RHEIN MAIN CHRONIK

Frankfurt - Wiesbaden - Mainz - Darmstadt

  Autor: Werner Mohr Email: westemohr@web.de    
 

musketess historienthriller
 

CHRONIK RHEIN MAIN

1000 Jahre Adel, Autos, Duelle, Fahrräder, Gasthöfe, Juden, Kunst, Mätressen, Messen, Milliardäre, NS, Pferderennen, Postkutschen, Räuber, Raubritter, Religionen, Skandale, Sport, Tabus, Theater, Verkehr, Zuwanderung  uvm

 .. bis 1945 .. Adelstitel werden vereinfacht.. Suche mit (Strg)+(F) auf Rechtschreibung wird für die Suchfunktion zT verzichtet. 

Analog: CHRONIK Nürnberg - Neumarkt - Regensburg

1945 Wetter: Exzellentes Weinjahr mit würzigen Tannin-Bomben (nzz.ch). - In Wiesbaden gründet der in Magdeburg geborene jüdische Herausgeber Fritz Otto Ulm (45) und Georg Alfred Mayer (--) die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Kurier ehemals Wiesbadener Tagblatt, Langgasse 21, wofür er von den amerikanischen Militärregierung eine Genehmigung erhält, die aber der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Rundschau ehemals 19 43 von der NSDAP verbotene Frankfurter Zeitung keine Konkurrenz machen darf. - In Frankfurt veröffentlicht das NSDAP Parteiorgan für den Gau Hessen-Nassau, die Tageszeitung Rhein-Mainische Zeitung, in ihrer letzten Ausgabe im dritten Jahrgang den Aufruf unter der Überschrift Kein Deutscher fällt in die Hände des Feindes von NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (61) der sofortigen totalen Räumung der Städte Darmstadt, Offenbach, Frankfurt am Main, Wiesbaden, des gesamten Kreises Groß-Gerau, des Kreises Bergstraße bis zur Kammhöhe des Odenwaldes, des Kreises Darmstadt-Land bis etwa 10 Kilometer ostwärts der Stadt Darmstadt, des gesamten Kreises Maintaunus sowie einer 10-Kilometer-Zone ostwärts des Rheines in den Kreisen Rheingau-St Goarshausen und Unterwesterwald ohne anzugeben, wohin evakuiert werden soll. - In Deutschland gibt es nur 510.000 Kraftfahrzeuge, hinter England mit 1.200.000 und Frankreich mit 1.400.000 Automobilen. - Der aus der jüdischen Gemeinde ausgetretene ehemalige frankfurter Oberbürgermeister, ehemaliger Aufsichtsrat unzähliger frankfurter Großunternehmen, der PreußenElektra, der Deutschen Lufthansa, der Deutschen Bau- und Bodenbank und der Frankfurter Gasgesellschaft Ludwig Landmann (66) stirbt in seinem niederländischen Versteck an Unterernährung. - In Frankfurt hat die Stadt 170 jüdische Häuser und Grundstücke arisiert. - In Wiesbaden lässt der Leiter des NS Lebensbornheimes Taunus alias Bahnholz mit angeschlossenem Außenkommando des Frauen-KZ Ravensbrück Idsteiner Strasse 111 (20 19 katholisches Antonius-Altersheim) alle Kinder nach Ansbach in die Heime Franken I und II und danach in das Heim Hochland in Steinhörig evakuieren. Seit Kriegsbeginn sind rund 500 Kinder geboren worden. - In Wiesbaden ist das SS und Polizeigericht im Nerotal 34. - In Darmstadt wird SS Unterscharführer Erich Steuben mit militärischen Ehren begraben. - In Frankfurt richten die Amerikaner eine Fernsehsendeanlage ein. - In Frankfurt sprengt die Wehrmacht erfolglos die Neue Alte Brücke über den Main um die Allierten aufzuhalten. - In Mainz sprengt die Wehrmacht erfolglos die Rheinbrücke am mainzer Schloss nach Mainz Kastel. Trotzdem setzen die Amerikaner über den Rhein nach Mainz-Kastel über. - Der evangelische Korvettenkapitän Fürst Karl von Leiningen Dagsburg Hartenburg (St) (47) kommt in ein russisches Kriegsgefangenenlager, wo er innerhalb eines Jahres verhungert. Sein in Amorbach geborener Bruder Autorennfahrer Prinz Hermann von Leiningen (St) (44) ist mit der Grafentochter Irene von Schönborn Wiesentheid (St) (--) verheiratet. - In Wiesbaden flüchten der Regierungspräsident und in Westpreußen geborene wiesbadener Oberbürgermeister Felix Piekarski (55) nach Osten. - In Wiesbaden werden Zerstörungsbefehle nicht ausgeführt. - In Wiesbaden wird der Strassenbahnverkehr eingestellt. - In Mainz werfen 435 Bomber der englischen Royal Air Force 1.500 Tonnen Bomben hauptsächlich über der Neustadt, Weisenau, Gustavsburg und Bischofsheim ab. Es bricht ein Flächenbrand aus und es gibt 1.209 Tote. - Der in Frankfurt geborene Kernchemiker Otto Hahn (66) erhält den Nobelpreis für Chemie des Jahres 19 44. - In Offenbach gibt es 12 Juden. - In Weilmünster enden in der Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster die T4 Morde und Verschickungen in Tötungsanstalten nach rund 6.000 Fällen. - Der homosexuelle, kaltgestellte SA General, NSDAP Mitglied mit der Ehren Mitgliedsnummer 24 und viertgeborene deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (58) alias Auwi flieht mit seiner Schwägerin, Kronprinzessin Cecilie von Mecklenburg (St) (59) zu seiner Tante Margarete von Hessen (St) (73) ins amerikanisch befreite Kronberg. Er wird jahrelang interniert und bleibt ein treuer Nationalsozialist (+19 49). - In Gießen Fronhausen stirbt der in Kopenhagen geborene Komponist und durch seine unstandesgemäße Heirat resignierte, stark sehbehinderte Landgraf Alexander Friedrich von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (82), wodurch das hanaukesselstädter Schloss Philippsruhe verwaist. - In Frankfurt eröffnet das unbeschädigte Hotel Monopol Metropol am Südausgang des Frankfurter Hauptbahnhofs, Mannheimer Strasse 11-13 als erstes Hotel der Stadt wieder. - In Wiesbaden wird das Kurhaus und Luxushotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite zerstört und nicht wieder aufgebaut. - Der in Wiesbaden aufgewachsene strengprotestantische Studienrat und Stabsoffizier Hermann Kaiser (60) und der in Ziegenhain geborene Jurist und Rechtswissenschaftler Hans John (34) werden in Berlin als Verschwörer hingerichtet. - Der bopparder KPD Funktionär, langjährige NS Häftling und Zwangssoldat an der Ostfront Rudolf Steinwand (39) läuft zur Roten Armee über, engagiert sich in der sowjetischen Besatzungszone und steigt in der SED in die DDR Führungsriege auf. - In Wiesbaden werden in der Kaserne an der Schiersteiner Strasse (20 16 Europaviertel) mindestens 10 Deserteure an der Garagenanlage standrechtlich erschossen. - In Wiesbaden werden im Wald unterhalb des Berges Hohe Wurzel 16 ausländische Kalle-Zwangsarbeiter als Widerständler hingerichtet. - In Wiesbaden Kloppenheim werden polnische Zwangsarbeiter an der Friedhofsmauer hingerichtet. - In Frankfurt gibt es 160 Juden. - In Frankfurt fliehen der in Frankfurt geborene NSDAP Regierungspräsident des Regierungsbezirks Wiesbaden Otto Schwebe (42) und der NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob Sprenger (61) 3 Tage vor der Besetzung durch die Amerikaner. Er befiehlt die Verteidigung bis zum letzten Mann und einen Tag später die Evakuierung und die Zerstörung der leeren Stadt Frankfurt. - In Wiesbaden wird der in Westpreußen geborene Standartenführer, Oberabschnitt Rhein SS Führer und wiesbadener NSDAP Oberbürgermeister Erich Mix (42) abgesetzt (1954 erneut wiesbadener Oberbürgermeister und FDP Landtagsmitglied). - In Kronberg werden auf Schloss Friedrichshof (20 21 Schlosshotel Kronberg) die hessischen Kronjuwelen eingemauert, aber gefunden und verkauft. - In Eltville Eichberg sind im oder durch die Landesheilanstalt Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4 weitergeleitet 4.600 Menschen durch Euthanasie ermordet worden, dazu 450 Kinder in der Kinderfachabteilung. - In Wiesbaden werden Halbjuden aus Mischehen ins KZ Theresienstadt verschleppt. - In Birstein wird Prinzessin Elisabeth Christiane von Isenburg (St) als Tochter des abgelehnten NSDAP Sympathisanten Fürst Franz Ferdinand von Isenburg (St) (44) heiratet die russische Grafentochter Irina Tolstoi (St) (28) geboren. - Die Heilpraktikerin Prinzessin Elisabeth Helene Prinzessin von Isenburg (St) (69), Ehefrau des in Darmstadt geborenen SA Standartenführer der Obersten SA Führung NS Professor für Sippenforschung und Familienforschung Prinz Wilhelm Karl von Isenburg Büdingen (St) (42) organisiert als Präsidentin der rechtsradikalen Organisation Stille Hilfe die Flucht von NS-Verbrechern nach Südamerika. - In Wiesbaden zieht der amerikanische Standortkommandant in das verlassene SS und Gestapo Hauptquartier Villa Söhnlein Pabst mit den Gebäuden Paulinenstrasse 7-11, das deshalb den Spitznamen Weißes Haus erhält, ein. - In Darmstadt hat die Schwemmkanalisation eine Länge von 150 km, aber es gibt es immer noch keine Abwasserkläranlage. Der Abwasser Sammler Darmbach hat sich zu einer stinkenden Kloake entwickelt. Die Abwasserverrieselungsflächen um den Hof Gehaborn und Weiterstadt haben eine Fläche von 4,8 qkm, wodurch Wurmkrankheiten sehr stark angestiegen sind. - Die in Mainz geborene wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell alias Anneliese von Ribbentrop  (49) flieht ins Rheinland, veröffentlich später die Aufzeichnungen ihres Mannes und bleibt rechtsextrem. - In Marburg an der Lahn stirbt die unverheiratete Grafentochter Gräfin Adelheid von Solms Laubach (St) (70). Ihre unverheiratete Zwillingsschwester Frieda von Solms Laubach (St) (70) (+1961 Marburg) überlebt sie. - Darmstadt hat 69.539 Einwohner. - In Frankfurt wird der frankfurter Gestapo Leiter Reinhard Breder (34) (straffrei) zum Kommandeur der Sicherheitspolizei Hessen ernannt, weshalb sich die Gestapo aus Frankfurt ins Ausweichquartier Arbeitserziehungslager Hirzenhain in unmittelbarer Nähe des gräflichstolberger Hofgutes Luisenlust zurückziehen will, das allerdings noch gar nicht geräumt ist, weshalb der zwickauer Personalchef der Horch Werke Inspekteur der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes in Wiesbaden und frankfurter Gestapo Chef SS Oberführer Hans Trummler (45) das Arbeitserziehungslager Hirzenhain räumen lässt. Einige Tage später werden die Gefangenen des Arbeitserziehungslagers an einem Waldrand in der Nähe von Glashütten von der Gestapo ermordet. - In Frankfurt werden im Westhafen Bachforellenweg 3 modernste aber wegen schlechter Verarbeitung nicht einsatzfähige U-Boote der U-Bootklasse XXI nicht mehr fertiggestellt. - In Darmstadt treffen die Amerikaner auf 50.000 Obdachlose, die in den Trümmern leben. - In Mainz werden die U50 Jährigen der zur Feuerschutzpolizei umfunktionierten Berufsfeuerwehr bewaffnet und zum Schutz von Industrieanlagen abgeordnet. - In Oppenheim richten die Amerikaner einen Brückenkopf ein. - Auf dem rechtsrheinischen Kornsand gegenüber Nierstein werden fünf Niersteiner und ein Oppenheimer, angebliche gefährliche Kommunisten, Cerry Eller, ihr Mann Johann Eller, Georg Eberhardt, Rudolf Gruber, Nikolaus Lerch und und Jakob Schuch von Leutnant Hans Kaiser (1953 10 Jahre Gefängnis) nach dessen Besuch der Gasstätte Wehner an der Fähre, in einer Flak Stellung ermordet. In Nierstein ist Georg Ludwig Bittel NSDAP Ortsgruppenleiter (freigesprochen). Kurz nach der Exekution wird die Fähre gesprengt. - Die Besitzerin des Gestüts Erlenhof in Bad Homburg Industriellentochter Margareta von Thyssen (34) betreibt im Heimatort ihres Gatten Schlossbesitzer Graf Ivan von Batthyany (35) einen Erholungsort für die Waffen SS. Gemeinsam feiern sie wenige Tage vor dem Einmarsch der Roten Armee mit der lokalen NSDAP und der SS ein Fest während in der nahe gelegenen Scheune Kreuzstadl beim Massaker von Rechnitz rund 180 ungarischjüdische Zwangsarbeiter ermordet werden. - Der in Darmstadt geborene bevollmächtigte General der deutschen Wehrmacht, Mitglied der Waffen SS Karl Wolff (45) (Behauptet 19 64 bei der Anklage für den Tod von 30.000 Juden verantwortlich zu sein erst 19 45 von der Vernichtung der Juden erfahren zu haben) erlaubt dem Offizier Wichard von Alvensleben (43) unerklärlicherweise die Befreiung von 139 Sonder- und Sippenhäftlingen in Südtirol, viele davon Politiker und Adelige, darunter der in Offenbach Rumpenheim geborene Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP und ehemalige Oberpräsident der Preußischen Provinz Hessen Nassau Landgraf Philipp von Hessen (St) (45). - Der mit der in Mainz geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell (49) verheiratete Reichsaußenminister Joachim Ribbentrop (52) flieht nach Hamburg und taucht unter dem Namen Reiser unter bevor er nach Nürnberg zum Kriegsverbrechertribunal gebracht wird. (1946 hingerichtet. Seine Pferdezucht Gestüt Asta wird die VDO Gründertochter und zweifache Olympia Dressur Goldmedaillengewinnerin Liselott Linsenhoff übernehmen). - In Mainz wird das Hotel Zum Hohenzollern Ecke Rheinallee/Kaiserstrasse (20 16 Hotel Mainzer Hof) Kaiserstrasse 98 von den Franzosen genutzt. - In Frankfurt dringen die Amerikaner über die Wilhelmbrücke in die Stadt ein. - Der darmstädter Spenglermeister, Vorsitzender des Verwaltungsrats der darmstädter Sparkasse, der hessischen Elektrizitäts AG, der Darmstädter Flughafen AG und darmstädter NSDAP Oberbürgermeister Otto Christian Wamboldt (61) flieht vor den Amerikanern und begeht mit seiner Ehefrau Selbsmord. - Der in Pasing geborene Eisenbahnverwaltersohn, SS Gruppenführer und ehemalige darmstädter Oberbürgermeister Heinrich Müller (49) begeht in Potsdam mit seiner Frau und seinen drei Kindern erweiterten Selbstmord. - Der in Frankfurt geborene Schauspieler Hans Adalbert Droescher mit Künstlernamen Hans Adalbert Schlettow (57), der hauptsächlich finstere Gestalten spielt und sich auch als Hans Adalbert von Schlettow als Adeliger ausgibt, stirbt als Zivilist während der Schlacht um Berlin. - Die in Frankfurt geborene Schauspielerin Ida Wüst (61) spielt in ihrem 100. Spielfilm Die Brüder Noltenius. Ihre Entnazifizierung wird wegen massiver Vorwürfe der Denunziation von jüdischen Kollegen abgelehnt. - Postbriefkästen sind rot. - In Frankfurt fordert der überlebende Adler Zwangsarbeiter Max Loock die Amerikaner auf, die nach der Evakuierung des Adlerwerkes haufenweise toten Zwangsarbeiter und Beweismaterial zu sichern. Nur 25 in aller Eile auf dem Hauptfriedhof eingeäscherte Tote werden noch gefunden. Die Vorstandssekretärin von Adler Generaldirektor und Aktienmehrheitsbesitzer Ernst Hagemeier (--) (1966 Bundesverdienstkreuz) führt ihren Auftrag die Akten KZ Katzbach zu vernichten nicht aus. Die Akten verschwinden trotzdem aus dem Panzerschrank. Auch Abwehrbeauftrager Engelmann wird wegen Kriegsverbrechen angeklagt. Beide werden von Tätern zu Opfern des Systems umgedeutet, da man ihnen angeblich schon kranke KZ Häftlinge in die Fabriken schickte. - Die Wachmannschaft des KZ Auschwitz ist mit Adler Personenkraftwagen ausgestattet. - In Deutschland befinden sich 700.000 Menschen in KZs. - In Geisenheim wird die Grafentochter Angelika Leopoldine Maria von Ingelheim Mespelbrunn (St) als Tochter von Graf Philipp Alexander Rudolf Viktor Anselm Franz von Ingelheim Mespelbrunn (St) (30) geboren. - In Lorsbach verstecken Emil und Paula Heinzmann ein Mädchen (12) mit einem jüdischen Elternteil 12 Monate lang. - Der ehemalige evangelische rüsselsheimer Pfarrer und gut vernetzte NS Widerständler Emil Fuchs (68) (1949 Umzug in die DDR als Professor in Leipzig), dessen Sohn Klaus Fuchs (34) in Los Alamos als Spion für die Sowjetunion das amerikanische Atombombenprojekt ausspioniert, schickt seinen halbwaisen Enkel Klaus Fuchs-Kittowski (11), den er wegen des Verlustes der Erziehungsberechtigung nicht bei sich behalten darf und dessen Vormund der berlintegeler Wehrmachts Gefängnispfarrer Harald Poelchau (42) wird, in die Odenwaldschule in Heppenheim, wo er 6 Jahre bleibt. Er wird Wissenschaftphilosoph. - In Darmstadt besteht das Zwangsarbeiter Internierungslager aus hunderten ungeheizten Zelten. - Das ehemalige SS Mitglied Fürst Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (42) befiehlt erfolglos seiner in St Petersburg geborenen Ehefrau Marie-Marguerite von Deringer (St) (42) sich und die Kinder Prinz Ludwig Wilhelm (St) (19) und Prinzessin Edda Marie (St) (15) zu vergiften und flieht alleine. Danach bewirbt er sich erfolgreich bei der amerikanischen Streitkräften in Bensheim als Offizier, kommt dann aber in ein Kriegsgefangenenlager, wo er eine psychische Krankheit zu simulieren beginnt. - Der in Arolsen geborene Erbprinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) (49) ist General der Waffen SS und für das KZ Buchenwald zuständig (lebt 1950 wieder als Multimillionär auf Schloss Arolsen). - In Frankfurt werden von der Großmarkthalle aus die letzten Halbjuden in die Vernichtungslager gefahren. Eine Fahrt auch im Viehwaggon dauert ohne Nahrung und Wasser etwa 3 Tage, wobei standartgemäß 4 Pfennig/km abgerechnet werden. Bei mehr als 500 Personen gibt es Mengenrabatt. Die Rechnung der Reichsbahn geht an die Firma Mitropa Poststrasse 34. Die berechneten Beträge werden von der SS aus geraubtem Geld bezahlt. - Der in Offenbach geborene Wehrmachtssoldat Walter Buckpesch (21) desertiert wenige Tage vor Kriegsende von der Wehrmacht (19 83 Mitglied des Bundestags). - Die sachsenweimareisenacher Prinzenwitwe Prinzessin Gerta von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (82) stirbt. - In Wächtersbach stirbt Prinzessin Gerta von Isenburg Büdingen (St) (49). - Das in Limburg an der Lahn geborene SA und NSDAP Mitglied Rechtsanwalt Heinrich Anton Wolf (37) ist anklagender Staatsanwalt am danziger Sondergericht, das der Gestapo und dem SD, dem Nachrichtendienst der SS zuarbeitet (1962 hessisches Landtagsmitglied, Bundesverdienstkreuz). - Fürst Friedrich Wilhelm von Wied Wied (St) (73) und sein Bruder der albanische Fürst Wilhelm Friedrich Heinrich von Wied Wied (St) (69) sterben. Nachfolger wird als 7. Fürst der Enkel Friedrich Wilhelm Heinrich Konstantin von Wied Wied (St) (14). - In Frankfurt tragen die Fussballvereine FSV Frankfurt und Eintracht Frankfurt Ligaspiele aus und spielen in einer Kriegsspielgemeinschaft aus Mangel an Spielern manchmal in einer Mannschaft. - Der in Frankfurt geborene KZ Auschwitz Aufseher August Angstmann (51) flieht. - Der in Frankfurt geborene Volkswirtschaftstudent und SS Obersturmbannführer im Raum Berchtesgaden Bernhard Frank (37) (20 17 wohlhabender Tabakunternehmer und überzeugter Nationalsozialist) verhaftet Hermann Göring (52) wegen Hochverrats. - In Frankfurt bleibt das Gasthaus Wertheim Fahrtor 1 als einziges Fachwerkhaus unzerstört. - In Flörsheim wird die Opelbrücke gesprengt. 4 Tage später marschieren die Amerikaner ein. - In Frankfurt werden 400 noch von den Adlerwerken eingesetzte Zwangsarbeiter auf den Todesmarsch ins KZ Buchenwald Richtung Hanau getrieben. - In Frankfurt werden 3.449 NSDAP Mitglieder verhaftet. - In Frankfurt flieht der Rektor der Goethe Universität Frankfurt Rassenhygieneprofessor Heinrich Wilhelm Kranz (48) und begeht Selbstmord. - Der in Wiesbaden geborene Eisenbahnersohn und NSDAP Staatssekretär im Reichsinnenministerium SS Obergruppenführer Wilhelm Stuckart (43) wird Reichsinnenminister und Reichskultusminister. - Die rechte Hand des frankfurter NSDAP Gauleiters, der ehemalige wiesbadener NSDAP Stadtrat, SS Standartenführer und maßgebliche hessennassauer T4 Euthanasiemord-Verantwortliche Fritz Bernotat (55), Wiesbaden Eichendorffstrasse 1, flieht als Otto Kallweit nach Fulda Neuhof, wo er noch 6 Jahre lebt (1951 Seine Witwe beantragt unter ihrem richtigen Namen Witwenrente, wodurch der Betrug auffliegt). - In Frankfurt befiehlt das Wehrmachtsoberkommando die Verteidigung bis zum letzten Mann. - In Falkenstein trifft sich nach dem Räumungsbefehl der Stadt Frankfurt der Vorstand des weltweiten Baukonzerns Holzmann AG um Heinrich Holzmann (--). Man beschließt den Laden zuzusperren. 33 der 56 Manager wollen trotzdem in Frankfurt bleiben. Die Vorstände Friedrich Linsenhoff (--) und Franz Rudolph (--) können nicht kommen, da sie durch einen Autounfall in Alsfeld verhindert sind. Der Holzmann Manager Friedrich Linsenhoff (--), der ein gefälschtes Familienwappen führt, ist leicht verletzt. - In Frankfurt kommt der FLAK Helfer und Reitlehrer Hans Günter Winkler (19) nach seiner Flucht aus Thüringen bei seiner Mutter unter. - In Offenbach werden jüdische Mischlinge in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. - In Deutschland kostet 1 kg Brot 37 Pfennig, 1 kg Kartoffeln 13 Pfennig und 1 kg Schweinefleisch 1 Reichsmark und 84 Pfennig. - In Wiesbaden ist das Ufa Lichtspieltheater alias Kino in der Wilhelmstrasse 36 (20 17 Caligari) und Marktstrasse 9 das eleganteste Kino der Stadt. - In Frankfurt sind bereits 456 der 1.200 Zwangsarbeiter im KZ Katzbach auf dem Werksgelände der Adlerwerke in der Ecke Weilburger Strasse/Kleierstrasse unter Lagerleiter SS Hauptscharführer Erich Franz tot. 500 werden auf Güterwaggons ins KZ Bergen-Belsen abtransportiert. Der Rest wird zu Fuß aus dem Lager getrieben und marschiert über Dörnigheim, wo 9 Zwangsarbeiter tot zusammenbrechen und neben der Strasse verscharrt werden, Richtung KZ Buchenwald. - Der in Frankfurt jüdischprotestantisch konvertierte Chemie-Industrielle Friedrich Ludwig von Gans (76) hat 3 Jahre KZ Theresienstadt überlebt, ist aber halb verhungert, geistig verwirrt und begeht im Folgejahr Selbstmord. - Der katholische mainzer Bischof Albert Stohr (55) versteckt sich mehrere Monate im evangelisch geprägten mainzer Weinbaugebiet Engelstadt bis zum Eintreffen der Amerikaner. - Im Regierungsbezirk Wiesbaden sind mehr als 20.000 hilfslose fürsorgebedürftige Menschen ermordet. - In Darmstadt wird der Direktor des frankfurter Automobilherstellers Adler Ernst Hagemeier (--) nach der Zerstörung der Adlerwerke und nach 210.000 hergestellten Kraftfahrzeugen interniert. Nach seiner Entlassung 19 48 verhindert er aus unbekannten Gründen den weiteren Bau von Adler-Automobilen. - In Kelsterbach sind auf dem Gelände Taubengrund im Durchgangslager KZ Kelsterbach für Zwangsarbeiter aus Russland, Weissrussland und Polen alias Russenlager insgesamt 214 Menschen ermordet worden, darunter 68 Kleinkinder bis 2 Jahre. 3.000 Insassen werden befreit. - Der in Diez geborenen Pfarrersohn, NSDAP Mitglied, SA Mitglied, ehemaliger Rechtsverwalter der Deutschen Evangelischen Kirche und in Funktion Regierungspräsident des polnischen Warthegaus August Jäger (58) wird von den Briten mit dem Spttznamen Henker Großpolens verhaftet. - In Darmstadt bleibt der darmstädter Maler Professor Adolf Beyer (76) trotz seiner fanatischen NS Vergangenheit unangetastet. - In Wiesbaden lassen die Amerikaner die Theater Walhalla in der Mauritiusstrasse 3 und Kirchgasse 64 und Großer Atlantik als Bordelle wiedereröffnen, wo die Soldaten für 9 Dollar Sex mit Prostituierten kaufen können. Ebenso im Gasthaus Happy Hill in Schierstein. - In Frankfurt kommt der Hochstapler, Berufsverbrecher und angebliche Judenretter Herbert Engler (--) nach jahrelangen Gefängnisaufenthalten ua durch die Gestapo in diverse KZs verschleppt an und behauptet einen Doktorgrad zu besitzen, weshalb man ihn zum Ministerialrat ernennt und ihn zum Abteilungsleiter im Ministerium für Arbeit und Wohlfahrt des Landes Groß-Hessen macht, wo er zum Vater des Hessischen Betriebsrätegesetzes wird (1949 fliegt er auf. Die Hintergründe werden jahrzehntelang verschwiegen). - In Darmstadt  verhandelt der Direktor des Evangelischen Verein für Innere Mission Pfarrer Wilhelm Röhricht (52) über die Rückgabe der von den Amerikanern besetzten Heime. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich August von Hanau (St) (81),  der Sohn des in Kassel geborenen Fürst Friedrich Wilhelm von Hanau (St) (++) und der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika von Schaumburg (++), wird von seinen fürstlich hanauischen Fideikomissherrschaften enteignet.  - Das NSDAP Mitglied und Korvettenkapitän Fürst Karl von Leiningen (St) (47), verheiratet mit der russischen Prinzessin Maria Romanova (38), kommt in russische Kriegsgefangenschaft, wo er im Folgejahr an Hunger stirbt. Vier seiner sieben Kinder heiraten in den europäischen Hochadel ua Hohenzollern. - In Darmstadt wird der in Bockenheim aufgewachsenen Kaufmannssohn und französische Staatsbürger und englischer Soldat Wilhelm Grönke (49) nach seiner Verhaftung durch die Gestapo in Marseilles zwei Jahre zuvor inhaftiert, dann ins frankfurter Gefängnis Hammelgasse gebracht und schließlich nach Hanau deportiert, wo ihm die Flucht gelingt. In Mainz flieht der Bezirksverwaltungsgerichtsvorsitzende und rheinhessische Landrat Wilhelm Wehner (66) mit dem mainzer Oberbürgermeister Heinrich Ritter (54) (1950 5 jahre unter falschem Namen und sein Verfahren wird eingestellt) vor den Amerikanern wegen der gesprengten Brücken in einem Boot über den Rhein. - Der kronberger Unternehmer Wilhelm Kratz (--) stirbt, woraufhin seine Witwe Johanna Kratz (--) nach der Zerstörung der städtischen frankfurter Fayencemanufaktursammlung die letzten paar hundert Stücke besitzt. - Der in Frankfurt geborene Opernbaritonssohn und Komiker Herman Bing (56) ist im Hollywood Film I was a Criminal zu sehen, der auf der Hauptmann von Köpenick Geschichte basiert. - Der emigrierte jüdische offenbacher Lederwaren Industrielle Robert von Hirsch (62) heiratet in Basel die emigrierte jüdische frankfurter Juwelierstochter Martha Koch (--). - Der Sohn des aus Hanau 57 Jahre zuvor ausgewanderten jüdischen hanauer Patriziers Textilimporteurs Julius S Oppenheimer (--), der in New York geborene Atomphysiker Robert Oppenheimer (41) wird Vater der Atombombe, - In Frankfurt, das durch den Amerikanern befreit ist, kommen etwa 40 % des gesamten durch einen Zufall entdeckten deutschen Nazi Goldschatzes bestehend aus rund 175 mit Hakenkreuz gekennzeichneten Goldbaren zu 25 x 7 x 4 cm (20 23 Gesamtwert 120.000.000 €) entsprenend 220 Tonnen Gold und 10 Tonnen Silberbarren aus dem Bergwerk alias Kaligrube Merkers in der Nähe von Fulda an, dazu hunderte Säcke mit Geld, eingelagerte Gemälde ua die Doppelbilder Adam und Eva von Dürer und Kunstgegenstände, darunter die Büste der Nofretete und der Schriftverkehr von Goethe, bei einem wesentlich höheren Gesamtwert des Fundes. (20 19 Gesamtwert 2.2 Milliarden €). Der Fundort ist ein 20 x 40 x 4 m großer Raum hinter der unscheinbaren Stahltür Nr 8 etwa 150 m tief im Stollen. - In Eltville zieht im Schloß Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) nach dem Tod und der Beeerding auf dem erbacher Friedhof des blutkranken Besitzers, des kaiserlichen Neffen Prinz Waldemar von Zollern Preußen (St) (56) nach der Flucht aus Schlesien, dessen Mutter die in Darmstadt geborene Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt (St) (79) ist, dessen in Potsdam geborene Witwe Prinzessin Calixta Agnes Adelheid von Lippe Biesterfeld (50) alias Calixta zur Lippe alias Prinzessin Waldemar ein. - In Büdingen wohnt Fürst Otto Friedrich von Isenburg Büdingen (St) (--) verheiratet mit Prinzessin Felicitas Anna von Reuß Köstritz (22). Sie ist die Tochter von Prinz Heinrich von Reuss Köstritz (St) (35), Dessen Sohn wird Prinz Heinrich von Reuss Köstritz VIII (St) (**) (20 23 als Reichsbürger verhaftet) wohnhaft Frankfurt Rossertstrasse 14 sein. Eine Cousine der isenburgbüdinger Fürstin Felicitas Anna von Reuß Köstritz (31) ist die spätere niederländische Königin und mecklenburger Herogin Juliana von Nassau Oranien (St) (36).

1944 Wetter: Eisiges Jahresende. - Aachen wird von den Amerikanern erobert. - Der in Arolsen geborene Erbprinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) (48) wird General der Waffen SS und schafft es seinen Intimfeind, den in Darmstadt geborenen KZ Kommandant Karl Otto Koch (44) im Rahmen der Buchenwalder Korruptionsaffäre zur Wiederherstellung der Ehre der SS hinrichten zu lassen. - In Frankfurt wird das Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 von Fliegerbomben zerstört. - Der in Westpreußen geborene NSDAP Standartenführer und wiesbadener Oberbürgermeister Erich Mix (41) wird SS Führer Oberabschnitt Rhein (1971 Ehrengrab in Wiesbaden 2014 aberkannt). - In Wiesbaden wird das NSDAP Reichsschulungslager aufgelöst und nach Oppenheim verlegt. - In Wiesbaden dient das Lebensbornheim Taunus alias Bahnholz mit angeschlossenem Außenkommando des Frauen KZ Ravensbrück Idsteiner Strasse 111 (20 19 katholisches Antonius-Altersheim) als Zwischenstation für Mütter, Kinder und Angstellte aus anderen Lebensbornheimen wie dem Heim Westerwald bei Paris, dem Heim Ardennen in Belgien, dem Heim Pommern und dem Heim Warthegau, wo sie ermordet werden. - In Wiesbaden ist Unter den Eichen ein Außenkommando des KZ Hinzert bei Trier und eine Ausweichstelle der SS Dienststelle im SS Bunker. - In Wiesbaden werden mögliche Verschwörer des Hitlerattentats im Polizeigefängnis in der Friedrichstrasse 25 inhaftiert und gefoltert. - In Frankfurt wird das homosexuelle Swing Jugend Mitglied mit langen Haaren Wolfgang Lauinger (26) ein zweites Mal von der Gestapo in der Zentrale in der Lindenstrasse 27 verhört, nachdem er seinen Freund Josef Steingass aus dem Gefängnis in Frankfurt befreit hatte, doch da ihm nichts nachgewiesen werden kann, wird er wieder freigelassen. - In Rüsselsheim sterben nach einem Bombenangriff auf das Opelwerk mit 674 Bomben, die fast alle ihr Ziel verfehlen, 201 Menschen, 24 davon Dorfbewohner, der Rest sind Zwangsarbeiter. In Rüsselsheim wiegeln in der zerstörten Frankfurter Strasse vor dem Park-Hotel die Rüsselsheimerinnen Käthe Reinhardt, ihre Schwester Margarete Witzler und deren Tochter Lilo mit Kindermörder-Rufen die Bevölkerung zur Lynchjustiz an 8 von Soldaten bewachten englischen Bomberpiloten, Norman Rogers, John Sekul, Thomas Williams, William Dumont, Elmore Austin, William Adams, Sidney Brown, Forest Brininstool, Haigus Tufenkjia, auf, die zunächst vom Kneipenwirt Philip Gutlich mit einem Knüppel verprügelt und während ihrer Flucht zum nächsten Verladepunkt an der Ecke Grabenstrasse/Taunusstrasse wieder eingeholt und gestellt werden, wo der rüsselsheimer NSDAP Ortsgruppenleiter Joseph Hartgen mit Pistolenschüssen in die Luft hinzugekommene Bewohner der Rheinstrasse, Opelarbeiter, Flaksoldaten und Flieger herumkommandiert und anfeuert sie mit Besenstielen und Schaufeln totzuschlagen. Der Schullehrer Christoph Keil will dazwischengehen, wird aber mit Mach dich fort, sonst bekommst du es auch noch! -Drohungen vertrieben. Der Fabrikarbeiter August Wolf beginnt ihnen mit seinem Hammer auf den Kopf zu schlagen. Seine Kollegen Wolf und Fugmann bewerfen sie mit großen Steinen und Eisenbahnschwellen bevor sich auch Soldaten beteiligen. Der rüsselsheimer NSDAP Ortsgruppenleiter Joseph Hartgen ergreift ebenfalls einen Hammer und schlägt ihnen ebenfalls auf den Kopf. Als sie sich nicht mehr bewegen, erschießt er sie mit Kopfschüssen. Hitlerjungen müssen die Leichen vom Mob begleitet zum Waldfriedhof karren. William Adams und Sidney Brown stellen sich tot und überleben im Leichenhaufen. - In Mainz wird Bischofsheim, Ginsheim, Gonsenheim mit Kaserne, Gustavsburg, Kastel, Kostheim, die Neustadt, Weisenau und der Hauptbahnhof bombardiert, der aber nach kurzen Reparaturarbeiten wieder in Betrieb genommen wird. - In Frankfurt werden von der englischen Royal Air Force 3.000 Tonnen Sprengbomben abgeworfen. - In Eppstein Niederjosbach werden Kriegsdienstuntaugliche und die Jahrgänge 27, 28 und 29 zum Schanzenbau an den Westwall eingezogen. - Der hattersheimer SPD Mann und Drucker Peter Nida wird nach Verbüßung seiner 3 jährigen zweiten Haftstrafe an die Stapo übergeben, die ihn in Schutzhaft nimmt und ins KZ Dachau verschleppt, wo er innerhalb eines Jahres stirbt. - In Frankfurt sterben nach einem nächtlichen Bombenangriff der englischen Royal Air Force 421 Menschen. Es gibt 55.000 Obdachlose. - In Frankfurt sterben nach einem zweiten nächtlichen Bombenangriff der englischen Royal Air Force 1.001 Menschen. Es gibt 120.000 Obdachlose. - In Frankfurt stirbt die Ehefrau des in Offenbach Rumpenheim geborenen ehemaligen finnischen Kronprinzen, evangelischen Rittmeisters, Bankkaufmanns der arisierten frankfurter Filiale der M. M. Warburg Bank, NSDAP und SA Mitglieds, NSDAP Obertaunuskreis Landrat Prinz Wolfgang von Hessen Kassel (48), die badische Prinzessin Marie Alexandra von Baden (46) in einem Luftschutzkeller. - In Darmstadt wird das oberirdisch zerstörte Gasthaus und Weinlokal Bockshaut Kirchstrasse 7-9 von Sofie Heiß unterirdisch in den Kellergewölben weitergeführt. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene Offizierssohn und General Ludwig Beck (64) wird in Berlin als Verschwörer hingerichtet. - In Wiesbaden renovieren Polizeigefängnis Häftlinge aus der Friedrichstrasse 25 auf dem Gelände des Wiesbadener Reit und Fahr Clubs Unter den Eichen hinter dem Cafe Ritter einige unisolierte Baracken der Jockeys notdürftig, wo 75 luxemburgische Widerständler und KZ Häftlinge unter der Führung eines SS Hauptsturmführers eingesperrt werden, die Büroräume für Ordnungspolizei, Waffen SS, Ergänzungsstelle Rhein, SS Helferinnen Heim und einen Schutzraum für den Warschauer Ghetto Massenmörder Generalleutnant der Waffen SS und Polizei Jürgen Stroop (49) erbauen sollen. Jürgen Stroop (49) selbst wohnt mit seiner Frau und 3 Kindern in der 17 Zimmer Villa Nerotal 46. - In Darmstadt wird der KPD Funktionär Georg Fröba (44) nach einer Denunziation im Vorjahr und Monaten im Gestapo Gefängnis in der Rundeturmstrasse 6 mit Michael Weis, Hans-Otto Fillsack, Konrad Weigel und Michael Hass des Hochverrats angeklagt. Als Anführer wird Georg Fröba (48) im Gestapogefängnis Frankfurt Preungesheim hingerichtet und seine Leiche der Goethe Universität in Frankfurt übergeben. - In Wiesbaden gibt es 3376 männliche und 2339 weibliche namentlich bekannte Zwangsarbeiter aus 16 Nationen und 26 Arbeitslager, darunter Kalle, Rheinhütte, Didier Werke Biebrich, Glyco Metall, Schulz und Braun Schierstein, Chemische Werke Albert Amöneburg, Buchhold Keller Bierstadt, Horn Dotzheimer Strasse Maschinenfabrik Wiesbaden AG, Klinger-Kolb Dotzheim, Lermer Stahlbau Dotzheimer Strasse und Söhngen Waldstrasse. Die Sammellager heißen Arbeitsgemeinschaft Industrie zusammengelegt mit dem städtischen Arbeitslager Willi Ecke Mainzer Strasse/Welfenstrasse (20 16 Real Markt Parkplatz). - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener Spielbank Croupierssohn, deutsche Jazzpianist, spätere Big Band Leader und Schlagersänger Paul Kuhn (16) ist Truppenbetreuer der Wehrmacht in Paris. - In Obermörlen Ziegenberg lässt Adolf Hitler (55) im Ritterburgbunker alias Führerhauptquartier Adlerhorst die Führeransprache zum Jahresende aufnehmen. - In Obermörlen Ziegenberg wird das Führerhauptquartier Adlerhorst zum Hauptquartier des in Mainz, Frankfurt und der Kadettenanstalt Oranienstein in Diez aufgewachsenen magdeburger Husaren Rittmeistersohnes, Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt (69). - In Rodgau erhöht sich die Sterblichkeit unter den Strafgefangenen im Strafgefangenen Stammlager II Rollwald von 8 seit 19 38 auf 147 bis 19 45. - In Rodgau Dieburg wird ein Strafgefangenenlager von darmstädter Häftlingen im Arbeitshaus eingerichtet. Die Strafgefangenen werden zur Flurbereinigung herangezogen. Innerhalb eines Jahres werden auf dem Lagergelände 24 Einfamilienhäuser und ein Schwimmbad für das Wachpersonal gebaut. Einer der Gefangenen ist der wegen seiner Homosexualität verurteilte populäre Tennis Davis Cup Spieler Gottfried von Cramm (29), der nach einem halben Jahr wegen guter Führung entlassen wird. - In Frankfurt führt Hauptmann Kleinstäuber den Polizeiarzt Golaert durch die beiden Polizeigefängnisse Klapperfeldstrasse und Gutleutstrasse, der beklagt, dass die Insassen wie Vieh in überfüllten, ungelüfteten, mit Kot verdreckten, dunklen Zellen gehalten werden, obwohl sie noch gar nicht verurteilt sind. Neben Ungeziefer tritt gelegentlich Fleckfieber auf. Es herrscht ein unbeschreiblicher Gestank. In einem Raum mit 180 cbm Rauminhalt sind 66 Personen eingesperrt und in einer Ecke steht ein Eimer mit einem Deckel. - Frankfurt hat 357.737 Einwohner. - In der Nähe von Hirzenhain eröffnet die frankfurter Gestapo ein eigenes Erweitertes Polizeigefängnis für Frauen. - Der in Mainz geborene Verschwörer Freiherr Karl von Thüngen (53) wird verhaftet, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Brandenburg-Görden erschossen. - Der in Mainz geborene Studienassessor und von seinen Kollegen denunzierte Studienassessor Emil Heinrich Darapsky (38) wird wegen privater Aufzeichnungen wegen Wehrkraftzersetzung in Berlin zum Tode verurteilt und gehenkt. - In Wiesbaden wird das von der Wehrmacht zur Luftüberwachung übernommene Luxushotel Neroberghotel in dem es einen Wintergarten mit Palmen gibt, in ein Reichslager umfunktioniert. - In Frankfurt werden in 3 Luftangriffen im März die gesamt Altstadt und die Innenstadt zerstört. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (75) versteckt sich in Florenz. Seine Frau Prinzessin Antonia von Luxemburg und Nassau (St) (45) kommt mit ihren Kindern Heinrich Franz (St) (22), Irmingard (St) (21), Editha Marie Gabrielle (St) (20) Hilda Hildegard Marie (St) (18) Gabrielle Adelgunde Marie (St) (17) und Sophie Marie Therese (St) (09) ins KZ Sachsenhausen und danach ins KZ Flossenbürg. Sein Sohn aus erster Ehe Albrecht von Wittelsbach Bayerns (St) (39) und dessen Sohn Franz von Wittelsbach Bayern (St) (11) werden im KZ Flossenbürg inhaftiert. - In Darmstadt wird die Stadt zu 80 % von 235 Bombenflugzeugen der englischen Royal Air Force zerstört, wobei 11.000 Menschen in einem Feuerinferno auch in den Luftschutzkellern sterben. Nach der Zerstörung fliehen 66.000 Obdachlose in den Odenwald und an die Bergstrasse. - In Mainz Kastel gründet sich der Angelsportverein Frühauf Mainz Kastel in der Siedlungsschänke Wiener Platz. - In Frankfurt erhält die ausgebombte Stadt 25 neue Strassenbahnen. Alle Strassenbahnen besitzen wie seit ihrer Einführung nur eine Laterne, die abwechselnd vorne oder hinten, je nach Fahrtrichtung, befestigt wird. - In Frankfurt wird in den Adlerwerken Kleyerstrasse 19 begonnen unter SS Bewachung Kettenfahrzeuge zu produzieren und Aufräumarbeiten durchzuführen. Dabei werden über 1.600 KZ Häftlinge eingesetzt, wobei 528 sterben. - In Frankfurt unterhalten die Adlerwerke Zwangsarbeitslager in der Froschhäuser Strasse, der Kleyerstrasse 45 und in der Krifteler Strasse 47 (Werk IV). - In Frankfurt ist die Tageszeitung Rhein-Mainische Zeitung das amtliche Organ der NSDAP für den Gau Hessen Nassau. - In Frankfurt tritt der Deutsche Volkssturm bei der NSDAP Ortsgruppe Dornbusch auf der Bertramswiese (20 16 HR Gelände) zum Exerzieren an. - In Frankfurt wird ein elektrischer Omnibus zwischen Heddernheim und Praunheim eingesetzt. - In Frankfurt werden Zitronen verteilt. - In Mainz sind im Polizeigefängnis Dalberger Hof Klarastrasse 4 innerhalb von 10 Monaten 1.986 Menschen bei menschenunwürdigem Gestank, Kälte und Dunkelheit bis zum Abtransport in die KZs inhaftiert. - Der frankfurter Stadtkommandantensohn, NS Günstling, Kriegsverbrecher und Wehrmachtsgeneral Carl-Heinrich von Stülpnagel (58), der an der Ostfront erfolgreich selektiv unter der Bevölkerung die Ermordnung von tausenden Juden durch Pogrome und durch die Wehrmacht betrieb, wird als Attentäter und Widerstandskämpfer hingerichtet (20 16 In Frankfurt steht auf seinem Grab Opfer des 20 Juli 19 44). - Der in Ziegenhain geborene Luftfahrtjurist und Wehrmachtsmitglied Hans John (33) wird als Juli Verschwörer hingerichtet. - In Bad Homburg steht im Gestüt Erlenhof das Rennpferd Nordlicht, das gerade das Blaue Band gewonnen hat. - Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (41) tritt aus der SS aus. Während sein Vater Fürst Alexander von Erbach Schönberg (St) (73) eine Blinddarm OP hat, kommt es zu einem Fliegerbombenangriff. Die Ärzte lassen ihn angeblich zurück, weshalb er stirbt. Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (41) wird neuer Fürst. - Der in Wiesbaden geborene Gewerkschaftssekretärssohn Rudi Arndt (17), dessen Eltern von SS und Gestapo ermordet wurden, tritt der NSDAP bei und wird HJ Führer (19 70 hessischer Finanzminister). - In Frankfurt wird das Stadthaus in der Friedrich Ebert Anlage (20 16 Grandhotel Hessischer Hof) 40 des in ein KZ verschleppten NSDAP Mitglied und Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau Landgraf Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (48) und seiner Ehefrau, der italienischen Königstochter Prinzessin Mafalda von Savoyen (St) (41) zerstört. - In Kronberg zieht nach dem Tod seiner Mutter, der italienischen Königstochter Prinzessin Mafalda von Savoyen (St) (41), im KZ Buchenwald nach einem Luftangriff, der kasseler  FLAK Helfer Landgrafensohn Prinz Moritz von Hessen (St) (18) in das Familienschloss. - Der in Frankfurt geborene homosexuelle Staats- und Kirchenrechtlersohn, zweijähriges NSDAP Mitglied und Doktor der Philosophie Hans Giese (24) hält einen Vortrag zur Emanzipation der Homosexualität im Bezug auf Männerbünde (1949 Gründer Institut für Sexualforschung in Kronberg). Sein Vater Friedrich Giese (52), der Rechtswahrer, 30 Jahre lang frankfurter Universitätsprofessor, der das Rassedenken auf das Völkerrecht umdeutet, ist schon 10 Jahre förderndes Mitglied der SS (1957 Bundesverdienstkreuz). - Der in Mainz-Kastel geborene Maurer Jacob Marx (18) wird Mitglied der NSDAP, Kriegsfreiwilliger und Luftwaffenoffiziersanwärter (1954 hessisches CDU Landtagsmitglied). - Der in Neuwied geborene Fürstensohn Prinz Viktor von Wied (St) (67) und seine Ehefrau Christophora Karola von Solms Wildenfels (St) (53) erhalten als verdiente NSDAP Mitglieder und ehemaliges 10 jähriges schwedisches Diplomatenehepaar von Adolf Hitler eine Dotation von 250.000 Reichsmark. - In Frankfurt werfen bei einem Luftangriff 816 Flugzeuge innerhalb einer Stunde 500 Luftminen, 3.000 schwere Sprengbomben und 1.200.000 Brandbomben über dem Stadtkern ab. - In Frankfurt wird das Palais Reichenbach Lessonitz in der Taunussanlage 14 (20 17 Deutsche Bank Hochhäuser), in dem der SS Führungsstab untergebracht ist und das Prinz Alfred von Löwenstein Wertheim Freudenberg (48) gehört, zerstört. - In Wiesbaden hat die SS Standarte 78 238 Mann vor Ort, 1.148 sind zum Kriegsdienst einberufen. Die Standarte besteht aus 3 Sturmbannern mit insgesamt 12 Abteilungen. - In Wiesbaden wird der in Nieder-Olm geborene Landwirtssohn und ehemalige oberurseler Bürgermeister Karl Horn (56) nach einjähriger Haft nach geläugneten Zweifeln am Endsieg Leiter der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft. - In Mainz wird der katholische jugendbewegungs ND Führer Jakob Laubach an der mainzer Oberrealschule wegen mangelnder politischer Reife nicht zum Abitur zugelassen. - In Mainz Weisenau wird im Rahmen der Aktion Gitter der ehemalige Zentrumspolitiker und ehemalige hessische sängerbund Gauvorsitzende Julius Lahr verhaftet (--). In Wiesbaden werden die Gitter-Verschwörer in der Gerichtsstrasse 2 abgeurteilt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Komponist Kurt Hessenberg (36) in Hitlers Gottbegnadentenkünstlerliste aufgenommen. - In Kronberg wird im Schloss Friedrichshof (20 21 Schlosshotel Kronberg) Prinzessin Clarissa Alice Derrien von Hessen (St) als Tochter von SS Oberführer Prinz Christoph von Hessen (St) (44) und Prinzessin Sophie von Griechenland (St) (31), der Schwester des englischen Prinzgemahls Philipp (20 17) geboren. - Der mit Lothringen erweiterte Wehrkreis XII Pfalz hat seinen Sitz in Wiesbaden. Frankfurt, Bad Homburg und Darmstadt sind dafür an den Wehrkreis IX mit Sitz Kassel abgetreten. - In Frankfurt beginnen die Adlerwerke mit der Produktion von Schützenpanzern, weshalb Generaldirektor und Hauptaktionär Ernst Hagemeier ( 1966 Bundesverdienstkreuz) und der in Frankfurt geborene Aufsichtsratsvorsitzende Carl Goetz (59) (nach 19 48 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland) die Erlaubnis erhalten im Gallusviertel auf dem Adler-Werksgelände Werk I das KZ Katzbach Froschhäuser Strasse, Kleyerstrasse 45 und Krifteler Strasse 47, in dem 528 Zwangsarbeiter an Hunger, Kälte und Strafaktionen sterben werden, mit Lagerkommandant Franz (straffrei) einzurichten (1986 von frankfurter Schülern entdeckt. 1990 Das Institut für Stadtgeschichte leugnet die Existenz des KZ Katzbach) . Die Adlerwerke zahlen pro Tag und Zwangsarbeiter bis 6,- Reichsmark an das KZ Natzweiler. Die Toten werden vom KZ Natzweiler wieder ersetzt. 48 % der Aktien gehören der Bank Deutsche Bank. Aus Mangel an zivilen Zwangsarbeitern werden KZ Häftlinge angefordert. Die ersten 200 Gefangenen kommen aus dem KZ Buchenwald, danach 1.000 aus dem KZ Dachau. Das Alter liegt zwischen 11 und 63 Jahren. Der ehemalige Kraftfahrer und KZ Majdanek Wachmann, der stellvertretende Lagerleiter Emil Lendzian (42) (straffrei) ist als Tiger von Eschnapur berüchtigt, weil er regelmäßig Arbeiter totschlägt, die sich krank gemeldet haben. Er lässt die zwei Zwangsarbeiter Wincenty Bochenski und Wladiyslaw Sumara aufhängen, deren zappelnde Körper er 5 Minuten lang festhält. - Der in Offenbach geborene Fechtmeistersohn, offenbacher Fechtlehrer, Olympiaflorettfechter und Waffen SS Mitglied Fritz Gazzera (37) ist einige Monate Mitglied der Wachmannschaft im KZ Arolsen. - In Frankfurt fliehen ua 40.000 Menschen über den Eschersheimer Bahnhof nach Wetzlar, Friedberg und Gießen, 35.000 Menschen über den Höchster Bahnhof nach Bad Soden und Westerburg, 24.000 Menschen über den Westbahnhof nach Dillenburg und Alsfeld und 20.000 Menschen über den Bahnhof Offenbach nach Büdingen, Schlüchtern und Gelnhausen. - In Frankfurt wird die Verwaltungsabteilung der Gestapo nach Kronberg verlegt. - In Frankfurt will der hoch- NS dekorierte Städel-Professor Franz Karl Delavilla (60) wegen Kritik an seiner Kunst aus NS Kreisen vorzeitig in den Ruhestand entlassen worden sein (1947 Er beantragt vergeblich Wiedergutmachung für seine verbrannten Bilder, wird aber wieder Städelprofessor 1955 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse). - In Mainz stellt der Fussballverein 1. FSV Mainz 05 Nachfolger Reichsbahn Mainz 05 den Spielbetrieb ein. - In Frankfurt stirbt die jüdische frankfurter Bankierstochter Grete Helene Katzenellenbogen (53) als Zwangsarbeiterin. - In Offenbach hat die Pianofabrik Guckel, unter Sohn Wolfgang Guckel der ua für den Komponisten und Dirigenten Wilhelm Furtwängler (58) jahrelang Instrumente herstellt, nach 24 Jahren knapp 17.000 Instrumente produziert. - In Wiesbaden wird im Lebensbornheim Taunus (20 19 Antonius Altersheim) alias Bahnholz Francina Antonia Oterdoom geboren. - In Frankfurt Mörfelden Walldorf werden 1.700 jüdische ungarische Mädchen ab 14 und Frauen ins KZ Walldorf am frankfurter Flughafen Rhein Main (20 21 Flughafen Frankfurt Cargo City Süd), das dem KZ Natzweiler untersteht, verschleppt, wo sie am Rhein Main Flughafen (20 21 Flughafen Frankfurt Terminal 2) für die Züblin AG Zwangsarbeit verrichten. Im einzigen Steinbau, der Küchenbaracke wird hemmungslos wegen jeder kleinsten Verfehlung oder grundlos gefoltert und geprügelt. 50 sterben ua auch an Hunger bis zur Auflösung zum Winteranfang. 300 überleben die anschließende Deportation. - In Mainz Finthen stirbt mit dem luxemburger Jean-Pierre Jungels im KZ Finthen in der Jean-Pierre Jungels Strasse ein Zwangsarbeiter an Entkräftung, wo etwa 220 Menschen aus Italien, Belgien, Frankreich, Holland und Luxemburg zusammengepfercht sind. - Der Diplomatensohn Prinz Heinrich von Sayn Wittgenstein Sayn  (St) (28) stirbt als hochdekorierter Nachtjagdflieger mit 84 Abschüssen bei Stendal. - Der in Hanau im Schloss Philippsruh geborene Weltkriegsverbrecher Wehrmachtsgeneralfeldmarschall Georg von Küchler (63) wird als Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Nord nach einem Streit mit Adolf Hitler (55) ohne weitere Verwendung abgesetzt. - In Frankfurt Gallus fliehen die ausgehungerten Zwangsarbeiter Georgi Lebedenko (19) und Adam Golub (20) aus dem KZ Katzbach in den Adlerwerken, woraufhin sie der Lager Koch Martin Weiß (straffrei) selbst in den Kellern der Nachbarschaft in der Lahnstrasse aufspürt, der sich vor rund 30 an der Jagd beteiligten Nachbarn spielerisch für Erschlagen oder Erschießen entscheidet. - Der in Mainz geborene Nachfolger des festgenommenen Verschwörers gegen Hitler (55) Generalkommando General Joachim von Kortzfleisch, Generalleutnant Freiherr Karl von Thüngen (51) nimmt die Walküre - Befehle der Verschwörer zurück und vernimmt ua den Verschwörer Major Hans-Ulrich von Oertzen (29). Trotzdem verhaftet ihn danach die Gestapo. - In Mainz ist das Kino Kötherhof Palast geschlossen. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt werden in den Heimen des Evangelischen Verein für Innere Mission, wo jahrelang verlauste und verdreckte mit Fleckfieber oder TBC erkrankte entführte und mit Viehwagons hergebrachte Zwangsarbeiter und Kinder mit Ekzemen, eitrigen Rippenfellentzündungen und Würmern, hauptsächlich aus Polen der Ukraine nach staatlichen Vorgaben über Jahre behandelt und in Hungerlager weitergeführt wurden, auf Anordnung des staatlichen Kommissars der Anstalt aufgegeben und hunderte ausgebombte Darmstädter untergebracht und verpflegt.  - In Frankfurt Höchst beginnt der Chemiker Heinz Öppinger (--) für die Farbwerke Höchst mit der erfolgreichen industriellen Herstellung mit dem Verkauf des Antobiotikums Penecillin. Da das Werk Höchst nicht als Rüstungsbetrieb gilt, gibt es Zwangsarbeiter an das Ig Farben Schwesterwerk alias KZ Auschwitz Monowitz ab. - In Frankfurt wird das ererbte frankfurter Stadtpalais Friedrich Ebert Anlage 40 (20 17 Luxushotel Hessischer Hof) gegenüber der Messehalle von dem in Rumpenheim geborenen Prinz Wolfgang von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (48) bombardiert und zerstört. - In Mainz Gustavsburg verlegt die MAN ihre Produktion auf das linksrheinische Zementfabriksgelände Weisenau. - Der in Bad Homburg geborene antisemitische Graf Ludwig von Salm (St) (49) begeht in Budapest in seiner zweistöckigen Hotel Ritz Wohnung Selbstmord und seine Mutter, die frankfurter Bankierstochter mit jüdischen Wurzeln Freiherrentochter Adolphine von Erlanger (81) stirbt. - Der in Frankfurt geborene Bankierssohn und Teilhaber Albert von Metzler (42) ist als Generalstabsoffizier in Brüssel. - In Mainz ist die städtische Sparkasse Mainz am Münsterplatz. - In Darmstadt wird das darmstädter NSDAP Parteiorgan und darmstädter Tageszeitung Hessische Landeszeitung in Darmstädter Zeitung umbenannt. - In Mainz Kastel wird der Spielmannszug Mainz-Kastel gegründet. - In Mainz Kastel verfehlen 334 englische B17 Bomber  wegen starker Nord-Ost-Winde das Heeresdepot der Deutschen Wehrmacht und zerstören den Stadtkern und einen Teil von Kostheim. Die Polizei zieht in die Ludwigsplatzschule. 

1943 Goebbels proklamiert den Totalen Krieg. - Der in Frankfurt geborene SS Oberführer, Leiter des Forschungsamtes der Luftwaffe und mit der griechischen Prinzessin Sophie von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (29) verheiratete Prinz Christoph Ernst August von Hessen (St) (42) stirbt in Italien. - Der frankfurter Jazzmusiker und Mitglied der illegalen  Hotclub Combo Emil Mangelsdorff (18) wird von der Gestapo verhaftet und im Gestapo Hautquartier Lindenstrasse 27 14 Tage schikaniert. - In Frankfurt Sachsenhausen wird die Apfelweinwirtschaft Wagner Schweizer Strasse 71 zwangsgeschlossen. - In Frankfurt wird eine Frankfurter Zeitung Ausgabe von Adolf Hitler (54) wegen eines Dietrich Eckart Artikels verboten und nach einem halben Jahr die gesamte Zeitung in der Großen Eschenheimerstrasse geschlossen. - In Frankfurt wird die Jüdin Cäcilie Breckheimer von der Gestapo verhaftet und im frankfurter Polizeigefängnis Klapperfeld inhaftiert. - In Wiesbaden wird das Lebensbornheim Taunus Idsteiner Strasse 111 (20 19 katholisches Antonius Altersheim) zum luxuriös eingerichteten Entbindungs- und Mütterheim saniert, umgebaut und neu eröffnet und ein Außenkommando des Frauen KZ Ravensbrück stationiert. - In Wiesbaden müssen sich Sinti und Roma im Hof der Synagoge Friedrichstrasse 33 (20 16 Jüdische Gemeinde) einfinden. Sie werden von hier aus ins KZ Auschwitz deportiert. - In Wiesbaden werden acht französische Zwangsarbeiter, die das Arbeitsamt dem städtischen Tiefbauamt zugewiesen hatte, im Hotel Börse Mauritiusstrasse 8 untergebracht. - In Wiesbaden wird in der Sonnenberger Strasse gegenüber der Brauerei Krone das Lager 1.500 für russische und italienische Kriegsgefangene alias Zwangsarbeiter errichtet. - Die enteigneten jüdischen und 18 80 evangelisch getaufen frankfurter IG Farben Vorstände, die Gebrüder von Weinberg sterben, Carl von Weinberg (82) in der Nähe von Florenz in Freiheit und Arthur von Weinberg (83) 6 Tage später im KZ Theresienstadt. - In Frankfurt Heddernheim wird im Arbeitserziehungslager alias Kajenn, nach der berüchtigten französischen Häftlingsinsel Cayenne (1973 verfilmt durch Papillon mit Dustin Hoffman), unter Gestapo Lagerkommandant SS Obersturmführer Hans Tauber (--) (1946 5,5 Jahre Gefängnis) regelmäßig hingerichtet. Das 90 Mann starke Bewachungspersonal für rund 400 Gefangene, das dauernd flucht und prügelt und die Strafgefangenen ständig im Laufschritt hält, besteht aus meist jungen Heddernheimern. Die Arbeitsstrafkommandos marschieren täglich durch die Hessestrasse. Jeder Häftling wird zur Begrüßung mit Rohrstöcken geschlagen und muss Spießruten laufen. Wer die Arbeit verweigert wird erschossen. Häftlinge werden auf Bänke gefesselt und ausgepeitscht. - In Frankfurt ist im Hauptpostamt Zeil 110 (20 17 MyZeil) ein geheimer Briefkasten eingerichtet, in den Gestapo Spitzel monatlich ihre Berichte einwerfen. - In Frankfurt wird die Eislaufweltmeisterin Marika Kilius als Friseurtochter geboren. - In Offenbach wird die Altstadt fast vollständig zerbombt. - In Offenbach wird das Gestapo Gefängnis in der Frankfurter Strasse 90 (20 16 IHK Offenbach) zerstört. - In Wiesbaden fusioniert die gleichgeschaltete wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt mit der NSDAP Tageszeitung Wiesbadener Volksblatt. - In Mainz wird die Neustadt bombardiert. - Der SA Arzt Josef Mengele (32), ehemaliger Assistent von Freiherr Otmar von Verschuer (47), dem Leiter des Universitäts-Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene in der Gartenstrasse am Mainufer in Frankfurt wird in das KZ Auschwitz als Lagerarzt abkommandiert. - In Mainz bestehen 43 Zwangsarbeiterlager mit 2.116 Männern und 825 Frauen. Dazu gibt es unzählige Arbeitskräfte wie Landarbeiter, Haushaltshilfen und Hilfskräfte, die am Arbeitsplatz untergebracht sind. In Mainz ist das größte Zwangsarbeitslager das MAN Lager Mainz Gustavsburg mit 1.067 Arbeitern. In Mainz gibt es das Polizeihaftlager alias KZ Hinzert/SS Außenlager Finthen auf dem Flugplatz in Finthen und ein zweites Lager Rhein im weisenauer Zementwerk, das auf die Ingelheimer Aue auf das Nachbargrundstück zum Pfleiderer-Werk verlegt wird, wo über 50 Zwangsarbeiter ihr eigenes Lager aufbauen müssen und dabei auf dem Betonboden schlafen müssen. - Das NSDAP Mitglied und Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau Landgraf Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (47) und seine Ehefrau, die italienische Königstochter Prinzessin Mafalda von Savoyen (St) (41) werden in KZs verschleppt, weil ihr Vater, der italienische König Viktor Emanuel III von Italien (St) (74) Mussolini (47) nach der alliierten Invasion verhaften liess. Mafalda von Savoyen (St) (41) kommt ins KZ Buchenwald und der Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (47) ins KZ Flossenbürg. Ihre Kinder Prinz Heinrich von Hessen (St) (16), Prinz Otto von Hessen (St) (06) und Prinzessin Elisabeth von Hessen (St) (03) werden zu ihrer verwitweten deutschen Großmutter, der jüngsten deutschen Kaisertochter NSDAP Mitglied, und in Potsdam geborenen hessenkasseler Landgräfin Margarethe von Preußen (St) (71) nach Kronberg gebracht. Ihr Bruder Landgrafensohn Prinz Moritz von Hessen (St) (17) wird in Kassel FLAK-Helfer, Kurier für die NSDAP Kreisleitung und er beaufsichtigt auch polnische Zwangsarbeiter. - In Frankfurt begleitet der in Frankfurt geborene Leiter des Judenreferates II B2 Heinrich Baab (35) (1950 wegen u.a. 55fachen Mordes, 21fachen versuchten Mordes, 30facher Körperverletzung und 22facher Freiheitsberaubung verurteilt) an seinem letzten Arbeitstag im Judenreferat persönlich einen Transport der letzten Volljuden, darunter die Angestellten und die Leiter der Frankfurter Stelle der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, ins KZ Theresienstadt. - In Frankfurt wird der Leiter der Gestapo Oswald Poche (35) (lebt bis zu seinem Tod 1962 unerkannt in Frankfurt) durch Reinhard Breder (32) abgelöst, der sich auf Mischehen spezialisiert und bei Bagatellverstößen wie dem Nichttragen des Judensterns in KZs verschleppen lässt. - Der wiesbadener Museumsdirektor Hermann Voss (59), der eigenlich kein NSDAP Mitglied ist, wird nach einem persönlichen Gespräch mit Adolf Hitler (54) im Führerhauptquartier Wolfsschanze Leiter der Dresdener Gemäldegalerie und oberster Fachmann für Gemälde. Sein bester Geschäftspartner ist der in Dresden geborene Beutekunsthändler Hildebrand Gurlitt (48). - Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene Großbauernsohn und ehemalige Gestapo Gründer Rudolf Diels (43) heiratet Görings Ex Schwägerin Ilse Göring. - In Frankfurt konfirmiert die evangelische Kirche schon zu Weihnachten, weil im Folgejahr alle Schulkinder aufs Land geschickt werden sollen. - In Bad Homburg wird der Magenbitterlikör Reichs-Post Bitter Hersteller verkauft. - In Wiesbaden wird der in Wiesbaden aufgewachsene Kaufmannssohn, Rechtsanwalt und ehemalige radikale Stahlhelm Führer Hans Buttersack (58) als Rechtsbeistand für die verfolgten Bekennende Kirche Mitglieder zum zweiten Mal von der Gestapo verhaftet und ins KZ Dachau, zur Zwangsarbeit zu Messerschmitt Augsburg und wieder in KZ Dachau verschleppt, wo er 19 45 stirbt. - In Wiesbaden wird der in Frankfurt geborene frankfurter NSDAP Kreisleiter Otto Schwebe (41) vertretungsweise Regierungspräsident des Regierungsbezirks Wiesbaden. - In Frankfurt sind die Gerüchte über Euthanasie in der Irrenanstalt, Nervenheilanstalt Landesheilanstalt Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4 so beängstigend für ältere und gebrechliche Menschen, die eigentlich aus Luftschutzgründen aus der Großstadt evakuiert werden sollen, dass viele Selbstmord begehen. - In Birstein wird Prinz Franz Alexander von Isenburg Birstein (St) als Sohn des abgelehnten NSDAP Sympathisanten Fürst Franz Ferdinand von Isenburg (St) (42) und der russischen Grafentochter Irina Tolstoi (26) geboren. Dem Fürsten ist eine Aufnahme in die NSDAP verweigert. Sein morphiumabhängiger jüngerer Bruder SA Standartenführer Ferdinand Karl von Isenburg (St) (37) ist ein Alter Kämpfer der NSDAP (1951 18 Monate Gefängnis für dreifachen Diebstahl und 15 fachen Betrug in Form von Zechprellerei und Handtaschendiebstahl in Frankfurt) . - In Wiesbaden wird der Warschauer Ghetto Massenmörder Generalleutnant Jürgen Stroop (48) neuer Höherer SS- und Polizeiführer Rhein/Westmark in der Villa in der Uhlandstrasse 5. - Der in Straßburg geborene, in Marburg promovierte Kunstgeschichtler und Direktor des Historischen Museum in Frankfurt Fahrgasse 2 Graf Ernstotto von Solms Laubach (St) (53) wird Kunstschutzoffizier im Osten und Mitverantwortlicher bei der Bernsteinzimmerbergung. Es gibt keinerlei Informationen über ihn in den restlichen Kriegstagen (+1977 Frankfurt). U.a. betätigt er sich im russischen Zarenschloss Peterhof. - In Frankfurt sind im Polizeigefängnis Klapperfeldstrasse in den Sammelzellen mit 36 Betten 80 Gefangene auf 60 qm untergebracht. Das ganze Gebäude stinkt nach Fäkalien und ist mit Wanzen, Läusen und Flöhen verseucht. - Der aus dem nordhessischen Treis stammende Bauernsohn, ehemaliges deutsch-nationale Kampfbund für deutsche Kultur Mitglied, frankfurter Städelschüler und wegen seiner Heirat mit der Jüdin Liesl und der nicht akzeptierten Scheidung 19 36 ausgeschlossene und finanziell ruinierte Maler Heinrich Will (48) wird wegen der Teilnahme an regimekritischen Gesprächen des gießener Kaufmann-Will-Kreis und des gemeinschaftlichen Abhörens ausländischer Radiosendungen von der Gestapo verhaftet, vom Volksgerichtshof in Darmstadt wegen Vorbereitung zum Landesverrat und Abhörens von Feindsendern zum Tode verurteilt und im Gestapogefängnis Frankfurt Preungesheim hingerichtet. - In Wehrheim wird das Gasthaus Waldfriede zum Taunus-Kinderheim mit Luftschutzkeller und Wäscherei auch ein Lieferwagen mit einer Leiterin zwei Erzieherinnen und 40 Kindern, die in Wehrheim zur Schule gehen, umfunktioniert. - In Bad Nauheim werden Radio-Notstudios im Hotel Terrassenhof eingerichtet. - In Mainz wird der Industrielle Heinz von Opel als Sohn der Automobilindustriellentochter und weltbesten Military-Reiterin Irmgard von Opel (36) und ihrem in Frankfurt geborenen Cousin, Sportfunktionär und Sportler Georg von Opel (29) geboren. - Das in Kronberg im geteilten 13.000 qm große Villa Guaita Anwesen ansässige, in Uerdingen geborene frankfurter IG Farben Vorstandsmitglied, Leiter der Sparte II im Reichskriegsministerium und Wehrwirtschaftsführrer Fritz Ter Mer (59) wird Generalbevollmächtigter für Italien des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion. - In Frankfurt werden auf der Pferderennbahn 20 Renntage abgehalten. - In Frankfurt stirbt die jüdische jahrzehntelange frankfurter Opernsängerin und Theaterschauspielerin Sophie König (89) in hausarrestähnlichen Verhältnissen. - In Wiesbaden tritt die in Wiesbaden geborene preußische Rentmeistertochter und Schauspielerin Ottilie Gerhäuser Saint Georges (54) im wiesbadener Theater Deutsches Theater (20 16 Staatstheater) auf, wo sie bis 19 43 bleibt. - In Wiesbaden Biebrich wird in der Neorenaissance Brauerei Wuth, Wuthsche Brauerei 1, das Luxemburgische Königshaus versteckt. - In Wiesbaden wird der groß-frankfurter NSDAP Kreisleiter Otto Schwebel (40) Regierungspräsident des Regierungsbezirks Wiesbaden. Neuer frankfurter NSDAP Kreisleiter wird Peter Jordan - In Frankfurt findet im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 ein Führerappell der NSDAP statt. - In Frankfurt kommt der Großmufti von Jerusalem Mohammed Amin al-Husseini (50) zu Besuch. Einziges Thema Die Vernichtung des Judentums. - Die in Darmstadt geborene unverheiratete Gertrud Samper (25) ist hessennassauer BDM Gebietsmädelführerin. - In Wiesbaden wird das NSDAP und Gestapo Mitglied mit dem Spitznamen Henker von Wiesbaden Ernst Richard (37) Kriminalsekretär alias Kriminalkommissar. Er wohnt in der Kauberstrasse 9. - Der Reiterregimentsleutnant Grafensohn Eberhard von Erbach Erbach (St) (21) stirbt in Russland. Sein Bruder Prinz Franz von Erbach Erbach (St) (18) wird dadurch Erbgraf. Ihr Vater ist Graf Alexander von Erbach Erbach Wartenberg Roth (St) (52). - Der in München geborene Prinz Otto von Sayn Wittgenstein (St) (65) wird von seinem Vorgesetzten, ehemaligen Versicherungsvertreter in Berlin und NSDAP Parteimitglied SA Baron Lutz von Thüngen (St) (49) trotz seiner Abstammung als kameradschaftlich bezeichnet. - In Frankfurt Preungesheim werden Hinrichtungen durch Erhängen wieder eingeführt, was bisher nur in Berlin stattfand. - Der in Sprendlingen geborene frankfurter Medizinstudent Horst Schmidt (18) tritt der NSDAP bei (1969 hessicher SPD Sozialminister, Horst Schmidt Kliniken). - Das in Rüsselsheim geborene HJ Mitglied Opel Werkzeugmacher Otto Zink (18) wird NSDAP Mitglied, beteiligt sich am Reichsarbeitsdienst RAD und wird danach zur Wehrmacht eingezogen (1962 hessisches CDU Landtagsmitglied). - In Frankfurt werden im Fussballstadion am Bornheimer Hang Granaten für die angrenzende FLAK Stellung gelagert. - Im KZ Buchenwald wird der in der Ukraine geborene betrügerische katholische Psychiatriearzt Hypnotiseur und Heiratsschwindler mit vermuteten jüdischen Wurzeln Edwin Katzenellenbogen (61) Häftlingsarzt. Er praktiziert privilegiert im Gehrock und gibt auch Todesspritzen. - Der in Höchst geborene Arzt Hans Körbel (34) wird VW Betriebsarzt. Er beginnt als SS Sturmbannführer mehr als 300 ihm als Säuglinge anvertraute Zwangsarbeiterkinder sich selbst zu überlassen. - Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene Gestapo Gründer und SS Ehrenstandartenführer Rudolf Diels (43) beantragt vergeblich in der Schweiz Asyl und kehrt wieder nach Deutschland zurück. - In Mainz werden die letzten Juden aus der Stadt abtransportiert. Zurück bleiben nur noch einige Juden in Mischehen. Damit sind rund 1.400 mainzer Juden ermordet worden. - In Frankfurt wird in der Mainzer Landstrasse 88 die Wehrmachtsbordell Wirtin Martha Sch wegen Unterschlagung zu einer langen Haftstrafe in der Haftanstalt Mainz verurteilt. - In Frankfurt Heddernheim wird auf dem VDM Gelände ein Bordell für Fremdarbeiter errichtet. Zunächst mit polnischen, dann mit französischen Zwangsprostituierten, die die Wahl zwischen Prostitution alias Sexarbeit oder Gefängnis haben. - In Wiesbaden zieht die SS Standarte 78 von der Walkmühlstrasse 31 in die Bierstädter Strasse 9 um. - In Mainz Weisenau wird der Lehrer Anton Gabel wegen seiner Aktivitäten im katholischen Lehrerverein und im Männergesangsverein von der Gestapo Darmstadt abgeholt und 14 Tage lang gesundheitlich schwer geschädigt. - In Mainz gibt es 43 Zwangsarbeitslager, das größte ist das MAN Werk in Mainz Gustavsburg mit 1.067 Zwangsarbeitern. Daneben unterhält die Schiffswerft in Mainz Gustavsburg ein Lager. - In Bad Homburg wird Gradivo für das Gestüt Erlenhof Dritter des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von Deutschland in München mit 70.000 Reichsmark mit Trainer Adrian von Borcke und Jockey Willi Printen hinter dem SS Gestüt Schlenderhan. - In Frankfurt wird das russische adelige 10 jährige SA Mitglied und Strahlenforschungsdozent Boris Rajewsky (50) Prorektor der Universität Frankfurt (1963 Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik. Gibt sich als Opfer des NS Systems). - In Frankfurt sterben bei einem Luftangriff etwa 500 Zivilisten. - Der in Wiesbaden geborene Eisenbahnersohn und NSDAP Staatssekretär im Reichsinnenministerium SS Gruppenführer Wilhelm Stuckart (41) scheitert bei seinem Versuch Reichsinnenminister zu werden. - In Frankfurt ist das ehemalige jüdische Altersheim ehemaliges Palais Rothschild (20 17 Karstadt Frankfurt Zeil 90) Sitz der Hansa Aktiengesellschaft Warenhauskette mit der Telefonnummer 20606 und auf der Zeil 116-122 ist der Sitz der Westdeutsche Kaufhof AG mit der Telefonnummer 20241. - In Frankfurt ist der Metzger Gref-Völsing Hanauer Landstrasse 132 einziger Rindswursthersteller. - In Frankfurt gibt es ua die Restaurants Alemannia und den Bürgerkeller an der Hauptwache 11 (20 16 Mc Donalds), das Restaurant Esplanade Taunusanlage 21, Henninger-Bräu Opernplatz Große Bockenheimer Strasse 76 (20 17 Hausnummer 54), Münchner Kind'l Stuben im Hotel Excelsior Münchner Strasse Strasse 1, Paulanerbräu Eschersheimer Landstrasse 18, Peter Linden Jungbräu Zeil 119, Krokodil Kaiserstrasse 77, Restaurant Börsenkeller Schillerstrasse 11, Tucherbräu in der Großer Gallus Strasse 14, Zillertal, Vilbeler Strasse 32 und Storch Saalgasse 1. Mit dem jüdischen Bier Münchner Löwenbräu wirbt niemand mehr. Dafür gibt es Frankfurter Löwenbräu. - In Mainz hat das größte Restaurant am Platze mit 1.000 Plätzen Heilig Geist Rentengasse 2 die Telefonnummer 43337. - In Darmstadt wird der jüdischevangelisch konvertierte Kaufmannssohn und ehemalige Oberlandesgerichtsrat Ernst Mayer (71) vom Gestapo Regierungsrat Fenz und Gestapo Kriminalrat Hellenbroich verhaftet und im Landgerichtsgefängnis Rundeturmstrasse inhaftiert. Drei Monate später stirbt er im frankfurter KZ Arbeits- und Eriehungslager Heddernheim an den Schikanen. - In Darmstadt wird Wilhelm Reinhold Landskronstrasse 32 von der Gestapo verhaftet und in das Landgerichtsgefängnis Rundeturmstrasse eingeliefert, wo er nach 4 Tagen Quälereien stirbt. - In Darmstadt wird der Gestapo Referent im Judenreferat Bruno Böhm (41) Bessunger Strasse 202 Leiter des Geheimdienstes Referat Nachrichten, das die Hinweise von V-Leuten und Spitzel auswertet. - In Frankfurt beschäftigt die VDM Vereinigte Deutsche Metallwerke die meisten Zwangsarbeiter, danach kommen die IG Farben und die Adlerwerke. - In Frankfurt wird die Gauwirtschaftkammer gegründet, die weisungsbefugt für alle hessischen IHKs ist. - In Frankfurt wird im Grüneburgpark das Kriegsgefangenlager Dulag Luft für Mitglieder von feindlichen Luftstreitkräften als Schutzengel Frankfurts gegen Luftangriffe eingerichtet. Die Verhöre durch die Gestapo finden in Oberursel statt. - In Frankfurt wird das Gestapo Büro für die Überwachung der Bezirksstelle Hessen/Hessen-Nassau der Reichsvereinigung der Juden im Hermesweg 5 unter Leitung des städtischen Beamten und SS Unterführer Ernst Holland (--) aufgelöst. - In Friedrichsdorf Köppern wird die Frankfurter Pflegeanstalt Köppern (20 17 Vitos Hochtaunus) Emil Sioli Weg 1 unter der Leitung von Karl Brandt, Leibarzt von Adolf Hitler, zur Krankenhaussonderanlage Aktion Brandt - Anlage Köppern mit 550 Betten umgebaut. Die Pflegeanstalt wird sukzessive mit verwundeten Soldaten aufgefüllt. Die alten Anstaltsbewohner werden dem Hungertod überlassen, tödlich medikamentiert und operiert. - In Frankfurt flieht der frankfurter Maler und NSDAP Mitglied Ugi Battenberg (64) nach einem Bombentreffer auf sein Atelier in der Kaiserstrasse nach Bad Nauheim zur Malerin Milli Langebartels. Er besitzt Bilder seines durch die Ausstellung Entartete Kunst berühmt gewordenen ehemaligen Mitbewohners, Freundes und frankfurter Malers Max Beckmann (59), der sich in Amsterdam versteckt. - In Frankfurt läuft im Kino Ufa-Palast Groß Frankfurt Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm der Liebesfilm Romanze in Moll. - In Darmstadt beginnt der tbc kranke Beamtensohn und Städelschüler Bruno Erdmann (28) als Theatermaler unter Regisseur Max Fritzsche (37) am Hessischen Landestheater, der angeblich einen eigenen Darmstädter Stil mit expressionistischen Elementen geprägt hat. - In Frankfurt beteiligt sich der Städel-Professor Franz Karl Delavilla (59) an der wiener Ausstellung Junge Kunst im Deutschen Reich. - In Mainz wird der Fussballverein 1. FSV Mainz 05 Nachfolger Reichsbahn Mainz 05 nur noch Meister in der zweitklassigen Kreisklasse Mainz. - In Frankfurt sind im Riederwaldstadion des TuS Eintracht Frankfurt am Ratsweg 14 25 ukrainische Zwangsarbeiter untergebracht, die bei Auto-Schaum in der Hanauer Landstrasse 295 (20 18 Autohaus Georg von Opel) arbeiten müssen. - In Wiesbaden hat das Varietetheater Scala Dotzheimer Landstrasse 19 um 24:00 Uhr Sperrstunde. - In Schloss Vollrads wird Ernst-Egon von Matuschka Vollrads als Sohn von Graf Richard von Matuschka (50) und der Grafentochter Eleonore von Neipperg (31) geboren. - In Mainz ändert der Polizeisportverein seinen Namen in Sportgemeinschaft der Ordnungspolizei. - In Frankfurt wird die gleichgeschaltete Tageszeitung Frankfurter General Anzeiger in der Schillerstrasse 19 eingestellt, wobei die übrig gebliebenen Abonnenten Ausgaben der NS Zeitung Frankfurter Volksblatt erhalten. - In Frankfurt übernimmt die NSV die 27 katholischen Kindergärten, die vom Frankfurter Caritasverband betrieben werden. - Die spätere Ehefrau und Mutter aller Kinder (Heirat 1969 in Heusenstamm) von NSDAP Mitglied Graf Rudolf Erwein Ernst von Schönborn Wiesentheid (St) (25), die Grafentochter Katharina von Spanocchi wird in Linz geboren. - In Frankfurt ist der frankfurter Sänger Herbert Hess (35), dessen Großvater ein Jude und dessen Ehefrau strenggläubig evangelisch lutherisch war und dadurch auch sein Vater evangelischlutherisch getauft wurde, mit Berufsverbot belegt und deshalb ein Lederwarenkleinhändler. Sein jüngerer Bruder ist an Kinderlähmung erkrankt. - In Wiesbaden erhält der Verleger Gustav Schellenberg (61) für seine wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt Langgasse 21 nicht nur keine Lizenz, seine Druckerei wird auch beschlagnahmt und den Lizenznehmern der neuen wiesbadener NS Tageszeitung Wiesbadener Kurier  zur Verfügung gestellt. - In Frankfurt befindet sich im Palais Reichenbach Lessonitz alias Palais Löwenstein in der Taunusanlage 14 (20 20 Deutsche Bank Hochhaus) ein Führungsstab der SS. - Die Straffälligkeit wird auf 12 Jahre gesenkt. Straffällige Jugendliche kommen in spezielle Jugend KZs oder werden hingerichtet. - In Mainz verlegt der mainzer Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz Gassnerallee im Besitz von Rudolf Schneider (--) und Herrmann Schneider (--) später Erdal unter SA Mann Direktor Wilhelm Boelke (57) die Produktion der Zahnpastatuben der Marke Blendax nach der Bombardierung nach Eppstein. - In Mainz Weisenau errichtet die SS auf dem Gelände der Zementfabrik das Straflager Aussenkommando Weisenau für 100 Zwangsarbeiter. - In Erbach wird der zweitälteste Grafensohn Franz von Erbach Erbach (St) (18) nach dem Tod in Russland des ältesten Bruders Reiterregiment 23 Leutnant Erbgraf Eberhard von Erbach Erbach (St) (21) neuer Erbgraf. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene Kernphysiker Walther Gerlach (54) wird Leiter der Fachsparte Physik und der Arbeitsgemeinschaft für Kernphysik im Reichsforschungsrat in Form eines Bevollmächtigten des Reichsmarschalls für Kernphysik für das deutsche Uranprojekt, das an einem atomaren Kernreaktor arbeitet. - In Frankfurt übernimmt Emy Grassegger (--) das Modeinstitut Neue Mainzer Strasse. - In Frankfurt übernimmt die jüdische Mouson-Fabrik Waldschmidtstraße in der Kugellagerschnellaktion die Produktion der zerstörten Schweinfurter Kugellagerfabrik. - Der in Darmstadt geborene morgantische isenburgbüdingenphilippseicher Grafenenkel Graf Wolfgang Hugo Hans von Büdingen (23) stirbt in Russland. - In Frankfurt wird der wegen Krankheit nach kurzer Zeit wieder aus der Wehrmacht entlassene und deshalb von seiner angestrebten Militärkarriere ausgeschlossene badhomburger Generalsenkel, Generalssohn, frankfurter Medizinstudent und Freiherrensohn Arndt von Wedekind (24) von russischen Zwangsarbeiterärzten wegen seiner Kriegskritik denunziert, von der Gestapo verhaftet und wegen Wehrkraftzersetzung in Berlin hingerichtet. - Der frankfurter Bankierssohn und Generalstabsoffizierssohn Friedrich von Metzler wird in Dresden geboren. Er wird Vorstandsmitglied der frankfurter Metzler Bank. - In Offenbach ist das Postamt am Aliceplatz. - Auf dem Feldberg kollidiert ein deutsches Militärflugzeug mit dem Feldbergturm, der in Brand gerät, wobei 10 Besatzungsmitglieder und die Turmwächterfrau Sofie Müller (--) sterben. - In Frankfurt sind laut der mit 420.000 Einträgen geführten Erbkartei 3.200 Frankfurter und Frankfurterinnen zwangssterilisiert worden. - In Frankfurt ist die Frankfurter Stadtsparke 18 22 in der Neue Mainzer Strasse 51. Sie hat den Namenszusatz der Polytechnischen Gesellschaft. In Frankfurt Bockenheim gibt es auch die Frankfurter Stadtsparkasse ehemals Bockenheimer Stadtsparkasse. - In Frankfurt ist die Anzahl der Banken, Bankhäuser, Volksbanken, Sparkassen, private Bankhäuser usw im Innenstadtgebiet innerhalb von 10 Jahren von 108 auf 47 zurückgegangen.  Von den traditionellen privaten frankfurter Bankhäusern gibt es nur noch Bethmann Bethmann Strasse 7, Gontard Neue Rothof Strasse 23, Grunelius Große Gallus Strasse 16 (20 23 Omniturm auf dem Metzlergrundstück), Hauck Neue Mainzer Strasse 30, Hengst Kirchner Strasse 2, Keßler Neue Mainzer Strasse 30, Kirchholtes Mainzer Landstrasse 4, Koch & Lauteren im Kleinen Hirschgraben 11, Märklin im Kleinen Hirschgraben 4, Metzler Große Gallusstrasse 18 (20 23 Triton Tower), Michel Kaiserstrasse 4, Rösle Neue Mainzer Strasse 25 und Steffan Neue Mainzer Strasse 55. - Die kasseler Reichspost zieht nach Frankfurt. - In Offenbach ist das Postamt am Aliceplatz. - In Frankfurt erscheint der erste Jahrgang des neuen NSDAP Parteiorgan für den Gau Hessen-Nassau, die Tageszeitung Rhein-Mainische Zeitung. - In Darmstadt werden alle hessennassauer und hessenkasseler Zollabeilung vereinigt. - In Wiesbaden Walluf quartiert die Zahnfabrik Wilde im Gasthaus Zum grünen Wald ihre 16 Zwangsarbeiterinnen ein.

1942 Wetter: In Frankfurt kommt es zur Schneeschmelze zu Überschwemmungen bis zur Mitte des Römerbergs. - Unterricht in jüdischen Schulen wird verboten. - In Mainz betreibt die mainzer Außenstelle der Gestapo Darmstadt Ecke Kaiserstrasse 31/Leibnizstrasse die Deportation von mainzer Juden. - In Wiesbaden wird an der Ecke Mainzer Strasse/Welfenstrasse (20 16 Real-Markt-Parkplatz) die jüdische Schule, bestehend aus Baracken, in das Lager Willi für Ostarbeiterinnen und Zwangsarbeiter umfunktioniert. - In Wiesbaden müssen sich 1.000 wiesbadener Juden im Hof der Synagoge Friedrichstrasse 33 einfinden. Sie werden von dort aus über Frankfurt in das KZ Theresienstadt deportiert. - In Wiesbaden wird zwischen Hauptbahnhof und Klärwerk das Lager Rudolf, das der Reichsbahndirektion Mainz, Bahnmeisterei Wiesbaden Hauptbahnhof unterstellt ist, angelegt, in dem ukrainische Männer, Frauen und Kinder hinter Stacheldraht in Baracken eingesperrt werden. In der Waldstrasse 93 befindet sich das Gefangenenlager Drei Hasen. - Im für Zehntausende von Häftlingen neugebauten KZ Auschwitz Birkenau wird mit 3.500 kg der von der frankfurter IG Farben Tochter DEGESCH und ihrem Direktor NSDAP Mitglied Gerhard Peters (42) gelieferten Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B begonnen insgesamt mehr als 1.000.000 Juden zu vergasen. - In Wiesbaden wird das homosexuelle Harlem-Club alias Swing-Jugend Mitglied Wolfgang Lauinger (24) nach vier Monaten Haft im frankfurter Polizeigefängnis Klapperfeld wegen Glücksspiels und des Besitzes von einem Stück Leder zu drei Monaten Haft verurteilt. - In Wiesbaden verkauft die DAF ihr konfisziertes ehemaliges SPD Haus und Gewerkschaftshaus in der Wellritzstrasse 49 an das NSDAP Mitglied und Gaststättenpächter Felix Rieger. - In Frankfurt Heddernheim wird auf dem Gelände der VDM alias Vereinigte Deutsche Metallwerke ein Arbeitserziehungslager das Gestapo KZ Rhein-Main, mit drei langgestreckten Baracken, mehreren Schuppen und einem Wachhäuschen in der Lehmgrube Kull eingerichtet, wo bis Kriegsende etwa 10.000 Strafgefangene durchgeschleust werden und wo Häftlinge bestraft werden. Hauptnahrung ist dünne Kartoffelsuppe mit Margarine. - In Frankfurt stiehlt ein Rot Kreuz Sanitäter einem Schwerverletzten 78 Reichsmark und wird vom Sondergericht Frankfurt zu 5 Jahren Haft verurteilt. - In Offenbach ist hinter der Synagoge Goethestrasse (20 17 Messehallen) ein freies Gelände, auf dem die Juden zusammengetrieben werden, von wo aus sie nach Darmstadt in die Justus Liebig Schule Julius Reiber Strasse 3, die als Sammellager mit integrierten Filialen des Finanzamtes, des Grundbuchamtes, der Stadtverwaltung und eigenen Gerichtsvollziehern in den Klassenräumen, in denen jüdisches Vermögen vor Ort eingezogen werden kann. 883 Juden werden ins KZ Treblinka verschleppt. - Der in Mähren geborene langjährige frankfurter Generalmusikdirektor und Dirigent an der Alten Oper Franz Konwitschny (41) dirigiert in der Ghetto Stadt ?ód?, wo er für seinen lebendigen Dirigierstil gefeiert wird (1955 DDR Generalmusikdirektor Deutsche Staatsoper). - In Mainz wird die Altstadt, Neustadt und Bischofsheim bombardiert. - In Frankfurt ist das jüdische Altersheim Rechneigrabenstrasse 18-20 Sammelpunkt für Juden über 65, gebrechliche Juden über 55 und kriegsverwundete WW1 Juden aus Frankfurt und Wiesbaden und dem Landkreis, die der Gestapo von den Einwohnermeldeämtern gemeldet werden, die dann mit 50 Reichsmark ins KZ Theresienstadt verschleppt werden. Selbst wie mit Selbstmorden umgegangen werden soll, ist im von der Gestapo ausgestellten Schnellbrief, der als Ausweispapier gilt, beschrieben. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene SS Mann Heinrich Baab (34) Leiter des Judenreferates II B2 zuständig für die Deportation der Juden aus Frankfurt am Main und der Umgebung. - In Frankfurt wird die jüdischdeutsche Schule Philantropin in der Hebelstrasse 15 geschlossen. - In Wiesbaden Biebrich ist das Hotel Nassau ein Massen Ausflugziel mit Köln Düsseldorfer Rhein Dampfschifffahrts Anleger. - In Wiesbaden wird der polnische Landarbeiter alias Zwangsarbeiter Eduard Seweryn am Jagdhaus Fasanerie erhängt. - In Darmstadt werden in der Justus Liebig Schule  in der Julius Reiber Strasse 3 über 3.000 Juden zur Deportation zusammengetrieben. - In Wiesbaden werden die ersten rund 25 Juden deportiert und nach einem halben Jahr schon 450. - In Wiesbaden begehen 42 jüdische Bürger Selbstmord. Am Jahresende sind nur noch 177 jüdische Wiesbadener übrig. - In Frankfurt Rödelheim wird ein Notgefängnis für mehr als 160 Gefangene und in der Gutleutstrasse 13 ein Notgefängnis für 300 Gefangene eröffnet. - In Darmstadt flieht der polnische Zwangsarbeiter August Halicki (29) aus einem Straflager und wird vom Sondergericht Darmstadt wegen Flucht aus dem Straflager und zweier Verbrechen bei Fliegergefahr im Gestapogefängnis Frankfurt Preungesheim hingerichtet. - Das in Darmstadt geborene KPD und Rote Kapelle Mitglied, darmstädter TH Geschichts und Literaturprofessorsohn und stuttgarter Jurist Arvid Harnack (41) und die in Darmstadt geborene Grafikerin Elisabeth Schumacher (38) mit einem jüdischen Elternteil werden wegen Rote Kapelle Aktionen wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee hingerichtet. - In Darmstadt behauptet die Gestapo, der in Unterfranken geborene, wegen der Teilnahme am NS kritischen Kaufmann-Will-Kreis durch die eingeschleuste in Schweden geborene Gestapo-Agentin Dagmar Imgart (46) denunzierte und im darmstädter Gestapogefängnis Rundeturmstrasse 6 befragte evangelische gießener Pfarrer Ernst Steiner (57) hätte in seiner Zelle Selbstmord wegen seiner Verurteilung zum Tode durch das aus Montabaur Heilberscheid stammende NSDAP Mitglied und Volksgerichtshofrichter Robert Hartmann (41) begangen, was dessen gleichzeitig einsitzender Freund und Orientalist Alfred Kaufmann (74) aber vehement bestreitet. - In Bad Homburg verkauft der verschuldete Hotelbesitzer Carl Ritter (--) das Kurhotel Parkhotel Ritter (20 16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich Promenade 69 mit 220 Zimmern. - Der jüdische frankfurter Wronker Warenhausunternehmer Zeil 105, Ufa Kinokettengründer Hermann Wronker (75) stirbt mit seiner Frau im KZ Auschwitz. - In Wiesbaden wird der in Böhmen geborene Jurist, SS Mann und Damstädter Leiter der Gestapo Humbert Achamer-Pifrader (42) Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD alias Nachrichtendienst der SS, einem Geheimdienst. - In Frankfurt werden die vier genossenschaftlichen frankfurter Banken, die Frankfurter Gewerbekasse Ecke Börsenstrasse 1/Kalbächer Gasse, die frankfurter Genossenschaftsbank, die Bank für Handel und Gewerbe und die namensgebende Frankfurter Volksbank zu Frankfurt am Main eGmbH zur Frankfurter Volksbank Ecke Börsenstrasse 1/Kalbächer Gasse mit 4.819 Mitgliedern und einer Bilanzsumme von 47.000.000 Mark fusioniert. - Die frankfurter Rudergesellschaft Post Sportgemeinschaft Frankfurt stellt die Deutsche Meisterin im Einer Friedel Haack. - In Frankfurt wird das ehemalige Westendheim ehemalige wilde KZ Perlenfabrik und SA Stützpunkt in der Ginnheimer Landstrasse 40-42 (20 16 riesiger Studentenwohnhochhauskomplex) zur SA Gruppenschule Hessen umfunktioniert. Der Sturmbann II/63 beteiligt sich bei der Deportation von Juden aus dem Frankfurter Westend. - Der in Frankfurt geborene Schriftstellersohn und Rittmeistersohn Freiherr Irnfried von Wechmar (43) wird Chef der Propagandaabteilung des Heeres. - In Frankfurt findet die Deutsch-Bulgarische Woche statt. Die bulgarischen Gäste werden im Adolf Hitler Haus in der Gutleutstrasse 8-12 begrüßt. Bulgarischer Zar ist der in Sofia geborenene Boris III von Sachsen Coburg (St) (48). Bulgarien ist mit Deutschland verbündet. - In Frankfurt wird im Kino Lichtspieltheater Gloria-Palast Ecke Kaiserstrasse 28/Neue Mainzer Strasse 29 der Film Nippon’s Wilde Adler aufgeführt. - In Frankfurt wird im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 die Lehar-Operette Paganini aufgeführt. - In Frankfurt tritt erstmals der in Frankfurt geborene Berliner Opernhaus Bariton Heinrich Schlusnus (54) im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13-15/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18-26) auf. - Der in Rüsselsheim geborene lutherische Pfarrersohn, KPD Mitglied und Atomphysiker Klaus Fuchs (38) lässt sich als britischer Staatsangehöriger als sowjetischer Spion anwerben, der über britische und amerikanische Atombombenprojekte informiert (1950 enttarnt und zu 14 Jahren Haft verurteilt). Sein Vater Emil Fuchs (68), ist ehemaliger Pfarrer in Rüsselsheim und gut vernetztes ehemaliges SPD Mitglied, Widerständler, Rentner, Religiöser Sozialist und evangelischer Theologieprofessor (1949 Umzug in die DDR als Professor in Leipzig). - In Frankfurt wird auf roten Plakaten an den Litfaßsäulen die Hinrichtung der sieben frankfurter KPD Mitglieder Anton Breitinger, Edmund German, Otto Häuslein, Wilhelm Hugo, Adam Leis und Julius Nees und des wiesbadener KPD Mitglieds Wilhelm Klöppinger bekannt gegegeben. - In Wiesbaden stirbt der in Naurod geborene Dorfschullehrersohn, Lehrer und Mundartdichter Rudolf Dietz (77). - In Bad Homburg ist im Gestüt Erlenhof das Rennpferd Effendi krank. Der dafür eingesprungene Ticino wird Derby Sieger. Otto Schmidt ist sein Rekord Jockey und Adrian von Brocke der Stalltrainer. - Der in Frankfurt geborene Prinz Franz Wilhelm Otto Alfred Konstantin Emil von Sayn Wittgenstein (St) (32) heiratet in Berlin Prinzessin Gabriele von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (31). - In Hanau wird im alten Rathaus das Deutsche Goldschmiedehaus mit Unterstützung der NSDAP eingerichtet, weshalb der Hanauer Geschichtsverein in das Stadtschloss umziehen muss. -  In Frankfurt erhält der NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob Sprenger (58) trotz Rationionierung Fleisch in unbegrenzten Mengen, was zu Gerüchten führt. In der Strassenbahn geäußerte Beschwerden über dieses Diplomatenleben bringen einem frankfurter Kaufmann 7 Monate Haft ein. Neun weitere Personen kommen ebenfalls in Haft. Jakob Sprenger (58), der in der Zeppelinallee 8 (20 17 Westarkade) wohnt, bittet den frankfurter Oberbürgermeister Friedrich Krebs (47) an, seine ungeliebten Nachbarn, die Tanzschule Wernecke Ecke Zeppelinalle/Bockenheimer Landsstrasse 124, die in einem städtischen Gebäude untergebracht ist, alsbald umzusiedeln. - In Frankfurt ist die NSDAP Gauleitung des Gaues Hessen Nassau am Horst Wessel Platz. - In Flörsheim besteht die Tagesration aus 0,285 kg Brot, 29 g Fett, 0,5 kg Kartoffeln und 42 g Fleisch. - In Mainz wird der riedstädter Arztsohn, offenbacher Amtsgerichtsrat ehemalige darmstädter Oberbürgermeister und mainzer NSDAP Oberbürgermeister Robert Barth (42) vom NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob Sprenger (58) aus dem Amt verjagt und an die Ostfront geschickt, wo er noch im selben Jahr stirbt. Der in Gau-Odernheim geborene gauodernheimer Gemischtwarenhändler Heinrich Ritter (39) wird neuer mainzer NSDAP Oberbürgermeister. - Der farbwerke hoechst und ig farben Vorstandsmitgliedssohn und AOL Gründer Wilhelm von Meister wird geboren. - In Frankfurt beaufsichtigt die Wach- und Schließgesellschaft die Zwangsarbeiter der Stadtwerke. Westliche Zwangsarbeiter werden verhältnismäßig gut behandelt, Ostarbeiter nicht. - In Frankfurt wird die Reichskochschule in der Windmühlstrasse 1 wegen Bombenschäden geschlossen. - Der in Wiesbaden geborene Drehbuchautor und UfA Filmregisseurbruder Walter Zerlett-Olfenius (44) denunziert seinen Freund Herbert Selpin (39), der wenige Tage später ums Leben kommt. Er bekommt dafür einen einen Auftrag das Drehbuch zu dem Lustspiel Die schwache Stunde zu schreiben. - In Frankfurt werden Hans Sachs Schwänke im Karmeliterklosterhof von der Volksbühnenspiel Gemeinschaft Frankfurt aufgeführt. - In Mainz Weisenau wird der katholische Religionsunterricht verboten. Ein katholischer Lehrer überwacht die Schule in Weisenau und unterbindet die Teilnahme an der Seelsorgsstunde. - In Mainz wird die mainzer NSDAP Kreisleitung im Palais Schönborner Hof, Schillerstrasse 11 bei einem Fliegerbombenangriff getroffen. - In Bad Homburg wird das Rennpferd Gradivo für das Gestüt Erlenhof Sieger des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von Deutschland in München mit 70.000 Reichsmark mit Trainer und Jockey Walter Held. - In Frankfurt feiert der Stabsjägermeister Kropp in den Clubräumen in Groß Frankfurt Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm seine Hochzeit mit Erny Kufer. Es gibt Königin Suppe, Seezungenfilet, Brandoberndorfer Rehrücken in Wildtunke, Rotkohl, Kartoffelcroquettes, Eisbombe Erny, Feingebäck und Mocca. Man reicht alten Madeira, 37er Zeltinger Stefanslay (Mosel), Schloss Vollrads Cabinett Wachstum Graf Matuschka Greiffenklau (Rheingau), Henkell Privat Sekt und Cointreau Weinbrand. - Der in Frankfurt geborene Industriellensohn mit jüdischkonvertiertem Großvater und eigentlich dessen Casella Erbenkel Graf Arthur-Ludwig von Spreti (St) (25) stirbt in Kissljakow, Russland. - Während die in Darmstadt geborene eher unattraktive Prinzenwitwe Irene von Preußen alias Irene von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (76) alleine in Potsdam wohnt, sitzt die in Ungarn geborene jüdische ehemalige Geliebte ihres verstorbenen Mannes, die hamburger Opernsängerin Julie Salinger (69), die zwei Kinder, Graf Gustav von der Schulenburg (St) (--) und Graf Otto von der Schulenburg (St) (--) mit ihm hat, im KZ Theresienstadt, wo sie im Propagandafilm Theresienstadt als eine auf unsäglichem Müll thronende, mit schwarzem Tüll verschleierte, krächzende, jüdische Operndiva dargestellt wird. - In Wiesbaden wird bei der Auflösung der Säuglingsstation des katholischen Johannesstifts, bei der die Säuglinge von Prostituierten alias Sexarbeiterinnen, Herumtreiberinnen und ehemaligen wiesbadener Gefangenen, angeblich auf andere Heime verteilt werden, ua ein behinderter Junge im Johannesstift Platterstrasse 72 von der Gestapo bei den Hiltruper Schwestern abgeholt, nach Nassau in die Heil- und Pflegeanstalt Scheuern und danach in die Tötungsanstalt Landesheilanstalt Hadamar Mönchberg 8 verschleppt, wo er nach 4 Tagen ermordet wird. - Der jüdische ehemalige mainzer Automobilhersteller Möise Garbaty wird in Paris bei seiner Verwandtschaft verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo er nach 4 Wochen stirbt. - In Frankfurt eröffnet das Textilkaufhaus C & A Brenninkmeyer auf der Neuen Zeil zwischen Goldstelzenstrasse und Porzellanhofstrasse. - In Frankfurt wird der Philipp Holzmann AG Vorstand Friedrich Linsenhoff (--) Mitglied der NSDAP. - In Wiesbaden leben zum Jahresanfang noch 1006 Juden. - In Wiesbaden hilft die hessische Bezirksstelle der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, die eigentlich bei der Auswanderung sozial betreuen will, bei der Deportation, in dem sie der Gestapo zuarbeitet. - In Darmstadt übernimmt der Gestapo Regierungsrat SS Sturmbannführer Robert Mohr (33) die Fürung der Gestapo Darmstadt, Staatspolizeistelle Darmstadt, Wilhelminenplatz 1, und die Organisation der Deporation. Er wohnt in Darmstadt Eberstadt Darmstädter Stasse 218. - In Frankfurt Sachsenhausen verlässt die Fischertochter und Offenbacher Tachometerwerke Gründertochter (20 16 VDO) Liselott Linsenhoff als Liselotte Schindling (15) nach 5 Jahren das erste frankfurter Mädchen Gymnasium Schillerschule in der Morgensternstrasse. Unterricht findet in der benachbarten Holbeinschule statt, da das Schulgebäude von der Wehrmacht belegt ist. - In Frankfurt Griesheim wird in der Froschhäuser Strasse ein städtisches Kriegsgefangenenlager für rund 2.000 männliche und weibliche Russen eingerichtet. - In Bad Homburg wird der letzte jüdische Einwohner deportiert. - In Frankfurt wirbt die Post mit Stempeln: Werdet Rundfunkteilnehmer. - In Frankfurt wird der im Hausarrest lebende, jüdische Universitätsmitbegründer und Hautarzt Karl Herxheimer (81) von der Universitätsverwaltung bei der Gestapo angezeigt, mit seiner Lebensgefährting Henriette Rosenthal verhaftet und in das KZ Theresienstadt verschleppt, wo er drei Monate später ermordet wird. - In Mainz Laubenheim schließt die Gaststätte Winzerstube Talstrasse. - In Frankfurt wird das Kaffeehaus Café Schöpf am Goetheplatz, wo Swing Musik gespielt wird, zwangsgeschlossen. - In Hanau stirbt im Stadtschloss Hanau im Kriegseinsatz Waffen SS Hauptsturmführer Prinz Wilhelm von Hessen Philippsthal Barchfeld (St) (32), verheiratet mit Prinzessin Marianne von Zollern Preußen. Seine Schwester Prinzessin Viktoria Cäcilie von Hessen Philippsthal Barchfeld (St) (28) ist NSDAP Mitglied. - Der in Wörrstadt geborene mainzer Fussballverein 1. FSV Mainz 05 Mitbegründer, der jüdische Textilhändler Eugen Salomon (54) wird im französischen Exil verhaftet und nach Auschwitz verschleppt, wo er ermordet wird. - In Darmstadt wird die Ukrainerin Olga Petrowna S (14) nach ihrer Entführung aus Charkow und einem Monat in einem frankfurter Quarantänelager im Wald, umgeben von einem hohen Stacheldrahtzaun mit elektrischem Strom, wo sie nackt ausgezogen und entlaust wird und wo sie einmal am Tag Suppe aus nicht geschälten Kartoffeln mit Erdklumpen und Stroh und 100 Gramm nasses Brot aus Rübe und Kleie nach Darmstadt bekommt, zum Roederwerk gebracht, wo sie 12 Stunden Schichten arbeiten muss. Sie wird mit einem OST-Aufnäher gekennzeichnet. Im Folgejahr wird sie von der Gasthaus Boxhaut Betreiberin aus einer Reihe von Mädchen, die in Reih und Glied antreten müssen, ausgewählt. - In Frankfurt hat das Kunstinstitut Städel eine Fachgruppe Mode. - In Frankfurt wird eine bornheimer KPD Gruppe, getarnt als Skatrunde in Wirtschaften und der Enttarnung durch einen Spitzel, nach einjähriger Haft vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, wobei sich der Drucker Ochs im Gefängnis das Leben nimmt und Anton Breitinger, Edmund Germann, Wilhelm Hugo, Julius Nees, Wilhelm Klöppinger, Otto Häuslein und Anton Leis geköpft werden. - Der Besitzer von Schloss Schönborn in Heusenstamm, der Schlösser und Weindomänen Hattenheim und Geisenheim und 1.600 Hektar Waldbesitz uvm Graf Erwein Clemens Chlodwig Karl Maria von Schönborn Wiesentheid (St) (65) stirbt in München. Er vererbt seinen Grafentitel an seine beiden Kinder, das NSDAP Mitglied Erbgraf Rudolf Erwein Ernst von Schönborn Wiesentheid (St) (24) und seinen jüngeren Bruder Graf Friedrich Karl Anton von Schönborn Wiesentheid (St) (26). Rudolf Erwein Ernst von Schönborn Wiesentheid (St) (24) erbt ua drei Schlösser, die halbe Fränkische Schweiz als Großgrundbesitz, die Hälfte von Schloss Neu-Isenburg und das Hotel Forsthaus Gravenbruch (20 23 Hotel Kempinski Gravenbruch). - In Mainz Finthen wird das Reichsarbeitsdienstlager Finthen in der Jean-Pierre Jungels Strasse in das Konzentrationslager KZ Finthen mit Finthen 1 und Finthen 2 umfunktioniert. Direkt daneben wird der kreisrunde 1.200 m große Flugplatz Finthen für das Nachtjagdgeschwader 5 eröffnet. - In Wiesbaden beginnen im Judenhaus in der Adelheidstrasse 49 die Deportationen ua der jüdischen wiesbadener Familien Leopold, Morgenthau, Seelig und Strauss. - Der in Hanau im Schloss Philippsruh geborene großherzoglich hessische Hofmarschallssohn und Weltkriegsverbrecher Georg von Küchler (61) wird Oberbefehlshabers der Heeresgruppe Nord.  - Der von Prinzessin Hildegard von Hanau Schaumburg (St) (39) Tochter von Prinz Friedrich von Hanau Schaumburg (St) (--), geschiedene Graf Wulf-Diether von Castell Rüdenhausen (St) (37) heiratet die österreichische Filmschauspielerin Luise Ullrich (32). - Der in Wiesbaden geborene Handwerkersohn und ultradeutschnationale NS gaukurhessener Landesleiter der Reichsschrifttumkammer Karl Kaltwasser (48) hält eine Rede bei der Gründung der Brüder Grimm Gesellschaft in Kassel und wird ihr Geschäftsführer. - In Wiesbaden wird der ehemalige langjährige jüdische Chefredakteur der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt Hermann Lekisch (60) Rauenthaler Strasse 16 nach Lublin verschleppt und ermordet. - In Frankfurt wird der in Mühlheim an der Ruhr geborene Motoreningenieur, aschaffenburger SA Führer und leipziger Polizeipräsident Fritz Stollberg (54) neuer frankfurter Polizeipräsident. - In Mainz beginnen die Deportationen vom Güterbahnhof an der Ecke Mombacher Strasse/Goetheunterführung gegenüber dem alten jüdischen Friedhof. Die Turnhalle der Feldbergschule Feldbergplatz 4 dient als Sammelplatz für die Deportationen. - In Mainz wird ein polnischer Kriegsgefangener gequält und ermordet. - In Wiesbaden Biebrich bezieht der in Essen geborene herzkranke Volksfestschausteller Friedrich Wilhelm Siebold (--) wegen wiesbadener Herzspezialisten eine Villa in der Richard Wagner Strasse. Zwei Jahre später stirbt er dort. Er ist Besitzer des Volksfestfahrgeschäfts Opel-Rennbahn. - In Frankfurt sind die Aufschüttungen für die Brückenbauten für die West-Ost-Reichsautobahn am Frankfurter Kreuz abgeschlossen. Die A3 ist noch eine Strasse, die unter der A5 hindurchgeführt wird. - In Frankfurt Höchst beginnt der Chemiker Heinz Öppinger (--) für die Farbwerke Höchst mit der Penecillinforschung. - In Wiesbaden fordert die in Mainz geborene wiesbadener Sektkellerei Henkell Tochter Anneliese von Rippentropp (46) erfolgreich, dass einer ihrer Söhne geschäftsführender Gesellschafter wird. Ihr Ehemann Joachim Ribbentrop (49) ist deutscher NSDAP Außenminister, dessen Berater Unterstaatssekretär Marthin Luther (47) an der Wannseekonferenz teilnimmt und die Judenvernichtung mitbeschließt, an der auch der in Wiesbaden geborene Eisenbahnbeamtensohn, Jurist und SS Gruppenführer Wilhelm Stuckart (40) teilnimmt. - In Mainz wird der spätere Automobilrennfahrer Jochen Rindt als Sohn der Besitzer der mainzervorstadt Gewürzmühle Klein und Rindt geboren, wonach die Familie Rindt im Folgejahr stirbt und Jochen Rindt zu seinen Grosseltern nach Graz gebracht wird, wo sein späterer Freund, der Motorsportchef Helmut Marko, geboren wird. - In Wiesbaden wird der in Essen geborene Parteiredner Alfred Schniering (31) Leiter des Reichsschulungslagers der NSDAP. - In Eltville kauft sich an der Landesheilanstalt Eichbach der in Wiesbaden geborene hadamarer tötungsanstalt Oberarzt ueinen Siemens-Konvulsator und begann mit den verschiedensten Formen der Schockbehandlung, wie Insulinschock, Cardiazolschock, Azomanschock und Elektroschock zu experimentieren. - In Mainz wird das Brauhaus Zum spitzen Würfel Stadthausstraße 18 im mainzer Stadthaus mit einem Ratssaal zerstört. - In Wiesbaden wird der Kaufmannssohn Claus Wisser geboren. - In Frankfurt wird das von einer Stiftung geführte Kunstinstitut Städel am Schaumainkai 63, das auch Kunstgewerbeschule ist, verstaatlicht und erhält dafür den Titel Staatliche Hochschule für bildende Künste – Städelschule, weshalb es die Abteilung Kunstgewerbe alias Design aufgeben muss. - In Bad Homburg kommen fast 100 ausländische Zwangsarbeiter an, darunter viele preungesheimer Gefangene, die von 20 Wachleuten misshandelt und so regelmäßig zu Tode gequält werden, dass bis Kriegsende die Zahl gleich bleibt, obwohl immer wieder Menschen nachkommen. - In Frankfurt werden die vier genossenschaftlichen Kreditinstitute Frankfurter Gewerbekasse, Frankfurter Genossenschaftsbank Biebergasse 10, Frankfurter Volksbank und die Bank für Handel und Gewerbe Platz der SA 1 zur Volksbank Frankfurt am Main eGmbH Ecke Börsenstraße/Kalbächer Gasse zwangsfusioniert, wobei die Frankfurter Volksbank Ecke Börsenstraße/Kalbächer Gasse die größte ist. - In Mainz Kastel wird bei einem Luftangriff die evangelische Kirche an der Strasse In der Witz getroffen und einige Jahre später abgerissen. - Mit der Eröffnung des Hafens in Würzuburg ist der Main für die Großschifffahrt mit Schleusen ausgebaut. - Victor von Rothschild (54) ist als MI 5 Geheimdienstmitglied und Fachmann für die Entschärfung deutscher Bomben und Sprengfallen Leiter der englischen Abteilung Explosionsstoffe und Sabotage. 

1941 Wetter: In Frankfurt zerstört ein Wirbelsturm rund 100.000 cbm Stadtwald. - In Frankfurt ist der frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (47), der in der Villa Schaumainkai 55 (20 17 Deutsche Rentenversicherung) wohnt, Festredner bei der Eröffnung des antisemitischen Frankfurter Institut zur Erforschung der Judenfrage Bockenheimer Landstrasse 68-70, das eine Eliteuniversität werden soll, die erste Außenstelle einer geplanten NSDAP Parteiuniversität, der Hohen Schule der NSDAP, einer geistigen Waffenschmiede für den Endkampf gegen das Weltjudentum, für die der Städeldirektor Ernst Holzinger (40), der in Frankfurt geborene Direktor für  Kunsthandwerk für Hessen-Nassau  Walter Mannowsky (60) und der langjährige Generaldirektor der Stadtbibliothek und Universitätsbibliothek Richard Oehler (63), ein Cousin des deutschen Philosophen Friedrich Nitzsche (++), als Sachverständige für Kunstraub tätig sind. - In Frankfurt wird das als jüdisches Altersheim genutzte Palais Rothschild (20 17 Karstadt Frankfurt Zeil 90) zwangsgeräumt. - In Wiesbaden wird das Lebensbornheim Taunus Idsteiner Strasse 111 geschlossen und umgebaut. - In Wiesbaden wird das Polizeigefängnis in der Friedrichstrasse 25 als Haftanstalt für Schutzhäftlinge genutzt, die anschließend in ein KZ überstellt werden. - In Frankfurt beginnt die Gestapo im Polizeipräsidium in der Friedrich Ebert Anlage 7 mit insgesamt 19 Deportationen von Juden. - In Frankfurt wird das Bismarckdenkmal in der Gallusanlage und das Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm eingeschmolzen. - Das von der frankfurter IG Tochter Chemiefirma DEGESCH von NSDAP Mitglied Gerhard Peters (41) produzierte und von ihm zur Menschenvernichtung vorgeschlagene Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B wird von der SS an russischen Kriegsgefangenen im KZ Auschwitz getestet. Der wiesbadener Industrielle Wilhelm Ferdinand Kalle (71) informiert die USA über einen Mittelsmann und eine IG Farben und Dupont kartelleigene Firma in Basel über die Art und Weise der Endlösung der Judenfrage, oder hat es bereits getan. - In Frankfurt wird der frankfurter Metzgerlehrling Swing-Jugend-Mitglied und spätere Opernsänger Franz Kremer (16) in die Gestapo Zentrale Lindenstrasse 27 verschleppt und täglich im Keller verprügelt. Im Gebäude sind 140 Gestapo Beamte beschäftigt. Im Nachbarhaus wohnt der Gestapo Leiter SS Sturmbannführer Anton Weiß-Bollandt (--) (Harald Weiss-Bollandt (01) wird 1999 frankfurter Polizeipräsident). - In Frankfurt wird der Wirtschaftsredakteur mit einem jüdischen Elternteil und homosexuelle Swing-Jugend-Mitglied mit langen Haaren Wolfgang Lauinger (23) in die Gestapo Zentrale Lindenstrasse 27 verschleppt und danach im frankfurter Polizeigefängnis Klapperfeld 7 Monate in Einzelhaft gehalten. - In Frankfurt organisiert der in Brandenburg geborene SS Obersturmbannführer und neue Gestapoleiter Oswald Poche (33), verheiratet, zwei Kinder, mit dem Leiter der Abteilung II, Kriminalrat Ernst Grosse, die Einsatzkräfte bei der Verschleppung von rund 10.000 Menschen in KZs und Vernichtungslager (+19 62 Dannenberg mit falscher Identität). - In Frankfurt zieht die Gestapo von der Bürgerstrasse 22 alias Wilhelm Leuschner Strasse in die Lindenstrasse 27 um und richtet dort drei Haftzellen und einen Luftschutzraum ein. Die Häftlinge werden im Polizeigefängnis in der Klapperfeldstrasse, im Untersuchungsgefängnis Hammelsgasse und in Notgefängnissen in der Rödelheimer Strasse 10/12 und Gutleutstrasse 13 inhaftiert. - In Darmstadt ist der Hauptsitz der Gestapo der Wilhelminenplatz 1. - Alle Schulen wechseln den Schulbeginn von Ostern auf Herbst. - Der in Babenhausen geborene ehemalige langjährige frankfurter Erste Kapellmeister und Dirigent an der frankfurter Alten Oper und der Museums Gesellschaft im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18) in Frankfurt Georg Ludwig Jochum (32) zahlt keine NSDAP Mitgliedsgebühren mehr und wird dadurch nicht mehr bei der NSDAP geführt. - In Mainz wird Johanna Gallei NSDAP Kreisfrauenschaftsleiterin. - In Offenbach wird Käthe Beck NSDAP Kreisfrauenschaftsleiterin. - Der wiesbadener Höhere SS und Polizeiführer Erwin Rösener (39) fährt ins KZ Hinzert und ermordet dort nach Hitlers Mordauftrag an sowjetischen angeblichen politischen Kommissaren 70 sowjetische Kriegsgefangene mit dem Lagerarzt Dr Waldemar Wolter, Lagerkommandant Pister und den Sanitätern Fenchel und Brendel mit Zyankalispritzen bei einer vorgetäuschten medizinischen Untersuchung. Die Leichen werden im nahe gelegenen Wald verscharrt. - Der hattersheimer SPD Mann und Drucker Peter Nida wird ein zweites Mal wegen Hochverrats, u.a. weil er dem NS Regime die Schuld an der schlechten Wirtschaftslage gab, zu 3 Jahren Haft im Gestapogefängnis Frankfurt Preungesheim verurteilt. - In Darmstadt findet die Kunstausstellung Zeitgenössische Kunst aus dem Südwestdeutschen Raume 19 41 auf der Mathildenhöhe statt. - In Wiesbaden hat der KPD Funktionär und ehemalige wiesbadener Opel-Werk Abteilungsleiter Andreas Hoevel (41) Kontakt zum bopparder KPD Mann Rudolf Steinwand (35), der direkt aus der Schutzhaft an die Ostfront geschickt wird. - In Eltville fahren für die Bevölkerung sichtbar immer zur gleichen Zeit Planwagen LKW Automobile mit verängstigten Menschen, die aus Rissen und Spalten um Hilfe betteln, in die Landesheilanstalt Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4. - In Hadamar wird in der Tötungsanstalt Landesheilanstalt Mönchberg 8 die Verbrennung des 10.000 sten Patienten gefeiert, wobei alle Angestellten eine Flasche Bier erhalten. - Der Judenstern wird eingeführt. - In Wiesbaden sind bereits 72 Pflegschaften für T4 Euthanasiemordfälle aufgehoben worden. - In Birstein wird Prinzessin Maria Annunciata von Isenburg (St) als Tochter des Parteimitglied abgelehnten NSDAP Sympathisanten Fürst Franz Ferdinand von Isenburg (St) (40) und der russischen Grafentochter Irina Tolstoi (St) (24) geboren. - In Wiesbaden wird der wiesbader SPD Vorsitzende Georg Buch (38) als SPD Widerständler enttarnt und im Landgerichtsgefängnis im Hinterhof der Gerichtstrasse 2 mit Hof zur Albrechtstrasse wegen Hochverrats 9 Monate eingesperrt und danach bis Kriegsende in den regionalen Gefängnissen und KZs gequält. - In Obermörlen Ziegenberg wird das Führerhauptquartier Adlerhorst in ein Heeresgenesungsheim umgewandelt. - Der in Frankfurt geborene Ingenieurssohn, zweiterfolgreichste WW1 Jagdflieger und Generalluftzeugmeister der Wehrmacht Ernst Udet (45) begeht in Berlin Selbstmord. Der Vorfall wird geheim gehalten. Sein langjähriger Freund, der Schauspieler Heinz Rühmann (39) bringt seinen Erfolgsfilm Quax, der Bruchpilot heraus. - Die Wochenschau, die in allen Kinos als Nachrichtenblock vor dem Hauptfilm gezeigt wird, ist auf mehr als 45 Minuten verlängert. - In Mainz versucht der badener Kaufmannssohn und mainzer Rabbiner Sali Levi (58) auszuwandern, stirbt aber in Berlin nach Wochen des Wartens auf ein Visum offiziell an einem Herzanfall. Der in Mainz geborene zwangspensionierte protestantische mainzer Regierungsrat mit jüdischem Großvater Michel Oppenheimer (57) springt für ihn als Verbindungsmann zur Gestapo ein und beginnt mit der Erstellung von Deportationslisten und einem detaillierten Tagebuch. In Frankfurt dirigiert letztmals gelegentlich der in Danzig geborene wiesbadener Generalmusikdirektor Carl Schuricht (61) als einziger bedeutender Gastdirigent das Frankfurter Rundfunksynphonieorchester. - In Mainz wird der Industrielle und spätere Kartoffelchips Chio Chips Gründer Carlo von Opel als Sohn der Automobilindustriellentochter und weltbesten Military-Reiterin Irmgard von Opel (34) und ihrem in Frankfurt geborenen Cousin, Sportfunktionär und Sportler Georg von Opel (29) geboren. - Isenburg Büdngen Büdingen stirbt aus. - Der in Frankfurt geborene Börsenmakler, Schriftsteller und Anhänger der freien Liebe Otto Mainzer (38) emigiriert in die USA, wo er eine Lebensgefährtin findet, mit der er 25 Jahre lang unverheiratet in getrennten Wohungen in einem innigen Liebesverhältnis lebt. - In Frankfurt tagen im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 die ehrenamtlichen NSV Mitglieder der NSDAP. - In Frankfurt läuft im Kino Ufa-Palast Groß Frankfurt Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm der Propagandafilm Der Sieg im Westen und der Kriminalfilm Kriminalkommissar Eyck. - In Frankfurt wird die NSDAP Gauleitertochter Anneliese Sprenger (20) Sekretärin ihres Vaters im NSDAP Gauhaus Gutleutstrasse 8. - Der in Darmstadt geborene und wegen vielfacher Urkundenfälschungen und Unterschlagungen verurteilte ehemalige Bankangestellte, kasseler SS Ausbilder und metolsthrfache und durch Unterschlagung von Raubgold reich gewordene KZ Kommandant Karl Otto Koch (44) wird vom elitären Multimilliardär und Höheren SS und Polizeiführer Wehrkreis Rhein und in Arolsen geborenen Erbprinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) (45) wegen Bereicherung am Besitz der jüdischen KZ Gefangenen verhaftet aber auf Anweisung Himmlers sofort wieder freigelassen. - In Idstein wird in der Heil- und Pflegeanstalt Kalmenhof Veitenmühlweg 10 unter dem ärztlichen Leiter Hans Bodo Gorgaß (32) eine Kinderfachabteilung eingerichtet, in die abfällig Reichssausschußkinder eingewiesen werden. Hans Bodo Gorgaß (32) wird nach kurzen Weiterbildungskursen in anderen Tötungsanstalten auch stellvertretender Euthanasie T4 Arzt in der Tötungsanstalt Hadamar. - Der in Niedermittlau geborene Kaufmannslehrling Georg Rösch (28) wird zum zweiten Mal Mitglied der NSDAP und sein früheres Eintrittsdatum 19 31 wird sogar anerkennt (1958 hessisches CDU Landtagsmitglied). - In Frankfurt beschwert sich der Oberlandesgerichtspräsident beim Reichsministerium, dass Euthanasieangehörigen schon vor dem Tod der Opfer Nachrichten über das mögliche Ableben ihrer Verwandten zugeschickt werden. - Der Fürstensohn Erbprinz Hermann Wilhelm Friedrich von Wied Wied (St) (42) stirbt. - In Büdingen stirbt der in Frankfurt geborene Fürst Carl Gustav von Isenburg Büdingen (St) (66). - Prinzessin Leonille Elisabeth von Isenburg Büdingen (St) wird geboren. - In Frankfurt ist die SS Standarte mit Telefon 55422 im Reuter Weg 78 (20 17 links neben Penny-Markt), die SA Gruppe Hessen in der Taunus Anlage 14 (20 17 Credit Agricole Cheuvreux SA), der SA Reitstall in der Rödelheimer Landstrasse 19 (20 17 unbebaute Wiese), die SA Fechtschule Hessen in der Seiler Strasse 22 (20 17 von google street view unkenntlich gemacht), die SA Bridgade und die SA Standarten in der Feldbergstrasse 46/Siesmayerstrasse, die NSKK Motorgruppe in der Lindenstrasse 7 und die NSKK Motorstandarte im Kettenhofweg 55 (20 17 von google street view unkenntlich gemacht). Die NSKK Motorsturm Standorte sind in der Lange Strasse 26 (20 17 Kolpinghaus), Mainzer Landstrasse 167(20 17 Cafe Regina), Hainer Weg 13 (20 17 Schenker), Kiesstrasse 16 (20 17 von google street view unkenntlich gemacht), Röderbergweg 82 (20 17 AWO), Mainberg 8 (20 17 Hotel Höchstger Hof), Niddastrasse 62, Blittersdorfplatz 41 alias Francois Mitterrand Platz, Mörfelder Landstrasse 70 (20 17 Matulis Heizung), Mainzer Landstrasse 275 (20 17 Matulis Heizung) und Unter der Emser Brücke. - In Frankfurt ist Peek & Cloppenburg auf der Zeil im Haus Minerva Zeil 114 und Böhler Zeil 112 (20 17 Linke Hälfte MyZeil) neben der Hauptpost (20 17 Rechte Hälfte MyZeil) das Bekleidungshaus der Stadt. - In Frankfurt wird besonders stark Werbung für Frankfurter Löwenbräu Bier gemacht. - In Frankfurt hat das Weinlokal Heldenberg in der Karpfengasse 4 eine eigene gotische Kapelle. - In Frankfurt gibt es am SA Platz 7 alias Börsenstrasse das vegetarische Restaurant Eden mit der Telefonnummer 22684. Das Cafe Esplanade ist in der Taunusanlage 21 (20 17 Kameha Suite). - In Frankfurt ist das Defaka Deutsches Familienkaufhaus das größte Kaufhaus auf der Zeil 102. - In Frankfurt ist das Kaffeehaus Schwille Große Bockenheimer Strasse 50 eine Gartenwirtschaft ohne Dach (20 17 Starbucks) und das Park Cafe in der Eschenheimer Anlage 38 (20 17 Kiosk Hambuarger am Turm). - In Frankfurt gibt es an Brauereien die Bayrische Aktienbierbrauerei Aschaffenburg in der Hanauer Landstrasse 123 (20 17 Mercedes Benz Frankfurt), die Frankfurter Brauhaus GmbH in der Hanauer Landstrasse 198 (20 17 Club King Kameehameha Suite), die Henninger Bräu im Wendels Weg 64, die Kulmbacher Reichelsbräu AG in der Dörnigheimer Strasse 12, die Löwen Brauerei im Hainer Weg 46, die Brauerei Otterbein in der Woogstrasse 28, Pfungstätter Bier Am Erlenbruch 98, Heylands Bräu Aschaffenburg David Stempel Strasse 3 und die Schöfferhof Binding Brauerei AG in der Darmstädter Landstrasse 139. - In Frankfurt gibt es an internationalen Hotels den Baseler Hof am Wiesenhüttenplatz 25, das Carlton Hotel Am Hauptbahnhof 18, das Hotel Excelsior Poststrasse 2, Hotel Bristol Am Hauptbahnhof 6, Frankfurter Hof, Kaiserplatz 17, Hotel Monopol Metropole Mannheimer Strasse 11, Hotel National Mannheimer Strasse 7, Park Hotel Kaiserhof Wiesenhüttenplatz 36, Hotel Prinz Heinrich Baseler Strasse 50 und das Hotel Hansa Royal in der Kronprinzenstrasse 56 alias Münchner Strasse. - In Frankfurt wird Gerda Anneliese (St) als Tochter von Grafensohn Emich Nicolaus von Solms Wildenfels (St) (30) und der in Hofheim geborenen bürgerlichen Tilly Schmitt (29) geboren. - In Frankfurt gibt es die vier Fechtmeister Angelini, Azara, Rupp und Tagliabo. - In Frankfurt ist der NSDAP Sicherheitsdienst des Reichsführer SS SD Abschnitt Frankfurt alias Geheimdienst der SS am Schaumainkai 23 (20 17 Metzler Park), wo auch SS Sturmbannführer K Pohl wohnt. Das Bankhaus Metzler ist ein Vermögensverwaltungsunternehmen (20 15 Metzler 58 Milliarden, Edmond de Rothschild 152 Milliarden, Storch 120 Milliarden und USB 1,83 Billionen) (20 24 Frankfurt hat 753.056 Einwohner und Platz 16 des Rankings der reichsten Städte der Welt mit 94.500 Millionären, davon 155  mit mehr als 100 Millionen US-Dollar, und 15 Milliardäre.). - In Mainz werden alle sozialen Stiftungen zu einer Mainzer Fürsorgestiftung vereinigt. - In Frankfurt wird der Fechenheimer Hafen bombardiert. - In Frankfurt sind die offiziellen Vergnügungslokale laut Adressbuch Felix Bergmann Kaiserstrasse 56 (20 17 Hermes Apotheke), Clou Großer Kornmarkt 9, G Groh Albus Strasse 52 und das Tanz Casino Tivoli Töpfengasse 4 alias Goetheplatz 2 (20 17 vor dem Restaurant MoschMosch). - In Frankfurt stürzen abgeschossene feindliche Flugzeuge in die Häuser im Baumweg 2 (20 17 Kiosk) und in der Friedberger Anlage 17. Offizielle Bars mit einer Kleinkunstbühne sind auch der Astoria Pavillon in der Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse (20 17 Leihhaus), die Casinobar Hemerger Stiftstraße 39, Kurt Rudolphs Königin Bar Horst Wessel Platz 4-6, die Martini Bar Mainzer Landstrasse 79 (20 17 B&B Hotel) und die Bar Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad Electronic) an der Konstablerwache. - In Frankfurt ist das Theater Rhein Mainische Landesbühne mit der Telefonnummer 55895 am Mozartplatz im ehemaligen Logenhaus. - In Frankfurt gibt es 36 Tankstellen, darunter 5 (40, 117, 325, 471 und 542) in der Eschersheimer Landstrasse. - In Wiesbaden hat die SS Standarte 78 511 Mann vor Ort, 1.163 sind einberufen. Die Standarte besteht aus 3 Sturmbannern mit insgesamt 12 Abteilungen. - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und NS Propaganda UfA Filmregisseur Hans H Zerlett (49) bringt seinen Entartete Kunst Hetz Film Venus vor Gericht heraus. - In Falkenstein heiratet das Jagdfliegerass Werner Mölders (28) die in Falkenstein geborene Luise Thurner. - In Mainz wird der sehbehinderte Musiklehrer Toni Hämmerle (27) bei einem Bombenangriff verschüttet, wobei er sein Augenlicht vollständig verliert (1963 Erfolgsschlager Humba Täterä). - In Frankfurt Sachsenhausen kauft die Stadt den Louisapark. - In Frankfurt ist die Adresse des Fussballvereins SG Eintracht Frankfurt am Ratsweg und die Geschäftsstelle der Fluggesellschaft Lufthansa am Hautptbahnhof 10 hat die Telefonnummer 34931. - 1.000 lebensunwerte Frankfurter werden in der Tötungsanstalt Hadamar vom ärztlichen Personal ermordet, wohin man sie mit grau gestrichenen ehemaligen Postbussen mit verhängten Scheiben verschleppt hat. - In Wiesbaden sterben unter dem ehemaligen frankfurter Polizeipräsidenten und Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrbereich XII Pfalz mit Sitz in Wiesbaden Reinhard von Westrem zum Gutacker (61) knapp 20% aller Kriegsgefangenen. - In Schwalbach werden auf dem Militärflugplatz Frankfurt Sossenheim Tarnname Schafweide Am weißen Stein Piloten auf Lastenseglern, die hinter die feindlichen Linien fliegen sollen, ausgebildet. Ein weiterer geplanter Ausbau wird wegen des Rhein Main Flughafens (20 21 Flughafen Frankfurt Terminal 2) gestoppt. Die Graslandebahn wurde von Kriegsgefangenen auf 1.600 Meter erweitert. - In Frankfurt entstehen zwischen Werk I und II der Adlerwerke in der Weilburger Strasse Baracken für französische Kriegsgefangene. - Offenbach hat 330 jüdische Einwohner. - In Wiesbaden stirbt der expressionistische Maler Alexej von Jawlensky (76). - In Darmstadt produzieren die neu gegründeten Jacobs Schweyer Werke ua das Mehrzweckkampfflugzeug mit Verpuffungsstrahltriebwerken Messerschmitt Me 328. - In Bad Homburg wird das Parkhotel Ritter (20 16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich Promenade 69 zum Genesungsheim der Waffen SS mit SS Lazarett Abteilung alias Erholungsort der KZ Wachmannschaften. - Im Bezirk Wiesbaden werden auf ns staatliche Anweisung alle katholischen Kindergärten geschlossen und behauptet, dass dies freiwillig geschieht. Der katholische limburger Bischof Antonius Hilfrich (68) veröffentlich erfolglos eine aufklärende Protestnote an die Bevölkerung. Der katholische königsteiner Pfarrer Aloys Geis muss zusehen, wie sein Kindergarten und die Pfarrbücherei geschlossen wird. In Oberreifenberg wird die Oberin nach ihrem Protest verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. - Der mit der in Mainz geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell (45) verheiratete Oberstleutnantsohn, Mitglied im Stab Reichsführer SS und deutscher Außenminister Joachim von Ribbentrop (48) überbringt die Note zum Angriff auf die Sowjetunion. - Juden wird die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel verboten. - In Frankfurt wohnen das NSDAP Mitglied und hessen NSKK Gruppen-Führer Landgrafensohn Prinz Richard von Hessen (St) (40) und sein Bruder, der NSDAP Obertaunus Landrat Landgrafensohn Prinz Wolfgang von Hessen (St) (45), der mit der Reichskanzlertochter Prinzessin Marie Alexandra von Baden (St) (39) kinderlos verheiratet ist, in der Hohenzollern-Anlage 40 (20 17 Luxushotel Hessischer Hof Friedrich-Ebert-Anlage 40). Hausnummer 42 ist ein Bauplatz. - In Mainz hat das Restaurant Heilig Geist Mailandsgasse/Rheinstrasse die Telefonnummer 43327 Inhaber ist Willy Hartes. - In Eltville wird in der Landesheilanstalt Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4 eine Kinderfachabteilung eingerichtet, die zur Tötung behinderter Kleinkinder dient. - In Idstein wird in der Heil- und Pflegeanstalt Kalmenhof Veitenmühlweg 10 unter Leiterin Mathilde Weber (32), die einen erfundenen Doktortitel trägt, (19 60 in Idstein wieder praktische Ärztin, verheiratet mit ihrem in Aschaffenburg geborenen Schwager KZ Arzt und SS Sturmbannführer Julius Muthig) eine Kinderfachabteilung eingerichtet, die zur Tötung behinderter Kleinkinder dient. - In Frankfurt Sachsenhausen hat das Gasthaus Zum grauen Bock in der Große Rittergasse 30 mit der Telefonnummer SPESSART 64626 eine Apfelweinkelterei und Metzgerei. - In Mainz ist der in Bad Soden geborene Bankbeamte Fritz Fuchs (47) mainzer NSDAP Kreisleiter. - In Mainz demonstrieren der frankfurter NSDAP Reichstatthalter Jakob Sprenger (57) und der mainzer NSDAP Kreisleiter Fritz Fuchs (31) mit überregionaler NS-Prominz und deutschen Generälen, dass die englischen und französischen Kriegsgefangenen und ihre Offiziere nach der Genfer Konvention in der Zitadelle behandelt werden. - In Frankfurt gibt es an Neujahr keinerlei Arbeit auf der Rettungswache. - In Darmstadt hat die Gestapo im Stadtpalais Neues Palais Georg Büchner Platz 146 Mitarbeiter. - In Frankfurt wird die politisch konservativ und in der frankfurter Volksbildung engagierte frankfurter Reichsbankhauptstellenleitertochter und DDP Politikerin Maria Elisabeth Beling (60), die mit dem jüdischen Chemiker Wilhelm Epstein (--). verheiratet ist, denunziert und im Folgejahr für ein Jahr ins Frauen KZ Ravensbrück verschleppt. - In Mainz werden in Judenhäusern ua Walpodenstrasse 17 und Adam Karrillon Strasse 13 Zimmer mit mindestens 2 Personen belegt. - In Darmstadt Eberstadt wird der darmstädter Stegmüller Textilverkäufer Hans Erich Dotter (21) zum Kriegsdienst eingezogen. Nach Kriegsende und dreijähriger sowjetischer Kriegsgefangenschaft erfindet er die kalte Dauerwelle und gründet den Weltkonzern Goldwell. - In Wiesbaden tritt eine Hochseiltruppe in weißen Uniformen auf dem Dernschen Gelände auf. - Der in Groß-Umstadt geborene Kolonialwarenhändlersohn, Rennfahrer und bad homburger Schwimmfahrzeugbauer SS Mitglied Hans Trippel (33) wird im elsässischen Automobilwerk Molsheim von Bugatti Betriebsleiter, wobei der Besitzer und ehemalige Rennfahrer Ettore Bugatti (60) als italienischer Staatsbürger und Verbündeter mit 7,5 Millionen Reichsmark entschädigt wird. - In Frankfurt ist Peek & Cloppenburg an der von Josef Neckermann neugegründeten Zentrallagergemeinschaft für Bekleidung ZGB, die Bekleidung für Soldaten, Beamte und Zwangsarbeiter organisiert, beteiligt, die sich auch selbst Aufträge gibt. - In Frankfurt wird der in Wuppertal geborene SA Rottenführer, NSDAP Mitglied und studierte Ökonom, ehemalige  Geschäftsführer der Centrale für private Fürsorge und Hauptschriftleiter der Industrie und Handelskammer Frankfurt Hans Achinger (42) deren neue Geschäftsführer. - In Wiesbaden wird die unstandesgemäße Grafentochter Clothile Elisabeth von Merenberg (St) als Tochter der in Wiesbaden geborenen bürgerlichen Elisabeth Anne Müller-Uri (38) und des in Hannover geborenen Graf Georg von Merenberg (St) (44) geboren. - In Rüsselsheim ist der amerikanische Automobilhersteller Opel komplett auf Kriegsproduktion umgestellt und der letzte General Motors Manager, der schon über ein Jahr lang Zwangsarbeiter eingesetzt hat, verlässt Deutschland. - In Philippseich wird das adelige Schloss Philippseich an die bürgerlichen Christa Theobald, Gunther Kögel und Herbert Kögel verkauft. - Mit dem Tod von Fürst Carl Gustav von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (66) wird sein Adoptivsohn Otto Friedrich von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (37) neuer Fürst Otto Friedrich von Isenburg Büdingen Büdingen. - Der in Frankfurt geborene Bankierssohn und Oberst Freiherr Georg Heinrich von Neufville (54) stirbt als NSDAP und SA Mitglied und Wehrmachts Infantrieregimentskommandeur vor Moskau. - Der wegen Verfolgungswahn eingewiesene frankfurter Natur Apostel und frankfurter Kneipenpoet Karl Waßmann (56) wird von der frankfurter Pflegeeinrichtung Weilmünster in die Tötungsanstalt Hadamar verschleppt und ermordet. - Der pfungstädter brauerei Geschäftsführer Fritz Hildebrandt (--), der Bruder von Richard Hildebrandt (44), gibt in den ukrainischen Städten Luck und Dubno als 1c Offizier bei der 79. Infanteriedivision der Wehrmacht Erschießungsbefehle für Tausende von arbeitsunfähige Juden, an denen er zT auch teilnimmt (19 45 entnazifiziert). - In Frankfurt wird das Inventar des Ariadneum Friedberger Landstrassse 8 von Simon Moritz von Bethmann (54) der Stadt gestiftet. Das Ariadneum im Rückgebäude soll als Museum und Festsaal umgenutzt werden. - Das frankfurter Modeamt veranstaltet eine Modenschau in Dänemark. - In Frankfurt veranstaltet das frankfurter Mode schaffende Handwerk mit dem Modeamt eine Modenschau für Herbst und Winter im Palmengarten. - In Frankfurt wird der evangelische schlesische Pfarrersohn und frankfurter NS Propagandaleiter Walter Heyse (29) stellvertretender hessennassausüd NSDAP Gauleiter. - In Bad Homburg wird der evangelische schlesische Pfarrersohn, ehemalige stellvertretende hessennassausüd NSDAP Gauleiter und usinger NSDAP Landrat Walter Heyse (39), nach einem Lungendurchschuss an der Ostfront genesen, bad homburger NSDAP Landrat. - In Höchst wird die Produktion der NSDAP Zeitung Höchster Kreisblatt wegen Papiermangel eingestellt. Sie wird durch die NS Zeitung Frankfurter Volksblatt ersetzt. - In Eltville wird an der Landesheilanstalt Eichbach der in Wiesbaden geborene hadamarer tötungsanstalt Assistenzarzt und stellvertretende Direktor Walter Schmitdt (31), der bereits zwei Jahre zuvor eigenhändig mit der Spritze Patienten tötete und auch bei der Vergasung in der Gaskammer zugesehen hat, nach einem Norwegenkriegseinsatz mit dem Aufbau einer neuen Kinderfachabteilung beauftragt, die ebenfalls Patenten für die Tötungsanstalt Hadamar aussucht. Mit der Einstellung der T4 Aktionen beginnt er seine Patienten selbst durch Unterernährung und falscher Medikamentierung mit Morphin, Luminal und Trional für den Anschein eines natürlichen Todes zu töten. Angehörigen mit Zweifeln droht er mit der Gestapo. - In Wiesbaden werden auf dem Militärflugplatz Erbenheim zwei monumentale Adler Plastiken, eine überlebensgroße Hitler Bronze Büste im Kurhaus und eine weitere Hitler Büste in der Städtischen Galerie vom in Wiesbaden Bierstadt geborenen ehemaligen Kunstgewerbeschullehrer und Bildhauer Carl Wilhelm Bierbrauer (60) aufgestellt. - In Frankfurt begeht der Schauspielhausschauspieler Joachim Gottschalk (37) , der 19 37 ans Frankfurter Schauspielhaus kam und schon lange unter Androhung des Berufsverbots stand, verheiratet mit seiner jüdischen Frau, der jüdischen Schauspielerin Meta Wolff (39) und ihrem Sohn (08) kollegtiven Selbstmord. - Der in Mörfelden geborene ehemalige farbwerkehöchst Betriebsschlosser und geflohene ehemalige gewählte frankfurter KPD Abgeordnete und zu 10 Jahren russischem Arbeitslager wegen Spionage verurteilte  Heinrich Schulmeyer (40) wird als unerwünschter Reichsdeutscher in Moskau nach 4 Jahren Haft vorzeitig entlassen und nach Deutschland abgeschoben, wo er letztendlich im frankfurter Polizeigefängnis landet und von der Gestapo verhört wird und nach einer Gesinnungswandlung zu Spitzeldiensten für die Gestapo in der Naxos-Union gezwungen wird (19 49 Einstufung als erneutes KPD Mitglied Hauptschuldiger im Spruchkammerverfahren und Verurteilung zu vier Jahren Arbeitslager). - In Frankfurt übernehmen Gottfried Freitag (--) und der darmstädter bank für handel und industrie Direktorensohn Friedrich A Bodenstedt (66) eine arisierte amsterdamer Schuhfabrik. - Die frankfurter Bankierstochter und Generalstabsoffizierstochter Barbara von Metzler wird in Dresden geboren. Sie wird über ihre Beschäftigung bei PricewaterhouseCoopers Deutschland eine einflußreiche Wirtschaftsprüferin. - In Frankfurt eröffnet in der Münchener Strasse 36 der Schuhmacher xxx Lenz (--)  eine Schuhmacherei (20 23 ältester bestehender Handwerksbetrieb im Bahnhofsviertel). - In Wiesbaden wird die High Society Lady und Eventagenturgründerin Freiherrentochter Isa von Hahn alias Gräfin Isa von Hardenberg geboren. - Das Reichssicherheitshauptamt RSHA, das die Gestapo und die SS führt, eröffnet in Frankreich eine französische Gestapo alias Geheime Staatspolizei mit dem Namen Groupe active Hesse alias Akitive Gruppe Hessen bzw Carlingue. in die sie hauptsächlich Verbrecher aufnimmt.

1940 Wetter: Unverhältnismäßig kalter Jahresbeginn. - In Frankfurt zieht die Gestapo widerrechtlich in die Villa Lindenstrasse 27 schräg gegenüber der frankfurtnordwest NSDAP Ortsgruppe in der Lindenstrasse 34 ein. - In Frankfurt übernimmt das in Deggendorf geborene NSDAP Mitglied, Textilkaufmannssohn und baden-badener Luxushotelbesitzer Albert Steigenberger (51) die Aktienmehrheit des Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 und übernimmt die Leitung vom schweizerisch-französischen Hoteldirektor Charles Ritz (--). - In Mainz beschäftigt sich die mainzer Außenstelle der Gestapo Darmstadt Ecke Kaiserstrasse 31/Leibnizstrasse hauptsächlich mit der Deportation von Sinti. - In Wiesbaden hat nach dem Sieg über Frankreich die Kommission der deutsch französischen Waffenstillstandskommission im Hotel Vier Jahreszeiten Südseite Kaiser Friedrich Platz und im Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 alias Nordseite Kaiser Friedrich Platz ihren Sitz. Die französische Abordnung logiert im Hotel Rose Kranzplatz 7 Georg August Zinn Strasse 1 (20 16 Staatskanzlei). - In Frankfurt wird der Schützenbrunnen Bernhard Grzimek Allee 1, das Kaiser Wilhelm Denkmal in der Taunusanlage, die Kupferfiguren am Schleswig-Holstein Denkmal vor der Paulskirche und das Sömmering Denkmal eingeschmolzen. - In Frankfurt stirbt der ehemalige wiesbadener Gewerkschaftsführer Konrad Arndt angeblich bei einer Wehrmachts Dienstfahrt, deren Umstände verschwiegen werden. - In Mainz hat das Hotel Mainzer Hof Kaiserstrasse 98 ein exklusives Dachgarten-Restaurant. - In Langen verunglückt der polnische Kriegsgefangene Tadeusz Orlowski bei Baumfällarbeiten. Seine Mitgefangenen sind in der zu einem Kriegsgefangenenlager umfunktionierten Dieburger Schule Vor der Höhe 14 untergebracht. - In Frankfurt wird der SA Arzt Josef Mengele (29) Assistent von Freiherr Otmar von Verschuer (43), dem Leiter des Universitäts Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene in der Gartenstrasse am Mainufer, zum Kriegsdienst eingezogen, währenddessen er sich zur SS meldet. - Das in Offenbach Rumpenheim geborene NSDAP Mitglied und Träger des goldenen NSDAP Parteiabzeichens Prinz Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (44) nennt sich nach dem Tod seines Vaters Landgraf von Hessen. In Kronberg wird sein Vater, der eigentliche Thronfolger, hessischer Titularlandgraf Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (72), verheiratet mit der Kaisertochter Prinzessin Margarethe von Zollern Preußen (St) (68), beerdigt. - In Frankfurt kommt Adolf Hitler (51) glücklich nach dem Kapitualtionsangebot der Franzosen vom Führerhauptquartier Wolfsschlucht mit dem Flugzeug auf dem Flughafen Frankfurt Rhein Main (20 21 Flughafen Frankfurt Terminal 2) an und steigt in einen Sonderzug nach München. - In Weilmünster werden in der Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster Weilstrasse 10 735 Patienten in die Tötungsanstalt Hadamar verschickt und bis 19 45 3.000 Patienten vor Ort ermordet. - In Darmstadt findet die Kunstausstellung Darmstadt 19 40 auf der Mathildenhöhe statt. - In Wiesbaden werden beim Kriegsgericht in der Gustav Freytag Strasse 11 die Zeugen Johovas Mitgliedert Heinrich Ballreich und Karl Bühler wegen Wehrkraftzersetzung verurteilt und auf dem Freudenberger Schießplatz hingerichtet. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg und Fürst Friedrich August von Hanau (St) (--) stirbt in Brünn. Sein jüngerer Bruder Graf von Schaumburg Fürst Ludwig Cäcilius Felix von Hanau (St) (--) stirbt. - In Wiesbaden gibt es laut polizeilich geführter Zigeuner-Liste 119 Sinti und Roma in der Stadt. - In Birstein wird Prinzessin Irene von Isenburg (St) als Tochter des abgelehnten NSDAP Sympathisanten Fürst Franz Ferdinand von Isenburg (St) (39) und der russischen Grafentochter Irina Tolstoi (St) (23) geboren. - In Wiesbaden wird die Villa Paulinenstrasse 11 Sitz des Inspektors der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes der SS. - In Obermörlen sind die beiden nebeneinanderliegenden Burgen Schloss Kransberg und Burg Ziegenberg in militärische NS Stabsbunker mit Ritterburgenflair umgebaut. - In Lich wird Prinz Hermann von Solms Hohensolms Lich (St) als Sohn von Prinz Hermann von Solms Hohensolms Lich (St) (38), der vergeblich Adelsschulen wiederaufbaute, und der in Großneuhausen geborenen Freiherrentochter Gertrud von Werthern Beichlingen (St) (27) geboren. - Frankfurt hat 557.900 Einwohner, Wiesbaden hat 171.700 Einwohner und Mainz hat 158.000 Einwohner. - In Frankfurt Heddernheim eröffnet die frankfurter Gestapo das Arbeitserziehungslager Heddernheim für männliche Häftlinge in einer tiefen Lehmgrube Kull bestraft werden. Baracken sind am Oberschelder Weg. - Der promovierte Agrarwirt und Forstwirt und Reserveoffizier der Luftwaffe Grafensohn Hermann Otto Wilhelm Ludwig von  Solms Hohensolms Lich (St) (38) fällt im Kriegseinsatz. - In Frankfurt tritt Antonio Bazzanella mit seinem Orchester im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf. - In Darmstadt zieht die Gestapo alias Geheime Staatspolizei aus dem Polizeipräsidium aus und in der neuen Residenz Neues Palais am Wilhelminenplatz und Georg Büchner Platz ein. - Die in Wiesbaden geborene Elisabeth Anne Müller-Uri (37) heiratet den in Hannover geborenen Graf Georg von Merenberg (St) (43). - In Darmstadt wird der in Böhmen geborene Jurist und SS Mann Humbert Achamer-Pifrader (40) Leiter der Gestapo. - In Deutschland können alle Reichssender nur noch vormittags eigene regionale Programme gestalten. - In Frankfurt Preungesheim wird die hölzerne Schinderhannes-Guillotine ausgemustert und durch eine Guillotine aus Stahl ersetzt. - In Frankfurt stirbt der frankfurter Bankier Freiherr Maximilian von Goldschmidt Rothschild (97), der ehemals reichste Mensch des deutschen Kaiserreichs, verarmt in einer gemieteten Wohnung in seinem Stadtschloss im Rothschildpark in Frankfurt. - Der in Mainz geborene Irmgard von Opel Ex-Mann und u.a. auch Ufa Propaganda Drehbuchautor Karl Georg Külb (38) ist Drehbuchautor und Regisseur des Johannes Heesters Film Liebesschule. - In Offenbach wird der jüdische Lederwarenkaufmann Emil Rosenberg (53) gezwungen mit seiner ganzen Familie in das überfüllte Judenhaus Kaiserstrasse 115 gegenüber der zerstörten Synagoge (20 16 Capitol) zu ziehen. - In Kronberg wird die burgartige Villa Guaita als Herberge für Ausgebombte genutzt. - Der in Frankfurt geborene Regisseur Walter Ruttmann (57) erstellt die Propagandafilme Deutsche Waffenschmieden und Deutsche Panzer. - Der in Frankfurt geborene Schauspieler Hans Adalbert Droescher mit Künstlernamen Hans Adalbert Schlettow (52), der hauptsächlich finstere Gestalten spielt und sich gelegentlich auch als Hans Adalbert von Schlettow als Adeliger ausgibt, wird einer der Hauptdarsteller im Ufa Propagandafilm Die Rothschilds, bei dem auch der in Wiesbaden geborene Eisenbahnbeamtensohn und Musiklehrersohn Rudolf Essek (58) in seinem letzten Film mitspielt. - In Frankfurt kommt im Kino Ufa Palast Groß Frankfurt Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm der Propagandafilm Jud Süß mit dem NS Propagandaschauspieler Heinrich George (47), Vater von Schimanski heraus. Historisch falsch haust Jud Süß dabei in der frankfurter Judengasse. Das Ghetto wird als drangvoll eng, schmutzig und vermüllt dargestellt. - Der in Frankfurt geborene in Hollywood erfolgreiche Die kleinen Strolche Regisseur Gustav Luley (47) begeht in Los Angeles wegen Missbrauchsvorwürfen an sechs Jungen Selbstmord. - In Mainz bildet die NSKK Schule des Generalinspektors für das deutsche Strassenwesen dienstverpflichtete Fahrer, Monteure und Schirrmeister aus. - In Frankfurt zieht die NSDAP Gauleitung in ihr neues Gauhaus am Rathenauplatz ? um. - In Frankfurt werden auf dem Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main von dem in Frankfurt geborene Ingenieurssohn, zweiterfolgreichste WW1 Jagdflieger und Generalluftzeugmeister der Wehrmacht Ernst Udet (44) die Luftschiffe LZ 127 Graf Zeppelin, LZ 130 Graf Zeppelin II und LZ 131 mitsamt ihren Hallen verschrottet. - In Mainz werden alle Sinti ins Polizeigefängnis Dalberger Hof in der Klarastrasse 4 verschleppt. Nach ihrem Abtransport meldet die mainzer Gestapo der Gestapo Hauptdienststelle in Darmstadt Mainz ist zigeunerfrei. - In Frankfurt Höchst wird die hessische NSDAP Gauleitertochter Anneliese Sprenger (19) kaufmännische Angestellte im Werk Höchst. - Erbprinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (37) kauft den Oberhof bei Bensheim des jüdischen ehemaligen bad homburger Oberbürgermeister Ritter von Marx (St) (71) zu einem Spottpreis. - In Burg Breuberg zieht die HJ ein. - In Kronberg stirbt das geadelte höchster Farbwerke Hoechst Aufsichtsratsmitglied Walther vom Rath (83). - Der in Usingen geborene Arzt Oskar Dienstbach (30) wird Lagerarzt im KZ Sachsenhausen. - Der in Darmstadt geborene Kaufmann und SS Mitglied Hans Möser (34) wird KZ Aufseher im KZ Hinzert. - In Frankfurt untersagt die DAF dem Bruder des Großgastronom Maier Gustl das Cafe Windsor mit Animierdamen in der Kaiserstrasse zu übernehmen. - In Frankfurt gibt es das Cafe im Grüneburgschlößchen. - In Frankfurt wird die Hohe Schule der NSDAP alias Parteiuniversität in der Bockenheimer Landstrasse 68/70 (U-Bahn Westend) eingerichtet und mit hohem Parteikader besetzt. - Die in Frankfurt im Großen Holzgraben aufgewachsene Burlesque Revue-Tänzerin und Schauspielerin La Jana (35) alias Henriette Niederauer erkrankt auf ihrer Wehrmachtstournee an einer Lungenentzündung und stirbt. Sie war die Geliebte des ältesten Kaisersohnes Kronprinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (58), des NS Propaganda-Minister Joseph Goebbels (43) und des Wagner-Opernsängers Michael Bohnen (53). - In Bad Homburg wird Tatjana vom Gestüt Erlenhof Zweiter des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von Deutschland mit Trainer Adrian von Borcke und Jockey Otto Schmidt. - In Darmstadt widmet die darmstädter Pharmazieindustriellenwitwe Mathilde Merck (77), Annastrasse 15 Reichsfüher SS Heinrich Himmler den Sammlungskatalog ihres Mannes in dankbarer Ergebenheit auf die grosse Zunkunft der arisch-germanisch deutschen Rasse. Sie ist SS Ahnenerbeförderin. - Der in Mainz geborene NS Schriftsteller von Kriegsromanen, Drehbuchautor und Schauspieler Just Scheu (37) bringt sein Buch Die Stunde X - Mit Panzern in Polen und Flandern heraus (1959 Romy Schneider-Film Die schöne Lügnerin,). - Das SA Mitglied und SS Oberführer, NSDAP Bezirksverband Nassau Landeshauptmann Wilhelm Traupel (49) wird Mitglied des SD alias des Sicherheitsdienstes, des Nachrichtendienstes der SS, einem Geheimdienst.  - In Wiesbaden wird der ehemalige frankfurter Polizeipräsident und nürnberger Offiziersgefangenenlagerkommandant Reinhard von Westrem zum Gutacker (61) Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrbereich XII Pfalz mit Sitz in Wiesbaden. - In Wiesbaden wird der Elektromonteur, Stabsführer des SS Oberabschnitt Rhein Erwin Rösener (36) Führer des SS Oberabschnitt Rhein mit Sitz in Wiesbaden. - In Frankfurt wohnt der Regierungsbaumeister aD Fritz Linsenhoff (--) auch unter dem Namen Fritz Luisenhoff in der Villa in der Friedrichstrasse 61 im ersten Stock (20 17 bei google maps verpixelt). - In Wiesbaden werden Mitglieder der französischen Waffenstillstandskommission in Ehrenhaft in Hotels interniert, die von der Gestapo bewacht werden. - In Frankfurt heiratet der in Frankfurt geborene studierte HJ Oberführer Karl Werner Gauhl (32) die BDM Führerin Hedwig Banicki. - In Darmstadt werden die Studentenverbindungen Burschenschaft Germania in der Villa Kaiser auf der Mathildenhöhe Alexandraweg 6 und die Burschenschaft Frisia im Prinz-Christians-Weg 11 zur NS Kameradschaft Friedrich Friesen vereinigt. - In Frankfurt wirbt die Apfelweinschenke Zum Schwarzen Bock Elisabethenstrasse 8 mit Äpfelwein aus dem Bembel und Brezeln. - In Frankfurt wohnt der NSDAP Obertaunus Landrat Landgrafensohn Prinz Wolfgang von Hessen (St) (44), der mit der Reichskanzlertochter Prinzessin Marie Alexandra von Baden (St) (38) kinderlos verheiratet ist, in der Hohenzollern Anlage 40 (20 17 Luxushotel Hessischer Hof Friedrich-Ebert-Anlage 40). Hausnummer 42 ist ein Bauplatz. - In Wiesbaden Erbenheim starten die Kampfflugzeuge wie die HE 111 im Einsatz an die Westfront. - In Frankfurt präsentiert der Conferencier Willi Rentmeister (--) im Variete Theater Scala Groß-Frankfurt Bleichstrasse 57 die Bärenshow von M E Crocker und das Hans Dietrich Ballett, das mit riesigem Federschmuck auftritt. Es gibt eine eigene Scala Illustrierte. - In Wiesbaden werden im Variete Theater Scala von Oskar Hammelbacher (--) in der Dotzheimer Landstrasse 19 die einzelnen Showacts durch das Fräulein Nummer angezeigt. Es treten ua Irene Margret als Elastik-Akt, Frank, der ewige Tollpatsch, Lina Pantzer mit ihren berühmten Papageien, Glaire Guo mit ihren Riesenschlangen und die Zwei Mensos als eleganter Fechtsport Akt auf. Nach der Vorstellung geht man in die Scala Tropfstein Grotte. - In Wiesbaden ist in der Bahnhofstrasse 27 Auto-Loyal die größte wiesbadener Mietwagenstation mit Filialen in Mainz und Frankfurt und der Telefonnummer 22988. Man wirbt mit einem Neuwagenpark. - Fahrräder müssen bei Dunkelheit ein rotes leuchtendes Rücklicht haben. - In Frankfurt werden auf dem Luftschiffhafen Frankfurt Rhein-Main die beiden dort stationierten Luftschiffe rückgebaut. - In Darmstadt wird die Hessische Landesbank Darmstadt Girozentrale gegründet. - In Mainz errichtet die Wehrmacht ein mit Stacheldraht umzäuntes Gefangenenlager in der Zitadelle in der Oberstadt, wo englische und französische Kriegsgefangene in den Zitadellenbauten mit ihren Offizieren gefangen gehalten werden. - In Frankfurt gibt es zu Silvester ein Feuerwerkverbot. - Der in Hanau im Schloss Philippsruh geborene großherzoglich hessische Hofmarschallssohn und Wehrmachtsgeneral Georg von Küchler (59) befehligt in Polen ausdrücklich im Rahmen der Endlösung auch gegen die Bevölkerung keine Gefangenen zu machen. - In Frankfurt findet das 3. Intertnationale Luftrennen als Deutsche Meisterschaft im Geschicklichkeitsflug veranstaltet vom NSFK Gruppe 11 Hessen Westmark mit Sitz in Darmstadt statt. - In Frankfurt beginnt der Forstmeister im Stadtwald Kurt Ruppert (--) mit der Wiederaufforstung der in WW1 zerstörten Waldflächen, allerdings mit einer bisher nicht vorkommenden Art, der schnellwachsenden und anspruchlosen Kiefer und legt Waldspielparks an. - In Darmstadt Goddelau ist unter dem Ärztlichen Direktor Karl Scriba (--) in der Irrenanstalt Philippshospital alias Heil- und Pflegeanstalt Philippstal die Sterberate bei mehr als 1.100 Pfleglingen durch Verhungern, fehlender Hygiene und absichtlich herbeigeführten Krankheiten von 4,3 auf 8,6 % in zwei Jahren gestiegen. Teile der Klinik sind für Lazarettzwecke geräumt. Im Folgejahr beginnen die Transporte in die Tötungsanstalt Hadamar. - In Deutschland hat sich der Prokopf Verbrauch von Zigaretten in 10 Jahren von 500 auf 1.000 verdoppelt. Die deutschen Top Zigarettenmarken sind Ernte 23, Ova, R6 und Senoussi. - In Rüsselsheim beginnt der Automobilhersteller Opel mit der Produktion von Torpedozündern. - In Frankfurt Bockenheim wird die Kaufhaus Wronker Filiale in der Leipzigerstrasse 51 in Hansa AG umbenannt. - Der ursprünglich unstandesgemäß geborene Graf Friedrich Alexander Ferdinand Richard Eduard Albert von Büdingen (St) (68), verheiratet mit der Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (54), stirbt. Sein unverheirateter und ebenfalls unstandesgemäß geborener Bruder Maximilian Arthur Gustav Ferdinand von Büdingen (St) (64) stirbt ebenfalls. - In Frankfurt beginnt der in Höchst geborene NS Fotograf für Presse, Architektur, Porträt und Modeamt Max Göllner (42) Friedrich Ebert Anlage 18 mit Farbfotografie mit Duxochrom, das das Führerhauptquartier bereits im Vorjahr eingeführt hat. - In Frankfurt veranstaltet das frankfurter Mode schaffende Handwerk mit dem Modeamt eine Modenschau für Herbst und Winter im Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17. - Der in Frankfurt geborene Opernbaritonssohn und Komiker Herman Bing (51) ist im letzten MGM Hollywood Musicalfilm Broadway Melody 19 40 zu sehen. - Der in Frankfurt geborene Bankierssohn und Teilhaber Albert von Metzler (42) ist als Generalstabsoffizier in Brüssel. - In Mainz gibt es das Mainzer Adreßbuch vom mainzer Diemer Verlag. - In Mainz gibt es die Weinstube Zum Bobbe Stübchen, Lotharstrasse 4. - In Mainz gibt es das Variete Kötherhof, Kötherhofstrasse 4 mit der Telefonnummer 43629. - In Mainz gibt es das Gasthaus Zum Tannenbaum, Lotharstrasse 24 mit der Telefonnummer 31106 und das Gasthaus Vater Rhein, Rheinstrasse 81. - In Mainz gibt es nur die Kraftfahrschule Max Berg Mombacher Strasse 21 für Automobile. - In Mainz ist J Knewitz im Höfchen 4 Hofjuwelier. Es gibt drei Konkurrenten: Fritz van der Berg DvIsenburgstrasse 13, Sebastian Kollmann Horstwesselstrasse 27 und Rückert Große Bleiche 12. - In Mainz gibt es eine Großtankstelle, die Shell Großtankstelle Binger Strasse 27 Telefonnummer 31169 und 12 private Tankstellen. - In Offenbach kauft das NSDAP Mitglied Georg Ruttmann (--) die zt ausgebrannte Neue Synygoge Goethestrasse (20 23 Capitol) von der Stadt, verlegt sein Kino National-Theater dorthin und macht es zum repräsentativsten Premieren-Kino Offenbachs. Der offenbacher NSDAP Oberbürgermeister xxx lässt dort das Stadttheater Offenbach gründen und NSDAP Veranstaltungen und HJ Veranstaltungen abhalten. - In Mainz gibt es die Bar KC alias Kleines Casino in der kleinen Langgasse 7 mit der Telefonnummer 32703 und die Königshof Bar in der Schottstrasse 3 mit der Telefonnummer 31747, die trotz Prostitutionsverbot alias Sexarbeitsverbot auch Bordelle mit spezieller Lizenz sind. - In Mainz gibt es an vorort gegründeten Banken nur noch in der Innenstadt die Mainzer Volksbank eGmbH in der Neubrunnengasse 2 mit einer Filiale in der Altstadt Rheinstrasse 36, die sich als Bank und Sparkasse bezeichnet und in den Vororten die Spar und Darlehenskasse Bretzenheim in der Wilhelmstrasse 3, die Kostheimer Sparkasse eGmbH in der Winterstrasse 2, die Mombacher Sparkasse eGmbH in der Turnerstrasse 25 und die Bischofsheimer Volksbank eGmbH. - In Mainz ist das Polizeipräsidium in der Klarastrasse 4, wo auch die Kreispolizeibehörde ihren Sitz hat. Es gibt dazu 9 Polizeireviere, darunter die 3 Polizeiposten Weisenau, Bretzenheim und Mombach und  die Zweigstelle Gonsenheim. Die Staatspolizei ist unter der Sammeltelefonnummer 40171 zu erreichen. - In Mainz ist die Kraftfahrzeugzulassungsstelle für Automobile in der Frauenlobstrasse 26. - In Wiesbaden benehmen sich die Diakone und Diakonissen der evangelischen Paulinentiftung so menschenverachtend, dass sich der Diakonieverband von der Paulinenstiftung distanziert. Innerhalb der Stiftung streiten sich Deutsche Christen mit der Bekennenden Kirche. Viele sind NSDAP Mitglieder und treten auch zu NS Einrichtungen wie NSV über. - In Groß-Gerau liest man die Tageszeitung Hessische Landeszeitung. - Weil es in Deutschlandjährlich 600.000 Abtreibungen gibt und Männer durch den Kriegsdienst fehlen, sollen auch ledige Frauen rassereinen Nachwuchs gebären, wofür  laut Himmler (--) die NS Organisation Lebensborn dient. - In Offenbach wird der Schauspieler Hans Diehl geboren. - Im Adressbuch Das Deutsche Reichs-Adressbuch für Industrie, Gewerbe und Handel werden keine NSDAP Parteiorganisationen aufgeführt. - In Wiesbaden, Marburg und Berlin betreibt das ehemalige NSDAP Mitglied von 19 27, seit 19 33 SA Mitglied, seit 19 36 erneut NSDAP Mitglied, Mitglied der Waffen SS, ehemalige Lehrer und Staatsarchivar Karl Ernst Demandt (31) Forschung in den Staatsarchiven zu den Urkunden und Regesten alias Abschriften von Urkunden der Grafen von Katzenelnbogen. Sein Sohn Alexander Demandt (03) wird 20 06 hier und auf dieser Website 20 06 seine digitale und kostenlose Veröffentlichung Regesten der Grafen von Katzenelnbogen autorisieren, allerdings wird er die NS Vergangenheit seines Vaters verschweigen, weshalb ich Werner Mohr, der Autor dieser Chronik, mich ausdrücklich von meiner ursprünglichen Homage für KE Demandt distanziere. Karl Ernst Demandt (31) wird als Mitglied der Waffen SS auch noch Mitglied der SS Division Totenkopf und ab 19 42 als ehemaliger Lehrer auch noch Ausbilder in einer Unterführerschule, zur Förderung der NS Ideologie.

1939 Wetter: Unverhältnismäßig kalter Jahresbeginn. Bilderbuchsommer - Beginn WW2 mit Überfall auf Polen. - In Kronberg wird Prinz Rainer Christoph Friedrich von Hessen (St) als Sohn von SS Oberführer Prinz Christoph von Hessen (St) (38) und Prinzessin Sophie von Griechenland (St) (25) geboren. - Frankfurt hat 553.464 Einwohner, Wiesbaden hat 170.354 Einwohner, Mainz hat 158.533 Einwohner, darunter 1.453 Juden, Darmstadt hat 115.196 Einwohner, Hanau hat 42.191 Einwohner, Bad Homburg hat 21.622 Einwohner, Neu-Isenburg hat 15.078 Einwohner, Langen hat 9.077 Einwohner, Sprendlingen hat 8.146 Einwohner und Bad Vilbel hat 1.430 Einwohner. - In Wiesbaden wird der westpreußische WW1 Jagdflieger und wiesbadener Oberbürgermeister Erich Mix (41) NSDAP Gauamtsleiter für Kommunalpolitik von Hessen-Nassau. - In Wiesbaden wird der westpreußische WW1 Jagdflieger, SS Obersturmbannführer und wiesbadener Oberbürgermeister Erich Mix (41) als Jagdfliegergeschwaderkommandeur zur Luftwaffe eingezogen. - In Wiesbaden ist die NSDAP Kreisleitung Wiesbaden für Hessen-Nassau in der Wilhelmstrasse 15, der 12 Ortsgruppenführer unterstehen. - In Darmstadt verlegt die Gestapo das Gestapo Gefängnis von der Riedeselstrasse 64 (20 16 Studentenwohnheim abgerissen) in die Rundeturmstrasse 6 in den Nordbau des Landgerichtsgefängnisses. - In Darmstadt befindet sich die Gestapo Zentrale in der Wilhelm Glässing Strasse 21. - In Wiesbaden wird der unangepasste katholische Pfarrer Hugo Pabst von der Gestapo mehrfach verhört. Er ist Leiter des katholisches Kinderheimes Antoniusheim alias Hilfrichheim Idsteiner Strasse 111. Es besteht aus drei Gebäuden, Haupthaus Mutterheim, gerade im Umbau, Kinderheim und einem hygienisch desaströsem Wirtschaftsgebäude. Es wird zum Kinderheim Lebensborn eV Taunus umfunktioniert. - In Wiesbaden wird die NSDAP Kreisleitung in der Wilhelmstrasse 15 untergebracht. Es gibt 12 Ortsgruppen. - In Wiesbaden ist in den Villen Uhlandstrasse 4 und 5 der Sitz SS Oberabschnitt Rhein, in dem ein höherer SS und Polizeiführer Heinrich Himmler direkt unterstellt ist. Ihm untersteht die Polizei, die Gestapo, die Technische Nothilfe und die Feuerwehr. - In Frankfurt wird das Haus Gutleutstrasse 8 Adolf Hitler Haus alias Gauhaus alias das Braune Haus. - In Wiesbaden finden letztmalig die Wiesbadener Festwochen statt. - In Wiesbaden wird der Mitarbeiter des Rasse- und Siedlungshauptamt der SS Richard Wagner (37) Bauernreferent SS Oberabschnitt Rhein. - In Königstein wird die enteignete Villa Rothschild Am Rothschildpark 1 von der NSDAP Reichsgruppe Banken genutzt. - In Deutschland wird der Einheits Fernseh Empfänger E1 vorgestellt, aber nicht mehr gebaut. Fernsehen wird nur noch militärisch genutzt. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Post-Turnverein ein Schauturnen in der Wartburg Schwalbacher Strasse 51 und der Karnevalsverein Schierstein hält eine Prunksitzung. - In Frankfurt stirbt Fürst Franz-Joseph von Isenburg Birstein (St) (70). Sein Nachfolger und neuer Fürst wird der in Birstein geborene Prinz Franz Ferdinand von Isenburg (St) (38). - Der in Birstein geborene von der NSDAP trotz Antrags nicht aufgenommene begeisterte Nationalsozialist Fürst Franz Ferdinand von Isenburg (St) (38) heiratet die russische Grafentochter Irina Tolstoi (St) (22). - Das Binding Bier Römer Pils wird produziert. - In Mainz wird Fritz Fuchs NSDAP Kreisleiter. - In Mainz ist Eva Metzler NSDAP Kreisfrauenschaftsleiterin. - Der in Frankfurt geborene Bankierssohn, NSDAP Mitglied und SA Mitglied und geschäftsführender Präsident des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung Freiherr Georg Heinrich von Neufville (56) wird Chef des Wehrstabes der SA und Infanterieregimentskommandeur. - In Wiesbaden wird der wiesbadener Bürgermeister, SS Führer und wiesbadener NSDAP Kreisleiter im Gauleitungsstab Felix Piekarski (49), der in der Eichendorffstrasse 1 wohnt neuer wiesbadener Oberbürgermeister. - In Wiesbaden Bierstadt wird die Strassenbahn geschlossen und der Moltkering als Anbindung zur Autobahn gebaut. - In Wiesbaden wird eine Bezugsscheinpflicht für Nahrungsmittel und wichtige Dinge des täglichen Bedarfs mit einer Reduzierung von Fleisch auf 700 Gramm/Woche und Öl, Fett und Butter auf 50 Gramm/Tag und Teigwaren auf 150 Gramm/Woche eingeführt, wovon aber Kartoffeln ausgenommen sind. - Das in Offenbach Rumpenheim geborene NSDAP Mitglied und Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau Prinz Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (43) erhält das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP und informiert als Adolf Hitlers (50) Bote Mussolini (43) über den bevorstehenden Kriegsbeginn. - In Bad Soden wird der aus Klein-Steinheim stammende Akademiker, IG Farben-Chemiker Franz Brunnträger (46) NSDAP maintaunus Kreisleiter durch den Vorschlag des in Oberhausen geborenen Reichspostverwaltungsrat und NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob Sprenger (55). - In Frankfurt gründet Alfred Rosenberg das NS Institut zur Erforschung der Judenfrage in der Bockenheimer Landstrasse 68/70 (U-Bahn Westend). - Nach einem Gesuch einer sächsischen Familie an Adolf Hitler (50) ihr behindertes Kind einschläfern zu lassen, werden in den deutschen Heil- und Pflegeanstalten Kinderfachabteilungen eingerichtet und deren Besetzung an den Reichsausschuß zur Erfassung von erb- und anlagebedingtem schweren Leiden gemeldet. - In Wiesbaden wird das Nassauische Museum Wiesbaden geschlossen und vom Militär genutzt. - Die in Langen auf Schloss Wolfsgarten geborene, von ihrem Onkel des lezten Großherzogsohn Prinz Ludwig von Hessen Darmsstadt und bei Rhein (St) (31) adoptierte Vollwaisin Prinzessin Johanna von Hessen Darmstadt (St) (02) stirbt an Meningitis alias Hirnhautentzündung. Prinz Ludwig von Hessen Darmsstadt und bei Rhein (St) (31) wird 19 60 ein weiteres Mal mit Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (13) ein Familienmitglied adoptieren, wodurch es wieder nur noch ein Haus Hessen gibt. - In Langen stellt die in Dublin geborene Tochter eines Diplomaten und Lords Margaret Campbell Geddes alias Margaret von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (26) das Schloss Wolfsgarten als Lazarett zur Verfügung. - In deutschen Telefonbüchern werden Fernsprechteilnehmer mit nichtjüdischen Vornamen zusätzlich mit den Vornamen Sara oder Israel gekennzeichnet. - In Eltville Eichberg wird in der Landesheilanstalt Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4 mit Euthanasie Morden begonnen. - In Obermörlen werden die beiden nebeneinanderliegenden Burgen Schloss Kransberg und Burg Ziegenberg in militärische Stabsbunker mit Ritterburgenflair umgebaut. - In Wiesbaden wird im Luxushotel Neroberghotel von der Wehrmacht die Luftüberwachung einquartiert und Flak Soldaten stationiert. - In Idstein Kalmenhof Veitenmühlweg 10 übernimmt nach der Einberufung des Chefarztes die strengkatholisch aufgewachsene, wegen mangelnder fachlicher Qualifikation in die Verwaltung abgeschobene Assistenzärztin Mathilde Weber (30) die Leitung der Heil- und Pflegeanstalt Kalmenhof, verwendet einen erfundenen Doktortitel und beginnt mit Medikamentencocktails massenhaft zu morden (19 60 in Idstein wieder praktische Ärztin, verheiratet mit ihrem in Aschaffenburg geborenen Schwager KZ Arzt und SS Sturmbannführer Julius Muthig). - In Wiesbaden wird der Industrielle und Sektkellerei Inhaber Henkell in Biebrich Karl Henkell (St) (--) neuer IHK Direktor. - Himmler gibt den Zeugungsbefehl für die SS. - Ein Wochenschau-Beitrag dauert 11 Minuten, davon 30 Sekunden Mode, Sensation oder Kultur. Mit Kriegsbeginn wird sie ständig verlängert. In jedem dritten Beitrag taucht Hitler (50) auf. - In Frankfurt ist das NSKK mit Fahrzeugen und Garagen in der Weidmannstrasse 35. - In Mainz wird Branddirektor Albert Noehl (--) Kommandeur der Feuerschutzpolizei mit Majorsrang. - Der in Mainz geborene Irmagard von Opel Ex-Mann und u.a. auch Ufa Propaganda Drehbuchautor Karl Georg Külb (38) wird Regisseur. - Der in Mainz geborene mainzer Oberbürgermeistersohn und Irmgard von Opel Ex-Mann und ua auch Ufa Propaganda Drehbuchautor Karl Georg Külb (38) schreibt das Drehbuch für den Marika Rökk und Johannes Heesters Film Hallo Janine. - In Mainz gibt es vier Bierbrauereien, darunter die Brauerei Zur Sonne in der Gonsenheimer Hohl Fritz Kohl Strasse. - In Mainz Weisenau feiert die Bierbrauerei Zum schwarzen Bären mit dem Bären-Pils ihren Jubiläumstrunk für 100 Jahre Familienbesitz. - Das in Kronberg im geteilten 13.000 qm große Villa Guaita Anwesen ansässige, in Uerdingen geborene frankfurter IG Farben Vorstandsmitglied, Leiter der Sparte II im Reichskriegsministerium und Wehrwirtschaftsführer Fritz Ter Mer (55) verabredet mit dem Heereswaffenamt die Herstellung des Nervengases Tabun und ist für den Aufbau des IG Farben Zweigwerkes beim KZ Auschwitz zuständig (19 48 Den Häftlingen ist dadurch kein besonderes Leid zugefügt worden, da man sie ohnedies getötet hätte. 1956 Aufsichtsratsvorsitzender Bayer AG, danach Commerzbank und VIAG). - In Frankfurt hat der Rhein-Main-Flughafen (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) rund 80.000 Fluggäste auf einer Fläche von 638 Hektar. - In Frankfurt erhält man Butter, Käse, Fleisch, Zucker und Marmelade nur noch mit Lebensmittelkarten. - In Frankfurt wird das Animierlokal Almhütt'n in der großen Sandgasse 5 (20 16 Strassenfläche vor Berliner Strasse 42) des aus München stammenden Gastwirts Gustav Maier (--) alias Maier Gustls, der die Gastronomie im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 hat und das Animierlokal St Pauli Ecke Große Sandgasse 8/Kleine Sandgasse (20 16 Strassenfläche vor Sandgasse 4) geschlossen. Sie stehen auf der schwarzen Liste, weil dort viele Prostituierte, Homosexuelle und politisch Unzuverlässige verkehren, wie viele andere Lokale in der Großen Sandgasse und der Kleinen Sandgasse (20 17 beide Sandgasse). - In Frankfurt finden ein NSFK Grossflugtag und das 2. Internationale Luftrennen Deutsche Meisterschaft im Geschicklichkeitsflug statt. - In Frankfurt findet ein Großflugtag auf dem Flugplatz Rebstock (20 17 freies Gelände vor Ibis Hotel) statt. - Der in Frankfurt geborene SS Sturmbannführer und KZ Flossenbürg Lagerkommandant Jakob Weiseborn (47) begeht angeblich aus Angst vor einer Unterschlagungsanklage Selbstmord mit Gift. - In Frankfurt schenken die Adlerwerke 3 Adler Personenkraftwagen nach Wahl dem Persönlichen Stab Reichsführer SS Heinrich Himmler. - In Frankfurt wird Adlerwerke Besitzer Ernst Hagemeier (--) Wehrwirtschaftsführer, der Hitler seine rückhaltlose Unterstützung zusagt und Automatikgetriebe, Getriebe für die Panzer Tiger und Panther und Turbinenflugzeuge, Maybach- und Schnellbootmotoren, Halbkettenfahrzeuge, Kübel- und Leichtlastwagen, Torpedo-Antriebe, Geschosshülsen und Geschossantriebsätze herstellt. - In Frankfurt leiten SS Sturmbannführer Hans-Joachim Vollbrecht (--) und Regierungsrat und SS Obersturmbannführer Anton Weiss-Bollandt (--) die Staatspolizeistelle alias Gestapo in Frankfurt. - In Frankfurt veranstalten alle NS Organisationen Sonnwendfeiern, darunter auch die SS im Huthpark. - In Frankfurt findet der NSDAP Jahreskreistag mit einer Großkundgebung auf dem Opernplatz statt. - In Frankfurt veranstaltet die NSDAP 47 Vorwärts, wir greifen an! Großkundgebungen. - In Frankfurt findet in der Bockenheimer Landstrasse 8 die NSDAP Ausstellung Entartete Kunst und Musik statt. - In Frankfurt gewinnt auf dem Sportfeld in der Radrennbahnarena alias Waldstadiongelände im Freiluft Schwergewichtshauptkampf der wiener Ex Europameister Heinz Lazek gegen den italienischen Schwergewichtsmeister Sanata de Leo nach Punkten.. - In Frankfurt startet das Luftschiff LZ 130 Graf Zeppelin II, das keine Passagiere transportieren darf, zu einer Spionagefahrt nach England und zu einer Flugschau nach Essen. - In Niddatal zieht der Reichsarbeitsdienst RAD in das Schlosskloster Ilbenstadt ein. - In Deutschland befinden sich 21.500 Menschen in KZs. - Der in Arolsen geborene Multimilliardär SS Obergruppenführer Erbprinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) (43) wird Mitglied im Lebensborn e.V.. - Der in München geborene Prinz August Richard von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (26) wird von der Gestapo in Berlin ermordet. Sein in Frankfurt geborener jüdischprotestantischer Stiefvater und Metallgesellschaftsgründersohn Richard Merton (58) verheiratet mit Prinzessin Elisabeth von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (49), flieht nach England ins Exil. Er hat eine Halbschwester Alexandra Merton (07). Sein Bruder Prinz Casimir Johannes von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (22) heiratet die hamburger Unternehmertochter Ingrid Alsen (St) (24). Sein jüngster Bruder Prinz Gottfried Stanislaus Friedrich von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (19) dient in der Wehrmacht. - In Mainz Leben 85.204 Katholiken, 55.373 Protestanten und 1.453 Juden. - In Mainz ist Fuchs NSDAP Kreisleiter. - Das in Darmstadt Griesheim geborene langjährige SPD Mitglied Steuersyndikus Ludwig Wedel (30) versucht vergeblich Mitglied der NSDAP zu werden. Er gilt als Wirtschaftsopportunist. -  In Frankfurt macht der NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob Sprenger (55) in seiner Wohnung in der Zeppelinallee 8 (20 17 Westarkade) demonstrativ während der Verdunkelungsübungen Licht, weshalb ihn seine Nachbarn, die Tanzschule Wernecke Ecke Zeppelinalle/Bockenheimer Landsstrasse 124, anzeigt. - In Schutzhaft Verschleppte werden grundsätzlich bis Kriegsende nicht mehr aus den Gefängnissen entlassen. - In Frankfurt wird in der Mainzer Landstrasse 88 ein Wehrmachtsbordell mit 6 Prostituierten alias Sexarbeiterinnen eingerichtet, wo bei der Wirtin Martha Sch ohne Ausschankgenehmigung eine Flasche Weißwein 30-40,- Reichsmark und ein Flasche Sekt bis zu 60 Reichsmark kostet. - In Höchst wird der in Hanau geborene Alte Kämpfer Franz Brunnträger (46) NSDAP Landrat des Maintaunuskreises dessen Sitz in Frankfurt ist. - In Frankfurt übernimmt der cottbusser Wirtschaftsprüfer und NSDAP Mitglied Hans Finter (--) die Direktion des als Stadtwerke neu bezeichneten Zusammenschlußes der Werksamtbetriebe für Wasser, Elektrizität und Gas. 15 % der Erträge erhät die Stadt. - In Offenbach entstehen die Stadtwerke Offenbach. - Die in Mainz geborene jüdische Kunsthändlertochter, KPD Mitglied und Schriftstellerin Anna Seghers (39) veröffentlich in einer moskauer Zeitschrift das erste Kapitel ihres Romans Das siebte Kreuz, der in einem fiktiven KZ bei Mainz spielt. - In Bad Soden ist die NSDAP Parteigeschäftsstelle in der Hauptstrasse 29. - In Wiesbaden ist der NS Bund deutscher Technik in der Wilhelmstrasse 15 (20 17 Kunstverein Wiesbaden) - In Frankfurt ist der NS Bund deutscher Technik in der Elbestrasse 1, das Amt für Kommunalpolitik Deutscher Gemeindetag Hessen Nassau in der Bockenheimer Anlage 13 und die Gaufilmstelle Hessen-Nassau in der Mainzer Landstrasse 41 (20 17 Apollo). - In Offenbach ist die offenbacher NSDAP Kreisleitung Hessen Nassau in der Geleitstrasse 112. - In Frankfurt tritt die Nebenrollenschauspielerin Hilde von Stolz (36) im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 unter dem Pseudonym Helen Steels auf, während sie erfolglos ihre Emigration plant. - In Frankfurt hat das größte Variete Theater Süddeutschlands und Volkstheater im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 die Telefonnummer 33654. Das dazugehörige Schumann-Hotel ist in der Taunusstrasse 50 (20 17 Hotel Jade). - In Frankfurt wirbt der Zoo mit einer Elefanten Freianlage und sonntäglich Tanz mit Eintritt für 1,- Reichsmark und der Palmengarten mit täglichen Konzerten, Tennisplätzen und Bootsweiher für 50 Pfennig. Die angesagten Weinstuben sind das Kapell'che Hinter dem Lämmchen 8 mit Eingang von der Braubachstrasse (20 17 Teil des Rathauses), Zur Blume, wo es Äpfelwein alias Apfelwein und Speierling gibt in der Dreikönig Strasse 2, nebenan die Wanne in der Dreikönig Strasse 4 und das Haus Heldenberg mit Gotischer Kapelle in der Karpfengasse 4 (20 17 Fried Lübbecke Anlage ganz hinten rechts) mit der Telefonnummer 29506. - In Frankfurt wählt man bei Überfall und Verkehrsunfall die Telefonnummer 01 und bei Feuer die 02. - In Frankfurt gibt es noch zwei Hopfenhändler: K Henrich in der Beethovenstrasse 67 und Leopold Mayer Bass in der Mainzer Landstrasse 49. - In Offenbach wird in der ehemaligen Synagoge im Kino Nationaltheater Goethestrasse 106 der Ufa-Film Der Westwall gezeigt. - In Frankfurt setzt die Frankfurter Strassenbahn weibliche Schaffner ein. - In Offenbach werden Manöverbälle im Parkhotel Bahnhofstrasse abgehalten. - In Wiesbaden werden gegen den Willen der Einrichtung auch geschlechtskranke Patientinnen, hauptsächlich junge Mädchen, vom städtischen Krankenhaus Schwalbacher Strasse 72 in das katholische Johannesstift, Platter Strasse 72, das eigentlich eine Großwäscherei ist, verlegt. Man sorgt sich um den guten Ruf der Einrichtung und fürchtet Gerüchte über mögliche Kontaminationen durch nässende Wunden der Insassen, die in der Wäscherei arbeiten müssen. - In Frankfurt hat der Deutsche Automobil Club e V Neue Mainzer Strasse 52 die Telefonnummer 24516 und der Traditionsclub des Frankfurter Damen Automobil Club eV in der Fichte Strasse 14 die Telefonnumer 45392. Die Auswandererberatungsstelle mit kostenloser Auskunft ist in der Braubach Strasse 27 mit der Telefonnummer 29680. Die Hochschule für Theater der Stadt Frankfurt mit Direktor Robert George und die Staatliche Hochschule für Musik mit Direktor Hermann Reutter sind beide im Volksbildungsheim in der Eschersheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) und beide haben die Telefonnummer 58057. - In Frankfurt gehört das Palais Reichenbach Lessonitz in der Taunussanlage 14 (20 17 Deutsche Bank Hochhäuser), das Sitz der SA Gruppe Hessen mit der Telefonnummer 70441 ist, dem Prinz Alfred von Löwenstein Wertheim Freudenberg (43). - In Mainz bietet das Brauhaus Zum weißen Bierhaus von Chr Mast in der Rosengasse 17 mit der Telefonnummer 31266 über die Osterfeiertage den St Ignatiusbräu aus der rein arischen mainzer Mittelstandssbrauerei Rieffel in Weisenau , wobei 9/20 Ltr alias 450 Milliliter 30 Pfennig kosten. - In Frankfurt eröffnet das Fürsorgeamt zu den männlichen Anlernwerkstellen für berufsunreife aus Hilfsschulen entlassene Jugendliche, darunter einige geistig und körperlich Behinderte (20 17 Praunheimer Werkstätten) auch eine Einrichtung für behinderte Mädchen in der Einhorngasse 4 (20 17 Kurt Schumacher Strasse 35, 18 52 Gegenüber dem Stammhaus der jüdischen Bankiersfamilie Rothschild). - Im Rhein-Main-Gebiet liefern sich NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob Sprenger (55) und das SA Mitglied und SS Oberführer, NSDAP Bezirksverband Nassau Landeshauptmann Wilhelm Traupel (48) einen bedingungslosen Kampf mit Intrigen und Terror um die Macht. Jakob Sprenger (55) wird zum Kriegsbeginn Reichsverteidigungskommissar Wehrkreis XII Pfalz mit Sitz in Wiesbaden, zu dem auch die Städte Frankfurt, Bad Homburg, Darmstadt und Mainz gehörten. - Der ehemalige frankfurter Polizeipräsident und degradierte SA Standartenführer Reinhard von Westrem zum Gutacker (60) wird nürnberger Offiziersgefangenlagerkommandant. - In Wiesbaden leben 1.232 Juden. - In Wiesbaden wird die Synagoge am Michelsberg gesprengt und abgebrochen. - In Frankfurt kommt es zu einem NSDAP Partei Aufmarsch auf dem Opernplatz zum Tag des Deutschen Handwerks weil Frankfurt die Stadt des deutschen Handwerks den Makel der jüdischen Handelsstadt ablegen soll. - Der in Offenbach geborene Fechtmeistersohn, offenbacher Fechtlehrer, Olympiaflorettfechter und SS Mitglied Fritz Gazzera (32) wird Mitglied des SD, des Nachrichtendienstes der SS, einem Gheimdienst. - In Frankfurt wohnt der Regierungsbaumeister aD Fritz Linsenhoff (--) auch unter dem Namen Fritz Luisenhoff in der ehemaligen Villa des jüdischen Kaufmanns S Rosenberg in der Friedrichstrasse 61 im ersten Stock (20 17 bei google maps verpixelt). - In Frankfurt beginnt August Wehner für den Frankfurter Reit und Fahr Club in SA Uniform zu reiten. - Alle Benzin Kraftstoffe werden ohne Markennamen verkauft. - In Darmstadt tritt der Vorstand der IHK geschlossen zurück. - In Wiesbaden wird der HNO Arztsohn und Filmproduzent Volker Schlöndorff als Bruder von HNO Arzt Georg Schlöndorff (08) geboren. Er wächst in Schlangenbad auf. - In Wiesbaden ist nach der Einberufung das evangelische Kinder Erziehungsheim Geisberg in kurzer Zeit mit 125 meist aus Mainz oder Frankfurt aufgenommenen Kindern, meist asoziale und psychopathische Jungen, die man in der HJ nicht brauchen kann, überfüllt. Die Heimleitung hätte lieber normal begabte und ordentliche Kinder in ihren Reihen und produziert trotzdem mit diesen schwierigen Kindern in der heimeigenen Landwirtschaft für die Sicherung der Ernährungsgrundlage unseres Volkes in diesem Krieg. - Der in Bad Homburg geborene Mundartdichter, Steuerprüfer und Schauspieler Carl Marweld (53) eröffnet die erste Frankfurter Mundartbühne im Rahmen der Truppenbetreuung. - In Frankfurt beginnen folgende Firmen Zwangsarbeiter als Arbeitssklaven einzusetzen: Adler, Breuer, Burghardt, Feinlederwerke, Gerner, Pokorny und Wittekind, Günther, Hartmann und Braun, Hoechst, Matra, Mayfarth, Menus, Messer, Naxos, Roeder, Seeger, Teves, Tresorfabrik, Voigt und Häffner. - Der in Frankfurt geborene frankfurter Bürgermeistersohn, Bankierssohn und NS Diplomat Bernd Mumm von Schwarzenstein (38) wird aus dem Dienst des Auswärtigen Amtes entlassen und im Folgejahr zum Kriegsdienst eingezogen. Er wird 10 Jahre später die Freiherrentochter Viktoria von Richthofen (25) heiraten und dadurch Schwager des jung verstorbenen Jagdfliegers Der Rote Baron Freiherr Manfred von Richthofen (++). Sein Bruder ist der in Frankfurt geborene untergetauchte homosexuelle ehemalige NS Diplomat Herbert Mumm von Schwarzenstein (41). - In Frankfurt wird die Reichsautobahn nach Limburg eröffnet. - In Rüsselsheim gegenüber Bahnhof und Opel-Werk kostet das Hotel Rüsselsheimer Hof 2,50/Tag, zusätzlich 1 Reichsmark für das Frühstück und 50 Pfennig für die Garage mit der Telefonnummer 234. - In Wiesbaden wird das als Museum genutzte Stadtschloss zum Sitz des Generalkommandos der Wehrmacht. - In Frankfurt wohnt der NSDAP Obertaunus Landrat Landgrafensohn Prinz Wolfgang von Hessen (St) (43), der mit der Reichskanzlertochter Prinzessin Marie Alexandra von Baden (St) (37) kinderlos verheiratet ist, in der Hohenzollern-Anlage 40 (20 17 Luxushotel Hessischer Hof Friedrich-Ebert-Anlage 40). Hausnummer 42 ist ein Bauplatz. - In Hanau stirbt im Stadtschloss Hanau das NSDAP Mitglied und zwangssterilisierte, epilepsiekranke Prinz Alexander Friedrich von Hessen Philippsthal (St) (28) des am Niederrhein geborenen hessischen Titular Landgraf Chlodwig von Hessen Philippsthal Barchfeld (St) (63) verheiratet mit Prinzessin Caroline von Solms Hohensolm Lich (St) (62). - In Frankfurt wird der Lederwarenfabriksbesitzersohn und Skandalfilmregisseur Dieter Wedel geboren. - In Koblenz wird Prinz Godehard Friedrich von Zollern Sigmaringen (St) als Sohn von NSDAP Mitglied Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (41) geboren. - In Mainz hat die Filiale der Commerzbank 10.523.000 Reichsmark an Einlagen, 17,2 % davon jüdisches Privatkapital hauptsächlich aus ehemaligen Bankhaus Kronenberger-Kunden, davon sind 35 % auf Sperrkonten. - In Rüsselsheim kommt der Opel Kapitän 2500 ccm mit einer selbsttragenden Karosserie als Zweitürer, Viertürer oder Cabriolet heraus. - In Mainz berichtet die Tageszeitung Mainzer Anzeiger über die lokalen Vereine. - In Rüsselsheim ist der Automobilhersteller Opel der größte deutsche Lkw-Produzent. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Dresdner Bank Vorstandssprecher Carl Goetz (54) Aufsichtsratsvorsitzender der Adlerwerke Kleyerstrasse 22. - In Wiesbaden ist der SV Waldstrasse Wiesbaden so erfolgreich, dass er in die Gauliga Hessen aufsteigen würde. - In Wiesbaden Dotzheim verkauft die Gauamtsleitung der NS Frauenschaft Essen das im Schloss Freudenberg Freudenbergstrasse 224 betriebene Mütterheim des Lebensborn eV an die Heeresstandortverwaltung Wiesbaden. - In Wiesbaden wird eine Boxer-Hundegruppe Mainz-Wiesbaden mit dem Vorsitzenden Fr Klipstein gebildet. - In Mainz Finthen gibt es das Reichsarbeitsdienstlager Finthen in der Jean-Pierre Jungels Strasse. - In Frankfurt findet das 2. Intertnationale Luftrennen als Deutsche Meisterschaft im Geschicklichkeitsflug veranstaltet vom NSFK Gruppe 11 Hessen Westmark mit Sitz in Darmstadt statt. - In Frankfurt werden die farbigen Signalgläser der Dachsignallampen der Strassenbahnen abgeschafft und durch farblose ersetzt. - In Frankfurt wird in der im Vorjahr von der Stadt arisierten jüdischen Weinberg Villa alias Haus Buchenrode  Niederräder Landstrasse 38 (19 24 Forsthausstrasse 20 17 Kinder- und Jugendheim Buchenrode) auf Wunsch von Adolf Hitler (50) ein Musisches Gymnasium eröffnet, dessen Direktor der Komponist der Olympischen Kantate Kurt Thomas (35) wird, weswegen dieser im Folgejahr in die NSDAP eintritt. Pumuckel Sprecher Hans Clarin (10) wird einer der Schüler. - Das wiesbadener Tanzsportpaar Otto und Inge Teipel werden Vizeweltmeister in den Standardtänzen. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Golf Club an der Golfstrasse die Nationale deutsche Golfmeisterschaften für Männer und Frauen und einen Frauen Länderkampf Deutschland vs Holland. - In Rüsselsheim wird der Opel Automobil Typ Admiral produziert. - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und Filmproduktion Ufa Direktor Hans H Zerlett (47) kauft das Haus seines Freundes, des ehemaligen Boxweltmeisters Max Schmeling (34) in Berlin. - Das frankfurter EFSC Schwimmclub Mitglied Walter Minnich (20) beteiligt sich am Schwimm Länderkampf gegen Italien,wobei er Sieger über 200 Meter Brust wird. - In Wiesbaden hat die Baba Bräu im Gasthaus Zum bayerischen Hof einen Ausschank am Mauritiusplatz mit dem Schallerkeller, in den man direkt von außen hinabsteigen kann. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Adressbuches Frankfurter Adreßbuch. - In Mainz schmuggelt die in Mainz geborene ehemalige darmstädter Höhere Mädchenschullehrerin und Bondi Schullehrerin Sophie Cahn (56), fünf Mädchen auf einem der letzten Kindertransporte nach England, wohin auch sie noch flieht. - In Mainz findet die Gestapo NS kritischen Briefwechsel der katholischen mainzer Stadtarchivmitarbeiterin Elisabeth Darapsky (26) mit ihrem Bruder, verhaftet sie, sperrt sie mehrere Monate ins Mainzer Polizeigefängnis, wonach ihr Bruder hingerichtet und sie ins Zuchthaus Berlin Moabit verschleppt wird. - In Mainz werden die Juden gezwungen in Judenhäuser ua Walpodenstrasse 17 und Adam Karrillon Strasse 13 zu ziehen. - In Deutschland fliegt das erste düsenbetriebene Flugzeug, die Heinkel He 178. - In Darmstadt gilt das Belegkrankenhaus Alice Hospital an der Dieburger Strasse als modernstes Krankenhaus Europas. Es wird zum Kriegslazarett umfunktioniert. - In Offenbach wird die Tageszeitung Offenbacher Zeitung Marktstrasse an den Frankfurter NS Parteiverlag, den Franz Eher Verlag, verkauft und zur NSDAP Parteizeitung umfunktioniert. - In Polen leben 3.500.000 Juden, entsprechend 10 % der Bevölkerung, die das Zentrum des europäischen Judentums bilden, von denen während der Besetzung 90 % ermordet werden. Die polnischen Juden bilden eine Parallelkultur zur strengkatholischen Mehrheitsgesellschaft mit klarer Abgrenzung und eigener Gesetzgebung. Es herrscht im ganzen Land Antisemitismus, weshalb sich viele Polen auch an der Verfolgung und Ermordung beteiligen. In Polen gibt es seit 3 Jahren an den Hochschulen Quoten für Juden. Seit 4 Jahren gibt es von der polnischen Regierung geförderte Verdrängungen und regelmässige Pogrome. Seit einem Jahr dürfen polnische Auslandsjuden nicht mehr nach Polen zurück. In Deutschland leben noch 313.000 Juden von rund 500.000 vor 6 Jahren, 78.000 werden vertrieben. - In Darmstadt Hähnlein wird des Knabenerziehungsheim des Evangelischen Verein für Innere Mission auf dem herrschaftlichen Hainer Hof geschlossen. - In Deutschland hat der Konsum von Zigaretten mit dem von Zigarren und Pfeifentabak aufgeschlossen. - Deutschland zwingt die Tschechoslovakei und Ungarn als ehemalige habsburger Gebiete auf Rechtsfahrgebot und Rechtsverkehr für Automobile zurückzuwechseln. Luxemburg und Portugal haben noch Linksfahrgebot alias Linksverkehr. - In Frankfurt Griesheim wird der 48 Meter lange Fussgängertunnel unter dem Bahnhof Griesheim eröffnet, was sich positiv auf die Verkehrsabwicklung auswirkt. - In Frankfurt Höchst beginnen die Farbwerke Höchst in Deutschland mit dem industriellen Einsatz eines von Siemens hergestellten Elektronenmikroskops. - In Frankfurt wird der Elektrogerätefabrikantensohn Erwin Braun (18) Soldat beim Heer, wo er vom Panzernachrichtentechniker zum Nachrichtentechniklehrer in Halle aufsteigt. Sein jüngerer Bruder Artur Braun (14) ist bei der HJ. - In Offenbach stirbt das 130 cm grosse offenbacher Original, der in Zell am Main geborene kleinwüchsige Streichholzkarlchen (59), der seit Jahrzehnten in frankfurter und offenbacher Kneipen und Gasthäusern Streichhölzer verkauft hat und sich witzigerweise als Holzhändler bezeichnet. - In Usingen wird das Schloss Kransberg von Frau Emma von Scheitlein enteignet und mit Tiefbunkern zum NS Stabsbunker Adlerhorst umgebaut. - In Frankfurt wird der SS Sturmbannführer, NSDAP Mitglied Internist Wilhelm Nonnenbruch (52) neuer Universitätsklinikdirektor, bei dem das Waffen SS Mitglied und Arzt Rudolph Brachtel (30) das extrem schmerzhafte Leberpunktieren erlernt, das er zwei Jahre später im KZ Dachau bei Menschenversuchen testet. - In Rüsselsheim beginnt der amerikanische Automobilhersteller General Motors durch ihre Tochterfirma Opel mit Unterstützung durch die Wehrmacht, die vermeintlich nicht hitlertreu ist, freiweillig mit dem Bau einer Flugzeuggetriebefabrik, gegen den Willen aber geduldet von der Muttergesellschaft und nach Kriegsbeginn wird die Automobilproduktion gestoppt und Flugzeugbauteile für die JU 88 hergestellt, wobei bis zum Folgejahr 10.000 Mitarbeiter eingesetzt werden. - In Frankfurt flieht nach einer dreistündigen Schutzhaft seines Vaters in der Polizeiwache im Oberweg im Vorjahr der in Frankfurt aufgewachsene Hauptsynagogen Tenorsängersohn jüdische Diplomatensohn Edgar Sarton Saretzki (16) als unbegleiteter Jugendlicher gegen des Willen seiner Eltern filmreif über die Niederlande und England nach Kanada, wo er im Folgejahr in einem umzäunten Ausländerlager landet. - In Mainz stellt der mainzer Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz Gassnerallee im Besitz von Rudolf Schneider (57) und Herrmann Schneider (--) unter SA Mann Direktor Wilhelm Boelke (53) 43 Millionen Zahnpastatuben der Marke Blendax her. - Der in Frankfurt geborene gerade beförderte Jagdflieger und Jagdstaffel 53 Kapitän Hans von Hahn (25) meldet seinen ersten Abschuss, den eines englischen Hawker Hurricane Jagdflugzeugs. - Mit dem Tod des in England geborenen Fürst Emich von Leiningen (St) (74) wird sein Sohn Prinz Karl von Leiningen (St) (39) neuer Fürst von Leiningen, der auch Korvettenkapitän ist. - In Frankfurt stirbt Fürst Leopold Wolfgang von Isenburg Büdingen (St) (70). - Der pfungstädter brauerei Geschäftsführer Fritz Hildebrandt (--) beteiligt sich am Russlandfeldzug, wo er als 1c Offizier bei der 79. Infanteriedivision der Wehrmacht nicht die Rote Armee, sondern die Bolschewisten, Funktionäre, Kolchosenleiter und vor allem Juden ausschalten bzw ermorden soll. Sein Bruder ist Richard Hildebrandt (42). - In Frankfurt fährt der Antiquitätenhändlersohn und Jazz Musiker Carlo Bohländer (20) aus Begeisterung für die amerikanische Jazzmusik mit dem Fahrrad nach Hamburg, wo er auf dem Überseedampfer Deutschland anheuert um nach New York zu kommen, wo er es sich aber nicht leisten kann während seines fünftägigen Landgangs in den Cotton Club oder in das Paramount Theater zu gehen, wonach er zur Wehrmacht eingezogen wird. - In Frankfurt wird der NS Bankier und Börsenpräsident Simon Moritz von Bethmann (52) wegen seiner NS Wirtschaftsverdienste Ehrenmitglied der Goetheuniversität. - Der in Frankfurt geborene Philosophensohn, Bildhauer und Künstler Hans Bernt Gebhardt (24) wird in Paris als deutscher Spion verhaftet. - In Frankfurt wird der in Höchst geborene Fotograf Max Göllner (41) verantwortlicher NS Fotograf des Reichspropagandaministeriums. - In Eltville führt das höchster IG Farben Werk an der Landesheilanstalt Eichbach unter SS Arzt und Direktor Friedrich Mennecke (35) Menschenversuche mit Arsenbenzolpräparaten durch. Friedrich Mennecke (35) wird Gutachter der T4 Aktion, wobei er die zur Tötung vorgesehenen Personen in den Tötungsanstalten auswählt. - In Wiesbaden wird der Jazzclub und Swingclub Hot Club Wiesbaden gegründet, dessen Mitglieder sich im Kaffeehaus Park Cafe Wilhelmstraße 36 treffen. - In Frankfurt wird die Polizei von der NSDAP angehalten dem Bedarf entsprechend Bordelle alias Sexetablissements zu schaffen. - In Frankfurt beginnt der wegen Krankheit nach kurzer Zeit wieder aus der Wehrmacht entlassene und deshalb von seiner angestrebten Militärkarriere ausgeschlossene badhomburger Generalsenkel, Generalssohn und Freiherrensohn Arndt von Wedekind (20) ein Medizinstudium an der Goethe Universität, wo er mit russischen Zwangsarbeiterärzten in Kontakt kommt. - In Mainz Ginsheim wird die Radrennbahn geschlossen. - Die Provinz Hessen-Nassau hat 2.675.815 Einwohner. - In Niederwalluf ist der Sitz des Kraftfahrerkorps für Automobile und Motorräder NSKK unter Sturmführer Becker (--).  - In Wiesbaden entsendet das evangelische Diakonissen Mutterhaus Paulinensstiftung 16 Diakonissen zur Wehrmacht. - In Mainz werden in Gonsenheim 33 ha großer Teil der Sanddüne Großer Sand als Naturschutzgebiet ausgewiesen. - Der in Frankfurt geborene Opel Gründerenkel Georg von Opel (26) wird Aufsichtsratmitglied beim Warenhauskonzern Karstadt und beim ua Autoreifenhersteller Continental Gummi-Werke. - In Darmstadt wird der in Gießen geborene und Jahre zuvor in die NSDAP eingetretene Staatsanwalt Freiherr Hermann Karl Schenck von Schweinsberg (39) ans Oberlandesgericht befördert, was er bis 19 45 bleibt, wobei er für eine Vielzahl von tödlichen Unrechtsurteilen verantwortlich ist (19 50 wieder als darmstädter Staatsanwalt eingestellt). - Der in Wiesbaden Biebrich geborene WWI Generalssohn Waffen SS Mitglied und Monarchist Leo von Jena (63) wird für drei Monate polizeilicher Aufseher im KZ Sachsenhausen.

1938 In Frankfurt ordnet der frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (44), der in der Villa Schaumainkai 55 (20 17 Deutsche Rentenversicherung) wohnt, an die brennende Westendsynagoge Freiherr vom Stein Strasse 30 zu löschen. - In Mainz wird die Hauptsynagoge in der Hindenburgstrasse niedergebrannt und danach abgebrochen. Die Synagoge der orthodoxen Juden in der Flachsmarkstrasse wird von SA und SS verwüstet und das Mobiliar verbrannt. - In Frankfurt werden 1.000 jüdische Männer zwischen 16 und 60 Jahren von SA und SS in die Festhalle an der Messe getrieben und viele davon vom Südbahnhof aus ins KZ Buchenwald deportiert. - In Frankfurt dauert eine Verhaftungswelle von 3.000 Juden, die in die Festhalle an der Messe verschleppt werden, eine Woche lang. - In Wiesbaden stellt der neue wiesbadener NSDAP Oberbürgermeister Erich Mix (40) nach 10 Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vor. - In Frankfurt umringt eine Hakenkreuz Fahnenphalanx den Römer. - In Frankfurt spricht Adolf Hitler (49) auf dem Rathausbalkon am Römer und begrüßt die NSDAP Mitglieder im Kaisersaal. - In Frankfurt brennt die Hauptsynagoge am Boerneplatz. - In Wiesbaden ehrt das NSDAP Mitglied, Hitler Freund und IG Farben Vorstand Hermann Schmitz (57) das 75. Firmenjubiläum von Wilhelm Ferdinand Kalle (68) auf einer pompösen NSDAP Veranstaltung. - Mainz, Offenbach und Darmstadt werden kreisfreie Städte. - In Offenbach hetzt die Tageszeitung Offenbacher Nachrichten auf der Titelseite Ab heute Judenboykott! - In Offenbach berichtet die Tageszeitung Offenbacher Nachrichten, dass die Menge in jüdische Geschäfte eingedrungen sei, Einrichtungsgegenstände aus dem Fenster geworfen habe und von einem Brand in der Neuen Synygoge Goethestrasse (20 16 Capitol). - In Frankfurt wird der jüdische SPD Wirtschaftsredakteur Artur Lauinger (59) der Frankfurter Zeitung ins KZ Buchenwald verschleppt und nach 4 Wochen mit der Auflage zur Emigration wieder freigelassen. - In Mainz verkaufen die Siechen-Bierstuben Große Bleiche 29 mit der Telefonnummer 34346 nürnberger Reifbier, das zu Siechen bzw Tucher gehört. - In Mühlheim ist das Braune Haus in der Bahnhofstrasse 51 das mühlheimer NSDAP Parteilokal. - In Offenbach ist die NSDAP Kreisleitung in der Geleitstrasse 112. - In Birstein wird der Fürstensohn Karl von Isenburg Birstein (St) geboren. - Das in Lich geborene evangelische ehemalige NSDAP Landtagsmitglied, Theaterintendant und zweitgeborener Graf Bernhard Bruno von Solms Laubach (St) (38) begeht in Berlin Selbstmord. - In Wiesbaden werden auf der Höhe des Heidenbergs und der Röderstrasse Reste des Kastells entdeckt. - In Bad Soden wird die jüdische Kuranstalt geplündert und angezündet. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborene new yorker Filialbankier, Evangelist und Innere Mission Gründer Freiherr Johann Carl de Neufville (89). - In Wiesbaden Bierstadt wird die Synagoge zerstört. - In Wallau wird die Synagoge zerstört. - Juden wird der Universitätszugang verweigert. - In Frankfurt wird der SA Arzt Josef Mengele (27) Assistent von Freiherr Otmar von Verschuer (41), dem Leiter des Universitäts-Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene in der Gartenstrasse am Mainufer. Er macht seine Doktorarbeit über das Thema Lippen-Kiefer-Gaumenspaltung. - Der in Frankfurt geborene Kernchemiker Otto Hahn (59) entdeckt mit der Radium-Barium-Mesothorium-Fraktionierung die Kernspaltung. - In Frankfurt wird die Villa Speyer (20 16 Villa Kennedy) in der Forsthausstrasse 62 alias Kennedyallee 70 von der Stadt arisiert. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene SS Mann und Gestapo Kriminalassistent Kommunisten Heinrich Baab (30) zur Deportation von Juden eingesetzt (1950 wegen u.a. 55fachen Mordes, 21fachen versuchten Mordes, 30facher Körperverletzung und 22facher Freiheitsberaubung verurteilt). - In Mainz gibt es zur Fastnacht wieder ein Prinzenpaar. Die Prinzessin ist erstmals weiblich. - In Frankfurt Fechenheim hat die Maschinenfabrik vorm Ph. Mayfath die Telefonnummer 81051. Sie stellt hauptsächlich Landwirtschaftsmaschinen her. - In Höchst genehmigt der Hitler-begeisterte Hoechst Werksleiter Ludwig Hermann (50) ein neu entwickeltes Elektronenmikroskop. - Der in Bad Camberg geborene Amtsarzt und NSDAP Ortsgruppenleiter Ernst Lawaczeck (48) wird bad camberger NSDAP Bürgermeister. Landrat ist Uerpmann. - In Frankfurt werden die Lehrer der jüdischdeutschen Schule Philantropin in der Hebelstrasse 16 darunter Dr Brooks in Schutzhaft genommen und totgeprügelt. Deren Studienrat mit jüdischen Wurzeln Dr Ernst Marbach (45) wird zwei Monate lang ins KZ Buchenwald verschleppt. Krank, abgemagert und halb erfroren stirbt er nach der Rückkehr nach der Amputation seiner Beine. - In Oberursel werden rechts und links der Camp King Allee 21 Wohn- und Wirtschaftsgebäude für die Goethe Universität Frankfurt als Reichssiedlungsschule aber auch ein Sportplatz für dei Studenten eröffnet. Sportstunden sind Pflichtstunden. Unterrichtsinhalt ist Lebensraum im Osten. - In Wiesbaden engagiert sich der in Wiesbaden aufgewachsene Kaufmannssohn, Rechtsanwalt und ehemalige Stahlhelm Führer Hans Buttersack (58) als Rechtsbeistand für die verfolgten Bekennende Kirche Mitglieder, wird von der Gestap verhaftet und sieben Wochen im Polizeigefängnis Friedrichstrasse 25 inhaftiert. - In Wiesbaden baut der KPD Funktionär und ehemalige wiesbadener Opel-Werk Abteilungsleiter Andreas Hoevel (38) nach 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren KZ Buchenwald eine Widerstandsgruppe mit Kontakten nach Koblenz und Berlin auf, wobei er hauptsächlich BBC Nachrichten unter Wehrmachtsangehörigen verbreitet. - In Frankfurt Bockenheim wird die größte deutsche Flak Kaserne (20 16 Industriehof) angelegt. - In Frankfurt Bockenheim verkauft der jüdische Frankfurter Fischkonservernfabrikbesitzer Leopold Eisemann Nauheimer Strasse 10 wie viele andere Juden, seinen Besitz, lässt sich von seiner Frau scheiden lässt, seine Fabrik im Vertrauen gegen einen geringen Betrag an seinen langjährigen nicht-jüdischen Prokuristen und ehemaligen Lehrling Willi Klös und die Immobilien an seine zum Schein geschiedene Ehefrau, zieht in die Schweiz und entgeht somit der Arisierung. - In Wiesbaden wird Dr med Eduard Laser Judenarzt. - In Wiesbaden liquidieren der jüdische Rechtskonsulent Berthold Guthmann, Dr Georg Goldstein und Arthur Strauss das Vermögen der jüdischen Gemeinde. - Juden wird der Besuch von Kinos, Theatern und kulturellen Veranstaltungen verboten. - In Wiesbaden wird in der Webergasse 2 bis 4 das weltbekannte Modegeschäft des jüdischen Kaufmanns Carl Bacharach arisiert. - In Wiesbaden wird die Villa Söhnlein-Pabst mit den Gebäuden Paulinenstrasse 7-11 Hauptquartier der SS und der Gestapo. - In Frankfurt löst der in Straßburg geborene in Marburg promovierte Kunstgeschichtler Graf Ernstotto von Solms Laubach (St) (48) als neuer Direktor des Historischen Museums Fahrtor 2 den aus Dachau stammenden promovierten Konservator, der sich auch nationalsozialistisch äußert Adolf Feulner (54) ab. - Wiesbaden hat 170.500 Einwohner und Mainz hat 158.900 Einwohner. - In Lich wird die Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - In Frankfurt wird der frankfurter IHK Präsident, NSDAP Gauinspekteur, Opel Aufsichtsratmitglied und neuer Wehrwirtschaftsführer Carl Lüer (41) Vorstandsmitglied der Dresdner Bank. - Der arisierte jüdische ehemalige größte frankfurter Warenhausbesitzer Hermann Wronker (71) flieht nach Frankreich. - In Deutschland müssen die als künstlerisch wertvoll geförderten vom NS Staat produzierte Wochenschau Berichte in allen Kinos gezeigt werden. - In Deutschland wird Juden der Besitz von Kinos verboten. - In Mainz wird die fast bankrotte Sonnenbrauerei mit Gasthaus Zur Sonne in der Betzelsgasse 25 der jüdischen Familie Mayer arisiert und von der Getreidemittelhandlung August Kohl aufgekauft. - Die in Rüsselsheim geborene Automobilindustriellentochter und weltbeste Military Springreiterin Irmgard von Opel (31) heiratet in zweiter Ehe ihren in Frankfurt geborenen Cousin, Automobilindustriellen und Sportfunktionär Georg von Opel (26). - In Mainz wird Irmgard von Opel (31) Kommandeuse der Prinzengarde während der Fastnacht und löst Hildegard Kühne ab. - Der in Mainz geborene mainzer Oberbürgermeistersohn, Irmgard von Opel Ex-Mann und u.a. auch Ufa NS Propaganda Drehbuchautor Karl Georg Külb (37) schreibt das Drehbuch für den Zarah Leander Film Der Blaufuchs. - In Frankfurt wird dem in Frankfurt geborenen jüdischprotestantischen Metallgesellschaftsgründersohn Richard Merton (57), verheiratet mit Prinzessin Elisabeth von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (48), der Aufenthalt in Frankfurt verboten. Er wird verhaftet, enteignet und drei Wochen ins KZ Buchenwald verschleppt. - Die frankfurter Baufirma Philipp Holzmann AG Taunusanlage 1 beginnt mit dem Bau der Neuen Reichskanzlei in Berlin. - Der mit der in Mainz geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell (42) verheiratete Oberstleutnantsohn, Mitglied im Stab Reichsführer SS und deutscher Botschafter in London Joachim von Ribbentrop (45) wird Reichsaußenminister und versucht den für seine Abweisung im exklusiven berliner Adelsverein Union-Club verantwortlichen Diplomaten Friedrich von Lieres und Wilkau in ein KZ zu bringen. - In Offenbach zieht der offenbcher NSDAP Ortsgruppenleiter Senefelder in der Reichskristallnacht marodierend durch die Strassen. - In Offenbach zerstört der offenbacher NSDAP Ortsgruppenleiter Kronenberger jüdische Geschäfte und Wohnungen. - In Groß Gerau brennt die Synagoge in der Adolf Göbel Strasse (20 16 Europakreisel) nieder. - In Offenbach wird der NSDAP Reichsministerialrat und ehemalige Lehrer Friedrich Ringshausen (58) Friedrichsring 3 zum SA Standartenführer befördert. - In Frankfurt hat der Rhein-Main-Flughafen  (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) rund 59.000 Fluggäste auf einer Fläche von 550 Hektar. - In Darmstadt wird der in Pasing geborene Eisenbahnverwaltersohn, Volksstaat Hessen Reichskommissar, SA Mitglied und darmstädter NSDAP Oberbürgermeister Heinrich Müller (42) SS Standartenführer. - In Darmstadt befiehlt SA Obersturmführer Heinrich Kissinger dem in Darmstadt geborenene Schlosser und SA Mann Georg Adam Volz (35) eine Gießkanne voll Benzin zur Synagoge in der Bleichstrasse zu bringen. SA Brigadeführer Karl Lucke erreicht um 03:00 Uhr der Befehl des SA Gruppenführers innerhalb der Brigade 50 Starkenburg durch die einzelnen SA Standarten alle jüdischen Synagogen zu sprengen oder in Brand zu setzen, wo das möglich ist ohne angrenzende arische Häuser zu beschädigen. Den Vollzug der Zerstörung der Synagogen von Darmstadt, Pfungstadt, Heppenheim, Mühlheim, Langen, Offenbach, Dieburg, Rüsselsheim wie aller anderen in kleineren Orten berichtet SA Brigadeführer Karl Lucke der SA Gruppe Kurpfalz in Mannheim. Einer der Standartenführer ist Wilhelm Mahla. Der Großgaragenbesitzer, Tankstellenbesitzer und Ölhandelsgesellschaftsvertreter Ad Walther in der Grafenstrasse liefert Benzin. - In Darmstadt berichtet die Tageszeitung Darmstädter Tagblatt von berechtigter und verständlicher Empörung des deutschen Volkes, das sich in der vergangen Nacht im umfangreichen Masse Luft verschafft habe. In Darmstadt werden in der Reichskristallnacht 4 Juden getötet. Ferdinand Reinheimer aus Eberstadt begeht Selbstmord. - Prinz Karl von Ardeck (St) (77) stirbt in Niendorf kinderlos. - In Frankfurt wird das IG Farben Vorstandsmitglied Professor Dr Erwin Selck (62) Präsident des Renn-Klubs. In Niederrad werden von Robert Mätzig und Otto Wehe 10 Pferde trainiert. - In Kronberg werden der hessenkasseler Landgraf Friedrich Karl von Hessen (St) (70) und seine Frau, die Kaiser Friedrich III Tochter Margarethe von Zollern Preußen (66) Mitglieder der NSDAP. - In Frankfurt findet der NSDAP Kreistag Groß Frankfurt statt. - In Frankfurt findet ein Internationaler Kinderschutzkongress statt. - In Frankfurt berichtet die frankfurter Tageszeitung Frankfurter General Anzeiger, dass bei den Abbrucharbeiten des Gasthofs Großer Speicher (20 16 Nördlicher Teil des Hauses Berliner Strasse 51) im Brauereigebäude Schüppengasse 2 eine wertvolle siebenteilige Fenstergruppe und beträchtliche Reste einer reichen Wendeltreppe aus der Renaissancezeit gefunden wurden. - In Darmstadt wird das zwangsversteigerte ehemalige Parkhotel alias Haus Hagenburg Dieburger Strasse 241 (20 16 Georg Christoph Lichtenberg Haus) als SA Gruppenschule genutzt. - In Frankfurt wohnt der 50% kriegsgeschädigte SA Mann Adalbert Gimbel (40) im Grüneburgweg 162. - In Wiesbaden wohnt der in Worms geborene Keramikfabrikantensohn SS Brigadeführer Richard Hildebrandt (41) früheres NSDAP Mitglied der Ortsgruppe New York, in der Uhlandstrasse 4. - In Frankfurt wohnt der Diplomvolkswirt und NSDAP Gauamtsleiter Walter Heyse (36) in der Burnitzstrasse 7. - In Groß Gerau ist Alfred Klostermann (38) NSDAP Gauamtsleiter und NSDAP Kreisleiter. - In Darmstadt wohnt der im fränkischen Hof geborenen stellvertretende hessische NSDAP Gauleiter und hessische Staatsrat Reiner Heinrich (62) in der Neckarstrasse 7 (20 16 AOK Beratungscenter). - In Darmstadt wohnt der in Nidda geborene NSDAP Gauamtsleiter, SA Standartenführer und Ministerialrat Friedrich Ringshausen (58) in der Liebigstrasse 2 um. - In Frankfurt wohnt der NSKK Obergruppenführer Joseph Seydel (51) in der Arndtstrasse 1. - In Frankfurt wohnt der NSDAP Gauamtsleiter, Gaupropagandaleiter und Leiter des Reichspropagandaamtes in Hessen-Nassau Willi Stöhr (35) im Heidenfeld 18. - Rechtsverkehr wird eingeführt. - In Frankfurt bieten die Frankfurter Adlerwerke vorm. H. Kleyer den frontangetriebenen Personenkraftwagen Adler Trumpf mit einem 2.000 ccm Motor an. Die stromlinienförmige Motorhaube und der stromlinienförmige Kühlergrill sind in einem Stück schnabelartig vorne zu öffnen. - In Frankfurt Ober-Erlenbach gibt es ein NS Kinderheim. - In Frankfurt Nieder-Josbach gibt es ein NS Kinderheim. - Die in Frankfurt geborene Tilly Fleischer (25) gewinnt die erste deutsche Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Berlin im Speerwerfen, wofür die Stadt Frankfurt ihr ein Auto schenkt. - In Frankfurt ist die Luftschiffhalle II fertiggestellt. Sie wird Heimathaften für das Luftschiff LZ 130 Graf Zeppelin II, das aber keine Passagiere mehr transportieren darf. - In Frankfurt stürzt ein Flugzeug aus Mailand über dem Rollfeld des Rhein-Main Flughafens  (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) ab. - In Frankfurt treten die Comedian Harmonists nur mit ihren arischen Mitgliedern als Meister Sextett im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18 JP Morgan Private Bank) auf. - In Frankfurt ist das Tanz Cafe Rumpelmayer in der Hitleranlage (20 16 Gallusanlage 2 Commerzbank) mit der Telefonnummer 31273 die feinste Konditorei und bietet die besten Künstlerkonzerte bei eigenem Parkplatz. - In Rodgau Dieburg wird das Zwangsarbeitslager und Strafgefangenenlager Rodgau-Dieburg, Stammlager eröffnet. - In Mainz verursacht der in Mainz geborene Fastnachtsbüttenredner Seppel Glückert (47) den Abbruch der Radio Übertragung, weil er das Wort KZ Dachau erwähnt. - In Mainz kommz Adolf Hitler (49) zu seinem 5. und letzten Besuch, der einem Triumpf in Menschenmassen gleicht. Er verlässt sein Auto nicht. - In Bensheim stellt SS Sturmführer Erbfürst Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (35) seine Kraftfahrzeuge für die SA Überfälle auf die Synagogen zur Verfügung, plündert jüdische Häuser in Reichelsheim und beteiligt sich in Bensheim am Niederbrennen der Synagoge. - In Idstein wird in der Heil- und Pflegeanstalt Kalmenhof in Idstein Veitenmühlweg 10 der SA Psychiatrie Arzt Hans Bodo Gorgaß (29), der besonders durch seine öffentlichen Saufexzesse auch während der Arbeit auffällt, zum Leiter der Behinderteneinrichtung, einer Mischung aus Arbeitshaus und Gefängnis. - Bei Walldorf Mörfelden stirbt auf der Reichsautobahn Frankfurt ~ Darmstadt später A5 der inaktive SS Hauptsturmführer und Rennwagenfahrer Bernd Rosemeyer (29), der mit der Rennfahrerin und Fliegerin Elly Beinhorn (31) verheiratet ist, und der bereits 19 33 als einziger Fahrer mit Hakenkreuzbinde fuhr, mit einem Auto-Union Stromlinienwagen Typ C bei einer Geschwindigkeitsrekordfahrt von 429 km/h durch eine Windböe gegen seinen Konkurrenten Rudolf Caracciola (37). Die Rennwagen tragen Hakenkreuze. - In Frankfurt hat der Fussballverein FSV 650 Mitglieder. - In Frankfurt heiratet der Grafensohn Emich Nicolaus von Solms Wildenfels (St) (25) die in Hofheim geborene Tilly Schmitt (26). - In Mainz wird das Stadttheater renoviert. - Mit dem Tod des bisexuellen in Darmstadt geborenen knochenkrebskranken hessendarmstädter Prinzenenkel Prinz Georg von Battenberg (St) (46), der Sohn der in Windsor Castle geborenen Prinzessin Victoria Alberta von Hessen und bei Rhein (St) (75), geht eine umfangreiche Erotiksammlung in den Besitz der British Library über. Homosexuelle Handlungen sind nach § 175 in Deutschland mit bis zu fünf Jahren Zuchthaus bedroht. - Höchststand der Verurteilungen für homosexuelle Handlungen nach § 175 mit 8562, einer Verzehnfachung seit 5 Jahren. - In Frankfurt übernimmt der SA Mann, NSDAP Mitglied, ehemalige Reichssender Frankfurt Aufsichtsratsvorsitzender und Chemie Unternehmer Carl Adolf Schleussner (43) um Arbeitsplätze zu erhalten im Rahmen der Arisierung die jüdische wiesbadener Kameratechnikfabrik Wirgin, die die Springbalgenklappfotokamera Auta herstellt. - Der in Amorbach geborene Autorennfahrer Prinz Hermann von Leiningen (St) (37) heiratet die Grafentochter Irene von Schönborn Wiesentheid (St) (--). - In Frankfurt lässt die Polizei in der Hohenzollernstrasse 13 alias Düsseldorfer Strasse 13, der Elbestrasse 25 und in der Kronprinzenstrasse 5 alias Münchner Strasse 5 offizielle Wehrmachtsbordelle eröffnen. - In Frankfurt wird der in Wiesbaden geborene katholische Domkaplan Alfons Kirchgässner (29) erstmals von der Gestapo verhaftet. - In Wiesbaden hat die SS Standarte 78 1.389 Mann. Die Standarte besteht aus 3 Sturmbannern mit insgesamt 12 Stürmen. 7 ist Hofheim. Der in Siegen geborene Gastwirtssohn und Bäcker Adolf Haas (43) ist Führer des 1. SS Sturmbannes 1-4/78 (19 45 als KZ Kommandantvermisst und für tot erklärt). - In Flörsheim wird der Judenfriedhof zerstört. - In Frankfurt unternehmen die Städtischen Bühnen Frankfurt eine Propaganda Gastspielreise auf den Balkan. - In Frankfurt wirbt der Bierlokalbesitzer Maier Gustl mit Postkarten für das vollständig mit bayerischen Wandmalereien mit Lederhosenmotiven geschmückte Bayrisch Zell in der Kaiserstrasse 56 (20 17 Hermes Apotheke), das Platzl in der Kaiserstrasse 68 (20 17 Hermes) und die Bayrische Almhüttn in der Große Sandgasse 5 als Stätten ungetrübten Humors und dauernder Geselligkeit mit täglich bayerischer Stimmungsmusik. - In Wiesbaden wird der ehemalige darmstädter NSDAP Kreisleiter Robert Stawinog (37) wiesbadener NSDAP Kreisleiter. - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und UfA Propaganda Filmregisseur Hans H Zerlett (46) hat einen riesigen Erfolg mit dem Revue-Film Es leuchten die Sterne mit der in Frankfurt im Großen Hirschgraben aufgewachsenen Schauspielerin La Jana (33) alias Henriette Niederauer. Sie ist/war die Geliebte des ältesten Kaisersohnes Kronprinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (56), von NS Propaganda-Minister Joseph Goebbels (41) und von Wagner-Opernsänger Michael Bohnen (51). - In Frankfurt tritt der hitler-begeisterte spanische Clown Charlie Rivel (42) im Variete Theater Scala Groß-Frankfurt Bleichstrasse 57 auf. - In Frankfurt wird der Vorjahrssieger Blasius für das Gestüt Waldfried Dritter des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von Deutschland mit Trainer Valentin Seibert und Jockey G Streit. Dritter wird Iniga Isolani vom bad homburger Gestüt Erlenhof. - In Kelkheim wird der in Bad Homburg geborene frankfurter städtische Verwaltungsoberinspektor Willi Graf (23) auf Vorschlag der NSDAP neuer kelkheimer Bürgermeister. - In Frankfurt müssen die protestantisch konvertierten jüdischen Gebrüder Carl von Weinberg (77) und Arthur von Weinberg (78), die in der Villa Waldfried Flughafenstrasse wohnen, ihre Kunstsammlung mit 721 Werken zu einem Spottpreis an die Stadt Frankfurt verkaufen. Die bemalten Fenster der hauseigenen Kapelle werden von der frankfurter Baukonzern Holzmann Tochter und Künstlerin Lina von Schauroth (64) im limburger Dom in Sicherheit gebracht. - In Mainz Weisenau gibt es in den Bärenbierhallen Weisenau in der Mönchstrasse 7 am Sitz der Brauerei ab 18:00 Uhr Stammessen: Mittwochs gibt es Kartoffelpuffer mit Apfelmus für 60 Pfennig, freitags gibt es eingelegte Heringe und Kartoffeln für 60 Pfennig und samstags gibt es Leberklöß mit Sauerkraut und Kartoffeln für 80 Pfennig. Dazu gibt es Bären-Pils in großen Gläsern. - In Frankfurt eröffnet der Leiter des städtischen Fürsorgeamts Hermann Baldes in Folge des Arbeitskräftemangels wieder die städtischen offenen Anlernwerkstellen für berufsunreife aus Hilfsschulen entlassene Knaben, darunter einige geistig und körperlich Behinderte (20 17 Die Praunheimer Werkstätten stellen die Einrichtung als Widerstand gegen die NS Ideologie dar). Die DAF lobt das Projekt mit 40 Insassen in der NSDAP Zeitung Frankfurter Volksblatt und vor Ort zu Propagandazwecken und macht sogar Verbesserungsvorschläge, wie das Anbringen von Vorhängen. - Das frankfurter Bauunternehmen Wayss & Freytag erstellt die erste deutsche vorgespannte Fertigteilbrücke. - In Frankfurt nimmt der frankurter Zoo die drei indischen Elefanten Karla, Muti und Latschini auf. - Die in Offenbach geborene und in Frankfurt Sachsenhausen aufgewachsene jüdische Arzttochter und Olympia Gold Florettfechterin Helene Mayer (26) alias blonde Helene, begleitet die Filmregisseurin Leni Riefenstahl (36) auf ihrer Propagandareise durch die USA. - In Mainz wird eine Luftwaffenkaserne im Johannes von Müller Weg 43 errichtet (20 17 Gründungsgebäude der JGUniversität). - In Kronberg wird das Rathaus und ehemalige jüdische Bankiers Villa Bonn, Wilhelm Bonn Strasse 26, Sitz der NSDAP Ortsgruppe. - In Königstein wird die jüdische Bankiers Villa Rothschild Im Rothschildpark 1 von der NSDAP enteignet. Die in Frankfurt geborenen Zwillinge Nadine Minka (11) und Mathilde Marion (11), ihre ältere Schwester Lucie Antoinette (15), und ihr Bruder Karl Maximilian (13) fliehen mit ihrem Vater, dem jüdischen Bankier Freiherr Albert Maximilian von Goldschmidt-Rothschild (59) und ihrer Stiefmutter, der schweizer Bankierstochter Marie Helene Schuster-Burckhardt in die Schweiz, wo ihr Vater nach 3 Jahren in Lausanne Selbstmord begeht. - Darmstadt, Frankfurt, Hanau, Kassel und Thüringen gehören zum SS Oberabschnitt Fulda-Werra. Mainz und Wiesbaden mit Rheinhessen gehören zum SS Oberabschnitt Rhein. - In Wiesbaden wird der Elektromonteur Erwin Rösener (36) Stabsführer des SS Oberabschnitt Rhein mit Sitz in Wiesbaden. - In Kronberg lässt sich der in Kronberg beliebte jüdische Maler Rudolf von Goldschmidt-Rothschidl (57) von seiner für ihn zum Judentum übergetretenen Frau Marie Anne Friedlaender-Fuld (46) in deren dritten Ehe scheiden. Das Paar lebte nur gelegentlich dort. Marie Anne Friedlaender-Fuld lebt im Jetset und hasst Kronberg. - In Frankfurt wohnt der Regierungsbaumeister aD Fritz Linsenhoff (--) auch unter dem Namen Fritz Luisenhoff in der Villa in der Friedrichstrasse 61 im ersten Stock (20 17 bei google maps verpixelt). Er hat die Telefonnummer 76115. - Offenbach hat 950 jüdische Einwohner. - In Wiesbaden erhält der sachsenanhaltiner Forstbeamtensohn, Jurist, SS Oberführer und wiesbadener NSDAP Regierungspräsident Werner Zschintzsch  (50) das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP. - In Darmstadt schreibt der ehemalige limburger Landgerichtspräsident und volksstaathessen Oberlandesgerichtspräsident Ludwig Scriba (53) Alles was dem Vok nützt, ist Recht, alles was ihm schadet, ist Unrecht. Er wohnt Hobrechtsstrasse 40. - In Frankfurt verkauft die Familie Mumm die Villa Mumm Kennedyallee 151 an das Wehrmacht Heeres-Gruppenkommando 2, das im Garten einen Bunker anlegt. - In Bad Homburg wird die Synaoge in der Elisabethenstrasse niedergebrannt. - In Frankfurt veranstaltet die NSDAP einen Reichswettbewerb für Saalflugmodelle. - In Kronberg hetzt die kronberger Tageszeitung und NSDAP Parteiorgan Kronberger Anzeiger die Bevölkerung auf und der kronberger NSDAP Bürgermeister Wilhelm Schaub meldet die Schäden an den NSDAP obertaunuskreis Landrat Prinz Wolfgang von Hessen (42). - In Hanau wird im Stadtschloss Hanau das NSDAP Mitglied und epilepsiekranke Prinz Alexander Friedrich (St) (27) des am Niederrhein geborenen hessischen Titular Landgraf Chlodwig von Hessen Philippsthal Barchfeld (St) (62) verheiratet mit Prinzessin Caroline von Solms Hohensolm Lich (St) (61) zwangssterilisiert. Sein Bruder Prinz Wilhelm (St) (28), verheiratet mit Prinzessin Marianne von Zollern Preußen, ist bei der Waffen SS und seine Schwester Prinzessin Viktoria Cäcilie (St) (24) NSDAP Mitglied. - In Mainz wird der Fussballverein 1. FSV Mainz 05 zu Reichsbahn Mainz 05 zwangsfusioniert. Der Verein zieht von der vereinseigenen Kampfbahn am Fort Bingen, die abgerissen wird, ins in Herbert Norkus Stadion umbenannte städtische Stadion am Bruchweg um. - In Darmstadt ist Auto-Axt in der Dieburger Strasse 32 der Abschleppdienst der Stadt mit der Telefonnummer 5741. - In Frankfurt wird das Schillerdenkmal an der Hauptwache abgebaut und vor das Adolf Hitler Haus, dem ehemaligen Stadttheater Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) umgebaut in das luxuriöse jüdische Siegmund Strauss Geschäftshaus gestellt. - In Frankfurt lässt die Reifenfirma Fulda vom frankfurter Karosseriebauer ..& Schreck einen Maybach 38sw stromlinienförmig umbauen um Dauerbelastungstest bei Geschwindigkeiten um 200 km/h durchführen zu können. Das Modell wird als Gurke veräppelt. - In Würzburg wird Erwein von Matuschka Vollrads als Sohn von Graf Richard von Matuschka (45) und der Grafentochter Eleonore von Neipperg (26) geboren. - In Mainz eröffnet der Polizeisportverein die Schwimmanlage auf der Ingelheimer Aue. - In Wiesbaden veranstaltet die Stadt Wiesbadens Maiwochen. - In Wiesbaden hat das Wein- und Bier Restaurant Mutter Engel Langgasse 46 einen Wintergarten. - In Wiesbaden beginnen im Judenhaus in der Adelheidstrasse 49 die Ausweisung ua der jüdischen wiesbadener Familien Gatterer und Keh. - In Mainz wirbt Lotz und Soherr im Höfchen gegenüber dem Dom ein deutsches Fachgeschäft für Mode und Ausstattung zu sein. Das Hotel Hof von Holland ist Hofquartier des mainzer Carnevals Prinzenpaares. Im Hotel Rheingauer Hof ist während des Carnevals jeden Abend Tanz im Saal. Die Hotelbar ist durchgehend geöffnet. Kamellen, Werfbonbons und Werfrosen mit süsser Füllung zum Rosenmontagszug sind im Schokoladenhaus Schulz Grosse Gleiche 10 mit der Telefonnummer 32515 zu haben. - In Offenbach wird die Fahrradfabrik Frischauf Offenbach in REX-Maschinenbaugesellschaft umbenannt und zu einer Rüstungsfabrik umfunktioniert. - In Schotten werden beim eigentlichen Motorradrennen Rund um Schotten auch Rennwagen zugelassen. - In Frankfurt spricht der NS Reichsjugendführer Baldur von Schirach (31), der Sohn des Intendanten des Nassauischen Landestheaters Carl von Schirach (66), auf dem Sportfeld vor 2.000 Kämpfern der Deutschen Jugendmeisterschaft der HJ, bei der ua auch Handgranatenweitwurf eine Disziplin ist. - Die Polin Franzisca Czenstkowski (42) beginnt als die vermeintlich das Zarenfamilienmassaker überlebt habende russische Zarentochter Großfürstin Anastasia Nikolajewna Romanowa (St) (++) und Enkelin des im Vorjahr verstorbenen hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt, (St) (++) Erbansprüche auf deutsche Vermögenswerte anzumelden. - In Frankfurt findet das 1. Intertnationale Luftrennen als Deutsche Meisterschaft im Geschicklichkeitsflug veranstaltet vom NSFK Gruppe 11 Hessen Westmark mit Sitz in Darmstadt statt. - Die Enkelin der in Bad Homburg Friedrichsdorf geborenen bürgerlichen ehemaligen bad homburger Spielbankbesitzerin und ehemaligen Besitzerin der Spielbank Monte Carlo und französische Prinzessin Marie Bonaparte (St) (56) empfindet keinerlei vaginale sexuelle Lust bei der Missionarsstellung, der einzigen gesellschaftlich moralisch akzeptierten Sexpraktik, hält sich für krank und verhilft ihrem Therapeuten, dem jüdischen Psychoanalytiker Sigmund Freud (69) zur Flucht nach London, wo dieser aber im Folgejahr stirbt. - Der in Wiesbaden geborene Architekt und Archäologe Hans Schleif (36) übernimmt nach dreijähriger SS Zugehörigkeit die Leitung der Abteilung Ausgrabungen der SS Wissenschaftsorganisation Forschungs- und Lehrgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe. - In Wiesbaden wird die Versicherungsstelle eingerichtet. - Der in Eddersheim in der Flettnervilla geborene Erfinder Anton Flettner (53) konstruiert zusammen mit dem jüdischen Universitätsprofessor Kurt Hohenemser das Drehflügelflugzeug alias Helikopter Fl 265, das mit gegenläufig ineinanderkämmenden Rotoren mit dem Flettner-Doppelrotor das Problem des Drehmomentausgleichs löst und Helikopterflüge möglich machen. - In Frankfurt Rödelheim wird im Rödelheimer Schloss eine Vogelschutzwarte eingerichtet. - In Frankfurt wird das Variete Kabarett Astoria Pavillon an der Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse nach strengeren polizeilichen Kontrollen wegen Verstößen im Zusammenhang mit Prostitution bzw Sexarbeit polizeilich geschlossen. - In Frankfurt verbrennen drei Insassen eines Automobils auf der Hanauer Landstrasse nach einem Zusammenstoss mit einem Reparaturstrassenbahnwagen und der Explosion des Automobiltanks. - In Frankfurt ist die Luftschutzschule des RLB in einer repräsentativen Villa in der Ginnheimerstrasse 3 (20 21 Elisabethenkrankenhaus). - Die NSDAP verbietet während der Fastnacht bzw des Karnevals bzw des Faschings aus homophoben Gründen Männern die kölner Jungfrau im Festkomitee zu spielen. - In Amerika werden Zivilflugzeuge mit Druckausgleich eingeführt. - In Darmstadt weigert sich als einziger Sportverein der SV Darmstadt 98 dem neugegründeten darmstädter NS Grosssportverein GfL Darmstadt beizutreten. - Der frankfurter Fussballverein FSV Frankfurt verliert ein nationales Cup Finale gegen Rapid Wien.hunderte ausgebombte Darmstädter untergebracht und verpflegt. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt zieht der darmstädter Elisabethenstiftsanstaltspfarrer Albert Waldeck (--) in der Anstalt für Epileptische in Hessen des Evangelischen Verein für Innere Mission zum Ruhestand in das Dachgeschoss des Frauenhauses, wo er ohne Auftrag weiterarbeitet, wobei er ungehinderten Zugang zu allen Zimmern und Sälen hat. - Das in Frankfurt geborene an TBC alias Tuberkulose erkrankte, homosexuelle NSDAP Mitglied, SA Mitglied und deutscher Botschaftssekretär in Paris Ernst vom Rath (30) , dessen vater Gustav Eduard Paul vom Rath (50) ein bonner Fabrikdirektor ist, wird nach der Polenaktion, bei der rund 17.000 illegale jüdische polnische Einwanderer mit Gewalt wieder abgeschoben wurden, von seinem Bekannten aus der pariser Homosexuellenszene,  dem in Hannover geborenen homosexuellen polnischen Juden Herschel Grünspan (17) ermordet, der ihn der Vergewaltigung bezichtigt, was Hitler (49) verschweigt und in antijüdische Propaganda umarbeiten lässt um ihm einen Vorwand für die Reichskristallnacht zu liefern. - In Mainz wird das Dorf Gonsenheim eingemeindet. - Deutschland zwingt Österreich auf Rechtsfahrgebot und Rechtsverkehr zurückzuwechseln. - In Frankfurt werden auf den Autobahnen blaue Autobahnschilder mit Fernzielangaben aufgestellt und Tankschilder mit Kilometerangaben bis zur nächsten Tankstelle. - In Frankfurt wird nach der Projektierung der A3 im Vorjahr mit dem Bau der Reichsautobahn vom Frankfurter Kreuz, das es noch nicht gibt, mit der Ausfahrt Luftschiffhafen Rhein Main alias Ausfahrt Neu-Isenburg Zeppelinheim über die Mainbrücke bei Eddersheim, die von der Firma Eduard Zyblin gebaut aber bis Kriegsende nicht fertiggestellt wird, zur Ausfahrt Wandersmann alias Wiesbadener Kreuz begonnen. - In Frankfurt Rödelheim wird die Autobahnmeisterei der Reichsautobahn eröffnet. - Der in Wiesbaden geborene ehemalige Automobilrennwagenfahrer August Momberger (33) konstruiert den Wanderer Stromlinien Wagen. - In Wiesbaden hat die Nassauische Landesbank ihren Hauptsitz in der Rheinstrasse 42 und ihre größte Filiale in Frankfurt auf der Zeil 127 auf der Konstabler Wache. - In Wiesbaden ist die Taunus Auto Verkaufs GmbH Rheinstrasse 17-21 Telefonnummer 24449 (20 21 japanisches Restaurant Sushileecious) das repräsentative Mercedes-Benz Verkaufshaus mit großen Ausstellungsflächen. Seltsamerweise wurde die Taunus Auto Verkaufs GmbH 7 Jahre zuvor von Georg Pätzold und Jean Roth genau dort im damaligen Hotel Taunus Rheinstrasse 21 gegründet um die Regionalvertretung des amerikanischen Automobilherstellers General Motors in der Mainzer Strasse 92 (20 21 Taunus Auto Mercedes Benz Filiale) zu eröffnen. Das Autohaus Autounion Göbel ist in der Wilhelmstrasse 12 (20 21 Rhein Main Hochschule Medientechnik). Adler Automobile kauft man bei Auto Rossel in der Bahnhofstrasse 19 (20 21 gegenüber Hifi Profis) und bei Brönner in der Parkstrasse 39. Das Ford Autohaus Willy Wink ist in der Bahnhofstrasse 12 (20 21 Deutsche Vermögensberatung). Das Opelhaus ist am Bahnhofsplatz. BMW und Steyr Automobile kauft man bei Schäufele in der Bahnhofstrasse 28. Hansa Automobile werden in der Dotzheimer Str 61 bei Vollmer verkauft. Die einzige Taxizentrale ist die Autodroschken Zentrale Burgstrasse 4 (20 21 MKG Chirurgie) mit der Telefonnummer 59966 die über 60 Taxis hat. Wer ein elegantes Mietauto braucht, muss zur Automobil Zentrale Eiberger Bahnhofstrasse 3 (20 21 Wiesbadener Volksbank), wo auch die älteste der 14 wiesbadener Fahrschulen ist. Sie ist auch eine der 3 Großsammelgaragen, wo man sein Auto einmieten kann, da viele Automobile nicht wintertauglich sind. - In Wiesbaden ist das Modehaus Heudorf und Steinle Langgasse 32 Telefonnummer 27153 (20 21 Rewe) das größte Damenbekleidungshaus der Stadt mit Filiale in den Theatercolonnaden 4, das auch Kindermode und Pelzmode anbietet. - In Wiesbaden hat die Reitschule und Fahrschule Unter den Eichen der Familie Schmid (20 21 Rhein Main Hochschule Medientechnik) eine 20x40m grosse Reithalle, Verleihpferde, Pensionsstallungen und staatlich geprüfte Lehrkräfte. - In Wiesbaden verwendet der Kammerjäger Lewald Walkmühlstrasse 21 Telefonnummer 23769 Blausäure Zyklon Gas und T Gas zur Ungeziefervernichtung. - In Wiesbaden gibt es 10 Tankstellen 2 Esso und 2 Shell Großtankstellen (wie 20 21 an den Ausfallstrassen). Die 4 Automobil Schrottplätze ua Göbel Gartenfeldstrasse 15 (20 21 Parkplatz am HbF) und Ott in der Mainzer Strasse 118 (20 21 gegenüber Mc Donalds) liegen im Bereich Mainzer Strasse und Frankfurter Strasse. - In Frankfurt übernimmt der frankfurter Bankier Gustav von Metzler (30) im Zuge der Arisierung die jüdischen Banken Bass & Herz und Stern. - In Wiesbaden Bierstein beginnt die Kalle AG mit der Produktion von Cellophan, einer künstlichen durchsichtigen Folie, mit der man im Haushalt Einmachgläser verschließt und in der Nahrungsmittelindustrie Lebenmittel abpackt. - In Bad Homburg liefert das Horex-Columbus Werk in Zusammenarbeit mit dem in Rodheim vor der Höhe geborenen Konstrukteur Hermann  Reeb und Richard Küchen (37) Motoren an den nürnberger Motorradhersteller Victoria, darunter auch Motoren für Automobile. - In Frankfurt sind 6 geschlossene Adler Trumpf Rennlimousinen mit 1550 ccm 55 PS Vierzylindermotor in Tropfenform bzw in Pontonform hergestellt, die alle verschieden aussehen. Einer der drei im Vorjahr in Frankfurt gebauten vierzylinder 60 PS Adler Alu Stromlinien Sportwagen Super Trumpf mit 2000 ccm und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit startet ein zweites Mal beim 24 Stunden Rennen von Le Mans für Automobile. - In Mainz Marienborn gibt der Besitzer des Gasthaus Chausseehaus mit Weinberg die Cognacbrennerei auf und entwickelt als Mikrobiologe den Amorella Kirschwein, der aus Schattenmorellen besteht.  - In Frankfurt wird im Kino Lichtspieltheater Gloria-Palast Ecke Kaiserstrasse 28/Neue Mainzer Strasse 29 der Film Husaren Heraus! aufgeführt. Die Fassade ist vollverglast. Der erste Stock dient als Kinogrossreklametafel. - In Darmstadt brennen die Synagogen in der Bleichstrasse und in der Friedrichstrasse. - In Darmstadt wird wenige Monate nach der Bitte des darmstädter Rüstungsproduzenten Wilhelm Köhler (41) an seinen Freund, den frankfurter NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (52) dessen seit 5 Jahren in verschiedenen KZs internierter Freund, ehemalige Komilitone und spd Politiker und Schriftsteller Carlo Mierendorff (41) aus der Haft entlassen und von der Gestapo nur noch beobachtet. - In Frankfurt schimpft der Natur Apostel und frankfurter Kneipenpoet Karl Waßmann (53) im Weinlokal Spanisches Dorf am Garküchenplatz über die Haltung der Frankfurter und lobt die Juden, wofür er verprügelt und angezeigt wird und danach unter Beobachtung steht. Er beginnt mit übertriebenen Lobpreisungen der NS Größen, die ins Satirische gehen. Zuhause am Erlenbruch 10 schreit er Heil Hitler! aus dem Fenster, woraufhin ihn seine eigene Frau Johanna Waßmann anzeigt und er wegen Verfolgungswahn in die frankfurter Nervenklinik eingewiesen wird. - Der Urheber der Lokalposse bzw Komödie Die fünf Frankfurter, der wiener Regisseur Carl Rössler (74), flieht mit einer Bürgschaft der Familie Rothschild nach England. - In Frankfurt richtet die Leiterin des Modeamts Margarethe Klimt (--) zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten in der arisierten lulu brentano Barockvilla mit Konzertsaal in der Bibliothek des jüdischen Röhren und Roheisen Industriellen Paul von Hirsch (57) in der Neuen Mainzer Strasse 57, in der Kurve, der zwei Jahre zuvor emigriert ist, eine Modenschau aus, bei der international konkurrenzfähige NS Haute Couture, die aber Hochmode genannt werden muss, gezeigt wird. Der frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (44) ist begeistert, stört sich aber an der Jazz Musik. Der Architekt Walter Loeffler (40), der das Gebäude gerade umgebaut hat, begeht nach einem Verhör durch die Polizei wegen des Verdachts ein Kommunist zu sein, Selbstmord. - In Frankfurt wohnt Prinzessin FA Lobkowitz in ihrer Villa Hohenbuchen in der Mörfelder Landstrasse 275. - In Wiesbaden wird die Schauspielerin Kathrin Ackermann, die Mutter der Schauspielerin Maria Furtwängler, als Tochter der Schauspielerin und Industriellenenkelin Elisabeth Albert (28) später Elisabeth Furtwängler geboren. - Die flörsheimer Fayencesammlung des Juden Igor Levy (--) wird beschlagnahmt. - In Wiesbaden Biebrich übernimmt das in Frankfurt geborene SA Mitglied und NSDAP Mitglied Carl Adolf Schleussner (43) die arisierte jüdische Kamerafabrik Wirgen. Er bringt eigene Kameramodelle mit dem neuen Firmennamen Adox heraus. - In Wiesbaden wird die jüdische Synagoge zerstört, was der in Frankfurt geborene Kaufmannssohn und evangelische wiesbadener bergkirchen Pfarrer Sigmund Adolf Franz von Bernus (56) als Gotteslästerung im Gottesdienst verurteilt. - Der in Graz geborene morganatische hessendarmstädter Prinzenenkel und battenberger Grafensohn Graf Assen von Hartenau (48) verhandelt für Österreich mit dem NS Finanzministerium Berlin die Staatsschuldenfrage. - In Darmstadt eröffnet Heinz Dächert (--) im Mathildenhöhsaal Dieburger Strrasse 26 das Kino Thalia. - In Mainz veranstaltet der gleichgeschaltete Mainzer Radsport Verein mit Vereinsführer Sbresny (--) das zweite Mainzer Geschäftsradrennen, das auf der Rundstrecke Hindenburgstrasse~Goetheplatz~Uhlandstrasse~Leibnizstrasse~Adam-Karrillon Strasse~Hindenburgstrasse abgehalten wird. - In Rüsselsheim baut Opel nach 7 Jahren Teileproduktion auch fertige Küchenkühlschränke der gm Marke Frigidaire. - In Darmstadt hat der hessendarmstädter Hofmarschall Graf Kuno von Hardenberg (67) einen tödlichen Verkehrsunfall in seinem Automobil. - In Frankfurt übernimmt der NS Leiter des städtischen Gesundheitsamtes Gesundheitsdezernent Werner Fischer-Defoy (58) alle jüdischen Wohlfahrtseinrichtungen und deren Vermögen, wonach er sich sogar mit der Gestapo um Kompetenzen streitet (was er 19 45 als Wiederstand ausgibt). - In Mainz Kastel wird der Karnevalsverein alias Fastnachtsverein Casino zum Frohsinn verboten. - In Mainz-Kastel marschieren deutsche Truppen über die Rheinbrücke nach Mainz, besetzen damit die 50 km rechts und links des Rheins bestehende Entmilitarisierte Zone und brechen damit den Friedensvertrag von Versailles.  gleichzeitig wird die Glacis, der kasteler Stadtwald, abgeholzt und darauf das Heereszeugamt erbaut. - In Frankfurt besteigt der jüdische fuldaer Industrielle Arthur Kayser (66) auf seiner Flucht mit seiner Familie das Flugzeug Junkers Ju-52 D-AVFB nach Mailand, das über der Schweiz abstürzt. - In Frankfurt findet im Großen Saal des Volksbildungsheimes der 26. Internationaler Kongress der Vereinigung von Zauberern Magischer Zirkel unter der Schirmherrschaft des frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (44) statt. - In Frankfurt wird die Strasse L 521 nach Bad Vilbel mit der Abzweigung nach Bergen erbaut. - Auf dem Rhein sind 17 % der gewerblichen Schiffe mit Schraubenantrieb mit Dieselmotoren ausgestattet. - In Darmstadt wird der in Gießen geborene und im Vorjahr in die NSDAP eingetretene Freiherr Hermann Karl Schenck von Schweinsberg (38) Staatsanwalt am Landgericht, wo er auch Anklage in mehreren Hochverratsverfahren vor dem Volksgerichtshof führt, die meist mit Todesurteilen enden. - In Darmstadt ist xxx Wamboldt (--) NSDAP Oberbürgermeister, xxx Haug (--) NSDAP Bürgermeister, xxx Fink (--) ist Stadtkämmerer, O Kopp (--) ist Stadtbaurat, Hofmann (--) ist Hochbaurat  und Heusel (--) ist Tiefbaurat. Die Staatlich Polizeidirektion ist in der Hügelstrasse 31. In der Hügelstrasse 85 gibt es das Reitinstitut alias Reitschule Heinrich Schott mit der Telefonnummer DARMSTADT 3271. - In Darmstadt gibt es das Adolf-Hitler-Haus alias Braunes Haus in der Bismarckstrasse 13. Als Tageszeitungen erscheinen der Arheilger Anzeiger, das Darmstädter Tagblatt Rheinstrasse 23, die Neue Eberstädter Zeitung und die Neue Hessische Landeszeitung Rheinstrasse 22. - In Offenbach ist xxx Schranz (--) NSDAP Oberbürgermeister und xxx Koch (--) NSDAP Bürgermeister. - In Frankfurt Nordend wird die im Spessart geborene jüdisch orthodoxe Ruth Siegel später Ruth Westheimer (10) Brahmstrasse 8 später Redakteurin für Sexualaufklärung und Sexualpraxis mit einem von einer schweizer Jüdin organisierten Kindertransport mit 100 weiteren jüdischen Kindern in die Schweiz geschickt, wonach ihre Eltern verschleppt und später ermordet werden. - In Wiesbaden, Marburg und Berlin betreibt das ehemalige NSDAP Mitglied von 19 27, seit 19 33 SA Mitglied, und Lehrer für höhere Schulen Karl Ernst Demandt (29) Forschung in den Staatsarchiven zu den Urkunden und Regesten alias Abschriften von Urkunden der Grafen von Katzenelnbogen. Sein Sohn Alexander Demandt (01) wird 20 06 hier und auf dieser Website 20 06 seine digitale und kostenlose Veröffentlichung Regesten der Grafen von Katzenelnbogen autorisieren, allerdings wird er die NS Vergangenheit seines Vaters verschweigen, weshalb ich Werner Mohr, der Autor dieser Chronik, mich ausdrücklich von meiner ursprünglichen Homage für KE Demandt distanziere. Nachdem dieser im Vorjahr nach 19 27 erneut in die NSDAP eingetreten ist, wird er Mitglied der Waffen SS.

