmstadt gibt und ein Privileg
auf 24 eigene Juden erteilt. Graf Johann II von
Katzenelnbogen (St)
verkauft seinen Anteil an den Schlössern Steinheim am
Main und Homburg alias Bad Homburg an Gottfried V von
Eppstein (St).
- Fachingen wird erwähnt.
Grafentochter
Elisabeth von Katzenelnbogen (St)
heiratet Graf Walram von Sponheim
Kreuznach (St)
Für die
Treue der Stadt Frankfurt zu Kaiser Ludwig IV von Wittelsbachder
Bayer (St)
(49) im Kampf gegen Papst Johannes XXII in
Avignon erhält sie die Erlaubnis zur Abhaltung einer
zweiten Messe in Frankfurt während der Fastenzeit.
Kaisersohn Wilhelm von Bayern (St)
wird in Frankfurt geboren. - Der englische König III Eduard (17) erlangt durch einen
Staatstreich die Macht, verfügt einen lebenslänglichen
Arrest für seine Mutter und lässt deren Geliebten
enthaupten. - In der Stadt Darmstadt ist neben den
Grafen von Katzenelnbogen das rheingauer
Zisterzienserkloster Eberbach
zweitgrößter Grundbesitzer mit ihrem vor der Stadt
gelegenen Wirtschaftshof Gehaborn, wohin Zins und Pacht
abgeliefert werden. - Herzog Heinrich von Kärnten
lässt sich vom Kaiser, dessen
Zustimmung vorausgesetzt, die weibliche Erbfolge
zusichern. - Schloss Vollrads wird
erbaut. - Kronberg erhält
Stadtrechte. - Aachen erbaut sein neues Rathaus. - Otto von Hessen (St) wird
Erzbischof von Magdeburg. - In Kassel wird die
Altstadt erweitert und am gegenüberliegenden Flußufer
der Fulda der neue Stadtteil Neustadt erbaut. - Die
frankfurter Barfüßerkloster und
spätere Paulskirche wird zwanzig Jahre bis 13 50 als
Gotteshaus geschlossen und nur für gelegentliche Messen
von kaisertreuen Bettelordensbrüder geöffnet. - Der
machthungrige fuldaer Fürstbischof Heinrich VI von
Hohenberg erhebt die 13 26 erhöhten Steuern ein weiteres
Mal wogegen die Fuldaer protestieren
und einige reiche und einflussreiche Bürger eingekerkert
werden und nur gegen ein Lösegeld von 9.500 Pfund Heller
freigelassen werden - Kaiser Ludwig
IV
von Wittelsbach der Bayer
(St) (49) erlaubt Luther von Isenburg Büdingen
(St) jeweils
montags einen Wochenmarkt sowie einmal im Jahr einen
Jahrmarkt in Büdingen abhalten zu
dürfen. - Kaiser Ludwig
IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49)
erhebt das Dorf Simmern zur Stadt.
Raugraf Konrad von Stolzenberg (St)
verpfändet aus akuten Geldnöten ein Zehntel an der
Residenz Simmern an seinen Bruder Raugraf Georg II (St). - Mainzer Synode in
Bingen. - Heinrich von Sponheim (St)
erhält die Pfarrei in Traben. - Der
speyerer Bischof Walram von Veldenz
muss aus finanziellen Gründen Burg Hornberg an den
trierer Erzbischof Balduin
von Luxemburg (St)
abgeben. - Graf Otto II von Nassau (St) heiratet Adelheid von
Vianden. Sein Erbanspruch wird erst 14 17 durchgesetzt.
- Im Kloster Marienthal gibt es
allerlei seltsame Ereignisse, die von dem Gnadenbild der
schmerzhaften Muttergottes bewirkt sein sollen. - Ritter
Hermann von Winningen erhält die Weingärten Destil beim
Garten des Heinrich Kind von Pfaffendorf, Zinsen aus
einem Weingarten am Wolfspfade und aus einem Weingarten
am Gire von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (Ä) (St) zu Lehen. -
Der römische Gegenpapst Nikolaus V
unterwirft sich Papst Johannes XXII in
Avignon. - Graf Gerlach von Nassau (St) läßt in Wehen eine Burg
bauen. - Graf Johann von Luxemburg
(St) (45) zieht mit 400 Panzerreitern
nach Brescia um der belagerten Stadt Brescia zu helfen
und eine Machtbasis in Oberitalien zu schaffen. Nach 3
Monaten hat er die Schutzherrschaft über die 3
wichtigsten Städte der Lombardei gegen französische
Ansprüche. - Beim Wunder von Gottsbüren wird die
unverweste Leiche Jesu im angrenzenden Wald gefunden.
Der Leichnam wird aufgebahrt, was einen Anstrurm von
Wallfahrern auslöst. - Mit dem Anbau von Erdbeeren in
Kronberg wird die Kirschkerb, die Kirschenkirchweih von
der Erdbeerkerb abgelöst. - Die Falkensteiner kaufen den
Hof Haßloch und bauen die Wasserburg Haßloch. - Der
mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St)
verpflichtet den Lombarden Jakomin von Montclair als
neuen lebenslänglichen Amtmann in St. Wendel innerhalb
von drei Jahren eine Burg zu errichten. - In Marburg
lässt - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) lässt
den Fürstensaal, den größten gotische Profanbau
Deutschlands, errichtet. - Gerlach Grans von
Heppenheft-Rheinberg stellt sich trotz seines
Lehensverhältnis zu Nassau da es keinen mainzer
Erzbischof gibt dem trierer Erzbischof Balduin
von Luxemburg (St)
als Diener zur Verfügung und erhält als Gegenleistung
Steuern in Oestrich und Gefälle in Lorch zu Lehen. - Der
Vitztum Werner Knebel von
Katzenelnbogen und Konrad Knebel von Katzenelnbogen sind
Bürgen von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St). - Die Ehefrau von
Gegenkönig, Herzog von Österreich Friedrich von Habsburg
der Schöne (St)
Elisabeth von Aragon
stirbt nur Monate nach dem Tod ihres Mannes erblindet
nach unaufhörlichem Weinen. - Frielo zum Gensfleisch
erhält eine Expektanz auf das mainzer Domkapitel. -
Johann von Sponheim, Johann von Karben, Nikolaus vom
Stein Oberstein, Engelbert von Pütz, Konrad von Kirkel,
Philipp von Schöneck und Heinrich von Sponheim II sind
mainzer Domherren.
1329
Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) tritt gegen Anweisung von
bacharacher Zollgefällen in die Dienste des trierer
Erzbischofs Baldewin von Luxemburg
(St) gegen
den mainer Erzbischof Heinrich von Virneburg.
- Stiftsfehde bei der Mainz vom mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St)
belagert wird um ihn nach dem Willen von Kaiser
Ludwig IV von Wittelsbach (St)
(48)
zum mainzer Erzbischof zu machen und von ihm Burgen wie
Weisenau, Eltville und Flörsheim stark
befestigt werden. Des Papstes Kandidat xxx von Virneburg
(St) wird von Mainz
aufgenommen, woraufhin erdie aussenliegenden nun
ebenfalls befestigten Klöster St Alban, St. Jakob und
St. Viktor zerstört. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I
(Ä) (St) erwirbt
die Hälfte von Burg und Stadt Katzenelnbogen von Graf Gerlach von Nassau I
(St) zurück.
Philipp von Liebenstein schwört nichts mehr gegen Graf
Wilhelm von Katzenelnbogen I (Ä) (St) zu unternehmen und
verzichtet für immer auf seine Lehen.
Graf Eberhard II von
Katzenelnbogen (St)
(17)
stirbt kurz nach der Hochzeit mit Adelheid von Hanau (St). Die Ehe
bleibt kinderlos.
Graf
Gottfried von Diez (St)
erhält für den Ort Diez unterhalb seiner Burg
Diez von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(48) das Stadtrecht und erbaut eine Stadtmauer
mit 5 Türmen. - Burg Flörsheim wird vom
trierer und
mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) als
Turmburg ausgebaut. - Burg Sponheim geht in den
Besitz des Klosters Sponheim über. - Papst Johannes
XXII zwingt den kölner Erzbischof Heinrich
II von Virneburg die Bulle In
agro dominico in seiner Erzdiözese zu
veröffentlichen und damit die Lehren von Meister Eckhart im
ganzen niederdeutschen und niederländischen Raum
auszumerzen. - Der Gegenpapst Nikolaus V
unterwirft sich in Avignon mit einem Strick um den Hals
Papst Johannes XXII. -
Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer
(St) (48)
kehrt in seine Residenz nach München zurück. - Der
italienische Vulkan Ätna bricht aus -
Ersterwähnung der späteren Wüstung Niederfischbach bei
Katzenelnbogen. - Der Kirchhof in Flörsheim am Main wird
von Mainz befestigt um die Verbindung zu Frankfurt zu
erschweren. - Die neue Befestigung von Weisenau wird nach
der Vollendung von den mainzer Bürgern sofort wieder
überfallen und zerstört, die Gräben zugeschüttet. Nach
Gerüchten von versteckten Angreifern, und der Ermordung
des Sohnes des Bürgermeisters mit einer Kugel werden die
vor der Stadtmauer liegenden Klöster St Viktor und St
Alban geplündert und angezündet und die Mauern von St
Viktor geschleift. Die Klöster wie deren Klosterpfründe
sind ausnahmslos in der Hand der mainzer
Patriziergeschlechter. - Hermann von Helfenstein, Herr
von Sporkenburg ist mit der Urenkelin von Heinrich II
von Isenburg (St)
verheiratet. - In der frankfurter Zollordnung
werden für die Frankfurter Messe folgende Waren
aufgezählt: Pferde, Schlachtvieh, Fleisch, Butter,
Schmierfett, Unschlitt (Talg), Rheinfisch, Bolchen,
Heringe, Bücklinge, Lorbeer und andere Gewürze, Eisen
verschiedener Art, Blei und Zinn in Klumpen, Glas und
Trinkbecher, Kreide, Galmei (Zinkerz), Weinstein, Pech,
Schleifstein, Flachs (rauh oder gehechelt), Hanf, Werg,
Garn, Wolle, Leinwand, Weinfässer und Leinwandballen. -
In Mainz werden von den Bürgern in der ersten Mainzer
Stiftsfehnde drei Kirchen zerstört. - Der frankfurter
Parizier Jacob Knoblauch erwirbt von den Herren von
Breuberg das Gebiet am Marbach in Frankfurt und baut den
Kühornhof oder Bertramshof. - Im Hausvertrag
von Pavia tritt Kaiser Ludwig
IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48)
seinen Neffen Ruprecht von Wittelsbach
von der Pfalz I (St)
(20)
und Rudolf
II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23)
die Pfalz und die Oberpfalz ab, wo sie abwechselnd als
Kurfürsten auftreten. Die Pfalz macht er zu einem
eigenständigen Fürstentum. Für seine Söhne behält er
Oberbayern. - Graf Johann von Solms I (St) verbündet sich mit Graf
Gerlach von Nassau (St)
und seinem Vetter Bernhard von Solms (St). Er schließt mit der Linie
Solms-Braunfels einen Burgfrieden und mit seinen Vettern
Heinrich, Bernhard und Simon einen Erbvergleich. - Das
Weihnachtsgebäck Christstollen wird
urkundlich in Naumburg,
als Weihnachtsgabe für Bischof Heinrich erwähnt. -
Gräfin Loretta von Sponheim
Starkenburg (St)
reist zu Papst Johannes XXII nach
Avignon und erreicht trotz ihrer männlich-ritterlichen
Vorgehensweise ihre Absolution. Er verlangt von ihr aber
als Buße barfuß im Dom von Trier ihr Verbrechen zu
gestehen. - Hartmut von Kronberg ist Burggraf auf Burg Starkenburg. - Der
sponheimer Vasall Rorich von Rüdesheim wird als Bürge
vom Juden Salman Abrahams Sohn von Merxheim gepfändet. -
Kloster Sponheim ist im
Besitz von Burg Sponheim Häusern und Grundbesitz in
Kreuznach und Meisenheim, Rheinhessen und auf der rechten Rheinseite in Geisenheim
und Winkel. - Der trierer und mainzer Erzbischof Balduin von
Luxemburg (St)
(44)
erzwingt die Öffnung der Burg Limburg an der Lahn.
- Johann von Sayn
II (St) erhält ein Münzprivileg und Johann von
Sayn II (St) lässt mit einem
Münzregal 1,2,4,6,8 und 12 Heller in Kupfer in Sayn prägen. - Graf
Johann von Nassau Wiesbaden (St)
darf in Wiesbaden Hellermünzen prägen. - Das prunkvolle
Chorgestühl im Erfurther Dom wird
hergestellt. - Das mainzer Kloster am Jakobsberg wird
befestigt. - Elisabeth von Elkerhausen wird Äbtissin von
Kloster Beselich. - Burg Rotenberg wird
erbaut. - Gerlach von Erbach wird Fürstbischof von Worms
und reglementiert vergeblich sein verweltlichtes
Domkapitel. Papst Johannes
XXII ernennt den mainzer Patriziersohn und mainzer
Schultheissensohn Salmann Cleman zum
wormser Gegenbischof. Das wormser Domkapitel verweigert
bis 13 41 seine Zustimmung. - Gertrud von Nassau (St) wird Äbtissin von Kloster Altenberg. - Der lahnecker Burggraf Ritter Eberhard
Brenner von Lahnstein unterwirft sich dem trierer und mainzer Erzbischof
Balduin von Luxemburg (St)
(44) bei einem Treffen auf der Burg Ehrenfels. - Der
Sohn von mainzer Schultheiß Emercho, Kraft erhält die
Expektanz auf das mainzer Domkapitel. - Johann de
Fontibus ist mainzer Domkustos. - Heinrich von Sponheim,
Johann von Falkenstein und Heinrich von Reiffersscheid
sind mainzer Domherren. - In Diez besteht eine
Holzbrücke über die Lahn.
1328
Graf Eberhard III
von Katzenelnbogen (J) (St), der
Sohn von Graf Berthold III von Katzenelnbogen (J),
stirbt nach 2 jähriger Ehe mit Agnes von
Bickenbach.
Der
römischdeutsche Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(47)
wird vom Papst Johannes XXII in
Avignon gebannt und die Schriften dazu auf deutsch
herausgegeben. Er setzt den Franziskaner Marsilius als
Gegenpapst Nikolaus V ein und
fordert für den Papst wegen Ketzerei die Todesstrafe.
Gegenpapst Nikolaus V foltert
papsttreue Priester und ein Augustinerprior stirbt in
der Löwengrube. - Landgraf Otto von Hessen (St) stirbt, sein Sohn Ludwig
der Junker von Hessen erhält die Burg Grebenstein
als Entschädigung. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (43) baut Burg
Balduinstein. aus. - Meister Eckhart
verstirbt doch der Inquisitonsprozess gegen ihn wird
fortgesetzt. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) reist zum
aufrührerischen Gegenpapst Nikolaus V, der nach
fünf Jahren Ehe ins Kloster ging, nach Rom. - Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St) (47) vergreift sich am Staatsschatz. Die Reichskleinodien werden in der
münchner Hauskapelle aufbewahrt. - Rom erhebt sich gegen
den neuen Kaiser und unterstellt sich wieder den
Gesandten des Papstes von Avignon. - Der französische
König Philipp IV stirbt ohne direkten Nachkommen und
vererbt seinen Titel an die Nebenlinie, das Haus Valois.
Durch französischen Lehnsbesitz animiert beansprucht
sein Enkel, der englische König Eduard III, ebenfalls
den französischen Throns. Da Frankreich daraufhin
Schottland unterstützt kommt es zu Differenzen, die zum
Hundertjährigen Krieg von 13 37 führen. - Hardrad VI von
Merenberg stirbt und vererbt seinen
Besitz seinen Besitz seinen Töchtern. Seine Frau
Elisabeth von Sayn (St)
übernimmt die Herrrschaft und Graf Gerlach von Nassau (St) die
Vormundschaft über die Töchter Elisabeth von Merenberg
und Gertrud von Merenberg. Gertud von Merenberg wird mit
Graf Johann von Nassau-Weilburg (St)
verheiratet, wodurch die Herrschaft an Nassau fällt. -
Witwe Loretta von Sponheim
alias Loretta von Salm (St)
bekämpft die Machterweiterungsbestrebungen des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (43),
der sie Nichte nennt, indem sie ihn und sein Gefolge
gefangennehmen läßt und auf der Burg Starkenburg a.d.
Mosel 9 Monate gefangenhält und erst der böhmische König
Johann von Luxemburg, der Lorettas Forderungen für
berechtigt hält, kann ihn zum einlenken bewegen. Sie
erhält Birkenfeld, 30.000 Pfund Heller und die Burgen
Cochem, Bernkastel und Manderscheid. - Die kurpfälzer
Burg in trierer Pfandbesitz, Bacharach Stahleck und Braunshorn. - Graf
Wilhelm von Katzenelnbogen (St),
der vom trierer Erzbischof Balduin
von Luxemburg (St)
Neffe genannt wird, ist einer seiner
Vertrauten. - Das mainzer Domkapitel ernennt Balduin von Luxemburg
(St) (43) zum
mainzer Erzbischof und der Gegner von Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(47) und Nepotist Papst Johannes
XXII in Avignon mit Hilfe seines Onkels des
kölner Erzbischof Heinrich II von
Virneburg Heinrich III von
Virneburg wodurch das erste Mainzer Schisma
entsteht. - Der flandrische Bauernaufstand wird von
einem französischen Ritterheer beendet. - Johann von
Nassau Dillenburg Beilstein (St)
fällt in der großen Feldschlacht bei Hermannsdorf
während der Dernbacher Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen
(St). - Der
frankfurter Patrizier Jacob Knoblauch erbittet Dispens
für eine Heirat mit seiner Blutsverwandten Trude von
Friedberg. - Gottfried von Eppstein setzt als
Erbverbrüderung seinen Neffen Kuno d. Ä. von Falkenstein
(St) als
Erben für Eppstein ein. - Gottfried von Ziegenhain,
Johann von Isenburg (St)
und Reinhard von Westerburg (St)
verzichten gegenüber Philipp von Falkenstein (St) auf deren falkensteiner
und münzenberger Erbe. - Die Herrschaft Königstein wird als
Herrschaft Falkenstein weiterbezeichnet. - Der trierer Erzbischof Balduin von
Luxemburg (St)
(43) kauft
die wildgräfliche Schmidtburg
was zur Ersten Schmidtburger Fehde führt. -
Johann von Nassau (St)
wird bamberger Fürstbischof-Elekt Johann II des Hochstiftes.
- Salentin von Isenburg (St)
und Robin von Isenburg (St)
beginnen eine 22jährige Fehde mit dem trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg (St)
(43). - Nach jahrelangen Überfällen auf
Kaufleute der Reichsstadt Wetzlar wird die
Burg Alt-Hohensolms
erstmals erstürmt. - Der wittelsbacher Kaiser Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(47)
macht München zur kaiserlichen Residenz. - Neuer Bischof
von Speyer wird Graf Walram von Veldenz (St). - Elisabeth von Hohenlohe,
Tochter eines Grafen von Wertheim gründet das
Karthäuserkloster Grünau. - Gräfin Loretta von Sponheim
Starkenburg (St)
zwingt ihren Vasallen Johann von Braunshorn, Hofmeister
von Kaiser Heinrich VII von
Luxemburg, der versucht nach der Befestigung
seiner Burg Braunshorn auch die
Stadt zu befestigen zu einem Verzicht. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St)
vertraut Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) die Burgen
Stahlburg, Stahleck und Braunshorn an um sie
ihm wieder zu entziehen. - Ritter Salentin von Isenburg
(St)
verpfändet seinen Hof bei der Heimburg an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St).
- Der trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg (St)
bezeichnet Graf Gerlach von Nassau (St), den Herrn
Gottfried von Eppstein (St)
und den Herrn Johann von Braunshorn als seine
Freunde und Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) als seinen lieben Neffen. -
Der trierer und
mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (43) schließt
mit Graf Gerlach von Nasssau
(St), dem
Herrn Ulrich II von Hanau
(St), dem
Herrn Gottfried von Eppstein (St),
Luther von Isenburg (St),
dem münzenberger Herrn Kuno
von Falkenstein (St)
und Philipp von Falkenstein (St)
zusammen mit den Städten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen einen
Landfrieden bei dem Balduin bei einer Belagerung eine
und die Städte zwei Bliden einzusetzen versprechen. Der
mainzer Gegenerzbischof Heinrich III von
Virneburg erkauft sich teuer die Unterstützung des
mit Jutta von Isenburg Limburg verheirateten Graf
Friedrich von Leiningen (St),
Graf Ruprecht von Virneburg, Johann Probst zu Sant und
des mit Bertha von Falkenstein verheirateten Reinhard
von Westerburg (St). - Die
sponheimer Burg Wildenstein am
Donnersberg wird Afterlehen der Grafen
von Leiningen. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) reist zu
Papst Johannes
XXII nach Avignon. - Der Feldhauptmann des mainzer
Erzbischof Heinrich III von
Virneburg gegen Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) ist
Graf Johann von Nassau (St).
Graf Johann von Nassau (St)
wird von Solms gefangen, gefoltert, Fußspitzen und
Finger abgeschnitten. Offiziell ist er in einer Schlacht
gefallen. - Nach dem Tod von Graf Johann
von Nassau Dillenburg (St)
fallen die nassauer Burg Beilstein und die
Burg Dillenburg an seinen
Bruder Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St). - Wilhelm von Jülich (St) (29) wird Graf. - Die adeligen
Gonzagas regieren Mantua und werden in den Grafenstand
erhoben. - Die mainzer Patriziertochter Klara Walpode
wird vom Kloster Klarenthal
abgewiesen und erst auf Befehl von Papst Johannes XXII doch
aufgenommen. - Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) erobert
die Burg Treffurt und besiegt mainzer Truppen bei Wetzlar. - Bei einer
möglichen erfolgreichen Königsneuwahl empfiehlt Papst Johannes XXII dem mainzer Erzbischof
Heinrich III von
Virneburg statt der königstreuen Stadt Frankfurt
eine andere Wahlstadt zu finden. - In Limburg an der Lahn
kaufen die Wilhelmiten den Stadthof des Bürgers Ludwig
von Hachenburg. - Auf Burg Bosselstein ermordet
Emich von Oberstein seinen Bruder Wirich von Oberstein
aus Eifersucht um Bertha von Lichtenberg bei Kusel und
deren Mitgift indem er Wirich von Oberstin aus dem
Fenster wirft. Der Familienstreit entstand um 13 20
durch die Einheiratung der dauner Ministerialen in die
Familie der Herren von Stein. - Der mainzer Patrizier
und mainzer Kämmerer Rudolf zum Silberberg aus der
Familie Löwenhaupt, mit einem Wappen mit drei
Löwenköpfen und einem Balken, stirbt. Sein Bruder
Salmann zum Silberberg übernimmt das mainzer
Kämmereramt. - Hermann Heppe von Glimmental bei
Martinstal, Heinrich von Eltz und Reinhard von
Westerburg sind mainzer Domherren. - Der
römischdeutsche König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(47)
setzt Johannes von Westerburg (St) (--) und
Reinhard von Westerburg (St) (--) als
Gebietsherren der Herrschaft Schaumburg und somit über
Biebrich, Cramberg, Habenscheid, Steinsberg, Wasenbach
und Wenigenhabenscheid ein.
1327
Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) setzt Gottfried V von
Eppstein (St)
für eine Schuld von 200 Gulden seinen Anteil an den
Burgen Steinheim am Main und Homburg alias Bad Homburg
zum Pfand. Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) schließt mit Graf Gerlach von Nassau I
(St) ein
lebenslängliches Bündnis. Graf Gerlach von Nassau
Weilburg (St) bringt sich
in den Besitz der Stadt und Burg Katzenelnbogen, die
sein Sohn Graf Johann von Nassau Weilburg (St) 13 26 gekauft hat. Graf
Gerlach von Nassau (St)
verspricht seinem Sohn Graf Johann von Nassau (St) Burg und Stadt
Katzenelnbogen nicht wieder an Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) oder seine
Erben zurückfallen zu lassen.
Der
mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck
belagert Boppard und die Burg Pfalzgrafenstein und
erobert mit Hilfe Truppen des trierer Erzbischof Balduin
von Luxemburg (St)
(--) die Stadt Gießen, doch Aufstände der
Bürger in Gießen ermöglichen es Landgraf Otto von Hessen (St) (45), die Stadt schnell
wieder unter seine Kontrolle bringen. Das seit etwa 04
50 bestehende fränkisch-deutsche Krongut Bopparder
Reich, und damit auch Kamp-Bornhofen, geht unter, weil
König Heinrich VII
von Luxemburg (St)
(--) das Bopparder Reich an seinen Bruder, den
trierer Erzbischof Balduin
von Luxemburg (St)
(--) verpfänden muss. - Die englische
Königsmutter, Schwester König Karls IV von
Frankreich, erobert für ihren 14 jährigen Sohn bei einer
Invasion den englischen Thron und lässt für ihren Sohn Eduard III seinen
Vater König Eduard II ermorden.
- Die Nachkommen von Frauen werden ebenfalls von der
Thronfolge ausgeschlossen. - P. Vesconte erstellt seine
Weltkarte - Erste frühhumanistische
Landschaftsbeschreibung durch Petrarca, ein
Beispiel für Naturerlebnis und auf das Selbst. - Der
römisch-deutsche König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(46) zieht nach Rom um die Würde des
Heiligen Römischen Reiches wieder herzustellen und lässt
sich dort zum Kaiser krönen. Reinhard von Westerburg (--), der
Nachfolger als Besitzer der Burg Schaumburg des mainzer,
trierer und kölner Domherren Reinhard von Westerburg (++), begleitet
ihn, leiht ihm 22.000 Heller und erhält dafür die
Herrschaft Schaumburg mit dem Gerichtsort Habenscheid zu
dem die Dörfer Steinsberg, Wasenbach, Cramberg und
Biebrich gehören, als Reichslehen und Zollrechte am
Rhein. Dazu kommt es zu einem Vergleich und einem
Sühneverfahren im Streit um Burg Balduinstein mit dem
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), der ihn sogar zeitweise
als obersten Amtmann in Montabaur, Limburg, Boppard,
Oberweel und Bacharach einsetzt. - In der Schlacht bei
Seibertshausen später wüst gefallen um die Herborner
Mark in der Dehrbacher Fehde verliert Heinrich II von Hessen
(St) gegen
Nassau. - Solms-Königsberg ist falkensteiner
Pfandbesitz. - Gräfin Loretta von Sponheim
Starkenburg (St)
besiegt Wildgraf Friedrich von Kyrburg (St),
der ihr als Frau gegenüber die Urfehde nicht einhält,
erneut. - Burg Freienfels kommt in
den Besitz von Siegfried von Runkel (St), einem weilnauer
Verwandten. - Vor dem kölner Severinstor wird von
König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(46) und
seiner Gattin Margarethe
von Holland ein achttägiges Turnier
eröffnet. - Graf Gottfried von Sayn (St) stirbt im Lager von König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(46) vor Pisa an der Pest. - Der
wertheimer Anteil an der Herrschaft Breuberg wird aus
der Ganerbschaft mit Trimberg und Eppstein
herausgetrennt. - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim
verliert seinen Status als Reichsstadt und wird an die
Herren von Falkenstein verpfändet. - Hessen verliert in
der Dernbacher Fehde die
Schlacht bei Seibertshausen. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen
(St) weigert sich die
kaiserfeindlichen Schriften von Papst Johannes XXII in
Avignon zu veröffentlichen und wird für seine
Unterstützung von König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(46)
exkommuniziert. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen
(St) krönt König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(46) in Mailand zum König der Lombardei.
- Graf Johann von Nassau (St)
wird nach dem Tod von Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach (St) Vormund der Witwe Irmengard von Oettingen
(St) (23). - Heftige
Kampfhandlungen um Burg Wallenfels zwischen
Hessen, den Herren von Dernbach und den Herren von
Bicken gegen den Grafen von Nassau mit Unterstützung des
mainzer Erzbischofs bis 13 28. Burg Wallenfels bleibt
unbeschädigt. - In Amtsrechnungen der österreicher
Herzöge wird Wein in Ritterwein, guten Wein, Dienerwein,
Füllwein, guten Most, Most und Dienermost eingeteilt. -
Die Proteste der Bürger von Speyer, der Zünfte, gegen
eine vom Rat erhobene neue Steuer artet in blutige
Kämpfe mit dem Stadadel, dem Patriziat, aus. - In der
Wirtsstube der mainzer Herberge Zum Rad wird
der anwesende Wirt Philipp Zeuge einer notariellen
Beurkundung einer katzenelnbogener Urkunde durch die
Graf Johann von Nassau seine Herkunft und seinen
Ansnpruch auf Burg Katzenelnbogen beweist. - Die mainzer
Beginen wohnen auf dem Lorscherhof, dem ehemaligen Hof
des Klosters Lorsch in Mainz. -
Francesco Sinibaldis de urbe ist mainzer Domherr. -
Boppard verliert seine Reichsunmittelbarkeit indem König
Heinrich VII von
Luxemburg (St) die Stadt an seinen
Bruder, den Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) verpfändet.
1326
König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (45)
belehnt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) mit dem
rheinaufwärtigen Zoll zu St Goar.
Graf Eberhard III von Katzenelnbogen ist verheiratet mit
Agnes von Bickenbach.
Tiefergreifende Besitzauseinandersetzungen im
katzenelnbogener Hause. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen
beansprucht vergeblich Burg und Stadt Katzenelnbogen das
Erbe seiner Schwägerin Katharina von Katzenelnbogen
alias Katharina von Kleve (St),
die Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St)
heiratet. Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St)
verkauft mit seiner Frau Katharina von Altenbaumburg
alias Katharina von Katzenelnbogen (St) und Schwiegersohn Graf Philipp
von Sponheim
Dannenfels (St)
Burg und Stadt Katzenelnbogen an Graf Johann von Nassau
Weilburg (St).
Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St)
stirbt -
Elisabeth von Katzenelnbogen (St),
die Frau von Graf Philipp
von Sponheim Dannenfels (St)
stirbt.
Gräfin Katharina von Katzenelnbogen
alias Katharina von Kleve (St)
ist Besitzerin von Schwalbach alias Bad Schwalbach. Graf
Eberhard von Katzenelnbogen und Johann von
Katzenelnbogen besitzen die Stadt Reinheim als Ganerben.
Wetter:
Nach dem strengen Winter schwemmt ein Hochwasser alle
Brücken der Île de la Cité in Paris weg, die Insel muss
für fünf Wochen mit Booten versorgt werden. - Heinrich
von Diez Weilnau (St)
verkauft Burg Weilnau und
Hahnstätten an seinen Neffen Siegfried von Runkel (St). - Graf Johann von Nassau
(St) fällt
das innerhalb der Grafschaft Diez gelegene Gut
Hahnstätten aus neu-weilnauer Herrschaft zu, und
beauftragt Daniel von Langenau die Burg Hohlenfels zu errichten. Graf
Gerhard VII von Diez (St)
bekämpft den Bau dieser Burg. Graf Gerlach von Nassau (St) erwirbt das
Pfandrecht von Weilnau und
erweitert seinen Machtbereich von Weilburg nach Süden.
- Meister Eckhard
verfasst seine Rechtfertigungsschrift. - Der kaiserliche
Vogt der Wetterau Graf Gerlach von Nassau (St) erwirbt die
Hälfte der Grafschaft Weilnau mit Burg Neuweilnau. - Burg Nollig über Lorch soll bestehen.
- Loretta von Sponheim
Starkenburg (St)
lässt den Wildgrafen Friedrich von Kyrburg solange auf
der Starkenburg inhaftieren bis er und sein Sohn
Godebert ihr Urfehde schwört. - Graf Wilhelm von
Katzenelnbogen (St)
und Graf Georg von Veldenz vereinbaren ein gegenseitiges
Beistandsabkommen mit jeweils 20 bewaffnete Reitern im
täglichen Krieg. - Der machthungrige fuldaer Fürstabt Heinrich VI von
Hohenberg erhebt die Steuern der Stadt Fulda für 7 Jahre um
800 Prozent. - König Ludwig
IV von Wittelsbach der Bayer (St) (45)
lässt die Zollburg Pfalzgrafenstein errichten. -
Gottfried von Sayn (St)
übergibt die Burgen Braunfels und Hohensolms
als Lösegeld an Philipp und Kuno von Falkenstein (St). - Hartmut
von Kronberg erhält ein Burglehen auf Königstein. -
Hermann von Heppenheft ist
Domherr in Mainz. - Der trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg (St) verlegt das
Augustinerkloster aus Lonnig nach Mayen. - König Ludwig IV von
Wittelsbach (St)
(45)
verpfändet an Weihnachten in München die Reichsstadt Gelnhausen an Ulrich II von Hanau
(St) wodurch
Gelnhausen den Status als
Reichsstadt verliert. - Hexen, Zauberer und Ketzer
werden von Papst Johannes XXII in
Avignon in der Bulle super illius specula
gleichgesetzt, wodurch Hexerei ein durch die Kirche
verfolgbares Bandendelikt wird. - Graf Heinrich III von
Nassau Siegen (St)
zerstört die Burg Alt-Dernbach. - Graf
Heinrich von Weilnau (St)
verlegt seinen Regierungssitz nach Birstein. - Die
Herren von Kransberg sterben
aus. - Das Deutschordenshaus in Marburg erhält in
Gießen-Schiffenberg Wald von Graf Gerlach von Nassau
Wiesbaden, Idstein. Weilburg (St)
(41),
Landgraf Otto von Hessen (St) (44), Hartrad von
Merenberg, Luther von Isenburg
(St), und den Brüdern Reinhard von Westerburg (St) und Johann von Westerburg (St) , den die
Deutschordensritter roden und urbar machen dürfen. - In
Niederheimbach wird
eine Stadtmauer erbaut. - Der zweite Sohn von Pfalzgraf
Adolf von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
Ludwig von Wittelsbach verschwindet spurlos als
Kleinkind. Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach
von der Pfalz (St)
zieht sich nach Oggersheim zurück und stirbt schon im
folgenden Jahr 13 27. - Der kloster-bleidenstädter
Abt Erwin von Bleidenstadt taucht in Wallau und Dörsdorf
auf. - Die mainzer Bürger werden vom Mainzer Domkapitel
ausgeschlossen, indem sie zu Feinde der Mainzer Kirche
erklärt werden, auch wenn päpstliche Empfehlungen
vorliegen. Der mainzer Schultheißensohn Salmann Cleman
versucht trotz päpstlicher Empfehlung vergeblich mainzer
Domherr zu werden, wird deshalb wormser Domherr. - Das
mainzer Domkapitel verabschiedet ein angeblich
vergessenes Statut nur noch mindestens ritterbürtige
Bewerber aufzunehmen. - Jakob Howas alias von Trier,
Hermann von Schöneck und Heinrich von Bienbach sind
mainzer Domherren.
1325
Graf Diether VI von
Katzenelnbogen (St)
stirbt und seine Mutter, die ehemalige Gräfin
von Katzenelnbogen, alias Gräfin Katharina von Kleve (St) und in zweiter Ehe Ehefrau
von Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St)
übergibt Burg und Stadt Katzenelnbogen an ihren
Schwiegersohn Graf Philipp
von Sponheim
Dannenfels (St). Gräfin Elisabeth von Katzenelnbogen (St), die Frau
von Graf Philipp
von Sponheim Dannenfels (St)
stirbt.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. Der trunksüchtige
und geschwätzige kölner Erzbischof Heinrich II von
Virneburg beginnt den ersten und einzigen
Inquisitionsprozess gegen einenTheologen im Mittelalter
Meister Eckhard. - Der homosexuelle
englische König Eduard II sendet seinen 12 jährigen Sohn
an den Hof seines despotischen Onkels, des französischen
Königs Karls IV. - Die Dernbacher Fehde zwischen Nassau und
Hessen eskaliert und die hölzerne nassauer Burg Dillenburg wird
niedergebrannt. - Die Grafen von Wertheim erwerben
Teile der Herrschaft Breuberg im Odenwald. - Burg Alt-Hohensolms wird
wie ein Großteil der Ländereien von Graf Johann von
Solms (St)
von Landgraf Heinrich II von Hessen
(St) in der
Schlacht vor Wetzlar
zerstört und der mainzer Erzbischof Mattias von Bucheck
geschlagen, woraufhin sich Johann von Solms (St) einen neuen Lehensherrn
sucht und ihn in Gottfried von Sayn (St) findet. - Johannes
Kalteisen ist Schmiedemeister in Koblenz. - Der
letzte Greifensteiner wird Burgmann auf der neuen
nassauer Burg Beilstein. - Burg Koppenstein wird von den Brüdern
Graf Johann von Sponheim
(St) und
Graf Simon II von Sponheim
(St) aus dem
Besitz von Kloster Sponheim
herausgelöst. - Die Begine Prous Boneta (30) legt in Montpellier
das Geständnis ab, Papst Johannes XXII nicht
anzuerkennen. In ihren Visionen hält sie sich für die
Gottesmutter Maria und erzählt den Heiligen Geist
gebären zu wollen. Sie wird auf dem Scheiterhaufen
verbrannt. - Der Tuchhändler Rulmand Weiß von Limburg
wird frankfurter Reichsschlultheiß. - Graf Heinrich von
Solms V (St)
heiratet Sophie von Ahaus und zieht in Burg Ottenstein ein. -
Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) baut Burg
Balduinseck um die
Residenz Kastellaun von Graf
Simon von Sponheim II
(St) zu
schwächen. Burg Balduinseck wird im
französischen Donjontyp erbaut. - Raugraf Heinrich von
Altenbaumburg (St) vermacht
Burg Naumburg mit u.a.
Becherbach, Merxheim, Sulzbach und Lembach seiner Frau
und dem Mann seiner Stieftochter Graf Philipp von
Sponheim-Bolanden (St). -
In Langenstein bei Marburg wird der Theologe und
Kirchenpolitiker Heinrich von Langenstein
geboren. - Johann Unterschopf wird mainzer Domdekan. -
Johann Senn von Münsingen alias Müzingen, Johann von
Braunschweig und Lupold von Bebenburg sind mainzer
Domherren.
1324
Eberhard II von Katzenelnbogen (St)
tritt in die Dienste des böhmischen Königs Johann von Luxemburg
(St).
Reichenberg werden die Stadtrechte verliehen. Auf Bitte
Graf Wilhelms I von Katzenelnbogen nimmt König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St) (43) die
neuerbaute Burg Reichenberg mit dem Dorf Husen bei St
Goarshausen in seinen Schutz, stattet die daraus zu
errichtende Stadt mit den Rechten und Freiheiten der
Stadt Frankfurt aus und verleiht ihr einen dienstags
abzuhaltenden Wochenmarkt. Während St Goarshausen eine
Stadt ist, hat St Goar diese Recht nie förmlich
erhalten.
Kaub und
Weisel erhalten von König Ludwig
IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43)
das Stadtrecht. Kaub hat bereits seit langer Zeit eine
Wehrmauer. - Der venezianische Kaufmann und Weltreisende
Marco Polo stirbt in Venedig. - Astronomische Uhr mit
Planetarium von Richard Wallingford in der englischen St
Albanus Abtei. - Die Hälfte der Burg Schaumburg wird von
den Herren von Westerburg an Johann von Nassau Hadamar (St) verpfändet.
- Galeazzo I Visconti
(St) besiegt ein Heer
des Papstes mit Unterstützung von König Ludwig
IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43).
- Burg Laneburg und die
dazugehörige Stadt Löhnberg wird durch
Johann von Nassau Dillenburg mit der Haube (St) fertiggestellt. - Das Salzhaus, das rechte
der drei Gebäude des frankfurter Römers ist ebenso wie
das Nachbarhaus im Besitz der vornehmen frankfurter
Patrizierfamilie Wanebach und als Haus zum
Hohen Homperg bekannt. - Der vom avignoner Papst
Johannes XXII in den Kirchenbann
gestellte Kaiser Ludwig
der Bayer (St)
(43)
veröffentlicht im Deutschordenshaus in
Frankfurt-Sachsenhausen die Sachsenhausener
Appellation, in der er den Anspruch des Papstes
auf die Approbation
einer Königswahl zurückweist und woraufhin die
Zustimmung der Mehrheit der Kurfürsten
für die rechtmäßige Wahl eines Königs
genügt. - Graf Emicho von Nassau I (St) gründet die Stadt Hadamar nach der
Abtretung gräflich diezer Hoheitsrechten. Die Tochter
Jutta von Nassau Hadamar (St)
heiratet Graf Gerhard von Diez (St).
- Graf Heinrich von Weilnau (St)
verpfändet Neu-Weilnau mit Usingen an Siegfried von
Runkel (St).
Die weilnauer Linie verkauft ihren Anteil an Diez an die
diezer Linie. - Die würzburger Aufrührer werden
verbannt. - Der mainzer Erzbischof Matthias
von Bucheck besiegt mit Hilfe von Truppen aus dem
mainzer Verwaltungsmittelpnkt für Oberhessen Burg Amöneburg
Landgraf Heinrich II von Hessen (St) in der
Schlacht in den Lahnbergen.
- Gräfin Loretta von Sponheim
Starkenburg alias Loretta von Salm (St) findet ihren unbequemen
Schwager Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) großzügiger als erwartet
ab. - Graf xxx
von Sponheim (--)
trägt seine neue Burg Winterburg
Balduin von Luxemburg (St) zu Lehen
auf. - Der nassau-ottonische Zweig etabliert Kloster Altenberg als
Familiengrablege und der nassau-walramische das Kloster
Klarenthal. - Burg Waldeck wird trierer
Lehen. - Gudensberg wird als
die Hauptstadt vom Nyderlandt zu Hessen
erwähnt. - König Ludwig
IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43)
gibt die ziemlich verfallene Burg Winzingen seinem
Kanzler Hermann von Lichtenberg. - Der
deutsche wittelsbacher König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(43) jagt
mit Johann von Sayn (St)
und seinem Sohn Gottfried in Hachenburg im Westerwald. -
Im Streit um die Stammburg Erbach schlagen und
ermorden zwei Männer von Schenk Konrad von Erbach,
Ganerbe von Eberhard von Breuberg, einen Mann von Schenk
Eberhard V von Erbach. - Nach dem Tod seines Vetters
Konrad von Erbach ist das Haus Erbach wieder vereinigt
und Eberhard V von Erbach beginnt den Besitz seines
Hauses zu mehren und tritt häufig als Schlichter auf. -
Landgraf Heinrich II von Hessen (St) lässt Burg
Wallenfels für die Ritter von
Dernbach und die Ritter von Bicken gegen Nassau erbauen.
- Die mainzer Walpoden, alias Patrizier Zum Silberberg,
besitzen den Hof zum Silberberg gegenüber dem
Goldschmiedsplatz. - In Metz werden Feuerwaffen
eingesetzt. - Johann Unterschopf ist mainzer Domherr. -
St Goarshausen erhält Stadtrechte. - Wilhelm von Staffel
(--) wird
Abt von Kloster Arnstein. - In Bad Ems erhält das Dorf
Ems von König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(43)
die Stadtrechte.
1323
Eberhard II von
Katzenelnbogen (St)
ist verheiratet mit Adelheid
von Hanau (St).
Ritter Hartmut von Kronberg kauft das katzenelnbogener
Lehen Rüsselsheim (638).
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Der Sohn von
Philipp von Bolanden (St)
(--) ist
mit Elisbeth von Katzenelnbogen (St)
(--) verheiratet.
- Burg Habitzheim wird auf Veranlassung des mainzer
Erzbischof Matthias von Bucheck
von den Herren von Bickenbach erbaut. - König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(42)
gestattet Graf Gerlach von Nassau (St) den Ort Nassau zu
befestigen. Es wird bis 15 46 aber keine Stadtmauer
erbaut, sondern nur Tortürme mit Holzpalisaden
dazwischen. - Die neue mainzer Burg in Fritzlar wird
innerhalb der Stadtmauern erbaut. - Die frankfurter Leonhardskirche
erhält Reliquien des heiligen Leonhards und wird nach
ihnen umbenannt. - Beim bis 13 28 dauernden
Bauernaufstand in Flandern werden die Übergriffe adliger
Gerichtsherren, welche Steuern willkürlich einsetzen und
ungesetzliche Gerichtsgebühren einziehen, bekämpft,
mehrere Burgen ohne Widerstand geplündert und zerstört
und sogar die Städte - außer Gent - schließen sich an. -
Graf Johann von Solms (St)
lässt sich verhängnisvoll vom mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck
durch Schutzversprechungen und Geldzahlungen zum
Mitstreiter gegen den Landgrafen Heinrich II von Hessen
(St) machen,
öffnet ihm Burg Hohensolms und macht
den mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck
zum Lehnsherrn über seine Lande, was seinen Verwandten
in Braunfels nicht
gefällt und diese zum Gegner halten. - Aufbegehrende
würzburger Bürger dringen gewaltsam in den Dom ein. - Fehde
zwischen Graf Walram von Nassau (St) und Philipp
und Kuno (St)
von Falkenstein, der mit Anna von Nassau verheiratet
ist. Schiedsrichter ist u.a. Graf Gerlach von Nassau (St). - Der
kränkelnde Graf Heinrich II von
Sponheim Starkenburg
(St) (31),
verheiratet mit Gräfin Loretta von Salm (St) stirbt. -
Nach dem Tod ihrer Mutter Mathilde von Nassau (St) begraben in Kloster Klarenthal,
versöhnen sich ihre Söhne Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(14)
Adolf
(St) (23) und
Rudolf
II (St)
(17)
mit ihrem Onkel König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(42).
- Die Grindpforte auf einer ehemaligen
Sandinsel deren Graben zur Stadt Nassau zugeschüttet
war ist ein nassauer Stadturm. - Das frankfurter Bartholomäusstift
behauptet gegen die Stadt Frankfurt mit ihrem neuen
Leonhardsstift seine Vormachtstellung in der Stadt
Frankfurt und verhindert eine Teilung der Pfarrei
Frankfurt. - Graf
Berthold VII von
Henneberg Schleusingen (St) wird bis 13 30 Pfleger
und Vormund von Kaisersohn Ludwig
dem Brandenburger (St)
(08). - Hermann von Olm, der Teufel, ist
berüchtigt für seine Herrschsucht und Grausamkeit. - Metz wird vergeblich vom böhmischen
König Johann von Luxemburg (St) bedroht. - Mit dem Tod des
Landvogtes der Wetterau, von Eberhard III von
Breuberg wird die Herrschaft Breuberg unter Graf
Konrad von Trimberg 1/2, den Grafen von Wertheim 1/4 und
den Herren von Weinsberg 1/4 aufgeteilt. - Graf Gerlach von Nassau (St) erreicht
vom deutschen König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(42)
Stadtrechte für Wehen und erbaut
eine Stadtmauer. - Der Jude Muskinus ist Leiter der
Finanzverwaltung des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St). -
Raugraf Konrad von Stolzenberg (St)
wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) mit
Burg Naumburg belehnt. -
Nach dem Tod ihrer Mutter Pfalzgrafenwitwe Mechthild von
Nassau (St), die ihren
Schwager König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(42),
hasst kommt es zu einer Annäherung zwischen ihren Söhnen
Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(14),
Adolf
(St) (23) und
Rudolf
II (St)
(17)
und ihrem Onkel König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(42).
- Bertholin de Canali wird mainzer Dompropst. - Bei
Trechtingshausen gibt es die Burg Rheinstein alias
Burg Voitsberg alias Vaitzburg seit einigen Jahren.
1322
Eberhard V von
Katzenelnbogen
(Ä) (St) wird
geboren.
Burg
Fürstenberg wird
vom mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck
belagert. -
Der Krieg um die Pfalz wird beendet. - In Frankreich
werden Frauen von der Thronfolge ausgeschlossen. - Bernard Gui verfasst sein
Ketzerhandbuch Tractatus de practica
inquisitoris. - Der deutsche König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(41)
besiegt durch einen erfolgreichen Hinterhalt von
Burggraf Friedrich IV von
Zollern Nürnberg und durch Reichsfahnenträger
Graf Konrad II von Schlüsselburg, in der Schlacht bei Mühldorf,
der letzten Schlacht ohne Feuerwaffen, den Gegenkönig
Friedrich von Habsburg
der Schöne (St)
und hält ihn bis 13 25 gefangen. Graf Gerlach von Nassau (St) kämpft
für Gegenkönig Friedrich von Habsburg
der Schöne (St),
wechselt nach der verlorenen Schlacht bei Mühldorf
die Seiten und versöhnt sich mit König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(41). Graf
Gerlach II von Diez (St)
kämpft wegen finanzieller Versprechungen auf der
unterlegenen Seite von Gegenkönig Friedrich von Habsburg
der Schöne (St)
und gerät dadurch in große finanzielle Nöte, die er
durch die Annäherung an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St),
dessen Burgmann er wird und der ihn aber durch die
simple Umbenennung von Stiftshoheiten zu Lehen
austrickst, zu beheben sucht. Graf Johann von Sayn (St) und sein
Sohn Gottfried von Sayn (St)
kämpfen an der der Seite von König Ludwig von Wittelsbach
der Bayer (St)
(41). Der
deutsche König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(41)
versöhnt sich nach der Schlacht bei Mühldorf
mit Gegenkönig Friedrich von Habsburg
der Schöne (St)
und macht ihn zum Mitkönig. - Graf Gerlach von Nassau (St) kämpft
für Gegenkönig Friedrich von Habsburg
der Schöne (St),
- Der avignoner Papst Johannes XXII
befürchtet Verweltlichung und verbietet den
mehrstimmigen Kontrapunkt in der
Kirchenmusik. - Der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck
führt bewaffnete Lehnstreitigkeiten mit Landgraf Heinrich II von Hessen
(St). -
Kuno von Falkenstein (St)
und Philipp von Falkenstein (St)
nehmen Burg Kalsmunt zu Lehen.
- Lombardenhäuser in Oberwesel (636). -
Wolfram
von Grumbach wird Fürstbischof von Würzburg. -
Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau
(St) wird
in der nassauischen Residenz Idstein geboren. -
Der klösterliche Eberbacher Hof in
Limburg an der Lahn
baut eine eigene Kapelle. - Mit dem Tod des mainzer
Patriziers Konrad zum Römer stirbt die Patizierfamilie
aus. Die Töchter Getza und Elisabeth teilen sich ein
großes Vermögen und Besitzungen u.a. in Köln und
Stadecken. - Johann von Göttingen, Johann de Fontibus,
Giso von Yaza und Johann Colonna sind mainzer
Domherren -
Der Mitbesitzer von Burg Schaumburg Reinhard von
Westerburg (St), der
mainzer, trier und kölner Domherr ist, wird
Beichtvater von König Ludwig von
Wittelsbach der Bayer (St)
(41).
1321
Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (36)
bestellt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) in Angelegenheiten des
Mainzer Erzstiftes zu seinem Beauftragten. König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(40)
gewinnt Graf Johann
II von
Katzenelnbogen (St)
zum Helfer gegen Friedrich von Habsburg
der Schöne und gestattet ihm dafür einen Betrag
von 12.000 Mark, die König Ludwig dem Vater von Johann
II von Katzenelnbogen (St)
Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) schuldete, vom bopparder
Zoll zu erheben.
Graf
Berthold III von Katzenelnbogen (J) (St) stirbt.
Die
französischen Instrumentalmusiker schließen sich
zusammen. - Erbverbrüderung zwischen Ludwig von Isenburg
(St) mit
Kuno von Münzenberg-Falkenstein (St).
- Mainzer Bürger werden mit dem Gebiet außerhalb der
Stadtmauer belehnt. - Bernhard von Solms (St) wird Burgmann auf der
falkensteiner Burg Münzenberg. - Der
für eine kirchliche Ausbildung vorgesehene aber
fehdelustige und aus der Art geschlagene und dadurch
ständig in finanziellen Nöten befindliche Edle Johann II
von Sponheim Pantaleon (St)
wird mit der Unterstützung seiner ochsensteiner
Verwandtschaft Domherr in Straßburg. - Ein Metzger
verprügelt in Bingen den Hund
eines Schiffers und löst damit einen Streit aus, in dem
vier Ratsherren aus dem Fenster des Rathauses geworfen
und 20 weitere getötet werden. Das Strafgericht in
Anwesenheit des Kaisers verurteilt die binger Aufrührer
mit 120 Hinrichtungen. - Der Edle Johann II von Sponheim
Pantaleon (St)
wird Mitglied des Domkapitels in Straßburg. - Graf
Heinrich von Sponheim (St)
(29)
stiftet eine jährliche Andacht im Kloster Himmerod
möglichereweise wegen seiner Krankheit. - Gegenkönig Friedrich von Habsburg
der Schöne belehnt Graf Philipp
von Sponheim Dannenfels (St)
mit der ehemaligen bolandener Burg Wildenstein. - Burg
Alt-Hohensolms wird
von den Grafen von Solms gegen die hessische Burg Königsberg erbaut. -
Die Herren von Geroldstein (Wisper) öffnen den Grafen
von Katzenelnbogen ihre Burg Geroldstein an der
Wisper. - Der mainzer, trierer und kölner Domherr
Reinhard von Westerburg (St)
erkauft sich den Frieden für seine Burg Schaumburg mit dem
Verkauf eines kleinen Teils seines Gebietes um die neue
Burg Balduinstein an den
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (36).
Burg Schaumburg wird
durch weitere Rechte für Balduinstein von der
Lahn abgeschnitten. Burg Balduinstein hat einen eigenen
Keller und einen Palas. - In Marburg wird das
Fachwerkhaus Hirschberg 13 erbaut. - Papiermühle an der
Donau in Leesdorf. - Schenk
Eberhard V von Erbach macht Schenk Konrad von Erbach,
Ganerbe von Eberhard von Breuberg, die Stammburg Erbach streitig und
lässt gibt nach einer Niederlage eine Sühne nur vor. -
Graf Simon von Sponheim II
(St) ergibt
sich bei der Belagerung der Stadt Kreuznach und der
Residenz Kastellaun durch den
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), mit dem
er einen Friedensvertrag schließt. - Die böhmische
Königstochter Jutta von Luxemburg
(St) (06) wird
mit dem wettiner Friedrich II dem
Ernsthaften (St)
(11)
verlobt und auf die Wartburg zu ihrem
Ehemann in spe gebracht. - Heinrich von Grumbach ist
mainzer Domherr.
1320 Der
frankfurter Schultheiß bekommt einen zweiten Rat (Bürger
oder Handwerker). - Pietro Visconte erstellt seine
Seekarte der Erde in der Norden oben ist. - Graf Emich von Nassau Hadamar (St) kauft den eberbacher
Zisterziensern ihren Hof in Hadamar
ab und erbaut dort eine Wasserburg. Hadamar wird
nassauer Residenz. - Der kanalisierte Braubach an der
Nordseite des frankfurter Römers wird überbaut und
fliesst unterirdisch. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt
besitzt ein eigenes Schiff. - Ungarische Goldminen
liefern riesige Goldmengen und stabilisieren den Wert
von Silber. - Burg Ziegenberg wird von
Hessen erobert und an die Familie
von Berlepsch verpfändet. - Kuno II von Falkenstein
(St) wird
auf Burg Falkenstein geboren.
- Der Abt des Klosters Bleidenstadt Hugbert
ist berühmt für sein Wissen um weltliche Wissenschaften.
Er beendet seine Chronik des Klosters Bleidenstadt. - In
der Herrschaft Herschbach existiert Burg Herschbach. - Die
nassauer Burg Beilstein wird
erbaut. - König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(39)
besucht Graf Rudolf von Wertheim in dessen Burg Wertheim, wo dieser
ihn um die Freiheitsrechte für seine Stadt Wertheim
bittet. - Papiermühle am Rhein zwischen Mainz und Köln.
- Die hanau-wertheimer Burg Prozelten wird mit
ihrem gesamten Besitz von der Witwe Elisabeth von
Wertheim an den Deutschen Orden übergeben. - Im
ehemaligen (seit 12 88) diezer Kloster Thron leben 60
Nonnen. - Über Burg Bosselstein wird
Burg Oberstein erbaut. -
Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) erobert
den sponheimer Ort Sprendlingen und belagert die Städte
Kreuznach und die Residenz Kastellaun von Graf
Simon II von Sponheim
(St). - In
Mainz wird das Kaufhaus Brand am Brandplatz durch
nichtadeligen mainzer Erzbischof Peter von Aspelt
gefördert. - In der Reichsstadt Wetzlar lebt der
Ratsherr, Bürger und Wollenweber Gerhard Richwin. - Der
kloster-bleidenstädter
Mönch Hugbert von Bleidenstadt, der als weltlicher
Wissenschaftler und besonders für seine Geschichtskunde
berühmt ist, beendet seine Chronik über das Kloster Bleidenstadt. Die
Chronik geht verschollen. - Simon Muchelin wird mainzer
Domscholaster. - Bertram von Bleichenbach, Ernst von
Trier und Ernst Mohr von Münstermaifeld sind mainzer
Domherren.
1319
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) erhält vom trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (34) die
Genehmigung zum Bau der Burg Reichenberg. Graf Wilhelm
von Katzenelnbogen I (St)
verpfändet den Templerhof in Mainz an Kloster Eberbach.
In Zürich müssen nicht
verkaufte tote Fische am Abend weggeschafft werden. -
Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (--)
beginnt eine Fehde gegen Reinhard von Westerburg (St) mit einem neuen Kampfmittel
und verpflichtet dazu seinen Vasallen Rorich von Rennenberg. - In Balduinstein wird vom trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (34)
während einer Fehde gegen die Besitzer und Bewohner der
trierer Lehnsburg Burg Schaumburg Johann von Westerburg
(--) und
mainzer, trierer und kölner Domherr Reinhard von
Westerburg (--)
in der Herrschaft Schaumburg, die Habenscheid, Cramberg
und Balduinstein umfasst, die Burg Balduinstein als
Trutzburg gegen Burg Schaumburg erbaut.
Die Nassauer und Sponheimer sind mit Friedrich von
Habsburg der Österreicher verbündet und deshalb zur
Neutralität verpflichtet. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich VI von
Hohenberg errichtet eine zweite Burg innerhalb der
Stadt Fulda, woraufhin die Bürger mit
Hilfe des Klostervogts Graf Johann
von Ziegenhain beide Burgen samt Turm und
Ringmauern erstürmen und zerstören, von König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(38)
mit der Reichsacht belegt werden und die zweite Burg
wieder aufbauen müssen. - Herzog von Oberbayern und
Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I
(St) (55)
stirbt. Seine Frau Mathilde von Nassau (St), die ihren Schwager König Ludwig von Wittelsbach
der Bayer (St)
(38)
hasst, und die Söhne Ruprecht von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(10)
Adolf
(St) (19) und
Rudolf
II (St)
(13)
kommen unter die Vormundschaft von Graf Johann von
Nassau Dillenburg (St),
einem Anhänger der habsburgösterreichischen Partei. Adolf
(St) (19) wird
nur formal Pfalzgraf. Die Herrschaft übt sein Onkel
König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(38)
aus. - Waldeisenschmiede in Altweilnau. - Der Mainzer Dom wird durch die
Fertigstellung des Anbaus der südlichen Kapellenreihe
eine 5 schiffige Pfeilerbasilika in der hauptsächlich
Privatandachten vor den gestifteten Altären von den
jeweils zugeordneten Domherren gehalten werden. - Anna,
die Tochter von König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(38)
stirbt im Kindesalter im Kloster Kastl und wird dort
einbalsamiert. - Graf Ruprecht von Virneburg verpfändet
die Burg Altwied an Graf Gottfried von Sayn (St). - Dietrich von
Katzenelnbogen ist mainzer Domherr.
1318
Landesteilung zwischen Graf Berthold III von
Katzenelnbogen (St)
und Eberhard II von Katzenelnbogen (St). Die gronauer Mönche
gewähren größere Beträge zum Bau eines Altars in
Bensheim.
Landesherr
Graf Gerlach von Nassau
(St)
ergreift Partei für den habsburger Gegenkönig Friedrich der Schöne.
- König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37)
belagert untersützt von Gottfried IV von Eppstein (St) Wiesbaden
und versucht vergeblich die Stadt von Graf Gerlach von Nassau (St) Wiesbaden
auszuhungern. Gottfried IV von Eppstein (St) erhält dafür in Oppenheim
Stadtrechte für Eppstein. Da Graf Gerlach von Nassau
(St) zur
Zeit Feind von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37)
ist hat er keine Schutzklausel, die vor der Abwanderung
nassauer Bauern als freie Bürger nach Eppstein bewahrt.
- König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37)
belagert vergeblich die Burg Scharfenstein. - In
Wiesbaden wird das nassauer Hauskloster Klarenthal von König
Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37)
verwüstet. Königin Imagina von Nassau stirbt (St) im Kloster Klarenthal. - Der
Spruchdichter Heinrich von Meißen,
genannt Frauenlob stirbt in
Mainz. - Straßburg erhält sein Rosenfenster. - Anton von
Dalberg aus dem Stammhaus, dem später benannten
Dalberger Hof in Worms, überträgt seinem Vetter Johann
Kämmerer von Worms Besitz und Namen. - Der
katzenelnbogener Truchsess in der Obergrafschaft Arnold
von Sayn (St) treibt zum
Teil widerrechtlich Gelder und veruntreute Gefälle ein.
(6074) -
Johann von Molsberg wird bis 13
66 Propst in Limburg an der Lahn.
- Wetzlar erhält
von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37)
ein acht-tägiges Messerecht. - Die trierer
Erbmarschallwürde fällt nach einer Erbteilung an Hermann
III von Helfenstein, den Herrn der Burg Sporkenburg. - Der
Arzt Johannes Hake wird
Leibarzt des trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg (St)
(33). -
Gerlach Grans von Heppenheft-Rheinberg beurkundet einen
Grundstücksverkauf von Eigengütern in
Frankfurt-Sossenheim, die von Graf Gerlach von Nassau I
(St)
lehnsrührig waren. - Burg Gutenberg und das Dorf
Weitherheim wird an Graf Johann von Sponheim (St)
als Lehen von Kämmerer von Burg Gutenberg Eberhard. -
Albrecht von Sachsen ist mainzer Domherr.
1317
König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) nimmt von dem
allgemeinen Zollverbot am Rhein von Speyer bis Köln nur
drei Zölle darunter die beiden katzenelnbogener von St
Goar und Boppard aus.
Da
Getreide knapp ist verbietet König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(36)
das Brauen von Bier. - Graf Emich von Nassau-Hadamar
(St) wird
zum Vormund von Graf Gottfried von Diez (St) bestellt. - Der ehemalige
königliche Kanzler Bischof Johann von Straßburg
befiehlt dem Klerus grüne, gelbe und rote Schuhe zu
tragen. - Die Brüder Graf Friedrich von Leiningen V (St) und Graf
Gottfried von Leiningen-Hartenburg (St) teilen die Grafschaft
Leiningen. - Der Bischof von Cahors wird hingerichtet,
weil er mit einem angeblich jüdischen Magier und einigen
anderen zwielichtigen Figuren ein Komplott zur Ermordung
des Papstes geschmiedet haben soll. - König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(36)
beauftragt Philipp von Falkenstein der Jüngere (St) mit dem Schutz des
frankfurter Königsforstes. - Die Madenburg
ist Eigentum von Graf Friedrich von Leiningen V (St). - Der avignoner Papst Johannes XXII verdammt die Alchemie
als Teufelszeug. - Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I
(St) (43) gibt nach
einer Reihe von militärischen Niederlagen in
aussichtsloser Lage seine Herrschaftsansprüche gegen
seinen Bruder König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(36) auf.
- König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(36)
besetzt die Rheinpfalz auf Grund des mit seinem Bruder
Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I
(St) (43)
abgeschlossenen Vertrages mit Waffengewalt und beginnt
damit einen Krieg, der bis 13 22 andauert. - Heinrich
von Diez Weilnau (St)
verpfändet die Hälfte von Dehrn an Siegfried
von Runkel (St).
- Venedig versucht von einem deutschen Glasmacher das
Geheimnis der Herstellung von Glas für Spiegel zu
erfahren, was dieser ablehnt und bei seiner Flucht nur
Asche von Farnkräuter zurücklässt. - Im sayner Altenkirchen wird
eine Burg errichtet. - In Kloster Klarenthal sind
Franzikanermönche Beichtväter der Nonnen. Sie leben in
einem Haus vor dem Kloster. - In Bacharach wird ein
Landfrieden getroffen den Reinhard von Westerburg (St) gegen den
trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg
(St) (32)
nicht einhält. - In Limburg an der Lahn
zieht das Kloster Windsbach von den Lahnauen in den
Schutz der Stadtmauern an der Diezer Pforte. - Der
Wohnturm auf Burg Rockenberg wird von
Johann von Bellersheim erbaut. - Minoriten in Wetzlar. - Die kirchlichen Kalenderdaten mit
ihren Festen stimmen nicht mit den astronomischen
Erscheinungen, wie der Wintersonnenwende überein.
- Der Templerbesitz zwischen Niederheimbach und
Oberheimbach wird dem Johanniterorden übergeben. -
Perceval Condominus de Bargis, Wildgraf Hartrad, Johann
Button, Johann Brömser von Rpdesheim, Hugo Morcelli und
Gottfried von Waldeck sind mainzer Domherren.
1316
auf den Zoll zu Niederleudesdorf oder im
Verhinderungsfalle auf den braubacher Zoll überträgt.
Burg Sterrenberg geht an den trierer Erzbischof Balduin von
Luxemburg (St).
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) erwirbt den Templerhof in
Mainz.
Wetter: Nach langen sommerlichen Regenfällen bis 13 18
führen Mißernten und Viehseuchen zur ersten großen
Hungerkatastrophe des Jahrtausends. Mehrere Jahrzehnte
dauert das schlechte Klima an. - Der Günstling des
französischen Hofes und Sohn eines Schuhmachers Jakob
von Cahors wird in Avignon zum Papst Johannes XXII
gewählt und unterstützt König Philipp den Schönen von
Frankreich im Kampf gegen die Templer um sich deren
Reichtum anzueignen und gegen den römisch-deutschen
König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (35)
- König Robert von Neapel überredet Papst Johannes XXII dazu
keinen der beiden deutschen Könige anzuerkennen um
seine Vorherrschaft in Italien zu festigen und
Generalkapitän des Kirchenstaates zu bleiben. - Kuno
von Hattstein ist Mitglied der Burgmannschaft von Neu-Weilnau. - Der
neue Papst in Avignon Johannes XXII hebt
das Turnierverbot auf. - Burg Rockenberg wird von
Ritter Johannes von Bellersheim erbaut. - Der
italienische Dichter Dante unterstützt
in seinem Werk Monarchie den Kaiser als
obersten Herrscher und trennt davon die geistliche
Herrschaft des Papstes ab. - Baubeginn der mainzer
Burg Rheinstein
gegenüber von Assmannshausen um das Bauverbot für die
hohenfelser Raubritterburg Sooneck zu
kontrollieren. - Ulrich
II von Hanau (St)
kauft die Hälfte des Gerichts Schlüchtern von
den Grafen von Rieneck.
- Ritter Eberhard Brenner von Lahnstein erhält von
Graf Gerlach von Nassau I
(St),
seinem Bruder Graf Walram von Nassau
Weilburg (St)
und Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) Burg Rheinberg. - Der
Edelknecht Johann von Kronberg bekriegt Kloster Eberbach. - Graf
Wilhelm von Katzenelnbogen I (St)
zwingt Ritter Stephan von Waldeck aus der
Familie seiner Ehefrau zur Urfehde. - In Limburg an der Lahn
wird das Wilhelmitenkloster Windsbach gegründet. - Ulrich
II von Hanau (St)
kommt in den Besitz ver Burg Brandenstein. -
Die Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden
(13) wird aus dem Kloster
geholt und mit dem Richterssohn Ademar Ulf Gudmarsson
verheiratet. - Die Grube Calsmunt bei Wetzlar liefert
Eisenerz. - Burg Ottenstein wird
vom Edelherren Otto von Ottenstein erbaut. - Mit dem
Tod von Heinrich von Ziegenberg fällt die Herrschaft
Ziegenberg an Hessen. - Gerlach Grans von Heppenheft
kauft zusammen mit seiner Frau Agnes die an Graf
Diether VI von Katzenelnbogen (St)
und Graf Walram von Nassau
Weilburg (St)
verlehnte Burg Rheinberg im
Wispertal. - Simon Muchelin, Hermann von Heppenheft,
Konrad von Ansenburg, Konrad von rietberg, Konrad von
STeckelberg Johann von Wartenberg genannt Kolb und
Nikolaus Capiciae de urbe sind mainzer Domherren.
1315 Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) kommt
auf dem Reichstag von König Friedrich
von Habsburg der Schöne (St)
(26) in
Basel bei einem Ritterturnier durch einen tödlichen
Stoß von Ritter Gerhard von Gebweiler
ums Leben.
Der wittelsbacher König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St) (34)
bestätigt Graf Berthold III von Katzenelnbogen (St) alle Privilegien, die sein
Vater Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) von den königlichen
Vorgängern erhalten hat und verpfändet ihm für eine
Schuld von 1.200 Mark Silber die Bacharacher
Zolleinkünfte mit 2 Tournosen je Fuder rheinabwärts
transportierten Wein oder gleichwertiger Kaufmannsgüter.
Als Graf Diether VI von
Katzenelnbogen (St)
auf dem Baseler Turnier tödlich verunglückt, geht Burg Sterrenberg an den
trierer Erzbischof Balduin von
Luxemburg (St),
der mit Diethers Bruder Graf Wilhelm von Katzenelnbogen
I (St)
verbündet ist, verloren.
Wetter:
Ungewöhnlich schwere Regenfälle bis 13 17 führen zu
einem Massensterben, bei dem mehr als 10 % der
Bevölkerung sterben. - Eine schweizer Bauernarmee, der
Vorgänger der Schweizer Garde, schlägt folgenschwer in
der Schlacht am Morgarten
das zahlenmäßig überlegene Heer des österreicher und
steierer Herzogs Leopold von Habsburg
(St) durch unehrenhafte und
unritterliche Kampftaktiken, Hinterhalte und den
vorwiegenden Einsatz von mit der neuentwickelten
Hellebarde bewaffneten Infanterie, und führt damit ein
neues Kriegsziel, die Vernichtung des Gegners statt
Gefangennahme und Lösegeldforderungen, ein. Die
Kampfhandlungen ziehen sich mit Unterbrechungen bis 14
74 fort. Die Niederlage in der Schlacht am Morgarten
verschafft Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(34)
den entscheidenden Vorteil im Kampf um die Königswürde
gegenüber den millitärisch stärkeren Habsburgern. -
Gerlach Grans von Heppenheft gelobt
den Grafen von Katzenelnbogen die Öffnung der Burg
Heppenheft. Gerlach Grans von Heppenheft bestätigt er in
einer Urkunde, daß er Burg Lichtenberg für die Gräfin
von Katzenelnbogen innehat und gelobt Graf Wilhelm von
Katzenelnbogen (St)
ein- und auszulassen. - Neubau der Burg Rheinberg unter
katzenelnbogener Regie. - Im landgräflich-hessischen Amt
Reichenbach nutzt der Landgraf von Hessen die
ziegenhainer Stammburg Reichenbach als
Jagdschloss. - Die steinerne Lahnbrücke in Limburg wird unter Gerlach II von Isenburg
Limburg (St)
nach mehr als 40 Jahren Bauzeit fertiggestellt. -
Reinhard von Westerburg I (St)
übernimmt die Herrschaft der Söhne seines verstorbenen
Bruders Siegfried von Westerburg (St). - Die frankfurter
städtische Pfarrkirche St Bartholomäus ab 15 62 Frankfurter Dom
erhält einen Chor. - Grafentochter Loretta von Salm (St) heiratet
Graf Heinrich von Sponheim
Bolanden (St)
(23)
und erhält Burg Herrstein u.a. ein
jährliches Schmuckgeld als Mitgift. - Der 18jährige
Dominikaner Heinrich Seuse (Süß) hat in Koblenz ein
mythisches Bekehrungserlebnis. - Der Bischof von Speyer
Emich von Leiningen (St)
erzwingt gewaltsam die Visitation des speyerer
Domstiftes. - Der mainzer Erzbischof Peter
von Aspelt erhält das Öffnungsrecht an Burg
Waldeck. - Dietrich II von Runkel (St)
wird von König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(34)
mit der Reichsburg Kalsmunt über
Wetzlar belehnt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (30)
erbaut Burg Baldenau mit einem
24 Meter hohen Bergfried und plant eine Stadt. Der Plan
scheitert. - Emmerich vom Stein, Konrad von Grumbach,
Eberhard vom Stein Oberstein und Dietrich Knebel von
Katzenelnogen sind mainzer Domherren. - In Lohrheim
verkauft Rupert von Lohrheim (--)
einen Hof an xxx von Molsberg (--). - Siegfried VI von
Westerburg verheiratet mit Adelheid von Solms stirbt. -
Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) vertreibt
Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St)
(--) mit Gewalt aus seinem
Reichspfand Burg Sterrenberg, weshalb die sterrenberger
Burgmannen Ritter Siegfried Schenk von Sterrenberg (--) und Ludwig von Sterrenberg
(--) auf die 12 94 erbaute
ebenfalls bolander Nachbarburg Burg Liebenstein umziehen
und sich deshalb von Liebenstein nennen.
1314
Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) ist bei der Königskrönung
des Gegenkönigs Friedrich von Habsburg
der Schöne anwesend für dessen Erhebung er vorher
tätig war.
In Bacharach wird
beschlossen Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(36)
zum deutschen König zu wählen. - In Frankfurt wählen
Mainz, Trier, Brandenburg, Sachsen und Böhmen den
wittelsbacher Ludwig IV von
Wittelsbach den Bayern (St)
(33) zum deutschen König, allerdings gegen den
Willen des kölner Erzbischof Heinrich II von
Virneburg und der Pfalz, die am gleichen Tag den
österreicher Herzog Friedrich von Habsburg,
den Schönen, der mit seinem Heer vor Frankfurts Toren in
Sachsenhausen steht, zum Gegenkönig wählen und damit
einen Bürgerkrieg auslösen und den frankfurter Klerus in
einen kaiserlichen und einen päpstlichen spaltet. - Der
Templerorden wird verboten. Der
Komtur der Templer Wildgraf Hugo von Salm wird mainzer
Domherr (St). - Der letzte
Herr von Greifenstein zieht
nach Köln. - Der kölner Erzbischof Heinrich II von
Virneburg krönt den österreicher Herzog Friedrich
von Habsburg der Schöne (St)
(25) im Bonner
Münster zum deutschen Gegenkönig, da sich Aachen
weigert. - Hachenburg erhält
das Stadtrecht. - Die Grafen von Sayn erhalten für den
Ort Weltersburg Stadtrechte und errichten eine Ringmauer
mit zwei Türmen (Efeuturm). - Graf Gottfried von Sayn (St) erhält
Stadtrechte für Altenkirchen. -
Kurköln erwirbt die benachbarte Grafschaft Hülchrath
zwischen dem Ober- und dem Niederstift. - Der Sohn des
verstorbenen Königs Albrecht von Habsburg
(St) Heinrich (15) heiratet Elisabeth von
Virneburg (11).
- Der neue Bischof von Speyer wird Graf Emich von Leiningen. - Die Harfenburg der
verarmten Harfenburger wird von Pfalzgraf Rudolf
von
Wittelsbach an Albrecht von Hirschhorn verpfändet.
- Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) kämpft mit dem trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (29) um
die Reichspfandschaft Burg Sterrenberg, wobei
die darunterliegende Kapelle beschädigt wird. - Der
bozener Kaufmanns Heinrich
Kunter lässt die Schlucht zum Brennerpass mit
einem Saumpfad gangbar machen. - Gräfin Kunigunde von
Wertheim (St)
heiratet in zweiter Ehe Gerlach II von Isenburg
Limburg (St).
- Philipp von Falkenstein, der Ältere (St) Herr von Münzenberg besitzt
als montaubaurer Burgmannlehen einen Hof in Freiendiez
und eine Mühle in Diez. - Der speyerer
Bischof Emich von Leiningen
(St) erzwingt sich mit
Waffengewalt seinen Amtsantritt als Bischof im Dom in Speyer. -
Graf xxx von Sponheim Kreuznach
(St) unterstützt König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(33)
während Graf xxx von Sponheim Strarkenburg (St)
den Gegenkönig, den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg,
den Schönen unterstützt. - Die klosterdierstein Meisterin
Jutta von Diez (St) mischt
sich unerwünschterweise stark in die Abgabenpolitik
ihres Verwandten Graf Gottfried von Sayn (St)
ein, dass er das sogar in der Schenkungsurkunde
vermerkt. - König Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(33)
erlaubt den mainzer Bürgern das Haus Zum Kaufhaus
zu erbauen, wo durch das Stapelrecht die Waren drei Tage
zum Verkauf angeboten werden müssen. Zum Brandschutz
wird auf Holz verzichtet. Eine Kammer aus Quadersteinen
über dem Eingangstor für die Einnahmen erhält eine
eiserne Tür. - Wilhelm von Aspelt ist mainzer Domherr.
1313
Kaiser Heinrich VII von
Luxemburg (St)
(35) stirbt
bei der Belagerung der italienischen Festung Siena an Malaria.
Sein Heer löst sich auf. - Die Grube Stahlberg bei Siegen
im Siegerland fördert Eisenerz und Kupfererz. -
Stadtrechte für Königstein. -
Gottfried III von Hohenlohe
Brauneck verkauft die Ronneburg an den mainzer
Erzbischof Peter
von Aspelt. - In Kloster Sponheim
genehmigt sich der Abt Privateinkünfte. - Wilfried von Rannenberg und seine Schwiegermutter
Kunigunde von Rannenberg, die als Vögtin fungiert werden
von der Abtei Seligenstadt wegen von ihr veruntreuten
Erbschaftssteuern, die aber von Kunigundes Knechten mit
Gewalt erzwungen werden wegen Raub verklagt. - Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St)
(35)
besiegt den österreicher Herzog Friedrich
von Habsburg, den Schönen (St)
(24) in der
Schlacht bei Gammelsdorf und lässt alle Gefangenen
sofort wieder frei, was ihn als erfolgreichen
Heerführer, der aber keinen Profit daraus zieht bei der
Bevölkerung im Ansehen schädigt. - Schenk Konrad von
Erbach, Ganerbe von Eberhard von Breuberg, Werner von
Lisberg und Erkinger von Frankenstein treten in die
Dienste des bayerischen Herzog Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer
(St) (32).
um ihren Besitz wieder zu erhalten. - Der Tod von Kaiser
Heinrich VII von
Luxemburg (St)
(35) rettet
Graf Eberhard von Württemberg
(St) (48) vor
einer Niederlage durch Reichslandvogt Konrad von
Weinsberg. - Graf Heinrich III von Nassau
Siegen (St) kauft
Burg Hainchen von
Friedrich vom Hain, einem alten Adelsgeschlecht in und
um Nassau. - Der trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg
(St) (28) wird
auf Heldenbildern vom Romzug als bewaffneter Kämpfer,
der seinem Gegner den Kopf spaltet, dargestellt. - Der
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (28)
nimmt die katzenelnbogener Burg Sterrenberg nach
schweren Kampfhandlungen ein. - Gräfin Jutta von Diez (St) wird Äbtissin in In Kloster
Dierstein. - In St
Goarshausen, zu dem auch Patersberg gehört, gibt es eine
iurisdictio alias Gerichtsstätte.
1312
Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) erhält für Katzenelnbogen,
Lichtenberg und Bieberau von Kaiser Heinrich
VII von Luxemburg (St)
Stadtrechte. Graf Gerhard von Katzenelnbogen wird Graf
und stirbt.
Wetter:
Katastrophenjahr für die Ernte mit anschließender
Teuerung. - Landgraf Otto von Hessen I (St) schließt
während der Dernbacher Fehde mit
mehreren Mitgliedern des Hauses Nassau einen Vergleich
mit der Verpflichtung in Zukunft keine Burgen mehr
gegeneinander zu bauen, und dass die Nassauer die Herren
von Dernbach und Wilnsdorf in ihren Rechten nicht
einschränken dürfen. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I
(St) setzt
sich gegen den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt in
der Frage um Zwingenberg unter Vermittlung von Graf
Johann von Sponheim (St)
und von Graf Georg von Veldenz (St)
durch. - Johann von Isenburg
Limburg (St),
der viele Kirchen und die steinerne Lahnbrücke in Limburg erbauen
lässt, stirbt. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich von
Weilnau (St)
residiert in der neu erbauten Burg neben dem Kloster
Fulda, aber ausserhalb der Stadt Fulda. - Graf Wilhelm
von Katzenelnbogen (St)
ist Burgmann in Lahnstein. - Philipp
von Falkenstein (St)
erhält von Kaiser Heinrich VII von
Luxemburg (34)
die eingezogene Grafschaft Wetterau/Nürings. - Rom hat
noch knapp 20.000 Einwohner. - Der Erbprinz Ludwig von
Wittelsbach von der Pfalz (St)
(15) stirbt. - Graf Berthold
VII von Henneberg Schleusingen (St) erhält die Veste Coburg. - Der
mainzer Burggraf Peter von Olm erweitert die St Laurenziburg in
Olm. - Graf Gerlach von Nassau I (St) begleitet
Kaiser Heinrich VII von
Luxemburg (St)
(35) auf
dessen Romzug. - Die Herren von Bickenbach verkaufen
ihre nassauer Güter in Niederwalluf, Weilbach,
Massenheim und Wicker an den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt. -
Das bamberger Domstift verkauft einen mainzer Hof
Geissenheim von zwei ledigen Frauen, die dort ein
Erziehungsanstalt für höhere Töchter betreiben an das
Kloster Arnsburg. - Der
Templerorden wird aufgelöst und die Komtureien Mainz und
Mühlheim an die Johanniter übergeben. St Goarshausen
Ehrenthal kommt in den Besitz des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (27). -
Die Grafentochter Anna von Nassau
Hadamar (St)
ist seit kurzem mit Kuno von Falkenstein
Münzenberg (--)
verheiratet.
1311
Graf Eberhard von
Katzenelnbogen
(J) (St) stirbt
und wird als erster hochrangiger Laie in Kloster
Eberbach bestattet. Jutta von Katzenelnbogen (St) wird Äbtissin in Kloster
Kaufungen.
Älteste
datierte italienische Seekarte. - Gräfin Richardis von
Nassau (St),
Tochter von Walram II von Nassau,
stirbt im Kloster Klarenthal. -
Philipp von Falkenstein IV (St)
belehnt die Edlen Kulmann und Hermann von Offenbach mit
dem Dorf Roden. - In Frankfurt werden zwei Bürgermeister
gewählt. Der ältere von den Schöffen und der jüngere von
den Ratsherren. Die Schöffen entscheiden bei
Zivilfällen, der ganze Rat bei Kriminalfällen. - Wetter:
Ringförmige Sonnenfinsternis. - Die raugräfliche Burg Simmern wird
erwähnt. - Burg Württemberg wird von
den benachbarten Reichsstädten zerstört. - Landgraf Otto von Hessen I (St) beerbt
seinen in Kassel an der Pest gestorbenen Bruder Landgraf
Johann von Hessen (St)
(Niederhessen) und erhält ganz Hessen, verzichtet aber
zugunsten seines Bruders dem münsteraner Bischof Ludwig
von Hessen auf die Residenz Marburg und richtet sich
seine Residenz in Kassel ein. - Matteo
I Visconti (St)
wird nach dem Aufstand von Kaiser Heinrich VII von
Luxemburg (33)
als Vikar in Mailand wiedereingesetzt. - Am Weißbach
beim nassauer Siegen wird eine
Eisenerzhütte mit Wasserkraft betrieben. - In Trier wird
auf einem Provizialkonzil Komtur des Templerordens,
Wild- und Rheingraf Friedrich von Grumbach (St)
bei Meisenheim mit weiteren 19 Zeugen
verhört. Da keine Anschuldigungen vorgebracht werden
wird der Templerorden in Trier freigesprochen. - Während
die Anklage gegen die Templer in Mainz während eines
Provinzilkonzils verhandelt wird, stürmt Wildgraf Hugo
von Salm (St) alias Hugo
von Grumbach Waffen klirrend den Kapitelsaal des mainzer
Doms und protestiert gegen die
Maßnahmen gegen den Templerorden. Der mainzer Erzbischof
Peter von Aspelt
verschleppt das Verfahren und kommt mit dem Papst und
dem französischen König in Konflikt. - Gottfried von
Eppstein IV (St)
nimmt am Romzug von Kaiser Heinrich VII von
Luxemburg (St)
(33) teil und zieht mit ihm in das eroberte
Brescia ein. - Walram von Luxemburg (St) stirbt bei der Belagerung
von Brescia. - Schenk Eberhard von Erbach VI erhält von
Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
(St) seine Stammburg Erbach nur als Pfand
mit Gottfried von Bickenbach und Werner von Lisberg für
die Beteiligung an Kriegszügen in Böhmen zurück. - Der
Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden
(08) erscheint im Kloster
der gekreuzigte Jesus Christus. - Erbtochter Gräfin
Lukardis von Ziegenhain heiratet Graf Johann von
Ziegenhain I. - In Frankfurt findet dienstags und
samstags, von 6-13 Uhr ein Wochenmarkt auf dem
Römerberg, dem Alten Markt bis hinter das Pfarreisen, um
den Dom herum, auf dem Kräutermarkt, dem Töpferhof und
dem Garküchenplatz statt. Samstags dauert der
Wochenmarkt bis 18 Uhr und im Winter beginnt er erst um
7 Uhr. - Der Templerorden wird in Mainz für unschuldig
erklärt. - Der Spruchdichter Heinrich von Meißen,
genannt Frauenlob widmet dem
rostocker Ritterfest Verse.
1310
Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) begleitet den Grafen von
Luxemburg und römisch-deutschen König Heinrich VII von
Luxemburg (32)
auf seiner Romfahrt und gehört zur engeren Umgebung des
Königs. Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) soll Burg Sterrenberg
aushändigen, verweigert es jedoch.
Wetter:
Nasskalter Sommer führt zu großen Ernteeinbrüchen
besonders beim Wein. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (25), Graf Heinrich von Sponheim
Bolanden (St)
und sein Bruder Graf Johann II von Sponheim
Starkenburg (St)
begleiten König Heinrich VII von
Luxemburg
(St) (32) auf seiner Romfahrt. - Frankfurt
wählt seine ersten Bürgermeister. - Gräfin Katharina von
Katzenelnbogen begleitet ihren Mann Graf Diether VII von
Katzenelnbogen (St)
nach Genua in Italien (521).
Der Zug führt über Asti. - Graf Berthold
von Henneberg VII Schleusingen (St) wird in den Fürstenstand
erhoben und die Grafschaft trägt den Titel gefürstete
Grafschaft Henneberg. - Hartrad VI von Merenberg verkauft
die Calenberger Cent und das Gericht Löhnberg an Nassau. - Durch die
starke Nachfrage nach Rosenkränzen erhält Lübeck eine
selbständige Bernsteindreherzunft, deren
Handwerksbezeichnung Paternostermacher ist. -
Der kölner Erzbischof Heinrich II von
Virneburg versucht vergeblich die Grafschaft
Kleve als erledigtes Lehen einzuziehen. - Johann von
Limburg (St)
verkauft seine Burg Frauenstein. - In Lahnstein ist Graf
Diether VII von Katzenelnbogen (St)
ist Burgmann auf Burg Lahneck. - Graf Diether VII von
Katzenelnbogen (St)
befindet sich mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) auf dem
Italienzug von König Heinrich VII von
Luxemburg (St) (32) und wird
dort von ihm zum Weihnachtsfestmahl eingeladen. -
Heinrich II von Helfenstein erhält die von Graf Otto von Nassau (St) völlig
zerstörte Sporkenburg des
Heinrich von Lahnstein, dem späteren Zentrum der
Herrschaft Helfenstein-Sporkenburg vom trierer
Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (25) als
Lehen. - Ritter Johann von Heppenheft ist
Burggraf in Kaub. Gerlach Grans von Heppenheft ist an
Katzenelnbogen gebunden und tritt als Zeuge und
Bevollmächtigter von Graf Diether VII von Katzenelnbogen
(St) auf. -
Der Herr von Hunolstein ist
Teilnehmer am Romzug. - Bei der Kinderhochzeit von
Speyer vermählt Kaiser Heinrich
VII von Luxemburg (St)
(32)
seinen Sohn Graf Johann von Luxemburg
(St) (14) mit
Elisabeth von Böhmen
(18). - Graf Johann von Luxemburg
(St) (14)
versucht vergeblich die neureiche Silberstadt Kuttenberg zu
erobern und gesteht den böhmischen Adeligen zu Ämter nur
aus heimischen Adel zu besetzen. - Rheingraf Johann vom
Stein heiratet die Erbtochter der Wildgrafschaft von
Daun und Grumbach Wildgräfin Hedwig. - Der französische
König Philipp IV
annektiert das seit 10 32 zum HRR gehörige Lyon. -
Reichsacht über die Grafen von Öttingen. - Der
Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden
(08) erscheint im Kloster
die Jungfrau Maria, die ihr eine Krone auf den Kopf
setzt. - Philipp IV von Falkenstein (St) erwirbt Burg Kransberg. - Mit der
Heirat von Rheingraf Johann von Daun (St) mit Hedwig erlangen die
Rheingrafen den Wiederaufstieg vom Abstieg 12 79. -
Eberhard von Schönborn (--)
ist trierer Domherr. - Konrad Broemser von
Rüdesheim III wird bis 1339 mainzer Domherr. - Johann
von Kleve wird mainzer Domscholaster. - Heinrich von
Monreal, Johann von Kleve und Bertholin Canali de
Bergamo sind mainzer Domherren. - Der trierer Erzbischof
Balduin von Luxemburg (St) besitzt
Burg Sterrenberg, die Graf Diether VI von Katzenelnbogen
(St) (--)
gehört, als Reichspfand.
1309
König Heinrich VII von
Luxemburg
(31) erneuert die Verpfändungen des bopparder
Reichszolles durch König Rudolf und König Albrecht von Habsburg
an Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St).
Die Stadt
Trier muß die Gerichtsbarkeit des trierer Erzbischofs
und Kurfürsten Balduin von Luxemburg
(St) (24)
anerkennen. - Die Zerstrittenheit des römischen Adels
treibt Papst Clemens V dazu den
heiligen Stuhl nach Avignon zu verlegen. Die Herzogin
von Perigord ist seine Konkubine. - König Heinrich VII von
Luxemburg (St)
(31) verpfändet Boppard an seinen Bruder den
trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St), somit
ist Boppard keine Reichsstadt mehr. - Durch den Verkauf
der Wasserburg Dernbach an und den Erhalt als Lehen von
Otto von Hessen (St) schützen
sich die Herren von Dernbach gegen Nassau während der Dernbacher Fehde. - König Heinrich VII von
Luxemburg
(St) (31) verschafft seinem Sohn Johann den
Königstitel von Böhmen und begründet die luxemburger
Vormachtstellung im HRR. - Ulrich II von Hanau
(St)
heiratet Agnes von Hohenlohe, Tochter des Kraft von
Hohenlohe. - Die Deutschordenskirche
in frankfurter Sachsenhausen wird erbaut. - Die freie
Reichsstadt Oberwesel wird von
Kaiser Heinrich
VII von Luxemburg (St)
(31)
an seinen Bruder den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St)
verpfändet und verliert den Status Freie Reichsstadt. -
Graf Heinrich von Sponheim
Bolanden (St)
ist Hofrichter König Heinrich VII von
Luxemburg
(St) (31). - Herzog Johann von Schwaben,
der Königsmörder, wird in Speyer geächtet und bleibt
verschollen. - Ruprecht von
Wittelsbach bei Rhein (St)
Sohn von Pfalzgraf Rudolf
I von der Pfalz und
Mechthild von Nassau, Tochter von König Adolf
von Nassau (St)
wird in Wolfratshausen geboren. - Landgraf Johann von
Hessen (St)
(Niederhessen) erobert das in braunschweigschem
Pfandbesitz befindliche Gudensberg
und zwang Herzog Albrecht
II zu Annahme des Pfandgeldes. - Wilicho von
Runkel (St)
wird Abt von Kloster Sponheim. -
Wilicho von Runkel (St)
alias Willicho von Westerburg, Bruder der Gräfin von
Sponheim-Bolanden wird nach langer lebensgefährlicher
Krankheit und Gelübde trotz kriegerischen Vorlebens Abt
in Kloster Sponheim. -
Der Rat der Stadt Frankfurt erlaubt dem
Heilig-Geist-Spital täglich eine Wagenladung trockenes
Brennholz aus dem Reichwald zu holen. - Kaiser Heinrich
VII von Luxemburg (St)
(31)
erlaubt das Pfand, die mainzer Burg Scharfenstein wieder
einzulösen. - Kaiser Heinrich
VII von Luxemburg (St)
(31)
ordnet an die gemeinsame Beisetzung seiner beiden
Vorgänger im Speyerer Dom an.
Graf Gerlach von Nassau (St) überführt
seinen verstorbenen Vater König Adolf von Nassau (St) von Kloster
Rosenthal in den Speyerer Dom. - König Heinrich
VII
von Luxemburg (St)
(31)
erhält auf dem Reichstag in Speyer öffentliche Hilfe für
seinen Italienzug. - Der königliche Kanzler und
strassburger Bischof Johann I richtet
außerhalb der Stadtmauer ein Haus für Prostiuierte ein,
in dem sie Schutz, Kleidung und Nahrung erhalten. - Nach
Untersuchungen zu Erpressungsvorwürfen findet der
speyergauer Landvogt Raugraf Georg I von Stolzenberg (St) den Tod. Sohn Raugraf Georg
II von Stolzenberg (St)
muss alle väterlichen Reichsburgen an den neuen
speyergauer Landvogt Graf Georg von Veldenz übergeben. -
Die mailänder Kirche St Eustrogio bekommt eine eiserne
Uhr. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg
(St) (24)
bittet den bremer Erzbischof vergeblich die Templer zu
schützen, da er die von ihnen durchgeführten Aufgaben
des Schutzes der Straßen nicht übernehmen und bezahlen
kann. - Ein Vetter vermacht dem ehemaligen Präzeptor der
Templer für Alemanien und Slavien Wildgraf Friedrich (St) die Hälfte der Burg Troneck alias
Dhronecken zu Nießbrauch und Aufenthalt.
1308
Königin Blanka von Aragon setzt nach 10-facher Geburt
aus Angst vor der nächsten ihr Testament auf. - Von Burg
Lahneck geht um den lahnecker
Burggraf Friedrich Schilling von Lahnstein eine
Verschwörungsaktion gegen König Albrecht
von Habsburg (St)
(53) aus, um König Adolf von Nassau (St) zu rächen,
die Burg wird aber erstürmt und die Verschwörer
hingerichtet. - Das Erbe der Söhne von Otto von Nassau (St) wird an Heinrich III von Nassau
Siegen (St),
Graf Emich von Nassau (St) und Johann
von Nassau Dillenburg (St)
unterteilt. - Der deutsche König Albrecht von Habsburg
(St) (53)
wird von seinem Neffen Herzog Johann von Habsburg von
Schwaben nach einem Fest, bei dem ihm nur Blumen
statt dem erwarteten Erbe überreicht wurden, der Schädel
gespalten. - Auf Druck des französischen König Philipp IV fördert
Papst Clemens V von
Bordeaux, Poitiers und Toulouse aus die Wahl von Heinrich von Luxemburg
(St) (30) durch den
kölner Erzbischof Heinrich II von
Virneburg, der auch französischer Lehensnehmer
ist, zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher
Nation. - Der pariser Geldwechsler Bettino Cassinelli
wird geadelt. - Die bolandener Wildenburg ist im
Reichsbesitz vom deutschen König Albrecht
von Habsburg (St)
(53) - Der wormser Bischof Eberwin von
Kronberg stirbt. Seine Schwester heiratet in die Familie
von Sterrenberg. - Heinrich Seuse (Süß) tritt in
Konstanz in den Dominikanerorden ein. - Burg Rheinberg an der
Wisper wird nassauer Lehen. - Graf Gottfried von Sayn,
wird Mitregent seines Vaters Johann von Sayn II. ? - Das
auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim, Ort
einer Reichsburg ist von König Albrecht von Habsburg
(St) (53)
zur Reichsstadt erhoben und mit Oppenheimer Recht
ausgestattet. - Der Ministerialenwohnturm Frankenturm in Trier
wird zur Hälfte abgetragen. - Landgraf Heinrich von Hessen I (St) (64)
stirbt auf der Reise nach Marburg. Der Sohn von Adelheid
von Braunschweig, Landgraf Otto von Hessen (St) (26) erhält das Land
an der Lahn. - Der mainzer Oberamtmann in Nordhessen und
im Eichsfeld Graf Heinrich IV von Waldeck
(St), wird vom mainzer
Erzbischof Peter von Aspelt nach einem
Versöhnungsvertrag frei gelassen. - Graf Johann von
Nassau Dillenburg (St) vertreibt
die Greifensteiner und Merenberger aus dem
bistümlichwormser Teil der Kalenberger Zent und wird an
deren Stelle Vogt der Kalenberger Zent. - Ludwig von
Hessen ist mainzer Domscholaster. - Konrad von
Wartenberg genannt Kolb und Peter de Galenx sind mainzer
Domherren.
1307
Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Ab der Inquisition von
Toulouse werden Beginen wegen
Ketzerei eingemauert und auf dem Scheiterhaufen
verbrannt. - Der trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) stirbt und
der Balduin von Luxemburg
(St) (22)
wird trotz massivem Widerstands des kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg
sein Nachfolger. - Die Burg Herborn wird
erstmals urkundlich erwähnt. - Der katzenelnbogener
Burgmann Schuddebuddel von Hohenstein wird bei einem
Turnier bei Kloster Dierstein von den limburger Brüdern
Krechling ermordet und löst mit seinem Tod eine
zweijährige Fehde aus. - Ersterwähnung einer Orgel im Trierer Dom. - Mitregent Landgraf Heinrich
von Hessen (St),
lässt die Burg Eisemroth gegen die Nassauer errichten. -
Der mainzer Erzbischof Peter
von Aspelt löst Burg Ehrenfels von König
Albrecht von Habsburg
(St) (52)
wieder ein. - König Albrecht von Habsburg
(St) (52)
überträgt die Propstei Limburg an der Lahn im
Einvernehmen mit dem mainzer Erzbischof Peter
von Aspelt an Heinrich von Westerburg (St).
- Besitzstreitigkeiten in der Familie der Schenken von
Erbach zwischen älteren bevorrechtigten Söhnen und
jüngeren. - Der mainzer Erzbischof Peter
von Aspelt streitet um die 12 32 erhaltenen
lorscher Gebiete im Odenwald mit Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
(St) verheiratet mit
Mechthild von Nassau und Pfalzgraf Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St).
- Die Schenken von Erbach untertützen den mainzer
Erzbischof Peter von Aspelt
gegen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
(St) und Pfalzgraf Ludwig IV
von Wittelsbach der Bayer (St).
Die Schenken Eberhard V von Erbach und Schenk Eberhard
VI von Erbach unterliegen. Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
(St) zerstört die Burg Michelstadt, nimmt
den Schenken von Erbach ihre Burg Erbach ab und
besetzt die gesamte Herrschaft Erbach. - Der neue
mainzer Oberamtmann in Nordhessen und im Eichsfeld Graf
Heinrich IV von Waldeck
(St), beginnt sein Amt mit
dem Bau der Wetterburg gegen die
angrenzenden kölner Pfandschaften wodurch ein Konflikt
mit dem kölner Erzbischof Heinrich II von
Virneburg entsteht. - Der neue mainzer Oberamtmann
in Nordhessen und im Eichsfeld Graf Heinrich IV von Waldeck
(St), wird vom nichtadeligen
neuen mainzer Erzbischof Peter von Aspelt bis
13 08 gefangen genommen. - Der mainzer Patrizier Johann
zum Elemann (Löwenhaupt), der im Stammhaus seines
Geschlecht Zum Elemann am Brandplatz hinter dem Kaufhaus
lebt wird mainzer Schultheiß. Sein Sohn wird 13 32
Bischof von Worms. - Ludwig von Hessen ist mainzer
Domherr. - In Lohrheim verkaufen die Witwe von Marquard
von Fackenhofen (++) und
ihre Söhne, der Kantor in der mainzer Stephanskirche
Gerhard von Fackenhofen (--)
und Ritter Heinrich von Fackenhofen (--)
einen Hof, wofür Bayer von Neisen
(--), Rupert von Lohrheim (--)
und Markolf von Lohrheim (--)
bürgen. - In Arnstein kaufen sich die
laurenburger Burgmänner Heinrich super Portam und
Buchere einen Weinberg.
1306
König Albrecht von Habsburg
(St) (51)
nimmt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) wieder in seine Gnade auf.
Berthold von Katzenelnbogen (St)
ist Propst zu Oberwesel
Wetter:
Nach einem außergewöhnlich strengen Winter reisst nach
dem Tauwetter ein Hochwasser mit schwerem Eisgang die alte Brücke über den
Main in Frankfurt mitsamt dem sachsenhäuser Brückenkopf
und über 500 Schaulustigen ein. - Erste öffentliche
Leichensezierung in Bologna dient zur Erstellung eines
Lehrbuches für Anatomie. - Der leidenschaftliche
Entwickler eines Dualen Herrschaftssystems von Papst und
König, Johannes von Paris,
stirbt. - Der trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) beginnt
trotz des Einspruchs seiner Mitbrüder privat Reliquien
zu sammeln und ignoriert selbst die Exkommunikation und
Suspendierung durch Papst Clemens V. - Graf Gerlach von Nassau I
(St) söhnt
sich mit König Albrecht von Habsburg
(St) (51) in
Wien aus und dieser ermöglicht dafür die Heirat von Gerlach von Nassau I
(St) mit
Landgräfin Agnes von Hessen (St).
- Der ehemalige Kaplan des verstorbenen König Adolf von Nassau (St) (+) Heinrich II von
Virneburg wird Erzbischof von Köln obwohl er kein
Theologe ist, keinen akademischen Grad hat und niemals
gepredigt hat und predigen wird. Das auf trierer Gebiet
gelegene Dorf Monreal seines Neffen Graf Ruprecht von
Virneburg erhält Stadtrechte obwohl diese stärkere
politische Beziehungen zum Erzbistum Köln unterhalten. -
Graf Rudolf II von Wertheim stirbt. - Nassau zerstört die Burg Alt- Dernbach, den
Stammsitz der Dernbacher. - Der Templer Alban von
Randeck verwaltet eigenständig die Komtureien im
Rheinland. - Der im Exil in Avignon residierende baseler
Bischof Peter von Aspelt
wird auf päpslichen Wunsch hin neuer mainzer Erzbischof.
- Hartmud von Friedberg ist mainzer Domherr.
1305
Heilwig von
Katzenelnbogen (Ä) (St), die Tochter von
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä), heiratet
Bruno von Isenburg Heinsberg.
Ulrich von Hanau I (St) verbündet
sich erneut mit gegen Graf Eberhard von Württemberg.
- Die Heimburg wird als
mainzer Enklave zwíschen Burg Sooneck bei
Trechtingshausen und Burg Fürstenberg
gegenüber von Lorch als Grenzburg zum wittelsbacher
Pfalzgrafen fertiggestellt. - Gerlach von Breuberg
vererbt den im Pfandbesitz befindlichen frankfurter Saalhof
seinem Sohn Eberhard von Breuberg. - Der charakterlose
letzte eppsteiner mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) stirbt.
- Ulrich von Hanau I (St), mit E. von
Rieneck verheiratet stirbt. - Mit Ritter Keppeler von Rödelheim stirbt das
adelige Geschlecht aus und Ulrich von Hanau I (St) wird mit
den erledigten Lehen belehnt. - Ein Auflauf mit Brand,
Raub und Mord bei der Kirchweih in Diez löst eine kurze
Fehde zwischen Limburg und Diez
aus. - Gold wird bis 13 30 vierzehn mal so teuer wie
Silber. - Die Herborner Mark wird von Landgraf Heinrich von Hessen I
(St) (59) an Graf Heinrich III von Nassau
Siegen (St) (35),
der die Herborner Mark wiederum an seinen Bruder Graf
Johann von Nassau Dillenburg (St)
verlehnt. - Lombarden leben in Kreuznach. - Graf
Emich von Nassau Hadamar
(St)
befestigt den Ort Driedorf. - Nach dem
Tod vom Graf Ruprecht VI von Nassau (St) übernimmt sein jüngerer
Bruder Graf Gerlach von Nassau
Idstein Weilburg (St) die
Grafschaft und Wiesbaden und residiert alleine auf
Burg Sonnenberg.
- Der mainzer Oberamtmann des Eichsfeldes Graf Otto von Waldeck (St), verheiratet mit Sophie von
Hessen (St), kommt der
Stadt Heiligenhaus zu Hilfe, wird gefangen genommen,
eingekerkert und ermordet. Die Mörder werden geächtet. -
Balduin von Luxemburg
(St) (20).
studiert in Paris. Der berühmteste Arzt der Welt, Johannes Hake ist
Magister in Paris, mit dem Fachgebiet Gift und
Prävention und wechselt nach Montpellier, um arabische
Kentnisse in der Medizin zu erlernen. - Gottfried von
Ziegenhain ist mainzer Domherr. - In Steinsberg bewohnt
ein Ritter einen Hof.
Graf
Berthold III von Katzenelnbogen (St) (J) (Graf Eberhards I (J) Sohn)
ist mit Adelheid
von Sayn (St)
verheiratet.
1304
Mechanische Turmuhr in Erfurt. - Der trierer Erzbischof
Diether von Nassau (St) unterwirft
die Stadt Koblenz nach
heftigen Kämpfen, worauf Koblenz zukünftig auf einen
Stadtrat verzichten muss. - König Philipp der Schöne
von Frankreich erhebt auf dem Schlachtfeld von
Mons-en-Pévile einen Metzger der sich im Kampf
ausgezeichnet hat in den Adelsstand. - In Zürich stirbt
der Patrizier Rüdiger Manesse einer der Auftraggeber der
Großen Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse.
- Der Erkentnistheroretiker und Dominikaner Dietrich von Freiberg
schreibt Über den Regenbogen und die durch
Strahlen erzeugten Eindrücke in Koblenz. - Salentin
III von Isenburg (St)
heiratet Mechthild von Kobern. - Beginn der Teilung der
Herrschaft Isenburg-Grenzau. - Gräfin
Luckard von Diez (St)
wird bis 13 25 Äbtissin von Kloster Klarenthal. - Eine
Hälfte der leininger Burg Landeck ist in Besitz von Otto
V von Ochsenstein. Burg Landeck soll Witwensitz seiner
Ehefrau Herzelaude werden. - Bürgerunruhen mit
Plünderungen in Seligenstadt, da die steuerfeien
Stiftsbewohner städtische Einrichtungen benutzen. - In Villmar unterrichtet ein
Knabenrektor in Lesen, Schreiben und Kirchengesang. -
König Albrecht von Habsburg
(St) (49)
belagert die neureiche Silberstadt Kuttenberg. - Johann
von Isenburg Limburg (St)
erhält Stadtrechte für seine wetterauer Burg Staden (Ysenburg). -
Der koblenzer Dominikaner Dietrich von Freiberg
beginnt seine Naturforschungen über den Regenbogen und
die durch Strahlen erzeugten Eindrücke, über das Licht
und seinen Ursprung, über Bestandteile von gemischten
Stoffen und über die Farben. - Der neue speyergauer
Landvogtes Raugraf Georg I von Stolzenberg (St)
erhöht seine Einkünfte durch Erpresesung.
- Ruprecht von Nassau
VI (St) stirbt. - Die mainzer Beginen bewohnen
auf dem Lorscherhof in Mainz das Medehaus, den
ehemaligen Hof des Klosters Lorsch im
Deutschhausgässchen neben der Lampertuskirche mit
Erlaubnis vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St). - Der
13 03 verwitwete, in zweiter Ehe mit der illegitimen
Lukarde von Isenburg (St)
verheiratete Philipp III von
Falkenstein (St)
(47)
gewinnt den langjährigen Streit über die münzenberger
Erbschaft mit Ulrich von Hanau I (St). Der
Streitpunkt sind die jüdischen Steuern von Assenheim und
Münzenberg. - Burg Rheinberg im
Wispertal wird von König Albrecht von Habsburg
(St) (49)
aufgegeben
1303
König Albrecht von Habsburg
(St) (48)
gestattet dem Grafen Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) zur
Abgeltung seiner Schulden die Wiedererhebung des
bopparder Zolles und verpfändet ihm gleichzeitig
bestimmte Reichssteuern.
Ritter Heinrich von Katzenelnbogen
alias Heinrich von Allendorf bei Katzenelnbogen verkauft
Güter in Ober-Wollenstadt.
Ein vom
franzöischen König Philip IV in Auftrag
gegebenes blutiges Mordattentat auf Papst Bonifaz VIII
scheitert. Papst Bonifaz VIII stirbt
nach einem Monat in Rom. - Graf Diether von
Katzenelnbogen (St)
verpfändet seine Burg Sterrenberg an
Johann von Sponheim-Starkenburg (St)
. - Hanau erhält Stadtrechte nachdem die
Festung Steinheim von Ulrich von Hanau I (St) eingenommen
wird. - Der scharfsinnige schottische Franziskaner Johannes Duns Scotus,
Entwickler der unbefleckten Empfängnis, ist Lektor in
Köln. - Das zur Hälfte in nassauer Besitz befindliche Siegen erhält Soester Stadtrecht. -
Der geldgierige trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) konfisziert
Vermögen und Einkommen von Pfarrkirchen und lässt sich
vom Domkapitel für Zugeständnisse bezahlen. - Die
ottonische Linie Nassau teilt sich unter Graf Emich von Nassau (St), Graf
Johann von Nassau Dillenburg (St)
und Graf Heinrich III von Nassau
Siegen (St).
Graf Emich von Nassau (St) erhält Driedorf und Hadamar und macht
das Junkernschloss in
Driedorf zu seiner Residenz. - Der frankfurter Patrizier
Walter von Löwenstein besitzt Kaufläden am Langhaus. - Ulrich von Hanau I (St) beginnt mit
dem Bau der ersten Hanauer Stadtmauer. - Ulrich von Hanau I (St) schließt
ein Bündnis und einen Öffnungsvertrag mit der Stadt
Frankfurt. - Graf Ruprecht IV von Nassau (St) streitet sich mit Graf
Eberhard von Katzenelnbogen I (St)
weil dieser Ruprechts Hörige als Bürger in Braubach
aufnimmt und das Erbe seiner Mutter Elisabeth von
Eppstein. - Salentin III von Isenburg (St) lebt auf Burg Isenburg. - Der
trierer Archidiakon Hermann von Weilnau (St) gibt dem trierer Erzbischof
Diether
von Nassau (St)
das Öffnungsrecht für Burg Bischofstein. -
Trotz des leidenschaftlichen Einsatzes für ihr Kloster Klarenthal
verweigert der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) der
Witwe von König Adolf von Nassau (St) Imagina von Isenburg (St) die
vollendete Klosterkirche zu weihen. Sie interveniert
beim gerade aus Rom vertriebenen Papst Benedikt XI in
Perugia, der ihn rüde tadelt und droht andernfalls die
Kirche vom trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) weihen zu
lassen. Eine Bestätigung einer undatierten Weihe findet
sich erst 13 21. - Der Landvogt der Wetterau Gerlach von Breuberg
kauft die Hälfte von Schloß Erbach. - Der zweite hohenloher
Hochmeister des Deutschen Orden Gottfried von Hohenlohe,
verliert seine Besitzungen in Neapel und Venedig und
wird daraufhin abgesetzt. Gottfried von Hohenlohe
begnügt sich mit der Deutschordensballei Franken und
residiert in Mergentheim. Gottfried von Hohenlohe
widerruft seinen Rücktritt und lässt sich von seinen
Rittern bis zu seinem Tod 13 09 als Hochmeister
verehren. - Der Dominikaner Dietrich von Freiberg
wird in Koblenz zum Provinzialdiffinitor gewählt. - Der
mainzer Domkantor und Priester in Seilfurt Ulrich von
Bickenbach stirbt. - Nach dem Tod seiner Mutter
Elisabeth von Leiningen-Landeck (St)
tritt der wormser Domherr Graf Johann von Nassau
Dillenburg (St)
aus dem geistlichen Stand aus und streitet mit seinem
Bruder Graf Heinrich III von Nassau
Siegen (St)
um das Erbe seines Vaters Graf Otto von Nassau Siegen,
Dillenburg, Herborn und Haiger. - In Colmar beginnt der
junge Gelehrte Heinrich von Hohenberg jeweils 10 bis 20
junge Prostituierte alias Sexarbeiterinnen in durch
Spenden finanzierten Häusern unterzubringen. In anderen
Fällen wie in Halle heiraten fromme Männer
Prostituierte. - Wildgraf Friedrich (St),
Provinzmeister der Templer von Alemanien und Slavien,
vergibt die Gefällsverwaltung eines Hofgutes in Lorch auf Lebenszeit
an einen Hartrad. - Konrad von Lorch ist mainzer
Domherr.
1302
König Albrecht von Habsburg
(St) (47)
beauftragt Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) mit einer Gesandtschaft an
Papst Bonifaz VIII um mit
diesem über die Anerkennung der Wahl von Albrecht von Habsburg
(St) (47)
zu verhandeln. Die Burg Reichenberg von Graf Wilhelm von
Katzenelnbogen I (St)
wird von König Albrecht von Habsburg
zerstört.(Wenck
S.363)
Im
Frieden von Speyer wird der Rheinische Zollkrieg beendet
und der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St)
gezwungen als Pfand die Stadt Bingen und die
Burgen Ehrenfels, Lahneck und Scharfenstein
abzugeben. - Der Florentiner Dante Alighieri
dichtet sein weltbekanntes Hauptwerk Die göttliche
Komödie. - Im Dezember frieren fast alle
europäischen Flüsse zu. - Das Grafenhaus Diez und
Weilnau wird vertraglich von dem erfolgreichen Graf
Gerhard IV von Diez (St)
geteilt um die weitere Verschuldung und den Ausverkauf
zu stoppen und auf dem Burg Weilnau
gegenüberliegenden Bergmassiv die Burg Neuweilnau erbaut. -
Der mittelrheinische Städtebund wird von den Städten Koblenz, Boppard, Oberwesel, Andernach und Bonn
gegründet. - Mit dem Tod von Robin von Isenburg-Kobern (St) stirbt das
Geschlecht aus. - Burg Hartenfels ist
trierer Burggrafensitz. - Guido de la Torre entmachtet
in Mailand Matteo
I Visconti (St).
- Der wormser Domherr Otto von Nassau (St) stirbt. - In Trier erhalten
die Zünfte ein Mitbestimmungsrecht in der
Stadtverwaltung. - In Speyer richtet ein reicher
Kaufmann ein Haus für Prostituierte ein, in dem sie
ernährt, gekleidet, beschäftigt und beaufsichtigt
werden. - Wildgraf Friedrich (St),
Provinzmeister der Templer von Alemanien und Slavien,
bestätigt den Verkauf von 40 Morgen Ackerland in
Oberflörsheim an den Komtur des Deutschen Orden in
Flörsheim.
1301
König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
verbietet während seines Kampfes mit den rheinischen
Kurfürsten die Erhebung der Rheinzölle und läßt sich
während des rheinischen Zollkrieges von Graf Eberhard
von Katzenelnbogen I (St)
zeitweise St Goar abtreten, erteilt ihm aber ein
Bergbauprivilieg auf Silber und sonstige Metalle eine
Meile um die Burg Marksburg.
Wetter:
Wegen des allzu warmen Winters blühen schon im Januar
die Bäume zB Olearius. - In Bingen beraten die
Kurfürsten und beschließen in Heimbach die Absetzung von
König Albrecht von Habsburg
(St) (46).,
der seine Hausmacht mit einem Bündnis mit dem
französischen König Philipp IV zu
erweitern versucht, wobei der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) sich
als Königsmacher brüstet. - Ulrich von Hanau I (St) wird vom
mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) in
einer Fehde besiegt und in Bingen eingekerkert.
- Bensheim wird von König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
nach 3 wöchiger Belagerung zerstört. - Burg Rheinberg wird von
König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
besetzt. Daraufhin wird die Kammerburg
wahrscheinlich gegen ihn vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) erbaut.
- König Albrecht von Habsburg
(St) (46).belagert
und erobert die Residenz Heidelberg vom in Basel
geborenen oberbayerischen Herzog rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
(St) (27). - König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
belagert die Residenz Bingen des mainzer
Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St). Nach
sechs Wochen öffnet die Stadt Bingen ihre Tore.
Das dazugehörige Gebiet des Rheingau wird bis 13 02
verwüstet. - Die ehemals mainzer Burg Rheinberg ist in
gegnerischer Hand und wird von dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St)
angegriffen und stark beschädigt. - Seligenstadt tritt
dem Rheinischen Städtebund wegen einer bewaffneten
Auseinandersetzung mit dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) um die
Reichsstadt bei. - Ulrich von Hanau (St) beteiligt
sich an einem Feldzug von König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
gegen den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St). Der
Sieg bei der Belagerung von Heidelberg von König Albrech von Habsburg
(St) (46)
über Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
(St) (27)
bringt Ulrich von Hanau I (St) die
Reichslehen und Pfandschaften des Gerlach von Breuberg
bei den Reichsstädten Frankfurt und Gelnhausen
ein. - Der Silberbergbau macht die Marksburg reich. -
Burg Kastellaun ist die
Residenz von Graf Simon II von Sponheim
Kreuznach (St).
- Auf Burg Rheinfels zeigt die Uhr am Uhrturm die Zeit
an. - Burg Ehrenfels wird von
König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
erobert aber nicht zerstört. - Der wetterauer Landvogt Ulrich von Hanau (St) erobert für
König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
Burg Steinheim von Siegfried von Eppstein (St), dem Neffen des mainzer
Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St). Da er
sich König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
unterwirft bleibt er im Besitz seiner Lehen. - Das Heer
von König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
nimmt die schwach bewaffnete mainzer Burg St. Laurenziburg in
Olm auf dem Weg von Heidelberg über Oppenheim nach Bingen nach kleinen
Scharmützeln ein. - König Albrecht von Habsburg
(St) (46)
versucht vergeblich die mainzer Burg Scharfenstein 5 Tage
lang im Sturm zu erobern. - Die nassauer Burg Frauenstein wird
zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist.
1300
König Albrecht von Habsburg (St) (45)
bestätigt den Grafen Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) als
Inhaber des bopparder Reichszolles und als
Reichslandvogt im Oberrheingebiet mit dem Amtsitz in
Oppenheim.
Die Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen (St) und Diether VI von
Katzenelnbogen (St)
nehmen eine Erbteilung ihrer Lande vor.
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St)
tritt im Rheinischen Zollkrieg auf die Seite der Gegner
von König Albrecht von Habsburg
(St) (45)
und wird dafür als mainzer Erbburgmann nach
Niederlahnstein gegen Anweisung von niederlahnsteiner
Zollgefällen aufgenommen.
Wetter:
Sturmflut an der Nordseeküste und Helgoland. Hochwasser
in Nürnberg. - Beginn des Baus der Abtsburg in Fulda. -
Der Jude Isaak pachtet von Kloster Eberbach einen
Weinberg in Bensheim. - Mainz hat über 20.000 Einwohner.
- Zisterzienser sind führend im Erzabbau im Harz. -
König Rudolf macht Ulrich
von Hanau I (St)
zum Landvogt der Wetterau. - Lich erhält von König
Albrecht von Habsburg (St)
(45) als besondere Gunst für Philipp von
Falkenstein (St)
die Stadtrechte. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) ist
Burgmann in Lahnstein - Siegfried von Eppstein (St) setzt Philipp von
Falkenstein (St)
in Homburg ein. Die Steuern der falkensteiner Stadt
Münzenberg werden an Ulrich von Hanau I (St) versetzt. - Der Arzt und
Alchemist Arnaldus
de Villanova verwendet Lackmus als chemischer
Nachweis und zur Identifikation eines anderen Stoffes. -
Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) ernennt Friedrich von Heppenheft zum
Burgmann auf der Burg Braubach, wo sich
dessen Nachkommen in der Stadt eine eigene kleine Burg
namens Rheinberg erbauen, von der es aber
keine Reste mehr gibt. Einziges Relikt ist ein Grabstein
in der Barbarakirche in Braubach. - Der pariser
Geldwechsler Bettino Cassinelli bekommt den Titel des Panetier
du roi. - Graf Simon von Sponheim II
-Kreuznach (St)
heiratet auf Burg Kastellaun, der Ort
wird noch nicht erwähnt. - Nach einer schweren Krankheit
geht Graf Johann von Sponheim (St)
selbst ins Kloster und wird Abt. Burg Sponheim ist als
Vermächtnis des sponheimer Abtes Kraffto, der dem
Sponheimer Grafengeschlecht angehörte, in den Besitz des
Klosters gekommen. - Die Kammerburg wird als
Ersatzburg gegen die ehemalige mainzer Burg Rheinberg (Wisper)
erbaut. - Kloster Eberbach besitzt in
Limburg an der Lahn
einen Stadthof. - Gerhard von Erbach verkauft
verhängnisvollerweise für die Familie die Hälfte seiner
Stammburg Erbach an Gerlach
von Breuberg. - Die Ritter von Kronberg sind im
Teil-Besitz der raugräflichen Altenbaumburg als pfälzer
Lehen. - Gottfried Beyer von Boppard wird frankfurter
Reichsschultheiß. - König
Albrecht von Habsburg (St)
(45) belehnt Kraft von Greifenstein (St) mit Burg Greifenstein,
ernennt ihn zum Reichsburggrafen und macht die
Herrschaft Greifenstein zu einem Reichsburggrafschaft.
Kraft von Greifenstein ist nicht in der Lage Burg Greifenstein wieder
aufzubauen. - Gundradis von Runkel schenkt ihren mainzer
Stadthof Zum Fürstenberg dem Kloster Tiefenthal. - In
Lorch hat die Ortsgemeinschaft ein Siegel mit dem
mainzer Rad Wappen.
1299
Graf Gerhard von
Katzenelnbogen (St),
der Sohn von Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J),
heiratet Margarethe von der Mark
Gründung
des osmanischen Reichs vor Konstantinopel durch Sultan
Osman Ghazi. - Im Streit um den Thron verwüstet der
mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St)
angeblich für König Albrecht I 50
hanauer Dörfer, nimmt Ulrich von Hanau I (St) gefangen
und steckt ihn in Bingen in den Gefängnisturm. Da König
Albrecht von Habsburg I
(St) (44)
argwöhnisch wird und die Freilassung von Ulrich von Hanau I (St) erzwingt,
macht er ihn zu einem treuen Gefolgsmann. - Der
frankfurter Goldschmied Colmann bekommt Ärger, da sein
Haus Zum Goldenen Anker auf der Ostzeile der
äußerst engen Höllgasse auf den Grund des
Domstifts reicht. - Kloster Sponheim ist
in schwierigen finanziellen Nöten und zu Verkäufen
gezwungen. - Der älteste Sohn Rupert V von Nassau (St) übernimmt
die Regierung des walramischen Hauses und bleibt ein
Gegner von König Albrecht von Habsburg
(St) (44).
- Wigand von Greifenstein wird Abt in Kloster Marienstatt. - König
Albrecht von Habsburg
(St) (44)
verpfändet
das Erbe von Anna von Zollern -Nürnberg ihren Witwensitz
Kammerburg, Schwabach, Altdorf und Kornburg an Graf Emicho I von Nassau (St). - Der straßburger Bischof
Konrad von Lichtenberg
hilft seinem Schwager Graf Egino von Freiburg, der König
Albrecht von Habsburg
(St) (44)
untersützt, und wird von einem freiburger Metzger
getötet. - Papst Bonifaz VIII lässt
das Zerstückeln von Leichen und das Abkochen von Knochen
verbieten und bringt die Anatomie in Verruf. - In
Florenz wird anstelle der arabischen Zahlen wieder die
römische Zahlenschrift für den Handel verordnet. -
Gottfried von Eppstein ist mainzer Domkustos.
1298
König Adolf von Nassau (St) (48)
verpfändet dem Grafen Eberhard von Katzenelnbogen I (St) für eine
Schuld von 3.500 Mark die er dem König für seine
thüringischen Unternehmen zur Verfügung gestellt hatte
Reichseinkünfte in Oppenheim und das Dorf Nierstein.
Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) streitet bei Göllheim für König
Adolf von Nassau (St) (48), der
in der Schlacht fällt, wird überwältigt und
gefangengenommen aber von Albrecht von Habsburg
(St) (43) trotz
der Schmähungen des mainzer Erzbischofs Gerhard II von Eppstein
(St) in
ehrenvoller Weise sofort freigegeben und nimmt an der
Krönung von Albrecht von Habsburg
(St) (43)
in Aachen teil. Albrecht von Habsburg
(St) (43)
verweigert die Beisetzung von König Adolf von Nassau (St) (48) im
Königsdom von Speyer.
Nach der
Wahl von Albrecht von Habsburg (St) (43) zum
Gegenkönig im Tiergarten, einem gartenähnlichen
Tiergehege in der erzbischöflich mainzer Residenz in der
Nähe des mainzer Domes des mainzer Erzbischof Gerhard
II von Eppstein (St),
durch vier Kurfürsten beginnt König Adolf von Nassau (St) (48)
die Schlacht bei Göllheim gegen
den Rat von Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St), der noch auf beträchtliche
Hilfstruppen unter der Leitung seines Sohnes warten
will. Raugraf Georg erschlägt König Adolf von Nassau (St)
(48)
woraufhin sich das Heer auflöst. Graf Eberhard
von Katzenelnbogen I (St)
kämpft bis sein Schwert zerbricht, greift dann zum
Messer bis er von einer Übermacht gefangen wird.
Ebenfalls gefangen wird Ruprecht von Nassau V (St). Ritter Markolf von Lohrheim, Ritter
Wilhelm von Kronberg und Ritter Konrad von Bickenbach
werden getötet. Der ortenauer Landvogt Walter von
Geroldseck wird getötet. Der nassauer Burggraf in
Idstein Ritter Markolf von Lohrheim (--)
wird getötet. Der bayerische Herzog Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I
(St) kämpft für seinen
Schwiegervater König Adolf von Nassau (48) gegen den
österreichischen Herzog Albrecht von Habsburg (St) (43) - Im
Juden-Massaker, ausgelöst durch den fränkischen
Fleischermeister Rintfleisch werden jüdische
Gemeinden in Rothenburg, Würzburg, Nördlingen, Bamberg
und Nürnberg.ausgerottet und etwa 5.000 Juden ermordet.
Regensburg schützt dagegen seine Juden. - Die Herren von
Greifenstein und ihre Verwandten, die Herren von
Lichtenstein unterstützen Albrecht von Habsburg (St) (43).
Burg Greifenstein und
Burg Lichtenstein werden
von Graf Johann von Nassau (St)
und Graf
Heinrich von Solms Burgsolms (St) mit Hilfe mehrerer Reichsstädte
des Wetterauer Städtebundes zerstört. Burg Lichtenstein wird
nicht wieder aufgebaut und die Ruine wird 13 63 an Nassau verkauft. - Burg Martinsburg wird
unterhalb der Burg Lahneck als Zollburg
erbaut. - Nach dem Sieg von Albrecht von Habsburg
(St) (43)
muß Ulrich von Hanau I (St) den Bachgau
an den mainzer Erzbischof Gerhard
II von Eppstein (St)
abgeben. Ulrich von Hanau I (St) beginnt
eine Fehde mit dem mainzer Erzbischof Gerhard
II von Eppstein
(St). - Siegerländer Grube Ratzenscheid
wird erwähnt. - In der Seeschlacht
bei Curzola erhält Genua seine Vormachtstellung. -
Die siegerländer Silbergrube Ratzenscheid verpfändet
König Adolf von Nassau (St)
(48) an
seine Vettern. Ihnen wird auch das Bergbauregal
verliehen. - Burg Altenkrichen
unmittelbar neben der Kirche fällt an die Herrschaft
Sayn. - König Adolf von Nassau (St)
(48)
stiftet mit Erlaubnis vom mainzer Erzbischof Gerhard
II von Eppstein (St)
das Klarissinnenkloster Klarenthal als
nassauer Hauskloster der Klarissinnen gegründet. Seine
Schwester Richardis und seine Tochter Adelheid sind die
ersten Ordensschwestern, die erst nach dem Tod des
Königs einziehen. Sie kommen vom mainzer
Klarissinnenkloster, wo ihre Mutter und Großmutter
Adelheid von Katzenelnbogen (St)
lebte. Die Ordensgewänder sind aus schwarzem Wollstoff.
Im Kloster gibt es ein Badehaus, ein Waschhaus und ein
Gefängnis oder Kerker. - Papst Bonifaz VIII
verweigert König Albrecht von Habsburg
(St) (43)
seine Anerkennung und nennt ihn einen Majestätsverbrecher.
- Der Ritter Johann von Waldeck I wird
Schultheiß von Lorch und Marschall
des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) und
löst damit die Ritter von Frauenstein ab. - Amtmann
Reinhard III von Rannenberg genehmtigt eine Glashütte
bei Hemsbach wird wegen illegalen Rodens von Wäldern für
die Glasmacher auf dem Märkerding angeklagt und seines
Amtes enthoben. - Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg
(63)
alias Albrecht von Haigerloch fällt in einer Schlacht
auf den Kreuzwiesen bei Leinstetten im Kampf
gegen den Verbündeten von König Adolf von Nassau (St)
(48) Otto
III
von Wittelsbach Niederbayern (St) (43), der
verwundet wird. - Das Chorfrauenkloster Beselich fordert von
den neu aufgenommenen Schwestern deren Erbe oder eine
hohe Ablösung. - Otto von Rüdesheim ist mainzer
Domdekan. - Heinrich von Vacha und Wildgraf Hugo sind
mainzer Domherren.
1297
Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St), Graf Ludwig von Rieneck
(St) und Ulrich II von Hanau
(St) einigen
sich über die rienecker Erbschaft.
König Adolf von Nassau (St) (47) verpfändet
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) für die ihm 12 92 als
bopparder Reichsburglehen versprochenen 500 Mark Silber
Burg und Stadt Eberbach, Burg Reichenstein und die Stadt
Neckargmünd.
König Adolf von Nassau (St) (47) erobert Meißen und
Osterland. Dieser unerwartete Erfolg ist von den
Kurfürsten nicht gerne gesehen und führt zu Adolfs
Absetzung. - In Kloster Altenberg wird
Katharina von Nassau, eine Tante von König Adolf
von Nassau (St)
(47) und
Schwester von Otto von Nassau Äbtissin. - Das
Nonnenkloster Kloster Dorlar wird vom
speyerer Domherrn Eberhard von Merenberg für die Witwe
seines Bruders und deren Sohn, dem wetzlarer Dompropst Hartrad
von Merenberg gegründet. - Gottfried von Hohenlohe
wird in Venedig Hochmeister des Deutschen Ordens. -
Nach der Schlacht um Genua ziehen die Grimaldis nach
Westen und Francesco Grimaldi gelingt es als
Franziskaner-Mönch verkleidet in die neapolitanische
Festung Monaco einzudringen, sich der Festung zu
bemächtigen und wird bis 12 98 belagert. - Der mainzer
Erzbischof Gerhard
II von Eppstein (St)
erlässt Kloster Retters die Abgaben.
- Emicho von Sponheim ist mainzer Domherr.
1296 Pfefferkuchen wird
in Ulm erwähnt. - König Adolf von Nassau (St) (44) führt bis 12 96 zwei
erfolglose Feldzüge gegen Thüringen. - Der heilige Gregor Palamas,
Erzbischof von Thessaloniki stirbt. - Nach dem Tod von
Gerhard IV von Eppstein (St)
aus der jüngeren Linie beginnt eine 10-jährige Fehde um
das Erbe aus der Katzenelnbogen einen Großteil des Erbes
erhält. - Die falkensteiner Reichsministerialen auf Burg
Münzenberg verlassen
ihre Burg und siedeln nach Lich um. -
Erneuerung und Erweiterung des Grutrechts in
Dortmund durch König Adolf von Nassau (St) (46). Der Erbauer der
Burg Reichenberg im Odenwald Schenk Johann von Erbach I
stirbt. - Der Bischof von Bamberg Arnold von Solms (St) stirbt. -
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) ist Burgmann in Lahneck. - Iin
Schüren wird der erste Bergmann des Ruhrgebiets Konrad
von Schüren bei Dortmund erwähnt. - Der didaktische
Schriftsteller Hugo von Trimberg
beginnt mit seinem 24.600 Verse umfassenden Lehrepos Der
Renner als Rektor des Stift in der bamberger
Vorstadt. - Der Ritter Johann von Waldeck I wird
Schultheiß von Lorch. - Burg Reichenberg im
Odenwald ist im Besitz von Schenk Johann von Erbach I. -
Lohr am Main ist Kerngebiet von Graf
Ludwig von Rieneck (St).
- In Mainz heißt ein Domvikarienhaus Zum
Handebambel (hängende Hand).
1295
Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St) (Ä) ist im Besitz von Burg
Lichtenberg im Odenwald. Als König Adolf von Nassau (St) (45) den
Tempelrittern in Polen, Pommern, Kassubien, Krakovien
und Slavien alle ihnen verliehenen Privilegien bestätigt
ist Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) sein Onkel Zeuge.
Der
Kaufmann und Weltreisende Marco Polo kommt
teilweise im Gefolge der chinesischen Prinzessin auf
dem Weg zu ihrem persischen Verlobten von seiner
zweiten Pekingreise nach Venedig zurück. - Weilburg erhält
Stadtrechte. - Die Kammerburg wird
erbaut. - Lohr am Main wird neue Residenz des Grafen
Thomas von Rieneck (St).
- Graf Heinrich von Sponheim
Bolanden (St)
verkauft dem sterrenberger Burgmann Eberold von
Sterrenberg die Hälfte der Burg Liebenstein. - König Adolf von Nassau (St) (43)
bringt Papst Bonifaz VIII dazu
Anklagen gegen seinen Kaplan Heinrich II von
Virneburg wegen Geldunterschlagungen in seinen
Pfarreien zu verbieten. - Die Schwestern Guntrad und
Bontessen sind Beginen in der Reichsstadt Wetzlar. - In
Mainz brennt die romanische Liebfrauenkirche ab und
wird als gotische Hallenkirche wieder aufgebaut. - Der
mit Mechthild von Eppstein (St)
(26) verheiratete Philipp III von
Falkenstein (St)
(38) erbaut in Lich eine Wasserburg. - In Regensburg wird für den Chor die
Notenschrift auf Linien eingeführt. - In Regensburg
wird für den Chor die Notenschrift auf Linien
eingeführt. - Der regenburger Bischof Heinrich II
geleitet mit dem bayerischen Herzog Otto und dessen
Brüder Ludwig und Stephan König Adolf von Nassau
(St) (45)
feierlich in die Stadt Regensburg. König Adolf von Nassau
(St) (45)
wohnt während seines Besuchs im Haus der
Patrizierfamilie Auer. Erst 1454 wird der nächste
Reichstag in Regensburg abgehalten.
1294
Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) ist an den
Verhandlungen über die Ehe zwischen Mechthild von Nassau
(St) der
Tochter des deutschen Königs Adolf von Nassau (St) (44)
und Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
I (St)
(20)
beteiligt erscheint in der Stellung des Reichsvogtes zu
Zürich nimmt an dem Bündnisabschluß zwischen König Adolf von Nassau
(St) (42)
und König Eduard von England
gegen Frankfreich führenden Anteil und wird dafür von
König Eduard I mit einem
Burglehen von 500 Pfund auf die Burgen Homburg alias Bad
Homburg und Steinheim am Main belehnt.
Der
bayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
der Strenge (St)
stirbt in Heidelberg, die Grafschaft wird geteilt in
Bayern und Pfalz mit dem bayerischen Teil Oberpfalz. -
König Adolf von Nassau (St) kauft die
Herrschaft Weilburg für 400
Pfund Heller vom Bistum Worms. - König Adolf von Nassau (St) (44) erhält von König Eduard I von England für
seine Bündnis gegen Frankreich 60 000 Pfund Sterling. -
Der spätere deutsche König Herzog Albrecht von Österreich
wird vergiftet, bricht unter Krämpfen zusammen und
erhält von seinen Ärzten abführende Mittel. Die Koliken
werden schlimmer und er verliert sein Bewusstsein. Albrecht überlebt,
obwohl die Ärzte ihn an beiden Beinen verkehrt herum
aufhängen, damit das Gift aus dem Körper fließen könne,
und verliert dadurch ein Auge. - König Adolf von Nassau (St)
(44)
führt bis 12 96 zwei erfolglose Feldzüge gegen
Thüringen. - Heinrich von Solms (St)
verkauft Eichsfeld an den
mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St). - Graf
Heinrich von Sponheim
Bolanden (St)
verkauft beide Hälften der Burg Liebenstein und die
Herrscharft Osterspay an die Herren von Sterrenberg. -
Rheingraf Emicho von Baumburg wird Bischof von Worms. -
Kaisersesch wird lokaler Gerichtsort. - Graf Heinrich von Sponheim
Bolanden (St)
belehnt den sterrenberger Burgmann Eberold von
Sterrenberg mit der Hälfte der Burg Liebenstein. - Unter
den Söhnen von Graf Gottfried von Sayn (St) in Sayn, Hachenburg,
Weltersburg findet eine Erbteilung statt. Johann (St) gründet die
Linie Sayn-Sayn und Engelbert (St)
die Linie Sayn-Homburg. Hachenburg wird die Residenz von
Graf Johann von Sayn (St)
- König Adolf von Nassau (St) (44) erwirbt die Gebiete
um Freienfels vom
Bischof Rheingraf Emicho von Baumburg (St) wodurch sich die Grafen von
Diez-Weilnau bedroht fühlen und die Burg Freienfels in
Auftrag geben. - Burg Fürsteneck bei Niederheimbach wird
erbaut. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich V von Weilnau
(St) lässt
in Fulda die neue Abtsburg zwischen Stiftsgebiet und
Stadt und die unter seinem Vorgänger Markward
II von Bickenbach abgebrannte Stiftskirche wieder
aufbauen. Sein Bruder Hermann von Weilnau (St) ist Stiftspropst in Limburg
an der Lahn. - König Adolf von Nassau (St) (44) läßt seine
Regierungsgeschäfte von Hofkanzler Ebernand von
Aschaffenburg, Heinrich von Virneburg, Wilhelm von
Schaffhausen und Magister Landolf, seinem Leibarzt,
erledigen. - Otto von Nassau (St)
wird Domherr in Worms. - In Erfurt schreibt der Theologe
Meister Eckhard geistliche
Unterweisungen. - Die Tochter des Ratsschöffen der
Reichsstadt Wetzlar Heinrich von
Driedorf ist Begine in der Reichsstadt Wetzlar. - Das
mainzer Haus Zum Merenberg ist in
erzbischöflichen Besitz. - Johann von Rheinberg (St)
ist Landvogt im Speyergau. - In Frankfurt besitzt der
Ritterorden der Johanniter das Johanniterhaus. -
Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) kauft
von Graf Engelbert von Ziegenhain und Nidda Burg Nellenburg mit dem
ganzen Amt. - Heinrich von Rüdesheim, Werner von
Bolanden, Gottfried von Eppstein, Johann von Friedberg,
Heinrich von Lißberg, Johann von Reifenberg, Peter von
Weilnau, Werner von Hagen und Giselbert von Ingelheim
sind mainzer Domherren. - Ritter Siegfried Schenk von
Sterrenberg (--) und
Ludwig von Sterrenberg (--) auf
die 12
1293 Ein
Ritter Hermann von Katzenelnbogen (St) taucht in den
Mittelrheinischen Regesten auf.
Wetter:
Ringförmige Sonnenfinsternis. - Graf Eberhard von
Katzenelnbogen I (St)
ist Zeuge als der deutsche König Adolf von Nassau (St) (43) vergewaltigten
Frauen das Klagerecht genehmigt (353).
- Übernahme des königlichen Bier-Brauregals durch König
Adolf von Nassau (St) (43).
- Richwin ist Harnischmacher in Köln. - Die Stadt Speyer
schliesst mit den Städten Worms und Mainz ein ewiges
Bündnis zur Behauptung ihrer Rechte gegenüber ihren
Bischöfen und dem König. - Im königlichen Palast in
Boppard muss Graf Johann von Sponheim-Starkenburg (St), die Burg
Kaiserswerth in Anwesenheit von König Adolf von Nassau (St) (43) an
den kölner Erzbischof Siegfried
von Westerburg (St)
verkaufen. - Die Grafen von Nassau sind Vögte von
Kloster Bleidenstadt und
König Adolf von Nassau (St) (43) bestimmt die Höhe
der Abgaben. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich von Weilnau V (St) beruft ein
Generalkapitel aller deutscher Benediktineräbte
nach Fulda ein. - König Adolf von Nassau (St) (44) läßt seine
Regierungsgeschäfte von Konrad von Feuchtwangen aus
Alzey erledigen und Emicho von Sponheim (St) ist
in der Reichskanzlei. - Die Begine Sophie leitet eine
Mädchenschule. - Hermann von Helfenstein, Herr von
Helfenstein wird erzbischöflich trierer Amtmann von
Montabaur um die erbliche Weitergabe des Burggrafenamtes
zu vermeiden. - Die Reichsburg Cochem ist an Graf
Eberhard von Katzenelnbogen I (St)
(J) verpfändet. Ritter Heinrich von Laurenburg ist cochemer Burggraf. -
König Adolf von Nassau (St) (43) ordnet an, dass
durch Bußgelder der Kölner Bürger an Graf Johann von
Sponheim (St)
die Pfandschaft der Burg Kaiserswerth ausgelöst werden
muss. - Die hessischen Grenzburg Nachtigallenburg
gegen Waldeck wird zerstört und niedergebrannt und nicht
wieder aufgebaut. - Landgraf Landgraf Heinrich von Hessen I (St) beweist
mit Urkunden seiner Mutter, dass die Grafen von Solms zu
unrecht die Vogtei über Kloster Altenberg
beanspruchen oder besitzen, weshalb sie der deutsche
König Adolf von Nassau (St) (43) übernimmt. - König
Adolf von Nassau (St) (43) einigt sich mit
Kloster Bleidenstadt über
die nassauer Vogteirechte und Zahlungsverpflichtungen.
Kloster Bleidenstadt
verliert die Gerichtsprechung in Idstein. Idstein wird
für Kapitalfälle dem Stadtgericht von Frankfurt
unterstellt. - Der deutsche König Adolf von Nassau (St) (43) besucht eine
Hochzeit auf Burg Weinsberg. -
Heinrich von Rodenstein ist mainzer Domherr. - In
Idstein ist Ritter Markolf von Lohrheim (--) nassauer Burggraf.
1292
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) und der thüringer
Landfriedshauptmann Gerlach von Breuberg
verhandeln für den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) zum
Schein mit dem österreicher Herzog Albrecht von Habsburg
(St) (27)
über dessen Erhebung zum deutschen König und Graf
Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)
ist anschließend an den Verhandlungen die zur Wahl Adolf von Nassau (St) (42),
der vom kölner
Erzbischof Siegfried von
Westerburg (St)
gekrönt wird maßgeblich beteiligt. Dieser verpfändet ihm
dafür für 2.000 Mark die Hälfte der Reichsburg Cochem,
nimmt ihn für 500 Mark zum Reichsburgmann nach Boppard
auf und ernennt ihn zum Reichslandvogt in Oberschwaben.
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) vermittelt die Beziehungen
zwischen dem König Adolf von Nassau (St) und Herzog
Johann von Lothringen
und Brabant und erhält dafür ein Burglehen in Höhe
von 2.000 Pfund auf Stadecken.
Die Brüder Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Graf Diether VI von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
erwerben von ihrem Burgmann Friedrich von Frankenstein
die Öffnung der Burg Frankenstein.
Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (48)
erhält über das Reichslehen Eschwege durch den mainzer
Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) von
König Adolf von Nassau (St) (42) die
Reichsfürstenwürde. - Der Stammsitz von König Adolf von Nassau (St) (42) ist Idstein. - Die
bayerischen Herzöge Pfalzgraf Ludwig II von
Wittelsbach (St)
und Otto verbieten das Brauen von Bier, da das Getreide
knapp ist und Hunger herrscht. - Der mittelalterliche
Logiker William of Sherwood
stirbt. - Die alte Nikolaikirche wird
von König Adolf von Nassau (St) unter der
Bedingung für sich und die Seinigen zur Verfügung zu
stehen dem Bartholomäusstift übertragen. - Wetzlar und
Westerburg erhalten Stadtrechte. - Im Vertrag von Andernach
lässt sich der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St) von
König Adolf von Nassau (St) (42) die Übergabe von
Reichsstädten wie Dortmund und Duisburg bewilligen. - In
Bamberg ist das Brauereihandwerk erstmals das stärkste
Gewerbe der Stadt. - Der deutsche König Adolf von Nassau (St) (42) kauft mit
englischem Geld 1200 Mark Silber die Landgrafschaft
Thüringen mit Ausnahme der Wartburg von Landgraf
Albrecht. - König Adolf von Nassau (St) spricht den
Bachgau dem mainzer Erzbischof Gerhard
II von Eppstein (St)
als Kompensationsgeschäft für dessen Stimme bei der
Königswahl zu, was Ulrich von Hanau I (St) aber
ignoriert. - Der würzburger Bischof Manegold
von Neuenburg erringt die endgültigen
Alleinherrschaft über das trimberger Gebiet.
Die Geschlechter von Hutten, von Bickenbach, von
Russwurm, Kloster Schönau, Kloster Frauenroth, Kloster Neustadt am Main und andere
existieren noch, haben aber keine Bedeutung mehr. -
Schlacht von Gensingen, in der Eberhard von Isenburg (St) in die
Gefangenschaft von Adelheid von Sponheim (St), der Witwe von Graf Johann von Sponheim
Kreuznach (St),
gerät. - Der mainzer Erzbischof Gerhard
II von Eppstein (St)
verkündet die Beschlüsse des Provinzialkonzils in
Aschaffenburg. - Gottfried von Merenberg wird Nachfolger
von König Adolf von Nassau (St) als
Burgmann auf der Reichsburg Kalsmunt. - Der Sohn
von Siegfried von Heppenheft, Herr von
Rheinberg und ehemaliger mainzer
Truchseß, Johann von Rheinberg wird durch König Adolf von Nassau (St) zum
Reichslandvogt im Speyergau. - Der
österreichisch-schwäbisch-pfälzischen Königskandidat Konrad
II von Teck wird in Weinheim
zum deutschen König
gewählt und auf der geheimgehaltenen Reise nach Frankfurt
am Main in der Nacht vor der möglichen Wahl aus
dem Gefolge der gegnerischen Partei vor Frankfurt
ermordet. - König Adolf von Nassau (St) gibt die
Reichsabtei Seligenstadt dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St). - Heinrich II von
Virneburg wird Kaplan von König Adolf von Nassau (St). - Gerhard
von Erbach erhält ein lindenfelser
Burglehen von Pfalzgraf Ludwig
II von Wittelsbach (St).
- Als Zeugen von König Adolf von Nassau (St) agieren der
erzb. (Boemund) von Trier (noster princeps dil.);
spectabiles die grafen Eberhard von Katzenelnbogen,
(Eberhard) von d. Mark und (Adolf) von Berg; strenui
viri der viztum von Mainz, Johann von Rheinberg im
Wispertal. - Der österreichische Herzog Albrecht von Habsburg (St)
verspricht vergeblich dem Pfalzgrafen für die Wahl zum
König die Anerkennung von Burg Reichenstein. - Burg
Ginsburg wird von Graf Adolf von Nassau (St) an den
kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St) für
dessen Kurstimme zur Königswahl verpfändet. - Adelheid
von Bickenbach Äbtissin von Kloster Himmelthal bei
Aschaffenburg stirbt. - Die Selige Christina von Kloster
Retters stirbt. - In der Chronik flores
temporum des schwäbischen Franziskanermönches
Hermannus Minorito tauchen Zeitbestimmungen mit dem
Kürzel minus für vor Christus auf. Der Anfang der Welt
ist bei ihm im Jahre -5200 vor Christus und alle
vorchristlichen Ereignisse datiert er mit Angst und
Bangen und unter Zweifeln. - In Limburg an der Lahn ist
der Fischmarkt zentraler Marktplatz des Ortes. - In
Ebertshausen gibt es die Herren von Ebertshausen, die
ein eigenes Wappen tragen dürfen und in den
katzenelnbogener Burgen Burgmannsdienst leisten müssen.
1291
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) errichtet in Hedensheim
die Burg Stadecken und schließt mit dem
mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) den
Wieder Vertrag, in dem er den bopparder Reichszoll und
die oppenheimer Burgen behauptet und dadurch die
Anschläge des mainzer Erzbischof Gerhard II von
Eppstein (St)
auf die Stadt Oppenheim vereitelt.
Die
geheim gehaltene versuchte Umsegelung des Kap Bojador, dem
vermeintlichen Ende der Welt, scheitert und wird bis 14
34 zweiundzwanzgig Mal vergeblich versucht. - Beim
Streit um die Beherrschung des Gotthard-Passes über
die Alpen, bei dem man nur ein einziges Bergmassiv
überwinden muss, beginnen militärische
Auseinandersetzungen zwischen den Schweizern und den
Habsburgern. - König Rudolf
von Habsburg (St)
verleiht Montabaur zusammen mit Welschbillig,
Mayen, Bernkastel
und Saarburg die
Stadtrechte. - Gold- und Silberbergbau in Hohensachsen bei
Weinheim für den Pfalzgrafen. - Erster Pakt der
Urkantone in der Schweiz. - Nach der Eroberung Akkons
werden die letzten Kreuzritter aus dem heiligen Land
vertrieben. - Der Bischof von Bamberg Arnold
von Solms (St)
beansprucht das alleinige Recht zum Bau der Stadtmauern
und das Besetzungsrecht der Türme und Tore der Stadt
Bamberg, was die Stadtbevölkerung gegen ihn aufbringt. -
Graf Eberhard von Katzenelnbogen ist Burgmann in
Oppenheim. - Heinrich von Frankenstein II heiratet die
Tochter Elisabeth der standeslosen aber legitimierten
thüringer Landgräfin Elisabeth von Eisenberg. - Belagerung
von Akkon durch die Mamelucken. - Die Errichtung
von Glasöfen in der Stadt Venedig wird verboten und die
Produktion auf die Insel Murano verlagert. - Graf
Heinrich von Sponheim (St)
verkauft das Hinterland von Kaub mit seinen
Teilen von Weisel an den Pfalzgrafen. - Die schweizer
Eidgenossen verbünden sich beim Rütlischwur
gegen das Haus Habsburg und König Rudolf
von Habsburg (St). -
Die nürnberger Patriziertochter Nonne Christine Ebner (14) hat
ihre ersten Visionen. - Die Grafen von Henneberg
verlieren die Veste Coburg. - Die
Chorfrau von Kloster Retters Christine
von Retters, die schon als kleines Mädchen ins Kloster
kam, stribt 22-jährig nach Jahren von Visionen, in denen
sie angeblich die Leiden Christi nacherlebt hat. - Der
thüringer Landfriedshauptmann Gerlach von Breuberg
gibt an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) die
thüringischen Reichsburgen mit Ausnahme der Boyneburg heraus. -
Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg
(63)
alias Albrecht von Haigerloch verheiratet in Rottenburg
am Neckar seine Tochter Mechtild von
Hohenberg-Rottenburg mit Graf Ulrich von Württemberg (St) (+1315).
- Der mit Adelheid von Hohelohe-Brauneck-Neuhaus
verheiratete Graf Gerhard IV von Loon Rieneck wird
Königskandidat. - Eberhard vom Stein ist mainzer
Domkantor. - Lupold von Hanstein und Siegfried von Solms
sind mainzer Domherren.
1290 Mit
dem Tod des Kleinkindes Graf Rudolf von Leiningen
Landeck (St)
stirbt Leiningen-Landeck aus. - Der Heilige,
Naturforscher und Kirchenlehrer Albertus Magnus
stirbt. - Erdbeben im chinesischen
Chihli mit 100.000 Toten. - Die letzten Juden
werden aus England vertrieben. - Der trierer Dominikaner
Hermann von Veldenz verfasst das 19 99 gefundene Epos
von der mutigen Grafentochter Yolanda von Veldenz.
- Bruderkrieg um das Erbe von Otto von Nassau (St) zwischen
seinen Brüdern Heinrich III von Nassau (St), Emicho von Nassau (St) und Johann von Nassau (St). - Die
Herrschaft Weilnau spaltete sich von Diez ab. Weitere
Teilung in Alt-Weilnau und Neu-Weilnau auf. Burg Weilnau
beherrscht die Hauptstrasse zwischen Idstein und
Usingen, die erste östlichwestliche Verbindung nördlich
des Taunushauptkamms. - Die frankfurter Nicolaikirche am
Römer ist fertiggestellt. - Ulrich von Hanau (St) beendet aus
taktischen Gründen den langjährigen Streit mit dem Bistum
Würzburg. - Belagerung von Wien durch die Ungarn.
- Raugraf Georg verbündet sich mit Graf Johann II von Sponheim
Kreuznach (St).
Graf Heinrich von Sponheim (St)
erwirbt im Tausch mit Heinrich von Isenburg (St) Weinberge in Osterspay.
Graf Johann II von Sponheim
Kreuznach (St)
verbündet sich mit Graf Johann von Sponheim (St). - Johann ist Abt von Kloster Sponheim. -
Der fuldaer Fürstabt Heinrich V von Weilnau (St) macht Berthold von Buchenau
zum Burgmann auf Burg Fürsteneck
an der hessisch-thürischen Grenze. - Graf Heinrich von
Virneburg I muss die besetzte kölner Burg Nürburg auf Druck
von Papst Nikolaus IV wieder
räumen. -
Burg Liebenstein ist von
Graf Albrecht von Löwenstein (St)
fertig ausgebaut gegen den Onkel Werner VI von Bolanden
(St) seiner Ehefrau Lukardis von
Bolanden (St) auf Burg Sterrenberg. -
Gerhard von Erbach begeht für Kloster Seligenthal einen
Raubüberfall und wird vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St)
gebannt. - Berthold II von Lißberg erbaut zusammen mit
dem fuldaer Ministerialen Erbmarschall von Schlitz die Naxburg. Da der
mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St)
Besitzansprüche stellt wird die Burg Naxburg Pfalzgraf
Rudolf von Wittelsbach (St)
zu Lehen aufgegeben. Der Konflikt bleibt bestehen. - Bei
Trechtingshausen baut der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein
(St) die
Burg Voitsberg alias Vaitzburg alias Fautsburg alias
Burg Rheinstein, weil
Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
(St) die von
König Rudolf
von Habsburg (St)
12 82 bereits zerstörte Burg Reichenstein, von
Raubritter xxx von Hohenstein (--)
kauft, die eigentlich nicht wiederaufgebaut werden darf,
um deren Wiederaufbau zu verhindern und zu überwachen,
nachdem Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach
(St) die
eigentlich bereits 12 70 an Mainz verkaufte und
ebenfalls 12 82 von König Rudolf
von Habsburg (St)
zerstörte Burg Sooneck bei
Trechtingshausen vom aachener Cornelimünster zur
Stärkung seines Außenpostens Bacharach erneut gekauft
hat, deren beider Wiederaufbau eigentlich von König Rudolf
von Habsburg (St)
verboten wurde. - Der als Stadt bezeichnete Ort Merenberg erhält
Festungsrecht und einen Wochenmarkt. - Agnes von
Wittelsbach (St) heiratet
Landgraf Heinrich von
Hessen (St) (--).
- Philipp von Schöneck, Gerhard von Battenberg und
Eberhard von Basel sind mainzer Domherren. - In
Lollschied, das aus 12 Höfen besteht, verlehnt Graf
Gerhard III von Eppstein (--)
einige Besitztümer an Johann von Braubach,
Heinrich von Nassau und Richwin von Miehlen.
Gleichzeitig verpfändet er Lollschied, Pohl, Roth und
die Wüstung Wolfrade als katzenelnbogener Exklave an
Graf xxx von Katzenelnbogen (--).
1289 Dekan
und Kapitel von St. Andreas in Köln übertragen Graf
Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)
die weltliche Verwaltung ihrer drei
rheinhessischen Pfarrkirchen Hedensheim, Engelstadt und
Ockenheim. Sein Sohn Philipp von Katzenelnbogen (St) stirbt auf dem Hoftag in Erfurt.
Wetter:
Wärmster Sommer und wärmster Winter bis 20 06. - Limburg
an der Lahn brennt nieder. Grosse Teile der
Innenstadt werden vernichtet. Das Haus Römer 2 wird
errichtet. - Graf Gerhard von Diez erbaut die diezer
Stiftskirche unterhalb der Burg. - Graf Otto von Nassau (St) stirbt. - 100.000 Juden
werden enteignet und aus Frankreich vertrieben. - Gerlach von Isenburg
Limburg an der Lahn (St) stirbt bei einer
Teilnahme an einem königlichen Kriegszug im Schwarzwald
und sein Sohn Johann I (St) folgt ihm nach einer
Gefangenschaft nach und wird mit der Herrschaft Limburg
an der Lahn belegt. - Das mainzer Stift
verpfändet einen Teil des mainzer Kammerforstes an
Philipp von Falkenstein (St).
- König Rudolf von Habsburg
(St) lässt
in Thüringen 66 Raubritterburgen zerstören um den
Landfrieden durchzusetzen. - Mit dem Tod von Graf Emich
V von Leiningen Landeck (St)
stirbt die Linie Leiningen-Landeck aus. Burg Landeck fällt an
seinen Schwager, den elsässischen und breisgauer
Landvogt, Otto von Ochsenstein IV. - Der sponheimer Abt
Diether hebt die Teilung der Einkünfte des Klosters auf,
verbietet den Mönchen privates Eigentum, den eigenen
Beutel und wird sponheimer Kanzler und
Geheimsekretär von Graf Johann von Sponheim
Kreuznach (St).
- Im siegerländer Altenberg wird der Bergbau nach
schwach silberhaltigem Bleiglanz eingestellt. - Der
letzte Besitzer der Randenberg Graf
Ludwig III von Rieneck stirbt. - Werner von Münzenberg
(St)
verkauft Weisel und Kaub an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
(St). - Das
trierer Domkapitel wird nur noch mit Adeligen besetzt. -
Graf Gerhard von Diez (St)
gründet in Diez das Stift Diez.
- Ende der kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Fleckenstein und
Hohenburg. - Die bayerische Kurfürstenwürde fällt
dauerhaft an Böhmen. - Stahlschmied Lutz in Siegen. - Kaub wird von Werner von Milwalt und
seinen Brüdern besetzt. Wildgraf Friedrich (St),
Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und
Slawien, verkauft große Ländereien an das
Prämonstratenserstift Steingaden bei Schongau und
Kaufbeuren. - Gerlach von Hammerstein ist Komtur der
Templer in Hönningen. -
Berthold von Henneberg ist mainzer Domherr.
1288
Adelheid von
Katzenelnbogen (St)
stirbt (Ehefrau von Graf Walram von Nassau (St)
und Königsmutter)
Wetter:
Der kommende Winter ist außergewöhnlich mild und absolut
ohne Schnee. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St)
verliert durch seine Niederlage in der Schlacht bei Worringen
vor Köln mit 10.000 Kämpfern u.a. Graf Adolf von Nassau (St) als
erzbischöflichkölner Bannerträger, Gerlach von Isenburg
Limburg (St)
und seinem Sohn Johann von Isenburg Limburg (St) der Blinde,
von Limburg an der Lahn gegen Herzog Johann
von Brabant I, mit seinem taktischen
Oberbefehlshaber Graf Heinrich von Virneburg I, seinem
Sohn Heinrich II von
Virneburg, Graf Adolf
V von Berg, Graf Gottfried VI von
Ziegenhain, Graf Gottfried von Vianden (St), der mit einer runkeler
Tochter (St)
verheiratete Graf Walram von Jülich u.a. im Limburger Erbfolgestreit
die Macht über seine Stadt Köln und damit die
Vormachtstellung am Niederrhein. Köln wird damit
faktisch aber nicht rechtlich freie Reichsstadt. Während
seiner einjährigen Gefangenschaft bei Graf Adolf von Berg im
Burgverlies auf Schloss Burg 20 km vor Köln
erkrankt der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St) schwer.
Gegen den Willen des taktischen Oberbefehlshabers Graf
Heinrich von Virneburg I, der in breiter Schlachtreihe
angreifen will, zieht Herzog Johann
von Brabant seine Kämpfer zusammen und durchsticht
in Keilform die Schlachtreihe des kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St). und
gewinnt damit die Schlacht bei Worringen.
- Graf Walram von Luxemburg
Ligny (St),
Graf Heinrich von Luxemburg VI (St),
Heinrich von Houffalize, Bastardbruder Heinrichs, und
dessen jüngerer Bruder Balduin werden getötet und damit
eine ganze Generation des Hauses Luxemburg. Das Haus
Luxemburg beendet seine Versuche der territorialen
Erweiterung am Niederrhein. - Burg Schadeck wird von
Heinrich von Westerburg (St)
als Trutzburg gegen Burg Runkel von seinem
Vetter Siegfried von Runkel (St)
erbaut. - Teilung der Familienlinien Theoderich von
Runkel (St)
und Siegfried von Westerburg IV (St).
- Ulrich von Hanau (St) verbündet
sich mit König Rudolf von Habsburg
(St) gegen Graf Reinald von
Mömpelgard-Burgund. - Die kurkölner Beamten in Siegen werden aus der Stadt
vertrieben und kommen erst 12 95 zurück. - Der fuldaer
Fürstabt Markward von Bickenbach
II wird durch Gift ermordet. Graf Heinrich V von Weilnau wird
neuer Fürstabt von Fulda.. - Das unrechtmässige diezer
Kloster Thron wird unter den
Schutz des Reiches gestellt. - Graf Rudolf von Wertheim
II heiratet nach dem Tod seiner Frau Markgräfin
Kunigunde von Baden (St). -
In Limburg an der Lahn
wird das Haus Römer 2-4-6 erbaut. - Graf Adolf
von Berg V macht Düsseldorf zu seiner
Residenzstadt und verleiht ihr Stadtrechte. - In einem
Haus der Familie Overstolzen entsteht das sechst älteste
kölner Brauhaus Kölns Zum Bierbaum. - Graf
Heinrich von Virneburg I besetzt die kölner Burg Nürburg. - Das
widerrechtlich von den diezer Grafen besessene Kloster Thron wird wieder dem Reich
unterstellt. - Die wiederbelebte jüdische Gemeinde in
Frankfurt besitzt an der Fahrgasse eine
Synagoge. - Der Deutsche Orden
übernimmt in Frankfurt den sachsenhäuser
Gutshof Seehof der Ritter von Sachsenhausen. Ihre Mühle
wird in Deutschherrenmühle umbenannt. - In Frankfurt ist
der Weckmarkt auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof
angelegt, der vor die östliche Stadtmauer verlegt wurde.
- Konrad von Hattstein ist Landmeister des Schwertbrüderordens
in Livland. - Die Familien Runkel und Westerburg
streiten sich um Kloster Beselich. -
Öffentliche Herberge in Gießen. - König Rudolf von Habsburg
(St)
verbietet Ulrich von Hanau I (St) auf
Betreiben von Landgraf Heinrich von Hessen (St) den
Weiterbau der hanauer Wasserburg Laubach. - Agnes von
Isenburg-Limburg, die Witwe vom in der Schlacht bei Worringen
gefallenen Heinrich von Westerburg I (St) regiert für ihre
minderjährigen Kinder. - Heinrich II von
Virneburg, erhält zwei Pfarreien obwohl er noch
gar keine Priesterweihe hat und nicht predigt. - Der
mainzer Domherr Kämmerer Wildgraf Hugo (St)
schenkt sein väterliches Erbe in Kirchheim an der Eck
und Gernsheim seinem Bruder Wildgraf Friedrich (St),
Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und
Slawien, bzw dem Templerhaus in Seven. - Der älteste
Sohn von bayerischer Herzog und rheinischer Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
der Strenge (St)
(59),
der wohlerzogene und elegante Ludwig von Wittelsbach
Elegans (St) (21)
heiratet in Mainz die Enkelin des Königs von Navarra
Elisabeth von Lothringen (16).
1287
Wetter: An der deutschen Nordseeküste tötet die Luciaflut ca.
50.000 Menschen und etabliert die Zuidersee. - Der
Dichter Konrad von Würzburg,
einer der zwölf alten Meister, stirbt in
Basel. - König Rudolf von Habsburg
(St) (69)
verleiht Graf Adolf von Nassau (St) für Idstein das
Stadtrecht, der dadurch dem Dorf eine Befestigungsmauer
bauen darf und beginnt von Idstein aus
zahlreiche Kriege zu führen. - Der arme Tagelöhner
Werner von Oberwesel wird angeblich von Juden in einem
Ritualmord getötet. Sein Tod führt zu blutigen
Judenverfolgungen. - Auf dem Konzil von Würzburg wird
ein Verbot der Befestigung von Kirchhöfen erlassen. -
Graf Adolf von Nassau (St) wird
Burghauptmann auf Burg Gutenfels und Burg Kaub und damit
pfälzer Lehensnehmer. - Der würzburger Bischof Berthold
II von Sternberg lässt sein Herz im Kloster
Ebrach bestatten. - Bei Burg Isenburg wird die
erste Mühle errichtet. - Gerhard von Schönecken tötet
zwei prümer Mönche bei
Verhandlungen um die erschlichenen Rechte von seinem
Vater Heinrich von Schönecken. - Die erzbischöfliche
Burg in Andernach wird von
den Stadtbewohnern bestürmt. - Eine
Praemonstratenserinnenjungfrau Christina (20) im Kloster Hahne
sieht die Niederlage des kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St) und die
Gefangennahme ihres Bruders voraus. Angeblich ist es
eine unbekannte Schwester von Graf Adolf von Nassau (St). - Graf
Heinrich von Henneberg bricht sein Versprechen das er
Graf Rudolf von Wertheim II für das Erbe Prodzelten
seiner Nichte gibt. - In Limburg an der Lahn
besteht ein Konvent des Klosters Windsbach. - Das
Wilhelmitenkloster Windsbach oder Fürstenthal wird von
Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) bei Bacharach als Sühnekloster
gegründet. - Wildgraf Friedrich (St),
Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und
Slawien, bezeugt den Verkauf von Weizen aus Laumersheim
an das Stift St Martin.
1286
Ritter
Heinrich von Katzenelnbogen nennt sich Heinrich von
Allendorf.
Das
reichsfreie Rödelheim wählt
seine Richter selbst. - Ulrich von Hanau I (St) verbündet
sich mit König Rudolf von Habsburg
(St) gegen
Graf Eberhard von Württemberg.
- Der fuldaer Fürstabt Marquard II
von Bickenbach zerstört die Burg Steinau. - Der
Minnesänger Konrad von Bielriet
aus dem Haus der Schenken von Limpurg stirbt. - Papst Honorius IV ernennt
Arnold von Solms (St)
zum Bischof von Bamberg. - Graf Adolf von Nassau (St) wird
Burgmann auf der Reichsburg Kalsmunt. - Der
bamberger Bischof Arnold von Solms (St) wird in Rom zum Bischof
geweiht. - Die Selige Lukardis von Oberweimar tritt als
Nonne in das Zisterzienserinnenkloster Oberweimar ein
und erlebt dort die Geburt Christ in einer Meditation. -
König Rudolf von Habsburg
(St) (68) gibt
seinem unehelichen Sohn Graf Albrecht von Löwenstein (St) Burg Sterrenberg. - Die
Schwester von Ritter Dietrich von Schönborn (--) Gisela von Schönborn (--) schenkt
dem Chorfrauenkloster Beselich ihren Hof
in Obertiefenbach bei
der Lahn,wo ihre Kinder Christina von Schönborn (--) und Johann von Schönborn (--) aufgenommen
sind. - Peter von Aspelt ist mainzer Domherr.
1285
König Rudolf von Habsburg
(St) (67)
bessert das oppenheimer Reichslehen Graf Eberhard von
Katzenelnbogen (J) (St)
. Tile Kolup, einem Betrüger, der
sich als Kaiser Friedrich ausgibt und zwei Jahre lang in
Neuß, Hagenau und Kolmar sein Unwesen
treibt, wird von Graf Friedrich III von Leiningen (St) und Graf
Eberhard von Katzenelnbogen (St)
in Wetzlar ein Ende bereitet (281) und auf dem Scheiterhaufen
im Tal Kaisergrund als Ketzer verbrannt.
Altendiez
wird zum ersten Mal erwähnt. - Der Condottieresohn Malatesta da
Verrucchio tötet seine Ehefrau, die mit seinem
gutaussehenden Bruder fremdgeht und liefert das Thema
zu einem der bedeutendsten Werke der Weltliteratur Dantes göttlicher
Komödie Inferno. - Gerlach
von Isenburg - Arenfels (St)
fügt in Arenfels einen
Westflügel an, errichtet einen Bergfried, einen Halsgraben
und einen tiefen Ziehbrunnen, dessen Schacht bis zum
Grundwasserspiegel des Rheins hinabreicht. -
Berufsverbot für venzianische Glashandwerker, denen
Geldbußen, Gefängnis oder Galeere angedroht werden,
außerhalb Venedigs und
Ausfuhrverbot für wichtige Grundstoffe der
Glasbereitung. - König Rudolf von Habsburg
(St) (67)
zieht vor Wetzlar. Die
wetzlarer Bürger nehmen Tile Kolup fest
und liefern ihn an König Rudolf von Habsburg
(St) (67)
aus, der ihn auf der Reichsburg Kalsmunt verhört
und als Ketzer verbrennt. - Der Abt von Kloster Seligenstadt
drängt den auf dem Sterbebett liegenden
großkrotzenburger Vogt Friedrich III von Randenberg, dem
man wegen in Kahl unrechtmäßig erhobener
Erbschaftssteuern den Prozess macht, zur Buße und
nimmt ihm sein Erbe ab. Seine Tante, Begine und Witwe
des Kreuzritters von Randenberg verliert den Prozess
um ihr Erbe. - Der Wetterauer Städtebund wird unter
den Städten Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen geschlossen. - Am herzöglich bayerischen Hof von
Pfalzgraf Ludwig II von
Wittelsbach (St)
gerät Ludwig IV von
Wittelsbach der Bayer (St) (03) in die Gewalt des
Affen seines Vaters, der mit dem Säugling im
Gebäudeteil Burgstock mit seinem gotischen Erker
umherklettert, gerät und ohne Schaden für den Säugling
wieder angelockt werden kann. - An dem sechstägigen Turnier von Chauvency
nehmen neben König Rudolf von Habsburg
(St) 500 Ritter
u.a. Graf Heinrich von Luxemburg (St),
Graf Friedrich von Leiningen (St)
und Graf Emich von Leiningen Dagsburg
(St) teil. - Deutschordenshof in Wetzlar. - Über
Graf Otto von Nassau I
(St) wird ein Jahr lang
der Kirchenbann verhängt. - Komtur Konrad und die
übrigen Brüder in Niederbreisig verkaufen einen
Fruchtzins in Erlebach und Melindehe an das ehemaligen
diezer Kloster Thron und das
isenburger und hanauer Kloster Marienborn. - Wildgraf Gottfried Raub (St) ist Stiftsvogt von
Kloster Ravengiersburg.
1284
Nach dem Tod des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) läßt
König Rudolf von Habsburg (St) (66) die Abtei Seligenstadt
wieder dem Reich unterstellen. - Der Klerus verlässt
die Stadt Speyer, und der speyerer Bischof Friedrich von Bolanden
verhängte vergeblich ein Interdikt
. - Der König von Kastilien und León Alfons X von
Kastilien hinterlässt die Alfonsinischen Tafeln.
- Burg und Grafschaft Blieskastel fallen an Bischof Burkhard von Metz, der sie denen
von Finstingen verpfändet - Bedeutende
Weiterentwicklung astronomischer Geräte wie
Astrolabium, Mauerquadrant, Armillarsphäre, Sonnenuhr
und Wasseruhr. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. -
Der Stadtstaat Genua schaltet seinen Rivalen Pisa in
der Schlacht von Meloria
aus. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von
Eppstein
(St) baut eine eigene Neckarbrücke westlich
der pfälzischen Stadt Heidelberg. - Die venezianische
Münze Zechine wird eingeführt. Sie wird in ein
Jahrhundert später zum Dukaten. - Nach dem Tod von Reinhard von Hanau,
erbt sein Sohn Ulrich von Hanau (St) ein
Sechstel der Herrschaft Münzenberg und da Ulrich von Hanau (St) Graf
Adolf von Nassau (St) im
Kampf um den Thron gegen den deutschen König Rudolf von Habsburg (St) (66), der ihn
eigentlich als Vogt des Bachgaues einsetzen will
unterstützt, fällt das Gebiet an den mainzer
Erzbischof Gerhard II von
Eppstein zurück, was aber der
deutsche König Rudolf von Habsburg
(St) (66)
unmittelbar wegen der Herrschsucht des mainzer
Erzbischofs Gerhard II von
Eppstein
(St) bereut. - Gold ist elf mal teurer als
Silber. - Der Hochstapler Tile Kolup, der
den Volksglauben an die Rückkehr des Kaisers ausnutzt,
gibt in Aachen vor Rex
Fridericus zu sein, wird aber vom Volk
verspottet, in eine Kloake getaucht und aus der Stadt
verjagt. In Neuss spielt er
seine Rolle erfolgreich und hält Hof, empfängt hohe
Herren und stellt mit einem gefälschten Siegel
Urkunden aus, während der rechtmäßige König Rudolf
von Habsburg (St), an dessen
Gegner sich Kolup geschickt
anschliesst, die Stadt vergeblich belagert. - Graf Johann von Sponheim
Kreuznach (St)
kommt in den Besitz der ehemaligen sayner Reichsburg Kaiserswerth. - Tanzwut (Es sird von einer
Drogenvergiftung ausgegangen).
- Der uneheliche Sohn
von König Rudolf von Habsburg
(St) Graf
Albrecht von Löwenstein (St)
läßt die Vorburg der Burg Sterrenberg zu
einer eigenen Burg Liebenstein gegen
den Onkel Werner VI von Bolanden (St)
seiner Ehefrau Lukardis von Bolanden (--)
auf Burg Sterrenberg, der
Erbanprüche stellt, bis 12 90 ausbauen. - Die Brüder
Philipp von Schönborn (--), Konrad von
Schönborn
(--),
Lantfried Hesso von Schönborn (--) und Anselm von
Schönborn
(--)
werden mit ihrem Vater Dietrich von Schönborn (--)
genannt. - Emicho von Schöneck (--) ist mainzer
Domscholaster. - In Diez Aull ist die Alte Burg, die
wenige Jahrzehnte alt ist, im Besitz des Ministerialen
xxx von Helfenstein
(--).
1283
Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) erwirbt Burg, Stadt und
Zoll Braubach, die Marksburg, von Gottfried III von
Eppstein (St). Die Tochter Bertha von Graf Berthold
III von Katzenelnbogen (St)
heiratet Graf Thomas von Rieneck
(von Rheineck).
Die
mainzer Burgen Sonnenberg und Wiesbaden werden von
Eppstein belagert. Sonnenberg wird mit ziemlicher
Sicherheit erobert, deshalb greift Graf Adolf von Nassau von Idstein aus
Eppstein an und zwingt Gottfried III von Eppstein (St) zum
Rückzug aus Sonnenberg und Wiesbaden. - In Geilnau
übergibt Graf Adolf von Nassau
dem Stift Weilburg im Tausch seinen Hof in
Geilnau mit angrenzenden Gütern und weiteren Rechten
ua an zwei Mühlen.- Wiesbaden und Sonnenberg
erhalten beim Wiederaufbau massive
Verteidigungsanlagen. Der Streit wird beigelegt. -
Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St)
(J) erheiratet die Marksburg
gegenüber von Burg Rheinfels seines
Neffen Wilhelm von Katzenelnbogen I (St)., - Kuno von Hattstein
verkauft die Hälfte seiner Fährrechte bei Kostheim über den
Main. - Raugraf Heinrich II von Neuenbaumburg ist im
Besitz der Burg Neu-Baumburg. - Wolfenbüttel unter
dem Welfen Herzog Heinrich
dem Wunderlichen wird zu einer Residenzfestung
ausgebaut. - Die Priorin des luxemburger Klosters Marienthal Yolanda
von Vianden (St)
stirbt nach 35-jähriger Amtszeit und dem Bau einer
5-schiffigen Pfeilerbasilika. - Graf Gottfried von
Hohenlohe wird von seiner Ehefrau Erbtochter Elisabeth
von Wertheim im ersten kinderlosen Ehejahr auf einer
Jagd versehentlich getötet. - Heinrich von Hessen I (St) (39)
bekämpft Luxemburg und Geldern im Limburger
Erbfolgestreit. - Konrad von Solms (St) wird
Deutschordensmarschall von Akkon. - Der bopparder
Schultheiß Simon von Heppenheft versucht seine Güter
in Wallmenach und Reitzenhain und Vogeirechte, Lehen
von Heinrich von Isenburg (St)
an die Söhne u.a Gerlach Grans von Heppenheft d.j. zu
vererben und verliert aber nach seinem Tod fast alle
Rechte an die Knebel von Katzenelnbogen. - Die Söhne
von Wildgraf Emecho (St),
Gerhard, Konrad und Gottfried schenken den Templern
Kirchheim an der Eck und Gernsheim.
- Gerlach von Isenburg - Arenfels (St) verzichtet zugunsten des
Templerordens in Hönningen auf sein Lehnrecht an einem
Weinberg.
1282
Der deutsche König Rudolf von Habsburg
(St) (64)
überträgt Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) (J) die Verwaltung der
fuldaer Kirche auf sechs Jahre und verpfändet ihm für
eine Schuld von 12.000 Mark den bopparder Reichszoll.
Der
deutsche König Rudolf von Habsburg I
(St) läßt
die mainzer Burg Sooneck nördlich von
Trechtingshausen und die mainzer Burg Reichenstein südlich
von Trechtingshausen zerstören, den aachener
Kamelieabteivogt Dietrich von Hohenfels Reichensstein (St) als
Raubritter gefangen nehmen und verbietet den
Wiederaufbau der Burg Reichenstein. - Der
deutsche König Rudolf von Habsburg
(St) belehnt
auf dem augsburger Reichstag seine Söhne Albrecht
und Rudolf
zur gemeinsamen Hand mit den Herzogtümern
Österreich und Steiermark sowie mit Krain
und der Windischen
Mark und erhebt sie in den Reichsfürstenstand
womit er die Grundlage der habsburgischen Herrschaft
schafft. - Die Herren von Rüdesheim verwüsteten in der
Sponheimer Fehde für Graf Johann von Sponheim
Kreuznach (St)
den Rheingau und werden vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) in
ihren Besitzrechten an der Niederburg zur
Öffnung verpflichtet, degradiert und mit Strafzahlungen
belegt von denen sich das Geschlecht nicht wieder
erholt. - Berthold II von Sternberg führt eine Fehde mit
dem fuldaer Abt Bertho
IV von Biembach. - Die Grafen von Veldenz
schließen ein festes Bündnis mit dem mainzer Erzbischof
Werner von Eppstein
(St). - Graf
Johann von Sponheim I
-Kreuznach (St)
bleibt im Besitz des Dorfes Sprendlingen, das der
wormser Bischof Rheingraf Friedrich von Baumburg I
beansprucht. - Die Selige Agnes von Böhmen stirbt. Sie
konnte angeblich fliegen. - Graf Rudolf von Wertheim
schlichtet als würzburger Dompropst den Krieg zwischen
dem würzburger Bischof Berthold von Henneberg
und den Grafen Ludwig von Rieneck und Graf Berthold von
Rieneck. - Der königliche Landvogt der Wetterau, Gerlach von Breuberg
erhält die Burg Frankfurt mit dem Frankfurter Salhof als
Lehen und wird
Landfriedenshauptmann in Thüringen. - Die Söhne von
Konrad Grans von Heppenheft, die Brüder Simon Grans von
Heppenheft oder Rheinberg, Embricho Grans von Heppenheft
und Gerlach Grans von Heppenheft erpressen rechtswidrig
400 Mark Geleitsgeld von Reisenden und werden auf einem
Gerichtstag in Oppenheim, angeklagt von der Stadt Köln
und König Rudolf von Habsburg
(St) zur
Rückzahlung des Schutzgeldes und zur Begleichung der
Gerichtskosten verurteilt.
1281
Wetter: Zweite Mißernte - Durch die
brandenburger Herrschaft mit fortwährenden Kämpfen und
zwei Mißernten wird das Königreich Böhmen in eine der
schlimmsten Hungersnöte des
Mittelalters gestürzt. - Der mit Prinzessin Johanna,
Tochter von König Eduard I von England verlobte deutsche
Erbprinz und designierter König Hartmann von Habsburg (St) (18) ertrinkt mit 13
anderen Adeligen im Rhein vor Straßburg. - Limburg an der
Lahn geht ein Schutzbündnis mit dem Grafen von
Diez ein um sich gegenüber den Herren von Limburg zu
schützen. - Durch den Friedensvertrag aus der Sponheimer
Fehde verliert Rheingraf Siegfried sein angestammtes
Gebiet Rheingau, muss dem mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) seine Burg Rheingrafenstein
öffnen und von ihm Geld für Reparationsleistungen
leihen. - König Rudolf von Habsburg
(St)
bestimmt, dass der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) wegen seiner Verluste in der
Fehde mit Graf Johann von Sponheim I
-Kreuznach (St)
1.000 Mk und wegen seiners Aufwandes bei der Belagerung
und Zerstörung der Burg Rheinberg 1.000 Mk
erhalten soll, die Graf Eberhard von Katzenelnbogen I (St) und der
Burggraf von Lahneck Friedrich
III von Leiningen (St)
vorlegen. Der deutsche König Rudolf von Habsburg
(St)
verbietet beiden Graf Johann von Sponheim I
Kreuznach (St)
militärisch zu helfen. - Burg Rheinberg (Wisper)
wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) erobert und
zerstört. Die Truchsesse von Rheinberg bauen sie nach
der Zerstörung wieder auf. - Die Heilige Gertrud von Helfta (25) hat
ihre ersten Visionen und beschreibt angedeutet
Kopulationsbewegungen mit Jesus und Sex mit einem 16
jährigen wunderschönen Jüngling. Sie übersetzt Teile der
Bibel. - Graf Poppo von Wertheim IV stirbt ohne
männlichen Erben und vererbt seine Hälfte der Grafschaft
Wertheim an seine drei Erbtöchter von seiner Ehefrau
Mechthild von Eppstein (St),
Kunigunde mit Graf Otto von Eberstein, Elisabeth mit
Graf Gottfried von Hohenlohe und Mechthild mit Gottfried
von Schlüsselberg. - Lucardis von Hanau (St)
ist Äbtissin in Kloster Patershausen. -
Königin Anna von Habsburg,
die ältere Schwester von Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg
(63)
stirbt. - Erwin von Kransberg wird bis 12 89 frankfurter
Reichsschultheiß. - Ludwig von Diez wird mainzer
Domherr. - Der deutsche König Rudolf von Habsburg
(St)
bestimmt, dass niemand eine Burg zum Nachteil für das
Land besitzen soll. Nicht nur der Aggressor sondern auch
die Burg aus der heraus angegriffen wird können dann in
die Acht fallen. Die Burg darf erobert werden und muss
anders als beim Fehdewesen nicht mehr zurückgegeben
werden. - Graf Johann von Sponheim
Kreuznach, der Lahme (St)
und seine Frau Adelheid von Leiningen Landeck (St) stiften in der kreuznacher
Vorstadt das Schwarz-Kloster
Kreuznach und erhalten von Kloster Sponheim als
Reliquien vier Partikel vom heiligen Kreuz aus dem
Kloster Sponheim. - Ludwig
von Diez ist mainzer Domherr.
1280 Wetter: Mißernte.
Sturmflut an Weihnachten mit der Zerstörung von 50
Dörfern an der Nordseeküste. - Alzey erhält das
Stadtrecht. - Der speyerer Bischof Friedrich von Bolanden
(St) erkennt
vorbehaltlos die Freiheiten der Stadt Speyer an und
schwört alle Privilegien der Stadt künftig zu achten.
Die Stadt Speyer sichert sich mit der
Kriegsdienstverpflichtungm auf ein Jahr von Ritter Johannes von
Lichtenstein, der der Stadt ein Drittel der
staufischen Burg
Lichtenstein (Pfalz) und der Kropsburg
überlässt. - Der Heilige Albertus Magnus, der
Begründer der modernen Naturwissenschaften, stirbt in
Köln. - Nassauisch-Eppsteinische
Fehde beginnt. Graf Adolf von Nassau (St) (30) versucht seine
Herrschaften Wiebaden und Idstein territorial
zu verbinden und dabei das eppsteinische Landgericht
Mechthildshausen einzuziehen. Gottfried III von
Eppstein (St)
wartet auf die Abwesenheit von Graf Adolf von Nassau (St) (30) und greift Wiesbaden
an. - Erste Brillen aus Beryll tauchen auf.
- Der französche Rosenroman, der von
der Liebe zu einer Frau handelt, wird von einem
städtischen ironischen Frauenhasser beendet. - Burg
Blideneck wird als Belagerungsburg gegen Rheinberg (500 m
überhöht entfernt) erbaut, die Aachener Schanze,
ebenfalls eine Belagerungsburg liegt 400 m
(Ranselbach-herrnsbach-höhe) entfernt. - Die Stadt
Aachen ermordet Graf Wilhelm von Jülich IV und seine
Söhne und muss hohe Sühnezahlungen an die Witwe leisten.
- Die Stadt Koblenz wird vom
trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen,
nach langen Kämpfen eingenommen und muss auf ihren
Stadtrat verzichten. Die Stadtmauer wird abgetragen. -
Friedrich von Heppenheft, Herr von
Rheinberg, wird vom mainzer
Erzbischof Werner von Eppstein
(St) mit der
Hälfte der Burg Rheinberg belehnt,
die durch den Tod des Rheingrafen Werner und seines
Sohnes an das Erzstift zurückgefallen war und zum
Erbburgmann für die Trutzburg Blideneck ernannt, die auf
demselben Bergkamm oberhalb der Burg Rheinberg. - Die
Grafen von Veldenz erhalten das mainzer Truchsessenamt.
- Landgraf Heinrich
von Hessen I (St) (36)schlägt bei Fritzlar
ein durch Graf Gottfried
von Ziegenhain
IV und Graf von
Battenberg, mit einem Landsturmheer verstärktes
Heer des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein
(St)
vernichtend. - Der trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen
V beginnt mit dem Bau der mayener Genovevaburg als
Grenzsicherung gegen den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St). - Burg
und Stadt Hachenburg sind
kölner Lehen. - Turnierverbot für den Adel in
Frankreich. - Das Augustinerinnenkloster Marienburg wird vom
trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen
V angeblich zum Schutz der Nonnen befestigt. - Der
mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) bannt
Schenk Johannes von Erbach weil dieser seinen Streit mit
Kloster Amorbach sühnt. - Das Spindelspinnrad wird
in Speyer verboten um Dumpingpreise und schlechtere
Garnqualität zu verhindern. - Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg
(63)
alias Albrecht von Haigerloch gründet die Sstadt Rottenburg am Neckar.