1937 Wetter: Beste Trockenbeerenauslese des 20. Wein-Jahrhunderts. - In Wiesbaden wird der Beamte und ehemalige evangelische Landeskirchenrat Fritz Bernotat (47) Eichendorffstrasse 1 Leiter der Abteilung Anstaltswesen im Landeshaus Kaiser Friedrich Ring 75 im Amt für Erb- und Rassenpflege und Vereinsleiter des Trägervereins der Heil- und Pflegeanstalt Kalmenhof in Idstein Veitenmühlweg 10, Vorsitzender des Vereins für Volkspflege e.V. und Vorstand der Heil- und Pflegeanstalt Scheuern in Nassau. - In Wiesbaden wird der Westpreuße und WW1 Jagdflieger und SS Mann Erich Mix (39) neuer wiesbadener Oberbürgermeister. - In Wiesbaden wird eine Verdunkelungsübung abgehalten. - In Wiesbaden wird die Ochanps Kaserne in der Schiersteiner Strasse eingeweiht. - In Frankfurt emigriert der entartete Maler Max Beckmann (53) nach Paris. - In Wiesbaden ist das Kino Capitol am Kureck mit 288 Plätzen Ecke Taunusstrasse 1/Wilhelmstrasse. - Die Schwedin Zarah Leander (30) wird im UFA Film Zu neuen Ufern der neue Star, der Marlene Dietrich ablösen kann. - In Langen tritt der SA Standartenpfarrer Wilhelm Seibert aus der SA aus, bleibt aber in der NSDAP. - Der in Darmstadt geborene Sippenforscher und SA Standartenführer der Obersten SA Führung Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) (34) wird außerordentlicher Professor für Sippen- und Familienforschung in München. - Der in Babenhausen geborene langjährige frankfurter Erste Kapellmeister und Dirigent an der frankfurter Alten Oper und der Museums Gesellachaft im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18 JP Morgan Private Bank) in Frankfurt Georg Ludwig Jochum (28) tritt in die NSDAP ein und wird Plauener Musikdirektor und Theaterdirektor und durch den faschistischen Philharmonieorchesteroberleiter und neuen frankfurter Generalmusikdirektor Franz Konwitschny (36), der sogar SA Aufzüge in seine Aufführungen miteinbauen wollte, ersetzt. - In Mainz ist Robert Barth NSDAP Kreisleiter. - In Offenbach ist Karl Walther (39) NSDAP Kreisleiter. - Der ehemalige frankfurter Armenarzt und (laut Frankfurter Stadtarchiv) ehemalige erste Präsident alias erste Vorstand alias erste Vorsitzende des Ersten Automobilklubs Frankfurt alias Frankfurter Automobil Club Theodor Mollison (61) ist führender NS Rassetheoretiker und schickt als Doktorvater den SA Arzt Josef Mengele (26) nach Frankfurt, wo dieser Lieblingsschüler von Freiherr Otmar von Verschuer (40), dem Leiter des Universitäts-Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene in der Gartenstrasse am Mainufer wird. Ein weiterer Mitarbeiter ist der in Kreuznach geborene Zigeunerforscher SA und NSDAP Mitglied Gerhart Stein (27). - Der Reserveoffizier der Luftwaffe Georg Donatus von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (31) tritt mit seiner in Athen geborenen Ehefrau, der griechischen und dänischen Prinzessin Cäcilia von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (26) der NSDAP bei. - Das in Offenbach Rumpenheim geborene NSDAP Mitglied, Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau und Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP Prinz Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (41) nennt seinen in Rom geborenen dritten Sohn Otto Adolf. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Schutzpolizist Heinrich Baab (29) Kriminalassistentenanwärter im Passwesen in der Gestapo Leitstelle, tritt der SS bei und überwacht Geistliche. - In Frankfurt wird in der Alten Oper die szenische Kantate Carmina Burana des in München geborenen Berufsoffizierssohn und Komponisten Carl Orff (43), in der es um Sex und Saufen geht, uraufgeführt. - In Weilmünster beginnen die Todesfälle in der Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster, Weilstrasse 10. - In Wiesbaden wird die Wanderausstellung Entartete Kunst im von unerwünschter Kunst gesäuberten Nassauischen Landesmuseum Wiesbaden vom Deutschen Volksbildungswerk eröffnet und in der NS Zeitung Nassauer Volksblatt von Redakteur Hans Piroth besprochen. Ausstellungsleiter und Direktor des Nassauischen Landesmuseums Friedrich-Ebert-Allee 2 in Wiesbaden Hermann Voss (53) tauscht mit dem wiesbadener Museumsdepot ein klassisches Bild von Wilhelm von Schadow gegen ein entartetes eingelagertes Frauenportät von Otto Dix (46). - In Darmstadt wird die Wanderausstellung Entartete Kunst eröffnet. - In Mainz wird im Landesmuseum Große Bleiche 49 - 51 die Wanderausstellung Entartete Kunst eröffnet. - In Langen stirbt der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (69) im Schloss Wolfsgarten. Seine Beerdigung wird zu einer NSDAP Propandaveranstaltung. Sein ältester Sohn, Erbe und neues NSDAP Mitglied Georg Donatus von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (31) führt den Trauerzug in Wehrmachtsuniform an. Vier Wochen später fliegt dieser zur Hochzeit seines Bruders, des englischen Botschafts Attaches Prinz Ludwig von Hessen Darmsstadt und bei Rhein (St) (29) mit der schottischen Medizinprofessorentocher und britischen Botschaftertochter in Washington Margaret Campbell Geddes (24), nach London und stirbt mit seiner schwangeren in Athen geborenen Ehefrau, NSDAP Mitglied und griechischen und dänischen Prinzessin Cäcilia von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (26), die noch im Flugzeug eine Fehlgeburt erleidet, mit den Kindern Ludwig und Alexander und seiner Mutter, Witwe Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (66) bei einem Flugzeugabsturz bei Ostende, wobei das Flugzeug, eine JU 52, die in Frankfurt gestartet ist, an einem Schornstein hängenbleibt. Ebenfalls sterben der Trauzeuge Baron Joachim Riedesel von Eisenbach, das Kindermädchen Lina Hahn und der frankfurter Segelflugpionier Alfred Martens. Nur die in Langen auf Schloss Wolfsgarten zurückgelassene neugeborene Prinzessin Johanna von Hessen Darmstadt (St) (00) überlebt. Prinz Ludwig von Hessen Darmsstadt und bei Rhein (St) (29) erbt, wird nach einer stillen Heirat in London Chef des Hauses Hessen Darmstadt und adoptiert nach seiner Rückkehr nach Darmstadt, Prinzessin Johanna von Hessen Darmstadt (St) (00). - Graf Maximilian Ludwig von Solms Rödelheim und Assenheim (St) (--) lässt sich von Prinzessin Viktoria von Leiningen (St) (42) scheiden. - In Kronberg wird in der Villa Mumm Kastanienhöhe 1 eine NSDAP Gauführerschule eingerichtet (19 45 Erholungsheim Waldfrieden). - In Darmstadt erfährt die Gestapo von der Widerstandsgruppe um den KPD Funktionär Georg Fröba (41), hat aber noch 6 Jahre lang keine Beweise für eine erneute Anklage. - Der in Frankfurt geborene, von der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossene, mit Publikationsverbot belegte jüdische Schriftsteller und Bühnenautor Ludwig Fulda (75) kehrt nach einem USA Besuch bei seinem ausgewanderten Sohn wieder nach Deutschland zurück, erkennt dass das ein Fehler war und erhält keine Aufenthaltserlaubnis für die USA mehr. - In Mainz wird der jüdische Kunstsammler Siegmund Levi (73) gezwungen seine Gemädlesammlung zu verkaufen. Er wird  19 42 deportiert und im Folgejahr im KZ Theresienstadt ermordet. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene wormser NSDAP Landrat Otto Schwebe (34) frankfurter NSDAP Kreisleiter. - In Wiesbaden wird ein Prozess gegen 17 Nerother Wandervogelbund Mitglieder im Alter zwischen 16 bis 25 Jahren, die sich nicht in die HJ eingliedern lassen wollen und sich verbotenerweise privat treffen, geführt. - Der in Darmstadt geborene SA Standartenführer der Obersten SA Führung Prinz Wilhelm Karl Prinz von Isenburg Büdingen (St) (34) wird NS Professor für Sippenforschung und Familienforschung in München. - In Frankfurt wird das Palais Rothschild Bockenheimer Landstrasse 10 und der Rothschildpark arisiert. Dazu kommen der Grüneburgpark, die Villa  Bockenheimer Landstrasse 8, die Villa Taunusstrasse 12 und das Rothschild Palais auf der Zeil. Dazu kommt die Gemäldesammlung. Federführend für die Abpressungen ist der Rothschild Anwalt Berg. - Wiesbaden hat 165.139 Einwohner und Offenbach hat 95.000 Einwohner. - In Lich wird Prinz Wilhelm von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - Das aus Montabaur Heilberscheid stammende NSDAP Mitglied und Volksgerichtshofrichter Robert Hartmann (36) verurteilt das im saarländischen Neunkirchen geborene KPD Mitglied Erich Honecker (25) wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens zu einer Gefängnisstrafe von 10 Jahren. - In Rüdesheim wird der Werbeslogan Im Asbach-Uralt ist der Geist des Weines erfunden. - In Frankfurt bauen die Apfelwein-Kelterer und Brüder Werner Possmann und Fritz Possmann in der Eschborner Landstrasse 156 eine neue Apfelwein Abfüllanlage. - In Frankfurt wird das Gasthaus Württemberger Hof in der Fahrgasse (20 16 Hainer Hof 9) abgerissen. - In Butzbach wird die Schinderhannes-Guillotine von Scharfrichter Friedrich Hehr (--) letztmals benutzt und in die Frauenhaftanstalt Frankfurt Preungesheim gebracht. - In Wiesbaden wird die Germania Brauerei Wiesbaden Mainzer Strasse 99-101 (20 16 Mc Donalds) in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. - Der Ruder Achter der frankfurter Rudergemeinschaft Germania wird Deutscher Vizemeister. - Der in Arolsen geborene SS Obergruppenführer Erbprinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) (41) wird Dienststellenleiter des SS Oberabschnitts Fulda Werra und zieht in das Neue Schloss Arolsen ein. - In Kronberg wird das in Uerdingen geborene frankfurter IG Farben Vorstandsmitglied, Leiter der Sparte II im Reichskriegsministerium und Wehrwirtschaftsführer Fritz Ter Mer (52) im geteilten 13.000 qm große Villa Guaita Anwesen Mitglied der NSDAP. - Juden wird der Handel mit Vieh verboten. - In Frankfurt hat der Rhein Main Flughafen (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) rund 39.000 Fluggäste auf einer Fläche von 300 Hektar. - In Frankfurt wird die zur Prostitution alias Sexarbeit genutzte heruntergekommene mittelalterliche Hofanlage an der Speicherschänke Der Große Speicher Nordseite Bethmannstrasse Rotkreuzgasse und das Bordell und Stundenhotel Schützenliesl Ecke Karmelitergasse abgerissen. - In Frankfurt findet ein Hallensportwettkampf der SA Gruppe Hessen statt. - In Usingen stirbt der evangelische Pfarrerssohn, Arzt und usinger NSDAP Kreisleiter Hans Lommel (62). - In Frankfurt präsentieren die Adlerwerke einen ersten deutschen vom Ferdinand Porsche Nachfolger Karl Jentschke (38) konstruierten Stromlinien Serienwagen Adler 2.500 ccm Autobahn der als Autobahnwagen in aller Munde ist. - In Frankfurt wird der Adlerwerke Mitbesitzer und SS Untersturmführer Ernst Hagemeier (--) wegen mangelnder Beteiligung an SS Diensten und wegen Verkehrs mit Juden aus der SS entlassen. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene ehemalige wormser Landrat Otto Schwebel (34) neuer frankfurter NSDAP Kreisleiter. - In Frankfurt hetzt im Volksbildungheim Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) der homosexuelle, kaltgestellte SA Führer, NSDAP Mitglied und viertgeborene deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (58) alias Auwi. - In Frankfurt veranstaltet die Stadt Frankfurt die rassenpolitische Veranstaltung Das deutsche Antlitz im Spiegel der Jahrhunderte im Karmeliterkloster. - In Wiesbaden Erbenheim feiert das Jagdgeschwader 53 auf dem Flugplatz Erbenheim den erfolgreichen Einsatz im Spanischen Bürgerkrieg für den Faschisten Franco als Teil der Legion Condor. - In Frankfurt findet eine Ausstellung Das Theater im Freien im Karmeliterkloster statt. - In Frankfurt wird der Bahnhof Goldstein in Bahnhof Frankfurt-Sportfeld umbenannt. - In Frankfurt startet das Luftschiff Hindenburg LZ 129 auf dem Flug- und Luftschiffhafen Frankfurt Rhein-Main ohne seinen vorgesehenen Luftschiffkapitän Hans von Schiller (46). Der frankfurter Wachoffizier Max Pruss (46) wird Luftschiffkommandant und überlebt mit schweren Brandwunden im Gesicht die ungeklärte Explosion bei der Landung in Lakehurst, bei der 35 Menschen sterben. Der diezer Bürgermeisterrenkel und Beobachter der Geschäftleitung Ernst Lehmann (51) stirbt. Hans von Schiller (46) führt die nächsten letzten nichtkommerziellen Fahrten durch. Der frankfurter Wachoffizier Kapitän Heinrich Bauer (35), der frankfurter Funker Egon Schweikard (36), der neuisenburger Maschinenoffizier Eugen Schäuble und der frankfurter Chefingenieur Rudolf Sauter (36) überleben u.a.. Der in Frankfurt Bonames geborene Kabinenjunge Werner Franz (14), dessen Bruder Günter Franz (16) im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 als Service-Lehrling arbeitet, überlebt. Das Luftschiff war wegen amerikanischem Heliumboykotts mit Wasserstoff gefüllt. - In Frankfurt treten die Comedian Harmonists nur mit ihren arischen Mitgliedern als Meister-Sextett im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18 JP Morgan Private Bank) auf. - In Frankfurt Höchst wird in der ehemaligen französischen Kaserne, dem ehemaligen wilden KZ und aktuellen RAD Reichsarbeitsdienstlager und SA Dienststelle eine Flugabwehreinheit und offiziell auch die motorisierte Strassenpolizei untergebracht, die sowieso schon seit Jahren mit der SA gemeinsam ausrückt. - In Frankfurt wird in der Alten Oper Carmina Burana des in München geborenen Musikpädagogen und Komponisten Carl Orff (42) uraufgeführt. - In Rüsselsheim finden u.a. im Luxushotel Adler Frankfurter Strasse 6 völlig ausverkaufte Sitzungen des Rüsselsheimer Carnevalsvereins mit Käthe Riffel als Kommandeuse der Damengarde statt. Den Faschingszug begleiten der FCV Flörsheim und der WCC Weilbach. - In Frankfurt findet die SS Führertagung für Frankfurt, Kassel und Gießen statt. - In Frankfurt fordert das Fürsorgeamt für elf Bettler und Arbeitsscheue die Unterbringung in einem Arbeitshaus. Neun werden ins Arbeitshaus Breitenau bei Kassel gebracht. - In Wiesbaden tritt der in Sachsen geborene wiesbadener Landespolizist Ernst Richard (31) der NSDAP bei und wird Mitglied der Gestapo bei der er sich den Spitznamen Henker von Wiesbaden erarbeitet. Er wohnt in der Kauberstrasse 9. - In Frankfurt gibt es 3 Mal so viele Arbeitslose wie in Deutschland. - In Frankfurt werden 40 Zeugen Jehovas, die den Wehrdienst und den Hitlergruß verweigern, nach zwei Flugblattaktionen verhaftet und nach der Untersuchungshaft im Gefängnis Hammelsgasse vor ein Sondergericht gestellt. Nach einer Haft, meist unter einem Jahr in den Gefängnissen Höchst und Klapperfeld, werden sie nicht entlassen sondern ins KZ Buchenwald verschleppt. - In Frankfurt ist die Landesleitung der Reichstheaterkammer in der Marienstrasse 17 Telefonnummer 32144, wo sich das Bezirksbühnenschiedsgericht befindet. - In Frankfurt wird das Kochkunstmuseum in der Windmühlstrasse 1 geschlossen und alle Gegenstände im von der Stadt übernommenen Sommerhoff Herrenhaus Gutleutstrasse 299 eingelagert. - In Bad Homburg wird der Wilddieb Vater Mieger nach seinem zweiten Mord an dem Jagdhüter Ernst Hofmann bei Köppern gefangen genommen und nach einem Jahr geköpft. Sein Sohn erhält eine langjährige Zuchthausstrafe und wird danach in ein SS Strafbataillon eingezogen. - Auf der Reichsautobahn FrankfurtDarmstadt stellt das inaktive SS Mitglied Rennwagenfahrer Bernd Rosemeyer (28) mit einem Auto-Union Stromlinienwagen Typ C einen Geschwindigkeitsrekord von 406  km/h auf. - Das in Friedberg geborene SA Mitglied, Staatsanwalt Erich Milius (30) wird Mitglied der NSDAP (1962 hessisches SPD Landtagsmitglied). - Das in Frankfurt Sossenheim geborene katholische Zentrumsparteimitglied, Windthorstbundredner, Jurastudent, der im zweiten Staatsexamen bereits durchgefallen ist, SA Anwärter Wilhelm Fay (26) wird Mitglied der NSDAP, obwohl er über die Folter an Pfarrer Alois Eckert (50) und dessen katholischer Eliteorganisation Sturmschar informiert ist (19 45 Mitbegründer der hessischen CDU). - Die Fürstentochter Prinzessin Marie Eleonore Elisabeth von Wied Albanien (St) (28) heiratet Prinz Alfred von Schönburg Droyssig (St) (32). - In Rüsselsheim stellt Opel die Fahrradproduktion ein. - In Frankfurt scheidet der in Polen geborene jüdische Commerzbankaufsichtsrat Albert Katzenellenbogen (74) aus. Er wohnt in Frankfurt in der Miquelallee 7 und in Königstein im Ölmühlweg. - In Frankfurt stehen rund um das Hotel Taunus in der Moselstrasse die Prostituierten alias Sexarbeiterinnen. In den angrenzenden Häusern 39 und 41 wohnen rund 20 Prostituierte. - In Trier wird ein Kloster wegen homosexueller Aktivitäten geschlossen. 31 Mönche werden aus der Waldbreitbacher Gemeinschaft ausgeschlossen. Sie werden zu Haftstrafen verurteilt. - In Wiesbaden wird gegenüber dem Hauptbahnhof das Opel Haus (20 17 Sparkassenversicherung) eröffnet. - In Kiedrich am Rhein werden alle geistig behinderten Pfleglinge aus dem Valentinushaus Suttonstrasse 24 zur Tötung abtransportiert. - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und UfA Filmregisseur Hans H Zerlett (45) macht mit dem freizügigen Revuefilm mit Blick hinter die Kulissen Truxa aus der in Frankfurt im Großen Hirschgraben aufgewachsenen Burlesque Revue-Tänzerin und Schauspielerin La Jana (32) alias Henriette Niederauer einen Filmstar. - In Mainz zieht die NSDAP aus dem Osteiner Hof Schillerplatz 11 alias Braune Haus aus. - In Frankfurt übernachten 513.662 Besucher, davon 71.158 aus dem Ausland. - In Frankfurt haben bis zum Frühjahr 3.500 Fahrgäste auf dem Weltluftschiffhafen Rhein-Main ihre Zeppelinfahrt begonnen oder beendet. - In Wiesbaden Erbenheim übernimmt Werner Mölders (24) die 1. Saffel des Jagdgeschwaders 334. - In Frankfurt wird das Rennpferd Blasius für das Gestüt Waldfried Sieger des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von Deutschland mit 70.000 Reichsmark mit Trainer Valentin Seibert und Jockey Walter Held. Dritter wird Iniga Isolani vom bad homburger Gestüt Erlenhof. - Der in Offenbach geborene Fechtmeistersohn, offenbacher Fechtlehrer und Olympiaflorettfechter Fritz Gazzera (30) wird Mitglied der SS. - In Darmstadt verhaften SS und SA 5 Priester vor der evangelischen Stadtkirche alias Hauptkirche. - In Frankfurt werden 37 Gläubige bei ihrer Bibelstunde verhaftet und nur 30 davon wieder freigelassen. - Der Sitz des SS Oberabschnitt Rhein wird von Arolsen nach Wiesbaden verlegt. - In Wiesbaden wird der in Worms geborene Keramikfabrikantensohn Richard Hildebrandt (40) Führer des SS Oberabschnitt Rhein. - In Frankfurt wohnt der Regierungsbaumeister Fritz Luisenhoff (--) (im Folgejahr Fritz Linsenhoff ) in der Villa des jüdischen Kaufmanns S Rosenberg, die schon ein Jahr leerstand, in der Friedrichstrasse 61 (20 17 bei google maps verpixelt). Er hat die Telefonnummer 76115. - Der in Frankfurt geborene Jurist und NSDAP Romanschriftsteller Carl Haensel (48) kann seinen Roman Der Kampf ums Matterhorn von Luis Trenker (45) als Tonfilm Der Berg ruft verfilmen lassen. - Standard Benzin wird in ESSO Benzin umbenannt. - In Frankfurt stirbt der Sektkellereibesitzer Peter Arnold Max Hermann Mumm von Schwarzenstein (65). - In Hochheim verkündet die Sektkellerei Graeger auf propagandistische Werbung verzichten zu können. - In Wiesbaden werden im evangelischen Kinder Erziehungsheim Geisberg alle Mischlingskinder telefonisch zum Gesundheitsamt bestellt und dort angeblich der Blinddarm entfernt, tatsächlich aber eine Sterilisation durchgeführt. Nach der Ernte werden 155 Kinder in 4 Omnibussen ohne Angabe des Ziels abgeholt und in bezirks- oder kommuneneigene Erziehungsheime in Hessen verlegt. Von ihnen werden 65 in das Kinderheim der Heil- und Pflegeanstalt Kalmenhof Veitenmühlweg 10 in Istein und in ein Mädchenerziehungsheim in Camberg verlegt. 23 bleiben in Wiesbaden zurück und werden im Kinderheim Hofgut Geisberg Jonas Schmidt Strasse 2 untergebracht. Wie beabsichtigt ist dadurch der weitere Betrieb des Heimes gefährdet, weshalb die Insassen des städtischen Altersheims Dietenmühle, das geschlossen wird, in der Pfitznerstrasse 15 aufgenommen werden. Der in Wiesbaden geborene Vorsitzende des nassauischen Landesverbandes des Evangelischen Vereins und abgesetzte evangelische Landesbischof August Kortheuser (79) weigert sich die Leitung an den NSDAP Landeshauptmann abzutreten, der eine SA Schule auf dem Geisberg einrichten will. - In Frankfurt wird der in Thüringen geborene Wirtschaftsfunktionär und NSDAP Mitglied Karl Eckart (41) hessennassauer NSDAP Gauwirtschaftsberater und kommt so in die Aufsichtsräte der frankfurter Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsbau AG, der offenbacher  Schuhfabrik Hassia, der frankfurter Adlerwerke, der Philipp Holzmann AG, der frankfurter  Maschinenfabrik Moenus AG, der frankfurter Torpedo Werke und der Frankfurter Sparkasse von 18 22, wo er sich skrupellos bereichert (1949 aufgespürt, aber nicht angeklagt). - In Bad Homburg komponiert der Musiker Paul Grützner sein Laternenlied für das 3. Laternenfest. - In Bad Homburg führt das Grenzlandtheater Trier im Theater das Shakespeare-Trauerspiel Hamlet auf. - In Frankfurt tagt der Reichsverband der Deutschen Fotografischen Industrie im Hotel Carlton Am Hauptbahnhof 18 und die Deutschen Elektroingenieure im Hotel Monopol-Metropol Mannheimer Strasse 11. - Ein sechszylinder Opel 7 PS kostet als Viersitzer 4.600 Reichsmark, als viertürige Limousine 4.900 Reichsmark und als Luxus Limousine 5.400 Reichsmark. - In Frankfurt Schwalbach helfen 25 Jungen aus dem NS Erziehungslager Landjahrlager Schwalbach beim Bau des Freibades alias Schwimmbades. Gleichzeitig erhalten sie eine Wehrerziehung. In Wachhäuschen stehen sie mit einem Spaten bewaffnet in HJ Uniform Wache. - In Frankfurt wird die Eintracht-Tribüne eingeweiht, wobei die Sportclub Frankfurt 4 x 100 Meter Staffel vor 10.000 Zuschauern deutschen Jugendrekord läuft. Der Sportclub Frankfurt verkauft seine Sportlanlagen an der Adickesallee, die der jüdische Metallgesellschaftsgründersohn Richard Merton (56) komplett vorfinanziert und wieder an den Verein übertragen hat, an die Stadt Frankfurt und mietet sie danach. - In Wiesbaden wird der ehemals frankfurter Techniker Anton Finster (--) Alleinbesitzer des Automobilhersteller Kruck-Werke Wiesbaden Schiersteiner Strasse 21. - In Schloss Vollrads wird Karl-Philipp von Matuschka Vollrads als Sohn von Graf Richard von Matuschka (44) und der Grafentochter Eleonore von Neipperg (25) geboren. - Für die Automobilhersteller Adler, Opel und Röhr und andere führt der berühmteste deutsche und berliner Werbegraphiker Bernd Reuters (36) eine dunkle Phase ein. Er wird trotz eines jüdischen Großvaters nicht verfolgt. - In Rüsselsheim konzentriert sich Opel ausschliesslich auf die Automobil-Produktion, wobei nach 2.600.000 hergestellten Fahrrädern die Produktion eingestellt wird und die Fertigungsanlagen an NSU verkauft werden. - In Frankfurt Niederrad findet ein Steherrennen zwischen Holland und Deutschland der Radrennfahrer auf dem Sportfeld statt. - In Frankfurt schlagen bei einem schweren Gewitter Blitze in die elektrische Strassenbahnanlage ein, wobei in der unterirdischen Umformerstation die Sicherungen herausspringen und nur bei zwei Tramwagen die Motoren durchbrennen. Bei der Fürstenbergerschule Eschersheimer Landstrasse schlägt ein Blitz ein, bei der ein Fahrradfahrer auf dem Weg nach Bergen getroffen wird. Er fällt bewusstlos in den Strassengraben und überlebt. - In Frankfurt tritt der in Stettin geborene Schauspieler Heinrich George (44) mit dem Residenztheater Wiesbaden Ensemble im Stück Der andere Feldherr von Hanns Gobsch (44) auf. - In Darmstadt hat die Gestapo im Polizeipräsidium 98 Mitarbeiter. - Ein frankfurter Adler Rennwagen gewinnt das Pena Rennen in Sintra in Portugal durch Manuel Nunes dos Santos. - In Mainz werben das Reisebüro Lyssenhop-Frenz Ludwigsstrasse 4 und das Reisebüro Hillebrand Reichsklarastrasse 10 für Gruppenpauschalreisen mit dem Zeppelin nach Amerika, wobei man hervorhebt, dass man sich rechtlich im Zeppelin auf deutschem Boden befindet. - In Bad Homburg eröffnet der Pharmaunternehmer Eduard Fresenius (63) das Gasthaus Diät-Pavillon, wo frische Obstsäfte und Gemüsesäfte nach ärztlicher Verordnung angeboten werden. Auch Milchmischgetränke, später Milchshakes genannt, werden angeboten. - Das frankfurter EFSC Schwimmclub Mitglied Walter Minnich (18) ist in der deutschen Rekord Staffel über 4 x 200 Meter. Außerdem wird er Deutscher Jugendmeister über 200 Meter Brust. - In Rüsselsheim werden 300 gegen Lohnabbau streikende Opelarbeiter festgenommen. - Der in Groß-Gerau geborene wiesbaden bierstadter Pharmaunternehmer Adam Herbert (50) baut für 152.000 Reichsmark das verwahrloste ehemaligen Taunusbahnhofsgelände zur Herbert Parkanlage um. - Der in Frankfurt geborene jüdische frankfurter Bankierssohn und hochdekorierte, meistgespielte deutsche Bühnenautor Ludwig Fulda (75) kehrt von einem einjährigen Besuch seines Bruders in den USA nach Deutschland zurück, erkennt seinen fatalen Fehler, sitzt daraufhin in Deutschland fest und begeht zu Kriegsbeginn Selbstmord. - In Frankfurt veranstaltet die frankfurter Karnevalgesellschaft Weindel wie im Vorjahr im Zoo Gesellschaftshaus eine große Damen- und Fremdensitzung. - In Frankfurt betritt ein Löwenwärter das Aussengehege und wird von einem Löwen getötet. - In Frankfurt wird das Kaufhaus Hansa Ecke Zeil/Brönnergasse abgerissen und durch einen modernen Neubau für das Kaufhaus Woolworth ersetzt. - In Wiesbaden beendet die wiesbadener Bankierstochter und Automobilrennfahrerin mit ONS Zulassung und Mitglied des Wiesbadener Automobil Clubs Hildegard Diemer (36) nach 16 Siegen und 7 Ehrenpreisen bei diversen Automobilrennen ihre sportliche Karriere. Ihre Autos: Opel P4 und Minerva. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene ehemalige, nach Streitigkeiten nicht mehr in Parteilisten aufgeführte und nach einem erneuten Wiederaufnahmeantrag nicht aufgenommene hessen NSDAP Gauleiter Anton Haselmayer (42) mit der Mitgliedsnummer 36 nicht wieder in die Partei NSDAP aufgenommen, wonach er nicht mehr auffindbar ist. - In Mainz wird der Begriff Rheinhessen als politisches Gebiet nach 119 Jahren wieder abgeschafft. - In Mainz zieht die Stadtkommandantur der Wehrmacht in den Osteiner Hof Schillerstrasse 11, in dem die mainzer NSDAP Kreisleitung residiert. Die Gestapo Mainz, eine Nebenstelle der Gestapo Darmstadt befindet sich im Eckhaus  Kaiserstrasse 31/Leibnizstrasse im Haus des Juden Ludwig Goldschmidt. Im Innenhof wird ein Lattenverschlag als Gestapogefängnis genutzt und im Keller wird gefoltert. - In Rüsselsheim wird das Stadton am Sommerdamm als neuer Heimspielort und Trainingsplatz des SC Opel Rüsselsheim 19 06 eröffnet. - In Darmstadt eröffnet der Sportverein TSG Darmstadt 46 hinter der Wooginsel eine Rollschuhbahn. - In Mainz Gonsenheim wird eine Kaserne gebaut. - In Frankfurt wird am Autobahnkreuz Frankfurt West alias Westkreuz direkt hinter der nördlichen Abfahrt von A5 auf A 648 von Norden kommend und der gleichen Auffahrt von der Messe kommend Höhe Bottenhorner Weg eine Autobahntankstelle mit einem bis zu fünfmal größeren Eisenbetondach, das an den zur Einfahrt und zur Ausfahrt schräg anzufahrenden Zapfsäulen, je 2 für Benzin und 1 für Gemisch mit drei dünnen Stahlrohren abgestützt ist und einem bis zum Flachdach in Flügelform reichenden rechteckigen Kassengebäude mit abgerundendeten Stirnseiten eröffnet. - In Frankfurt Kelsterbach findet man Artefakte aus der frühen Bronzezeit. - In Frankfurt baut die Fahrradfabrik Adler 3 vierzylinder 60 PS Alu Stromlinien Sportwagen Super Trumpf mit 2000 ccm und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit, die beim 24 Stunden Rennen von Le Mans erstmals starten, weil das Vorjahresrennen, bei dem wieder deutsche Automobile in Frankreich bei Autommobilrennen teilnehmen durften, ausgefallen ist. Dazu nimmt auch ein Adler Trumpf Junior teil, der in der Einliter-Klasse startet. Die zwei Rennlimousinen von Graf Peter Orssich und Rudolf Sauerwein belegen zwar nur den sechsten Gesamtrang, werden aber als Klassenerste gewertet, Otto Löhr und Paul von Guilleaume fahren auf Platz 9. Der dritte Wagen, der von Anne-Cecile Rose-Itier und dem SS Mitglied Fritz Huschke von Hanstein (26) wird durch die schwarze Flagge disqualifiziert, weil er unerlaubt nachtankt, woraufhin Anne-Cecile zutiefst enttäuscht ist. - In Frankfurt fährt der Münchner BMW Erfolgs Werksfahrer Ernst Henne (--) auf einem vollverkleideteten 500 ccm BMW Motorrad auf der Autobahn einen Geschwindigkeitsrekord von 279 km/h. - In Wiesbaden stirbt der in Bonn geborene Genealoge und preußische Generalleutant aD Ernst von Oidtman (83). Drei seiner Brüder waren ebenfalls preußische Generale. Sein Großvater war der ehemalige großherzoglich frankfurter Aussen- und Kriegsministers Freiherr Josef Karl Theodor von Eberstein (+18 33). - In Frankfurt wird die jüdische Privatbank Sulzbach (1968 Sal Oppenheim jr) in die Goethestrasse 34 arisiert und in Kirchholtes Bank umbenannt. Der in Wiesbaden geborene Rechtsanwalt Heinrich Kirchholtes (51) ist der christliche Schwager des Besitzers Karl Sulzbach (77). - Prinz Karl von Leiningen (St) (39) wird Mitglied der NSDAP. - Die ursprünglich unstandesgemäß geborene unverheiratete Gräfin Frieda von Büdingen (St) (67) stirbt. - In Frankfurt beginnt man den Schnelltriebzug Bauart Köln entsprechend dem Fliegenden Holländer nach Heidelberg einzusetzen. - In Frankfurt tritt der frankfurter Bankier Freiherr Simon Moritz von Bethmann (50) verheiratet mit der Grafentochter Maximiliane von Schimmelpenninck (48) der NSDAP bei, wo sich leidenschaftlich engagieren. Gleichzeitig wird der Rotary Club Frankfurt aufgelöst, deren Gründungspräsident er war. - Das frankfurter Modeamt veranstaltet eine Modenschau in Florenz. - Die frankfurter NS Gesellschaftsdame und Saloniere Lilly von Mallinckrodt-Schnitzler (48) wird Vizepräsidentin der Jury der französischen Ausstellungskommission für Haute Couture. - In Frankfurt wird das in Leipzig geborene ehemalige Jugendbewegungsmitglied und frankfurter Universitäts Fotografie Kunsthistoriker Konrad Helbig (20) wegen Unzucht mit männlichen Personen alias homosexuellen Handlungen zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe verurteilt, bei der er aber vorzeitig entlassen wird. - In Rüsselsheim zieht die rüsselsheimer Volksbank in die Bahnhofstraße. Zum Vorjahr steigen die Spargelder um 25 % auf 850.875 Reichsmark, seit drei Jahren um 100 %. In zehn Jahren hat sich die Bilanzsumme von 472.220 Reichsmark auf rund 1,25 Millionen Reichsmark erhöht. - In Wiesbaden wird der Direktor der Landesheilanstalt Eichbach SS Arzt Friedrich Mennecke (33) zum Adjutant des SS Arztes im SS Oberabschnitt Rhein/Westmark befördert. - In Wiesbaden wird in der Brunnenkollonade vor dem Kurhaus eine Hitler Büste vom in Wiesbaden Bierstadt geborenen ehemaligen Kunstgewerbeschullehrer und Bildhauer Carl Wilhelm Bierbrauer (56) aufgestellt. - In Frankfurt wird die neuerbaute Halle im Gericht mit einer Hitler Büste geschmückt. - In Frankfurt Nied wird der ehemals vertriebene Städel Kunstinstitut Professor Richard Scheibe (58) für seine neue Statue eines nackten knienden Soldaten mit Schwert und Stahlhelm gefeiert. Er ist auf allen deutschen NS Kunstmessen und Propagandamessen vertreten. - In Wiesbaden werden Telefongespräche vom in Fernsprechamt umbenannten Te­legrafenamt vermittelt. - Der in Mörfelden geborene ehemalige farbwerkehöchst Betriebsschlosser und ehemalige gewählte frankfurter KPD Abgeordnete Heinrich Schulmeyer (36) wird in Moskau nach dem Ausschluß aus der KPD im Vorjahr wegen Spionage angeklagt und ohne Gerichtsverhandlung zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt. - In Frankfurt wird der in Bad Schwalbach geborene aus Berlin abgeordnete Sanitätsratssohn und sechsjähriges NSDAP Mitglied Otto Frickhoeffer (45) Erster Kapellmeister des Frankfurter Rundfunk Symphonie Orchesters. - In Frankfurt erschafft der in Hanau Kesselstadt geboren ehemalige Städelkünstler und langjährige NS Künstler Carl Stock (61) für das Degussa Haus an der Ecke Hofstrasse/Neue Mainzer Strasse eine Arbeiterskulptur (20 11 beim Abriss entfernt danach Schauspielhaus). - In Hochheim beginnt die Stadt das Hochheimer Winzerfest wieder zu veranstalten, verlegt es aber an den Weiher (20 23 Marktgelände). - In Wiesbaden hat der Vorsteher des evangelischen Diakonissen Mutterhauses Paulinenstift und evangelische Pfarrer Ernst Eichhoff (--), der in SA Uniform herumläuft, 233 Diakonissen alias Schwestern unter sich, von denen 80 % uneingeschränkt zu ihm stehen. - In Hanau wird im Hauptquartier der Gestapo im Behördenhaus am Freiheitsplatz der jüdische Arzt Otto Schwabe (41) im Vernehmungszimmer befragt, wonach er tödlich aus dem Fenster stürzt. - In Frankfurt wird die neue automobiltaugliche Neue Isenburger Schneise nach Neu-Isenburg eröffnet. - In Frankfurt wird das Kaufhaus Grand Bazar Ecke Zeil/Brönnerstrasse später Woolworth als letzte große Baumaßnahme auf der Zeil vor dem Krieg abgerissen. - In Offenbach versucht der jüdische Lederindustrielle Max Hirsch (--) den als J Mayer & Sohn gegründeten Familienbetrieb Mayer & Feistmann nach Turin zu verlegen, was die Familie verhindert.

1936 Wetter Totale Mondfinsternis. Schneechaos auf der Bergkuppe Eisenene Hand oberhalb Wiesbadens. Borkenkäferbekämpfung. - In Deutschland wird ein Preiserhöhungsverbot für alle Güter und Leistungen, besonders des alltäglichen Lebens eingeführt. - In Mainz gründet die Mainzer Ranzengarde ein Kadettencorps für die Teilnahme bei Saalveranstaltungen ab dem 4 Lebensjahr und für die Umzüge ab 6 Jahre, wobei ein Fanilienmitglied bereits Ranzengardist sein muss. - In Frankfurt wohnt das NSDAP Mitglied und NSKK Führer Landgrafensohn Prinz Richard von Hessen (St) (35) in der Lindenstrasse 7. - In Wiesbaden Biebrich werden in der Mosburg die Jahrhunderte alten Grabplatten der Grafen Johann II von Katzenelnbogen (St) (++) und Johann IV von Katzenelnbogen (St) (++) wieder abmontiert und zurück ins Kloster Eberbach gebracht. - Die Tageszeitung Nassauisches Volksblatt behauptet zu Silvester, dass die Arbeitslosigkeit restlos beseitigt ist. - In Wiesbaden feiert die NSDAP unter wiesbadener NSDAP Kreisleiter Hugo Römer (--) mit Sitz Wilhelmstrasse 15 und Telefonnummer 23589 ihr 10 jähriges Bestehen. - In Frankfurt eröffnet der Flughafen Frankfurt Rhein Main  (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) mit einem Flug des Lufthansa Kapitäns Krist mit einer JU 52 vom alten Flughafen Rebstock (20 17 freies Gelände hinter Ibis Hotel), einer Ehrenrunde über der Stadt und der Landung auf dem neuen Flughafen Rhein Main (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2), zu dem man stadtausswärts über die Flughafenstrasse oder von der A5 Autobahnabfahrt Frankfurt Süd 1 km nördlich des Frankfurter Kreuzes, das es noch nicht gibt, anreisen kann. - Gründung des Flug- und Luftschiffhafens Rhein-Main. In Frankfurt starten die Luftschiffe Graf Zeppelin LZ 127 und Hindenburg LZ 129 im Linienverkehr nach Rio de Janeiro mit einer Flugzeit von 4 Tagen 12 Stunden zum Preis von 1.500 Reichsmark und und einem Frachtpreis von 10 Reichsmark/kg und Lakehurst. Frankfurt ist der neue Heimathafen der Luftschiffe. Eine Zeppelinhalle ist fertiggestellt. Die Landebahnen sind Rasenflächen. - In Rüsselsheim läuft das Automobil Opel Kadett vom Band. - In Wiesbaden eröffnet Erich Ewert (--) das Apollo Theater mit 400 Plätzen mit dem Bavaria-Film Die Puppenfee mit Adele Sandrock und Paul Hörbiger (40) im Hotel Wiesbadener Hof in der Moritzstrasse 6. - In Frankfurt zieht die Frankfurter Gestapo, die den Wiesbadener Regierungsbezirk überwacht, um sich räumlich abzugrenzen aus dem Polizeipräsidium in der Friedrich Ebert Anlage 11 aus und in den 5. Stock des Siemens-Hauses in der Bürgerstrasse 22 Wilhelm Leuschner Strasse ein. - In Frankfurt werden die Zeugen Jehovas Balthasar Mayer und seine Frau Elisabeth Mayer nach der Denunziation durch Anwohner bei der NSDAP Ortsgruppe nach der Protestaktion Luzerner Resolution zu 10 Monaten Haft im Gestapogefängnis Frankfurt Preungesheim verurteilt, aber erst 19 38 entlassen und dabei sofort ins KZ Buchenwald verschleppt. - Der in Darmstadt geborene SA Standartenführer der Obersten SA Führung und Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) (33) ist Mitglied der berliner Reichsstelle für Sippenforschung des Reichsministeriums des Innern. - In Wiesbaden laufen die Steuervergünstigungen für die eingemeindeten Stadtteile nach 10 Jahren aus. - In Rüsselsheim findet eine Triumph-Fahrt des alten Führerkorps der NSDAP statt. - Militärtransporte passieren Limburg in westlicher Richtung. - Adolf Hitler (47) stellt durch die Besetzung des Rheinlandes angeblich die Souveränität des Deutschen Reiches wieder her und wird dafür gefeiert. - In Wiesbaden Erbenheim übernimmt die Deutsche Luftwaffe den zivilen Flughafen, einen ehemaligen Autorennkurs und ehemalige Pferderennbahn und macht ihn zu einem Jagdflieger Stützpunkt. Es gibt drei Flughäfen im Rhein-Main-Gebiet: Erbenheim, Darmstadt und Frankfurt. - Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene Großbauernsohn und ehemalige Gestapo Gründer Rudolf Diels (36) lässt sich von seiner ersten Ehefrau und Industriellentochter Hildegard Mannesmann scheiden. - In Frankfurt wird eine Religionsgesellschaftssteuer mit 7,5 % der Lohn- und Einkommensteuer, eine Religionsgemeindesteuer mit 7 % der Lohn- und Einkommensteuer und ein Kirchnotgeld von 2 Reichsmark für steuerfreie Mitglieder und 4 Reichsmark für alle anderen erhoben. Ehefrauen sind ausgenommen. - In Lorch wird eine Telefonselbstwählstelle eingerichtet. - In Frankfurt übernimmt die Firma Johann Handel das jüdische Geschäft Porzellan Bär in der Stiftstrasse 8-10. - In Kronberg verkauft Fritz Mumm von Scharfenstein seinen Sommersitz Kastanienhöhe 1 an den NS gesteuerten Gemeinnützigen Schulungsverein Hessen-Nassau, der ihn wenige Monate später der NSDAP schenkt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Rot-Weiß Frankfurt Fussballer und spätere Elfmeterschießen Erfinder Karl Wald (20) Fussballschiedsrichter. - In Wiesbaden hat in der Lessingstrasse 16 die SA Standarte 80 unter Obersturmbannführer Künemund die Telefonnumer 59351, die NSKK Motorstandarte 148 unter Oberstaffelführer Werner Best (33) die Telefonnummer 23565, der Obersturmbann III/R unter Obersturmführer Oeckinghaus und der Sturmbann II/R unter Obersturmführer Hellenbrand und der SA Reitersturm 5/150 unter Obersturmführer Fritz Herbst gemeinschaftlich die Telefonnummer 59351. - In Wiesbaden hat in der Villa Uhlandstrasse 4 der SS Abschnitt XI unter SS Brigadeführer Hildebrandt die Telefonnummer 28940. - In Wiesbaden haben in der Walkmühlstrasse 31 die SS Standarte 78 unter Obersturmbannführer Kühtz und der SS Sturmbann I/78 unter Obersturmführer Limbach die Telefonnummer 28091. - In Wiesbaden ist der SS Motorsturm 4/I/11 in der Dotzheimer Strasse 38 (20 16 AIDS Beratungsstelle). - In Wiesbaden ist der SS Nachrichtensturmbann 11 in der Parkstrasse 9 (20 16 Seniorenstift Drexler Haus zur Gesundheit). - In Wiesbaden ist der Arzt Walter Gronemann Kreis-Arzt und Leiter des staatlichen Gesundheitsamtes Rheinstrasse 35 mit der Telefonnummer 27865, der Oberregierungsrat und Veterinärrat Dr Schipp Kreis Tierarzt in der Albrechtstrasse 35 mit der Telefonnummer 24333. - Wiesbaden hat 164.422 Einwohner. - In Frankfurt zieht die NS Organisation Kraft durch Freude KdF in die Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) ein. - In Deutschland werden die Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte am Filmbild eingeschränkt. - In Groß-Gerau wird die Unionbrauerei Groß Gerau der jüdischen Familie Maxsohn arisiert und weit unter Wert an den in Langenselbold geborenen Bauunternehmersohn Willy Kaus (36) und Willi Orschler verkauft. - In Rüsselsheim erhält der Automobilhersteller Opel Steuerfreiheit. Mit dem ersparten Geld werden die Kapazitäten ausgebaut. - In Mainz wird Hildegard Kühne Kommandeuse der Prinzengarde und damit erstes weibliches Mitglied der mainzer Prinzengarde während der Fastnacht. - In Offenbach übernimmt die NSV durch Kauf durch die NSDAP den jahrelangen offenbacher SA Brigade Stützpunkt Villa Wecker Dreieichring 24. - In Kronberg wird das 13.000 qm große Villa Guaita Anwesen geteilt und im abgeteilten Park eine Wohnsitz mit Parklandschaft für das in Uerdingen geborene frankfurter IG Farben Vorstandsmitglied, Leiter der Sparte II im Reichskriegsministerium und NSDAP Wehrwirtschaftsführrer Fritz Ter Mer (52) erbaut. - In Frankfurt Seckbach wird öffentlich, dass der evangelische seckbacher Pfarrer Karl Heinrich Stein (66) jüdische Wurzeln hat. - In Frankfurt Seckbach hängt der Stürmerkasten am Seitengebäude der Gastwirtschaft Zum Lindenfels in der Wilhelmshöher Strasse 112, dem NSDAP Parteilokal. - In Frankfurt hat der Rhein Main Flughafen  (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) rund 29.000 Fluggäste auf einer Fläche von 300 Hektar. - In Frankfurt schließt in der Friedberger Anlage das Promenadencafe Seilerstrasse 34 und wird als BDM und HJ Heim von der NSDAP genutzt. - Der in Frankfurt Rödelheim geborene Gutsbesitzer und NSDAP Reichstagsmitglied Freiherr Karl Friedrich von Schorlemer (St) (50) stirbt. - Der jährliche Sommergast in der hessenkasseler Residenz in Kronberg und evangelische amerikanische Prediger Frank Buchman (58), dem sexuelle Übergriffe auf seine männlichen Anhänger vorgeworfen werden, wird in der Zeitung New York World Telegram mit Ich danke dem Himmel für einen Mann wie Adolf Hitler, der eine Verteidigungslinie gegen den Antichrist des Kommunismus aufgebaut hat, zitiert. - Die NSKK Motorgruppe Hessen veranstaltet eine Taunusgeländefahrt. - In Frankfurt findet das Treffen des alten Führer-Korps der NSDAP statt. WMF stellt dafür versilberte Zigarettenetuis her. - In Frankfurt findet ein Gautag Hessen Nassau statt. - In Darmstadt überfliegen der Zeppelin Luftschiff LZ 129 Hindenburg und Zeppelin Luftschiff LZ 127 Graf Zeppelin die Stadt. - In Darmstadt muss Graf Renault van Becker das ehemalige Parkhotel alias Haus Hagenburg Dieburger Strasse 241 (20 16 Georg Christoph Lichtenberg Haus) in einer Zwangsversteigerung abgeben. - Der in Frankfurt geborene Jakob Weiseborn (43) löst den in Worms Osthofen geborenen ehemaligen Landtagsabgeordneten mit goldenem NSDAP Parteiabzeichen Karl d’Angelo (45) als KZ Dachau Schutzhaftlagerführer ab. - In Wiesbaden Erbenheim wird auf dem Flughafen Erbenheim das Jagdgeschwader 53 Teil der Legion Condor. - In Frankfurt gastiert der Zirkus Althof 2 Wochen lang im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf. - In Frankfurt startet das Luftschiff Hindenburg LZ 129 auf dem Flug- und Luftschiffhafen Frankfurt Rhein-Main zu seiner Propagandafahrt über das voll besetzte Olympia Stadon in Berlin. - In Frankfurt treten die Comedian Harmonists nur mit ihren arischen Mitgliedern als Meister-Sextett im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18 JP Morgan Private Bank) auf. - Die SS Mannschaften zur Bewachung von KZs werden im neugegründeten Totenkopfverband zusammengefaßt. - In Wiesbaden feiert der verbotene und verfolgte Fastnachtsverein Die Spinner des Gesangsverein Gutenberg heimlich sein 10 Jähriges Jubiläum in der Friedrichstrasse und verteilt Blutorden. - In Rüsselsheim wird im Café Robert Graßmann am Bahnhof (20 16 auf der Fläche des Bahnhofsplatz) ein Carnevalsverein mit dem Schuhmachermeister Leo Brandscheid als Vorsitzenden, mit laut Vereinschronik 20 16, einer anderen Organisation, an die die Einnahmen abgeführt werden müssen, gemeinsam gegründet. - In Offenbach wird ein Prinzenpaar während des Carnevals eingeführt. - Der mit Gräfin Marie von Stolberg Wernigerode (St) (64) verheiratete Graf Wilhelm von Solms Laubach (St) (75) stirbt. - In Frankfurt veranstaltet der Reit und Fahr Club Frankfurt mit der SA Gruppe Hessen alias SA Reiterstandarte 49 ein Reit- und Fahrturnier in der Festhalle an der Messe. - In Frankfurt wird der Frankfurter Renn-Verein mit Sitz in Frankfurt verpflichtet für den Weiterbetrieb der Pferderennbahn Niederrad zu sorgen. - In Frankfurt Höchst wird vom von der Tageszeitung Frankfurter Zeitung herausgebrachten Stadt-Blatt die Eröffnung der ersten Holztankstelle des Rhein-Main-Gebietes am Großtankbahnhof an der Autoumgehungsstrasse nördlich von Höchst gemeldet. - In Frankfurt bezieht die Wehrmacht die Kaserne in der Gutleutstrasse 138 (20 17 Behördenzentrum), was die SA und die Polizei mit einem Fackelzug feiert. - Die NSDAP veranstaltet mit dem KdF einen Volk-Karneval auf dem Goetheplatz, dem Rathenauplatz und im Hippodrom Ecke Stresemannallee/Kennedyallee 19-23 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat). Kehraus feiert man mit dem Bordfest auf der Monte Olivia im Palmengarten. Der Frankfurter Karnevalsverein 19 11 feiert im Bachsaal neben der Festhalle an der Messe einen Jubiläums-Maskenball. - In Frankfurt tritt das Mädel mit dem Schifferklavier Maira Ney (46) im Scala Groß-Frankfurt Bleichstrasse 57 auf. - In Frankfurt kommt Max Schmeling (31) mit dem Zeppelin Luftschiff Hindenburg LZ 129 am Flughafen Rhein Main (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) an und fährt mit einem Adler Cabrio zum Rathaus, wo er von einer begeisterten Menge bejubelt wird. - In Mainz kritisiert der in Mainz geborene MCV Fastnachtsbüttenredner Seppel Glückert (45) Hier Kritik zu üben frei - so an Dachau knapp vorbei - Freude auslöst, immer wieder auch bei euch ich kenn' euch Brüder! Ihr habt Recht, warum aach nit! Wozu ha'mer dann die Bütt? Um zu hören mit Gemüt, Was mer nit zu lese krieht! - Das eifrige NSDAP Mitglied Erbprinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (33) wird von seinem Cousin und Himmlerduzfreund SS Obergruppenführer und Multimilliardär Erbprinz Josias von Waldeck Pyrmont (St) (40) gedrängt der SS beizutreten. Dafür muss er aus der Kirche austreten. Sein Vater Fürst Alexander von Erbach Schönberg (St) (64) übt das kirchliche Patronatsrecht in seinen Gemeinden weiter aus. - Prinz Wittekind von Waldeck Pyrmont (St) wird geboren. Prinz Maynolf von Erbach Schönberg (St) wird geboren. - In Frankfurt zieht der in Darmstadt geborene Steuerbeamtensohn Klaus Köbel (18) in das Kameradschaftshaus Langemarck des NS Studentenbundes in der Westendstrasse 55 (verschweigt NSDAP Mitgliedschaft, Mitglied des Hessischen Landtags). - In Frankfurt wird der Erbprinz Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) als unehelicher Sohn von Otto Friedrich III (St) (32) und Prinzessin Felicitas Anna von Reuß Köstritz (22) geboren. - In Frankfurt gibt es 3 Mal so viele Arbeitslose wie in Deutschland. - In Wiesbaden ist das Adolf Hitler Haus der HJ und des BDM in der Herbert Norkus Strasse 39 alias Riederbergstrasse 39. - Auf dem Feldberg gewinnen der in Frankfurt geborene Rennwagenfahrer Heinz Brendel (21) auf NSU Fiat zum zweiten Mal in der Rennwagenklasse 1100 ccm und der in Frankfurt geborene Autohändlersohn und Rennwagenfahrer Walter Glöckler (21) auf Hanomag in der Rennwagenklasse 1500 ccm das Feldbergrennen bei Frankfurt. - Der in Darmstadt geborene NS Genealoge und Sippenforscher des Reichsinnenmisterium Prinz Wilhelm Karl Hermann von Isenburg (St) (33) erstellt die Stammtafel zur Geschichte der europäischen Staaten. - Der knochentumorkranke kroatische Oberrabbinersohn und ehemalige frankfurter Medizinstudent David Frankfurter (27) erschießt den schweizer NS Leiter Wilhelm Gustloff (41). Das Attentat wird als Beweis für eine jüdische Weltverschwörung genutzt. - In Frankfurt gibt es an einem Eintopfsonntag in der Bahnhofsgaststätte im Hauptbahnhof von 11:00 bis 17:00 Uhr für 2 Reichsmark Gemüsesuppe mit Ochsenfleisch oder Pichelsteiner Topf, wovon 1,20 Reichsmark an die Winderhilfe gehen. Die normale Speisekarte bietet u.a. schon als Vorspeisen Gänseleber-Terrine mit Butter und Toast für 3,50 Reichsmark, eine Portion Caviar auf Eis für 5 Reichsmark und 3 Austern auf Eis oder gebacken für 1,80 Reichsmark. An Suppen gibt es auch internationale Küche wie französische Gemüsesuppe, italienische Minestra für 1,25 Reichsmark und echte Schildkrötensuppe für 80 Pfennige. An kleinen Zwischengerichten werden u.a. geboten: Makkoroni mit Schinken überbacken für 1,30 Reichsmark und Krebsschwänze in Dill an Curry-Reis für 1,80 Reichsmark. - Der in Frankfurt geborene Fürst Carl Gustav von Isenburg Büdingen (St) (61) adoptiert Otto Friedrich von Isenburg Wächtersbach (St) (--) für seine Nachfolge. - Rüsselsheim hat 16.000 Einwohner. - In Frankfurt beginnt die Arisierung des europäischen Telefonkonzerns des in London geborenen jüdischen frankfurter Telefonunternehmersohnes Harry Sally Fuld (25) mit der Umbenennung in Telefonbau & Normalzeit T&N (20 17 Telenorma). - In Frankfurt geben die jüdischen Bankiers Lust & Kohn und Paula Weill ihre ruinierten Banken auf und lassen sogar große Teile des Privatvermögens bei ihrer Flucht zurück. - In Frankfurt verliert das Nachtschwärmerlokal Gondel an der Ecke Allerheiligenstrasse/Albusgasse seine Nachtkonzession trotz NSDAP Kontakte und SA und SS Freigabe. - Der in Mainz geborene Arzt und frankenberger NSDAP Landrat Richard Donnevert (40) versucht vergeblich hersfelder NSDAP Kreisleiter zu werden. - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und Filmregisseur Hans H Zerlett (44) hat seinen größten Erfolg mit dem Mediziner-Drama Film Arzt aus Leidenschaft, wonach er auch den propagandartigen Max Schmeling Film Max Schmelings Sieg - Ein deutscher Sieg drehen darf. - In Mainz gibt es zur Fastnacht beim Rosenmontagszug einen Motivwagen, bei dem Juden als betrügerische Weinpanscher dargestellt werden. - In Bad Homburg wird Nereide für das Gestüt Erlenhof Sieger des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von Deutschland in München mit 70.000 Reichsmark mit Trainer Adrian von Borcke und Jockey Ernst Grabsch. - In Wiesbaden wird ein Reichskriegsgericht in der Gerichtsstrasse 2 eingerichtet. - In Rüsselsheim wird das 500.000 ste Opel-Automobil-Modell Olympia hergestellt, das mit dem Zeppelin Luftschiff Hindenburg LZ 129 von Friedrichshafen nach Rio de Janeiro exportiert wird. - In Frankfurt wird die Landespolizei geschlossen in die Wehrmacht eingegliedert, die Polizei in eine Ordnungspolizei mit den Untergliederungen: Schutzpolizei, Gendarmerie und Gemeindepolizei sowie in eine Sicherheitspolizei mit den Ressorts Kriminalpolizei und Politische Polizei. Der Personalbestand betrug zu dieser Zeit in Frankfurt 53 Offiziere und 1183 Wachtmeister. - In Frankfurt wird der Prokurist der hamburger Filiale Friedrich Linsenhoff (--) Vorstand der Philipp Holzmann AG. Vorstand Heinrich Holzmann (58) wird zum Betriebsführer ernannt. - Die in Offenbach geborene und in Frankfurt Sachsenhausen aufgewachsene jüdische Arzttochter Helene Mayer (26) alias blonde Helene, die schon jahrelang in den USA lebt, startet trotz Kritik und Warnung internationaler Medien an den Olympischen Spielen, gewinnt Florett Silber, wobei sie den Hitlergruß zeigt und wird von Hitler (47) als beste und fairste Sportlerin der Welt bezeichnet. Im Folgejahr wird sie aber amerikanische Staatsbürgerin. - In Offenbach wird das jüdische Kaufhaus Oppenheimer und das Konfektionsgeschäft Hermann Hirschen boykottiert. - In Offenbach meldet die Tageszeitung Offenbacher Nachrichten, dass das jüdische Warenhaus Leonhard Tietz Ecke Frankfurter Strasse/Marktplatz arisiert und in Kalberla umbenannt wird. - In Wiesbaden wird der sachsenanhaltiner Forstbeamtensohn, Jurist und NSDAP Regierungsprsäident Werner Zschintzsch  (45) als Standartenführer Mitglied der SS. Außerdem wird er Staatssekretär. - In Darmstadt wird der in Höchst geborene Gießereigeschäftsführersohn und limburger Landgerichtspräsident NSDAP Mitglied Ludwig Scriba (51) neuer Oberlandesgerichtspräsident mit Sitz in der Rheinstrasse 62. - In Darmstadt marschiert, reitet und fährt die Wehrmacht mit Kriegsgerät mit dem hessen darmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (68) während einer Parade zum Exerzierplatz durch die Marienplatz, Grafenstrasse und Elisabethenstrasse. Hohe Offiziere tragen Pickehaube und Schneuzer. Die Hitlerjugend HJ steht Spalier. - In Darmstadt fährt vor dem alten Stadthaus Höhe Grafenstrasse in der Rheinstrasse die elektrische Strassenbahn Nr 6 alias Bim. - In Frankfurt stirbt die homosexuelle spätimpressionistische Malerin Mathilde Battenberg (58). - In Frankfurt wird die Reichsautobahn nach Gießen eröffnet. - Frankfurt Der frankfurter Gastronnom Gustl Meyer veranstaltet in seinen speziell dekorierten Biergaststätten Bayrisch Zell Kaiserstrasse 56 mit der Schorschl Sagerer Kapelle und im Platzl Kaiserstrasse 68 mit der Toni Reil Kapelle ein Oktoberfest. - In Rüsselsheim hat das Hotel Mainlust mit Zentralheizung, fliessendem Wasser, Bad und eigener Weinkellerei die Telefonnummer 3. - In Frankfurt findet das Feldberg Rennen statt, das der DAC Berlin München veranstaltet. Hohemark ist Startpunkt und auf dem Feldberg ist das Ziel. Ein Zuschauerplatz kostet 1 Mark 20 Pfennig. - In Frankfurt muss sich der Automobilkonzern Adlerwerke von Mercedes-Benz nach Verkaufszahlen auf Rang 4 verdrängen lassen. Erster ist der amerikanische Konzern Opel in Rüsselsheim und zweiter Auto-Union. - In Frankfurt bewirbt sich das Weinhaus Der Brückenkeller von F Albert in der Schützenstrasse 6 mit der Telefonnummer 24238 als weitgerühmt und wiederholt prämiert als Spitzenrestaurant in Europa und als Eines der 10 Besten der Welt mit beschwingter Musik werktags ab 18:00 Uhr geöffnet. Man speist in einem historischen Weinkeller, der liebevoll mit Kunstwerken aus verflossenen Jahrhunderten ausgestattet ist. - In Frankfurt erhält der Städel-Professor Franz Karl Delavilla (52) vom Reichskriegsministerium den Auftrag die Gemeinschaftsräume des Olympischen Dorfes in Berlin zu gestalten, wofür seine Klasse eine Olympia-Medaille von Adolf Hitler (52) überreicht bekommt. Er erhält vielfache NS Auszeichnungen (1947 Er beantragt vergeblich Wiedergutmachung für seine vergbrannten Bilder, wird aber wieder Städelprofessor 1955 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse). - In Frankfurt wird der enteignete Grüneburgpark als öffentlicher Park eröffnet und das enteignete Palais als Café. - In Frankfurt Schwalbach werden in der freistehenden Villa NS Erziehungslager Landjahrlager Schwalbach 60 katholische saarländische Jungen aufgenommen. - In Mainz stirbt der neu gewählte Generalvikar der katholischen Diözese Mainz Philipp Jakob Mayer (66) nach wenigen Monaten im Amt. - In Frankfurt brennt im Riederwaldstadion des Fussballvereins TuS Eintracht Frankfurt am Ratsweg 14 die Tribüne und das angrenzende Haus ab, wodurch der Verein im benachbarten Stadion des lokalen Konkurrenten FSV Frankfurt, ebenfalls am Bornheimer Hang, spielen muss. - In Darmstadt Griesheim wird am Flughafen Darmstadt ein schwanzloses Raketenflugzeug getestet. - In Frankfurt wird die Sportclub Frankfurt Diskuswerferin Milli Reuter (--) für Olympia vorgeschlagen, aber nicht nominiert. - In Frankfurt lässt der Rennfahrer und Direktor der Adler-Werke, Erwin Kleyer (48), der in Kronberg in der Villa Germania in der Königsteiner Strasse 10 wohnt, sieben frontgetriebene Coupés mit fast identischer stromlinienfömiger Karosserie mit 1500 ccm Motor, die Stromliniencoupes, nach einem Entwurf von Freiherr Reinhard von Koenig-Fachsenfeld (--), nach aerodynamischen Erkenntnissen von Paul Jaray bauen, die er auch selbst fährt. Das Chassis hat die Nummer 167 671. Drei Fahrzeuge, die überlegen bei einem Automobilrennen in Spa alle drei ersten Plätze belegen, sind wie die anderen für die Strasse zugelassen. - In Mainz wird im Luftschutzkeller im Polizeipräsidium in der Friedrich-Ebert-Anlage 11 ein Polizeisportverein gegründet. Vorsitzender wird Polizeihauptwachtmeister Hermann Lohrum (44). Nikolai, Anstatt, Wehrum, Diefenbach, Sickinger, Kunz und Reubold bilden den Vorstand. Im Sportausschuss sind Bieger, Bock, Dresen Kohmann, Ries und Stadler. Innerhalb von zwei Monaten hat der Verein 319 Mitglieder, davon nur 4 jünger als 30. - In Frankfurt erhält der Automobilrennfahrer und NSDAP Mitglied Prinz Max von Schaumburg Lippe (St) (36) einen Adler Trumpf Rennwagen, mit dem er beim 24 Stundenrennen in Spa Dritter wird. - In Frankfurt meldet man den Adler Trumpf Rennwagen zum 24 Stunden Rennen von Le Mans an, wo nach dem Krieg ein erstes deutsches Team starten darf, doch wegen Unruhen und Streik abgesagt wird. - In Rüsselsheim wird Opel grösster Automobilhersteller Europas. Man beginnt mit der Produktion des Erfolgsmodells mit Sicherheitskarosserie Kadett. - In Frankfurt wird eine Prostituierte (39) alias Sexarbeiterin in der Schüppengasse 26 alias Weißadlergasse ermordet. Der Mörder wird einige Tage später festgenommen. - Der morganatisch geborene schaumburg-lipper Prinzensohn Graf Otto Heinrich von Hagenburg (35) aus Darmstadt gewinnt bei den Olympischen Spielen den Internationalen Kunstflugwettbewerb. - In Wiesbaden besichtigt der Gestapo Chef Heinrich Himmler (36) mit seiner Frau Margarete (43) das wiesbadener Kurhaus. - In Frankfurt verurteilt die III. Große Strafkammer des Landgerichts Frankfurt einen Angeklagten wegen Rassenschande alias Sex mit einer jüdischen Frau in zwei Fällen zu 2 ½ Jahren Zuchthaus. - In Frankfurt feiert die Stadt Frankfurt das Volksfest auf dem Main, zu dem es Ochs am Spieß und Feuerwerk gibt. - In Wiesbaden absolviert der in Mainz geborene spätere Showmaster Heinz Schenk (18) eine Lehre im Kaufhaus Krüger & Brandt und nimmt Schauspielunterricht, wofür man ihm wegen eines jüdischen Elternteils ein Abstammungsgutachten gefälscht hat. - In Mainz besucht der Holzbildhauersohn Gustl Stark (19) nach einer Dekorationsmalerlehrer für ein Jahr die Staatsschule für Kunst und Handwerk in Mainz. - In Frankfurt wird das Kino Saalburg Filmbühne in der Stiftstrasse am Eschenheimer Turm mit dem Film Schatten der Vergangenheit mit Luise Ullrich (26) nach einer umfänglichen Modernisierung wiedereröffnet. - In Wiesbaden ist die Haushaltsschule und Töchterschule Ernetine Schlemmer in der Fischerstrasse 8, wo Mädchen Kochen lernen. - In Bad Vilbel wird in 320 m Tiefe die Quelle Hassia Sprudel im Kurpark erschlossen. - In Wiesbaden richtet die städtische Kur und Bäderverwaltung Wiesbaden mit dem Reichsverband zur Pflege des Gesellschaftstanzes die Europameisterschaft in den Standardtänzen aus, die der Tanzsportverein TC Blau Orange Wiesbaden, gegründet von der Tanzschule Bier, organisiert und wobei das deutsche Meisterpaar Walter Lottersberger/Kitty Bössl den zweiten Platz erringt. - Das wiesbadener Tanzsportpaar Otto und Inge Teipel wird neuer deutscher Meister in den Standardtänzen. - In Frankfurt veranstaltet die frankfurter Karnevalgesellschaft Weindel im Zoo Gesellschaftshaus ein große Damen- und Fremdensitzung. - Beim Feldbergrennen im Taunus gewinnt der Automobilrennfahrer Ernst-Dietrich Troeltsch (26) mit dem Bugatti T51A-51134 die Rennwagenklasse bis 1500 ccm. - In Mainz Weisenau bezieht der Gebirgstrachtenverein Edelweis das Gasthaus Zum Römer als neues Vereinslokal. - In Darmstadt gilt das Belegkrankenhaus Alice Hospital an der Dieburger Strasse zum modernsten Krankenhaus Europas ausgebaut. - In Darmstadt Goddelau hat die Heil- und Pflegeanstalt Philippshospital ehemals Irrenanstalt Philippshospital 1.100 Betten. - In Darmstadt wird der Elektroakustikfachmann und Elektromusiker Jörg Mager (56), als Pionier der Elektromusik, wegen fehlendem wirtschaftlichem Nutzen aus dem Sommerhaus im Prinz Emil Park mit seinem Universalinstrument Partiturophon  alias Alltonorgel, das elektroakustisch Blasinstrumente, Streichinstrumente, Schlaginstrumente und Kirchenglocken immitieren und beliebig Tonhöhen verändern kann, wohnt, zuckerkrank von der Stadt geworfen. Er zieht nach Aschaffenburg, wo er drei Jahre später stirbt. - In Frankfurt wird die frankfurter Ortsgruppe des ehemaligen politischen Automobilclubs Deutscher Auto Club alias DAC, der sich audrücklich zur Weimarer Republik bekannt hat, in Jüdischer Autoclub eV umbenannt. - Der in Darmstadt geborene Freiherrensohn Robert-Georg von Malapert-Neufville (24), wird Leutnant der Luftwaffe und Kampfflugzeugpilot. - In Bad Homburg kauft der in Groß-Umstadt geborene Kolonialwarenhändlersohn NSDAP Mitglied und SA Mitglied Hans Trippel (28) einen Schlachthof und baut dort seine Amphibium Fahrzeuge mit 250 Mitarbeitern. - In Königstein ist das Parkhotel Bender mit der Telefonnummer 205 das erste Haus mit allem Komfort. - In Frankfurt zieht das Herrenbekleidungskaufhaus Peek & Cloppenburg in die Häuser Böhler Zeil 112 und Minerva Zeil 114 links des Weidengäßchens zwischen das jüdische Kaufhaus Tietz und die Hauptpost und nimmt auch Damenoberbekleidung in das Sortiment auf. Die gerade verwitwete geschiedene Vera Cloppenburg alias Vera Wentzel heiratet den Zahnarzt und SS Mann Rolf Hinrichsen (26). - In Darmstadt wird die erste deutsche Autobahntankstelle direkt an der einzigen darmstädter Autobahnabfahrt Darmstadt zur Rheinstrasse  (20 21 verlegt, Rheinstrasse 329) eröffnet. - In Bad Homburg wird der Autobahnzubringer Pappelallee noch als Schotterweg eröffnet und danach mit Betonplatten fertiggestellt. - In Frankfurt beginnt die Elektrogerätefabrik Braun von Max Braun (46) in der Idsteiner Strasse Radios und Plattenspieler als Musiktruhe Phono-Super 637 GW zusammen zu verbauen und das Kofferradio BKS 36 herzustellen. - In Rüsselsheim beginnt die der amerikanische Automobilhersteller in seiner Tochterfirma Opel die wichtigen Führungsstellen mit NSDAP Mitgliedern zu besetzen und jüdische Firmenangehörige zu entlassen oder nach Amerika zu versetzen. - In Frankfurt veranstaltet die HJ Hessen Nassau eine Führertagung, bei der minderjährige politische Führer geehrt werden. - In Frankfurt wird nach der Auflösung des Renn-Klub im Vorjahr der Renn-Verein neu gegründet, wonach wieder Pferderennen bei Renntagen durchgeführt werden. - In Darmstadt ist Generaloberveterinär aD E Hohlwein Wilhelminenstrasse 4 1 Vorsitzender der Ortsgruppe des Deutschen Teckel Club alias Dackelclub, der sich im Restaurant Gutenberg Ecke Grafenstrasse/Gustav Lorenz Strasse trifft. - In Darmstadt hat in der Rheinstrasse 9 der Deutsche Automobil Club eV Rheinhessen Strarkenburg mit dem stellvertretender Gauführer und Bezirksführer Wilhelm Merck Wilhelminenstrasse 57 Telefonnummer 3340 und dem Bezirksgeschäftsführer Gustav Darmstädter Frankfurter Strasse 53 und der Deutsche Automobil Club eV Darmstadt mit dem stellvertretenden Gauführer Eugen Seipert, der sich im Städtischen Saalbau trifft, eine gemeinsames Geschäftsstelle. Beide Stellen sind dem NSKK in der Rheinstrasse 36 im Motorhaus Starkenburg mit Oberführer Ludwig Keller und Standartenführer Veith untergeordnet. - In Darmstadt hat der Regierungsrat aD Freiherr Robert Löw von Steinfurth den Vorsitz. - In Darmstadt beinhaltet das Amtliche Adressbuch der Stadt Darmstadt  einen Geschichtsteil über nur die Jahre 19 24 bis 19 32, in dem der Direktor des Stadtarchivs und der Stadtbücherei Adolf Müller die Ereignisse aus (NS) Zeitungen und der Chronik des Stadtarchivs zitiert. - In Mainz wird zugunsten der Musikhochschule Frankfurt die Musikhochschule Mainz wieder zu einem gewöhnlichen Peter Cornelius Konservatorium zurückgestuft. - Fürst Carl Gustav von Isenburg Büdingen Büdingen (61) adoptierte Otto Friedrich von Isenburg Büdingen Wächtersbach (--). - Der rüsselsheimer opel Aufsichtsrat Wilhelm von Opel (65) trifft während der Präsentation des 1.450 Reichsmark teuren Opel P4 auf der Berliner Autoschau auf Adolf Hitler (47), dem er zu flapsig sein neues Kleinwagen Automobil mit Heil Hitler, Herr Hitler! Und das, mein Führer, ist unser Volkswagen! vorstellt, wonach der Bau des Volkswagens nicht beim amerikanischen Opel Konzern, sondern bei der deutschen Konkurrenz Porsche in Wolfsburg beginnt (2012 taz). - Der in Wiesbaden geborene zum außerordentlichen Professor für Städtebau an der darmstädter Technischen Hochschule und neue Landesleiter Hessen-Nassau der Reichskammer der Bildenden Künste, NSDAP und SA Mitglied, der Architekt Karl Lieser (37) späterer Architekt des Henninger Turms beginnt mit der Entfernung von Entarteter Kunst in der gesamten Region. - Die in Frankfurt geborene Malerin Marie Paquet-Steinhausen (55) verheiratet mit dem in Wiesbaden geborenen Schriftsteller Alfons Paquet (55) ziehen von der Burg Schöburg bei Boppard, die im Familienbesitz ist, nach Frankfurt in die Villa Schaumainkai 17 (20 22 Museum für angewandte Kunst) in die Wohnung von Freiherr Th von Flotow. - In Frankfurt wird die speziell jüdische Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (77) nach einer Denunziation in Schutzhaft genommen, von der Gestapo verhört und zu Tode gefoltert. - In Mainz wird der dreijährige frankfurter Erste Kapellmeister der Alten Oper Karl Maria Zwißler (36) für 30 Jahre mainzer Generalmusikdirektor und Generalintendant. - Der in Frankfurt geborene jüdische Weinhändlersohn Otto Loewi (63) erhält den Nobelpreis für Medizin und Physiologie für die Entdeckung der humoralen Übertragbarkeit der Nervenreizung. In Mainz erhält der in Kopenhagen geborene jüdischevangelisch konvertierte städtische Hautklinikleiter Hugo Müller (68) die Erlaubnis in zweiter Ehe Susanna Zisch (44) zu heiraten. - In Frankfurt wird der in Dietzenbach geborene Jurist und darmstädter Kreisamtsmitarbeiter Paul Ringhausen (28) stellvertretender Leiter der Gestapo (problemlose Eingliederung nach dem Krieg als Berater der IHK Frankfurt) - In Wiesbaden nimmt der streng nationalsozialistisch eingestellte Rotary Club Wiesbaden den neuen wiesbadener nassauisches Landesmuseum Direktor Hermann Voss (52) auf. Danach wird er aufgelöst. - In Bad Homburg gewinnt Grand Prix Europameister Bernd Rosemeyer (27) das Dritte und letzte Große Feldbergrennen auf Mercedes Benz Automobilen und mit Hakenkreuzarmbinde. - Das frankfurter Modeamt veranstaltet mit der Unterstützung von Lilly von Mallinckrodt-Schnitzler (47) mit der Anglo German Fellowship eine Modenschau in London. - In Frankfurt bringt der im Elsass geborene ehemalige Filmkopierwerksangestellten und frankfurter Pressefotograf Paul Wolff (49) einen Kleinformatfotoband mit 53 Fotos in Farbe mit seinen Kollegen heraus. - In Darmstadt wird im Jagdschloß Bickenbach die Tabakproduktion eingestellt. - In Bad Homburg wechselt das bei Hildesheim geborene NSDAP Mitglied, SS Mitglied und kreiskrankenhaus Assistenzarzt Friedrich Mennecke (32) nach Eltville, wo er Anstaltsarzt an der Landesheilanstalt Eichbach wird. - In Wiesbaden wird in der leeren Kaserne ein Bataillon des Infanterie-Regiments 38 später 87 aufgestellt, wodurch Wiesbaden wieder Regimentsstadt wird. Die Soldaten kommen aus Mainz. - In Mainz gibt es die Gaststätte Weisses Bierhaus in der Rosengasse 17 später Adolf Kolping Strasse 17. - In Hanau Klein-Auheim baut der Fahrradhersteller Bauer mit einem 98 ccm Sachs Motor ein kleines Motorrad mit 2,25 PS, Zweiganggetriebe und Kickstarter. - In Frankfurt lässt sich das Kunstinstitut Städel am Schaumainkai 63, das auch Kunstgewerbeschule ist, für die künstlerische Gestaltung des Olympischen Dorfes in Berlin feiern. - In Rüsselsheim beginnt Opel mit dem Bau von benzinbetriebenen Gabelstaplern, die 3.750 Reichsmark kosten. - In Bad Homburg wird mit dem Bau des Autobahnzubringers begonnen., wobei der letzte 100 m lange Abschnitt am Graben Kieskraut Eisenbahnbrücke~Anschluss Umgehungsstrasse später Hessenring bei der Einweihung noch geschottert ist. - In Bad Vilbel wird ein Freischwimmbad alias Freibaderöffnet. - In Bad Vilbel fährt die letzte Postkutsche auf der Strecke Vilbel~Niedererlenbach. - In Wiesbaden, Marburg und Berlin beginnt das ehemalige NSDAP Mitglied von 19 27, seit 19 33 SA Mitglied und Lehrer für höhere Schulen Karl Ernst Demandt (27) in den Staatsarchiven Urkunden und Regesten alias Abschriften von Urkunden der Grafen von Katzenelnbogen zu erforschen, um die massenhaft aufgefundenen Fälschungen auszusortieren und Grundlagen für eine Familiengeschichte zu erstellen. Lediglich die mehrere Tausen Urkunden umfassende Urkundensammlung von 19 57 wird von ihm veröffentlicht, deren kostenlose digitale erneute Veröffentlichung sein Sohn Alexander Demandt (**) hier und auf dieser Website 20 06 autorisiert. Im Folgejahr wird er erneut NSDAP Miglied 

1935 In Frankfurt erlebt die Frankfurter Börse durch die Börsenreform einen Boom. - Die NSDAP verbietet während der Fastnacht bzw des Karnevals bzw des Faschings aus homophoben Gründen kölner Männern in Frauenkostümen in Regimentstöchtercorps alias Funkenmariechentruppen zu tanzen, weshalb erstmals Frauen als Tanzmariechen oder Marketenderinnen auftreten und aktiv mitfeiern dürfen. - Der frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (41) macht nach vergeblichen Versuchen mit dem Titel Stadt der Strassen mit der Zustimmung Adolf Hitlers (46) Frankfurt zur Stadt des Deutschen Handwerks. - In Frankfurt eröffnet Adolf Hitler (46) in seinem Mercedes Benz die Reichsautobahn Frankfurt - Darmstadt, die ua von der sprendlinger Strassenbaufirma Bratengeier gebaut wird. - In Wiesbaden steigt Adolf Hitler (46) 3 Tage im Hotel Rose Georg August Zinn Strasse 1 (20 16 Staatskanzlei) ab, ißt im wiesbadener Kurhaus und besucht eine Aufführung der Verdi Oper Aida im Deutschen Theater (20 16 Staatstheater). - In Frankfurt werden im Heilig Geist Hospital Lange Str. 4 Zwangssterilisationen auch mit Strahlenbehandlungen durchgeführt. - In Wiesbaden wird das Theater vom Staat übernommen und in Deutsches Theater umbenannt. - In Rüsselsheim wird nach dem Automobil Opel 1.200 ccm das neue Modell Opel P4 gebaut. - In Wiesbaden wird der Gelegenheitsarbeiter und ehemalige Gewerkschaftssekretär Konrad Arndt in das KZ Esterwege und danach ins KZ Oranienburg verschleppt, wo er seinen Bekannten Paul Krüger trifft, der mehrere Male bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt wurde. - In Frankfurt entsteht aus der Brauerei Henninger-Kempff-Stern und Johann Gerhard Henrich AG die Henninger Bräu AG. - In Ziegenhain findet eine Salatkirmes statt. - In Wiesbaden wird der Jahrgang 19 14 zum Wehrdienst eingezogen und der Jahrgang 19 15 zum RAD alias Reichsarbeitsdienst. - Der in Freystadt in Bayern geborene SS Sturmbannführer Guntram Pflaum (32) wird Geschäftsführer des Vereins Lebensborn. - In Frankfurt übernimmt Freiherr Otmar von Verschuer (39) das Universitäts-Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene in der Gartenstrasse am Mainufer. - In Wiesbaden entwickelt Henkell den Pikkolo. - Im Vorder-Taunus verliert der höchster SPD Funktionär Paul Kirchhof tragischerweise bei einer Motorradkurierfahrt seine Aktentasche mit den Namen von über 100 aktiven Mitgliedern und wird durch sein Motorradkennzeichen von der Gestapo ausfindig gemacht. Am Oberlandesgericht Kassel werden aus Bad Soden Heinrich Dosse (2 Jahre 6 Monate Haft), Fritz Lagemann, Johann Malinowski, Karl Sammel, Hermann Bender, aus Hochheim Adam Treber (2 Jahre 9 Monate Haft), Georg Engerer, Josef Schäfer, Josef Krämer, aus Hattersheim Peter Nida (1 Jahr 3 Monate Haft) und aus Höchst Paul Kirchhof (5 Jahre Haft) wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt und zu langen Haftstrafen verurteilt. - In Bad Homburg flieht der in Wien geborene ehemalige Obertaunus Landrat und amtierende bad homburger Oberbürgermeister Ritter Ernst von Marx (66) nach England. - In Frankfurt wird die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main aufgelöst. - In Bad Nauheim stirbt der in Bad Homburg geborene Schriftsteller, Schauspieler, Opernsänger und Redakteur der Tageszeitung Taunusbote Robert Fuchs-Liska (65). - In Wiesbaden wird der Gewerkschafter Paul Krüger (32) ein zweites Mal verhaftet und ins KZ Sachsenhausen verschleppt. - Der in Frankfurt geborene frankfurter Bürgermeisterenkel, Bankierssohn und Diplomat Herbert Mumm von Schwarzenstein (37) wird als vermeintlicher Homosexueller von der Gestapo beobachtet. - In Wiesbaden trifft sich die antifaschistische Arbeiterschaft im Lokal Hauser Walramstrasse 30. - In Frankfurt zwingt die Stadt den in Frankfurt geborenen jüdischen Bankier Freiherr Albert von Goldschmidt Rothschild (56) die Villa Grüneburg mit Park der Stadt zu übereignen. - Wiesbaden hat 163.270 Einwohner und Mainz hat 144.287 Einwohner. - In Lich wird Prinzessin Dorothea von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - In Rüsselsheim wird der frankfurter IHK Präsident und NSDAP Gauinspekteur Carl Lüer (38) Aufsichtsratmitglied im amerikanischen Automobilkonzern Opel. - In Deutschland wird Juden der Besitz von Kinos verboten. - In Mainz stirbt der jüdische Bierbrauer Philipp Mayer (59) der Sonnenbrauerei mit Gasthaus Zur Sonne in der Betzelsgasse 25. Die Familie versucht das Unternehmen weiterzuführen. - Die in Rüsselsheim geborene Automobilindustriellentochter Irmgard von Opel (27) fährt das Mercedes-Benz Cabrio 500 K Cabrio A. - Die frankfurter Baufirma Philipp Holzmann AG Taunusanlage 1 beginnt mit dem Bau der Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. - Der in Frankfurt geborene Kaufmannsohn, ehemalige SA Führer und Stahlhelm Redakteur Friedrich Wilhelm Heinz (36) verliert mit der Auflösung des Stahlhelms seine Existenz und fürchtet in einem KZ zu enden. - In Frankfurt hat der Rhein Main Flughafen (20 21 Eingangsbereich Flughafen Frankfurt Terminal 2) rund 17.500 Fluggäste. - In Frankfurt wird in der Kronprinzenstrasse alias Münchner Strasse das Kaffeehaus Gillsch als 7. in unmittelbarer Umgebung eröffnet. - In Frankfurt müssen die protestantisch konvertierten jüdischen Gebrüder Carl von Weinberg (74) und Arthur von Weinberg (75) ihr Gestüt Blau-Weiß in Gestüt Waldfried umbenennen. - Der in Frankfurt geborene Regisseur Walter Ruttmann (52) berät Leni Riefenstahl bei ihrem NS Propaganda Film Triumph des Willens über den Reichsparteitag der Freiheit in Nürnberg. - In Frankfurt stellt die Firma EF Wiedmann NS Abzeichen und Medaillen her. - In Darmstadt findet während der Delegiertentagung des Reichsverbandes der Automobilindustrie eine Führerbesprechung bei der Motorbrigade Darmstadt unter NSKK Korpsführer Adolf Hühnlein statt. - Das rüsselsheimer Opel Werk ist größter deutscher Automobilhersteller und bringt den Opel Olympia heraus, der mit einer selbsttragenden Stahlblechkarosserie in Großserie und mit Kühlerfigur produziert wird. Die frankfurter Adler Werke sind drittgrößter deutscher Automobilhersteller. - In Frankfurt wird auf dem Hauptfriedhof eine Ehrenwache der NSDAP für ihre Toten gehalten. Die Gedenkfeier findet im Volksbildungheim Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) statt. - In Frankfurt wird im Ufa Theater im ehemaligen Gasthof Zum Schwan Steinweg 12 der Leni Riefenstahl Film Triumph des Willens über den Reichsparteitag der Freiheit in Nürnberg gezeigt. - In Frankfurt treten die Clowns Die 3 Rivels im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf. - In Frankfurt wird das Variete Kristallpalast im Behagel Haus in der Großen Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19) wiedereröffnet. - Frankfurt wird das Frankfurter Stadion im Stadtwald in Sportfeld Frankfurt umbenannt. - In Frankfurt treten die Comedian Harmonists nur mit ihren arischen Mitgliedern als Meister-Sextett im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13-15/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18-26 JP Morgan Private Bank) auf. - In Frankfurt Bornheim wird der Neues Frankfurt Architekt Carl-Hermann Rudloff (45) Mitbegründer des Bernemer Käwwern Karnevalsvereins. - In Mainz erhält der Mainzer Carneval Verein einen geschäftsführenden Vorsitzenden, das in Mainz geborene NSDAP Mitglied und zweiten mainzer Bürgermeister Friedrich Sauermann (42). - In Wiesbaden wird der in Sachsen geborene langjährige Polizist Ernst Richard (29) Mitglied der Wiesbadener Schutzpolizei. Er wohnt in der Kauberstrasse 9. - In Frankfurt wird im großen Festsaal der aufgelösten frankfurter Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main Kaiserstrasse 37 ein Kino eingerichtet und die Orgel an eine katholische Kirche im Rheingau verkauft. - Der Himmlerduzfreund Erbprinz Josias von Waldeck Pyrmont (St) (39) wird SS Führer des SS Oberabschnitts Rhein. - In Frankfurt gibt es 3 Mal so viele Arbeitslose wie im Reich. - In Frankfurt werden mit der Schließung des bereits arisierten Großkaufhauses Wronker, dem größten 90 Meter langen Warenhaus der Stadt auf der Südseite der Zeil 105, 480 Arbeitnehmer entlassen. - In Frankfurt findet im Hotel Kölner Hof am Hauptbahnhof Gneisenaustrasse 1-5 (20 16 Mannheimer Strasse 1-5 Türkisches Generalkonsulat) eine Erste Gautagung des Deutschen Verbandes der Ärzte für physikalische und diätische Heilweise alias Naturheillehre statt. - Die Tochter des wiesbadener Theaterintendanten mit sorbischen Wurzeln Carl von Schirach (62), der seit 9 Jahren NSDAP Mitglied ist, verheiratet mit der amerikanischen Emma Lynah Tillou Bailey Middleton (63), die Sopranistin Rosalind von Schirach (37) tritt im Royal Opera House in Covent Garden London auf. Ihr Bruder ist der ehemalige NS Studentenbundführer, Staatssekretär und Jugendführer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach (28), der mit der Hitlerfotografentochter Henriette Hoffmann (22) verheiratet ist. - Prinz Otto von Isenburg Büdingen (St) (31) heiratet Felicitas von Reuß Köstritz (St) (21). - Das in Limburg an der Lahn geborene SA und NSDAP Mitglied Gerichtsreferendar Heinrich Anton Wolf (27) beklagt die Humanitätsduselei in der Judenfrage (hessischer CDU Landtagsabgeordneter). - Der in Birstein geborene Vertreter des NSDAP Propaganda Ministeriums Wilhelm Ziegler (44) wird Leiter des Institut zum Studium der Judenfrage. - In Frankfurt marschiert die katholische Sturmschar in kuzen Hosen und weißen Hemden fahnenschwingend vor der alten Oper im Gleichschritt. - In deutschen Mitropa Speisewaggons der Eisenbahn wird Binding Exportbier Hell ausgeschänkt. - In Deutschland werden die Strafen auf homosexuelle Handlungen nach § 175 von 6 Monaten auf bis zu 5 Jahren, bei schweren Fällen sogar auf 10 Jahre erweitert. - In Frankfurt wohnen in der Schüppengasse 69 Prostituierte alias Sexarbeiterinnen. - In Frankfurt ist das Variete Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache eine Lasterhöhle, aber auch ein Räubernest, in dem betrunkene Gäste mit Sexversprechen ausgenommen werden. - In Frankfurt veröffentlicht das frankfurtrödelheimer NSDAP Mitglied Otto Fischer (--) Dreispitzstrasse 6 eine zweite Auflage seines jüdischen frankfurter Adressbuches Eine Antwort auf die Greuel- und Boykotthetze der Juden im Ausland als antisemitische Boykottliste. - Der in Frankfurt geborene Schlossergeselle, sozialistisches Arbeiterjugend Mitglied und SS Obergruppenführer Friedrich Weitzel (31) hetzt als düsseldorfer Polizeipräsident gegen die katholische Kirche und mitinitiiert den dreijährigen Sittlichkeitsprozess gegen Ordensangehörige und Priester in Koblenz, bei dem rund 2500 Verfahren wegen Homosexualität und Missbrauch von Schutzbefohlenen in Heimen eingeleitet werden. Die meisten der 170 verurteilten kommen nach der Verbüßung einer ein- bis zweijährigen Haftstrafe auch noch in Schutzhaft. 64 sind geständig. - Die Rheinpfalz wird mit der Saarpfalz zum Gau Saarpfalz zusammengelegt. - In Bad Homburg wird Althanasius für das Gestüt Erlenhof Sieger des höchstdotierten deutschen Pferderennens Braunes Band von Deutschland in München mit 35.000 Reichsmark mit Trainer Adrian von Borcke und Jockey Ernst Grabsch. Zweiter wird sein Gestütskollege E Böhlke auf Lampadius. - Der in Mainz geborene Offizier und Polizist NSDAP Mitglied Georg Keppler (41) wird Mitglied der SS Verfügungstruppe. - Das in Mainz geborene KPD Mitglied, Schriftsteller und Schauspieler Fitz Erpenbeck (27) flieht in die Sowjetunion (19 72 Vaterländischer Verdienstorden). - Königstein wird zum Heilklimatischen Kurort. - In Frankfurt wird in der Niederräder Landstrasse 22 die groß-frankfurter NSDAP Kreisführerschule eingeweiht. - In Darmstadt stellt die Gestapo den dresdner Polizeikriminaloberassistenten Bruno Böhm (33) Besunger Strasse 202 als Referent im Judenreferat an. - In Frankfurt beschließt die Studentenverbindung Corps Austria nach corpsinternen Streitereien ihre nichtarischen Mitglieder nicht auszuschließen. - In Wiesbaden wird der in Worms geborene Keramikfabrikantensohn Richard Hildebrandt (38) Führer des SS Abschnitts XI. - In Darmstadt wird das Luftamt Darmstadt aufgelöst. - In Darmstadt findet die Deutsche Freiballon Meisterschaft statt. - In Eppstein werden auf Burg Eppstein wieder Burgfestspiele begonnen, die im Gegensatz zu früher nicht nur Eppstein zum Thema haben. Es werden professionelle Schauspieler engagiert. - In Darmstadt wird der in Arheilgen geborene evangelische homosexuelle Theologiestudent Heinrich Orlemann (26) bei seiner Abschlussprüfung gemobbt, nicht übernommen, dann denunziert und fortlaufend regelmäßig verhaftet und inhaftiert (19 42 im KZ Sachsenhausen ermordet). - In Bad Homburg wird das Laternenfest durch das SA Mitglied und bad homburger NSDAP Bürgermeister Erich Meusel (31) mit 18 Böllerschüssen vor dem Weißen Turm als Signal zum Entzünden der Laternen eingeführt, wobei am ersten Tag der große Festzug der Kraftwagen und am Folgetag der zweite Große Festzug mit Motorfahrzeugen und Pferdewagen mit dem Motto Bad Homburg im Licht veranstaltet werden. Im Kurhotel Parkhotel Ritter (20 16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich Promenade 69 findet eine Venzianische Nacht und im weißen Saal des bad homburger Kurhauses der Laternenfestball statt. Das SA Mitglied ist Erich Meusel (31) ist bad homburger NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Bad Homburg zieht die Polizeiwache in das Rathaus gegenüber dem bad homburger Kurhaus ein. Die Polizei trägt das Hakenkreuz in ihrer Kokarde auf der Schirmmütze. - In Frankfurt Sachsenhausen wirbt die Apfelweinkneipe alias Äpfelweinwirtschaft Zum Feuerrädchen in der Textorstrasse 24 mit der Telefonnummer 64426 um Gäste. - In Frankfurt beschwert sich der katholische limburger Bischof Antonius Hilfrich (62) über massive Störungen bei Gottesdiensten durch SA und HJ im frankfurter Dom. - In Burgholzhausen muss der jüdische Metzger Ludwig Oppenheimer nach vielen Schikanen seine Metzgerei schließen und ihm wird die Wohnung im Gemeindehaus gekündigt.  - In Mainz stoppt der Fernreisezug Rheingold-Express auf seiner Strecke von den Niederlanden in die Schweiz durch das Rheintal. - In Frankfurt ist das Adolf Hitler Haus in der Gutleutstrasse 8-12. Dort hat die NSDAP Gauleitung die Telefonnummer 30381 und das Giro-Konto 6221 bei der Nassauischen Landesbank. - In Frankfurt wohnt der NSDAP Obertaunus Landrat Landgrafensohn Prinz Wolfgang von Hessen (St) (43), der mit der Reichskanzlertochter Prinzessin Marie Alexandra von Baden (St) (37) kinderlos verheiratet ist, in der Hohenzollern Anlage 40 (20 17 Luxushotel Hessischer Hof Friedrich Ebert Anlage 40). Hausnummer 42 ist ein Bauplatz. Gegenüber in Nr 49 ist die Deutsche Gesellschaft für Gewerbehygiene und der Verein St5f1ahlhelmhaus, daneben in Nr 51 das Städtische Fürsorgeamt, wo alle Mittellosen melden müssen. Mittellos ist man nach wenigen Monaten Arbeitslosigkeit. - In Darmstadt Ober-Ramstadt wird wegen der Einlage von jüdischem Kapital und des Konkurs im Vorjahr trotz 1.700 verkauften Röhr Junior Automobilen das Automobilwerk Neue Röhr AG endgültig geschlossen und die Rechte werden an die Stoewer AG verkauft. - In Frankfurt endet an der Festhalle an der Messe eine Interationale Polizeisternfahrt. - In Mainz wird nach dem Tod des in Landau geborenen Reichsbahn-Beamtensohnes, des katholischen mainzer Bischof Ludwig Maria Hugo (64) der in Friedberg geborene Reichsbahn-Obersekretärssohn und ehemalige katholische Zentrumspartei Abgeordnete Albert Stohr (45) neuer mainzer Bischof. - In Mainz verpasst der Fussballverein 1. FSV Mainz 05 den direkten Wiederaufstieg in die Gauliga Südwest. - In Andernach wird Prinzessin Maria von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter von NSDAP Mitglied Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (37) geboren und stirbt noch am gleichen Tag. - In Mainz finden im Gasthaus Kötherhof Künstlervorstellungen statt. - In Frankfurt wird in der Gallusanlage 1 die Ausstellung des chemnitzer Kraftfahrzeugherstellers Auto-Union eröffnet. - In Frankfurt wird der Schillerplatz in Hauptwache umbenannt. - In Wiesbaden gibt es das Hotel Kölnischer Hof der Deutschen Gesellschaft für Handelserholungsheime eV für Handel und Industrie. - In Frankfurt gewinnt der in Frankfurt geborene Rennenfahrer Heinz Brendel (20) mit einem Fiat Rennwagen das Feldbergrennen in der Sportwagenklasse bis 1100 ccm ohne Kompressor. - In Wiesbaden findet ein Gau-Sängerfest statt. - In Frankfurt gibt es eine Reichsbahnautobusverbindung mit stromlinienförmigen Mercedes Omnibussen über die Reichsautobahn nach Heidelberg und Mannheim. - Die Industrielle Olga Kirsch-Puricelli (78), Tochter von Hermann und Elisabeth Susanne Puricelli, verheiratet mit Nikolaus Kirsch (78) stirbt. Ihr Sohn Paul Kirsch Puricelli (39) ist mit der Gräfin Klara von Matuschka Greiffenklau Vollrads (33) verheiratet. - In Frankfurt gibt es einen Polizeisportverein, bei dem man Boxen lernt. Mitgliedsausweisnummern reichen bis 3.000. Nach neuen Bestimmungen benötigen Ausweisbilder der Polizisten Uniform und Mütze. Ausweise müssen jährlich gültig gestempelt werden. Zivilisten dürfen aufgenommen werden. Uniform bei Wettbewerben wird Pflicht. - Der frankfurter Berufsradrennfahrer Bruno Roth (24) wird Deutscher Meister im Strassenrennen, gewinnt beim Strassenradrennen Rund um Berlin und startet bei der Tour de France. - In Wiesbaden wird der in Worms geborene und in Frankfurt zur Schule gegangene Keramikfabrikantensohn und Mordauftraggeber Richard Hildebrandt (38) hauptamtlicher Führer des SS-Abschnitt XI. - In Rüsselsheim baut Opel erstmals über 100.000 Automobile im Jahr, unter anderem im neuen LKW-Werk in Brandenburg. - In Rüsselsheim baut Opel das neue Modell Olympia als erstes deutschen Grosserienfahrzeug mit einer selbsttragenden Ganzstahlkarosserie mit einem geringeren Gewicht und ausgefeilter Aerodynamik und mit einer getrennten Vormontage von Karosserie und Unterbau, die bei der Hochzeit zusammengefügt werden. - In Frankfurt brennen einige Stockwerke der jüdischen Schuhfabrik Adler und Neumann, Mainzer Landstrasse, übernommen von der Firma Schneider aus, von der schon einige Teilhaber, darunter der jüdische Multimillionär und Eintracht Frankfurt Mitglied Schlappe-Stinnes alias Walter Neumann, ihre Anteile verkaufen mussten. - In Darmstadt wird das staatliche Regierungsorgan, die darmstädter Tageszeitung Darmstädter Zeitung auf Anordnung von NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (50) aufgelöst. Die NSDAP Zeitung Hessische Landeszeitung wird neues Regierungsorgan. - In Limburg setzt der katholische limburger Bischof Antonius Hilfrich (67) seinen Großneffen, den lindenholzhausener Bürgermeistersohn, einen ehemaligen Weltkriegssoldaten, fuldaer Theologiestudent und Philosophiestudent Georg Rompel (38) als Pfarrer in Eppstein Bremtal ein (19 60 päpstlicher Hausprälat). - In Walldorf beteiligen sich die Mitglieder des Reichsarbeitsdienstes Walldorf am Bau der Reichsautobahn. - In Frankfurt wird der in Leipzig geborene ehemalige Groß-Frankfurt NSDAP Kreisleiter und hessen-nassau Reichstagsmitglied Walter Kramer (31) wegen einer vermuteten Homosexualität aller seiner Ämter enthoben und von der Gestapo abgeholt, wonach sich seine Spur verliert. - In Wiesbaden betreibt die Firma Fiehl Ecke Wilhelmstrasse 60/Taunusstrasse das Omnibus Unternehmen Rheinland mit großen Mercedes Bussen. - In Frankfurt findet das Große Motorradrennen auf dem Rundkurs Niederräder Landstrasse, Mörfelder Landstrasse und Forsthausstrasse alias Kennedyallee statt. - In Finnland und Schweden wird das Gesetz zur Zwangssterilisierung minderwertiger menschlicher Elemente wie Schwerverbrecher, geistig Behinderte, Diebe, Gewohnheitsverbrecher und Alkoholiker erlassen, die ein Gericht anordnen muss. - In Wiesbaden Biebrich verkauft die mit ihrem Cousin Felix von Bourbon Parma (St) (42), dem Bruder der österreichischen Ex Kaiserin Zitta von Habsburg Lothringen (St) (43), verheiratete luxemburgische Großherzogin Charlotte von Nassau Weilburg (St) (39) das von der luxemburger Finanzkammer verwaltete biebricher Schloß an den preußischen Staat. - Die in Mainz Kastel geborene münchener Kammerspielschauspielerin und Oberleutnantstochter Edith Schultze Westrum (31) erhält ein Auftrittsverbot, weil sie sich für ihre jüdischen Freunde einsetzt. - In Frankfurt ist die Apfelweingaststätte Zum langen Hof in der Martin May Strasse 6. - In Frankfurt besucht der Gestapo Gründer und Verantwortliche für die Errichtung der ersten KZs, der preußische Ministerpräsident Hermann Göring (42) das Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 auf einen Kaffee mit seiner Frau. - In Frankfurt tritt der in Wiesbaden geborene Professor an der frankfurter Universitäts-Frauenklinik, SA und NS Deutsche Ärztebund Mitglied Heinrich Eufinger (39) in die SS ein, beteiligt sich an mindestens 900 Zwangssterilisationen und wird zwei Jahre später Leiter der frankfurter Universitäts-Frauenklinik. Er ist der Star Gynäkologe, dem die Frauen in der Partei vertrauen und Vater von Tochter Marianne Eufinger (01). Sie wird ..57 die Frau des Malers Gerhard Richter, dessen Tante ihr Vater Heinrich Eufinger (39), 19 45 im Rahmen einer Zwangssterilisation ermordet hatte. - Das in Bad Vilbel geborene KPD Mitglied, Landgerichtspräsidentensohn in Münster und Chemiker Arnold Münster (23) wird wegen kommunistischer Flugblattaktionen zu 8 Jahren Haft verurteilt, von denen er 7 absitzt und danach in eine Selbstmörderkompanie Strafkompanie 999 eingezogen wird, die er ebenfalls überlebt. - Der in Eddersheim in der Flettnervilla geborene Erfinder Anton Flettner (50) stellt nach vielen Rückschlägen ein funktionsfähiges Drehflügelflugzeug alias Helikopter Fl 184 vor. - In Flörsheim kauft der Besitzer der Flörsheimer Zeitung Heinrich Dreisbach (54) die konkurrierende Zeitung Flörsheimer Nachrichten. - In Frankfurt Oberursel wird das Feldbergrennen von der Hohen Mark über das bisherige Ziel am Sandplacken bis zum Feldberg um 4 km verlängert. - In Frankfurt wird im Rahmen von grossangelegten städtischen Fassadenverschönerungsaktionen ua am Gasthaus Zum Roseneck am Garküchenplatz das Fachwerk freigelegt. Die verputzten Fassaden sind zum Grossteil bis zum ersten Stock vom Strassendreck und darüber vom Rauch der Schornsteine völlig verschmutzt. - In Rüsselsheim steigt der Fussballverein SV Opel Rüsselsheim 19 06 in die höchste Klasse der Gauliga Südwest/Mainhessen auf, zu der das Saarland, Rheinhessen und das südliche Hessen bis zum Main gehört. Nördlich des Mains gibt es die Gauliga Hessen und westlich des Rheins die Gauliga Mittelrhein. - In Darmstadt Goddelau hat der SA Sanitätsführer Ludwig Amrhein (--) als Ärztlicher Direktor in der Irrenanstalt Philippshospital alias Heil- und Pflegeanstalt Philippshospital 149 Zwangssterilisationen durchführen lassen. - In Polen beginnt mit der Übernahme einer antijüdischen Regierung eine Fluchtbewegung ua auch nach Deutschland. - In Wiesbaden beginnt die Strassenreinigung gegen Glatteis auf den Strassen am frühen Morgen Salz zu streuen und die Müllabfuhr beginnt mit dem kostenlosen Abtransport von Sperrmüll einmal wöchentlich. - In Deutschland kontrolliert der Reemtsma Konzern den gesamten Tabakwarenmarkt, wobei er 66% selbst besitzt und den Rest in Form eines Kartells dominiert. - Der ehemalige frankfurter Armenarzt und (laut frankfurter Stadtarchiv) ehemaliger erster Präsident alias erster Vorsitzender alias erster Vorstand des Ersten Automobilklubs Frankfurt alias Frankfurter Automobil Club Theodor Mollison (61) ist führender NS Rassetheoretiker, NS Rassehygieniker und Doktorvater des späteren Auschwitzarztes und neuen Doktor Josef Mengele (24), dessen Doktorarbeit von Rassemerkmalen handelt, völlig unwissenschaftlich erstellt ist und politisch motiviert angenommen wird (20 21 Das Frankfurter Stadtarchiv löscht den Online-Beitrag einfach ohne Feedback nach Anfrage) - In Frankfurt gibt es eine Reichsautobahnauffahrt Frankfurt Süd auf die A5 alias Kreuzung A5 und B43, 500 m nördlich des Frankfurter Kreuzes, das es noch nicht gibt, die direkt über die Flughafenstrasse errreicht wird und wo Hitler zur Einweihung des erstes Reichsautobahnteilstücks auf die Autobahn auffährt. Die Provinzialstrasse 43 alias B43 ist nur das kurze Stück von der Autobahnauffahrt Frankfurt Süd bis zur nächsten Kreuzung (20 21 Esso Tankstelle Frankfurt Flughafen am Flughafenkreisel). - In Offenbach stirbt das offenbacher Original, der in Gießen geborene Maabär alias Mainbär (68), der obwohl er Nichtschwimmer ist, mehrere Menschen vor dem Ertrinken gerettet haben will, manchmal unter den Mainbrücken schläft und Gelegenheitshelfer der Mainflößer, Mainschiffer und Ruderer ist. - Der in Wiesbaden beschulte Freiherrensohn Eberhard Löw von Steinfurth (26) wird Mitglied des Sicherheitsdienstes Reichsführer SS. - In Darmstadt gründet der Tierschutzverein am Löcherwiesenweg ein Tierasyl alias Tierheim, wo man hauptsichtlich Hunde und Katzen aufnimmt und mit aktiver Tierpflege beginnt. Das  Reichstierschutzgesetz besagt, dass herrenlose Tiere bei fehlenden Unterbringungsmöglichkeiten jeden Montag am 1. Polizeirevier versteigert werden müssen und bei erfolgloser Vermittlung eingeschläfert werden. - In Nürnberg stellt der Automobilhersteller und Motorradhersteller Zündapp den Lieferwagen Typ L 500 mit einer Nutzlast von 500 kg, einen Pickup, her. - In Mainz erhält der mainzer Brenzelbäcker Wilhelm Ditsch (--), der seine Brenzeln in der Taunusstrasse 1 ohne Verkaufsraum herstellt, die Erlaubnis seine Brezeln auf dem Rüsselsheimer Volksfest und dem Bad Homburger Volksfest an zwei Sonntagen zu verkaufen. - In Mainz beträgt in der Automobiproduktion der Umsatzanteil von Omnibusteilen beim Deutz Werk 30 %. - In Frankfurt wird der Pferderennsportverein Renn-Klub wegen der Austritte der jüdischen Mitglieder zahlungsunfähig und danach aufgelöst. - Der Pfarrer der Bekennenden Kirche Martin Niemöller (43) traut Otto Friedrich von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (31) und Felizitas von Reuß Köstritz (St) (21). - In Bad Homburg wird Wilhelm Meurer (--) Vereinsführer des Hockey und Tennis Club. - Der in Darmstadt geborene mainzer Patrizier und  Daimler Benz AG Werksleiter Gaggenau Freiherr Arnold Joseph Wilhelm Gedult von Jungenfeld (49), versichert der NSKK Führung enge Verbundenheit, die sich durch massive Präsentation und Anwerbung auszeichnet. 12 der 14 bis Kriegsende arbeitenden Daimler Benz Vorstandsmitglieder treten dem NSKK bei. - In Rüsselsheim wird der Maschinenbauingenieur und adam opel ag Direktor Wilhelm Scholz (58) Präsident des Reichs Kraftwagen Betriebsverbandes, NSDAP Mitglied und NSKK Staffelführer zbV der Korpsführung, was er bis 19 38 bleibt. Opel verkauft 42 % aller neuzugelassenen Fahzeuge. Adler ist auf Platz 5. - In Mainz lässt sich der Natur Apostel und frankfurter Kneipenpoet Karl Waßmann (50) auf dem Rosenmontagszug feiern, wonach es still um ihn wird. - In Wiesbaden veranstaltet der Rotrary Club eine Bezirkskkonferenz mit hunderten Mitgliedern unter einem riesigen Hakenkreuzsymbol. - In Wiesbaden wird das ehemalige jüdische rotary club wiesbaden Mitglied und Mehrheitseigner Adolf Julius Blumental (48) gezwungen das elterliche Kaufhaus Blumenthal Kirchgasse 37 (20 17 Karstadt) ohne Entschädigung an ehemalige Mitarbeiter abzugeben. - In Wiesbaden nimmt der Rotary Club Wiesbaden als streng nationalsozialistische Organisation neue Mitglieder auf, darunter den Künstler Ernst Zoberbier (42), den mainzer schott musik verlag Direktor Wilhelm Strecker (--). der Direktor der Treuhandgesellschaft Rheinland Anton Hackmann (--). den wiesbadener dresdner bank Filialdirektor Firtz Gutmann-Werner (--). den mainzer vowinkel Sägewerksbesitzer Bertram Graubner (--). den wiesbadener Amtsgerichtsrat Gustav Germersheimer (--). den ehemaligen mainzer Generalmusikdirektor Karl Elmendorff (44). - In Frankfurt beginnt der in Höchst geborene Modeamtsfotograf Max Göllner (37) Friedrich Ebert Anlage 18 alle Exposees und Entwürfe mit seiner neuen Leica Kamera zu dokumentieren. Er ist einer der NS Pressefotografen. - In Bad Homburg gewinnt Hans Stuck (35) auf einem Auto Union Rennwagen Automobil das Zweite Große Feldbergrennen. - In Frankfurt wird das staatliche Forschungsinstituts für langfristige Prognosen des Reichswetterdienstes mit dem in München geborenen Franz Baur (48) als Leiter nach Bad Homburg verlegt. - Der in Wiesbaden ausgebildete Schauspieler Hugo Werner-Kahle (31) spielt in seinem ersten NS Propagandafilm Der alte und der neue König mit, den die neugegründete NS Produktionsfirma Deka realisiert.  - In Wiesbaden endet im Residenz Theater in der Luisenstrasse 42 (20 16 mittig Nordseite Luisencenter) alias Kleines Haus für Schauspiel, das der Stadt gehört, der Bühnenbetrieb. - In Bad Homburg wird das bei Hildesheim geborene NSDAP Mitglied und SS Mitglied der frankfurter frauenklinik Medizinpraktikant Friedrich Mennecke (31), der SS Mitglieder mustert, Assistenzarzt am Kreiskrankenhaus. - In Frankfurt emigriert der jüdische Gründersohn und Hofjuwelier Robert Koch (--) des Juweliergeschäfts Koch Ecke Kaiserstraße/Neue Mainzer Strasse. - Der in Bingen Waldalgesheim geborene Automobil Rennfahrer Hanns Geier (33) startet bei mehreren Grand Prix Rennen auf einem Mercedes-Benz W25. - Die Bäderstrasse wird zur Bundesstrasse 260 umbenannt. - In Darmstadt wird die Tageszeitung Darmstädter Anzeiger eingestellt. Die Tageszeitung Hessische Landeszeitung wird neues NSDAP Parteiorgan. - In Frankfurt Höchst muss der katholischen limburger Bischof Antonius Hilfrich (62) seine Katholische Jugendschar, die katholische Gegenorganisation männlicher Kinder in Uniform, schwarze Lederschuhe, kurze schwarze Hose mit Koppelgürtel und helleres langärmliches Hemd in die Hitlerjugend HJ eingliedern.- In Wiesbaen wird das Weindorf Neudorf in Martinsthal umbenannt.

1934 In Frankfurt findet auf dem Römerberg eine NSDAP Kundgebung statt. - In Wiesbaden reduziert sich die Arbeitslosenzahl von 19.837 auf 8.466 zum Jahresende. - In Wiesbaden wird die Stadt Wiesbaden von der Reichsregierung zur Notstandsgemeinde erklärt. - In Wiesbaden wird der Wiesbadener Kurverein neu gegründet und der neue Intendant von Wechmar übernimmt die kulturelle Führung. In Wiesbaden wird das Deutsche Tonkünstlerfest veranstaltet. - In Wiesbaden wird der Musikalische Völkerbund gegründet. - In Wiesbaden findet nach vier Jahren der Automobil Blumenkorso wieder statt. - In Frankfurt haben nach 65 % fünf Jahre zuvor 91 % der Haushalte einen Stromanschluß. - In Wiesbaden wird im Paulinenschlößchen im kleinen Rahmen ein neues Weinfest, das Rheingauer Weinfest eingeführt. - In Wiesbaden wird das Opelbad in Form eines Ozeandampfers eröffnet. - Der in Darmstadt geborene Sippenforscher und SA Standartenführer der Obersten SA Führung Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) (31) veröffentlicht Einführung in die Familienkunde. - In Offenbach wird der in Haiger geborene Jurist, Versicherungskaufmann und NSDAP Mitglied Helmuth Schranz (28) offenbacher NSDAP Kreisleiter und Ortsgruppenführer. - In Wiesbaden werden in der Diözese Nassau alle kirchlichen Gemeindevertretungen und Synoden aufgelöst. - In Wiesbaden Bierstadt wird der Musikverein zur NSBO Kapelle und die freiwillige Ortsfeuerwehr aufgelöst und in die wiesbadener Feuerwehr integriert. - In Wiesbaden Bierstadt wird die Luftschutzübung Bomben über Bierstadt durchgeführt. - In Mainz brennt das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs aus. - In Mainz wird der Mainzer Carnevals Verein ein ganzjähriger Verein, der sich nicht mehr jährlich auflöst. - In Wiesbaden werden in einem Massenprozeß 27 wiesbadener KPD Anhänger zu Gefängnisstrafen zwischen 1 und 5 Jahren verurteilt. - Eppstein Niederjosbach erhält eine eigene Postagentur. - In Weilmünster beginnt die Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster Weilstrasse 10 mit der Zwangssterilisation von 278 Insassen bis 19 39. - In Frankfurt Sachsenhausen tritt der evangelische Kirchenvorstand der oppositionellen Bekennenden Kirche bei. - In Frankfurt wird ein Notstandsprogramm und ein Architektenwettbewerb zur Gesundung der fünf schlimmsten Stellen der Altstadt, der Brutstätte des Kommunismus aufgelegt. - Landesbischof Ernst Ludwig Dietrich (37) gliedert alle kirchlichen Jugendverbänden in Hitlerjugend HJ, Jungvolk und BDM ein. Ernst Ludwig Dietrich (37) zeigt auch in der Kirche den Hitlergruss. - Die Evangelische Kirche in Hessen Nassau verliert ihre Eigenständigkeit und wird in die Deutsche Evangelische Kirche eingegliedert. - In Darmstadt veranstaltet der Kampfbund für deutsche Kultur unter Leitung von Adolf Beyer die Kunstausstellung Deutsche Frühjahrsaustellung Darmstadt Mathildenhöhe, die dem Geschmack von Adolf Hitler entsprechen und das Volk wieder beglücken möge. - In Bad Homburg kommt der politisch einflusslose, nieren- und herzleidende siamesische König Prajadhipok und die Königin Rambhai Barni zu einem Kurbesuch, wird vom NSDAP Ortsgruppenleiter und Bürgermeister Richard Hardt, Kurdirektor Walter Höfner und Regierungsrat Dr. zur Nedden im Auftrag des in Offenbach Rumpenheim geborenen evangelischen Rittmeisters, Bankkaufmann der arisierten frankfurter Filiale der M. M. Warburg & CO Bank, NSDAP und SA Mitglieds, NSDAP Obertaunuskreis Landrats Prinz Wolfgang von Hessen Kassel (38) in Empfang genommen, steigt im mit Elefantenflagge beflaggten Ritters Park Hotel Kaiser Friedrich Promenade 69 (20 16 Hotel Steigenberger) ab und erhält im bad homburger Kurhaus auf eigenen Wunsch erst einmal deutsche Schlachtschüssel. - Der in Bad Homburg geborene Schriftsteller, Schauspieler und Opernsänger Robert Fuchs-Liska (64) beendet seine Tätigkeit als Redakteur der Tageszeitung Taunusbote. Seine Bücher Schamlose Seelen und Fräulein Sünde stehen auf der Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums. - Das in Bad Homburg geborene Stahlhelm Mitglied und Schwer- und Rüstungsindustrieller Freiherr Curt von Salmuth (39) wird SA Mitglied. - In Taunusstein Wehen wird eine Telefonselbstwählstelle eingerichtet. - In Wiesbaden foltert die Gestapo bei der Leichtweißhöhle den KPD Funktionär Karl Brech, wo er an einem Baum hängend mit dem Leben bedroht wird. - Der in Birstein geborene Prinz Franz Ferdinand von Isenburg (St) (33) stellt aeinen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP, wird aber angeblich nicht genommen, obwohl er bereits die Mitgliedsnummer 2646634 bekommen hat und sein jüngerer Bruder Ferdinand Karl von Isenburg (St) (28) jahrelanges SA Mitglied, SA Standartenführer und SA Adjutant ist. - In Frankfurt wird das Neue Theater Mainzer Landstrasse 55 gleichgeschaltet und in Kleines Haus umbenannt. - Das in Offenbach Rumpenheim geborene NSDAP Mitglied, Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau und Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP Prinz Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (41) zieht in seine Amtsräume im Landeshaus Kaiser Friedrich Ring 75 ein, in dem das Amt für Erb- und Rassenpflege unter Leiter Dr Wilhelm Stemmler eingerichtet wird. - In Lich wird Prinz Philipp Reinhard von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - Wiesbaden hat 162.009 Einwohner. - In Lich wird der Grafensohn Philipp Reinhard von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - Mainz hat 143.697 Einwohner. - In Frankfurt soll das KPD Mitglied und Koch Josef Reitinger (21) den SA Mannes Hans Handwerk ermordet haben, wird verhaftet und ins Wilde KZ in der Frankfurter Perlenfabrik in der Ginnheimer Landstrasse 40 (20 16 riesiger Studentenwohnhochhauskomplex) verschleppt, wo er unter Folter gesteht, aber später widerruft. Er wird trotzdem wegen Mordes hingerichtet. - In Frankfurt wird der verstaatlichte Sender Frankfurt der SÜWRAG in Reichssender Frankfurt umbenannt und Intendant Hans Otto Fricke verbreitet NS Propaganda. - Der in Frankfurt, Wiesbaden, Rüdesheim und Limburg ausgebildete höhere Beamte des preußischen Justizministerium Ex-Zentrums-Politiker und Gestapo-Mitglied Hans-Josef Altmeyer (35) wird persönlicher Referent des in Katzenelnbogen Berghausen geborenen Gestapo Leiter Rudolf Diels (34) auf dessen Gesuch und wird nach einem Monat nach Berlin befördert. - In Frankfurt wird die Loge Socrates zur Standhaftigkeit in der Hochstrasse 14 (20 16 Hilton Hotel) von der NSDAP enteignet. - In Deutschland wird die gesamte Filmwirtschaft zensiert. In Deutschland dürfen Kinos nach dem Reichslichtspielgesetz nur noch eine Wochenschau, einen Kulturfilm, 900 Meter sonstiges Beiprogramm wie Werbung und einen abendfüllenden Spielfilm zeigen. - Die in Rüsselsheim geborene Automobilindustriellentochter und weltbeste Military Springreiterin Irmgard von Opel (27) bezwingt bei ihrem Derbysieg in Hamburg Klein-Flottbek den Generalssohn, Sportreiter und späteren Hitler-Retter Leutnant Heinz Brandt (27) und sein Pferd Baron IV.. Sie besitzt einen Greyhound Windhund, einen balearischen PodencoIbicenco Windhund, fünf weiße Schnauzer und einen Schäferhund. - Der frankfurt Chefredakteur der Wochenzeitung Das Illustrierte Blatt wird Chefredakteur der Zeitung Neueste Zeitung. Beide Zeitungen, wie die Frankfurter Zeitung erscheinen im Societätsverlag Große Eschenheimer Strasse 33-37. - Nach dramatisch gestiegenen Zahlen der amerikanischen Verbrechensstatistik wird die Hayce Selbstbeschränkung durchgesetzt, nach der Verbrecher in Kinofilmen nicht mehr glorifiziert werden dürfen und das Gute zu siegen hat. Regisseure, die sich daran nicht halten, werden ohne gesetzliche Grundlage im Kino einfach nicht mehr gezeigt. - In Darmstadt wird der darmstädter Spenglermeister und ehemalige frankfurter NSDAP Stadtrat Otto Christian Wamboldt (50) darmstädter NSDAP Oberbürgermeister. - In Frankfurt findet ein Jungvolk Zeltlager statt. - In Darmstadt bietet das Pharma-Unternehmen Merck Cebion als erstes Vitamin C Präparat an. - Der in Frankfurt geborene Schriftstellersohn und Rittmeistersohn Freiherr Eberhard Carl Alfred von Wechmar (37) wird bei Breslau von der SS verhaftet und erschossen. - In Frankfurt tritt der Adlerwerke Mitbesitzer Ernst Hagemeier (--) als Berater für automobiltechnische Fragen in die SS ein. Er wird neuer Leiter der Wirtschaftsgruppe Fahrzeugindustrie und ist förderndes NSKK Mitglied. - Bei dem in Baden-Baden gestarteten Automobil Langstreckenstrassenrennen 2.000 km durch Deutschland nehmen zwölf Opel Automobile teil. - In Frankfurt wird das großfrankfurter NSDAP Kreishaus Ecke Elbestrasse/Gutleutstrasse bezogen. Gleichzeitig findet ein Volksfest im Ostpark statt. Die ganze Stadt ist mit Hakenkreuzen beflaggt. - In Frankfurt findet ein Volksfest auf dem Messegelände statt. - In Frankfurt feiert die Stadt Frankfurt zum angeblich 1.000 Jährigen Jubiläum der Mainschiffer ein Wasservolksfest an der alten Brücke. - In Frankfurt wird in Große Eschenheimer Strasse das Familienrestaurant Henrich-Bräu wiedereröffnet. - In Frankfurt veranstaltet die NSDAP Organisation KdF auf dem Sportfeld Gelände im frankfurter Stadtwald alias Waldstadiongelände ein Volksfest mit Weinfest, ein Steherrennen auf der Radrennbahn und großes Programm im Waldtheater. - In Frankfurt starten auf dem Flughafen Rebstock (20 17 freies Gelände hinter Ibis Hotel) täglich 22 Flugzeuge, davon 5 in der Nacht. - In Frankfurt besetzt die SS und die Gestapo das Freimaurerlogenhaus Carl am Mozartplatz. - In Frankfurt zwingt das städtische Wohlfahrtsamt unverheiratete arbeitslose Frauen in Erwerbslosenheime. Wer sich weigert verliert jede Unterstützung. Beschwerden sind vergebens. In Mainz warnt der mainzer Fastnachtszugwagen 86 ganz offen Gutes tue nicht bekleckern, sonst musst du in Dachau meckern. - Der evangelische und streng gläubige Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (31) wird SA Oberscharführer. - Der in Darmstadt geborene und wegen vielfacher Urkundenfälschungen und Unterschlagungen verurteilte ehemalige Bankangestellte, NSDAP Ortsgruppenschatzmeister und kasseler SS Ausbilder Karl Otto Koch (37) wird Kommandant des KZ Hohnstein. - In Bad Homburg stirbt Freiherr Friedrich Wilhelm August von Altenburg (St) (--), der 33 Jahre zuvor auf den Prinzentitel Prinz von Sayn Wittgenstein verzichten musste. - In Frankfurt wird der Versicherungsangestellte Gustav Stürtz (19) Mitglied der NSDAP (1969 hessisches NPD Landtagsmitglied). - Die bisexuellen Abenteuer des in Darmstadt geborenen knochenkrebskranken hessendarmstädter Prinzenenkel Prinz Georg von Battenberg (St) (42), wie die seiner Frau Nadja, die ihrerseits ein lesbisches Verhältnis u.a. mit der amerikanischen Diplomatentochter Gloria Morgan Vanderbilt (30) hat, deren Schwester Thelma Furness (--) wiederum eine Mätresse des englischen Thronfolgers Eduard VIII (St) (40) ist, werden von einem Privatdetektiv aufgedeckt. - In Darmstadt gibt der in Darmstadt Eberstadt geborene evangelische Landesjugendpfarrer Hans von der Au (42), der sich für hessische Volkstänze interessiert, sein Amt auf, wird SA Mitglied und Studienrat an der Justus Liebig Oberschule Julius Reiber Strasse 3. - In Frankfurt wird vom neuen Wirt Alfred Hütte das arisierte Bier- und Weinlokal mit Tingeltangel, das Variete Bunte Bühne mit 200 Plätzen an der Ecke Allerheiligenstrasse/Albusgasse in das seriöse Lokal Gondel für gutsituierte Gäste umgewandelt, das wegen guter Kontakte zur NSDAP über die Sperrstunde hinaus geöffnet werden darf. Es wird speziell für die SA und die SS freigegeben. Die Polizei hält es trotzdem für ein schmieriges Animierlokal mit Prostituierten alias Sexarbeiterinnen, da das Personal übernommen wird. Alfred Hütte gehört auch das Automatenrestaurant Haferkasten Große Friedberger Strasse 3 (20 17 Mc Donalds) an der Konstabler Wache. Es gehört zu Henninger. - In Frankfurt werden außergewöhnlich wenige Prostituierte alias Sexarbeiterinnen in Arbeitshäuser, darunter die Anstalt Breitenau eingewiesen. - In Frankfurt veröffentlich das frankfurtrödelheimer NSDAP Mitglied Otto Fischer (--) Dreispitzstrasse 6 ein jüdisches frankfurter Adressbuch Eine Antwort auf die Greuel- und Boykotthetze der Juden im Ausland als antisemitische Boykottliste, wobei sowohl Wohn- als auch Geschäftsadressen angegeben sind. - In Wiesbaden wird die SS Standarte 78 aufgestellt. Der Sturmbann 7/78 ist Hofheim. - In Frankfurt beginnt der in Mainz aufgewachsene Schauspieler alias Der Alte Siegfried Lowitz (20) sein Theaterdebüt und macht Karriere in Mainz. - In Offenbach werden an der Technischen Lehranstalt alias HfG später Hochschule für Gestaltung Schloßstrasse die Bereiche Bilderhauerei und Malerei abgeschafft. - In Mainz errichtet der NS Lehrerbund Hessen Nassau ein Schulungslager mit 14 tägigen Schulungskursen statt. - Der in Wiesbaden geborene wiesbadener Musikdirektorensohn, NSDAP Mitglied und Drehbuchautor Hans H Zerlett (42) führt im Karl Valentin-Kurzfilm Im Schallplattenladen und der Komödie Da stimmt was nicht erstmals Regie. - Die in Frankfurt im Großen Hirschgraben aufgewachsene Revue-Tänzerin La Jana (29) alias Henriette Niederauer ist ein europäischer Burlesque Star. Sie tanzt fast nackt auf einem silbernen Tablett in London in der Revue Casanova. - In Frankfurt spielt der Schauspieler Heinrich George (40), Vater von Schimanski, den Napoleon in Hundert Tage von Benito Mussolini (47). - In Frankfurt wird im Cafe Falk im Oderweg 2 ein Schachturnier für Nichtarier durchgeführt. - In Frankfurt macht der in Kreuznach geborene Augenarztsohn und langjähriges SA und NSDAP Mitglied Gerhart Stein (27) seinen Medizinabschluss. Er ist glühender Rassehygieniker und er betätigt sich in der Zigeunerforschung bei Freiherr Otmar von Verschuer (41) an der frankfurter Goethe Universität. - In Wiesbaden wird in der Gerichtsstrasse 2 ein Volksgerichtshof eingerichtet. - Der jüdische frankfurter Bauunternehmen Holzmann AG Jurist und Ex-Vorstand Charles Rosenthal (46) erfährt bei einem Auftrag in Bogota von seiner fristlosen Entlassung und glaubt durch Hinweise auf seine 17 jähirge Betriebszugehörigkeit und Verweise auf Versprechungen die Entscheidung rückgängig machen zu können, muss aber die Tatenlosigkeit seiner Kollegen erfahren. Vorstand Heinrich Holzmann (56) fährt regelmäßig nach Hamburg, wo die NSDAP ihm Anweisungen erteilt. - In Wiesbaden ist das Badehaus Goldener Brunnen Goldgasse 10 ein vornehmes bürgerliches Hotel mit eigener Thermalquelle und fließendem Wasser in allen Zimmern. Es hat die Telefonnummer 27245. - In Wiesbaden werden jüdische Geschäfte mit Ein Deutscher kauft nicht beim Juden-Sprüchen beschmiert und vor einem jüdischen Kaufhaus das Publikum zum Schein fotographiert und mit Sprechchören vom Betreten abgehalten. - Der SS Oberabschnitt Rhein wird mit der Eingliederung des SS Oberabschnitts West erweitert. - Das in Groß-Umstadt geborene NSDAP Mitglied wiesbadener Marktkirchenpfarrer Ernst Ludwig Dietrich (37) wird erster evangelischer nassauhessischer Landespfarrer mit Sitz in Wiesbaden Emser Strasse 3. Er bricht den Unmut seiner Untergebenen mit Bedrohungen, willkürlichen Versetzungen und Dienststrafverfahren. - In Frankfurt werden die Festhallenreitturniere auf der Messe eingeführt, obwohl die Festhalle mit Parkett ausgelegt ist. Landesstallmeister und Turnierleiter ist Hans Albert, der Dachpappe mit einem Gemisch von Lehm, Holzschnitzel, Sand und Sägespänen auslegt. Es wird ein großer finanzieller Erfolg. Die SA reitet voraus. - Frankfurt wird neuer Sitz der VDM Vereinigte Deutsche Metallwerke mit Werkanlagen auf der ehemaligen Kupferfabrik Hesse in Heddernheim. - In Friedrichsdorf Köppern übernimmt die Frankfurter Stiftung Hospital zum Heiligen Geist die Frankfurter Pflegeanstalt Köppern (20 17 Vitos Hochtaunus) Emil Sioli Weg 1-3 und versorgt hier alte Menschen. - In Wiesbaden kommen nur noch Kinder mit unerwünschter Erbmasse ins Kinderheim Wortmann-Weil-Stift im Hofgut Geisberg Jonas Schmidt Strasse 2, wo sie nach der Einführung des Sterilisationsgesetzte zur Zwangssterilisation abgeholt werden. - In Wiesbaden wird der evangelische Landeskirchenrat, wiesbaden-bahnhof NSDAP Ortsgruppenleiter SA und SS Obertruppführer Fritz Bernotat (44) Eichendorffstrasse 1 wiesbaden NSDAP Kreisleiter. Er ist der Adjutant des in Mainz geborenen Metzgersohnes, ehemaliger Krupp AG Landmaschinenvertriebsleiter und wiesbadener NSDAP Landeshauptmann Wilhelm Traupel (43), der Fürsorgereferent im SS-Abschnitt XI mit Sitz in Wiesbaden wird. - In Frankfurt erhält der jüdische Kunstsaloninhaber und Galerieinhaber Manfred Schames (48), Inhaber des Kunstsalons in der Junghofstrasse 18, ein Berufsverbot, weshalb er nach Palästina auswandert. - In Mainz gibt der Opernsänger Gustav Neidlinger (24), der hauptsächlich Bösewichte spielt, sein Engagement am Stadttheater Mainz auf und geht an die Hamburger Staatsoper. - In Bad Homburg demonstrieren Bauern aus dem Taunus unter dem Motto Kampf um Acker und Hof . Sie beschweren sich über die Steuerlasten und die Lebensmittelhändler. - In Darmstadt wird der Flugplatz Lichtwiese geschlossen, weil die Luft Hansa alias Lufthansa ihre Stopps in Darmstadt einstellt. - In Darmstadt Griesheim arbeitet die leidenschaftliche politisch naiv uninteressierte weibliche Flugpionierin Hanna Reitsch (22) für die Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug als Versuchspilotin. - In Bad Homburg wird das NSDAP Mitglied und bad homburger Bürgermeister Richard Hardt (--) durch das SA Mitglied und hochheimer NSDAP Bürgermeister Erich Meusel (30) ersetzt. - In Frankfurt wirbt der Schweinemetzger Albert Weil mit der Telefonnummer HANSA 25027 auf der Schirn für seine Frühstücksecke mit einem Tisch einer zweisitzigen Holzbank und einem Stuhl auf seiner Schirn direkt auf der Strasse auf einem Schild, worauf er auffordert seine Wurst oder Würstchen nicht mit Messer und Gabel sondern aus der Hand zu essen und jeden lobt, der es versucht. - In Mainz begeht die ehemalige KPD Reichstagsabgeordnete Franziska Kessel (28) nach vielfacher Folter im Landgerichtsgefängnis Mainz in der Diether von Isenburg Strasse 3 nach einem Jahr Haft Selbstmord. - In Frankfurt kommt das Adler-Automobil-Modell Adler Trumpf Junior mit 1500 ccm Vierzylindermotor und neuem Vorderradantrieb und Schwingachsen an der Hinterachse heraus, der über schlechteste Strassen hinweggleitet, Kurven mit Vollgas nimmt und als Bild vollkommener Schönheit für 3.550 Reichsmark bzw 4.200 als Cabriolet beworben wird. Es wird zum erfolgreichsten Modell der Firmengeschichte. - In Darmstadt beginnt der neue, in Karlsuruhe geborene Regisseur Max Fritzsche (28) am Hessischen Landestheater und creiert angeblich einen eigenen Darmstädter Stil (durchgehend engagiert bis 1947 dann Intendant in Stuttgart) mit expressionistischen Elementen im Bühnenbild. Schnörkellos, großflächig und geometrisch ist in. - In Frankfurt Schwalbach wird in einer freistehenden jugendstil Villa am Ende der Bahnhofstrasse das NS Erziehungslager Schwalbach für Jungen eingerichtet, wo sie im Gegensatz zu ihren Heimatorten, wo sie Hunger leiden, sehr gut mit Nahrungsmittel versorgt werden. Sie müssen dafür in der Landwirtschaft mitarbeiten und bei der Ernte helfen. Sonntags gibt es leckeren Kuchen. - In Mainz steigt der Fussballverein 1. FSV Mainz 05 aus der Gauliga Südwest in die Kreisliga Mainz ab. - In Mainz wird nach der Abberufung des in Nieder-Flörsheim geborene mainzer NSDAP Oberbürgermeisters Philipp Wilhelm Jung (50) der groß-gerauer Jurst, Richter, Polizeipräsident von Mainz und darmstädter Oberbürgermeister Robert Barth (34) neuer mainzer NSDAP Oberbürgermeister. - In Mainz hat das Hotel Central am Bahnhofsplatz von Franz Seyfried 120 Betten von 4 bis 6 Reichsmark 50 Pfennig, wobei (1 Reichsmark entspricht 4,6 Euro). Ein 1-Bett-Zimmer mit Bad kostet ab 7,50 bis 8,50 Reichsmark, 2-Bett-Zimmer mit Bad ab 16 bis 17 Reichsmark. Zusätzlich gibt es Pension und Wochenende nach Vereinbarung, Bad, Heizung, Lift, fließend warmes und kaltes Wasser, Telefon auf dem Zimmer und Unterkunft für 3 Autos. - In Wiesbaden stirbt der ehemalige eltviller eichberger Heil- und Pflegeanstalt Direktor Psychiater Richard Snell (67). - Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses wird erlassen, weshalb innerhalb von 10 Jahren 400.000 Menschen sterilisiert werden. In Frankfurt wird ein Erbgesundheitsobergericht geschaffen. In Wiesbaden melden Psychiater und Erzieher ihre Heimbewohner und Klienten bei der Beratungsstelle zur Zwangssterilisation im Landeshaus an. Die Ärztliche Schweigepflicht wird in verbrecherischer Absicht zum Schutz des Arztes umgedeutet. - In Andernach wird der deutsche Major Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (36) Mitglied der NSDAP. - In Frankfurt verlässt der prominente jüdische Sportclub Frankfurt Hockeyspieler Theo Haag (--) den Verein. Gleichzeitig spielt die Mannschaft ein Länderspiel gegen Frankreich in Hannover vor 18.000 Zuschauern. - In Offenbach wird der offenbacher Fussballverein Offenbacher Fussball Club Kickers 01 alias OFC Meister in der Gauliga Südwest bzw der Gauliga Hessen-Nassau. - In Wiesbaden Georgenborn wird die Scheuermann Germanen Hütte als Schutzhütte bei Wanderungen errichtet. - In Frankfurt stellt der Automobilhersteller Adlerwerke das 10.000. Fahrzeug des Modells Trumpf her. - In Frankfurt erscheint in der Frankfurter Zeitung ein Artikel des in Michelstadt geborenen homosexuellen nationalsozialistischen Gralsentdeckers, bankrotten französischen Star-Hoteliers, bei dem zwei Jahre zuvor noch Josephine Baker, Paul Ladame und Marlene Dietrich logierten, Spion, Geheimbündler und Schriftsteller Otto Rahn (30) mit dem Titel Heinrich Minneke, in dem es um die Verehrung des aus dem Himmel stürzenden Luzifers geht. Er wird wegen Alkoholmissbrauchs vier Jahre später als SS Unterführer zwangsweise KZ Dachau Wachmann. - In Wiesbaden spaltet sich der FV Germania wieder vom SV Wiesbaden ab, gründet sich als SC Waldstrasse Wiesbaden neu und wird erfolgreich. - In Frankfurt wird das gesamte Postinventar in rot, die Farbe der Bewegung, umlakiert. Auch die Post-Omnibusse werden rot lackiert. - In Wiesbaden beginnen die Kinder im Waisenhaus St Michael alias St Michaelsheim in der Kellerstrasse mystische NS-Rituale wie die Sonnenwende zu feiern. - In Darmstadt Worfelden haben mindestens 7 Personen ein Motorrad des jüdischen heidelberger Motorradherstellers Stock, dessen Inbetriebnahme sehr anstrengend ist, weil man den Benzinhahn öffnen, die Schwimmerkammer fluten und Öl vorpumpen muss, damit der Kolben und der Zylinder gut geschmiert sind. Danach muss mit dem Dekompressionshebel der Kolben über den oberen Totpunkt gebracht werden, um mit einem kräftigen Tritt auf den Kickstarter der Motor gestartet werden kann. Wenn die Kurbelwelle eine Frühzündung hat, läuft der Motor aber verkehrtherum an. Der in Bochum geborene jüdische Industriellen Richard Kahn (44) stellt die Fertigung seiner 175 bis 300 ccm Motorräder mit Blockmotoren und Kardanantrieb, konstruiert vom Ingenieur Heuß, ein. - In Frankfurt wird das Filial-Büro der jüdischen berliner WTB Nachrichtenagentur zum Deutschen Nachrichtenbüro, einer nationalen Presseagentur, verstaatlicht. - In Frankfurt wird ohne behördliche Genehmigung zur Rodung des Stadtwaldes mit dem Bau des Rhein Main Flughafens (20 21 Flughafen Frankfurt Terminal 2) auf Anordnung der NSDAP begonnen. - Der in Diez geborene Pfarrersohn, NSDAP Mitglied, SA Mitglied und Leiter der Ministerialdirektoren des Preußischen Kultusministeriums August Jäger (46) wird Rechtsverwalter der Deutschen Evangelischen Kirche. - In Frankfurt tagt der Reichsbund Volkstum und Heimat mit allen Leitern aller Sing-, Tanz- und Laienspiel-Gruppen der Landschaften Rheinfranken, Nassau und Hessen im Restaurant Zum Storchen Saalgasse 1. - In Schotten wird begonnen die auch beim Motorradrennen Rund um Schotten genutzten eigentlich unbefestigten Landstrassen zwei Jahre lang auszubauen. - In Frankfurt wird das Kino Metropol Vilbeler Strasse 29 nach der Übernahme durch Elisabeth Suderland und dem Einbau einer Klangfilm-Tonanlage als Universal-Theater wiedereröffnet. - In Wiesbaden wird der 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin gehalten, der mit Referaten und Vorträgen über die aktuelle Erblehre in ihrer Anwendung auf den Menschen von F Fischer, allgemeine Erbpathologie von Rassenhygieniker Freiherr Ottmar von Verschuer (38), klinische Erbpathologie von Otto Naegeli (63), die Bedeutung und Reichweite des Lokalisationsprinzips im Nervensystem von O Foerster und die Physiologie und Chemie der Sexualhormone von A Butenandt, beginnt, deren Schriftführer der wiesbadener Oberarzt am städtischen wiesbadener Krankenhaus Dr A Geronne ist. Ein Referatsvorschlag behandelt die Aero-Medizin und die Sport-Medizin. - In Wiesbaden spielt man im Staatstheater im Großen Haus das Schauspiel Die Hermannschlacht von Heinrich von Kleist, die Oper Rigoletto von Verdi, die komische Oper Martha von Flotow, die Oper Der Pfeifertag von Max Schillings, die Operett Die Fledermaus von Johann Strauß und die Oper Nadia von Eduard Künnecke. Im Kleinen Haus spielt man das Singspiel D'Webermädl'n von Richard Franz, das Lustspiel Wenn der Hahn kräht von August Hinrichs, die Operette Der verlorene Walzer von Robert Stolz, die Operette Die schöne Galathee von Franz von Suppe . - In Mainz finden Unterhaltungskonzerte im Brauhauskeller Zum Rad Kästrich statt, wo es die Biere Doppel-Rad, Mainzer Märzen und das neue Mainzer Rad-Pils gibt. Die Konzerte sind kostenlos. - In Wiesbaden wirbt das Restaurant Neu-Wien Wilhelmstrasse 20 mit täglichen Künstlerkonzerten und erstklassiger Küche. - In Mainz bewirbt die NSDAP ihre 3. Jahreslotterie zur Arbeitsbeschaffung wobei 1.500.000 Reichsmark zu gewinnen sind. Man wirbt mit unglaublichen 404.000 Gewinnen. - In Mainz erscheint die NS Tageszeitung Mainzer Tageszeitung als Morgenzeitung für Mainz und Rheinhessen im 16. Jahrgang 7 mal wöchentlich als Blatt der alten Garde. Dazu erscheinen die Regionalausgaben Neue Mainzer Zeitung und Niersteiner Rhein-Warte. - In Frankfurt verlegt der kinderlosse Pharmaunternehmer Eduard Fresenius (60) seinen Pharmabetrieb.Dr Eduard Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie nach Bad Homburg in eine ehemalige Schokoladenfabrik im Gluckensteinweg 5. - In Wiesbaden gründet die Tanz Turnier Gruppe Bier der Tanzschule Bier den Tanzsportverein TC Blau Orange Wiesbaden. - In Wiesbaden wird der in Coburg geborene Geschichtsprofessorensohn und SA Führer Graf Karl Leon du Moulin-Eckart (48) verhaftet, aber trotz Mordauftrag von Hitler nicht erschossen, wobei die Hintergründe und Protektionen unklar bleiben. Er wird zwei Jahre lang ua ins KZ Dachau gesperrt, wonach er sich aus dem öffentlichen Leben zurückzieht. - In Wiesbaden wird die Freimaurerloge Plato zur beständigen Einigkeit Friedrichstrasse 35 aufgelöst und verboten. - In Frankfurt beginnt die Polizei im Variete Kabarett Astoria Pavillon an der Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse, das eine Konzession mit Dirnenbetrieb hat, die Prostituierten alias Sexarbeiterinnen strenger zu kontrollieren und die Betreiber zu bestrafen. - In Wiesbaden stirbt der aus Essen stammenden wiesbadener Kunstsammlers Heinrich Kirchhoff (60) Beethovenstrasse 10, der seit 26 Jahren in Wiesbaden lebt und hauptsächlich seine expressionistischen Bilderleihgaben werden aus dem wiesbadener Museum als entartet entfernt. - In Wiesbaden veranstalten DDAC und NSKK das Nerobergrennen für Motorräder und Automobile und eine Nationale Zielfahrt mit einer Geschicklichkeitsfahrprüfung vor dem  wiesbadener Kurhaus. - In Wiesbaden finden ein internationales Tanzturnier des RPG, ein internationales Tennisturnier, das VII. Wiesbadener Reit-, Spring- und Fahrturnier mit internationaler Beteiligung und die erst Große deutsche Military Prüfung im Pferdereitsport mit Reitern in Uniform und im wiesbadener Kurhaus 4 Schachweltmeisterpartien statt. - In Wiesbaden leitet Richard Strauß (70) selbst seine Oper Arabella im Staatstheater und Prinz Albrecht von Zollern Preußen (St) (22), der Sohn des homosexuellen SA Standartenführers und jüngsten Kaisersohn Prinz August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (47), der über den Nationalsozialismus auf den Kaiserthron will und von Hitler (45) nicht mehr vorgelassen wird, leitet ein Konzert im wiesbadener Kurhaus. - In Wiesbaden kostet eine 3 stündige Fahrt mit dem Schnellzug in der 2. Klasse nach Köln 13,80 Reichsmark und in der 3. Klasse 8,90 Reichsmark. - In Frankfurt wird der Tierfilmer Michael Grzimek als Sohn des Zoologen, Schriftstellers und späteren Direktors des Frankfurter Zoos Bernhard Grzimek (25) geboren. - In Frankfurt zieht der unverheiratete und kinderlose frankfurter Arztsohn und stadtdokumentarische Fotograf Gottfried Vömels (55) nach Kronberg um. - In Frankfurt bewirbt sich das Restaurant Alte Eule Markt 36 als älteste frankfurter Bierwirtschaft und Speisewirtschaft. - In Frankfurt muss der in Wiesbaden geborene Chemiker und Automobilgutachter Adolf Isbert (73) seinen Posten als 2. Präsident von insgesamt 2 bei einem 35 jährigen Bestehen des Frankfurter Automobil Clubs später AvD aufgeben. - In Darmstadt werden der jüdische Frauentextilmodekaufmann David Rehberg und sein Kompagnon, der jüdische Ex-Wronker Geschäftsführer Sally Lichtenstein (--) im Zuge der Arisierung gezwungen ihr gemeinsam geführtes Geschäft im ehemalgien Marktpalais Marktplatz 2 an Elisabeth Wende-Walter und Margarethe Philippi alias W&P Moden weit unter Wert zu verkaufen. Das jüdische Kaufhaus Leonhard Tietz wird an die Kaufhof AG verkauft. - In Frankfurt nimmt die Frankfurt Leipziger Burschenschaft das Corps Moenania auf. - In Darmstadt wird aus dem NS religiösen Hessischen Pfarrernotbund die Bekennende Kirche Nassau Hessen, das vom Elisabethenstift und vom Marthahaus Stiftstrasse 14 geleitet wird. In Aarheilgen setzt ist Pfarrer Karl Grein der Führer der NS religiösen Bekennenden Kirche. - In Darmstadt wird die Turngemeinde Darmstadt 46 mit dem Verein für Leibesübungen Rot-Weiß zur TSG 46 zwangsvereinigt. - In Darmstadt trutt der nieder-modauer Pfarrersohn und seit 9 Jahren adelige evangelische Jugendpfarrer Hans von der Au (42) der SA bei und wird Justus-Liebig-Studienrat. - In Darmstadt wird die Oberpostdirektion Darmstadt aufgelöst und der Oberpostdirektion Frankfurt unterstellt. - In Wiesbaden beginnt der Arbeitsdienst Teile des riesigen Müllplatzesfeldes Kettenlache an der Krimhildenstrasse zu planieren und mit Mutterboden abzudecken. Die wilde Mülldeponie am Gleisdreieck an der Mainzer Strasse wird mit Mutterboden abgedeckt und Schrebergärten angelegt. Als wiesbadener Müllplätze wird nur noch die Kettenlache und das biebricher Kribbengelände an der Grenze zu Schierstein am Rheinufer genutzt, wo der 72.000 Tonnen Müll von 15.823 stadteigenen Mülltonnen abgeladen wird. - In Darmstadt baut der in Groß-Umstadt geborene Kolonialwarenhändlersohn NSDAP Mitglied und SA Mitglied Hans Trippel (26) auf seinen gemieteten Bauernhof aus einem Adler Trumpf Junior einen stromlinienförmigen Rennwagen mit dem er 6 Siege erringen kann. - In Frankfurt Griesheim kollidiert bei einem Verkehrsunfall ein LKW Automobil mit einem Pferdefuhrwerk auf der Schwanheimer Strasse bei der Staufstufe, wobei der Kutscher stirbt. - In Frankfurt Griesheim wird mit dem Bau der Reichsautobahnbrücke später Europabrücke durch die Baufirma Arge Wayss und Freitag begonnen. - In Frankfurt stellt die Elektrogerätefabrik Braun von Max Braun (44) in der Idsteiner Strasse sein Radio Model Super W4 her.  - In Frankfurt ist die gusseiserne als Fachwerk geschmiedete Obermainbrücke so verrostet, dass sie für den Verkehr gesperrt werden muss, wobei nur noch Fussgänger passieren dürfen. - In Darmstadt wird der wiesbadener  Eisenbahnbeamtensohn und NSDAP Jurist und entmachtete NS Staatssekretär Wilhelm Stuckart (32) Oberlandesgerichtspräsident, nachdem er den Erwerb des Welfenschatzes, der von jüdischen Kunsthändlern verkauft werden sollte, abwickelte. Im Folgejahr wird er als Abteilungsleiter ins Innenministerium nach Berlin versetzt, wo er die Nürnberger Rassegesetze mitverfasst. - In Frankfurt wird der jüdische frankfurter Warenhausunternehmer Hermann Wronker (67) mit dem größten 90 Meter langen Warenhaus der Stadt, Wronker, auf der Südseite der Zeil 105 enteignet, das Warenhaus arisiert und von der Hansa AG übernommen. Generaldirektor und Sohn Max Wronker flieht in die USA. Sein Vater bleibt bis 19 38. Das Unternehmen wird in DEFAKA alias Deutsches Familienkaufhaus umbenannt. Die bockenheimer Wronker Filiale in der Leipzigerstrasse 51 wird ebenfalls enteignet. - In Bad Homburg übernimmt der NSDAP Obertaunuskreis Landrat Prinz Wolfgang von Hessen (St) (38) den Vorsitz im Vorstand des Hockey und Tennis Club. - In Mainz wird die mainzer Tageszeitung Mainzer Anzeiger in ein NSDAP Parteiorgan umgewandelt. - In Mainz wird der Direktor des mainzer Naturhistorischen Museums Otto Schmidtgen (55) Mitglied der SA. - In Wiesbaden nimmt der Rotary Club Wiesbaden neue Mitglieder auf, darunter den Chirurg Herbert Bethel (--), den Regierungsbaumeiser Rud Dörr (--), den mainzer werner und merz Chemieindustriellen später erdal Paul Edmund Harnischmacher (55), den Sektindustriellen Henry Müller-Gastell (55), den leitenden Medizinaluntersuchungsstellen Arzt Heinrich Reineck (--) und den Generaldirektor der wiesbadener Kurverwaltung Freiherr Otto von Wechmar (--). wobei der in Frankfurt geborene Gutsbesitzer und schlesische SA Brigadeführer Freiherr Eberhard von Wechmar (37) gerade während des Röhm-Putsches von der SS ermordet wird. - In Mainz löst der ehemalige darmstädter Polizeidirektor, Rhein-Hessen Provinzdirektor, hessischer Verwaltungshofrichter in Darmstadt und Präsident des Rotary Club Mainz Wilhelm Wehner (52) den Rotary Club Mainz nach einem Jahr wieder aus. - In Frankfurt wird die wiener Modemacherin und Leiterin der Modeklasse an der frankfurter Gewerbeschule Margarethe Klimt (42) Leiterin der Modeschule, die mit ihren Schülerinnen eine neue deutsche, international konkurrenzfähige Mode auf Haute Couture Niveau entwickelt, die aber plump deutsch Hochmode genannt werden muss. - In Frankfurt findet die zweite Rheinmainische braune Messe in der Messehalle statt. - In Mainz brennt der mainzer Hauptbahnhof ab, wonach er umgebaut wird. - Der in Frankfurt geborene Opernbaritonssohn und Komiker Herman Bing (45) tritt im Harold Lloyd Film Harold Lloyd, der Strohmann auf. - In Wiesbaden Biebrich gründet das in Frankfurt geborene SA Mitglied und Fotografische Fabrikbesitzer Carl Adolf Schleussner (39) die Tochterfirma Cella Gmbh, die Zelluoidrohfilme und Lacke auf Zellulosebasis mit eigentlich amerikanischen Patenten herstellt. - In Wiesbaden wird die städtische Handwerkerschule und Kunstgewerbeschule geschlossen. - In Frankfurt wird der im vorjahr vertriebene Professor am Städel Kunstinstitut Richard Scheibe (55), der mittlerweile in Berlin lehrt, für seinen neuen NS Stil umworben, er bekommt unzählige Aufträge und erstellt diverse nackte strammstehende Männerstatuen. - In Wiesbaden darf einzig die elitärere wiesbadener Carnealsgesellschaft Sprudel unter ihrem Präsident Jacoby Fastnachtssitzungen veranstalten. - In Frankfurt demonstriert nach der Machtergreifung der Gewerkschaftsbund mit der NSDAP.  - In Mainz zieht der jüdische Juwelier Friedmann (--) von der Schusterstrasse 50 in die Scheffelstrasse 9, behält seine Telefonnummer 33507, muss aber mit dem Verkauf von Waschmitteln und Toilettenartikeln werben. - In Wiesbaden wird in der Luisenstrasse (20 23 Luisenforum) das als Nebenbühne bzw Kammerspielbühne betriebene Kleines Haus des Staatstheater alias Grosses Haus für neun Jahre wieder privatisiert. - Der in Bingen Waldalgesheim geborene Automobil Rennfahrer Hanns Geier (32) startet bei mehreren Grand Prix Rennen auf einem Mercedes-Benz W25. - In Wiesbaden Biebrich verliert der linksliberale DDP Politiker, wiesbadener Steinmetzbetriebsbesitzer und ehemalige Stadtrat August Peter Hesch (64) alle seine Sitze in den Aufsichtsräten der Biebrichen Gaswerke, der Biebricher Volksbank und der Ortskrankenkasse, im Vorstand des Haus- und Grundbesitzer-Vereins und seine Ämter in der Nassauischen Brandversicherungsanstalt, Landesbank, Landesversicherungsbank und der Landwirtschaftlichen Schule Hof Geisberg, weil er die NSDAP ablehnt und wird gezwungen als Hilfsarbeiter zu arbeiten. - In Frankfurt beginnt der in Magdeburg geborene neue NS Leiter des Gesundheitsamtes in der Braubachstrasse Werner Fischer-Defoy (54) auf der Basis des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses eine Erbkartei über Abstammung, Schulbildung, Krankheitsbilder oder mögliche Erbkrankheiten anzulegen, die auch über Heiraten, Adoptionen und den Zugang zum städtischen Dienst entscheiden sollen. Angeborener Schwachsinn wird dabei massenhaft zum Ausschlußkriterium. -In Darmstadt wird die Oberpostdirektion Darmstadt aufgelöst und dem Bezirk der Oberpostdirektion Frankfurt untergeordnet. - In Darmstadt wird die 19 08 erbaute neubarocke Villa Ostermann Eugen-Bracht-Weg 6 Außenstelle des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS (20 23 Hochschule Darmstadt), des Geheimdienstes der SS, der für Spionage und Gegenspionage der NSDAP zuständig ist. - In Wiesbaden verlässt Prinzessin Marieliese von Lippe (--) als Oberin der evangelischen Paulinenstiftung das Diakonissen Mutterhaus, das von einer NS Stiftung übernommen wird. Neuer männlicher Vorsteher wird der evangelische Pfarrer Ernst Eichhoff (--), der in SA Uniform herumläuft. Der Vorstand wird von den Deutschen Christen dominiert. Vorstand bleibt der in Wiesbaden geborene ehemalige evangelische Landesbischof August Kortheuer (66), der im Vorjahr seinen Posten räumte. - In Sprendlingen verbreitet die NSDAP das Gerücht, die von der SPD initiierten Arbeiterdoppelhaussiedlungen Auf der Schulwiese und Am Wilhelmshof seien ihr Projekt gewesen. - In Mainz beginnt der in Kaub geborene Postbeamtensohn Hermann Klein (28) seine Karriere bei der Deutschen Reichsbahn als Bauführer. - In Frankfurt wird die Kaufhaus Hansa GmbH in Hansa AG umbenannt. In Frankfurt hat der jüdische Besitzer der Wronker Warenhauskette Hermann Wronker (66) seit dem Vorjahr keinen Zugang mehr zu seinen Warenhäusern und einen neuen Geschäftsführer Walter Sack (--), der alle jüdischen Aufsichtsratsmitglieder entlassen hat, den Slogan Das christliche Kaufhaus eingeführt hat und die Warenhauskette in Hansa Kaufhaus Aktiengesellschaft umbenennt.

1933 Wetter: Erdbeben in Of fenbach Tempelsee. - Frankfurt gehört zu Preußen. - 1 Reichsmark entspricht 4,7 Euro (20 22). - Mainz ist die höchstverschuldete deutsche Stadt. - Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene SS Ehrenstandartenführer Rudolf Diels (33) ist Vizepolizeipräsident und arbeitet im KZ Oranienburg. - Wiesbaden hat 160.464 Einwohner, Mainz hat 142.627 Einwohner, darunter 2.609 Juden, Offenbach hat 81.329 Einwohner und Bad Homburg hat 16.840 Einwohner. - Der ehemalige frankfurter Oberlandesgerichtsrichter und ehemalige NSDAP Ortgruppenleiter lässt als frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (39) alle 81 jüdischen städtischen Angestellte und Beamte entlassen. - In Wiesbaden wird der das SA und SS Mitglied Fritz Bernotat (43) Eichendorffstrasse 1 wiesbaden-bahnhof NSDAP Ortsgruppenleiter und evangelischer Landeskirchenrat. - Walldorf-Mörfelden hat 5.000 Einwohner. -  In Walldorf-Mörfelden, das als Kommunistenhochburg der Maurer bekannt ist und Klein Moskau genannt wird und den ersten hessischen KPD Bürgermeister hat, werden 70 KPD Mitglieder verhaftet und in das KZ Osthofen verschleppt. - In Frankfurt wird das Institut für Sozialforschung alias Café Marx von der Kriminalpolizei geschlossen. Danach macht der NS Studentenbundführer Georg-Wilhelm Müller (--) es zu seinem Büro. - In Frankfurt wird Jakob Sprenger (49) NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen. - In Frankfurt führt Adolf Hitler (44) den ersten Spatenstich zur Reichsautobahn Frankfurt-Heidelberg Autobahnbau Abschnitt 1 Frankfurt - Darmstadt am Mainufer zwischen Niederrad und Goldstein. - In Wiesbaden löst sich die Stadtverordnetenversammlung auf. - In Wiesbaden betritt der in Limburg an der Lahn geborene evangelische Pfarrersohn, Jurist und wiesbadener Oberbürgermeister Georg Krücke (53) nach der Machtübernahme und einer Schutzhaft das Rathaus nicht mehr und wird vier Monate später zur Abdankung gezwungen. Der ehemalige in Iserlohn geborene Lokomotivführer und wiesbadener Bürgermeister und Stadtkämmerer Alfred Schulte (61) wird Mitglied der NSDAP und übernimmt das wiesbadener Oberbürgermeisteramt. - In Freiendiez wird der KPD Jugendverbandsleiter und wiesbadener Vermessungsgehilfe und Widerständler Paul Krüger im Zentralgefängnis inhaftiert, danach ins KZ Esterwegen deportiert und unter der Auflage sich täglich bei der Gestapo zu melden wieder entlassen. - In Darmstadt werden auf dem Mercksplatz Bücher verbrannt. - In Wiesbaden ist in der Geisbergstrasse 17 die Hitlerjugend Leitung des HJ Banns 80 untergebracht. - In Wiesbaden wird die Gemeinschaftszelle im 1. Stock des Polizeigefängnisses in der Friedrichstrasse 25 zur Unterbringung und Folterung von Schutzhäftlingen genutzt. - In Wiesbaden ist die SA Zentrale in der Lessingstrasse 16 (20 16 Staatliches Umweltamt). - In Wiesbaden wird in der Luisenschule am Luisenplatz 10 der Reichsarbeitsdienst RAD und die SA untergebracht (20 16 Hessisches Kultusministerium) und der Keller als Folterkammer genutzt. - In Frankfurt richtet sich nach der Absetztung von Polizeipräsident Ludwig Steinberg und der Einsetzung des SA Standartenführers und uradeligen Generalmajors aD Reinhard von Westrem zum Gutacker (54), einem in Wiesbaden lebenden Pensionär, die Gestapo im Polizeipräsidium in der Friedrich-Ebert-Anlage 7 mit 27 Beamten ein. Nach 7 Monaten wird Reinhard von Westrem zum Gutacker (54) nach Kompetenzstreitigkeiten degradiert und entlassen. Der in Frankfurt geborene SA Gruppenführer Adolf Beckerle (35) wird neuer Polizeipräsident und zum Obergruppenführer alias General befördert, wodurch er direkt Himmler unterstellt ist. - In Wiesbaden wird der in Mainz geborene Ex Krupp AG Manager, neues SA und SS Mitglied und Leiter der NSDAP Zeitung Frankfurter Volksblatt Wilhelm Traupel (42) Landeshauptmann Bezirksverband Nassau. - In Wiesbaden gibt es 19.837 Arbeitslose. - In Wiesbaden hat die NSDAP 5.600 Mitglieder. - In Wiesbaden wird der SPD Propagandaleiter Georg Buch (30) SPD Vorsitzender und Stadtverordneter und kommt 14 Tage in Schutzhaft. - In Frankfurt findet auf dem Römerberg eine Bücherverbrennung statt. - Adolf Hitler (44) spricht am Niederwalddenkmal. - In Darmstadt wird im Sitz des Landtags im Ständehaus am Luisenplatz (20 16 Sparkasse Darmstadt) der demonstrativ antisemitische gießener Schlossermeistersohn, Lehrer und von der DNVP zur NSDAP übergetretene neue darmstädter NSDAP Landtagsfraktionsvorsitzende Ferdinand Werner (57) gewählter Volksstaat Hessen Präsident, NSDAP Gauleiter Hessen Nassau, NSDAP Volksstaat Hessen Reichsstatthalter Jakob Sprenger (49) Ministerpräsident. Als hessennassauer NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (49) macht er seinen persönlichen Adjutanten Heinrich Reiner (41) zu seinem Stellvertreter. - Der in Darmstadt geborene geistige Führer der NSDAP in Hessen, der Richter Werner Best (30) wird Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen. - In Frankfurt wird die Leiche des von der Partei enttäuschten, ehemaligen offenbacher NSDAP Kreisleiters und ehemaligen NSDAP Landtagsabgeordneten Wilhelm Schäfer (37) gefunden, wodurch der Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen Werner Best (30), dem er 19 31 besonders radikale und diktatorische geheime Pläne zur Machtübernahme gestohlen und an die SPD Regierung übergeben hatte, in Verdacht gerät (1950 freigesprochen). - In Frankfurt wird dem entarteten Maler Max Beckmann (49) der Lehrauftrag entzogen. Er hat auch seine Wohnung mit Atelier in der Schweizer Strasse. - In Frankfurt wird der Fussballverein FSV Frankfurt Süddeutscher Meister. - In Frankfurt leben 29.000 Juden. - In Frankfurt gewinnt der Fussballclub FSV Frankfurt das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den TSV 60 München vor 15.000 Zuschauern im Waldstadion. - In Wiesbaden wird das Wiesbadener Volkshaus mit dem SPD Parteibüro und Gewerkschaftsbundsitz in der Wellritzstrasse 49, vom Kreisbetriebszellenleiter mit umgeschnallter Pistole mit SA Männern gestürmt und die Papiere aus den Fenstern geworfen und verbrannt. Die Gewerkschaftssekretäre Eugen Dengel, Reinhold Reinsperger, Johann Völker und Konrad Arndt werden in Schutzhaft genommen. Es werden 12 neue Kommissare eingesetzt und die vermeintliche Weiterführung verkündet. Das Vermögen der Gewerkschaft wird konfisziert - In Wiesbaden werden SPD Versammlungen verboten. - In Wiesbaden spricht der Gewerkschaftssekretär Konrad Arndt auf einer SPD Kundgebung, wird danach in Schutzhaft genommen und in der Gestapo Zentrale verhört und verprügelt. - In Wiesbaden überfallen zwei zivile SA Männer die Wohnung des Gewerkschaftssekretärs Konrad Arndt und stechen ihn nieder. Im Krankenhaus kann er trotz lebensgefährlicher Verletzungen gerettet werden. Er arbeitet nach der Genesung weiter als Gewerkschaftssekretär, wird in das SA Büro in der Lessingstrasse bestellt und für die Leitung der NSBO angeworben, was er ablehnt und dafür ins SA Gefängnis und danach ins Polizeigefängnis in der Friedrichstrasse verschleppt wird. - In Wiesbaden tritt der Automobilindustrielle Wilhelm von Opel (62) in die NSDAP ein und spendet danach 300.000 Reichsmark für den Bau des luxuriösen Opelbades. - In Wiesbaden erschießt der SA Mann Ernst Franzreb (32) mit Joseph Steinbrenner und Ernst Krause in Uniform den jüdischen Molkereiwarenhändler Max Kassel in der Webergasse 46 Telefonnummer 22320 bei einem Raubüberfall erkannt. Die Täter fliehen und treffen sich nach der Tat im SA Standartenbüro in der Lessingstrasse 16. Nach seiner Verhaftung wird das Verfahren eingestellt (1947 insgesamt 15 Jahre Hafr +1988 Wiesbaden) und Ernst Franzreb neuer SA Wachleiter in der Lessingstrasse 16. Die eingeschüchterten Redakteure der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Zeitung berichten ausführlich, verschweigen aber die Uniformen. - Der jüdische dandyhafte Seidenwaren Kaufmann mit angedichteten erotischen Allüren Salomon Rosenstrauch, der mit seinen vier Töchtern gern flanieren geht, wird in seinem Laden Wilhelmstrasse 20 von 8 SA Männern überfallen und gequält, einige Wochen später vor seiner geplanten Abreise ins englische Exil vor einer Gewalttat gewarnt und in seiner Wohnung in der Wilhelmstrasse 20 von Unbekannten so zu Tode erschreckt, dass er an einem Herzinfarkt stirbt. Die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Zeitung berichtet, verschweigt aber, dass er Jude ist. - In Frankfurt wird der Leiter der Spionageabwehr bei der Politischen Polizei Kriminalrat Dr Karl Schäfer neuer Leiter der Stapo alias Staatspolizei und ersetzt Ferdinand Mührdel. Die Gestapo wird von 18 auf 40 Beamte aufgestockt. - In Frankfurt schickt der jüdische Kaufmann Otto Frank, Vater von Anne Frank (04) seine Frau mit den Kindern nach Aachen. - In Frankfurt wird ein Sondergericht eingerichtet. - In Darmstadt wird ein Sondergericht eingerichtet. - In Langen wird das Gasthaus Zum Schwanen alias das Braune Haus zum NSDAP Parteilokal. - In Langen wird der evangelische Pfarrer Wilhelm Seibert zum SA Standartenpfarrer der Standarte 168 ernannt. Er hält Agitationsreden im Langener Stadtgarten und bei der Bücherverbrennung. - Der in Darmstadt geborene SA Standartenführer der Obersten SA Führung und Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) (30) ist Mitglied der Deutschen Adelsgenossenschaft ohne Landesabteilungszuordnung und dort Privatdozent für Erbforschung. - In Frankfurt gibt es die antifaschistische Gruppe Asphalt, deren Mitglieder bei der frankfurter Strassenbaufirma Deutsche Asphalt AG beschäftigt sind. - In Langen wird der Antifaschist Rudi Gottschalk mit mehreren anderen im Rathaus von SA gefoltert. Ihre Hütte im Wald wird von SA zerschossen. - Der in Lich geborene Graf Bernhard von Solms Laubach (St) (33) wird Theaterregisseur und Intendant. - In Offenbach hat die NSDAP 30,5 %, die SPD 30,1 % und die KPD 18,1 % der Stimmen. Es findet eine Demonstration von 300 KPD Anhängern, einen Fackelzug von 150 NSDAP Anhängern und eine Demonstration der SAP statt. - In Offenbach und in Frankfurt werden Boykotte gegen jüdische Geschäfte veranstaltet. - In Offenbach wird der KPD Sammelplatz, die Strasse Kleiner Biergrund von der NSDAP mit einem Fahnenmeer gestürmt. - In Offenbach verbietet der Polizeidirektor Käß das Zusammenstehen von mehr als drei Personen. - In Offenbach feiert der Kampfbund für Deutsche Kultur eine Richard Wagner-Feier, die mit einer feierlichen Bücherverbrennung von 5.000 undeutschen und gemeinen Büchern im Isenburger Schlosshof endet. - Offenbach hat 1.435 jüdische Einwohner. In Offenbach werden alle SPD Stadträte ins KZ Osthofen verschleppt und dort gefoltert. - In Offenbach verkündet die NSDAP Tageszeitung Offenbacher Nachrichten das Verbot der SPD Tageszeitung Offenbacher Abendblatt. - Auf dem Glauberg richtet das RAD Büdingen ein Außenlager für geschlichtliche Grabungen ein. - In Wiesbaden sitzen für die NSDAP im Stadtrat: Der Inseratenredakteur Ludwig Altstadt, Wiesbaden-Bierstadt, Bierstadter Höhe 21, der Invalide Albert Barnscheidt Philippsbergstrasse 1, der Mechaniker Fritz Bettner, Helenenstrasse 19, der Kaufmann Gustav Bonn, Goebenstr. 26, der kaufmännische Angestellte Philipp Breth, Nassauer Strasse 41, der Zimmerermeister Rudolf Dauster aus Wiesbaden-Schierstein, Adlerstrasse 5, der Uhrmachermeister Paul Engelmann, Michelsberg 13, der Arzt Dr Walter Fink Hedwigstrasse 4, der Obstzüchter Peter Göttel, Frankfurter Str. 83d, der Werkmeister Heinrich Heuß, Blücherstrasse 42, der Kaufmann Willi Hollenders Dotzheimer Strasse 19, der Rechtsanwalt Dr. Karl Kettenbach, Forststr. 9, der Photograph Wilhelm Kilian, Dotzheimer Strasse 22, der Baumschulenbesitzer Paul König, Rüdesheimer Strasse 40, der Bauingenieur Hans Kraus, Andreasstrasse 31, der Stadtverordnetenvorsteher Kapitänleutnant aD Kurt Leoell, Lanzstrasse 33, der städtische Leiter für Marktwesen, Forsten, Feldpolizei und Kassen, Wirtschaftsberater Dr. Ludewig Max Dambachtal 45, der städtische Leiter Bau, Maschinentechnik, Grundstück, Garten- und Friedhofverwaltung, Kapitänleutnant aD Freiherr Joachim von Lynker Steubenstrasse 30, der Pianist Josef Machui Germaniaplatz 3, der Kellner Heinrich Michl, Kirchgartenstrasse 5, der Arbeiter Wilhelm Mitter Wiesbadener Strasse 2 in Sonnenberg, der Bademeister Baptist Münch Saalgasse 24-26, der Hochbautechniker Heinrich Neuß, Hermannstrasse 8, der Arzt Dr Ernst Otto Kaiser Friedrich Ring 16, der Inseratwerber Karl Pasch, Adolfsallee 51, der 1. Vorsitzende der NSDAP Fraktion Justizobersekretr Felix Pikarski, Eichendorffstrasse 1, der Kaufmann Philipp Reutlinger, Kaiser Friedrich Ring 47, der Kaufmann Georg Schaus, Bleichstrasse 25, der Kaufmann Ernst Schneider, Nerostrasse 19, der kaufmännische Angestellte Friedrich Schneider Wiesbadener Strasse 56 in Wiesbaden Biebrich, der Landwirt Theodor Schneider, Wiesbadener Strasse 64 in Wiesbaden Biebrich, der Tapezierermeister Gustav Sperling, Jahnstrasse 15, der 2. Vorsitzende des städtischen Dezernats für Wohnungsamt, Obdachlosenpolizei und Schlachthof, Reichsbahnzugführer Peter Staub, Bierstadter Höhe 7, der Kaufmann Waldemar Struck, Abeggstrasse 11, der Regierungsobersekretär Johann Thorn, Rheingauer Strasse 17, der Glaser Oskar Zahn Wiesbadener Strasse 4 in Wiesbaden Rambach und der kaufmännische Angestellte Dr Ludwig zimmermann, Helenenstrasse 20. - Der in Frankfurt geborene Bankierssohn, NSDAP Mitglied und SA Mitglied Freiherr Georg Heinrich von Neufville (50) wird geschäftsführender Präsident des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung. - In Wiesbaden wird in den städtischen Dienststellen der Hitlergruß vom in Iserlohn geborenen Lokomotivführer und neuen wiesbadener NSDAP Oberbürgermeister Alfred Schulte (61) und seinem in Westpreußen geborenen Vertreter NSDAP Kreisleiter und Fraktionsvorsitzenden Felix Piekarski (43) eingeführt. - Hermann Göring ernennt das in Offenbach Rumpenheim geborene NSDAP Mitglied Prinz Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (37) zum NSDAP Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau und seinen in Offenbach Rumpenheim geborenen evangelischen Bruder Rittmeisters, Bankkaufmann der arisierten frankfurter Filiale der M. M. Warburg & CO Bank, NSDAP und SA Mitglieds Prinz Wolfgang von Hessen Kassel (38) zum NSDAP Obertaunuskreis Landrat. - In Offenbach werden das KPD Büro in der Karlstrasse 35 und das Gewerkschaftshaus mit Saalbau in der Austrasse 9 von der NSDAP übernommen und die Rote Hilfe Gebäude im Bierbrauer Weg in ein Adolf Hitler Heim umgewandelt, dessen zerstört hinterlassene Inneneinrichtung von KPD Mitgliedern wieder hergerichtet werden muss. - In Offenbach wird die Synagoge Ecke Goethestrasse/Kaiserstrasse als Kino, Theater und für NS Veranstaltungen genutzt. - In Offenbach erschießt der arbeitslose SA Mann Weißmantel das aktive SPD und Reichsbanner Mitglied Christian Pleß (24) in der Kaiserstrasse von einem Lastwagen herab und erhält als Belohnung eine Arbeitsstelle bei der Stadt. - In Offenbach begeht der schlesische Beamtensohn und Chefredakteur der Arbeiterzeitung Offenbacher Abendblatt Georg Kaul (60) Selbstmord, weil viele seiner Gesinnungsgenossen plötzlich sogar für die NSDAP arbeiten. - In Wiesbaden sinkt die Zahl der Kurbesucher auf 93.000. - Der badsodener Bankdirektor Fritz Fuchs ist NSDAP Spitzenkandidat bei den Kommunalwahlen, gefolgt vom eppsteiner Gastwirt Hermann Müller, vom eschborner Landwirt Fritz Kunz und vom kelkheimer Möbelfabrikant Georg Graf. - In Höchst veranstalten auf dem Schloßplatz der SPD Mann und Drucker Peter Nida und Wilhelm Apel eine Protest Kundgebung mit 4.000 Demonstranten und anschließend einen nicht genehmigten Demonstrationszug mit 2.000 Demonstranten eine Woche nach der Machtergreifung. Wilhelm Apel flieht ins Saarland. Peter Nida wird verhaftet, musste aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden. - In Hochheim behauptet der SA Mann Biron überfallen worden zu sein, weshalb 23 Personen von Reichsbanner oder SPD in Schutzhaft genommen werden. Die Staatsanwaltschaft findet heraus, dass der Überfall gar nicht stattgefunden hat. - In Höchst wird der SPD Kreistagsabgeordnete Wilhelm Holzapfel von der Konsumgenossenschaft Höchst entlassen. - In Darmstadt wird die darmstädter Zeitung und SPD Kampforgan Hessischer Volksfreund Neckarstrasse 4 verboten und geschlossen. - In Frankfurt werden viele jüdische Mitarbeiter u.a. der in Frankfurt geborene Journalist Siegfried Kracauer (44) und der Kulturkritiker Walter Benjamin (41) der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung entlassen. - In Frankfurt gibt es 70.917 Arbeitslose, entsprechend 13 %. - In Frankfurt verbrennt die akademische Jugend auf dem Römerberg Bücher mit undeutscher Literatur, wobei der evangelische Studentenpfarrer Otto Fricke (31) eine Rede hält. - In Frankfurt haben bei der Kommunalwahl die SPD 19,05 %, die KPD 10 %, die DVP 4 %, das Zentrum 11 % und die NSDAP 48 %. - In Frankfurt erhalten die Deutschen Christen unter Führung von Pfarrer Probst von der Erlösergemeinde vom Landeskirchenrat einen Verweis wegen Verletzung der politischen Neutralität. - Die Evangelische Kirche in Nassau-Hessen wird mit dem späteren Landesbischof Ernst Ludwig Dietrich (36) gegründet, der nach dem Führerprinzip seine Pfarrer bestellen darf. Im Kirchengebiet mit fünf Propsteien ist der Propst Pfarrer Alfred Trommershausen von der Luthergemeinde für Frankfurt zuständig. Der Arierparagraph ist grundsätzlich akzeptiert. - In Wiesbaden wird der Landesbischof der evangelischen Landeskirche in Nassau August Kortheuer (65) abgesetzt. Er fühlt sich herausgefordert und beginnt nach eigenen Worten wieder zu arbeiten, da er noch Vorsitzender des Evangelischen Verein für Nassau für Innere Mission ist. - In Frankfurt gliedert Pfarrer Paul Both ohne bischöfliche Erlaubnis seine evangelische Eichenkreuz-Sturmschar schon in die Hitlerjugend HJ  ein. - In Hanau wird der Landwirt Johannes Puth (33) NSDAP Kreisleiter und Bürgermeister von Schlüchtern und NSDAP Kreisleiter. - Prinz Hesso von Leiningen (St) (--) heiratet Gräfin Marie Luise von Nesselrode. - In Frankfurt marschieren Autobahnarbeiter in Kolonne vor dem Hotel Vier Jahreszeiten Scharnhorststrasse 33 alias Baseler Strasse. - In Idstein und in Michelbach wird eine Telefonselbstwählstelle eingerichtet. - Der in Wiesbaden aufgewachsene hamburger Kaufmannssohn und Rechtsanwalt Hans Buttersack (53) führt als DNVP Mitglied eine Stahlhelm Machtdemonstration alias Hitler Huldigungs-Marsch durch Wiesbaden an. Die SA am Ende des Zuges wird in der Ludwigstrasse von KPD lern mit Flaschen, Steinen und glühenden Briketts aus den Fenstern beworfen und vertrieben. Am folgenden Tag rückt der in Mainz Gonsenheim aufgewachsene, vorbestrafte Dieb und arbeitslose SA Mann und Agitator Ernst Franzreb (32) mit seinem SA Rollkommando an, verhaftet wahllos aus Rache und verschleppt seine Opfer in das SA Quartier Lessingstrasse 16 und in den Keller der Luisenschule am Luisenplatz, wo der selbsternannte Herrscher von Wiesbaden SA Standartenführer Reutlinger mit unglaublicher Brutalität foltert und Scheinerschießungen anordnet. Das von Ernst Franzreb (32) eine Kellertreppe hinuntergeworfene KPD Mitglied Karl Müller wird danach mit einer Schußwunde tot aufgefunden. Tage später wird Ernst Franzreb (32) überfallen und schwer verletzt. - In Wiesbaden organisiert der Gewerkschafter Paul Krüger (29) einen Hungerstreik im Polizeigefängnis des Polizeipräsidiums Friedrichstrasse 25. - In Frankfurt gibt es 26158 Juden. - In Darmstadt erreicht die NSDAP 50 %. - In Darmstadt wird der in Bayreuth geborene KPD Funktionär Georg Fröba (37) von der SA mit vielen anderen Kommunisten in Schutzhaft genommen, brutal verprügelt und ins KZ Osthofen bei Worms verschleppt. - In Wiesbaden ist das Braune Haus in der Dotzheimer Strasse. - In Wiesbaden wird der Bahnhofsbuchhändler O. Vaternahm heimlicher Verteiler von verbotener Literatur, Schriften und Flugblättern. - In Wiesbaden werden u.a. illegale Treffpunkte von Regimegegnern: das Cafe Vogel in der Rheinstrasse neben der Hauptpost, das Restaurant Schweizergarten Platterstrasse nahe des Waldes und des Wolkenbruches, das Restaurant Rosengärtchen in der Taunusstrasse, das Cafe Lehmann in der Wilhelmstrasse und die Konditorei Vorbach untere Webergasse. - In Wiesbaden glaubt die KPD, dass die NSDAP nur einen Feind hat und postuliert auf ihren Flugblättern: Sie lieben vereint, sie hassen vereint, sie haben nur einen Feind: Die Arbeiterklasse. - Der in Darmstadt geborene Prinz Wilhelm Karl von Isenburg Büdingen (St) (30) veröffentlicht seine Studie Das Problem der Rassenreinheit. - In Königstein Falkenstein vermietet der Besitzer des Hotel Frankfurter Hof Alt Falkenstein 47 (20 16 Falkenstein Apotheke) Jean Schmitt an NS Verfolgte Zimmer im Rest Home Projekt. - In Frankfurt wird die Richterin Elisabeth Schwarzhaupt, die auch noch mit einem Juden verheiratet ist, wegen eines Verbots für Frauen in Richterämtern entlassen. - In Wiesbaden wird das Pädagogium Luisenplatz 10 Verwaltungssitz des Reichsarbeitsdienstes RAD Hessen Süd. - In Wiesbaden wird die Alte Münze Luisenplatz 5 nach der Machtergreifung für einige Monate Wohnstätte für die SA Männer, von denen viele Hilfspolizisten sind. Im Keller wirft man dem extra aus dem Polizeigefängnis im Polizeipräsidium Friedrichstrasse 25 geholte KPD Führer Karl Müller, dem man Überfälle auf NSDAP Mitglieder und Messerstechereien vor, sperrt ihn in einen Verschlag unter der Treppe und foltert ihn. Gerne benutzt wird eine Reitpeitsche. Zähne werden ausgeschlagen und Köpfe bei besonderen Leuten geschoren. - In Wiesbaden wird Otto Quarch auf der Flucht durch SS Leute erschossen. - In Marburg ist der in Assenheim geborene Soziologe Graf Max von Solms Rödelheim Assenheim (St) (40) laut NS Gaudozentenführer ein harmloser Professor. - In Frankfurt übernehmen die SA Standarten 63 und 81 auf Druck des frankfurter SA Führers und Polizeipräsidenten Adolf Beckerle (31) das städtische Erziehungsheim für straffällige und auffällige Jugendliche Westendheim alias Perlenfabrik in der Ginnheimer Landstrasse 40-42 (20 16 riesiger Studentenwohnhochhauskomplex) und funktionieren es für einige Monate zu einem ersten KZ in Hessen Süd, zum Wilden KZ Perlenfabrik um, wo sie die Verschleppten, darunter für 6 Wochen den Metallarbeiterverbandschef Ernst Mulansky, den Bildhauer Otto Miesbach, den Vorstand der Arbeiterbank Willi Haug, den Journalist Rudolf Eims, zwei Betriebsräte der Adlerwerke und die SPD Mitglieder Karl Scheld und Karl Kaffenberger, auf dem Feld zwangsarbeiten lassen, nachts verhören und hemmungslos foltern. Die SA soll dort als Hilfspolizei ausgebildet werden. Der städtische Heimleiter August Verleger (--) lebt mit seiner Familie auf dem Gelände, wird aber von Adolf Beckerle (29) aus seiner Wohnung verdrängt. Auf dem Gelände wohnen sein Adjutant Wehner, der SA Standartenführer Hirt und etwa 10 SA. Danach richten in Frankfurt Höchst die NSDAP Ortsgruppenleiter der westlichen frankfurter Stadtteile ein wildes KZ in der ehemaligen Kaserne Höchst ein. Die Tageszeitung Höchster Kreisblatt, berichtet, dass provozierende Elemente dort festgehalten werden, dass ihnen aber kein Leid zugefügt werde. - In Wiesbaden wird der Direktor der Wiesbadener Bank später Wiesbadener Volksbank Hermann Schulze (--) neuer IHK Direktor. - Der in Deggendorf geborene Textilkaufmannssohn, baden-badener Hotelbesitzer und spätere Frankfurter Hof Besitzer Albert Steigenberger (44) verweigert in einem Geschäftsbrief im NS Jargon erfolglos und auf noch illegalen NSDAP Forderungen basierend seinem jüdischen deggendorfer Nachbarsgeschäft Max Stern Renovierungsarbeiten, die der Stadtrat trotzdem erlaubt. - In Frankfurt wird im Nizza Untermainkai 17 eine 3.000 qm große Rollschuhbahn errichtet. - Der in Frankfurt geborene Apothekersohn, Pfadfinder, Leutnant aD, nationalrevolutionäre Schriftsteller und Freicorpsgründer Friedrich Wilhelm Heinz (34) (1950 Aufbau eines Nachrichtendienstes alias Geheindienstes für Bundeskanzler Adenauer) prahlt mit der Beteiligung an den Attentaten auf  Matthias Erzberger (++) und Walther Rathenau (++). - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene jüdische Koch Koservatorium Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) Direktor Bernhard Sekles (61) entlassen. - In Frankfurt versucht der IHK Präsident Otto Hauck mit jüdischen Kaufleuten gegen den Antisemitismus zu demonstrieren, was von der SS aufgelöst wird. Danach wird Otto Hauck abgesetzt und vom niedersächsischen Maurermeistersohn und NS Zeitung Frankfurter Volksblatt Wirtschaftsredakteur, Börsenmitarbeiter und Wirtschaftsprüfer Carl Lüer (36) ersetzt, der zur Arbeitsbeschaffung Generalrat der Wirtschaft und Präsident des Rhein-Main Industrie- und Handelstages wird. In der NSDAP ist er Gauinspekteur zur besonderen Verfügung bei der Leitung des Gaus Hessen Süd. - Der in Frankfurt, Wiesbaden, Rüdesheim und Limburg ausgebildete höhere Beamte des preußischen Justizministerium gerade ausgetretene Zentrums-Politiker Hans-Josef Altmeyer (34) wird Gestapo-Mitglied. - In Darmstadt werden die Synagogen in der Bleichstrasse und in der Friedrichstrasse niedergebrannt. - In Frankfurt wird das Büro des in Budapest geborenen jüdischen Motorfach-Zeitschrift Motor-Kritik Chefredakteur und Volkswagen Entwicklers Josef Ganz (35) von der Gestapo durchsucht und Konstruktionspläne konfisziert, die danach verschwinden. Der aus dem Kraftfahrzeug Modell Ganz Maikäfer entwickelte Ur-Käfer alias schnellster und billigster deutscher Volkswagen Standard Superior kostet 1.590 Reichsmark ab Werk Ludwigsburg. - Die Todesstrafe wird wieder eingeführt. - Der in Darmstadt geborene mit Frieda von Römheld verheiratete Landgerichtsdirektorensohn, Bankkaufmann, NSDAP Mitglied und SS Sturmführer Karl Wolff (33) wird Adjutant von Heinrich Himmler (33), verkauft seine Firma und zieht in den Reichstag ein. - Filterzigaretten werden eingeführt. - Der mit der in Mainz geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell (37) verheiratete in den Adelsstand adoptierte Militär, Politiker und einjährige NSDAP Mitglied Joachim Ribbentrop (40) erklärt seine Adoption als Rettungsaktion des entfernt verwandten Adelsgeschlechts vor dem Aussterben. - Die Existenz von KZs und des für das Rhein-Main-Gebiet zuständigen KZ Osthofen bei Worms unter Lagerleiter Karl Heinrich d'Angelo (43) wird medial stark verbreitet. - In Darmstadt wird der in Pasing geborene Eisenbahnverwaltersohn, Volksstaat Hessen Reichskommissar, SA Mitglied und NSDAP Verwaltungsjurist Heinrich Müller (37) Oberbürgermeister von Darmstadt. - In Darmstadt hat die NSDAP Gauleitung ihren Sitz in der Bismarkstrasse 11 und die NSDAP Kreisleitung in der Hügelstrasse 15. - In Groß-Gerau jubelt der SA Mann Moos nach Schießereien von SA und SS in Darmstadt Griesheim und Ober-Ramstadt, wo es Tote gab In der Nacht vom 4. auf den 5. März beherrscht die SA in ganz Hessen die Strasse. Wo sich der Gegner zeigt, wird er nach Hause gejagt. Fühlbar begreift es das Gesindel, daß seine Stunde geschlagen hat, und wo früher bei Zusammenstößen die wehrlose SA die Erde mit ihrem Blut benetzte, schafft sie heute auf eigene Faust Ruhe. Mutlos sehen die Roten dem Wahltag entgegen. Ihre Führer sind geflohen. Was werden die Nazis mit ihnen anfangen? - Der in Frankfurt geborene evangelische Kaufmannssohn Regisseur Walter Ruttmann (50) dreht den NS Propaganda Film Blut und Boden. - Der in Frankfurt Rödelheim geborene Gutsbesitzer Freiherr Karl Friedrich von Schorlemer (St) (47) kandidiert als ehemaliges DNVP Mitglied erfolgreich für die NSDAP und wird Reichsparteitagsmitglied. - In Frankfurt besticht der in Frankfurt geborene jüdische offenbacher Lederfabrikant und Mäzen Robert von Hirsch (50) mit dem Lucas Cranach Urteil des Paris Gemälde und 1.500.000 Reichsmark Hermann Göring (40) um seine Gemäldesammlung und Kunstsammlung (19 78 bei Sotheby für 70 Millionen Schweizer Franken versteigert) mit in sein baseler Exil in die Schweiz mitnehmen zu dürfen. - In Frankfurt kommen im Kino Ufa-Palast Groß Frankfurt Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm der Propagandafilm Hitlerjunge Quex mit Heinrich George (40), Vater von Schimanski heraus. - In Kronberg flaggt das hessische Schloss Friedrichshof (20 21 Schlosshotel Kronberg) die Hakenkreuzfahne. Die vier hessenkasseler Landgrafensöhne und Prinzen, die in Offenbach Rumpenheim geborenen Zwillingssöhne Philipp von Hessen und SA Mitglied Wolfgang von Hessen (37) sowie die in Frankfurt geborenen Richard von Hessen und Christoph von Hessen (32) von Landgraf Friedrich Karl von Hessen (St) (65) und seiner Frau der Kaiser Friedrich III Tochter Margarethe von Zollern Preußen (61) sind bereits Mitglieder der NSDAP. - In Frankfurt tritt der in Lövenich geborene WW1 Hauptmann, frankfurter Schuldezernent und Kulturdezernent Dr phil Rudolf Keller (55) in die NSDAP ein und wird NSV Mitglied und Blockwalter alias Blockwart. - In Darmstadt wird der Film Ein Unsichtbarer geht durch die Stadt gedreht, wobei der Zeppelin Prallluftschiff C-PN 30 mit Odol Werbung auf der Lichtwiese als Requisite dient. - In Wiesbaden wird das in Wiesbaden geborene Jungdeutsche Ordens Mitglied und Brigade-Erhard Mitglied Wilhelm Avieny (36) Generaldirektor der Nassauischen Landesbank. Er wird einer der einflussreichsten Arisierer. - In Frankfurt kauft Erbprinz Hermann Otto Wilhelm Ludwig von Solms Hohensolms Lich (St) (31), kurz nachdem sein Flugzeug Leichtbau Doppeldecker D-2293 des in Regensburg geborenen frankfurter Flugzeugbauers Max Gerner (33) aus 60 Meter Höhe wegen eines Konstruktionsfehlers abstürzte, ein zweites Modell D 2626. - Der frankfurter Adlerwerke Aufsichtsrat und kölner Bankier Freiherr Kurt von Schröder (44) arrangiert das Treffen Hitlers mit Franz von Papen (54) in seinem Bankhaus. - In Frankfurt wird der SA Standartenführer General Reinhard von Westrem Gutacker (54) neuer Polizeipräsident, der vor dem Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz ankündigt die von Juden verseuchte Stadt aufräumen. - In Frankfurt wird im Hippodrom Ecke Stresemannallee/Kennedyallee 19-23 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat) das 1. Große Frankfurter Reit- und Springturnier veranstaltet. - In Frankfurt gibt der Berliner Kulturbund deutscher Juden im Theater Neues Theater Mainzer Landstrasse 55 das Lessingstück Nathan der Weise. - In Friedberg stirbt die in Gallenegg geborene und unverheiratete Gräfin Victoria Hermine Mathilde von Leiningen Westerburg (St) (74). - In Frankfurt treten die Comedian Harmonists trotz Arierparagraph mit ihren jüdischen Mitgliedern mit Sondergenehmigung im Saalbau (20 16 Ecke Junghofstrasse 13-15/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18-26 JP Morgan Private Bank) auf. - Der in Frankfurt geborene jüdische Kaufmannssohn und Journalist Leopold Schwarzschild (42) und der in Frankfurt geborene preußische Staatsminister Robert Weismann (42) werden auf die erste Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs gesetzt, wodurch sie enteignet werden und zur Emigration gezwungen sind. - In Frankfurt treten im Kaffeehaus Café Orest Kaiserstrasse die 12 Blue Jazz Ladies von Leo Selinsky als Europas bekanntestes Damen-Orchester auf. - In Frankfurt eröffnet der Deutsche Gemeinschaftsdiakonieverband Marburg die verwahrloste Nervenklinik für den Hochadel als Kuranstalt Hohe Mark für nervöse und seelische Leiden unter Dr Alfred Lechler und unter dem erfahrenen Heil- und Pflege- Militärarzt Dr Kurt Spangenberg, obwohl die SA eigentlich einziehen will. - In Frankfurt Höchst richtet die Privatarmee SA in der ehemalige und leerstehenden französischen Kaserne Windhorststrasse 75 auch offiziell ihre Dienststelle ein. Gleichzeitig wird sie offiziell als RAD Reichsarbeitsdienstlager, als Wildes KZ und als HJ Kaserne genutzt. - In Offenbach versucht in der Luisenstrasse 28 die Freimaurerloge Carl und Charlotte vergeblich durch die Umbenennung in den Geselligkeits- und Wohtätigkeitsverein Kasino-Gesellschaft der Auflösung zu entgehen. - In Frankfurt werden im wilden KZ Perlenfabrik Ginnheimer Landstrasse 40 (20 16 riesiger Studentenwohnhochhauskomplex) 45 Kommunisten darunter Reitinger von Karl Bleser und dem SA Mann Dragan schwer gefoltert und verhört. Karl Bleser ist in Frankfurt nicht gemeldet. Reitinger legt ein Geständnis ab, wird deshalb nach einem halben Jahr zum Tode verurteilt und im Folgejahr hingerichtet. - In Frankfurt foltert die SA und die SS in der Mörfelder Landstrasse 166, in der Klingerschule Mauerweg 1, im fechenheimer Gaswerk und in der Perlenfabrik in der Ginnheimer Landstrasse 40-42, wo 45 KPD Mitglieder und der Verwalter des Gewerkschaftshauses, Bildhauer und Gewerkschaftsbundsekretär Otto Miesbach, das Arbeiterbankvorstandsmitglied Willi Haug, der Journalist Rudolf Eims, die SPD Mitglieder Karl Scheld und Karl Kaffenberger, zwei Adlerwerkebetriebsräte u.a. von SA Mann Karl Blesers verhört und gefoltert werden. Sie werden mit eiskaltem Wasser und mit der Wurzelbürste gewaschen. SA Sanitäter Schmutzler verprügelt die Gefangenen. Den Häftlingen werden aus hygienischen Gründen die Köpfe geschoren. Häftlinge werden zu Scheinhinrichtungen zur Erpressung von Geständnissen, bei denen sie meistens ihr eigenes Todesurteil unterschreiben, in den Wald gefahren, wo sie ihr Grab ausheben und sich hineinlegen müssen. Häftlinge werden gezwungen ihre eigenen Ausscheidungen zu essen. - In Wiesbaden veranstaltet der Fastnachtsverein Die Spinner des Gesangsverein Gutenberg im Paulinenschlößchen mit 2 Musikkapellen ein mit 1.500 Besuchern ausverkaufte Fastnachtssitzung, die mehrfach wiederholt wird, wobei ihr Vereinsvermögen aufgebraucht wird um es angeblich nicht an die Nazis verfallen zu lassen. Vier Monate später werden sie im Gegensatz zu vielen anderen Karnevalsvereinen verboten und viele Mitglieder in Schutzhaft genommen. Die Vereinsgegenstände wie Orden und Kappen erhält ihr Zeugwart Gustav Ebicht wieder zurück. - In Frankfurt gibt es 70.179 Arbeitslose. - In Darmstadt endet der Hungermarsch von tausenden Arbeitslosen auf dem Paradeplatz. - In Frankfurt wird der jüdische Schüler Hans Stern am Lessing-Gymnasium Hansaallee so gequält, dass er Selbstmord begeht. - In Kronberg wird der kronberger NSDAP Ortsgruppenleiter Wilhelm Schaub Bürgermeister. - In Frankfurt holzt der Reichsarbeitsdienst RAD mit der sprendlinger Strassenbaufirma Bratengeier den Wald für den neuen Rhein Main Flughafen (20 21 Flughafen Frankfurt Terminal 2) ab. - In Frankfurt zieht die NS Organisation KdF Kraft durch Freude in die Räumlichkeiten des exklusiven Hermannia Fecht Clubs Frankfurt in der Kaiserhofstrasse 11. - Das SA Mitglied Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (30) und seine Frau, die verarmte russische Gutsbesitzertochter Marie Margarete von Deringer (St) (--), werden besonders eifrige Mitglieder der NSDAP und Besitzer des ältesten Erbhofes im Reich. - In Frankfurt wird das Hotel Englischer Hof am Hauptbahnhof Ecke Am Bahnhofsplatz 10/Kaiserstraßé 76 geschlossen. - In Deutschland werden Spielbanken oder Casinos wieder eröffnet. - In Frankfurt stammen nur 31 % aller Juden aus Frankfurt, der Rest sind zugezogene Ostjuden. - In Frankfurt haben von den 2:000 jüdischen Firmen nur 40 nichtjüdische Mitinhaber. - In Offenbach wird das jüdische ehemalige Vereinsvorstandsmitglied und Anwalt des Fussballvereins Offenbacher Kickers Manfred Weinberg in das KZ Osthofen bei Worms in Schutzhaft verschleppt. - Dem in Rüsselsheim geborenen jüdischorthodoxen Reichsbanner und SPD Mitglied Max Tschornicki (30) gelingt die Flucht aus der Schutzhaft im KZ Osthofen. - In Mainz leben 80.777 Katholiken, 51.937 Protestanten und 2:609 Juden. - In Wiesbaden wird der Offizier und ehemalige weimarer Theaterintendant Carl von Schirach (60), seit 7 Jahren NSDAP Mitglied, verheiratet mit der amerikanischen Emma Lynah Tillou Bailey Middleton (61), Generalintendant am Deutschen Theater alias Staatstheater. Sein Sohn ist der ehemalige NS Studentenbundführer und Jugendführer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach (26), der seit dem Vorjahr mit der Hitlerfotografentochter Henriette Hoffmann (20) verheiratet ist und die ihre erste Tochter Angelika Benedikta von Schirach zur Welt bringt. - In Frankfurt stirbt in der Miquelstrasse 1 (20 16 Bockenheimer Landstrasse 92/Siesmayerstrasse) der beliebteste in Mainz geborene frankfurter Dichter Adolf Stoltze (91), der sich in seinen letzten fünf Lebensjahren zu einem begeisterten Nationalsozialisten gewandelt hat. - Die in Alzey geborene Schriftstellerin und posthume Georg Büchner Preisträgerin Elisabeth Langgässer (34) mit einem jüdischen Elternteil, wählt in der letzten freien Wahl Adolf Hitler (44). - Der in Darmstadt geborene Genealoge Prinz Wilhelm Karl Hermann von Isenburg (St) (30) philosophiert als Mitglied des NS Lehrerbundes über das Problem der Rassereinheit. - In Wächtersbach stirbt der in Wächtersbach geborene, morganatische hessenkasseler Kurfürstenenkel Witwer Fürst Friederich Wilhelm von Isenburg Büdingen (St) (83). - Der in Hanau geborene frankfurter Jurastudent und SA Mitglied Hermann Krause (83) wird Mitglied der NSDAP (19 45 -19 66 hanauer Bürgermeister). - Der in Weilmünster geborene bonner Jurastudent und SA Mitglied Ernst Loew (22) wird Mitglied der NSDAP (19 58 -19 74 hessischer Landtagsabgeordneter). - Während das in Limburg an der Lahn geborene neue SA Mitglied Rechtsanwalt Heinrich Anton Wolf (25) wird Mitglied der NSDAP (1962 hessischer CDU Landtagsabgeordneter, Bundesverdienstkreuz). Die frankfurter Prostituierte alias Sexarbeiterin Rosemarie Nitribitt, in deren Mordfall er als Staatsanwalt ermitteln wird, wird geboren. - Der bei Lich geborene Jurist, gonzenheimer Gemeindevertreter und Mitglied des Preußischen Staatsrats Otto Kneipp (49) tritt der NSDAP bei (19 45 Bundestagsmitglied und hessischer FDP Alterspräsident, Bundesverdienstkreuz). - In Frankfurt studiert der jüdische knochentumorkranke kroatische Oberrabbinersohn und Gustoff Attentäter David Frankfurter (24) Medizin. - Der in Frankfurt Niederhöchstadt geborene Diplomlandwirt und WW1 Unteroffizier Hermann Schwann (34) wird Mitglied der NSDAP (1957 FDP Bundestagsmitglied). - Das in Offenbach geborene aktive SA Mitglied, marburger Jurastudent Werner Vogel (29) beantragt die Mitgliedschaft in der NSDAP (1980 Grünen Bundestagsmitglied). - In Frankfurt bezeichnet die Tageszeitung Frankfurter Zeitung die Frankfurter Universität als kulturbolschewistische Hochburg. - In Frankfurt beginnt der in Bremen geborene Lehrersohn Karl Carstens (19) sein Jurastudium und wird im/nach dem Wintersemester Mitglied der SA (1975 Deutscher Bundespräsident). - In Dolgesheim wird das jüdische Reichsbanner Mitglied Julius Frank in SA Schutzhaft erhängt aufgefunden. - Der in Neuwied geborene ehemalige schwedische Diplomat NSDAP Mitglied und Fürstensohn Prinz Viktor von Wied (St) (56), verheiratet mit NSDAP Mitglied Grafentochter Gisela Klementine Christophora Karola von Solms Wildenfels (St) (42), wird nach 9 Jahren Ruhestand wieder deutscher Gesandter in Schweden und bleibt das 10 Jahre lang. Sie haben zwei Töchter Prinzessin Marie Elisabeth Charlotte von Wied (St) (20) und Beningna-Viktoria Ingeborg von Wied (St) (42). - In Frankfurt ist der Direktor des Senckenberg Museums Rudolf Richter Mitglied der NSDAP, will aber seine jüdischen Mitarbeiter angeblich weiterarbeiten lassen. - In Frankfurt wird der Medizinstudent Graf Wilhelm von Solms Rödelheim Assenheim (St) (19) wegen kommunistischer Gesinnung von der frankfurter Universität verwiesen. - In Mainz wird der wormser Volksschullehrersohn, Jurist und neue mainzer NSDAP Oberbürgermeister Philipp Wilhelm Jung (49) schon nach drei Monaten Staatsrat und nach weiteren drei Monaten Ministerpräsident des Volksstaates Hessen. - In Mainz wird nach der Absetzung des in Wiesbaden Biebrich geborenen NS Sympathisanten und mainzer DDP Oberbürgermeister Wilhelm Erhard (49), der riedstädter Arztsohn, offenbacher Amtsgerichtsrat und darmstädter NSDAP Oberbürgermeister Robert Barth (33) neuer NSDAP Oberbürgermeister. Wilhelm Erhard (49) erhält einen lukrativen Reichsfinanzbeamenposten in München. - Die DDP gilt als Bonzenpartei - Mainz ist die höchstverschuldete deutsche Stadt. - In Mainz schreibt die Tageszeitung Mainzer Anzeiger in einem Artikel; Die Wirtschaft liegt darnieder, das Kulturleben stagniert. Mainz ist wie ein Reichsminister es ausdrückte, eine tote Stadt geworden. - Prinz Leopold von Isenburg Büdingen Birstein (St) (67) stirbt. - In Frankfurt stirbt der in Birstein geborene Fürst Franz-Joseph von Isenburg Birstein (St) (70). - In Frankfurt erhält die frankfurter Gallusbäckertochter, Schauspielerin und spätere Zum blauen Bock Wirtin Lia Wöhr (22) nach ihrer Kündigung im Stadttheater Halberstadt aus Solidarität für eine jüdische Kollegin ein Engagement am Frankfurter Schauspielhaus am Theaterplatz alias Willy Brandt Platz unter dem neuen NS Theaterleiter Hans Geisow (--), der mit seiner Charakterkomödie Der alte Textor mit Kitty Stengel und Carl Luley (46). Neuer brauner Generalintendant der Städtischen Bühnen wird der in Frankfurt geborene rote Regisseur und Schauspieler Hans Meissner (37). - In Frankfurt findet die 6. Frankfurter Automesse auf dem Festhallengelände und im Haus der Moden statt. - In Frankfurt wird allen jüdischen Angestellten des frankfurter Funkhauses der Zugang verweigert, darunter der Pianist und Komponist Erich Itor Kahn (28). - In Frankfurt Rödelheim tauscht Graf xxx von Solms Rödelheim (St) (--) das Rödelheimer Schloß im Schloßpark gegen das Hofgut Dortelweil. - In Frankfurt trägt die Polizei das Hakenkreuz in ihrer Kokarde auf der Schirmmütze. - In Frankfurt ist die Stadt zum Geburtstag Adolf Hitlers (44) ein Hakenkreuzflaggenmeer. - In Frankfurt spielt Heinz Rühmann (31) die Titelsrolle im Schwank Der Mustergatte im Theater Neues Theater Mainzer Landstrasse 55. - In Frankfurt Cafe Windsor in der Kaiserstrasse wird eine Großrazzia durchgeführt, bei der 20-30 Prostituierte alias Sexarbeiterinnen angetroffen werden. Weil der Besitzer seine Konkurrenz die Cafes Zimmer, Corso Kaiserstrasse 66, Express und Alkazar verrät, darf er 10 Prostituierte behalten. - In Idstein erbt die Gutsbesitzerin Elisabeth Schmitz-Scholl (34) alias Elisabeth Haub den Tengelmann Konzern. Ihr Bruder (35) tritt der NSDAP bei. - In Frankfurt gibt es im Gastronomiebetrieb Gross-Frankfurt am Eschenheimer Turm in der Bleichstrasse 57 die führende Kleinkunstbühne Künster-Klause, die elegante Tanz-Bar Eremitage, das Variete Bier-Palais mit zweiwöchigem Programmwechsel, das Familien Cafe Gross-Frankfurt in dem es abends Konzerte zu preußischem Wein gibt, das Spezial Restaurant Münchner Löwenbräu mit original münchener und pilsner Bier und Klub- und Gesellschaftsräume. - In Frankfurt gibt es an der Hauptwache das in Deutschland angeblich führende Cafe Wien. - Der in Alzey Bechtheim geborene Bauernsohn Richard Hofmann (31), NSDAP Mitglied und SS Mitglied wird als berüchtigter Schläger vom in Darmstadt geborenen Richter und Landespolizeipräsident Werner Best (28) zum Wachmann im KZ Osthofen ernannt. Er erarbeitet sich in diversen KZs die Spitznamen Iwan der Schreckliche und Chinesen Karli. - Der aus Limburg an der Lahn stammende Geschäftsführer des Verein zur Vorbereitung der Autostrasse Hansestädte Frankfurt Basel Willy Hof (53) wird Direktor des Unternehmens Reichsautobahn. - In Höchst wird der Hitler-Begeisterte, in Pommern geborene Jurist Ernst Janke (38) maintaunus NSDAP Kreisleiter, obwohl er noch kein Parteimitglied werden durfte. Sitz der Kreisleitung ist das Kreishaus in der Bolongarostrasse 101 (20 17 von google streetview unkenntlich gemacht). - Der in Alzey geborene ehemalige darmstädter und mainzer Rechtsanwalt Heinrich Elaß (65) ist NSDAP Reichstagsmitglied. - In Oberursel wird der in Bad Schwalbach geborene Gendarmensohn, SA Führer und frankfurter Justizbeamte Karl Lange (41) neuer NSDAP Bürgermeister. In Wiesbaden wird er NSDAP Präsident des Kommunallandtags und NSDAP Präsident des Provinziallandtags Hessen-Nassau, die er beide auflöst. Er vertreibt den in Nieder-Olm geborenen Landwirtssohn und frankfurter Verkehrsamtsreferenten Karl Horn (45) als Bürgermeister. - In Königstein boykottiert der von der NSDAP umgedeutete Dichter Stefan George (65) seine pompös mit Hakenkreuzfahnen geschmückte Geburtstagsfeier, reist nach Italien und stirbt dort. - In Frankfurt ist der Flughafen Rebstock (20 17 freies Gelände vor Ibis Hotel) ein aus elf Gebäuden bestehender geschlossener Gutshof mit Innenhof und einem Tower. - In Frankfurt wird die in Frankfurt geborene Werkmeistertochter und Schauspielerin Liesel Christ (14) mit einer Sondergenehmigung Studentin der Hochschule für Musik und Theater, an der alle jüdischen Lehrer entlassen werden. - Mayonnaise wird in Eier-Öl-Schaum-Tunke umgedeutscht. - In Schlüchtern lässt der wachenbuchener Landwirt und hanauer NSDAP Bürgermeister Johannes Puth (33) lebensgroße Juden Spottfiguren aufstellen. - In Mainz lässt der neue mainzer NSDAP Oberbürgermeister Philipp Wilhelm Jung (49) das Befeiungsdenkmal des jüdischen Künstlers Benno Elkan (56) am Schillerplatz als Schandfleck abreißen. - Die in Frankfurt im Großen Hirschgraben aufgewachsene Revue-Tänzerin La Jana (28) alias Henriette Niederauer ist ein europäischer Burlesque Star. Sie tanzt auf den Bühnen von Berlin und Stockholm und zieht nach London. - In Frankfurt finden vor dem Rathaus Römer die Hans Sachs Spiele statt. - In Frankfurt wird das Kino Variete Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 von der Südwestdeutsche Filmbühne GmbH übernommen. - In Mainz zieht die mainzer NSDAP Kreisleitung in das Offizierskasino Palais Schönborner Hof, Schillerstrasse 11. - In Hessen wird das Reichsbanner und die Eiserne Front verboten. - In Frankfurt übernachten 261.494 Besucher, davon 24.513 aus dem Ausland. - In Wiesbaden wird der katholische Zentrumspolitiker Graf Richard Matuschka Greiffenklau (St) (40) als Sohn der jüdischen kölner Bankierstochter Freiherrentochter Klara von Oppenheim (63) aus seinen Ämtern vertrieben. Er zieht sich nach Schloss Vollrads zurück. - In Frankfurt wird der russische adelige Strahlenforscher an der Universität Frankfurt Boris Rajewsky (40) Mitglied der SA (19 43 Prorektor der Universität Frankfurt, 1963 Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik. Gibt sich als Opfer des NS Systems). - In Bad Homburg heiratet der Automobilrennfahrer und NSDAP Mitglied Prinz Max von Schaumburg Lippe (St) (35) die VARTA Konzerntochter Helga-Lee Roderbourg (22). - In Bad Homburg muss die Schokoladenfabrik Holex im Glucksteinweg 5, die Vollmilchschokolade, Blockschokolade, Dragees und Schokoladenzigaretten produziert, wegen der Folgen der Weltwirtschaftskrise nach vierjähriger Insolvenz schließen. Der technische Betriebsleiter Philipp Born hat bereits eine neue Schokoladenfabrik mit dem Markennamen Holex. - In Wiesbaden lässt sich die Vorsitzende des katholischen Johannesstifts, Platter Strasse 72, Helene Bennin (78) als Generalmajorswitwe mit Frau General ansprechen. Sie ist die jüngste im dreiköpfigen Vorstand. Der Verein hat in 12 Jahren 140 zahlende Mitglieder verloren und hat nur noch 30. Die Stiftung kümmert sich um schwangere Prostituierte alias Sexarbeiterinnen und schwangere weibliche Strafgefangene. - In Kronberg wird Prinzessin Christina Margarethe von Hessen (St) als Tochter des in Frankfurt geborenen SS Sturmführer Prinz Christoph von Hessen (St) (32) und Prinzessin Sophie von Griechenland (St) (19) geboren. - In Frankfurt feiert die NSDAP in der Festhalle, in der Kaisersohn, Stahlhelm, NSDAP und SA Mitglied Prinz August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (46) spricht, ihren Wahlsieg. - In Frankfurt schließt das städtische Fürsorgeamt nach massiven Druck des Handwerks an der subventionierten Arbeit die städtischen offenen Anlernwerkstellen für berufsunreife aus Hilfsschulen entlassene, darunter einige geistig und körperlich Behinderte (20 17 Praunheimer Werkstätten) für Knaben in der Berufsschulturnhalle in Niederrad und für Mädchen in Riederwald (Mitarbeiter Fitz Lenning tritt der NSDAP). - In Frankfurt verleiht die EUROPA Filmverleih Filiale, Bahnhofplatz 12 mit der Telefonnummer SENCKENBERG 32255 den weltweit bekanntesten Filmstar Silly Mickey alias Micky Maus Film Micky und der Menschenaffe und den Film Salto Mortale von 19 31 mit Zensurkarte an das Kino Rheingold-Lichtspiele in Geisenheim. - In Frankfurt empfiehlt alias fordert der NSDAP hessennassausüd Gaufachbearbeiter für Wirtschafttechnik im Hitler-Haus in der Gutleutstrasse 8 dem zuständigen Baurat Pückel der Obersten Bauleitung der Reichsautobahn in der Reichsbahndirektion das frankfurter Baununternehmen Philipp Holzmann AG nicht mehr zu beschäftigen, weil es mit jüdischem Geld arbeitet und stattdessen die frankfurter Firma Wayss & Freytag mit Tiefbauten zu beauftragen, das die Großmarkthalle gebaut hat. - In Wiesbaden leben 2.713 Juden. - In Kronberg wird der kronberger NSDAP Ortsgruppenleiter Wilhelm Schaub (--) neuer kronberger NSDAP Bürgermeister. - Nachdem die Deutschen Christen über eine Mehrheit verfügen, vereinigen sich die Landeskirchen von Nassau, Hessen-Darmstadt und Frankfurt zur Evangelischen Kirche in Nassau-Hessen mit Sitz in Wiesbaden Emser Strasse 3, die zuerst den Ausschluss von Nichtarieren aus dem Kirchenbetrieb beschließt. - Die 5 SA Obergruppen werden auf 4 reduziert, dann auf 8 erweitert. Frankfurt ist als SA Obergruppe V Hans Georg Hofmann dann Dietrich von Jagow und dann SA Obergruppenführer Emil Steinhoff unterstellt. - In Frankfurt eröffnet das Kino alias Lichtspieltheater Harmonie-Tonfilmbühne Dreieichstrasse 54 gegenüber dem Lokalbahnhof. - In Wiesbaden wird der sachsenanhaltiner Forstbeamtensohn, Jurist und neues NSDAP Mitglied Werner Zschintzsch  (45) neuer Regierungspräsident. - Der in Mainz geborene jüdische Holzhändlersohn und Schriftsteller Rudolf Frank (47) spielt im Progandafilm SA Mann Brand mit, wird danach in Schutzhaft genommen und mit Hilfe des in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen (St) (65) und des am Vogelsberg geborenen NSDAP Präsident der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger Otto Laubinger (41) wieder freigelassen. Sein Roman Der Schädel des Negerhäuptlings Makaua wird verbrannt. - Der in Fulda Neuhof geborene frankfurter Schauspielhaus Schauspieler Wilhelm Diegelmann (72) spielt in dem Propagandafilm Hans Westmar - Einer von vielen mit. - Die in Wiesbaden Biebrich geborene jüdische Kaufmannstochter, Gewerkschaftlerin, SPD Reichstagsmitglied Tony Sender (45) flieht in die Tschechoslowakei und arbeitet mit einer 50 köpfigen spd Reichsbanner Exilgruppe zusammen. - Der in Frankfurt geborene Jursit und Theaterdramaturg Eckart von Naso (45) bekennt seine treuste Gefolgschaft gegenüber Hitler (1953 Chefdramaturk der Städtischen Bühnen Frankfurt). - Der in Frankfurt geborene Jurist und Romanschriftsteller Carl Haensel (44) bekennt seine treuste Gefolgschaft gegenüber Hitler (1964 Goldene Medaille der Humboldt Gesellschaft). - Der in Mainz geborene jüdische Bankierssohn und ehemalige Regisseur am Mainzer Stadttheater am Gutenbergplatz Ludwig Berger (41) schafft mit dem in England produzierten Musical Film Walzerkrieg seinen größten Erfolg. - In Wiesbaden besuchen politische NSDAP Führer das evangelische Kinderheim Geisberg für schwer erziehbare Kinder und stoßen auf offensichtlich überforderte Kinder, die kein Interesse an der HJ haben, woraufhin die NSDAP Kreisleitung die Auflösung fordert und dafür eine enge Zusammenarbeit mit wiesbadener Juden und eine nach christlichen und nicht nationalsozialistischen Grundsätzen erfolgte Erziehung anführt. - In Frankfurt sind Dr de Bary und Dr Karl Kleist Mitglieder im Deutschen Verband für psychische Hygiene. - Bei den Fürsorgebehörden besteht laut Arztbericht die allgemeine Auffassung, dass man Pfleglinge in Heil- und Pflegeanstalten nur zu sterilisiert brauche um sie entlassen zu können. - In Darmstadt begrüßen die Studentenverbindungen, Burschenschaften Frisia, Germania, Markomannia und Guest-Westfalia die Machtergreifung durch die NSDAP und werden im Gegensatz zu den Corps nicht verboten. - In Frankfurt bewirbt sich die Volksschülerin Alice Walther (13) alias Alice Kaluza für eine Tanzausbildung am Hoch'schen Konservatorium Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis). Ihre Mutter ist eine republikfeindliche KPD Stadtverorordnete. - In Frankfurt werden entartete Bilder aus dem Städtischen Galerie Frankfurt alias Städel entfernt, darunter Bilder des in München geborenen jüdischen Kupferhüttenbesitzersohnes und Städelprofessor Hermann Lismann (55). - In Nürnberg sind knapp 33 % aller Ärzte Juden. - In Bad Homburg sind die drei Villen Beatrice, Alexandra, Schöne Aussicht 10 und Helena Schöne Aussicht 14 des Hotelkomplexes Viktoria Louisenstrasse 91/93 (20 17 Karstadt) das NSDAP Parteihaus. - In Frankfurt wählt man bei einem Überfall nur die Telefonnummer 01, woraufhin sich die Schutzwache meldet und bei Feuer die Telefonnummer 02, woraufhin sich die Feuerwehr meldet. Für Unfälle und Erste Hilfe wählt man HANSA 29944, woraufhin sich die Geschäftsstelle des Gesundheitsamtes in der Münzgasse 9 meldet. - In Wiesbaden wird der SPD Reichstagsabgeordnete Otto Witte (49) abgesetzt, nach Hamburg ausgewiesen und insgesamt 22 mal verhaftet. - In Frankfurt wird der SPD Reichstagsabgeordnete Franz Metz (47) abgesetzt. Er zieht nach Frankfurt und eröffnet das oppositionelle Cafe Metz. - In Frankfurt wird der katholische Zentrum Reichstagsabgeordnete Jean Albert Schwarz (47) abgesetzt. Er startet kritische Denkschriften. - In Frankfurt wird die KPD Reichstagsabgeordnete Franziska Kessel (27) abgesetzt, verhaftet und vom Oberlandesgericht Darmstadt wegen Hochverrats zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie wird im Landgerichtsgefängnis Mainz in der Diether von Isenburg Strasse 3 inhaftiert, gefoltert, erblindet während der Folter und begeht nach einem Jahr Selbstmord. - In Frankfurt wird der SPD Bezirkssekretär Landtagsmitglied Paul Röhle (48) abgesetzt und in Schutzhaft genommen. Danach ist er arbeitslos und wird V Mann der Gestapo (1947 Vizepräsident des Rheinlandpfälzischen Landtages). - In Darmstadt landet der Zeppelin D-PN30 auf der Lichtwiese. - In Darmstadt eröffnet die Gestapo in der Riedeselstrasse 64 (20 18 Studentenwohnheim abgerissen) im Militärgefängnis ein eigenes Gestapo Gefängnis für Gefangene in Schutzhaft. Offiziell wird es von der Hessischen Staatspolizei unterhalten. - In Hanau sind im Stadtschloss Hanau drei Kinder des am Niederrhein geborenen hessischen Titular Landgraf Chlodwig von Hessen Philippsthal Barchfeld (St) (57) verheiratet mit Prinzessin Caroline von Solms Hohensolm Lich (St) (56) Mitglied der NSDAP: Prinz Wilhelm (St) (28), verheiratet mit der Prinzentochter Prinzessin Marianne von Zollern Preußen (St) (20), sein Bruder, der epilepsiekranke Prinz Alexander Friedrich (St) (22) und seine Schwester Prinzessin Viktoria Cäcilie (St) (19). - In Mainz wirft der Judenverein 1. FSV Mainz 05 als Fussballverein die jüdischen Mitglieder Mitgründer Eugen Salomon (45) und das Vorstandsmitglied Carl Lahnstein nach kurzem Widerstand aus dem Verein. - In Mainz spielt der Fussballverein 1. FSV Mainz 05 in der neugegründeten erstklassigen Gauliga Südwest. - In Mainz nimmt der in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen (St) (65) bei einer NSDAP Gedenkveranstaltung für gefallene Weltkriegsteilnehmer in einem Meer von Hakenkreuzfahnen teil. - In Frankfurt wird der in Metz geborene Sportler Freiherr Moritz von Bissing (47) Corneliusstrasse, als Vorsitzender des Rugby und Hockeyclubs Sportclub Frankfurt 80 abgesetzt, weil er mit der jüdischen frankfurter Metallgesellschaftsgründertochter Gerda Merton (--) verheiratet ist. Auch der jüdische Bankierssohn Hans Schlesinger (--) darf nach der Rückkehr von einer Parisreise gegen die Heidelberger nicht mehr mitspielen, da diese mit Boykott drohen. Das jüdische Clubmitglied Geschäftsführer Georg Oppenheimer (--) wird gekündigt. - Der Deutsche Tennisbund diskutiert, ob der Slice als unfair verboten werden soll. - In Frankfurt wird das Sekthaus Mumm & C von Godefroy H. Mumm in Godefroy H. von Mumm Sektkellerei umbenannt. - Für den Fussball werden 16 Gauligen gegründet, darunter die Gauliga Südwest und die Gauliga Hessen-Nassau, die vom Offenbacher FC Kickers dominiert wird. - In Wiesbaden ist in der Dotzheimer Strasse 98 das NSDAP Verkehrslokal Zur Lokomotive. - Die unverheiratete ehemals langjährige frankfurter Volksschullehrerin und erste Kulturreferentin der NS Frauenschaft Guida Diehl (65) wird Reichssachbearbeiterin für Glaubensfragen der Vereinigung Deutsche Christen. Nach wenigen Monaten endet ihre politische Karriere durch ihre NS Frauenschaft Konkurrentin Elsbeth Zander (45). - In Frankfurt ist die in Wiesbaden geborene Ilse Engel (22), die Frau des frankfurter Großkaufmanns Hubach als Geliebte des Automobilrennfahrers Charly Jellen (24) das erste Boxenluder der Zeit, den sie aber verlässt und den Rennfahrer Paul Pietsch (22) heiratet, den sie wiederum mit dem drogenabhängigen Rennfahrer Achille Varzi (29) betrügt. - In Frankfurt gibt die als rote Gräfin bezeichnete kpd Volkswirtschaftsstudentin und republikfeindliche kaiserliche Hofdamentochter Grafentochter Marion Dönhoff (24) ihr Studium an der Universität Frankfurt auf und zieht nach Basel in die Schweiz. - In Eltville stellt die Dampfstrassenbahn nach Schlangenbad ihren Betrieb ein. - In Frankfurt kopieren im frankfurter Adler Automobilwerk in der Kleyerstrasse die eingekauften Mitarbeiter Hans Gustav Röhr und Joseph Dauben für das von ihnen entwickelte Modell Trumpf Junior einfach einen Fiat 508 Balilla-Motor. - In Frankfurt kündigt der wiener Jude aus reichem, orthodoxem Elternhaus und Honorarprofessor für jüdische Religionslehre Martin Buber (55) an der Frankfurter Goethe Universität. Martin Buber (55) und die katholische konvertierte Schriftstellerin .Paula Winkler (56) hatten 6 Jahre lang zwei uneheliche Kinder bis sie 19 07 als österreichische Juden in Berlin heirateten. - In Darmstadt wird der in Mainz geborene Kriminalrat Richard Schulze (35) Chef der darmstädter Gestapo. - Der in Frankfurt geborene Bankier und Dresdner Bank Aufsichtsratmitglied Carl Goetz (48) verdrängt den antisemitischen Angriffen ausgesetzten Vorstandsvorsitzenden Samuel Ritscher (63), der auch Direktor der Reichs Kredit Gesellschaft ist. - In Wiesbaden Dotzheim wiedereröffnet die Gauamtsleitung der NS Frauenschaft Essen das vom Landkreis Essen übernommene ehemalige Kinderheim im Schloss Freudenberg Freudenbergstrasse 224 als Mütterheim des Lebensborn eV. - In Mainz steht die mainzer SA während des Luthertags und der Pflanzung der Luthereiche an der evangelischen Christuskirche auf der Kaiserstrasse Spalier und wenige Tage später organisiert ein evangelischer Pfarrer (wird danach Oberkirchenrat) aus der mainzer Umgebung die Mainzer Synode und führt die Teilnehmer, alle nationalsozialistische Deutsche Christen, in brauner SA Uniform beim Festzug in die Christuskirche, wo der wiesbadener NS Marktkirchenpfarrer Ernst Ludwig Dietrich (36) die Predigt hält. Für den Festzug vom Bahnhof bis zur Christuskirche bekommen alle evangelischen mainzer Schüler schulfrei. Am selben Tag schließen sich nur vier evangelische mainzer Pfarrer aus Protest der Bekennenden Kirche an. - In Mainz fällt am Tag nach der Machtergreifung Eisregen. Die Tageszeitung Mainzer Journal berichtet von einem Reichsbanner Demonstrationszug am Halleplatz mit 3.000 Menschen. Die NSDAP feiert vom Binger Schlag aus mit 600 Teilnehmern mit einer Musikkapelle. Danach gibt es am Kaiser Wilhelm Ring Schlägereien, nach denen 2 NSDAP Mitglieder ins Krankenhaus gebracht werden. - In Bad Soden am Taunus wird das langjährige NSDAP Mitglied und stellvertrender städtische bad sodener Genossenschaftsleiter Fritz Fuchs (39) Genossenschaftsleiter der städtischen Kreditgenossenschaft. - In Offenbach wird der genossenschaftliche Radfahrerbund mit eigener Fabrik Frischauf Offenbach von der SA besetzt, das Vermögen beschlagnahmt, der Vorsitzende Heinrich Niemann in seinem Büro ermordet und die Firma von den Mayweg-Werken übernommen. Mitarbeiter, die sich nicht anpassen, werden in KZs deportiert. - In Frankfurt Niederrad wird der Mainfischer, frankfurter Gastronom und frankfurter Original Josef Benjamin Pfeiffer alias Aal-Pfeiffer Mitglied der NSDAP und zeigt großes Sendungsbewußtsein. - In Darmstadt wird die in Posen geborene beliner Chefarzttochter und jüdische Schauspielerin Lilli Palmer (19) am Hessischen Landestheater Darmstadt entlassen und flieht mit ihrer Schwester Irene (22) nach Paris, wo die beiden als Wiener Schwestern Soeurs Viennoises in Cabarets und Nachtclubs ua im Nachtclub Monte Christo, im Nachtclub Casanova und im berüchtigten Nachtclub mit Bordellbetrieb Le Sheherazade angeblich sentimentale Lieder aufführen und Nacktauftritte ablehnen. - Der in Diez geborene Pfarrersohn und wiesbadener Landgerichtsrat August Jäger (46) wird Mitglied der NSDAP und der SA und dazu Leiter der Ministerialdirektoren des Preußischen Kultusministeriums, wo er als Staatskommissar für alle Kirchen 3 Wochen lang mit unglaublicher Härte säubert. Er ist groß-wiesbadener Deutsche Christen Leiter. - In Frankfurt gibt es eine Ortsgruppe von 37 deutschen der homosexuellen Community Freundschaft, die in der Zeitschrift Internationaler Reiseführer inseriert. Homosexualität wird mit Gefängnis bestraft. - In Wiesbaden kooperiert die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt Langgasse 21 unter Verleger Gustav Schellenberg (51) mit der NSDAP. - In Deutschland wird Glücksspiel in Spielbanken seit dem Verbot von 18 72 wieder erlaubt, woraufhin eine einzige, die Spielbank in Baden-Baden wieder eine Konzession erhält. - In Wiesbaden lassen SA und SS den schwarz rot gold hinterlegten Reichsadler über dem Eingang der Hauptpost in der Rheinstrasse 9 (20 21 Ministerium für Wissenschaft und Kunst) abnehmen. - In Mainz wird die SPD Tageszeitung Volkszeitung Zanggasse 13 verboten und als NS Tageszeitung Mainzer Tageszeitung weitergeführt. - In Frankfurt wird der in Wiesbaden geborene Arzt und frankfurter Universitäts Privatdozent Heinrich Eufinger (39) unmittelbar nach der Machtergreifung Mitglied der NSDAP, der SA  und im NS Deutschen Ärztebund. woraufhin er im Folgejahr Professor an der frankfurter Universitäts-Frauenklinik wird. - Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene Rudolf Diels (33) ist Leiter der Geheimen Staatspolizei Gestapo und der in Frankfurt geborene Auftragsmörder der NSDAP und ehemalige Polizist Eugen von Kessel (43) betreibt für ihn ein privates Nachrichtenbüro alias Geheimdienstbüro in Berlin. - Die in Bad Vilbel als Arbeiterkind mit 7 Geschwistern geborene kommunistische und von der NSDAP mit Steckbrief gesuchte Katharina Seifried (29) wird von der Gestapo bei Leipzig gefangengenommen und in das KZ Hohnstein verschleppt, wo sie so schwer gefoltert und misshandelt wird, dass sie, obwohl sie im Folgejahr deshalb entlassen wird, nicht mehr vollständig gesundet. - Der in Groß-Gerau Biebesheim geborene Pädagoge alias Lehrer und KPD Landtagsmitglied Wilhelm Hammann (36) wird verhaftet, ins Zuchthaus Rockenberg in der Wetterau und nach 5 Jahren ins KZ Buchenwald verschleppt, wo er 159 jüdischen Kindern zum Kriegsende das Leben rettet, ein Jahr später aber als Kommunist von den Amerikanern wegen Diebstahls politisch verhaftet wird. - In Wiesbaden wird der langjährige jüdische Chefredakteur der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt Hermann Lekisch (--) Rauenthaler Strasse 16 von Herausgeber Gustav August Ludwig David Schellenberg (--) entlassen. Aus der Hofdruckerei Schellenberg wird die Druckerei Schellenberg. - In Frankfurt tritt der Kabarettist Joachim Ringelnatz (50) im Kabarett Astoria-Bühne im Hotel Astoria Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse (20 23 Leihhaus) auf. - Der in Frankfurt Sindlingen geborene Gewerkschaftsangestellte und Vorsitzende des Bezirksbetriebsrats der Reichsbahndirektion FrankfurtKassel und Darmstadt Heinrich Weiss (40) wird fristlos entlassen und eröffnet in Hofheim Marxheim ein Fahrradgeschäft mit Haushaltswaren. Im Folgejahr stellt er seine Wohnung Klarastrasse 3 katholischen Ordensschwestern zur Verfügung. - In Wiesbaden findet das VI. Wiesbadener Reit-, Spring- und Fahrturnier statt. Männer reiten die Pferde in Uniform. - In Neu-Isenburg wird der Tennisverein Erster Neu-Isenburger Tennisclub an der Brunnenstrasse in Tennis Club Rot Weiß Neu Isenburg umbenannt. - In Mainz wird in der Hessischen Hebammenlehranstalt begonnen Zwangssterilisationen durchzuführen. - In Wiesbaden startet die in Wiesbaden geborene Automobilrennfahr Amazone Hildegard Diemer (32) mit einem Opel 4/12 Laubfrosch bei der Teilnahme am 13. Internationalen Wiesbadener Automobilturnier, einer Sternfahrt über 1.100 km nach Königsberg. - Das Motorradrennen Rund um Schotten gewinnt der in Frankfurt geborene Friedel Schön (19) auf einer Bücker-Jap 250 ccm. - In Frankfurt beschiessen NSDAP Mitglieder ein Automobil von kommunistischen KPD Funktionären, die von Hanau kommend Propagandamaterial in die Stadt bringen. - In Deutschland gibt es nur 510.000 Kraftfahrzeuge, hinter England mit 1.200.000 und Frankreich mit 1.400.000 Automobilen. - In Mainz übergibt die Stadt als Braunes Haus den Osteiner Hof der mainzer NSDAP Kreisleitung und allen NSDAP Parteiorganisationen ua NSBO, DAF, NSV, BDM und der SA Rheinhessen 150 und der SS Standarte 33 und dem SS Motorsturm 33. Nach einigen Wochen zieht die NSDAP Kreisleitung in den Schönborner Hof Schillerstrasse 11, dem ehemaligen Offizierskasino um. - In Mainz werden in der Zanggasse 13 die Redaktion und die Druckerei der von der SPD produzierten mainzer Tageszeitung  Volkszeitung und die mainzer Büros der Gewerkschaften von der mainzer SA und Führung von Fritz Klesy überfallen. - Für Fürsorgeheime werden die bestehenden gesetzlichen Regelungen, die verbieten, dass Mädchen allgemein, Knaben im vorschulpflichtigen Alter bis zum 2. Schuljahr und schulentlassene männliche Zöglinge körperlich gezüchtigt werden dürfen, und dass männliche Zöglinge im Alter von 8-14 Jahre nur in den engen Grenzen körperlich gezüchtigt werden dürfen, geändert, wobei körperliche Züchtigungen in allen Heimen ua zur Durchsetzung der Autorität erlaubt werden. - In Hessen unterstützen alle staatlichen und evangelischen Fürsorgeheime die Zwangssterilisationen. Die katholischen Fürsorgeheime geben sich ablehnend, aber lassen Zwangssterilisationen zu. - In Darmstadt gründet der evangelische Johannesgemeindepfarrer Rudolf Marx den NS religiösen Hessischen Pfarrernotbund. - In Darmstadt Bessungen wird im Gasthaus Chausseehaus (20 21 Sparkasse) im Gartensaal das Kino Belida von Mathilde Dächert eingerichtet, wodurch das Gasthaus seine Anziehungskraft verliert. - In Deutschland leben rund 500.000 Juden. - In Frankfurt beginnt die seckbächer Eisengiesserei und Maschinenfabrik Fries mit dem Bau von Panzern und U-Booten am Osthafen. - In Mörfelden übernimmt der Reichsarbeitsdienst die Räumlichkeiten des Freiwilligen Arbeitsdienst im Jagdschloss Mönchbruch (20 21 Südlich von Frankfurter Flughafen Stardbahn West). - In Frankfurt stellt die Elektrogerätefabrik Braun von Max Braun (38) in der Idsteiner Strasse seine vollständig selbst hergestellten Radios Model Mozart und Modell Edelsuper her. - In Frankfurt tritt der konservative Universitätsklinikdirektor Franz Volhard (61) der SA, der SS Förderung und der NSV bei, wobei ihm der Beitritt zur NSDAP als ehemaliger Freimaurer verweigert wird. Er beginnt jüdischen Kollegen Rücktritte nahezulegen. - In Rüsselsheim zwingt der Opel Gründersohn Fritz Opel (59) und seine Brüder als Hauptanteilseigner des Herstellers von Reifen für Automobile Continental, zu der die ehemaligen Peters Union Werke gehören, ua das Werk in der Mainzer Landstrasse 169, den Generaldirektor Tischbein mit der Entlassung aller Juden zu beginnen. - In Frankfurt beginnt der mit einer Amerikanerin verheiratete ehemalige Fahrradhersteller und Automobilzulieferer Alfred Teves (65) heimlich Juden anzustellen und verfolgte SPD Mitglieder zu unterstützen, aber gleichzeitig profitiert er von der geförderten Automobilproduktion. - In Rüsselsheim arbeitet der amerikanische Automobilhersteller General Motors mit seiner Tochterfirma Opel mit der NSDAP zusammen. - In Wiesbaden inszeniert der in Wiesbaden geborene Kunstgärtnersohn und ehemalige revolutionärmoderne darmstädter Bühnenmaler Lothar Schenck (44) alias Lothar Schenck von Trapp als Bühnenbildner und neues NSDAP Mitglied das NS Propagandastück Schlageter. - In Frankfurt wird der frankfurter Adler Direktorensohn, Adler Grossaktionär, Jurist und Frankfurter Genealogische Gesellschaft Gründer und Direktor Hans Majer-Leonhard (49) Corneliusstrasse 22, der von tausenden frankfurter Familien Ahnentafeln erstellt hat, zur Schlüsselfigur bei der Jagd auf die frankfurter Juden. Sein Bruder, der Lehrer und Direktor am Lessinggymnasium Ernst Majer-Leonhard (44) ist mit der Jüdin Emma Koch (--) verheiratet und wird nach Höchst strafversetzt. Dessen Sohn Fritz Majer-Leonhard (18) ist nach der Doktrin seines Onkels Halbjude und wird evangelischer Pfarrer. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club Sonnenberger Strasse 27 die Schönheitskonkurrenz Autoschau, bei der der Maybach Stromlinien Zwölfzylinder mit dem Goldenen Band ausgezeichnet wird. - In Mainz stellt der mainzer Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz im Besitz der Familie Schneider unter SA Mann Direktor Wilhelm Boelke (47) die metallenen Zahnpastatuben für Blendax selbst her. - In Darmstadt kommt nach dreijähriger Pause die 157. Auflage der Darmstädter Zeitung heraus, die als staatliches Organ der Landesregierung fungiert und nach dem Stand des Oktobers des Vorjahrs gedruckt wird. - In Frankfurt wird der SPD Politiker und Schriftsteller Carlo Mierendorff (36) im Cafe Exzelsior verhaftet und in Schutzhaft genommen. Man verschleppt ihn nach Worms ins KZ Osthofen und in diverse andere KZs, wo er 5 Jahre gequält wird. -  In Frankfurt ist in der Fahrgasse 15 im Haus Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1 das Cafe Fürsteneck. - Mit dem Tod von Fürst Friedrich Wilhelm von Isenburg Büdingen (St) (83) verheiratet mit Anna Dobržensky von Dobrženicz (++) erbt sein Enkel, der neue Fürst Otto Friedrich III von Isenburg Büdingen (St) (29). - In Darmstadt wird der Tennis und Eisclub unter dem neuen NSDAP Mitglied und Vorstand der Geschäftsleitung Karl Merck (47) nicht in den NS Sportclub GfL eingegliedert. - Der berühmte Tennisspieler und katholische wiesbadener Polizeipräsident Otto Froitzheim (49) weigert sich in die SA einzutreten, woraufhin er abgesetzt wird, aber durch seinen sportbegeisteren Bewunder und NS Freund Hermann Göring (40) wieder eine Polizeivizepräsidentenstelle in Merseburg erhält. - In Darmstadt ist die Gauleitung der NSDAP in der Bismarckstrasse 11 und die Kreisleitung in der Hügelstrasse 15. - In Darmstadt versucht der in Wiesbaden geborene Leiter des neu gegründeten NSDDB an der Technischen Hochschule, neues NSDAP und SA Mitglied, der Architekt Karl Lieser (34) späterer Architekt des Henninger Turms durch eine öffentliche Abrechnung mit der gesamten Lehrerschaft seinen Gegenspieler Karl Gruber (48) auszustechen, was die Lieser Affaire auslöst, die bis zur kurfristigen Schließung der TH durch die SA Männer seines Freundes, NSDAP Reichsstatthalter des Volksstaates Hessen Jakob Sprenger (49), führt und mit seiner Ernennung zum außerordentlichen Professor für Städtebau im Folgejahr führt. - In Frankfurt wird der in Ludwigshafen geborene darmstädter Dirigent Karl Maria Zwißler (33) Erster Kapellmeister an der Alten Oper, was er drei Jahre bleibt (später Dirigent beim HR). - In Frankfurt wird der rotary club frankfurt Gründungspräsident Bankier Freiherr Simon Moritz von Bethmann (46) Börsenpräsident während die Gründungsmitglieder, der ig farben Vorstandsmitglied Erwin Selck (57) in die NSDAP eintritt und SS Untersturmbannführer wird, das jüdische Gründungsmitglied Ernst Kahn (49) nach Palästina auswandert und das Mitglied Otto Stadelmann (59) neuer Präsident des Oberlandesgerichts wird, der sich für die Arisierung der frankfurter Richterschaft einsetzt. - In Mainz ist der ehemalige darmstädter Polizeidirektor, Rhein-Hessen Provinzdirektor und hessischer Verwaltungshofrichter in Darmstadt Wilhelm Wehner (51) Präsident des Rotary Club Mainz, den er nach einem Jahr wieder auflöst und danach in die NSDAP und die SA eintritt. Sein Sohn Wilfried Wehner (25) agiert nur im Hintergrund (später Regierungsdirektor in Mainz). - In Mainz passiert mit den rotary club mainz Mitgliedern folgendes: Nach zwei Jahren gibt der Leiter der väterlichen mainzer Tageszeitung Mainzer Anzeiger und Rotary Club Mainz Mitglied Kurt Will (36) seinen Posten auf. Der in Wiesbaden Biebrich geborene mainzer Oberbürgermeister Wilhelm Ehrhard (49), erlaubt das Hissen der Hakenkreuzfahne am Rathaus, wonach er aber abgesetzt wird. Der Präsident der mainzer Reichsbahndirektion David Lochte (62), wird nach Hamburg befördert. Der jüdische Direktor der mainzer Deutsche Bank Filiale Heinrich Mayer (55) behält seinen Posten. Das Unternehmen des jüdischen mainzer Chemiewarengroßhändler und  IHK Ludwig Meyer (64) wird im Folgejahr arisiert. Der in Kopenhagen geborene jüdischevangelisch konvertierte städtische Hautklinikleiter Hugo Müller (65) arbeitet langfristig weiter. Der in Sprendlingen geborene jüdische Weingroßhändler Hermann Sichel (64) muss seinen Vorsitz in der Handwerkskammer aufgeben. - In Wiesbaden passiert mit den rotary club wiesbaden Mitgliedern folgendes: Der jüdische in England geborene Jurist, Opel Vorstand und Leiter der Opel Verkaufsabteilung Manfred Wronker Flatow (44) wird zur General Motors Zentrale nach New York abgezogen. - In Nierstein wird der in Nierstein geborene Georg Ludwig Bittel (31) NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Frankfurt lässt der frankfurter NSDAP Oberbürgermeister Friedrich Krebs (39) ein Modeamt einrichten. die eine neue deutsche, international konkurrenzfähige Mode auf Haute Couture Niveau schaffen soll, die aber plump deutsch Hochmode genannt werden muss. Der Gewerbesschulleiter Friedrich Wichert (55) wird mit der Machtergreifung vom hanauer Goldschmied Karl Berthold (38) abgelöst, der die neue Mode seine Modemacherin und Modeklassenleiterin Margarethe Klimts (35) als undeutsch empfindet, sie als Jüdin denunziert und beurlaubt, wodurch Friedrich Krebs (39) sein Prestigeobjekt, für das diese als Leiterin vorgesehen war, gefährdet sieht und sie wieder einsetzt. Ihre Unterstützerin Lilly von Mallinckrodt-Schnitzler (44) spielt die Salonière und Kunstsammlerin, während ihr Mann, der in Köln geborene Bankierssohn, SA Hauptsturmführer, hoechst AG Vorstandsvorsitzende Georg von Schnitzler (49) in Höchst finanzielle Wahlkampfunterstützung der NSDAP in Form von 400.000 Reichsmark genehmigt, die er bei einem Geheimtreffen deutscher Industrieller bei Hermann Göring (--) an diesen überreicht. Der in Höchst geborene Fotograf Max Göllner (35) Friedrich Ebert Anlage 18 ist Chefmodefotograf, aber auch Neues Frankfurt Fotograf mit seiner neuen Leica Kamera. - In Mainz Kastel erbaut die Werft Ruthof das neue Personenfährschiff Bingen für die Fährverbindung von Bingen nach Rüdesheim. - In Hanau wird in der Fachschule für die Edelmetallindustrie wieder jegliche künstlerische Ausrichtung, wie auch das Aktzeichnen verboten, und die ursprünglich für Goldschmiede gegründete Zeichenakademie in Goldschmiedeschule umbenannt. - In Frankfurt findet die Rheinmainische braune Messe in der Messehalle statt. - In Wiesbaden gibt es die NS Tageszeitung Nassauer Volksblatt. - In Frankfurt wird der Professorf am Städel Kunstinstitut Richard Scheibe (54) wegen seines Stils verjagt. - In Mainz schenkt die Stadt Adolf Hitler (44) den Osteiner Hof. - Der in Mainz geborene wohlhabende Metallindustrielle Carl Renninger (54) verheiratet mit der mainzer SPD Gründertochter Amalie Pauline Stumpf (60) wird neuer mannheimer NSDAP Oberbürgermeister. - In Frankfurt flieht der in Mörfelden geborene farbwerkehöchst Betriebsschlosser und gewählte KPD Abgeordnete Heinrich Schulmeyer (32) in die Sowjetunion. - In Darmstadt wird der in Worms geborene darmstädter Georg Hoffmann Rotorwerke Gründer und Automobilkonstrukteur Georg Theodor Hoffmann (58) nach Berlin abgeworben. - Die NSDAP bringt die Prostitution alias Sexarbeit durch groß angelegte Razzien unter ihre Kontrolle und erlaubt sie. - In Darmstadt hat die stuttgarter Palast-Lichtspiele AG alle darmstädter Großkinos, das Kino Helia-Lichtspiele Wilhelminenstrasse 9, das Kino Palast-Lichtspiele Gartenstrasse 18 und das Kino Union Theater Rheinstrasse 6 in seinen Besitz gebracht und dominiert die Stadt. - In Darmstadt Bessungen eröffnet Heinz Dächert (--) das Kino Belida. - In Mainz wird das neue Kino Capitol in der Neubrunnenstrasse 9 mit der Heinz Rühmann Filmkomödie Es gibt nur eine Liebe eröffnet. - Der in Bad Schwalbach geborene Sanitätsratssohn und zweijähriges NSDAP Mitglied Otto Frickhoeffer (41) mitveranstaltet als NSDAP Funktionär in Bad Pyrmont ein Festival Das junge Deutschland in der Musik für den Kampfbund für deutsche Kultur woraufhin er nach Berlin abberufen wird und dort Dirigent bei der Reichs Rundfunk Gesellschaft wird. - In Darmstadt wird der in Frankfurt geborene Fuhrunternehmersohn und gelernte Friseur SS Standartenfürer Willy Herbert (29) kurzzeitig neuer Polizeipräsident und danach neuer mainzer Polizeipräsident, was er zwei Jahre bleibt. - In Frankfurt erschafft der in Hanau Kesselstadt geboren ehemalige Städelkünstler Carl Stock (57) für den im Vorjahr verstorbenen Segelflughelden Günther Groenhoff (++) auf dem Hauptfriedhof eine männliche nackte Heldenbronzestatue im neuen NS Stil, die danach auf unzählige Ehrenmedaillen, Skulpturen und Ehrendenkmalreliefs an vielen öffentlichen Gebäuden zu finden sind. - Frankfurt Seckbach erhält die Maschinenbaufirma Fries den Auftrag, die direkt per Eisenbahnlinie an den Osthafen angeschlossen ist, Panzer und U-Botte zu bauen. - In Frankfurt beginnt Werner Fischer-Defoy (--) im Gesundheitsamt in der Braubachstrasse Erbbegutachtungen mit dem Ziel lebensunwerten Lebens zu vernichten einzuführen, was auch von der hungernden Bevölkerung getragen wird. - In Wiesbaden ersetzt die Nassauishe Landesbank in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) ihren langjährigen Generaldirektor Lammers (--) durch xxx Avieny (--). - In Frankfurt übernimmt die Frankfurter Sparkasse 18 22 der Polytechnischen Gesellschaft die seit längerer Zeit die liquidierte Spar- und Leihkasse Frankfurt-Heddernheim. - In Mainz Hechtsheim ist die Tageszeitung Hechtheimer Anzeiger ein NS Hetzblatt. - In Mainz beginnt man in Gonsenheim die Sanddünenränder zu bebauen. - In Bad Homburg wird die gesamte Strassenbahnlinie Rondell später Europakreisel~Bahnhof später Rathausplatz~Kurhaus~Markt~Höhestrasse~Kirdorf später Bachstrasse eingestellt. - In Langen verkauft der Opel Vertragshändler Schroth in der Darmstädter Straße, dessen Schwiegermutter seines Vaters, die Adam Opel Schwester Friederike Wilhelmine oder Margarethe Opel (++) ist, Opel Motorräder und zieht in die Darmstädter Strasse 54 um. Das Unternehmen wird im Folgejahr von Friedrich III Adolf Schroth (--) übernommen. - In Bad Vilbel wird das Volkshaus in Kurhaus umbenannt. - In Frankfurt richtet die NSDAP schon im Februar die wilden Konzentrationslager Mörfelder Landstraße, Westendheim alias Perlenfabrik an der Ginnheimer Landstrasse, SS Kaserne Klingerschule, die jüdische Freimaurerloge Mozartplatz, Taubstummenanstalt Gabelsbergerstrasse und das alte Bockenheimer Krankenhaus ein, wo sie ihre Opfer foltern. - In Frankfurt werden mit dem SPD Verbot von der Schutzpolizei und SA Hilfspolizei einige SPD Funktionäre in Schutzhaft genommen und in die frankfurter KZs verschleppt, verprügelt und gefoltert, darunter Conrad Broßwitz, Karl Kirchner, Stephan Heise und Johannes Rebholz. - In Darmstadt stirbt Graf Cuno Ferdinand Edzard Ernst Karl Alexander von Hardenberg (62). - In Darmstadt wohnen die Rechtsanwälte xxx Hermann (--) und Karl Neuschäffer (33) in der Bismarckstrasse 11 die eine Gemeinschaftsanwaltskanzlei in Rheinstraße 44 betreiben. In der Bismarckstrasse 11 haben sie eine Wohnung an den NSDAP Reichstagsabgeordneten Karl Lenz (69) vermietet, der dort den gauhessen Sitz der NSDAP mit der Telefonnummer DARMSTADT 4928 angemeldet hat. - Die NSDAP ordnet die NSDAP Gaue in Hessen, Nassau und Frankfurt neu, wobei ein Supergau Hessen Nassau mit dem Zentrum Frankfurt entsteht.