- Graf Heinrich zu Burgsolms (St),
genannt Spanheim erobert, zerstört zum grossen Teil und
besetzt Burg Greifenstein von
Kraft von Greifenstein. - Ritter xxx von Allendorf (--) im
gräflich katzenelnbogener Dienst besitzt Güter in
Gutenacker. - Graf Heinrich nennt sich Graf Heinrich von
Solms Braunfels (--).
Sein Bruder ist Marquard III von Solms Burgsolms (--).
1279
Graf Gerhard von Katzenelnbogen (St)
(Sohn von Graf Diether IV von Katzenelnbogen nicht
erbberechtigt) ist Vizemeister des
Schwertbrüderordens in Livland. Graf Wilhelm von
Katzenelnbogen (St)
(--) wird
kauber und damit wittelsbacher Burgmann.
In
Limburg vertreiben die limburger Bürger ihren Herrn
Gerlach von Isenburg Limburg (St)
aus der Stadt und lassen ihn nur unter Zubilligung
umfangreicher Freiheiten zurückkehren. - Gerlach von
Isenburg Limburg (St)
(--) vermacht
die einst arnsburger und danach nassauer Burg Schaumburg an seinen
Schwiegersohn Heinrich von Westerburg (--), verheiratet mit
Agnes von Isenburg Limburg
(--). -
Arabischer Himmelsglobus von Muhammad al Urdi. - Der
mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) belehnt
Gottfried III von Eppstein (St)
mit der Vogtei Stockstadt. Die hohe Gerichtsbarkeit üben
die Grafen von Katzenelnbogen oder deren Lehnsleute, die
Herren von Wolfskehlen, aus. - Sponheimer Fehde. - Walram V von Limburg
stirbt und löst den Limburger Erbfolgestreit
in Belgien aus. - Raub, Wucher, Erpressung, Entführungen
und Falschmünzerei in Jülich erfordern den Pingsheimer Landfrieden.
- In der Schlacht bei Sprendlingen
um die sponheimer Burg Böckelheim
ermöglicht der hühnenhafte kreuznacher Metzger Michel
Mort auf Seiten der sponheimer Truppen gegen die
Truppen des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein
(St) den in
Bedrängnis geratenen Graf Johann von Sponheim I
Kreuznach (St)
indem er furchtlos die Lanzen der Feinde auf sich zieht
die Flucht und fällt danach. - Konrad III von Trimberg
schenkt Burg Trimberg gegen den
Willen seines Sohnes Konrad IV von Trimberg dem
würzburger Bischof Berthold
II von Sternberg und schliesst sich mit seiner
Gemahlin Adelheid den Kreuzfahrern an. - Siegfried von Heppenheft, Herr von Rheinberg
und Truchseß des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein
(St) lehnt
sich mit seinem Sohn Johann von Rheinberg und andern
z.B. den Grafen von Katzenelnbogen, gegen seinen
Lehnsherrn Erzbischof Werner von Eppstein
(St) im
Gefolge der Sponheimer Fehde auf. Der mainzer
Erzbischof Werner von Eppstein
(St)
belagert seine eigene Burg Rheinberg indem er
die Trutzburg Blideneck
500 m nördlich oberhalb zur Belagerung von Burg Rheinberg erbaut.
Burg Blideneck sperrte den einzigen Zugangsweg zur Burg
Rheinberg, den Weg von Ransel über den Höhenzug zwischen
dem Dolsitbach und dem Herrnsbach und hat ein einen
Halsgraben als Sicherung nach Norden. - Der auf
sponheimer Seite kämpfende Rheingraf Siegfried (St)
gerät in die Gefangenschaft von mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St). Seine
Verwandten, die Grafen von Veldenz, bewahren Neutralität
- Der Rheingraf muss auf seine Eigenleute, die in die
sponheimer Stadt Kreuznach gezogen
sind, verzichten. - In Limburg wird Gerlach von Isenburg
Limburg (St)
von den limburger Bürgern aus der Stadt
vertrieben. - Der französische Königssohn Robert von Clermont
erhält in einem Turnier in Paris, welches zu Ehren des
Prinzen Karl von Salerno ausgetragen wird, eine schwere
Kopfwunde, die zu einer andauernden Geisteskrankheit
führt. - Siegfried von Westerburg (St) beginnt mit dem Ausbau der
Burg Schaumburg. - Die
Rheingrafen verlieren ihre Güter im Rheingau und dürfen
ihre Güter an der Nahe, um Kreuznach und Kirn behalten.
- In Frankfurt ist der Patrizier Hertwin vom Rebstock (St) im Besitz der Messeherberge
Hof Rebstock und des Rebstockgeländes vor der Stadtmauer
von Frankfurt. - Der Deutsche Orden baut
in Koblenz eine Kommende mit dem Hauptgebäude Rheinbau
und hufeisenartig Nebengebäude mit einem nach Süden
offen Hof. - In Magdeburg wird von einem Constabler
Braun von Stövekenbeke ein Geschicklichkeitswettkampf
veranstaltet bei dem der Hauptpreis die aussergewöhlich
schöne Prostiuierte Sophia ist. Ein Goslarer gewinnt den
Wettkampf, nimmt sie mit nach Hause und stattet sie sie
so reich aus, dass sie ihren Beruf aufgibt und bei ihm
bleibt. - Simon Grans von Heppenheft oder Rheinberg
verkauft mit seiner Frau Methildis ihren Hof Geyenheim
bei Bingen an Kloster Eberbach und sein
zweites Tochter-Kloster Otterberg-(Kaiserslautern).
- Die Grafen von Aremberg verkaufen das kölner
Burggrafenamt an den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St). - Otto
von Rüdesheim und Emmerich von Schöneck sind mainzer
Domherren.
1278
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) gehört zu den vom König
beauftragten Vertragschließenden des Landfriedens im
Elsaß, am Rhein und in der Wetterau und
erscheint erstmals als Reichsamtmann in Oppenheim.
Die
katzenelnbogener Beginen, die
Schwestern Greta (St)
und Hedwig, und eine Gisela werden in den
mittelrheinischen Regesten erwähnt.
Wetter:
Hochwasser am Neckar. - Niederösterreich Schlacht auf dem
Marchfeld in Niederösterreichmit 60.000 Rittern
und Bewaffneten mit Rudolf von Habsburg
(St) als
Sieger (unter den größten Ritterschlachten Europas). -
Die heidelberger Neckarbrücke stürzt ein. - Heidelberg
brennt nieder. - Im mainzer Dom werden
Seitenkapellen mit gotischen Altären angebaut, die im
Barock ersetzt werden. - Graf Wilhelm IV von Jülich,
der Großvater von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St), liegt in Streit mit dem
kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St). - Der
kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St) erobert
die Stadt Jülich und
vermittelt die Heirat des Herzogs Walram V von Limburg.
- Graf Wilhelm IV von Jülich,
der Großvater von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen I (St), wird von einem tapferen
Schmied erschlagen und stirbt wie seine drei Söhne beim
Versuch in Abwesenheit von König Rudolf von Habsburg
(St) in der
Reichsstadt Aachen in der Gertrudisnacht eine
Sondersteuer einzufordern, wobei Verräter 468 feindliche
Ritter am Kölnmitteltor einlassen und diese trotzdem
niedergeschlagen werden. - In Alzey wird Graf Friedrich
III von Leiningen (St)
von Pfalzgraf Ludwig II von
Wittelsbach der Strenge (St)
als Burgmann eingesetzt. - In der letzten Erwähnung des
kinderlosen Konrads von Heppenheft (--) schließt dieser mit
Gottfried III von Eppstein (St)
einen Vergleich. Die Nachfahren stammen von Emelrich von
Heppenheft (++) mit
der Linie von Rheinberg und Heppe
von Heppenheft (++)
und die von Konrad von Heppenheft mit der Linie der
Grans von Heppenheft oder von Rheinberg. - Auf der
Burg Alzey hat Werner Truchsess von
Alzey, der Stifter des Zisterzienserinnenkloster
Sion in Mauchenheim
das Kommando. - Hermann von Braunshorn ist bis 12 81 Großmeister des
Johanniterordens in Deutschland, Österreich, Böhmen,
Mähren und Polen. - Der Minnesänger und askanische
Markgraf Otto von Brandenburg
(St) wird
von einem Pfeil im Kopf getroffen, trägt ihn ein Jahr
mit sich herum und überlebt. Margaretha von
Katzenelnbogen (St)
heiratet seinen n.n. Sohn. - Der kölner Erzbischof Siegfried
von Westerburg
(St) lässt die Mauern der Städte Iserlohn,
Kamen und Lüdenscheid schleifen. - Der mainzer
Erzbischof Werner von Eppstein
(St)
vergleicht sich um Dudenhofen mit
Gottfried III von Eppstein (St).
- Tanzwut (Es sird von einer Drogenvergiftung
ausgegangen). - In Laubach legt der edelfreie wetterauer
Landvogt Reinhard von Hanau I
(St) eine
Wasserburg an. - Graf Adolf von Nassau (St)
ist wieder Herrscher von Wiesbaden. Die Streitigkeiten
um die 12 42 verlorenen Rechte mit xxx von Eppstein (St) (--) beginnen wieder.
1277
Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Ungünstige
Witterungsverhältnisse. Im Reiderland fallen 50
Dörfer einer Sturmflut zm Opfer. - Reinhard von Hanau I
(St)
zerstört die Raubritterburg Stecklenberg im
Harz. - In Speyer wird der Wortführer der Stifte,
Domdekan Albert von Mussbach ermordet und die
Mörder angeblich vom Stadtrat gedeckt. - Die Stadt
Limburg trotzt dem Grafen Gerlach II von Isenburg (St)
umfangreiche städtische Rechte ab. Frankfurt soll bei
Streit entscheidendes Gericht sein. - Kassel wird
landgräfllich-hessische Residenz. - Die dortmunder
Kaufleute wickeln ein Siebtel der englischen Wollimporte
nach Deutschland ab. - Unter Mitwirkung Meister Eckharts
? wird Erfurt die Stadt mit den meisten,
etwa 1.000, Schülern in Deutschland. - Ottone Visconti
übernimmt die Diözese und die Herrschaft über Mailand
und nach dem Tod seines in Eisenkäfigen eingesperrten
Rivalen Napoleone della Torre und fünf seiner Verwandten
begründet er das Herrscherhaus Visconti. - Der
rheinische Pfalzgraf Ludwig
II von Wittelsbach der Strenge (St)
(--) kauft
Stadt und Burg Kaub mit dem Ort, der von einer
Stadtmauer umgeben ist, und die über dem Ort liegende
Burg
Gutenfels und damit den ersten rechtsrheinischen
pfälzer Territorialbesitz am Mittelrhein von Philipp II
von Falkenstein (St)
(--) und
die übrigen Gebiete um Kaub, Weisel, Derscheid und
Ramsel von dessen Bruder Werner von Falkenstein (St). um sich die Zollstation am
Rhein zu sichern. - In Dreieich teilen sich die Brüder
Philipp II von Falkenstein (St)
(--) und
Werner von Falkenstein (St)
(--) die
Burg Hayn unter sich auf. - Johann von Sponheim I
Kreuznach (St)
ist Burgmann auf Burg Klopp. - Alzey
erhält Stadtrechte. - Der trierer Erzbischof Heinrich
II von Finstingen lässt in Koblenz aus dem
Wohnbau der Familie Arken die Alte Burg als eine
Zwingburg gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen des
Stadtrates und gegen Köln anlegen. - Rheingraf Friedrich
I von Baumburg wird Bischof von Worms. - Graf Johann von Sponheim I
Kreuznach (St)
verbietet der Stadt Kreuznach seine
Eigenleute als Bürger in der Stadt aufzunehmen. -
Heinrich von Sponheim I (St)
erhält als Gründer der Linie Sponheim-Dannenfels einen
Teil der Burg Böckelheim und
verkauft diesen gegen den Willen seines Cousins Graf Johann von Sponheim
Kreuznach (St)
an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St).
Vergebliche Rückkaufbemühungen von Graf Johann von Sponheim I
Kreuznach (St)
enden in einer verheerenden Fehde bis 12 81. - Burg Lindenfels wird von Markgraf Hermann von Baden (St), Markgraf Rudolf von Baden (St) und Markgraf Hesso von
Baden an Pfalzgraf Ludwig
II von Wittelsbach (St)
(--) verkauft.
Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (30) errichtet in Gudensberg seine
Residenz und baut eine Verwaltung auf. - Der Schwager
von Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--),
der wormser Bischof Raugraf Eberhard
(St) stirbt in Montpellier und sein Bruder
Raugraf Friedrich (St) wird
neuer Bischof von Worms. - Papst Johannes XXI , der
Medizinalprofessor und ehemalige päpstliche Leibarzt,
stirbt in seinem Papstpalast beim Gebäudeeinsturz seiner
Privatbibliothek in Viterbo und wird
wegen dieses Unglücks mit dunklen Mächten in Verbindung
gebracht. - In Lorch hat die Ortsgemeinschaft ein Siegel
mit dem mainzer rad Wappen und der Inschrift Sig.
jurati in Lorche super annonam als Siegel der
Geschworenen über die Bede.
1276
Graf Diether V von
Katzenelnbogen (Ä) (St)
stirbt.
Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä)
(St) folgt
ihm nach. König Rudolf von Habsburg
(St) nimmt
Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St)
als Reichsburgmann nach Oppenheim auf und beleht ihn mit
der Reichspfandschaft Trebur.
Die Witwe Margarethe von Katzenelnbogen alias Margarethe
von Jülich, Tochter von Graf Wilhelm IV von Jülich
verheiratet ihren Sohn Graf Wilhelm von Katzenelnbogen
(Ä) (St)
mit Gräfin Irmgard von Isenburg (St)
und holt den
isenburger Besitz am Mittelrhein mit dem Mittelpunkt St
Goarshausen als Heiratsgut. Ritter Heinrich von
Katzenelnbogen, genannt Heinrich Knebel von
Katzenelnbogen bürgt für die Witwe Margarethe von
Katzenelnbogen.
In
Frankfurt ist die Alte Brücke über den
Main in eine steinerne Brücke umgebaut. - Der
Stadtkämmerer von Speyer wird von speyerer Bischof Friedrich von Bolanden
(St)
gebannt, was aber durch die Mitgliedschaft im Stadtrat
folgenlos bleibt. - Die königlichen Dienstmannen
verlassen den frankfurter Saalhof und ziehen in die rödelheimer Wasserburg,
eine Ganerbenburg der Ritter von Praunheim, der Ritter
von Preungesheim, der Ritter von Sachsenhausen, von
Schelm Werner von Bergen und Schelm Dietrich von
Bommersheim. - In Augsburg wird eine Verordnung
erlassen, nach der nicht einwandfreies Fleisch
gekennzeichnet und abgetrennt verkauft werden muss. -
Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St)
überträgt den kurkölner Anteil der Burg Schaumburg an
Heinrich von Westerburg (St).
- Der frankfurter reichsschultheiß Heinrich von
Praunheim und der Ministeriale Werner Schelm nehmen ihre
Anteile an Burg Rödelheim als
königiliches Lehen an. Die von Frank von Kronberg
erbaute Burg Rödelheim wird von
dessen Erben dem König als Reichsburg, an der auch die
Stadt Frankfurt Rechte hat, übergeben. - Die Stadt Koblenz stellt trotz
Einwänden des trierer Erzbischofs Heinrich von Finstingen
einen eigenen Stadtrat auf. - In Frankfurt wird die
Steinerne Brücke erwähnt. - Mit Hilfe des kölner
Erzbischofs Siegfried von Westerburg
(St)
unterwirft König Rudolf von Habsburg
(St) den
aufrührerischen Markgrafen Rudolf von Baden (St), der
angeblich Geldzahlungen aus Böhmen erhalten hatte. - Kaiserslautern
erhält Stadtrechte. - Der Herr Dieter von Molsberg, der
mit Lisa von Isenburg verheiratet ist, beendet einen
Streit mit Kloster Marienstatt. - Rheingraf Siegfried (St) schließt sich einer Fehde
der mainzer Bürger gegen den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) an und
leitet damit den Verlust seiner Gebiete am Rhein ein. -
Wildgraf Emich II von Kyrburg und Schmidtburg (St)
führt Krieg gegen Graf Heinrich von Sponheim I (St) und Graf Johann von Sponheim I
-Kreuznach (St).
- Die bolanden-hohenfelser Besitzer der Burg
Reipoltskirchen nennen sich Herren von Reipoltskirchen.
- Ritter Heinrich von Katzenelnbogen verkauft die
Vogteirechte am oberen Hof in Klingelbach an den bleidenstädter Abt
Einolf von Bleidenstadt. - Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (32) unterstützt König Rudolf
von Habsburg I (St)
gegen Ottokar
von Böhmen bei der Eroberung von Wien. -
König Rudolf von Habsburg
(St)
belagert Heinrich von Fleckenstein, um dessen
Gefangenen, den speyerer Bischof Friedrich
von Bolanden (St), zu
befreien. - Burg Klingenberg wird
erstmals im Besitz der Herren von Bickenbach erwähnt.
- Graf Walram II von Nassau
(St) stirbt
geisteskrank und seine Witwe Adelheid von Katzenelnbogen
(St) zieht
nach Wiesbaden und wird Begine und Mitglied des mainzer
Klarissinnenenordens. - Zum Bau der Stadtmauer in Koblenz wird Kalk
von Diez hertransportiert. - In der Burg Nollig ersetzt ein
Kachelofen mit grünglasierten Kacheln den offenen
Kaminofen. - In Düppenhausen werden
Kugel- und Wölbetöpfe, Kannen, Schalen, Trinkbecher und
in geringer Zahl auch Rohre und Ziegel gebrannt. - Die
Brüder Graf Poppo von Wertheim und Graf Rudolf von
Wertheim sind im Gefolge von König Rudolf
von Habsburg (St)
gegen Ottokar
von Böhmen. - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim, in dem
die Äbte von Gorze, der Bischof von Metz und die Herren
von Bolanden Herrschaftsrechte haben, ist mit einer
Reichsburg befestigt. - Der habgierige Papst Hadrian V ist 38
Tage lang Papst. Sein Leibarzt ist der portugiesische
Medizinalprofessorsein Petrus Juliani. -
Der päpstliche Leibarzt und Medizinalprofessor Petrus Juliani , der
u.a. über Schwangerschaftsabbruch und
Empfängnisverhütung dissertiert, wird Papst Johannes XXI. -
Genueser Handelsschiffe laufen erstmals in Brügge ein und
beginnen einen regen Seehandel. - Philipp von Hohenfels
(St) gibt den Dorfbewohnern
von Mommenheim für immer ihre Freiheiten. - Braubach,
geschützt durch die Marksburg und im Besitz von
Gottfried III von Eppstein (St)
erhält von König Rudolf von Habsburg
(St) die Stadtrechte. - Der kölner
Erzbischof Siegfried von Westerburg
(St)
beansprucht in Boppard Burg Runkel im Streit von
Siegfried von Westerburg (St)
mit Heinrich von Westerburg-Schadeck (St).
- Graf Emicho von Leiningen (St)
und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St)
sind Zeugen von König Rudolf von Habsburg
(St) bei einem Rechtsstreit in
Passau. - St Goarshausen heißt noch Hausen bei St Goar.
1275
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) tritt in die Dienste von
König Rudolf von Habsburg (St).
Der
französche Minnegesang Rosenroman, der von
der Liebe zu einer Frau handelt, wird von einem
städtischen ironischen Frauenhasser fortgesetzt. - Bei
einem Fährunglück bei Heidelberg sterben
100 Menschen wegen Überladung. - Siegfried von Westerburg
(St) wird
kölner Erzbischof und hebt den Kirchenbann über Köln
auf. - Werner von Falkenstein I (St)
besitzt Hörige in Frankfurt-Niederrad.
- Dem venezianischen Glashandwerk wird eine
eigenständige lokale Verwaltung zugebilligt. - Der
Stadtkämmerer von Speyer versucht die Domgeistlichen des
speyerer Bischof Friedrich von Bolanden
vor ein weltliches Gericht zu bringen. - Der Herr Reinhard von Hanau I
(St) ist
Landvogt der Wetterau und Burgmann in Friedberg. - Philipp
II von Münzenberg (St)
und Werner von Münzenberg I (St)
teilen ihren Besitz. - Die spätere Mystikerin Christina
von Hane (06)
tritt dem hennebergschen Kloster Hausen bei. -
Heinrich von Schönborn (--)
heirat Gisela von Tiefenbach bei der
Lahn. - Mit dem Tod der Brüder Schenk Konrad von
Klingenberg und Schenk Walter II von Klingenberg fällt
die Herrschaft Klingenberg an Falkenstein. - Der
falkensteiner Ort Kaub hat eine Stadtmauer. - In
Laurenburg wird Weinbau betrieben. - In Nievern geben
die Herren Friedrich von Langenau und Daniel von
Langenau, und die Ritter Dietrich, Heinrich und Wipert
und Sibido von Laurenburg die nieverner Pfarrkirche, die
ein altes sponheimer Lehen ist, und damit auch deren
Einkünfte mit der Erlaubnis von Graf Heinrich von Sponheim
Starkenburg (St)
an das Zisterziensernonnenkloster Affolderbach ab, wofür
sie aber zum Zeichen der Verbundenheit ihre Weinberge
bei Langenscheid, Laurenburg, Winzenbach alias Wasenbach
und Aull und Weinähr als neues sponheimer Lehen nehmen.
1274
Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Die überlebenden
Brüder Albrecht und Heinrich von Ebersberg werden auf
Anordnung von König Rudolf
von Habsburg I (St)
in Frankfurt öffentlich gerädert. - Auf dem Konzil von
Lyon wird eine Wiedervereinigung der durch das morgenländische Schisma
geteilten Kirche wegen der Türkengefahr angestrebt aber
verfehlt. - Rothenburg ob der Tauber
wird unter König Rudolf von Habsburg I
(St) freie
Reichsstadt. - Der Dichter Konrad von Würzburg
veröffentlicht Portonopier und Meliur. -
Ziegenhain erhält das Stadtrecht. - Der böhmische
Ottokar II P?emysl verweigert aus Furcht unrechtmässig
in Österreich erworbene Gebiete zurückgeben zu müssen
die Anerkennung von
König Rudolf von Habsburg I
(St),
weshalb ihm auf dem Nürnberger Reichstag das Recht auf
seine Lehen mit Böhmen und Mähren aberkannt wird,
woraufhin er das Erzstift Salzburg angreift. - Der nicht
amtstätige würzburger Bischof Berthold
I von Henneberg versucht vergeblich die Herrschaft
über Würzburg an sich zu reissen. - Thomas von Aquin
wird auf dem Weg zum Konzil nach Lyon von einem Arzt des
Königs von Neapel Karl
I von Anjou mit Gift getränktem Konfekt ermordet.
- Landgraf Albrecht der Entartete
von Thüringen heiratet seine Konkubine und macht
ihren Sohn zum Haupterben weshalb seine anderen Kinder
Krieg gegen ihn führen. - Graf Berthold VII von
Henneberg Schleusingen (--)
erhält die Henneburg, benutzt sie aber nicht mehr
als Residenz. - König Rudolf von Habsburg
(St)
übergibt Burg Lindelbrunn, im
Todesfall des minderjährigen Merklin von Lindenbollen,
an die Grafen Emich IV von Leiningen (St) und Friedrich III von
Leiningen (St). -
Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (30) wird vom mainzer
Erzbischof Werner von Eppstein
(St)
geächtet. - Die isenburger Klostergründung Herrnhaag
wird wegen Wassermangels nach Kloster Marienborn verlegt.
In Basel endet der Streit des Ordens zum Papagei mit dem
Orden zum Stern mit der einvernehmlichen Einsetzung des
baseler Bürgermeisters Mathias von Eptingen aus den
Reihen der Mitglieder des von von König Rudolf
von Habsburg I (St)
unterstützten Ordens zum Stern. - König Rudolf
von Habsburg I (St)
verpfändet das Kröver Reich an Graf
Heinrich von Sponheim I (St).
- Graf Adolf von Nassau (St)
(--) tritt
die Nachfolge seines Vaters Walram von Nassau (St)
an. - Hartrad von Merenberg (--)
tritt in die Dienste von Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (30) und öffnet ihm seine
Burgen Gleiberg bei Gießen
und Merenberg bei Weilburg. Hartrad von Merenberg wird
Vermittler im Konflikt mit Graf Gottfried von Ziegenhain
(--).
- Eberhard vom Stein Oberstein (--)
ist mainzer Domherr.
1273
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (Ä) und Graf Eberhard von
Katzenelnbogen I (St)
(J) behaupten gegenüber König Rudolf von Habsburg
(St) ihre
Rechte an den Gewässern und Fischereien zu Biebesheim.
Wetter:
Der kommende Winter ist frostfrei. Es herrscht ständiger
Dunst und Nebel und kein Sonnenschein in Thüringen. -
Der neue deutsche König Rudolf von Habsburg
(St) (55) führt die
Reichsfreiheit schwäbischer Städte
ein, Schwaben wird herrenlos. Bei den
Krönungsfeierlichkeiten ersetz der Schenk des kölner
Erzbischof Engelbert
II von Falkenburg, xxx von Nassau (St)
(--) den Schenken des Königs, den abwesenden
König von Böhmen. - König Rudolf von Habsburg
(St) erhebt
am Tag nach seiner Krönung die Gattin von Reinhard von Hanau I
(St),
Adelheid von Hanau und ihren Sohn Ulrich von Hanau I (St) in den
Stand der Edelfreien. - Die Brüder Graf Poppo von
Wertheim (--)
und Graf Rudolf von Wertheim (--) sind bei der
Krönung anwesend - Raugraf Georg von
Altenbaumburg-Stolzenberg I (St)
ermordet König Alfons von Kastilien.
(nicht möglich). - Der deutsche König Rudolf von Habsburg
(St) erklärt
alle gesetzwidrig im Interregnum erhobenen Zölle,
besonders die am Rhein, für ungültig. - Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (30) zerstört die
ziegenhainer Burg Staufenberg und die
mainzer Burg Heiligenburg.
Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (30) bekämpft das
Erzstift Mainz bis 1280.
- Burg Bütgenbach wird vom
lütticher Bischof zerstört. - Der Edelfreie Reinhard von Hanau I
(St) wird
Landvogt in der Wetterau. - Dietrich von Molsberg (--) begibt sich in die
Lehnshoheit des trierer Erzbischofs Heinrich von Finstingen,
der damit den trierer Machteinfluß auf dem Westerwald
ausbaut. - Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (30) besucht das strategisch
aufgewertete Geißen. - König Rudolf von Habsburg
(St)
schuldet dem trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen
seine Auslagen für die Krönung. Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) (--),
Pfalzgraf Ludwig II von
Wittelsbach (St)
(--) bei
Rhein, die Burggrafen von Nürnberg, Graf E von Leiningen
(St) (--) . H.
von Fürstenberg, xxx von Weilnau
(--), D von Katzenelnbogen (--), die Herren von
Eppenstein iunior, xxx von Hanau (--), Werner von Bolanden
(--) und
Philipp von Bolanden (--)
bürgen für König Rudolf von Habsburg
(St). -
Agnes von Isenburg Limburg (St)
bringt als Mitgift die Herrschaft Schaumburg in die Ehe
mit Heinrich von Westerburg (St)
mit ein. - Beginn kriegerischer Auseinandersetzungen
zwischen Fleckenstein und Hohenburg bis 12 89. - Graf Ulrich II von
Württemberg (St)
(19) droht
der Verlust großer Erwerbungen seines Vaters durch
auslaufende Legitimationen an das Reich. - König Rudolf von Habsburg
(St)
verzichtet auf einen Königsumritt und beendet damit eine
Tradition. - Gottfried von
Ziegenhain-Reichenbach-Wegebach stirbt. - Gerlach von
Isenburg - Arenfels (St)
schuldet den Templern von Hönningen Geld und erlaubt
deshalb Schafhaltung auf seinen Weiden. - Die mit
mainzer Burgmannen besetzte Burg Amöneburg
östlich vor Marburg wird Sitz eines mainzer Landvogtes.
1272 Die
Standesschranken zwischen Ministerialen und Edelfreien
sind gefallen. - Auf Druck des
mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) wird
die minderjährige Erbtochter Gräfin Elisabeth
von Rieneck-Rothenfels zur Schande der Grafen von
Rieneck mit dem unfreien politischen Gegenspieler Ulrich von Hanau I (St) verlobt.
Durch den Zweifel der Adeligkeit herrschen Zweifel an
der Rechtsgültigkeit der Vermählung. - Werner Schelm von
Bergen erhält von den Herren
von Eppstein einen Teil des Zehnten in
Frankfurt-Bergen-Enkheim zu Lehen. - Werner I von
Falkenstein (St)
macht Kuno von Reifenberg zum Burgmann auf Königstein. - Konrad
von Bickenbach nennt sich Der Minnesänger von
Klingenberg (St). - Thomas von Aquin baut
eine Dominikanerschule in Neapel auf, die gegen den
König von Neapel Karl
I von Anjou rebelliert. - Der Bischof von Speyer
Graf Heinrich
II von Leiningen (St)
stirbt und Friedrich von Bolanden
(St) wird sein Nachfolger. -
Das Klarissinnenkloster Reichklara wird in
Mainz gegründet. - Die Flotte des französischen
Königssohnes Ludwig wird vor Sandwich versenkt und
beendet die Englandinvasion. - Der mit Guda von
Falkenstein verheiratete Minnesänger Schenk Konrad von Klingenberg
(St) aus dem
Haus Schenk von Limpurg stirbt. Die Witwe Guda von
Falkenstein (--)
heiratet Konrad II von Bickenbach (--), der durch ihre
reiche Mitgift die Bickenbacher zu einer einflußreichen
Familie macht. - Der wormser Bischof Raugraf Eberhard
von Baumburg (St) verhilft
den Templern in Mühlheim zu Gütern des
Zisterzienserkloster in ihrer Nachbarschaft. - Der kloster-bleidenstädter
Abt Einolf von Bleidenstadt (--)
taucht in Wallau auf. - Ulrich III von Dürn (--)
verkauft die Stadt Amorbach an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St).
1271 Der
Burgherr Philipp von Hohenfels (St)
aus dem Donnersbergkreis, dem die Burg Sooneck nördlich von
Trechtingshausen und die Burg Reichenstein südlich
von Trechtingshausen gehören, stimmt dem Verkauf zu und
darf dafür als mainzer Lehnsmann dort wohnen bleiben. -
Marco Polo beginnt seine zweite
Reise über Persien und Afghanistan auf der Seidenstraße
nach Peking. - Die Grafschaft Veldenz geht durch die
Erbtochter Agnes von Veldenz (St)
auf Herrn Heinrich von Veldenz-Geroldseck über. - Der
kölner Erzbischof Engelbert
II von Falkenburg wird nach vierjähriger
Gefangenschaft von Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--), dem Großvater von
Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) freigelassen.
- Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--) ist
mit der Stadt Köln verbündet. - In der ältesten
deutschen, der baseler Apothekerordnung, wird Apothekern
die Behandlung von Kranken untersagt. - Nach
betrügerischen Vermögensrückforderungen des Klosters
Fulda durch gefälschte Urkunden und der Hinrichtung
Hermanns von Ebersberg wird der fuldaer Fürstabt Bertho II von Leibolz
ua von Ritter Giso von Steinau bei der Messe in der
Jakobskapelle der alten Abtsburg niedergeschlagen, von
den 26 beteiligten rhöner Rittern gemeinsam erstochen
und enthauptet. - Philipp II von Falkenstein (St) und Werner von Falkenstein
I (St)
teilen ihre Güter von Falkenstein und Königstein. - Der
sponheimer Abt Graf Kraft von Sponheim (St) (--)
vermacht seine Burg Koppenstein dem Kloster Sponheim. -
Im Friedensdiktat von Aschaffenburg beendet der mainzer
Erzbischof Werner von Eppstein
(St) die Mainzisch-Rieneckische
Fehde indem er nach dem Erhalt von Strafzahlungen
Burg Wildenstein kauft. -
Der goslarer Ratstiefster Stollen
ist 160 m tief und über 1.000 m lang. - Ritter Heinrich
von Katzenelnbogen genannt Knebel verkauft seine Güter
um das Kloster Gnadental. - Ulrich III von Dürn (--) verkauft die Burg
Wildenberg an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St).
1270
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) erwirbt aus der Erbschaft
von Gerhard von Eppstein Rechte in zahlreichen Orten
vornehmlich am unteren Main.
Bei
Trechtingshausen werden die nördliche davon gelegene
Burg Sooneck und die
südlich davon gelegene Burg Reichenstein vom
aachener Cornelimünster an Mainz verkauft. Der
räuberische Burgherr Philipp von Hohenfels (St) (--)
im Donnersbergkreis wehrt sich bis 12 71 gegen
den Verkauf. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) (--) lässt
die Zollburgen Rheinhausen und Eichelsheim
zerstören. - Aachen beginnt eine neue 5,5 km lange
Stadtmauer. - Nach dem Tod Philipps von Falkenstein (St), unter dem
Burg Münzenberg fertiggestellt wurde, erweitern die
Herren von Falkenstein durch sukzessiven Aufkauf der
münzenbergischen Erbschaft ihren Einflussbereich gegen
den Herrn Reinhard von Hanau I
(St) in der
Wetterau. - Imagina von Isenburg
Limburg (St),
Tochter von Gerlach von Isenburg I
(St), Herrn
von Limburg, heiratet den späteren König Adolf von Nassau (St). - Landgraf
Albrecht von Thüringen,
der Entartete lebt offen mit dem nicht
standesgemäßen Hoffräulein Kunigunde von Eisenberg
seiner Ehefrau Margaretha von Staufen (St), der Tochter von Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (--) zusammen, weshalb
diese von der Wartburg nach
Frankfurt in Weißfrauenkloster flieht und noch im
gleichen Jahr stirbt. Beim Abschied beisst M ihren Sohn
Friedrich aus
Abschiedsschmerz in die Wange, wodurch dieser seinen
Beinamen erhält. - Die frankfurter
Barfüßerklosterkirche, die heutige Paulskirche, wird
als Stiftung des frankfurter Patriziers Heinrich
Knoblauch erwähnt. - Mit Graf Gerlach V von Veldenz (St) (--) stirbt die ältere
Linie Veldenz aus und wird von Heinrich von Geroldseck
beerbt. - Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (27) favorisiert Koster Altenberg als
nassauer Grablege statt als solmser. - Gottfried Hagen
schreibt die Kölner Reimchronik.
- Heinrich von Vianden I (St)
wird Lehensnehmer von Luxemburg. - Der fuldaer Abt Bertho von Leibolz II
erobert Burg Ebersburg und zwei
andere Burgen und nimmt dabei Ritter Hermann von
Ebersberg gefangen. Trotz der Zusage des freien Geleits
durch den fuldaer Gefolgsmann Gerlach Küchenmeister wird
Ritter Hermann von Ebersberg auf dem fuldaer Marktplatz
hingerichtet. - Wiesbaden kehrt zur Grafschaft Nassau
zurück. - Gutenacker wird aus dem Vierherrischen
Verwaltungsgebiet herausgelöst und xxx von Allendorf (--) überlassen.
- In Nassau gibt es das Pfarrgehöft in der Kirchgasse 6.
1269
Der römisch-deutsche König Richard von Cornwall
(60)
verleiht Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) für dessen Töchter das
Nachfolgerecht in den Reichslehen.
Wetter:
Missernten führen in den folgenden Jahren zu Teuerung an
Mittel- und Oberrhein und zu Hungersnot. - Der Herr Reinhard von Hanau I
(St) erhält
Rechte am Amt Bornheimerberg. -
Der bisherige bamberger Truchseß Konradin von
Hohenstaufen (St) (--) stirbt.
Der bamberger Bischof und Kanzler des Königs von Böhmen
Wladislaw von Schlesien
macht Pfalzgraf Ludwig II von
Wittelsbach (St)
(--) zum
neuen bamberger Truchsess. - Der fuldaer Abt Bertho II von Leibolz
(--) zerstört
Burg Eisenbach. - Mit dem
Tod von Gerhard von Eppsteins (St)
(--) stirbt
sein Zweig in männlicher Linie aus. - Der deutsche König
Richard
von Cornwall (60) ist nach langer
Abwesenheit wieder in Deutschland, hält in Worms einen
Reichstag ab, heiratet Beatrix von Valkenburg (16), die
Nichte des kölner Erzbischof Engelbert
II von Falkenburg in Kaiserslautern und kehrt für
immer nach England zurück.
1268
Graf Eberhard von
Katzenelnbogen (J) (St) ist mit Elisabeth von
Eppstein (St),
der Schwester des mainzer
Erzbischof Werner
von Eppstein (St),
verheiratet. Graf Diether V von
Katzenelnbogen (St)
macht einen letzten vergeblichen Versuch in die
münzenbergische Erbschaft einzudringen indem er seine
Tochter Elisabeth von Katzenelnbogen (St) mit dem Sohn Konrad von
Weinsberg des münzenbergischen Miterben Engelhard von
Weinsberg vermählt und deren Wittum auf Münzenberg,
Assenheim und Dreieichenhain anweisen läßt. Zugleich
versichert er sich des Beistandes Engelhards für
Burgenbauten im Kraichgau und kauft
den Herren von Wolfkehl das Jagdrecht im Ried ab. Graf
Diether V von Katzenelnbogen (St)
wird letztmalig als Graf im Kraichgau genannt, als sich
Engelhard von Weinsberg verpflichtet ihm beim Bau zweier
Burgen im Kraichgau zu helfen.
Köln
steht unter dem Kirchenbann. - Konradin von
Hohenstaufen, der Herzog von Schwaben und König
von Jerusalem und Sizilien, der letzte legitime
männliche Erbe des Kaiserhauses der Staufer, wird in
Neapel enthauptet. - Gerlach von Limburg I (St) verkauft seine Güter bei
Frankfurt-Sindlingen an Philipp von Falkenstein (St). - Die kölner
Patrizierfamilie Overstolzen erringt in der Nacht
der heiligen Mohren die Vormachtstellung in Köln
gegen die Patrizierfamilie Weise als sie die Führung im
Kampf gegen den kölner Erzbischof
Engelbert
II
von Falkenburg, der an der kölner Ulrepforte
in die Stadt einzudringen versucht übernehmen und die
Eindringlinge in einer blutigen Schlacht zurückschlagen.
1267 Die
Tochter, des Herrn von Limburg, Gerlach von Isenburg
Limburg (St),
Agnes (St)
heiratet Heinrich von Westerburg. - Das Grashaus wird
Aachens erstes Rathaus. - Graf Heinrich von Sponheim
Starkenburg (St)
führt eine erbitterte Fehde mit der Stadt Trier. - Graf
Heinrich von Diez und Weilnau (St)
heiratet Luitgard von Trimnberg. - Wolfram
von Praunheim wird Burgmann von Ulrich von Münzenberg
auf Burg Königstein und
Vasall. - Die Familienmitglieder der Waldbott von
Basseneheim aus Waldmannshausen werden Erbwalpoden
der Grafen von Diez.
- Der Herr Reinhard von Hanau I
(St), wird
Burgmann in der Zweitresidenz Burg Johannisburg des
mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein (St)
in Aschaffenburg. - Graf Heinrich von Sponheim
Starkenburg (St)
beginnt eine Fehde mit der Stadt Trier. - Gerhard von
Wildenburg bedauert den Verkauf seiner Lehnsrechte an
Burg Windeck an Graf
Adolf von Berg, der die Lehnsabsprachen nicht einhält. -
Die Reichsstadt Goslar wird Mitglied
der Hanse. - Der geisteskranke Herzog Heinrich IV von Brabant
(--) ist
regierungsunfähig, muss die Herrschaft an seinen Bruder
abtreten und geht ins Kloster. - Der englische Astronom
Roger Bacon kritisiert kalendarische
Fehler der Kirche, mit Verzögerungen von einer Woche,
wodurch an Fastenzeiten Fleisch gegessen wird. Sein
Orden beschuldigt ihn der Ketzerei, er wird unter
Hausarrest gestellt und mit einem Schreib- und
Leseverbot belegt. - In Mainz kauft das Kloster Eberbach den Hof Zum
Hartlieb. - Pfalzgraf Ludwig II von
Wittelsbach (St)
(--) begleitet
Konradin von Hohenstaufen (St) (--), der Herzog von
Schwaben und König von Jerusalem und Sizilien bis Verona
und kehrt um. - In Weinähr wird Weinbau betrieben.
Ritter Anselm von Witzelnbach und seine Gattin Gertrud
vermachen dem Kloster Arnstein unter Abts Arnold einen
ihrer Weinberge und erlauben ihm auch einen zweiten zu
benutzen. - Siegfried IV von Runkel und Westerburg (--) stirbt.
1266 Der
frankfurter Schultheiß bekommt einen Rat (Bürger oder
Handwerker) neben sich. - Der venezianische Kaufmann und
Weltreisende Marco Polo trifft in Peking ein. - Der Herr
Reinhard von Hanau (St), der sich
gegen die einsetztende Landflucht wehrt, erhält hohe
Geldentschädigungen von der Stadt Frankfurt, wenn seine
Untertanen dort aufgenommen werden. - Gerlach von Isenburg
Limburg (St)
nimmt Burg Schaumburg als
kölner Lehen an, wodurch der trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen
keine Chance mehr zum Erwerb der Burg hat. - Arnstadt
erhält das hersfelder
Stadtrecht. - Die Münze Pfennig mit dem Wert 1/12
Groschen taucht auf. - Philipp von Falkenstein (St) teilt seinen Besitz unter
seinen Söhnen Philipp II von Falkenstein (St) und Werner von Falkenstein
(St) auf,
wobei der eine Burg Nürings und der
andere Burg (Neu)-Falkenstein erhält.
- Der bamberger Bischof Berthold von Leiningen (St), erlässt die ersten
Stadtgesetzte und beschränkt dadurch die Freiheiten der
Städte. - In der Schlacht von Kitzingen
verliert der von mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein (St)
unterstützte, zum würzburger Bischof designierte Berthold
von Henneberg gegen den würzburger Domdechanten
Berthold II von Sternberg, einem Gefolgsmann von König Richard
von Cornwall, und die Stadt Würzburg das gesamte
Heer seines Bruders Graf Hermann von Henneberg obwohl
sein bereits von Papst Clemens
IV in Rom bestätigter Gegner Poppo
III
von Trimberg (--) auf
dem Rückweg noch in Italien gestorben war und gibt sich
mit dem Nordteil des Bistums zufrieden. - Neben dem vom
König bestellten Schultheißen werden in Frankfurt
Ratsherren als Vertreter der Bürgerschaft genannt. - Der
mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein (St)
belagert und zerstört die rienecker Burg Randenburg. Die
unterlegenen Grafen Ludwig, Gerhard und Heinrich von
Rieneck müssen die Burg Randenburg an den
mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein (St)
und ihren Großonkel Graf Hermann von Henneberg
verpfänden, die sie sofort mit allen anderen
widerrechtlich erbauten Befestigungen innerhalb von 14
Tagen schleifen. - Ritter H. von Hutten erbaut in
Altengronau die Huttenburg nach
orientalischem Vorbild. Ein Wohnviereck mit einer 12
Meter hohen Mauer mit Wehrgang wird von Schalentürmen
flankiert und von einem Halsgraben geschützt. - Burg Schaumburg, zur
Hälfte Besitz von Heinrich von Virneburg, wird kölner
Lehen.
1265
wird der Versuch der Brüder Diether V von Katzenelnbogen
(Ä) (St)
und Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) sich das Jagdrecht in der
Dreieich anzumaßen von den münzenbergischen Erben
zurückgewiesen.
Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) tritt dem Landfrieden von
Main, Rhein und Lahn bei.
Der
dortmunder Kaufmann Merbode stirbt in London. - Erstes
englisches Parlament. - Der nürnberger Burggraf
Friedrich von Zollern, Graf Diether V von Katzenelnbogen
(St) (--), u.
a. entscheiden als königliche Schiedsrichter den Streit
des mainzer Erzbischof Erzbischof Werner von Eppstein
(St) mit
Pfalzgraf Ludwig II von
Wittelsbach (St)
(--) um
ehemals lorscher Lehen, insbesondere Weinheim. - Philipp
von Falkenstein I (St)
residiert in Lich und seine Söhne Philipp II von
Falkenstein (St)
(--) und
Werner von Falkenstein I (St)
(--) erhalten
das Jagdrecht im Königsforst Dreieich. - Die Anführer
der Bürgerunruhen in Speyer werden samt Familien und
Helfern aus der Stadt verbannt aber sofort von Graf xxx
von Leiningen (St) (--) aufgenommen.
- Erbteilung in der Vorderen ? Grafschaft Sponheim unter
den Brüdern Heinrich von Sponheim ? (St) und Gottfried von Sponheim
? (St). -
Gräfin Adelheid von Leiningen-Landeck heiratet Graf
Johann II von Sponheim (St)
(--).
Bei der Hochzeitsfeierlichkeit auf Burg Sayn wird sein
aussergewöhnlich starker Knappe, der Kreuznacher Michel Mort bei
einer Wette um etwa 1.000 Liter Wein aus Monzingen und
je 3 Gulden Einsatz von Graf Johann II von Sponheim (St) (--) aus der
Leibeigenschaft entlassen. Er schafft es im Ringkampf
die Köpfe von Ritter xxx von Isenburg, Graf xxx von
Kobern (--)
und Ritter Nikolaus von Winneburg (--) in einen Sack zu
stecken. Vier weitere Adelige zahlen drei Gulden Einsatz
ohne zu kämpfen. Zwei von ihnen packt Michel Mort und
tanzt mit ihnen zur Belustigung der Zuschauer. - Durch
den Langsdorfer Vertrag sichert sich Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (21) die Gebiete Wolfhagen,
Zierenberg, Eschwege,
Alsfeld, Grünberg,
Frankenberg
und Biedenkopf und
erwirbt Heinrich einen Teil der Grafschaft Gleiberg
mit Gießen
von den Pfalzgrafen
von Tübingen. Er residiert in Marburg. - In
Boppard legt König Richard
von Cornwall (--)
den Grundstein für einen befestigten Turm alias
den Bergfried gegen König Alfons von Kastilien.
- Hartrad von Merenberg (St)
muss seinen Teil der Burg Gießen an Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (21) abgeben, wird
Burgmann auf Burg Vetzberg und muss
Burg Merenberg und Burg Gleiberg bei Gießen Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (21) öffnen. - Der
fuldaer Vogt Berthold von Ziegenhain versucht vergeblich
mit seinen Untervögten von Wartenberg Fulda zu
erobern. Der fuldaer Abt Bertho II von Leibolz
erobert Burg Wartenberg, und Burg
Niederschlitz, die geschleift wird und nicht wieder
aufgebaut werden darf.
1264 Das
alte frankfurter Rathaus liegt direkt vor der Westfront
der frankfurter städtische Pfarrkirche St. Bartholomäus
(ab 15 62 Frankfurter Dom). -
Heinrich von Vianden (St)
fordert vergeblich das Erbe seines 12 47 verstorbenen
Vaters Friedrich II von Vianden Burg Schönecken von
seinem Onkel Philipp, überfällt Burg Schönecken und hält
Philipp dort bis zu einem Vergleich, in dem er ihm die
Herrschaft über Schönecken überträgt gefangen. Graf
Heinrich von Vianden bewohnt Burg Schönecken und nennt
sich Herr von Schönecken. Heinrich von Vianden
(St) lehnt
die Oberhoheitsansprüche der Abtei Prüm ab und löst
damit Streitigkeiten bis 12
91 aus. - Der Pfalzgraf verkauft die Stadt Gießen
an Landgraf
Heinrich von Hessen I (St) (20). - Offener und
schwerwiegender Widerstand eines Teils der Bürger von
Speyer gegen Bischof Heinrich II von Speyer und den
Klerus. - Die Mönche Rupert und Wilhelm streiten
erbittert um das Amt des Abtes von Kloster Sponheim.
Wilhelm unterliegt, intrigiert gegen seine Niederlage
und wird vom mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein (St)
gefangen genommen und bis zu seinem Tod eingekerkert. -
Der Hochmeister des Deutschen Ordens Heinrich von Hohenlohe
verfasst die ältesten geänderten Ordensregeln. - Der
mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St)
verhindert, dass die Pfalz bis an den Main reicht, indem
er den pfälzer Brückenkopf, die Stadt Wallhausen
größtenteils unter seine Kontrolle bekommt und die
Konkurrenzstadt Miltenberg ausbaut.
- Hartrad von Merenberg (St)
wird mit einem Teil der Burg Gießen vom
Pfalzgrafen von Tübingen belehnt. - Der fuldaer Abt Bertho II von Leibolz
zerstört und schleift Burg Blankenwald, die
erste von 15 Burgen von Raubrittern im Bistum Fulda.
1263
wird Diether V von Katzenelnbogen (St) Edelbürger von Köln und im
folgenden Jahre von Oberwesel.
Der
Gelehrte Sabatai Ben Samuel kommt bei Judenverfolgungen
in Arnstadt mit 4 weiteren Personen um. - Die alte
frankfurter Nikolaikirche am
Römer wird urkundlich erwähnt. - Umstadt erhält
Stadtrechte und eine Stadtmauer. - Salentin II von
Isenburg (St)
lebt auf Burg Isenburg. - Heinrich
von Heppenheft tauscht
mit dem Kloster Eberbach Weinberge
zu Kiedrich, die sie von Graf Walram von Nassau (St) zu Lehen tragen, gegen
Güter in Kaub. - Das bickenbacher Hauskloster Heiligenberg wird
von Konrad von Bickenbach II verheiratet mit Ruda von
Falkenstein (St) gestiftet
- Unter Führung der kölner Patrizierfamilien Weise und
Overstolzen siegt die Stadt Köln über den kölner
Erzbischof
Engelbert
II von Falkenburg, der mit Gewalt das
Stadtregiment erringen will und hält ihn 20 Tage lang
gegfangen. - Siegfried von Westerburg, der sich
Siegfried von Runkel
(St) nennt, heiratet Margarethe von Weilnau.
Burg Weilnau beherrscht die Hauptstrasse zwischen
Idstein und Usingen, die erste östlichwestliche
Verbindung nördlich des Taunushauptkamms. - Die Söhne
von Sophie von Brabants
Cousin Heinrich der Erlauchte besiegen in der Schlacht
bei Beesenstedt nach 9-stündigem Kampf den Verbündeten
von Sophie
von Brabant Albrecht von Braunschweig und nehmen
ihn gefangen. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St)
verliert die Grafschaft Hessen an Sophie von Brabant.
- Der nassauer Bastard Heinrich (St)
verweigert ein Pastorenamt. - Graf Heinrich von
Zweibrücken kommt in den Besitz der Güter seiner Frau
Erbtochter Gräfin Agnes von Eberstein (St)
in der Pfalz mit der Herrschaft Stauf, Pfeddersheim,
Kloster und Kloster ramsen. - Die Wilgrafen Wildgraf
Gottfried und Wildgraf Emich teilen die Wildgrafschaft
unter sich auf.
1262 Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) verlehnt die Alte Burg
(Laudert) an die Herren von Milwalt.
1262 Rudolf von Habsburg
(St)
wechselt von den den ländlichen straßburger
Adelsgeschlechtern zur freien Reichsstadt Straßburg
über, bringt die elsässischen Staädte Colmar,
Kaysersberg und Mülhausen in seinen Besitz und besiegt
den straßburger Bischof Walter von Geroldseck
(St) in der Schlacht von Hausbergen und der Landvogt von
Elsass, Breisgau und Ortenau Hermann von Geroldseck (St) stirbt in der Schlacht von
Hausbergen. - Rudolf von Habsburg
(St)
errichtet bei Schlettstadt
die Burg Ortenberg
als habsburger Residenz. - Die drei Brüder Emelrich von
Heppenheft, Embricho von Heppenheft und Konrad von
Heppenheft gehören zur Burgmannschaft in Burg Kaub später
Gutenfels in Diensten derer von Bolanden oder
Falkenstein, ihren Erben, und nennen sich von Kaub. - Reinhard von Hanau I
(St) beginnt
den Bau der Burg Windecken und macht
sie zu seiner Stammresidenz. - Der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen
(St) gibt gegen den Willen
der Stifte das Recht auf das Ungeld (Abgaben auf Wein)
für die Dauer von fünf Jahren an die Stadt Speyer ab,
die nur das Recht der Ratswahl abgibt und deren Bürger
im Übereifer die Kirche schikanieren. - Der mainzer
Erzbischof Werner von Eppstein
(St) bannt
vergeblich die vom Deutschen Orden gestützte Sophie von Brabant,
da die Bevölkerung die heilige Elisabeth von Thüringen
verehrt und ihre Tochter unterstützt. - Der mainzer
Erzbischof Werner von Eppstein
(St) weiht
die neue Klosterkirche von Kloster Thron. - Die beiden
einzigen Söhne Johann und Siegmund des nürnberger
Burggraf Friedrich III von
Zollern Nürnberg werden im Wald vor Nürnberg
ermordet. Die jüngste Tochter Anna von Zollern Nürnberg
heiratet 12 95 Graf Emich von Nassau (St). - Papst Urban VI macht Albertus
Magnus zu seinem Kreuzzugsprediger. - Mit der
Weihe der Klosterkirche ist die Bauphase des diezer
Kloster Thron abgeschlossen.
- Der Marschall von Holland Wirich von Daun ist tot. -
In Oberwesel hat der 12 46 vom xxx Ministeriale xxx von
Schönburg gegründete trierer Franziskaner Ordens Konvent
bereits 6 Mitglieder, denen ein Guardian vorsteht. Sie
streiten sich über Jahre mit den beiden bestehenden
Kirchen um die Seelsorge der oberwesler Bevölkerung.
1261
Graf Diether V von
Katzenelnbogen (Ä) (St) heiratet Gräfin
Margarethe von Jülich, Tochter von Graf Wilhelm IV von Jülich.
Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) nimmt im Gefolge des
mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) an der
Königskrönung von Ottokar von Böhmen
in Prag teil.
Heinrich
von Bolanden hat seinen Sitz in Burgen an der Mosel.
Ersterwähnung der gegenüberliegenden trierer Burg Bischofstein.
- Geißlerumzug in Straßburg. - Der mainzer Erzbischof
Werner
von Eppstein (St)
wird zur Königskrönung von Gottfried von Eppstein,
Friedrich von Beichlingen, Graf Heinrich von Weilnau,
Graf Diether von Katzenelnbogen, Graf Günther von
Schwarzburg, und Reichskämmerer Werner von Bolanden (St) begleitet. - Der mainzer
Erzbischof Werner
von Eppstein (St)
hält mit einem Gefolge von 59 Panzerreitern einen
Hoftag unterhalb der Rannenburg. -
Durch den Bruch des Vertrages von Aschaffenburg, der
Graf Ludwig von Rieneck, Graf Gerhard von Rieneck und
Graf Heinrich von Rieneck das Recht zur Erbauung von
Burgen im Spessart abspricht, was Gottfried von
Eppstein (St),
Graf Heinrich von Weilnau (St)
und Reinhard von Hanau (St)
bezeugen, schleift der mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein (St)
die von ihnen gerade erbaute Burg Wildenstein
(Eschau) und baut sie für sich neu auf. - Mit dem Tod
des kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) erreicht
Kurköln seine größte Ausbreitung, da seine Familie mit
ihm ausstirbt und sein Besitz an Kurköln fällt. - Graf
Heinrich IV von Diez (St),
der sich auch Heinrich von Weilnau I nennt, dient dem
mainzer Erzbischof Werner von Eppstein
(St) als
Vertrauensmann, in dessen Gefolge er mit zur Krönung
König Ottokars nach Prag
zieht. - Die Grafen von Rieneck bauen die geschleifte
Burg Wildenstein
widerrechtlich wieder auf und erweitern sogar die
Verteidigungsbauten der Burg Rannenburg. -
Hermann von Geroldseck (St)
wird Landvogt im
Elsass, Breisgau und Ortenau. - Graf Philipp von
Vianden (St) und die
Templer vergleichen sich wegen der Pfarrkirche in Roth.
1260
Die Brüder Graf
Diether V von Katzenelnbogen (St)
(ältere Linie) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (jüngere
Linie) teilen die Grafschaft Katzenelnbogen.
Im gleichen Jahr erwirbt Graf Diether V von
Katzenelnbogen (St)
von König Richard
(Gegenkönig von Alfons dem Weisen)
Pfandrechte an bopparder Zollanteilen. Die wormser
Bürger zerstören mit Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) die
Befestigungen der Stadt Alzey. Die Grafen von
Katzenelnbogen besitzen gewisse Rechte an Burg Sterrenberg, da
eine Hörige Graf Eberhard von Katzenelnbogen zufällt.
Einsetzten
des Baus von Schleusen und Kanälen. - Bau des 25 Meter
tiefen Judenbades, der Mikwe, in Friedberg. Die Grafen
von Veldenz sterben im Mannesstamm aus. - Der kölner
Erzbischof Konrad von Hochstaden schlägt einen
Aufstand der kölner Patrizier im Streit um mehr Rechte
brutal nieder und sperrte sie, sofern er sie nicht zum
Tode verurteilen lässt, in Godesberg ein. - Graf Emich
IV von Leiningen Landeck lässt in der Ebene unterhalb
der Burg Landeck die Stadt Landau gründen. - In der
untergegangenen Stadt Prinzbach werden von Walter von
Geroldseck große Silbervorkommen
gefördert, das in der Familie zu Großmachtsträumen
führt. Walter von Geroldseck wird zum Bischof von
Straßburg gewählt.
Heinrich III von Isenburg Kobern schenkt eine Mühle
dem Kloster Rommersdorf. Der mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein
zwingt Graf Ludwig von Rieneck, Graf Gerhard von
Rieneck und Graf Heinrich von Rieneck im
Aschaffenburger Vertrag auf ihre neuerbauten Burgen
und Neurodungen zu verzichten. Der metzer Bischof
Jakob von Lothringen tirbt. Er wollte der vom Teuefel
besesssenen Begine Sybilla, die vorgab ohne Nahrung
leben zu können, sogar eine Kirche bauen. Er führt
eigene Untersuchungen durch und bestätigte die
dämonischen federzauber und falsche Zeugen um eine
eigene Heilige zu instrumentalisieren.. Mechthild von
Eppstein heiratet Graf Poppo IV
von Wertheim. - Der Herr Reinhard von Hanau begleitet seinen Cousin
Werner von Eppstein zu dessen Weihe zum
Erzbischof von Mainz nach Rom. Graf Rudolf von Habsburg begleitet die
Reisegruppe ein Stück. - Reinhard von Hanau wird als Edelfreier
bezeichnet. - Nach der Rückkehr von Rom beginnt der
mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein die 10-jährige
Mainzisch-Rienecksche Fehde gegen Graf Ludwig von
Rieneck, Graf Gerhard von Rieneck und Graf Heinrich
von Rieneck.
- Deutsche Bergleute siedeln sich um Kuttenberg an. - Philipp von Falkenstein (St)
beginnt den Bau des nördlichen Pallas und des
westlichen nördlichen Turms auf Burg Münzenberg. Die
Ringmauer wird geschlossen und erhöht. - Raniero
Fasani sieht denn Untergang der Stadt Perugia und die
Vermeidung durch eine Engelsbotschaft zur
Selbstgeißelung voraus und löst damit eine
Massenhysterie über ganz Europa aus. Der Anblick der
Geißlerumzüge bewegt die Menschen zur Versöhnung,
Gestohlenes zurückzugeben, Sklaven und Häftlinge
freizulassen. - Der katholische Abt Joachim von Fiore
prophezeit den Weltuntergang nach 7 Phasen der Erde
und genau 40 Generationen nach Christus für das Jahr
12 60. -
Reinhard von Hanau
(St)
beteiligt sich an einer Fehde im Spessart mit den
Grafen von Rieneck. In Oberwesel existiert ein vom Kloster Arnstein gegründetes Prämonstratenserkloster unterhalb des
Martinsberg im Niederbachtal als Kloster
Allerheiligen.
1259
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) versucht vergeblich aus der
münzenberger
Erbschaft die Grafschaft Haselberg, das Gericht zu
Langen und anderen Besitz an sich zu bringen, vermag
jedoch die Herrschaft Dornberg als erledigtes Lehen
einzuziehen. Reinheim wird gegründet.
Auf der
Synode von Fritzlar, der
Kaiserstadt müssen sich Beginen ihr Leben in
zahlreichen Gebieten einschränken lassen. Es kommt zu
Verfolgungen. - Die obere Burg in der Stadt Siegen wird
urkundllich erwähnt. - Die Stadt Köln erhält das Stapelrecht. - Hanau
besitzt einen Erbanteil an Burg Münzenberg. - Der
speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) kauft die Burg Hornberg von den
Amtmann des Grafen von Lauffen, dem Juncker von
Hornberg, wobei die Brüder Junker von Dürn und ein Graf
Ludwig von Ziegenhain
auf ihren Anspruch verzichten. - Das Benediktinerkloster
Disibodenberg wird
eine Zisterzienserabtei. - Das mainzer St Viktorstift
zieht für 1 Jahr hinter die Mauern der Stadt Mainz. -
Ende des Streits zwischen Graf Gottfried von Sayn (St) mit Graf Walram II von Nassau
(St) und Graf Otto von Nassau (St). - In Nastätten Buch
verkauft Leo von Nassau sein Erbe an die Nonnen des
Zisterzienser-Frauenklosters von Aftholderbach.
1258
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) nimmt wahrscheinlich wegen
Streitigkeiten um Zwingenberg den mainzer Erzbischof Gerhard
II von Eppstein (St)
gefangen.
Graf Siegfried von
Wittgenstein I erwirbt um sich Richtung
Rothaargebirge auszubreiten aus den Besitzungen des
Klosters Grafschaft die Hälfte der Stadt Berleburg, in der
kölner Münzen geprägt werden. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden
(St) ist
Erzkanzler für Italien und bricht die Macht der kölner
Patrizier, in dem er statt deren Schöffen neue Schöffen
aus den Zünften einsetzt. - Mit dem Tod von Graf xxx
von Isenburg müssen dessen Söhne Gerlach
von Isenburg (St),
der sich seit 12 47 Herr von Limburg nennt, und sein
Bruder Heinrich II von Isenburg (St)
die Grafschaft Isenburg teilen. - Reinhard von Hanau I
(St)
verzichtet auf Königstein. - Ausbau
der isenburger Burg Arenfels in Bad
Hönningen durch Gerlach von Isenburg (St). - Friedensvertrag zwischen
Isenburg, Sayn, Wied und der Witwe Mechthild von Sayn. -
Ritter Heinrich von Heppenheft, der ein
bolandener Burglehen in Kaub besitzt, überträgt dem
Klosters Eberbach die mit
Rotwein bepflanzte Hälfte des Gräfenbergs bei Kiedrich. - Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) erhält vom
mainzer Erzbischof Gerhard
von Daun und des bayerischen Herzog Pfalzgraf Ludwig II von
Wittelsbach (St)
die Erlaubnis auch an seine Töchter zu vererben. - Die
Grafen von Rieneck erobern Burg Randenburg auf
mainzer Gebiet im vorderen Spessart. - Graf Ludwig von
Rieneck führt in seinem Helmschmuck einen Schwan in
Anlehnung an die Geschichte vom Schwanenritter, den er
für seinen Vorfahren hält. - Der mainzer Erzbischof Werner
von Eppstein (St)
schafft kirchenpolitsch die Voraussetzung den Grafen von
Rieneck den erbeuteten vorderen Spessart und die neu
erbauten Burgen durch das Gesetz von 12 20 von Kaiser Friedrich
II von Staufen über das Verbot von Neubauten von
befestigten Anlagen wieder abzunehmen. - Raugraf
Eberhard wird Bischof von Worms. - Graf Otto von Nassau (St) erkennt die
Rechte von Siegfried von Westerburg (St)
in der Herrschaft Westerwald an. - Die Brüder Heinrich
von Isenburg (St) und
Gerlach von Isenburg (St)
streiten sich um die Herrschaft Cleeberg. -
Gottfried von Eppstein (St)
besitzt einen Anteil an der Herrschaft Cleeberg mit den
Dörfen Ober-Mörlen und Nieder-Mörlen, zahlt aber seinen
Beitrag zur Burg Cleeberg nicht und
wird von den Ganerben aus der Burggemeinschaft Cleeberg
ausgeschlossen. - Tod von Graf Friedrich von Vianden -
Neuerburg (St). Die beiden
Burgen Oberburg alias
Aldenburg und Niederburg sind Teil
seines Erbes. - In Basel wird der Orden zum Papagei als
Antwort auf die Gründung des Ordens zum Stern gegründet.
Der Papageienorden verjagt den Orden zum Stern aus
Basel, der zu Graf Rudolf von Habsburg I
(St) flieht
und dort Schutz findet. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden
(St), der
sogar selbst manipulierte Münzen prägen lässt, entzieht
den kölner Münzern, der kölner Münzerhausgenossenschaft
wegen Unregelmäßigkeiten das Münzrecht. - Wildgraf
Konrad II von Kyrburg (St)
ordnet die Teilung der Wildgrafschaft unter seinen
Söhnen an. - In Worms verhandelt die Stadt Worms mit dem
mainzer Erzbischof, Graf Emich von Leiningen
(St), Raugraf Konrad (St),
Wildgraf Konrad III (St),
der rüdesheimer Vitztum und der Tempelherrenmeister mit
den Unterhändlern von König Richard
von Cornwall im Streit mit Jakob von Stein. - Der
Tempelritter Hildebrand ist auf dem Hof Iben. - In
Hahnstätten vermacht der vermögende hahnstättener
Pfarrer Gerhard an das Kloster Eberbach seine Güter zu
Hahnstätten und Hohlenfels, darunter drei hahnstättener
Weinberge, gekauft von Conrad gen. Gans und von
Heinrich gen. Gaukler alias joculatorem gekauft hat, und
ein Haus in Hahnstätten. Dass man ihn nicht vergisst
spendiert er dem klostereberbacher Konvent auch einmal
jährlich Fisch und fränkischen Wein.
1257
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) erlangt die Hälfte der
Vogtei Umstadt mit dem dortigen Forst als fuldaer Lehen
aus der münzenberger
Erbschaft.
Wetter:
Der Neckar ändert nach einer Flut seinen Flußlauf und
mündet statt südlich nun nördlich von Mannheim in den
Rhein. - Mit der Doppelwahl bricht der rheinische
Städtebund auseinander. - Burg Gutenfels am Rhein wird
erbaut - Boppard wird von Mainz belagert. - Das
Rechtsbuch Schwabenspiegel wird
verfasst. - Richard
von Cornwall sichert Frankfurt das Privileg zu
keine eigene Burg in der Stadt errichten zu lassen. Der
Wehrturm auf dem Römerberg wird nicht mehr weitergebaut.
- Philipp von
Falkenstein Münzenberg
(St) (--)
wird Reichserbkämmerer und somit Verwahrer der
Reichsinsignien oder Reichskleinodien
Krone, Zepter und Schwert des deutschen Königs auf Burg
Trifels in der
Pfalz. Er erlässt dem Kloster Eberbach den kauber Zoll.
- Rheingraf Eberhard von Baumburg (St)
wird Bischof von Worms. - Das Kloster Bleidenstadt ist so
arm, dass es vom straßburger Bischof Heinrich von
Stahleck einen Ablaß erhält. - Hartmut von Kronberg (St) (--) führt eine Krone im Siegel.
- Die solmser Burg Königsberg ist
hessisches Offenhaus. - Für die Anerkennung von König Richard
von Cornwall erhalten die Rheingrafen die Burg Schwabsburg als Reichslehen. - Der
marburger Landkomtur des Deutschen Ordens Graf Werner von Battenberg
und Wittgenstein wird Deutschordens-Komtur von
Balga (Königsberg).
1256
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) verletzt den mainzer
Bürgern gegenüber den rheinischen Landfrieden. Rheinfels
wird gegen den großen rheinischen Städtebund von Graf
Diether V von Katzenelnbogen (St)
trotz langer Belagerung von 26 Städten siegreich
behauptet.
Wetter:
Vulkanausbruch (Örtlichkeit unbekannt) leitet kleine
Eiszeit ein. Die Getreideart Dinkel wird nicht mehr
reif, deshalb grün geerntet und geröstet. Ringförmige
Sonnenfinsternis. - Thomas von Aquin lehrt in Paris. -
Graf Heinrich von Luxemburg (St)
erobert Namur während Markgraf Balduin von Courtenay sich in Konstantinopel
befindet. - König Wilhelm
von Holland bricht bei einem Kriegszug gegen
Gräfin Margarethe von Flandern mit seinem Pferd im Eis
ein und wird erschlagen. - Der oberbayerische Herzog
Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
II bei Rhein (St)
verdächtigt nach einer Verwechslung des Liebesbriefs an
ihn und einen Brief an einen Bekannten seine erste
Ehefrau Maria
von Brabant (30)
des Ehebruchs, bricht einen Kriegszug ab, konfrontiert
sie und lässt seine Ehefrau, zwei Hofdamen und den
Burgvogt auf Burg Mangoldstein bei Donauwörth
hinrichten. Der verwechselte Brief taucht nach den
Hinrichtungen auf. - Die Stadt Bologna verkündet die Legge
del Paradiso (Paradiesgesetz)
und kauft alle ihre 5.855 Sklaven mit 54.000
Lira öffentlichem Geld zur Steigerung der
Produktivität frei. - Burg Glauburg wird
zerstört. Der Reichsministeriale und Burgmann Arnold von
Düdelsheim stirbt bei der Zerstörung. Seine Witwe
Gertrud zieht mit ihrem Sohn Johann nach Frankfurt
nieder. Sie ist namensgebend für das Patriziergeschlecht
Glauburg. - Der
Wetterauer Städtebund wird von den 4 Reichsstädten
Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der
Wetterau gegründet. - Maximum der Eskalationen der
Raubritter im Bistum Fulda, die sogar vor Pilgern nicht
zurückschrecken. - Der Marschall von Luxemburg Heinrich
von Daun II stirbt. Sein Bruder ist der Marschall von
Holland Wirich von Daun. - Graf Ludwig von Loon Rieneck
III heiratet Adelheid von Henneberg.
1255
Wetter: Hochwasser in Limburg an der Lahn
und Sturzwasserekatastrophe in Wetzlar. - Die
Grafschaft Nassau wird unter den Brüdern Walram von Nassau II
(St) und Otto von Nassau I (St) zum ersten
Mal geteilt. Die Lahn bildet die Teilungsgrenze, Otto von Nassau I (St) erhält die
nördlichen Gebiete und Walram von Nassau II
(St) die
südlichen. Burg Sonnenberg fällt an
Walram, der sie an Otto von Nassau I (St) verpfändet.
- Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) vollendet den Bau der Burg
Rheinfels. - Der venezianische
Kaufmann und Weltreisende Marco Polo wird
geboren. - Lorch wird mit
seiner Pfarrei zum ersten Mal urkundlich erwähnt. - Das
Geschlecht der Reichsministerialen von Münzenberg stirbt
mit dem kinderlosen Ulrich II von Münzenberg (St) im Mannesstamm aus und das
Erbe wird durch die Töchter an die Reinhard von Hanau I
(St),
Philipp von Falkenstein (St)
(Münzenberg, Lich), die Herren
von Weinsberg, von Pappenheim und von Schöneberg als
Ganerbe aufgeteilt. Vilbel wird dabei
durch die Nidda geteilt: Der Osten an Philipp von
Falkenstein (St), der Westen
zu Hanau. Offenbach fällt an Falkenstein. Philipp von
Falkenstein (St) erbt damit
Burg Königstein. - Die
Ritter Werner und Gerlach Schelm von Bommersheim
behalten unrechtmäßig sieben Höfe in Rödelheim. - Die
Reichsstadt Oberwesel wird Mitglied des Rheinischen
Städtebundes. - Graf Adolf von Waldeck ist königlicher
Hofrichter, der einen Waffenstillstand zwischen dem Rheinischen Städtebund
und den Landesherren vermittelt - Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) verschleppt
Boten aus Mainz und Worms auf dem Weg zu einem Städtetag
ins Elsaß bei Hördt auf Burg Landeck. - Während
der Abwesenheit von König Wilhelm
von Holland überfällt der staufertreue Graf
Hermann von Rietberg die welfische Königin Elisabeth von
Braunschweig in Begleitung von Reichsjustitiar
Graf Adolf von Waldeck auf dem Weg zur Burg Trifels und
hält sie auf Burg Rietburg gefangen.
Regionale Fürsten und Städte zwingen ihn die Königin
freizulassen. Der staufertreue Graf Hermann von Rietberg
bleibt am Leben, Burg Rietburg wird
zerstört und zur Reichsburg erklärt und an den
elsässischen Landvogt Otto von Ochsenstein übergeben. -
In Marburg wird eine Ballei des Deutschen Ordens
eingerichtet. - Ulrich von
Liechtenstein verfasst sein Frauenbuch , ein
Streitgespräch zwischen einer Dame und einem Ritter. Ulrich von
Liechtenstein wird berüchtigt dafür sogar das
Wasser das er seiner Geliebten wie die Edelknaben
knieend zum Händewaschen reichte getrunken zu haben. -
Erster Handwerker, ein Schmied, im tübingischen Gießen.
- Gerhard von Eppsteins (St)
Erben Graf Emich IV von Leiningen (St),
Graf Adolf von Waldeck, Werner von Bolanden (St),
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St),
Werner von Eppstein (St)
und Reinhard von Hanau I
(St)
erhalten von König Wilhelm
von Holland die Erlaubnis die Hälfte ihrer
Schulden durch entsprechende Verpfändung von
Reichsgütern zu ersetzen. - Durch die Kriegsunruhen sind
Kloster St Alban, Kloster St Jakob, Kloster
Disibodenberg und Kloster Bleidenstadt mit
ihren Zahlungen im Rückstand. - Birlenbach wird erwähnt.
- Oberwesel wird in den Rheinischen Städtebund
aufgenommen.
1254
Die Brüder Konrad von Bickenbach und Otto von
Bickenbach, Herren von Bickenbach verbünden sich mit
ihrem Herrn Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) gegen Ulrich
II von Münzenberg (St).
Der
letzte Stauferkönig Konrad IV von Staufen
stirbt in einem Heerlager in Lavello.
- Interregnum beginnt und dauert bis 12 73. - Worms,
Mainz und Speyer schließen sich zum Rheinischen
Städtebund zusammen. - Graf Friedrich III von Leiningen
(St) tritt
gegen seinen Bruder Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) dem vom
mainzer oberster Polizisten Arnold Walpod gegründeten Rheinischen
Städtebund bei, der auch eine Armensteuer zu
Ostern festsetzt. - Heinrich II von Leiningen (St) wird Bischof von Würzburg.
- Graf Emich von Leiningen IV Landeck (St) ist
Blutsverwandter von Graf Heinrich von Zweibrücken (St). - Der
mainzer Patrizier Ulrich zum Rosenbaum (Wappen mit drei
Löwenköpfen und einem Balken) aus der Familie Löwenhaupt
ist eine der Führungspersonen des des Rheinische Städtebundes.
- Der Rheinische Städtebund
geht gegen Reichstruchsess Werner von Bolanden (St) und Niederadelige der
Umgebung von Mainz vor und zerstört die bolandener Burg
Nieder-Ingelheim mitsamt dem Turm Boländer.
Zum Städtebund gehören auch Bacharach und Diebach, die
keine offizielle Erhebung zu Städten besitzen. Bacharach
bildet mit den Dörfern Steeg, Diebach, Manubach und den
zugehörigen Höhenweilern Neurath, Medenscheid,
Henschhausen, Winzberg und Breitscheid eine Einheit, die
die Rechte eines gefreiten Dorfes besitzt und Vierthäler
genannt wird, das kein geographischer, sondern um ein
verfassungsrechtlicher Begriff ist und womit städtische
Privilegien wie Bürgerrecht, Recht auf freien Einzug,
freies Erbrecht, Siegelrecht, Marktrecht und die
Erlaubnis zum Bau von Stadtmauern verbunden ist. -
Gegenkönig Wilhelm
von Holland (St)
wird König.- Frankfurt tritt dem Rheinischen Städtebund
bei. - In Worms wird Albertus Magnus
beauftragt die deutschen Dominikanerklöster zu
kontrollieren und zieht bis 12 57 barfuß durch
Deutschland. - Ritter Eberhard von Echzell kauft von der
Mutter des frankfurter Schultheiß xxx (St) katzenelnbogener Lehen von
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) in Gonsenheim. -
Gottfried von Eppstein (St)
wird als Reichsmarschall von Gegenkönig Wilhelm von Holland
eingesetzt, um die zerstörte ehemalige Reichsstadt
Schweinfurt wieder aufzubauen.
1253 Der
rheinische Städtebund
belagert die aachener kameliabteivögtlichen
Raubritterburgen Sooneck und Reichenstein. Burg Reichenstein wird
zerstört aber sofort wieder aufgebaut. - Die Burg Neuenbaumburg wird
von den Raugrafen erbaut, folglich gibt es schon die Altenbaumburg bei Bad Kreuznach, die
Stammburg der Raugrafen. - Amorbach
erhält Stadtrechte. - Die Burgen Sayn und Hachenburg
fallen nachdem Tod von Graf Eberhard von Eberstein (St)
an seinen Onkel Graf Johann von Sponheim (St). - Im Kloster Brunnenburg sind
Kirche und Nonnenhaus fertiggestellt. Das Dormitorium
erlaubt 30 Nonnen Schlafmöglichkeiten. Nur die Äbitissin
hat durch ihre Räumlichkeiten Zugang zur Außenwelt. -
Eberhard von Sayn (St) ist
Landmeister des Schwertbrüderordens
in Livland. - Burgherr von Weisenau Philipp von
Hohenfels (St)
verkauft der Stadt Mainz seinen Teil an Burg Weisenau. - Der
zurückgetretene mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) (74) stirbt in Paris. -
Der mächtige Konrad von Dürn verleiht in einer
Amtsanmaßung Amorbach die Stadtrechte und Marktrechte.
1252 Der
Floren (fl), eine weitverbreitete Goldmünze als Gulden
bekannt, wird zum ersten Mal in Florenz geprägt. - Die
böhmische heilige Zdislava stirbt. Sie
soll fünf Tote wiedererweckt haben. - Friedberg wird
Reichsstadt. - Der mainzer Erzbischof Gerhard von Dhaun
baut in 2 km Nähe der kleinen hölzernen Rundwasserburg
der Herren von Wolfskehlen im Hahnfeld eine mainzer
Gegenburg. - Nach dem Tod von Graf Heinrich von Vianden
(St), nach
der Rückkehr vom gescheiterten 6. Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX,
zieht seine Witwe zu ihrer Tochter Yolanda von Vianden (St) ins Kloster
Marienthal. - Der
heilige Petrus von Verona,
Inquisitor für Como und Mailand bekämpft die Katharer
und wird bei Mailand ermordet. - Ebstorfer Weltkarte
mit Jerusalem als Mittelpunkt. - Konrad von Frankenstein
(Burg Breuberg) wird als
Erbauer der Burg Frankenstein erwähnt. - Der gemeinsame
Vorfahr der Patrizierfamilie Glauburg Henricus de
platea, Heinrich von Wetzlar, wohnt in der Eisengasse,
die von der Brücke in die Stadt Wetzlar führt. - Elisabeth
von Braunschweig (St)
heiratet Gegenkönig Wilhelm
von Holland. - Ulrich II von Münzenberg (St) wandelt sein
benediktinisches Hauskloster Patershausen in ein
Zisterzienserinnenkloster mit dem Namen Jungfrauenkrone
um in dem seine Schwester Lucardis von Münzenberg (St) die erste
Äbtissin wird. - Heinrich von Vianden I (St)
ist Schlultheiß von Köln. - Der speyerer Bischof
Heinrich II von Leiningen (St)
und Kanzler von König Wilhelm von Holland
erhält die Herrschaft Kislau. - Werner IV von Bolanden (St) und Philipp
von Falkenstein (St)
befehden ihren Mitbewohner auf Burg Weisenau den Gegner
von Gegenkönig Wilhelm von Holland
Burgherr von Weisenau Philipp von
Hohenfels (St)
um ihn zum Verkauf der Burg Weisenau zu drängen.
- Der durch seine mystische Vermählung mit Maria berühmt
gewordenene Prämonstratensermönch, der Kölner Hermann Joseph von
Steinfeld stirbt und hinterlässt Kloster Steinfeld als
Wallfahrtsort. - Papst Innozuenz IV erlaubt
dem mainzer Domkapitel die Selbstergänzung, wodurch die
Sitze im mainzer Domkapitel erblich werden. - Der
wiesenfelder Komtur des Deutschen Ordens Graf Werner von Battenberg
und Wittgenstein wird Land-Komtur von Marburg. -
Das 72 Meter lange Dormitorium in den Kloster Eberbach ist
in Bau. - Wilhelm von Holland
entbindet die Burgmannen der Reichstadt Friedberg von
der Heeresfolge. - In Bonscheuer gibt es Bergbau in
einer Eisensteingrube. Das bereits verarbeitete Roheisen
aus Kattenelben alias Katzenelnbogen von besonders hoher
Qualität wird in Flandern in den Niederlanden verzollt.
1251
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) erwirbt von Gegenkönig Wilhelm von Holland
bopparder Reichseinkünfte und sieht sich veranlaßt dem
großen rheinischen Städtebund
beizutreten. Graf
Walram von Nassau II (St)
heiratet Adelheid von Katzenelnbogen (St).
Graf Heinrich II von Nassau
der Reiche (St)
stirbt. - Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) gibt seinem osterspayerer
Hörigen Hartlieb die Freiheit. Hartlieb verkauft seine
osterspayerer Weinberge. - Die 100 jährige Dernbacher Fehde
(bis ca 13 30) mit dem eingesessenen Landadel um Herborn wird
erstmals erwähnt. - Die heilige Reinhild von
Westerkappeln soll von ihrer Mutter zweimal
ermordet worden sein. - Das nassauische Herborn erhält
Stadtrechte und das herborner Schloss wird erbaut. -
Konrad von Dürn I teilt seinen Besitz unter seinen drei
Söhnen Boppo I mit der Grafschaft Dilsberg, Ruprecht II
mit dem Besitz um Forchtenberg und Ulrich III mit dem
Besitz um die Wildenburg. - Der herborner örtliche Adel
kämpft um seine Rechte an den Erzgruben im herborner
Schelderwald. - Die Stadt der stauferfreundlichen Herren
von Bolanden-Hohenfels Pfeddersheim wird
vom mainzer Erzbischof Gerhard
von Daun I in Schutt und Asche gelegt. - König Konrad IV von Staufen
verliert die Stadt Boppard, einen Eckpfeiler des staufer
Verteidigungssystems. - König Konrad IV von Staufen
verlehnt in Frankfurt den gerodeten Wald Lindau zwischen
Bockenheim und Stadtmauer an Reichsschultheiß Wolfram
II von Praunheim. Die Die Familie stellt bis 12 82 3
Reichsschultheiße. - Der straßburger Bischof Heinrich von Stahleck
(St) erläßt
Strafbestimmungen gegen stauferfreundliche Bürger und
Ministeriale von Straßburg. - Johann Kämmerer von Worms
ist Herr von Rüdesheim und mit Beatrix von Randeck
verheiratet. - Der mainzer Erzbischof Christian II von
Bolanden (St)
verweigert den Kampf gegen König Konrad IV von Staufen.
Gegenkönig Wilhelm von Holland
, der trierer Erzbischof Arnold
II von Isenburg (St)
und der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) treffen sich mit Papst Innozenz IV, bei dem sie sich über
den zu friedfertigen mainzer Erzbischof Christian II von
Bolanden (St)
beschweren. Der päpstliche Kardinallegat Hogo von Santa
Sabina kommt nach Mainz und überzeugt den mainzer
Erzbischof Christian II von
Bolanden (St)
gegen Entschädigung zurückzutreten. - Der neue mainzer
Erzbischof Gerhard von Daun (St)
erweist sich als Unterstützer von König Konrad IV von Staufen.
- Der Papst Innozenz IV ergebene
Reinhard von Hanau I
(St) und
Münzenberg überbringt die päpstliche Drohung an den
exkommunizierten frankfurter Dekan Konrad und andere
Kanoniker, die Stadt innerhalb von zwei Monaten zu
verlassen und falls sie seinem Befehl nicht nachkommen
allen unwiderruflich ihre Einkommen zu entziehen.
1250
Eroberungsfeldzug von Gegenkönig Wilhelm von Holland
am Mittelrhein. - Gilde der Kräuterhändler in
Flensburg. - Magnetkompasse kommen auf. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Philipp von
Hohenfels (St) verteidigt
die staufische Reichsstadt Boppard gegen
Gegenkönig Wilhelm von Holland.
- Goldbergbau am Eisenberg in Korbach wird erwähnt. - In Runkel führen auf
Burg Runkel
Familienstreitigkeiten zur Vertreibung von Heinrich
von Runkel (St)
durch Siegfried von Runkel (St).
- Die Stadt Schmalkalden
wird erwähnt. - Die Grafschaft Solms teilt sich in
Solms-Königsberg, Solms-Burgsolms und Solms-Braunfels.
- Beginn des Baus der Stadtmauer von Koblenz. - Die
Herren von Bickenbach ziehen
in die Burg Klingenberg an die
Ostgrenze des mainzer Einflußbereichs. - König Konrad IV von Staufen
(St) entgeht in Regensburg
nur knapp einem Mordanschlag. König Konrad IV von Staufen
beschuldigt Papst Innozenz IV als
Auftraggeber. - Gegenkönig Wilhelm von Holland
belagert vergeblich Gelnhausen. - Der
ehemalige Graf Werner von Battenberg ist Mönch.
- Drei Brüder von der Burg Leyen an
der. Nahe schließen Frieden nach einer Fehde mit
Kloster Eberbach. - Deidesheim wird im
Kampf von Heinrich von Leiningen
(St) und
König Konrad IV von Staufen
niedergebrannt. - Auf dem Weg zum nach Lyon geflohenen
Papst Innozenz IV stirbt
Kaiser Friedrich II von
Staufen (56)
als Zisterzienser gekleidet mit Fieber und Durchfall
in Italien. - Graf
Heinrich II von Diez Weilnau (St),
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St), Raugraf Konrad III von
Stolzenberg (St), Ulrich
II von Münzenberg (St)
und Reichstruchsess Werner von Bolanden (St) brandschatzen in Bechtoldsheim mit
Gegenkönig Wilhelm von Holland
aus Vergeltung für Boppard die
Gebiete von Philipp von Hohenfels (St).
- Gegenkönig Wilhelm von Holland
erklärt den Besitz von Burgherr Philipp von Hohenfels
(St) und
den Anteilseignern, den Brüdern Werner IV von Bolanden
(St) und
Philipp von Falkenstein (St)
Burg Weisenau als vom
Landfrieden zerstört und soll nicht wieder aufgebaut
werden. - König Konrad IV von Staufen
(18) heiratet die Landshuterin Elisabeth von
Wittelsbach Bayern (St) (19).
- Gegenkönig Wilhelm von Holland
zerstört Burg Bürgel bei
Offenbach. - Villmar wird von Vogt xxx von Isenburg
mit Mauern, Türmen und Toren befestigt. - Das mainzer
Kloster Dalem wird zerstört. Nur das Nonnenkloster
wird wieder aufgebaut. -
König Konrad IV von Staufen
hält den Feldzug von Gegenkönig Wilhelm von Holland
auf. Der Wechsel von oberitalienischen Städten zum
Kaiser zwingt Innozenz IV zu
Verhandlungen. - In Diez wird das Schlösschen Eberhard
Schloßberg 6 erbaut. - In Ebertshausen nennt der erste
Bewohner sein Hof Haus des Eberhard. - Espenschied ist
in Neubesitz von xxx von Eppstein.
1249
In Ingelheim geht Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) gegen
Verpfändung von Trebur, Wasserbiblos, Krumstadt,
Gensheim und anderem zugehörigen Reichsbesitz als Rat zu
Gegenkönig Wilhelm von Holland
über.
Kloster Rupertsberg gerät
unter Beschuss. - Der Propst des mainzer St. Viktorstift
wird der neue mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St). Das
mainzer St. Viktorstift wird mit Spenden überschüttet. -
Die wiedisch-saynische Burg Hartenfels, die zur
Sicherung der Hohen Strasse nach Köln dient, wird an den
trierer Erzbischof Arnold
II von Isenburg (St)
verkauft. - Nieder-Ingelheim wird durch Gegenkönig Wilhelm von Holland
und den mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
belagert und nach 40 Tagen übergeben. - Burg Frankenstein von Konrad
II Reiz von Breuberg ist in Bau. - Der mainzer
Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St) (55)
belagert Ingelheim und stirbt
in Bingen. - Graf Hermann
von Henneberg (25)
heiratet Margarete, die Schwester von Gegenkönig Wilhelm
von Holland. - Holzbrücke über den Rhein bei
Eglisau. - Der Erzbischof Arnold
II von Isenburg (St)
erwirbt den Anteil von Gräfin Mechthild von Sayn an Burg
Hartenfels. - Kaiser Friedrich II von
Staufen (55)
entkommt einem Giftmordanschlag. Sein Kanzler Petrus de Vinea wird
der Konspiration verdächtigt, geblendet und stirbt. -
Landgräfin Sophie von Hessen, Sophie
von Brabant erbaut Burg Naumburg. - Graf
Emich von Leiningen (St),
Graf Gerhard von Diez (St),
Graf Heinrich von Weilnau (St),
Wildgrad Konrad (St),
Siegfried von Runkel (St)
bezeugen wie Wildgraf Emicho (St)
die Anwartschaft auf die erbenlose Grafschaft Werda von
Gegenkönig Wilhelm von Holland
erhält. - Gräfin Katharina von Nassau (St)
wird Äbrissin von Kloster Altenberg.
1248
Wetter: Hungersnot in Heidelberg. - Kreuzzug des
französischen König Ludwig IX, bei dem
sich die Teilnehmer von ihren Schulden befreit werden. -
Hartmann von Lißberg grhört zu den Gründungsvätern, die
beschließen den gotischen Neubau des kölner Doms. Gerhard von Reil
wird Dombaumeister. Der alte kölner Dom brennt
versehentlich komplett ab. - Burg Blankenstein wird
von Landgräfin Sophie von Hessen, Sophie
von Brabant eingenommen, um ihren unmündigen Sohn
zu schützen, da sie in der Hand ihrer Gegner ist. - Der
heilige Thomas von Aquin,
italienischer Kirchenlehrer, der u.a. meint, dass Frauen
zwar Kinder gebären, alles andere aber Männer besser
können und dass nur ein arbeitsfreies und ganz den
religiösen Übungen gewidmetes Leben christliche Tugenden
ideal entfalten lässt, ist Schüler von Albertus Magnus in
Köln. - Der heilige Ludwig IX, König von Frankreich,
errichtet einen Schrein mit der angeblichen Dornenkrone
Jesu in Paris. - Marburg wird hessische Residenz. - Graf
Heinrich II von Nassau (St)
führt Fehde gegen die Landgrafen von Hessen wegen des
Herborner Landes und begründet eine jahrhundertelange
Feindschaft. - Grundsteinlegung des Kölner Doms, der das
größte und beeindruckendste Gotteshaus der Welt werden
soll. - Das erste Adelsgeschlecht in Rödelheim sind die
Edlen von Keppeler. - Der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) belagert
und erobert schließlich mit Hilfe des kölner Erzbischofs
Konrad von Hochstaden
(St) die
pfälzer Burg Thurant und
vertreibt Raubritter Berlewin, genannt Zurn, und seinen
Herrn Pfalzgraf Otto
II von Wittelsbach Bayern (St)
damit von der Mosel und breitet den trierer Einfluß
entscheidend aus. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden
(St) erwirbt
für Kurköln große Teile der Grafschaft Sayn. - Der
trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) erbaut den
fünfseitigen Bergfried der Burg Stolzenfels. - Der
frankfurter Patrizier Walter Siglo zum Löwenstein
besitzt ein Haus in der frankfurter Fahrgasse. - Die
staufertreue Stadt Aachen weigert sich Wilhelm von Holland
zu krönen. Wilhelm von Holland
wird nach sechsmonatiger Belagerung, bei der ein
Großteil der Stadt überschwemmt wird, zum König gekrönt
und den Bürgern die alten Freiheiten bestätigt. - Gertrud,
die Tochter der Heiligen Elisabeth
von Thüringen, wird für 49 Jahre die dritte
Meisterin des Klosters Altenberg bei Wetzlar. - Die
Herzöge von Andechs-Meranien
sterben aus und vererben Gebiete rings um Sonneberg
und Coburg an Graf
Gerhard von Henneberg. - Die Grafen von Sponheim sind
Herren der Stadt Kreuznach und stellen Freiheitsurkunden
aus. - Graf Heinrich von Heinsberg (St) übergibt seinem Bruder
Simon (St)
Kastellaun, Neef und Kirchberg. - Die kreuznacher Münze
ist im Besitz von Simon von Sponheim (St). - Die
Walram von Monschau versprochene Grafentochter Yolanda
von Vianden (St),
die während ihrer Pubertät auf Burg
Schönecken eingesperrt war, darf ins langersehnte
aber den Eltern unstandesgemäße luxemburger Kloster Marienthal. - Die
Herrin von Thüringen und Hessen Sophie von Brabant, die
Mutter von Heinrich von Hessen (St)
wird vom hessischen Adel unterstützt und kämpft gegen
den aufständischen thüringer Adel und erobert und
zerstört Burg Blankenstein. -
Pfalzgraf Otto
II von Wittelsbach Bayern (St)
setzt Graf Emich
IV von Leiningen Landeck (St)
als Burgmann auf Burg Winzingen ein. - Die
Grafen von Henneberg erhalten die Veste Coburg. - Das
frankfurter Weißfrauenkloster
brennt nieder. - Graf Heinrich von Vianden (St)
nimmt am
6. Kreuzzug an
der Seite des des französischen König Ludwig IX teil.