1932 Höhepunkt der Weltwirtschaftkrise. - In Frankfurt Höchst gibt es eine katholische Jugendschar, organisiert vom katholischen limburger Bischof Antonius Hilfrich (59), in der männliche Kinder in Uniform, schwarze Lederschuhe, kurze schwarze Hose mit Koppelgürtel und helleres langärmliches Hemd als Gegenorganisation zur Hitlerjugend HJ, die in braunen Hemden auftreten, die von der NSDAP erst 19 36 verboten wird. - Der in Augsburg geborene Theatermacher Berthold Brecht (34) produziert den deutschen kommunistischen Propagandafilm Kuhle Wampe, in dem die Beseitigung der Demokratie notweniges Ziel sein soll. - In Wiesbaden tritt der mit zwei totgeborenen Söhnen kinderlose evangelische Ex Berufssoldat, Landesverwaltungsobersekretär, SA Mitglied und Leiter der NS Zeitung Frankfurter Volksblatt Fritz Bernotat (42) Eichendorffstrasse 1 in die SS ein und wird Mitglied im Lebensborn eV. - In Frankfurt besetzen 150 SA, die nicht zur UniveIrsität gehören, die Ausgänge der Goethe Universität und liefern sich mit der Roten Studentengruppe und sozialistischen Studenten unter Deutschland erwache! Juda verrecke! Rufen Schlägereien. - In Wiesbaden organisiert der Holzarbeitersohn Paul Krüger in den kommunalen Betrieben einen Antifaschistischen Ausschuss.  - In Mainz spricht Adolf Hitler (43) bei seinem zweiten Besuch in der Stadt auf dem Sportplatz alias Bruchweg des mainzer Fussballvereins Mainz 05 vor Tausenden von Besuchern. - In Frankfurt spricht Adolf Hitler (43) in der vollbesetzten Festhalle an der Messe. - In Frankfurt wird die Universität Frankfurt in Goethe Universität umbenannt. - In Offenbach Bieber verbietet der OFC Fussballvereinspräsident Manfred Weinberg eine NSDAP Wahlkampfveranstaltung im Stadion auf dem Bieberer Berg. - In Wiesbaden versucht die NSDAP den Bau des Opelbades wegen der hohen Kosten durch die Stadt zu blockieren. - In Langen hält der evangelische Pfarrer Wilhelm Seibert SA Feldgottesdienste ab. - Der in Offenbach geborene Generaldirektor des größten k.u.k Waffenproduzenten Skoda Werke Prinz Victor von Isenburg Büdingen (St) (60) protzt überheblich vor der dem kanadischen Journalisten Johson bei den Abrüstungesverhandlungen in Lausanne, dass er überhaupt nicht an Abrüstung denke, sondern an Aufrüstung. - In Frankfurt wird an der Goethe Universität das agitative NSDAP und NS Lehrerbund Mitglied Professor Ernst Krieck (50) suspendiert. - In Mainz fällt der Rosenmontagszug wegen Geldmangels aus. - In Wiesbaden eröffnet der Wiesbadener Reit und Fahr Club in Zusammenarbeit mit der Stadt das Turniergelände Unter den Eichen mit dem V. Wiesbadener Reit-, Spring- und Fahrturnier mit zwei Geländeritten, Springübungen und Dressurprüfungen. - Der in Darmstadt aufgewachsene Feuilletonredakteur bei der darmstädter Zeitung und Parteiorgan Hessischer Volksfreund Carlo Mierendorff (35) entwirft mit Sergej Tschachotin das Logo drei Pfeile der Eisernen Front. - In Frankfurt werden die Römerbergfestspiele mit dem Schillerstück Die Jungfrau von Orleans und Ellen Daub (--) als Jeanne d'Arc eingeführt. Während der Veranstaltung ist der Römer brechend gefüllt. Der Starschauspieler Heinrich George (39), der von rechter Presse noch als Republikaner und Kommunist beschimpft wird, kommt dafür extra nach Frankfurt zurück. Im Folgejahr wechselt er aber die Seiten und wird zu einem berühmten NS Propagandaschauspieler. - Der in Katzenelnbogen Berghausen geborene Rudolf Diels (30) wird mit seinem Wissen über KPD Mitglieder alias Kommunisten und SPD Mitglieder alias Sozialdemokraten Leiter der von Göring neu eingerichteten Geheimen Staatspolizei Gestapo, in der hauptsächlich skrupellose Verbrecher aufgenommen werden. - In Wiesbaden nimmt der Wiesbadener Bridgeclub an einem Bridgeturnier im wiesbadener Kurhaus in den Gesellschaftsräumen und im Spielzimmer teil. - In Coburg wird Prinzessin Margarita von Leiningen (St) als Tochter von Prinz Karl von Leiningen (St) (34) und Prinzessin Maria von Russland (St) (25) geboren. - In Hochheim am Main wird eine Telefonselbstwählstelle eingerichtet. - In Frankfurt Sachsenhausen finden in und vor dem von NSDAP Mitglied Wilhelm Kilian geführten Kino Wall Lichtspiele Wallstrasse 22 antifaschistische Boykotte und Schlägereien statt. - Der in Wiesbaden geborene Graf von Schaumburg mit dem seit zwei Jahren gerichtlich bestätigten Titel Fürst Friedrich August von Hanau (St) (68) heiratet in zweiter Ehe die geschiedene Ernestine Christine Detzer (38). - In Wiesbaden sticht der in Mainz Gonsenheim aufgewachsene, vorbestrafte Dieb, SA Mann und Agitator Ernst Franzreb (31) in der Nähe des KPD Lokal Zum Elefanten einen Gegner in den Hals und in Dotzheim mit einer Mistgabel ins Gesicht. - In Wiesbaden sind die Frankenstrasse und die Ludwigstrasse hauptsächlich von republikfeindlichen KPD Anhängern bewohnt. - Wiesbaden hat 153.218 Einwohner und Mainz hat 134.267 Einwohner. - In Niddatal schließt der in Assenheim geborene Graf Max von Solms Rödelheim Assenheim (St) (39) das Forscherheim Assenheim im Schloss Assenheim. - In Frankfurt skandiert die NSDAP auf ihrer Wahlveranstaltung in der vollbesetzten Messehalle Tod dem Marxismus. Es wird aufgefordert die NSDAP Zeitung Frankfurter Beobachter zu lesen. - In Mainz zieht die IHK für Rheinhessen in das ehemalige Gästehaus des Weißfrauenklosters am Schillerplatz. - Der in Frankfurt geborene Kaufmannsohn und Stahlhelm Redakteur Friedrich Wilhelm Heinz (33) beklagt den obszönen journalistischen Stil der NSDAP und die Unterstützung durch ehemals seine SA. - Der hessische NSDAP Landtagsabgeordnete Hans Döring (31) befehligt 800 SS Männer in 4 Sturmbannern.  Der hessendarmstädter NSDAP Gauleiter Karl Lenz (68) schließt ihn aus der NSDAP aus. - In Darmstadt werden im Hitler-Haus alias Braunes Haus in der Bismarckstrasse 11 im Keller die arbeitslosen Mitglieder der SA und SS in einer Notküche verköstigt. An der Wand prangert ein 150 cm großes SS Symbol. Über dem Haus weht eine Fahne und vor dem Haus steht eine Wache. - In Frankfurt werden die jährlichen sommerlichen Freilufttheaterfestspiele auf dem Römerberg vor historischer Kulisse vor Tausenden von Zuschauern eingeführt. - Prinz Tassilo von Hanau (St) (31) stirbt in Prag. - Die in Frankfurt geborene Schauspielerin Ida Wüst (48) spielt in dem erfolgreichen Kinofilm Peter Voss, der Millionendieb. - Der Fechtclub Hermannia Frankfurt gewinnt mit dem in Biberach geborenen frankfurter Fotografen Stefan Rosenbauer (35) die deutsche Meisterschaft im Degen. - In Frankfurt wird das KPD Mitglied und der in Frankfurt geborene surreale Maler Francis Bott (28) in Abwesenheit zu Festungshaft verurteilt. - Der in Frankfurt geborene Schriftstellersohn, Rittmeistersohn, SA Führer und Gutsbesitzer Freiherr Eberhard Carl Alfred von Wechmar (35) wird mit einem 10 seitigen Belagerungsplan Berlins durch die SA im Falle eines Bürgerkrieges gefasst und verursacht einen Skandal. - Die in Frankfurt geborene jüdische TC Palmengarten Spielerin Ilse Weihermann alias Ilse Friedleben (39) gewinnt die Deutsche Tennismeisterschaft. - In Rüsselsheim bringt Opel das 1.800 ccm Automobilmodell Regent heraus, der mit Stromlinienförmigkeit und geringem Luftwiderstand beworben wird. - In Frankfurt bieten die Frankfurter Adlerwerke vorm. H. Kleyer den frontangetriebenen Personenkraftwagen Adler Trumpf an, der auch als zweisitziges Cabrio hergestellt wird und keine Adler Automobilkühlerfigur mehr hat. - In Frankfurt übernimmt mit dem Tod des Vorsitzenden Heinrich Kleyer (79), der jüdische frankfurter Danatbank Besitzer und Jude mit der weißen Weste Jakob Goldschmidt (--) die Adlerwerke. Jakob Goldschmidt (--) versucht sich mit der NSDAP zu arrangieren und inseriert sogar im NS Hetzblatt Völkischer Beobachter. - In Wiesbaden übernimmt der Botaniker und Zeitungsverleger Gustav Schellenberg (50) die L Schellenberg Hofbuchdruckerei, wodurch er u.a. auch die Zeitung Wiesbadener Tagblatt verlegt. - SA und SS werden verboten. Die frankfurter Polizei schließt alle zwölf SA und SS Heime, darunter das Heim am Güterplatz, das Braune Haus Niedenau 84 ?, und die Unterkünfte Karlstrasse, Schleiermacherstrasse, Ludwig-Richter-Strasse, Ginnheimer Stadtweg und die Zeugmeisterei Kleine Kaiserhofstrasse. NSDAP Führer Wohnungen werden durchsucht. - In Frankfurt wird am Opernplatz ein Zeitungsverkäufer, der die Reichsausgabe der Frankfurter Zeitung, die vom SA Verbot berichtet, verkauft, von 20 SA verprügelt. - In Frankfurt wird das Amphittheater Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 zu einem Kino Variete umgebaut. Es werden auch Operetten aufgeführt. - In Frankfurt wird der Henninger Kassenbote (74) ausgeraubt. Die Räuber erhalten 5 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust. - In Frankfurt treten die Comedian Harmonists 2 Mal im Saalbau (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18 JP Morgan Private Bank) auf. - In Frankfurt Bornheim wird FD Pfeiffer neuer Präsident der Bornheimer Karnevalsgesellschaft, die er laut Vereinschronik 20 16 28 Jahre lang unter dem Motto Karneval ist gelebte und gelachte Erkenntnis, Humor ist Scharfsinn an sich. Freude ist das Jauchzen reiner Seelen von Erfolg zu Erfolg führt. Einzelheiten werden nicht angegeben. - In Wiesbaden wird das Preußische Staatstheater (20 16 Staatstheater) von der Stadt Wiesbaden übernommen und in Nassauisches Landestheater umbenannt. - In Frankfurt wird der kriegsverwundete preußische Generalssohn, Pazifist, der vor einem Vernichtungskrieg warnt, und Dichter, dessen Familie das Hofgut Oranien in Diez (20 16 Helius Klinik Diez) besitzt, Fritz von Unruh (47) Mitglied der Eisernen Front. Nach der Absetzung seiner Komödie Zero, Bedrohungen und einem Einbruch in seiner Wohnung im Rententurm flieht er. - Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (29) tritt der SA bei. - Im Odenwald marschieren bis zu 200 SA aus dem frankfurter Raum mit Pflastersteinen bewaffnet durch unzählige Dörfer. - Der elitäre SS Milliardär Erbprinz Josias von Waldeck Pyrmont (St) (36) beteiligt sich an der Ermordung der Obersten SA Führung, darunter u.a. der Alkoholiker SA Gruppenleiter Peter von Heydebreck (43) Hans Hayn (36) und der homosexuelle SA Standartenführer Graf Hans Erwin von Spreti (St) (24), die im Gefängnis Stadelheim hingerichtet werden. - In Darmstadt tritt der in Darmstadt geborene Steuerbeamtensohn Klaus Köbel (13) in die HJ ein (verschweigt NSDAP Mitgliedschaft, Mitglied des Hessischen Landtags). - Prinz Otto von Sayn Wittgenstein (St) (54) wird Mitglied der NSDAP. - In Frankfurt hat die jüdische Lebensmittelkette Schade & Füllgrabe von Joseph Halberstadt 46 Filialen im Stadtgebiet. - In Frankfurt gibt es in der Kaiserstrasse mehr als 150 jüdische Geschäfte und auf der Zeil mehr als 60. - In Offenbach eröffnet die offenbacher Ortsgruppe der NSDAP eine Geschäftstelle der NSDAP Parteizeitung und Parteiorgans Offenbacher Nachrichten an der Ecke Herrnstrasse/Große Marktstrasse. - In Offenbach mietet die NSDAP für ihre Großkundgebung das Fussballstadion Bieberer Berg der Offenbacher Kickers, was das jüdische Vereinsvorstandsmitglied und jüdischer Anwalt Manfred Weinberg (--) trotz heftigster Proteste bei einer Mitgliederversammlung und seiner folgenden Entlassung verhindert, wodurch die Massenveranstaltung mit einer Rede von Adolf Hitler (43) auf dem benachbarten Platz des SV Offenbach 03 stattfinden muss. - Der in Frankfurt geborene Jurist und Redakteur Heinrich Rodemer (24) tritt der NSDAP bei (1954 hessischer FDP Landtagsabgeordneter). - Der in Darmstadt Leeheim geborene Jurist und Arbeitsamtsleiter Wilhelm Seipel (34) wird Mitglied der NSDAP (1954 hessischer FDP Landtagsabgeordneter). - In Frankfurt zieht die NSDAP Gauleitung in das gerade gekaufte Hotel des jüdischen Zigarettenfabrikanten Adam Becker in der Gutleutstrasse 8-12 und macht es zum Adolf Hitler Haus (1951 Büro der KPD). - Der in Neuwied geborene ehemalige schwedische und in den Ruhestand versetzte Diplomat viertgeborene Fürstensohn Prinz Viktor von Wied (St) (55) und seine Ehefrau Gisela Klementine Christophora Karola von Solms Wildenfels (St) (41) treten in die NSDAP ein. - In Flörsheim erzielt die NSDAP 15%. - In Frankfurt beginnt der halbwaise Graf Wilhelm von Solms Rödelheim Assenheim (St) (18) mit dem Medizinstudium. Gräfin Anna von Platen Hallermund (St) (58) ist seine Mutter. - In Frankfurt ist das Variete Bunte Bühne an der Ecke Allerheiligenstrasse/Albusgasse. - In Wiebaden wird der Tengelmann-Manager Erivan Haub als Sohn des idsteiner Großlandwirts Erich Haub, Urenkel des wiesbadener Architekten Christian Zeis (++), und der in Mülheim an der Ruhr geborenen Tengelmann-Erbtochter Elisabeth Schmitz-Scholl (33) geboren. - In Darmstadt wird der in Nieder-Ramstadt geborene ehemalige darmstädter NSDAP Ortsgruppenleiter und darmstädter NSDAP Kreisleiter Karl Ferdinand Abt (29) hessischer NSDAP Landtagsabgeordneter. - In Mainz löst der in Darmstadt geborene Amtsrichter und neuer mainzer NSDAP Kreisleiter Werner Best (29) den bisherigen mainzer NSDAP Kreisleiter Heinrich Ritter (41) (1950 5 jahre unter falschem Namen und sein Verfahren wird eingestellt), der vergeblich bei der Reichstagswahl kandidiert. - In Offenbach wird eine spd dominierte offenbacher Eiserne Front Ortsgruppe gegründet. - In Darmstadt organisiert die Eiserne Front eine Demonstration von rund 10.000 Menschen mit dem Motto Macht Hessen frei vom Hakenkreuz zum Paradeplatz. - In Hessen wird die SPD Zeitung Hessischer Volksfreund gelesen. - Der in Heidelberg geborene Lehrer Karl Lenz (33) ist hessendarmstädter NSDAP Gauleiter. Die NSDAP Gaue Hessen-Nassau-Süd und Hessen-Darmstadt werden vereinigt. - In Frankfurt protestieren 50.000 Menschen gegen den Terror der SA und die NSDAP. - In Frankfurt gibt es die Tageszeitung Sachsenhausener Anzeiger. - In Wiesbaden gibt es die NS Tageszeitung Nassauer Volksblatt für den Gau Hessen-Nassau. - In Darmstadt startet Peter Riedel zu einem 229 km langen Streckenrekordsegelflug ins französische Vomécourt mit einer Fafnir. - In Frankfurt hält das in Frankfurt wohnhafte Segelflugass Günther Groenhoff (24) fünf Monate vor seinem Tod gut besuchte Vorträge über das von ihm entdeckte Steigen im Thermikschlauch und seine Forschungsflüge unter dem Motto: Ich fliege mit und ohne Motor. - In Frankfurt hat der Südwestdeutsche Rundfunk 265.000 Rundfunkteilnehmer. - In Frankfurt sind 1.220 neuen Römerstadt Siedlungswohnungen mit elektrischen Herden mit 5.400 Watt und 80 Liter 1.000 Watt Heißwasserspeichern ausgerüstet. Der elektrische Strom kommt aus 6 km Entfernung aus der Stadt, was zur Folge hat, dass ein Großteil erst abends warm ist, da zur Mittagszeit der elektrische Strom nicht stark genug ist. Es wird auch empfohlen nicht gleichzeitig zu kochen und zu baden. - In Frankfurt werden in einem Haus in der Schnurgasse mehrere hunderttausend KPD Flugblätter von der Polizei beschlagnahmt. - In Frankfurt stehen die städtischen offenen Anlernwerkstellen für berufsunreife aus Hilfsschulen entlassene Knaben und Mädchen (20 17 Praunheimer Werkstätten) vor dem Aus, da kein Verständnis für kostenträchtige pädagogische Betreuung mehr besteht. - In Frankfurt beginnt das Fürsorgeamt die Arbeitswilligkeit von Arbeitslosen und Kriegsversehrten zu testen. Die Erwerbslosenzentrale wird in Gemeinnützige Arbeitsstätte umbenannt. - Der hessennassausüd NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (48) stellt in Regensburg bei einer Wahlveranstaltung seine Vorstellung über den Umgang mit politischen Gegnern vor: In ein Haus einsperren und ausräuchern. - Der in Groß-Umstadt geborene evangelische wiesbadener Marktkirchenpfarrer Ernst Ludwig Dietrich (35) wird Mitglied der NSDAP. - In Frankfurt reicht der Komponist Otmar Gerster (37) sein Lied Hoch Frankfurt! mit einem Text des jüdischen in Bad Homburg geborenen Bankierssohn und Dichters Moritz Goldschmidt bei einem Preisausschreiben der Tageszeitung Frankfurter Zeitung ein, das als frankfurter Hymne auf dem Römerberg aufgeführt wird. - In Frankfurt wird der frankfurter NSDAP Finanzexperte Karl Linder (32) hessennassausüd NSDAP Gauleiter. - In Frankfurt sind der jüdische Geheime Kommerzienrat Leo Gans (89) und der jüdische Geheimrat Dr Arthur von Weinberg (69) die einzigen Ehrenbürger der Stadt. - In Bad Kreuznach nimmt sich der ehemals besonders beliebte lausitzer Stummfilmstar Bruno Kastner (42) das Leben. Der lispelnde und durch einen Unfall behinderte und dadurch nicht mehr gebuchte Schauspieler erhängt sich. - Die in Wiesbaden Biebrich geborene jüdische Kaufmannstochter, Gewerkschaftlerin, SPD Reichstagsmitglied Tony Sender (44) beteiligt sich an einem antifaschistischen Generalstreik. - In Wiesbaden findet die 21. Jahresversammlung der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte statt. - In Wiesbaden schreibt August Kortheuer (64) von hohlwangigen, blassen deutschen Kindern, schwindsüchtigen Müttern, einem Heer von Arbeitslosen und ihrer Verzweiflung, dem Zusammenbruch des gesicherten Wirtschaftskörpers, des Elends der Wohnungslosen, der Not der Verhetzten und Verbitterten, der Ehenot, der Not der Jugend und der sinkenden Moral. Er predigt von einer Erneuerung unseres Volkes und der Menschheit. - In Mainz wird das Gaswerk in der Mainzer Strasse geschlossen und die Gasversorgung auf die Ingelheimer Aue zur Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG verlegt. - In Frankfurt wird der frankfurter Student Karl Werner Gauhl (24) HJ Führer. - In Frankfurt schließt die jüdische Geldschein-, Wertpapier- und Briefmarken Druckerei Dondorf & Naumann Saalgasse 27 (20 17 Evangelischlutherische Paulsgemeinde) aus wirtschaftlichen Gründen. - In Frankfurt logieren die niederländische Königin Wilhelmina Helena Pauline Maria von Nassau Oranien (St) (52) und ihr Prinzgemahl Heinrich von Mecklenburg (St) (56) mit Prinzessin Juliana Louise Emma Marie Wilhelmina von Mecklenburg (St) (21) im Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 für eine Nacht auf ihrer Reise in die Schweiz. - In Frankfurt veranstalten frankfurter Modehersteller im Hotel Carlton Am Hauptbahnhof 18 eine Große Modenschau. - In Frankfurt gibt es einen Vaterländischen Frauenverein. - In Darmstadt Ober-Ramstadt erfindet der Neue Röhr AG Automobilwerk Werbechef Karl Michael Knittel (28) die Bezeichnung Junior für ein Auto, eigentlich ein tschechischer Tatra-75-Lizenzbau der frankfurter Firma Detra in der Frankenallee 98 (20 18 Autohaus Gruber) und fotografiert seine Autos mit sexuellen Anspielungen, wobei er junge, attraktive und leicht bekleidete Frauen auf seine Autos setzt. Karl Michael Knittel (28) ist sehr erfolgreich und hält sich für den besten Werbefachmann in Deutschland. - In Mainz wird im Hotel Hof von Holland Ecke Rheinstrasse/Karmeliterstrasse der Rotary Club Mainz von 22 Männern gegründet (20 16 Domflügel Hilton), dem Gründungspräsidenten und rheinhessischen Verwaltungsleiter Wilhelm Wehner, dem Museumsdirektor Gustav Behrens, dem in Wiesbaden Biebrich geborenen NSDAP Förderer Zementhersteller Walter Dyckerhoff (35), dem in Wiesbaden Biebrich geborenen mainzer Oberbürgermeister Wilhelm Ehrhard (48), dem Chemikaliengroßhändler Joseph Fischer (42), dem werner und merz später erdal Generaldirektor Paul Harnischmacher (50), dem MAN Direktor und Brückenbauer Hans Herrmann (67), der daraufhin stirbt, dem rechtsradikalen, monarchischen und republikfeindlichen Lederverarbeiter Freiherr Cornelius Wilhelm Karl von Heyl Herrnsheim, verheiratet mit Prinzessin Mathilde von Isenburg und Büdingen (St) (--), dem Brauereibesitzer Otto Jung (70), dem Waggonbauer Albert Kirnberger (51), dem in Mainz geborenen Landesgerichtspräsidenten Paul Krug (57), dem Präsidenten der mainzer Reichsbahndirektion David Lochte (61), dem jüdischen Direktor der mainzer Deutsche Bank Filiale Heinrich Mayer (54), dem Chemiefabrikbesitzer Ludwig Meyer, dem jüdischevangelisch konvertierten Direktor der städtischen Hautklinik Hugo Müller, dem NS Förderer Direktor des mainzer Naturhistorischen Museums Otto Schmidtgen (53), dem Bilderbuchverleger Rudolf Scholz, dem jüdischen Weingroßhändler Hermann Sichel (63), dem Rechtsanwalt Paul Simon (48), dem Schuldirektor Gottfried Stratemeyer (43), dem Musikverleger Ludwig Emanuel Strecker (49) und dem Verleger der mainzer Tageszeitung Mainzer Anzeiger Kurt Will (35). - In Darmstadt Griesheim richtet die Stadt den Flughafen Darmstadt ein. - In Wiesbaden ist in der Dotzheimer Strasse 98 das NSDAP Verkehrslokal Zur Lokomotive. - Die unverheiratete ehemals langjährige frankfurter Volksschullehrerin Guida Diehl (65) sieht sich mit ihrem Neuland-Verein als weibliche Parallelbewegung zum Nationalsozialismus. - Frankfurter Wirtschaftsnetzwerkspezialisten jüdischer Herkunft besetzen mit 64,5 % knapp zwei Drittel der Mandate der deutschen Wirtschaft. Darunter sind der EAG Direktor Bernhard Salomon (77) Mitbegründer der RWE, Hans Weinschenk (41) Teilhaber des jüdischen Bankhauses Bass & Herz, Albert Katzenellenbogen (69) Aufsichtsrat der Commerzbank Frankfurt und Ludwig Deutsch-Retze (57) als Direktor der frankfurter Deutsche Bank Filiale. Alle sind Aufsichtsräte in unzähligen Großunternehmen, denen der NS Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand den Kampf angesagt hat. - In Frankfurt Griesheim landet das größte Flugzeug der Welt, die Do-X auf dem Main und wird eine Woche lang dort bestaunt. - In Georgenborn bricht der aus Hinterpommern stammende Serienkunstdieb Peter Falk (25) in das kaum bewohnte Schloss Hohenbuchau der russischen Familie Soskin ein und stiehlt zahlreiche Gemälde. Peter Falk (25) wird vom jüdischen aschaffenburger Landgerichtsrat Meier Kahn (46) überführt. - In Mainz protzt der Mainzer Carnevals Verein bei seiner Prunksitzung in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) mit einem 3 stöckigen Präsidium. Über dem Vorsitzenden stehen 24 Gardisten Spalier. Über ihnen thront ein Narr. - In Mainz Gonsenheim entwirft der Flugzeughersteller Jacob Goedecker (50) erfolglos einen elektrisch betriebenen Ornithopter, ein Vogelschwingenflugzeug und arbeitet in Darmstadt für die deutsche Forschungsanstalt für Segelflug. - In Mainz wird ein evangelisches Mädchenheim für stellungslose und anschlusslose junge Mädchen in der Wallstrasse gebaut. - In Wiesbaden überfallen an Sylvester 25 SA im Goldsteintal 8 Eiserne Front Angehörige und deren Frauen. - In Frankfurt hat die Beteiligungs Verwaltungs AG aus Glarus Schweiz ihren Sitz am Schaumainkai 41 (20 20 Filmmuseum). - Der Beruf Wirtschaftsprüfer, darunter Steuerberater, Buchprüfer und Steuerbevollmächtigter wird eingeführt. - In Wiesbaden übernimmt die Taunus Auto Verkaufs GmbH von Georg Pätzold und Jean Roth als Regionalvertretung des amerikanischen Automobilherstellers General Motors in der Mainzer Strasse 92 auch die wiesbadener Vertretung der Mercedes Benz AG. - In Wiesbaden übernimmt der Doktor der Pharmazie Gustav Schellenberg (50) die Druckerei Schellenberg in der Langgasse 21 mit der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt. - In Wiesbaden ist das Paulinenstift Säuglingsheim und Kinderheim. - In Wiesbaden findet ein Internationales Automobilrennen statt, wobei der eisenacher BMW Werksfahrer Bobby Kohlrausch (28) in einem BMW Dixi Klein-Rennwagen bei einem Vergleichsrennen gegen den in Frankfurt geborenen nationalsozialistischen Ernst Udet (33) in einem Jagd Flugzeug antritt. Der BMW Dixi ist ein leichter billiger und erfolgreich modifizierter Lizenzbau eines englischen Austin Seven mit gepressten Blechteilen der jüdisch berliner Firma AMBI, mit einer geklauten Rosengart Karosserie und auf Linksfahrer umgebaut. - Der in Hanau Somborn geborene jahrelange NSDAP Sympathisant, der die NSDAP für die Sache der katholischen Kirche nutzen wollte, der katholische berliner Bischof Christian Schreiber (60) ändert nach dem Staatsstreich der NSDAP und der unverhohlene Drohung gegenüber der katholischen Kirche seine Einstellung vor der nicht bloß politisch, sondern auch moralisch so ungünstig entwickelten NSDAP, vor der er warnen muss und droht den Katholiken, die sich nicht an das Verbot halten, mit Entzug katholischer kirchlicher Wohltaten. - In Wiesbaden Erbenheim besucht Adolf Hitler (43) den Flugplatz Wiesbaden Mainz während seines Wahlkampfs. - In Frankfurt lädt der Deutsche Kulturbund das englische Unterhausmitglied Captain Malcom Bullock als Vorstand der Anglo German Association mit Sitz in London in das Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 ein, der über The conservative idea in England and its change spricht. - Das in Bad Vilbel als Arbeiterkind mit 7 Geschwistern geborene KPD Mitglied Katharina Seifried (28) wird mehrmals wegen staatsfeindlichen Agitationen zu insgesamt 15 Monaten Haft verurteilt, die man ihr nach einem Hungerstreik aber erlässt. - In Frankfurt vergeben die Adlerwerke Lizenzen für Belgien an den belgischen Automobilhersteller Imperia und für Frankreich an den französischen Automobilhersteller Lucien Rosengart, die den Adler Trumpf produzieren. - In Wiesbaden gibt die Besitzerin der Hofdruckerei Schellenberg, die Witwe Marie Schellenberg alias Marie Verdan (--) den Betrieb nach 12 Jahren an ihren Sohn Gustav August Ludwig David Schellenberg (--) ab. - Der in Groß-Gerau geborene wiesbaden bierstadter Pharmaunternehmer Adam Herbert (45) baut in Argentinien ein Zweigwerk auf. - In Frankfurt tritt der Kabarettist Joachim Ringelnatz (49) im Kabarett Astoria-Bühne im Hotel Astoria iEcke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse (20 23 Leihhaus) auf. - In Frankfurt wird am Liebfrauenberg im Kellergewölbe des palastartigen Haus Braunfels Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33 die Gaststätte Braunfels Weinkeller eröffnet. - In Mainz tagt der deutschfranzösische Jugendführerkongress, der danach in Frankfurt im Hotel Bristol am Hauptbahnhof Ecke Am Bahnhofsplatz 6/Münchener Strasse vom frankfurter Stadtrat Rudolf Keller (54) begrüßt wird. - In Wiesbaden Erbenheim wird auf der Pferderennbahn ein Autorennen veranstaltet, bei dem der aus Freiburg stammende spätere Motorpressegründer Paul Pietsch (21) bei seinem ersten Rennen einen Bugatti fährt. - In Darmstadt zieht der jüdische Frauentextilmodekaufmann David Rehberg von der Ludwigstrasse 5 in die aufgegebene darmstädter Kaufhaus Wronker Filiale im ehemaligen Marktpalais, das er zusammen mit dem jüdischen Wronker Geschäftsführer Sally Lichtenstein (--) gemeinsam führt. - Der Fussballverein SC Rüsselsheim 06 besiegt den Rivalen FSV Mainz 05 im Zweitliga Finalspiel. - In Darmstadt Goddelau wird der SA Sanitätsführer Ludwig Amrhein (--) als Ärztlicher Direktor in der Irrenanstalt Philippshospital eingestellt. Er ist ein vehementer Verfechter der Zwangssterilisationen. - In Königstein ist das Freibad im Woogtal nicht mehr nach Geschlechtern und Alter reglementiert, sondern für alle frei zugänglich. Nur freitags ist ab 16:00 Uhr Frauenschwimmen. - In Wiesbaden Biebrich wird laut biebricher Tageszeitung Biebricher Tagespost bei einem Rheinhochwasser die  Mülldeponie am Rheinufer an der Grenze zu Schierstein, die als Auffüllgebiet betrieben wird, überflutet und der ganze Müll über die Gegend verteilt. - In Wiesbaden wird wegen finanzieller Probleme auf die Strassenreinigung verzichtet, die Müllabfuhr aber noch betrieben. - Der Branntweinkonsum steigt seit der Einführung der Branntweinsteuer vor 45 Jahren wieder . Der in Frankfurt geborene Schauspieler Hans Adalbert Droescher mit Künstlernamen Hans Adalbert Schlettow (44), der hauptsächlich finstere Gestalten spielt und sich gelegentlich auch als Hans Adalbert von Schlettow als Adeliger ausgibt, ist Mitglied im NS Kampfbund für Kultur und künstlerischer NS Funktionär. - In Frankfurt wird Radio Diehl eröffnet. - In Darmstadt Hähnlein ist des Knabenerziehungsheim auf dem herrschaftlichen Hainer Hof ein landwirtschaftlicher Betrieb des Evangelischen Verein für Innere Mission mit 10 ha Ackerland, 2 Pferden, 10 Kühen und 10 Schweinen, wo die Pfleglinge streng erzogen werden alias landwirtschaftlich arbeiten müssen. - In Darmstadt mietet der in Groß-Umstadt geborene Kolonialwarenhändlersohn NSDAP Mitglied und SA Mitglied Hans Trippel (24) einen Bauernhof und baut aus einem 600 ccm DKW ein Schwimmfahrzeug, das er auf dem Oberwaldhausteich testet. - In Wiesbaden finden die Wiesbadener Motorsporttage statt. - In Deutschland beginnt der dominierende Tabakwarenkonzern Reemtsma eine Zigarettenmarke R6 deutschlandweit ohne Regionalbezug, ohne Orientbezug, aber mit der Betonung von Qualität mit maschinell gedrehte Zigaretten einzuführen und verfügbar zu machen. Gleichzeitig bedient man den Militarismus mit der Zigarettenmarke Oberst und dem Slogan Oberst marschiert. Das ausschließliche Kaufsargument ist aber der Preis und seine Staffelung. Mittelteure Zigaretten sind am beliebtesten, denen auch noch schichtenübergreifende Sammelbildchen beigefügt werden. - Das neue Ford-Werk wird gezwungen sich der Dreiviertel-Regel zu beugen, die verhindert, dass Ford in den USA hergestellte Automobilteile in Köln nur noch zusammensetzt, die Importsteuer aushebelt und seine Automobile als deutsche zu verkaufen. Der Ford Modell A hat seit 19 28 die in Europa übliche Fußpedalbedienung mit Gas-, Brems- und Kupplungspedal und einen Gangschalthebel am Lenkrad übernommen. Außerdem erlauben seine neuen Trommelbremsen direkt in den Stand abzubremsen, während die Konkurrenz noch in Intervallen zum Stehen gebracht werden muss. In der Sowjetunion wird ein Fordwerk erföffnet. - In Mörfelden bezieht der städtisch organisierte Freiwillige Arbeitsdienst das Jagdschloss Mönchbruch (20 21 Südlich von Frankfurter Flughafen Stardbahn West). - In Frankfurt Höchst stellt die vom frankfurter Elektrogerätefabrikanten Max Braun (42) übernommene Elektrogerätefabrik Carl Sevecke das Braun Radio Modell Cosmophon 444W mit Sevecke Typenschild her. Die Firma Sevecke wird im Folgejahr geschlossen. - In Frankfurt produziert die Firma Albersheim Lippenstifte in einer runden Metallhülse Khasana Superb, die weltweit verkauft werden. - In Frankfurt finden auf dem Flughafen Rebstock Autorennen, Flugzeugrennen und Motorradrennen statt. - In Frankfurt eröffnet das Motorradgeschäft Motorrad Müller in der Ostendstrasse. - In Nastätten im Taunus macht die Stadt als erste preußische Stadt Adolf Hitler (30) zum Ehrenbürger. - In Wiesbaden wechselt der in Wiesbaden geborene Kunstgärtnersohn und revolutionärmoderne darmstädter Bühnenbildner Lothar Schenck (43) alias Lothar Schenck von Trapp, auf Empfehlung des im Vorjahr ausgetauschten darmstädter Intendanten am Theater Carl Ebert (--) mit dem Hinweis, dass Lothar Schenck den Begriff Darmstädter Theaterkunst geprägt hat, zu seiner neuen bzw alten Arbeitsstelle. - Die in Rüsselsheim geborene Industriellentochter Elinor von Opel (24) verheiratet mit dem schweinfurter Industriellen und Fichtel und Sachs Erben Willy Sachs (29). gebärt den Jetseter und Playboy Gunther Sachs. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club Sonnenberger Strasse die Schönheitskonkurrenz Autoschau, die zum Großteil aus Mercedes Benz Modellen besteht, von deren 38 Wagen ua der große Benz für 42.000 Reichsmark ausgezeichnet wird. 1 Reichsmark entspricht 4,6 Euro (20 22). Ebenfalls mit dem Goldenen Band ausgezeichnet wird der zwölfzylinder Maybach Typ Zeppelin. - In Mainz wird die größte hessische Zuckerwarenfabrik Goebel in der Gymnasiumstrasse 6 zwangsversteigert. Nur das Ladenlokal in der Fuststrasse wird als Zuckerwarengrosshandel von der Witwe Katharina Goebel (--) weitergeführt. - In Mainz benennt der mainzer Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz im Besitz der Familie Schneider seine Zahnpasta in Blendax um. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Damen Automobil Club eine Ballonverfolgungsfahrt. - In Mainz fusioniert der Tennis Club Rot Weiß Mainz mit dem Mainzer Tennis Club unter dem Namen Tennisclub 18 93. - In Darmstadt wird der neue Vorstand der Geschäftsleitung Karl Merck (46) 1. Vorsitzender des Tennis und Eisclub am Böllenfalltor, was er bis Kriegsende bleibt. - In Darmstadt Pfungstadt treten der pfungstädter brauerei Geschäftsführer Fritz Hildebrandt (40) und seine Frau Toni Ulrich (--) in die NSDAP und die SS ein. Er wird Sturmbannführer. Richard Hildebrandt (35) ist sein Bruder. - In Frankfurt wird der in Bonn geborene pariser FZ Korrespondent und Redakteur Benno Reifenberg (40) Leiter der Politikredaktion der Tagezeitung Frankfurter Zeitung, was er elf Jahre bleibt. - Der jüdische österreichischen Schriftsteller und wieder freie Redakteur Joseph Roth (30) alias Moses Joseph Roth schreibt für die Frankfurter Zeitung über die berliner Gerichtsverhandlung Caro Petschek Prozess, in dem jüdische Industrielle wegen einer Nichtigkeit mit Detektiven schmutzige Wäsche in aller Öffentlichkeit waschen und dabei sinnlos riesige Geldsummen einsetzen, worin er die Schaulust der kleinen Leute anprangert. - Frankfurt hat sich zu einem der zwei deutschen Rauchwarenzentren für Zigaretten, Zigarren und Tabak entwickelt. - In Langen muss das Kino Neu Lichtbühne im Saal der Gaststätte Zum Lämmchen in der Schafgasse 29 nach vier Jahren wegen der starken Konkurrenz durch das Union Theater wieder schließen. - In Frankfurt wird der historische Zollschuppen am Mainufer vor der Leonhardskirche abgerissen.  - In Hochheim wird ein Selbstanschlußamt für Telefongespräche eröffnet. - Die Nassauische Sparkasse hat in 454 Schulen in Form von Schulsparkassen bei xxx Schulkindern auf ihren Schulsparbüchern 311.000 Mark eingesammelt, auf die es keine Zinsen gibt. - In Darmstadt wird die Tageszeitung Darmstädter Täglicher Anzeiger in Hessische Landeszeitung umbenannt, wobei man in die repräsentativen Räumlichkeiten der Darmstädter & Nationalbank einzieht und in deren Saal mit hohen Marmorsäulen den Publikumsverkehr abwickelt. - In Frankfurt führt die Deutsche Lufthansa den Nachtflugdienstes Frankfurt~Köln ein. - 1 Liter Standard Esso Benzin kostet 38 Pfennig in Hamburg. - In Frankfurt dringen 20 bis 30 SA in das privat geführte Westendheim für heimatlose und straffällige Jugendliche in der Ginnheimer Landstrasse alias Perlenfabrik ein und verlangen die Herausgabe der Jugendlichen um sie in ihr SA Heim zu überstellen, wogegen der Heimleiter xxx (--) erfolgreich einschreitet, der 7 Wochen später aber das Westendheim schließen muss. - In Darmstadt läßt sich am Sitz der darmstädter NSDAP in der Bismarckstrasse 11 alias Braunes Haus alias Hitler-Haus alias Erich_Jost-Haus der Gaupropagandaleiter xxx Trefz (--) in einem bis auf die Büromöbel leeren Büro an einem Schreibtisch fotografieren, an dem der wichtigste Gegenstand das schwarze Telefon ist, während  der Regierungsrat Heinrich Müller (36) wie ein Untergebener ihm von der Seite zuarbeitet und der Leiter der Gaupressestelle Erich Berger (--)  an einem viel zu kleinen Beistelltischchen mit einem Stehlämpchen Notizen macht. Alle tragen bei der Arbeit schwarze Anzüge. - In Kloster Eberbach wird Zahl der psychisch kranken Patienten alias Verrückten in der Heil- und Pflegeanstalt Eichberg auf 750  angewachsen.

1931 Prinz Christoph von Hessen (St) (30) wird Mitglied der NSDAP. - In Darmstadt wird bei der Beerdingung des während einer NSDAP Kundgebung in Mainz an einem Herzinfarkt verstorbenen ehemaligen frankfurter finanzamt ost Mitarbeiters und hessendarmstädter NSDAP Gauleiters Peter Gemeinder (40), dem der katholische mainzer Generalvikar Philipp Jakob Mayer ein kirchliches Begräbnis verweigert, das Uniformverbot für SA durchgesetzt, weshalb die SA statt braune einfach weiße Hemden anzieht. - In Frankfurt wird Georg-Wilhelm Müller (22) NSDAP Studentengruppenführer an der Goethe Universität. - In Frankfurt Sachsenhausen übernimmt der Heckenwirtssohn Adolf Wagner eine Apfelweinwirtschaft in der Schweizer Strasse 71 und macht sie zum Traditionsgasthaus Wagner. - 1 Reichsmark entspricht 4,1 Euro (20 22). - In Mainz spricht Adolf Hitler (42) am Tag der ausgefallenen Karnevalseröffnung bei seinem ersten Besuch in der Stadt vor der Stadthalle alias Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) in einem extra aufgebauten riesigen Zelt vor rund 20.000 begeisterten Menschen, die bereits den ganzen Tag jolend und schreiend durch die Strassen laufen. Vor und nach der Kundgebung kommt es zu Prügeleien mit KPD Anhängern. Auch Schüsse fallen. Die mainzer Tageszeitungen Mainzer Volksblatt und Mainzer Nachrichten sollen angeblich auch kritisch berichtet haben, weil Hitler in seiner Rede die alltäglichen Probleme und die Außenpolitik nicht angesprochen hat (20 16 merkurist.de). - In Wiesbaden meldet die NSDAP Zeitung Rheinwacht Insolvenz an, weshalb ihr Verleger Theodor Habicht (33) als NSDAP Landesinspektor nach Österreich geht und als immuner Parlamentarier nicht belangt werden kann. - In Frankfurt wechselt der in Mainz geborene Metzgersohn und Krupp AG Manager Wilhelm Traupel (40) zur Leitung der NSDAP Zeitung Frankfurter Volksblatt. - Der in Darmstadt geborene antisemitische Hochschulaktivist und Richter Werner Best (28) wird NSDAP Landtagsfraktionsvorsitzender, mit dem katholischen Zentrums Reichskanzler Heinrich Brüning sogar Koaltionsverhandlungen einleitet, SS Mitglied mit elitärem Korpsgeist und die frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung  hält ihn für den geistigen Führer der NSDAP in Hessen. - Der offenbacher NSDAP Kreisleiter Wilhelm Schäfer (35) stiehlt dem NSDAP Juristen und NSDAP Landtagsfraktionsvorsitzenden Werner Best (28) besonders radikale und diktatorische geheime Pläne zur Machtübernahme, übergibt sie heimlich dem in Bayreuth geborenen hessischen SPD Innenmister Wilhelm Leuschner (41), tritt aus der NSDAP aus und bleibt aber Mitglied des Landtages. Die Veröffentlichung der Pläne alias Boxheimer Dokumente wird zum Skandal. - In Rüsselsheim wird nach 119.484 Stück Opel 4 ein neues Automobil Modell der Opel 1.200 ccm gebaut. - In Rüsselsheim werden die letzten 20 % von Opel an GM verkauft. - In Wiesbaden erhalten auch die oberen Stockwerke des Badehauses Schwarzer Bock am Kranzplatz Badezellen. - Der in Lich geborene Graf Bernhard von Solms Laubach (St) (31) wird NSDAP Volksstaat Hessen Landtagsabgeordneter. - In Frankfurt wird die NSDAP mit 37 % und 27 Sitzen stärkste Fraktion im Landtag des Volksstaates Hessen. - In Wiesbaden erscheint der erste Jahrgang der NSDAP Tageszeitung Nassauer Volksblatt. - In Mainz fällt der Rosenmontagszug wegen Geldmangels aus. - In Frankfurt Schwanheim bedroht in der Schwanheimer Volksschule Gerolsteiner Strasse 2 (20 16 August Gräser Schule) ein Vater die Klassenlehrerin seines Sohnes erfolgreich mit dem Tod um die Versetzung durchzusetzen, was erst im nächsten Jahr herauskommt. - In Frankfurt übernimmt das in Frankfurt geborene NSDAP Mitglied, Postoberamtmannssohn, frankfurter Goethe Universitäts-DiplomVolkswirtschaftler und SA Sturm 68 Führer Adolf Beckerle (29) die Führung der SA-Untergruppe Hessen-Nassau-Süd. - In Darmstadt heiratet mit riesigem Interesse der Bevölkerung Erbgroßherzog Georg Donatus von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (25) die in Athen geborene griechische und dänische Prinzessin Cäcilia von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (20). - In Frankfurt stirbt der in Bad Homburg geborene Großbürgersohn und für alle Tabuthemen wie Drogen, Astrologie und Esotherik aufgeschlossene Bohemien und Schriftsteller Oscar A. H. Schmitz (58). - In Wiesbaden wird ein rotes Reichspost Fernsprechhäuschen alias Telefonzelle an der Ringkirche zur Allee zur Rheinstrasse aufgestellt. - In Wiesbaden wird ein Republikanischer Tag auf dem wiesbadener Festplatz Unter den Eichen abgehalten, wo der in Herford geborene preußische SPD Innenminister Carl Severing (56) spricht und die Arbeitersportler auftreten. - In Wiesbaden liefert sich der in Mainz Gonsenheim aufgewachsene, vorbestrafte Dieb und SA Mann und Agitator Ernst Franzreb (30) einen Strassenkampf in der Adlerstrasse, wobei er auf die Köpfe seiner KPD Gegner mit einem Kartoffelstampfer einschlägt. - Wiesbaden hat 153.137 Einwohner und Mainz hat 134.115 Einwohner. - Der in Aachen geborene Jounalist Wilhelm Hollbach (38) wird Schriftleiter alias Chefredakteur der in Frankfurt erscheinende Wochenzeitung Das Illustrierte Blatt. - Der hessendarmstädter NSDAP Gauleiter Peter Gemeinder (40) beginnt mit dem Aufbau von kleinen SS Trupps in seinem Gau, geordnet nach Landkreisen. - In Offenbach wird der offenbacher Lehrer und NSDAP Gauleiter Hessen Friedrich Ringshausen (51) Friedrichsring 3 in seinem Amt als NSDAP Gauleiter Hessen beurlaubt. - In Darmstadt trifft sich die NSDAP Führungsriege im Hitler-Haus alias Braunes Haus in der Bismarckstrasse 11, darunter der in Eberstadt geborene ehemalige Fabrikarbeiter Fritz Kern (28), Alte Darmstädter Strasse 45 Eberstadt, der in Blödesheim geborene Heinrich Claß (63), der im Elsass geborene Dr Richard Wagner (29) der in Dürkheim geborene hessische SA Oberführer Daniel Hauer (52), Hauptmann Wilhelm Wassung  (38), der hessendarmstädter NSDAP Gauleiter Peter Gemeinder (40), der Lehrer Otto Trefz (--) und Professor Ferdinand Werner (55). - Der Fechtclub Hermannia Frankfurt gewinnt mit dem in Biberach geborenen frankfurter Fotografen Stefan Rosenbauer (35) die deutsche Meisterschaft im Degen. - In Rüsselsheim bringt Opel das neue Sechszylinder Automobil Modell vom Typ 1.800 ccm heraus. Die viertürige Normal Limousine kostet 3.295 Mark. Opel hat einen Anteil von 77,7% am deutschen Automobilexport. In Darmstadt werden die zweisitzigen Opel Luxus Sport Cabrio Versionen mit tief ausgeschittenem Einstieg von der Firma Autenrieth gebaut, die 3.700 Mark kosten. In Köln wird der Opel Moonlight Roadster gebaut. - In Frankfurt wird der rheinische Separatist Freiherr Kurt von Schröder (42) Aufsichtsrat bei den Adlerwerken. - Das katholische Episkopat lehnt die NSDAP ab. Die evangelische Kirchenleitung sympathisiert offen mit der DNVP, der Koalitionspartei der NSDAP. - Der in Darmstadt geborene und wegen vielfacher Urkundenfälschungen und Unterschlagungen verurteilte und gerade wieder entlassene ehemalige Bankangestellte Karl Otto Koch (34) tritt der NSDAP und der SS bei und wird Ortsgruppenschatzmeister. - In Frankfurt glaubt die Ortsgruppe des jüdischen Centralvereins durch Berichte ihres Nachrichtendienstes alias Geheimdienstes an ihre erfolgreiche Abwehrarbeit von antisemitischer Agitation und nicht an eine Machtübernahme der NSDAP. - In Frankfurt mieten die Zeugen Jehovas einen eigenen Versammlungsraum in der Vilbeler Strasse 4 im 1. Stock (20 16 NH Hotel). - In Oppenheim sind der jüdische Sektkellereibesitzer Carl Neumann und seine Familie die letzten Juden der Stadt. - In Wiesbaden sind die größten Super-Luxus-Hotels, das Hotel Kaiserhof in der Frankfurter Strasse 17 Telefon 59551 mit 250 Zimmern und umbauten 25 Meter Riesenschwimmbassin, das Hotel Rose Kranzplatz 7-9 Georg August Zinn Strasse 1 (20 16 Staatskanzlei) Telefon 59861 mit 230 Zimmern und 7 Garagenplätzen, das Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 Nordseite Telefon 59761 mit 200 Zimmern, das Palast Hotel Kranzplatz 5-6 mit 200 Zimmern, das Hotel Quisisana Parkstrasse 5 Telefon 59231 mit 150 Zimmern und das Hotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite Telefon 28721 mit 120 Zimmern. Das Hotel Kronprinz alias Rückerberg in der Taunusstrasse 46 (20 16 Jugendamt) ist ein jüdisches Hotel, das auch in hebräischer Sprache im Adressbuch eingetragen ist. - In Wiesbaden eröffnen die Tanzdielen, Bars, Cabarets, Varietes Boccaccio in der Webergase 8 und die Park Bar in der Wilhelmstrasse 36 um 21:00 Uhr. Das Volksvariete Vergnügungs-Palast in der Dotzheimer Strasse 19 (20 16 Oxfam) eröffnet bereits um 20:00 Uhr. Es gibt die jüdischen Restaurants Ritters-Hotel alias Baum Taunusstrasse 45 und Winter alias Burghof in der Langgasse 19. - In Wiesbaden gibt es die Kinos Ufa-Palast Lichtspieltheater alias Kino in der Wilhelmstrasse 36 (20 17 Caligari) und Marktstrasse 9, Kammer Lichtspiele Taunusstrasse 1 am Kochbrunnen, Filmpalast Schwalbacher Strasse 8 (RMV Mobilitätszentrale und ESWE Verkehr), Thalia-Theater Kirchgasse 27 (20 17 Telekom Shop) und Walhalla in der Mauritiusstrasse 3 und Kirchgasse 64. Vorstellungsbeginn ist und 16:00 18:15 und 20:30 Uhr. - Die frankfurter Autohändlertochter und Rennfahrerschwester Erna Glöckler gewinnt in einem Dixi-BMW das Autorennen 10.000 km durch Europa. - Die NSDAP Parteimitglieder Graf Georg Friedrich von Solms Laubach (St) (31) und sein Freund Werner Best (28) vertreten die NSDAP im hessischen Landtag. Werner Best (28) tritt in die SS ein. Sein völkisch gesinnter Bruder Walter Best (22) führt in Mainz seine Theaterstücke Die endlose Strasse und Hoffmann in Bamberg auf. - Der in Niedermittlau geborene Kaufmannslehrling Georg Rösch (18) wird Mitglied der NSDAP, aus der er nach 5 Monaten wieder austritt (1958 hessisches CDU Landtagsmitglied). - Der in Gudensberg geborene Gutsbesitzersohn Rolf Metz (21) wird NSDAP Mitglied, tritt ein Jahr später in die SS ein und 19 40 in die SS Totenkopf Reiterstandarte (1974 hessisches FDP Landtagsmitglied). - In Frankfurt wird die Studentenverbindung TV Marcomannia gegründet. - In Rüsselsheim erbaut der Automobilhersteller Fritz Opel (53) die zweite Opelvilla Ludwig-Dörfler-Allee 9 neben der ersten. - Der wormser Volksschullehrersohn, Jurist und wormser NSDAP Kreisleiter Philipp Wilhelm Jung (47) wird NSDAP Fraktionsführer im Landtag des Volksstaates Hessen. - Der in Gonsenheim aufgewachsene völkische Postinspektorensohn Walter Best (22) beendet sein Germanistikstudium in Frankfurt. - Der in Mainz geborene Briefträgersohn, mainzer Staatsanwalt und ehemaliger mainzer NSDAP Ortsgruppengründer Hugo Wolf (34) wird mainzer Stahlhelm Ortsgtruppenleiter. - In Mainz verlegt die katholische Kirche ihren traditionellen Fronleichnamszug am Schillerplatz vorbei, wo das Befeiungsdenkmal des jüdischen Künstlers Benno Elkan (54) steht. - In Mainz wird der in Gau-Odernheim geborene gauodernheimer Gemischtwarenhändler Heinrich Ritter (40) mainzer NSDAP Kreisleiter. - In Darmstadt schließt der in Heidelberg geborene Lehrer und hessendarmstädter NASDAP Gauleiter Karl Lenz (32) den wiesbadener SS Hans Döring (28) wegen illegalen Waffenerwerbs aus der NSDAP aus. Nach 6 Wochen wird er wieder in die Partei aufgenommen und zum SS Oberführer alias SS General befördert. - In Wiesbaden gibt es die Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt. - In Wiesbaden beteiligen sich beim vom Wiesbadener Automobil Klub ausgeschriebenen Rennen, das von der SA befehligte NSKK Mitglied und Mercedes Werksfahrer Hans Stuck (31) auf Mercedes SSK, Graf Giovanni Lurani (26), Burgaller, von Morgen, Dr Riess, Wilhelm Merck, der in Amorbach geborene Prinz Hermann von Leiningen (St) (30), Rudolf Steinweg (42) und der Raketenfahrer KC Volkhardt. Das NSKK Mitglied Hans Stuck (31) und Manfred von Brauchitsch (26) bitten Hitler auf dem Obersalzberg um Unterstützung für den Motorsport. Mercedes-Benz hat in diesem Jahr seine Rennfahrerteams mehr und unterstützt offiziell auch den Automobilrennsport nicht mehr. Es werden nur Rennwagen an Privatfahrer ausgeliefert. Einer davon ist Manfred von Brauchitsch (26), der auf der AVUS in Berlin aus dem Mittelfeld mit einem Mercedes SSK gegen die übermächtige ausländische Konkurrenz von Bugatti, Alfa Romeo und Maserati startet und gegen den deutschen Rennfahrer Rudolf Caracciola (31), der einen Alfa Romeo fährt und deshalb als Ausländer gilt, völlig überraschend gewinnt. - In Frankfurt Sachsenhausen wird im Stadtpark der mit 43 Meter höchste deutsche Holzturm Goetheturm aufgestellt. - Der in Frankfurt geborene Reitsportler und Flugpionier Walter Mumm von Schwarzenstein (St) (43) begeht einen Selbstmord mit einer Pistole, verfehlt aber sein Herz und überlebt. - In Frankfurt werden in den Berufsschulen Notklassen eingerichtet. - Die SA ist in 34 Gaustürme eingeteilt. - Der Kraftstoff DAPOLIN wird in Standard Benzin (1950 ESSO) umbenannt. - In Frankfurt fordert die Wirtschaftspolitische Vereinigung Frankfurt, darunter der in Wiesbaden Biebrich geborene Zementfabrikantensohn Walter Dyckerhoff (34),  der zwar kein NSDAP Mitglied wird aber offen als Unterstützer auftritt, Prinz Wilhelm Karl von Isenburg Büdingen (St) (27), der Sektkellereibesitzer xxx Mumm von Schwarzenstein (--), der in Mainz geborene Krupp Verkaufsdirektor für Landmaschinen Wilhelm Traupel (40) und der frankfurter Oberlandesgerichtsrat Friedrich Krebs (37) in einem Schreiben an Hindenburg neben der Regierungsbeteiligung der NSDAP auch einen Machtwechsel zugunsten der NSDAP, DNVP und des Stahlhelm im Kampf gegen den Bolschewismus. - In Schlangenbad wird ein Thermalfreibad gebaut. - Die kircheneigene Heimstättengesellschaft Devaheim der evangelischen Kirche ist bankrott. - Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG auf der Ingelheimer Aue wird gegründet. Das Stromkraftwerk wird mit Steinkohle betrieben. Versorgungsengpässe und Netzzusammenbrüche sind häufig. - In Offenbach beginnt die Ludwig Krumm AG Vereinigte Lederwarenfabriken mit einem Exportanteil von 90 % bei einem Inlandsanteil von 20 % des konvessionslosen (ehemals jüdisch) Ludwig Krumm (35) nach dem englischen Luxuszug Golden Arrow für die anonyme offenbacher Lederindustrie die erste Marke Gold-Pfeil herauszubringen, die von Leo Schuhmacher (--) künstlerisch zur Weltmarke entwickelt wird, was nachgeahmtwird und grundsätzlich die Qualität erhöht. - In Frankfurt bringt die Zigarettenfabrik Nestor Gianaclis mit der Marke Lord Extra nikotinärmere Zigaretten heraus. - In Frankfurt hat der frankfurter Maler Ugi Battenberg (52) Schweizer Strasse 3 einen Kunsthandel mit Atelier am Römerberg 11. - In Frankfurt gibt der Dichter Joachim Ringelnatz (34) im Hotel Variete Kabaret Astoria Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse (20 23 Leihhaus) eine Lesung. - In Frankfurt hat das Lichtspieltheater alias Kino Gloria-Palast Ecke Kaiserstrasse 28/Neue Mainzer Strasse (20 17 Möbel Boffi) die Telefonnummer HANSA 24272. - In Frankfurt tritt im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18) der beim englischen Manchester geborene König der Jazzmusik Jack Hylton (39) mit seinem Jazz-Orchester auf. - In Darmstadt Ober-Ramstadt wird der Automobilbau Hans Gustav Röhr (36) von seinem schweizer Generalvertreter Joos Andreas Heintz übernommen. Mit dem Assistenten Joseph Dauben arbeiten sie an einem kleineren Automobil, dem neuen Modell Röhr Junior, das im Folgejahr von der Neue Röhr AG vorgestellt wird. - In Darmstadt hat der Brauerei-Ausschank Louis Hess in der Kirchstrasse 3 die Telefonnummer 3197. - In Frankfurt hat der Flughafen Frankfurt Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19 die Telefonnummer MAINGAU 70501, der keine Landebahn und nur eine riesige Rasenfläche hat, und das Flughafenrestaurant die Telefonnummer 75534. Die nächste Strassenbahn ist 750 Meter entfernt. Nachtlandungen müssen angemeldet werden. Als Landehilfen gibt es einen Rauchschornstein, eine Lichterkette parallel zur Windrichtung und einen Windsack. - In Darmstadt hat der Flughafen an der Lichtwiese ein 500 Meter langes Rollfeld, eine Wiese in Nord-Süd Richtung. - In Wiesbaden Erbenheim hat der Flughafen, der von der Mittelrheinischen Flughafen GmbH Wiesbaden-Mainz betrieben wird, ein 700 x 800 Meter großes Rollfeld mit einer Hochspannungsleitung in 300 Meter Entfernung. - In Mainz wird die NSDAP von der katholischen Kirche bekämpft, indem man den katholischen Gläubigen mit Exkommunikation im Falle eines Parteieintritts droht. - In Frankfurt zieht der Fussballverein FSV Frankfurt von der Seckbacher Landstrasse 76 an den Bornheimer Hang. Den Fussballplatz an der Seckbacher Landstrasse 76 übernimmt der von Eisenbahnern dominierte Verein SG 28. - In Frankfurt richtet die Lufthansa einen einstündigen Aerobus-Dienst nach Köln ein, der 23 Reichsmark kostet und Frankfurt mit Brüssel und London verbindet. - In Frankfurt wechselt die als rote Gräfin bezeichnete kpd Volkswirtschaftsstudentin und republikreindliche kaiserliche Hofdamentochter Grafentochter Marion Dönhoff (22) zum Wintersemester an die Universität Frankfurt. Zwei ihrer drei Brüder werden hochrangige Mitglieder der NSDAP. - In Mainz präsentiert der Museumsmitarbeiter Adolf Tronnier einen Entwurf eines im Volkspark postierten Tempels samt gewaltigem Museumsbezirk mit einem den Dom um Längen überragenden Turm in Letternform, dessen Spitze eine Weltkugel mit der Statue von Johannes Gutenberg krönt. - In Mainz protzt der Mainzer Carnevals Verein bei seiner Prunksitzung in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) mit einem Präsidium vor 4 riesigen goldenen Säulen zwischen denen ein Narr thront. - In Obererlenbach gibt es eine Lehr- und Versuchsanstalt für gärungslose Früchteverwertung in einerm geschlossenen Gutshof mit Uhrturm. - In Frankfurt lässt der frankfurter Adler Automobilhersteller Heinrich Kleyer (78) neben dem starrachsigen Modell Primus von den neuen Mitarbeitern Hans Gustav Röhr (36) und Joseph Dauben ein von ihnen privat entwickeltes modernes neues 1500 ccm Schwingachsenfahrzeug mit Frontantrieb Trumpf, dem dritten Frontantriebler in Deutschland nach Stoewer V5 und DKW F1, bauen, das aus Kostengründen möglichst viele Komponenten des Entwurfs von Otto Göckeritz und Gotthilf Henzler übernehmen muss. Für die Modelle Trumpf und Primus erstellt der Grafiker Bernd Reuters (30) die Werbung. - In Wiesbaden gibt es die freien Turnvereine Eitnracht Wiesbaden in der Hellmundstrasse, den Turnerbund Wiesbaden in der Schwalbacher Strasse und die Freie Turnerschaft Wiesbaden in der Wellritzstrasse. Neben dem Verein für Körperkultur und Selbstverteidigung, der ein eigene Boxabteilung DBfAB hat gibt es den Boxklub Heros Wiesbaden. Ski und Rodel fährt man vom wiesbadener Hausberg Hohe Wurzel zur Chausseestrasse. - Das Rasseamt der SS, das für Rassenuntersuchungen und Ehegenehmigungen für Angehörige der SS zuständig ist, wird gegründet. - In Frankfurt findet der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie statt, bei dem der jüdische berliner Arzt Max Hirsch (54) fordert, durch großzügige geburtenpolitische Maßnahmen die sozialen Elemente, wie Geisteskranke, Verbrecher und Dirnen alias Prostituierte aus dem Fortpflanzungsprozess durch Verwahrung und Unfruchtbarmachung auszuschalten, die Fortpflanzung der tüchtigen und begabten zu ermöglichen und durch Übernahme der Aufzuchtkosten auf die Schultern der Allgemeinheit zu fördern. Empfängnisverhütung wird als Volksselbstmord betrachtet. Nur Ärzte sollen Sexualberater werden. - In Wiesbaden Dotzheim schließt der Landkreis Essen das im Schloss Freudenberg Freudenbergstrasse 224 eingerichtete Kinderheim Taunusblick. - In Wiesbaden demonstrieren in einem offenen repräsentativen Automobil wiesbadener NSDAP Mitglieder in weißen Hemden gegen die Separatisten. - In Frankfurt wird eine Prostituierte alias Sexarbeiterin (28) tot in ihrem Zimmer in der Kleinen Mainzer Gasse ermordet aufgefunden. - In Frankfurt wird während des Initiativkommiteetagung der jüdischen Jewish Agency in Deutschland ua Stadtkämmerer Bruno Asch (41) und Justizrat Julius Blau (70) wiedergewählt. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club das 11. Wiesbadener Automobil Turnier als Deutsche Sternfahrt und als 48 Stunden Kreuz und Querfahrt mit über 300 Teilnehmern wie Hans Stuck (31) auf Mercedes SSK, Graf Giovanni Lurani (--), Burgaller, von Morgen, Siemens, Dr. Riesse, Wilhelm Merck (38), Prinz Hermann von Leiningen (30), Rudolf Steinweg (--) mit privatem NSU 1500 ccm und Raketenfahrer K. C. Volkhardt (--). Das Rennen geht über 96 Stunden auf beliebiger Strecke und 660 km je 24 Stunden als 48 Stunden Kreuz und Querfahrt. Man legt die Klasseneinteilung neu fest um die Leistungsfähigkeit von kleinen Wagen besonders hervorzuheben. - In Frankfurt wird der für Deutschland speziell synchronisierte amerikanische Anti Kriegs Film Im Westen nichts Neues in den Kinos Capitol Lichtspiele Zeil 56 (20 20 an der Konstablerwache) und dem mit 1.129 Sitzen neuerbauten Kino Roxy Palast Große Friedberger Strasse 26, das auf dem Grundstück des abgerissenen Gasthaus Zur Stadt Karlsruhe von August Reichard (--) steht und von Bernhard Margulies betrieben wird, gezeigt, wobei SA Mitglieder Rohrbomben in die Toilettenräume des Kinos werfen, wobei niemand verletzt wird. - In Wiesbaden Erbenheim kann ein Fluggast am Flugplatz Wiesbaden Mainz auf der Flugstrecke Baden-Baden Karlsruhe Mannheim Wiesbaden Köln Krefeld von der Firma Deutsche Verkehrsflug AG als Strecke 250 zusteigen. Ein Flug nach Köln kostet 36 Reichsmark. Für Rundflüge bezahlt man 1 Reichsmark pro Flugminute, wobei ein Rundflug zum Niederwalddenkmal bei Rüdesheim pauschal für maximal 3 Personen 30 Reichsmark und ein Rundflug über Mainz und Wiesbaden 5 Mark pro Person kostet. In Wiesbaden werden die Fluggäste von der Kraftfahrzeugzubringerstation Wilhelmstrasse 15 abgeholt und in Mainz in der Bahnhofstrasse 3. - In Frankfurt setzt die Feuerwehr bei einem Kellerbrand am Roßmarkt 17 ein Spezialfahrzeug Exhaustor für Kellerbrände ein. Zwei NSDAP Mitglieder stören die Löscharbeiten und werden festgenommen. - In Frankfurt tritt der Kabarettist Joachim Ringelnatz (48) im Kabarett Astoria-Bühne im Hotel Astoria Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse (20 23 Leihhaus) auf. - In Frankfur Rödelheim wird die Fahrradfabrik Weil Torpedo-Werke AG ua wegen ihrer Schreibmaschinen mit patentierter Segmentumschaltung von der amerikanischen Konkurrenz Remington Rand New York durch Aktienmehrheit übernommen. - Mit der Aufschrift Besucht Wiesbaden an den Unterseiten der Flügel einer Sportmaschine macht die kölner Kunstflugmeisterin Liesel Bach (26), die mit ihrer eigenen Maschine Klemm KL26a den Deutschlandflug Preis gewonnen hat und sich gerade dem Nationalsozialismus angeschlossen hat, für den sie sich auch aktiv einsetzt, laut einer Tageszeitung Propaganda für die Stadt Wiesbaden. -  Der in Wiesbaden geborene Automobilrennfahrer August Momberger (26) wird bei Mercedes Benz Reservefahrer im Werksteam, dort aber nicht eingesetzt, weshalb er seine Karriere aufgibt. - In Mainz wird der mainzer Buchhändler Max Maywald (26) zum Präsidenten des Mainzer Automobil Clubs gewählt. - In Frankfurt eröffnet die spätere Haute Couture Damenmodeschneiderin Toni Schiesser (25) ein Atelier für feine Damenmode in einem Zimmer in ihrer Privatwohnung in der Sindlingerstrasse 17. - In Wiesbaden Erbenheim veranstaltet der Erbenheimer Reit und Fahr Verein ein Reitturnier auf dem Flughafen Erbenheim mit einer A-Dressur, einem Jagdspringen Kl. A + L, einem Mannschaftskampf und Fahrerprüfungen. - In Darmstadt ziehen die katholischen Ordensschwestern Englische Fräulein mit ihrer Haushaltsschule von der Adelungstrasse an die Ecke Wilhelminenstrasse 53/Annastrasse um. - In Frankfurt schiessen Kommunisten einem Nationalsozialisten bei Strassenkämpfen am Kaiserplatz in den Rücken. Strassenfastnacht alias Fassenacht alias Strassencarneval wird vom Rat der Stadt verboten. - Bankenkrise. - In Frankfurt wird an der Kreuzung Westendstrasse/Mendelssohnstrasse eine über Fahrbahnkontaktstreifen gesteuerte neue automatische Verkehrsampel der Sternberg Traffic Automaten Company vorgeführt, die registriert, ob einem Fahrzeug ein weiteres folgt, weshalb die querende Strasse weiter rot hat. Wenn nicht schaltet sie auf grün. - In Frankfurt landet nach einem Rekordflug ein Focke Wulf Entenflugzeug nach 3 Stunden Flugzeit von Bremen. - In Frankfurt stellt der Fotokamerapionierssohn Goetz Schrader (--) in der väterlichen Fabrik Plaubel seine neuen Rollfilmkameras Makinette mit 6x9 cm Format her, die als leicht zu bedienende Pressekamera mit Zeiss Objektiv und einem optischen Sucher den Markt erobert und der Einzelbildkamera von Leica überlegen ist. - In Frankfurt beginnt der Fahrradhersteller, Automobilhersteller und Schreibmaschinenhersteller Adlerwerke seine Schreibmaschinen gemeinsam mit dem jüdischen nürnberger Schreibmaschinenhersteller Triumpf als Triumph Adler Schreibmaschinen herzustellen. - In Darmstadt bricht die darmstäder DANAT Bank zusammen, wonach bei allen regionalen Banken und Sparkassen die Kunden versuchen ihr Erspartes abzuheben und in Sicherheit zu bringen, was nach einigen Jahren durch ein mehrtägiges Auszahlverbot unterbunden wird. Der jüdische DANAT Bank Mitbesitzer Jakob Goldschmidt (--) leitet auch die Kraftfahrzeugsparte des frankfurter Automobilherstellers Kleyer mit der Marke Adler und sich dort einer neuen Abssatzkrise ausgesetzt. - In Darmstadt wechselt der spätere Sissi Film Darsteller Karlheinz Böhm (03) mit seinem Vater Karl Böhm (37), dem Generalmusikdirektor am Hessischen Landestheater, der gegen das Moderne vorgeht, nach 4 Jahren Engagement an die Berliner Oper. - In Wiesbaden lässt der Wiesbadener Automobil Club vom Rennfahrer Hans Stuck (31) die Benz Automobile Cabriolet SS und Rennwagen SS während der Schönheitskonkurrenz Autoschau vorführen und prämiert sie mit dem Grünen Band. - In Mainz übernimmt der mainzer Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz später Erdal im Besitz der Familie Schneider, den breslauer Zahnpastahersteller Dr Hittel und holt die Produktion später Blendax nach Mainz. - In Dreieich verkaufen das Fürstenhaus Isenburg Birstein die Ruine Burg Hayn an den Heimatverein. - In Darmstadt stellt die Keramikmanufaktur in der Noackstrasse 7 die Herstellung von künstlerischen Keramikprodukten ein und schließt. In Mainz wird der jüdische mainzer Chemiewarengroßhändler Ludwig Meyer (63) neuer IHK Präsident. - Der in Nidda geborene Lehrer Friedrich Ringhausen (51) wird NSDAP Parteiredner. - In Wiesbaden wird im wiesbadener Kurhaus Kurhaus der Rotary Club Wiesbaden von 18 Männern, dem Justizrat Fritz Bickel (--), dem wiesbadener nassauer hof Luxushotelgeschäftsführers  Fritz Bieger (--), dem jüdischen Kaufhausbesitzer Adolf Julius Blumenthal (--), dem künstlerischen Architekten mit jüdischem Elternteil Edmund Fabry (39), dem Chemielaborbesitzer Ludwig Fresenius (45), dem städtischen Juristen Gustav Hess (--), dem Juristen einer öffentlichen Bank Josef Lammers (--), dem matheus müller Sektindustriellen Paul Müller (32), der danach bei einem Automobilunfall stirbt, dem wiesbadener IHK Mitglied Henry Otto (--), dem Hofrat Hermann Rauch (--), dem Buchdruckereibesitzer Heinrich Ritter (--), dem Militärarzt Hermann Rosenberger (--), dem Weingroßhändler Wilhelm Ruthe (--), dem Staniol und Metallkapselhersteller Hermann Schröder (--), dem dyckerhoff Zementindustriellen Alexander von Engelberg (--), dem Staatsbeamten Oberregierungsrat Freiherr Hans Heinz von Wangenheim (--) und dem städtischen Verkehrsbeamten Georg Wermeling (--) gegründet. - In Frankfurt wird das Opel Landhaus Mörfelder Landstrasse 277 umgebaut. Der frankfurter Bankier Freiherr M von Bethmann wohnt in der Mörfelder Landstrasse 265. - In Frankfurt wird der evangelische schlesische Pfarrersohn und frankfurter NS Propagandaleiter Walter Heyse (29) stellvertretender hessennassausüd NSDAP Gauleiter. - In Mainz gibt der nationalliberale weisenauer Dampfmühlenbesitzersohn, Arzt und ausgewiesene mainzer Oberbürgermeister Karl Külb (61) sein Oberbürgeramt ab. Sein Sohn Karl Georg Külb (30) ist seit drei Jahren von der in Rüsselsheim geborenen Automobilindustriellentochter und Springreiterin Irmgard von Opel (20) geschieden, hat aber die Tochter xxx Külb (--) mit ihr. Die Partei des in Wiesbaden Biebrich geborenen DDP Politiker und neuen Wilhelm Ehrhard (47) ist seit dem Vorjahr stärker national und antisemitisch ausgerichtet ist. - In Mainz beantragt der Transmann Josph Einsmann (--) eine Rente, womit seine weibliche Identität Maria Einsmann auffliegt und sein adoptiertes Familienleben zusammenbricht und sein Schicksal als Sexskandal in der Tageszeitung Mainzer Volkszeitung  ausgeschlachtet wird. - In Frankfurt vereinigt der Direktor des Historischen Museums und des Frankfurter Kunstgewerbemuseums Adolf Feulner (--) die Porzellanbestände wobei der Bestand dezimiert wird und auch Unikate über den Kunsthandel verkauft werden. - In Frankfurt dreht der in Frankfurt geborene Filmemacher und Regisseur Franz Probst (--) als Jack Perry Außenaufnahmen für seinen Film Der seltsame Gastland ua am Hessendenkmal an der Friedberger Landstrasse 8. - Der in Nackenheim geborene jüdische Schriftsteller Carl Zuckmayer (35) veröffentlicht das Skandaltheaterstück Der Hauptmann von Köpenick, wofür er alleine im ersten Jahr nach der Uraufführung 160.000 Reichsmark an Tantiemen erhält. - In Darmstadt hat die Hessische Lichtspiel AG, die das Kino Helia-Lichtspiele Wilhelminenstrasse 9 mit 1.000 Zuschauerplätzen betreibt, alle kleinen Kinos der Firma Christoph und Anna Reich übernommen oder ruiniert, sieht sich aber selbst von Übernahmen durch die stuttgarter Palast-Lichtspiele AG bedroht. - Die Opel Gründer Enkel Margarethe von Opel (28)  ist von ihrem in Leipzig geborenen Ehemann und Bankier mit jüdischen Wurzeln Friedrich Jay (31) geschieden und heiratet Hans Thieme (--). - In Wiesbaden hat die Nassauische Landesbank und die Nassauische Sparkasse in der Rheinstrasse (20 23 Naspa)  mit ihren Filialen ihr schwierigstes Geschäftsjahr, hält sich aber durch die Treue ihrer hauptsächlich ländlichen Kundschaft für besser aufgestellt als die Konkurrenz. - In Frankfurt gründet die NSDAP mit Hilfe von Gauwirtschaftsberatern eine nationalsozialistische Betriebszelle der Banken- und Versicherungsgruppe Gau Hessen Nassau. - In Neu-Isenburg wird das neue Postamt in der Hugenottenallee 59 (20 23 DHL Packstation) als erstes isenburger Hochhaus im Bauhausstil als vierstöckiger Flachdachbau mit assymetrischen und kleinen Fensterbändern nach Plänen von Postbaurats Freund (--) mit Zentralheizung und Selbstwählanlage für den Telefonverkehr eröffnet. - In Frankfurt beginnen am Luftschifflughafen Rhein Main Zeppeline den außergewöhnlich schnellen Post-Liniendienst mit Nord- und Südamerika. - In Mainz wird im Telegraphenamt Am Brand 15 wieder ein Postamt, das Postamt Mainz 7, eingerichtet. - In Sprendlingen beginnt der SPD Bürgermeister Wilhelm Stimpert (--) mit Selbsthilfe und Gemeindeunsterstützung die Arbeiterdoppelhaussiedlungen Auf der Schulwiese und Am Wilhelmshof bauen zu lassen. - Der Neffe des in Palästina an der Palästinafront gefallenen Leopold von Rothschild (+19 17), der 19 89 von Königin Elizabeth II zum Sir alias Ritter, dem niedrigsten englischen Titualadelsrang Knight Bachelor geschlagen wird, Evelyn von Rothschild (+20 22) wird in London als Sohn der französischen Adeligen Yvonne Lydia Louise Cahen d'Anvers (32) geboren. Evelyn von Rothschild wird nicht nur Bankier, sondern auch Unternehmensberater für Börsengänge, Firmenübernahmen und Fusionen aber auch für die Privatisierung von nicht nur britischen Staatsbetrieben der Strom- und Wasserwirtschaft. Er ist auch in die Unternehmensübernahme des deutschen D2-Mannesmann-Konzerns durch Vodafone und die Geschäfte deutscher Firmen wie Henkel, Eon oder Wella informiert. - In Frankfurt wird im Palmengarten das 11. Frankfurter Allgemeine Tennis Turnier vom Sportclub 18 80, Sportclub Forsthausstrasse und Tennisclub 19 14 ausgerichtet. - In Darmstadt machen 17 darmstädter NSDAP Funktionäre vor dem Erich-Jost-Haus alias Parteihaus der NSDAP und SA alias Braunes Haus eine Gruppenaufnahme, darunter Gaubetriebsleiter Fritz Kern (28), das NSDAP Landtagsmitglied Friedrich Claß (49), Richard Wagner (28) Obergruppenführer Daniel Hauer (52), Hauptmann Wilhelm Wassung (36), Gauleiter Peter Gemeinder (40), Gaupropagandaleiter Trefz (--) und das NSDAP Landtagsmitglied Ferdinand Werner (55). - Eine deutsche Weinkönigin wird in Neustadt Weinstrasse erfunden.

1930 In Kronberg heiratet Prinz Christoph Ernst August von Hessen (St) (29) die griechische Prinzessin Sophie von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (16), die jüngste Tochter des griechischen Königssohn Andreas von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg und Alice von Battenberg. - 1 Reichsmark entspricht 3,8 Euro (20 22). - In Frankfurt wird Friedrich Weitzel (25) SS Oberführer und Führer des SS Abschnitts V. - In Frankfurt spricht Adolf Hitler (41) in der überfüllten mit riesigen Hakenkreuzfahnen geschmückten Festhalle an der Messe. - In Mainz muss die mainzer NSDAP Ortsgruppe in Sektionen u.a. Altstadt, Neustadt, Bahnhof, Gautor, Kastel aufgeteilt werden. - In Wiesbaden wird aus dem NSDAP Gauparteiorgan Nassauer Beobachter die Zeitung Rheinwacht. - In Frankfurt tritt der Sänger und Komiker Otto Reutter (60) im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf und gibt ein Radiokonzert für den Sender Frankfurt. - Der in Mainz geborene Metzgersohn mainzer Höhere Handelsschulabsolvent, Handlungsbevollmächtigte für den Gesamtkonzern Krupp AG und Direktor der Erntemaschinen-Vertriebsgesellschaft Wilhelm Traupel (39) tritt in die NSDAP ein. - In Wiesbaden wird der Blumenkorso eingestellt. - In Frankfurt wird das 31 Meter hohe Gewerkschaftshaus Wilhelm Leuschner Strasse 69 als erstes Hochhaus in Stahlbetonbauweise errichtet, das IG Farben Haus ist mit 35 Meter allerdings höher. Es ist das erste funktionalistische Gebäude am Mainufer und dominiert durch seine nüchterne überdimensionale rechteckige Form die Uferpromenade. Eine Hotel- und Gartennutzung wird verboten. - Die frankfurter IG Farben bilden mit dem amerikanischen Schießpulverhersteller Dupont ein weltumspannendes Kartell. Der in Wiesbaden Biebrich geborene Industrielle Wilhelm Ferdinand Kalle (60) hilft dabei. Im Grüneburgpark Grüneburgweg 128 ist das klassizistische Gartenhäuschen des frankfurter Mundartdichters, das Stoltzehäuschen, für den Neubau IG Farben Haus abgerissen. - Gustavsburg an der Mainmündung wird mainzer Stadtteil. - In Mainz leben 78.500 Katholiken und 48.500 Protestanten. - Langen wird als Teil des Mainzer Brückenkopfs alias alliiertes besetztes Rheinland geräumt. - Der in Darmstadt geborene Prinz Wilhelm Karl Hermann von Isenburg (St) (27) heiratet die Forstmeistertochter und Grafentochter Helene Elisabeth von Korff alias Schmising-Kerssenbrock (St) (30). - Wiesbaden wird als Sitz der Internationalen Rheinlandkommission von den Briten geräumt aber wieder französisch besetz, allerdings nur mit sehr wenigen Soldaten. - Der mit Hermann Göring befreundete und in Offenbach Rumpenheim geborene Prinz Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (34) tritt der NSDAP bei. - In Wiesbaden stirbt Oberbürgermeister Fritz Travers und die NSDAP schlägt den wiesbadener Bürgermeister Alfred Schulte (58) als neuen wiesbadener Oberbürgermeister vor. - In Wiesbaden Erbenheim wird auf dem Turnierplatz das Pfingsturnier für Reitpferde veranstaltet. - In Wiesbaden zieht das Pfingsturnier des Wiesbadener Reit und Fahr Club wegen des großen Erfolges des ersten Turniers vom Kleinfeldchen auf den Pferderennplatz Wiesbaden Erbenheim um und veranstaltet unter großer nationaler Beteiligung das Befreiungsturnier. - In Eppstein und Neuenhain werden NSDAP Ortsgruppen gegründet. - In Hofheim wird ein NSDAP Stützpunkt gegründet. - In Niederjosbach wird ein NSDAP Stützpunkt gegründet. - In Eppstein Niederjosbach wird eine NSDAP Ortsgruppe mit 7 Mitgliedern gegründet. Das NSDAP Mitglied Wittenberger stiftet eine Fahne. - Der in Berghausen geborene Rudolf Diels (30) heiratet die Industriellentochter Hildegard Mannesmann. Beide sind Mitglieder der Deutsche Demokratische Partei. - In Rüdesheim wird eine Telefonselbstwählstelle eingerichtet. - In Wiesbaden ist der republikfeindliche wiesbadener Opel Werk Abteilungsleiter Andreas Hoevel (30) KPD Funktionär. - In Wiesbaden kommt Reichspräsident Paul von Hindenburg (83) zu Besuch und lässt sich im Spalier der wiesbadener Vereine und zum Stechschritt des gerade wieder zugelassenen republikfeindlichen Stahlhelms und vom sozialistischen Reichsbanner feiern. - In Wiesbaden versammeln sich nach einem republikfeindlichen, patriotischen Fackelzug zu Befreiungsfeiern in der Innenstadt riesige Menschenmassen, wobei es in der Moritzstrasse zu mitternächtlichen Krawallen und gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt, bei denen Geschäfte von vermeintlichen Separatisten aber auch von einigen Juden demoliert werden. - In Wiesbaden erreicht die NSDAP 27 %. - In Groß Gerau wird das in Frankfurt geborene NSDAP und SA Mitglied Otto Schwebe (30) groß gerauer NSDAP Kreisleiter und Gaugeschäftsführer der Gauleitung Hessen Nassau Süd. - In Frankfurt lässt sich die NSDAP im frankfurter Telefonbuch unter Weißfrauenstrasse 12 ohne Telefonnummer eintragen. - In Bayern lassen sich die Fürsten von Hanau ihren ab 18 75 ohne rechtliche Grundlagen getragenen Titel Fürst gerichtlich legitimieren. - Der in Darmstadt geborene Prinz Wilhelm Karl von Isenburg Büdingen (St) (27) heiratet in München die in Darmstadt geborene Forstmeistertochter und Heilpraktikerin Gräfin von Korff alias Schmising-Kerssenbrock Helene Elisabeth von Hatzfeld (St) (30). - In Frankfurt beginnt die Schauspielerin Marianne Hoppe (29) am Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse ein zweijähriges Engagement. - In Frankfurt beginnt der Schauspieler Günther Lüders (25) am Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse ein fünfjähriges Engagement. - In Frankfurt sucht die in Frankfurt geborene überzeugte Junggesellin, Metzgertochter aus dem Gallusviertel, Anhängerin des FSV Frankfurt Fussballpionierin Lotte Specht (19) per Zeitungsannonce in der Tageszeitung Frankfurter Nachrichten nach Fussballerinnen und gründet mit ihnen im Gasthof Steinernes Haus am Römerberg den 1. DDFC Frankfurt, den ersten deutschen Frauenfussballverein, was sie schon nach einigen Wochen auf die Titelseite der frankfurter Wochenzeitung Das Illustrierte Blatt bringt. Die Frauen spielen auf der Seehofwiese in Sachsenhausen und werden in der Öffentlichkeit als Mannweiber verspottet und beschimpft. Der Verein löst sich nach einem Jahr auf. - In Wiesbaden tritt Ernst Franzreb (29) in die NSDAP ein. - In Wiesbaden liefert sich der in Mainz Gonsenheim aufgewachsene, vorbestrafte Dieb und SA Mann und Agitator Ernst Franzreb (29) einen Strassenkampf in der Faulbrunnenstrasse, wobei er seinen Gegnern schwere Gesichtsverletzungen beibringt. - Wiesbaden hat 153.259 Einwohner und Mainz hat 133.999 Einwohner. - In Frankfurt hält die NSDAP ihren Westdeutschen NSDAP Parteitag in Festhalle ab. Adolf Hitler (41) spricht. - In Frankfurt zieht Radio Frankfurt alias SUWRAG in das eigene Funkhaus Eschersheimer Landstrasse 33 (20 16 Hochschule für Musik und Darstellende Kunst). - In Deutschland beginnen Kinos die von Paramount produzierte 10-minütige Fox Tönende Wochenschau mit einer markanten Sprecherstimme zu zeigen. - In Wiesbaden wird der ehemalige badkreuznacher Kurorchesterdirigent und wiesbadener Generalmusikdirektor Carl Schuricht (50) wohnhaft Hotel Oranien in der Platter Strasse 2 Leiter des Städtischen Orchesters bei Synphoniekonzerten im wiesbadener Kurhaus. - Der inaktive frankfurter Corps Austria Corpsstudent und Journalist Erich Czech (40) schreibt eine vielbeachtete Biografie über Adolf Hitler und wird dafür von der NSDAP geschätzt. - Der in Frankfurt geborene Kaufmannsohn und Stahlhelm Redakteur Friedrich Wilhelm Heinz (31) wird 3 Monate nach dem Eintritt in die NSDAP wieder hinausgeworfen. - Der hessische NSDAP Landtagsabgeordnete Hans Döring (29) leitet die SS Standarte 2. - In Wiesbaden logiert Reichspräsident Paul von Hindenburg (83) im Luxushotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 Nordseite. - In Frankfurt Sindlingen ist das Gasthaus Rheingold ein beliebtes Ausflugslokal. Die Brauerei Fay ist in der Dieburger Strasse. - In Darmstadt ist die Geschäftstelle der darmstädter NSDAP Ortsgruppe in der Waldstrasse 15 (20 16 Adelungstrasse). Ihr Vorsitzender ist Ferdinand Abt, Beckstrasse 54, Kassenwart ist Friedrich Stein, Waldstrasse 15 und Schriftführer ist Ad Schneider Bismarckstrasse 11. NSDAP Parteilokal ist der Fay Brauerei Ausschank von Herrn Fabian in der Alexanderstrasse 23. SA Abende werden jeden Mittwoch durchgeführt. - In Darmstadt ist die Geschäftstelle der SPD Darmstadt in der Bismarckstrasse 19. Vorsitzender ist Georg Wiesenecker und das Versammlungslokal ist das Gewerkschaftshaus. - In Darmstadt hat die Autodroschkenzentrale alias Taxizentrale den Fernsprecher 3770 alias Telefonnummer 3770. Die Notfalltelefonnummer bei Feuer, Unfall, Krankenbeförderung und Gas- und Wasserschäden ist Fernsprecher 600 und die Sanitätswache des Roten Kreuzes Fernsprecher 400. Der Flugplatz hat Fernsprecher 1000. - In Darmstadt bewohnt in der Bismarckstrasse 11 das SA Mitglied und Rechtsanwalt Karl Neuschäffer (32) das Erdgeschoß und den ersten Stock. Im zweiten Stock wohnt der Kaufmann Ad Schneider. - In Darmstadt landet der Zeppelin Graf Zeppelin auf dem Flugplatz Griesheimer Sand Flughafenstrasse. - In Darmstadt gibt es an der Technischen Hochschule Darmstadt 42 verschieden Studentenverbindungen, darunter 5 Corps, 8 Burschenschaften, 3 Landsmannschaften und 4 sportliche. 7 christliche und 8 akademische Verbindungen. - In Darmstadt trifft sich der Deutsche Orden im Vereinslokal Sitte Karlstrasse 15 und der Stahlhelm im Alpenzimmer im Verbandslokal Sitte Karlstrasse 15. - In Darmstadt trifft sich der Alldeutsche Verband mit Vorsitzenden Prof Rouge, Bismarckstrasse 74 im Kaisersaal des Restaurant Christ in der Grafenstrasse 18 wo sich auch der ADAC trifft. Die Deutschnationale Volkspartei hat ihre Geschäftstelle ebenfalls in der Bismarckstrasse 74 und trifft sich in ihrem Parteilokal Sitte Karlstrasse 15. - In Darmstadt hat die SPD ihre Geschäftsstelle in der Bismarckstrasse 19. Ihr Vorsitzender Georg Wiesenecker wohnt in der Bismarckstrasse 19 und hat die Telefonnummer 3149. Die SPD trifft sich im Gewerkschaftshaus Bismarckstrasse 19. - In Darmstadt ist Erlaucht Erbgraf Alexander von Erbach Erbach (St) (39) Präsident des Vereins Hessischer Automobil Clubs Rheinstrasse 36. - In Frankfurt brennt die Kempff Brauerei auf dem Sachsenhäuser Berg ab. - In Wiesbaden wird aus dem stark gewachsenen Fastnachtsverein Buchdrucker Kommitee Die Spinner des Gesangsverein Gutenberg. - In Frankfurt veranstaltet der Karnevalsverein Rheinländer Vereinigung im Volksbildungsheim (20 16 Metropolis) eine große Karnevalssitzung. - In Frankfurt Bornheim gründet Heinrich Rehm im Rahmen der der Besitzer der Gaststätte Pflug die Stutzer-Burschenschaft, die sich wie Studentenverbindungsburschenschaftler kleidet und nicht ernstgemeinte Akademikertitel verteilt. - In Frankfurt Fechenheim gründen die Turnvereinmitglieder und hauptsächlich Papiertütenfabrikarbeiter den Karnevalsverein Die Fechemer Dutte, wo zur Damensitzung Turnerinnen und Akrobaten auftreten. - In Frankfurt ist das Variete Bier-Palais in der Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm Vereinslokal des Motorrad Club Frankfurt Groß Frankfurt. - Prinzessin Edda von Erbach Schönberg (St) wird geboren. - In Mainz und Wiesbaden werden die Rheinischen Befreiungsfeiern gefilmt. - In Darmstadt treffen sich die Hundefreunde im der Brauerei Zum goldenen Anker, Große Ochsengasse mit der Telefonnummer 64915, die Schützengesellschaft trifft sich im Rummelbräu. und die Turnergesellschaft mit der Telefonnummer 1250 trifft sich im Mathildenhöhsaal in der Dieburger Straßé 26 (20 16 REWE) und der Schießsport Club Windmühle trifft sich im Restaurant Zur Windmühle, Pallaswiesenstrasse. Die Vereinigung ehemaliger Jäger zu Pferde Nr 3 Colmar, die seit 6 Jahren besteht, trifft sich im Restaurant Zum deutschen Haus in der Waldstrasse 23. - In Frankfurt heiratet der jüdische frankfurter Metallgesellschaftsbesitzer und Vorsitzende der Metallbank mit englischen Wurzeln Richard Merton (49) Prinzessin Elisabeth von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (40), wodurch er Stiefvater von Prinz Casimir Johannes von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (13) wird. - Wiesbaden ist kurzzeitig von den Amerikanern besetzt. - In Frankfurt wird der Jurist und SS Mitglied Gerhard Rühle (25) frankfurter NSDAP Kreisleiter. - In Höchst wird der in Hanau geborene IG Farben Höchst Mitarbeiter, NSDAP Mitglied und Alte Kämpfer Franz Brunnträger (37) höchster NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Frankfurt erhält der in Mähren geborene jüdische Neurologe und Psychologe Sigmund Freud (74) im palastartigen Hotel Frankfurter Hof am Kaiserplatz 17 den Goethepreis. - In Mainz wird am Schillerplatz ein umstrittenes Befreiungsdenkmal in Form einer nackten Frau des in Dortmund geborenen jüdischen Künstlers Benno Elkan (53) in Anwesenheit von Reichspräsident Paul von Hindenburg (83) enthüllt. Die Tageszeitung Mainzer Anzeiger interpretiert es als Erwachen aus schwerer Zeit. - In Mainz kommt es zu antisemitischen Aktivitäten. - In Frankfurt kommt es im Rathaus zu Tumulten, wobei nur die NSDAP und die KPD gemeinsam eine Bier- und Getränkesteuererhebung um 7 % ablehnen. - In Frankfurt erscheint die NSDAP Wochen Hetzschrift Frankfurter Beobachter als NSDAP Tageszeitung Frankfurter Volksblatt mit einer Auflage von 70.000 Stück. - In Idstein provoziert der NSDAP Agitator und wiesbadener Justizobersekretär Felix Piekarski (40) bei einer NSDAP Wahlkampf-Veranstaltung schwere Auseinandersetzungen und demonstriert seine Brutalität, für die er nicht zur Rechenschaft gezogen wird. - In Frankfurt erhalten die NS Wahlagitatoren, darunter Justizsekretär Lange von NSDAP Justizamtmann Zörb Sonderurlaub. Zörb entlässt auch 25 prorepublikanische Angestellte, was in der Presse gemeldet wird. Der neue frankfurter Jurist und Oberlandesgerichtspräsident Bernhard Hempen (49) der offiziell der katholischen Zentrum Partei angehört, und sein Stellvertreter Otto Stadelmann geben nur eine lächerliche Gegendarstellung heraus. - In Wiesbaden gibt es die Tageszeitung Wiesbadener Zeitung. - Der in Mainz geborene Offizier und Polizist Georg Keppler (36) wird Mitglied der NSDAP. - In Frankfurt wird auf dem Fussballplatz der Eintracht Frankfurt am Riederwald ein Motorrad-Fussballspiel im Gau 3a veranstaltet. - In Darmstadt stürzt der in Bad Homburg aufgewachsene darmstädter Kunstflieger Johannes Nehring (28) am Rheinufer am Kühkopf ab. - In Frankfurt Sachsenhausen wird die Ruine Ulrichstein (vor Färberstrasse 75) abgebrochen. - In Frankfurt stellt die letzte Pferdedroschke ihren Dienst ein. Die Lizenz wird auf Kraftdroschken alias Automobile umgewandelt. - In Frankfurt arbeiten in den städtischen offenen Anlernwerkstellen für berufsunreife aus Hilfsschulen entlassene Knaben und Mädchen (20 17 Praunheimer Werkstätten) in den ehemaligen Hallen der Flugzeugwerft Euler in Niederrad 40 männliche Jugendliche, die einfache Arbeiten wie Stanzarbeiten und Tütenkleben ausführen. - In Frankfurt verleiht die AAFA Filmverleih Filiale, Taunusstrasse 52 im Industriehaus mit der Telefonnummer Senckenberg 32778 den Film Die weisse Hölle vom Piz Palü an das Kino Rheingold-Lichtspiele in Geisenheim. - In Mainz wirbt die Brauerei Zum Birnbaum in der Birnbaumgasse 5 dienstags mit Schlachtfest. - In Frankfurt kommt es bei der Aufführung der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny des jüdischen Komponisten Kurt Weill (30) zu der Bertolt Brecht (32) das Libretto schrieb, wegen ihrer schonungslosen Sozialkritik zu Störungen. - Drei von vier NSDAP Reichstagsmitgliedern der Provinz Hessen-Nassau kommen aus Frankfurt: Der Postinspektor Jakob Sprenger (46), der Schlosser Fritz Weitzel (26) und der Obersteuersekretär Karl Linder (30). Fritz Weitzel (26) wird für eine Prügelei im berliner Reichstag zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt (19 33 düsseldorfer Polizeipräsident). - Der in Fulda Neuhof geborene frankfurter Schauspielhaus Schauspieler Wilhelm Diegelmann (69) spielt in dem Millieufilm Der blaue Engel mit Marlene Dietrich (29) mit. - In Darmstadt hat das Naturschwimmbad am Natursee Großer Woog eine hölzerne 10 Meter Sprungturmanlage. - In Darmstadt wirbt die SPD gegen Bürgerblock und Hakenkreuz, die man zu zerstampfen hat. - In Sulzbach darf der Tankstellenbesitzer von Auto-Engel, Bauernsohn und begeisterte Automobilist Wilhelm Engel (33) seine Tankstelle in die Mitte des Kreisels des neu ausgebauten Rhein Main Schnellwegs, Elisabethenstrasse (20 17 A66)/Königsteiner im Tausch mit für den Strassenausbau benötigten großen Grundstücksflächen verlegen. Die Tankstelle steht zwar an einer 2 spurigen Strasse mit Gegenverkehr, ist aber sehr beliebt und hat bald 14 Tankwarte. Die Benzintanks sind unterirdisch. - ARAL-Krafstoffe und das Benzin Deron werden blau eingefärbt. - In Mainz produziert das Elektrizitätswerk auf der Ingelheimer Aue für 51 Gemeinden rechts und links des Rheins Strom. - In Frankfurt hat die neu erbaute puristische Großjugendherberge Haus der Jugend in der Hansa Allee 150 rund 350 Betten, einen Festsaal und Nebenräume für Tagungen. In Frankfurt bietet der Optiker Käpernick in der kaiserstrasse 47 ua die Markenkameras von Zeiss-Ikon, Agfa, Leitz und Kodak und Theater-Gläser und Feldstecher von Zeiss, Busch, Hensoldt und Oigee an. Eine weiter Filiale ist in der Langgasse 17 in Wiesbaden. - In Frankfurt bietet die Priteg alias Frankfurter Privat-Telefongesellschaft Rahmhofstrasse 4 mit der Telefonnummer HANSA 6256 einen Deutschen Fernsprechapparat an. - In Frankfurt hebt man bei einem Feueralarm bei Telefonen ohne Amt und Nummer nur den Telefonhörer ab und meldet Feuerwehr. Telefone mit Selbstanschlußamt CAROLUS, MAINGAU, NORDEN, SPESSART und ZEPPELIN müssen zuerst die 2 wählen, werden damit mit dem Amt HANSA verbunden und müssen dort der Beamtin den Begriff Feuerwehr nennen. Bei einem Überfall müssen alle Telefone zuerst mit HANSA 2 verbunden werden, wo man mit dem Überfallkommando verbunden wird. Bei Unfällen ruft man das Stadtgesundheitsamt in der Münzgasse 9 mit der Sammelnummer HANSA 29944 wo man Erste Hilfe und einen Unfall- und Kranken-Transport bestellt. - In Frankfurt ist die Lehrerin Berta Jourdan SPD und einziges weibliches Landtagsmitglied. - In Frankfurt ist der Restaurationsbetrieb Kaiserkeller mit Pilsner Urquell Bier der größte Gaststätte am Platz im Hohenzollernhaus Kaiserstrasse 29 (20 16 Westseite Euro Tower EZB Hochhaus). - In Frankfurt ist die Frankfurter Wach-&Schliessgesellschaft Ecke Opernplatz/Hochstrasse 59 das älteste Sicherheitsinstitut am Platz. Man wirbt mit bewaffneten militärisch gedrillten uniformierten Männern. - Das Bier der frankfurter Brauerei Frankfurter Löwenbräu ist laut Werbung überall erhältlich. - In Frankfurt gibt es drei staatliche Lotterie-Einnahmen: Dahlhausen Schnurgasse 51, Ries Friedberger Landstrasse 19 oder Sturm Ecke Oeder Weg 49/Bornwiesenweg 1. Die Preußisch-Süddeutsche Klassen-Lotterie verspricht die höchsten Gewinne, die steuerfrei sind. - In Frankfurt bietet das Reformhaus Freya in der Schäfergasse 23 sich als Haus für neuzeitliche Lebensfühung an. - In Frankfurt hast das städtische Schwimmbad Am Schwimmbad 5 die Telefonnummer 29654. Öffnungszeiten sind wochentags von 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Ein Wannenbaad kostet 40 Pfennig, ein Brausebad 10 Pfennig. Tagsüber wird Schwimm-Unterricht erteilt. Es gibt Wannen-, Brause- Schwitz-, elektrische und medizinische Bäder und Kneipp-Verordnungen. Das Dampfbad ist dienstags und freitags für Frauen reserviert. Im hauseigenen Gymnastik-Saal wird ua Boxen, Jiu-Jitsu und orthopädisches Turnen angeboten. - In Frankfurt werden im Schumann-Bierkeller die Edelbiere Fürstenbergbräu und Spatenbräu bei täglichen Stimmungs- und Unterhaltungs-Konzerten verkauft. Rechts hinter dem Haupteingang ist die Mampe Stube, in der lustige Schrammler für Stimmung sorgen. Links ist die Schumann-Bar als vornehmes Abendlokal, in dem Künstler-Konzerte stattfinden. - In Frankfurt ist das Lichtspieltheater alias Kino Gloria-Palast das tonangebende erste Erstaufführungstheater am Platz Ecke Kaiserstrasse 28/Neue Mainzer Strasse (20 17 Möbel Boffi). Es gibt tägliche Vorführungen wochentags 16:00, 18:00 und 20:00 Uhr, sonntags 15:00, 17:00, 19:00 und 21:00 Uhr. Es hat die Telefonnummer HANSA 3089. - In Frankfurt ist der Hilfsarbeiter Peter Gemeinder (39), Lenaustrasse 29 Vorsitzender der städtischen NSDAP Fraktion. Er hat die Telefonnummer HANSA 7920. Die NSDAP Geschäftsleitung ist in der Stiftstrasse 9. Weitere Mitglieder sind der in Frankfurt geborene Postschaffner Adalbert Gimbel (32) Martin Luther Strasse 43, der kaufmännische Angestellte Walter Kramer (27) Sophienstrasse 103, der Justizobersekretär Karl Lange (38) Damasachke Anger 81 in Praunheim, der Obersteuersekretär Karl Linder (30) Homburger Landstrasse 364-374 in Bonames, der Chemiker Bernhard Schacke (--) Sechholder 6 in Nied, der Postinspektor Jakob Sprenger (46) Melibocus-Strasse 30 II Telefon SPESSART 63173, der Strassenbahnschaffner Fritz Topp (--) Kölner Strasse 67 und der KFZ Führer Richard Wegner (--) Mainkur Strasse 32. - In Frankfurt ist der Angestellte Konrad Lang (46) Leibniz Strasse 71 Telefonnummer Taunus 644 Vorsitzender der KPD Fraktion. Weitere Mitglieder sind der Arbeiter Heinrich Aschenbrenner (--) Große Sand Gasse 19, der Buchdrucker Paul Böhler (--) Schwedenpfad 24 Nied, der Dreher Peter Fischer (--) Königsteiner Strasse 110, die Angestellte Marie Geist (--) Wittelsbadher Allee 143, die Hausfrau Eva Höhn, Martin Luther Strasse 12 (--), der Bäcker Anton Müller Kirch-Gasse 4, der Arbeiter Thomas Münch (--) Dalberg Strasse 9 Höchst, der Vorarbeiter Jakob Nebel (--) Volkshaus Strasse 154 Telefon Offenbach 1128, der Strassenbahner Johann Vorndran Kleine Obermain Strasse 30 und der Tapezierer Heinrich Winter (--) Flora Strasse 21 Telefon MAINGAU 77235. - In Frankfurt ist der städtische Direktor Karl Kirchner (47) Usinger Strasse 14 Vorsitzender der SPD Fraktion. - In Darmstadt wird der Flugplatz Darmstadt Griesheim von den französischen Alliierten wieder zurückgegeben und wieder eröffnet, wonach das Luftschiff Graf Zeppelin dort landet. - In Mainz wird das Telefon Selbstanschlußamt mit 2.000 Teilnehmern im Telehaus am Münsterplatz auf dem Altmünsterkloster in Betrieb genommen. Viele Gespräche werden auch noch im Handbetrieb vermittelt. Das alte Gebäude am Brandplatz wird weitergenutzt, wodurch zwei Selbstanschlußämter MÜNSTERPLATZ und GUTENBERG zur Verfügung stehen. - In Frankfurt sind im Adressbuch die rund 800 frankfurter Metzger in Verschiedene, Fleischhackereien, Hammel- und Kalbsmetzger, Ochsenmetzger, Schweinemetzger und Wurstfabriken eingeteilt. 95 % alle Einträge sind als Innungsmitglieder gekennzeichnet. Nur die Wurst- und Konservernfabrik Friedrich Emmerich in der Tönges Gasse 36 mit der Telefonnummer HANSA 21757 wirbt mit seiner Spezialität Frankfurter Würstchen. Die weiteren Werbeanzeigen sind von Carl Ingelfinger Alte Mainzer Gasse 2 Telefonnummer HANSA 27931 als spezielle Hammel-Großschlächterei, die Ochsen-Kalbs-, Hammel und Schweine Metzgerei August Marx in der Großen Bockenheimer Strasse 43 mit der Telefonnummer HANSA 25579 gegründet 18 28 und die Ochsen-, Kalbs- und Hammel-Metzgerei H Rullmann am Opernplatz 8 mit der Telefonnummer HANAS 806. - In Frankfurt übergibt der jüdische Warenhauskonzerninhaber Max Wronker (--) mit dem größten Warenhaus der Stadt auf der Zeil eine Filiale an den amerikanischen Konkurrenten Woolworth. - In Darmstadt Ober Ramstadt macht die Automobilfabrik Röhr von Fahrzeugkonstrukteur Hans Gustav Röhr (35) nach schwerem Missmanagement Konkurs. - In Frankfurt besucht der Boxer Max Schmeling (25) eine Boxveranstaltung in der Festhalle an der Messe. - In Frankfurt findet in der Festhalle an der Messe ein Marathon Dauertanz Turnier statt. - In Mainz wird die NSDAP drittstärkste Partei. - In Mainz wird der Lehrer Studienrat Ludwig Zerbes (35) zum mainzer Ortsgruppenleiter und ersten mainzer NSDAP Kreisleiter gewählt. Er veranstaltet in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) eine Wahlveranstaltung vor 3.000 Besuchern, bei der der würzburger NSDAP Hetzer und Wirtschaftstheoretiker Gottfried Feder (47) spricht und erringt einen Erdrutschwahlsieg mit über 12.000 Stimmen. - In Frankfurt wird für 8 Jahre keine Messe mehr abgehalten. - In Darmstadt Griesheim haben die französischen Besatzungsoldaten das Kriegsgefangenenlager Griesheimer Sand Hausweg, Lindenstrasse Südring alias Camp Général Bardot abgerissen. - In Andernach wird Prinzessin Rosemargot von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter von Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (32) geboren. - In Frankfurt feiert der Sportclub Frankfurt sein 50 jähriges Bestehen im Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17. Das Festbankett besteht hauptsächlich aus deutschen und englischen Sportlern. Vorstand Freiherr Moritz von Bissing (44), Corneliusstrasse 10, lässt sich offiziell mit Herr Baron ansprechen, eigentlich einem englisch-französischen Titel. - Der in Darmstadt aufgewachsene Feuilletonredakteur bei der darmstädter Zeitung und Parteiorgan Hessischer Volksfreund Carlo Mierendorff (33) schreibt lakonisch, dass Frauen in der NSDAP keine hervorstechende Rolle spielen. - In Frankfurt macht die letzte Pferde-Droschke ihre letzte Fahrt. - In Frankfurt stoßen auf der Mainzer Landstrasse zwischen Frankfurt am Main und Höchst ein Taxi und ein Sechssitzer zusammen, wobei beide Kraftfahrzeuge sofort zu brennen beginnen und die beiden Insassen des Privatwagens bei lebendigem Leib verbrennen. - In Frankfurt gibt eine englische Schauspielertruppe im Theater Neues Theater Mainzer Landstrasse 55 ein Gastspiel. - In Wiesbaden veranstaltet die Firma CE Howie ein Preisausschreiben, bei dem nur Ariel Motorrad Besitzer teilnehmen und 1.500 englische Pfund entsprechend 30.000 Reichsmark gewinnen können. - In Wiesbaden schafft der Polizeisportverein die Damenhandballabteilung alias Faustball wegen Trainermangels und wenig Interesse wieder auf. - In Rüsselsheim führt der Automobilhersteller Opel für seine Lkws nach einem Preisausschreiben den Typ Blitz ein, der hauptsächlich für die Wehrmacht und die Remilitarisierung produziert wird. Blitz ist auch ein Opel Fahrradtyp. - In Rüsselsheim haben die Opelwerke im 7. Produktionsjahr den Preis für ihr Erfolgsmodell für den kleinen Mann, den nur in Grün lieferbaren Opel Laubfrosch alias Opel P4 durch die Grossserienfertigung mit Fliessbandtechnik auf 40 % gesenkt. - In Wiesbaden Erbenheim wird das Reitturnier Pfingstturnier auf der Rennbahn ausgetragen. - In Wiesbaden vereinigt sich der FV Germania mit dem SV Wiesbaden. - In Wiesbaden Frauenstein wird das Vereinslokal des Turnverein Frauenstein in die Winzerhalle verlegt, wo auch trainiert wird. - In Wiesbaden Frauenstein lädt Fürst xxx von Hatzfeld (St) (--) auf das Gut Sommerberg Georgenborner Strasse 50 zu einer Befreiungsfeier mit Feuerwerk ein. - In Frankfurt nennt sich das Marthahaus in Private Haushaltungsschule und christliches Hospiz um, weil niemand sich dort mehr aus Not den strengen evangelischen Glaubensregeln unterwerfen will. Selbst eine Senkung der Pensionskosten von 35 auf 30 Reichsmark hält den Rückgang nicht auf. - In Frankfurt wird in die Messehalle eine Radrennbahn für Fahrradrennen eingebaut. - In Frankfurt hält der jüdische berlinder Sexualmediziner Sanitätsrats Magnus Hirschfeld (62), der in Transvestitenkreisen verkehrt, im Kino Lichtspieltheater Roxy-Palast Große Friedberger Straße 26 zum Film Die sexuelle Frage alias Hygiene der Ehe einen Vortrag. Er vermarktet dabei ua mit seinem Skandalbuch Geschlecht und Verbrechen, das Thema Lustmord mit blutrünstigen Fotos von Frauenleichen und sogar Kinderleichen und gibt sich dabei einen rechtshistorischen und wissenschaftlich sachlichen Anstrich. Ausserdem vertritt er die Auffassung, dass sich nur geistig defekte Menschen, wie sexuell ausgehungerte und impotente und vermeintlich impotente, die des naturgegebenen männlichen Sexualtriebes mangels Vernunft nicht Herr werden könnende Menschen, an Kindern vergreifen, wobei das soziale Milieu das Phänomen des Kindesmissbrauchs noch verstärkt. - Der ehemals in Offenbach beschäftigte in Nürnberg geborene jüdische Chemiker Ludwig Dexheimer beschreibt als Schriftsteller in seinem utopistischen alias science fiction Buch Das Automatenzeitalter – ein prognostischer Roman, die Realität des 21. Jahrhunderts mit einer Welt ohne Papier und dafür ferntechnisch übertragenen Informationen aus Zentralbibliotheken, der Wiedererschaffung ausgestorbener Arten, hormoneller Empfängnisverhütung, Recycling und geklonten Menschen. - In Frankfurt ist die liberale frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung pleite und macht hohe Verluste, woraufhin der IG Farben Vorstandvorsitzende des größten Unternehmens der Welt, Industrielle und Chemiker Carl Bosch (56) beginnt über die frankfurter Strohfirma Imprimatur heimlich in das Unternehmen zu investieren. - In Frankfurt entwickelt das Frauenbildungs-Vereinsmitglied. Kindererzieherin und Märchen Schriftstellerin Sophie Reinheimer (56) die Figur des Kindergartenkindes Rösel, die sie in den weiteren Jahrzehnten weiterentwickelt. - Die selbständige Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg wird von der Stadt Mainz als Stadtteile Mainz-Ginsheim und Mainz-Gustavsburg eingemeindet. - In Frankfurt wird die Heilanstalt für Nervenkranke und Gemütskranke der Universität von der Feldstrasse in einen Neubau in der Heinrich Hoffmann Strasse in Niederrad verlegt. - In Frankfurt wird der ehemalige und nach Streitigkeiten nicht mehr in Parteilisten aufgeführte hessen nsdap Gauleiter Anton Haselmayer (35) mit der Mitgliedsnummer 36 nicht wieder in die Partei NSDAP aufgenommen. - In Frankfurt ist der Stadtwald durch die intensive Nutzung durch Erholungseinrichtungen nicht mehr in einen natürlichen Wald rückführbar. - In Wiesbaden ist  das Cafe der Conditorei Maldaner Marktstrasse 34 einer der gesellschaftlichen Treffpunkte der Stadt. - In Deutschland kommt eine Gaststättengesetz eingeführt, die auf dem Verkauf von Branntwein beruht. - In Frankfurt ist die Römersiedlung im Bauhausstil fertiggestellt. - In Darmstadt wird die chirurgische Klinik des evangelischen Elisabethenstifts in der Landgraf Georg Strasse eröffnet. - In Darmstadt wird im Hochschulstadion die Sportveranstaltung Internationale Meisterschaft der Studenten abgehalten, das von einem Zeppelin überflogen wird. - In Darmstadt gibt es einen Turnverein Die Naturfreunde, der Ausflüge an den Rhein macht. - In Darmstadt werden staubsichere Müllwagen mit Kippeinrichtung eingesetzt. - In Frankfurt gibt es blaue Stehbriefmarkenautomaten mit zwei 5 Pfennig Briefmarken. - Die in Frankfurt geborene die jüdische frankfurter Kaufmannstochter und Fotografin Ilse Bing (31) arbeitet in Paris als Auftragsfotografin für die französische Modezeitung Paris Vogue. - In Deutschland liegt der Prokopf Verbrauch von Zigaretten bei 500 (20 20 bei 888). - In Frankfurt wird ein Falschmünzerehepaar in der Schönstrasse verhaftet. - Das neue Ford Werk setzt seine in den USA vorproduzierten Automobilbauteile in Köln nur noch zusammen, verkauft sie aber als deutsche Automobile, um die hohen Einfuhrzölle zu umgehen. - In Deutschland werden 77.257 Neuautomobile hergestellt. - In Deutschland sind 501.254 PKW alias Automobile angemeldet. - In Frankfurt ist die Hellerhofsiedlung im Gallus ein modernes Wohngebiet im neuen Frankfurter Stil mit zwei oder dreigeschossigen Flachbauten mit Balkonen. - In Frankfurt veranstaltet der Verein Deutscher Touring Club eine Befreiungsfahrt. -  In Wiesbaden heiratet der in Wiesbaden geborene morganatische Graf Georg Nikolaus von Merenberg (59) nach 5 Jahren als Witwer in Wiesbaden die in Wiesbaden geborene bürgerliche Adelheid Moran-Brambeer (55). - Der in Wiesbaden geborene Graf von Schaumburg Graf Friedrich August von Hanau (St) (66) erhält gerichtlich bestätigt den Titel Fürst von Hanau. - In Wiesbaden wird der Jude Leo Halbleib (--) Teilhaber der Firma Feinkost Dittmann. - In Bad Homburg veranstaltet die Kurverwaltung mit dem Frankfurter Automobil Club im AVD eine Plakettenfahrt. - In Frankfurt ist die die Witwe Cläre Stinnes (58) als Geschäftsführerin der Hugo Stinnes GmbH Filiale Grosse Gallus Strasse 1. - In Bad Homburg wird das Automobil Turnier Bad Homburg vom Frankfurter Automobil Club im AvD und der Kurverwaltung ausgerichtet, wobei die die meisten Preise Mitglieder des Deutschen Damen Automobil Clubs und alle Schönheitspreise abräumen, ua die Automobilrennfahrerin Else Dressel (--), die die Geschicklichkeitsprüfung, zu der sich seltsamerweise nur Damen anmelden, in der großen Wagenklasse auf einem Graham Paige Cabriolet mit dem frankfurter Nummernschild IT-0253 gewinnt. - In Wiesbaden heißen die Stadtwerke WEGWAG Wasser Elektrizitäts Gaswerke Wiesbaden AG. - In Rüsselsheim wird der in England geborene jüdische Jurist Manfred Wronker Flatow (44) Vorstandsmitglied der Opel AG. - In Höchst wird der Jurist und hoechst AG Farbenverkaufsleiter Georg von Schnitzler (36) SA Hauptsturmführer.  - In Frankfurt wird der östereichische oberschlesische jüdische Kaufmann und 11 jährige kaufmännische Direktor der Frankfurter Ausstellungs- und Messegesellschaft Josef Modlinger (46) entlassen, wonach er Direktor der staatlichen Porzellanmanufaktur in Berlin wird. Sein Nachfolger wird der in Frankfurt geborene völkische, nationalistische und antisemitische DNVP Politiker Julius Karl Schnorr (36), der die finanzielle Unterstützung durch die Stadt und die Personalien bisher jahrelang scharf kritisert hat. Er bevorzugt Fachmessen und organisiert die Chemiefachmesse  Achema VI. - Der rüsselsheimer Radfahrerverein Opel wird Deutscher Meister im 6er Rasenball. - In Eltville geht der in Eltville geborene ehemalige deutsche Botschafter in Madrid und Reichskommissar für die besetzten rheinischen Gebiete in Koblenz und Wiesbaden Ernst Langwerth von Simmern (65) in Ruhestand. Sein Nachfolger ist ein Sohn von Grafentochter xxx von Hatzfeld. - In Darmstadt bewirbt sich der Uhrmachermeister Jakob Eckstein (--) Grosse Ochsengasse 1 auch als Goldarbeiter, der Goldwaren und Silberwaren herstellt und auch repariert. - In Offenbach arbeitet die jüdische Journalistin Martha Wertheimer (--) in der Redaktion der offenbacher Tageszeitung Offenbacher Zeitung. - In Wiesbaden wird das als Kunstzentrum und Army Circuit Cinema genutzte Kino Walhalla in der Mauritiusstrasse 3 und Kirchgasse 64 wieder zu einem öffentlichen Kino Walhalla umfunktioniert. - In Mainz beginnt Karl Bommert (--) im Kino Kötherhof Lichtspiele in der Kötherhofstraße 4 einen Tonfilm vorzuführen, den Richard Tauber Film Ich glaub nie mehr an eine Frau. - In Frankfurt stirbt der in der Rhön geborene jüdische Gründersohn und Geschäftsführer Louis Koch (68), woraufhin der Gründerenkel Robert Koch (--) das jüdische Juweliergeschäft Koch Ecke Kaiserstraße/Neue Mainzer Strasse übernimmt. Teilhaber ist Bruno Netter (--).  - Die in Mainz geborene Theaterregisseurstochter und Schauspielerin Tony Tetzlaff (--) spielt mit dem langjährig in Frankfurt als Theaterschauspieler engagierten Hans Albers (21) in dem Film Hans in allen Gassen. - In Mainz Ginsheim, das gerade eingemeindet wurde, gibt es eine Radrennbahn mit einer Aschenbahn, die 400 m lang und 4 m breit ist und eine 80 cm Kurvenüberhöhung hat. - In Rüsselsheim beendet Opel den Bau von Motorrädern mit dem seit zwei Jahren produzierten Motoclub 500. - In Deutschland wird das Posthorn als Symbol der Post abgeschafft und durch den Reichsadler ersetzt. - In Wiesbaden übernimmt Prinzessin Marieliese von Lippe (--) die evangelische Paulinenstiftung. - In Mainz Kastel marschiert das letzte französische Bataillon nach Mainz über die Rheinbrücke, weswegen die Bevölkerung im Fußballstadion des KFV 06 an der Wiesbadener Strasse später Goltz-Kaserne befindet, den Abzug feiert und danach.werden die Kasernen in Wohnungen umgebaut und in der Glacis, dem kasteler Stadtwald, befestigte Wege angelegt. - Mainz Bischofsheim wird eingemeindet und das Postamt Hochheim in ein Zweigpostamt zurückgestuft und von der Hochheimerstrasse 11 in die Gabelsberstrasse 9 verlegt. - Mainz Ginsheim Gustavsburg wird eingemeindet, wobei das das Postamt Ginsheim, bisher zu Bischofsheim gehörte. Das gemeinsame Postamt Ginsheim Gustavsburg in der Frankfurter Strasse 7 wird in ein Zweigpostamt zurückgestuft. - In Frankfurt kann man beim frankfurter Telegrafenamt aus Frankfurt, Offenbach und Höchst telefonisch die Wettervorhersagen der öffentlichen Wetterdienststelle abfragen. - Der in Friedberg geborene jüdische Zigarrenhändlersohn, Gründer des Goldbergbauunternehmens Anglo American, Präsident des Diamantenbergbauunternehmens De Beers und 9 Jahre zuvor geadelte alias in den englischen Adelstand erhobene Sir Ernst Oppenheimer (50) kauft den weltweiten Diamantenmarkt leer und wird Herr der Diamanten weltweit. 

1929 Wetter: Neujahrsnacht mit -24 Grad Celsius Überschwemmung zur Schneeschmelze in Frankfurt. Schifffahrt wird eingestellt. Kältewelle in Hessen. Der Rhein friert zu. Während des Rosenmontagszugs ist es bitterkalt. - Börsencrash - In Mainz werden beim Rosenmontagszug die Määnzer Schwellköpp eingeführt. - In Frankfurt finden in der Festhalle an der Messe nur noch kleinere Veranstaltungen statt. - 300 wiesbadener SA fahren zum NSDAP Reichsparteitag nach Nürnberg. - In Wiesbaden wird die NSDAP zweitstärkste Partei mit 9 Sitzen im Stadtparlament bei knapp mehr als 1.000 Mitgliedern. - Der in Darmstadt geborene antisemitische Hochschulaktivist und Jurist Werner Best (26) tritt in die NSDAP ein. - In Frankfurt wird der Maler Max Beckmann (45) zum Professor ernannt. - In Frankfurt haben 65 % der Haushalte einen Stromanschluß. - In Wiesbaden verkauft der in Rüsselsheim geborene Wilhelm von Opel (58) zusammen mit seinem Bruder Friedrich für 154 Millionen Reichsmark 80 % der Aktien der Opel AG, die im Vorjahr als Marktführer 44 % aller Kraftfahrzeuge hergestellt hat, an den us amerikanischen Automobilhersteller General Motors und bleibt Aufsichtsrat. Opel ist die erste grosse europäische Übernahme von GM, der 4 Jahre zuvor den wenig bedeutendenden englischen Automobilhersteller Vauxhall übernommen hat. Alle 25 bereits produzierten und verkauften 24/110 PS Opel Regent werden als Konkurrenz zu den eigenen Buick und Cadillac Modellen zurückgekauft und verschrottet. - In Wiesbaden hat das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz 260 Zimmer mit fließendem Wasser bei einem Zimmerpreis von 5 Mark. 1 Reichsmark entspricht 3,6 Euro (20 22). - In Mainz Weisenau betreibt die Kirner Privat Brauerei das Restaurations-Schiff Wacht am Rhein. - In Frankfurt findet in der Messehalle die 20. Mustermesse als letzte Messe statt. - In Frankfurt wird die mit Dampflokomotiven betriebene Frankfurter Waldbahn nach Schwanheim und Neu-Isenburg elektrifiziert. - In Wiesbaden werden die britischen Besatzungstruppen abgezogen. - In Wiesbaden wird das Wiesbadener Pfingstreitturnier des Wiesbadener Reit und Fahr Clubs auf dem Sportplatz Kleinfeldchen mit Reitern aus Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt in den Reitabteilungen Erbenheim, Kloppenheim, Bierstadt, Sonnenberg unter Präsident Generalleutnant der Kavallerie aD Günther von Etzel eingeführt. - In Hochheim gibt es einen Reitsportverein. - In Frankfurt wird der Bornheimer Hang bebaut. - In Wiesbaden wird die Rheinlandkommission aufgelöst und nach Koblenz verlegt. - In Wiesbaden Erbenheim wird der Pferderennplatz zu einem Zivilflughafen umgewandelt und mit einem Großflugtag von der Mittelrheinischen Flughafen GmbH eröffnet. Beim folgenden Großflugtag nehmen 8 weibliche Pilotinnen teil. - In Niedernhausen wird ein NSDAP Stützpunkt gegründet. - In Höchst ist der höchster Landratssohn Paul Apel (33) hessennassauer Reichsbanner Geschäftsführer und sein jüngerer Bruder Wilhelm Apel (24) ist Reichsbanner Kreisstadtführer und Eiserne Front Kreisführer. - In Frankfurt nimmt der Stadtsynodalverband unierte bockenheimer Kirchengemeinden auf und ist dadurch nicht mehr rein lutherisch konfessionell. Dementsprechend nennt er sich evangelisch-lutherisch und evangelisch-uniert. - Die Frankfurter Kirche gründet mit den evangelischen Kirchen in Hessen, Nassau und Kurhessen die Marburger Konferenz für eine einheitliche hessische Kirche. - In Frankfurt hat bei der Kommunalwahl die SPD 27,6 %, die KPD 13,0 %, die DVP 12,9 %, das Zentrum 12,2 % und die NSDAP 9,9 %. - In Wiesbaden wird der Leiter der Galerie und Vorsitzender des Nassauischen Kunstvereins Justizrat  xxx Gessert (--) von Freiherr Eberhard Schenk von Schweinsberg (--) abgelöst. - In Limburg ist der badcamberger Apotheker Paul Lawaczeck (51) limburger NSDAP Kreisleiter. - In Frankfurt übernimmt das in Frankfurt geborene NSDAP Mitglied, Postoberamtmannssohn und frankfurter Universitäts Diplom Volkswirtschaftler Adolf Beckerle (27) die Führung des SA Sturm 68 in Frankfurt. - In Darmstadt beginnt der jüngere Prinz Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (21) ein Archäologie Studium an der Technischen Universität Darmstadt Karolinenplatz 5. - In Eltville und in Oestrich wird eine Telefonselbstwählstelle eingerichtet. - In Wiesbaden werden die NSDAP Mitglieder von hessennassausüd NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (45) von Frankfurt Niederrad Melibokus Strasse 30 mit der Telefonnummer SPESSART 63173 aufgefordert besonderes Augenmerk auf den bevorstehenden Abzug der englischen Besatzungstruppen zu legen und sofort eine unvergessliche riesige NSDAP Kundgebung mit SA Aufmarsch zu organisieren. - In Frankfurt hat das Kino Lichtspiel-Theater in der Kaiserstrasse 50 die Telefonnummer HANSA 3406. - In Frankfurt wird am ehemaligen Operettentheater Vergnügungsetablissement Groß Frankfurt der neoklassizistische Portikus abgerissen und darin das Kino Ufa-Palast Groß-Frankfurt Bleichstrasse 57 mit Operateur alias Filmvorführer Conrady und Kapellmeister MA Pflugmacher mit dem Musikstück Meistersinger, einem Naturstummfilm, einem Musikstück gespielt vom amsterdamer Organist Peter Polla, den Jazz-Parodisten Three Kuhtiroler und dem Hauptfilm und Stummfilm Manolescu - der König der Hochstapler mit der Telefonnummer HANSA 13 Bleichstrasse 57 eröffnet. - Wiesbaden hat 153.617 Einwohner und Mainz hat 110.166 Einwohner. - In Frankfurt gibt die Jazz Klasse am Konservatorium Hoch Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) mit dem .jüdischen ungarischen Überseedampfertanzorchestermusiker Matyas Seiber (24) ein öffentliches Konzert, das Radio Frankfurt überträgt. In Frankfurt wird das Frankfurter Rundfunk Symphonie Orchester mit dem langjährigen Direktor der Städtischen Mainzer Musikschule Hans Rosbaud (34) gegründet. Es besteht ein Frankfurter Orchester Verein. - In Frankfurt eröffnet die katholische Studentenverbindung KDStV Hasso-Nassovia ein Verbindungshaus am Westendplatz 35. - In Darmstadt zieht die NSDAP in den Stadrat ein. - Nach dem Justizirrtum Jakubowski wird die Todesstrafe ausgesetzt. - In Bingen kommt Burg Rheinstein mit dem Tod von Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (67) in den Besitz seiner Ehefrau Prinzessin Irene von Preußen alias Irene von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (63). - In Rüsselsheim startet die Opelgründerenkelin Irmgard von Opel (22) mit dem Iv0 Club mit dem Schlachtruf Ahoi in blauweißen Overalls und Bobbymützen mit sechs Motorrädern, darunter drei Opel Touren Maschinen, zwei Super Sport Maschinen und einer BMW, mit ihrem in Frankfurt geborenen Cousin Georg von Opel (17), dem Opel Mitarbeiter Nikolaus Geis, August Euler (61), Toni Tambolsi und Urich Schott zu einer Motorradfahrt über die Alpen, Nizza und Marseille nach Barcelona zur Weltausstellung. Das Begleitfahrzeug bleibt in den Alpen liegen und hat in Frankreich einen Unfall, bei dem die Mitfahrerin schwere Gesichtsverletzungen erleidet. Ihre Hotels in Nizza und das Luxushotel Ritz in Barcelona wollen die völlig verdreckten Gäste zunächst nicht aufnehmen. Zurück fahren sie mit dem Zug. Nikolaus Geis fährt das Begleitauto alleine zurück. Danach rudert sie mit ihrem Verein in einem Doppelvierer und einem Doppelzweier den Main und den Rhein bis Bacharach hinab, wo sie von einer begeisterten Menge empfangen werden. - Isenburg Büdingen Meerholz stirbt aus. - Die Grafentochter Monika von Solms Laubach (St) wird geboren. - In Mainz ist im Brandgässchen 14 das gutbürgerliche Hotel Zur Post von Philipp Göhl. - In Offenbach beginnt der Musikverlag André Frankfurter Strasse 28 mit der Versteigerung ihrer Mozarthandschriften. - In Frankfurt, Hanau und Wiesbaden richtet zum Jahresende über den Winter die NS Erwerbslosenhilfe Suppenküchen ein. - In Darmstadt zieht die NSDAP mit fünf Abgeordneten und 10,5 % ins Stadtparlament. - In Frankfurt ist das Hohenzollernhaus Kaiserstrasse 29 (20 16 Westseite Euro Tower EZB Hochhaus) mit dem Restaurant Kaiserkeller an der Gallusanlage. - In Frankfurt gründet die in Karlsruhe geborene jüdische Bankierstochter Frieda Fromm Reichmann (40) sehr erfolgreich mit ihrem ehemaligen Patienten, dem in Frankfurt geborenen jüdischen Schriftsteller Erich Fromm (29) das Frankfurter Psychoanalytische Institut mit vielen jüdischen Patienten. - In Darmstadt hat das größte Hotel der Stadt Zur Traube Louisenplatz 3  (20 17 Postbank) 100 Betten, das Bahnhofshotel Platz der Deutschen Einheit 21 hat 50 Zimmer und das drittgrößte Hotel Darmstädter Hof Rheinstrasse 12 hat ebenfalls 50 Zimmer. - Mit einem in Frankfurt serienmäßig produzierten Kraftfahrzeug Adler Standard 6 beendet die in Mülheim an der Ruhr geborene Großindustriellentochter und Automobil Rennfahrerin Clärenore Stinnes (28) ihre 25 Monate dauernde Weltumrundung, die filmisch begleitet wird. Ihrem Vater, dem Montanindustriellen Hugo Stinnes (58), der selbst bis zum Vorjahr Besitzer der Automobilmarke Dinos war, gehört das wiesbadener Luxushotel Grandhotel Nassauer Hof am Kaiser Friedrich Platz 3-4, das seit dem Vorjahr als Vereinsheim des frankfurter universitäts Ausländerclubs dient. - In Frankfurt sind bei den Adlerwerken 97,3 % gewerkschaftlich organisiert. - In Wiesbaden Erbenheim wird auf dem Flughafen das Jagdgeschwader 53 stationiert. - Mit dem Tod von Graf Reinhard August von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (66) stirbt die Linie aus. - In Frankfurt findet auf dem Flug- und Luftschiffflughafen Rhein-Main ein Flugtag statt, bei dem der in Frankfurt geborene Ingenieurssohn, zweiterfolgreichste WW1 Jagdflieger und Werbe-Schleppschrift Pilot Ernst Udet (33) teilnimmt. Der Pilot Ernst Udet (33) dreht gerade den Bergfilm Die weiße Hölle vom Piz Palü. - In Frankfurt werden die Reichsbanner Mitglieder Heinrich Koch (21) und Heinrich Schmidt (17) bei einer Schießerei mit der NSDAP in der Altstadt getötet. - In Frankfurt Bornheim erlebt die Bornheimer Karnevalsgesellschaft mit dem Karnevals-Zug Kalte Fassnacht unter Präsident Willy Schade ihren Höhepunkt während der Fastnacht. - In Eppstein schenkt der NSDAP Förderer Fürst Christian Ernst von Stolberg Wernigerode (St) (59) die Burg der Stadt Eppstein. Er selbst steht vor dem Bankrott und zieht sich mit seiner Frau Gräfin Marie von Castell Rüdenhausen (St) (59) aus der Öffentlichkeit zurück. - In Frankfurt steckt ein Mädchen (08) seinen Kopf im Kaufhaus Debewa in der Kaiserstrasse in einen Paternoster und wird getötet. - In Frankfurt wird im Hotel Bristol am Hauptbahnhof Ecke Am Bahnhofsplatz 6/Münchener Strasse ein Luftreisebüro des Frankfurter Flughafens eröffnet. - In Mainz stellt der Dachdecker und Kneipensänger Martin Mundo sein Lied Heile, heile Gänsje vor (1952 verleugnet er mit einer zugefügten Zeile Meenz Ich bau Dich widder auf geschwind! Ja, Du warst doch gar net schuld.eine Mitschuld am Krieg und macht das Lied zu einem Hit). - In Wiesbaden werden gleichzeitig ein Aufmarsch der Hakenkreuzler alias NSDAP und eine SPD Veranstaltung gegen den Faschismus verboten. - In Frankfurt Bornheim zieht der Bornheimer Fastnachtszug mit 100 Wagen und 20 Musikkapellen in die frankfurter Innenstadt. - In Mainz wird die stillgelegte Eisenbahnwerkstätte in der Neutorstrasse 2 in eine Großmarkthalle (20 17 Museum für antike Schifffahrt) umfunktioniert. - In Frankfurt wird Kellnerinnen wieder erlaubt sich zu Gästen an den Tisch zu setzen. - In Frankfurt wird neben dem bestehenden christlichen Hauptfriedhofsgebäude ein größeres neues jüdisches Friedhofsgebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit erbaut. - In Mainz Stadecken gründet der in Wiesbaden geborene Weinhändler Moritz Cramer (32) die stadeckener NSDAP Ortsgruppe. - In Frankfurt Sindlingen ist die 18 Jahre alte Meisterschule Herbert von Meister Strasse 5 mit 542 Schülern endlich angemessen ausgebaut und eingerichtet. - Die frankfurter Metzger erhalten durch das berliner Zivilkammergericht das Namensrecht Frankfurter Würste alias Frankfurter Würstchen, was das Wirtschaftgebiet Frankfurt miteinbezieht und zu einem Gattungsbegriff geworden ist. Die frankfurter Metzger beschweren sich, dass sie durch höhere Produktionskosten innerhalb der Stadtmauern Vermarktungsnachteile haben. - In Wiesbaden tritt der kaufmännsche Außendienstler SA Mann Hans Döring (28) in die SS ein, die ihn in Wiesbaden, Darmstadt, Kassel und Dresden einsetzt. - In Wiesbaden werden im Staatstheater wieder Maifestspiele nach 15 Jahren von Intendant Paul Bekker abgehalten. - In Frankfurt wird die Grafentochter Alexandra-Beatrix von Spreti (St) geboren. Sie ist die Enkelin des jüdischprotestantisch konvertierten farbwerkehöchst Industriellen Arthur von Weinberg (69), der nur zwei adoptierte Töchter hat. Ihr Vater ist der in München geborene Generalssohn und Sportreiter Graf Rudolf von Spreti (St) (46). - In Frankfurt hat der Südwestdeutsche Rundfunk 193.567 Rundfunkteilnehmer. - In Frankfurt wird in der Mainzer Weinstube vom frankfurter Grafiker Kurt Eugen Strouhs das Apfelweinlied Die Fraa Rauscher aus de Klappergass gedichtet. - In Darmstadt befindet sich auf der Lichtwiese eine Wetterflugstelle. - Der in Frankfurt geborene Reitsportler und Flugpionier Walter Mumm von Schwarzenstein (St) (42) verliert sein gesamtes Vermögen an der Börse. - In Mainz Gonsenheim wird der Gonsenheimer Reit und Fahr Verein in unmittelbarer Nähe der Villa Lochner gegründet. - In Frankfurt eröffnet der Rat eine offene Einrichtung von Anlernwerkstellen zu regelmäßiger Arbeit für berufsunreife aus Hilfsschulen entlassene Knaben und Mädchen (20 17 Praunheimer Werkstätten), mit geistigen und körperlichen Behinderungen, die auf dem Gartengelände der niederräder Berufsschule zunächst Gartenarbeiten verrichten. 19 sind angemeldet, aber 12 kommen nur regelmäßig. Freitags steht Baden im Main auf dem Arbeitsplan. Man will sie zu Pünktlichkeit und exakter Ausführung der ihnen übertragenen Arbeit erziehen. - In Frankfurt ist der frankfurter Philipp Holzmann Bauunternehmerenkel Udo von Schauroth (24) der männliche Teil des Fastnachtssprinzenpaars. - In Wiesbaden muss das synagogenartige maurische Kaffeehaus Cafe Orient Unter den Eichen 2 c, der ehemalige gesellschaftliche Treffpunkt der Stadt, Konkurs anmelden und wird an Gustav Düllberg verkauft. Das Kaffeehaus Cafe Orient wird ohne früheren Erfolg wiedereröffnet. - In Darmstadt steigt die Arbeitslosenzahl von 1.000 auf 6.500 und 28 %. - In Darmstadt kommt die NSDAP in den Stadtrat. - In Wiesbaden wird der Dokumentarstummfilm Rhein in Eisfesseln von der Axa-Film-Werke GmbH unter der Regie von Edy Dengel (28) produziert. Es wird auf dem selten zugefrorenen Rhein in Wiesbaden Biebrich gedreht. - In Wiesbaden übernimmt die Stadt den kompletten Personennahverkehr, stellt den Strassenbahnbetrieb ein und setzt erstmals in einer deutschen Stadt 68 Omnibusse ein. Die ua dreiachsigen Fahrzeuge mit weißem Dach liefern Magirus, Henschel, Büssing und Daimler-Benz. Die Umstellung von der elektrischen Strassenbahn auf Omnibusse findet von Ostersonntag auf Ostermontag statt. Nur einige Strassenbahnlinien werden weiter betrieben. - In Frankfurt Kelsterbach schafft der Testpilot Julius Hatry (23) nach einem Gummiseilstart einen Raketenflug über 1.400 m, den 20 Tage später auf dem Flugplatzgelände Rebstock Fritz von Opel (30) vor der Presse wiederholt. - In Frankfurt beginnt der Designer Walter Gropius (46) mit dem Bau der Siedlung Am Lindenbaum. - In Frankfurt starten zwei serienmäßige Adler Favorit Automobile von 8/35 PS zum Nordpolarkreis nach Jokkmokk und wieder zurück nach Baden-Baden und legen die Strecke in 10 Tagen ohne jegliche Störung zurück. - In Frankfurt übergibt der jüdische Warenhauskonzerninhaber Hermann Wronker (62) nach roten Geschäftszahlen sein Geschäft an seinen Sohn Max Wronker (--). - In Mainz wird das städtische Stadion am Bruchweg eröffnet. Es hat eine 80 Meter lange unüberdachte Tribüne, einen Hartplatz und eine Aschenbahn. - In Mainz hat die mainzer NSDAP Ortsgruppe rund 500 Mitglieder und der Evangelische Verein in der Schießgartenstrasse 10 stellt seinen Saal für regelmäßige Veranstaltungen zur Verfügung. - In Mainz wird das Kino Filmpalast Ufa-Palast in der Große Bleiche 17 mit 1.197 Sitzplätzen eröffnet. - In Mainz wird von der Commerzbank das größte private und jüdische mainzer Bankhaus Kronenberger übernommen. - In Frankfurt muss das frankfurter Stammwerk der Karosserie und Wagenbau-Betriebe Georg Kruck (64) aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Die wiesbadener Filiale Schiersteiner Strasse 21 bleibt bestehen. - In Frankfurt gibt es die Hellerhofgaragen, wo die Automobile und Fahrzeuge auch gewartet werden. - In Frankfurt gibt der wiener Hofoperntänzerinnensohn und Intendant der Frankfurter Oper Clemens Krauß (36) sein Engagement auf und wird Musikdirektor an der Wiener Staatsoper. - In Wiesbaden wird der Tennis Club Blau Weiß von ua Merzenich, Zorn und Eigenbrot gegründet, der auf der Blumenwiese im Kurpark trainiert. Friedrich Becker kümmert sich um den Platz. - In Frankfurt wird der jüdische Redakteur Peter Drucker (20) Ressortchef füs Außenpolitik und Wirtschaft bei der auflagenstärksten Tageszeitung Frankfurter General Anzeiger am Roßmarkt unter Chefredakteur Erich Dombrowski (47). Der jüdische Hauptsynagogenchorleiter Artur Holde (44) ist Musikredakteur und der jüdische Schriftsteller Ludwig Marcuse (35) ist Theaterkritiker und Literaturkritiker. - In Wiesbaden wird wegen Konzessionsstreitigkeiten der Süddeutschen Eisenbahngesellschaft mit der Stadt die letzte Dampfstrassenbahn abgeschafft. - In Neu-Isenburg eröffnet die Metzgerei Nolle in der Offenbacherstrasse 55 als Ochsen-, Rind- und Schweinemetzgerei. - In Rüsselsheim stellt Opel alle weiteren Raketenversuche ein. - In Rüsselsheim konzentriert sich Opel auf das Kerngeschäft Automobilbau. - In Wiesbaden führt die Tartanbahn auf dem Stadion Teutonenstrasse 2a innerhalb der Ecken des Fussballplatzes vorbei. - In Wiesbaden gibt es die Brauerei Felsenkeller Bierstädter Strasse 27 und die Brauerei Germania in der Mainzer Strasse 99. - In Frankfurt produzieren der Automobilhersteller Adler eine Adler Standard 8 Limusine Typ Wiesbaden. - In Frankfurt findet das Abendrennen um das Goldene Rad von Frankfurt über 100 km hinter großen Motoren auf der Stadion Radrennbahn statt. - In Darmstadt erwirbt der morganatisch geborene schaumburg-lipper Prinzensohn Graf Otto Heinrich von Hagenburg (28) auf der Lichtwiese den Flugschein und wird Mitglied der Hessenflieger. - In Wiesbaden findet die Modellausstellung des Reichsverbandes für deutsche Herrenmode und Ware alias Herrenmodenschau im wiesbadener Kurhaus statt. Als Preise gibt es Sektkübel. - In der Schweiz und in Dänemark wird das Gesetz zur Zwangssterilisierung minderwertiger menschlicher Elemente wie Schwerverbrecher, geistig Behinderte, Diebe, Gewohnheitsverbrecher und Alkoholiker erlassen, die ein Gericht anordnen muss. - In Wiesbaden begeht ein frankfurter Bankier in einem Hotel Selbstmord. - In Wiesbaden hat die vom in Erfurt geborenen Kaufmannssohn und Maler Otto Rischl (44) gegründete Freie Künstlerschaft Wiesbaden 27 Mitglieder mit Adresse, darunter der Maler Alo Altripp (23), der Theatermaler am Staatstheater Wiesbaden wird. - In Darmstadt wird das Flugzeugmodell Akaflieg Darmstadt D16 durch eine stärkere Motorisierung zum D18 als freitragender zweisitziger Doppeldecker von Friedrich Fecher und Ritz überarbeitet und für den Wettbewerb Europarundflug gemeldet, wo es den technischen Wettbewerb mit einem Verbrauchsrekord gewinnt und danach beim Geschwindigkeitsrennen abstürzt. - In Frankfurt findet eine Kulturtagung des sozialistischen Kulturbundes unter dem Motto Film und Funk im Saxophon-Pavillon der Festhalle an der Messe statt. - In Wiesbaden wird die Taunus Auto Verkaufs GmbH von Georg Pätzold und Jean Roth im Hotel Taunus Rheinstrasse 21 gegründet und ihre Regionalvertretung des amerikanischen Automobilherstellers General Motors in der Mainzer Strasse 92 eröffnet. - Der in Hanau Somborn geborene katholische Philosoph, Theologe und bautzener Bischof Christian Schreiber (57) wird zum Apostolischen Administrator faktisch Bischof der protestantischen Stadt Berlin und des neuerrichteten Bistums Berlin berufen um katholischinnerkirchliche Streitereien zu beenden und die Protestanten zum Katholizismus zu bekehren. Gegen die NSDAP hat er nichts einzuwenden, befürwortet sogar die Mitgliedschaft in der NSDAP um ihren Erfolg zu nutzen, sie zu unterwandern und etwaige Unkonformitäten mit dem Katholizismus beeinflussen zu können. - In Mammolshain wird die Klinik für ansteckende tuberkulosekranke Kinder und Jugendliche am Mönchswald, obwohl sie nur 120 Betten hat, nach 269 Kindern im Vorjahr mit 341 Kindern belegt. - In Mainz wird die Radrennbahn Agrippastrasse mit Trainingsplätzen abgerissen. - In Frankfurt bringt die bremer Reederei Norddeutscher Lloyd ihre Geschäftsräume im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 unter. - In Wiesbaden wechselt das rechtsextremistische DNVP Mitglied, der in Leipzig geborene Völkerkundeprofessorensohn, ehemalige bad schwalbacher Richter und wiesbadener Landgerichtsdirektor Kurt Delitzsch (40) als Direktor an das Landgricht Kassel, wo er drei Jahre später in die NSDAP eintritt und es am Kriegsende zum Oberlandesgerichtspräsidenten bringt, wonach er Selbstmord begeht. - In Frankfurt Zeilsheim gründet die Katholische Kirche die DJK Sportgemeinschaft Zeilsheim. - In Eppstein Vockenhausen führt der bei St Goarshausen geborene Bauernsohn, Bühnenautor, Mundartdichter und katholische vockenhausener Pfarrer Wilhelm Reuter (41) sein Werk Schinnerhannes de rheinische Räuwerschelm, das vom revolutionären Räuberhauptmann Schinderhannes handelt, vor insgesamt 40.000 Zuschauern auf der Freilichtbühne auf, wobei er auch als Veranstalter fungiert. - In Frankfurt bezieht die frankfurter SPD Zeitung Volksstimme ein neuerbautes riesiges Verwaltungsgebäude in der Bockenheimer Landstrasse 136 direkt am Bockenheimer Turm (20 20 Studentenwohnheim). - In Wiesbaden tritt der wiesbadener Bankier Alex Petitjean (--) als Vorstand des Wiesbadener Automobil Clubs zurück. Seine Tochter Hildegard Diemer (28) ist eine berühmte Automobil Amazone. Die Vorstände Heinrich Braß und Alex Petitjean (--) leiteten den Wiesbadener Automobil Club schon 22 Jahre lang. - In Höchst durchbricht ein Zug bei einem Zugunglück am Bahnhof den Prellbock und kommt dahinter zum Stehen. Danach kippt nur die Lokomotive um. Nur der Lokomotivführer und der Heizer werden leicht verletzt. - In Frankfurt wird in der Festhalle an der Messe ein mehrtägiger Sporttag Große Internationaler Ringkämpfe abgehalten, bei der die Festhalle als Sport-Palast bezeichnet wird. - Für Fürsorgeheime werden gesetzliche Regelungen eingeführt, die verbieten, dass Mädchen allgemein, Knaben im vorschulpflichtigen Alter bis zum 2. Schuljahr und schulentlassene männliche Zöglinge körperlich gezüchtigt werden dürfen, und die körperliche Züchtigung für männliche Zöglinge im Alter von 8-14 Jahre nur in den engen Grenzen erlaubt werden dürfen. - In Frankfurt wird die Vertonung der Geschichte von Frau Rauscher aus der Klappergasse ein medialer Hit. - In Amerika werden zweitägige coast-to-coast Flüge für rund 4.800 Euro (20 22) angeboten. - In Darmstadt quartiert die Stadt den Elektroakustikfachmann und Elektromusikpionier Jörg Mager (49), der schon drei Jahre in Darmstadt lebte, im Sommerhaus im Prinz Emil Park mit seinem Universalinstrument Partiturophon  alias Alltonorgel, das elektroakustisch Blasinstrumente, Streichinstrumente, Schlaginstrumente und Kirchenglocken immitieren und beliebig Tonhöhen verändern kann. - In Frankfurt werden im Hotel XXX Juwelen im Wert von 40.000 Reichsmark gestohlen. - In Wiesbaden wird bei der Müllabfuhr begonnen pro aufgestellter Mülltonne abzurechen, die 18 Reichsmark kostet, die von drei neuen dreiachsigen Krupp Grossraummüllwagen entleert werden. - In Frankfurt dokumentiert die jüdische frankfurter Kaufmannstochter und Fotografin Ilse Bing (30) das Neue Bauen als Architekturfotografin. - In Kronberg lässt sich die jüdische frankfurter Industriellentochter Clara Gans (49) in der Falkensteiner Strasse 19 eine Villa im Stil des Neuen Bauens alias Bauhaus vom in Hamburg geborenen darmstädter Künstlerkoloniearchitekten Peter Behrens (61) bauen. - Weltweit gibt es 32.000.000 Automobile, wovon über 90 % in den USA hergestellt wurden, davon 20.000.000 in den USA, wo jede 4,5. Person ein Automobil besitzt. - In Frankfurt stirbt der Leiter der Polizei Flugwache Kommissar Müller bei einem Sportflugzeugabsturz auf dem Rebstockgelände. - Der in Weissrussland geborene jüdische frankfurter Redakteurssohn Nahum Goldmann (34) beginnt die im Vorjahr gegründete Encyclopaedia Judaica in seinem eigenen Verlag herauszubringen. Er ist seit 3 Jahren Vorsitzender der Deutschen Zionistischen Vereinigung, die einen eigenen jüdischen Staat plant. - In Deutschland ziehen sich amerikanische Automarken aus dem Markt zurück. - In Deutschland führt der Industrieverband der Automobilindustrie die Dreiviertel-Regel ein, nach der ein deutsches Auto zu mindestens 75 % von deutschen Firmen hergestellt sein muss, sonst als ausländisches mit hohen Einfuhrzöllen belegt wird. - Der frankfurter Volksfestschausteller Fritz Herhaus (--) und Mitbetreiber der Achterbahnen des Schaustellers Siebold heiratet die Zirkusdirektorentochter Lulu Hirsch (--). - In Frankfurt wird im neusachlichen Stil das Textilkaufhaus C&A Brenninkmeyer auf der Zeil zwischen Porzellanhofstrasse und Goldstelzenstrasse erbaut. - In Frankfurt Höchst haben die Farbwerke Höchst 11.576 Mitarbeiter. - In Frankfurt kostet die billigste Strassenbahnstrecke 20 Pfennig. - In Frankfurt Fechenheim wird ein Hallenschwimmbad eröffnet.  - In Deutschland kostet ein schiebbarer amerikanischer Coty Lippenstift 2,40 Reichsmark. - In Frankfurt stellt der Automobilhersteller Adler nach dem Schwarzen Freitag kurzeitig den Fahrzeugbau ein. Die Präsentation seines PKW Flagschiffs des 8 Zylinder Modell Standard 8 wird im Folgejahr auf dem 24. Pariser Automobil Salon ein Desaster. - Die frankfurter Peter’s Union AG Mainzer Landstrasse 196 wird mit dem Werk in Korbach, der Liga-Gummiwerke Heinrich Peter AG, der Hannoverschen Gummiwerke Excelsior AG und der Polack-Titan AG von der von jüdischen Bankiers geführten hannoveraner Continental Gummiwerke AG, die ebenfalls Automobilreifen herstellt, übernommen, wodurch der Opel Gründersohn Fritz Opel (54) und seine Brüder Hauptanteilseigner von Continental werden. - In Offenbach schließt sich die OTA Apparate GmbH alias Offenbacher Tachometer-Werke mit der Deuta alias Deutsche Tachometer Werke GmbH zur VDO alias Vereinigte Deute-Ota (20 21 zu Continental) zusammen. Der in Höchst geborene höchster Fischersohn und höchster Fährmannsohn Adolf Schindling (42) (20 16 VDO) ist der OTA Gründer und Vater von Liselott Linsenhoff alias Liselotte Schindling (--). Er eröffnet in Frankfurt Bockenheim ein neues Werk. - In Frankfurt verlässt der frankfurter Schauspiel Theaterintendant Richard Weichert (49) nach ständigen Personaldiskussionen, wegen Geldmangels, Unzufriedenheiten und Protesten des frankfurter Publikums ua am Frankfurter Stil und Konflikten mit Parteien die Stadt Frankfurt. - In Mainz werden in der Neuhofstrasse 2 (20 21 Museum für antike Schifffahrt) die übriggebliebenen Hallen aus Eisen und Glas der 18 84 abgerissenen Centrale Lokomotiv Reparaturwerkstätte in eine Grossmarkthalle umfunktioniert. - In Darmstadt ist die Geschäftsstelle des Motorad Club Darmstadt am Ludwigsplatz 2 und der 1. Vorsitzende Georg Heinrich Hartmann Riedlinger Strasse 29 Telefonnummer 222 leitet die ADAC Ortsgruppe des Vereins Hessischer Motorrad Club mit Clubheim Kaisersaal Grafenstrasse 18. Der Verein Hessischer Automobil Club hat seine Geschäftstelle in Clublokal im Hotel Zur Traube Luisenplatz 6 mit der Telefonnummer 888 im Zimmer 117, Präsident ist Erbgraf Alexander von Erbach Erbach (St) (--), Vizepräsident ist Hermann Kahlert, Schatzmeister ist der Juwelier Ludwig Schmidt Wilhelminenstrasse 7. - In Mainz wird die städtische Musikschule mit dem neuen in Ungarn geborenen jüdischstämmigen Direktor Hans Gal (39) in eine Musikhochule erhoben. - In Rüsselsheim wird das Automobil Opel P4 auch als Frauen Auto Er gehört ihr allein vermarktet. Die Werbung mit Bauhauselementen gestaltet der Grafiker Ernst Zoberbier (31). - In Frankfurt wird die Waldbahn nach Neu-Isenburg nach 40 Jahren Betrieb eingestellt, wobei die letzte Dampflokomotive im frankfurter öffentlichen Verkehr verschwindet, die von der elektrischen Straßenbahn Nr 7 bedient wird. - In Frankfurt eröffnet die auf den Namen des im Vorjahr verstorbenen Heinrich von Opel (55) lautende eigene Finanzierungs GmbH für den Verkauf von Opel Automobilen an, die entscheidend für den Erfolg des Unternehmens ist. - In Frankfurt eröffnet das jüdische Kaufhaus Wronker auf der Zeil (20 21 Gesamter Strassenzug zwischen Hasengasse und Liebfrauenstrasse) eine Gastronomie im Kaufhaus mit einem Saal für 1.500 Gäste. - In Frankfurt ist die frankfurter Tageszeitung Frankfurter General Anzeiger mit ihrem neuen in Wien geborenen jüdischen Manager und Redakteur für internationale Beziehungen und Wirtschaft Peter F Drucker (20) einem Maximum von 155.000 Stück die auflagenstärkste frankfurter Tageszeitung, die nur noch 14 Redakteure beschäftigt. - In Frankfurt wird der evangelische schlesische Pfarrersohn, Diplomvolkswirtschaftler und NS Studentenführer Walter Heyse (27) hessennassausüd NSDAP Gauredner, Gaugeschäftsführer und Propagandaleiter. - In Mainz Kastell baut die Schiffswerft Ruthof ihr 1.000. Schiff, das 83 m lange und 16 m breite, 900 PS starke zweizyinder Raddampfschiff Mainz für die düsseldorfer Reederei Dampfschiffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein, das 1.790 Passagiere transportieren kann und deren Antrieb ebenfalls die Maschinenfabrik der Ruthof Werft herstellt. In Mainz wird eine Ortsgruppe des homosexuellen Bundes für Menschenrechte vorher Freundschaftsbund gegründet. - In Rüsselsheim wachsen die Spareinlagen der rüsselsheimer Volksbank auf 337.000 Reichsmark. - In Wiesbaden fusioniert das Kaufhaus Lindemann ehemals jüdisches Kaufhaus Bormass für Bekleidung, Bett- und Kurzwaren im Jugendstil mit einem Globus an der Ecke Kirchgasse/Schulgasse am Mauritiusplatz mit dem Karstadt Konzern, der es in Karzentra umbenennt. - In Frankfurt schickt die KPD eine Dritte Arbeiter Delegation für zwei Monate nach Moskau und Leningrad, darunter den in Mörfelden geborenen farbwerkehöchst Betriebsschlosser Heinrich Schulmeyer (28). - In Frankfurt tagt der sozialistische Kulturbund in der Festhalle unter dem Motto Film und Musik. - In Frankfurt wird der Klub der Film-Amateure gegründet. - 1 Reichsmark entspricht 3,6 Euro (20 22). - In Mainz eröffnet das Kino Ufa Filmpalast an der Ecke Große Bleiche/Umbach, wo vorher das Kurfürst-Kino war. - In Wiesbaden führt der jüdische Gründersohnschwiegersohn Bruno Netter (--) das jüdische Hofjuweliergeschäft Julius Herz (++), das mit dem ebenfalls jüdischen Juweliergeschäft Joseph Herz Heimerdinger fusioniert ist und sich in dessen Räumen in der Wilhelmstrasse 38 (20 23 Arcade Einkaufszentrum) befindet. - In Darmstadt wird die von der mainz-casteller Waggonfabrik Gebrüder Gastell übernommene Hessische Automobil AG aufgelöst. - In Mainz Kastel baut der Küferobermeister Johann Baptist Wagner auf dem zugefrorenen Rhein ein Doppelstückfass. - In Mainz Amöneburg wird verwirrend eine Poststelle Wiesbaden Biebrich A in der Hilgestrasse 1 eröffnet. - In Bad Vilbel gibt es über das Sommerhalbjahr 456 Übernachtungen in den fünf Gasthäuser, die auch Fremde aufnehmen und die über insgesamt 20 Betten verfügen, und sieben Privatbetten. Das sind das Gasthaus Zur Stadt Friedberg Frankfurter Straße 126 von Karl Ohly, das Hotel Zur Stadt Kassel Frankfurter Straße 124 von Karl Göbel, das Gasthaus Zur Traube Frankfurter Straße 117 von Adam Hinkel, das Gasthaus Zur neuen Post Friedberger Straße 42 von Jean Jakob und das Volkshaus Vilbel später Kurhaus. - In Hanau eröffnen die Warenhauskette Leonhard Tietz AG an der Ecke Hirschstrasse/Nürnberger Strasse ein für das kleinstädtige Hanau übergroße Kaufhaus im Bauhausstil mit 4.000 Quadratmetern Geschäftsfläche mit ihrem T Logo und nur einige Wochen die Warenhauskette Wronker an der Ecke Sternstrasse/Freiheitsplatz ebenfalls im Bauhausstil, die die gleichen Waren anbieten und sich Konkurrenz machen, wobei Hermann Wronker (62) der Neffe der Brüder Leonhard Tietz und Oscar Tietz (++) ist. Hermann Wronker (62) beschäftigt etwa 3.500 Mitarbeiter und macht einem Umsatz von 35 Millionen Reichsmark. - In Frankfurt wird unter Führung von RWE die Westdeutsche Elektrizitäts AG gegründet, die mit Steinkohlekraftwerken Strom erzeugt..

1928 Wetter: Zum Jahresende friert der Rhein zu. - In Frankfurt eröffnet Hans Müller im väterlichen Gasthaus Liederhalle in dessen Saal 800 Gäste speisen können in der Basaltstrasse das Titania Kino. - In Frankfurt sind Jakob Sprenger (44) mit Hitlerbärtchen, Peter Gemeinder (37), August Bornath und Karl Linder (28) NSDAP Stadtverordnete im Stadtparlament. - In Mainz hat die mainzer NSDAP Ortsgruppe 30 Mitglieder, die sich im Saal des Evangelischen Vereins in der Schießgartenstrasse 10 trifft. - In Darmstadt wird Otto Wetzel (23) darmstädter NSDAP Ortsgruppenführer. - In Frankfurt kann die NSDAP erstmals nach vielen vergeblichen Versuchen das Zoogesellschaftshaus Bernhard-Grzimek-Allee 1 für eine Parteiversammlung mieten, bei der der heroinsüchtige Josef Goebbels (31) auftritt. - In Wiesbaden wird Georg Buch (25) SPD Propagandaleiter. - In Frankfurt erbauen die IG Farben den größten Bürokomplex Europas als Hauptsitz am Norbert Wollheim Platz 1, wobei die Städtische und Universitätsklinik für Gemüts- und Nevenkranke, das Irrenschloss Hansaallee 43 nach Niederrad verlegt und Fabgerissen wird. - In Frankfurt wird die vom frankfurter Bauunternehmen Wayss und Freytag gebaute Großmarkthalle Sonnemannstrasse 20 als größte ihrer Art eröffnet. Sie hat eine Verkaufshalle von 12.500 qm und eine Importhalle von 7.300 qm, ein Kühlhaus mit 3.000 qm und ein Bürohaus - Der in Rüsselsheim geborene Fritz von Opel (29) erreicht mit dem Opel Sander-Rakwagen 235 km/h. - Der in Rüsselsheim geborene Automobilindustrielle Fritz von Opel (29) wird an Bord des Linienschiffs Conte di Savoia von den Britischen Behörden bei Gibraltar verhaftet und 16 Tage festgehaltenund darf danach weiter in die USA reisen. - In Rüsselsheim hat die Adam Opel KG nach 42.771 produzierten Kraftfahrzeugen 27,5 % Marktanteil und wird größter deutscher Automobilhersteller. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Reit und Fahr Club eine Hubertusjagd. - In Frankfurt Fechenheim wird ein Arbeiter Hallenschwimmbad eröffnet. - Die NSDAP Mitglieder Jakob Sprenger (44) und der Bäcker Adalbert Gimbel (30) kleben bei den Wahlen selbst die Wahlplakate auf dem Land. - In Frankfurt werden auf dem Flugplatzgelände Flughafen Frankfurt Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19 Raketenflugzeuge gestestet. - In Bad Camberg ist der bad camberger Apotheker Paul Lawaczeck (50) NSDAP Kreistagsabgeordneter. Wie sein in Bad Camberg geborener Bruder, der Arzt Ernst Lawaczeck (38) betätigt er sich als NSDAP Redner. - In Bad Homburg zieht der abgesetzte drittälteste Kaisersohn Adalbert von Zollern Preußen (St) (44) wegen des schlechten Gesundheitszustands seiner Frau Adelheid von Sachsen Meiningen aus der Jugendstil Villa Adelheidswert im Stadtpark aus und zieht inkognito unter dem Pseudonym Graf und Gräfin von Lingen in die Schweiz. - In Frankfurt bietet die jüdisch deutsch kombinierte Schule Philantropin in der Hebelstrasse 15 Unterricht vom Kindergarten bis zum Abitur. - In Wiesbaden Biebrich und in Bad Schwalbach werden Selbstanschlussämter der Post für Telefone eingerichtet. - In Frankfurt übernimmt die Stadt die von der jüdischen Bankierfamilie gestiftete Freiherrlich Carl von Rothschild'sche öffentliche Bibliothek Am Untermainkai 14-15. - In Wiesbaden erreicht die NSDAP 8,5 %. - In Frankfurt Bornheim Bergerstrasse 275 wird der große Festsaal des Gasthauses Zur weißen Lilie Berger Strasse 275 zum Kino Blumen-Lichtspiele umgebaut. - In Darmstadt wird der Fussballverein Darmstadt gegründet. - In Eltville Eichberg wird die Heil- und Pflegeanstalt Eichberg Kloster Eberbach Strasse 4 in Landesheilanstalt Eichberg umbenannt. - In Wiesbaden wird der wiesbadener Spielbank Croupierssohn, deutsche Jazzpianist, Big-Band-Leader und Schlagersänger Paul Kuhn geboren. - Wiesbaden hat 153.712 Einwohner und Mainz hat 110.783 Einwohner. - In Rüsselsheim stellen bei Opel 9.400 Arbeiter 43.000 Kraftfahrzeuge her. - In Frankfurt beliefert der Rindswurstfabrikant Karl Gref-Völsing in der Hanauer Landstrasse 132 zusätzlich zu seinen Pferdekutschen auch mit einem Kraftfahrzeug seine Filialen in der Innenstadt. - In Frankfurt eröffnet im Konservatorium Hoch Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) eine akademische 29 Personen Jazz Klasse unter Leitung des jüdischen ungarischen Überseedampfertanzorchestermusikers Matyas Seiber (23), die Konzerte im Volksbildungsheim von Hermann von Schmeidel Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) gibt. - Das Orchester von Radio Frankfurt tritt beim Deutschen Kammermusikfest in Baden-Baden auf. - In Wiesbaden zieht der ehemalige badkreuznacher Kurorchesterdirigent und wiesbadener Generalmusikdirektor Carl Schuricht (48) in das Hotel Oranien in der Platter Strasse 2. - Im Deutschen Reich gibt es 40 Todesurteile. - In Mainz stirbt der in Rüsselsheim geborene Automobilindustrielle Heinrich Opel (55), wodurch seine Tochter und weltbeste Military-Springreiterin Irmgard von Opel (21) die Bewirtschaftung des ererbten Hofguts Westerhaus in Ingelheim und das Gestüt Westerberg in Ingelheim übernimmt. - In Mainz braut die Mainzer Aktien Bierbrauerei ihr neues stärkeres und an das Dortmunder Bier angelehnte Rad Pils. Der Schaum des Rad Pils mit 4,3 Volumenprozent hält länger und das Bier hält länger als Pilsener Urquell mit 3,6 Volumenprozent und das Radeberger Pilsner mit 3,7 Volumenprozent. Es gibt die Hausmarke Mainzer Rad, ein helles Tafelbier, die Hausmarke Doppel Rad, ein Helles Extra, das Rad Pils nach Pilsener Brauart, die Hausmarke Rad Dunkel nach münchner Brauart und das Doppel Rad Dunkel, ein extra schwergebrautes dunkles Tafelbier. - In Rüsselsheim wird das pulvergetriebene Raketenauto Opel-Sander RAK 1 mit 12 Raketenröhren vom in Rüsselsheim geborenen Opelgründerenkel Raketenfritz alias Fritz von Opel (29) auf der Opel Rennbahn durch den Raketenfahrer Opel-Ingenieur Kurt C Volkhart getestet. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert 8 Sekunden. - In Frankfurt ist mit der Eingemeindung von Fechenheim der in Frankfurt geborene jüdische Industrielle Leo Gans (85) und die Cassella Farbwerke der größte Arbeitgeber der Stadt. Er wird Ehrenbürger von Frankfurt. - Die in Söcking bei Starnberg geborene Prinzessin Hildegard von Hanau (St) (--) heiratet den in Berlin geborenen Graf Wulf Diether von Castell Rüdenhausen (St) (--). - In Frankfurt gewinnt der Rennclub 324.000 Reichsmark und liegt damit hinter den Rennclubs Krefeld und Dortmund an dritter Stelle. Ihr Jockey Kurt Narr gewinnt in allen fünf Flachrennen für Rennpferde. - Der in Frankfurt geborene Regisseur Walter Ruttmann (45) erstellt den ersten abendfüllenden deutschen Tonfilm Deutscher Rundfunk, der bei der 5. Deutschen Funkausstellung in Berlin uraufgeführt wird. - In Frankfurt wird der Tennislehrer Hans Nüsslein (18) Mitglied des TC Palmengarten. - In Frankfurt fallen bei einer NSDAP Kundgebung auf dem Römerberg Schüsse bei Störungen durch die KPD. - In Frankfurt kommt es mehrfach zu Schießéreien zwischen KPD und NSDAP in der Altstadt. - In Frankfurt beginnt bei Freiherr Maximilian von Goldschmidt Rothschild (85) in dessen Schloss am Grüneburgweg die dritte Rheinische Dichtertagung. - In Frankfurt findet in der Radrennbahn am Stadion das Radrennen Großer Preis von Frankfurt statt. - In Frankfurt findet auf der Galopprennbahn in Niederrad das Pferderennen Großer Preis von Frankfurt statt. - In Frankfurt findet auf dem Flughafen Frankfurt Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19 ein Großflugtag statt. Die Zeppeline alias Luftschiffe parken südöstlich des Rebstockkreisels (20 18 hinter Ibis Hotel) . - In Wiesbaden beginnt der Wiesbadener Reit und Fahr Club mit einer jährlichen Hubertusjagd, bei der Pferde mit einer Foxhound Meute durch das Adamstal reiten. - In Frankfurt fährt ein Blumenkorso der Firma Opel mit blumengeschmückten Opel Kraftfahrzeugen durch die Stadt. - In Frankfurt wird der Fernsprechverkehr nach Buenos Aires in Argentinien aufgenommen. - Fürst Alexander von Erbach Schönberg (St) (56) verzichtet auf die Führung des Fürstenhauses Erbach Schönberg zu Gunsten seines ältesten Sohnes Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (25). - In Wiesbaden heiratet Prinz Wilhelm Richard Ludwig von Wittgenstein (St) (51) die in Prüm geborene bürgerliche Clara Maria Schäfer (34). - In Frankfurt beschwert sich der jüdische Centralverein über eine verstärkte Verdrängung von angestellten Juden. - In Oppenheim kommt es zu pogromartigen antijüdischen Ausschreitungen auf eine jüdische Festgemeinde durch auswärtige SA auf LKW Automobilen, die von Westhofen kommen. Der niersteiner Ludwig Goldschmidt wird niedergestochen, der Rest mit Gummiknüppeln und Schlagringen verprügelt. Die mainzer Kriminalpolizei ermittelt die Täter. - Auf dem Feldberg wird der Bergkönig Hans Stuck (28) auf Austro Daimler Sieger des Feldbergrennens über eine Renndistanz von 8 km. - Der in Nürnberg gegründete Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund ADGB beauftragt eine Kommission ein wirtschaftliches Grundsatzprogramm zu erarbeiten zu der der in Worms geborene jüdische frankfurter Rechtsanwalt Hugo Sinzheimer (34), der neuruppiner Wirtschaftswissenschaftler und SPD Politiker Fritz Baade, der jüdische wiener Kaufmannssohn und Ökonomietheoretiker Rudolf Hilferding (51), der frankfurter Akademie der Arbeit Dozent Erik Nölting (36) und der jüdische Wirtschaftsredakteur der Frankfurter Zeitung Fritz Naphtali (40) gehören. - In Frankfurt findet ein Theologentag statt. - In Frankfurt kostet im Speisewagen auf der Eisenbahnstrecke Berlin Neapel ein Wiener Schnitzel mit Röstkartoffeln oder pommes frites 2.50 Reichsmark. Alternativ gibt es ein Lendenstück oder ein Rumpfstück. Ein Paar Halberstädter Würstchen mit Kartoffelsalat kosten 80 Pfennig. Der billigste Wein ist ein 25er Niersteiner Riesling von Scholl und Hillebrand Rüdesheim. Er kostet 2,60 Reichsmark pro Flasche. Der 19 26er Ruppertsberger Mühlweg Riesling Spätlese von Scholl und Hillebrand Rüdesheim kostet 5 Reichsmark. Der teuerste Wein ist Oberelsässer Riesling für 6,80 Reichsmark. Als deutsche Schaumweine werden die Gebrüder Hoehl Kaiserblume und Deinhard und Co Deinhard Kabinett für 10,50 pro Flasche angeboten. An Likören gibt es Jacobi 18 80, Winkelhausen Alte Reserve, Schwarzwälder Kammerkirsch, Underberg, Bols Curacao weiß, Jacobiner Reiterlikör, Mampe Halb und Halb-Extra Elefant und St Rochus. An Zigarren gibt es Gulliver Alfonsos -,25, Ingo Galanes -,40, Gulliver Exclusivo -,30 und brasilianische Daponte Gigantes für -,40 Reichsmark pro Stück. An Zigaretten gibt es Reemtsma Ova, Gelbe Sorte und Senoussi, die in 10er Packungen verkauft werden. Eine Zigarette kostet 5-10 Pfennige. 1 Reichsmark entspricht 3,7 Euro (20 22). - Der jüdische frankfurter Telefonunternehmer Harry Fuld (38) produziert das Tischtelefonmodell Frankfurt mit Wahlscheibe. - In Frankfurt wird der ehemalige frankfurter NSDAP Ortsgruppenleiter frankfurter Amtsgerichtsrichter Friedrich Krebs (34) Richter am frankfurter Oberlandesesgericht. - Der in Polen geborene jüdische darmstädter und wiesbadener Generalmusikdirektor Joseph Rosenstock (33) geht an die Metropolitan Opera in New York. - In Frankfurt wird die Industriesiedlung Höchst eingemeindet. - Die in Mainz geborene Kunsthändlertochter und Schriftstellerin Anna Seghers (28) wird Mitglied der KPD. - In Mainz wird die durch die Grundwasserabsenkung notwendig gewordene, jahrzehntelange, große Domrenovierung beendet. - In Wiesbaden wird der kaufmännsche Außendienstler Hans Döring (51) Mitglied der SA. - In Mainz wird das Velodrom Mainz in der Agrippastrasse wegen eines benachbarten Neubaugebiets aufgegeben und nicht wieder aufgebaut. - In Wiesbaden gibt es die Tageszeitung Neue Wiesbadener Zeitung. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Klub das international besetzte Turnier der Herrenfahrer. - In Darmstadt Ober Ramstadt hat die Automobilfabrik Röhr von Fahrzeugkonstrukteur Hans Gustav Röhr (32) einen Auftragsbestand von 2200 Fahrzeugen. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Automobil Klub einen ersten großen Nachkriegs-Gesellschaftsabend mit Ball im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz. - In Frankfurt rezitieren die frankfurter Humoristen Conrad Hub und Heinrich Hub junior Texte von Friedrich Stoltze  (++) und Paul Quilling (--) auf Homophon-Platten. - In Darmstadt startet der in Bad Homburg aufgewachsene darmstädter Kunstflieger Johannes Nehring (26) unter Anleitung seines darmstädter TU Professors Walter Georgii (40) zu einem Segel-Kreisflug im thermischen Aufwind. - Der in Frankfurt geborene Reitsportler und Flugpionier Walter Mumm von Schwarzenstein (St) (41) lässt sich scheiden. - In Frankfurt wird das Warenhaus der jüdischen Familie Tietz mit Art-Deco Fassade eröffnet. Jüdische Warenhäuser, selbst die größten, bleiben aus religiösen Gründen samstags geschlossen. - In Frankfurt nimmt der frankurter Zoo die afrikanische Elefantenkuh Ipani auf. - Die in Offenbach geborene und in Frankfurt Sachsenhausen aufgewachsene jüdische Arzttochter Helene Mayer (18) alias blonde Helene gewinnt in Amsterdam Florett-Gold bei den Olympischen Spielen. - In Frankfurt erwirtschaften die Adlerwerke eine Gewinnsteigerung um 20 %. - In Wiesbaden ist das synagogenartige maurische Kaffeehaus Cafe Orient Unter den Eichen 2 c der gesellschaftliche Treffpunkt der Stadt. Der Hotelier Georges Richefort plant einen Ballsaal für 1.000 Gäste. - In Wiesbaden wird im Hof Geisberg für das Lehrlingsheim ein Radio für 250 Mark angeschafft. Nach der Konfirmation der Schüler und Schülerinnen des Kinderheims in der sonnenberger Kirche werden diese in die Lehre weitervermittelt. - In Frankfurt wohnt der Baunternehmen Philipp Holzmann Direktor F Holzmann (--) in der neu erbauten Villa am Schaumainkai 83 (20 17 Galerie Museum Giersch). Die frankfurter Filiale der Bank Deutsche Bank am Kaiserplatz wirbt für ihre Privatkundschaft mit einer Stahlkammer in der Kaiserstrasse 16-24. - In Offenbach übernehmen die Ludwig Krumm AG Vereinigte Lederwarenfabriken ihren Konkurrenten Gebrüder Langhardt. - In Bad Homburg findet im Kursaal eine Sitzung der Permanenten Standardisierungs-Kommission des Vökerbundes statt. - In Mainz beginnt die Reichsbahn mit den Fernreisezug Rheingold Express auf seiner Strecke von den Niederlanden in die Schweiz durch das Rheintal einzusetzen. - In Frankfurt werben nur die Metzger-Innungsmitglieder Schweinemetzger Sebastian Holler Trierische Gasse 27 mit der Telefonnummer TAUNUS 4159 und die Wurst- und Konservernfabrik Friedrich Emmerich in der Tönges Gasse 36 mit der Telefonnummer HANSA 21757 mit der Spezialität Frankfurter Würstchen. - Die verbliebenen Heil- und Pflegeanstalten des Bezirks Wiesbaden werden in Landesheilanstalten umbenannt. - In Frankfurt gewinnt der Sportclub Frankfurt gegen den SC Forsthausstrasse im Eishockey auf der eigenen Eisbahn an der Adickesallee. Das Sportclub Frankfurt Mitglied Heinz von Eckartsberg gewinnt beim Skiwettspringen in Winterberg mit dem gestandenen weitesten Sprung und den besten Haltungsnoten und wird mit Rittmeister aD Griebel und Peter Berg Deutscher Meister im Fünferbob. Der gemischte Zweierbob Geurts und Paul wird vierter. - In Mainz wird das Kino Kammerlichtspiele Weisenau in der Bleichstrasse 32 mit 115 Sitzplätzen eröffnet. - In Frankfurt verliert die Firma Delta alias Deutsche Lizenz Tatra – Automobile Betriebsgesellschaft m.b.H. in der Frankenallee 98 (20 18 Autohaus Gruber) einen Namensrechtsstreit und muss sich in Detra Automobile umbenennen. - In Frankfurt wird im Stadion Niederrad ein Lebendes Schachspiel veranstaltet, bei dem Menschen in historischen Gewändern Schachfiguren darstellen. - In Idstein stürzt bei einem Felsrutsch der hintere Teil des Rathauses ein. - In Wiesbaden gibt es das Cafe Restaurant Neues Schützenhaus mit der Telefonnummer 6633 bei der Fasanerie. - In Frankfurt wird von 70 Strassenbahnern im bornheimer Sportlokal Zum dicken Fritz Mainkurstrasse der Strassenbahner Sportverein (20 19 SG) gegründet und hat nach wenigen Monaten 120 Mitglieder, die auf dem Sportplatz Seckbacher Landstrasse alias Hertha-Platz spielen. - In Kelsterbach wird die frankfurter Kunstseidenfabrik AG von der Alfred Nobel Tochterfirma Vereinigten Glanzstoff AG übernommen, die zum beherrschenden kelsterbacher Betrieb wird. - In Frankfurt macht ein Zeppelin Luftschiff bei einer 10 stündigen Fahrt Süddeutschland Zürich Frankfurt Bodensee Halt. Es wird als fliegendes Hotel gefeiert. - In Rüsselsheim hat Opel ein Fließband von knapp 2.000 m Länge. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club das 8. Wiesbadener Automobil Turnier inklusive dem Rennen Rund um den Neroberg mit vollelektronischer Zeitnahme als Turnier der Herrenfahrer und als erstes internationales wiesbadener Automobilrennen als große Anerkennung der bis dahin geleisteten Arbeit, denn nur ganz wenige Veranstaltungen werden von der Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus, der Vorgängerin der F.I.A., in den internationalen Sportkalender aufgenommen. - In Darmstadt wird die Dienstwohnung des hessendarmstädter Hofmarschalls von hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (St) (70) des Schriftsteller und Jurist Graf Kuno von Hardenberg (67) im Neues Palias Georg Büchner Platz überfallen, wobei die Umstände nicht geklärt werden. - Der in Rüsselsheim produzierte herrschaftliche 24/110 PS Opel Regent mit Reihen-Achtzylinder wird in Berlin bei der Internationalen Automobil Ausstellung präsentiert. - Ein Frankfurter Adler Sportwagen gewinnt eines der rund 150 europäischen Bergrennen, das Bergrennen Wolfsberg bei Plauen durch Rudi Krause. Es gibt Rennwagen, Sportwagen und Tourenwagen Rennen. - In Frankfurt adoptiert der kinderlose Pharmaunternehmer Eduard Fresenius (37) die verwaiste Tochter Else Kröner (03) seiner Haushälterin. - In Frankfurt wird der in Wiesbaden geborene Arzt Heinrich Eufinger (34) Geburtshilfe und Gynäkologie Privatdozent an der Universität Frankfurt am Main. - In Frankfurt wird der katholische in Mainz Kastel geborene Bauhaus Fan und Leiter der frankfurter Kunstgewerbeschule, Stadtkunstwart, Stadtkunstwart und Denkmalpfleger für Hessen Nassau Friedrich Wichert (50) Mitherausgeber der Monatsschrift Das neue Frankfurt. - In Frankfurt wird der in Bornheim gegründete Karnevalsverein Neuer Frankfurter Dilettanten Club in Erster Frankfurter Theater und Karneval Club 18 98 eV umbenannt. - In Frankfurt wird Walter Minnich (09) Mitglied im frankfurter EFSC Schwimmclub, wo er auch Wasserball spielt. - In Rüsselsheim werden bei Opel 43.000 Autos von 9.400 Mitarbeitern hergestellt. - In Rüsselsheim und danach in Mainz besucht der berliner Kutscher, der Eiserne Gustav (69) bürgerlich Gustav Hartmann mit seinem Pferd Grasmus auf seiner Protestfahrt von Berlin nach Paris die frühere Poststation Am Brand, wo ihm der Mainzer Verkehrsverein traditionell Wein, Worscht und Weck serviert und wo früher die Eilposten nach Frankfurt und Straßburg abfuhren. - In Rüsselsheim veranstaltet der Frankfurter Motorradclub auf der Opel Rennbahn zum zweiten Mal das längste und schwerste Motorradrennen der Welt, das 24 Stunden Rennen, über 2.000 km mit einem Preisgeld von 14.000 Reichsmark. Man fährt auf Stock, Windhoff bzw Neander, UI, das offenbacher Team Krahn und Kirchner auf Diamant, das eine frankfurter Team Heldmayer und Wünneberg auf Dunelt und das andere frankfurter Team Braun und Pistorius auf einer deutschen MWH und Horex. Der frankfurter Klein fährt auf einer DKW Werksspezialmaschine in der 500 ccm Klasse einen langweiligen Start-Ziel-Sieg ein. Es ist so heiß, dass sich kaum Zuschauer an der Rennbahn einfinden. Nur die Restaurants sind überfüllt. - In Wiesbaden hat das Palasthotel am Kranzplatz von Hoteldirektor Otto Schick 5 Telefonnummern ua 59241, und ist das Romantikhotel der Stadt mit 200 modern eingerichteten Zimmern und 60 Thermalbädern direkt im Hotel. Es finden Nachmittagstanztees statt. Das Zimmer kostet 12 bis 20 Mark inklusive einem Thermalbad. - In Wiesbaden schließt der Hockeyclub und Tennisclub Blau Weiß seine Hockeyabteilung und streicht Hockeyclub aus seinem Namen. - In Neu-Isenburg tritt die Tennisabteilung des Neu-Isenburger Turnverein, dem neugegründeten Tennisverein Erster Neu-Isenburger Tennisclub mit blau weißen Vereinsfarben an der Brunnenstrasse bei. - In Wiesbaden reist der Automobilrennfahrer Kappler mit seiner Frau zum Wiesbadener Automobilturnier an. Die Teilnehmer werden am wiesbadener Kurhaus von Fotographen empfangen. - In Frankfurt gibt es die Radiosendung Die Stunde der Frankfurter Zeitung, wobei als Gast der in Wiesbaden geborene streng protestantisch baptistische Handschuhmachersohn und frankfurter Schriftsteller Alfons Paquet (47) über Wiesbaden spricht. - In Frankfurt brennt bei einem Schiffsunglück der Kohlenfrachter Gelderland II im Osthafen, wobei ein Matrose (41) stirbt. - In Frankfurt wird ein Ortsverein des Deutschen Automobil Clubs im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 gegründet. - Die in Darmstadt im Vorjahr verstorbene Pharmaindustriellenehefrau, Automobilrennfahrerin und Selbstmörderin Ernes Rogalla von Bieberstein (++) wird als Frau in Rot alias rotes Kleid für Mercedes Benz Typ S Werbeplakatikone für eine Romanfigur. - In Frankfurt Niederrad werden mehrere Galopprennen für Rennpferde veranstaltet. - In Frankfurt kommt es zu einem Flugzeugunglück, wobei nach dem Start vom Flughafen Frankfurt am Römerhof 19 nach Hamburg ein 3 motoriges Lufthansa Grossflugzeug Junker D 1069 bei Rödelheim wieder abstürzt, wobei aber nur zwei Passagiere leichte Verletzungen erleiden. - Der in Wiesbaden geborene Automobilrennfahrer August Momberger (23) startet beim ersten Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, wo er mit seinem Bugatti T35B wegen einer defekten Wasserpumpe ausscheidet, wonach er auf Mercedes Benz fährt. - In Frankfurt stirbt der belgische Bahnradrennfahrer Gustave Lejour (--). - In Frankfurt eröffnet der Geigenbauer Hoffmann ein Atelier am Schweizerplatz. - Das in Frankfurt gegründete Kartell Deutscher Automobil Clubs mit 50 Automobilclubs als Kartellclubs löst sich auf und ordnet sich dem Kaiserlichen Automobil Club KAC an der Spitze unter. - In Darmstadt zieht in das Mainzer Warenhaus im ehemaligen Kameytski Palais an der Westseite des Marktplatzes das jüdische Warenhaus Leonhard Tietz ein. - In Rüsselsheim wird der Fussballverein SC Borussia Rüsselsheim 19 06 in Sport Club Opel Rüsselsheim 19 06 umbenannt. - In Deutschland führt die Kriminalpolizei telgrafische Bildübermirrlung ein, wobei sähnlich wie bei besprechbaren  Rollen, Bilder auf mit Papier bespannte Rollen übertragen werden. Es gibt regionale Fingerabdruckkarteien und kriminalistische Testsets. - In Frankfurt wird das Haus des ehemaligen Richters Köppler im Köpplerhöfchen abgerissen. Es ist ein kurioses und besonders schmales Haus, dessen Stirnseite nur aus einem Torbogen und einem Fenster daneben besteht. - In Darmstadt kauft der Sportverein TSG Darmstadt 18 46 an der Heinrich Fuhr Strasse ein Wiesengelände. - In Langen erreicht der Fussballclub Langen 19 03 die höchste deutsche Spielklasse. - In Frankfurt wird im Luxushotel Frankfurter Hof am Kaiserplatz die frankfurter Ortsgruppe des politischen Automobilclubs DAC Deutscher Automobil Club gegründet, der sich audrücklich zur Weimarer Republik bekennt. - In Darmstadt nimmt die HEAG den Lininen Omnibus Verkehr vom Böllenfalltor nach Nieder-Ramstadt auf. Daneben betreiben die Reichsbahn, die Reichspost und private Unternehmen Linienverkehrsstrecken. - In Darmstadt läst sich der Motorrad Club Darmstadt Ernst Ludwig Strasse 2 wegen Streitereien und finanziellen Nöten nach 4 Jahren wieder auf.  - In Deutschland beginnt die Firma Hakle mit der Produktion von Toilettenpapier. -  In Deutschland sind mehr als 33 % aller verkauften Neu-Automobile Importe, davon 80 % aus den USA. Die Preise von heimischen Automobilen ist im Vergleich zu 19 14 um 63 % gesunken. - In Frankfurt wird das jüdische Warenhaus Tietz mit einer Art-Deco Fassade an der Ecke Zeil/Grosse Eschersheimer Gasse (20 21 Zeil Galerie Kaufhof) neu erbaut. - In Frankfurt komponiert der in New Orleans geborene schwarze Jazz Musiker Sidney Bechet (31) sein Stück Negro Rhapsody mit dem Zusatz Eiserne Hand 42. Er ist mit seiner späteren dritten Ehefrau Elisabeth Ziegler (18) befreundet, die er seit einem Jahr kennt. - In Frankfurt Höchst beginnt die Farbwerke Höchst mit der Weiterentwicklung des 15 Jahre zuvor in Frankfurt Griesheim von Fritz Klatte (--) entwickelten Polyvinylacetat Kunststoffs Mowolith, wodurch mit der Forschung von modernen Kunststoffen begonnen wird. - In Frankfurt Höchst gibt die Stadt wegen der Eingemeindung die Nutzung des Bolongaropalasts als Rathaus auf. - In Frankfurt hat das Hotel Tiroler Hof eine schnörkellose Leuchtreklame mit schwarzen Arial-Buchstaben auf weißer Leuchtfläche und umgekehrt entsprechend der frankfurter Reklameordnung und ein Automaten Cafe. - In Frankfurt wird in der Gutleutstrasse 231 ein neues Elektrizitätswerk (20 21 Heizkraftwerk West) im Stil des Frankfurter Stils erbaut. - In Frankfurt stellt die Elektrogerätefabrik Braun von Max Braun (38) mit seinem Umzug in die Idsteiner Strasse ein vollständig selbst hergestelltes Gerät her, ein Endstufe, wie man sie für Stereoanlagen benutzt. - In Wiesbaden macht Freiherrensohn Eberhard Löw von Steinfurth (19) sein Abitur. Der ehemalige nordschlewiger Landrat Freiherr Hugo Philipp Löw von Steinfurth (48) und Eva von Oertzen (41) sind seine Eltern. - Der Landkreis Höchst wird aufgelöst und von der Stadt Frankfurt eingemeindet. - Der Landkreis Wiesbaden wird aufgelöst. - In Frankfurt weist die Bilanz der Adlerwerke ein Plus von 20 % zum Vorjahr aus. - In Darmstadt wird der darmstädter Generalmusikdirektorensohn Karlheinz Böhm geboren. Er wird später Darsteller in den Sissi Filmen. Sein Vater Karl Böhm (34), der seit dem Vorjahr neuer Generalmusikdirektor am Hessischen Landestheater ist, ist fanatischer Bekämpfer der Moderne, der sich auch im neugegründeten NS nahen und vordenkerischen Kampfbund für deutsche Kultur engagiert, dessen Gründer Alfred Rosenberg ist, der im Kampf um das deutsche Theater auch seine NSDAP Wochen Hetzschrift Frankfurter Beobachter einsetzt. - Weil Ehescheidungen in England zwar möglich und bezahlbar sind, aber nur bei Vergewaltigung, Analverkehr, Inzest, Sodomie, Verlassen, Vielehe oder sexuelle Untreue zugelassen werden, wird der Roman Lady Chatterley ein Erfolg. - In Wiesbaden wird der Vorsitzende des Wiesbadener Automobil Club Mitglied der 8 köpfigen Kommission Oberste Nationale Sportbehörde für den Automobilsport in Deutschland ONS.   - In Frankfurt ist der als Motorradverein gegründete Automobilclub ADAC Gau III a  Hessen Nassau mit der Telefonnummer RÖMER 2347 mit 1. Vorsitzendem G Kleinböhl Merianstrasse 18 in der Hochstrasse 43. - In Frankfurt Rödelheim wird das Brentanobad als größtes europäisches Freibad erbaut. - In Frankfurt gründet der Natur Apostel und frankfurter Kneipenpoet Karl Waßman (33) eine eigene Partei Waßmann Bund, die sogar 1.325 Stimmen erhält. - Der rheinhessische völkisch gesinnte Heinrich Ritter (40) tritt in die NSDAP ein und wird Parteiredner. - In Frankfurt beendet der in Saarbrücken geborene Regisseur Max Ophüls eigentlich Max Oppenheim (26) sein zweijähriges Engagement am Theater Neues Theater Mainzer Landstrasse 55. - In Frankfurt beendet der konkurrenzlose fünffache deutsche Meister aller drei Waffengattungen Fechten, Säbel und Degen Erwin Casmir (33) beim Fechtclub Hermannia Frankfurt (19 71 Universitätsfechtclub) seine deutsche Karriere um auch den Jüngeren ein Chance zu geben, wonach er nur noch international und in den Mannschaftswettwerben antritt, wo er in Amsterdam bei Olympia Silber gewinnt. - In Frankfurt wird das meistgespielte Theaterstück am Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse die Lokalposse bzw Komödie Die fünf Frankfurter, das von den fünf Rothschildgründersöhnen handelt und die Zuschauer fiktiv an deren strategische Gedankenspiele um Staaten, Macht, Geld und Titelkauf, aber auch durch eine fiktive Charlotte von Rothschild um moderne Kompromisse im privaten Bereich Finanzheirat zwischen Orthodoxie und Assimilation teilhaben lässt, vom wiener Regisseur Carl Rössler (63) nach 16 Jahren und 216 Aufführungen abgesetzt. - In Frankfurt beginnt die in Mainz geborene jahrzehntelang judenfreundliche, tolerante und demokratische populärste frankfurter Persönlichkeit Mundartdichter Adolf Stoltze (86) in seinem Historienstück Vinzent Fettmilch gegen Juden zu hetzen. - In Frankfurt heiratet der Regierungsschulbaumeister Wilhelm Schütte (28) seine Kollegin, die wiener Staatsbeamtentochter und frankfurter Bauamtsarchitektin Margarethe Lihotzky (31), über die nach der 10.000. bauhaus Einbauküche der im Elsass geborene ehemalige Filmkopierwerksangestellten und frankfurter Pressefotograf Paul Wolff (41), der sich mit situativen Leica Kleinbildfotoaufnahmen und einer eigener Fotoagentur etabliert hat, den Dokumentarfilm Frankfurter Küche dreht. - In Mainz Mombach übernimmt Westwaggon die mainzmombacher Waggonfabrik der Gebrüder Gastell. - In Mainz kündigt die Rheinische Actien Brauerei Weisenau die Lieferung von mehr als der Hälfte des städtischen Trinkwassers aus ihrem privaten Wasserwerken Weisenau und Hechtsheim, weil im Folgejahr das städtische Wasserwerk Schönau eröffnet wird. - Der in Nackenheim geborene jüdische Schriftsteller Carl Zuckmayer (32) schreibt das Drehbuch für den Skandalfilm Der blaue Engel. - In Wiesbaden wird der Bahnhof in Hauptbahnhof umbenannt. - In Langen wird im Saal der Gaststätte Zum Lämmchen in der Schafgasse 29 das Kino Neu Lichtbühne eröffnet. - In Darmstadt schickt der Automobilhersteller Hessische Automobil Gesellschaft AG den in Mainz geborenen Rennfahrer Harry Stumpf-Lekisch (--) mit einem HAG Gastell Sportwagen zum Deutschland Grand Prix auf den Nürnburgring wo er wie im Vorjahr das Ziel nicht erreicht. Das Unternehmen wirbt mit dem Werbeslogan Die Sonne bringt es an den Tag, das beste Auto ist der HAG. - In Wiesbaden lässt sich der in Rüsselsheim geborene Opel Gründersohn und Generaldirektor und Aufsichtsratsvorsitzender der Opelwerke in Rüsselsheim Wilhelm von Opel (57) nieder. - In Mainz stirbt der Opel Gründersohn Heinrich von Opel (55). Auch seine Frau Emmy Weber (50) stirbt. Sie haben zwei Töchter Margarethe von Opel (25), die mit dem in Leipzig geborenen Bankier mit jüdischen Wurzeln Friedrich Jay (28) verheiratet ist, und Irmgard von Opel (21). die Familie von Opel bewohnt die Villa Ecke Steubenstrasse 34/Bierstadter Strasse. - Das in Schaafheim geborene Dienstmädchen, und schon einmal wegen ihrer extremistischen Tendenzen schon einmal aus der KPD ausgeschlossene hessische Frauenleiterin Anna Katharina Sehnert (46) gründet ua mit ihrem in Groß-Zimmern geborenen Ehemann, den Bäcker und Aufzugsbauer Jakob Roth (--) den kommunistischen Lenin-Bund. - In Frankfurt zieht sich die frankfurter Kaufmannstochter und Gründerin eines Mädchen Instituts Anna Henriette Schmidt (76) als Direktorin am Blittersdorff-Platz 39 später François-Mitterand-Platz zurück, und überlässt ihre Mädchen Käthe Heisterbergk (40), die einen Doktortitel hat und die Schule zu einem humanistischen Mädchen Gymnasium später Ganztags-Gymnasium in Nieder-Erlenbach mit Internat auf dem Gelände der Glauburg umbaut. - In Frankfurt beginnt die von zwei jüdischen frankfurter Bankiers gegründete Frankfurter Sozietätsdruckerei im 64. Jahrgang ihrer frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung einen Vorabdruck des Sex and Crime Roman Berlin Alexanderplatz aus dem berliner Milieu zu drucken, was bis ins Folgejahr dauert. Der Roman beginnt in der Gosse, wo ein hilfsbereiter jüdischer Geistlicher dem Protagonisten und Verbrecher Franz Biberkopf eine moralisierende Kriminalgeschichte erzählt, der danach in den Molloch Berlin eintaucht und vergewaltigt und raubt. - Der in Frankfurt geborene Metzgersohn und Vagabund Albert Daudistel (38) wird Mitglied im revolutionären kommunistischen Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. - In Langen verkauft der Opel Vertragshändler Schroth in der Darmstädter Straße, dessen Schwiegermutter seines Vaters die Adam Opel Schwester Friederike Wilhelmine oder Margarethe Opel (++) ist, Motorräder von Opel aber auch von BMW und DKW. - In Schlangenbad wird ein Thermalfreischwimmbad alias unter freiem Himmel eröffnet. - In Frankfurt Fechenheim wird mit der Eingemeindung auch mit dem Bau der Straßenbahn begonnen. - In Wiesbaden gewinnen beim 8. Wiesbadener Automobil Turnier laut Werbeabteilung der Mercedes-Benz AG ihre Fahrer und Automobile mehr als die Hälfte aller Schönheitspreise.

1927 Wetter: Die Erdbevölkerung wächst auf zwei Milliarden Menschen. Eine Verdoppelung seit 18 04. - In Frankfurt kommt die Erstausgabe der NSDAP Wochen Hetzschrift Frankfurter Beobachter als Enthüllungsblatt und NSDAP Organ heraus. Die NSDAP Redaktion wird mit gesammelten 48 Mark gegründet. Die NSDAP Mitglieder Leopold Gutterer (25) und Theodor Habicht (29) betätigen sich in einem kleinen Raum von NSDAP Mitglied Moßbrugger in der Adalbertstrasse als Redakteure. Da keine regionale Druckerei sie drucken will, kommt sie aus Lambrecht in der Pfalz. - In Frankfurt macht der NS Studentenbund Wahlpropaganda vor dem Eingang der Goethe Universität. - In Frankfurt wird Jakob Sprenger (43) NSDAP Gauleiter Hessen-Nassau. - In Mainz löst sich die mainzer NSDAP Ortsgruppe wegen Geldproblemen auf und ihr in Mainz geborener mainzer NSDAP Ortsgruppenleiter und Gerichtsassessor Hugo Wolf (31) tritt aus der Partei aus. Bei der Neugründung können sie kein Parteilokal finden. - In Mainz verbieten die linkrheinischen französischen Besatzungstruppen uniformiertes Auftreten in der Öffentlichkeit. - In Wiesbaden wird der in Wiesbaden geborene Schriftsetzersohn Theodor Habicht (29) NSDAP Ortsgruppenleiter und gründet die Wochenzeitung Nassauer Beobachter und den Pfälzer Beobachter, die zu offiziellen NSDAP Gauparteiorganen werden. - In Frankfurt tagt der Reichsverband der Deutschen Industrie im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16. - In Frankfurt wird Peter Gemeinder (36) frankfurter NSDAP Ortsgruppenleiter. Die NSDAP Ortsgruppe Frankfurt wird von ihrem Vermieter aus dem Parteibüro im 5. Stock in der Domstrasse 12 geworfen und zieht deshalb in den 3. Stock in der Trierische Gasse 7, wo erstmals ein Parteischild angebracht wird. - In Frankfurt stören die NSDAP Mitglieder Jakob Sprenger (43), Peter Gemeinder (36), Karl Linder (27), Leopold Gutterer (25), Walter Heyse (25), Gerhard Rühle (22) und Hermann Neef (23) uneingeladen bei fremden Parteiveranstaltungen. Sie werden von SA und SS geschützt. - In Frankfurt wirbt die NSDAP Ortsgruppe nicht nur samstags sondern auch sonntags. - In Frankfurt beschuldigt das NSDAP Mitglied Leopold Gutterer (25) in der NSDAP Hetzschrift Frankfurter Beobachter den jüdische Warenhauskonzerninhaber Butterhersteller Hermann Wronker (62) mit falschen Gewichtsangaben zu betrügen und wird zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. - In Wiesbaden eröffnet die Familie Ewert in der Bleichstrasse 5 das Kino für Jedermann (später Olympia). - In Frankfurt eröffnet der DVP Reichsaußenminister Gustav Stresemann die internationale Veranstaltung Musik im Leben der Völker in der Festhalle an der Messe. - In Wiesbaden wird der Wiesbadener Reit und Fahr Club gegründet, bei dem Reitstunden im Tattersall Weiß in der Saalgasse alias Lehrstrasse 13 gegeben und große Ausritte veranstaltet werden. Die Frauen Gertrud Flemming, Fußbahn, Irene Pabst, Christa Rospatt, Vogel und die Männer Bechtold, Fliegeiskamp, Dr. Gäfgen, Wilhelm Müller und Karl Heinz Pabst sind einige der 151 Mitglieder. - In Mainz stellt der Lederhändler Karl Weis aus der Korbgasse den ersten Nachkriegsfastnachtszug auf. - In Frankfurt wird ein Telefongespräch auf Langwellenfunkbasis nach New York geführt. - In Bad Soden wird eine badsodener NSDAP Ortsgruppe gegründet, die sich zur Parteizentrale entwickelt. - In Frankfurt stirbt der in Argentinien geborene jüdische und bedeutendste Getreidegroßhändler der Welt Hermann Weil (59) in der Zeppelinallee. - In Wiesbaden erreicht die NSDAP 1,5 %. - In Preußen werden von allen Sinit und Roma Fingerabdrücke genommen. - In Frankfurt debutiert der Schauspieler Theo Lingen (24) am Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse. - Wiesbaden hat 133.705 Einwohner und Mainz hat 110.595 Einwohner. - In Königstein kauft der jüdische u.a. frankfurter Warenhauskonzerninhaber, Ufa Kinokettengründer Hermann Wronker (60) die Villa Flinsch Rombergweg 4. - Im Deutschen Reich gibt es 64 Todesurteile. - In Mainz wird nach WW1 wieder ein Rosenmontagszug veranstaltet, an dem die Prinzengarde in neu entworfenen Uniformen und ihrem neuen Markenzeichen der Trommler in kurmainzischen Felduniformen mit preußischen Spitzhüten auftritt. - Die in Rüsselsheim geborene Automobilindustriellentochter und Springreiterin Irmgard von Opel (20) heiratet den in Mainz geborenen mainzer Oberbürgermeistersohn, Filmregisseur und Drehbuchautor Karl Georg Külb (26) und lässt sich innerhalb eines Jahres wieder scheiden. Karl Georg Külb (26) wird Koautor des Ufa NS Propagandafilms Mein Sohn, der Herr Minister. - In Frankfurt wird die Fischertochter und Offenbacher Tachometerwerke Gründertochter (20 16 VDO) Liselott Linsenhoff als Liselotte Schindling geboren. - In Offenbach wird eine offenbacher SS Ortsgruppe mit 7 Mitgliedern, darunter der aus Bensheim stammende Schlosser Ludwig Seehaus (30), ein Dr Herbert, Max Hoffmann und Willi Frank gegründet. - In Offenbach wird unter offenbacher SA Ortsgruppenführer Geis eine 20 Mann starke offenbacher SA Ortsgrupe gegründet. - In Frankfurt sind Friedrich Weitzel (23) und Leopold Gutterer (25) in der SS. Friedrich Weitzel (23) wird für 2 Jahre SS Führer Gau Hessen Nassau Süd. - In Mainz wird der ehemalige Justizpalast im Dalberger Hof Klarastrasse 4 als Polizeipräsidium genutzt. - In Rüsselsheim leiden die Besucherzahlen der 1.500 m langen und ovalen Opel Rennbahn durch die Neueröffnung des Nürburgringes. - In Offenbach wird der offenbacher Lehrer Friedrich Ringshausen (47) Friedrichsring 3 NSDAP Gauleiter des neuen Gaues Hessen, der aus Oberhessen, Rheinhessen und Starkenburg besteht. - In Frankfurt eröffnet der aus München stammende Gastwirt Gustav Maier in der Große Sandgasse 5 die Almhütt'n (20 16 Strassenfläche vor Berliner Strasse 42). - In Frankfurt werden im Ehrenhof der Frankfurter Universität Ehrentafeln für Kriegsgefallene aufgestellt. - In Darmstadt wird am Natursee Großer Woog ein zusätzliches Frauenbad angebaut. - In Darmstadt bietet Merck Vigantol als erstes Vitamin D Präparat an. - In Darmstadt übernimmt der morganatisch bei Metz geborene, in Darmstadt aufgewachsene und erfolglose Automobilhersteller Graf Otto Heinrich von Hagenburg (26) die Daimler Benz Vertretung in der Elisabethenstrasse. - In Frankfurt veranstaltet die NSDAP eine öffentliche Veranstaltung, zu der über 1.000 Menschen ins Volksbildungsheim Eschenheimer Anlage 40 zu Joseph Goebbels kommen, woraufhin es kurze Zeit später zu einer NS Demo kommt. - In Frankfurt prügeln sich SA und Reichsbanner in der Strassenbahnlinie 15. Beim Hippodrom Ecke Stresemannallee/Kennedyallee 19-23 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat) schreitet die Polizei ein und nimmt 30 SA fest. - In Frankfurt steigt nach der Taufe der Freiballon Drory als Geschenk der Frankfurter Gasgesellschaft an den Frankfurter Verein für Luftfahrt auf dem Festhallengelände der Messe auf. - In Frankfurt zieht mit einem lebenslangen Wohnrecht der kriegsverwundete preußische Generalssohn Pazifist und Dichter Fritz von Unruh (54) in den Rententurm. Er gilt als Nestbeschmutzer. - In Frankfurt gibt es 3.652 Motorräder, 4.271 PKW und 1.383 LKW Automobile. - Auf dem Feldberg holt die NSU Tourenwagenfahrerin und frankfurter Autohändlertochter Erna Glöckler den zweiten Platz in der Klasse bis 1500 ccm. - In Wiesbaden stören aus Frankfurt mit einem Lastkraftwagen angereiste mit Gummischläuchen und Schlagstöcken bewaffnete und als Zuhörer geduldete Hakenkreuzler alias NSDAP Mitglieder eine Versammlung jüdischer Frontsoldaten auf ein Kommando hin. Auf ein Kommando hin kommt zu einer Saalschlacht, die die anwesende Polizei nur zögerlich beendet. - In Wiesbaden zeigt der neue Besitzer des Hotels Frankfurter Hof Wegergasse 37 Alfons Haas bei der Neueröffnung den jüdischen Gästen mit der antisemitischen Tageszeitung Nassauer Beobachter auf allen Tischen, dass sie nicht willkommen sind. - In Frankfurt Bockenheim erbaut der Metallgesellschaftsgründersohn Richard Merton (46) die neubarocke Villa Merton am Leonhardsbrunn 12. - In Frankfurt wird das NSDAP Mitglied Eduard Weber Anwalt am Amtsgricht. - In Frankfurt Fechenheim wird das modernste Hallenbad Europas eingeweiht. - In Höchst wird das französische Zwangsbordell alias öffentliches Haus für Sexarbeit geschlossen. - Die Besitzerin des frankfurter Palais Reichenbach Lessonitz alias Palais Löwenstein in der Taunusanlage 14 (20 17 Deutsche Bank Hochhäuser), die Fürstenwitwe Prinzessin Pauline von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (69) alias Prinzessin Paulina von Reichenbach Lessonitz stirbt. - Der in Gonsenheim aufgewachsene völkische Postinspektorensohn Walter Best (22) beendet sein Germanistikstudium in Frankfurt. - In Offenbach wird das Gaswerk an die Main-Gaswerke AG verkauft. - Der in Nieder-Flörsheim geborene Jurist und SA Führer Philipp Wilhelm Jung (43) wird private Leibgarde des rheinpfälzer NSDAP Gauleiters Josef Bürckel (32). - In Mainz schließt der in Weißrussland geborene jüdische Unternehmer Moses Gorbaty am Binger Schlag (20 17 Wallstrasse 1) das Automobilwerk Garbaty Mainz nach der Produktion von 400 Automobilen, darunter der 4 Zylinder 5/25 PS alternativ als Phaeton oder Limousine. Der Name wird von Gorbaty zu Garbaty geändert. So wie die berühmte deutsche Zigarettenmarke heißt. - In Frankfurt sitzt man im Weinlokal Der Brückenkeller in der Schützenstrasse 6 in den Kellergewölben der Weingrosshandlung La Roche & Allinger, im Besitz von K Allinger und Franz Albert um das tausend Liter fassendes noch unverzierte Goethe-Fass. - In Frankfurt lässt der jüdischevangelisch konvertierte Cassella Teilhaber und in den Adelsstand erhobene Carl von Weinberg (66) den von ihm gegründeten Frankfurter Golf Club mit einem 9-Loch-Platz nach Niederrad in die Golfstrasse direkt vor seine Haustür Villa Waldfried Flughafenstrasse umziehen, wo ein 18 Loch Platz angelegt ist und ein englisches Landhausstil Clubhaus erbaut wird. - Eine Strassenverkehrsordnung mit neuen international gültigen Warnungstafeln für den Kraftfahzeugverkehr wird eingeführt. - In Mainz findet ein Deutsches Volkstrachtenfest statt. - In Ober Ramstadt beginnt der Automobilwerkbesitzer Hans Gustav Röhr (32) mit Joseph Dauben mit der Produktion des Röhr 8 in Leichtbauweise mit Tiefbettkastenrahmen und Einzelradaufhängung, was zu einer sehr guten Strassenlage führt. Der unausgereifte 2.000 ccm Reihenachtzylindermotor macht ständig Probleme. Die Karosserie stammt vom darmstädter Karosseriebauer Autenrieth. Hans Gustav Röhr (32) verzichtet auf eine rationelle Fertigung. - In Mainz runiert der Besitzer der einzigen mainzer Hausbrauerei Franz Geier der Brauerei Zum Birnbaum in der Birnbaumgasse 5 durch seine Spielsucht seine Brauerei und verkauft sie an die Schwanenbrauerei. - Im Kloster Eberbach wird zur Tourismusförderung Wildschweinzucht im Saugraben betrieben. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 35 Pfennig auf 38 Pfennig. - In Darmstadt wird für das mittelrheinische Kreisturnfest die Festhalle erbaut. - In Darmstadt veranstaltet die Stadtverwaltung Konzerte im Orangeriehaus im Bessunger Hofgarten. - In Darmstadt hat die Kronenbrauerei die Telefonnummer 88 und 1527. - In Wiesbaden befreundet sich der expressionistische russische Maler Alexej von Jawlensky (62) mit der in Wiesbaden geborenen Malerin und Kunstgewerblerin Lisa Kümmel (30) und der in Frankurt geborenen Kunstsammlerin und Hoechst Millionenerbin Hanna Bekker vom Rath (34). - In Darmstadt kauft die Studentenverbindung Burschenschaft Frisia an der Technischen Hochschule im Prinz-Christians-Weg 11 ein eigenes Verbindungshaus, das im Folgejahr eingeweiht wird. - In Bad Homburg wird das Seedammbad eröffnet. - In Bad Homburg findet eine Modenschau auf der Treppe des bad homburger Kurhauses statt. Vor einer Palme präsentieren sie kostbare Abendkleider in Form von orientalischen Umhängen. Alle Frauen haben kurzes Haar. - In Frankfurt hat das Restaurant Kaiser-Keller zwar ein mittelalterliches Kreuzrippengewölbe, aber alle Flächen sind weiß gestrichen und mit großen modernen Ovalen dekoriert. - In Frankfurt Sprendlingen wird das Sprendlinger Freibad eingeweiht. Der sprendlinger Victoria Kinobesitzer Philipp Ebert filmt das Ereignis als AXR-Film-Produzent. Beim Umzug durch die Stadt beteiligen sich alle Sportvereine. Viele Sportler marschieren wie die Konservativen monieren, nackt, dh. nur mit T-shirt und kurzer Hose, selbst Junge Frauen. Trockenübungen führen die Schwimmer nur in Badehose bekleidet vor. Schwimmerinnen tragen T-shirts dabei. - In Frankfurt gewinnt die in Boulogne sur Mer geborene jüdische frankfurter Industriellentochter Margot von Gans (28) das Feldberg Rennen in einem 4500 ccm Steyr Rennwagen. Ihr Bruder ist der Rennfahrer Josef Paul von Gans (30). - In Mainz Laubenheim schließen die Gaststätten Am Alten Spritzenhaus Heinrich Doerr Schulstrasse 3 und Zur Vilzbach/Zum Karlshof Vordere Talstrasse. -  In Frankfurt wird das international renommierte Weinlokal Der Brückenkeller Schützenstrasse 6 mit qualitativ hochwertigen Weinen und Speisen wiedereröffnet. - Der in Nieder-Flörsheim geborene mainzer NSDAP Jurist Philipp Wilhelm Jung (43) wird ständige Security von rheinpfälzer NSDAP Gauleiter Josef Bürckel (32) und tritt dazu in die SA ein. - In Frankfurt läuft der Sportclub Frankfurt 80 Leichtathlet Ernst Geerling (18) die 100 Meter in 10,8 Sekunden und hat bereits 23 Siege im Sprinten errungen. Das Mitglied Rudolf von Goldschmidt-Rothschild (46) gewinnt den Prix de la Méditerranée gegen 166 Konkurrenten im Tontaubenschießen. - In Mainz betreiben 560 Personen die städtische elektrische Strassenbahn 73 Triebwagen, 61 Anhängewagen und 20 Güterwagen bei 15.000.000 Fahrgästen auf 26 km. Zwei Strassenbahnlinien sind nicht im Besitz der Stadt. Zum städtischen Krankenhaus und nach Laubenheim kann man nicht fahren. Nach Hochheim wird eine Kraftwagenlinie geplant. - In Mainz Mombach produziert die Eisenbahnwaggon-Fabrik Gastell, die auch Strassenbahnwagen für alle Marken herstellt, Personenautos alias Personenkraftwagen der Marke Hag mit dem Modell 5/25. - In Mainz Kostheim produziert Linde elektrische Haushaltskühler alias Kühlschränke. - In Mainz ist der jüdische Bankier Kommerzienrat Ludwig Kronberger stellvertretender Vorsitzender der jüdischen Gemeinde und Vorsitzender des Vereins Mainzer Kaufleute. - In Wiesbaden hat die Firma Linde Eismaschinen AG bereits 10.000 gewerbliche Eismaschinen (nicht Kühlschränke) verkauft. - In Frankfurt findet ein Lichtfest statt, wobei in der ganzen Stadt einzelne Gebäude mit Flutlicht angestrahlt werden, darunter der Dom mit 43.000 Watt und der Eschenheimer Turm mit 13.000 Watt. - In Mainz gräbt der Museumsdirektor Aloys Ruppel eigenmächtig vor der Universität nach den Gebeinen von Buchdruckerfinder Johannes Gutenberg. - In Wiesbaden Georgenborn wird die Scheuermann Germanen Hütte als Schutzhütte bei Wanderungen errichtet. - In Wiesbaden wird der jüdische ehemalige Theaterkritiker der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung und unerfahrene kasseler Theaterintendant, der Kassel aus der provinziellen Mittelmäßigkeit herausgeholt haben soll, Paul Bekker (45) neuer Intendant am Staatstheater Wiesbaden alias Grosses Haus. Sein Vorgänger, der hamburger Theaterwissenschaftler Carl Hagemann (56), wird Rundfunkintendant in Berlin. Paul Bekker (45) ist Wortführer für die jüdischen Musiker Gustav Mahler (67), Franz Schreker (32), Arnold Schönberg (53) und Ernst Krenek (27), seinen Assistenten Schwiegersohn von Gustav Mahler (67), die er auf seine Bühne holt. Intendant Carl Hagemanns (56) Vorgänger am Staatstheater Wiesbaden, der darmstädter Theaterregisseur mit jüdischer Verwandtschaft Ernst Legal (46), wird Paul Bekkers (45) Nachfolger als Intendant in Kassel. Aus Kassel bringt Paul Bekker (45) den ehemaligen landgräflich hessischen Hofkapellmeister Ernst Zulauf und seinen Assistenten Ernst Krenek (27), der auch Programmhefte erstellen mußte, mit. Paul Bekker (45) eröffnet das Schauspiel mit der wiesbadener Erstaufführung Peer Gynt. Die erste Neuheit in der Oper wird das Stück Jonny spielt auf seines jüdischen Assistenten Ernst Krenek (27), wobei der jüdische Dirigent Joseph Rosenstock Shimmy, Fox, Tango und Blues spielt. Es kommt mit wenig Bühnendeko aus, handelt von einem Schwarzen, der einem Konzertviolinisten seine Amati-Geige stiehlt und damit eine neue Zeit einläutet, einer Jagd nach dem Dieb und dessen Flucht nach Amerika. Im Theater Kleines Haus ehemaliges Residenztheater in der Luisenstrasse 42 (20 16 mittig Nordseite Luisencenter) wird das 22 Jahre alte Frank Wedekind Stück Hidalla die erste Neuheit. Die wiesbadener NSDAP Ortsgruppe organisiert Protestmärsche gegen das neue jüdische Theater-Personal, das die Pöbeleien wahr aber nicht tragisch nimmt. - In Mainz hält der Schriftsteller Thomas Mann (52) in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) eine gut besuchte Lesung. - In Wiesbaden erlaubt der neue Vorsitzende des Polizeisportvereins Polizeimajor Rullich eine Damenhandballabteilung alias Faustball. - In Beerfelden Hetzbach findet das vom Verein Hessischer Automobil Club Darmstadt veranstaltete Krähbergrennen letzmals statt. Nach der Veranstaltung stellt Graf Alexander von Erbach Erbach (St) (36) seine finanzielle Förderung ein. Ein Krähbergrennen wird erst 1964 wieder gestartet. - Autobahnen heißen Autobahnstrassen. - In Wiesbaden wird die Postsportgemeinschaft Wiesbaden mit eigenem Sportplatz Steinbergerstrasse 10 gegründet. - In Frankfurt beschäftigen die jüdischen ADA-ADA Schuhfabrikanten Nathan 650 Arbeiter und Angestellte. - In Frankfurt Niederrad muss der Schiffs- und Bootsbauer Leux AG, der Eisenkähne produziert, schließen. - In Frankfurt hat der frankfurter NSDAP Ortsgruppenleiter hessennassauer NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (42) ein representatives offenes Automobil. - In Mainz kauft der deutsche Marktführer aus Berlin Elster Gasapparat als Gasmesserfabrik Mainz, Filiale S Elster das zweite Werk des illiquiden Gasapparte und Gusswerk Mainz und wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. - In Frankfurt wird der Juwelier Josef Grebenau in der Kaiserstrasse von seinem Geschäftspartner beraubt und ermordet, der mit 15 Jahren Zuchthaus bestraft wird. - In Wiesbaden wird der Neubau eines jüdischen Gemeindezentrums in der Innenstadt diskutiert. Der maurisch neuislamische Baustil der Synagoge am Michelsberg mit seiner Kuppel wird in der jüdischen Gemeinde als altmodisch empfunden und soll ua durch ein pyramidenförmiges Dach ersetzt werden. - Die Enkelin der in Bad Homburg Friedrichsdorf geborenen bürgerlichen ehemaligen bad homburger Spielbankbesitzerin und ehemaligen Besitzerin der Spielbank Monte Carlo Prinzessin Marie Bonaparte (St) (45) empfindet keinerlei vaginale sexuelle Lust bei der Missionarsstellung, der einzigen gesellschaftlich moralisch akzeptierten Sexpraktik, hält sich für krank und lässt sich an ihrer Vagina operieren, wobei ihre Klitoris näher zur Vagina verlegt wird. - Der konservative, republikfeindliche und monarchistische Reichskanzler und Reichspräsident Paul von Hindenburg (80) schreibt in einem geheimen Brief an den deutschen Ex Kaiser im Exil Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (67), dass er nur auf dessen Einwilligung sein dornenvolles Amt übernommen hat. - Der in Wiesbaden geborene Architekten und Archäologen Hans Schleif (25) erhält das erste Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts. - In Frankfurt wird der wiesbadener Motorradrennfahrer Günther Bartels (21) auf einem DKW Motorrad beim Motorradrennen Frankfurter Dreistädtefahrt Dritter. - Der evangelische düsseldorfer Theologe Reinhard Mumm (54) wird als Vorsitzender des Sozialausschusses der Preußischen evangelischen Generalsynode neuer Vorsitzender der Evangelischen Hauptstelle gegen Schmutz und Schund  und entscheidet über die Zensur von Büchern, Filmen und Medien. - Frankfurter Adler Sportwagen gewinnen zwei der rund 200 europäischen Bergrennen, das Landeskronbergrennen bei Görlitz durch xxx Schlesinger und das Bergrennen von Eutin durch die Rennfahrerin Tilly Köpke. Es gibt Rennwagen, Sportwagen und Tourenwagen Rennen. Opel gewinnt durch Carl Birkenmaier in der Schweiz beim Bergrennen Binzen-Lucke eines. - In Wiesbaden importiert die Sektkellerei Henkell über ihren Eisenbahnanschluss zügeweise französischen Wein aus der Champagne und bewirbt das. - In Mammolshain wird die Villa May Am Mönchswald des holländischen Privatiers Steenkamp nach dessen Konkurs mit vier Hektar Park und einem Steinbruch von Landesrat Otto Witte vom Landeswohlfahrtsamt für Nassau, Bezirksverband Wiesbaden, der noch weitere Kliniken in Davos, Scheidegg und Weilmünster betreibt, nach einjährigem Umbau in eine Klinik für 80 ansteckende tuberkulosekranke Kinder und Jugendliche eröffnet und von Landeshauptmann Dr Lutsch eingeweiht. Chefarzt wird Dr Hauff und Oberschwester Hertha vom Deutschen Roten Kreuz arbeitet ihm zu. Alle Kinder müssen in vierzehntägigen Abständen in den evangelischen Gottesdienst. Für die katholischen Kinder kommt der Rektor der königsteiner Ursulinenordensschwestern. - In Wiesbaden muss der letzte sonnenberger Nachtwächter Karl Wiesenborn seinen Dienst einstellen und posiert dafür vor dem Burgtor in Uniform mit Horn und Pfeife. - In Wiesbaden Erbenheim übernimmt die mittelrheinische Flughafen GmbH unter ihrem in Selters geborenen Vorsitzenden und Westfrontpilot Joseph Aumann (47) die Pferderennbahn, macht aus dem Gelände den Zivilflugplatz Wiesbaden - Mainz, wofür die meisten Tribünen abgerissen werden. - In Frankfurt beginnt die weltgrößte Firma I G. Farben über ihre neue in Leuna eröffnete Hydrieranlage nach dem Bergius-Pier-Verfahren Kraftstoff aus Kohle herzustellen, wodurch Deutschland von den amerikanischen Petro-Erdölförderungen innerhalb von 8 Jahren unabhängig wird. - In Wiesbaden gründet die Tanzschule Bier die Tanz Turnier Gruppe Bier TTGB. - In Wiesbaden ist in der Luisenstrasse (20 22 Luisenforum) das Residenztheater und das Cafe Atlantic. - In Frankfurt wird der Rotary Club Frankfurt, der zweite in Deutschland, von dem evangelischen Bankier Freiherr Simon Moritz von Bethmann (40), verheiratet mit der Grafentocher Henriette Maximiliane von Schimmelpenninck (38), dem frankfurter Transportunternehmer Georg Delliehausen (--), dem Universitätsprofessor Fritz Drevermann (--), dem jüdischen  Wirtschaftswissenschaftler Ernst Kahn (43), dem Direktor der Hamburg Amerika Linie Emil Kipfmüller (--), dem Wrigley Kaugummi (Mousonstrasse 15) Direktor Henry Schultz (--) und dem IG Farben Direktor Erwin Selck (--) gegründet. Neumitglieder werden der Stadtkämmerer Bruno Asch, Stadtkämmerer, das freies deutsches hochstift Mitglied Ernst Beutler, der Stempel AG Direktor Wilhelm Cunz, der Frankfurter Zeitung Chef Wolf von Dewall, der jüdische Bankier Albert Hahn, der niederländische Generalkonsul Ter Horst, der Handelskammersyndikus Karl Keck, der aus dem Judentum ausgetretene frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann, der Sektkellerer Hermann von Mumm, der Chrirurg Victor Schmieden, das Arbeitgeberverbandmitglied Eduard Simonis,der Leiter der städtischen Bühnen Richard Weichert (47), der Kunstgewerbeschulprofessor Fritz Wiehert, der Textilhändler Rudi Bleistein, der Städeldirektor Georg Swarzenski, Rudolf Schwander, der Pianist Alfred Höhn, der Privatklinikdirektor Louis Grate, der Universitätskurator Kurt Riezler, der Universitätprofessor Paul Tillich, der Frankfurter Zeitung Chef Erich Weiter, der Zentrumspolitiker Heinrich Scharp und der Architekt Ernst May (--). - In Wiesbaden tritt im wiesbadener Kurhaus die in St Petersburg geborene Meistertänzerin Anna Pawlowa (46) mit 30 Tänzern und Tänzerinnen auf, darunter Boris Romanow und Anatol Obuchoff, wobei sie ua die Koketterie der Colombine von Drigo, die Gavotte von Lincke und das Stück Der sterbenden Schwan von Saint Saens selbst tanzt. Für ihre neue Tournee hat sie den jüdischen in St Petersburg geborenen Dirigenten Efrem Kurtz (27) engagiert, der das städtische wiesbadener Kurorchester leitet. Man tritt sowohl im Kurgarten als auch im großen Saal auf. - In Rüsselsheim ist die Volksbank Rüsselsheim in einen Skandal verwickelt, bei dem der Rechner einen Meineid leistet. - In Rüsselsheim veranstaltet der Frankfurter Motorradclub auf der Opel Rennbahn das längste und schwerste Motorradrennen der Welt, das 24 Stundenrennen. - In Rüsselsheim findet auf der Opel Rennbahn ein Motorradrennen mit 20.000 Zuschauern statt. Der Zustand der zementierten Bahn ist so schlecht, dass Geschwindikeitsrekorde durch die Bodenwellen ausgeschlossen sind. Die rüsselsheimer Tageszeitung Main-Spitze berichtet, dass ausländische Motorradfahrer wie der Holländer Baar, der Belgier Lismonde und der Franzose Borgotti chancenlos gegen Ernst Zündorf (30) und Josef Giggenbach (21) auf BMW, der zweimal gewinnt, waren. - Opel stellt, wie viele Konkurrenten bereits getan haben, als Marktführer den Verkauf von Fahrrädern im Einzelhandel ein und verkauft nur noch über Direktverkaufsstellen und über Versand ab Werk. - In Darmstadt begeht die in Pommern geborene Oberstleutnantstochter und Automobilrennfahrerin Ernes Rogalla von Bieberstein als verheiratete darmstädter Pharmaindustriellenehefrau Ernes Merck (29) deren Ehemann Wilhelm Merck (34) auch Aufsichtsratsmitglied bei Daimler-Benz ist, nach der Geburt ihres Sohnes Peter Merck und einem Erfolg auf ihrem Mercedes Benz als Werksautomobilrennfahrerin beim Klausenrennen, wobei sie Rudolf Caracciola (26) unterliegt aber ihren Ehemann Wilhelm Merck (34) abhängt, Selbstmord. - Auf dem Feldberg wird der Bergkönig Hans Stuck (27) auf Austro Daimler Sieger des Feldbergrennens in der Sportwagenklasse bis 3000 ccm. - In Wiesbaden gewinnt der Automobilrennfahrer Adolf Rosenberger (27) das Automobilrennen auf den Berg Hohe Wurzel. - In Darmstadt wird das im Vorjahr von der Stadt übernommene Luxushotel Traube mit 73 Zimmern, 94 Betten und einer angrenzenden Garage modernisiert wiedereröffnet.. - In Wiesbaden schafft die Stadt drei moderne staubfreie Kipp Müllwagen, die mit einer Schnecke im Inneren den Müll verdichten und einheitliche Mülltonnen aus feuerverzinktem Stahlblech an. - In Darmstadt startet die HEAG eine Omnibuslinie mit sechs kleinen Benz Bussen vom Schloss über die Hochschule, die Pankratiusstrasse, den Riegerplatz, den Röhnring, den Spessartring zum als Station Rosenhöhe eröffneten Ostbahnhof. - Baroness Marie Helene von Rothschild wird in New York geborene. Sie ist die Enkelin der homosexuell lesbischen jüdischen französischen Rothschildtochter aus einer innerfamiliären frankfurter Rothschild Cousinenehe Helene von Rothschild (64) und sie wird mit 30 Jahren wieder einen Rothschild heiraten, der ebenfalls Enkel aus einer innerfamilären französisch-englischen Rothschild Cousinenehe ist.  - In Königstein eröffnet die Stadt das von Franz Borgnis (--) im Vorjahr gekaufte und umgebaute Schweizerhaus Hauptstrasse 21 und eröffnet es als königsteiner Kurhaus mit Restaurant, Damensalon, Rauchzimmer, Schreibzimmer und Lesezimmer mit Park. - In Frankfurt lässt der Juwelier Pletzsch das Eckhaus Zeil / Hasengasse als eines der letzten Fachwerkhäuser abreissen und in Stahlbetonweise wieder aufbauen. - Mit dem Verkauf des weltweit 25 millionsten amerikanischen Ford Modell T Automobils, bei dem der Fahrer ausschließlich links sitzt und deshalb rechts fährt, wird in den meisten Ländern rechts gefahren, außer im britischen Commonwealth. Die weltweite Jahresproduktion steigt auf rund 3 Millionen PKW alias Personenkraftwagen. - In Frankfurt veranstaltet der Automobilclub Motorfahrerverein Frankfurt seine zweite Ballonverfolgungsfahrt. - In Wiesbaden wird der Kellner und SA Karl Ludwig (20) in der Drudenstrasse von Kommunisten überfallen und tödlich verletzt, weshalb die Drudenstrasse später in Karl Ludwig Strasse umbenannt wird. - In Wiesbaden, Frankfurt und Mainz organisieren SA Männer eine gemeinsame Störaktion in Nastätten gegen eine gegen die NSDAP gerichtete Vortragsverantaltung der nastättener Juden mit dem mainzer Rabbiner Levy, dem evangelischen und dem katholischen Pfarrer aus Nastätten und einem Geistlichen aus Diethardt im Hotel Guntrum, die der Bauernsohn, dessen Vater seinen Hof bei einem Versicherungsbetrug abgebrannt hat, der alkoholkranke frankfurter ig farben Chemiker und rheinland-süd NSDAP Gauleiter Robert Ley (37) mit rund 150 SA, anführt, wobei es einen Toten und mehrere Schwerverletzte gibt, woraufhin die Ortsgruppen der NSDAP in Braubach, Oberlahnstein, Nassau und Singhofen aufgelöst werden und die wiesbadener Ortsgruppe der NSDAP für ein Jahr verboten wird. - In Darmstadt wird Karl Böhm (33) neuer Generalmusikdirektor am Hessischen Landestheater. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club  Sonnenberger Strasse 27 seine zweite Automobilschönheitskonkurrenz Autoschau, bei der über 100 Hersteller ausstellen.  - In Mainz hat die Mainzer Sparkasse 10 Million Rentenmark an Einlagen. - In Darmstadt ist die Zaun Bank am Luisenplatz 1. - In Darmstadt ist die Automobilfabrik Hessische Automobil Gesellschaft AG mit der Telefonnummer 3025 in der Holzhofstrasse 27. - In Darmstadt wird der Verein Hessischer Automobil Club mit der Telefonnummer 888 vom 1. Vorsitzenden Diplomingenieur Joseph Monnard in der Heinrichstrasse 2 geleitet. - In Darmstadt gibt es 4 Münzfernsprecher alias Münztelefone, im Hauptbahnhof, an der Technischen Hochschule, im Telegrafenamt und im Gasthaus Ludwigshöhe. Dazu gibt es 16 öffentliche Telefone ua in Kaufhaus Konsumverein Dornheimer Weg 38, Gasthaus Zur Krone Schustergasse 18, Sportverein Darmstadt 18 98 am Böllenfalltor und Städtische Badeanstalt am Woog. - In Darmstadt wird die Hessische Motorfahrzeug-Industrie alias Hemofa Darmstadt, die rund 2.000 Zürtz Motorräder hergestellt hat, offiziell aufgelöst. - Der in Wächtersbach geborene isenburgbüdinger Erbprinz Ferdiand von Isenburg Büdingen (St) (47) stirbt in Berlin, wodurch sein Vater Fürst Friedrich Wilhelm von Isenburg Büdingen (St) (77) verheiratet mit Anna Dobržensky von Dobrženicz (75) an seinen Enkel vererbt. - In Darmstadt wird der Tennis und Eisclub am Böllenfalltor Hessischer Tennis Meister. - In Frankfurt bringt der Verlag Ravenstein Ravensteins große Rad- und Autokarte als offizielle Karten des AvD Automobil Club von Deutschland heraus. - In Frankfurt werden zu den 190 teureren Kraftdroschken weitere 60 billigere Kleinkraftdroschken alias Taxis eingeführt, wodurch die Automobile endgültig die billigeren Pferdedroschken verdrängen. - In Frankfurt wird das Manskopf Uhrtürmchen auf der Kaiserstrasse wegen einer neuen Straßenbahnweiche abgerissen. - In Frankfurt eröffnet Heinrich von Opel (55) ein eigenes Autohaus für die eigenen Automobile. - In Frankfurt richtet der in Mainz Kastel geborene langjährige Direktor der Kunstgewerbeschule und Neues Frankfurt Fan bzw Bauhaus Fan Friedrich Wichert (49) eine neue Modeklasse ein, deren Leiterin die wiener Modemacherin Margarethe Klimt (35) wird, die ua französische Damenschneiderei und Modezeichnen lehren will. Ihre Mentorin, die Salonière Lilly von Mallinckrodt-Schnitzler (31) zieht in eine modernisierte Villa am Westendplatz, wo sie gesellschaftliche Empfänge gibt und Musiker und Schriftsteller fördert. - In Offenbach gibt es eine Fachklasse für Frauenkleidung an der Gewerbeschule alias Technische Lehranstalt später Hochschule für Gestaltung. - In Frankfurt wird der in Mainz geborene frankfurter Journalist und Mundartdichter Adolf Stoltze (85) bei einer Umfrage der frankfurter Tageszeitung Frankfurter General Anzeiger zum populärsten Frankfurter gewählt. - In Frankfurt erarbeitet der ehemalige höchster Bürgermeister und frankfurter Kämmerer, der jüdische in Posten geborene Kaufmann und SPD Mitglied Bruno Asch (37) den Köln Frankfurter Kohlenfelderkauf für den jüdischen, aber ausgetretenen, frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann (59) und der kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer (--), mit denen das Neue Frankfurt finanziert wird.  - In Königstein verkauft der frankfurter Bankier Albert Andreae de Neufville  (73) seine schlösschenartige Sommerresidenz Villa Anderae in der Johann Hinrich Wichern Strasse 4. - In Höchst bestellt die Stadt noch vor ihrer Eingemeindung bei der passauer Porzellanfabrik Dressel & Kister einen kompletten Satz von allen 350 erhaltenen höchster Fayencemodellen und Porzellanmodellen. - In Wiesbaden finden im Paulinenschlößchen die Deutschen Meisterschaften im Radball statt. - Der in Wiesbaden ausgebildete Schauspieler Hugo Werner-Kahle (45) spielt im Edgar Wallace Stummfilm Der große Unbekannte mit. - In Wiesbaden Erbenheim wird der in Selters geborene Westfrontpilot Joseph Aumann (45), der seit dem Vorjahr in Wiesbaden wohnt, damit beauftragt die Pferderennbahn in den Zivilflugplatz Wiesbaden umzuwandeln, was zwei Jahre dauert. - Der mit seiner Cousine 2. Grades, der frankfurter Oberbürgermeistertochter Gertrud Adickes (49), verheiratete Medienkonzernbesitzer, Nachrichtendienstbesitzer, DNVP Vorsitzender und Ufa Filmmedienkonzern Vorstand Alfred Hugenberg (62) kauft die finanziell angeschlagene Ufa und integriert sie in sein Konzernimperium. Ihre Nichte, die frankfurter Oper erste Kapellmeister Tochter Gertude Rottenberg (27) ist seit zwei Jahren mit dem in Hanau geborenen Komponisten Paul Hindemith (32) verheiratet. - In Mainz wirbt der Juwelier L Friedmann in der Schusterstrasse 50 mit Uhren Juwelen und Goldwaren und Silberwaren. - In Mainz feiert Franz Geier (--) in seiner Gaststätte Zum Birnbaum Birnbaumgasse 5 ein Oktoberfest. -1 Reichsmark entspricht 3,8 Euro (20 22). - In Darmstadt wird Hessische Lichtspiel AG gegründet, die das Kino Helia-Lichtspiele Wilhelminenstrasse 9 mit 1.000 Zuschauerplätzen erbaut. - In Mainz gewinnt der Mainzer Radsport Verein Rennfahrer Karl Matheis (--) das Steherrennen beim Städtewettkampf Frankfurt~Mainz~Köln. - In Darmstadt schickt der Automobilhersteller Hessische Automobil Gesellschaft AG den in Mainz geborenen Rennfahrer Harry Stumpf-Lekisch (--) mit einem 5/25 PS HAG-Gastell Sportwagen auf die stuttgarter Solitude Rennstrecke, wo er seinen zweiten Klassensieg einfährt. Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürnburgring erreicht er in der Klasse V das Ziel nicht. - In Rüsselsheim betreibt Opel einen eigenen Filminformationsdienst Opel Wochenschau. - In Frankfurt schließt das Restaurant Kristallpalast im Behagel Haus von Direktor Oskar Stritzl in der Großen Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19) eröffnet, wobei der Saal Alt-Frankfurt eine romantische altfrankfurter Häuserfassadenfront als Deko hat. - Zwischen Frankfurt und Wiesbaden wird das Telefon Fernkabel 27 Frankfurt~Wiesbaden~Mainz verlegt, wodurch Wiesbadener beim Schnellverkehrsamt im Fernamt des wiesbadener Telegrafenamtes nach Frankfurt und zu den angeschlossenen Selbstanschlu­ßämtern in Offenbach, Hanau und Höchst und danach in Mainz mit der neu geschalteten Ruf­nummer 09 ihre Gespräche anmelden können, die neuerdings ohne Wartezeiten vermittelt werden. - In Wiesbaden gibt es öffentliche Telefone als Münzfernsprecher.  - In Mainz wird das Postamt 3 am Bahnhof dem Postamt Mainz 1 am Brand 15  unterstellt. Das Postamt Mainz 4 wird nach 37 Jahren von der Fuststrasse in das Haus Schlitz-Leber verlegt. - In Mainz und in Wiesbaden wird für die bereits bestehende postalische Aufgabeortseinheit Mainz-Wiesbaden auch eine Gebührenermäßigung zugelassen. - In Wiesbaden stirbt der Komponist des Münchner Oktoberfest Trinkliedes Ein Prosit der Gemütlichkeit Georg Kunoth (64) während einer Kur. - In Bad Vilbel werden Postomnibuslinien nach Frankfurt und Offenbach eingeführt. - In Frankfurt übernimmt die Kaufhaus Hansa Aktiengesellschaft mit mehreren frankfurter Kaufhäusern das jüdische nürnberger Großkaufhaus Zum Strauß. - In Frankfurt hat der preußische Staat erfolgreich jahrelang die Belieferung der Stadt mit elektrischen Strom von seinem Konkurrenten RWE durch die Behinderung von Genehmigungsverfahren verhindert. Beide Unternehmen schließen den Elektrofrieden und teilen sich das Staatsgebiet auf.