- Gottfried von Eppstein (St)
wird Marschall von Gegenkönig Wilhelm
von Holland. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(54)
stellt sein Falkenbuch fertig. -
Konrad von Solms (St)
wird Deutschordenskomtur von Hessen. - Gottfried von
Eppstein (St) erhält die
Burg Ölsbrück. - In Köln zeugen Graf
Emicho von Leiningen (St),
Graf Otto von Nassau (St),
Wildgraf Emicho (St), Graf
Heinrich von Weilnau (St),
Gottfried von Eppstein (St)
und Werner von Bolanden (St)
bei einem Zusammentreffen mit dem Erzdiakon von Laon,
dem späteren Papst Urban IV. - Wolfram vom Stein d. Ä.
auf Burg Gutenberg alias Burg Weitersheim und seine Frau
Agnes von Gudenburg stehlen Schweine vom Breitenfelser
Hof und schenken dem Kloster Eberbach als Sühe 15 Morgen
Land. - Burg Waffensand wird vom
mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(54) östlich von Marburg
erbaut.
1247 Der
klostereberbacher Hof Haßloch wird von Bewaffneten von
Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) angegriffen. Sie werden
von frankfurter Truppen gefangengenommen, eingekerkert
und auf Bitten des Kloster Eberbach wieder
freigelassen. Die gräflichen Ritter und Burgmannen von
Burg Auerbach bürgen für sie.
Der
mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(53)
krönt Wilhelm
von Holland, den Schwager von Graf Gerhard von
Henneberg zum neuen Gegenkönig von König Konrad IV von Staufen
(St) (19). - Sophie von Brabant,
die Tochter der heiligen Elisabeth von Thüringen,
läßt ihren Sohn Heinrich (3) zum
ersten Landgrafen von Hessen (St)
ausrufen. - Nach dem Tod von Graf Heinrich III von Sayn
(St) fällt
die Grafschaft mit Blankenberg, Hachenburg, Freusburg,
Saffenberg, Hülchrath und Hadamar an den Neffen Graf
Johann von Sponheim (St)
und seine Brüder, dessen Söhne sich wieder von Sayn
nennen und der in Hachenburg seine
ständige Residenz des Grafengeschlechts von Sayn
einrichtet. Gottfried II von Eppstein (St)
und sein Sohn Gottfried III von Eppstein (St)
erhalten die Hälfte der bamberger Lehen. - Mit Gerlach
II von Büdingen stirbt das Geschlecht der Herren von Büdingen im Mannesstamme aus. Erben
sind die Schwiegersöhne von Hohenlohe-Brauneck, von
Isenburg-Kempenich, von Trimberg, von
Hohenlohe und die Herren von Isenburg. - Die
Klosterkirche in Lorsch brennt zum zweiten Mal. - Da die
Ludowinger mit dem Tod von Landgraf Heinrich Raspe von
Thüringen auf der Wartburg aussterben beginnt der Thüringisch-hessische
Erbfolgekrieg. - Gerlach von Isenburg I
übernimmt die Herrschaft von Limburg an der Lahn und
bezeichnet sich als Herr von Limburg. - Das
frankfurter Weißfrauenkloster brennt ab. - Der speyerer
Bischof Heinrich von Leiningen
(St) wird
aus dem Bistum vertrieben und Kanzler von König Wilhelm von Holland.
- Bürgerunruhen in Kreuznach. - Graf Heinrichs von
Vianden (St)
Tante, die fromme Jolantha, wird auf Burg Schönecken gefangen
gehalten, da sie in ein Kloster will. Albertus Magnus und
der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden
(St) sind zu
Gast bei der Familienberatung. - Die Familie von Lautern
auf Burg Montfort nennt sich
in von Montfort um. - In der Grafschaft
Ziegenhain stirbt die Erbtochter. - Heinrich von Leiningen
(St) wird
Kanzler von Gegenkönig Wilhelm von Holland.
- Johann von Sponheim I
(St)
übernimmt die Burg Sayn vom kinderlosen
Graf Heinrich III von Sayn (St) der Jüngere, der Dicke
(kölner Domvogt). - Der Minnesänger Neidhard ist tot.
Seine bauernfeindliche Dichtung dient zur Belustigung
des bayerischen Adels. - In Frankfurt existiert das Haus
Alter Burggraf. - Mathilda von Nassau alias Mathilde von
Geldern-Zütphen, die Frau von Graf Heinrich
II von Nassau (St)
stirbt. - Beistandsabkommen von Gerhard von Aremberg
(alias Gerhard von Wildenburg) mit Graf Adolf V von Berg
in dessen Konflikt mit Sponheim. - Der Burghauptmann von
Montabaur Ruprecht von Nassau (St) stirbt. - Der
Deutschordensrittter Ruprecht von Nassau (St)
stirbt. - Heinrich von Nassau (St)
ist Chorherr in Kloster Arnstein. - Gerlach
II von Büdingen vererbt an vier Töchter. Tochter Concea
von Büdingen erbt einen Teil von Büdingen. Ihr Ehemann
Rosemann von Isenburg - Kempenich vertreibt Graf Albert
von Graf Trimberg und Konrad von Hohenlohe gegen Kaiser
Friedrich II von
Staufen (53)
aus der Ganerbenburg Büdingen. - In Mainz schließen sich
die Reuerinnen, ehemalige Prostituierte alias
Sexarbeiterinnen, am Dietmarkt, dem heutigen
Schillerplatz in einer Ordensgemeinschaft zusammen. -
Die Witwe Gräfin Mechthild von Sayn (St)
(44) überlässt den
Söhnen ihrer Schwägerin Adelheid u.a. Hachenburg, Burg Freusburg, Burg
Sayn und behält nur ihr eigenes thüringisches Erbe
und das Wohnrecht auf der saynischen Burg Löwenburg bei Bad Honnef.
1246 Burg
Braunfels wird als
solmser Verteidigungsburg gegen die Grafen von Nassau
erbaut. - Das Fronleichnamsfest
wird auf Anregung der heiligen Juliana von Lüttich,
die in Visionen eine unvollständige Mondscheibe sieht,
eingeführt. - Schlacht bei Frankfurt. - Mit Graf Heinrich III von Sayn
(St) stirbt in der
Sylvesternacht die Ältere Linie der Grafen von Sayn aus.
- In der Schlacht bei Höchst laufen 2.000 Bewaffnete und
mehrere Grafen unerwartet von König Konrad IV von Staufen
(St) (18) zu
dessen ehemaligen Erzieher Heinrich Raspe über, wodurch
es zu einer Panik kommt, im Main viele ertrinken und so
die Schlacht für den Pfaffenkönig Gegenkönig Heinrich Raspe von
Thüringen entscheiden. König Konrad IV von Staufen
(St) (18)
rettet sich ins staufertreue Frankfurt. - Philipp von
Bolanden Falkenstein (St)
ist Verwalter der Reichsburg Trifels
und Hüter der Reichskleinodien.
- Der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg
(St) beginnt
mit Hilfe des kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden
(St) die
große Fehde gegen die pfälzer Burg Thurant von der aus
Raubritter Berlewin, genannt Zurn mit der Duldung seines
Herrn Pfalzgraf Otto
II
von Wittelsbach (St)
die Mosel unsicher macht. - Verschwörung unter den
engsten Mitarbeitern gegen Kaiser Friedrich II von
Staufen (52). - Die geflohenen
Mönche von Berg Karmel bauen ihr Kloster in Frankfurt
aus. - Der mit Guda von Falkenstein verheiratete
Minnesänger Schenk Konrad von Klingenberg
(St) nimmt
an der Hochzeit von König Konrad IV von Staufen
mit Elisabeth von
Wittelsbach von Bayern (St)
in Augsburg teil. - König Konrad IV von Staufen
(St) (18)
macht Wittekind von Merenberg (St)
und Konrad von Merenberg (St)
zu Vögten von Wetzlar. - Die
klostereberbacher Mönche gründen in Köln das Kloster Maria im Spiegel oder im Volksmund
Jungfrauenkloster auf Besitz von Graf Heinrich III von Sayn
(St). -
Mönch Joffried wird Abt in Kloster Prüm. - Graf Heinrich III von Sayn
(St) stirbt
ohne männlichen Erben. Seine gerade geborene Tochter
Mechthhild von Sayn stirbt. - Lollschied gehört zum
Kirchspiel Niedertiefenbach, das Graf Heinrich von
Nassau (--)
an Kloster Arnstein übergibt. - In Oberwesel
gründet der xxx Ministeriale xxx von Schönburg (--) mit trierer
Franziskanermönchen, den Minderbrüdern, einen neuen
Franziskaner Ordens Konvent, deren Friedhof die
schönburger Familienbegräbnisstätte wird. - In Oberwesel
wird in der Stadtmauer der Koblenzer Torturm erbaut.
1245
Graf Diether IV von Katzenelnbogen stirbt (St). Seine Söhne Diether V (St) und
Eberhard I
(St)
erhalten beide den katzenelnbogener Grafentitel, weil
sie beide eigenständige Grafschaften besitzen. Graf
Diether V von Katzenelnbogen (St)
erbaut Burg Rheinfels.
Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (51) öffnet sich den
Wittelsbachern und nimmt dazu territorialer Verluste für
den mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(51)
in Kauf. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (51) wird vom Konzil von
Lyon abgesetzt und die mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(51)
und der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) verkünden die Absetzung in
Deutschland. - Der Minnesänger Neidhart mit seinen
bäuerlichen Liebes- und Raufdarstellungen stirbt. -
Regensburg wird freie Reichsstadt. - Graf Friedrich III
von Leiningen (St)
heiratet die Wildgräfin Adelheid von Kyrburg.
- Grafen Heinrich
III von Sayn (St)
mit Frau Gräfin Mechthild von Meißen-Landsberg. - Der
dritte leininger Grafensohn Heinrich II von Leiningen (St) wird
Bischof von Speyer. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
vertreibt den stauferfreundlichen fuldaer Abt Konrad von
Malkes III mit Unterstützung von Papst Innozenz IV. - Der hardehausener Abt
Gottfried von Merenberg wird aus seinem Amt verdrängt. -
Die büdinger Burg Ortenberg wird mit
dem Tod von Gerlach II von Büdingen an die Ganerben,
Eberhard Reiz von Breuberg mit Mechthild von Büdingen,
Graf Albert von Trimberg mit Liutgart von Büdingen, Graf
Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Graf von Romagna und Graf
von Molise mit Petrissa von Büdingen und Rosemann von
Kempenich (St)
mit Concea von Büdingen vererbt. - Der mainzer
Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
weiht den unehelichen Sohn des meißner Markgrafen Dietrich von Wettin
zum Bischof von Meißen. - Reinhard von Hanau I
(St) ist mit
Adeheid von Münzenberg verheiratet und erhält das Amt
Babenhausen. - Der bamberger Bischof Heinrich von bietet
im Auftrag von
Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (51) seinem
Bündnispartner, dem österreichischen Herzog Friedrich an das
Herzogtum Österreich zum Königreich und Wien zur
Bistumsstadt zu erheben, unter der Bedingung, dass
dessen Nichte Gertrud (19)
Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (51) heiratet, was das
Mädchen nach der Verlobung aber ablehnt. - Wildgraf
Friedrich (St) ist Provisor
der Templer in Supplingenburg.
1244
Der mainzer
Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(50) macht Mainz zur
Freien Stadt um die Bürger auf seine Seite zu ziehen.
- Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) belagert die mainzer Residenz. - Thomas von Aquin
wird Benediktinermönch, deshalb von seiner Familie
Monate eingesperrt, und flieht nach Köln, wo er
Schüler von Albertus
Magnus wird. - Auf der Generalsynode in Fritzlar
wird Kaiser Friedrich II von
Staufen (St) (50) vom
Papst gebannt und die Stadt Erfurt
vom mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (50). - Nach dem Tod von
Kuno II von Münzenberg (St)
wird die Burg Münzenberg an
seinen Bruder Ulrich II von Münzenberg (St) vererbt - Mode: Der
Bayerische Landfrieden verbietet Ehefrauen Kleider mit
Seidenbesatz und zur Kirche eine Kopfbedeckung außer
einen Teil des Kleides zu tragen, erlaubt Bäuerinnen
Baumwollmäntel und Lodenmäntel zu tragen. - Der in
Akkon kämpfende Werner von Merenberg ist
Marschall des Deutschen Ordens. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden
(St) erbaut eine steinerne
Burg in der Nähe seines Familiensitzes der Motte Husterknupp. - Der
Staufergegner Heinrich von Stahleck
(St) wird
Bischof von Straßburg. - konrad von Dürn lässt sseine
Nonnen von Gotthardsberg nach Kloster Seligenthal
umsiedeln um aus dem Kloster wieder eine befestigte
Burg zu machen. Kaiser Friedrich II von
Staufen (St) (50) verbietet
den Umbau weshalb die Nonne wieder zurückkehren.
1243 Die
mainzer Starkenburg wird vom mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (49) belagert. - Der
kölner Erzbbischof Konrad
I von Hochstaden (St) verlehnt
die Burgen Fürstenberg, die
Burg Stahlberg und die
Burg Stahleck an den Pfalgraf xxx
(St) (--). -
Erzwungene mainzer Lehensauftragung von Burg Kyrberg. - Die Witwe
von Heinrich von Wetzlar (--) heiratet
den Zentgrafen von (Burg-)Holzhausen und zieht mit ihrem
Sohn, dem Patrizier Heinrich III von Holzhausen (--) nach Frankfurt. - Die
Grafen von Rieneck werden wegen Angriffen auf das
Kloster Schlüchtern
mit dem Reichsbann belegt. - Gerlach von Isenburg
Limburg (St)
brandschatzt und plündert Worms. - Markgraf Hermann V von Baden
nimmt an der Schlacht bei Liegnitz
teil um die Mongolen abzuwehren, Die Schlacht endet
vernichtend, die Mongolen ziehen trotzdem ab. Seine
Ehefrau Irmengard bittet um die Erlaubnis als
Familiengrablege Kloster Lichtenthal gründen
zu dürfen. Der stauferfeindliche straßburger Bischof Berthold von Teck
lehnt ab, deshalb lässt sie den Grenzfluß umleiten und
erhält vom stauferfeindlichen speyerer Bischof Konrad von Eberstein
die erhoffte Erlaubnis. - Graf Poppo von Wertheim III
unterstützt die Grafen von Rieneck in ihrer Fehde mit
dem würzburger Bischof Hermann
von Lobdeburg weil er mit Kunigunde von Rieneck
verheiratet ist. - Graf Ludwig von Rieneck III heiratet
Adelheid von Grumbach-Rothenfels und beauftragt den
bürgerlichen Minnesänger Konrad von Würzburg
die Geschichte vom Schwanritter
niederzuschreiben. - Graf Gerhard von Diez (St) gründet widerrechtlich auf
Reichsgrund zusammen mit seiner Frau Agnes von
Saarwerden Kloster Thron. - Schwere
Verwüstungen im Rheingau. - Die heilige Hedwig von Andechs
stirbt. Sie ist die Tante der heiligen Elisabeth von
Thüringen. Ihr Bruder ist Bischof von Bamberg, ihr
anderer Bruder Patriarch von Aquileia. - In Mainz wird
im Mainzer Dom der neue Kreuzgang
eingeweiht. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (--)
inkorporiert das mainzer Kloster Altenmünster dem
Zisterzienserkloster Eberbach unter Abt
Rimuld und entzieht dadurch Rheingraf xxx die
Klostervogtei. - Der würzburger Bischof Hermann
von Lobdeburg wird bei seinem Rachefeldzug gegen
den Abt von Fulda durch Graf Albert von Trimberg
unterstützt. - In Langenau vererbt die sayner Gräfin Mechthild
von Landsberg
(St) (40) die Burg
Langenau dem Erzbistum Köln.
- In Oberwesel wird die Stadtmauer mit zur Stadtseite
offenen Türmen alias Schalentürmen ua dem
Steingassenturm befestigt, was sich über mehrere Jahre
hinzieht.
1242 Graf
Gerhard von Diez (St)
wechselt auf die antistaufer Seite des mainzer
Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (--).
- Staufer-König Konrad IV von Staufen
(14)
Frankfurt durch den Judenpogrom finanziell stark
geschädigt, privilegiert die frankfurter Bürger und
Juden. - Die Eppsteiner beginnen im westlichen
Königssondergau sich nassauischer Rechte zu bemächtigen.
Die Reichsstadt Wiesbaden wird vom mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (--)
erobert, zerstört und niedergebrannt. Der
Status Reichststadt wird nie wieder erwähnt. Kastell (wiesbadener
Stadtteil) wird von ihm belagert. - Das Stevensruder, ein
mittschiffs am Heck mit Scharnieren angebrachtes Ruder
wird zum ersten Mal nachweisbar. - Nach einem kurzen
Bürgerkrieg gegen des Königs Kandidaten nach dem Tod des
trierer Erzbischof Theoderich
von Wied (St)
folgt der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg
(St) und erbaut die
Zollburg Stolzenfels
gegenüber der mainzer Zollburg Lahnstein. - Der vom
Bodensee stammende Minnesänger Burkhart von Hohenstein
prangert Standesunterschiede an und propagiert
freiheitliche Gedanken indem er junge Adelige animiert
auch auf Bauernfesten zu tanzen. - Philipp von Bolanden
IV (St)
nennt sich Philipp von Falkenstein I. - Burg Bischofstein wurde
durch den trierer Erzbischof Arnold
II von Isenburg (St)
begonnen. -
Gerlach von Isenburg I (St)
und sein Bruder Heinrich von Isenburg (St) sind Gegner des
Stauferkönigs Konrad IV. - Burg Fürstenberg, Burg Stahlberg und Burg Stahleck sind
pfälzer Lehen. - Der Kanoniker Graf Heinrich von
Virneburg I folgt seinem Vater Hermann III von Virneburg
(St) noch
aggressiver mit einem erfolgreichen Angriff auf das
Stift Karden, dem er aber Wiedergutmachung leisten muss.
- Schwere Verwüstungen im Rheingau als Vergeltung von
Verwüstungen im Wormsgau durch Staufer-König Konrad IV von Staufen
(14).
- Der mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (--)
belagert das von Philipp von Hohenfels (St)
verteidigte Mainz-Kastell, das von wormser Bürgern
erfolgreich unterstützt wird. - Beginen in Frankfurt. -
Graf Wilhelm von Jülich I nimmt den kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden
(St)
gefangen und trotz der Gefangenschaft geht dieser aus
der Schlacht als Sieger hervor. - Der internierte
abgesetzte König Heinrich
VII (31)
Halbbruder von Staufer-König Konrad IV von Staufen
(14)
stirbt von Lepra gezeichnet bei einem Selbstmordversuch
in Martirano. - Burg Grumbach ist im
Besitz von seinem Erbauer Wildgraf Konrad II
(St). - Konrad von Solms (St) wird Deutschordenskomtur
von Elsass-Lothringen. - Werner von Bolanden (St)
erhält Burg Mühlberg als Lehen.
- Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) nimmt eine Burg Grumbach
als brabanter Lehen. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) wagt eine
2. Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (--t)
und unterliegt. - Die Oppenheimer nehmen den
Haupturheber der Zerstörung des kaiserlichen Wiesbadens
den mainzer Domherrn, weilburger Propst Burghart von Ziegenhain,
der im Auftrag des mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
zusammen mit seinem Bruder Graf Berthold von Ziegenhain
die kaiserliche Stadt Wiesbaden erobert, gefangen und
lehnen seine Freilassung ab. - Philipp von Hohenfels (St) erbittet erfolgreich Hilfe
von Graf Friedrich von Leiningen (St)
um mit den Reichsstädten gegen den mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
vorzugehen, der von Mainz bis Straßburg alle Dörfer, die
sich von ihm nicht loskaufen verbrennen will und schon
damit begonnen hat. - Der mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
beraubt in und um Mainz und auf dem Rhein wormser
Bürger. - Feindseligkeiten gegen trierer Geistliche. -
In der Schlacht bei Lechenich im Streit um die
Stadtrechte von Jülich wird der kölner Erzbbischof Konrad
I von Hochstaden (St) von Graf Wilhelm IV von Jülich
gefangen genommen und 9 Monate auf ihrem Hauptsitz Burg
Nideggen gefangen gehalten. -
Eberhard Reiz von Breuberg verpflichtet sich dem mainzer
Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
gegen Staufer-König Konrad IV. - Kaiser
Friedrich II von Staufen
(St) (47) verbündet sich mit
König Heinrich von England. - Der freie Ritter Ludwig II
von Marburg ist Vogt von Frohnausen. - Konzil
in Mainz.
1241
Wetter: Sonnenfinsternis, bei der in Nürnberg zur
Vesperzeit die Sterne zu sehen sind. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (47) marschiert auf Rom
zu. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
verbündet sich ohne ersichtlichen Grund mit dem kölner
Erzbischof Konrad von Hochstaden
(St) gegen
den staufer Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (47) und leitet den
Untergang der Staufer Dynastie ein. Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (47) ersetzt den mainzer
Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
als Reichsgubernator durch dessen diesem feindlich
gesinnten thüringer Landgraf Heinrich
Raspe wonach es zu Kriegshandlungen kommt, aus. In
der Wetterau greifen sie die Städte Büdingen und Ortenberg an. Burg Büdingen wird zerstört. - Weil die
Kardinäle zum ersten Mal in einem Konklave den neuen
Papst wählen müssen, stirbt der Nachfolger von Papst Gregor IX, Coelestin
IV durch die Hitze des Wahlplatzes und der
katastrophalen hygienischen Umstände nach der Papstwahl
nach 17 Tagen. Erst nach einer zweijährigen Sedisvakanz,
die das Ende der Aussöhnungsbemühungen mit Kaiser Friedrich II von Staufen
bedeutet wird 12 43 ein neuer Papst gewählt. -
Frankfurter Judenschlachten, nur 24 von ca.
200 Juden überleben. - In Sizilien wird der Apothekerstand
gegründet. - Burg Sooneck ist im
Besitz der aachener Korneliabteivögte,
den Herren von Hohenfels, die ungerechtfertigten
Rheinzoll verlangen und als Raubritter gelten. - Der
wetzlarer Münzer heißt Arnold. - Der frankfurter Bürger
und spätere Patrizier Ulricus Longus kauft zusammen mit
dem frankfurter Juwelenhändler und königlichen
Diplomaten Johann Goldstein, bei dem der Kaiser Friedrich II von Staufen
regelmäßg zu Gast ist, das Dorf Fechenheim von den
Herren von Dornberg aus ehemaligem königlichem Besitz. -
Graf Friedrich III von Leiningen (St) erhält auf Druck
von Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (47) das Lehen der
Grafschaft Dagsburg.
- Der speyerer Bischof Graf Konrad V von Eberstein
(St) tritt
einen Hof und das Münzrecht in Kreuznach an die Grafen
von Sayn ab. Sein Bruder, der Burgherr von Burg Stauf Eberhard von
Eberstein II, verheiratet mit Adelheid von Sayn (St) gründet das
Zisterzienserinnenkloster Rosenthal. - Der friedberger Burggraf
erbittet auf dem Rückweg vom speyerer Königshof seinen
Schwager Ritter Kuno von Eschborn (Kronberg) um Geleit
um sich vor dem mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
zu schützen. - Die Stadt Frankfurt steht mit 250 Mark
Feinsilber an erster Stelle der Reichssteuerliste, die
Stadt Gelnhausen an
zweiter Stelle. - Burg Ortenberg wird
zerstört. - Phillipp von Schönborn urkundet. - In Pisa
stirbt der Mathematiker Fibonacci, nach dem
die Fibonaccizahlen benannt werden. Mit Beispielen von
Verlustgeschäften erkennt er die Vorteile von negativen
Zahlen, die bis dahin für absurd gehalten werden und falsche
Zahlen genannt werden. - Ritterturnier bei Neuß.
- In Holzheim brennen die limburger Zünfte die Ardenburg
nieder.
1240 Die
Heilige Klara von Assisi
setzt sich mit Gebeten einem Angriff der Sarazenen auf ihr
Kloster entgegen. - Erfindung der Räderuhr. - Der
mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(46) lehnt es zunächst
ab, sich gegen seinen exkommunizierten Mentor Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (46) zu stellen, und wird
deshalb exkommuniziert, bleibt jedoch weiterhin
unbeugsam. Der Mongolensturm
verhinderte einen Krieg zwischen den Parteien. - Graf
Friedrich III von Leiningen (St)
erbaut Burg Neuleiningen.
- Burg Rodenstein wird von
den Herren von Crumbach und Rodenstein mit voller
Unterstützung von Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) als Trutzburg gegen Burg
Reichenberg
gebaut. - Dürkheim wird
leiningisch und erhält die Stadtrechte. - Bruno von
Isenburg Braunsberg (St)
heiratet eine Gräfin von Wied und bildet die zweite
Linie der Grafen von Wied. - Der mainzer Erzbischof Siegfried
III von Eppstein (St)
(46) beginnt eine
zweijährige Fehde mit Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) was zur
Verschuldung des reichen sponheimer Klosters Disibodenberg führt.
- Die Grafen von Veldenz errichten Burg Montfort und
vergeben sie als Lehen an Eberhard von Lautern. - Die
Grafen von Virneburg stiften das Franziskanerkloster St.
Nikolaus in Andernach. - Graf
Simon von Sponheim I (St)
heiratet die Nichte Margarethe von Heimbach des kölner
Erzbischofs Konrad
von Hochstaden I (St) mit den
Zeugen Graf Heinrich III von Sayn (St), Graf Johann von Sponheim (St) und seinem
Bruder Graf Heinrich von Heinsberg (St). - Die Grafentochter Yolanda von Vianden
(St) will
nach einem Besuch der Äbtissin, ihrer Tante, im Kloster
bleiben. - Der münzenberger Burgherr Ulrich von
Münzenberg I (St)
wird von seinem Sohn Kuno III von Münzenberg (St) von der Burg Münzenberg
vertrieben. - Der frankfurter Salierturm auf dem Römerberg ist mit
21m Durchmesser und 45m Höhe der höchste Turm
Deutschlands. - Der satirische Roman Der Pfaffe Amis wird
geschrieben. Er dient als Vorlage für Till Eulenspiegel.
- Der mainzer Erzbischof Siegfried
III von Eppstein (St)
(46)
und der trierer Dompropst Arnold II von Isenburg
(St)
bestimmen für den baldigen Tod von Lothar von Wied (St) im Jahr 12
45 eine gemeinschaftlichen Besitz der Grafschaft unter
den Schwägern. - Der Westlettner im Mainzer Dom, der den
Blick auf den Hauptaltar verhindert, wird erstellt und
mit dem Bassenheimer Reiter
geschmückt. - In Kloster Arnsburg bricht ein
Aufstand wegen schlechter Bekleidung, Ernährung und
Behandlung unter den Laienbrüdern, den Konversen aus.
1239 Königstein mit Burg
Nürings geht in den Besitz der Hagen-Münzenberger über.
- Die ursprüngliche frankfurter Salvatorkirche wird
durch einen Umbau zur frankfurter Pfarrkirche St.
Bartholomäus. - Kuno III von Münzenberg (St) und Ulrich von Münzenberg I (St) erhalten gemeinsam Burg Königstein. - Der
mainzer Erzbischof Siegfried
III von Eppstein (St)
verweigert die Weihe der frankfurter städtischen
Pfarrkirche St. Bartholomäus, die ab 15 62 Frankfurter Dom ist,
weshalb sie Bischof Liudolf von Ratzeburg weiht. -
Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (45) wird von Papst Gregor
IX exkommuniziert. - König Konrad IV von Staufen
(11)
erbietet den Zuzug nach Oppenheim aus den Gebieten von
Graf Simon von Sponheim
in Kreuznach (St).
- Der trierer Erzbischof Theoderich
von Wied (St)
erbaut die Kyllburg um den
Norden des Territoriums zu verteidigen. - Der
hagen-münzenberger Besitz wird geteilt. Ulrich II von
Münzenberg (St)
erhält Burg Hayn und sein Bruder
Kuno III von Münzenberg (St)
Burg Münzenberg. - Der
Bau des romanischen mainzer Dom wird unter dem
mainzer Erzbischof
Siegfried III von Eppstein (St)
(45) abgeschlossen.
- Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) wagt eine 2. Fehde mit dem
mainzer Erzbischof Siegfried
III von Eppstein (St)
(45) und unterliegt. -
Mechthild von Büdingen heiratet Eberhard Reiz von
Breuberg. - In Oberwesel lebt Ritter Humbert von
Schönburg (--),
verheiratet mit Benigna (--), bis 12 66 auf Burg
Schönburg.
1238
Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Muhammad ibn
Nasar beginnt in südspanischen Granada eine bis 14
92 dauernde muslimische Herrschaft mit 20 Sultanen, die
durch das Fehlen einer Aristokratie viel autoritärer als
christliche Herrscher regieren, aber der Region eine
Blütezeit verschaffen. - Graf Siegfried von Wittgenstein
I (St)
begründet eine eigene Linie mit der Burg Wittgenstein
als Stammsitz und territotialer Ausdehnung nach Norden.
- Bruno II von Isenburg
(St) wird
Herr der Grafschaft Wied. - Graf Poppo II von Wertheim
stribt. Er trägt bis zu seinem Tod den illegitimen
Namenszusatz von Gottes Gnaden. - Der friedberger Burggraf
Rupert von Karben wird zusätzlich frankfurter
Schultheiß. - Graf Hermann III von Virneburg (St) stribt im Kloster Himmerod
als Mönch. - Der mit Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (44) blutsverwandte Konrad von Hochstaden
(St), seine
Mutter ist Mathilde von Vianden
(St), wird
Erzbischof von Köln. Graf Heinrich von Virneburg I wird
einer seiner treuen Weggefährten. Der kölner Erzbischof
Konrad von Hochstaden
(St)
übernimmt mit dem Amt enorme Schulden bei venezianischen
Bankiers. - Die Grabinschrift des frankfurter Patriziers
Heinrich Knoblauchs bezeichnet ihn als Stifter des Barfüßerklosters. -
Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg
kommt Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (44) in der Lombardei zu
Hilfe und wird sein Vermittler.
1237
Wallfahrt der Erfurter Kinder. Über hundert
Kinder ziehen tanzend und springend 15 km in die
schwarzburger Residenzstadt Arnstadt, wo sie
erschöpft zu Boden sinken. Wer sie führt bleibt
unbekannt. Die Eltern holen sie zurück. (Tanzwut es wird
von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - Konrad V von Eberstein
wird Bischof von Speyer. Sein Bruder ist Graf Eberhard
von Eberstein, verheiratet mit Gräfin Adelheid von Sayn
(St), Schwester Agnes von
Eberstein ist mit Graf Friedrich II von Leiningen (St) und Schwester Hedwig mit
Raugraf Ruprecht von Altenbaumburg Simmern (St)
verheiratet. - Die Grafschaft Sponheim wird geteilt, Johann von Sponheim I (St) erhält die Hintere
Grafschaft Sponheim, Heinrich von Sponheim (St) und Simon von Sponheim I (St) die Vordere Grafschaft
Sponheim. Die Stammburg Sponheim wird
gemeinschaftlicher Besitz oder Witwensitz und verliert
an Bedeutung. - Die Strahlenberger bauen ihre Burg Strahlenberg
bei Schriesheim auf dem Grund des Klosters Ellwangen. -
Die ehemalige gladenbacher Ritter-Burg Blankenstein ist im
Besitz der Herren von Merenberg. - Die Leininger Grafen
werden zu Schutzvögten von Kloster Limburg. -
Die älteren Grafen von Blieskastel sterben aus und Burg
Blieskastel fällt an die Grafen von
Salm. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (42) erlaubt Philipp I von
Falkenstein (St)
auch an seine Töchter zu vererben. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (42) krönt seinen Sohn Konrad IV von Staufen
(09)
zum König und überträgt dem mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(42) sowohl die
Vormundschaft als auch das Amt des Reichsgubernators. -
Graf Friedrich II von
Leiningen (St),
mit der ererbten Hardenburg,
stirbt und der speyerer Bischof Konrad von Eberstein V
teilt die Grafschaft Leiningen unter den Söhnen
Friedrich III von Leiningen (St) und dem landecker Emich IV von Leiningen (St). Das leininger Siegel mit
den drei Adlern erscheint auf der Teilungsurkunde. -
Kawerzenhof alias Geldwechsler in Koblenz. - Der
Livländische Schwertbrüderorden
geht im Deutschen
Orden auf. - Der mit Agnes von Sayn (St) verheiratete Graf Heinrich
von Blieskastel stirbt. - Graf Simon von Katzenelnbogen
(St) tritt
auf einem Grafschaftsgerichtstag in Ubstadt auf. - Der
mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St) (43)
kauft von den Brüdern Graf Konrad von Merenberg und Graf
Wittekind von Merenberg die
Herrschaft Ruchesloh. - Der
würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg
verteilt die ererbten Güter Guntersblum unter den
Brüdern Friedrich III von Leiningen (St) und Emich IV von Leiningen (St), der auch den kurkölnischen
Lehnshof erhält. - In Braubach baut Gerhard II von
Eppstein (St) alias Gerhard
von Braubach den dreistöckigen freistehenden Wohnturm im
staufischen Stil auf der Marksburg. - Ein
angeblich jüdischer Ritualmord in Fulda führt zu einem
Aufstand. - In Limburg besteht die Stiftsmühle alias
Obermühle, bei der die limburger Bevölkerung verpflichet
ist ihr Getreide mahlen zu lassen. - In Oberwesel
erreichen es die Bürgers ihrem Vogt xxx von Schönburg (--) für 300
Mark Silber das Vogteirecht abzukaufen, die der gerade
zum König erhobene Kaisersohn Konrad IV von Staufen
(09)
zur Stadt erhebt, die damit reichsunmittelbar wird.
1236
Unter Berufung auf die Konstantinischen
Schenkung beansprucht Papst Gregor IX die
Weltherrschaft. - Nach einem Massaker an 33 jüdischen
Kindern in Fulda, aus Angst vor jüdischen Ritualmorden
an christlichen Kindern, verbietet Heinrich II diese
Beschuldigungen. - Ferdinand III von
Kastilien erobert im Rahmen der Reconquista
Cordoba und belehnt den muslemischen Herrscher Muhammad
I zur Machtsicherung damit. Dieses Lehnsverhältnis
besteht bis 14 92. - Die Wildgrafen beginnen mit der
Unterrstützung von Rheingraf Embricho (St) eine langjährige Fehde mit
dem mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St) (42) . - In der Schlacht von Schaulen,
der Sonnenschlacht, unterliegt ein Livländisches Schwertbrüderordensheer
den heidnischen Schemaiten.
Der Schwertbürderorden wird Teil des Deutschen Ordens. -
Gottfried Puller von Fleckenstein dient Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (42) in Italien. - Die
frankfurter Fischer schwören der Stadt Frankfurt ihre
Treue und ihre Hilfe bei Hochwasser und Eisgang. - Die
Bürger von Oppenheim erhalten eine 14-tägige jährliche
Messe für ihre Neuansiedelung von Kaiser Friedrich
II von Staufen (St) (42) in
Anwesenheit von Graf Gerhard von Diez (St),
Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St),
Philipp von Hohenfels (St)
und Philipp von Falkenstein (St).
- In Oberwesel wird von Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (42)
ein Judenregal zum Schutz der Juden erlassen,
weil die Kreuzritter zwischen Juden und Arabern nicht
unterscheiden.
1235
König Heinrich
VII (24)
trifft seinen Vater Kaiser Friedrich II von
Staufen
(St) (41) in Wimpfen. - Der
Aufstand von König Heinrich
VII von Staufen (St)
(24) wird von seinen Vater Kaiser Friedrich II von
Staufen bei seiner Rückkehr aus Italien
niedergeschlagen. Heinrich wird entthront und in apulischen
Gefängnissen bis zu seinem Tod 12 42 eingekerkert.
Kaiser Friedrich II von
Staufen
(St) (41)
ruft den auch in mittelhochdeutsch verfassten Mainzer Landfrieden aus und hält mit dem
mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(41) einen prunkvollen
Reichstag in Mainz ab, auf dem der Versuch seinen Sohn
Konrad IV von Staufen
(07)
zum König wählen zu lassen scheitert. - Auf dem Platz
der alten Stiftkirche in Limburg an der Lahn
wird der Dom vom trierer
Erzbischof Dietrich von Wied
(St) eingeweiht. - Der Bau
der städtischen Kirche St. Bartholomäus (ab 12 56 Frankfurter Dom)
wird begonnen. - Papst Gregor IX setzt
offiziell die Inquisition
(gegen Abweichler und Heiden) ein. - Der französche Rosenroman, ein
Minnegesang, der von der Liebe zu einer Frau handelt,
wird begonnen. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St) (41) erwirbt die
Starkenburg am Rhein. - Ein Mord wird erstmals durch
die Analyse von Fliegenlarven auf dem Leichnam gelöst.
- Die Edelfreien
Peter von Dehrn und Kuno von Reifenberg sowie deren
Frauen gründen ihr Kloster Gnadenthal um die
Versorgung ihrer Töchter zu sichern. - Die isenburger
Pfarrkirche wird direkt vor dem Eingang zur Burg Isenburg erbaut. -
In der Königshundert im Königssondergau findet der
letzte Reichstag auf dem Königsstuhl bei Erbenheim
statt, dessen Steine zur Erbauung des Wartturms in
Mainz-Kastel verwendet werden. - Die Stadt Köln
begrüßt Prinzessin und Kaisergattin Isabella
von England am Severinstor. - Auf
dem Reichstag in Mainz
wird durch englische Vermittlung der
welfisch-staufische Streit beigelegt. Kaiser Friedrich
II von Staufen (St)
(41)
gibt Otto von Braunschweig
I seine Besitzungen um Braunschweig und Lüneburg
als neues erbliches Herzogtum. - König Heinrich
VII (24)
schenkt der Stadt Frankfurt Geld und Holz aus dem
Reichswald zur Renovierung und Instandsetzung der
alten Brücke. - Der trierer Erzbischof Theoderich
von Wied (St)
gewinnt 27 Ritter als Burgmannen in Montabaur. - Der Graf von Ziegenhain belehnt Ritter
Hermann von Treffurt mit Schloss Spangenberg, der
sich daraufhin von Spangenberg nennt. - Burg
Bickenbach wird
erbaut. - In Mainz wird Muntmannschaft verboten.
Neubürger werden zu Muntmannen, wenn sie Land pachten
und zum Waffendienst für ihren Pachtherrn genötigt
werden. - Reckenroth ist
die Rodung des Recco.
1234 Der
Inquisitor Konrad von Marburg
klagt Graf Heinrich
III von Sayn (St)
und Graf Heinrich von Solms (St)
als Ketzerfreunde an, deren Fall der
Inquisitionsgerichtsbarkeit entzogen und einem
Reichsgericht in Mainz unter der Teilnahme des deutschen
König Heinrich
VII von Staufen (St)
(23)
und 8 Bischöfen und 12 Zisterzienseräbten (grauen Äbten)
als Eideshelfer überstellt und die frei gesprochen
werden. Auf seinem Rückweg nach Marburg wird Konrad von Marburg
von 6 Berittenen der ansässigen Ritterfamilie von
Dernbach vermutlich auf Befehl von König Heinrich
VII von Staufen (St)
(23)
ermordet. Von dem abgebrannten Dorf Dalen ziehen die
Bewohner in das nahegelegene Pfarramt Sponheim und
gründen eine Dorfgemeinschaft. - Das Reichsgut um Usingen fällt unter
Verwaltung der Grafen von Diez. - Konrad von Hochstaden (St) versucht dem kölner
Dompropst Konrad von Bueren die Dompropstei mit Gewalt
streitig zu machen. - König Heinrich VII von Staufen
lehnt sich gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (40) auf und sucht
vergeblich die Unterstützung des mainzer Erzbischofs Siegfried III von
Eppstein (St)
auf Kosten der Reichsfürsten seine Macht zu erweitern. -
Die Tochter des letzten Grafen von Blieskastel,
Elisabeth, stiftete Kloster Gräfinthal in Gräfinthal.
- Mit dem Burgstall der alten Burg Trimberg, den die
Witwe Heinrichs von Trimberg, Mechthildis von Henneberg,
an das Hochstift Würzburg verkauft ist die gesamt Burg Trimberg in dessen
Besitz. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(40)
beschwert sich bei Papst Gregor IX über den
Eifer seines Inquisitors Konrad von Marburg
mit dem Fall Alaidis von Klavelt, die deshalb nach
Bingen kommt um sich als Hexe verbrennen zu lassen. Sie
denunziert dabei ebenfalls ihre ganze Verwandtschaft um
sie auf den Scheiterhaufen zu bringen. - Papst Gregor IX verschickt
eine Sammlung von kirchlichen Verordnungen und Gesetzen
an alle Klöster. - Auf dem Reichstag in Boppard sucht
König Heinrich
VII (23)
vergeblich Unterstützung für seine Rebellion gegen
seinen Vater Friedrich II von Staufen (St)
(40). - König Heinrich
VII von Staufen (St)
(23) verleiht für die Unterstützung
gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen
(St)
(40)
der Reichsstadt Oppenheim frankfurter Steuerrecht. - Der
Vater von Reinhard von Hanau I
(St)
Reinhard von Dorfelden und Heinrich von Dorfelden teilen
sich ihren Besitz. Reinhard von Dorfelden übernimmt
Hanau um die von Heinrich von Dorfelden gewünschte
Umwandlung in ein Zisterzienserkloster zu vermeiden. -
Graf Lothar von Wied (St)
trifft König König Heinrich
VII (St) (23) am Königshof in Kaiserslautern. - Kloster Prüm will vergeblich
ein eigenständiges Bistum werden. Papst Gregor IX lehnt ab.
1233 Der
Inquisitor Konrad von Marburg
denunziert Beginen auf dem Konzil von Mainz. - Der
Inquisitor Konrad von Marburg
lässt die Burg Wilnsdorf wegen
Inquisitionsvergehen zerstören. - Der Franziskanermönch
Roger Bacon studiert an der
Universität von Paris als einer der ersten Verfechter
empirischer Methoden. - 1. Würzburger Fehde. - Philipp
von Bolanden I und Hohenfels und Herr von Falkenstein (St), ist Reichskämmerer
und Burgvogt auf Burg Trifels.
- Die Burg Staufenberg.ist
Nebensitz der fuldaer Vögte von Ziegenhain. - Die
Dernbacher verlassen die herborner Mark. - Burg Staufenberg ist im
Besitz der Grafen von Ziegenhain. - Die Dominikaner
lassen sich in Frankfurt an der östlichen Stadtmauer,
der heutigen Battonstrasse nieder, predigen gegen die
sittliche Verderbtheit und finanzieren ihr Leben durch
Ablaßhandel für Sünden. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
zwangsreformiert das mainzer Kloster Altenmünster. Die
adeligen Damen wenden sich vergeblich an den Papst. Die
Rheingrafen sind Klostervögte von Altenmünster.
1232
Wetter: Schon zu Ostern ist es so warm, dass man im
Freien baden kann. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (38) überträgt die
Reichsabtei Lorsch an den
mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(38).
Beträchtliche lorscher Gebiete im Odenwald sind Lehen an
Pfalzgraf Ludwig den Kelheimer (St). Die Mark Heppenheim wird
in einen mainzer und einen pfälzer Teil getrennt. Das
mainzer Bensheim unterhalb der katzenelnbogener Burg Auerbach ist
feindliches Ausland. - Graf Heinrich II von Nassau (St), der
Reiche, verheiratet seine Tochter Elisabeth von Nassau
mit Gerhard III von Eppstein (St)
um einen Frieden zwischen Nassau und Eppstein zu
erreichen. Graf Heinrich von Nassau II (St), der Reiche, befürchtet
einen Verlust seiner Rechte an Wiesbaden, da König Heinrich
VII von Staufen (St)
(21)
Wiesbaden vermutlich zur Reichsstadt erhebt. - Landgraf
Konrad von Thüringen-Hessen erobert und zerstört
Fritzlar, wobei die Stadtmauer zerstört wird, muss sich
aber am Wiederaufbau beteiligen um der Acht durch Papst
Gregor IX zu entgehen. - Die
Inquisition wird vom Papst den Dominikanern übergeben. -
Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (38)
erlässt das erste Reichsgesetz, ein Landfriedensgesetz
in deutscher Sprache. - Der Sachsenspiegel, ein Lehn-
und Landrechtsbuch wird erlassen. - Der grausame
Inquisitor Konrad von Marburg
lässt in Erfurt vier Adelige wegen Ketzerei verbrennen.
Er ist besessen von der Existenz von Teufelsanbetern,
den Luziferianern. - Johann von Heusenstamm
verpfändet seinen Teil an der Burg Hayn an Ulrich von
Münzenberg (St).
- Gerlach von Isenburg - Limburg (St) baut auf einem Felsplateau
am Rhein eine erste Wehranlage der Burg Arenfels. - Eberhard
von Isenburg (St) ist
Propst in Limburg an der Lahn.
- Dietrich von Isenburg (St)
steht unter Vormundschaft seines Onkels Rosemann von
Isenburg (St).
- König Heinrich
VII von Staufen (St)
(21) verzichtet den Bürgern von
Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar gegenüber
auf die Zwangsehe mit seinen Höflingen. Der frankfurter
Bürger Johann Goldstein muß seine Tochter nicht mit
einem königlichen Knecht verheiraten. - Gerlach von
Isenburg I-Limburg (St)
holt die Franziskaner nach Limburg an der Lahn.
- Hugo von der Leyen ist Domherr in Trier. - Der mit
Agnes von Staufen verheiratete Graf Rudolf von Habsburg
(St) stirbt. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (38) stellt die
Reichsunmittelbarkeit von Graf Heinrich
III von Sayn (St)
wieder her. - Graf Heinrich
III von Sayn (St)
kauft ein Haus in der Trankgasse in Köln für Aufenthalte
mit seiner Frau Mechthild von Wied -Neuerburg. - Graf
Ludwig II von Rieneck und seine Frau Adelheid von
Henneberg gründen ihr Kloster Himmelthal bei
Aschaffenburg.
1231
Wetter: Nach einem außergewöhnlich mildem Winter folgt
ein heißer Sommer. - Augustalis, die
erste in Massenauflage geprägte Goldmünze wird von
Kaiser Friedrich II von
Staufen (St) (37)
in Süditalien ausgegeben. - Zweites großes Reichsgesetz
zugunsten der Fürsten. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (37) verbindet die
Wässerung von Flachs und Hanf im Umkreis von 7,5 km um
Siedlungen um die damit verbundene Geruchsbelästigung zu
vermeiden. - Der Inquisitor Konrad von Marburg
ist Seelsorger der heiligen Elisabeth von
Thüringen (24), der
er ihre Kinder wie ihre Freundinnen nimmt, sie zu ihrem
Seelenheil häufig auspeitschen und bespitzeln lässt bis
sie stirbt. Ihr Enkel wird erster Landgraf von Hessen (St). - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (37) muss allen deutschen
Fürsten wichtige Hoheitsrechte überlassen. z.B. geht das
königliche Geleitsrecht auf die Landesfürsten über, die
es durch Urkunden oder Bewaffnete durchsetzen aber auch
dafür haften. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (37) begründet die
Medizinalgesetzgebung im Edikt von Salerno,
in der er auch den Apothekerstand vom Ärztestand trennt
um Preistreiberei zu vermeiden. - König Heinrich
VII von Staufen (St)
(20) sammelt die Machträger des
nichtfürstlichen Standes um Rückendeckung gegen seinen
Vater Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (37) zu gewinnen. - Papst
Gregor IX führt in Rom persönlich
eine Inquisition durch, die mit vielen Kerkerstrafen und
Todesstrafen auf dem Scheiterhaufen endet. - Nikolaus
von der Leyen ist Burgmann auf der trierer Saarburg. - Die
mainzer Stadt Landsberg und die mainzer Burg Rodersen werden von
Landgraf Konrad von Thüringen
in der Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von
Eppstein (St)
(38)
zerstört. - Graf Ruprecht V von Nassau (St) tritt in einen Orden ein
und gibt seine Herrschaft an seinen Bruder Graf Heinrich
II von Nassau der Reiche (St)
ab, der damit alleiniger Regent der Herrschaft Nassau
ist. - Rheingraf Embricho (St)
streitet sich vor König Heinrich
VII von Staufen (St)
(20)
mit Graf Heinrich von Nassau II (St)
um Wälder bei Bleidenstadt und erhält sie als Eigentum,
wogegen Graf Heinrich II von Sayn (St) nur die Nutzung der Hälfte
des Holzes erhält. Das Urteil bezeugen Wildgraf Konrad (St), Graf
Heinrich von Diez (St)
und Werner von Bolanden (St) .
1230 In
Limburg an der Lahn wird die Stadtmauer
vollendet. - Burgholzhausen wird
bis 12 43 vom mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein belagert. - In der Schrift des
Benediktinerordengründers, des Heiligen Benedikt
aus Nursia werden Mönche verpflichtet
sowohl Bücher zu lesen als auch physische Arbeit zu
erledigen. Dieser Grundsatz dient vielen weiteren Orden
als Vorbild. - Die dreischiffige Basilika des
Prämonstratenserinnenklosters Beselich ist
fertiggestelllt. - Graf Heinrich von Nassau (St), der Reiche, betreibt die
Dernbacher Fehde,
aus der Teilung thüringen Hessen um in seinem hessichen
Lehensgebiet Herborner Mark dem Landadel seine
angestammten Rechte zu verweigern. - Schenk Walter I von
Limpurg erbaut Burg Limpurg über Schwäbisch Hall. - Siegfried
III von Eppstein (St)
(36)
folgt seinem Onkel Siegfried
II von Eppstein (St).
Er ist ebenfalls Neffe des trierer Erzbischof Dietrich
von Wied. - Die Grafen von Rieneck versuchen bis
12 50 im Kinzigtal Besitz zu erobern. - Aufstand der
Bürger von Bingen gegen den mainzer Erzbischof Siegfried II von
Eppstein (St).
- Die Stadt Grünberg ist
Münzstätte. - Graf Heinrich II von Nassau
(St)
herrscht alleine über 9 nassauer Burgen. - Burg Fürstenberg kommt
als Pfandobjekt an Pfalzgraf Ludwig den Kelheimer (St). - Kloster Haina verkauft den
frankfurter Riedhof (Niederrad) an das Kloster Arnsburg. - Papst Gregor IX läßt ein neues
einheitliches Kirchenrechtsbuch anfertigen, das auch die
Vorgehensweise gegen Ketzer verschärft. - Hohenlohe wird
mit einem Familienvertrag geteilt. Konrad von Hohenlohe
- Brauneck und
Gottfried von Hohenlohe -Hohlach führen den Titel Graf
von Romagna. - Der österreichische Herzog Friedrich von Babenberg
ist Mäzen des Minnesängers Neidhard. - In Trier
wird das Dreikönigenhaus oder Haus Zum Säulchen, der
Wohnsitz einer trierer Schöffenfamilie, mit Zugtreppe im
1. Obergeschloß, erbaut. - Graf Heinrich II von Nassau
(St) schenkt
dem Deutschen Orden das Dorf Finsternthal. -
Ritter Peter von Eschborn I nennt
sich nach seiner fertig erbauten Burg Kronberg Ritter
Peter von Kronberg. - Die Bürger von Bingen organisieren
einen Aufruhr gegen ihren Herrn, den mainzer Erzbischof
Siegfried
II von Eppstein (St).
- Die erotische Rittergeschichte ein Versroman Moritz von Craun von
einem nördlichen rheinfränkischen Dichter, eventuell Bligger von Steinach
ist am Hof von Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (36) aktuell.
1229 Nach
der Eroberung krönt sich Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) (35) selbst zum König von
Jerusalem. - Okzitanien (Südfrankreich) wird dem
französischen Königreich eingegliedert. - Vorfahren des
Erzbischofs Raban von Helmstatt
werden erstmals urkundlich im Kraichgau erwähnt. - Die Grafen von Virneburg
erbauen ihre Zweitresidenz Burg Monreal, die nach
einer Grernzfeste im Süden des Toten Meeres benannt
wird. - Die Tochter der Heiligen Elisabeth
von Thüringen (22)
Gertrud
(2) kommt
ins Prämonstratenserinnenkloster
Altenberg.
- In Meaux bei Paris werden 83 Katharer
verbrannt. - Die Schlüsselsoldaten, Truppen von Papst Gregor IX greifent die
siziilianischen Besitzungen des gebannten Kaiser Friedrich II von
Staufen (35)
während dessen Kreuzzuges an, weil Kaiser Friedrich II von
Staufen (St) (35)
Jerusalem nicht erobert sondern kampflos in
Verhandlungen einnimmt hat und damit die Ungläuben als
Verhandlungspartner akzeptiert. - Beim Tod von Markgraf
Heinrich von Namur bemächtigt sich
Graf Heinrich von Vianden (St)
durch seine Frau Margarete von Courtenay der Grafschaft
Namur während der rechtmäßige Erbe sein Schwager Balduin
lateinischer Kaiser (bis (1261)
ist. - Der deutsche Mitkönig Heinrich VII von Staufen
(St) (18) unterwirft Pfalzgraf
Ludwig den Kelheimer (St). - Pfalzgraf Ludwig den Kelheimer (St) verpfändet seinen
strategischen Brückenkopf am Main, die Stadt Wallhausen
bei Miltenberg an den mainzer Erzbischof
Siegfried II von
Eppstein (St)
was Markgraf Hermann V von Baden (St), Graf Heinrich II von Nassau
(St), der
Wildgraf, Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St), Raugraf Ruprecht (St)
und Raugraf Gerhard (St)
bezeugen. Diese Verpfändung führt zum
Wallhausen-Miltenberg-Konflikt bis 12 64. - Graf Konrad
von Hohenlohe erhält die mittelitalienische Grafschaft Molise bis 12 30. - Der Graf von
Ziegenhain Friedrich
von Thüringen erbt das Amt des Domvogtes von Fulda
von den Reichenbachern. - 1. Urkunde in niederländischer
Sprache.
1228
Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St), Graf von Lichtenberg ist
am Landgericht bei Heppenheim tätig.
Der
mainzer Erzbischof Siegfried II von
Eppstein (St)
betrachtet sich als zweiten Mann hinter
dem Papst. - Frankfurter Bürger und der Priester
Rudolf von Worms stiften wegen des Elends ehemaliger
Prostituierter und ihrer unverheirateten Töchter das Weißfrauenkloster. -
Elisabeth
von Thüringen (St)
wird von ihren Schwager Konrad von Thüringen
gezwungen begleitet vom Inquisitor Konrad von Marburg,
ihrem Beichtvater, von der Wartburg zu ihrem Witwensitz
Marburg zu ziehen und baut dort ein
Hospital. - Landgraf und sächsischer Pfalzgraf Hermann II von Thüringen
schließ mit Graf Wittekind von Battenberg und Graf
Hermann von Battenberg ein Schutz- und Trutzbündnis. -
Die klosterarnsburger Bernhardinermönche besitzen ein
Haus in Wetzlar.
1227
Rheingraf Wolfram I (St)
wird vom mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
mit der Hälfte der Burg Rheinberg belehnt und Kuno von
Katzenelnbogen wird Burggraf auf Burg Rheinberg. Die
Herren von Heppenheft werden
mit der anderen Hälfte belehnt.
Wetter:
Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Dschingis Khan
stirbt nach einem Jagdunfall. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) wird von Papst
Gregor IX gebannt, weil er einen Kreuzzug wegen des
Ausbruchs einer Seuche verweigert. - Die Herren von
Rüdesheim werden beim Versuch ihr Erbe zu veräußern vom
mainzer Erzbischof Siegfried II von
Eppstein (St)
gedemütigt, indem er die anderen Erben der Oberburg in
Rüdesheim befiehlt für den Verkäufer zu sammeln und ihm
mit Hundekot versetztes Geld anzubieten. - Der Sohn von
Rheingraf Wolfram (St)
Rheingraf Siegfried wird Bischof von Regensburg. - Elisabeth von Thüringen (St)
verabschiedet hrem Gatten Landgraf Ludwig
IV von Thüringen der sich auf den Kreuzzug von Friedrich II von Staufen
(St) (33) begibt in
Schmalkalden. Landgraf Ludwig
IV von Thüringen stirbt in Italien an Malaria. -
Der sponheimer Abt Marquard von Sponheim (St) stirbt. - Würzburger
Allerheiligenmesse. - Der friedberger Burggraf
Eberwin von Kransberg wird frankfurter Schultheiß. -
Rheingraf Embrich (St) ist
Vitztum im Rheingau. - Nach dem Tod von Rheingraf Wolram
(+12 27) auf Burg Weithersheim später Burg Gutenberg
heiratet seine namentlich unbekannte Tochter den Herrn
Peter von Eltz. - Wolfram vom Stein der Ältere (St)
entschließt sich mit Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) auf den Kreuzzug
zu gehen.
1226
Wetter: Bereits im Dezember beginnen Bäume und Blumen in
Thüringen zu blühen. - Der mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
erbaut die Burg Lahneck. - Der
mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
befürchtet den Verlust seiner Städte Mainz und
Bingen und verfügt auf dem Reichstag in Würzburg die
Auflösung der Städteeinigung. - Die Grafenbrüder
Heinrich von Solms I (St)
und Marquard II von Solms (St) werden genannt. - Die
abtrünnigen Leute des mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
flüchten in die neue Reichsstadt Oppenheim. und
werden dort auf Geheiß von König Heinrich
VII
von Staufen (15)
vertrieben. - Der Mörder des kölner Erzbischofs Engelbert
von Berg Graf Friedrich
von Isenberg wird in Köln vor dem Severinstor
gerädert, die väterliche Stammburg Isenburg
geschleift und sein Besitz vom kölner Erzbischof
Heinrich von Müllenark und seinen eng verwandten
Grafen von der Mark
eingezogen. - Auf Burg Vetzberg gründet
Konrad von Dernbach eine Ganerbengemeinschaft. - Der
Truchsess von Rheinberg (Wisper) ist im Besitz der
mainzer Burg Rheinberg (Wisper).
- Pfalzgraf bei Rhein Otto II von Wittelsbach (St) macht seinen Ministerialen
xxx von Erbach (--), den Vogt von Kloster
Lorsch, zu seinen Erbschenken. - Der würzburger Bischof
Hermann von Lobdeburg
begleitet König Heinrich
VII von Staufen (15)
nach Italien.
- Graf Ulrich von Württemberg
(St) kommt per Kaiserschnitt
zur Welt. Seine Mutter stirbt. - Siegwin von
Ziegenhain-Reichenbach ist Deutschordensritter. - Das
Oswaldshaus befindet sich in Mainz an der Straße Auf
dem Graben. - Der mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
schlichtet einen Streit um die Aufnahme von
Aussätzigen zwischen den Templern und dem rheingauer
Kloster St Johannisberg. -
Der Herr xxx von Nassau (St)
übernimmt auch Burg Beilstein, die im
kalenberger Zehnt bei Wetzlar liegt von xxx von
Beilstein (--),
den er auf die nahegelegene Burg Lichtenstein
vertreibt, indem er als neuer kalenberger Zehnt
Lehensnehmer und Mann des thüringer Landgraf xxx von
Thüringen vollständig dominiert.
1225
Wetter: In Mitteleuropa herrscht die Pest mit Hungersnot
und Viehseuchen. - Oliver von Köln wird
Kardinalbischof von Siena. - Heilbronn wird Lehen
von Heinrich VII von Württemberg. - Die kölner
Stadtmauer mit 12 Toren und 52 Mauertürmen in der
Ringmauer und mehr als 16 Toren und Pforten in der
Rheinmauer ist fertiggestellt. - Graf Friedrich
von Isenberg versucht den kölner Erzbischof Engelbert
von Berg gefangenzunehmen und erschlägt ihn dabei.
- Die Herren von Trimberg treten ?
dem Rheinischen Städtebund
bei. - Unter dem baseler Fürstbischof Heinrich
von Thun wird eine teils hölzerne und teils
steinerne Brücke über den Rhein in Basel erbaut. - Beim
Tod des kölner Erzbischof Engelbert
I von Berg fällt die Burg Thurant wieder an
den pfalzgräflichen Besitzer zurück. - Oppenheim wird
Reichsstadt. - Der wormser Bischof Heinrich II von
Saarbrücken verpfändet Weilburg an Graf
Heinrich II von Sayn (St).
- Die Schwägerin von Agnes von Thüringen, alias Agnes
von Babenberg, Margarethe von Babenberg (21) König Heinrich
VII von Staufen (15)
bei einer Doppelhochzeit. Auf der Hochzeit bricht eine
Treppe zusammen und mehrere Adelige sterben. Der Mord an
Graf Engelbert von Berg verursacht gewalttätige
Streitereien während der Hochzeit. - Albert von
Königstein ist Burggraf auf Burg Königstein.
1224
Bei Franz von Assisi
treten die Wundmale Jesu Christi auf. - Die nassauer
Bergbau-Stadt Siegen wird vom kölner Erzbischof
Engelbert von Berg mitverwaltet. - Der Orden der
Weißfrauen oder Magdalenerinnen
oder Reuerinnen wird in Worms
gestiftet mit der Aufgabe Straßendirnen oder
unverheirateten Angehörigen bürgerlicher Familien, die
weiße, einfache Kleider tragen und arbeiten müssen, eine
Alternative zu bieten. - Der trierer Erzbischof Dietrich von Wied
erbaut auf dem zerstörten Castellum Humbacense die
Trutzburg Montabaur eine
Trutzburg gegen Graf Heinrich II von Sayn (St). - Graf Heinrich II von
Sayn (St)
tritt die Hälfte der von Heinrich den Reichen von Nassau
(St)
gegründeten Bergbau-Stadt Siegen auf dem Siegberg wegen
misachteten Burgbaurechten an seinen militärisch
übermächtigen Bundesgenossen den kölner Erzbischof Engelbert
I von Berg ab und erbaut die Burg Ginsburg zur
Landessicherung. - Die Anzahl der Mönche von Kloster Himmerod wird auf 60 und die der Laienbrüder auf 200
beschränkt. - Die Frauenklause des Kloster Sponheim
wird wegen der Nähe des Männerklosters aufgelöst, die
restlichen 4 Nonnen ziehen nach Kloster Rupertsberg um. Die
Frauenklause des Kloster Sponheim
verfällt zur Ruine. Die Mönche unterhalten Verhältnisse
mit den Nonnen von Kloster Disibodenberg. Der
mainzer Erzbischof Siegfried erlaubt dem sponheimer Abt
Juan die Aufsicht über Kloster Disibodenberg zu
übernehmen. In beiden Klöstern leben Nonnen und Mönche
völlig ungezwungen und bilden Lebensgemeinschaften. -
Philipp von Schöneck beherrscht die von Konrad von
Boppard erbaute Reichsburg Schöneck. - Das Spindelspinnrad wird in Venedig
verboten um Dumpingpreise und schlechtere Garnqualität
zu verhindern. -
Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) bezeugt vor König Heinrich
VII (St) (13)
in Frankfurt zusammen mit Graf Gerhard von Diez (St),
Graf Ruprecht von Nassau (St),
Heinrich von Nassau, der Reiche (St),
der mit Mechthild von Wied-Neuerburg verheiratete
Heinrich von Sayn, der Kreuzfahrer (St)
und Gerlach von Büdingen den geldener Zoll von Lobith.
u.a. - Graf Gerhard von Diez (St),
Graf Poppo von Henneberg, Rheingraf Wolfram vom Stein (St) und Reichstruchsess Werner
III von Bolanden (St), sind
bei einer Schenkung von König Heinrich VII (St) (13) in Worms anwesend. -
König Heinrich VII (St)
(13)
entscheidet in Frankfurt, dass wer in Worms Gold
verkaufen will, es nur in der Münze verkauft werden
darf. Wer versucht es auf Messen zu verkaufen oder zu
schmuggeln wird mit der Konfiszierung bestraft. Eine
Ausnahme: Wenn man auf Reisen geht.
1223 Oliver von Köln wird Bischof von
Paderborn. - Franko von Erbach ist Subdiakon in Kloster
Schönau bei Heidelberg. - Schenk Gerhard von Erbach
befehdet Reichsverweser Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
der Kelheimer (St)
und wird besiegt. Der junge König Heinrich VII
(St) (12)
ermächtigt in Abwesenheit seines Vaters seinen Vormund
Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
der Kelheimer (St)
den königlichen Reichsschenken am Rhein und
Reichsministerial Schenk Gerhard von Erbach zu zwingen
für dessen Lehnen als auch für dessen Reichslehen als
Lehnsherr Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
der Kelheimer (St)
anzunehmen. Man zwingt ihn das
Reichsschenkenamt aufzugeben und das Schenkenamt des
Pfalzgrafen anzunehmen. Sohn und Tochter des Schenken
von Erbach werden unter Anwesenheit von u.a. Gerhard von
Eppstein (St)
seinem Bruder Gottfried, und Gottfried von Bickenbach,
Burggraf von Friedberg, zur Sühne als Geiseln an
Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
der Kelheimer (St)
überstellt .. - Die Mongolen fallen im
östlichen Großreich kiewer Rus ein. -
Der Herr xxx von Solms (--)
erhält den Grafentitel. Sein Stammsitz Burg
Burgsolms ist eine Wasserburg. - Die Ministerialen und
Halbbrüder Wilhelm und Ludwig von Helfenstein teilen ihr
väterliches Erbe mit Hilfe von Graf Diether IV von
Katzenelnbogen (St).
- Gottfried von Eppstein (St)
ist im Besitz der ersten großen Erbschaft, der Hälfte
von Wied mit dem Stammhaus Burg Wied für die Familie
Eppstein. - Caesarius von
Heisterbach erzählt von einer Heiligenerscheinung
und Bekehrung des verschwenderischen dorlarer Pfarrers
Hartrad von Merenberg und einer zweiten früheren. -
Franziskaner in Limburg an der Lahn.
- Der paderborner Vogt Graf Hermann von Schwalenberg
und Waldeck stirbt völlig verarmt. - Rheingraf
Embricho (St) wird
alleiniger Besitzer der Rheingrafschaft und wehrt sich
bis 12 41 vergeblich gegen die Ansprüche des mainzer
Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (--).
1222
Wetter: In Frankfurt zerstört ein Hochwasser Teile der
hölzernen Alten Brücke über
den Main. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. -
Graf Gerhard von Diez (St),
der Schwager von Graf Berthold von Katzenelnbogen I (St) gehört zu
den Erziehern des jungen Heinrich VII von Staufen
(St) (11).
- Der spätere frankfurter Patrizier Ulricus Longus ist
Metzger und Scharfrichter, damals noch ein angesehener
Berufsstand. - Abtei Prüm unter Peter von
der Leyen wird von Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) zum Fürstentum erhoben.
Der prümer Exabt Caesarius
von Milendonk dokumentiert die prümer Besitzungen
vom Rhein bis in die Bretagne im Prümer Urbar.
- Die klostereberbacher
Mönche erschlagen einen Grumbacher. - Graf Diether IV
von Katzenelnbogen (St)
entscheidet als Schiedsmann, dass Abt Erkenbert von
Kloster Eberbach 16 Pfund
Entschädigung an die krumbacher Ritter und 10 Pfund
Schmerzensgeld an die Hinterbliebenen bezahlen muss. -
Graf Heinrich III von Sayn (St)
gründet das Kloster Marienstatt. - In Venedig wird ein
deutsches Wohn-, Lager- und Kaufhaus Fondaco dei Tedeschi
direkt an der alten hölzernen Rialto-Brücke
eröffnet. - Im Kloster Himmerod stirbt der
Heilige Christian von Himmerod, der als Knappe des
Grafen von Looz Mönch wird. - Bei einem königlichen
Hofgericht in Mainz wird Graf Gerhard von Diez (St) zum Vogt des mainzer
Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
bestellt, der die Witwe des rheingauer Vitztum
Philipp III von Bolanden (St)
Beatrix von Bolanden (St)
wegen gewaltsamer Vorenthaltung ihres Witwensitz Burg Ehrenfels verklagt.
Beatrix von Bolanden (St)
wird durch ihren neuen Ehemann Dietrich von Heinsberg
als Procurator vertreten und verliert ihren Witwensitz
unter Anwesenheit von Gerhard von Eppstein (St) und Siegfried von Runkel (St). - In
Miehlen gründet Graf Ruprecht V von Nassau (St)
(--) das Zisterzienserinnenkloster
Affolderbach, das Apfelbaumbach heißt, für die adeligen
nassauer und politisch angebundenen Jungfrauen, die
dortbis zu ihrer eventuellen aber nicht zwangsläufigen
Verheiratung religiös unterrichtet, behütet, bespaßt und
aufbewahrt werden, dem er in Miehlen mehrere hundert
Morgen Äcker, Wiesen, Weiden und Wald schenkt. - St
Goarshausen, das zu Isenburg gehört, wird als bona villa
bezeichnet. - In Kloster Affolderbach bei Nastätten ist
die Grafentochter Beatrix von Nassau (St)
Nonne. Ihre Brüder sind Graf Heinrich II von Nassau
der Reiche (St)
und Graf Ruprecht VI von Nassau
(St).
1221 Die
Feldherren von Dschingis Khan
Dschebe und Sübütai dringen in Russland und Polen ein
und besiegen das deutsch-polnische Heer des Herzogs
Heinrich II von Schlesien. - Der trierer Erzbischof Dietrich von Wied (St) kehrt vom Kreuzzug zurück,
baut seine von den Grafen von Nassau zerstörte Burg
wieder auf und nennt sie nach einem Berg in Israel Mons Tabor, das zu Montabaur wird. -
Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) überträgt den Besitz
von Graf Ulrich
II von Münzenberg (St)
in Frankfurt-Sachsenhausen, ein Haus ein Hospital und
eine Kirche, dem Deutschen
Orden. Graf Ulrich
II
von Münzenberg (St)
behält aber den Wasserturm und den Wald Hainbach und er
bleibt Vogt der dazugehörigen Vogtei. Graf Gerhard von
Diez (St)
bezeugt die Schenkung. - Hermann III von Virneburg
beginnt mit dem Bau der Burg Monreal ohne
Genehmigungen und ohne Rechte auf Grund und Boden der
Grundherrschaft Mertloch des trierer Erzbischofs Dietrich von Wied (St), und dessen Verwalter
Hermanns Bruder Philipp von Virneburg.
- Burg
Hirschhorn auf einem Lehen des Klosters
Lorsch ist in Bau. - Die nassauer Grafenbrüder
Graf Ruprecht IV von Nassau (St)
und Graf Heinrich II von Nassau (St),
der Reiche, und Graf Ruprecht V von Nassau (St) feiern das mainzer
Castrum Sunneberc, (Burg Sonnenberg) in
unrechtmäßiger und gewaltsamer Weise an sich gebracht zu
haben. Burg Sonnenberg wird nach
einem Vergleich an Nassau verkauft. Mainz bleibt noch
Lehnsherr. - Kaiser Friedrich II von Staufen
(St) vertraut Kanzler Konrad
von Scharfenberg dem würzburger Bischof Otto von Lobdeburg
und Graf Gerhard II von Diez (St)
seinen heimlichen Leuten die
Erziehung seines Sohnes Konrad IV an. -
Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
der Kelheimer (St)
(58)
und Markgraf Hermann V von Baden (St), nehmen am Fünften Kreuzzug von
Damiette in Ägypten teil, kommen in Gefangenschaft und
für ein Lösegeld wieder frei. - In Kloster Dierstein wird auf
dem Fundamenten einer kleinen romanischen Kirche mit
Tonfliesen als Bodenbelag die Klosterkirche, die später
der Mittelteil von Schloss Oranienstein ist, eingeweiht.
- Die Grafen von Rieneck verlieren das Amt des mainzer
Burggrarfen und des mainzer Hochvogtes. - In Diez wird
im Kloster Dierstein neben der
Kapelle auch noch eine Kirche eingeweiht.
1220
Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) verläßt nach einem
Zerwürfnis mit dem päpstlichen Legaten Pelagius, der
jeglichen Waffenstillstand mit den Ketzern ablehnt, das
Kreuzfahrerheer in Damiette in Ägypten und kehrt unter
abenteuerlichen Umständen heim.
Wetter:
Ringförmige Sonnenfinsternis. - Der deutsche König Friedrich II von Staufen
verzichtet in Frankfurt für die Wahl seines Sohnes Heinrich VII von Staufen
(St) (09)
nach seinem möglichen Tod während des Kreuzzuges auf die
Ausübung königlicher Rechte in der confoederatio cum
principibus ecclesiasticis wie Zoll- und
Münzstättenerrichtung, Märkte und Reichsburgen sowie
Geleits- und Befestigungsrechte zugunsten der
geistlichen Fürsten, die damit Landesherren und ihre
Territorien Riesenimmunitäten werden. Dies leitet den
Niedergang der Städteentwicklung ein. König Friedrich II von Staufen
wird in Rom zum Kaiser gekrönt. - Kaiser Friedrich II von Staufen
verbietet den Neubau von Burgen auf Kirchengrund. - Nur
noch Adelige dürfen Abt in Fulda werden. Die fuldaer
Äbte werden zu Fürstäbten und Territorialherren mit
uneingeschränkter Macht. Die fuldaer Vögte und
Untervögte wollen die gleichen Rechte und rebellieren
bis 12 31. - Das Geschlecht der von Bolanden teilt sich
in Bolanden, Falkenstein (Pfalz)
und Hohenfels. - Die Nassauer errichten auf eppsteiner
Gebiet Burg Sonnenberg mit einem befestigten Bergfried
und verursachen dadurch Gebietstreitigkeiten mit dem
mainzer Domkapitel. Sonnenberg ist ein Teil der
kurmainzer Gemarkung Bierstadt und der Grenzverlauf ist
strittig. - Burg Kronberg wird von
Ritter Peter von Eschborn I erbaut. -
Graf Heinrich III von Diez (St)
begleitet König Friedrich II von Staufen
in Italien. - König Friedrich II von Staufen
vergibt den Ort Lahnstein und die Silbermine mit neuen
Schürfrechten an den mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St).
- Der Braubach, der den Wassergraben des ältesten
frankfurter Stadtgrabens, direkt an der Nordseite des Römers füllt wird
kanalisiert. - Burg Kaub, die ab 15 09 Gutenfels genannt
wird, wird von den Herren von Falkenstein-Münzenberg ?
im Auftrag des Reiches erbaut. - Das Adelsgeschlecht
Bellersheim (Beldersheim) und spätere frankfurter
Patriziergeschlecht wird als Burgmannschaft der
Reichsburg Friedberg erwähnt. -
Graf Heinrich III von Sayn (St)
ist während der Ersterwähnung im Besitz der Burg
Weltersburg. - König Friedrich II von Staufen
löst die Verpfändung von Oberwesel an das
Erzstift Magdeburg, wodurch Oberwesel freie
Reichsstadt wird und eine Stadtmauer erbaut. - Heinrich
II von Isenburg Kobern (St)
erbaut die Matthiaskapelle in Kobern. - Graf Otto von Henneberg,
alias Minnesänger Otto von Botenlauben,
verkauft seinen Besitz im Königreich Jerusalem an den Deutschen Orden und kehrte nach
Deutschland zurück. - Der Graf Emich II von Leiningen (St) gründet
Kloster Höningen im Ort Altleiningen. - Die Werner von
Bolanden (St)
erhält für seine Verdienste das Hofamt des kaiserlichen
Erbtruchsess. - Der mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
finanziert für seinen toten Bruder die Kirche in
Mockstadt. - Zeitgenössisches Keramikmosaik wird in
Maria-Laach als Fußboden verlegt. - Beatrix von Bolanden
(St) wird
gezwungen ihren Witwensitz Burg Ehrenfels
herauszugeben. - Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
(St) nimmt am Fünften Kreuzzug
teil. - Der mit Guda von Bolanden (St) verheiratete Rheingraf
Wolfram (St)
stirbt. - Graf Heinrich von Nassau (St) heiratet Mechthild von
Geldern, die Tochter von Richilde von Wittelsbach (St). - Erwin von Kransberg baut
seine Burg Kransberg mit einem
Palas aus. - Der frankfurter Vogt Heinrich von Praunheim
wird zum Schultheißen ernannt. - Heinrich von Isenburg (St) ist mit der
Erbtochter von Graf Friedrich von Cleeberg, Isengard von
Cleeberg verheiratet und siegelt mit seiner Frau in
Obermörlen mit Deutschordensmeister Ruprecht von Nassau
(St), Gottfried von Eppstein
(St), Gerlach von Büdingen (St), Heinrich von Isenburg (St). - Heinrich von Molsberg
verzichtet vor König Friedrich II von Staufen
in Anwesenheit von Graf Heinrich von Sayn,
der Kreuzfahrer (St),
Graf Lothar von Wied (St) und Graf
Gerhard von Diez (St)
auf Güter die dem Kloster Marienstatt geschenkt werden.
- Die Vormünder und der geheime Rat von Heinrich VII von Staufen
(St) (09)
sind bis 12 25 der kölner Erzbischof Graf Engelbert von
Berg, bis 12 28 Herzog Ludwig von Wittelsbach (St), der Kehlheimer Pfalzgraf
bei Rhein (St), der metzer
und speyerer Bischof und Reichshofkanzler Konrad von
Scharfenberg, der würzburger Bischof Otto, Graf Gerhard
von Diez (St),
dem Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St),
Schenk Konrad von Tanne Winterstetten und Truchsess
Eberhard von Waldburg
1219
Das katzenelnbogener Grafenhaus ist erstmals im Besitz
des stgoarer Rheinzolles. In St Goar besteht eine
katzenelnbogener Burg. Graf Diether IV von
Katzenelnbogen (St)
im Aufbruch zum Kreuzzug, befreit zu seinem Seelenheil
Kloster Eberbach von Zöllen. Graf Diether III von
Katzenelnbogen (St)
tritt zu den Mönchen des Klosters Eberbach in ein
geistliches Bruderschaftsverhältnis.
Graf
Diether IV von Katzenelnbogen (St)
ist mit Hildegunde von Eberstein verheiratet. Ihr Vater
Eberhard III von Eberstein stirbt und die Brüder Otto
von Eberstein I und Eberhard IV von Eberstein teilen den
Besitz auf. Der Besitz umfasst Gebiete im Elsass, in der
Ortenau, im Murgtal, im Albtal, im Pfinzgau und im
Kraichgau (Bretten und Gochsheim).
In
Limburg wird mit dem Tod des letzten limburger Vogtes
xxx von Leiningen, der Schwiegersohn xxx von Isenburg
neuer Vogt, der auf Burg Limburg residiert und dessen
Sohn Gerlach von Isenburg (St) sich
12 47 Herr von Limburg nennt. - In St Goar wird der
Zoll, der eigentlich nur eine Gebühr für das Treideln
für die rheinaufwärts gezogenen Schiffe und Boote ist
und auch am besten damit und für die Instandhaltung der
Leinpfade begründet werden kann, auch auf die Talfahrt
ausgeweitet. - Frankfurt führt erstmals ein Stadtsiegel
und ist eine Bürgerschaft. - Teilung der Besitztümer
zwischen den Brüdern Eberhard IV und Otto von Eberstein I (St). - König Friedrich II von Staufen
schenkt den frankfurter Bürgern in Anwesenheit von
Markgraf Hermann von Baden, Graf Gerhard von Diez (St), Gerlach von Büdingen und
Gottfried von Eppstein (St),
Marschall Anselm von Ustingen, Reichstruchsess Werner
III von Bolanden (St) und
seinem Bruder, dem rheingauer Vitztum Philipp III von
Bolanden (St) beim
Kornmarkt den Platz für ihre zweite Kirche, die Leonhardskirche. -
Der kölner Erzbischof Engelbert
von Berg lässt Burg Fürstenberg zum
Schutz seiner Besitzungen um Bacharach errichten. - Franz von Assisi zieht ins heilige
Land, versucht vergeblich die Sarazenen zu bekehren und
kehrt wieder zurück. - Salentin von Isenburg (St) stirbt während des
Kreuzzuges. - Die männliche Linie der Herrschaft
Cleeberg stirbt aus. - Der letzte Graf von Lauffen ist
tot und König Friedrich II
verlehnt die lauffer Reichsgebiete an Markgraf Hermann V von Baden und
Verona. - Der Zisterziensermönch Caesarius von
Heisterbach sammelt Geschichten von Wundern und
Visionen in seinem Dialogus
miraculorum u.a. wie der Teufel in Gestalt eines
schönen Jünglings zum Sex verführt. - Reichstag in
Nürnberg. - Graf Gerhard von Diez (St), Gerlach von Büdingen,
Gottfried von Eppstein (St)
und Truchsess Werner von Bolanden (St)
sind Zeugen als Kaiser Friedrich II von Staufen
der Stadt Frankfurt eine Kapelle in Rödelheim schenkt. -
Die Stadt Frankfurt schließt ihren ersten Bündnis- und
Schutzvertrag mit den Städten Mainz, Bingen, Worms,
Speyer, Gelnhausen und Friedberg. - Graf Georg von Wied (St) stirbt auf dem fünften Kreuzzug bei
Damiette. - Graf Lothar von Wied (St)
ändert sein Wappen zu einem Wiedehopf oder Pfau. - Nach
dem Tod des trierer Dompropstes Konrad von der Leyen
wird Peter von der Leyen bis 12 45 Abt in Kloster Prüm. - Die Marksburg, Braubach
und die Silberminen sind als Lehen des Pfalzgrafen bei
Rhein Ludwig von Wittelsbach (St)
im Besitz von Gottfried von Eppstein (St)
alias Gottfried von Braubach. - Die Familie der Ritter
von Eschborn teilt sich mit Peter von Eschborn in einen
Kronenstamm und einen Flügelstamm auf. - Mit dem Tod von
Graf Friedrich von Cleeberg sterben die Grafen von Cleeberg und Mörle
(Obermörlen) aus. Es entsteht eine Ganerbschaft mit
Nassau. Limburg, Eppstein und Westerburg. - Wildgraf
Konrad II von Kyrburg (St)
wird in der Fehde um die Vogtei Heimbach vom mainzer
Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
mit dem Kirchenbann belegt und wird erst nach
dem Verzicht vom Bann freigesprochen.
1218 Ein
kölnisch-friesisches Kreuzfahrerkontingent umsegelt die
iberische Halbinsel und kommt in Akkon an. - Der
zyfflicher Propst Graf Gerlach von Sayn (St) besucht Burg Blankenberg. - Graf
Gottfried III von Sponheim (St)
nimmt am fünften
Kreuzzug teil und verliert dabei sein Leben. -
Graf Heinrich III von Sayn (St)
zieht mit dem Vater der Elisabeth von Thüringen
(St), König Andreas von Ungarn II
nach Ägypten. - Abt Juan von Sponheim hält sich im
Orient auf. - Der Abt von Kloster Schönau im Odenwald
Daniel von Schönau stirbt und wird später als Heiliger
verehrt. - Hartrad von Merenberg unterstützt den mainzer
Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St),
der Landgraf Ludwig von Thüringen bekriegt. - Merenberg wird
zerstört und Dorlar
gebrandschatzt. Hier entsteht die Legende über den
heiligen Apostel Mathias, der von einem Krieger, der den
Besitz des heiligen Apostels Mathias in Dorlar verwüstet,
beleidigt und verflucht wird und der Erlösung nur durch
Barmherzigkeit erlangen hätte können. - Graf Lothar von
Wied (St) führt ein Wappen
mit 5 Schrägrechtsbalken. - Der Kommandant der
rheinischen und friesischen Belagerungstruppen Graf Adolf von Berg
stirbt vor Damiette, ist der Bruder des kölner
Erzbischof Engelbert
I von Berg und hinterlässt nur eine Erbtocher mit
der der Zweig Altena-Berg ausstirbt. - Die Templer
tauschen Besitz in Mainz-Zagelbach mit Mainz-Mombach.
1217
Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Der fünfte Kreuzzug mit Ziel
Ägypten dauert bis 12 21. - Oliver von Köln
zieht mit Kreuzfahrern über den Rhein und die Rhone nach
Marseilles. - Markgraf Friedrich von Baden
fällt bei Damiette. - Rheingraf Wolfram (St)
gibt die Reichspfandschaft von Burg Reichenstein ab.
Neuer Besitzer wird der Vogt und rheingauer Vitztum
Philipp III von Bolanden (St)
ab. - Graf Johann von Sponheim (St),
Sohn von Graf Gottfried von Starkenburg (St), macht eine Palästinareise
nach Jerusalem, bringt viele Reliquien mit und wird vom
sponheimer Abt Juan begleitet. Die Regierung übernimmt
Prior Reginfrid. - Der kölner Erzbischof Engelbert von
Berg erbaut vergeblich Burg Fürstenberg um sich
nach dem Verlust von Bacharach und Stahleck an
Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
der Kelheimer (St)
nicht aus dem Viertälergebiet Bacharach,
Diebach, Steeg und Manubach verdrängen zu lassen. -
Reichskämmerer Kuno II von Münzenberg (St) verliert durch eine
feindliche Erstürmung Burg Münzenberg. Sein
Bruder Ulrich von Münzenberg I (St)
wird neuer Burgherr. - Der trierer Erzbischof Rudolf von Wied (St), baut die
Befestigungsanlagen im Kastell Humbach, (Montabaur) gegen die
Expansionsbestrebungen von Graf Heinrich II von Nassau (St) (--) aus. - Graf Simon III von
Saarbrücken (St) beteiligt
sich bis 12 19 am fünften Kreuzzug,
dem Kreuzzug von Damiette. - In Diez baut Graf Heinrich
III von Diez (St)
(--), der
dem königlichen Regentschaftsrat und dem Erziehungskreis
der königlichen Kinder angehört, auf dem Eisenberg einem
ehemaligen Eisenerzbruch eine Kirche.
1216 Der
kölner Erzbischof Engelbert
von Berg nimmt die pfälzer Burg Thurant, die von
Köln und von Trier beansprucht wird, gewaltsam ein. -
Werner von Büdingen ist Hoftruchsess von König Friedrich II von Staufen.
- König Friedrich II von Staufen
verspricht in Anwesenheit von Graf Gerhard von Diez (St) Graf Friedrich von
Leiningen (St) und dem
Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St),
dem rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden (St)
Burg Reichenstein
zurückzugeben, sobald er sie Rheingraf Wolfram (St)
abgenommen hat. - Der Templer Martinus Cubicularius wird
vom mainzer Erzbischof durch eine Bulle von Papst
Honorius beauftragt den Zwanzigsten zur Wiedergewinnung
des Heiligen Landes einzusammeln. Neben den Templern
werden auch die Johanniter zum Eintreiben des Geldes
eingesetzt.
1215
Kuno von Katzenelnbogen nennt sich nach seiner Burg Kuno
von Gerhardstein. Burg Gerhardstein wird
nach ihrem Erbauer Gerhard benannt.
Der
heilige Dominikus gründet in
Toulouse einen nach ihm benannten Predigerorden , den
Dominikanerorden, mit dem Zweck die katholische Lehre zu
verbreiten und Ketzerei mit Hilfe der Inquisition zu
bekämpfen. - Auf dem IV. Laterankonzil beschließt Papst
Innozenz III die
Kleiderordnung für Juden (Judenkreis) und Sarazenen nach
islamischem Vorbild, das Zinsverbot für Christen, den
mäßigen Wucher für Juden, das Verbot von Gottesurteilen
und der Feuerprobe. Dieser
Beschluss drängt die Juden zum Geldverleih. - Im Kloster
Arnstein stirbt der
Mönch Lumard, Chronist und Ersteller des Jahrbuchs von
Kloster Arnstein in Form
eines Schränkchens. - Graf Heinrich III von Sayn
(St)
heiratet dei Enkelin des Landgrafen Ludwig II von Thüringen,
Mechthild von Meissen. - Arnulf von Basel liefert Genua
das beste und schönste Glas zur Spiegelherstellung aus
Deutschland einzuführen. - Die Herren von Geroldstein an
der Wisper sind im Besitz der mainzer Burg Geroldstein an der
Wisper. - Alzey wird Residenz
der Pfalzgrafen. - Der studierte Wanderprediger Konrad von Marburg
wird von Papst Innozenz III
beauftragt Kreuzzugspredigten für den Fünften Kreuzzug im
Rheinland und in Thüringen zu halten. - Graf Adolf von Berg
erobert die Kaiserpfalz Kaiserswerth durch einen
Dammbau, befreit dort die staufisch gesinnten
eingeschlossenen rheinisch-westfälischen Bischöfe und
entscheidet durch seine Parteinahme den Thronstreit mit
König Otto IV von Braunschweig
für König Friedrich II von Staufen.
- Mit Embricho von Weisenau V stirbt das meingotsche
Geschlecht aus. Die Witwe von Werner II von Bolanden,
Erbtochter Guda von Weisenau, veerbt Burg Weisenau und das
Fährrecht an ihren Enkel Reichstruchsess Werner III von
Bolanden (St). - Drabado
von Usingen ist Großkomtur des Deutschen Ordens. -
König Friedrich II von Staufen
nimmt das Kloster Altenberg in seinen
Schutz und befreit deren Mönche vom Zoll auf Rhein und
Main. - Arnulf von Königstein ist Burggraf auf der
münzenberger Burg Königstein (Burg
Nürings).
1214
Graf Diether III von Katzenelnbogen (St) kämpft auf Seiten des
siegreichen Königs Friedrich II von
Staufen und wird in zwei Sprüchen von Minnesänger
Walter von der
Vogelweide angesprochen.
In St
Goar ist die 12 05 begonnene Stadtbefestigung
fertiggestellt. - Limburg an der
Lahn erlangt das Stadtrecht. - Die
Vogtei Trechtingshausen und Burg Reichenstein am
Rhein ist im Besitz des neuen Vogtes Philipp III
von Bolanden (St)
(--). - Die
wittelsbacher Pfalzgrafen werden Herren von Bacharach
und Kaub. - Graf Friedrich von Leiningen (St) (--) stirbt. -
Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (--)
verlegt den pfalzgräflichen Herrschaftsmittelpunkt von
der Burg Stahlburg nach Heidelberg.
- In der Schlacht
von Bouvines unterliegt der englische König Johann
Ohneland mit seinem Befehlshaber König Otto IV, dem von
Papst Innozenz beauftragten französischen König und dem
deutschen König Friedrich II von Staufen
(St) (--). - Graf
Friedrich III von Vianden (St)
wird auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem von den
Moslems gefangen genommen. - Der von Graf Heinrich II
von Nassau (St),
der für König Otto IV kämpft,
gefangengehaltene trierer Erzbischof Dietrich von Wied,
wird durch die Bemühungen von König Friedrich II von Staufen
(St) (--) freigelassen.
- Erbteilung der Raugrafen auf Burg Altenbaumburg. - Der
ehemalige Kanzler des kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) Oliver von Köln
predigt im Rheinland für den Kreuzzug und bringt die
Kreuzfahrer dazu in Köln eine eigene Flotte auszurüsten.
- Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach
(St) erbt die Pfalz bei
Rhein. Er erbaut die Stadt Wallhausen bei Miltenberg gegen
Mainz um den Main zu kontrollieren. - Das mainzer
Klosterstift St. Viktor brennt ab und wird nur aus
Spenden wieder aufgebaut, da es selbst mittellos ist. -
Welf Heinrich V von
Braunschweig (St)
(--)
und Agnes von Staufen (St)
(--), vererben
die Pfalzgrafschaft bei Rhein nach dem kinderlosen Tod
ihres Sohnes Pfalzgraf bei Rhein Welf Heinrich VI von
Braunschweig (St)
(--),
verheiratet mit Mathilde von Brabant (St) (--)
nach dessen nur zweijähriger Regentschaft an ihren
Neffen Ludwig von Wittelsbach
der Kelheimer (St)
(41) verheiratet
mit Prinzessin Ludmilla von Böhmen (St) (--).
Ihre Tochter Agnes von Braunschweig (St) (--)
ist bereits seit zwei Jahren mit dessen minderjährigem
Sohn Otto II von Wittelsbach
der Strenge (St)
(08) verlobt,
der auch Pfalzgraf bei Rhein wird.
1213
Heinrich von Katzenelnbogen (St),
Bruder von Graf Diether III von Katzenelnbogen (St) ist Domherr in Mainz.
König Friedrich II von Staufen
verzichtet auf die Mitwirkung bei Bischofswahlen. -
Rheingräfin Gertrud, alias Gertrud von Diez (St)
stirbt. Graf Heinrich von Weilnau
(oder Diez) (St) hilft als Schadensersatz für
die Erbschaft Rheingraf Werner (St)
im Kampf gegen Diether III von Katzenelnbogen (St) (--). Burg Weilnau
beherrscht die Hauptstrasse zwischen Idstein und
Usingen, die erste östlichwestliche Verbindung nördlich
des Taunushauptkamms. - Auf dem Berg Tabor zwischen
Damaskus und Jerusalem wird Burg Tabor erbaut, die zur
Namensfindung von Montabaur dient. -
Bei Trechtingshausen vertreibt der mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
für den Abt des aachener Cornelimünsters den
Vogt Gerhard von Rheinbod, der illegale Zollgebühren
erpresst, von Burg Reichenstein.
- Das baseler Stift versetzt zu einem Bruchteil des den
Bischofsring, seidene Gewänder und das gesamte
Bischofsgerät bei jüdischen Geldverleihern. - König Friedrich II von Staufen
gestattet Graf Gerhard von Diez (St)
als Zoll in Diez pro Wagen Wein zwei Denare und pro
Malter Frucht einen Denar zu erheben.
1212 Kinderkreuzzug zieht durch die
Grafschaft Katzenelnbogen. - Erster Einsatz einer Blide durch
Welfen-Kaiser Otto IV (St) (--)
bei der Eroberung der
landgräflich-thüringischen Stadt Weißensee. - Hachenburg
ist unter Heinrich III von Sayn (St)
fertiggestellt. - Die Grafen von Leiningen
sterben mit Graf xxx von Leiningen (St) (--)
im Mannesstamm aus. - In einer entscheidenden
Schlacht bei Las Navas de Tolosa besiegt Alfons VIII von
Kastilien die Mauren. - Die Herren von Isenburg-Limburg
beginnen als Vögte des St Georg Stifts den Bau des Limburger Doms. - In
Frankfurt wird König Friedrich II von Staufen
(St) (--) bei einer
Nachwahl in Frankfurt von einer größeren Anzahl Fürsten
als König bestätigt und im mainzer
Dom durch den mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
(--) gekrönt.
- Die in Worms geborene Tochter des ermordeten Königs Philipp von Schwaben,
Beatrix die Ältere (14)
heiratet den Welfen-Kaiser Otto IV von Braunschweig
(St) (--) stirbt
aber nach 3 Wochen. - Graf Poppo von Wertheim stirbt. -
Graf Wilhelm von Salm, der Bruder von Friedrich III von
Vianden (St)
(--) stirbt im Kampf gegen Graf Theobald von Bar und von
Luxemburg (St)
in der Schlacht von Ocquiers. - Werner
III von Bolanden (--) ist erblicher Reichstruchsess
und Anhänger von König Friedrich II von Staufen.
- Der trierer Erzbischof Dietrich von Wied (St), der König
Friedrich II von Staufen
unterstützt, wird von Graf Heinrich II von Nassau
der Reiche (St)
(--), der für Welfen-Kaiser Otto IV von Braunschweig
(St) (--) kämpft,
gefangengenommen. - Graf Heinrich III von Sayn
(St) (--) vollendet den Bau der Residenz
Hachenburg im Westerwald. - Die mit
dem kölner Burggraf Eberhard von Aremberg verheiratete
Adelheid von Molsberg gründet Kloster Marienstatt. - Mit
dem Minnesänger Graf Friedrich von Leiningen (St)
stirbt das erste leininger Grafengeschlecht aus. -
Kloster Eberbach streitet
sich mit Bertha von Bingen und ihrem Bruder Rheinbodo
von Bingen in Gegenwart von Wolfram vom Stein (St)
und dessen Stohn Wolfram vom Stein (St).
Ein Mönch des Klosters Breitenfels später Breitenfelser
Hof übergibt die Streitsumme auf Burg Weitherheim später
Burg Gutenberg. - Mit dem Tod von Kuno von Münzenberg I (St), der mit Luckharde von
Nürings (St) erbt sein Sohn
neuer Reichskämmerer Kuno II von Münzenberg (St) Burg Königstein (Burg
Nürings).
1211
Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) ist in Konstantinopel. Bei
ihm lebt die Witwe von König Bonifatius von
Thessaloniki, alias Bonifatius von
Montferrat, Schwester von König Andreas II von Ungarn,
Witwe des geblendeten Kaisers Isaak Angelos
Königstochter Margarethe von Ungarn. Ihr Sohn König Demetrius regiert
das Königreich Thessaloniki. Papst Innozenz III droht
Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) mit Kirchensrafen, falls er
veruntreuten Kirchengüter aus der Hagia Sophia nicht
zurückgibt.
Das
hagenhausen-eppsteiner Lehen Heusenstamm geht an
Eberhard Waro von Heusenstamm. - Die Edlen von Ovenbach
aus der hagen-münzenberger Familie, spätere Patrizier in
Frankfurt, werden in Offenbach erwähnt. - Gottfried II
von Sponheim (St)
(--) verwüstet an der Seite von Graf
Wilhelm von Jülich und des Pfalzgrafen Heinrich von
Wittelsbach das Gebiet des mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
(--). - Philipp III von Bolanden (St) (--)
ist Viztum im Rheingau und erbaut als Reaktion auf den
Angriff Burg Ehrenfels aus. - Siegfried
II von Eppstein (St) (--) wird Gesandter von Papst Innozenz III und
Exponent der päpstlichen Partei. - In Hahnstätten darf
Graf Gerhard von Diez (St)
(--) für
die neue Pfarrei eine Kirche bauen, weshalb der neue
hahnstättener Pastor Rheinhard dem Kloster Eberbach
Güter und Weinberge schenkt. Es gibt zwei Ortsadelige,
Winand und Wigant. - Kloster Eberbach hat 70 qkm
Landbesitz in 205 Ortschaften. - Der südliche
Lahn-Ohm-Gau um Weilburg und Gießen
ist in den Besitz von Graf xxx von Gleiberg (St) (--)
auf Burg Gleiberg
übergegangen.
1210
Italienische Kaufleute helfen beim Zahlungsverkehr
zwischen den oberdeutschen Kirchen und Rom. - Der
neckarsteinacher Minnesänger Bligger von Steinach
stirbt. - Salentin von Isenburg (St)
lebt auf Burg Isenburg. Bruno von Isenburg
Braunsberg (St)
heiratet Erbtochter Theodora von Wied
(St) und bereitet damit die Übernahme der
Grafschaft Wied vor. - Eberhard von Rumpenheim beginnt
mit Schenkungen an das Kloster Patershausen. - Graf
Georg von Wied (St) zieht mit
dem welfischen römischdeutschen König Otto IV von Braunschweig
(St) (--) nach
Italien.
1209 Der
Königsmörder Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach Bayern (St) (29)
wird in Oberndorf bei Kelheim gestellt und erschlagen,
sein Kopf in die Donau geworfen, sein Körper jahrelang
in einem Faß aufbewahrt und die Stammburg Wittelsbach vom
wittelsbacher Herzog Ludwig I dem Kehlheimer
(St) (--) selbst
zerstört. - Der Albigenserkreuzzug ist der einzige
Kreuzzug gegen ein christliches Land dauert 20 Jahre und
vernichtet die Katharer in Südfrankreich. - Der
französche Thronfolger Ludwig erhält in Compiègne
die Schwertleite. - Der magdeburger Dom ist erster
gotischer Bau in Deutschland. - Der letzte Welfe König Otto IV von Braunschweig
(St) (--) wird von
Papst Innozenz
III, der ihn bereits vorher unterstützt hatte, zum
Kaiser gekrönt. - Siegfried III von Runkel (St) (--)
erwirbt Westerburg und nennt
sich Herr von Runkel und
Westerburg. - Königin Beatrix
von Schwaben (St)
(--) stirbt
nach einjähriger Ehe. - Schenk Georg von Erbach (--) nimmt an einem Turnier in
Worms teil.
1208 In
Rüdesheim wird der Mäuseturm und Burg Ehrenfels erbaut.
Eine eigene rüdesheimer Weinhändlerzunft besteht. - Der
kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) stirb. -
Der entlobte bayerische Pfalzgraf Otto VIII von
Wittelsbach (St) (28) ermordet seinen
ehemaligen Schwiegervater, König Philipp
von Staufen Schwaben in Bamberg mit einem
Schwerthieb auf den Hals während einer unangemeldeten
privaten Audienz und wird geächtet und für vogelfrei
erklärt. Die schwangere Königin, Tochter des
byzantinischen Königs Isaak Angelos,
flieht auf Burg Hohenstaufen,
erleidet eine Fehlgeburt und stirbt. - Burg Grenzau wird von
Heinrich von Isenburg (St)
als Burg Gransioie (franz.: Großfreuden) erbaut. - Das
mainzer Schisma endet mit der Machtübernahme des mainzer
Erzbischof Siegfried
II
von Eppstein (St),
der selbst zu Welfe Otto
IV von Braunschweig wechselt und die staufer
Reichsadministralitä zum Seitenwechsel bewegen kann. -
Der Welfe Otto
IV von Braunschweig wird neuer König und läßt sich
vom bayrischen Herzog Ludwig von Wittelsbach
Bayern der Kelheimer (St)
überzeugen, dass sein Cousin Otto
VIII von Wittelsbach (St)
(28)
gemeinsam mit dem bamberger Bischof Eckbert
von Andechs-Meranien das Attentat geplant und
ausgeführt hat. Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern der
Kelheimer (St)
konfisziert die bayerischen Güter von Andechs-Meranien
und gibt sie trotz seiner falschen Unterstellung nicht
zurück. - Burg Ehrenfels wird von
Philipp von Bolanden (St),
der reiche Neffe des mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
in dessen Auftrag aber mit eigenem Geld gegen
den rheinischen Pfalzgraf Heinrich von Welfen
und den Herzog von Brabant, Anhänger von König Otto IV, dessen
Kirchenbann der mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
durchsetzen soll und der sich deshalb an ihm rächt,
erbaut. - Die Familie von Dalberg erwirbt das Kämmereramt
vom wormser Bischof Leopold
von Schönberg. - Der Welfe König Otto IV, verlobt
sich in Frankfurt in der Kapelle der heutigen Nikolaikirche mit
der minderjährigen Tochter Beatrix von Schwaben
(10) des
ermordeten Staufers König Philipp
von Schwaben (St) (31). - Der Minnesänger
Graf Otto von Botenlauben
heiratet Beatrix von Courtenay, die Tochter des Barons Joscelin III in
Jerusalem. - Der Abt von Kloster Eberbach Rheingraf
Albero (St) stirbt. - Die
heilige Hedwig von Andechs
lebt nach dem 7. Kind mit ihrem Mann enthaltsam und geht
selbst im Winter barfuß. - Siegfried II von Runkel (--), verheiratet mit Elisabeth
von Leiningen (--) stirbt,
dem Siegfried III von Runkel und Westerburg (--)
folgt. - Gerhard von Diez (St) unterzeichnet
als Gerardi Comiti de Wilnawe Gerhard von Diez, Graf von
Weilnau.
1207 Graf Berthold II von
Katzenelnbogen (St)
befindet sich in Akkon und ist von Gräfin Alix von
Mömpelgard geschieden. Gräfin Alix von Mömpelgard
heiratet Phillip von Ibelin, den Regenten von Zypern,
und Sohn von Balian II d´Ibelin und Maria Comnenus.
König Bonifatius von
Thessaloniki, alias Markgraf Bonifatius von
Montferrat, wird von Bulgaren in Trakien erschlagen.
Der aus dem
Ministerialengeschlechtern Hagen in der Dreieich und
Arnsburg stammende Kuno von Münzenberg (St) nennt sich nach seiner aus
Geldmangel nicht vollendeten Burg Münzenberg. - König
Philipps
von Schwaben entlobt seine Nichte Beatrix
von Schwaben (09)
von bayerische Pfalzgraf Otto VIII von
Wittelsbach (St) (27). - Der Magdeburger Dom
brennt nieder. - Mechthild von Meissen, die Enkelin des
Landgrafen von Ludwig II von Thüringen,
spätere Ehefrau des kölner Domvogtes Graf Heinrich III von Sayn
(St) kommt
nach dem Tod ihres Vaters an den thüringer Hof, wo die
spätere Heilige Elisabeth von Thüringen
(St) lebt. - Der mainzer
Ministeriale Stammvater Ritter Johann von Ingelheim
gewinnt ein Ritterturnier in Worms. - Die Brüder Gerhard
von Diez (St), Graf von
Weilnau und Heinrich von Diez, Graf von Weilnau, (St) ertauschen sich für ihre
mainzer Vogtei Mainz-Castell gegen Reichsland in Usingen
und an der Weil. - Der speyerer Bischof Konrad III
unterstellt ein speyerer Nonnenkloster dem Orden vom
heiligen Grab in Mainz in der Heiliggrabsgasse.
1206 Graf
Gottfried von Sponheim II (St)
lässt trotz des Verbots durch König Philipp von Staufen
Schwaben die kreuznacher Kauzenburg
bauen. - In der Schlacht bei Wassenberg schlägt
Staufer-König Philipp von Staufen von
Schwaben Welfen-König
Otto
IV von Welfen, der nach England flieht, und den
kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St), der in
Burg Wassenberg in
Gefangenschaft gerät und auf Burg Trifels
gefangengehalten wird. - König Philipp von Staufen
Schwaben bietet dem besiegten König Otto
von Braunschweig seine älteste Nichte Beatrix
von Schwaben, die jedoch schon mit dem bayerische
Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach
(St) (26)
verlobt ist, zur Vermählung an. - Rheingraf Wolfram (St) macht eine Pilgerfahrt nach
Santiago de Compostela.
- Burg Neu-Bolanden wird
erbaut. - Die pfalzgräfliche Burg Thurant bei Alken an
der Mosel wird vom rheinischen Pfalzgraf Heinrich von Welfen um die Ansprüche
seines Bruders, König
Otto
IV von Welfen Braunschweig im Moselgebiet zu
sichern erbaut und benennt sie nach der Festung
Thuron beim libanesischen Tyros
im heutigen Libanon, die er mit einem Heer während der
Barbarossaschlacht im Dritten
Kreuzzug vergeblich belagert hatte. - Die Starkenburg wird
gegen den bremer Erzbischof erbaut. - Die Abtei Sayn mit der
Armreliquie des heiligen Simon hat einen geschätzten
Jahresbesucherschnitt von 20.000 Pilgern.
1205
Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) ist als Verbündeter von
König Bonifatius von
Thessaloniki, päpstlicher beauftragter Vermittler
neben den Äbten Petrus von Lucedia und M. vom Berge
Thabor im Streit um das Fürstentum Antiochien zwischen
dem Fürsten Boemund von Antiochien, alias Boemund von
Tripolis und König Leo von Armenien.
In
St Goar beginnt man mit dem Bau der Eskapierung alias
Bau der Stadtmauer, die mit dem Bering der Burg
verbunden ist und zu der zwei starke, nach innen
ursprünglich offene Türmen, der Turm am Bahnhof
später Hexenturm und der Turm am Ulmenhof später
Kanzleiturm gehören. - Die Hardenburg wird
von den Graf xxx von Leiningen
widerrechtlich auf dem Gebiet von Kloster Limburg erbaut. -
Heinrich III von Sayn (St)
brüskiert König Philipp von Staufen
Schwaben bei Verhandlungen bei Bonn so, dass
sein Schwager Graf Gottfried II von Sponheim (St) (--) und Graf
Emich von Leiningen (St)
(--)
nur noch seine Flucht erreichen können. - Heinrich III
von Sayn (St)
(--)
überfällt die königliche Flotte vor Bonn. Graf
Gottfried II von Sponheim (St) (--)
und Graf Emich von Leiningen (St)
(--)
können Strafaktionen verhindern. - König Philipp von Staufen
Schwaben wird in Aachen vom kölner Erzbischof
Adolf von Altena legitim gekrönt. - Die Grafen von
Sponheim beginnen den Bau der Kauzenburg auf
speyerer Gebiet, gegen den der speyerer Bischof Konrad III von Scharfenberg (St) ein
Weiterbauverbot erwirkt. - Graf Friedrich III von Vianden (St) (--)
erbaut die letzte Burg an der Mosel, Quintenberg auf prümer Land gegen
den trierer Erzbischof Johann von Trier,
der nach seiner Weinlieferung die betrunkene
Burgmannschaft überrumpelt und die Burg zerstört. Die
Grafen von Vianden beenden damit ihre Versuche ihre
Herrschaft auf trierer Territorium auszudehnen. - Der kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) tritt
sein Amt an. Oliver von Köln
wird sein Kanzler. - Die Herren von Castell
werden in den Grafenstand erhoben. - Graf Heinrich von
Sayn (St),
der Kreuzfahrer, übernimmt die Herrschaft. - Nach dem
Tod seines Bruders Graf Gottfried von Ziegenhain wird
Graf Ludwig von Ziegenhain auch Graf von Nidda.
1204
König Bonifatius von
Thessaloniki, alias Markgraf Bonifatius von
Montferrat, besiegt Alexios III und Leon Sguros und
erobert Thessalien. Sein Verbündeter Graf Berthold II
von Katzenelnbogen (St)
erhält die Regentschaft des thessalischen Hochlandes mit
Herrensitz in Velestino.
Wetter:
Extrem harter Winter. - Gottfried von Straßburg
beginnt Tristan und Isolde
- Das orthodoxe Konstantinopel wird vom venezianischen
Kreuzfahrerheer erobert, geplündert, die Reliquien in
den Westen entführt und die Geistlichen zum Gehorsam zu
Rom gezwungen. Latein wird neben Griechisch als
Kirchensprache des Ostens eingesetzt. Die
Kirchenspaltung ist dadurch vollzogen. - Fehde zwischen
Sayn und Landsberg. - Der kölner Erzbischof Bruno von
Sayn (St)
kommt durch List in den Besitz eines Armes des heiligen
Simon, der die Reliquie von einem armenischen Bischof im
staufisch-welfischen Thronstreit aus Angst vor
marodierenden Räubern auf einem Friedhof begräbt, aber
von einem einfachen Mann beobachtet und bestohlen wird.
Der kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) schenkt die Arm-Reliquie
der Abtei Sayn und löst einen Besucheransturm
aus. - Die Grafen von Leiningen erhalten die Landvogtei
über den Speyergau
sowie Vogtrechte über das Kloster
Limburg. - In Weilnau werden die
Balken für den Bergfried geschlagen. Burg Weilnau
beherrscht die Hauptstrasse zwischen Idstein und
Usingen, die erste östlichwestliche Verbindung nördlich
des Taunushauptkamms. - Graf Hermann III von Virneburg (St) (--) heiratet
Lucardis von Nassau (St),
und vermehrt seinen Landbesitz deutlich. - Rheingraf
Albero (St)
wird bis 12 08 Abt von Kloster Eberbach. - Herzog Ludwig von Wittelsbach
Bayern der Kelheimer (St)
(31)
heiratet in Kelheim die Witwe von Graf Adalbert III von
Bogen, Prinzessin Ludmilla von Böhmen
(34).
- Der mit Mechthild von Lauffen verheiratee Ulrich von
Dürn stirbt bei einer Fehde.
1203
Der münsteraner
Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) stirbt.
König Philipp von Staufen
Schwaben verlobt sein Kind, die Tochter Beatrix
von Staufen (St)
(05), mit
dem bayerische Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach (St)
(--). - Werner III
von Bolanden (St)
(--) leitet die
Erstürmung der königlichen welfischen Siedlung St Goar.
1202
Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St)
(--), der Neffe des münsteraner Bruders Hermann
von Katzenelnbogen (St)
(--) begibt
sich über Venedig auf den lateinischen Kreuzzug, bei der
anstatt Ägypten dann Konstantinopel erobert und
geplündert wird und das lateinische Kaiserreich
ensteht. Nach seiner Abreise belagert Werner von
Bolanden (St)
auf Initiative von König Philipp von Staufen Schwaben die
befestigte Kirche von St Goar. Durch ein Wunder
veranlasst, bricht Werner von Bolanden (St) die Belagerung ab und
begibt sich auch auf den Kreuzzug.
4. Kreuzzug (bis 12 04). - Der venetianische Doge
Dandolo befürchtet, dass seine Schiffe vom
Kreuzfahrerheer nicht bezahlt werden und setzt sich
mit seinem 300 Schiffe umfassendes venezianisches Heer
an die Spitze des 4. Kreuzzuges und erobert Zadar. Das
Kreuzzugsheer wird von Papst Innozenz III
exkommuniziert. - Graf Hermann III von Virneburg (St) beteiligt
sich am Kreuzzug. - Die weißen Mönche des heiligen
Norbert von Xanten ziehen aus Steinfeld in das von
Graf Heinrich II von Sayn (St) (--)
in seinem Todesjahr neu gegründete Kloster Abtei Sayn
im Brexbachtal ein. Die Einweihungsfeier mit den
päpstlichen Legaten und dem kölner Erzbischof findet
ohne Graf Heinrich II von Sayn (St)
statt. - Heinrich III von Sayn (St) sucht im
staufisch-welfischen Thronstreit engeren Kontakt zum
welfischen König Otto IV von
Braunschweig. - Der würzburger Bischof Konrad von Querfurt wird nach
Intrigen von Bodo von Ravensburger aus der würzburger
Ministerialenfamilie ermordet. - Werner III von
Bolanden (St)
und sein Bruder Philipp III von Bolanden (St)
wechseln erneut die Seiten zurück zu König Philipp von Staufen
Schwaben, da der welfischen König Otto IV von
Braunschweig sich nicht im Südwesten und der mainzer
Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) sich
nicht in Mainz halten kann. Philipp III von Bolanden
(St),
sein Schwager Rheingraf Wolfram
(St) zusammen mit den Reichsdienstmannen
Heinrich von Randeck, Konrad von Boppard (St),
Heinrich von Daun, Burggraf Arnold und seinem Bruder
Johann sowie Arnold und seinem Bruder Hermann von
Hammerstein beschwören Bündnis von König Philipp von Staufen
mit dem trierer Erzbischof Johann von Trier.
1201
Wetter: Extrem harter Winter. - Franz von Assisi
kämpft im Städtekrieg zwischen Assisi und Perugia und
wird nach monatelanger Gefangenschaft und Erkrankung
bescheiden und fromm. - Graf Friedrich III von Vianden (St) folgt
seinem Onkel dem Vogt von Kloster Prüm Abt Gerhard von
Vianden (St)
und wechselt zu Papst Innozenz III über. -
Graf Adalbert von Sponheim (St)
beteiligt sich am Kreuzzug und der sponheimer Abt
Rupertus verwaltet die Grafschaft.
1200 Der
oberste Beamte der Königspfalz Frankfurt, der Vogt, wird
durch einen Schultheißen
abgelöst. - Der Knopf löst ein neues Zeitalter durch eng
anliegende Kleidung aus. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach
(St) stirbt. Das mainzer
Schisma beginnt. Siegfried
II von Eppstein (St)
wird in Bingen von einer Minderheit des mainzer
Domkapitels um König Otto
IV von Welfen von Braunschweig gewählt und die
Mehrheit des Domkapitels um König Philipp
von Schwaben wählt Leopold
II von Schönfeld zum neuen mainzer Erzbischof. Der
neue mainzer Erzbischof Leopold
II von Schönfeld vertreibt den mainzer Erzbischof
Siegfried
II von Eppstein (St)
mit Hilfe von König Philipp
von Schwaben aus Bingen. Der mainzer Erzbischof Siegfried
II von Eppstein (St)
flieht nach Köln, verbündet sich mit König Otto
IV von Welfen von Braunschweig, kehtrt zurück und
erobert Bingen und Mainz. - In Roßdorf existiert
ein von den Antonitern
gegründete Kloster zur Eindämmung des Antoniusfeuers. -
Werner III von Bolanden (St)
und sein Bruder Philipp III von Bolanden (St)
wechseln die Seiten von König Philipp von Staufen
zum welfischen König Otto IV von
Braunschweig und unterstützen damit die Wahl ihres
Onkels Siegfried
II von Eppstein (St)
zum neuen mainzer Erzbischof. - Konrad von Boppard
erbaut die Reichsburg Schöneck. - Der
mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach
(St) stirbt. Als Schutzherr
aller deutschen Juden führte er den Judeneid ohne
entehrende Zusätze ein. - Der Hochmeister des Deutschen Ordens
Heinrich Walpod von Bassenheim stirbt im Heiligen Land
und wird in Akkon begraben. - Niederneisen hat xxx
Einwohner auf 25 Bauernhöfen.
1199
Richard Löwenherz stirbt nach der Entfernung eines
Armbrustbolzens, einer eigentlich vom Papst geächteten
Waffenart, an Wundbrand. - Der Reichskämmerer Kuno von Hagen
Münzenberg (St)
verwüstet im Thronstreit hessische Besitzungen von
Landgraf Hermann
von Thüringen (St)
und hält damit erfolgreich Landgraf Hermann
von Thüringen davon ab Otto
IV von Welfen von Braunschweig zu unterstützen. -
Berthold von Katzenelnbogen (St)
ist bei König Philipp von Staufen
in Worms.
1198
Kunigunde von
Katzenelnbogen (St)
heiratet Graf Heinrich II von Diez (St).
Ende einer großen allgemeinen Hungersnot. - In Mainz
gibt es schwere Judenpogrome. - Der mainzer Erzbischof
Konrad von
Wittelsbach (St)
flüchtet nach Rüdesheim auf seine Burg. - Papst Innozenz III nennt
sich als erster Papst Stellvertreter Christi und
will die Weltherrschaft der Staufer durch die
Weltherrschaft des Papsttums ersetzen. - Große Teile
der Stadt Koblenz werden
zerstört. Im Streit zwischen Otto
IV von Staufen und Philipp
dem Staufer erobert und brandschatzt dieser die
Stadt Andernach, bei der der neue Dom abbrennt. - Der
unfreie Dienstmann des mainer Erzbistums Werner III
von Bolanden (St)
versucht St Goar einzunehmen und stirbt. Sein Sohn
Philipp begründet später die Linie Falkenstein. - Da
der designierte König Friedrich
II (03) erst 3
Jahre alt ist wird der Bruder von Kaiser Heinrich VI von
Staufen Herzog Philipp
von Schwaben in Thüringen zum neuen König
gewählt und statt in Aachen in Mainz und statt vom
kölner Erzbischof vom unbefugten Coronator, dem
burgundischen Erzbischof Aimo von Tarentaise gekrönt,
während die Opposition auf Einfluss von Papst Innozent III mit
Unterstützung von König Richard
Löwenherz
Otto
IV von Welfen von Braunschweig (16) in Aachen wählt und durch
den kölner Erzbischof Adolf I von Altena
allerdings ohne Reichsinsignien krönen lässt. - Johann
I wird erster trierer Erzbischof und Mitglied
des Kurfürstenkollegiums und wird von Graf Friedrich
III von Vianden (St)
im Kampf um Burg Arras gefangen
genommen, allerdings auf Druck von Pfalzgraf Heinrich von Welfen
von Braunschweig I wieder freigelassen und
erreicht einen erfolgreichen Friedensvertrag. -
Pfalzgraf Heinrich von Welfen der Lange
erbaut Burg Thurand und
benennt sie nach der libanesischen Festung
Thuron bei Tyros.
- Der Minnesänger Walter von der
Vogelweide fleht Hilf, Herr, Deiner
Christenheit!. - Ritter Heinrich Walpot von Bassenheim
wird in Akkon zum ersten Hochmeister
des Deutschen
Orden gewählt. -
Heinrich II von Nassau
(08) ererbt den
Grafentitel Graf Heinrich II von Nassau
(St). - Kuno von Hagen
Münzenberg (St)
und Graf Friedrich III von Vianden (St) unterstützent den
schwäbischen Herzog Philipp
von Staufen.- Die Königstochter Beatrix von Staufen
die Jüngere von Schwaben und später Kaiserin wird in
Nürnberg geboren.
1197
Schloss Schaumburg wird erstmalig urkundlich im Besitz
von Gräfin Elise von Westerburg Leiningen (St),
der Tochter von Graf Emicho von Leiningen (St), verheiratet mit Graf
Ruprecht III von Nassau der Streitbare (St) (--), der am
Kreuzzug teilnimmt und dabei stirbt, erwähnt. Sie wohnt
in Nassau. Ihre Söhne erben mit dem Tod ihres Vaters den
Grafentitel, sind aber unter der Vormundschaft ihrer
Mutter, die auf Burg Schaumburg zieht. Erst mit 18
Jahren dürfen Graf Ruprecht IV von Nassau (St) (--) und Graf
Heinrich II von Nassau der Reiche (St) (--) regieren, was
sie zunächst gemeinsam nach Ende der Vormundschaft ihrer
Mutter tun. - Von den 12 Insassen der Frauenklause von Kloster Sponheim
sterben 6. Unter ihnen die aussergewöhlich schöne Nonne
Ottilie, Tochter des Ritters Heinrich von Kreuznach. Die
übrigen 6 Jungfrauen sterben kurz darauf. Trotzdem
werden in das Kloster ständig neue Frauen aufgenommen,
teils aus unglückliche Liebe oder der Annehmlichkeit
sorgenfreier Zurückgezogenheit, oder wenn sich ihre
Eltern von ihren Sünden freikaufen wollen. Das
Männerkloster und die Frauenklause begehen gemeinsam den
Gottesdienst, die Frauen sind dabei verschleiert. - Der
mainzer Erzbischof, Kardinal Konrad
von Wittelsbach I (St)
fährt als Vorhut für Kaiser Heinrich VI von Staufen
(St)
(--)
nach Palästina und ist politisch nicht mehr erreichbar.
- Kaiser Heinrich VI von Staufen
(St)
(--) stirbt
in Italien an Malaria oder Ruhr und die staufische
Kaisermacht bricht zusammen. - Der auf der Burg Stahleck
residierende Pfalzgraf Heinrich unternimmt eine
Palästinafahrt nach Jerusalem und verpfändet dafür die
Rechte am Maienfeldgau an Graf Heinrich von Sponheim (St), Graf
Albert von Sponheim (St)
und Graf Gottfried von Sponheim (St).
- Der kölner Vitztum Heinrich von Aremberg,
verheiratet mit Mathilde von Sayn (St)
wird Burggraf von Köln. - Der mainzer Ministeriale
Stammvater Ritter Johann von Ingelheim
gewinnt ein Ritterturnier in Nürnberg. - Friedrich von
Erbach nimmt an einem Turnier in Nürnberg teil. - In
Herold gibt es Besitzbekenntnisse der Heyer Mühle
später Haarmühle in der Nähe des Bleidenbacher Hof,
wobei der Herr xxx von Klingelbach (--)
zeugt.
1196
Große allgemeine Hungersnot in Mitteleuropa. - Kaiser Heinrich
VI von Staufen (St)
(--)
verkündet auf dem Reichstag in Würzburg den sogenannten
Erbreichsplan
um das Wahlkönigtum in ein Erbkönigtum umzuwandeln wofür
als Gegenleistung für alle Fürsten auch alle Reichslehen
erblich werden. Am Weihnachtsfest stimmen in Erfurt alle
Fürsten endgültig zu und wählen seinen Sohn Friedrich II
(02)
zum König. - Wolfram von Stein (St)
nennt seine Burg Rheingrafenstein. -
Der heilige Rock im trierer Dom wird in
einen neuen Ost-Chor umgebettet und verdrängt die
Sandalen von Jesus der Abtei Siegburg an
Popularität als Wallfahrtsstätte. - Die Niederadeligen
von Katzenelnbogen leben auf Burg Katzenelnbogen. -
Kaiser Heinrich
VI
von Staufen (St)
(--)
macht Vogteirechte auf den Territorien von Kloster
Lorsch geltend um den Pfalzgraf Heinrich zu verdrängen. Kaiser Heinrich
VI
von Staufen überträgt dass Kloster Lorsch dem mainzer
Erzbischof Kardinal Konrad
von Wittelsbach (St) (--). -
Marschall Heinrich von Anebos ist Marschall
von Kaisers Heinrich VI von Staufen. - Konrad von Staufen
Schwaben, alias Konrad von Rothenburg (St)
wird bei einer Fehde wegen einer Vergewaltigung als
Racheakt ermordet. - Werner III von Bolanden (St) (--) behauptet von
Herzog Konrad mit Burg Nuenburg iuxta Kirberg alias Burg
Naumburg belehnt
worden zu sein. - Das Herzogtum Franken wird aufgelöst.
1195
Beginn einer allgemeinen 3-jährigen Hungersnot -
Reichstag in Bari mit Kaiser Heinrich VI von
Staufen, der die Weltherrschaft anstrebt. - Die
Steinkohle wird in Lüttich als Brennstoff
wiederentdeckt. Die Kohle wird flußabwärts exportiert
und ein Wirtschaftsfaktor. - Die katzenelnbogener Burg Lichtenberg
im Odenwald wird von Graf Diether III von
Katzenelnbogen alias Graf Diether von Hohenstein (St) erbaut.
Er ist mit xxx von Lichtenberg verheiratet und nennt
sich Graf von Lichtenberg. - Den Brüdern Eberhard IV von Eberstein und Otto von Eberstein I
Schwager von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) wird der
Grafentitel verliehen. - Burg Sterrenberg ist im
Besitz der Herren von Bolanden. - Der mainzer
Erzbischof Kardinal Konrad
von Wittelsbach (St)
entscheidet sich selbst am Kreuzzug teilzunehmen. - In
Worms findet ein prächtiger Kreuzzugshoftag statt an
dem Heinrich II von Sayn (St)
anwesend ist. - Bruno von Sayn (St) bewirbt sich vergeblich
als Bischof von Lüttich. - Gesandte von Kaiser Heinrich VI von
Staufen fordern in Byzanz einen Streifen von Durazzo bis Thessalonike
sowie die Bereitstellung einer Flotte für den
Kreuzzug. Der byzantinische Kaisers Isaak
II wird durch seinen Bruder Alexios
III gestürzt. Der Bruder von Kaiser Heinrich VI von
Staufen Philipp heiratet eine Tochter Isaaks
weshalb Kaiser Heinrich VI von
Staufen die Rechte des gestürzten Kaisers
fordert sich aber zunächst mit einem Tribut der
Byzantiner von 800 Kilogramm Gold jährlich zufrieden
gibt um die Kreuzzugsforderung von Papst Coelestin
III zu erfüllen. - Die Stadt Grünberg wird vom
mainzer Erzbischof Kardinal Konrad
von Wittelsbach I (St) zerstört.
- Auf dem Reichstag in Worms
lehnen es die Fürsten ab den Sohn von Kaiser Heinrich VI von
Staufen im Rahmen der Kreuzzugsvorbereitungen
zum deutschen König zu wählen.
- Eberhard von Eberstein nennt sich Graf,
gewissermaßen berechtigt durch seinen wirtschaftlichen
Erfolg im Murgtal mit der Duldung Kaiser Heinrichs VI von Staufen. -
Das Kaiserhaus in Gelnhausen brennt
nieder. - Reichstag in Gelnhausen. - Graf
Friedrich III von Vianden (St)
beginnt einen Kampf mit dem trier Erzbischof Johann I
um seine Burg Arras zurück zu
bekommen und nimmt den trierer Erzbischof Johann I
gefangen. - Gerlach von Isenburg-Kobern (St) wird vom trierer
Erzbischof Johann I gezwungen seine beiden Burgen Oberburg alias
Aldenburg und Niederburg als
trierer Lehen anzunehmen. - Der mit Mechthild von
Ziegenhain, der Tochter des fuldaer Domvogtes,
verheiratete Hartmann von Büdingen (St)
stirbt. Seine Töchter werden
verheiratet: Mechthild von Büdingen mit Eberhard von
Breuberg, Liutgard von Büdingen mit Albert von
Trimberg, Concea von Büdingen mit Rosemann von
Kempenich (St)
und Petrissa von Büdingen mit Graf Konrad von
Hohenlohe-Brauneck, Graf von Romagna und Graf von
Molise. - Graf Walram von Nassau
(--),
verheiratet mit Kunigunde von
Sponheim (--), erstreitet sich die Hälfte der Abgaben
im Gebiet der Burg Weilburg und erkennt die
Forderungen um den weilburger Hof des wormser bischof
Heinrich von Maastrich
an. Für eine geplante Stadt Weilburg werden die Rechte
verteilt. Die nassauer Vogtleute Kraft von Bilstein,
Egenolf, der Lange, Rorik, Anselm, Heinrich Hildeger,
Marschall Rupert, Siegfried pincerna, Dagmar von
Merenberg, Heinrich, der Sohn von Rifridus, und
Diether von Staffel (--) werden
als Geiseln bei Vertragsverletzungen gestellt und der Bischof
die zehn wormser
Ministerialen Syfridum, Erlewinum, Gernodum, Conradum
rufum, Welfridum, Ottonem et Conradum, Godefridum de
Stocheim, Adelherum de Wormacia, Bertolfum de
Dirmstein. - Graf Amadeus von Montfaucon Graf von
Mömpelgard verweigert bei Verhandlungen Abtretungen im
Elsaß an den Bruder von Kaiser Heinrich VI von
Staufen Pfalzgraf Otto von Burgund, den Bruder
des Kaisers. - In Limburg misst man nach eigenem
Limburger Maß.
1194
Der münsteraner Fürstbischof Hermann von Katzenelnbogen
(St) weiht Adolf von Altena
I zum kölner Erzbischof.
Werner
II von Bolanden hat ua folgende katzenelnbogener Lehen:
Die Schollanderhöe, Heßloch und Dittelsheim, Weingärten
in Bergheim, Geld in Heidesheim, eine Manse in
Schwalbach, in Dörsdorf 2 Mansen und eine Mühle, in
Ackerbach zwei Mansen, in Oberfischbach den Zehnten, in
Wirges eine Manse, Weinberge in Kamp, Geld in Neisen, in
Scheuern den halben Zehnten, in Nochern einen Weinberg,
den Zehnten von Holzhausen, in Vogelbach, in Ramstad, in
Hettenhain und in den Hof in Zorn. - Der italienische
Vulkan Ätna bricht aus. -
Bau der isenburger Niederburg in Kobem.
- Heinrich von Welfen
alias Heinrich der Löwe wandelt die Pfalzgrafenwürde in
einen territorialen Adelstitel um. - Kaiser Heinrich VI von Staufen
erobert mit dem Lösegeld das normannische Königreich
Sizilen und lässt die Königsfamilie nach Deutschland
verschleppen. - Einen Tag nach der Krönung des Kaisers Heinrich VI von Staufen
zum König von Sizilien wird sein Thronfolger nach
9-jähriger kinderloser Zeit geboren. Eine Geburt in
aller Öffentlichkeit auf dem Marktplatz von Jesi mit
höchsten Zeugen fördert Zweifel an der Schwangerschaft.
Das Kind von einem Metzger soll untergeschoben worden
sein. - In Andernach wird dem trierer Bischof Johann I
von Kaiser Heinrich VI von Staufen
ein Dom geschenkt. - Werner von Bolanden (St) wird mit dem Kirchsatz von
Dörsdorf belehnt. - Graf Friedrich III von Vianden (St) wird an der
Seite von Graf Heinrich
IV von Luxemburg (St)
(kaiserliches Lager) im Streit um den Bischofsstuhl in
Lüttich von Balduin
V vom Hennegau besiegt und kann fliehen. - Kuno von Hagen
Münzenberg erhält als Belohnung von Kaiser Heinrich VI von Staufen
die Hälfte der Münze in Frankfurt. - Burg Schaumburg ist
im Teilbesitz der Grafen von Virneburg und kontrolliert
die Rindstrasse zwischen Limburg und
Katzenelnbogen. - Pfalzgraf Heinrich von Welfen von
Braunschweig, der Sohn von Heinrich dem Löwen
heiratet in der Hochzeit von Stahleck,
einer Liebeshochzeit, in Abwesenheit von ihrem Vater
Pfalzgraf Konrad von Staufen (St) aber mit
dem Segen ihrer Mutter Irmengard von Henneberg die
Erbtochter Agnes von Staufen (St), die Kaiser
Heinrich VI von Staufen
eigentlich mit dem französischen König Philipp II August
verheiraten wollte. Kaiser Heinrich VI von Staufen
verlangt vergeblich die Annulierung der Liebesheirat. -
Marschall Eberhard von Anebos ist Marschall
von Kaisers Heinrich VI von Staufen
in Italien. - Graf Siegfried II von Cleeberg, Herr von Limburg an der Lahn,
verheiratet mit Euphemia stirbt. - Graf Simon von
Tecklenburg wird neuer mainzer Erbschenk. - Wolfram von
Stein (St) nennt sich
erstmals Rheingraf. - Der
königlich-frankfurter Landvogt Wolfram von Praunheim,
ein Reichsministeriale, besitzt die von ihm erbaute
Klettenburg. - In Michelbach gibt es das Hofgut
Rahnstätter Hof unterhalb des Segelflugplatzes (20
23). - In Kamp ist Graf xxx von Katzenelnbogen
Lehnsherr der Weinberge von Konrad Wolf (--).
1193 Der
englische König Richard
Löwenherz wird in Speyer
an Kaiser Heinrich VI von Staufen
übergeben, der ihn unter anderem auch auf Burg Trifels
in der Pfalz inhaftieren lässt, eine Lösegeldforderung
von 100.000 Mark
stellt und diese von Richards Mutter Eleonore
von Aquitanien beglichen wird. König Richard
Löwenherz muss die Lehenshoheit des Kaisers
akzeptieren. - Die Grafen von Virneburg tauchen in Cunisberch
(Königsberg), dem späteren Monreal aus. - Kaiser Heinrich VI von Staufen
nimmt das Kloster Springiersbach unter
seinen Schutz. - Kuno von Hagen
Münzenberg (St) ist
bei den Verhandlungen von Kaiser Heinrich VI von Staufen
über das Schiksal von König Richard
Löwenherz anwesend und begleitet ihn nach Italien.
- Der
Reichsministeriale Trushard von Kästenburg (Hambacher Schloss)
ist Stellvertreter von Kaiser Heinrich VI von Staufen
in Italien. - In Frankfurt schenkt Kaiser Heinrich VI von Staufen
dem frankfurter königlich-frankfurter Landvogt Wolfram
von Praunheim I und seiner Frau Pauline den Riedhof
(Niederrad). - Kaiser Heinrich VI von Staufen
kommt zu einem Reichstag nach Koblenz um die
Anhänger des 11 92 ermordeten lütticher Erzbischof Albrecht von Löwen
mit Geschenken zu besänftigen.
1192
Gottfried von Eppstein I (St)
bezeichnet das Schloss Homburg als Stammstitz
seiner Vorfahren. - Gottfried von Eppstein (St) kauft von
Heinrich von Hanau (St)
dessen Rechte an den Burg Eppstein und der
Fachwerkburg Homburg mit dem
Waldbotenamt für 600 kölner Mark. - Reichstag in Worms.
- Adelsverschwörung unter Führung von Heinrich dem Löwen
gegen Kaiser Heinrich VI von Staufen.
- Papst Coelestin III
ernennt den lütticher Erzbischof Albrecht von Löwen.
Kaiser Heinrich VI von Staufen
verbietet den Kontakt zum Bruder Herzog Heinrich von
Brabant I und läßt ihn bei Reims von deutschen Rittern
ermorden. Der Mord löst eine antistaufische Stimmung am
Niederrhein aus. Reichskanzler Lothar von Hochstaden (St) wird für den Mord
verantwortlich gemacht und von Papst Coelestin III
gebannt. - Der englische König Richard
Löwenherz wird wegen seiner oppositionellen
Politik auf der Rückreise vom Dritten Kreuzzug durch
Deutschland im Auftrag von Kaiser Heinrich von Staufen VI
vom österreichischen Herzog Leopold V von Babenberg
gefangengenommen und auf Burg Dürnstein
festgehalten. -
Mit der Vermählung der Erbtochter Sophia
von Raabs mit Friedrich
von Hohenzollern I geht die Burggrafschaft
Nürnberg an die Hohenzollern
über. - In Frankfurt baut Kuno von Münzenberg
(St) die steinerne Alte Brücke über den
Main. - In Anwesenheit von Kaiser Heinrich
VI von Staufen erhält Herzog Ludwig von Wittelsbach
Bayern der Kelheimer (St)
die Schwertleite.
- Auf Burg Eppstein wohnen 5
Burgmannnen. - Der münsteraner
Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) lässt die beiden
Westtürme am Dom von Münster
erbauen. - Christian von Oldenburg
wird auf Anweisung seines Bruders nach der Rückreise vom
Dritten Kreuzzug von Dienstleuten ermordet. - Wigand von
Kronberg ist im Besitz einer Motte, einer Turmburg in Eschborn. - Grafensohn und neuer
Graf Heinrich III von Diez (St)
kehrt drei Jahre nach dem Tod seines Vaters in Palästina
vom Dritten Kreuzzug nach Diez zurück.
1191
Diether von
Katzenelnbogen (St),
Kanzler von Kaiser Heinrich
VI von Staufen stirbt beim Versuch Sizilien zu
erobern während der Belagerung Neapels. Er wird in
Koster Schönau im
Odenwald, der pfalzgräflichwittelsbacher Grablege
alias Hauskloster begraben . Eine Schwester (St) von Graf Berthold II von
Katzenelnbogen (St)
heiratet Siegfried von Runkel
(St).
Zilesius
berichtet Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa bezeichnet Heinrich von Sponheim (St) als seinen
Blutsverwandten. - Auf der mainzer Burg Scharfenstein wird
der mainzer Dom-Kanoniker Walther erster Burgmann und
nennt sich Walther von Scharfenstein. - Die wohlhabende
Maria von Oignies (14)
überredet ihren Ehemann zum Verzicht auf Sex und gründet
als eine der ersten Beginen ein Lepraspital. - Die
Herren Hermann von Elkerhausen und
Hiltwin von Elkerhausen sind Ministeriale von Graf
Friedrich von Leiningen (St),
dem Vogt von Villmar. - Nach dem Fall Akkons stirbt Graf
Rupert von Nassau (St)
auf dem Meer. - Graf Friedrich III von Vianden
(St) kämpft
für Kaiser Heinrich VI von Staufen
um das lütticher Bischofsamt. - Kaiser Heinrich VI von Staufen
(St) scheitert den
rechtmäßigen Erbanspruch auf das Königreich Sizilien
seiner Frau Konstanze
militärisch durchzusetzen. - Rheingraf Wolfram (St)
kehrt vom Kreuzzug zurück und beginnt mit
Prozessen gegen seinen Schwager Werner III von Bolanden
(St), der mit Hilfe seiner
Schwester Rheingräfin Guda alias Guda von Bolanden (St) große rheingräfliche
Gebiete systematische besetzt hat und nicht mehr
herausgeben will.
1190
Der Bruder von Hermann von Katzenelnbogen (St) Diether von Katzenelnbogen
(St) ist
Kanzler von König Heinrich VI von Staufen.
Etwa zur gleichen Zeit erbauen die Grafen von
Katzenelnbogen an der Grenze der Terminei von Kloster
Bleidenstadt die Burg Hohenstein gegen die Grafen von
Nassau, nach der sich eine gegen Mitte des 13
Jahrunderts wieder erloschene Linie benennt und werden
nach dem Aussterben der arnsteiner Grafen endgültig mit
der prümer Vogtei über St Goar belehnt. Diether III von
Katzenelnbogen (St)
heiratet .... von Lichtenberg. Der prümer Abt Gerhard
belehnt die Grafen von Katzenelnbogen und Hohenstein mit
der Vogtei St Goar. Als Gegenleistung muss der
Eigenbesitz Klingelbach als prümer Lehen empfangen
werden.
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (68)
ertrinkt bei einer Flußüberquerung. - Der münsteraner
Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) führt zusammen mit dem
würzburger Bischof Gottfried von Spitzenberg die erste
Schlacht gegen die Türken. - Graf Dietrich von Wied (St) beurkundet
dass nur die Söhne erben dürfen, nicht aber seine
Tochter, die mit Bruno von Isenburg (St) verheiratet
ist. - Graf Rupert III von Nassau (St) ist einer der vertrautesten
Räte von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (68),
Bannerträger beim Dritten
Kreuzzug und beim Tod Barbarossas beim Baden
vorort. - Der speyerer Reichkanzler Johann I wird erster
Kurfürst von Trier. - Die Spitalbruderschaft Deutscher
Orden wird von deutschen Kaufleuten in Akkon
gestiftet. - Kuno von Münzenberg (St) baut in
Frankfurt-Sachsenhausen einen direkt am Main gelegenen
Wirtschaftshof in ein Spital mit angeschlossener
Spitalskirche, späteres Deutschordenshaus
um, woraufhin die steinerne Alte
Brücke erbaut wird. - Kaiser Heinrich VI von Staufen
belehnt Ulrich von Münzenberg (St)
mit der Grafschaft Wetterau/Nürings. - Heinrich II von
Sayn (St)
kämpft mit Herzog Johann von Brabant
in dessen vierter Abteilung. - Nach dem Tod von Graf
Poppo von Henneberg teilen Graf Berthold II von
Henneberg der Minnesänger Graf Otto von Botenlauben
und der letzte würzburger Burggraf Poppo VII von
Henneberg die Grafschaft. - Lothar, der Sohn von Heinrich der Löwe (St) stirbt als Geisel
in Augsburg. - Landgraf Ludwig III von
Thüringen (St)
stirbt auf der Rückreise von Akkon bei Zypern. - Der
Königshof Kamba ist im Besitz
von Werner von Bolanden (St).
- Arnold II von Isenburg
(St) wird
auf der von seinem Vater Bruno von Isenburg (St) neu
erbauten Burg Braunsberg geboren.
- Die Herren von Dorfelden nennen sich nach ihrer Burg
Hanau, Herren von Hanau. - Graf Wittekind von
Schwalenerberg und Waldeck stirbt auf dem Dritten
Kreuzzug. -
Ritter Heinrich Walpot von Bassenheim
steht an der Spitze eines Hospitalvereins vorort für
verwundete und erkrankte Kreuzritter. - Das büdinger
Prämonstratenser-Doppelkloster Konradsdorf wird
erbaut zur Aussöhnung dem mainzer Erzbischof Konrad
von Wittelsbach I (St)
übergeben. Der klosterbleidenstädter
Abt Gottfried von Bleidenstadt beteiligt sich als Zeuge.
1189
Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) ist Führer
einer Gesandtschaft von Grafen, die von 500 Rittern
begleitet werden von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa zum heimlich mit Sultan Saladin
verbündeten byzantinischen Kaiser Isaak II Angelus um
das Kreuzfahrerheer durch Konstantinopel zu führen. Der
münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St), Graf Rupert von Nassau (St), Graf Walram von Nassau (St) und Graf
Heinrich von Diez (St)
werden gefesselt und eingekerkert und erst nach einem
halben Jahr wieder freigelassen. Graf Rupert von Nassau
(St) wird
in Konstantinopel Bannerträger der IV Abteilung, die vom
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa persönlich befehligt wird.
Dritter
Kreuzzug unter Führung des französischen König Phillipps II
(24), des englischen König Richard Löwenherz (32) und des römisch
deutschen Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St)
(67). - Der mainzer
Erzbischof Konrad
von Wittelsbach (St)
kauft die Hälfte der ziegenhainer Stammburg Reichenbach.
- Die Pfalzgrafschaft wird von König Heinrich VI von
Staufen (24) ohne
rechtliche Grundlagen von einem kölner Mannlehen in ein
Erblehen umgewandelt damit die Pfalzgrafschaft in der
Familie seines Halbbruders Konrad von Hohenstaufen
(St) und
seiner einzigen Tochter Agnes bleibt. - Heinrich von
Isenburg (St)
bricht mit Heinrich II von Sayn (St),
Eberhard II von Sayn (St)
und Dietrich von Wied (St),
Hermann von Baden (St),
Heinrich von Sponheim (St),
Heinrich von Saarbrücken (St),
Eberhard von Reifenberg, Reinhold von Reifenberg,
Heinrich von Hagen, mit Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (67)
und dessen Sohn Friedrich von Schwaben, von Regensburg
aus zum Dritten
Kreuzzug nach Akkon auf. -
Rheingraf Wolfram (St)
beteiligt sich am Kreuzzug. Sein Schwager Werner III von
Bolanden (St) beginnt mit
Hilfe seiner Schwester Rheingräfin Guda alias Guda von
Bolanden (St) mit der
systematischen Besetzung großer Gebiete ihres Mannes
Rheingraf Wolfram (St).
Eine Besitzaufstellung- Nach dem Tod seiner beiden
älteren Brüder verschwört sich Richard Löwenherz
erfolgreich gegen seinen Vater König Heinrich II von
England (56),
der 2 Tage nach seiner Abdankung in der Burg
Chinon stirbt. - Agnes von Bar, die Tochter der
mainzer Burggrafentochter Laurette von Loon und Rieneck
und Graf Theobald von Bar (St) heiratet den lothringer
Herzog Friedrich II von Bitsch . -
Engelbert von Berg stirbt schon bei der Anreise zum Dritten Kreuzzug in
Serbien. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (67)
gibt Burg Weisenau an den mainzer Erzbischof Konrad
von Wittelsbach (St)
zurück, der sie Dudo von Weisenau zu Lehen gibt. - Der
trierer Ministeriale Erbmarschall Ludwig von Helfenstein
befindet sich in der Vorhut von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (67)
und nimmt erfolgreich an der Schlacht bei Philomelion
teil. - Der limburger Herzog Heinrich III begibt sich
mit seinem Sohn Graf Walram IV von Luxemburg (St)
zur Rückeroberung von Jersusalem auf den Dritter
Kreuzzug. Sie reisen unabhängig und schließen sich
vor Jerusalem Richard Löwenherz an. - Graf Wittekind von
Schwalenerberg und Waldeck, erster Graf von
Waldeck, residert auf seiner Burg Waldeck außerhalb des
Bistums des kölner Erzbischof Philipp
von Heinsberg, verkauft die Vogtei Paderborn und
begleitet Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(67) auf dem Dritten
Kreuzzug. - Das Prämonstratenserinnenkloster Altenberg ist
reichsunmittelbar. - Der mit Getrud von Habsburg
verheiratete Stadtherr der Stadt Limburg an der Lahn
Graf Emich von Leiningen (St)
stirbt. - Wolfram von
Praunheim ist königlicher Landvogt von Frankfurt. - Der
mainzer Erzbischof Konrad
von Wittelsbach I (St)
beklagt sich bitter über große Profite von Hartmann von
Büdingen (St) zu Lasten von
Mainz während der Zeit seines Vorgängers. - In Diez ist
der Statthalter der Lombardei Graf Heinrich II von Diez
(St), ein enger Vertrauter
von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (67),
unter den Getöteten des Dritten Kreuzzugs. Sein
Sohn Graf Heinrich III von Diez (St)
wird drei Jahre später nach Diez zurückkehren.
1188 Die
heilige Hildegunde (17) stirbt als Mann
verkleidet im Zisterzienserkloster Schönau bei
Heidelberg. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (66)
hält in Mainz den so genannten Hoftag Jesu Christi
ab, auf dem der Dritte
Kreuzzug beschlossen wird und sich auch der kölner
Erzbischof Philipp
von Heinsberg dem Kaiser unterwirft. - Korbach
erhält Stadtrechte. - Die Ringmauer um Kloster Sponheim wird
vollendet. Graf Kraft von Sponheim (St) erhält ein Stück des
Kreuzes Jesu von Papst Alexander III lässt
es in Gold fassen und mit Edelsteinen verzieren. Die
schönsten Stücke seiner Sammlung sind ein goldenes Kreuz
über dem Altar und ein silberner Abtshut (infula) mit
Perlen und Edelsteinen. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (66)
schickt Graf Heinrich von Diez (St)
zu Sultan Saladin um das lange bestehende
Freundschaftsbündnis zu kündigen, Saladin aufzufordern
Palästina zu verlassen, das heilige Kreuz
zurückzustellen und für die getöteten Christen
Genugtuung zu leisten. Sultan Saladin weist die
Kriegserklärung zurück und ist bereit, die anderen
Forderungen zu erfüllen.
1187 Burg
Wittgenstein wird
Graf Siegfried von Wittgenstein I (St) als mainzer Lehen
aufgetragen. - Jerusalem fällt. Das geschlagene
Kreuzfahrerheer wird entweder gegen Lösegelder
freigelassen und versklavt. Die neue Hauptstadt Akkon
fällt. - Graf Otto II von Henneberg
wird Bischof in Speyer. - Der Graf Heinrich
IV von Luxemburg der Blinde (St) verlobt seine Tochter Ermesinde von Luxemburg
(St) im
Alter von zwei Jahren mit Graf Heinrich
II von Champagne um sie und ihr Erbe zu
beschützen. - Rheingraf Wolfram heiratet Guda von
Bolanden (St).
- Philipp II von Bolanden (St)
stirbt in Italien. - In Ransel und in Weisel
gibt es militärische erzbischöflichmainzer Vorposten.
1186
Im Beisein des münsteraner Bischofs Hermann von
Katzenelnbogen (St)
wird die neuerbaute Klosterkirche von Kloster Eberbach
im Namen der Heiligen Maria und Johannes des Täufers von
Abt Arnold geweiht.
Wetter:
Grosse Sonnenfinsternis, Pest, vorausgegangener
gelinder und kurtzer Winter, Bäume blühen im Januar,
im Februar sind Äpfel schon so groß wie Nüsse
(Olearius). - Trotz Verbot des Baus von weltlichen
Gebäuden sind die Zisterziensermönche von Kloster Eberbach am Bau der
Niederburg in Rüdesheim beteiligt. - Am Reichstag in Gelnhausen bekennt
sich die Mehrheit der deutschen Erzbischöfe zu Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (64).
- Der speyerer Archidiakon und Dompropst Johann I wird erster
Kurfürst von Trier. - Das Fehdewesen wird reglementiert.
Die Fehde muß mit einem Fehdebrief erklärt und darf erst
nach 3 Tagen begonnen werden. - Astronomen befürchten
den Weltuntergang, da sich alle bekannten Planeten im
Sternbild der Waage treffen. Eine Massenhysterie bricht
aus. Der byzantinische Kaiser Thoros lässt die
Fenster seines Palastes zumauern. Der Erzbischof von
Canterbury ordnet Vorbereitungen mit 3 tägigem Fasten
an.
1185 Der
französische König Philipp II August
macht Paris zur ersten abendländischen Stadt mit
gepflasterten Straßen. - Der Bruder von Landgraf Ludwig III von Thüringen
Friedrich
von Thüringen heiratet die Erbtochter Luitgard des
beim Erfurter
Latrinensturz 11 84 verunglückten Graf Gozmar
III von Ziegenhain Reichenbach erweitert sich der
thüringischen Machteinflusses in Hessen, bringt die
ziegenhainer Stammburg Reichenbach in
thüringischen Besitz und wird Graf von Ziegenhain. - Der
bamberger Dom brennt nieder. - Die
Familie von der Arken erbaut in Koblenz aus den
Resten eines römischen Rundturms einen Wohnbau. -
Philipp II von Bolanden (St)
befindet sich bei König Heinrich VI von Staufen
(St) (--)
auf Hochzeitsreise in Italien. - Der Minnesänger
Friedrich von Hausen
(Mannheim) begleitet König Heinrich VI von Staufen
(St) (--)
auf der Hochzeitsreise nach Italien. - Der
mainzer Burggraf Gerhard von Loon-Rieneck (--) befindet sich bei
König Heinrich VI von Staufen
(St) (--)
auf Hochzeitsreise in Italien. - Der
klosterarnsteiner Mönch ehemaliger Einnrichgaugraf
Ludwig III von Arnstein (St) (74)
stirbt auf einer Rundreise in Kloster Gummersheim
bei Gau-Odernheim und wird in seinem eigenen Kloster Arnstein beerdigt. Die Grafen von
Nassau, Katzenelnbogen, Diez und die Herren von Isenburg
alias Ritter von Isenburg tragen den Leichnam von Graf
Ludwig III von Arnstein (St)
(74), der mit mit
seiner Freigebigkeit ein Gnadenkleid von Purpur und
Seide, die ewige Freude des Himmels erworben hat,
mit einer Bahre von der Margarethenkirche im Tal bis zum
Kloster auf dem Berg hinauf. Die Burg wird zum Teil
abgetragen, in ein Prämonstratenserkloster umgebaut, und
mit Norbertiner-Mönchen mit weiße Kutten besetzt, die er
selbst aus Sachsen geholt hat und wo er selbst
eingetreten ist. Seine Frau lebt als Einsiedlerin in der
Nähe. Während St Goar an Katzenelnbogen fällt, kommt St
Goarshausen unter isenburger Herrschaft.
1184
Werner II von Bolanden (St)
unterstützt Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62)
bei seinen Verhandlungen mit dem Graf von Hennegau auf
der Maarau als kaiserlicher Ministeriale. Er wird als
sehr kluger Mann bezeichnet, der 17 eigene Burgen mit
1.100 lehnspflichtigen Rittern hat. - Burg Frauenstein in
Wiesbaden wird von Heinrich Bodo von Idstein erbaut. -
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62)
hält einen glanzvollen Reichstag zu Pfingsten in Mainz,
an dem über 40 000 Ritter sowie die geistliche Elite des
ganzen Reiches anlässlich der Schwertleite
der Söhne Barbarossas teilnehmen und der als größtes
Fest des Mittelalters gilt. Graf Rupert von Nassau (St) streitet
sich als kölner Bannerträger für seinen Herrn den kölner
Erzbischof Philipp von Heinsberg I,
mit dem Abt Konrad von
Fulda, der den linken Platz, nach angeblich altem
Recht, neben Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62),
streitig machen will. Der gekränkte kölner Erzbischof Philipp
von Heinsberg I will das Fest mit dem
streitbaren Graf Rupert von Nassau (St) und anderen verlassen und
der Bruder des Königs versucht vergeblich sie
aufzuhalten. Der junge König fällt ihm um den Hals und
bittet ihn zu bleiben und Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62)
gewährt ihm den linken Platz. Landgraf Ludwig III von Thüringen
(St) (--)
verspottet Graf Rupert von Nassau (St) Heute, Graf, habt ihre
euer Lehen verdient! Der Dichter Heinrich von Veldeke,
Dienstmann von mainzer Burggraf von Loon und Rieneck
nimmt am Fest teil. Die Burgräfin Agnes von Loon und
Rieneck und Gräfin Margarete von Kleve und Hermann von Thüringen
sind seine speziell genannten Gönner. - Papst Lucius III erlässt
zusammen mit Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62)
die bischöfliche Inquisition, bei der alle Bischöfe
dreimal pro Jahr ihre Gemeinden nach Ketzern absuchen
sollen. - Beim Erfurter
Latrinensturz bricht in Anwesenheit von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62)
im Obergeschoss der Dompropstei der Fußboden ein. Einige
edle Herren fallen in das Erdgeschoss, durchbrechen dort
ebenfalls den Fußboden und fallen tötlich verletzt in
die darunterliegende Kloake. Graf Gozmar III von
Ziegenhain (--)
stirbt. Landgraf Ludwig III von Thüringen
(St) überlebt den Erfurter
Latrinensturz. - Die nassauer Burg Frauenstein wird
zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist. - Die
Stammburg Bolanden des Werner
von Bolanden I (St)
wird als castrum bolant erwähnt. - In Mainz
ist Hermannn von Katzenelnbogen (St)
(--) bei
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62),
der die Besitzungen der Grafen von Namur und Luxemburg
an Balduin von Hennegau (St)
(--) übergibt.
- Heinrich II von Sayn (St)
ist zu Gast bei Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62)
in Gelnhausen, - Burg Hornberg ist im
Besitz der Grafen von Lauffen.
- Werner II von Bolanden (St)
(--) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (62)
auf seinem Italienzug. Sein Sohn Philipp von Bolanden (St) ist im Gefolge von
Königsohn Heinrich VI von Staufen
(St) (--)
in Italien. - Die Mönchsbrüder von Kloster Bleidenstadt
erbitten erfolgreich päpstlichen Schutz von Papst Lucius III.
1183
Hermannn von Katzenelnbogen (St)
begleitet Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(61) zun Frieden mit den
lombardischen Städten nach Konstanz. - Die Herren von Hainhausen am Main
(Hagenhausen) sind im Besitz der Burg Eppstein (St) und nennen sich nach ihr.
Unter ihren Verwandten befinden sich die Herren von
Hausen (Obertshausen), die von Rumpenheim
und die von Heusenstamm.
- Der salzburger Bischof Konrad von Wittelsbach
(St) wird zum zweiten Mal
mainzer Erzbischof. - Graf Gottfried von Sponheim (St) beraubt das
Dorf Traben. - Der
Erzkanzler von Italien und kölner Erzbischof Philipp
I von Heinsberg bekämpft Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (61).
- Der metzer Bischof Bertram unterstützt
den kölner Erzbischof Philipp
von Heinsberg I und wird von Werner II von
Bolanden (St) als
Heerführer aus seinem Bistum vertrieben und das Bistum
Metz verwüstet. - Der 10-jährige Ludwig von Wittelsbach,
der Kelheimer (St)
wird Herzog von Bayern. - Mailand wird Herzogtum. - Graf
Poppo von Wertheim begibt sich auf den Kreuzzug. - Burg
Nieder-Olm ist im Besitz von Werner
II von Bolanden (St) (--). - Der pfälzer
Ministerialensohn Eberhard von Stahleck,
alias Eberhard von Kumbd, gründet das
Zisterzienserkloster Kumbd nach
vergeblichen Aufnahmeversuchen im Zisterzienserkloster Schönau bei
Heidelberg. - Beim zweiten Amtsantritt des mainzer
Erzbischof Konrad von Wittelsbach
(St) ist der mainzer Dom verwüstet und
das Dach fehlt. - Der lothringische Goldschmied und
Emailmaler Nikolaus von Verdun arbeitet am Annoschrein. - Die
mainzer Burg Amöneburg
unmittelbar östlich vor Marburg wird an Kuno von Münzenberg
(St) verpfändet.
1182
Hermannn von Katzenelnbogen (St)
begleitet Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(60) auf dem Reichstag
in Mainz und in Nürnberg. - Berthold und Mangold von Trimberg sind
Domherren in Würzburg. - Die Herren von Hainhausen am Main
(Eppstein) bringen sich in den Besitz von mainzer
Gebieten. - Der spätere
römisch-deutsche König, Otto IV von Welfen (St) (--)
wächst am englischen Königshof seines Großvaters,
dem englischen König Heinrich II auf. -
Werner II von Bolanden (St)
(--) beschützt die
linksrheinischen Gebiete von Kloster Bleidenstadt als
Prokurator, einem königlichen Statthalter. - Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(60) schickt Hermannn
von Katzenelnbogen (St) als
erfolgreichen Diplomat zu Verhandlungen mit Papst Lucius III wegen der
Doppelbesetzung des trierer Bischofsstuhls. Papst Lucius III
verspricht seinen Verzicht.
1181
Hermannn von Katzenelnbogen (St)
begleitet Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(59) auf seinem
Reichsheerzug nach Sachsen. - Der lothringische
Goldschmied Nikolaus von Verdun
erschafft den Klosterneuburger
Altar und den Dreikönigsschrein
im kölner Dom. - Heinrich
der Löwe (St) wird
von Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(59) drei Jahre in die
Verbannung geschickt, wovon der kölner Erzbischof Philipp
von Heinsberg mit den westfälischen Ländereien
provitiert. Das von Heinrich
der Löwe (St) eroberte
Mecklenburg wird formell Teil des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation und die neu gegründete Stadt
Lübeck wird Auswanderungshafen zur Besiedelung von Livland. - Rudolf
von Tübingen I erheiratet Gießen durch die
Eheschließung mit Mechthild von Luxemburg-Gleiberg (St), die auf
Burg Gleiberg, 4 km
nördlich von Gießen lebt. Landgraf Ludwig III von Thüringen
(St) überlässt dem thüringer
Landgraf Hermann Raspe (St) die Regierung.
1180
Rheingraf Embricho (St) bestimmt
als Nachfolger in seinen katzenelnbogener Lehen seinen
Neffen Rheingraf Wolfram (St).
- Die Reichsversammlung in Gelnhausen ächtet Heinrich den Löwen,
der auf den Reichstag in Würzburg vorgeladen ist, und
nicht kommt. - Fritzlar wird
Stadt. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (58)
erhebt Wetzlar durch Freibriefe von
Gelnhausen aus zur freien Reichsstadt.- Kirchenbau setzt
in Frankreich ein. In folgenden 90 Jahren werden 80
Kathedralen und Kirchen gebaut. - Die Äbtissin Herrad
von Landsberg verdammt das Rittertum wegen seiner
Streitlust und Beutegier und weil es ständig den vom
burgundischen Kloster Cluny um 950
ausgegebene Gottesfrieden und Gotteswaffenstillstand
bricht in ihrem Buch Lustgarten als Geissel der
Menschheit. Vermehrt werden gute Ritter, die für die
Einhaltung des Gottesfriedens und
Waffenstillstandsgebots kämpfen und nach ritterlichen
Tugenden streben geachtet und verehrt. - Erste bildliche
Darstellung eines drehbaren Heckruders auf einem Relief
im englischen Winchester. - Der Erec, der erste Artusroman, in dem
der unerfahrene Ritter Erec wegen der Liebe zu seiner
Frau verspottet, sie mit dem Tode bedroht und trotzdem
von ihr gerettet und durch einige Abenteuer geläutert
zum Vorbild wird, in deutscher Sprache entsteht. - Burg
Hayn (Dreieichenhain) ist zur
Reichsburg ausgebaut. - Burg Rodersen, die Oberburg in
Rüdesheim wird erbaut. - Beginn des Baus der ersten
frankfurter Stadtmauer, der Staufenmauer. -
Lambert de Beghe stiftet in Lüttich das erste Beginenhaus. - In
Köln wird die weiträumigste Stadtmauer Deutschlands mit
12 Toren und 52 Mauertürmen in der Ringmauer und mehr
als 16 Toren und Pforten in der Rheinmauer begonnen. - Hachenburg wird von Graf Heinrich
von Sayn II (St) erbaut.
- Graf Emicho III von Leiningen (St)
stirbt. - Spätestens in diesem Jahr wird Friedberg von Kuno
von Hagen Münzenberg (St)
gegründet. - Eisenach
wird urkundlich erwähnt. - Die kaiserlichen goslarer
Hüttenbetriebe werden von Heinrich
der Löwe zerstört. Dies führt zur Abwanderung von
Bergleuten und der Begründung des Oberharzer Bergbaus. -
Pfalzgraf Otto von Wittelsbach I
wird erster Wittelsbacher Herzog von Bayern. - Der
mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach
I (St) löst mit dem Bau der
Burg Heiligenburg gegen
die der Residenz Gudensberg des
hessischen Landgraf Ludwig
III unerbitterte Kämpfe aus. - Die westfälische
Herzogswürde sorgt für Ansprüche des kölner Erzbischof
auf die nassauer Stadt Siegen. - Auf dem Reichstag in Gelnhausen werden die Lehen von
Heinrich dem Löwen neu verteilt. - Wortwin von Hohenberg
ist Besitzer der neuerbauten Fachwerkburg Homburg. - In
Kloster Eberbach werden
große Glasfenster mit Flechtbandmuster eingesetzt. -
Burg Ortenberg wird von
den Herren von Ortenberg erbaut. - Der pfälzer
Ministerialensohn Eberhard von Stahleck,
alisas Eberhard von Kumbd, zieht in eine Klause. -
Pfalzgraf Konrad von Staufen (St) verzichtet
auf Burg Stahleck und die
Vogtei Bacharach und verlehnt sie an seine Frau
Irmengard von Henneberg (St).
- In Limburg gibt es eine Münze.
1179 Kaiser
Friedrich von Staufen
Barbarossa (57)
bezieht die Grafschaft von Graf Berthold von
Katzenelnbogen I (St),
im Kraichgau in den rheinfränkischen
Landfrieden mit ein.
Das
französische Königshaus trägt erstmals als Wappen die
Lilie. - Dem mainzer domkapiteltreuen Herrn von
Hainhausen wird der östliche Teil des Königssondergaus
als Lehen gegeben, der sich daraufhin Gottfried von
Eppstein (St)
nennt und das nassauische Wiesbaden bedroht. - Das
IV Laterankonzil verbietet erneut Christen, Geld
gegen Zinsen zu nehmen. - Hildegard von Bingen
stirbt. - Ein sponheimer Mönch, ein Verwandter der
Heiligen Hildegard von Bingen stirbt im selben Jahr wie
sie und hinterlässt 20 wohlgeschulte Mönche, die Bücher
kopieren und gut in Wissenschaften ausgebildet sind. -
Graf Bruno von Isenburg (St)
erbaut die isenburger Burg Braunsberg bei
Anhausen. - Priestermönch David
von Himmerod, das letzte Überlebende
Gründungskonventsmitglied des Zisterzienserordens und
Mystiker stirbt. - An der Hohen Straße zwischen
Frankfurt und Köln liegt in Altenkirchen das
Wirtshaus Zum weißen Falken. - Unter
Theoderich von Wied (St),
dem Enkel von Gründer Graf Mefried von Wied (St) wird die Burg Wied fertiggestellt.
- Landgraf Ludwig III von Thüringen
(St) wechselt von Heinrich der Löwe (St) zu Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(57) und erhält dafür
die Pfalzgrafschaft Sachsen. - Agnes von Arnstein (St), verheiratet mit Graf
Heinrich von Zutphen und Gueldern, stirbt. - Graf Wittekind von
Schwalenerberg und Waldeck fällt von seinem
Landesherrn Heinrich der Löwe (St) zu Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(57) ab. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (57)
erneuert in Weißenburg für Rheinfranken den Landfrieden,
regelt den Strafenkatalog bei Totschlag und Verwundung,
die Folgen von Nichterscheinen vor Gericht, rechtmäßiges
Plündern, das Recht von Reisenden ihre Pferde am
Wegesrand zu füttern, welche Waffen Bauern führen
dürfen, die Rückforderung von Eigenleuten aus Dörfern
und Städten und macht die Verfolgung von Wegelagerern,
Räubern, Dieben, Münzfälschern und denen die ihnen
Unterschlupf bieten zur Pflicht und nächtlichen
Brandstiftern wird jegliches Recht abgesprochen, was
Pfalzgraf Konrad bei Rhein, Graf Emicho von Leiningen (St), Graf Simon von Saarbrücken
(St), Graf Gottfried von
Sponheim (St), Raugraf
Emicho von Altenbaumburg (St)
und sein Bruder Raugraf Konrad (St),
Wildgraf Bernhard (St) und
Graf Dietrich von Merenberg, Graf Gerhard
von Schauenburg, sein Bruder Graf Berthold von
Schauenburg sowie Graf Gottfried von Herrlingen
bezeugen. - In Boppard kommt es nach einem angeblichen
Mord an einer Christin durch Juden zu einem Pogrom, bei
dem auch rheinaufwärts fahrende jüdische Reisende
getötet werden. Die beteiligten jüdischen Gemeinden
werden zu Strafzahlungen verpflichtet.
1178 Der
Obotritenfürsten Pribislaw,
Herr von Mecklenburg, dessen Sohn mit Gräfin Mathilda
von Blieskastel, einer unehelichen Tochter von Heinrich
der Löwe verheiratet ist stirbt bei einem Turnier
am Hof von Heinrich
der Löwe in Lüneburg.
1177 Der
Minesänger Otto von Botenlauben
Kreuzfahrer und Klostergründer Graf Otto
von Henneberg wird geboren. - Der 1165 abgesetzte mainzer Erzbischof Konrad
von Wittelsbach (St)
wird Bischof von Salzburg. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarosssa (St) (55)
wird gezwungen Papst Alexander III die
Füsse zu küssen. - In den Städten der Lombardei werden
Geldwechselgeschäfte mit stillem Einverständnis von
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (55)
ohne Beschränkung frei durchgeführt. - Bei den
Feierlichkeiten zum Frieden von Venedig wo Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (55)
dem Schisma abschwört und vom Kirchenbann befreit wird
wirft sich Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (55)
ohne Umhang und schmucklos barfuß Papst Alexander III zu
Füßen, küßt die Füße, wird von Papst Alexander III
aufgehoben, erhält den Friedenskuß und begibt sich mit
Papst Alexander III in die
Markuskirche wo das Te Deum erklingt.
Graf Heinrich II von Diez (St) schwört
stellvertretend für Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (55)
den Frieden mit der Kirche, den Frieden mit Sizilien und
den Waffenstillstand mit den Lombarden.
1176 -
Graf Eberhard von Sayn (St)
besitzt zwei Häuser in Köln. - Der Welfe Heinrich
der Löwe (St) versagt
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (54)
die Gefolgschaft, wodurch dieser in der Schlacht von Legnano
gegen Papst Alexander III die
Macht in Italien verliert. - Der kölner Erzbischof Philipp
von Heinsberg ist Gegner von Heinrich
der Löwe (St). - Der
fuldaer Abt Burkhard von Nürings stirbt. - Die andechser
Grafentochter, die Heilige Hedwig von Andechs
wird geboren. Ihr Vater ist Graf von Tirol, Kärnten und
Istrien. Ihr Bruder Eckbert von Andechs ist Bischof von
Bamberg und ihr Bruder Berthold von Andechs ist
Patriarch von Aquileia. Ihre Schwester Gerturd wird 12
07 die Mutter der heiligen Elisabeth von Thüringen (St).
1175
Graf Berthold von Katzenelnbogen I
(St),
verkauft die katzenelnbogener Vogtei Wiehl bei
Gummersbach.
München
erhält Stadtrechte. - Graf Heinrich II von Diez (St)
und Graf Eberhard von Sayn (St)
sind im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (53)
in Padua. Mundschenk Konrad, Truchseß Konrad, Marschall
Heinrich und Kämmerer Wilhelm, Vogt von Aachen. - Die
Zisterzienser bringen älteste deutsche Apfelsorte Bordorfer Apfel von
Kloster Pforta nach Schlesien. - In Deutschland wird
Spiegelglas hergestellt, das besonders homogen und flach
und beidseitig beschliffen ist.
1174 Kaiser
Friedrich von Staufen
Barbarossa bestimmt Hermann
(St), den Bruder von Graf Heinrich III von
Katzenelnbogen (St)
zum Bischof von Münster
und verwendet ihn später vielfach im diplomatischen
Dienst. Hermanns Neffe Graf Berthold II von
Katzenelnbogen (St)
befindet sich wiederholt in seiner Umgebung.
Die
Benediktinermönche verlassen Kloster Arnsburg. Kuno von Hagen
Münzenberg (St)
stiftet seine Burg Arnsburg dem
neugegründeten Zisterzienserkloster Arnsburg. - Aus
den Herren von Battenberg geht Graf Werner von
Wittgenstein (St) hervor. - Dem höfischen
Dienstmann des mainzer Burggraf Ludwig von Loon und
Rieneck, dem Dichter Heinrich von Veldeke
wird sein zu zwei Dritteln fertiggestelltes Manuskript
zu seinem Eneas-Roman gestohlen. - Graf Heinrich II
von Diez (St) und Graf
Albert von Eberstein (St) sind im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (52)
bei der Belagerung der italienischen Stadt
Roboreto.
1173 Graf
Heinrich III von Katzenelnbogen (St)
stirbt
Kloster
Eberbach gründet
Kloster Arnsburg. - Kaiser
Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (51)
erlaubt Duisburg jährlich zwei Tuchmessen abzuhalten.
Durch die Verlagerung des Rheins etwa 09 70 und die
Verlandung des Altarmes wird die Stadt vom Rhein
abgetrennt. - Der klostereberbacher Mönche
fühlen sich durch den Straßenlärm gestört. Die
Gemeinde Eberbach verlegt den Weg und schenkt dem
Kloster Eberbach den Grund
dazwischen. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (51)
erhebt angeblich den aus Ungarn stammenden Ritter
Heinrich zum Jungen in den Adelsstand und veleiht ihm
ein Wappen (3 Jagdhörner), wodurch er gefreit ist.
1172 In
Würzburg bezeugen u.a. der würzburger Domherr Hermann
von Katzenelnbogen (St),
Graf Albert von Eberstein, Rupert von Castell, Kraft von
Walldürn und Rupert von Walldürn wie Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (49)
in Würzburg dem würzburger Bischof Reinhard von Abenberg
einen Wildbann schenkt. - Als Dank für die Unterstützung
auf seiner Heilig-Land-Fahrt schenkt der Welfe Heinrich
der Löwe (St) dem
Templerorden Waffen und 1.000 Mark in Silber.
1171 In
Aachen wird die erste Stadtmauer, die Barbarosssamauer
erbaut. - Venedig verstaatlicht das Glashandwerk. - Die
Herren von Merenberg sind im Besitz der Burg Gleiberg. - Der
Minnesänger Friedrich von Hausen
tritt als Ministeriale in die Dienste von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (49).
- Der mainzer Burggraf Ludwig von Loon-Rieneck beschwert
sich bei seinem Verwandten dem französischen König bei
Diplomatentätigkeiten zum Heiligen Römischen Reich
Deutscher Nation immer übergangen zu werden. Die mainzer
Burggrafentochter Laurette von Loon und Rieneck heiratet
Theobald von Bar (St). - Brudermörder Graf Heinrich von Arnsberg
läßt seinen Schwiegersohn gefangen nehmen, der seinen
Mitgiftsanspruch aufgibt und deshalb freigelassen wird.
- Der klostereberbacher Abt
Gerhard lässt eine mehrere Kilometer lange Wasserleitung
vom Mönchsbrunnen im Wald zum Kloster Eberbach und zur
Klostermühle anlegen. - Der trierer Erzbischof Arnold,
der Verwandte von Hildegard von Bingen,
Graf Heinrich II von Diez (St)
und Graf Eberhard von Sayn bezeugen wie Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (49)
dem metzer Bischof Friedrich von Pluyvoise die Burg
Saarbrücken übereignet. - Das mainzer St Victorstift
tauscht mit klosterbleidenstädter
Abt Aldalbero II von Bleidenstadt eine Hofreite mit
Weinbergen in Oestrich gegen ein Haus in Lorch direkt
neben ihrem Klosterhof.
1170
Burg Geroldstein wird von einem Ritter
Gerhardt aus dem Hause der Grafen von Katzenelnbogen
erbaut.
Durch den
Ausspruch von König Heinrich II von
England, (beherrscht ein Gebiet vom Mittelmeer bis
Schottland) der sich von den Machtbestrebungen der
Kirche befreien will Wer erlöst mich von diesem
störenden Priester? vor seiner Krönung, wird der
Erzbischof von Canterbury, Thomas Brecket
ermordet und den befreienden Bestrebungen auf lange Zeit
großer Schaden zugefügt. - Der niederländische
Minnesänger Heinrich von Veldecke verbindet den
Trojaroman, ein Heldenepos mit Ritterkämpfen um den
Gründungsmythos des Römischen Reiches erstmals mit dem
Thema Liebe in Reimform für ein adeliges Publikum. Seine
Mäzene sind der Landgraf von Thüringen und die Grafen
von Loon und Rieneck. -
Die staufertreuen Grafen Graf Ruprecht IV von Nassau (St) und Graf
Heinrich II von Nassau (St)
erhalten den wiesbadener Königshof von Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(48) zu Lehen um die
mainzer Expansionspolitik zu behindern. Der östliche
Königssondergau wird somit nassauisch und der östliche
bleibt kurmainzisch. - Graf Ruprecht III von Nassau (St) prägt in
Siegen Obole -Münzen mit seinem Bildnis (ohne
Münzregal). - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (48)
läßt die Reichsburg Kalsmunt erbauen. -
Graf Eberhard von Sayn (St)
ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (48)
in Frankfurt. - Werner II von Bolanden (St) ist ein führender
Reichsdienstmann auf allen Hoftagen in Worms, Mainz,
Frankfurt, Kaisersalautern, Basel, Straßburg und Gelnhausen. - Mit
Abt Gerhard hat das Kloster Eberbach wieder
einen Abt. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (48)
läßt die Pfalz Gelnhausen erbauen
und verleiht das Stapelrecht an der Engstelle zwischen
Spessart und Vogelsberg. - Kuno von Hagen
Münzenberg (St)
beginnt mit dem Erwerb von Rechten und Gütern in der
Wetterau. - Hartmann von Büdingen ist Burggraf der Pfalz
Gelnhausen. - Der Priester Gottfried von Beselich
gründet das Prämonstratenserinnenkloster Altenberg. - Graf
Friedrich von Heinzenberg? (St)
ist Stiftsvogt von Kloster Ravengiersburg.
1169
Hermann von Katzenelnbogen (St)
ist Domherr in Würzburg. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. -
Die Staufer errichten einen Königshof in Dieburg (Castrum
Dieteburg, Volksburg). - Hildegard von Bingen
hat mit ihrem Verwandten dem trierer Erzbischof Arnold
freundschaftlichen und liebevollen Briefkontakt. - Der
bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach
(St) heiratet die Tochter
des mainzer Burggraf Ludwig von Loon-Rieneck Gräfin
Agnes von Loon-Rieneck. - Graf Ruprecht von Nassau III
(St) heiratet Elisabeth von
Leiningen, alias Elisabeth von Schaumburg (St).
- Mit dem Tod von Graf Gerhard II von Nürings (St)
erhält Gottfried von Eppstein (St)
die Zentgrafschaft im Niedgau links der Kriftel als
unmittelbares Reichslehen, da er sie als Lehen bereits
besitzt.
1168
Belehnung des würzburger Bischof Herold mit der
Herzogswürde durch Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(46) auf dem Reichstag
zu Würzburg, woraufhin sich die würzburger Bischöfe Fürstbischöfe
und Herzöge nennen. - Graf Ludwig von Loon und
Rieneck I nennt sich nach seiner Burg Rieneck. Er ist
Burggraf von Mainz, Erbkämmerer von Mainz, Vogt von
Aschaffenburg und Erbtruchseß vonWürzburg. - Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(46) zerstört
Saarbrücken und verbannt die Grafen von Saarbrücken aus
der Reichspolitik. - Mit dem Tod von Graf Ekbert von
Nürings (St) fällt die
Grafschaft Nürings an die Erbschwestern Jutta von
Nürings, verheiratet mit Graf Heinrich II von Diez (St) und Lukardis von Nürings,
verheiratet mit Kuno von Münzenberg I (St).
- Burkhard von Nürings wird Abt in Fulda. - Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(46) lässt auf dem
Reichstag zu Würzburg die Zerstörung und Schleifung von
Burg Frankenberg beschließen und macht Rupreht von Dürn
zum Klostervogt von Kloster Amorbach.
1167
Hermannn von Katzenelnbogen (St)
unterstützt Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarosssa (St) (45)
in Italien gegen den Papst und unterliegt mit ihm in der
Schlacht von Legnano. - Das kaiserliche Heer verlässt Rom wegen einer Malariaepidemie.
Welf VII (St) stirbt an der
Malaria kinderlos. Sein Vater Welv VI (St)
verkauft seinen gesamten italienischen Besitz an Kaiser
Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (45),
beendet seine politische Aktivität und fördert mit dem
Verkaufserlös Dichtkunst, Geschichtsschreibung und
Kirchenbau und tröstet sich mit der Abhaltung
vielbesuchter aufwändiger Feste. - Der kölner Erzbischof
Rainald von Dassel
setzt sich gegen Kurtrier um Andernach als südlichsten
Posten Kölns durch und erbaut eine Burg in Andernach. - Die
uneheliche Tochter Mathilda von Blieskastel, Tochter von
Graf Gottfried von Blieskastel, von Heinrich dem Löwen
heiratet Graf Heinrich
Borwin I von Mecklenburg, der die Städte Rostock
und Wismar gründet. - Graf Ruprecht III von Nassau (St) prägt in
Siegen Hitarc-Pfennige, exakte Kopien des kölner
Erzbischof Philipp
von Heinsberg I, Obole und Denare (ohne
Münzregal). - Die Grafen von Nassau sind Marschall,
Schenken und Bannerträger des kölner Erzbischof Philipp
von Heinsberg. - Graf Heinrich von Nassau (St) stirbt auf dem vierten
Romzug. - Der wetzlarer Dompropst begleitet Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (45)
nach Rom. - In Frankfurt werden dünne, einseitige und
gepunzte Wetterauer Gold-Brakteaten und
leichte Hälblinge Silber-Pfennige geprägt. -
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (45)
verwüstet das Umland von Mailand verliert
aber dabei 30 Ritter. Mailand übernimmt im
Lombardischen Städtebund
die Führung. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (45)
verbietet den Ritterschlag für Söhne von Priestern und
Bauern. - Graf Heinrich von Diez
(St) läßt 200 Mailänder als Geiseln nach Pavia
bringen und einkerkern. - In Taunusstein Neuhof gibt es
die nassauer Burg Neuhof.
1166 Aachen erhält
Stadtrechte. - Abt Eberhard von Kloster Eberbach flieht
wegen seiner Unterstützung von Papst Alexander III mit
einem Teil seines Konvents vor Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarosssa (St) (44)
in das römische Zisterzienserkloster Tre Fontane. -
Werner II von Bolanden (St)
und Philipp von Bolanden (St) sind auf allen
Reichstagen vertreten. - Der amöneburger
Burggraf, der Bruder von Graf Gottfried von Ziegenhain
I nennt sich Graf Poppo von Hollende. Es ist
mainzer Lehen. - Heinrich dem Löwen
läßt die Statue Braunschweiger Löwe als Symbol seiner
Herzogswürde aufstellen. - Heinrich von Aremberg wird
Vitztum in Köln. Sein Vater ist Burggraf in Köln. Das
Amt des kölner Burggrafen bleibt bis 12 79 in der
Familie erblich. - Graf Heinrich von Diez (St)
wird Statthalter der Lombardei in Mailand. - Werner II
von Bolanden (St)
ertauscht sich die Höfe Odernheim und Pfeddersheim als
königliches Lehen. - Die Burg Arnsberg des
Brudermörders Graf Heinrich von Arnsberg
wird von sächsischen Herzog Heinrich der Löwe (St)
münsteraner Bischof Friedrich von Are (St) belagert und zerstört.
Brudermörder Graf Heinrich von Arnsberg
kann fliehen und wird kölner Vasall. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (44)
ertauscht Burg Schönburg, Oberwesel
und Jugenheim für Kloster Nienburg vom magdeburger
Bischof Wichmann von Seeburg.
1165
Conrad von Steinach I läßt die Mittelburg am
Neckar errichten. - Der mainzer Erzbischof Christian von Buch
gibt die Direktverwaltung erzstiftiger Stützpunkte wegen
der Unterstüzung des Staufer-Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(43) in Italien auf und
leitet dabei mit der Vergabe von erzstiftischen
Gerechtsame und Besitzungen den Verkauf zahlreicher
mainzer Burgen und Burgherrschaftsrechten ein. - Der
mainzer Erzbischof Konrad
von Wittelsbach (St)
bricht mit dem Staufer-Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(43) und flieht nach
Frankreich. - Die Burg in Bingen wird vom Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (43)
zerstört. - Hildegard von Bingen
erwirbt das Augustiner-Kloster in Eibingen, gründet
darin ein Filialkloster auch für Nichtadelige und wird
dessen Äbtissin. - Leipzig
erhält Stadtrechte. - Werner II von Bolanden (St) tritt in die Dienste von
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (43).
- Der mainzer Erzbischof Christian von Buch gibt Burg
Rheinberg den Rheingrafen
als Lehen. - Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(43) lässt den
abtrünnigen fuldaer Abt Markward seines
Amtes entheben und schiebt ihn auf die Propstei St.
Andreas auf dem Fuldaer Neuenberg ab. Kuno von Hagen
Arnsburg (St) nennt sich
nach seiner neu erbauten Burg Münzenberg in der
Wetterau Kuno von Münzenberg
(St), ein
Mitglied der Ministerialenfamilie von Hagen, deren
Stammburg Burg Hayn in
Dreieichenhain ist. Im Reichsforst Dreiech ist nur der
König jagdberechtigt. - Der pfälzer Ministerialensohn Eberhard von Stahleck,
alisas Eberhard von Kumbd, wird geboren. Er kommt an den
Hof von Pfalzgraf Konrad, auf Burg Stahleck. - Ritter Heinrich von Arnsberg
stirbt im Kerker seines Bruders Graf Heinrich von Arnsberg.
- Der aus sarazenischer Gefangenschaft entlassene
magdeburger Bischof Wichmann von Seeburg
bringt Reliquien des heiligen Viktors und Pontianus mit.
- Der würzburger Ministeriale Kuno von der Wetterau
deckt seine Burg (Münzenberg ) mit unterschiedlichen
Dachziegeln. Die repräsentativen Bauten in der Burg
werden mit Biberschwänzen gedeckt. Wirtschaftsgebäude
deckt man mit grob geschlämmten Hohlziegeln und das
Kegeldach der beiden Türme wird mit Schiefer eingedeckt.
- Der osnabrücker Bischof Philipp von Katzenelnbogen (St) weiht den Kanzler von
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (43)
Rainald von Dassel
in Würzburg am selben Tag zum Priester und zum kölner
Erzbischof. - Die mainzer Burg Amöneburg
unmittelbar östlich vor Marburg wird vom mit Jutta von
Staufen (St) verheirateten
thüringischen Landgraf Ludwig II (St)
im Auftrag von Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(43) wegen dessen
Unterstützung für Papst Alexander III
zerstört aber sofort wieder aufgebaut.
1164
Wetter: Übermäßige Regenfälle. - Der Kanzler von Kaiser
Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (42)
Rainald von Dassel
raubt nach der erfolgreichen Eroberung der Stadt Mailand
die Gebeine der heiligen Drei Könige und bringt sie nach
Köln, wodurch Köln ein Pilgerort wird. Der alte kölner
Dom wird durch den Pilgeransturm zu klein. - Die Heilige
Elisabeth von Schönau
(34) stirbt
in Kloster Schönau. Die Seherin
erfand den ersten Papst, einen Engländer, der nach 1
Jahr und 11 Wochen von seinem Amt zurücktrat, weil er
11.000 englische Jungfrauen, die ihn in Rom besuchten
nach Hause begleitete. Da die Heilige Elisabeth von Schönau
(34) Papst
Cyriacus im Papstkatalog nicht fand, nachdem in
Köln-Deutz ein Massengrab entdeckt wurde und das
Interesse und die Erwartungen an ihre Person gestiegen
waren, behauptete sie in einer Vision von der Heiligen
Verena erfahren zu haben, der freiwillige Rückzug aus
dem Papstamt sei der Grund für die Löschung aus den
Papstkatalogen gewesen. - Der magdeburger Bischof Wichmann von Seeburg
macht einen Pilgerausflug nach Jerusalem und gerät in
Gefangenschaft. - Graf Heinrich von Diez ist Legat von
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (42)
für das Königreich Ungarn. - Albrecht III von
Habsburg (St)
heiratet die Enkelin von Welf VI (St).