1926 In Frankfurt ist Jakob Sprenger (42) NSDAP Ortsgruppenleiter und Gaubezirksführer. Er verteilt handgeschriebene Rundschreiben, die Mit deutschem Gruß unterschrieben sind. - In Mainz Kastel wird das Fastnachtsgardemusikcorps Kasteler Musikanten gegründet. -  In Frankfurt verkauft die SA Kampfschatzmarken mit dem Bild Hitlers für Spenden. - In Frankfurt ist die Geschäftsstelle der NSDAP Ortsgruppe Groß-Frankfurt in der Domstrasse 12. - In Frankfurt marschiert die SA in der Goetheruhe. - In Frankfurt tritt der Zirkusbetreiber Albert Schumann (68) mit einer Pferdedressur im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 letztmals auf. - In Frankfurt gründet das NSDAP Mitglied Josef Geiger eine SS Ortsgruppe Frankfurt, die zweite in Deutschland. - In Wiesbaden verhindert die SA mit ihren 12 Mitgliedern unter Ortsgruppenleiter W G Schmidt mit ihrem Anführer Friedrich Weitzel (22) durch ein Uniformverbot der englischen Besatzungstruppen in Zivilkleidung bei einer NSDAP Versammlung eine Störung durch 40 SPD Reichsbanner Aktivisten und republikfeindlichen KPD ler mit ihrem Anführer Wolf auf, auf die sie Aschenbecher und Gläser werfen und 2 Tage später verhindert die Polizei, dass frankfurter SA und SS, denen bereits in Frankfurt Rebstock ihre Waffen abgenommen wurden, bei der NSDAP Versammlung im vollbesetzten Paulinenschlößchen auftreten. Beim Rückmarsch werden sie von 500 mit Knüppeln und Totschlägern bewaffneten ebenfalls republikfeindlichen KPD lern attackiert. Sie fliehen in ein nahes Nobelhotel, von wo aus sie von der Polizei in LKW Automobile zur Stadtgrenze gefahren werden. - In Frankfurt ist Hirt SA Führer. Da die Stadt nicht von Alliierten besetzt ist, kann die SA in Uniform auftreten. - In Frankfurt Griesheim, das französisch besetzt ist, trifft sich die republikfeindliche KPD und die regierende SPD im Gasthaus Mainzer Rad am Mainufer und wird von der frankfurter SA angegriffen, darunter Franz Krug, Gutjahr, Fink und Hättasch, die verhaftet aber wieder freigelassen werden. Sie erhalten von den Französischen Besatzungsbehörden in Abwesenheit 3 Monate Haft und 250 Reichsmark Strafe. 1 Reichsmark entspricht 3,9 Euro (20 22). - Die in Rödelheim geborene Sportclub Frankfurt alias SC Frankfurt 80 Leichtathletin Milly Reuter (22) stellt einen Speerwurfweltrekord mit 38,36 Metern auf. - In Wiesbaden eröffnet das Lichtspieltheater alias Kino UFA Palast oder UFA im Park in der Wilhelmstrasse 36 (20 17 Caligari FilmBühne) und Marktsrasse 9 als Stummfilmtheater im neugotischen Palast Stil mit Projektoren Ernemann VIIB von Zeiss Ikon aus Dresden. - In Frankfurt findet die Deutsche Photographische Ausstellung in der Messehalle statt. - In Frankfurt gründet sich die pflichtschlagende Frankfurt Leipziger Burschenschaft Arminia in der Paul Ehrlich Strasse 1, in der die Landsmannschaft Chattia aufgeht. - In Frankfurt eröffnet der aus der jüdischen Gemeinde ausgetretene frankfurter Oberbürgermeister, Aufsichtsrat unzähliger frankfurter Großunternehmen, der PreußenElektra, der Deutschen Lufthansa, der Deutschen Bau- und Bodenbank und der Frankfurter Gasgesellschaft Ludwig Landmann (58) die neue Alte Brücke. Für die Feierlichkeiten erhält das Lokal von La Roche und Allinger eine Schankerlaubnis für ihnen Weinkeller in der Brückenstrasse 6. - In Frankfurt hat das NSDAP Parteibüro der NSDAP Ortsgruppe Groß-Frankfurt an der Zeil 38 (20 16 Centrum Apotheke Zeil 96) ein Sprechstundenschild mit Thule Hakenkreuz. Sprechstunden sind von 16:00 - 19:00 Uhr. - In Frankfurt wird Bertolt Brechts (21) Theaterstück Kleinbürgerhochzeit im Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz unter dem Arbeitstitel Die Hochzeit uraufgeführt, dabei von einem Großteil des Publikums als Provokation aufgefasst und nach nur drei Aufführungen aus dem Spielplan genommen. - Die finanziell angeschlagene Stadt Bad Homburg bittet den abgesetzten deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (67) brieflich aus dem Exil nach Bad Homburg zurückzukommen, was dieser aber ablehnt. - In Wiesbaden erhält das Telegrafenbauamt ein Automobil, einen Personenkraftwagen alias PKW. - In Wallau wird eine Wählvermittlungsstelle alias Selbstanschlussamt für Telefone eingerichtet und erst 10 Tage später in Wiesbaden, danach in Schlangenbad. - In Wiesbaden beherbert das katholische Kolpinghaus in der Dotzheimer Strasse 24 40 Wandergesellen. - Wiesbaden hat 133.610 Einwohner und Mainz hat 110.274 Einwohner. - In Frankfurt Seckbach wird der Mittelwellensender auf einem 107 Meter hohen Holzturm am Heiligenstock von 250 Watt auf 1.500 Watt Leistung erweitert. - In Frankfurt erweitert der jüdische frankfurter Textilwarenhausunternehmer Hermann Wronker (59) auf der Südseite der Zeil (20 16 u..v.a. Zeil 105) sein 80 Meter langes Warenhaus Wronker, das größte der Stadt um ein weiteres Haus Zeil 99. - In Mainz werden rund hundert uralte jüdische Grabsteine, die bei der Rheinbegradigung und beim Abbau von Festungsanlagen wiedergefunden wurden durch die jüdische mainzer Gemeinde und Rabbiner Sali Levi (43) auf dem Judensand Mombacher Strasse gegenüber Abbiegung Anni Eisler-Lehmann-Strasse alias Alter Judenfriedhof wieder aufgestellt. - In Mainz findet der erste große Fastnachtssamstagsball der Prinzengarde nach dem WW1 in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) in den neuen Uniformen der kurmainzer Füsiliere statt. - In Bad Homburg kauft der in Mülheim geborene, von seinem ungarischen Schwiegervater adoptierte Baron und Unternehmer Heinrich Thyssen (51) das Gestüt Erlenhof mit Deckhengst Laland und italienischer Mutterstuten, insgesamt 60 Pferden, vom in Konkurs gegangenen, in Butzbach geborenen jüdischen Papierindustriellen Moritz James Oppenheinmer (47). Seine im österreichischen Burgenland geborene Tochter Margareta von Thyssen (15) ist eine begeisterte Reiterin. Sein älterer Bruder Fritz Thyssen (53) unterstützt seit 19 23 mit großen Teilen seines Vermögens Adolf Hitler (37) und die NSDAP. - Der in Frankfurt geborene Kaufmannsohn, SA Führer und Landesführer Stahlhelm Friedrich Wilhelm Heinz (27) wird Chefredakteur der Bundeszeitung des Stahlhelms. - In Frankfurt bedankt sich die NSDAP bei der frankfurter SA und SS dafür, dass sie mit Lastautomobilen alias LKW und etwa 100 Mann bei Versammlungen auftauchen und Saalschutz leisten. - In Frankfurt verkauft die verarmte Familie Guaita den Bolongaropark und die Villa an die Stadt. - In Darmstadt tritt der Spenglermeister Otto Christian Wamboldt (42) in die NSDAP ein und wird Gaufunkwart Hessen Nassau Süd. - In Frankfurt bricht der in Frankfurt geborene Opernbaritonssohn und Komiker Herman Bing (37) als Assisent mit dem erfolgreichen Tuchfabrikantenohn und Nosferatu Produzenten Friedrich Wilhelm Murnau (39) in einer Delegation nach Hollywood auf und wird dort erfolgreich. Friedrich Wilhelm Murnau (39) arbeitet für die FOX Studios, wo er vier Jahre später stirbt. - In Darmstadt veranstaltet der Verein Hessischer Automobil Club mit Cabrios eine Vereinsfahrt nach Höchst in den Odenwald. - In Frankfurt stellen die Adler Werke Kleyerstrasse 19 auf Großserie um, wobei in das Ganzstahlkarosseriemodell Adler Standard 6 die amerikanischen hydraulischen Vierrad Bremsen ATE Lockheed von Alfred Teves (58) für Europa eingebaut werden und auf alle Bauteile aus Grauguss und Schmiedeeisen verzichtet wird. Von den neuen Personenwagentypen mit Vierzylindermotoren und Sechszylindermotoren werden 60 Adler Automobile pro Tag hergestellt, die ständig ausverkauft sind. - In Ober Ramstadt gründet der Fahrzeugkonstrukteur Hans Gustav Röhr (31) mit Geldern des Montanindustriellen und wiesbaderner Luxushotel Nassauer Hof Besitzer Hugo Stinnes (++), der selbst Besitzer der berliner Automobilmarke Dinos ist, und dem jüdischen frankfurter Bankhaus Otto Hirsch (--) die Automobilfabrik Röhr Auto AG in den ehemaligen Falcon Automobilwerkstätten, wobei aber nur 100 obere Mittelklassefahrzeuge mit unzuverlässigen Motoren hergestellt werden. - In Frankfurt schließt das Garten Ausflugslokal Café Restaurant Scheffeleck Ecke Scheffelstrasse/Eckenheimer Landstrasse. Der Garten wird mit Wohnhäusern bebaut. - In Wiesbaden gründen hauptsächlich Buchdruckerkollegen, darunter Reinhold Jost und Georg Buch in der Gaststätte Anker in der Helenenstrasse den Fastnachtsverein Buchdrucker Kommitee. Sie veranstalten am nächsten Tag im Gewerkschaftshaus in der Wellritzstrasse 49 ihre erste Kappensitzung, bei der sie, da es keine Fastnachtskappen gibt, Strohhüte aufsetzen, die sie Kreissägen nennen. - In Mainz wird für 12 Jahre Heinrich Bender (--) Präsident des Mainzer Carneval Vereins. - In Wiesbaden Kloppenheim wird der Kloppenheimer Reit und Fahr Verein gegründet. - In Frankfurt gibt es 175.000 Arbeitslose. - Prinz Ludewig von Erbach Schönberg (St) wird als Sohn von Fürst Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (23) geboren. - Die in Frankfurt geborene sayn wittgenstein berleburger Freiherrentochter Lucy von Kleydorff (28) heiratet den regulären sayn wittgenstein berleburger Prinz Wolfgang Friedrich Max von Sayn Wittgenstein (St) (39). - Fürst Alexander von Sayn Wittgenstein (St) (50) heiratet morganatisch die Bürgerliche Albertina Schmalix (32).   - In Frankfurt werden 130 Fußgänger von PKW Automobilen, 49 von Motorrädern und 41 von der Strassenbahn getötet. - In Frankfurt kommen 4.000 Frachtschiffe an. - In Frankfurt gibt es 6.500 Geburten, darunter 1.034 uneheliche, 208 Totgeburten und 347 Säuglinge sterben noch im 1. Jahr. - In Frankfurt gibt es 146.164 Arbeitslose. - In Laubach wird der Grafensohn Otto von Solms Laubach (St) als Sohn von Graf Georg Friedrich von Solms Laubach (St) (27) und Prinzessin Johanna von Solms Hohensolm Lich (St) (21) geboren. - In Frankfurt gibt es 520 registrierte Prostituierte alias Sexarbeiterinnen. - In Deutschland kommt der Fussballspielfilm Der König der Mittelstürmer heraus. - In Wiesbaden Biebrich legen täglich rund 20 Köln-Düsseldorfer Dampfschiffe an zwei Landungsstegen an, die rund tausend Kurgäste nach Wiesbaden bringen. - Der in Mainz geborene Jurist Hugo Wolf (30) wird rheinhessener, starkenburger und wiesbadener NSDAP Provinzialbeauftragter. - In Frankfurt Sachsenhausen richtet der Jesuitenorden in der Villa Grunelius an der Offenbacher Landstrasse 224 die katholische Philosophisch Theologische Lehranstalt Sankt Georgen ein. - In Frankfurt wird der Autobahnbauverein Verein zur Vorbereitung der Autostrasse Hansestädte Hamburg ~ Frankfurt ~ Basel mit dem aus Limburg stammenden Geschäftsführer Willy Hof (46) gegründet und eingetragen. - In Oberursel wird der in Nieder-Olm geborene Landwirtssohn und frankfurter Verkehrsamtsreferent Karl Horn (38) Bürgermeister. Er ersetzt den in Hünfeld geborenen katholischen Lehrersohn, Beamten und oberurseler DVP Bürgermeister Josef Füller (St) (65). - In Höchst wird statt der geplanten und versprochenen Strassenbahn eine Omnibuslinie nach Sindlingen eingerichtet. - In Offenbach wird eine Omnibuslinie nach Bieber eröffnet. - In Frankfurt gibt es ein Treffen von 10 SS. - In Frankfurt wird die in Frankfurt im Großen Hirschgraben aufgewachsene Burlesque Revue-Tänzerin und Schauspielerin La Jana (21) alias Henriette Niederauer im Kabarett Weinklause am Eschersheimer Turm entdeckt. - In Bad Homburg wird auf der Saalburg ein 24 Stunden Automobilrennen veranstaltet. - In Frankfurt singt der Äbbelwoi-Lied alias Apfelweinlied Dichter Adam Müller (47) alias Millersche humoristisch das Lied Strandbadbilder, das mit es erblüht die deutsche Rass', hipp-hipp hurra gut nass endet. - In Frankfurt werden 48 Millionen Telefongespräche geführt. - Die SA wird in Gruppen, Trupps, Stürme, Standarten, Brigaden und Gaustürme eingeteilt. - In Darmstadt nimmt die Lufthansa den nationalen und internationalen Linienbetrieb auf dem Verkehrsflughafen Darmstadt auf der Lichtwiese auf. - In Wiesbaden Biebrich stirbt der Michelbacher Hütte Besitzer Adolph Samuel Passavant (85). - In Hofheim gibt es das Erziehungsheim Georgi für geisteskranke Kinder. - In Frankfurt wird das völkische Hochschulstudentengruppenmitglied, der in Saarbrücken geborene Eisenbahnersohn und Lehramtsstudent Gustav Simon (23) Mitglied der NSDAP. Außerdem gründet er die Hochschulgruppe Frankfurt im NSD Studentenbund. - In Frankfurt beginnen die Architekturmodellbaubrüder Hermann Treuner (50) und Robert Treuner (49) mit der Erweiterung ihrer von der Stadt nicht mehr benötigten Löhergassen- und Fahrgassen-Modelle auf die gesamt Altstadt. - In Frankfurt wirbt nur die Wurst- und Konservernfabrik Friedrich Emmerich in der Tönges-Gasse 36 mit der Telefonnummer HANSA 1758 mit seiner Spezialität Frankfurter Würstchen. Er ist nicht Mitglied der Metzgerinnung. Es gibt 26 Wurstfabriken. - In Frankfurt belegt die in Frankfurt geborene Katharina Burkhart alias Ines Keil Folville (41) den zweiten Platz beim Feldberg Rennen in der Rennwagenklasse bis 1100 ccm hinter Hans von Meister, beide in einem französischen Amilcar Rennwagen. Ines Keil Folville (41) gibt ihre frankfurter Steiger Automobil Vertretung auf und meldet Konkurs an. - In Frankfurt produziert die Wurstfabrik Eichmann paarweise Dosen-Würstchen mit 37 Gramm, die dem Gewicht und der Größe von Nürnberger Rostbratwürstchen entsprechen. Die Wurstfabrik Eichmann ist in der Leipziger Strasse 13, hat die Telefonnummer MAINGAU 1960 und die Telegrammadresse bezirkswurst frankfurtmain. -  In Frankfurt erhalten La Roche & Allinger eine befristete Schankkonzession für ihr neues Luxuslokal mit Weinkeller Der Brückenkeller in der Schützenstrasse 6. - In Frankfurt wird der in Kiel geborene ehemalige Revolutionskünstler und DADA Künstler Karl Peter Röhl (36) Lehrer am Kunstinstitut Städel. - In Frankfurt ist der Flughafen Frankfurt Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19 im Streckennetz der neu gegründeten Luft Hansa alias Lufthansa. - In Mainz logiert Thomas Mann (51) im Hotel Hof von Holland Ecke Rheinstrasse/Karmeliterstrasse (20 18 Domflügel Hilton). - In Frankfurt holt sich die jüdische Sportclub Frankfurt 80 Tennisspielerin und 5 fache Deutsche Meisterin Ilse Friedleben (33) gegen die ebenfalls in Frankfurt geborene aber nach Berlin abgewanderte Deutsche Meisterin Nelly Neppach (28) ihre 6. und letzte Deutsche Meisterschaft. Milly Reuter holt den Weltrekord im Diskuswerfen mit 38,34 Meter. - In Frankfurt entsteht der Fussballverein Rot-Weiss Frankfurt 01. - In Frankfurt umfasst die Adler-Werke Automobilpalette den viersitzigen vierzylinder Adler Phaeton (eine Art Cabriolet) Typ 6/25 mit 80 km/h, den viersitzigen sechszylinder Adler Phaeton Typ 10/50 mit 90 km/h und die Adler viersitzige sechszylinder Limousine Typ 18/80 mit 105 km/h Höchstgeschwindigkeit. - In Höchst wird die Überland-Stromleitung nach Koblenz in Betrieb genommen. - In Frankfurt stellt das Motordreirad Automobilwerk Steber in der Ginnheimer Landstrasse 73 billige und sparsame Automobile her. - In Mainz findet in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) eine Funkausstellung statt. - In Wiesbaden Biebrich feiert der Kanu Club Biebrich Wiesbaden ein Stiftungsfest und einen Maskenball im Hotel Wildbräu, obwohl nur noch 31 Mitglieder verblieben sind. - Beim Feldbergrennen gibt es eine Tourenwagen und eine Sportwagenklasse. In der Tourenwagenklasse siegen Opel Automobile mit Görtz in der 1100 ccm Klasse, Adler Automobile mit Löhr in der 1500 ccm, Lauprecht in der 2000 ccm und Wruck in der 3000 ccm Klasse. In der Sportwagenklasse bis 1500 ccm siegt Volz auf Adler. - In Mainz wird der Tennis Club Rot Weiß Mainz gegründet. - In Frankfurt ist die Tageszeitung Frankfurter General Anzeiger Roßmarkt mit einer Auflage von 140.000 Stück die aufllagenstärkste Tageszeitung. - In Offenbach eröffnet der rote Arbeiter Radfahrer Bund Solidarität in der Sprendlinger Landstrasse 220 eine Fahrradfabrik für das Fahrrad Haus Frisch mit vom Gewerbeamt ausdrücklich gelobten modernen hellen 1.750 qm großen Hallen. - In Mainz wird der Mainzer Automobil Club gegründet. Gleichzeitg wird in Köln bei Ford die Automobil-Fließbandproduktion mit amerikanischen Maschinenteilen eingeführt und im Folgejahr die NOS, die Oberste Nationale Sportkommission für Automobilsport in Deutschland gegründet. - In Frankfurt wird der Postsportverein gegründet. - In Wiesbaden Igstadt wird ein Bahnhofsemfangsgebäude gebaut. - In Wiesbaden gründet der Rechtsanwalt und Schriftsteller Sally Grosshut (20) den jüdischen Sportverein Hakoah Wiesbaden trotz öffentlicher Anfeindungen und gegen den Willen eines Großteils assimilierter Juden. - In Frankfurt verlost die Frankfurter Kunstverein AG in der Junghofstrasse bei einer Ausstellung Werke von Joseph Kaspar Correggio, Friedrich Mook, Joachim Ringelnatz und Carl Stoltz. - In Wiesbaden lösen die Engländer alle Militärbordelle auf und vertreiben die Prostituierten alias Sexarbeiterinnen aus dem englischen Besatzungsgebiet. - In Wiesbaden Biebrich sinkt die Mitarbeiterzahl der Firma Kalle durch das Kartell mit der I G Farben AG und der Aufgabe der Farbproduktion von 2.128 Beschäftigten auf 1.239. - In Rüsselsheim wird nach heftigen Auseinandersetzungen mit der Obersten Nationalen Sportbehörde ONS im Sommer die Firma Opel bis Ende 19 27 von allen Automobilrennen ausgeschlossen, woraufhin sich Opel vollständig von Rennveranstaltungen zurückzieht. - In Mainz eröffnet der Mainzer Ruderverein eine Hockeymannschaft, die auf dem Sportgelände der Rennbahn spielt. - In Bad Homburg startet von der Saalburg die dritte 24 Stunden Fahrt für Automobile vom Bayerischen, Frankfurter, Oberhessischen, Rheinischen und Württembergischen Automobil Club. - In Frankfurt veranstaltet der frankfurter EFSC Schwimmclub im neu erbauten Waldstadion ein Abend Schwimmfest mit 5.000 Zuschauern, die internationale Schwimmstars wie Joachim Rademacher, Lauffer und Webb miterleben. - In Frankfurt erhält die städtische Heilanstalt in der Feldstrasse eine neue Heizung und an der Fronhofstrasse werden neue Baracken für Obdachlose erbaut. - In Mainz gibt es noch keinen Automobilclub. - Die in Wiesbaden geborene Automobilrennfahrerin und mainzer Verlegergattin Hildegard Diemer (25) erhält im neugegründeten DDAC Deutschen Damen Automobil Club, über den die frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung wohl witzig Amazonenstaat titelt, die Mitgliedsnummer 22. - In Mainz hat die Bahnhofsgaststätte Südbahnhof Restauration die Telefonnummer 1333. - Der Guide Michelin Strassenkarte führt die Vergabe eines Sterns für besondere französische Restaurants ein. Es gibt auch eine deutsche Ausgabe. - In Deutschland wird die Automobilsteuer eingeführt. - In Mainz Weisenau wird von 35 Personen ua von Arbeitern des Heidelberger Zementwerks der Gebirgstrachtenverein Edelweis mit 35 Mitgliedern im Gasthaus Rheinaussicht während der Veranstaltung eines Oktoberfests gegründet. Es gibt in Mainz auch den Trachtenverein Leuchtenberger. - In Frankfurt gibt die aus Strassburg stammende katholische Sudentenverbindung KDStV Frankonia Straßburg das Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 (Platz neben dem Leinwandhaus) als Verbindungslokal auf. Das Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 (Platz neben dem Leinwandhaus) ist langjähriges und ältestes frankfurter NSDAP Parteilokal. - In Frankfurt wird die Frankfurt Leipziger Burschenschaft gegründet, die die Landsmannschaft Chattia aufnimmt. - In Darmstadt ist das Luxushotel Traube zahlungsunfähig und wird von der Stadt aufgekauft. - In Darmstadt kommt der Elektroakustikfachmann und Elektromusiker Jörg Mager (46), der an seinem Universalinstrument Partiturophon  alias Alltonorgel, das elektroakustisch Blasinstrumente, Streichinstrumente, Schlaginstrumente und Kirchenglocken immitieren und beliebig Tonhöhen verändern kann, arbeitet, an und bleibt 10 Jahre. Der Bratschist des frankfurter Amar Quartetts Paul Hindemith (29) verspricht ein Musikstück für ihn zu komponieren, tut es mit vier Stücken aber erst nach dessen Tod. - In Frankfurt gastiert der Zirkus Krone, wobei als Werbung ein Elefant mit einer wie eine orientalische Prinzessin gekleideten Schaustellerin durch die Altstadt geführt wird. - In Frankfurt gibt es die Tageszeitung Sachsenhäuser Anzeiger. - In Frankfurt Niederrad beginnt der frankfurter Lederwarenherstellersohn, frankfurter Siedlungsdezernent, Stadtbaurat und Planer von Trabantenstädten im Bauhausstil Ernst May (40) mit seiner ersten Bauhaus-Siedlung Bruchfeldstrasse, der noch zwei weitere folgen. Alle neuerbauten Wohnungen werden mit neudesignedten Küchen im Stil Frankfurter Küche der fünf Jahre zuvor in Frankfurt gegründeten und seit vier Jahren in Hanau in der Lamboystrasse bestehenden Firma Reformküchenmöbel von Richard Haarer (--) und Otto Haarer (--) ausgestattet. Sein städtischer Mitarbeiter, der in Frankfurt geborene Ferdinand Kramer (28) wählt für die Wohnungen auch stilgetreue Möbel aus. Es wird penibel darauf geachtet, dass keine Möbel im Schnörkelstil der Kaiserzeit verwendet werden. - In Hofheim bauen die katholischen thüringer Franziskanermönche auf dem vornehmen Kapellenberg ein Exerzitienhaus. - In Deutschland darf die British American Tobacco Company wieder ein Werk eröffnen, erreicht aber nur einen Marktanteil an Tabakwaren von 10 %, wobei Zigarettenmarken speziell für den deutschen Markt eingeführt werden. - In Deutschland werden Automobile nicht mehr als Rechtslenker sondern nur noch als Linkslenker hergestellt. - In Deutschland wird durch Ambi Budd in der Fahrzeugtechnik die Ganzstahlkarosserie eingeführt. - In Frankfurt entfernt das jüdische Herrenbekleidungsgeschäft Carsch Ecke Zeil/Liebfrauenstrasse alle Dekorationselemente in Form des neobarocken Stucks von der Hausfassade. - Das 2. Pariser Übereinkommen  über den Kraftfahrzeugverkehr und den Strassenverkehr wird abgehalten, das formal das Führen von Fahrrädern und Tiergespannen und das Kraftfahrzeugwesen mit Führerscheinen, Nummernschildern, Fahrzeuggestellnummern, Motornummern, Motorklassen und Verkehrsschildern regelt. - In Frankfurt baut der frühere Kutschenbauer und Luxusautomobilkarosseriebauer Friederichs eines der teuersten deutschen PKWs alias Autos, den Maybach 5W SG. - In Frankfurt Bockenheim zieht der in Ostpreußen geborene Erfinder Max Braun (36) in seine eigene Elektrogerätefabrik in der Kiesstrasse, wo er neben seinem Radio Trumpf ua  Röhrensockel, Transformatoren, Kondensatoren und Steckverbinder herstellt. - In Wiesbaden zieht der Wiesbadener Automobil Club in eigene Räumlichkeiten, die Villa Sonnenberger Strasse 27, in der eine Gaststätte mit ausgezeichnetem Weinkeller betrieben wird, und auf deren Parkplatz eine Tankstelle aufgestellt wird. Die Villa wird auch Clubhaus des Wiesbadener Tennis und Hockey Clubs. Man führt eine Automobilschönheitskonkurrenz Autoschau ein. - Der in Wiesbaden geborene Chemiker und Präsident des Frankfurter Automobil Club Adolf Isbert (68) wird Mitglied  der Obersten Nationalen Sportbehörde in Deutschland ONS. - Der in Darmstadt geborene mainzer Patrizier Freiherr Arnold Joseph Wilhelm Gedult von Jungenfeld (40), der in Baden-Baden lebt, wird Direktor der Daimler Benz AG in Berlin. - In Mainz Ober-Olm heiratet die Solotänzerin und Tanzschulbesitzerin Aenne Senzer (30) den mainzer Bankkaufmann Franz Willius (--), wonach sie die Tanzschule in Tanzschule Senzer Willius umbennen. - In Frankfurt wird der Manskopf Uhrturm vor Kaiserstrasse 32 als Verkehrshindernis wieder abgebaut. - In Wiesbaden wird der  Eisenbahnbeamtensohn und Jurastudent Wilhelm Stuckart (20) Rechtsberater der wiesbadener NSDAP. - In Frankfurt ist der Pferderennverein Renn-Klub in der Guiolett Strasse 30. Der Klubdiener Hamann wohnt darüber. - In Wiesbaden wird der aus Straßburg stammende katholische Tennisspieler und stellvertrentende kölner Polizeipräsident Otto Froitzheim (42) neuer wiesbadener Polizeipräsident. - In Mainz wird der ehemalige frankfurter Besatzer und Mitglied in einer Bande, die illegales Glückspiel und Drogenhandel bzw Kokainhandel betreibt, Hermann Stickelmann (33) verhaftet, wonach ihm im Folgejahr in Leipzig der Prozess gemacht wird, wo er sich von dem jüdischen frankfurter Rechtsanwalt Paul Levi (43) vertreten lässt. - In Darmstadt Pfungstadt übernimmt der eingeheiratete Fritz Hildebrandt (34) die Brauerei Pfungstädter als Geschäftsführer. Richard Hildebrandt (29) ist sein Bruder. - In Frankfurt beginnt der in Saarbrücken geborene und in Wien wegen seiner jüdischen Herkunft entlassene Regisseur Max Ophüls eigentlich Max Oppenheim (24) sein zweijähriges Engagement am Theater Neues Theater Mainzer Landstrasse 55. - In Frankfurt wird die wiener Staatsbeamtentochter und Architektin Margarethe Schütte (29) nach ihrem Zuzug im Vorjahr erster weiblicher Architekt am frankfurter Bauamt, wo sie in Preungesheim beginnt ihre Ideen von einer Auflösung der üblichen Wohnküche mit dem Konzept der Frankfurter Küche, einer kleinen Einbauküche mit separatem Speisezimmer, zu verwirklichen. - In Frankfurt gewinnt der im Elsass geborene geheime Bauratssohn und frankfurter Filmkopierwerksangestellte Paul Wolff (39) auf einer Fotoausstellung eine Leica Kleinbildfotokamera, mit der er mit seinen situativen Aufnahmen zum Starfotografen wird. - In Frankfurt holt der Frankfurter Zeitung Redakteur Benno Reifenberg (34) seinen Korrespondenten in Paris, den jüdischen österreichischen Schriftsteller Joseph Roth (32), nach Deutschland zurück, der sich bitterlich beschert, dass er ihm damit seine literarische Karriere zerstört hätte, wonach er Reisereporter wird. - In Wiesbaden wird das Kino Ufa im Park in der Wilhelmstrasse eröffnet. Der von der Reichsregierung, der Deutschen Bank und privaten Aktionären als Propagandafilmproduktions AG gegründete deutsche Ufa Filmverleihkonzern unter dem reaktionären DNVP Vorsitzenden Alfred Hugenberg (61), der mit seiner Cousine 2. Grades, der frankfurter Oberbürgermeistertochter Gertrud Adickes (48), verheiratet ist, schließt, nachdem alle Tonprobleme und Bild Ton Synchronprobleme gelöst sind, mit dem amerikanischen Filmverleih Famous Players später Paramount des jüdischen in Ungarn geborenen Filmproduzenten Adoph Zukor (53) und seiner Partnergesellschaft Metro Goldwyn Meyer (--) ein zehnjähriges Kartell, mit dem sie den deutschen Markt dominieren und unzählige weitere Ufa Großkinos bauen. Der jüdische ehemalige frankfurter Union Kinokettenbesitzer, frankfurter Pagu Filmproduktionsbesitzer und ehemalige Ufa Generaldirektor Paul Davidson (59) arbeitet als Produktionsleiter wieder bei der Ufa, die er aber im Folgejahr wieder verlässt und Selbstmord währd einer Kur begeht. - In Wiesbaden stirbt die vom morganatischen hessenkasseler Kurfürstensohn Fürst Wilhelm von Hanau (St) (++) seit 58 Jahren geschiedene hochadelige Prinzessin Elisabeth von Schaumburg Lippe (St) (85). - In Wiesbaden wird das jüdische Kaufhaus Bormass für Bekleidung, Bett- und Kurzwaren im Jugendstil mit einem Globus an der Ecke Kirchgasse/Schulgasse am Mauritiusplatz an die Firma Jasching verkauft, die es im Folgejahr an Lindemann verkauft, der es als Kaufhaus Lindemann weiterbetreibt. - In Frankfurt gibt es eine Filiale der Pantomim Film AG, die ua den selbstproduzierten, selbstverliehenen und selbstvermarkteten Film Straße der Vergessenen mit Hella Moja (35) und Stuard Henry (--) zeigt. - Die Filme Freies Volk und Barcco der berliner Veritas-Film laufen in den frankfurter Kinos Hansa-Lichtspiele, Neue Lichtbildbühne und Olympia-Theater und dem darmstädter Kino Union-Theater gleichzeitig. - In Mainz wird im Mainzer Stadttheater am Gutenbergplatz das Stück Der fröhliche Weinberg des in Nackenheim geborenen jüdischen Schriftsteller Carl Zuckmayer (30) aufgeführt, woraufhin sich die Nackenheimer als verblödete Kleinbürger dargestellt und auch durch die derbe Sprache gedemütigt fühlen und vor dem Stadt Theater mit dem Spruchband Carlche komm nach Nackenheim, Du sollst uns hoch willkommen sein! Wir schlagen krumm und lahm dich all und sperrn Dich in de Schweinestall, denn da gehörste hi protestieren und in den Zuschauerraum Stinkbomben werfen. Auch andere auftretende Gesellschaftsgruppen fühlen sich provoziert. - In Mainz wird das Kino Union Theater in der Neubrunnenstrasse 7 in Hansa Lichtspiele umbenannt. - In Darmstadt schickt der Automobilhersteller Hessische Automobil Gesellschaft AG den in Mainz geborenen Rennfahrer Harry Stumpf-Lekisch (--) mit einem HAG-Gastell Sportwagen auf die stuttgarter Solitude Rennstrecke, wo er Zweiter in der Kategorie der Sportwagen bis 1200 ccm Hubraum wird. - In Rüsselsheim betreibt Opel einen eigenen Filminformationsdienst Opel Wochenschau mit Filmschnitzeln der rechtsradikal orientierten Ufa Deulig alias Deutsche Lichtbild-Gesellschaft mit Politik, Motorsport oder spektakulären Filmeinstellungen aus aller Welt. - In Wiesbaden wird von Siemens & Halske ein Selbstanschlu­ßamt für 7.200 Telefonanschlüsse und 800 Mehr­fachanschlüsse der Oberpostdirek­tion Frankfurt eröffnet. Frankfurt folgt danach. - In Wiesbaden übernimmt die vom Kommunalverband abgesicherte Nassauische Landesbank und ihre angeschlossen Nassauische Sparkasse in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) ua die von der Stadt Biebrich betriebene Stadtsparkasse Biebrich, die Kreissparkasse Wiesbaden-Land und die Kreissparkasse Westerburg. - In Frankfurt gibt es die Landesbankstelle Nassauische Landesbank und Sparkasse (20 23 Naspa) mit der Telefonnummer HANSA 2050 in der Zeil 127 (20 23 freier Platz links neben der Katharinenkirche), die Frankfurter Sparkasse 18 22, die private Sparkasse Frankfurt 18 22 der Polytehnischen Gesellschaft und die Main Taunus Kreissparkasse Höchst. - In Frankfurt eröffnet der vier Jahre zuvor aus dem rheingauischen Hattenheim zugezogene Weinlieferant und seit zwei Jahren neue Prokurist in der Weingroßhandlung La Roche & Allinger und derem Gasthaus Der Brückenkeller in der Schützenstrasse 6 Albert Franz Schütz (28) pressewirksam die Weinkeller als Erlebnisgastromie zur Einweihung. - In Wiesbaden schenkt die Diakonissen Oberin Isabelle von Wintzingerode (--) ihre Villa in der Emserer Straße 30 dem Diakonissen Mutterhaus Paulinenstiftung. - In Mainz Kastel wird der katholische Kirchenmusikverein Kasteler Musikanten im Gasthaus Stehling in der Wiesbadener Strasse gegründet.

1925 Wetter: Winteranfang mit bis zu -24° Grad Celsius gefolgt von einer Grippewelle. Der Main ist zugefroren. - In Frankfurt ist die NSDAP Ortsgruppengeschäftsstelle Zeil 38 (20 17 Eingang Oberlandeesgericht Frankfurt). - In Frankfurt exerziert die SA vor der Festhalle an der Messe. - In Frankfurt verkauft die Deutsche Buchhandlung Böhle Braubachstrasse 11 (20 17 Parkhaus Dom Römer Nordausgang) NS Literatur. - In Mainz wird eine mainzer NSDAP Ortsgruppe mit dem in Mainz geborenen evangelischen Briefträgersohn, Ortsgruppenführer und Gerichtsassessor Hugo Wolf (29) von Fritz Walper, Karl Kasper und Peter Schwenk gegründet, die nach 6 Monaten rund 50 Mitglieder hat. - Frankfurt hat 540.115 Einwohner, Mainz hat 109.965 Einwohner, darunter 2.738 Juden, Wiesbaden hat 102.779 Einwohner, Darmstadt hat 89.465 Einwohner und Offenbach hat 79.362 Einwohner, davon 1.682 Juden, Hanau hat 38.918 Einwohner und Bad Homburg hat 16.325 Einwohner. - In Mainz Leben 65.914 Katholiken, 37.341 Protestanten und 2.738 Juden. - In Frankfurt übernimmt der Maler Max Beckmann (41) die Meisterklasse der Städel Kunstgewerbeschule am Schaumainkai 63. Er lässt sich von Minna Tube scheiden und heiratet Mathilde von Kaulbach. Er ist seit 3 Jahren mit der Industriellengattin Lilly von Mallinckrodt-Schnitzler (36) befreundet, die ihn in ihren gesellschaftlichen Salon, einen der bedeutendsten deutschen, eingeführt hat, seine Mäzenin ist und deren Ehemann Georg von Schnitzler (41) als stellvertretender Hoechst AG Vorstand mit seinem Onkel Richard von Schnitzler (70), der Aufsichtsratsvorsitzender der Hoechst AG ist, die IG Farben in Frankfurt aus den Firmen Agfa, BASF, Bayer, Cassella, Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Chemische Fabrik vormals Weiler Ter Meer, Hoechst AG und der wiesbadener Chemischen Fabrik Kalle gründet. -  In Frankfurt spielt der Fussballverein FSV Frankfurt gegen die Eintracht Frankfurt im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im neuerbauten Waldstadion vor 35.000 Zuschauern und verliert das Eröffnungsspiel des Stadions, das zunächst Stadion im Stadtwald und Kampfspielplatz heißt. Die Südtribüne ist eigentlich der Kugelfang einer Schießanlage. Zwei Monate später wird das Schwimmbad eröffnet und erneut zwei Monate später wird die Radrennbahn eröffnet. Den Stadionseröffnungspreis gewinnt der aus Großauheim stammende Radrennfahrer Jean Weiss (35). - In Frankfurt werden die jüdischen Brüder Weinberg gezwungen die Chemiefabrik Cassella in die Fusion zur IG Farbenindustrie AG zu führen. Sie erhalten Aufsichtsratsposten. - In Wiesbaden werden die französischen Besatzungstruppen abgezogen und dafür mit mehr britischen belegt. - In Wiesbaden gründet der in Wiesbaden geborene Franz Kaiser die Astronomische Gesellschaft Urania, die die Räumlichkeiten und Instrumente des reformierten Realgymnasiums Oranienstrasse 5 (20 16 Oranienschule) benutzt. - Der in Haiger geborene Jurist und Versicherungskaufmann Helmuth Schranz (28) wird Miglied der NSDAP. - Der mit Hermann Göring befreundete und in Offenbach Rumpenheim geborene Prinz Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (29) heiratet die italienische Königstochter Prinzessin Mafalda von Savoyen (St) (23) und lebt mit ihr in Italien. - Die von Franzosen besetzte Stadt Wiesbaden wird an die 6.000 englische Besatzungssoldaten übergeben und Hauptquartier der britischen Rheinarmee und Sitz der Rheinlandkommission. - In Wiesbaden wird der Neue Kurverein Wiesbaden unter Fred Oberbeck gegründet. - In Mainz wird im Gasthof Frankfurter Hof wieder Nachkriegs Carneval gefeiert. - In Frankfurt wird aus der Stadtratsfraktion des Völkisch-Sozialen Blocks die frankfurter Fraktion der NSDAP, der der Finanzamtshilfsarbeiter Peter Gemeinder (34), Robert Weyel, August Bornath und Wilhelm Georg Schmitz angehören. Der bockenheimer Postinspektor im Postamt Rohmerstrasse Jakob Sprenger (41) löst Robert Weyel ab. - Eine neue Landeskirchenversammlung, die sich analog zum Freistaat und Volksstaat Hessen als Freikirche und Volkskirche versteht, tagt erstmals. - In Frankfurt Schwanheim wird in der Schwanheimer Volksschule Gerolsteiner Strasse 2 (20 16 August Gräser Schule) die Sütterlinschrift eingeführt. - In Kassel wird eine kasseler NSDAP Ortsgruppe gegründet. -   In Wiesbaden wird in der Post Rheinstrasse 23-25 ein Telefon Selbstanschlussamt der Firma Siemens & Halske für 7.200 Teilnehmer eingerichtet. - Graf Georg Friedrich von Solms Laubach (St) (--) ist Mitbegründer einer Sammelorganisation rechter Verbände. - Der Grafensohn Markwart von Solms Rödelheim und Assenheim (St) wird geboren. - In Frankfurt Hausen hält die NSDAP eine Versammlung im Gasthaus Frankfurter Hof ab. - In Wiesbaden wird der in Köln geborene rüdesheimer Weinbrand-Pralinenerfinder Hugo Asbach (57) neuer IHK Direktor. - In Mainz gibt es einen Verein zur Pflege jüdischer Altertümer mit Vorstand, badener Kaufmannssohn und Rabbiner Sali Levi (42). - Offenbach hat 79.362 Einwohner, davon 1.682 Juden. Deren 200 Kinder erhalten durch die jüdische Gemeinde in den Schulen jüdischen Religionsunterricht. In den Volksschulen durch jüdische Lehrer. An den höheren Schulen lehrt Rabbiner Dienemann auch selbst. - Im Deutschen Reich gibt es 95 Todesurteile. - Der mit der in Mainz geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell (29) verheiratete Militär Joachim Ribbentrop (32) lässt sich gegen eine 15 jährige Rentenzahlung von einem entfernten Verwandten adoptieren und nennt sich daraufhin Joachim von Ribbentrop. Er behauptet die Adelserhebung für Verdienste im WW1 erhalten zu haben. - in Mainz wird die Möbel- und Parkettbodenfabrik Bembé verkauft. - In Mainz bringt Karl Kneib die erste Nachkriegsausgabe der Carnevalszeitung Narrhalla heraus, die auch die Kriegsgewinnler kritisiert. - In Mainz wird anlässlich der Jahrtausendfeier der Rheinlande der 1 Hektar große Rosengarten mit 7.500 Rosen angelegt. - In Hessen ist die Zahl der SS Männer pro Gemeinde auf maximal 10 % der SA beschränkt. - In Rüsselsheim wird auf der Opel Rennbahn die Laubfroschparade veranstaltet, wofür die Tagesproduktion des grünen Opel Laubfrosch von 25 auf 125 Autos gesteigert wird. - In Rüsselsheim wird auf der Opel Rennbahn das 4 PS Wagen Rennen durchgeführt. - In Offenbach tritt der offenbacher Lehrer und Deutsches Schutz- und Trutzbund Mitglied Friedrich Ringshausen (45) Friedrichsring 3 erneut in die NSDAP ein. - In Frankfurt werden im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 Stummfilme vorgeführt, wodurch es mit seinen 2.500 Sitzplätzen zum größten Kino Deutschlands wird. - In Frankfurt sehen 450.000 Zuschauer die Internationalen Arbeiter Olympiade. 3.000 Sportler und 100.000 Freizeitsportler nehmen aktiv teil. Auf Fahnen wird bewußt verzichtet. Frauen ziehen in kurzer Sportkleidung in die Stadt und in das Waldstadion ein. 2.200 Radfahrer in weiß, bilden die Spitze der in die Stadt einziehenden Athleten. - In Darmstadt wird ein Kurzdokumentarfilm über die Brauerei Karl Fay Dieburger Strasse gedreht. - In Darmstadt regt der Verein Hessischer Automobil Club die Gründung der hessischen Verkehrswacht an. - Der jüdische offenbacher Schachspieler Wilhelm Orbach wird Hessenmeister. - In Frankfurt spricht der NSDAP Parteiführer Gregor Strasser (33) bei einer NSDAP Veranstaltung im großen Börsensaal. Die Versammlung wird aufgelöst. Die Anhänger demonstrieren auf der Hauptwache und werden von der Polizei nach Tumulten vertrieben. - In Frankfurt starten und landen auf dem Flughafen Frankfurt Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19 ohne Landebahn aber mit einer riesigen Rasenfläche 2.357 Flugzeuge mit 5.500 Passagieren. Ein Flug vom Flugplatz Stuttgart Böblingen mit einem Flugzeug Dornier Komet III der Fluggesellschaft Aero Lloyd nach Frankfurt mit Zwischenlandung in Mannheim kostet 35 Mark und dauert von 09:45 bis 13:30 Uhr bei einer Fluggeschwindigkeit von 160 km/h. - In Mainz wird der Mainzer Carneval Verein unter Heinrich Bender und Jakob Glotzbach wieder aktiv. - In Wiesbaden Bierstadt wird ein Pferde Sport Verein gegründet. - In Wiesbaden Erbenheim wird aus der Reitergruppe Erbenheim der Erbenheimer Reit und Fahr Verein auf Initiative des Landwirtschaftskammerpräsidenten Erasmus Merten mit Vorsitzendem Franz Fischer gegründet, die ein jährliches Reitturnier an Ostern zum Erbenheimer Bauernfest durchführen, bei denen von den Bauern selbst gezüchtete Reitpferde und Rennpferde antreten dürfen.  - Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (22) heiratet die verarmte russische Gutsbesitzertochter Marie Margarete von Deringer (St) (--). - In Frankfurt gibt es 6.079 jüdische Selbständige, davon 70 % in Handel und Verkehr und 20 % in Industrie und Handwerk. - In Frankfurt sind über 50 % aller Unternehmen in jüdischem Besitz. - In Frankfurt werden 104 Fußgänger von PKW Automobilen, 18 von Motorrädern und 29 von der Strassenbahn getötet. In Frankfurt leben 204.994 Lutheraner, 10.566 Reformierte, 119.544 Katholiken und 28.143 Juden. - In Frankfurt hat die Heilsarmee 101 Mitglieder. - In Frankfurt werden 9 Mörder verurteilt. - In Frankfurt gibt es 132.564 Arbeitslose. - In Wiesbaden führt die Tanzschule Egon Bier das englische Ballroom Dancing und den Stepptanz ein. - In Wiesbaden wird die Nerobergbahn von der Stadt übernommen wiedereröffnet. - In Frankfurt beendet der in Mainz geborene frankfurter Journalist und Mundartdichter Adolf Stoltze (83) seine Mitarbeit bei der Redaktion Kleine Presse der Frankfurter Zeitung. - In Mainz gründet der evangelische Graf Georg Friedrich von Solms Laubach (St) (26) mit seinem in Darmstadt geborenen Freund Amtsgerichtsratsreferendar Werner Best (22) den Nationalblock in Hessen. - In Assenheim wird der Grafensohn Markwart Emich Otto von Solms Rödelheim Assenheim (St) als Sohn von Graf Maximilian Ludwig von Solms Rödelheim Assenheim (St) (32) geboren. - In Mainz übernimmt der nationalliberale weisenauer Dampfmühlenbesitzersohn, Arzt und ausgewiesene mainzer Oberbürgermeister Karl Külb (56) wieder sein Oberbürgeramt. - In Frankfurt wird der 18 köpfige Zuhälterring Zuckerverein mit den Vereinslokalen Cafe Mirna und Drei Männercafe in der Altstadt zerschlagen. Seine Mitglieder sind u.a. Altstadbubi, Bahnhofsbubi, Mordche und der Köllsche Karl, die zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt werden. - Der Besitzer des frankfurter Palais Reichenbach Lessonitz alias Palais Löwenstein in der Taunusanlage 14 (20 17 Deutsche Bank Hochhäuser), Prinz Alfred von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (70) stirbt. - In Frankfurt wird der in Bad Schwalbach geborene Gendarmensohn, SA Führer, Frontbann Führer Kommando Frankfurt, Mitglied der Deutsch-Völkischen Freiheitspartei getarnt NSDAP und wegen seiner politischen Aktivitäten aus dem Staatsdienst entlassene frankfurter Justizbeamte Karl Lange (33) wegen Beamtenmangels wieder eingestellt. - In Offenbach werden die mit einem jüdischen Künstler verheiratete Frauenkleidungsfachfrau Isolde Czóbel (53) und die Textilkünstlerin mit angeheiratetem Adelstitel Marianne von Allesch (39) als erste weibliche Professoren in der Technischen Lehranstalt Offenbach alias HfG Schloßstrasse eingestellt. - Fritz Wambsganß (--) wird NSDAP Gauleiter der Rheinpfalz. - Rund 100 frankfurter und offenbacher SA fahren nach Herborn. - In Frankfurt wird der Großdeutsche Tag abgehalten, organisiert vom Stahlhelm, dessen elsaß-lothringische Ortsgruppe eine schwarz-weiß-rote Bannerweihe als Gedächtnisfeier für entrissene Gebiete abhält. - In Frankfurt liefern sich Reichsbanner und NSDAP in der Innenstadt eine Strassenschlacht. - In Darmstadt übernimmt die mainz-casteller Waggonfabrik Gebrüder Gastell die Hessische Automobil AG, die bisher mit 300 Arbeitern 350 HAG Automobile hergestellt hat. und holt die Produktion nach Mainz Mombach. Der Markenname wird weiterverwendet. - In Schotten initiiert Carl Schott (--) das Motorradrennen Rund um Schotten, bei dem er auf einer DKW 175 ccm gewinnt. - In Frankfurt verbietet während des Besuchs von Reichspräsident Paul von Hindenburg (78) der er aus der jüdischen Gemeinde ausgetretene Aufsichtsrat unzähliger frankfurter Großunternehmen, der PreußenElektra, der Deutschen Lufthansa, der Deutschen Bau- und Bodenbank und der Frankfurter Gasgesellschaft Ludwig Landmann (57) die Teilnahme von völkisch-konservativen Gruppen bei einer Veranstaltung in der Alten Oper, denen der Reichspräsident Paul von Hindenburg (78) bei seiner Rede auf dem Balkon der Alten Oper Sympathien ausdrückt. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Klub die Automobilrennen Bergpreis Hohe Wurzel und Rund um den Neroberg mit 5 km und 85 Kurven. - In Frankfurt erscheint die Südwestdeutsche Rundfunkzeitung. - In Frankfurt hat das Frankfurter Symphonie Orchester mit Konzertmeister Anton Witek und Solo-Cellist Hans Bottermund im Steinweg 7 und der Telefonnummer Römer 3942 ein Büro. Es bietet bis zu 95 Musiker an. - In Frankfurt hat die führende frankfurter Operettenbühne Neues Operetten-Theater in der Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm täglich Aufführungen vum 19:30 Uhr und bietet die neuesten Operetten. Sonntags gibt es um 15:30 Uhr Vorstellungen zu ermäßigten Preisen und um 11:00 Uhr künstlerische Matineen. Die Kasse hat die Telefonnummer HANSA 13. - In Frankfurt gibt es das Restaurant Henrich Bräu Große Eschenheimer Strasse 23 (20 17 Cairo Designstore Große Eschenheimer 7) mit der Telefonnummer HANSA 8352, den Münchner Bier-Palast Kaiser Strasse 64 (20 17 Hotel Mercure), von Karl Lind als Spezial Ausschank der Hackerbräu München mit täglich großem Konzert mit Bier-Kabaret ab 18:00 Uhr, das Börsenrestaurant Thomasbräu mit Separat Zimmer Schiller Strasse 11 (20 17 Restaurant Ostseite Börsengebäude), das Restaurant Brauerei Schneider mit Binding Bürgerbräu-Bier Kleiner Kornmarkt 19 (20 17 Restaurant Leib & Seele Kornmarkt 11), das Restaurant Heymann in der Darmstädter Landstrasse 10 (20 17 Wüstenrot) mit der Telefonnummer SPESSART 1124 bietet eigenen Apfelwein, Bindingbier, Dortmunder Aktien Pils und münchner Pschorrbräu im großen schattigen Garten mit sonntags Tanzmusik und dienstags Metzelsuppe, das älteste und bestrenomierte Hotelrestaurant Zum Haferkasten Große Friedberger 3 (20 17 Mc Donalds) mit der Telefonnummer HANSA 5411, wo es freitags und sonntags ein großes Familienkonzert und freitags Schlachtfest gibt, das Cafe Konstabler, Zeil 68, wo es täglich nachmittags und abends Künstlerkonzerte gibt, das Weinhaus Zum schwarzen Stern Römerberg 12 mit einem bestsortierten Weinkeller, das Dom-Restaurant, Domstrasse 10 (20 17 Museum für Moderne Kunst Eingang Braubachstrasse) das mit prima Hausmacher Wurstwarten aus eigener Schlachtung wirbt, das Speiserestaurant Jägerhof, das mit eigenen Wein, Äpfelwein und Beerenwein und frankfurter Biere in der Fahrgase 128 (20 17 Park vor Staufenmauer gegenüber Santander Fahrgasse 109) mit der Telefonnummer Taunus 4738, die Deutsche Bierhalle, Vilbeler Strasse 26 (20 17 NH Hotel) die mit Pfungstädter Exportbier und Münchner Löwenbräu als geeignetes Lokal für Stammtische mit täglich Spezialplatten aus eigener Schlachtung wirbt, das Restaurant Drei Hasen, Rathenauplatz 5 (20 17 Optiker Müller), das Cafe Schneider Schäfergasse 2 (20 17 Tchibo Filiale), das gleichzeitig auf der Zeil 86 das Hotel Schneider (20 17 o2 Shop) betreibt, das Cafe Laumer Eschersheimer Landstrasse 46 (20 17 Pizzeria San Marco) das mit Baumkuchen wirbt, das Weinrestaurant Thieme Kaiserstrasse 63 (20 17 Spielothek Mercure), das mit der Nähe zum Hauptbahnhof und einem Mittagstisch zu 1 Mark 20 Pfennig von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr und warmer Küche bis Mitternacht und täglich Künstlerkonzerten wirbt, das Hotel Monopol-Metropol Mannheimer Strasse 11 und Telefonnummer 1193, wo es nach dem Theater kleine Soupers geben soll und das Restaurant Kyffhäuser Kaiserstrasse 62 (20 17 Hotel Mercure) wo es auch täglich große Künstler-Konzerte gibt. - In Mainz wirbt das Hotel-Restaurant Zum schwarzen Bären am Holzturm Ecke Holzstrasse/Rheinstrasse als Vereinslokal des Gärtnervereins anlässlich der Deutsche Rosenschau im Stadtpark. - Das neustadtpfälzer Bauunternehmen Wayss & Freytag verlegt nach seinem ersten Hochhausbau in Buenos Aires und mit derm Bau des frankfurter Waldstadions seinen Firmensitz nach Frankfurt. - Im Kloster Eberbach werden Führungen organisiert. - In Wiesbaden leben 3.088 Juden. - Schwalbach hat 1.500 Einwohner. - In Frankfurt wird ein evangelischer Volkstag abgehalten. - In Frankfurt tritt im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 der vielsprachige schweizer Clown Grock (45) auf. Der Klaviervirtuose mit Glatzenmaske, der auch unzählige weitere Instrumente beherrscht, verbindet seine Vorträge mit Slapstick und Zirkuskunststücken. Er ist/war einer der höchstbezahlten Unterhaltungskünstler der Welt. Seine Auftritte werden regelmäßig gefilmt. Er tritt mit einem elegant gekleideten Geigenspieler, den er zum Wahnsinn treibt, auf. - In Frankfurt wird der Direktor des städtischen Arbeitsamtes Wilhelm Trapp (45) wegen Bestechung zu 2 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt. - In Frankfurt wird im Sportpalast alias Festhalle der Messe das Fahrradrennen 3. Frankfurter Sechstagerennen veranstaltet. - In Frankfurt wird am hellichten Tag in der Feuerbachstrasse ein Automobil Adler 6/25 PS gestohlen. - In Frankfurt gibt es mehrere tödliche Rodelschlittenunfälle. - In Frankfurt kommt der in Nackenheim geborene jüdische Schriftsteller Carl Zuckmayer (29) zur Erstaufführung seines Stücks Katharina Knie ins Schumann am Gallustor alias Willy Brandt Platz. - In Darmstadt wird auf der Lichtwiese der Darmstädter Verkehrsflughafen eröffnet. - In Darmstadt findet die Kulturwerbeaktion Darmstädter Sommer '25 statt. - In Unterliederbach verlegt der unterliederbacher Auto-Engel Taxiunternehmer mit 6 Taxen, Bauersohn und begeisterter Automobilist Wilhelm Engel (28) seine Tankstelle vom großväterlichen Hof  Liederbacher Strasse 54 an die Kreuzung Elisabethenstrasse (20 17 A66)/Königsteiner Strasse in Sulzbach. Die Elisabethenstrasse ist in schlechtem Zustand und eher für Fuhrwerke geeignet, führt dafür nicht durch die Dörfer. - In Wiesbaden werden der Dokumentarstummfilm Idstein im Taunus, der Stummfilm Patsy ist jung verheiratet und der Kriminalstummfilm Repps und Webbs von der Axa-Film-Werke GmbH unter der Regie von Edy Dengel (25) produziert. Den Detektiv Repps spielt Edy Dengel (25) selbst und den Detektiv Wepps der etablierte Schauspieler Fred Stranz, der 3 Jahre später im Film Auf der Reeperbahn nachts um halb eins Regie führen wird. Der Kriminalstummfilm Repps und Webbs, in dem es um Mädchenhandel geht, wird zunächst von der Filmprüfstelle alias Zensur verboten und nach 3 Tagen ab 18 Jahre wieder zugelassen. Der Film wird in seinem eigenen Lichtspieltheater alias Kino in Wiesbaden Biebrich aufgeführt. - In Frankfurt wird das völkische Hochschulstudentengruppenmitglied, der in Saarbrücken geborene Eisenbahnersohn und Lehramtsstudent Gustav Simon (23) Mitglied der NSDAP. - In Frankfurt beklagt sich der in Aschaffenburg geborene deutsche expressionistische Maler Ernst Ludwig Kirchner (45) über die schlechte Zahlungsmoral seinen jüdischen Kunstagenten Manfred Schames (40), Inhaber des Kunstsalons in der Junghofstrasse 18. - In Darmstadt kauft die Studentenverbindung Darmstädter Burschenschaft Germania an der Technischen Hochschule die Kaufmannsvilla Kaiser auf der Mathildenhöhe Alexandraweg 6 als Verbindungshaus. - In Bad Homburg veranstaltet die Deutsche Reichspost Extrapost-Gesellschaftsfahrten. Als Fahrzeuge nutzt man offene Busse in Form von Cabrios. - In Rüsselsheim fahren Sonder-Züge zur Opel Rennbahn alias Teststrecke. Der Frankfurter Automobil Club beschwert sich unterschwellig über die Vielzahl der Opelbahn Rennen. - In Frankfurt heiratet der seit der Geburt in Kopenhagen stark sehbehinderte, kinderlose hessenkasselrumpenheimer Titular Landgraf Alexander von Hessen (St) (62) die unstandesgemäße in Mannheim geborene Freiherrentochter Gisela Stockhorner von Starein (St) (41), wodurch er seine Privilegien verliert und sein in Holstein geborener, mit der Kaisertochter Prinzessin Margarethe von Zollern Preußen (St) (53) verheirateter Bruder Friedrich Karl von Hessen (St) (57) Chef des Hauses Hessen wird. - Der am Niederrhein geborene hessische Titular Landgraf Chlodwig von Hessen Philippsthal Barchfeld (St) (49) verheiratet mit Prinzessin Caroline von Solms Hohensolm Lich (St) (48) erbt von seinem unverheirateten und kinderlosen Onkel, dem hessischen Titular Landgraf Ernst von Hessen Philippsthal (St) (79), das Stadtschloss Hanau. Er hat die Kinder Prinz Wilhelm (St) (20), Prinz Ernst Ludwig (St) (19), Prinzessin Irene (St) (18), Prinz Alexander Friedrich (St) (14) und Prinzessin Irene (St) (11). - In Hanau stirbt Fürst Richard von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (43), der in Berleburg wohnt, auf der Rückfahrt von der Beerdigung seines Schwiegervaters in Langenzell bei einem Verkehrsunfall, bei dem sich sein Wagen wegen eines Radreifenbruchs überschlägt und im Strassengraben landet. Seine Frau Prinzessin Magdalene von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (40) und seine Sohn Heinrich von Sayn Wittgenstein Berleburg (17) werden aus dem Heck des Fahrzeugs geschleudert und sind nur leicht verletzt. Der Chaffeur ist tot. Ihre Schwiegermutter ist die in Frankfurt geborene Fürstin Pauline von Reichenbach-Lessonitz (St) (67). - In Mainz schafft der Fussballaufsteiger 1. FSV Mainz 05 laut der Tageszeitung Mainzer Anzeiger durch einen 1:0 Erfolg gegen Titelaspirant FV 03 Saarbrücken den größten Tag der Mainzer Sportgeschichte. - In Darmstadt lösen sich im Gang des Hauptbahnhofs zwischen der Schalterhalle und den Bahnsteigen 120 qm Decke, die 16 Reisende verletzen. - In Frankfurt schreibt der deutsche Tennisspieler Oscar Kreuzer (33), auf der deutschen Tennisrangliste auf Platz 8 stehend, sein Buch Das Buch vom Tennis und kehrt zum Rugby beim Sportclub Frankfurt zurück. - In Bad Orb treffen sich weibliche NSDAP Mitglieder in der Villa Daheim, wo sie bedürftige SA Männer versorgen oder minderjährige Mitglieder vor der Polizei verstecken. - In Frankfurt baut die Firma Delta mit Deutsche Lizenz Tatra – Automobile Betriebsgesellschaft m.b.H. in der Frankenallee 98 (20 18 Autohaus Gruber) eigentlich tschechische Tatra-Automobile mit Benz Motoren, die wegen immenser Steuern nicht nach Deutschland importiert werden. - In Frankfurt bedient die Junkers-Luftverkehr AG die Strecke Leipzig - Erfurt - Frankfurt/Main mit Junkers F-30 Flugzeugen täglich in beiden Richtungen, stellt aber nach einem halben Jahr aus finanziellen Gründen die Flüge wieder ein. - In Frankfurt berichtet die Zeitung Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt über die frankfurter Pferderennen wie den mit 2.000 Mark dotierten Preis von Wiesbaden, den Heinrich von Opels (52) schwarzbrauner Vergeßmeinnicht mit Jockey H Schmidt gewinnt, das mit 3.000 Mark dotierte Reinheimer Jagdrennen über 3.000 m, das A Baers 6 jähriger brauner My Lord II mit Jockey Pfeiffer gewinnt und den mit 3.000 Mark dotierten Preis von St Georgen über 1.800 m. 1 Reichsmark entspricht 4,0 Euro (20 22). - In Wiesbaden spielt die Westdeutsche Verbandself das letzte Endspiel gegen die Süddeutsche Verbandself im Fussball. - In Königstein erstellt der in Aschaffenburg geborene Maler Ernst Ludwig Kirchner (45) die Wandfresken im jüdischen Elitesanatorium Kohnstamm. - In Frankfurt beginnt für Automobile und Motorräder die 5 tägige Reichsfahrt über Augsburg nach München. - In Wiesbaden kommt es unter Polizist Ehrhard mit 41 aktiven und 30 inaktiven Mitgliedern zur Gründung des Polizeisportvereins, der in der Turnhalle des Turnerbundes Wiesbaden in der Stiftstrasse trainiert. Man beginnt mit der Aufstelllung einer erfolgreichen Handballabteilung, die auf dem Sportplatz an der Nikolasstrasse alias Bahnhofstrasse gegen den SV Wiesbaden verliert. - In Bad Homburg gewinnt der wiesbadener Rennfahrer August Momberger (20) auf einem Prototyp des Rennwagen 6/60 PS NSU Kompressor das Internationale Taunus Rennen über 450 km vor der favorisierten Konkurrenz von Mercedes, Bugatti und NAG. - Der frankfurter Magistrats Oberbaurat Hermann Uhlfelder (58) entscheidet mit dem mailänder Autobahnbauer Piero Puricelli (42), dem in Limburg an der Lahn geborenen Rennfahrer Willy Hof (45), dem Generaldirektor der Deutschen Handelsgesellschaft und dem Mitbegründer der STUFA Studiengesellschaft für den Automobilstrassenbau Prof Robert Otzen bei einer Romfahrt die Streckenführung von Hamburg über Limburg und Frankfurt nach Basel. - In Rüsselsheim gewinnt der berliner Radrennfahrer Paul Kohl (31) den großen Preis der Opel-Werke alias das Radrennen Rund um den Rheingau. - In Mainz passieren die Motorradteilnehmer der 3.000 km langen Deutschlandfahrt, die am Rhein entlang führt, die Stadt. Start und Ziel ist Köln. - In Frankfurt gibt es 28 Radsportvereine. - In Wiesbaden wird der Mieterschutzverein in Reichsbund Deutscher Mieter, Ortsverein Wiesbaden umbenannt. - In Offenbach Bieber führt die ehemalige Sparkasse, die Sparbank und Gewerbebank Aschaffenburger Strasse 17, als neue Genossenschaftsbank WechselSchecks und Überweisungen ein. - In Frankfurt unterrichtet das evangelische Marthahaus 70 junge Mädchen in der eigenen Haushaltungsschule. - In Darmstadt gibt der erste evangelische Landesjugendpfarrer Rudolph Zentgraf als neuer evangelischer Superintendent für Rheinhessen seine darmstädter Residenz auf und verlegt diese nach 43 Jahren in Darmstadt zurück nach Mainz. - In Bad Soden am Taunus tritt der stellvertretende städtische Genossenschaftsleiter Fritz Fuchs (31) mit der Mitgliedsnummer 999 in die NSDAP ein, wo er badsodener NSDAP Ortsgruppenleiter wird und in die SS eintritt. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club das 5. Wiesbadener Automobil Turnier mit neu eingeführtem Rennen Rund um den Neroberg auf einer 12,5 km langen Rennstrecke mit 85 Kurven und erheblichen Höhenunterschieden und neu eingeführtem vollelektronischem Zeitnahmeverfahren. Es ist das einzige internationale Automobilrennen in Deutschland. Es wird gemeinsam mit dem ADAC, der auch ein Motorrad Club ist, veranstaltet. - In Schotten veranstaltet der neugegründete Vogelsberger Automobil- und Motorradclub, der ua von einem der Sieger auf einer DKW ARe 175 Carl Schott mitgegründet wurde, als Teil der 2. Deutschen Motorrad Strassenmeisterschaft ein jährliches Motorradrennen Rund um Schotten als Bergrennen auf Landstrassen auf einer 16 km langen Strecke ua in den zwei Klassen 125 ccm und 500 ccm. Ludwig Krämer gewinnt auf einer Horex in der 500 ccm Klasse. - In Wiesbaden wird die Freie Künstlerschaft Wiesbaden vom in Erfurt geborenen Kaufmannssohn und Maler Otto Rischl (40) gegründet. - In Frankfurt schließt sich der jüdische Maler Hans Feibusch (27) dem Frankfurter Künstlerbund an und bezieht im Karmeliterkloster neben Rudolf Heinisch  (29) und dem jüdischen Maler Benno Elkan (52) ein Atelier. - Die Enkelin der in Bad Homburg Friedrichsdorf geborenen bürgerlichen ehemaligen bad homburger Spielbankbesitzerin und ehemaligen Besitzerin der Spielbank Monte Carlo und französische Prinzessin Marie Bonaparte (St) (43) empfindet keinerlei vaginale sexuelle Lust bei der Missionarsstellung, der einzigen gesellschaftlich moralisch akzeptierten Sexpraktik, hält sich für krank und beginnt eine erfolglose jahrelange Therapie beim Psychoanalytiker Sigmund Freud (69). - Der erotische frivole Schlager Ich hab das Fräuln Helen baden sehn, das war schön von Max Kuttner kommt heraus. Öffentliches Baden praktiziert man nur mit geringer Scham auch nackt. - In Bad Homburg gewinnt August Momberger (20) das Automobilrennen Taunus auf einem NSU 1300. - In Frankfurt wird die Bank für Handel und Gewerbe als Volks-Spar- und Creditcasse eGmbH gegründet. - In Frankfurt gibt die Leiterin des Jüdischen Mädchenclubs Hanna Kaminski (28) ihre Stellung auf und kehrt nach Berlin zurück. - In Wiesbaden wird der rechtsradikale, in Leipzig geborene Völkerkundeprofessorensohn und bad schwalbacher Richter Kurt Delitzsch (40) Direktor des Landgerichts. - In Rüsselsheim stellt der Motorradrennfahrer Josef Giggenbach (19) mit 137,5 km/h eine schnellste Runde auf der Opel Rennbahn, die jahrelang bestehen bleibt. - In Rüsselsheim kommen zum großen Pfingstrennen auf der Opel Rennbahn fast 25.000 Zuschauer, die aber nur wegen der Motorräder gekommen sind und die die absolute Dominanz der holländischen Motorradrennfahrer Hammersveld, van der Velde und Baar erleben. Dass Hans von Opel (26) und Carl Jörns (50) auf Opel mit 130 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit im 4 PS Automobil Rennnen siegen, wird trotzdem als erstes in der rüsselsheimer Tageszeitung Mainz-Spitze erwähnt. - In Rüsselsheim wird auf der Titelseite im 48. Jahrgang der rüsselsheimer Tageszeitung Mainz-Spitze mitgeteilt, wer an der Realschule Rüsselsheim zu Studienräten ernannt wurde. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Adressbuches Amtliches Frankfurter Adreßbuch. - Der in Frankfurt geborene jüdische frankfurter Bankierssohn und Lustspielautor Ludwig Fulda (63) wird als einer der meistgespielten Bühnenautoren zusammen mit dem jüdischen wiener Arztsohn Karl Federn (57) Vorsitzender des Schriftstellerverbands Pen Club. - In Frankfurt wird der in Leipzig geborene Feuerzangenbowle Autor Hans Reimann (36) an der Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse Leiter des Kabarett Astoria, das mit Dirnenverkehr bzw Sexarbeit und Bar mit Branntweinausschank konzessioniert ist (was später nicht mehr erwähnt wird). - In Wiesbaden Biebrich gründen in der Nibelungenstrasse 7 wiesbadener Familien den Hockeyclub und Tennisclub Blau Weiß. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Jurist Anton Haselmayer (30) mit der Nummer 36 Mitglied in die NSDAP und danach Gauleiter im Gau Hessen. - In Frankfurt lebt kurzzeitig nach ihrer Scheidung vom böhmischen Mitgiftjäger, Playboy, Autorennfahrer, Tennisspieler und Vorbild für die Filmfigur und Protagonisten James Bond Graf Franz von Schlik Bassano Weisskirchen (39) die Boheme Künstlerin und reiche salzburger Gutsbesitzertochter Mara Hoffamnn alias Gräfin Mara von Schlik (32), wonach sie in ihren Geburtsort Graz zurückkehrt. - In Frankfurt am Main West stellt die Philipps AG Ducanola Pianos mit Pedalbetrieb her. - In Frankfurt verkauft die Parfümfabrik Albersheim das orientalische Parfüm Khasana im Flacon zu 2,75 Mark, das auch als Puder zu kaufen ist. - In Wiesbaden übernimmt das Maschinenbauamt unter Bruno Berlit die kostenlose städtische Strassenreinigung, der einen neuen Müllplatz an der Kettenlache an der Krimhildenstrasse zwischen Südfriedhof und Mainzer Strasse anlegt, was die Pferde durch den weiten Weg überanstrengt, weshalb der Pferdehof geschlossen wird und vier Automobile als Müllkraftwagen angeschafft werden, die man in der Artilleriekaserne unterstellt. - In Frankfurt macht der berliner Tabakkonzern Wenesti zur Messe Werbung für seine Zigarettenmarken Asta Nielsen, DÜA, Fervor, Mahé, Orange, Orient, Privat und Scherif. Der absolut dominierende Marktführer Reemtsma reduziert sein Angebot von ausschließlich deutschen Zigarettenmarken von 400 auf 25. Die Beliebtheit von Zigarettenmarken entwickelt sich für die Produzenten unerwartet streng regional und nicht steuerbar. Orientalische Markennamen sind für orientalische Tabakwaren nicht mehr in. - In Deutschland werden 47.707 Neuautomobile hergestellt. - In Deutschland sind 174.665 PKW alias Automobile angemeldet. - In Frankfurt bringt der Hegert Verlag die Rundfunkprogrammzeitschrift Südwestdeutsche Rundfunkzeitung SRZ heraus. - In Frankfurt verkaufen die Gebrüder Hoff ihr Herrenbekleidungsgeschäft Ecke Zeil/Liebfrauenstrasse an den jüdischen düsseldorfer Herrenkonfektionär Carsch. - In Frankfurt wird der in Wuppertal geborene studierte Ökonom Hans Achinger (25) Geschäftsführer der Centrale für private Fürsorge. - In Frankfurt Höchst geben die Farbwerke Höchst den Standort Höchst als Unternehmenshauptsitz auf. - In Frankfurt beschäftigt der jüdische frankfurter Weltkonzern für Hausschuhe Schneider Landstrasse 251 bzw 291 auf Betreiben deren Chefs Fritz Adler und Lothar Adler für Walter Neumann und Eintracht Schatzmeister Hugo Reiss viele Spieler mit flexiblen Arbeitszeiten des Fussballvereins Frankfurter Eintracht, weshalb diese den Spitzname Schlappekicker erhalten. - In Wiesbaden wird die Firma Sanitor gegründet, die Knoblauchkurpastillen mit Quellsalz verkauft. - In Frankfurt stirbt der evangelische ehemalige Adlerwerke Direktor Hans Majer-Leonhard (72) von Heinrich Kleyer (72). Sein älterer evangelischer Sohn, der Jurist und Frankfurter Genealogische Gesellschaft Gründer und Direktor Hans Majer-Leonhard (41) Corneliusstrasse 22 ist ein begeisterter Ahnenforscher. Er veröffentlicht seine genealogische Sammlung Alt-Frankfurter Firmenhandbuch, in dem die Familienstammbäume ua von Bethmann, Goethe, Städel und Stoltze auftauchen. Sein jüngerer evangelischer Sohn ist der Studienrat am Goethegymnasium Ernst Majer-Leonhard (36) verheiratet mit der Jüdin Emma Koch (--), der erst fünf Jahre Lehrer ist und im Folgejahr Direktor am Lessinggymnasium wird. - Die in Rüsselsheim geborene Industriellentochter Elinor von Opel (17) heiratet den schweinfurter Industriellen und Fichtel und Sachs Erben Willy Sachs (29). mit dem sie auf das Schloss Mainberg bei Schweinfurt zieht. - In Mainz wird die mainzer Möbelfabrik Bembé alias Bembe von ihrem neuen Besitzer, dem oppenheimer Weinhändler Friedrich Fritsch (--), nach dem Kauf aufgegeben. - In Frankfurt gibt es die Tankstelle Jacobi in der Mainzer Landstrasse 170. - In Wiesbaden beginnt die Nassovia Fahrradfabrik GmbH Motorräder zu bauen. - In Darmstadt verkaufen wegen finanzieller Schwierigkeiten Karl Zürtz und Franz Zürtz ihre Anteile an der Hessische Motorfahrzeug-Industrie Zürtz und Hartmann alias Hemofa Darmstadt an den Teilhaber Adolf Hartmann, der den Namen in Hessische Motorfahrzeug-Industrie ändert. - Prinz Karl von Leiningen (St) (27) heiratet die russische Prinzessin Maria Romanova (St) (18). - In Wiesbaden gibt der ehemalige frankfurter Besatzer und Mitglied in einer Bande, die illegales Glückspiel und Drogenhandel bzw Kokainhandel betreibt, Hermann Stickelmann (32), nachdem er von seinem Bandenchef im Luxushotel Kaiserhof Frankfurter Strasse 17 schwer verprügelt wurde, seinen Wohnsitz auf. - In Frankfurt eröffnet der weltweite Kaugummi Konzern Wrigley in der Mousonstrasse 15 ein deutsches Werk. - In Frankfurt wird die Radiosendung Bilder von der Mainregatta als Außenübertragung des Südwestdeutschen Rundfunkdienstes in Frankfurt später Hessischer Rundfunk realisiert, bei der der Redakteur Paul Laven (23) eine live Rundfunkreportage wagt. Der in Mönchengladbach geborene studierte katholische Theologe und Privathauslehrer benutzt dazu ein Marmormikrofon. Er wird freier Mitarbeiter der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung und der im 33. Jahrgang im selben Societäts Verlag verlegten wöchentlichen überregionalen Illustrierten Das Illustrierte Blatt. - In Wiesbaden wird die fotografische Kamerafabrik der jüdischen Brüder Wirkin gegründet, die Philos Laufboden Plattenkameras mit Holzgehäuse für Filmplatten oder 120er Rollfilm Format 6 × 9 cm herstellen. - In Mainz eröffnen der Wäschefabrikant Anreas Wirth (--) und die Weißwarennähmeisterin Elisabeth Wirth (--) ihr Spielwarenhaus Der Kinderladen mit einem Schriftzug in Sütterlin Schrift, in dem sie ihre selbstproduzierten Waren verkaufen. Das Parterre besteht aus zwei hintereinander liegenden begehbaren, in denen Kinderschaufensterpuppen ihre Kleider neben Puppen und Spielsachen präsentieren. Das Schaufenster im ersten Stock zeigt größere Ware, wie Kinderwägen und Kinderroller, mit einem Kinderspielzeugrennwagen als Highlight. Weil sich unter dem Begriff Kinderladen niemand etwas vorstellen kann, wird die Bezeichnung im Handelsregister abgelehnt. Das ungewöhnliche Wort führt aber zu einem hohen Bekanntheitsgrad. Es werden aber nicht nur Kinderspielzeug, sondern auch Babywickeltische mit dazugehörigen Kursen angeboten. - In Frankfurt zieht der im Harz geborene münchener Buchgewerbeschulengründer und Lehrer Peter Renner (47) zu, wo er an der Kunstgewerbeschule alias Städel am Schaumainkai 63 Werbegrafik und Typografie lehrt. Er entwickelt einfache Druckschriften ohne Serifen alias Schnörkel und wird im Folgejahr nach München abgeworben. - In Offenbach ist die jüdische Lederwarenfabrik von Ludo Mayer (48), der mit 1.200 Mitarbeitern täglich rund 20.000 Ziegenfelle zu farbigen und schwarzen Chrom-Glanz-Chevreau-Leder verarbeitet, einer der größten europäischen Lederwarenfabrikanten. - Der in Mainz geborene Automobil Rennfahrer Harry Stumpf-Lekisch (--) gewinnt mit einem englischen Moon Sportwagen auf der stuttgarter Solitude Rennstrecke die Klasse Sportwagen bis 12 PS. - In Friedberg erstellt die Actien Zuckerfabrik Wetterau mit einem dampfbetriebenen Aggregat ihren eigenen elektrischen Strom. - In Frankfurt eröffnet das Kabaret Variete Astoria an der Ecke Kaiserstrasse 69/Moselstrasse (20 23 Leihhaus). - In Darmstadt Bessungen pachtet die Stadt Darmstadt die Orangerie. - In Wiesbaden ist in der unteren Schützenhofstrasse das finanziell erfolglose Grandhotel Schützenhof (20 23 Parkhaus Coulinstrasse 5) von der Stadt in ein Altersheim umfunktioniert. - In Frankfurt wird der jüdische berlinertagblatt Journalist Ludwig Marcuse (31) neuer Redaktonsleiter für den Feuilleton der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Generalanzeiger. - In Hofheim wird eine Gasleitung verlegt und die Stadt an ein Gaswerk angeschlossen. - In Schlangenbad wird ein Selbstanschlußamt für Telefongespräche eröffnet. - In Wiesbaden hat die Nassauische Landesbank und die Nassauische Sparkasse in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) mit ihren Filialen einen Zuwachs von 924 Sparkassenbüchern auf 38.825 Sparkassenbücher. - In Deutschland gibt es 950 Tankstellen für Automobile. - In Wiesbaden gründet der in Wiesbaden geborene Meteorologe und Astronom mit eigener privater Sternwarte, der während des Krieges in der Heeresmeteorologe war, Franz Kaiser (34) zusammen mit Sternenfreunden den Verein Astronomische Gesellschaft Urania. - In Bad Vilbel ergibt eine Verkehrszählung an der Frankfurter Strasse am Donnerstag, dem 28. Mai, 354 Automobile alias PKW und Krafträder und 484 Pferdefuhrwerke, wobei sich viele Autos nicht an die Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h halten. - In Frankfurt gibt es die Zigarettenfabrik Solodoff & Co in der Stiftstrasse 29. - In Wiesbaden gibt es in der Taunusstrasse 66 die Zigarettenfabriken Atlantic AG und Eduard Laurens GmbH mit der Telefonnummer WIESBADEN 4483. - In Oberursel Bommersheim wird der Abbau von Braunkohle in der Grube Gnade Gottes eingestellt.

1924 Die Reichsmark wird eingeführt. - Der in Germersheim geborene Jurist Friedrich Krebs (30) wird frankfurter Ortsgruppenleiter der Nationalsozialistischen Freiheitspartei, einer NSDAP Ersatzorganisation. - In Frankfurt wird der aus der jüdischen Gemeinde ausgetretene Aufsichtsrat unzähliger frankfurter Großunternehmen, der PreußenElektra, der Deutschen Lufthansa, der Deutschen Bau- und Bodenbank und der Frankfurter Gasgesellschaft Ludwig Landmann (56) zum frankfurter Oberbürgermeister gewählt, gilt aber als erster jüdischer frankfurter Oberbürgermeister. - In Mainz tritt die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung zu Wahlen an. - Der in Darmstadt geborene antisemitische Hochschulaktivist Werner Best (21) kämpft gegen die französischen Besatzungsbehörden und wird zu 3 Jahren Haft verurteilt. Erst durch ein Gnadengesuch seiner Mutter, das er ablehnt kommt, er bereits danach 6 Monaten wieder frei. - In Frankfurt eröffnet die Südwestdeutsche Luftverkehrs AG den Flughafen Frankfurt Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19. Der ehemalige Rebstöcker Hof wird zum Empfangsgebäude umgebaut. Es startet ein planmäßiger Luftverkehrsdienst. - In Frankfurt verliert der Fussballverein FSV Frankfurt das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den 1.FC Nürnberg vor 40.000 Zuschauern im Waldstadion. - In Rüsselsheim wird bei Opel das erste deutsche Fließband Auto Opel 4/12 PS alias Laubfrosch gebaut, der 4.500 Rentenmark kostet, dem Gegenwert eines Hauses. Mit dem Fließband werden statt bisher nur 5 Automobilen 25 Stück pro Tag produziert. - In Frankfurt wird der republikfeindliche 9. KPD Parteitag abgehalten. - In Frankfurt wird das akademisch marxistische Institut für Sozialforschung in der Viktoria-Allee alias Senckenberganlage gegründet. - In Langen werden die Schulen an das elektrische Stromnetz angeschlossen. - In Frankfurt wird die Notbrücke zur Alten Brücke vom Treibeis weggerissen. - In Fulda wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Frankfurt wirbt die Deutsche Partei im Völkischen Block mit einem Keltenkreuz in ihrem 1. Jahrgang. - In Wiesbaden wird der Passzwang aufgehoben. - In Wiesbaden werden die Herbstwochen mit Wassersportfest, Tennisturnier, Modenschauen, Tanzturnier, Automobilturnier mit Schönheitskonkurrenz und Blumenkorso aber ohne den erwarteten Erfolg veranstaltet. - In Mainz übernehmen die katholischen Karmelitermönche wieder ihr Kloster in der Karmeliterstrasse, weshalb die darin untergestellten Carnevalsdekorationsteile für das Podium in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel), die Riwwelmattese, darunter sechzehn Riesenelefanten, Requisiten, Kostüme, Fahnen und Dickköpp nach Kastell in die Reduit umgeräumt werden müssen. - Das in Bad Homburg geborene Stahlhelm Mitglied, berliner Polizeipräsidentensohn, studierter Wirtschaftswissenschaftler, Hauptmann der Schutzpolizei und Geschäftsführer von mehreren Röchling Niederlassungen Freiherr Curt von Salmuth (29) heiratet die Schwer- und Rüstungsindustriellentochter Alwine Röchling (--). - In Frankfurt ist der revolutionär gesinnte in Frankfurt aufgewachsen Sohn des jüdischen und bedeutendsten Getreidegroßhändlers der Welt Felix Weil (26) Mitbegründer des Institut für Sozialforschung. - In Frankfurt Ginnheim stört der bockenheimer Postinspektor und NSDAP Mitglied Jakob Sprenger (40) mit den Parteimitgliedern Heinrich Müller (28) und Kuntsche (--) eine SPD Veranstaltung mit 500 Personen und ihren Redner und Groß-Frankfurt SPD Parteisekretär Conrad Broßwitz mit Man sollte euch alle umbringen! Rufen. - Der in Potsdam geborene Erbprinz Hermann Otto von Solms Hohensolms Lich (St) (57) symapathisiert mit dem Werningeroder Kreis, der das adelige Führertum kombiniert mit rechter Intelligenz wieder einführen will. - Wiesbaden hat 105.067 Einwohner. - In Niddatal eröffnet Graf Max von Solms Rödelheim Assenheim (St) (31) das Forscherheim Assenheim eine Begegnungsstätte für Wissenschaftler der Sozialwissenschaften mit 8 Plätzen im Schloss Assenheim, die er selbst finanziert. - Mainz hat 104.390 Einwohner. - In Rüdesheim erfindet der in Köln geborene rüdesheimer Cognac-Brenner Hugo Asbach (56) für die weibliche Kundschaft, die überhaupt keinen Weinbrand trinkt, die Weinbrandpraline. - In Wiesbaden wird der Kolonialwarenhändler Carl Mertz (--) neuer IHK Direktor. - In Frankfurt Seckbach wird am Heiligenstock ein Mittelwellensender mit 250 Watt Leistung auf einem 107 Meter hohen Holzturm eingerichtet. Zum Jahresende hat man bereits 50.465 Rundfunkteilnehmer. - In Frankfurt gründen u.a. der in Rüsselsheim geborene Fritz von Opel (25) und das Stahlhelm Mitglied, der Fotochemiefabrik Besitzer Carl Adolf Schleussner (29) den Südwestdeutschen Radio-Club als regionale Rundfunkgesellschaft gegen den Willen des in Kassel geborenen früheren Reichskanzlers Philipp Scheidemann (59) der die Sendeanstalt nach Kassel holen wollte. Im Postscheckamt in der Elbestrasse beginnt die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG mit der Übertragung von Sendungen mit Studio, Verwaltung und Sender. Der in Frankfurt geborene Rundfunkpionier, Arzt und Künstlerische Leiter Hans Flesch (28) mit einem jüdischen Elternteil, schreibt das deutschsprachige Hörspiel Zauberei auf dem Sender, das sein Assistent Ernst Schoen (30) bei der Livesendung mit elektronischer Musik live vertont. - In Darmstadt wird auf der Lichtwiese der Darmstädter Flughafen eröffnet. - In Offenbach besteht die jüdische Beerdigungsbruderschaft Chewra Kadischa. - Im Deutschen Reich gibt es 112 Todesurteile. - In Frankfurt ist das Haus Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1 am Garküchenplatz renoviert. Alle baulichen runden Formen sind verschwunden, nur die mittealterlichen Erker kennzeichnen es noch als sehr altes Haus. - Der in Frankfurt geborene Kaffeegroßhändlersohn mit jüdischer Mutter Theodor Haubach (28) ist Mitbegründer der gewaltbereiten hauptsächlich aus SPD, aber auch aus Zentrum und DDP Mitgliedern bestehenden Schlägertruppe Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, die gegen die Völkischen, den Stahlhelm, die Kommunisten und die SA kämpft. Sie fordern den Anschluss Österreichs und sind nach dem Führerprinzip organisiert. Sie halten Wehrsportübungen ab und horten auf dem Gelände des Frankfurter Arbeitersportvereins Westend 50 Gewehre und Pistolen, ein Maschinengewehr und 150 Handgranaten. - Der in Frankfurt geborene Apothekersohn, Pfadfinder, Leutnant aD und oberster SA Führer Westdeutschlands Friedrich Wilhelm Heinz (25) wird Stahlhelm Landesführer. - In Rüsselsheim wird auf der Opel Rennbahn die Tagesproduktion von 26 Opel Laubfrosch Automobilen feierlich präsentiert. - In Frankfurt werden am Hauptbahnhof zwei flankierende Ankunftshallen angebaut. - In Darmstadt erreicht die NSDAP bei der Reichstagswahl für Hessen Darmstadt 2,9 %. Stärkste Partei ist die SPD mit 29,5 %. - In Frankfurt präsentiert sich das Stadion im Frankfurter Stadtwald (20 16 Commerzbank Arena) als Kampfspielplatz mit grosser Sportwiese. Es gibt ein eigenes Stadion-Marschlied von Leopold Maass (--). Auf dem Notenblatt wird die Creme Mouson beworben. - Prinz Leopold von Hanau wird als Sohn des 5. Fürst Heinrich von Hanau (St) (24) und Gräfin Maria Theresia von Fugger Babenhausen (St) (25) geboren. - In Frankfurt gewinnt auf der Pferderennbahn in Niederrad der Jockey des Gestüts Blau-Weiß der konvertierten jüdischen frankfurter Industriellenbrüder Carl von Weinberg (63) und Arthur von Weinberg (64) Otto Schmidt in allen fünf Flachrennen. - Der in Frankfurt geborene Regisseur Walter Ruttmann (41) zeichnet für Fritz Lang (34) die Falkentraum-Sequenz für dessen Stummfilm Die Nibelungen. - In Darmstadt Arheilgen wird der Naturbadesee Mühlchen als öffentliches Schwimmbad genutzt. - In Darmstadt überfliegt der Zeppelin LZ 126 die Stadt vor seiner Amerikafahrt. - In St Goar wird Graf Ulrich von Schack von einem französischen Militärfahrzeug überfahren. - Der Landwirtschaftshochschulstudent Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (21) beginnt eine Banklehre. - Prinzessin Alexandra Bathildis von Waldeck Pyrmont (St) wird geboren. - In Frankfurt listet das jüdische Handelsadressbuch 2.100 jüdische Einträge, was 27 % entspricht. Der jüdische Großhandel beherrscht rund 50 % des Textilgewerbes, Wein-, Lebensmittel-, Metall- und Getreidehandels. - Der evangelische Graf Georg Friedrich von Solms Laubach (St) (25) heiratet Prinzessin Johanna Marie von Solms Hohensolms Lich (St) (19). - In Frankfurt bestehen Flugverbindungen nach Fürth und München. - In Frankfurt gibt es 1.500 Motorräder, 1.969 PKW und 955 LKW Automobile. - In Frankfurt gibt es 127.587 Arbeitslose. - In Frankfurt kommt Grafensohn Wilhelm von Solms Rödelheim (St) (10) auf das Lessinggymnasium. - In Frankfurt wird der völkisch organisierte gießener Jurastudent Friedrich Krebs (29) Richter am Amtsgericht. - In Wiesbaden stellt die jüdische Kameratechnikfabrik Wirgin die Laufboden Plattenfotokamera Philos für Filmplatten oder 6x9cm Rollfilm her. - In Frankfurt veranstaltet der Besitzer des Hotels Luitpold Kaiserstrasse 64 und Taunustrasse 35 in seinen Zimmern Sexpartys, weshalb er als Kuppelquartiervermieter verurteilt wird. - In Frankfurt ist der Westfalenhof in der Allerheiligenstrasse ein NSDAP Parteilokal. - In Alzey wird der Kartoffel- und Landproduktehändlersohn und Massa Markt Besitzer Karl Heinz Kipp geboren. - In Darmstadt wird der in Darmstadt Schaafheim geborene evangelische Landwirtssohn Philipp Hauck (42) erstes NSDAP Mitglied des Landtages des Volksstaates Hessen Rheinstrasse 10 in Form der Nationalsozialistischen Freiheitspartei. - In Frankfurt wird der in Bad Schwalbach geborene Gendarmensohn, frankfurter Justizbeamte, SA Führer und Mitglied der Deutsch-Völkischen Freiheitspartei getarnt NSDAP Karl Lange (32) Frontbann Führer Kommando Frankfurt und wegen seiner politischen Aktivitäten aus dem Staatsdienst entlassen. - In Frankfurt erscheint in der Tageszeitung Frankfurter Zeitung die Erzählung Die Toten auf der Insel Djal der jüdischen Kunsthändlertochter und Schriftstellerin Anna Seghers (24). - In Frankfurt schreibt der jüdische Philosoph Siegfried Kracauer (43) im Lokalteil der Tageszeitung Frankfurter Zeitung über das Kabarett Weinklause. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Regisseur und Schauspieler Hans Meissner (28) Beauftragter für den Neuaufbau des Künstlertheaters Rhein-Main. - In Wiesbaden führt die Stadt Schwimmen als Pflichtfach ein. - In Winkel stirbt auf Schloss Vollrads Graf Guido von Matuschka Greiffenklau (St) (77), verheiratet mit der jüdischen kölner Bankierstochter Freiherrentochter Klara von Oppenheim (54). - In Mainz eröffnet der in Weißrussland geborene, aus Paris zugezogene jüdische Gebrauchtwarenhändler Möise Garbaty am Bingertor (20 17 Wallstrasse1) das Automobilwerk Garbaty Mainz und stellt die nach eigenen Angaben billigsten und schnellsten Viersitzer Deutschlands her, von denen in 4 Jahren rund 400 hergestellt werden. - In Wiesbaden gibt es die Tageszeitung Neue Wiesbadener Zeitung. - In Frankfurt hat jeder Radfahrer laut Polizeiordnung eine personifizierte Radfahrkarte mitzuführen. Die Klingel benutzt man um Fuhrwerke, Reiter und Viehtreiber zu warnen. Wenn Tiere unruhig werden und zu scheuen drohen ist die Benutzung verboten. Fahrradfahrer dürfen rechts überholen. Es gibt spezielle Fahrradwege. - In Frankfurt wohnt Freiherr Immanuel Hugo von Loen in der Leerbachstrasse 9. - In Darmstadt wohnt Freiherr Walther van der Hoop am Paradeplatz 4. - In Frankfurt wohnen im Cronstettenstift mit der Telefonnummer Taunus 2205 in der Lindenstrasse 27 die Freiherrentöchter Ida von Wasmer, Maria von Lepel-Haynan, Ebba von Lepel, Marie von Lepel, Caroline von Stein-Lausnitz, Auguste von Berllersheim, Elisabeth von Bellersheim, Luise von Lepel und Elisabeth von Holzhausen. Leiterin ist die Pröpstin Freiherrentochter Adelheid von Stein und einer der drei Administratoren ist der Oberleutnant a D Freiherr Ferdinand von Lepel. - In Frankfurt ist das Kino Luna-Lichtspiele Alemannia Schillerplatz 4, an der Hauptwache 11 (20 16 Mc Donalds) mit der Telefonnummer HANSA 5917 eines von 10 Kinos. Alleine auf der Kaiserstrasse gibt es 4 Kinos, Nr 50, 60, 64 und 74. - In Frankfurt hat die Schöfferhof-Binding-Bürgerbräu AG in der Darmstädter Landstrasse 139 die Telefonnummer SPESSART 84 und die Henninger-Kempff-Stern Johann Gerhard Henrich im Wendelsweg 64 die Telefonnummer SPESSART 80. - In Frankfurt kostet ein Orts-Telefongespräch an einer öffentlichen Sprechstelle ebenso wie bei einem privaten Hauptanschluss 15 Pfennig, Vorortgespräche 30 Pfennig und Ferngespräche bis 5 km 15 Pfennig, bis 15 km 30 Pfennig, bis 25 km 45 Pfennig, bis 50 km 90 Pfennig, bis 100 km 1 Rentenmark 20 Pfennig, jede angefangenen 100 km mehr 30 Pfennig Aufschlag, dringende Ferngespräche den dreifachen und Blitzgespräche den dreißigfachen Gebührensatz. Eine Postkarte kostet 15 Pfennig. - In Frankfurt ist der SPD Bezirksverband Hessen Nassau und die SPD Groß-Frankfurt in der Allerheiligenstrasse 57. - In Königstein erbt nach dem Tod der streng orthodoxen jüdischen frankfurter Bankierswitwe Mathilde von Rothschild  (92), die in Frankfurt am Roßmarkt 9 geboren und auch gestorben ist und selbst bei Staatsbanketten nichtkoscheres Essen nicht anrührte, der in Frankfurt geborene Rudolf Maximilian von Goldschmidt-Rothschild (43) deren Sommersitz, die Villa Rothschild. - Der Preis für 1 kg Brot sinkt von 3 Mark und 12 Pfennig auf 31 Pfennig und der Preis für 1 Liter Bier sinkt von 4 Mark und 30 Pfennig auf 70 Pfennig. - In Darmstadt beantragt der morganatisch bei Metz geborene und in Darmstadt aufgewachsene Prinzensohn Graf Otto Heinrich von Hagenburg (23) für seine Fahrzeug Fabrik alias FAFAG an der Kattreinstrasse bzw Eschollbrückerstrasse 18 (20 17 REWE Filiale) die Eröffnung eines Konkursverfahrens, das 4 Jahre dauern wird. Dafür eröffnet er eine Fahrschule. - In Wiesbaden kauft der Evangelische Verein für Innere Mission, der im Tengelbachtal Pfitznerstrasse 15 ein überbelegtes Rettungshaus mit 90 Kindern betreibt, in unmittelbarer Nähe das Landwirtschaftliche Institut Hof Geisberg Jonas Schmidt Strasse 2 um auch schulentlassene Jugendliche aufzunehmen, die auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Anstellung finden können. Dadurch hat man 130 Pfleglinge. - Der Stahlhelm wirft alle Juden aus seinen Reihen. - In Darmstadt ist der Griesheimer Flugplatz Flughafenstrasse immer noch von den französischen Alliierten gesperrt, weshalb hinter dem Alten Friedhof der Flugplatz Lichtwiese angelegt und eröffnet wird. - In Frankfurt Sachsenhausen ist die Wurstfabrik Heinrich Schmidt in der Brückenstrasse 13 als erste frankfurter Wurstfabrik bekannt. - In Frankfurt heiratet die frankfurter Alte Oper Kapellmeistertochter Gertrud Rottenberg (24) das hanauer Arbeiterkind und wilden Komponisten mit Jazz-Elementen Paul Hindemith (29). Sein Schwager ist der künstlerische Leiter der Südwestdeutschen Rundfunkdienst AG in Frankfurt mit jüdischen Wurzeln Hans Flesch (28). - In Andernach wird Prinzessin Luise Dorothea von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter von Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (26) geboren. - In Frankfurt wird die jüdische Sportclub Frankfurt 80 Tennisspielerin Ilse Friedleben (31) zum 5. Mal Deutsche Meisterin im Damen Tennis. - In Wiesbaden findet der 3. Wiesbadener Mandolinen-Wettstreit statt. Regelmäßig tritt der Dirigentensohn und Violin-Virtuose Hans Turba (12) auf. - In Frankfurt gewinnt der in Frankfurt geborene Rennenfahrer Willi Cleer (35) mit einem Stoewer Rennwagen das Feldbergrennen in der Rennwagenklasse der Privatfahrer. - Der in Cannes geborene Rennfahrer Josef Paul von Gans (21) alias Joszi Paul von Gans gewinnt auf einem Chiribiri Rennwagen das Feldberg Rennen in der Klasse der Tourenwagen bis 1500 ccm auf dem 8km langen Stück zwischen Hohe Mark/Oberursel und Sandplacken.  Er ist der Sohn des frankfurter Industriellenneffen Paul von Gans (++). - In Frankfurt wird der wiener Hofoperntänzerinnensohn Clemens Krauß (31) neuer Intendant der Frankfurter Oper und leitet die Museumskonzerte. - In Erbach startet Wilhelm Merck (--) mit seinem Mechaniker Homann auf einem Benz 16 PS die vom Verein Hessischer Automobil Club Darmstadt veranstaltete mitternächtliche Sternfahrt in seinem eigenen Schlosshof, der vor Motorenlärm bebt, über Darmstadt, Frankfurt nach Friedberg und zurück. Als er unüberholt nach 4,5 Stunden und einer Durchschnittsgeschwiindigkeit von 54 km/h am Ziel ankommt, muss er feststellen nicht Sieger zu sein, hatte Willi Cleer auf einem Stöwer-Automobil doch einfach eine andere Strecke genommen. - In Rüsselsheim ist trotz der in Italien bereits eröffneten Autostrada Geheimrat Wilhelm von Opel (53) dem Autobahn-Strassenprojekt der HAFRABA, ua gegründet vom Wiesbadener Automobil Club, von Hamburg über Frankfurt nach Basel ebenso wie die anderen Automobilhersteller und die Automobilclubs skeptisch eingestellt und wird zitiert: Autobahnen bauen? Daß unsere Motoren verrecken?. - In Darmstadt Eberstadt startet ein Flach- und Bergrennen für Automobile, ein Kombinierter Wettbewerb, der in Ober-Beerbach endet, bei dem sich die regionalen Automobilbauer Falcon, FAFAG, HAG, Garbaty, Adler und Hessen, mit dem 9. Platz, beteiligen. - In Ober-Ramstadt gründet der entlassene Falcon-Automobilmonteur Mendel in der benachbarten Möbelfabrik Schröbel die Automobilfabrik Hessen. Bereits vorhandene Fahrzeugteile werden zu einem Rennwagen zusammengebaut, die Presse über eine 500 km Testfahrt informiert und Werbung in der Tageszeitung Odenwälder Nachrichten geschaltet, wonach aber keine Produktion stattfindet. - In Frankfurt wird der wiener Jude aus reichem, orthodoxem Elternhaus Martin Buber (46) Lehrbeauftragter im Fachbereich Jüdische Religionslehre an der frankfurter Goethe Universität. - In Frankfurt gewinnt der berliner Radrennfahrer Paul Kohl (30) das Strassenradrennen der Stadt Frankfurt. - In Rüsselsheim beginnen die Opelwerke mit der Produktion des nur in Grün lieferbaren Opel Laubfrosch alias Opel 4/12 PS in Grossserienfertigung mit Fliessbandtechnik zum Preis von 4500 Mark, der innerhalb von 7 Jahren auf 1990 Mark sinkt. - In Darmstadt beschließt der Ski Club Darmstadt-Odenwald alias SCDO gemeinsam mit dem Schwimmclub Jung Deutschland alias DSW 19 12 am Arlberg die Darmstädterhütte zu bauen, die nach zwei Jahren eröffnet wird. - In Hofheim wird das von den katholischen Dernbacher Schwestern geführte Waisenhaus in der Vincenzstrasse 29 zum Erholungsheim für erkrankte Mütter und Kinder umfunktioniert. - In Frankfurt reduziert die Stadt die Versorgung und Pflege von Waisenkindern auf ein Minimum von 127. Nur langsam kümmert man sich wieder um mehr Waisenkinder. - In Deutschland werden Geschworenengerichte abgeschafft. - In Frankfurt Niederrad eröffnet der Mainfischer Josef Benjamin Pfeiffer alias Aal-Pfeiffer eine Gaststätte. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club das 4. Wiesbadener Automobil Turnier, wobei mit der Deutschen Dauerprüfungsfahrt 24 für Personenkraftwagen anstelle der bisherigen Sternfahrt ein weiterer Wettbewerb ausgetragen wird. - In Frankfurt wird das Kino Bieberbau in der Biebergasse 8 eröffnet. - In Darmstadt beschreibt der in Wiesbaden geborene Dozent für Kraftwagen an der Technischen Hochschule Darmstadt Freiherr Ludwig Löw von Steinfurth (49) die neuen Automobil Anlasser als kleine Elektromotoren an der Schwungradverzahnung, die aber bei Benz so schlecht funktionieren, dass Neukunden die Vorgängerversion bevorzugen. - In Hetzbach im Odenwald gewinnt OPEL mit Carl Jörns (49) das Automobilbergrennen am Krähberg. - In Frankfurt ist die Kunstgewerbeschule in der Städelschule am Schaumainkai 63 aufgegangen, indem der in Friedberg geborene Bäckersohn und Albert Windisch  (46) als treibende Kraft die Abteilung Typografie und Buchbinderei an der Kunstgewerbeschule für die Städelschule gründet, wobei die Kunstgewerbeschule im Folgejahr nicht mehr existiert. - In Bad Vilbel wird die Vilbeler Volksbank gegründet. - In Flörsheim beginnt der Besitzer der Flörsheimer Zeitung Heinrich Dreisbach (43) mit dem Druck seiner neuen Zeitung Hochheimer Stadtanzeiger. - In Mainz streiten französischbelgische Besatzungseisenbahner und mainzer Bahnpersonal wie eine Signalstörung im mainzer Eisenbahntunnel behoben werden soll. Der Schnellzug D670 nach Basel wird kurz nach der Ausfahrt aus dem Hauptbahnhof im Tunnel zu einer Vollbremsung gezwungen und 5 Minuten später trotzdem der Zug P682 Zug nach Worms planmäßig auf demselben Gleis hintergeschickt, was der Zugführer wegen des Streits nicht erfährt und wegen des Qualms nicht sehen kann, weshalb dieser im Tunnel auffährt und weshalb 14 Personen getötet werden. - In Hessen werden die Lizenzen für Autoführerscheine an Einäugige nicht ausgegeben, in Nassau, das zu Preußen gehört, gegen eine nicht unerhebliche Gebühr, schon. - In Rüsselsheim findet ein Rad- und Motorrradrennen auf der Opel Rennbahn statt. Es werden keine ausländischen Teilnehmer genannt. Die Sieger kommen aus der Region. Der RMV alias Rüsselheimer Motorrad Club hat das Gasthaus Rüsselsheimer Hof als Clublokal, wo ua der aus Erbenheim stammende ehemalige Radrennfahrer Hermann Stein alleine drei Siegerpokale entgegennimmt. - In Frankfurt findet eine Radsportwoche zum 41. Bundesfest des Bundes Deutscher Radfahrer, wobei es einen Festzug ua mit der Opelkapelle und 150 Vereinen und historischen Geräten gibt. - In Groß-Umstadt betrügt ein darmstädter Maler mit Zeitungsannoncen, in denen er Handnähgeräte, Hosenhalterungen und alte Lithographien für eine Mark versenden will, tatsächlich aber nur Nadeln, Hosenknöpfe und Briefmarken verschickt. Er will freiwillig das angeblich zum Spass ergaunerte Geld zurückzahlen. - In Gross-Gerau erhängt sich ein Landwirt im der Arrestzelle nach einem Gewaltexzess. - In Hessen tragen alle Schüler von Oberschulen Anzüge mit 3 Knöpfen, Westen, lange Hosen oder Knickerbocker, geschlossene Hemden mit Schlips oder Fliege, Mädchen schwarze knielange untaillierte langärmelige Kleider, sowohl Jungen als auch die wenigen Mädchen tragen Schirmmützen in den Schulfarben.Jungen haben kurz geschnittene Haare, Mädchen kinnlange Haare. - In Frankfurt stellt der jüdische mainzer Automobilhersteller Garbaty vor der Osthalle A der Festhalle auf der Messe aus. - In Darmstadt wird der Verein für Leibesübungen Rot-Weiß gegründet. - In Wiesbaden wird die kostenlose städtische Strassenreinigung nach 4 Jahren wieder eingeführt. - In Wiesbaden Biebrich und Schierstein beginnt man den Hausmüll als Füllmaterial auf dem Kribbengelände an der Ortsgrenze zu vergraben, wo auch die Bruchsteinböschungsmauer am Rheinufer erweiteret werden muss, wobei bei jedem Rheinhochwasser der Müll verteilt oder weggeschwemmt wird. - In Darmstadt wird der Motorrad Club Darmstadt Ernst Ludwig Strasse 2 gegründet. - In Frankfurt explodieren nach der Währungsreform mit der Einführung der Reichsmark als Golddevisenkernwährung und der Angleichung an den US Dollar die Immobilienpreise in der Innenstadt. 1 Reichsmark entspricht 4,3 Euro (20 22). - In Wiesbaden wird die Genossenschaftsbank Vorschussverein zu Wiesbaden Ecke Schillerplatz/Friedrichstrasse in Wiesbadener Bank später Wiesbadener Volksbank umbenannt. - In Frankfurt wird auf dem Festhallengelände am Messegelände die Festhallenradrennbahn eingeweiht, auf der Fahrradrennen durchgeführt werden. - In Frankfurt bringt die Verlagsbuchhandlung Bechhold die wöchentliche Rundfunkprogrammzeitschrift Radio-Umschau heraus, die 4 Jahre besteht. - In Frankfurt prägt der neue jüdische frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann (45),  der nicht aus religiösen sondern aus politischen und wirtschaftlichen Gründen aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten ist, als Aufsichtsrat unzähliger frankfurter Großunternehmen, der PreußenElektra,  der Deutschen Bau- und Bodenbank und der Frankfurter Gasgesellschaft  den Begriff Rhein-Mainischer Städtekranz als Vorgänger von Rhein-Main-Gebiet direkt nach seinem Amtsantritt. - In Frankfurt gibt es das Frankfurter Verlagshaus Ernst von Linsingen in der Goldsteinstrasse 11. - In Frankfurt führen die Wasserwerke die Pauschalgebühren, die vier Prozent des Miete beträgen, ab, die Wasseruhren ein. - In Frankfurt übt der in Wiesbaden geborene Musikersohn Reinhold Merten (30) im Studio des Frankfurter Radio Senders Südwestdeutscher Rundfunkdienst AG im alten Postscheckamt Stephanstrasse Ensemblemusik. - In Offenbach kauft Heidelberger Zement das Zementwerk auf. - In Frankfurt hat der Frankfurter Automobil Club sein Clublokal und seine Geschäftsstelle in der Taunusstrasse 1 (20 21 Hochhaus der Deutschen Bahn). - In Frankfurt trifft sich der Fahrradverein Velociped Club Frankfurt 18 83 im Klublokal Zum Haferkasten in der Grossen Friedberger Strasse 35. - In Darmstadt gründen wegen finanzieller Schwierigkeiten Karl Zürtz und Franz Zürtz mit dem treburer Finanzier Adolf Hartmann die Hessische Motorfahrzeug-Industrie Zürtz und Hartmann alias Hemofa Darmstadt, die Motorräder mit DKW, Columbus oder JAP Motoren herstellt. - In Darmstadt wird der in Offenbach geborene offenbacher Krankenhausverwaltungsdirektorensohn mit jüdischer Mutter und nach drei Jahren fertige Mediziner Wilhelm Köhler (27), der mit der farbwerkehoechst Vorstandstochter Irma Schmidt (26) verheiratet ist, nach zwei Jahren Leiter alias Direktor der Maschinenfabrik Goebel. - In Frankfurt gehören zum Deutschen Großlogenbund die christlichen oder jüdischen Freimaurerlogen: Zur Einigkeit, Kaiserstrasse 37 Telefonnummer HANSA 3493, Loge Carl zum aufgehenden Licht, Mozart Platz 26 HANSA 2075, Loge Zur aufgehenden Morgenröthe, Bockenheimer Anlage 51 (20 21 Sofitel Frankfurt Opera) Telefonnummer HANSA 2688, Loge Carl zum Lindenberg Kaiserhofstrasse 11 Telefonnummer RÖMER 5830 und die Loge Zum frankfurter Adler Seilerstrasse 22 Telefonnummer HANSA 8714. Dazu gibt es Freimaurerstiftungen. In der Lange Strasse 32 (20 22 Judo Club) teilen sich die drei Logen Faust Loge Nr 4 von Nassau, Goethe Loge Nr 1 von Nassau und Hohenstaufen Loge Nr 2 von Nassau die Räumlichkeiten. In der Eschersheimer Landstrasse 27 (20 22 links neben der Musik Hochschule) teilen sich drei Filiallogen der jüdischen in New York gegründeten deutschamerikanischen Geheimloge Söhne des Bundes alias B’nai B’rith und ausdrücklich keine Freimaurerloge, die Frankfurt Loge, die Hermann Cohen Loge und die Marcus Horovitz Loge, die Räumlichkeiten. In der Neckarstrasse 7 (20 22 Restaurant Le Petit Royal) gibt es die Wilhelm Meister Loge, die zum Deutschen Druiden Orden VAOD gehört, der seit 16 Jahren besteht. - In Dreieich beginn die Stadt in der Ruine Burg Hayn, die dem Fürstenhaus Insenburg Birstein gehört, Burgfestspiele zu veranstalten. - Der in Bad Homburg erfolgreiche Tennisspieler und stellvertretende katholische kölner Polizeipräsident Otto Froitzheim (40) verlobt sich kurzzeitig mit Leni Riefenstahl (22) und beginnt danach eine Affäre mit der jüdischen polnischen Stummfilmschauspielerin Pola Negri (27). - In Frankfurt kommt bei einem Nachtmotorradrennen mit Start in Leipzig die Motorradrennfahrerin Hanni Köhler (17) als einzige ihrer Klasse an. - In Frankfurt verbindet der Natur Apostel Karl Waßmann (39) Schriftstellerei mit Werbung, wodurch er in Kabaretts, Kaffeehäusern und Kneipen gern gesehen ist, zum frankfurter Kneipenpoeten wird und sogar im Schumann Theater auftritt, wobei er als Schutzpatron Frankfurts zu einem Löwen in die Arena steigt. - In Frankfurt ist der frühere 1. Vorsitzende Konsul Eduard Engler (54) Ehrenvorsitzender des Frankfurter Automobil Club. Das Amt des 1. Vorsitzenden bleibt weiter unbesetzt. Adolf Isbert (66) ist stellvertretender 1. Vorsitzenden, während das Amt des 2. Vorsitzenden Generaldirektor D Stempel besetzt. Der Automobilhersteller G Kruck (--) und Franz Verheyen (67) sind Beisitzer. - In Bad Homburg findet die Taunus Zuverlässigkeitsfahrt für Motorräder statt, die mit einem Horex Sieg in der Klasse bis 250 ccm endet. - In Darmstadt wird das Stück Geld von dem in Offenbach geborenen Bernhard von Brentano (23) aufgeführt, woraufhin er im Folgejahr das Feuilleton alias Kultur, Geistliches und Unterhaltung in der berliner Filiale der Frankfurter Zeitung übernimmt und den jüdischen österreichischen Schriftsteller Joseph Roth (30) alias Moses Joseph Roth ablöst. - In Wiesbaden stirbt der wiesbadener Dirigent und Hofkapellmeister Franz Mannstädt (72) nach insgesamt 40 jährigem Dienst. - In Mainz wird der Vierteljahr Vereinsbeitrag des umbenannten Mainzer Radsport Verein in typisch mainzer Brötchen bezahlt, 5 Paarwecken. Karl Matheis (--) wird Dritter der Deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren über 25 km. Das 145 km lange Strassenrennen Rund um Rheinhessen, ein mehrtägiger Event mit Rahmenprogramm ab 06:30 Uhr, Platzkonzert und Mittagessen mit Tafelmusik, an dem laut Mainzer Allgemeine Zeitung die Extra Straßenklasse der Gegend am Start ist, gewinnt bei widrigem Wetter, Regen, aufgeweichte Strassen und vielen technischen Defekte der aus Wiesbaden Bierstadt stammende Schmidt (--). Der wiesbadener Favorit Tommasini (--) muss früh aufgeben. - In Frankfurt denkt die Stadt über eine überregionale Coprorate Identity mit der Börse und der Messe Frankfurt als Zentrum nach, die von einer städtischen Deputation als Siedlungs- und Verkehrsübersicht Rhein-Mainischer Städtekranz publiziert werden soll, weil das Gebilde einem 60 km Kreis ähnelt, auf dem die Außengrenzen mit den Industriegebietnen, Darmstadt, Friedberg, Wiesbaden und Mainz liegen. Weil nicht alle Teilbereiche geometrisch angeordnet sind werden einfach Dreiecke und Viellecke eingearbeitet. Es werden ein Industriegbiet Mainz-Wiesbaden und spezielle Villengebiete angedacht. Spezialisiert wird in Industriegebieten, Wohngebieten und Pendlergebieten. Man träumt von einer Schifffahrtsverbindung von Hanau nach Fulda. - In Darmstadt gibt die Gewerkschaft Prinz von Hessen die Grube Prinz von Hessen in Messel auf. - Der in Mainz geborene Hotelbesitzer Louis Adlon (50) gibt in Amerika den Sekretär der jüdischpolnischdeutschen Stummfilmschauspielerin Pola Negri (27), der er auch im eigenen berliner Luxushotel Adlon sexuell zur Verfügung steht. Sie spielt hauptsächlich sexualisierte Rollen. - In Mainz Kaastel eröffnet Franz-Josef Valentin eine Mineralölgroßhandlung. - In Langen eröffnet das Opel Autohaus Schroth in der Darmstädter Straße 16 eine Dapolin Tankstelle auf der Strecke Darmstadt~Frankfurt, wo der Liter 37 Pfennig kostet. - In Bad Vilbel wird eine Genossenschaftsbank gegründet. - In Wiesbaden hat der Wiesbadener Automobil Club WAC sein Clubsekretariat in der Moritzstrasse 29 (20 24 Diessner Metallwaren). Das Clublokal ist in der Adelheidstrasse 19 (20 24 Automobilwerkstatt Hille&Walther), wo jeden Freitag um 20:30 Uhr Clubabende veranstaltet werden. Der WAC hat die Telefonnummer WIESBADEN 4801 und ein Konto bei der Genossenschaftsbank für Hessen-Nassau.

1923 Hyperinflation. Die Rentenmark, die die Mark ablöst, wird eingeführt. - In Frankfurt tritt der in Frankfurt geborene Schlossergeselle, sozialistisches Arbeiterjugend Mitglied Friedrich Weitzel (19) in die NSDAP und die SA ein. - In Frankfurt tritt der 50 % kriegsgeschädigte SA Mann Adalbert Gimbel (25) der NSDAP bei. - Der in Darmstadt geborene antisemitische Hochschulaktivist Werner Best (20) meldet sich zu einem Schnellkurs zur Wehrmacht um gegen Frankreich zu kämpfen. - In Darmstadt ist der Gewerkschafter Wilhelm Leuschner (33) Mitglied der Freimaurerloge Johannes der Evangelist zur Eintracht. - In Wiesbaden verkauft der Wiesbadener Männergesangsverein die Wartburg Schwalbacher Strasse 51 an die Brauerei Henninger, wo dann der Wiesbadener Volks- und Bildungsverein und Arbeiterbewegungen tagen. - In Wiesbaden wird das Palasthotel Kranzplatz 5 und der Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 an ausländische Investoren verkauft. - In Frankfurt, im Volksstaat Hessen und in Preußen wird die frankfurter NSDAP Ortsgruppe verboten. Der frankfurter NSDAP Ortsgruppenleiter Helmuth Klotz (29) setzt sich nach seiner Verhaftung wie der frankfurter NSDAP Ortsgruppenleiter Adalbert Stier nach Bayern ab. Die frankfurter und darmstädter NSDAP Mitglieder und die Mitglieder der deutschnationalen Jugendgruppe in Wiesbaden lassen sich um nicht strafrechtlich verfolgt zu werden als münchner Mitglieder führen. - Der in Maintal Wachenbuchen geborene Landwirt Johannes Puth (23) tritt der NSDAP bei. - In Bad Homburg gründet der in Bad Homburg geborene Rex Konservenglasgesellschaftsbesitzersohn und Besitzer der Columbus Fahrzeugbau AG, die das Gnom Motorfahrrad baut, Fritz Kleemann (25) die Horex Fahrzeugbau AG, die Motorräder baut, bringt die 248 ccm Horex mit Leichtmetallzylinder mit eingeschrumpfter Laufbuchse heraus und gewinnt mit ihr unter dem Motto Gebaut von Motorradfahrern für Motorradfahrer ein Rennen nach dem anderen. - Der in Frankfurt aufgewachsene Sohn des jüdischen und bedeutendsten Getreidegroßhändlers der Welt Felix Weil (25) organisiert in Thüringen die erste Marxistische Arbeitswoche. - Wiesbaden hat 103.226 Einwohner und Mainz hat 101.482 Einwohner. - Graf Franz von Solms Rödelheim Assenheim (St) (59) stirbt, wodurch sein Sohn der neue Graf Max von Solms Rödelheim Assenheim (St) (30) erbt. - Der in Köln geborene rüdesheimer Destillateur und Cognac Brenner Hugo Asbach (55) führt im Cognac Namensrechtsstreit und Herkunftsrechtstreit den Begriff Deutscher Weinbrand ein. - In Frankfurt schließt der Grand Bazar Bristol am Schillerplatz an der Hauptwache 7. Das französische Wort bazarder heißt verscherbeln. - In Wiesbaden heiratet die in Wiesbaden geborene Gräfin Olga Katharina Adda von Merenberg (St) (25) den in Zarskoje Selo geborenen Graf Michael Loris-Melikow (St) (23). - In Wiesbaden wird der in Danzig geborene Komponist und Dirigent Carl Schuricht (43) Generalmusikdirektor. - In Offenbach wird eine offenbacher NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Offenbach zieht der Musikverlag André von der Herrnstrasse 54 in die Frankfurter Strasse 28 um. - In Frankfurt wird mit dem Bau des ersten frankfurter Hochhauses, des 33 Meter hohen Mousonturms der Seifen- und Parfümfabrik Mouson, begonnen. - In Mainz wird der Stadioner Hof Große Bleiche 15 als Bankgebäude genutzt. - In Mainz wird der NSDAP Unterstützer, Zechenbesitzer und Industrielle Fritz Thyssen (50) wegen seiner Weigerung Kohle zu liefern vor dem französischen Kriegsgericht zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. - In Darmstadt besetzen französische Truppen die Eisenbahnwerkstätten. - In Offenbach tritt der offenbacher Lehrer und Deutsches Schutz- und Trutzbund Mitglied Friedrich Ringshausen (43) Friedrichsring 3 in die NSDAP ein. - Die NSDAP, der Bund Oberland und der Bund Reichskriegsflagge werden verboten. Alle ihre Fahrzeuge, Fahrräder, Ausrüstungsgegenstände und Waffen werden konfisziert. - In Frankfurt tritt der evangelische frankfurter Beamte Karl Linder (23) Eisseneckstrasse 18 in die NSDAP ein und übernimmt sofort eine höhere Stellung. - In Frankfurt übernimmt der VfB Stuttgart Vorsitzende Graf Egon von Beroldingen (38) den Vorsitz des Frankfurter Flughafens und des Fussballvereins Eintracht Frankfurt. - In Frankfurt Sachsenhausen bezieht der in Hanau geborene Arbeitersohn und Komponist Paul Hindemith (28) den Kuhhirtenturm Große Rittergasse 118. - In Frankfurt versammelt sich die NSDAP zur Abfahrt nach München am Römerhof. - In Frankfurt veranstalten der Frankfurter Reit und Fahr Club und das Sportkartell Frankfurt das Frankfurter Reit- und Springturnier im Hippodrom Ecke Kennedyallee/Stresemannallee 19-23 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat). - In Frankfurt Griesheim erheben die französischen Besatzungsbehörden Zoll auf Waren und Bargeld. - In Frankfurt Höchst wird für die französischen Besatzungstruppen in der Windhorststrasse 75 eine eigene Kaserne erbaut. - In Frankfurt wird in der Stadthalle eine weitere Volksküche alias Eintopfküche durch die Gesellschaft für Wohlfahrtseinrichtungen eingerichtet. - In Frankfurt findet im Hippodrom Ecke Stresemannallee/Kennedyallee 19 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat) ein Boxkampfabend und ein Reitturnier des Frankfurter Sportkartells statt. - Die Zeitung Frankfurter Nachrichten werden wegen eines republikfeindlichen Leitartikels für 2 Wochen zwangsgeschlossen. - Der Burg Eppstein Besitzer Fürst Christian Ernst von Stolberg Wernigerode (St) (59) ist Gönner und Förderer der NSDAP und stellt Geld zum Kauf eines Personenkraftwagen für die NSDAP zur Verfügung. - In Wiesbaden brennt nach einer Rienzi-Aufführung das Staatstheater (20 16 Staatstheater) aus und es werden kostbare Bühnenbilder vernichtet. Beim Wiederausbau wird auf Schmuck verzichtet. Es eröffnet nach 9 Monaten wieder mit der romantischen Wagner-Oper Lohengrin. - Fürst Alexander von Erbach Schönberg (St) (51) zieht im Schloss Schönberg ein. Sein Sohn Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) (21) tritt der Brigade Erhard bei. - Prinzessin Margarethe Sophie Charlotte von Waldeck Pyrmont (St) wird geboren (Sie heiratet 19 52 Graf Franz von Erbach Erbach). - In Beerfelden gründen 7 NSDAP Mitglieder einen NSDAP Stützpunkt, wo es zu einer blutigen Schlägerei kommt. - Prinzessin Anne Agnes von Solms Hohensolm Lich (St) (24) heiratet Fürst Carl von Castell Castell (St) (26). - In Frankfurt gibt es 1.177 Motorräder, 1.744 PKW und 704 LKW Automobile. - In Frankfurt gibt es 124.200 Arbeitslose. - In Wiesbaden wird die Nerobergbahn geschlossen. - In Gau-Odernheim wird die gau-odernheimer NSDAP Ortsgruppe gegründet, die als Keimzelle der Region verehrt wird. - In Frankfurt beginnt für den FSV eine fünfjährige Siegesserie um die Mainbezirksmeisterschaft im Fussball. - In Frankfurt wird der in Germersheim geborene frankfurter Amtsgerichtsrichter Friedrich Krebs (30) trotz Verbots frankfurter NSDAP Ortsgruppenleiter, da sich die verbotene NSDAP Nationalsozialistische Freiheitspartei nennt. - In Mainz macht sich der nationalliberale weisenauer Dampfmühlenbesitzersohn, Arzt und mainzer Oberbürgermeister Karl Külb (53) bei den Franzosen so unbeliebt, dass er ausgewiesen wird, weshalb ihn das in Wiesbaden Biebrich geborene mainzer DDP Mitglied Wilhelm Erhard (49) vertritt. - In Mainz werden rund 5.000 antifranzösische Protestanten ausgewiesen. - In Frankfurt findet eine Großrazzia gegen Strassenprostituierte alias Sexarbeiterinnen im Bahnhofsviertel statt. - In Höchst wird der jüdische in Posten geborene Kaufmann und SPD Mitglied Bruno Asch (33) Bürgermeister. Er leistet den französischen Besatzungsbehörden Widestand und wird zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, woraufhin er die Amtsgeschäfte per Telefon vom unbesetzten Frankfurt aus tätigt (19 40 Selbstmord im niederländischen Exil). - Der in Wiesbaden geborene stadeckener Weinhändler Moritz Cramer (26) wird Mitglied der SA und der NSDAP. - Die in Frankfurt geborene Werkmeistertochter und Schauspielerin Liesel Christ (04) ist Mitglied des Kinderballetts und des Ensembles des frankfurter Opernhauses alias Alte Oper. - In Frankfurt Bockenheim vertreibt der Schönhof-Gutsbesitzer Karl von Gosen an der Schönhofstrasse Kartoffeldiebe und wird von ihnen erschossen. - In Mainz werden Forderungen nach einer Selbständige Rheinische Republik im Verband des Deutschen Reiches laut. Sie werden nicht unterstützt. - In Frankfurt will die paramilitärische bund oberland Abspaltung Blücherbund eine Synagoge mit einer Handgranate sprengen. Der Plan wird fallengelassen. - In Frankfurt wird die katholische limburger Bistumszeitung Rhein Mainische Volkszeitung mit Untertützung des katholischen Stadtpfarrers Jakob Herr vom in Aschaffenburg geborenen konservativen katholischen Zentrumsvorstand, Papier-Industriellensohn und frankfurter Röntgen-Physik-Universitätsprofessor Friedrich Desauer (42), der einen jüdischen Großvater hat, aus den bankrotten Bistumszeitungen Frankfurter Volkszeitung und Offenbacher Volkszeitung gegründet. - In Offenbach gibt es die Tageszeitung Offenbacher Zeitung. - In Wiesbaden Biebrich gibt es die Tageszeitung Biebricher Tagespost. - In Mainz wird der Dampfstrassenbahnbetrieb eingestellt. - Kloster Eberbach wird zur Jugendherberge umfunktioniert. - In Frankfurt reitet Heinrich Andreae für den Frankfurter Reit und Fahr Club in Militäruniform. - Der in Darmstadt geborene katholische Jurist Clemens von Brentano (68), der mit dem in Worms geborenen jüdischen frankfurter Kaufmannssohn und offenbacher Jurist Siegfried Guggenheim (50) eine Gemeinschaftskanzlei hat, verbietet als hessischer Innenminister den antisemitischen Schutz- und Trutz-Bund und die NSDAP. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 3 Mark und 08 Pfennig auf 3 Reichsmark und 12 Pfennig. - In Wiesbaden stellt die Interkonfessionelle Bahnhofsmission Übernachtungsmöglichkeiten, Beratung und Weiterbeförderung für Frauen und Kinder bereit. - In Frankfurt ist der in Saarbrücken geborene Eisenbahnersohn und Lehrer Gustav Simon (23) Mitglied einer völkischen Hochschulstudentengruppe. - In Wiesbaden gibt die Stadt Notgeld Gutscheine über 2 Millionen Mark, die das abgebrannte Staatstheaters zeigen. Nachdem diese ungültig geworden sind, gibt die Stadt Gutscheine über 5 Milliarden Mark und 10 Milliarden Mark für den Regierungsbezirk Wiesbaden heraus, die nur 6 Monate gültig sind. Vier Wochen später gibt der Magistrat in Biebrich nur noch weiße Zettel heraus, auf denen nur auf einer Seite steht: Gutschein über Eine Billion Mark, Wir bitten diesen Gutschein .... einzulösen. Der Magistrat. - Im Volksstaat Hessen wird die NSDAP verboten. - In Frankfurt kommt der letzte und 20. Jahrgang der frankfurter Skandalzeitung Boulevard-Zeitung Die Fackel Biebergasse 6 als freies main-rheinisches Wochenblatt heraus. Eine Ausgabe kostet 40 Mark. Der neue Redakteur Josef Friedrich Matthes ist so verzweifelt, dass er seine ausbleibenden Anzeigenkunden mit makabren Prophezeiungen einschüchtert. - In Frankfurt ist das Trocader in der Biebergasse 8 mit der Telefonnummer HANSA 2129 ein Tanz-Palast mit Künstlerspielen. Das Bratwurst-Glöckle in der Hohenzollernstrasse 8 alias Düsseldorfer Strasse (20 17 Westseite EZB Hochhaus) bietet Platz für 1.000 Personen. Im Cafe und Konzerthaus Hambitzer Am Eschenheimer Turm früher Florapalast gibt der Komponisten Enkel und Dirigent Johann Strauss (57) aus Wien ein Gastspiel. - In Frankfurt wird im Kino UT Union Theater im Schwan Steinweg 12 das Lustspiel in 5 Akten Der blinde Passagier vorgeführt. Die Hauptrolle spiel Ossi Osswalda (26). Im Kino National Theater Hohenzollernstrasse alias Düsseldorfer Strasse 5/7 und Scala in der Schäfergasse 29 wird der grosse John Hagenbeck Raubtierstummfilm Wildnis aufgeführt. - In Mainz ist für 9 Monate jeglicher Telegrafenverkehrt und Telefonverkehr eingestellt. - In Frankfurt gibt es die Frankfurter Würstchen GmbH im Röderberg-Weg 20. - In Frankfurt wird aus dem Hohenzollernplatz der Platz der Republik (20 17 Friedrich Ebert Anlage). - In Frankfurt hat das Hotel Excelsior am Hauptbahnhof Düsseldorfer Strasse 1, 300 Betten, fließendes kaltes und warmes Wasser, Telefon in allen Zimmern und die Telefonnummer MAINGAU 5470. - In Darmstadt Ober Ramstadt stellt der Automobilhersteller Falcon Werke AG neben dem CA 6 ein größeres Modell mit 6 Zylinder 2.000 ccm 50 PS Motor her, das baulich bedingt oft seine Zylinderkopfdichtungen verschleißt, was ihm den Ruf der Unzuverlässigkeit einbringt. - In Wiesbaden wird ein Bombenanschlag mit Schwerverletzten auf die Schalterhalle verübt. - In Frankfurt erscheint die völkischdeutsche Wochenzeitung alias Gazette Freiheitsfahne. - In Wiesbaden gründen mit dem Verkauf der Turnhalle in der Platter Strasse 18 der Männer Turnverein MTV Wiesbaden und die Turngesellschaft J.P. den Großverein Turnerbund Wiesbaden J.P. (juristische Person) alias TWB. - In Wiesbaden wird die Metzgergasse, die ebenfalls ehemalige Judengasse, nach dem Tod des 93 jährigen Stadtältesten Jean Baptist Wagemann im Vorjahr in Wagemannstrasse umbenannt. - In Darmstadt findet der Automobilwettbewerb Rennen an der Bergstrasse alias am Seeheimer Stich mit Beteiligung eines Hag Rennwagens statt. - In Darmstadt schickt der Automobilhersteller Hessische Automobil Gesellschaft AG den in Mainz geborenen Rennfahrer Harry Stumpf-Lekisch (--) ohne Erfolg zum Großen Preis von Deutschland. - Die französische Modedesignerin Coco Chanel (40) setzt einen neuen Modetrend, die Ganzkörperbräune. - In Frankfurt erhält der Leiter des Freien Jüdischen Lehrhauses Franz Rosenzweig (--) auf Vorschlag der Frankfurter Israelitischen Gemeinde einen ersten jüdischtheologischen Lehrauftrag an der frankfurter Universität, ermöglicht durch jüdische Geldgeber, die für die beiden anderen Konfessionen mitbezahlen, wodurch die frankfurter Universität neben einer katholischen und protestantischen auch eine jüdische Universität wird. Franz Rosenzweig (--) kann aber wegen einer Krankheit den Lehrauftrag nicht ausführen. - In Frankfurt findet ein Bundesfest der Radfahrer statt, zu dem die noch im besetzten Gebiet wohnenden Wiesbadener bei ihrer eigentlich verbotenen Anreise auf Ruderbooten des Höchster Ruderclubs den Main und damit die Grenze zum unbesetzten Frankfurt überqueren. - In Deutschland erhält die Reichspost Automobilkennzeichen mit dem Zifferncode RP. - In Rüsselsheim werden bei Opel mit ua Opel Kriegsgeld auf amerikanischen Banken die maroden Fertigungsanlagen abgebaut und eine neue normierte Massenproduktion mit neuen Maschinen und ein 45 Meter langes Fließband für die Produktion des Opel P4 aufgebaut, bei der keine Einzelanfertigungen sondern nur noch normierte Teile mehr eingebaut werden können. Vorder- und Hinterachsen passen in alle Fahrzeugmodelle. Opel liegt im französisch besetzten Gebiet. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club das 3. Wiesbadener Automobil Turnier, wobei als neue Konkurrenz eine Bergprüfung zur Hohen Wurzel stattfindet. - In Darmstadt zeigt der Gründer der Freie Vereinigung Darmstädter Künstler, der Professor an den großherzoglichen Lehrateliers und faschistisch fühlenden darmstädter Maler Adolf Beyer (64) den Maler Otto Dix wegen dessen unzüchtigen Gemäldes Salon II  an, was das Landgericht Darmstadt wegen der Kunstfreiheit ablehnt. - In Darmstadt wird die 4 Jahre bestehende neue Kunstgewerbeschule wieder geschlossen. - Der in Rüsselsheim mit Fließbandtechnik produzierte neue Opel 4 PS Laubfrosch steht in Berlin bei der Internationalen Automobil Ausstellung in Halle I im Mittelpunkt, weil er klein und kompakt ist und nur 4.500 Rentenmark kostet. - In Mainz Ober-Olm eröffnet die Solotänzerin Aenne Senzer (27) eine eigene Tanzschule.  - In Darmstadt wird der in der Deutschnationalen Partei auch politisch aktive groß-gerauer Gutsverwaltersohn Wilhelm Diehl (49) Präsident der evangelischen Landeskirchentage Hessen.  - In Wiesbaden wird in der Stiftstrasse 16 das Cabaret Vanderbilt aufgegeben und der seit 24 Jahren als Theater genutzte Bau zu einem Geschäftshaus umfunktioniert. - In Wiesbaden brennen im Staatstheater das Bühnenhaus, die Arbeitsbühne und ein Kulissenraum vollständig aus. - In Rüsselsheim gibt es sehr viele Pilzvergiftungen. - In Wiesbaden wird der Vorort Biebrich an die wiesbadener Wasserversorgung angeschlossen, weshalb der biebricher Wasserturm für den Wasserdruck nicht mehr gebraucht wird. - In Wiesbaden wird das Automobilrennen zwischen Bad Homburg Hohe Mark und Sandplacken von den französischen Besatzungsbehörden verboten, weshalb man einfach zur Saalburg fährt und wo der in Wiesbaden geborene Gymnasiast August Momberger (18) auf einem Benz gewinnt. - In Frankfurt wird Prinzessin Amelie Gertrud von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) als Tochter von Fürst Udo Amelung von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (27) aus dem väterlichen morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenfamilienzweig und Gräfin Margarete von Castell Castell (St) (24) geboren. Fürst Udo Amelung von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (27) ist der Sohn der morganatischen hessenkasseler Gräfin Pauline von Reichenbach Lessonitz (St) (74). - In Frankfurt ist die adelige Cronstettenstiftung Lindenstrasse 27 unter der Leitung der ledigen Geheimratstochter, Pröpstin und Freiherrentochter Adelheid Fanny von Stein (53) ein Gewinner der Geldentwertung und hat viele weitere Stiftungen übernommen. - In Darmstadt steigt die Fussballmannschaft des SV Darmstadt 98 in die Zeitklassigkeit ab, wogegen deren Handballabteilung Höchstleistungen bringt und insgesamt sechs Mal Süddeutscher Meister wird. - In Königstein stiftet die jüdische amsterdamer Kurpatientin Mannheimer erfolgreich für ein Freibad im Woogtal, in das Herren, Damen, Knaben und Mädchen nur getrennt eingelassen werden, wo Herren 2 Stunden mehr Badezeit haben als die Damen, nur vollständig geschlossene Badeanzüge erlaubt sind und täglich zwei Gymnastikstunden um 10:00 Uhr und um 17:00 Uhr kostenlos sind. - In Frankfurt wird der 4 Milliarden Konzern Industrie- und Handelsvereinigung deutscher Gaswerke AG gegründet, die Gasnebenprodukte vertreiben und fördern soll. - August Horch baut ein  linksgesteuertes Audi-Automobil. - Die bisherigen Automobillacke aus einem Gemisch aus Öl und Harz bzw Kunstharz werden von den neuen amerikanischen Nitrolacken abgelöst, die in nicht mehr benötigten Sprengstofffabriken hergestellt werden.  - In Frankfurt landet ein aus Prag kommendes Vickers Flugzeug nach London. - In Frankfurt Höchst erhalten die Farbwerke Höchst wegen ihrer jahrzehntelangen Diabetes Forschung eine kostenlose Lizenz für die Produktion von Human Insulin, wodurch sie Weltmarktführer werden. - In Frankfurt Bockenheim stellt der in Ostpreußen geborene Erfinder Max Braun (33) in seiner Elektrogerätefabrik in der Jordanstrasse 12 sein von ihm entwickeltes Radio, den Walzendetektor Trumpf her. - In Deutschland wird der seit einem Jahr verbotene Funkempfang alias Radioempfang für Privatleute wieder aufgehoben. Es wird eine Genehmigungspflicht eingeführt, Radiogeräte werden in den Frequenzbereichen technisch begrenzt und eine Rundfunkgebühr wird eingeführt. - In Frankfurt lässt der jüdische Chemiker und Parfümhersteller Moritz Albersheim auf der Kaiserstrasse vom berühmten jüdischdeutschen Propagandafilmproduzenten Julius Pinschewer (40) einen Khasana Scherenschnitt Werbefilm drehen, in dem ein Tempelmädchens von einem jungen Fürsten entführt wird, Buddha die beiden aus Rache in Blume und Schmetterling verwandelt und die Tränen der Liebe den bezaubernden Duft des Khasana Parfüms verbreiten. - In Wiesbaden beteiligt sich der in Wiesbaden geborene Kunstgärtnersohn und moderne wiesbadener Bühnenmaler Lothar Schenck (33) alias Lothar Schenck von Trapp im wiesbadener Theater am Wiesbadener Theaterskandal, bei dem eine Schauspielerin auf Absprache ausgebuht wird um den Intendanten xxx abzusetzen, wonach der im Folgejahr nach Darmstadt geht, wo er sich für seine farbenfrohen Bühnenbilder einen Namen macht. - In Frankfurt zieht die jüdische Privatbank Sulzbach (1968 Sal Oppenheim jr) in die Mainzer Landstrasse 4 (20 22 Deutsche Bank Hochhaus).  - In Mainz Budenheim geht die Weinsteinfabrik Budenheim, die Backpulver herstellt, wegen Absatzschwierigkeiten eine Kooperation mit dem Oetker Konzern ein. - In Darmstadt beginnen Karl Zürtz  und der gerade entlassene eulerflugwerke Mitarbeiter Franz Zürtz (--) als Motorradwerk Gebrüder Zürtz auffällige Motorräder mit durchgehenden verkleideten Rahmenstangen vom Lenker bis zum Hinterrad in der Darmstrasse 10 in einer Werkstatt herzustellen. - In Rüsselsheim wird der Maschinenbauingenieur und adam opel ag Direktor Wilhelm Scholz (46) Generalsekretär des Reichsverbandes der Automobilindustrie und Hautpgeschäftsführer der  Wirtschaftsgruppe Fahrzeugindustrie. - In Offenbach wird das Schutz und Trutz Mitglied, der in Nidda geborene offenbacher Lehrer, Friedrich Ringhausen (43) NSDAP Mitglied. - In Frankfurt beginnt der in Berlin geborene deutsche Fechtmeister Erwin Casmir (28) beim Fechtclub Hermannia Frankfurt seine Konkurrenz zu deklassieren, indem er nicht nur im Fechten, sondern in allen drei Waffengarttungen Fechten, Säbel und Degen neuer deutscher Meister wird. - In Frankfurt kommt der Skandal Schauspieler Heinrich George (30) seinem Rauswurf am Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse wegen seinem aus Sex, Partys und exzessivem Alkoholgenuss bestehendem Privatleben nach fünfjährigem Engagement voraus und zieht nach München. - In Frankfurt veröffentlicht der im Elsass geborene geheime Bauratssohn und Arzt, der aber aus Geldmangel nicht praktizieren kann Paul Wolff (36) seine erste Fotostrecke Alt-Frankfurt von drei. - In Frankfurt wird die Zeitung Frankfurter Volkszeitung in Rhein-Mainische Volkszeitung umbenannt. - In Frankfurt übernimmt der lorsbacher Pelzhändlersohn Hermann Deninger (27), der Pelz auch verarbeitet und seit einigen Jahren auch Rauchwaren alias Zigarren, Zigaretten und Tabak herstellt, das elterliche Geschäft in der Mainzer Landstraße 65. Hotspot der Pelzhändler ist die Niddastraße. - In Mainz wird die Allgemeine Kreditversicherung AG gegründet. - In Wiesbaden baut die Wilhelm Maldaner (++) Witwe mit ihrem neuen Mann Carl Schwerdtfeger (--) ihr wiener Kaffeehaus Cafe Malader Marktstrasse 34 um, wobei im ersten Stock ein Konzert-Café und im zweiten Stock die Arcadia-Diele eröffnet wird. - In Wiesbaden mustert die Berufsfeuerwehr ihr letztes Feuerwehrpferd aus. - In Darmstadt ist der in Worms geborene darmstädter Georg Hoffmann Rotorwerke Gründer und Automobilkonstrukteur Georg Theodor Hoffmann (48) nach zwei Jahren wieder Konstrukteur für den Automobilhersteller Hessische Automobil GmbH HAG. - In Frankfurt führt der Polizeipräsident eine eigene Liste für Schundliteratur. - In Frankfurt verkaufen der National Filmverleih Besitzer und dreifache frankfurter Kinobesitzer Schalopp (--) und seine Geschäftsführerin Paula Heller (--) mit einem gefälschten Stempel abgestempelte und unregistrierte selbsthergestellte Kinokarten angeklagt, womit sie Vergnügungssteuer in erheblichem Ausmaß unterschlagen und dafür angeklagt werden, was der Redakteur Otto Schwerin (--) in der Fachzeitschrift Der Kinematograph berichtet. - In Wiesbaden kommt es zu einem Bombenanschlag in der Schalterhalle im Bahnhof, wobei es zwei verletzte Reisende gibt. - In Darmstadt Arheilgen übernimmt Georg Amann (--) das Kino Kinomatographentheater im Gasthaus Grüner Baum und nennt es in Biograph Filmtheater und kurz danach in das Kino Casino Frankfurter Landstrasse 195 (20 23 Neue Bühne Darmstadt) um. - Das Haus Wittelsbach wird mit jährlichen Zahlung bis zum Aussterben der Familie abgefunden (20 21 Abfindung 15 Millionen Euro), obwohl das Finanz- und Justizministerium einwendet, dass bereits 18 18 das gesamte Hausvermögen des Hauses Wittelsbach laut Bayerischer Verfassung zum Staatsgut erklärt worden war. - In Frankfurt lebt die jüdische frankfurer Bankierstochter Tony Simon-Wolfskehl (--). Sie ist die Geliebte des in Neuwied geborenen jüdischen Kunsthistorikers Carl Einstein (38). - Zwischen Frankfurt und Darmstadt sperren die französischen Besatzungstruppen den Eisenbahnverkehr. - In Ober-Ursel Hohemark stirbt der österreichische Offizierssohn und frankfurter Patrizer Adolph von Holzhausen (57), mit dem das Geschlecht ausstirbt und der sein Vermögen der Stadt vererbt. - In Wiesbaden hat die kommunal abgesicherte Nassauische Landesbank und die Nassauische Sparkasse in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) und ihre Filialen bei der Einführung der Rentenmark nur noch ein Einlagenguthaben von 80.500 Mark. - In Wiesbaden brennt es im Staatstheater, weshalb man auf das Residenztheater in der Luisenstrasse 42 (20 16 mittig Nordseite Luisencenter) ausweicht. - In Wiesbaden schenkt die Diakonisse Marie Goetz (--) ihre Villa in der Sonnenberger Straße 16 dem Diakonissen Mutterhaus Paulinenstiftung. - Weil der Rhein als unbesetztes Gebiet gilt, wird die Flotte der Köln-Düsseldorfer Rheindampfschifffahrtsgsellschaft mit den Dampfern Bismarck, Drachenfels, Frauenlob, Goethe, Großherzog ernst Ludwig, Hindenburg, Kaiser Friedrich, Kronprinzessin Cäciie, Lohengrin, Niederwald, Overstolz und Rheingold als Notbehelf mit Notschiffspostämtern eingesetzt. - In Frankfurt erscheint die erste Ausgabe der vom Papierindustriellensohn Friedrich Dessauer (42) gegründeten katholischen limburger Bistumszeitung Rhein-Mainische Volkszeitung. - In Bad Homburg wird der Strassenbahnlinienabschnitt Dornholzhausen~Gotisches Haus eingestellt. - In Wiesbaden stirbt der Stahlindustriellen Josef Massenez (84), dem die historistische Villa an der Ecke Humboldtstrasse 14/Blumenstrasse und in Kaub die Burg Gutenfels gehört. - In Darmstadt besitzt Hugo Stinnes (53) 93 % der Gewerkschaft Messel, die vorher im Teilbesitz der Stadt Darmstadt betrieben wurde. und in Frankfurt die Mineralölraffinerie Oleawerke AG, die wie alle seine anderen Ölunternehmungen bei seinem Tod im Folgejahr von der BASF übernommen werden.

1922 Hyperinflation - In Frankfurt ist die Liederhalle Lange Strasse am Allerheiligentor ein NSDAP Parteilokal. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene 50 % kriegsgeschädigte Adalbert Gimbel (24) Mitglied der SA Unterabteilung Treu Deutsch. - In Frankfurt findet im Riederwaldstadion des TuS Eintracht Frankfurt am Ratsweg 14 alias Am Bornheimer Hang ein Länderspiel der deutschen Fussballnationalmannschaft statt. Dort gibt es auch eine 400 Meter Laufbahn, eine 120 Meter Gerade, drei Tennisplätze, ein Schlagballfeld, ein Hockeyfeld, ein Fussball-Übungsfeld, einen Turnplatz und einen Faustballplatz. - In Frankfurt tritt der aus Oberhausen stammende Postinspektor Jakob Sprenger (38) der NSDAP bei. Er arbeitet im Postamt Frankfurt am Main West 13 Bockenheim. - In Frankfurt ist das NSDAP Parteilokal der Gasthaus Zum Kompostellhof der Brauerei Henninger in der Dominikanergasse. - In Frankfurt wird die frankfurter SA gegründet. - In Frankfurt wird eine NSDAP Ortsgruppe mit Ortsgruppenleiter Kampke und Propagandaleiter Gustav Windmeier. gegründet. - In Frankfurt erhält die frankfurter NSDAP Ortsgruppe unmittelbar nach dem Mord an Reichsaußenminister Walther Rathenau ein Versammlungs- und Zeitungsverbot und wird danach in Preußen verboten. - In Bensheim wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Offenbach wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Friedberg wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Darmstadt wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. Sie hat etwa 30 Mitglieder und veranstaltet Versammlungen. - In Frankfurt hält der Chefredakteur der neuen NSDAP Parteizeitung Völkischer Beobachter Hermann Esser (22) seinen Vortrag Der nationale Sozialismus - Deutschlands Zukunft. im Gasthaus Zum Kompostellhof der Brauerei Henninger in der Dominikanergasse, wobei den Saalschutz rechtsextremen Paramilitärs der Brigade Ehrhard und Bund Oberland gewähren. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Postoberamtmannssohn und frankfurter Universitäts Volkswirtschaftsstudent Adolf Beckerle (20) Wielandstrasse 28 (20 17 bei google maps verpixelt) NSDAP Mitglied mit der Nummer 7197, Studentenverbindungsmitglied Landsmannschaft Frankonia und Mitglied im Bund Wiking. - Graf Maximilian Ludwig von Solms Rödelheim und Assenheim heiratet Prinzessin Viktoria von Leiningen (St) (27). - Mainz hat 107.543 Einwohner und Wiesbaden hat 105.962 Einwohner. - In Mainz wird Albert Noehl Branddirektor der Berufsfeuerwehr und bleibt es bis 19 43. - Der in Darmstadt geborene Landgerichtsdirektorensohn und Lehrling im frankfurter Bankhaus Bethmann Karl Wolff (22) verlobt sich mit Frieda von Römheld und zieht mir ihr nach München, wo er bei der Bank Deutsche Bank arbeitet. - Der in Frankfurt geborene Apothekersohn, Pfadfinder, Leutnant aD und Nachkomme Martin Luthers Friedrich Wilhelm Heinz (23) ist oberster SA Führer von Westdeutschland. - In Rüsselsheim wird das mit 100.000 Reichsmark dotierte Autorennen Großer Opel Preis auf der 1.500 m langen und ovalen Opel Rennbahn veranstaltet. - Die in Frankfurt geborene Drehbuchautorin und Schauspielerin Ida Wüst (38) spielt in ihrem ersten erfolgreichen Stummfilm Tragödie der Liebe. Sie wird viele ihrer jüdischen Schauspielkollegen denunzieren. - Die in Luxemburg geborene Prinzessin Elisabeth von Nassau Weilburg Luxemburg (St) (21) heiratet Prinz Ludwig Philipp von Thurn und Taxis (St) (21). - In Darmstadt wird die Fahrzeug Fabrik AG vom morganatisch bei Metz geborenen und in Darmstadt aufgewachsenen Prinzensohn Graf Otto Heinrich von Hagenburg (21), seiner Frau, dem Kaufmann Emil Zimmer, dem Bankier Karl Lehmann und dem Ingenieuer Georg Hoffmann (--) an der Kattreinstrasse bzw Eschollbrückerstrasse 18 (20 17 REWE Filiale) gegründet. Es werden nur 120 FAFAG Kraftfahrzeuge gebaut, darunter der FAFAG Sportwagen mit 1000 ccm. - In Wiesbaden gibt es 1.000 Thermalbadezellen. Das Kaiser Friedrich Bad Langgasse 38 und das Hotel und Badehaus Schützenhof (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) mit der ergiebigen Schützenhofquelle befinden sich im Besitz der Stadt. Im Schützenhof ist das städtische Altersheim für Bedürftige untergebracht. - In Frankfurt wird eine Sturmfahne der SA im NSDAP Parteilokal Bonnie in der Eschersheimer Landstrasse 219 von H. Bonnie Sportpark Taunusblick geweiht. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Reit und Fahr Club das Frankfurter Reitturnier im Hippodrom Ecke Stresemannallee/Kennedyallee 19-23 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat). - In Frankfurt veranstaltet der frankfurter Orchester-Verein an der Operettenbühne Neues Operetten-Theater in der Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm einen Gesellschaftsabend. - In Frankfurt hat das Freie Jüdische Lehrhaus 1.100 Zuhörer. - In Bad Homburg übernimmt der in Butzbach geborene jüdische Papierindustrielle Moritz James Oppenheimer (43) das Gestüt Erlenhof. - In Höchst an der Nidder wird die Schlossbibliothek geräumt und 500.000 Bücher in die Hessische Landesbibliothek geschafft. - Der in Arolsen geborene älteste Prinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) (26) heiratet die Großherzogtochter Prinzessin Altburg Marie Mathilde von Oldenburg (St) (19). - In Frankfurt werden 10.781 Pferde auf 13 Pferdemärkten verkauft. - In Hanau führt Dunlop das Cordgewebe bei Reifen für Automobile ein, wodurch die Haltbarkeit verdreifacht wird. - In Frankfurt wird die Frankfurter Singakademie gegründet. - Bei einem üblichen Kinderkasperltheater ist ein schwarz gekleideter Jude neben einem Kasperl, einem Polizisten eine Standardfigur. - In Frankfurt werden alle öffentlichen Häuser alias Bordelle geschlossen und die Prostituierten alias Sexarbeiterinnen damit in die heimliche Prostitution getrieben. Polizeipräsident Fritz Ehrler (--), dessen Mann fürs Grobe Polizeisekretär Joseph Higler (--) ist, beginnt mit der Blauhandgasse für den Neubau der Bethmannbank. Es folgt die fast ausschließlich von Prostituierten bewohnte Ankergasse alias Karmelitergasse. Es gibt rund 3.000 heimliche Prostituierte. Es kommt zu aggressiver Massenstrassenprostituition am Dom, am Historischen Museum und in der Niddastrasse. - In Frankfurt wird mit der Gründung der Marcus Horowitz Loge die dritte Filiallogen der jüdischen in New York gegründeten deutschamerikanischen Geheimloge Söhne des Bundes alias B’nai B’rith bei der jüdischen Frankfurt Loge in der Eschersheimer Landstrasse 27 (20 22 links neben der Hochschule für Musik) eingerichtet, die ausdrücklich keine Freimaurerloge ist, die alle einen gemeinsamen Versammlungssaal haben, aber an verschiedenen Tagen zusammenkommen. - In Wiesbaden wird ein Judo Club gegründet. - In Mainz veranstaltet der in Mainz geborene Amateur-Europa-Meister im 100 km Radfahren und Autohändler Georg Drescher (52) in seinem Velodrom Mainz in der Agrippastrasse mit dem Verein der Sportfreunde Mainz das Radrennen Internationale Olympische Wettkämpfe. Der Stehplatz kostet 30 Mark, die Tribüne 100 Mark. Einlass ist um 3 1/2 Uhr, wobei die Zeitangabe französisch beeinflusst ist. - In Rüsselsheim veranstaltet der Wiesbadener Automobil Klub ein 9,5 Stunden langes Rennen auf der Opel Teststrecke mit einem Preisgeld von 100.000 Reichsmark. - In Königstein schenkt die in Wiesbaden Biebrich geborene badener Großherzogin, nassauer Herzogstochter Prinzessin Hilda Charlotte von Nassau (St) (54) die Festung Burg Königstein der Stadt. - In Rüsselsheim gewinnt der rheinische Automobilrennfahrer Rudolf Caracciola (21) ein Automobilrennen auf einem Fafnir 6 PS. - In Frankfurt wird ein Museum Jüdischer Altertümer als erstes seiner Art in Deutschland in der Battonnstrasse 47 eröffnet. - In Kronberg wird die jüdische Bankiers Sommer Villa Bonn, Wilhelm Bonn Strasse 26, von der Stadt aufgekauft und zum Rathaus umfunktioniert. - In Darmstadt sind Prinzensohn Graf Otto Heinrich von Hagenburg (St) (21) und Heinrich Zimmer im Vorstand der Fahrzeug Fabrik AG FAFAG. - In Frankfurt tritt der in Wiesbaden geborene Bahnangestelltensohn, Jurastudent und Freikorps Epp Mitglied Wilhelm Stuckart (20) der NSDAP bei. - In Frankfurt entdecken der oberschlesische jüdische Physiker Otto Stern (34) und und der in Wiesbaden Biebrich geborenen Walther Gerlach (34) die Raumquantisierung der magnetischen Momente in Atomen, alias den Nachweis, dass Atome durch einen Magneten abgelenkt werden können. - In Johannisberg stirbt die Weinhändlerwitwe Emma Louis Marie Passavant alias Emma Louise Mumm von Schwarzenstein (70), die in der Villa Mumm Kennedyallee 151 wohnt und den Spitznamen Königin von Frankfurt hat. - In Frankfurt wird das Sekthaus Mumm & C von Godefroy H. Mumm gegründet. - In Frankfurt hat der Adlerwerke Besitzer Heinrich Kleyer (69) insgesamt 10.000 Mitarbeiter. - In Deutschland werden überall Jugendämter eingerichtet, in denen Frauen Sitz und Stimme haben. - In Wiesbaden wird der evangelische Konsistorialrat August Kortheuser (54) Vorsitzender des Evangelischen Vereins. - In Nassau hat die katholische soziale Einrichtung Caritas etwa doppelt so viele Betten und Plätze wie der Evangelische Verein für Innere  Mission, weshalb der Evangelische Verein den Missionar Pfarrer Lic Peter nach Nassau holt um die Verteidiung der Lehre und des Glaubens alias Apolegetik zu organisieren. Man ruft einen eigenen Nachrichtendienst alias Geheimdienst ins Leben, der sich auch mit der Politik beschäftigt. - In Wiesbaden erhält die evangelisch lutherische Kirche eine besonders große Spende von einem jüdischen Wiesbadener, womit eine Suppenküche eingerichtet wird, in der 100 Bedürftige 3 bis 6 Mal wöchentlich eine warme Mahlzeit bekommen und sich aufwärmen dürfen. - In Preußen wird die NSDAP verboten. - In Wiesbaden fährt ein Bus von der Innenstadt zum Schiersteiner Hafen. - In Wiesbaden macht der Maler Andreas Jawlensky (20), der Sohn der künstlerischen Neuentdeckung in Wiesbaden, des erfolgreichen expressionistischen russischen Malers Alexej von Jawlensky (56) einen Antrittsbesuch beim Kunstsammler Heinrich Kirchhoff (20). - In Frankfurt verkauft der Kunstsalon Schames des jüdischen frankfurter Kunsthändlers Ludwig Schames (70) in der Ecke Börsenstrasse 2–4/Börsenplatz den in Aschaffenburg geborenen deutschen expressionistischen Maler Ernst Ludwig Kirchner (36), der seinen Ausstellungskatalog mit dem Pseudonym Louis de Marsalle unterschreibt. Der orthodoxe Jude Ludwig Schames (70) stirbt. Da sein Sohn Leon Schames (40) Physiker ist, übernimmt sein Neffe Manfred Schames (37) und zieht mit dem Kunstsalon in die Junghofstrasse 18. - In Frankfurt kommt die frankfurter Boulevard-Zeitung Die Fackel Biebergasse 6 als freies frankfurter Wochenblatt heraus. Eine Ausgabe kostet 1,25 Mark. Herausgeber ist Josef Friedrich Matthes. Unter dem Titel werden Berichte über die entlarvte Sittenpolizei, unter deren einige schwarze Schafe, die in die Illegalität getriebenen Prostituierte alias Sexarbeiterinnen nach sich häufenden Berichten selbst besuchen und sogar abkassieren, einen schwulen alias homosexuellen Lehrer an der Liebfrauenschule, der Schülerinnen unter 14 mit Finger- und Stockbehandlungen bestraft und ein offener Brief über Bordell und Prostitution alias Sexarbeit angekündigt. Um einen Betrüger zu entlarven druckt Die Fackel einfach dessen überregional verbreitete Werbeanzeige: Habe Müller-Czernys Homburg Praxis im Gesundbeten und Fernbehandlung übernommen. Professor Dr Freytag, Wiesbaden, Helenenstrasse 2 (20 17 Palmen-Grill 1) und beschwert sich, dass das legal ist. Der Wunderheiler Gustav Adolf Müller-Czerny (60) aus Bad Homburg, ist allerdings der schwerreiche jüngere Bruder des Boulevardzeitung Die Fackel Besitzers Jean-Baptist Müller-Herfurth (62). - In Frankfurt gibt es in fast allen Kaffeehäusern Fünf-Uhr-Tee. In vielen mit Live-Musik. - In Frankfurt vermietet Frau M Fischel Unterlindau 52 ein möbliertes Zimmer mit Frühstück mit 2 Tassen Bohnenkaffee und 2 Weißbrötchen an Studenten für 1.500 Mark. - In Frankfurt bezeichnet sich der Kristall-Tanz-Palast und Variete mit der Telefonnummer HANSA 3825 als feenhaft ausgestattetes Weltstadtunternehmen und wirbt mit der Original Amerika-Jazz-Band. Es gibt einen Likör-Salon, Cabaret, bekannte Küche ersten Ranges und ein weltstädtisches Mixbüffet. - In Frankfurt offeriert der Alemannia-Keller Schillerplatz 4, an der Hauptwache 11 (20 16 Mc Donalds) nach 7 Jahren wieder Münchner Hofbräuhaus Maibock und John Hagenbeck tritt mit 45 Löwen und einer Raubtierkinderstube im Zoologischen Garten auf. Während des Aufenthalts erhöht sich die Löwenanzahl auf 48. - In Frankfurt ist die Biedermeier Klause Großer Kornmarkt 9 das angesagte Kabarett und Ballhaus am Rathaus. - In Frankfurt beginnt der Graphiker Georg Johann Köhler (32) Aufträge der Automobilhersteller Adler und Opel für Werbeprospekte zu übernehmen. - In Sprendlingen stirbt die Industrielle Helene Moessinger (30). Sie wird in einem eigenen Mausoleum Robert Koch Strasse 8 auf dem eigenen Gestüts-Gelände beigesetzt. - In Frankfurt gibt es die Frankfurter Würstchen GmbH in der Niddas Strasse 41 mit der Telefonnummer 828 als Konservenfabrik. - In Frankfurt belegt die in Frankfurt geborene Ines Keil Folville (37) mit ihrem 2500 ccm Steiger Automobil beim Feldbergrennen im Taunus  hinter Carl Iron auf einem Adler den zweiten Platz in der Sportwagenklasse. In Bad Nauheim nimmt sie an einem Automobil- und Motorrad Turnier teil. - Die ersten authentischen Jazzplatten können aus den USA importiert werden. - In Bad Homburg bewirbt sich das Hotel Parkhotel Ritter (20 16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich Promenade 69 als weltberühmtes Heilbad im Kurort mit natürlichen Kohlensäure Sole-Mineralbädern, die gegen ua Nerven- und innere Leiden, Gicht und Rheumaritismus helfen. Zur Zerstreuung wird Golf, Tennis, Wurftaubenschießen, Jagd, Fischerei angeboten. - In Darmstadt Ober Ramstadt werden die in Heilbronn Sontheim gegründeten Falcon Automobilwerke in der von der Frankfurter Tellus AG, Gebrüder Röchling (Zweigniederlassung Frankfurt/Main), Leo Jacobi & Co., Max David und Fritz Cahn gekauften ehemaligen Munitionsfabrik Max Walbinger (20 18 MIAG Gelände Ochsenbruch), die Jagdmunition und die Schreibmaschine Senator herstellte, als Falcon Werke AG neu eröffnet. Man produziert den kleinen, sportlichen Falcon CA 6 6/20 PS als offenen drei- oder viersitzigen Tourenwagen oder als dreisitzige Limousine. Der 1500 ccm Motor hat 20 PS bei 2.500 U/min und eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h.  Die Karosserien kommen von der neu gegründeten Firma Erste Darmstädter Karosseriewerke Georg Autenrieth. - In München wettert der münchner Erzbischof Michael von Faulhaber (66) gegen die Demokratie Die Revolution war Meineid und Hochverrat, bleibt in der Geschichte erblich belastet und mit dem Kainsmal gezeichnet. Auch wenn der Umsturz ein paar Erfolge brachte, wenn er den Bekennern des katholischen Glaubens den Weg zu höheren Ämtern weit mehr als früher erschloß - ein sittlicher Charakter wertet nicht nach den Erfolgen, eine Untat darf nicht der Erfolge wegen heilig gesprochen werden auf dem Katholikentag, dessen Präsident, der Appellationsgerichtssekretärssohn und kölner Oberbürgermeister Rechtsanwalt Konrad Adenauer (46) beschwört die Einheit des Katholizismus. - In Frankfurt wird der in Köln verurteilte deutschvölkische Hetzer Karl Tillessen (28) als Auftraggeber für das Attentat auf den jüdischen Industriellen und deutschen Reichsaußenminister Walther Rathenau (55) verhaftet. Er wird zu 3 Jahren Haft verurteilt, wodurch der frankfurter Apothekersohn, schwerverletzte Weltkriegsoffizier und Führer der paramilitärischen terroristischen Organisation Consul frankfurter SA Friedrich Wilhelm Heinz (22) unbestrittener hessischer SA Führer, vor Eugen Kauertz, wird. Daneben ist der Jungdeutsche Orden eine weitere SA Vorgängerorgnaisation. - In Andernach wird Prinzessin Josephine Wilhelmine von Zollern Sigmaringen (St) in Burg Namedy als Tochter von Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (24) geboren. - In Frankfurt verpflichtet der Sportclub Frankfurt 80 den anerkannt besten deutschen Sportlehrer Alex Abraham (36). - In Frankfurt kauft der in Frankfurt geborene jüdischprotestantische frankfurter Metallgesellschaftsbesitzersohn Richard Merton (41) während der Inflation ein riesiges Sportgelände und finanziert die repräsentativen Neubauten und Plätze an der Adickesallee für den Sportclub Frankfurt, der eigentlich ein Hockeyclub und Rugbyclub ist und in dessen Vorstand er ist, und lässt sich das Geld in kleinen Raten zurückzahlen. - In Mainz Hechtsheim wird das Kino Metropol in der Heuerstrasse 27 mit 175 Sitzplätzen eröffnet. - In Wiesbaden eröffnet eine Omnibus-Verbindung nach Schierstein, wobei Kraftfahrzeuge eingesetzt werden, der weitere folgen. - In Wiesbaden wird in der Luisenstrasse (20 23 Luisenforum) das als Bordell für Sexarbeit genutzte ehemalige Residenztheater vom wiesbadener Theaterintendant Carl Hagemann (--) als Nebenbühne bzw Kammerspielbühne alias Kleines Haus des Staatstheater alias Grosses Haus wiedereröffnet. - In Wiesbden Biebrich wird im Hotel Rheinischer Hof der Kanu Club Biebrich Wiesbaden durch eine Initiative von Otto Jedermann (--) gegründet. Das erste Rennboot wird nach dem Kunstharzfabrikanten und Förderer Kurt Theodor Albert (41) benannt. - In Rüsselsheim verkauft Opel sein Opel-Motorfahrrad 0,53/1,6 PS. - In Darmstadt zieht die Hessische Automobil GmbH alias Hag als Hag AG in die Holzhofallee um, wo ein 4 Zylinder-Modell 4/18 PS HAG Hassia hergestellt wird. Der in Darmstadt aufgewachsene Motorenentwickler Georg Theodor Hoffmann alias Georg Hoffmann (47) verlässt die Hag und geht zu Fafag, kehrt aber innerhalb eines Jahres zurück. - In Frankfurt wird vom proletarischen Arbeiterradfahrerbund ARB Solidarität initiiert von den bürgerlichen Fahrradvereinen an der Mörfelder Landstrasse eine Radrennbahn gebaut. - In Mainz zieht das von einer bürgerlichen Hospizienkommission mit dem mainzer Oberbürgermeister an der Spitze mitten im Rotlichtviertel zwischen offen auf der Stadt ihrer Tätigkeit nachgehenden Prostituierten alias Sexarbeiterinnen geführte mainzer Waisenhaus in der Kappelgasse 8 ins Rochusspital um, wo sich seit 68 Jahren bereits die ausgelagerten Waisenmädchen befinden. Das Gebäude wird an einen ungenanntem Nutzer von der Stadt vermietet. - In Rüsselsheim wird bei Opel der neue Japanlack eingeführt, wodurch die Lacktrocknung von mehreren Wochen auf eine Nacht reduziert wird. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club das 2. Wiesbadener Automobil Turnier mit 138 Nennungen, wobei das Entscheidungsrennen auf der Opelbahn Rüsselsheim gefahren wird und mit den Vorläufen 9,5 Stunden dauert, wobei man 100.000 Reichsmark gewinnen kann. - In den USA meldet das Eugenische Statistische Amt für Zwangssterilisationen Listen von sozial auffälligen Bürgern an die Regierung, die man zur Wahrung einer gesunden und vollwertigen Gesellschaft sterilisieren soll und die Psychopathen, Verbrecher, Prostituierte, Homosexuelle, Alkoholiker, Drogenabhängige und Epileptiker umfasst. - In Mainz Hechtsheim führt der Radfahrer Verein Hechtsheim das Radballspiel ein. - Die Polin Franzisca Czenstkowski (26) gibt sich zwei Jahre nach ihrem Suizidversuch mit verheimlichter Identität in Berlin als die das Zarenfamilienmassaker überlebende russische Zarentochter Großfürstin Anastasia Nikolajewna Romanowa (St) (++) und Enkelin von hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (54) aus, was weltweit für Aufsehen erregt. - In Frankfurt leitet der jüdische Maler Hermann Lismann (44) in der Erwachsenenbildung für das Volksbildungsheim  in der Eschersheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) Kurse und für das Kunstinstitut Städel am Schaumainkai 63 Aufführungen, wo er ein eigenes Atelier und eine eigene Malschule hat. - In Wiesbaden Erbenheim meldet der Betreiber der Pferderennbahn, der Rennclub Konkurs an, der im Folgejahr eintritt. - Die in Wiesbaden geborene deutsche Theaterschauspielerin Lina Carstens (30) erhält unter dem hamburger Regisseur mit jüdischen Wurzeln Douglas Sirk (25) ihre erste Filmrolle Leidendes Land. - In Flörsheim kauft der Besitzer der Flörsheimer Zeitung Heinrich Dreisbach (41) die konkurrierende Zeitung Flörsheimer Anzeiger. - In Wiesbaden Biebrich wird der Kanuverein Biebrich Wiesbaden gegründet, der wegen finanzieller Schwierigkeiten kein eigenes Vereinsheim bauen kann. - In Darmstadt wird der Landeskirchentag zur neuen Kirchenleitung mit Prälat Ludwig Nebel (--) an der Spitze, wobei aus dem Oberkonsistorium mit dem Oberkonsistorialpräsidenten Leitungsbehörden und Verwaltungsbehörden werden. Der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (54) wird als episcopus summus alias höchster evangelischer Bischof und somit als evangelisches Landeskirchenoberhaupt abgesetzt. - In Frankfurt ist der im Kaukasus als deutscher Ingenieurssohn für Erdöl geborene KPD Parteischullehrer und spätere kriegsentscheidende kommunistische Spion Richard Sorge (27), der den Kampf für den Kommunismus auch mit der Waffe führt, erst kurz mit der geschiedenen Frau seines Professors und vorgesehenen Ersten Direktors der Gesellschaft für Sozialforschung alias Hermann Weil Stiftung, radikales anarchistisches und revolutionäres USPD Mitglied Kurt Albert Gerlach (36), der noch im selben Jahr stirbt, verheiratet. Richard Sorges Großonkel Friedrich Adolf Sorge war einer der Weggefährten von Karl Marx und Mitbegründer der Ersten Internationale. Erster Direktor wird daraufhin der marxistische in Rumänien geborene jüdische deutsche Jurist Carl Grünberg (61) auf Betreiben des Sohnes des jüdischen Stifters, Multimilliardärs und größten Getreidehändlers der Welt, des marxistisch gesinnten Felix Weil (24), der in der Zeppelinallee 77 lebt. - In Rüsselsheim veranstalten hiesige katholische Schwestern Theaterabende im Gasthaus Zum Rüsselsheimer Hof, wobei sie das Stück Loni, das geraubte Grafenkind aufführen. - In Rüsselsheim wird laut der rüsselsheimer Tageszeitung Main-Spitze im 45. Jahrgang das Automobil- und Motorrad Rennen auf der Opel Rennbahn statt, wobei ein Motorrad der Marke Indian den Großen Preis der Opelbahn gewinnt. Fritzt von Opel und Hans von Opel (26) gewinnen in der Klasse der Rennwagen und Rudolf Carraciola gewinnt das Anerkennungsrennen. Großherzog  Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (54) ist unter den 50.000 Zuschauern. Motorradfahrer heißen Motorradler. Für die Radfahrer wird der Große 100.000 Mark Preis vor den neuen Tribünenbauten mit Erfrischungsräumen ausgetragen. Der frankfurter NSU Fahrer Glöckler gewinnt zwar nicht, wird aber trotzdem bejubelt. - In Rüsselsheim veranstalten der Hessische Radfahrer Bund und der Nassauische Radfahrer Bund ein Rad- und Motorrad Rennen auf der Opel Rennbahn, wobei alle Rennen hauptsächlich von Sportlern aus der Region gefahren und gewonnen werden. - In Frankfurt kommt es zu einem Käuferzustrom aus den besetzten Gebieten. - In Mainz stirbt die erste deutsche Polizeiassistentin Henriette Arendt (47), die 19 Jahre zuvor ihren Dienst, die Überwachung und Kontrolle entlassener weiblicher Strafgefangener, wohnungloser Frauen, verwahrloster Kinder und männlicher straffälliger Jugendlichen übernommen hat, nach 6 Jahren gekündigt wurde, deshalb die menschenverachtenden Zustände in den städtischen Einrichtungen und Wohltätigkeitsvereinen angeprangert, acht Jahre zuvor ihr Skandalbuch gegen Kinderhandel Kleine weiße Sklaven herausgebracht hat und mit der französischen Rheinarmee als Oberschwester nach Mainz geschickt wurde. - In Mainz heiratet der mainzer Stadtsparkassendirektor Heinrich Dietz die katholische düsseldorfer Lehrerin Maria xxx (28), die spätere CDU Mitbegründerin. - In Frankfurt wird im Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 (Platz neben dem Leinwandhaus) die NSDAP Ortsgruppe Frankfurt gegründet. Das Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 wird NSDAP Parteilokal. - Der in Königstein geborene Autohändlersohn und Motorradrennfahrer Fritz Mettenheimer (--) stürzt auf der Opel Rennbahn alias Versuchsstrecke und wechselt zum Automobilrennsport, wobei er mit einem Bugatti Sportwagen weiter Rennen fährt. - Die adelige darmstädter Pharmazieindustriellenehefrau Ernes Merck (24) absolviert ihr erstes Automobilrennen und erzielt dabei eine ehrenhafte Platzierung. - Die darmstädter Pharmazieindustriellenehefrau Ernes Merck (24) wird Zweite beim Baden-Baden Automobilturnier auf ihrem Steiger Automobil. - In Oberursel gewinnt der badhomburger Fritz Kleemann (--) auf einem englischen Triumph 750 ccm Motorrad, dem Mutterhaus der nürnberger Triumph Fahrradfabrik, das Feldbergrennen. - In Darmstadt wird der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (54) Mitglied im Verein Hessischer Automobil Club, der Strassenrennen im laufenden Strassenverkehr durchführt. - In Schlangenbad wird der Betrieb der Eisenbahn Kleinbahn Eltville Schlangenbad bis auf einige Wochenendzüge eingestellt. - In Darmstadt beginnen die katholischen Ordensschwestern Englische Fräulein in der Adelungstrasse alias Waldstrasse eine Fortbildungsschule und Haushaltsschule für Frauen aufzubauen. - In Darmstadt wird im alten Landgrafentheater eine zweite Spielstätte des Hessischen Landestheater das Kleine Haus eröffnet. - In Frankfurt hat die jüdische Gemeinde 30.000 Mitglieder, 20 % davon sind streng orthodox. - In Darmstadt baut der Karosseriebauer Autenrieth vormals Karosseriebau Weinsberg die Karosserien ua für frankfurter Adler Automobile.  - In Frankfurt Höchst beginnen die Farbwerke Höchst mit der Produktion eines der Hauptumsatzträgers und Schmerzmittels Novalgin. - In Deutschland wird der Funkempfang alias Radioempfang für Privatleute verboten. - In Frankfurt wird im Gallusviertel der Karnevalsverein die Kameruner ua von Bernhard Lano gegründet, der im Saal des frankfurtbockenheimer Turnverein Vorwärts seine Veranstaltungen abhält. - Der in Wiesbaden geborene morganatische nassauer Prinzensohn Graf Georg von Merenberg (St) (51), dessen Großvater der russische Dichter Alexander Puschkin (++) war, erfährt vom Tod seiner Schwiegermutter, der ungekrönten morganatischen nur fürstlichen russischen Ehefrau vom russischen Zar Alexander II (St) (++) Fürstin Jekaterina Michailowna Dolgorukowa (St) (75) im Exil in Nizza. Seine Frau ist die morganatische Zarentochter Olga Alexandrowna Jurjewskaja (St) (53). - In Darmstadt wird der BenzinAssessor und FAFAG Automobilfabrik Vorstand Emil Zimmer (--) 1. Vorstand des Vereins Hessischer Automobil Club, der die Vereinsgeschäft bei sich zuhause in der Kiesstrasse 46 führt. - In Frankfurt wird Paul Markmann (--) zum neuen Direktor und neuen Aufsichtsratsmitglied  mit Vertretungsbefugnis der Adlerwerke bestellt. - In Neu-Isenburg zieht der Automobilzulieferer Autoinneneinrichtungs Gesellschaft nach Frankfurt. - In Wiesbaden tritt der DNVP Führer und Eisenbahnbeamtensohn und Jurastudent Wilhelm Stuckart (20) in die NSDAP ein. - In Mainz erhält die städtische Musikschule unter Direktor Hans Rosbaud (26) die Erlaubnis staatlich anerkannte Musiklehrer auszubilden. - Fürst Gustav Alfred von Isenburg Büdingen (St) (81), verheiratet mit Grafentochter Luitgard von Castell Rüdenhausen (79), stirbt. - In Bad Homburg wird der Verein Hockey und Tennis Club Homburg ua von Karl Friedleben, Egon van Erckelens, Ernst Everts und Charly Ritter neu gegründet. Beim Allgemeinen Tennisturnier starten nach einer Geldsammelaktion mit Theateraufführung mit Beteiligung der Theater von Frankfurt, Darmstadt und Mannheim zur Renovierung der Tennisplätze im Parkhotel Ritter (20 16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich Promenade 69 ua Otto Froitzheim (38), die Tennisspieler Kreuzer, die Gebrüder Kleinschroth, Rahe und der in Bad Homburg geborene Graf Ludwig von Salm (41) und bei den Damen Friedleben, Toni Weihermann, Kehrling und die ungarische Meisterin xxx von Varady. - In Frankfurt sterben der Boulevardzeitung Die Fackel Besitzers Jean-Baptist Müller-Herfurth (62) und sein jüngerer Bruder, der schwerreiche frankfurter Journalist und Wunderheiler, der Tote wiederauferstehen lassen können will, Gustav Adolf Müller-Czerny (60) aus Bad Homburg. - In Frankfurt entwickelt der jüdische Experimentalphysiker Otto Stern (34) die Grundlage der Molekularstrahlmethode für die Quantenphysik. Er verlässt die frankfurter Universität Goetheuniversität, weil man ihm keine bezahlte Professur geben will, was er auf seinen Glauben zurückführt. Mit dem in Wiesbaden Biebrich geborenen Kollegen und im Vorjahr zum Professor ernannten Walther Gerlach (33) führt er den Stern-Gerlach Versuch zum Nachweis der Richtungsquantelung durch. - In Geisenheim Johannisberg stirbt Emma Louise Marie Mumm von Schwarzenstein (70) alias Emma Marie Passavant auf ihrer Burg Schwarzenstein. - In Darmstadt entwickelt der in Worms geborene darmstädter Georg Hoffmann Rotorwerke Gründer, ehemalige Verantwortliche für die Flugmotorenentwicklung der darmstädter Maschinenfabrik Georg Goebel Maschinen und Apparatebau und Konstrukteur für den Automobilhersteller Hessische Automobil GmbH HAG Georg Theodor Hoffmann (47) aus einem Kugellager ein patentiertes Nagellager. In Darmstadt der Automobilhersteller Hessische Automobil GmbH HAG mit der Produktion von Automobilen ua des Modell 4/18 PS mit Vierzylinder-Aggregat, das als HAG-Hassia herauskommt. - In Wiesbaden gründet und leitet der evangelische bei Nassau geborene organisierte Maler und Lackierer und Rotes Kreuz Fachleiter wiesbadener SPD Stadtrat Philipp Holl (43) den Ortsausschuss der Arbeiterwohlfahrt AWO Wiesbaden mit Waisenpflege, Kinderbetreuung, Müttererholung und Schulkinderspeisung. - In Frankfurt ist der in Frankfurt geborene Bankierssohn und Nervenarzt Georg Ludwig Dreyfus (43) führendes Mitglied des zionistischen Keren-Hayessod-Komitees, das einen eigenen jüdischen Staat in Palästina aufbaut. Sein Bruder und Bankier Willy Dreyfus (36) ist mit der frankfurter Juwelierstochter Martha Koch (--) verheiratet. - Der Opelgründerenkel Heinz von Opel (23) stirbt. Sein Vater ist Heinrich von Opel (49). - In Hattersheim wird die ehemalige und wenige Jahre als Chemiefabrik genutzte Zuckerfabrik Maingau zu einer Schokoladenfabrik später Sarotti umfunktioniert. - In Hochheim wird eine Nassauische Landesbank Filiale eröffnet. - In Frankfurt richtet der Sportklub Forsthausstrasse das Tennis Turnier um den Wanderpreis des Reichspräsidenten aus.

1921 Wetter: Rhein hat extremes Niedrigwasser. - In Frankfurt trifft sich die NSDAP im Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 (20 16 unbebauter Platz rechts neben Leinwandhaus). - In Frankfurt beginnt der Postinspektorensohn Werner Best (18) sein Jurastudium und wird Mitglied des antisemitischen Deutschen Hochschulrings. - In Wiesbaden eröffnet in der Bleichstrasse 30 das Kino Urania Lichtspiele, das vorwiegend wissenschaftliche Filme zeigt. - In Frankfurt absolviert der hochbegabte  Musiker, Philosoph, rheingauer Weingutsbesitzersohn, Weingroßhändlersohn und Sohn einer Opernsängerin Theodor W Adorno (17) alias Theodor Ludwig Wiesengrund mit einem jüdischen Elternteil, aus Oberrad, als Jahrgangsbester am Kaiser-Wilhelms-Gymnasium Schweizer Strasse 87 (20 16 Freiherr vom Stein Schule) sein Abitur und lernt den in Frankfurt geborenen jüdischen Philosophen Siegfried Kracauer (40), der für die Frankfurter Zeitung als freier Mitarbeiter und Lokalreporter arbeitet. - In Offenbach wird das im Vorjahr gekaufte Büsing-Palais in der Herrnstrasse als Rathaus genutzt. - Im französisch besetzten Wiesbaden machen tausende Franzosen Urlaub. - Die Binding AG funsioniert mit den beiden bereits fusionierten Brauereien mainzer Hofbierbrauerei Schöfferhof und der Frankfurter Bürgerbräu mit Sitz in Frankfurt zur Schöfferhof-Binding-Bürgerbräu AG Darmstädter Landstrasse 139. - In Frankfurt kauft die Frankfurter Bierbrauer Gesellschaft mehrere Konkurrenten zur Brauerei Henninger-Kempff-Stern und Johann Gerhard Henrich AG. - In Frankfurt ersetzt in manchen Schulen die amerikanische Gesellschaft der Freunde mit der Quäkerspeisung die bisherige aber mittellose Suppenküche. - In Oberursel fusioniert die Motorenfabrik Oberursel AG Hohemarkstrasse 73 mit der Deutz AG. - Der völkische, republikfeindliche ehemalige Soldatenverein Stahlhelm wird verboten. - In Darmstadt wird das Stadion am Böllenfalltor des Fussballvereins Darmstadt 98 eröffnet. - In Frankfurt wird das Neue Operetten-Theater mit 1.500 Zuschauerplätzen in der Bleichstrasse 57 am Eschenheimer Turm eröffnet. - In Wiesbaden wird Rudolf Ribbentrop geboren. Seine Eltern, der Oberstleutnantsohn Joachim Ribbentrop (28) und die in Mainz geborene wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell (25) ziehen nach Berlin. - In Marburg stirbt Gräfin Marie Georgine Schimmelmann. - In Frankfurt heiratet der Hauptmann und Ritterkreuzträger Walter Model (30) die oberbreisiger Herta Huyssen (29). - Mainz hat 107.475 Einwohner und Wiesbaden hat 104.658 Einwohner. - In Wiesbaden wird der in Weilburg geborene republikfeindliche nassauische Offizierssohn und Generaldirektor der Farbwerke Hoechst AG Adolf Haeuser (64) neuer IHK Direktor. - In Bad Homburg übernimmt der Hotelbesitzersohn Carl Ritter (--) das väterliche Kurhotel Parkhotel Ritter (20 16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich Promenade 69 mit 220 Zimmern, 230 Herrschaftsbetten, 50 Dienerschaftsbetten, 67 Bäder und 12 Mineralbädern. - In Frankfurt malt der expressionistische Maler Max Beckmann (37) das Bild Das Nizza in Frankfurt am Main. - In Frankfurt Sachsenhausen gründet der elsässer Koch Eugen Lacroix ein Feinkostunternehmen mit getrüffelter Gänseleberpastete und Dosensuppen (19 55 weltgrößter Schildkrötensuppenhersteller). - In Frankfurt wird in der Jungenschule Wöhlerschule Mierendorffstrasse 6 ein geheimes Waffenlager entdeckt. Mit den Waffen wurden die Schüler von den Lehrern um den Jungdeutschen Orden Aktivisten Artur Mahraun (30) militärisch gedrillt. - Die mainzer Schinderhannes-Guillotine wird nach Butzbach transportiert. - In Frankfurt übernimmt Henninger die Brauerei Henrich (20 16 Gelände des Henninger Turms Sachsenhausen). - In Offenbach eröffnet der offenbacher Sportverein Kickers Offenbach das Sportgelände mit dem Stadion auf dem Bieberer Berg. - In Offenbach berichtet die Tageszeitung Offenbacher Zeitung entsetzt Die Verelendung des Volkes ist furchtbar. - In Frankfurt gründet der in Frankfurt geborene Apothekersohn, Pfadfinder, Leutnant a D Kaufmannssohn Friedrich Wilhelm Heinz (22) als Brigade Erhard Mitglied den selbständigen Wehrverband Hessen-Nassau, der teils der Organisation Escherisch (Orgesch), teils dem Bund Wiking alias Brigade Ehrhardt angegliedert ist. - Der in Mainz geborene Hotelbesitzersohn Louis Adlon (47) übernimmt nach dem Tod seines in Mainz geborenen Vaters Lorenz Adlon (72) die Leitung des Luxushotels Adlon in Berlin. - In Rüsselsheim findet das erste Automobilbahnrennen nach WWI auf der 1.500 m langen, ovalen und mit Steilkurven ausgestatteten Opel Rennbahn statt. Monate später folgen Le Mans und AVUS. - In Wiesbaden, das von französischen Truppen besetzt ist, schließen der jüdischdeutsche Industriellensohn Wiederaufbauminister Walther Rathenau (54) und der französische Selfmade Bauunternehmer und Minister Louis Loucheur (49) im Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 Nordseite das Wiesbadener Abkommen, das Reparationszahlungen in Sachlieferungen zulässt. - In Frankfurt erleidet an der Börse die deutsche Mark einen dramatischen Kursverfall, weil die Reichsbank über den Wert der Goldreserven hinaus Deviseneinkäufe getätigt hat. Ein Dollar kostet 88 Mark. - Der in Pasing geborene Eisenbahnverwaltersohn Heinrich Müller (25) wird Mitglied der NSDAP, für die er als Redner auftritt - In Babenhausen heiratet Fürst Heinrich von Hanau (St) (21) Gräfin Maria Theresia von Fugger (St) (22). - In Frankfurt gewinnen die konvertierten jüdischen frankfurter Industriellenbrüder Carl von Weinberg (60) und Arthur von Weinberg (61) mit den Rennpferden Ornen, Ossian, Perikles und Graf Ferry aus ihrem Gestüt Blau-Weiß (ab 19 35 Gestüt Waldfried) die vier ersten Plätze. - In Bad Homburg stirbt die Grafentochter Irmgard von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (27). - In Frankfurt findet das Reitturnier Inländer Jagdspringen Preis der Stadt Frankfurt am Main statt. - In Darmstadt Weiterstadt ist auf dem Luftschiffhafen Darmstadt die Zeppelinhalle fertig demontiert. - In Frankfurt, das zu Preußen gehört, wird die polizeiliche Sperrstunde wieder auf 01:00 Uhr verlängert. - In Frankfurt findet im Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse eine Ausstellung jüdischer Literatur statt. - In Niddatal verkauft Graf xxx von Leiningen Westerburg (St) (--) das Schloss Ilbenstadt an den Volksstaat Hessen. - In Frankfurt gibt es 104.884 Arbeitslose. - In Frankfurt werben die Frankfurter Bibelforscher alias Zeugen Jehovas mit dem Motto Das Ende naht, was folgt? Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben! für ihre Veranstaltung im Zoogesellschaftshaus Bernhard-Grzimek-Allee 1, wohin mehr als 3.000 Personen strömen. - In Wiesbaden wird das Residenztheater in der Luisenstrasse 42 (20 16 mittig Nordseite Luisencenter) in ein Kino umgewandelt. - Auf dem Feldberg gewinnen die frankfurter Brüder Otto Glöckler auf dem Rennwagen NSU 9 PS und Wilhelm Glöckler auf einem 750 ccm Motorrad ihre jeweiligen Klassen beim Feldbergrennen bei Frankfurt. - In Frankfurt wird die Studentenverbindung AMV Waltharia gegründet. - Der aus dem Elsass geflohene Graf Ernst von Solms Rödelheim Assenheim (St) (--) stirbt. - In Frankfurt ist das Weinhaus Giesser in der Saalgasse ein Bordell. In der Klostergasse und der Nonnengasse sind Bordelle. Die Gelnhäuser Gasse mit dem Drei Mäderlhaus ist eine polizeiaktenkundige Animierkneipe. Die Albusstrasse ist eine traditionelle Animierkneipengasse. - In Offenbach wird eine Europameisterschaft im Gewichtheben für diejenigen deutschen Sportler, die bei der vorjährigen Olympiade nicht teilnehmen durften, veranstaltet. - In Frankfurt besucht der jüdische bulgarische Schriftsteller Elias Canetti (16) das Wöhler Realgymnasium in der Mierendorffstrasse 6. - In Königstein beginnt der in Bingen Büdesheim geborene Dichter Stefan George (53) seine Sommeraufenthalte bei seiner Schwester Anna George Limburger Strasse 19 zu verbringen. - In Frankfurt wird die Akademie der Arbeit in der Universität gegründet, wo die jüdischen Lehrkräfte Eugen Rosenstock (33), Erik Nölting (29), Fritz Naphtali (33), Franz Oppenheimer (57), Ernst Fraenkel (23) und der linke Jurastudent Otto Kahn- Freund (21) über Arbeitsrecht dozieren. - In Wiesbaden ist die Widerstandsgruppe Dorten um den aus Bonn stammenden Hauptmann, Richter und wiesbadener Rechtsanwalt Hans Adam Dorten (41) Hildastrasse 14 aktiv, die die Bevölkerung wegen der Besetzung des Rheinlandes mobilisiert. Sie setzt in diversen Orten, wie Bad Ems, Statthalter ein. - In Rüsselsheim veranstaltet der Wiesbadener Automobil Klub ein 9 Kilometer langes Rennen auf der Opel Teststrecke, verbunden mit einer Sternfahrt, die in Wiesbaden endet. - In Frankfurt werden 400 Gewehre und 60 Kisten Munition des Wehrverbands Escherich alias Orgesch konfisziert. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 1 Mark und 88 Pfennig auf 2 Mark und 72 Pfennig. 1 Mark entspricht 0,4 Euro (20 22). - In Frankfurt führt der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge zur Erziehung von Jugendlichen Schulungslager und Vorträge durch. - In Wiesbaden lässt sich der von seiner in der Schweiz lebenden berühmten russischen Malerfreundin Baronin Marianne von Werefkin (61) getrennte russische expressionistische Maler Alexej von Jawlensky (56) nach Einladung der jüdischen Kunstmäzenin und Kunsthändlerin Galka Scheyer (31) nieder. Eine Ausstellung im Nassauischen Kunstverein macht ihn auch finanziell erfolgreich. Er lebt mit Werfins Hausmädchen Helene, mit der er den Sohn, den Maler Andreas Jawlensky (19) hat, zusammen. Dieser beginnt gelegentlich mit einem falschen russischen Adelstitel aufzutreten. - In Offenbach baut die jüdische Schuhfabrik Hassia Liebmann in der Christian-Pleß-Strasse ein fünfgeschossiges Fabrikgebäude und produziert die Marken Hassia sana, Victoria und Komfortschuh. - In Bad Homburg beginnt die Kur- und Badeverwaltung Automobil-Gesellschaftsfahrten in offenen Bussen zu veranstalten. - In Frankfurt malt der frankfurter Maler Ugi Battenberg (42) seinen Freund und Maler Max Beckmann (37) mit seiner Frau Fridel Battenberg in seinem Bild Frankfurter Mainufer auf dem Balkon in seiner neuen Wohnung hinter der Schönen Aussicht 9. - In Frankfurt unternimmt die in Frankfurt geborene Automobilrennfahrerin Ines Keil Folville (36) eine Reise mit ihrem Steiger-Automobil von Worms über Wiesbaden nach Darmstadt. - In Frankfurt findet die Reichsausstellung für Kolonialwaren und Lebensmittel in der Messehalle zur Frankfurter Herbstmesse statt. - In Frankfurt wird im April die 4. Frankfurter Internationale Messe in der Festhalle abgehalten, wo auch der Zirkus Sarrasani gastiert. - In Frankfurt kann man überall die überregionale Zeitschrift Volk und Wehr kaufen, die regelmässig über die Aktivitäten der frankfurter Turnverein Jahn 19 19 und die frankfurter Ortsgruppe der Brigade Erhard in Darmstadt mit hochrangigen pensionierten Offiziere beim Turnen und Fechten berichet. - In Frankfurt bringt der Schutz- und Trutzbundvorsitzende Gustav Windmeier den ersten Jahrgang des samstags erscheinenden, antisemitischen und republikfeindlichen Zeitung, ein Hetzblatts mit Hakenkreuz Völkische Rundschau in der Ringelstrasse 17 heraus. Sie warnt vor Judengeld und Judenknechtschaft, da schon vier Juden in der Regierung sitzen. Eine Ausgabe kostet 50 Pfennig. Es soll das Sprachrohr aller deutschvölkischen Kreise und Ortsgruppen in Frankfurt und Umgebung werden. - In Andernach stirbt der preußische Generalleutnant Prinz Karl Anton von Zollern Sigmaringen (St) (51) in seiner Burg Namedy, die sein Sohn Prinz Albrecht von Zollern Sigmaringen (St) (21) erbt. - In Bad Kreuznach Bretzenheim wird das Kino Roxy in der Zeybachstrasse 6 mit 252 Sitzplätzen eröffnet. - In Wiesbaden Georgenborn verkauft der durch die Sowjetunion seiner Russian American Rubber Company enteignete und bankrotte Baron Ferdinand von Krauskopf (--) sein Schloss Hohenbuchau an den jüdischen Russen Salomon Soskin, der es an seine Frau Katharina verschenkt, die es aber nicht bewohnen will und sich lieber in Paris aufhält. - Der Mercedes Steern wird patentiert. - In Darmstadt veranstaltet der Verein Hessischer Automobil Club unter der Leitung von Benzinassessor Emil Zimmer wieder ein Krähbergrennen., das in Beerfelden Hetzbach startet und am Krähberg (20 18 Waldgasthof Reußenkreuz) endet. Es ist keine gesellschaftliche Sternfahrt mehr, sondern ein Bergrennen. - In Darmstadt meldet der darmstädter Motorradhersteller Zürtz sein Modell Rekord erfolgreich zum Krähbergrennen. Die Tageszeitung Darmstädter Tagblatt schreibt Man sah Glöckler, den viel erfolgreichen Motorfahrer, Kleemann, dessen englischer ”Triumph” besonders mißtrauisch gemustert wurde, weiter Kreidel, Kathe und andere. Unter den Wagenfahrern fielen besonders auf Frau Merck - Darmstadt mit ihrem schnittigen, eleganten, leuchtend- roten ”Steiger”, den sie später auch mit bemerkenswertem Schneid und sportlicher Kaltblütigkeit im Rennen steuerte, Frau Folville - Frankfurt, ferner von bekannten Herren- und Rennfahrern Gischel auf ”Presto”, Dr. Tigler auf ”Benz”, Köllner (Dixi), Schulze-Steprath, Rasche (Dürkopp), Kroth (Adler), Engel (Wanderer), dann Hans von Opel (25) und Fritz von Opel (25) auf ihren originellen Rennwagen-Typen eigenen Fabrikats, Henny auf Heim und andere. - In Rüsselsheim veranstalten der Verein Hessischer Automobil Club und der Wiesbadener Automobil Club das erste Nachkriegs Automobil- und Motorradrennen auf der Opel Rennbahn, zu dem 20.000 Zuschauer kommen. Der unterbesetzte Ordnungsdienst kann viele nicht davon abhalten auf die Steilkurvenränder zu klettern, weshalb die beiden letzten Rennen abgesagt werden. Opel gewinnt drei Erste und zwei Zweite Preise. Opel Werksfahrer Carl Jörns (46) auf Opel muss bei einem Rennen als Führender mit einem Rundenrekord von 125 km/h und mit einer Runde Vorsprung wegen eines Reifendefekts aufgeben. Das Rennen für kleine Motorräder über 15 km gewinnen Kathe auf Wanderer und Levy auf NSU, das für kleine Wagen über 9 km Slevogt auf Apollo, das für Automobile bis 9 PS im ersten Vorlauf Kraus auf Selve und im zweiten Vorlauf Lehmann auf Selve. Motorräder über 30 km gewinnt Rau, Automobile bis 14 PS über 15 km Carl Jörns (46) auf Opel und Fritz von Opel auf Opel Motorräder über 9 km Filscher auf Flottweg, Automobile bis 22 PS über 15 km Fritz von Opel (25) auf Opel, Automobile bis 40 PS über 18 km Carl Jörns (46) auf Opel und Kellner auf Adler und Böbel auf Adler. Das Rennen für Automobile ohne Beschränkungen über 90 km gewinnt Kellner auf Adler vor Fritz von Opel (25) auf Opel und Carl Jörns (46) auf Opel. - In Darmstadt gründet der Fahrradhändler Carl Lorsch mit den Kaufleuten Werner Leufgen und Ernst Gräb die Hessische Automobil GmbH alias Hag. Georg Hoffmann entwickelt die Motoren. - In Mainz kümmert sich das von einer bürgerlichen Hospizienkommission mit dem mainzer Oberbürgermeister an der Spitze geführte mainzer Waisenhaus in der Kappelgasse 8, wo sich das Rotlichtviertel der Stadt befindet und Prostituierte alias Sexarbeiterinnen offen auf der Strasse ihrer Tätigkeit nachgehen, noch um 72 Waisenknaben. Die Waisenmädchen befinden sich im Haus Schwarzenbach von St Rochus. - In Frankfurt Höchst eröffnen in der Adolf Haeuserstrasse die jüdischen Nathan Schuhfabrikanten, die ADA-ADA Schuhe produzieren, ein Filialwerk, wodurch auch Knabenschuhe und Damenschuhe zu den erfolgreichen Kinderschuhen und Mädchenschuhen produziert werden. - In Wiesbaden stirbt der Stahlbetonlizenzinhaber Conrad Freytag (75) nach einjähriger Pflege in wiesbadener Einrichtungen. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club den Wiesbadener Automobil Wettbewerb mit einer Sternfahrt nach Wiesbaden und einem 9 km Rennen auf der Opelbahn Rüsselsheim mit Kriegsfahrzeugen oder Nachkriegsneuwagen ein erstes Automobilrennen. - In Frankfurt verkauft Wilhelm Georg in seinem Cafe Monopol Weserstrasse 35 die Homosexuellen Zeitung Freundschaft. Homosexualität wird mit Gefängnis bestraft. - In Wiesbaden wird Rudolf von Ribbentrop als Sohn des in Wesel geborenen ehemaligen Weinhändlers für französische Weine und Liköre Joachim von Ribbentrop (28) und der in Mainz geborenen wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell (25) geboren. - Der rüsselsheimer Automobilrennfahrer Fritz von Opel (22) gewinnt in Berlin in seinem feuerroten Opel 8/25 PS Rennwagen mit seitengesteuertem 2300 ccm Reihenvierzylindermotordas erste Automobilrennen auf der AVUS zur Internationalen Automobil Ausstellung das Auftaktrennen und im Rennen 6 belegen Franz Breckheimer (--) und Fritz von Opel (22) die Plätze zwei und drei auf Opel. - In Wiesbaden Biebrich brennt das Farblager der Kalle AG und die Kurfürstenmühle nieder. - In Wiesbaden nimmt die Staatsoper Wiesbaden Zar und Zimmermann für Carl Lindström auf, der es auf Parlophon Schellackplatten herausbringt. - In Wiesbaden wird die Schauspielerin und Schriftstellerin Simone Signoret alias Simone Henriette Charlotte Kaminker als Tochter des Übersetzers und jüdischen französischen Besatzungsoffiziers mit polnischen Wurzeln André Kaminker (33) und der katholischen Mutter Georgette Signoret (25) aus der Provence geboren. - In Wiesbaden wird die Schauspielerin und Schriftstellerin Simone Signoret als Simone Henriette Charlotte Kaminker und Tochter des Übersetzers und jüdischen französischen Besatzungsoffiziers mit polnischen Wurzeln André Kaminker (33) und der katholischen Mutter Georgette Signoret (25) aus der Provence geboren. - In Wiesbaden ist der jüdische AEG Gründersohn und deutsche Reichsaußenminister Walther Rathenau (54) Gast im Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4. - In Wiesbaden heiratet die wiesbadener Bankdirektorentochter Hildegard Petitjean den Mitinhaber eines Mainzer Verlags Eduard Diemer, zieht zu ihm nach Mainz und engagiert sich als Hildegard Diemer (20) für den Automobilsport in Wiesbaden. - In Frankfurt bietet die Sektkellerei Feist Sekt Cabinet Hochgewächs und Feist Sekt Brut an. - In Frankfurt Oberursel wird das Feldbergrennen von der Hohen Mark bis zum Sandplacken abgehalten. - Die in Darmstadt geborene Filmschauspielerin Auguste Prasch Grevenberg (67) spielt im deutschen UfA Stummfilm Die Rache einer Frau  neben der russischen Schauspielerin Vera Karalli (32), die vier Jahre zuvor in die Ermordung Rasputins verwickelt war. Der in Nieder-Walluf geborene Opernsänger, Filmschauspieler und morganatische sayn wittgenstein berleburger Prinzensohn Franz Egeineff (47) spielt den Herzog von Sierra-Leone. - In Frankfurt beteiligt sich die aus Strassburg stammende katholische Sudentenverbindung KDStV Frankonia Straßburg besonders stark beim Katholikentag. Das Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 (Platz neben dem Leinwandhaus) wird als Verbindungslokal genutzt. - In Darmstadt wird am Böllenfalltor, das den von Pappeln bewachsenen bezäunten Eingang zum Darmstädter Stadtwald bildet, für den mitgliederstärksten darmstädter Sportverein SV Darmstadt 98 von der Stadt ein Stadion für 8.000 Zuschauer gebaut, wofür zum ihrem Schutz und als Andenken eine Reihe Pappeln alias Böllen unter Patenschaft gestellt werden. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt wird der Anstaltspfarrer in der Anstalt für Epileptische in Hessen, geleitet von Kreisassistenzarzt Ludwig Heid (--), das 187 Pfleglinge und Behinderte beherbergt, vom Geistlichen Inspektor zum Direktor umbenannt. - In Frankfurt wird das Streichquartett Amar-Quartett gegründet, ua mit dem Bratschist Paul Hindemith (26). - In Offenbach studiert der darmstadteberstädter Lithographensohn Willem Grimm (17), der drei jahre später als Hamburger Sezessionskünstler Kirchenkunst erstellt, an der Werkkunstschule (20 21 Hochschule für Gestaltung HfG). - In Wiesbaden wird die kostenlose städtische Strassenreinigung abgeschafft und die Kostsen werden zu 90 % auf die Grundstücksbesitzer umgelegt. - In Deutschland wird das Rennwettgesetzt nicht verändert, wodurch die regionale Buchmacherei legal bleibt. - In Wiesbaden ist das Tanzlokal Wintergarten in der Schwalbacher Strasse 8 (20 21 Luisenforum), wo Bälle der französischen Armee abgehalten werden. - In Frankfurt Höchst beginnen die Farbwerke Höchst die kriegsbedingt eingerichteten Salpeterproduktionsstätten zur Düngemittelproduktion umzufunktionieren. - In Frankfurt Bockenheim gründet der in Ostpreußen geborene Max Braun (31) in der Jordanstrasse 12 die Elektrogerätefabrik Braun, die zu einem Weltkonzern wird. Erstes eigenpatentiertes Produkt ist ein Treibriemenverbinder. - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Fürst Friedrich August von Hanau (St) (57), der Sohn des in Kassel geborenen Graf Friedrich Wilhelm von Hanau (St) (++) und der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika von Schaumburg (++), erhält seine ererbten fürstlich hanauischen Fideikomissherrschaften. - In Wiesbaden bezeichnet der in Wiesbaden geborene Kunstgärtnersohn und moderne Bühnenmaler Lothar Schenck (33) alias Lothar Schenck von Trapp seine ehemalige Wirkungsstätte, das wiesbadener Theater als total antiquierte Kunststätte. - In Wiesbaden gibt es den Fussballverein Germania. - In Wiesbaden gibt es die Freimaurerloge Hohenzollern Adelheidstrasse 81 Telefonnummer 3152. - In Wiesbaden trainiert der Schwerathletikclub Athletia 18 92 mit Klublokal  Zum leckere Müffelche in der Wellritzstrasse 29 in der Schulturnhalle in der Bleichstrasse. - In Wiesbaden hat der Wiesbadener Automobil Club seinen Sitz in der Moritzstrasse 29. - In Frankfurt beginnt der FG Seckbach 19 02 in einer Fussball Liga mit  Hanau 19 93, Eintracht Frankfurt und FSV Frankfurt 18 99 zu spielen, was er auch noch im Folgejahr schafft, dann aber endgültig wieder absteigt. - In Wiesbaden übernimmt der Besitzer des Hotel Nassauer Hof am Kaiser Friedrich Platz 3-4 nordwestliche Ecke, der Montanindustriellen Hugo Stinnes (51), der selbst Besitzer der Automobilmarke Dinos ist, auch das größte wiesbadener Super Luxus Hotel Kaiserhof in der Augusta Victoria Strasse 17 alias Frankfurter Strasse 17 mit der Aktienmehrheit des Bauunternehmens Hochtief, das vom jüdischen Gründerschwiegersohn und ehemaligen Haushandwerker Hans Weidmann (59) geführt wird. - In Darmstadt gibt das Büro des Hessischen Polizeiamtes das Adressbuch Adreßbuch der Landeshauptstadt Darmstadt heraus. - In Frankfurt darf die Filiale der Giro Zentrale DGZ (dekaBank)  als neue Deutsche Kommunalbank Städten und Gemeinden Kredite geben. - In Höchst wird die Mainfähre an den schwanheimer Steinmetz Wilhelm Schmidt verkauft. - In Darmstadt beginnt der Tennis und Eisclub am Böllenfalltor wieder ein internationales Tennis Turnier zu veranstalten und die Hessischen Meisterschaften auszutragen. - In Bad Homburg nehmen beim dritten Turnier Allgemeines Tennisturnier ua die Spieler Kreuzer, W Stapenhorst, Schomburgk und Weihermann auf. - In Offenbach verlegt die Stadt das Rathaus von der Frankfurter Straße 31 in das neu gekaufte Büsingpalais. - In Frankfurt machen im 11. Jahrgang der Zeitung Die Liebe des Natur Apostels Karl Waßmann (36), in der er sich mit Rasputin gleichstellt und die er bei sich zuhause in der Wohnung Elbestrasse 38 druckt, ua das elegante Familiencafe Kaffee Corso als auch das Cafe Kaffee Kabarrett Ruhland für Künstlerauftritte Werbung. - In Frankfurt beginnt der jüdische Bankierssohn Louis Alfred Hahn (32) mit seinem Buch Volkswirtschaftliche Theorie des Bankkredits gegen die bisherige Praxis, dass private Bankhäuser nur das durch ihre Kunden eingebrachte Geld verleihen dürfen, zu bekämpfen, wodurch er die Konjunktur ankurbeln will. - In Höchst wird die höchster Tageszeitung Kreis-Blatt für den Kreis Höchst sowie die Stadt Höchst am Main in Höchster Kreisblatt umbenannt, weil der Landkreis ein eigenes Amtsblatt herausbringt, das aber im Folgejahr wieder eingestsellt wird. - Der in Frankfurt geborene Opernbaritonssohn und Komiker Herman Bing (32) tritt in seinem ersten Stummfilm  Ciska Barna, die Zigeunerin auf. - Der jüdische ehemalige frankfurter Union Kinokettenbesitzer und frankfurter Pagu Filmproduktionsbesitzer Paul Davidson (41) gibt seinen Posten als Generaldirektor des deutschen Filmmedienkonzerns Ufa auf und wird Mitbegründer der Europäischen Film-Allianz GmbH, die aber kurze Zeit später scheitert. - In Bad Homburg stirbt die in Schloß Philippseich geborene ledige Grafentochter  Irmgard Marie Hermine Anna Elisabeth von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (27). - In Mainz wird nach kurzer Schließung am Gutenbergplatz 3 das ehemals durchgehend geöffnete Kino Cinema de Paris als Thalia Theater wiedereröffnet. - Der Nahetal-Rennvereins, der in Mainz genehmige Pferderennen für Rheinhessen veranstaltet, baut seine drei Jahre zuvor bei einem Hochwasser zerstörte Rennbahn mit Stallungen für 150 Pferde an der Pfingsweide in Bad Kreuznach wieder aus, kann aber auch über das nächste Jahrzehnt keine regelmäßige Veranstaltungen durchführen. - In Frankfurt wird im Gesundheitsamt in der Braubachstrasse der Allgemeinmediziner und Stadtschularzt Werner Fischer-Defoy (--) ua für die Zwangskontrolle der Prostituierten alias Sexarbeiterinnen zuständig, wonach er sich radikalisiert. - Der Main ist bis Aschaffenburg mit Schleusen für die Großschiffahrt ausgebaut. - In Wächtersbach werden mehrere quadratische türmchenförmige Transformatorenhäuschen für die Verteilung von elektrischem Strom erbaut. - In Bad Vilbel wird mit dem Anschluß an das Überlandwerk die öffentliche Strassenbeleuchtung von Gas auf elektrischen Strom umgestellt. - In Frankfurt wird die Kaufhaus Hansa Aktiengesellschaft mit mehreren frankfurter Kaufhäusern mit Festpreisen gegründet. - In Frankfurt wird der Tanzsportverband Deutscher Tanzsportverband gegründet.

1920 Wetter: Hochwasser in Frankfurt. - Die Franzosen besetzen, nachdem sich im Ruhrpott Kommunisten als Rote Armee bewaffnet haben und von Reichswehr und Freikorps mit 1.600 Toten niedergeschlagen wurden, auch den Maingau mit ua Wiesbaden, Darmstadt, Bad Homburg, Frankfurt, Dieburg bis Hanau, wobei auch französische dunkelhäuteige bzw schwarze Kolonialtruppen eingesetzt werden, wodurch die Zivilbevölkerung erstmals mit Schwarzen als weisungsbefugten Autoritäten konfrontiert werden, und ein Großteil der Bevölkerung erstmals mit einen lebendigen schwarzen Menschen, der nicht im Circus arbeitet, kommunizieren kann. - In Frankfurt Seckbach eröffnet der Fussballverein FFV Victoria das Riederwaldstadion für 30.000 Zuschauer und mit 1.600 überdachten Plätzen. - In Wiesbaden müssen wiesbadener Bürger vor französischen und britischen Besatzungssoldaten den Gehweg räumen. - In Mainz wird die Altmünster Brauerei hälftig von der Mainzer Actien Brauerei und von der Schöfferhof Brauerei übernommen. - In Wiesbaden wird das Kino Royal-Biograph-Theater Rheinstrasse 47 zum Union Theater von Heinrich Voß umgebaut. - In Frankfurt wird eine Ortsgruppe des Deutschen Kampfbundes zur Brechnung der Zinsknechtschaft gegründet. - In Darmstadt zieht die darmstädter Zeitung und Kampforgan Hessischer Volksfreund vom Gewerkschaftshaus Bismarckstrasse 16 in die Räumlichkeiten der Gaststätte Zum Münchner Kindl Neckarstrasse 4 um. - In Darmstadt ist der aus Bayreuth stammende Schneidermeister und ehemaliges USPD Mitglied Georg Fröba (24) Mitbegründer der darmstädter KPD Ortsgruppe. - In Frankfurt ist das Kino Luna-Lichtspiele Alemannia Schillerplatz 4, an der Hauptwache 11 (20 16 Mc Donalds) mit 1.100 Sitzplätzen und der Telefonnummer HANSA 5282 das größte und vornehmste Theater der Stadt. - In Frankfurt finden die republikfeindlichen jüdischen berliner KPD Mitbegründer Paul Levi (37) und August Thalheimer (36) vor der Konterrevolution Schutz. - In Wiesbaden heiratet der Oberstleutnantsohn Joachim von Ribbentrop (27) die in Mainz geborene wiesbadener Sektfabrikantentochter Anna Elisabeth Henkell (24). - Mainz hat 108.390 Einwohner und Wiesbaden hat 103.065 Einwohner. - Mit dem Tod des in Lich geborenen Fürst Karl von Solms Hohensolms Lich (St) (54) wird sein in Lich geborener jüngerer Bruder Prinz Reinhard Ludwig von Solms Hohensolms Lich (St) (53) neuer Fürst. - In Frankfurt gehört der Postoberamtmannssohn Adolf Heinz Beckerle (18) dem Jungdeutschen Orden um den in Kassel geborenen politischen Aktivisten Artur Mahraun (30) an, der auf dem Schulhof der Jungenschule Wöhlerschule Mierendorffstrasse 6 militärischen Drill exerziert. - In Frankfurt marschieren französische Truppen ein und besetzen die Stadt. Am nächsten Tag schießen die aus Algerien stammenden französischen Soldaten im zur Wachstation umfunktionierten Kaffeehaus Hauptwache aus ungeklärter Ursache in die schaulustige Menge, wobei es neun Tote, daruner nicht nur Frauen sondern auch Kinder, gibt. Nach 6 Wochen ziehen die Franzosen wieder ab und das Kaffeehaus Hauptwache eröffnet wieder. Der Einsatz der hauptsächlich dunkelhäutigen französischen Besatzungstruppen wird von der Bevölkerung als Erniedrigung und Schmach empfunden. Der Todesschütze ist ein schwarzer Marokkaner, der sofort als Wilder bezeichnet wird, der an deutschen Frauen Greuel verübt hat. Es folgt eine rassistische Hetze, die bis in den Reichstag reicht. Der Evangelische Bund beteiligt sich nicht nur an der Hetze, sondern behauptet in einer Resolution sogar, dass die von den schwarzen Militärs begangenen Greuel alle Kriegsschrecken noch übertreffen würden. - In Wiesbaden wird in der Luisenstrasse 10-12 das Telegrafenbauamt Wiesbaden eingerichtet und erhält ein Automobil, einen Lastkraftwagen alias LKW. - In Offenbach wird die jüdische Erholungsfürsorge für jüdische Kinder gegründet. - Der Fürstenschwiegersohn Graf Hans Georg von Oppersdorf Solms Braunfels (St) wird geboren. - In Mainz bewirbt die Altmünster Brauerei Mainz Walpodenstrasse 23 -25 mit Fernsprecher 227 und 228, die nur noch 2.224 Hektolikter Bier braut ihre Hauptausschankstellen, wo es Faßbier und Flaschenbier gibt, das Hotel und Bier-Restaurant Altmünsterhof Bahnhofstrasse 12 gegenüber dem Hauptbahnhof mit Zentralheizung und elektrischem Licht, das vornehm-künstlerische Bürgerhaus mit feinbürgerlicher Küche Bürgerhof Ecke Emmeransstrasse/Stadthausstrasse 2, das größte und schönste Wirtschafts-Anwesen von Mainz und Treffpunkt der Bürgerkreise mit täglichen Konzert hervorragender Kapellen und bester Küche im alten Patrizierbau Kötherhof Schillerplatz und das größte und beste bürgerliche Speisehaus am Platze Große Bleiche 4 mit allbekanter vorzüglicher Küche Stadt Mainz. Mit 50 % Haupteigner Darmstädter Bank beschließt die ausserordentliche Generalversammlung der Altmünsterbrauerei die Schließung, wodurch die Schöfferhofbrauerei und Mainzer Aktien Bier die Bierproduktion übernehmen und die Gaststätten beliefern. - Die in Rüsselsheim geborene Automobilindustriellentochter und weltbeste Military-Springreiterin Irmgard von Opel (27) gewinnt auf dem Araberhengst Sherif Effendi, den ihr Vater aus Palästina von seinem Militärdienst mitgebracht hat, ihr erstes Jagdspringen. - In Büdingen heiratet Prinzessin Hertha von Isenburg und Büdingen (St) (--) den jüngsten Herzogssohn Prinz Albrecht von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (57). - Der in Frankfurt geborene Tennisspieler Oscar Kreuzer (33) gewinnt die Internationalen Deutschen Tennismeisterschaften am hamburger Rothenbaum für den LTTC Rot-Weiß Berlin. Er ist auch Mitglied des frankfurter Tennisclub Palmengarten. - In Kronberg beginnt der evangelische amerikanische Prediger Frank Buchman (42), dem sexuelle Übergriffe auf seine männlichen Anhänger vorgeworfen werden, mit seinen ausgiebigen jährlichen Sommer Besuchen der Landgrafenfamilie nach einem Kennenlernen im schweizerischen Luzern. Landgrafensohn Prinz Richard von Hessen (St) (19) ist von dem charismatischen Sektenführer, der durch sein ansteckenden natürliches Lächeln auffällt, tief beeindruckt. Prinz Richard von Hessen (St) (19) wird nie heiraten. Seine Besuche werden zur Buchmann-Saison. - In Darmstadt wird das Darmstädter Hoftheater Karolinenplatz 3 in Landestheater umbenannt. - Der vom in Frankfurt geborenen Bierbrauerenkel Karl Binding (79) verfasste Artikel Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens kommt in seinem Todesjahr heraus. Er wird eine Grundlage der T4 Euthanasiemorde. Die Studentenverbindung Deutsche Burschenschaft will arisch sein, woraufhin das Kartell Jüdischer Verbindungen ihre eigenen Mitglieder mit nichtjüdischen Ehefrauen zum Austritt auffordert. - In Frankfurt veranstaltet die KPD im Variete Kristallpalast im Behagel Haus in der Großen Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19) eine Parteiversammlung, die polizeilich aufgelöst wird und wobei der in Würzburg geborene Schriftsteller Leonhard Frank (38) verhaftet wird. - In Frankfurt Bornheim veranstaltet der Gastwirt Peter Pflug alias Stutzer im Bürgersaal eine Karnevals Damensitzung und am Ende des Jahres im eigenen Garten die Karnevalseröffnung mit seiner Bornheimer Nationalhymne als Stutzerprinz und Präsident, der er 19 Jahre lang bleibt. - In Dreieich eröffnet der sprendlinger Elektriker Philipp Ebert das Stummfilmkino Viktoria Theater an der Offenbacher Strasse 9a. - In Darmstadt Jugenheim verkauft Prinz Ludwig Alexander von Battenberg (St) (66) alias Mountbatten das Schloss Heiligenberg, in dem er seine Jugend verbracht hat. - In Frankfurt wird der gesamt Metalhandel von Juden dominiert. - Frankfurt wird für einige Wochen militärisch besetzt. - In Frankfurt gibt es 109.591 Arbeitslose. - Auf dem Gelände des säkularisierten Kloster Retters eröffnet Felix von Richter, verheiratet mit der Höchst AG Gründerenkelin Hertha von Rath, eine Damenreitschule mit angeschlossenem Internat. - Das Corps Hassia Gießen Studentenverbindungsmitglied J Fr Zimmer (21) fordert auf dem jährlichen Kösener Congress die Judenfrage zu klären, wodurch festgelegt wird, dass schon bei einem jüdischen Großelternteil der Mischling als Jude anzusehen ist und somit nicht aufgenommen werden darf. - Mit dem Tod von Fürst Wolfgang von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (43) stirbt dieser Familienzweig aus. Seine Schwester Emma von Isenburg Büdingen (St) (50) ist eine solmslaubacher Grafenwitwe und seine Schwester Hertha von Isenburg Büdingen (St) (50) ist mit Albrecht von Schleswig Holstein Sonderburg (St) (57) verheiratet. - In Wiesbaden hält der evangelische borkumer Pastor Ludwig Münchmeyer (35), der in Borkum bereits einen Kurbad-Antisemitismus etalbliert hat, eine nationalsozialistische Hetzrede, was einen Proteststurm der Kurverwaltung und der Hoteliers hervorruft. Der jüdische Zentral-Verein warnt schon jahrelang regelmäßig mit Listen vor antisemitischen Bädern. Königstein gilt als Judenkurort. - In Rüsselsheim bezieht Fritz Opel (42) die erste Opelvilla Ludwig-Dörfler-Allee 9. - In Frankfurt wird im Gasthaus Zur Schifferruhe Frankfurter Löwenbräu Bier ausgeschänkt. - In Frankfurt wird der Verputz an der Fassade am Renaissancehaus Zum schwarzen Stern Römerberg 6 wieder entfernt. - In Frankfurt wird im Variete Theater Kristallpalast im Behagel Haus in der Großen Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19) eine KPD Versammlung abgehalten, die von der Polizei während eines Ausnahmezustands aufgelöst wird. Der kommunistische Schriftsteller Leonhard Frank (--) wird 4 Tage festgehalten. - Die Franzosen besetzen als Reaktion auf die Kämpfe im Ruhrgebiet Frankfurt, Bad Homburg, Hanau, Darmstadt und Duisburg. - In Frankfurt ist Georges Gottlob Hoteldirektor mit einer 22 köpfigen Küchenbrigade im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz. - In Frankfurt schließt das Luxushotel Union Ecke Steinweg/Töpfengasse. - In Frankfurt wird die neu gegründete militärisch ausgerüstete Sicherheitspolizei eingesetzt. - In Frankfurt werden Karnevalsumzüge verboten. - In Frankfurt organisiert der wohlhabende Frankfurter Reit und Fahr Club ein Hallenturnier für Reitpferde im Hippodrom Ecke Stresemannallee/Kennedyallee 19 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat). - In Darmstadt wird die Ausstellung Deutscher Expressionismus mit etwa 1.000 Bildern von internationalen Künstlern wie Dix, Jawlensky, Kandinsky, Kokoschka, Picasso, Schwitters und Künstlern aus der Region wie Ewald Dülberg (35), Reinhold Ewald (30), Carl Gunschmann (25), Hermann Keil und Ernst Moritz Engert (28) in der Mathildenhöhe Obrichweg 13 veranstaltet. - Offenbach wird für einen Monat von französischen Truppen besetzt. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 1 Mark und 72 Pfennig auf 1 Mark und 88 Pfennig. 1 Mark entspricht 0,5 Euro (20 22). - Darmstadt wird 6 Wochen lang von französischen Truppen besetzt. - In Unterliederbach kauft sich der begeisterte Automobilist Wilhelm Engel (23) nach seinem Militärdienst einen Dixi und gründet ein Taxiunternehmen. Benzin gibt es nur in Apotheken und Drogerien, weshalb er ein eigenes Benzinfass mit Pumpe auf dem Hof seines Großvaters Ludwig Müller aufstellt. - Der in Mainz geborene jüdische Bankierssohn und Regisseur am Mainzer Stadttheater am Gutenbergplatz Ludwig Berger (28) gibt mit dem Historienfilm Der Richter von Zalamea sein Filmdebut. - In Wiesbaden Biebrich wird der Stummfilm Der Mann mit der Todesmaske von der Axa-Film-Werke GmbH Friedrichstrasse 39 später Stettiner Straße 39 unter der Regie von Edy Dengel (19) produziert. Der Schauspieler Karl Clouth spielt den Mann mit der Todesmaske. Der in Wiesbaden geborene Edy Dengel (19) spielt selbst den Detektiv. Weiter Darsteller sind Paul Felske und Kitty Rico. - In Offenbach beschließt die Stadt in der Langauer Mühle in Nassau Scheuern an der Lahn ein Kindererholungsheim einzurichten. - In Offenbach entwickelt der Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Brauweiler für die Kaiser Friedrich Quelle an der Frankfurter Strasse im Besitz des jüdischen Bankiers Karl Herz (37) aus dem Heilwasser Limonaden und füllt mit einer neuen vollautomatischen Anlage insgesamt 30.000 Flaschen pro Tag ab. - In Wiesbaden Rambach führt die 19 köpfige örtliche Amateurtheatergruppe Die Lohengriner im Gasthaus Zum Hirsch das Stück Sieg des Rechtes außergewöhnlich professionell auf. Die Theatergruppe gründet eine eigene Mandolinen und Zither Gruppe. - In Frankfurt ist der jüdische erste Kapellmeister der Alten Oper Ludwig Rottenberg (56) mit der frankfurter Oberbürgermeistertochter Theodore Adickes verheiratet. Er lässt die Oper Der Schatzgräber uraufführen. Seine Tochter Gabriele Rottenberg (22) heiratet den Juristensohn, Arzt und Rundfunkpionier mit jüdischen Wurzeln Hans Flesch (24). - In Mainz spielt der selten erstklassig spielende Fussballverein 1. FSV Mainz 05 auf dem vereinseigenen Sportplatz am Fort Bingen ein erstes internationales Spiel gegen VASA Budapest, das 3:1 gewonnen wird. Erste Stars des Vereins sind die aus Berlin zugezogenen Abwehrspieler Otto Freitag (22) Willi Freitag (25) und Kurt Diemer (27). - In Mainz wird das Kino Filmpalast Kötherhof in der Kötherhofstrasse 4 mit 572 Sitzplätzen eröffnet. - In Frankfurt wird die Mouson-Hautcreme produziert. - Die ehemals langjährige frankfurter Volksschullehrerin und Leiterin aller Jungmädchenvereine in Frankfurt Guida Diehl (52) ist Führerin ihres Ordens auf Lebenszeit und propagiert mit autoritärem Gehabe das Erwachen neuer tiefer Frauenkraft. Obwohl sie unverheiratet ist, legte sie Wert auf nach ihrer Meinung spezifisch frauliche Qualitäten, einschließlich sexueller Abstinenz, und weist den männlichen Vorherrschaftsanspruch zurück. - In Wiesbaden gründen Georg Kruck (50) und der wiesbadener Wagenbauer Conrad Müller eine Kruck Werke Wiesbaden GmbH, die den Kutschenbau aufgibt und den Karosserie- und Fahrzeugfertigung, vor allem auf der Basis von Opel Automobilen mit dem Slogan Kruck auf Opel. Ein dreisitziges Opel Cabriolet 4 PS mit einer Karosserie für jede Jahreszeit wird modern ausgestattet. Eine rassige Vier- und Sechssitzer-Karosserie wird mit gediegener Klubsesselpolsterung, amerikanischem Segeltuchverdeck nebst staub- und wasserdichtem Überzug, spitzer Windschutzscheibe und einem hochfeinen, polierten Armaturenbrett mit Tachometer, Ölmanometer und Hupe mit Ball produziert. Kruck Luxus-Automobile haben ein durchschnittliches Gewicht von 1.300 kg und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 75 bis 85 km/h bei einem Benzinverbrauch von etwa 12 bis 13 Litern und einem Ölverbrauch von 0,7 Liter auf 100 km. - In Kronberg lässt sich der frankfurter Automobilherstellersohn und neue Direktor Erwin Kleyer (32) in der Königsteiner Strasse 10 die Villa Germania bauen. - In Wiesbaden wird der hamburger Theaterwissenschaftler Carl Hagemann (48) Intendant am StaatstheaterWiesbaden. Aus Geldnot verzichtet er auf kostspielige Illusionsbühnenbauten und führt einfache kubische Bühnenelemente vor einem Rundhorizontsystem alias einfarbigen Vorhängen ein. Die Kunstkritiker interpretieren geschickt, der Schauspieler würde in den Mittelpunkt gestellt. Es werden Begriffe wie Raumsehnsucht erfunden. Man experimentiert mit Licht in Ermangelung von Glühlampen. - In Frankfurt stirbt der entmündigte Graf Erasmus von Erbach Erbach (St) (37). - In Mainz wirbt die Kellerei Kupferberg mit Kupferberg-Riesling, bei dem alle Lagen zusammengeschüttet werden. Gleichzeitig werden Lieferschwierigkeiten bekannt gegeben. - In Frankfurt drängt die in Hessen unterrepräsentierte katholische Kirche durch den in Eltville geborenen katholischen limburger Bischof Augustinus Kilian (58) während des Konfessionskriegs zwischen Protestanten und Katholiken auf Zugang zur eigentlich überkonfessionell konzipierten, bürgerlichen und stark jüdisch finanzierten frankfurter Universität. Die jüdische Gemeinde nimmt die Gelegenheit wahr und fordert das bisher in ganz Deutschland verweigerte Recht auf Universitätsabschlüsse in jüdischen Fachbereichen vorort, was über die bestehenden jüdischen Unterbereiche der Sozialwissenschaft nicht möglich ist. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Prokurist der jüdischen Privatbank Wertheimber Carl Goetz (35) Filialleiter der frankfurter Commerzbank. - In Wiesbaden Dotzheim richtet der Landkreis Essen im als Sommersitz des wiesbadener Hotel Palasthotel am Kranzplatz genutzten Schloss Freudenberg Freudenbergstrasse 224 das Kinderheim Taunusblick ein. - In Wiesbaden Frauenstein wird im Gasthaus Zur Krone, dem Vereinslokal des Frauensteiner Turnvereins, zu dessen Ärger ein zweiter Turnverein, die Freie Turnerschaft, gegründet, die auch noch einen beträchtlichen Teil der Mitglieder abzieht, weshalb man in die Gaststätte Zur Burg abwandert. - In Mainz wird der Mieterverein Mainz wegen der großen Wohnungsnot und Mietwucher bei Mietsteigerungen bis zu 100 Prozent zur Vorkriegsmiete gegründet. - In Frankfurt betreut die Stadt 590 Waisenkinder und Jugendliche. - In Mainz wird die Altmünsterbrauerei in der Walpodenstrasse 23 geschlossen. - In Wiesbaden eröffnet Juwelier Strebel in der Wilhelmstrasse 58 ein Atelier. - In Frankfurt gibt es eine von 5 deutschen Ortsgruppen der homosexuellen Community Freundschaft. - In Darmstadt holt der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (St) (52) den estnischen, entschädigungslos enteigneten, mit Gräfin Maria Goedela von Bismarck-Schönhausen (24), der Enkelin des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck (++), verheiratete Schriftsteller Graf Hermann Keyserling (40) zu sich um mit den Förderern, dem Verleger Otto Reichl und dem Dichter Thomas Mann (45) die philosophische Schule der Weisheit, eine Lebensschule und vor allem eine Begegnungsstätte für maßgebliche Persönlichkeiten des geistigen Lebens und die Gesellschaft für freie Philosophie zu gründen. - In Frankfurt wird Adam Henrich als Besitzer des Kinos Kaiser Kino Kaiserstrasse 54 (20 20 Dolly Buster Center) Vorsitzender des Landesverbandes der Filmtheater von Hessen und Hessen-Nassau. - In Frankfurt wird die in Wiesbaden geborene Theaterschauspielerin Sophie Cossaeus (27)  (Fernsehserie Familie Hesselbach) Soubrette am Albert Schumann Theater am Hauptbahnhof. - In Wiesbaden wird in der Stiftstrasse 16 das Theater Reichshallentheater zum Cabaret Vanderbilt umfunktioniert. - In Frankfurt zieht der EFSC Schwimmverein von der Badeanstalt Ochs auf dem Main an das neu erbaute Club Gelände am Schwedlersee im westlichen Osthafen, wobei Sportwart Karoß, der auch Schriftführer des DSV ist, Leistungssport einführt und abgrenzt. Fritz Pracht wird ein hauptamtlicher Trainer. Er ist besonders streng aber erfolgreich.  - In Wiesbaden wird der jüdische Journalist Hermann Lekisch (--) Rauenthaler Strasse 16 als Nachfolger von Arthur Hegerhorst (--)  neuer Chefredakteur der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt. - In Wiesbaden feiert der in St Petersburg geborene protestantisch hugenottische russische Hofjuwelier und Uhrmacher Carl Faberge (74) seinen letzten Geburtstag und reist nach eineinhalbjährigem Aufenthalt nach Lausanne ab, wo er stirbt. - In Frankfurt wird die frankfurter Polizeiverwaltung in der Friedrich Ebert Anlage in eine Sicherheitspolizei, Ordnungspolizei und Kriminalpolizei aufgeteilt, wobei Sicherheitspolizei und Ordnungspolizei zur Unterscheidung grüne und blaue Uniformen tragen. - In Wiesbaden zieht das Museum vom Erbprinzenpalais Wilhelmstrasse 24 (20 23 IHK) in das neu erbaute Gebäude bei der Messehalle um und eröffnet ua mit Bilderleihgaben des aus Essen stammenden Millionärs Heinrich Kirchhoff (46) Beethovenstrasse 10. - In Frankfurt betreibt die höchster Gelatinefabrikantentochter und Frauenrechtlerin Meta Quarck-Hammerschlag  (56) im Gartenhaus ihrer Villa Rödebergweg 96 die spd nahe neu gegründete frankfurter Arbeiterwohlfahrt Hessen-Nassau. - Der letzte der beiden morganatischen hessendarmstädter Prinzensöhne Graf Karl von Nidda (41) stibt. Seine Stiefmutter Emilie Hrzic de Topuska (St) (52) (+19 61) alias Freifrau Emilie von Dornberg wird ihn um 41 Jahre überleben. - In Deutschland ist die Polizei den Revolutionären waffentechnisch unterlegen, weshalb eine neue militärisch ausgerüstete Polizeiorganisation geschaffen wird, die aber nach kurzer Zeit von den Besatzungsmächten verboten wird, woraufhin es zu einer Neugliederung des Polizeiwesens kommt. - In Frankfurt ist das evangelische Diakonissenhaus in der Eschersheimer Landstrasse 122. - In Frankfurt gibt der auf Lebenszeit gewählte Präsident des Frankfurter Automobil Clubs Konsul Eduard Engler (50), den Posten als 1. Vorsitzenden auf, der nicht weiter besetzt wird. Er wird Ehrenvorsitzender. Stattdessen schafft man für den in Wiesbaden geborenen Chemiker Adolf Isbert (62) den Posten eines stellvertretenden 1. Vorsitzenden. - In Darmstadt eröffnet die Turngemeinde Darmstadt 46 nach der Leichtathletikabteilung im Vorjahr eine eigene Fussballabteilung. - In Darmstadt kehrt der in Eberstadt geborene nieder-modauer Pfarrersohn und adelige evangelische gießener Theologiestudent Hans von der Au (28), aus sibirischer Kriegsgefangenschaft geflohen, über Indien zurück und setzt sein Theologiestudium fort. - In Wiesbaden wird die freiwillige Müllentsorgung mit einer neuen Polizeiverordnung abgeschafft und von der Stadt vollständig übernommen, die Privatunternehmen mit 5 Pferdedoppelgespannen und ihre eigenen 8 Doppelgespannne einsetzt. Dazu werden 5 Ponys als Zugtiere eingesetzt. - In Darmstadt wird der seit zwei Jahren florierende Abbau von Braunkohle im Tagebau in der Grube Prinz von Hessen von der Stadt Darmstadt übernommen. - Der Evangelische Volksdienst wird gegründet. - In Wiesbaden eröffnet der in Königsberg geborene Goldschmiedemeister Kurt Olschewski (26) in der Burgstrasse 5 seine eigene Goldschmiede. - In Frankfurt feiert der Frankfurter Radfahrerverein Germania 30 jähriges Jubiläum. - In Deutschland gibt es wegen hoher Zölle nur deutsche Tabakwaren, deren Hauptproduzent Reemtsma ist, der die meisten Tabakmarken liefert, aber auch nicht ins Ausland exportieren kann. Marken-Zigaretten werden als handgedreht vertrieben. - In Deutschland sind 32.450 PKW alias Automobile angemeldet. - In Usingen verkauft die Familie xxx von Biegeleben ihr Schloss Kranberg an Emma von Scheitlein (--). - In Oberursel kauft der in Bad Homburg geborene Rex Konservenglasgesellschaftsbesitzersohn Fritz Kleemann (22) die Columbus Motorenbau AG, die das Motorfahrrad Gnom baut. - In Langen Philippseich fällt mit dem erbenlosen Tod von dem in Meerholz geborenen Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (79), dessen Ehefrau Prinzessin Sophie Auguste Elisabeth von Ardeck (St) (++) im Vorjahr gestorben ist, ua Schloss Philippseich an den isenburger Fürst Franz-Joseph von Isenburg Birstein (St) (51), der mit seiner Ehefrau, der Fürstentochter Prinzessin Friederike von Solms Braunfels (St) (47) in Birstein lebt, weil er nur weibliche Nachkommen hat, die drei Töchter, die in Philippseich geborene Marie von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (30); Irmgard von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (26) und Elisabeth von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (++). - In Darmstadt wird der morganatische isenburgbüdingenphilippseicher Grafenenkel Graf Wolfgang Hugo Hans von Büdingen (St) geboren. - In Frankfurt übernimmt Richard Weichert (40) den Posten des Intendanten am städtischen frankfurter Theater Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz. - In Frankfurt gründen Reinhold Merten (26) und den die Frankfurter Gesellschaft für Musik. - In Darmstadt tritt der zukünfte Fichtel und Sachs Erbe Willy Sachs (24) in die Studentenverbindung Corps Franconia Darmstadt ein. - In Frankfurt eröffnet die im Vorjahr gegründete berliner Giro Zentrale DGZ (dekaBank) eine BankFiliale, die zwar Geld vermittelt, aber hauptsächlich den bargeldlosen Geldverkehr zwischen Girozentralen und Sparkassen fördert. Ausserdem ist sie eine öffentliche Bankanstalt, die Inhaberschuldverschreibungen ausgeben darf, die völlig anonym gehandelt werden können. - In Mainz kauft die Stadt das private Paul Schumacher Konservatorium der Musik um es zu einer Musikhochschule umzufunktionieren. Zunächst begnügt man sich unter dem am frankfurter Hoch Konservatorium ausgebildeten Direktor Hans Rosbaud (25) aber mit dem Titel städtische Musikschule. Sein Bruder, der Chemiker und Atom Spion Paul Rosbaud (24) beginnt ein Studium an der Technischen Hochschule Darmstadt. - Grafensohn Eberhard von Büdingen wird als Sohn von Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (34) geboren. - Fürst Alfred von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (79) verzichtete zwei Jahre vor seinem Tod auf die Regierung, wodurch sein Sohn Carl Gustav von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (45) neuer Fürst wird. - In Bad Homburg wird das zweite Turnier Allgemeines Tennisturnier abgehalten, das aber nicht als Sportereignis, sondern als gesellschaftliches Ereignis medial verbreitet wird. - Die in Rüsselsheim geborene Sportreiterin Irmgard von Opel (13) gewinnt auf dem Araberhengst Sherif Effendi ihr erstes Jagdspringen. - In Frankfurt, das französisch besetzt ist, stellt sich Hermann Stickelmann (27) als politischer Vermittler zur Verfügung, wonach er sich im Saarland und in Luxemburg als Drogenhändler, Zuhälter und Bankräuber versucht. - Die in Wiesbaden Biebrich geborene jüdische Kaufmannstochter, Mitarbeiterin des jüdischen frankfurter Metallhandelskonzern Beer, Sondheimer und Co und USPD Mitglied Tony Sender (32) zieht wie der jüdische frankfurter Rechtsanwalt Paul Levi (37) für Hessen-Nassau in den Reichstag ein. - In Frankfurt gibt der frankfurter Polizeipräsident Fritz Ehrler (--) auf Befehl des Regierungspräsidenten in Kassel seinem Mann fürs Grobe Polizeisekretär Joseph Higler (38) den Auftrag in Wiesbaden den Revolutionsführer Hans Adam Dorten (40) mit gefälschten Papieren illegal aus der französischen Besatzungszone vor der französischen Stadtkommandatur mit Pistolen und einem Fluchtautomobil zu entführen und dem deutschen Reichsgericht in Leipzig zuzuführen, was dieser ausführt, aber durch französische Intervention ist Hans Adam Dorten (40) am Folgetag wieder in Wiesbaden, wo er aber Tage später von maskierten Gangstern aus seinem Arbeitszimmer erneut entführt werden soll, was scheitert. Der frankfurter Polizeipräsident Fritz Ehrler (--) erhält einen scharfen Verweis. - In Frankfurt wird ein Bär aus dem Zoo geschlachtet, wonach sich vor der Metzgerei in der Börnestrasse alias Judengasse eine lange Schlange bildet. - Der in Frankfurt geborene evangelische Pfarrerssohn und ausgewanderte pazifistische Schriftsteller im schweizer Exil Edward Stiglbauer (52) schreibt seinen Roman Ulla Ull, in dem es um lesbischen Sex und den Selbstmord eines Adeligen geht. - In Koblenz Ehrenbreitstein wird der Homosexuellen Film Anders als die andern im Gasthaus Weimarer Hof aufgeführt. - In Hofheim kaufen die Höchst Millionenerbin, Künstlerin aber hauptsächlich Kunstsammlerin Hanna Bekker vom Rath (27) und ihr Mann, der jüdische Musikschriftsteller und -kritiker der Frankfurter Zeitung Paul Bekker, den Landsitz des ehemaligen Höchst Finanzdirektors und seiner Schwester Laura Brüning (--), das Blaue Haus am Kapellenberg, und malen es gelb und blau an, wobei das Fachwerk im Gründerzeitstil blau gestrichen wird, wonach er zum beliebten Aufenthaltsort für Künstler wird. - In Frankfurt steigt der Theatermitgründer Max Reimann (45) beim Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse aus. Der zweite Theatermitgründer, der jüdische wiener Intendant Arthur Hellmer (40) alias Arthur Ehrlich übernimmt für zwei Jahre die alleinige Leitung und gründet noch ein weiteres Theater Frankfurter Kammerspiele. - In Frankfurt lässt sich Lilly von Mallinckrodt-Schnitzler (31) verheiratet mit dem in Köln geborenen Bankierssohn, Juristen und hoechst AG Farbstoffverkaufsleiter Georg von Schnitzler (36) nieder. - In Frankfurt setzt der Schauspieler Heinrich George (27) auf Skandal und zeigt in seiner ersten Regierarbeit am Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse in der Sonntagsmatinee Hiob eine Prostituierte bei der Sexarbeit, inszeniert sogar eine echt wirkende Prügelei auf der Bühne. Sein Privatleben besteht aus Sex, Partys und exzessivem Alkoholgenuss. - In Frankfurt erscheint der achte Jahrgang der wöchentlichen überregionalen Illustriertenausgabe Das illustrierte Blatt im Societäts Verlag. Ein ganzseitiges Titelfoto zeigt die nur mit Häubchen, BH, kurzem Röckchen und Pfauenfederfächer bekleidete Tänzerin Sent Mahesa (37). - In Mainz nehmen rund 20 Mitglieder des rüsselsheimer Radfahrerverein Opel als Rüssel-eimer mit Elefantenköpfen mit Rüsseln am Rosenmontagszug teil. - In Wiesbaden Biebrich beschäftigt Carl Adolf Schleussner (25) sich mit Röntgenfotografie, wobei man mit Wilhelm Conrad Röntgen (65) zusammenarbeitet, der gerade Ehrendoktor der frankfurter Universität wird. - In Darmstadt ist der in Worms geborene darmstädter Georg Hoffmann Rotorwerke Gründer und ehemalige Verantwortliche für die Flugmotorenentwicklung der darmstädter Maschinenfabrik Georg Goebel Maschinen und Apparatebau Georg Theodor Hoffmann (45) Konstrukteur für den Automobilhersteller Hessische Automobil GmbH HAG, wo er einen 4 Zylinder Motor für HAG und einen 6 Zylinder Motor für Badenia in Ladenburg baut. - In Biebrich wird der in Erlangen geborene Tagelöhnersohn, biebricher Fabrikarbeiter und Bürohilfsarbeiter Johann Georg Scheffler (43) als SPD Parteisekretär zweiter Bürgermeister. - In Frankfurt Bonames bilden die TV Bonames Mitglieder und Fußballer ua Fritz Momberger und Paul Rahner aus dem TSV Bonames den SV Bonames, der auf den Niddawiesen Fußball spielt. - In Frankfurt lässt sich der in Stuttgart geborene jüdische Bankier Rudolf Kaulla (38) nieder. Er ist Mitinhaber der jüdischen Privatbank JSH Stern. Zugleich ist er Mitglied des Aufsichtsrats der Deutsche Effekten und Wechselbank. Der in Nackenheim geborene jüdische Schriftsteller Carl Zuckmayer (24) heiratet in Mainz seine Jugendliebe die Jüdin Anne Marie Clara Gans (22), von der er sich im Folgejahr wegen einem Verhältnis mit einer Schauspielerin wieder scheiden lässt und die 19 33 Rudolf Kaulla heiratet. - In Mainz eröffnet Karl Bommert (--) das Kino Kötherhof Lichtspiele in der Kötherhofstraße 4 im ersten Stock mit einer 6 x 5,8 m großen Leinwand auf der Bühne. - In Mainz Kastel gibt es eine Radrennbahn für Fahrräder mit einer Holzbahn. - In Wiesbaden Biebrich gibt es die Badeanstalt Ezelius von Paul Ezelius (--). - In Wiesbaden besteht der Vorstand der evangelischen Paulinenstiftung Mutterhaus Diakonissenheim ua aus seiner Exzellenz Wilhelm Hengstenberg (--), dem Vorsteher Pfarrer Ernst Eichhoff (--) und dem Bankdirektor Heinrich Meis (--). - In Mainz greift eine neue Postverordnung, nach der baulich zusammengewachsene und dabei auch durch Landesgrenzen getrennte Orte, die sich nicht zu Gemeinden zusammenschließen dürfen, einen gemeinsamen Aufgabepostort alias Tarifzone bilden und somit die Städte Wiesbaden und Mainz als Posteinheit betrachtet werden. Im Folgejahr wird auch die Postgebührenermäßigung für diese Zonen eingeführt, was aber erst 19 27 zugelassen wird. - In Mainz erstellt der in Moskau geborene und in Oberlahnstein lebende Landschaftsmaler mit hauptsächlich Mittelrheinmotiven Nikolai von Astudin (73) das Gemälde Uferansicht von Mainz im Sonnenuntergang. - In Bad Vilbel gründet Friedrich Hinkel (38) auf seinem Betriebsgelände, zusammen mit dem nauheimer Carl Lindner (--) die Hassia-Sprudel Kohlensäurewerke GmbH. - In Frankfurt wird die Olea Mineralölwerke AG später Gasolin gegründet, die die Deutsche Schmiermittel GmbH übernimmt.