1163 Graf
Heinrich
IV von Luxemburg (St)
oder Heinrich der Blinde, trennt sich von seiner Frau,
die ihm keine Kinder schenkt. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (41)
lässt wegen der Ermordung des mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen
im Kloster St. Jakob durch den Mainzer Brunger und Abt
Gottfried das Kloster St Jakob auflösen, nimmt der Stadt
Mainz all ihre Freiheiten, Rechte und Privilegien ab und
lässt die Stadtmauer schleifen, so dass Mainz den
Wölfen und Hunden, Dieben und Räubern offensteht.
- Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (41)
erhebt die Grafschaft Oranien zum
Fürstentum. - Werner II von Bolanden (St) ist für den Schutz von
Kloster Bleidenstadt
zuständig. Werner II von Bolanden (St) ist im kaiserlichen
Gefolge in der Lombardischen Liga,
wo er als Unterhändler beim Friedensvertrag mitwirkt. -
Im politischen Kampf mit Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(41) auf dem Konzil in Tours
unter Papst Alexander III wird
wegen Todesfällen und den daraus folgenden theologischen
Konflikten die Chriugie für Geistliche verboten und den
Badern überantwortet. Erfolglos dagegen wird wegen
erpresserischen Exzessen Katzenmusik beim Charivari verboten.
Verheerende Auswirkungen hat die Entscheidung Katharer als Ketzer
verfolgen und ihren Besitz konfiszieren zu lassen. - Abt
Eckbert von Schönau
führt in Köln die Vernehmungen von extremistischen
Gläubigen und entlarft sie als Katharer die einer
Gegenkirche angehören. Der kölner Erzbischof Reinald
von Dassel lässt sie auf dem Scheiterhaufen
verbrennen. Abt Eckbert von Schönau
veröffentlicht seine Predigten gegen die Katharer.. -
Hartrad von Merenberg erbt die westliche Hälfte der
Grafschaft Gleiberg. - Das Zisterzienserkloster Eberbach ist im
Besitz von 13 Grangien. - Hartrad von Merenberg schenkt
Kloster Arnstein seine Güter
in Obertiefenbach, Scheuern und Bettendorf. - Der
dietkirchener Priester Gottfried von Beselich schenkt
dem Kloster Arnstein seinen Hof
bei Beselich, das dort ihr Filialnonnenkloster Beselich gründet.
Die Vorsteherin oder Meisterin ist dem Abt von Kloster Arnstein weisungsgebunden. - In
Niedertiefenbach bei Katzenelnbogen werden die 21
Bewohner, die bisher dem Kloster Prüm gehörten, dem
Kloster Arnstein zugesprochen, für das sie Handdienste
leisten alias arbeiten müssen und Abgaben zahlen
müssen.
1162 Dschingis Khan
(bed. scharfer Stahl) wird geboren. - Konrad von Wittelsbach
wird mainzer Erzbischof. - Kuno von Münzenberg (St) baut in
Frankfurt-Sachsenhaus wird Reichskämmerer. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (40)
zerstört Mailand. Der aus Ungarn stammende Heinrich zum
Jungen, der 12 39 mainzer Patrizier wird, kämpft im
Heeresaufgebot. - Der Raubritter von Alteburg Graf
Berthold von Nidda stirbt. - Der klostereberbacher Abt
Gerhard lässt im Dorf Reichartshausen einen Klosterhof
direkt am Rhein fertigstellen. Durch den Einfluß der
Mönche ziehen die Einwohner weg.
1161 Aschaffenburg erhält Stadtrechte. -
Der speyerer Bischof Günther
von Henneberg stirbt.
- Heinrich von Nassau (St)
nimmt als Graf Heinrich von Nassau am zweiten Romzug als
Bannerträger des kölner Erzbischof Rainald von Dassel
teil. - Die Stadtgemeinde der Stadt Trier kommt unter
die Leitung von Schöffen. - Graf Eberhard von Sayn (St) nimmt an der Belagerung von
Mailand teil.
1160
Graf Berthold von Katzenelnbogen I (St) und Heinrich III von
Katzenelnbogen (St)
und Ruppert II von Nassau (St)
und Arnold von Nassau I (St)
erwerben die von Graf Ludwig III
von Arnstein (St)
an Rembold von Isenburg (St)
verkaufte Grafschaft auf dem Einrich. Hermann von
Katzenelnbogen (St)
ist Domherr in Würzburg.
Wärmerekord
in Mitteleuropa -
Der rücksichtslose machtbesessene mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen
wird in Mainz nach offener Rebellion von den mainzer
Bürgern ermordet, unter denen sich führend Gottfried
von Eppstein I (St),
hervortut und Werner II von Bolanden (St), die Familie von Hausen
und Reginbodo von Bingen zu finden sind. Der mainzer
Burggraf Ludwig von Looz alias Ludwig von Loon-Rieneck
büßt seine Stellung ein. Die Söhne des Ministerialen
Meingot büssen mit ihrer Familie ihre Stellungen ein.
- Burg Greifenstein bei
Wetzlar wird erwähnt. - Graf Rupert III von Nassau (St) wird als
Rat von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (38)
genannt. - Burg Helfenstein wird vom trierer
Erzbischof Hillin
von Fallemanien der Burg Ehrenbreitstein
vorgelagert erbaut und dort Ministeriale eingesetzt,
die sich von Helfenstein nennen. - Graf
Heinrich von Sayn (St).
- Burg Scharfenstein wird
von den Brüdern Werner von Bolanden (St) und Philipp von Bolanden
(St)
(Philipp von Falkenstein) für den mainzer Erzbischof Christian
I von Buch erbaut. Mit ihm ziehen Bolandener,
Büdinger und Diezer nach Italien. - Der rheinische
Pfalzgraf Konrad von Hochstaufen
(St)
heiratet seine zweite Frau Irmingard von Henneberg. -
Erbtochter Rheingräfin Lukardis (St) heiratet den mainzer
Ministerialen Siegfried vom
Stein, Propst von Kreuznach. Siegfried vom Stein nennt
sich 11 94 Rheingraf Siegfried vom Stein. - Heinrich der Löwe
(St) tötet den
Oboritenfürst Niklot und
zerstört seine Burgen u.a. Rostock, Mecklenburg. - Der
im Heiligen Land kriegserfahrene Techniker Magister
Marchese läuft zu Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (38)
über und ersetzt Rammböcke durch selbstentwickelte
mobile nach vorne schiebbare Brücken. - Pfalzgraf Konrad der Staufer
(St) und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach
zeichenen sich bei der Belagerung und Eroberung von
Crema aus. - Der erzbischöflich mainzer Vitztum ist
Helferich. Helferich verhandelt mit der Stadt Mainz
und wird verspottet.
1159 Der
mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen
verlässt Mainz. Die aufständischen Bürger zerstören die
erzbischöflichen Pfalzen. Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (37)
entscheidet den folgenden Rechtsstreit für den mainzer
Erzbischof Arnold von Selenhofen.
- Siegfried von Runkel (St)
ist erster der Herrschaft Runkel und Westerburg und
Zeuge in Runkel. - Graf Eberhard von Sayn (St) wird im Kloster Siegburg von einer
schwerern Krankheit geheilt wofür er und sein Bruder
Graf Heinrich von Sayn (St)
sich mit einer Schenkung von Weinbergen um Braubach bedanken. - Graf Gotfried
von Sponheim (St)
stirbt als Besitzer von Clerveaux aus einer
Heirat mit der Tochter von Graf Gerhard von Vianden, - Bei einer
Doppelwahl werden zwei Päpste davon Papst Alexander III in Rom
gewählt. - Der neue würzburger Bischof Heinrich von
Leiningen (St) wird
gewählt. - Die namentlich unbekannte sponheimer Ehefrau
des rheinischen Pfalzgraf Konrad von Hochstaufen
(St) stirbt
kinderlos. - In Nassau ertauscht der trierer Erzbischof
Hillin
von Fallemanien die Burg Nassau, die von
der verwitweten laurenburger Gräfin Beatrix von Limburg
und ihren Söhnen Ruppert II von Laurenburg (St) und Arnold II von
Laurenburg (St) seit
30 Jahren widerrechtlich auf wormser Grund erbaut und
trotz angedrohter Exkommunkikation nicht aufgegeben
wurde, gegen seinen Hof in Partenheim im Nahegau, die er
als neues trierer Lehen vergibt, wodurch die Burg Nassau
trierer Lehnsburg und Offenhaus wird, wozu auch der Ort
Nassau gehört, wodurch Nassau namengebender Hauptsitz
wird und die Brüder sich Ruppert II von Nassau (St) und Arnold II von Nassau (St) nennen
dürfen. Sie haben aber noch keinen nassauer Grafentitel,
der üblicherweise beim Tod des Vaters vererbt wird.
1158
Dietrich von Wied (St) ist
erster Graf des Geschlechts - München
wird urkundlich erwähnt. - Konrad von Heppenheft, ein
mainzer Ministerial und Embricho von Winkel sind Vormund
des noch minderjährigen Rheingrafen Embricho II (St)
und fechten stellvertretend für ihr Mündel die
Klosterschenkung eines verstorbenen Verwandten an. -
Burg Stahlberg wird vom
kölner Erzbischof Friedrich
von Berg erbaut. - In Mainz ist der
Reichsministeriale Werner II von Bolanden (St)
(--) bei einem Aufstand gegen den
mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen (--) dabei.
Der Domschatz wird geraubt. Der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen
(--)
begleitet Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (36)
nach Italien und erobert nach seiner Rückkehr Mainz
gewaltsam. - Der Reichsministeriale Werner II von
Bolanden (St) (--) übernimmt Falkenstein. - Das
Wirthaus Zum Riesen in
Miltenberg besteht. - Der Abt von
Kloster Schönau besorgt
Reliquienteile des Heiligen Cyriacus,
wodurch Kloster Schönau ein
beliebter Wallfahrtsort wird. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (36)
beansprucht in der Ronkalischen Konstitution
Verfügungsrechte auf Silber und Salz, die aber zunächst
nur in Italien gelten. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (36)
sendet Graf Emicho von Leiningen (St)
als Gesandten nach Sardinien und Korsika. - Ein Onkel
von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (36)
beschwert sich über italienische Ritter, die aus dem
Handwerk stammen. - Rembold von Isenburg ist
Einrichgaugraf. - Die Isenburger verkaufen ihr
arnsteiner Erbe an Graf xxx von Katzenelnbogen (St)
(--) und Graf xxx von
Nassau (St) (--)
gemeinschaftlich, wodurch ua Kördorf zweiherrisch
wird.
1157
Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) (--) heiratet
Adelheid von Lauffen.
Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) (--)
ist wieder am Hof in der Umgebung von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St)
(--).
Den
Mönchen des Klosters Eberbach wird die
Mitwirkung an weltlichen Bauten vom Generalkapitel
untersagt. - Der erste Markgraf, Albrecht der Bär
gründet die Mark Brandenburg. - Auf dem Reichstag
von Besançon stoppt Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (35)
den bayerischen Pfalzgraf Otto von Wittelsbach
(St), der zwei päpstliche
Legaten mit gezücktem Schwert bedroht, weil sie darauf
bestehen, dass der Kaiser Lehensnehmer des Papstes sein
soll. - Der würzburger
Burggraf Graf Godebold von Henneberg I stirbt ohne
männlichen Erben. Sein Neffe Graf Godebold II von
Henneberg (--) übernimmt
das würzburger Burggrafenamt. Sein Bruder ist der
würzburger Bischof Gebhard von Henneberg. - Graf
Eberhard von Sayn (St)
ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (35)
in Trier. - Graf Eberhard von Sayn (St) führt den Grafentitel. -
Der fuldaer Abt Markward nimmt am
Reichstag in Fulda von Kaiser Friedrich
Barbarossa (St) (35)
bei der Weihe des wiederhergestellten Teils der Basilika
teil. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (35)
löst alle Zollstellen auf dem Main zwischen Bamberg und
Mainz auf und beschränkt sie auf die Zollstellen Neustadt und Aschaffenburg und
die Reichszollstelle Frankfurt. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (35)
bestätigt dem trierer Erzbischof das Kloster St. Maximin
nach einem Vergleich mit Bernhard von Clairvaux zwischen
Pfalzgraf Konrad, Hauptvogt der trierer Kirche und Graf
Heinrich von Namur (St), Vogt der trierer Abtei St
Maximin.Graf Simon von Saarbrücken (St),
Sohn von Mechthild von Sponheim ist kaiserlicher
Bevollmächtigter. Graf Gottfried von Sponheim (St),
Graf Volmar von Blieskastel (Castele ), Graf
Konrad von Kirburg (Cherberc ), Graf Gerlach
von Veldenz (St), Graf
Heinrich von Katzenelnbogen (St),
Graf Eberhard von Sayn (St)
(Seine ) und sein Bruder Graf Heinrich von Sayn
(St), Graf Heinrich von
Virneburg, Graf Theoderich von Ahr und sein Oheim Ulrich
(patruus eius ), Florentius von Holland, Simon
von Clerf (Clara Ualle ) und Heinrich von
Tübingen, Berenger von Ravenstein, Bruno von Burgau (Burcowe
), Ulrich von Warthausen, Methfried von Neumagen (Numage
) und sein Bruder Eberhard, Kuno von Malberg, Wiric von
Bettingen (Beitingen ), Arnold von Sierck (Seric
), Ulrich von Braunshorn (Bruneshore ), Konrad
von Boppard (St) (Bohbarden
), Wolfram von Rheingrafenstein (St)
fungieren als Zeugen. - Der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen
kauft Burg Gelnhausen. Die
Güter um Höchstadt des verstorbenen Pfalzgraf Hermann von Stahleck
Höchstadt (St)
(--), der der Halbbruder von Graf Heinrich II
von Katzenelnbogen (St) (--) ist, von fällt mit den
Halsgerichtsrechten an den kaisertreuen bamberger
Bischof Eberhard von Otelingen.
- Graf Eberhard von Sayn (St)
kauft das Haus von Graf xxx von Blankenheim in Köln. -
Die gesamte Burg Stahleck wird nach
dendrochronologischen Untersuchungen erbaut. - Feldzug
gegen Polen mit der Beteiligung von würzburger Bischof Gebhard von Henneberg.
- Pfalzgraf Konrad ist Hauptvogt der trierer Kirche.
Graf Heinrich von Namur (St) ist Vogt der trierer Abtei
St Maximin. Rudolf von Eltz ist trierer Ministeriale. -
Fides von Staufen (St), die
Witwe von Pfalzgraf Hermann von Stahleck
- Höchstadt (St) und einige
Mönche von Kloster Ebrach bei Bamberg bringen die Leiche
von Hermann ins neuerbaute und von ihm gestiftete
Kloster Bildhausen.
1156 Der
Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Pfalzgraf Hermann von Stahleck
- Höchstadt (St) stiftet
Kloster Bildhausen - Der
Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Pfalzgraf Hermann von Stahleck
- Höchstadt (St) stirbt,
wird in Kloster Ebrach bei Bamberg begraben und sein
Besitz wird von Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa an seinen eigenen
Stiefbruder den neuen Pfalzgraf bei Rhein Konrad von Staufen (St) übertragen. - Die Vogtei
des Bistums Worms geht von den Grafen von Saarbrücken an
Pfalzgraf Konrad von Staufen (St). - Das Herzogtum Österreich
löst sich von Bayern. - Guntram von Hattstein hat gute
Beziehungen zum Stadtherrn von Limburg, Graf Emicho
von Leiningen (St).
- Pfalzgraf Hermann von Stahleck
(St), der
der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) (--)
ist, überschreibt seinen binger Besitz an Hildegard von Bingen.
- Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(34) bestätigt Bischof
Albert von Verdun den Besitz der Burg Veldenz. -
Baldemar ist wieder Abt des Klosters Bleidenstadt. -
Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(34) heiratete in Würzburg
in zweiter Ehe die minderjährige Beatrix
von Burgund (11).
- Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (34)
überträgt die durch den Tod von Pfalzgraf Hermann von Stahleck
(St), der
der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) (--)
ist, freigewordenen Pfalzgrafschaft bei Rhein und die
Reichsburg Stromberg seinem in Alzey aufgewachsenen
Halbbruder Pfalzgraf Konrad von Hohenstaufen
(St). - Auf
dem Reichstag in Frankfurt befiehlt Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (34)
einen Frieden zwischen Heinrich der Löwe (St) und dem bremer Erzbischof
Hartwig von Stade,
dem Sohn von Richardis von Sponheim-Lavanttal. - Werner
II von Bolanden (St)
betätigt sich in der Reichspolitik. - Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (34)
ordnet den Stadtfrieden in Worms. - Der Vogt
Graf Friedrich von Vianden
(St) stirbt. - In Bremberg
gibt es nur einen Hof Brunenbach oder Brunincbach alias
Brunnenbach, der dem trierer Erzbischof Hilin (--)
gehört und nördlich des Dorfes (20 23) an der Quelle
liegt.
1155
Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa verurteilt an Weihnachten in Worms
seinen Onkel Pfalzgraf Hermann von Stahleck
/ Höchstadt (St)
und dessen Halbbruder Graf Heinrich II von
Katzenelnbogen (St)
und weitere Grafen, darunter ihre Parteigänger Graf
Emicho von Leiningen (St), Graf Gottfried II von
Sponheim (St),
Rheingraf Konrad von Kirchberg alias Wildgraf Konrad (St) und Graf Heinrich II von
Diez (St)
als Landfriedensbrecher wegen Befehdung des Mainzer
Bistums unter dem mainzer Erzbischof Arnold
von Selenhofen zur Harnescharre, der Strafe des
Hundetragens, einen Hund eine Meile öffentlich am Hals
durch Eis und Schnee zu tragen. Pfalzgraf Hermann von Stahleck
(St) behält
zwar seine Stellung erholt sich aber von dieser Schmach
nicht mehr. Für den greisen mainzer Erzbischof Arnold
von Selenhofen wollen der mainzer Burggraf Ludwig
von Looz Rieneck und Graf Wilhelm von Gleiberg (St) die Strafe übernehmen. Die
Strafe wird ausgesetzt. Graf Berthold II von Nidda, der
Sohn von Gräfin Liutgard von Nürings und Berthold von
Mals, weigert sich der Vorladung von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa nach Gelnhausen Folge zu leisten und
verliert deshalb die Malsburg und weitere nordhessische
Besitzungen. Er bleibt zwar staufer Gefolgsmann wird
aber ein berüchtigter Raubritter und Wegelagerer.
Burg Klopp bei Bingen wird als mainzer
Zollverstärkung erbaut. - Der Bruder der Heiligen Elisabeth von Schönau
(26) Egbert
von Schönau, schreibt ihre Visionen in
lateinischer Sprache nieder. - Graf Megenhart (Meinhard)
von Sponheim (St)
stirbt. - Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(33) reformiert das
Universitätsrecht und verleiht der Universität Bologna
eine eigene Gerichtsbarkeit. - Der bayerische
Pfalzgrafensohn Otto von Wittelsbach
(St) erobert erfolgreich mit
200 Kämpfern für Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(33) die Festung Veroneser Klause. -
Ein einfacher Kämpfer lehnt vor Tortona den von Kaiser Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(33) als Auszeichnung
vorgesehenen Ritterschlag wegen seiner bescheidenen
Verhältnisse ab.
1154
Ruprecht II von Laurenburg (St)
wird mit dem Kirchenbann belegt. - Erste Malteserordenskommende. - Der
Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), der lothringische
Pfalzgraf Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St), Schwager von König Konrad
III von Staufen (St) (--)
und Onkel von Friedrich
von Staufen Barbarossa (St)
(32) hält sich den
rheinischen Kurfürsten übergeordnet und, verwüstet
mainzer Territorium des hochmütigen mainzer Erzbischof Arnold
von Selenhofen mit Hilfe der örtlichen Adeligen
u.a. Graf Gottfried II von Sponheim (St),
Katzenelnbogen, Graf Emicho von Leiningen (St) und den Wildgrafen. - Die
Schwester Mechthild des sponheimer Abtes Bernheim stirbt
in einer extra für sie erbauten Frauenklause neben dem Männerkloster Sponheim.
Sie war aus einem Kloster bei Mainz und mit einer
befreundeten Nonne Sophie gekommen. Sie soll so fromm
gelebt haben, dass man in ihr eine Heilige sieht. Bei
ihrer Beerdigung hört man englische Lobgesänge. -
Bischof Geoffrey of Monmouth stirbt. Er verehrt den
Schmied Wieland von Siegen. - Burkhard
von Kästenburg (Hambacher Schloss)
ist Reichsministerial. - In Nassau nach dem Tod des
exkommunizieren Graf Ruprecht von Laurenburg
wird auch der laurenburger Grafenwitwe Beatrix von Limburg
und deren Söhnen Graf Ruppert II von Nassau
und Graf Arnold von Laurenburg, die ihre Burg Nassau,
die auf Wormser Gebiet steht, nach 26 Jahren nicht
aufgeben, die Exkommunikation angedroht, was auch diese
ignorieren.
1153 Graf
Adalbert von Nörvenich,
nennt sich Graf von Molbach (Maubach). - Bernhard von Clairveaux
stirbt nach langer Krankheitei. 180 der 350
Zisterzienserklöster befinden sich in Frankreich. -
König Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (31)
setzt den mainzer Erzbischof Heinrich Felix von
Harburg ab und macht gegen den Willen der Mainzer
unter dem mainzer Vitztum Meingot seinen Reichskanzler Arnold
von Selenhofen zum mainzer Erzbischof. - Hildegard von Bingen
warnt König Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (31)
auf sich wegen der Absetzung aufzupassen. - Elisabeth von Schönau
(24) beschreibt den Tod eine
klosterschönauer Nonne beim Besuch von Kloster Dierstein, wo der
klosterschönauer Abt die Angelegenheiten regelt. Wer das
KLoster Dierstein gegründet
hat und wann es erbaut wurde, ist nicht schriftlich
festgehalten. - Der in Jerusalem lebende Einsiedler und
Zisterziensermönch Welf Konrad von Bayern (St) wird wegen der schweren
Erkrankung von Zisterziensergründer Bernhard von Clairveaux
nach Europa zurückgerufen und bleibt dann im
italienischen Kloster Modugno, wo er im folgenden Jahre
11 54 stribt.
1152 In
Frankfurt wird Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (30)
zum König gewählt. Der mainzer Erzbischof Heinrich Felix von
Harburg bleibt der Krönung fern. - Auf dem Weg zur
Schlichtung des Streits zwischen den Grafen von Sayn und
den Herren von Molbach stirbt der erfolgreiche und
kriegerische trierer Erzbischof Albero von Montreuil.
- Burg Reichartshausen wird
erbaut und von dort Wein von Kloster Eberbach für Köln
verschifft. - Die sayner Stammburg Alte Burg und die
Burg Blankenberg werden
teilweise vom kölner Erzbischof Arnold von Wied II (St) und dem
trierer Erzbischof Hillin wegen
fortgesetzten Landfriedensbruchs belagert, zerstört und
gezwungen ihre Reichsunmittelbarkeit aufzugeben und ihre
Burg Sayn als trierer Lehen ohne Heeresfolgepflicht zu
empfangen, woraufhin Eberhard von Sayn I (St) und sein Bruder Graf
Heinrich von Sayn (St)
ihre Residenz nach Blankenberg verlegen. - Die aus einer
neuen Ministerialenfamilie stammende Äbtissin von
Kloster Andernach Tenxwind tadelt die Äbtissin von
Kloster Rupertsberg Hildegard von Bingen
wegen ihrer Selbstdarstellung als Heilige dass die
Nonnen an Festtagen beim Psalmengesang mit losen Haaren
in der Kirche stehen, als Schmuck glänzendweiße
bodenlange Seidenschleier, golddurchwirkte Kränze und
goldene Ringe tragen und nur Adelige sind. - Graf
Eberhard von Sayn (St)
ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (30)
in Köln. - Fähre zwischen Alt-Wied und
Andernach bei Feldkirchen. -
Wilhelm von Luxemburg Gleiberg (St)
errichtet die Wasserburg Gießen
und verlegt seinen Sitz von Burg Gleiberg an die
Lahn. - Reichstag in Dortmund mit dem kölner Erzbischof
Arnold II von Wied (St). - Heinrich
von Molsberg ist widerrechtlich im Besitz von Hof
Bendorf. - In Ulm erlässt König Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (30)
einen Landfrieden für Deutschland. - Bei einer
Verurteilung zur Rückgabe eines durch Arnold von
Molsberg veruntreuten Hofes des pfalzgräflichen Klosters
Maria Laach sind u.a.
Grafen Ulrich von Lenzburg (Linceborch), Graf
Dietrich von Ahr, Graf Heinrich von Luxemburg
Namur der Blinde (St),
Graf Wilhelm von Jülich und sein Bruder Graf Gerhard von
Jülich, Graf Adolf von Saffenberg und sein Sohn Hermann,
Graf Adolf von Berg, Graf Ludwig von Looz, Graf Robert
von Laurenburg (St)
(Nassau/Lurenborch), (Graf) Eberhard von Sayn (St) und sein
Bruder (Heinrich), Graf Heinrich von Diez (St)
(Dyedesa), Graf Siegfried von Wied (St)
und sein Bruder Burchard von Wied (St),
Arnold und Gerhard von Blankenheim, Hermann von Kuik,
Friedrich von Arnsberg, und Rembold von Isenburg (St) anwesend. - Pfalzgraf
Hermann (bei Rhein), Graf Gerhard von Nürings, Graf
Bertholf von Nied, Graf Gottfried von Höchst, Graf
Heinrich von Hessen bezeugen für das Kloster Alteburg.
1151
Während Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (29)
gegen Mailand kämpft fällt sein Halbbruder Pfalzgraf
Konrad (St),
der Schwager von Graf Gottfried von Sponheim II (St) Clerveaux, Hamm und Ouren,
in der Eifel in kurkölner Land ein und zerstört Burg Rheineck bei Andernach. Der kölner
Erzbischof Reinald von Dassel vereitelt die Eroberung
durch die Mobilisierung von 125.000 Mann und erhält
dafür die Gebeine der Heiligen Drei Könige aus dem
eroberten Mailand geschenkt. - Wolfram von Eschenbach
kritisiert mystische Klostermedizin bei Ritter Gawan. -
Der mainzer Burggraf Graf Ludwig von Loon und Rieneck I,
Burggraf, Erzkämmerer von Mainz, Schirmvogt des Stiftes
von Aschaffenburg und Erbtruchseß von Würzburg, erbaut castrum
Rinecke, Burg Rieneck. - Conradus
von Frankenford zieht nach Wetzlar. - Hildegard von Bingen
widersetzt sich dem Wunsch des mainzer Erzbischofs Heinrich I Felix von
Harburg ihre Vertraute Richardis von Stade,
Schwester des bremer Erzbischofs, als neue Äbtissin ins
Kloster Bassum zu schicken und wendet sich sogar
vergeblich an Papst Eugen III. Äbtissin
Richardis von Stade stirbt nach einigen Monaten und wird
von Hildegard von Bingen
verhöhnt. - Konrad II von Hagen und Arnsburg (St)
und seine Frau Luitgart
von Bickenbach erhalten als Ausgleich für Kloster
Altenburg den unbesiedelten Münzenberg. - Graf Kraft von
Sponheim (St),
ein Sohn von Graf Meginhard von Sponheim (St)
verlobt sich vergeblich mit der Grafentochter
Dementia von Homburg, die bereits dem Kloster Trier
versprochen ist und wird Mönch in seinem Kloster Sponheim. - Die
Burg in Cochem wird von
König Konrad III (St)
besetzt und zur Reichsburg erklärt. - Der mit der
Königstochter Bertha von Hohenstaufen verheiratete
Markgraf Hermann III von Baden
(St) (46) ist
ein enger Vertrauter des schwäbischen Herzogs Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (29)
und wird Markgraf von Verona. - Der Zisterziensermönch
Welf Konrad von Bayern (St) zieht nach Jerusalem um
dort als Einsiedler zu leben. - König Konrad III von Staufen
(St) greift erfolglos
Braunschweig, die Residenz von Welf Heinrich der Löwe (St) an.
1150
Wetter: Hungersnot in Heidelberg nach hartem Winter. -
Der mainzer Erzbischof Heinrich Felix von
Harburg entzieht dem kölner Erzbischof Arnold die
Propstei Limburg an der Lahn.
- In Limburg wird eine hölzerne Brücke über die Lahn
erbaut. - Die Tempelritter werden
zu geistlichen Agenten für Finanztransaktionen. -
Matthäus Platearius verfasst in Salerno sein
umfassendes Pharmazielexikon Circa instans. -
Der mainzer Burggraf Ludwig von Loon und Rieneck lässt
an der nordöstlichen Grenze seiner Grafschaft
Rieneck Burg Rieneck erbauen. -
Die erste Erwähnung einer Herbstmesse in Frankfurt. -
Ersterwähnung des Pfalzgrafentitels. - Gebhard
von Henneberg wird Bischof in Würzburg. - Konrad
II von Hagen und Arnsburg (St)
und seine Frau Luitgart von Bickenbach stiften
auf dem ehemaligen Kastell das fuldaer Benediktinerkloster
Altenburg. Der tapfere Ritter Hildebert, Grossneffe des
Abtes Bernhelm, kehrt vom Kreuzzug über Griechenland
zurück und bringt Reliquien aus Jerusalem und
Konstantinopel mit. - Ein Godebud von Weyersbach lässt
Burg Dalberg als speyerer
Lehen erbauen. - Die Kaiserpfalz Wallhausen ist eine
Wasserburg mit Martinskapelle. - Der fuldaer Abt Markward übernimmt
ein marodes von den Meiern veruntreutes Klostergut, an
dem sich der örtliche Adel bedient. Abt Markward besetzt
ihre Höfe. Da den neuen Besitzern die Augen ausgestochen
werden und einige erschlagen werden greift Abt Markward hart durch
und setzt die alten Besitzverhältnisse mit Waffengewalt
wieder her. Verlorengegangene und fiktive neue Dokumente
werden vom fuldaer Mönch Eberhard aus einer thüringer
Ministerialenfamilie, im Codex Eberhardi,
gefälscht. - Das reichunmittelbare Burggrafengeschlecht
von Rheineck stirbt
aus. - Der neue fuldaer Abt Marquard übernimmt eine
verschuldete und marode Infrastruktur. - Der
heilige Famian (Zisterziensermönch) alias Gerhard von
Köln stirbt nach seiner letzten Pilgerfahrt ins Heilige
Land auf der Rückreise im italienischen Gallese am
Tiber. - Im Kloster Corvey spricht König
Konrad III von Staufen
Burggraf Raban von Corvey das Recht der Vererbbarkeit
der Schlüsselgewalt von Truchsess und Schenk über den
Klosterbesitz und den Klosterhaushalt, seiner Häuser und
Wohnungen innerhalb der Klostermauern und des
Burggrafenamtes mit Gerichtsgewalt über den
Klosterbereich ab und weist alle diese Rechte dem Abt
zu. König Konrad III von Staufen
setzt Raban als Burggrafen ab und entzieht ihm die
Gerichtsbarkeit. Das Gerichtsurteil bezeugen neben
Herzog Friedrich von Staufen
Barbarossa von Schwaben und Elsaß, u.a. der mit der
mainzer Burggräfin Agnes von Loon-Rieneck verheiratete
bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach
(St), der mit der
Königstochter Bertha von Hohenstaufen verheiratete
Markgraf Hermann III von Baden
(St) (45), die
Graf Werner von Habsburg (St)
und Graf Emicho von Leiningen (St).
- Der wormser Bischofssitz ist unbesetzt, der Posten des
Abtes von Kloster Lorsch und der Abtei Fulda sind
unbesetzt. - der tübinger Pfalzgraf Hugo II von Nagold
ist mit der bregenzer und churrätischen Erbtochter
verheiratet.
1149 Friedrich von Staufen
Barbarossa lässt einige seiner Ministerialen wegen
Raubrittertums hängen. - Herman von Stahleck (St) erobert
erneut Burg Rheineck. - Der 2. Kreuzzug wird abgebrochen. - Bernhard von Clairveaux
gerät in die Kritik. Der kranke König Konrad III von Staufen
zieht über Salzburg und Speyer nach Norden
und erobert dabei Burg Rheineck. In Boppard
erreicht König Konrad III von Staufen
die Nachricht, dass sein Kanzler Arnold von Wied (St) zum neuen
kölner Erzbischof gewählt wurde. Burg Schönburg über
Oberwesel wird erbaut. - Otto II von Salm (St) bekämpft für seine
Erbansprüche an der Pfalzgrafschaft Hermann von Stahleck
(St), wird
von Hermann von Stahleck
(St)
gefangen genommen und auf dessen neu erbauten Schönburg bei
Oberwesel erdrosselt, da er Erbansprüche an Hermann von Stahleck
(St) stellt.
- Die Grafen von Sayn befehden die Grafen von Maulbach
um die Bonner Erbschaft. - Die Bettdeckenweber in Köln
bilden eine Zunft. - Die abgesetzt Äbtissin von Kloster
Haina Judith von Northeim
und Äbtissin des kölner Frauentifts Geseke bei Paderborn
versucht mit Waffengewalt wieder in den Besitz von
Kloster Kemnade zu kommen. -
Der Schwiegervater von Wildgraf Konrad (St)
Graf Rainald von Bar I stirbt auf der Rückreise vom
Kreuzzug auf See und sein Schwager Graf Rainald von Bar
II übernimmt die Regierung.
1148 Nach
dem Tod von Wildgraf Emicho VI
spaltet sich Raugraf Emich (St)
von Bruder Wildgraf Konrad (St)
ab. - Graf Otto II von Salm (St)
erhebt Erbansprüche gegen Hermann
von Stahleck (St)
um die Pfalz. Hermann
von Stahleck (St)
raubt die Burgen Treis und Reineck
von Otto von Reineck (St) aus
luxemburgischen Geschlecht, die dieser dem kölner
Erzbischof übergibt. - König Konrad III von Staufen
erreicht mit seinem Neffen Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (26)
und mit seinem Kanzler, dem kölner Erzbischof Arnold von Wied (St) Jerusalem
scheitert aber mit dem französischen König Ludwig VII ein
gemeinsames Heer zu bilden, wodurch die Belagerung von
Damaskus scheitert und zieht über Griechenland krank
zurück. - Der kölner Erzbischof Adalbert (--)
motiviert sein Heer gegen Pfalzgraf Hermann von Stahleck
(St) so,
dass Hermann von Stahleck (St) um Frieden
bittet. - Rembold von Isenburg (St)
schenkt Maischad der Abtei Maria Laach. -
Grafensohn Adolf von Berg fällt
im Zweiten Kreuzzug beim Rückzug von
der erfolglosen Belagerung von Damaskus,
bei der sich Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (26)
auszeichnet - Berthold von Eberstein kehrt vom Zweiten Kreuzzug
zurück und gründet Kloster Herrenalb. - Der Stammvater
Eberhard von Erbach (--) stirbt
als Feind von Kloster Lorsch einen qualvollen Tod. -
Graf Otto von Cappenberg stiftet die Reliquien von
seinem Bruder Graf Gottfried von Cappenberg
dem Kloster Cappenberg. - Der fuldaer Abt Alehof wird in
Trier von Papst Eugen
III abgesetzt, gibt sein Amt ab und stirbt darauf.
- Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (46)
wird von König Konrad III von Staufen
(St) als Vorhut zurück in
die Heimat geschickt. - Hedwig von Gudensberg,
die Witwe von Landgraf Ludwig von Thüringen (St), stiftet das
Chorfrauenstift Ahnaberg, wodurch sich die Kassel
entwickelt. - Mit dem Tod von Wulfrich von Winkel II
alias Wulfrich von Lorch stirbt das Geschlecht aus und
die Herrschaft fällt an Mainz zurück.
1147 Zweiter Kreuzzug beginnt und dauert
bis 11 49 - In Frankfurt ruft Bernhard von Clairveaux
auf dem Reichstag an der alten Nikolaikirche
auf dem Römer zum Kreuzzug auf. - Da König Konrad III von Staufen
(St) sich auf dem Kreuzzug
begibt wird das Reich vom Reichsverweser Herman von Stahleck (St) von Burg
Stahleck aus regiert. König Konrad III von Staufen
(St) (--) zieht
von Worms aus mit 70.000 Mann Richtung Regensburg. Das
Kreuzfahrerheer zieht die Donau hinab. König Konrad III von Staufen
fährt mit dem Schiff voraus. - In einem Kloster bei Adrianopel wird ein kranker
Kreuzfahrer ausgeplündert. König Konrad III von Staufen
(St) (--) lässt
das Kloster niederbrennen, die Täter hinrichten und das
Geld wiederbeschaffen und muss von Führern verlassen und
durch Wüsten aufgehalten in Konstantinopel
überwintern. - Hildegard von Bingen
erhält von Zisterzienser-Papst Eugen
III während einer Synode in Trier die offizielle
Erlaubnis ihre Visionen zu veröffentlichen. - Die
Heilige Elisabeth von Schönau
(18)
hat durch Askese und andere Hilfsmittel erste
Halluzinationen in denen sie von der Jungfrau Maria
getröstet wird. Hildegard von Bingen
ermahnt sie brieflich ihre Askese zu mässigen. - Die
mainzer Führungsriege wird ausgetauscht. Die bisherigen
mainzer Burggrafen von Loon-Rieneck verschwinden und
werden u.a. durch die ministeriale Familie Bolanden
ersetzt. - Der kölner Erzbischof Arnold von Wied (St) ist in
Jerusalem. - Pfalzgraf bei Rhein Hermann
von Stahleck (St)
beteiligt sich am Wendenkreuzzug. -
Grafensohn Adolf von Berg
begleitet seinen Vater, den klostersiegburger Vogt Graf
Adolf II von Berg
auf dem Zweiten Kreuzzug. -
Letzte schriftliche Aufzeichnungen von Gerlach von
Büdingen (St). - Bernhard von Clairveaux
vollbringt am Dreikönigstag in der Kilians-Kirche in Bad Kreuznach ein Heilungswunder. -
Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (25)
erobert das uneinnehmbare Burghaldenschloss, alias Burg
Freiburg, nahe der Stammburg von Herzog Konrad von Zähringen,
der vor Herzog Friedrich II von Staufen
Schwaben (St) und
König Konrad III von Staufen
(St) um Frieden bitten
muss. - In Paris erlaubt Zisterzienser-Papst Eugen
III dem Templerorden ein rotes Kreuz auf der
Schulter ihres weißen Mantels zu tragen um sich vom
Zisterzienserorden zu unterscheiden. - Der
Schwiegervater von Wildgraf Konrad (St)
Rainald von Bar I nimmt mit seinen Söhnen, dem
Nachfolger Rainald II von Bar, dem metzer Erzdiakon
Dietrich von Bar und seinem Bruder Stephan von Bar am
Kreuzzug teil. - Gerlach von Büdingen
(St) wandelt eine kleine salische Turmburg in
das prämonstratenser-Doppelkloster Konradsdorf um, das
ab 11 90 erbaut und 11 91 urkundlich erwähnt wird, und
beteiligt sich am Kreuzzug. - König Konrad III von Staufen (St) unterliegt in der Schlacht von Doryläum.
- Burg Laurenburg wird erwähnt.
1146
Wetter: Außergewöhnlich hohe Niederschläge. - König Konrad III von Staufen
(St) (--) hält
in Frankfurt einen Reichstag ab. - Bernhard von Clairvaux
ruft im speyerer Dom zum
Kreuzzug auf und der deutsche König Konrad
III von Staufen (St) (--)
sowie dessen welfischer Gegenspieler Welf VI
(St) (--) erklären
sich bereit. Er verdammt das weltliche Rittertum als
verderblich und plädiert für Mönche als Krieger und die
Verbindung von Mönchtum mit dem Rittertum
(Tempelritter). Nur Krieger im Namen des
Christentums sind ehrenwerte Krieger! - Die steinerne Brücke in
Regensburg ist fertiggestellt. - König Konrad
III von Staufen (St) zwingt
Graf Heinrich von Namur und Luxemburg (St) im Streit um die trierer
Abtei St. Maximin mit dem trierer Erzbischof Albero von Montreuil
zu einem Friedensvertrag. Graf Heinrich von Namur und
Luxemburg (St)
wird vom Kirchenbann gelöst, verliert aber die
Doppelburg Manderscheid. Neben
dem schwäbischen Herzog Friedrich II von Staufen,
der der älterer Bruder von König Konrad
III von Staufen (St) (--)
ist, bezeugen u.a. Pfalzgraf bei Rhein Hermann
von Stahleck (St),
Wildgraf Konrad von Kirchberg (St)
(Kirberch), Graf Gerlach von Veldenz (St), der mainzer Burggraf
Ludwig von Loos (de Moguncia), Graf Emicho von
Leiningen (St), Graf Robert
von Laurenburg (St)
und Graf Simon von Saarbrücken
(St) und
Reimbold von Isenburg (St)
den Friedensvertrag. König Konrad
III von Staufen reist zum Pfingstfest nach Andernach. - Günther
von Henneberg wird Bischof
von Speyer. Seine Brüder sind der würzburger
Burggraf Gotebold II von Henneberg, der Vater von
Hildegard von Henneberg (St),
und Graf Poppo II von Henneberg (St)
(--) und der würzburger
Bischof Gebhard von Henneberg.
- Der würzburger Bischof Emich von Leiningen (St) stirbt. - Die kölner Juden
fliehen auf Rat des kölner Erzbischofs Arnold auf die
kölner Wolkenburg. - Graf
Gerhard von Nürings (St) (--)
gründet Kloster Retters. - Abt
Richard I gründet das Augustinerinnenkloster Marienburg auf einer
ehemaligen trierer Burg. - Auf dem Reichstag in Speyer
gibt König Konrad III von Staufen
(St) (--) seine
Teilnahme am Zweiten Kreuzzug
bekannt. - Graf Ludwig III von Arnstein (St)
(--)
gründet das Prämonstratenserkloster Marienthal und
besetzt es mit Mönchen seines Kloster Arnstein. Das metzer
Stephansstift überlässt seine gommersheimer (wüst bei
Gau-Odernheim) Güter Graf Ludwig III von Arnstein (St) (--) um dort ein Frauenkloster als
Filiale des Kloster Arnstein an der Lahn
zu gründen. - Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (24)
beginnt eine Fehde mit Heinrich von Wolfratshausen, den
er bei einem Ritterturnier überrumpelt. - Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (24)
beginnt eine Fehde mit Herzog Konrad von Zähringen
und erobert Zürich. - Bernhard von Clairvaux
heilt in Feiburg im Breisgau einen blinden Jungen. - In
Kloster Haina führt die
Äbtissin Judith von Northeim
ein ausschweifendes und freizügiges Leben, liebt
prunkvolle Feste und stürzt das Kloster Kemnade durch die
Verteilung der Klostergüter an ihre Liebhaber, (u.a. die
stader Vögte Odiko und Rikbertus) in eine tiefe Krise
und wird auf auf Druck von Zisterzienser-Papst Eugen III durch
König Konrad
III von Staufen (St) abgesetzt.
Graf Volkin II von
Schwalenberg versucht vergeblich seine Nichte
Judith von Lara im Kloster Kemnade als Äbtissin
einzusetzen. - Hugo V von Nagold nennt sich Pfalzgraf Hugo von Tübingen
und gewinnt eine Fehde gegen ein Heer von Welf VII (St) (--) mit
22.000 Mann, angeführt von Graf Heinrich von Voringen.
mit dem Bischof von augsburg, speyer und worms, dem
Herzog von zäringen, Markgraf von Baden und Vohburg und
viele Grafen und Edle, das vor die Stadt Tübingen zieht,
durch gezielte Aktionen beim Nachtlager durch die
Verteidiger provoziert wird und sich durch die
Übermüdung durch den langen Marsch gereizt zu einem
hemmungslosen Streit verführen, was in einer wilden
Flucht der Angreifer endet. - Raugraf Emicho (St)
(--) nennt sich Graf von nuenburc
alias Graf Emicho von Naumburg nach Burg Naumburg.
1145
Große allgemeine Hungersnot beginnt. - Der mainzer
Erzbischof Heinrich I Felix von Harburg (St)
(--) erbaut die
Klosterkriche von Kloster Eberbach. - Die
Weltkarte Charta Rogeriana taucht auf. - Der mainzer
Erzbischof Heinrich I Felix von Harburg (St)
(--) erbaut mit Poppo von Reichenbach
und Hollende (St) (--)
als neuem Burggraf Burg Amöneburg unmittelbar östlich von
Marburg. - In Rom wird ein Zisterzienser und Schüler von
Bernhard von Clairveaux
zu Papst Eugen III gewählt.
Wenige Tage nach der Wahl flieht Papst Eugen III erstmals
aus Rom, wo er sich nur gelegentlich aufhalten kann. -
Weil die Gründer von Kloster Arnstein Graf Ludwig III
von Arnstein (St) und seine
Ehefrau dem trierer Bistum einen großen Teil ihrer
Erbgüter schenken, bestätigt König Konrad III von Staufen
in Speyer die freie Abtswahl des arnsteiner Konvents und
dessen Teilnahmerecht an der Synode in Trier. Die
Schenkung bezeugen der speyerer Bischof Siegfried, der
wormser Bischof Bucco, der klosterlorscher Abt Folknand,
der klosterweißenburger Abt Benedikt, der schwäbische
Herzog Friedrich II von Staufen
(St) (--),
der der ältere Bruder von König Konrad
III von Staufen ist, Pfalzgraf bei Rhein Hermann
von Stahleck (St),
Graf Eberhard, Graf Emicho (St)
(von Leiningen), Eckbert (von Speyer), Graf Ulrich von
Lenzburg u.a. Vogt von Zürich, Graf Heinrich II von
Katzenelnbogen (St), Graf
Poppo IV von Henneberg und Adalbert von Löwenstein,
Ulrich von Herrlingen, Gottfried II von Sponheim (St), Gerlach von Isenburg (St). - In Diez gibt es Graf
Heinrich II von Diez (St).
1144
Papst Coelestin II
verbieten Reigentänze und weltlichen Lärm innerhalb von
Klostermauern. Papst Coelestin II wird
mit Gift ermordet. - Graf Gottfried von Reichenbach-Wegebach
erweitert Burg Ziegenhain und nennt
sich Graf Gottfried von Ziegenhain
I. Sein Vater ist fuldaer Vogt in Ziegenhain. -
Die Burg Otterburg bei
Kaiserslautern wird in ein Zisterzienserkloster
umgewandelt. - Graf Godebold von Henneberg stirbt. Er
ist der Schwiegervater von Graf Heinrich II von
Katzenelnbogen (St). - Graf
Poppo von Reichenbach und Schwiegersohn Volkin II von
Schwalenberg stiften das Kloster Haina.
1143
Wetter: Ein starker Sturm richtet in Arnstadt grossen
Schaden an. - König Konrad III von Staufen
hält in Frankfurt einen Reichstag ab. - Der von Kloster
Lorsch zurückgeschickte Abt von Kloster Bleidenstadt
Baldemar von Bleidenstadt klagt die Wiedereinsetzung
ein, wird daraufhin aber sogar suspendiert. Sein
Nachfolger wird von ihm vergeblich der Simonie
beschuldigt. - Der Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux
erhält vom Abt von Kloster Cluny Petrus Venerabilis
eine Übersetzung des Koran. Die Zisterzienser werden
ihrer leichenblassen und blutleeren Gesichter und ihres
ungesunden Lebensstils wegen verspottet. Abt Bernhard von Clairvaux
hält die kranken Mägen seiner Mitbrüder durch die
auftreibenden Bohnengerichte für
Gnadengeschenke Gottes, die den Blick des Menschen auf
das Wesentliche lenken. - Die christliche
Laienbewegung, die Katharer, wirbt in
Köln und bildet eine Gegenkirche mit Bischöfen. - Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (21)
verwüstet für seinen Onkel Herzog Welf Güter von König Konrad III von Staufen.
1142
König Konrad III von Staufen
(St) überträgt
die rheinische Pfalzgrafschaft an Graf Hermann von
Stahleck (St),
den Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St).
Das erst
seit 11 31 bestehende Zisterzienserkloster-Mutterkloster
Eberbach gründet
schon nach 11 Jahren ein Tochterkloster, das
Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald,
die Grablege der wittelsbacher Pfalzgrafen. - Hermann
von Stahleck (St)
wird mündig, trierer Vogt und mit der Schwester von
König Konrad III von Staufen
(St) (--) verheiratet. -
Der Abt von Kloster Cluny Petrus Venerabilis
reist nach Spanien und gibt dort die Übersetzung des
Koran ins Deutsche in Auftrag. - In Frankfurt erstattet
König Konrad
III von Staufen auf dem Reichstag Heinrich dem Löwen
nach der Übereinkunft eines Ehebündnisses das Herzogtum
Sachsen zurück. - Die waldsassener
Zisterzienser gründen in Böhmen ihr erstes Kloster,
Kloster Sedletz und finden
auf ihrem Weinberg große Mengen von Silber. - Der
mainzer Burggraf Ludwig II von Loon (St)
ist am kaiserlichen Hof in Maastricht anwesend. - Der
trierer Vogt Hermann von Stahleck (St) übernimmt als Obervogt den
Kampf gegen Graf Heinrich
IV
von Luxemburg (St),
der immer wieder Trier mit seinem Heer bedroht vom
trierer Untervogt Graf Friedrich von Vianden
(St). - Der mit dem
Dänenprinzen Sven im Schwertkampf gemeinsam
unterrichtete und befreundete Friedrich von Staufen
Barbarossa (St) (20)
erhält die Schwertleite.
Dänenprinzen Sven hält sich in Würzburg auf. -
Attenhausen gehört dem Kloster Arnstein. - Kördorf
gehört Graf xxx von Isenburg (St) (--).
1141
König Konrad III von Staufen
setzt die Wahl des Bruders von Graf Heinrich II von
Katzenelnbogen (St)
des Klerikers Philipp von Katzenelnbogen (St)
zum Bischof von Osnabrück durch.
Die
heilige Hildegard von Bingen
hat ihre ersten Visionen. - Gottfried von Ziegenhain
ist erster Graf des Geschlechts. - Die Herren von Merenberg
sind die ältesten Vögte der Reichsstadt Wetzlar. - Die
Heilige Elisabeth von Schönau
(12)
kommt ins Kloster Schönau im Taunus,
wo sie durch Askese himmlische Erkenntnisse zu erhalten
versucht, todkrank wird und sie zu ihrem Tod 11 64
bleibt. - Der Abt des Klosters Bleidenstadt
Baldemar erschleicht sich das höchste Amt von Kloster
Lorsch, wird aber sofort vom Kardinal wieder abgesetzt
und suspendiert. - Der überlebensgroße Christus aus
purem Gold auf einem mit Goldplatten bedeckten
Holzkreuz, das Benna-Kreuz im mainzer Dom wird vom
mainzer Erzbischof Adalbert II von
Saarbrücken stückchenweise verramscht. Der mainzer
Erzbischof Adalbert II von
Saarbrücken besticht Papst Innozenz II, indem
er einen Fuß des Kreuzes nach Rom schickt. - Der mainzer
Erzbischof Adalbert II von
Saarbrücken stirbt in Erfurt. - Zum Dank
für den erfolgreichen Einsatz gegen Graf Heinrich
IV von Luxemburg (St)
seit 11 40 erhält der trierer Untervogt Graf Friedrich von Vianden
(St) die Hälfte der trierer
Burg Arras.
1140 Der
in Bologna lebende Mönch Gratian ordnet die
verschiedenen christlichen Rechtsvorschriften und
begründet das kanonische Recht, das neue
Interpretationsmöglichkeiten gab, wie z.B. um das
altkirchliche Zinsverbot. - Die Grafen von Lauffen,
wormser Lehnsmänner, verlegen ihre Residenz von
Wiesenbach nach Burg Dilsberg. - Erster
Reichstag in Frankfurt und Beginn des Baus einer
Königsburg, des Saalhofes. - Die
Frauen der Burg Weibertreu über der
Reichsstadt Weinsberg retten ihren mit den Welfen
verbündet Männern, das Leben, indem sie, beim ihnen
zugestandenen letzten Wunsch, alles was sie tragen
könnten aus der von König Konrad
III von Staufen belagerten Burg mitnehmen zu
dürfen, ihre Männer auf die Schultern nehmen und aus der
Burg tragen. Die Herren von Weinsberg sterben dennoch
damit aus. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt
Baldemar von Bleidenstadt wird als Abt von Lorsch
abgelehnt, des Handels mit Kirchenämtern bezichtigt, der
Prozess gemacht und zurückgeschickt. - Graf Emicho von Leiningen (St) wird von König Konrad zum
Oberfeldherrn des Kreuzfahrerheeres ernannt. - Nach der
Schlacht bei Weinsberg wird Thiebert von Lindach als
Thiebert von Weinsberg an der örtlichen Burg Weinsberg
von König Konrad als Verwalter eingesetzt. - Der mainzer
Erzbischof Adalbert II von
Saarbrücken erlaubt zwei Nonnen mit ihren Männern
dem weltlichen Leben zu entsagen und ins Kloster Johannisberg zu
gehen. - Der streitbare päpstliche Legat und trierer
Erzbischof Albero von Montreuil
beansprucht die trierer Reichsabtei St. Maximin. Der
trierer Untervogt Graf Friedrich von Vianden
(St) stellt sich Graf Heinrich
IV von Luxemburg (St),
der mit seinem Heer Trier bedroht. - König Konrad
III von Staufen stellt in Anwesenheit des mainzer
Erzbischof Adalbert von Saarbrücken,
des streitbaren päpstlichen Legat und trierer Erzbischof
Albero von Montreuil,
dem wormser Bischof Bucco, dem speyerer Bischof
Siegfried, dem straßburger Bischof Gebhard, des
schwäbischen Herzog Friedrich II von Staufen,
der ältere Bruder von König Konrad
III von Staufen, des sächsischen Herzog Albrecht,
des lothringischen Herzog Gottfried von Löwen,
des rheinischen Pfalzgraf Wilhelm von Ballenstedt,
des Graf Emicho von Leiningen (St),
des Wildgraf Konrad von Kyrburg (Chirberc) (St) mit seinem Bruder Raugraf
Emicho von Baumburg und Neuenbaumburg (St)
und Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St)
das Kloster St Johannisberg
unter seinen Schutz. - Der mit Jutta von Staufen (St) verlobte Ludwig II von Thüringen
(St) (12) wird neuer Landgraf
von Thüringen. - Attenhausen wird von Graf Wilhelm III
von Arnstein (--) an
seinen Vetter Reinhold von Isenburg (--)
übergeben. Attenhausen gehört zum Kirchspiel
Kördorf.
1139 Das
2. Laterankonzil
verbietet Wettschießen auf christliche Menschen durch
sagittarii alias Armbrustschützen und ballistarii alias
Bogenschützen als unritterlich und den Zölibat für
Priester. In Doppelklöstern wird das gemeinsame
Chorgebet von Nonnen, Kanonikern und Mönchen verboten. -
Die Gründung des Templerorden wird
durch Papst Innozenz II
bestätigt. - Die Grafen Heinrich von Sayn I und Eberhard
von Sayn I (St) residieren
auf der Alten Burg,
auch Eselsburg genannt und erwerben die
Grafschaft Bonn durch Heirat. - Der kinderlose mit Jutta
von Boyneburg verheiratete Graf Ludwig III von Arnstein
(St) (30)
tritt als Mönch in sein eigenes mit Norbertiner-Mönchen
aus Sachsen besetztes Pämonstratenserkloster Arnstein ein. Seine
Frau lebt als Einsiedlerin in der Nähe. Sein Vermächtnis
ist das Patronatsrecht über 72 Kirchen und die Vogtei
über Boppard, Oberwesel, St Goar, Oberlahnstein und
Niederlahnstein, Koblenz und den Einrichgau. - Der
ehemalige bayerisch-sächsischen Welfen-Herzog Heinrich Heinrich
der Stolze stirbt und hinterlässt seinen
unmündigen Sohn Heinrich den Löwen (10). -
Graf Ludwig von Württemberg
(St) ist am Hofe von König Konrad
III von Staufen. - Graf Berthold von Nürings
stirbt ohne männliche Nachkommen. - Hermann von Stahleck
(St) gründet
mit seinem Vater Graf Goswin von Höchstadt das Kloster
Münchaurach.
1138
König Konrad III von Staufen
(St) erhebt Heinrich II von
Katzenelnbogen (St) auf Grund
naher politischer und verwandtschaftlicher Beziehung,
den Halbbruder seines Schwagers Graf Hermann von
Stahleck (St)
und der diesem aus der hohenberger
Erbschaft von Berthold von Hohenberg (St),
mit der Stammburg Burg Hohenberg bei
Karlsruhe Durlach,
zugefallenen Grafschaft im Kraichgau in den
Grafenstand.
Wetter:
Maximum der mittelalterlichen
Warmzeit - Der Titel des
Earl of Arundel wird als ältester existierender
Adelstitel von England dem normannischen Baron Sir
William d'Aubigny, später
Earl of Sussex, verliehen,
der ein Wappen führt, das dem nassauer Wappen gleicht,
aber mit den Farben gelber Löwe auf rotem Grund. - Staatsstreich
der Staufer in Koblenz. Der streitbare trierer
Erzbischof Albero von Montreuil
lädt zur Königswahl in St. Kastor nach
Koblenz ein. Eine kleine Auswahl von Fürsten wählt Konrad III von Staufen
noch vor der Fürstenversammlung, die vor vollendete
Tatsachen gestellt wird zum ersten deutschen
Stauferkönig. Konrad III von Staufen
verspricht dem trierer Erzbischof Albero von Montreuil
die trierer Reichsabtei St. Maximin als
Geschenk für seine List. - Verlierer der Königswahl ist
der Schwiegersohn des verstorbenen König Lothar von Supplinburg
(St) der bayerische Herzog Heinrich von Welfen ,
der Stolze (St), der
bereits im Besitz der Reichsinsignien ist und der
militärisch gegen Albrecht von Brandenburg
gebunden ist. - Burg Leiningen ist
fertiggestellt, Graf Emicho II von Leiningen (St) stirbt. - Marburg
wird urkundlich erwähnt. - Auf dem Reichstag in Augsburg
fordert König Konrad
III von Staufen vom bayerisch-sächsischen
Welfen-Herzog Heinrich der Stolze
(St) die Herausgabe eines
der beiden deutschen Herzogtümer, die dieser verweigert
und deshalb auf dem Reichstag in Würzburg wegen
Hochverrats verurteilt und geächtet wird. König Konrad
III von Staufen entzieht ihm beide Herzogtümer und
gibt sie Albrecht
den Bären Sachsen und Bayern Markgraf Leopold
IV von Österreich. - Der trierer Erzbischof Albero von Montreuil
erobert die 11 37 von den Herren von Entersburg eroberte
Burg Arras zurück. - Der
kölner Erzbischof Arnold von Köln
führt das Werk des verstorbenen trierer Erzbischof Hugo von Sponheim (St) fort. - In
der Reichsreform werden die deutschen, burgundischen und
italiensischen Reichskanzleien vereinigt und der
Erzkanzlers auf einen Titel reduziert und der
Reichskanzler gestärkt. Reichskanzler wird der kölner
Erzbischof Arnold II von Wied (St). - Eine
Gräfin von Sponheim (St),
die Witwe von Graf Theoderich von Ahr stirbt. - Konrad III von Staufen
lässt in Frankfurt den königlichen Wirtschaftshof an der
Südwestecke der Domhügelsiedlung als Ersatz für die
verfallene karolingische Pfalz zu einer Burg, den
Saalhof bauen. - Adalbert II von
Saarbrücken, der Bruder von Agnes von Saarbrücken,
verheiratet mit Friedrich von Staufen
wird neuer mainzer Erzbischof Adalbert II von
Saarbrücken. - Kloster Maria Laach wird
selbständige Abtei unter Abt Gilbert. - Ludwig II von Thüringen
(St) (10) verlobt sich mit Jutta von Staufen.
1137 Der
Neubau der Abteikirche von St. Denis bei Paris ist der
Beginn der Gotik. - Der an Epilepsie
erkrankte kölner Erzbischof Bruno von Berg
stirbt auf dem Italienzug von Kaiser Lothar III in
Apulien. Hugo von Sponheim (St) wird auf
dem Italienzug von Kaiser Lothar III (St)
zum kölner Erzbischof ernannt, wird verwundet und
stirbt. - Das Haus Isenburg wird geteilt. - Das Erzstift
Mainz erstreitet sich das Recht den Propst in St. Georg in Limburg an der Lahn
zu stellen. - Berthold von Hohenberg
(St) stirbt im Kampf um die von Kaiser Lothar III von
Supplingenburg - freundlichen mainzer Erzbischof Adalbert II von
Saarbrücken belagerte stauferfreundliche Stadt
Speyer, durch den welfenfreundlichen speyerer Bischof
Graf Siegfried II von Wolfsölden. Die
ausgehungerte stauferfreundliche Stadt Speyer öffnet die
Tore der Stadt. - Der stauferfeindliche mainzer
Erzbischof Adalbert von Saarbrücken
I stirbt. - Die trierer Burg Arras wird von den
Herren von Entersburg erobert. - Der Hessengaugraf Giso V stirbt beim
Kampf mit Bogenschützen und Armbrustschützen von Kaiser
Lothar III von Süpplingenburg um Palestrina, einem
Räubernest für Rom-Pilger in Italien. Sein Erbe fällt an
Ludwig II von Thüringen (St) (09).
- Der französische König ordnet gegen illegitime Ritter
drakonische Strafen an. - Graf Friedrich von Sayn (St) ist Gaugraf des Engersgaus.
- Kaiser Lothar III stirbt.
1136 Die
Zisterzienser unter Führung des Abtes Bernhard von Clairvaux
übernehmen das Kloster Eberbach. - Hildegard von Bingen
wird Äbtissin des Benediktinerinnenklosters auf dem Disibodenberg bei
Bermersheim. - Kaiser Lothar III von
Süpplingenburg muß einen Streit zwischen dem
kölner Bannerträger Rupert von Laurenburg (St) und dem magdeburger
Bannerträger, die mit Schwertern auf einander losgehen,
weil sie den rechten Platz neben dem königlichen
Bannerträger beanspruchen, auf seinem Romzug schlichten.
- In Lahnstein wird die erste romanische Emporenkirche
am Rhein erbaut. - Konrad der Staufer
wächst in Alzey auf.
1135
Gegenkönig Konrad III von Staufen
(St) unterwirft sich nach
nach der Niederlage in Ulm, dem wichtigsten Ort im
Herzogtum Schwaben, in Mühlhausen militärisch und in
Bamberg im Büßergewand König Lothar III von
Süpplingenburg (St).
- Friedrich II von Staufen
von Schwaben (St)
wirft sich ebenfalls Kaiser Lothar im Büßergewand zu
Füßen. - Gegenkönig Konrad von Staufen (St) leistet den Treueeid,
verspricht seine Unterstützung zum Italienzug und
heiratet eine Welfin (St).
- Der erste Wildgraf, Emicho VII (St) Graf von Kyrburg,
Schmidtburg und Burg Baumburg und ab 11 29 Graf von
Flonheim (*11 03) stirbt - Falkenstein wird erstmals
urkundlich erwähnt als Burg der Herren von Falkenstein. - Goswin von
Höchstädt ist Lehensinhaber des Viertälergebietes
Bacharach, Diebach, Steeg und Manubach. - Werner von
Bolanden I (St)
läßt das Frauenkloster (bis 11 80) Rothenkirchen in
Kirchheimbolanden erbauen. Werner von Bolanden I (St) stirbt. -
Hartrad II von Merenberg, verheiratet mit Irmgard von
Gleiberg (St), ist
Reichsvogt von Wetzlar. - Agnes von
Arnstein (St), heiratet Graf
Heinrich von Zutphen und Gueldern. - Adelheid von
Lauffen, die Tochter von Graf Konrad von Lauffen und
Giselhild von Arnstein (St)
wird geboren. - Graf Simon von Saarbrücken
(St) vergibt in Arnstein der
örtlichen Kirche Geld.
1134
Kloster Himmerod wird als
erstes Zisterzienserkloster in Deutschland gegründet. Es
wird die Grablege der Familie von Sponheim. - Der
Prämonstratenserordensgründer und heiliger magdeburger
Erzbischof Norbert von Xanten
stirbt in prächtiger Hofhaltung. - Im
Zisterzienserkloster Eberbach verbietet
die neue Bauordnung gemauerte Glockentürme. Durch eine
Sturmflut erhält die flandrische Stadt Brügge direkten
Zugang zum Meer. - Der Welfe Heinrich, der Stolze
bekämpft Gegenkönig Konrad III von Staufen
(St) von Süden. - Der
fuldaer Propst Konrad übernimmt das Amt des verstorbenen
fuldaer Abtes Bertho von Schlitz. - Graf Otto von
Rheineck und Hermann von Salm sind Brüder. - Eine
mainzer Zeugenliste nennt mainzer Burggraf Arnold von
Loon, Graf Emicho von Schmidtburg (St),
sein Bruder Graf Gerlach von Veldenz (St),
Graf Berthold V von Nürings (St)
und dessen Bruder Graf Siegfried von Nürings (St),
Graf Gerhard de Berebach und dessen Bruder
Heinrich, Graf Embricho von Diez (St), Graf Gozmar von
Reichenbach. - Kaiser Lothar III von
Supplingenburg (St)
beginnt eine Offensive gegen die Staufer. - Der spätere
Schwiegervater von Wildgraf Konrad (St)
Graf Rainald von Bar I
und ehemaliger Graf von Verdun erhebt als Verwandter
Anspruch und erobert Burg Bouillon von Gottfried von Bouillon.
- In Miehlen regieren die Ritter Rorich von Milena und
Ludwig von Milena auf der Wasserburg Miehlen, die die
fünfblättrige Rose im Wappen führen.
1133 Die
Grafen von Bernbach im vorderen Spessart sterben aus.
Die Grafschaft Bernbach wird an die Herren von
Hagenhausen (St),
die Herren von Eppstein (St),
die Herren von Kälberau und mainzer Burggraf Arnold von
Loon-Rieneck
vererbt. - Graf Emmerich von Diez (St) verheiratet mit der
Grafentochter Demudis von Laurenburg (St) stirbt im Sumpf der Lahn
vor der Burg Diez. Graf Ruppert II von
Laurenburg und Graf Arnold von Laurenburg, sind
ihre Brüder. - Papst Innozenz II krönt
König Lothar III (St)
zum Kaiser. - Kaiser Lothar III von Supplingenburg
(St) kehrt von Rom zurück
und bekämpft Gegenkönig Konrad III von Staufen
(St) von Norden her. - Der
fuldaer Propst Bertho von Schlitz übernimmt das Amt des
verstorbenen fuldaer Abtes Udalrich von Kemnaten. -
Landgraf Ludwig von Thüringen
(St) ist hersfelder
Klostervogt. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von
Saarbrücken bietet eine Zeugenreihe auf: der
Archidiakone der Mainzer Kirche Dompropst Heinrich,
Propst Adalbert von St. Peter, Propst Gottschalk von St.
Maria (im Felde), (Dom)dekan Kuno, (Dom)kantor Hartmann,
Propst Heinrich von Bingen, der Äbte Werner von St.
Alban, Werinbold von St. Jakob, Folkard von
Disibodenberg, Bernhelm von Sponheim, Gerhard von St.
Maximin in Trier, Herzog Konrad von Zähringen, der
mainzer Burggraf Arnold von Loon
(St), Graf Emicho von Schmidtburg
(St), Graf Gerlach von Veldenz(St),
Graf Berthold von Nürings und dessen Bruder Graf
Siegfried von Nürings (St),
Gerhard de Berebach und dessen Bruder
Heinrich, Graf Embricho von Diez (St), Graf Gozmar von
Reichenbach, der mainzer Ministerialen Vicedominus
Embricho, Embricho von Bingen, Walpert, Dudo, Meingoz,
Ernst, Otpracht, Ruthard; der fuldischen Ministerialen
Regenhard von Salzungen, Berengot von Spahl, Bernhard
von Erthal, Warmunt de Drouenbech, der
hersfelder Ministerialen Widelo von Henschleben, Ludeger
von Dorndorf, Dietrich von Allmenrod, Gerlach von
Lauterbach, Bern, Willo, Walcon.
1132
Graf Berthold von
Katzenelnbogen I (St).
Wolfram
von Wertheim taucht in einer mainzer Urkunde auf. - Die
Wallfahrtskirche der fünf Märtyrer in Mockstadt hat einen
Propst. - Der wormser Kämmerer Ekbert, der Gründer von
Kloster Frankenthal stirbt.
- Friedrich II von Staufen
von Schwaben (St)
heiratet Agnes von Saarbrücken (St).
- König Lothar III von
Supplingenburg (St)
zieht nach Rom um sich krönen zu lassen. - Die
Benediktermönche werden aus Kloster Lorsch vertrieben. - Graf Ruprecht von Laurenburg
(St) ist Vogt von Kloster Schönau und Herr von
Miehlen. - Graf Poppo von Henneberg ist Vogt von Kloster
Lorsch. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von
Saarbrücken kauft den Zehnten von
Frankfurt-Heddernheim. Heddernheim gelangt an das
mainzer Domkapitel, die Heddernheim an die Herren von
Praunheim verlehnen.
1131 Büdingen wird
urkundlich erwähnt. - In Altenkirchen steht
die erste Christenkirche im Westerwald. - Der trierer
Erzbischof Albero
von Montreuil errichtet die Burg Pfalzel vor den
Toren Triers, eine Ausweich- oder Gegenresidenz. - Der
Sohn von Adelheid von Lauffen und Adolf von Berg, dem
Begründer des Grafenhauses Berg, Bruno von Berg wird
kölner Erzbischof. - König Lothar III von
Supplingenburg (St)
vertreibt die Staufer aus dem Elsass, die damit auf
Schwaben und Ostfranken zurückgedrängt sind. - Der
lothringische Pfalzgraf Wilhelm von Orlamünd ist trierer
Hochvogt. - Der gebannte Gegenkönig Konrad III von Staufen
(St) heiratet Gertrud von
Sulzbach. Ihre Schwester Bertha von Sulzbach
wird 11 46 den byzantinischen Kaiser Manuel heiraten. -
Der kölner Erzbischof Friedrich von
Schwarzenburg stirbt auf Burg Wolkenburg und wird
in Kloster Siegburg begraben. -
Der mainzer Erzbischof Adalbert
von Saarbrücken (St)
vertreibt nach 15 Jahren die mitgründenden Augustiner-Chorherren
aus dem von ihm selbst gegründeten Kloster Eberbach
wegen Zuchtlosigkeit schon wieder, die nach Mittelheim
im Rheingau flüchten, woraufhin Brüder aus dem Kloster
Johannisberg dort einziehen und nach den
Zisterzienserregeln leben wollen.
1130
Die namentlich unbekannte Schwester von
Heinrich II von Katzenelnbogen (St) heiratet Konrad
von Bickenbach.
Benediktinermönche
gründen das katzenelnbogener Hauskloster Gronau.
Der
Stammsitz der Herren von Bickenbach ist
zunächst eine Turmhügelburg oder Weilerburg in
Bickenbach. - Graf Ruprecht von Laurenburg
(St) und
sein Bruder Graf Arnold von Laurenburg I (St) stiften das Kloster Gronau. - In Rom
werden an einem Tag zwei Päpste Innozenz II und
Anaklet II gewählt. Der magedburger Erzbischof Norbert von Xanten
holt König Lothar III von
Supplingenburg (St)
auf seine Seite, dank diplomatischer Hilfe von Bernhard von Clairvaux
von England und Frankreich unterstützen Papst Innozenz II. - Der
trierer Erzbischof Meginher von Vianden
(St) wird aus Rache vom
gebannten Gegenkönig Konrad III von Staufen
(St) gefangen genommen und
in Parma ins Gefängnis gesteckt, wo er ums Leben kommt.
- Der an Epilepsie erkrankte kölner Domherr Bruno von Berg weist
das Angebot des trierer Erzstuhls ab. - Durch die
Ermordung des Ludowingers Heinrich Raspe I (St) erbt sein Bruder der erste
Landgraf von Thüringen Landgraf Ludwig von Thüringen
(St) den Hessengau. - König
Lothar III von Supplingenburg (St) erobert Speyer von Friedrich II von Staufen
von Schwaben (St)
zurück. - König Lothar von Supplinburg
(St) erobert die staufer
Reichsburg Nürnberg. - Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Graf Berthold von
Lindenfels (St) und Graf
Siegfried IV von Nürings (St)
bezeugen wie der mainzer Erzbischof Adalbert
von Saarbrücken (St)
das Kloster des Hl. Nikolaus auf dem Klosterberg im
Rheingau vom mainzer Kloster St. Alban unabhängig macht.
- Der stauferfreundliche klosterlorscher Vogt Graf
Berthold von Lindenfels (St)
unterliegt in einer Fehde mit dem welfenfreundlichen
speyerer Bischof Siegfried von Wolfsölden.
1129
Werner von Bolanden I (St)
gründet sein Hauskloster Die Zelle (später
Kloster Hane). - Edelherr
Marquard von Solms (St)
taucht auf. - Hartrad von Merenberg I, der Erbauer der
Burg Merenberg, ist umgeben von Gebieten in denen die
hohe Gerichtsbarkeit in den Händen der Grafen von Diez
und die wormser Vogtei im Besitz von Laurenburg-Nassau
liegt - Gräfin Clementia von Gleiberg (St)
gründet das Augustiner-Chorherrenstift auf dem giessener
Schiffenberg. - Der magedburger Erzbischof Norbert von Xanten
engagiert sich erfolglos in der Missionierung östlich
der Elbe und der Einflussnahme auf Polen. - Graf Mefried
im Engersgau (St) gründet
die Burg Wied und nennt sich
nach ihr Graf Mefried von Wied. - Hartrad von Merenberg
bezeichnet sich als Herr von Merenberg mit seiner Burg Merenberg. - In Limburg an der Lahn
fordert der Propst des limburger St. Georgsstifts beim
mainzer Erzbischof Adalbert
von Saarbrücken (St)
von seinen Hörigen in Brechen, Bergen und Netzbach ihre
Pflichzahlungen ein. - Der kinderlose mit Jutta von
Boyneburg verheiratete Graf Ludwig III von Arnstein (St) (20)
reisst seine Burg Arnstein zum Teil
ab, baut sie in ein Prämonstratenserkloster um und
besetzt sie mit Norbertiner-Mönchen mit weißen Kutten,
die er selbst aus Sachsen holt. Seine Frau lebt als
Einsiedlerin in der Nähe. - In Urkunden tauchen die Orte
Burgsolms und Obersolms getrennt auf, wobei Burgsolms
der Sitz von Herr xxx von Solms (--)
ist. - Die Burg Beilstein bei Wetzlar wird von
Herr xxx von Beilstein (--)
auf den Resten einer früheren abgetragenen
Burganlage erbaut.
1128 Der
aus Schwaben stammende Werner von Bolanden I (St) ist ein Günstling des
mainzer Erzbischof Adalbert
von Saarbrücken (St).
Das Geschlecht macht sich als mainzer
Kirchenministeriale verdient. - Die Kyrburg ist eine
Stammburg der Wildgrafen. - Graf Emich von Leiningen (St) in einer
Urkunde des mainzer Erzbischofs Adalbert
von Saarbrücken (St).
- Gegenkönig Konrad III von Staufen
(St) findet Unterstützung in
Mailand und wird zum König von Italien gekrönt,
allerdings ohne breite Unterstützung. - König Lothar III von
Supplingenburg verliert Speyer an Friedrich von Staufen.
- Graf Berthold von Andechs verpflichtet seine
Untertanen die von seinen Vorfahren von Pilgerreisen
mitgebrachten Reliquien zu verehren. Das Domstift Worms
mochte sich mit der Besitzergreifung „ihres“ Gutes
zunächst nicht abfinden. König Lothar III von
Supplingenburg entscheidet auf einem Hoftag in
Worms, dass Graf Ruprecht von Laurenburg und Graf Arnold
von Laurenburg die Burg Nassau, deren Gebiet der Kirche
in Worms gehört, räumen müssen, was diese aber ablehnen,
woraufhin Papst Eugenius III auf Bitten des wormser
Bischofs Graf Rupert exkommuniziert, der sich auch dem
widersetzen.
1127 -
Emich von Leiningen (St)
wird Bischof von Würzburg. - Ritterturnier in Würzburg.
- Kirchberg ist ein
wichtiger Stützpunkt der Grafen von Sponheim. - Der
mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken
(St) erwähnt Mönche
einer Benediktinerpropstei,
die Raubrittern die
Michelsburg alias Remigiusburg abkaufen und
niederreissen. - In Trier beginnt die Verehrung des
Apostels Matthias. - König Lothar von Supplinburg
belagert vergeblich die staufer Reichsburg Nürnberg. -
Der Bruder von Konrad III von Staufen
(St), Friedrich von Staufen
(St) verliert ein Auge im
Kampf. - Konrad III von Staufen
(St) kehrt von der
Pilgerreise nach Jerusalem zurück. Konrad III von Staufen
(St) wird von den Franken
und den Schwaben zum Gegenkönig von König Lothar III von
Supplingenburg auf der Reichsburg Nürnberg
ausgerufen. - Der Reginbodone Timo von Prozelten ist
Vogt des Kollegiatsstifts Aschaffenburg.
1126 Berthold von Katzenelnbogen (St)
wird geboren.
Burg
Sonnenberg wird erstmals erwähnt. - Der unnachgebige
Reformer Norbert von Xanten
zieht barfuß und in ärmlicher Kleidung am Reichstag in
Speyer ein und wird zum Erzbischof von Magdeburg
gewählt. Sein Prämontratenserorden wird von Papst Honorius II anerkannt. - Rheingräfin
Ludgardis (St)
vermacht dem Kloster Bleidenstadt ihre
Höfe in Eberbach, in Geisenheim und Assmanshausen u.a.
mit allen Weinbergen. - Der sponheimer Abt Bernheim
lässt in Kloster Sponheim einen
Brunnen graben. - Der speyerer Bischof Arnold von
Leiningen (St)
stirbt. - Deutsche Fürsten beschließen in Goslar die
über Konrad III von Staufen
(St) und seinen Bruder Friedrich II von Staufen
Schwaben (St)
verhängte Reichsacht militärisch durchzusetzen und
besetzen im Gefolge von König Lothar von Supplinburg
deren rheinfränkische, elsässische und oberlothringische
Gebiete. König Lothar von Supplinburg
wagt es nicht Schwaben anzugreifen. Die Welfen, die es
doch wagen, das staufische Kernland anzugreifen,
scheitern. - Konrad III von Staufen
(St) macht eine Pilgerreise
nach Jerusalem.
1125
Wetter: Außergewöhnlich harter Winter und allgemeine
Hungersnot. - Salier-Kaiser Heinrich V (44) hält sich vor seinem
Tod 1125 die letzten Jahre hauptsächlich an Rhein und
Main auf. Mit dem gehassten Vatermörder Kaiser Heinrich V stirbt
der kaiserliche Ast des rheinfränkischen Geschlechts. -
Der Salier-Kaiser Heinrich V vererbt Konrad III von Staufen
(St) sein rechtsrheinisches
Hausgut und seinem Bruder Friedrich II von Staufen
Schwaben (St), der
König werden will, sein linksrheinischen Hausgut. Zum
Hausgut besetzten die Brüder auch das Königsgut. -
Tumulte in Mainz entstehen durch den Unmut von
Schwabenherzog Friedrich von Staufen,
der die Ordnung im Reich aufrecht erhält und sich schon
als neuer König sieht, als der mainzer Erzbischof Adalbert von
Saarbrücken (St) sich
durch die Wahl Lothar von Supplinburg
zum deutschen König die Staufer zum Gegner macht. Der
kölner Erzbischof Friedrich von
Schwarzenburg wählt Lothar von Supplinburg.
Der Welfe Heinrich IX, alias
Heinrich der Schwarze (St)
wechselt für das Versprechen die Reichsburg Nürnberg zu
erhalten ebenfalls zu Lothar von Supplinburg.
- Graf Meinhard von Sponheim I
(St) taucht an der Mosel auf. - Speyer wird als
Metropolis Germaniae bezeichnet. - Konrad III von Staufen
(St) und sein Bruder Friedrich II von Staufen
Schwaben (St),
huldigen dem neuen König Lothar von Supplinburg
auf einem Hoftag in Regensburg, verweigern ihm aber den
Lehnseid und weigern sich das Königsgut zurückzugeben.
Der neue König Lothar von Supplinburg
verhängt die Reichsacht über Konrad III von Staufen
(St) und seinen Bruder Friedrich von Staufen.
- Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken
(St) ist Vetter von Graf
Robert von Laurenburg (St).
- Der Mitgründer von Kloster Schönau Hildelin
erbaut das Frauenkloster neben dem Männerkloster.
1124
Die Beziehungen der Katzenelnbogener zu den mainzer
Erzbischöfen werden erstmals greifbar und gestalten sich
bereits unter dem mainzer Erzbischof Adalbert von
Saarbrücken (St)
sehr eng. Heinrich II von Katzenelnbogen (St) heiratet Hildegard von Henneberg
(St). Ihre Brüder sind der
würzburger Burggraf Berthold von Henneberg, der
würzburger Burggraf Poppo IV von Henneberg, der
würzburger Bischof Gebhard von Henneberg,
der speyerer Bischof Günther von Henneberg
(ab 11 46) und der speyerer Bischof Otto von Henneberg
(ab 11 90).
Wetter: Am Jahresende
bringt ein Wintereinbruch mit besonders tiefen
Temperaturen und viel Schnee in Arnstadt viele
Todesopfer und Schäden im Weinberg und in der
Teichfischerei (Olearius). - Graf Dudo von
Laurenburg (St) verheiratet mit
der Grafentochter Irmgardis von Arnstein (St)
ist tot. Seine beiden Söhne
tragen den ererbten Grafentitel und erbauen als Graf Ruppert von
Laurenburg
(St) und Graf Arnold von
Laurenburg (St)
die Burg Nassau auf der
Anhöhe über einem Königshof. Ruppert von Laurenburg
I (St) wird Vogt
der Herrschaft Weilburg. - Graf
Udalrich von Eppstein und Idstein vermacht die beiden
Herrschaften Idstein und
Eppstein dem mainzer Erzbischof Adalbert von
Saarbrücken (St). - Graf Meginhard von
Nellenburg (St)
und seine Ehefrau Mechthild beenden den Bau von
Benediktiner-Kloster-Sponheim. Der erste Abt wird
Bernheim, ein sponheimer Vasall aus einer sponheimer
Seitenlinie. Heinrich II von Katzenelnbogen (St) beurkundet die sponheimer
Schenkungen. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen
stirbt. - Konrad III von Staufen (St) macht
aus Prestigegründen eine Pilgerfahrt nach Jersusalem.
- Auf einem Reichstag in
Bamberg wird ein Krieg gegen den sächsischen Herzog Lothars von
Supplinburg beschlossen aber nicht geführt. -
Der ehemalige kaiserliche Kanzler, der bamberger
Bischof Otto unternimmt einen bewaffneten
Christianisierungszug nach Pommern, tauft und zerstört
heidnische Tempel und predigt gegen Vielweiberei, das
Töten neugeborener Mädchen, Zauberei, Wahrsagerei und
Götzendienst. Da es nach den Zerstörungen keine
geweissagten Folgen gibt, übernimmt die Bevölkerung
den neuen Glauben. - Der mainzer Stadtkämmerer Asmarus
vererbt sein mainzer Haus Zum Michelshof seinem Vetter
Obert.
1123 Graf
Emicho VI vom Nahegau
(St) stirbt.
Seine Nachkommen nennen sich verwirrend Wildgrafen oder
nach ihren Besitzungen. - Burg Lindenfels ist im Besitz
von Kloster Lorsch und der
Kurpfalz. - Kloster Sponheim wird vom
wormser Bischof Buggo, (Burchard II.) der heiligen
Jungfrau und dem heiligen Martinus von Tours geweiht. -
Graf Gottfried von Reichenbach-Wegebach
erweitert Burg Ziegenhain und nennt
sich Graf Gottfried von Ziegenhain.
Sein Vater ist fuldaer Vogt in Ziegenhain. - Mit dem Tod
von Dudo-Heinrich von
Laurenburg
(St) wird Arnold von Nassau (St) Graf von
Laurenburg. - Die Witwe von Graf Giso im Oberlahngau IV
Kunigunde von Bilstein
heiratet Heinrich Raspe, den
Schwager ihrer Tochter Hedwig von Gudensberg,
der dadurch Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger
wird. - Der fuldaer Abt Udalrich von Kemnaten erhält die
Abtsweihe durch Calixt II in Rom. -
Der Saargaugraf Friedrich nennt sich Graf Friedrich von
Saarbrücken. - Konrad von Bickenbach taucht auf.
1122
Wetter: Kein Schneefall im kommenden Winter in ganz
Deutschland - Der Vogt des Siegerlandes Dudo Heinrich
von Laurenburg (St)
erhält die mainzer Herrschaft Idstein als nassauer
Lehen. - Burg Heppenheft wird
erbaut. - Papst Calixt II und König
Heinrich V einigen
sich nach langem Investitur-Streit auf das Wormser
Konkordat, in dem der König auf die Investitur
mit Stab und Ring verzichtet und die freie kanonische
Wahl der Bischöfe und Reichsäbte zusichert. Sie werden
geistliche Reichsfürsten. Das ist das Ende des
ottonisch-salischen Reichskirchensystems. - Der mainzer
Erzbischof Adalbert von Saaabrücken
(St) erweitert und befestigt
die Siedlung Aschaffenburg zur
mainzer Zweitresidenz. - Der kölner Erzbischof Friedrich von
Schwarzenburg erbaut die Burg Rolandseck gegen die
Grafen von Sayn. - Das Auerbacher Schloss
wird von Diether IV von Katzenelnbogen (St) auf dem Auerberg (Urberg)
erbaut. - Abt Burchard von St. Jakob in Mainz erhält von
Embricho von Heppenheft und seinen Brüdern die
Pfarrkirche in Geinsheim bei Groß-Gerau und gibt sie an
Ritter Volmar von Heppenheft zurück. - Graf Gottfried
von Cappenberg übergibt seine Burg und sein
Vermögen als Kloster Cappenberg
als erstes Prämonstratenserstift von Norbert von Xanten
im deutschsprachigen Raum als Buße für die Zerstörung
des Dom von Münster
unter Führung des sächsischen Herzogs Lothar von Supplinburg
um der Reichsacht zu entgehen. - Graf Gottfried von Cappenberg
stiftet die erste geistliche Niederlassung in der
Wetterau das Prämonstratenserkloster Ilbenstadt
als ein Männer- und ein Frauenkloster. - Der Sohn von
Graf Mefried von Wied Arnold II von Wied (St) wird Propst
von Limburg an der Lahn.
- Burg Eppstein ist
Reichsburg. - Graf Giso IV im Oberlahngau
Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger (55) stirbt wodurch der Besitz
nördlich von Marburg mit der Stiftsvogtei Wetter, ein
Teil von Bilstein südlich von Marburg, die Vogei der
Abtei Hersfeld, der hessische Besitz der Grafschaft
Maden Gudensberg erbt der mit Erbtochter Hedwig von Gudensberg
verheiratete Ludwig von Thüringen.
- Der Schwabenherzog Friedrich von Staufen
bekommt seinen Sohn, Friedrich von Staufen
Barbarossa (St). -
Graf Gottfried von Cappenberg
wird Taufpate von Friedrich von Staufen
Barbarossa (St). - Der
mainzer Erzbischof Adalbert von Saaabrücken
(St) bestätigt die von
Embricho von Heppenheft vollzogene Übertragung der
Patronatsrechte der Pfarrkirche zu Geinsheim an das
mainzer Kloster St. Jakob. - Der fuldaer Abt Erlof von
Bergholz stirbt und sein Nachfolger Udalrich von
Kemnaten erhält gemäß dem Wormser Konkordat die
Abtsregalien durch König Heinrich V und reist
zu Papst Calixt II nach Rom.
- Die Familie der papsttreuen kärntner Eppensteiner
stirbt mit Heinrich III von
Eppenstein aus. - In Aftholderbach wird ein nassauer
Zisterzienserinnenkloster von Ruppert von Nassau (St) gegründet.
1121
Wetter: Die Sonne wurde drey Tage hinter einander
Blutroht gesehn, darauf ein harter Winter erfolget....
und viele Menschen samt Viehe verdorben seyn
(Olearius). - In Würzburg ist von Baumeister Enzelin
eine steinerne Brücke,
die über den Main an der Stelle der Fähre führt, in Bau.
- Graf Giso IV im Oberlahngau
wird Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger. - Der
trierer Erzbischof Bruno von Lauffen
verhängt den Kirchenbann über Wilhelm von Luxemburg (St). - Gottfried
von Cappenberg brennt den Dom von Münster
nieder. - Der würzburger Bischof Erlung stirbt an Lepra.
- Der Vogt von Kloster Kaufungen und Vogt von Stift
Weilburg, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und
Hessengaugraf Werner VI von Winterthur
stirbt wie seine Erbtochter und verursacht durch seine
mainzer Lehensnahme ab 11 15 von Mainz Komplikationen
mit Hessen und dem Landgraf Ludwig von Thüringen I.
Die Erbfolge tritt der mit Kunigunde von Bilstein
verheiratete neue Oberlahngaugraf, Vogt von Kloster
Hersfeld und Vogt des St. Florinstift in Koblenz Giso IV an und wird
Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger. - König Heinrich V zerstört
die von Otto von Salm (St)
neu eingerichtete Hauptstadt des Trechirgaues Treis um den
rheinischen Pfalzgraf Gottfried von Calw
zu unterstützen.
1120 Burg
Waldeck über der
Eder wird erwähnt. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen
erwirbt die rechtsrheinische Burg Ehrenbreitstein. -
Werner von Bolanden (St)
gründet sein Augustinerchorherren-Hauskloster Hane. - Norbert von Xanten
gründet den Prämonstratenserorden aus Priestern, die
zusätzlich auch das Armuts-, Enthaltsamkeits- und
Gehorsamsgelübde ablegen. - Die Bürger von Boppard
gründen bei einer Marienkapelle das Kloster Marienberg
(Mariabodenberg). - Herzog Friedrich II von Staufen
heiratet die Welfentochter Judith. - Der Goldschmied und
Emaillemaler Eilbertus von Köln
beginnt mit einem Tragaltar aus dem Welfenschatz. -
Agnes von Arnstein (St)
wird geboren. - Das Weiße Schiff sinkt
nach einem Alkoholgelage mit dem einzigen legitimen Sohn
des englischen König Heinrich und einem unehelichen
Sohn.
1119 Der
mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken
(St) gewährt den mainzer
Bürgern Befreiung von auswärtigen Steuern und
Gerichtsbarkeit um den kaisertreuen Fürsten zu schaden.
- Der Templerorden wird
zum Schutz Jerusalems mit bewaffneten Ordensbrüdern
gegründet. - Bernhard von Clairvauxs
Onkel Andreas von Montbard ist Gründungsmitglied des
Zisterzienserordens. - In China wird die Benutzung eines
Magnetkompasses beschrieben. - Der bayerische Pfalzgraf
Graf Otto von Scheyern V zieht von Burg Scheyern in die Burg Wittelsbach um. Burg
Scheyern wird sein Benediktinerhauskloster
und Grablege. - Der Propst von St. Peter in Mainz
Asmarus wird mainzer Stadtkämmerer und wohnt im Haus zum
Michelshof. Der Michelshof, in der heiligen Grabgasse,
dem heiligen Grab gegenüber, eines der ältesten Häuser
der Stadt Mainz, wird später mit gotischen Türmchen und
Schießscharten befestigt.
1118 Das
nordspanische Königreich Argonien erobert die
muslemischen Vorposten Saragossa von den
Muslimen zurück und macht es zu seiner neuen Hauptstadt.
- Burg Hattenheim wird
erbaut. - Der kölner Erzbischof Friedrich von
Schwarzenburg erbaut die Burg Wolkenburg gegen die
Grafen von Sayn. - Der Reformorden der Zisterzienser
wird im französischen Kloster Citeaux gegründet
und nach ihm benannt. Zisterziensermönche verzichten auf
Kosten der Bauern zu leben und erwirtschaften ihren
Lebensunterhalt durch eigene körperliche Arbeit. -
Kaiser Heinrich V wird vom
Papst gebannt. - Der kaiserliche Heerführer Graf Hoier
von Mansfeld fällt in der Schlacht an der Wipper. -
Kaiser Heinrich V soll in
Würzburg vor Gericht. - Auf der Synode
in Fritzlar verteidigt sich Norbert von Xanten
erfolgreich gegen den Vorwurf der Ketzerei. - Graf
Stefan von Sponheim (St)
stirbt und sein Sohn Meginhard von Sponheim (St) beginnt mit der
Fertigstellung von Kloster Sponheim zusammen
mit seinem Bruder Rudolf
(St) und dessen Frau Reggat. Die Kirche wird
ausgemalt und unter dem Turm werden steinerne
Apostelreliefs und Prophetenreliefs angebracht. - Ernst
ist mainzer Schultheiß.
1117 Graf
Gozmar II von Reichenbach später Ziegenhain ist bis 11
39 Hochvogt von Fulda. - Die Burgen Wolkenburg und Drachenfels werden
vom kölner Erzbischof Friedrich von
Schwarzenburg gegen Salier-Kaiser Heinrich V erbaut. -
Rembold von Isenburg stiftet schaffhausener
Benediktinermönchen einen Hof zur Gründung von Kloster Rommersdorf. - Mit
dem Segen von Einrichgaugraf Ludwig III von Arnstein (St) (08)
gründet der Vogt des Siegerlandes Dudo-Heinrich von
Laurenburg
(St) Kloster Lipporn. - Burg Lipporn wird
letztmalig erwähnt. - Graf Emich von Leiningen (St) stirbt bei einem Gefecht
vor Mainz. - Dudo-Heinrich von
Laurenburg
(St) ist Vogt im Siegerland. - Der augsburger
Sattler Wolfhard von Augsburg
lässt sich bis zu seinem Tod in eine Klosterzelle
einschließen. - Graf Siegfried von Nürings II im
Niddagau stirbt. - Der kaisertreue Herzog Friedrich von
Schwaben belagert Mainz.