1919 Der Volksstaat Hessen wird ausgerufen. - In Frankfurt wird ein Polizeisportverein zur Selbstverteidigung der Polizisten gegen gewaltbereite Kriegsheimkehrer gegründet. - In Wiesbaden strömen die Kurgäste in Massen ins Kurbad. - In Hanau wird eine Parteischule der KPD mit 29 Teilnehmern gegründet. - In Frankfurt findet in der Messehalle die Internationale Einfuhrmesse statt, die förmlich in Besuchern ertrinkt. - In Frankfurt hält der in Wiesbaden geborene Schriftsteller Alfons Paquet (38) eine Rede über den Geist der russischen Revolution. - In Wiesbaden Biebrich kostet der Separatistenputsch 8 Biebrichern das Leben. - In Wiesbaden beschlagnahmt das französische Militär 16 Villen und Hotels für die Verwaltung und das Rheinhotel wird französisches Soldatenheim. - In Wiesbaden wird der Strassenbahnverkehr zeitweilig eingestellt. Verkehrssperre in Wiesbaden. - Wiesbaden hat unter 19.000 Kurgäste. - Die reichen Wiesbadener, die wegen der Kohleknappheit keine Rationen bekommen, ziehen in die leerstehenden Hotels. - In Frankfurt übernimmt die sachsenhäuser Brauerei Conrad Binding die Actien-Brauerei Homburg. - In Frankfurt wird ein Bär aus dem Zoo geschlachtet, wonach sich vor der Metzgerei in der Börnestrasse eine lange Schlange bildet. - In Bad Homburg bezieht der abgesetzte drittälteste Kaisersohn Adalbert von Zollern Preußen (St) (35) die Jugendstil Villa Adelheidswerd im Stadtpark, wo er sehr zurückgezogen lebt. - In Wiesbaden gibt es 5.358 Telefonanschlüsse. - In Frankfurt kommt es bei der Reduzierung der Kartoffelrationen zu Protesten von mehreren Tausend Arbeitern. - In Hanau beenden Regierungstruppen die Spartakisten Herrschaft gewaltsam. - In Hanau erscheint die KPD Zeitung Die Freiheit. - In Frankfurt findet eine Reichskonferenz der KPD statt. - In Frankfurt wird im Rathaus der Reichskongress der Arbeitnehmer der deutschen Automobilindustrie abgehalten. - In Darmstadt wird die radikale Künstlergruppe Darmstädter Sezession aus dem Freundeskreis um die spätexpressionistischen Zeitschriften Die Dachstube und Das Tribunal. Hessische Radikale Blätter gegründet, die das Kunstverständnis des hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (51) ablehnt. - In Frankfurt beginnt die Schauspielerin Helene Weigel (25) am Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse ihr Engagement. - Mainz hat 108.721 Einwohner, Wiesbaden hat 98.222 Einwohner und Darmstadt hat 82.367 Einwohner. - In Frankfurt wird das Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz zu einem Geschäftshaus umgebaut, in dem das Kino U.T Union Theater im Schwan Steinweg 12 neu eingerichtet wird. - In Frankfurt wird das Gebäude in der Escheinheimer Landstrasse als Volksbildungsheim (20 16 Metropolis) neu eröffnet. - In Frankfurt wird der in Saarbrücken Illingen geborene Bahnhofsvorstehersohn Hans-Josef Altmeyer (20) Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Hasso Nassovia Frankfurt am Main. - Die in Prag gegründete Studentenverbindung Corps Austria zieht mit ihren Studenten nach Frankfurt. - In Mainz braut die Altmünster Brauerei Mainz Walpodenstrasse 23 -25 mit Fernsprecher 227 und 228 4.826 Hektolikter Bier. - Der Landtag des Großherzogtum Hessen Darmstadt Rheinstrasse 10-12 (20 16 Sparkasse) geht in den Landtag des Volksstaates Hessen über. - In Rüsselsheim wird nach täglichen Opel Automobiltests auf den Strassen von Rüsselsheim und Klagen über Strassenschäden und Raserei durch den massiven Einsatz des hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (51) die 1.500 m lange, ovale und mit Steilkurven versehene und bis 140 Kilometer/Stunde ausgelegte Automobil-Einfahrbahn am Schönauer Hof alias Opel Rennbahn an der Chausse zum Hof Schönau auf der völlig unbewaldeten und agrarisch genutzten Fläche 5 Kilometer südlich der Stadt nach 2 jähriger Bauzeit eröffnet. Die Teststrecke wird als schnellste Rennstrecke Europas auch für Automobil-Rennen genutzt. - In Offenbach wird der in Nidda geborene Lehrer Friedrich Ringshausen (29) Deutschvölkisches Schutz- und Trutzbund Mitglied. - In Frankfurt geht der in Frankfurt geborene Volksschauspieler Carl Lulex (32) an die Städtischen Bühnen, wo er wegen seines frankfurter Dialekts hauptsächlich Mundartstücke spielt. - Die in Frankfurt geborene Stummfilmschauspielerin Gussy Holl (31) spielt in dem Sittenstummfilm Die Prostitution, der das Schicksal von gefallenen Mädchen alias Sexarbeiterinnen behandelt. - In Darmstadt wird nach 5 jähriger japanischer Kriegsgefangenschaft Karl Merck (33) wissenschaftlicher Leiter von Merck. - In Frankfurt Bornheim wird aus dem Stammtisch Pflug im Gasthaus Pflug von Karl Pflug alias Stutzer die Bornheimer Karnevalsgesellschaft Stutzer. - Die Titel Fürst, Graf usw. dürfen nicht mehr vor den Namen gestellt werden. Vor dem Gesetz sind alle gleich. - In Frankfurt kommt es zu gewalttätigen antisemitischen Übergriffen und öffentlichen antisemitischen Versammlungen. Auch Flugblätter und Plakate werden verteilt. - In Frankfurt errichtet die Ortsgruppe der jüdischen Organistion Centralverein mit 1.800 Mitglieder einen eigenen Nachrichtendienst alias Geheimdienst. - In Frankfurt gibt es 154.017 Arbeitslose. - In Frankfurt Oberrad veranstalten die 25 Frankfurter Bibelforscher alias Zeugen Jehovas im Gasthaus Zum Engel eine Werbeveranstaltung. - In Frankfurt wird die Studentenverbindung ARV Rheno Franconia gegründet. - In Frankfurt wird die Studentenverbindung Wingolf von Theologiestudenten gegründet, obwohl es gar keine theologische Fakultät an der frankfurter Universität gibt. - Der in Frankfurt geborene jüdischprotestantische frankfurter Metallgesellschaftsbesitzersohn Richard Merton (38) ist Delegationsmitglied in Versailles. - In Frankfurt wird der zum Tode verurteilte korrupte und längst geflohene Revolutionführer Hermann Stickelmann (26) wegen Zuhälterei angeklagt, da ihm seine Freundinnen, die Prostituierten alias Sexarbeiterin Gertrude W und Maria K aus der Ankergasse alias Kamelitergasse Geld geliehen hatten. Er wird vom jüdischen Rechtsanwalt Paul Levi (26) verteidigt. - In Frankfurt wird im Cafe Schumanndiele Foxtrott getanzt. - In Frankfurt wird das Variete Kabarett und Ballhaus Eldorado Palast in der Schäfergasse eröffnet. - In Frankfurt ist werktags um 23:00 und samstags und sonntags um 24:00 Uhr Sperrstunde. - In Frankfurt wird auf dem Börneplatz bei einer Demonstration gegen die Kartoffelrationskürzung eine Händlerin von der Polizei festgenommen wird, worauf es zu Ausschreitungen kommt, das Polizeirevier gestürmt und die Händlerin wieder befreit wird. Weiter werden das Gerichtsgebäude überfallen, viele Geschäfte geplündert und im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz Lebensmittel geplündert. - In Frankfurt wird die Polizeistunde während der Unruhen auf 21:00 Uhr verlegt und die Strassen werden von 22:00 bis 05:00 Uhr gesperrt. - In Frankfurt versammeln sich die hessennassauer und hessischen Pferdezüchter und Pferdeliebhaber im Oberforsthaus. - In Frankfurt findet eine Pferdeschau auf dem Rennplatz in Niederrad am Oberforsthaus statt. - In Frankfurt wird mit der Gründung der Hermann Cohen Loge die zweite frankfurter Filialloge der jüdischen in New York gegründeten deutschamerikanischen Geheimloge Söhne des Bundes alias B’nai B’rith in der Eschersheimer Landstrasse 27 (20 22 links neben der Hochschule für Musik) in den Räumlichkeiten der jüdischen Frankfurt Loge eingerichtet, weil diese zu groß geworden ist. Sie sind audrücklich keine Freimaurerlogen. - In Frankfurt lässt der in Eltville geborene katholische limburger Bischof Augustinus Kilian (57) nach der Aufhebung des Jesuitengesetzes eine katholische Jesuitenniederlassung einrichten. - In Offenbach erbaut der Technische Anstalten Leiter und Baugeschäftsinhaber Dominikus Böhm (25) eine erste kleine moderne Kirche, die Notkriche St Josef Brüder Grimm Strasse 5, die einer minimalisierten Wehrkirche gleicht. - In Mainz wird eine Selbständige Rheinische Republik im Verband des Deutschen Reiches ausgerufen, die durch einen Generalstreick beendet wird. - In Frankfurt ist in der Kaiserstrasse 15 2.Stock der American Dentist Peter Paul Wagner mit der Telefonnummer Römer 4040 und in der Schillerstrasse 22 ist Wagners's telegrafisches Korrespondenz Bureau mit der Telefonnummer HANSA 7045. - In Frankfurt wird im Polizeipräsidium in der Friedrich-Ebert-Anlage ein Pistolenattent verübt, das unblutig endet. - In Frankfurt kostet ein Wort in einem Telegramm 3 Pfennig, das Telegramm mindestens 30 Pfennig. Im Inlandsverkehr 5 Pfennig und 50 Pfennig. Ein Brief innerhalb Frankfurts 10 Pfennig und in Deutschland 15 Pfennig. 1 Mark entspricht 1,1 Euro (20 22). - In Frankfurt hat der Hermannia Fechtclub Frankfurt (19 71 Universitätsfechtclub) seinen Fechtsaal in der Hochstrasse 40. Jeden Dienstag und Freitag von 20:00 - 22:00 Uhr ist Fechtabend mit Fechtmeister F Tagliabo. - In Frankfurt hat das Tanz Cafe Bütschly-Rumpelmayer in der Gallusanlage 2 (20 16 Commerzbank) die Telefonnummer HANSA 7431. - In Offenbach versuchen 1.000 KPD Anhänger erfolglos die Kaserne Bieberer Strasse 59 (20 17 Finanzamt) zu stürmen, wobei 17 Menschen im Maschinengewehrfeuer des Militärs umkommen. Der Aufwiegler KPD Mitglied und Schlosser Wilhelm Eisernreich (--) wird in Darmstadt zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 1 Mark und 68 Pfennig auf 1 Mark und 72 Pfennig. - In Darmstadt wird die Volkshochschule mit Leiter Gustav Pfannmüller gegründet. - In Hochheim verliert die Sektkellerei Graeger ihr französisches Schloss und Weingut Sansonnet und ihre Hauptexportmärkte England und USA. - In Wiesbaden wird der Stummfilm Das Schloß des Schreckens von der Axa-Film-Werke GmbH unter der Regie von Edy Dengel (18) produziert. - In Wiesbaden wird der sozial engagierte evangelisch lutherische wiesbadener Pfarrer August Kortheuer (52) Kirchenrat, weil er angeblich als Kanzelredner geschätzt wird. Tatsächlich ist er ein ehemaliger Feldpfarrer, der den gesamten WWI an der Westfront verbracht hat. Seine Feldpredigten atmeten die Luft der Schützengräben und die Luft der Ewigkeit, sind nüchtern, knapp und männlich. August Kortheuer (52) ist vom Kriegsausgang völlig enttäuscht und führt die Niederlage auf die mangelnde Loyalität der Soldaten und des ganzen Volkes gegenüber der Regierung und dem Kaiser (20 17 Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland) zurück. - In Frankfurt druckt die Stadt Notgeld zu 25 Pfennig, das nur bei der Stadthauptkasse Frankfurt eingelöst werden kann. Das Geld stellt die Druckerei R TH Hauser Frankfurt her. - In Bad Homburg wird die Actien Brauerei Homburg an Binding verkauft. - In Frankfurt malt der in Leipzig geborene Müllersohn und moderne und kubistische Maler Max Beckmann (35) sein bekanntes Bild Die Synagoge in Frankfurt am Main, auf dem sein Freund und Maler Ugi Battenberg (40) zu sehen ist. - In Frankfurt stellt die Frankfurter Maschinenbau AG, vormals Pokorny und Wittekind den Lastkraftwagen FMA Donar als Modell Frankfurter mit einer maximalen Zuladung von 5 Tonnen heraus. - In Mainz ist der in Darmstadt geborene Bauernsohn und grossherzogliche Baurat Paul Lucius (68) Beirat im Völkischen Schutz- und Trutzbund. - In Mainz dürfen wie im ganzen Volksstaat Hessen alle über 19 jährigen Frauen und Männer wählen. Ein Bürgermeister auf 12 Jahre. Die MSPD wird stärkste Partei, danach das katholische Zentrum und die linksliberale DDP. Es gibt auch 3 Frauen im Stadtrat. - In Frankfurt wird vom in Köln geborenen Offizier Karl Tillessen (28) aus der Brigade Ehrhardt und dem Sicherheitspolizisten Kurt Münch mit den Vereinsmitgliedern ua Otto Schröder, Georg Wurster, Kaspar Maus und dem ersten SA Führer Paul Umhofer als getarnte paramilitärische Vereinigung, die von den Alliierten verboten ist, der deutschvölkische Turnverein Ludwig Jahn 19 19 gegründet. - Die Stadt Frankfurt verwandelt die Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster Weilstrasse 10 nach der Verlegung der Behinderten nach Herborn in ein Volkssanatorium, wohin erholungsbedürftige unterernährte Kinder gebracht werden. - In Andernach stirbt der preußische Generalleutnant Prinz Karl Anton von Zollern Sigmaringen (St) (51) in der Burg Namedy. - In Frankfurt hat der Rugby spielende Fussball Club Frankfurt seit 19 14 Sportclub Frankfurt 18 80 mit seinem riesigen Vereinsgelände auf dem Messeglände hinter der Festhalle noch 224 Vereinsmitglieder. Mit der Umorientierung von einem Rugby-Verein zu einem Sportclub mit Hockey, Leichtathletik, Tennis, Ski und Fechten wird der Verein erfolgreich. - In Wiesbaden kommt der aus Bonn stammende Hauptmann, Richter und Rechtsanwalt Hans Adam Dorten (39) an und mietet sich in der Hildastrasse 14 ein, führt mit französischen Militärs und politischen Weggefährten Gespräche. Es wird die Rheinische Republik in Wiesbaden ausgerufen und Hans Adam Dorten (39) ihr Präsident. - In Mainz wird im Kolpinghaus Große Bleiche 26 ein Kino mit 177 Sitzplätzen eröffnet. - In Frankfurt gibt es in der Kronprinzenstrasse 48 alias Münchner Strasse den Frankfurter Brauhaus Spezialausschank von Karl Dittmar. - In Wiesbaden wird der Bismarckturm auf der Bierstadter Höhe Bierstadter Strasse 47 wegen fehlender Standfestigkeit abgerissen. - In Frankfurt informiert die Jüdische Volkssozialistische Partei in der Freimaurerloge Frankfurter Adler Seiler Strasse 22 über jüdischen Sozialismus. - In Wiesbaden vereinigen sich der Fuballverein FC Germania und der Wiesbadener Fussballverein zum FV Germania und der wird Rheinkreismeister vor dem SV Wiesbaden. - In Deutschland führt die Post das Päckchen mit 25x15x10 cm Größe und maximal 1.000 g schwer als Nachfolger des im Krieg eingeführten Weihnachtspäckchens ein. - In Deutschland wird die Post einheitlich gelb. - In Wiesbaden kauft die Pfarrgemeinde Maria Hilf durch eine Stiftung des Wiesbadener Ehepaares Ruppert das Kurhaus Bahnholz (20 19 katholisches Antonius Altersheim) Idsteiner Strasse 111 und benennt es nach dem Kuratoriumsvorsitzenden und spätere Bischof von Limburg Antonius Hilfrich (56) in katholisches Kinderheim Hilfrichheim um. - In Wiesbaden wird ein Mieterschutzverein zur Regelung und Verbesserung der Wohnverhältnisse, den Mietwucher zu bekämpfen und für das Einfamilienhaus mit Garten als ideale Wohnform einzutreten gegründet. - In Frankfurt geht der Hutgeschäftsbesitzersohn Ferdinand Kramer (21) nach Berlin ans Bauhaus bzw Bauhaus Schule, kommt aber schon nach einigen Monaten enttäuscht zurück, weil er dort die erwartete Architektenausbildung nicht erhält. - Der Diplomat Prinz Gustav Alexander von Sayn Wittgenstein (St) (39) zieht mit seiner Frau Freiherrentochter Walburga von Friesen  (St) (39) von Kopenhagen in die Schweiz. - In Frankfurt findet im Auktionshaus Bode Taunusstrasse die erste frankfurter Automobil Versteigerung statt. - In Frankfurt verbietet die Polizei beim Wäldchestag Tanz, Musik und Verkaufsstände. - In Darmstadt wird neben der wiedereröffneten Künstlerkolonie eine neue Kunstgewerbeschule eröffnet. - In Frankfurt gibt es den Frankfurter Künstlerbund als Ortsgruppe des Deutschen Künstlerbundes mit Ateliers im Karmeliterkloster. - In Frankfurt wird die Tanzschule Wernecke gegründet. - In Wiesbaden lässt sich der in St Petersburg geborene protestantisch hugenottische russische Hofjuwelier des Zaren und Uhrmacher Carl Faberge (73) auf seiner Flucht vor den Kommunisten nieder. Sein ehemals florierender Betrieb ist ruiniert und zwangsgeschlossen. Sein Sohn ist aber in London erfolgreich und macht Cartier Konkurrenz. Der Schwiegervater des im Vorjahr ermordeten russischen Zaren, der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (51) besitzt eine riesige Faberge Sammlung ua mit edlen Foto- und Miniaturrahmen, häufig in aufwändiger Guilloché-Emailtechnik hergestellt, Miniatureier, Zigaretten-Etuis, Aschenbecher, Brieföffner, Tischuhren und Tischklingeln, Thermometer, Stockgriffe und Miniaturtiere aus edlen Hartsteinen, die ihm die Zarin über Jahre geschenkt hat. - In Frankfurt wird der in Flörsheim geborene jüdische Bäckersohn und gewalttätige revolutionäre Redakteur der frankfurter SPD Zeitung Volksstimme Jakob Altmaier (30), als Korrespondent der berliner SPD Zeitung Vorwärts zu den Versailler Vertragsverhandlungen geschickt. - Die Tageszeitung Rheingauer Bote meldet neuartige Reklameflugzeuge an den Winterurlaubsorten im Süden mit riesigen Schriften an den Flügeln, die auch Bündel von Bildern abwerfen. - In Wiesbaden weigert sich der in Frankfurt geborene Höchst Farbwerkemitbegründersohn und Regierungspräsident Wilhelm von Meister (56) der Aufforderung des französischen Administrateurs, sich den Anordnungen der Separatisten zu unterstellen, die am selben Tag eine Rheinischen Republik ausgerufen hatten, tritt zurück, vereitelt dadurch erfolgreich das Vorhaben der Franzosen die Rheinprovinz abzuspalten politisch, geht in Pension und wird Mitglied im Aufsichtsrat der Farbwerke Höchst. - In Mainz ziehen nach der ersten Stadtratswahl nach Einführung des Frauenwahlrechts drei Frauen in den Mainzer Stadtrat ein, Elise Schiffmacher für das Zentrum, Martha Seering für die SPD und Lina Bucksath (53) für die DDP. - In Frankfurt finden im Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 (Platz neben dem Leinwandhaus) und in Frankfurt Bockenheim im Gasthaus Pfälzer Hof Veranstaltungen des antijüdischen antisemitischen deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes statt. - In Frankfurt berät der Arbeiterrat öffentlich über eine Abhilfe der Kartoffelnot, Betriebsräte und die antijüdischen antisemitischen Hetzereien des völkischen Reichshammerbundes. - In Frankfurt Niederrad findet auf dem Pferde Rennplatz ein Galopprennen statt. - In Deutschland gibt es einen Frauenüberschuss von 2,8 Millionen. - In Frankfurt gründet der evangelische frankfurter Bankier Freiherr Simon Moritz von Bethmann (32), der mit der Grafentochter Maximiliane von Schimmelpenninck (30) verheiratet ist, mit seiner Mutter, der Freiherrentochter Helen von Wendland (--) die Freiherr Albrecht von Bethmann Gedächtnis-Stiftung für die Universität Frankfurt und die Senckenberg Stiftung. - In Mainz wirbt ein grosses Kaufhaus am Markt mit riesigen Totalausverkaufplakaten. - In Frankfurt siedelt sich die strassburger katholische Studentenverbindung KDStV Badenias (Straßburg) Frankfurt am Main nach ihrer Flucht aus dem französisch annektierten Strassburg am Römer im Haus Wertheim, das als Verbindungshaus genutzt wird und wo die Studenten wohnen, an. Sie wird eine Studentenverbindung an der Frankfurter Goethe Universität, wie die katholische Studentenverbindung KDStV Hasso Nassovia, die in das Haus Mainwarte in der Wilhelmstrasse alias Stresemannallee zieht. Die ebenfalls aus Strassburg stammende katholische Sudentenverbindung KDStV Frankonia Straßburg zieht ebenfalls nach Frankfurt und wählt als Korporationslokal das Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 (Platz neben dem Leinwandhaus). Sie ist öffentlich sehr aktiv und bei der Bürgerschaft beliebt. - In Darmstadt fusionieren die beiden Fussballvereine Fussball Klub Darmstadt 98 und der Stadtkonkurren Sportclub Darmstadt 05 zum SV Darmstadt 98, der mit 1.000 Mitgliedern grösster darmstädter Sportverein wird, wofür an der Soderstrasse ein Sportgelände eröffnet wird. - In Wiesbaden wird die nächtliche Strassenreinigung mit Wasserbesprengung wieder eingeführt. - In Darmstadt wird nach zehn Monaten der reformorientierte Intendant Adolf Krätzer (--) am Hessischen Landestheater abgesetzt. - In Darmstadt wird das darmstädter Gefängnis grossherzogliches Provinzial Arresthaus in Hessisches Landegefängnis umbenannt. - In Frankfurt wird wieder eine Internationale Messe abgehalten, wobei man um die Festhalle auf dem Messegelände größere hölzerne Schuppen und kleinere in den Nebenstrassen aufstellt, viele Schulgebäude, das Hippodrom in Sachsenhausen und sogar das Rathaus Römer mit Kaisersaal und Kurfürstenzimmer für die Kunstmesse nutzt. - In Deutschland ist der Tabakkonzern Batschari einer der größten, der unter dem Logo ABC die Marken Mercedes, Tufuma und Sleipner von Baden aus vertreibt. Alle Markenzigaretten sind handgedreht. - In Mainz beginnt der mainzer Bäcker Wilhelm Ditsch (--) mit dem Backen von Brezeln. - In Ingelheim eröffnet Herbert Strassburger die Filterfabrik Strassburger Filter, die Weinfilter aus Holz herstellt. - In Darmstadt bildet sich ein städtischer Ausschuss fu?r Leibesu?bungen, der die Anlage am Böllenfalltor des aufgelösten Schlittschuhclub – Sportvereins u?bernimmt, die der neugegründete Tennis und Eisclub pachten muss. - In Bad Homburg wird trotz Lebensmittelrationierungen das neue Allgemeine Tennisturnier abgehalten, wofür der abgesetzte drittälteste Kaisersohn Adalbert von Zollern Preußen (St) (35) den Wanderpokal stiftet. - In Hanau wird der 1. Hanauer Tennis und Hockey Club gegründet. - In Frankfurt schießt der Marinesicherheitsdienstgruppenleiter Philipp Rödel (21) auf dem Börneplatz am Ende der Judengasse in die Menge der Schwarzmarkthehler, woraufhin seine Männer und er ergriffen und entwaffnet werden, er schwer misshandelt zur Ersatzbrücke an der Alten Brücke gebracht wird, wo man ihn in den Main wirft und ertrinken lässt. Sein Tod läst eine Hungersnot und die Plünderung vieler Geschäfte in der Altstadt aus, die sein Vorgesetzter Hermann Stickelmann (26) tagelang mit Waffengewalt bekämpft, wobei es 30 Tote gibt, weil er sich mit Handgranaten den Weg freisprengt. Die frankfurter Bouleavardzeitung Die Fackel lobt ihn in ihrem 16. Jahrgang für seinen Einsatz, wobei ihr Chef, der Frankfurter Automobil Club Gründungspräsident Jean-Baptist Müller-Herfurth (59) schreibt Stickelmann, geh du voran, du hast die längsten Hosen an. Stickelmann ist der König von Frankfurt, weil er mit seinen Fäusten gegen Schieber, Betrüger und Schwarzmarkthändler vorgeht, woraufhin drei Mordanschläge auf ihn verübt werden. Beim ersten wird er in der Weißfrauenstraße um 03:00 Uhr von drei Mördern überfallen, die er aber überwältigen kann und krankenhausreif schlägt. Beim zweiten wird er in den Fuß geschossen, wonach er aber trotzdem zum Dienst erscheint. Und schließlich versucht der aus der Wetterau stammende jüdische frankfurter Polizeipräsident Leopold Harris (45) vergeblich einen Athleten zu bestechen ihn totzuschlagen. - In Frankfurt liefern Wilhelm Grönke (23) und Hermann Stickelmann (26) auf dem Hofgut Goldstein drei deutsche Spione, die der frankfurter Polizeikommissar Max von Gosen mit gefälschten Pässen ausgestattet hat, an die Franzosen aus. - In Frankfurt wird, nachdem die mit den französischen Offizieren ua Capitain Pomaréde (--) im Hotel Carlton Am Hauptbahnhof 18 gut vernetzte Führung des über 100 Mann starken Marinesicherheitsdienst, der für die Sicherheit in Frankfurt zuständig ist, einen Einmarsch von 5 Freikorps unter Marschall Foch (--) verhindert hat, diese nach der Besetzung Hanaus durch die schwarze Garde alias Frankfurter Freikorps von Georg Heinrich von Neufville (36) und der Besetzung Frankfurts aufgelöst und dem Polizeipräsidenten Leopold Harris (45) unterstellt und ihr Leiter, der in Bockenheim aufgewachsenen Kaufmannssohn Wilhelm Grönke (23) wegen der Tötung eines Plünderers angezeigt, aber erst im Folgejahr freigesprochen, woraufhin dieser verärgert nach Frankreich zieht, wo er ein erfolgreicher Fussballspieler wird. Hermann Stickelmann (26) wird vom frankfurter Leiter der politischen Polizei per Steckbrief gesucht, setzt sich aber nach Mainz ab, wo er im Stadthaus verhaftet wird, wo er den mainzer Polizeipräsidenten zur Rede stellen kann und dann frei auf der Straße sich unter französischen Schutz begibt. - Die in Wiesbaden Biebrich geborene jüdische Kaufmannstochter und Mitarbeiterin des jüdischen frankfurter Metallhandelskonzern Beer, Sondheimer und Co Tony Sender (31), der ihr orthodoxer Vater ein Nationalökonomiestudium verboten hat, wird frankfurter Stadträtin. - Der schwerreiche jüngere Bruder des Boulevardzeitung Die Fackel Besitzers Jean-Baptist Müller-Herfurth (59), der frankfurter Journalist Gustav Adolf Müller-Czerny (57) aus Bad Homburg, lässt sich vom Natur Apostel Karl Waßmann (34) zum Spiritismus bekehren und macht als neuer Wunderheiler, der Tote wegen eine Versprechens von Martin Luther zum Leben erwecken kann, Karriere, während die Vortäge von Karl Waßmann (34) als grober Unfug polizeilich verboten werden und er wieder durch Frankfurts Kneipen ziehen und fragen muss, ob man seine Die Liebe kaufen will, wie er seine neue Zeitschrift nennt. - In Frankfurt wird der in Bonn geborene Benno Reifenberg (27) Mitglied der Redakteur der Tagezeitung Frankfurter Zeitung. - In Mainz beginnt die Frau Maria Einsmann ihr äußeres Erscheinungsbild zu ändern und in Männerkleidung als Joseph Einsmann (--) mit Helene Müller (--) zusammenzuleben und deren Kinder zu adoptieren. - In Frankfurt wird die Fayence und Porzellan Sammlung de Ridder versteigert. - In Frankfurt wird der österreichische oberschlesische jüdische Kaufmann und 10 jährige kaufmännische Geschäftsführer der Frankfurter Ausstellungs- und Messegesellschaft Josef Modlinger (35) deren Direktor. - In Heusenstamm verkauft Graf xxx von Schönborn (--) das Schulhaus und Waisenhaus (20 22 Rathaus) an die Gemeinde, die das Gebäude in ein Rathaus umfunktioniert. - In Wiesbaden Biebrich ist die AXA Film Produktion von Edy Dengel (--) in der Friedrichstrasse 39 später Stettiner Straße 39. - Die ehemalige frankfurter Filmproduktion Pagu Film Aktiengesellschaft des jüdischen Filmproduzenten und Ufa Generaldirektors Paul Davidson (52) produziert den Lubitsch Debutfilm Stummfilm Die Austernprinzessin, der ein so häßliches modernes mondänes Frauenbild zeichnet, dass er vom Publikum abgelehnt wird. - In Mainz und Umgebung lässt der in Saarbourg geborene französische General Charles Mangin (53) französischen Sprachunterricht in den beiden Oberklassen der Volksschulen einführen. - In Wiesbaden wird das Variete Theater Walhalla in der Mauritiusstrasse 3 und Kirchgasse 64 vom Filmvorführer August Zickenheimer (--) zum Kino umfunktioniert. - In Darmstadt Arheilgen wird im Gasthaus Grüner Baum ein Kinomatographentheater eröffnet und in Darmstadt Eberstadt das Kino Odeon. - In Frankfurt wird der in Nackenheim geborene katholische Rechtsanwaltssohn Carl Zuckmayer (24) Jurastudent an der Goethe Universität und dort Mitglied des Revolutionären Studentenrates. - In Frankfurt gibt es eine frankurter KPD Ortsgruppe, die zum Parteibezirk Hessen-Frankfurt gehört, zu der auch die bayerische Pfalz gehört. - In Frankfurt wird auf der Strecke Hauptbahnhof Frankfurt~Hauptbahnof Darmstadt ein regelmäßiger Pendelverkehr mit Kraftwagen alias Automobilen eingeführt, der nach wenigen Tage sogar dreimal täglich fährt. - In Langen verkauft der Opel Vertragshändler Schroth in der Darmstädter Strasse 16, dessen Schwiegermutter die Adam Opel Schwester Friederike Wilhelmine oder Margarethe Opel (++) ist, Opel Automobile. Er bezeichnet später sein Unternehmen als ältestes Opelhaus der Welt.

1918 Wetter: In Frankfurt fordern zwei schwere Grippewellen alias Spanische Grippe die Ausgabe von Grippenotgeld. Rekordhochwasser bei Bad Kreuznach. - Novemberrevolution - In Mainz besetzt der in Saarbourg geborene französische General Charles Mangin (53) die Stadt. - Die Freie sozialistische Republik Hessen wird ausgerufen. - In Frankfurt werden Hilfspolizeikorps aufgestellt. - In Bad Homburg verkündet der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (58) im wärmenden Umhang im dichtgedrängten aber großzügig abgesperrten Innenhof der Stadtresidenz alleine mit seiner Frau vom Balkon den Frieden mit der Ukraine. Die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (54) steht ganz in schwarz neben ihm auf dem sonst leeren Balkon. Aus den Fenstern sehen einige Vertraute zu. Vor dem Eingang unter dem Balkon stehen zwei Wachen stramm. - In Frankfurt besteht der Arbeiter- und Soldatenrat aus Keller, Koch, Schott, Lenhard, Grönke, Altmeier, Schindler, Löffler, Brunner und Malang. Der zufällige Revolutionsführer Vizewachtmeister der Reserve und Student Moser (--) residiert im Luxushotel Frankfurter Hof. Polizeipräsident Karl Rieß von Scheuernschloß (55) widersetzt sich, wird entlassen und durch den SPD Stadtverordneten Hugo Sinzheimer ersetzt. - In Wiesbaden wird das Königliche Gymnasium am Luisenplatz 10 in ein Staatliches Gymnasium umfunktioniert. - In Wiesbaden gibt es in der Mauritiusstrasse 12 das Kino Kammerlichtspiele von der Thalia-Lichtspiele-Theater GmbH unter Emil Bommert. - In Offenbach versammeln sich 10.000 Menschen auf dem Aliceplatz. - Der in Offenbach geborene Prinz Victor von Isenburg Büdingen (St) (46) ist Generaldirektor der Skoda-Werke in Wien, dem größten k&k Rüstungslieferanten und Ehrenmitglied der Akademie. - Wiesbaden erhält von der französischen Besatzungsmacht eine neue Polizeiverordnung, in der Legitimationskarten mitgeführt werden müssen, die Empörung verursachen. - In Wiesbaden lässt der Regierungspräsident Wilhelm von Meister (55) die Lebensmittelreserven schützen. - In Frankfurt verbietet das stellvertretende Generalkommando des XVIII. Armeekorps jegliche gewaltsame Konfrontation mit den Revolutionären. - In Wiesbaden kommen Marinesoldaten als Vertreter eines Soldatenrates an, die Soldatenräte im Ersatz-Bataillon des 80. Füsilierregimentes und des Landwehrregiments Nr 80 bilden. Acht wiesbadener MSPD, acht USPD und Gewerkschaftsmitglieder bilden einen Arbeiterrat um die politische Macht zu übernehmen. Die Tageszeitung Wiesbadener Zeitung meldet den Sieg der Revolution in Berlin. Einen gemeinsamen Aktionsausschuss von Arbeiterrat und Soldatenrat führt der Füsiliersregimentsleutnant Schlitt an, der mit Sergeant Lindig von der Landwehr, dem Matrosen Spies und den Vorsitzenden des Arbeiterrates Franz Göbner und Otto Haese für Ruhe sorgt. Die Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt, hofft vergeblich, dass die Revolution nicht auf das Ausland überschwappt, woraufhin der wiesbadener Arbeiter- und Soldatenrat den wiesbadener Oberbürgermeister Glässing drängt den Oberbefehlshaber der Ententetruppen zu bitten auf die Besetzung Wiesbadens zu verzichten. Die Bitte wird nicht erhört. - In Wiesbaden Georgenborn bildet sich zum Arbeiterrat auch ein Bürgerrat, der den Gemeinderat absetzen will. In Wiesbaden bildet sich ein Wiesbadener Volksausschuss mit 126 Vertretern von Verbänden und Vereinigungen hinter dem alle Wiesbadener stehen. - In Wiesbaden wird die Volkswehr auf 600 Mann aufgestockt. Die Männer erhalten 10 Mark/Tag. 1 Mark entspricht 1,8 Euro (20 22). Der Magistrat bittet alle wiesbadener Arbeitgeber zurückkehrende Soldaten anzustellen. Nach 4 Wochen wird Wiesbaden mit Militärkommando im Stadtschloss Schloßplatz 1-3 französisch besetzt und vom französischen Präfekten werden alle Räte verboten. Der französische General Leconte beklagt sich in seiner Antrittsrede über den von deutscher Seite aus barbarisch geführten Krieg und die Zwangsarbeit, die französische Kriegsgefangene verrichten mussten. - In Mainz sind zum Kriegsende von der Mainzer Actien Brauerei die Taunusbrauerei Wiesbaden in Wiesbaden Biebrich, die Brauerei Nachbauer in Mainz Kastel und die Brauerei Gebrüder Becker in Mainz Gonsenheim übernommen. - Das sich im Besitz der Brüningschen Familienstiftung befindliche neue Höchster Schloß wird Offizierskasino der französischen Besatzungsoldaten. - In Bad Homburg hält der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (58) vor seiner Sommerresidenz, dem Stadtschloss, seine letzte Rede an seine lieben Homburger. Die Tageszeitung Taunusbote zitiert Wir gingen oft falsche Wege. Er flieht per Güterzug mit allen Habseligkeiten ins holländische Doorn ins Exil. Die Stadt verarmt. Im Exil schreibt er die Juden müssten vom deutschen Boden vertigt und ausgerottet werden, das Beste wäre wohl Gas. - Erbprinz Emich Ernst von Leiningen (St) (--) wird im Einsatz getötet. - In Frankfurt hat das Kino Olympia-Lichtspiele in der Weissfrauenstrasse 14-16 und die Telefonnummer HANSA 2971 und das Kino Lichtspiel-Theater in der Kaiserstrasse 50 die Telefonnummer HANSA 3406. - In Frankfurt wird im Saal des Brauhauses Alemannia Hauptwache 11 alias Schillerplatz 4 das Kino Luna-Lichtspiele Alemannia mit 1.100 Sitzplätzen und der Telefonnummer HANSA 5282 eröffnet. - Der dresdner Theaterintendant Karl Zeiß (47) bringt als neuer Intendant an den städtischen Bühnen den Schauspieler Heinrich George (25) mit nach Frankfurt, wo er aber am Konkurrenztheater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse ein dreijähriges Engagement beginnt. - In Frankfurt explodiert am Schillerplatz alias Hauptwache die unterirdische Transformatorenstation nach einem Brand von gelagerten Chemikalien. Die Tageszeitung Frankfurter Nachrichten berichtet von dumpfem Dröhnen der Maschinenkolosse, einem zusammengebrochenen Gewölbe unter dem Schillerplatz, von einer Denotation, die sogar in den Vororten der Stadt zu hören ist und von Elektromonteuren, die extra aus dem Krieg zurückgeholt werden. Die Strassenbeleuchtung der ganzen Stadt fällt aus. - In Frankfurt muss die frankfurter Studentenverbindung KDStV Hasso-Nassovia ihr Kneiplokal Alemannia An der Hauptwache 11 (20 16 Mc Donalds) wegen Kohlenmangels verlassen und ins Restaurant Steinernes Haus Braubachstrasse 35 umziehen. - In Mainz kommt es bei einem englischen Luftangriff der Royal Air Force zu 11 Toten in der Adam Karillon Strasse. - In Darmstadt wird der Opelgründersohn Carl Opel (49) in den erblichen großherzoglich hessischen Adelsstand erhoben. Die beiden Brüder Fritz Opel (43) und Ludwig Opel (38) bleiben bürgerlich. - In Darmstadt revoltieren stationierte Truppen gegen ihren Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (50), der daraufhin einen Staatsrat benennt, in dem jeweils zwei Vertreter der im Landtag Rheinstrasse 10 (20 16 Sparkasse) vertretenen Parteien und der Großherzog mit seinen Ministern vertreten sind. In diesem Gremium treten die Linksparteien für eine Abdankung des Großherzogs ein. Der Großherzog lehnt seine Abdankung ab und wird durch die nationalliberalen Staatsratsvertreter Arthur Osann und Heinrich Köhler unterstützt. Der darmstädter Arbeiter- und Soldatenrat erklärt am darauffolgenden Tag Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (50) für abgesetzt. Der SPD Fraktionsvorsitzende Carl Ulrich (65) erkennt die Absetzung an, wodurch Hessen zur Republik wird und er Oberhaupt des Volksstaates Hessen. - In Wiesbaden ist das Hotel Nassauer Hof am Kaiser Friedrich Platz 3-4 nordwestliche Ecke vom Montanindustriellen Hugo Stinnes (48) aufgekauft. - In Frankfurt findet eine Ausstellung von Hunden aller Rassen auf der Radrennbahn am Riederwald Arena statt. - In Frankfurt tritt erstmals der in Frankfurt geborene Berliner Opernhaus Bariton Heinrich Schlusnus (30) im Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18) auf. - In Wiesbaden wird das Neue königliche Hoftheater (20 16 Staatstheater) in Preußisches Staatstheater umbenannt. - In Frankfurt feiert die SP'D in der Stadthalle, Dominikanergasse, den 100. Geburtstag von Karl Marx. - Fürst Friedrich Adolf Hermann von Waldeck Pyrmont (St) (53) ist der einzige deutsche Fürst, der keine Verzichtserklärung unterschreibt. - In Frankfurt gibt es 73.935 Arbeitslose. - In Wiesbaden wird die Wiesbadener Kronen-Actien-Brauerei-Gesellschaft in der Sonnenberger Strasse 82 von den fusionierten Brauereien Hofbierbrauerei Schöfferhof Mainz und Frankfurter Bürgerbrau Actien Gesellschaft übernommen. - Die in Frankfurt geborene schwerreiche Bauunternehmertochter Lina Holzmann (13) verheiratete Lina von Schauroth ist Mitbegründerin der in Frankfurt neugegründeten nationalistischen, antisemitischen und monarchistischen DNVP. - Nauheim wird französisch besetzt. - Die in Darmstadt geborene russische Zarin Alix von Hessen Darmstadt (St) (46), ihr Mann und ihre fünf Kinder werden auf Befehl von Lenin (48) ermordet. - Die in Darmstadt geborene verwitwete evangelischkatholischrussischorthodox konvertierte russische Zarenschwägerin, russische Großfürstengattin Prinzessin Victoria von Hessen Darmstadt (St) (54), die  nach 21 Jahren kinderloser Ehe noch 15 in einem Kloster verbracht hat, wird aus ihrem moskauer Kloster entführt und ermordet. - In Frankfurt stirbt der jüdische Hirnforscher und Universitätsmitgründer Ludwig Edinger (63). - In Frankfurt lässt sich der aus Straßburg geflohene Soziologieprofessor Graf Ernst von Solms Rödelheim Assenheim (St) (50) mit seiner Frau Grafentochter Anna von Platen Hallermund (St) (44) und seinem Sohn Wilhelm von Solms Rödelheim Assenheim (St) (04) nieder. - In Wiesbaden stirbt der skandalträchtig offen sozialdemokratiefeindliche preußische Infanteriegeneral Dedo von Schenk (65). - In Braunfels wird die Fürstentochter Prinzessin Maria Gabrielle von Solms Braunfels (St) als Tochter von Fürst Georg Friedrich von Solms Braunfels (St) (28) geboren. - Prinzessin Marie Louise von Isenburg (St) (--) heiratet Graf Wilhelm Karl Hans von Oppersdorff (St) (22). - In Frankfurt gibt es 260 registrierte Prostituierte alias Sexarbeiterinnen. - In Höchst wird ein Zwangsbordell für französische Militärangehörige in der Homburger Strasse für Sexarbeit eingerichtet. - In Wiesbaden wird ein Zwangsbordell für Sexarbeit eingerichtet. - In Mainz werden vier Zwangsbordell für Farbige und zwei Zwangsbordelle für Weiße für Sexarbeit eingerichtet. - In Diez, Bad Schwalbach und Königstein werden Zwangsbordells eingerichtet. - In Frankfurt gibt es in mondhellen Augustnächten im Westen und Osten der Stadt Fliegerbombenangriffe, bei denen weder industrielle noch miitärische Ziele getroffen werden. - In Frankfurt wird der jüdisch-anglikanisch konvertierte ehemalige englische Honorar-Generalkonsul in Frankfurt mit Wurzeln im Taunus Sir Francis Oppenheimer (48) Mitarbeiter der alliierten Reparationskommission und so stark angefeindet, dass er verbittert den Dienst aufgibt und sich in den Ruhestand versetzen lässt. In Frankfurt wird der Gourmetkoch und Top-Gastronomie-Fachverleger Wolf von Hornstein geboren. - In Darmstadt Weiterstadt Braunshardt zerstören französische Truppen die Sammlungen und die Bibliothek von Dr Eduard von Bamberg (--) in dessen Schloss Braunshardt. - Die mainzer Tageszeitung Mainzer Anzeiger wird von einer städtischen Tageszeitung zu der beliebtesten Tageszeitung für das besetzte Deutschland. - In Frankfurt gibt es zehn Tote bei einem Fliegerbombenangriff. Zwei Flugzeuge werden abgeschossen. - In Frankfurt Sachsenhausen wird eine Militärbrieftaubenausstellung im Gasthaus Zur Harmonie (20 22 Harmonie Filmtheater) Darmstädter Landstrasse 9 veranstaltet. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 1 Mark und 58 Pfennig auf 1 Mark und 68 Pfennig. - In Frankfurt treffen sich die hessischnassauer Genossenschaften im Saal der einzigen genossenschaftlichen frankfurter Brauerei Löwenbrauerei Zum Löwenbräu Gallusstrasse 17 (20 17 Commerzbank Tower). - In Wiesbaden wird das synagogenartige maurische Kaffeehaus Cafe Orient Unter den Eichen 2 c durch die französischen Besatzungstruppen zum Treffpunkt der Gesellschaft. Der Hotelier Georges Richefort (--) beginnt rauschende Feste und Bälle zu veranstalten. - Mit der Abdankung verliert der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (59) als preußischer König sein evangelisches Kirchenamt als summus episcopus alias oberster Bischof. Die Konsistorien bleiben bestehen und unterstehen dem preußischen Kultusminister. - In Mainz druckt die Stadt Geldgutscheine für Fünf Mark, Zehn Mark und Zwanzig Mark. - In Bad Homburg wird in der Louisenstrasse 89 das Lichtspieltheater alias Kino Thalia eröffnet. - In Bad Homburg wird das Kurhaustheater betrieben, in dem auch aus Kohlespargründen darin Schulunterricht abgehalten wird. - In Frankfurt stirbt die in Berlin geborene und protestantischkatholisch konvertierte Prinzessin hessische Titular-Landgrafenwitwe Anna von Zollern Preußen (St) (82), die im hanauer Schloss Philippsruhe wohnt. - In Frankfurt ermöglicht der jüdische erste Kapellmeister der Alten Oper Ludwig Rottenberg (54) die Uraufführung der Oper Die Gezeichneten. - In Mainz ist der in Darmstadt geborene Bauernsohn und grossherzogliche Baurat Paul Lucius (67) im Judenausschuss im Alldeutschen Verband. - In Darmstadt wird aus dem Großherzoglichen Provinzial-Arresthaus Rundeturmstrasse 6-10 das Hessische Landgerichtsgefängnis. - In Darmstadt hat das Bahnhofshotel von Otto Baumann gegenüber dem Hauptbahnhof die Telefonnummer 282 und das Hotel Hess Rheinstrasse 22 mit der Telefonnummer 197 fliessendes heisses und kaltes Wasser in allen Schlafzimmern. Das Hotel wirbt mit einer eigenen Dampfwäscherei. - In Mainz gibt es das Kino Dambachs Kino Große Bleiche 20 mit 200 Sitzplätzen. - In Mainz ruft in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) der bremer Eisenbahnersohn, Buchdrucker, mainzer Redakteur und SPD Mitglied Bernhard Adelung (42) die Republik aus. - In Frankfurt wird auf dem Messegelände eine provisorische Radrennbahn angelegt. - In Wiesbaden stirbt der in Schloss Mansfeld geborene General Dedo von Schenck (65), verheiratet mit der württemberg Prinzentochter Catharina von Wardenberg (65) aus einer unstandesgemäßen Ehe mit der bürgerlichen Marie Bethge (++), die als Frau Marie von Wardenberg in den Adelsstand erhoben wurde. - In Darmstadt lässt der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (St) (50) den Schriftsteller und großherzoglich hessendarmstädter Hofmarschall Graf Kuno von Hardenberg (47) die Gesellschaft Hessischer Bücherfreunde gründen. - In Wiesbaden Biebrich wird in der Nähe der Kasernen auf Druck der Franzosen innerhalb von zwei Wochen aber diskret ein Militärbordell von der Stadt eingerichtet, wobei ein Gasthaus mit Saalbau gekauft wird und eine ältere Prostituierte Sexarbeiterin 20 Frauen zu beschaffen hat. Danach eröffnet die Stadt Militärbordelle in der De Laspee Strasse 4 und 6 und in der Schiersteiner Strasse 68. - Der in Frankfurt geborene katholische Musiker Walter Braunfels (36), dessen Vater vom Judentum zum evangelischen Glauben übergetreten ist, tritt vom katholischen Glauben zum evangelischen Glauben über. Seine erfolgreiche Oper Ulenspiegel ist wie viele seiner späteren Kompositionen offen antikatholisch. - In Frankfurt schreckt der in Flörsheim geborene jüdische Bäckersohn Jakob Altmaier (29), der Redakteur der frankfurter Zeitung Volksstimme ist, bei der Novemberrevolution nicht vor dem Einsatz von Gewalt zurück. - In Oberursel wird die luxuriöse und vom Hochadel genutzte Heilanstalt Hohemark von der Stadt Frankfurt übernommen. - In Frankfurt tritt die Bühnenschriftstellertochter und Schauspielertochter Niddy Impekoven (14) nach ihrem Umzug nach Frankfurt mit einem ersten kindlich unschuldig lasziven Solotanzabend im Frankfurter Opernhaus auf, bedient auch auf ihren Fancards das sexy Lolita Klische und ist sofort beliebt. - In Frankfurt wird der bisherige Forstmeister im Stadtwald August Haus (--) von Otto Fleck (--) mit neuem Titel Oberforstmeister abgelöst. - In Frankfurt ist nach einjährigem Kriegsdienst der kinderlose und unverheiratete frankfurter Arztsohn Gottfried Vömels (39) so entsetzt, dass er seinen Betrieb zur Herstellung von chirurgischem Nähmaterial seinem Bruder überträgt und nur noch seinem Hobby der tausendfachen Fotodokumentation seiner Heimatstadt nachgeht von der 100 Fotos erhalten bleiben. - Der frankfurter Bankiersbruder Freiherr Albrecht von Bethmann (--) stirbt im Kriegseinsatz. - In Darmstadt werden die fünf bestehenden unterschiedlichen evangelischen Gemeinden in einer Gesamtverwaltung, dem evangelischen Dekanat, zusammengefasst, deren oberster Kirchenherr der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (St) (50) ist. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt wird in der Anstalt für Epileptische in Hessen, geleitet von Kreisassistenzarzt Ludwig Heid (--), das 180 Pfleglinge und Behinderte beherbergt, eine Anstaltsapotheke eröffnet. - In Wiesbaden wird ein Haus in der Riehlstrasse von Bomben getroffen und schwer zerstört. - In Darmstadt wird aus dem Grossherzoglichen Hoftheater das Hessische Landestheater. - In Deutschland führt Reemtsma maschinell gedrehte Zigaretten ein. - In Frankfurt stirbt die verwitwete evangelischkatholisch konvertierte ehemalige hessenkasselrumpenheimer Kurfürstin Maria Anna von Zollern Preußen (St) (82). - In Wiesbaden wird der in Bad Homburg geborene polyglotte wiesbadener Norddeutscher Lloyd Geschäftsführer und Immobilienmakler Heinrich Glücklich (41) Vorsitzender der nationalliberalen konstitutionalmonarchistischen DVP Deutsche Volkspartei, was er 15 Jahre bleibt. - In Darmstadt wird der Industriellensohn Carl Opel (49) zu Carl von Opel in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Frankfurt stirbt der 1. Präsident des Renn-Klub Bankier und Stadtrat Albert von Metzler (--), der Pferderennen veranstaltet, dem der jüdische Chemieindustrielle Arthur von Weinberg (69) folgt. Laut frankfurter Stadtteilchronik wird der Renn-Klub von den jüdischen Mitgliedern finanziert. - Erbprinz Emich Ernst von Leiningen (22) fällt bei Kriegshandlungen. - In Frankfurt kontrolliert der über 100 Mann starke Marinesicherheitsdienst unter dem in Bockenheim aufgewachsenen Kaufmannssohn Wilhelm Grönke (22) die Stadt. Sein in Aachen geborener Kamerad Hermann Stickelmann (25) bewacht die Bordelle im Rotlichtviertel rund um die Rosengasse später Berliner Strasse, wo die zurückströmenden deutschen Soldaten Massenvergewaltigungen an den Prostituierten alias Sexarbeitern begehen. Durch seine neuen Freunde in der frankfurter Unterwelt alias Zuhälter wird er der König von Frankfurt, der mit seinen Fäusten regiert. - In Frankfurt beginnt der als Natur Apostel bekannte Selbstdarsteller Karl Waßmann (33) mit seiner Frau Hanni Anti-Antisemitische Demonstrationen am Denkmal des jüdischen deutschen Schriftstellers Heinrich Heine. Der Boulevardzeitung Die Fackel Besitzer Jean-Baptist Müller-Herfurth (58) berichtet regelmäßig über ihn und auch seine Ehekrisen. - In Wiesbaden wird der in Wiesbaden geborene jüdische Kaufmann Adolf Julius Blumenthal (31) Mehrheitseigner des des elterlichen Kaufhaus Blumenthal Kirchgasse 37 (20 18 Karstadt). - Der ehemalige Schauspieler und Regisseur am Mainzer Stadttheater Schauspieler Gustav Adolf Semler (33) spielt in seinem Erstlingsstummfilm Alraune, die Henkerstochter, genannt die rote Hanne in Berlin. - In Wiesbaden baut die Wilhelm Maldaner (++) Witwe mit ihrem neuen Mann Carl Schwerdtfeger (--) ihr monarchistisches Kaffeehaus Kaffee Hohenzollern in das wiener Kaffeehaus Cafe Malader Marktstrasse 34 um. - Die wiesbadener Adler Apothekenbesitzertochter und buderus Industriellenenkelin Margarethe Seyberth (20) heiratet den U-Boot Kapitän Helmut Ohly (25), der noch im gleichen Jahr stirbt. - In Frankfurt Bonames spielen private Fußballer ua Fritz Momberger und Paul Rahner auf den Niddawiesen. - In Wiesbaden ist Herman Rauch (--) mit seinem Residenztheater auf dem Kasernengelände in der Luisenstrasse 42 (20 16 mittig Nordseite Luisencenter) bankrott, woraufhin es als Bordell genutzt wird. - In Darmstadt eröffnet das Kino Palast Lichtspiel Grafenstrasse 18, wofür der Kaisersaal umgebaut wird. - In Frankfurt Hohemark verkauft der jüdische wiener Bankierssohn Professor Doktor Adolf Albrecht Friedländer (34) seine teure Privatklinik für Nervenkranke besonders aus dem Hochadel Hohe Mark an die Stadt Frankfurt, die sie als Frankfurter städtische Anstalt für Nervenkranke weiterführt. - Die in Frankfurt im Vorjahr an die Bufa alias Ufa verkaufte Pagu Film Aktiengesellschaft mit den Union Lichtspieltheatern des jüdischen Filmproduzenten Paul Davidson (51) in der Kaiserstrasse 64, bringt mit ihm als Produzenten den Pola Negri (21) Stummfilm Die Augen der Mumie Ma, die bereits mit 17 den sexualisierten Film Sklavin der Sinne drehte. Pola Negri (21) ist eine jüdische polnische Stummfilmschauspielerin für sexualisierte Inhalte. Warschau war seit 18 63 russisch und ist seit 3 Jahren von Deutschland besetzt. - In Offenbach kauft Georg Ruttmann (--) die Synagoge an der Großen Marktstraße und richtet dort sein Kino National-Theater ein. - In Mainz Kastel richtet die Ludwigsplatzschule eine Klasse mit französischen Schulkindern ein. Alle Kasteler bekommen einen roten Personalausweis Cart d’Identité. In den Kasernen werden französische Regimenter einquartiert. - Seit 18 15 fanden auf den Richtstätten von Gießen 26, Mainz 14, Darmstadt 11, Kassel 10, Hanau 10, Frankfurt 5, Fulda 4 und Diez 4 Hinrichtungen mindestens statt. - In Kloster Eberbach sind in der Heil- und Pflegeanstalt Eichberg für psychisch kranke Patienten alias Verrückte später Vitos Rheingau 560 der 750 Insassen verhungert. - In Darmstadt wird der Museumdirektor Gustav Römheld (57) in den Altersruhestand versetzt und in den erblichen Adelsstand erhoben alias er wird geadelt und darf sich Gustav von Römheld nennen.

1917 Wetter: In Frankfurt beginnt das Jahr mit besonders strenger Kälte. Der Winter zum Jahresanfang wird zum Kohlrübenwinter. - In Wiesbaden wird das kleine edle Variete Theater Capitol am Kureck für Kurgäste zum Kinephon Theater mit 220 Plätzen Ecke Taunusstrasse 1/Wilhelmstrasse umgebaut. - In Wiesbaden eröffnen die Kinos Odeon Theater Kirchgasse 18, Leuschs Projektions Theater Moritzstrasse 37, American Biograph Theater in der Schwalbacher Strasse 57. - In Wiesbaden wird das 200 Sitze Royal Biograph Theater Rheinstrasse 47 von dem Wiesbadener Ernst Müller eingerichtet. - In Wiesbaden baut die Stadtgärtnerei auf Grünflächen im Südfriedhof Gemüse an um die Hungersnot zu bekämpfen. - In Bad Homburg isst der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (58) in seiner Sommerresidenz im Stadtschloss laut vergoldeter Speisekarte geröstete Kalbsschnitte und Steinlachs mit Stangenspargel und trinkt französischen Veuve Cliquot-Champagner. Das Volk hungert. - Die Sommerzeit wird eingeführt. - Der in Bad Homburg geborene uradelige Jagdflieger alias Adler der Ägäis mit 20 Luftsiegen Rudolf von Eschwege (St) (23) wird bei der Attacke auf einen britischen Fesselballon von einer darin versteckten Bombe getötet. - In Darmstadt ist die Fliegerstation 9 für Militärflugzeuge ansässig. - In Frankfurt fallen bei 11 Fliegerangriffen 109 Bomben, wobei es 21 Tote und 49 Verletzte gibt. An der Alten Oper wird das Eingangsportal zerstört und das Elektrizitätswerk wird getroffen. Viele sterben aus Neugierde über die Flugzeuge. - In Frankfurt ist das Kino Olympia-Lichtspiele in der Weissfrauenstrasse 16. - Mainz hat 122.876 Einwohner und Wiesbaden hat 93.609 Einwohner. - In Rüsselsheim wird der in Rüsselsheim geborene Automobilbauer und Industrielle Heinrich Opel (44) zu Heinrich von Opel in den großherzoglich hessischen Adelsstand erhoben. - Der morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn Prinz Ludwig Alexander von Battenberg (St) (63) wird zu Louis Mountbatten, 1. Marquess of Milford Haven angliziert. - Der in Darmstadt geborene Graf Georg Friedrich Karl von Hertling (74) wird Reichskanzler. - In Darmstadt Weiterstadt wird auf dem Luftschiffhafen Darmstadt der Zeppelin LZ 77 demontiert. - In Darmstadt werden die Auslandsfilialen von Merck enteignet. - In Offenbach wird das Ledermuseum eröffnet. - In Frankfurt werden die Kriegsgefangenen zur Zwangsarbeit im städtischen Lager in der Mainzer Strasse untergebracht, wo ein strenges Regiment geführt wird und 5 cbm Luft pro Gefangenen vorgeschrieben sind. - In Frankfurt wird in der Bleichstrasse 57 neben dem Eschenheimer Turm das Operetten Theater Vergnügungsetablissement Groß Frankfurt mit einem neoklassizistischen Portikus eröffnet. - In Frankfurt erlässt das Elektrizitäts- und Bahnamt ein Rauchverbot in der Strassenbahn. Auch vorne und hinten auf den Plattformen ist Rauchen verboten. - In Frankfurt warnt die Frankfurter Zeitung vor Luftangriffen und erklärt, dass ein halbminütiger Dauerton diese ankündigt. - In Frankfurt ist die Kriegsküche in der Großen Friedberger Strasse 32. - In Frankfurt wird Prinz Casimir Johannes Ludwig Otto von Sayn Wittgenstein (St) als Sohn von Prinz Otto Konstantin von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (39) und Prinzessin Elisabeth von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (27) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie geboren. - In Frankfurt gibt es 61.013 Arbeitslose. - Der jüdische frankfurter Telefonunternehmer Harry Fuld (38) kauft das Henri Matisse (48) Bild Le Mure Rose. - In Bad Homburg töten die Wilddiebe Vater und Sohn Mieger den Forstmeister Birckenauer beim Wildern. - In Frankfurt arbeiten über 20.000 Frauen in der Metallverarbeitenden Industrie. - In Oberursel werden die Kirchturmglocken eingezogen und eingeschmolzen. - Frankfurt Sindlingen wird mit Zeilsheim und Unterliederbach nach Höchst eingemeindet. In Frankfurt Sindlingen ist die sechs Jahre alte Meisterschule Herbert-von-Meister-Strasse 5 mit 765 Schülern, darunter mehr Mädchen als Jungen beschämend ärmlich eingerichtet. - In Frankfurt wird die Alte Oper von einer Fliegerbombe getroffen, wobei der Eingangsbereich zerstört wird. - In Frankfurt wird der Verband der Köche gegründet. - In Frankfurt wird der Grafensohn Arthur-Ludwig von Spreti (St) geboren. Er ist der Enkel des jüdischprotestantisch konvertierten casella Industriellen Arthur von Weinberg (57), der nur zwei adoptierte Töchter hat. Sein Vater ist der in München geborene Generalssohn und Sportreiter Graf Rudolf von Spreti (St) (34). - In Frankfurt werden nicht nur Militäreinrichtungen von französische Flugzeugen bombardiert. - In Frankfurt stirbt die 35 jährige Elefantenkuh Fanny des Frankfurter Zoos, bekannt durch ihr Orgelspiel. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 74 Pfennig auf 1 Mark und 58 Pfennig. 1 Mark entspricht 2,5 Euro (20 22). - In Frankfurt treffen sich die hessischnassauer Genossenschaften im Saal der einzigen genossenschaftlichen frankfurter Brauerei Löwenbrauerei Zum Löwenbräu Gallusstrasse 17 (20 17 Commerzbank Tower). - Der in Frankfurt geborene Lehrersohn und Schriftsteller Rudolf Presber (49) schreibt das Drehbuch für den Stummfilm Dornröschen. - In Frankfurt druckt die Stadt Notgeld zu 50 Pfennig, das nur bei der Stadthauptkasse Frankfurt eingelöst werden kann. - In Frankfurt verkauft der Kunstsalon Schames des jüdischen frankfurter Kunsthändlers Ludwig Schames (65) in der Ecke Börsenstrasse 2–4/Börsenplatz den abstrakten Maler Adolf Hölzel (36). - In Frankfurt wird das Bauunternehmen Philipp Holzmann & Cie GmbH der Brüder Philipp Holzmann (--) und Johann Wilhelm Holzmann (--) zur  Internationalen Baugesellschaft AG verschmolzen. - In Frankfurt Niederursel stirbt der Industriellensohn, Städelprofessorensohn und impressionistische Maler Paul Klimsch (49). - In den öffentlichen Heil- und Pflegeanstalten hat sich die Patientensterblichkeit auf 20 % verdreifacht. Das halbierte Personal lässt viele verhungern, was gesellschaftlich geduldet wird. - In Frankfurt gibt es im Variete Theater Vergnügungs Palast Groß-Frankfurt in der Bleichstrasse 57 die Bühnenkulisse Zillertal. - Graf Alexander von Erbach Erbach (St) (22) betreibt die Entmündigung seines regierenden Neffen Erasmus von Erbach Erbach (St) (34), verheiratet mit Dora Fischer (33). - In Mainz Gonsenheim muss die Brauerei Becker schließen. - In Darmstadt hat das Allee Restaurant Rummelbräu Bier und einen Musikpavillon. - In den USA wird das Gesetz zur Zwangssterilisierung minderwertiger menschlicher Elemente wie Schwerverbrecher und geistig Behinderte auf Diebe, Gewohnheitsverbrecher und Alkoholiker ausgeweitet, die ein Gericht anordnen muss. - In Darmstadt wird der Jurist, Weltreisende und Schriftsteller Graf Kuno von Hardenberg (46) Hofmarschall von hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (St) (49). - In Frankfurt erhält die aus Prag stammende jüdische Opernsängerin Magda Spiegel (30) an der frankfurter Oper ein festes Engagement und beginnt ihre Weltkarriere. - In Rüsselsheim wird eine Radrennbahn erbaut. - Die bei Aschaffenburg geborene Fallschirmspringerin Käthe Paulus (49) rettet mit den von ihr erfundenen und selbst hergestellten 7.000 Faltfallschirmen, die vom Kriegsministerium noch im Vorjahr als Paketfallschirme eingesetzt wurden, bei der Schlacht von Verdun 20 abgeschossenen Ballonaufklärern das Leben. - Der zweite halbwaise morganatische Sohn aus der zweiten morganatischen Ehe von Prinz Heinrich von Hessen Darmstadt (St) (++) mit der Hofopernsängerin Emilie Hrzic de Topuska (St) (49) (+1961) alias Freifrau Emilie von Dornberg, Freiherr Elimar von Dornberg (24) stirbt als Kavallerie Leutnant bei einem Lawinenabgang im Kleinwalsertal. Er hat noch einen vollwaisen morgantischen Halbbruder aus der ersten morganatischen Ehe Graf Karl von Nidda (38). - In Darmstadt wird am Eingang zur Ludwigstrasse das Kaufhaus Schneider vom jüdischen Kaufhaus Wronker übernommen. - In Darmstadt wird ein Städtisches Fuhramt gegründet, das Pferdefuhrwerke und Handkarren anschafft um die mit ua Lebensmitteln und Kohle beladenen Eisenbahnwagons abzuladen und die Waren in der Stadt zu verteilen, was bis in die 50er so betrieben wird. - In Höchst werden die Vororte Unterliederbach, Sindlingen und Zeilsheim von der Stadt Höchst eingemeindet. - In Langen Philippseich stirbt die in Philippseich geborene jüngste Grafentochter Elisabeth von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (20) von Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (76) und Prinzessin Sophie Auguste Elisabeth von Ardeck (St) (56). - Der in Wiesbaden geborene hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Fürst Friedrich August von Hanau (St) (53), der Sohn des in Kassel geborenen Graf Friedrich Wilhelm von Hanau (St) (++) und der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika Gloede alias Gräfin von Schaumburg Ludovika von Schaumburg (++), beginnt nach dem Tod seines kinderlosen Onkels 4. Fürst Heinrich von Hanau-Horovice (++) um dessen Erbe, die fürstlich hanauischen Fideikomissherrschaften, zu kämpfen. - In Darmstadt wird der Industriellensohn Wilhelm Opel (46) zu Wilhelm von Opel in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Mainz Hechtsheim decken die drei Ziegeleien Otto Braunewell (20 22 Finanzamt Süd), Ludwig Marx Hechtsheimer Straße und Alois Richard (20 22 unter der Autombahn) mit 17 Millionen Backsteinen etwa 50 % der grossraummainzer Backsteinproduktion. - In Hanau stirbt die streng katholische isenburgbüdinger verwitwete Fürstin Maria Luisa von Habsburg Lothringen Toskana (72). Fürst Leopold Wolfgang von Isenburg Büdingen (St) (51) ist ihr Haupterbe. Ihr Sohn Prinz Franz Joseph von Isenburg Büdingen (St) (48) ist mit der Fürstentochter Prinzessin Friederike von Solms Braunfels (St) (--) verheiratet. - Der in Darmstadt geborene Stummfilmschauspieler und schillernde König der Boheme Danny Gürtler (33) stirbt geisteskrank nach vier Jahren Aufenthalt in einer berliner Irrenanstalt. - In Frankfurt leitet Gustav Adolf Müller-Czerny (55) die Wochenzeitschrift Das deutsche Blatt, in der er in der Ausgabe Schlichte Mahnworte an das deutsche Volk über die Ungerechtigkeiten und Hetze gegen die Juden schreibt, zu Frieden und Eintracht aufruft, Gerechtigkeit für die deutschen Juden fordert und sogar dazu aufruft ihnen dankbar zu sein. Kern des Problems ist seiner Meinung nach, dass die Bevölkerung nach Relgigionszugehörigkeit eingeteilt ist. Religion ist für ihn Privatsache und soll aus der Öffentlichkeit verschwinden, was er auch der Regierung im Vorjahr schon geschrieben hat.  - In Darmstadt wird der in Butzbach geborene frankfurter Patrizier, hessendarmstädter jugenheimer  Forstmeisterenkel, Darmstädter Jagdklub Gründer und Großherzoglich Hessische Oberförster und Jägermeister Freiherr Walther van de Hoop (56) zur Exzellenz ernannt. - In Frankfurt verkauft der jüdische frankfurter Pagu Filmproduktion Generaldirektor Paul Davidson (50) Kaiserstrasse 64, der seine Union Filmtheater Kinokette zwei Jahre zuvor an die dänische Topofilmprodukion Nordisk Film, an der sein Zugpferd, die Schauspielerin Asta Nielsen (35) ihre Karriere begonnen hat, verkauft hat, seine Filmproduktionsgesellschaft Pagu an die von der Reichsregierung, der Deutschen Bank und privaten Aktionären als Propagandafilmproduktions AG gegründete deutsche Bufa später Ufa Filmmedienkonzern und wird Ufa Produktionsleiter. Für über 5 Millionen Mark kauft die Ufa die vom Kriegsministerium beauftragte Wochenschau Kriegsnachrichtenkinofilmproduktionsfirma von Oskar Meester (51) auf, in der er 19 25 Aufsichtsrat wird. Der berliner Filmpionier Oskar Meester (51), hat auch pikante Herrenfilme alias Sexfilme alias Softpornofilme und Pornofilme, die in Bordellen gezeigt wurden, gedreht, deren Markt aber bei Kriegsausbruch zum Erliegen gekommen ist. - In Bad Nauheim stirbt der jüdische offenbacher Lederwarenfabrikant Ludo Mayer (72), bei dessen Beerdigung Offenbach still steht. Sein Teilhaber und in Frankfurt geborener Neffe, der jüdische Eisengroßhändlersohn Robert von Hirsch (30), übernimmt den Lederwarenkonzern. - In Mainz beginnt die Stadt mit der Gründung der Gesellschaft mbH Kleinwohnungen zu bauen. - In Darmstadt werden alle großherzoglichen Jagdgeräte mit entsprechendem Zubehör aus allen Schlössern und Jagdschlössern vom hessendarmstädter Hofmarschall Graf Kuno von Hardenberg (46) zusammengesucht, der im Jagdschloss Kranichstein ein Jagdmuseum einrichtet. - In Frankfurt ist der traditionell alleine amtierende frankfurter Stadtarzt Albert König (--) hauptsächlich mit verwahrlosten Jugendlichen beschäftigt und völlig überlastet, weshalb drei weitere Ärzte eingestellt werden müssen, weshalb man namenstechnisch gezwungen ein Gesundheitsamt in der Braubachstrasse eröffnet, das im Folgejahr den in Wiesbaden geborenen frankfurter spd Stadtrat Karl Schlosser (41) in Form eines Gesundheitsdezernenten einen verwaltungstechnischen Leiter erhält. - In Hattersheim werden von der Höchsttochter Agrevo landwirtschaftliche Versuche ua mit Tieren auf dem Gutshof Alter Posthof begonnen später Höchst. - Die englische Königin lässt ihren Aussenminister den in London geborenen aktiven englischen Zionisten Walter 2. Baron Rothschild mit seinem eigentlich österreichischen Freiherrentitel Walter von Rothschild (--), der schon an der Formulierung einer Gründungserklärung für eine nationale Heimstätte der Juden in Palästina mitarbeitet, über ihren Außenminister mitteilen, daß sie die Gründung einers zionistischen Staates unterstützt. Der in Wien geborene Evelyn Achill von Rothschild (31), Sohn des in London geborenen Leopold von Rothschild (72) und der in Italien geborenen Marie Perugia (55) stirbt an der Palästinafront. - In Frankfurt übernimmt der Schiffsreeder und Grubenbesitzer xxx Haniel (--) die Vereinigten Frankfurter Reedereien. - In Darmstadt führt Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (49) für seine Kreisräte den neuen Titel Kreisdirektor ein, was höherwertig klingt und mit einer Gehaltserhöhung als Beförderung empfunden wird, womit ua auch der friedberger Kreisrat Hermann Schenck von Schweinsberg (--) friedberger Kreisdirektor wird.

1916 Wetter: Katastrophale Kartoffelernte. Bauboom endet für 10 Jahre. - In Frankfurt gibt es 59.455 Arbeitslose. - In Frankfurt tritt der jüdische frankfurter Wirtschaftsdezernent Ludwig Landmann (48) aus der jüdischen Gemeinde aus und wird konfessionslos. - In Königstein stirbt die nassauer Herzogin und luxemburger Großherzogin Adelheid Marie von Anhalt Dessau (St) (83), die im Luxemburgischen Schloss Burgweg 9 lebte. Ihr einzig lebendes Kind ist die badische Großherzoginwitwe Hilda von Nassau (St) (52). Die luxemburger Großherzogin Maria Adelheid von Nassau Weilburg (St) (22) besucht sie. Danach stellt der europäische Hochadel seine Besuche in Königstein ein. - In Offenbach berichtet die Tageszeitung Offenbacher Abendblatt von der Eröffnung der Neuen Synagoge mit einem 30 Meter hohen Kuppelbau in der Goethestrasse, die vom jüdischen offenbacher Jurist Siegfried Guggenheim (43) und jüdischen offenbacher Gemeindevorsitzenden und Volkssänger Max Goldschmidt (52) initiiert war. - Das Handels-U-Boot Deutschland steht im Dienst der Hoechst AG. - In Frankfurt Schwanheim wird in der schwanheimer Volksschule Gerolsteiner Strasse 2 (20 16 August Gräser Schule) der Schlagstock aus dem Klassenraum und vom Lehrerpult verbannt. - Der in Frankfurt geborene hessische Titularerblandgraf Friedrich Wilhelm Sigismund von Hessen Kassel (St) (23) fällt in Rumänien, wodurch sein jüngerer in Offenbach Rumpenheim geborener Bruder Philipp von Hessen (St) (20) neuer hessischer Titularerblandgraf wird. - Mainz hat 126.184 Einwohner, Wiesbaden hat 101.506 Einwohner und Darmstadt hat 71.410 Einwohner. - In Frankfurt trägt die Studentenverbindung KDStV Hasso Nassovia Bandcouleur und veranstaltet ihre wöchentlichen Kneipabende im Gasthaus Alemannia.Hauptwache 11 alias Schillerplatz 4. - In Frankfurt beherbergt das Hotel Hohenzollern (20 16 Westseite EZB Hochhaus) auch eine Bar und ein Kaffeehaus. - In Frankfurt wird Schankbier in Gaststätten für eine große Flasche um 4 Pfennig auf 28 Pfennig und für eine kleine Flasche um 2 Pfennig auf 15 Pfennig teurer. - In Frankfurt wird die Frankfurter Modewoche vom Modebund mit einer Modenschau im Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse und einer Festvorstellung in der Alten Oper eingeführt. - In Frankfurt hält die im Haus zum Rost 118 in der Judengasse geborene jüdische frankfurter hessische Dialekt Volksdichterin Helene Adler (67) in der Loge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main Kaiserstrasse 37 eine Lesung. - In Frankfurt findet eine regelmäßige Kinderspeisung in der Dominikanerkirche statt. - In Frankfurt haben die 4 christlichen Freimaurerlogen, Einigkeit, Sokrates, Carl zum aufgehenden Licht Mozartplatz 26 und Carl zum Lindenberg Kaiserhof Strasse 11 unter 674 Mitgliedern 252 Kaufleute, 58 Direktoren, 57 Ingenieure oder Architekten, 54 Lehrer, 46 Privatiers, 31 Fabrikanten, 27 Mediziner, 26 Handwerker, 24 Angestellt, 22 Hof- oder Staatsbeamte, 15 Dienstboten, 14 Künstler, 6 Gastronome, 2 Bankiers und 2 Journalisten. In Frankfurt haben die 2 jüdischen Freimaurerlogen Morgenröte und Frankfurter Adler Seiler Strasse 22 unter gemeinsamen 340 Mitgliedern 185 Kaufleute, 39 Privatiers 21 Rechtsanwälte, 21 Fabrikanten, 18 Mediziner, 12 Lehrer, 11 Bankiers, 8 Künstler, 3 Journalisten und 2 Geistliche. In den 2 jüdischen Freimaurerlogen gibt es keine Hof- und Staatsbeamte, Verleger, Buchhändler, Gastronome, Landwirte oder Handwerker. - In Rüsselsheim bezieht der Opel Direktor Wilhelm Wenske die erste Opelvilla. - In Frankfurt arbeiten 3.874 Frauen in der Metallverarbeitenden Industrie. - In Wiesbaden wird im Schloss eine Lumpensammelstelle eingerichtet. - In Deutschland findet eine Judenzählung statt. - Frankfurt wird ein Städtisches Lebensmittelamt gegründet. Es gibt Bezugskarten für Butter, Fett, Milch, Kartoffeln, Zucker, Eier und Fleisch. - Der russische Zarinnenbruder und Kaiser Wilhelm Gegner Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (48) besucht mit seinem Flügeladjutant Freiherr von Massenbach die Front bei Verdun. - Der russische Zarinnenbruder und Kaiser Wilhelm Gegner Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (48) besucht inkognito als Fürst von Thurn & Taxis seine Schwester und wird in Finnland am Saimaa-See in Begleitung des Flügeladjutanten des Zaren Oberst Mordwinow als durchreisende ausländische Hoheit erkannt. - In Mainz muss die einzige noch bestehende kleine Hausbrauerei Zum Birnbaum in der Birnbaumgasse 5 von Franz Geier wegen Braugerstemangels Betrieb einstellen. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 63 Pfennig auf 74 Pfennig. 1 Mark entspricht 3,1 Euro (20 22). - In Frankfurt verkauft der Kunstsalon Schames des jüdischen frankfurter Kunsthändlers Ludwig Schames (64) in der Ecke Börsenstrasse 2–4/Börsenplatz den in Aschaffenburg geborenen deutschen expressionistischen Maler Ernst Ludwig Kirchner (36) und den Expressionisten  Erich Heckel (33). - In Bad Homburg schreibt der in Bad Homburg geborene Schriftsteller, Schauspieler und Opernsänger Robert Fuchs-Liska (46) seinen Taunusroman Der Zoppekratz. - In Frankfurt gibt es das Variete Theater Vergnügungs Palast Groß Frankfurt in der Bleichstrasse 57. - In Frankfurt gibt es die Apfelweingaststätte Zum jungen Wetterhahn von August Wenner im Gebäude aus dem Jahr 13 56. - In Mainz werden Wehrsäulen zur Nagelung als Sammelaktion für Kriegshinterbliebene aufgestellt. - In Frankfurt Niederrad findet auf der Rennbahn eine Vorführung von Polizei- und Kriegshunden statt. - In Frankfurt organisieren die Mitarbeiter des katholischen Frankfurter Caritasverbandes zwei Jahre lang für 3.000 Kinder Erholungsaufenthalte auf dem Land und für 2.000 Kinder die Aufnahme in schweizer Familien. - In Wiesbaden gibt es eine Bahnhofsmission. - Der Frankfurter Polo Club Gründer, jüdischevangelisch konvertierte frankfurter Cassella Industrielle und in den Adelsstand erhobene Carl von Weinberg (55) und sein Bruder Arthur gewinnen mit ihrem Rennpferd Amorino, ihrem Trainer Fred Taral und ihrem Jockey Otto Schmidt zum dritten Mal das Pferderennen Deutsches Derby in Hamburg. - In Rüsselsheim erhält Opel die Lizenz Motoren der berliner Argus Motorengeselllschaft AMG des aus Bruchsal stammenden jüdischen Geschäftsmannes Moritz Stauss (38) für die Kriegsproduktion zu bauen. - In Hoechst betreiben die Farbwerke Hoechst ein eigenes Handels U-Boot mit dem Namen Deutschland als erstes weltweit und zweifachem Besuch der USA. - Der in Mainz geborene Regisseur Georg Jacoby (37), dessen Vater Wilhelm Jacoby (60) in Wiesbaden die Bücherei Jacoby führt und der jüdische frankfurter Pagu Filmproduktion Generaldirektor Paul Davidson (44) Kaiserstrasse 64 werden vom bulgarischen Zar Ferdinand von Sachsen Coburg Gotha  (St) (55) für den Film Bogdan Stimoff mit dem Ritterkreuz des Alexanderordens ausgezeichnet. - In Wiesbaden ist das Hotel Kaiserhof Frankfurter Strasse 17 mit integriertem Auguste Victoria Bad ein riesiges Rehazentrum für Kriegsversehrte. Das Schwimmbad ist entleert und auf Höhe des Wasserspiegels ist eine Holzetage eingezogen, auf der rund 50 über eine Welle angetriebene Trainingsgeräte zur Reha des schwedischen Professors Gustav Zander (81) aufgestellt sind. - In Wiesbaden wird im Residenz Theater mit der Telefonnummer 48 das Luststück des galizischen Schriftstellers Pordes Milo (38) Der Bursche des Herrn Oberst als Abendvorstellung, wobei der erste Rang 3 Mark kostet, und das Schauspiel in 5 Akten Jettchen Gebert des jüdischen Schriftstellers Georg Hermann (45) als Nachmittagsvorstellung zum halben Preis aufgeführt. Beide Vorstellungen werden als Neuheiten angepriesen. Vorverkauf findet auch in Mainz am Schillerplatz 2 statt. - In Wiesbaden wird der Hotelierssohn und Mövenpick Gründer Ueli Prager geboren. - In Frankfurt heiratet der Redakteur der frankfurter SPD Zeitung Volksstimme und aus Thüringen stammende promovierte Jurist Max Quarck (56) die höchster Gelatinefabrikantentochter und Frauenrechtlerin Meta Quarck-Hammerschlag  (52). - In Frankfurt wollen der minderjährige Sohn der Haushälterin, Karl Münzer, dessen Vetter und ein Freund, ein Bergmann, eigentlich nur einen Diebstahl mit einem Nachschlüssel begehen. Sie werden vom Opfer, dem aus Bad Kreuznach stammenden reichen Weinhändler Ernst Friedrich Haymann (77) ertappt. Sie überwältigen und knebeln ihn und fliehen mit seinem Portemonnaie, in dem sich nur einigen Münzen befinden. Das Opfer erstickt an seinem Gebiss unter dem Knebel. Die Täter erhalten 10 und 12 Jahre Haft. Karl Münzer 2,5 Jahre. - In Darmstadt gründet der Schwimmverein Darmstädter Schwimmclub Jung Deutschland eine eigene Damenabteilung. - In Wiesbaden wird die städtische Müllverbrennungsanlage in der Weidenbornstrasse geschlossen. Dafür vergräbt man den Müll einfach neben der Kläranlage im Salzbachtal. - Der in Frankfurt geborene essener Artillerieexperte bei Krupp Fritz Rausenberger (48) erreicht mit seiner grössten Kanone der Welt alias Paris Geschütz eine Schussdistanz von rund 130 Kilometer, wobei aber die rund 30 Meter langen Geschützrohre nach 60 Schuss ausgetauscht werden müssen und die eingesetzen Projektile praktisch keinen Schaden anrichten können. - In Wiesbaden wird das Ausflugslokal Nassauer Bierhalle Frankfurter Strasse 23 an den assmannshäuser Krone-Küchenchef Hohloch verpachtet. - In Frankfurt bezieht die von Hermann Sandvoss (--) gegründete Firma Samson, die Stellventile herstellt, ihren Firmensitz am Osthafen. - Der in Frankfurt geborene madrider Uhrmacher wird in Melilla in Marokko als Spion alias Agent eingesetz, der im Folgejahr ausgewiesen wird. - Der jüdische ostxx Gummiwarenherstreller Julius Fromm vertreibt sein von ihm erfundenes Fromms Act Kondom in Großserie. In Soldatenbordellen sind Kondome Pflicht um Sexualkrankheiten zu vermeiden. - In Frankfurt wird das ehemalige darmstädter künstlerkolonie Mitglied Johann Vincenz Cissarz (St) (46). neuer Leiter der Meisterklasse für freie Malerei am Kunstinstitut Städel am Schaumainkai 63, das auch Kunstgewerbeschule ist. - In Frankfurt verheiratet der jüdische parteilose frankfurter Stadtrat Victor Mössinger (59) der im Gremium der Städtischen Galerie sitzt, seine Tochter Marie Mössinger (27) mit dem Direktor des von einer Stiftung geführten Kunst Institut Städel, dem jüdischen aus Dresden stammenden Kunsthistoriker Georg Swarzenski (40). - In Darmstadt spaltet die Gewerkschaft Messel die Grube Prinz von Hessen in Messel ab, die von einer neugegründeten Gewerkschaft Prinz von Hessen übernommen wird. - Der Nahetal-Rennverein, der in Mainz genehmige Pferderennen für Rheinhessen veranstaltet, baut in Bad Kreuznach einen Stall für 150 Pferde. - In Frankfurt stirbt der evangelische Direktor der Rhein Main Schleppschifffahrtsgesellschaft Jakob Eduard von Meyer (77), der Sohn des Frankfurter Großkaufmanns Anton Adolph von Meyer (++) und Emma Passavant (++). Sein Sohn Eduard Otto von Meyer (41) ist Rechtsanwalt und Regierungsrat in Frankfurt. - In Bad Vilbel wird das Mineralwasser von Fritz Hinkel (34) in Hassia Sprudel umbenannt. - In Oberursel dient das Hotel Hohemark, das eine Auto-Garage hat und an der Endstation der Strassenbahnlinie 24 liegt, als Bergstation für Skifahrer.

1915 Wetter: Besonders gute Weinlese führt zum Begriff Milliardenwein. - In Frankfurt Sachsenhausen lässt sich der mythisch und figürlich malende Maler Max Beckmann (31) nieder. - In Rüdesheim wird die Eisenbahnbrücke Hindenburg über den Rhein eröffnet. - In Frankfurt verliert der Hauptbahnhof seinen Status als größter Kopfbahnhof Europas an Leipzig. - Der in Birstein geborene Fürst Franz-Joseph zu Isenburg Birstein (St) (46). wird Chef der deutschen Militärverwaltung von Litauen, wo er sehr streng regiert. - In Frankfurt gründen der Teehändler Otto Meßmer, Goethestrasse 3 und Bernhard Wiesengrund und sein Sohn Theodor W Adorno (12) die Getränke GmbH, die den koffeinhaltigen Teerersatz Stimula vermarkten. - In Mainz ist der Gasthof Zu den drei Königen von Franz Hirth in der Löhrstrasse 31. - In Darmstadt Weiterstadt wird auf dem Luftschiffhafen Darmstadt die Zeppelinhalle fertiggestellt, der Zeppelin SL 5 gebaut und der Luftschifftrupp 20 für Hafenbauprojekte aufgestellt. - In Frankfurt bringt die zweifache Mutter, Schauspielerin und Balletttänzerin Prinzessin Amalie von Fürstenberg (St) (31) alias Amalie von Kosczian während ihrer Scheidung ihre homosexuelle Tochter Signe von Scanzoni (St) von dem in Krefeld geborenen langjährigen frankfurter Schauspieler Walter Janssen (28) zur Welt. Nach der Geburt verlässt Walter Janssen (28) Frankfurt ohne die Vaterschaft anzuerkennen. - In Frankfurt werden Verwundete im Hippodrom Ecke Stresemannallee/Kennedyallee 19 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat) gepflegt. - In Geisenheim wird der Grafensohn Philipp Alexander Rudolf Viktor Anselm Franz von Ingelheim Mespelbrunn (St) geboren. - In Frankfurt wird ein Modebund gegründet. - In Frankfurt gibt es 65.884 Arbeitslose. - In Mainz ist das Kaffehaus Café Neuf Insel 6 (20 16 Mitte des Strassenzugs Großen Langgasse) vom rechts benachbarten Wormser Apostelhof Brauereinausschank übernommen. - In Frankfurt wird die Studentenverbindung Vandalia gegründet. - In Bad Homburg stirbt der Blutkrankheitforscher und Diphterieserumerfinder Paul Ehrlich (61). - In Offenbach produziert Rowenta in der Waldstrasse eigene elektrische Toaster. - Fürst Georg Friedrich von Solms Braunfels (St) (25) und seine Frau, die italienische Gräfin Beatrice Saluzzo (St) (27) erben die Herrschaft Braunfels. - In Darmstadt Weiterstadt Braunshardt kauft Dr Eduard von Bamberg (--) das Schloss Braunshardt und funktioniert es zu einem Privatmuseum für seine Sammlungen und seine Bibliothek um. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 58 Pfennig auf 63 Pfennig. 1 Mark entspricht 4,2 Euro (20 22). - In Frankfurt verkauft der Kunstsalon Schames des jüdischen frankfurter Kunsthändlers Ludwig Schames (63) in der Ecke Börsenstrasse 2–4/Börsenplatz den deutschen expressionistischen Maler  Emil Nolde (48). - In Frankfurt wohnt der Hauptmann der Infanterie Freiherr Walther von Holzhausen (St) (--) in der Speicher Strasse 8. - In Bad Homburg schreibt der in Bad Homburg geborene Schriftsteller, Schauspieler und Opernsänger Robert Fuchs-Liska (46) seinen Heimatroman Hatzicho der Wolf. - In Neu-Isenburg stirbt der neu-isenburger Metzger und Frankfurter Würstchen Wurstfabrikbesitzer GA Müller (89). - In Frankfurt nimmt der frankfurter Maler Ugi Battenberg (36) seinen Freund und Maler Max Beckmann (31) zu sich und seiner Frau Fridel Battenberg in der Schweizer Strasse 3 auf. - In Wiesbaden Taunusstein Wehen hat das Bahnhofsrestaurant Eiserne Hand von H Kraft die Telefonnummer Amt Wehen Nr 9. - In Hanau baut die Grammophonfirma Krebs und Klenk Klingsor Musikautomaten in Jugendstil Harvenoptik mit Münzeinwurf mit Schellackplatten und Aufziehkurbel für das Federwerk. Der versprochene Harvenklangeffekt ist nur ein Marketingtrick. - In Darmstadt Griesheim sind im neuangelegten Kriegsgefangenenlager Griesheimer Sand Hausweg, Lindenstrasse, Südring 15.000 Kriegsgefangene inhaftiert. Nur Offiziere dürfen im von den Franzosen als Camp Général Bardot bezeichneten Lager nicht zu Zwangsarbeit herangezogen werden. 605 sterben dabei. - In Frankfurt wird der jüdische frankfurter Bankierssohn Hans Weinschenk (24) Teilhaber des jüdischen Bankhauses Bass & Herz. - In Darmstadt werden Eiserne Kreuze zur Nagelung als Sammelaktion für Kriegshinterbliebene aufgestellt. - In Offenbach wird eine hölzerne Götz von Berlichingen mit der Eisernen Hand alias Eiserner Mann Figur zur Nagelung als Sammelaktion für Kriegshinterbliebene aufgestellt. - In Frankfurt Niederrad veranstaltet der Verein für Sanitätshunde auf der Rennbahn eine Vorführung. - In Wiesbaden wird eine Eiserne Siegfried Statue vom in Wiesbaden Bierstadt geborenen Bildhauer Carl Wilhelm Bierbrauer (34) zur Nagelung in der Wilhelmstrasse aufgestellt. - In Wiesbaden zieht die Elektrotechnische Fabrik Wagner, die Bahnhofsuhren herstellt, von der Mühlgasse 4 in Neubauten in der Schiersteiner Strasse 31. - In Deutschland beginnt man mit dem Chlorgaskrieg. - Der in Eddersheim in der Flettnervilla geborene Erfinder Anton Flettner (30) stellt dem Reichsmarineamt einen lenkbaren Kampfwagen vor, was als technisch nicht realisierbar abgelehnt wird. - In Wiesbaden kauft der Besitzer Lehmann des Hotel Zur goldenen Kette Goldgasse 1 das angrenzende Hotel Zum goldenen Ross. - In Wiesbaden Erbenheim finden auf der Pferderennbahn 9 Pferderennen und Hindernisrennen bei einem Gesamtpreisgeld von 350.000 Mark statt. - In Frankfurt wird im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz der Modebund, eine Arbeitsgruppe der Damenmodeindustrie, gegründet. - In Frankfurt ist im  Hermesweg 42 die Zuschneidelehranstalt Roleff-Walther für Mode und die Erste Frankfurter Dienerschule. - In Mainz ist das Geschäft eines der höchsten mainzer Steuerzahlers, der mainzer Zuckerwarenfabrik Goebel völlig eingebrochen.  - Grafensohn Ferdinand von Büdingen wird als Sohn von Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (29) geboren. - In Wiesbaden endet für den Karnevalsverein Sprudel seine Geschichte als größter Fastnachtsverein. - In Darmstadt verheiratet der in Frankfurt geborene evangelische hessendarmstädter Kammerherr und Oberhofmeister Freiherr Rudolf Hugo von Leonhardi (55), der Fideikommißherr auf Burghof, Groß-Karben, Petershof in Okarben, Selzerbrunnenhof bei Okarben und auf Hofgut Heldenbergen ist, verheiratet mit der Freiherrentochter Martha Heyl Herrnsheim (49) seine Tochter Margarethe von Leonhardi (25) mit Bodo von der Marwitz (26). - In Darmstadt wird der morganatische isenburgbüdingenphilippseicher Grafenenkel Graf Ferdinand Eberhard von Büdingen (St) als Sohn von dem in Berlin geborenen morganatischen Grafensohn und trotzdem zum Graf von Büdingen erhobenen Graf Friedrich Alexander Ferdinand Richard Eduard Albert von Isenburg Büdingen Philippseich (43) und der Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (29) geboren. - In Wiesbaden wird das Hotel Kaisersaal mit Variete Theater von der Witwe Anna Schraub (--) in der Dotzheimer Landstrasse 19 in Vergnügungspalast Groß-Wiesbaden umbenannt. - In Darmstadt werden im Gasthaus Harmonie Kinofilmvorführungen veranstaltet. - In Mainz eröffnet am Markt 11 das Kino Markt Lichtspiele mit dem Film Problematische Naturen. - In Frankfurt wird das Variete Theater Vergnügungs Palast Groß-Frankfurt in der Bleichstrasse 57 eröffnet. - In Wiesbaden hat das von der evangelischen Paulinenstiftung geführte Adelheidkrankenhaus bei der Fertigstellung zwei Operationssäle und 185 Krankenzimmer. - Der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (56) lässt England mit Luftschiffen angreifen.

1914 Wetter: Missernte. Weinlese fällt schlecht aus. - In Frankfurt tritt der Sänger und Komiker Otto Reutter (44) im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf. - In Wiesbaden wird das Automobilrennen Taunus Höhen Fahrt, veranstaltet vom Wiesbadener Automobil Club, vor dem Bahnhof gestartet, von wo aus es über Chausseehaus, Hohe Wurzel, Schwalbach, Laukenmühle, Espenschied, Diethardt, Nastätten, Holzhausen, Singhofen, Nassau, Welschneudorf, Montabaur, Diez, Zollhaus, Panrod, Hühnerkirche, Neuhof, Niedernhausen, Schlossborn, Königstein, Oberursel, Bad Homburg, Saalburg, Usingen, Weilburg, Weilmünster, Schmitten, Großer Feldberg, Glashütten, Idstein wieder zur Platte geht, wo es einen Empfang mit Militärmusik gibt. Durchschnittsgeschwindigkeit ist ua 40 km/h. Ortschaften müssen mit 20 km/h passiert werden. - In Frankfurt wird die Universität Frankfurt als erste Stiftungsuniversität mit 600 Studenten gegründet. Sie ist nur mit Köln und Hamburg eine Universität ohne Theologische Fakultät, aber zum Großteil von jüdischen Spenden finanziert. Ein Großteil der Dozenten sind Juden. Sie erhält keine eigene Bibliothek. Die Studenten müssen die Stadtbibliothek, Senckenberg Bibliothek (einzige auf dem Gelände mit neuem Fachbereich Medizin), Rothschild Bibliothek, Kunstgewerbebibliothek und Städtische Krankenhauses Bibliothek benutzen. - Der frankfurter Fussballverein FFV Kickers Victoria wird süddeutscher Vizemeister. - In Wiesbaden berichtet die Tageszeitung Wiesbadener Volksblatt von der Eröffnung des pompös neuerbauten Kino Lichtspielhaus Thalia-Theater des Zeitungsverlegers Emil Bommert mit 500 Plätzen mit Eingang in der Kirchgasse mit dem Stummfilmdrama Atlantis, in dem ein Lusxusdampfer untergeht. Vor dem Film, der von einem Orchester begleitet wird, gibt es Variete. Das billigste Billet für einen Holzstuhl ganz vorne kostet 10 Pfennig, ganz hinten das Sofa 50 Pfennig. - In Frankfurt hat der Adler Fahrradhersteller, Schreibmaschinenhersteller und Automobilhersteller Heinrich Kleyer (61) Höchster Strasse alias Kleyerstrasse rund 7.000 Beschäftigte und mehr als 100.000 Adler Schreibmaschinen und rund 11.000 Adler Automobile verkauft und beginnt neben der Herstellung von Fahrrädern und Nutzfahrzeugen mit der Produktion von Panzergetrieben, Motoren für Flugzeuge und Luftschiffe, kompletten Torpedos, Granaten und Wasserbomben. - In Frankfiurt wird die Festhalle von der Militärverwaltung beschlagnahmt und als Kleiderkammer und Soldatenquartier benutzt. - In Frankfurt überqueren ein Herr Heymann aus der Heidestrasse und der Gastwirt Effelsberg vom Alten Markt als letzte die steinerne Alte Brücke, danach wird sie abgerissen und durch eine Notbrücke ersetzt. Auf dem zugefrorenen Main wird ein Abschieds-Eisfest abgehalten. Jakob Effelsberg besitzt ein kleines Weinrestaurant am Alten Markt 21. Das schmale Fachwerkgebäude lässt bei 6 Tischen nur eine Tischreihe rechts und links an den Wänden zu, an denen die neuesten Tageszeitungen hängen. Im bemalten Kellergewölbe gibt es drei durchgehende Tischreihen. - Der in Darmstadt unehelich geborenen hessendarmstädter Prinzensohn Gottfried von Lichtenberg (St) (37) stirbt bei Kampfhandlungen bei Esternay. - In Wiesbaden erreicht Oberbürgermeister Karl Glässing (48), dass unverdächtige Ausländer aus neutralen Ländern trotz des Krieges zur Kur kommen dürfen. - Kurz vor Kriegsbeginn rufen USPD und SPD zu Demonstrationen gegen den Krieg auf. Es kommt zu Gegendemonstrationen, bei denen tausende von Teilnehmer patriotische Lieder singen und die beiden Kaiser, den deutschen und den österreichischen hochleben lassen. - In Bad Homburg werden 400 russische, 200 englische, 200 amerikanische und 100 französische Kurgäste unter militärische Aufsicht gestellt und erst nach 7 Wochen dürfen sie Deutschland verlassen. - In Bad Homburg berichtet die Tageszeitung Taunusbote von einer Kundgebung im Kurhausgarten von Einheimischen, die Die Wacht am Rhein und Ich bin ein Preuße, gespielt von Kurkapelle und Bataillonskapelle, begeistert mitsingen. Frau Landrat Ritter von Marx kümmert sich mit dem Vaterländischen Frauenverein um eine Verpflegungsstation im bad homburger Bahnhof. - In Bad Homburg werden die Kurkliniken in Reservelazarette umgewandelt. - Der in Offenbach Rumpenheim geborene Prinz Maximilian von Hessen (St) (23) fällt in Flandern im Kreuzfeuer und wird von den Dorfbewohnern heimlich bestattet. Sein Leichnam kann erst nach einer Abgeltungszahlung zurückgeholt werden. - In Wiesbaden gibt es 4682 Telefonanschlüsse. - In Frankfurt zieht das frankfurter Teehandelshaus Teehaus Ronnefeldt vom Haus Zum goldenen Brunnen Roßmarkt 8 in die Goethestrasse 3. - In Frankfurt wird das Hotel Englischer Hof in Hessischer Hof umbenannt. In Frankfurt wirbt das Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz, dass der Hotelbetrieb durch den Betrieb eines Lazaretts durch dieses nicht beeinträchtigt ist. - In Frankfurt Bockenheim Nord entsteht ein Villenviertel in der Sophienstrasse, Georg-Speyer-Strasse, Franz-Rükker-Allee und Zeppelinallee. - Der in Darmstadt geborene Freiherrensohn und hessische Hofgerichtsratssohn Freiherr Georg Friedrich Karl von Hertling (71) wird in den Grafenstand erhoben. - In Frankfurt ist das Restaurant Kristallpalast im Behagel Haus von Direktor Oskar Stritzl in der Großen Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19). Im Saal Alt-Frankfurt sitzt der Besucher in einer vollständigen romantischen frankfurter Deko-Häuserzeile. Unter der mit Wolkenhimmel bemalten Tageslichtdecke hängt ein Heißluftballonkorb. - Der in Frankfurt geborene Tennisspieler Oscar Kreuzer (27) spielt Davis Cup. - In Darmstadt Weiterstadt ist der Luftschiffhafen Darmstadt, der Kriegseinsätze mit Bombenflügen nach England durchführt. - In Frankfurt zählt die jüdische TC Palmengarten Spielerin Ilse Weihermann alias Ilse Friedleben (21) zu den besten deutschen Tennisspielerinnen. - In Frankfurt werden die Adlerwerke mit der Produktion u.a. des Getriebes für den ersten deutschen Kampfpanzer A7V zum größten Rüstungsbetrieb der Stadt. - In Frankfurt finden Akademische Fechtmeisterschaften beim Hermannia Fechtclubs Frankfurt (19 71 Universitätsfechtclub) im Fechtsaal in der Bibergasse statt. - In Frankfurt gibt es 3.725 Hydranten. - In Frankfurt versammeln sich mehr als 100.000 kriegsbegeisterte Frankfurter vor dem Hauptbahnhof. - In Frankfurt kommen 5.000 Schiffe an. - In Frankfurt gibt es 97.282 Arbeitslose. - In Frankfurt führen im Volksbildungheim Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis) die Frankfurter Bibelforscher alias Zeugen Johovas bei einer Wachtturm Veranstaltung mit 1.000 Besuchern einen vertonten Bildervortrag Die Bibel in Bild und Ton auf. - In Wiesbaden sind die größten Super-Luxus-Hotels, das Hotel Kaiserhof in der Augusta Victoria Strasse 17 alias Frankfurter Strasse 17 Telefon 317 mit 230 Zimmern und umbauten 25 Meter Riesenschwimmbassin, das Hotel Grüner Wald Schlossplatz Telefon 350 mit 150 Zimmern, das Hotel Hohenzollern Paulinenstrasse Telefon 340 mit 130 Zimmern, das Hotel Sendig Eden Sonnenberger Strasse 22 Telefon 960 mit 140 Zimmern. Das Hotel Kronprinz alias Rückerberg in der Taunusstrasse 46 (20 16 Jugendamt) ist ein jüdisches Hotel, das auch in hebräischer Sprache im Adressbuch eingetragen ist. - In Sprendlingen nutzt der Gestüt Mariahall Besitzer Moessinger die Übungstrabrennbahn (20 17 Tennisplätze und Freibad) als Viehweide. - In Straßburg wird Grafensohn Wilhelm von Solms Rödelheim Assenheim (St) als Sohn des Soziologieprofessor Graf Ernst von Solms Rödelheim Assenheim (St) (46) und Gräfin Anna von Platen Hallermund (St) (40) geboren. - In Frankfurt wird die Bordellgasse der Stadt, die Rosengasse von Prostituierten alias Sexarbeiterinnen durch ständige Razzien geräumt. Im Bahnhofsviertel steigt die Zahl der heimlichen Prostituierten um 50 % auf 1.323 an, was zu einer unkontrollierten Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten führt. - In Mainz werden die Bordelle für Sexarbeit geschlossen. Die Prostituierten siedeln nach Frankfurt um. - In Frankfurt gibt es die Animierlokale für Sexarbeit, das Moulin Rouge in der Friedensstrasse 4 mit der Maxim Bar, die Trianon Bar auf der Zeil 50 und die Luitpold Bar in der Taunusstrasse 35. - Der in Schottland geborene bluterkranke königlichenglische Prinz Maurice von Battenberg (St) (23) stirbt in Belgien durch einen Granatsplitter als englischer Soldat. - In Wiesbaden sind am Vorabend der Mobilmachung die Dotzheimer Strasse und die Rheinstrasse mit Menschen überfüllt. - In Flörsheim wird elektrischer Strom eingeführt. - Frankfurt Sindlingen hat 3.526 Einwohner. - Der in Darmstadt geborene morganatische hessendarmstädter Prinzensohn mit französischer Mutter und im Palais Rosenhöhe aufgewachsene Gottfried von Lichtenberg (St) (37) stirbt im Kriegseinsatz in Frankreich. - In Mainz Gonsenheim produziert der mainzer Zucker- und Maschinenfabrikantensohn und Flugmaschinenwerksbesitzer mit eigener Flugschule Jacob Goedecker (32) auf dem Gonsenheimer Sand (20 17 nördlich des Waldfriedhofs), Doppeldecker für das Militär. - In Frankfurt kreist über dem Hauptbahnhof ein feindlicher französischer Flieger. Man schießt auf ihn vergeblich und verfolgt ihn mit Automobilen und Motorrädern. Die Beleuchtung im Hauptbahnhof wird gelöscht und auch die Strassenbahn fährt ohne Licht. Der Flieger taucht mehrmals auf. - In Frankfurt wird in der Friedrich Ebert Anlage 11 das Polizeipräsidium eröffnet. Das bisherige Präsidium (20 17 Oberlandesgericht FrankfurtZeil 42) wird vermietet und das Polizeigefängnis im Hinterhaus an das Amtsgericht angegliedert (2002 U-Haft Klapperfeldstrasse 5). - In Frankfurt kostet die Pferdedroschke tagsüber bis 2 Personen bis 800 Meter und nachts ab 23:00 Uhr bis 400 Meter, und bis 4 Personen tagsüber bis 600 Meter 50 Pfennig. Eine 5 te Person kostet 25 Pfennig Aufschlag. Jede Droschke hat ein mechanisches Gangwerk mit Preisanzeige. 1 Mark entspricht 5,6 Euro (20 22). - In Frankfurt muss das Automaten-Restaurant Zeil-Palast Zeil 123 den Betrieb einstellen. - In Frankfurt ist die Luftschiffhalle mit Gasbehälter nordöstlich des Hof Rebstock. - In Mainz findet ein erstes Deutsches Volkstrachtenfest statt. - In Mainz berichtet die Tageszeitung Mainzer Anzeiger von einem Fussballspiel des 1. Mainzer Fussballvereins vor 1.000 Zuschauern gegen die Fussballelf des Wehrmachts-Kreuzers SMS Mainz im Stadion an der Hartenbergstrasse, der vier Monate später versenkt wird. - In Mainz Kastel ist die Synagoge in der Frühlingstrasse schon längere Zeit nicht mehr benutzt. - In Frankfurt wird die konfessionsfeindliche polnische SPD Aktivistin Rosa Luxemburg (43) vertreten vom jüdischen frankfurter Rechtsanwalt Paul Levi (--) wegen ihrer Kriegsdienstverweigerungsreden vom Landgericht Frankfurt zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt. - In Frankfurt werden die Adlerwerke in der Weilburger Strasse zum größten Rüstungsbetrieb Frankfurts. - In Frankfurt nimmt der frankfurter Handschuhfabrikantensohn und Weltklasse Reiter Paul Heil (39) mit dem irischen Parcourspferd Grey Lad an einem Reitturnier teil. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 46 Pfennig auf 58 Pfennig. - In Wiesbaden stirbt der Verleger, Mundartdichter, Fastnacht Büttenredner und Herausgeber seiner Satirezeitung Wäsch-Bütt Franz Bossong (42). - In Hochheim ist die Sektkellerei Graeger mit französisches Schloss und Weingut Sansonnet und ihre Hauptexportmärkte England und USA. - In Wiesbaden sind alle sozialen Einrichtungen wie leergefegt, deshalb werden das Evangelische Vereinshaus Platter Strasse 2 und das evangelische biebricher Katharinenstift in Kriegslazarette umfunktioniert. - Die in Reims lebende frankfurter Sektkellereibesitzerfamilie Mumm wird enteignet und kehrt nach Frankfurt zurück. - In Wiesbaden meldet sich der evangelisch lutherische wiesbadener Pfarrer August Kortheuer (46) freiwillig als Feldprediger. - Der zweite offizielle Prinz Heinrich Flug führt über Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt. Limburg wird beim Flug von Köln nach Frankfurt überflogen. Es stürzen bei 4 Etappen 4 Offiziersflieger tödlich ab. - In Frankfurt ist das Theater Intimes Theater TROCADERO in der Bibergasse 8 an der Hauptwache von 20:30 Uhr 04:00 Uhr geöffnet. The six little Girls geben ihre Debutvorstellung. Der Kammersänger Heinz Lebrun, die Tango-Tänzer Pluton et Lucerito treten auf. Es werden 10 erstklassige Tanz-Attraktionen geboten. Das erstklassige Etablissement Moulin Rouge in der Friedenstrasse 4 (20 17 Iranische Bank) ist die ganze Nacht geöffnet. Das allerfeinste Cafe und Buffet Riche, in dem sich die vornehme Welt trifft, Zeil 52 ist neben dem Theater Orpheum. Im Arkadia in der Kaiserstrasse 67/69 wird das führende Tanzprogramm Frankfurts geboten. - Opel Rüsselsheim bietet Fahrräder und Motorwagen an. - In Frankfurt wird das Bordell Villa Bohnert wegen Prostitution alias Sexarbeit geschlossen. Die Prostituierten leben auf mit allem Komfort ausgestatteten Etagen. Die als schwarze Witwe bezeichnete Berta Bohnert (--) gibt zu zwei Prostituierte beschäftigt zu haben, für die anderen hat sie nur die Unterkunft gestellt und die ernormen Mieten kommen durch die individuelle Bewirtung zustande. - In Frankfurt kostet der Eintritt im Kristall-Palast Große Gallusstrasse 12 mit der Telefonnummer I 3825 für die Tänzerin Gretl Gritly, den Humoristen Oswald Naumann und die Meisterparodisten Fischer und Bergl 60 Pfennig, wobei die Kasse um 18:30 geöffnet wird. - In Frankfurt kostet 1 kg helles Osthafen-Brot 26 Pfennig, dunkles Brot kostet 25 Pfennig und noch dunkleres Brot nur 24 Pfennig. - In Frankfurt wird nach dem Ablauf der bayreuther Aufführungsrechte Wagners Parsifal in der Alten Oper erstmals aufgeführt. - In Frankfurt arbeiten in der Blücherstrasse 34 Prostituierte alias Sexarbeiterinnen als Haremsdamen verkleidet. - In Frankfurt setzt sich der Verein zum auftsteigenden Leben für die Nacktkultur ein. In der Nähe von Bad Homburg treffen sich Männer und Frauen zum Nacktsonnenbaden. - In Frankfurt zieht das 81. Infanterie-Regiment Landgraf Friedrich von Hessen Kassel unter ihrem Anführer Herzog Albrecht von Württemberg (St) (63) aus der Kaserne in der Gutleutstrasse 138 (20 17 Polizeirevier) an die Front bei Luxemburg. Er gilt als einer der fähigsten Heerführer Deutschland, setzt aber skrupellos schlecht ausgebildete Kriegsfreiwillige ein. - In Frankfurt verkauft der ehemalige Radrennfahrer Franz Verheyen (38) Aria Fahrräder mit 5 Jahre Garantie und kostenlosem Versand. Die Marke Konkurrenz kostet ab 39 Mark, das Damenfahrrad ab 55 Mark. Ein Fahrradschlauch kostet ab 2 Mark 27 Pfennig. Neben Fahrradzubehör verkauft er auch noch Nähmaschinen, Waffen und Uhren. - In Frankfurt hat die frankfurter Filiale der neu-isenburger Wurst und Konserverfabrik GA Müller in der Frankfurter Strasse die Telefonnummer HANSA 3116. GA Müller ist kein frankfurter Metzgerinnungsmitglied. - In Frankfurt ist die Erste Frankfurter Bratwurst- und Konserven-Fabrik Stroh & Co GmbH in der Rhön-Str 23. Stroh ist kein frankfurter Metzgerinnungsmitglied. - In Frankfurt gibt es die illustrierte Wochenschrift Hessich-Nassauischer Volksbote. - In Frankfurt hat das Hotel Russischer Hof am Hauptbahnhof 4 mit der Telefonnummer Amt I 2385 einen Rokoko-Saal. - In Frankfurt gibt es 29 Kinos alias Lichtspieltheater. - In Darmstadt kommt der 138. Jahrgang der Tageszeitung Darmstädter Zeitung im Großherzoglichen Staatsverlag heraus. Chefredakteur ist Hofrat Klaus Buschmann. Die Redaktion in der Wilhelminenstrasse 3 hat die Telefonnummer 2596 und die Geschäftsstelle in der Rheinstrasse 15 die Telefonnummer 80. Die Tageszeitung Darmstädter Zeitung warnt vor ausländischen Brieftauben. - In Darmstadt veranstaltet das Großherzogliche Hoftheater einen Vaterländischen Abend, wo am Ende die kleine Kriegsszene 1. Klasse nach der Grenze gespielt wird. - In Frankfurt wird die Elektrische Ausstellung in der Festhalle an der Messe eröffnet. - In Frankfurt wird die Anstalt für Irre und Epileptische zur psychiatrischen Univeritätsklinik erhoben, die die Gehirnkranken durch Entspannung alias Bettruhe mit neuen sedierenden Arzneien in riesigen Wachsälen liegend therapiert. Epileptiker werden mit Brom behandelt. Ein großer Teil ist mit der Sexualkrankheit Syphilis infiziert. Psychisch kranke Straftäter werden im Sinn der Rassenhygiene als erblich belastet separiert. - In den öffentlichen Heil- und Pflegeanstalten liegt die Patientensterblichkeit bei 6,6 %. - In Frankfurt verlegt der Fussball Club Frankfurt 80, der eigentlich Rugby spielt, seine Spielstätten durch das Entgegenkommen von Messegesellschaftsdirektor Modlinger auf das gesamte Messeglände der Frankfurter Festhalle bis zur Emser Brücke. Der Rugbyplatz auf dem Gelände der DECHEMA Theodor Heus Allee 25 wird als Frankfurter Stadion vorgestellt. Das Gelände soll der Ersten Gesellschaft der Stadt Frankfurt, den Studenten der neu gegründeten Universität, dem frankfurter Offizierssportverein in modernen Sportarten wie Rugby und Hockey und der Leichtathletik und dem Tennis dienen. Fussball wird hier nicht gespielt. Um über die beste Tennismannschaft Deutschlands zu verfügen verbündet sich der FC Frankfurt mit dem Lawntennis Verein, wodurch die international tätigen Tennisspieler Oscar Kreuzer (27), Freiherr Moritz von Bissing (28) Corneliusstrasse, Frl Bergmann, O von Müller, Lindpaintner, C Kreuzer, Dr Krengel und die Geschwister Weihermann gemeinsam trainieren. Der FC Frankfurt will mit der Eröffnung an Ostern, wann seit Jahren die internationalen Wettkämpfe abgehalten werden, seinen sportlichen Rivalen, den Palmengarten, übertreffen. Mitgliedschaften bei anderen Tennisvereinen werden verboten. Rugby soll zu einer olympischen Sportart gemacht werden, was aber scheitert, aber Frauen dürfen in den Sportarten Turnen, Schwimmen, Eislaufen, Fechten und Lawn Tennis in Berlin 19 16 teilnehmen. Der Fussball Club Frankfurt ändert seinen Namen in Sportclub Frankfurt 18 80. - In Frankfurt wird aufgrund von Protesten der Anwohner die Fahrradrennbahn Arena auf dem Vorplatz der Messehalle wegen des Motorenlärms der Motorräder der beliebten Steher-Rennen geschlossen. Im Riederwald wird im Ostpark eine neue 333 Meter lange Radrennbahn (20 19 Metro-Gebäude) mit Zugang von der Riederspießstrasse und zwei Tribünen angelegt. - Deutsche Automobile haben grundsätzlich Karbidlampen-Scheinwerfer. Elektrische Scheinwerfer sind Sonderausstattung. Taxis haben mittig an der Windschottwand ein FREI Schild und seitlich ein Nummernschild. - In Frankfurt erbaut das evangelische Marthahaus, geleitet von Pastor Grüneisen, in der Sophienstrasse 8 im Anbau ein eigenes Hotel. - In Mainz findet in der Stadthalle das erste Deutsche Volkstrachtenfest statt. - In Frankfurt veranstalten die Kleingeschoss Schützen Deutschlands im Schützenhaus der Schützengesellschaft Tell Hainer Weg ein Wettschießen. - In Wiesbaden werden Doppellichtvorsignale an den Bahnstrecken aufgestellt. - In Frankfurt wechselt die aus Bad Kissingen stammende Schauspielerin vom Schauspielhaus Hanna Ralph (26) an das Stadttheater Mainz. - In Frankfurt wird im Gallus das katholische Fürsorgeheim Monikaheim für Frauen in der Kostheimer Strasse 22 eröffnet. - In Frankfurt verkaufen die Adlerwerke ihre Fahrräder mit eigener Adler Freilaufnabe mit Rücktrittbremse und gesetzlich vorgeschriebener Garantiezeit. Dazu kann man Torpedo Doppel Übersetzung Freilaufnaben mit Rücktrittnabenbremsen für einen Mehrpreis von 25,00 Mark oder eine Doppel Felgen Bremse, die über ein Zugsystem sowohl auf das Vorderrad als auch auf das Hinterrad wirkt für 7,50 Mark als Sonderausstattung erhalten. Die Adler Fahrradmodelle sind von Modell 1 solides Tourenrad bis Modell 16 Transport Dreirad durchnummeriert. - Der in Eddersheim in der Flettnervilla geborene Erfinder Anton Flettner (29) stellt dem Reichsmarineamt einen lenkbaren Torpedo vor, was als technisch nicht realisierbar abgelehnt wird. - In Wiesbaden wird im Rathausfestsaal eine Ausstellung über Geschlechtskrankheiten mit einem Eintrittspreis von 25 Pfennig eröffnet, mit Führungen durch Ärzte, die über Sexualverkehr informieren, und donnerstags ist Frauentag. - In Wiesbaden wird in der Stiftstrasse 16 nach 4 Jahren das Theater Skala wieder in das ursprüngliche Theater Reichshallentheater umbenannt. - Der in Frankfurt geborene jüdische frankfurter Bankierssohn und Bühnenautor Ludwig Fulda (52) betätigt sich als begeisterter Kriegshetzer und einflußreicher Propagandist. - In Wiesbaden beginnt der aus Essen stammende Millionär Heinrich Kirchhoff (40) Beethovenstrasse 10, verheiratet mit Antonie Heinzberger, der seit 6 Jahren in Wiesbaden wohnt, mit dem väterlichen Erbe eine Kunstsammlung anzulegen und kauft moderne Jugendstilbilder und impressionistische Bilder. - In Flörsheim beginnt der jüdische Bäckersohn Jakob Altmaier (25), der gleichzeitig Kriegsdienst leistet, unter dem Pseudonym Gänskippelschorsch alias Gänsehügelgeorg in der Flörsheimer Zeitung Leserbriefe in Mundart zu schreiben. -  In Mainz findet die 29. Internationale Mainzer Ruderregatta statt. - In Darmstadt Jugenheim gibt es ein Erziehungsheim für schwer erziehbare Kinder und Waisen. - In Darmstadt wird die Fassade des Rathauses renoviert. Das Innere des Rathauses bleibt noch Jahrzehnte in heruntergekommenem Zustand. - In Frankfurt wird das Fernsprechamt HANSA für Telefongespräche eröffnet. - In Bad Homburg gibt es den Taunusboten als bad homburger Tageszeitung Taunusbote, Homburger Tageblatt. - Der in Frankfurt geborene essener Artillerieexperte bei Krupp Fritz Rausenberger (46) erreicht mit seiner grössten Kanone der Welt alias Dicke Berta eine Schussdistanz von rund 13 Kilometer, die erfolgreich in Belgien eingesetzt wird. - In Dresden steht die größte deutsche Tabakzigarettenfabrik, in der handgedrehte Zigaretten der Marke Salem Aleikum hergestellt werden. Ausländische Zigaretten sind wesentlich teurer. - In Bad Homburg stirbt der in Litauen geborene und in Köln lebende jüdische russischdeutsche Präsident der seit 17 Jahren bestehenden Zionistischen Weltorganisation auf einer Reise. - In Frankfurt hat sich die Zahl der Einwohner auf der Zeil in 20 Jahren um 60 % und die Anzahl an Einzelhandelsgeschäften um 50 % verringert. - Der in Dresden geborene Enkel der morganatischen hessenkasseler Kurfürstenmätresse und Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz (++) Freiherr Wilhelm Friedrich Maximilian von Fabrice (69) stirbt. Seine in Grimma geborene Tochter Ellinka von Fabrice (39) ist mit dem in Frankfurt geborenen jüdischen Industriellenneffen Paul von Gans (48) verheiratet. - In Wiesbaden Frauenstein kauft xxx von der Leyen (--) den Grorother Hof. - In Frankfurt gründet der evangelische frankfurter Adler-Direktorensohn und Jurist Hans Majer-Leonhard (30) Corneliusstrasse 22 die Frankfurter Genealogische Gesellschaft. Sein Bruder ist der Lehrer Ernst Majer-Leonhard (25) verheiratet mit der Jüdin Emma Koch (--), der in den Generalstab Abteilung Kriegsgeschichte berufen wird. - In Wiesbaden veranstaltet der Wiesbadener Automobil Club eine Clubfahrt an die Westfront. - In Mainz gehören alle Zementwerke, Weisenau, Budenheim und Ingelheim zu Heidelberger Zement. - In Frankfurt demonstriert die internationale jüdische Metallhandelsfirma Beer, Sondheimer und Co mit ihrem neuerbauten Firmensitz Ecke Bockenheimer Landstrasse 25 / Kettenhofweg 22 ihre marktbeherrschende Stellung im deutschen Kaiserreich neben der jüdischen frankfurter Metallgesellschaft. - In Rüsselsheim wird der größte von Opel gebaute Grand Prix Rennwagen mit 12.600 ccm Vierzylindermotor mit 16 V-förmig hängenden Ventilen sowie einer obenliegenden Nockenwelle mit Königswellenantrieb mit 260 PS in der gelben Opel Werksfarbe vorgestellt, der aber vorerst nicht eingesetzt werden kann. Die Opel Werksfahrer Carl Jörns (39), Emile Erndtmann (--)  Franz Breckheimer (--) startet beim Grossen Preis von Frankreich in Lyon mit ihren von der Werksfarbe gelb in die deutsche Landesfarbe weiss umlakierten Opel 4500 ccm Reihenvierzylindermotor Rennwagen. - In Frankfurt wird der Frankfurter Tennis Club im Palmengarten gegründet, der auch Clublokal wird. - Grafensohn Eberhard von Büdingen (05) wird als Sohn von Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (30) geboren. - In Frankfurt kommt der 24. Jahrgang der frankfurter Boulevard-Zeitung Die Sonne - Frankfurter Bürgerzeitung heraus. - In Frankfurt gibt es bei 240 Pferdedroschken schon 114 automobile Kraftdroschken. - In Frankfurt bricht der evangelische Pfarrerssohn, Doktor der Philosophie, Redakteur und Schriftsteller Edward Stiglbauer (46) als überzeugter Pazifist vom Hirschgraben in die Schweiz auf, was ihm in der Presse übelgenommen wird und wo er seinen Roman Der Felsen von Monaco schreibt und weiter ein anerkannter Schriftsteller bleibt und nicht mehr zurückkehrt. - Der in Offenbach aufgewachsene Clemens von Brentano (28) wird Mitglied der Generalverwaltung im besetzten Belgien. - In Hanau wird der Goldschmied und Kunstmaler Fritz Löhr (44) eingezogen. - In Frankfurt ist der Pelzhandel von drei oder vier Pelzgroßhändlern dominiert, die aber als Kommissionäre leipziger Großhändler fungieren. Pelzhändler sind meist gleichzeitig Rauchwarengroßhändler. Rauchwarenproduzenten spielen in Frankfurt keine Rolle. - In Flörsheim schließt die flörsheimer Fayencemanufaktur in der Untermainstrasse 21. - In Rüsselsheim zieht die rüsselsheimer Volksbank an die Mainstraße. - In Frankfurt wird in der Villa Kotzberg Senkenberganlage 26 von Karl Kotzenberg (--) eines der letzten religiösen und mythischen Glasmalereien nach Skizzen des Malers Hans Thoma (--) von Hans Drinnenburg (--), das Glasbild Ruhe auf der Flucht, fertiggestellt. - In Wiesbaden eröffnet Edwin Georg Dengel (--) an der Ecke Rheinstraße 41/Luisenplatz das erste Wiesbadener Filmtheater Kaiser-Kino (2022  Dessous Geschäft Bäumcher). - In Wiesbaden erhält die Berufsfeuerwehr ein Spritzenautomobil. - In Darmstadt vermarktet die Chemiefabrik Röhm und Haas ein Waschmittelenzym, wobei Otto Röhm (38) wegen des Krieges zu seinem abgetrennten Filialwerk nach  Philadelphia wechselt. - In Darmstadt ist der in Worms geborene darmstädter Georg Hoffmann Rotorwerke Gründer Georg Theodor Hoffmann (39) Verantwortlicher für die Flugmotorenentwicklung der Maschinenfabrik Georg Goebel Maschinen und Apparatebau. - In Frankfurt wird erstmals eine verfilmte Oper, die Oper Martha von Flotow, gezeigt, die der Kaufmännische Verein in seinem Saal aufführt. - In Mainz hat die Kleinbrauerei Brauerei Birnbaumbräu von Franz Geier (--) in der Birnbaumgasse 5 die Telefonnummer 1615 und die Telegrammadresse Birnbaumbräu. - In Frankfurt Fechenheim  zieht der Metallwarenhersteller Bauer nach Hanau Klein-Auheim, wo Bauer Fahrräder und Fahrradzubehör hergestellt wird. - In Wiesbaden wird das Hotel Kaisersaal mit Variete Theater in der Dotzheimer Landstrasse 19 letzmals so im Adressbuch eingetragen. - In Mainz gehört das Kino Tonbild Theater am Bischofsplatz, das Kino Union Theater am Neubrunnenplatz und das Kino Schiller Theater in der Stadtamhoferstrasse Josef Schmitz (--). - In Hanau hat die seit 72 Jahren bestehende hanauer Juwelenfabrikation Kreuter in den letzten 16 Jahren fast 700 Kronjuwelen und in den letzten 14 Jahren 28.?700 Schmuckstücke hergestellt. Seit 35 Jahren vertreibt die Juwelenschmiede ihre Schmuckstücke auch über den jüdischen frankfurter Juwelier bzw Hofjuwelier Koch Biebergasse 8 bzw Kaiserstrasse. Weiter Teilhaber sind Otto Koch (--) und Hermann Netter (--). - In Rüsselsheim hat der ehemalige Opel Arbeiter, Radrennfahrer und wiener Opel Generalvertreter für Österreich Otto Beyschlag (--) alle insgesamt 150 Opel Automobile nach Österreich verkauft. - In Frankfurt lässt der Feuerwehrchef alias Branddirektor Johannes Schänker (48) die Frankfurter Berufsfeuerwehr von den Adlerwerken voll motorisieren. - In Wiesbaden hat die Landesbank in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) mit 28 Landesbankstellen und 175 nebenamtlich verwalteten Sammelstellen in den kleineren Landgemeinden 3.500 Kontokorrentkonten mit einem Guthaben von 11,5 Millionen Mark. Gleichzeitig gewährt sie Kredite von 15 Millionen Mark. Die Nassauische Sparkasse ist die zweitgrößte Sparkasse Deutschlands. - Fremdenverkehrsindustrie und Kurbetrieb fallen komplett aus. - In Mainz Kastel richtet wird in der Ludwigsplatzschule ein Rekrutendepot eingerichtet. - In Mainz Kastel wird die Karnevalsgesellschaft Die Bettschoner gegründet, deren Vorsitzender Peter Zuckmayer (--) wird. - In Bad Vilbel ist das ehemalige Landgericht mit Gefängnis in der Bergstrasse 35 ein Armenhaus, in dem auch Obdachlose untergebracht werden. - In Frankfurt wird auf dem Sportplatz Taunusblick die Frankfurter Lawn Tennis Gesellschaft gegründet, die kurz darauf in Frankfurter Tennis Club 19 14 umbenannt wird. - In Wiesbaden hat der Wiesbadener Automobil Club WAC sein Clublokal im Hotel Metropol Moritzstrasse 29. Es gibt eine Sektion Starkenburg und Rheinhessen in Darmstadt. - In Kloster Eberbach ist die Heil- und Pflegeanstalt Eichberg auf 750 psychisch kranke Patienten alias Verrückte angewachsen.

1913 Wetter: Missernte. Weinlese besonders schlecht. - Der in Darmstadt geborene Jurist und ehemalige Geheime Oberfinanzrat Karl Glässing (47) wird wiesbadener Oberbürgermeister. - In Frankfurt hält die polnische SPD Aktivistin Rosa Luxemburg (42) im Gasthaus Liederhalle in der Basaltstrasse eine Kriegsdienstverweigerungsrede, eine weitere in Fechenheim. - In Frankfurt wird die stählerne Deutschherrnbrücke als Eisenbahnbrücke mit einem Fussgängerübergang eröffnet und am Danziger Platz der Ostbahnhof der Frankfurt-Hanauer Eisenbahngesellschaft eröffnet, weshalb auf der Verbindungsbahn alias Stadtbahn am Mainufer der Frachtransport und Schwertransport eingestellt werden kann, der über die Deutschenherrnbrücke südlich um Frankfurt herum über den Südbahnhof in Sachsenhausen zum Osthafenarm umgeleitet werden kann. Die Verbindungsbahn vom Hauptbahnhof wird zur Frankfurter Hafenbahn. - Der frankfurter Fussballverein FFV Kickers Victoria wird süddeutscher Vizemeister. - In Mainz Weisenau betreibt die Unionsbrauerei Groß Gerau das Gasthaus Zum weißen Ross. Die Unionsbrauerei bringt das Bier mit Kraftfahrzeugen. - Wiesbaden hat 56.000 Kurgäste. - In Wiesbaden wird das Erdgeschoss der Prunk Villa Clementine Frankfurter Strasse 1 in eine Garage umgewandelt. - In Mainz wird der unsinnige Brauch beim Fastnachtsumzug die Laternen tagsüber anzuzünden und zur Dämmerung zu löschen letztmalig gepflegt. - Mainz hat 122.060 Einwohner. - In Frankfurt Goldstein produziert der Flugzeugpionier August Euler (45) auf dem Hofgut Goldstein Gelände den Euler Miitär Doppeldecker II. - In Frankfurt wird der frankfurter Bankier Maximilian von Goldschmidt Rothschild (--) in den Freiherrenstand erhoben. Er wird Freiherr von Wroniawy in Posen. - In Darmstadt eröffnet die nichtschlagende katholische Studentenverbindung KDStV Nassovia Darmstadt ein Verbindungshaus Ballonplatz 5 alias Alexanderstrasse 29 gegenüber der Hochschule. - In Frankfurt hält der Senior Leo Stahl im Gasthaus Faust mit Arkaden links anschließend an das städtische Theater Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz die Gründungskneipe der katholischen Studentenverbindung KDStV Hasso Nassovia Frankfurt. - In Wiesbaden wird der ehemalige badkreuznacher Kurorchesterdirigent und wiesbadener Kurhaus Musikdirektor Carl Schuricht (33) mit seiner Erstaufführung von Gustav Mahlers (++) 8. Sinfonie deutschlandweit bekannt. - Der in Frankfurt geborene Großindustrielle Gustav Hermann von Passavant (St) (41) heiratet Freiherrentochter Leopoldine von Franckenstein (St) (39) alias Leopoldine von Frankenstein. - In Wiesbaden eröffnet die Germania Brauerei Wiesbaden Mainzer Strasse 99 (20 16 Mc Donalds) eine Flaschenbierabteilung. - Der mainzer Fussballclub Hassia 05 fusioniert mit dem Fussballclub Hermannia 19 07 und lässt sich als 1. Mainzer Fussballverein 19 05 eintragen. - In Frankfurt tritt der international bekannte Degenkünstler Karl Hopf (--) im Schumann Theater am Bahnhofsplatz Hauptbahnhof 16 auf. Er pflegt einen luxuriösen Lebensstil. Beim Giftmordversuch mit einer Mischung aus Arsen und Tuberkulosefluid an seiner dritten Frau wird er im Diakonissenkrankenhaus verhaftet. Er wird wegen Mordes an seiner ersten Frau, seinem unehelichen Sohn und seinen Eltern vom Frankfurter Geschworenengericht zum Tode verurteilt und im Gefängnis Frankfurt Preungesheim hingerichtet, wobei der frankfurter Kriminalchemiker Georg Popp (52) Gutachten erstellt. Mordmotive sind Lebensversicherungsbetrug. - In Darmstadt landet der Zeppelin Viktoria Luise auf dem darmstädter Exerzierplatz. - In Wiesbaden ist auf dem ehemaligen Badehaus Zum Adler über der 64° Grad Celsius warmen Adlerquelle das städtische Badehaus mit irischrömischem Bad (20 16 Kaiser Friedrich Therme Langgasse 38) und russischem Dampfbad mit Schwimmhalle eröffnet. - In Eppstein erlaubt der im Nordharz geborene Fürst Christian Ernst von Stolberg Wernigerode (St) (50) Burgfestspiele auf der Ruine abzuhalten. - In Frankfurt startet das Luftschiff Zeppelin Viktoria Luise mit Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (45) und seiner Frau Gräfin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (42) unter Kapitän Erich Blew zu einer dreieinhalbstündigen Fahrt in den Taunus, am Rhein entlang nach Oppenheim und kehrt durch den Odenwald und Reinheim über Schloss Wolfsgarten bei Langen wieder nach Frankfurt am Main zurück. - In Frankfurt versuchen antisemitische Kreise die Einweihung des Heinrich Heine Denkmals zu verhindern. - In Frankfurt kommen 10.600 Schiffe an. - In Frankfurt gibt es 78.912 Arbeitslose. - In Frankfurt Schwanheim wirbt das Wald Café an der Endstation der Frankfurter Waldbahn mit eigener Conditorei, Café, Tee und Schokolade. - In Sprendlingen muss ein Aeroplan auf dem Gestüt Mariahall notlanden. - In Massenheim wird der letzte Webstuhl außer Betrieb genommen. - Das höchster Farbwerke Hoechst Aufsichtsratsmitglied und Gründerschwiegersohn Walther vom Rath (56) wird geadelt, aber sein Namensteil vom nicht in das Adelsprädikat von geändert. - In Frankfurt fordern Aktivisten und Frauenvereine die Abschaffung aller Bordelle, weil dort widernatürliche Massenunzucht betrieben werde. - In Frankfurt werden 50-60 Prostituierte alias Sexarbeiterinnen aus der Metzgergasse und einigen Seitengassen der Schnurgasse vertrieben. - In Frankfurt verbreitet der Redakteur Karl Wassmann (--) der Zeitschrift Freigeist, dass das Arsenhaltige Heilmittel Salvarsan gegen die Syphilis von Paul Ehrlich (--) an Menschen und speziell an Prostituierten alias Sexarbeiterinnen getestet würde und dabei schon mehrere Personen, die auch noch zwangsweise damit behandelt wurden, gestorben seien und löst damit einen Skandal aus, wohl wissend, dass es das einzige wirksame Heilmittel ist. Die Verkaufszahlen seiner Zeitschrift Freigeist steigen aber nur kurzfristig und die Behauptung muss öffentlich zurückgenommen werden. - In Frankfurt wird eine Zweigstelle Deutsche Liga zur Bekämpfung des Frauenhandels in der Adlerflychtstrasse 2 zur Bereicherung an Spendengeldern genutzt. - In Frankfurt Sindlingen wird die Ortskanalisation gebaut. - In Mainz stirbt ein junger Mann während der Fastnacht im Dom. - In Buchschlag wird der in Basel geborene Anwaltssohn und Schriftsteller Rudolf Binding (46) Bürgermeister. - In Frankfurt wohnt die Opernballerina im Kinderballett der Frankfurter Oper La Jana (08) alias Henriette Niederauer im Großen Hirschgraben. - In Wiesbaden gibt es die 14 tägige Zeitschrift Weltkulturhauptstadt Wiebaden. - In Frankfurt gründet der jüdische und evangelisch getaufte Cassella Teilhaber und in den Adelsstand erhobene Carl von Weinberg (52) auf dem Hofgut Goldstein den Frankfurter Golf Club mit einem 9-Loch-Platz und wird sein erster Präsident. - In Frankfurt erscheint die erste wöchentliche Illustriertenausgabe Das illustrierte Blatt im Societäts Verlag. - In Darmstadt Weiterstadt Braunshardt mietet die Deutsche Frauenschule Leiterin Fräulein Lemp (St) (48) das Schloss Braunshardt und funktioniert es zu einer Frauenschule um. - In Mainz braut die einzige noch bestehende kleine Hausbrauerei Zum Birnbaum in der Birnbaumgasse 5 von Franz Geier extra Schützenfestbier zum Verbandsschießen. Man wirbt typisch bayrisch mit bayrischem Rettich zur Schützenwurst. - In Frankfurt wird aus dem Hofpiz Savoy-Hotel in der Wiesenhüttenstr 42 das Savoy Hotel. - In Frankfurt setzt der Hafen 5 Millionen Tonnen um. - In Frankfurt produziert das städtische Elektrizitätswerk 45,3 mwh Strom. - Der durchschnittliche tarifliche Stundenlohn eines Facharbeiters beträgt 66 Pfennig, eines Hilfsarbeiters 40 Pfennig. - Der in Georgenborn geborene General Ludwig Wilhelm Lauter (58) wird im Rahmen des 25-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (54) in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben. - Beim Prinz Heinrich Flug gibt es die Etappe Wiesbaden. - Der erste offizielle Prinz Heinrich Flug, bei dem ua Zeppelin Luftschiffe und ein Mars Eindecker der Deutschen Flugzeug Werke teilnehmen, führt über Wiesbaden. - In Eppstein werden auf Burg Eppstein sehr erfolgreich Burgfestspiele begonnen, bei denen nur Einheimische und nur zum Thema Eppstein mitspielen. Es treten rund 280 Laienspieler und Statisten auf. - In Frankfurt verkauft der Kunstsalon Schames des jüdischen frankfurter Kunsthändlers Ludwig Schames (61) in der Ecke Börsenstrasse 2–4/Börsenplatz deutsche Expressionisten wie den Maler August Macke (26) und Max Pechstein (32),  - In Offenbach zieht die Fassondreherei Heyne, die mit 400 Mitarbeitern als drittgrößter offenbacher Betrieb mit einem Schraubenautomaten Metallschrauben herstellt, in die Ludwigstrasse am Hafen um. - In Bad Homburg wird im Kurtheater der erste Blockbuster der Filmgeschichte, der zweistündige italienische Stummfilm und Monumentalfilm mit über 5.000 Statisten Quo Vadis mit dem Kurorchester vorgeführt. - In Frankfurt führt das Schumann Theater am Hauptbahnhof 16 die dramatische Humoreske Dodgeschosse des in Mainz geborenen Schriftstellersohnes und Journalisten Adolf Stoltze (71) auf. - In Frankfurt gibt es das Theater Variete Colosseum in der Allerheiligenstrasse mit Großstadt Programm. - In Frankfurt hat das Restaurant Gerbermühle eine eigene Bahnstation, einen elektrischen Strassenbahn Anschluss in Oberrad und auf dem Main einen Personen-Flußdampfer-Anschluss, der halbstündlich zum Fahrtor fährt und nachts bis 23:10 Uhr verkehrt. Es gibt große Militär-Konzerte. - In Frankfurt erhält im Kristallpalast im Behagel Haus in der Großen Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19) Maidie Rose mit den Artisten The great Annetty's nicht nur für ihren Bananentanz sondern auch für ihre Schönheit stürmischen Beifall. - In Frankfurt gibt es die Nachtbar Moulin Rouge in der Friedensstrasse 4 neben dem Frankfurter Hof, die als Bordell die ganze Nacht geöffnet ist. - In Frankfurt berichtet nach einer gewonnenen Unterlassungsklage des frankfurter Wurstfabrikanten Heinrich Bauer die Zeitung Frankfurter Generalanzeiger, dass die Handelskammer dem Minister für Handel und Gewerbe eine strenge Eingrenzung von Produktionsberechtigten der Frankfurter Würstchen empfiehlt, historisch bedingt aber auch einige angrenzende Gemeinden und Städte miteinschließen muss, obwohl das nach dem strengen amerikanischen Pure Food Law, das ausschließlich die Produktion im Ursprungsort erlaubt, nicht geht. - In Frankfurt Sprendlingen kommt die Kreppel-Zeitung zur Fastnachtszeit heraus, die der Wirt des Gasthauses Zum Löwen herausgibt. - In Wiesbaden Erbenheim dreht der Flieger Freiherr Manfred von Richthofen (21) alias Der rote Baron auf einem Prinz Heinrich Flugtag eine Platzrunde, wobei das Zeppelin Luftschiff Viktoria landet. - In Wiesbaden Rambach führt die 14 köpfige örtliche Amateurtheatergruppe Die Lohengriner im Gasthaus Zum Hirsch das Stück Der Lorbeer dem Sieger außergewöhnlich professionell auf. - In Mainz findet der 27. Deutsche Weinbau Kongress statt. - In Wiesbaden wird auf dem Artillerie-Kasernen Gelände Rheinstrasse 55 die Nassauische Bibliothek erbaut. - In Wiesbaden werden die Wiesbaden Championships alias Wiesbaden Cup im Tennis ausgetragen. - Der frankfurter Allroundsportler ua Doppelweltmeister und Wimbledon Tennisspieler, Hockeyspieler und Sportreiter, Freiherr Moritz von Bissing (27) heiratet die jüdische frankfurter Industriellentochter Gerda Merton (27), die Tochter des jüdischprotestantisch konvertierten Metallgesellschaftsgründers William Moses alias Wilhelm Merton (65). - In Mainz wird das Kino Herzog Kino an der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) eröffnet. - In Höchst erhöhen die Mainkraftwerke MKW ihre Leistung auf 9 MegaWatt Strom. - In Wiesbaden wird das städtische römisch-irisch-russische Kaiser Friedrich Bad Langgasse 38-40 mit 50 Bädern, Dampfbad, Sprudelbad, Schwimmbecken und Aufzügen mit dem Wasser der Adlerquelle und der Kochbunnenquelle im Jugenstil eröffnet. - In Rüsselsheim ersetzt der Automobilhersteller Opel das Oberklassemodell Opel 13/30 PS durch das größere Opel 14/30 PS. - Alle deutschen Automobile definieren sich über ihre individuelle Kühlerform. - Der Besitzer von Schloss Schönborn in Heusenstamm, der katholische Graf Friedrich Carl von Schönborn Wiesentheid (St) (66), verheiratet mit der italienischen Markgräfin Julia de Pallavicini (56), stirbt in Wiesentheid. - In Frankfurt haben die Adlerwerke 6.000 Mitarbeiter. Man produziert Automobile, Tourenwagen, Kleine Wagen, Lieferungswagen, Droschken, Lastwagen und Luftschiffmotoren und hat die Telegrammadresse ADLERAUTO. - In Hoechst arbeiten bei Farbwerke Hoechst 9.000 Arbeiter ohne eine Unterscheidung mit Angestellten. - Der in Mainz geborene wiesbadener Buchhändlersohn Georg Jacoby (31) spielt seine erste Hauptrolle im Film  Buckelhannes und hat sein Regiedebut im Film Madame Incognito, den sein Vater, der wiesbadener Buchhändler  Wilhelm Jacoby (48) geschrieben hat und der Jugendverbot erhält. - Die BASF realisiert die großindustrielle Herstellung von Stickstoff aus der Luft und die künstliche Herstellung von Ammoniak, wodurch dringend benötigter künstlicher Dünger hergestellt werden kann und die deutsche Sprengstoffherstellung keine Lieferprobleme mehr hat. - In Deutschland tritt das Gesetz gegen Mädchenhandel in Kraft tritt, das das Anwerben und Verschleppen minderjähriger Frauen unter Strafe stellt, was aber fast nie angewendet werden muss und sich als Zugeständnis auf die von religiösen Frauengruppen massiv geschürte Angst vor Verschleppung ins Ausland und als weiße Sklaverei bezeichnet von Medien zur Umsatzsteigerung erweist. Prostitution alias Sexarbeit findet trotzdem im privaten Umfeld als Gelegenheitsprostition wegen besonders niedriger Bezahlung von Dienstmädchen und Haushaltshilfen statt. - Das frankfurter EFSC Schwimmclub Mitglied Elsa Müller (--) wird Süddeutsche Meisterin im Brustschwimmen. - In Wiesbaden eröffnet in der Webergasse 9 das Holländische Cafe oder Bols-Stube, wo die Wirtin Anna Grünebaum-Berghäuser in einer Art Erlebnisgastronomie mit ihren Bedienungen in holländischer Tracht Gäste erfreut. Als Filiale gibt es für sonnige Tage eine Hütte mit Biergarten im Nerotal.  - In Frankfurt gehören das Luitpold Etablissement alias Hotels Luitpold Taunusstrasse 35 und das Luitpold Lichtspieltheater alias Kino in der Kaiserstrasse 64 zusammen. - In Mainz überfliegt das Luftschiff Zeppelin ZIII die Flussregion, wobei die Besatzung Bodenaufnahmen ua vom mainzer Zollhafen macht, wobei der Kaiser Karl Ring den nördlichen Stadtrad bildet. Am Feldbergplatz befindet sich das schwimmende mainzer Flussschwimmbad. Nördlich der Goethestrasse gibt es nur wenig Bebauung. - In Rüsselsheim wird von bayerischen Opelmitarbeitern, die sich beim Schaab-Louis treffen, der Bayernverein Neuschwanstein und daraus ein Gebirgstrachtenverein Almrausch mit Vereinslokal Zur Stadt Wiesbaden gegründet, wo man samstags unter dem Vorsitz von Sigmund Scholl Musik macht, singt und bayerisches Brauchtum pflegt, wobei die beliebteste , die miesbacher Tracht übernommen wird. - In Frankfurt gibt es im Kochkunstmuseum in der Windmühlstrasse 1 eine Dauerausstellung, die werktags für 50 Pfennig besucht werden kann. Es werden nicht die ältesten sondern die modernsten Küchen ausgestellt. - In Offenbach ist die Eisenfabrik und Eisengiesserei Fredenhagen führend im Bau von Aufzügen. Es gibt die Maschinenfabrik und Motorenfabrik Vogel. - In Frankfurt sind im Adressbuch Frankfurt am Main und Umgebung  vom frankfurter Verlag August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft Stiftstrasse 52 Telefonnummer 6112, alle Einwohner nicht nur nach dem Alphabet, sondern auch nach Strassenname, Hausnummer und Stockwerk geordet. Dazu kommen Register für Gewerbe, Kirchen, Schulen und Behörden. Neben einigen Werbeanzeigen dient es aber auch als Verkaufsportal für Grundstücke und Immobilien. Der Berliner August Scherl ist der nichtjüdische Hauptkonkurrent der jüdischen Zeitungsmogule Leopold Ullstein und Rudolf Mosse. - In Darmstadt wird am Weissen Turm das jüdische Textilkaufhaus Rothschild Marktplatz 2 von Siegmund Rothschild (--) mit rückseitigen Arkaden (20 21 Kaufhaus Henschel) renoviert. - In Frankfurt verkauft die Seifenfabrik Mouson ihr neuestes Parfüm Königsflieder in Flacons zu 4,50 Mark. 1 Mark entspricht 5,6 Euro (20 22). - In Frankfurt findet eine Ausstellung mit Fotografien von Arbeiten des mittelalterlichen italienischen Malers Antonio da Correggio statt. - In Frankfurt logiert Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (31) im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17. - In Deutschland werden 13 Milliarden handgedrehte oder selbstgedrehte Zigaretten verkonsumiert, was dem 20 fachen seit 20 Jahren entspricht. Der gesamte deutsche Markt wird von der British American Tobacco Company dominiert. - In Offenbach ist der Fecht Club Offenbach der größte deutsche Fechtverein, dahinter folgt der Fecht Club Darmstadt mit 106 Mitgliedern. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, hat die Farbwerke Höchst Aktiengesellschaft einen Umsatz von 100 Millionen Mark, der mit 8.893 Mitarbeitern produziert wird. - In Frankfurt Griesheim erhält der Höchst-Chemiker Fritz Klatte (--) für seinen Polyvinylacetat Kunststoff Mowilith ein Patent. - In Wiesbaden Schierstein bewirbt der pharmazeutische Bonbonhersteller Georg Dallmann (55) seine koffeinhaltigen Kola-Dallmann Bonbons als Sportaufputschmittel (2012 Katjes Konzern). - In Mainz Weisenau erhält der Spengler Josef Baroli, der auch Automobile und Fahrräder verkauft, für seine neueröffnete älteste mainzer und (20 21 noch existenten) Fahrschule Hohlstrasse 48 eine großherzoglich hessendarmstädter Lizenz um Personen zu Führern von Kraftfahrzeugen der Classe I und IIIa auszubilden. - In Frankfurt führt der Automobilhersteller Adlerwerke auf dem Feldberg Test mit seinen LKWs für das rumänische Militär durch. - In Frankfurt ist der in Polen geborene Arztsohn und mainzer Intendant Max Behrend (51) weiter auch frankfurter Theater Intendant, wobei er den in Wiesbaden geborenen Kunstgärtnersohn und modernen Bühnenmaler Lothar Schenck (24) alias Lothar Schenck von Trapp erfolgreich an das Darmstädter Hoftheater vermittelt. - In Mainz ist die größte Zuckerwarenfabrik Hessens von Lorenz Goebel (--) Gymnasiumstrasse 8 mit Ladengeschäft in der Fuststrasse für ihre Himbeerbonbons berühmt und geschäftlich auf ihrem Höhepunkt. - In Frankfurt wird der neoorthodoxe jüdische frankfurter Chemiker, Montanindustrielle spätere Commerzbank Aufsichtsrat Albert Sondheimer (37), der in der im Vorjahr erbauten neoklassizistischen Villa Bockenheimer Landstrasse 102 mit Blick auf den Rothschildpark wohnt, beitragendes Mitglied im Frankfurter Automobil Club. - In Rüsselsheim wird der Opel Grand Prix Rennwagen mit 4000 ccm Vierzylindermotor und 16 V-förmig hängenden Ventilen und obenliegender Nockenwelle mit Königswellenantrieb gebaut. - In Darmstadt ist Finanzassessor Emil Zimmer (--) Präsident des Vereins Darmstädter Automobil Club, der die Vereinsgeschäfte bei sich zuhause in der Kiesstrasse 46 führt. - In Frankfurt behauptet der in Berlin geborene Naturapostel und Selbstdarsteller Karl Waßmann (--), dass das Syphilis-Medikament Salvarsan illegal an Prostituierten alias Sexarbeiterinnen getestet wird und diese Versuchskaninchen sind, was er in seiner Zeitschrift Deutscher Freigeist publiziert, worin er sich zum Anwalt der entrechteten Prostituierten und Gegner eines Salvarsan-Syndikats macht, wofür er wegen Beleidigung erfolgreich verklagt wird, wobei erkrankte Prostituierte alias Sexarbeiterinnen das Mittel als Arznei zwangsverordnet bekamen und weiter anwenden müssen. - In Darmstadt verlässt der Direktor Jakob Julius Scharvogel (52) die Keramikmanufaktur in der Noackstrasse 7. - In Frankfurt schenkt der in Frankfurt geborene jüdische offenbacher Lederwaren Industrielle Robert Hirsch (30), Westendstrasse 52, dem Städel Kunst Institut am Schaumainkai 63 das Henrie Matisse Gemälde fleurs et ceramique (20 11 mit einem Wert von 70 Millionen Euro teuerstes Städel Ausstellungsstück), wonach er vom hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (St) (45) geadelt wird, worauf er sich Robert von Hirsch nennen darf. Er ist Mitbesitzer des offenbacher Lederwarenkonzerns J Mayer Lederwarenfabrik in der Mainstrasse in Offenbach. Sein Vater ist Ferdinand Hirsch (70). - Der deutsche Kaiser und preußische König Wilhelm II von Zollern (St) (54) verbietet seinen Soldaten den anrüchigen sexbetonten Tanz Tango, der das Potential hat die Moral der Gesellschaft zu zersetzten, weil man dabei die Unterwäsche sehen kann. - In Frankfurt wird dem jüdischen deutschen Dichter Heinrich Heine (++) gegen den langjährigen erbitterten Widerstand von Preußen, Konservativen und Antisemiten ein erstes deutsches Denkmal gesetzt. - In Höchst wird der in Köln geborene hoechst AG Mitarbeiter Georg Schnitzler (29) in den Adelsstand erhoben bzw geadelt.  - In Frankfurt wird die Zeitung Frankfurter Volksblatt in Frankfurter Volkszeitung umbenannt. - In Hanau ist die Zeichenakademie alias Fachschule für die Edelmetallindustrie zu einer Kunstzeichenschule umfunktioniert, die sogar Aktzeichnen anbietet und mit einer Gesellenprüfung abgeschlossen wird. - In Frankfurt Sossenheim wird 16 Jahre nach der Einrichtung des Haltepunkt Sossenheim an der Eisenbahnlinie Höchst~Bad Soden ein Bahnhofsgebäude errichtet. - Der in Wiesbaden ausgebildete Schauspieler Hugo Werner-Kahle (31) spielt im Stummfilm Der Excentric-Club mit, den der jüdische frankfurter Kinokettenbesitzer mit seiner Produktionsgesellschaft Pagu Kaiserstraße 46 Paul Davidson (46) produziert. - In Mainz wird der in Celle geborene darmstädter Schauspieler Gustav Adolf Semler (28) vom Mainzer Stadttheater am Gutenbergplatz als Theaterschauspieler und Regisseur engagiert. - In Wiesbaden wird das Kino Thalia Theater mit 500 Plätzen und elegant ausgestattet in der Kirchgasse 72 neu erbaut. - In Preußen werden pikante Herrenfilm alias Sexfilme alias Softpornos durch die Zensurbehörden nach internen sittlichen Richtlinien durchsucht, wobei nicht nur  Ehebruchszenen, Entkleidungsszenen, Bettszenen und Apache- und Schiebertänze, sondern auch schon Umarmungs- und Kussszenen  zum Verbot führen können. - In Darmstadt wird die Zentralgenossenschaftsbank der hessischen Darlehnskassenvereine, die Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank Aktiengesellschaft, die die ländlichen Kreditgenossenschaften mit Geld versorgt, nach Frankfurt verlegt. - In Deutschland hat der Allgemeiner Deutscher Automobil Club im 10. Jahr 23.000 Mitglieder. - In Frankfurt beendet der schwergewichtige bayerische Gutsverwaltersohn und Schauspieler Max  Bayrhammer (46) ein 12 jähriges Engagement am städtischen Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz. Er hat sich auch gelegentlich am Raff Konservatorium alias Hoch Konservatorium Eschersheimer Landstraße 4 engagiert. - In Wiesbaden eröffnet der jüdische Joseph Herz Heimerdinger (--) ein Juweliergeschäft in der Wilhelmstrasse 38 (20 23 Arcade Einkaufszentrum). - In Bayern und der dazugehörigen Pfalz gibt es ein nach polizeilichen Kennzeichen geordnetes Automobil Verzeichnis Bayerns Kraftfahrzeug-Besitzer Adressbuch vom münchener Beka Verlag. - In Bad Homburg haben sich durch die Direktanbindung der Staatseisenbahn unter Umgehung der Stadt Frankfurt von Berlin die russischen Besucherzahlen in 13 Jahren verdreifacht. - In Mainz wird mit dem Bau der Stadtbibliothek Rheinallee 3 auch ein öffentliches Gebäude im Jugendstil errichtet. - In Offenbach erbaut die Portefeuillefabrik Krauss in der Ludwigstrasse 31 ein Lederverarbeitungsgebäude mit einer tempelartigen Fassade mit Schlangenleibern in den Medaillons und einem Krokodil über der Durchfahrt, was den Ursprung ihres Leders symbolisert. - In Offenbach wird in der Ludwigstrasse 178 das Verwaltungsgebäude der Heynefabrik mit Jugendstilelementen erbaut, wobei das Eingangsportal Säulen und Statuen aufweist. - Die Nassauische Sparkasse hat in 100 Schulen in Form von Schulsparkassen bei 9.250 Schulkindern auf ihren Schulsparbüchern 128.000 Mark eingesammelt, auf die es keine Zinsen gibt. - In Hochheim betreibt der Fotograf Hirchenheim ein Photographisches Atelier. - Mainz Kostheim wird eingemeindet.  - In Frankfurt bekommt die städtische Strassenbahn den fahlgelben elektrischen C-Triebwagen Nr 375 der von der Waggonwagenfabrik Gastell Mainz Mombach und der kölner Waggonfabrik Herbrand seit diesem Jahr gemeinsam neu entwickelt wurde, mit besonders kurzer Kupflung und leicht konisch zulaufender völlig flacher Front- und Heckpartie, der als Triebwagen mit einem 600 V Gleichstrommotor von Siemens & Halske 50 km/h schnell ist, in beide Richtungen fahren kann, bei einer Spurweite von 1.435 mm 18 Sitzplätze und 27 Stehplätze hat und bis 19 62 im Einsatz ist. Einstieg ist von der Seite. Alle flachen Fenster haben in der Ecke abgerudete große Sicherheitsglasscheiben. - In Frankfurt hat die nur für die Arbeiter 19 03  gegründete Eisenbahnspar- und Darlehenskasse später Sparda in der Hedderichstraße 25 nach 10 Jahren 6.100 Mitglieder, die Spareinlagen in Höhe von 500.000 Mark haben. - In Bad Vilbel werden Massenheim und Dortelweil an die elektrische Stromversorgung angeschlossen. - In Bad Vilbel wird eine Telegraphenamt mit Fernsprechstelle eingerichtet. - In Wiesbaden Schierstein wird in der Ziegelei Dr Peters ein 120 m langer Teilabschnitt eines mehrere hundert Meter langen Erdwerks aus der Michelsberger Kultur um 50 00 vor Chr entdeckt. - In Flörsheim zeigt eine Postkarte die völlig leere Hauptstrasse mit Kopfsteinpflaster und mit einem kleinen Platz mit Wasserpumpe unter einem Baum. Schräg gegenüber überragt beim Ziegeljugendstilgeschäftshaus der Werbeschriftzug Burkard Flesch Colonialwaren den Dachfirst, an dem auch ein Telegrafenmast mit 12 Drähten für die Telefonanschlüsse befestigt ist. Im Ecktürmchen über dem Eckeingang befindet sich im zweiten Stock eine 1 m hohe Nische mit einer Mutter Gottes Statue.

1912 Der in Wiesbaden Biebrich geborene protestantische luxemburger Großherzog und Herzog Wilhelm Alexander von Nassau Weilburg (St) (60) stirbt ohne männlichen Erben in Luxemburg. In Königstein ist das Luxemburger Schloss der Sommersitz seiner Mutter Großherzogin von Luxemburg Adelheid Marie von Anhalt Dessau (St) (79). - In Frankfurt wird der Osthafen eingeweiht. - In Frankfurt gastiert einen Monat lang der Circus Sarrasani ausverkauft in der Festhalle an der Messe. - In Mainz stellt die Rheinische Brauerei Wormser Strasse 151 ihren Braubetrieb ein, nachdem die Großaktionäre ihr Geld zurückforderten. - In Mainz übernimmt die Mainzer Actien Brauerei die Rheinische Brauerei Mainz-Weisenau. - In Wiesbaden besucht der deutsche Schriftsteller Hermann Löns den Kreisarzt Pilf in Bierstadt in der Neptunstrasse. - In Darmstadt ist das Hotel Hess Rheinstrasse 22 ein Luxushotel. - In Frankfurt Bockenheim ist Jakob Sprenger (28) bei der Post tätig. - Mainz hat 121.301 Einwohner. - Die in Frankfurt geborenen jüdisch evaangelisch konvertierten Brüder, Casella-Besitzersöhne, Chemiker und Großindustriellen Leo Gans (69) und Friedrich Ludwig Gans (79) werden vom deutschen Kaiser und preußischen König Wilhelm II von Zollern (St) (53) in den preußischen Adelsstand erhoben und nennen sich danach Leo von Gans und Friedrich Ludwig von Gans. - Die in Mainz startende Kette der Main-Kettendampfschleppschiffe erreicht ihre größte Länge von 396 Kilometern und reicht bis Bamberg. - In Idstein Heftrich wird mit Blei- und Kupferabbau begonnen. - In Frankfurt gibt die bedeutendste deutsche Filmproduktion Pagu Kaiserstrasse 64 ihren Stammsitz auf und zieht nach Berlin. In Frankfurt bleibt nur eine unbedeutende Filiale zurück. - In Darmstadt Griesheim verlegt August Euler (44) seine Flugzeugfabrik mit Flugschule und Werkstätten Flughafenstrasse nach Frankfurt Niederrad. - Erster amtlicher Postflug zwischen Darmstadt und Frankfurt mit dem Euler-Flugzeug Gelber Hund. - In Wiesbaden wird der ehemalige badkreuznacher Kurorchesterdirigent Carl Schuricht (32) Musikdirektor im wiesbadener Kurhaus. - In Mainz hat das Hotel Germania Rheinstrasse 43 von Franz Joseph Endres die Telefonnummer 4098. Es gibt fließendes Wasser und eine Centralheizung. - In Frankfurt wird auf Proteste der Anwohner des Bahnhofsviertels eine Kasernierung der Prostituierten alias Sexarbeiterinnen in der Mannheimer Strasse, die sogar auf der Strasse ihr Dienste anbieten sollen, diskutiert. Es kann aber keine Lösung gefunden werden. Die Freiheit der Prostituierten wird von Häuserspekulanten missbraucht. - In Frankfurt werden die Strassenbahnführerplätze an den Enden der Strassenbahnen ebenfalls verglast um die Mitarbeiter vor der Witterung zu schützen. - Bad Homburg erhält den Heilbadnamenszusatz Bad. - In Frankfurt wird das Kino Scala in der Schäfergasse 29 am Klaus Mann Platz als einziges noch bestehendes Kino (20 22 Eldorado) eröffnet. - In Darmstadt führen der Zeppelin LZ 10 Schwaben und Flugzeuge während der Postkartenwoche der hessendarmstädter Großherzogin Gräfin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (41) die erste amtlich genehmigte Luftpostbeförderung auf der Strecke Frankfurt, Darmstadt, Worms, Mainz und Frankfurt durch. - In Darmstadt veranstaltet der Verein Hessischer Automobil Club eine Non Stop Fahrt in den Schwarzwald. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Reit und Fahr Club vor der Festhalle an der Messe ein Preis-Reiten, -Springen, -Fahren. - In Frankfurt hat der betrügerische Champagner-Händler, Aktienjongleur und illegale Buchmacher Ludwig Christian Haeusser (31) eine Erweckung zum Messias. Er lässt sch die Haare wachsen, zieht in Mönchskutte von Ort zu Ort und schart eine meist weibliche Fangemeinde um sich, an der sich der überstreng erzogene verheiratete Revolutionär auch sexuell vergeht. Er wird der bekannteste Inflationsheilige. - In Frankfurt gibt es 82.742 Arbeitslose. - Der in Frankfurt lebende Maler Wilhelm Steinhausen (66), der in der Wolfsgangstrasse 152 wohnt und dort ein eigenes Observatorium auf dem Dach hat, kauft sich die Burg Schöneck im Hunsrück. - Dem frankfurter Handschuhfabrikantensohn und Weltklasse Reiter Paul Heil (37) verweigert das Militär die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Stockholm. - In Mainz eröffnet die gemäßigte jüdische Gemeinde eine zweite Synagoge, die Hauptsynagoge in der Hindenburgstrasse 44. - In Frankfurt ist die Prostitution alias Sexarbeit im Bahnhofsviertel außer Kontrolle. Der Polizeipräsident Rieß von Scheurnschloß (--) bleibt untätig. - In Frankfurt endet eine Preistourenfahrt nach Frankfurt am Main, bei der Schürmann (--) den 4. Platz auf einem DUX Automobil belegt. - In Frankfurt beendet im Weinlokal für rund 600 Gäste Der Brückenkeller in der Schützenstrasse 6 in den Kellergewölben der Weingrosshandlung La Roche & Allinger, im Besitz von K Allinger und Franz Albert, Franz-Xaver Ungemach seine Tätigkeit nach 29 Jahren als Erster Oberkellner. - In Wiesbaden stirbt die in Polen geborene ledige Grafentochter Julia Matuschka Greiffenklau Vollrads (St) (63). Ihr in Polen geborener Bruder Graf Guido von Matuschka Greiffenklau (St) (65) ist mit der jüdischen Bankierstochter Freiherrentochter Klara von Oppenheim (42) verheiratet. - In Mainz wird der Brückenzoll nach 27 Jahren abgeschafft, 24 Jahre später als geplant. - Die Primus Kinematographen- und Films-Industrie GmbH zieht nach Mainz. - In Frankfurt hat das Hotel Ulmann in der Bethmann Strasse 52 die Telefonnummer Amt I 3881. - In Frankfurt wird nach 7,5 Stunden Anfahrt das aus Friedrichshafen kommende Luftschiff Viktoria Luise auf dem neuen Luftschiffhafen mit Luftschiffhalle und Gasbehälter Rebstock (Messeparkhaus Rebstock) nordöstlich des Flughafengebäudes Hof Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19 stationiert, von wo aus Linienflüge angeboten werden. - Der Preis für 1 kg Brot sinkt von 48 Pfennig auf 46 Pfennig. - In Darmstadt wird am Platz der Deutschen Einheit 21 gegenüber der Eisenbahn, dem neu erbauten Hauptbahnhof außerhalb der Stadt, der den Main Neckar Bahnhof und den Ludwigsbahnhof ersetzt, das Bahnhofshotel (20 17 Mc Donalds) und an der Gegenseite des Blocks Poststrasse 5 das Hotel Zur Post (20 17 Studienkolleg für ausländische Studenten) eröffnet. Südlich anschließend an den Hauptbahnhof wird der mit Jugendstilelementen ausgestattete Fürstenbahnhof mit Fürstenbahnsteig eröffnet. - In Wiesbaden richtet die evangelisch lutherische Kirchengemeinde eine Suppenanstalt für Bedürftige ein. - Der Prinz Heinrich Flug führt über Mainz, Frankfurt und Darmstadt. Die zivilen Teilnehmer sind gegenüber den Militärs erstmals in der Unterzahl. - In Mainz finden Flugwettbewerbe auf dem Mainzer Flugplatz Großer Sand alias Gonsenheimer Sand (20 19 Willy Brand Platz) statt. - In Bad Homburg stellt die einzige bad homburger Brauerei, die Actien Brauerei Homburg mit Stammsitz im Gasthof Stadt Friedberg Höhestrasse 20 das goldhelle Bier mit weinigem Aroma, Taunus-Gold, und das dunkle Taunus-Bräu nach münchener Art her. - In Frankfurt, Mainz, Offenbach und Hanau gewinnt die SPD die Reichstagswahl. - In Darmstadt wird die Fliegerstation Darmstadt Griesheim der Preußischen Armee eröffnet und der Flugplatz militärisch genutzt. - In Frankfurt ermöglicht der jüdische erste Kapellmeister der Alten Oper Ludwig Rottenberg (48) die Uraufführung der Oper Der ferne Klang. - In Mainz wird die Loge Mainz des Germanenordens ua vom in Darmstadt geborenen Bauernsohn und grossherzoglichen Baurat Paul Lucius (61) gegründet. - In Mainz kostet ein Zimmer im Hotel Hof von Holland (20 18 Domflügel Hilton) bis zu 6 Mark 50 Pfennig. Mit Bad bis zu 10 Mark 50 Pfennig. 1 Mark entspricht 5,5 Euro (20 22). - In Mainz wird das elegante mit Stuck ausgeschmückte Café de Paris der nürnberger Freiherrlichen Tucher Brauerei AG am Gutenbergplatz in das Kino Cinema de Paris umgebaut. - In Frankfurt werden Automobilisten als Autler bezeichnet. - In Frankfurt wird die in Odessa geborene Volksschullehrerin Guida Diehl (40) als Leiterin eines Jungmädchenvereins und Mitglied der Konferenz aller Leiterinnen der Jungmädchenvereine in Frankfurt Reisesekretärin des Pfarrers Johannes Burckhardt (40). - In Darmstadt wird die Süddeutsche Eisenbahngesellschaft gegründet. - In Darmstadt wird der Stromlieferant HEAG gegründet, wobei das Elektrizitätswerk Centralstation für elektrische Beleuchtung in der Schuchardtstrasse, das Elektrizitätswerk am Dornheimer Weg und die städtischen Strassenbahnen übernommen werden. - In Frankfurt zieht die Tageszeitung Frankfurter General Anzeiger vom Roßmarkt 20 in die Schillerstrasse 19, wo auch große Rotationsdruckmaschinen untergebracht werden. - In Wiesbaden findet ein Andreasmarkt mit Ringkampf, Schießhalle und Festzelt statt. - In Frankfurt Niederrad wird ein Familiensportfest auf der Rennbahn eingeführt. - In Wiesbaden ist Emil Ruppert Besitzer der Automobil-Garage Ruppert in der Nerostrasse 44 mit der Telefonnummer 1425. - Die Besitzerin der eltviller Rheininsel Königsklinger Aue Freiherrentochter oder Baronin Bertha Lucius von Stumm-Halberg (--) heiratet das elitäre aristokratische preußische Pferderennverein Union-Club Vorstandsmitglieds Graf Adalbert von Francken-Sierstorpff (56). - In Frankfurt wirbt eine Spedition und Möbeltransportfirma Zeil 26 als Fahrradkurierdienst Schwarze Radler. Die Firma Grüne Radler ist in der Mosel-Strasse 15 mit der Telefonnummer Amt I 11418. - In Frankfurt bietet sich der Hoflieferant des Kaisers und Königs Riese in der Mainzer Landstrasse 18 mit der Telefonnummer Amt II 185, in der Hanauer Landstrasse 11 mit der Telefonnummer Amt I 221 und in der Mainzer Landstrasse 250 als Luxuxfuhrunternehmen mit Automobilen, als Reit Institut, Pensions Stall und als Posthalterei an. - In Mainz findet die Elektrische Ausstellung für Haushalt, Gewerbe und Landwirtschaft in der Stadthalle statt, bei der die mainzer Gasapparat & Gusswerk AG Beleuchtungskörper aller Stilarten für Gas und elektrisches Licht alias Lüsterlampen zeigt. - In Frankfurt wird das Kino Metropol Vilbeler Strasse 29 nach der Übernahme durch die Hohenzollern Theater AG von einem entlassenen Mitarbeiter beim 12. Polizeirevier anonym angezeigt, Kindern nicht zugelassene Film zu zeigen, was sich bei einer Kontrolle beim Leiter dieses Theaters, Wilhelm Mäder, der auch gleichzeitig Leiter des Kinematographentheaters Drexel Lichtspiele ist, nicht bestätigt. - In Frankfurt hat die Hirschapotheke Zeil 111 ein eigenes Automobil für die Auslieferung von Medikamenten, das großflächig als Werbefläche dient. - In Frankfurt feiert der Schützenverein Bockenheim Frankfurt am Main sein 50 jähriges Jubiläum im Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz. - In Frankfurt Griesheim, das zum katholischen Mainz gehört, sucht der Chemiker Fritz Klatte (32) in der Chemische Fabrik Elektron nach einem Ersatz für das leicht entzündliche Celluloid für die Produktion von Filmen, Kämmen, Knöpfen und anderem und stellt dabei Vinylchlorid und daraus PVC, mit einem neuen Produktionsprozess aus Acetylen und Salzsäure her, wofür er im Folgejahr mit seinen Kollegen Emil Zacharias und Adolf Rollett ein Patent anmeldet, das er aber nicht nutzen kann, weil sich keinerlei Nutzung dazu findet. - Ein Opel Automobilrennfahrer erhält beim zweiten 500 Meilen Rennen in Indianapolis das kleinste jemals ausgezahlte Preisgeld 9 Dollar und 61 Cent. Im selben Rennen will der 10. von 10 übrig gebliebenen Rennfahrern der Vorjahres Zweite Ralph Mulford (28) kurz vor Schluß aufgeben, erkundigt sich bei einem Boxenstop, ob er dann trotzdem das Preisgeld bekommen würde, erhält ein wütendes Nein, bestellt sich daraufhin erst einmal ein gebratenes Hähnchen und fährt nur noch die letzte Runde mit und durch das Ziel. - In Frankfurt Heimgarten wird ein Tennisverein gegründet. - In Frankfurt wechselt der EFSC Schwimmclub beim Rückenschwimmen vom Grätschstil zum Wechselschlagstil und führt bei Wettkämpfen den Start von der Brücke ein.  - In Wiesbaden wird Arthur Hegerhorst (--) als Nachfolger des in Solingen geborenen, ehemaligen züricher Hauslehrer und Zeitungsredakteur Walter Schulte vom Brühl (54) neuer Chefredakteur der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt. Walter Schulte vom Brühl (64) gibt seinen Posten bei der Zeitung auf und arbeitet als freier Schriftsteller weiter. - In Wiesbaden wird das in der Langgasse 41 abgerissene traditionelle Badehaus Zum schwarzen Bären als neuerbautes Badehaus Zum Bären in der Bärenstrasse 3 mit 62 Zimmern wieder neueröffnet. - In Wiesbaden lässt sich der in Frankfurt geborene Höchst Farbwerkemitbegründersohn und Regierungspräsident Wilhelm von Meister (49) verheiratet mit der Amerikanerin Leila Gardner Trapman (--), vom Bund der Landwirte und der Konservativen Vereinigung alias Nationaler Wahlverein als Kandidat für die Reichstagswahlen nominiert, was eine Welle der Entrüstung auslöst, woraufhin er seine Kandidatur zurückzieht. - In Frankfurt gibt es nach dem Tod in Schloss Langenzell bei Heidelberg der in Karlsruhe geborenen evangelischen badischen Hauptmannstochter Gräfin Amelie von Reichenbach Lessonitz, alias Freiherrentochter Amelie Göler von Ravensburg (74) und seit 46 Jahren Witwe des in Kassel geborenen morganatischen hessenkasseler Kurfürstensohnes Wilhelm, der 42 Jahre alt geworden ist und mit dem sie 9 Jahre verheiratet war, Bemühungen, die bereits beerdigte Leiche aus dem Familienmausoleum zusammen mit ihrem Gatten in das kurfürstliche frankfurter Mausoleum auf dem Hauptfriedhof zu überführen, was erst im Folgejahr geschieht. Sie hat eine lebende Tochter Pauline (54), die seit 32 Jahren mit dem ebenfalls aus einem seit über 400 Jahren morganatischen wittelsbacher Fürstenhaus stammenden Prinz Alfred von Löwenstein Wertheim Freudenberg (57) verheiratet ist, der das Palais Reichenbach Lessonitz in Frankfurt Taunusanlage 14 (Deutsche Bank Hochhaus) erbt. Das Paar hat 8 lebende und fast alle in Langenzell geborene Kinder. Neben den 7 Töchtern gibt es den Erbprinz Udo (16), das in Schloss Langenzell geborene jüngste Kind. - In Frankfurt explodieren im Autohaus Georg von Opel alias Opel Automobile Verkaufsgesellschaft in der Mainzer Landstrasse 330 im Innenhof mehrere Benzinkanister beim Abfüllen, wobei ein Arbeiter stirbt. In Frankfurt wird der Opel Gründerenkel Georg von Opel geboren. - In Frankfurt veranstaltet der Vergnügungsverein Harmonie gesellschaftliche Tanzveranstaltungen für junge Leute. Mädchen kommen in lockeren ärmellosen Ballkleidern, junge Männer im Frack. Beide tragen Handschuhe. - In Darmstadt wird der Vorsitz der Alice Frauenvereine durch Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (41), verheiratet mit dem hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (44), übernommen. - In Darmstadt wird der Schwimmverein Darmstädter Schwimmclub Jung Deutschland gegründet, der seine Übungsstunden im Grossen Woog abhält und der im Winter Hockey spielt. - In Deutschland wird ein Lufpostamt in der wiesbadener Rheinstrasse 14 (20 21 Ministerium für Wissenschaft und Kunst) eröffnet. - In Darmstadt eröffnet die Technische Hochschule das Lehrfach Fotografie. - In Darmstadt transportiert das Postluftschiff Schwaben graue Luftpostkarten der Flugpost am Rhein und Main, die in jedem beliebigen Reichspostkasten ua in Frankfurt eingeworfen werden können. - In Frankfurt zieht das größte frankfurter Damenmodehaus und Kindmodekaufhaus Fuhrländer von der Fahrgasse 89 in das neu erbaute Haus Zeil 74 zwischen Schäfergasse und Großer Friedberger Strasse, wobei das Gebäude dem jüdischen Investor Thomas Beckhardt (--) gehört. - In Wiesbaden wohnen das Kaffeehaus Wiener Cafe von W Pasqual. - In Wiesbaden wohnen laut Wiesbadener Adressbuch 401 inaktive Offiziere und Militärbeamte, darunter 126 Adelige und darunter 6 Grafen (4aD), 18 Freiherren (7aD) und 1 Baron (Res) (wegen des Titelwahns werden fälschlicherweise auch Söhne von Grafen, Freiherren oder Barone als Grafen usw bezeichnet). 271 davon sind aD alias außer Dienst. Der durch seine morganatische Ehe entrechtete in Wiesbaden Biebrich geborene Prinz Nikolaus Wilhelm zu Nassau (St) (73) ist General der Infanterie zD alias freigestellt aufgeführt. Freiherr Reinhard von Malapert Neufville ist aD. Freiherr Rudolf d'Orville von Löwenklau ist zD. Freiherr Max von Löw Steinfurth ist aD. - In Frankfurt übernimmt der in der Ukraine geborene jüdische frankfurter Theaterintendant am städtischen Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz Emil Claar (70) Leerbachstrasse 59 nach 10 Jahren wieder die Leitung der für Musiktheater bestimmten Alte Oper, wodurch beide Häuser wieder unter einer künstlerischen Leitung stehen, und beendet einige Monate späer seine 33 jährige Amtszeit als frankfurter Theaterintendant. Die von ihm engagierte jüdische frankfurter Schauspielerin Sophie König (58) ist 31 Jahre am Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz und bleibt es noch 13 Jahre. Der in Polen geborene Arztsohn und mainzer Intendant Max Behrend (50) übernimmt nach 7 Jahren in Mainz auch die Intendanz in Frankfurt. - In Frankfurt Seckbach bitten zwei seckbach heimgartener Bewohner im städtischen Huthpark zwei Tennisplätze anzulegen, woraufhin auch der Tennisverein Heimgarten gegründet wird. - In Offenbach wird die Wagenfabrik Dick und Kirschten, die auch eigene Automobile herstellt, aufgelöst. - In Frankfurt stellt der Geologe Alfred Wegener seine Theorie der Plattentektonik auf der Hauptversammlung der Geologischen Vereinigung im Frankfurter Senckenberg Museum erstmals der Öffentlichkeit vor. - In Darmstadt wird das durch Spenden finanzierte darmstädter Krankenhaus in der Grafenstrasse in das darmstädter Städtisches Krankenhaus umbenannt. - In Frankfurt wird  der evangelische frankfurter Kaufmannssohn, Stifter und studierte Theologe Moritz Bernus (69) zu Moritz von Bernus in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Frankfurt schreibt der evangelische Pfarrerssohn und Schriftsteller Edward Stiglbauer (44), der im Hirschgraben wohnt, seinen Roman Pastor Schröder, in dem er mit frankfurter Pfarrern abrechnet, dem gerade verstorbenen st peter Pfarrer Friedrich Wilhelm Battenberg (67) und dem Pfarrer Teichmann (--). - In Frankfurt bringt der Mitgründer, der jüdische wiener Intendant Arthur Hellmer (32) alias Arthur Ehrlich am Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse die Lokalposse bzw Komödie Die fünf Frankfurter, das von den fünf Rothschildgründersöhnen handelt und die Zuschauer fiktiv an deren strategische Gedankenspiele um Staaten, Macht, Geld und Titelkauf, aber auch durch eine fiktive Charlotte von Rothschild um moderne Kompromisse im privaten Bereich Finanzheirat zwischen Orthodoxie und Assimilation teilhaben lässt, vom wiener Regisseur Carl Rössler (48) heraus, das in 16 Jahren 216 Mal ins Programm aufgenommen, das meistgespielte Theaterstück ist. - In Frankfurt eröffnet der in der Pfalz geborene mennonitische Unternehmer Jakob Latscha (33) seinen 72. Kolonialwarenladen später REWE, der auch billigere Landprodukte direkt vom Erzeuger verkauft, in denen das übliche Anschreiben nicht möglich ist, dafür die Produkte aber billiger sind. - In Frankfurt schenkt der jüdische parteilose Stadtrat Victor Mössinger (55) der Stadt das Gemälde Bildnis des Dr Gachet von Vincent van Gogh, die es in der auch von ihm geführten Städtischen Galerie ausstellt. Deren Direktor ist der jüdische aus Dresden stammende Kunsthistoriker Georg Swarzenski (34), der auch noch Direktor des von einer Stiftung geführten Kunst Institut Städel ist, in dessen Aufsichtsrat er sitzt. Victor Mössinger (55) hat weitere Posten bei der Neuen Theater-Aktien-Gesellschaft, der Gas Gesellschaft, im Elektrizitätsamt, im Bahnamt und in der Vermächtnis-Deputation. Sein Vermögen hat er als Mitbesitzer der Firma Elnain gemacht, die äußerst erfolgreich das Abführmittel und Blutreinigungsmittel Schweizer Pillen vertreibt. - In Darmstadt eröffnet das dritte Kino Union Theater Ecke Rheinstrasse/Grafenstrasse das Kino Residenz Theater Rheinstrassse 6 mit 500 Zuschauerplätzen. - In Mainz eröffnet Josef Schmitz das Kino Schiller Theater Ecke Rheinstrasse/Grafenstrasse. - In Darmstadt beantragt das Großherzogliche Landesmuseum erfolgreich die Vermarktungsrechte an den Fossilfunden aus der Grube Messel. - In Wiesbaden wird von der Hauptstelle Nassauische Sparkasse (20 23 Naspa) eine Zentrale für alle Sparbücher, auch die der Filialen in den kleineren Städten eingeführt, bei der alle Guthaben nicht mehr in Buchform, sondern auf losen Konten mit mechanischen Kassen verarbeitet werden. Die Nassauische Sparkasse hat ihre Hauptkasse im wiesbadener Rathaus. - Die Nassauische Sparkasse hat in 69 Schulen bei 6.740 Schulkindern auf ihren Schulsparbüchern 53.857 Mark eingesammelt. - In Wiesbaden eröffnet die evangelische Paulinenstiftung eine Marthastation für schulentlassen Mädchen von 14 bis 17 Jahre, die der Arzt Wilhelm Koch (--) leitet. - In Frankfurt lässt die Pagu Film Aktiengesellschaft Union des jüdischen Filmproduzenten Paul Davidson (--) in der Kaiserstrasse 64 mit der Telefonnummer Amt I 12494 und 3972 den Kinokurzfilm, das xx Minuten lange Balkankriegsdrama Das Mädchen ohne Vaterland  mit Asta Nielsen (--) im Bioscop-Atelier Neubabelsberg drehen. - In Frankfurt gibt es am Bahnhofsplatz 12 den Filmverleih Süddeutsches Filmhaus Egon Fieg mit der Telefonnummer Amt I 3781, der ua die Filme Eine Intrigue am Hofe Heinrichs VIII., Der Rächer seiner Ehre, Die Belagerung von Calais, Die Macht des Schicksals, Unter den Klauen des Löwen, Wenn Herzen brechen, Die Asphaltpflanze, Leichtsinn und Die Opiumpfeife freien Kinos anbietet. - In Frankfurt gibt es den im Vorjahr gegründeten Filmverleih Frankfurter Film Compagnie Schaumainkai 3 mit der Telefonnummer Amt I 1858 mit 4 deutschen Vertretungen, die die Kinofilme Vier Teufel 40 Min, Rache 33 Min und Sündige Liebe mit 38 Min verleihen. - In Mainz Kastel durchfährt der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (53) die mit Blumen und Fahnen geschmückte Stadt und überquert dann die Rheinbrücke nach Mainz. - In Bad Soden wird die größte europäische Inhalationsanstalt Burgberginhalatorium mit alleine im Erdgeschoß acht großen Inhalationsräumen mit 300 Inhalatoren als klassizistisches Gebäude mit symmetrischem zweiflügeligem Treppenaufgang zum ersten Stock eröffnet. - In Frankfurt wird der Gebirgstrachten Vereins D’Gamskofler gegründet. - In Schlangenbad wird ein neuer Kurgarten mit Kurhaus und Kolonnaden angelegt.  - In Bad Vilbel wird mit dem Anschluß an das frankfurter Gasnetz die öffentliche Strassenbeleuchtung von Petroleum auf Gas umgestellt. - In Wiesbaden stirbt Graf Karl Friedrich Toussaint von Hardenberg (58). - In Deutschland werden zur Landesverteidigung im Kriegsfall Ortsschilder für Automobilisten aufgestellt.

1911 Wetter: Im Hochsommer 35° Grad im Schatten. - 1 Mark entspricht 5.8 Euro. - In Frankfurt eröffnen die Theatergründer, der jüdische wiener Intendant Arthur Hellmer (31) alias Arthur Ehrlich und der Schauspieler Max Reimann (36) das Theater Neues Theater Ecke Mainzer Landstrasse 55/Karlstrasse mit dem Heinrich von Kleist-Stück Der zerbrochne Krug. - In Rüsselsheim brennt die kriesengeschüttelte Nähmaschinenfabrik Adam Opel ab, wonach sie neu aufgebaut wird und nur noch Fahrräder und Motorwagen alias Automobile herstellt. - In Mainz ist das Cafe Restaurant Neuf, Insel 6, 2 min vom Theater mit der Telefonnummer 495 (20 16 Mitte des Strassenzugs Großen Langgasse). Das Bier kommt von der Brauerei Werger. - In Frankfurt findet ein Fahrrad Sechstagerennen statt. - In Wiesbaden Erbenheim veranstaltet der Wiesbadener Rennclub e.V nachmittags um 15:00 Uhr Pferderennen. - In Frankfurt beginnt der in Hamburg geborene Metzgermeistersohn Hans Albers (21), der beim frankfurter Seidenhändeler Schwarzschild und Ochs eine Lehre absolviert, am Theater Neues Theater Mainzer Landstrasse 55 seine Bühnenkarriere mit dem Lustspiel in 3 Akten Mein erlauchter Ahnherr von Alfred Schmidtgen, in dem er einen Gymnasiasten spielt. - In Frankfurt wird aus dem ehemaligen Stadttheater Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) das luxuriöse Siegmund Strauss Geschäftshaus. - Mainz hat 112.167 Einwohner. - In Frankfurt Goldstein errichtet der Flugzeugpionier und Entwickler des Euler Militär Doppeldeckers August Euler (43) auf dem Hofgut Goldstein Gelände eine Flugzeugfabrik. - In Deutschland gibt es 6 Millionen Kinobesuche. - In Frankfurt zeigt das Kino Hohenzollern Theater Hohenzollernstrasse 1 alias Düsseldorfer Strasse 1 mit 500 Plätzen (20 16 Club SKYclub Frankfurt) von W. F. Schallop das 38-minütige Stummfilmdrama mit erotischen Szenen Abgründe mit der in Kopenhagen geborenen Schmiedstochter, dänischen Schauspielerin und erstem weiblichen Filmstar der Kinogeschichte Asta Nielsen (30). Im Programmblatt wird der Stummfilm als das größte und Aufsehen erregendste kinematographische Drama der Welt – übertrifft alles bisher Dagewesene beschrieben. Eine frankfurter Lehrerin einer höheren Töchterschule beschwert sich beim Polizeipräsidenten über dieses von Trivialitäten triefende Schundstück. Es sei unbegreiflich, wie man dem Publikum ein Stück solch gemeinen Inhalts, wie der des Stücks Abgründe bieten kann. Am widerwärtigsten sei die indezente Bauchtanzszene, woraufhin die Polizei den Film verbietet. Tatsächlich reibt sich Asta Nielsen dabei mit dem Po am Glied ihres Tanzpartners und greift ihm sogar in den Schritt. - Der aus Ostpreußen stammende jüdische frankfurter Vorsitzende der aus der Allgemeinen Kinematographen Theater Gesellschaft, Union Theater für Lebende und Tonbilder GmbH, hervorgegangenen Filmproduktionsgesellschaft Pagu Kaiserstrasse 64 Paul Davidson (44) gründet mit dem Shootingstar Asta Nielsen (30) und dem Konteradmiralssohn und Regisseur Urban Gad (30) die International Film Sales Company und sichert sich damit weltweit die Aufführungsrechte, was bis dahin unüblich ist. Ihr nächster Stummfilmhit Heißes Blut wird nach vier Wochen von der Zensur verboten. - In Mainz ist das Lokal Der Eiserne Turm von Christian Schulz an der Löhrstrasse Kaiser-Wilhelm-Ring 46. - In Frankfurt ist das Restaurant Kristallpalast im Behagel Haus von Direktor Oskar Stritzl in der Großen Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19). Im Saal Alt-Frankfurt sitzt der Besucher in einer vollständigen romantischen altfrankfurter Deko-Häuserzeile. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Reit und Fahr Club vor der Festhalle ein Preis-Reiten, -Springen, -Fahren. - In Ziegenhain wird Hans John geboren. - In Frankfurt werden 6.800 Pferde auf 9 Pferdemärkten verkauft. - In Frankfurt gibt es 91.857 Arbeitslose. - In Frankfurt lässt sich Marie Schättle zur Frankfurter Bibelforscherin alias Zeugin Jehovas taufen. - In Wiesbaden wird die Offiziersspeiseanstalt Dotzheimer Strasse 3 Eckhaus Dotzheimner Strasse 3/Schwalbacher Strasse an das benachbarte Lyceum Höhere Töchterschule II Dotzheimer Strasse 9 (20 17 Diakonisches Werk Teestube) angegliedert. - In Frankfurt heiratet Grafensohn Karl Heinrich von Solms Laubach (St) (41) Prinzessin Rosa von Salm Salm (St) (33). - In Frankfurt gibt es 610 registrierte Prostituierte alias Sexarbeiterinnen. - In Frankfurt gibt es 157 jüdische Vereine, Stiftungen und Wohltätigkeitsanstalten. - Darmstädter Schüler und Studenten beginnen mit Segelflugtest mit selbstgebauten Gleitern auf dem hessischen Berg Wasserkuppe. - In Wiesbaden Schierstein wird ein Schwimmverein gegründet. Geschwommen wird im Hafenbecken. - In Wiesbaden gibt es die 14 tägige Zeitschrift Weltkulturhauptstadt Wiebaden. - In Frankfurt heiratet die Casella-Industriellenadoptivtochter Marie Elisabeth von Weinberg (St) (19) den in München geborenen Generalssohn und Sportreiter Graf Rudolf von Spreti (St) (28). Sie und ihre ebenfalls adoptierte Schwester Charlotte Frederike von Weinberg (St) (15) sind zwei der reichsten Erbtöchter des Kaiserreichs. Ihre Adoptiveltern sind der jüdischprotestantisch konvertierter Adoptivater frankfurter Casella-Industrielle geheimer Regierungsrat Arthur von Weinberg (St) (51) und dessen Ehefrau Willemine Peschel, die in der schlossartigen Villa Buchenrode, Niederräder Landstrasse 38 (Forsthausstrasse 20 17 Kinder- und Jugendheim Buchenrode) wohnen. - In Mainz ist die Brauerei Zum Birnbaum in der Birnbaumgasse 5 von Franz Geier die einzige noch bestehende kleine Hausbrauerei. Sie braut Lagerbier, bietet als Spezialität Mainzer Rippchen und hat eine Eismaschine und die Telefonnummer 1615. Eine Flasche zum Mitnehmen Bier kostet 14 Pfennig. - In Frankfurt kostet eine Kraftdroschke bis 600 Meter für 1-2 Personen 60 Pfennig und alle weitere 300 Meter 10 Pfennig und nachts ab 23:00 Uhr kostet das benzingetriebene Automobil das Doppelte. Eine Pferdedroschke kostet das gleiche. Hunde kosten 20 Pfennig. 1 Mark entspricht 5,8 Euro (20 22). - In Frankfurt haben die Henninger's Säle in der Allerheiligen Strasse 10 (20 17 Größere der beiden Grünflächen) noch kein elektrisches Licht. - In Frankfurt gibt es in der Berger Strasse die vier frankfurter Gaststätten Bürgersaal 161, Josephsheim 133, Zur weissen Lilie 273 und Schützenhof 173 mit den größten Sälen wo mehr als 1.000 Personen gleichzeitig verköstigt werden können, die Hälfte wird noch mit Gas beleuchtet. - In Frankfurt ist der Blumenverkauf auf der Strasse nur sonntags von 12:00 bis 13:00 Uhr erlaubt. Theaterzettel und Textbücher dürfen auf den Plätzen vor den Theatern nur eine 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn verkauft werden. - In Wiebsaden gibt es das Luxushotel Victoria Ecke Wilhelmstrasse 1/Rheinstrasse, das mit dem Besitz der Kochbrunnenquelle wirbt. Vor dem Hotel gibt es eine Litfaßsäule. - In Frankfurt ist das Stammhaus der Stern-Bräu das ehemalige Vikarshaus Zum roten Hahn Ecke Predigerstrasse/Klostergasse 2 (20 17 Strassenabschnitt vor Kurt Schumacher Strasse 11). - In Frankfurt Sachsenhausen legt im ersten frankfurter Mädchen Gymnasium Schillerschule in der Morgensternstrasse 3 nach dreijährigem Bestehen ein Mädchenjahrgang eine Abiturprüfung ab. - In Frankfurt wird im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz der Deutsche Fechterbund gegründet. Die Terasse im ersten Stock zum Hof-Garten ist mit dutzenden Palmen dekoriert. - Der Preis für 1 kg Brot sinkt von 50 Pfennig auf 48 Pfennig und steigt von 24 Pfennig auf 26 Pfennig. - In Schlangenbad lebt das Musikerehepaar Willem van Hoogstraten und Elly Ney (29). - Ein Versicherungsgesetzt für Angestellt tritt in Kraft. - Der Prinz Heinrich Flug, bei dem drei Zeppelin Luftschiffe teilnehmen, führt über Mainz, Frankfurt und Darmstadt. Der Pilotenschein Nr 82 Inhaber Charles Laemmlin (32) stürzt mit seinem Aviatik Zweidecker tödlich ab. Die zivilen Teilnehmer sind gegenüber den Militärs in der Überzahl. - In Offenbach vertreibt die Kaiser Friedrich Quelle Ludwigstrasse 124 mit der Telefon 1227 mit 12 firmeneigenen Eisenbahn Isolierwaggons ihr Natron Litionellwasser Heilwasser. - In Frankfurt gibt der Industriellensohn, Städelprofessorensohn und impressionistische Maler Paul Klimsch (43) seine Wohnung in der Holbeinstrasse auf und zieht in die Villenkolonie Wiesenau in Frankfurt-Niederursel. - Der Flugzeugpionier August Euler (43) hat bereits 74 Piloten ausgebildet, darunter den Kaiserbruder Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (49), verheiratet mit der in Darmstadt geborenen bluterkranken russischen Zarinnenschwester Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (45). - In Wiesbaden gibt die Buchdruckerei und Verlagsanstalt Carl Schnegelberger & Cie Marktstrasse 28 (20 18 BBBank) mit der Telefonnummer 689 die 7. Ausgabe des Adressbuches Schnegelsberger's Rheingauer Adressbuch für die Jahre 19 09 bis 19 11 heraus, das 42 rheinische Städte und Orte von Schierstein bis Braubach umfasst. - In Frankfurt findet die 3. Internationale Kochkunst Ausstellung statt. Hauptsponsoren sind das jüdische Haus Weinberg, vertreten durch den Küchenchef und den Haushofmeister der frankfurter und kürzlich geadelten Industriellenbrüder Carl von Weinberg (50) und Arthur von Weinberg (51), das Grandhotel Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 und der Zweigverein Berlin des Internationalen Verbandes der Könche. - In Frankfurt bietet im Hohenzollernhaus Kaiserstrasse 29 (20 16 Westseite Euro-Tower EZB Hochhaus) Johann Wilhelm Franzmann im Restaurant Kaiserkeller auf 840 qm neben Pilsener Urquell und Münchner Löwenbräu Bier auch regionale nationale und internationale Weine an, die auch zu großhandelsüblichen Preisen außer Haus verkauft werden. - In Wiesbaden gliedert die Luxuswagen-Fabrik Georg Kruck (46) Schiersteiner Strasse 21 mit dem frankfurter Kaufmann Leonhard Klohmann und dem frankfurter Techniker Anton Finster ein Karosseriewerk an. - In Höchst nehmen die Mainkraftwerke MKW ihren Betrieb auf und versorgen 28 Orte im Taunus mit Strom. - In Frankfurt gibt es das Restaurant Alemannia Automat, in dem es Mittagessen und Abendessen aus Automaten und Getränke zum Selbstzapfen an Hähnen an der Wand gibt, die man an einer einzigen Kasse bezahlen muss, mit einem angeschlossenen Kaffeehaus über dem Bürgerkeller, in dem es eine Bühne gibt. - In Mainz Gonsenheim hält der deutsche Kaiser und preußische König Wilhelm von Zollern II (St) (52) eine Truppenschau auf dem Großen Sand (20 19 Willy Brand Platz) ab. - In Wiesbaden Sonnenberg stirbt Konrad Duden (82). - In Bad Homburg treffen sich die Prinz Heinrich Fahrt Teilnehmer auf dem Feldberg, wo sie vom Frankfurter Automobil Club begrüßt werden. Friedrich Kehrer ist der Hoffotograph. - In Frankfurt verkauft Robert Hintze in der Ludwigstrasse 29 Schneeketten in nur 3 Größen A, B und C für luftgefüllte Gummireifen, die in 1 Minute montiert sind und die die Fahrgeschwindigkeit nicht mindern. - In Frankfurt wird der hamburger Theaterwissenschaftler Carl Hagemann (40) Erster Musikkritiker der Frankfurter Zeitung, der führenden Zeitung Deutschlands. - In Mainz findet in der Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel) ein achttägiges Bahnradfahrenrennen statt, wofür extra eine 125 Meter lange Holzbahn mit 3 Meter Kurvenerhöhung im Winkel von 50° verlegt, das Heinrich von Opel (38) startet und das das Team Jean Rosellen/Hans Ludwig nach 2.484 km gewinnt, wobei die mainzer Georg Barth und Karl Wilde Dritte werden. - In Frankfurt baut der Adler Schreibmaschinen und Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (58) in der Höchster Strasse alias Kleyerstrasse vierreihenzylindrische 7835 ccm 70 PS Automobile mit 115 km/h Höchstgeschwindigkeit. - In Mainz Gonsenheim macht der holländische Kaffeeplantagenbesitzersohn und Schüler an der Automobil Fachschule, Abteilung Flugtechnik, Anthony Fokker (21) auf seiner von ihm entworfenen und bei Jacob Goedecker (29) gebauten Flugmaschine Spinne mit Ballonreifen auf dem Flugplatz Großer Sand (20 19 Willy Brand Platz) den Pilotenschein alias Flugschein Nr. 88 des Deutschen Luftfahrerverbands (DLV) nach den Regularien der Fédération Aéronautique Internationale (FAI), somit ein Alter Adler. - In Frankfurt tritt die wiesbadener Sängerin Lilly Hoffmann im Saalbau auf. - In Frankfurt wirbt die frankfurter Reifenfabrik Peters Union mit einem Reifen, der an einem 30 PS Benzwagen 31.850 km überstanden hat und dazu mit einer Weltkugel. - In Frankfurt wird das evangelische Diakonissenhaus als evangelisch-lutherische Kirchengemeinde anerkannt und selbst geschäftsfähig. - In Wiesbaden gibt es das Luftkur Hotel Bahnholz Idsteiner Strasse 111 von Wilhelm Hammer mit der Telefonnummer 432. - In Mainz wird mit dem dreijährigen Bau des Städtischen Krankenhauses im Pavillonsystem begonnen (20 19 Uniklinik). - In Frankfurt wirbt ein anonymes Spezialinstitut für Möbeltransporte in der Moselstrasse 15 mit der Telefonnummer Amt I 11418 als Grüne Radler, die alles machen! ua für Beförderung von Reisegepäck, kleine und große Umzüge, Expressdienst zu den Bahnhöfen, als Aufbewahrungsstelle, für Botengänge, für die Verteilung von Werbung für Inkasso, Überwachung und die Besorgung von Theaterbillets und sogar für Hausarbeiten. - In Frankfurt gibt es die private Frankfurter Packetfahrt Gesellschaft Cuntz und Hess in der Große Friedberger Strasse 29 mit der Telefonnummer Amt I 1257. - In Frankfurt gibt es die drei Automobil Verleihanstalten Baust und Becker in der Elbestrasse 7, Häusler in der Mainzer Landstrasse 153 mit der Telefonnummer Amt I 12493 und den kaiserlichen Hoflieferanten Roth in der Große Eschenheimer Strasse 54 (am Turm). Den Automobildroschken alias Taxi Dienst teilen sich die Adlerwerke mit Büro Hauptbahnhof 12, Gerlach, Liederbacher Strasse 8, Henig Taunusstrasse 17, König Mainzer Landstrasse 71 und Walz Gluck Strasse 7. Die Daimler-Motorengesellschaft verkauft Mercedes Automobile für Hessen und Hessen Nassau in der Mainzer Landstrasse 14 (20 19 Trianon Tower) und die Firma Spitzner Opernplatz 2 mit der Telefonnummer Amt I 13773 Benz Automoile. - In Frankfurt gibt es 6 Automatenrestaurants: Automat Zeil Palast Zeil 123, Central Automat System Sielaff Zeil 109, Germania Automaten Restaurant Zeil 113, Automaten Restaurant Heckmann & Nicol Zeil 68, Automaten Resaurant Kannstein & Wipprich Hohenzolern Strasse 14 und Reichs Automat Kaiserstrasse 73. - In Frankfurt werden die Hausnummern auf der Zeil durch die Erweiterung nach Osten wieder umbenannt. Die Hausnummer 1 am östlichen Ende an der rückversetzten Ecke, praktisch hinter der Konstabler Wache, zur Fahrgasse wird zur 69 mitten auf der Konstabler und gegenüber wird die Hausnummer 6 an der Ecke zur Alten Großen Friedberger Strasse zur 70, wobei 2 und 4 mitten auf der Konstabler Wache liegen. Das westliche Ende an der Ecke Große Eschenheimer Strasse bzw Kaiser Karl Haus bzw Kaufhof wird von 74 zu 126. Dem gegenüber wird das Haus direkt an die Katharinenkirche anschließend von 69 zu 127, wobei alle nördlichen Hausnummern gerade und alle südlichen ungerade sind. - In Wiesbaden Biebrich wird die Geschäftsstelle des Betonvereins im Hause Dyckerhoff & Widmann nach Oberkassel im Ruhrgebiet verlegt. - In Frankfurt tritt Rita Sacchetto im großen Saal des Kaufmännischen Vereins Eschenheimer Anlage 40 zu einem Tanz Poesie Liszt Abend auf. - In Frankfurt gibt die Pagu Film Aktiengesellschaft mit den Union Lichtspieltheatern des jüdischen Filmproduzenten Paul Davidson (44) in der Kaiserstrasse 64 den 45 Min langen Asta Nielsen (30) Stummfilm Der fremde Vogel in Auftrag, der mit einer belanglosen Handlung im Spreewald gedreht wird und nur wegen seiner schönen Landschaftsaufnahmen in der Kritik nicht durchfällt. Obwohl alle großen europäischen Filmverleiher alle Filme des ersten internationalen Filmstars Asta Nielsen (30) zeigen, wird aus unbekannten Gründen (Sex?) in den USA kein einziger gezeigt. - In Wiesbaden übernimmt der jüngere Chemieindustriellensohn Kurt Albert (--) nach dem Tod seines Bruders Ernst Albert (--) beim Bergsteigen in den Tiroler Alpen und dem zweiten Tod innerhalb der Familie durch Freizeitsport die väterliche amöneburger Chemiefabrik. Die Witwe, Politikerin und Salondame Katharina van Endert alias Katharina Albert (32) zieht nach Noordwijk und übernimmt die Leitung der anderen Fabriken in Klingenberg am Main, Worms und Alzey Offstein. - In Frankfurt erhält die in Wien neu gegründet Internationalen Film-Vertrieb-Gesellschaft eine Zweigniederlassung, die mit dem jüdischen Filmverleih Deutsche Bioscop von Julius Grünbaum (--) und der jüdischen frankfurter Pagu Kaiserstrasse 64 von Paul Davidson (44) für Sex Idol Asta Nielsen (30) Filme eine Vertriebsgemeinschaft bildet. - Die pariser Pluderhosen für Frauen, am Knöchel zusammengebunden, die wie Haremskleider aussehen, erregen auch in Berlin Aufsehen, wo sie Menschenaufläufe verursachen. Frauen in Hosen ist ein absolutes Tabu. - In Frankfurt findet das Bundesfest des Deutschen Radfahrer Bundes für Fahrradfahrer statt. - In Darmstadt wird die kostenlose Elizabeth Duncan-Schule der halbnackt Ausdruckstänzerin Isadora Duncan (34) und ihrer älteren Schwester Elizabeth Duncan (40) Auf der Marienhöhe 32 eröffnet, die mit ihren Schülerinnen europaweit auftreten, wofür sie auch Waisen aufnehmen. - In Frankfurt eröffnet Eduard Fresenius (37) im Hinterhof der Hirsch Apotheke Zeil 111 gegenüber der Hauptpost den Apothekergroßhandel Dr Eduard Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie. - In Frankfurt heiratet die politisch konservativ engagierte frankfurter Reichsbankhauptstellenleitertochter und Politikerin Maria Elisabeth Beling (30) den jüdischen Chemiker Wilhelm Epstein (--). Sie ist schon seit 5 Jahren in der frankfurter Volksbildungsarbeit im Rhein-Mainischen Verband für Volksbildung aktiv. - In Frankfurt wird der frankfurter Karnevalverein 19 11 im Gasthaus Trefz Baumweg 9 gegründet. - In Darmstadt beginnt der in Groß-Gerau geborene darmstädter Gymnasiallehrer Ludwig Münch (58) Zeichentrickfilme für den Mathematikunterricht zu produzieren, die er auch auf Tagungen bewirbt. - Die frankfurter EFSC Schwimmclub Wasserball Mannschaft unterliegt 3:4 gegen den amtierenden französischen Titelträger. Der wiesbadener Regierungspräsident Wilhelm von Meister (47) ist Teilnehmer an der Prinz Heinrich Fahrt für Automobile. - In Frankfurt wird das Autohaus Georg von Opel als Opel Automobile Verkaufsgesellschaft in der Mainzer Landstrasse 330 eröffnet. - In Frankfurt Niederrad gewinnt beim Pferderennen der Hengst Baro der jüdischen frankfurter Rennstallbesitzer Gebrüder Weinberg als Riesenaußenseiter, wodurch beim Einsatz von 10 Mark beim Toto 2.924 Mark Gewinn erzielt werden können, was lange die Rekordquote für Siegwetten in Deutschland darstellt. - In Frankfurt fährt die Strassenbahn ein Jahr nach der Eingemeindung auch nach Ginnheim. - In Wiesbaden sind der Kunstgärtner Stephan Hoffmann (--), der Weinbaudirektor Andreas Czeh (--), der geistliche Rat, Dechant und katholische Stadtpfarrer Adam Keller (--), der preußische Kunstmaler Professor Philipp Fleischer (--) und der geheime medizinische Rat Emil Pfeiffer Mitglieder des allerhöchsten österreichischen königlichen und kaiserlichen, und apostolischen Hofstaates. - In Frankfurt ist Ludwig Bühler k&k Hoflieferant für Luxusartikel, Hendrik van Santen k&k Hoflieferant für Luxusartikel, und Emil Oppenheimer Hofweinlieferant, Julius Ettlinger k&k Hofweinlieferant und die Firma Schulz & Wagner Hofweingroßhändler. - In Frankfurt beginnt der Karosseriebauer Frankfurter Karosserie Fabrik mit dem Bau von Karosserien für Automobile im Luxusbereich und von Sonderfahrzeuge. - In Frankfurt wird ua vom bürgerlichen offenbacher Graveurssohn Jacob Erckrath de Bary (47) der Deutsche Fechter Bund gegründet. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, verbietet die Farbwerke Höchst Aktiengesellschaft, weil sogar die Hauskapelle völlig betrunken auftritt, alle alkoholischen Getränke auf dem Firmengelände. - In Wiesbaden eröffnet August Seel in der Schwalbacher Strasse 7 (20 21 Luisenforum) einen Fahrradladen, in dem man auch Automobilzubehör bekommt. - In Wiesbaden Biebrich ist die Firma Köbig in der Rheinstrasse 40 Telefonnummer 23 und in Mainz in der Münsterstrasse 22 Telefonnummer 666 die größte Baumaterialienhandlung. - In Wiesbaden heißen die Droschken Taxen mit Kutschern, wobei es zwei Abrechnungsarten, die Zielfahrt ua vom Bahnhof nach Wiebaden Biebrich mit dem Einspänner für 1,00 Mark und dem Zweispänner für 1,50 Mark, wobei die anschließende Rückfahrt nur die Hälfte kostet, und die Zeitfahrt, die halbe Stunde mit dem Einspänner für 1,20 Mark und dem Zeispänner für 2,20 Mark,wobei aber nach angefangenen Viertelstunden abgerechnet wird, gibt. Im Winter verdoppeln sich der Preis. Bei einer Fahrt nach Mainz muss der Fahrgast das Brückengeld extra bezahlen. -  In Frankfurt verlässt Prinz Wolfgang von Hessen Kassel Rumpenheim (St) als Söhne des in Holstein geborenen Prinz Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (28) und  Margarethe von Zollern Preußen (St) (24), der jüngsten Kaisertochter. - In Frankfurt beendet man den Kauf von Borsig Eisenbahnlokomotiven Modell preußisch T10 für die Stecke nach Wiesbaden. Die T10 hat einen teuren Makel. Sie entgleist oft beim Rückwärtsfahren, weshalb sie oft rangiert werden muss. - In Frankfurt spielt der FG Seckbach 19 02 in der B Klasse des Süddeutschen Fußballverbandes. - In Mainz ist die Eisenbahnbrücke Südbrücke nach 2 jähriger Bauzeit renoviert, wobei die senkrechten Steben durch schräge Fachwerkstreben ersetzt sind. - In Frankfurt wird der Automobilhersteller Taunus Automobil Fabrik in der Adalbertstraße 61 aufgelöst. - In Frankfurt werden im Adressbuch Neubauvillen in den Terrain Offerten angeboten, ua in Preungesheim das Villenviertel Taunusblick am Diebsgrund vom Bezirksvorsteher Steuernagel, wobei man sich die Größe der Parzellen selbst aussuchen kann, in Neu-Isenburg das Villenviertel Waldfried vom Eigentümer Willi von Hagen, der auch bereits bezugsfertige Anwesen mit elektrischem Strom und Wasser Closet anbietet und in Schwalbach ein Villenviertel auf offenem Feld vom Bürgermeisteramt, in Fischbach im Taunus ein Villenviertel, in Kronberg ein Villenviertel, in Bad Homburg vom Landratsamt alle verfügbaren Villenviertel, in Ginnheim von der Hoch und Tiefbau AG und süddeutschen Immobilien Gesellschaft in Mainz Baugrundstücke in vornehmster Gesellschaft, in Niederrad am Nordende der Rennbahn im Erbbau im Stadtwald für exklusive Villen und in Frankfurt der Holzhausenpark als Villenviertel von der Terrain AG Holzhausenpark Kaiserstrasse 16. Ausserdem wird die Hälfte der Braubachstrasse zur Bebauung angeboten und das gesamt Osthafengelände. - In Frankfurt macht das Adressbuch Frankfurt Werbung deutschlandweit für Kuraufenthalte ua auf Sylt. - In Frankfurt bezeichnet sich das Hotelrestaurant Zum Haferkasten Große Friedberger 3 (20 17 Mc Donalds) als ältestes bürgerliches Haus am Platz. Im Gasthaus Zum Gallussaal Mainzer Landstrasse 184 gibt es jeden Sonntag und Feiertag eine grosse Tanzbelustigung mit Orchester und viele Vereinsfeiern. Das Gasthaus Zu den drei Hasen Theaterplatz 5 (20 17 Escada) bezeichnet sich als das älteste seit 18 06 Speiserestaurant und Bierrestaurant. - In Frankfurt bietet ein billigstes öffentlich angebotenes Hotel Zum Hessenländle Taunusstrasse 32 ein freundliches Zimmer ab 1 Mark ab. - In Frankfurt gibt es an Theatern das städtische Opernhaus alias Alte Oper, das städtische Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz, das Albert Schumann Theater und den Zirkus Albert Schumann am Hauptbahnhof 16, das Frankfurter Komödienhaus alias Theater Zeil 56 Telefon 1201 mit Direktor Karlheinz Martin (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache, wo modernes Schauspiel, Lustspiel und Literarische Matineen stattfinden, das Theater Junghoftheater Saalbau Junghofstrasse 19 und das Hohenzollern Theater Hohenzollernstrasse 7, das bestbesuchte und einzige als Lichtspieltheater erbaute alias Kino Frankfurts mit Direktor Paul Knie, wobei der teuerste Platz 80 Pfennig kostet. - In Höchst wird die Schiffsfähre abgeschafft und eine Stahlseilfähre eingesetzt, die sich durch die Strömung betreibt. - In Frankfurt wird in der Münzgasse eine Telefonsäule für automobile Kraftdroschken aufgestellt. - In Frankfurt führt die frankfurter Tagezeitung Frankfurter Nachrichten Schlagzeilen ein, vergrößert ihr Format und teilt die Texte so ein, dass man die Ausgabe teilen kann und mehrere Personen sie gleichzeitig lesen können. Dazu erhält sie einen Sportteil und wöchentlich einen von den frankfurter Bekleidungsfachgeschäften ua Oberzenner, Carl, Fuhrländer, Carsch Liebfrauenstrasse 8 und Bamberger und Hertz Zeil 112 neben der Hauptpost Werbung werbefinanziert bebilderten aber redaktionell begleiteten Modeteil für die Damen. - In Frankfurt zieht der jüdische Kaufhausunternehmer Hermann Wronker (44), in eine Villa in der Senckenberganlage 10. - In Bad Homburg besitzt Oberstleutnant aD Heinrich Hübsch (--) das neogotische Wingertsbergschlösschen. - In Frankfurt beginnt der in Wien geborene schweizer Hotelbesitzersohn Frank Arnau (17) alias Heinrich Karl Schmitt als Gerichtsreporter und Polizeireporter für Zeitungen. - In Bad Homburg endet die in London gestartete vom Kaiserlichen Automobil Club KAC und vom englischen Royale Automobile Club of Great Britain gemeinsam organisierte, letzte Prinz Heinrich Fahrt als Rundfahrt mit 37 deutschen und 28 englischen Automobilen, bei der auch der Sherlock Holmes Erfinder Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle (--) teilnimmt und die keine Rennfahrt mehr ist. - In Frankfurt organisiert das SPD Mitglied Sophie Ennenbach (--) einen ersten frankfurter Internationalen Frauentag. Sie ist die Mutter der späteren Widerstandskämpferin Rose Schlösinger (04). - In Darmstadt schreibt der osteiner Kammerdienerenkel und langjähirge ehemalige Hessische Ludwigs Eisenbahn Direktor August Grooß (--) in der Frankfurter Zeitung. - In Mainz Kastel zieht die Schule von der Eisenbahnstrasse an den Ludwigsplatz um. - In Mainz wird aus den 43 in der spätantiken Stadtmauer verbauten und in 13 Jahren dort wieder herausgearbeiteten römischen Steinquadern des Davidius Victor Ehrenbogen dieser zum Großteil mit den Originalsteinen als Portal wiederaufgebaut, der ursprünglich aus dem Römerkastell Frankfurt Heddernheim stammt und als Stiftung nach Mainz kam. - In Frankfurt Fechenheim wird der Metallwarenhersteller Bauer gegründet. - In Wiesbaden ist das Hotel Alleesaal in der Taunusstrasse 3. - In Frankfurt bringt der odenwälder Bauernsohn, Apotheker und Pharmafabrikant Friedrich Merz (27), der in der ehemaligen Zigarettenfabrik in der Eckenheimer Landstraße 100 produziert, das chemische spermienabtötende Verhütungsmittel Patentex, das Sex ungefährlicher macht, gegen den Widerstand von Gesellschaft und Kirche auf den Markt. Statt in unhygienischen flachen Blechdöschen verkauft er seine Salben in Metalltuben, die gerade in England erfunden wurden. - In Mainz wird der Radrennfahrer Christel Rode (--) im Trikot des Velociped Club Moguntia später Mainzer Radfahrer Verein 89 inoffizieller Sprinter Weltmeister. -- In Mainz wird in der Stadthalle (20 23 Rheingoldhalle) als größten Saal Deutschlands ein 8 Tage Radennen veranstaltet, wofür extra eine hölzerne Radrennbahn eingebaut wird, auf der es aber zu vielen unglücklichen Stürzen kommt, weil sie zu kurz und zu schmal ist. Die eigentlich für den Dauereinsatz gebaut Bahn wird danach wieder herausgerissen. - In Rüsselsheim beginnt Opel mit dem Bau einer motorisierten Pflugmaschine mit 250 cm hohen Stahlrädern und einem wassergekühlten 65 PS Flugzeugmotor, dessen Jungfernflug der Flugzeugpionier August Euler (43) auf dem Flugplatz in Darmstadt in Anwesenheit von Prinz Heinrich und Großherzog Ernst durchführt. - In Frankfurt wird das Restaurant Kristallpalast im Behagel Haus von Direktor Oskar Stritzl in der Großen Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19) eröffnet, wobei der Saal Alt-Frankfurt eine romantische altfrankfurter Häuserfassadenfront als Deko hat. - In Wiesbaden lässt sich der in Flensburg geborene 11 jährige darmstädter Künstlerkoloniemitglied Hans Christiansen (45) als neuer Kunstgewerbeschullehrer für den Jugendstil später benannt nach der münchener Kunstzeitschrift Jugend, für die er Grafiken erstellt, in der Villa in der Wilhelmstrasse 17 nieder. - In Wiesbaden wird die Nassauische Landesbank (20 23 Naspa) die Girozentrale im Sparkassenverband für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Die Nassauische Sparkasse führt Gebühren für regelmäßige Sparbuchnutzer und eine tägliche Verzinsung ein. Es wird eine mechanische Kontrolle der Spareinlagen eingeführt alias es gibt mechanische Kassensysteme. Außerdem werden die Zinsen auf einem Sparbuch nicht mehr bei einem Wert über 5.000 Mark reduziert, sondern ein einheitlicher Zins für das gesamte Guthaben eingeführt. - In Mainz wird der in Bad Schwalbach geborene jüdische Kaufmannssohn Eugen Eschwege alias Eugen Halevi (34) Leiter der privaten Mainzer Musikakademie und Orchesterschule, was er bis 19 28 bleibt. - In Hochheim veranstaltet die Stadt wieder ein Hochheimer Winzerfest und wiederholt es drei Jahre lang. - In Frankfurt bringt die Pagu Film Aktiengesellschaft Union des jüdischen Filmproduzenten Paul Davidson (--) in der Kaiserstrasse 64 mit der Telefonnummer Amt I 12494 und 3972 den fünften Kinofilm, das 36 Minuten lange Kriegsdrama Die Verräterin  mit 1.000 m aus ihrer Asta Nielsen Reihe heraus, der speziell für die Pagu gedreht ist. Bisher erschienen die eingekauften Filme, das 50 Min lange adelige Liebesdrama Der schwarze Traum mit 1.381 m, das Mutterschaftsdrama In dem großen Augenblick mit 1.238, den Adel-Zigeuner-Diebstahl Konfliktfilm Zigeunerblut mit 1.050 und den 36 min langen Der fremde Vogel mit 1000 m. Asta Nielsen (30) hat in diesem Jahr in mindestens 8 Kinofilmen mitgespielt. - In Mainz Kastel wird eine mainzer Ludwigsplatzschule erbaut, weswegen die Polizei in das alte Schulhaus zieht. - In Frankfurt führt das Telegrafenamt Zeil 106 einen Ortsschnelldienst ein. - In Wiesbaden kauft der an der Ecke Humboldtstrasse 14/Blumenstrasse wohnende Initiators des Centralverbandes deutscher Industrieller und Stahlindustrielle Josef Massenez (72) die Burg Gutenfels über der Stadt Kaub vom in Venedig geborenen und 19 08 entmündigten Militär a la suite Herzogssohn Heinrich Borwin von Mecklenburg Schwerin (St) (26), der 19 14, ausgewandert nach Amerika, in Arizona ein Leben als Cowboy führt, das ihm überraschenderweise sehr gefällt und dessen Eltern bereits fünf Jahre zuvor entmündigt worden sind. - In Frankfurt werden auch innerorts an den Durchgangsstrassen Wegweisschilder mit Ortsangaben aufgestellt, darunter an der Promenade alias Innenstadtring, wie xxx Isbert (--) berichtet. - Fürst xxx von der Leyen ist Präsident der 19 02 gegründeten Anti Duell Liga. - In Offenbach baut der Druckmaschinenhersteller Faber  & Schleicher die weltweit erste Roland-Bogenoffsetrotationsdruckmaschine.

1910 In Wiesbaden wird Alfred Schulte (38) Geschäftsführer der Direktion der Städtischen Wasser- und Lichtwerke Wiesbaden. - Deutschland hat 64.925.993 Einwohner. - In Frankfurt Oberrad ist das Gasthaus Zum Einhorn ein beliebtes Gartenausflugslokal. - Frankfurt hat 480.299 Einwohner, Mainz hat 110.634 Einwohner, Wiesbaden hat 109.002 Einwohner, Darmstadt hat 87.089 Einwohner, Offenbach hat 75.583 Einwohner, Hanau hat 37.596 Einwohner, Biebrich bei Wiesbaden hat 21.000 Einwohner, Bad Homburg hat 14.300 Einwohner und Oberursel hat 3.062 evangelische Einwohner. - In Frankfurt wird die Stadt Rödelheim eingemeindet. - Im Frankfurt Riederbruch eröffnet der Ostpark mit Schulgarten. - In Frankfurt wird die Honsellbrücke eröffnet. - Wiesbaden hat 200.000 Kurgäste. - In Frankfurt stellt der Adler Fahrradhersteller und Schreibmaschinenhersteller Heinrich Kleyer (57) Höchster Strasse alias Kleyerstrasse auch Buchungsmaschinen, LKW Automobile, Feuerwehrfahrzeuge und Omnibusse her. Seine Verkaufszentrale ist das Adler Auto-Velo-Haus in der Gutleutstraße 29 Telefonnummer 3718. - In Frankfurt findet die Ausstellung für Sport und Spiel und Schiesswettbewerbe in der Festhalle statt.  - In Wiesbaden Erbenheim wird (20 16 Army Airfield/Clay Kaserne) eine Pferderennbahn mit Rennplätzen, Tribünen, Verwaltungsgebäude mit Uhrtürmchen und Ställen eröffnet. Die lokale Presse preist das prächtige Geläuf und die elegant zum Himmel strebende Tribüne. Die Rennbahn wird mit den Ascheabfällen aus der städtischen Müllverbrennungsanlage an der Weidenbornstrasse gemischt. - In Frankfurt verkauft der Lackierer Paul Arlavi in der Wiesenstrasse 41 Spezial Luxus Geschäftswagen und Automobile. In der Niddastrasse 76 bekommt man bei Philipp Roth mit der Telefonnummer 1449 die passende Ausstattung für Luxus Automobile und Luxus Eisenbahnwagen.  - In Frankfurt Griesheim wird der Exerzierplatz Griesheim (im Bereich der Friedrich-Ebert-Siedlung) als Übungsplatz der Frankfurter Flugpioniere benutzt. - In Bad Homburg kauft der in Höchst geborene evangelische Höchst Industriellensohn und höchster Landrat Gustav Adolf von Brüning (46) den städtischen Garten und baut darin eine Jugendstilvilla später Villa Adelheidswert. - In Frankfurt logiert der in Argentinien geborene jüdische und bedeutendste Getreidegroßhändler der Welt Hermann Weil (42) bis 19 14 im palastartigen Luxushotel Imperial am Opernplatz Bockenheimer Landstrasse 1 mit seinem Sohn Felix Weil (12). - In Wiesbaden gibt es 3.907 Telefonanschlüsse. - In Kronberg bezieht Fritz Mumm von Scharfenstein auf dem ehemaligen Gelände der Cronberger Schützengesellschaft Kastanienhöhe 1 einen Sommersitz. Er lässt orientalische gelbrandige Tulpenbäume mit fast schwarzen Nadeln, Mammutbäume und Colorado-Tannen mit blaugrauen Nadeln anpflanzen. - In Frankfurt Sachsenhausen wird in der Wallstrasse 22 das Kino Wall-Lichtspiele mit 180 Plätzen von Isidor Zernich eröffnet. - In Frankfurt wohnt der Direktor der Theater Aktien Gesellschaft Leopold Arnold mit der Telefonnummer 3788 in der Leerbachstrasse 120. - In Bad Homburg findet für Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (51) eine Luftkreuzer-Parade alias Luftschiffparade mit den 3 Luftschiffen LZ 5 – Z II (System Zeppelin), M1c (Major Hans Groß) und P2 (August von Parseval) statt. Beim Rückflug reißt sich in Limburg Blumenrod das Luftschiff Z2 los und zerschellt bei Weilburg. - In Friedberg kommt der russische Zar Nikolaus II (St) (32) am Bahnhof an und logiert 2 Monate lang in der Burg, die seinem Schwager Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (42) gehört und die extra für den 140 Personen umfassenden Hofstaat umgebaut wird, um in Bad Nauheim eine Kur zu machen. Die Zarenfamilie fährt in zweispännigen Pferdekutschen. Der Cousin von Zar Nikolaus II (St) (32), der griechische und dänische Prinz Georg von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (41), ist verheiratet mit der französischen Prinzessin Marie Bonaparte (St) (28), der Enkelin der in Bad Homburg Friedrichsdorf geborenen bürgerlichen ehemaligen bad homburger Spielbankbesitzerin und ehemaligen Besitzerin der Spielbank Monte Carlo. Prinzessin Marie Bonaparte (St) (28) schreibt Horrorgeschichten, empfindet keinerlei vaginale sexuelle Lust bei der Missionarsstellung, der einzigen gesellschaftlich moralisch akzeptierten Sexpraktik, hält sich für krank und beurteilt Beischlaf als sadistischen Einbruch in ihr Wesen. - In Langen besucht Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (51) den russischen Zar Nikolaus II (St) (32), bei dessen Aufenthalt auf Schloss Wolfsgarten. - In Wehrheim wird die einfache Raststation für Fuhrleute Waldfriede zum vornehmen Ausflugshotel Waldfriede umfunktioniert, wohin sonntags 2 Sonderzüge Besucher bringen, die das 800 Meter entfernte Römerkastell Saalburg besuchen. - In Darmstadt Griesheim und Frankfurt Hof Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19 bildet der Flugzeugpionier August Euler (42) auf den Flugplätzen Piloten aus. Zum Fliegen benötigt man einen Flugschein. August Euler (42), der in Frankfurt in der Waidmannstrasse 31 wohnt, hat den Flugschein Nummer 1 und den ersten deutschen Dauer- und Streckenflugrekord von 3h 6min 18sec. - In Frankfurt eröffnet auf der Zeil 123 der Zeilpalast, ein Büro- und Geschäftsgebäude. - In Deutschland gibt es 2,5 Millionen Kinobesuche. - In Frankfurt eröffnet das Kino Hohenzollern Theater Hohenzollernstrasse 1 alias Düsseldorfer Strasse 1 mit 500 Plätzen (20 16 Club SKYclub Frankfurt) und bewirbt sich selbst als das größte frankfurter Kino mit den neuesten Filmen und täglich 652 Besuchern. - In Frankfurt wird der jüdisch evangelisch konvertierte frankfurter Bankier Eduard Beit (50) geadelt, der sich danach Eduard Beit von Speyer nennen darf. - In Frankfurt trifft sich der Jüdische Frauenverein im Saal der Freimaurerloge Carl zum aufgehenden Licht am Mozartplatz, wobei das von Vereinsmitglied Frau Levy geschriebene Luststück Der Bekehrte aufgeführt wird. - In Mainz ist das Hotel Holländischer Hof in der Rheinstrasse 77. - In Frankfurt wird wegen der erhöhten Biersteuer Bier boykottiert, wodurch der Bierabstatz um 30 % zurückgeht. Der Ingenieur und Verleger Ernst Ludwig fordert im Namen der geschädigten Firmen auf Flugblättern die Aufklärung der Bevölkerung, die in den Brauereien die Schuldigen gefunden zu haben glaubt. - In Darmstadt veranstaltet der Verein Hessischer Automobil Club Polizeifahrten um den Polizisten Probleme der Automobilisten im Strassenverkehr nahezubringen. - In Frankfurt erhält die Zeil eine durchgende Hausnummerierung. - In Bad Homburg endet die Prinz Heinrich Fahrt, die Ferdinand Porsche (35) nach 2.200 km auf einem Austro Daimler 22/80 PS Rennwagen umstritten gewinnt, obwohl eigentlich nur 4 sitzige Tourenwagen zugelassen sind, bei der Kaiserbruder Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (48), verheiratet mit der in Darmstadt geborenen bluterkranken russischen Zarinnenschwester Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (44) mit einem weißen Benz 35/60 Sport Phaeton ins Ziel kommt. Man stellt sich vor dem Hotel Savoy den Fotografen. Die beiden werden vom Frankfurter Automobil Club abgeholt und in einem Korso nach Frankfurt zu einem Frühstück geleitet. Die Firma Austro Daimler nimmt mit ihrem neuen Direktor Ferdinand Porsche (35) mit einem weißen Wagen, der zweite Direktor Eduard Fischer einem dunkelblauen Wagen und Graf Schönfeld einen dunkelroten Wagen teil, die in dieser Reihenfolge auch als erste das Ziel erreichen. Die Austro Daimler haben 5715 ccm 4 Zylinder 4-Takt OHC 95 PS Motoren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 132 km/h bei 2.100 rpm bei 4 Gängen bei Kettenantrieb. Wegen des schweren Unfalls von Franz Heines (--) werden die Prinz Heinrich Fahrten nicht weiter als Rennen ausgetragen. - In Frankfurt verkauft die Fabrik für Fotoartikel Haake & Albers in der Kaiserstrasse 36 Parterre die Krügener Taschenbuchkamera als ihre kleinste Spionagekamera. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Reit und Fahr Club vor der Festhalle ein Preis-Reiten, -Springen, -Fahren. - In Frankfurt stirbt ein Motor Schrittmacher Fahrer beim Trainieren von Stürzen auf der frankfurter Radrennbahn. - In Frankfurt Hohemark lebt der geisteskranke niederländische Prinzgemahl Heinrich von Mecklenburg (St) (36) in der privaten Nervenheilanstalt Friedländer mit Hofstaat in einem eigenen Gebäude. Die Königin Wilhelmina von Nassau Oranien (St) (24) mietet die Villa Klimsch. Die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (46) kommt zu Besuch. - In Frankfurt Bornheim enthüllt eine Stammtischgesellschaft im Gasthaus Pflug von Karl Pflug alias Stutzer eine Karnevalsvereinsstandarte. - In Frankfurt wird der mit dem Lanz-Preis dotierte Überlandflug Frankfurt~Mannheim veranstaltet, den der elsäßer Flugpionier Emile Jeannin (36), der eigentlich Radrennfahrer und Automobilrennfahrer ist, mit einem nicht dem Reglement entsprechenden Doppeldecker gewinnt. Zweiter wird Erich Lochner (31) und dritter wird Lindpaintner. Sein Flugschein hat die Nummer 6. - In Frankfurt wird Prinz Franz von Sayn Wittgenstein (St) als Sohn von Otto Konstantin von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (32) und Elisabeth von Löwenstein Wertheim Freudenburg (St) (20) geboren. - In Frankfurt gibt es 516 Ärzte und 71 Zahnärzte. - Bauboom beginnt. - In Frankfurt gibt es 84.267 Arbeitslose. - Der in Wiesbaden geborene Schriftsteller Alfons Paquet (38) heiratet die in Frankfurt geborenene Malertochter und Malerin Marie Steinhausen (21), die in der Wolfsgangstrasse 152 wohnt. - In Frankfurt begleiten Corpstudenten den Fronleichnamszug und ziehen ihre Waffen bei der Enthüllung der Monstranz auf dem Römer. - Die in Frankfurt gegründete erste Fluggesellschaft der Welt, die Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft DELAG verliert nach einer Woche Linienbetrieb ihr Luftschiff LZ 7 Deutschland auf ihrem Weg von Frankfurt nach Düsseldorf. - In Frankfurt rettet ein Kriminalkommissar eine Frau vor dem amerikanischen Mädchenhändler Moses H. - In Frankfurt wird die jüdische Ferdinand Gamburg Loge gegründet. - In Flörsheim wird die nach der Eröffnung des Flörsheimer Gaswerks die Strassenbeleuchtung mit Gas eingeführt. - In Frankfurt Niederrad produziert die Müllverbrennungsanlage durch die Verbrennung von Hausmüll und Trockenschlamm aus den benachbarten Klärwerken rund 3 Millionen Kilowattstunden Strom. - In Wiesbaden gibt es die Tageszeitung Wiesbadener Zeitung. - In Frankfurt bietet das Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 folgende Grillspezialitäten mit Kartoffelbeilage: Kalbskotelett mit Tomaten 2,50 Mark, Hammelkoteletten mit Bohnen 2,25 Mark, Kalbsleber mit Speck 2,00 Mark, Frische Bratwust mit Meerrettich 1,50 Mark, Junger Hahn mit Teufelstunke 3,75 Mark, Edelfasan mit Pfeffertunke 5,00 Mark und Poulard a l'Americaine ab 10,00 Mark, Porterhouse-Steak mit Meerrettich nach Größe und Mailänder Fleischspießchen 1,75 Mark. - In Frankfurt berichtet die Kultfigur Äbbelwoi-Balser alias Apfelwein-Balser von Äbbelwoi-Lied Dichter Adam Müller (47) alias Millersche humoristisch von seinem Flug mit Flugpionier August Euler (42) über Frankfurt. Ein Aepfelweinkelterer WJ Balzer wohnt in der Falkstrasse 74. - In Frankfurt erlernen 3 Mitglieder des Frankfurter Flugsportklubs die Steuerung von Flugmaschinen. Der in Frankfurt geborene Walter Mumm von Schwarzenstein (St) (23) bereitet sich auf seinem Antoinette-Apparat auf die Internationale Flugwoche in Kairo vor, wobei in Darmstadt auf dem griesheimer Exerzierplatz Flughafenstrasse der Chef des Generalstabs des 18. Armeekorps Herr Oberst Ilse und Oberleutnant Baron Ellery von Gorrissen auf Euler Flugapparaten üben. Konsul Hermann von Passavant ist erster Vorsitzender, Freiherr von Schey ist Schatzmeister. Mitglieder sind ua Baron Louis von Steiger, Wilhelm Mößinger, August Euler (42), der frankfurter Polizeipräsident Fritz Scherenberg (52), Prinz Albert von Schleswig Holstein Glücksburg (St) (47), verheiratet mit der Grafentochter Ortrud von Isenburg Büdingen (St) (31) und Regierungspräsident Wilhelm von Meister (47) Wiesbaden. Oberleutnant Baron Ellery von Gorrissen fliegt in 11 Meter Höhe bemerkenswerte 32 Sekunden lang. Der Sitz des Deutschen Flugbundes ist Neue Mainzer Strasse 76 (20 17 BHF Bank). - In Darmstadt, wo in 14 Flugzeugschuppen 16 Maschinen stehen, startet der Euler Flugschüler und aachener Tuchfabrikantensohn Erich Lochner (31) vom Exerzierplatz in Griesheim Flughafenstrasse und bleibt 90 Minuten in der Luft. Er überfliegt zwar in 80 Meter Höhe Kelsterbach, Raunheim und das Opelwerk in Rüsselsheim, man verwehrt ihm aber für seinen Rekordflug den Opelpreis, weil er nicht beweisen kann die gesamte Zeit in der Luft gewesen zu sein. - In Frankfurt wird aus dem wöchentlich erscheinenden Intelligenzblatt der feien Stadt Frankfurt, das ein reines Anzeigen- und Bekanntmachungsblatt ist und der mehrblättrigen Beilage Frankfurter Nachrichten die bürgerlich orientierte Tageszeitung Frankfurter Nachrichten und Intelligenzblatt. - In Frankfurt ist das Vergnügungs Etablissement Luitpold in der Kaiserstrasse 64, in dem es auch ein Cafe und ein Hotel mit einem Zimmer mit Frühstück für 2 Mark 50 Pfennig gibt, die Privat-Telefon-Gesellschaft GmbH in der Stiftstrasse 29. 1 Mark entspricht 6,0 Euro (20 22). - In Frankfurt gibt es eine Kaufpassage in der Kaiserstrasse 10 mit Reichardt's Kakao-Stube (20 17 Vorwerk Store). - Die Zeitschrift Die Woche ist die beliebteste Zeitschrift Deutschlands und Sport im Wort die Allgemeine Sport-Zeitung mit Berichten über Automobil-, Radfahr- u. Pferdesport, Rasensport, Leichtathletik, Wassersport und Luftschiffahrt. - In Frankfurt ist das Familien Cafe Monopol, Ecke Große Friedberger 16/Gelbehirschstrasse, das vornehmste Cafe. Man trinkt Pilsner Urquell. Das Cafe ist durchgehend geöffnet. - In Frankfurt ist das Restaurant Brauerei Brauerei Schneider Kleiner Kornmarkt 19 (20 17 Leib & Seele Kornmarkt 11) mit der Telefonnummer 376 das älteste Frühstückslokal Frankfurts, wo es abends die beliebten Keim-Konzerte nach dem Besitzer Carl Keim gibt und am Allerheiligentor in der Lange Strasse 24 (20 17 AWO) finden im ehemaligen Gräf's Garten dem Frankfurter Konzert-Garten im Sommer Militär Konzerte statt. - Das Hotel Hessenländchen (20 17 Sex-Shop Frankfurt Corner Taunusstrasse 32) ist ein bürgerliches Gasthaus mit Cafe und Restauration, wo ein freundliches Zimmer ab 1 Mark zu haben ist. - Frankfurt hat 516.378 Übernachtungen. - In Wiesbaden leben 2.744 Juden. - In Frankfurt reitet die Damenabteilung des Frankfurter Reit und Fahr Clubs im Damensattel und die Männerabteilung reitet nicht in Uniform sondern ganz in Weiß mit schwarzen Stiefeln. - In Wiesbaden verlegt der Blaukreuzverein, der sich eigentlich um Alkoholabhängige kümmert, seine Arbeitstätte am entfernteren Teil der Dotzheimer Strasse und lässt in Absprache mit dem Nassauischen Gefängnisverein Strafentlassene dort arbeiten und kümmert sich um deren Familien. Schon innerhalb eines Jahres wird der Blaukreuzverein dem Evangelischen Verein einverleibt. - In Mainz wird die großherzogliche Justizvollzugsanstalt Mainz auf dem Gelände der Schlosskaserne fertiggestellt. Von außen sieht sie aus wie das anschließende Amtsgericht. - In Frankfurt bezieht die Unternehmerfamilie Philipp Holzmann eine neu erbaute Villa am Schaumainkai 83 (20 17 Galerie Museum Giersch). - In Mainz wird der Opernsänger Sänger Gustav Neidlinger geboren. - In Bad Homburg gibt es bei den Kreisjugendwettkämpfen eine siegreiche Schlagballmannschaft. - In Frankfurt gründet der griechische Zigarettenfabrikant Nestor Gianaclis eine Zigarettenfabrikationsgesellschaft um in Deutschland Zigaretten herzustellen. - In Frankfurt ist die Gesellschaft aller Produzenten von Frankfurter Würstchen, die die Fabrication, den Vertrieb, die Verkaufsbedingungen usw der echten Frankfurter Würstchen regeln und die Wurst-Fabrikanten und Händler von Neu-Isenburg, Sprendlingen, Langen, Groß-Zimmern, Offenbach usw miteinschließen soll, wieder aufgelöst. - In Frankfurt Sprendlingen wird die Sterna-Company Fritz Haug und Co als Eiskonservenfabrik Sprendlingen gegründet. Fritz Haug wohnt in der Wienand-Villa Eisenbahnstrasse. Er stellt Vanille-Eis, Himbeer-Eis, Mocca-Eis, Haselnuss-Eis, gemischtes Eis und diverse Sorten von Pudding her.  - In Frankfurt ist die Erste Frankfurter Bratwurst- und Konserven-Fabrik Stroh & Co GmbH in der Rhön-Str 23 mit der Telefonnummer 395. Otto Stroh, der in der Rossertstrasse 7 wohnt, ist kein frankfurter Metzgerinnungsmitglied. Die frankfurter Wurstfabrik Heinrich Rexroth in der Offenbacher Landstrasse 372 mit der Telefonnummer 6898 produziert als Spezialität Frankfurter Würste, frisch und konserviert, höchst prämiert im Großversand und Export. - In Frankfurt kauft der Automobilhändler Carl Appel aus Ulrichstein für den Kreisveterinärarzt Scheibel aus Schotten von den Adlerwerke Frankfurt Telefonnummer Amt I 1 ein Adler Automobil Typ Kl 7/17 Ps als Sport Viersitzer, der 10 cm verlängert ist. Das Automobil ist schokoladenbraun mit gelben Absetzungen mit brauner Lederpolsterung. Mit Polizeischein No 1588 kostet das Automobil 6.508 Mark. Die Adler-Kühlerfigur kostet 8 Mark und die Glasscheibe 150 Mark. 1 Liter Benzin kostet 26 Pfennig, ein Liter Motoröl 65 Pfennig. - In Frankfurt wird in der Festhalle ein Rollschuh-Maskensportfest abgehalten. - In Wiesbaden gibt die Buchdruckerei und Verlagsanstalt Carl Schnegelberger & Cie Marktstrasse 28 (20 18 BBBank) mit der Telefonnummer 689 die 7. Ausgabe Schnegelsberger's Rheingauer Adressbuch für die Jahre 19 09, 10 und 11 heraus, das 42 rheinische Städte und Orte von Schierstein bis Braubach umfaßt. - In Wiesbaden ist der wiesbadener Kaufmann und Inhaber der Textilfirma Nassauische Leinenindustrie Joseph Maier Baum (36) so von der Armut der Angestellten der Kaufmannschaft beeindruckt, dass er in seinem Büro in der Friedrichstrasse die Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime alias Kaiser Wilhelmheime mit Heinrich Glücklich (33) gründet. - In Frankfurt Hohe Mark haben 52 Patienten in der privaten Nervenklinik für den Hochadel 69 Bedienstete. In den öffentlichen Heil- und Pflegeanstalten versorgt 1 Pfleger 30 Patienten. - In Wiesbaden errichtet die wiesbadener Turngesellschaft J.P. in der Schwalbacher Strasse ein Vereinsheim mit Turnhalle und ein Vereinsrestaurant mit großem Festsaal. - In Frankfurt liefert die Firma Peters Union Pneumatic alle 8 Siegerreifen der russischen Automobilrennens Kaiser Nikolaus Fahrt Moskau ~ St Petersburg. - In Wiesbaden wird ein provisorischer Holzturm für die geplanten 50 Meter hohe Bismarcksäule mit elektrischem Fahrstuhl auf der Bierstadter Höhe Bierstadter Strasse 47 errichtet. Das Gerüst alias Wiesbadener Eifelturm wird für Besucher frei gegeben. Erwachsene Besucher zahlen 20 Pfennig, Schüler, Studenten und Soldaten 10 Pfennig für den Bau. - In Frankfurt gibt es die Frankfurter Illustrierte Zeitung. - In Frankfurt ist der Kaufmann Konsul Eduard Engler (50) Gutleutstrasse 85 Vorsitzender des Frankfurter Automobil Club, dessen Clublokal in der Taunusstrasse 1 (20 21 Hochhaus der Deutschen Bahn) ist, Arthur Siebert (--) und der in Wiesbaden geborene herzoglichnassauische Amtmannssohn Adolf Isbert (52) folgen im Vorstand. EWH Mathes ist Kassier, Alfred Teves (42) Fahrzeugwart, Fritz Opel (35) ist Technischer Berater und Bibliothekar. Der in Darmstadt geborene frankfurter Automobilhersteller Heinrich Kleyer (57) Höchster Strasse ist wie der gesamte Vorstand Kartell-Deligierter. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (42) und der Generalleutnant Hermann von Chappuis (72), der noch im selben Jahr verstirbt, sind Ehrenmitglieder. - In Offenbach eröffnet der rote Arbeiter Radfahrer Bund Solidarität mit dem Strohmann Walter Wittig in der Sprendlinger Landstrasse 220 eine Verkaufsstelle alias Fahrrad Haus Frisch auf für die Bundesgenossen, die ständig von den Behörden schikaniert wird. Dazu werden Produktionsstätten und Wohnhäuser angelegt. Im Folgejahr ist alles fertig. - In Mainz Zahlbach wird der erfolgreiche Radrennfahrer Bruno Büchner (39) als Fluglehrer und Flugzeugbauer an der Automobil-Fachschule, Abteilung Flugtechnik angestellt, wo er mittlerweile schwergewichtig und unerfahren beim Probeflug sein Flugzeug beschädigt, aber schnell erfolgreich wird. Der schwerreiche holländische Kaffeeplantagenbesitzersohn Anthony Fokker (20), der eigentlich nach Bingen an die Ingenieursschule gehen sollte, wird sein Schüler und lässt sich im Konkurrenzkampf mit dem Oberleutnant Franz von Daum bei den Goedecker Flugmaschinenwerken ein Flugzeug, die Spinne, nach seinen Vorstellungen bauen. - In Frankfurt wird auf dem Vorplatz der Messehalle die schönste und schnellste Radrennbahn der Welt im Rahmen der Internationalen Ausstellung für Sport und Spiel (ISA) eröffnet, wobei ein Weltrekord über 50 km aufgestellt wird. Auf der überhöhten und mit Tribühnen umgebenen Bahn der Arena steht in 6 Meter hohen Großbuchstaben RADLER FAHR ADLER. - In Wiesbaden gibt es eine Wiesbadener Kerb alias Kirchweih. - In Königstein gibt es das riesige freistehende Hotel Königsteiner Hof. - In Rüsselsheim führen die Opelwerke das erfolgreiche Baukastensystem mit verschiedenen Fahrzeuggestellen, Motoren und Karosserien ein und können damit individuelle Kundenwünsche erfüllen. - In Wiesbaden bietet die Drogerie Moebus in der Taunusstrasse 25 als The Anglo American Drug Store Apotheker Waren, Parfümierien, Toilette-Artikel, Sanitäts Artikel, Kuranalysen aber auch Farben, Lacke, Chemikalien, Schwämme und Mineralwasser an. - In Wiesbaden ist das evangelische Rettungshaus Pfitznerstrasse 15 ein völlig freistehender Gebäudekomplex. - In Wiesbaden ist der Exerzierplatz an der Lahnstrasse 59 - 77. Die Villenbauten an der Sonnenberger Strasse enden vor dem Ende des Kurparks mit der Hausnummer 47 an der Abzweigung An der Dietenmühle. - In Frankfurt warnt die katholische Bahnhofsmission alias Katholischer Mädchenschutzverein bereits ankommende junge Frauen vor Ratschlägen und Anerbieten von unbekannten Personen. - In Wiesbaden ist der Erlebnisgastronomie Unterhaltungs Garten des Hotel Prinz Nicolas Nicolasstrasse 29 alias Bahnhofstrasse 29 mit der Telefonnummer 251 (20 19 Techniker Krankenkasse) der größte und vornehmste Tivoli-Garten am Platz. - In Frankfurt hat das Gleissystem des öffentlichen Personennahverkehrs 70 km Länge, das 93.000.000 mal genutzt wird. - In Frankfurt stirbt ein Schrittmacher Fahrer (21) auf seinem Motorrad bei einem Training für ein Fahrradrennen auf der Radrennbahn. - In den USA wird das Eugenische Statistische Amt für Zwangssterilisationen gegründet. - In Frankfurt eröffnet die Tanzschule Bromm in der Kaiserstrasse. - In Mainz Hechtsheim wird von 12 Radsportlern der Radfahrer Verein Hechtsheim gegründet, der sich an Reigen-, Renn-, Korso- und Ausflugsfahrten beteiligt. - In Frankfurt erhält die dresdner Schauspielerin Traute Carlsen (23) ein Engagement am Theater Komödienhaus am Rathenauplatz Börsengasse 2. - In Wiesbaden tritt der Sohn eines wiesbadener Konzertmusikers Werner Wemheuer (11) im wiesbadener Kurhaus als Klavier Wunderkind mit Beethoven Stücken auf. - In Frankfurt übernehmen die katholischen koblenzer Schwestern vom Heiligen Geist die Arbeit des katholischen Fürsorgevereins für Frauen. - In Frankfurt wird das Kino Biographtheater in der Tuchmacherstrasse 58 eröffnet. - In Frankfurt gründet Carl Theiss das Kino Fantasie Theater in der Kaiserstrasse 54 mit 187 Sitzplätzen (20 20 Dolly Buster Center). - In Wiesbaden wird die Deutsche Gesellschaft für Kaufmannserholungsheime gegründet, derer Präsident der nassauer Leinenindustrielle Joseph Baum (42) wird. - In Wiesbaden Biebrich wird das Reform Realprogymnasium und die Städtische Höhere Mädchenschule Rudolf Dyckerhoff Strasse 10 geschlossen. - In Frankfurt wird der scheidende us amerikanische Generlkonsul Richard Günther (16) mit einem Bankett im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 verabschiedet - In Frankfurt wird während der Arbeitsausschuss für die deutsche Damenmodebestrebungen tagt der Modebund gegründet. - In Frankfurt gibt der Rennclub Frankfurt, ein Pferderennclub, für Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (28) im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 ein Bankett mit 250 Gästen. - In Wiesbaden wird der in Berlin geborene kleinkriminelle Weltreisende Armgaard Karl Graves (28), der eigentlich Max Meincke heißt, vom Amtsgericht wegen Betruges zu 6 Monaten Haft verurteilt. Anstatt seine Haft anzutreten, flieht er nach Stettin, wo er aber wieder verhaftet und ins Gefängnis gesteckt wird, und wo er als deutscher Auslandsspion angeworben wird. - In Wiesbaden wird in der Stiftstrasse 16 das Theater Reichshallentheater, ein Haus Ersten Ranges, in Theater Skala umbenannt. - In Frankfurt ist der preungesheimer Gefängnisdirektor Migula Stellvertretender Vorsitzender des frankfurter Asylverein für Obdachlose. - In Frankfurt vermittelt das Christliche Kellnerheim in der Scharnhorstrasse 20 weibliche und männliche Gastgewerbebedienungen, katholische Frauen das katholische Mädchenheim in der Lange Strasse 12 und evangelische Frauen das Marthahaus in der Schifferstrasse. Dazu gibt es noch eine Städtische Arbeitsvermittlungsstelle für Männer an der Schmidtstube 7 und an der Neue Kräme 7 für Frauen. Hotelpersonal und Wirtschaftspersonal werden am Mainkai 12 vermittelt. - In Wiesbaden hat das Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 Nordwestseite einen neuen Garagenkomplex für Automobile in einem benachbarten Garten. Die Pferdekutschen der Gäste werden in einem Seitenflügel untergebracht. - In Frankfurt gründet sich im Hotel Bristol am Hauptbahnhof Ecke Am Bahnhofsplatz 6 / Münchener Strasse der frankfurter Kaffeehausbesitzerverein. - Die in Frankfurt geborene Tagelöhnertochter und Fallschirmspringerin Käthe Paulus (42) besitzt sowohl ein Blériot Flugzeug, als auch ein Wright Flugzeug, verfolgt aber dieses Hobby nach dem Tod ihres Fluglehrers nicht weiter. - In Wiesbaden gewinnt Ferdinand Porsche (35) auf seinem von ihm konstruierten Austro Daimler mit einer Spitze von 140 km/h das vom Wiesbadener Automobil Club Moritzstrasse 29 veranstaltete Wiesbadener Automobilrennen. - In Frankfurt wird an der Ecke Düsseldorfer Strasse/Mainzer Landstrasse die Fahrradrennbahn Frankfurter Arena eröffnet. Der Haupteingang liegt an der Hohenzollernstrasse alias Düsseldorfer Strasse. Der Innenraum der 500 m langen Holzbahn ist mit Rasen bedeckt, der auf 5 m Breite durch herausnehmbare Holzsegmente in den Kurfen für Pferde zugänglich gemacht werden kann. Um den Innenraum herum gibt es auch einen breiten Kiesumweg, der für Pferderennen wie den Frankfurter Concours Hippique genutzt wird. Die Tribünen fassen 1.600 Zuschauer. Die Frankurter Arena ist für 10.000 Zuschauer konzipiert. - In Deutschland wird ein deutscher Guide Michelin Strassenkarte herausgebracht, der mit Informationen über Garagen, Verkaufsstsellen für Treibstoff und Öl und Reparaturwerkstätten enthält. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt werden in einer Baracke der Anstalt für Epileptische in Hessen, in der die Insassen zwangseingewiesen sind und für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen behinderte Kinder untergebracht alias eingesperrt. Gleichzeitig wird das Männerhaus eingeweiht. - In Darmstadt findet ein erstes internationales Fussballspiel statt, wobei der darmstädter Fussballverein Fussball Klub Olympia Darmstadt 98 gegen den pariser Meister, den Club Athlétique de Vitry, mit 5:0 gewinnt. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt wird in der Anstalt für Epileptische in Hessen, das auch einige Behinderte beherbergt, ein Krüppelheim für Behinderte, die bisher in einer Baracke untergebracht wurden, eröffnet. Neben dem Frauenhaus gibt es ein Männerhaus. Es gibt insgesamt 200 Pfleglinge, die 14.285 epileptische Krampfanfälle haben. Es gibt einen hessendarmstädter Landesverein für Innere Mission. Ebenfalls wird eine Heilstätte für Alkoholkranke, die dem verstorbenen niederramstädter Bürgermeister Friedrich Ludwig Schneider als Kurhaus gehörte, angegliedert, die bisher in Bieber bei Gelnhausen bestanden hat und bei Mordach als Villa Burgwald eröffnet wird. - Das neu eingemeindete Frankfurt Ginnheim hat 21.726 Einwohner und ist damit innerhalb von 5 Jahren um den Faktor 10 gewachsen. - In Frankfurt wird das Eisenbahnstellwerk an der Hellerhofstrasse elektrifiziert, wo die Weichen elektrisch gestellt gestellt werden. - In Frankfurt gelten 28 % der Bevölkerung mit einem Jahreseinkommen von 900 Mark als arm. 58 % gelten mit 3.000 Mark als Minderbemittelt. 8 % gehören dem Mittelstand an und 5 % gelten als reich. - In Frankfurt eröffnet das Büro- und Geschäftshaus Zeilpalast alias Hoff im Haus Zum Liebfraueneck Ecke Zeil 121/Liebfrauenstrasse und Holzgraben an Stelle zweier klassizistischer Geschäftshäuser des jüdischen Bauunternehmers und Hotelunternehmers Carl Otto Cohn. - In Heddernheim werden mit der Eingemeindung nach Frankfurt mehr als ein Dutzend Strassennamen umbenannt um Doppelnennungen zu vermeiden. - In Frankfurt werden auf der Internationalen Messe Frankfurt die Tabakwaren in einer eigenen großen Tabakhalle angeboten. - In Frankfurt zieht die Eisengiesserei und Maschinenfabrik Fries als erste in das neuerschlossene seckbacher Industriegebiet. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, beginnt die Farbwerke Höchst Aktiengesellschaft das auch vom frankfurter Speyer Haus Forscher Alfred Beyer (31) entwickelte Salvarsan gegen die Sexualkrankheit Syphilis zu produzieren. - In Frankfurt Höchst endet mit dem Tod von Karl Alfred Bolongaro Crevennas (72) der Großhandel Bolongaro. - In Wiesbaden macht die Auto-Garage Wittig für Dunlop Reifen aus dem Werk in Hanau Werbung mit einem Erfahrungsbericht über mit Stahlstollen (Spikes) gespickte Dunlop Decken, die ähnlich Schneeketten über die Rollfläche von Autoreifen gespannt werden, über mehr als 7.600 km halten, bis auf das Textilgewebe abgefahren werden können und sogar bei Fahrten über die Schotterstrassen im Odenwald hoch gelobt werden. Bei den mit verlorenen Pferdehufnägeln übersäten Strassen hält ein Schlauch-Reifen nur 200 bis 300 km, der aber vom Fahrer oder Beifahrer alias Mechaniker vorort wieder geflickt werden kann. - Der Landkreis Frankfurt, bestehend aus elf Orten des Regierungsbezirk Wiesbaden in der preußischen Provinz Hessen Nassau, bzw Berkersheim, Bonames, Eckenheim, Eschersheim, Ginnheim, Hausen, Heddernheim, Niederursel, Praunheim, Preungesheim und Rödelheim. wird von der Stadt Frankfurt eingemeindet, wodurch Frankfurt die flächengrößte Stadt Deutschlands wird. - Laut Conti Landstrassen Atlas folgen die Automobilstrassenhauptrouten in Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und Darmstadt den Hauptstrassen (20 21) Bundesstrassen. Der einzige Rheinübergang ist Mainz Kastel. Die Mainübergange sind Bischofsheim und Sachsenhausen. Von Frankfurt nach Darmstadt fährt man über Mörfelden. Von Mainz Kastel fährt man über Groß-Gerau nach Darmstadt. Eine Autostrassennebenroute führt von Sachsenhausen über Offenbach nach Hanau. Neu-Isenburg, Langen, Sprendlingen und Rodgau sind nur über Autostrassennebenrouten erreichbar. Die weiteren Klassen Nebenstrassen und Fusswege werden nicht angegeben. Wer von Frankfurt über Hattenheim nach Rüdesheim will, muss entweder über die Innenstadt von Wiesbaden oder über Kastell und Biebrich fahren. Das Salzbachtal kann sonst nicht überquert werden. - In Wiesbaden hetzt die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt mit dem Gedicht Wache auf! frei nach Schiller gegen Automobilisten, wobei den Geldsäcken und rauchgeschwärzten Horden mit dem Henker gedroht wird und gefordert wird Autler  - macht die Strasse frei. - In Frankfurt wird die frankfurter Zeitung Intelligenzblatt der freien Stadt Frankfurt in frankfurter Zeitung Frankfurter Nachrichten und Intelligenz-Blatt umbenannt. - In Frankfurt Seckbach beginnt die Stadt den Huthpark als öffentliches Erholungsgebiet mit fantastischem Weitblick ins Maintal und auf Frankfurt anzulegen, was 3 Jahre dauert. - In Darmstadt ist das Modehaus Carl Schürmann Ecke Elisabethenstrasse/Wilhelminenstrasse 2 die Topadresse. - In Darmstadt hat das Kaufhaus Wronker Ludwigstrasse 12 als frankfurter Filiale die Telefonnummer 125. - In Frankfurt erhält die Mercedes Benz Generalvertretung in der Mainzer Landstrasse 14 (20 22 DeKaBank Hochhaus) mit der Eröffnung der Spitzner Mercedes Benz Vertretung am Opernplatz 2, die eine Garage in der Mainzer Landstrasse 251 hat, eine Konkurrenz. - In Frankfurt bezeichnet sich die Autogarage Ostend von Otto Rasche in der Battonnstrasse 26 als Öl und Benzin Station alias Tankstelle. - In Frankfurt bringt der Alleinvertreter von Automobilen von Opel, Dürrkopp und Gaggenau am Schauspielhaus 4 V Degener-Böning (--) die Automobilzeitschrift Frankfurter Auto Bulletin heraus. - In Frankfurt scheidet der Adlerwerke Direktor Friedrich Majer-Leonhard (52) ersatzlos aus dem Unternehmen aus. - Grafensohn Gilbert von Büdingen wird als Sohn von Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (26) geboren. - In Bad Homburg hören schlagartig die Besuche von ausländischen Tennisbegeisterten beim Homburger Turnier auf und deutsche Tennisspieler etablieren sich als Stars. - In Frankfurt richtet der von den Adlerwerken unabhängige Automobildroschkenfahrer Verein die Telefonzentrale Motordroschken-Bestellbüro alias Taxizentrale ein. - In Frankfurt verwendet der Dichter Robert Heymann (--) in seinem Theaterstück Der eiserne Steg das Stuckrad Duell vom Vorjahr, wobei er aber das Opfer überleben lässt. - In Frankfurt Bornheim wird die Uhr des 2 Jahre zuvor abgerissenen Zeiluhtürmchens in ein schlichtes neues Uhrtürmchen eingebaut. - In Frankfurt ergaunert sich der als Natur Apostel bekannte Selbstdarsteller Karl Waßmann (25), bei einem Wirt als Vorbereitung auf seinen vermeintlichen großen Auftritt, sich als Hungerkünstler in Castans Panoptikum auf der Kaiserstrasse für 45 Tage einmauern zu lassen, was ihm schon bei einem frühern Versuch 5 Jahre zuvor in Karlsruhe beinahe das Leben gekostet hatte, wochenlang freies warmes Essen für sich und seinen Bruder, wofür er zu 18 Tagen Gefängnis verurteilt wird, ein Gewerbevergehen miteingerechnet. Er beginnt seine Zeitschrift Deutscher Freigeist zu publizieren. Danach lernt er den in Darmstadt geborenen reichen Stummfilmschauspieler, Kabarettisten, Lyriker und schillernden König der Boheme Danny Gürtler (35) kennen, den er beim Haftantritt wegen Papstbeleidigung in Darmstadt in einem Triumphzug mit vierspänniger Kutsche begleitet. - Die in Frankfurt geborene Malerin Marie Paquet-Steinhausen (29) heiratet den in Wiesbaden geborenen Schriftsteller Alfons Paquet (29). - In Bad Homburg gehören zu den Tophotels, das Hotel Bellevue Ludwigstraße 14, das Hotel Grandhotel, Louisenstraße etwa 69 und das links daneben im übernächsten Haus befindliche Hotel Viktoria, das Hotel Parkhotel Ritter (20 16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich Promenade 69 und das Hotel Metropol Ferdinandstraße 19. - In Frankfurt erwirbt das Historische Museum 86 bedeutende höchster Porzellangruppen aus dem Nachlass des verstorbenen mainzer Bankiers xxx Oppenheim (++). - In Wiesbaden zieht Herman Rauch (--) mit seinem Residenztheater von der Bahnhofstrasse 20 auf das Kasernengelände in der Luisenstrasse 42 (20 16 mittig Nordseite Luisencenter). - In Wiesbaden wechselt der Andreasmarkt auf den Elsässerplatz. - In Wiesbaden funktioniert der Bäckermeistersohn Wilhelm Maldaner (--) sein zwei Jahre zuvor gekauftes Gasthaus Zum Rappen Marktstraße 34 in das Kaffeehaus Kaffee Imperial für monarchistische Kundschaft um. - In Darmstadt wird der morganatische isenburgbüdingenphilippseicher Grafenenkel Graf Gilbrecht Friedrich Maximilian John von Büdingen (St) als Sohn von dem in Berlin geborenen morganatischen Grafensohn und trotzdem zum Graf von Büdingen erhobenen Graf Friedrich Alexander Ferdinand Richard Eduard Albert von Isenburg Büdingen Philippseich (38) und der Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (24) geboren. - In Frankfurt hält sich der in Monschau geborene Offizierssohn und Rittergutsbesitzer und extrovertierte homosexuelle Journalist Wilhlem Jansen (50) eine Stadtwohnung. Er betreibt seit 14 Jahren die in Berlin produzierte Homosexuellenzeitung Der Eigene, die um Aufmerksamkeit zu schaffen, prominente Homosexuelle gegen deren Willen outet, was zu Selbstmorden ua acht Jahre zuvor in der Capri-Affäre von Friedrich Alfred Krupp (++) und zu öffentlicher Empörung beim deutschen Literaturidol und Dichter Friedrich Schiller (++) sieben Jahre zuvor geführt hat. Man weigert sich als Drittes Geschlecht bezeichnet zu werden. - In Wiesbaden gibt es das Hotel Kaisersaal mit Variete Theater in der Dotzheimer Landstrasse 19. - In Wiesbaden wird der Film Rennen in Wiesbaden gedreht. - In Frankfurt wohnt der hessenkasselrumpenheimer Titular Landgraf Alexander Friedrich von Hessen (St) (47) in der Rüsterstrasse 16 mit der Telefonnummer  873. Prinzessin Anna von Zollern Preußen (St) (74) wohnt 300 m entfernt in der Savignystrasse 25 mit der Telefonnummer 349. Ihr Kammerherr ist Joseph von Bothmer, der bei ihr wohnt und die Telefonnummer 2673 hat. - In Darmstadt eröffnet Ludwig Weber (--) nach drei Jahren nach seinem ersten Kino Edison Theater Ecke Rheinstrasse/Grafenstrasse das Kino Residenz Theater am Weißen Turm. - In Mainz eröffnet das Kino Kurfürst an der Ecke Große Bleiche 15/Umbach. - In Mainz verlängert am Gutenbergplatz 3 das Kino Internationaler Cinematograph seine Öffnungszeiten auf durchgehend und zeigt als Cinema de Paris in den Nachtstunden Herrenfilme alias Sexfilme alias Pornos, das ehemalige Cafe de Paris, das es unter Napoleon schon gab. Die 10 minütigen Kurzfilme werden durch einstündige Hauptfilme ersetzt. - In Frankfurt stirbt der jüdische Bankengründer Isaac Dreyfus (60) gegründet. Sein in Frankfurt geborener Sohn der Bankier Willy Dreyfus (25) ist mit der frankfurter Juwelierstochter Martha Koch (--) verheiratet, deren Vater Juwelenhändler alias Juwelier Robert Koch (++) in Frankfurt als Bankkassierer der Frankfurter Vereinsbank angefangen hat. Dessen in Frankfurt geborener Bruder Albert Emil Dreyfus (35) ist Schriftsteller. - In Darmstadt beteiligt sich die Stadt an der Gewerkschaft Messel, die die Grube Prinz von Hessen in Messel betreibt. - In Wiesbaden gibt die Staatseisenbahn den Wünschen von Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (51), der im Sommer in Bad Homburg lebt, nach und nimmt eine Direktverbindung nach Berlin auf, die unter Umgehung der Stadt Frankfurt, die er nicht leiden kann, im Folgejahr ständig in den Sommer Fahrplan eingestellt wird. - In Darmstadt finanziert der Automobil Rennfahrer Pierre de Vizcaya (--), der bei der Darmstädter Bank für Handel und Industrie arbeitet, die Gründung der Bugatti Automobilfabrik in Molsheim im Elsass, wo es auch das Schloß Rohan gibt, das eine Waffenschmiede ist. - In Frankfurt bringt der Automobilhersteller Adler Modelle mit einem Windlauf, ein Blech für den strömungsgünstigeren Übergang von der Motorhaube zur Frontscheibe, an. - In Frankfurt Bonames wird nach 60 Jahren ein Bahnhof erbaut, der im Folgejahr fertig ist. - In Wiesbaden hat das in der neuen Stahlbetonbauweise erbaute jüdische Kaufhaus Blumenthal Kirchgasse 37 (20 18 Karstadt) eine großstädtische Fassade im Jugendstil, mit einem Eingangsportal über alle Etagen, das an gotische, aber rund gedeckelte Kirchenfenster erinnert, flankiert von überlebensgroßen Statuen, mit ebenso hohen flankierenden Treppenhäusern, die noch stärker typisch frech mit geometrischen Elementen dekoriert sind. Schließlich ist das Dach ein ungeschmücktes gewöhnliches Satteldach, unterteilt von drei Jugendstildekorgauben. Dagegen hat in Frankfurt die ab dem ersten Obergeschoss ebenso dreigeschossige Fassade des jüdischen Kaufhaus Wronker auf der Südseite der Zeil, das ebenfalls in Stahlbetonbauweise erstellt ist, 48 nur an der Spitze ornamentierte an gotische Kirchenfenster erinnernde Fenstereinheiten, aber außer drei flankierenden Statuen keine Jugendstilelemente über die etwa 90 m lange Front zwischen Katharinenpforte und Hasengasse und auch ein undekoriertes Mansardenwalmdach mit einer durchgehenden Gaubenreihe mit ungewöhnlich kleinen Fenstern. Das diesem gegenüberliegende ebenfalls unter jüdischer Leitung stehende Kaufhaus M Schneider Ecke Zeil/Stiftstrasse (20 23 Dior), ist im gleichen Stil erbaut, hat aber ein monomentales Mansardenwalmdach mit pro Seite jeweils einer im Jugendstil geschwungenen Dachrändern eingebundenen doppelstöckigen Hauptgaube und massivere griechischionischen Säulen an den Stützpfeilern aber ebenfalls keinen Dachschmuck. - In Frankfurt wird der Jugendstil Märchennbrunnen vor dem Theater Schauspielhaus in der Gallusanlage aufgestellt. - In Wiesbaden hat sich die Freiwillige Feuerwehr praktisch aufgelöst. - In Wiesbaden ist das Volkstheater in der Dotzheimer Strasse 19 (20 23 Oxfam). - In Hattersheim werden elektrische Strassenlampen aufgestellt. - In Hofheim sind alle Häuser der Altstadt verputzt bis auf das Schmuckfachwerk Rathaus. Im Eckhaus Hauptstrasse 44/Kurhausstrasse werden hauptsächlich Leiterwagen in allen Größen verkauft, wie ein 2 m hohes Schild über dem Eckeeingang bewirbt. Der Laden hat großflächige Fenster mit Holzschmuckrahmen. Die Strassen haben Kopfsteinpflaster bis zu den Häuserwänden. Das Regenwasser fließt 1 m vor den Geschäften offen in einer Mulde ab. - In Bad Homburg wird für Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (51) die 1. Deutsche Luftkreuzer Parade alias Reichsluftschiffparade veranstaltet.

1909 Wetter: Zur Schneeschmelze Hochwasser bis zur Löhrgasse in Mainz. - In Frankfurt wird die Festhalle mit Kaiser Wilhelm von Zollern II (S t) (50) und dem 3. Wettstreit Deutscher Männergesangsvereine eröffnet. Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (50) besitzt 24 Automobile der Marken Mercedes, Benz, Fiat, NAG, Opel, Protos, Stoewer, dazu einen LKW Mercedes 55 PS und einen Adler LKW. - In Frankfurt wird u.a. vom höchster Farbwerke Hoechst Aufsichtsratsmitglied Walther vom Rath (52) die erste Fluggesellschaft der Welt, die Deutsche Luftschiffahrts-AG DELAG gegründet. - Wilhelm Opel (37) gewinnt die Prinz Heinrich Fahrt für Automobile. - In Frankfurt findet 6 Jahre nach dem Flug der Brüder Wright die 1. Internationalen Luftschiffausstellung westlich der Messehalle statt, die mit einem Mann mit einem Megaphon aus einem Ballon angekündigt wird. Hinter der Messehalle sind 5 Ballonhallen für 431 Ballons aufgebaut. Graf Ferdinand von Zeppelin (42) landet mit seinem Zeppelin LZ 5 auf dem Flugplatz Rebstock (Zulassungsstelle Rebstock) am Römerhof 19. Das Luftschiff Parseval touchiert Ecke Heinrichstrasse1/Frankenallee 29 das Dach der Feuerwache und stürzt ohne Verletzte ab. Eine Hauptattraktion ist der Unglücksflugapparat von Otto Lilienthal. Es gibt 1.200 Flugpassagiere. Ein De Cater Doppeldecker schafft einen 35 minütigen Dauerflug. Der spätere Flugzeugturbinenerfinder Ernst Heinkel (21) besucht die Ausstellung. Heinrich Kleyer (56) stellt Luftschiffmotorypen vor. Die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron liefert kostenlos 2.750 cbm Wasserstoff aus 500 Gasflaschen. Der Flugpionier August Euler (41) führt seinen Flugzeugmodell Euler Nr 3 vor. Der jüdische bei Danzig geborene Lebensmittelkaufmannssohn und Spekulant Aron alias Arthur Müller (38) stellt auf eigene Kosten alle Luftschiffhallen in seiner patentierten Leichtbauweise auf und auf Mietbasis zur Verfügung und eröffnet mit dem in Wiesbaden geborenen Direktor der Ausstellung Oberst Georg von Tschudi (47) im Folgejahr in Berlin den ersten gewerbsmäßigen Flughafen in Johannistal, der von den Eintrittspreisen für die Flugschauen lebt. - In Frankfurt wird der Fussballclub FSV Frankfurt 18 99 nach 10 jährigem Bestehen als Verein eingetragen. - Wiesbaden hat 208.620 Kurgäste. - In Wiesbaden eröffnet das Sektschloss der Firma Henkell & Co in der Biebricher Allee mit dem Sekt Henkell Trocken. Man behauptet, dass aus 50 verstreut gelegenen Kelleranlagen eine einzige auf neuesten technischen Stand gebrachte neue Sektkellerei den größten französischen Sektkellereien im Wettbewerb überlegen ist. - In Königstein Falkenstein wird das Sanatorium Debusweg 6-18 in ein Offizierserholungsheim (19 99 Hotel Kempinski) umgebaut. - Mainz hat 109.844 Einwohner. - In Hanau bewirbt Ludwig Bracker Sprechmaschinen mit Lichteffekten und bietet auch den Umbau von Automaten und die neuesten Grammophone an. - In Frankfurt wird das Tonfilmtheater Union Theater in der Kaiserstrasse 74 im Frankfurter Adressbuch als das exklusivste und eleganteste Tonfilmtheater Deutschlands beworben. - In Darmstadt Griesheim eröffnet der Flugpionier August Euler (41) den ersten deutschen Flugplatz auf einem von ihm gepachteten Schießplatz auf dem Truppenübungsplatz Flughafenstrasse mit einem Pilotenhaus und einer Flugzeughalle. Seine Fabrik ist in Frankfurt, weshalb er auf dem griesheimer Flugplatz irritierend auf die Gebäude den Schriftzug August Euler Frankfurt am Main schreibt. Er baut Voisin Flugzeuge in Lizenz, die er zu verbessern beginnt. - In Wiesbaden Biebrich geht der in Bad Soden geborene Hans Faubel (20) in die Unteroffiziersschule. - In Darmstadt Eberstadt landen nach einer Passagierfahrten mit dem Zeppelin Parseval III Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (41) mit seiner schwangeren Ehefrau Gräfin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (38) und Kaiserbruder Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (47) und seine in Darmstadt geborene Ehefrau, Cousine und russische Zarinnenschwester Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (43) auf dem Exerzierplatz. Die Luftverkehrsgesellschaft DELAG bietet die Fahrt über den Odenwald für 200 Mark pro Person an. - In Darmstadt überfliegen die Zeppeline alias Luftschiffe LZ V, LZ III und Parseval III die Stadt. - In Hattersheim verkauft das Gasthaus Zum Schützenhof gegenüber des Bahnhofs Lagerbier der frankfurter Brauerei JJ Jung, das mit einem Automobil angeliefert wird. - In Darmstadt wird der Verein Hessischer Automobil Club gegründet. Sein Präsident wird der Finanzassessor alias Steuerbeamte Emil Zimmer Kiesstrasse 46 bekannt als Benzinassessor . - In Wiesbaden wird mit dem Fertigstellung des Tagblatthauses Langgasse 21 auf dem Thermalwasserboden über der alten Heidenmauer ein modernes Redaktionshaus mit Telefonanlage und eigenen Wasch- und Baderäumen und Brausebädern eröffnet. Im Sommer gibt es kostenlos eisgekühltes Faulbrunnenwasser. Die Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt beziehen 27.000 Haushalte zu einem Monatspreis von 50 Pfennig. - Der in Rüsselsheim geborene Kommerzienrat Wilhelm Opel (St) (38) wird vor dem Merzedes Rennfahrer Pöge Sieger der 2.200 km langen Prinz-Heinrich-Fahrt mit 108 vier-sitzigen Tourenwagen aus 33 Automobilfabriken. Opel wird Erster, Dritter, Fünfter .... und gewinnt fast die Hälfte aller Preise. - In Frankfurt wird der Frankfurter Reit und Fahr Club gegründet. Ein Mitgründer ist der Präsident des Hessischen Jagdreiterverbandes. Man öffnet ihn für den Breitensport und für Frauen und reitet hauptsächlich ohne die übliche militärischen Uniformen. Trainingsgelände ist das Gelände der Firma Roth an der Eschersheimer Landstrasse. - In Frankfurt wird im Frankfurter Theater Intimes Theater in der Bibergasse 8 (20 17 Görtz) mit der Telefonnummer 2129 ein Robert Reinert Abend veranstaltet. Vor der Bühne gibt es 5 Logen mit 3 - 5 Plätzen, dahinter zwei Fauteuilsreihen alias Sesselreihen und dahinter 54 Tische mit 5 Plätzen und dahinter das Buffet und die Garderobe. Zusätzlich gibt es einen Wintergarten. Direktor ist J Vallé. - In Frankfurt wird das Luxushotel Fürstenhof Esplanade Gallusanlage 2, das in allen Zimmern Telefon hat, zu weit vom Hauptbahnhof und zu weit von der Innenstadt entfernt ist, trotz hochadeliger Kundschaft wegen wirtschaftlichen Mißerfolgs nach einem Besuch des Schahs von Persien (--), der eigentlich in Bad Homburg im Luxushotel Ritter absteigen wollte, sich das Hotel aber nicht mit dem Prinz von Wales Georg V von Sachsen Coburg Gotha (St) (45) teilen wollte und deshalb nach Frankfurt ging, bei seinen Empfängen Hammel am Spieß über offenem Feuer braten lässt und damit die wenigen anderen Gäste vertreibt, nach 8 Jahren Betrieb wieder geschlossen. - Baukrise. - In Frankfurt gibt es 78.616 Arbeitslose. - In Wiesbaden ist das Luxushotel Cecile an der Ecke Wilhelmstrasse 64/Taunusstrasse durch einen Wintergarten mit dem Luxushotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 verbunden, das mit Niederdruckdampf beheizt wird, komplett elektrisch beleuchtet ist, an der Ecke Webergasse ein Reisebüro beherbergt und einen Gewinn von 1,3 Millionen Mark erwirtschaftet. Es gibt 6 Aufzüge. Küche und Weinkeller haben einen altbewährten Ruf. - In Mainz wird der Dachdecker und Sänger von Heile, heile Gänsje Martin Mundo geboren. - In Frankfurt gründet u.a. der aus Marburg stammende Hotelkaufmann und Visionär Matthaeus Carl Banzer (42) in der Windmühlstrasse 1 ein Kochkunstmuseum mit angeschlossener küchentechnischer und kulinarischer Versuchsanstalt. - In Kronberg gründen der frankfurter Handschuhfrabikantensohn Paul Heil (33) und der jüdische frankfurter hohenzollerner Hofjuwelierteilhaber Otto Koch (--) mit Familiensitz Ecke Kaiserstrasse 25/Neue Mainzer Strasse den Pferdespringstall Heil & Koch. Mit ihrem neuen italienischen Springstil, der dem Pferd wesentlich mehr Freiheiten lässt, werden sie vom Militär ausgegrenzt. Sie betreiben ausdrücklich kein Gestüt, sind aber sehr erfolgreich. - In Wiesbaden gibt es laut Kutscher Cicerone viele Antisemiten in der Stadt. - In Mainz ist Knewitz Im Höfchen 4 Hofjuwelier von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (41). Er verkauft Glashütter und Genfer Taschenuhren. - In Wiesbaden wird der Wiesbadener General Anzeiger als Amtsblatt der Stadt Wiesbaden und Amts-Organ verschiedener gemeinden Nassaus als einzige Mittgagszeitung in Wiesbaden und der ganzen Provinz verteilt. Freibeilagen sind: Blätter für Humor, Witz und Satire, Wiesbadener Frauenspiegel, Nassauer Leben, Der Landwirt, zugleich Winzerzeitung für den Rheingau. Preis monatlich 60 Pfennig ins Haus gebracht. - In Wiesbaden bietet das Restaurant Zu den drei Königen (20 17 Frickels Fischhallen) in der Marktstrasse 26 gut bürgerlichen Mittagstisch. - In Wiesbaden ist Lehmann Strauss in der Webergasse 5 mit der Telefonnummer 2269 der Zigarrenhoflieferant von Havana Zigarren mit Direktimport des englischen Königs, des luxemburger Großerzogs und nassauer Herzogs Wilhelm Alexander von Nassau Weilburg (St) (55), des Herzogs von Sachsen-Altenburg und des Königs von Griechenland. - In Wiesbaden gibt es die Germania Brauerei Wiesbaden Mainzer Strasse 99-101 (20 16 Mc Donalds), die nach münchener und pilsener und die Wiesbadener Kronen Actien Brauerei Gesellschaft in der Sonnenberger Strasse 82. - In Mainz Zahlbach gibt es eine Automobil Chauffeur Schule. Die Erste Deutsche Automobilschule Mainz-Zahlbach bietet Ausbildungslehrgänge für Chauffeure, Automobil-Ingenieure und Motorboot-Führer. Sie verkauft und vermittelt Luxuswagen und Lastwagen. - In Wiesbaden ist das Residenztheater mit Direktor H Rauch (--) in der Bahnhofstrasse 20 bzw Schillerplatz 4 (20 23 Volksbank). Es werden täglich um 19:00 Uhr moderne Schauspiele, Lustspiele, Schwänke und Possen aufgeführt. Sonntags um 15:30 Uhr kostet die Vorstellung die Hälfte. Die Fremdenloge kostet 5 Mark, der Sperrsitz 3 und 2 Mark und der Balkon 1 Mark. - Im Königlichen Theater in Wiesbaden kosten die Fremdenloge 10 Mark, das Parkett 5,50 Mark, das Parterre 3 Mark und das Amphittheaterplatz ganz oben hinten unter der Decke 1 Mark. Die Preise können sich je nach Vorstellung um 40 % erhöhen oder um 30 % reduzieren. Vorstellungen zum Volkspreis sind auf 25 % reduziert. In Mainz kann man Karten telefonisch unter der Telefonnummer 869 vorbestellen. - In Mainz gibt das Mainzer Stadttheater am Gutenbergplatz von September bis April täglich Vorstellungen an Großer Oper, Spiel Oper, Operette, Schau- und Lustspiel. Bestellen kann man unter der Telefonummer 268 bei Preisen von 50 Pfennig bis 3,50 Mark. Jeden Sonn- und Feiertag nachmittags um 15:00 Uhr gibt es Vorstellungen zu ermässigten Preisen, die Oper sogar von 20 Pfennig bis 3 Mark. - In Mainz gibt es bei der einzigen in Mainz noch bestehenden Kleinbrauerei Brauerei zum Birnbaum von Franz Geier in der Birnbaumgasse 5 im Hauptausschank als Spezialität hausmachende Rippchen und Wurst zu dunklen und hellen Lagerbieren. - In Wiesbaden ist die Möbelfabrik Wiesbadener Möbelheim Rettenmayer in der Nikolasstrasse 5 mit Telefonnummer 12 Hofspediteur des russischen Grossfürsten Michael Michailowitsch Romanow (St) (48). - Höhepunkt des Kneipensterbens in Frankfurt. - In Wiesbaden Schierstein hat die Söhnlein Schaumweinkellerei AG in der Wilhelmstrasse 1 die Telefonnummer 40. Schierstein hat 40 im Adressbuch eingetragene Telefonanschlüsse. Die höchste Telefonnummer ist die 286. - In Frankfurt tritt im Schumann Theater am Bahnhofsvorplatz Hauptbahnhof 16 die österreichische Landschaftsmalertochter, Ballerina und Variete Tänzerin Cléo de Mérode (34) auf. - In Frankfurt gibt es den Frankfurter Automobil Klub. - In Frankfurt wird bei einem Automobilunfall ein Junge (05) an der Ecke Baseler Strasse/Gutleutstrasse von einem Krankenwagen getötet. - In Frankfurt kommt das Äbbelwoi-Lied alias Apfelwein-Lied des zugezogenen freigerichter Schneidergesellen, Lokal-Humorist und Heimatdichter Adam Müller (46) alias Millersche auf Edison Walzen mit 2 Minuten Spieldauer heraus. Seine erfundene Kultfigur Äbbelwoi-Balser kommentiert alle lokalen Ereignisse, wie die ILA humoristisch. Er besingt den Bembel und zählt die beliebtesten Äbbelwoikneipen alias Apfelwein-Gaststätten Zur Wanne in der Dreikönigsstrasse 4, Zum Schwarzen Bock Elisabethenstrasse 8 (20 17 gegenüber Fritschengäßchen), Vogelfänger, Fidel, Apfel Roth, Wagner (entspricht nicht Apfelwein Wagner Schweizer Strasse 71), Äpfel Jahn und Meenzer Buben auf. - In Mainz Gonsenheim testet der mainzer Zucker und Maschinenfabrikantensohn Jacob Goedecker (27) seine Flugmaschinen auf dem Gonsenheimer Sand alias Großer Sand (20 19 Willy Brand Platz), die er in seiner Werft in Niederwalluf herstellt. - In Wiesbaden stirbt die in Prag als Freiherrentochter Sophie von Greiffenklau Vollrads geborene aber unstandesgemäß verheiratete Weingutbesitzerin Sophie Matuschka Greiffenklau Vollrads (St) (87), womit ihr Familienstamm zunächst ausstirbt, aber danach ihre Ehe legitimiert wird und ihr Sohn später als Reichs Graf Guido von Matuschka Greiffenklau (St) (62) anerkannt wird. Dessen in Wiesbaden geborener Sohn ist Richard von Matuschka Greiffenklau (St) (16). - Frankfurt hat 631.818 Übernachtungen. - In Wiesbaden ist die Wilhelms Heilanstalt (20 17 HR Fernseh-Studio Wiesbaden) in der Mühlgasse 2, eine Post-Filiale in der Schützenhofstrasse 3 und das Gemeindehaus gegenüber. Auf den Grünflächen Am Römertor befindet sich das Volksbrausebad und in der Mauritiusstrasse 3 befindet sich das Kino alias Lichtspieltheater Walhalla. - In Frankfurt sind der Prinz und die Prinzessin Nashimoto von Japan Privatgäste des Diplomaten Freiherr Alfons Philipp Mumm von Schwarzenstein (50). - In Frankfurt führt das Theater Frankfurter Intimes Theater in der Bibergasse 8 das Stück Pariser Schattenspiel mit Mary Irber auf. - In Frankfurt gibt es die Nachtbar Moulin Rouge in der Friedensstrasse 4 neben dem Frankfurter Hof. - In Frankfurt gibt des die Kinematographen Theater Boulevard-Theater Kaiserstrasse 50, Haslwanters's Kinotheater Kaiserstrasse 60, Tonbild-Theater und Union-Theater Zeil 110 (20 17 MyZeil). - An Sylvester erhält der Flugzeugpionier August Euler (41) den Flugschein Nummer 1. - In Frankfurt lässt sich der jüdisch geborene und zum Protestantismus übergetretene Casella-Besitzer und Chemiker Friedrich Ludwig Gans (72) auf dem christlichen Hauptfriedhof das größte Mausoleum des Friedhofes für sich und seine Familie erbauen. - In Darmstadt wird ein Volksbad im Jugendstil am Mercksplatz 1 eröffnet. - Das Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen fordert für die Erlaubnis zum Führen eines Kraftfahrzeugs den Nachweis in Form einer Bescheinigung, landläufig als Führerschein bezeichnet. - In Mainz spielt der Mainzer Fussballclub Hassia 05 in der Mainzer Radrennbahn am Fichteplatz. - In Mainz empfiehlt die Rheinische Bierbrauerei ihre best bekömmliche Flaschenabfüllung in eigenen Brauerei. - In Wiesbaden gibt die Buchdruckerei und Verlagsanstalt Carl Schnegelberger & Cie Marktstrasse 28 (20 18 BBBank) mit der Telefonnummer 689 die 7. Ausgabe des Adressbuches Schnegelsberger's Rheingauer Adressbuch für die Jahre 19 09 bis 19 11 heraus, das 42 rheinische Städte und Orte von Schierstein bis Braubach, sowohl linksrheinisch als auch rechtsrheinisch umfaßt. - In Wiesbaden ist die Deutsche Bank im Neubau in der Wilhelmstrasse 18 gegenüber der Villa Clementine. Sie wirbt damit alle Arten von Bankgeschäften abzuwickeln. - In Wiesbaden werden die Wiesbaden Championships alias Wiesbaden Cup im Tennis ausgetragen. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene Fussballspieler Otto Nicodemus (23) ist deutscher Nationalspieler. - In Mainz wird das Kino Regina in der Neubrunnenstrasse 1 eröffnet. - In Frankfurt finden die Frankfurter Kilometerrennen mit fliegendem Start auf der Landstrasse Frankfurt – Mörfelden, zwischen Mitteldick und Gehspitz auf einer neuen und staubfreien Asphaltdecke statt, wobei die Rennautos ab Kilometerstein 7,6 nebeneinander herfahren und zwischen den Kilometersteinen 8,6 und 8,8 beschleunigen. Das Ziel erreichen sie nach 1.000 m. Es gibt 8 Klassen: I... Motorräder nicht unter 2,5 PS, II... Wagen bis 6 PS, III.... bis 11 PS, IV...bis 16 PS, V.... bis 24 PS, VI...... bis 36 PS, VII.... Prinz Heinrich-Wagen und VIII Wagen ab 36 PS. - In Darmstadt wird neben dem Elektrizitätswerk Centralstation für elektrische Beleuchtung an der Schuchardtstrasse ein zweites Elektrizitätswerk am Dornheimer Weg in Betrieb genommen. - In Frankfurt siegt der Benz Konstrukteur Fritz Erle (34) auf einem Benz 200 PS alias Blitzen-Benz beim Kilometerrennen in der Prinz-Heinrich-Wagen Klasse mit einer Rekorddurchschnittsgeschwindigkeit von 159,3 km/h und erhält den Preis der Großherzogin von Hessen. - In Wiesbaden Biebrich gründet wenige Monate nach dem Tod im Vorjahr des Agrarchemiefabrikanten Heinrich Albert (74) dessen Sohn Kurt Theodor Albert (28) die Chemische Fabrik Kurt Albert GmbH zur Produktion von Kunstharzen. - In Wiesbaden wird auf der Ausstellung für Handwerk,Gewerbe und Gartenbau ein Senegalesen-Dorf mit einer Schreinerfamilie mit lebenden Personen, darunter auch Kinder, vorgeführt, die mit autentischen Werkzeugen arbeiten. - Der frankfurter Fahrradrennfahrer August Lehr (38) startet in Berlin das erste Sechstagerennen. - In Rüsselsheim gelingt den Opelwerken mit dem Motorwagen 4/8 PS für 3950 Mark, also halb so viel wie bei der luxuriösen Konkurrenz, der Durchbruch. - In Frankfurt kauft die Postverwaltung zwei Adler-Automobile alias Lastkraftwagen für die Eilpaketauslieferung. - In Frankfurt kostet bei Rackles Falltorstrasse 11 das 100 Literfaß 1a Export Aepfelwein 32 Mark. Speierling kostet 36 Mark und Borsdorfer kostet 40 Mark. Dazu gibt es frischen sterilisierten Aepfelsaft zu 60 Pfennig/Literflasche, und Aepfelwein-Sekt bei 1.60 Mark/Literflasche. - In Frankfurt findet in der Messehalle eine Automobilausstellung mit Peters Union Zahnradreifen alias Noppenreifen statt. - In Mainz erfindet der Musikinstrumentenbauer Alexander sein voll ausgebautes Doppelhorn Modell 103 als Basis der Waldhörner. - In Frankfurt wird auf dem Firmendach der Pagu Film Aktiengesellschaft Union des jüdischen Filmproduzenten Paul Davidson (42) in der Kaiserstrasse 64 mit der Telefonnummer Amt I 12494 und 3972 ein eigener Stummfilm Schlangentänzerin gedreht. - In Frankfurt wird das Kino Ariadne in der Vilbeler Strasse 27 eröffnet. - In Frankfurt Griesheim startet der Ballon Ziegler des Vereins für Luftschifffahrt auf dem Flugplatz und landet nach sechs Stunden in Mechtersheim. - In Frankfurt stürzt ein Eisenbahnschaffner von der Laufbahn eines abfahrenden Zuges im Hauptbahnhof und stirbt am Folgetag. Schnellzüge Hamburg – Frankfurt am Main – Straßburg – Basel und umgekehrt werden in D-Züge umbenannt. - In Wiesbaden wird der Ingenieur, Reichstagsmitgliedsohn und Freiherrensohn Ludwig Löw von Steinfurth (34), dessen Familie in Offenbach in der schlossartigen Villa Löwenruhe Frankfurter Strasse/Tulpenhofstrasse wohnt, nach Darmstadt an die Technische Hochschule berufen, wo er die Abteilung für Automobilbau und -betrieb als Dozent für Kraftwagen leitet. - In Darmstadt stellt der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (41) der religionsfeindlichen amerikanischen halbnackt Ausdruckstänzerin Isadora Duncan (32) und ihrer älteren Schwester Elizabeth Duncan (38) für den Bau des ganzheitlichen Landerholungsheimes Elizabeth Duncan-Schule Land zur Verfügung, woraufhin im Folgejahr ein Schulgebäude errichtet wird. Die in Frankfurt geborene darmstädter Industriellenehefrau Mathilde Merck (47) alias Mathilde Nothwang betätigt sich als Förderin. - In Frankfurt gründet Johanna Heberer (--) eine Damenabteilung des EFSC Schwimmclubs. - In Frankfurt zieht die Malerin Ottilie Roederstein (50), mit ihrer homosexuellen Lebensgefährtin Elisabeth Winterhalter (53), der ersten deutschen Chirurgin, nach Hofheim im Taunus in deren neue Villa am Kapellenberg um. - Die in Frankfurt geborene Tagelöhnertochter und Fallschirmspringerin Käthe Paulus (41) kauft ein Flugzeug, eine Blériot-Flugmaschine. - In Mainz beginnt die in Neumarkt/Opf geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (19) als Operettensängerin ihre berufliche Karriere, wobei sie ihr Bühnenoutfit selbst besorgen muss, aber so arm ist, dass sie die elegante Valencienne Rolle im Stück Die lustige Witwe in abgetragenen Sommerschuhen und Baumwollstrümpfen spielen muss und daraufhin durchfällt. Nur durch die Fürsprache der jüdischen Frau Geheimrat Bamberger wird ihr Vertrag verlängert. Ihre Gage wird von 150 auf 120 Mark gekürzt. - In Wiesbaden gewinnt beim Wiesbadener Automobilrennen Wilhelm Opel auf Opel eine Prüfung. - In Darmstadt wird aus den über 100 Jahre auf dem Dachboden des Rathauses verschimmelnden Urkunden ein Stadtmuseum zusammengestellt. - In Frankfurt wird der Mieter Schutz Verein gegründet. - In Frankfurt ist das jüdische Kaufhauses Wronker Zeil (20 21 Gesamter Strassenzug zwischen Hasengasse und Liebfrauenstrasse) mit einer einheitlichen Strassenschaufensterfront von 80 m als eines der grössten Kaufhäuser Deutschlands eröffnet. - In Darmstadt ist der darmstädter Fussballverein Fussball Klub Olympia 98 einziger Teilnehmer an der Süddeutschen Meisterschaft bzw einer hochklassigen Liga. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt werden in der Anstalt für Epileptische in Hessen, das 166 Pfleglinge beherbert, mit der Eröffnung eines Männerhauses mit Turmglöckchen auch Männer aufgenommen und der bisherige nebenamtliche und so bezahlte Leiter Philipp Ganß (37) nach 9 Jahren durch einen höhertitulierten Kreisassistenzarzt Ludwig Heid (--) ersetzt. Philipp Ganß (37) wird wieder niederramstädter Dorfarzt. Die Häuser werden mit Kleineisenbahnschienen verbunden, auf denen aber nur Loren hin und hergeschoben werden. - In Frankfurt ist an der Ecke Zeil/Grosse Eschenheimer (20 21 Zeil Galeria Kaufhof) das Cafe America. Auf einem riesigen Dachständer steht Werbung für Zlotabroda Cigaretten. - In Darmstadt eröffnet die Stadt nach zweijähriger Bauzeit ein städtisches Hallenbad Zentralbad am Mercksplatz im Jugendstil mit zwei nach Geschlechtern getrennten 25 m x 11 m Becken von 50 cm bis 280 cm Tiefe auf der Westseite, zweigeschossig Dampfbädern, Luftbädern und medizinischen Bädern in der Mitte und den Wannenbädern und Brausebädern im Osten. Im Keller befindet sich die Technik, die Wäscherei und das Hundebad. Im Turm über dem Eingangsportal befindet sich das Frischwasserreservoir. Vor den Eingängen stehen Tempel als Wartehallen, die auch als öffentliche Bedürfnisanstalten bzw Toiletten dienen. - In Frankfurt wird das Städtische Krankenhaus durch eine Frauenklinik erweitert. - In Frankfurt wird das Palasthotel Fürstenhof  Gallusanlage 2 als Hotel Esplanade wiedereröffnet. - In Darmstadt wird das Musikhaus Arnold in der Ernst Ludwig Strasse 3 vom frankfurter Hoch Konservatoriumsabsolventen Christian Arnold (22) eröffnet. - In Wiesbaden landet das Luftschiff Parseval an der Niederwaldstrasse. - In Frankfurt reisen der in Berlin geborene karlsruher Schriftsteller, Selbstdarsteller, Hungerkünstler und Querulant Karl Waßmann (24) an und danach seine 7 Jünger öffentlichkeitswirksam an, wo er versucht wie ein Apostel in dunkler Toga gekleidet, ohne Kopfbedeckung, die auf öffentlichen Straßen fast Pflicht ist, und barfuß seine Gedichte und Schriften zu verkaufen, wodurch er stadtbekannt wird. - Die 1.Pariser Konvention über den Kraftfahrzeugverkehr für Automobile wird abgehalten. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, beginnt die Farbwerke Höchst AG mit Margarete Scheidler eine Frau als Chemikerin anzustellen. - Das 200 PS starke Automobilmodell Blitzen Benz knackt die 200 km/h Marke. - In Frankfurt beginnt man mit dem Kauf von Borsig Eisenbahnlokomotiven preußisch T10 für die Strecke nach Wiesbaden. Die T10 hat einen teuren Makel. Sie entgleist oft beim Rückwärtsfahren, weshalb sie of rangiert werden muss. - In Darmstadt wird eine Große Jubiläumsausstellung für das Hotel und Gastwirtsgewerbe veranstaltet. - In Darmstadt wird ein Internationales Lawn Tennis Turnier veranstaltet. - Der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (St) (41) reist mit Gefolge nach Berlin zum Kaisergeburtstag. - In Frankfurt gibt es den Automobilhersteller Taunus Automobil Fabrik in der Adalbertstraße 61. - In Frankfurt stellt der Hoflieferant von Automobilen auf der Kaiserstrasse 62 (20 22 Kaiserpassage) Telefonnummer 6413 August Ulrich (--) Luxusautomobile aus. Als Alleinverkäufer von Renaults und Dixis hat er eine Garage im Hinterhof der Kronprinzenstrasse 47 alias Münchenerstrasse. - In Frankfurt ist der Hoflieferant von Kruck Motorwagen, Luxuskarosserien und Elektromobilen alias Elektroautomobilen Georg Kruck in der Mainzer Landstrasse 259 an der Galluswarte. - In Frankfurt gibt es 6 Automatenrestaurants: Automat Zum deutschen Schütz Neue Zeil 92, Central Automat System Sielaff Zeil 41, Germania Automaten Restaurant Zeil 45, Hansa Automat Allerheiligenstrasse 89, Kaiser Automat Kaiserstrasse 69 Telefonnummer 3866 und Reichs Automat Kaiserstrasse 73. - In Frankfurt ist die Mercedes Benz Generalvertretung in der Mainzer Landstrasse 14 (20 22 DeKaBank Hochhaus) ohne Angabe eines Filialleiters. V Degener-Böning hat die Alleinvertretung von Automobilen von Opel, Dürrkopp und Gaggenau am Schauspielhaus 4. - In Frankfurt ist der Frankfurter Automobil Club in der Taunusstrasse 1. 1. Vorsitzender ist Eduard Engler (39) Forsthausstrasse 113, 2. Vorsitzender ist Carl Rother Erlenstrasse 6, Schriftführer Adolf Isbert (51) Röderbergweg 91, 1 Kassierer ist H Mathes Staufenstrasse 12, Bibliothekar ist Fritz Opel (34) Rüsselsheim, Fahrwart ist Alfred Teves (41) Moltkestrasse 50, Beisitzer sind M H Boeninger Klettenbergstrasse 24 und der Arzt Karl Marx Untermainanlage 9 und der Adlerwerke Direktor Friedrich Majer-Leonhard (56) Corneliusstrasse 22. Generalsekretär ist Matthias Selzer Brückenstrasse 89. - Grafensohn Eberhard von Büdingen wird als Sohn von Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (25) geboren. - In Bad Homburg gewinnt der aus Straßburg stammende Tennisspieler Otto Froitzheim (25) beim dritten Versuch das Homburger Turnier. - In Frankfurt lässt sich der jüdische Rechtsanwalt Paul Levi (26) nieder. - In Frankfurt fordert im Morgengrauen der in Frankfurt stationierte Militär Rudolf von Oertzen (35) den angereisten Leutnant Heinrich von Stuckrad (28), der sich an seine Frau Elsa von Oertzen herangemacht hat, zum Duell im Stadtwald bei den Schießständen (20 22 Commerzbankarena) mit 4 Sekundanten und schießt ihm in den Bauch, woraufhin dieser stirbt, er sich den Behörden stellt und dafür eine 2 jährige Festungsstrafe alias Gefängnis bekommt, die ihm aber schon nach Wochen erlassen werden. Das Duell hat gesellschaftlich und beruflich keinerlei Folgen. Auch verbinden sich die beiden Familien danach noch ehelich. - Der in Darmstadt geborene Stummfilmschauspieler und schillernde König der Boheme Danny Gürtler (33) tritt in drei Tonbildern der Deutsche Mutoskop- und Biograph-GmbH, Kabarett-Entré, Holzhacker und Waldhochzeit auf. - In Darmstadt wird das Hallenschwimmbad nach zweijähriger Bauzeit eröffnet. - In Frankfurt wird der östereichische oberschlesische jüdische Kaufmann Josef Modlinger (25) kaufmännischer Geschäftsführer der Frankfurter Ausstellungs- und Messegesellschaft, der 6.000 Mark Jahresgehalt bekommt. 1 Mark entspricht 6,1 Euro (20 22). - In Wiesbaden hat die Berufsfeuerwehr 65 Mitarbeiter. - In Darmstadt lässt sich die württemberg Reinigungsmittelfabrik Röhm und Haas mit ihrem pankreasbasierten Lederbeizmittel Oropon nieder, wobei Otto Röhm (33) fünf Jahre zuvor noch Merck Mitarbeiter war. Gleichzeitig gründen sie ein Filialwerk in Philadelphia. - In Frankfurt gründet der in Worms geborene und in Darmstadt aufgewachsene Taunus Automobilfabrik GmbH Mechaniker und Oberingenieur Georg Theodor Hoffmann (34) die Georg Hoffmann Rotorwerke, wo er 4 Zylinder Reihenmotoren für Flugzeuge und Automobile, danach 3, 5, 7, 9 und 18-Zylinder Sternmotore alias Umlaufmotoren nur für Flugzeuge in seinem Konstruktionsbüro auf dem Rebstockgelände in Frankfurt entwickelt, die bei der frankfurter Firma Kieling & Pulver gebaut werden. - Der in Polen geborene und in Frankfurt tätige Kaufmann Otto Tockhorn (28) wird auf seiner Abenteuerreise in Marokko als Landstreicher von Arabern als vermeinlicher Betrüger verhaftet und von der Gesandtschaft zurückgeholt, wonach er dort Firmenfilialen gründet und während des gesamten WW1 als Spion interniert wird. - In Darmstadt wird der morganatische isenburgbüdingenphilippseicher Grafenenkel Graf Gilbrecht Friedrich Maximilian John von Büdingen als Sohn von dem in Berlin geborenen morganatischen Grafensohn und trotzdem zum Graf von Büdingen erhobenen Graf Friedrich Alexander Ferdinand Richard Eduard Albert von Isenburg Büdingen Philippseich (37) und der Freiherrentochter Sophie Löw von Steinfurth (23) geboren. - In Mainz vermittelt der in Wörrstadt geborene Amtsschreibersohn, Jurist und mainzer Oberbürgermeister Karl Göttelmann (51) nach einem Boykott der Mainzer Aktien Bierbrauerei einen deutlich verbesserten zweiten Tarifvertrag für Brauer, Mälzer, Küfer, Bierfahrer, Heizer, Maschinisten, Hilfsarbeiter und Flaschenkellerarbeiterinnen. - In Mainz wird das Kino Edison Theater in der Neubrunnenstrasse 7 alias Neubrunnenplatz in Union Theater umbenannt, das  nichtüberbietbares Weltstadtwunderprogramm vorführt. - In Kronberg gibt es die Automobil Gesellschaft Cronberg-Königstein. - In Frankfurt wohnt Max von Goldschmidt-Rothschild in der Bockenheimer Landstrasse 10. - Zwei Jahre nach der Einführung von Automobilkennzeichen alias Nummernschildern kommt ein Adreßbuch Deutsches Automobil Adressbuch heraus (ein historisches Verzeichnis derjenigen, die sich ein Automobil leisten können oder wollen, mit Adressenangabe). Von den 45.000 Kraftfahrzeugen sind 50 % Motorräder, 25 % Luxuswagen, worunter man Luxuslimousinen und Sportwagen versteht, 8 % Geschäftspersonenwagen, 6 % Berufswagen wie Doktorwagen und Taxis und 12 % kleine Personenwagen, LKW und andere. Im Kennzeichenbezirk Hessen-Nassau mit dem Kürzel IT gibt es 1.726 Kraftfahrzeuge, davon 25 % Luxuswagen und 25 % Motorräder. In Kennzeichenbezirk Hessen mit VO nördlich des Mains, VR alias Rheinhessen und VS alias Starkenburg gibt es 884 Kraftfahrzeuge, davon 22 % Luxuswagen und 54 % Motorräder. Der Kennzeichenbezirk Hessen gehört zu den Regionen mit den wenigsten Kraftfahrzeugen pro Kopf. Die wiesbadener Automobile beginnen mit der Zahl 401, die frankfurter Automobile mit der Zahl 501 und erneut mit der Zahl 903, 1050, 1311, 1551 und 2331 bis 2640. - In Frankfurt hat die Lohnkutscherei Roth eine Kraftdroschke alias Taxi mit dem Kennzeichen IT 594 angemeldet. IT steht für Hessen-Nassau. - In Frankfurt wohnt der Schauspieler Max Reimann (34) in der Mainluststrasse 18. Er besitzt ein Motorrad mit dem Kennzeichen IT 972.  - In Darmstadt Jugenheim Schloß Heiligenberg hat Prinz Ludwig Alexander von Battenberg (St) (55) alias Mountbatten das Kennzeichen VS 1. Der hessendarmstädter Prinzenenkel Prinz Georg von Battenberg (St) (17) besitzt ein Motorrad mit dem Kennzeichen VS 29. - In Darmstadt hat Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (41) 3 Luxusautomobile mit den Kennzeichen VS 101, VS 102 und VS 103. VS steht für Starkenburg. Die in Darmstadt lebende in Stuttgart geborene sachsenweimarer Herzogstochter isenburgbüdinger Prinzessin Olga Maria Ida von Sachsen Weimar (St) (41) hat ein eigenes Luxusautomobil mit dem Kennzeichen VS 104. Ihr in Offenbach geborener Ehemann Prinz Leopold von Isenburg Büding (St) (43) hat kein Automobil. Der in Darmstadt lebende in Padua morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn Prinz Franz Joseph von Battenberg (St) (52) hat die Kennzeichen VS 105 und VS 250. Prinz Otto von Schaumburg-Lippe (St) (--), der in der Eschollbrücker Strasse 12 wohnt, hat die Kennzeichen VS 253 und VS 254. Die verwitwete in Gera geborene solmsbraunfelser Prinzessin Eisabeth von Reuß (St) (50), die in der Wilhelmstrasse 27 später xxx wohnt, hat das Kennzeichen VS 314. - In Rüsselsheim hat die Adam Opel AG 22 Vorfürwagen angemeldet mit den Kennzeichen VS 603 bis 612, 634 und 635, 655 bis 664 und die LKW VS 636, 637 und 690. In Rüsselsheim wohnt Baronin xxx von Chelstowska (50) mit dem Kennzeichen VS 671 und Fürst Friedrich Karl II von Hohenlohe (St) (63), verheiratet mit Therese von Erbach Fürstenau (St) (40) mit dem Kennzeichen VS 677. - In Mainz hat der jüdische Kaufhausbesitzer Leonhard Tietz (--) einen angemeldeten LKW. Die Automobil Fachschule hat einen Geschäftswagen mit dem Kennzeichen VR 237. VR steht für Rheinhessen. - In Hanau hat der Dunlop Reifen Fabrikdirektor Max Bräuning (--), Augustastrasse 72 mit IT 22 und IT 23, nach einer Reihe von kasseler Motorradfahrern das niedrigste Autokennzeichen für seine beiden Luxusautomobile. Seine Firma in der Freigerichtstrasse 80 hat ein weiteres Geschäftsfahrzeug angemeldet. - In Birstein hat Prinz Karl von Isenburg Büdingen das Kennzeichen IT 117 und 203. - In Hanau hat der Rentner Oswald Tschacher Kapellenstrasse 59 mit dem Kennzeichen IT 401 für sein Luxusautomobil das niedrigste wiesbadener Kennzeichen. Dem folgt Hugo Grün, der in der Adolfstrasse 1 wohnt, mit seinen beiden Kennzeichen IT 402 und IT 403 für seine Luxusautomobile. Sein weiterer Luxuswagen ist mit dem Kennzeichen IT 427 auf seine Motorwagenhandlung Hugo Grün für Automobile in der Adolfstrasse 11 angemeldet. Die Automobilzentrale Joseph Göbel in der Dotzheimerstrasse 57 hat mit dem Kennzeichen IT 410 ein Motorrad angemeldet. Dazu ein Geschäftsautomobil mit dem Kennzeichen IT 431 und 435 und einen LKW und ein Luxusautomobil IT 475. Freiherr Ludwig von Löw Steinfurth, der in der Martinstrasse 4 wohnt, hat ein Luxusautomobil mit dem Kennzeichen IT 481. Bankdirektor Alexander Petitjean, der die Villa Dambachtal 30 bewohnt, hat ein Luxusautomobil mit dem Kennzeichen IT 482. - In Frankfurt Eschersheim wird die Strassenbahnbrücke eingeweiht, womit die Strassenbahn weiter nach Heddernheim fahren kann. - In Bad Homburg gestaltet der badhomburger Architekt Christian Jacobi (--) die barocke Apotheke am Markt Louisenstraße 19 nur im bewährten Schweizerhausstil um, weil Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (50) den Jugendstil nicht schätzt. Der in Bad Homburg geborene Architekt und Archäologe Heinrich Jacobi (43) wird neuer Stadtbaurat und Landesbauinspektor. - Die Nassauische Sparkasse verzeichnet mit einem Zuwachs von 14,4 Millionen Mark bei 203.000 Sparbüchern, wie alle preußischen Sparkassen, einen Rekord an Spareinlagenzuwächsen und Sparern. - In Mainz wird der jüdische Schriftsteller und Der kleine Prinz Autor Guido von Kaulla geboren. - In Wiesbaden wird der erste Verein für Krüppelvorsorge von Elisabeth König und die Orthopädieärzte Alfred Stein (--) und Paul Guradze (--) gegründet, weil eine drei Jahre zuvor durchgeführte preußische Krüppelzählung erschütternde Zahlen erbracht hat. - In Wiesbaden wird die Elisabethen Heilanstalt in der Luisenstrasse 45 eröffnet. - In Mainz wird das Postamt Mainz 1 in die Bahnhofstrasse 2 verlegt. Der alte Standort am Brand 15 wird zum Zweigpostamt Mainz 6. - In Bad Soden hat die Israelitische Kuranstalt Bad Soden 188 Personen mit 7.359 Verpflegungstagen versorgt, darunter auch französische, belgische und russische Juden. Man baut ein weiteres Haus an. - In Hattersheim liegt das Gasthaus Zum Schützenhof Bahnhofsplatz 2 (20 24 Allianz) von Georg Betzold (--) schräg östlich gegenüber dem Bahnhof. Die frankfurter Brauere JJ Jung liefert mit einem Transportautomobil mit offener Ladefläche, bei dem nur der Motorblock von einem Gehäuse umgeben ist, acht Fässer hauptsächlich Lagerbier, Der Fahrer sitzt auf dem offenen Gefährt wie bei einem Trecker hinter einer Spritzschutzwand, hinter ihm der Bierlader. Die Bahnhofstrasse ist geschottert und hat tiefe Schlaglöcher. - In Königstein Falkenstein wird das Offiziersgenesungsheim Taunus eröffnet, wobei ua Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (50), Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (43), Prinz Friedrich Karl von Hessen (St) (43), die kaiserliche Schwägerin und preußische Prinzessin Sophie von Zollern Preußen (St) (39), Kriegsminister Josias von Heeringen (59), der Generalarzt der Armee Otto von Schjerning (56), der wiesbadener Regierungspräsident Wilhelm von Meister (46), der jüdische obertaunuskreis Landrat Ritter Ernst von Marx (40), der falkensteiner Bürgermeister Hasselbach, das Personal der Anstalt und geladene Gäste, darunter der Holzmann AG-Architekt Alexander Nelson, anwesend sind. Die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (51) flaniert vor dem Gebäude mit ihrer Schwägerin und preußische Prinzessin Sophie von Zollern Preußen (St) (39) ganz in weiß. Ihre schwägerin trägt einen weißen Sonnenschirm. Beide tragen Schleier. Der nur für 52 kaiserliche Offiziere und Personal konzipierte Gebäudekomplex mit 6 Villen im englischen Cottagestil hat ein 1.500 m langes unterirdisches Tunnelsystem. Bis Ende 19 12 werden nur 1.101 Patienten behandelt. 

1908 In Wiesbaden wechselt der Schriftsetzersohn Theodor Habicht (10) von der Mittelschule auf das reformierte Realgymnasium Oranienstrasse 5 (20 16 Oranienschule). - In Rüsselsheim wird Elinor von Opel geboren. - In Frankfurt wird die jüdische und evangelisch getaufte Cassella Teilhaber Familie Weinberg geadelt, wodurch sich Carl Weinberg (47) Carl von Weinberg nennen darf. - In Frankfurt findet das XI. Deutsche Turnfest im Rohbau der neuerbauten Festhalle statt. - Der in Offenbach geborene Prinz Victor von Isenburg Büdingen (St) (36) heiratet morganatisch die bürgerliche Leontine Rohrer, die dafür vom hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (40) zur Freifrau von Rombach ernannt wurde. - In Mainz übernimmt die Mainzer Actien Brauerei die Flaschenbierabfüllung selbst. - In Frankfurt zieht die jüdischdeutsch kombinierte Schule Philantropin von der Rechneigrabenstrasse 16 in die Hebelstrasse 15 um. - Mainz hat 108.985 Einwohner. - Der jüdische frankfurter Textilwarenhausunternehmer Hermann Wronker (41) erweitert auf der Südseite der Zeil 105 (20 22 gegenüber Shopping Center MyZeil) das 80 Meter lange Warenhaus Wronker im Reformstil, das größte der Stadt, wobei das Palais Barckhausen abgerissen wird. - In Frankfurt bringt die die Allgemeine Kinematographen-Theater Gesellschaft, Union-Theater für Lebende und Tonbilder GmbH des aus Ostpreußen zugewanderten jüdischen frankfurter Sicherheitsfirmenbesitzer Paul Davidson (41), des aus Ostpreußen zugewanderten jüdischen Warenhauskettenbesitzers Hermann Wronker (41), des heidelberger Matratzenherstellers und Immobilienbesitzers Julius Wiesbader und des in Frankfurt geborenen Immobilienbesitzers Max Bauer (41) in ihrem Kino alias Tonfilmtheater Union Theater in der Kaiserstrasse 74 acht 3 minütige fortlaufende Tonfilmstücke der wiener Premiere der Oscar Strauss (38) Operette Ein Walzertraum. - In Frankfurt ist das Restaurant mit bemaltem Gewölbespeisesaal mit Münchener Hofbräu Bier im Gasthaus Alemannia Schillerplatz 4 an der Hauptwache 11 der Deutschen Restaurant Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt. Getrunken wird aus Steingutkrügen. Auf dem Dach befindet sich eine runde Kuppel mit Türmchen. - In Darmstadt Griesheim führt der frankfurter Flugpionier August Euler (40) erfolgreiche Gleitflugversuche durch. - In Mainz ist die Conditoreiwaaren-, Lebkuchen- und Bonbonsfabrik Goebel von dem in Mainz geborenen Lorenz Goebel (53) in der Ecke Fuststrasse/Gymnasiumstrasse mit rund 200 Mitarbeitern laut der Tageszeitung Neuester Anzeiger die weitaus größte Zuckerwarenfabrik Hessens mit Waren nach Mittel-, Süd- und Westdeutschland und Luxemburg und auch eines der größten Unternehmen der Stadt. In ihrem Schaufenster legt ein mechanischer Osterhase Ostereier und ein mechanischer Nikolaus holt Lebkuchenfiguren aus seinem Sack und raucht dabei eine Zigarre. Ein Topseller ist ein Lutscher mit eingearbeitetem Schmetterling oder Blume. - In Deutschland sind 8.243.498 Frauen berufstätig. - In Frankfurt hat der jüdische Frauenverein mit 406 Mitgliedern 92 Frauen eine Arbeitsstelle vermittelt, darunter 24 Erzieherinnen und 24 Köchinnen, was in den Folgejahren so weitergeht. - In Offenbach sieht die jüdische Religionsschule in der Mathildenschule ihr Hauptinteresse darin zugewanderten Juden, hauptsächlich aus dem Osten, caritativ zu helfen und ihnen Hebräisch beizubringen. - In Mainz kauft der jüdische Bierbrauer Philipp Mayer die bankrotte Sonnenbrauerei mit Gasthaus Zur Sonne in der Betzelsgasse 25. - Der in Frankfurt geborene Frankfurter Kickers Spieler Fritz Becker (19) wird Fussballnationalspieler in der ersten Deutschen Fussball Nationalmannschaft, verliert in Basel 5:3 aber schießt das erste deutsche Länderspieltor. - In Darmstadt überfliegt der Zeppelin LZ 4 die Stadt. - In Darmstadt wird das Hotel Hess Ecke Rheinstrasse/Saalbaustrasse eröffnet. - In Darmstadt wird neben dem beliebten Ausflugslokal Forsthaus Einsiedel ein Luxushotel errichtet. - In Darmstadt übernimmt der Rennfahrer und Sohn von Fürst Adolf Georg von Schaumburg Lippe (St) (++) und dessen Ehefrau Prinzessin Hermine von Waldeck Pyrmont (St) (83) Prinz Otto Heinrich von Schaumburg Lippe (St) (54) das insolvente Parkhotel und zieht mit seinem Sohn Graf Otto Heinrich von Hagenburg (07) das in Haus Hagenburg umbenannte Hotel in der Dieburger Strasse 241 (20 16 Georg Christoph Lichtenberg Haus) und hält im angrenzenden Stall seine Pferde. - In Wiesbaden logiert Enrico Caruso (35) im jugendstil-neobarocken Palasthotel Kranzplatz 5. - In Darmstadt stirbt Fürst Gustav von Erbach Schönberg (St) (68). Prinz Alexander von Erbach Schönberg (St) (36) wird neuer Fürst. - In Deutschland werden erstmals 12 Frauen als Ärzte zugelassen. - Bauboom endet. - In Frankfurt gibt es 74.933 Arbeitslose. - In Frankfurt fällen FSV Vereinsmitglieder heimlich 13 Apfelbäume um einen Fussballplatz mitten im Feld an der Berger Strasse spielbar zu machen, unterliegen aber im Eröffnungsspiel gegen den süddeutschen Spitzenverein Phönix Karlsruhe mit 2 zu 7. Der ganze Platz wird mit einem Bretterzaun als Sichtblockade umgeben. - In Frankfurt stehen die Prostituierten alias Sexarbeiterinnen vor den Hauseingängen in der Rosengasse und animieren Passanten. - In Wiesbaden weihen Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (49), seine Frau und Bürgermeister Ibell das Wilhelm von Oranien Denkmal neben dem Rathaus ein. Das Kaiserpaar steht dabei unter einem mit Palmen geschmückten gekrönten Baldachin. - Der in Alzey geborene darmstädter und mainzer Rechtsanwalt Heinrich Elaß (34) ist stellvertretender Vorsitzender Alldeutscher Verband. - In Hanau wird die Strassenbahn eingeführt. - In Höchst bleibt eine Lokomotive aus Königstein kommend kurz vor dem Bahnhof wegen Kohlemangel stehen, kann aber in den Lokomotivenstall geschleppt werden. Nach 75 Minuten setzt die Lokomotive mit nur 15 Minuten Verspätung ihre Fahrt fort. - In Wiesbaden führt der Wiesbadener Automobil Klub eine Ballonverfolgung mit über 20 Teilnehmern als sportliche Veranstaltung durch. - In Frankfurt Sachsenhausen eröffnet die Schillerschule als ältestes frankfurter Mädchengymnasium. - In Frankfurt ist die Sektkellerei der jüdischen Gebrüder Feist Neue Mainzer Strasse 40 (20 20 Japan Center Hochhaus) eines der bekanntesten Unternehmen Deutschlands. - In Frankfurt Heddernheim produziert das Heddernheimer Kupferwerk ehemals Hesse Kupferrohre ohne Naht mit Büro Große Gallusstrasse 2 und Telefonnummer 1666. - Frankfurt hat 566.971 Übernachtungen. - In Frankfurt Sachsenhausen wird ein Mädchen-Gymnasium, die Schillerschule, in der Morgensternstrasse 3 eröffnet, auf dem Mädchen das Abitur ablegen können, da das an den Höhere Töchterschulen, Elsabethenschule und Viktoriaschule nicht geht. - In Darmstadt wird der hessen darmstädter Prinz Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) als jüngerer Sohn des hessen darmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (40)  und Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (37) geboren. - In Wallau gesteht der sozial engagierte evangelisch lutherische Dekan August Kortheuer (40) im Kirchblatt, dass man in seinen Gemeinden Hochheim und Flörsheim seine Innere Mission gar nicht kennt, weil es den Gemeinden zu gut geht. - In Frankfurt gibt es im Obergeschoss des Hauptgebäudes des Hauptbahnhofes Frisier- Wasch- und Baderäume. - In Frankfurt komponiert der Mundartdichter Conrad Becker den sachsenhäuser Aeppelwei-Walzer Der Fichtekranz, in dem er behauptet, dass nur in Sachsenhausen Apfelwein bekannt ist und der sogar auf Ansichtskarten abgedruckt wird. Überall, wo ein Fichtenkranz am Haus hängt, wird Apfelwein ausgeschänkt. - In Frankfurt präsentiert das Tonbild-Theater neben der Hauptpost auf der Zeil 110 (20 17 MyZeil) Cherlock Holmes und Der Graf von Monte Christo. - In Frankfurt bietet das Variete Apollotheater Neue Zeil 49 unter jüdischer Leitung koscheres Kabaret, tägliche Vorstellungen und ein Familienprogramm. - In Frankfurt präsentiert das Schumann Theater am Hauptbahnhof 16 den Sänger und Komiker Otto Reutter (38). - In Frankfurt eröffnet in Castans Panoptikum in der Kaiserstrasse 67 (20 17 adticket.de) eine Musik- und Automaten-Halle, mit Musikwerken, Illusions- und Zauberautomaten und Schau-Apparate wie Kinomatographen. In den für ihren günstigen Eintritt bekannten Kaiserhallen in der Schäfergasse 13 werden 10 Schlager präsentiert. - In Wiesbaden Erbenheim erhalten Privathaushalte Stromanschlüsse. - In Frankfurt beginnt der in Frankfurt geborene jüdische Industriellen Neffe Paul von Gans (42) mit den Vorarbeiten der eigentlich in München geplanten Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung und ist deren graue Eminenz. - In Wiesbaden wird das 4. Polizeirevier mit Kriminalgefängnis alias Stümper, Michelsberg 11 abgerissen. - In Frankfurt Heddernheim verkauft Freiherr Hubert Anton von Breidbach Riedt (--) das Neue Schloss, Alt Heddernheim 30 an die Stadt Frankfurt. - In Frankfurt findet das 11. Deutsche Turnfest in der Festhalle an der Messe statt. - In Hanau beginnt für die Grammophonfirma Krebs und Klenk eine dreijährige Hochzeit für ihre Klingsor-Phonomöbel mit Schellackplatten. - Das Luftschiff LZ 4 explodiert auf seiner Fahrt von Mainz zurück nach Friedrichshafen nach einer Notlandung, was eine Welle der Hilfsbereitschaft auslöst, weil Graf Ferdinand von Zeppelin (70) sonst bankrott gewesen wäre. - In Wiesbaden werden die Wiesbaden Championships alias Wiesbaden Cup im Tennis ausgetragen. - In Bad Homburg wird ein Tennis-Turnier ausgetragen. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Frankfurter Fussballclub 99 alias Frankfurter Kickers Fussballspieler Fritz Becker (22) Fussball-Nationalspieler und erzielt das erste deutsche Fussball-Länderspiel-Tor beim ersten Länderspiel. Man spielt in Basel gegen die Schweiz. - In Mainz wird das Kino Thalia am Gutenbergplatz 3-5 mit 231 Sitzplätzen eröffnet. - In Mainz übernimmt das jüdische Bankhaus Kronenberger das jüdische Bankhaus Hochheimer & Meyer. - In Wiesbaden wird ein Bismarckdenkmal auf dem Bismarckplatz alias Wilhelmsplatz aufgestellt. Zusätzlich soll noch ein Bismarckturm mit elektrischem Fahrstuhl auf der Bierstadter Höhe Bierstadter Strasse 47 errichtet werden, was aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht wird. - In Wiesbaden eröffnet der Verschönerungsverein die Wanderschutzhütte Dahlheimer Hütte. - In Frankfurt klafft beim Alleenring zwischen Miquelallee und Nibelungenallee noch eine Lücke spätere Adickesallee zwischen Eschersheimer Landstrasse und Eckenheimer Landstrasse. - In Frankfurt Griesheim ist der Exerzierplatz an der Mainzer Landstrasse 509. - In Frankfurt heiratet die Grafentochter Marie Irene Elisabeth Franziska Johanna von Schönborn Wiesentheid (33) den in Vukovar geborenen Graf Erwein von Eltz alias Faust von Stromberg (45). - In Frankfurt findet das 11. Deutsche Turnfest statt, wobei tausende Turner neben der Messehalle antreten. - In Mainz gibt es das Zentral-Hotel Bahnhofsplatz 8 mit 50 Zimmer, Bayerischer Hof, Bahnhof-Hotel 28 Zimmer, Pfälzer Hof Münsterplatz 5, Mainzer Hof Bahnhofstrasse, Taunus-Hotel, Bahnhofstrasse, Hotel Pfeil, Hotel Weis, Hotel Zur goldenen Krone, Binger Hof, Kaiser Wilhelm Ring, Hotel Einhorn, Trautweins Rheingauer Hof, Schottstrasse 5, Richters Eisenbahnhotel Bahnhofplatz. Hof von Holland Rheinstrasse mit 100 Zimmern, Englischer Hof Rheinstrasse mit 55 Zimmern und Amerikanischer Bar, Rheinischer Hof Rheinstrasse mit Kaffeehaus, Gasthaus Zum Karpfen auf dem Brand, Stadt Koblenz. - In Mainz hat das Hauptpostamt 1 Brand 15 Telegraf und Fernsprecher im Neubau Bahnhofstrasse sind geöffnet von 04:40 Uhr bis 23:40 Uhr. Telegrafen gibt es auch in den Postämtern 2, 3 und 4. - In Mainz gibt es die Badeanstalten am Rheinkai für 40 - 70 Pfennig, das Apollo-Bad in der Bilhildisstrasse, die neue modern eingerichtete Wasserkuranstalt Städtisches Institut für physikalische Heilmethode Neubrunnenstrasse 8. - In Mainz gibt das Stadttheater von 15. September bis 15. April täglich Vorstellungen. Sommerkonezerte finden in der Neue Anlage im Stadtpark täglich um 16:00 und 17:00 Uhr statt gelegentlich um 19:00 Uhr auch mit Nachtfest. - In Mainz fahren die Trajektboote und Dampbootsfähren von der Anlegestelle an der Redutt-Kaserne Mainz Kastell zum Eiserenen Tor und zum Kaiser Tor. - In Mainz gibt es westlich der Bahnlinie außer dem Kasernenkomplex und der Reichs-Konservenfabrik keine private Bebauung. In der Bingerstrasse 14 (20 19 strassenseitig vor dem Parkhaus Taubertsberg) ist das Offizierskasino und daneben in der Wallstrasse 5 (20 19 MED Facharztzentrum) ist das Militärarresthaus alias Militärgefängnis. Nördlich des Bahndamms am Rheingauwall gibt es nur den Schlacht- und Viehhof. Südlich des Südbahnhofs gibt es nur die Gasfabrik in der Weisenauer Strasse 15. - In Wiesbaden wird die 1. Allgemeine Kochkunst Ausstellung mit verwandten Gewerben im Paulinenschlösschen veranstaltet, wobei der frankfurter Metzger Karl Gref-Völsing ein Anerkennungs Diplom für seine koscheren Rindswürstchen erhält. - In Mainz gibt die in Wiesbaden geborene Theaterschauspielerin Sophie Weingärtner (15)  alias Sophie Cossaeus am Stadttheater ihr Debut. - Im Taunus wird das Kaiserpreis Rennen vom Kaiserlichen Automobil Club und vom Verein Deutscher Motorfahrzeug Industrieller veranstaltet. - In Eltville tritt der bei Leipzig geborene, unstete Student, Matrose, Gelegenheitsarbeiter und frankfurter Kaufmannslehrling Joachim Ringelnatz (25) als verkleideter und geschminkter Strassenkomiker als der märchenhafte Kalif von Bagdad auf.  - In Frankfurt steht am Bahnhofsplatz vor dem Hotel Reichshof eine Litfaßsäule. - In Eppstein ist der Telegraf bei der Post ausgeschildert. - In Wiesbaden ist das Zigarrengeschäft August Engel Rheinstrasse 3 Ecke Wilhelmstrasse der zentrale Rauchwarenladen am Bahnhof. - In Wiesbaden stehen auf der Getränkekarte im Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 Nordwestseite an Champagner Ernest Irroy, Moet & Chandon, Heidsiek, Mumm, Georges Goulet, bei Durchschnittsliterflaschenpreisen von 15 Goldmark (20 22 entsprechend  5,5 g Feingold). Die neue Dampfwäscherei stellt in Beziehung auf Sauberkeit und Heizung neue Maßstäbe. - In Wiesbaden melden sich beim Wiesbadener Automobilrennen 144 Rennwagen, wobei 129 am Start stehen. Die Fahrt geht über sieben Etappen mit einer Gesamtstrecke von 2.200 km. Fritz Erle auf Benz gewinnt das erste Rennens, das in Wiesbaden endete. - In Frankfurt wird der Mieter Schutz Verein gegründet. - In Frankfurt ist das Palais Barckhaus alias Barckhausen als Teil des Neubaus des jüdischen Kaufhauses Wronker Zeil (20 21 Gesamter Strassenzug zwischen Hasengasse und Liebfrauenstrasse) abgerissen und überbaut. Alle dem Kaufhaus Wronker zugekauften Zeilgrundstücke gehören dem miltenberger Baukonzern Winterhelt, der auch Hauptinvestor ist. Das Riesenkaufhaus Wronker hat einen Hintereingang am Holzgraben 6-10. - In Darmstadt wird am Weissen Turm im Marktpalais das jüdische Textilkaufhaus Rothschild Marktplatz 2 von Siegmund Rothschild (--) mit rückseitigen Arkaden (20 21 Kaufhaus Henschel) renoviert. - In Breuberg stirbt der in Mainz geborene mainzer Gastwirtssohn und sandbacher Veith Automobilreifenfabrikgeneraldirektor Friedrich Veith (48) nach einer Darmkrankheit mit Koliken. Der Fabrikgründer Friedrich Veith (48), der zwei Jahre zuvor noch  2.000.000 Mark Stammkapital und kostbare Reifenproduktionspatente besass, hinterlässt durch eine skrupellose Nachlassverwaltung betrogen, seine Witwe und seinen Sohn mittellos. Die Veith Werke AG wird mit einem neuen Generaldirektor ohne Unterbrechung (1954 Goodrich und 1963 Pirelli) weitergeführt. - In Wiesbaden werden in der Müllverbrennungsanlage an der Weidenbornstrasse 22.000 Tonnen Hausmüll verbrannt. An Einheitskleidung werden weitere 200 Joppen alias Jacken und 200 Strohhüte  gekauft. - In Darmstadt findet man bei Messel Braunkohle, die ab dem Folgejahr im Tagebau von der Gewerkschaft Messel in der Grube Prinz von Hessen abgebaut wird. - In Bad Homburg wird die Villa im Paul Ehrlich Weg 2 als Sanatorium eröffnet. - In Amerika beginnt mit dem linksgesteuerten Ford Modell T die Automobilmassenproduktion. - In Deutschland wandern 20.000 Menschen nach Amerika aus. - In Frankfurt baut der in Hofheim geborene Gastwirtssohn, Viehhändlersohn und Acetylenhersteller Adolf Messer (30) eine Luftzerlegungsanlage für den Verkauf von Industriegasen. - In Mainz eröffnet man ein Klärwerk für das Abwasser. - In Wiesbaden Biebrich wird die Pension mit Restaurant Zum scheppen Eck Rathausstrasse 94 eröffnet, das mit dem biebricher Schlosspark wirbt, wobei schepp unregelmässig bedeutet.  - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, eröffnet die Farbwerke Höchst Aktiengesellschaft mit der Eröffnung eines Werkes im englischen Liverpool, den Markt des englischen Weltreichs. - In Frankfurt erhält das Städtische Krankenhaus Gartenstrasse eine eigene Bibliothek. -  In Wiesbaden werden in der elektrisch beleuchteten Kanalisation am Kaiser Friedrich Ring Führungen veranstaltet, wo Schmutzwasser und Regenwasser aus drei Kanälen ausden östlichen Stadtteilen in einem großen unterirdischen Gewölbe zusammengeführt wird. - In Frankfurt ist die Allgemeine Kinematographen Theater Gesellschaft in der Großen Gallusstrasse 17 (20 21 Commerzbank Hochhaus). - In Wiesbaden wirbt die Sektkellerei Henkell mit der riesigen Umsatzsteigerung ihrer Marke Henkel Trocken. - In Frankfurt endet die gemeinsam vom Kaiserlichen Automobil Club KAC später AvD und dem DMV, der im Vorjahr von Motorradfahrer Vereinigung in Motorfahrer Vereinigung später ADAC umbenannt wurde, veranstaltete Prinz Heinrich Fahrt, die in Berlin als Tourenwagenfahrt gestartet wurde. Der DMV verteilt kostenlose Grenzkarten um den Fremdenverkehr in die Nachbarländer zu vereinfachen, was zu einem hohen Mitgliederanstieg führt. - In Mainz wird der Tierschutzverein neu gegründet, der ein Tierasyl auf einem städtischen Grundstück hinter dem Hauptbahnhof einrichtet. - In Mainz stellt die Zuckerwarenfabrik Goebel in der Gymnasiumstrasse 8 rund 1 Million Osterhasen und 1 Million Ostereier her. Man verarbeitet 750 kg Zucker und 600 Eier täglich. - In Mainz Budenheim wird die Weinsteinfabrik Budenheim für die Herstellung von Backpulver gegründet. - In Mainz zieht der Reinigunsmittelhersteller Werner und Mertz später Erdal nach einem Brand in der Erthalstrasse auf die Ingelheimer Aue. - In Darmstadt muss die Hessische Bank mit Direktor Wilhelm Eschborn in der Wilhelminenstrasse 14 Konkurs anmelden, deren Liquidation im Folgejahr folgt. - Der Urenkel des Ottomotor Erfinders Nikolaus August Otto (++), der Stardirigent Herbert von Karajan wird geboren. - In Frankfurt eröffnet die rödelheimer Martini Automobil Zentrale in der Bockenheimer Landstrasse 1 ein Autohaus. - In Frankfurt verkauft V Degener-Böning am Schauspielhaus 4 mit Monopol Automobile von Opel, Dürrkopp und Itala. - In Frankfurt ist der Frankfurter Automobil Club in der Taunusstrasse 1. 1. Vorsitzender ist Eduard Engler (38) Forsthausstrasse 113, 2. Vorsitzender ist Carl Rother Erlenstrasse 6, Schriftführer ist Adolf Isbert (50) Röderbergweg 91, 1 Kassierer ist H Mathes Staufenstrasse 12, Technischer Beirat ist Fritz Opel (33) Rüsselsheim, Fahrwart ist Alfred Teves (40) Moltkestrasse 50. Beisitzer sind Boeninger Klettenbergstrasse 24, der Arzt Karl Marx Untermainanlage 9 und  August Euler (40) am Hauptbahnhof. Generalsekretär ist Matthias Selzer Brückenstrasse 89. - In Darmstadt wird das jüdische Kaufhaus Rothschild Marktplatz 2 erbaut. - In Darmstadt wird der Hochzeitsturm fertiggestellt. - In Frankfurt gibt es verschiedene städtische Annahmestellen für Rollfuhraufträge, im Liebfrauenberg 29, dem Haus Zum Braunfels Telefonnummer 1304, in der kleinen Friedberger Strasse 12 Telefonnummer 1440 und in der Töngesgasse 40 Telefonnummer 3234. In der großen Friedberger Strasse 37 hat die Frankfurter Paketfahrt Gesellschaft mit der Telefonnummer 1257 ihre Annahmestelle. - In Wiesbaden Erbenheim kommt der 1. Jahrgang der Tageszeitung Erbenheimer Zeitung als amtliches Gemeindeorgan heraus. - In Frankfurt kauft der thüringer Pastorensohn und Reisejournalist Rudolf Zabel (32) zwei untermotorisierte 12 PS Adler Automobile, davon einen als geschlossenen Lastwagen und einen offenen längeren Personenwagen mit Segeltuchverdeck, das auch als Frauenauto beworben wird, mit denen er mit seiner Frau Bertha Zabel, seinen zwei Kindern, einem Maler, zwei Chauffeuren alias Adler Werksmechanikern, einem Phonografen und einer Filmkamera nach Indien aufbricht, obwohl er sich mit Automobilen nicht auskennt und schon am dritten Tag vor München gegen einen Baum fährt, wobei es Verletzte gibt und der frankfurter Adler Werksmechaniker März durch Hans Drexel (20) ersetzt wird. Auf abenteuerliche Weise schafft er es nur bis Teheran, wird aber nach der Rückkehr trotzdem gefeiert. - Der Wiesbadener Automobil Club, der Frankfurter Automobil Club, der Koblenzer Automobil Club und der Kölner Automobil Club treffen sich in Bad Ems. - In Frankfurt werden der Präsident des Frankfurter Automobil Club Konsul Eduard Engler (38) und das Klubmitglied, Wilhelm Opel (36) vom Österreichischen Automobil Club zu einer Preisfahrt durch Bosnien, Herzegowina und Dalmatien eingeladen, bei dem Konsul Engler auf seinem Opel das Iwan Paß Rennen gewinnt. - In Frankfurt eröffnet zum Jahresende der Mode Kaufhaus Schneider Besitzer Gottlob Beilharz (39) das Minerva Haus Ecke Zeil 56/Stiftstrasse (20 17 MyZeil), wobei das Hauptmerkmal auf Stoffen liegt, dazu Damenmode, Kindermode, Teppiche und Möbel, weshalb er damit das größte Kaufhaus der Stadt besitzt und zwei weitere Filialen ebenfalls mit dem neuen Geschäftsprinzip von Festpreisen ohne Rabatte und ohne das übliche Feilschen in Darmstadt und Offenbach eröffnet. - In Frankfurt werben die Hofjuweliere Ohlenschlager und Riemann Ecke Rossmarkt 17/Salzgasse mit dem größten Warenangebot der Stadt. - In Frankfurt kauft sich der Raubtierdompteur Julius Seeth (--) Schimpansen, das er als dressiertes Affenpärchen Monsieur et Madame X vermarktet. - In Dietzenbach wird der Lehrersohn Paul Ringhausen als Sohn von Friedrich Ringhausen (28) geboren. - In Frankfurt verhindern die preußischen, konservativen und antisemitischen Kräfte, das der in Darmstadt geborene reiche Stummfilmschauspieler, Kabarettist, Lyriker und schillernde König der Boheme Danny Gürtler (33) dem jüdischen deutschen Dichter Heinrich Heine (++) ein Denkmal stiftet. - In Frankfurt endet die erste Prinz Heinrich Fahrt für Automobile mit 130 Teilnehmern, darunter drei Frauen, von Berlin nach Frankfurt nach 2.218 km nach neun Tagen, die Fritz Erle auf einem Benz gewinnt. - In Wiesbaden wird die Wiesbadener Karnevalsgesellschaft gegründet. - In Mainz beträgt nach Regierungsangaben der durchschnittliche Arbeitstageslohn  für männliche erwachsene Fabrikarbeiter 3,10 Mark und für weibliche Arbeiterinnen und jugendliche männliche Arbeiter 1,75 Mark. Jugendliche weibliche Arbeiterinnen erhalten 1,10 Mark. 1 Mark entspricht 6,2 Euro (20 22). - In Frankfurt bringt die Taunus Automobilfabrik GmbH das Modell Taunus Typ B 6/12 PS mit Motor mit obenliegender Nockenwelle heraus. - In Darmstadt ist Georg Karpp (--) Ludwigstrasse 20 Telefonnummer 506 hessendarmstädter Hofuhrmacher, der Jugendstil Uhren von Künstlern designen lässt. - In Wiesbaden lässt sich Georg Jäger (--) in der Moritzstrasse 6 sein Hotel Wiesbadener Hof mit einem großen Ballsaal später Apollo Kino bauen. - In Frankfurt gründet der odenwälder Bauernsohn und Apotheker Friedrich Merz (24) das Pharmaunternehmen Merz, mit dem er im Folgejahr in eine ehemalige Zigarettenfabrik und Tabakfabrik in die Eckenheimer Landstrasse 100 zieht. - In Hanau stellt die Juwelenfabrik Kreuter Corniceliusstraße für Fürstin Margarethe von Thurn und Taxis (St) (--) ein gewagtes 6 cm breites stachelhundehalsbandähnliches Diamant Collier her, das mittig mit je 6 großen Smaragden und Rubinen besetzt ist. - In Darmstadt wird auf dem Luisenplatz der kelchartige Olbrich Brunnen für die Hessische Landesausstellung aufgestellt. - In Bad Homburg gibt die Staatseisenbahn den Wünschen von Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (49) nach und nimmt drei tägliche Eilzugpaare Bad Nauheim~Homburg~Wiesbaden und zwei ab Homburg in den Fahrplan auf, wodurch Bad Homburg und Wiesbaden für Reisende aus Nancy für französische Gäste und von Ostende für die Gäste aus England komfortabel direkt erreichbar werden und sie nicht mehr über Frankfurt anreisen müssen, die Stadt, die er nicht leiden kann. Einen geplanten Bäderzug Berlin~Homburg~Bad Münster am Stein bei Bad Kreuznach versucht die Stadt Frankfurt und die frankfurter Industrie- und Handelskammer zu verhindern. - In Eltville wird die schlossartige Villa Waldthausen vom aus Essen stammenden katholischen mainzer Husarenrittmeister Freiherrn Martin Wilhelm von Waldthausen (--) im Stil einer staufischen Königsburg mit Vierkantbergfried alias Turm erbaut, die zwei Jahre später fertiggestellt ist. - In Hofheim wird ein elektrischer Strom eingeführt. - Hofheim hat 4.040 Einwohner, eine Fastverdoppelung innerhalb von 6 Jahren. - In Wiesbaden erhält auch die Nassauische Sparkasse in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) als Sparkasse das Recht auf bargeldlosen Zahlungsverkehr, indem man ihr die passive Scheckfähigkeit zuerkennt, womit sie den Scheck- und Giroverkehr für Sicht- und Termineinlagen und Kontokorrentguthaben beginnt und auf den Girokonten kurzfristge Kredite an kleine und mittlere Unternehmen vergeben kann. - In Frankfurt hat die Nassauische Sparkasse Naspa auf der Zeil eine Filiale. Die Obergrenze der Guthaben für die eigentlich für Kleinstsparer angelegten Sparbücher Lit A mit einem dauerhaft höheren Zins als dem der Sparbücher Lit B wird von 3.000 Mark auf sagenhafte 10.000 Mark angehoben, weil man die nicht mehr zeitgemäßen Sparbücher mit den höheren Guthaben auslaufen lassen will um sie auf Depositen-Konten oder Scheck-Konten umzuleiten. Dafür werden die Sparbücher Lit A aber je nach Guthabenhöhe bis 5.000 Mark mit 3,5 % und bis 10.000 Mark mit 3 % verzinst. Dazu führen die deutschen Sparkassen die kostenlose Mitnahme von Sparguthaben bei Umzügen ein. Es setzt ein massiver Sparerzuwachs ein. - In Mainz wird der in Bad Schwalbach geborene jüdische Kaufmannssohn Eugen Eschwege alias Eugen Halevi (31), der in Wiesbaden und Frankfurt Pianokonzerte gibt und am Mainzer Konservatorium Klavier und Musiktheorie lehrt, dessen Direktor der Opernschule und Klavier-Theorieklasse. - In Darmstadt baut sich der Direktor der privaten großherzoglichen Kunstsammlung Paul Ostermann von Rohr (--) die neubarocke Villa Ostermann im Eugen-Bracht-Weg 6. - In Mainz Kostheim wird die eingleisige Straßenbahnstrecke von Main Kastel~Kostheim durch eine Lichtsignalanlage gesichert. - In Mainz wird im Straßenbahnamt in der Rheinallee das Postamt Mainz 5 später 15 eröffnet. - Mainz Amöneburg wird eingemeindet. - In Bad Soden kauft der Sanitätsrat Georg Thilenius (--) das Gemeindehaus Villa Karlsbad, die Villa Krug später Parkvilla und das Paulinen Schlößchen, in das die Gemeinde umzieht. - Der in Frankfurt geborene Metzgersohn und Vagabund Albert Daudistel (18) wird Matrose in Italien. - In Darmstadt wird die Darmstädter Historische Kommission gegründet. - In Frankfurt treffen sich die organisierten Fahrradfahrer auf dem 23. Kongress der Allgemeinen Radfahrer-Union alias Deutscher Tourenklub im Gesellschaftshaus des Zoologischen Garten. - In Eppstein, das sich als Luftkurort bezeichnet, sind alle Häuser im oberen Teil der Burgstrasse weiß verputzt, bis auf das Schmuckfachwerkhaus Burgstrasse 32 (20 24 Gasthaus Pflasterschisser) und das Häuschen mit Zierschieferplatten Burgstrasse 35. Gegenüber wachsen Weinreben im ersten Stock an der Wand. - Der in Kassel geborene Kurt Schenk von Schweinsberg (48) wird hessenkasseler Konsistorialpräsident alias oberster Beamter der staatlichen hessenkasseler evangelischen Kirche, deren kirchliches Oberhaupt der preußische König und deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (49) ist. 

1907 Wetter: In Grönland beginnen die Gletscher abzuschmelzen. - In Frankfurt befindet sich das Frankfurter Residenz Theater mit 783 Plätzen alias Orpheum Neue Zeil 80/82 (20 24 rechts neben Commerzbank Zeil 52 auf dem Geweg der Konrad Adenauer Strasse) an der Konstablerwache. - In Wiesbaden wird im Paulinenschlösschen nach zwei Jahren die Nutzung als wiesbadener Kurhaus eingestellt und das neue Kurhaus von Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (48) wiedereröffnet, mit einem Weinsalon in gelbem Marmor, einem Muschelsaal mit Fresken, einem Roten Pavillon im Stil Louis XVI. und einem Saal mit hohen Säulen aus nassauer Lahn Marmor mit einer Decke in Blau und Gold, und wo eine riesige neue Orgel der Firma Sauer im Südflügel eingebaut ist. - In Frankfurt entdeckt der breslauer Likörfabrikantensohn, Geheime Medizinalrat und Leiter des Instituts für Serumforschung und experimentelle Therapie Paul Ehrlich (53) im Georg-Speyer-Haus Paul-Ehrlich-Strasse 42 das arsenhaltige Salvarsan gegen die Sexualkrankheit Syphilis. - In Höchst kauft die Hoechstdirektorenwitwe Clara Brüning (64) das verfallene  Höchster Schloss, lässt es historisch getreu wiederherstellen und öffnete den Park für die Bevölkerung. - In Frankfurt kommt es zur Hauptversammlung des Verbandes für Frauenstimmrecht. - In Frankfurt hält der Verband fortschrittlicher Frauen seine Jahresversammlung mit den Hauptrednerinnen, der homosexuellen Frauenrechtlerin Lida Gustava Heymann (39) und Maria Lischnewska, die das Frauenstimmrecht fordern, ab. - In Darmstadt kommt die Erstausgabe der darmstädter Zeitung und Kampforgan Hessischer Volksfreund unter Redakteur Dr Ludwig Quessel im Gewerkschaftshaus Bismarckstrasse 16 heraus. - In Frankfurt befindet sich am Opernplatz das palastartige Hotel Imperial Bockenheimer Landstrasse 1. - In Frankfurt wird der Sohn des bedeutendesten Getreidehändlers der Welt, der jüdische Kaufmannssohn Felix Weil (09), Schüler des Goethe Gymnasiums Friedrich Ebert Anlage 22. - Der in Mainz geborene Sektfabrikant Otto Henkell (38) zieht nach Wiesbaden. - Mainz hat 98.981 Einwohner. - In Frankfurt wird im Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz ein Lichtspieltheater eröffnet, das 19 18 wieder schließt. - In Rüdesheim erfindet der Cognac Brenner Hugo Asbach (39) die Bezeichnung Weinbrand für Cognac aus Deutschland. - In Wiesbaden wird eine internationale Rassehundeausstellung veranstaltet. - Der luxemburger Großherzog Wilhelm Alexander von Nassau Weilburg (St) (55) schafft im Erbstreit und der Merenberg-Affäre mit seinem Cousin Graf Georg von Merenberg (St) (36) einfach das salische Recht ab und erklärt seine älteste Tochter Marie-Adelheid von Nassau Weilburg (St) (13) zur rechtmäßigen Thronfolgerin. Seinen Cousin Graf Georg von Merenberg (St) (36) findet er mit einer Jahresrente von 40.000 Goldmark ab, wofür dieser am Wiesbadener Gericht seine Klage zurücknimmt. - In Frankfurt eröffnet die jüdische Allgemeine Kinematographen-Theater Gesellschaft von Hermann Wronker (40), Paul Davidson (40), Wiesbader und Bauer ein Kino alias Tonfilmtheater Union Theater in der Kaiserstrasse 74. - In Frankfurt eröffnet das Kino Edison Theatre in der Schäfergasse 14 von Hessrs, Höhn und Eichnauer mit einem Edison Projektor, das amerikanische Produktionen zeigt. - In Frankfurt eröffnet auf der Zeil 54 das moderne, extrem elegante und geschmackvoll eingerichtete Tonbild-Theater neben der Hauptpost auf der Zeil 110 (20 17 MyZeil) mit überwältigendem Zuschauerinteresse. 3 minütige Filme werden synchron mit Schallplatten abgespielt. - In Frankfurt tritt Enrico Caruso (34) in der frankfurter Oper, Opernplatz auf, während seine Filme im Tonfilmtheater Union Theater in der Kaiserstrasse 74 gespielt werden und danach über Wochen im Programm bleiben. In Frankfurt eröffnet Heinrich Putzo in der Kaiserstrasse 50 das ehemalige Kino Kinephontheater unter dem Namen Boulevard Theater neu. - In Frankfurt wird nach einer mit Moritz A Loeb und Jacob Rosenheim geführten Debatte mit dem Verein zur Pflege jüdischer Lebensanschauungen im Saal der Freimaurerloge Zum frankfurter Adler in der Sailerstrasse 12 (20 16 Ostflügel des Alten- und Pflegeheim Anlagenring GmbH Sailerstrasse 20) ein jüdischer Frauenverein mit 90 Mitgliedern gegründet. Hauptaufgabe ist die Vermittlung von Arbeitsstellen. Innerhalb der jüdischen Gemeinde sind die Anfeindungen zahlreich. Auf die Einhaltung der Sabbathruhe wird streng geachtet, was aber auch ein großes Problem bei der Vermittlung ist. Es besteht bereits ein Israelitischer Frauenverein, der ein Waisenhaus betreibt. - In Frankfurt gewinnt der Mainzer Ruderverein ..78 Achter mit Steuermann bei der Deutschen Rudermeisterschaft auf dem Main und wiederholt die Meisterschaft zwei Mal. - Der in Höchst geborene höchster Fischersohn, höchster Fährmannsohn und VDO Gründer Adolf Schindling (20) nimmt als Matrose in der deutschen Kolonie Tsingtao in China an einem Reitturnier teil. - In Mainz wird die Rheinische Bierbrauerei Mainz mit der Telefonnummer 22 und 596 mit dem Vorwurf konfrontiert, dass ihr wiederverschließbarer Porzellanverschluß die Qualität des Bieres nicht garantieren kann, weil die Flasche beliebig oft unbemerkt geöffnet werden kann. Deshalb sichert nun eine dünne Kordel den Verschluss. Die Kordel zerstört beim Öffen ein am Flaschenhals angebrachtes zusätzliches Etikett. Es wird ein Special und ein Tafelbier Hell produziert. - Der in Mainz geborene Schuhmachersohn, Großgastronom, Kaffeehausbesitzer und Weinhändler Lorenz Adlon (58) eröffnet in Berlin das Luxushotel Adlon mit einem Eröffnungs Souper mit Austern, Geflügelkraftbrühe mit Anchovisgebäck, Supreme von Seezungen mit frischen Champignons, Ochsenrippenstück von Spieß mit grünen Spargelspitzen. Die Hummer-Medaillons widmet er aber dem mainzer Lustschloss Favorite, die Toulouser Wachteln dem ehemals verbündeten russischen Commandeur von 17 90 Souwaroff mit römischem Salat. Nach einer Eisüberraschung folgen noch Pfirsische a la Aurore friandises. Danach gibt es noch Früchte. - In Frankfurt wird das außen neoklassizistische aber innen mit Rokoko und Empireeinrichtung ausgestattete Hotel Carlton Am Hauptbahnhof 18 vom Hotelier Wilhelm Boening als das schönste Hotel Süddeutschlands eröffnet. Man betritt es durch einen Palm Court, in dem um 17:00 Uhr das Salonorchester zum Tee spielt. Im Hotelrestaurant mit Grill-Room trifft sich die Leading Society, zu der auch Fremde Zugang haben. - In Frankfurt wird an der Gallusanlage das Hohenzollernhaus Kaiserstrasse 29 (20 16 Westseite Euro-Tower EZB Hochhaus) eröffnet, in dem Johann Wilhelm Franzmann das Restaurant Kaiserkeller auf 840 qm mit zusätzlicher Terrasse für über 1.000 Gäste betreibt. Es gibt Pilsener Urquell und Münchner Löwenbräu Bier. - In Darmstadt Eberstadt landet ein Gasballon. - In Darmstadt ist das Gasthaus Hannibal in der Kirchstrasse 3. - In Frankfurt stellen die Adler Fahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer mit rund 3.000 Arbeitern Adler Automobile, Limousinen, Tonneaus, Landauer, Landauletten, Coupés, Motor-Droschken und Lieferungswagen her und erwirtschaften einen Nettogewinn von 1.677.020 Mark. 1 Mark entspricht 6,3 Euro (20 22). Die GARAGE ist das Adler Auto- und Velo-Haus in der Gutleutstrasse 29 mit Telephon alias Telefonnummer 3718. Adler stellt die Produktion von Motorrädern ein. - In Wiesbaden werden die Theaterfestspiele Königliche Schauspiele am neuen wiesbadener Kurhaus veranstaltet. Das Programm mit Portäts von Friedrich Hebbel (++) und Camille Saint-Saens (72) listet die Opern Gotberga, Armide, Herodes und Mariamne, Samson et Dalila und Oberon auf. - In Geisenheim stirbt Graf Philipp Alexander Carl Joseph Jacob Friedrich Ludwig von Ingelheim Mespelbrunn (St) (52). - In Schloss Schönberg trifft sich die Fürstenfamilie Erbach Schönberg mit Erbprinz Alexander von Erbach (St) (35), sein Bruder Prinz Viktor (St) (27), Prinzessin Edda von Erbach (St) (24), Fürst Gustav von Erbach (St) (67), seine Ehefrau Fürstin Marie von Erbach (St) (55), der Enkel Prinz Wilhel Ernst von Erbach (St) (03), Enkelin Prinzessin Imma von Erbach (St) (06), Erbprinzessin Elisabeth von Erbach (St) (34), der Säugling Enkelin Prinzessin Elisabeth (St) und Prinz Georg Ludwig von Erbach (St) (04). - In Benshein besucht der russische Zar Nikolaus II (St) (39) die Fürstenfamilie Erbach im Schloss Schönberg. - In Frankfurt sind 60 % der Juden im Handel tätig. - In Frankfurt gibt es 64.899 Arbeitslose. - In Frankfurt wirbt das Luxushotel Frankfurter Hof am Kaiserplatz mit einem palastartigen Treppenhaus und einem Spiegelsaal. - In Wiesbaden ist die Städtische Höhere Mädchenschule am Schloßplatz völlig überfüllt, weshalb 150 Schülerinnen in die Dotzheimer Strasse 9 (20 17 Diakonisches Werk Teestube) umziehen und dort zeichnen, nähen, stricken und singen müssen. In der Schwalbacher Strasse 8 (RMV Mobilitätszentrum ESWE Luisenforum) ist ihre Turnhalle. - In Frankfurt Fechenheim ist das Kinderheim der Cassella Werke alias Haus Hoffmann ein burgähnliches Gebäude mit außenliegenden Wendeltreppen. - In Wiesbaden beginnt die Stadt das Paulinenschlößchen Prinzessin-Elisabeth-Strasse als Stadthalle zu nutzen. - In Neu-Isenburg wird in der Taunusstrasse 9 ein Heim des jüdischen Frauenbundes für gefährdete Jugendliche gegründet. Wegen der Aufnahme von hauptsächlich jüdischen Prostituierten alias Sexarbeiterinnen wird die Einrichtung von der israelitischen Gemeinde angefeindet. Die Insassen werden üblicherweise aus der Gemeinde ausgestoßen. - In Frankfurt wird der französische Meisterkoch Auguste Escoffier (61) als Redaktionsmitglied der Zeitschrift Kochkunst und Tafelwesen geführt. - In Frankfurt stellt die private Frankfurt Offenbacher Trambahn den Betrieb ein und es entsteht die Städtische Strassenbahn Offenbach. - In Frankfurt Rödelheim werben die Weil-Werke Alexanderstrasse 59 mit einer Schreibmachine, bei der man sofort das geschriebene Wort sehnn kann. - Der mainzer Sektkellerer Otto Henkell (38) zieht nach Wiesbaden. - Im Taunus wird das Kaiserpreis-Rennen für Automobile ausgetragen, bei dem Carl Jörns (32) auf einem modifizierten Opel 34/65 PS als bester deutscher Wagen auf dem dritten Platz den Kaiserpreis erhält. Felice Nazzaro auf Fiat gewinnt. Opel wird als bester deutscher Teilnehmer mit dem Titel kaiserlicher Hoflieferant für Automobile geehrt. - In Frankfurt logiert im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz der Schriftsteller Thomas Mann (32). - In Wiesbaden bietet Hermann Schwarze in seinem kleinen palastartigen Luxushotel Imperial in der Sonnenberger Strasse 18 Pension und Bäder an. - In Frankfurt gibt es eine Betriebsübergabe im Neubau des Luxushotel Union, Ecke Steinweg 9/Töpfengasse. - In Darmstadt Weiterstadt Braunshardt mietet die kinderlose verwitwete hanauer Fürstin Gräfin Hermine Grote (St) (48) das Schloss Braunshardt. - In Wiesbaden schenkt die ledige wiesbadener Justizratstochter Mathilde Grossmann (54) dem von ihr, der ledigen Grafentochter Julia Matuschka Greiffenklau (St) (58), die eine jüdische Schwägerin hat, und der verheirateten Anna Schipper gegründeten katholischen Fürsorgeverein Johannesstift das Gebäude Platter Strasse 78, in dem sich Nonnen um schwangere katholische Prostituierte alias Sexarbeiterinnen und katholische weibliche Strafgefangene kümmern und mit dem Anbau einer Säuglingsstation begonnen wird. Die Anstalt betätigt sich als Großwäscherei, in der die Insassen arbeiten müssen. Geschlechtskranken Prostituierten wird die Aufnahme verweigert. Man fürchtet einen schlechten Ruf durch Kontamination durch offene Wunden während der Arbeit in der Anstalt, die eigentlich eine Großwäscherei ist. Es herrscht strengklösterliche militärische Disziplin. 05:30 Uhr Aufstehen, Morgenmesse, Arbeit, Mittagessen, Arbeit bis 19:00 Uhr, Abendmesse, 21:00 Uhr absolute Bettruhe. - In Königstein wird die nassauische Herzogin und luxemburger Großherzogin Adelheid Marie von Anhalt-Dessau (St) (74) von der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig Holsteinburg Sonderburg Augustenburg (St) (49) mit Prinz August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (20) alias Auwi und Prinzessin Viktoria Luise von Zollern Preußen (St) (15) besucht. Die Damen tragen Nerzstolas. Die Kaiserin ist mit Tüll verschleiert. - Frankfurt hat 523.436 Übernachtungen. - In Wiesbaden hat das Luxushotel und Badehaus Bellevue eine eigene Thermalquellwasserleitung vom Kochbrunnen. - In Wiesbaden erstellt der schlesische Erfolgsmaler und Portätist Fritz Erler (39) im Muschelsaal alias Wintergarten des wiesbadener Kurhauses Wandgemälde und Deckenfreskos. Man sitzt unter Palmen in Rattankorbsesseln. - In Frankfurt übernimmt der jüdische frankfurter Bankier, österreichungarischer k&k Generalkonsul Witwer Maximilian von Goldschmidt Rothschild (64) den Freiherrentitel von seinem ..01 verstorbenen Schwiegervater. - In Frankfurt zieht der Physikalische Verein von der Stiftstrasse 32 in die Viktoria-Allee alias Senckenberganlage 25, da physikalische Experimente in der Stiftstrasse 32 durch die elektrische Strassenbahn fast unmöglich gemacht wurden. Das neue Gebäude ist fast 100 Meter lang, hat 4 Etagen, 4 Hörsäle mit bis zu 180 Sitzplätzen, Personalwohnungen, einen Aufzug, eine Sternwarte und auf dem Dach werden Antennen für drahtlose Telegrafie aufgestellt. - In Frankfurt stellt Heinrich Kleyer (54) den Bau von Motorrädern wieder ein, bleibt aber einer der erfolgreichsten Automobilproduzenten Deutschlands. - In Frankfurt wirbt das Tonbild-Theater neben der Hauptpost auf der Zeil 110 (20 17 MyZeil) mit aktuellen Aufnahmen von der Kieler Woche. Ausserdem werden Tonbilder und lebende Bilder mit pianistischer Illustration angeboten. Geöffnet ist täglich von 16:00 Uhr bis 23:00 Uhr. - In Frankfurt bietet die wöchentliche frankfurter Boulevard Zeitung Die Fackel Kaiserstrasse 71 mit der Telefonnummer 1191 von Jean-Baptist Müller-Herfurth (47) zum Preis von 10 Pfennig Ausgehtipps: Wohin gegen wir heute Abend? Angesagt sind das Cabaret Zu den bösen Buben (20 17 adticket.de) in der Kaiserstrasse 67, das um 02:30 Uhr schließt, das Cabaret van Dyk Neue Zeil 21, das Restaurant Friedrichshof, in dem Konzerte stattfinden, die Kaiserhallen in der Schäfergasse 13, das Varietetheater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache, in dem eine berliner Lustspieltruppe gastiert, das Cafe Ruhland für die feine Gesellschaft, in dem es Palmengarten-Kapellen Konzerte gibt, das Cafe Sokol Kaiserstrasse 64 mit Konzert, das Restaurant Tannhäuser Kaiserstrasse 71 mit Konzerten, das Victoria-Theater in der Gallusstrasse und das Wiener Operetten-Theater im Zirkusgebäude Schumann am Hauptbahnhof 16. Das Weinrestaurant Hotel Monopol-Metropole am Hauptbahnhof Mannheimer Strasse 11-13 veranstaltet Diners, wobei Soupers zu 2 Mark angeboten werden. Dazu gibt es Moselweine. Im Variete Spezialitätentheater Kolosseum Vilbeler Strasse 29 (20 17 Pakhaus Konrad-Adenauer-Strasse), das um 20:00 Uhr öffnet, treten der Solo-Schauspieler und Verwandlungskünstler mit 20 maliger Verwandlung Fred Seyband, der indische Gaukler Said Boudwain, die wiener Soubrette Betty Steiner, Solle's internationales Gesangs- und Tanz-Duett, der Humorist Paul Richard, der singende Mimiker Arment und der Xylophon-Virtuose Ponada auf. Im Restaurant Tannhäuser Kaiserstrasse 71 tritt täglich D'Rüttlisee'r Jodlertruppe auf. Das Maxim Neue Zeil 61 hat die Tefonnummer 13772. - In Frankfurt ist in Castans Panoptikum in der Kaiserstrasse 67 (20 17 adticket.de) im Theatersaal ein Kinematograph aufgestellt, wobei ein Platz 30 Pfennig kostet. Kinder zahlen 20 Pfennig. In den Ausstellungssälen gibt es eine Fürsten-Gallerie, eine Verbrecher-Gallerie und anatomische Kuriositäten. - In Bad Homburg wird der neue Bahnhof als neuer repräsentativer Durchgangsbahnhof eröffnet, der zwei unscheinbare Kopfbahnhöfe ersetzt. - In Wiesbaden Rambach wird die örtliche Amateurtheatergruppe Die Lohengriner im Gasthaus Zum Hirsch als Privatgesellschaft Lohengrin gegründet. - In Frankfurt gibt es 3 August Haslwanter Kinos alias Lichtspieltheater. - In Frankfurt wird auf dem Messegelände mit dem Bau der Festhalle begonnen. - Der Frankfurter Fussballclub 99 alias Frankfurter Kickers, dessen Kassenwart Vereinsgelder in Höhe von 900 Mark unterschlägt, gewinnt erstmals die Meisterschaft in der Südmaingau-Klasse, belegt aber bei der anschließenden Nordkreismeisterschaft hinter dem FC Hanau 93, dem Mannheimer FG 96, dem SV Wiesbaden und vor Pfalz Ludwigshafen und Amicita Bockenheim den vierten Platz. - In Mainz wird das Kino Triton in der Fuststrasse 17 mit 175 Sitzplätzen eröffnet. - In Oberursel startet das Automobilrennen Kaiserpreis-Rennen. Es wird ein Jugend-Automobilrennen gestartet. - In Frankfurt ist der Prinzenbau in der Goethestrasse 10 (20 18 Chanel).  - In Mainz stellt die (Kutsch) Wagen-Fabrik Becht Dog-carts, Phaetons und Parkwagen her. - Der in Frankfurt geborene jüdische new yorker Bankier Jakob Heinrich Schiff (60) ist der erste Ausländer, der vom japanischen Kaiser Meji persönlich ausgezeichnet wird. - In Wiesbaden wird mit dem Radfahrverein 07 ein dritter Fahrradverein im Stadtzentrum gegründet. Schierstein, Bierstein und Frauenstein haben einen eigenen Fahrradverein. - In Wiesbaden steigt der FC Germania in die höchste Spielstufe, die Nordkreisliga des Südwestdeutschen Fussballverbandes auf. - In Mainz muss die Mainzer Automobil Centrale den Verkauf von Solidor Automobilen des berliner Automobilherstellers Beaulieu & Krone, der nur die Karosserien herstellt und das Fahrgestell vom französische Passy Thellier Automobilhersteller bezieht, einstellen, da der französische Passy Thellier Mendelssohn Lizenzgeber die Produktion einstellt. - In Frankfurt endet das dritte Automobilrennen Herkomer-Konkurrenz über 1.818 km von Dresden über Eisenach, Mannheim, Lindau, München, Augsburg Landsberg nach Frankfurt, bei dem der Frankfurter Automobil Club mit 18 Automobilen teilnimmt, die letzte Etappe von Aschaffenburg organisiert und einen Sieger stellt, und das der Benz Motorwagen des jüdischen Bankier Konsul Edgar Ladenburg als Gesamtsieger zum dritten Mal gewinnt, den er aber nicht selbst fährt, sondern von seinem Chauffeur Fritz Erle steuern lässt. Edgar Ladenburg wird auf einem weitern Wagen 15. Der Preis ist ein vom Initiator, Tischlersohn und erfolgreichen geadelten bayerischen Künstler Hubert von Herkomer (58) selbst erstelltes Portät vom Sieger und eine von ihm erstellte Trophäe. Es dürfen nur viersitzige Tourenwagen mit Kotflügeln, Beleuchtung (mindestens 3, davon eine nach hinten), Regenschutz, Raum für Gepäck und Werkzeug und einer Rückwärtsfahrt teilnehmen, wobei in jedem Wagen ein Kontrolleur sitzt, der jeden Verstoß gegen die Regeln notiert und auch bei Reifenwechsel Strafpunkte vergibt. Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (45) und Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (39) nehmen bei der Abschlussfeier teil. - Der Frankfurter Polo Club Gründer und jüdischevangelisch konvertierte frankfurter Cassella Industrielle Carl von Weinberg (46) und sein Bruder Arthur gewinnen mit ihrem Rennpferd Desir, ihrem Trainer George Walker und ihrem Jockey William Shaw zum zweiten Mal und hintereinander das Deutsche Derby in Hamburg. - In Rüsselsheim kauft der hamburger Großkaufmann Jessurun ein OPEL 18/30 PS Modell 19 07, der damit die Zuverlässigkeitssfahrt Paris ~ Monte Carlo ~ Paris ohne Strafpunkte absolvierte und die goldene Anerkennungsmedaille der Stadt Monte Carlo erhält. Die 18 bedeutet die Steuerklasse. - In den USA wird das erste Gesetz verabschiedet, das die Zwangssterilisierung minderwertiger menschlicher Elemente erlaubt, worunter Schwerverbrecher und geistig Behinderte fallen, die ein Gericht anordnen muss. - In Frankfurt tritt die Tanzschule Isadora Duncan im Residenztheater auf. - Der Sohn der in Wiesbaden Biebrich geborenen Königin von Schweden Sophia von Nassau (St) (71) Gustav V von Schweden (St) (49) verweigert die Krönungszeremonie, weil er Prunk und Pomp hasst und wird zum ersten ungekrönten König, was den Adel brüskiert. - In Frankfurt gewinnen Vincenzo Lancia und Felice Nazzaro die Kaiserpreisrennen für Automobile im Taunus auf Fiat Rennwagen. - In Flörsheim kauft der Leiter der Flörsheimer Zeitung Heinrich Dreisbach (26) vom Verlag Iwan Reder die Flörsheimer Zeitung und die Schiersteiner Zeitung mit drei anderen Verlagsgehilfen mit der neu gegründeten Vereinsbuchdruckerei mit Zeitungsverlag Flörsheim Schierstein und wird schon im Folgejahr alleiniger Eigentümer der Flörsheimer Zeitung. - Das frankfurter EFSC Schwimmclub Mitglied Fritz Nicolai (--) wird erneut Weltmeister im Turmspringen vom 18 Meter Turm. - In Wiesbaden untersucht das Institut Fresenius das Wasser des Kochbrunnens, wobei auch die Radioaktivität des Kochbrunnenwassers nach Mme Curie Anleitung in Tests gemessen wird, wobei eine Radioaktivität des Wassers festgestellt wird, aber die noch höhere Radioaktivität der entweichenden Gase hervorgehoben wird. Man misst Radium und Strontium. Ein weiteres Ergebnis ist, dass sich alle gemessenen Inhaltsstoffe über die letzten 60 Jahre hin nicht verändert haben. - In Mainz findet ein Ausstellung für Kochkunst statt. - In Frankfurt springt die bekannte bei Aschaffenburg geborene Fallschirmspringerin Käthe Paulus (39) als Miss Polly im Zoo aus einem Ballon in 1.000 m Höhe. Danach tritt sie in Wiesbaden auf. - In Frankfurt wird im Stadtwald gegenüber von Louisa ein zweites Vogelschutzgehölz angepflanzt. -  Der hannoveraner Reifenhersteller Continental bringt als Strassenatlas  den Continental Landstrassen Atlas für Automobilisten und Motorradfahrer heraus. - In Frankfurt wird der Fussballverein FC Union Frankfurt Niederrad gegründet. - In Frankfurt ist Fritz Knappke (--) Bahnradmeisterschaftsfahrer auf einem nürnberger Triumphrennrad. - In Frankfurt gibt es die Gaststätte Automaten Restaurant auf der Zeil 41. - In Frankfurt lässt sich der in Stuttgart geborene Geigenbauer und Lautenbauer Eugen Sprenger (25) nieder. - In Breuberg bewähren sich beim Kaisermanöver vom in Mainz geborenen mainzer Gastwirtssohn und sandbacher Veith Reifenfabrikanten Friedrich Veith (47) hergestellte Veith Radialreifen für die LKW Heeresautomobile und LKW Marineverwaltungsautomobile. - In Frankfurt werden an der Konstablerwache unterirdische Toiletten in einer unterirdischen Anlage eröffnet. - In Wiesbaden erhalten alle Strassenkehrer eine Einheitskleidung. - In Deutschland wird ein Krankenpflegegesetz eingeführt, das die willkürlichen Ausbildungsinhalte der verschiedenen konfessionellen Krankenpflegeeinrichtungen vereinheitlicht. - In Wiesbaden wird das Sendig Eden Hotel, das aus 3 Häusern besteht, in der Sonnenberger Strasse 22 Telefon 960 mit 100 Zimmern.und abgetrennte Appartements erbaut. - In Frankfurt Sachsenhausen wird Deutschlands erstes Prostituiertenhaus für käuflichen Sex in der Gartenstrasse eröffnet. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, beginnt die Farbwerke Höchst AG auf Druck des Chemikers Gustav von Brüning (43) mit der Diabetes Forschung. - In Frankfurt Höchst, das zum Herzogtum Nassau gehört, beginnt die Stadt Höchst den Bolongaropalast aufzukaufen und beginnt im Folgejahr das als Metallwarenfabrik genutzte Gebäude zu restaurieren und nutzt  es ein weiteres Jahr später als Rathaus.  - In Wiesbaden dürfen auf den Reitwegen wie der Wiesbadener Allee nur Reitpferde bewegt werden. Fahrräder dürfen dort weder gefahren noch geführt werden. Das Führen von Fuhrwerken in betrunkenem alias alkoholisiertem Zustand ist verboten. - Der DMV später ADAC schenkt all seinen Mitgliedern den Continental Landstrassen Atlas für Mitteleuopa für Automobilisten und Motorradfahrer. Strassen, auf denen man mit einem Automobil fahren kann, heißen Automobilstrassen. - In Deutschland bestimmt der Kaiserliche Automobil Club, dass für die Kaiserpreisrennen ua im Taunus nur noch marktfähige Ware mit ausländischen Automobilfabrikationen in Wettbewerb treten darf, da Rennwagen bereit so eine hohe Fahrgeschwindigkeit erreicht haben, dass sie für den praktischen Automobilverkehr bedeutungslos sind. Darum sollen Tourenwagen zwar mit Rennkarosserie fahren dürfen, aber nur bis 5000 ccm motorisiert sein. - In Wiesbaden ist xxx Jessen (--) erster Vorsitzender des Wiesbadener Automobil Club. Der wiesbadener Bankier Alex Petitjean (--) beschwert sich, dass es immer noch Bestrebungen gibt, dem Automobil die Nutzung der öffentlichen Strassen zu verbieten. Die beliebtesten ausländischen Automobile kommen aus England und etwas weniger aus Frankreich. - In Frankfurt wird aus dem oberurseler Saalburg Automobil Hersteller die Taunus Automobil Fabrik in der Adalbertstraße 61 mit Direktor Jacob Lehmann, wobei der ehemalige Stoewer Chefingenieur Georg Hoffmann (--) Luxuswagen, Droschken Lastkraftwagen und Omnibusse baut, darunter den Typ B 6/12 PS Personenwagen. - In Mainz Weisenau werden im Kalksteinbruch von Heidelberger Zement Presslufthämmer eingesetzt. - In Frankfurt ist das Panoptikum auf der Kaiserstrasse 71 die Attraktion. - In Darmstadt beginnt der Schlittschuhclub Sportverein am Böllenfalltor auf 25 Tennisplätzen unter ihrem Vorsitzenden Carl Röder und mit ihrem Star und Nationalspieler Tennisspieler Hermann Fitting internationale Tennis Turniere auszutragen. - In Frankfurt Höchst kauft die in Berlin geborene höchst Industriellenwitwe Clara von Brüning (64) das Rote Haus alias Neues Schloss und das verfallene alte Höchster Schloss, das sie wiederaufbauen lässt und dessen Schlossgarten sie der Öffentlichkeit zugänglich macht. - In Frankfurt findet der in Mannheim geborene Sohn aus reichem Hause und Heiratsschwindler Karl Nuber (34) sein Opfer S in einem Sanatorium, lässt sie die Hälfte ihres Vermögens in Höhe von 63.000 Mark abheben, wonach er sie auf der Goethestrasse während eines vermeintlichen Kaufs von amerikanischen Aktien in ein Restaurant setzt und mit einer Motordroschke nach Darmstadt verschwindet, wo er über Gibraltar nach Amerika fliehen will. Erst nach einiger Zeit entschließt sich sein Opfer zur Polizei zu gehen, woraufhin er in Zürich verhaftet, nach Frankfurt zurückgebracht und zu 3 Jahren Gefängnishaft verurteilt wird. Kurz darauf taucht in Frankfurt der böhmische Bankierssohn und ebenfalls Heiratsschwindler Emanuel Borges (51) auf. Der internationale Berufsverbrecher, der auch vor Erpressung nicht zurückschreckt, gibt sich als literarischer Professor Mony aus, als der er eine Düsseldorferin (40) kennenlernt und sich von ihr auf gemeinsamen Reisen 2.000 Mark erschwindelt. Nach seinem sofortigen Verschwinden wartet die Düsseldorferin einen Tag bis sie sich an die Frankfurter Polizei wendet, die Emanuel Borges (51) in München verhaften lässt, wo er in diesem kurzen Zeitraum bereits eine andere Frau um 400 Mark erleichtert hat und zu 5 Jahren Gefängnishaft verurteilt wird, wonach er sich aber für seine Verbrechen im Ausland verantworten muss, wo er ua als Hochadeliger aufgetreten ist. 1 Mark entspricht 6,3 Euro (20 22). - In Frankfurt ist der Raubtierdompteur Henrik Henricksen insolvent, woraufhin seine 16 Tiger gepfändet werden. - In Frankfurt beginnt sich der Physikalische Verein mit dem neuen Leiter seines im Vorjahr gegründeten Meteorologischen Institut Kurt Wegener (29) mit dem Ballon Ziegler in der Luftschifffahrt zu engagieren, der die Erstfahrt nach England anführt. - In Frankfurt bringt der Präsident des Frankfurter Automobil Clubs Konsul Eduard Engler (37) sein Buch 100.000 Kilometer am Steuer eines Automobils heraus, in dem er seine Reisen beschreibt. - In Frankfurt gründet Hermann Sanvoss die Firma Sansom, die Stellventile herstellt. In Wiesbaden eröffnet in der Rheinstraße 43 ein Lichtspieltheater alias Kino später Union Theater. - In Mainz sind die  Lederwerke Mayer, Michel und Deninger als größte Fabrik in der Neustadt zwischen Josefsstrasse und Goetheschule bankrott. - In Frankfurt arbeitet der in Worms geborene und in Darmstadt aufgewachsene Mechaniker und Oberingenieur Georg Theodor Hoffmann (34) alias Georg Hoffmann für die Taunus Automobilfabrik GmbH. - In Wiesbaden behauptet der in Schierstein geborene jüdische Hofjuwelier Julius Herz (88) der umsatzstärkste Juwelier der Stadt zu sein. - In Wiesbaden wird die Handlung für Baustoffe, Holz und Eisenwaren Ebert (20 22 Immobilien Ebert) in der Schwalbacher Strasse eröffnet. - In Wiesbaden wird der Film Blumenkorso in Wiesbaden gedreht. - In Wiesbaden wird der evangelische bei Nassau geborene organisierte Maler und Lackierer Philipp Holl (28) ehrenamtlicher Armenpfleger. - In Frankfurt kopiert der frankfurter Portätmaler Emil Gies (35) ein älteres Porträt des düsseldorfer Malers Heinrich von Angeli (67) des frankfurter Bankiers Albert von Metzler (68), der am Schaumainkai 61 wohnt. - In Wiesbaden ist die Bahnhofsverwaltung mit den Folgen der schlechten Entlüftung der großen und teuren repräsentativen gläsernen Bahnsteighalle konfrontiert. Die Dampflokomotiven haben sie bereits völlig verdreckt und verdunkelt. -  In Wiesbaden wird für Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (48) im Bahnhof ein spezieller Fürstenbahnsteig mit eigenen Räumen erbaut. - In Offenbach stiftet der jüdische offenbacher Lederwarenfabrikant Ludo Mayer (62) einen Brunnen im Hof des Isenburger Schloßes. Weil ihm die Umgebung nicht repräsenativ genug ist, kauft er mehrere Häuser in der Schloßstraße, wo er den Neubau der offenbacher Technischen Schule später Kunstgewerbeschule später Hochschule für Gestaltung HfG stiftet. - In Frankfurt wird der in Dresden geborene jüdische Kunsthistoriker Georg Swarzenski (29), nachdem er im Vorjahr schon Direktor des von einer Stiftung geführten Kunst Instituts Städel geworden ist, auch noch Leiter der städtischen neugegründeten Städtischen Galerie. - In Darmstadt eröffnet Ludwig Weber (--) im Geschäftshaus Lautz Ecke Rheinstrasse/Grafenstrasse das Kino Edison Theater. - In Mainz eröffnet das Kino Edison Theater in der Neubrunnenstrasse 7. - In Mainz wird Franz Wolf (--), der im Vorjahr in der Flachsmarktstrasse 26 das erste mainzer Kino Wolfs Kinematograph eröffnet hat, beschuldigt seinen Nachbarn den für die Vorstellung benötigten elektrischen Strom gestohlen zu haben, woraufhin er im Folgejahr schließen muss. - In Mainz eröffnet am Gutenbergplatz 3 das Kino Internationaler Cinematograph. - In Mainz  begleitet im Kino Tonbild Theater am Tritonplatz ein Gramophon mit Nadeltonverfahren die Kinofilme. - Der in Mainz geborene neue berliner Adlon Hotelbesitzer Lorenz Adlon (58) lädt Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (48), der auch als Schnörkelkaiser verspottet wird, zu einer Hotelbesichtigung ein, worauf dieser vom Pomp des Neubaus, der den seiner Schlösser übertreffen soll, so begeistert ist, dass er es zu seinem Lieblingshotel macht, woraufhin der Hochadel, der Jetset und viele Stars absteigen. Außerdem erhält er ein Familienwappen mit dem Reichsapfel und dem Wahlspruch Adlon oblige. - In Bad Homburg ist Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (48) stolz auf seine von ihm durchgesetzte Bäderbahn, womit er die von ihm geliebten Bäder von Bad Nauheim bis Bad Kreuznach mit seinem Eisenbahnwagon erreichen kann. - Der in Mainz geborene Architekt mit neuem Büro in Frankfurt Karl von Loehr (32), der in Kronberg in einer Villa wohnt, kauft die Burg Sauerburg im Taunus bei einer Zwangsversteigerung, die er nach dem Tod seines Vaters, des Philosoph, mainzer Weinhändlers und wormser Papierindustriellen Ferdinand von Loehr (63) im Folgejahr beginnt wieder bewohnbar zu machen. Er ist mit Bertha von Burnitz (30), der Tochter des in Frankfurt geborenen darmstädter Malerkoloniemitglieds Carl Peter von Burnitz (82), verheiratet. - In Frankfurt zieht das Kaufhaus M Schneider vom Minervahaus Zeil 114 in einen großen Neubau an die Ecke Zeil 98/Stiftstrasse um, das im selben Stil wie das Kaufhaus Wronker gegenüber gestaltet ist. - In Hochheim hat das Hotel Kaiserhof von Carl Theodor Payer (--) mit seiner Hochheimer Weinstube einen nüchternen offenen zweistöckigen jugendstil Tanzsaal mit nüchternen quadratischen Betonsäulen mit unscheinbaren Kapitellchen und einer umlaufenden Empore mit Bühne. Einziges Schmuckelement sind die elektrischen Deckenlampen und ein einfacher schmuckloser reifartiger zentraler elektrischer Kronleuchter mit 16 daran hängenden Glühbirnen. - In Hattersheim wird eine Trinkwasserversorgung eingeiht. - In Frankfurt bekommt die städtische Strassenbahn den fahlgelben elektrischen B-Triebwagen Nr 345 der Waggonwagenfabrik Gastell Mainz Mombach, bei der aus drei Flachglasssicherheitsglasscheiben eine halbrunde Kanzel geformt ist, die auf halber Höhe z T über die sehr lange Kupplung ragt, der als Triebwagen mit einem 600 V Gleichstrommotor von Siemens & Halske 45 km/h schnell ist, in beide Richtungen fahren kann, bei einer Spurweite von 1.435 mm 18 Sitzplätze und 25 Stehplätze hat und bis 19 57 im Einsatz ist. Das Modell gibt es bereits seit 19 01 und es hat eine seitlichen Einstieg mit Schiebetür. - Der jüdische englische Bankierssohn Charles Rothschild (--) heiratet in Wien die jüdische adelige Rozsika von Wertheimstein (37), deren Familienmitglied xxx Wertheimstein (--), als erster europäischer Jude in den Adelsstand erhoben wurde. - In Bad Vilbel wird mit dem Bau der Eisenbahnlinie Vilbel~Heldenbergen ein Empfangsgebäude am Bahnhofsplatz 8 erbaut und ein zweiter Bahnhof Vilbel Nord als Verkehrsknotenpunkt eröffnet. In Gronau wird ebenfalls ein Bahnhof und bei Dortelweil eine Eisenbahnbrücke erbaut. - In Darmstadt wird der Grafensohn Carl Alhard von Hardenberg geboren. - In Wiesbaden wird der Sportverband Deutscher Golf Verband gegründet.

1906 In Wiesbaden wird das alte wiesbadener Kurhaus durch einen Neubau ersetzt. Damit die Kurgäste den Umbau des Kurhauses, der verhältnismässig leise aber spektakulär vor sich geht, mitverfolgen können, wird die eiserne Wandelhalle am Kochbrunnen an der Taunusstrasse abgebaut und längs der Sonnenberger Strasse aufgebaut. - In Wiesbaden eröffnet der Wiesbadener Männergesangsverein die Wartburg als Vereinsheim in der Schwalbacher Strasse 51 mit Jugendstilfassade. - In Wiesbaden erhält die neue gemeinsame Quelle im Schwarzen Bock den Namen Drei Lilien Quelle. Das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz hat elektrisches Licht, Lifte und 220 Betten bei einem Zimmerpreis von 5 Mark. - In Wiesbaden werden die drei wiesbadener Bahnhöfe, deren Areale zu Parkanlagen umfunktioniert werden, mit der Eröffnung des neuen wiesbadener Hauptbahnhofs ersetzt, der zunächst noch Bahnhof Wiesbaden heißt, über den die Bevölkerung aber unglücklich ist, weil er so weit außerhalb der Stadt liegt. Der Bahnsteig Nummer 1 ist ausschließlich für Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (47) reserviert. Das zum Bahnof gehörige Betriebswerk mit Lokomotivdrehscheibe liegt weit südlich vor der Stadt (20 18 Haltestelle Wiesbaden Süd), der neue Güterbahnhof an der Stadtgrenze zu Dotzheim, heißt Wiesbaden West. Der erste planmäßige Zug kommt für Feierlichkeiten zeitlich ungünstig mitten in der Nach um 02:23 Uhr an. - In Frankfurt finden Grabungen am Gasthaus Steinernes Haus Markt 44 statt, wobei rund 1.000 Jahre alte Gutshausmauern, Dachziegeln und Schieferplatten gefunden werden. - Der in Frankfurt geborene spätere Flugzeugkonstrukteur und Gastwirtssohn Willy Messerschmitt (08) zieht nach Bamberg. - In Frankfurt wird für das Stadtgebiet die Kirchensteuer von 10 % auf 15 % der Einkommensteuer erhoben. - In Frankfurt eröffnet gegenüber des Südausgangs des Hauptbahnhofs in der Mannheimer Strasse 11-13 der schweizer Franz Herrlein das Hotel Monopol mit Weinrestaurant, Weinkeller, und großer Garten Terrasse. Es hat Zimmer ab 2 Mark mit eigenen Bädern und Duschen und ausdrücklich ohne Zwischentüren, eine Niederdruckdampfheizung, elektrisches Licht, Fahrstühle, einem Tabakkeller und eine Garage für Automobile. - In Wiesbaden schenkt der Sektfabrikant Friedrich Wilhelm Söhnlein (39) seine neu erbaute Villa Söhnlein-Pabst Paulinenstrasse 7 seiner amerikanischen   Frau Emma Pabst (35). - Mainz hat 91.663 Einwohner. - In Frankfurt gründet sich die Freie Turnerschaft Nord ehemalige Arbeiterturnverein Frankfurt Abteilung und beginnt mit Turnstunden im Saal der Gaststätte Flora am Friedberger Platz. - In Frankfurt gründet der aus Ostpreußen zugewanderte jüdische frankfurter Sicherheitsfirmenbesitzer Paul Davidson (39), der aus Ostpreußen zugewanderte jüdische Warenhauskettenbesitzer Hermann Wronker (39), der heidelberger Matratzenhersteller Immobilienbesitzer Julius Wiesbader und der in Frankfurt geborene Immobilienbesitzer Max Bauer (39) die Allgemeine Kinematographen-Theater Gesellschaft, Union-Theater für Lebende und Tonbilder GmbH, mit Davidson als Generaldirektor. Ihr erstes Kino wird aber in Mannheim eröffnet. Danach eröffnet das Kino Union Theater Grosse Gallusstrasse in den Räumlichkeiten von Wiesbader und Bauer. - In Mainz wird eine Berufsfeuerwehr unter Anton Darapsky in der Neubrunnenstrasse 13 aufgestellt. - In Gelnhausen Meerholz heiratet Prinzessin Ortrud von Isenburg Büdingen (St) (25), Tochter von Graf Karl von Isenburg Büdingen (St) (81) und seiner Frau Agnes von Isenburg Büdingen (St) (++), den jüngsten Herzogssohn Prinz Albrecht von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (43). - In Frankfurt eröffnet in der Kaiserstrasse 60 das Kino Kinematographen Theater des aus Hamburg stammenden Gastwirts August Haslwanter (--)., das den Film Die Liebe des gnädigen Fräuleins vorführt. - In Frankfurt wird das Kino Kinematograph Theater du Nord in der Großen Gallusgasse eröffnet. - In Frankfurt stirbt der mit Hedwig von Nordeck verheiratete Grafensohn Emich Friedrich Thomas von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (60). - In Eppstein lässt Fürst Christian Ernst von Stolberg Wernigerode (St) (42) die Überreste der Burg sichern. - In Frankfurt kommen 8.800 Schiffe an. - In Frankfurt werden 4.472 Pferde auf 4 Pferdemärkten verkauft. - In Frankfurt hat der Freizeitverein Taunusklub 2.213 Mitglieder. - In Frankfurt gibt es 10.000 Geburten, darunter 1.260 uneheliche, 314 Totgeburten und 1.415 Säuglinge sterben noch im ersten Jahr (20 16 33 im ersten Jahr). - In Frankfurt gibt es 64.599 Arbeitslose. - In Frankfurt bringt der in Mainz geborene frankfurter Journalist und Mundartdichter Adolf Stoltze (64) seinen einzigen Roman Weltstadtbilder heraus, in dem er seine Erlebnisse in Berlin verarbeitet. - Der frankfurter Handschuhfrabikantensohn Paul Heil (--) kauft in Dublin als Zivilist auf der Great Irish Horseshow mit Vollblütern gekreuzte Irish Hunter Reitpferde, die normalerweise vom Militär weggekauft werden. Mit seinem neuen italienischen Reitstil wird er 75 Pferderennen gewinnen. - In Frankfurt wird in der Kleyerstrasse 1 neben der Galluswarte die BMW Vertretung gegründet. - In Frankfurt wird die Löwen Brauerei im Hainer Weg 46 gegründet. - In Frankfurt ist die Sarg Fabrik Pietät Wiesel Großer Kornmarkt 14 das Top Beerdigungsunternehmen mit der Telefonnummer 1683. Es macht sogar Werbung in russischer Sprache. - In Frankfurt sind die Juweliere Schürmann und Tübben Rossmarkt 11 (20 17 Commerzbank) und Goethestrasse 2 Hofjuweliere u.a. des Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (40) und des Papstes und die Geflügelgroßhändler und Wildhändler Geyer Goethestrasse 3 Hoflieferanten der deutschen Kaiserin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha (St) (66) in Kronberg. - In Frankfurt verkaufen die Optischen Werkstätten Carl Zeiss Am Hauptbahnhof 8 im ersten Stock mit der Telefonnummer 6.663 Mikroskope, Fernrohre, Palmos Kameras und Stereoskope. - In Frankfurt sind die Veranstaltungssäle der Frankfurt Loge, der Filialloge der jüdischen in New York gegründeten deutschamerikanischen Geheimloge Söhne des Bundes alias B’nai B’rit in der Eschersheimer Landstrasse 27 (20 22 links neben der Hochschule für Musik). Sie ist ausdrücklich keine Freimaurerloge. - In Frankfurt bewirbt der Bier und Weinhändler Friedrich Mohr Große Friedberger Strasse 25 (20 17 Aldi) sein Erlanger Doppel Exportbier als ärztlich empfohlenes Stärkungsmittel für Schwangere. - In Frankfurt wird an der Ecke Forsthausstrasse alias Kennedy Allee/Wilhelmstrasse Lawn Tennis gespielt. Daneben gibt es Reitbahnen. - In Frankfurt wird die Frankfurter Historische Kommission gegründet. - In Frankfurt schildert die Tageszeitung Frankfurter Kurier, wie Frauen und Mädchen selbst nachmittags auf der Kaiserstrasse und der Zeil unsittlich angesprochen werden und nachts nicht alleine durch die Altstadt gehen können. Viele Prostituierte alias Sexarbeiterinnen haben keine Hemmungen offen auf der Strasse Männer anzusprechen und sind protzig teuer gekleidet. - Der darmstädter Georg Schleidt (--) wird Deutscher Meister im Gewichtheben. Er hebt im Fünf-Kampf 525 kg. - In Frankfurt gründet die Frauenvereinigung der jüdischen Frankfurt Loge eine Jugendgruppe, die junge Mädchen zu sozialer Arbeit animieren soll. - In Frankfurt gibt es eine Okkultisten-Gesellschaft, die in der Klingerstrasse 29 ihre Sitzungen montags um 9:00 Uhr abhält. - In Frankfurt werden die Frauen Zeitungen Chic de Paris, Frankfurter Chik, Frankfurter Frauenzeitung, La parisienne moderne und Steenstadt's Skzzen Album mit Pariser Original Modellen gedruckt. - Zwischen Sindlingen und Kelsterbach wird eine Hochseilfähre über den Main eingerichtet. - In Offenbach ist das Hotel Kaiser Friedrich von Robert Hartmann in der Kaiserstrasse 55 (20 17 Penny-Markt), das Hotel Degenhardt in der Bahnhofstrasse 14 (20 17 Club Scala und Sun Set Bar) und das neuerbaute neubarocke Hotel Stadt Cassel des jüdischen Besitzers Jakob Lindheimer Ecke Kaiserstrasse/ Frankfurter Strasse 55 (20 17 La Corona). - In Frankfurt gibt es Volksbadeanstalten mit Wannenbrausebädern, Schwimmbecken und Seifen- und Brauseräumen am Schwimmbad 5, Offenbacher Landstrasse 41, Am Merian Platz, Alte Mainzergasse 5 und 27, Eschersheimer Landstrasse 53 (20 17 LBS), Schaumainkai 41 (20 17 Deutsches Filmmuseum) und Pfingstweidstrasse 6. - Frankfurt ist der Sitz des General- Kommandos des XVIII Armeekorps. - In Frankfurt fährt man vom Hanauer Bahnhof nach Bayern und Östrerreich, von der Station Fahrtor am Mainkai aus nach Limburg. - In Frankfurt werden täglich 14.228 Fahrkarten verkauft. - Die mainzer Automobilfirma Josef Göbel erhält die Konzession zur Eröffnung einer Omnibusverbindung zwischen Wiesbaden, Schlangenbad, Bad Schwalbach bis Holzhausen an der Haide. - In Frankfurt organisiert L Mainz, Friedberger Anlage 6 die Anmeldungen des jüdischen Deutsch-Israelitischen Kinderheims in Diez an der Lahn. Angemeldet werden auch viele uneheliche Kinder. - In Frankfurt überredet der jüdische und evangelisch getaufte Casella Mitinhaber und Kunstmäzen Leo Gans (63) im Haus des jüdischen und evangelisch getauften Cassella Teilhaber Carl Weinberg (45), der Villa Waldfried Flughafenstrasse, dessen aus Niederrad stammende hausangestellte Wäscherin Margarete Endres (19) nackt für einen neuen Jugndstil Märchenbrunnen Modell zu stehen. Der Städelprofessor und Bildhauer Friedrich Christoph Hausmann (43) erstellt die Aktzeichnungen. - In Frankfurt wohnen die höheren Offiziere privat: Major Prinz Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (38) am Untermainkai 12 - 13 wohnt im zweiten Stock im gleichen Haus wie der kommandierende General in Frankfurt Generalleutnant Hermann von Eichhorn (St) (58), der als typischer Preuße schwer Zugang findet, aber von der Press gelobt wird. Der Oberleutnant Freiherr Friedrich von Wedekind wohnt in der Schleusenstrasse 5 und der Oberleutnant Freiherr August von Wedekind wohnt in der Mainzer Landstrasse 48. Graf xxx von Herzberg wohnt in der Morgensternstrasse 35, Major Freiherrr xxx von Verschuer wohnt in der Stegstrasse 38 im dritten Stock und Graf xxx von Schwerin wohnt im Kettenhofweg 211. Freiherr xxx von Buseck wohnt in der Königstrasse 19. Hauptmann Freiherr xxx von Ledebur wohnt in der Hauff Strasse 9. - In Frankfurt hat der Hoflieferant für Aepfelwein alias Apfelwein in der Falltorstrasse 11 die Telefonnummer 954. - In Frankfurt ist der Schweizer Strasse 67 eine Aepfelweinkelterei in der B Braun Apfelwein herstellt (20 17 Gemaltes Haus). - In Frankfurt werben die Gebrüder Freyeisen als Hoflieferanten für Apfelwein in der Darmstädter Landstrasse 168 mit der Telefonnummer 999 als Erste Frankfurter Äpfelweinkelterei. - In Frankfurt wirbt JG Hoffmann in der Dreikönigstrasse 2a mit der Telefonnummer 3424 mit der größten und überdimensional großen Anzeige aller 39 Einträge unter der Rubrik Aepfelwein alias Apfelwein im Frankfurter Adressbuch als Sachsenhäuser Aepfelweinkelterei mit Versandgeschäft. Links daneben ist die Apfelweinkneipe Wanne. - In Frankfurt unterhält der Zoo-Händler Adolf Kiel in der Friedberger Landstrasse 294 (20 17 KBS Motors links neben Kentucky Fried Chicken) eine eigene Zierfischzuchtanstalt, die auch Wasserpflanzen kultiviert, mit Hauptverkaufsartikel Goldfische. - In Frankfurt gibt es das elektrisch-automatische Restaurant Kaiser-Automat Kaiserstrasse 69 mit der Telefonnumer 3866. - Frankfurt hat 512.458 Übernachtungen. - In Frankfurt wird die Löwenbrauerei alias Löwenbräu alias Frankfurter Löwenbräu als erste und einzige genossenschaftliche Brauerei gegründet. - In Darmstadt wird der hessen darmstädter Prinz Georg Donatus von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) als jüngerer Sohn des hessen darmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (38)  und Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (35) geboren. - In Wiesbaden Eltville Erbach fällt durch den kinderlosen Tod des ehemaligen preußischen Generalfeldmarschalls und Regenten des Herzogtums Braunschweig Prinz Albrecht von Zollern Preußen (St) (69) das Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) an Prinz Friedrich Wilhelm Victor August Ernst von Zollern Preußen (St) (24). - Die künstliche Dauerwelle wird erfunden. - In Frankfurt verkauft der Kunstsalon Schames des jüdischen frankfurter Kunsthändlers Ludwig Schames (54) in der Ecke Börsenstrasse 2–4/Börsenplatz deutsche Expressionisten wie Wassily Kandinsky (40)Adolf Erbslöh (25)Alexej Jawlensky (41)Alexander Kanoldt (25) und Karl Hofer (28). - In Offenbach beschäftigen die jüdischen Ludwig Krumm AG Vereinigte Lederwarenfabriken 1.000 Mitarbeiter. - In Bad Homburg komponiert Paul Grützner den Urfidelen Carnevals-Narrenmarsch. - In Frankfurt veranstaltet der Polo-Club Frankfurt ein Internationales Wettspiel auf dem Poloplatz Hof Goldstein. - In Frankfurt bietet der Auto-Palast in der Kaiserstrasse 64 (20 17 Kaiser Passage), wo Vertreter der Automobilmarken de Dietrich, Mercedes, Fiat, Panhard, Hermes, Richard Brasier und Opel die Kundschaft betreuen, zusätzlich eine Garage Am Hauptbahnhof 12 mit der Telefonnummer 10429 an, wo die Fahrzeuge auch repariert werden können. - In Frankfurt treten Am Hauptbahnhof 16 im Albert Schumann Theater die Künstler Guerrero, Erna Koschel, Gebrüder Boller, Titi Buscany, Peppos Acrobaten-Affen, Jean Paul, Sisters Perry, Les deux Romanys, The great Baldwins Brothers, Diana im Traumland und Everhard der Reifenkönig auf. - In Frankfurt treten im prächtig renovierten ersten Spezialitätentheater Colosseum Vilbeler Strasse 29 (20 17 Pakhaus Konrad Adenauer Strasse) ua die Opernsängerin Hilda von Berneck, die Kunstradfahrer Brothers Reinhold und die Tier Dresseurin Miss Rubin auf. - In Frankfurt ist der Württemberg Hof Fahrgasse 41 (20 17 Am Löwenbrunnen Fahrgasse 25) zum Ersten Frankfurter Volks-Variete umbenannt. Ein Platz kostet 50 Pfennig. - In Frankfurt nennt sich ein Bordell Hühnermarkt 16 Fideles Wein Restaurant. - In Frankfurt geht die feinste Gesellschaft in das erste, älteste und feinste Cabaret am Platze Cabaret Zu den bösen Buben (20 17 adticket.de) in der Kaiserstrasse 67 mit der Telefonnummer 3875. Weine gibt es von den Gebrüder Steinbach. - In Frankfurt wird eine Gesellschaft aller Produzenten von Frankfurter Würstchen gegründet, die die Fabrication, den Vertrieb, die Verkaufsbedingungen usw der echten Frankfurter Würstchen regeln und die Wurst-Fabrikanten und Händler von Neu-Isenburg, Sprendlingen, Langen, Groß-Zimmern, Offenbach usw miteinschließen. - In Frankfurt Sprendlingen wird ein Wasserwerk und ein Gaswerk eröffnet. Das Gaswerk wird mit Kohle durch die im Vorjahr eröffnete Dreieichbahn beliefert. - In Frankfurt wird der in Braunschweig geborene und erst 14 Jahre in Frankfurt lebende, freischaffende Porträtmaler Erich Körner (40) Vorsitzender der Frankfurter Künstlergesellschaft. - In Frankfurt ist die Erste Frankfurter Bratwurst und Konserven Fabrik Stroh & Co GmbH in der Rhön Str 23. Stroh ist kein frankfurter Metzgerinnungsmitglied. - In Darmstadt gibt es einen Carnevalszug. - In Hessen Nassau und Hessen wird eine deutsche Automobilverordnung rechtsgültig, die ua regelt, dass ein Automobil, das normalerweise in der Mitte der Strasse fährt, wie bisher üblich rechts ausweichen und links überholen muss. Jedes Fahrzeug benötigt eine kräftige Lenkung, zwei Bremssysteme, eine eintonige Hupe, zwei auf gleicher Höhe angebrachte farblose Laternen um 20 Meter auszuleuchten, eine Nebelleuchte, ein Typenschild und ein beleuchtetes polizeiliches Kennzeichen. - In Hessen wird die V alias Fünf zur Kennung von polizeilichen Kennzeichen eingeführt. Oberhessen hat V O, Rheinhessen V R und Starkenburg V S. Hessen Nassau hat als preußische Provinz die I alias Eins mit dem Zusatz T also I T. Die Rheinprovinz hat IZ. Eine Höchstgeschwindigkeit auf Strassen wie in England gibt es nicht. Es ist aber verboten übermäßig schnell in Städten und Dörfern zu fahren. Zum Fahren von Kraftfahrzeugen benötigt man eine versteuerte Erlaubniskarte, die auf ein Jahr befristet ist. Probefahrten fallen nicht darunter. Fahrradfahrer müssen eine Radfahrkarte, die erst ab 14 Jahren ohne Antrag des Vaters oder Vormundes beantragt werden kann, mit sich führen und auf Verlangen vorzeigen. - In Butzbach filmt der kronberger Apotheker Julius Neubrunner (--) einen Trachtenumzug. - In Frankfurt findet im Palmengarten ein Tennisturnier statt, wobei in der ersten Runde Okar Kreuzer seinen Vereinskameraden und Freund Freiherr Moritz von Bissing (20) besiegt. Die beiden sind Mitglieder beim Fussball Club Frankfurt, einem Rugbyverein, spielen aber nicht für den Verein. - In Mainz eröffnet Franz Wolf (--) in der Flachsmarktstrasse 26 das erste mainzer Kino Wolfs Kinematograph als ein Etablissement Ersten Ranges. Bis zu 26 Stück der 10 minütigen Filme, die von 15:00 Uhr bis 22:00 Uhr laufen, erklärt ein Erzähler. Im selben Gebäude eröffnete er zwei Tage zuvor  Wolfs Weinstube. Drei Monatre später eröffnet das Kino Webers Kinematograph in der Emmeranstrasse später am Graben 7 mit 167 Sitzplätzen wird im Eröffnungsjahr in Zentraltheater umbenannt. Man behauptet das schönst eingerichtete Theater mit großartiger Ventilation zu sein.- In Frankfurt versammeln sich 18 Hersteller von Frankfurter Würstchen angeführt von Otto Hessel von Heinrich Schmidt Nachfolger im Hotel Zur Harmonie und vereinbaren den Preis für Frankfurter Würstchen. Sie verabreden regelmäßige Preisfestlegungen, für frische im August und für konservierte im Januar. Sie legen den Beginn des Versandes frischer Würste auf den 12 September fest. - In Wiesbaden Dotzheim wird in der Moritz-Hilf Strasse der Bahnhof Dotzheim eröffnet. - In Frankfurt erstellt der in Frankfurt geborene Zeichner Emil Kneiß (39) für den frankfurter Automobilbauer Heinrich Kleyer (53) in dessen Adler Velodrom in der Gutleutstrasse 25-35 mit der Telefonnummer 3718 große Wandgemälde. - In Darmstadt wird die Darmstädter Zeitung nicht mehr vom Verlag der Darmstädter Invalidenanstalt herausgegeben. Der Hessische Staatsverlag wird neuer Herausgeber mit einer Auflage von 2.300 Exemplaren, von denen 2.100 an feste Abnehmer gehen. - In Frankfurt verkaufen im General-Vertrieb die Adler Fahrradwerke vormals Heinrich Kleyer (51) Bayard Automobile mit 2 Zylinder und 4 Zylinder von 8 - 45 PS, dazu auch Packwagen, Lieferungswagen, Lastwagen, aber auch Schiffsmotoren neben ihren eigenen Modellen Steuerklasse 12/14 PS, 16/18 PS, 24/28 PS und 40 - 50 PS als Coupes, Landauletten, Phaetons, Tonneaus, Omnibussen und Limousinen bei ca 3.000 Arbeitern. Eine Unterscheidung zwischen Arbeitern und Angestellten gibt es noch nicht. - In Mainz verkauft die Mainzer Automobil Centrale als Alleinvertreter Solidor Automobile des berliner Automobilherstellers Beaulieu & Krone, der nur die Karosserien herstellt und das Fahrgestell vom französische Passy Thellier Automobilhersteller bezieht. Darunter dreisitzige (vorne alleine der Fahrer) Solidor Automobile mit 8/10 PS als Stadt und Umgegend-Wagen bis 45 km/h für 4.500 Mark. - In Frankfurt startet das zweite Automobilrennen Herkomer Konkurrenz über 1.647 km über München, Wien, Klagenfurt, Innsbruck nach München, wobei bei einem Teilnehmerfeld mit vielen Adeligen Rudolf Stöß mit seinem 18/20 PS Horch vor Emil Neumaier auf einem Benz Motorwagen und wieder Pöge auf Mercedes gewinnt. Der Preis ist ein vom Initiator, Tischlersohn und erfolgreichen geadelten bayerischen Künstler Hubert von Herkomer (57) selbst erstelltes Portät vom Sieger und eine von ihm erstellte Trophäe. Es dürfen nur viersitzige Tourenwagen mit Kotflügeln, Beleuchtung (mindestens 3, davon eine nach hinten), Regenschutz, Raum für Gepäck und Werkzeug und einer Rückwärtsfahrt teilnehmen, wobei in jedem Wagen ein Kontrolleur sitzt, der jeden Verstoß gegen die Regeln notiert und auch bei Reifenwechsel Strafpunkte vergibt. Dabei laden sie die Herkomer Gesellschaft, Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (44) und den Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (38) ein, der Ehrenmitglied wird. - In Frankfurt hat das neue evangelische Marthahaus, geleitet von Pastor Grüneisen, in der Luckengasse, wohin die evangelische Bahnhofsmission alle ihre vor den Gefahren der Großstadt geretteten Mädchen bringt als Haushaltungsschule vier 12 Bett Schlafsäle und das Hospiz 24 Plätze. - Der Frankfurter Polo Club Gründer und jüdischevangelisch konvertierte frankfurter Cassella Industrielle Carl von Weinberg (45) und sein Bruder Arthur gewinnen mit ihrem Rennpferd Fels, ihrem Trainer George Walker und ihrem Jockey Winnie O'Connor auf der hamburger Pferderennbahn das Deutsche Derby. - In Frankfurt gründet die jüdische Metallgesellschaft die MetallBank. - In Frankfurt werden 206.000 Karten Arbeiterfahrkarten für Pendler verkauft. - In Wiesbaden hat der Alkoholikerrettungsverein Blaues Kreuz sein Vereinslokal Kaffeehalle in der Marktstrasse 1. - In Mainz wird der Musikinstrumentenbauer Alexander lebenslänglich zum Hofinstrumentenbauer des Großherzogs von Anhalt erhoben. - Die in Rüsselsheim wohnende kelsterbacher Gutsbesitzertochter Wilhelmine Luise Emilie Weber (28), die Ehefrau von Heinrich Opel (33) gewinnt den ersten Gesamtpreis und den Damenpreis bei der Westdeutschen Automobil Preistourenfahrt. - Der deutsche Kaiserbruder Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (44), ist erstes hochadeliges Mitglied in der traditionell weniger vermögenden DMV Deutsche Motorradfahrer Vereinigung später ADAC, der im Vorjahr schon 10.000 Mitglieder gehabt hat und der auch Automobilisten aufnimmt und die sich im Folgejahr in Deutsche Motorfahrer Vereinigung umbenennen wird. - In Frankurt Griesheim wird der frankfurter Ruderclub Griesheim gegründet. - In Frankfurt Zeilsheim wird ein Athletik Sport Club Zeilsheim gegründet, der Schwerathletik betreibt. - Das frankfurter EFSC Schwimmclub Mitglied Fritz Nicolai (--) gewinnt in Paris den Weltmeister Titel vom 18 Meter Turm und startet an der Zwischen-Olympiade in Athen. - In Frankfurt sieht sich der EFSC Schwimmclub mit der neuen Kraul Technik konfrontiert, die das Schwimmen revolutioniert. - In Frankfurt ua spielt die Handlung und im Goldenen Grund zwischen Limburg und Bad Camberg gewinnen im gerade fertiggestellten Kriegsroman Schlacht der Zukunft des Militärs Julius Hoppenstedt (45), die Protagonisten, deutsche Truppen gegen französische, nach gleichzeitigem Einmarsch beider Länder in das jeweils andere, dank deutscher technologischer Überlegenheit beim Luftkrieg durch Feindaufklärung und Auswertung in Fesselballons mit hochauflösenden Kameras und Funkübermittlung der photographischen Erkenntnisse, die die Franzosen vergeblich zu stören versuchen. In dem Roman, der im Folgejahr herauskommt, tauchen Radfahrerkompanien und Taschentorpedos neben neu entwickelten Brisanzsprengköpfen, die Festungen problemlos zerstören können, auf. - In Frankfurt Rödelheim übernimmt die Fahrradfabrik Weil Torpedo-Werke die neu-isenburger Schreibmaschinenfabrik Johann Völker, wonach sie beginnt Schreibmaschinen und Buchungsmaschinen zu vertreiben. - In Mainz beginnt Lina Bucksath (40) Kinderpflegerinnen, Kindergärtnerinnen und Jugendleiterinnen an der Mainzer Frauenarbeitsschule auszubilden. - In Frankfurt werden die Vögel im Stadtwald nicht nur geschützt, sondern durch ein künstliches Vogelschutzgehölz bei der Frauenhofschule gefördert. - In Frankfurt ist Konsul Eduard Engler (36) Präsident des Frankfurter Automobil Clubs. - In Frankfurt wird der Verband Deutscher Automobil Clubs in den Räumen des Frankfurter Automobil Clubs aufgelöst und als Kartell Deutscher Automobil Clubs mit 30 Automobilclubs als Kartellclubs und dem Kaiserlichen Automobil Club an der Spitze wiedergegründet. - In Rüsselsheim wird der Fussballverein SC Borussia Rüsselsheim 06 gegründet. - In Darmstadt wird ein Hessischer Diakonieverein für die Diakonie Schwesternschaft (20 21 Evangelische Fachhochschule) gegründet. - In Breuberg gründet der in Mainz geborene mainzer Gastwirtssohn und offenbacher Veith Reifenfabrikanten Friedrich Veith (46) die Veithwerke AG, die Radialreifen mit Laufreifenprofil herstellt. Die Firma Continental verletzt die Veith Reifen Patentrechte und produziert ebenfalls Radialreifen, die mehr als 1.000 kg Tragkraft haben.  - In Frankfurt wird in der Goethestrasse 4 ein Teesalon eröffnet. - In Wiesbaden beginnt der Magistrat auch die eigentlich privat durch die Anrainer zu reinigenden Trottoirs im Kurviertel für ein Verbesserung des Kurbetriebs auf eigene Kosten reinigen lassen. - In Darmstadt Bessungen lässt sich der darmstädter Industrielle xxx Goebel am Forellenteich eine Jugendstilvilla mit Türm erbauen. - In Wiesbaden ist das MilchKurhaus Sommerfrische Waldeck Aarstrasse 87 eine prominente Attraktion. - In Deutschland führt die Einfuhr der Banderolensteuer für eingeführte und einheimische Tabakprodukte und die Einteilung in separate Preisklassen zur Bildung von Zigarettenmarken, deren Zigaretten handgedreht sind. - In Frankfurt wird die Klavierfabrik Schaaf in Baldur Pianofortefabrik umbenannt. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, entwickelt der in Heilbronn geborene höchster Labormitarbeiter Friedrich Stolz (46) in der Farbwerke Höchst Aktiengesellschaft ein künstliches Hormon, das Nebennierenhormon Adrenalin, das dort als Suprareninum Syntheticum produziert wird. - In Wiesbaden gibt es drei Volksbrausebäder: Das Volksbrausebad am Römertor mit der Bademeisterfamilie Fritz Herold, in der Höheren Mädchenschule mit der Bademeisterfamilie August Rumpf und das Volksbausebad in der Roonstrasse mit der Bademeisterfamillie Johann Budde, wobei jeweils die Ehefrau als Bademeisterin für die Frauen zuständig ist. - In Wiesbaden ist das Armen-Arbeitshaus der Stadt in der Mainzer Strasse 10, das der Kommissar der Armendeputation Kimmel beaufsichtigt und der Hausvater Ludwig Faust führt. - In Wiesbaden hat das Telegrafenamt im Kaiserlichen Postamt Rheinstrasse 23 (20 21 Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst) 24h Dienst, wobei neben Telegrafen auch 70 Frauen die alle als Telegrafengehilfinnen arbeiten. In Zimmer 179 befindet sich die Fernsprechauskunfstelle, wo man auch Telefongespräche anmelden kann, wofür der Obertelegrafenassistent Huttel zuständig ist. - In Wiesbaden leuchten während der Dunkelheit an den Dachschildern der Elektrischen Strassenbahn Laternen in den Farben der fünf Strassenbahn Linien: Gelb für die Linie Neroberg~Stadthalle~Biebrich, Rot für Langenbeckplatz~Bahnhof~Langgasse~Sonnenberg, Blau für Mainzer Strasse~Schlossplatz~Unter den Eichen, Grün für Bahnhof~Rheinstrasse~Unter den Eichen und Weiß für Bahnhof~Ringkirche~Schiersteiner Strasse~Infanteriekaserne. - In Wiesbaden ist die Frauenaufnahmestelle Frauenasyl Lindenhaus in der Walkmühlstrasse 31 das von den örtlichen Pfarrern mit dem Evangelischen Verein für Innere Mission geführt wird. Geführt wird es von den adeligen Damen: Freiherrenehefrau xxx von Dungern und Frau xxx von Kiesewetter. Ehrenmitglied ist Prinzessin xxx von Schaumburg Lippe. Im Mädchenheim in der Oranienstrasse 53 können sich arbeitssuchende junge Frauen melden in dort in der Herberge übernachten. Die Vorsitzende ist das adelige Fräulein Marie de la Croix, der Vorstand besteht aus gemischtgeschlechtlichen örtlichen Honoratioren, wie dem Polizeipräsidenten. - In Wiesbaden gibt es zwei Freimaurerlogen: Die Freimaurerloge Hohenzollern Adelheidstrasse 69 und die Freimaurerloge Plato zur beständigen Einigkeit Friedrichstrasse 27. Dazu gibt es die katholische Loge des Gut Templer Ordens Taunuswacht und die jüdische Nassau Loge Friedrichstrasse 27. - In Wiesbaden hat der Kraftclub und Sportclub Mennecitia (Schwerathletik) als Vereinslokal das Gasthaus Zum Vater Jahn in der Röderstrasse 3. - In Wiesbaden hat der Wiesbadener Automobil Club den wiesbadener Bankdirektor Petitjean (--) als ersten Präsidenten und FJ Reusch als zweiten Präsidenten. Fahrwarte sind Hugo Grün und Heinrich Cron. - In Deutschland werden mit Bedenken nur wenige 20,00 Mark und 50,00 Mark Banknoten ausgegeben, weil das den Goldstandard schwächen könnte. - Die frankfurter Adler Fahrradwerke stellen auf der Interationalen Automobilausstellung in Berlin sowohl ihre eigenen als auch zwei Bayard Automobile der Firma Clement Paris Levallois aus. - In Frankfurt baut der Hofwagenbauer Kruck Mainzer Landstrasse 259 an der Galluswarte neben Kutschen auch Karosserien für Automobile. - In Deutschland wird eine Luxussteuer für Automobile eingeführt, wodurch aus einem 45 PS Automobil ein 26/45 PS Automobil wird. -  In Hessen-Nassau wird eine deutsche Automobilverordnung rechtsgültig, die ua auch regelt, dass ein Automobil wie bisher üblich rechts fahren und links überholen muss. - In Mainz wird die neue Zuckerwarenfabrik Goebel in der Gymnasiumstrasse 6 und 8 auf 1.500 qm in 6 Stockwerken eröffnet, wobei man Madeleines herstellt. - In Frankfurt ist die Automobilhandlung Autopalast Fritz Klees die Generalvertretung von Fiat, de Dietrich und Scheibler Aachen, wobei es 25 Garagen, Reparaturdienste und eine Tankstelle am Bahnhofsplatz 12 gibt. - In Wiesbaden erstellt der russlanddeutsche Bühnenbildener Alexander von Salzmann (32) mit dem späteren Hitlerporträtmaler (32)  im Muschelsaal im wiesbadener Kurhaus das Wandfresko Vier Jahreszeiten. - In Wiesbaden bietet das Wiesbadener Möbelheim Rettenmayer als königliche Hofspedition, in denen man Lagerplatz für Möbel mieten kann, auch vermietbare stählerne Schränke für bis zu 6 sitzige Automobile für 5 Mark an. - In Wiesbaden kostet die teuerste Karte Königliches Theater 14 Mark (20 16 Staatstheater), Residenztheater 16 Mark am Südende des Schillerplatzes, Walhalla Theater 4 Mark Mauritiusstrasse 3, Reichshallen Theater 2,50 Mark Stiftstrasse 16, das Variete königliche Bürgersaal, wo es keine Loge sondern nur 1. Plätze gibt 75 Pfennig Emserstrasse 40 und 5 Mark für ein Künstlerkonzert im wiesbadener Kurhaus. 1 Mark entspricht 6,4 Euro (20 22). - In Darmstadt geht die Darmstädter Lawn und Tennisvereinigung, die über 15 u?ber die ganze Stadt verteilte Tennisplätze hat, im Darmstädter Schlittschuhclub auf, der schon immer der weitaus stärkste und aktivste Club der Vereinigung war, wonach sich der Schlittschuhclub Sportverein bildet, der am Böllenfalltor eine ausgedehnte Platzanlage aufbaut, wobei das 25.000 qm große Gelände eine 14.000 qm große Kunsteisbahn und 25 Tennisplätze unter ihrem Vorsitzenden Carl Röder hat. - In Bad Homburg wird der aus Straßburg stammende Tennisspieler Otto Froitzheim (22) beim Homburger Turnier trotz einer Niederlage gegen den Gewinner AF Wilding berühmt. - In Frankfurt werden die veralterten Termiten Wassertürme  der Wasserversorgung abgebaut. - In Frankfurt kämpft der Frankfurter Automobil Club gegen die neue Automobilsteuer und die Automobil Haftpflicht, wobei man die Steuer abmildern und die Haftpflicht aussetzen kann. Der Bayerische Automobil Club droht mit einem Verband den eigenen Einfluss zu beschneiden. - Der in Frankfurt Preungesheim geborene evangelische Pfarrerssohn, Philosophiedoktor, Auslandskorrespondent und Redakteur Edward Stiglbauer (38) kehrt nach Frankfurt und Bad Homburg zurück und beginnt als freier Schriftsteller zu arbeiten. - In Darmstadt wird die Synagoge in der Bleichstrasse fertiggestellt. - In Darmstadt wird die großherzogliche Keramikmanufaktur Scharvogel in der Noackstrasse 7 unter ihrem Leiter Jakob Julius Scharvogel (52), dem ehemaligen Villeroy und Boch Firmendirektor, gegründet, die für die Künstlerkolonie Keramikkunst herstellt. - In Frankfurt gründet der Physikalische Verein das Meteorologische Institut. - In Bad Homburg berichtet die Tageszeitung Der Taunusbote, dass der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (47) mit Familie mit eigenen Eisenbahn Salonwagen anreist und seine Automobile im Gepäckwagen. Seine fünf Automobile werden bei Sauer und Hillebrand Louisenstraße 76 alias Louisen-Arkaden untergestellt. Die Chauffeure logieren im Hotel Adler Ecke Louisenstrasse/Schwedenpfad (20 22 Deutsche Bank). - In Wiesbaden gibt es das Hotel Kaisersaal mit Variete Theater und beidseitiger Galerie in der Dotzheimer Strasse 19, das bereits seit mehreren Jahrzehnten besteht.  - In Wiesbaden ist das Kino Biophon mit 201 Sitzplätzen in der Wilhelmstrasse 8 im Hotel Metropole. Die 15 Logenplätze direkt beim Eingang sind auf halber Höhe mit Geländern abgetrennt und kosten 2 Mark. Die billigsten Plätze Parkett ganz vorne kosten 50 Pfennig. 12 er Karten kosten 20 % weniger. 1 Mark entspricht 6,4 Euro (20 22). Die Filmstreifen ua Grosse Reisen und Jagden liefert Pathé frères alias Gebrüder Pathe. Die Vorstellungen beginnen um 16:30 Uhr und enden um 22:00 Uhr. - In Wiesbaden ist an der Ecke Taunusstrasse 1/Wilhelmstrasse umgebaut das auf das Kurhaus ausgerichtete schrägstehende Gasthaus Berliner Hof, dessen Balkone zweistöckig von Säulen getragen werden. - In Mainz ist die Mainzer Actien Brauerei MAB mit 287.300 Hektoliter die zehntgrößte deutsche Brauerei, deren größte Verkaufsstelle das Bierrestaurant Mainzer Actien Bierhalle gegenüber vom mainzer Hauptbahnhof ist und die in Darmstadt die Niederlage Kaisers Bier Verlag hat. - In Darmstadt druckt die Hofdruckerei Herbert das Landes Adreßbuch für das Großherzogtum Hessen mit einem zweiten Band für Rheinhessen. - In Darmstadt ist die Kaiserliche Posthalterei von C Walter in der Grafenstraße 6 und hat  die Telefonnummer 1022. - In Mainz gibt es die Champagner Kellerei Eickemeyer Adlergasse 6 mit der Telefonnummer 462. - In Mainz gibt es das noble Kaffeehaus Cafe de Paris am Gutenbergplatz 2. - In Mainz gehört das Kino Tonbild Theater am Bischofsplatz Joseph Schmitz (--). - In Kronberg gibt es eine Omnibuslinienverbindung nach Königstein, auf der ein leichter Aussichts Omnibus der NAG Berlin eingesetzt wird. Ein Fahrer und ein Mechaniker können 12 Personen befördern. Aussicht bedeutet, dass jede der vier Passagierreihen höher sitzt als die davor. Vor Regen schützt ein Zeltdach. Eine Windschutzscheibe gibt es nicht. Die NAG hat eine Filiale in Frankfurt in der Kaiserstrasse 48, die das Automobil stellt. - In Darmstadt bietet nur die Firma Haas & Bernhard Rheinstrasse 19 mit der Telefonnummer 825 als Opel-Vertretung Motorfahrzeuge alias Automobile an. - In Rüsselsheim wirbt Adam Opel Hoflieferant der Adelshöfe von Hessen-Darmstadt, Sachsen-Coburg-Gotha und Russland zu sein. Die Firma beschäftigt 1.400 Arbeiter, arbeitet mit 800 Maschinen und hat die Telefonnummer Amt MAINZ 722.  - In Mainz verkaufen nur die Firma Ickrath Schillerstrasse 36 Telefonnummer 482 mit Einstellplätzen für 40 Fahrzeuge mit Wartung und Reparatur am Centralbahnhof und die Firma Koch in der Neubrunnenstasse 12 Motorwagen alias Automobile. - In Gau-Bickelheim wird ein adlerbergkultureller Dolchhort, ein triangulärer Dolch vom Oder Elbe Typus, ein Tüllengriffdolch und 3 Dolchklingen gefunden, von deren letzteren ein kaum sichtbarer, silbriger Überzug aus Arsen eine Herkunft aus der Bretagne und der Wessex-Kultur vermuten lässt. - In Frankfurt beginnt man mit dem Umbau des neobarocken Hauses Frankfurt im Jugenstil, wobei der mehrstöckige Erker von einem überdimensionales Ochsenaugefenster gekrönt ist. Die Fassade deutet gotische Kirchenfenster an, die mit Statuen und grotesken Stützbüsten dekoriert sind. - In Wiesbaden hat der Hofbäcker Wilhelm Berger (--) in der Bärenstrasse 2 auch eine Conditorei.- In Wiesbaden hebt die Nassauische Sparkasse (20 23 Naspa) die Guthaben Obergrenze für Sparbücher Lit A von 1.000 Mark auf 3.000 Mark und die für die Mündelsparbücher Lit C von 3.000 Mark auf 10.000 Mark. - In Frankfurt Niederrad werden Pferderennen als Flachrennen alias Galopprennen ausgetragen, bei denen die Jockeys in den Steigeisen stehen. - In Bad Vilbel wird die Sprudelapotheke in der Friedberger Strasse 13 im Jugendstil mit roten Sandsteinelementen vom eingesessenen Apotheker Wilhelm Mettenheimer (--) erbaut. - In Mainz Kastel wird der Fußballverein Kasteler Fußball Vereinigung 06 im Gasthaus August Hambach gegründet und der Bürgerverein drängt massiv auf eine Eingemeindung zu Mainz. - In Mainz Kastel wird in der Kloberstrasse 4 ein Postamt eingerichtet. - In Frankfurt  wird die Frankfurter Historische Kommission gegründet. - Der in Bad Homburg geborene und in die Schwalm gezogene Genremaler Emil Beithan (28) beginnt dort die traditionelle schwälmer Trachten in viele seine Bilder einzubauen. - In Wiesbaden ist im Jahrbuch der Automobil- und Motorboot- Industrie ein Wiesbadener Automobil Club eingetragen. - In Friedberg führt die Post die im Vorjahr in Berlin beschlossene Anordnung Überlandpost mit einem Automobil zu transportieren aus, und führt auf der Strecke Friedberg~Ranstadt einen Kraftomnibus alias Kraftwagen ein, der 40 bis 50 Minuten schneller als die Postkutsche ist. - In Darmstadt ist das Museum durch den großherzoglichen Sammelseifer so überfüllt, dass es in den Alfred Messel Neubau mit 35 m hohem Turm umzieht.

1905 In Frankfurt wird das für die Post ungeeignete Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 an die Stadt verkauft und ein Museum für Völkerkunde eingerichtet. - In Frankfurt eröffnet der erfolgreiche wiener Zirkusbetreiber Albert Schumann (47) am Bahnhofsvorplatz Hauptbahnhof 16 das Schumann Theater, einen festen Jugendstilbau für Zirkus und Varietetheater für 5.000 Zuschauer für 4.000.000 Mark mit einer von ihm gegründeten Aktiengesellschaft mit seinem Direktor, dem Raubtierdompteur Julius Seeth (--), der in der Mainzer Landstrasse 11 wohnt. - In Frankfurt ist das Kaufhaus Grand Bazar an der Ecke Zeil 32 und 36 alias 94/Brönnerstrasse (20 17 Centrum Apotheke Kaufhof). Das französische Wort bazarder heißt verscherbeln. - In Frankfurt zieht die Oberpostdirektion von der Zeil 110 (20 17 MyZeil) in die Friedrich Ebert Anlage. - In Frankfurt wird das Gaswerk Ost eröffnet. - In Hanau gewinnt der Fussballclub FSV Frankfurt 18 99 das Finale der Runde des Frankfurter Assoziations Bundes gegen Victoria Frankfurt. - Frankfurt hat 330.000 Einwohner, Wiesbaden hat 100.953 Einwohner, Mainz hat 91.179 Einwohner, Darmstadt hat 83.123 Einwohner, Hanau hat 31.794 Einwohner und Sprendlingen hat 5.150 Einwohner. - In Wiesbaden wird in der Lehrstrasse 13 ein Tattersall, eine Reithalle mit zweistöckigen Zuschauerrängen in der Reitstunden gegeben werden und der Verkauf von Pferden abgewickelt wird, von den Reitlehrern Weiß und Schallenbach erbaut. - In Darmstadt heiratet der 4 Jahre zuvor geschiedene Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (37) seine in Lich geborene zweite Frau Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (34), deren Mutter Gräfin Agnes von Stolberg Wernigerode (++) und deren Tante Fürstin Luitgarde von Reuß Köstritz ist (67). - In Bad Homburg lobt der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) die Bevölkerung sie gehöre praktisch zur Familie. - In Bad Homburg wird die Altstadtbrücke als erstes Fly over Europas, die die Louisenstrasse mit Dornholzhäuser Chaussee verbindet (20 16 Ritter von Marx Brücke), errichtet. - In Frankfurt gründet der Stuhlmeister der Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main für die Ehefrauen seiner Logenbrüder den Schwesternbund der Loge zur Loge der Einigkeit. - In Wiesbaden zeigen kleine Glühlampen in der Post Rheinstrasse 23-25 eingehende Ferngespräche an. - In Wiesbaden besucht der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) mit seiner Ehefrau die Leichtweißhöhle im Nerotal. - In Wiesbaden wird das von Wilhelm Crucier übernommene Luxushotel Neroberghotel an das Stromnetz angeschlossen. - In Wiesbaden zieht die Handelskammer in die Adelheidstrasse 23. - In Frankfurt erhält der Metzger Karl Gref Völsing für seine Spezialität Rindswurst die Goldmedallie auf der Kochkunstausstellung. - In Frankfurt eröffnet das Kaffeehaus Hauptwache in der Hauptwache. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene luxemburger Großherzog und Titularherzog ohne Land Herzog von Nassau Adolph von Nassau Weilburg (St) (88) stirbt, und sein Sohn Erbprinz Wilhelm Alexander von Nassau Weilburg (St) (53) erbt den Titel Herzog von Nassau und das Großherzogtum Luxemburg, woraufhin der Sohn Graf Georg von Merenberg (St) (34) dessen gerade verstorbenen entrechteten Halbbruders Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (72) über dessen morganatische Ehefrau, der merenberger Gräfin Natalia Puschkin (69), die in einer Villa in Wiesbaden lebt, das Großherzogtum Luxemburg beansprucht, wobei gerichtlich entschieden werden soll, ob die männliche oder die weibliche Erbfolge rechtens ist. Tatsächlich kennt das Nassaische Hausrecht die weibliche Erbfolge. - In Frankfurt wird das neobarocke jüdische Modehaus Robinsohn für Damenbekleidung Zeil 127 (20  23 Platz vor Naspa) eröffnet. - In Offenbach wird die Mathildenschule Mathildenstrasse 30 eröffnet, in der die jüdische Religionsschule Hebräischunterricht gibt. - In Offenbach wird ein jüdischer Cahnukka Verein gegründet, der hauptsächlich arme Kinder beschenkt. - Die mainzer Hofbrauerei Schöfferhof AG fusioniert mit der frankfurter Brauerei Frankfurter Bürgerbräu Actien-Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt, die Bier braut. - In Mainz wird der Fussballclub Hassia Mainz 19 05 gegründet. Gespielt wird auf einem provisorischen Fussballplatz am Gautor. - In Mainz ist der Gasthof Zum Barbarossa von Wilhelm Assmann links gegenüber dem Central Bahnhof. - In Offenbach Lauterbach werden Dick & Kirschten Automobile in der John F Kennedy Promenade produziert. - In Darmstadt heiratet der geschiedene Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (40) in zweiter Ehe Prinzessin Eleonore von Solms Hohensolms Lich (St) (34). - In Darmstadt ist die Brauerei Zum Schützenhof in der Hügelstrasse. - Der Mittelrheinische Verein für Luftschiffahrt in Coblenz, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden und Biebrich wird gegründet. - Die SPD betreibt eine SPD Reichsparteischule in Berlin, wo Rosa Luxemburg und August Bebel dozieren. - In Wiesbaden wird die zu einer Kaltwasserbadeanstalt umgebaute 48 Jahre alte Tuchwalkmühle in das Luxushotel Thalhaus Nerotal 18 umgebaut. - In Frankfurt stellt Adler Automobile mit Getrieben im Motorblock vor. - In Wiesbaden Biebrich wird über den Tiefkellern des alten Eishauses die Neorenaissance Brauerei Wuth, Wuthsche Brauerei 1, erbaut. - In Wiesbaden Sonnenberg nimmt Konrad Duden (40) seinen Ruhestand. - In Frankfurt zwingt der Rat der Stadt auch die jüdischen Unternehmen den Sonntag als Ruhetag zu akzeptieren und dadurch den Freitag als jüdischen Feiertag zu opfern. In Frankfurt sind alle großen Kaufhäuser in jüdischer Hand sind. Diese schließen an jüdischen Feiertagen, wodurch an diesen Tagen in Frankfurt das Geschäftleben in der Altstadt stillliegt. - In Mainz wird der Vorgängerklub Hassia 05 des Fussballvereins 1. FSV Mainz 05 im Kaffehaus Café Neuf Insel 6 (20 16 Mitte des Strassenzugs Große Langgasse) von Franz Plengorth, wo es Diners von 12:00 bis 02:00 Uhr gibt, von Jugendlichen gegründet, dessen erster Vorsitzender der jüdische in Wörrstadt geborene Textilhändlersohn Eugen Salomon (17) wird. Rechts neben dem Kaffehaus Café Neuf Insel 6 (20 16 Mitte des Strassenzugs Große Langgasse) gibt es einen Brauereiausschank der Apostelbräu. - In Wiesbaden Biebrich hat die Chemiefarbenfabrik Kalle 376 Mitarbeiter, die von 06:00 bis 16:00 Uhr arbeiten und durchschnittlich 3,54 Mark täglich bei 1,5 Stunden Pause verdienen. - In Frankfurt eröffnet der in Ungarn geborene Hotel Kaiserhof und Pferderennstall Besitzer Wilhelm Gömöri (51) Wiesenhüttenplatz 37 auf der gegenüberliegenden Strassenseite Wiesenhüttenplatz 38 ein Jugendstil Luxushotel Parkhotel Kaiserhof. Auch der Deutsche Offiziersverein zieht um. - In Offenbach wird das Elektrizitätswerk dem Gas- und Wasserwerk angegliedert. - In Frankfurt hat die Städtische Sparkasse ein Sparereinlage von 14.930.029,85 Mark. - In Frankfurt werden 126.090 Schweine, 67.653 Kälber, 34.523 Rinder, 27.653 Hammel und 1.174 Pferde im städtischen Schlachthaus geschlachtet. - Die Eisenabahnlinie Dreieichbahn nach Ober-Roden wird eröffnet. - In Frankfurt beginnt der in Frankfurt geborene Malers Joseph Kaspar Correggio (35) den Ratskeller mit Wandmalereien u.a. Weinmörder und Sprüchen Der Sachsehäuser im Ratskeller: Es is mer alles hier so fein, ich glaab hier gibt's kaan Äbbelwein zu schmücken. Das Kreuzgewölbe ist komplett mit Weinranken verziert. - In Frankfurt wird die Sommer Villa Leonhardi, Im Trutz 10, die als besseres bürgerliches Wirtsgarten Rosenbach betrieben wird, abgerissen und im Palmengarten Zeppelinallee 18 wieder aufgebaut. - Der Mittelrheinische Verein für Luftschiffahrt in Coblenz, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden und Biebrich wird gegründet. - In Mainz Gonsenheim erbaut der neu zugezogene Reitsportler und aachener Tuchfabrikantensohn Max Lochner (37) die Villa Lochner mit 34 Zimmern und den Pferderennstall Lochner-Hof mit Stallungen, Reitbahn und Dressurplatz. - In Frankfurt veranstaltet der Verband deutscher Fahrrad- und Motorfahrzeughändler die 6. Grosse allgemeine Automobil- und Fahrradausstellung in der Ausstellungshalle auf dem Otto Hahn Platz an der Forsthausstrasse alias Kennedy Allee statt. - In Frankfurt betreibt Wilhelm Herzing am Bahnhof Platz 12 (20 17 Am Hauptbahnhof 12) seine Automobilwerkstätte Auto-Palast, wo er Bedarfsartikel und Garagen unter der Telefonnummer 3855 zur Verfügung stellt. - In Mainz wird die elektrische Strassenbahn eingeführt. Gleichzeitig fährt auch noch die Pferdestrassenbahn. - In Bad Homburg findet ein Kaisermanöver statt. Jeder Teilnehmer erhält eine Medaille. - Frankfurt hat 479.277 Übernachtungen. - Der hanauer Regimentsadjutant Leutnant Hans von Schauroth (36), Ehemann der frankfurter Baukonzern Holzmann Tochter und Künstlerin Lina von Schauroth (31), verletzt sich nach der Geburt seines Sohnes Udo von Schauroth bei einem Reitunfall folgenschwer. - In Wiesbaden leben 2.109 Juden. - In Rüsselsheim wird das Luxushotel Adler Frankfurter Strasse 6 eröffnet. - In Frankfurt wird die Villa Kotzberg Senkenberganlage 26 von Karl Kotzenberg (39) fertiggestellt, die religiösen und mythischen Glasmalereien und Fresken werden nach Skizzen  des Malers Hans Thoma (66) noch jahrelang fertiggestellt. - Der Preis für 1 kg Brot steigt von 46 Pfennig auf 50 Pfennig. - DAPOL wird als Automobilkraftstoff (1950 ESSO) verkauft. Es ist rein amerikanisches Petroleum. - In Frankfurt wird auf der Zeil das erste Jugenstilgeschäftshaus Grand Bazar an der Ecke Zeil 94/Brönnerstrasse (20 17 Kaufhof) nur aus Glas und Stahl eröffnet. Das französische Wort bazarder heißt verscherbeln. - In Wiesbaden hat die Mädchenherberge in der Oranienstrasse 53 mehr als 1.000 Anfragen nach Dienstmädchen. 187 sind erfolgreich. 4 erhalten einen Ausbildungsplatz in den Haushalten der Herrschaften. - In Frankfurt tritt im Variete Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache monatelang eine berliner Schauspieltruppe auf, die für ihre französischen Ehebruchsdramen von der Kritik zerrissen wird. Das Orpheum ist die ganze Nacht geöffnet und bietet bis 02:00 Konzerte, ein Wiener Cafe, American-Bar und einen Grill-Room. Es will ein Rendez-vous der Fremden und Künstler sein. - In Frankfurt beschreibt die wöchentliche frankfurter Boulevard-Zeitung Die Fackel Kaiserstrasse 71 mit der Telefonnummer 1191 zum Preis von 10 Pfennig das Bahnhofsviertel als Quartier, in dem es fast kein Haus ohne Prostituierte alias Sexarbeiterinnen gibt, das Überhandnehmen von Geschlechtskrankheiten und den Krieg gegen die als Weinstuben und Bierstuben bezeichneten Animierkneipen mit Hilfe des Kuppeleiparagraphen und der 23:00 Uhr Sperrstunde durch die völlig überforderte Polizei. - In Frankfurt bietet das Animierlokal Neues Theater in der Münchener Strasse 3-5 (20 17 Congresszentrum) täglich neues schönes Damen-Programm. Das Cafe Ruhland in der Kaiserstrasse 56 ist dagegen ein vornehmes Familien-Cafe ersten Ranges. - In Oberreifenberg kollidiert der oberreifenberger Bürgermeister in seinem Adler-Fahrrad-Werke Automobil mit einem Telegrafenmasten. Er stirbt an schweren Kopfverletzungen. Sein Fahrer und ein Mitfahrer überleben leicht verletzt - In Frankfurt verkauft Lucios Diamanten in der Kaiser Strasse 5 (20 17 Güne Erde) aussergewöhnlich gute falsche Diamanten. - Die Dreieich-Bahn wird als kürzere Verbindung nach Frankfurt und Rüsselsheim eröffnet. - In Frankfurt ist die Erste Frankfurter Bratwurst- und Konserven-Fabrik Stroh & Co GmbH in der Rhön-Str 23. Stroh ist kein frankfurter Metzgerinnungsmitglied. Die Wurstfabrik H Birkert Kleiner Kornmarkt 7 hat als Spezialität Frankfurter Würstchen. Es gibt 16 frankfurter Wurstfabriken. - In Mainz wirbt die Brauerei Zur Sonne mit der Telefonnummer 528 mit ihrem Spezial-Bier hell nach Pilsner Art und dunkel nach Münchner Art, das gut bekömmlich, mit geringem Alkohol und grossem Nährstoff sein soll. Eine Bestellpostkarte benötigt keine Strassenangabe. - In Wiesbaden eröffnet das Palasthotel am Kranzplatz als weltweit erstes Hotel mit Zimmertelefon auf den Grundstücken der abgerissenen Kurbädern Schwan und Engel. - In Frankfurt tritt nach dem Umzug nach Frankfurt das hanauer Arbeiterkind Paul Hindemith (05) mit seinen Geschwistern als Frankfurter Kindertrio auf. - In Frankfurt findet das Deutsche Turnfest statt. - In Frankfurt ist der Begriff Selbstfahrer für Automobile verschwunden. Automobile werden je nach Bauart als Kutsche, Kalesche, Omnibus, Duc, Coupé, Phaeton, Tonneau, Landaulette oder Limousine bezeichnet. - In Frankfurt tritt die englische Tänzerin Isadora Duncan (28) im neu eröffneten Residenztheater alias Variete Orpheum Zeil 52 (20 18 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache auf. - In Wiesbaden werden die Wiesbaden Championships alias Wiesbaden Cup im Tennis ausgetragen. - In Wiesbaden wird der WTHC, der Wiesbadener Tennis und Hockey Club, gegründet. - Bad Homburg wirbt mit 8 Heilquellen und einem Golfplatz. - Der in Bad Vilbel geborene Großhändlersohn, Allianz Mitgründer und Bankier Wilhelm Finck (57) wird in den vererbbaren Adelsstand erhoben. - In Frankfurt bestellen die Adler Fahrradwerke vormals Heinrich Kleyer (50) mehrere Hundert luxuriöser Bayard Automobile der Firma Clement Paris Levallois, die auf Lager auch in ihren Filialen neben ihren eigenen Modellen verkauft werden. - In Frankfurt betreibt die berliner NAG Neue Automobil Gesellschaft einen Verkaufssalon in der Neuen Mainzer Strasse. - In Wiesbaden Georgenborn begeht die Gattin des schwerreichen Gummistiefel Industriellen Freiherr Ferdinand von Krauskopf (--), Julie von Krauskopf (--) Selbstmord indem sie sich vergiftet. - In Frankfurt logiert der dänische König Wilhelm IX (87) im Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz, wo er für einen Ausflug nach Offenbach ins Schloss Rumpenheim, wo seine Ehefrau und Cousine Prinzessin Louise von Hessen Kassel (+18 98) aufwuchs und er oft zu Besuch war, direkt in einem Automobilwerk ein Automobil bestellt. Nach dem Besuch lobt er das Automobil in höchstem Masse. - In Frankfurt steht an der Fahrgasse am Eingang zum Löwenplätzchen mit dem Gasthaus Zur goldenen Zange Fahrgasse 52 (20 18 Fahrgasse 22 Galerie am Dom) eine Litfaßsäule. - In Frankfurt Griesheim wird ein Internationales Radrennen auf der Radrennbahn abgehalten. - In Wiesbaden wird das Luftbad und Sonnenbad auf dem Atzelberg eröffnet. - Frankfurt gehört zu Nassau. Die Nidda ist der Grenzfluß zu Oberhessen. Offenbach und Kelsterbach gehören zu Hessen Starkenburg. - In Frankfurt Oberrad schließen sich die Sportvereine Viktoria Oberrad, Kickers Oberrad und Sportclub Hellas zum Sportverein 05 Oberrad zusammen, wo wie zuvor der Fussball im Vordergrund steht. - In Frankfurt sind auf dem Wäldchestag die Brauereien JJJung, Binding und Henninger vertreten. Dazu gibt es Äpfelwein alias Apfelwein und ein Dauerbrenner ist das Lied Mein Herz das ist ein Bienenhaus. - In Mainz Finthen wird der Radfahrer Verein Finthen gegründet. - In Wiesbaden stirbt der in Darmstadt geborene wiesbadener Opernoberregisseur Otto Dornwaß (65) nach 40 Jahren Zugehörigkeit am Wiesbadener Hoftheater, das seit 11 Jahren am Neuen königlichen Theater neben dem wiesbadener Kurhaus auftritt. - In Frankfurt wird der Schulkampf ausgetragen. - In Wiesbaden lässt Louis Schellenberg (53) Besitzer der Druckerei Schellenberg Langgasse 27 das Pressehaus auf der Heidenmauer und dem Faulbrunnengelände Langgasse 21 im Volksmund Zeitungspalast genannt für die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt errichten. - In Frankfurt gewinnt Fritz Opel das Automobilrennen auf dem Strassenrundkurs am Oberforsthaus auf seinem Opel 75 PS. - In Frankfurt veranstalten der Verein Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller, der Frankfurter Automobil Club, der Deutsche Automobil Club und der Verein Deutscher Fahrrad Fabrikanten eine Automobil Ausstellung und Fahrrad Ausstellung in den Räumlichkeiten auf dem Platz der früheren Rosenausstellung und des Sängerwettstreites am Otto Hahn Platz. - In Wiesbaden macht die Kurleitung mit ihrer Firma Wiesbadener Brunnen Kontor Werbung für Kochbrunnen Trinksalz und Kochbrunnen Badesalz mit einer Warnung an Alle und belegt den Erfolg ihrer Produkte durch die Zahl der Kurbesucher, die sich auf 140.000 belaufen soll und damit die in Europa stärkste, wirksamste und meistbesuchte sein soll. Die Salze sollen auch praktisch für oder gegen alles helfen. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Adressbuches Adreßbuch für Frankfurt am Main. - In Wiesbaden wird die Villenkolonie Adolfshöhe erschlossen. - Der frankfurter Kleyer Fahrradfabrik Adler Motorradfahrer Walther Fincke gewinnt die von der Deutschen Motorrad Vereinigung veranstaltet Zuverlässigkeitsfahrt Eisenach Berlin und zurück auf einem 4 P'S Adler- Motorad mit 650 km in 16,5 Stunden ohne Maschinendefekt bei einer mittleren Geschwindigkeit von 50 km/h. - In Frankfurt endet die vom Deutschen Radfahrer Bund veranstaltete Zuverlässigkeits Fernfahrt Berlin Potsdam Frankfurt die ebenfalls Walther Fincke auf einem Adler Motorrad gewinnt. - In Neu-Isenburg sieht das vierseitig geschlossenes Jagdschlösschen Hof Gravenbruch vom katholischen Graf xxx von Schönborn Wiesentheid  (St) (--) das als Gasthaus Forsthaus Gravenbruch (20 23 Hotel Kempinski Gravenbruch) mit Waldrestaurant mit Toreinfahrt und Eckturm beworben wird nicht wie ein Schlösschen aus. - In Wiesbaden wird die Kaltwasserheilanstalt mit zweijähriger neuer wilhelminischneobarocker Fassade im Nerotal 18 als Hotel Kurhaus Bad Nerotal neueröffnet. - In Wiesbaden wird der in Frankfurt geborene Höchst Farbwerkemitbegründersohn Wilhelm von Meister (42) neuer Regierungspräsident. - In Darmstadt wird am Eingang zuf Ludwigstrasse das Kaufhaus Schneider mit einer Merkurstatue auf dem Dach eröffnet. Merkur ist ein Götterbote oder Gott der Händler und Diebe. - Der 1. Hanauer Fussball Club 93 verliert das Endspiel um die Süddeutsche Meisterschaft, weil nur zwei Spieler zum Endspiel anreisen. - In Darmstadt wird der Fussballverein SV Darmstadt 05 gegründet. - In Frankfurt verkaufen die Juweliere und Goldschmiede Louis Koch (--) und Robert Koch (--) als Hofjuweliere für das Kaiserhaus hochwertige Jugendstil Gardinieren. - In Höchst hat der in Hofheim geborene Gastwirtssohn, Viehhändlersohn und Acetylenhersteller Adolf Messer (27) bereits 2.200 Anlagen zur Herstellung von Acetylen verkauft, die für Gasbeleuchtungsanlagen benötigt werden. Da sich aber die Konkurrenz der elektrischen Beleuchtung durchzusetzen abzeichnet, zieht er nach Frankfurt, wo er im Folgejahr auch die Autogenschweißtechnik mit in sein Angebot aufnimmt. - In Hanau stirbt der Seniorchef der jüdischen Silberwarenfabrik Storck und Sinsheim, der Silberschmied Louis Sinsheimer (46), der leichtere modernere aber historisierende Presssilberservices als die französische (filigrane) und englische (protzige) Konkurrenz herstellt, die die jüdische Silberschmiede Lazarus Posen (++), der größte deutsche Vertreiber von jüdischen Zeremonialartikeln, vertreibt. - In Wiesbaden hat die Genossenschaftsbank Vorschussverein zu Wiesbaden später Wiesbadener Volksbank Ecke Schillerplatz/Friedrichstrasse ein Vermögen von 4,5 Millionen Mark. Der Status unbeschänkte Haftung wird in beschränkte Haftung umgewandelt. - In Deutschland wird ein Tabaksteuergesetz verabschiedet, das den Massenkonsum von Tabakwaren abschöpft. Der Tabakmarkt wird von der British American Tabacco Company dominiert, die den deutsch-griechischen Jasmatzi-Konzern in Dresden übernommen hat, der orientalische Tabake in Deutschland eingeführt hat. - In Königstein ist das Restaurant Schandry mit Storchenbräu Bier Frankfurter Strasse 5 (später Hotel zur Post) ein beliebtes bürgerliches Gartenlokal. - In Frankfurt führt die Binging Brauerei die Flaschenbierabfüllung ein, die braune Glasflaschen mit eingeprägtem Brauereinamen und Halsetikett abfüllt. Man beginnt Helles und dunkles Lager- und Exportbier zu bewerben. - In Rüsselsheim lässt sich der Automobilhersteller Opel vom Jugendstilarchitekten Joseph Maria Olbricht eine Automobilkarosserie im Jugendstil entwerfen. - Der Kaiserliche Automobil Club erteilt Lizenzen als Herrenfahrer nur an Personen der gebildeten Stände mit einem ausreichenden Vermögen. - In Wiesbaden ist der Blumensalon Wahl in der Wilhelmstrasse 34 mit der Telefonnummer 908 ein Blumenladen ersten Ranges alias Luxusblumenladen der Stadt. - In Wiesbaden ist die Wiesbadener Automobil Zentrale in der Friedrichstrasse 8. - In Wiesbaden wird durch die Umbenennung des Deutschen Automobil Club DAC in KAC der Wiesbadener Automobil Club WAC Koporativ Club des Kaiserlichen Automobil Club KAC. - In Wiesbaden ist das Variete Bürgersaal in der Emserstrasse 40. Es ist das billigste der wiesbadener Theater. - In Wiesbaden muss das ganze Jahr über an jedem Werktag im Rahmen der Strassenreinigung das Trottoir alias Gehweg, die Strassenrinne und die Fahrbahn bis zur Strassenmitte je nach Jahreszeit bis 07:30 Uhr oder 08:00 Uhr gereinigt werden. Bei extremer Trockenheit muss Wasser versprengt werden um eine Verstaubung zu verhindern. Carl Loder und Louis Momberger  betreiben in der Hochstättenstrasse 4 als private Strassenreinigung das Wiesbadener Trottoir Reinigungsinstitut. - In Wiesbaden gibt es in der Kirchgasse 36 (20 21 Vodafone Shop) die Trinkhalle Kronenhalle der Kronenbrauerei. - In Wiesbaden ist das Kaufhaus Kaiser-Bazar in der kleinen Burgstrasse 1, das französische Wort bazarder heißt verscherbeln, die beiden Restaurantfilialen Kaiser-Automat in der Marktstrasse 19 und der Grabenstrasse 2. - In Wiesbaden betreibt die Wiesbadener Sportplatz Gesellschaft die Eisbahn und die Tennisplätze im Wolkenbruch. - In Wiesbaden wohnen laut Wiesbadener Adressbuch 344 inaktive Offiziere und Militärbeamte, darunter 114 Adelige und darunter 5 Grafen (4aD), 11 Freiherren (4aD) und 1 Baron (1aD) (wegen des Titelwahns werden fälschlicherweise auch Söhne von Grafen, Freiherren oder Barone als Grafen usw bezeichnet). 236 davon sind aD alias außer Dienst. Der durch seine morganatische Ehe entrechtete in Wiesbaden Biebrich geborene Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (73) ist General der Infanterie zD alias freigestellt aufgeführt. Freiherr xxx von Malapert Neufville ist ebenfalls aD. - In Wiesbaden stirbt der durch seine morganatische Ehe entrechtete in Wiesbaden Biebrich geborene Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (73) als General der Infanterie ohne spezielle Aufgabe. - In Dreieich Götzenhain wird ein Bahnhof der neuen Dreieichbahn eröffnet, mit eigenem Wartesaal für Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (64), der im Schloss Philippseich wohnt. - In Mainz wird der in Polen geborene Arztsohn und erfolgreiche Regisseur in London Max Behrend (43) Intendant am Theater. - In Frankfurt Seckbach wird durch die neueröffnete Trambahnlinie 22 die Gartenwirtschaft Wolffhardt in der Eschweger Straße ein von der Saalburgstrasse aus erreichbares beliebtes Ausflugsziel. - In Frankfurt kostet ein Telegramm innerhalb der Stadt 3 Pfennig pro Wort bei einer Mindestgebühr von 10 Wörtern. Deutschlandweit 5 und 50 Pfennig. Nach Frankreich 12, nach England 15, Österreich 5, Türkei 70 Pfennig pro Wort. Die Postlagerung oder Weiterleitung durch die Post ist inbegriffen. Ein dringendes Telegramm D kostet den 3 fachen Preis mit Eilbestellung durch Boten zusätzlich 40 Pfennig. - In Frankfurt ist das Clublokal des Frankfurter Automobil Club FAC in der Untermain Anlage alias Untermainkai 9 (20 22 Jüdisches Museum). Der 1. Vorsitzende Eduard Engler (35) ist ein Großkaufmann mit weltweiten Geschäftsbeziehungen, der in der Forsthausstrasse alias Kennedyalle 113 neben E Opel Kennedyallee 111 wohnt. Die beiden Häuser stehen frei zwischen Bauplätzen der Stadt und des Abbruchunternehmers  I Helfmann. Der zweite Fahrwart Alfred Teves (37) ist Adler Automobilverkäufer und wohnt in der Höchsterstrasse alias Kleyerstrasse 17 Adlerwerke (20 22 AWO Kindertagestätte Adlerwerke). - In Frankfurt hat der berliner Automobilhersteller NAG Direktor Carl Gossi (--) die Verkaufsfiliale in der Kaiserstrasse 48 Telefonnummer 5814. Filialleiter ist  M Raabe. - In Offenbach kostet eine Bahnfahrkarte nach Frankfurt Sachsenhausen in der 4 Klasse 10 Pfennig bis 2 Klasse 30 Pfennig mit Rückfahrt 45 Pfennig. Fahrzeit 10 Minuten alle 20 Minuten. Die elektrische Strassenbahn startet am Mathildenplatz und braucht über Wilhelmsplatz für 10 Pfennig nach Oberrad 15 Minuten und 15 Pfennig nach Sachsenhausen. - In Frankfurt erhalten die Adlerwerke erstmals eine Kraftdroschkenlizenz alias Taxilizenz für ihre benzingetriebenen Automobile, wobei man 50 Pfennig für die ersten 600 m, 10 Pfennig für weitere 300 m berechnet, was aber schon nach einigen Monaten erhöht wird. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Automobil Club auf der Rennbahn am Forsthaus sein 5. Automobilbahnrennen. Die Ausstellung findet auf dem Otto Hahn Platz an der Forsthausstrasse alias Kennedyallee statt. Eine Ballonverfolgung wird wegen Wetterproblemen abgesagt. - In Frankfurt verenden 20 Löwen des Raubtierdompteurs Julius Seeth (--) an verdorbenem Pferdefleisch, die im Schumann Theater am Bahnhofsvorplatz Hauptbahnhof 16 auftreten. - In Frankfurt schriebt der evangelische Pfarrerssohn, Doktor der Philosophie, Redakteur und Schriftsteller Edward Stiglbauer (37), der im Hirschgraben wohnt und mit Maria Stiglbauer (47) verheiratet ist, den ersten deutschen antisemitischen und antiburschenschaftlichen autobiografischen Roman Götz Krafft, der auch in der frankfurter Altstadt spielt. -  1 Mark entspricht 6,6 Euro (20 22). - In Mainz verursacht die Reinigungsmittelmarke Erdal Menschenansammlungen, weil sie als Werbegag Kutschen in Form einer Kugel mit Erdal Schriftzug, auf der ein gekrönter Frosch sitzt, als Auslieferungsfahrzug durch die Straßen fahren lässt. - In Frankfurt ist das Hauptgeschäft der jüdischen Firma Silberschmiede Posen und Posen alias Silberwarenfabrik Posen in der Kaiserstraße 5. - In Mainz erstreiten sich die Bierbrauer, Mälzern und Küfer einen ersten Tarifvertrag mit dreijähriger Laufzeit, bei dem täglich 10 Arbeitsstunden mit 2 Stunden Pause vereinbart werden. Sie müssen nicht mehr im Betrieb übernachten und den Haustrunk von täglich 6 Litern wird ausbezahlt.  - Die in Darmstadt geborene nach 21 Jahren Ehe noch kinderlose evangelischkatholischrussischorthodox konvertierte russische Zarenschwägerin, russische Großfürstengattin Prinzessin Victoria von Hessen Darmstadt (St) (41) wird durch einen revolutionär motivierten Mordanschlag am Kreml auf ihren Mann Sergei Alexandrowitsch Romanow (St) (48) Witwe, woraufhin sie ihren gesamten Besitz verteilt und in das von ihr gegründete moskauer Martha Maria Kloster geht, wo sie soziale Arbeit leistet. Übertriebene katholische Mystik verabscheut sie. -  Die auf Malta geborene hessendarmstädter Zarenenkelin, russische Großfürstentochter, englische Prinzessin und hessendarmstädter Großherzogsgattin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (29) heiratet nach ihrer Scheidung den russischen Großfürstensohn Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (29) in Tegernsee und trägt danach weiter ihr Smaragddiadem, die hessendarmstädter Herzoginnenkrone, obwohl sie und ihr Mann durch die Liebesheirat alle königlichrussischen Titel und Rechte verloren haben. - In Hanau zieht die Juwelenfabrik Kreuter in die Corniceliusstraße neben ihre Familienvilla. - In Frankfurt wird der Juwelier Louis Koch (40), verheiratet mit der jüdischen Aliza Emma Isa Flersheim (--) mit dem Juwelengeschäft Koch Ecke Kaiserstraße/Neue Mainzer Strasse zum königlichen Hofjuwelier ernannt. - In Bad Homburg ist Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (46) stolz auf seine neue Bäderbahnerrungenschaft, das 1.520 m lange, zweigleisige Verbindungsbahnstück Kaiserkurve oder Bäderkurve am frankfurter Rebstockgelände, wodurch er von seinem Sommersitz Bad Homburg ohne Zwischenstop in der Stadt Frankfurt, die er nicht leiden kann und meidet, direkt über den Bahnhof Höchst nach Wiesbaden fahren kann. - In Offenbach kauft der danziger Schuhmachersohn und Verlagsdirektor Albert Vincent Broschek (47) eine Zeitung, die er aber kurz danach wieder abstößt. - In Mainz wird das neuerbaute Chemische Untersuchungsamt für die Provinz Rheinhessen mit einem Barockportal erbaut. - In Offenbach wird in der Frankfurter Strasse 11 das Modehaus M Schneider, Gottlob Beiharz (36) gehört, eröffnet. Man lädt zur Besichtigung ein, betont aber, dass niemand zum Kauf gezwungen wird. Eine weitere Filiale gibt es in Darmstadt in der Landgrafenstrasse 8. Der Firmenstammsitz ist das mit Frauenstatuen, Frauenbüsten und der Göttin Minerva als Dachfigur überfrachtete Minervahaus in Frankfurt Zeil 114 rechts an das Weidengässchen angrenzend (20 17 Linke Hälfte MyZeil). Man wirbt mit staunend billigen Preisen alias Dumpingpreisen für Frauenmmode und Kindermode, aber auch für Golfmode. - In Wiesbaden wird am Kranzplatz 5 das neuerbaute Luxushotel Palasthotel Kranzplatz 5 im Baustil eines mit Jugendstilelementen abgespeckten Barock eröffnet. Der Wintergartenanbau hat eine barocke Treppe aber eine Jugendstilglaskuppel. Im Gebäude gibt es keine ausufernden Verschnörkelungen mehr, sondern nur noch Verzierungen mit geraden Linien. - In Frankfurt gibt es eine Orchestrionfabrik Frankfurter Musikwerke, bei der der als Automoatenseip bekannte Friedrich Seip (--) seine Pianoorchestrions in der Kaiserstrasse 77 (20 23 Starbucks) verkauft. - In Wiesbaden verkauft xxx von Goutta (--) Automobile in der Friedrichstrasse 36 (20 23 Peek & Cloppenburg). - In Wiesbaden ist der Allgemeine Sparkassen und Vorschuß Verein eGmbH mit der Telefonnummer 560 in der Mauritiusstrasse 5. - In Mainz Kastel wird die Ortsgruppe Deutsches Rotes Kreuz Kastel/Kostheim in der turnverein 18 46 Turnhalle gegründet. - In Bad Vilbel kauft xxx Hinkel (--) das zweite Automobil im Ort. - In Frankfurt veranstaltet der Sportklub Forsthausstrasse das  Internationale Lawn Tennis Turnier. - In Frankfurt wird in der Bernhard Grzimek Allee 6 im Kaiser Friedrich Gymansium die neue Aula mit großflächigen Jugendstilmalereien von Wilhelm Steinhausen (59) verziert.

1904 In Schlangenbad wird der von einem Automobil überfahrene Hund Wotan im neuerbauten Haus Ingeborg im Unteren Kurpark als Figurine eingebaut. Es ist das erste Haus mit elektrischer Stromversorgung. - In Mainz ist das elegante mit Stuck ausgeschmückte Café de Paris der nürnberger Freiherr von Tucher Brauerei A G am Gutenbergplatz. - In Neu-Isenburg gründet die jüdische Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (45) den jüdischen Verein Weibliche Fürsorge, der sich nur gegen jüdische Prostitution alias Sexarbeit und Mädchenhandel und die bestehenden Heimlebensbedingungen wie riesige Schlafsäle und Karzer alias Haftzellen und eine dominierende Direktorenfamilie richtet, was in orthodoxen jüdischen Kreisen als Skandal empfunden wird. Uneheliche Mütter werden normalerweise verstoßen. - In Bad Homburg wird das Krankenhaus in der Taunusstrasse eröffnet. - In Frankfurt entsteht die Braubachstrasse, wobei älteste Gebäude der Stadt abgerissen werden. - Die in Darmstadt geborene Zarin Alix von Hessen Darmstadt (St) (32) bringt nach vier Mädchen einen männlichen russischen Thronfolger Zarewitsch Alexei (St) zur Welt. - Graf Otto von Solms Laubach (St) (44) stirbt. - In Frankfurt werden die Habsburgerallee und Wittelsbacherallee angelegt. - In Frankfurt dirigiert im Konzerthaus Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18) der Komponist Richard Strauss (40) die europäische Uraufführung Symphonia domestica. - In Wiesbaden wird mit dem Abriss und bis zur Eröffnung des Neubaus des Kurhauses im Paulinenschlößchen Prinzessin-Elisabeth-Strasse gekurt. - In Frankfurt gründet der wohlhabende jüdische Antiquitätenhändlersohn Harry Fuld (25) in der Vilbeler Strasse die Deutsch Privat Telefon Gesellschaft Harry Fuld & Co. gegründet.  - In Frankfurt findet der 8. Parteitag der Christlich Sozialen Partei statt. - In Frankfurt fährt die letzte Pferdetram. - Frankfurt hat 316.000 Einwohner und Mainz hat 90.375 Einwohner. - In Offenbach gründet der Bäckermeister Georg Dinges aus der Innenstadt die Offenbacher Brot- und Zwiebackfabrik Georg Dinges in der Berliner Strasse 210. - In Frankfurt begehen die Falschgeldbetrüger, der Möbeltransporteur Bruno Groß (28) und der Pferdeknecht Friedrich Stafforst (25) einen Raubmord in der Zeil 69 später Zeil 123 am frankfurter Klavierhändler Hermann Richard Lichtenstein (53), im Klavierlager, den der in London geborene italienische Pianist Ernsto Consolo (40), der im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz wohnt, morgens findet. Friedrich Stafforst wird durch ein Lichtbild in Hamburg verhaftet. Nach dreitägigem Prozess, bei dem Bruno Groß (28) erstmals durch einen Fingerabdruck am Kragen des Opfers überführt wird, werden die Mörder in Frankfurt Preungesheim gehängt. Der frankfurter Kriminalchemiker und Fingerabdruckexperte Georg Popp (43), der einen Vortrag hielt, dass die Fingerabdrucksicherung nicht sicher ist, vermutet zuerst, dass die am Tatort gefundenen Fingerabdrücke einer Frau gehören, was der zuständige frankfurterr Kriminalkommissar Bußjäger (--) aber wegen der Gewaltausübung nicht glaubt und sich in seiner Meinung auch nicht beirren lässt. - In Darmstadt wird das Darmstädter Hoftheater Karolinenplatz 3 zur modernen Stilbühne umgebaut. - In Darmstadt ist der Umzug der Fabrik Merck aus der Innenstadt an den Merckplatz abgeschlossen. - In Frankfurt Hohe Mark eröffnet der jüdische wiener Bankierssohn Professor Doktor Adolf Albrecht Friedländer (34) auf einer Waldwiese eine private Nervenklinik für den Hochadel. Es gibt einen Tennisplatz, einen Kricketplatz, eine Eislaufbahn, Ski und Rodeln und abends attraktive Unterhaltung auf gehobenem Niveau. - In Offenbach Bürgel wird die Ranzengarde für den Carneval gegründet. - In Frankfurt macht der frankfurter Stadtkommandantensohn und Generalleutnantssohn Carl-Heinrich von Stülpnagel (18) sein Abitur am Lessing-Gymnasium an der Hansaallee in unmittelbarer Nähe zum IG Farben Haus. - Das Feldbergrennen bei Frankfurt findet statt. - Im Schloss Schönberg besucht die niederländische nassauoranische Königin Wilhelmina von Waldeck Pyrmont (St) (35) ihren Onkel Fürst Alexander von Erbach Schönberg (St) (32). - In Frankfurt renoviert die Stadt die Gerbermühle als Ausflugslokal und bewirbt sie mit einem Goethezimmer. - Der Prinzensohn Otto von Isenburg Büdingen (St) wird als Sohn von Prinz Ferdinand Maximilian Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (24) geboren. - In Wiesbaden wird ein jüdischer Kaufmannssohn für den zweijährigen Dienst beim Artillerieregiment 27 abgelehnt, aber von einem anderen Truppenteil angenommen. Die Proteste ergeben ein Missverständnis. - In Frankfurt gibt es in der Rosengasse 15, in der Lindheimergasse 14, in der kleinen Sandgasse und in der kleinen Fischergasse 5, in der großen Fischergasse und der Ankergasse 4, in der Sackgasse, der alten Mainzer Gasse, der Goldfedergasse, der kleinen Gallusgasse, der kleinen Bockenheimer Gasse und Bleidenstrasse 2 und in 10 weiteren Strassen ein registriertes Freudenhaus. Mit dem Abriß der Freudenhäuser in der Blauhandgasse, der Metzgergasse und der großen und kleinen Fischergasse wird die Ankergasse ein Zentrum der Prostitution alias Sexarbeit. - Der internationale Kochverband hat seinen Hauptsitz in Frankfurt. - In Offenbach beginnt eine öffentliche Stromversorgung. - In Frankfurt sind bei 289 Totgeburten 123 weiblich. - In Frankfurt gibt es 3.543 Hochzeiten. - In Frankfurt gibt es 791 Pflegekinder, davon 100 in Anstalten, 60 in Kinderherbergen, 227 in städtischen Pflegestellen, 318 wurden auf das Land geschickt und 109 Kinderwerden zwangserzogen. In städtischen Siechen- und Heilanstalten gibt es 749 Personen. - In Frankfurt hat die Irrenanstalt einen Dauerbestand von 386 Personen. Zusätzlich sind 448 in Pflege. - In Buchschlag baut der mennonitische frankfurter Kaufmann Jakob Latscha (55) mit seiner Baugesellschaft Marioth eine Villensiedlung im Jugendstil in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. - In Bad Homburg veranstaltet der in Berlin 18 99 gegründete Deutscher Automobil Club DAC später Automobilclub von Deutschland AvD, dessen erster Vorsitzender Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey Victor II Amadeus von Hohenlohe Ratibor Corvey (St) (57) ist, auf Vorschlag und in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (45) unter der Leitung von Baron xxx von Molitor (--) das erste internationale deutsche und insgesamt 5. Automobilrennen Gordon Bennet Rennen des new yorker sportbegeisterten New York Herald Zeitungsverlegers, bei dem der Automobil Club von Frankreich das Zeitnehmen übernimmt, nur Herrenfahrer alias Gentlemen als Automobilisten teilnehmen dürfen, darunter Ettore Bugatti (23), Carl Benz (60), sein Sohn Richard Benz (30), August Horch (36) und der in Rüsselsheim geborene Wilhelm Opel (33), auf einem 128 km Rundkurs, mit Rennwagen, die vollständig jeweils in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, die Schweiz oder der USA produziert sein müssen, das von der Saalburg startet und u.a. durch die Füllerstrasse in Oberursel verläuft. Der zweitplatzierte, belgische Rennfahrer Camille Jenatzy (36) auf einem 60 PS Mercedes startet für Deutschland, da die vorgesehenen Fahrer Werner und Hironymus nicht zu den Herrenfahrern alias Gentlemen gehörten. Er entgeht bei der Überquerung eines Eisenbahnübergangs bei Wehrheim knapp dem Tod. Das Ereignis beendet seine Siegesserie, durch das die Veranstaltung nach Deutschland ging. Der Franzose Leon Thery (25) siegt auf einem Richard Brasier Rennwagen. Er erreicht bei Bergabfahrten eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (45) ist so begeistert, dass er Ehrenmitglied im Automobilclub DAC später AvD wird und das Protektorat über den Club übernimmt, woraufhin sich der Verein Kaiserlicher Automobil Club KAC nennen darf. Man nimmt Ideen auf einen weltweiten Automobilclub zu gründen, den AIACR. - In Frankfurt wird während der Gordon Bennet Woche ein Automobilrennen vom Frankfurter Automobil Club mit ihrem neuen Ehrenmitglied Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (42) auf der Pferderennbahn Niederrad veranstaltet. Die Preisverleihung findet im Palmengarten statt. - In Frankfurt übernimmt die frankfurter Filiale der Dresdner Bank, Gallusanlage 7, das jüdische Bankhaus Erlanger & Söhne am Rossmarkt 14 (20 08 Dresdner Bank 20 22 Commerzbank), das sie zu ihrer innerstädtischen Wechselstube mit Depositenkasse umfunktioniert und die Deutsche Genossenschaftsbank. - In Bad Homburg komponiert der Musiker Paul Grützner den Gordon-Bennett-Marsch. - In Wiesbaden wird der Wiesbadener Automobil Club ua vom in Mainz geborenen Sektkellerer Otto Henkell (35), Hermann Schmidt, dem fahrzeugfabrikeisenach Generalvertreter Paul Zink (--), wiesbadener Bankdirektor Petitjean (--), Fritz Opel (19) und dem DAC Präsidenten Konsul Fritsch (--) gegründet. Das Vereinslokal wird das Hotel Zum grünen Wald am Rathaus. Das Sekretariat ist in der Rheinstrasse 76. Präsident wird der Stadtverordnete N Henzel. Zweiter Präsident wird Paul Zink. Der WAC wird nach einigen Monaten Corporativ Club des Deutschen Automobil Club DAC. Bankdirektor Petitjean (--) ist auch im Vorstand des Wiesbadener Radfahr Vereins 18 84, der in der Turnhalle des Männer Turnvereins in der Platterstrasse übt. - In Mainz wird die Strassenbahn elektrifiziert. Es fahren elektrische Strassenbahnen über die Rheinbrücke später Theodor Heuss Brücke vom mainzer Schloss nach Mainz Kastel. - In Wiesbaden gibt es an Automobilhändlern, Hugo Grün Kirchgasse 11, E Rahmann Bärenstrasse 7, O Sassmann Scharnhorststrasse 26, O Schmidt Rheinstrasse 22 und den zweiten wiesbadener automobil club gründerpräsident Paul Zink Luxemburgerstrasse 9. - In Frankfurt wird der Verein Kinderschutz gegründet. - Frankfurt hat 479.435 Übernachtungen. - In Frankfurt produziert das städtische Elektrizitätswerk 16,4 mwh Strom. - In Wiesbaden wird in der Marktstrasse 1 - 3 und in der Friedrichstrasse 13 ein Polizeipräsidium neu erbaut. Im zweiten Stock befinden sich Arrestzellen für Männer, im dritten für Frauen. Im Rückgebäude sind die Stallungen. Im Dachgeschoss sind die Montierungsräume alias Umkleideräume. Es gibt eine eigene Küche. Der Polizeipräsident wohnt im ersten Stock und hat Gesellschaftsräume. Es gibt ein fotografisches Atelier im Hof. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborene Weinhändler Peter Arnold Gottlieb Hermann Mumm von Schwarzenstein (62), der in der Villa Mumm Kennedyallee 151 wohnt und den Spitznamen ChampagnerBaron oder ChampagnerKönig des Deutschen Reiches hat. Er hat die in Frankfurt geborenen Kinder, Peter Arnold Max Hermann Mumm von Schwarzenstein (32), Ernst Wilhelm Johann Rudolf Mumm von Schwarzenstein (--) und Eugenie Mumm von Schwarzenstein (28). - In Frankfurt kommt die erste Ausgabe der wöchentlichen frankfurter Skandalzeitung Boulevard-Zeitung Die Fackel Münchener Strasse 51 mit der Telefonnummer 1191 zum Preis von 20 Pfennig heraus. Ihr Herausgeber, Chefredakteur und ehemaliger Die Sonne - Frankfurter Bürgerzeitung Redakteur Jean-Baptist Müller-Herfurth (44) will in seiner Boulevardzeitung Die Wahrheit leuchten lassen und scheut sich nicht mit dem Gesetz zu kollidieren. Er meldet unter der Bezeichnung Marasmus die zweijährige verhängnisvolle Affäre der Sängerin Mara mit dem frankfurter Rechtsanwalt Fritz Friedmann, der dabei seine Stellung verloren hat, und bringt Polackenwitze und seitenweise sexistische Wortwitze. - In Frankfurt erhöht die frankfurter Brauerei Frankfurter Bürgerbräu ihren Bierumsatz um 20.000 Hektoliter auf 134.000 Hektoliter. - In Frankfurt tritt im größten Spezialitätentheater Colosseum Vilbeler Strasse 29 (20 17 Pakhaus Konrad Adenauer Strasse) ua die Soubrette Fräulein Käthe Palm, der Humorist Herr Frings, das deutschschwedische Kunst Gesangsduett Geschwister Narina, Deutschlands beste Excentric Soubrette Fräulein Olli Marietta auf. Vorstellungsbeginn ist um 20:00 Uhr. Es gibt sonntägliche Frühschoppen-Vorstellungen. Es ist ein seriöses kleinbürgerliches erfolgreiches Singtheater. - In Frankfurt fahren in der Forsthausstrasse fahren Prostituierte alias Sexarbeiterinnen in offenen Kutschen spazieren. - In Frankfurt ist um 23:00 Uhr eigentlich Sperrstunde. Prostituition wird danach in Hinterzimmern privat weiterbetrieben. - In Frankfurt feiern die Sängerinnen der Singtheater Tonhalle und Apollotheater Neue Zeil 49 nach ihren Vorstellungen mit reichen Lebemännern weiter. - In Frankfurt bietet der Württemberg Hof Fahrgasse 41 (20 17 Am Löwenbrunnen Fahrgasse 25) täglich Variete-Vorstellungen an. - In Frankfurt betreibt H Putzo sein Wettbüro Frankfurter Sport-Salon am Schillerplatz 4 (20 17 Apotheke am Schillerplatz) mit der Telefonnummer Fernverkehr 3015 und Stadtverkehr 6032. - In Frankfurt findet auf Betreiben des Verbandes der Mineralfarbenindustrie statt in Berlin die Internationale Automobil Ausstellung in Frankfurt in der Landwirtschaftshalle der Messe in der Sonnemannstrasse statt. - Der deutsche Reichstag lehnt eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit für Automobile ab. Das Chausseegeld wird für Kraftwagen alias Automobile mit Gummiradreifen und mehr als 4 Sitzplätzen auf 20 Pfennig und ohne Gummiradreifen auf 30 Pfennig festgelegt. - In Aschaffenburg wird eine erste deutsche pivate Fahrschule eröffnet. - In Mainz wird der erste reine Fussballverein Mainzer Fussball Club 19 04 gegründet. - In Wiesbaden eröffnet das Badehaus Hotel Bellevue in der Wilhelmstrasse. - In Wiesbaden verweigert die Wiesbadener Turngesellschaft ihren Fussballern den Beitritt zum süddeutschen Fussballverband, woraufhin sie einen eigenen Verein gründen, ihn aber SV Wiesbaden 99 nennen, da sie bereits 5 Jahre Fussball spielen. - In Mainz Zahlbach wird eine Automobil Chauffeur Schule, die Erste Deutsche Automobilschule Mainz Zahlbach gegründet. - In Frankfurt spielt der Sohn der Familie Mumm in der Villa in der Forsthausstrasse mit einem 140 cm langen Luxus Tretautomobil. - In Frankfurt hat das Palmengarten-Restaurant die Telefonnummer 934. - In Frankfurt findet ein Internationales Automobil Rennen auf der Pferderennbahn Niederrad statt. - In Wiesbaden wird das Hotel Nonnenhof Kirchgasse 37 (20 18 Karstadt) abgerissen und dafür das jüdische Kaufhaus Blumenthal errichtet. - In Frankfurt wird dem Adressbuch Frankfurter Adressbuch ein Stadtplan hinzugefügt. - In Frankfurt findet im Gesellschaftshaus des Zoologischen Gartens die Schnauferl Sitzung der Automobilfreunde mit dem russischen Zar Nikolaus II (36), Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (42) und Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (36) statt. - In Mainz fasst der mainzer Schiffskapitänssohn und erfolglose Flugpionier Paul Haenlein (69) seine Ideen zum Luftschiffbau in der Broschüre Über das jetzige Stadium des lenkbaren Luftschiffes zusammen. - In Wiesbaden findet zu Pfingsten ein Blumenkorso mit geschmückten Automobilen statt. - In Bad Homburg kommt Prinz Alexander von Solms Braunfels (St) (--) als Österreichischer Automobil Club Präsident zum Gordon Bennet Rennen, bei dem Fritz Opel (29) mit seinem 80 PS Opel Darracq teilnimmt, weswegen Mercedes auch mit einem von Paul Daimler extra neugegründeten österreichischen Team antritt, um neben Baron Pierre de Caters (29) und Automobilhersteller Camille Jenatzy (36) auch noch Hermann Braun, Wilhelm Werner und John B Warden noch teilnehmen lassen zu können. - In Frankfurt lässt der frankfurter Automobilhersteller Heinrich Kleyer (51) von Edmund Rumpler (32) einen eigenen Verbrennungsmotor entwickeln, der in die Adler Automobile eingebaut wird. - In Höchst wird der in Limburg an der Lahn geborene Rennfahrer Willy Hof (24) technischer Kaufmann der Elektrotechnischen Werke Carl Sevecke. Für Automobile kostet ein Satz Pneumatik Reifen 550/65 210 Mark. Für ein Liliput Automobil des in Aschaffenburg geborenen Brauereibesitzers und Automobilhersteller Theodor Bergmann (54) von Gaggenau kostet eine einzelne Acetylen Laterne 10 Mark und ist, weil für Automobile bei Tag keine Beleuchtung vorgeschrieben ist, nur eine Sonderausstattung. - In Frankfurt karrikiert der in Frankfurt geborene Zeichner Emil Kneiß (37) den frankfurter Automobilbauer Heinrich Kleyer (51) und den Frankfurter Automobil Club Präsident Konsul Eduard Engler (34) als berühmte Frankforter und automobilsportliche Gegner. - In Wiesbaden wird mit dem Radfahrverein 19 04 ein zweiter Fahrradverein im Stadtzentrum gegründet. - In Wiesbaden eröffnen Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (45) und Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (36) die Kaiserbrücke später Nordbrücke, die als reine Eisenbahnbrücke von Amöneburg von Von der Gabelung über die Petersaue nach Mainz zur Strasse An der Kaiserbrücke führt. - In Frankfurt findet eine Internationale Automobilausstellung in der Landwirtschaftshalle statt. Sie hat nur regionale Bedeutung. Der aachener Automobilhersteller Cudell ist auf den Ausstellungsständen 13, 14 und 15 ua mit dem Modell König von Belgien (Leopold II von Sachsen Coburg und Gotha) und einem viersitzigen offenen Phaeton vertreten. - In Wiesbaden Dotzheim baut der sächsische Maler und Architekt Paul Schultze-Naumburg  (35), der mit der kaiserlichen Familie befreundet ist, das Schloss Freudenberg Freudenbergstrasse 224 für den holländischen Maler James Pitcairn-Knowles (41) dessen Vater, ein reicher Textilwarenhändler mit schottischen Wurzeln, William, verheiratet mit der reichen jüdischen berliner Textilhändlertochter und Opernsängerin Doris Kluge in Wiesbaden seine Altersruhesitz genommen hat, und seine Lebensgefährtin Marie Eugenie Victoire Guerinet (37). - In Frankfurt kümmert sich der katholische Caritasverband um die Wiedereingliederung von 25 bis 30 Strafentlassenen. Die Mitarbeiter des Frankfurter Caritasverbandes haben sogar eigene Gefängniszellenschlüssel. - In Wiesbaden Biebrich stellt die Fagottbaufirma Wilhelm Heckel selbstentwickelte Heckelphone vor, mit denen in Wagner Opern komische Effekte erzielt werden können und mit denen er in der Villa Wahnfried in Bayreuth seine Werbereise beginnt. - In Frankfurt findet im Casino Restaurant die Gründungssitzung des hessischen ADAC im DMV Deutsche Motorradfahrer Vereinigung statt. - In Frankfurt schließen sich der Frankfurter Schlittschuhclub und die Frankfurter Lawn-Tennis Vereinigung zum Frankfurter Sportclub Forsthausstrasse zusammen. - Die frankfurter Farbwerke Leopold Cassella & Co. des jüdischen Industriellen Leo Gans und der jüdischen Brüder Weinberg bilden einen Zweibund mit den Farbwerken Hoechst, wobei sie ein Viertel ihrer Anteile gegen Aktien der Farbwerke Hoechst tauschen. Cassella gibt die Herstellung von Säuren, Anilin und Soda auf und stellt nur noch Farbstoffe her. BASF, Bayer und Agfa bilden dagegen das Kartell Dreibund. - In Frankfurt wird der Schulkampf ausgetragen. - In Frankfurt gewinnt Willy Pöge das Automobilrennen auf dem Strassenrundkurs am Oberforsthaus auf seinem Mercedes Simplex 60 PS. - Der wiesbadener Militär Georg von Tschudi (42) wird Vorsitzender des Preisgerichts für Luftfahrt auf der Weltausstellung in St Louis. - In Frankfurt gibt der Frankfurter Automobil Klub alias Frankfurter Automobil Club FAC sein Clublokal im Hotel Frankfurter Hof Kaiserplatz auf und zieht in Räumlichkeiten in der Untermainanlage 9 gegenüber dem Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz. - In Frankfurt wird in der ersten Ausgabe des Adressbuches Neues Adreßbuch für Frankfurt am Main. alle Einwohner zweimal sortiert, der üblichen Sortierung nach Familiennamen folgt eine nach Strassennamen. - Ein frankfurter Kleyer Fahrradfabrik Adler Werke Fahrer gewinnt die von der Deutschen Motorrad Vereinigung veranstaltete Stafettenfahrt für Motorräder von Stuttgart nach Kiel. - In Mainz wird das Restaurant im tradionellen Adelshof Kötherhof in der Kötherhofstrasse nach dem Gebäude in Restaurant Kötherhof umbenannt. - In Frankfurt beginnt der in Wiesbaden geborene Journalist Alfons Paquet (23) als Reisejournalist für die frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung die Welt zu bereisen und startet mit einer Reise durch die USA. - In Frankfurt kreiert der in Frankfurt geborene Karikaturist Emil Kneiß (37) das Werbeplakatt für die Internationale Automobilausstellung in  der Landwirtschaftlichen Halle, wobei eine Siegesgöttin mit langer metallener Fackel ein Automobil steuert. Er ist auch Mitglied im exklusiven Automobilbesitzerclub Schnauferl Club. - In Darmstadt wird die hessische Kirchenagenda durch das hessische Kirchenbuch, eine Art evangelisches Gesetzbuch für die Gläubigen, ersetzt. - In Offenbach bringt der in Mainz geborene mainzer Gastwirtssohn, Hotelierssohn und Reifenfabrikant Friedrich Veith (44) seine Automobilreifenmarke Antigleit auf den Markt, bei der die Reifen nicht mehr gleichmässig rund und glatt sind, sondern zwei parallele Rillen auf einer erhöhten Lauffläche haben und einen Druck bis 4 bar aushalten. - In Darmstadt muss die erste öffentliche darmstädter Apotheke vom Marktplatz an den Ballonplatz 11 umziehen, wo sie 19 69 als Löwen Apotheke geschlossen wird. - In Darmstadt ist die als Stadtapotheke gegründete aber seit Jahrhunderten als Einhorn Apotheke bekannte Apotheke an der Rückseite der Stadtkirche in der Kirchgasse. - In Offenbach wird der Fernsehschauspieler und Komiker Joseph Offenbach als Joseph Ziegler geboren. - In Darmstadt hat das Elisabethenstift des Evangelischen Vereins als Missionshaus 304 Frauen, die als Krankenschwestern oder ähnliches ausgebildet werden. - In Frankfurt Sindlingen lässt sich Herbert von Meister (37) seine neobarocke schlossartige Villa Meister auf dem Allesina Gelände erbauen, zu dem es sowohl eine Orangerie als auch eine Garage für zwei Automobile gibt. - Graf Philipp Rudolf von Ingelheim (--) lässt sein Märchenschloss Mespelbrunn teilweise im Historismusstil renovieren. - Der in Frankfurt geborene essener Artillerieexperte bei Krupp Fritz Rausenberger (36) wird mit dem Bau der größten Kanone der Welt alias Dicke Berta beauftragt, die so heißt sie wie die Krupp Erbin Bertha Krupp (--) und weiter schießen kann als erwartet, da man den geringern Höhenluftdruck nicht miteingerechnet hat. - In Frankfurt erstellt der in Frankfurt geborene Zeichner Emil Kneiß (37) eine Karikatur mit dem zweiten Präsidenten des Automobil Clubs Frankfurt Konsul Eduard Engler (34). - In Wiesbaden wird die Polizeistunde von 24:00 Uhr eingeführt. Gewisse Gattungen von Lokalen alias Nachtbars und Bordelle mit Sexarbeit erhalten Ausnahmelizenzen. Verstöße kosten 9,00 Mark. Die private nächtliche Ruhezeit ist 23:00 Uhr. - In Frankfurt wird die erste deutsche Zuverlässigkeitsfahrt für Motorräder im Taunus ua vom DMV, dem Deutschen Motorradfahrerverband, dem späteren ADAC veranstaltet, bei der unter 36 Teilnehmern auch eine Frau, Marie Reuschel aus Berlin, auf einem Cyclon Motorrad in fessellangem Rock, hochgeschlossener Bluse und Seemannsmütze teilnimmt, weil Frauen in Hosen nicht gern gesehen sind, aber schon bei der Ausfahrt aus Oberursel bei Regen auf der sandigen Strasse stürzt und wegen einer Knieverletzung nicht weiterfahren kann, dann aber das nächste Solitude Rennen auf ihrem Cyclon Motorrad in Stuttgart gegen ihre männlichen Konkurrenten gewinnt, weil sie die leichteste im Feld und die Strecke für die anderen zu steil ist. - In Frankfurt verabschiedet der in Stuttgart gegründete Motorradverein Deutsche Motorradfahrer Vereinigung unter seinem ersten Vorsitzenden Emil Schmolz (--) seine Satzung, wobei der Jahresmitgliedbeitrag 6 Mark beträgt. Automobile sind nicht zugelassen. - Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (42) ist Protektor des Automobil Verbandes und der in Ratibor geborene ehemalige wiesbadener Regierungspräsident Herzog Viktor von Tepper-Laski (60) alias Victor von Ratibor ist Präsident des Verbandes, der einen stellvertretenden Präsidenten hat. Im Präsidium sitzt ua Prinz Christian Kraft von Hohenlohe Oehringen (St) (56) Der Deutsche Automobil Verband ist der Dachverband für ua den Deutschen Automobil Club DAC mit dem Vorsitzendem Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey Victor II Amadeus von Hohenlohe Ratibor Corvey (St) (56), den Bayerischen Automobil Club BAC, den Frankfurter Automobil Club FAC, den Mitteldeutschen Motorwagen Verein, den Mitteldeutschen Automobil Club, den Rheinischen Automobil Club, den Kölner Automobil Club und den Koblenzer Automobil Club. - In Höchst bietet sich die Metallgießerei Schmitz Aluminiumgüsse und Automobilarmaturen nach Zeichnung und Modell anzufertigen. - In Frankfurt stellt die Arbeiterschutzapparate Fabrik Gebrüder Merz Automobil Brillen, Fahrrad Brillen und Masken her. - In Frankfurt wird eine Strassenbahnlinie zum Friedberger Platz aufgenommen. - In Wiesbaden gibt der wiesbadener Polizeipräsident auf Bitten des Deutschen Automobil Club folgende bisher für Automobile gesperrte Strassen wieder frei, die Kapellenstrasse bis zum Neroberg, die Verbindungsstrasse von der Idsteiner Strasse zur Kaiser Friedrich Eiche, die Strasse am Hof Adamstal, die Strasse an der Fasanerie und den Platz vor dem Kursaal.  - In Darmstadt wird der in Darmstadt geborene mainzer Patrizier Freiherrensohn Arnold Joseph Wilhelm Gedult von Jungenfeld (18) in der Bank für Handel und Industrie alias Darmstädter Bank aufgenommen. - In Frankfurt wird der augenkranke und durch eine Operation erblindete Zuckerwarenfabrikantenstiefsohn Karl Anspach (15) nach jahrelangen Streitereien mit seinen ausnahmslos blinden und sich in ihr Schicksal fügenden Kontaktpersonen aus der frankfurter  Blindenschule ausgewiesen, wodurch er wieder Kontakt zu Sehenden hat und sogar zwei Jahre später die Mittlere Reife und dadurch Wissensdurst erlangt. - In Frankfurt Bockenheim eröffnet die Wronker Warenhaus Filiale in der Leipziger Strasse. - In Wiesbaden ändert der Fahrrradhändler Hugo Grün (--) Kirchgasse 37 seine Werbung und tritt als Adler Motorwagenhändler alias Automobilen auf und die Motorwagenhandlung Friedrich Becker hat in ihrer Garage und Reparaturwerkstatt in der  Moritzstrasse 2 eine eigene Telefonnummer 2684. - In Mainz beendet Benito Mussolini (21) alias Duce seine Tätigkeit als italienischer Gastarbeiter bei der Eisenbahnrheinbrücke Kaiserbrücke Nordbrücke nach Amöneburg. - In Frankfurt beginnt die Malertochter und Malerin Marie Paquet-Steinhausen (23) im typisch weiblichen Fach Blumenmalerei aus, wofür sie gelobt wird. - In Frankfurt ist die jüdische Deutsche Effekten und Wechsel Bank in der Kaiserstrasse 30. Sie gehört Louis Alfred Hahn (48) und ist Gründungsmitglied der Dresdner Bank. – In Bad Homburg bricht während des Automobilrennens an der Stadtwaage ein Feuer aus, wobei der Automobilhersteller und Rennfahrer Fritz Opel (29) mit seinem weißem Opel Darracq vor Ort ist. Er fährt auf der Reifenmarke Pneumatiks Continental. - In Wiesbaden erhält die Berufsfeuerwehr vier neue Fahrzeuge in Form einer Gasspritze, eines Universallöschwagens, eines Drehleiterfahrzeugs und und eines Dampfspritzpferdezug. - In Mainz Kastel werden die inneren Wallanlagen abgebaut. Das Wasserwerk am Ochsenbrunnen wird errichtet und eine Kanalisation, Gasleitungen und Stromnetz verlegt. - In Darmstadt wird der frankfurter Patrizier, jugenheimer Forstmeisterenkel und Darmstädter Jagdklub Gründer Freiherr Walther van de Hoop (37) Großherzoglich Hessischer Forstmeister später Oberförster und Jägermeister. - In Darmstadt heiratet die Malschülerin Anna Beyer (37) den darmstädter Theatermalersohn und etalierten Maler und private Kunstinstitut Beyer Gründer Georg Beyer (34), wonach sie lichtdurchflutete Landschaften malt. Am Kunstinstuitut Bayer arbeitet auch der in Darmstadt geborene Bildhauer Ludwig Habich (32). - In Darmstadt ist EL Vietor (--) Wilhelminenstrasse 667 Telefonnummer hessendarmstädter Hofjuwelier, der darmstädter Jugendstilkünstler seine Schmuckstücke designen lässt. - 1 Mark entspricht 6,7 Euro (20 22). - Der Sohn des aus Hanau 16 Jahre zuvor ausgewanderten jüdischen hanauer Patriziers Textilimporteurs Julius S Oppenheimer (--), der Atomphysiker und spätere Vater der Atombombe, Robert Oppenheimer wird in New York geboren. - Die bis 19 63 von Franzosen präsidierte Fédération Internationale de l'Automobile FIA wird ua von dem bei Nizza geborenen Baron Étienne van Zuylen van Nyevelt (44) verheiratet mit der homosexuellen lesbischen Freiherrentochter Helene von Rothschild (41) gegründet, deren Gründungspräsident er wird. - Der in Hanau geborene Künstler Adolph Amberg (30) entwirft für die preußischen Kronprinzenheirat die zwanzigfigürige Porzellanfigurenreihe Hochzeitszug zum Tafelaufsatz, bestehend aus einer Jardinière, zwei Obstschalen und zwei Kandelabern im Jugendstil, mit vielen halbnackten Frauen wie Geishas und Haremsdamen und Männer aus aller fernen Länder, die dem Kaiserhaus, das Schnörkel und Krönchen liebt, nicht gefällt und verworfen wird. Die Porzellanfiguren werden erst vier Jahre später dann doch noch nach und nach hergestellt. - In Frankfurt werden ua die Jugendstilmietshäuser Freiherr von Stein Strasse 3, 5, 7, 13, 16 und 18  erbaut. - In Wiesbaden werden die Jugenstilideen des belgischen Künstlers Henry van de Velde (41) bei der Innenausstattung der Villa von Kurt von Mutzenbecher (--) ua im Musikzimmer verwirklicht und ein Wandpaneel Bild Zyklus des französischen symbolistischen Malers Maurice Denis (34). - In Frankfurt Eschersheim wird die Strassenbeleuchtung mit Gaslaternen eingeführt. - In Buchschlag zwischen Neu-Isenburg und Sprendlingen beginnt der frankfurter Unternehmer Jakob Latscha (55)  Schwedlerstraße 5, Gründer der Grundstücksgesellschaft Marioth-GmbH und Besitzer einer Kolonialwarenladen Kette später REWE auf dem Land von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (36) nach der Vertragsunterzeichnung im Vorjahr mit der Planung eines seiner Wohnkomplexe für in Frankfurt arbeitende Pendler mitten im Wald wegen der günstigen Eisenbahnanbindung, was dieser zunächst höchst förderungswürdig findet, dann aber aus dem proletarischen Projekt ein exklusives Villenkolonieprojekt mit 1.000 qm Mindestgrundstücksgröße mit einigen Jugendstilbauten außerhalb seiner Jugendstilresidenzstadt macht, wofür er seine darmstädter Baumeister und Architekten einbindet, die bisher nur in Darmstadt tätig geworden sind, und Vorschriften für weitläufig gegliederte große öffentliche Flächen und Gärten und Dachformen, Fenster, Türen, Baumaterialien und sogar der Farben erlässt, woraufhin Jakob Latscha (55) aussteigt. Vorherrschen werden aber Landhausstilhäuser oder Landhausstilfachwerkhäuser. - In Wiesbaen eröffnet der vom wiesbadenere Radiologen Friedrich Cramer (56) ausgebidete Arzt Alban Köhler (30) in der Wilhelmstraße eine Röntgenpraxis nach dessen Tod im Vorjahr und ist im Folgejahr Mitgründer der Deutschen Röntgengesellschaft. Er ist begeisterter Hobbyfotograf. - Das wiesbaden evangelische Diakonissen Mutterhaus der Paulinenstiftung eröffnet in Eppstein im Geburtshaus ihres Gründers Theodor Flieders eine Filiale im ehemaligen Pfarrhaus, das Fliednerheim, mit einem Siechenhaus, wo sich auch die wiesbadener Diakonissen erholen dürfen. - In Mainz Kastel werden Teile der Befestigungsanlagen entfernt, damit sich der Ort ausbreiten kann. - In Groß-Gerau hat die jüdische Unionbrauerei in der Frankfurter Strasse 74 eine Leistung von 50.000 Hektolitern Bier, die 80 Personen herstellen. - In Mainz baut die Post in der Bahnhofstrasse 2 auf dem Fabrikgelände der Lederfabrik Mayer, Michel & Denninger das neue Postamt 3, das erst 19 09 fertiggestellt wird. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene nassauer Beamtensohn und ehemalige Präsident des Rechnungshofes des Deutschen Reiches Eduard Magdeburg (St) (59), wird pensioniert, geadelt und als Eduard von Magdeburg in den erblichen Adelstand erhoben. - In Frankfurt treffen sich deutsche Adelige beim Kongress deutscher Standesherren im Hotel Englischer Hof Roßmarkt 15 (20 17 Fielmann). - In Bad Vilbel kauft der Arzt xxx Maley (--) ein Automobil.