1116 Der
mainzer Erzbischof Adalbert
von Saarbrücken (St)
gründet mit Augustiner-Chorherren
das Kloster Eberbach,
das aber wegen Zuchtlosigkeit 11 31 schon wieder
aufgelöst wird. - Der mainzer Erzbischof Adalbert
von Saarbrücken (St)
zerstört die Reichsburg Stromberg im Streit
mit Salier-Kaiser Heinrich V. - Werner
von Bolanden I (St)
erscheint im Gefolge von Herzog Friedrich II von Staufen
in Mainz. - Friedrich von Staufen
Schwaben (St) und sein
Bruder, der neue Herzog von Franken, Konrad III von Staufen
(St) werden Reichsverweser,
Stellvertreter des Kaisers während der Salier-Kaiser Heinrich V in
Italien ist, und nutzen die Gelegenheit um sich Gebiete
von Köln bis Worms anzueignen. - Eine namentlich
unbekannte Tochter des Vogt von Kloster Kaufungen, Graf
von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner III von
Winterthur heiratet Adalbert von Kislau, stirbt
aber kinderlos vor ihrem Vater. Kislau ist eine
Wasserburg bei Karlsruhe, die den Kraichgau schützen
soll.
1115 Die
Grafen von Scheyern verlegen ihren Sitz von
Scheyern/Oberbayern nach ihrer Stammburg Wittelsbach.
- Der mainzer Erzbischof Adalbert
von Saarbrücken (St)
wird von den mainzer Bürgern unter Führung von mainzer
Burggraf Arnold von Loon in einem Bürgeraufstand
befreit. Der befreite Erzbischof exkommuniziert Kaiser Heinrich V. - Der
reiche Günstling der kölner Erzbischöfe Norbert von Xanten
ändert nach einem Blitzschlag sein Leben, beginnt ein
Eremitendasein, wird Wanderprediger, kritisiert die
Kanoniker und fordert radikale Reformen. - Der mainzer
Burggraf Arnulf von Loos alias Arnulf von Loon heiratet
die Erbtochter Gräfin Agnes von Rieneck. - Der Vogt
von Kloster Kaufungen und Vogt von Stift Weilburg, Graf
von Maden-Gudensberg Neckargaugraf, Oberlahngaugraf und
Hessengaugraf Werner von Winterthur VI
wechselt zum papsttreuen mainzer Erzbischof Adalbert
von Saarbrücken (St)
über und verursacht dadurch Streitigkeiten mit dem
kaisertreuen Graf Ludwig von Thüringen,
der Springer (St), dessen
Sohn Ludwig von Thüringen
seit 11 10 mit der Erbtochter Hedwig von Gudensberg
von Werner VI von Winterthur.
- Graf Giso IV im Oberlahngau
beginnt als offener Affront gegen Salier-Kaiser Heinrich V mit dem
Empfang aller Reichslehen in Oberhessen und Niederhessen
vom mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St).
1114
Siegfrieds Bündnispartner, der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg besiegt
das Heer von Salier-Kaiser Heinrich V bei Andernach.
In der Auseinandersetzung der beiden Erzbistümer Köln
und Trier wird der alte andernacher Königshof
vernichtet. - Graf Giso IV im Oberlahngau
kämpft letzmalig für Salier-Kaiser Heinrich V. Graf Giso IV im Oberlahngau bekämpft den
kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg, ein
Anhänger des mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken
(St) und verwüstet Kloster Grafschaft. - In
Lipporn wird das testamentliche Wille des 161 Jahre
zuvor verstorbenen laurenburger Grafengeschlechtsgründer
Drutwins I von Lipporn (St) (++) mit der Gründung eine
Mönchspropstei an der Kapelle, die seit fast 170 Jahren
mit einer totenkulturellen Heiligenreliquie
ausgestatttet ist, erfüllt.
1113 Die
Abscheu über die Gefangennahme des Papstes und der
Kardinäle macht den Kanoniker und
Hofkaplan des Kaisers, den heiligen Norbert von Xanten
zum Eremiten. - Die Grafen von Veldenz spalten sich von
den Raugrafen ab. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken
(St) gibt die Madenburg
an Speyer und den Salier-Kaiser Heinrich V zurück. -
Salier-Kaiser Heinrich V zieht von
Pfalzgraf Friedrich beanspruchtes Erbland als erledigtes
Lehen ein. Pfalzgraf Siegfried von
Ballenstedt (St)
greift Salier-Kaiser Heinrich V in der
Schlacht von Warenstädt an und stirbt. Die
Bündnispartner werden einzeln unterworfen. - Die
pfalzgräfliche Burg Laach wird
abgerissen. - Der askanier Pfalzgraf bei Rhein Siegfried von
Ballenstedt (St)
wird von Saliertreuen überfallen und stirbt nach dem
Mordversuch. - Salier-Kaiser Heinrich V gibt dem
trierer Kloster St Maximin von Emicho und seinem Sohn
Gerlach zu Unrecht besessene Güter zurück. - Graf
Adalbert (aus dem Haus von Graf Hugo im Einrichgau)
widersetzt sich dem Verkauf der Grafschaft Bessungen an
das Hochstift Würzburg.
1112 Graf
Gerlach von Veldenz (St)
trennt sich von seinem Bruder Wildgraf Emicho I (St). - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken
(St), der beginnt Burgen
um Mainz herum zu bauen und zu kaufen, wechselt, da er
erkennt wie rücksichtlos der Salier-König Heinrich V seine
Macht erweitert, die Seiten und wird von Salier-König Heinrich V auf der
Reichsburg Trifels bis 11 15
gefangen genommen. - Burg Virneburg im Nitztal
ist die Stammburg der Grafen von Virneburg. - Der
mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken
(St) erobert die Madenburg.
- Erster gesicherter Nachweis der Grafen Heinrich von
Sayn (St)
und Eberhard von Sayn (St).
Graf Heinrich von Sayn (St)
sichert Kloster Laach seinen Schutz
zu. - Die eigenwillige Grafentochter Jutta von Sponheim
(St) (20)
zieht als Leiterin zusammen mit Hildegard
von Bingen (14) von Burg Sponheim in
das Männerkloster Disibodenberg ein, wo sie einen
eigenen Frauenkonvent bilden. - Pfalzgraf Siegfried von
Ballenstedt (St)
kommt von Jerusalem zurück. - Der korrupte laoner
Bischof Gaudry will die Bürger durch
illegale Steuern erpressen und wird beim Laoner Bürgeraufstand
nachdem er sich vergeblich in einem Faß versteckt, mit
einem Axthieb auf den Kopf getötet. Der Bischofsring
wird dem Toten mitsamt dem Finger abgeschnitten. Der
tote Bischof wird ohne religöse Zeremonie vor den Toren
von Laon begraben. - Graf Gerhard von Sponheim (St)
heiratet Aleydis von Ham, die Tochter des Vogtes von Kloster Prüm Graf Berthold
von Ham im Bidgau. - Einrichgaugraf Ludwig II von
Arnstein (St) stirbt und
hinterlässt Ludwig III von Arnstein (St)
(03). Burg Arnstein verkommt
und wird eine grausige Stätte, eine Wildnis, bequem
zum Rauben, ein Stein aller Laster und Schande, ein
Diebshaus, aus- und einzureiten und zu berauben alles
Fremde auf Strass, Fluss und Fuhre. Die Burg ist eine
Wohnung der Ritter Pharaonis und der Graf war schuldig
vor Gott, dass er solchen Jammer geschehen liess, und
erlaubte, die Armen so zu verdrucken. Der neue
Einrichgaugraf Ludwig III von Arnstein übernimmt für das
magdeburger Mauritiuskloster die Vogtsrechte und die
Patronatsrechte über die frühen Oberweseler Kirchen,
darunter auch eine eigene kleine Kirche mit dem Namen
Mauritiuskirche. - Graf Adalbert ist Trechirgaugraf.
1111 Der
deutsche Salier-König Heinrich V lässt den
Papst mit Zustimmung des mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken
(St) gefangennehmen und
lässt ihn nur unter dem Zwang, Heinrich die Investitur
und die Kaiserkrönung zu garantieren, wieder frei. -
Salier-König Heinrich V sucht
sich die Ministerialen als Verbündete. - Der
oberelsässer Landvogt Otto II von Habsburg (St) wird ermordet. -
Salier-König Heinrich V schränkt
die Macht und Rechte des mainzer Burggraf Arnulf von
Loos ein.
1110 Burg
Osterspai wird erwähnt. - Burg Altleiningen ist
fertiggestellt und soll soviele Fenster haben wie
das Jahr Tage. - Reformer aus dem Kloster Hirsau kommen nach
Kloster Lorsch und
vertreiben die alten Mönche mit neuen Regeln und
plündern den Weinkeller und den Getreidevorrat. Der
deutsche König Heinrich V
interveniert, die übereifrigen Erneuerer fliehen bei der
Rückkehr der Mönche, aber mit dem Inhalt der
Schatzkammer, der Bibliothek und den Reliquien. - Der
Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) tritt als Mönch in das von
ihm gestiftete Kloster Gottesau im Ufgau
ein. - Der Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und
Lindenfels (St) urkundet
gemeinsam mit Heinrich II von Katzenelnbogen (St).
- Der Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und
Lindenfels (St) ist mit
Luitgard aus der Familie der Reginbodonen verheiratet.
Luitgard aus der Familie der Reginbodonen ist die
Schwester von Diemar von Selbold Gelnhausen, dem Gründer
von Kloster Selbold. - Die
Tochter Hedwig von Gudensberg (St)
von Graf Giso im Oberlahngau IV
Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger (40) Vogt u.a. von koblenzer
Stift St Florin und Abtei Hersfeld heiratet den
zukünftigen ersten Landgrafen von Thüringen Landgraf Ludwig von Thüringen.
- Die Grablege der Kraichgaugrafen Zeizolf und Wolfram
die Kirche in Sinsheim wird von Bischof Johannes von
Speyer in ein Kloster umgewandelt.
1109 Fritzlar erbaut
erstes Rathaus Deutschlands. - Der mainzer Erzbischof
Ruthard von Winkel, alias Ruthard von Lorch stirbt. Sein
Bruder ist Embricho von Winkel. - Ludwig III von
Arnstein (St) wird
geboren. - In Hirzenach
werden dem Siegburger Kloster von Salier-König Heinrich V Güter zum
Bau eines Benediktinerklosters vergeben und eine
Pfeilerbasilika gebaut.
1108
Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Die
Herrschaft Honnef geht an die Grafen
von Sayn über, die die Löwenburg
errichten. - Graf Stefan von Sponheim (St) lässt eine Frauenklause auf
dem Klostergelände Disibodenberg
errichten. - Der Burggraben der Wasserburg der Herren
von Hagenhausen alias Hainhausen wird von
der Rodau gespeist. - Der Bruder von Luitgard aus der
Familie der Reginbodonen, verheiratet mit dem Graf im
Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels
(St) Diemar von Selbold Gelnhausen gründet das
Kloster Selbold. - Graf
Berthold von Nürings-Stromburg bezeichnet sich als Graf
von Nürings.
1107 Die
Herren von Hagenhausen
(Hainhausen) (St)
und späteren Eppsteiner tauchen als Besitzer einer
Wasserburg an der Rodau auf. - Die Satansmünze, der
böhmischen Pfennig des Herzogs Wladislaus I mit dem Kopf
Satans und der Umschrift Satanus wird wegen
unerklärlicher Naturerscheinungen geprägt. - Graf Ludwig
II von Arnstein (St),
verheiratet mit Udelhild von Odenkirchen, ist Vogt von
Oberwesel, St Goar, Boppard, Lahnstein und Koblenz und
hat sieben Schwestern: Die älteste ist mit einem
Edelmann aus Ungarn verheiratet, die zweitälteste (2.)
mit einem Graf von Luxemburg, (3.) Gertrudis (Gemma,
Hemma) mit dem Pfalzgrafen Hugo II von Tübingen (+11
20), (4.) Anastasia mit Dudo von Laurenburg (St), (5).Giselhild (St) mit Graf Konrad von Lauffen
(St), (6.)
die sechste Tochter mit Reimbold von Isenburg (St), der später auch die
Einrichgaugrafenwürde erhalten wird und Agnes die (7.)
mit einem Graf von Zytphen. - Dill ist ein wichtiger
Stützpunkt der Grafen von Sponheim. - Nahegaugraf Emicho
(St) nennt
zusätzlich zu Graf von Flonheim Graf von Schmidtburg. -
Arnold von Loon ist mainzer Burggraf. - In einer Urkunde
tauchen auf: Ludwigt von Arnstein Dietrich von Are,
Adalbert von Dill und Emicho von Schmidtburg(St).
- Adalbert von Saabrücken
(St), der neue Kanzler von
Salier-König Heinrich V, verhilft
seinem Bruder, dem klosterlorscher Mönch Bruno von Saarbrücken
(St) neuer
Bischof von Speyer zu werden.
1106
Reichstag in Mainz. Salier-Mit-König Heinrich V wird zum
König gewählt und erhält die erpressten Reichsinsignien
vom mainzer Erzbischof Ruthard. - Ein Mönch
aus dem Kloster Siegburg verursacht
im Kloster St. Trond
einen Streit um die Kleidungsangleichung an Kloster Cluny, der für den Mönch nach einem
Messerangriff in Ketten im klösterlichen Kerker auf den
Reformer Prior Rudolf mit Rauswurf endet. - Die Witwe
Adelheid von Lauffen heiratet Adolf von Berg I. Adelheid
von Lauffen, ist eine Großnichte der Kaiserin Gisela,
Gemahlin von Salier-Gründer König Konrad II. - Der
österreicher Markgraf Leopold von Babenberg heiratet die
Schwester von Salier-König Heinrich V,
Prinzessin Agnes von Waiblingen
und wechselt dafür in der Entscheidungsschlacht von
Salier-Kaiser Heinrich IV zu
seinem Sohn Salier-Mit-König Heinrich V die
Seiten. - Der Normanne und ehemalige englische Kanzler
und laoner Bischof Gaudry hält einen
Schwarzen als Sklaven, der illegale Aufträge ausführt
und beim Streit über seinen Herrn einen kritischen
Bürger tötet und einem zweiten die Augen herausreisst. -
Gerhard aus der Familie der Reginbodonen ist mainzer
Burggraf und Hochvogt von Kloser Fulda. - In Mainz gibt
es den Stadtkämmerer Propst Godebold und den Hofkämmerer
Propst Konrad. - Der Enkel des regensburger Domvogtes,
der kölner Erzbischof Friedrich von
Schwarzenberg wechselt auf die Seite von
Salier-Mit-König Heinrich V was zu
einem Konflikt mit Rom führt.
1105
Salier-Kaiser Heinrich IV trifft
sich in Koblenz mit seinem
vorgeblich reuigen Sohn Salier-Mit-König Heinrich V, der
seinen Vater in Burg Böckelheim
einkerkern lässt und durch den speyerer Bischof Gebhard
zur Herausgabe der Reichsinsignien und zur Abdankung
zwingt. Kaiser Heinrich IV wird auf
dem Reichstag in Ingelheim abgesetzt. Die lombardischen
Steinmetze, die für Kaiser Heinrich IV die
Ostgruppe des mainzer Doms bauen, werden
gezwungen ihre Arbeiten aufzugeben. - Erste Erwähnung
der kaisertreuen Burg Nürnberg bei ihrer
Zerstörung durch den Mit-König Heinrich V. -
Marktschifffahrt zwischen Mainz und Frankfurt. - Die
herzöglich-lothringische Burg Böckelheim wird an
Graf Stefan von Sponheim (St)
verlehnt. - Konrad III von Staufen
(St) erwirbt Gebiete in
Franken und sein Bruder Friedrich von Staufen
am Mittelrhein und im Elsass um dort Burgen anzulegen. -
Friedrich von Staufen
(St)
stirbt als Herzog von Schwaben und Stiftsvogt von
Speyer.
1104 In
Venedig wird das Arsenal, die größte
Werft des Mittelalters auf zwei sumpfigen Inseln
errichtet. - Die Grafentochter Jutta von Sponheim (St) (12) erkrankt schwer. Die
Genesung wird als Wunderheilung interpretiert, das Leben
der Grafentochter Gott geweiht und alle Heiratsanträge
abgelehnt. - Graf Sigihard von Burghausen aus dem Haus
der Aribonen fürchtet sich vor den vom Kaiser
geförderten Ministerialen mit denen er in Fehde ist und
entlässt dennoch seine bewaffnete Begleitung auf der
Reichsversammlung in Regensburg, auf der Salier-Kaiser Heinrich IV (St)
(54) und sein Sohn
Salier-König Heinrich V anwesend
sind, um einen Streit zwischen dem Domkapitel und dem
augsburger Bischof Hermann zu schlichten und
Klostervögten ihre Macht beschnitten werden soll. Die
kaiserlichen Ministerialen inszenieren zusammen mit
regensburger Bürgern einen Tumult und belagern Graf
Sigihard von Burghausen in seiner Herberge, brechen die
Tür auf und enthaupten ihn. Salier-Kaiser Heinrich IV (St)
(54) flüchtet ohnmächtig
nach Mainz und sein Salier-König Heinrich V kann oder
will nicht helfen, weshalb man ihm Mitwisserschaft und
sogar Beteiligung am Mordkomplott unterstellt. -
Salier-Kaiser Heinrich IV und sein
Sohn Salier-Mit-König Heinrich V
überwintern in der Pfalz Fritzlar. Salier-Mit-König Heinrich V verlässt
heimlich die Pfalz Fritzlar und verbündet sich mit
deutschem Hochadel gegen seinen Vater Salier-Kaiser Heinrich IV.
1103
Hoftag oder Reichstag in Mainz. - Die Isenburg wird
erstmals urkundlich im Besitz der Brüder Reinbold von
Isenburg (St)
und Gerlach III von Isenburg (St)
erwähnt. - Emicho VII wird erster Wildgraf Emicho. Er
ist Graf von Kyrburg, Schmidtburg und Baumberg und ab 11 29 Graf von Flonheim. -
Erstmalige Erwähnung von Graf Berthold von Nürings III (St), kaiserlicher Gaugraf des
Niddagaus, angeblich Zweig des salischen
Königs-Geschlechts. Sein Bruder ist Graf Siegfried II
von Nürings (St)
im Niddagau. - Salier-Kaiser Heinrich IV sucht
Zuflucht vor seinem von Papst Gregor VII
angestachelten Sohn Mitkönig Heinrich V in der
Feste Hammerstein. - Bruno von Lauffen
ist Erzbischof von Trier, Diplomat und Berater von
Salier-Kaiser Heinrich IV. - Der
trierer Erzbischof Bruno von Lauffen
weiht die Stiftskirche in Münstermaifeld und lässt
Befestigungsanlagen errichten um die territoriale
Ausdehnungsbestrebungen des kölner Erzbischof Friedrich von
Schwarzenburg zu behindern. - Burg Gleiberg wird von
Salier-Mit-König Heinrich V zerstört.
- Graf Bezelin ist Trechirgaugraf und Maienfeldgaugraf.
- Graf Berthold III von Nürings (St) ist Stiftsvogt von Kloster
Ravengiersburg.
1102
Die Burg
Katzenelnbogen ist namensgebend für das Geschlecht. Heinrich
von Katzenelnbogen (St) und
seine Frau Liutgard besitzen im Auelgau (Siegburg) 4
Mansen und Weinberge.
Graf Bruno von Lauffen
wird trierer Erzbischof. Er ist der Sohn von Graf Arnold
von Lauffen und beginnt den Bau der mittelalterlichen
Stadtmauer von Trier. - Der bamberger Bischof Otto II beteiligt
sich an der Missionierung Pommerns. - Mit Burkhard von
Nellenburg (St)
stirbt das Geschlecht aus. Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen
macht den Erben Adalbert von Mörsberg (St)
zum Vogt von Kloster Allerheiligen. - Herzog von
Schwaben Friedrich von Staufen
gründet sein Hauskloster Lorch, die Grablege
der Staufer. - Berthold von Ham (St)
ist Vogt von Kloster Prüm. - Graf
Friedrich von Arnsberg (Westfalen) wird vom Enkel des
regensburger Domvogtes, dem kölner Erzbischof Friedrich von
Schwarzenberg nach der Eroberung seiner Residenz
Arnsberg gezwungen auf die Hälfte seiner Grafschaft
Arnsberg zu Gunsten von Köln zu verzichten. - Graf
Heinrich von Diez ist Mitglied eines vom Kaiser Heinrich
IV eingesetzten Reichsfürstenrates. - Lautert wird
urkundlich als Laudroth erwähnt.
1101 Graf Stefan
von Sponheim (St)
gründet das Mönchskloster Sponheim. -
Salier-Kaisersohn Heinrich V erhält
seine Schwertleite in Lüttich. - Der bayerische Herzog
Welf IV (St)
stirbt bei der Rückfahrt vom Kreuzzug von 11 01.
1100
Die Erfindung des Achterruders und beweglicher Segel
ermöglicht den Verzicht auf Ruderer. - Kloster Lorch wird
Hauskloster der Staufer. - Burg Altleiningen wird
von Graf Emich II von
Leiningen
(St)
erbaut. - Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid (St) stirbt auf einer
Pilgerreise nach Rom. - In Burgschwalbach
gibt es eine romanische Wehrkirche. - Die Hinterburg in
Neckarsteinach wird von den wormser bischöflichen
Dienstleuten, den Edelfreien Herren von Steinach
erbaut. - Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid von Orlamünd
(St)
stirbt in Echternach und wird in Kloster Springierbach
bestattet. Die Bauarbeiten an dem von ihr gestifteten
Kloster Laach werden bis
11 12 eingestellt. - In Burgsolms ist die Burg von xxx
von Solms (--) errichtet.
1099
Wetter: Sturmflut in den Niederlanden mit mehr als 100
000 Toten. - Jerusalem fällt nach sechswöchiger
Belagerung durch das Heer der Kreuzritter unter Gottfried von Bouillon.
Gottfried von Bouillon
wird erster Herrscher des neugegründeten Königreichs
Jersualem. - Der heilige Hermann III von
Hochstadten krönt den jüngeren Salier-Königssohn Heinrich V (13) in Aachen, stirbt und
wird im Kloster Siegburg beigesetzt. Er war Kanzler des
Heiligen römischen Reiches deutscher Nation und kölner
Erzbischof. - Der Malteserorden wird
als Johanniterorden in Jerusalem gegründet. - Eine
mehrjährige Notperiode in Elsaß, Schwaben und Franken
etc. beginnt. - Die in Limburg an der Lahn
lebende Witwe Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid von Orlamünd
(St) schenkt
der Kirche Güter in Meudt und Isenburg. - Graf
Adalbert von Calw stirbt in seinem von ihm neu
gegründeten größten deutschsprachigen Kloster Hirsau als einfacher
Mönch. - Der mainzer Erzbischof Willigis erlässt den
mainzer Webern das Heimburgeramt und das Schenkenamt und
fordert sie auf die Eingangstür zu schmücken.
1098
Wetter: Totale Sonnenfinsternis. - Der
Zisterzienserorden wird gegründet. Zisterziensermönche
beginnen zu arbeiten um ihren Lebensunterhalt selbst zu
erwirtschaften und tragen aus Protest weiße Kleidung. -
Der kölner Erzbischof Arnold von Wied II (St) wird
geboren. - Hildegard von Bingen
wird geboren. - Graf Liutold von Achalm stirbt in seinem
von ihm neu gegründeten Kloster Zwiefalten als
einfacher Mönch. - Der mainzer Erzbischof Ruthard flieht vor
Kaiser Heinrich IV nach
Thüringen, wo die Adelsopposition stark ist und schließt
sich Papst Urban II. -
Salier-Mitkönig Konrad (24) wird von seinem Vater
Salier-Kaiser Heinrich IV
abgesetzt. - Nahegaugraf Emicho (St)
legt den Titel Nahegaugraf ab und nennt sich Graf von
Flonheim.
1097 Der
metzer Domherr Adalbero von Luxemburg (St) stirbt in Antiochia - Der
Salier-Kaiser Heinrich IV (47) beendet seinen
Italienfeldzug. - Das Kreuzfahrerheer komplettiert sich
in Konstantinopel und wird vom byzantinischen Kaiser in
Nikäa hintergangen und von den Seldschuken in der
Schlacht von Doryläum überfallen, können aber mit
schweren Verlusten siegen. - Die lothringische
Pfalzgrafenwitwe von Hermann II von
Lothringen und rheinische Pfalzgrafenwitwe von
Mayengaugraf und Engersgaugraf Heinrich von Luxemburg
Gleiberg Laach (St)) Adelheid von Orlamünd
(St) stiftet Höfe in Meudt
und Eisen im Westerwald dem Stift St Georg in Limburg an
der Lahn.
1096
Burg Katzenelnbogen ist vollendet.
Burg Katzenelnbogen wird laut
dendrochronologischen Erkenntnissen vom übergeordneten
Kloster Prüm in der Eifel eingesetzten Vogt des Kloster
Bleidenstadt Diether (St)
und dessen Sohn Heinrich (St)
an der Stelle fertiggestellt, wo Händler mit ihren Wagen
das Lahntal, das von der Burg Arnstein beherrscht wird
und in der der ebenfalls von Kloster Prüm eingesetzte
Vogt alias weltliche Verwalter xxx von Arnstein (St)
regiert, südlich umfahren können und dabei den
bis dorthin nicht passierbaren Dörsbach an einer Furt
überqueren können. Das unpassierbare Stück heißt
Jammertal und ist für die Steilhänge berüchtigt. Die
Hessenstrasse, die vorher Strasse der Chatten hieß und
auf der Strecke St
Goarshausen~Katzenelnbogen~Diez~Limburg entlangführt,
hat bei Katzenelnbogen einen Knickpunkt und bildet die
Form eines Ellenbogens. Katzenelnbogen liegt ebenfalls
an der Strasse
Arnstein~Seelbach~Kördorf~Klingelbach~Katzenelnbogen,
die bei Burg Arnstein beginnt, ab der die Lahn wegen
enger steiler Felswände und vieler Mäander nicht mehr
mit Treidelschiffen nutzbar ist. Nach Süden führt diese
Altstrasse ab Katzenelnbogen über Laufenselden weiter
nach Wiesbaden und Mainz. In Diez beginnt die
Hessenstrasse nach Süden mit der Anhöhe Katzenstein (20 24 Schulzentrum Diez). In
Limburg wird die Lahn an einer Furt von der alten,
südlich durch den Goldenen Grund und nördlich über die
Wasserscheide führende Handelsstrasse
Frankfurt~Limburg~Köln später B 8 gekreuzt. 1.500 Meter
Nördlich von Arnstein alias Obernhof gibt es den
Aussichtspunkt Katzenstein. In Mayen gibt es den
Katzenberg. In St Goar gibt es den Anschluß über die
Wasserscheiden durch den Hunsrück. In Balduinstein
überwacht man von der Felsformation Katzenkopp alias
Katzenkopf aus den Zufluß des Schaumburgbachs in die
Lahn (20 24 oberhalb
Bahnhofstrasse 20).
Godebold
II von Henneberg ist Burggraf von Würzburg. - 1. Kreuzzug beginnt
mit verschienen Heeresteilen unter Führung des
englischen Königssohn Robert von der Normandie (St), seines Onkels Robert von Flandern
(St), Gottfried von
Bouillon, Bohemund von Tarent, Raimund von Toulouse,
Balduin von Boulogne und
Hugo von Vermandois, die Richtung Kontstantinopel
ziehen. - Unter der Führung von Graf Emicho von Leiningen (St) mit Hilfe von Graf Hermann
von Salm (St),
Clarebold von Vendeuil und Thomas und belagern und
stürmen 12.000 Kreuzfahrer die geistige Metropole der
Juden, die Stadt Mainz. Um nicht in die Hände der
Christen zu fallen flüchten sie in den Großen Saal am
Hof des mainzer Erzbischof Ruthard, wohin sie
sich und ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen suchen
und als die Türen aufgebrochen werden und selbst Frauen
und Kinder ermordet werden, nehmen sich 1.014 das Leben.
Der mörderische Zug gegen die Juden startet in Speyer,
wo der speyerer Bischof Graf Johannes I im Kraichgau, der Neffe
des kölner Erzbischofs Hermann III von
Hochstaden bis auf 12 noch schützt, und führt über
Worms, Mainz, Köln, wo alle 200 Juden ermordet und
beraubt werden nach Trier. Überlebende Juden werden zu
Zwangstaufen gezwungen. Der mainzer Erzbischof Ruthard weigert sich
die zwangsgetaufen Juden zu ihrem alten Glauben
zurückkehren zu lassen und verliert die Gunst von Kaiser
Heinrich IV. Die
Kreuzzügler unter Führung von Graf Emicho von Leiningen (St) beginnen in Ungarn wegen
Geldmangels wahllos zu plündern und werden von der
Bevölkerung erfolgreich bekämpft, wehalb sich das Heer
auflöst. Graf Emicho von Leiningen (St) kehrt nach Mainz zurück und
wird dort wegen seines nicht erfüllten Gelübdes nach
Jerusalem zu ziehen verachtet. - Die Kreuzfahrer tragen
auf der rechten Schulter fixierte rote Kreuze, die ihre
Kreuzfahrerrechte symbolisieren. - Graf Gerhard von
Sponheim Vianden (St)
urkundet. Er ist Stammvater der Grafen von Vianden. - Gottfried von Bouillon
zieht mit 20.000 Mann von Niederlothringen den Rhein und
die Donau entlang auf den Balkan. - Der Graf von
Sponheim und Kraichgaugraf Engelbert von Sponheim wird
neuer Herzog von Kärnten.
1095
Der kölner Erzbischof Graf
Hermann III von Hochstaden
bekundet den Verkauf des größeren Teils des Gebietes des
Salhofes in Lay, Gebiete in Niedertiefenbach,
in Hundsangen und Lieberg der Brüder
Diether (von Katzenelnbogen) (St)
und Heinrich (von Katzenelnbogen) (St)
an das Kloster Siegburg.
Wetter:
Meteorschauer, Polarlichter, eine Mondfinsternis, ein
Komet und Vergiftungsepidemie durch Mutterkorn werden
als himmlische Zeichen, für dass Ende der Welt und für
den Aufruf zu einem Kreuzzug interpretiert. - Durch
Mehrfachbesetzungen bekämpfen sich der Salier-Kaiser Heinrich IV (45) -feinliche Papst Urban II und der kaiserfreundliche
Gegen-Papst Clemens III. -
Massaker an Juden in Rouen. - Die wohlhabenden
rheinischen Juden werden vor dem Volkskreuzzug mit
ihrem Anführer Peter von Amiens
gewarnt und wiegen sich in vermeintlicher Sicherheit. -
Bischof Bonizo von Sutri, der die Tugenden im
christlichen Ritter fordert, stirbt. - Papst Urban II
exkommuniziert den französischen Kapetinger-König Philipp I für die
Verstoßung seiner Ehefrau. - Der niederlothringische
Herzog Gottfried von Bouillon
verkauft seinen gesamten Besitz und schließt sich den
Kreuzzüglern an. - Einrichgaugraf Graf Ludwig von
Arnstein (St) stirbt. Er
hat eine illegitime Tochter, die Hartrad von Merenberg (St) heiraten wird. - Der erste
Pfalzgraf bei Rhein Heinrich von Luxemburg von Laach (St) stirbt.
1094
Der Sohn Diethers I, Sohn Heinrich I (St) (1095-1102 OO... Luitgard
von Heimbach) beginnt als Vogt von Kloster Bleidenstadt
den Bau der Burg Katzenelnbogen.
Katzenelnbogen
liegt im weltlichen
kurmainzer Verwaltungsgebiet, das
08 12 Karl der Große (St) (--) dem
mainzer Erzbistum geschenkt hat, das dieses dem
Kloster Bleidenstadt übertragen hat und das zwischen
Taunus und Lahn und westlich der Hohen Straße alias
Bäderstraße, die von Walluf über Kemel nach Koblenz
führt und eine Art Abkürzungsstraße für
das rechtsrheinisch unpassierbare Obere Mittelrheintal
bildet, und der Hühnerstraße, die praktisch die östliche
Umgehungsstrasse des
tiefen und mäandernden Aartals bildet, liegt. - In
Katzenelnbogen wird
zur Sicherung der westlichsten aus dem Norden
kommenden und auf halber Höhe, um die nach Westen
abfließenden Dörsbachzuflüsse zu meiden, über 20 km am
westlichen Hang des Aartalhöhenzugs Richtung
Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches nördlich der
Alpen, der Metropole Mainz, entlangführenden uralten
Handelsstraße Limburg~Diez~Allendorf~Laufenselden~Bad
Schwalbach~Walluf am Rhein zum parallel verlaufenden
Mittelrheintal die Burg Katzenelnbogen gebaut.
Gleichzeitig biegt aber auch dort an der Furt des
Dörsbachs unterhalb der Burg Katzenelnbogen die Unterlahnumgehungsstraße für
das wegen der zahlreichen steilen schmalen
Felsschluchten und der vielen Mäander sowohl zu Fuß
als auch zu Wasser selbst 20 24 noch zB in
Balduinstein zT unpassierbare Unterlahntal und deren
südliche Lahnhauptzuflüsse Dörsbach und Hasenbach, die
Haupthandelsstrasse alias Hessenstrasse alias
Altstrasse der Hessen ursprünglich Chatten
ausgesprochen Katten,
Limburg~Diez~Schönborn~Ergeshausen~Katzenelnbogen~Römerkastell
Holzhausen~Nastätten~St Goarshausen~St Goar am Rhein
ab, die insgesamt zwei Furten überqueren muß, eine in
Katzenelnbogen, die des Dörsbachs, der bei Arnstein in
die Lahn fließt und eine zweite, die des Hasenbachs,
in Nastätten, früher nasse
furt dann nasse
stätte der
bei Nassau früher nasse
au in
die Lahn fließt. Ab Katzenelnbogen folgt sie der
maximalen Höhenlinie und muss keinerlei Gewässer mehr
queren. Die Benutzung der meist katastrophalen Straßen
ist kostenlos, wohingegen das Geleitgeld für den
Schutz der Reisenden meist gut angelegt ist. Der
Hessenstrassenabschnitt Diez~Katzenelnbogen beginnt in
Diez an der Anhöhe Katzenstein (20 24 Sophie Hedwig Schule Diez) und
endet in Katzenelnbogen, wo man bereits von weitem vom
Höhenzug aus einen markanten 90 Grad Richtungswechsel
des Dörsbachs nördlich von Klingelbach sehen kann. Nur
200 Meter weiter südlich befindet sich die enge aber
flache und steinige Furt Katzenelnbogen, wo der
Dörsbach einen felsigen ostwestlichen Ausleger des
Aartalhöhenzugs durchbrochen hat und auf dessen Felsen
die Burg Katzenelnbogen gebaut wird. Der Dörsbach, der
in Arnstein in die Lahn fließt, ist bis Burg
Katzenelnbogen unpassierbar. Nach der Fertigstellung
erweitert die Burg Katzenelnbogen, weiter ihre
Schutzansprüche entlang der Hessenstraße Richtung
Römerkastell Holzhausen, wo sie die spätere
Bäderstrasse, die als Handelstrassenabkürzung
Koblenz~Nassau~Singhofen~Holzhausen~Bad Schwalbach
Richtung Mainz oder Frankfurt genutzt wird, kreuzt und
weiter über Nastätten bis nach St Goarshausen am Rhein
und auf der anderen Rheinseite St Goar aus, wo die
Hunsrückstrasse Richtung Paris weiterführt. Das rechte
Rheinufer ist ab St Goarshausen bis nach Rüdesheim
unpassierbar, denn Felsformationen ua die Loreley
fallen so steil in den Rhein ab, dass es nicht einmal
Trampelpfade gibt. Die Hunsrückstraße, die in St Goar
beginnt, löst spiegelbildlich zum Rhein die
Verkehrsprobleme von Koblenz mit der Mosel. - Die
Stammmutter der Staufer stirbt in Selestat an
der Pest. - Der Graf im Pfinzgau und Vogt von Kloster Lorsch Graf
Berthold von Hohenberg und Lindenfels der Ältere (St) stiftet
Kloster Gottesau.
- Der Dogenpalast in
Venedig wird fertiggestellt und die nach der
Feuersbrunst von 09 76 vermissten Gebeine des Heiligen
Markus werden durch ein Wunder wieder gefunden. -
Papst Urban
II exkommuniziert
den Salier-Kaiser Heinrich
IV (44).
- Die französische Königin Bertha
von Holland,
stirbt verbannt in der Festung Montreuil bei Calais. - Praxedis flieht
vor ihrem Ehemann Salier-Kaiser Heinrich
IV (44) zu
Gregor VII, beichtet und beschuldigt Salier-Kaiser Heinrich
IV (44), dass
er sie vergewaltigen lies. - Der Abt von St.
Panthaleon in Köln Hermann von Zutphen stiftet die
Apostelkapelle.
1093 Der
erste Graf von Virneburg, Graf Hermann von Virneburg,
wird urkundlich erwähnt. - Der erste Pfalzgraf bei Rhein
Heinrich von Luxemburg
-Gleiberg alias Heinrich von Laach II gründet
wegen Kinderlosigkeit das Kloster Laach.
- Burg Laurenburg besteht
und ist im Besitz von Graf
Dudo von
Laurenburg (St), der erst
nach seinem Tod so bezeichnet wird. - Salier-Kaiser Heinrich IV (43) unterstellt seiner
Ehefrau Praxedis (23) ein Verhältnis mit
seinem Sohn Mitkönig Konrad (19). Salier-Mitkönig Konrad (19) bricht mit seinem
Vater und wechselt in das Lager von Papst Papst Urban II und wird in
Mailand zum König von Italien gekrönt. - Dedo von
Ziegenberg urkundet. - Salier-Kaiser Heinrich IV (43) wird beim Versuch die
Alpen zu überschreiten in Oberitalien vom bayerischen
Herzog Welf IV (St)
und von Berthold von Zähringen eingeschlossen, zwar
durch Venedig und Aquileia unterstützt, aber gezwungen
bis 10 96 dort untätig auszuharren.
1092
Wetter: In Frankfurt zerstört ein Hochwasser Teile der
hölzernen Alten Brücke über
den Main. - Die Burg von Kleve wird fertiggestellt. -
Gräfin Gertrud von Beilstein ist mit Eberhard von Hagen
aus Dreieich
verheiratet, der sich von Hagen und Arnsburg nennt und
auf Burg Arnsburg residiert.
- Der Salier-Kaiser Heinrich IV (42) wird bei Canossa
militärisch geschlagen. - Der französische
Kapetinger-König Philipp I verliebt
sich in die verheiratete Gräfin Bertrada von Anjou,
geborene Montfort,verstößt seine Ehefrau Bertha von Holland,
weil sie angeblich zu dick geworden ist und verbannt sie
in die Festung Montreuil bei Calais. - In Niederneisen
gibt es eine Mühle.
1091
Wetter: Ein grosser breiter Zug von seltsamen Würmerchen
verdeckt die Sonne (Olearius). - Nahegaugraf Emicho (St) legt den
Titel Nahegaugraf ab. - Der weltliche Embricho ist
mainzer Stadtkämmerer.
1090 Burg
Laurenburg wird vom mainzer Vogt in Siegen Graf Ruprecht, der im
Siegerland lebt, gebaut. - Die italienische Ärztin Trotula aus der
Schule von Salerno arbeitet an ihrem gleichnamigen
umfangreichen Werk Passionibus Mulierum Curandorum
über Gynäkologie und Frauenleiden. - Kloster Lorsch brennt. - Germersheim wird
urkundlich erwähnt. - Graf Hugo von Tübingen heiratet
eine Tochter von Graf Arnold von Arnstein im
Einrichgau (St). - 3
Wettermacherinnen werden in Freising auf dem
Scheiterhaufen verbrannt. - Der Neffe des neuen kölner
Erzbischof Hermann III von Hochstaden, der
kraichgauer Graf Johannes von
Zeisolf-Wolfram wird Bischof von Speyer.
1089
Diether I der Ältere später von Katzenelnbogen wird als
Vogt von Kloster Prüm über St Goar als Inhaber einer
arnsteiner Untervogtei zuerst erwähnt.
Der Bruder von Rheingräfin Demudis Ruthard (St)
wird mainzer Erzbischof bis 11 09.
1088
Schloss Johannisberg bei
Geisenheim wird erbaut. - Gründung der Universität in
Bologna. - Baubeginn der größten Kirche der Christenheit
in Rom. - Der Gegenkönig Hermann von Luxemburg
Graf von Salm (St) verliert
beim Kampf um Cochem sein Leben. -
Der Sohn von Dudo von Lorch, alias Dudo von Winkel wird
der neue mainzer Erzbischof Ruthard von Winkel.
1087 Der
heilige Sigewin von Are, kölner Erzbischof, krönt den
Kaisersohn Konrad (13)
zum deutschen König.
1086 Graf
Konrad von Luxemburg I
(St) stirbt auf dem Rückweg
von einer Pilgerreise nach Jerusalem in Italien. -
Gegenkönig Graf Hermann von Luxemburg
-Salm (St) schlägt
Salier-Kaiser Heinrich IV (36) in der Schlacht bei
Bleichfeld am Main und gewinnt Würzburg. - Limburg an der Lahn
wird von Gegenkönig Graf Hermann von Salm (St) belagert. - Salier-Kaiser Heinrich IV (36) verheiratet seine
Tochter Agnes von Waiblingen (14) mit Friedrich von Staufen
(St) Herzog von Schwaben.
1085 Die
Normannen (Normandie) erobern Sizilien von den Arabern
zurück. - Salier-Kaiser Heinrich IV (35) verkündet für das
Deutsche Reich in Mainz den Gottesfrieden (Pax
Dei) von Mittwoch bis Montag und an hohen Feiertagen, an
denen nicht gekämpft werden darf um das Fehdeunwesen mit
seinen Folgen wie Raub, Mord und Plünderung zu
bekämpfen. - Der lothringische Pfalzgraf Hermann, der
letzte Vertreter der alten Pfalzgrafenfamilie der
Ezzonen, stirbt. Seine Witwe Kunigunde heiratet Heinrich II von
Luxemburg Gleiberg Laach (St),
wodurch sich die Pfalzgrafschaft nach Süden verändert. -
Das Kloster Bleidenstadt wird
von 12 papsttreuen hirsauer Mönchen um Abt Heinrich so
streng reformiert, dass es als Kerker für zu bestrafende
fremde Mönche betrachtet wird. - Graf Konrad von Luxemburg I
(St) begibt sich mit seinen
Brüdern, dem touler Bischof Poppo
? und dem metzer Domherrn Adalbero von
Luxemburg (St) auf eine
Pilgerreise nach Jerusalem.
1084 Der
Salier-König Heinrich IV (34) erobert Rom und wird
von Clemens
III, der seit einer Woche Gegenpapst ist, zum
Kaiser gekrönt. - Der Heilige Bruno von Köln gründet den Karthäuserorden. -
Emicho I (St) (erst
sein Sohn Emicho II nennt sich Wildgraf) ist Besitzer
der Schmidtburg. - Der
kölner Patriziersohn Bruno Hardefust
gründet das erste Karthäuserkloster, die Große Karthause nach
ungewöhlich großem Andrang in seiner Einsiedelei bei Molesme. - Gerhard I ist mainzer
Burggraf. Seine Tochter wird Arnulf von Loon heiraten,
der das Burggrafenamt erbt. - Graf Bern ist
Trechirgaugraf. - Engersgaugraf Meffried (St)
ist Besitzer von Denzerhaid.
1083 Graf
Konrad I von
Luxemburg (St) ist
Begründer des Grafengeschlechts. - Der Stiftspropst
Rambert von Dietkirchen verpachtet die Lahnfähre bei
Dietkirchen an die Brüder Reinhold, Wolfard und Gerhard
von Dietkirchen für 8 Schillingen pro Jahr. - Durch den
Tod des Sachsenanführers und bayerischen Herzog Otto von Northeim II
bricht Gegenkönig Graf Hermann von Luxemburg
Salm (St) den Versuch
ab Salier-König Heinrich IV (33) in Italien zum
Entscheidungskampf zu zwingen. - In Xanten werden
Reliquien des heiligen Heribert verehrt.
1082
1081 Die
römischen Bürger Beschützen Papst Gregor VII vor
Salier-König Heinrich IV (31), der mit der
Belagerung von Rom beginnt. - Mit dem großartigsten
Bauwerk der Welt, dem Speyerer Dom, wird begonnen. -
Gebeni ist mainzer Burggraf.
1080
Wetter: Totale Sonnenfinsternis. - Ältester erhaltener
arabischer Himmelsglobus. - Eberhard von Hagen erbaut
einen fünfstöckigen salischen Wohnturm in der Dreieich,
dem Jagdhof vom Salier-König Heinrich IV (30). - Der Salier-König Heinrich IV (30) gewinnt in der Schlacht von Hohenmölsen,
in der Gegenkönig Rudolf
von Rheinfelden fällt. - Das mainzer Erfurt mit dem mainzer Erzbischof Siegfried I schließt
sich Gegenkönig Rudolf
von Rheinfelden an. Der Salier-König Heinrich IV (30) erobert Erfurt und brennt es nieder. Der
Vormarsch wird durch ein großes sächsisches Heer
gestoppt.
1079
Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Ein sächsisches
Heer von Gegenkönig Rudolf
von Rheinfelden zerstört Fritzlar, wo sich der
Salier-König Heinrich IV (29) aufhält, der
rechtzeitig fliehen kann. - Der saliertreue Friedrich von Staufen I
(St)
wird Herzog von Schwaben und mit der Salier-Königtochter
Agnes von Waiblingen (07)
verlobt. - Siegen
wird urkundlich
erwähnt. - Der erste Mann der späteren Pfalzgräfin bei
Rhein Adelheid wird vom Edelfreien Egeno von Konradsburg
in einer Fehde ermordet. - Die Äbte Herbert und Ezzo von
Kloster Ferrutius in Bleidenstadt tauchen
letztmalig auf. - Der Abt von Kloster St Gallen UIlrich von Eppenstein
wird als Gegenabt von Ekkehard von Nellenburg
(St) von Kloster Rreichenau
aufegestelltSt Gallen.
1078 Siegen wird urkundlich
erwähnt. - Der trierer Erzbischof Udo von Nellenburg (St) stirbt im Heer von
Salier-König Heinrich IV bei der
Belagerung von Tübingen und
wird im trierer Dom
beigesetzt. Graf Poppo von Henneberg I (St) stirbt in der Schlacht von
Mellrichstadt für den Salier-König Heinrich IV (28). - Der Salier-König Heinrich IV (28) entzieht der Familie
Nellenberg die Grafschaft Zürichgau und die Vogtei. -
Eggehard von Nellenburg (St)
ist päpstlicher Gesandter für Deutschland von Papst Gregor VII.
1077 Der
Salier-König Heinrich IV (27) Gang nach Canossa. zu -
Bürgerkrieg in deutschen Landen. - Der mainzer
Erzbischof Siegfried I aus dem
Geschlecht der Reginoboden dem mainzer
Burggrafengeschlecht krönt in Mainz Rudolf von Rheinfelden
zum deutschen Gegenkönig. - Der würzburger Bischof Adalbero von Lambach-Wels will in
Würzburg Rudolf von Rheinfelden
zum deutschen König ausrufen wird aber von den
Salier-König Heinrich IV -treuen
Bürgern nicht in die Stadt gelassen. - Der heilige Benno
Bischof von Meißen beteiligt
sich an der Wahl von Rudolf von Rheinfelden
in Forchheim. - UIlrich von Eppenstein
wird Abt von Kloster St Gallen.
1076
Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Der
gebannte Salier-König Heinrich IV (26)
erklärt den Papst für abgesetzt. Auf dem letzten
Reichstag in Trebur wird Salier-König Heinrich IV mit
einer Frist von einem Jahr zum Gang nach Canossa
gezwungen. Er bricht von Oppenheim aus auf. - Graf Dudo
IV wird Graf von Laurenburg (St)
genannt. Er stammt aus dem Geschlecht Drutwins I
von Lipporn auf dem Einrich, der 09 56 von einem
Bauern in Strüth ermordet wurde und dem zu Ehren
Ruprecht von Nassau (St)
dort das Kloster Schönau stiftet. -
Graf Hermann von Luxemburg
Gleiberg (St) stirbt.
- Graf Poppo von Henneberg
wird auf der Seite von Salier-König Heinrich IV in der Schlacht von
Mellrichstadt verwundet und fällt.
1075 Der
heilige Anno II, Erzbischof von Köln
hebt den Kirchenbann über Köln auf. Der kölner
Erzbischof Anno II, Erzbischof
von Köln stirbt und wird im siebgurger Kloster Michaelsberg
begraben. - Papst Gregor VII
formuliert im Dictatus papae den
Führungsanspruch des römischen Papsttums. - An der
Einsetzung des Erzbischofs von Mailand durch
Salier-König Heinrich IV (25)
entzündet sich der Investiturstreit zwischen
Königtum und Papsttum. - Oberlahngaugraf Graf Hermann
II von Gleiberg (St)
ist Gefolgsmann von König Heinrich IV und
vereinigt die Reste des Oberlahngau mit seiner
Grafschaft Gleiberg. - Salier-König Heinrich IV (25)
lässt auf Burg Hayn zwei Kinder als
Geiseln aus seinem gewonnen Schlacht an der Unstrut
von Eberhard von Hagen bewachen, dem die Kinder
entwischen und mit einem Flösser nach Mainz fliehen,
aber auf dem Weg dorthin von ihm in einem Haus am Fluß
entdeckt werden. Eberhard droht das Haus
niederzubrennen, doch der mainzer Erzbischof Siegfried von Mainz
schickt den Grafen von Lützelburg, der die Kinder
rettet. - Mönche schaffen keine Abbildungen und
Lobgedichte von Königen mehr. - Eberhard VII von
Nellenburg (St) stirbt bei
der Schlacht bei Homburg an
der Unstrut für Salier-König Heinrich IV. - Die
Herren von Stein wohnen in der Höhlenburg Burg im Loch. -
Salier-König Heinrich IV (25)
verschenkt das Bopparder Gut Mannwerk lässt Boppard in
der Grafschaft von Graf Berthold. - Mit dem Tod von
Trechirgaugraf Bertold II alias Berthold Bezelin ist das
Geschlecht ausgestorben.
1074
Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Strenger
Frost. In Hersfeld erscheinen während des Sonnenaufgangs
zwei goldene hell strahlende Säulen rechts und links der
Sonne, die mit der Sonne nach oben steigen, eine
Halo-Himmelserscheinung durch Lichtbrechung auf
Eiskristallen. - Erste Urkunde von Rüdesheim. - Der zum
Gottesurteil durch Zweikampf mit dem Vertrauten von
König bereite ehemalige Vertraute Berenger verfällt kurz
vor dem Gottesurteil dem Wahnsinn und wird geisteskrank.
- Der kölner Erzbischof Anno II
beschlagnahmt für den befreundeten mainzer Erzbischof Siegfried
I (vermutlich von Eppstein), von einem Kaufmann im
kölner Hafen ein Schiff, das ihn
nach Mainz bringen soll, wogegen sich zunächst der
Kaufmann, dann die ganze Stadt widersetzt. Er verschanzt
sich im Dom, flieht durch ein Katzenpforte Annoloch
in der Stadtmauer, kehrt mit einem schwer bewaffneten
Heer zurück, weshalb die Aufständischen aufgeben aber
drakonische Strafen und den Kirchenbann erleiden. 600
Kaufleute fliehen. Die Stadt ist fast völlig
verödet und schauriges Schweigen herrschte auf den
leeren Straßen. - Burg Ravengiersburg wird
vom kinderlosen Graf Berthold von Ravengiersburg und
seiner Frau Hedwig von Ravengiersburg (Sponheim), zum Augustiner-Chorherrenstift
mit Hilfe der Schwester Kunigunde von Ravengiersburg (St) von Graf Berthold von
Ravengiersburg, verheiratet mit Nahegaugraf Emicho IV (St), dem trierer Erzbischof Udo
von Nellenburg (St),
Berthold von Stromberg (St)
und Graf Zeizolf (Aizzolf), Graf im Wormsgau und
Maienfeldgau, umfunktioniert. - Salier-König Heinrich IV (24)
erläßt wormser Juden und Kaufleuten den Zoll in
Frankfurt, Boppard, Hammerstein, Dortmund, Goslar und
Enger. - Salier-König Heinrich IV (24)
verschenkt Land bei Ingelheim im Nahegau in der
Grafschaft von Graf Emicho (St).
- Der kölner Erzbischof Anno II verleitet
den englischen König Wilhelm durch leere Versprechungen
zur Vorbereitung eines Angriffs auf die Königspfalz
Aachen. Salier-König Heinrich IV (24)
bricht seinen geplanten Ungarnfeldzug ab und zieht nach
Andernach. Salier-König Heinrich IV (24)
empfängt den unter Verdacht des Landesverrats stehenden
kölner Erzbischof Anno II in
Andernach. Der kölner Erzbischof Anno II leistet den
Reinigungseid. - Salier-König Heinrich IV (24) hält
über die aufständischen kölner Bürger Gericht und söhnt
sich mit dem kölner Erzbischof Anno II zur
Sicherung der nordwestlichen Reichsgrenze aus.
1073
Salier-König Heinrich IV (23)
nimmt den heilige Benno
Bischof von Meißen wegen
Hochverrats fest. - Burgherr Kuno von Arnsburg,
Reichsministerial von Kaiser Heinrichs
III ist mit Gräfin Mathilde von Beilstein
verheiratet.- Pfalzgraf Hermann wird geboren, am kölner
Hof vom heiligen Anno II, Erzbischof
von Köln, erzogen und bleibt sein ganzes Leben von Köln
abhängig. - Der Mörder des trierer Erzbischofs Cuno von
Pfullingen Burggraf Theoderich von Luxemburg (St)
geht auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem nach der
Einschiffung in Latakia mit seinem Schiff nach einem
viertägigen Sturm unter. - Verkauf von Gütern in Bodenheim durch die
Graf Embricho von Diez (St).
- Der ehemalige Herzog von Bayern Otto von Northeim
rebelliert erneut, erobert dabei Burg Hollende und
erschlägt dort Graf Giso von Hollende II,
seine vier Söhne und den Mitverschwörer Adalbert von Schauenburg.
Der falsche Ankläger Egeno von Konradsburg
wird bei einem Straßenraub gefangengenommen, geblendet
und wird Bettler. - Hermann II von Luxemburg Gleiberg
(St) kämpft bis 10 75 auf
der Seite von König Heinrich IV (23) gegen den
aufständischen Sachsenführer Otto von Northeim. -
In Diez wird an der Burg Diez gebaut, bei der bereits
ein Bergfried und ein Palas, deren Grundstein Graf
Emerich von Diez (St)
gesetzt hat, steht. - In Sachsen werden Bauern zum Bau
von königlichen Burgen und zu überhöhten Abgaben
gezwungen. Es kommt zu Übergriffen und Vergewaltigungen
durch die königlichen Burgbesatzungen auf ihre Frauen
und Töchter und den örtlichen weiblichen Adel, der zu
Ehen mit den Burgbesatzern gezwungen wird. - Die Burg Lüneburg, auf der Eberhard von
Nellenburg der Jüngere (St)
Befehlshaber ist, wird belagert um Magnus Billung aus
der königlichen Haft auf der Burg Harzburg
auszupressen. - Salier-König Heinrich IV (23) wird von seinem
Vertrauten Regenger in Nürnberg während seines Zuges
nach Regensburg beschuldigt, ihn für die Ermordung der
Herzöge Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten
gekauft zu haben. Berenger gibt Anschlagsort und
Mitwisser preis und ist zu einem Gottesurteil im
Zweikampf bereit. Auf einem Fürstentag in Oppenheim bestimmt
Salier-König Heinrich IV (23) den Termin für das
Gottesurteil auf der Rheininsel Maaraue bei Mainz mit
seinem Vertrauten Udalrich von Goßam. - Salier-König Heinrich IV (23) wird
von den wormser Bürgern begeistert empfangen. Die
wormser Bürger erklären ihre Treue und militärische
Unterstützung und prahlen mit ihrem Reichtum und der
Uneinnehmbarkeit der Stadtmauern. Worms wird in den
folgenden Jahren das Hauptquartier von Salier-König Heinrich IV (23). - Ekkehard von
Nellenburg (St) wird Abt
von Kloster Reichenau.
1072 Der
Abt Richard von Bleidenstadt in
Personalunion mit dem mainzer Kloster St Alban stirbt. -
Graf Eberhard von Nellenburg IV (St)
kehrt tief beeindruckt von einer Wallfahrt aus dem
spanischen Santiago
de Compostela in die Schweiz zurück gibt sein
weltliches Leben auf und tritt als Laienmönch in das
Kloster Allerheiligen ein. -
Der Graf im Breisgau und Markgraf von Verona Hermann von Baden (St) gibt sein weltliches Leben
auf und wird Mönch im Kloster Cluny. - Das kölner
Kloster St. Pantaleon wird
reformiert. Es kommt zu gewalttätigen Unruhen in Köln. -
Salier-König Heinrich IV (22)
bevorzugt den Rat seiner Ministerialen (inferiores) und
verzichtet fast ganz auf den Rat der Mächtigen, weshalb
sie dem Hof fernbleiben. - Herzog Rudolf (von Schwaben)
und Berthold (von Kärnten) weigern sich trotz
wiederholter Einladungen an den Hof von Salier-König Heinrich IV (22) und
schüren dadurch den Verdacht einer Verschwörung. -
Nahegaugraf Emicho IV (St)
heiratet Kunigunde, die Schwester von Trechirgaugraf
Berthold. - Der entmachtete Otto von Northeim
wird von Salier-König Heinrich IV (22)
begnadigt. - Der Kämmerer Burchard von Fenis,
burgundischer Grafensohn, des mainzer Erzbischof Siegfried
I (vermutlich von Eppstein) wird als Gegner von
Schwabenherzog Rudolf von Rheinfelden
Bischof von Basel.
1071 In Wiesloch existiert eine
dreischiffige romanische Pfeilerbasilika.
- Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln
bringt von seinem Italienbesuch beim kaiserlich
unterstellten Kloster Fruttuaria
Gastmönche mit und führt eine Reform in Kloster Siegburg mit trierer
Mönchen ein, die die Klöster unabhängiger vom Papst
machen, Vorrangstellungen von Klöstern ablehnt, bei der
die Klöster vom Bischof und der Diözese abhängig sind
und keinen Dienst am Hofe der Fürsten mehr leisten
müssen. Mönche, die sich der Reformation verweigern
werden vertrieben. - Grafschaft von Graf Ruotker im Gau
Germaramark. - Der entmachtete Otto von Northeim
unterwift sich und wird inhaftiert. Salier-König Heinrich IV (21)
begnadigt ihn. - Dudo von Lorch, Dudo von Winkel taucht
auf.
1070 Der
heilige Sebaldus von Nürnberg,
ein dänischer Königssohn, stirbt nach der Auflösung der
Verlobung mit einer französischen Prinzessin und einem
Leben als Einsiedler in der Gegend um Nürnberg. - In
Kloster Siegburg lebt der spätere Abt von Kloster Bleidenstadt Adelger
die neucluzianesische Reform. - Burg Hohenstaufen, die
Stammburg der Staufer wird bei Göppingen erbaut. - Graf
Giso II von Hollende denunziert auf
Initiative von Salier-König Heinrich
IV (20)
den rebellischen Herzog von Bayern Otto von Northeim
mit einem falschen Zeugen, dem Edelfreien Egeno von Konradsburg,
eines Mordversuchs an Salier-König Heinrich IV (20).
Der Edelfreie Egeno von Konradsburg
präsentiert zum Beweis das Schwert, mit dem er die Tat
ausführen sollte. Otto von Northeim
verweigert sich einem Zweikampf mit dem Strauchdieb
Egeno als Gottesurteil, wird unter die Reichsacht
gestellt, als Herzog abgesetzt und verliert seine
sächsischen Gebiete. Der vogelfreie Wolfsgenoß
Otto von Northeim
greift zu den Waffen und verbündet sich mit Magnus
Billung. - Burg Hammerstein wird
ausgebaut und als Reichzsollstelle gesichert. - Beim
Osterfest in Hildesheim liefern sich die Dienstleute von
Salier-König Heinrich IV (20)
eine kriegerische Auseinandersetzung mit den
Dienstleuten des hildesheimer Bischof Hezilo. Die
bischöflichen Dienstleute erleiden Verluste und die
Anführer werden in Ketten gelegt.
1069 Der
Salier-König Heinrich
IV (19)
will sich von seiner Frau Bertha von Turin
(18) scheiden lassen,
weil er die Ehe noch nicht vollzogen habe und mit ihr
nicht in ehelicher Gemeinschaft lebe und weist ihr
Kloster Lorsch als
Aufenthaltsort zu. - Der Salier-König Heinrich
IV (19)
versucht seine Frau Bertha von Turin
(18) verführen bis
vergewaltigen zu lassen um sie als Ehebrecherin zu
diffamieren. Seine Frau Bertha von Turin
(18) durchschaut den
Plan, bei dem er auch noch selbst Zeuge des Ehebruchs
werden will, wehrt sich erfolgreich und verprügelt ihren
Mann mit Stuhlbeinen und Knüppeln so schwer, dass der
Salier-König Heinrich
IV (19)
einen Monat das Bett nicht verlassen kann. - Der
Salier-König Heinrich
IV (19)
möchte sich scheiden lassen, was ihm der vom Papst Alexander II
gesandte Kirchenlehrer Petrus Damiani unter
Androhung der Exkommunikation und der Verweigerung der
Kaiserwürde ausredet. - Der Salier-König Heinrich
IV (19)
zieht mit Unterstützung des Böhmenherzogs (Vratislav
II.) unter Ausnutzung der durch den harten Winter
gefrorenen Gewässer und Sümpfe gegen die Liutizen über
die Elbe, bricht deren Befestigungen, zerstört die
heidnischen Heiligtümer und tötet oder deportiert einen
Großteil der Bevölkerung. - Der Salier-König Heinrich
IV (19)
gestattet dem auf dem Jakobsberg (Sconenberge)
gelegenen Kloster St. Jakob (zu Mainz) aufgrund der
Intervention Erzbischof Annos von Köln, des Erzkanzlers
und Erzbischofs Siegfried von Mainz, des Bischofs
Hermann von Bamberg sowie anderer Vertrauter (familiares),
innerhalb des königlichen Wildbannes im Forst Dreieich
bei der im Maingau in der Grafschaft von Graf Gerhard
aus der Familie der Reginbodonen gelegenen Besitzung
Hausen. - Der königliche Dienstmann Kuno von Arnsburg (St), verheiratet mit der
Edelfrau Mechthild, von Salier-König Heinrich
IV (19)
liefert sich eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den
Dienstmannen von Herzog Otto von Northeim
bei einer Einladung auf die herzöglichsächsischen Güter.
- Bei einem Gerichtsspruch der Fürsten wird in
Anwesenheit von Graf Poppo von Henneberg
(St) eine Beilegung des
Zehntstreits der Ritterlehen in Thüringen zwischen dem
mainzer Erzbischof Siegfried
I (vermutlich von Eppstein) aus der Familie der
Reginbodonen und dem fuldaer Abt Widerad zu Ungunsten
von Mainz von Salier-König Heinrich
IV (19)
herbeigeführt. - Salier-König Heinrich
IV (19)
nimmt Kloster Siegburg in seinen
Schutz. - Der mainzer Erzbischof Siegfried
I (vermutlich von Eppstein) aus der Familie der
Reginbodonen ist der Bruder von Königssondergaugraf
Udalrich. - Ein Fürstengericht entscheidet im Streit um
Zehntrechte zwischen dem fuldaer Abt Widerad von Eppstein
und dem mainzer Erzbischof Siegfried
I, vermutlich von Eppstein. - Gebeni ist mainzer
Burggraf.
1068
Wetter: Unwetter verursachen Unfruchtbarkeit von
Weinreben und Obstbäumen, in deren Folge eine Hungersnot
ausbricht. - Graf Konrad von Luxemburg I
(St) kommt
von einer Palästinafahrt nach Jerusalem nach Italien
zurück und stirbt. - Salier-König Heinrich
IV (18)
schickt den kölner Erzbischof Anno II, Bischof
Heinrich von Trient und Herzog Otto von Bayern zu
Gegenpapst Honorius II weshalb
sich Papst Alexander II in Rom
weigert die Delegation zu empfangen. - Kloster Siegburg liegt auf
dem Gebiet von Auelgaugraf Hermann. - Reginhard aus der
Familie der Reginbodonen ist mainzer Erzstiftsvogt und
mainzer Burgraf.
1067 Der
speyerer Bischof
Einhard II von Katzenellenbogen stirbt in
Siena. - Salier-König Heinrich
IV (17)
verschenkt königliche Weinberge bei Kamp-Bornhofen im
Einrichgau von Einrichgaugraf Ludwig von Arnstein (St) auf Bitten seiner Frau
Bertha von Turin und dem kölner Erzbischof Anno II.
In der Urkunde ist nur der Name erst nachträglich
eingetragen.
1066
Der Ursprung Diethers I (St)
(ca.1065-1095 oo Meinlindis), dem Stammvater des
katzenelnbogener Grafenhauses ist unklar. Sein erster
Sitz befindet sich vermutlich auf der Altenburg bei
Egenroth (Holzhausen). An der
Stelle steht heute eine Kirche mit dem Namen Altenberg.
Er festigte seinen Anspruch durch Erweiterung der
Vogteirechte auf St Goar von Kloster Prüm, um Kloster
Bleidenstadt und die der mainzer Besitzungen um Kemel. 5 Kilometer
entfernt befindet sich die Ruine Alte Burg bei
Lipporn mit Burgmauer und Bergfried, die als Stammsitz
der Vorfahren der Grafen von Nassau gilt.
London
löst Winchester als Hauptstadt ab. - Der heilige Anno II, Erzbischof
von Köln, bringt den Salier-König Heinrich
IV (16)
dazu auf dem Reichstag in Trebur seine
Verlobte Bertha von Turin (15)
, mit der er bereits 10 Jahre verlobt ist, zu heiraten.
Er verweist alternativ zu seiner Abdankung den bremer
Erzbischof Adalbert auf Druck
der Fürsten vom Reichstag. - Salier-König Heinrich
IV (16)
ist bis 1067
schwerkrank. - Salier-König Heinrich
IV (16)
beginnt mit dem Burgenbau in Sachsen. - Der bremer
Erzbischof Adalbert belagert
die Starkenburg an der
Bergstrasse erfolglos. - Höhepunkt der Macht des
Klosters Lorsch. - Siegfried
I ist mainzer Erzbischof. Er stammt vermutlich aus dem
Haus Eppstein, einer Ministerialenfamilie. - Das Bistum
Kurköln wird durch das Reichsgut um Andernach
erweitert. - Der in Absprache mit König Heinrich IV
designierte trierer Erzbischof und Neffe des kölner
Erzbischof Anno II, Kuno von Pfullingen
wird auf dem Weg nach Trier in Ürzig an der Mosel trotz
berittenem Schutz durch den speyerer
Bischof Einhard II von Katzenellenbogen vom
trierer Burggraf Theoderich von Luxemburg
und trierer Bürgern wegen
Wahlmanipulationsvorwürfen überfallen, nach vergeblichen
Todesstürzen von der Michaelislei mit dem Schwert
enthauptet und 40 Tage im Dornengebüsch liegen gelassen.
Der speyerer
Bischof Einhard von Katzenelnbogen überlebt und
wird in Unterwäsche zurück nach Speyer gebracht.
Salier-König Heinrich
IV (16)
will zunächst Trier entvölkern unterlässt dann aber doch
jegliche Strafaktion. - Graf Udo
von Nellenburg (St)
wird Bischof von Trier. - Der kloster lorscher Abt Udalrich erscheint auf
dem Reichstag in Trebur mit 1.200
Lehensleuten u.a. seinem Klostervogt Wetteraugraf und
Maingaugraf Berthold (St).
1065 Der
Abt von Kloster Lorsch Abt Udalrich
von Lorsch weigert sich die von Salier-König Heinrich IV (14) befohlene Schenkung
seiner Abtei Lorsch an den bremer
Erzbischof Adalbert von Bremen
anzuerkennen, bringt den Kirchenschatz in Sicherheit,
weigert sich mehrere Male mit Entschuldigungen von
Krankheit bei Hofe zu erscheinen und wird als Abt von
Kloster Lorsch abgesetzt. Auf militärische Drohungen
antwortet der Abt von Kloster Lorsch Abt Udalrich von
Lorsch mit dem Bau der Burg Starkenburg bei Heppenheim
gegen den bremer Erzbischof Adalbert von Bremen.
- In Ingelheim wird ein
Begleiter von König Heinrich
IV, der Vogt von Kloster Kaufungen, Graf von
Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner III von
Winterthur kurz vor Weihnachten beim Versuch,
Lebensmittel zu konfiszieren, von der Bevölkerung
erschlagen und hinterlässt seinen minderjährigen Sohn
Werner von Winterthur (05)
die Grafschaft Maden-Gudensberg und seinen schwäbischen
Besitz. Der Graf von Gleiberg erhält den südlichen Teil
der Ohm-Lahn-Grafschaft und der Graf von Bilstein den
nördlichen Teil der Ohn-Lahn-Grafschaft. - Salier-König
Heinrich IV (15) schenkt dem speyerer Bischof Emhard das Dorf
Kreuznach. - Graf Siegfried von Sponheim I
(St) stirbt bei der
Rückreise der Palästinafahrt nach Jerusalem. -
Salier-König Heinrich IV (14) erhält in Mainz die
Schwertleite. Der niederlothringische Herzog Gottfried der Bärtige,
vornehmster Lehensträger der Krone, fungiert als
Schildträger. - Lahngaugraf Graf Werner III im Neckargau und von
Maden Gaugraf von Hessen wird in Ingelheim in einem
Handgemenge erschlagen. Seine Herrschaft Oberlahngau hat
stark an Besitz verloren. - Großlinden liegt in der
Grafschaft von Graf Werner und wird von - Salier-König Heinrich IV (15) dem mainzer Kloster
Altenmünster geschenkt. - In Worms heilt der bremer
Erzbischof Adalbert während der
Ostermesse, bei der er selbst die Predigt hält, einen
Besessenen. - Der Schwager von Graf Werner III im Neckargau und von
Maden Gaugraf von Hessen, verheiratet mit
Williberga von Achalm, der speyerer Domkanoniker Werner
von Achalm II wird in Worms von Salier-König Heinrich IV (15) zum neuer Bischof von
Straßburg ernannt. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt Kloster
Hersfeld Land bei Homberg im Lahngau
in der Grafschaft von Graf Werner. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt Graf Eberhard
von Nellenburg (St) im
elsässischen Nordgau Hochfelden und Schweighausen in der
Grafschaft von Graf Gerhard.- Salier-König Heinrich IV (15) schenkt dem speyerer Bischof Emhard die
Abtei Limburg im Speyergau
in der Grafschaft von Graf Heinrich.
1064
Bischof Günther von Bamberg unternimmt mit anderen hohen
Würdenträgern des Reiches (über 7000 Pilger?) einen
unbewaffneten Zug über Ungarn, Byzanz und Syrien ins
Heilige Land. - Burgherr Kuno von Arnsburg,
Reichsministerial von Kaiser Heinrich
III heiratet Gräfin Mathilde von Beilstein. - Der
junge Pfalzgraf Hermann wird geboren, am kölner Hof des
kölner Erzbischof, des heiligen Anno II, erzogen und
bleibt sein ganzes Leben von Köln abhängig. - Der
mainzer Erzbischof Siegfried I (St)
unternimmt von Graf Siegfried von Sponheim I
(St) begleitet eine
Palästinafahrt nach Jerusalem. Salier-König Heinrich IV (14) erteilt durch die
Übersendung eines Ringes an seinen Kanzler , den
bamberger Bischof Gunther die
Erlaubnis für die Palästinafahrt nach Jersualem. - Der
kölner Erzbischof Anno II gründet
Kloster Siegburg. - Der
kölner Erzbischof Anno II macht seinen
Neffen Kuno von Pfullingen gegen den Willen des trierer
Adels zum neuen Erzbischof von Trier. Der trierer Adel
entführt und ermordet den trierer Erzbischof Kuno von
Pfullingen und das trierer Domkapitel wählt Udo von
Nellenburg (St) zum neuen
trierer Erzbischof. - Der kölner Erzbischof Anno II errichtet
auf der erobertern Pfalzgrafenburg Siegburg das Koster Michaelsberg. -
Salier-König Heinrich IV (14) bestätigt in der
Königspfalz Tribur Schenkungen an das Kloster
Burtscheid bei Sinzig und einen
Anteil am duisburger Zoll. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt in der
Königspfalz Tribur Schenkungen dem mainzer Abt
von Kloster Jakob Land bei Dörnigheim im Maingau in der
Grafschaft von Graf Berthold. - Der beim bremer
Erzbischof für die Ausplünderung von Bistümern und
Reichsabteien zuständige Graf Werner erhält von
Salier-König Heinrich IV (14) den klosterherfelder
Klosterhof Kirchberg. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt in Halle der
mainzer Kirche St. Stephan und St. Martin für die treuen
Dienste des mainzer Erzbischof Siegfried I (St)
den Ort Orb mit Burg und
Solequellen im Wetteraugau in der Grafschaft von Graf
Berthold. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt der Edelfrau
Mathilde, der Gemahlin seines Dienstmannes Kuno von
Arnsburg, die in der Grafschaft Malstatt von Graf
Berthold gelegenen Güter Ohmen Fischborn und Strassheim,
aus dem Besitz von Wetteraugraf Berthold (St).
- Der Wetteraugraf Berthold Vogt von Kloster Lorsch wird Graf im
Maingau (St). - Sigibodo
ist mainzer Burggraf urbis comes und advocatus ecclesie
nostre.- Graf Berthold ist Maienfeldgaugraf.
1063 Bei einem Hoftag von
Salier-König Heinrich IV (13) an Pfingsten in
Goslar kommt es im Rangstreit von Goslar
wer neben dem König sitzen darf zu einem Blutbad beim
Streit zwischen dem eigentlich rangniedrigeren fuldaer
Abt Widerad und dem ehemaligen Kanzler für Italien, dem
hildesheimer Bischof Hezilo, der bewaffnete Männer in
den Gottesdienst schmuggelt und , die fuldaer Abordnung
vertreibt. Die Fuldaer kehren bewaffnet in den
Gottesdienst zurück. König Heinrich IV schafft
es nicht ein Blutbad zu verhindern. Der fuldaer Abt
Widerad wird zu einer Geldstrafe verurteilt. Der mainzer
Burggraf und mainzer Erzstiftsvogt Sigebodo aus der
Familie der Reginbodonen ist ebenfalls beteiligt. Sein
Bruder, der fuldaer Bannerträger Ufgaugraf Reginbodo
fällt. - Salier-König Heinrich IV (13) ordnet auf den Rat
des kölner Erzbischof Anno II und Herzog
Ottos von Bayern die strenge Bestrafung der Rädelsführer
eines im Kloster Fulda gegen das Regiment Abt Widerads
ausgebrochenen Aufstandes an und erteilt diesem die
Vollmacht zum bewaffneten Einschreiten. - Salier-König Heinrich IV (13) schenkt dem Bischof
von Halberstadt Weinberge in Praunheim im
Niddagau in der Grafschaft von Graf Berthold.
1062
Wetter: Totale Sonnenfinsternis. Der heilige
Anno II, Erzbischof von Köln,
entführt den Kaisersohn und macht Kloster Siegburg zu einem
Zentrum der Macht. - Maximum
einer 50 jährigen Kältephase. - Bingen wird die steinerne Drususbrücke mit
eingebauter Kapelle über die Nahe begonnen. - An
Weihnachten beendet der bayerische Herzog Otto von
Northeim eine Rauferei um das Recht neben dem mainzer
Erzbischof zu sitzen zwischen dem eigentlich
rangniedrigeren fuldaer Abt Widerad und dem ehemaligen
Kanzler für Italien, dem hildesheimer Bischof Hezilo
im Rangstreit von Goslar. - Der Vogt von Kloster Kaufungen, Graf
von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur
III (St) erlangt
den südlichen Teil der Ohm-Lahn-Grafschaft. - In
Goslar wird auf einer Fürstenversammlung eine
Verschwörung gegen die Regentschaft des kölner
Erzbischof Anno II
angezettelt.
1061
Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Der speyerer Bischof Einhard II von
Katzenellenbogen gibt der Kaiser-Witwe Agnes die
Witwenweihe. - Der geisteskranke Pfalzgraf Heinrich
stirbt in der Reichsabtei Kloster Echternach. -
Burchard von Zollern und Wezil von Zollern werden
getötet. - Graf Arnold von Arnstein (St)
stirbt und wird von seinem Sohn Ludwig von Arnstein I (St) beerbt. - König Heinrich IV (11) schenkt dem
augsburger Bischof Heinrich eien Hof und zehn Joch
Weinberge mit den dazu gehörenden Winzern Boppard in der
Grafschaft von Graf Berthold.
1060
Hungersnot in Süddeutschland beginnt. - Graf Einhard II von Katzenellenbogen
wird Bischof von Speyer. - Kamp-Bornhofen
gehört dem Grafen Arnold im Einrichgau. - Graf Konrad von Luxemburg
(St) nimmt
den trierer Bischof Eberhard von Schwaben
(St) gefangen, inhaftiert
ihn in der Burg Luxemburg. und wird
von Papst Nikolaus II mit dem
Kirchenbann belegt. - Der politisch entmachtete
Pfalzgraf Heinrich von Lothringen
in Aachen, flieht zu seinem Sohn Pfalzgraf Hermann von Lothringen
auf Burg Cochem, wird
belagert, wo Pfalzgraf Heinrich von Lothringen
seine Frau Mathilde, Tochter des niederlothringischen
Herzogs Gozele I mit einer
Axt erschlägt und wird nach Wutausbrüchen in die
Reichsabtei Kloster Echternach gebracht.
Der heilige Anno II, Erzbischof
von Köln, übernimmt bis 10 64 treuhänderisch die
Nachfolge in der Pfalzgrafschaft und die Vormundschaft
über den Sohn Pfalzgraf Hermann von Lothringen.
- Der fuldaer Abt Siegfried
I vermutlich von Eppstein wird mainzer Erzbischof
und macht seinen Verwandten Widerad von Eppstein
zu seinem Nachfolger. Widerad von Eppstein
verweigert aber das Kloster Fulda näher an Mainz zu
binden und zieht sich den Zorn des mainzer Erzbischof Siegfried
I, vermutlich von Eppstein zu.
1059
Papst Leo IX verbietet den
Gläubigen die Gemeinschaft mit nikolaitischen Priestern
und erklärte alle Konkubinen
der Priester als Unfreie im Besitz des Laterans.
- Der heilige Anno II, Erzbischof
von Köln, erobert wegen Raubzügen im Raum Köln, die
Siegburg von Pfalzgraf Hermann. - Pfalzgraf Hermann verwaltet
seinen Besitz von der Reichsburg Cochem aus. -
Embricho (St) regiert in
Diez. - Das Stift St Georg in Limburg an der Lahn erhält
bis 10 62 von Salier-König Heinrich IV (St)
(09)
im Westerwald die Güter Herschbach, Westernohe, Seck,
Brechelbach und Hellenhahn.
1058 Zum
Schrecken der Mönche werden bis 10 65 15 Reichsabteien
verlehnt. - Graf Berthold (St)
ist Maienfeldgaugraf. - Bleireliquie im Stift St Georg
in Limburg an der Lahn (Limburger Dom)
1057
Friedrich von Lothringen wird zu Papst Stephan IX
gewählt. - Rudolf
von Rheinfelden (32)
entführt die Kaisertochter Mathilde
(09)
und erzwingt dadurch seine Erhebung zum Herzog von
Schwaben durch ihre Mutter Agnes von Poitou. - Der
Wetteraugraf Berthold (St)
wird Graf im Niddagau. - Sigibodo ist mainzer Burggraf
urbis comes und advocatus ecclesie nostre. - Graf von
Twente und Zutphen Oberlahngaugraf Rupert, verheiratet
mit Irmintrud von Waldenburg, stirbt.
1056 Die
Burg Crass in Eltville
wird erbaut. - Coburg
wird urkundlich
erwähnt. - Graf Berthold von Stromberg (St)
ein Verwandter von Berthold von der Wetterau (St)
beherrscht im Auftrag von Salier-Kaiser Heinrich III die
Reichsburg Stromburg. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) beendet den Bau seiner neu
erbauten Burg Nellenburg. - Salier-Kaiser Heinrich III
stirbt.- Graf Berthold ist Maienfeldgaugraf.
1055 Die
Turmburg in Niederwalluf wird
erbaut. - Der bamberger Bischof Adalbero von Eppenstein stirbt.
1054 Der
deutsche Papst Leo IX
exkommuniziert die Anhänger der Orthodoxen
Kirche nachdem Humbert von Silva Candida die
östlichen Kirche bewusst provoziert und ruft dadurch das
morgenländische Schisma,
die Kirchenspaltung, hervor. Papst Leo IX stirbt an
Malaria.
1053
Salier-Kaiser Heinrich III
verschenkt den Königshof Villmar an das
trierer Kloster St. Euchar. - Salier-Kaiser-Sohn Heinrich
IV wird in Trebur zum König
gewählt. - Adalbero von Eppenstein wird Bischof
von Bamberg. - König Heinrich
IV
verweigert Papst Leo IX
gegen die Normannen seine Hilfe. Der zahlenmäßig
überlegene Papst Leo IX
verliert die Schlacht von Civitate
und wird von den Normannen in Benevent gefangen
gehalten und erst nach einem Jahr schwer krank
freigelassen. - Bad Camberg fällt an
Graf Embricho von Diez (St).
- Der mit Irmgard von Nellenburg verheiratete
Reichsbannerträger Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner II von Winterthur
fällt in der Normannenschlacht von
Civitate. Der Vetter Graf Eberhard von Nellenburg
(St) wird Vormund des
minderjähirgen Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur
III.
1052 Die
Schwester von Rheingraf Ludwig I (St)
Hemma schenkt dem Kloster Bleidenstadt einen
Weinberg in Eibingen. - Burg Arnstein ist erste erwähnte Burg an
der Lahn. Graf Arnold von Arnstein (St)
nennt sich nach Burg Arnstein. - Graf
Emicho von Rheingau (St)
stirbt. - Graf Berthold (--) ist
Maienfeldgaugraf.
1051
Bericht über den mainzer Burggraf Erkanbald,
Stadtpräfekt und Graf des Erzbischofs, der in der
Amtszeit von mainzer Erzbischof Bardo 10 31 bis 10 51
schwere Greueltaten beging. Er verhaftete einen alten
mainzer Stadtschöffen, ließ ihn auspeitschen und der
Wasserprobe unterziehen. Der mainzer Burggraf xxx (--) verklagt
den mainzer Erzbischof Luitpold von Babenberg
(St) (--) alias
Bamberg vor Salier-Kaiser Heinrich III (St) (35). Der mainzer Burggraf xxx (--) wird vor
ein Gericht der erzbischöflichmainzer Vasallen gestellt
und zum Tode verurteilt, verliert sein Amt und erhält es
wieder zurück.
1050
Wetter: Der koreanische Vulkan Paektusan bricht aus
und bringt jahrelange vulkanische Winter und weltweite
Ernteschäden. - Der Arzt Platearius verfasst
in Salerno sein medizinisches Werk Practica. -
Nürnberg wird
urkundlich erwähnt. - Graf xxx von Rieneck (--) ist Vogt im Königsgut Bad
Orb mit 22 Salinen und einem 2 Kilometer langen
Gradierwerk. - In der Reichsburg Hayn wird ein eine
neue Burganlage mit einem fünfstöckigem Turm erbaut.
Eberhard von Hagen (--)
ist der Verwalter. - Das zu Boppard gehörige Kamp wird in den Einrichgau
versetzt. - Graf Gieselbert von Luxemburg (St) ist
Vogt von Echternach. - In
Kamp-Bornhofen besitzt das limburger Stift einen Hof.
1049 Graf
Eberhard von Nellenburg
(St) errichtet
mit Unterstützung des oberelsässischen Grafensohn Bruno
von Egisheim-Dagsburg alias Papst Leo IX
auf seinem Eigengut in Schaffhausen das Kloster Allerheiligen. Papst
Leo IX ist Vetter 2.
Grades von Kaiser Heinrich
III. - Graf Giso ist im Gefolge des Salier-Kaiser
Heinrich III.
1048 Der
bayerische Papst Damasus
II ermordet den talienische Papst
Benedikt
IX mit Gift und stirbt nach 24 Tagen. - Lahnfähre
in Dietkrichen bis 10
98.
1047 Die
st gallener Inklusin Wiborada wird, als erste Frau
überhaupt, durch Papst Clemens
II heiliggesprochen. -
Graf Eberhard von Nellenburg
(St)
begleitet Salier-Kaiser Heinrich
III auf dessen erstem Italienzug, erhält dafür das
Münzrecht in Schaffhausen und die Grafschaft Chiavenna.
- Gieselbert von Luxemburg
(St) wird Graf von Luxemburg und beginnt
mit Plünderungen im Erzstift Trier. - Graf Eberhard von Nellenburg
(St)
ist mit Ita von Welfen verheiratet, die Enkelin von
Imiza von Luxemburg
(St). Königssondergaugraf Siegfried aus der
Familie der Reginbodonen wird mainzer Burggraf und
Erzstiftsvogt.
1046 Der
neue salische Kaiser Heinrich III (St) (--)
setzt drei gleichzeitig amtierende Päpste, Gregor
VI, Benedikt
IX und Silvester
III, ab und Graf Suidger von Morsleben und
Hornburg wird Papst Clemens II, der die
Priesterehe wegen ungeklärter Erbschaftsfragen und
daraus resultierender Versorgungsansprüchen abschaffen
will. - Der geisteskranke Pfalzgraf von Niederlothringen
Gotzelo II wird
entmachtet und das Herzogtum Niederlothringen an Friedrich II von Luxemburg Gleiberg
(St) verliehen. - Graf
Berthold von der Wetterau tritt als Inhaber der
Grafschaft Wetterau auf. - Graf Berthold (--)
ist bis 10 75 Trechirgaugraf.
1045 Der
salische König
Heinrich
III gründet die
Kaiserpfalz in Kaiserswerth. - Der italiensische
Papst Silvester III wird
aus Rom vertrieben. Papst Benedikt
IX kehrt zurück, schafft den Zölibat ab und
verkauft an seinen Taufpaten Gregor
VI, die Papstwürde, weil er seine Cousine heiraten
will. Seine Cousine ändert jedoch vor der Heirat ihre
Meinung und Papst Benedikt
IX behält sein verkauftes Amt. - Der Graf von
Maden Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner II von Winterthur
(St) wird Vogt in Weilburg. Er ist
Vorstreiter und erblicher königlicher Bannerträger. -
Salier-König Heinrich III vergibt
das Herzogtum Schwaben an Graf Heinrich VII von
Luxemburg (St) (--).
- Der würzburger Bischof Bruno von Kärnten
stirbt mit der Gastgebgerin und dem Abt bei einer
Erbschaftsfeierlichkeit von Gräfin Richlinde von
Ebersberg in der Nähe von München, bei der der komplette
Boden des Festsaales einstürzt. Salier-König Heinrich III (St) (--)
bleibt unverletzt, da er in einer Mauerniesche
sitzt. Nach einer niederaltaicher Schrift hat der
würzburger Bischof Bruno von Kärnten den Teufel Tags
zuvor noch bannen können.
1044
Wetter: Hungersnot in Frankreich, Italien, West- und
Süddeutschland. Totale Sonnenfinsternis. - Graf Eberhard von Nellenburg
(St) erbaut
eine Kirche bei Sponheim. - Graf Eberhard von Nellenburg
(St) gründet
mit seiner Mutter das Stift Pfaffen-Schwabenheim. - Der
gewalttätige und verhaßte Papst Benedikt IX, eine
Marionette von
König Konrad
II, wird wegen Mordes aus Rom vertrieben. - Graf
Wigger (St) ist Graf
Wittekind des Engersgaus mit Arenberg und Leutesdorf.
Wyckardus, schenkt dem koblenzer Kastorstift sein Gut
Vrilingoim (Freilingen), die spätere Grundherrschaft
Weidenhahn, am Ende des Engersgaus. - Graf Siegfried von Sponheim I
regiert die Grafschaft Sponheim. - Die herzöglich
lothringer Burg Böckelheim wird vom
salischen König
Heinrich
III (St) (--)
im Machtkampf mit dem Herzogtum Lothringen
zerstört.
1043
Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Graf Berthold (St) ist Trechirgaugraf. - In Ingelheim heiratet
Salierkönig Heinrich
III (St)
(--) Agnes,
die Tochter des Herzogs von Aquitanien
und Poitou. Ihr Brautwerber ist
der würzburger Bischof Bruno von Kärnten. -
Salierkönig Heinrich
III (St)
(--) schenkt die
Wetterau und die Grafschaft Malstatt dem Kloster
Fulda. - Amnichad von Fulda stirbt eingemauert
unter der Krypta der Michaelskirche.
1042 Diether von Katzenelnbogen (St)
wird geboren.
Bernhard
von Virneburg ist Vasall der Grafen von
Sayn. - Erdbeben im iranischen
Täbris. - Der spätere (1044) wormser Bischof
Adalger erhält Land in Wellmich in der
Herrschaft von Graf Berthold (St)
im Einrichgau. - Der klosterreichenauer Mönch und
Astronom Hermann der Lahme
beschwert sich darüber, dass die traditionell
berechneten Mondphasen grundsätzlich schon ein bis zwei
Tage vorher stattfinden. Er baut Astrolabien und
beschreibt ihre Handhabung in Buchfform. - Salier-König
Heinrich III (St) (--)
vergibt das Herzogtum Bayern an Graf Heinrich VII
von Luxemburg (St).
1041
1040 Der
salische König Heinrich III (St) (--)
veranlasst den Bau der Reichsburg Nürnberg gegen den
Bischof von Bamberg Suitger
von Morsleben im Reichswald. - Gieselbert von Luxemburg
(St) (--)
und sein Bruder Hermann von Gleiberg
(St) (--)
teilen sich die Grafschaft Lahngau. Gieselbert von Luxemburg
(St) (--)
erhält den südlichen Teil mit der späteren Herrschaft Cleeberg. - Der Vogt von Kloster
Kaufungen, Graf xxx von Maden-Gudensberg Neckargaugraf
und Hessengaugraf Werner von Winterthur I
(St) (--)
stirbt als Bannerträger von Salierkönig Heinrich
III (St) (--)
zusammen mit seinem Sohn Liutfried von
Wintertur in einem Hinterhalt während des Kriegszuges
gegen Bretislav von Böhmen. Die Witwe von Graf von Maden
Neckargaugraf und Hessengaugraf und Vogt in Weilburg Werner von Winterthur
(St) (--)
ist die Schwester von Eberhard von Nellenburg (St) (--) Irmengard von Nellenburg (St) (--).
- Der Bannerträger und Hochvogt von Kloster Fulda
Königssondergaugraf Reginhard aus der Familie der
Reginbodonen stirbt. Sein Sohn Siegfried aus der Familie
der Reginbodonen wird neuer Königssondergaugraf. -
Neubau des Würzburger Doms.
1039
Berthold ist Trechirgaugraf. - Nahegaugraf,
Speyergaugraf, Wormsgaugraf und kärntner Herzog Konrad der Jüngere von
Kärnten ein Vetter von Salier-König Heinrich III (St) (--)
stirbt. Sein Bruder Bruno ist Bischof
von Würzburg. - Mit dem Tod von Herzog Konrad der Jüngere
von Kärnten (St) (--)
stehen 3 süddeutsche Herzogtümer, Bayern,
Schwaben und Kärnten in der Verfügungsgewalt von
Salier-König Heinrich III (St) (--)
und werden nicht sofort weiterverlehnt. - Der
abgesetzte und verbannte kärntner Herzog und Markgraf
von Verona Adalbero von Eppenstein
kehr nach dem Tod von Salier-König Heinrich II aus der
Verbannung zurück, wird von Salier-König Heinrich III (St) (--)
aber nicht in seine Ämter wieder eingesetzt und
stirbt. Seine Sohn Markwart IV (--)
wird neuer Graf von Kärnten. Sein Sohn Adalbero
(--) wird 10 53 bamberger
Bischof
1038 Der
Abt des Stiftes Hersfeld
lässt die älteste erhaltene Glocke Deutschlands gießen.
- Gunhild von Dänemark
stirbt an Malaria. - Mit dem Tod des schwäbischen Herzog
Hermann IV von Babenberg
(St) (--)
alias Bamberg, dem Stiefbruder von späterem
Salier-König Heinrich III (St) (--)
fällt das Herzogtum Schwaben an das Reich.
1037 Mit
dem Tod des trierer Erzbischof Adalbero von Luxemburg (St) (--)
gelangt ein großer Teil der Grafschaft Luxemburg an das
Erzstift Trier.
1036 Gieselbert von Luxemburg
(St) wird Comes von Salmo. - Der
kärntner Herzog und Markgraf von Verona Adalbero von Eppenstein
(St) (--)
geht nach einem Mord an einem kaisertreuen
Gegner in Kärnten in die Verbannung. Nahegaugraf,
Speyergaugraf und Wormsgaugraf Konrad der Jüngere (St) (--)
wird neuer Herzog von Kärnten. - Der Wetteraugraf
und Engersgaugraf Graf Otto von Hammerstein
stirbt aus und das Erbe fällt ans Reich. . Die Wetterau
und die Burg Hammerstein und
fallen an das Reich. Graf Bethold wird in der Wetterau
erwähnt.
1035 In
Frankfurt wird eine hölzerne Brücke über den Main
gebaut. - Siegfried von Sponheim
(St) begibt sich als
Vertrauter von König Konrad
II (St) (--)
auf einen Kriegszug gegen den kärntner Herzog
und Markgraf von Verona Adalbero von Eppenstein
(--), der des Hochverrats
beschuldigt wird und in Bamberg alle Ämter und Lehen
verliert. - Graf Otto von Hammerstein
(St) (--),
ist nur Graf in der Wetterau. - Der Lahngau kommt in den
Besitz des Adelsgeschlechts, das vor 10 73 die Burg Diez
baut.
1034 Burg
Sterrenberg ist Reichsburg. - Nassau wird in den
Lahngau und die Grafschaften der Grafen Wigger (St)
und Arnold im Niederlahngau versetzt. Graf Wigger (--) ist Graf von Hammerstein.
Graf Wigger (--) und Graf
Arnold (--) sind
vermutlich die Gründungsväter der Grafen von Arnstein und der
Grafen von Diez. Der würzburger Bischof Azecho (--)
schenkt dem wormser Domstift sein nassauer
Königsgut mit 40 Hufen in der Grafschaft von Graf Wigger
(--) und Graf Arnold
(--). - Der Mathematiker Franco von Lüttich (--) beginnt seine Abhandlung Quadratur
des Kreises. - Der Sohn von Graf Otto von Hammerstein
(St), der wieder im Besitz
der Burg Hammerstein ist, Udo (St)
stirbt.
1033
Kaiserin Kunigunde, die Witwe von Kaiser Heinrich II (St)
(--) stirbt in
Kaufungen. - Der gewalttätige und verhaßte Papst Benedikt IX, eine
Marionette des
Salierkaiser Konrad
II (St) (--),
wird von seiner eigenen Verwandschaft aus Rom vertrieben
und kehrt wieder zurück. - Der burgunder Mönch Radolf
Glaber behauptet der Weltuntergang müsse 1.000 Jahre
nach dem Tod von Christus also 10 33 erfolgen. - Otto von Hammerstein
(St) und sein Sohn Udo (--) sind
in der Umgebung von König Konrad
II (St) (--).
1032 Der
Salier-König Konrad
II (St) (--)
erwirbt das Königreich Burgund.
Lyon fällt an das HRR. - Der byzantinische Eremitenmönch
Simeon von Trier aus
dem Katharinenkloster am
Sinai kommt von der Palästinfahrt nach Jerusalem
zurück und lässt sich im Ostturm des römischen
Stadtmauertors Porta Nigra zu einem Eremitenleben
einmauern. - Der Salier-Kaiser Konrad
II (St) (--)
unterstützt den Verkauf der Papstwürde an den
minderjährigen Graf von Tusculum, der Herrscherfamilie
über Rom, zum Papst Benedikt IX, der
nach wenigen Jahren mit seiner Familie zügellos und
skrupellos im Papstpalast in Rom herrscht und Rom zu
einer Mördergrube macht.
1031 Der
kölner Erzbischof Pilgrim ist Erzkanzler
für Reichsitalien.
- Die Grafschaft Marienfels im
Einrichgau wird vom Salier-Kaiser Konrad II (St)
(--) an den
trierer Erzbischof
Poppo von Babenberg (St) (--) alias Bamberg, gegeben. -
Auf der Synode
von Bourges wird die Priesterehe verboten oder
deren Kinder zu heiraten. - Der Pfalzgrafensohn,
kaiserliche Feldherr, Bannerträger und Vogt von Köln Ludolf von Brauweiler, verheiratet
mit Mathilde von Hammerstein, ein Kind der Hammersteiner Ehe,
stirbt. - Der hersfelder Abt Arnold wird vom
kaiserlichen Hofgericht wegen eines Verbrechens an dem
Mönch Hildin abgesetzt. - Der mit Salier-Kaiser Konrad II (St)
(--) verwandte
mainzer Erzbischof Aribo stirbt.
1030 Die
Ritter von Molsberg beschützen
die Handelsstraße von Limburg nach Köln. -
In Speyer wird der Bau des Speyerer Doms
begonnen. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus
dem Katharinenkloster am
Sinai kommt von der Palästinafahrt nach Jerusalem
zurück und lässt sich in der ehemaligen römischen
Kultstätte Porta Nigra zu einem
Eremitenleben einmauern. - Der würzburger Bischof
Meinhard ist im Besitz der Gerichtsbarkeit, der Münze,
der Fähre, des Marktes und des Zolls der Stadt Wüzburg.
Der würzburger Bischof Meinhard erhält das recht auf
einen 8-tägigen Jahrmarkt. - Der Leiter der mainzer
Klosterschule St Alban Ekkehard von St Gallen
stellt seine Gedichtesammlung Liber benedictionum
für den Schulgebrauch zusammen.
1030 Die
Ritter von Molsberg beschützen
die Handelsstraße von Limburg nach Köln. -
In Speyer wird der Bau des Speyerer Doms
begonnen. - Das Dorf Bonames wird
urkundlich erwähnt. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am
Sinai kommt von der Palästinafahrt nach Jerusalem
zurück und lässt sich in der ehemaligen römischen
Kultstätte Porta Nigra zu einem
Eremitenleben einmauern. - Der würzburger Bischof
Meinhard ist im Besitz der Gerichtsbarkeit, der Münze,
der Fähre, des Marktes und des Zolls der Stadt Wüzburg.
Der würzburger Bischof Meinhard erhält das recht auf
einen 8-tägigen Jahrmarkt. - Der Leiter der mainzer
Klosterschule St Alban Ekkehard von St Gallen
stellt seine Gedichtesammlung Liber benedictionum
für den Schulgebrauch zusammen.
1028 Der
Erzbischof von Köln erhält das Recht der Königskrönung,
da Aachen in seiner Erzdiözese liegt. - Kulmbach
wird urkundlich erwähnt. - Der byzantinische
Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am
Sinai kommt nach einem überstanden Piratenangriff
zur jährlichen Almosengabe nach Frankreich, wohin er Abt
Martin von Trier begleitet und begibt sich mit dem
trierer Erzbischof
Poppo von Babenberg (St) (--) alias Bamberg auf eine
Palästinafahrt nach Jerusalem. Während der Abwesenheit
des trierer Erzbischof
Poppo von Babenberg (St) (--) alias Bamberg verwüstet
Graf Giselbert von Luxemburg (St)
(--)
das trierer Erzstift.
1027 Welf II (St)
verliert einen Teil seiner Besitzungen im Kampf
mit Salier-Kaiser Konrad II. - Der
Sohn des verstorbenen Herzog Konrad von Kärnten
(Burg Stauf) Bruno von Kärnten
wird Bischof von Würzburg. - Der Vogt von Kloster Kaufungen,
(gegründet 10 17),
Neckargaugraf und Madengaugraf (Teil
des fränkischen Hessen) Werner von Winterthur I
(St) nennt sich Graf Werner
von Gudensberg und Graf Werner von Maden. - Der kärntner
Markgraf Adalbero von Eppenstein
ist auf der Synode in Frankfurt in der frankfurter Pfalzkapelle der
Schwertträger von Salier-Kaiser Konrad II. - Der bei
der Nachfolge seines Vaters im Herzogtum Kärnten mit dem
kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein
übergangene Salier Konrad der Jüngere
unterwirft sich dem König.
1025
Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. Der wormser
Bischof Burchard stirbt. In seinen Schriften befinden
sich Beschreibungen von Hexenflügen.
1024
Ottonen-Kaiser Heinrich II (St)
(51) stirbt an
Nierensteinen und seine Witwe Kunigunde von Luxemburg
(St) und führt mit Hilfe
ihrer Brüder Graf Heinrich von Luxemburg (St)
und dem metzer Bischof Dietrich von Luxemburg zwei
Monate lang unangefochten die Reichsgeschäfte und geht
nach der Wahl des neuen salischen Ostfrankenkönig Konrad II (St)
(--) und der
Übergabe der Reichskleinodien ins 10 17 von ihr selbst
neu gegründete Kloster Kaufungen. - Auf dem
Konzil
von Pavia wird das Zöldibat
festgelegt. - Der mainzer Erzbischof und Reichskanzler Aribo setzt seinen
Kandidaten bei der Wahl zum Ostfränkischen König auf dem
Königshof Kamba seinen
Verwandten, den Salier Konrad II (St)
(--) durch. Der
mainzer Erzbischof und Reichskanzler Aribo weigert sich
auch die wunderschöne und kluge aber auch überhebliche
Königin Gisela zu krönen und
überlässt das dem kölner Erzbischof, wodurch Köln ein
Krönungsrecht bekommt. - Die Salierburg Limburg wird zu
Kloster Limburg umgebaut. -
Ottonen-Kaiser Heinrich II (St)
(51) schenkt nach einem
Aufenthalt auf Burg Hammerstein in Köln dem Kloster
Fulda die Grafschaft Stockstadt im Maingau.
1023 Der
mainzer Erzbischof Aribo trennt die Hammersteinsche Ehe
von Wetteraugraf Otto von Hammerstein
(St) erneut. Wetteraugraf Otto von Hammerstein
(St) unterwirft sich , aber
seine Frau weigert sich. - Kloster Seligenstadt wird
von Ottonen-Kaiser Heinrich II (50) (--) dem Erzbistum Mainz
verliehen. - Das Bistum Würzburg erhält den kaiserlichen
Wildbann im Spessart auf den Gebieten des
Volkfeldgaugrafen Dietmar, des Radenzgaugrafen Adelbert,
des Rangaugrafen Albwin und des Iffgaugrafen Gumpert. -
Kloster Rheingau bei Schaffhausen. - Elsassgaugraf Otto.
- Todschläge und Morde im Streit zwischen dem Bistum
Worms und der Abtei Lorsch. - Graf Poppo im Lobdengau (St).stirbt. - Der mainzer
Erzbischof Aribo hält in Seligensatdt eine Synode ab, an
der der Abt von Kloster Bleidenstadt Rudolf
teilnimmt. - Kuno, der Bruder von Hermann II von
Schwaben stirbt und wird in Kloster Kauffungen begraben.
Sein Machtbereich Hessen und Franken ist zerstört.
1022
Erste Nachricht über mainzer Besitzungen auf dem
thüringer Eichsfeld. - Der französische König Robert II
lässt 22 Kleriker von Orleans, unter anderem den
Beichtvater seiner Frau Konstanze als Ketzer verbrennen.
- Engersgaugraf Ello. - Meinfeldgaugraf Perchtolf. - Auf
der Reichssynode in Pavia wird von Heinrich und Papst Benedikt VIII allen Klerikern die
Ehe und das Konkubinat untersagt und die Kinder mit
freien Frauen gehören der Kirche. - Eichfeldgaugraf
Wilhelm. - Der hildesheimer Bischof Bernhard von der
Nordmark ist im Besitz einer eigenen
Dachziegelbrennerei, mit der seine eigenen
Wirtschaftsgebäude gedeckt sind. . - Engersgaugraf Ello
besitzt u.a. Irlich und Krümmel.
1021
Engersgaugraf Ello folgt Otto von Hammerstein
(St) u.a. in Oberbieber. -
Ottonen-Kaiser Heinrich II (48) schenkt dem Bischof
von Bamberg ein Gut in Boppard. - Ende der
Regierungszeit des salischen bzw. fränkischen Graf
Werner mit Burg Hahn bei Edermünde. Ihre Nachfolger als
Niederhessengaugraf ist der salisch Titulargraf von
Hollende aus dem Oberlahngau (Marburg).
1020
Wetter: Erdbeben in Italien. - Burg Hammerstein bei
Andernach wird wegen der Hammersteiner Ehe,
einer Ehe zwischen Verwandten 3. Grades, von
Ottonen-Kaiser Heinrich II 1 Jahr
lang belagert. Der mainzer Erzbischof Erkanbald weigert
sich an der Belagerung teilzunehmen. Der Wetteraugraf Otto von Hammerstein
(St) wird nur zunächst
erfolgreich ausgehungert. Otto von Hammerstein
(St) flieht mit seiner
Ehefrau, die zu Papst Benedikt VIII
pilgert. Papst Benedikt VIII
erklärt in Bamberg die Ehe wieder für gültig. Der
Wetteraugraf Otto von Hammerstein
(St) verliert Burg
Hammerstein und den Engersgau. - Papst Benedikt VIII
suspendiert den mainzer Erzbischof - Rutger von Kleve
wird erster Graf von Kleve. - Papst Benedikt VIII lässt
in Rom Juden wegen des Erdbebens enthaupten. - Welf II (St) ist siegreich in Burgund. -
Pfalzgraf Ezzo (Köln). - Ottonen-Kaiser Heinrich II erobert
Gent im 2. Flandernfeldzug.
1019 Das
baseler Münster wird
eingeweiht. - Ritterturnier in Trier vor Eroberer Salier
Konrad II mit
Teilnahme von Friedrich von Rodemacher. - Der zutphener
Burggraf Otto von Hammerstein
(St) wird Graf im Engersgau.
Er besitzt Hönningen. -
Hessengaugraf Friedrich, danach Hessengaugraf Dodico. -
Trechirgaugraf und Meinfeldgaugraf Berthold. -
Ringaugraf Siegfried (Hessen). - Das im Buchoniagau
gelegene Fulda erhält das Münzrecht und das
Marktrecht. - Ahrgaugraf Ernfried. - Bacharch heißt
Bachercho.
1018 Die
auf Burg Geldern geborene
Heilige Adelheid von Vilich
stirbt in Köln. - Ottonen-Kaiser Heinrich
II überträgt dem trierer Erzbischof Poppo
von Babenberg den fränkischen Königshof Koblenz mitsamt dem
zugehörigen Reichsgut am Zusammenfluss von Rhein und
Mosel und im unteren Westerwald,
das untere Erzstift, wodurch Boppard seine
fiskalische Oberhoheit über Koblenz verliert. -
Ottonen-Kaiser Heinrich
II hält in Offenbach-Bürgel einen Reichstag ab, wo
der Wetteraugraf Otto von Hammerstein I
(St) vor Ottonen-Kaiser Heinrich II und dem
mainzer Erzbischof Erkanbald um Gnade
fleht, aber wegen dreier beeideter Zeugenaussagen sich
von seiner Frau Irmingard trennen muss. - Der belgische
Klosterbesitz Hof Camberg wird an das
Kloster Seligenstadt
getauscht. - Lahngaugraf Richmund. - Berthold ist
Trechirgaugraf.
1017
Wetter: Orkan in Italien. - Die Erbtochter Adela von
Hamaland verliert die entscheidende
Verteidigungsschlacht um ihre Burg Ufflach (bei Elten)
gegen Ottonen-Kaiser Heinrich II, der
den Niederrhein in die Grafschaften Kleve und Gelderland
teilt. - Graf Drutwin II, der Begründer des nassauischen
Hauses und sein Bruder Emicho, der Gründer des
rheingräflichen Hauses verwalten die Grafschaft
gemeinsam. - Papst Benedikt VIII lässt
in Rom Juden wegen eines Orkans enthaupten. - Graf
Gerlach in der Gegend von Weilburg und Wetzlar erhält
das Dorf Göns. - Ottonen-Kaiser Heinrich II führt
einen Feldzug gegen Polen. - Die Ehefrau von
Ottonen-Kaiser Heinrich II Kunigunde von Luxemburg
(St) gründet ihr Kloster Kaufungen. - Die
Äbte Herbert und Ezzo von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt tauchen
erstmalig auf. - Beim Streit um das Erbe seines
Schwiegervaters Herzog Hermann II von Schwaben
besiegt der bei der Nachfolge seines Vaters 10 11 im
Herzogtum Kärnten mit dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein
übergangene Nahegaugraf, Wormsgaugraf und Speyergaugraf
Salier Konrad der Jüngere
den kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein
und dessen Verbündeten Konrad den Älteren
wodurch sich dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein
aus Schwaben zurückziehen muss.
1016 Der
Salier Konrad II heiratet
seine Base, die schöne, kluge und überhebliche zweifache
Witwe Gisela von Schwaben.
- Der aus seinen eigenen Besitzungen vertriebene Graf
Balderich von Drenthe beginnt von Burg Hengebach aus
Raubzüge. - Der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein I
(St) wird Graf in der
Wetterau. - Königin Kunigunde von
Luxemburg-Gleiberg (St)
drängt erfolgreich Ottonen-Kaiser Heinrich II
Gillenfeld im Gebiet des Meinfeldgaugrafen Berthold,
Marktbuden zu errichten und dem Ort das Zollrecht und
das Münzrecht und verleihen. - Feldzug gegen Burgund. -
Teile Sindlingens des Niddagaugrafen Richbert werden dem
bamberger Kloster Michelsberg geschenkt. - Der Bruder
des Wetteraugrafen Otto von Hammerstein I
(St), Graf Gebhard von
Hammerstein, ein enger Vertrauter von Ottonen-Kaiser Heinrich II stirbt
während einer Schiffsreise von Frankfurt rheinabwärts. -
Der neue trierer Erzbischof Poppo von Babenberg
erobert mit Hilfe von Ottonen-Kaiser Heinrich II die
trierer Festen von trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg
(St),
der sich unterwirft und wird in eine lange Fehde mit
Graf Giselbert von Luxemburg (St)
verwickelt.
1015 Leipzig wird urkundlich
erwähnt. - Der trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg
(St) wird auf Druck von
Papst und Kaiser nicht zum trierer Erzbishof gewählt und
beginnt einen Krieg.
1014 Die
koblenzer Bischofsversammlung berät darüber, wie sich
die Lebensführung des Klerikers auf die Qualität der Eucharistiefeier
auswirkt.- Ottonen-Kaiser Heinrich
II inhaftiert den Langobarden Ezzelin, alias
Adelbert von Este.
1013 Der
zutphener Burggraf Otto von Hammerstein I
(St) heiratet eine Nahe
Verwandte und erregt damit das Mißtrauen des König
Ottonen-König Heinrich II und
dessen enger Berater, der mainzer Erzbischof Erkanbald rät ihm
zur Scheidung. Otto von Hammerstein I
(St) versucht vergeblich den
mainzer Erzbischof Erkanbald auf dem
Rhein zu kidnappen und und zerrüttet damit das
Verhältnis zu beiden endgültig.
1012 In
Cölbigk bei Bernburg verstoßen
18 Bauern gegen das christliche Tanzverbot in Kirchen
durch Lärmen und Schreien und stören den Gottesdienst,
bis Priester Ruprecht sie verflucht. Nach ihrer
Erschöpfung fallen sie in einen 3-tägigen tiefen Schlaf.
4 sterben, wobei bei der Tanzwut von einer
Drogenvergiftung ausgegangen werden muss. - In Rom wird
ein Laie und brutaler Condottiere zu Papst Benedikt VIII
gewählt. - Die Matrone Wildrudis und deren Sohn Konrad
schenken Kloster Seligenstadt
Besitzungen und Rechte in den Marken Diez, und Braubach
und in Lahnstein. - Ottonen-König Heinrich II schließt
einen vorläufigen Frieden mit einigen Anhängern der
Grafen von Luxemburg. - Ottonen-König Heinrich II
vertreibt die mainzer Juden aus der Stadt Mainz und geht
gegen Ketzer vor. - Graf Poppo im Lobdengau (St).
- Graf Adalbert ist gezwungen oberrheingauische Güter in
der Grafschaft Bessungen an das Hochstift Würzburg zu
verkaufen. - In Diez wird die Diezer Mark erwähnt, die
Altendiez, Diez und Freiendiez umfasst.
1011
Wetter: Der Winter in Quedlinburg ist außerordentlich
streng. - Mit seinem Tod hinterlässt der mainzer
Erzbischof Willigis ein wiederbelebtes Kloster
Disibodenberg. Der
Nachfolger Erkanbald muss auf den Titel des
italienischen Erzkanzlers verzichten. - Beim Tod seines
Vaters, dem mit Mathilde von Schwaben, der Tochter von Hermann II von Schwaben
verheirateten kärntner Herzog Salier Konrad von Kärnten
wird der Sohn Salier Konrad der Jüngere (08)
übergangen und muss sich mit den Titeln Nahegaugraf,
Speyergaugraf und Wormsgaugraf beschränken. Nachfolger
wird der mit Beatrix von Schwaben, seiner Tante
verheiratete kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein.
Vormund wird Konrad (St)
(späterer König). - Der metzer Bischof Dietrich von Luxemburg
(St) und sein Bruder, der
abgesetzte bayerische Herzog Heinrich von Luxemburg (St). brechen einen
Waffenstillstadn, indem sie Herzog Dietrich und Bischof
Heimo von Verdun ? auf der Rückreise von Mainz in
Odernheim bei Alzey überfallen. Der Bischof kann
entkommen und der Herzog wird schwer verwundet
gefangengenommen und erst nach Stellung von Geiseln
freigelassen.
1010 Siegfried von Sponheim I
(St) wird auf Burg Sponheim geboren. -
In Würzburg wird eine Fischerzunft auf der
gegenüberliegenden Mainseite gegründet.
1009
Wetter: Hungersnot. - Ibn Junis erstellt Tafeln zur
Planetenberechnung an. - Der mainzer Dom wird am
Tag seiner Einweihung durch einen Brand zerstört. - Der
fränkische Ritter Reginbod schenkt mit Erlaubnis von
Graf Drutwin in der Königshundert und im Niederrheingau
seinen Besitz in (Östrich-)Winkel dem Kloster Bleidenstadt. - Der
deutsche Ottonen König Heinrich II beginnt
einen Feldzug in Metz gegen den metzer Bischof Dietrich von Luxemburg
(St) und seinen Bruder den
abgesetzten bayerischen Herzog Heinrich von Luxemburg (St). Die Stadt Metz wird
vergeblich belagert und eine Kirche der Umgebung von
heidnischen Slaven im königlichen Heer geplündert. - Der
Ort Groß-Gerau wird von Ottonen König Heinrich II an das
Bistum Bamberg verschenkt, kommt aber durch Tausch in
den Besitz des Bistum Würzburg: - Juden betätigen sich
während einer Fehde zwischen dem Markgraf Gunzelin von
Meissen und Graf Hermann als Makler von
Landleuten.
1008 Der
deutsche Ottonen-König Heinrich II schenkt
seiner Frau Kunigunde von Luxemburg (St), den Königshof Kaufungen. und den
Königshof Kassel im Hessengau in der Grafschaft von Graf
Friedrich. - Graf Gerlach herrscht in der Gegend von
Weilburg und Wetzlar. - Graf Gerlach von Arnstein (St) stirbt. - Der reichenauer
Abt Immo wird wegen übermäßiger Strenge von
Ottonen-König Heinrich II
abgesetzt und mit dem prümer Mönch Bern ersetzt. -
Oppenheim erhält einen Samstag-Wochenmarkt und liegt in
der Grafschaft von Graf Zeizolf im Wormsfeldgau. - Der
jugendliche trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg
(St) besetzt die trierer
Königspfalz, befestigt die Moselbrücke und zwingt seine
Vasallen ihn als obersten Lehnsherren anzuerkennen. Der
deutsche Ottonen-König Heinrich II beginnt
eine erfolgreiche Belagerung von Trier. Der Bruder von
Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg
(St), der bayerische Herzog
Heinrich von Luxemburg (St) erreicht
durch die List der Aufgabe des Anspruchs auf den Stuhl
des Erzbischofs den freien Abzug der Aufständischen.
Nach dem Abzug von Ottonen-König Heinrich II
vertreibt der trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg
(St) den regulären trierer
Erzbischof, der sich bis 10
15 nach Koblenz zurückieht. - Der deutsche
Ottonen-König Heinrich II tauscht
seine Besitzungen in Eschborn, auf dem Gebiet von
Niddagaugraf Rudolf und in Niederohmen, auf dem Gebiet
von Oberlahngaugraf Giso und schenkt das Lehen von Graf
Becelin auf dem Gebiet von Lahngaugraf Gerlach dem
Bistum Worms. - Moselgraugraf Friedrich von Luxemburg
(St) erhebt sich gegen
seinen Schwager den deutschen Ottonen-König Heinrich II. -
Bezelin ist Maienfeldgaugraf.
1007 Auf
der Synode in Frankfurt fällt Ottonen-König Heinrich II auf die
Knie und wird vom mainzer Erzbischof Willigis aufgehoben.
Das Bistum Bamberg wird von Ottonen-König Heinrich II, 8
Erzbischöfen, 27 Bischöfen und Königin Kunigunde von
Luxemburg-Gleiberg (St)
wegen Kinderlosigkeit durch Abtretung von 1/4 der
würzburger Gebiete gegründet, aber der Wunsch Würzburgs
Kurfürstentum zu werden zerschlagen. Die heidnischen
Slaven zwischen oberem Main und Regnitz sollen
christianisiert werden. - Um sich gegen seinen Schwager
Heinrich von Lux, den bayerischen Herzog und den
schwäbischen Herzog durchsetzen zu können stärkt der
deutsche Ottonen König Heinrich II die
Macht der Kirchenfürsten als bessere Grafen
und tötet sogar seinen Schwager aus dem Hause Luxemburg,
der nicht hinnehmen will, dass das Witwengut von Königin
Kunigunde von
Luxemburg-Gleiberg (St)
ebenfalls an das Bistum Bamberg verschenkt wird. -
Ottonen König Heinrich II zieht in
Gent ein, wo sich Graf Balduin von Flandern unterwirft
und Geiseln stellt. - Graf Wolfram ist Speyergaugraf in
Gleisweiler, Hochstadt und Wollmesheim.
1006
Wetter: Hungersnot. Die hellste Supernova der
überlieferten menschlichen Geschichte ist nach Norden
bis in die Schweiz sichtbar. - Der klosterprümer Abt Immo von
Sponheim (St) stirbt.
1005
Wetter: Hungersnot. - Bezelin ist Maienfeldgaugraf in
Kaifenheim.
1004 Der
deutsche Ottonen-König Heinrich II führt
Krieg gegen den Herzog von Polen. - Speyergaugraf,
Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf,
Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von
Kärnten Salier Otto alias Otto von
Worms stirbt. Sein Sohn Salier Konrad von Kärnten
wird neuer Herzog von Kärnten. - Der deutsche
Ottonen-König Heinrich II gibt
seinen Titel als bayerischer Herzog an seinen Schwager Heinrich von Luxemburg
(St) ab, der bereits den
Ardennengau verwaltet, Vogt der trierer Abtei St Maximin
und Vogt des Klosters Echternach ist.
1003
Hermann II von Schwaben (St)
gibt seinen Kampf gegen Ottonen-König Heinrich II auf,
unterwirft sich und verstirbt unmittelbar danach. Seine
Tochter Beatrix von Schwaben wird den kärnter Markgraf
und Karantanermarkgraf und Graf im Ennstal und Judenburg
Adalbero von Eppenstein (22)
verheiratet. Seine Tochter Gisela wird Kaiserin.. -
Ottonen-König Heinrich II hält
einen Reichstag in Diedenhofen
(Thioville) an der Mosel. - Immo von Sponheim
(St) wird Abt in Kloster Prüm. -
Ottonen-König Heinrich II gewährt
dem Kloster Peterlingen in Colmar und Hüttenheim im
Elass in der Grafschaft von Graf Odo die freie Vogtwahl.
- Nahegau, Speyergau und Wormsgaugraf Salier Konrad der
Jüngere
1002
Ottonen-Kaiser Otto III wird vor
Rom mit Gift ermordet. - Der heilige Heribert von Köln, Kanzler von
Deutschland und ehemaliger Dompropst von Worms, ist in Besitz
der Heiligen Lanze und
überführt den Leichnam unter schweren Kämpfen nach
Aachen. - Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf,
Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf,
Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von
Worms ist Kandidat für den Thron und verliert nach
seiner Niederlage an politischem Einfluß. Der neue
Ottonen-König Heinrich II (St)
alias Heinrich IV von Bayern, der Sohn von Heinrich der
Zänker übernimt seine wormser Besitzungen und die Burg
Worms und stellt ihm dafür aus Ausgleich den Königshof
Bruchsal zur Verfügung. - Der Ottonoe Heinrich II wird zum
deutschen König gewählt, schenkt seiner Frau Kunigunde von Luxemburg
Gleiberg (St), die
kinderlos bleibt und deshalb als Jungfrau verehrt wird
den Ort Bamberg. König Heinrich II lässt
sich auf einem Bild aus dem
Reichskloster Reichenau von Gott
krönen - Ottonen-König Heinrich II (St)
unterstellt Kloster Seligenstadt dem
würzburger Bischof Heinrich. - Der
zutphener Burggraf Otto von Hammerstein
zieht nach Italien. - Bubach liegt in der Grafschaft von
Bezelin. - Ottonen-König Heinrich II schenkt
dem wormser Bischof die im Lahngau in der Grafschaft von
Gerlach (St) gelegene Stadt
Weilburg. - Die Brüder Herzog Hermann II von Schwaben (St) ebenfalls Thronkandidat und
sein Bruder Kuno (Hessengau, Franken) (St)
betrachten Ottonen-König Heinrich II als
ihren Feind, bekämpfen ihn und verlieren dabei den
Oberrheingau. - Das zum Königshof Gerau gehörende
Darmstadt-Bessungen wird dem wormser Bistum verliehen. -
Im Gegensatz zu seinem Halbbruder, dem kölner Erzbischof
und Kanzler von Italien Heribert
(St), steht der würzburger Bischof Heinrich (St) auf Seiten von Heinrich II (St)
alias Heinrich IV von Bayern. Der kölner Erzbischof Heribert von Köln (St) steht auf der Seite von
Schwabenherzog Hermann II von Schwaben (St).
- Graf Hugo von Worms im Einrichgau (St)
übt die gräfliche Gerichtsbarkeit aus. - Der neue
Ostfrankenreich-König bricht sein Versprechen
Nordgaugraf Heinrich von Schweinfurt
zum bayerischen Herzog zu machen und Heinrich von Schweinfurt
rebelliert erfolglos gegen den neuen König Heinrich II mit
einem Bündnis mit seinem polnischen Verwandten, dem
polnischen Herzog Boleslaw und dem Bruder des Königs
Brun.
1001
Aufständische zwingen Ottonen-Kaiser Otto III in Rom sich
beim ehemaligen kaiserlichen Berater Papst Sylvester II in der
Engelsburg zu verschanzen und zum
deutschen Heer zu flüchten.
1000
Wetter: Hungerjahre während einer großen langjährigen
Dürre - Katzenelnbogen ist der Punkt, wo der
Niederlahngau, der Rheingau und der Engersgau
aufeinandertreffen. Der ab der Lahn südliche Teil des
Engersgau heißt Heinrich später Einrich. - Das Rhein
Main Gebiet ist durch den Rhein getrennt. Rechts
verläuft der Rheingau, der von Trechtingshausen bis zum
Neckar reicht. Die nördliche und östliche Grenze bildet
der Taunus, der Main und eine Linie von Hanau nach
Süden. Das Gebiet links des Rheins heißt Wormsfeld, das
etwa dem Gebiet Rheinhessen und Pfalz entspricht, das
bei Ingelheim an den Nahegau grenzt. Frankfurt liegt in
der Wetterau. Westlich von Hanau liegt der Maingau. -
Nach der falschen Weltuntergangsprohezeihung behauptet
Papst Sylvester II, die
Welt sei nur Dank seiner Gebete nicht untergegangen. -
Gründung der Sternwarte Kairo. - Weißbrot wird Mode. -
Die vom Konradiner Ehrenbert erbaute Burg Ehrenbreitstein
erfüllt Sicherungsaufgaben. - Die Schwester von Friedrich von Gleiberg
Luxemburg (St), Kunigunde von Gleiberg (St), heiratet den Ottonen Heinrich II. - Der
Hof Camberg wird an das
belgische Benediktiner-Kloster Burscheid verschenkt. -
Ottonen-Kaiser Otto III verschenkt
seinen Diener, den bopparder Probst Nannichinus an den
wormser Bischof Burchard. - Die Kaiserburg Ritteburg in
Thüringen liegt in der Grafschaft von Graf Wilhelm. -
Der Ort Trebra in Thüringen liegt in der Grafschaft von
Markgraf Ekkehard. - Nierstein liegt auf dem Gebiet von
Nahegaugraf Emicho (St). -
Ottonen-Kaiser Otto III (20) schenkt dem kärntner
Markgraf Adalbero von Eppenstein
in dessen Mark und Grafschaft 100 Mansen. - Der mainzer
Kämmerer wird Bischof von Worms. - Der Sohn von
Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf,
Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf,
Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von
Worms, Heinrich von Worms
ist erster Bewohner der Burg Stauf und stirbt wie sein jüngerer
Bruder Bruno als Papst Gregor V (+9 99) vor seinem Vater. Der vierte
Bruder Konrad von Kärnten
wird seinen Vater überleben. - Der Wormsgaugraf Heinrich von Worms
heiratet Adelheid.
0999 Der
neue Papst Sylvester II
verkündete, dass an Sylvester die Welt untergeht. In
einer Massenhysterie wird geraubt und geplündert und die
Hinrichtung von Zauberern gefordert. - Der Sohn von
Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf,
Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf,
Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von
Worms, der erste deutsche Papst Gregor V (27) stirbt vor seinem
Vaterund wird neben Liudolfinger-Kaiser Otto II in Rom
beigesetzt. - In Lipporn gibt es die erste
frühmittelalterliche rechteckigen Ringwallanlage mit
abgerundeten Ecken Burg Lipporn alias Lipporner Schanze,
deren Innenraum 65 x 110 Meter groß ist und auf der
Drutwin von Lipporn (++)
wohnte und wo Metall verhüttet wurde. Sie steht
auf einem ehemaligen Ritualopferplatz.
0998
Gegenpapst Johannes XVI wird in
einem Turm entdeckt, Augen, Ohren, Nase und Zunge
abgeschnitten und nach Rom gebracht. Der
Liudolfinger-König Otto III (18) lässt den entstellten
Gegenpapst Johannes XVI, den
ehemaligen Lehrer von Papst Gregor V im
päpstlichen Ornat verkehrt herum auf einem Esel sitzend
mit einem ausgehöhlten Kuheuter als Mütze durch Rom
führen. Papst Gregor V lässt
Gegenpapst Johannes XVI formell
absetzen und ihn wieder auf dem Esel reitend in ein
Kloster abschieben, wo er nach drei Jahren stirbt. Der
Liudolfinger-König Otto III (18) stürmt die Engelsburg und lässt
den römischen Patrizier Crescentius I.
Nomentanus auf dem höchsten Turm enthaupten und
verkehrt herum aufhängen. - Der Liudolfinger König Otto III (18) schenkt der aachener
Marienkapelle den königlichen Hof in Andernach in der
Grafschaft von Mayenfeldgaugraf Bezelin. Bezelin ist
Moselgaugraf in Welschbillig.
0997 Der
römische Patrizier Crescentius I.
Nomentanus wird vom neuen Papst Gregor V begnadigt,
bricht nach der Abreise von Liudolfinger-König Otto III (17) den geschworenen
Treueeid und organisiert die Wahl von Gegenpapst Johannes XVI, der
Papst Gregor V aus Rom
vertreibt. Der Liudolfinger-König Otto III (17) kehrt nach Rom
zurück.
0996 Der
römische Patrizier Crescentius I.
Nomentanus, der sich als Herr von Rom fühlt,
zettelt eine Rebellion gegen den Liudolfinger-König Otto III (16) in Rom an, bei der
Papst Johannes XV im
Streit mit dem römischen Patrizier Crescentius Nomentanus
stirbt. Der Liudolfinger-König Otto III (16) wird von Bruno von
Kärnten seinem ehemaligen Kaplan, Neffen und neuen und
ersten Deutschen Papst Gregor V (24) in Rom zum Kaiser
gekrönt. - Der Wormsgau verliert Flonheim an den
Nahegau. - Pfalzgraf Hermann ist im Besitz der
Grafschaft des Auelgaues
0995
Thankmar ist Hessengaugraf (St).
- Emicho (St) ist
Nahegaugraf in Denzen. - Wilhelm ist Graf im thüringer
Rossla. - Kunigunde von Luxemburg
Gleiberg (St) heiratet
den bayerischen Herzog Heinrich IV später König Heinrich II.
0994 Die
frankfurter Fischer sind verpflichtet ihren Fang von
Donnerstags und Freitags dem König abzuliefern und den
mainzer Erzbischof zwischen Mainz und Frankfurt zu
befördern. - Siggo ist Graf in der Germaramark. -
Thankmar ist Hessengaugraf (St).
- Hof Nierstein liegt in der Grafschaft von Burchard und
wird an das Bistum Mainz verschenkt.
0993 Der
Liudolfinger König Otto III (St) (14) schenkt der bopparder
Kirche den örtlichen Rheinzoll und trennt sich von
seiner Großmutter und seiner Schwester für einen
längeren Aufenthalt am Niederrhein. Der Bonngau ist die
Grafschaft von Pfalzgraf Hermann (St). - Nierstein liegt im
Nahegau in der Grafschaft von Emicho
(St). - Gerlach (St)
ist Lahngaugraf
0992 Der
Speyergau gehört zur Grafschaft von Wolfram (St).
- Der Liudolfinger König Otto III (12) schenkt der von
mainzer Erzbischof Willigis errichteten mainzer Kirche
St Stephan sein Gut Hannweiler im Nahegau in der
Grafschaft von Emicho (St).
- Der Liudolfinger-König Otto III (12) erstattet dem trierer
Kloster St Maximin alle Lehen im Nahegau, im Wormsgau
und im Speyergau von Wetteraugaugraf,
Kinziggaugraf, Engersgaugraf, Wetteraugraugraf und Graf
von Gleiberg Graf Heribert (St)
alias Graf Hernbertus wegen eines angeblichen
Versprechens seines Vaters und seines Großvaters. - Mit
dem Tod von Königssondergaugraf Drutwin II (St),
dem auch Lipporn gehört, stirbt sein Geschlecht aus,
womit die Grafschaft des Königssondergau an seinen
Neffen Reginhard von Zwaben (St) und
Lipporn an den Einrichgaugraf Dudo-Heinrich von
Laurenberg (St) fällt.
0991
Wetter Naturereignisse, Unfruchtbarkeit und
Unglücksfälle mit hoher Sterblichkeit. - Kaiserin Theophanu wird im
Kloster St. Panthaleon in
Köln begraben. - Der Liudolfinger-König Otto III (11) verschenkt Biebrich und Mosbach
im Königssondergau von Königssondergaugraf Drutwin II (St) an das elsässische Kloster
Selz.
0990 Der
Sohn von Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau,
Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau, Ufgau und Nahegau Salier Heinrich alias
Heinrich von Worms Konrad (späterer
erster Salier-König) wird geboren.
0989 Der
mainzer Erzbischof Willigis lässt in Aschaffenburg eine Holzbrücke über
den Main bauen. - Pfalzgraf Hermann (St).
0986 Herzog Hermann II von Schwaben
heiratet die burgunder Königstochter Gerberga von Burgund.
0985 Megenfrid ist
Hessengaugraf in Gude und Solz, Emicho ist Nahegraugraf
in Spiazcesheim und Treysa und Walluf ist im
Königssondergau in der Grafschaft von Graf Hathodd. -
Liudolfinger-König Otto III (05) schenkt seinem
Vetter Otto Herzog von Kärnten den Wasgauforst und den
Königshof Kaiserlslautern in den im Wormsgau von Graf
Zeizolf und im Nahegau von Graf Emicho gelegenen
Grafschaften.
0984 Der bayerische
Herzog Heinrich der Zänker
lässt sich in Magdeburg und Quedlinburg von seinen
Anhängern zum König ausrufen.
0983 Der Liudolfinger-Kaiser Otto II (28) stirbt und wird in
Rom als einziger deutscher Kaiser beigesetzt. Sein
unmündiger Sohn der Liudolfinger Otto III (03) folgt ihm als neuer
deutscher König. In Mainz regieren der mainzer
Erzbischof Willigis, die
Königsmutter Theophanu und die Königsgroßmuttermutter Adelheid gemeinsam
für den Liudolfinger-König Otto III (03) das Reich. - Heinrich II von
Bayern, der Zänker wird aus der Haft entlassen.
- Rheingaugraf Kuno (St)
erbt den Rheingau. Sein Bruder ist der Kinziggaugraf Heribert
(St). - Der mainzer
Erzbischof Willigis erhält in
der Veroneser Schenkung von König Otto für
Kurmainz die Stadt Bingen und die linksrheinischen
Gebiete bis Heimbach, die rhechtsrheinischen Gebiete
von Östrich, Rüdesheim am Rhein bis Kaub und die
Gebiete an der unteren Nahe mit allen Zöllen, den
Schiffszöllen und Münzrechten als
erzbischöflich-mainzer Gebiet, das eigentlich von den
Rheingrafen verwaltet wird. - Die
Wenden brennen Hamburg nieder. - Kaub wird als
Grenzort außerhalb des Rheingaus bezeichnet.
0982 Rheingaugraf Konrad
Kuno (St) stirbt. Der
Rheingau ist das Gebiet rechts und links des Rheins, das
sich von der Bergstrasse bis nach Bingen erstreckt. -
Nach dem unerwarteten Tod des kinderlosen und
unverheirateten Herzog von Bayern und Herzog von
Schwaben und Graf von Rätien mit Kloster Einsiedeln
Ottone Otto I auf einem
Italienfeldzug in Lucca an Malaria, besetzt der
Liudolfinger-Kaiser Otto II (--) seinem Schwager Konrad I mit dem
Herzogtum Schwaben den Rheingau. Der Leichnam von
Schwabenherzog Otto I wird in
Aschaffenburg, das schon seine Eltern unterstützten,
beerdigt.
0981 Burg Arnstein wird laut
dendrochronologischen Erkenntnissen erbaut. Burg Arnstein liegt an
der Stelle, bis wohin die Lahn mit Treidelnachen noch
schiffbar ist, denn lahnaufwärts folgen unpassierbare
Felsklippen. Wer das Lahntal umgehen will, muss auch die
tiefen Täler der südlichen und nördlichen Zuflüsse
umgehen. Burg Arnstein liegt auch
an der Einmündung des von Süden einfließenden Dörsbachs,
dessen nördlichster Teil, das Jammertal, nicht überquert
werden kann. Bei Katzenelnbogen gibt es eine erste
passierbare Furt, die auch an der Hessenstrasse St
Goarshausen~Katzenelnbogen~Diez liegt. Burg Arnstein
kontrolliert aber auch die Strasse
Arnstein~Seelbach~Kördorf~Klingelbach~Katzenelnbogen,
die nach Wiesbaden und Mainz führt, und die in
Katzenelnbogen die Hessenstrasse kreuzt. Die
Hessenstrasse hieß davor Strasse der Chatten und hat von
Diez über Katzenelnbogen nach St Goarshausen die Form
eines Ellenbogens. Burg Arnstein liegt auch
am nördlich zufließenden Gelbbach, der erst in Montabaur
passierbar ist, wo ihn die Hauptverkehrsstrasse
Frankfurt~Limburg~Köln kreuzt.
0980 - Der sächsische
Liudolfinger-König Otto II (25) schenkt Kloster
Hornbach 6 Höfe in Quirnbach in der
Grafschaft von Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau,
Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau und Herzog von
Kärnten Otto alias Otto von
Worms.
0978 Der bayerische
Herzog Heinrich II von Bayern,
der Zänker ist in Ingelheim inhaftiert. Alle
werden zu Verbannung rund ritterlicher Haft verurteilt.
- Der Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau,
Enzgau, Pfinzgau und Ufgau Otto alias Otto von
Worms wird Graf im Nahegau und erhält das Herzogtum
Kärnten.
0977 Graf Hugo im
Einrichgau.
0976 Heribert von der
Wetterau (St) ist
Kinziggaugraf. - Der bayerische Herzog Heinrich II von
Bayernder Zänker wird abgesetzt und der
Schwäbische Herzog Ottone Otto I auch mit dem
Herzogtum Bayern belehnt. - Liudolfinger-König Otto II (21) schenkt seinem
Getreuen Biso Besitzungen im Speyergau und im Wormsgau
von Graf Zeizolf.
0975 Willigis wird neuer
mainzer Erzbischof und bindet das Amt des deutschen
Kanzlers an Mainz. - Hildelin ist Graf im Oberlahngau.
0974 Rodbert (St)
und Hugo (St) werden als
Grafen des Einrichgaues und des Niederlahngaues
bezeichnet. Einrichgaugraf Hugo (St).
- Graf Rabangar erbaut im Trechirgau seine Burg Ravengiersburg.
0973 Der
Liudolfinger-Kaiser Otto I stirbt. Sein
Sohn Otto II (18) wird neuer Kaiser und
ordnet das Reich neu.
0972 Der Liudolfinger
Mitkönig Sohn Otto II (18) heiratet die
angeheiratete byzantinische Kaisernichte Theophanu. Der
Königshof Boppard wird Mitgift für Theophanu. Theophanu bringt den
Nikolauskult nach Deutschland.
0971 Willigis wird
Kanzler von liudolfinger-sachsen Kaiser Otto I.
0970 Ritter Walpot steht
in den Diensten der Grafen von Sayn und erhält Land in
Bassenheim als Lehen. Er siedelt sich in Bassenheim an,
wo bereits ein Ritter von Bassenheim wohnt, der später
die heute restlos verschwundene Niederburg im Bereich
des Schloßparks erbaut.
0968 Der Kaisersohn und
mainzer Erzbischof Wilhelm Erbkapellan
seines Vaters Kaiser Otto I (später
Erzkanzler) stirbt und wird in der größten spätantiken
Kirche von Mainz außerhalb der Stadt in St Alban begraben.
0966 Der mit Wiltrud
verheiratete konradiner Niederlahngaugraf Eberhard (St) stirbt. Seine Söhne Konrad
und Eberhard treten das Erbe an. Konrad und Eberhard
werden in Worms wegen zu naher Verwandschaft der Eltern
für illegitim und nicht erbberechtigt erklärt. Der
entfernte Verwandte Udo (St)
kehrt unter Eidbruch vorzeitig aus dem Exil zurück. Der
Niederlahngau fällt an das Reich zurück.
0964 Drutwin besitzt eine
Burg bei Lipporn. - Der mainzer Erzbischof Wilhelm
ernennt den hirsauer Konventual Bernulf zum Abt von
Kloster Ferrutius in Bleidenstadt.
0963 Der Moselgaugraf
ertauscht sich ein römisches Kastell und erbaut darauf
die Burg Luxemburg. - Udo ist Mayenfeldgaugraf.
0962 Der
liudolfinger-sachsen König Otto I lässt sich in
Rom zum Kaiser krönen.
0961 Der Königsssohn und
mainzer Erzbischof Wilhelm leitet die
Trennung von mainzer Bischofsgut und mainzer Kapitelgut
ein.
0968 In Oberwesel wird
das königlichsächsische Hofgut curtis Weslia alias Wesel
Eigentum des magdeburger Mauritiusklosters.
0966 In Oberwesel erkennt
Kaiser Otto I das Hofgut
curtis Weslia alias Wesel mit allem Zubehör als Kronland
des Sachsenkönigs an.
0960 In Köln wird die
letzte Rheinbrücke von Basel flussabwärts abgerissen. -
Der Wormsgau verliert Spiesheim an den Nahegau.
0959 Pfalzgraf Hernbertus
an zweiter Stelle der Montabaurer Zeugenliste vor dem
Gaugrafen Waldbert.
0958 Engersgaugraf
Waltbrath. - Kaiser Otto I beschenkt
Herzog Hermanns Witwe Reginlind im Bereich der
Montabaurer Grundherrschaft mit dem Hof Wirges.
0957 Der abgesetzte
Schwabenherzog und Königssohn Ludolf von Schwaben (St)
stirbt und wird im Stift St Alban vor den Stadtmauern
von Mainz oder Aschaffenburg beerdigt.
0956 Drutwin I von
Lipporn alias Drutwin von Estergau auf dem Einrich (St), der von der Alten Burg 700
Meter neben seinem Familiensitz Lipporn stammt, wird von
einem Bauern in Strüth ermordet. Seine neu erbaute Alte
Burg alias Burg Löpern alias Lepern alias Burg uff dem
Ring wird die Stammburg der späteren Grafen von
Laurenburg. - Der einzige Sohn des verstorbenen Salier Konrad der Rote, der neue Graf im
Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau,
Pfinzgau und Ufgau Otto alias Otto von
Worms wird Graf im Nahegau.
0955 Der
Liudolfingerkönig Otto I (43) beendet die
Ungarneinfälle in der Schlacht auf dem
Lechfeld militärisch. Der Führer der Franken,
Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und
Nahegaugraf, Graf in Franken und Herzog von Lothringen
Salier Konrad der Rote
stirbt in der Schlacht auf dem
Lechfeld, weil er durch die Hitze geschwächt,
seinen Helm abnimmt und deshalb tötlich getroffen wird.
- Pfalzgrafen Hernbertus (St)
wird an zweiter Stelle der Montabaurer Zeugenliste vor
Gaugraf Waldbert genannt.
0954 Der Speyergaugraf,
Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Graf in
Franken und Herzog von Lothringen Salier Konrad der Rote
unterwirft sich nach einem verlorenen Aufstand gegen
Herzog Heinrich von Bayern
und verliert beim Reichstag in Fritzlar das Herzogtum
Lothringen. - Die Stadt Mainz unterwirft sich mit dem
ganzen Frankenland nach dem Tod des mainzer Erzbischof
Friedrich. - Königssohn und Herzog Ludolf von Schwaben (St)
unterwirft sich seinem Vater und verliert das Herzogtum
Schwaben. - Der Liudolfingerkönig Otto I (42) macht seinen jüngeren
Sohn Wilhelm zum neuen
mainzer Erzbischof. - Ottone
Otto I wird als Sohn
von Schwabenherzog Ludolf von Schwaben (St) und seiner Mutter Ida, der
Enkelin von Rheingaugraf und Herzog von Lothringen
Gebhard geboren.
0953 Die vom mainzer
Erzbischof Friedrich an den in
Italien gekränkten Herzog Salier Konrad der Rote und
Königssohn und Herzog Ludolf von Schwaben (St), der nach der Geburt eines
Halbbruders um seine Macht fürchtet, ausgelieferte Stadt
Mainz ist Hauptstützpunkt und wird von
Liudolfingerostfrankenkönig Otto I drei Monate
erfolglos belagert. - Konrad (St)
fällt im Kampf gegen königstreue Truppen.
0951 Der Neffe Konrad
Kuno, von Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold wird
Rheingaugraf Konrad Kuno (St).
- Kollegiatstift in Mockstadt der Herren von Büdingen. -
Der mainzer Erzbischof Friedrich nimmt am
Italienzug von sächsische
Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (39) teil. - Der
Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf, Nahegaugraf
und Herzog von Franken Salier Konrad der Rote
begleitet den sächsischen
Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (39) auf seinem
Italienzug.
0949 Wetteraugraf,
Rheingaugraf und Lahngaugraf Udo von der Wetterau I
(St) wird in Wetzlar
begraben. - Sein Sohn Heribert von der
Wetterau (St) macht
Burg Gleiberg zu seiner
Residenz, die Oberburg der zweiteiligen Anlage und ohne
einen Bergfried alias Turm, der erst um 12 00 entsteht.
Sie hat auch noch keinen Palas. - Der herrschsüchtige
sächsische Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (37) sendet den mainzer
Kaufmann mit Geschenken nach Konstantinopel. -
Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) (--)
stirbt. Er ist Besitzer der Burg Humbach bei Montabaur
mit Forst Spurkenberg. Sein Schwiegersohn ist Liudolf (St). - Kamp-Bornhofen wird
erwähnt. - In Montabaur lässt Herzog Hermann von Schwaben (St) (--)
unter seiner Burg Montabaur eine Holzkirche bauen, die
zum koblenzer Marienkloster später St Florin gehört.
Montabaur ist die südlichste Stelle um nördlich parallel
der Lahn zu reisen und liegt auch noch an der Strasse
Frankfurt~Limburg~Köln.
0948 Der unverheiratete
Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) stirbt. Sein Grab im Stift
St Georg in Limburg an der Lahn wird
von einem Löwen bewacht in der Mitte des Chores
aufgestellt. Sein Bruder Gaugraf Udo beerbt ihn.
Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau I
(St) ist sein Vetter.
- Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf,
Nahegaugraf und Herzog von Franken Salier Konrad der Rote
bekommt einen Sohn Otto alias Otto von
Worms. - Der designierte Königssohn designierter
Schwabenherzog Ludolf von Schwaben (St)
heiratet die Schwabenherzogstochter von Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) Ida (St).
Ida (St) ist die mächtigste
Frau im Reich.
0947 Der Speyergaugraf,
Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Salier Konrad der Rote und
neue Herzog von Franken heiratet die Königstochter
Liutgard vom sächsischen
Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (35). - In Lipporn gibt es
in der Kapelle von Drutwin I von Lipporn alias Drutwin
von Estergau auf dem Einrich (St),
eine totenkulturelle Florian Heiligenrelique, der von
der Alten Burg 700 Meter neben seinem Familiensitz
Lipporn stammt. Die neu erbaute Alte Burg alias Burg
Löpern alias Lepern alias Burg uff dem Ring wird die
Stammburg der Grafen von Laurenburg, wobei es die Burg
Laurenburg noch nicht gibt.
0946 Die Solmser Burg Braunfels wird
erbaut. An der Lahn gibt es noch keinerlei Burgen.
0945 In
Frankfurt-Sachsenhausen schliessen sich Berufsfischer zu
einer Bruderschaft und Gilde zusammen, die organisiert
und mit Genehmigung die Stadt Frankfurt mit Fischen
versorgt. - Die Konradiner können den Auelgau behaupten,
der Bonngau geht verloren
0944 Vor der nördlichen
Stadtmauer der Stadt Mainz gründet der mainzer
Erzbischof Friedrich das Stift
St Peter. - Der
Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und
Nahegaugraf Salier Konrad der Rote
erhält die Herzogswürde.
0942 Der Speyergaugraf,
Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Salier Konrad der Rote wird
Graf in Franken.
0941 Der Salier Konrad der Rote ist
Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und
Nahegaugraf.
0940 Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St)
erhält zum Dank vom sächsischen
Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (28) aus dem Besitz ihres
unterlegenen Cousins und Vetters Oberlahngaugraf und
Herzog von Lothringen Eberhard
(St) den Hof Niederzeuzheim (Hadamar) für
seine Stiftung St Georg in Limburg an der Lahn später
Limburger Dom. - Ufgaugraf Gebhard III. - Der mainzer
Erzbischof Friedrich wird aus
der Gefangenschaft entlassen.
0939 In der Schlacht von Andernach
besiegen während des Aufstandes gegen den
herrschsüchtigen sächsischen
Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (27) Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St)
und Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau I
(St) ihren Cousin und Vetter
Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St). In der Schlacht von Andernach
erschlägt Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau I
(St) seinen Vetter
Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) eigenhändig. Wetteraugraf
und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau I
(St) erhält die Erlaubnis
seine Lehen und Grafschaften seinen Söhnen zu vererben.
- Der mainzer Erzbischof Friedrich schließt
sich Herzog von Lothringen Eberhard
(St) und Giselbert gegen den herrschsüchtigen
sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (27) an. Die Stadt Mainz
verweigert dem eigenen Erzbischof die Flucht in die
Stadt, wodurch dieser gefangen genommen und nach Sachsen
verschleppt wird. - Die Königspfalz Kassel fällt an den
Sachsenherzog König Otto I.
0937 Großwinternheim
liegt im Nahegau von Graf Eberhard. - Der Wormsgau
verliert Ingelheim an den Nahegau. - Oberlahngaugraf und
Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) gerät in Streit mit den
herrschsüchtigen sächsischen
Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (25). Die sächsischen
Nachbarn nördlich von Hessen verweigern die
Lehnshuldigung, weshalb Oberlahngaugraf und Herzog von
Lothringen Eberhard von Franken (St) Burg Helmern belagert und
vom sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto I (25) zu einer Geldstrafe
verurteilt wird. Seine Hauptleute werden zum Hundetragen
verurteilt.
0936 Der sächsische
Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Heinrich stirbt an
einem Schlaganfall bei der Jagd. Sein Sohn Otto I (24) lässt sich in Aachen
mit aussergewöhnlich großen religiösen Ritual zum neuen
König krönen. Beim Krönungsmahl dienen erstmals
symbolisch als Zeichen der Unterwerfung der Herzog von
Lothringen Eberhard von Franken (St) als Truchsess, Herzog
Giselbert von Lothringen als Kämmerer, Herzog Arnulf von
Bayern als Marschall und Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) als Mundschenk.
0933 In Diez wird die
Diezer Mark erwähnt, die Altendiez, Diez und Freiendiez
umfasst. In Diez beginnt die Wasserscheide nach Süden
zwischen dem Dörsbach und der Aar mit der Anhöhe
Katzenstein (20
24 Schulzentrum Diez), wobei die L 318
der Altstrasse folgt, bei der man am wenigsten
Höhenunterschie und keine in den Dörsbach abfließende
Gewässer überquert werden müssen. In Katzenelnbogen gibt
es die eine erste Furt, bei der der Dörsbach überquert
werden kann.
0932 Ritterturnier in
Magdeburg. - Abensheim liegt im Wormsgau in der
Grafschaft Konrads (Konrad der Rote)
0927 Der fuldaer Mönch Hildebert wird neuer
mainzer Erzbischof.
0925 Der für die
Destillation von Ethanol berühmte teheraner Arzt ar Razi Chemiker
stirbt.
0922 Pissighofen später
Hainau wird vom kölner Erzbischof Hermann erwähnt. -
Der Grafensohn Drutwin von Lipporn alias Drutwin von
Estergau auf dem Einrich (St)
wird erwähnt.
0921 Der ehemalige
hirsauer Mönch und Schulvorsteher der mainzer Abtei St
Alban Adalbero wird auf Befehl des mainzer Erzbischofs Heriger zum Abt von Kloster
Ferrutius in Bleidenstadt
erhoben. Der Abt von Kloster Bleidenstadt
Adalbero macht sich einen Namen wegen seiner
Gelehrsamkeit und Klugheit.
0919 Der nicht anwesende
sächsische Liudolfinger-Herzog Heinrich wird von
den Herzögen von Schwaben, Bayern, Lothringen und
Franken zum neuen Ostfränkischen König berufen. -
Kloster Prüm wird unabhängig
und der Graf von Namur ist Vogt von Kloster Prüm.
0918 Der Ostfränkische
König Konrad der Jüngere (St) wird bei einem Kampf mit
dem bayerischen Ludolfinger-Herzog schwer verletzt und
stirbt in Weilburg. Sein Neffe Konrad Kurzbold (St) scheidet trotz gutem
Verhältnis beim neuen König aus dem Hofdienst aus.
0915 Grafschaft Marienfels im
Einrichgau gehört zum Vierherrengebiet. - Der
Ostfränkische König Konrad der Jüngere (St) schenkt einem innerhalb der
Stadtmauern von Weilburg neu erbauten Kloster seinen Hof
Nassau alias Villa Nassova auf beiden Seiten der Lahn in
den Grafschaften Sconenberg und Marvels alias
Schaumburg.
0914 In Wetzlar wird das
Stift St Marien als drittes limburger Filialkloster
gegründet.
0913 Der mainzer
Erzbischof Hatto liefert mit
seinem Tod im Binger Mäuseturm, in
dem er wegen seiner Unmenschlichkeit gegen die hungernde
Bevölkerung, die er in einer leeren Scheune eingesperrt,
verbrennen liess, von Mäusen aufgefressen worden sein
soll, eine Legende. Die Geräusche des Feuers kommentiert
er höhnisch mit den Worten Hört ihr die Kornmäuslein
unten pfeifen?
0912 Otto (St),
der Sohn des getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf,
Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und
Wetteraugraf Konrad der Ältere wird Mittellahngaugraf. - In
Weilburg wird das St Walpurgis Stift als limburger
Filialkloster gegründet.
0911 In Frankfurt stirbt
der Ostfränkische König Ludwig IV das Kind (St). Der Sohn des getöteten
Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und
Wetteraugraf Konrad der Ältere (St) der Herzog von Franken Konrad der Jüngere (St) wird in Forchheim mit der
Fürsprache des mainzer Erzbischof Hatto zum
Ostfränkischen König gewählt. - König Konrad der Jüngere (St) ist u.a. im Besitz der Burg
Kassel.
0910 Der Sohn des 09 06
getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf,
Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere (St) Konrad der Jüngere (St)
wird Herzog von Franken. - In Limburg erhält der
Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) einen Hof auf dem
befestigten Berg Lintburg, der an den flachen
angreifbaren Stellen von einer 150 cm dicken Burgmauer
umringt ist, vom Ostfränkischen König Ludwig IV das Kind (St) und die Erlaubnis auf dem
Hof eine Kirche zu erbauen. In Limburg an der Lahn wird
Zufluß des Linterbachs das St Georgenstift von dem
Konradiner xxx (St) gegründet.
- Der Ostfränkische König Ludwig IV, das Kind
verliert in der Schlacht auf dem Lechfleld bei Augsburg
gegen die Ungarn. Der Herzog von Lothringen,
Wetteraugaugraf, Lahngaugraf und Rheingaugraf Gerhard (St) fällt in der Schlacht auf
dem Lechfeld bei Augsburg. - Das Benediktinerkloster
Cluny wird gegründet.
0909 Kloster Ferrutius in
Bleidenstadt erhält
den eingezogenen Besitz von Graf Hermann in Wallbach und
Horoe, gelegen auf dem Gebiet von Lahngaugraf Konrad der Ältere.
0907 Dienheim liegt im
Wormsgau in der Grafschaft Konrads.
0906 Der fränkische
Markgraf Adalbert von Babenberg
überfällt und tötet Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf,
Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und
Wetteraugraf Konrad der Ältere in
der Babenberger Fehde in
der Schlacht bei Fritzlar. Der mainzer Erzbischof Hatto verspricht dem
gefangenen fränkischen Markgraf Adalbert von Babenberg
freies Geleit und lässt ihn dennoch exekutieren, wodurch
die Babenberger alle Ämter und Besitzungen im Herzogtum
Franken verlieren. - Graf Konrad im Wormsgau und Graf
Werner im Speyergau. - Das bisherige Lehen von Graf
Gebhard Eich liegt im Wormsgau in der Grafschaft von
Konrad und wird der Kirche von Worms geschenkt
0903 Der Oberrheingaugraf
Gebhard (St)
Sohn von Lahngaugraf Udo (St)
wird Herzog in Lothringen.
0902 In einer ersten
Schlacht mit den Konradinern werden die Babenberger
geschlagen, Heinrich II (St) fällt
und Adalhard (St) gerät in
Gefangenschaft. Der konradiner Oberlahngaugraf Eberhard
(St)
stirbt nach wenigen Tagen, was seinen Bruder Gebhard (St) dazu bewegt dem gefangenen
Adalhard (St) den Kopf
abzuschlagen. Der übriggebliebene Babenberger Adalbert (St) schwört Blutrache und
vertreibt den würzburger Konradiner-Bischof Rudolf aus
seinem Bistum, bemächtigt sich bis 09 06 der fränkischen
Gebiete des verstorbenen konradiner Oberlahngaugraf
Eberhard (St). - Der
minderjährige Halbwaise Konrad Kurzbold (St) ist mit seiner Mutter auf
der Flucht von Franken zu ihrem Schwager an der unteren
Lahn und beerbt seinen Vater Oberlahngaugraf Eberhard (St).
0899 Der an Epilepsie
erkrankte uneheliche Sohn von Karlmann (St)
und Enkel von Ludwig der Deutsche Kaiser Arnulf von Kärnten (St) stirbt an einem
Schlaganfall.
0897 Gebhard
(St), jüngerer Sohn von Lahngaugraf Udo (St)
wird Oberrheinggraf. Lahngaugraf Udo stiftet die
Salvatorkirche in Wetzlar. - Oppenheim, Horchheim und
Weinsheim liegen im Wormsgau in der Grafschaft von
Walaho.
0896 Elsassgaugraf
Bernhard (St).
0895 Das Kloster
Echternach hat 40 Brüder mit Einnahmen von der bidgauer
Kirche Kröv in der Bidgaugrafschaft von Graf Stephan.
0893 In Oberneisen gibt
es eine Mühle. - Die prümer Benediktinerabtei schickt
118 Mönche aus um ihre Besitzungen und Rechte zu
dokumentieren, darunter auch in Nastätten, Gemmerich und
Bogel. In St Goar besitzt die Abtei Prüm 218 Bauernhufen
und 4 Mühlen.
0892 Der Lahngaugraf und
Hessengaugraf Konrad erhält die Sorbische Mark als Lehen
und sein geistig behinderter Bruder Rudolf wird
würzburger Bischof. Die babenberger Gebiete in der
würzburger Diözese werden zum Streitpunkt.
0891 Der an Epilepsie
erkrankte uneheliche Sohn von Karlmann (St)
und Enkel von Ludwig der Deutsche (St)
Kaiser Arnulf von Kärnten (St) besiegt die Wikinger
entscheidend. Ein Heerführer, der mainzer Erzbischof Sunderol stirbt und wird in der
größten spätantiken Kirche von Mainz außerhalb der Stadt
in St Alban begraben.
0889 Wormsfeldgau in der
Grafschaft Megingauds.
0888 Arnulf von Kärnten (St) schenkt Reginbreht eine
Kirche mit 6 Höfen, Häusern und Hörigen im Wormsgau von
Graf Walaho (St).
0887 Der an Epilepsie
erkrankte Herrscher über das gesamte Frankenreich Karl der Dicke (St) unterliegt militärisch dem
unehelichen Sohn des ostfränkischen Unterkönig in Bayern
Karlmann
(St) Arnulf von Kärnten (St).
0885 Mit dem Tod von
Westfrankenkönig Karlmann (St) und
der Wahl der westfränkischen Großen für Karl, der Dicke (46) aus
Angst vor den Wickingerüberfällen wird das Frankenreich
vereinigt.
0883 Der prümer
Herrschaftsbereich von Flacht besteht aus Flacht,
Niederneisen, Holzheim, Heuchelheim und Linter.
0882 Der ostfränkische
Unterkönig in Franken, Sachsen, Thüringen und westliches
Lothringen Ludwig III (St)
stirbt in Frankfurt ohne männlichen Erben und
sein Bruder der ehemalige schwäbischen Unterkönig und
deutsche Kaiser Karl, der Dicke erbt
und herrscht über das ganze Ostfrankenreich. -
Lahngaugraf Udo (St). -
Graf Konrad (St) und Graf
Meingoz (St) aus dem
Fiskus Wiesbaden und der mainzer Erzbischof Liutperd
überzeugen den ostfränkischen Unterkönig in Franken,
Sachsen, Thüringen und westliches Lothringen Ludwig III (St)
Kloster Bleidenstadt
Ackerland in Nordenstadt im Königssondergau in der
Grafschaft von Graf Hatto (St) zu
schenken. - Frankfurt, Tribur, Ingelheim, Kreuznach,
Lautern, Gernsheim und Nierstein sind königliche
Pfalzen.
0881 Der spätere
Ostfrankenkönig Konrad (St),
Enkel von Udo (St) und
Sohn von Konrad der Ältere (St) wird
in Weilburg geboren. - Der ostfränkische Unterkönig in
Franken, Sachsen, Thüringen und westliches Lothringen Ludwig III (St)
schenkt seinem Getreuen Humbold sein Lehen in
Alsheim im Wormsgau als Eigen. - In Flacht gibt es eine
Kirche.
0880 Konrad der Ältere,
Sohn von Lahngaugraf Udo (St)
heiratet die Kaisertochter Glismut von Kärnten. - Bei
einem klosterprümer Gütertausch besitzt Einrichgaugraf
Ruodker den Ort Gemmerich (--)
und sein Onkel Engersgaugraf Balduin (--)
Koblenz-Ibingdorf.
0879 Der Lahngaugraf Udo (St)
kommt nach der missglückten Verschwörung gegen
Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
zur Neugründung
des neuen St Severus alias limburger Filialklosters nach
Kettenbach an der Aar zurück und stirbt. Das 08 45
gegründete limburger Kloster Kettenbach bei Michelbach
an der Aar wird durch eine Stiftung von Sohn Lahngaugraf
Gebhard (St)
als neugegründetes limbuerger Filialkloster nach Gmünden in den
Westerwald verlegt. - Der ostfränkische Teilkönig von
Bayern Karlmann (St)
und König von Italien wird regierungsunfähig
und gibt die Herrschaft an seinen Bruder, den
schwäbischen Unterkönig Karl, der Dicke (St) ab.
0876 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
stirbt in Frankfurt und wird in Kloster Lorsch begraben.
Sein ältester Sohn Karlmann wird
ostfränkischer Teilkönig in Bayern, Ludwig III wird
Unterkönig in Franken, Sachsen und Thüringen und Karl
der Dicke Unterkönig in Schwaben. - Der von seinem Vater
Westfrankenkönig Karl der Kahle
geblendete Karlmann, flieht zu
seinem Onkel Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
(St) stirbt als Abt von
Kloster Echternach. - Liutfridus ist Graf im Niddagau.
0875 Kaiser Ludwig II (St)
König von Italien (keine männlichen Nachkommen)
stirbt und die Kaiserwürde geht auf Westfrankenkönig Karl der Kahle über. -
Obernhof-Seelbach wird erwähnt.
0874 Der mainzer
Erzbischof Liuperd beansprucht vergeblich Zehntrechte
aus dem Gebiet von Kloster Fulda unter Abt Sigehard, was
Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
dem Kloster Fulda bestätigt. Beteiligt sind die Grafen
Erlwin aulicus preses, Liuthere, Friderat, Oudalrih,
Manegold und Kristan mit Beiziehung der Klostervögte an
117 Orten und im Worms-, Rhein-, Main-, Lau- und
Saalgau, in der Wetterau, Hessen und dem Grabfeld.
0871 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
(St) übergibt den Äbten von
Prüm das Recht der Fischerei zwischen St Goar und
Bacharach.
0866 Volksaufstand gegen
den mainzer Erzbischof Liutbert bei dem einige
Ministeriale getötet werden. Die gefangenen Anführer
werden gehängt, ihre Hände und Füsse werden abgeschlagen
oder ihre Augen werden ausgestochen.
0861 Die Söhne von
Lahngaugraf Gebhard Udo (St)
(späterer Lahngaugraf), Berengar (St)
(späterer Hessengaugraf) und Waldo (späterer Abt von St.
Maxximin in Trier) werden auf dem Reichstag in
Regensburg wegen Untreue und Verschwörung von
Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
verurteilt und fliehen zu Westfrankenkönig Karl der Kahle. Ihr
Bruder Bertold ist trierer
Erzbischof.
0858 Wetter: In Mainz
führt ein Erdbeben zum Einsturz der vor den Toren von
Mainz gelegenen St Alban Basilika. -
In Oberneisen macht König Otto I dem mainzer St Alban Kloster
Schenkungen, darunter in Lohrheim.
0857 Der trierer
Erzbischof beschreibt den Pfarrzehntbezirk in Rengsdorf
in der Grafschaft von Graf Ruodger.
0855 Der Hessengaugraf,
Wormsfeldgaugraf und Gozfeldgaugraf Konrad der Ältere (St) wird geboren. - Der
lothringer Mittelreichkönig Lothar teilt sein
Reich in der Teilung von Prüm unter seinen drei Söhnen Lothar II (Frau
unfruchtbar), Karl von Provence
(Epileptiker, regierungsunfähig) und Kaiser Ludwig II König von
Italien (keine männlichen Nachkommen) auf. - Der
lothringer Mittelreichkönig Lothar tritt in das
Kloster Prüm ein und stirbt.
0848 Verschwörung gegen
den mainzer Erzbischof Rabanus Maurus.
0847 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
macht den klosterfuldaer Abt Rabanus Maurus zum mainzer
Erzbischof.
0845 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
schenkt dem neugegründeten limburger Filialkloster
Kettenbach an der Aar im Lahngau den Hof Lierschied im
Einrichgau und Hahnstätten im Lahngau.
0843 Das Frankenreich
wird im Vertrag von Verdun
unter den drei Kaisersöhnen Westfrankenkönig Karl der Kahle,
Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
mit seiner neuen Hauptstadt Frankfurt und Kaiser und
lothringer Mittelreichkönig Lothar, mit der
Provinz Mosel, aufgeteilt.
0842 Im Krieg mit dem
späteren lothringer Mittelreichkönig Kaisersohn Lothar zieht
Karlmann mit seinem Heer über Gronau im Einrichgau nach
Koblenz, während der Kaisersohn Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
von Bingen mit Schiffen nach Koblenz fährt und Karl die
schwierige Route durch den Hunrück nimmt um dort die
Moselübergänge, die vom mainzer Erzbischof Otgar, von
Graf Hatto und Graf Heriold verteidigt werden, zu
erobern. - Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche
zwingt den Gelehrten Rabanus Maurus als Abt von Kloster
Fulda zurückzutreten. - Ludwig und Karl verwüsten den
Wormsgau.
0840 Kaiser Ludwig der Fromme
stirbt in der Kaiserpfalz Ingelheim. Die
Reichsinsignien, seine Krone und das mit Edelsteinen
verzierte Schwert werden an seinen Sohn Lothar
geschickt. - Der Gelehrte, Leiter der Hofschule und
kaiserlicher Ratgeber Einhard stirbt als
Laienabt von Kloster Steinbach im Odenwald und Kloster Seligenstadt. Er ist
der Verfasser der Biographie von Karl der Große. - Nach
dem Weggang von Wormsgaugraf Robert der Tapfere ins
Westfränkische Reich übernimmt sein Schwager Walaho die
Wormsgaugrafschaft.
0839 Kaiser Ludwig der Fromme
zieht nach Frankfurt und danach nach Ingelheim. - Kaiser
Ludwig der Fromme
zieht zur Versöhnung und Unterwerfung Lothars nach
Worms.
0838 Kaiser Ludwig der Fromme
hält sich zum Jahresende in Mainz auf.
0837 Der Wormsgaugraf
Guntram (St) (--)
stirbt und sein Bruder Robert der Tapfere wird neuer
Graf im Wormsgau.
0836 Der in Frankfurt
geborene Königssohn Karl der Kahle (St) (13),
der drei Jahre zuvor zwangsweise zur Erziehung und
Ausbildung ins Kloster Prüm geschickt wurde, begleitet
seinen Vater Kaiser Ludwig der Fromme (St) (--) von
Seligenstadt über Ingelheim nach Koblenz. Der an Gicht
leidende Kaiser Ludwig der Fromme (St) (--)
findet bei einem Zwischenstop in St Goar am Grab des
Heiligen Goar Erleichterung von seinen Leiden.
0835 Der bei Kaiser Ludwig der Fromme (St) (--) in
hohem Ansehen stehende und mit Wiltrud von Orleans
verheiratete Oberrheingaugraf, Wormsgaugraf und Vogt von
Kloster Hornbach Rutpert III (--)wird zusammen mit dem
mainzer Erzbischof Haistulph (--) zum
Königsboten im Sprengel Mainz ernannt.
0833 Der in Frankfurt
geborene Königssohn Karl der Kahle (St) (10) wird
zwangsweise zur Erziehung und Ausbildung von seinem
Vater Kaiser Ludwig der Fromme (St) (--) ins
Kloster Prüm geschickt.
0832 Mark Hadamar mit
Lahngaugraf Gebhard (--).
0826
Rheinland/Lahngaugraf Odo von Orleans,
alias Lahngaugraf Udo (--),
quittiert seine Stellung als Oberschenk in der
Kaiserpfalz Ingelheim von Kaiser Ludwig der Fromme. -
Karl der Kahle
(St)
(03)
begleitet seinen Vater Kaiser Ludwig der Fromme (St) (--) auf
der Jagd auf der Rheininsel bei Ingelheim.
0825 Der Wormsgaugraf und
Oberrheingaugraf Rupert III ist
Königsbote im Bistum Mainz.
0823 In Frankfurt wird Karl der Kahle
(St) geboren.
0822 Der würzburger
Bischof Vulgar lässt sich Besitz in der Burg Würzburg,
in Nierstein, Ingelheim und Kreuznach im Wormsgau in
Umstadt im Maingau bestätigen.
0821 In Mainz ist Graf
Udo (--) Burggraf
von Mainz. - Waldrat macht als Witwe
von Hadrian mit Zustimmmung von Graf Udo in Bingen,
Boppard und im Niederlahngau eine bedeutende Schenkung
an Fulda.
0820 Kaiser Ludwig der Fromme (St) (--) schenkt
der klosterprümer Zelle St Goar und seinem Abt Tancrad
einen Wald zwischen Wesel und Boppard.
0819 Kaiser Ludwig der Fromme
hält sich in Kreuznach auf. - Graf Wicbergt zieht
widerrechtlich entrissenen Besitz von Kloster Hornbach
ein.
0813 Der wetterauer
Adelige und mainzer Erzbischof Richulf, der für
seine eitle Ruhmsucht und Prunksucht verspottet wird,
stirbt und wird in Kloster St Alban vor Mainz begraben.
0812
Der wetterauer Adelige und mainzer Erzbischof Richulf (--) erhält
von Karl
der Grosse (St) (--) ein
namenloses Gebiet zwischen Taunus und Lahn, das
westlich der Hohen Straße alias Bäderstraße, die von
Walluf über Kemel nach Koblenz führt und eine Art Abkürzungsstraße für
das rechtsrheinisch unpassierbare Obere Mittelrheintal
bildet und der Hühnerstraße, die praktisch die östliche
Umgehungsstraße des
tiefen und mäandernden Aartals ist, und macht das erst
07 80 gegründete Kloster Bleidenstadt, das am
südlichsten Punkt des Gebietes liegt, zu dessen
Residenz. Bleidenbach liegt sowohl am Oberlauf des
Aartals, bildet aber auch den Startpunkt der
Hühnerstrasse Richtung Limburg, Nach Süden ist
Bleidenstadt über die Alte Mainzer Strasse später
wiesbadener Aarstrasse B 54 über einen allerdings 425
m hohen Pass durch den Taunus erreichbar. Das Kloster
Bleidenstadt hat in Mainz in der Klarastrasse einen
Wirtschaftshof.
0811 Der körperbehinderte
Königssohn Pippin der Bucklige
stirbt im Kloster Prüm.
0802 Der neue fuldaer Abt
Ratgar macht durch einen Anbau die
fuldaer Basilika über dem Grab von Bonifatius zur
größten Kirche nördlich der Alpen.
0800
In Limburg gibt es eine Siedlung Limburg auf dem
Lintberg am Zufluß des Linterbachs, auf der Gaugraf
xxx (--) residiert
und ua die Furt zwischen Diez und Dietkirchen
kontrolliert, die problemlos von großen Heeren genutzt
werden kann. - Im späteren Einrich beginnen
Siedlungsrodungen. Die Siedlungsnamen werden oft mit
der Endung -rod gebildet. - In Bad Ems wird das Dorf
Ems urkundlich erwähnt. - In Wasenbach Habenscheid
existiert eine romanischen Feldkirche mit einem Turm
mit den Merkmalen einer Wehrkirche, Tonnengewölbe im
unteren Geschoss, Rundbogenfenstern und
Beobachtungsschlitzen,
die von den Benediktinermönchen von Kloster Bleidenstadt auf
einem bereits existierenden älteren Gebäude erbaut
wurde, was die gemauerten Bruchsteine an der Außenwand
des Chores zeigen. Die Toten werden in der Nähe aufdem
Flurstück Auf
der Heide unterhalb
der L 323 begraben, das 20 24 wieder größtenteils
bewaldet ist.
0794 Auf der Synode von
Frankfurt verbietet Karl der Grosse
Bestrafung durch Sektion von Körperteilen in Klöster und
befiehlt seine Wirtschaftshöfe nur noch mit Ziegeln zu
decken. Karl der Grosse
bestimmt seine neue Währung: Aus einem karolingischen
Pfund mit einer Silber-Masse von etwa 404-409 werden 240
Neue Denare geschlagen.
0790 Karl der Grosse (St) (--) schenkt
dem von seinem Vater gegründeten Kloster Prüm Güter im
Lahngau, im Einrichgau und im Engersgau. - Die Prinzen
Karl und Pippin söhnen sich in St Goar, bei einer Rast
während einer Schifffahrt von Ingelheim nach Koblenz,
aus. - Theodissa alias Diez an der Lahn wird als Besitz
von Kloster Prüm erwähnt.
0788 Im Lorscher Codex
wird die Schenkung einer Kirche am Flusse Sulmissa
später Solmsbach erwähnt.
0786 Der erste reguläre
mainzer Erzbischof Lullus stirbt. Der
mainzer Erzbischof Lullus ist Gründer
von Kloster Bleidenstadt und
Kloster Hersfeld. Sein Nachfolger wird der wetterauer
Adelige Richulf, der für
seine eitle Ruhmsucht und Prunksucht verspottet wird.
0782 Karl der Grosse (St) (--)
schenkt dem Kloster Fulda unter Abt Baugulf
(--)
Dienheim am Rheim im Wormsgau und Dauernheim im Wetteraugau
0779 Karl der Grosse (St) (--) schenkt
dem Kloster Fulda unter Abt Sturmius (--) 25
Gehöfte, 56 Hörige und 16 Weinberge in Mainz, eine Wiese
auf der Rheininsel Lubichenowa, eine in Nuwenheim, eine
in Gonsenheim und eine Wiese an der Nahe im Wormsgau
seines Getreuen Otakar.
0778 In Bleidenstadt
gründet der mainzer Erzbischof Lullus (--) das
Kloster Bleidenstadt und er
lässt die Gebeine des Römers Ferrutius dorthin bringen,
womit eine Wallfahrt einsetzt.
0775 Atto (--) ist Wormsgaugraf bis
07 82.
0774 Gefangene sächsiche
Soldaten werden von Kaiser Karl in Sichtweite der
Kaiserpfalz nach Frankfurt-Sachsenhausen verbannt, wo
sie von Fischfang und Jagd leben. - Karl der Grosse (St) (--) schenkt
dem Kloster Lorsch
den Ort Oppenheim.
0772 Rheingaugraf
Heinrich (--)
ist Widersacher von klosterlorscher Abt
Gundeland (--). - Kloster Lorsch wird
Reichsabtei. - Die Königstochter Gisela
(St)
(--) von König Pippin (St) (--) und
dem bayerischen Präfektensohn Gerold
(St)
(--) bekommen einen
Sohn Adrian (St) (--) alias
Hadrian. - Holzheim bei Limburg wird von Allolfus
erwähnt, als er dem Kloster Lorsch Güter im Lahngau, bei
Holzheim schenkt. - Der Lahngaugraf xxx
(St)
(--) ist ein
Konradiner.
0771 Oberrheingaugraf und
Wormsgaugraf und Königsbote in Italien Rupert I
(--) stirbt.
0765 Kloster Lorsch erhält einen
Heiligen als Reliquie. - In St Goar überträgt
Frankenkönig Pippin der Jüngere die Gebietsherrschaft
auf die Benediktinerabtei Prüm, wobei auch mit dem Bau
einer Kirche begonnen wird.
0764 Die Mutter
Williswint (--)
von Oberrheingaugraf und Wormsgaugraf Cancor
(--) stiftet Kloster Lorsch. Williswint
(--),
die Tochter von Oberrheingaugraf Adalhelm (--), erbt im Oberrheingau
und Hahnheim bei Bingen.
0747 Mainz wird religiöse
Hauptstadt und Metropole Deutschlands. - Die von Karl
der Große erbaute Holzbrücke über den Rhein bei Mainz
brennt nieder und wird nicht wieder aufgebaut.
0744 Der mainzer
Erzbischof Bonifatius (--) lässt Kloster Fulda
gründen.
0738 Die Hessen werden
erwähnt.
0721 Der englische Mönch
Bonifatius (--)
missioniert an der unteren Schwalm, unteren Fulda und
unteren Eder.
0643 In Boppard wird
urkundlich vermerkt Wein angebaut.
0600 In Dauborn werden
für Männer ein Schildbuckel, eine Axt, zwei Sax alias
fränkisches einhändiges Hiebschwerter und eine
Lanzenspitze aus geschmiedetem Eisen und Gürtelbeschläge
und Gürtelschnallen zu Wehrgürteln aus Bronze benutzt,
dazu eine Halskette mit Perlen aus Glas und ein aus Bein
geschnitzter Kamm.
0588 Nördlich von Koblenz
werden in einem römischen Reisebericht Weinberge auf dem
rechten Rheinufer erwähnt.
0550 In St Goar wohnt der
Mönch Goar (--) in
einer Klause an der Mündung des Lohbach in den Rhein
oder in einer Höhle am Bankeck.
0496 In Birlenbach sind
die Alemannen durch die Franken verdrängt.
0350 Im Mittelrheintal
stoppt der römische Kaiser Julian (St) (--) eine
neuerliche germanische Invasion. Er beginnt mit
Sicherungsmaßnahmen.
0260 In Kaub gibt es
einen römischen Einhenkelkrug im Bereich des späteren
Bahnhofs. - In Bad Ems werden die beiden Limeskastelle
aufgegeben.
0223 In Holzhausen wird
das römische Kohortenkastell durch einen Brand zerstört.
0200 In Miehlen gibt es
zwei römische Gutshöfe.
0178 In Bad Schwalbach
haben die Römer beim römischen Kleinkastell Adolfseck am
Pohlbach eine Brücke über die Aar erbaut.
0164 In Bad Schwalbach
haben die Römer beim römischen Kleinkastell Adolfseck am
Pohlbach eine Brücke über die Aar erbaut.
0085 Im Taunus zwischen
Lahn, Rhein und Main festigt der römischen Kaiser Domitian
(St)
(34),
Germanicus, in seinem zweiten Krieg gegen die Chatten
seine Herrschaft. Der Limes ist fertiggestellt.
0083 Der Taunus zwischen
Lahn, Rhein und Main kommt unter die Herrschaft des
römischen Kaisers Domitian (32),
Germanicus, der zwei Jahre bleibt. Der Limes wird
gebaut.
0080 Die Römer haben ihre
am Rhein beginnende Grenze Kaub~Bad
Schwalbach~Idstein~Butzbach~Hanau nach Norden bis zum
späteren Limes Bad Ems~Pohl~Holzhausen~Adolfseck
erweitert.
0000
-0050 Ausbau der
römischen Provinz Germanien beginnt.
-0058 Im Taunus kommen
die Truppen des römischen Kaisers Julius Caesar (42) an,
die im Gegensatz zu den Bewohnern der stadtartigen
keltischen Höhensiedlungen in der Wetterau, schreiben
können. - In St Goar führt eine gepflasterte
Römersstrasse aus dem Hunsrück zum Rhein. Nach der
Überfahrt nach St Goarshausen geht die Römerstrasse nach
Reichenberg weiter, wo sie ebenfalls im Bereich des
Hochbehälters gepflastert ist und zum Kastel Holzhausen
führt.
-0150 In Altendiez wird
von der Mittellatenebevölkerung bzw Kelten bei der
Wildweiberlei Höhle eine Keramikschale abgelegt.
-0350 In Bärbach wird
eine Spinnwirtel alias tönernes Schwunggewicht von
Kelten bzw der Frühlatene Bevölkerung zum Spinnen von
Wolle benutzt. - In Dehrn werden Gefäßkeramikscherben in
einer Siedlungsgrube abgelegt. - In Fachingen werden 10
cm große Ohrringe und Halsringe und eine kupferne
Zierscheibe von Kelten bzw der Frühlatene Bevölkerung
bei Hügelgräberbestattungen beigegeben.
-0400 Ende der Erstellung
von Hügelgräbern der Hallstadtzeit in Nastätten Buch. -
In Singhofen gibt es die Fliehburg Alte Burg auf halbem
Weg nach Dornholzhausen.
-0450 Ende der
Neubesiedlung von Niedertiefenbach bei Katzenelnbogen
durch Kelten. Beginn der Verdrängung durch Germanen. -
In Boppard besteht das fränkisch-deutsche Krongut
Bopparder Reich, zu dem auch Kamp-Bornhofen gehört.
-0490 In Gückingen gibt
es Kelten.
-0500 Latène Zeit. - In
Birlenbach und Fachingen gibt es keltische Aktivitäten.
- In Kaub gibt es ein Tongefäß beim späteren Dicken
Turm. - In Horhausen wird das Fürstengrab angelegt. - In
Gückingen wird auf einem Urnengräberfeld beigesetzt. -
In Gückingen wird ein Steinkistengrab angelegt. - In St
Goarshausen ist der Hühnerberg und der Loreleyfelsen
besiedelt. St Goarshausen, das eigentlich nur Hausen
heißt, liegt südlich des Hasenbachs. - In Nastättten
werden im Forst Pfarrhofen nordwestlich der Stadt
Hügelgräber mit einem Fußgefäß, einem Becher, einer
Schale und einem Lignitring angelegt. - In Limburg gibt
es nach Scherbenfunden eine Siedlung auf dem Lintberg am
Zufluß des Linterbachs.
-0600 In Niederneisen
wird ein Siedler mit einer tönerenen Halskette, einem
kugelförmigen Schmuckstück aus Bergkristall und eine
fränkischen Spangenfibel beerdigt.
-0700 In Horhausen wird
ein Höckergrab angelegt. - In Lipporn und St Goarshausen
beginnen die von der Eifel eingewanderten Mehrener, ein
gallisches alias keltisches Volk, benannt nach dem
Ringwall Mehren in der Eifel, Fliehburgen in der Nähe
ihrer Siedlungen anzulegen. Sie wandern auch die Lahn
flußaufwärts nach Osten.
-0750 Ende der
Hügelgräber deutet sich an, mit Waffen, Schwerter,
Bronzeschmuck, Urnengräbern. - Beginn Laufelder Kultur,
Hunsrück-Eifel-Kultur und Keltische Stadtkulur wie
Treverer alias Trierer.
-0750 Beginn der
Besiedlung von Niedertiefenbach bei Katzenelnbogen durch
Kelten. Die Kelten beerdigen ihre Toten und verbrennen
sie nicht mehr. - In Gückingen wird auf einem
Urnengräberfeld beigesetzt.
-0800 In Katzenelnbogen
Berghausen werden Hügelgräber an der Abzweigung Richtung
Wetterau später K 55 angelegt, darunter auch mit
Feuerbestattung. Es gibt 17 davon. - In Katzenelnbogen
Ebertshausen werden Hügelgräber an der Strasse nach Diez
angelegt.
-1000 In Nastätten Buch
beginnen Bestattungen in hallstadtlichen Hügelgräbern. -
In Birlenbach gibt es Spuren menschlicher Aktivitäten
entlang der Rintstrasse, der Höhenstrasse von Schaumburg
nach Diez.
-1200 In Birlenbach gibt
es zwischen Waldecker Hof und Heuchelheimer Bächelchen
ein hallstadtliches Hügelgräberfeld gefunden.
-1800 Beginn Flachgräber
zu benutzen, die bis -07 50 in Hügelgräber übergeht.
-2000 In Diez gibt es ein
jungsteinzeitliches Hockergrab im Bereich des
Wohngebietes Alte Gärtnerei.
-2200 In Lohrheim gibt es
Siedler.
-2400 Schnurkeramiker
treten auf.
-3000 Steinzeitwerkzeuge
werden in Miehlen verwendet. Die Michelsberger Kultur
beginnt Befestigungsanlagen zu bauen.
-5000 Nacheiszeitliche
Jäger und Fischer hören auf sich auf Freilandrastplätzen
zu treffen. Beginn der Seßhaftigkeit in gröeren
Dorfsiedlungen mit Ackerbau und Viehzucht.
Linearbandkeramiken tauchen auf. Rössener Kultur.
-8000 Nichtsesshafte
Jäger und Sammler homo sapiens sapiens bevölkern noch
das Obere Mittelrheintal. Sie benutzen Feuersteinklingen
und Sicheln. Nacheiszeitliche Jäger und Fischer beginnen
sich auf Freilandrastplätzen zu treffen.
-11000 In Boppard gibt es
eine Feuerstelle, Knochen vom Rothirsch und Steingeräte,
darunter typische Pfeilspitzen alias Federmesser und ein
verziertes Knochengerät am Ende der Altsteinzeit alias
Spätpaläolithikum.
-12000 In Gückingen gibt
es altsteinzeitliche Siedlungen. Die Volksgruppe der Magdalenier
verschwindet am Rhein. Sie praktiziert Kanibalismus an
ihren Toten.
-12500 In Düsseldorf
Oberkassel wird ein Hund zusammen mit einem Menschen
beerdigt.
-15000 In Diez und
Steeden leben Mammute, Wollnashörner, Höhlenbären und
Rentiere. In Diez bearbeiten Menschen einen
Mammutknochen, der im Steinbruch St Peter abgelegt wird.
Rentiergeweihe werden in der Wildscheuerhöhle bei
Steeden abgelegt. Höhlenbärenknochen und
Wollnashornzähne werden im Leerschlucht Steinbruch bei
Steeden abgelegt. - In Mudershausen wird ein
Wolnashornknochen im Steinbruch Hohe Ley abgelegt.
-18000 Die Volksgruppe
der Magdalenier taucht
am Rhein auf. Sie praktiziert Kanibalismus an ihren
Toten.
-25000 In Altendienz wird
die Wildweiberlei Höhle (20 23
stillgelegerter Steinbruch) und in Steeden eine
Höhle (bereits zerstört) bewohnt.
-40000 Das Obere
Mittelrheintal wird noch von Neandertalern bevölkert.
-1000000 Menschliche
nichtsesshafte Jäger und Sammler bevölkern das Obere
Mittelrheintal.
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