1903 In Wächtersbach stirbt der geisteskranke evangelische Fürst Ferdinand Maximilian III von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (79) verheiratet mit der morganatischen hessenkasseler Prinzessin  Gräfin von Schaumburg Auguste Marie Gertrude von Hanau (St) (++) alias Auguste Marie Gertrude in Hanau alias Fürstin in Hanau, wodurch sein Sohn Friedrich Wilhelm von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (53) neuer Fürst von Isenburg Büdingen Wächtersbach wird. - In Darmstadt wird Prinz Wilhelm Karl von Isenburg (St) als Sohn des Erbprinzen Leopold Isenburg Büdingen (St) (37) und Prinzessin Olga von Sachsen Weimar Eisenach (St) (34) geboren, wodurch er Enkel von Karl von Isenburg Birstein (St) (--) und Neffe von Franz-Joseph von Isenburg Birstein (St) (--) wird. - In Wiesbaden besucht Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (44) römische Ausgrabungen am Kranzplatz. Er besitz 3 Mercedes Automobile. - In Offenbach wird die rein männliche Vergnügungsgesellschaft Die Offenbacher 19 03 in der Vereinsgaststätte Pfeiffer am Wilhelmsplatz von Karl Theurer, Heinrich Stenger und Eugen Müssig gegründet. Man trifft sich jeden Montagabend. - In Frankfurt wird das Frankfurter Telefonbuch jährlich herausgegeben. - Fürst Ferdinand Maximilian von Isenburg und Büdingen (--) stirbt. - In Darmstadt Bessungen heiratet aus der morganatischen hessenkasseler und isenburgbüdingenwächtersbacher Linie Prinz Ferdinand Maximilian von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (23), dessen Vater Friedrich Wilhelm Adolf Georg Casimir Carl von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (--) und dessen Mutter Anna Elisabetha Ludewicka Antonie Huberta Dobrzensky von Dobrzenicz (St) (--) ist, die Grafentochter Maria Margaretha Alexandrine Jelka Dagmar von Dönhoff (St) (--). - Frankfurt hat 308.000 Einwohner und Mainz hat 88.875 Einwohner. - In Frankfurt zieht das Bürgerhospital Ecke Hinter der schlimmen Mauer/Radgasse alias Stiftstrasse 30 in die Nibelungenallee um und nimmt dabei einen Großteil der Gebäude-Fassade und das Uhrtürmchen mit. - In Frankfurt ist das Hotel Bristol Ecke Am Bahnhofsplatz 6/Münchener Strasse. - In Frankfurt gibt es das Hotel Englischer Hof Roßmarkt 13-15 und das Haus Zur goldenen Kette Ecke Roßmarkt 17/Am Salzhaus. - In Frankfurt kommt die Hauptwache in den Besitz der Stadt Frankfurt. Die in der Hauptwache untergebrachten Soldaten werden an das Taunustor verlegt. Man beginnt die vielen kleinen Zellen zu einem einzigen großen Raum zu entkernen und eine Terrasse zum Schillerplatz anzubauen um ein Kaffeehaus daraus zu machen. - In Frankfurt wird am Westrand des Günthersburgparks eine römische Villa aus dem 2. Jahrhundert ausgegraben. - In Mainz braut die Altmünster Brauerei Mainz Walpodenstrasse 23 -25 67.879 Hektolikter Bier. - In Langen wird im Schloss Wolfsgarten der mit der morganatisch geborenen hessendarmstädter Prinzentochter Prinzessin Marie Karoline von Battenberg (St) (51) verheiratete Graf Gustav Ernst von Erbach Schönberg (St) (63) mit seiner Familie von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (35) in den Fürstenstand mit dem Prädikat Erlaucht erhoben. Er nennt sich Fürst Gustav von Erbach. Sein Enkel Prinz Georg Ludwig von Erbach Schönberg (St) wird als Sohn von Fürst Alexander von Erbach Schönberg (St) (31) und Prinzessin Elisabeth von Waldeck Pyrmont (St) (30) geboren. - In Mainz wird der in Bremen geborene Drucker, Redakteur und SPD Mitglied Bernhard Adelung (26) für einen Artikel in der Mainzer Volkszeitung wegen Majestätsbeleidigung für drei Monate ins Gefängnis. - In Rüsselsheim testet Opel seine Neufahrzeuge auf einer eigenen Einfahrbahn. - Der geisteskranke Fürst Ferdinand Maximillian von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (80) stirbt. - In Darmstadt beendet der in Nürnberg geborene Rechtswissenschaftler, Großbrauer und Gutsbesitzer Heinrich Reif (22) seine Lehre bei der Brauerei Dischinger Saalbaustrasse. - In Darmstadt wird das Hotel Darmstädter Hof Rheinstrasse 12 durch einen Luxuhotelneubau ersetzt. - In Frankfurt wird die seit über 250 Jahren bestehende national-liberale und scharf antiklerikale, besonders gegen Katholiken, polemisierende frankfurter Tageszeitung Frankfurter Journal eingestellt. - In Frankfurt gibt es 3472 Arbeitslose, inklusive Sachsenhausen, Bockenheim, Oberrad, Niederrad und Seckbach. - Im Schloss Schönberg besucht der russische Zar Nikolaus II (St) (35) die Fürstenfamilie Erbach. - In Frankfurt zieht das Hotel Englischer Hof alias Hotel d'Angleterre, vom Roßmarkt in den modernsten neuerbauten Hotelprachtbau am Hauptbahnhof Ecke Am Bahnhofsplatz 10/Kaiserstraßé 76 um. - Der in Darmstadt geborene Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (35) trifft seine jüngere Schwester, die russische Zarin Alix von Hessen Darmstadt  alias Alexandra Feodorowna (St) (31) und ihren Ehemann den russischen Zar Nikolaus ll von Russland (St) (35), seine Schwester Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt (St) (37) und ihren Ehemann Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (41), seine Schwester Elisabeth von Hessen Darmstadt alias Großfürstin Jelisawjeta Fjodorowna (St) (39) und ihren Ehemann Großfürst Sergei Alexandrowitsch Romanow (St) (47) und seine Schwester Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt (St) (40) und ihren Ehemann, dem  morganatisch geborenen hessendarmstädter Prinzensohn Ludwig Alexander von Battenberg (St) (49). - In Darmstadt wird der Genealoge Prinz Wilhelm Karl Hermann von Isenburg Büdingen (St) geboren. - In Wächtersbach wird nach dem Tod von Fürst Ferdinand Maximilian von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (53) der in Wächtersbach geborene, morganatische hessenkasseler Kurfürstenenkel Prinz Friederich Wilhelm von Isenburg Büdingen (St) (53) zweiter Fürst von Isenburg Büdingen Wächtersbach. - In Frankfurt wird das Stadtpalais Darmstädter Hof Zeil 102 (20 17 Douglas Parfümerie) im Besitz der Baufirma Cohn und Kreh abgerissen und die barocke Hoffassade von der Stadt eingelagert (2002 im Stadtwald als künstliches Felsgebilde wiederentdeckt). Es wird das Neorenaissance Geschäftshaus Hessischer Hof auf dem Grundstück erbaut. - In Wiesbaden wird die Coulinstrasse fertiggestellt, bei der die Heidenmauer durchbrochen wird. - In Frankfurt Sindlingen lässt sich der evangelische farbwerke hoechst Vorstandsvorsitzende Herbert von Meister (37) die Villa Lindenbaum Weinbergstrasse 9 vom frankfurter königlich-preußischen Baurat Franz von Hoven (61) zu einer neubarocken Anlage mit Palais, einer Orangerie, Stallungen, einem Kutscher- und einem Gärtnerhaus sowie einer eigenen Reitbahn am Mainufer umbauen. - In Frankfurt werden 9.146 Kinder geboren, davon 4.445 weiblich. - In Tanzcafes sorgen schrankartige Orchestrions für Unterhaltung. Eine 80 cm Lochscheibe läuft rund 1 Minute, bis sich das Stück wiederholt. Zum Betrieb benötigt man 10 Pfennig. Eine Scheibe kostet 8 Mark 50 Pfennig und das Orchestrion 1.400 Mark. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Automobil Club ein internationales Automobilrennen auf der Pferderennbahn am Forsthaus Niederrad alias Frankfurter Automobil Renntag. Eduard Engler (33) ist 1. Vorsitzender und Wilhelm Opel (31) ist 2. Vorsitzender. - In - In Frankfurt veranstaltet der Verband deutscher Fahrrad- und Motorfahrzeughändler die VI große Allgemeine Automobil Ausstellung in der Festhalle. - In Frankfurt Bornheim bewirbt die Apfelweinkneipe Zur Eulenburg Eulengasse 46 den Hohen-Astheimer Apfelwein aus Eschwege im Bembel, den Schoppen 0,3 Liter zu 12 Pfennig. 1 Mark entspricht 6,66 Euro (20 22). - Frankfurt hat 482.542 Übernachtungen. - In Frankfurt werden 37.000.000 Telefongespräche geführt. - In Frankfurt übernimmt der jüdische frankfurter Bankier, österreichungarischer k&k Generalkonsul Witwer Maximilian Goldschmidt (60) den Rothschild Adelstitel seiner verstorbenen Ehefrau Minna Caroline von Rothschild (46), wodurch er sich Maximilian von Goldschmidt-Rothschild nennen darf. - In Frankfurt Sachsenhausen treffen sich die Fortschrittspartei und die Demokraten zu Wahlkampfveranstaltungen im Gasthaus Zur Harmonie (20 22 Harmonie Filmtheater) Darmstädter Landstrasse 9 am Lokalbahnhof. - In Frankfurt lehnt die angereiste Abolitionistin Anna Pappritz auf dem ersten Kongress der im Jahr zuvor gegründeten Internationalen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten wie die anwesenden Ärzte eine Reglementierung der Gewerbsunzucht alias Prostituition alias Sexarbeit ab. Man fordert mit geradezu stürmischer Eindringlichkeit die Einrichtung von Staatsbordellen unter der Leitung von gebildeten Frauen. Dass Enthaltsamkeit dem Mann schadet und Frauen keinen Geschlechtstrieb sondern nur eine Sehnsucht nach Kindern kennen, ist männliche Überzeugung, der die anwesenden Frauen nicht widersprechen. - In Frankfurt verkauft die Familie Mumm von Schwarzenstein ihr Palais Mumm (20 18 Primark) Zeil 94 an die belgische Gesellschaft Grand Bazar SA. Das französische Wort bazarder heißt verscherbeln. - In Wiesbaden wird die Brauerei Gesellschaft Wiesbaden an der Bierstädter Höhe in Germania Brauerei Gesellschaft Wiesbaden umbenannt. - In Darmstadt ist der Brauereiturm Dieburger Strasse 98 fertiggestellt. - In Neu-Isenburg beginnt Hans Wirth (--) mit der Produktion von Frankfurter Würstchen, wobei er mit einen Lötkolben die Würstchendosen verschließt. - In Frankfurt ist die Erste Frankfurter Bratwurst- und Konserven Fabrik Stroh in der Rhön Str 23. - In Frankfurt fährt im neu erbauten Theater Neues Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz beim Vorfahren der Gäste ein Kutscher das zu eng konzipierte Säulenportal um, was zu einem Skandal führt. - In Frankfurt findet ein Sängerwettstreit in der alten frankfurter Festhalle Burnitzstasse 69 an der Kennedyallee statt. - In Mainz Mombach wird der erste reine Fussballverein Rheinhessens FVgg Mombach 03 gegründet. - Die frankfurter Fussballvereine FSV Frankfurt 18 99 und Frankfurter FC Hermannia spielen gemeinsam auf ihrem Fussballplatz im Prüfling. - In Kronberg beginnt der Hof-Apotheker Julius Neubronner (51) Amateurfilme aufzunehmen. - In Frankfurt ist das städtische Kanalnetz 250 km lang. - In Frankfurt Seckbach wird im Gasthaus Zur Krone im Volksmund Orpheum genannt Apfelwein aus dem Gerippten alias Apfelweinglas. - In Frankfurt gibt es das Restaurant Kaiser Automat in der Kaiserstrasse 69 an der Ecke zur Moselstrasse (20 18 Leihhaus), in dem es aus 10 Zapfhähnen an der Wand ua dunkles Bier bei Selbstbedienung gibt. An der gegenüberliegenden Wand gibt es ein Kassenhäuschen. - In Wiesbaden ist an der Ecke Wilhelmstrasse/Taunusstrasse 2 das Hotel Bock. - In Ingelheim stirbt der wiesbaden biebricher Industriellensohn, Lebemann und Radsportler Paul Albert (26) bei einem Autounfall mit seinem laut der ingelheimer Tageszeitung Rheinhessischer Beobachter neuen 60.000 Mark (20 22 1 Mark entspricht 7 Euro) teuren Mercedes Simplex Rennwagen bei der Anreise zur Fernfahrt Paris-Madrid. Sein Monteur und Lenker des Fahrzeugs Georg Saaler bleibt unverletzt. Danach bleibt der Rest der von seinem Vater des Agrarchemiefabrikanten Heinrich Albert (68), der ihm schon das Radrennfahren verboten hatte, für die Teilnahme der Fernfahrt zur Verfügung gestellten 100.000 Goldmark (20 22 1 Mark entspricht 7 Euro) verschwunden, weswegen die Kriminalpolizei ermittelt. An der Unfallstelle Steig vor dem Ortseingang von Mainz kommend, wo bereits vorher ein frankfurter Fahrradfahrer tödlich verunglückte, wird ein Gefahrenschild aufgestellt. Der dresdner Dada-Künstler Johannes Baader (28) fertigt sein Grabmal. - Einheitlich grau gespritzten Rennwagen werden bei Automobilrennen Nationalfarben zugewiesen. Deutschland hat Weiß. - In Frankfurt stellen die Adler Fahrrad Werke mit den Telefonnummern 354 und 259 von Heinrich Kleyer (47) viersitzige 8 PS Adler Phaethons mit und ohne abnehmbarem Coupe alias Dach her und Garages alias Einstellräume für Motorwagen im Velodrom in der Gutleutstrasse 29 mit der Telefonnummer 3718 zur Verfügung. - In Hanau wird Prinz Albrecht Eberhard von Urach (St) als Sohn des in Monaco geborenen Herzog  Wilhelm von Urach (St) (39) und der in München geborenen Prinzessin Amelie von Wittelsbach in Bayern (St) (38) geboren. - In Frankfurt Niederrad findet auf der Pferderennbahn des Frankfurter Renn-Klubs ein Automobilrennen statt. - In Wiesbaden vereinigen sich die Strassenfussballvereine VC Deutschland und FC Columbia zum FC Germania ..03. - In Wiesbaden zieht das katholische Waisenhaus von der Platter Strasse in das St Michaelsheim in der Kellerstrasse neben die katholische 8 Jahre bestehende Maria Hilf Kirche, wo die katholischen Ordensschwestern Arme Dienstmägde Jesu Christi 100 Waisenkinder aufnehmen. - In Wiesbaden ist das Hotel Bahnholz Idsteiner Strasse 111 von Wilhelm Hammer mit der Telefonnummer 432 ein Luftkurhotel. - In Frankfurt Bornheim eröffnet der katholische Caritasverband Frankfurt ein Mädchenwohnheim. - In Kelsterbach zieht die frankfurter Kunstseidenfabrik AG auf das Gelände der liquidierten Süddeutsche Waggonfabrik AG an der Rüsselsheimer Strasse, die in 3 Jahren 500 Eisenbahnwaggons gebaut hat. - Die Wiesbadenerhütte der Sektion Wiesbaden des Deutschen Alpenvereins am Piz Buin wird nach sieben Jahren auf 12 Zimmer mit je zwei Betten und einem großen Matrazenlager im Neubau erweitert, was der wiesbadener Stadtbaumeister Felix Genzmer durchführt. - In Mainz wird auf die Erdal Schuhcremedosen der Frosch als Logo aufgedruckt. Die schwer zu öffnenden Dosen erhalten mit einem Kipphebel eine Öffnungshilfe. - In Frankfurt spricht der jüdische berliner Arzt und Sexualforscher Dr Magnus Hirschfeld (35), der in Transvestitenkreisen verkehrt, über Homosexualität alias drittes Geschlecht im Polytechnischen Saal Untermainanlage 5. - Prinzessin Hildegard von Hanau Schaumburg (St) (--) wird in Söcking am Starnberger See als Tochter von Prinz Friedrich von Hanau Schaumburg (St) (--) geboren. - In Frankfurt organisiert der Düsseldorfer Reinhard Mumm (30) den evangelischen 1. Deutschen Arbeiterkongress.  - In Frankfurt gewinnt Willy Pöge das 3. nationale Frankfurter Automobilrennen auf dem Strassenrundkurs am Oberforsthaus auf seinem Mercedes 60 PS. - In Mainz steht vor der Kaiserliches Postamt 1 am Brand 15 eine Litfaßsäule. - In Wiesbaden gibt es das Rheinhallen Theater in der Stiftstrasse 16 und das Ausflugsgasthaus Felsenkeller hinter Kellerstrasse 19. - In Frankfurt stirbt der Lehrer und Publizist Friedrich August Müller-Rentz (73) Praunheimer Strasse 30, woraufhin sein Sohn Jean-Baptist Müller-Herfurth (43) die von ihm gegründete frankfurter Boulevard-Zeitung Die Sonne - Frankfurter Bürgerzeitung, an der sein Vater redaktionell mitgewirkt hat, verkauft. - In Frankfurt entwickelt der jüdische, in Wien geborene, Oberingenieur der Adlerwerke Edmund Rumpler (31) einen eigenen Adler Motor und eine Schwingachse für das Fahrwerk der Adler Automobile. - In Frankfurt Sachsenhausen wird der Erste Sachsenhäuser Touristen-Club gegründet, der den Tourismus im Stadtwald fördert. - In Mainz wird der Bahnhof Mainz Neuthor in Mainz Neutor umbenannt. - In Frankfurt hat der EFSC Schwimmclub so hohes Ansehen, dass hessen kassel rumpenheimer Titualar Prinz Friedrich Carl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (35) verheiratet mit der jüngsten deutschen Kaisertochter Prinzessin Margarethe von Zollern Preußen (St) (31) das Protektorat über den Verein übernimmt. - In Frankfurt wird die frankfurter Tageszeitung Frankfurter Journal eingestellt und ihre Unterhaltungsbeilage Didaskalia als selbstständige Zeitschrift weitergeführt. - In Frankfurt Sachsenhausen wird ein städtisches Brausebad in der Offenbacher Landstrasse 41 eröffnet. - In Wiesbaden trifft sich im Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (44) mit seinem Cousin zweiten Grades, dem russischen Zar Nikolaus II (St) (35) wegen Russisch Japanischem Kriegsvorbereitungen. Die Delegationen und Begleitungen wohnen im Nassauer Hof. Wilhelm II, der im historischen Stadtschloss wohnt, geht zur Körperpflege aber in das gegenüberliegende Hotel Vier Jahreszeiten. Wilhelm II meidet das Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 1-2 sein Leben lang bei Übernachtungen. - In Darmstadt gibt die in Darmstadt evangelisch geborene, gründende und erste Vorsitzende der darmstädter Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins Auguste Staudinger (51) ihren Posten auf. - In Frankfurt beginnt der in Wiesbaden geborene evangelisch strengbaptistische frankfurter Journalist Alfons Paquet (22) eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn, womit er sich einen Namen als Reisejournalist macht. - In Frankfurt wird auf dem ehemaligen Fahrradübungsgelände des W&A Opels Velodrom an der Ecke Friedrich Ebert Anlage / Hohenstaufenstrasse 22, Opel gegenüber dem Goethegymnasium, Friedrich Ebert Anlage 22 die evangelische Mathäuskirche erbaut. - In Frankfurt macht sich der Geigenbauer Gustav Menzinger (36), der 10 Jahre lang bei Louis Noebe in Bad Homburg gearbeitet hat, selbständig. - In Frankfurt wird die ledige Geheimratstochter und Freiherrentochter Adelheid Fanny von Stein (33) im adeligen Cronstettenstift Lindenstrasse 27 aufgenommen. - In Darmstadt wird an den höheren Schulen das Fussballspielen, das als englischer Sport gilt und deshalb seit 2 Jahren verboten ist, wegen seiner Popularität wieder erlaubt. - In Darmstadt tritt der Fussballclub Darmstädter FC 18 97 dem Akademischen Sport-Club Darmstadt bei. - In Darmstadt Bessungen wird das Gasthaus Chausseehaus (20 21 Sparkasse) abgerissen und durch einen weniger attraktiven Neubau ersetzt. - In Offenbach gibt der in Mainz geborene mainzer Gastwirtssohn, Hotelierssohn und Gummifabrikant Friedrich Veith (43) seine Reifenproduktion auf und eröffnet in Breuberg eine Reifenfabrik in einer Ölmühle mit Wasserkraftwerk, wo er mit den anderen Automobifabrikanten Reifennormen und Felgenformen und Tests durchführt. Er darf nach erfolgreichen Tests die Kaiserlichen Verkehrstruppen mit Veith Reifen ausstatten. - In Langen wird der Fussballclub Langen ..03 nach einer Fusion des FC Langen 19 01 und einer anschliessenden Trennung vom Turnverein Langen wiedergegründet. - In Frankfurt Oberursel eröffet die Stadt Oberursel im Keller der Grundschule (20 21) ein Stadtbad mit zwei Duschen und sechs Badewannen. - In Darmstadt eröffnet der in Darmstadt geborene großherzogliche Geheimkanzlistensohn Georg Ludwig Vietor (75) nach 32 jähriger Tätigkeit als Hofsilberfabrikant ein Juweliergschäft. - In Offenbach wird auf dem Wilhelmplatz, dem ehemaligen Friedhof, ein Wochenmarkt eingeführt. - In Wiesbaden gibt es eine evangelische Herberge Zur Heimat.  - In Deutschland gibt es drei Arten von Kraftfahrzeugen, Dampfwagen, Elektrofahrzeuge und Benzinfahrzeuge. - Der offenbacher Reifenhersteller Friedrich Veith (43) bewirbt auf der Deutschen Automobilausstellung seine neuen breiten Reifen, deren Textilgewebe nicht mehr diagonale sondern radial Textilfäden hat, auf seinem 10 PS Benz Motorwagen. Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (35) hat sie auf seinen Dampfwagen montiert. - In Frankfurt ist Louis Peter (62) mit seiner Mitteldeutsche Gummiwarenfabrik, ein weitverbreiteter Lieferant von Reifen für Motorwagen alias Automobile. - In Offenbach eröffnet der in Darmstadt geborene Schiffsarzt Grein (--) in der ehemaligen Fabrikantenvilla und ehemaligen Hofgut Biblismühle Frankfurter Strasse 122 eine Entbindungsklinik speziell für Touristen aus dem Orient, dem englischen Weltreich und den USA. - In Neu-Isenburg wird vom Bahnhof, der zwei km ausserhalb des Ortes liegt eine Stichbahn in den Ort gebaut, aber ohne Personenbeförderung. - In Frankfurt spielt der frankfurtbockenheimer Fußballclub Allemannia auf seinem Spielplatz im Prüfling gegen den frankfurtseckbacher Fussballverein Kornblume später FG Seckbach 19 02. Man spielt 2 x 40 Minuten. Beim Spielstand von 1:1 wird das Spiel abgebrochen, weil sich der seckbacher Spieler Konrad Hinkel das Schlüsselbein bricht. - In Mainz stellt der Zuckerbäcker Goebel in seinen Schaufenstern Weltereignisse als Zuckerbäckerwaren in Zuckerguss aus. - Der frankfurter Verleger Hans Ravenstein (37) wird Mitbegründer der Deutsche Motorradfahrer Vereinigung DMV später ADAC. - In Wiesbaden gibt es die Ladestation für Elektroautomobile von R Blumer in der Bertramstrasse 20. - In Rüsselsheim wird der Ader Opel Rennwagen 10/12 PS Motorwagen alias Automobil erbaut. - In Mainz beginnt Benito Mussolini (20) alias Duce als italienischer Gastarbeiter bei der Eisenbahnrheinbrücke Kaiserbrücke Nordbrücke mitzuarbeiten. - In Frankfurt erhält die kölner Elektrizitäts Betriebs AG für Motorenfahrzeuge für den Zeitraum des internationalen Autorennens eine erste Kraftdroschkenbetriebslizenz, wobei aber nur 15 km/h schnell gefahren werden darf. - In Frankfurt verkauft die Firma Brecht Automobile Moselstrasse 32 elektrische Automobile und Dampfwagen. - In Frankfurt macht der Präsident des Frankfurter Automobil Clubs der weltweit und besonders in China aktive Kaufmann Konsul Eduard Engler (33) mit seinem grauen 24/28 PS Opel Darracq mit einer Tonneau Karosserie und Kardanwelle ua eine Fahrt an den Comer See mit seiner Frau, die er auf all seinen Reisen mitnimmt.  - In Frankfurt wird die Spedition und Transportunternehmen Fermont gegründet und vier Jahre später in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. - Die höchster Fayenceformen werden von der passauer Fayencemanufaktur erworben, die sogar mit dem mainzer Wappen, dem mainzer Rad, kennzeichnet. - In Frankfurt bringt der Fotochemiefabrikant Carl Moritz Schleussner (--) Rollfilm mit dem Trägermaterial Zelluloid heraus, das Glasplatten ersetzt. - In Wiesbaden wird eine Berufsfeuerwehr gegründeet, die vorläufig auch den Transport von Verletzten übernimmt. - Der Journalist und  Korrespondent der Frankfurter Zeitung  in Madrid, Heinrich Sievers (--)  wird nach Marokko abkommandiert. - In Mainz bewirbt Wilhelm Knewitz (--) seine Silberwarenfabrik Telefonnummer 91, der auch elektrifizierte Lampen als Spezialitäten herstellt.  - In Frankfurt bietet das Schmuckgeschäft Kindervatter und Schwerzel Mini Emailbilder nach Fotovorlagen nicht nur als Medaillons sondern auch an der Innenseite von Eheringen für 5 bis 10 Mark an. 1 Mark entspricht 7,0 Euro (20 22). - In Frankfurt wird die jüdische Silberschmiede Lazarus Posen Witwe zum Hoflieferanten von xxx ernannt. - In Frankfurt stellt der Rennclub Frankfurt alias Rennverein seine Pferderennbahn in Niederrad dem Frankfurter Automobil Club zur Verfügung, wo auch der Adler Rennwagen startet, aber der Benz Parsival die meisten Rennen vor bis zu 15.000 Zuschauern dominiert. Baron XXX von Molitor (--) gibt den Starter für mehrere international besetze Automobilrennen.  Der Schnauferl Club nimmt auch teil. Eine Fahrt nach Berlin wird auch veranstaltet. Gemeinschaftsfeiern finden im Gasthaus Alemannia statt. Während der Veranstaltung fahren die französische Automobilfahrerin, die Frau von Gaston Marmottant vom Automobil Club von Frankreich  mit ihrem 24 PS Delahaye und die Frau von Max Eisenmann (--) Gertrude Rodde (--)  mit ihrem aachener 9 PS Cudell auch durch die engen Straßen der Innenstadt. Obwohl sie schneller als erlaubt unterwegs sind, greift die Polizei nicht ein. Die Bevölkerung ist völlig irritiert eine Frau am Steuer zu sehen. In der Kronprinzenstrassse 7 alias Münchener Strasse 7 bieten Seiffermann und Uhl Automobil Touristen eine Garage zum Unterstellen der Fahrzeuge und eine dazugehörige Werkstatt an. - In Frankfurt wird ua das Jugendstilmietshaus Hansaallee 18 erbaut. - In Frankfurt wird der 17 65 abgerissene sachsenhäuser Brückenturm in einer ähnlichen Form als Rathausturm wiederaufgebaut. - In Bad Homburg wird in der Louisenstrasse 26 das neobarocke verputzte ehemalige Gasthaus Zur goldenen Rose abgerissen und dem mittlerweile einheitlich im historischen ländlichen Fachwerkbaustil gestalteten Marktplatz angepasst. - In Frankfurt renoviert das jüdische Geschäft Porzellan Bär von Moses Bär (--) und Otto Bonwit (--) in der Stiftstrasse 8 (20 23 Lidl) seine erst Jahre alte Sandsteinfassade im historistischen Neobarock mit Jugenstilelement auf den im oberen Drittel floral dekorierten mehrgeschossigen Balkonerkern mit darüber thronenden Leoparden und einer unbekannten Großplastik über dem Mittelerker.  - In Wiesbaden wird eine Berufsfeuerwehr gegründet. - In Wiesbaden erhält die Nassauische Landesbank in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) elektrisches Licht alias Strom und eine Zentralheizung. - In Hochheim veranstaltet die Stadt ein erstes Hochheimer Winzerfest mit einem historischen Festumzug, was in der Tageszeitung Nassauischer Anzeiger – Kreisblatt für den Landkreis Wiesbaden genau beschrieben wird und was in der Region Eindruck macht. - In Frankfurt findet im Saal der jüdischen Frankfurt-Loge B'nai B'rith bei der jüdischen Frankfurt Loge in der Eschersheimer Landstrasse 27 (20 22 links neben der Hochschule für Musik) der 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten statt. - In Frankfurt dürfen sich die Arbeiter unter den Eisenbahnern bei der 18 90 gegründenden genossenschaftlichen Eisenbahnersparkasse immer noch nicht beteiligen, weswegen sie einen Spar- und Vorschußverein als Eisenbahnspar- und Darlehenskasse später Sparda als Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in der Hedderichstraße 25 gründen, der so schnell wächst, dass es im Folgejahr schon 2.600 Mitglieder gibt. - In Wiesbaden bezieht der Stahlindustriellen Josef Massenez (64). die historistische Villa an der Ecke Humboldtstrasse 14/Blumenstrasse. - In Frankfurt gibt es den Schiffsspeditionszusammenschluss Vereinigte Frankfurter Reedereien. - In Darmstadt wird der Grafensohn Alexander von Hardenberg geboren.

1902 Wirtschaftskrise. - In Frankfurt Sachsenhausen wird in der Schweizer Strasse 71 eine Apfelweinwirtschaft von einem Obsthändler betrieben. - In Frankfurt wird der Frankfurter Polo Club auf Initiative des jüdischen und 18 80 evangelisch getauften frankfurter Cassella & Co Teilhaber Carl von Weinberg (41) gegründet. - In Offenbach wird der Isenburgring als Flaniermeile und Alleenpromenade angelegt. - In Frankfurt sind viele der Prostituierten alias Sexarbeiterinnen vertriebene oder wegen Armut eingewanderte jüdische Galizierinnen, wo die deutsche Konferenz zur Bekämpfung des Mädchenhandels unter der Beteiligung der hochintelligenten reichen jüdischen Frauenrechtlerin aus einer jüdischen frankfurter Bankiersfamilie Bertha Pappenheim (43) stattfindet, die nach jahrelangem Therapie von schwersten psychischen und physischen Krankheiten noch ua an Zwanghafter Güte leidet und die im ehemaligen Rothschild Stammhaus Fahrgasse 146 (20 17 Konstablerwache vor Filiale Deutsche Bank Zeil 57) einen Israelitischen Mädchenclub einrichtet. - In Wiesbaden werden unter den abgerissenen Badehäusern Schwan und Engel am Kranzplatz römische Bäderanlagen entdeckt und im Folgejahr das neue Palasthotel Kranzplatz 5 vom Architekten Paul A Jacobi (--) im Neobarock mit Jugendstilelementen erbaut, was drei Jahre dauert. - In Frankfurt wird das neuerbaute Theater Neues Schauspielhaus am Gallustor alias Willy Brandt Platz mit Friedrich Schillers Wallensteins Lager eröffnet, das das Frankfurter Stadttheater alias Comoedienhaus am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ersetzt. - In Wiesbaden wird im wiesbadener Kurhaus der Rennclub Wiesbaden gegründet, um Pferderennen zu veranstalten. - In Offenbach Rumpenheim wird das Schloss als Residenz von .... aufgegeben. Neue Residenz wird das kronberger Schloss Friedrichshof. - In Frankfurt wird nach knapp 20 jährigem Kampf mit der Stadt Frankfurt ein Hafen, ein Hafendamm und die Maindammbahn eröffnet. - In Langen lässt der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (34) im Schloss Wolfsgarten das Kinderspielhäuschen Prinzessinnenhaus vom Führer der darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe Joseph Maria Olbrich (35) für die in Darmstadt geborene Prinzessin Elisabeth von Hessen Darmstadt (07), Tochter seiner geschiedenen Frau, der auf Malta geborenen russischen Großfürstentochter und englischen Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (26), die innerhalb eines Jahres bei einer Russlandreise an Typhus stirbt, erbauen. - In Potsdam wird Prinz Hermann von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - Der Erbprinz Otto Wilhelm Ludwig von Solms Hohensolms Lich (St) wird geboren. - Frankfurt hat 301.000 Einwohner und Mainz hat 87.375 Einwohner. - In Frankfurt wird das alte Schauspielhaus alias Comoedienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) geschlossen. Das komplette Theater zieht in den neuerbauten Jugendstilmonumentalbau Schauspielhaus am Gallustor alias Theaterplatz alias Willy Brandt Platz. - In Mainz übernimmt die Brauerei Rieffel Weisenau Zum schwarzen Bären, das angrenzende frühere Hotel Württemberger Hof in der Holzstrasse 34 und eröffnet darin einen Biersaal für 200 Personen. - In Berlin stirbt der letzte geisteskranke hessenkasseler Nachfahre, der geisteskranke preußische Königsneffe Prinz Georg von Zollern Preußen (St) (76). Er lässt sich in der Kapelle seiner Burg Rheinstein bei Bingen am Rhein bestatten. - In Mainz ist das Hotel Mainzer Hof in der Bahnhofstrasse 8. - Der morganatische Prinz Friedrich von Ardeck (44) stirbt in Kassel Wilhelmshöhe kinderlos. - In Frankfurt treten im Variete Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache die australische Cancan Tänzerin Saharet (23) und die in Paris geborene Sopranistin Yvette Guilbert (37) auf. - In Frankfurt ist die neue Radrennbahn an der Mainzer Landstrasse. - In Frankfurt gründet sich der Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse im Gewerkschaftshaus. Mitgründerin ist die frankfurter Schneidermeistertochter Johanna Tesch (27). - In Bad Homburg wird der Homburger Karnevalverein gegründet. - Graf Wilhelm von Solms Laubach (St) (41) heiratet Gräfin Marie von Stolberg Wernigerode (St) (30). - In Frankfurt demonstrieren tagelang tausende Arbeitslose, gegen die berittene Polizei rigoros vorgeht. - In Frankfurt zieht nur die Restauration des Cafe und Hotel Milani, Ecke Zeil/Große Eschenheimer Strasse (20 16 Kaufhof), der ehemalige Weidenhof, in bescheidene Räumlichkeiten Ecke Schillergasse/Bibergasse muss. Das Gebäude wird abgerissen und zum Warenhaus Tietz (hertie) mit der Buchhandlung Auffahrt umgebaut. - In Frankfurt wird die Friedberger Warte als Abwasserkanalentlüftungsturm umfunktioniert. - In Wiesbaden stirbt die in Warschau geborene morganatische saynwittgensteiner Prinzenwitwe Camilla Stefanska Freifrau von Kleydorff (St) (62). - In Offenbach wird der Hafen westlich der Mainbrücke eröffnet. - Bauboom beginnt. - In Sprendlingen steht eine einzige Strassenlampe, eine Petroleumlampe, Ecke Alberusstrasse/Hauptstrasse. - In Frankfurt Bornheim wählt der Fussballverein FSV Frankfurt 18 99 den Festsaal im Gasthaus Zum Schützenhof Berger Strasse 173 (seit 1980 Berger Kino) für seine Großveranstaltungen. - In Frankfurt ist Alfred Teves (34) Adler Automobilverkäufer und gleichzeitig auch Autorennfahrer. - Prinz Leopold von Isenburg Büdingen Birstein (St) (36) heiratet Prinzessin Olga von Sachsen Weimar Eisenach (St) (32), deren Bruder Wilhelm von Sachsen Weimar Eisenach (St) (51) mit der eigentlich aus der morganatischen Linie stammenden Prinzessin Gerta von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (41) verheiratet ist. - In Frankfurt findet im Saalbau der 2. Internationale Kongreß zur Bekämpfung des Mädchenhandels statt. Mädchenhandel ist unbekannt und bisher nicht strafbar. - In Frankfurt wird das Logenhaus der Frankfurt Loge, der Filialloge der jüdischen in New York gegründeten deutschamerikanischen Geheimloge Söhne des Bundes alias B’nai B’rit in der Eschersheimer Landstrasse 27 (20 22 links neben der Hochschule für Musik), erbaut. Sie ist ausdrücklich keine Freimaurerloge. - Der in Alzey geborene darmstädter und mainzer Rechtsanwalt Heinrich Elaß (34) ist stellvertretender Vorsitzender Alldeutscher Verband. - In Wiesbaden wird der Eisenbahnersohn Wilhelm Stuckart geboren. - In Frankfurt eröffnet im Luxushotel Frankfurter Hof Direktor César Ritz (52) das mit französischen Fenstern bis zum Boden lichtdurchflutete chice und flaire Restaurant Ritz mit Terrasse und Blick auf den Siesmayer Garten. Obwohl der französische Meisterkoch Auguste Escoffier (56) sein Aushängeschild und Partner für alle Küchenangelegenheiten seiner über die ganze Welt verbreiteten Hotels ist, betritt dieser das frankfurter Ritz-Hotel Frankfurter Hof nie. Auguste Escoffier (56) war 30 Jahre zuvor in Wiesbaden deutscher Kriegsgefangener. - In Mainz wirbt die Brauerei Zum Schwarzen Bären mit der Telefonnummer 430 mit ihrem Bären-Malzbier als Sportlergetränk. - Frankfurt hat 453.008 Übernachtungen. - In Wiesbaden stimmt der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (43) in die heftige Kritik an der Nerobergbahn ein, die man als unangemessenen Eingriff in die Natur empfindet und abreißen will. - In Frankfurt wird der jüdische frankfurter Bankier Maximilian Goldschmidt (59) verheiratet mit der jüdischen Rothschild-Erbin Freiherrentochter Minna Karoline von Rothschild (45) österreichungarischer k&k Generalkonsul. Er ist reicher als der deutsche Kaiser. - In Hochheim ist beim Tod von Carl Graeger die Sektkellerei Graeger unter den besten deutschen Sektmarken. - In Frankfurt verkauft die Weinhandlung und Sektkellerei Mumm 1.500.000 Flaschen in die USA. - In Frankfurt verkauft das Hotel Bristol am Hauptbahnhof Ansichtskarten mit einem Frankfurter Herrengedeck. Darauf zu sehen sind angeblich ächte (10 cm lange und gegrillte) Frankfurter Würstchen auf Sauerkraut, ein (0.5 Liter) Glaskrug mit Zinndeckel mit dunklem Bier, ein einfach geschlitztes Brötchen und die Frankfurter Zeitung im Holzhalter. Die massenhaft gedruckten Postkarten erweisen sich als Fälschung, stellt der Verlag mit dem gleichen Rahmen und ausgetauschen Motiven und ausgetauschtem Zeitungsnamen auch nürnberger Rostbratwürstchen dar. - In Bad Homburg gehörte Paul Grützner zu den Gründern des carnevalistischen Homburger-Nasenvereins. - In Bad Homburg schließt die Kurverwaltung eine Haftpflichtversicherung für das Theater ab. - In Sprendlingen stirbt der sprendlinger Metzger und Frankfurter Würstchen Wurstfabrikbesitzer Christoph Müller (82). Sein Bruder ist der neu-isenburger Metzger und Frankfurter Würstchen Wurstfabrikbesitzer GA Müller (76). - In Frankfurt Seckbach findet man laut Ansichtskarte ehemalige Soldaten als Leierkastenspieler auf der Strasse. - In Frankfurt erstellt der in Frankfurt Bockenheim geborene Städelschüler und Maler Robert Forell (42) das Glasmosaik am frankfurter Rathausturm Langer Franz. - In Frankfurt stellen die Adler Fahrrad Werke mit der Telefonnummer 259 von Heinrich Kleyer (47) Garages alias Einsstellräume für Motorwagen im Velodrom in der Gutleutstrasse 29 mit der Telefonnummer 3718 zur Verfügung. - In Frankfurt stirbt der jüdische frankfurter Hofjuwelier alias Cartier Deutschlands in der Biebergasse 6 Robert Koch (48). Sein in der Rhön geborener Bruder Louis Koch (--) übernimmt das Geschäft. - In Darmstadt wird der Brauerei-Ausschank Louis Hess Kirchstrasse 3 restauriert. - Der deutsche Zoll spricht von Motorwagen und Motorfahrräder. Automobile erreichen 75 km/h. - In Offenbach beginnt der in Kassel geborene Tapezierermeistersohn und überzeugte sozialistische Buchdrucker Philipp Scheidemann (37) nach seiner Kündigung bei der nürnberger Tageszeitung Fränkische Tagespost in Offenbach bei der Zeitung Offenbacher Abendblatt zu arbeiten. - In Frankfurt zieht der kleine aber feine und international aktive Rugbyclub Fussball Club Frankfurt vom Palmengarten an die Strassenbahnhaltestelle Louisa, wo man eine Hockeymannschaft aufbaut und den in Metz geborenen Freiherrensohn Moritz von Bissing (16) als Vereinsmitglied aufnimmt, der in der Hockeymannschaft einziger Deutscher unter Engländern ist. Die neue Hockey Damen-Mannschaft ist die erste deutsche Frauenmannschaft. - In Frankfurt beteiligen sich die Fussballvereine Frankfurter FC Hermannia und FSV Frankfurt 18 99 bei der Fussballmeisterschaft des Frankfurter Association Bundes, wo nach dem Rückzug des Gründungsmitglieds 1. Bockenheimer FC 18 99 5 Mannschaften um die Meisterschaft spielen. Zweiter Stadt-Meister wird der FFC Victoria 18 99. - In Mainz produziert die Deutsch-Französische-Cognac-Brennerei vormals Gebrüder Macholl AG den Cognac Macholl als feinste französische Marke. - In Mainz übernimmt das jüdische Bankhaus Kronenberger das jüdische Bankhaus Herz. - In Frankfurt gewinnt beim Automobilrennen Frankfurter Rundrennen Wilhelm Werner auf einem Mercedes-Benz Automobil. - In Frankfurt wird der in Aachen geborene jüdische Generaldirektor des Elektro-Konzerns EAG Bernhard Salomon (38) Mitglied der IHK. - In Wiesbaden findet im wiesbadener Kurhaus ein Monster-Konzert für den geplanten 50 Meter hohen Bismarckturm mit elektrischem Lift auf der Bierstadter Höhe statt. - In Wiesbaden erbaut der Westliche Bezirksverband den Augusta Victoria Tempel auf dem Unter den Eichen Gelände. - In Wiesbaden wird die Grafentochter Klara von Matuschka Greiffenklau (St) als Tochter des in Polen geborenen wiesbadener Landrates Graf Rudolf von Matuschka-Greiffenklau (St) (55) und der jüdischen kölner Bankierstochter Freiherrentochter Klara von Oppenheim (32) geboren. - In Wiesbaden stehen auf der Rheinstrasse Telefonmasten für 10 Anschlüsse neben den Strassenlaternen. - In Frankfurt schickt Heinrich Kleyer (47) einen 4,5 PS Adler Phaethon einen 8 PS Adler Phaeton und einen Adler Vis-a-vis Motorwagen zur Gesellschaftsfahrt von Mannheim nach Pforzheim, wobei der schnellste, der 8 PS Phaeton die 96 km Strecke in 3 Stunden und 4 Minuten ohne Reparatur zurücklegt. - In Rüsselsheim geben die Opelwerke die Generalvertretung von Renaultfahrzeugen in Deutschland nach einem Jahr auf und schließen einen Kooperationsvertrag mit dem französischen Automobilhersteller Alexandre Darracq. Die mit einer Lizenz hergestellten Fahrzeuge werden als Opel Darracq verkauft. Noch im Herbst stellt Opel auf der Hamburger Automobilausstellung ihre erste Eigenkonstruktion, den Opel Motorwagen 10/12 PS vor. - In Frankfurt veranstaltet die SPD zum Ersten Mai im Gewerkschaftshaus Concordia, im sachsenhausener Gasthaus Felsenkeller, im bockenheimer Gasthaus Zum Adler und in der oberäder Gaststätte Zum Taunus sozialdemokratische Versammlungen. - In Wiesbaden wird im wiesbadener Kurhaus der Rennclub Wiesbaden für Pferderennnen zum Bau einer Pferderennbahn gegründet, dem viele wiesbadener Bürger kritisch gegenüberstehen, die der in Wiesbaden verkehrende Adel aber herbeisehnt. Eine Rennbahn im biebricher Schlossgarten wird verhindert. Weitere Pläne werden jahrelang auf Eis gelegt. - In Frankfurt Niederrad trifft sich der Schnauferl Club anlässlich des Großen Internationalen Automobilrennens im Hotel Pariser Hof, wobei man sich brüderlich gibt, darunter der mainz-weisenauer Fabrikbesitzer Chr Barth, der frankfurter Nassovia-Werke Direktor Karl Gossi, der rüsselsheimer Rittergutbesitzer Heinrich Opel und der hanauer Rentier Fritz Scarisbrück. - In Heusenstamm besucht Graf Robert von Althann, der Mann von Fürstentochter Antonie von Hatzfeldt  (St) (54) Erbgraf Friedrich Carl von Schönborn Wiesentheid (St) (55) im Schloss Schönborn mit seinem Automobil unbekannter Marke. - In Frankfurt nimmt die katholische Bahnhofsmission den annähernd täglichen Dienst auf. - In Rüsselsheim wird der in Ludwigshafen geborene ehemalige Radrennfahrer Carl Jörns (27) Automobil Fahrlehrer bei Opel. - In Frankfurt wird die neue Radrennbahn für Fahrradrennen an der Mainzer Landstrasse eröffnet. - In Rüsselsheim baut Opel Automobile mit Frontmotor. - In Wiesbaden spricht auf Bitten von Ella Hagemann die Frauenrechtlerin Anna Pappritz (41) als Vertreterin des Deutschen Frauenbund vor 400 Zuhörern in einem völlig überfüllten Saal, weshalb dessen Vereinszeitschrift Der Abolitionist über die wiesbadener Prostitution alias Sexarbeit urteilt, dass in Wiesbaden die sittlichen Schäden der Gegenwart mehr zu Tage treten als sonst wo, und gerade hier sollte der Ruf nach Besserung solcher Zustände größeren Widerhall finden. In Wiesbaden findet im wiesbadener Kurhaus die 5. Generalversammlung des Bundes deutscher Frauenvereine statt, wobei der wiesbadener Oberbürgermeister Carl von Ibell (55) die Anliegen der Frauenbewegung ausdrücklich unterstützen will und wonach bei Anna Pappritz (41) im großen Saal des Kurhotel Victoria Ecke Wilhelmstrasse 1/Rheinstrasse Telefonnummer 3 der Andrang so groß ist, dass Hunderte wieder umkehren mussten. - In Frankfurt gewinnt Wilhelm Werner das vom Frankfurter Automobil Club veranstaltete Automobilrennen auf dem Strassenrundkurs am Oberforsthaus auf seinem Mercedes Simplex 40 PS. - In Frankfurt Bockenheim gibt es 4 Fussballvereine: FV Amicitia 01 Bockenheim, FVgg 01 Bockenheim, FC Germania Bockenheim und den FC Helvetia Bockenheim. - In Frankfurt wird der Fussballverein  Frankfurter FC 02 gegründet. - In Frankfurt wird der jüdische, in Wien geborene, daimler Ingenieur Edmund Rumpler (30) neuer Oberingenieur in den Adlerwerken von Heinrich Kleyer (47), wo er benz-ähnliche Automobil Modelle entwickelt. - In Wiesbaden ist das 2. Polizeirevier in der Oranienstrasse 22 um die Ecke vom Gefängnis. - In Wiesbaden wird an das Neue königliche Hoftheater neben dem Kurhaus ein prächtiges Foyer angebaut. - In Wiesbaden leben mit 200 Millionären ebenso viele wie in Berlin Charlottenburg als Spitzenposition in Deutschland. Davon sind die meisten Rentiers. - In Wiesbaden ist der Hotel Nassauer Hof Hotelneubaukomplex auf dem Gelände des zugekauften ehemaligen Theaters Ecke Kaiser Friedrich Platz 4 / Wilhelmstrasse mit einer Barockfacade abgeschlossen, womit das Grandhotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3 zu den deutschen Tophotels gehört. - In Mainz kommt der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (43) zu Besuch. - In Darmstadt macht die in Mainz geborene jüdische Lehrerinnenseminarschülerin Sophie Cahn nach 2 Jahren Ausbildung ihren Abschluss, geht für ein halbes Jahr nach England, kehrt zurück und unterrichtet dann 30 Jahre lang an der Höheren Mädchenschule die Fächer Deutsch, Französisch, Rechnen, Geographie, Israelitische (jüdische) Religion und Turnen. - In Frankfurt ist der Hersteller von chirurgischem Nähmaterial Gottfried Vömels (23) leidenschaftlicher Fotograf, der beginnt tausende Fotos zu erstellen, von denen 100 (20 20) noch existieren, die aber nur dokumentarische frankfurter Stadtansichten sind. - In Mainz befindet sich im Seitenschiff der evangelischen Johanneskirche die Handlung bzw Firma Schaefgen. - In Wiesbaden wird der Marktplatz vor dem Rathaus alias Schlossplatz hinter das Rathaus verlegt. - In Hanau wird der Fussball Club Hanau 93 in 1 FC Hanau 93 umbenannt. Er verliert das Finale um die Süddeutsche Meisterschaft geggen den Karlsruher FV. - In Offenbach beginnt der in Mainz geborene mainzer Gastwirtssohn, Hotelierssohn und Gummifabrikant Friedrich Veith (42) Dampfwagen als Konkurrenz zu Serpolletwagen zu konstruieren, von deren Herstellung ihm aber der automobilbegeisterte Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (40)  abrät, weshalb er sich auf die Autoreifenproduktion konzentriert. - In Wiesbaden beginnt die Stadt den anfallenden Hausmüll in zwei Öfen in der neuen Müllverbrennungsanlage an der Weidenbornstrasse entsorgen zu lassen, die danach schrittweise ausgebaut wird und elektrischen Strom erzeugt. Auf eine Vorsortierung wird aus finanziellen Gründen verzichtet. Der unbrennbare Strassenkehricht aus den Sinkkästen, der bisher auf den Kehrichtplätzen im Aukammtal und im Wellritztal verscharrt wurde, wird in der Mosbacher Kiesgrube entsorgt, wobei der Kies aber vorher in der Mosbacher Kiesgrube abgebaut wurde. - In Wiesbaden macht der wiesbadener Hoffotograf L W Kurtz (--) Aufnahmen der königlichen Schauspielerin Leili Lüttgens (--). - In Frankfurt siedelt sich der aus Weissrussland im Vorjahr eingewanderte Mitarbeiter der jüdischen Wochenlokalzeitschrift Frankfurter israelitisches Wochenblatt Bergerstrasse 25 mit einer Auflage von 5.000 Stück xxx Goldmann (--) an. Sein in Weissrussland geborener Sohn Nahum Goldmann (07) wird später Präsident der Zionistischen Weltorganisation. - In Frankfurt wird ein Internationales Radrennen auf der Radrennbahn an der Mainzer Landstrasse ausgetragen. - In Deutschland gründen sich Ringvereine aus Strafentlassenen, Kriminellen und Berufsgangstern, die illegales Glücksspiel und illegale Casinos in Privathäusern organisieren. - In Wiesbaden ist das Konzept des Vergnügungslokals Central Bodega Wiesbaden in der Webergasse, in dem man nicht mit Stühlen an Tischen, sondern mit Hockern um Weinfässer herum sitzt, als Trade Mark registriert. - In Frankfurt ist laut Frankfurter Adressbuch der Automobilhersteller NAG Direktor Carl Gossi (--) 1. Vorsitzender des Frankfurter Automobil Club und Wilhelm Opel (31) ist 2. Vorsitzender. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, beginnt die Farbwerke Aktiengesellschaft Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning, die noch ein Zeigwerk in Moskau betreibt, Frauen in der Verpackungsabteilung einszustellen. - In Frankfurt verlässt der Fotokameraentwickler Hugo Schrader (--) den Spionagekamerahersteller Rudolf Krügener (43), weil er seinen eigenen Betrieb, den Fotokamerahersteller Plaubel gründet. - In Wiesbaden bietet das katholische Schwesternheim Caritas Luxemburgerstrasse 1 staatlich geprüfte private Krankenpflege und Wochenpflege für Haus, Sanatorium und Reise mit verschiedensprachigen Schwestern an. - In Wiesbaden bietet das Wein- und Bier Restaurant Mutter Engel Langgasse 46 einen Mittagstisch für 1,80 Mark an. Ein Dinner beginnt ab 2,50 Mark. Man bietet Bier der wiesbadener Brauerei Felsenkeller Bierstädter Strasse 27, kulmbacher Petzbräu und pilsener Actienbrauerei-Bier an. 1 Mark entspricht 7,0 Euro (20 22). - In Wiesbaden wird das Flaschenbier der Kronen Brauerei gefälscht und die Flaschen mit eingeschmolzenem Firmennamen mit Porzellanschnappverschluss mit minderwertigem Bier verkauft, weshalb man beim Kauf auf Originalabfüllung bestehen soll. Es ist nicht erkennbar, ob eine Flasche bereits einmal geöffnet wurde. Eine Halbliterflasche kostet bei den Verkaufsstellen 12 Pfennig mit 3 Pfennig Flaschenpfand. - In Wiesbaden gibt die Kurverrwaltung für Fremde die gewöhnlichen Lebensmittelpreise an, wobei jeweils 1 kg oder Liter Ochsenfleisch 1,52 Mark, Schweinefleisch 1,60, Weizenmehl 0,42 Pfennig, Roggenmehl 0,28, Schwarzbrot 0,28, Weissbrot 0,32, Butter 2,50, Milch 0,24, Bier 0,24, Petroleum 0,20, dazu 50 kg Kartoffeln 4,00 und 1 Raummeter Buchenholz zum Heizen 7,50 kostet, wobei es bis auf Bier auch qualitativ geringere Ware gibt, die etwa 5 % billiger ist. - In Frankfurt gibt die Fahrradfabrik Adler den Bau von motorisierten Dreirädern auf. Der Besitzer Heinrich Kleyer (49) hat drei Kinder davon drei Söhne, Wilhelm Kleyer (17), Erwin Kleyer (14) und Otto Kleyer (04). - In Frankfurt ist der in Frankfurt geborene Gepäckträgersohn und spätere Schauspieler Carl Luley (15), der in der Scheusenstrasse wohnt, Mitbegründer des Frankfurter Fussballclub 19 02 im Gallus. - In Frankfurt wird das vom schweizer Hotelier Wilhelm Eduard Drucker (--), das auf dem Velodrom der Fahrradhandlung Häusler Münchener Strasse 2 erbaute Luxushotel Palasthotel Fürstenhof Esplanade Gallusanlage 2 vom Pächter des Palmengartens Louis Bolle Ritz (--) eröffnet. - In Frankfurt Seckbach wird der frankfurter Fussballverein FC Kornblume später FG Seckbach 19 02 von den Jugendlichen Leberecht Berg, Wilhelm Larsch, Jakob Hinkel, Johannes Kratz, Konrad Hinkel, Georg Schneider sen., Bernhard Berg, Gustav Lißmann, Christian Knack, Georg Sedler und Georg Vetter, im Haus von Georg Schneider sen. in der seckbacher Leonhardsgasse gegründet. Der Name Kornblume, angebliche Lieblingsblume des Kaisers, soll die Kaisertreue ausdrücken. Gespielt wird auf den Zeuläcker Wiesen und wie bei den anderen die Schlüsselpositionen in englischer Sprache Captain, Vorward, Half, Back und Goalkeeper genannt. - In Wiesbaden wird der Mitbesitzer Ernst Müller Vorsitzender aller pützbachtaler Gruben, Kammerried, Gustavsglück, Pützbach und Elisabeth Wilhelm unter dem neuen Namen Grube Rhein der Rheinischen Schieferbaugewerkschaft. - In Bad Homburg verliert das Homburger Tennisturnier die Austragung um die Deutsche Meisterschaft, wodurch die Blütezeit endgültig vorbei ist, obwohl die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (44) den Pokal überreicht und ihr Sohn Kronprinz Prinz Friedrich Wilhelm Victor August Ernst von Zollern Preußen (St) (20) mit dem französischen Vorjahressieger Decugis trainiert. Dafür wird der Challenge Cup alias Callenge Cup for the International Lawn Tennis Doubles Team Championsship of Europe gestiftet. - In Frankfurt wird der in Paris geborene weltweit und besonders in China bzw Saigon aktive frankfurter Kaufmann Oberleutnant Eduard Engler (32) zum 1. Vorsitzenden von zwei des Frankfurter Automobil Club gewählt. - In Darmstadt ist ein Altstadtgebäudeblock fertig abgerissen und der Schillerplatz angelegt. - Der berliner Salonièrensohn und frankfurter Farbenhändlersohn Fritz Andreae (29), der eine jüdische Großmutter hat, heiratet die jüdische AEG Gründertochter Edith Rathenau (19), wodurch  er als Geschäftsführer der jüdischen berliner Privatbank Hardy in zahlreiche Aufsichtsräte deutscher Unternehmen kommt. - In Frankfurt ziehen Hermann Mumm von Schwarzenstein (30) und Emma (--) in ihre neue Villa Mumm in der Kennedyallee 151. - In Mainz Kastel baut die Schiffswerft Ruthof das Hochseetankschiff Senator. - In Frankfurt hinterlässt der in Frankfurt geborene jüdische frankfurter Bankier und Teilhaber der Lazarus Speyer Ellissen Bank Georg Speyer (67), verheiratet mit der jüdischen berliner Bankierstochter Franziska Gumbertz (--), deren Namensbestandteil der seines Urgroßvaters ähnelt, 31 Millionen Mark. Die amerikanische Filiale Speyer & Co gehört seinem Cousin xxx Speyer (--)., die englische Filiale seinem xxx. - In Frankfurt betreibt der Hofjuwelier Hessenberg Zeil 62 auch eine badhomburger Filiale im Parkhotel Ritter (20 16 Hotel Steigenberger) Kaiser Friedrich Promenade. - In Wiesbaden wird im ehemaligen Hotel Berlin am Kureck Ecke Taunusstrasse 1/Wilhelmstrasse das Kino Capitol am Kureck eröffnet. - In Frankfurt sterben sowohl der jüdische Juwelier Robert Koch (50) mit Filialen in Frankfurt Biebergasse 6 und Baden-Baden und sein Hauptlieferant und Bijouteriefabrikant Georg Friedrich Kreuter (87) der hanauer Juwelenfabrikation Kreuter, Metzgergasse 10, der auch Kronjuwelen herstellt. Der Sohn Louis Koch (40) zieht mit dem Juwelengeschäft in Frankfurt an die Ecke Kaiserstraße/Neue Mainzer Strasse. - In Frankfurt Sachsenhausen wird der jüdische Bankier Alfons Kassel geboren. - In Rosbach im Taunus wird der Rosbacher Mineralbrunnen eröffnet. - Der badkreuznacher Weingutbesitzer Louis Engelmann ist Vorsitzender des Nahetal-Rennvereins, der in Mainz genehmige Pferderennen für Rheinhessen veranstaltet. Aus finanziellen Gründen starten fast ausschließlich inländische Vollblutpferde. - In Frankfurt unternimmt der schlesische Reiseschriftsteller und Journalist Otto Julius Bierbaum (37) mit seiner Frau Gemma Pruneti-Lotti (--) mit einem Cabrio Automobil Adler Typ II eine Italien Reise über Prag und Wien ans Mittelmeer und über die Schweiz und den Gotthardpass, den er als erster Deutscher mit einem Automobil überquert, zurück, über die er im Folgejahr eine Automobil Reisebeschreibung veröffentlicht. - In Mainz wird in der Adam Karrillon Strasse 58 ein Jugendstilhaus neben einem im Vorjahr fertiggestellten späthistorischen Wohnhaus mit gotischen Elementen Adam Karrillon Strasse 64 in der Mainzer Neustadt erbaut. - Auf dem Feldberg wird der Feldbergturm eingeweiht, der mit romanischen und gotischen Elementen einer Ritterburg ähnelt und neben einem unscheinbaren Häuschen und einer Bretterhütte des Physikalischen Vereins in Frankfurt oder des Geografischen Vereins für den Taunsuklub ein Besuchermagnet wird. - In Frankfurt wird ua das Türmchengauben gedeckte historistische neobarocke Mietshaus mit mehrgeschossigen Jugenstilerkern und schmiedeeisernen Balkongittern Hansaallee 12 erbaut. - In Offenbach wird in der Luisenstasse 5 das neuerbaute Pfauenhaus des Weißbindermeisters Karl Roosen (44) im Jugendstil mit auf den Risaliten thronenden Pfauenrädern und angedeuteten Bäumen über mehrere Stockwerke erbaut. - In Darmstadt wird ein hessendarmstädter Denkmalschutzgesetz erlassen. - In Frankfurt vermacht der böhmische Textilfabrikbesitzer, Kunstsammler und Gemäldesammler Baron Heinrich von Liebieg (63) das einem mittelalterlichem Schloß ähnelnde mit einer glatten Sandsteinblockfassade im nüchternen barocken Historismusstil erbaute Liebieg Haus Schaumainkai 71 als bedeutendster privater österreichischer Sammler an die Stadt, die darin für seine Kunstsammlung ein Museum einrichten muss. Eineinhalb Jahre später stirbt er. - Die Nassauische Sparkasse hat 159.000 Sparbücher mit Einlagen von 66 Millionen Mark in Umlauf, wobei 25 % nur bis zu 60 Mark und weiter 25 % bis zu 600 Mark Guthaben aufweisen. Guthaben über 1.000 Mark mit einer Obergrenze von 3.000 Mark weisen nur 1.000 Sparbücher auf. - In Frankfurt findet im Saal der jüdischen Frankfurt-Loge B'nai B'rith bei der jüdischen Frankfurt Loge in der Eschersheimer Landstrasse 27 (20 22 links neben der Hochschule für Musik) der zweite Kongress zur internationalen Bekämpfung des Mädchenhandels statt, wobei es um die weitverbreitete Prostitution und sexuelle Ausbeutung armer junger jüdischer Frauen geht. - In Frankfurt wird der Schweizer Theodor Curti (54) Direktor der frankfurter Zeitung und der Sozietätsdruckerei, was er bis 19 14 bleibt. - In Frankfurt verkauft der Wirt Friedrich Steininger (--) in seinem Gasthaus Zum Storch Saalgasse 1 (Platz neben dem Leinwandhaus wegen nationalsozialistischer Vergangenheit nicht mehr aufgebaut) Lagerbier und Exportbier der frankfurter Brauerei Henrich, Paulaner-Bier und Salator-Bier, wobei er auch mit Münchener Paulanerbräu zum Salvatorkeller wirbt. - In Frankfurt wird im Palmengarten das 2. Allgemeine Lawn Tennis Turnier mit Oberbürgermeister Franz Adickes (56) veranstaltet. - In Wiesbaden wird die königliche Schauspielerin Leili Lüttgens (--) von Hofphotograph LW Kurtz (--) fotografiert, der die Fotos als Postkarten verkauft. - Der in Eltville geborene Freiherrensohn Ernst Langwerth von Simmern (37) stellt sich als Sekundant bei einem Duell von Adolf von Benningsen (42) in Hannover zur Verfügung, die für seinen Freund tödlich ausgeht.

1901 Wetter: Lungentuberkulose in Frankfurt. - Wirtschaftskrise beginnt. - In Frankfurt Oberrad wird eine Mainschleuse eröffnet, wodurch die Rheinschiffe nicht nur bis Frankfurt sondern bis Offenbach mainaufwärts fahren können. - Frankfurt hat 294.000 Einwohner und Mainz hat 85.864 Einwohner. - In Mainz leben 49.408 Katholiken und 31.151 Protestanten. - In Rüsselsheim baut Adam Opel dasMotorrad 2 PS Motorzweirad, das 700 Mark kostet und maximal 40 km/h schnell ist. - In Frankfurt kann der Lokomotivführer, weil er vergessen hatte Druckluft für die Bremsen aufzufüllen die Oostende-Wien-Express Lokomotive im Centralbahnhof alias Hauptbahnhof nicht mehr bremsen, überfährt den Prellbock und kommt erst im Wartesaal der ersten und zweiten Klasse zum stehen. Viele Fahrgäste in den abgerissenen Personenwaggons bemerken den Unfall gar nicht. Das Loch in der Mauer ist 10x12 m groß. Die Lokomotive ist fast unversehrt, die Strafe gering. - In Frankfurt wird die repräsentative Villa Speyer in der Forsthausstrasse 62 alias Kennedyallee 70 als Wohnvilla des jüdischen Bankiers Eduard Beit von Speyer (41) gebaut. - In Kronberg besucht der englische König Eduard VII von Sachsen Coburg und Gotha (St) (41) die deutsche Kaiserin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha (St) (61) alias Prinzessin von Großbritannien und Irland im Schloss Friedrichshof am Sterbebett. - In Frankfurt trifft der englische König Eduard VII von Sachsen Coburg und Gotha (St) (41) den deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (42). - In Kronberg erbt die jüngste Kaisertochter Margarethe von Zollern Preußen (St) (29), verheiratet mit Prinz Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (33) ua das Schloss Friedrichshof (20 21 Schlosshotel Kronberg). - In Frankfurt stirbt mit dem jüdischen Bankier Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild (73) die deutsche Linie aus und das Bankhaus Rothschild wird verkauft, da kein männliches Rothschildfamilienmitglied Interesse zeigt. Es erbt sein Schwiegersohn, der jüdische frankfurter Bankier Maximilian Goldschmidt (58). - In Wiesbaden gründen der Dackelzüchter und Goldschmiedemeister Carl Struck, der Deutsche Doggen Züchter und Kaufmann Robert Wetz, der Schäferhundezüchter und Kriminalbeamte Friedrich Decker und der Zwergpinscherzüchter Emil Bachofer den Verein der Hundefreunde. Vereinsheim wird die Gaststätte Gambrinius. - In Frankfurt wird eine Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften gegründet. - In Wiesbaden stirbt der in Düsseldorf geborene preußische Rittmeister, begeisterte Hundezüchter und ehemalige Deutsche Jagd-Club Präsident Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (60). - In Mainz produziert die Rheinische Brauerei Wormser Strasse 151 120.000 Hektoliter Bier, die Brauerei Schöfferhof 140.000 Hektoliter Bier und die Mainzer Actien Brauerei 214.259 Hektoliter Bier. - In Bad Homburg erbaut sich der in Wien geborene jüdische badhomburger Bürgermeister Ritter Ernst von Marx (32) das Gestüt Erlenhof. - In Mainz ist der Storchen-Bräu in der Rheinstrasse 48. - In Kronberg wird der frankurter Kaufmann Max von Guaita (59) vom deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (42) in das preußische Herrenhaus als allerhöchster Vertrauter berufen. - In Kronberg sind der frankurter Kaufmann Max von Guaita (59) und seine Ehefrau die in Moskau geborene Henriette Sophie Leve alias Henriette Sophie von Guaita (56) gute Freunde der Nachbarin und deutschen Kaiserwitwe Victoria von Großbritannien und Irland (St) (61) in Schloss Friedrichshof. Ihr gemeinsames Hobby ist die Malerei und die Kronberger Künstlerkolonie. - In Darmstadt lässt sich Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (33) von seiner Cousine der auf Malta geborenen russischen Großfürstentochter und englischen Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (25) nach einer Totgeburt im Vorjahr scheiden. Die Geschiedene zieht zu ihrer Mutter an die französische Riviera. Ihr einziges Kind, die Tochter Elisabeth Marie von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (06) bleibt bei ihrem Vater in Darmstadt. Noch vor der Scheidung fährt der bisexuelle Großerzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (33) nach Capri, wo er seine Leidenschaft für Jünglinge auslebt, wovon auch ihr weiter Verwandter, der italienische König Viktor Emanuel III (St) (32), dessen Frau wittelsbacher Vorfahren hat, unterrichtet wird, und sich danach zurück in Darmstadt mit seinem männlichen Personal vergnügt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene frankfurter Bankier und bayerische Generalkonsul in Frankfurt Albert Metzler (62) in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. Er nennt sich daraufhin Albert von Metzler. - In Frankfurt treten im Variete Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache der Entfesselungskünstler Harry Houdini (27) und der Sänger Otto Reutter (31) auf. - In Frankfurt wird der Karnevalsverein Rheinländer Vereinigung gegründet. - In Frankfurt Bornheim wird aus der Karnevalsgesellschaft Wau-Wau die Neue Bornheimer Karnevals Gesellschaft. - In Frankfurt Bornheim veranstaltet der Bornheimer Karnevalsgesellschaft eine erste Damensitzung im Gasthof Zum Schützenhof Berger Strasse. - In Frankfurt wird der Main Richtung Offenbach auf die heutige Flussbreite kanalisiert. - In Oppenheim sucht der jüdische Schuh- und Huthändler Joseph Loew in der jüdischen Zeitschrift Der Israelit einen Lehrling mit guter Schulbildung aus anständiger Familie und bietet Kost und Logis im Hause. - In Frankfurt wird die Anstalt für Irre und Epileptische Hansaallee 43 alias Irrenschloss auf der Hammelwiese am Affenstein mit fast 1.000 Patienten zu klein, weshalb in Friedrichsdorf Köppern eine Alternative eingerichtet wird. - In Sprendlingen besucht Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (33) mit seiner Frau Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (25) das Gestüt Mariahall des jüdischen Chemiefabrikbesitzers Wilhelm Moessinger (25), der das Traberderby Berlin Weißensee mit seinem Rennpferd Emilie gewonnen hat und der in Frankfurt in seiner Villa in der Bockenheimer Landstrasse 23 (20 17 Bankhaus Salomon Oppenheimer) wohnt. - In Frankfurt müssen fast alle der 147 weiblichen Bedienungen in 95 Schankwirtschaften ihren Lohn über einen 5-10 % igen Anteil am Umsatz verdienen und sind genötigt mit ihren Kunden zu trinken. Viele haben ein Separee für sexuelle Aktivitäten. - In Frankfurt werden die Zwillinge Prinz Christoph von Hessen (St) und Prinz Richard von Hessen (St) als Söhne des eigentlichen Thronfolgers, hessischer Titularlandgraf Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (33) und der kaiserlichen Schwester Prinzessin Margarethe von Zollern Preußen (St) (29) geboren. - In Frankfurt wird der 3.000. Stromzähler eingebaut. - In Frankfurt erscheinen erste Platten vom in Mainz geborenen frankfurter Volkssänger und politischen Büttenredner Max Goldschmidt (37) von Gramophone Company Hannover. - In Frankfurt gibt es vom frankfurter Volkssänger Humorist Valentin Schnarr (36) Gramophon-Gesangsaufnahmen. - In Frankfurt Griesheim kommt es in der chemischen Fabrik Griesheim zu einer Pikrin Explosion und einem zweitägigen Brand, weshalb Schwanheim evakuiert werden muss. Es gibt 26 Tote. - In Mainz macht der Wirt der Brauerei Birnbaum Birnbaumgasse 5 Franz Geier Ansichtskarten-Werbung mit seinem 33. leiblichen Kind. - Frankfurt hat 443.028 Übernachtungen. - In Frankfurt ist die Elektrifizierung der Strassenbahn abgeschlossen. - In Wiesbaden eröffnet in der Bärenstrasse 3 das streng koschere jüdische Hotel Savoy mit der Telefonnummer 2197. Es hat eine eigene Thermalquelle und bezeichnet sich als das grösste und feinste jüdische Hotel mit Badehaus der Welt mit streng ritueller Küche, electrischem Licht, Lift und Dampfheizung. - In Frankfurt tritt der spanische Geiger Pablo de Sarasate (67) und die geschiedene jüdische pariser Pianistin Berthe Rosalie Marx-Goldschmidt (44) im Konzerthaus Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18) auf. - 1 kg Brot kostet 46 Pfennig und ein Liter Bier 24 Pfennig. - In Wiesbaden wird das Blaukreuzhaus für Alkoholiker, die von ihrer Sucht loskommen wollen, gegründet. Man trifft sich im Kaffeehaus in der Marktstrasse 13 (20 17 1 Euro Shop). Dort hat man einen Versammlungsraum und beginnt nach einer Gebetsstunde Besuche bei gefährdeten Personen, wofür extra ein professioneller Berater eingestellt wird. - In Frankfurt werden vor allem Alkoholiker und leicht psychisch Kranke der überfüllten Frankfurter Anstalt für Irre und Epileptische Theodor-W-Adorno-Platz 6 in das von der Stadt Frankfurt und von Emil Sioli (49) in Friedrichsdorf Köppern gegründete Waldkrankenhaus Köppern (20 17 Vitos Hochtaunus) Emil-Sioli-Weg 1-3 verlegt, wo man sie mit landwirtschaftlicher Arbeit therapiert und sie nicht mehr eingesperrt sind. - In Offenbach übernimmt der jüdische Mitbesitzer Liebmann die jüdische Schuhfabrik Wallerstein und Liebmann und baut in der Christian Pleß Strasse die neue Schuhfabrik Hassia Liebmann auf, wo auf 10.000 qm hundete Arbeiter Hassia Schuhe herstellen, darunter Triumphstiefel. - In Frankfurt fährt der in Frankfurt geborene Radrennfahrer Franz Verheyen (24) als erster mit einem Automobil beim frankfurter Standesamt vor und sorgt dabei für Furore. Er ist aktueller Elite Radrennfahr Europameister. - In Sprendlingen lässt Christoph Müller (--) in der väterlichen Wurstfabrik ein neues Dampfkesselhaus bauen und ersetzt die 13 PS Dampfmaschine durch ein 30 PS Modell. Um das Fleisch für die Frankfurter Würstchen besser verarbeiten zu können schafft er Blitzschneidemaschinen an. - In Frankfurt porträtiert der Industriellensohn, Städelprofessorensohn und impressionistische Maler Paul Klimsch (33) im Zoo seinen in Landshut geborenen Kollegen Max Slevogt (33) auf seinem Gemälde Der Papageienwärter. - In Frankfurt ist das frankfurter Städtisches Krankenhaus in der Gartenstrasse 229 (20 17 Infopoint und Cafe der Universitätsklink Frankfurt), Hintereingang ist das Gebäude 8 mit Zugang von der Paul Ehrlich Strasse 46 (20 17 Gebäude 13 Universitätsklink Frankfurt). - In Wiesbaden beschwert sich das kaiserliche, preußische Hofpersonal im Stadtschloss über den Marktlärm, weshalb der Lebensmittelmarkt auf den neu angelegten und unterkellerten Neuen Markt mit Marktsäule, das Dehrnsche Gelände, hinter dem Rathaus verlegt wird. - In Darmstadt Eberstadt gibt es die Brauerei Mühltal und in Darmstadt Griesheim Brauerei Carl Möller. - In Wiesbaden ist auf der neuen Rennbahn Erbenheim der Start zum Pferderennen Frankfurter Jagdrennen, bei dem Leutnant von Moßner den Ehrenpreis erhält, zwei 5 flammige silberne Kerzenleuchter. Unter den Zuschauern sind Generalkonsul xxx von Weinberg und Rittmeister xxx von Platen. - In Frankfurt Niederrad findet ein Polospiel statt, bei dem Freiherr von Heintze, ein Engländer Mr Rich und Graf Montgelas teilnehmen. Der frankfurter Bankier Freiherr Moritz von Grunelius (38) und seine Tochter sind unter den Zuschauern. - In Frankfurt beteiligt sich der Fussballverein Frankfurter FC 99 Kickers bei der Fussballmeisterschaft des Frankfurter Association Bundes, wo 4 Mannschaften um die Meisterschaft spielen. Erster Stadt-Meister wird Germania 94 Frankfurt. - In Offenbach wird der offenbacher Fussballverein Offenbacher Fussball Club Kickers 01 alias OFC im Restaurant Rheinischer Hof in der Herrnstrasse gegründet. Trainiert wird auf dem Exerzierplatz auf dem Bieberer Berg. Zum ersten Spiel fährt auf die Hausener Wiese in Frankfurt Hausen, wo man gegen den 1. Bockenheimer FC 18 99 3:0 gewinnt. Das Rückspiel findet auf dem Friedrichsplatz in Offenbach statt. Im Folgejahr hat man 65 Mitglieder und tritt dem Süddeutschen Fußballverband bei. - In Frankfurt nehmen die Adler-Werke Heinrich Kleyer (48) Höchster Strasse alias Kleyerstrasse für ihre Motorräder die Motoren des mit insgesamt 400 gebauten Wagen und 3.200 Motoren weltweit größten Automobilherstellers De Dion, der im Vorjahr das amerikanische Tochterunternehmen De Dion-Bouton Motorette Company gegründet hat, in ihre Produktpalette auf. Bei ihren Motorwagen wird der Kettenantrieb aufgegen und durch konische Räder ersetzt, was als bahnbrechend gilt. - In Frankfurt eröffnet der ADGB das Frankfurter Gewerkschaftshaus an der Ecke Allerheiligenstrasse/Stoltzestrasse. - In Wiesbaden Biebraich ist das Hotel Machenheimer vor Rheingaustrasse 150 das größte Hotel am Rhein-Anleger (20 18 eine unbebaute Alleepromenade). - In Frankfurt gibt es das Apollo-Theater, wo in der Gaststätte sogar eine Säule mittig vor der Bühne steht. Es gibt keinen Vorhang, nur ein Bühnenbild an der Wand und ein Lampenkreis an der Decke. - In Frankfurt gibt es das Wiener Cafe Restaurant Orpheum. - In Frankfurt baut der Adler Schreibmaschinen und Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (48) in der Höchster Strasse alias Kleyerstrasse einzylindrische 865 ccm 8 PS Automobile mit 40 km/h Höchstgeschwindigkeit. Er tritt mit seinem Vorstand in den Frankfurter Automobil Club ein. - In Rüsselsheim trennen sich die Opelwerke nach der Gesamtproduktion von 65 Automobilen durch maximal 70 Mitarbeiter von ihrem erfolglosen Automobilproduktionsdirektor Friedrich Lutzmann (42) mit seinen noch kutschenähnlichen veralterten Modellen, wonach sie die Generalvertretung von Renaultfahrzeugen in Deutschland übernehmen, bei denen der Motor schon vorne eingebaut ist und Motorwagen über eine Kardanwelle angetrieben werden. Nach der Entlassung feiert Opel aber seinen ersten Motorsport Erfolg mit einem modifizierten, extra leicht gebauten 5 PS starken Lutzmann Patentmotorwagen mit Heinrich Opel (25) beim Bergrennen auf den Kaiserstuhl bei Freiburg im Breisgau, wobei die 4,5 km lange Bergstrecke in 17 min 20 s zurückgelegt werden. - In Frankfurt stellt das kaierslauterner Automobilhersteller Pfälzische Nähmaschinen- und Fahrradfabrik vormals Gebrüder Kaywer AG auf einer Automobilausstellung seine Kayser-Voiturette aus. Der Schriftsteller und Schnauferlclub Mitglied Richard Braunbeck (34) ist leidenschaftlicher Kayser-Voiturette Fahrer. - In Frankfurt Bockenheim veranstaltet die SPD zum Tod von Wilhelm Liebknecht eine Gedächtnisfeier im Gasthaus Zum Adler. - In Frankfurt gründen die katholischen Vinzenzvereine und Elisabethvereine den Caritasverband Frankfurt. - In Frankfurt eröffnet der neugegründete Katholische Fürsorgeverein die katholische Bahnhofsmission als Konkurrenz zur bestehenden evangelischen Bahnhofsmission. - In Frankfurt findet im Palmengarten ein Festbankett für die Tourenwagen Piloten der Automobil Fernfahrt von Paris über Frankfurt nach Berlin statt, weil der Frankfurter Automobil Club die Etappe Koblenz Fulda betreut. Er gibt auch ein Verzeichnis über die neu geschaffenen Benzinstationen alias Tankstellen, Reparations Werkstätten und zu empfehlende Hotels heraus. - In Mainz lässt Friedrich Werner (--) von Werner und Mertz Erdal als Wortmarke schützen. Er verkauft Schuhcreme in Blechdosen. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Erthalstrasse. Als Werbegag wird ein grüner gekrönter Frosch als Firmensymbol eingeführt. - In Wiesbaden wird der in Wiesbaden lebende Konteradmiral aD Reinhold von Werner (76) in den erblichen Adelsstand erhoben. - In Frankfurt wird ein katholischer Fürsorgeverein für Frauen gegründet. - In Wiesbaden zieht der in Amorbach geborene amöneburger Chemiefabrikant Heinrich Albert (66) von der Rheingaustrasse 182 am Rhein in die Gartenstrasse alias Steubenstrasse 9 in die Nähe des Kurparks um. - In Frankfurt gibt es die frankfurter Stadtzeitung Kleine Presse. - In Wiesbaden Sonnenberg Rambach Ostpreußenstrasse kauft der Gastronom Josef Klein das Ausflugslokal Stickelmühle und baut sie in das beliebte Restaurant mit Tanzmusik und Gartenanlage Stickelmühle um. -  In Frankfurt löst sich der Fussballverein 1. Bockenheimer FC 18 99, der auf der Hundswiese spielt, aus Mitgliedermangel wieder auf. Die übriggebliebenen beteiligen sich an der Gründung des FV Amicitia 19 01 Bockenheim. - In Frankfurt lässt der Adler Automobil Hersteller Heinrich Kleyer (47) den populären 1. Vorsitzenden des Frankfurter Automobil Clubs Jean-Baptist Müller-Herfurth (41) als Vorsitzenden abwählen und nur noch als Gutachter einsetzen, was für den technisch unzureichend ausgebildeten Zeitungsbesitzer zum Fiasko wird und woraufhin dieser beginnt sich pressetechnisch an seinen Vereinsmitgliedern zu rächen. - In Wiesbaden hat der psychisch kranke Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (60) sein Solmsschlösschen Gustav Freytag Strasse gegen eine nüchternere Villa ganz in der Nähe in der Solmsstrasse 9 eingetauscht. - In Wiesbaden wird die erste mainzer Automobilrennfahrerin Hildegard Petitjean alias Hildegard Diemer als wiesbadener Bankdirektorentochter geboren. - Die in Worms geborene darmstädter Frauenrechtlerinnentochter Luise Staudinger (22) will Bildhauerin werden und besucht dafür die Bildhauerklasse des in Darmstadt geborenen etablierten Grossfigurenbildhauers Ludwig Habich (29), der im Vorjahr sein Studium beendet hat und der ein faible für Jünglingsfiguren hat, in der Darmstädter Künstlerkolonnie und ist damit eine der ersten Frauen in Deutschland im Bereich der plastischen Kunst. - In Darmstadt erstellt der in Straßburg geborene Künstler Paul Bürck (23) als jüngster von 7 Mitbegründern der Darmstädter Künstlerkolonie eine bei einer Ausstellung ausgelegte Karte der Getränke, bei der ein behufter nackter Gott Bacchus auf jeder Seite nackte Frauen verführt. - In Frankfurt wird eine Akademie für Sozialwissenschaften und Handelswissenschaften gegründet. - Für Kinderheime wird der Begriff Zwangserziehung abgeschafft, was aber am Alltag in den Heimen nichts ändert. - In Darmstadt wird an den höheren Schulen das Fussballspielen, das als englischer Sport gilt, verboten. - Der Darmstädter Fussball Club 18 97 verliert gegen den Fussball Club Germania Frankfurt 18 94 im Turnier um die Süddeutsche Meisterschaft.  - In Darmstadt Nieder-Ramstadt beherbergt der oberramstädter Arzt und nebenamtlicher Leiter Philipp Ganß (29) der Anstalt für Epileptische in Hessen nach einem Jahr 24 Pfleglinge die in einem einstöckigen Haus zusammenleben. Es gehört dem Evangelischen Verein für Innere Mission. - In Langen wird der Fussballclub Langen ..01 gegründet. - Die französische Rothschildtochter aus einer innerfamiliären Cousinenehe Helene von Rothschild (38), die erste Frau mit einem französischen Automobil Führerschein, ist Mitglied des Jet-Sets, eigentlich homosexuell lesbisch aber mit dem katholischen Präsidenten des französischen Automobilclubs Baron Etienne van Zuylen (41) verheiratet, verlässt nach sechs Jahren spontan ihre grosse lesbische Liebe, die französische Industriellentochter Renee Vivien (24), die offen ihre Homosexualität auslebt, Männerkleidung trägt und Sadomasochismus praktiziert und nimmt sich eine neue Geliebte. - In Rüsselsheim beginnt der Automobilhersteller Opel seine Karosserien selbst zu bauen, wodurch die Untergestelle nicht mehr zu den Karosseriebauern zur Fertigstellung der Fahrzeuge transportiert werden müssen. Die angebotenen Motorwagen werden in Anlehnung an die Benz Wagen hergestellt, von denen bereits 3.000 hergestellt wurden, und heissen ua Type Nr 2 und Type Nr 4, die beide bei Bergfahrten Erfolge erzielen. Die Lenkung ist ausreichend gut. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, erhält der bei Danzig geborene Mitarbeiter Emil Behring (47) der Farbwerke Aktiengesellschaft Theerfarbenfabrik Meister, Lucius und Brüning den ersten Nobelpreis in Medizin, wonach er zu Emil von Behring (47) geadelt wird. - In Wiesbaden werden Hupen an Fuhrwerken außer an Kraftfahrzeugen alias Automobilen verboten. - In Frankfurt hat in der Niddastrasse 64 Ewald Nocht die Generalvertretung für amerikanische Automobile der Marke Indiana Automobil Company aus Indianapolis mit der Telefonnummer 2370. - In Wiesbaden Schierstein zieht der gummersbacher pharmazeutische Bonbonhersteller und Apotheker Georg Dallmann (43) zu seiner Schwester und eröffnet in der Zehnthofstrasse 16 in einem Bauernhof eine Bonbonfabrik, wo er koffeinhaltige Kola-Dallmann Bonbons her (2012 Katjes Konzern). - In Frankfurt Sachsenhausen ist das Gasthaus Tivoli Garten ein beliebter Veranstaltungsort. - Der Verein Deutscher Motorfahrzeug Industrieller VDMI wird von Wilhelm Opel (30), Ben Rachor von den Adlerwerken Frankfurt, Gustav Vischer von Daimler Cannstatt, Eugène de Dietrich, Gustav Ehrhardt von der Fahrzeugfabrik Eisenach, Willy Tischbein von Continental Hannover, Moritz Hille Dresden, Karl Fichtel der Kugellager Werke Fichtel und Sachs und Gustav Freund von der Automobiltechnischen Gesellschaft gegründet. - In Bad Homburg interessiert sich der englische König Edward VII von Sachsen Coburg und Gotha (St) (60) für einen aachener Scheibler Motorwagen, weil das Automobil mit Friktionsgetriebe mit Spititus angetrieben ist und fehlerfrei über hunderte Kilometer arbeitet. - In Wiesbaden gründet Carl Dittmann (--) Feinkostunternehmen, das hauptsächlich Sardellen und Kapern verarbeitet und Sardellenpaste herstellt. - In Mainz übernimmt mit dem Tod von Philipp Adam Schneider, dessen ältester Sohn Rudolf Schneider (19) den Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz später Erdal. - In Mainz Weisenau fusioniert die Portlandzementfabrik Lothary mit Heidelberger Zement. - In Mainz wird die Gutenberg Gesellschaft ua vom ersten Vorsitzenden und mainzer Oberbürgermeister Heinrich Gassner (54) und dem frankfurter Drucker David Stampel (32) gegründet. - In Frankfurt bewerben die Nassovia Fahrradwerke in der Allgemeinen Automobil-Zeitung ihre Automobil Unterbauten in Röhrenkonstruktion oder Eisenkonstruktion mit aachener 3 und 4 PS Schwanemeyer Motoren später Fafnir, die fahrfertig für den Karosseriebauer geliefert werden. - In Wiesbaden bietet der De Dietrich Motorwagen Vertreter Friedrich Becker Kirchgasse 11 Telefonnummer 2100 Automobilgaragen in der Moritzstrasse 6 an, da Motorwagen meist überwintern. - In Wiesbaden übernimmt der Fahrradhändler Hugo Grün in der Kirchgasse 11 Telefonnummer 501 (20 22 Luisenforum) die wiesbadener Alleinvertretung für Adler und Benz Automobile und Adler und Opel Fahrräder, wobei die Motorwagen im Hinterhof repariert werden und nicht das Hauptgeschäft sind. Er zieht zu seinem Veolodrom Telefonnummer 2116  Mainzerstrasse (20 22 ESWE) um. - In Bad Homburg beginnt mit dem Wegbleiben der langjährigen Teilnehmer, der englischen Dogherty Brüder beim Homburger Turnier und der deutschen Meisterschaft der Niedergang der Bedeutung des Turniers. - In Wiesbaden Dotzheim kommt der 1. Jahrgang der Tageszeitung Dotzheimer Zeitung als Amtsblatt heraus. - In Frankfurt lehnt der frankfurter Polizeipräsident Freiherr Wilhelm von Müffling (62) den Betrieb einer Kraftdroschke ua deshalb ab, weil der Antragsteller Tebbe fordert, dass seine Automobile genauso schnell fahren dürfen sollen, wie die elektrische Straßenbahn, was für den automobilfeindlichen Polizeipräsidenten ein Affront ist und weshalb er kein Bedürfnis für die Stadt erkennen mag. - In Frankfurt hat die Automobil Fabrik Brünker und Möder ihren Sitz in der Eichwaldstrasse 8. - In Frankfurt Oberursel findet ein Gewerbefest statt, zu dem ein Spezialpoststempel eingeführt wird. - In Frankfurt konvertiert die hessen kassel rumpenheimer Landgrafenwitwe Anna von Zollern Preußen (St) (48), die in ihrem Palais in der Savignystrasse 25 wohnt, wegen familiärer Todesfälle und von hochrangigen mainzer Klerikern bedrängt zum katholischen, dem ihrer Meinung nach einzigen wahren Glauben, was einen Skandal auslöst. - In Hanau wird die Königlich Preußische Zeichenakademie in Fachschule für die Edelmetallindustrie umbenannt. - Der Architekt des wiesbadener Rathauses Georg von Hauberrisser (61) wird in den bayerischen persönlichen Adelsstand erhoben, der nicht vererbt werden kann. Seine niederadelige Familie stammt ursprünglich aus Assmannshausen. - In Mainz wird die Brauerei mit Gasthaus Zur alten Krone Am Brand 9 aufgegeben. - 1 Mark entspricht 7,1 Euro (20 22). In Wiesbaden ist das Hotel Alleesaal in der Taunusstrasse 3 freistehend. - In Frankfurt startet der schwergewichtige bayerische Gutsverwaltersohn und Schauspieler Max  Bayrhammer (34) ein 12 jähriges Engagement am Stadttheater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) wo er mit der Schiller Die Räuber Hauptrolle Franz Moor debutiert. Er wird der Vater von Gustl Bayrhammer. - In Mainz gewinnt für den Mainzer Radfahrer Verein 89 später Mainzer Radsportverein 89, Heinrich Struth (--) die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft der Sprinter. - In Friedrichsdorf bei Bad Homburg wird die staatliche Eisenbahnstrecke Friedrichsdorf~Friedberg eröffnet, wobei der Kopfbahnhof Homburg Neu an der unteren Louisenstrasse seit 6 Jahren bereits der Ausgangspunkt der Usinger Bahn ist. Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (42) drängt auf den Ausbau seiner Bäderbahnn. - In Offenbach ist Turmwindmühle an der Untermainstrasse für Fabrikneubauten ersetzt. - In Mainz Kostheim hat Konrad Schollmeyer (--) das Hobby Fotografie, wobei er anders als üblich im Freien arbeitet und hunderte Glasnegative bei Ausflügen, Volksfesten oder auf der Straße belichtet. - In Wiesbaden erbaut sich der Architekt Josef Beitscher (39) sein Jugendstilwohnhaus Weißes Haus mit einer Bogenöffnung zur Eingangshalle, Eckpylonen mit grotesken Masken und namensgebend blendend weißer ornamentierter Sandsteinfassade in der Bingertstrasse 10 auf seinem Gartengrundstück mit freiem rückwärtigen Blick auf den Kurpark. Ebenfalls im Jugendstil erbaut sich der Architekt Friedrich Werz (33) sein Wohnhaus im Dambachtal 20, bei dem der Jugendstilkünstler Hans Christiansen (35), der seit zwei Jahren Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie ist, mitwirkte. - In Bad Homburg wird der Chef des großen Militärgeneralstabs Alfred von Waldersee (69) bei der Anreise per Eisenbahn für seine Verabschiedung persönlich von Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (42) am Bahnhof abgeholt und bei der Begrüßung auf die Wange geküsst. - In Wiesbaden betreibt das evangelischen Paulinenstift auch die Elisabeth-Heilanstalt in der Luisenstraße 45 und das Diakonissenheim in der Emser Straße 29. - In Frankfurt wird im Palmengarten das 1. Allgemeine Lawn Tennis Turnier veranstaltet.

1900 Wetter: Pockenepidemie in Frankfurt. Berichte über Weinrebkrankheiten alarmieren die Behörden. - In Frankfurt herrscht große Wohnungsnot. - Frankfurt hat 285.000 Einwohner, Mainz hat 84.251 Einwohner, Wiesbaden hat 86.111 Einwohner, Darmstadt hat 72.381 Einwohner, Offenbach hat 54.000 Einwohner, Bornheim hat 29.000 Einwohner, Bad Homburg hat 9.574 Einwohner, Flörsheim hat 3.711 Einwohner und Bad Soden hat 1.768 Einwohner. - Im Rheingau, der bis Frankfurt reicht, gibt es nach einem drastischen Rückgang nur noch 13 adelige Betriebe, die meisten Weingüter. - In Frankfurt wird das jüdische Kaufhaus Schmoller Zeil 90 später Woolworth von Hermann Schmoller (--)  eröffnet, das Max Knopf gehört. - In Frankfurt ist der zugezogene mennonitische in der Pfalz geborene Unternehmer Jakob Latscha (51) Gründer der Grundstücksgesellschaft Marioth-GmbH, die Wohneigentum für den kleinen Mann plant. Er ist auch Besitzer einer Kolonialwarenladen Kette später REWE. Die Firmenzentrale ist in der Schwedlerstraße 5. - In Wiesbaden wird begonnen die Ringstrasse einheitlich im Historismusstil anzulegen. - In Frankfurt vereinigen sich die Frankfurter Kickers und der Frankfurter FC 18 99 zum Frankfurter Fussballclub 18 99 - Kickers mit 3 Fussballmannschaften und 2 Rugbymannschaften. - In Frankfurt stellt der Adler Fahrradhersteller und Schreibmaschinenhersteller Heinrich Kleyer (47) Höchster Strasse alias Kleyerstrasse, auf der Automobil-Ausstellung Frankfurt seinen ersten Adler-Motorwagen Nr 1 mit einem französischen DeDion-Bouton Verbrennungsmotor mit 3,25 PS und ohne Rückwärtsgang vor, der als vollkommenstes Automobil beworben wird und bringt seine Adler Schreibmaschine Modell 7 auf den Markt. - In Offenbach gibt es eine Wettersäule auf der Kaiserstrasse. - In Frankfurt Bornheim ist die Strassenbahn elektrifiziert. - In Darmstadt stirbt der in Darmstadt Bessungen geborene General der Infanterie und jüngste Prinz Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (55) morganatisch verheiratet mit der Französin Josephine Bender von Lichtenberg (St) (43) auf seinem Wohnsitz Palais Rosenhöhe. Sein einziger und ursprünglich uneheliche Sohn ist Gottfried von Lichtenberg (St) (23). - In Frankfurt nennt der Volksmund das Neubaugebiet westlich der Galluswarte Kamerun. - In Frankfurt streiken die Schumacher, die Damenschneider, 40 Tapezierer, 60 Steinarbeiter, 700 Holzarbeiter und 121 Arbeiter der Maschinenfabrik Schrader und Rüdiger. - In Wiesbaden wird die letzte Pferdetram eingestellt, die letzte Dampfstrassenbahn 14 Tage später. Sie werden durch eine elektrische Strassenbahn abgelöst. - In Frankfurt wird für das Stadtgebiet eine Kirchensteuer von 10 % auf die Einkommensteuer erhoben. - In Schwanheim rügt eine Schulrevision die übermäßige körperliche Züchtigung der Schüler der Schwanheimer Volksschule Gerolsteiner Strasse 2 (20 16 August Gräser Schule). - In Darmstadt ist das Restaurant Zum heiligen Kreuzberg von N. Strohmenger ein beliebtes Ausflugsziel. - In Wiesbaden Biebrich hat das Hotel Nassau Rheingaustrasse 146 gegenüber von Carl Machenheimer vier Rheinanlegestellen. - In Offenbach verkauft Fürst Franz Joseph von Isenburg Birstein (St) (31) aus Geldmangel seinen offenbacher Besitz an den Staat, darunter das Offenbacher Schloss, das fürstliche Palais an der Frankfurter Strasse/Kaiserstrasse und das Forstrevier Offenbach Süd. - In Darmstadt wird auf der Mathildenhöhe der Grundstein für ein gemeinschaftliches Ateliergebäude der Künstlerkolonie gelegt. - In Darmstadt findet eine erste Ziehung der Großherzoglich hessischen Landeslotterie mit einem Hauptgewinn von 33.000 Mark statt. - In Frankfurt gibt es die Preußische Lotterie. - In Frankfurt findet nach Nürnberg und Berlin die erste deutsche Automobilausstellung für deutsche Automobile auf dem Gelände des Landwirtschaftlichen Vereins zwischen Ostendstrasse und Sonnemannstrasse statt, wo der mannheimer Automobilhersteller Benz und Co., der deutsch-elsässer De Dietrich und Co., der aachener Cudell und Co., der darmstädter Unikum, die Eisenacher Fahrzeugfabrik, der kaiserslauterner Kayser, der frankfurter Adler, Frankfurt, der kölner Scheele mit Elektroautomobilen, der aachener Scheibler, der mönchengladbacher Falke, der rüsselsheimer Opel, der ludwigshafener Lux und der aachener Schwanemeyer auf Betreiben des Frankfurter Automobil Clubs FAC und dessen ersten Vorsitzenden Jean-Babtist Müller-Herfurth (40) 3 und 4 rädrige Automobile ausstellt. Jean-Babtist Müller-Herfurth (40) ist Herausgeber der frankfurter Schmuddelzeitung, Skandalzeitung und Boulevardzeitung Die Sonne - Frankfurter Bürgerzeitung, sowie Enfant Terrible der frankfurter Gesellschaft. Sein in Frankfurt geborener Vater Friedrich August Müller-Rentz (70) unterstützt ihn als Redakteur. - Der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (41) boykottiert die Ausstellung wegen einer jahrelangen Fehde mit der Stadt wegen nicht übernommener Hotelkosten und ebenso der persische Schah besichtigt nur den frankfurter Hauptbahnhof, aber nicht die Ausstellung. Während der Ausstellung gibt es einen Blumenkorso, bei dem 20 bis 30 mit Blumen geschmückte Autos, die meisten Benz, von der Ausstellungshalle zum Oberforsthaus und zurück fahren, das Ehepaar Müller-Herfurth an der Spitze. - In Frankfurt Niederrad findet auf der Pferderennbahn des Frankfurter Renn-Klubs das vom Frankfurter Automobil Club veranstaltete Erste Internationale Bahnrennen für Automobile zur Automobilausstellung statt. International wegen der Teilnahme eines Franzosen und eines Fahrers aus Österreich Ungarn. Dabei startet Freiherr xxx von Molitor (--) das Feld von 5 Teilnehmern, Fritz Scarisbrück auf einem Benz Rennwagen, Matthias Bender auf einem Benz, Freiher xxx von Liebieg auf einem Nesselsdorf, Lemercier auf einem elsässer De Dietrich und Willi Tischbein auf einem De Dietrich gewinnen. - In Frankfurt Niederrad wird auf der Pferderennbahn ein vom Frankfurter Automobil Club veranstaltetes Bahnrennen veranstaltet, bei dem der münchener Johann Wiesner auf einem Gladbach in der Klasse der Tourendreiräder in 24 min bei 16 km Renndistanz gewinnt, der mannheimer C Hess auf einem Kayser Typ Motorwagen Primus bei den Voiturettes bis 4 PS in 29 min auf 16 km, der mainzer Zuckerwarenfabrikantensohn Joseph Goebel (21) auf einem Bergmann in der Tourenwagen Klasse bis 7 PS in 31 min bei 16 km, der eisenacher Fritz Kirchheim auf einem Wartburg bei den Renndreirädern in 28 min bei 24 km und der mannheimer Richard Benz (26) auf seinem Benz bei den Rennwagen in 1 h 1 min bei 48 km. Der zuvor in Nürnberg gegründete Automobilbesitzerclub Spargel Club später Schnauferlclub beteiligt sich drei Tage lang. - In Frankfurt gibt es rund 70 Automobilbesitzer. - Die neugegründete Allgemeine Automobil Zeitung wird offiziell die Vereinszeitung des Frankfurter Automobil Clubs. - In Darmstadt erhält Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (32) den Ehrendoktor der TU. - In Deutschland gilt das neue Ladenschlussgesetz von 05:00 - 21:00 Uhr. - In Frankfurt Bockenheim wird der Pferdebahn Betriebshof in ein Depot für elektrische Strassenbahnen alias Bockenheimer Depot umgebaut. - In Lich Arnsburg wird der Grafensohn Bernhard Bruno von Solms Laubach (St) geboren. - In Mainz gibt es das Hotel de Hollande, das Hotel d'Angleterre und Horn's Hotel Pfälzerhof. - In Bad Homburg ist der Bahnhof nach Frankfurt und das gegennüberliegende Eisenbahn Hotel mit Brauerei in der Luisenstrasse. Vor dem Bahnhof hält die elektrische Strassenbahn. Der Conducteur trägt weiß. - In Frankfurt beginnen die Internationale Kochkunstausstellungen vom in Marburg geborenen Hotelkaufmann Matthaeus Carl Banzer (33) unter dem Protekorat der hessenkasselrumpenheimer Prinzessin Margarethe von Zollern Preußen (28) im 5 Jahres-Rhythmus. - In Lich Laubach stirbt der in Laubach geborene mit Gräfin Marianne von Stolberg Wernigerode (St) (64) verheiratete ehemalige Offizier und Reichstagsabgeordnete Grafensohn Friedrich von Solms Laubach (St) (67). - In Mainz führt die Rheinische Brauerei Wormser Strasse 151 ein vollautomatisches Flaschenreinigungsfließband und einen bakterienfreien Abfüllraum ein. - In Frankfurt wird das Wohnhaus der Brauerei Essighaus Große Friedberger Strasse 8 erbaut. - In Mainz ist das Kaffeehaus Cafe Restaurant Zum Krokodil in der Bahnhofstrasse 13. - In Mainz verfasst die in Leipzig geborene Schriftstellerin Amalie Arndt (31) das philosophisch-mystische Gedicht in Prosa Unser Leben, das von der Kritik gelobt wird und Über das Böse und Betrachtungen zu einer Erneuerung unseres Lebens. - In Frankfurt wird das Palasthotel Fürstenhof Imperial am Opernplatz Bockenheimer Landstrasse 1 eröffnet. - In Frankfurt wird der aus einer jüdischen Rabbinerfamilie stammende Schriftsteller Erich Fromm geboren. - In Frankfurt treten im Variete Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache das Berliner Theaterensemble unter der Leitung von Hermann Freund-Haller und die Gebrüder Herrnfeld auf. - Grafensohn Alexander von Erbach Schönberg (St) (28) heiratet Prinzessin Elisabeth von Waldeck und Pyrmont (St) (27). - In Frankfurt schließt als einer von wenigen, der streng orthodox jüdisch geführte und mit der frankfurter Metallgesellschaft den deutschen Markt beherrschende internationale Metallhandelskonzern Metallhandelsfirma Beer, Sondheimer und Co an allen jüdischen Feiertagen. - In Offenbach Waldheim kommt es laut Offenbacher Zeitung zu einem Eisenbahnunglück mit 12 Toten, wobei der Berlin Express Personenschnellzug auf einen Personenzug aufprallt und die meisten Personen in einem Feuerinferno sterben. - In Frankfurt hält der Orientexpress am Frankfurter Hauptbahnhof. - In Wiesbaden kommt der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (41) zu Besuch. - In Frankfurt wird das Kaufhaus Grand Bazar an der Ecke Zeil 94/Brönnerstrasse erbaut. Das französische Wort bazarder heißt verscherbeln. - In Braunfels stirbt Prinz Hermann von Solms Braunfels (St) (55). - In Frankfurt beklagt sich ein Stadtrat über die beklagenswert unsittlichen Zustände in der Altstadt, besonders in der Rosengasse, Metzgergasse und Lindheimergasse und fordert mehr Polizei. - Die Werbung für Kondome und Pessare als Verhütungsmittel und nicht als Heilmittel gegen Geschlechtskrankheiten wird bestraft. - In Frankfurt gibt es 175.909 Protestanten, 88.457 Katholiken, 21.974 Juden und 2.649 sonstige Christen. - In Mainz wird die jüdische Kunsthändlertochter und Schriftstellerin Anna Seghers geboren. - In Frankfurt wird der jüdisch-anglikanisch konvertierte Diplomat mit Wurzeln im Taunus Francis Oppenheimer englischer Honorar-Gerneralkonsul in Frankfurt. - In Darmstadt wird die Residenz, das Stadtschloss Rosenhöhe, nach dem Tod von Prinzensohn Wilhelm Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (55) zur preußischen Gesandtschaft. - Frankfurt hat 499.058 Übernachtungen. - In Wiesbaden ist die Strecke der Nerobergbahn die Trennlinie zwischen Wald und unbebautem Neroberg, auf dem es keine Weinberge sondern nur Grünflächen gibt und von wo man während der ganzen Fahrt einen ungehinderten Blick auf die Stadt hat. - In Offenbach ist ein jüdisches Gemeindehaus in der Hintergasse. - 1 kg Brot kostet 46 Pfennig. - In Wiesbaden wird das palastartige maurische Kaffeehaus Cafe Orient Unter den Eichen 2c, gestaltet vom wiesbadener Bildhauer Ludwig Wagner und gebaut von marokkanischen Handwerkern, vom in den Ruhestand gegangenen kaiserlichen Hofkoch Alfred Georgi (--) am Geburtstag von Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (41) eröffnet, wofür dessen Ehefrau Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (40) das gesamte Silberbesteck stiftet. Und schon nach kurzer Zeit zu einem beliebten Ausflugsort der feinen Gesellschaft. Alfred Georgi (--) muss das Kaffeehaus aber schon nach weniger als einem Jahr wieder verkaufen. - In Darmstadt wird ein hessendarmstädter Prinz (St) als männlicher Thronfolger des offen bisexuellen hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (32)  und der auf Malta geborenen hessendarmstädter Zarenenkelin, russischen Großfürstentochter und englischen Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (24), tot geboren, woraufhin sich das schon lange zerstrittene Elterpaar trennt. Prinzessin Melitta ist unkonventionell, verzichtet auf Etikette, veranstaltete Hausparties und blamierte ihren Mann desöfteren. - In Frankfurt wird der Gasthof Zum römischen Kaiser auf der Zeil (20 16 Karstadt Ecke Zeil 90/Schäfergasse) abgerissen. - In Frankfurt hat die Weinhandlung Peter Arnold Mumm in der Schäfergasse 21 (Strassenkreuzung Stephanstrasse/Schäfergasse) die Telefonnummer B872. Peter Arnold Gottlieb Hermann Mumm von Schwarzenstein (28) wohnt im Stammhaus seiner Familie im Palais Mumm auf der Zeil 36 mit der Telefonnummer B1557 (20 17 Linke Ecke Karstadt Ecke Zeil/Brönnergasse). - Das Bürgerliche Gesetzbuch tritt in Kraft und regelt die Unterbringung von Minderjährigen, die zu geschlechtlichen Ausschweifungen und zum Landstreichen neigen und Jugendlichen bis 18 Jahre. - In Nassau gibt es 29 Kleinkinderschulen für 2.000 Kinder zwischen 2 und 6 Jahren. - In Frankfurt hat die frankfurter Brauerei Frankfurter Bürgerbräu einen Bierumsatz von 59.000 Hektoliter. - In Frankfurt werden auf der 1. Internationale Kochkunstausstellung die Frankfurter Würstchen prämiert. - In Kronberg fotografiert das bad homburger Hoffotografenatelier Thomas Heinrich Voigt (++) die Kaiserwitwe Friedrich Victoria von Sachsen Coburg und Gotha von England und Irland (St) (60) im Kreis ihrer Familie. Ablichten lassen sich auf einer Treppe ihr Sohn, der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (41) mit Ehefrau Kaiserin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (40), ihre Tochter Prinzessin Viktoria von Zollern Preußen (St) (34) mit Ehemann Adolf von Schaumburg-Lippe (St) (41), ihre Tochter Margarethe von Zollern Preußen (St) (28) mit Ehemann, dem hessischen Landgraf Friedrich Karl von Hessen (St) (32), ihr Sohn Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (32) mit Ehefrau und Tochter ihrer eigenen königlichen englischen Schwägerin, Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt (St) (34), ihre Tochter, die griechische Prinzessin Sophie von Zollern Preußen (St) (30) mit Ehemann, dem griechischen Königssohn Konstantin I von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (41) und deren Kindern Alexander (St) (07), Elena (St) (04) und Georg (St) (04), ihre Tochter, die sachsenmeininger Herzogin Charlotte von Zollern Preußen (St) (40), der Sohn ihrer eigenen königlichen englischen Schwägerin, Prinz Albert von Schleswig-Holstein (St) (31) und der Sohn ihrer königlichen englischen Schwägerin, der hessische Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (St) (32). - In Frankfurt verkauft die Firma Haack's Eishaus Eiswerke JH Günther Kunsteis aus der Wellhöfer Quelle oder schneefreies Natur-Block-Eis im Holzgraben 18 mit der Telefonnummer I 416 und Gefriermaschinen und Eisschränke alias kleine Kommoden, in denen unter der oberen Platte metallene Wannen für das Eis eingearbeitet sind. - In Frankfurt hat der Fussballclub Germania alias Fussballverein sein Clublokal im Restaurant Landseck am Römerberg 8. - In Frankfurt ist die Erste Frankfurter Bratwurst- und Konserven Fabrik Stroh und Co in der Rhön-Str 23. Es gibt 7 Wurstfabriken. - In Bad Homburg wird auf der Saalburg von Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (41) das Römerkastell wieder aufgebaut. Er kontrolliert selbst die Baustelle. - In Darmstadt Griesheim ist das Jagdlusthaus alias Griesheimer Haus alias Waldschlösschen zum Offizierskasino umgebaut. - In Wiesbaden wird das Paulinenschlößchen Prinzessin-Elisabeth-Strasse, von einem Schaudarsteller an die Stadt verkauft. - In Frankfurt ist der Frankfurter Association Bund als Fussballverband von den drei lokalen Vereinen Frankfurter FC Germania 18 94, der Frankfurter FC Victoria 18 99 und der Frankfurter FC 18 99 gegründet und eine erste Saison mit Germania 18 94, FFC Victoria und dem 1. Bockenheimer FC 18 99 ausgespielt. Alle drei Vereine sind bei der Süddeutschen Meisterschaft teilnahmeberechtigt. - In Frankfurt fusionieren die Fussballvereine Frankfurter Kickers und Frankfurter Fussballclub 18 99 zum Frankfurter Fussballclub 18 99, wodurch der neue Verein, der Spielgegenannt wird, nun drei Fussball- und zwei Rugby-Mannschaften stellt. - In Frankfurt starten bei einem Automobilrennen ua der Radrennfahrer und Industrielle Willy Tischbein (29) auf einem straßburger De Dietrich Rennwagen und Baron xxx von Liebig (--). - In Wiesbaden Biebrich verbietet des Agrarchemiefabrikant Heinrich Albert (65) seinem radsportbegeisterten und europaweit erfolgreichen Sohn Paul Albert (19) die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris. - In Frankfurt baut der Adler Schreibmaschinen und Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (47) in der Höchster Strasse alias Kleyerstrasse einzylindrische 400 ccm 3,5 PS Vis-à -Vis Automobil Modelle mit 30 km/h und Modelle mit 4,5 PS und 510 ccm und 35 km/h Höchstgeschwindigkeit. - In Mainz wird die einzige private Postgesellschaft von Carl Grünberg Stadt-Brief-Beförderung Merkur nach unzähligen Besitzerwechseln geschlossen. - In Frankfurt verkauft die Brauerei Heinrich Henninger und Söhne Deutsches Ritterbier. - In Wiesbaden gibt es die Elektrotechnische Fabrik Theodor Wagner, die Anlagen für Haustelegrafie und Haustelefonie herstellt. - Die von der mainzer Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins betriebene Mainzerhütte und ehemalige Schwarzenberghütte am Großglockner wird wieder von einer Lawine zerstört. - In Frankfurt errichtet die Waisenhausstiftung im gekauften Haus Bleichstrasse 12 ein Lehrlingsheim für 30 Waisenjungen ein. Die Waisenmädchen, die gerade zu Dienstmägden ausgebildet werden, leben in Familien. - Der Besitzer von Schloss Schönborn in Heusenstamm, der katholische Graf Friedrich Carl von Schönborn Wiesentheid (St) (53) besucht das erste Berliner Automobil-Rennen. - In Frankfurt hat das Gleissystem des öffentlichen Personennahverkehrs 37 km Länge, das 41.000.000 mal genutzt wird. - Auf dem Feldberg gibt es den Gastronomiekomplex Die drei Feldberghäuser. - In Wiesbaden Biebrich eröffnet die ehemalige berliner Geschäftsstelle des Betonvereins im Hause Dyckerhoff und Widmann. - Der in Hanau im Schloss Philippsruh geborene spätere Weltkriegsverbrecher und großherzoglich hessische Hofmarschallssohn Georg von Küchler (19) tritt in das 1. Großherzoglich Hessische Feldartillerie-Regiment Nr. 25 der Preußischen Armee ein. - In Wiesbaden führt Louis Schellenberg (48) für die Produktion der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt Langgasse 27 Telefonnummer 52 eine Setzmaschine ein. Sie gibt auch im zweiten Jahrgang amtliche Anzeigen heraus. Öffentliche Fernsprecher alias Telefone sind im Telegrafenamt Rheinstrasse 25, im Postamt 2 Schützenhofstrasse 3, im Postamt 3 Wellritzstrasse 45 und beim Postamt 4 Taunusstrasse 2 im Hotel Berliner Hof, geöffnet je nach Jahreszeit von 07:00 Uhr oder 08:00 bis 21:00 bzw 20:00 Uhr geöffnet. An Sonntagen und Feiertagen sind die Postamtfernsprechstellen geschlossen. Ein Telefongespräch bis 3 Minuten kostet 25 Pfennig. Es gibt 350 erreichbare (angeschlossene) deutsche Orte mit Telefonanschlüssen. - In Frankfurt statten die Adlerwerke von Heinrich Kleyer (47) die Rennräder Modell Nr 63, 325,00 Mark und 64, 375,00 Mark als Sonderausstattung mit Free-Wheel Freilaufnaben mit Rücktrittbremse aus, warnen aber bei schlüpfrigen Strassen, plötzlichen Hindernissen und Bergabfahren vor Unfällen durch den ungewohnten Mechanismus. - In Frankfurt gewinnt Richard Benz nach einem Automobil Blumenkorso zur Automobilausstellung das Automobilrennen auf dem Strassenrundkurs am Oberforsthaus auf seinem Benz 16 PS mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. - In Frankfurt wird der frankfurter Boulevard-Zeitung Die Sonne - Frankfurter Bürgerzeitung Gründer Jean-Baptist Müller-Herfurth (40) als Vorsitzender des Frankfurter Automobil Clubs nach der von ihm ausgerichteten ersten frankfurter Automobilausstellung aussergewöhnlich populär, woraufhin er sogar parteilos in den Stadtrat gewählt wird. Der Frankfurter Automobil Club hat rund 50 Mitglieder. - In Frankfurt wird der in Erlangen geborene französisch reformierte Theologensohn, frankfurter Stadtbiliotheksdirektor Schöne Aussicht 2 und französisch reformierte Diakon Friedrich Clemens Ebrard (50) Mitglied des frankfurter Konsistoriums der evangelischen Kirche. - In Wiesbaden gibt die städtische Kurverwaltung die 34. Ausgabe der Zeitung Wiesbadener Badeblatt, die mit Kurlisten wirbt, heraus. Die darin aufgeführten aktuellen Hotels sind ua: Hotel Adler Langgasse 32, Hotel Block Wilhelmstrasse 54, Hotel Dahlheim Taunusstrasse 15, die Kuranstalt Dientenmühle Parkstrasse 44, Hotel Einhorn Marktstrasse 30, Hotel Erbprinz Mauritiusplatz 1, Hotel Englischer Hof Kranzplatz 11, Kurhaus Dr Gierlich Leberberg 12, Hotel Hohenzollern Paulinenstrasse 10, Hotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrichplatz 1, Hotel Kaiserhof alias Augusta Victoria Bad Frankfurterstrasse 17, Hotel Zur goldenen Kette Langgasse 51, Hotel Zur goldenen Krone Langgasse 36, Hotel Metropole Wilhelmstrasse 8, Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrichplatz 3, Hotel National Taunusstrasse 21, Hotel Nonnenhof Kirchgasse 39, Hotel Pfälzer Hof Grabenstrasse 5, Hotel Rhein-Hotel Rheinstrasse 16, Hotel Reichspost Nicolastrasse 16 alias Bahnhofstrasse, Hotel Schweinsberg Rheinbahnstrasse 5, Hotel Taunus-Hotel Rheinstrasse 16, Hotel Union Neugasse 7, Hotel Vogel Rheinstrasse 27, Hotel Weins Bahnhofstrasse 7 und die Privathäuser Kuranstalt Dr Abend Parkstrasse 28 und Evangelisches Hospiz in der Emserstrasse 5. Das Hotel Quisisana ist unter den bestgebuchten Hotels der Stadt. Das wiesbadener Kurhaus Restaurant wirbt mit ermässigten Preisen im Bier-Salon, wo Pilsener Genossenschaftsbier und münchener Hacker-Bräu Bier ausgeschenkt wird und das Rhein-Hotel Rheinstrasse 16 wirbt mit elektrischem Licht und seinem Deutschen Keller, dem Bierkeller, einem Restaurant Ersten Ranges, wo Diners ab 1,50 Mark und Soupers zu Festpreisen angeboten werden. In der Wilhelmstrasse 32 hat der wiesbadener königliche Hofjuwelier Heimerdinger die  Telefonnummer 54. - In Wiesbaden empfängt die Freimaurerloge Plato zur beständigen Einigkeit, die jeden Tag ab 18:00 Uhr Gäste in der Friedrichstrasse 21. Das Logenhaus ist in der Friedrichstrasse 35. - In Wiesbaden bietet das Restaurant Tivoli Luisenstrasse 2 täglich frische Austern an, mit denen es auch handelt. - Der in Darmstadt Bessungen geborene Prinz Heinrich von Hessen Darmstadt (St) (62) verheiratet mit der im kroatischen Krlovac geborenen Emilie Hrži? de Topuska alias Freifrau Emilie von Dornberg (32) stirbt in München. Er war zweimal morganatisch verheiratet und hat daraus zwei illegitime Söhne, Freiherr Elimar von Dornberg (07) und Graf Karl von Nidda (21) aus seiner ersten morganatischen Ehe. - Der in Niederwalluf unstandesgemäss geborene polnische Balletttänzerinnensohn und saynwittgensteiner Prinzensohn Wilhelm von Kleydorff (29) ist mit der Industriellentochter Lilli Benckiser (29) verheiratet, für die er bei Bad Hersfeld ein neues Schloss, das Schloss Hohenwerda, erbaut. - In Mainz Kastel gibt es neben der Brauerei Diehl auch noch die Brauerei Nachbauer. - In Bad Kreuznach Bretzenheim gibt es die Brauerei Kapp.  - In Frankfurt heiratet die in Frankfurt geborene Prinzessin Pauline von Wertheim Schönburg Freudenberg (19) aus dem morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenhaus den bei Dresden geborenen Prinz Ulrich Georg von Schönburg Waldenburg (St) (31).  - Der Darmstädter Fussball Club  beteiligt sich an der Süddeutschen Meisterschaft und verliert dabei sein erstes Spiel 15:0 gegen den Karlsruher FV. - In Frankfurt ist am Römerberg im Haus Zum schwarzen Stern das Möbellager der Möbelfabrik Sauer. - In Frankfurt zeigen Postkarten von der Messe Frankfurt den Römerberg mit Verkaufsständen. Das Rathaus Römer ist eingerüstet. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt eröffnet der oberramstädter Arzt Philipp Ganß (28) als nebenamtlicher Leiter mit 4 epileptischen Kindern die Anstalt für Epileptische in Hessen für den Evangelischen Verein für Innere Mission, die aus einem einstöckigen Haus besteht. - In Dietzenbach wird der Arbeiter Turnverein Vorwärts gegründet. - In Darmstadt wird das Postamt 2 am Hauptbahnhof eröffnet. - In Wiesbaden führt der Magisrat die nächtliche Stradtreinigung ein, die sich mit nur 20 % der Kosten, als sehr wirtschaftlich erweist. - In Frankfurt mustert die Stadt das letzte Strassenbahnpferd und Trambahnpferd nach 28 Jahren aus. In Bockenheim sind noch 15 Pferdewagen im Einsatz. Insgesamt gibt es 196 elektrisch betriebene Strassenbahnwagen und 160 Anhänger. - In Wiesbaden Biebrich macht der wiesbadener Hoffotograf J Jakob (--) Aufnahmen im Hauptbüro der Firma Kalle. - In Frankfurt beginnt der Lehrer Friedrich Bothe (31) seinen Dienst an der Liebig Oberrealschule, wo er neben Deutsch und Geschichte auch Fechten unterrichtet. - In Wiesbaden findet ein Blumenkorso mit Kutschen in Anwesenheit des Kaisers statt. - In Frankfurt ist der öffentliche Flussbadeplatz an der Franziusstrasse 14 gegenüber der Gerbermühle. Am Untermainkai befindet sich auf dem Main das Volksbad und private Schwimm und Badeanstalten. - In Frankfurt stellt der Spionagekamerahersteller Rudolf Krügener (41) in seiner Fabrik den braunschweiger voigtländer Fotokamerapionier Hugo Schrader (--) ein. - In Frankfurt hat der elsässer Automobilhersteller De Dietrich in der Kronprinzenstrasse 10 alias Münchener Strasse mit der Telefonnummer 3308 eine Verkaufsfiliale für Mitteldeutschland. Adolf Isbert (42), der Schriftführer des Frankfurter Automobil Clubs FAC, verkauft die Motorwagen mit den Patentrechten von Bollee. - In Frankfurt ist das Casino Restaurant das Vereinslokal des Automobil Club Frankfurt. Der Die Sonne - Frankfurter Bürgerzeitung Redakteur Jean-Baptist Müller-Herfurth (40) ist 1. Vorsitzender, Wilhelm Opel (29) ist 2. Vorsitzender. Jean-Baptist Müller-Herfurth (40) ist auch 1. Vorsitzender des Verbandes süddeutscher Carnevalsvereine. - In Frankfurt hat der Ingenieur Arthur Diesner in der Niddastrasse 84 eine Automobil Reparaturwerkstätte. - In Wiesbaden werden die Ellenbogengasse, Eleonorenstrasse, Goldgasse, Grünweg Hochstättenstrase, Metzgergasse, Michlsberg und kleine Schwalbacher Gasse, die vorher bei Tageslicht für Radfahrer gesperrt waren, als Einbahnstrassen ausgewiesen.  - In Frankfurt ist die evangelische Herberge zur Heimat (20,,)  in der Buchgasse 1. - In Frankfurt ist das Pfandhaus auf der Zeil 65. - Niederrad, Oberrad und Seckbach werden von der Stadt Frankfurt eingemeindet. - Der in Mainz als Schuhmachersohn geborene deutschlandweit erfolgreiche Großgastronom Lorenz Adlon (51) wird nach der Gründung des Automobilclub von Deutschland Mitglied im neugegründeten Berliner Automobil Verein, bei dem auch der jüdische Großverleger Rudolf Ullstein (26) Mitglied ist. - Der mainzweisenauer Fabrikant Chr Barth (--) wird Mitglied im in Nürnberg neugegründeten überregionalen Automobilclub Internationaler Spargel Club später Schnauferlclub. - Prinz Friedrich Wilhelm Tassilo Ludwig Hubertus Heinrich von Hanau (St), der spätere 5. Fürst von Hanau, wir als Sohn des in Wiesbaden geborenen unehelichen hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich August von Hanau (St) (36) und seiner geschiedenen und seit dem Vorjahr zweiten Ehefrau Freiherrentochter Gräfin Almasy Hildegard von Zsadany (21) geboren. - In Frankfurt gibt es auf der Zeil 24 die Erste Frankfurter Stehbierhalle  von Georg Duttenhöfer (--). - In Frankfurt wohnt der Adler Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (47) in seiner Villa am Wiesenhüttenplatz 33. - In Frankfurt trifft sich der Verein Deutscher Lokomotivführer im Vereinslokal Ottoeck in der Mainzer Landstrasse  95. - In Frankfurt trifft sich der Rennklub Frankfurt, der Pferderennen veranstaltet, im Kaiserbau am Opernplatz. Vorsitzender ist P H Mumm von Schwarzenstein. Weitere Aufsichtsratsmitglieder sind: C von Lang-Puchhof, Eduard Grunelius, Aug Andrea, Freiherr von Bissing, Ed Fellner, Otto Fellner, W Freyeisen, Fritz Gans, Max B H Goldschmidt, Ludwig Hahn, G Horstmann, F Jordan, C Lauteren, Gustav D Manskopf, W Moessinger, Karl Müller, A Schmieder, C Weinberg, Ernst Wertheimber, F von Willich. Direktion: Alexander Kirchner und Frz Stein. - In Frankfurt ist der Kaufmann Carl Gossi (--) Holzhausenstrasse 54 Verkaufsleiter der Nassovia Fahrradwerke. - In Wiesbaden verkauft Friedrich Becker Kirchgasse 11 Telefonnummer 2100 de Dietrich Motorwagen alias Automobile, dazu übernimmt er die Fahrradrennbahn des Rheinischen Fahrrad Versandhauses Franz Vetterling am Schiersteinerweg 3a alias Schiersteinerstrasse 3 am Kaiser Friedrich Ring. Emil Rahmann Taunusstrasse 24 Telefonnummer 681 verkauft Wartburg Motorwagen. Johann Kroetsch verkauft Motorwagen ohne spezielle Vertretung. - In Darmstadt schließen sich 8 von 14 darmstädter Tennis Clubs zusammen, die die Darmstädter Lawn- Tennisvereinigung als ersten Einzeltennisverband gründen. - In Bad Homburg erhöht sich der Anteil von deutschen Tennisspielern beim Homburger Pokal und der deutschen Meisterschaft, darunter Freiherrensohn Kurt von Lersner (17) und der frankfurter Altmeister Schmidt Knatz. - In Ingelheim kauft Heinrich Opel (27), verheiratet mit der großherzoglichen Ökonomieratstochter Emilie Weber (--), deren Familie das kelsterbacher Hofgut Mönchshof gehört, das Schloss Westerhaus und Hofgut Westerhaus, wo er das Gestüt Westerberg aufbaut, auf dem er Rennpferde züchtet. - Das FAC Mitglied Adolf Isbert (42) gewinnt beim Automobilrennen Berlin Aachen, bei dem 40 Automobile teilnehmen, aber nur 15 ankommen, den 3. Platz bei den Tourenwagen. - In Frankfurt gibt es 415 Pferdedroschken. Adolf Isbert (42) fährt privat ein De Dietrich Bollée Automobil. - In Frankfurt Oberursel wird das Postamt der Deutschen Reichspost Ecke Oberhöchstadter Strasse/Lindenstrasse unter Postmeister Christian Philipps von der Klasse 3 in ein Postamt der Klasse 2 umgewandelt. - In Bad Homburg kauft der amerikanische Unternehmer Giulini (--) das neogotische Wingertsbergschlösschen. - In Frankfurt ist nach vierjähriger Renovierung der Römer renoviert und der neue Römerbalkon am Rathaus angebracht. - In Frankfurt steht vor dem Haus Ecke Fahrgasse 120/Einhornplätzchen eine Litfaßsäule. - In Höchst erhält die Redaktion der höchstser Tageszeitung Kreis-Blatt für den Kreis Höchst sowie die Stadt Höchst am Main die Telefonnummer 19. - In Rheinhessen ist das Heischen alias Fastnachtsbetteln noch eine übliche Tradition, bei der meist arme Arbeiterkinder und Tagelöhnerkinder mit einem Heischlied bei Bauern um Nahrungsmittel betteln, aber meist nur etwa Mehl in kleinen Beutel, ein Hühnerei oder einen Fastnachtskreppel bekommen. - In Wiesbaden gibt es zur Fastnacht alias Karneval eine vom Athletenverein neu gegründete Prinzengarde. - In Wiesbaden tritt erstmals ein Karnevals Prinzenpaar auf, wobei die Prinzessin ein Mann ist. - In Mainz sind die  Lederwerke Mayer, Michel und Deninger mit 1.000 Arbeitern zwischen Josefsstrasse und Goetheschule die größte Fabrik in der mainzer Neustadt. - In Mainz beträgt nach Regierungsangaben der durchschnittliche Arbeitstageslohn  für männliche erwachsene Fabrikarbeiter 2,60 Mark und für weibliche Arbeiterinnen und jugendliche männliche Arbeiter 1,50 Mark. Jugendliche weibliche Arbeiterinnen erhalten 1,00 Mark. 1 Mark entspricht 7,2 Euro (20 22). - In Frankfurt heiratet der rassistische hannoveraner Landtagsmitgliedsohn Alfred Hugenberg (35) seine Cousine 2. Grades, die frankfurter Oberbürgermeistertochter Gertrud Adickes (22). - In Wiesbaden wird der Film Kaiserfesttage in Wiesbaden gedreht. - In Frankfurt hat das Städtische Krankenhaus in der Gartenstrasse 229 als Wartepersonal 52 rotkreuz Schwestern, die der Vaterländische Frauenverein stellt, 25 Wärterinnen und 9 Krankenwärter. - Die in Duisburg geborene Schauspielerin Frederike Kronau (59), die als junge Frau drei Jahre am frankfurter Stadttheater gespielt hat, heiratet als verwitwete hanauedelsheimer Freiherrenehefrau Fürst Rudolf von Lobkowitz (60), den Schwager von Eduard Joseph Philipp von Stadion Thannhausen (++). - In Frankfurt gibt der Maler Prinz Ernst von Sachsen Meiningen (St) (41) seine Wohnung mit seiner morganatischen Ehefrau Baronin Katharina von Saalfeld alias Schriftstellertochter Katharina Jensen (--) und seinen drei Kindern nach zwei Jahren auf und zieht nach München. - Das königliche Hauptsteueramt in Köln genehmigt wieder Verlosungen von Wertgegenständen in der Rheinprovinz, in Teilen von Westfalen und Hessen-Nassau, wodurch Wetten bei Pferderennen und Lotterien wieder erlaubt werden.  - In Mainz werden beim Neubau des Hauses Boppstrasse 25 in der Neustadt neben neugotischen Fassadenelementen auch Jugendstilfensterumrahmungen angebracht. - Die Nassauische Landesbank führt eine dritte Sparbuchvariente Lit C für Mündelgelder ein. - In Wiesbaden gibt es eine Hauptpost und die drei Postfilialen Schützenhofstrasse 3, Wellritzstrasse 53 (20 23 links neben Tedi) und Berliner Hof. - In Wiesbaden führt am Landeshaus der Kaiser Friedrich Ring als Prachtallee und Umleitung zur Lahnstrasse nach Bad Schwalbach nur nach links weiter, da rechts die Eisenbahngleise sind. - In Wiesbaden umrunden. - In Wiesbaden ist das Armen Arbeitshaus in der Mainzer Strasse 148 (20 23 Reifen Müller). Links daneben befindet sich das Elektrizitätswerk, das Strom produziert (20 23 Parkplatz). - In Wiesbaden gibt es den Vorschußverein später Wiesbadener Volksbank am Schillerplatz. - In Neu-Isenburg wird die Postexpedition im Gasthaus Zum Engel aufgelöst und in der Bahnhofstrasse das Kaiserliche Postamt eröffnet. - In Wiesbaden sind am Gebäude Spiegelgasse 11 neue Putten und Stuckornamente über den Fenstern angebracht. - In Mainz Kastel werden auf dem Pionier Übungsplatz am Rhein ein römischer Steinsarg mit Glasbeigaben entdeckt. - In Mainz Kastel wird zur Brückenverteidigung das 2. Nassauische Infanterieregiment Nr 88 in der Reduit stationiert, dessen Stammlokal das Gasthaus Zur Taube wird. - In Bad Soden wird das Gasthaus Nassauer Hof abgerissen, woraufhin die Gemeinde ihre Amtsstuben in der Villa Karlsbad Ecke Brunnenstrasse/Alleestrasse verlegt. - In Bad Soden wird für ein Trinkwassernetz und eine Kanalisation Geld investiert. Dazu wirbt die Kurverwaltung massiv und erfolgreich damit, dass keine Tuberkulosepatienten behandelt werden. - In Georgenborn will die Gemeinde Kurort werden, weshalb man den Bau vom Kurhotel Hohenwald Mainstrasse 7 fördert, aber über den Status eines Ausfluglokals nicht hinauskommt. - In Bad Homburg wird die Strassenbahnlinie Bahnhof späterer Rathausplatz~Kurhaus~Dornholzhausen zur Saalburg verlängert. Auf der Saalburg werden die Besucher mit Willkommenschildern in lateinischer Sprache empfangen. Die Straßenbahn ist dunkel und hat ein helles Dach. - In Kronberg sind die Treppen in der nördliche Hälfte der Vogelgesanggasse völlig abgeschliffen und abgebrochen, und bilden mit den verlegten Steinplatten ein Trümmerfeld. Alle Fachwerkhäuser darin sind verputzt und verdreckt. - Der kasseler Automobilhersteller Alfred Hupfeld stellt sein neues 4 PS Automobil mit Wasserkühlung und elektrischer Zündung Vesuv vor.  

1899 Wetter: Weinrebkrankheiten lassen das Holz absterben. - Baukrise. - In Frankfurt werden die Fussballvereine Fussball Club Kickers 18 99 von Germania Fussballclub Mitgliedern, Fussball Club Victoria 18 99, FSV Frankfurt 18 99 im Nordend und Frankofurtia 18 99 in Bornheim gegründet. - In Wiesbaden werden die Gasthäuser Schwarzer Bock am Kranzplatz und Goldene Kette mit dem Badehaus Zum schwarzen Bock abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, wodurch alle Quellen auf dem Schwarzen Bock Gelände liegen. - In Mainz verkauft das riesige und pompöse Cafe de Paris am Gutenbergplatz alias Theraterplatz Bier der Ersten Pilsner Actien Brauerei. Auf der Ludwigstrasse fahren einspännige Pferdebahnen. Auf dem Theaterplatz steht eine Litfasssäule. - In Bad Homburg wird eine elektrische Strassenbahn eingeweiht. - In Frankfurt werden die Habsburgerallee und Wittelsbacherallee angelegt. - In Frankfurt gibt im Konzerthaus Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18) der Komponist Richard Strauss (35) die Uraufführung seiner symphonischen Dichtung Ein Heldenleben. - In Frankfurt sind rund 1.200 organisierte Maurer ausgesperrt. - In Darmstadt gründet und finanziert der in Darmstadt geborene Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (31) die Darmstädter Künstlerkolonie u.a. mit dem darmstädter Weinhändlersohn und Bildhauer Ludwig Habich (36). - In Königstein lässt sich der Schriftgiessereiweltkonzerninhaber Kommerzienrat Heinrich Karl Ferdinand Gottlob Flinsch (60) die Villa Flinsch Rombergweg 4 als Sommerdomizil erbauen. - In Mainz wird die Vereinsführung des Mainzer Alice Frauenvereins für Krankenpflege nur noch mit Frauen besetzt. - In Lich stirbt der in Pirnitz geborene Fürst Hermann Adolf von Solms Hohensolms Lich (St) (61). - In Mainz kauft die Brauerei Schöfferhof ehemals Brauhaus Zum Korb Martinsstrasse 11 die Brauerei Zum rothen Kopf. - In Mainz wird im Gasthof Zum Birnbaum Birnbaumgasse 5 des Brauhauses Zum Birnbaum von Michael Geier der Birnbaumclub (20 16 Mainzer Carneval Club) gegründet. - In Mainz gibt es 869 Hydranten, 23 Feuermeldestellen und 5.097 Meter Feuerwehrschlauch. - In Bad Homburg unterhält das örtliche Elektrizitätswerk die Strassenbahn. - In Darmstadt wird die Hausbrauerei im Gasthof Erbacher Hof von Gabriel Grohe übernommen und nun Grohe Bier im Erbacher Hof verkauft. - In Frankfurt wird das Hippodrom Ecke Kennedyallee/ Stresemannallee 19 (20 16 Chinesisches Generalkonsulat) als Reithalle, Festsaal und Versammlungssaal genutzt. - In Frankfurt kommt es zu einer schweren Explosion in der Brauerei Henrich am Sachsenhäuser Berg. - In Frankfurt wird der Fussballverein FSV von 16 Jugendlichen gegründet, die im Prüfling Fussball spielen und die in der Gastwirtschaft Schüttel-Karl Ecke Friedberger Landstrasse/Glauburgstrasse ihre Versammlungen abhalten. - In Frankfurt sind 1.484 Lichtstromzähler und 296 Kraftstromzähler eingebaut. - In Frankfurt wird der Club Erster Automobil-Klub Frankfurt später Frankfurter Automobil Club später AvD im Hotelrestaurant Kaiserhof Westseite Goetheplatz (20 16 Nespresso Boutique Goetheplatz 5-7 neben Vapiano) von 16 Automobilisten, darunter dem in Wiesbaden geborenen Chemiker und Fahrzeuggutachter Adolf Isbert (41) gegründet. - In Frankfurt kostet eine Postkarte nach Darmstadt 5 Pfennig. - In Frankfurt ist der Privatarzt JGA Knoblauch Sachsnlager 12 Spezialist für die Sexualkrankheit Syphilis und Hautkrankheiten. - In Frankfurt gibt es im Oederweg 7 eine im Ausland approbierte Ärztin Dr Elisabeth Winterhalter. - In Frankfurt gibt es an bayrischen Bierlocalen: Zur Alemannia, Schillerplatz 4/6, Cafe Bauer Schillerstrasse 2/4 Thomas Bauer u Co, Culmbacher Hof Zeil 46 EJ Dasch, Ditzel Großer Kornmarkt 14, Kreuzer Große Bockenheimer Strasse 4/10 Zeil 46, Zur Rosenau Reuterweg 8, Zur Pfungstädter Bierhalle, Große Bockenheimer Strasse 29, Kaiserhof Goetheplatz 5, Zum Lindenfels Fahrgasse 128 später Strassenstück zur Staufenmauer (20 23). - In Frankfurt Bornheim wird die Apfelwein Heckenwirtschaft Zur Eulenburg in der Eulengasse 46 (2012 geschlossen) auf drei Fachwerketagen ausgebaut. - In Frankfurt verkauft der Hoflieferant des Königs von Sachsen und Weingutsbesitzer im Rheingau La Roche und Allinger vormals Joh Jacob Burck mit der Telefonnummer 934 die Flasche 18 95er Hattenheimer aus eigenen Weinbergen zu 1 Mark 35 Pfennig und empfiehlt Wein in Fässern erst nach 8 Tagen in kühlen Räumen in sorgfältigst gereinigte Flaschen mit neuen Korken abzufüllen. Dazu wird geraten: Rothweine sind in einem warmen und Weissweine dagegen in einem kühlen Raume liegend aufzubewahren. - In Offenbach beginnt der italienische Fechtmeister Arturo Gazzera (29) seine Arbeit beim Fechtclub Offenbach, wonach in Frankfurt und ganz Deutschland italienische Fechtmeister eingestellt werden. - In Frankfurt Sachsenhausen führt die Souchayschule Parallelklassen für Mädchen ein. - In Mainz eröffnet die Stadt auf der Ingelheimer Aue ein Drehstromkraftwerk. - In Frankfurt unterhält die homosexuelle Gynäkologin Elisabeth Winterhalter (43), die mit der homosexuellen frankfurter Malerin Ottilie Roederstein (40) zusammenwohnt, ebenfalls ein sexuelles Verhältnis mit deren Malschülerin Mathilde Battenberg (21), Jahnstrasse 20, obwohl sie gleichzeitig auch deren Bruder Ugi Battenberg (20) Jahnstrasse 20 unterrichtet. - In Frankfurt nimmt die in Frankfurt geborene Katharina Burkhart alias Ines Keil Folville (14) auf ihrem Hochrad im Palmengarten an einem Radrennen teil. - In Wiesbaden hat die Maschinenfabrik Wiesbaden Philippi und Kalkbrenner die Telefonnummer 758 aber auch eine Stadt und Bezirks Telefonnummer 386. Man produziert für Staatsbehörden, Armee, Marine und königliche und fürstliche Hofhaltungen. - In Frankfurt gibt es das Cafe Hohenzollern. Der Ober serviert im Frack. - In Wiesbaden kommt eine Wegepolizeiverordnung für Fuhrwerke heraus. - In Frankfurt beginnt der in Metz geborene Freiherrensohn Moritz von Bissing (13) auf den neuen Tennisplätzen im Palmengarten zu spielen. - In Frankfurt startet eine Automobil Fernfahrt nach Köln, die der mannheimer Benzwagenfahrer Fritz Held (32) mit seinem Fahrmeister alias Techniker von der Firma Benz und Co., Thum als Beifahrer gewinnt. - In Frankfurt wird der frankfurter Fussballverein FFC Victoria 99 später Eintracht Frankfurt in der Gaststätte Friedrichshof in der Hohenzollernstrasse alias Düsseldorfer Strasse 14 von 15 Abtrünnigen des Frankfurter Fussballvereins Fussball Club Germania 18 94 rund um Albert Pohlenk gegründet, wobei der Vater des Mitbegründers und Gastwirts Emil Müller den Ball stiftet. Der frankfurter Uhrmacher Albert Pohlenk (--) Eckenheimer Landstrasse 57b ist federführend.. Gespielt wird auf der Hundswiese zwischen Hansaallee 112 und Eschersheimer Landstrasse 181. Die Mannschaft spielt in roten Hemden und schwarzen Hosen erstmals gegen den 1. Bockenheimer Fussball Club 18 99, wobei man 4 : 1 gewinnt und 15 weitere Fussballspiele gegen  ua frankfurter, hanauer und mannheimer Mannschaften. Vereinslokal ist das Gasthaus Schlesinger Eck Große Gallusstrasse 2a (20 18 rechts neben der Ausfahrt der Tiefgarage). - In Wiesbaden entsteht auf Initiative des Turnlehrers Fritz Sauer in der Wiesbadener Turngesellschaft eine Fussballriege. - In Wiesbaden kauft der frankfurter Wagenbauer und Hoflieferant des Großherzogs von Hessen und des Fürsten von Montenegro Georg Kruck (34) die Wagenbaufirma Beisswenger in der Schiersteiner Strasse 21b. - In Mainz wird ein Elektrizitätskraftwerk zur Stromversorgung in Betrieb genommen. - In Frankfurt gibt es die Frankfurter Waldbahn Station Oberforsthaus. - In Frankfurt nutzt die Frankfurter Brauhaus eGmbH mit der Telefonnummer 640 Kraftfahrautomobile alias Lastkraftwagen. - In Wiesbaden findet im Kurpark auf der Blumenwiese das Erste Internationale Tennis Tournier statt. - In Wiesbaden wird minderwertiger Cacao mit Vanillearoma verbessert angeboten, wovor die amsterdamer Cacao Lieferanten Gebrüder Croote warnen und gleichzeitig für Qualität werben. - In Mainz tagt der 14. Congress der Allgemeine Radfahrer Union Deutscher Touren Club. Es gibt einen mainzer Consul des Vereins. - In Rüsselsheim bringt Opel nach dem Kauf der Anhaltischen Motorwagenfabrik des Dessauers Friedrich Lutzmann (40) ein erstes Opel Automobil, den Opel Patent Motorwagen System Lutzmann, nur 25 km/h schnell und mit 3,5 PS wesentlich langsamer sls ihre Fahrräder, heraus und beginnt die Serienproduktion von Automobilen, die aber zunächst unlukrativ ist, weil man im ersten Jahr nur 11 Fahrzeuge verkaufen kann. Friedrich Lutzmann (40) wird Direktor der Opel Automobilproduktion und stellt auf der Internationalen Motorwagen Ausstellung in Berlin seine Konstruktionen vor. Erste Auslandsvertretung wird die österreichische des ehemaligen rüsselsheimer opel Arbeiters und Radrennfahrers Otto Bleyschlag (30) in Wien. - In Frankfurt wird in der Lange Strasse 16 ein Lehrlingsheim für 16 Waisenjungen eröffnet. - In Kelsterbach wird die Süddeutsche Waggonfabrik AG an der Rüsselsheimer Strasse gegründet, die für die Hedschasbahn und die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft Waggons herstellt. - In Darmstadt ist mit 189 über das städtische Gasnetz betriebenen Gasmotoren mit gesamt 815 PS ein Maximum erreicht. Es folgt ein rascher dramatischer Rückgang. - In Frankfurt tritt im Variete Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache die australische Cancan Tänzerin Saharet (20) auf. - In Darmstadt hat das Gasthaus Gaststätte zur Turngesellschaft neben dem Saal auch eine eigene Turnhalle mit Balustrade, wo auf dem Reck, Barren und Pferd geturnt und Kraftsport betrieben wird - In Frankfurt übernimt Gottlob Beilharz (33) das Mode und Textilwaren Kaufhaus Schneider Große Bockenheimer Strasse 9 mit dem neuen Geschäftsprinzip von Festpreisen ohne Rabatte und ohne das übliche Feilschen und zieht in das Minerva Haus Zeil 114 wo auch Unterwäsche verkauft wird. Das Kaufhaus Schneider eröffnet im ehemaligen hessensdarmstädter Stadtschloss Darmstädter Hof auf der Zeil. - In Wiesbaden herrschen laut dem liberalen wiesbadener Stadtverordneten Viktor von Eck mißlichen Zustände in bezug auf die Spielbank und Prostitution alias Sexarbeit. - In Mainz startet eine Fernfahrt mit Automobilen alias Motorwagen nach Koblenz und zurück, die Baron de Dietrich gewinnt. - In Mainz gewinnt der lothringer Eugene de Dietrich auf seinem 20 PS De Dietrich das Automobilrennen Mainz Bingen Koblenz und zurück. - In Wiesbaden Biebrich wird die Thonwerk Biebrich AG an den Schamottsteinhersteller Stettiner Chamottefabrik AG vormals Didier verkauft. - In Wiesbaden wird eine Kolonial Ausstellung im Paulinenschlösschen veranstaltet. - In Frankfurt übernachten die belgische Königstochter und österreichische Kronprinzenwitwe Kronprinzessin Stephanie von Sachsen Coburg und Gotha (St) (33) Stephanie von Habsburg Lothringen und ihre Tochter, die österreichische Kronprinzentochter und Erzherzogin Prinzessin Elisabeth Marie von Habsburg Lothringen (St) (16) im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17. Stephanie von Sachsen Coburg und Gotha (St) (33) ist von ihrem Gatten mit der Sexualkrankheit Syphilis angesteckt worden und konnte keine Kinder mehr bekommen, und dadurch auch keinen Thronfolger. - Die Volksbank Vortaunus wird gegründet. - In Wiesbaden ist das Cigarren Special Haus Voll Taunustrasse 5 ein Tabakwarenladen ersten Ranges und es verkauft handgedrehte Zigarren aus ostindischem und westindischem Tabak für 6, 8 oder 10 Pfennig, die man teilen kann, ohne dass sie kaputt gehen als Morgs Divideros. - In Wiesbaden wird in der Schwalbacher Strasse eine junge Frau von vier jungen Männern sexuell belästigt, deren Verlobter aus dem Laden zurückkommt und in einem Handgemenge sein Taschenmesser zieht und zwei der Angreifer Schnittwunden beibringt. - In Mainz versteigert der mainzer Gerichtsvollzieher Salm ein erst eine Saison lang betriebenes Jahrmarkts Karussel Typ Schwankende Krinoline auf dem Lagerplatz am Rondell Biebricher Strasse öffentlich und gegen Barzahlung. - In Wiesbaden wird in der Stiftstrasse 16 das Wirtshaus Hebinger in ein Theater, das Theater Reichshallentheater, ein Haus Ersten Ranges umgebaut. - In Frankfurt lässt der EFSC Schwimmclub bei Wettkämpfen den Abstoß zu. - In Wiesbaden gibt die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt im ersten Jahrgang amtliche Anzeigen wie ua den Fahrplan der drei Bahnhöfe, der elektrischen Strassenbahn Bahnhöfe und der Postpreise heraus. - In Frankfurt beginnt der jüdische in Nieder-Ingelheim geborene frankfurter Bankierssohn Freiherr Carlo von Erlanger (27) für die Senckenberg Naturforschende Gesellschaft zu arbeiten und startet mit seinem jüdischen berliner Kollegen Oscar Neumann eine Afrika Expedition in den englischen Kolonialgebieten. - In Frankfurt klagt der Rentner Jacob Börne vergeblich die Gründung des ersten Frankfurter Auto Taxiunternehmens Börne mit Kraftdroschken ein, wobei der frankfurter königlich preußische Polizeipräsident Freiherr Wilhelm von Müffling (60) besonders automobilfeindlich eingestellt ist. - In Mainz gibt die Stadt die Müllentsorgung durch eine Kompostfabrik, die für Stadtreinigung, Latrinenabfuhr, Strassen- und Kanalreinigung, Abfuhr von Unrat, Eis und Schnee und nur bedingt funktioniert auf und übernimmt die Aufgaben selbst. - In Wiesbaden sind 143 Menschen von der Stadt mit der Strassenreinigung beschäftigt, wofür sie ua 13 einspännige Kehrichtwagen, 3 Pferdekehrmaschinen, 6 hölzerne Schneepflüge, 7 Turbinenwassersprengwagen, 13 Brausesprengwagen und einen Magirus Schlauchwagen zu Handgeräten nutzen. - In Königstein wird der aus Amerika zurückgekehrte Goldrauschmillionärssohn Schriftsteller Frank Wedekind (35) wegen Majestätsbeleidigung bzw des Kritik am Kaiser wegen dessen Palästinareise in Festungshaft gehalten. - In Frankfurt hat der Automobilhersteller Adler eine eigene Karosserieabteilung um die Kosten zu sparen. - Der katholischkomvertierte Fürst Karl von Isenburg Birstein (St) (60) stirbt. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, stellt die Farbwerke Aktiengesellschaft Theerfarbenfabrik Meister, Lucius und Brüning von Dampfkraft auf Elektrizität bzw Strom um, der von 24 Elektromotoren mit 74 PS produziert wird. - In Wiesbaden gehören das Parkhotel  alias Hotel du Parc Wilhelmstrasse 28 und das angrenzende Hotel Bristol Wilhelmstrasse 30 dem Hotelier Adolf Neuendorff. - In Wiesbaden hat die städtische Feuerwehr 54 Feuermeldestellen, hauptsächlich an besonderen Institutionen in den 4 Stadtbezirken, bei denen jeweils nur eine zuständige Person und alle Gendarmen einen Schlüssel haben um Feueralarm auszulösen.  - In Wiesbaden öffnet der american dentist Charles Mueller (--) in der Taunusstrasse 5 seine Praxis. Während der Badesaison arbeitet er auch in seiner Filial-Praxis in Bad Schwalbach. Er bietet künstliche Zähne, Brücken und Plomben ohne Gaumenplatten in Porzellan und Emaille Ausführung an und preist seine Goldplomben als Spezialität an. - In Wiesbaden produziert die Kronen Brauerei AG Telefonnummer 14 helles Lagerbier Wiener Brauart und dunkles Lagerbier Münchner Art in Halbliterflaschen mit Porzellanverschluss an. Davon gibt es auch 3 Liter Tischfässchen. - In Wiesbaden gibt es die Brauerei Walkmühle, die helles und dunkles Bier herstellt, das man entweder direkt in der Brauerei oder in der Flaschenbiergrosshandlung Trog Aarstrasse 11 kaufen kann, wobei 20 Halbliterflaschen 4 Mark 20 Pfennig kosten. - In Mainz bietet der Grosshändler und Direktimporteur Georg Reichardt Markt 27 neben Südfrüchten wie Citronen, Orangen, Mandarinen, Datteln, Feigen, Cocosnüsse, Rosinen, Mandeln, Paranüsse und Haselnüsse an auch ein amerikanisches Leuchtöl aus Pennsylvania für Petroleumlampen, das damit beworben wird, dass es patentiert nicht explosionfähig ist. - In Wiesbaden gibt es die Metallkapsel und Staniol Fabrik Georg Pfaff, die Metallverschlüsse wie Kronkorken für Flaschen aber auch Metalldöschen herstellt. - In Wiesbaden erteilt die königliche Tänzerin aD Lina Heill in der Kellerstrasse 1 im zweiten Stock Tanzunterricht in allen modernen Tänzen. - In Wiesbaden bietet die Installationsfirma Dofflein Friedrichstrasse 43 sowohl Gasbeleuchtungsanlagen als auch den Austausch zu Elektrobeleuchtung, Gasherde, Kaltwasserleitungen, Warmwasserinstallation für Badewannen und Waterclosets aller Systeme alias Toiletten an. - In Wiesbaden druckt die Druckerei Schnabel Schwalbacher Strasse 12 als Nachfolger der Druckerei Gustav Weiser den 30. Jahrgang der Zeitschrift Neues Unterhaltungsblatt. - In Wiesbaden wirbt die Weinkellerei Simon Rheinstrasse 35 Telefonnummer 20 damit, dass sie ihre teils auch selbst gekelterten Weine .... unter ... der Marktkirche am Markt 4 lagert. - In Wiesbaden produziert die Telegrafen und Blitzableiterfabrik Koniecki in der Nerostrasse 22 neben Telegrafen auch Hausrohrtelefone und Sprachrohrsysteme. - In Wiesbaden hat die erste wiesbadener Musikschule, das private Freudenberg Conservatorium für Musik in der Rheinstrasse 54 noch eine Filiale in der Luisenstrasse 4. - In Wiesbaden bezahlt man bei einem Jahreseinkommen von 1.000 Mark 3 Mark Einkommensteuer oder Staatssteuer, bei 5.000 Mark 118 Mark, bei 10.000 Mark 309 Mark und bei 100.000 Mark 2.000 Mark, wobei die Steuerpflicht bei 900 Mark beginnt. - In Wiesbaden müssen laut Polizeiordnung an Automobilen alias Selbstfahrer an der linken Seite der Wohnort, Vorname und Familienname oder die Firma in grossen Buchstaben lesbar sein und ein Automobil darf außerhalb von Ortschaften nicht schneller als 36 km/h fahren. Innerorts dürfen Pferde nur mit Trabgeschwindigkeit überholt werden. - In Wiesbaden ist laut Polizeiordnung das Fahrradfahren zwischen 07:00 Uhr und 22:00 Uhr auf folgenden Strassen und Plätzen verboten: Langgasse, Kranzplatz, Kochbrunnenplatz, Webergasse, Burgstrasse, Goldgasse, Metzgergasse, Marktstrasse, Hochstätte, kleine Schwalbacher, Faulbrunnenstrasse, kleine Kirchgasse, Ellenbogengasse und Luisenplatz. Trottoirs, Bankette, Promenadenwege sind grundsätzlich verboten, auch wenn Fussgänger sie führen. Anlagen, Reitwege, Colonnaden und die Wilhelmstrasse sind grundsätzlich verboten. Die gefährlich abschüssigen Strassen zur Taunusstrasse sind bergab verboten. Weil der Platz vor dem wiesbadener Kurhaus als Übungsstätte von Radfahrern missbraucht wird, ist dort nur das Vorbeifahren erlaubt. - In Mainz werden die Bediensteten der Reichsbahn dazu gezwungen die Uniformen der eigentlich schon zwei Jahre zuvor verstaatlichten Hessische Ludwigs Eisenbahn abzulegen und Reichsbahnuniformen zu tragen. - Der in Schlesien geborene preußische Politiker Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey Victor II Amadeus von Hohenlohe Ratibor Corvey (St) (52) wird Präsident des in Berlin neu gegründeten Deutschen Automobil Club DAC später AvD. - In Mainz stellt die Zuckerwarenfabrik Goebel Pralinen industriell her, wobei die Paralinen von Förderbändern in Zucker und Schokoglasur fallen und Teig in den Ofen fährt. - In Frankfurt wandert die seit 48 Jahren bestehende Firma Lohmann von Julius Lüscher, die Klebstoffe herstellt, nach Neuwied ab. - In Frankfurt hat die Fahrradhandlung Häusler im grossen Hirschgraben 11 ein eigenes Velodrom in der Kronprinzenstrasse 2. - In Frankfurt Bornheim ist die Firma Kirchhoff unter Geschäftsführer Carl Gossi als Nassovia Fahrradwerke in der Petterweilstrasse 4 Telefonnummer 154. - In Wiesbaden verkauft das Fahrradgeschäft Carl Stoll Wilhelmstrasse 4 elegante dresdner Naumann Fahrräder, auf denen man im eigenen 3.500 qm grossen Velodrom an der Dampfbahnhaltestelle Adolfshöhe (20 22 Henkell) in der Biebricherstrasse, wo es Ankleideräume und Toilettenräume gibt, Fahrunterricht gibt. - In Wiesbaden verkauft der Schlosser Johann Kroetsch (--) in der Kellerstrasse 12 Telefonnumer 606 und der Kaufmann Albert Otto in der Taunusstrasse 24 Telefonnummer 681 Motorwagen alias Automobile, Motorräder und Fahrräder. - In Frankfurt greift der brünftige Berberlöwe Romeo den Schwager des Zirkusdirektors Albert Schumann (41), den gerade aus Äthiopien mit 21 neuen Löwen zurückgekehrten Raubtierdompteur Julius Seeth (--) an, der ihn gerade noch mit einem Schemel abwehren und aus der Arena flüchten kann, wonach er hinter der Bühne erschossen wird und danach am Ausgang ausgestellt wird. - In Frankfurt wird für den Zoo eine Giraffe gekauft, wobei man sich wundert, dass diese am Leben bleibt, obwohl ihre Artgenossen in Gefangenschaft üblicherweise nach einigen Wochen sterben. - In Frankfurt Sachsenhausen wird das Königliche Institut für experimentelle Therapie in der Sandhofstraße 44 mit dem angereisten jüdischen Mediziner Direktor Paul Ehrlich (45) eröffnet, das für die amtliche Prüfung von Heilseren und Bakteriologie zuständig ist und der mit seiner Frau, der Textilindusstriellentochter Hedwig Pinkus (35), in die Westendstrasse 62 zieht. Er ist Fachmann für Diagnostik mithilfe von Farbstoffen. - In Frankfurt beginnt der Städel Museum Verein ewige Mitgliedschaften für 5.000 Mark zu verkaufen, wobei der aus Ingelheim stammende jüdische Röhren und Roheisenhändler Ferdinand Hirsch (56) verheiratet mit der offenbacher Lederfabrikantentochter Anna Meyer (49) Westendstrasse 52 beginnt. Der Musiksammler Paul Hirsch (18) ist sein Sohn. Die Familie wohnt in ihrer Villa Neue Mainer Strasse 57 mit eigenem Konzertsaal in der Bibliothek. - In Mainz ist der Weingroßhändler Friedrich Feldheim (--) österreichischer k&k Hoflieferant. - In Wiesbaden wechselt der Andreasmarkt ins Westend. - In Mainz wird in der Frauenlobstrasse 26 die Polizeiwache und Feuerwache für den 5. Bezirk erbaut. - In Mainz wird die Brauerei Zum rothen Kopf der Gebrüder Gebürsch in der Fischergasse 5 von der Hofbierbrauerei Schöfferhof übernommen. - In Mainz liefert die Rheinische Actien Brauerei Weisenau wegen Trinkwassermangels weiter aus ihrem privaten Wasserwerk und ihrem neuen Hochbehälter auf der Hechtsheimer Höhe Trinkwasser, wodurch sie die Hälfte des mainzer Trinkwassers liefert. - 1 Mark entspricht 7,2 Euro (20 22). - In Frankfurt übernimmt der jüdische frankfurter Bankier Charles Hallgarten (61) den Vorsitz im neugegründeten Frankfurter Asylverein, der Obdachlosen einen Platz zum Schlafen bietet.- In Schlangenbad gibt es eine gußeiserne und gläserne Kaffeehalle an der Ostseite des Hotel Kaiserhof später Rathaus. - In Wiesbaden schickt das evangelische Diakonissen Mutterhaus Paulinenstiftung ihre Diakonisse Christine Scholl (--) nach Bierstadt, wo sie privat untergebracht wird und Krankenpflege betreibt und wenige Monate später zwei Diakonissen auch nach Bad Homburg. - In Frankfurt Bornheim wird die Taubstummenanstalt in der Gabelsberger Strasse eröffnet. - In Bad Homburg wird die Strassenbahnlinie Bahnhof späterer Rathausplatz~Kurhaus~Markt~Höhestrasse~Dornholzhausen~Gotisches Haus und die Strassenbahnlinie Rondell später Europakreisel~Bahnhof später Rathausplatz~Kurhaus~Markt~Höhestrasse~Kirdorf alias Bachstrasse eröffnet. - In Bad Vilbel, wo bisher das Trinkwasser aus 5 öffentlichen Brunnen und Brauchwasser aus der Nidda oder kleineren Bächen geschöft wird, beginnt man ein eigenes zentrales Trinkwasserversorgungsnetz zu erbauen. - In Frankfurt werden im Palmengarten Lawn Tennis Wettspiele veranstaltet. - In Bad Homburg besucht Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (40) mit seiner Frau die Saalburg. - In Hanau eröffnet der jüdische Warenhauskettenbesitzer Hermann Wronker (32) ein Warenhaus. - In Darmstadt lässt sich Kabinettsrat Gustav Römheld (38) vom im Oppenheim geborenen Reichstagsgebäudeerbauer und Architekt Paul_Wallot (58) sein Wohnhaus auf der Mathildenhöhe im Alexandraweg 14.

1898 In Frankfurt befindet sich die Hauptpost auf der Zeil 110 (20 17 MyZeil). Das Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Strasse ist das Cafe und Hotel Milani, (20 16 Kaufhof) der ehemalige Weidenhof, vor dem ein Uhrtürmchen steht. - In Frankfurt Niederrad baut der jüdische und seit 18 Jahren evangelisch getaufte frankfurter Cassella Teilhaber Carl von Weinberg (37) die Villa Waldfried mit 100 Zimmern im englischen Landhausstil für seine englische Ehefrau Ethel Mary Villers Forbes (32), die dort mit der Sammlung von über 700 Kunstgegenständen beginnt. - Der in Niederwalluf unstandesgmäss geborene polnische Balletttänzerinnensohn und saynwittgensteiner Erbprinzensohn Franz Egenieff (24) heiratet die Nichte des in Mainz Kastel geborenen und emigrierten amerikanischen Bierbrauermultimillionärs Adolphus Busch (60) Paula Busch (22). Sein ebenfalls unstandesgemäss geborener Bruder Wilhelm von Kleydorff (27) ist mit der Industriellentochter Lilli Benckiser (22) verheiratet. - In Frankfurt gibt es noch Ösen für die Sperrkette an den Häusern der Fahrgasse ua an der Ecke Fahrgasse/Grosse Fischergasse alias Haus Stadt Offenbach. - In Rüsselsheim beschließt die Nähmaschinenproduzentenwitwe Sophie Opel (58) Automobile zu bauen, obwohl ihr verstorbener Mann von Automobilen nichts gehalten hat. - In Frankfurt baut der Adler Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (45) in der Höchsterstrasse 17 alias Kleyerstrasse die erste deutsche Schreibmaschine, die Adler Empire. - In Frankfurt wird am Mainufer am Nizza mit der Pontonanlage die Schwimmanstalt Mosler, die größte deutsche Flussbadeanlage, die im Frühjahr aufgebaut und im Herbst abgebaut wird, eröffnet, in der man schwimmen, aber auch Rollschuh fahren und Tennis spielen kann. - In Darmstadt ist der darmstädter Weinhändlersohn und Bildhauer Ludwig Habich (35) Mitbegründer der Freien Vereinigung Darmstäder Künstler. - In Wiesbaden produziert Linde riesige Eismaschinen für Brauereien. - In Frankfurt ist der Bürgerverein an der Ecke Große Eschenheimer Strasse/Stiftstrasse (2002 Rundschauhaus). - In Frankfurt eröffnet am Nizza die saisonale Schwimmanstalt Mosler auf Pontons als größte Deutschlands. - In Frankfurt wird unter dem Schillerplatz alias Hauptwache eine große, unterirdische Transformatorenstation für den elektrischen Strom für die Strassenbahn und die Strassenbeleuchtung und unter dem Wartehäuschen auf der Westseite eine unterirdische Toilettenanlage gebaut. - In Frankfurt wird der Gasthof Pariser Hof am Schillerplatz an der Hauptwache 7 (20 16 Maredo) abgerissen und ein Neurenaissance Geschäftshaus mit Grand Bazar Bristol eröffnet. Das französische Wort bazarder heißt verscherbeln. - In Wiesbaden wird die Grafentochter Olga Katharina Adda von Merenberg (St) als Tochter des morganatischen nassauer Prinzensohnes Graf Georg von Merenberg (St) (27) geboren. - In Mainz ist das Hotel Thomae's Continental Hotel in der Bahnhofstrasse 15. - In Frankfurt ist die Polizeistation hinter dem Römer (20 16 Weistseite des Platzes Fried Lübbecke Anlage). In Frankfurt ist das Stadtarchiv im der ehemaligen Stadtwaage (20 16 Metropol Kaffeehaus am Dom Weckmarkt 15). - In Mainz wird der in Polen geborene Baron Paul von Collas (57) Gouverneur von Mainz. - In Frankfurt tritt im umgebauten Variete Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache die französischen Operetten Diva Gabriele Mealy alias Juliette Méaly (31) auf. - In Mainz veranstaltet der Mainzer Carneval Verein nur Konzerte und Bälle. - In Frankfurt haben die Häuser Zum Frauenstein und Zum Salzhaus giebelhohe Brandmauern. - In Frankfurt wird die morganatische Freiherrentochter Lucy von Kleydorff (St) als Tochter des morganatischen sayn wittgenstein berleburger Prinzensohnes Freiherr Ludwig von Kleydorff (St) und der Bürgerlichen Erna Kühls (--) geboren. - In Wiesbaden tauft bei einem Lausbubenstreich ein evangelischer Junge ein jüdisches Kind zum katholischen Glauben und der katholische wiesbadener Prälat Keller erklärt die Taufe für rechtsgültig, woraufhin die jüdische Allgemeine Zeitung des Judentums ironisch fragt, ob der Junge auch Taufscheine ausstellen darf. - Grafensohn Otto von Solms Laubach (St) (38) heiratet Prinzessin Emma von Isenburg Büdingen (St) (28). - In Frankfurt prangert die Tageszeitung Frankfurter Zeitung die Sittenlosigkeit und das Mätressentum an. - In Frankfurt sitzen 10 % aller registrierten Prostituierten alias Sexarbeiterinnen im Arbeitshaus. - In Frankfurt fährt die elektrische Strassenbahn nach Bornheim. - In Flörsheim gründet Roland Risse (--) eine Photochemische Fabrik beim Mainturm. - In Mainz kommt die erste Ausgabe des humoristischen Wochenblatts Mainzer Witz-Raketen heraus. Das 10 Pfennig teure Blatt wird von August Walter in der Quintinsstrasse 11 gedruckt und von Redakteur Josef Günther mit der Telefonnummer 332 gestaltet. Auf Seite zwei beginnt ein ganzseitiger, bebilderter Judenwitz über den selbstverliebten Schönen Isidor Mosche in Frack und Zylinder von G Hauser. - In Darmstadt Weiterstadt Braunshardt kauft Ernst von Hohmeyer (--) das Schloss Braunhard. - In Wiesbaden wird eine öffentliche Caritasversammlung abgehalten, auf der der düsseldorfer Landrat Brandes über Prostitution alias Sexarbeit und die Folgen für die Frauen referiert. - In Wiesbaden stirbt der in Kupferberg geborene katholische Schlosshauptmann, Kammerherr, Weingutbesitzer und Abgeordnete Graf Hugo Julius Matuschka von Greiffenklau (St) (76) als Mitglied des preußischen Herrenhauses. - In Frankfurt wird die Lawn-Tennisvereinigung Palmengarten gegründet. - In Wiesbaden veröffentlicht der Verleger Kirchgasse 45 (20 17 Karstadt) und Mundartdichter Franz Bossong (26) in seiner Satirezeitung Wäsch-Bütt karnevalistische Beiträge. - In Frankfurt stellt Heinrich Kleyer (45) ein Benzin Motor Dreirad vor. - In Bad Homburg gibt es 2 Brauereien. Eine davon die Actien Brauerei Homburg Höhestrasse 20. - Der in Frankfurt geborene Radrennfahrer Franz Verheyen (21) wird Deutscher Meister und Europameister im Radrennfahren, was er im Folgejahr wiederholen kann. - In Darmstadt wird der Kochverein Darmstadt und in Wiesbaden der Verein Club der Köche Wiesbaden gegründet. Beide Vereine dienen hauptsächlich zur kostenlosen Stellenvermittlung. In Frankfurt unterrichtet die Malerin Ottilie Roederstein (39), die mit ihrer homosexuellen Lebensgefährtin Elisabeth Winterhalter (42) in Frankfurt wohnt, den in Alzey geborenen frankfurter Lehrersohn und Städelschüler Ugi Battenberg (19) Jahnstrasse 20 nach dessen Militärdienst. Ottilie Roederstein (39), unterrichtet bereits seine Schwester Mathilde Battenberg (20), Jahnstrasse 20, die in Elisabeth Winterhalter (42) verliebt ist. - In Frankfurt Niederrad gibt es das Café Milani, das Restaurant Oberforsthaus und die Villa Manskopf. - In Frankfurt ist die Erste Frankfurter Bratwurst- und Konserven Fabrik Stroh und Co in der Rhön-Str 23. Es gibt 5 Wurstfabriken. - In Frankfurt wirbt die jüdische Firma Otto Herz Schuhe Roßmarkt 8 mit ihrem großen frankfurter Filialnetz. - Die in Frankfurt aus Wilhelm Lahmeyer und Co. und der Actiengesellschaft für Bau und Betrieb elektrischer Anlagen fusionierte Elektrizitäts AG alias EAG gründet wegen ihres großen wirtschaftlichen Erfolges den Energiekonzern RWE. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene radrennsportbegeisterte Agrarchemiefabrikantensohn Paul Albert (17) gewinnt das Radrennen Großer Preis von Deutschland auf dem Kurfürstendamm, die Meisterschaft von Hannover, die englische Meisterschaft und die Sprint Weltmeisterschaft der Amateure über 2.000 m in Wien. - In Frankfurt haben die Adlerwerke vormals Heinrich Kleyer ihre Fabrik und das Hauptbüro in der Höchsterstrasse 17. Lagerräume, Verkaufshaus und Fahrsaal sind in der Gutleutstrasse 9. Das Veldorom ist in der Gutleutstrasse 29. - In Frankfurt hat Philipp Holzmann sein Hauptbüro am Untermainkai 70 (20 18 IG Metall). - In Frankfurt kann der Fahrradrennfahrer August Lehr (27) trotz 260 Siegen nicht vom Radsport leben und beendet seine Karriere. - In Wiesbaden findet der Andreasmarkt auf der Rheinstrasse statt. - In Frankfurt Sindlingen wird der Fahrradverein Radfahr-Club Germania im Gasthaus Mainzer Hof gegründet. - In Wiesbaden gibt es eine 333 Meter lange Radrennbahn mit Zementbelag in der Blumenwiese, auf der Fliegerrennen veranstaltet werden. - In Wiesbaden ist das Restaurant Bahnholz Idsteiner Strasse 111 ein beliebtes eingeschossiges Ausflugslokal mit großem Biergarten. - In Frankfurt wird die Frankfurter Lawn-Tennis Vereinigung gegründet. - In Frankfurt eröffnet der Juwelier Gerhardt am Roßmarkt 11. - In Frankfurt spricht der in Wiesbaden lebende Konteradmiral aD Reinhold von Werner (73) vor dem Alldeutschen Verband in der christlichen Freimaurerloge Karl zum aufgehenden Lichte.am Mozartplatz über die Flottenfrage. - In Darmstadt gründet der darmstädter Maler Professor Adolf Beyer (28) die Freie Vereinigung Darmstädter Künstler. - In Wiesbaden erlassen die Stadtverordneten das Ortsstatut zur Bekämpfung der der Gewerbsunzucht nachgehenden Frauenzimmer, wodurch Prostitution alias Sexarbeit in unmittelbarer Umgebung von Schulen, Kirchen, Bahnhöfen und Kasernen bei Strafe der Einweisung in das Arbeitshaus verboten wird und wobei Prostituierte Buch über ihre Freier führen und sich jeden Samstag im Krankenhauskeller untersuchen lassen müssen. Aggressive Strassenprostitution findet am Kurpark, am Warmen Damm, in der Wilhelmstrasse, in den Landhausvierteln, in der Wellritzstrasse, der Langgasse und in der Oberen Webergasse statt. - In Wiesbaden ist das Hotel Neroberg der Gebrüder Krell mit Restaurant und Weinhandlung ein Luxushotel. - In Hofheim lässt sich der Obstgärtner Richard Zorn (38), der sogar Erdbeeren anbaut, Wellpapperinge für die Abwehr des Obstbaumschädlings Apfelwickler patentieren, was bis Sankt Petersburg in den Zeitungen steht. - In Frankfurt Bornheim wird der Karnevalsverein Neuer Frankfurter Dilettanten Club gegründet. - In Wiesbaden ist das Hotel Rose am Kranzplatz (20 20 Palasthotel) 15 Meter direkt gegenüber dem Eingang des Hotel Engel. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Mahlau's Frankfurter Adressbuch. - In Frankfurt behauptet der Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (46) in seinem Werbekatalog fälschlicherweise die erste Spezialfabrik für Fahrräder mit der größsten Verbreitung und der höchsten Qualität zu sein und vertreibt sein Modell Jugend, das es als Damenrad und Herrenrad gibt. - In Mainz siedelt die Salonsängerin und Konzertsängerin Therese Behr (22) nach Berlin über, wo ihre Weltkarriere beginnt. - In Mainz wird die mainzer Frauengarde, die Mainzer Prinzessgarde, nach acht Jahren wieder aktiviert. - In Mainz Gonsenheim gibt es die Brauerei Gebrüder Becker. - In Frankfurt eröffnen W und A Opel gegenüber dem Goethegymnasium, Friedrich Ebert Anlage 22, ihr W&A Opels Velodrom an der Ecke Friedrich Ebert Anlage/ Hohenstaufenstrasse 22, ein zweigeschossiges Gebäude mit Aussengelände mit einer Übungsholzbrücke. - In Frankfurt ist das Warenhaus Schacht Ecke Hasengasse 1/Töngesgasse eines der beliebtesten Kaufläden der Stadt. - In Frankfurt befördert das private Postunternehmen Frankfurter Privat Brief Verkehr mit Frankfurter Privat Brief Verkehr 2 Pfennig Briefmarken auch Deutsche Reichspost Postkarten mit Warenhaus Schacht Ecke Hasengasse1/Töngesgasse Werbung. - In Mainz stirbt der Konzertmeister Carl Hippolyt Diehl (--) - In Darmstadt Nieder-Ramstadt wird eine Anstalt für Epileptische in Hessen eröffnet, die im Folgejahr durch den Bau eines Anbaus nach Geschlechtern getrennt wird. Die Insassen sind zwangseingewiesen und müssen für ihren Lebensunterhalt arbeiten. - In Darmstadt trifft sich der darmstädter Gymnasiallehrer Ensgraber mit seinen fünf Söhnen Fritz, Bernhard, Karl, Wilhelm und Ernst und deren Freunde im Schlossgarten zum Fussballspielen, wonach sie den Verein Fussball Klub Olympia Darmstadt (später Darmstadt 98) gründen. Sie spielen Fussball und kein Rugby. - In Frankfurt produziert die Firma Weisbrod fotografische Trockenplatten der Marke Lux und Fotopapier. - Der in Darmstadt Eberstadt geborene Brauereiunternehmer Hermann Röder (24) wird Direktor der mühlheimruhrer Teutonenbrauerei. - Helene von Rothschild (35) nimmt als erste Frau an einem internationalen Automobilrennen teil. Sie ist die Tochter des französischen Rothschildbankiers Freiherr Salomon James von Rothschild (++) alias Baron Salomon James de Rothschild und Adele von Rothschild, der Tochter seines frankfurter Cousins, des frankfurter Bankiers Mayer Carl von Rothschild (++). Helene von Rothschild (35) ist eigentlich homosexuell lesbisch aber dennoch mit dem Präsidenten des französischen Automobilclubs Baron Etienne van Zuylen (38) verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat. - In Darmstadt lässt sich der grossherzoglich hessendarmstädter Kammerherr Freiherr August von Oetinger (23) auf seinem Hofgut mit Gartenwirtschaft Karlshof in der Kranichsteiner Strasse die schlossartige Oetinger Villa erbauen. - In Höchst gründet der in Hofheim geborene Gastwirtssohn  und Viehhändlersohn Adolf Messer (22) neben seinem Studium an der TH Darmstadt eine Fabrik für die Herstellung von Acetylen, dessen Einsatz er im väterlichen Gasthaus demonstriert. - In Wiesbaden kostet ein geschlossener Brief der Wiesbadern Privat Stadt Post  mit eigenen Briefmarken 3 Pfennig, eine Karte oder Drucksache 2 Pfennig, eine Postanweisung bis 50 Mark 12 Pfennig und ein Einschreiben zusätzlich 10 Pfennig Extragebühr. Die Briefkästen der Wiesbadener Privat Stadt Post sind gelb.  - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört produziert die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius und Co. einen künstlich hergestellten Indigo Blaufarbstoff nach 20 jähriger Forschung. - In Wiesbaden hat der Allgemeine Vorschuss und Sparkassen Verein Wiesbaden im 1. Stock der Kirchgasse 46 1.121 Mitglieder. Während Mitglieder Credit in laufenden Rechnungen, Vorschüsse und Discontierung von Wechseln nutzen können, ist für Nichtmitglieder die Dienstleistung auf Conto-Corrent-Verkehr, Sparkasse, Darlehen und Bankgeschäfte auf Commissionsbasis beschränkt. - In Wiesbaden erlaubt die Polizeiordnung den praktizierenden Ärzten die für Radfahrer verbotenen Strassen doch zu befahren, wenn sie ein Rotkreuzschild unter der Radfahrnummer am Lenker anbringen. - In Wiesbaden Frauensstein wird eine Weingenossenschaft gegründet. - In Frankfurt wird der spätere Flugzeugkonstrukteur Willy Messerschmitt als Sohn des Gastwirts Baptist Ferdinand Messerschmitt (--) geboren. - In Neu-Isenburg wird ein Wasserwerk und ein Elektrizitätswerk für die Stromversorgung erbaut. - In Mainz Kastel ist die Maaraue keine Insel mehr. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborene jüdische Bankier Freiherr Ludwig Gottlieb Friedrich von Erlanger (62). Er ist pferderennsportbegeistert und Mitglied im Komittee der Galopp Rennbahn Niederrad. Eine Vorstadt von Cincinatti heißt ihm zu Ehren Erlanger City. Er ist ein amerikanischer Eisenbahnmogul. Seine Frau lebt mit ihren Kindern weiter auf der Burg Rheingrafenstein bei Bad Kreuznach. - Der evangelische frankfurter Kaufmannssohn Johann Friedrich Majer-Leonhard (45) wird Direktor der Adlerwerke von Heinrich Kleyer. - In Frankfurt wird der Milliardärsclub Bohnenritter gegründet, dem ua der frankfurter Bankier Otto Hauck (35) angehört. - In Frankfurt Bornheim sind die Nassovia Fahrradwerke in der Petterweilstrasse 4 Telefonnummer 154, wo auch die in Prag hergestellten Teile zusammengebaut werden. Die Fahrräder werden in der Schillerstrasse 44 ua von Geschäftsführer Carl Gossi verkauft und repariert. - In Wiesbaden betreibt das Rheinische Fahrrad Versandhaus Franz Vetterling Jahnstrasse 8 eine grosse Fahrradrennbahn am Schiersteinerweg 3a alias Schiersteinerstrasse 3 und vertreibt Neckarsulmer Fahrräder, wobei ein Jugendrad 120 Mark kostet. - In Wiesbaden hat die Wiesbadener Fahrradfabrik Dahm und Seipel ihre Produktion an den dotzheimer Bahnhof verlegt. - In Darmstadt ist die Merck Villa in der Annastrasse 4 fertiggestellt. - In Bad Homburg wird beim Tennisturnier um den Homburger Pokal auch die deutsche Meisterschaft ausgespielt. - In Frankfurt findet der Wäldchestag vier Mal statt, weil der erste verregnet ist, wobei es zu einer Messerstecherei kommt, auf dem von einigen Wirten illegal im Gasthaus Zum Storch (20 22 wegen NS Hintergrund ein unbebauter Platz) organiserten zweiten zwar Karussels, Schaukeln, Schießbuden und Fotografen, aber zu wenig Bier vorhanden ist, der dritte wieder mit polizeilicher Genehmigung mit allen Wirten ebenfalls im Gasthaus Zum Storch (20 22 wegen NS Hintergrund ein unbebauter Platz) organisiert erneut verregnet ist, weshalb sich die Wirte gegenseit verprügeln, und der vierte ohne Schlägereien wie bei den dreien zuvor, bei schönem Wetter nur wieder ohne genügend Besucher, weil es eine ganze Reihe von Konkurrenzveranstaltungen gibt, wobei die spektakulärste ein Radfahrer Blumenkorso ist, den der Besitzer der Boulevardzeitung Die Sonne - Frankfurter Bürgerzeitung Jean-Baptist Müller-Herfurth (38) organisiert hat. - In Wiesbaden beendet der in Aachen geborene Schauspieler Hugo Werner-Kahle (16) seine Ausbildung bei dem in Wien geborenen mainzer Schauspieler und Theaterdirektor Franz Deutschinger (64), wonach er am Residenztheater in der Bahnhofstrasse bzw Schillerplatz 4 (20 23 Volksbank) auftritt. - In Frankfurt wird für die lutherischen und reformierten Kirchengemeinden, weil sie nicht zum Amtsbezirk des Konsistoriums Wiesbaden gehören, ein eigenes Konsistorium gegründet. - In Wiesbaden Igstadt verkauft Gottlob Kurz (--) in seinem Feuerwehr Bedarfshandel einen hamburger König Rauchschutz- und Atmungs Apparat Modell 2 mit Sprecheinrichtung, mit einem schwarzen Lederhelm mit Sichtfensteröffnung und 12 m langen Luftschlauch. Die Luft wird über einen Blasebalg zugeführt. - In Wiesbaden wird der in Hamm geborene kürzlich geadelte Regierungsratssohn und ehemalige Reichskanzleradjutant Otto von Ebmeyer  (48) neuer wiesbadener Kurdirektor. - In Darmstadt wird der frankfurter Patrizier und hessendarmstädter Hofjagdjunker  Freiherr Walther van de Hoop (37) Gründungsvorsitzender des Darmstädter Jagdklub. - In Mainz beginnt man an der Martinstrasse aus der spätantiken Stadtmauer 43 römische Steinquader herauszuholen, was 13 Jahre dauert. - 1 Mark entspricht 7,1 Euro (20 22). - In Frankfurt bezieht der Maler Prinz Ernst von Sachsen Meiningen (St) (39) eine Wohnung mit seiner morganatischen Ehefrau Baronin Katharina von Saalfeld alias Schriftstellertochter Katharina Jensen (--) und seinen drei Kindern. Sein Bruder Bernhard von Sachsen Meiningen (St) (--) ist der Schwager des deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (39). - In Mainz gibt es ein Postamt mit Telefonamt (20 23 Löhrgasse 15), eine Konzerthalle Große Bleiche 56. - In Mainz baut Schuckert später Siemens auf der Ingelheimer Aue ein Elektrizitätswerk, das Strom für 24.000 Glühlampen liefert. - In Wiesbaden wird ein Elektrizitätswerk erbaut. - In Frankfurt hat die Waldbahn zu den Wagons mit verschließbaren kleinen Fenstern auch Aussichtswagons mit großen Fenstern ohne Scheiben. - In Kronberg eröffnet ein neuerbautes Kaisserliches Postamt in der Hainstrasse später Stadtbücherei. - In Frankfurt kommt die deutsche Kaiserin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha (St) (57) alias Prinzessin von Großbritannien und Irland an und besucht den österreichischen Offizierssohn und frankfurter Patrizer Adolph von Holzhausen (27), wonach sie nach Bad Homburg nach Hause fährt. - In Oberreifenberg gibt es am Bergpass Fuchstanz zwischen dem Kleinen Feldberg und dem Berg Altkönig an einer hölzernen Wanderhütte auch Zelte. Mit mehrere mitten auf dem Weg stehenden Öfen versorgt eine ältere Frau Touristengruppen mit warmen Speisen und Getränken. 

1897 In Hessen-Nassau regelt die neue Landesgemeindeverordnung, dass Gemeindevertreter im Dreiklassenwahlrecht für 6 Jahre gewählt werden müssen. - In Frankfurt wird in der Lindenstrasse 27 ein Damenstift der alten Frankfurter Familien eröffnet. - In Wiesbaden wird mit dem Bau eines Elektrizitätswerks begonnen, das im Folgejahr fertiggestellt ist. - In Frankfurt tritt der Sänger und Komiker Otto Reutter (27) im Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache auf. - In Frankfurt ist der Nürnberger Hof Braubachstrasse das mit Abstand bedeutendste Messequartier der Stadt. In dem mit Toren im Norden Braubachstrasse 24 und Süden verschließbare Gebäudekomplex mit durchfahrbarem Innenhof werden auch die Waren gelagert. - In Wiesbaden wird das Walhalla Theater in der Mauritiusstrasse 3 und Kirchgasse 64 als Variete Theater rückseitig mit direktem Zugang zu Bordellen in der Hochstättenstrasse, wo die Prostituierten alias Sexarbeiterinnen offen auf der Strasse stehen und als Konkurrenz zum Theater Neues königliches Hoftheater (20 16 Staatstheater) vom wiesbadener Bauunternehmer Jakob Rath erbaut. Die Eröffnung erlebt er aber nicht mehr. - In Mainz wird die mainzer Fastnachtsprinzessin vom Sohn des mainzer Oberbürgermeisters Gassner dargestellt. Fastnacht ist reine Männersache. - In Weilmünster wird die Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster Weilstrasse 10 für über 1.000 Patienten gegründet, die konservativ auf Isolation, Disziplin, Bestrafung und Daueraufenthalte basiert. - In Bad Homburg beginnt der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (38) das Stadtschloss jährlich als Sommersitz seiner 20 köpfigen Familie zu nutzen, das er sehr schätzt: Ich kann nur in Homburg gut schlafen. Er besucht mit seiner Familie das bad homburger Kurhaustheater. Er kommt in diesem Jahr 3 Mal. - In Oberursel verbieten die französischen Gnom Fahrradhilfsmotor Lizenznehmer ihrem Mitgesellschafter und Gnom Petroleummotorenentwickler Willy Seck (29) den Einbau des Fahrradhilfsmotors, weshalb dieser die Motorenfabrik Oberursel Hohemarkstrasse 73 gründet. - In Frankfurt spaltet sich die Alte Lateinschule alias Städtische Gymnasium Friedrich Ebert Anlage 22 in das humanistische Lessing Gymnasium und das Goethe Gymnasium, das besonderen Wert auf Fremdsprachen legt. - In Wiesbaden wird der wiesbadener Staniol- und Metallkapselfabrikant Kommerzienrat Franz Fehr-Flach (--) neuer IHK Direktor. - In Wiesbaden leiht sich der alkoholkranke Dauergast im Wiesbadener Ratskeller, oberpfälzer Dorfschullehrersohn und Komponist Max Reger (24) von seinem Freund Cord Geld für eine Fahrkarte nach Frankfurt, wo sein Freund, Organistensohn und Harmoniumbauersohn Karl Straube (24) in der Paulskirche die Reger Suite e-moll op.16 spielt, wonach er sich mit ihm im Kaffeehaus Cafe Bauer Ecke Schillerstrasse 2/An der Hauptwache (20 16 WMF) trifft. - In Mainz Weisenau eröffnet die Rieffel Brauerei Zum schwarzen Bären in der Mönchstrasse 7 neben ihrer Malzfabrik Mönchstrasse 15 ihre neue Brauerei. Das Stammhaus Zum schwarzen Bären in der Holzstrasse 32 wird zum Gasthaus umfunktioniert. - In Gießen stirbt der in Hessen geborene Corp Hassia Student Otto Kleiwitz bei einem Pistolenduell. - In Mainz ist Mondrions's Weinstube in der Gaustrasse 79. - In Mainz entsteht die Mainzer Verlagsanstalt und Druckerei Aktiengesellschaft vormals Joseph Gottsleben und F Kupferberg. - In Bad Homburg wird der Fastnachtsverein Die Sauern aufgelöst. - In Darmstadt wird Karl Otto Koch geboren. - In Wiesbaden stellt die Wiesbadener Kronen-Actien-Brauerei-Gesellschaft in der Sonnenberger Strasse 82 neben Lagerbier hell noch das Bier Kronen-Gold nach Pilsner Brauart und das Doppel-Krone nach Münchener Brauart her. - In Frankfurt wirbt überaus erfolgreich das große Hotel Kölner Hof am Hauptbahnhof Gneisenaustrasse 1 (20 16 Mannheimer Strasse 1-5 Türkisches Generalkonsulat) damit, das einzige judenfrei Hotel zu sein und lädt nach Neu-Jerusalem am fränkischen Jordan ein. - In Bad Soden wird als erste Gemeinde in Nassau die Strassenbeleuchtung von Gas auf Elektrizität umgestellt. - In Frankfurt werden 1.237 Prostituierte alias Sexarbeiterinnen aufgegriffen, die nur ihre Kleidung am Leib besitzen. - In Flörsheim gründet JH Jeup aus Schierstein die mittwochs und samstags erscheinende Zeitung Flörsheimer Zeitung, Anzeiger für die Umgegend, mit der humoristischen Gratisbeilage Seifenblasen, die in Schierstrein selbst druckt, in der ein Anzeige 15 Pfennig und Reclamen 50 Pfennig kosten. - In Mainz ist das Restaurant Heilig Geist der Mainzer Aktien Brauerei Rentengasse eines der beliebtesten aber auch mit 1.000 Plätzen das größte der Stadt. - In Wiesbaden wird das neue Landgericht in der Gerichtsstrasse eröffnet, das an das Gefängnis angeschlossen wird. - In Wiesbaden beginnt der Verleger Kirchgasse 45 (20 17 Karstadt), Mundartdichter Franz Bossong (25) seine Satirezeitung Wäsch-Bütt herauszugeben. - In Wiesbaden Biebrich wird der Zementfabrikantensohn Walter Dyckerhoff geboren. - In Schlangenbad wird der Elektronenmikroskoperfinder Max Knoll geboren. - Die katholische Großorganisation Caritas wird als Konkurrenz zum Evangelischen Verein für Innere Mission gegründet. - In Darmstadt übernimmt der Merck Direktor Louis Merck (24) ua ein Monopol auf das Wurmmittel Santonin und auf Kokain, das für die erfrischende Wirkung der Erfolgs-Mischgetränke Coca-Cola und Absinth verantwortlich ist. - In Frankfurt gibt es rund 250 Flaschenbierhändler. - In Frankfurt gibt es 9 Conservenfabriken. - In Frankfurt gibt es die Erste Frankfurter Brenten-Fabrik Heinrich Kurtz im Steinweg 4. - In Frankfurt wohnt die Metzgerwitwe Ernst Stroh in der Langeschirn 5. - In Frankfurt ist die Hamburger Juxmarsch-Version: Komm Karline, Komm Karline, komm! Wir woll'n nach Seckbach geh'n, da ist's so wunderschön! der musikalische Gassenhauer der Stadt  (19 80 Blauer Bock Wir woll'n nach Frankfurt gehn). - In Mainz logiert der Romanautor Karl May (55) im Hotel Continental. - Der Bezirksverband Wiesbaden richtet wegen Überbelegung in Weilmünster die für 1.000 Pfleglinge konzipierte Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster Weilstrasse 10 ein, an der sich auch die Stadt Frankfurt beteiligt, die dadurch 220 Plätze zur Verfügung hat. - In Mainz ist der Chinesische Kaiser in einer Senfte eines von vielen Themen im Strassencarneval. - In Darmstadt verurteilt der kaiserliche Oberpostdirektor und geheime Oberpostrat Clamt, dass sich seine Beamten für die Anschaffung von Fahrrädern, die Instandhaltungskosten, die benötigten Sportanzüge und die Mitgliedsgebühren in Radfahrvereinen hoffnungslos verschulden und rät ihnen eindringlich vom Ratenkauf ab und informiert sie in einem Rundschreiben, dass sie bei sich daraus ergebenden Finanzproblemen bei ihm keine Hilfe zu erwarten haben. - In Mainz beschließt die mainzer Sektion Deutscher und Österreichischer Alpenverein den Wiederaufbau der durch Stürme und Lawinen zerstörten Schwarzenberghütte am Großglockner, die nach zweijähriger Bauzeit als Mainzerhütte wieder eröffnet wird. - In Hanau beschließt die hanauer Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins die Eröffnung der Hanauerhütte in den Lechtaler Alpen in Tirol. - In Frankfurt wird die deutsche Kaiserin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha (St) (56) alias Prinzessin von Großbritannien und Irland die Schirmherrin der Bahnhofsmission und besucht das evangelische Marthahaus, wohin die evangelische Bahnhofsmission alle ihre vor den Gefahren der Großstadt geretteten Mädchen bringt, eine Herberge und ein Hospiz, Adam-Kuckhoff-Strasse 6, das eigentlich eine evangelische Großwäscherei mit neuem großen Waschhaus und ein Nähdienstleister ist, das sie unter ihr Protektorat nimmt und dabei von 44 Zöglingen ein Ständchen erhält. Das Marthahaus dient der strengen Erziehung im evangelischen Glauben. Wer sich nicht unterwirft, fliegt. - In Frankfurt wird die Metallurgische Gesellschaft alias Lurgi von der Metallgesellschaft AG des jüdischen frankfurter Industriellen Wilhelm Merton (49) gegründet, die Nichteisenmetallurgie, elektrische Gasentstaubung und die Erzeugung von Schwefelsäure betreibt. - In Mainz wird der Musikinstrumentenbauer Alexander lebenslänglich zum Hofinstrumentenbauer des Großherzogs von Hessen erhoben. - In Wiesbaden wird eine große Sprudelsitzung im wiesbadener Kurhaus während des Karnevals abgehalten, wobei mit Sprudel Sekt gemeint ist. - In Wiesbaden betreiben die Gebrüder Kröner das Hotel mit Restaurant Nonnenhof Kirchgasse (20 22 Galeria Kaufhof Karstadt) mit riesigem Gartenlokal im Innenhof. - In Wiesbaden eröffnet Julius Bier in der Paulinenstrasse eine Tanzschule. - In Bischofsheim wird der Radfahrer Verein Bischofsheim gegründet. - In Wiesbaden wird die private Musiklehrerin Kathinka Zapf (28) Sopran Sängerin in der Synagoge am Michelsberg, was sie 28 Jahre bleibt. Ihr Vater, der in Bayreuth geborene jüdische Opernsänger August Zapf (51) ist am Neuen königlichen Hoftheater neben dem Kurhaus tätig und mit seinem Zapf Quartett bekannt, mit dem er auch Auslandstourneen macht. - Die größten deutschen, die rüsselsheimer Fahrradhersteller Wilhelm Opel (26) und Fritz Opel (22) treffen sich in Berlin während der Auto Revue alias erste deutsche internationale Automobil Ausstellung im Hotel Bristol, Unter den Linden, wo als erster deutscher Automobilverein der Mitteleuropäische Motorenwagenverein MMV gegründet wird, mit Friedrich Lutzmann (38), der mit seinen Motorwagen der Lutzmanns Anhaltische Motorwagenfabrik angereist ist. Insgesamt werden 8 Motorwagen von 4 Herstellern gezeigt. - Fritz Opel (22) nimmt an den Deutschen Amateur Meisterschaften über 100 km mit seinem Rennfahrrad alias Rennrad teil. - In Frankfurt gibt es das Hotel Kaestner am Hauptbahnhof, das Bildpostkarten des privaten Postunternehmens Frankfurter Privat Brief Verkehr mit Frankfurter Privat Brief Verkehr 2 Pfennig Briefmarken verkauft. - In Mainz darf der Mainzer Ruder Verein nach 19 jährigem Bestehen ein eigenes festes Bootshaus an Land am Victor Hugo Ufer 1 bauen,was aber aus Holz sein muss, um innerhalb von 3 Tagen im Krisenfall abgebaut werden zu können. Das alte schwimmende Vereinshaus am Winterhafen hat ein Übungsruderbecken. - In Flörsheim wird für die Schiersteiner Zeitung die Unterausgabe Flörsheimer Zeitung im Verlag Iwan Reder verlegt und gedruckt. - Der in Fürth geborene jüdische Spielwarenfabrikantensohn Jakob Wassermann (24) beginnt für die Frankfurter Zeitung  Feuilletons und Theaterberichte zu schreiben und veröffentlicht seinen Roman Die Juden von Zirndorf. - In Wiesbaden Biebrich wird der neuerbaute 42 Meter hohe Wasserturm auch als Aussichtsturm mit 3.000 Besuchern eröffnet. Unter dem Wasserturm werden 1.000 qbm Wasser bevoratet. - In Wiesbaden beginnt das veraltete Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 vor der feierlichen Enthüllung des Kaiser Friedrich Denkmals und der Umbenennung des Theaterplatzes in Kaiser Friedrich Platz mit einem Umbau einem grundsätzlichen Imagewandel zu einem internationalen Luxushotel, zum Grandhotel Nassauer Hof. - In Frankfurt wird die Karneval Gesellschaft Weindel gegründet. - In Frankfurt wird ein erster Deutscher Volkschor ua vom in Mainz geborenen Dirigent Bernhard Scholz (62) gegründet. - In Frankfurt beantragen die Klaviertransportfirma André den Betrieb eines Daimler Motor Lastwagens und das Modewarenhaus Robinsohn die eines Benz Lieferungswagens. - In Offenbach gründet der Kesselschmied und Stahlbauer Michael Lavis (--) eine Kesselschmiede, die innerhalb von 10 jahren mit dem Bau von Stahlbrücken auf ein Firmengelände von 75.000 qm am Odenwaldring anwächst. - In Mainz Kastel gibt es die Brauerei Diehl mit ihrem Bierkeller und die Brauerei Zum goldenen Anker. - In Darmstadt zieht der jüdische Textilkaufmann Siegmund Rothschild in das ehemalige Marktpalais ein. - In Darmstadt wird der Darmstädter Fussball Club gegründet, der Fussball und kein Rugby spielt. - In Frankfurt feiert der Frankfurterr Bicycle Club im 16. Jahr des Bestehens ein Winterfest alias Ball im Saal des Palmengartens, wo Vereinsmitglieder in mittelalterlichen frankfurter Soldatenuniformen und mit Lanzen bewaffnet Formationen fahren und Kunstradfahrer auftreten. - In Darmstadt beginnt die Turngemeinde Darmstadt 46 als erste im Turngau Frauen aufzunehmen. - In Deutschland werden Handelskammern eingeführt, denen die Handwerkerinnungen unterstellt werden. - In Frankfurt eröffnet der Juwelier Pletzsch im Eckhaus Zeil / Hasengasse einen Schuckladen, in dem er hauptsächlich Trauringe verkauft. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, beginnt die Farbwerke Aktiengesellschaft Theerfarbenfabrik Meister, Lucius und Brüning mit der Produktion eines Wundstarkrampfmittels. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, stellt die Farbwerke Aktiengesellschaft Theerfarbenfabrik Meister, Lucius und Brüning das Schmerzmittel Pyramidon. - In Wiesbaden ist laut Polizeiordnung die Marktstrasse und der Michelsberg von 07:00 Uhr bis 23:00 Uhr Richtung Norden Einbahnstrasse für Fuhrwerke. Handkarren sind ausgenommen. Waren dürfen nur bis 08:00 Uhr dort auf der Strasse stehen. Selbst Kinderwagen dürfen auf dem Michelsberg nicht auf dem Trottoir alias Gehweg geschoben werden. Prinz K von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürst (St) (--) ist wiesbadener Polizeipräsident, der als Prinz von Ratibor zeichnet. - In Wiesbaden nimmt der in Ratibor geborene Regierungspräsident des Regierungsbezirks Wiesbaden Viktor von Tepper-Laski (53) an einem Sonntag an einer Jagdgesellschaft teil, was einen Skandal verursacht und weshalb er fristlos auf Wunsch von Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (38) entlassen und strafversetzt wird. - In Wiesbaden gibt es folgende 14 öffentliche Droschkenhalteplätze: ua Fischerstrasse, Nerotalkriegerdenkmal, Saalgasse, Kranzplatz, Sonnenbergerstrasse, beide Kurhauscolonnaden, Südseite Rathaus und an den Bahnhöfen. Droschkenkutscher dürfen keine Trinkgelder fordern und unaufgefordert Hotels empfehlen. - In Mainz wird das Verwaltungsgebäude der im Vorjahr verstaatlichten Hessische Ludwigs Eisenbahn zur Reichsbahnverwaltung umfunktioniert. Die Bedienstetn tragen ihre herkömmliche Uniform weiter. - Der in Wiesbaden geborene morganatische nassauer Prinzensohn Graf Georg von Merenberg (St) (26) und seine Ehefrau, die morganatische fürstlichrussische Zarentochter Olga Alexandrowna Jurjewskaja (St) (24) bekommen ihren zweiten Nachwuchs Grafensohn Georg von Merenberg (St). - In Langen Philippseich wird die jüngste Grafentochter Elisabeth von Isenburg Büdingen Philippseich (St) von Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (56) und Prinzessin Sophie Auguste Elisabeth von Ardeck (St) (33) geboren. - In Wiesbaden Schierstein wird mit einem neuerworbenen englischen Patent das Schiersteiner Metallwerk Heinrich Ludendorff von der Glyco Metallgesellschaft gegründet, das hochpräzise Gleitstangenlager herstellt. - In Frankfurt wird der augenkranke in Ingelheim geborene Karl Anspach (08) nach einer missglückten Operation in der Blindenanstalt Adlerflychtstrasse 8 aufgenommen, wo er sieben Jahre bleibt und nur mit Blinden Kontakt hat. - In Frankfurt übernimmt der Import-Export Kaufmann Carl Gossi den Verkauf der frankfurter Fahrradfabrik Kirchhoff Peterweilstrasse 4. - In Wiesbaden eröffnet Carl Grün eine Fahrradhandlung in der Friedrichstrasse 44. - In Wiesbaden eröffnet der Fahrradfgeneralvertreter der Marken, Adler, Opel, und nur amerikanischer Fahrräder von Pope Columbia, Lozier Cleeland und Barnes White Flyer in der Kirchgasse 19 mit der Telefonnumer 501 Hugo Grün (--) sein überdachtes Veolodrom mit dem größten Fahrradlager der Stadt an der Mainzerstrasse (20 22 ESWE) gegenüber vom preußischen Staatsarchiv Mainzerstrasse 80, wobei der Fahrunterricht für Käufer kostenlos ist. Das Rheinische Fahrrad Versandhaus Franz Vetterling Jahnstrasse 8 betreibt eine Fahrradrennbahn am Schiersteinerweg 3a alias Schiersteinerstrasse. - In Offenbach wird der Offenbacher Tennis Club gegründet. - In Frankfurt beginnt der Malerei Professor Wilhelm Steinhausen (51) in der Wolfsgangstrasse 152 neben der Wohnung von Malerkollege Hans Thoma (58) seine eigene älteste Tochter Marie Paquet-Steinhausen (16) zur Malerin auszubilden, die aber auch im Malstil seines Nachbarn geprägt wird. - Ein angesehener Bürger aus Katzenelnbogen unterschreibt eine Petition des neugegründeten Wissenschaftlich-humanitären Komitee an den Reichstag in Berlin, das über Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten aufklärt und die Abschaffung des Schwulenparagraph § 175 RStGB fordert. Allerdings aus medizinischen Gründen, weil man Homosexualität für eine Krankheit hält. - In Frankfurt Sossenheim wird 50 Jahre nach der der Eröffnung der Eisenbahnlinie Höchst~Bad Soden der Haltepunkt Sossenheim eingerichtet. - 1 Mark entspricht 7,4 Euro (20 22). - In Wiesbaden wird der ehemalige 16 Jahre wirkende Hofkapellmeister Franz Mannstädt (45) nach vierjähriger Pause erneut Hofkapellmeister in Wiesbaden, was er weitere 27 Jahre bleibt. - In Mainz wird die Brauerei Zum schwarzen Bären von der Holzgasse 32 in die Mönchgasse nach Weisenau verlegt, wo auch eine große Trinkhalle, die Bärenbierhalle, gebaut wird. In der Holzgasse 32 wird die Brauerei in das Hotel Zum schwarzen Bären umgebaut.  - Der ehemalige frankfurter Oberbürgermeister Johannes Miquel (69) wird als preußischer Fianzminister in den Adelsstand erhoben, wodurch er sich Johannes von Miquel (69) nennt. - In Mainz wird die erste mainzer Radrennbahn, Schlossplatz, wegen der neueröffneten Zementbahn am Gautor wieder abgebaut. - Die frankfurter Bauunternehmertochter Susanne Holzmann (49) stirbt in Schlesien. Gleichzeitig stirbt ihr Mann, der hanauer Juwelier Julius Engelhard (55) in Württemberg und ihre Schwester Marie Holzmann (49) in Aschaffenburg. Ihre mit 29 Jahren verstorbene Schwester Elisa Auguste Holzmann (++) war mit dem mit 35 Jahren verstorbenen frankfurer Porzellangeschäftbesitzer Karl Friedrich Behagel (++) verheiratet. Ihre Schwester Laura Holzmann (++) ist mit 28 Jahren verstorben. - In Darmstadt wird die Dampfstrassenbahn durch eine elektrische Strassenbahn ersetzt. - In Hochheim gibt es das Volksfest Hochheimer Markt mit Schiffschaukel, fantasiezugähnlichen Berg und Talbahn Fahrgeschäften, Luftballons und Jahrmarktsattraktionen. - In Groß-Gerau wird die jüdische Parkbrauerei in der Frankfurter Strasse 74 von der groß-gerauer Familie Marxsohn in Unionbrauerei umbenannt. - In Wiesbaden bildet sich innerhalb des seit 18 12 bestehenden Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung die staatliche Organisation Historische Kommission für Nassau unter Vorsitz des wiesbadener Gymnasialprofessors Friedrich Otto (--) nach preußischem Vorbild, deren Stifter der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (29), das Direktorium der preußischen Staatsarchive, der nassauer Kommunalverband und die Stadt Wiesbaden sind, wodurch staatliche Stellen die Kontrolle über die vom Verein erforschten sensiblen Daten übernehmen. - In Wiesbaden wird auf dem Gelände Erlenweg 1 die Villa Grimberghe alias Grünberghe als Tierklinik eröffnet, für die auch Werbepostkarten ausgegeben werden und die neben der Villa Liebenburg Danziger Strasse 90 a als einzige Villa im Stadtgebiet von Wiesbaden auf staatlichen überregionalen Straßenkarten verzeichnet ist. - In Frankfurt wird das städtische Gymnasium das spätere altsprachliche Lessing Gymnasium und das süätere neusprachliche Goethe Gymnasium aufgeteilt.

1896 Wetter: Hochwasser in Frankfurt. - In Arolsen wird Prinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) als Sohn von Fürst Friedrich Adolf Hermann von Waldeck Pyrmont (St) (31) und Prinzessin Bathildis von Schaumburg Lippe (St) (23) geboren. - In Wiesbaden werden mit dem Edison Apparat Stummfilmchen vorgeführt. - In Frankfurt wird das Städtische Hallenschwimmbad als Hallenbad in der Klingerstraßé 6 eröffnet. - In Frankfurt gibt im Konzerthaus Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18) der Komponist Richard Strauss (32) die Uraufführung seiner symphonischen Dichtung Also sprach Zarathustra. - In Offenbach Rumpenheim werden die Zwillinge Prinz Philipp von Hessen Kassel Rumpenheim (St) und Prinz Wolfgang von Hessen Kassel Rumpenheim (St) als Söhne des in Holstein geborenen Prinz Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (28) und  Margarethe von Zollern Preußen (St) (24), der jüngsten Kaisertochter. - In Potsdam stirbt der preußische Kammerherr und Zeremonienmeister Karl von Schrader (48) bei einem Duell als Folge des Sexskandal Kotze-Affäre. - In Wiesbaden beginnt im Luxushotel Hotel du Parc und im Hotel Bristol in der Wilhelmstrasse unter fürstlichen Gästen der Brauch mit einem Diamantstift ihr Autogramm auf einem Fenster zu verewigen. - In Frankfurt führt der frankfurter Arzt Dr Ludwig Rehn führt im frankfurter Stadtkrankenhaus die erste erfolgreiche Herznaht nach einer Stichverletzung am Herzen aus. - In Frankfurt stirbt die in Leipzig geborene Theologentochter, Komponistenehefrau und Komponistin Clara Schumann (77). Ihre letzte Wirkungsstäte ist in der Myliusstrasse 32. - 96 In Offenbach wird der Arbeiter Radfahrerbund Solidarität ARBS Gegenbewegung zu den Herrrenfahrern gegründet. - In Wiesbaden wird eine elektrische Strassenbahn zwischen den Bahnhöfen in der Rheinstrasse und der Walkmühle Waldmühlstrasse betrieben. - In Wiesbaden stellt Telegrafendirektor Freiherr Eduard von Seckendorff (--) nach 9 Jahren auf weibliche Fernsprechgehilfinnen für 2,25 Mark /Tag um, weil Männerstimmen unverständlicher sind. - In Frankfurt gründet der in Marburg geborene Hotelkaufmann Matthaeus Carl Banzer (29) den Internationalen Verband der Köche. Der Verein der Frankfurter Köche hat sein Büreau in der Neue Rothhofstrasse 28 (20 17 neue Mainzer Strasse 80). - In Frankfurt zieht die frankfurter Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main von ihrem Logenhaus im roten Hof alte Rothofstrasse 2 (und gegenüber) in ihr neuerbautes Logenhaus mit großem Festsaal in der Kaiserstrasse 37. - In Darmstadt wird als nichtschlagende alias keine Mensur fechtende katholische Studentenverbindung die KDStV Nassovia Darmstadt an der Technischen Hochschule gegründet, wogegen Tausende Studenten während des akademischen Kulturkampfs demonstrieren, in dem Protestanten aufkommende radikale katholische Bestrebungen an deutschen Hochschulen bekämpfen. Die Technische Hochschule Darmstadt gibt sich den Statuten verpflichtet und lässt die katholische Studentenverbindung zu. - In Frankfurt wird der als frankfurter Lutherherberge bekannte Gasthof Zum Strauß Ecke Schüppengasse/Buchgasse während des Bethmannstrassendurchbruchs abgerissen. - In Frankfurt lässt der böhmische Textilfabrikbesitzer Baron Heinrich von Liebieg (57) eine Villa (20 16 Liebieghaus Galerie) als Altersruhesitz am Schaumainkai 71 erbauen. - In Friedrichsdorf wird die Zwiebackfabrikantenvilla Stemler erbaut. - In Mainz wird die Brauerei Zum weissen Bierhaus in der Rosengasse 17 vom Brauhaus Zum schwarzen Bären in der Mönchstrasse 7 übernommen. - In Friedberg besucht der in Nidda geborene Friedrich Ringshausen (16) das Lehrerseminar. - In Frankfurt wird das Städtische Elektrizitätswerke am Ende der Speicherstrasse gebaut (20 16 Kraftwerk). - In Frankfurt wird für Rennpferde der Renn Klub Frankfurt durch den Zusammenschluss des Rheinischen Renn-Vereins und des Vereins für Hindernisrennen mit seinem ersten Präsidenten Stadtrat Albert Metzler (St) (57) gegründet. - In Frankfurt filmen Mitarbeiter der französischen Brüder Lumière den deutschen Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (37) bei der 25 Jahr-Feier des Friedensvertrags mit Frankreich. - In Frankfurt findet im neugegründeten Variete Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache eine Filmvorführung statt, wobei auf den Plakaten Neueste Erfindung! Größtes Wunder des 19. Jahrhunderts und Gestalten in voller Bewegung steht. In Frankfurt zeigt das Wanderkino Riesen-Kinematograph auf dem Messe-Juxplatz danach ebenfalls lebende Photographien alias Fotografien. Die frankfurter Tageszeitung Frankfurter Nachrichten berichtet von einer Reihe einander folgender Ausdrucksbilder, die schnell an der vergrößerten Linse vorüberziehen. - In Frankfurt findet im Garten des Café Restaurant Scheffeleck Ecke Scheffelstrasse/Eckenheimer Landstrasse bei Illuminationen und Bengalischer Beleuchtung ein Militärkonzert der hessischen Regimenter statt. - In Mainz veranstaltet der Mainzer Carneval Verein nur Konzerte und Bälle. - Im Schloss Schönberg besucht die deutsche Kaiserin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha (St) (55) die Grafenfamilie Erbach mit Graf Gustav Ernst von Erbach Schönberg (St) (56) und seine Ehefrau die morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzentochter Prinzessin Marie Karoline von Battenberg (St) (44). - Im Schloss Schönberg besucht der russische Zar Nikolaus II (St) (28) die Grafenfamilie Erbach. - In Frankfurt tauchen antisemitische Flugblätter mit Boykottlisten auf. - In Frankfurt bringt der in Mainz unehelich geborene frankfurter Journalist und Mundartdichter Adolf Stoltze (54) das Drama Schuld der Schuldlosen heraus, das die Rechte unehelicher Kinder behandelt. - In Groß-Gerau hat der mit Carl Benz befreundete Spenglermeister Kleinböhl das erste Automobil. Der Hesse-Drescher Michael Lämmermann hat mit seinem zur ersten gerauer Dreschmaschine selbst umgebauten Lokomobil wirtschaftlichen Erfolg. - In Frankfurt wird das Mikroskop bei amtsärztlichen Untersuchungen eingeführt. - In Frankfurt sind 54 % aller Prostituierten alias Sexarbeiterinnnen ehemalige Dienstmädchen. - In Wiesbaden wird das Paulinenschlößchen Prinzessin-Elisabeth-Strasse, in dem die hessennassauer Besitzverwaltung sitzt, an einen Schaudarsteller verkauft. - In Frankfurt erhält das Rathaus Römer eine Stromversorgung. Das Amtszimmer von Oberbürgermeister Franz Adickes (50) erhält einen 6 flammigen Lüster und zwei altgoldene Stehlampen. Sein Vize Karl Heussenstamm erhält nur eine Stehlampe. - In Frankfurt brennen 29.346 Glühlampen, davon 10.840 privat, 6.312 in Ladengeschäften, 3.505 in Banken und Büros, 3.277 in der Gastronomie und 895 in der Verwaltung. - In Offenbach wird die Eisenbahnlinie Rodgaubahn nach Reinheim eröffnet. - In Frankfurt gründet Peter Weil mit seinem Bruder Heinrich Weil in Rödelheim in der Alexanderstrasse 59 die Weil-Werke, wo 500 ccm Weil Motorräder und Weil Fahrräder bzw Torpedo Fahrräder zusammengebaut werden. - In Frankfurt führt der frankfurter Arzt Ludwig Rehn (47) im Stadtkrankenhaus nach einem Mordversuch durch eine Stichverletzung bei einer Messerstecherei in der Mainparkanlage Nizza am Gärtnergesellen Wilhelm Justus (22) die erste erfolgreiche Herznaht alias Operation am offenen Herzen aus, nachdem vorausgegangene Test an Kaninchen alle tödlich verlaufen sind. - In Offenbach wird ein Schwimmclub gegründet. - In Frankfurt macht der Physikalische Verein nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen im Vorjahr mit einem von Walter König (37) selbst gebauten Röntgenapparat Röntgenfotografien, wobei auch ein Fingerbruch eines Jungen fotografiert wird. - In Mainz wird ein Dampfkraftwerk zur Erzeugung von elektrischem Strom eröffnet. - In Bad Homburg fotografiert der Hoffotograph Thomas Heinrich Voigt (58) große Gästegruppen am Elisabethbrunnen, wovon Abzüge verkauft werden, wo er kurz danach stirbt. - In Sprendlingen stirbt der sprendlinger Metzger und Frankfurter Würstchen Wurstfabrikbesitzer Heinrich Müller (53) alias Worschtmüller. Die Sprendlinger Volkszeitung meldet innerhalb von 9 Monaten 6.250.000 hergestellte Frankfurter Würstchen. - Die Rodgaubahn nach Offenbach wird eröffnet. - In Frankfurt verkauft die Schokoladenfabrik Giorgi im Holzgraben 23 mit der Telefonnummer 334 Ceylon-Zimmt, Thee Vanille, Bonbonieren und Chocolade in Tassen. - In Frankfurt holt das Hospital zum Heiligen Geist in die Lange Strasse 4-6 Kranke an Wochentagen von 08:00 bis 11:00 Uhr und 15:00 bis 18:00 Uhr und an Sonntagen von 08:00 bis 11:00 Uhr Zuhause ab. - In Frankfurt verkauft der Lebküchner Gustav Schilling in der Goethestrasse 18 mit der Telefonnummer 2705 alle Sorten von Lebkuchen her, hauptsächlich Nürnberger- und Basler Lebkuchen aus seiner Lebküchlerei und Brentenfabrik. - In Frankfurt Sachsenhausen ist der Metzger Heinrich Schmidt in der Brückenstrasse 13 Metzgerinnungsmitglied. - Der in Frankfurt geborene jüdische Industriellen Neffe, Luftfahrtpionier und Rennfahrer Paul Gans (42) heiratet die reiche Freiherrentochter und hessenkasseler Kurfürstenenkelin Ellinka von Fabrice (21) und gewinnt in einem Benz Rennwagen mit katalytischer Zündung das Automobil Rennen Marseille-Nizza. - In Darmstadt hat die Brauerei Karl Fay das Gasthaus Zum goldenen Adler in der Alexanderstrasse 23 und ihren Felsenkeller mit Dampf und Kaelte-Maschinenhaus in der Dieburgerstrasse 79. - In Hofheim wird ein privates Erziehungsheim für schwachbegabte und nervöse Kinder eröffnet. - In Frankfurt Niederrad findet ein Pferderennen, das vom Verein für Hindernisrennen auf der Rennbahn am Forsthaus veranstaltet wird, statt. - In Frankfurt Heddernheim wird ein Radfahrverein gegründet. - In Heusenstamm wird im Schloss Schönborn im Hinterhaus ein Kindergarten der katholischen Schwestern der göttlichen Vorsehung untergebracht. - In Hattenheim fällt die Domäne und das Weingut an Graf xxx von Schönborn Wiesentheid. - In Wiesbaden wird die Schützenstrasse bis zum Schützenhaus und der Bürgerschützenhalle Unter den Eichen ausgebaut und darauf Schienen für die elektrische Strassenbahn verlegt. - In Mainz wird das Gautor abgerissen. - In Frankfurt zieht der Fahrradverein Bicycle Club Frankfurt in eigene Räumlichkeiten im Gasthaus Bierbauer Große Gallusgasse 1-7. - Die Wiesbadenerhütte am Piz Buin wird nach vierjähriger Planung und Bauzeit mit 16 Betten in drei Zimmern, davon eines für Frauen mit 100 Festgästen vom Deutschen Alpenverein Sektion Wiesbaden eingeweiht. - In Frankfurt wird der Frankfurter Radfahrer Club gegründet, der sich im Hotel du Nord Große Gallusstrasse 17 trifft. - In Frankfurt wird der Verein Frankfurter Tourenfahrer gegründet, der sich im Gasthaus Baduscher Hof trifft. - In Wiesbaden gibt es die Privat Stadt Post N Haber und A Kahle. - In Wiesbaden Biebrich eröffnet der Turnverein Biebrich zum 50. Jubiläum seine eigene Turnhalle. - Die Brisanzgranate, die statt mit gewöhnlichem Schwarzpulver mit brisantem Sprengstoff, meist Schießwolle, Pikrinsäure, Melinit, Cresylit, Ekrasit oder Dynamit ua gefüllt ist, ist wegen der flüssigen Bestandteile schwierig handhabbar, macht Festungsbauten aber trotzdem unnütz und wird hauptsächlich in Amerika beim Seekrieg eingesetzt. - In Frankfurt Heddernheim wird der Radsportverein Nassovia Wanderlust gegründet. - In Frankfurt Rödelheim wird die Fahrradfabrik Weil Torpedo-Werke gegründet, die Weil Fahrräder oder Torpedo Fahrräder aus gekauften Einzelteilen mit 50 Personen zusammenbaut und verkauft. - In Mainz finden im Gasthof Kötherhof täglich Militärkonzerte statt. - In Offenbach wird die Rodgaubahn am offenbacher Ostbahnhof angeschlossen. - In Frankfurt wirbt die 164 Jahre bestehende Teehandlung Schmidt mit Thee aus China. - In Mainz gehört die Brauerei Schöffernof Dreikönigshof in der Korbgasse einem Chr Opel (--). - In Mainz wird der Sportclub SC Moguntia gegründet. - In Offenbach gründet der in Mainz geborene mainzer Gastwirtssohn, Hotelierssohn, gelnhausener Sägewerksbesitzer und Gummifabrikationsingenieur Friedrich Veith (36) mit seinem offenbacher Schwiegervater Alexander Wahlig eine Gummiwarenfabrik, die nach eigenen Patenten Gummireifen mit Schläuchen für Fahrräder und Motorräder herstellt und kauft sich ein Benz Automobil mit dessen Bereifung er nicht zufrieden ist, denn die üblichen Hochdruck-Wulstreifen halten nur eine Distanz von 2.000 km bis 3.000 km und da auf den Strassen massenhaft von Pferden abgefallene Hufnägel die Reifen zerstören gibt es keine Reise, bei der man weniger als 4 Reifen pro Fahrzeug benötigt. - In Frankfurt wird das Stadtbad Mitte alias Städtisches Stadtbad mit einer eigenen Frauenschwimmhalle eröffnet. - In Darmstadt werden die Abwässer aus der Schwemmkanalisation vollständig auf dem von der Stadt dafür gekauften Gehaborener Hof auf 1,3 qkm Äckern und Wiesen verrieselt und damit gereinigt, wodurch es immer mehr Wurmkrankheiten gibt. - In Darmstadt Trautheim eröffnet der darmstädter Kaufmann Tudolf Vollrath das vegetarische Hotel Vollrath mit 13 Gästezimmern in seinem Fachwerkschloss mit Turm Villa Trautheim in der Umgebung vieler darmstädter Sommerhäuser. - In Frankfurt wird das Stadtbad Mitte alias Städtisches Schwimmbad eröffnet. - In Frankfurt beginnt Dörr und Schreck mit dem Bau von Karosserien für Automobile. - In Darmstadt heiratet der in Birstein geborene Fürst Franz-Joseph von Isenburg Birstein (St) (27) die Erbprinzentochter Friederike von Solms Braunfels (St) (23). Ihr Vater, der in Düsseldorf geborene solmsbraunfelser Erbprinz Hermann von Solms Braunfels (St) (51), ist Mitglied der Kammer der grossherzoglichhessischen Landstände. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, baut die Farbwerke Aktiengesellschaft Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning eine eigene Festhalle. - In Wiesbaden dürfen Fahrradfahrer nur 12 km/h schnell fahren, müssen jeden zu überholende Person durch Klingeln warnen und vor jeder Kreuzung klingeln. Fahrradfahrer müssen nicht rechts fahren sondern nur Hindernissen rechts ausweichen. Fahrräder brauchen eine Nummernplatte alias Nummernschild für 2 Mark und eine Radfahrkarte für 50 Pfennig, für deren Erwerb man 16 Jahre alt sein muss. Kinder und Fremde sind ausgenommen. Für die Nummernschilder wird der Regierungsbezirk Wiesbaden in vier Gebiete aufgeteilt: A ist Wiesbaden, Rheingau und Untertaunuskreis. B ist Frankfurt, Höchst und Obertaunuskreis. C ist Unterlahnkreis, Limburg, St Goarshausen, Oberwesterwaldkreis, Unterwesterwaldkreis und Westerburg. D ist Oberlahnkreis, Dillkreis, Biedenkopf und Usingen. Alle Radfahrverordnungen gelten auch für motorisierte Fahrräder und Motorräder. - In Wiesbaden kosten laut Dienstbotenordnung die Dienste eines Boten pro Tag 3 Mark, ein Botengang bis 10 kg innerhalb der Stadt 30 Pfennig. - In Wiesbaden ist laut Polizeiordnung das Fahrradfahren zwischen 07:00 Uhr und 22:00 Uhr auf folgenden Strassen und Plätzen verboten: Langgasse, Kranzplatz, Kochbrunnenplatz, Webergasse, Burgstrasse, Goldgasse, Metzgergasse, Marktstrasse, Hochstätte, kleine Schwalbacher, Faulbrunnenstrasse, kleine Kirchgasse, Ellenbogengasse und Luisenplatz. Trottoirs, Bankette, Promenadenwege sind grundsätzlich verboten, auch wenn Fussgänger sie führen. Anlagen, Reitwege, Colonnaden, am Kurhaus und die Wilhelmstrasse sind grundsätzlich verboten. Die gefährlich steilen Strassen zur Taunusstrasse sind bergab verboten. - In Wiesbaden hat der Andreasmarkt als Attraktionen zwei zweistöckige Pferdekarussels, eine Menagerie, eine Schießbude, ein Kölner Hännes chen Theater (Clowns) und eine Rutschbahn. - Der in Wiesbaden geborene morganatische nassauer Prinzensohn Graf Georg von Merenberg (St) (25) und seine Ehefrau, die morganatische russische Zarentochter Olga Alexandrowna Jurjewskaja (St) (23) bekommen ihren ersten Nachwuchs Grafensohn Alexander Nicolas von Merenberg (St). - In Frankfurt gibt es eine kinematografische Eröffnungsausstellung Lebender Fotografien alias Kinovorstellung im Gasthaus Hessisches Palais auf der Zeil 46. - In Mainz Gustavsburg und Ginnheim wird mit dem Bau der Cramer Klett Siedlungen für die MAN alias Clett & Co Arbeiter begonnen. - Der in Mailand morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn Prinz Heinrich Moritz von Battenberg (St) (38) verheiratet mit der englischen Prinzessin Beatrice von Sachsen Coburg und Gotha (St) (39) stirbt bei einer militärischen englischen Strafexpedition in der englischen Kronkolonie Ghana, die den seit 24 Jahren verbotenenen Sklavenhandel unterbinden soll. - In Frankfurt feiern die Adlerwerke das 50.000. Fahrrad. - In Wiesbaden verkaufen ua Dahm und Seipel Nerostrasse 13, Friedrich Becker Kirchgasse 11, Heinrich Goutta Kirchgasse 7 mit Vernickelungsanstalt und Carl Kreidel Webergasse 16 und Wilhelm Sassmann Saalgasse 30 neben anderen Artikeln auch Fahrräder. Ludwig Istel in der Webergasse 16 betreibt die Germania Erste Fahrrad Versicherungs Gesellschaft Filiale. - In Frankfurt stribt mit dem Tod von Freiherr Hermann von Humbracht (78) die frankfurter Patrizierfamilie Humbracht aus. - In Bad Homburg gewinn RF Doherty das dritte Homburger Turnier, bei dem der All-England-Meister HS Mahony anreist, womit die Blütezeit des Tennis Turniers beginnt. Der 23 köpfige Turniervorstand besteht zur Hälfte aus hauptsächlich nichtadeligen Engländern und die deutschkontinentale Hälfte aus einem Fürst, einem Prinz, einem Herzog, einem Vicomte, einem Graf und einem Freiherr. Guy l'Estrange Ewen kommt aus Darmstadt und Freiherr A von Maltzahn, GA Rouquette und Hauptmann Wodiczka leben in Bad Homburg. - Deutsche Burschenschaften bekennen sich zum Antisemitismus und nehmen keine Juden mehr als Mitglieder auf. - In Rüsselsheim baut Opel 10.000 Räder aller Arten. - In Frankfurt eröffnet der  jüdische Kaufhausunternehmer Hermann Wronker (29) einen Neubau Kaufhaus Wronker in der Hasengasse 14. - In Frankfurt wird als Hauptattraktion ein Panzernashorn gezeigt. - In Frankfurt gründet die in Rumänien geborene frankfurter Schauspielerin Thessa Klinkhammer (37) die Theaterschule Klinkhammer mit, später Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. - In Frankfurt lässt sich der Bildhauer und Goldschmied Augusto Varnesi (30) nieder. - In Mainz Kastel werden die Zugbrücken und Tore der Wallanlage abgerissen. - 1 Mark entspricht 7,5 Euro (20 22). - In Mainz wird die Brauerei Zum weißen Bierhaus Adolf Kolping Straße 17 (20 22 Restaurant Mexico Lindo) von der Bärenbrauerei übernommen. - In Mainz wird der städtische Schlachthof und Viehhof eröffnet. - In Wiesbaden wird im Hotel Berliner Hof Ecke Taunusstrasse 2/Wilhelmstrasse ein Kinoabend mit einer Filmvorführung veranstaltet und danach wird im Saal der Freimaurerloge Plato zur beständigen Einigkeit in der Friedrichstraße 35 alias 27 ein Kino Abend veranstaltet, bei dem bewegte Bilder zu sehen sind. - In Frankfurt hat das neue städtische Krankenhaus in der Gartenstraße 229 545 Betten. Es gibt einen bakteriologischen Pavillon, der als Institut bezeichnet wird, und ein chemisches Laboratorium. - In Darmstadt wird an der Odenwaldbahn am Alfred Messel Weg im Variete Orpheum von einem Wanderkino eine Kinofilmvorführung veranstaltet. - In Mainz gibt es im Concerthaus Liedertafel an der großen Bleiche sechs Kino Vorstellungen täglich. Der trierer Schausteller Peter Marzen betreibt ein Wanderkino, das auch in Mainz Vorstellungen gibt. Ein weiterer Wanderkinobetreiber kommt aus Alsenborn. - In Mainz gewinnt für den Mainzer Radfahrer Verein 89 später Mainzer Radsportverein 89 Heinrich Struth (--) die deutsche Meisterschaft im Sprint auf einem Niederrad. - In Wiesbaden wird das alte Hotel Rose Georg August Zinn Strasse 1 (20 23 Staatskanzlei) abgerissen und durch einen Neubau mit 200 Zimmern, einer großen Badeeinrichtung und einer Tennishalle ersetzt. - In Frankfurt wird das Liebieg Haus Schaumainkai 71 ähnlich einem mittelalterlichem Schloß mit einer glatten Sandsteinblockfassade im nüchternen barocken Historismusstil vom in Böhmen geborenen Textilfabrikanten Baron Heinrich von Liebieg (57), dem bedeutendsten privaten österreichischen Kunstsammler und Gemäldesammler, als Altersruhesitz erbaut. Barocke Verzierungen finden sich nur vereinzelt aber markant an Türen, Fenstern, Treppenaufgängen und in Form von geflügelten Löwen, floralen Ornamanten mit nackten Frauenbüsten, grotesken Wasserspeiern an Mauervorsprüngen. - In Wiesbaden hat die kommunal verwaltete Nassauische Landesbank in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) Probleme die Zinsen ihrer Einlagen zu bezahlen, weil zu viel Geld in Umlauf ist. Es herrscht große Konkurrenz im Kreditgeschäft und die Zinsen brechen ein. - Die Nassauische Sparkasse reduziert die Zinsen auf die Sparbücher Lit A alias für kleinere Beträge von 3,33 % auf 3 % und für die Sparbücher Lit B alias höhere Beträge von 2 % auf 1,5 %.  - In Frankfurt beginnt Johann Häusler (--) in der Mainzer Landstrasse 164 Automobile zu reparieren. - In Hochheim zeigt das Gasthaus Payers Hochheimer Weinstube ihre altdeutsche Weinstube mit einer einzigen großen Tafel, Stuckdecke, Couch und Kachelofen und einen großen geschützten Garten mit rund 30 Tischen um einen Springbrunnen auf ihren Bildpostkarten. - In Wiesbaden eröffnet in der Schiersteiner Strasse das evangelische Diakonissen Mutterhaus Paulinenstiftung, deren Oberin Isabelle von Wintzingerode (--) wird. - In Hattersheim werden auf einen Schlag 27 neue Strassen geplant. - In Mainz Kastel werden in der Großen Kirchenstrasse zwei jeweils 150 cm hohe römische Meilensteine entdeckt. - In Bad Soden wird ein Lawn Tennis Platz angelegt. - Evangelische Diakone und Diakonissen werden an das neueröffnete städtische Krankenhaus in St Goarshausen geschickt. - In Frankfurt wird auf den Spielplätzen auf den Körnerwiesen der Frankfurter Turngemeinde und des Damen Turnvereins ein großen Lawn Tennis Turnier eröffnet. - In Darmstadt erweitert der hessendarmstädter Baurat Becker den Herrenbau des Schlosses um den Teepavillon.

1895 In Frankfurt verkauft Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (28) das Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 an die Post und lässt die Innenausstattung nach Regensburg ins Kloster Emmeram schaffen. - Frankfurt hat 226.440 Einwohner mit Eingemeindungen, Mainz hat 76.946 Einwohner, Wiesbaden hat 74.133 Einwohner, Darmstadt hat 43.146 Einwohner, Hanau hat 27.806 Einwohner und Biebrich bei Wiesbaden hat 12.500 Einwohner. - In Frankfurt findet die Gesamttagung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins ADF statt. - In Frankfurt fährt statt der Pferdebahn eine neue elektrische Akkumulatorenbahn zur Galluswarte. - In Wiesbaden ist die Regierung in der Rheinstrasse 35, die Hauptpost mit Telegrafenstation in der Rheinstrasse 23-25. Das komplette Carree Rheinstrasse/Schwalbacher Strasse/Luisenstrasse/Kirchgasse ist die Artillerie Kaserne. - In Offenbach wird ein neues Krankenhaus eröffnet. - In Frankfurt eröffnet der orthodoxe, mit der Tochter seines Cousins verheiratete, jüdische frankfurter Bankier Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild (67) Am Untermainkai 14-15 in einem repräsentativherrschaftlichen Haus die Freiherrlich Carl von Rothschild'sche öffentliche Bibliothek. - In Frankfurt lässt sich der frankfurter Delikatessen- und Kolonialwarenhändler Otto Meßmer (37) die Marke Meßmer Tee schützen. - In Wiesbaden komponiert der oberpfälzer Dorfschullehrersohn und Musiker Max Reger (22) drei Orgel-Konzerte. - In Deutschland sind 5.264.393 Frauen berufstätig. - In Mainz wird die Rheinische Brauerei Wormser Strasse 151 von der Mainzer Actien Brauer als größte mainzer Brauerei übertroffen. - Die Städte Frankfurt und Bockenheim schließen einen Eingemeindungsvertrag, wodurch die Stadt Bockenheim ein frankfurter Stadtteil wird. - In Darmstadt Jugenheim stirbt die in Warschau geborene morganatische hessendarmstädter Prinzenehefrau Fürstin Julia von Battenberg (St) (70). Ihre in Straßburg geborene Tochter Prinzessin Marie Karoline von Battenberg (St) (43) ist mit dem in Schönberg geborenen Graf Gustav Ernst von Erbach Schönberg (St) (55) verheiratet. Ihr in Graz geborener morganatischer hessendarmstädter Prinzensohn Ludwig Alexander von Battenberg (St) (41) ist mit der in Windsor Castle geborenen Prinzessin Viktoria von Hessen Darmstadt (St) (32) verheiratet. Ihr in Graz geborener hessendarmstädter Prinzensohn Alexander Joseph von Battenberg (St) (38) ist regierender Fürst von Bulgarien. Ihr in Mailand geborener morganatischer hessendarmstädter Prinzensohn Heinrich Moritz von Battenberg (St) (37) und ihr in Padua geborener morganatischer hessendarmstädter Prinzensohn Franz Joseph von Battenberg (St) (34) sind unverheiratet. - In Frankfurt wird der Gastwirtsverein gegen die ungezügelte Zunahme der Schankwirtschaften gegründet. - In Königstein stirbt der jüdische frankfurter Kaufmann Sigismund Kohn-Speyer (65) auf seinem Sommerstiz. Die gute Bekannte und Nachbarin vom kronberger Schloss Friedrichshof, die deutsche Kaiserin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha (St) (54) alias Prinzessin von Großbritannien und Irland ist eine der ersten Kondolanten. - In Frankfurt wird in der Friedberger Warte der Wartturm zum Entlüftungsschacht der frankfurter Kanalisation umfunktioniert. - In Frankfurt gibt es 4.696 Arbeitslose. - In Wiesbaden stirbt Freiherr Friedrich von Vincke (65), verheiratet mit Prinzessin Mathilde von Wittgenstein (St) (66). - In Frankfurt wirbt überaus erfolgreich das große Hotel Kölner Hof am Hauptbahnhof Gneisenaustrasse 1 (20 16 Mannheimer Strasse 1-5 Türkisches Generalkonsulat) damit, das einzige judenfreie Hotel zu sein und veranstaltet ständig reichsweite antisemitische Versammlungen. Der Rat der Stadt verhindert rechtlich nur einen Biergarten auf dem Gehweg. - In Frankfurt wird der in Polen geborene jüdische Jurist Albert Katzenellenbogen (32) Syndikus der Mitteldeutschen Creditbank alias Commerzbank. - in Frankfurt wird die Bier Zentral in der Hanauer Landstrasse 140 (20 17 Döner Kebap Anatolia) eröffnet. - In Bad Homburg kurt ein Prinz von Wales. - In Frankfurt wird das Luxushotel Frankfurter Hof vom londoner Savoy Hotel Direktor César Ritz (44) gepachtet. - In Frankfurt ist der in Mainz geborene frankfurter Volkssänger und politische Büttenredner Max Goldschmidt (31) ein Star. Seine Lieder und Vorträge zu allen aktuellen Themen Waldbahn, Hundefänger, Äbbelwoi alias Apfelwein usw erscheinen im Blazek Verlag. - In Darmstadt wird die hessen darmstädter Prinzessin Elisabeth Marie von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) als erstes Kind des bisexuellen hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (27)  und der auf Malta geborenen russischen Großfürstentochter und englischen Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (19), geboren. - In Hochheim kauft die Sektkellerei Graeger das Weingut der Firma Bachem & Fanter, zu dem einige der besten hochheimer Weinlagen gehören. - In Wiesbaden will der evangelische Pfarrer Lothar Friedrich ein Menschenfischer sein, der am Reich Gottes mitarbeitet. - Ein Verband der Rettungshäuser wird gegründet. - In Wiesbaden wird in der Lehrstrasse 11 ein Damenheim für erwerbstätige Mädchen gebildeter Stände gegründet. Es heißt Haus zu den Bergen oder Haus Heimat. Es hat 11 Zimmer mit 19 Betten. - In Frankfurt eröffnete der jüdische frankfurter Kunsthändler Ludwig Schames (43) am Opernplatz 10 (20 17 Opern Cafe) eine Kunsthandlung für moderne Kunst, die auch als Kontaktbörse dient. - In Bad Homburg weigert sich die Actien Brauerei Homburg die Bier- und Turnhalle im Gasthof Stadt Friedberg Höhestrasse 20 weiterhin der SPD zur Verfügung zu stellen, woraufhin die SPD erfolglos ein Jahr lang zum Boykott der Brauerei aufruft. - In Offenbach kostet im Stadtbad in der Herrnstrasse der 3 monatige Schwimm-Unterricht 8 Mark für Erwachsene und 5 Mark für Schüler. Ein Wannenbad 1. Klasse ohne Wäsche kostet 80 Pfennig, 2. Klasse 50 Pfennig. Brausen kostet 15 Pfennig extra. Nur ein Kind unter 10 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen ist frei. Es gibt Römisch-Irische Bäder und Dampfbäder mit Massage für 2 Mark 25 Pfennig. - In Darmstadt wird die Studentenverbindung Burschenschaft Markomannia an der Polytechnischen Schule gegründet. - In Frankfurt werden auf der Ausstellung für Kochkunst, Konditorei, Bäckerei und verwandte Branchen die Frankfurter Würstchen prämiert. - In Frankfurt besteht das Städtische Krankenhaus in der Gartenstrasse 229 (20 17 Infopoint und Cafe der Universitätsklink Frankfurt) aus drei Gebäuden. Im anschließenden Nebengebäude ist die Blattern-Anstalt, wo Pocken behandelt werden. - In Frankfurt gründen auf Anregung des Kochs Robert Stelzner nach einer beratenden Sitzung im Restaurant Zur goldenen Zange von Rudolf Bordolo-Abondi Taunusstrasse 25 im Erlanger Hof bei JB Ammelburger und mit ihm 34 Köche ua Georg Nadler Kirchgasse 6, Franz Neuhaus, Paul Wunder Union-Hotel Steinweg 12, Robert Steltzner Opernplatz 4, Paul Pollin, Jean Hoffmann, Eduard Weling den Verein Frankfurter Köche, um eine kostenlose Stellenvermittlung arbeitsloser Köche zu schaffen. - In Bad Kreuznach Bretzenheim gibt es die Brauerei Kapp in der Wilhelm Strasse 12. - In Frankfurt finden im Neugarten im Palmengarten athletische Wettkämpfe und Fussball-Wettkämpfe unter dem Motto Olympische Spiele im Palmengarten statt, die der frankfurter Rugbyverein Fussball Club Frankfurt veranstaltet und der gegen Blackheath London 29:0 unterliegt. Der frankfurter Leichtathlet Willy Hofmeister siegt mit 2 Minuten 31 Sekunden über 800 Meter. - In Eltville wird die Dampfkleinbahn über 7500 Meter nach Schlangenbad eröffnet. - In Wiesbaden Georgenborn reisst der mit 120 Millionen Goldmark unermesslich reiche Gummiwaren und Gummistiefelhersteller, Besitzer der Russian American India Rubber Company Ferdinand Krauskopf sein Landhaus ab und erbaut sich das Schloss Hohenbuchau. Er stirbt schon kurze Zeit später. - Fahrrad- bzw Velociped-Versicherungen werden gegründet. - In Frankfurt ziehen die Fahrradrennfahrer vom Neugarten im südlichen Bereich des Palmengarten, wobei der Altgarten der nördliche Bereich ist, auf den Sportplatz an der Mainzer Landstrasse wegen der desolaten Bahn um. - In Köln wird nach 25 Jahren das Fahrradfahrverbot wieder aufgehoben. - In Frankfurt Niederrad startet ein Saisonrennen, das vom Verein für Hindernisrennen auf der Rennbahn am Forsthaus veranstaltet wird. - In Frankfurt eröffnet die evangelische Frankfurter Bahnhofsmission, die ankommende Frauen vom Land vor den Gefahren der Großstadt, besonders der Prostitution alias Sexarbeit, warnt und Hilfe ua bei der Wohnungssuche anbietet. - In Frankfurt spricht der evangelischen Verein der Freundinnen junger Mädchen für Hessen Nassau darunter Fräulein Wagner bei der seit einigen Monaten bestehenden frankfurter Bahnhofsmission in schwarzen Kleidern und mit einem Abzeichen Schutz der weiblichen Jugend von Montag bis Donnerstag bei allen ankommenden Zügen auf den Bahnsteig alle ankommenden jungen Frauen an und hat bisher 71 angeblich ratlose und hilflose Mädchen in das evangelische Marthahaus, einer Anstalt zur Vorbildung weiblicher Dienstboten in der Gottesackerstrasse 2 gebracht und sie eindringlich vor den Gefahren der Großstadt gewarnt. Ein Fräulein Grünewald Kaiserstrasse 34 holt persönlich jedes Mädchen vom Bahnhof ab, das ihr gemeldet wird. - In Frankfurt besteht ein Sonntagsverein und ein Ladnerinnenverein. - In Mainz beklagt sich die über 30.000 Gläubige große evangelische Kirchengemeinde über nur eine einzige Kirche, die Johanniskirche, die auch die Garnison nutzt. Evangelisches Kirchenoberhaupt ist der in Darmstadt geborene Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (27). - In Frankfurt Sossenheim wird der Radfahrer Verein Sossenheim gegründet. -  In Wiesbaden eröffnet der katholische Gesellenverein in der Dotzheimer Strasse 24 das neue Kolping Gesellenhaus. - In Wiesbaden ist das Civile Kasino in der Friedrichstrasse 22 alias Casinogesellschaft, das Rhein-Hotel Ecke Rheinstrasse/Rheinbahnstrasse gegenüber vom Rheinbahnhof. Der Taunusbahnhof liegt an der westlichen Ecke Rheinstrasse/Friedrich Ebert Anlage, die nur ein kleiner Trampelpfad ist (20 23 ESWE). An der östlichen Ecke ist die Eisenbahn, der Eisenbahn Hessische Ludwigsbahnhof, dessen Empfangsgebäude direkt zum Hotel Victoria Wilhelmstrasse 1 führt. Die Polizeidirektion ist in der Friedrichstrasse 32. Hermann Rauch (--) übernimmt das Privattheater in der Bahnhofstrasse bzw Schillerplatz 4 (20 23 Volksbank), das bisher Operetten aufgeführt hat, als neues Residenztheater, das aber auch nicht hoffähige Stücke aufführt. Die städtische Heilanstalt ist in der Luisenstrasse 45 (20 23 Parkhaus). - In Frankfurt wird das EFSC Schwimmclub Mitglied Friedrich Stoltze (--) beim 9 Deutschen Verbandsfest der Schwimmer ausgerichtet vom EFSC, dem frankfurter Schwimmclub Poseidon und Germania Frankfurt hinter Europameister Fritz Kniese Zweiter über 1.500 m und sein Bruder Heinrich Stoltze (--) gewinnt den Goldpokal der Stadt Frankfurt. - In Frankfurt wird der im Vorjahr in die SPD eingetretene und aus Thüringen stammende promovierte Jurist Max Quarck (35) Redakteur der seit 5 jahren bestehenden und ersten etablierten frankfurter SPD Zeitung Volksstimme und wohnt im Heimgarten. - In Wiesbaden wird das Hotel Karlsruher Hof am Mauritiusplatz abgerissen. - In Frankfurt drängt der Magistrat der Stadt den frankfurter königlich preußischen Polizeipräsidenten das Radfahrverbot in der Stadt aufzuheben. - In Hattersheim gründen ortsansässige Bauern und frankfurter Kaufleute die Zuckerfabrik Maingau, die nie richtig rentabel wird. - In Frankfurt steigt der dänische König Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (St) (77) verheiratet mit der hessenkasselrumpenheimer Landgrafentochter Luise von Hessen (St) (76) im Luxushotel Frankfurter Hot  am Kaiserplatz ab. Er ist der Schwiegervater Europas da seine Tochter Alexandra (St) (51) englische Königin und seine Tochter Dagmar (St) (48) als Zarenmutter die Ehefrau des im Vorjahr verstorbenen russischen Zaren ist. - In Darmstadt hat die Schwemmkanalisation nach 15 Jahren Ausbau eine Länge von 76 km, an die 3970 Gebäude angeschlossen sind, allerdings ohne dass das Abwasser geklärt wird. - In Darmstadt wird im Elisabethenstift des Evangelischen Vereins nach Jahrzehnten des Geschlechterkampfs der stets männliche Hausgeistliche Pfarrer Anton Steiner (--), der ursprünglich ein Gehilfe ist, der stets weiblichen Oberin gleichgestellt wird. - In Frankfurt gründet der Adler Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (42) die Adler Autowerke, wo Automobile hergestellt werden. - In Wiesbaden wird eine Hundesteuer von 20 Mark pro Jahr beschlossen. Gewerblich genutzte Hunde sind steuerfrei. Freilaufende Hunde ohne Marke werden vom Aufseher eingefangen und wenn sie nach 3 Tagen nicht gegen ein Fanggeld von 3 Mark und täglichen Futterkosten von 25 Pfennig abgeholt werden, können sie getötet werden. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Hunde von Militärs auch der Steuer unterliegen. - In Wiesbaden wird ein Gebührenordnung für die Ausfuhr von Gütern eingeführt, wonach für jede Kontrolle bis 200 Liter Wein oder Branntwein und 1.000 l Bier 50 Pfennig gezahlt werden muss. Es wird ein Ein- und Ausfuhrakzise alias Zoll berechnet. In der Friedrichstrasse befindet sich das Acciseamt, zu dem man sich durch die 7 Stadteingänge, Frankfurter Strasse, Biebricher Chaussee, Schiersteiner Vizinalweg, Dotzheimer Vizinalweg, Emser Strasse, Sonnenberger Strasse und Geisbergweg auf direktem vorgewiesenem Weg bewegen muss. - In Wiesbaden dürfen vor 15:00 Uhr keine Drehorgelspieler, Puppenspieler, Seiltänzer, Tierführer oä auftreten und keine Tanzveranstlungen geschäftlich oder privat, Bälle oder andere Lustbarkeiten beginnen. - In Wiesbaden sind die Ausflugswirtschaften dem Gebot des lautlosen Betriebes bis zum Ende des Hauptgottesdienstes nicht unterworfen und deshalb schon morgens sehr beliebt. In der Stadt Wiesbaden dürfen während des Hauptgottesdienstes keinerlei theatralischen Aufführungen oder Lustbarkeiten, auch nicht privat, stattfinden oder wegen ihrer Lautstärke störende Arbeiten, wobei aber Eisenbahnverkehr, Personenschifffahrt und das Droschkenwesen ausgenommen sind. In Geschäften müssen die Läden geschlossen oder die Waren verdeckt sein. - In Wiesbaden müssen laut Polizeiordnung Kunstreiter alias Cirkus, Hännes chen Theatervorstellungen (Clowns), Casperl Theatervorstellungen, Gymnastiker, Equilibristen, Seiltänzer, Taschenspieler, Zauberkünstler, Bauchredener wie Menagerien, Schaubuden von Wachsfiguren, Panoramen, Museen, und Caroussels alias Karussels, Schiessbuden und Spielbuden je nach zu erwartendem Gewinn eine Tagesabgabe zwischen 2 und 50 Mark zahlen. Professionelle Klavierspieler, Orgelspieler, Orchestrionspieler und Harmonikaspieler bezahlen für ihre Darbietung in Gasthäusern oder Zelten eine Tagesgebühr von 2 Mark, wenn sie nur bis 10:00 Uhr abends spielen. Wer weiterspielt muss 8 Mark bezahlen. - Die private Hessische Ludwigs Eisenbahn besitzt 216 Lokomotiven. - Der in Wiesbaden geborene Graf Georg von Merenberg (St) (24), alias Georg von Nassau, der morganatische Sohn des in Biebrich geborenen Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (63) Sonnenberger Strasse 18, heiratet die zunächst morganatische, aber als verarmte russische Fürstentochter standesgemäße und danach legalisierte Zarentochter Olga von Russland (St) (22) alias Olga Alexandrowna Jurjewskaja von Zar Alexander II von Russland (St) (79). - In Wiesbaden wird das Luxus Hotel Kaiserhof mit Augusta Victoria Bad in der Augusta Victoria Strasse 17 alias Frankfurter Strasse 17 als Haus allerersten Ranges mit Direktor Fritz Richert mit 160 Fremdenzimmer und Salons, Familien Appartements mit Salon Schlafzimmer, Toiletten- und Badezimmer, mit Fahrstühlen, elektrischer Beleuchtung, Niederdruck-Dampfheizung, Lawn Tennis Plätzen und Croquet Plätzen eröffnet. Der dietenmühler Kurarzt R Friedlaender wird leitender Arzt mit eigener Quelle und Trinkhalle, der sämtliche physikalischen Hielmethoden wie Hydrotherampie, Heilgymnastik Massage, Elektrotherapie, Elektrische Bäder, Inhalation, Medicinalbäder und Moorbäder, dazu Pneumatische Kammern und zwei Riesen-Schwimmbassins organisiert. Hotel und Bad sind getrennt aber über einen überdachten Gang miteinander verbunden. - Bockenheim wird von der Stadt Frankfurt eingemeindet. - In Wiesbaden wird eine Gasanstalt eröffnet. - In Frankfurt Bockenheim ist das Gartenlokal Forell in der Frankfurter Strasse 30 später Leipziger Strasse ein beliebtes Ausflugsziel.  - In Bad Homburg gewinnt der Engländer WM Cranston das zweite Turnier um den Homburger Pokal auf roten Tennisplätzen. Man stiftet ein neues Tennisturnier für aktive Offiziere der Armee und Marine mit dem Ehrenpreis seiner Majestät des Kaisers und Königs. - In Frankfurt fürchten die Pferdedroschkenkutscher mit der Einführung von 36 Taxametern Einbußen von 20 %, woraufhin sie einen Droschkenkutscherverein gründen, der den Einbau erfolgreich über Jahrzehnte hinauszögert und Lohnerhöhungen fordert. - In Frankfurt Preungesheim ist der restliche westliche Teil der ursprünglich 80 m langen ovalen Burg Bachberg (2022 Spielplatz Flutgraben) noch 5 m hoch sichtbar. - In Hanau werden vergoldete silberne Bräutigambecher, aus dem Bräutigam und Braut gleichzeitig trinken können, verkauft. - In Höchst wird das Format der höchster Zeitung Kreis-Blatt für den Kreis Höchst am Main in Kreis-Blatt für den Kreis Höchst und die Stadt Höchst am Main umgewandelt, das Format geändert, wonach sie dreimal pro Woche erscheint. - In Wiesbaden stellt der zwei Jahre zuvor entlassene preußische Rittmeister und wiesbadener Theaterintendantensohn als wiesbadener Theaterintendant Georg von Hülsen (37) mit ausdrücklicher Erlaubnis von Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (36) für den Karnevalsverein Sprudel für dessen Jubiläums Fastnachtfestspiel das neue große Königlich preußische Staatstheater am Friedrichsplatz zur Verfügung. Er wird später in das Duell am Rabengrund im Nerotal verwickelt, wo er den Wiesbadener Ostermann erschießt, der ihn wegen einer Affäre mit seiner Frau gefordert hat. - Der in Bamberg geborene ledige morganatische Grafenenkel und trotzdem als Graf anerkannte Graf Georg August Karl Wilhelm von Isenburg Büdingen Philippseich (47) stirbt, woraufhin sein in München geborener jüngerer Bruder Ludwig Rudolf Georg Adolf Friedrich Alexander von Isenburg Büdingen Philippseich (45) den Grafentitel erben darf. - In Mainz wird der in Wörrstadt geborene Amtsschreibersohn und Jurist Karl Göttelmann (37) Vorsitzender des Mainzer Carneval Vereins alias Fastnacht. - In Frankfurt wird der ehemalige frankfurter Oberbürgermeister Johannes Miquel (67) als neuer preußischer Finanzminister nach Berlin abberufen, wo er die Preußische Central Genossenschaftskasse alias Preußenkasse gründet, das für alle Genossenschaftsbanken zuständige oberste deutsche überregionale Finanzinstitut später DZ Bank, gründet. - 1 Mark entspricht 7,4 Euro (20 22). - In Frankfurt lässt sich der in New York mit der Finanzierung von Eisenbahngeschäften erfolgreiche jüdische frankfurter Bankier Wilhelm Bonn (52) wegen der Nähe zu seinen Verwandten am Palmengarten als Teilhaber der Lazard Speyer Ellissen Bank die Villa Bonn Siesmayerstrasse 12 erbauen. - In Frankfurt nennt sich die Stadtsparkasse Bockenheim mit der Eingemeindung Bockenheims in Frankfurter Stadtsparkasse um. - In Darmstadt wird die Süddeutsche Eisenbahn Gesellschaft AG gegründet. - In Bad Vilbel deutet der Kunstdenkmälerbandautor des Kreises Friedberg Rudolf Adamy den Wallgraben der Burg in einen Wassergraben um, dem sich niemand zu widersprechen traut. Bad Vilbel ist die nördlichste Grenze des Reichsforstes Dreiech. - In Königstein Falkenstein wird die - In Königstein Falkenstein wird die von Peter Dettweiler (58) 18 92 eröffnete Lungenheilanstalt für unbemittelte Lungenkranke wieder abgerissen.

1894 In Frankfurt wird in der Friedberger Anlage Höhe Sandweg ein Uhrtürmchen aufgestellt. - In Wiesbaden beginnt der Touristikclub und Automobilclub Deutscher Touring Club mit Sternfahrten. - In Frankfurt wohnt der Adler Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (41) in seiner pompösen Villa am Wiesenhüttenplatz 33. - Die in Darmstadt geborene strenggläubige Prinzessin Alix von Hessen Darmstadt (St) (22) heiratet im Winterpalast in Sankt Petersburg ihren Cousin 2. Grades, den neuen russischen Thronfolger Nikolaus II von Russland. Zwei prunkvolle lange Perlenhalsketten für mehr als 345.000 Rubel liefert die russische Firma Faberge. - Der in Darmstadt geborene homosexuelle Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (26) heiratet in Coburg seine auf Malta geborene Cousine und Zarenenkelin Victoria Melita von Edinburgh alias Sachsen Coburg und Gotha (St) (22). Bei der Hochzeit schenken alle hochadeligen Gäste Juwelen. Bei der Hochzeit trägt sie ein Smaragddiadem ihrer Schwiegermutter, der englischen Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (51). - In Darmstadt erbaut sich der jüngste hessendarmstädter Prinz Wilhelm Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (49) das Palais Rosenhöhe als Wohnsitz im Historismusstil im Park Rosenhöhe. Er ist morganatisch verheiratet mit der extra als Frau von Lichtenberg geadelten Josephine Bender und Vater des in Darmstadt geborenen Gottfried von Lichtenberg (St) (17). - In Frankfurt Bornheim Bergerstrasse 275 wird im großen Festsaal des Gasthauses Zur weißen Lilie Berger Strasse 275 der erste SPD Parteitag nach den Sozialistengesetzen abgehalten. - In Frankfurt heiraten der Metzger Karl Gref und Wilhelmine Völsing und gründen in ihrem Haus Zum goldenen Kalb in der Schnurgasse die Metzgerei Gref-Völsing. - In Mainz kleiden sich die Krankenpflegerinnen des Mainzer Alice Frauenvereins für Krankenpflege in einer einheitlichen selbst gewählten Tracht. - In Mainz nimmt die Prinzengarde zur Fastnacht alias Fassenacht am neueingeführten Neujahrsumzug teil. - Der in Rüsselsheim geborene Opel Fahrrad Gründersohn, Technikstudent und Radrennsportler Fritz Opel (19) gewinnt die 620 km lange Fahrradrennfernfahrt Basel~Cleve, die er trotz hochklassiger Konkurrenz wie Sorge, Gerger und Gutknecht in 27 Stunden und 50 Minuten gewinnt. - In Mainz widmet sich die scheue und zurückgezogene mit ihrer Familie aus Leipzig zugezogene Schriftstellerin Amalie Arndt (25) der Philosophie. - In Frankfurt explodiert ein Dampfkessel in der Henninger Brauerei am Sachsenhäuser Berg. Zwei Werksmitarbeiter werden getötet. - In Frankfurt wird das Mädchen Krao aus Siam, das wie ihre Familie auch im Gesicht behaart ist, im Zoogesellschaftshaus Bernhard Grzimek Allee 1 ausgestellt. - In Frankfurt wird das Geschäftshaus Dreikaiserhaus Kaiserstrasse 3-5 auf enteignetem Cronstettenstiftsgrund erbaut. - In Frankfurt finden regelmäßig antisemitische Veranstaltungen im großen Hotel Kölner Hof am Bahnhof Gneisenaustrasse 1 (20 16 Mannheimer Strasse 1-5 Türkisches Generalkonsulat) statt. Der Besitzer Hermann Laas (--) ist gleichzeitig der Vorsitzende des Deutschen Vereins, dessen Hauptziel der Kampf gegen das Judentum ist. - Die Eisenbahnstrecke nach Limburg wird eröffnet. - Der in Neuwied geborene Fürst Wilhelm von Wied (St) (49), verheiratet mit der niederländischen Königstochter Marie von Nassau Oranien (St) (--), ist Mitglied im Deutschen Antisklaverei Verein. - In Höchst beginnen Emil von Behring (40) und Paul Ehrlich (40) mit der Produktion eines Diptherieheilserums, das die Heilungsrate von 0 auf  75 % erhöht. - In Frankfurt will ein Zuhälter zu seiner mit der Sexualkrankheit Syphilis angesteckten Prostituierten alias Sexarbeiterin und schießt dabei mit einer Pistole auf die Wache des Stadtkrankenhauses in der Mittelstrasse. - In Frankfurt beliefert das neu eröffnete Frankfurter Elektrizitätswerk an der Speicherstrasse seinen ersten Kunden JA Carl am Alten Markt 21 (20 17 U-Bahnstation Dom/Römer). - In Frankfurt erzeugen 71 private Einzelanlagen und Blockanlagen für 284 Bogenlampen, 6.556 Glühlampen und 21 Motoren Strom. - In Frankfurt wird eine Ausstellung für Kochkunst abgehalten. - In Wiesbaden gibt es die Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt. - In Wiesbaden Biebrich gibt es die Tageszeitung Biebricher Tagespost. - In Mainz wird der Offizierssohn Georg Keppler geboren. - In Wiesbaden Biebrich wird das eigenständige evangelische Katharinenstift gegründet. 13 Mädchen und und 5 Jungen leben bei ihnen, während die Diakonissen/Schwestern 4.275 Besuche machen. - In Deutschland sind 20.000.000 Menschen Leser von Schauerromanen des Kolportagevereins. - In Darmstadt wird die Studentenverbindung Burschenschaft Rheno-Guestfalia an der Polytechnischen Schule gegründet. - Die Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Berlin prämiert die Frankfurter Würstchen in Dosen. - In Sprendlingen ersetzt der Frankfurter Würstchen Hersteller Christoph Müller (74) seinen Benzinmotor durch eine 13 PS Dampfmaschine. - In Frankfurt Sprendlingen wird die Gelee und Zuckerwarenfabrik Beck und Schröder gegründet. - In Frankfurt zeichnet der in Frankfurt geborene Architekt Adolf Koch (47) das Rapunzelgäßchen wegen eines zwei Meter langen überdachten und verglasten Übergangs von einer Seite der Gasse zur anderen in Höhe des ersten Stocks. - In Frankfurt wird die Privat-Post 5 Mal täglich entleert. - In Mainz stellt die Kellerei Kupferberg ein 2,5 Meter hohes Weinfass zum Schützenfest auf. - Der frankfurter Rugbyclub Football Club Frankfurt reist nach London, wo er gegen den Blackheath Football Club mit 29:0 untergeht. Trotzdem beginnt die Tagesezeitung Frankfurter Nachrichten mit der Berichterstattung über den FC Frankfurt. - In Frankfurt lässt sich der in Darmstadt geborene frankfurter Schreibmaschinenhersteller und Produzent von Fahrrädern, die er mit luftgefüllten Gummireifen aus seiner eigenen Dunlop Fabrik in Hanau ausstattet, Heinrich Kleyer (41) in der Wiesenhüttenstrasse 33 eine Luxusvilla bauen. Es etabliert sich der Spruch: Radler fahr Adler! - Der frankfurter Fahrradfahrer August Lehr (23) wird erster deutscher Niederradweltmeister. Er verkauft renommierte Fahrräder der Marke August Lehr. - In Butzbach wird das neue Großherzogliche Zuchthaus Butzbach mit übeführten 149 Gefängnis- und 148 Zuchthausgefangenen eröffnet, weil im Großherzogtum Hessen Darmstadt alle Zuchthäuser völlig überfüllt sind. - In Frankfurt Niederrad findet ein Großes Hindernisrennen auf der Rennbahn am Forsthaus statt. - In Frankfurt finanziert sich das evangelische Marthahaus, eine Herberge und ein Hospiz, Adam Kuckhoff Strasse 6, das eigentlich eine evangelische Großwäscherei und ein Nähdienstleister ist, zusätzlich aus Geld- und Sachspenden, erhält aber auch freiwillige Zuschüsse von Behörden und Privatpersonen und Kostgelder. - In Mainz wird das Neutor abgerissen. - In Mainz Weisenau wird der Radfahrer Verein Wanderlust Mainz Weisenau gegründet. - In Mainz wird der Graphiker Carl Bronner (37) neuer Zeichenlehrer an der Realschule am Schloss, der von Friedberg nach Mainz zieht. - In Frankfurt wird der Frankfurter Johann Heinrich Beling (--) neuer Leiter der Hauptfiliale der Reichsbank. Die Tochter Maria Elisabeth Beling (13) geht auf die Höhere Töchterschule und wird später eine konservative Politikerin. - In Frankfurt wird das EFSC Schwimmclub Mitglied Friedrich Stoltze (--) auf dem Deutschen Verbandsfest entsprechend einer Deutschen Meisterschaft zum besten Brustschwimmer der Nation gekürt. - In Wiesbaden, das zu Preußen gehört, wird nach 22 monatiger Bauzeit das 4 Jahre nach dem Neuen Rathaus ebenfalls vom molsberger Bauernsohn und wiesbadener Maler Kaspar Kögler (52) mit Wandgemälden gestaltete Neue königliche Theater später Staatstheater neben dem Kurhaus für den deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (35) eröffnet, der auch preußischer König ist und dafür das Herzoglich nassauische Theater an der Wilhelmstrasse neben dem Hotel Nassauer Hof aufgegeben und vom Hotel übernommen und umgebaut, woraufhin Kaiser Wilhelm von Zollern II (St) (35) mit seinen jährlichen Besuchen der Stadt beginnt. Es folgt ein Boom von Zuzügen von Millionären, die sich in Wiesbaden niederlassen. - In Wiesbaden stirbt der zugezogene und sechs Jahre zuvor geadelte preußische Landesökonomierat Georg Ludwig von Hoppenstedt (64). - Der in Groß-Gerau geborene Gynäkologe Heinrich Walther (28) wird nach der Lehrberechtigung für Geburtshilfe und Gynäkologie in Gießen Hebammenlehrer an der Frauenklinik. Er befaßt sich mit Geburtsschwierigkeiten. - Die bei Aschaffenburg geborene Tagelöhnertochter und Fallschirmspringerin Käthe Paulus (26) überlebt einen Ballonunfall, wobei ihr Lebensabschnittsgefährte stirbt und woraufhin sie beginnt als Fallschirmspringerin auf Tournee zu gehen. Ihr in Frankfurt geborener Sohn Willy Hermann Paulus (03) stirbt im Folgejahr an Diphterie, wonach sie monatelang in Depressionen verfällt, aber danach erneut hunderte von Sprünge absolviert und als Miss Polly ein Medienstar wird. - In Frankfurt werben die Adler Fahrradwerke Heinrich Kleier mit der erfolgreichen Teilnahme aller ihrer 4 Fahrräder des Modells Adler Niederrad No 20 mit Dunlop Pneumatik Reifen bei der Fernfahrt München Mailand, wobei von 49 Startern nur 19 in Ziel kommen. Joseph Fischer aus Heilig Blut bei Cham gewinnt auf Adler. - In Frankfurt ist der Römer völlig heruntergekommen. - In Frankfurt Niederrad wird die schlossartige Villa Waldeck (später Villa Manskopf) von der frankfurter Weinhänllerfamilie Manskopf in der Flughafenstrasse 4 erbaut. - In Darmstadt tritt der Alice Frauenverein und die angeschlossene Alice Schwesternschaft mit den Mutterhäusern Elisabethenstift Darmstadt, Alice Mutterhaus Mainz, Mutterhaus Goddelau und Mutterhaus Offenbach in den Verband deutscher Krankenpflegeanstalten vom Roten Kreuz ein, das eigentlich als Kriegsverwundetenhilfe gegründet wurde. - In Wiesbaden berichten die Gazetten mit einer ersten Droschke mit Motorenbetrieb von einem Automobil. - In Wiesbaden ist Juwelier Fuchs ein Ausbildungsbetrieb. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, stellt die Farbwerke Aktiengesellschaft Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning die Beleuchtung von Innenhöfen von Gasbeleuchtung auf elektrische Beleuchtung um. Man beginnt mit der Produktion eines vier Jahre zuvor entwickelten Diphterieserums des Mitarbeiters Emil Behring (40), das man auf dem Firmengelände mit 57 lebenden Pferden herstellt und das die tödliche Kinderkrankheit Diphterie zu 75 % heilen kann. - In Wiesbaden dürfen ankommende Besucher am Königlichen Theater mit den Droschken direkt vorfahren, abfahrende Besucher müssen die Strasse überqueren und dort einsteigen. - In Offenbach Rumpenheim wird Prinz Maximilian von Hessen Kassel Rumpenheim (St) als zweiter Sohn des in Holstein geborenen Prinz Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (26) und  Margarethe von Zollern Preußen (St) (22), der jüngsten Kaisertochter, geboren. - In Frankfurt Bockenheim eröffnet eine Erste Frankfurter Eiskonsumenten Gesellshaft, die täglich 250 Tonnen Eis herstellt. - In Langen Philippseich wird die Grafentochter Irmgard von Isenburg Büdingen Philippseich (St) von Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (53) und Prinzessin Sophie Auguste Elisabeth von Ardeck (St) (30) geboren. - In Frankfurt wird der Frankfurter Fussball Club Germania 18 94 gegründet. Es gibt nur zwei weitere Fussballvereine in der Nähe, mit denen man sich messen kann. Der neugegründete Fussballverein Victoria Hanau 18 94 und der im Vorjahr gegründete Fussball Club Hanau 18 93. - In Neu-Isenburg wird der Bahnhof elektrisch beleuchtet. - In Frankfurt kauft der rüsselsheimer Fahrradhersteller Adam Opel (32) ein Automobil der Marke Benz Typ Phaeton kurz vor seinem Tod.  - In Bad Homburg macht der Tennisplatzwart Noß aus den Rasenplätzen schwarze Hartplätze für das erste Turnier um den Homburger Pokal und 1.200 Mark, gestiftet von der Kurverwaltung, weil die zum Tennisspielen benutzten Rasenflächen wegen des ungünstigen Klimas völlig zerstört sind, was sich als wegweisend herausstellt. Die Mischung besteht erst aus Chauseeabzug, den von den Kutschenrädern kleingefahreren Basaltsteinen, vermischt mit Schlackenmehl, Salz und Eisenspänen, die die Bälle und die weiße Sportkleidung so stark verschmutzt, dass es Beschwerden gibt. Die Herrenkonkurrenz gewinnt der Engländer DSH Hughes, vor dem mecklenburger Graf xxx von Voß-Schönau, der in den Folgejahren immer wieder teilnimmt, und dem deutschen Meister Ch Winzer. Bei den Damen spielt Miss T Lowther und die russische Prinzessin Großherzogin Anastasia von Mecklenburg (34) alias Anastasia Michailowna Romanowa. Danach mischt sein Helfer Friedrich Becker gemahlenen gebrannten Ton aus Blumentöpfen aus der städtischen Kugelmühle den Basaltsteinen hinzu, weshalb Tennisplätze seitdem rot sind. - In Frankfurt wird im Ostend ein neues Uhrtürmchen aufgestellt, bei dem gleichzeitig der Uhrmacher die Uhrzeit einstellt und der Installateur die Gasbeleuchtung, wobei es zu einer Gasexplosion und einem verletzten Uhrmacher kommt. - In Frankfurt kauft der Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 um dort die Telegrafie und das Telefonwesen der rückwärtig angrenzenden Hauptpost unterzubringen. - In Frankfurt liegt dem Rat der Stadt nach der zweiten Ausschreibung für die Renovierung des Römers ein neuer Plan des in Köln ausgebildeten ehemaligen frankfurter Dombaumeisterassistenten und Architekt des katholischen Erzbischofs in Freiburg Max Meckel (47)  vor, der neben einem guten Dutzend von katholischen Kirchen in der Region gerade in Wiesbaden die Maria Hilf Kirche baut und der diesmal auf teuren Prunk an der neugotischen Fassade verzichtet, aber einen schlichten Balkon vorsieht. - In Frankfurt heiratet der Opelgründersohn Carl Opel (26) die Industriellentochter Helena Wilhelmine Mouson (--), die Tochter des Frankfurter Seifen- und Parfümfabrikanten Johann Jacob Mouson (--) und Eleonore Dorothea Hock (--). - Der in Padua morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn Prinz Franz Joseph von Battenberg (St) (37) bemüht sich vergeblich die amerikanische Eisenbahnindustielle Consuelo Vanderbilt (17) zu heiraten. - In Mainz gibt es den Juwelier Michael Mayer (--), der in Mainz, Pforzheim und Florenz Werkstätten hat. - In Mainz wird das Weinhaus Wilhelmi in der Rheinstraße 53 eröffnet. - In Mainz beginnt die Rheinische Actien Brauerei Weisenau wegen Trinkwassermangels aus ihrem privaten Wasserwerk vier Jahre lang Trinkwasser an die Stadt zu verkaufen. - 1 Mark entspricht 7,3 Euro (20 22). - In Frankfurt gründet die Stadt mit dem Erbe von Marianne Schumann von 100.000 Mark eine Unterstützungseinrichtung für ausdrücklich evangelischlutherische frankfurter Prostituierte alias Sexarbeiterinnen, die in Not geraten sind. - In Neu-Isenburg erhält der Bahnhof der Main Neckar Eisenbahn elektrischen Strom und wird mit elektrischem Licht beleuchtet. - In Wiesbaden werden 380 Gaslaternen aufgestellt, womit es 450 Gasglühlaternen im öffentlichen Raum gibt, die von 47 Laternenanzündern und 9 Laternenwärtern instandgehalten werden. - In Wiesbaden steigt das Hypothekengeschäft der kommunal verwalteten Nassauische Landesbank in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) auf ein ungesundes Maß von über 102 %. Dazu führt sie eine Schulsparkasse ein, wobei 18 Schulkinder einer Schule 60 Mark in Form von gekauften Sparmarken, die in ihre Schulsparkassenbücher an einem speziellen Spartag gekaufte Marken einkleben, was mit der Schule organisiert wird. Bei der Auszahlung werden die Marken mit einem Tagesstempel entwertet. Die Schulsparkasse führt Listen. Auf die Schulsparkassenbücher gibt es keine Zinsen. - In Bad Homburg stirbt, der Homburg Hut Erfinder und Hutfabrikbesitzer Phillip Möckel (73) als reicher Mann. - In Mainz Kastel wird an der Wiesbadener Strasse die römische Aedicula entdeckt, die ein Heiligtum, ein Aschegefäß oder ein Grabhaus sein kann. - In Wiesbaden stirbt der Zuckerindustrielle und 18 88 geadelte königlichpreußische Ökonomierat Georg Ludwig von Hoppenstedt (64) der in der Villa Liebenburg Danziger Strasse 90 a mit weitläufiger Parkanlage wohnt, die sogar auf überregionalen Landkarten verzeichnet ist und dessen Villa nach seinem goslarer Gutshof benannt ist.

1893 In Darmstadt gibt nach dem Tod ihres Ehemannes, des in Verona morganatisch geborenen hessendarmstädter Prinzensohnes und abgedankten bulgarischen Fürst Alexander Joseph von Battenberg (St) (--) alias Graf Alexander von Hartenau, die in Bratislava geborene südtiroler Kammerdienertochter und darmstädter Hofopernsängerin Johanna Loisinger (28), ihren Wohnsitz im Prinz Emil Schlösschen auf und zieht nach Wien. - In Frankfurt präsentiert der frankfurter Ingenieur und Vertreter der Firma Benz, Rheinische Gasmotorenfabrik für stationäre Motoren Heinrich Collin als erster frankfurter Automobilist seinen dreirädrigen Patentwagen von Carl Benz. Um auf großherzoglichbadener Strassen fahren zu dürfen erhält er eine Betriebserlaubnis, die er immer mitführen muss. Ausserhalb von Ortschaften darf er 12 km/h und innerhalb und in starken Krümmungen alias Kurven 6 km/h als Höchstgeschwindkeit nicht überschreiten. - In Frankfurt tritt der wiener Zirkusdirektor Albert Schumann (35) sehr erfolgreich in seinem stationären Zirkus an der unbebauten Kaiserstrasse 52 (20 21 Mc Donalds) zwischen Weserstrasse und Elbestrasse auf und bleibt auch im Folgejahr. Sein Zirkus ist sogar auf dem Stadtplan eingezeichnet. - In Frankfurt wird der in Mainz geborene Arzt, weltreisende Schiffsarzt und Großschmetterlingssammler Adalbert Seitz (33) neuer Direktor des Zoos, der 1.111 Tiere besitzt. - In Mainz wird ein privates Elektrizitätswerk eröffnet, das ua auch die Schaufenster beleuchtet. Es eröffnet in der Hinteren Präsenzgasse 2 und kann 664 Glühlampen und 118 Bogenlampen mit Strom versorgen. - In Frankfurt treten im Theater Erstes frankfurter Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache die Gebrüder Skladanowsky mit ihrem elektromechanischpyrotechnischen Wasserschauspiel auf. Auf dem Programmzettel wird auch für das Hotel Milani Ecke Zeil/Große Eschenheimer von Adolph Milani (65) und das Cafe Royal geworben. Einige Monate später erfinden sie den Kino Film in Berlin. - Der protestantische Erbgroßherzog Prinz Wilhelm Alexander von Nassau Weilburg (St) (41) heiratet in Österreich die katholische portugiesische Infantin Maria Anna von Braganza (St) (32). - In Frankfurt Höchst wird das Haupt-Comptoir der Farbwerke vorm Meister, Lucius und Brüning erbaut. - Der in Holstein geborene Prinz Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (25) heiratet seine Verlobte, die jüngste deutsche Kaisertochter Margarethe von Zollern Preußen (St) (21). In Frankfurt wird ihr erster Sohn Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) geboren. - Der in Bad Homburg geborene Vollmatrose Robert Fuchs-Liska (23) kehrt nach einer schweren Malariaerkrankung nach Frankfurt zurück und absolviert in der Alten Oper eine Ausbildung zum Opern Tenor. - In Mainz ziehen alle weiblichen Mitglieder des Mainzer Alice Frauenvereins für Krankenpflege gemeinsam in ein gemietetes Wohnheim. - In Kronberg wird die burgähnliche Villa Guaita vom frankurter Kaufmann, Weinhandlung Mumm Teilinhaber, frankfurter IHK Vorsitzender und Aufsichtsrat der Bank Deutsche Bank Max von Guaita (51) in einem 13 Hektar großen Park an der Guaitastrasse erbaut. - In Frankfurt schafft die Eisenbahn die Stationsglocke als Einstiegszeichen ab und ruft stattdessen die Züge im Wartesaal aus. - In Frankfurt tritt der marokkanische Fakir Soliman ben Aissa in den Reichshallen auf. - In Frankfurt eröffnet das Luxushotel Frankfurter Hof am Kaiserplatz im Südflügel das Restaurant American Bar. - In Hanau eröffnet die erste Auslandsniederlassung der Dunlop Pneumatic and Tire Co GmbH, deren Mitbegründer der in Darmstadt geborene frankfurter Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (40) ist. - In Frankfurt wird der Steinzeugkrug Bembel von Johann Jacob Frieß in Humoristische Memoiren eines alten Frankfurters beschrieben.  - In Frankfurt stirbt der hamburger Droschkenkutschersohn und Theater-Tenor Theodor Wachtel (70). - In Wiesbaden wird der Grafensohn Richard Matuschka Greiffenklau (St) als Sohn des in Polen geborenen wiesbadener Landrates Graf Guido von Matuschka Greiffenklau (St) (46) und der jüdischen kölner Bankierstochter Freiherrentochter Klara von Oppenheim (23) geboren. - In der Stadt Bockenheim übernimmt das frankfurter Polizeipräidium auf der Zeil das Nachtwachtwesen. - In Frankfurt ist im Königlichpreußischen Polizeipräsidium Neue Zeil 60 (20 17 Eingang Oberlandeesgericht Frankfurt) Freiherr Wilhelm von Müffling (54) Polizeipräsident. - In Frankfurt gibt es die Carnevalsgesellschaften Neue Frankfurter Carnevals-Gesellschaft mi dem Vereinslokal Württemberger Hof in der Fahrgasse, die Carnevals-Gesellschaft Sachsenhausen, die Frankfurter Käwern Gesellschaft und die Frankfurter Narrhalla. - In Frankfurt kann man in drei auf die Stadt verteilten besonderen Briefkästen Bücher der Stadtbibliothek Schöne Aussicht 2 mit speziellen Bestellkarten vorbestellen: An der Nordseite des Eschenheimer Turms, am Wartehäuschen der Trambahn an der Konstablerwache und am bockenheimer Uhrtürmchen. In Frankfurt gibt es 29 Konsulate. Konsule mit jüdischem frankfurter Hintergrund sind ua der columbianische Konsul Adolph Baer-Goldschmidt Weiherstrasse 1, der britische Generalkonsul Charles Oppenheimer Bockenheimer Landstrasse 8, der guatemalesische Gerneralkonsul Heinrich Herz, der mexikanische Konsul Siegfried Adolf Löwenstein Niedenau 84, der österreichische Generalkonsul Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild (65) Fahrgasse 146 (20 17 Konstablerwache vor Filiale Deutsche Bank Zeil 57), verheiratet mit der in Frankfurt geborenen frankfurter Bankierssohn Freiherrensohn Mathilde von Rothschild (51), der persische Generalkonsul Ludwig Adolf Löwenstein (--) Bockenheimer Landstrasse 65, der griechische, portugiesische, schwedische, norwegische Generalkonsul und amerikanischer Eisenbahnmogul Freiherr Ludwig von Erlanger (53) Rossmarkt 14 (20 08 Dresdner Bank 20 22 Commerzbank), der spanische Konsul Otto Braunfels (52) Große Gallusstrasse 18 und der türkische Consulatsvertreter Julius Rheinberg Taunustrasse 10. - In Frankfurt nimmt der Frankfurter Zoo den gefährlichen Zirkus Elefantenbullen Albert auf, der aber nach wenigen Wochen eingeschläfert werden muss. - In Darmstadt verlegt der Brauereibesitzer Philipp Adam Wiener (53) die Brauerei Kronenbrauerei von der Schustergasse 18 an die Ecke Dieburger Strasse 97/Spessartring. Das Gasthaus Zur goldenen Krone in der Schustergasse 18 bleibt Brauereiausschank. - In Frankfurt fährt der in Frankfurt geborene Radfahramateur Franz Verheyen (16) sein erstes Amateurfahrradrennen. - In Frankfurt kommt die letzte Ausgabe der frankfurter satirischen Zeitschrift Frankfurter Latern heraus. - Die Weltausstellung in Chicago macht die Frankfurter Würstchen in Dosen in Amerika berühmt und löst eine weltweite Nachfrage aus. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborene Maler Carl Morgenstern (82). - In Frankfurt zeichnet der in Frankfurt geborene Architekt Adolf Koch (46) das Haus Wanebach und das Salzhaus in der Wedelgasse um letzte Eindrücke vor dem Abriss zu erstellen. - In Mainz ist das Bahnhofhotel Schottstrasse fertiggestellt. - In Rüdesheim Aulhausen wird das katholische St Vincenz Stift für schwachsinnige Mädchen und Jungen eröffnet, das von einem Geistlichen geleitet wird. Katholische Schwestern erziehen und schulen die Pfleglinge und bilden sie in Handwerk und Hauswirtschaft aus. Hauptbetätigung ist Beten. - In Hanau wird der Fussballverein FC Hanau gegründet. - In Frankfurt fusionieren die Ingenieurfirma Wilhelm Lahmeyer & Co. und die Actiengesellschaft für Bau und Betrieb elektrischer Anlagen in Frankfurt am Main zur Elektrizitäts AG alias EAG. Der evangelische Generalsuperintendentenenkel Wilhelm Lahmeyer (34), der Gründer der Elektrotechnischen Fabrik W Lahmeyer & Co. KG macht den in Aachen geborenen jüdischen TH Professor Bernhard Salomon (38) zum Generaldirektor des fusionierten Elektro-Konzerns EAG. - In Mainz wird der Tennis Club Mainz gegründet. - In Frankfurt steigt der Hochradrennfahrer August Lehr (22) auf das Niederrad alias Fahrrad um und gewinnt die Meisterschaft des Deutschen Radfahrerbundes über 1 und 10 km vor Oskar Breitling aus Kaiserslautern. Er fährt auch auf der Radrennbahn im Palmengarten. - In Mainz wird der Radfahrerverein Mainz gegründet, der sich im Hotel Weise in der Bahnhofstrasse 2 trifft. - In Wiesbaden wird der Schwank Der ungläubige Thomas als Theaterstück von Wilhelm Jacoby (38) gemeinsam mit seinem Freund Carl Laufs (35) fertiggestellt. - In Frankfurt veranstaltet der Erste Frankfurter Schwimm Club EFSC in der Schwimmanstalt Ochs am Eisernen Steg ein nationales Wettschwimmen. - In Höchst wird ein Schwimmverein gegründet. - In Frankfurt zieht der frankfurter EFSC Schwimmclub von der Badeanstalt Booth am Nizza zur Badeanstalt Ochs um. - In Wiesbaden wird der Bau des Theaters Neues königliches Theater neben dem Kurhaus für den deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (34) begonnen und auch von ihm teilfinanziert und gefördert, weil das Herzoglich Nassauische Hoftheater Kaiser Friedrich Platz 4, das sich rechts an das Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3, in dem Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (34) nie logiert, anschliesst, nicht repräsentativ und groß genug ist. - In Mainz wird der spätere WWII General Freiherr Karl XI. als Sohn von Freiherr Karl Ernst von Thüngen (54) und der Eva Elisabeth Maier (19) geboren. - In Wiesbaden beginnt das Adressbuch der Stadt Wiesbaden Telefonnummern anzugeben. Die Linde Eismaschinenfabrik Hildastrasse 4 hat die  Telefonnummer 4 und 22, Gärtnerei Weber Wilhelmstrasse 4 Telefonnummer 13, Kleiderhandlung Görlach Metzgergasse 16 Nr 20, Chemische Reinigung Nr 28, Gaswerk und Wasserwerk Marktstrasse 16 Nr 40, Hofapotheke Hirschapotheke Marktstrasse 27 Christian Neuss Nr 48, Bank Gustav Pfeiffer Langgasse 16 Nr 51, Wasserheilanstalt Nerothal 16 Nr 55, Seifenfabrikant Poth zuhause Adolfsallee 12 Nr 91, Droschkenbesiter August Wink Friedrichstrasse  44 Nr 97, Hotel du Nord Otto Ortenbach Wilhelmstrasse 6 Nr 99, Gasthaus Zum englischen Hof von Johs Jacob Kranzplatz 11 Nr 121, Zeitung Rheinischer Kurier Luisenstrasse 23 Nr 133, Rheinische Margarine Gesellschaft Mainzer Landstrasse Nr 139, Hotel Kaiserhof Frankfurter Strasse 17 Nr 141, Colonialwaren Emil Unkel Emserstrasse 16 Nr 152, Buchhändler und Rudolf Mosse Anzeigenannahme Langgasse 49 Nr 164, Hotel Zum Einhorn Georg Mondorf Marktstrasse 30 Nr 79, Rentner Oswwald Tschacher Kapellenstrasse 53 Villa Felix Nr 181, Frauenarzt Otto Michelsen Victoriastrasse 11 Nr 183, Stadtrat Georg Rühl Idsteinerweg 23 Nr 195, Spediteur Carl Reppert zuhause Frankenstrasse 16 Nr 202, Herrenschneider Haas Taunusstrasse 13 Nr 212, Metallwarenhandlung Jung Kirchgasse 47 Nr 213, Margarinefabrik Kahn  Schlachthausstrasse 23 Nr 214, Universal Reisebüro Schottenfels Kranzplatz 11 Nr 224, Adressbuch Verlag Carl Schnegelberger Marktstrasse 26 Nr 236, Dampfmolkerei Marienhof von C Gärtner Neugasse 1 Nr 247. Höchste Telefonnummer ist die 247. - In Frankfurt berichtete die Frankfurter Zeitung über eine zufriedenstellende Probefahrt einer dreirädrigen elektrischen Droschke von Benz in Berlin, muss danach aber richtigstellen, dass es sich um einen mit Benzin betriebenen Motorwagen mit elektrischer Zündung alias Automobil handelt. - Der zweite morganatische hessendarmstädter Prinzensohn in der zweiten morganatischen Ehe von Prinz Heinrich von Hessen Darmstadt (St) (55), der von Darmstadt nach München umgezogen ist, mit der im kroatischen Karlovac geborenen Emilie Hrzic de Topuska (St) (25) (+1961) alias Freifrau Emilie von Dornberg, Freiherr Elimar von Dornberg wird als Freiherr geboren und nicht weiter erhoben, obwohl sein morgantischer halbwaiser Halbbruder Karl von Nidda (15) vor 10 Jahren schon zum Graf erhoben wurde. - In Mainz Finthen ist die Brauerei Königsborn nach der Eröffnung der Dampfbahnhaltestelle im Vorjahr ein beliebtes Ausflugsziel mit Weiher und Wasserfall. - In Hanau wird der Fussball Club Hanau 18 93 gegründet, der im Deutschen Fussball- und Cricket-Bund, das Endspiel um dessen Fussballmeisterschaft  gegen den Berliner FC Viktoria 18 89 bestreiten könnte, aber aus finanziellen Gründen nicht anreist, wodurch der Konkurrent Ligameister wird. - In Darmstadt wird das evangelische Marthahaus eröffnet. - In Wiesbaden glaubt der seiner Meinung nach vielgereiste wiesbadener Stadtrat Friedrich Bickel mit einem Vorschlag auch noch die Trottoirs besser durch die Stadt aber ohne zusätzliche Kosten säubern zu lassen eine Verbesserung des Kurlebens erzielen zu können, wodurch der Rat mit dieser hochwichtigen Sache wochenlang einen siebenköpfigen Ausschuss beschäftigt. Die Trottoirs bleiben der individuellen Reinigung der Anrainer anvertraut, die aber kein besonderes Interesse daran haben. - In Deutschland wird weniger als 1 % des Tabakkonsums in Form von kommerziell handgedrehten oder selbst gedrehten Zigaretten alias 500.000 verkonsumiert. Der Rest in Form von Zigarren und Pfeifentabak. - In Offenbach wird der bürgerliche offenbacher Graveurssohn Jacob Erckrath de Bary (29) Vorsitzender des Offenbacher Fechtclubs 18 63. - In Darmstadt wird der in Darmstadt geborene katholische Zentrumspolitiker Maximilian von Biegeleben (80) in den Freiherrenstand erhoben. - In Frankfurt zieht der Gummifabrikant Ludwig Friedrich, der sich in Louis Peter (51) umbenannt hat, mit seiner Gummifabrik in die Mainzer Landstrasse 196 um. - In Mainz findet ein Internationale Bäckereiwaren und Konditoreiwaren Ausstellung statt, die die mainzer Zuckerwarenfabrik Goebel trotz 92 Ausstellern durch seine Ausstellungsstücke wie das Deutsche Haus mit elektrischer Beleuchtung in Zuckerguss, ein Hexenhaus oder ein Armee mit 1.000 Soldaten aus Zucker dominiert. Im Ladengeschäft Goebel in der Fuststrasse werden Kaisergeleebonbons, Schokoladenikoläuse und Maripanfiguren angeboten. - In Darmstadt beginnt  das Adresbuch der Hauptstadt und Residenzstadt Darmstadt auch Telefonanschlüsse anzugeben. Die Hofdruckerei Wittich Rheinstrasse 23 hat die Telefon Nr 1, die Bank für Handel und Industrie Telefonnummer 3, Wagenfabrik Schenck Nr 5, der Buchdrucker Moers, der die Zeitung Neue hessische Volksblätter herausbringt hat Nr 10, der Hofgärtner Heinrich Henkel Nr 16, Gasthaus Zum darmstädter Hof Rheinstrasse 12 Nr 17, Privatbank Marx Nr 20, Möbelhändler Trier Nr 25, Kohlenhändler Schneider Nr 34, Schokoladenfabrik Schäfer Nr 45, Reichenbach Bank Nr 54, Bauunternehmer Riedlinger Nr 72, Brauerei zur Krone Gebrüder Wiener Nr 88, Colonialwaren Poth Nr 104, Hofblumenladen Roth 107, Schokoladenfabrik Wehner und Fahr 108, Bier und Schnapshändler Carl Will Ernst Ludwigstrasse 7 Nr 118, der Metzger Carl Volz Nr 127, Uniformfabrik Darmstadt Nr 130, Wildhandlung Röhrich Nr 134, Hofbuchdruckerei Otto Nr 139, Papierhandlung Simon Nr 144, Schreinerei Schulz Nr 146.  Die Familie Merck hat die Nummern 12, 39, 81, 82, 89, 95, 110, 113 und 161. Höchste aufgeführte Telefonnummer ist die Nr 161. - In Wiesbaden gibt es die Fahrradhändler Becker, Grün, de Goutta, Führer, Kreidel und Rumpf. - In Frankfurt eröffnet Carl Gossi (--) mit seine Geschäftspartner Stasny ein Import-Export Geschäft Alte Mainzer Gasse 41. - In Frankfurt feiern die Adlerwerke das 20.000. Fahrrad. - In Bad Homburg stellt die Stadt im Kurpark auf den Tennisplätzen die Stoppnetze und die Drahtzäune auf. - In Frankfurt werden mit der Einführung der  Mitteleuropäische Zeit MEZ die Uhren 25 Minuten und 16 Sekunden vorgestellt. - In Frankfurt wird ein Uhrtürmchen an der Friedberger Anlage und vom Weinhändler Mansfeld auf der Kaiserstrasse ein weiteres aufgestellt. - In Wiesbaden hat der größte örtliche Karnevalsverein Sprudel 600 Mitglieder. - In Mainz heiratet der idsteiner Lederfabrikbesitzersohn und mainzer Handelskammerpräsidentensohn Carl Franz Georg Michel (27) als zweites Kind in der Familie, nach seiner Schwester Maria Michel (24) mit der mainzer Freiherrentochter Margarethe Charlotte von Gedult von Jungenfeld (22) in den Adelsstand ein. Seine jüngere Schwester Katharina Michel (22) ist seit dem Vorjahr mit dem wiesbadener Sektfabrikantensohn Otto Heinrich Adolf Henkell (24) verheiratet. Ihre Mutter ist Anna Maria Theresia Werner (--). - In Mainz beträgt nach Regierungsangaben der durchschnittliche Arbeitstageslohn  für männliche erwachsene Fabrikarbeiter 2,20 Mark und für weibliche Arbeiterinnen und jugendliche männliche Arbeiter 1,20 Mark. Jugendliche weibliche Arbeiterinnen erhalten 90 Pfennig. 1 Mark entspricht 7,2 Euro (20 22). - In Offenbach übernimmt der jüdische Lederfabrikantensohn Ludo Mayer (48) das in Amerika erfundene Chromgerbverfahren, indem er Fachleute aus Amerika abwirbt, das die Alaungerbung ablöst. - In Frankfurt gewinnt der Opel Arbeiter und Rennfahrer Otto Beyschlag (24) ein 1.609 Meter Rennen auf dem Niederrad alias Rover, wonach er in Wien Generalvertragshändler wird. Gründersohn Heinrich Opel (20) ist Mitbegründer. - In Kiedrich erntet der westerwälder Lehrersohn und Weingutbesitzer Robert Weil (50) Wein von der Lage Gräfenberg, den der in Mainz als Schuhmachersohn geborene deutschlandweit erfolgreiche Großgastronom Lorenz Adlon (44) im Folgejahr bestellt und damit berühmt macht. - In Wiesbaden werden 70 Gaslaternen aufgestellt. - In Wiesbaden wird die evangelische Paulinenstiftung in ein Diakonissen Mutterhaus umgewandelt und den Verein für weibliche Diakonie vereint, wofür man in der Schiersteiner Strasse mit dem Bau eines Gebäudekomplexen beginnt. - In Bad Homburg zieht das Kaiserliche Postamt von der Louisenstraße 65, das zu klein geworden ist, in den klassizistischen Neubau  in der Louisenstraße 65 gegenüber dem zweiten Kurhaus, wo drei Jahre zuvor noch das Hotel Europäischer Hof stand. - In Bad Soden wird der Zusatz Bad offiziell geführt. Er ist aber nicht amtlich, was noch 29 Jahre dauert. - In Bad Vilbel wird ein Armenhaus in der Lohstrasse erbaut. - In Darmstadt wird der Staatsarchivdirektorensohn und Landeshistorikersohn Eberhard Schenk von Schweinsberg geboren.

1892 In Darmstadt stirbt Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (55). - In Frankfurt fährt die Pferdebahn bis zum Hauptfriedhof. - In Darmstadt heiratet Prinz Heinrich von Hessen Darmstadt (St) (54) in zweiter morganatischer Ehe die im kroatischen Karlovac geborene münchener Hofopernsängerin Emilie Hrzic de Topuska (St) (24) (+1961), die dafür zur Freifrau von Dornberg erhoben wird, und zieht mit seinem ebenfalls morgantischen halbwaisen Sohn Graf Karl von Nidda (14) zu ihr nach München. - In Oberursel gründet der Gnom Petroleummotorenentwickler und Ingenieur Willy Seck (24) die Firma W. Seck & Co. - In Bad Nauheim veröffentlich Wilhelm Aletter (25) eine erste Sammlung von 12 Klavierstücken. - In Wiesbaden geht der in Kelsterbach geborene jüdische Maurermeister und Bauunternehmer Philipp Helfmann (45) mit seinem Luxushotel Kaiserhof in der Frankfurter Strasse links neben dem Augusta Victoria Bad mit 25 Meter Riesenschwimmbassin noch in der Rohbauphase Konkurs, woraufhin er es als Bankier unter einem andern Namen später Bauunternehmen Hochtief Frankfurt Kelsterbach wieder übernimmt. Der jüdische Schlossermeister und Bauunternehmer Balthasar Helfmann (44) später Hochtief ist sein Bruder. - Mit dem Tod von Graf Maximilian von Solms Rödelheim Assenheim (St) (48) wird sein Sohn Karl Franz von Solms Rödelheim Assenheim (St) (28) neuer Graf. - In Frankfurt wird der jüdische in der Ukraine Dirigent Ludwig Rottenberg (28) an Stelle von Richard Strauss (28) auf Empfehlung von Johannes Brahms (59) Erster Kapellmeister an der Oper Opernplatz und bleibt dies 34 Jahre. - In Mainz führt der Inhaber Franz Schmitt der Brauerei Zur Sonne mit ihrem Schankhaus Zur Sonne in der Betzelsgasse und ihrem Brauhaus in der Gonsenheimer Strasse alias Hohl als erste mainzer Brauerei Flaschenbier ein. - In Frankfurt wird der Bierbrauersohn Otto Theodor Binding geboren. - In Frankfurt zieht die morganatische hessenkasseler Prinzenwitwe Gräfin Amélie von Reichenbach-Lessonitz (St) (54) von ihrer Villa in der Hochstrasse 6 (20 20 Hotel Hilton) in ihren neuerbauten Witwensitz Palais Reichenbach Lessonitz in der Taunusanlage 14 (20 17 Deutsche Bank Hochhäuser) um, wobei das Grundstück für 520.000 Goldmark vom jüdischen frankfurter Weinhändler Carl Feist-Belmont gekauft wurde. - In Groß Gerau wird die Synagoge von der Ecke Mainzer Strasse/Stellgasse in die Adolf Göbel Strasse alias Europakreisel verlegt. - In Darmstadt wird das Hotel Britannia Ecke Rheinstrasse/Georgenstrasse eröffnet. - In Wiesbaden hält sich der Schriftsteller Heinrich Mann (21) im Sanatorium Lindenhof wegen einer Lungenerkrankung auf. - In Darmstadt wird Prinz George Louis Victor Henry Serge von Battenberg (St) als Sohn von dem in Graz morganatisch geborenen britischen Admiral Ludwig Alexander von Battenberg (49) und der in Windsor Castle geborenen englischen Königsenkelin Prinzessin Victoria Alberta von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (29) geboren. - In Frankfurt wird der Verein zur Hebung der Sittlichkeit gegründet. - In Frankfurt wird im Gasthof Storch Saalgasse 1 die Zentrumspartei gegründet. - In Frankfurt wird im Hauptbahnhof der Blitzzug nach Berlin eingeweiht. - In Frankfurt tauchen massenhaft antisemitische Flugblätter in der Machart von dem in Frankfurt geborenen Bibliothekar Otto Böckel (33) mit einem Aufruf zum Kaufboykott bei jüdischen Läden auf. - In Frankfurt kommt am Hauptbahnhof der italienische König Umberto (St) (48) mit seiner Cousine und Ehefrau Margarethe von Genau Habsburg Österreich (St) (41) aus Berlin an. Auf der Kaiserstrasse und danach auf der Forsthausstrasse alias Kennedyallee nehmen sie eine Husarenregimentsparade ab. - Die Zeitung Frankfurter Generalanzeiger berichtet von 60.000 Mark gewonnenem Preisgeld des sprendlinger Trabergestüts Mariahall als mit Abstand erfolgreichstem deutschen Gestüt. - In Deutschland wird die GmbH eingeführt. - In Wiesbaden wird ein Antisemitischer Verein gegen betrügerische Geschäftspraktiken wie vorgetäuschte Geschäftsaufgaben und der damit verbundenen Sonderrabattwerbung gegründet. - In Frankfurt gibt es in fast allen Gast- und Schankwirtschaften aufreizend angezogene Bedienungen, und in den Türen und Fenstern stehen ebenfalls halbnackte Kellnerinnen, weshalb der Rat der Stadt strenge Regeln für Kellnerinnen erlässt, wie z.B., dass Kellnerinnen sich nicht zu Gästen an den Tisch setzen dürfen. - In Frankfurt wird ein Winzerverein für Frankfurt und Umgebung gegründet. - In Frankfurt eröffnet Jakob Latscha (33) Ecke Allerheiligen Strasse/Lange Strasse seine zehnte Kolonialwarenladenfiliale später REWE, die mit zwei Verkäufern besetzt ist. - In Frankfurt wird im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz die American Bar eröffnet. - In Frankfurt hat die Mitteldeutsche Gummi Waren Fabrik Louis Peter (51) in der Gartenstrasse 125 die Telefonnummer 695b und Comptoir und Lager in der Kaiserstrasse 7 (20 17 Accessoires Roekl) die Telefonnumer 695a. - In Frankfurt wird das Gasthaus Löwenbräu in der Bibergasse als Kaffeehaus Cafe Brandl neu eröffnet. - In Wiesbaden übernimmt der Bäckersohn Franz Bossong (21) in der Kirchgasse 45 eine Buchhandlung und baut sie zu einer modernen erfolgreichen Druckerei aus. - In Wiesbaden wird in der Kapellenstrasse aus dem Nachlass des Buchhändlers Kreidel das Luisenstift gegründet. - In Frankfurt erstreckt sich der Verkauf von Weihnachtsbäumen entlang der Rathaus Häuserzeile. Auf dem Römerberg findet der Weihnachtsmarkt statt. - In Frankfurt erstellt die Malerin Bertha Bagge (33) eine Radierung vom Weihnachtsbaumverkauf auf dem Römer. - In Frankfurt Niederrad werden auf der Pferderennbahn drei Renntage vom Verein für Trab- und Hindernis-Rennen veranstaltet. - In Frankfurt ist das Telegrafen-Amt Hauptpost auf der Zeil 110 (20 17 MyZeil) ununterbrochen geöffnet. Der Fernsprecher alias Telefon ist von 07:00 bzw 08:00 bis 21:00 Uhr nutzbar. - In Frankfurt stirbt der preußische Kammerherr und Vice Zeremonienmeister Graf Ewald von Kleist Wendisch Tychow (71), ein leidenschaftlicher Hannoveraner-Pferde Züchter. - In Wiesbaden gründen die katholischen Ärzte ua Dr Friedrich Cramer vom Hospiz zum Heilig Geist Friedrichstrasse 24 in der Frankfurter Strasse das katholische wiesbadener Krankenhaus St Josef. Das Hospitz bleibt bestehen. Dort kümmert man sich um katholische unheilbare Kranke, Kranke mit inneren Leiden und katholische Kurgäste. - In Hofheim übernehmen die katholischen Dernbacher Schwestern das von Johann Vinzenz Buzzi (++) gestiftete Kinderheim und Erholungsheim in der Vincenzstrasse 29 und funktionieren zu einem Waisenhaus um. - In Wiesbaden kommt der Schriftsteller mit jüdischen Wurzeln Heinrich Mann (21) nach einer Lungenblutung zur Kur an und reist nach einigen Wochen weiter in den Schwarzwald. - In Frankfurt wird der Radfahrverein RV Vorwärts gegründet, der sich im Restaurant Hermann am Schwimmbad trifft. - In Mainz zieht der mainzer Chefredakteur Wilhelm Jacoby (37) nach Wiesbaden in die geerbte väterliche wiesbadener Buchhandlung Jacoby, wo er als freier Schriftsteller arbeitet. - In Frankfurt wird der jüdische ukrainische Dirigent Ludwig Rottenberg (28) Nachfolger des verstorbenen jüdischen Ersten Kapellmeisters an der alten Oper Felix Dessoff (57) trotz zweier prominenter nichtjüdischer Mitwettbewerber, Richard Strauss (28) und Felix Mottl (36). - In Frankfurt Griesheim, das zum katholischen Mainz gehört, nimmt die Tochtergesellschaft Chemische Fabrik Elektron unter ihrem technischen Leiter Ignatz Stroof (21) eine Chloralkali Elektrolyse Anlage  in Betrieb, die besonders viel elektrischen Strom benötigt. - In Frankfurt veranstaltet der Erste Frankfurter Schwimm Club in der Schwimmanstalt Ochsen am Eisernen Steg ein nationales Wettschwimmen. -  In Wiesbaden bezieht Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (51), der auf Schloss Braunfels wohnt, in der Gustav Freytag Strasse 31 sein neuerbautes Landhaus, zZ noch nicht Villa genannt, nach 2 jähriger Bauzeit. - In Frankfurt gibt es eine Schwimmveranstaltung im Main, wobei einer der Mitbegründer des EFSC, Friedrich Stoltze (--) als Hauptkämpfer über 500 Meter Zweiter wird. - In Frankfurt findet im Restaurant Noack an der Gallusanlage eine Kanarienvogelausstellung statt. - In Frankfurt versucht der frankfurter Ingenieur Heinrich Pichler (--) einen Benz Phaeton Motorwagen vom Polizeipräsidium genehmigen zu lassen, wird zuerst an das Gewerbeaufsichtsamt abgewimmelt, die jegliche Genehmigung aber verweigert. Der frankfurter königlich preußische Polizeipräsident Freiherr Wilhelm von Müffling (53) prüft daraufhin persönlich bei einer Probefahrt am Schaumainkai mit Heinrich Pichler die Funktionstüchtigkeit und die Bremsen, aber auch die Wirkung auf Pferde und erhält eine Betriebserlaubnis auf Widerruf für das Automobil. Polizeipräsident Freiherr Wilhelm von Müffling (53) verbietet aber jede höhere Geschwindigkeit als die eines mäßig trabenden Pferdes, bei einer Strafandrohung von 60 Mark oder 14 Tagen Haft. - Von Wiesbaden bis Frankfurt liegt die Kindersterblichkeit bei 13 %, von Offenbach bis Darmstadt bei 20 % und in Mainz und Rheinhessen sogar bei 28 %. Grundsätzlich bildet der Main eine Grenze zwischen sehr geringer Kindersterblichkeit im nödlichen und sehr hoher im südlichen Hessen. - In Frankfurt gibt es links vor dem Theater sowohl das Gasthaus Zu den drei Hasen der Hasenbräu als auch die Brauerei Reutlinger. - In Frankfurt macht sich der Geigenbauer W Albin Keßler (36), der 13 Jahre lang bei Louis Noebe in Bad Homburg Werkführer war, selbständig und wird für seine tadellosen nach Stradivari gebauten Instrumente geschätzt. Ihn ersetzt Gustav Menzinger (25). - In Frankfurt findet auf dem Römer der Weihnachtsmarkt statt, wobei direkt vor dem Römer am Rand Christbäume verkauft werden. - In Deutschland werden Kutschen im Jugendstil erbaut. - In Darmstadt sind in zwei Jahren drei darmstädter Fecht Clubs dem Fechtverband beigetreten. - In Königstein Falkenstein wird neben der luxuriösen Lungenheilanstalt, die nur reiche Ptienten aufnimmt, von deren Leiter Peter Dettweiler (55) eine Lungenheilanstalt für unbemittelte Lungenkranke gegründet, die auch Arme aufnimmt. In beiden Einrichtungen werden grundsätzlich auch Alkoholika wie Bier, Wein und Schnaps als Medizin verordnet und in beiden basiert die therabie ausschließlich auf Selbstheilung. - In Frankfurt starten vom Hauptbahnhof die neuen Eisenbahnwagen der Blitzzüge nach Berlin. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, bietet die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning ihren ein firmeneigenes kostenloses Badehaus, das Rundbad, mit 140 Wannenbädern, Duschen, Massageräumen und einem römischirischen Bad, wobei die Badezeit auf die Arbeitszeit angerechnet wird. - In Preußen wird die Einkommensteuer eingeführt. - In Frankfurt gründet der jüdische Chemiker Moritz Albersheim die Frankfurter Parfümerie Dr M Albersheim auf der Kaiserstrasse, wobei eine komplette Produktilinie auf einem bestimmten Parfüm basiert. -  In Frankfurt stirbt der in Leipzig geborene jüdische Dirigent, seit 18 Jahren an der Alten Oper, und berühmteste seiner Zeit Felix Otto Dessoff (57), dessen Tochter die vielfache Chrogründerin Margarete Dessoff (18) ist. - In Mainz zieht die Mainzer Sparkasse von der Klarastrasse in einen Neubau in der Flachsmarktstrasse 31 um. - In Frankfurt gibt sich der lebenslustige, verheiratete bankhaus rothschild Hauptkassierer Rudolf Jäger (43) seinem Kindermädchen Betty Kahle gegenüber so großzügig, dass er ihr eine Wohnung im italienischen San Remo und eine Zweitwohnung in Bad Homburg, eine Zofe und ein Stubenmädchen finanziert. - In Frankfurt schließt die Blumenmalerin Elisabeth Schultz (77) Neue Rothofstrasse 15 nach dem Tod ihrer letzten Schwester Marie Schultz (--), die auch malte, und mehr als 1.300 Blumengemälden ihre Bildersammlung Frankfurter Flora, die auch als Drucke verkauft wird, ab und verkauft zusätzlich, das von ihrem Vater ererbte Rubensgemälde Heilige Familie mit dem Papagei für 10.000 Mark. 1 Mark entspricht 6,9 Euro (20 22). - In Wiesbaden wird der Schwerathletikclub Athletia gegründet. - In Frankfurt Oberrad beißt ein Tanzbär einem Kutscher, der in füttern will, einen Finger ab. - In Rüsselsheim endet die Produktion des Opel Fahrrades Schwalbe, ein Hochrad. - In Frankfurt gewinnt der Gründersohn Heinrich Opel (19) mit seinem Opel Rennrad Viktoria Blitz Tourenmaschine das Straßenrennen Paris~Frankfurt in 80 Stunden und 30 Minuten, wobei er den bestehenden Rekord um 36 Stunden unterbietet. - In Rüsselsheim beendet der Opelgründersohn Carl Opel (23) seine Karriere als Radprofi und wird 10 Jahre lang Vorsitzender des Radfahrerverein Rüsselsheim. - In Wiesbaden wird ein privates Theater am Südende des Schillerplatzes später Residenztheater eröffnet. - In Wiesbaden eröffnet der jüdische Kaufmann Julius Bormass (--) sein Kaufhaus für Bekleidung, Bett- und Kurzwaren im Jugendstil mit einem Globus an der Ecke Kirchgasse/Schulgasse am Mauritiusplatz. - In Frankfurt wird im neuen städtischen Krankenhaus wegen der Cheoleraepidemie in Hamburg in der Gartenstraße 229 ein neuer Pavillon alias Villa eröffnet, der als bakteriologisches Institut bezeichnet wird. - In Frankfurt feiert der Jungfrauen Sonntagsverein sein 10 jähriges Jubiläum im Marthahaus. - In Offenbach übernimmt der Schriftgießer Carl Klingspor (--) die Druckerei Rudhard in der Ludwigstrasse. - In Mainz zieht die städtische Mainzer Sparkasse später Rheinhessen Sparkasse von der Geschäftsstelle in der Klarastrasse in die Flachsmarktstrasse um. - In Wiesbaden gründet der evangelische Generalsuperintendent Karl Ernst (--) den Verein für weibliche Diakonie. - In Nassau gibt es 5 Hauptteuerämter ua in Hanau. Anders als zu erwarten ist eines davon nicht in Wiesbaden, sondern in Biebrich. Wiesbaden hat nur ein Nebensteueramt. - In Limburg gibt es eine von 5 Reichsbanknebenstellen. - Im Regierungsbezirk Wiesbaden gibt es 7 königliche  Polizeibehörden, darunter in Wiesbaden, Frankfurt und Bad Homburg. - In Bad Soden wird die Gasbeleuchtung durch elektrische Lampen ersetzt und ein Stromnetz aufgebaut. - In Mainz Weisenau wird das von der Schiffswerft Beringhaus in Duisburg mit einem 15 Meter hohen Turm erbaute Tauchschachtschiff ohne eigenen Antrieb Kaiser Wilhelm später Kaiman, das den Grund des Rheins bis Bad Honnef von Hindernissen befreien soll, in Betrieb gesetzt. Es ist das fünfte und letzte Tauchschiff, das eingesetzt wird. - In Ingelheim beginnt der jüdische aachener Textilfabrikantensohn Arthur Eichengrün (25) beim Chemieunternehmen CH Boehringer, wo er an der Reinisolierung von Kokain arbeitet.

1891 In Frankfurt wird nach 4 Jahren Umbau an der Zeil 110 (20 17 MyZeil) die Hauptpost alias Postamt 1 im Historismusstil auf dem Grund des ehemaligen Renaissancegasthauses Rotes Haus mit den einverleibten Nachbarhäusern Hotel und Weinhaus Drexler und Hotel Russischer Hof Zeil 48 eröffnet. - In Langenschwalbach alias Bad Schwalbach Lindschied lässt der amerikanische Anheuser Busch Großbrauer Adolphus Busch (52) eine burgähnliche Villa als Sommerresidenz erbauen. - In Frankfurt kauft die Stadt Frankfurt das 290.000 qm große Günthersburggelände, reißt die Orangerie ab und macht daraus einen Park. - Prinz Friedrich Karl von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (23) ist in den Sexskandal Kotze-Affäre im berliner Jagdschloss Grunewald verwickelt bei dem Gruppensex veranstaltet worden sein soll und der die Homosexuellen unter den kaiserlichen Beratern bloss stellt. - In Wiesbaden werden Ferngespräche handvermittelt. - In Frankfurt eröffnet der im polnischen Wartheland, in Birnbaum, geborene neu zugezogene jüdische Unternehmer Hermann Wronker (24), verheiratet mit der jüdischen Kaufhausuntenehmerschwester Ida Tietz (20) Kaufhaus Hertie ein Textilwarengeschäft Ecke Zeil 81/Hasengasse. Er ist ein Neffe des jüdischen Warenhauspioniers Hermann Tietz (54). - In Wiesbaden verkauft die Brauereigesellschaft Wiesbaden Mainzer Strasse 99 (20 16 Mc Donalds) ihr erstes Bier. Es werden 53.321 Hektoliter. - In Frankfurt heiratet der kinderlose Witwer und Bierbrauer Conrad Binding (45) Anna Margaretha Lindheimer (24) und zeugt mit ihr sein erstes Kind. - Der in Fulda geborene Prinz Karl von Ardeck (30) heiratet in Liège Elisa Strehlow.(29). - In Darmstadt gründet sich der Freie Arbeiter und Athletik Sport Verein. Vereinslokal wird das Brauereirestaurant Zur goldenen Kette Obergasse 44. - In Frankfurt tritt im Variete Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache das Berliner Parodie Theater unter der Leitung seines Direktors Hugo Busse auf. - In Frankfurt wird per Zeitungsbericht gemeldet, dass der Gasthof Zum römischen Kaiser auf der Zeil (20 16 Karstadt Ecke Zeil 90/Schäfergasse) mit der Übernahme durch Gustav Quietz kein israelitischer Gasthof mehr ist. - In Frankfurt veranstaltet der Rheinische Renn-Verein mit Sitz in Frankfurt das Landgrafen Rennen und das Wäldches Rennen auf der Pferdebahn am Forsthaus. - In Frankfurt startet der Ballonfahrer Hermann Lattemann (39) seine 500. Fahrt im Zoo Bernhard Grzimek Allee 1. - In Frankfurt logiert der König von Rumänien Karl Eitel Friedrich von Zollern Sigmaringen (St) (52) im Hotel Englischer Hof am Roßmarkt 15 (20 17 Fielmann). Seine Frau ist Gräfin Elisabeth von Wied (St) (48). - In Frankfurt steigt die Prinzessin von Wales mit ihrem Gefolge aus Italien kommend im Hotel Englischer Hof am Roßmarkt 15 (20 17 Fielmann) ab. - In Frankfurt wird ein Verein gegen den Mißbrauch von Alkohol gegründet. - In Frankfurt Bornheim wird die Karnevalsgesellschaft Wau-Wau gegründet. - In Kronberg kauft Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (32) die Burg Kronberg und schenkt sie seiner in Buckingham geborenen Mutter und Witwe Kaiserin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha von Großbritannien und Irland (St) (51). - In Frankfurt stirbt der Firma Schwab und Schwarzschild Besitzer Ferdinand Schwarzschild, der das palastartige Haus Braunfels Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33 besitzt. Der in Arolsen geborene Fürst Georg Viktor von Waldeck Pyrmont (St) (60) heiratet die Herzogstochter Louis von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (33). - Graf Alexander von Erbach Erbach Wartenberg Roth, Herr von Breuberg (St) wird geboren. - In Frankfurt komponiert der in Siegburg geborene Musiker Engelbert Humperdinck (37) die spätromantische Oper Hänsel und Gretel in seinem winzigen Zimmer im Grüneburgweg 95, wobei er zunächst nur die Verse seiner Schwester Adelheid Wette für eine häusliche Theateraufführung vertont. - In Königstein lässt sich der frankfurter Bankier Albert Andreae de Neufville  (37) die schlösschenartige Sommerresidenz Villa Anderae in der Johann Hinrich Wichern Strasse 4 erbauen. - Die in Genau geborene morganatische Puschkinatochter und Gräfinnentochter Sophie von Merenberg (St) (23) heiratet in morganatischer Ehe den russischen Großfürstensohn und Zarenenkel Michail Michailowitsch Romanow (St) (20) nachdem er sie in Nizza nach einem Pferdesturz rettete, wodurch dieser aus Russland verbannt wird, woraufhin dessen Mutter Cäcilie von Baden (St) (52) zusammenbricht und stirbt. - In Frankfurt wird auf der Frankfurter Messe das 5,5 Meter lange, nur 440 Kilogramm schwere und mit einem 2 PS Naphtamotor ausgestattete Aluminiumboot Zephir vorgestellt. - In Frankfurt wird die Villa de Neufville am Schaumainkai 53 (20 17 Museum für Kommunikation) vom frankfurter Architekten Franz von Hoven (49) fertiggestellt. - In Frankfurt wird der Deutsche Metallarbeiter Verband auf dem Metallarbeiterkongress gegründet. - In Frankfurt findet die sechsmonatige Internationale Electrotechnische Ausstellung unter ihrem Vorstand, dem jüdischen Verleger der Tageszeitung Frankfurter Zeitung Leopold Sonnemann (60) auf dem ehemaligen Bahngelände Kaiserstrasse-Gallusanlage Gutleutstrasse Baselerstrasse Am Hauptbahnhof statt. Die technische Frage ob Wechselstrom oder Gleichstrom in Zukunft genutzt werden soll, ist der Hauptstreitpunkt. Ein an einem Seil befestigter Fesselballon auf dem freien Feld an der Kaiserstrasse zwischen Elbestrasse und Moselstrasse erlaubt einen Überblick über das Ausstellungsgelände, das einem elektrischen Lichtermeer gleicht. Der im Vorjahr nach Frankfurt zugezogene thüringische Jungunternehmer Wilhelm Lahmayer (32) liefert über eine Überlandleitung Gleichstrom von einem Kraftwerk in Offenbach über 10 km zum Ausstellungsgelände. - In Frankfurt Sachsenhausen wird das Variete Theater Alte Harmonie in Reichshallen (20 22 Harmonie Filmtheater) Darmstädter Landstrasse 9 umbenannt. Es werden weiterhin Varietevorstellungen veranstaltet. - In Frankfurt wird das Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz als erstes deutsches Hotel mit elektrischer Beleuchtung betrieben. Im Haus werden 51 Kilometer Kabel und 800 Meter Sprachröhren eingezogen. - In Frankfurt erfüllt die Stadt die im Testament des erbenlosen jüdischen Bankiers Freiherr Mayer Carl von Rothschild (++) bestimmte Bedingung, nach seinem Tod sein von ihm bewohntes Schloss Günthersburg im Günthersburgpark abzureissen und das Gelände zu einem Park umzugestalten. - Der in Darmstadt geborene friedberger Postmeistersohn und Jurist Otto von Brentano (36) verlegte er seine Kanzlei nach Offenbach am Main und gründet eine Gemeinschaftskanzlei mit dem in Worms geborenen jüdischen frankfurter Kaufmannssohn und Jurist Siegfried Guggenheim (18). - In Frankfurt zieht die Malerin Ottilie Roederstein (32), die im Städel am Schaumainkai 63 ein eigenes Atelier hat, mit ihrer homosexuellen Lebensgefährtin Elisabeth Winterhalter (35), der ersten deutschen Chirurgin und Gynäkologin, in eine gemeinsame Wohnung. - In Darmstadt wird aus dem Akademischen Phamazeutenverein die Studentenverbindung Burschenschaft Frisia an der Technischen Hochschule gegründet. - In Frankfurt ist die Erste Frankfurter Bratwurst- und Konserven-Fabrik Stroh & Co in der Rhön-Str 23. - In Frankfurt singt die in Velburg geborene Schulrektorentochter und Wagner Opernsängerin Rosa Sucher (44) in der Alten Oper. - Im Bezirksverband Wiesbaden verpflichtet das Gesetz über die besondere Armenlast allen mittellosen Kranken und Behinderten ein Anstaltsbett zu stellen. - In Frankfurt holt der evangelische Generalsuperintendentenenkel Wilhelm Lahmeyer (32), der Gründer der Elektrotechnischen Fabrik W. Lahmeyer & Co. KG den in Aachen geborenen jüdischen TH Professor Bernhard Salomon (36) in das Unternehmen. - In Frankfurt wird ein Schwimmverein, der Frankfurter Schwimm Club gegründet. - In Frankfurt wird der Fahrradverein Adler gegründet. - In Frankfurt wird im Gasthaus Concordia das 20.000. Fahrrad der Adler-Fahrradwerke gefeiert. - Das in Wiesbaden Biebrich von der Fagottbaufirma Wilhelm Heckel selbstentwickelte Heckelphon wird von Richard Strauß (27) in seiner Oper Salome für komische Effekte eingesetzt. - In Frankfurt ermöglicht die Industriellengattin Emilie Riebeck für die evangelische Anstalt Marthahaus Gottesackerstrasse 2 den Kauf des Hauses Adam-Kuckhoff-Strasse 6, das der evangelische Pastor Grüneisen mit dem Ziel als Anstalt jungen Mädchen zu helfendamit sie in allen häuslichen Arbeiten wohlvorbereitet zu tüchtigen und arbeitsfreudigen Dienstmädchen heranwachsen und dadurch mittelbar den Eltern der Mädchen und vielen Haushaltungen einen erwünschten Dienst leisten eröffnet. - In Offenbach wird der Radfahrer Verein Excelsior Offenbach gegründet, der sich im Hotel Badischer Hof trifft. - In Frankfurt wird der Fahrradverein Radfahrer Quartet gegründet. - In Frankfurt stirbt der in Wien geborene Fürst Georg von Solms Braunfels (St) (55) verheiratet mit Donna Emanuela Gallone dei Principi di Tricase Moliterno (37). - In Wiesbaden wird Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (--) als Treuhänder für den in Frankfurt geborenen Sohn Georg Friedrich von Solms Braunfels (01) seines in Frankfurt verstorbenen Bruders Fürst Georg von Solms Braunfels (St) (46) eingesetzt, weshalb Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (--) mit seiner Frau Ebba Lavonius (39) von Wiesbaden in das Familienschloss Braunfels zieht. Ein weiterer Bruder ist der in Düsseldorf geborene solmsbraunfelser Erbprinz Hermann von Solms Braunfels (St) (51), - In Wiesbaden stirbt die Skandal Schriftstellerin Amely Bölte (80), die sich auch um die Frauenfrage kümmerte, wobei die wiesbadener Zeitung Wiesbadener Tagblatt in ihrem Nachruf urteilt, dass sie mit ihrem letzten Roman Die Gefallene, der die Doppelmoral im Bezug auf Sex und Prostitution offenlegt, ihre gute Reputation zerstört habe, und dass dieses Buch keinem jungen Mädchen in die Hand gegeben werden sollte. - In Wiesbaden bringt Louis Schellenberg (99) die Zeitung Wiesbadener Tagblatt mit einer Abend- und einer Morgenausgabe heraus. - In Frankfurt wird die Kunstradfahrtruppe Frankfurter Radfahrer Quartett gegründet. - In Frankfurt Mörfelden Walldorf wird die Volksbank Mörfelden-Walldorf gegründet. - In Frankfurt gründet der Frankfurter Generalanzeiger Redakteur Jean-Baptist Müller-Herfurth (31) die frankfurter Boulevard-Zeitung Die Sonne - Frankfurter Bürgerzeitung. - In Königstein wird das katholische Ursulinenkloster gegründet um die Sonntagsschule (später St Angela Schule) mit Lehrkräften auszubauen. - In Frankfurt wird der EFSC Schwimmclub gegründet, wobei man an der Badeanstalt Boot im Nizza Brust- alias Schulschwimmen, Rückenschwimmen und Seitenschwimmen alias Hühschwimmen praktiziert. - In Frankfurt wird Willy Hermann Paulus als Sohn der Tagelöhnertochter, Ballonfahrergattin und Fallschirmspringergattin Käthe Paulus (23) geboren, die noch nie selbst im Ballon aufgestiegen ist. - Der frankfurter Radrennfahrer August Lehr (20) siegt in Berlin beim Internationalen Velociped Wettfahren um die Meisterschaft von Europa, wobei er auf dem Zweirad, einem Hochrad, bei ungünstigem Wetter für 10.000 m 19 min 28 s benötigt. Zweiräder alias Hochräder und Niederräder sind gleich schnell. - In Darmstadt wird ein evangelischer Männerverein und Jünglingsverein gegründet. - In Frankfurt wird das Gestüt Waldfried gegründet. - In Offenbach sind die Kutschenbauer Dick und Kirschten und in Mainz die Kutschenbauer Berdelle, Gastell, Harig und Röder unter den ruhmreichen deutschen Kutschenbauern. -  In Offenbach beginnt man in einem neuerbauten Krematorium, im fünften deutschen, im Alten Friedhof Mühlheimer Strasse, Leichen einzuäschern. Der in Neuwied geborene Fürst Wilhelm von Wied (St) (46), verheiratet mit der niederländischen Königstochter Marie von Nassau Oranien (St) (--), wird Vorsitzender des Deutschen Antisklaverei Verein. - In Frankfurt gibt es das Palais Restaurant auf der Zeil. - In Frankfurt heiratet der frankfurter Bankier Otto Hauck (28) die frankfurter Bankierstochter Bertha Metzler (21), wonach sie in ihre neuerbaute Villa Hauck am Schaumainkai 47 ziehen, die zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens wird. - In Frankfurt Bockenheim, das eine nassauer Stadt ist, machen 30 Fabriken mit 130 Angestellten und über 2.000 Arbeitern einen Umsatz über 8 Millionen Mark. - In Rüsselsheim führt Opel Michelin Luftreifen für seine Fahrräder ein, wobei Opel auch die Generalvertretung für Deutschland übernimmt. - In Frankfurt wird das ehemalige preußische Oberlandesgerichtgebäude nach einem Umbau und Rückbau in das fünfstöckige Gasthaus König von England in der Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) eröffnet. - In Kronberg baut sich das in Antwerpen geborene Farbwerke Höchst Vorstandsmitglied August de Ridder (St) (54) auf dem riesigen Park Eichbühel eine Villa, für deren Ausstattung er beginnt seine bereits umfangreiche Gemäldesammlung zeitgenässischer Maler auf holländische und flämische Meister auszuweiten, die er fast alle über den pariser Galeristen Francois Kleinberger kauft. - Die tägliche Arbeitszeit für gewerbliche Arbeiterinnen wird auf 11 Stunden beschränkt. Samstags und vor Feiertagen ist um 17.30 Uhr Schluß. - 1 Mark entspricht 6,9 Euro (20 22). - In Frankfurt beginnt der neue frankfurter Oberbürgermeister Franz Adickes (45) mit dem Ausbau des Städtischen Krankenhauses in der Gartenstrasse 229 das noch kein Krankenaus für alle Kranheiten ist, sondern aus den Pavillon alias Villa für Hautkrankheiten mit Operations-Zimmer für Chirurgie und die sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit Syphilis, einem Pavillon für Blattern alias Pocken und einem Isolierpavillon für Schwindsüchtige, Diphtherie-, Scharlach- und Masernkranke besteht. Bei seinem Antrittsbesuch besichtigt er die Chirurgische Abteilung, für die ein eigener Pavillon geplant wird, und ist völlig geschockt. - Die in Darmstadt geborene nach vier Jahren Ehe noch kinderlose evangelische russische Zarenschwägerin, russische Großfürstengattin Prinzessin Victoria von Hessen Darmstadt (St) (27) tritt zum katholischen russisch orthodoxen Glauben über. - Weil sich die Zugschaffner lebensgefährlich bei der Fahrkartenkontrolle außerhalb der Waggons auf den Waggontrittbrettern entlanghangeln müssen, übernimmt die preussische Staatsbahn die Idee des D-Waggons des in Bad Schwalbach geborenen Eisenbahningenieurs Edmund Heusinger von Waldegg (74), der einen von Wänden abgetrennten Weg innerhalb der Waggons auf einer Seite empfiehlt. Die seitlich angebrachten Eingangstüren werden an die Enden der verlängerten Waggons verlegt. - In Wiesbaden Biebrich wird ein handvermittelter Fernspre­chortsdienst für Telefone eingeführt. - In Okriftel erhält die über 20 Jahre bestehende Cellulosefabrik des jüdischen Unternehmers xxx Oppenheimer (--) bei sinkenden Zellulosepreisen und steigenden Holzpreisen und Kohlpreisen die Genehmigung auch Papier herzustellen. - In Mainz Kastel kommt die 1. Ausgabe der der kasteler Tageszeitung Kasteler Anzeiger heraus, deren Redaktion sich in der Mainzer Strasse befindet. - In Wiesbaden zieht der Initiator des Centralverbandes deutscher Industrieller, der Stahlindustrielle Josef Massenez (52) zu, wo er seinen Lebensabend verbringen will.

1890 Wetter: Höhepunkt der kleinen Eiszeit. - In Frankfurt hat die seit mindestens 18 84 offizielle weibliche Hofphotographin von Fürst xxx von Sachsen xxx (St) (--). Frau Katharina Culie (--). die auch Mitglied im Deutscher Photographen Verein ist, ihr Atelier in der Hochstrasse 32 und macht Fotos ua vom in Diez geborenen königlichpreußischen Eisenbahn- und Betriebsinspektor und Eisenbahnarchitekten Heinrich Velde (63). - Der in Wiesbaden geborene Geschäftsmann und Kunstsammler Hugo Reisinger (34) heiratet Edmee Busch (19), die Tochter des in Mainz Kastel geborenen amerikanischen Anheuser Busch Präsidenten und Großbrauers Adolphus Busch (51). - In Frankfurt wird der aus Stade stammende Amtsrichtersohn Franz Adickes (44) frankfurter Oberbürgermeister. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene protestantische Herzog ohne Land und mit einem Erbsohn ohne männlichen Erben Adolph von Nassau Weilburg (St) (73) aus der walramischen nassauer Nebenlinie erbt laut Nassauer Hausvertrag das katholische Großherzogtum Luxemburg vom sexuell sehr aktiven und exhibitionistischen, weshalb man seinen Sarg bei seiner Beerdigung aus Verachtung fallen liess, niederländischen König und luxemburger Großherzog Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (71) mit zahllosen unehelichen, aber für Luxemburg keinen erbberechtigten Kindern und speziell keinem erbberechtigten Sohn, weil seine 40 Jahre jüngere lutherischen aber konvertierte, in Arolsen geborene Ehefrau, die deutschen Prinzessin Emma von Waldeck und Pyrmont (St) (31) nach ihre Tochter Wilhelmina von Nassau Oranien (St) (10) während der letzten 10 Jahre ihrer 11 Jahre währenden Ehe kein weiters Kind und keinen männlichen Thronfolger speziell mehr bekommen hat, weshalb sein durch seine morganatische Ehe entrechteter in Wiesbaden Biebrich geborener jüngerer Halbbruder Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (58) für seinen Sohn Graf Georg Nikolaus von Merenberg (St) (19) die Thronfolge beansprucht. Seine einzig legitime Tochter Wilhelmina von Nassau Oranien (St) (10) erbt über die weibliche Thronfolge und für die ottonische Linie des Hauses Nassau laut Hausvertrag das Königreich Niederlande und wird niederländische Königin, für die ihre lutherische aber konvertierte, in Arolsen geborene Mutter, die deutsche Prinzessin Emma von Waldeck und Pyrmont (St) (31) die Regentschaft bis zur Volljährigkeit übernimmt. - Wiesbaden hat 100.000 Kurgäste. - Deutschland hat 49.428.470 Einwohner. - Frankfurt hat 177.640 Einwohner, Mainz hat 71.395 Einwohner, Wiesbaden hat 64.670 Einwohner, Darmstadt hat 55.883 Einwohner, Offenbach hat 35.034 Einwohner, Bad Homburg hat 8.863 Einwohner  und Neu-Isenburg hat 5.894 Einwohner. - Bad Homburg erhält eine Selbstverwaltung. - In Wiesbaden kommt der sondershausener Musikpädagoge Hugo Riemann (41) mit seinem oberpfälzer Schüler Max Reger (17) aus Sondershausen an und beide besuchen das Wiesbadener Konservatorium. Hugo Riemann (41) erweitert seit acht Jahren sein von ihm erstelltes Musiklexikon Hugo Riemann Musik-Lexikon. Theorie und Geschichte der Musik, die Tonkünstler alter und neuer Zeit mit Angabe ihrer Werke, nebst einer vollständigen Instrumentenkunde. kurz RML. - Der letzte Fürst von Solms Braunfels, Prinz Georg Friedrich von Solms Braunfels (St) wird geboren. - In Frankfurt wird das ehemalige Gasthaus Zum goldenen Roß, ehemaliges Hotel de Hollande als Hotel Kaiserhof Westseite Goetheplatz in das Restaurant Kaiserhof umgewandelt (20 16 Nespresso Boutique Goetheplatz 5-7 neben Vapiano). - Der morganatische Prinz Friedrich von Ardeck (32) heiratet in Dresden Anne Hollingswort Price (22). - In Darmstadt ist das Hotel Prinz Heinrich (1974 Hotel Knauf) in der Bleichstrasse eröffnet. - In Frankfurt erscheint die Erstausgabe der SPD Tageszeitung Volksstimme. - In Frankfurt kommt es zu einem Großbrand in der Henninger Brauerei am Sachsenhäuser Berg. - In Frankfurt finden im Neugarten des Palmengartens Lawn-Tennis-Wettspiele statt. - In Frankfurt ist die Hundeplage so groß, dass streunende Hunde sogar mit Drahtschlingen gefangen werden. - Der in Gedern geborene Besitzer der Burg Eppstein Graf Otto von Stolberg Wernigerode (St) (26) wird in den Fürstenstand erhoben. - In Frankfurt bereitet der Medienmogul Alfred Hugenberg (25) die Gründung des größten völkischen, nationalistischen und rassistischen Agitationsverbandes Alldeutscher Verband vor. - Die englische Prinzessin Beatrice von Großbritannien und Irland (St) (27) beginnt mit der englischen Übersetzung des Buches Die Abenteuer des Grafen Georg Albrecht von Erbach von Emil Kraus, das nach einem Jahr herauskommt. - In Frankfurt gibt es das Cafe Schiller Ecke Schillerplatz10/Große Eschenheimer Strasse (20 17 WMF) und das Gasthaus Bavaria Ecke Schillerplatz 10/Schillerstrasse (20 17 Citibank). - In Wiesbaden wird die jüdische Nassau Loge gegründet. - In Frankfurt beginnt der Bau der Hauptattraktion der Ausstellung Internationale Electrotechnische Ausstellung auf dem ehemaligen Bahngelände, eine 130 Meter lange und 27 Meter breit Maschinenhalle mit einer 40 Meter hohen Kuppel (20 17 Kreuzung Elbestrasse/Münchener Strasse). - In Mainz wird die einspurige private Dampfstrassenbahn eingeführt, die in die Vororte Bretzenheim, Hechtsheim und Finthen fährt und die bei den Anwohnern unbeliebt ist. - In Frankfurt wird die Buffalo Bill (44) Wild West Show im Palmengarten aufgeführt. Die Kunstschützin Annie Oakley (30), die dem deutschen Kaiser in Berlin eine Zigarre aus der Hand schießt, ist Ensemblemitglied und ein weiblicher Superstar. - In Erbach beginnt die erbacher Beamtentochter Greta Bickelhaupt (25) mit der Erziehung der gräflichen Halbwaisen. Sie schreibt Heimatgedichte. - In Wiesbaden hat im vom Evangelische Verein unterhaltenen Rettungshaus Tengelbachtal Pfitznerstrasse 15 ein Hausvater mehr als 20 Kinder bis 14, mit denen er wie in einer Familie zusammenlebt, die dort zwangseingewiesen sind. Alle Jungen haben kurz geschorenes Haar und die Mädchen Zöpfe. Viele sind Waisen, gewalttätig, haben gestohlen, sich herumgetrieben oder prostituiert alias ihren Lebensunterhalt durch Sexarbeit erwirtschaftet. Die Erziehungsmethoden von Wilhelm und Elisabeth Küster sind durchwegs streng und auch streng religiös. - In Offenbach führt die jüdische Schuhfabrik Wallerstein & Liebmann die mechanische Schuhproduktion ein. - In Frankfurt verlegt die sprendlinger Strassenbaufirma Bratengeier nach der Pflasterung der Rennbahn als ersten von vielen weiteren Folgeaufträgen auch auf dem Römer und in der Alte Mainzer Gasse ein neues Pflaster. - In Mainz zieht der Gesangsverein Mainzer Liedertafel und Damengesangsverein 31 (20 18 Mainzer Singakademie) in das eigene Konzerthaus Liedertafel Große Bleiche 56. - In Mainz wird das jüdische Bankhaus Kronenberger von Ludwig Kronenberger gegründet. - In Wiesbaden übernimmt der ehemalige städtische Privatpost Briefträger Albert Kahleis die Wiesbadener Privatpost mit 34 Briefkästen und wird ihr Privatpostmeister. Ein Brief kostet im Gegensatz zur Reichspost mit zehn oder 20 Pfennig nur 3 Pfennig. - In Wiesbaden hat die Reichspost 66 Briefkästen, die dreimal täglich geleert werden. - In Frankfurt eröffnet Heinrich Horstmann ein eigenes Druck- und Geschäftshaus der Tageszeitung Frankfurter General Anzeiger am Roßmarkt 20 an der Ecke zur Großen Gallusgasse, das als General Anzeiger-Eck bekannt wird. - In Frankfurt wird das Überqueren der Mainbrücken für Hochräder für Fahrradfahrer erlaubt. - In Wiesbaden stirbt der mit seiner Cousine 2. Grades, Freiherrentochter Sophie Luise von Preuschen von und zu Liebenstein (83) verheiratete, in Erbach ansässige höchstausgezeichnete General Eduard von Fransecky (83) im Hotel Villa Nassau (20 19 Amt für Soziales) Sonnenberger Strasse 2, während er die Wintermonate in Wiesbaden verbringt. - In Frankfurt wird die Vereinigte Kunstseidenfabrik AG gegründet. - In Frankfurt brennt im Hainerweg 37 die Faßhalle der Brauerei Bauer ab. - In Frankfurt hat das Gleissystem des öffentlichen Personennahverkehrs 28 km Länge, das 10.000.000 Mal genutzt wird. - In Neu-Isenburg wird der Grossherzogliche Radfahrer Verein Neu-Isenburg gegründet. - In Frankfurt ist die Heinrich Kleyer Adler Fahrradwerke Spezialfabrik für Fahrräder auch Generalvertreter der Coventry Mach. Co und Singer & Co Fahrradfabrik. - In Mainz wird das bekanntestes Stück von Wilhelm Jacoby (35) Pension Schöller gemeinsam mit seinem Freund Carl Laufs (32) fertiggestellt und in Berlin uraufgeführt, wobei Wilhelm Jacoby (35) nichts zum Text sondern nur die Idee beigetragen hat. - In Wiesbaden ist der kleinwüchsige Lumpen Fritz ein stadtbekanntes Original. - In Preußen wird im Genossenschaftsgesetz die solidarische Haftung aller Mitglieder mit eigenem Vermögen alias Solidarhaft aufgehoben, was einen Ansturm auf Banken- und Genossenschaftsmitgliedschaften auslöst. - In Mainz ist die Lokomotive Gonsenheim mit der Nummer 110 für die Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn im Einsatz. - In Wiesbaden gibt es in der Stiftstrasse 16 das Wirtshaus Hebinger. - In Wiesbaden ist die Kochbrunnenquelle nach zweijähriger Bauzeit umgebaut und deren Wasser wird von R Fresenius physikalisch untersucht. - In Wiesbaden ist das Gasthaus Neroberg ein Landhaus mit großem Biergarten neben einem viereckigen Turm, an den ein Saal angebaut ist. - In Wiesbaden bietet die Lehranstalt und Erziehungsanstalt für Knaben in der Mainzerstrasse 3 beste Vorbereitung für alle Klassen der Gymnasien und Realschulen und alle Militär Examina. Man wirbt sowohl um Inländer als auch Ausländer, besonders englischsprachig und französisch und bringt sie in einer eigenen Villa mit Turn- und Spielplätzen unter. Man bietet auch internationale Abschlüsse für Colleges und Boardingsschools. - In Wiesbaden ist Graf Guido von Matuschka Greiffenklau (43), der eine jüdische Mutter hat, Landrat im Landkreis Wiesbaden (ohne Stadt Wiesbaden) und der wiesbadenbiebricher Bürgermeister Heppenheimer ist Kreisdeputierter. Graf Friedich von Bismark Schierstein (81) in Schierstein (--) und der herzoglichnassauische Finanzkammerpräsident Freiherr von Dungern (--) aus Biebrich Mosbach sind landkreiswiesbadener Kreistagsabgeordnete. - In Wiesbaden bearbeitet die Manufactur Heinrich Leichter für Leinen und ua Bettfedern, Daunen, Schlafdecken, Steppdecken, Wäsche, Krägen und Manschetten briefliche Aufträge erst ab einem Wert von 10 Mark. - In Wiesbaden hat das Sanatorium für Nervenkranke und Gemütskranke Kaphengst auf der Adolfshöhe hauptsächlich Morphiumabhängige und Alkoholiker als Patienten. - In Frankfurt werden in der Friedenstrasse 8 yemenitische Kaffeeplantage Spekulationemöglichkeiten angeboten. - In Frankfurt wird der aus Posen stammende jüdische Kaufmannssohn Gustav Hoch (48) mit einem Monatsgehalt von 80 Reichsmark Redakteur der neugegründeten frankfurter SPD Zeitung Volksstimme. - In Frankfurt wird die Heilanstalt Carolinum in der Friedrich Leuschner Strasse 7 mit einer Zahnklinik, einem ärztliches Laboratorium und einer Krankenstation mit Pflegebetten überwiegend für mittellose frankfurter Bürger von der jüdischen Bankierstochter Hannah Louise von Rothschild (30) gegründet und von der väterlichen Freiherr Carl von Rothschild Stiftung finanziert. - In Frankfurt wird an der ehemaligen Brückenmühle an der Alten Brücke das Pumpwerk für die sachsenhäuser Gärtnereien wieder stillgelegt und abgerissen. - Die Dienstboten der Rhein-Main-Region kommen zum Großteil aus dem dichten Waldgebiet südlich einer Linie Bensheim Aschaffenburg Fulda und im Norden noch halb so viele aus dem Westerwald. - In Frankfurt wird Heinrich Bleicher (--) Direktor der Statistischen Amtes. - In Mainz wird die mainzer Frauengarde, die Mainzer Prinzessgarde, wegen fehlendem Geld für neue Uniformen aufgelöst und acht Jahre lang nicht mehr eingesetzt.  - In Mainz veranstaltet der Mainzer Athleten Klub später ASV Mainz die Meisterschaft in der Schwerathletik und im Ringen im Gasthaus Frankfurter Hof Augustinerstrasse 55, das der katholischen Casino Gesellschaft gehört und deren Vereinshaus ist und einen grossen Fastnachtsveranstaltungssaal hat. - In Oberursel baut die Stadt Oberursel eine öffentliche Trinkwasserversorgung auf. - In Darmstadt Eberstadt wird ein neues Postgebäude erbaut. - In Darmstadt Nieder-Ramstadt eröffnet der Evangelische Verein für Inner Mission neben einem bestehenden Waisenhaus das Erholungsheim Elim. - In England wird die Toilettenpapierrolle erfunden. - In Frankfurt wird der Frankfurter Radfahrerverein Germania gegründet. - In Mainz ist die Bebauung zwischen Rheinstrasse und Ufer abgeschlossen. Die gesamte neue mainzer Kanalisation, auch die der Neustadt, hat kein Klärwerk. Neuerdings ist das Abwasser durch Fäkalien aus den neu eingeführten Wasserclosetts verunreinigt, wird aber trotzdem ungeklärt in den Rhein geleitet. - In Hanau wird die Silberwarenfabrik Neresheimer gegründet. - In Darmstadt wird der Fecht Club Darmstadt von darmstädter Bürgern gegründet. - In Frankfurt wird für 7 Jahre der Politiker Friedrich Naumann (30) Vereinsgeistlicher des Evangelischen Vereins für Innere Mission. - In Mainz wird eine Landwirtschaftliche Ausstellung veranstaltet. - In Langen Philippseich wird die Grafentochter Marie von Isenburg Büdingen Philippseich (St) von Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (49) und Prinzessin Sophie Auguste Elisabeth von Ardeck (St) (26) geboren, der Tochter von Prinzessin Marie Auguste von Hanau Schaumburg (St) (51) alias Prinzessin Marie Auguste von Hanau und Horowitz Gräfin von Schaumburg und Enkelin der in Bonn geborenen Apothekertochter und 8 Jahre zuvor in Prag verstorbenen Prinzessin Gertrude von Hanau und Horowitz Gräfin von Schaumburg  (++)  alias Gertrude Falkenstein. - Die frankfurter Bürgerstochter Friederike Graetz (39) heiratet morganatisch den in Coburg geborenen verwitweten Fürst Heinrich XIV von Reuß (St) (58), wofür sie zu Friederike von Saalburg geadelt wurde und ihr in Leipzig geborener gemeinsamer Sohn sich Freiherr Heinrich von Saalburg (15) nennen darf. Seine legale in Gera geborene Tochter Elisabeth von Reuß (St) (31) ist mit dem in Düsseldorf geborenen Prinz Hermann von Solms Braunfels (St) (45) verheiratet. - In Bad Homburg übernimmt die Stadtverwaltung die Tennisplätze im Kurpark und erhöht ihre Anzahl auf 25. Die Stoppnetze müssen selbst aufgestellt werden. - Die morganatische erbacherbacher Grafentochter Maria Franziska von Lichtenberg (19) heiratet in Saarbrücken einen Zollbeamten. Ihre in Frankfurt Bornheim geborene Schwester Louise Antonie von Lichtenberg (15) bleibt bis zur ihrem Tod 19 59 in Erbach unverheiratet. - In Frankfurt legt der ehemalige wiesbadener Gymnasiast Freiherrensohn Edgar Haniel von Heimhausen (20) am Lessing Gymnasium das Abitur ab. - In Frankfurt gründet der in Frankfurt geborene jüdische Bankier Georg Speyer (55) eine gemeinnützige Aktienbaugesellschaft für ein scheinbar gemeinnütziges Wohnbauprojekt für kleine Wohnungen Burgblock um Steuern zu einsparen, der er sein im Vorjahr gekauftes städtisches Grundstück Burgstrasse/Eichwaldstrasse schenkt, aber deren Vorstand, Stifter und Haupteigner er wird. - In Darmstadt zieht sich der in Verona morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn und abgedankte bulgarische Fürst Alexander Joseph von Battenberg (St) (33) alias Graf Alexander von Hartenau, verheiratet mit der in Bratislava geborenen südtiroler Kammerdienertochter und darmstädter Hofopernsängerin Johanna Loisinger (25) wegen des Verkaufs seines Prinz Alexander Palais am Luisenplatz an die Post in das Prinz Emil Schlösschen, wonach er drei Jahre später stirbt. -1 Mark entspricht 7,0 Euro (20 22). - In Wiesbaden wird das Hotel Berlin am Kureck Ecke Taunusstrasse 1/Wilhelmstrasse erbaut. - In Frankfurt eröffnet das Variete Theater Orpheum Zeil 52 (20 17 rechts neben Conrad) an der Konstablerwache als Frankfurts erstes internationales Großvariete mit 1.000 Zuschauern. - In Frankfurt hat sich die Maschinenbaufirma Fries Schulstsrasse 13, die Lokomotiven, Dampfmaschinen und Kandelaber baut, zu einem weltweit führenden Betrieb für Hochdruckpumpen besonders für Feuerwehrspritzen entwickelt. - In Wiesbaden vermacht der wiesbadener Buchhändler Christian Wilhelm Kreidel (--) der evanglischen Paulinenstiftung 200.000 Mark, woraufhin der Generalsuperintendent die Errichtung eines Diakonissenhauses in Angriff nehmen kann. Elisabeth von Wintzingerode (--) wird neue Obervorsteherin. - In Bad Soden wird der Champagnerbrunnen mit einer Sodenia Figur erneuert. - In Frankfurt wird von den frankfurter Eisenbahnern eine eigentlich genossenschaftliche Eisenbahnersparkasse gegründet, bei der aus Standesdünkel nur die Beamten aber nicht die Arbeiter mitmachen dürfen. - In Frankfurt werden im Neugarten des Palmengartens Lawn Tennis Wettspiele veranstaltet.

1889 In Wiesbaden wird die Langenschwalbacher Bahn, (20 16 Aartalbahn) am Rheinbahnhof eröffnet. An den Bahnhöfen werden zu den bestehenden Automaten für Ansichtskarten und Taschenbücher auch Reclam Bücher Automaten mit der Zehnpfennigbibliothek aufgestellt. - In Frankfurt Höchst gibt es einen Ruderklub. - Der frankfurter Teehändlersohn Rudolf Ronnefeldt (24) reist in Sachen Tee um die Welt und dokumentiert den weltweiten Teehandel. - In Mainz zieht die Brauerei Schöfferhof ehemals Brauhaus Zum Korb von der Korbgasse 3 in die Martinsstrasse 11 um. In der Schusterstrasse 18 und in der Korbgasse 3 wird weiter Bier ausgeschenkt. - In Darmstadt zieht sich der in Verona morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn und abgedankte bulgarische Fürst Alexander Joseph von Battenberg (St) (32) als neu ernannter Graf Alexander von Hartenau neu verheiratet mit der in Bratislava geborenen südtiroler Kammerdienertochter und darmstädter Hofopernsängerin Johanna Loisinger (24) aus der Öffentlichkeit zurück und mit ihr ins Prinz Alexander Palais am Luisenplatz, wonach er vier Jahre später stirbt. - Der in Frankfurt geborene Bankier und mit einer Opernsängerin verheiratete jüdische Freiherr Ludwig Gottlieb Friedrich von Erlanger (53) kauft das Schloss  Rheingrafenstein bei Kreuznach. Sein Schwiegersohn ist Prinz Alexander von Solms Braunfels (34). - In Frankfurt verlässt der in Solingen geborene ehemalige züricher Hauslehrer und Journalist, Schriftsteller unter dem Pseudonym mit adeligem Charakter Walter Schulte vom Brühl alias Walther Schulte Heuthaus (31) die Unterhaltungsbeilagenredaktion Didaskalia der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Journal und wechsel als neuer Chefredakteur zur wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt. - In Frankfurt wird das Langhaus der Dominikanerkirche als Stadthalle und Konzerthalle genutzt und sogar ausgemalt. - In Frankfurt wird die Villa Kissel des frankfurter Kaufmanns Norbert Kissel in der Freiherr vom Stein Strasse 65 fertiggestellt. - In Frankfurt findet ein Wiener Komponisten Abend im Palmengarten statt. - In Frankfurt findet eine Hauptversammlung des Verbandes Frankfurt der Deutschen Generalfechtschule statt. - In Frankfurt ist im Trambahnhäuschen an der Hauptwache ein Telefon. - In Frankfurt zieht die älteste Weinstube Franz Schmitz in der Kirchgasse 6 ins Hans Sachs Haus in der Bockenheimer Gasse um. - In Frankfurt bringt der in Mainz geborene frankfurter Journalist und Mundartdichter Adolf Stoltze (47) den Lokalschwank Neu-Frankfurt heraus. - In Wiesbaden wird mit der Eröffnung des Eisenbahnabschnitts Rheinbahnhof nach Bad Schwalbach der steilste Gleisabschnitt im Deutschen Reich ohne Zahnradschiene in Betrieb genommen. Zu den zwei wiesbadener Pferdestrassenbahnwagen wird zusätzlich eine Dampfstrassenbahn eingesetzt, die von Biebrich ins Nerotal fährt. - In Frankfurt fährt die Dampf-Strassenbahn der Frankfurter Lokalbahn AG auf der Eschersheimer Landstrasse. - In Mainz wird die jüdische Rhenus Loge gegründet. - In Mainz wird aus dem Bicycle Club der neugegründete Bicycle Club Moguntia und nach einer Lotterie das Velodrom Mainz in der Agrippastrasse vom Radrennfahrer Georg Drescher (19) erbaut. - In Mainz bewirbt der Hoflieferant von Seiner königlichen Hoheit Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (52) Chr. Adt. Kupferberg & Co deutschen Sect feinster Qualität Kupferberg Gold. - In Frankfurt bewirbt August Grote & Co Schaumwein Kellerei ihren Kaiser Sekt. - In Frankfurt wirbt die Heinrich Kleyer Adler Fahrradwerke als grösste Fabrik dieser Branche auf dem Continent und bezeichnet sich als Generalvertreter der Coventry Masch. Co. und Singer & Co für Rohteile und Zubehör. Heinrich Kleyer (36) behauptet, dass alle Zwei- und Dreirad-Meisterschaften von Bedeutung auf ihren Maschinen gewonnen worden sind und sie die meisten Rekorde halten. - In Königstein wird das Sommerhaus Villa Rothschild des in Frankfurt geborenen jüdischen Bankiers Wilhelm Carl von Rothschild  (71) in Beisein der englischen Prinzessin und deutschen Kaiserin Viktoria von Sachsen Gotha England  (St) (59) und ihrer Kinder eröffnet. - In Frankfurt Sachsenhausen wird eine Gemüseausstellung im Gasthaus Zur Harmonie (20 22 Harmonie Filmtheater) Darmstädter Landstrasse 9 veranstaltet. - In Frankfurt Niederrad werden auf der Pferderennbahn drei Renntage vom Verein für Trab- und Hindernis-Rennen veranstaltet. - In Frankfurt Heddernheim wird im Neuen Schloss von Freiherr Anton von Breidbach Bürresheim Ried (++) Alt Heddernheim 3 nach 11 jährigem Leerstand nach dem kinderlosen Tod das Wohnheim für alleinstehende adelige Damen Auguste Viktoria Stift eingerichtet. - In Frankfurt übernimmt der frankfurter Ingenieur Heinrich Collin die Vertretung der Firma Benz & Co, Rheinische Gasmotorenfabrik für stationäre Motoren. - In Frankfurt tritt der russische Komponist und Dirigent Pjotr Iljitsch Tschaikowski (49) für die Frankfurter Museumsgesellschaft auf und dirigiert seine 3. Orchestersuite. Das zweiteilige, teils melodramatische 50 minütige Stück endet als Marschmusik und hat großen Erfolg. - In Wiesbaden wird die erneuerte Kurparkanlage eröffnet, wobei die 9 Lawn-Tennis Plätze im Winter als Eislaufbahn genutzt werden. - In Wiesbaden übernimmt die Kurverwaltung den englischen Kurhaus Lawn-Tennis Club, wodurch er ein deutscher Verein wird. Man beginnt Tennis kommerziell zu nutzen. - In Wiesbaden versucht die in Helsinki geborene und in der Schweiz unterrichtete Ebba Lavonius (39) vergeblich ihre Verwandtschaft zu besuchen. Diese steht wegen einer Krankheit unter Quarantäne, weswegen Ebba Lavonius (39) sich im Kurhotel Quisisana einquartiert, wo Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (47) Kriegsverletzungen auskuriert. Die beiden verlieben sich und heiraten in der Bergkirche. Nach ihrer Hochzeitsreise beziehen sie eine Fürstenvilla an der Gustav Freytag Strasse in Wiesbaden, das solmsschösschen, ein Fachwerkhaus im Schweizerhausstil mit Spitzturmtürmchen und mittelalterlichen Elementen. - In Hattenheim findet am Hattenheimer Riesenfass der Großkellerei Wilhelmj, das 55.000 Liter Wein beinhaltet, eine Weinprobe mit den regionalen Berühmtheiten Weingutteilhaber Dr Albert Wilhelmj (45), sein Bruder Geigerkönig Prof August Wilhelmj (44), Dichter Friedrich Bodenstedt (70), Schriftsteller Ferdinand Ott (--), Maler Gustav Fürst (49), Dichter Emil Rittershaus (45), der in Bad Schwalbach geborene Senior, Weinkönig und nassauer Obergerichtsprokurator August Wilhelmj (76) und ihrem Kellermeister Rehard statt. Weingutteilhaber Dr Albert Wilhelmj (45) kauft das nahegelegene Schloss Reichartshausen bei Eltville Erbach (19 80 European Business School) von der im Sterben liegenden ehemaligen preußischen Hofdame Gräfin Louise von Benckendorff alias Jeanne Louise de Croy (64) und lässt es modernisieren, ein eigenes Kraftwerk bauen, mit dem er auch Hattenheim mit elektrischem Strom versorgt und eine unterirdische Telefonleitung legen. - In Wiesbaden gibt es das private Postunternehmen Privat Post Transport Anstalt Wiesbaden. - In Frankfurt wird der bei Berlin geborene Generalmajor Hermann von Stülpnagel (50), Sohn von Prinzessin Eleonore von Bismarck (++) Kommandant von Frankfurt am Main. - In Frankfurt Kelsterbach wird die Volksbank Kelsterbach gegründet. - In Frankfurt wird der in Solingen geborene, ehemalige züricher Hauslehrer und Redakteur der Zeitungsbeilage Didaskalia der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Journal Walter Schulte vom Brühl (31) in Wiesbaden neuer Chefredakteur der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt. - In Frankfurt wird an der Ecke Eschenheimer Anlage / Eckenheimer Landstrasse das Gasthaus Scheffeleck als Etablissement Scheffelgarten, dem größten Concertetablissement Frankfurts, vom der 81. Infanterie Regiments Kaserne eröffnet. Drei Wochen später treten die Wasserkünstler Captain Jefferson Crosse und Miss Oceana vom Royal Aquarium in London auf. - In Wiesbaden trifft die bei Aschaffenburg geborene Tagelöhnertochter Käthe Paulus (21) den aus Niedersachsen stammenden Ballonfahrer Hermann Lattemann (35) und will Luftschifferin werden. - In Mainz eröffnet der Evangelische Verein sein Vereinsheim in der Schießgartenstrasse 10, wo daraufhin mehr als ein Dutzend evangelischer Vereine gegründet werden, die das Gebäude und den Saal als Vereinslokal nutzen. Man wendet sich auch an hilfebedürftige auswärtige Evangelen, die als Gegenleistung streng geregelte evangelische politische Bildung in Anspruch nehmen müssen. - In Frankfurt ist das Rathaus am Römer nur nur noch ein Schandfleck, weshalb es eine Ausschreibung zur Neugestaltung gibt, wobei sich Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (30) für die pompöseste Variante des ehemaligen katholischen Dombaumeisterassistenten und Architekten des Erzbischofs in Freiburg Max Meckel (42) mit einem reich geschmückten neugotischen Balkon begeistert, die der Rat der Stadt ablehnt, wonach sich die Renovierung um 7 Jahre verzögert. - In Frankfurt zieht die älteste Weinstube Frankfurt Weinstube Schmitz von der Kirchgasse 6 in die Bockenheimer Gasse ins Hans Sachs Haus um. - In Frankfurt treffen sich die Senioren der studentischen Burschenschaft Frankfurt im Gasthaus Stadt Ulm. - In Frankfurt wird im Trambahnhäuschen an der Hauptwache ein öffentliches Telefon angeschlossen. - In Frankfurt zieht das Fuhramt nach Frankfurt Bornheim in die Weidenbornstrasse 40 in den Luisenhof, wo die Müllentsorgung und Strassenreinigung organisiert wird. - Der in Mainz geborene mainzer Gastwirtssohn und gelnhausener Sägewerksbesitzer Friedrich Veith (29) beginnt sich als Betriebsingenieur  der Gummiwarenfabrik Hölter und Hartmann mit der Verbesserung von Motorradreifen und Fahrradreifen zu beschäftigen, die er sich patentieren lässt. - In Frankfurt eröffnet der in Frankfurt geborene polizeikriminalistisch interessierte Handelschemiker und Nahrungsmittelchemiker Georg Popp (28), der ein Labor in Wiesbaden betreibt, ein Institut für gerichtliche Chemie und Mikroskopie, das für das frankfurter Polizeipräsidium arbeitet. - In Darmstadt verschärft sich mit dem neuen aus Bayern stammenden Hausgeistlichen Pfarrer Anton Steiner (--) der Geschlechterkonflikt im Elisabethenstift des Evangelischen Verein, wobei die evangelische Landeskirche fordert, dass der stets männliche Hausgeistlichen, der ursprünglich ein Gehilfe ist, der stets weiblichen Oberin gleichgestellt werden soll, was aber noch fast ein Jahrzehnt dauert. - In Mainz wird am Hafen ein großer Getreidespeicher mit Siloanlage eröffnet. - In Frankfurt wird die Silberwarenmanufaktur Breidenstein & Renaud aktiv. - In Königstein Falkenstein entwickelt der lungen TBC kranke bei Mainz geborene Arzt und Leiter der Lungenheilanstalt Falkenstein Peter Dettweiler (39) nach der Erkenntnis, wie die Ansteckung von TBC funktioniert, ein spezielles Spuckfläschchen, damit Patienten nicht mehr ihre Umgebung infizieren. - In Frankfurt werden Mieter unter 250 Mark Jahresmiete von Wassergebühren befreit. Wasseruhren gibt es nicht. - In Wiesbaden wird laut Polizeiordnung die Langgasse für den Durchgangsverkehr speziell für Lastfuhrwerke gesperrt. - In Wiesbaden gibt es Eisenbahndroschken mit einer speziellen Lizenz, die telegrafisch bestellt werden können. Eisenbahnddroschken fahren die Bahnhöfe turnusmässig an und dürfen nur 10 min vor der Ankunft eines Zuges anfahren und müssen sich, falls sie keinen Reisenden abbekommen, wieder entfernen. Eine Droschke gilt als belegt, wenn der Fahrgast einen persönlichen Gegenstand darauf ablegt. Für Privatdroschken gibt es spezielle Standplätze. Ab 23:00 Uhr verdoppelt sich der Fahrpreis der Droschken. Droschkenkutscher brauchen eine Taschenuhr, eine Polizeiordnung und Droschkenmarken, auf denen der Name vermerkt ist und müssen einen schwarzen Mantel und einen mindestens 18 cm hohen Zylinderhut tragen. Den Tarif kann man vor sich lesen. - In Wiesbaden wohnt die Karusellbesitzerin und Schaustellerwitwe Henriette Bernhard in der Hochstättenstrasse 15. Die Hochstättenstrasse ist das Rotlichtviertel mit Sexarbeit der Stadt, wo laut Adressbuch der Residenzstadt Wiesbaden hunderte alleinstehende männliche und weibliche Taglöhner und Witwen über dunklen Kneipen wohnen, die aber tatsächlich als Prostituierte alias Sexarbeiterinnen arbeiten und die große Mehrheit der Hochtätte Bewohner bilden. - In Wiesbaden ist Fräulein Elise die Wirtin der Trinkhalle Storchennest Ecke Kirchgasse 43/Schulgasse 10 (20 21 Galeria Karstadt). Eine Trinkhalle ist kein Büdchen sondern ein Saal, wo man sich hinsetzen muss. - In Frankfurt Niedererlenbach wird das Rettungshaus Hof Reinhardshof für sittlich verwahrloste Kinder alias Sexarbeiter oder Prostituierte von der Reinhard von den Velden Stiftung eröffnet, dessen Rector O Schäfer ist und das von Hausvater und Lehrer Heinrich Oberschmidt bewirtschaftet wird, und das vom Pestalozzi Verein beaufsichtigt wird. - In Mainz wird das Portlandzementwerk später Heidelberger Zement Wormser Strasse  178 (20 22 vor Mainzer Entsorgungsbetriebe) nach 25 jährigem mühsamen Verladen durch Pferdefuhrwerke, das Werk an die Eisenbahn angeschlossen. - In Offenbach ist der Zeitungsherausgeber Carl Ulrich (36) der einflussreichste Sozialdemokrat in Hessen. - In Darmstadt wird das ordentliche Armenhaus in der Frankfurter Strasse um einen Anbau mit 53 Zimmern in der Emilstrasse erweitert, in der Pfründner unterkommen.  Die unordentlichen und arbeitsscheuen Armen sind im Armenhaus (20 22  Klinikum Darmstadt) untergebracht. - In Birstsein lädt die streng katholische isenburgbüdinger Fürstin Maria Luisa von Habsburg Lothringen Toskana (44) verheiratet mit dem katholischkovertierte Fürstensohn Prinz Karl von Isenburg Birstein (St) (51) ihren aus der Armee und aus dem Kaiserhaus ausgetretenen jüngeren Bruder Johann Salvator von Habsburg Lothringen Toskana (37) als den Musiker Johann Orth zum Besuch ein, wonach er nach London weiterreist und im Folgejahr am Kap Hoorn bei einem Schiffsuntergang stirbt. - In Wiesbaden reist die österreichische Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (52) nach vier Monaten Kur über Frankfurt wieder nach Wien ab, wobei die letzten drei der acht Eisenbahnwagons des Zuges am frankfurter Westhafen auf der Verbindungsbahn  gegen 15:30 Uhr aus den Schienen springen, einer ihrer Lakaien und eine Hofdame verletzt werden und ihr Gepäck durcheinandergewirbelt wird, während ein Polizist erfolgreich versucht den Lokomotivführer zu warnen. Es dauert eine Stunde bis die Wagons wieder auf den Schienen stehen, wobei die Kaiserin auf dem Eisenbahndamm auf und ab geht. - In Frankfurt kommt der neue deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (30) zu seinem Antrittsbesuch bei Schneefall von Darmstadt per Eisenbahn anreisend am Hauptbahnhof an, von wo er über die Kaiserstrasse, wo ein Triumpfbogen aufgestellt ist, die Schirn, bei der die Metzgerinnung einen Ehrenbaldachin aufgestellt hat, den anschließenden Empfang im Römer, wo sogar ein hölzerner Balkon angebaut ist, zur neuen Hauptpost, die gerade im Umbau ist und noch Preußische Oberpostdirektion heißt, und wo traditionell die kaiserliche Wohnung umgebaut und fertig eingerichtet ist, von riesigen Menschen gefeiert, fährt. In der ganzen Stadt sind hunderte Venezianische Masten aufgestellt. Der traditionelle Weihnachtsmarkt ist ausgesetzt und in der ganzen Stadt werden  Kaiserdevotionalien verkauft. Nach einem Festbankett im Palmengarten, das 11.000 Mark kostet, einem Besuch in der alten Oper und Gesamtkosten von 74.000 Mark reist Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (30) gegen Mitternacht nach Berlin weiter. Weil die Stadt die von ihm verursachten Mehrkosten von 14.000 Mark nicht tragen will und deshalb eine Rechnung ausstellt, kommt es zum Bruch, woraufhin er bis 19 04 die Stadt meidet. und sie bei Großprojekten nicht berücksichtigt. - In Rüsselsheim baut Opel 1.200 Räder aller Arten. Das Opel Niederrad Opel Blitz hat sich als Standard durchgesetzt. - In Frankfurt zieht der protestantische in Wiesbaden Biebrich geborene Titularherzog ohne Land Herzog von Nassau Adolph von Nassau Weilburg (St) (72), der im Folgejahr das Großherzogtum Luxemburg erbt, aus dem gemieteten klassizistischen Haus Neue Mainzer Strasse 59 von Freiherr Edmond von Rothschild (44) nach 22 Jahren aus und nach Luxemburg. Das Palais wird abgerissen und die Darmstädter Bank für Handel und Industrie baut eine neue historistische Filiale darauf. - Der in Darmstadt geborene Otto Brentano (34) lässt sich seinen italienischen Adelstitel bestätigen, wodurch er sich Otto von Brentano nennen darf. - In Frankfurt zieht das preußische Oberlandesgericht aus dem ehemaligen Gasthaus König von England in der Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) aus. - In Frankfurt beginnt der konstanzer Feinmechaniker und Radrennfahrer Ernst Sachs (22) als Präzisionsmechaniker zu arbeiten, der sich danach bei einem Fahrradrennen in Frankfurt folgenschwer den Unterschenkel bricht. - In Darmstadt erhält der bisher einzige Gewerbeaufsichtsbeamte für das gesamte Großherzogtum Hessen-Darmstadt Unterstützung durch einige weitere zusätzliche Beamte. - In Darmstadt stellt der Darmstädter Kunstverein in einem eigenen Gebäude Bilder von Max Liebermann und Franz von Stuck am Rheintor aus. - In Mainz Kastel wird die Karnevalsgesellschaft alias der Fastnachtverein Jocus-Garde gegründet. - 1 Mark entspricht 7,2 Euro (20 22). - In Hanau gibt der Grafensohn Wilhelm von Bismarck (37) seine Stellung als Kreislandrat von Hanau auf und geht nach Göttingen. - In Mainz wird der Mainzer Radfahrer Verein 89 später Mainzer Radsportverein 89, wonach Josef Göbel (--) Deutscher Vizemeister im Einzelzeitfahren wird. - In Darmstadt betreibt die Gewerkschaft Messel die Grube Messel, wo Ölschiefer zur Herstellung von Ölprodukten abgebaut und in der Nachbarschaft auch verschwefelt wird. - In Bad Homburg wird die Städtische Promenade in Kaiser Friedrich Promenade umbenannt. - In Frankfurt bewirbt Adolf Stetzelmann (--), dem auch das Cafe Goethe gehört, sein Restaurant Frankenbräu am Goetheplatz mit seinem neu angelegten Wintergarten, einem Saal für 400 Personen und elektrischer Beleuchtung als eleganteste Localität der Stadt. Er bietet feinste bayerische Exportbiere, deutsche, französische und englische Küche, nur Markenweine und Diners zwischen 1,50 Mark und 2,50 Mark an. - In Frankfurt wirbt J Daubenthaler (--) sein romantisch bemaltes Gasthaus Zur Stadt Caub Neue Zeil 82 als erste Weinschoppen Wirtschaft mit einem Mittagstisch mit Wein für 1 Mark. Er behauptet das größte Lager selbstgekelterter Weine zu haben, wobei die Flasche ab 55 Pfennig kostet. Der Schoppen Weißwein kostet ab 25 und Rotwein ab 35 Pfennig. Es gibt den ganzen Tag a la Carte Essen und halbe Portionen. - Es gibt das Handels Adressbuch Hessen Nassau und das Handels Adressbuch des Großherzogtums Hessen Darmstadt. - In Frankfurt bietet die Deutsche Lehranstalt Franz Heinrich Klodt in der Bethmannstrasse 16 am Kaiserplatz neben Lehrmitteln auch Laternas Magicas, Nebelbilderapparate und Blechspielzeug. - In Frankfurt kostet das Abonnement mit 141 Besuchen der viersitzigen teuersten ersten Rang Loge im Theater Schauspielhaus 2.074,20 Mark, das billigste Abonnement für einen nummerierten Sperristz 208,20 Mark, bei einem normalem Einzelpreis für die teuerste Loge von 6 Mark bzw nummeriertes Parkett von 2,80 Mark. Es gibt sogar Stehgallerieplätze für 60 Pfennig. - In Frankfurt zieht die frankfurter Kaufmannstochter Anna Henriette Schmidt (37), die nach 4 Jahren bereits 43 Schülerinnen aufgenommen hat, aus dem Haus ihrer Mutter in der Mainzer Landstrasse 58 aus und in ihre neue Anstalt am Blittersdorff-Platz 39 später François-Mitterand-Platz um. - In Mainz Kastel gründet der Sparverein Handfett im Gasthaus von Gastwirt Johann Dörr Frankfurter Hof den Karnevalsverein alias Fastnachtsverein Jocus Garde 18 89, die katholische niederländischspanische alias habsburger Uniformen tragen. - In Frankfurt werden im Palmengarten Lawn Tennis Wettspiele veranstaltet.

1888 In Frankfurt befindet sich das neue Königlichpreußische Polizeipräsidium an der Ecke Neue Zeil/Klingerstrasse. - In Frankfurt wird der Hauptbahnhof alias Centralbahnhof als größter europäischer Bahnhof eröffnet, der vollständig elektrisch beleuchtet ist. Die letzten Gleise werden noch verlegt, bevor um 04.47 Uhr der erste ankommende Zug, der Nachtzug 306, mit einer blumengeschmückten Lokomotive unter Hurrarufen und zum Erstaunen der Anwesenden voll mit eisenbahnbegeisterten Frankfurtern, die nachts zur Bahnstation der nassauer Stadt Bockenheim gewandert sind und dort einstiegen um das letzte Stück mitzufahren, einfährt. Der Brauereibesitzer Binding kauft die erste Fahrkarte für den ersten abfahrenden Zug, der nach Offenbach fährt. Alle Feierlichkeiten sind wegen des Todes des Kaisers verboten. Schon am Abend verunglückt eine Lokomotive, die den Prellbock überfährt und im Querperron steckenbleibt. - In Offenbach wird eine Heilquelle mit salzigem Wasser, die Kaiser Friedrich Quelle erschlossen. - Die in Wien geborene reiche jüdische Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (29) zieht mit ihrer Mutter Recha Goldschmidt (58), einer Bankierstochter, nach der achtjährigen teilweisen Gesundung von einem von ihrem Vater errerbten Gemütsleiden durch eine Therapie eines Siegmund Freud Mitarbeiters in deren Geburtsort Frankfurt. Die sexuell desinteressierte Frau hat nach einer völlig monotonen Kindheit einen pathologischen Drang zu Güte besonders bei Armen und Kranken. Sie leidet unter Paraphrasie, bei der Wörter, Silben oder Laute vertauscht weden, an Lähmungen, Sehstörungen und Schlafwandel. - In Frankfurt eröffnen zwei private Dampfstrassenbahnlinien. - In Frankfurt eröffnet die Pferdebahnlinie nach Eschersheim, die am Eschenheimer Tor startet. - In Wiesbaden mietet sich die serbische Königin Natalie (29) nach der Flucht vor ihrem trunksüchtigen und verschwenderischen Ehemann mit ihrem Sohn Kronprinz Alexander (12) im Luxushotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite ein, wonach sie in die Villa Clementine Frankfurter Strasse 1 zieht, von wo Kronprinz Alexander (12) mit Billigung der deutschen Regierung unter dem neuen deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (29) und Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck (73) und mit der Anweisung notfalls auch Gewalt anzuwenden zur Eisenbahn, zum Taunusbahnhof Ecke Rheinstrasse/Friedrich-Ebert-Allee gebracht wird und nach Serbien im Salonwagen zurückfahren muss. - In Mainz sitzt das Fastnacht-Comitee beim Karnevalszug auf einem zu einem Elefanten umgebauten Faschingsprunkwagen. - In Wiesbaden werden alle berufsbezogenen Fachvereine polizeilich geschlossen, da sie stadtbekannte SPD Mitglieder führen. - In Wiesbaden kauft der katholische Kolpingverein ein eigenes Kolpinghaus mit Saal in der Dotzheimer Strasse 24. - In Frankfurt Bornheim Bergerstrasse 275 wird im großen Festsaal des Gasthauses Zur weißen Lilie Berger Strasse 275, dem größten Tanzsaal und Concertsaal der Stadt Frankfurt, wo es Oberlaenders Exportbier hell und selbstgekelterten Aepfelwein alias Apfelwein gibt und eine 12 Mann starke Hauskapelle unter Leitung des Dirigenten Fritz Schwalb auf frisch gewichstem Parquet für größte Tanzbelustigungen sorgt, der Bornheimer Karneval gegründet. - Der in Potsdam geborene zweitälteste Kaisersohn Heinrich von Zollern Preußen (St) (26) heiratet seine in Darmstadt geborene bluterkranke Cousine Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt (St) (22), die Schwester der bluterkranken späteren russischen Zarin Alexandra von Hessen Darmstadt (St) (16) und zieht mit ihr nach Kiel, wo ihre beiden ebenfalls bluterkranken Söhne zur Welt kommen. - In Frankfurt zieht das Konservatorium Hoch vom Saalhof Junghofstrasse 19/20 mit 1963 Plätzen in die Eschenheimer Landstrasse 4 (20 16 Metropolis Center) um. - In Frankfurt ist das größte und schönste Haus Zum großen Reifenberg, Rossmarkt 10 abgebrochen und durch einen Neubau der Germania-Versicherung ersetzt. - In Mainz wird im Gasthaus Brauhaus zum Gutenberg Franziskanerstrasse 3 der Mainzer Athleten-Klub gegründet. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Nassau gehört, wird der Atomphysiker Wilhelm Lenz geboren. - In Darmstadt bringt Merck garantirt reine Reagentien heraus die pro analysi verbindliche Reinheitsstandards erfüllen. - In Frankfurt wird das Adler Dreirad hergestellt. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Nassau gehört, eröffnet der in Elberfeld geborene gehbehinderte Chemiker und Fotograf Rudolf Krügener (41), der eine der kleinsten fotografischen Spionagekameras der Zeit in Form eines Buches herstellt, eine eigene Werkstatt für Fotokameras, das Dr Rudolf Krügener, Photochemische Laboratorium und Fabrik photographischer Apparate Frankfurt-Bockenheim, wo er sogar seine Linsen selbst schleift. - In Wiesbaden heißt das Paulinenschlösschen in der Prinzessin Elisabeth Strasse Herzogliches Palais Pauline. - In Offenbach findet ein Fechterkongress statt. - In Mainz wird die Nationalbühne Mainz am Gutenbergplatz 7 von Gasbeleuchtung auf elektrische Beleuchtung umgestellt. - In Frankfurt schenkt der jüdische Bankhausinhaber Theodor Stern (51) der Stadt Frankfurt das 83 qm große Volksbrausebad am Merianplatz mit vierzehn Duschzellen, vier für Frauen und zehn für Männer und den Trockenräumen darüber. - Der in Darmstadt geborene Prinz August von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (54) stirbt in St Petersburg. - In Wiesbaden wird die Nerobergbahn eröffnet. - In Frankfurt bringt der in Mainz geborene frankfurter Journalist und Mundartdichter Adolf Stoltze (46) das Weihnachtsmärchen Schönklärchen heraus. - In Mainz hat sich der Fastnachtsverein Haubinger, in dem auch Frauen teilnehmen dürfen, aufgelöst. - In Frankfurt wird die jüdische Frankfurt-Loge B’nai B’rith mit 61 Mitgliedern gegründet, die ausdrücklich keine Freimaurerloge ist und als kostenlose Arbeitsvermittlung für jüdische Kaufleute, Handwerker und Arbeiter fungiert. Gründungsmitglied ist ua der frankfurter Börsenmakler Michael Moses Mainz (43) und langjährige Finanzberater der Frankfurter Freiherrentochter Mathilde von Rothschild (46), - In Königstein lässt sich der jüdische frankfurter Bankier Wilhelm Carl von Rothschild (60) eine Sommerresidenz Im Rothschildpark 1 erbauen (20 17 Hotel Villa Rothschild Kempinski). - In Rüsselsheim wird ein Fahrrad Verein gegründet. - In Frankfurt fährt die Pferdebahn als Frankfurter Lokalbahn mit Doppeldeckerwaggons auf Schienen. - In Wiesbaden Biebrich übernimmt der wiener Hofmusikantensohn August Waldmann die Lakalboot-Agentur mit der Dampfschifffähre zwischen Wiesbaden und Mainz (1974 als Waldmann und Wagenseil geschlossen). - In Frankfurt wird die Frankfurt Loge als 20. deutsche Filialloge der jüdischen in New York gegründeten deutschamerikanischen Geheimloge Söhne des Bundes alias B’nai B’rit und ausdrücklich nicht als Freimaurerloge gegründet. - In Frankfurt Hoechst wird der evangelische hoechster farbwerke Vorstandsvorsitzende Herbert Meister (22) geadelt, wodurch er sich Herbert von Meister nennen darf. - In Wiesbaden stirbt Prinz Lothar von Isenburg Büdingen (St) (37) verheiratet mit der Grafentochter Jacqueline Worbert von Wassenaer Starrenburg (St) (35) geboren. - In Frankfurt erscheint nach 21 Jahren die lezte Ausgabe der liberalen Tageszeitung Frankfurter Beobachter. - In Frankfurt zieht auch die Städtische Polizei in das neue Königlichpreußische Polizeipräsidium im Renaissancestil Zeil 60. - Im Odenwald findet das Kaisermanöver statt. - In Hochheim eröffnet die Sektkellerei Graeger wegen der aussergewöhnlichen Beliebtheit und großen Nachfrage nach Sparkling Hock, übersetzt Schäumender Hochheimer, eine eigene Filiale, was Graeger Sekt zu einer bedeutenden deutschen Sektmarke macht. - In Wiesbaden eröffnet ein evangelisches Heim für stellenlose Dienstmädchen in der Jahnstrasse 14, das kostenlos Stellen vermittelt, aber religiös geprägtes Leben fordert. Im Nachbarhaus wird eine evangelische Herberge für ledige Handwerksburschen eingerichtet, deren Einkünfte das benachbarte Dienstmädchenheim mitfinanzieren soll. - In Sprendlingen stirbt der Stroh & Müller Conservenfabrik Hauptteilhaber Heinrich Stroh (--), wodurch der Frankfurter Würstchen Hersteller Christoph Müller (68) zwei Jahre später Alleinbesitzer wird. Das Unternehmen hat in Frankfurt eine Filiale am Kleinen Kornmarkt, die die Witwe Stroh zunächst weiterführt, und betreibt einen Benzinmotor. - In Mainz stellt die Kellerei Kupferberg ein 100.000 Liter Fass auf, durch das um die immer gleichbleibende Qualität zu demonstrieren werbewirksam vermarktet jeder Tropfen fliesst. - In Rüsselsheim wird ein Fahrradverein Opel gegründet. - In Idstein gründen frankfurter Bürger die überkonfessionelle Idiotenanstalt Kalmenhof Veitenmühlweg 10 mit 250 geistig zurückgebliebenen Kindern und Jugendlichen, die schulisch gefördert und beruflich ausgebildet werden, wobei der jüdische frankfurter Kaufmann Charles Hallgarten führend tätig ist, weswegen auch jüdische Kinder aufgenommen werden und koscher versorgt werden. - In Darmstadt wird das Elektrizitätswerk Centralstation für elektrische Beleuchtung an der Schuchardtstrasse eröffnet, das hauptsächlich für die Beleuchtung des herzoglichen Hofes und der Strassen dient und Darmstadt nach New York und Berlin zur dritten Stadt mit flächendeckender Stromversorgung macht. - In Frankfurt wird der 1. Frankfurter Carneval Club Frankfurt gegründet. - Der frankfurter Fahrradfahrer August Lehr (17) gewinnt die Englische Hochradmeisterschaft. Er bleibt sieben Jahre lang Deutscher Hochradmeister. - Der Luftreifen wird vergeblich von John Boyd Dunlop patentiert, da es bereits ein Patent gibt. - Die mannheimer Polizeiverordnung, die erste für Automobile, stellt einen Verstoß gegen das Gebot für Automobile in der Nähe von Pferdefuhrwerken in Schrittgeschwindigkeit zu fahren unter Strafe. - In Wiesbaden Biebrich wird das private Bach Konsortium zum Betrieb einer Pferdestrassenbahn gegründet, die Kurgäste in die Stadt Wiesbaden bringen soll. - În Frankfurt sind die Gefängnisse im Stadtbezirk so überfüllt, dass in Preungesheim ein vom evangelischen Theologen und berlin-moabiter Gefängnisdirektor Carl Krohne (52) geplantes neues Gefängnis, mit sternförmigem Verwaltungsbau mit drei viergeschossigen Zellenflügeln und mit Einzelzellen für 416 Männer und 85 Frauen mit Haftstrafen über 3 Monate gebaut und eröffnet wird, wo auch Hinrichtungen stattfinden. - In Wiesbaden ist das katholische Waisenhaus in der Friedrichstrasse zu klein. Es wird in einem Mietshaus in der Platter Strasse weitergeführt. - In Hofheim wird vom Kaufmann Johann Vinzenz Buzzi (++) ein neuerbautes Kinderheim und Erholungsheim für Kinder in der Vincenzstrasse 29 eröffnet. - In Mainz wird der Klavierhandel Gebrüder Schulz eröffnet, deren Vorfahre der braunschweiger Hofpianofortefabrikant Alfred Schulz ist. - In Offenbach Bieber wird die Sparkasse und Hilfskasse in Sparbank und Gewerbebank umbenannt. - In Mainz wird die evanglische Landpfarrei Mainz gegründet, zu der die Dörfer Drais, Gonsenheim, Finthen, Marienborn, Budenheim, Heidesheim, Weisenau, Hechtsheim und Laubenheim gehören. - In Darmstadt wird die elektrische Illumination des Hoftheaters nach einer Testphase als Einführung der Strombeleuchtung in Darmstadt zu Verdis Aida am Geburtstag des darmstädter Großherzogs gefeiert. Die über 3.000 Glühlampen mit 16 NK alias Normalkerzen, wobei NK die Vorgängereinheit von WATT ist, im Hoftheater machen mehr als 60 % aller mit Strom belieferten Glühlampen in Darmstadt aus. Zur Absicherung lässt man die gasbefeuerten Notlampen brennen, was auch nötig ist, weil der Strom zwischendurch öfters komplett ausfällt und sogar ein halber Akt deshalb ausgelassen werden muss, obwohl sogar eine Ersatzleitung vom Kraftwerksakku gelegt ist. Zwei Tage später hat man mit dem 250 PS dampfbetriebenen Generator alles im Griff. - In Mainz ist das Zuchthaus in der Weintorstrasse 8-12. - Karl Benz stellt erstmals in Deutschland mit seinem Patent-Motorwagen auf der Kraft- und Arbeitsmaschinen-Ausstellung in München ein benzinbetriebenes Automobil aus. - In Wiesbaden erweitert der Chemiker Carl Remigius Fresenius (70) sein Chemisches Laboratorium Fresenius Wiesbaden Kapellenstrasse 11 um die erste hygienisch-bakteriologische Abteilung Deutschlands. - Der Verein Deutscher Fahrradfabrikanten wird von 22 Fahrradherstellern gegründet, darunter die Gebrüder Kayser, Kaiserslautern; Adam Opel, Rüsselsheim und Heinrich Kleyer (35), Frankfurt. - In Frankfurt gibt es das private Postunternehmen Circular Post. - In Bad Vilbel stirbt der im Hunsrück geborene Geometer, Nudelfabrikbesitzer und Besitzer der Luisen Quelle Carl Michael Grosholz (78), der das Wasser als Heilwasser in Steinkrügen in der näheren Umgebung bis Frankfurt verkauft. - In Mainz wird der Griffon Club für drahthaarige Jagdhunde und Vorsteherhunde der Rasse Griffon Korthals gegründet, die nach dem reichen amsterdamer Reedersohn Eduard Korthals (37) benannt ist, der für Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (47) arbeitet. Seine weltberühmte Zucht und Zwingeranlagen befinden sich in Biebesheim. - In Wiesbaden besteht der evangelische Generalssohn Ernst von Dobschitz (18) am Königlichen Gymnasium sein Abitur und zieht nach Leipzig, wo er Theologie studiert. Sein älterer Halbbruder, Militär Carl von Dobschütz (27) wird in Breslau zum Premierleutnant befördert. - In Frankfurt gibt es im Stadtwald drei Wasserwerke mit dampfbetriebene Pumpanlagen, Goldstein, Oberforsthaus und Hinkelstein, wobei der Grundwasserspiegel bei 15 m Tiefe liegt und unmittelbar darüber ein 2.150 m langer begehbarer Stollen angelegt ist. - In Frankfurt wird das Vogelschutzgesetz strenger formuliert. - In Mainz wird im Gasthaus Brauhaus zum Gutenberg der Mainzer Athleten-Klub (später ASV Mainz) gegründet, wobei man Schwerathletik versteht. Ausserdem werden der Athletenverein und der Kraftsportclub gegründet. - In Darmstadt wird die evangelische Stadtmission eröffnet. - In Frankfurt Goldstein wird in der Tränkschneise eine Grundwasserpumpe für Trinkwasser, die Pumpstation Goldstein, in Betrieb genommen. - In Frankfurt beschäftigt das Fuhramt bei der Strassenreinigung sieben Aufseher, acht Abteilungsführer, 108 Strassenkehrer und 37 Strassenwärter. - In Wiesbaden eröffnet der in Frankfurt geborene polizeikriminalistisch interessierte Handelschemiker und Nahrungsmittelchemiker Georg Popp (27) ein eigenes Chemielabor. - In Mainz wird die jüdische Gold- und Silberwarenmanufaktur Martin Meyer gegründet. - In Frankfurt eröffnet die Pferdebahn Frankfurter Lokalbahn eine Linie vom Eschenheimer Turm zum Bahnhof in Eschersheim der Main Weser Bahn. Nach wenigen Monaten wird die Pferdebahn in eine Dampfbahn umgewandelt. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, hat die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning bei ihrer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft durch die frankfurter Otto Hauck Bank 1.860 Arbeiter, 50 Aufseher, 9 technische Beamte, 57 Chemiker und 86 Kaufleute. - In Wiesbaden wird die Rheinische Schieferbaugewerkschaft von Wilhelm Klein, Eduard Link und Heinrich Mitwich gegründet und von Freiherr Fritz von Marillac (--) gekauft. - In Frankfurt erstellt der frankfurter Verleger Hans Ravenstein (22) eine Radfahrkarte für den frankfurter Raum für Fahrradfahrer. - Mit der Erlaubnis des Kaisers, wird der vom hessendarmstädter Großherzog bereits im Vorjahr geadelten bürgerlichen englischen Geschäftsmannstochter Melanie Horrock (43) als unstandesgemäße alias morganatische Ehefrau des in Wertheim geborene Grafensohn Ferdinand von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (56) durch den hessendarmstädter Großherzog der Titel Gräfin Melanie von Büdingen verleihen, womit die beiden das neue Haus der Grafen von Büdingen gründen dürfen. Sie haben fünf Kinder, die bisher durch den 20 jährigen Rechtsstreit seit der Eheschließung keinen rechtsgültigen Status oder Namen hatten. Das älteste Kind ist der in Koblenz geborene neue Graf Karl August von Büdingen (25), der im Folgejahr die in Darmstadt geborene bürgerliche Magda Locher (18) wiederum morganatisch heiratet, der zweitälteste der in Berlin geborene Graf Friedrich Alexander Ferdinand Richard Eduard Albert von Büdingen (25). - In Frankfurt treibt eine Silberdiebesbande ihr Unwesen, von der der rotblonde 158 cm große Kellner Carl Langner (40) aus Danzig mit einer Menge an Silberwaren verhaftet wird, einen Selbstmordversuch beginnt und wegen eines eingeschlafenen Wächters aus dem Polizeipräsidium ausbrechen kann und verschwinden kann, wonach der Polizeiwächter Brocar Selbstmord begeht. Sein Komplize Carl Werner alias Karl Lersner wird nach einem Einbruch in der Lersnerstrasse 12 wegen eines ungewöhnlichen Halstuches, das nicht zu seinem normalen Diebesgut zählt und das er für seine Frau gestohlen hat und extra in der Färberei Klein Römerberg 9 färben lassen will, dort vom Polizisten Dietz verhaftet, wobei dieser einen Selbstmord mit dem Messer verhindern kann, danach zum Polizeipräsidium Klapperfeld gebracht wird, wo er sich vergeblich die Pulsadern öffnen will. Durch Lichtbilder alias Fotos wird er als der Ausbrecher auf der Flucht mit ausstehenden 10 Jahren Gefängnis August Wilhelm Willer (53) aus Lauenburg identifiziert, der obwohl er im Lotto viel Geld gewonnen hat, weiter Einbrüche begangen hat. Er kommt für 15 Jahre in ein Gefängnis bei Kassel und seine Komplizin, die sich als seine Frau ausgegeben hat, nach Köln. - In Bad Homburg kauft der amerikanische Unternehmer Reggio (--) das neogotische Wingertsbergschlösschen. - In Frankfurt Preungesheim ist der restliche westliche Teil der ursprünglich 80 m langen ovalen Burg Bachberg (2022 Spielplatz Flutgraben) noch 5 m hoch sichtbar, wo der preungesheimer Pfarrer Junghans ergebnislos Grabungen durchführt, wobei nur Ascheschichten und Keramikscherben gefunden werden. - In Nieder-Olm wird eine antisemitische Judenfastnacht veranstaltet, wobei man jüdisch gekleidete Puppen auf Guillotinen hinrichtet um Angst und Schrecken zu verbreiten. - In Wiesbaden übernimmt bei der Freiwilligen Feuerwehr die Schusterfeuerwehr auf eigene Rechung die Tagwache, die Bauhandwerker übernehmen hauptsächlich die Nachtwache. Gleichzeitig wird im alten Rathaus eine Feuermeldeanlage mit öffentlichem Feuermelder eingerichtet. - In Mainz heiratet die Tochter des idsteiner Lederfabrikbesitzers und Präsidenten der mainzer Handeskammer Stefan Karl Michel (49) und Anna Maria Theresia Werner (--), die in Mainz geborene Maria Michel (21) den geheimen Regierungsrat Gustav Clemm von Hohenberg (21) und mit ihm als erstes Kind in den Adelsstand ein. - In Mainz wird der Filmschauspieler und Stummfilmregisseur Curt Goetz geboren. - In Mainz verkauft der Besitzer des privaten mainzer Wasserwerks August Rautert (--) sein Wasserwerk in der Walpodenstrasse, das hauptsächlich Brauereien und Kellereien mit Wasser versorgt, an die Stadt, die es in die städtische Trinkwasserversorgung einbindet. - 1 Mark entspricht 7,50 Euro (20 22). - In Hanau erstellt die hanauer Juwelenfabrikation Kreuter, nach Vorgaben von Kaiser Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (29) die Kaiserkrone seiner Gattin Auguste Viktoria von Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg (St) (30). - In  Hanau wandert der Textilimporteur Julius S Oppenheimer (--), der Vater des späteren Atomphysikers und späteren Vater der Atombombe nach New York aus. - In Königstein lässt sich die jüdische frankfurter Bankiersfamilie Rothschild (--) eine Villa bauen. - Das Mainzer Radfahrer Verein Mitglied Radrennfahrer Josef Göbel (--) gewinnt in Wien ua die Zweirad Meisterschaft von Österreich. - Der in Nackenheim geborene katholische Rechtsanwaltssohn Carl Zuckmayer (24) heiratet die in Mainz geborene jüdische binger Kaufmannstochter und jüdische Kirchenratstochter Amalie Friederike Auguste Goldschmidt (19). - In Deutschland wird der Eisenbahnverkehr von Linksverkehr auf Rechtsverkehr auf den zweispurigen Strecken umgestellt. - In Frankfurt Eschersheim gibt es eine Haltestelle der Pferdebahn nach Heddernheim an. - Die Nassauische Sparkasse reduziert nach zwei Jahren auch den Sparkassenzinssatz für Sparkassenbücher Lit A alias Sparkassenbücher mit den kleineren Beträgen von 3,5 % auf  3,33 %. - In Langen nimmt der Opel Vertragshändler Schroth in der Darmstädter Straße 16 die Opel Fahrräder Opel Blitz und Victoria Blitz in sein Angebot auf. - In Frankfurt lässt sich der in Karlsruhe geborene Maler Albert Lang (41) nieder, wobei er mit der szenischen Innenbemalung des zwei Jahre zuvor umgebauten und mit markanten Fassasdenfiguren versehenen Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Strasse, des Geschäftshauses Fratzeneck (20 24 Galerie Kaufhof) beginnt. - Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (91) stirbt, dessen Vertrauter der in Mainz geborene jüdische Kaufmannssohn, Reichsbankgründer und Reichstagsabgeordnete Ludwig Bamberger (65) ist, - In Königstein wird in der Bergwerksgrube Kupfergrube unterhalb der Stadt seit langem Kupfererz in nicht unerheblichem Umfang abgebaut. - In Frankfurt wird in der Bernhard Grzimek Allee 6 das Kaiser Friedrich Gymansium zur Entlastung des städtischen Gymnasiums gegründet.

1887 In Frankfurt wird der Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (34) Lieferant des Königlich Preußischen Kriegsministeriums, erhält Staatsaufträge für Zweiräder und Dreiräder und baut eine Fabrik in der Höchster Strasse alias Kleyerstrasse. In Anzeigen behauptet er, er habe 1.200 Velocipede als Bicycles oder Tricycles vorrätig. - In Frankfurt tritt im Konzerthaus Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13-15/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18-26) der Komponist Richard Strauss (23) auf. - In Offenbach wird in der Herrnstrasse ein Hallenbad vom Stadtbadverein eröffnet. - In Wiesbaden ist Freiherr Eduard von Seckendorff Telegrafendirektor. - In Frankfurt Niederrad wird nach einem Anstieg der Mainverschmutzung die erste Kläranlage auf dem Kontinent fertiggestellt, eine Großkläranlage für Frankfurt. - In Mainz wird der Zoll- und Binnenhafen eingeweiht. - In Frankfurt wird das im gotischen Stil erbaute Zeughaus auf der Zeil (Zeil 65-69) abgerissen, neben dem der Platz Konstabler Wache entsteht. - In Wiesbaden wird zum 25 jährigen Jubiläum ein erster großer Fastnachtszug durch die Stadt veranstaltet. - In Frankfurt stirbt die verwitwete Fürstin Amalie von Sayn Wittgenstein (St) (85) Gräfin von Bentheim Tecklenburg Rheda. - In Mainz ist das Grandhotel Central Hotel Eden am Bahnhofplatz 8. - In Wiesbaden firmiert die Wiesbadener Kronen-Actien-Brauerei-Gesellschaft in der Sonnenberger Strasse 82 und innerhalb eines Jahres wird der Brauereiausschank Zur Kronenburg eröffnet. Es werden 26.823 Hektoliter Lagerbier hell hergestellt. - Maximum des Branntweinkonsums mit dramatischen Rückgang bei gleichzeitigem Anstieg des Bierkonsums. - In Frankfurt feiert der in Mainz geborene frankfurter Journalist und Mundartdichter Adolf Stoltze (45) mit seinem Schwank Alt-Frankfurt seinen Durchbruch. - In Offenbach wird die Offenbach Fechenheimer Mainbrücke später Carl Ulrich Brücke einen Kilometer westlich der Schiffsbrücke am Isenburger Schloss eröffnet, woraufhin die Schiffsbrücke abgebaut wird und wieder eine Fähre eingesetzt wird. - In Frankfurt fordert der frankfurter Bankier Freiherr Moritz von Bethmann (--) vergeblich die Entfernung von Prostituierten alias Sexarbeiterinnen aus der Nachbarschaft seiner Bank in der Blauhandgasse. - In Frankfurt kommt die schlechte Schülerin und schwerreiche Bauunternehmertochter Lina Holzmann (13) später Lina von Schauroth an das Städel am Schaumainkai 63. - In Frankfurt zieht der Physikalische Verein in die Stiftstrasse 32 (20 17 Dildo Shop Inside Her). - In Wiesbaden wird im Rettungshaus ein Anbau für Mädchen eröffnet, wodurch eine Geschlechtertrennung stattfindet. - In Wiesbaden Biebrich zieht die erste Schwester in das Kinderheim ein. - In Wiesbaden Biebrich beginnt das evangelische Diakonissenheim, die Gemeindepflegestation Biebrich, mit sechs Diakonissen Kranke und Arme ohne Ansicht der Konfession zu betreuen, wobei die vom morganatischen hessenkasseler Fürst Wilhelm von Hanau (St) (--) geschiedene hochadelige geschiedene Prinzessin Elisabeth von Schaumburg Lippe (St) (46) Mitgründerin ist. - In Offenbach findet der Brauereimaschinenfabrikant Adam Neubecker auf seinem Firmengelände an der Ludwigstrasse 124 in 275 Meter Tiefe eine Mineralwasserquelle, die er Kaiser Friedrich Quelle nennt und mit der er einen Kurbetrieb beginnt. Er funktioniert seine Villa Neubecker in ein offenbacher Kurhaus um und beginnt eine aufwändige Werbekampagne, bei der er alleine in Berlin 520 öffentliche Verkehrsmittel als Werbeflächen fahren lässt, wofür er 2,3 Pfennig pro Flasche für Werbung ausgibt. Er verkauft Heilwasser mit Ehrendiplom. - In Frankfurt Niederrad werden zu den Galopprennen und Hindernisrennen Trabrennen auf der Pferderennbahn eingeführt. - In Frankfurt sind Bornheim und Bockenheim, das zu Nassau gehört, noch durch Grünstreifen von der Stadt Frankfurt getrennt. In der Stadt Bockenheim gibt es 12 Telefonanschlüsse. Das bockenheimer Rathaus hat die Telefonnummer 2. Es gibt die Zeitung Bockenheimer Anzeiger. - In Frankfurt hat die Palais-Schule alias private katholische Mädchen-Volksschule Große Eschenheimer Strasse 26 sieben unverheiratete Lehrerinnen und 3 Religionslehrer, die alle katholische Caplane sind. - In Wiesbaden wird aus der Transport-Anstalt die städtische Privat-Post, was gesetzlich abgesichert ist. - Der in Frankfurt geborene älteste Rothschild Bankierssohn und Gründer der Österreichischen Creditanstalt für Handel und Verkehrt, der österreichischen Rothschildbank-Filiale, Nathaniel Meyer von Rothschild (51), gewinnt mit seinem Rennpferd Zsupan, seinem Trainer Joseph Butters und dem Jockey David Goodway das Pferderennen Deutsches Derby in Hamburg. - In Mainz stirbt der Stadtgärtner Born woraufhin Heinrich Siesmayer (70) seinen wiesbadener Gartenchef Hierlinger der Stadt Mainz zur Verfügung stellen will, bis die vakante Gärtnerstelle in Mainz neu besetzt wird, schlägt aber auch schon Nachfolger vor. Die bockenheimer Gartenkünstler und Gartenbauer Gebrüder Siesmayer besitzen eine eigene große Baumschule. - In Mainz wird Gerg Mertz Teilhaber der Firma Gebrüder Werner später Erdal. - In Frankfurt eröffnet der Mode und Textilwaren Kettenbesitzer Michael Schneider (38) ein weiteres Geschäft in der Große Bockenheimer Strasse 9 mit 14 Verkäuferinnen und dem neuen Geschäftsprinzip Festpreise ohne Rabatte und das übliche Feilschen ist verpöhnt. - Karl Benz stellt mit seinem Motorwagen ein erstes Automobil in Paris aus. - In Wiesbaden kauft Louis Schellenberg (35) für die Produktion der wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt eine Rotationsdruckmaschine. - In Deutschland werden 10.000 Fahrräder aus England importiert und 7.000 in 64 Betrieben mit 1.150 Arbeitern selbst produziert. - In Frankfurt findet das Bundesfest des Deutschen Radfahrer Bundes für Fahrradfahrer statt. - In Frankfurt gibt es das private Postunternehmen Privat Brief Verkehr. - In Wiesbaden gibt es das private Postunternehmen Privat Post Transport Anstalt Wiesbaden. - In Wiesbaden bringt der sechs Jahre zuvor zugezogene deutsche Starschriftsteller Gustav Freytag (71), der in der Villa Gustav Freytag Strasse 18 wohnt, sein Erinnerungen aus meinem Leben heraus. - In Frankfurt werden im frankfurter Stadtwald unter dem neuen Forstmeister Carl Friedrich Philipp Hensel (--) Erholungsstätten für die Stadtbewohner und Touristen angelegt. - In Offenbach schließt die Pferdebahn umgangssprachlich Gotthardbahn als private Industriebahn die Zementfabrik Feege & Gotthard an der Waldstrasse an das Eisenbahnnetz an, die auch die Dampfkesselfabrik Gustav Rochow und die Seifenfabrik Haas mitbenutzen. - In Mainz gibt es im Gasthaus Zum goldenen Pflug Pfandhausgasse 6 während der Fastnacht einen Maskenball als Damensitzung, bei der die mainzer Frauengarde, die Mainzer Prinzessgarde, grosses Aufsehen erregt, was vier Mal wiederholt wird. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene Philosoph Wilhelm Dilthey (71) hat erfolgreich die Metaphysik in Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft unterteilt. - Das neue Branntweingesetz sorgt für eine immense Verteuerung von Branntwein, wodurch der Konsum stetig 45 Jahre lang sinkt. - In Mainz wird das große Hafenlagerhaus und das Hauptsteueramt eröffnet. - In Wiesbaden vermarktet die Kurdirektion das angeblich heilkräftige Kochbrunnenwasser, indem es die Flasche Wasser für 80 Pfennig, das Salz 2 Mark pro Kilo, Salzpastillen und Seife für 80 Pfennig pro Schachtel verkauft. Die Seife gibt es auch in den besseren Parfümerien. - In Mainz übernimmt nach dem Tod von Georg Mertz (--) der Schweigersohn Philipp Adam Schneider (--) den Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz später Erdal. - In Offenbach gibt Carl Ulrich (34) als neuer Geschäftsführer nach neun Monaten Gefängnis die sozialdemokratische offenbacher Zeitung Offenbacher Abendblatt heraus. - In Mainz listet das Adressbuch 132 Telefonteilnehmer, wobei die Reederei Disch Weisenauerstrasse 5 die Nr 1 hat. Die Verlagsgesellschaft der Tageszeitung Mainzer Tagblatt grosse Emmeranstrasse 18 hat die Nr 98. - In Mainz Kastel hat das parallele rechtsrheinische Telefonnetz 6 Teilnehmer, wobei die Nassauer Bahnspedition die Nr 1 hat. - In Wiesbaden verkauft und repariert Friedrich Becker am Michelsberg 7 (20 22 Restaurant Umami) Kutschen, Nähmaschinen und nicht mehr wie im Vorjahr Velocipede, sondern Fahrräder ua kölzerne Kinderfahrräder. - In Wiesbaden ist J Bacharach der Hoflieferant der Grossherzogin von Baden und größter Damenmodekonfektionär nach Pariser Mode, der in der Webergasse 2 und im Hotel Zais einen Laden hat. - In Wiesbaden wirbt der Teppichhändler und Stoffhändler für Inneneinrichtungen Gustav Schupp  Taunusstrasse 39 mit Festpreisen wie im frankfurter Stammhaus Besthorn, was das übliche Feilschen überflüssig macht. - In Wiesbaden ist H J Viehoever der Hoflieferant der Prinzessin Luise von Preußen für Colonialwaren und Drogerieartikel in der Marktstrasse 23 mit Filiale in der Rheinstrasse 17. - In Darmstadt produziert die erste Herdfabrik Roeder Ecke Rheinstrasse/Goebelweg den 100.000. Herd. - In Rüsselsheim beginnt Opel mit dem Bau von Niederrädern der Marke Opel Blitz, die sich aber erst zwei Jahre später etablieren. - In Wiesbaden wird der berliner Philharmoniedirigent Franz Mannstädt (35) Hofkapellmeister in Wiesbaden, was er 16 Jahre bleibt, und Lehrer am Konservatorium. - In Wiesbaden veranstaltet die elitäre Carnevalsgesellschaft  Sprudel, wobei Champagner zu verstehen ist zum 25 Jährigen den ersten wiesbadener Fastnachtsumzug mit 55 Zugnummern und 800 Teilnehmern. - In Mainz zieht der mainzer Sozialdemokratische Arbeiterverein Gründer später SPD Paul Stumpf (61) in die Gartenfeldstrasse 4. - In Mainz wird in der Bahnhofstrasse 17 das neubarocke Hotel Taunus Hotel erbaut. - 1 Mark entspricht 7,5 Euro (20 22). - In Frankfurt führt der in Berlin geborene Carl Theodor Skladanowsky (57) seine gemalten mechanisch bewegten Nebelbilder als frühe Kinofilme in der Halle des Kaufmännischen Vereins in der Lange Strasse 26 am Allerheiligentor (20 23 mainhaus Stadthotel Frankfurt) vor. Mit seinen Wandergewerbeschein erhält er vom frankfurter Polizeipräsidenten einen Erlaubnisschein. Seine weiblichen Begleitungen müssen um 22:00 Uhr nicht nur die Bühne sondern auch die Lokalität verlassen. - In Wiesbaden übergibt der Juwelier Julius Herz (68) sein Juweliergeschäft in der unteren Webergasse an seine Söhne Adolf Herz (--) und Salomon Herz (--), die danach zu Hofjuwelieren ernannt werden. - In Mainz wird der Mainzer Radfahrer Verein 87 gegründet, der zur Veranstaltung von Wettfahrten dient und jedem Mitglied ein Velociped alias Hochrad alias Fahrrad gratis zur Verfügung stellt. - In Frankfurt Niederrad wird ein Klärwerk für das Abwasser eröffnet. - In Frankfurt Niederrad funktioniert die Stadt den barocken Sandhof in ein Siechhaus um. - In Wiesbaden wird Freiherr Eduard von Seckendorf (--) Telegrafendirek­tor. - Erbprinz Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (19) gesteht in einem Gedicht seine homosexuellen Neigungen und seine Liebe seinem Regimentskameraden Alexander von Frankenberg und Ludwigsdorf (--): Du weißt es nicht, wie ich dich liebe, Und wissend würdest du’s glauben nicht, Dass in mir wären solche Triebe, Wovon zu sprechen ich wage nicht. - In Wiesbaden Biebrich eröffnet der Evangelische Verein für Innere Mission ein Diakonissenheim, an das ein Kinderheim angeschlossen wird. - In Wiesbaden wird das Diakonenheim für männliche Krankenpflege später Johann-Hinrich-Wichern-Stift vom Evangelischen Verein für Innere Mission gegründet. - In Wiesbaden wird vom Evangelsischen Verein für Innere Mission in der Jahnstraße 14 ein Heim für stellenlose Dienstmädchen gegründet. - In Mainz wird die neue moderne Freihafenanlage mit 12 Hektar Wasserfläche und 15 Hektar Landfläche eröffnet. In Wiesbaden wird letztmals ein Mensch hingerichtet, wobei die Mörder Heinrich Andel und Josef Mallmann im Landgerichtsgefängnishof vom berliner Scharfrichter Krauts mit einer Guillotine geköpft werden. - In Schlangenbad bewirken ärztliche Empfehlungen für die warmen Quellen den Bau des Badehauses Amtmannsbad.

1886 In Frankfurt wird das Polizeigefängnis Klapperfeld fertiggestellt. Die Verwaltungsräume des Polizeipräsidiums liegen zur Neuen Zeil, das Polizeigefängnis hinter dem Innenhof, wo die Weiberabteilung im Parterre nur geringfügig kleiner ist als die Männerabteilung. Es gibt für Frauen Gemeinschaftshafträume, einen grossen Raum für trunkene Weiber, einen Desinfektionsraum, einen ärztlichen Untersuchungsraum, eine Zelle für Tobsüchtige und eine für Kranke. Die grosse Wartezelle für Prostituierte alias Sexarbeiterinnen ist ein eigenes kleines Gebäude dem Weiberhof gegenüber. Zur Männerabteilung gibt es eine Zwischentür. - In Frankfurt verkauft der in Darmstadt geborene Heinrich Kleyer (33) sein erstes Adler Niederrad alias Fahrrad, produziert in der neu gegründeten Firma Adler Fahrradwerke vormals Heinrich Kleyer. - John K. Starley produziert in Coventry ein Niederrad, das er Rover II nennt und dem modernen Fahrrad entspricht. Es fährt auf Vollgummireifen. - Der in Bad Homburg geborene Robert Fuchs-Liska (16) reist von zu Hause aus und Fährt als Schiffsjunge zur See. - Der Freiherr von Stein Besitz geht an den in Polen geborenen Graf Alexander von Kanitz (St) (38) über. - In Frankfurt eröffnet der baden-badener Kolonialwarenhändler Eduard Meßmer (62) eine Filiale, in der sein Sohn Otto Meßmer (30) Tee verkauft. - In Frankfurt löst die Kettenschifffahrt die Treidelschifffahrt ab. Kettendampfer schleppen Verbände von mehreren hundert Metern Länge an einer im Fluss versenkten Kette entlang. - In Darmstadt Griesheim ist der Exerzierplatz Flughafenstrasse über die Darmstädter Dampf-Strassenbahn erreichbar. - In Frankfurt gibt es in der Altstadt nur noch die Brauerei und Mälzerei zum Essighaus, eine der ältesten, im Besitz von Fritz Eurich, das Brauhaus Leschhorn in der Klostergasse und das Brauhaus Müller auf der Rechneigrabenstrasse. Alle Keller liegen außerhalb der Stadt. An der Neuen Zeil benutzt die Brauerei JG Henrich ihr Brauhaus nur noch zum Mälzen. - In Frankfurt Sachsenhausen gibt es 3 Brauereien. Die älteste ist die Brauerei JH Bauer jun in der Schulstrasse. Das Sudhaus von Franz Bär liegt am Eisernen Steg. Die Brauerei FS Gellert Witwe braut im Sudhaus Rodenhausen an der Alten Brücke. Auf dem Sachsenhäuserberg alias Mühlberg liegen zehn Brauhäuser nebeneinander und es gibt 16 Braukeller. Auf dem Röderberg liegt die Brauerei Oberländer Bierbrauerei Aktiengesellschaft früher Gross & Oberländer. In Frankfurt Oberrad liegt die Brauerei von Johann Nicolaus Stern Witwe. - In Hattenheim erhält die Kellerei Wilhelmi das 1.400 Hektoliter große Weinfass der frankfurter Fassfabrik Heinrich Wellhöfer Mörfelder Landstrasse. - In Frankfurt stellt die Fabrik Dr Strube & Soltmann an den Eschenheimer Anlage künstliches Mineralwasser in grösseren Mengen her. - In Frankfurt ist der Großbrauer Fritz Eurich Pächter der Großmälzerei mit einer Jahreskapazität von 500 Tonnen von Heinrich Wellhöfer an der Mörfelder Landstrasse. - Der in Mainz als Schuhmachersohn geborene deutschlandweit erfolgreiche Großgastronom Lorenz Adlon (37) geht nach Berlin und eröffnet mit dem Restaurant Hiller den angesagtesten Treffpunkt für den deutschen Hochadel. - In Frankfurt Rödelheim wird der Gutsbesitzer Freiherr Karl Friedrich von Schorlemer (St) im klassizistischen Schloss Rödelheim geboren. - In Frankfurt gibt es 86 Buchdruckereien und Steindruckereien. - In Frankfurt gibt es 141 Dampfmaschinen, 133 Gasmotoren und 3 Heissluftmaschinen. - In Frankfurt verarbeitet die Gerberei Martin May in der Darmstädter Landstrasse rund 30.000 Häute pro Jahr und hat seit ihrer Gründung 18 49 die Gesamtmenge aller frankfurter Gerber zusammen verzehnfacht. - In Frankfurt gründen Wilhelm Moessinger, Freiherr xxx von Bissing (Hindernis-Rennen), der frankfurter Bankier Albert Metzler (47) und Ferdinand Jordan den Frankfurter Rennklub für Pferderennen nach einer Aufhebung der Trennung von Galopprennen und Trabrennen. Wilhelm Moessinger (--) importiert u.a. das schnellste amerikanische Rennpferd Fuchsstute Blue Belle, die über zwei Jahre keinen ernsthaften Gegner hat und an einer hellblauen Pferdedecke mit gelben Sternen zu erkennen ist. - In Frankfurt heiratet der in Amsterdam geborene Kaufmannssohn Walther vom Rath (29) die Hoechst Gründertochter Maximiliane Meister (--). Sein Vater Wilhelm vom Rath (--) ist mit seiner Cousine Henriette vom Rath (--) verheiratet. - In Frankfurt verkauft der in Darmstadt Bessungen geborene und morganatisch verheiratete Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (49) sein frankfurter Stadtpalais Darmstädter Hof Zeil 102 (20 17 Douglas Parfümerie) an Carl Wagner, wobei auch das großherzogliche Wappen im Giebelfeld entfernt wird. - In Frankfurt warnt die Tageszeitung Frankfurter Generalanzeiger vor allem Gouvernanten, Aufwärterinnen, Kellnerinnen und Zimmermädchen vor Stellenanzeigen im Ausland, die in die Prostitution alias Sexarbeit führen. - Frankfurt Sindlingen wird in den neu geschaffenen Landkreis Höchst eingegliedert. - Der Landkreis Frankfurt wird aus elf Orten des Regierungsbezirk Wiesbaden in der preußischen Provinz Hessen Nassau, bzw Berkersheim, Bonames, Eckenheim, Eschersheim, Ginnheim, Hausen, Heddernheim, Niederursel, Praunheim, Preungesheim und Rödelheim. gebildet. - In Frankfurt wird eine elektrische Blockstation des Frankfurter Gaswerks Große Eschenheimer Strasse in Betrieb genommen, die den Bürgerverein, die Effektensozietät in der Börse, einige Läden und das Gaswerksdirektionsgebäude mit Strom versorgt. - In Frankfurt wird die Eröffnug der Main-Kanalisierung und der 560 Meter langen Frankfurter Hafen-Anlagen auf dem ehemaligen Winterhafen gefeiert. An Lagerhallen gibt es nur die Werfthalle und einen Bodenspeicher. - In Frankfurt erhält die Polizei mit dem Bezug des neuen Königlichpreußischen Polizeipräsidiums Ecke Zeil/Klingergasse eine neue Abteilung, die Kriminalpolizei. - In Friedberg wird der friedberger Juristensohn Clemens von Brentano (1951 BRD Botschafter in Italien) geboren. - In Mainz wechselt der Rittmeistersohn Gerd von Rundstedt (11) an eine weiterführende Schule in Frankfurt. - In Frankfurt baut der in Darmstadt geborene Heinrich Kleyer (33) in der Gutleutstrasse 9 (in google street view unkenntlich gemacht) sein Fahrradhaus, das er erst im Folgejahr beziehen kann. Er verkauft sein erstes selbst produziertes Adler Niederrad alias Fahrrad mit Luftreifen. Der evangelische frankfurter Kaufmannssohn Johann Friedrich Majer-Leonhard (33) wird sein Prokurist. - In Wiesbaden eröffnet der evangelische Nassauische Verein für Innere Mission das Frauenasyl Lindenhaus zur Erziehung von weiblichen Prostituierten alias Sexarbeiterinnen und Strafgefangenen. - In Bad Homburg gibt es 5 Brauereien. - In Frankfurt Sprendlingen beginnt mit der Geburt von drei selbst nach Traberprinzip gezogenen Fohlen des ersten deutschen Trabrenngestütsbesitzers, des frankfurter Pharmahersteller Johann Wilhelm Moessinger (--) die deutsche Traberzucht im Gestüt Mariahall. - In Frankfurt ist das Telegrafen Amt Hauptpost auf der Zeil 110 (20 17 MyZeil) ununterbrochen geöffnet. Der Fernsprecher alias Telefon ist von 07:00 bzw 08:00 bis 21:00 Uhr je nach Jahreszeit nutzbar. - In Frankfurt gibt es 491 Telefonanschlüsse mit jeweils entsprechenden Telefonnummern. Zwei Hotels haben Telefon, das Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz hat die Telefonnummer 477, das Luxushotel Union Steinweg 9 hat die Telefonnummer 456 und das einzige Kaffeehaus mit Telefon Cafe Bauer Ecke Schillerstrasse 2/An der Hauptwache (20 16 WMF) hat die Telefonnummer 476. In Bierschänken und Weinschänken gibt es keine Telefone. - In Frankfurt heiratet die Mundartdichtertochter Molly Stoltze (30) den Redakteur Franz Schreiber (36), der im Verlag ihres jüdischen Vaters Friedrich Stolze (70) für die Satirezeitschrift Frankfurter Latern und die Kleine Presse schreibt. - In Darmstadt wird die Dampfbahn von Darmstadt nach Griesheim eröffnet, die auch zum Militärgelände Griesheimer Sand fährt. - In Kiedrich wird das katholische St Valentinus Haus als Hospital für weibliche Fallsüchtige alias Epileptikerinnen eröffnet, das ein eltviller Allgemeinarzt mit Dernbacher Schwestern führt. Die Patientinnen werden um sich in Ruhe zu erholen sediert. - In Darmstadt versuchen Betroffene das evangelische Elisabethenstift vergeblich mit Geldspenden zur Aufnahme von Epileptikern zu bringen. - In Darmstadt werden bei Maßnahmen gegen das Zigeunerunwesen ausländische Zigeuner bereits an der Grenze abgewiesen, eingereiste Zigeuner sofort telegrafisch gemeldet und nach Bettelei, Landstreicherei, Feldfrevel, Diebstahl oder Bedrohungen sofort verhaftet und abgeurteilt. Inländische Zigeuner müssen ein Unterkommen vorweisen, sonst werden sie ausgewiesen. - In Kronberg übernimmt Julius Neubronner (34) die väterliche Hof-Apotheke. Eilige Rezepte werden mit Brieftauben transportiert. - In Frankfurt wird die in Odessa geborene Höhere Mädchenschul Lehrertochter Guida Diehl (28) Lehrerin. - In Frankfurt geht der für den Stückgutumschlag als Kopfbahnhof angelegte Zentral Güterbahnhof als größter und modernster Güterumschlagbahnhof Europas am Güter-Platz und entlang der Kölner Strasse in Betrieb. - In Wiesbaden bittet der Engländer und englische Tennis Obmann Chris Benson Friedrichstrasse 18 die Kurverwaltung die verwahrlosten Lawn-Tennis Plätze an der Dietenmühle mit durchgeworfenem Kasseler Kies zu bedecken, weil im Belag sogar Steine sind und Bälle und Schuhe zu stark verschleißen und weil es unerträglich staubt. - In Wiesbaden gründet Alexander Ludwig aufgrund einer Gesetzeslücke eine Art private Post, die Transport-Anstalt, da das Postmonopol sich nicht auf die innerstädtischen Bereiche bezieht. - In Frankfurt wird die 2 Pfennig Briefmarke der Transportgesellschaft Privat Brief Verkehr Frankfurt wegen der Ähnlichkeit mit der 20 Pfennig Reichspostbriefmarke verboten. - In Frankfurt gründet der kaiserlauterer Unternehmer August Kirchhoffer (--) die private Brieftransportgesellschaft Privat Brief Verkehr Frankfurt Johanniterstrasse 18. Zusätzlich gibt es die drei weiteren Gesellschaften: Drucksachen & Circular-Beförderung, Frankfurter Privat Brief & Circular Beförderung und Frankfurter Packetfahrt Gesellschaft. - In Mainz eröffnet Phillip Bangel die Mainzer Privatbrief- und Paketbeförderung und verdrängt damit die vom Frankfurter Würstchen Metzger gegründete Transportgesellschaft Müller und Stroh Express- Eilgut- und Paketverkehr, der nach 2 Monaten wieder schließt. - In Mainz Mombach wird in der Fastnachtzeit der Mombacher Carnevalsverein Die Bohnebeitel gegründet. - In Frankfurt gibt es das private Postunternehmen Privat Brief Verkehr Frankfurt. - In Mainz gründet der Mainzer Ruder Verein eine Eislaufabteilung zum Schlittschuhlaufen. - In Frankfurt wird der in Solingen geborene, ehemalige züricher Hauslehrer und Zeitungsredakteur Walter Schulte vom Brühl (28) Redakteur der Zeitungsbeilage Didaskalia, der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Journal. - In Frankfurt erhält der Vorort Niederrad einen großen Schiffsanlegeplatz. - In Frankfurt findet die erste Deutsche Weinausstellung statt. - In Wiesbaden gibt es den Mittelrheinischen Pferdezuchtverein, der vom frankfurter Landwirtschaftlichen Verein mitgegründet wurde. - In Frankfurt haben ua die Villen Consul Beeker, Schlesinger-Trier und Theodor Stern eigene Tanzsäle. - In Mainz kann man Lohndienstmänner der Mainzer Lohndienstmänner Gesellschaft am Speisemarkt, Schillerplatz, Münsterplatz, Neuer Brunnen, Rothes Thor, Fischtor, Flachsmarkt und auf dem Brand ansprechen und beauftragen. Ein Gang mit oder ohne Tragekorb mit 5 kg Gepäck kostet innerhalb der Festungsmauern 20 Pfennig, mit 25 kg 30 Pfennig, mit einem Karren bis 100 kg 40 Pfennig. Eine Stunde ua als Stadtführer kostet 40 Pfennig. Wer einen Dienstmann als Haushälter, Portier, Kellner, Marthelfer, Wächter uä beauftragt, zahlt 2 Mark 50 Pfennig pro Tag. Wer einen Dienstmann mit der Reinigung von Kleidern und Stiefel beauftragt, zahlt 4 Mark 20 Pfennig pro Monat, für Gartenarbeit für 10 Studen 2 Mark 50. Ein Botengang oder Schneeschaufeln kostet die Stunde 70 Pfennig. Als Begleiter mit Regenschirm oder Laterne kostet jeder Gang 30 Pfennig. 1 Mark entspricht 7,5 Euro (20 22). - In Frankfurt sind 172 km Abwasserkanäle gebaut, die das Abwasser von 7361 Häusern, 21.816 Wohnungen und 27.696 water closets alias Toiletten aufnehmen.  - In Mainz schliessen sich die beiden Fastnachtsstammtische Hochmutsgarde und Mainzer Nobelgarde zusammen und gründen eine Fastnachtsgarde, die Mainzer Prinzessgarde, wobei es sich um eine Männertanzgruppe handelt, den Carneval ist ausschliesslich Männersache. - In Wiesbaden wird an der Wilhelmstrasse 36 das Hotel St Petersburg (20 21 park cafe) mit Zentral Dampfheizung, Licht, Telefon, sowie Süßwasserbäder und Thermalbäder in jeder Etage erbaut. Der Hintereingang ist am Marktplatz 8 (20 21 Kino Caligari). - In Darmstadt wird die Strassenreinigung und Müllentsorgung wieder von der Stadtverwaltung übernommen, die eine Städtische Strassenreinigungsanstalt gründet, die sich auch um die Bürgersteige kümmert. Bei Trockenheit besprengt sie die Strassen mit Wasser. Der Hausmüll wird durch Pferdefuhrwerke abtransportiert. Auch die privaten Abortgruben können gegen eine Gebühr geleert werden lassen. Die gesamte Stadt wird in 5 Abschnitte eingeteilt, in denen jeweils 5 bis 10 Strassenreiniger mit einer schon länger eingesetzten Kehrmaschine unterwegs sind. Es werden vier neue Wassersprengwagen angeschafft. - In Darmstadt wird die Dampfstrassenbahn bis nach Darmstadt Bessungen mit Endstation Gasthaus Chausseehaus (20 21 Sparkasse) verlängert. - In Frankfurt wird das Wasser des Grindbrunnen im Westhafen, das als schwefelhaltiges Gurgelwasser und Heilwasser verkauft wird, durch Wasserleitungen zu einem neuen Grindbrunnen in das Nizza vor der Gallusanlage verlegt. - In Frankfurt wird die Athletik Sport Vereinigung gegründet, die Kraftsport betreibt. - In Wiesbaden wird der Verein der Köche zu Wiesbaden gegründet. - Der in Holzhausen im Taunus geborene Erfinder Nicolaus Otto (54) verliert nach 9 Jahren den Patentschutz auf seinen funktionsfähigen Viertaktmotor mit ruhigen Lauf mit 3 PS, wodurch der bisher für Standmotoren genutzte Motor auch in Automobile eingebaut und modifiziert werden darf. - Der Main Rhein Gastwirtsverband wird gegründet. - In Wiesbaden verkauft und repariert Friedrich Becker am Michelsberg 7 (20 22 Restaurant Umami) Nähmaschinen, Tresore, Öfen und Velocipede  ua kölzerne Kinderfahrräder. - In Wiesbaden liefert der Installationbetrieb von Gas und Wasser Bucher Friedrichstrasse 46 auch Water Closets nach neuester Konstruktion. - In Wiesbaden gibt es 97 praktizierende Ärzte und Mediziner, darunter Müller, der grossherzoglicholdenburger Leibarzt und Elektromedizer, Pagenstecher für Augenleiden, Franz für Homöopathie, Fragstein für Nervenleiden und Elektromedizin, Bockhard für die Sexualkrankheit Syphilis und Marc, der Speziaist für Nervenleiden als Direktor der Kaltwasseranstalt Dietenmühle. Es gibt auch drei adelige Ärzte, xxx von Langenbeck, xxx von Hoffmann und xxx von Griesheim. - In Darmstadt macht der morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn Alexander Joseph von Battenberg (St) (29), der mit der Kaisertochter Prinzessin Viktoria von Zollern Preußen (St) (20) verlobt ist, wobei aber Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (86) die Heirat verboten hat, Bekanntschaft mit der in Bratislava geborenen darmstädter Hofopernsängerin Johanna Loisinger (21), woraufhin sie sich verlieben. - In Mainz trifft sich der Mainzer Bicycle Club im Hotel Germania Rheinstrasse 43. Vorstand wird Carl Bitz. Deligierte sind Heinrich Gehm und Martin Windbichler. Fahrwart Georg Banarius stellt jedem neuen Mitglied ein Velociped gratis zur Verfügung. - In Mainz trifft sich der Fecht Club mit Fechtmeister Wilhelm Kramer (--) im Gasthaus Greiffenklauer Hof Emmeranstrasse 12 (20 22 Parkhaus Kronberger Hof). - In Darmstadt Eberstadt wird eine Eisenbahn Stichbahn, die Pfungstadtbahn, nach Pfungstadt eröffnet, die die Chemiefarbenindustriellen Wilhelm Büchner (70) und den mit ihm befreundeten Bierbrauer Justus Hildebrand (--) fördern soll. - In Hofheim wird das Gasthaus Zum Rappen in der Frankfurter Strasse 1 abgerissen und darauf das Gasthaus Kaiserhof später Kaiserhof-Gewölbe erbaut, mit großem angebautem Vergnügungssaal. Der Wein kommt über Schlauchleitungen in Schächten aus dem Keller. - In Frankfurt wird das neue Städtische Krankenhaus bestehend aus mehreren villenartigen Pavillons eröffnet. In einem Isolierpavillon  werden gefährliche ansteckende Krankheiten behandelt. Dazu gibt es Pockenhaus. Stellvertretender Chefarzt wird Ludwig Rehn (--). - In Darmstadt wird eine Dampfstrassenbahnstrecken vom Schloss nach Griesheim und Eberstadt eingerichtet. - In Frankfurt schafft die Freiwillige Feuerwehr 24 Jahre nach einem negativen Test tatsächlich eine englische Merryweather Dampffeuerspritze an. - Erbprinz Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (18) entdeckt seinehomosexuellen Neigungen und seine geheime Liebe zu seinem Regimentskameraden Alexander von Frankenberg und Ludwigsdorf (--). - Die Nassauische Sparkasse reduziert den Sparkassenzinssatz für Sparkassenbücher Lit B alias Sparkassenbücher mit den höheren Beträgen um 20 % auf 2%. - In Darmstadt wird die Darmstädter Dampfstraßenbahn vom Konsortium Bank für Handel und Industrie von Herrmann Bachstein Herrmann Bachstein (52) eröffnet. Anders als die frankfurter Waldbahn ist sie eine richtige Dampflokomotie im Kleinformat auf 1 m Spurschienen. - In Wiesbaden gründet die Paulinenstiftung ein eigenen Diakonissenhaus in der Helenenstrasse, wo man zur Pflege auch die Innere Mission offiziell aufnimmt.. - In Wiesbaden wird das Frauenasyl Lindenhaus vom Evangelischen Verein für Innere Mission gegründet. - In Okriftel kauft sich der jüdische Unternehmer Philipp Oppenheimer (--) in die Cellulosefabrik Gumbert und Krebs ein. - In Höchst wird der Main kanalisiert, wodurch der Altarm nicht mehr nach Hattersheim weiterfließt und Hatteresheim nicht mehr am Main liegt. - In Bad Soden wird eine Kuranstalt für arme Israeliten alias Juden erbaut. - Der in Wiesbaden geborene Weingutbesitzer, Kunstsammler, Porzellansammler und Techniksammler Freiherr Hans von Zwierlein (51) stirbt auf seinem Weingut in Geisenheim als Besitzer des ersten modernen U-Boots von Wilhelm Bauer (++), das ihm niemand abkaufen wollte. 

1885 Wetter: Monatelanger Wechsel von Frost und Tauwetter. Typhus Epidemie in Wiesbaden. - Frankfurt hat 153.000 Einwohner, Mainz hat 65.852 Einwohner, Wiesbaden hat 55.454 Einwohner, Hanau hat 24.488 Einwohner und Höchst hat 6.500 Einwohner. - In Darmstadt Bessungen stirbt die in Berlin geborene Prinzessin Elisabeth von Hessen Darmstadt alias Elisabeth von Zollern Preußen (St) (70). - In Frankfurt beginnt der in Frankfurt geborene und von der Filiale in New York zurückgekehrte Bankier Johann Carl de Neufville (36) das Evangelium zu predigen und gründet und stiftet im frankfurter Nordosten eine Innere Mission. - In Mainz kommen 7.887 Schiffe, darunter 3.930 Dampfschiffe, und 1.032 Flöße mit 181.276 Tonnen Ladung (20 06 1.381 Schiffe mit 1.4 Milllionen Tonnen) an. - In Frankfurt beginnt die Eisengießerei Mayfarth mit der Industrialisierung der Vorstadt vor der Galluswarte. - In Frankfurt stirbt der SPD Wahlverein Vorsitzende Hugo Hiller (--), wobei es bei der Beerdigung zum Friedhofskrawall kommt. - In Wiesbaden gibt es unter dem Geheimen Postrat Theodor Karass (--) 68 private Telefonanschlüsse und im Parterre des Seitenflügels der Post Rheinstrasse 23 (20 21 Ministerium für Wissenschaft und Kunst) die erste Fernsprechvermittlung mit 2 männlichen Beamten, obwohl man weiß, dass sich die weibliche Stimme besser eignet, die täglich 180 Gespräche mit Hier Amt, was belieben? vermitteln. Telegrafendirektor ist Josef Sack (--). - In Wiesbaden wird im Dierer'schen Haus alias Gasthaus Zum Hirschen Dotzheimer Strasse die katholische Kolpingfassenacht alias Fastnacht gegründet. - Die Reichspost erlaubt Bildpostkarten alias Ansichtskarten zu verschicken. - Der in Mailand morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn Fürst Heinrich Moritz von Battenberg (St) (27) heiratet die im Londoner Schloss Buckingham Palace geborene englische Königinnentochter Prinzessin Beatrice von Sachsen Coburg und Gotha (St) (27) und erhält den Titel Königliche Hoheit. - Die in Wiesbaden Biebrich geborene Tochter des abgesetzten nassauischen Herzogs Adolph von Nassau Weilburg (St) (68) Prinzessin Hilda von Nassau Weilburg (St) (21) heiratet den badener Großherzog Friedrich II von Baden (St) (28). - In Frankfurt entwickeln der frankfurter Mechanikermeister Krücke und der in Elberfeld geborene gehbehinderte Agfa Chemiker und Fotograf Rudolf Krügener (St) (38) wegen seiner Behinderung eine der kleinsten Kameras der Zeit, die Dr. Krügenersche Taschenbuch Kamera, eine Spionagekamera. - In Frankfurt wird die Galluswarte zu einem Entlüftungsturm der Abwasserkanalisation umfunktioniert. - In Windsor Castle gebärt die hessische Großherzogstochter Prinzessin Viktoria von Hessen Darmstadt (St) (22) als Ehefrau des morganatisch geborenen Prinzen Ludwig von Battenberg (St) (31) ihre geisteskranke Tochter Alice von Battenberg (St), die Mutter von Prinzgemahl Philipp von England (20 16), der wiederum seine Cousine Queen Elisabeth II von England (20 16) heiraten wird. - Auf dem Gelände des säkularisierten Kloster Retters erhält der mit der Gutsbesitzertocher verheiratete in Brüssel geborene Freiherr Oskar von Dieskau (St) (45) ein Tudorstilschlösschen, der aber im selben Jahr noch in Wiesbaden stirbt, woraufhin die Witwe seinen Bruder heiratet. - In Sprendlingen gründet der frankfurter Pharmahersteller Johann Wilhelm Moessinger (--) die erste und auf lange Zeit erfolgreichste private deutsche Traberzuchtstätte, das Gestüt Mariahall. Der sprendlinger Bürgermeisterbruder Johann Dreieicher wird Hofschmied. In Frankfurt produziert er in den Bioson Werken am Kettenhofweg, wo auch seine Stadtvilla steht u.a. das Blut- und Körperstärkungsmittel Bioson, Merolin-Seife und Schweizer Pillen. - In Frankfurt wird der durch Antisemitismus ausgegrenzte jüdische Pathologe Carl Weigert (40) Direktor der Senckenberg Anatomie. - In Frankfurt gibt es an Brauereien: Binding in der Darmstädter Landstrasse 198 Tel 85, Eurich in der Darmstädter Landstrasse 157 Tel 89, Frankfurter Bierbrauerei Gesellschaft, Wendelsweg 64 Tel 81, Gräff & Seeger, Darmstädter Landstsrasse 210 Tel 282, Henrich, Darmstädter Landstr 125 Tel 71, Jung Erben Darmstädter Landstrasse 139 Tel 87, Leschhorn, Darmstädter Landsstrasse 234, Oberländer AG, Röderbergweg 104 Tel 217 und Reutlinger, Darmstädter Landstrasse 220 Tel 213. - In Deutschland kostet das Porto für einen Brief bis 15 g 10 Pfennig. Ein Telegramm kostet 20 Pfennig Grundtaxe zuzüglich 5 Pfennig für jedes Wort, innerhalb nur 2 Pfennig für jedes Wort. - Frankfurt Bockenheim ist die drittgrößte Stadt des Regierungsbezirks Cassel nach Kassel und Hanau. - In Frankfurt ist das Schwimmen und Baden im Main außerhalb von Badeanstalten verboten. Pferde dürfen nicht ohne Gebiss geritten werden. Kutschen dürfen nicht eng am Gehweg anhalten, sondern müssen Abstand halten, so dass man auf der Strasse aussteigt. Kutschen müssen beim Parken einen Abstand von zwei Schritten halten. Fuhrwerke dürfen nicht auf öffentlichen Strassen be- oder entladen werden. In einspurigen Gassen muss grundsätzlich Schritt gefahren werden. Fuhrwerke und Reiter müssen sich rechts ausweichen. Soldaten haben immer Vorrang. Kutscher müssen einen Rundumblick haben. Das Posthorn der Kaiserlichen Post bedeutet sofortiges Stehenbleiben. Pferde darf man nicht unbeaufsichtigt stehen lassen. Rasenflächen in Park sind zu betreten verboten. Strassenhändler dürfen ihre Waren nicht ausrufen. Das Füttern von Zugtieren ist verboten. Menschliche Exkremente aus Abtrittsgruben, Mistgruben und Sencklöchern dürfen nur nachts ab 22:00 bis 06:00 Uhr abtransportiert werden. - In Frankfurt gibt es 60 Banken mit Telefonanschluss, 6 auf der Kaiserstrasse. Die meisten frankfurter Banken sind jüdische Privatbankhäuser. Die meisten der jüdischen Bankiers sind miteinander verwandt. - Das elektrische Wechselstrom Hochspannungs- und Abspannungsproblem über weite Strecken ist durch Transformatoren gelöst. - In Frankfurt Sachsenhausen weigern sich die Pferdedroschkenfahrer die unbeleuchtete Gartenstrasse bis zum städtischen frankfurter Krankenhaus Gartenstrasse 229 (20 17 Infopoint und Cafe der Universitätsklink Frankfurt) zu befahren, woraufhin die Gartenstrasse ganznächtig beleuchtet wird. - In Frankfurt produzieren die Gaswerke deutschlandweit die größte Menge mit 15.500.000 cbm Gas entsprechend 78 cbm pro Person, davon 11 % für öffentliche, 77 % für private Beleuchtungsanlagen und 1,6 % für Gasmotoren. 10 % sind Eigenbedarf und Leitungsverluste. - In Offenbach werden Gas- und Wasserwerk zusammengelegt. - In Frankfurt sind alle protestantischen Kirchen heizbar. - In Frankfurt üben die Gesangsvereine Edelstein und Teutonia im Gasthaus Zur goldenen Zange Fahrgasse 52 (20 17 Eckhaus Fahrgasse 22) und der Gesangsverein Eintracht Frankfurt im Vereinslokal Zum alten Limpurg Römerberg 17. - In Isenburg gibt es die empfehlenswerte Wirtschaft Frankfurter Haus in der Darmstädter Landstrasse 741. - In Kronberg gibt es das Gasthaus Zum Frankfurter Hof und Zum Schützenhof. - In Hochheim gibt es eine Champagnerfabrik. - In Frankfurt ist in der Schulstrasse 39 die Brauerei Bär. - In Frankfurt gibt es 3 Goldfisch-Handlungen, Kissner, Stiftstrasse 33, Schmitt, Große Eschenheimer Strasse 27 und Wenzel, Haidestrasse 94 und eine Schmetterlingshandlung Kuhlmann in der Kaiserstrasse 16 (20 17 Eingang Commerzbankhochhaus). Ein Thierhospital Wagner alias Tierklinik gibt es in der Arnsburgerstrasse 58 und der Hofzahnarzt Petermann wohnt in der Taunusstrasse 11. - Das Dorf Rödelheim erhält Stadtrechte. - In Mainz wird, weil die Schiffsbrücke wegen des großen Verkehrsaufkommens die Rheinschifffahrt zu oft blockiert, eine neue Rheinbrücke später Theodor Heuss Brücke am mainzer Schloss mit Verbindung nach Mainz Kastel eröffnet, die unter Beteiligung von Philipp Holzmann (49) gebaut wurde. Als Brückenzoll müssen ein Fußgänger 4 Pfennig und ein Fahrgast der Pferdebahn 5 Pfennig bezahlen. Ein Schwein oder eine Ziege kostet 1 Pfennig und Schüler dürfen die Brücke kostenlos benutzen. Die Schiffsbrücke wird nach Köln Mülheim verkauft. - In Frankfurt wird der aus der new yorker Schwesterbank Speyer & Co nach 22 jährigem Exil zurückgekehrte jüdische Bankierssohn Wilhelm Bonn (42) Teilhaber der Lazard Speyer Ellissen Bank, Ecke Taunusanlage/Mainzer Landstrasse, eine der größten in Frankfurt. - In Wiesbaden wird der Hofgärtnersohn und Verlagsbuchhändler Karl Schnegelberger (31) Chefredakteur der Tageszeitung Wiesbadener Zeitung. - In Frankfurt erarbeitet der Physikalische Verein ein weit beachtetes Testgerät für Blitzableiter. - In Darmstadt gründen Studenten und Professoren an der Technischen Hochschule den Akademischen Phamazeutenverein. - In Frankfurt gibt es 353 Telefonanschlüsse mit jeweils entsprechenden Telefonnummern. - In Frankfurt wird die Judengasse in Börnestrasse umbenannt. Sie endet südlich im in Börneplatz umbenannten Judenmarkt. - In Frankfurt zeichnet der Grafiker F Hartmut die Haltestelle an der alten Brücke (20 17 Ecke Deutschherrenufer/Brückenstrasse 3) der elektrischen Strassenbahn nach Offenbach. - In Mainz schließen sich die aus Männern bestehende Mainzer Liedertafel 31 und der Mainzer Damengesangsverein 36 zur Mainzer Liedertafel und Damengesangsverein 31 (20 18 Mainzer Singakademie) für bürgerliche Musik zusammen. - In Wiesbaden wird die Karl Glässing Strasse eröffnet um von der Wilhelmstrasse zum Marktplatz einen Durchgang zu schaffen. - In Mainz wird ein Briefmarkensammelverein gegründet. - In Wiesbaden ist vor dem Gasthaus Karlsruher Hof am Mauritiusplatz eine Strassenlaterne. In der Mitte des Platzes gibt es ein sechseckiges Pissoir mit halbkreisartigem Sichtschutz und im Abstand von zwei Meter einen öffentlichen eisernen Brunnen. Dazwischen ist eine Verkehrsinsel mit runder flacher Litfaßsäule. - In Frankfurt liefert Heinrich Kleyer (32) über seinen mannheimer Depotleiter Caspar Rosé an Karl Benz den Rahmen aus Mannesmannrohren und Fahrradspeichen, der damit das Ligroin-Tricycle mit Maybach-Motor alias Benz Patent Motorwagen Nummer 1 baut. - In Frankfurt wird das evangelische Marthahaus als Anstalt zur Vorbildung weiblicher Dienstboten in der Gottesackerstrasse 2 gegründet. - In Wiesbaden Biebrich beginnt die Kalle oHG mit der Herstellung des Wundheilmittels Jodol, das das giftige, teure und strengriechende Jodoform ersetzt. - Maybach lässt sich seinen Vergaser für flüssige Brennstoffe und einen Atomobilmotor mit eingekapselten rotierenden Teilen, die im Ölbad laufen und einem Wassergekühlten Zylinderkopf patentieren. - In Darmstadt wird der Radfahrer Verein Darmstadt gegründet. - In Frankfurt beginnt der drei Jahre zuvor erfolglos von der Städelschule am Schaumainkai 63 abgegangene Landschaftsmaler Otto Flecken (25) als Illustrator der frankfurter Stadtzeitung Kleine Presse, was er 16 Jahre betreibt. -  In Wiesbaden beginnt der katholische Gesellenverein die Fastnachtsveranstaltungen mit einem Elferrat als Kolpingfassenacht abzuhalten. - In Neu-Isenburg wird das Jagdschlösschen Hof Gravenbruch vom katholischen Graf xxx von Schönborn Wiesentheid  (St) (--) in Waldgaststätte Forsthaus Gravenbruch umbenannt. - In Frankfurt meldet die Hessische Ludwigs Eisenbahn, sie befördert 8.226.927 Personen und 3.679.228 Tonnen an Frachtgut. - In Offenbach mitbegründet die in Schlesien geborene Frauenrechtlerin Gräfin Gertrude von Guillaume-Schack (40) im örtlichen Verein für die 15.000 Mitgliederinnen der Central-Kranken- und Begräbniskasse für Frauen und Mädchen in Deutschland die polemisierende und die doppelmoralische Männerwelt verachtende Zeitschrift Die Staatsbürgerin die aber schon nach sechs Monaten wegen Aufreizung zum Klassenhaß verboten wird, woraufhin Rundschreiben mit Statistiken über die Lage der Arbeiterinnen, dazu Fragebögen und deren Ergebnisse und die staatlichen Bestrebungen Frauenarbeit einzuschränken, wobei sie den Reichstag angreifen, herausgebracht werden, woraufhin sie in Darmstadt wegen diverser Punkte angezeigt und vor Gericht gestellt wird. Ihre darmstädter Freundin Anna Lesser-Kiessling (44), die mit ihr Vorträge über die Sittlichkeitsfrage und den Zusammenhang von Armut und Prostitution alias Sexarbeit hielt, steht mit auf der Anklagebank und verteidigt sie beide im Prozess vor dem Schöffengericht Darmstadt und erwirkt auch einen Freispruch für sie beide, kann aber nicht verhindern, dass Gräfin Gertrude von Guillaume-Schack (40) aus Deutschland ausgewiesen und nach London abgeschoben wird. Beide wollen Prostitution verbieten lassen. - In Mainz wird nach einer Rede des berliner Reisepredigers des evangelischen Vereins für Innere Mission Pastor Dross (--) ein Kommittee zur Erbauung eines Vereinshauses für den mainzer Evangelischen Verein gegründet. - In Darmstadt wird das evangelische Diakonissenhaus Elisabethenstift Erbacher Strasse 25 von einer Ausbildungseinrichtung zu einem eigenständigen darmstädter Krankenhaus mit separatem Frauenflügel erweiteret. - In Darmstadt wird die Stadtverwaltung aus verschiedenen Privathäusern in das Wohnhaus Rheinstrasse 16 verlegt und dort zusammengefasst. - In Darmstadt Arheilgen wird eine Postagentur eröffnet. - In Wiesbaden werden für die Strassenreinigung eigentlich mit guter Absicht Arbeitslose und Alte von der Stadt eingestellt, was aber wegen der anstrengen Arbeit zu Problem führt. - In Darmstadt wird die runde zirkuszeltartige Rollschuhbahn Orpheum an der Odenwaldbahn am Alfred Messel Weg in das Variete Orpheum umfunktioniert. - In Wiesbaden ist die  Schwemmkanalisation zwar mit gutem Willen schon 37 km lang ausgebaut, aber durch ihre teils rechtwinkelige Anordnung, tote Winkel und zu geringes Gefälle nicht richtig funktionsfähig, weshalb der in Bad Ems geborene wiesbadener Oberbürgermeister Carl Bernhard von Ibell (38) während der Typhusepidemie von der preußischen Regierung endgültig zur Abstellung gedrängt wird, weshalb man mit dem Bau der Neuen Kanalisation beginnt, die in die Kläranlage im Salzbachtal mündet. Kurioserweise und zum Missfallen der wiesbadener Unternehmen erhält ausgerechnet eine billigere mainzer Baufirma den Zuschlag. Jeder Wiesbadener produziert 102 Liter Exkremente pro Jahr. Das Haushaltsabwasser und das Regenwasser der Dächer werden mit einem berechneten Anteil an Wasser aus den zufliessenden Bächen gemischt in die Kläranlage geleitet.  - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Bicycle Club auf seiner Fahrradrennbahn am Oberforsthaus in der Schwarzwaldstrasse 160 zwei Radrennen. Eines mit französischen Teilnehmern über 30 km. Die frankfurter Clubmitglieder Otto Heimmüller und Erhardt gewinnen die Dreiradrennen. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, erleidet die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning durch dramatisch fallende Preise einen Gewinneinbruch um 50 %. - In Mörfelden ist die Wasserburg Mörfelden völlig abgetragen. - In Wiesbaden wird im Hinterhaus des Adrianhaus Bahnhofstrasse 6 eine erste Zuschneideschule alias Schneiderschule eröffnet, in der man im Privatunterricht in rund einer Woche Kleider anzufertigen erlernen kann. - In Darmstadt wird der in Braunschweig geborene Redakteur der sozialdemokratischen offenbacher Zeitung Neue Offenbacher Zeitung Carl Ulrich (32) erster Sozialdemokrat für Mainz im hessendarmstätter Landtag am Luisenplatz. - In Wiesbaden verkauft und repariert Friedrich Becker am Michelsberg 7 (20 22 Restaurant Umami) Nähmaschinen, Tresore, Öfen und Velocipede  ua kölzerne Kinderfahrräder und der geisenheimer Weinlehranstaltszulieferer, Fabrikant  und wiesbadener Chemikalienhändler und Kellereiartikelkaufmann Franz Thormann Moritzstrasse 12 englische Velocipede. - In Darmstadt kauft die Stadt für die ordentlichen Armen das Gutshaus Naffziger in der Frankfurter Strasse und funktioniert es in ein Armenhaus um. Die unordentlichen und arbeitsscheuen Armen müssen im Armenhaus (20 22  Klinikum Darmstadt) bleiben. - Graf Reinhard August von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (22) heiratet die österreichische Kronprinzengeliebte und wiener Schauspielerin Anna Stefanie Pick alias Mina Pick. - In Bad Homburg wird Ludwig von Salm als Sohn von Graf Alfred von Salm Hoogstraeten (St) (--) und der frankfurter Bankierstochter mit jüdischen Wurzeln Freiherrentochter Adolphine von Erlanger (22) geboren. - In Mainz kostet die private Pferdestrassenbahn beim Überqueren der neu eröffneten Rheinbrücke später Theodor Heuss Brücke am Schloss zum Bahnhof der Nassauischen Staatsbahn in Mainz Kastel, dem Taunus Bahnhof in Kastel 5 Pfennig Brückenzoll. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene ehemalige Militär und als Anarchistenfresser berüchtigte Leiter der frankfurter Kriminalpolizei Ludwig Rumpff (63) Opfer eines sozialdemokratischen, anarchistischen, politischen Mordes mit einem Messer in seinem Vorgarten Im Sachsenlager 5, wonach man einen Täter, den Schustergesellen Julius Lieske (--) danach zufällig verhaftet. Das Motiv eines weiteren Mörders, des Schneiders August Peschmann (--) ist Rache für eine Zuchthausstrafe. Julius Lieske (--) wird im Schwurgericht im Leinwandhaus zum Tode verurteilt und danach in Kassel hingerichtet. Die sozialistische Arbeiterbewegung wird danach als Terrororganisation eingestuft und deren Zentrum Frankfurt wesentlich stärker bekämpft. - In Nieder-Ingelheim wird der Carneval Verein Wäschbächer gegründet. - In Bad Homburg gründet der bad homburger Kunstmalersohn und Fotograph Thomas Heinrich Voigt (47) in der Kaiser Friedrich Promenade 61 ein Fotoatelier. - In Wiesbaden heiratet die Grafentochter Mauritia von Walderdorff (24) den Grafensohn Johann Wilhelm Hermann von Nostitz Rieneck (St) (38). - In Frankfurt gibt es das Haus Katzenellenbogen alias Katzenelnbogen in der Saalgasse 5. - In Hanau wird der Grafensohn Wilhelm von Bismarck (33) Kreislandrat von Hanau. - In Darmstadt Bessungen stirbt die verwitwete hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Marie Caroline Victoria von Preussen (St) (70), die ihrer Enkelin der russischen Zarenschwägerin, russischen Großfürstengattin in Darmstadt geborenen evangelischen kinderlosen Prinzessin und seit dem Vorjahr russische Zarenschwiegertochter Victoria von Hessen Darmstadt (St) (22) eine Brosche mit 8 großen Smaragden umrahmt von Diamanten alias Smaragd-Diamant-Corsage alias Brustschmuck hinterlässt (19 82 ersteigert von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis). - Der Pferde Rennsportverein Verein zur Hebung der Landes-Pferdezucht und des Herrenreitens alias Nahetal Rennverein wird mit der Erlaubnis der mainzer Regierung beim Amtsgericht Bad Kreuznach eingetragen, der jedes Jahr im Sommer zwei Pferderennen auf der Pfingstwiese mit staatlich genehmigten Lotterien veranstalten darf, was der Stadt Bad Kreuznach nicht gefällt, die von Glückspiel, Casinos und Lotterien nichts hält und den Ruf eines Kurbades durch verbrecherische Begleiterscheinungen und Prostitution gefährdet sieht. - Biebrich bei Wiesbaden ist eine eigene Stadt. - In Frankfurt eröffnet die frankfurter Kaufmannstochter Anna Henriette Schmidt (33) im Haus ihrer Mutter in der Mainzer Landstrasse 58 eine private Schule für Mädchen mit zwei Schülerinnen, die nicht nur wie üblich in Hausarbeit und Religion sondern auch in Kunst, Kunstgeschichte und Musik, aber besonders in den gesellschaftlich für Frauen unangemessenen Naturwissenschaften unterrichtet, wofür sie auch Museumsbesuche, Studienfahrten und Wandertage organisiert. Auch ins Theater geht sie mit ihren Mädchen. - In Frankfurt wird eine Nassauische Landesbank Filiale eröffnet. - In Bad Soden wird die Israelitische Kuranstalt Bad Soden am Ende des Kurparks von der jüdischen Freiherrentochter Mathilde von Rothschild (53) gegründet. Der frankfuter Talmudlehrer Moses Mainz (80) ist Mitgründer ebenso wie sein Sohn Michael Moses Mainz (43), der Börsenmakler und langjähriger Finanzberater der Stifterin Mathilde von Rothschild (53) ist, die am Roßmarkt 9 geboren ist und mit dem in Frankfurt geborenen frankfurter Bankierssohn Freiherrensohn Wilhelm Carl von Rothschild (57), dem Vetter ihres Vaters, verheiratet ist.

1884 In Frankfurt wird die erste echte elektrische Strassenbahn der Welt von der Alten Brücke zum Mathildenplatz in Offenbach von der Frankfurter Trambahn Gesellschaft in Betrieb genommen. - Deutschland wird mit Togo, Kamerun, in Namibia durch Betrug und dem Bismarckarchipel Kolonialmacht. - In Offenbach zieht die Reichspost von der Frankfurter Strasse 31 an den Aliceplatz um. - In Offenbach wird am Aliceplatz die Telefonvermittlung mit 19 Anschlüssen, hauptsächlich Firmen, in Betrieb genommen. - In Darmstadt heiratet der in Darmstadt Bessungen geborene und verwitwete hessendarmstädter Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (47) morganatisch, die gerade geschiedene russische Geschäftsträgerfrau, in Warschau geborene Grafentochter Alexandrine von Hutten-Czapska (St) (30), wobei sich der darmstädter Oberhofprediger Ferdinand Bender (68) weigert ihn zu trauen, obwohl er sein kirchliches Oberhaupt ist, und ersetzt wird, und am gleichen Tag heiratet seine älteste Tochter Prinzessin Victoria von Hessen Darmstadt (St) (21) regulär Prinz Ludwig Alexander von Battenberg (St) (30). Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (47) muss auf Druck der englischen Königin seine morganatische Ehe annullieren lassen. Bei der Hochzeit lernt die jüngste Tochter der englischen Königin Victoria (St) (65) und ihres in Coburg geborenen Mannes Prinzgemahl Albert von Sachsen Coburg Gotha (St) (65), die vererbbar bluterkranke englische Prinzessin Beatrice von Großbritannien und lrland (St) (27) den morganatischen hessendarmstädter Prinzensohn Heinrich Moritz von Battenberg (St) (26) kennen, verlobt sich heimlich mit ihm und darf ihn nach 8 monatigem Drängen unter der Bedingung ständig am englischen Hof zu wohnen heiraten. Alle ihre Kinder werden bluterkrank. - In Mainz wird nach der Fertigstellung des Eisenbahntunnels unter der Zitadelle der Ludwigsbahnhof in der Rheinstrasse aufgegeben und durch den neuen italienischen renaissance Bahnhof mit barocken und klassizistischen Element, Centralbahnhof alias Hauptbahnhof ersetzt. Gleichzeitig wird der Bahnhof Römisches Theater später Neutor eröffnet. Besonders Stolz ist man auf die größte europäische, nach der pariser, 300 m lange und 47 m breite Bahnsteighalle, von der man auf die neueröffnete Mainzer Actien Brauerei MAB blicken kann. - Der in Darmstadt Bessungen geborene jüngste Prinz Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (39) heiratet morganatisch die Französin Josephine Bender von Lichtenberg (St) (27), die Mutter seines in Darmstadt unehelich geborenen Sohnes Gottfried von Lichtenberg (St) (07). - In Mainz setzt das begeisterte Carnevalsvereinsmitglied Konrad Sutter riesige Pappfiguren Riwwelmattese vor die Säulen der Galerie der nach 2 Jahren Bauzeit für 5.000 Besucher fertiggestellten Stadthalle Gut Stubb Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Hotel). Nach 8 Jahren hat Mainz wieder eine Halle für Großveranstaltungen, die größte Halle Deutschlands. - In Wiesbaden eröffnet in der ehemaligen Metzgerei in der Wagemannstrasse 9 das Weinlokal Binger Wein-Schänke, in der, da die Toiletten noch nicht fertig sind, der Wirt Peter Külzer einfach einen Eimer für die kleine Notdurft vor die Tür stellt, wodurch die Lokalität den Spitznamen Der Eimer erhält. - In Frankfurt malt der schwarzwälder Holzarbeitersohn Hans Thoma (45), der in der Wolfsgangstrasse 150 wohnt, im neueröffneten Kaffeehaus Cafe Bauer Ecke Schillerstrasse 2/An der Hauptwache (20 16 WMF) Tierkreiszeichen, Monatsallegorien, einen Bacchuszug und einen Gambrinuszug mit unzähligen nackten Putten und Satyrn an die Wände, was zu einem Sturm der Entrüstung der Besucher führt, weshalb die Wandmalereien wieder übertüncht werden. Ein hauseigener Generator versorgt 170 Glühbirnen mit elektrischem Strom um ua auch einen Billardsaal mit 5 Tischen, einen Lesesaal für 120 Personen und einen ebenso großen Kartenspielraum versorgen zu können.  - In Frankfurt wird an der Ecke Taunusanlage/Taunustor ein Pissoir für vier Personen aufgestlellt. - In Frankfurt betreibt die Firma Kullmann & Lina Bockenheimer Landstrasse 175 vor der Galluswarte eine kunstvoll eisengeschmiedete öffentliche Bedürfnisanstalt alias Pissoir. - In Frankfurt wird die Brauerei Binding am Sachsenhäuserberg in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. - Der morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzensohn Prinz Ludwig Alexander von Battenberg (St) (30) heiratet die in Windsor Castle geborene hessendarmstädter Großherzogstochter Prinzessin Viktoria von Hessen Darmstadt (St) (21). - In Frankfurt stirbt der in Kopenhagen geborene hessenkasseler Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (63) in seiner Villa in der Rüsterstraße 16. Seine Witwe Anna von Zollern Preußen (St) (48), bezieht ihren Witwensitz, ein Palais in der Savignystrasse 25. - In Diedenbergen stirbt der blinde Schulmeistersohn, Volksdichter, Zeitungssänger und Orgelspieler George May Keim (80). - In Frankfurt müssen 6 inhaftierte syphiliskranke Prostituierte alias Sexarbeiterinnen vom Gefängnis zum neu eröffneten städtischen frankfurter Krankenhaus in der Gartenstrasse 229 (20 17 Infopoint und Cafe der Universitätsklink Frankfurt) zu Fuß laufen, weil die Stadt die Fuhrwerkskosten nicht übernehmen will. - In Frankfurt beginnen im Palmengarten Fahrradrennen mit Hochrädern. - In Frankfurt kauft der Frankfurter Zoo nach der ersten Elefantenkuh Bethsy einen afrikanischen Elefanten, der täglich spazieren geführt wird. - In Offenbach wird die jüdische Schuhfabrik Wallerstein & Liebmann gegründet, die Schuhe nach dem McKay-Durchnähverfahren in Handarbeit herstellt. - In Frankfurt gibt es 292 Telefonanschlüsse mit jeweils entsprechenden Telefonnummern. - Der in Bad Vilbel geborene Großhändlersohn Bankier Wilhelm Finck (36) wird Vormund des Eisenbahngründersohn und Industriellenwaisen Theodor von Cramer-Klett junior (10). - In Frankfurt wird die Judengasse an das städtische Kanalisationsnetz angeschlossen. - In Frankfurt finden im Palmengarten Fahrradrennen für Hochräder statt. Üblich ist ein Rundkurs mit 333 m Länge. Renndistanz ist 1 km. - In Wiesbaden Frauenstein gründen einige junge Männer im Gasthaus Zum goldenen Roß einen eigenen Turnverein, den das königlichpreußische Landratsamt in Wiesbaden genehmigt. - In Wiesbaden macht das Fotoatelier Kauer & Schröder in der Taunusstrasse 47 ein Foto in Tracht. - Der frankfurter Fahrradverkäufer Heinrich Kleyer (31) nimmt als Mitglied des Frankfurter Bicycle Club an einem Nürnberger Velociped Club Rennen mit einem Tricycle gegen 3 Konkurrenten über 2.000 m teil, bei dem er eine Punschbowle gewinnt, obwohl der eigentliche Gewinner im Glauben gewonnen zu haben schon in der 5. Runde von 6 das Rennen beendet, weil die Musik aufhörte zu spielen. Heinrich Kleyer (31) verkauft seine selbst aus allen möglichen englischen Fertigteilen zusammengebauten Hochradmodelle Herold und Frankfurt, deren Fabrikant er zu sein vorgibt, montiert englische Modelle zusammen, verkauft aber auch alle Rohteile. - In Hofheim kauft der sachsenanhalter Gärtner Richard Zorn (24) Grundstücke und beginnt nach der Eröffnung einer Baumschule mit dem Anbau von 60 Tafelobstsorten wie Äpfeln, Birnen, PflaumenAprikosenStachelbeerenJohannisbeeren , Himbeeren und Erdbeeren auf über 10 Hektar, weshalb bald vom Krifteler Obstbaumparadies gesprochen wird.  - In Frankfurt wird der gerade zugereiste französisch reformierte in Erlangen geborene Theologensohn Friedrich Clemens Ebrard (34) frankfurter Stadtbibliotheksoberbibliothekar Schöne Aussicht 2 und mit dem Erhalt der preußischen Staatsbürgerschaft auch noch frankfurter Stadtbiliotheksdirektor und französisch reformierter Diakon. - In Frankfurt gehen von den Westbahnhöfen 84 Züge täglich an und ab. - In Mainz wird am Bahnhofsplatz 4 das Gasthaus Mainzer Aktienbierhalle eröffnet. - In Darmstadt wird mit dem Tod in Mainz des ersten und letzten deutschkatholischen Predigers Wilhelm Hieronymi (75), der zunächst evangelischer Theologe war, die deutschkatholische Gemeinde aufgelöst. - In Darmstadt eröffnet in der Mauerstrasse das Hallenbad Alice Bad, das nicht öffentlich ist und deren Unterhalt die Bevölkerung nicht tragen will. - In Deutschland sind die Einlagen der Reichsbank zu 20 % in ausländischem Besitz. - In Wiesbaden übernimmt die Stadt, die in Verkehr versinkt, die Reinigung aller Strasseflächen, auch derer, die von den Strassenanrainern gereinigt werden müssten. - In Darmstadt sind nach 4 Jahren 937 Gebäude an die Kanalisation angeschlossen, in denen 164 mit englischen water closets alias Wasserspülklosetts ausgestattet sind. - In Frankfurt richtet die Stadt auf dem Sandhof ein Altenheim und ein Siechenheim ein. - In Frankfurt eröffnet der Frankfurter Bicycle Club am Oberforsthaus in der Schwarzwaldstrasse 160 eine 400 Meter lange und 5 Meter breite Fahrradrennbahn mit zwei um 35 cm überhöhten Kurven, einem 11 m breiten Start- und Zielbereich und einer Tribüne für 5.000 Zuschauer mit eine Hochrad-Korso als Frühjahrswettrennen, wobei der frankfurter Polizeipräsident Hergenhahn die Preise vergibt. Heinrich Kleyer (31) gewinnt im Dreiradfahren. Die Hochradfahrer xxx von Haack und Neuhaus gewinnen das Gauverbandsrennen. Es findet auch ein Herbstrennen statt. - Die gräflich isenburger Möbelfabrik Wächtersbach in Neuenschmidten beginnt Möbel im höheren Preissegment herzustellen. - In Wiesbaden wird der Wiesbadener Radfahr Verein gegründet, wobei die Fahrradfahrer auf Hochrädern fahren. - Das preußische Aktienrecht wird zu Lasten der Privatbanken geändert. - Der in Frankfurt geborene jüdische Bankier Freiherr Ludwig Gottlieb Friedrich von Erlanger (47) verheiratet seine in London geborene Tochter Adolfine von Erlanger (21) mit dem auf Burg Anholt des Geschlechts von Zuylen geborenen Graf xxx von Salm Hoogstraeten (33). - In Wiesbaden verkauft der geisenheimer Weinlehranstaltszulieferer, Fabrikant  und wiesbadener Chemikalienhändler und Kellereiartikelkaufmann Franz Thormann Moritzstrasse 12 englische Velocipede. - In Darmstadt wird ein Schlittschuhclub gegru?ndet. - In Mainz werden beim Bau der Eisenbahn südlich des Hauptbahnhofs die Bühnenräumlichkeiten des römischen Amphitheater ausgegraben, vermessen und knapp die Hälfte des antiken Theaters zerstört.  - Der Auftritt als Gutachter beim Prozess gegen die anarachistischen sozialistischen Attentäter vom Mordversuch auf den Kaiser am Niederwalddenkmal im Vorjahr macht den wegen seiner Härte gefürchteten frankfurter Polizeikriminalkommissar Ludwig Rumpff (62) endgültig zum berüchtigten Anarchistenfresser. - In Mainz Kastel beginnt die Schiffswerft von Christoph Ruthof (--) mit Bau von Schiffen aus Stahl. - In Karben stirbt der in Frankfurt geborene Freiherr Johannes Friedrich August Ludwig von Leonhardi (59) im Schloß Leonhardi. - In Darmstadt eröffnet xxx Becker im Lustschlösschen mit eigenem Saal Achteckiges Haus in der Mauerstraße vor dem Jägertor ein Badehaus, das später zu einem Baptisten Bethaus umfunktioniert wird. - In Frankfurt heiratet die Grafentochter Melanie von Walderdorff (20) Wilhelm Emanuel Friedrich Joseph Antonius Hubertus von Spee (--). Ihr Vater ist Graf Wilderich von Walderdorff (53) und ihre Mutter ist die ungarische Grafentochter mit franözisiertem Titel, Ernestine Erdödy de Monyorókerék et Monoszló (47). - In Mainz wird in der Breidenbacherstrasse 11 die Polizeiwache und Feuerwache erbaut. - In Frankfurt Sachsenhausen wird, weil die bestehenden Stiftungshospitäler, besonders das Hospital zum Heiligen Geist, das Bürgerhospital und das Rochushospital überbelegt sind, ein erstes neues städtisches Gebäude in der Gartenstraße 229 (20 17 Infopoint und Cafe der Universitätsklink Frankfurt) für Hautkranke und Geschlechtskranke, die sich durch Sex angesteckt haben, erbaut. Es erhält den Namen Hospital für Hautkrankheiten und Syphilis und besteht aus einem zweigeschossigen Mittelbau mit zwei Seitenflügeln und einem Operations-Zimmer. Der Rochushospitalarzt Alexander Knoblauch (--) wird erster Chefarzt. Erst danach wird gemeinsam mit den weiteren Bauten der weitläufige Komplex als Städtisches Krankenhaus Sachsenhausen eröffnet. - In Darmstadt gibt die Gewerkschaft Messel, die die Grube Messel, wo Ölschiefer zur Herstellung von Ölprodukten abgebaut wird, betreibt, den Kuxschein 771 alias Anteilsscheine heraus. - In Hattersheim wird die Zuckerfabrik Maingau mit einem 40 m hohen Schornstein gegründet. - In Rüsselsheim beginnt die Nähmaschinenfabrik Opel mit dem Bau von Fahrrädern in Form von Hochrädern. - Die Frankfurt heiratet der evangelische ehemalige preußische frankfurter Polizeipräsident Guido von Madai (74) die in Diez geborene Anna Helene Jakobine von Ziegesar (42) die 18 Jahre als Stiftsdame im frankfurter Cronstettenstift am Roßmarkt verbringen musste, wodurch dieser im Folgejahr in die frankfurter Adelsgesellschaft Alten Limpurg aufgenommen wird. - In Wiesbaden eröffnet die evangelische Paulinenstiftung in der Stiftstrasse 28 ihr Krankenhaus mit 9 Krankenzimmern, zwei Isolierzimmer und ein Operationsraum, wo die Ärzte Alexander Pagenstecher (--) und Hofrat Georg Koch (--) arbeiten. - In Okriftel wird die Cellulosefabrik Gumbert und Krebs später Oppenheimer später Phrix Fabrik gegründet, die einen hohen Schornstein auf dem Firmengelände baut und damit den Dorfcharakter verändert. - In Mainz wird als Ersatz für die alte Bahnhofsfiliale das Postamt Mainz 4 in der Jakobsbergerstrasse 10 eingerichtet. - In Bad Soden wird in der Villa Krug ein Park Inhalatorium eingerichtet. - In Frankfurt wird das in der Große Eschernheimer Strasse aus fünf kleinen Häuserteilen bestehende Barockhaus Zum Kaiser Karl, das vorher Zu den Drei Königen und davor Schwabenhof hieß, das Eckhaus Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Strasse (20 24 Galerie Kaufhof) nach zweijähriger Bauzeit als Geschäftshaus eröffnet, das wegen seiner eigenwilligen Fassadenfiguren, die einerseits vom Maler Hans Thoma (--) und zur Zeil hin vom Maler Wilhelm Steinhausen (38) auch Fratzeneck genannt wird. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite wird auch das neuerbaute Haus Wolfseck, das Eckhaus Hauptwache/Große Eschenheimer Strasse, eröffnet. - In Frankfurt gibt es die offizielle weibliche sächsische Hofphotographin von Fürst xxx von Sachsen xxx (St) (--), Frau Katharina Culie (--), die ihr Atelier in der Hochstrasse 32 hat und Mitglied im Deutscher Photographen Verein ist. - In Frankfurt zieht der m Oppenheim geborene Hugenottennachfahre, Weingutsbesitzersohn und Architekt Paul_Wallot (58) nach Berlin und beginnt mit dem Bau des Reichstagsgebäudes, wobei sich der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (83) bei den Bauplänen einmischen will, es zum Konflikt kommt und er dann den gesamten Bau als Gipfel der Geschmacklosigkeit bezeichnet. Auch weil die Kuppel des Reichstages 7 m  höher ist als sein berliner Stadtschloss, gefällt diesem gar nicht.

1883 Wiesbaden hat 50.238 Einwohner. - In Langen verleiht der in Darmstadt Bessungen geborene Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (46) mit der Weihe der Stadtkirche dem Marktflecken Langen die Stadtrechte. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Bankier Mitbegründer des Bankhauses Maerklin, Kommerzienrat, Ehrenpräsident der Frankfurter Handelskammer, Mitglied in der Museums Gesellschaft und im Cäcilienverein Johann Gustav Adolf von Neufville (35) in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben. - In Wiesbaden wird der in Bad Ems geborene Carl Bernhard von Ibell (36) vom Bürgermeister zum Oberbürgermeister erhoben. - In Frankfurt wird der Höchster Chemiewerkedirektor Adolf Brüning (46) in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Eltville Erbach stirbt die in Berlin geborene niederländische Königstochter Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (73) im Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski). Sie ist die geschiedene Witwe ihres Cousins, des preußischen Königsohnes Prinz Albrecht von Zollern Preußen (St) (++). Von ihm hat sie noch eine lebende Tochter, die mecklenburger Herzogswitwe Alexandrine von Zollern Preußen (St) (41) und einen lebenden Sohn, den preußischen Generalfeldmarschall Albrecht von Zollern Preußen (St) (46), der Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) erbt. Durch ihre Beziehung zu ihrem ehemaligen Kutscher war sie vom preußischen Hof verbannt. Der evangelische erbacher Pfarrer verweigert ihr aus sittlichen Gründen den Wunsch neben dem aus dieser Beziehung entstandenen Sohn in dessen Gruft in der sogar nach ihm benannten Johanneskirche bestattet zu werden. - In Wiesbaden hält die verbotene SPD geheime Wahlversammlungen ab. - In Bad Homburg kauft Conrad Ritter (--) die Villa Kaiser Friedrich-Promenade 69 der verstorbenen morganatischen Kronprinzenehefrau und ehemaligen wiener Tänzerin Freifrau Therese von Barnim und baut es zum Parkhotel Ritter mit Restaurant (20 16 Hotel Steigenberger) um. - In Frankfurt wird das baufällige Bierhaus Bavaria Ecke Schillerstrasse 8/Hauptwache zu einem der prächtigsten Geschäftshäuser Frankfurts mit einer Löwenquadriga und einer Bavaria Göttin mit Siegerkranz an der Fassade. - In Frankfurt wird eine privat betriebene öffentliche Toilette für Frauen mit Wasserklosett und Waschmöglichkeit und Wartefrau alias Toilettenfrau aber auch mit Benutzungsgebühr aufgestellt. Die frankfurter Firma Fabrik für Closets, Latrinen, Tonnenanlagen, Bedürfnis-Häuschen als Spetzialitäten Kullmann & Lina (August Fass & Co. Nachf.) in der Bockenheimer Landstrasse 175 unterliegt meistens der reichsweit agierenden berliner Firma Paul Franck im Ausschreibungsverfahren. - In Frankfurt betätigt sich der in Wehen geborene kranke evangelische Dekansohn, ehemalige Hochschuldirektor und Chemiker Richard August Carl Emil Erlenmeyer (58) als Privatgelehrter, wo er 10 Jahre lang bleibt. - In Main bilden die mainzer Jean Ring als General, Josef Wallau als Kriegsminister und Jean Dremmel als Präsident die Führung einer neugegründeten Prinzengarde zur Fastnacht in selbstentworfenen kurmainzer Füsilieren nachempfundenen Uniformen und vereidigen die Rekruten. - In Wiesbaden wohnt der in Hamburg geborene Johannes Brahms (50) in der Geisbergstrasse (20 16 Schöne Aussicht) in Wiesbaden im Haus der rüdesheimer Familie Beckerat und schreibt dort u.a. die 3. Sinfonie F-dur, op. 90 alias Wiesbadener Sinfonie. - In Geiseneheim wird der Grafensohn Philipp Rudolf Anselm Franz von Ingelheim Mespelbrunn (St) als Sohn von Graf Philipp Alexander Carl Joseph Jacob Friedrich Ludwig von Ingelheim Mespelbrunn (St) (28) und der Freiherrentochter Lucia Maria Barbara Brigitte de Lasalle von Louisenthal (St) (22) geboren. - In Frankfurt kaufen der in Hanau geborene Louis Sommerhoff und seine Frau Elise Schumann, die Tochter von Clara Schumann (64) die Villa Gutleutstrasse 299 (20 16 Schule am Sommerhoffpark) am Mainufer und bauen sie zur Villa Sommerhoff um. - Der in Paris geborene Multimilliardär Fürst Alexander von Sayn Wittgenstein (St) (36) heiratet in London in morganatischer zweiter Ehe die unstandesgemäße Helene Krolikowska (29), weshalb er seinen Fürstentitel abgeben muss. Kinder aus dieser Ehe heißen xxx von Hachenburg. Die morganatischen Kinder seines Bruders, der sich für den Fürstentitel extra scheiden ließ, nennen sich xxx von Falkenberg. - In Frankfurt lässt sich der in Worms geborene jüdische Hirnforscher Ludwig Edinger (28) als einer der ersten Nervenärzte nieder. Am Küchentisch fertigt er Dünnschnitte von Fötengehirnen. - In Münzenberg wird der Grafensohn Emich Hermann Werner von Solms Wildenfels (St) als Sohn von Graf Karl August Adalbert von Solms Wildenfels (St) (60) und Grafentochter Fanny von Schimmelmann (St) (37) geboren. - In Frankfurt wird die Musicalische Vereinigung in der Kruggasse 4 gegründet. - In Frankfurt werden der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (83) und sein ältester Sohn Kronprinz Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52) Mitglieder der Freimaurerloge Zur Einigkeit Kaiserstrasse 37, nicht aber ihre Frauen. - In Frankfurt sind unter 4.269 Geburten 168 Todtgeborene. - In Frankfurt wird im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz die Deutsche Edison Gesellschaft gegründet. - In Frankfurt wird im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 im Universal-Reisebureau eine erste öffentliche frankfurter Fernsprecheinrichtung mit der Telefonnummer 193 eingerichtet. Ein 5 minütiges Telefongespräch kostet 50 Pfennig. 1 Mark entspricht 7,5 Euro (20 22). Insgesamt gibt es 227 Fernsprechanschlüsse mit jeweils entsprechenden Telefonnummern. - In Wiesbaden vollendet der hamburger Strassenmusikantensohn und Komponist Johannes Brahms (50) seine 3. Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90. - In Frankfurt gibt es 227 Telefonanschlüsse mit jeweils entsprechenden Telefonnummern. - In Mainz wird nach 8 jähriger Blockade durch den Stadtbaumeister Eduard Kreysig (80) eine private Pferdestrassenbahn eröffnet. - In Friedberg übernimmt der friedberger ehemalige thurn und taxis Postmeister Gustav Brentano (--) das italienische Adelsprädikat seines Vaters di Tremezzo und nennt sich daraufhin Gustav von Brentano di Temezzo. - In Mainz wird eine Telefonvermittlung mit 30 Teilnehmern eingerichtet. - In Mainz wird die Weinstube Wilhelmi in der Rheinstrasse 51 eröffnet. - In Frankfurt wird der Fahrradverein für Hochräder Velociped-Club Frankfurt gegründet. - In Frankfurt wird die Metzgerei Emmerich Töngesgasse 34 gegründet. - In Mainz wird der Bicycle Club Mainz gegründet. - In Wiesbaden bringt der zwei Jahre zuvor zugezogene Schriftsteller Gustav Freytag (67), der in der Villa Gustav Freytag Strasse 18 wohnt, seine historische Arbeit Doctor Faust heraus. - In Mainz siedelt sich der stuttgarter Hofmöbelfabrikant Carl Behr mit seiner in Stuttgart geborenen Tochter Therese Behr (07), die Gesangsunterricht bei Julius Stockhausen (--) in Frankfurt erhält, in der Neustadt an. - In Frankturt hinterlässt die kinderlose hessenkasseler Kurfürstentochter Gräfin Louise Wilhelmine von Reichenbach Lessonitz als Gräfin Louise Wilhelmine von Bose (70) fast ihr gesamtes Vermögen wissenschaftlichen, künstlerischen und caritativen Instituten wie der Senckenberg Naturforschende Gesellschaft in Höhe von 1,2 Millionen Goldmark, und der Stadt das Gebäude in der Mainzer Landstrasse 42 und wertvolle Gemälde. Ihr Ehemann stirbt vier Jahre später. - Der morganatische halbwaise Sohn von Prinz Heinrich von Hessen Darmstadt (St) (45) Freiherr Karl von Nidda (04) wird zu Graf Karl von Nidda erhoben. - In Darmstadt wird auf der Süddeutschen Konferenz zur Gründung von Arbeiterkolonien nach dem Vorbild Bethel aufgerufen um Nichtsesshaften und Arbeitslosen zu helfen. - In Darmstadt entsteht aus dem Mauerspitälchen am Achteckigen Haus in der Mauerstrasse das Alice Hospital an der Dieburger Strasse, das wie sein Vorgänger ein Belegkrankenhaus ist. - In Darmstadt hat die Abwasserkanalisation nach 3 Jahren Bauzeit eine Länge von 15 km. - In Darmstadt ist das evangelische Elisabethenstift vom Evangelischen Verein mit 130 Schwestern von Worms bis Gießen verbreitet, wobei neuerdings nur noch Krankenschwestsern als Paar in kleinere abgelegene Gemeinden geschickt werden, offiziell aus religionspsychologischen Gründen. Weil zwei ältere Schwestern die Einrichtung verlassen, unterstellt Hausparrer Ludwig Werner (--) ihnen ua Ehrgeiz, Neid, Eifersucht, Schwatzsucht und Überheblichkeit. Die Einrichtung ist ein evangelischer Krankenpflegekonzern geworden, der sogar nach London zur grossherzoglichen Verwandtschaft 10 Krankenschwestern geschickt hat. - In Deutschland wird ein Krankenversicherungsgesetz eingeführt. - In Frankfurt wird ein städtisches Armenamt gegründet und eine Armenordnung eingeführt. Der weiter bestehende Allgemeine Almosenkasten Predigerstrasse 5 muss die Einkünfte aus den Stiftungen an das Armenamt abführen. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, beginnt die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning mit dem fiebersenkenden Mittel Kairin mit der Produktion von Arzneimitteln und mit dem revolutionären Schmerzmittel Antipyrin. - In Frankfurt wird der Stemm und Fecht Club Germania gegründet. - In Hanau Erlensee führt der Hanauer Geschichtsverein archäologische Grabungen durch, wobei man die steinernen Ummauerungen des Römerkastells Altenburg findet. - In Frankfurt wünscht sich der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (83) einen Auftritt der frankfurter Theaterintendantenehefrau, der in Wien geborenen jüdischen Schauspielerin Hermine Claar (39), die fast nur noch Repräsentationspflichten hat im Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) im Einakterlustspiel Die Schauspielerin. - In Wiesbaden verkauft und repariert Friedrich Becker am Michelsberg 7 (20 22 Restaurant Umami) Nähmaschinen, Tresore, Öfen und Velocipede ua kölzerne Kinderfahrräder und der geisenheimer Weinlehranstaltszulieferer, Fabrikant  und wiesbadener Chemikalienhändler und Kellereiartikelkaufmann Franz Thormann Moritzstrasse 12 englische Velocipede. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Hermann von Humbracht (65) zum Freiherr Hermann von Humbracht erhoben. - In Darmstadt wird an der Großherzoglich Hessischen Technischen Hochschule Darmstadt trotz der Elektrizitätsfeindlichkeit der Stadt Darmstadt als Gasproduzent für Erasmus Kittler (31) ein Lehrstuhl für Elektrotechnik eingerichtet. Nach vier Jahren wird man Elektrotechnik Ingenieur. - In Darmstadt stirbt der Opernkomponist Friedrich von Flotow (71), der bei seiner Schwester drei Jahre lang völlig erblindet seinen Lebensabend verbrachte. - Nur die morganatischen und seit der morganatischen Hochzeit legitimierten unehelichen zwei Töchter von Graf Eberhard von Erbach Erbach (65) und der erbacher Kunstgärtnertochter Maria Wilhelmine Luck (40) alias Maria Wilhelmine von Lichtenberg, die in Wien geborene Maria Franziska von Lichtenberg (12) und die in Frankfurt Bornheim geborene Luise Antonie von Lichtenberg (08) erhalten ein eigenes Wappen mit Edelkrone, das ihren adeligen Ursprung darstellen soll, obwohl keine Nobilierung bekannt ist. - Der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (83) entgeht einem Mordanschlag bei der Einweihung des Niederwalddenkmals während des Festzugs. - In Hanau wird die Königlich preussische Zeichenakademie, die nur das Entwurfszeichnen für Goldschmiede und Silberschmied fördert, für Frauen geöffnet, aber nur eine Klasse für Kunststicken angegliedert. - In Darmstadt gibt es die Likörfabriken Schaffner, Schüchner, Schulz und Traiser. - In Darmstadt gründen die hessischen Darlehenskassenvereine mit der Landwirtschaftlichen Genossenschaftsbank eine eigene regionale Zentralbank als Aktiengesellschaft alias Zentralgenossenschaftsbank später DZ Bank, die dafür zuständig ist auch den ländlichen Kreditgenossenschaften ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen. - In Frankfurt wird ein Haus- und Grundbesitzerverein (20 23 Grüneburgweg 64) von 105 frankfurter Hauseigentümern gegründet, die sich in der Neuen Mainzer Straße 76 treffen. - In Frankfurt wird der jüdische frankfurter Juwelier Robert Koch (29) Biebergasse 6 Hofjuwelier. - In Mainz wird der Fahrrad Hochrad Verein mainzer Bicycle Club Moguntia gegründet. - In Friedberg wird ua von Freiherrr xxx Löw von Steinfurth (--) die Actien Zuckerfabrik Wetterau gegründet als Aktiengesellschaft gegründet, die mit der Verarbeitung der Zuckerrüben von 1.000 ha Ackerflächen rund um Friedberg beginnt, die nach 8 Jahren für die Bauern ein einheitliches Bezahlsystem einführt. - In Groß-Gerau wird eine Rübenzuckerfabrik später Südzucker gegründet. - In Mainz hat die Pferdebahn der Berliner Firma Marcks & Balke 70 Pferde. - In Groß-Umstadt berichtet der Oberamtsrichter Mittler (--) von verschiedenen Skeletten, Messerklingen, Thon- und Glasgefäßen, Bernstein- und Thonperlen, und Schmucksachen aus Bronze, die bei Erdarbeiten für einem Keller in der Nähe des Bahnhofs gefunden wurden, womit das seit 12 Jahren vermutete frühmittelalterliche Reihengräberfeld aus der Zeit von 500 bis 900 n Chr bestätigt wird. Verstorbene werden in Reihen und unverbrannt in ihrer Tracht bestattet, wobei Männer voll bewaffnet und Frauen mit vielen Schmuckstücken wie Fibeln, Ohrringe und mit roten Almandin Halbedelsteinen bestattet. - In Frankfurt darf die Stadt, obwohl die Regierung dafür zuständig ist, einen Stadtarzt und speziellen Schularzt einstellen. - In Wiesbaden ist Freiherr xxx von Plotho (--) Präsident des Oberlandesgerichts. - Das Kloster Eberbach ist ein Strafgefängnis. - In Ginsheim Gustavsburg gibt es ein Postgässchen und eine Poststube im Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 59 (20 23 Restaurant Kleine Hexe).

1882 Wetter: Beginn der Wetterdokumentation in Deutschland. In Frankfurt Hochwasser vom Anlagenring bis zu den Riederhöfen, in Offenbach bis zum Marktplatz, in Mainz bis zum Dom. In Mainz Laubenheim werden durch einen Dammbuch 96 von 241 Gebäuden zerstört, weshalb viele nach Anerika auswandern. - In Mainz Kastel kommen grosszügige finanzielle Hilfen vom in Mainz Kastel geborenen Hopfenhändlersohn, Weingroßhändlersohn und Grundbesitzersohn und amerikanischen Braumillionär Adolphus Busch (43) an. - In Frankfurt brennt die Landwirtschaftliche Halle in der Ostendstrasse ab. - In Offenbach wird der Rabbiner Salomon Formstecher (74) erster jüdischer Ehrenbürger. Er erhält vom hessendarmstädter Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (45) einen Orden. - In Wiesbaden wird die großbürgerliche Villa Clementine mit prächtigen Stuckdecken, Eisenguss-Geländern und schwarzem Marmortreppenhaus fertiggestellt. - In Wiesbaden brennen im wiesbadener Kurhaus elektrische Lampen. - In Frankfurt wird eine erste Kläranlage erbaut. - In Frankfurt zieht der in Idstein geborene Amerikarückkehrer, Goldrauschunternehmer und frankfurter Rentier Marks John Livingston alias Markus Löwenstein (58) aus seiner Villa Bockenheimer Landstrasse 33 in seine neu erbaute Stadtvilla Livingston'sches Stallgebäude in der Ecke Ulmenstrasse 20/Kettenhofweg, das aus Platzgründen eine Stall im ersten Stock der Villa hat, der nur mit einem Pferdekutschen-Aufzug erreichbar ist. - In Mainz gibt es 52 Hydranten, 7 Feuermeldestellen und 892 Meter Feuerwehrschlauch. - In Frankfurt veranstaltet die Frankfurter Rudergemeinschaft Germania zum ersten Deutschen Rudertag eine Regatta, wobei die erste Deutsche Meisterschaft im Einer ausgetragen wird, die das frankfurter Rudermitglied Achilles Wild gewinnt. - Auf Burg Rheinstein bei Bingen am Rhein lässt sich die geisteskranke Fürstentochter Wilhelmine Luise von Anhalt Bernburg (St) (83) und Witwe von Prinz Friedrich von Zollern Preußen (St) (++) bestatten. Die Geisteskrankheit hatte sie von ihre Mutter Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (++) geerbt. - In Wiesbaden verfasst die in Mainz geborene Schriftstellerin Auguste Arens von Braunrasch (58) nach mehreren Reisen unter einem männlichen Pseudonym Julius Rasch oder Max von Pleiner die Lustspiele Aus Eifersucht, der Bürgermeister, Luise und Aus dem Land der Magyaren. - In Darmstadt verbringt Prinz Ludwig von Battenberg (St) (28) das Weihnachtsfest. - In Frankfurt sind 68 % der Juden im Handel tätig. - In Frankfurt ist das Kaffeehaus Müller auf der Zeil 39 (20 16 adidas Zeil 105), das ehemalige Gasthaus Zur Sanduhren. - In Frankfurt richtet die frankfurter Elektrotechnische Fabrik Moehring in der Deutschen Effecten- und Wechselbank auf der Zeil 85 alias 93 eine erste größere Glühlichtanlage mit sechzig Lampen System Edison ein. - In Frankfurt kommt es zu einem Wurstskandal. Einige Metzger haben zu viele Kartoffeln in die Wurst gemixt. - In Frankfurt wird der in Nastätten geborene, durch Grundstücksspekulationen zu Reichtum gekommene jüdische englische Honorarkonsul Karl Oppenheimer (46) als Sir Charles Oppenheimer englischer Honorar Generalkonsul für die Stadt Frankfurt. - In Frankfurt explodiert im Polizeipräsidium im mittelalterlichen Clesernhof hinter dem Römer in der Karpfengasse eine Bombe unter einer Treppe, die den als Anarchistenfresser berüchtigten Polizeikriminalkommissar Ludwig Rumpff (61), der gegen sozialistische Anarchisten im Zusammenhang mit dem Niederwalddenkmalattentat ermittelt, töten soll, aber nur Sachschaden anrichtet. - In Wiesbaden hält der Evangelische Verein im Rettungshaus im Tengelbachtal Pfitznerstrasse 15 ein letztes Mal eine Generalversammlung ab. - In Frankfurt gibt es 168 Telefonanschlüsse mit jeweils entsprechenden Telefonnummern. Das Bankhaus Freiherr Raphael Erlanger Rossmarkt 14 hat die Telefonnummer 1. - In Frankfurt hat der neu-isenburger Metzger und Frankfurter Würstchen Wurstfabrikbesitzer GA Müller (56) in der Allerheiligenstrasse 76 und der frankfurter Frankfurter Würstchen Wurstfabrikbesitzer Stroh mit seinem sprendlinger Kompagnon Heinrich Müller (36), seinem Bruder, am kleinen Kornmarkt 13 alias Kornmarkt 9 (20 17 Wacke's Kaffee), eine Filiale. Es gibt insgesamt 372 frankfurter Metzgereien und 2 Lebküchner, H Cron Markt 46 und Gustav Schilling Borngasse 13. - In Frankfurt gehört den Gebrüdern Drexel das Hotel Russischer Hof Zeil 48/50 mit der Telefonnummer 57 rechts neben der Hauptpost Zeil 110 (20 17 MyZeil) und einem CW Müller gehört das Luxushotel Drexel Große Friedberger Strasse 16-20 und Gelbehirschstrasse (20 17 Gesamter Gebäudekomplex Ristorante Rustico). - In Frankfurt gibt es 22 Kaffeehäuser. - In Frankfurt gibt es die Bierbrauereien: Bader & Kempff, Hainerweg 46, G Bär Schulstrasse 39, JH Bauer Schulstrasse 20, Conrad Binding Garküchenplatz 9, Fritz Eurich Hammelsgasse 8, Frankfurter Bierbrauerei Gesellschaft alias Henninger, FS Gellert Wollgraben 17, JPh Gräff Darmstädter Landstrasse 210, Gross & Oberländer Röderbergweg 104, JAG Henrich Neue Zeil 68, JB Heyl Wollgraben 19, JJ Jung Darmstädter Landstrasse 139, W Kissler Saalgasse 1, Leschhorn Dominikanergasse 3, Matthäus & Freyeisen Brückenstrasse 48, JJ Müller Rechneigrabenstrasse 10, FW Reulinger Große Gallus Strasse 10, J Reutlinger Darmstädter Landstrasse 224, JM Rodenhausen Brückenstrasse 6, JG Scherer Stiftstrasse 21, GH Schreiner Darmstädter Landstrasse 206 und JN Stern Frankfurter Strasse 78 in Oberrad. - Der stark sehbehinderte hessenkasselrumpenheimer Titular Landgraf Alexander Friedrich von Hessen (St) (19) trifft den Komponisten Richard Wagner (69), dessen Einladung in die bayreuther Privatloge er aus zeitlichen Gründen nicht annehmen kann, was Richard Wagner (69) mit Fürsten sind Sklaven ihrer Dispositionen kommentiert. - In Wiesbaden wird an der Ecke Schwalbacher Strasse 81/Schulstrasse die Staatliche Erziehungsanstalt als Kinderhort in privater Vereinsträgerschaft erbaut. - In Wiesbaden gibt es 50 Hochradfahrer, von denen Knoop, Henkel, Dr. Lucht und Braid den Wiesbadener Radfahr Verein gründen und die eine Wettfahrt nach Bad Schwalbach veranstalten, bei der der wiesbadener Rennfahrer Hoess wie ein Jockey-Reiter gekleidet gewinnt. - In Mainz wird der Sitz der evangelischen Kirche für Rheinhessen, der den evangelischen Mainzer Stadtpfarrer traditionell in Personalunion stellt, aufgegeben und nach Darmstadt verlegt, wo das Oberhaupt der evangelischen Kirche für Rheinhessen, der in Darmstadt Bessungen geborenen hessendarmstädter Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (45)  residiert. - In Offenbach wird der Hessische Bicycle Club Offenbach gegründet. - In Frankfurt bewirbt sich der in Darmstadt geborene Heinrich Kleyer (31) nur in einem Nebensatz am Ende seiner Werbung als Fabrikant seiner Zwei- und Dreiradvelocipede der Marke Frankfurt, hauptsächlich aber verkauft er als alleiniger Lieferant englische Original Herold und Special Herold Bi- und Tricycles mit bestgehärteten, staubfreien Kugellagern am Vorder- und Hinterrad, hohlen Stahlkabeln mit Charnierbefestigung, langem Patentkopf und Nacken, fein lackiert und vernickelt und englische Coventry Machinists Co Club Bicycles, Special Club Bicycles und Cheylesmore Tricycles. Man kann bei ihm Velocipede auch in Einzelteilen selbst zusammenstellen und Zubehör wie Lampen, Glocken, Sättel und Taschen dazukaufen. - In Wiesbaden schreibt die Frauen Schriftstellerin Amely Bölte (71) den Skandal Roman Die Gefallene, der die Doppelmoral im Bezug auf Prostitution alias Sexarbeit offenlegt und ihren Ruf als Schriftstellerin ruiniert. - Die Tochter der in Bad Homburg Friedrichsdorf geborenen Schustertochter, ehemaligen bad homburger Spielcasinobesitzerin und Besitzerin des Spielcasino Monte Carlo Marie Blanc (++), die steinreiche Alleinerbin Marie-Félix Blanc (23), verheiratet mit dem verarmten französischen Prinz Roland Napoleon Bonaparte (St) (24), stirbt nach zweijähriger Ehe an Schwindsucht alias TBC, woraufhin Prinz Roland Napoleon Bonaparte (St) (24) beginnt durch die Welt zu reisen. Trotz der bürgerlichen Herkunft wird ihre Tochter Marie als französische Prinzessin Marie Bonaparte geboren. - In Mainz verbietet die Militärregierung dem Mainzer Ruder Verein auf seinem gepachteten Gelände am Winterhafen ein festes Bootshaus zu bauen, weshalb wieder ein schwimmendes Bootshaus, nur wesentlich größer, erbaut wird. - In Frankfurt werden die Jahrhunderte alten städtischen Stallungen neben dem Bleichgarten abgerissen, woraufhin der Landwirtschaftliche Verein auf dem Fischerfeld, begrenzt von Ostendstrasse und Uhlandstrasse gegen Miete für die Stadt eine 72 m x 30 m große Halle und Stallungen für 560 Pferde und eine Schmiede, worin daraufhin die großen Pferdemärkte abgehalten werden. - In Frankfurt wird in der Schäfergasse das alte Haus mit einer Maler-, Lackierer- und Vergolderwerkstatt abgerissen und das Bierhaus Zur Stadt Ulm Schäfergasse 9 im urigen altdeutschen Stil alias deutsche Renaissance, mit Butzenscheiben verglast und mit riesigen 7 m hohen mit sichtbaren Deckenbalken versehenen und mit den Wappen von deutschen Bier-Industriestädten dekorierten Trinkhalle neu erbaut. Der Maler Karl Grätz (--) malt die Gasträume mit Märchenmotiven aus. Die Aussenfassade ist schockt die Besucher mit finster dreinschauenden Büsten versehen. Über dem Eingang hängt eine riesige stark verzierte Laterne. - In Frankfurt werden einzelne Jagden verpachtet, wodurch die Bürger nicht mehr unkontrolliert im Stadtwald auf Jagd gehen können und sich deshalb der Tierbestand erholt. - In Frankfurt wird die Deutsche Kolonial Gesellschaft im kleinen Saalbau ua vom frankfurter Oberbürgermeister Johannes Miquel (54) gegründet. Er ist mit Emma Charlotte Wedekind (35) verheiratet, die mit dem amerikanischen Goldrauschmillionärssohn und Skandal Schriftsteller Frank Wedekind (18) verwandt ist. - In Frankfurt wird bei einem Raubüberfall ein Geldbriefträger aus Bornheim ermordet. - In Frankfurt Bockenheim, das nicht zu Frankfurt gehört, zieht die würzburger Firma Braun und Hartmann zu, die elektrische Apparate baut, womit man Druck und Temperatur messen kann. - Ein dreijähriges russisches Judenpogrom, das auf polnischem Boden stattfindet, führt zu einer Fluchtbewegung von 2.000.000 Juden ua nach Deutschland und initiert den Zionismus, der die Rückkehr nach Palästina als Ziel hat. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, stellt die Farbwerke Aktiengesellschaft Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning für Robert Koch (--) das von ihm erfundene Tuberkulosemittel Tuberkulin her. - Die private Hessische Ludwigs Eisenbahn kauft zwei weitere Thomas Dampftriebwagen Puck und Gnom auf, die direkt hinter dem Dampfkessel mit dem Zugführer eine Doppeldeckerfahrgasteinheit haben, die man hinten mit einer Wendeltreppe besteigt. - In Frankfurt wird die 20 Pfennig Sparanstalt gegründet, bei der jeder Geld bis 20 Pfennig sparen kann, um das Sparen zu fördern. - In Frankfurt liefert das jüdische Bankhaus Gebrüder Sulzbach (1968 Sal Oppenheim jr) das Gründungskapital der DEG alias AEG, deren Vorstandsvorsitzender Rudolf Sulzbach (55) im Folgejahr wird. - In Mainz verkauft die Zuckerwarenfabrik Goebel in ihrem Ladengeschäft in der Fuststrasse, ihre neu entiwckelten Sirupgeleebonbons. - In Mainz beginnt der Ex Weingut Philidius Schwiegersohn Wilhelm Rasch später Weingut Merz erfolglos mit der Züchtung von reblausresistenten Riesling, Silvaner, Traminer oder Ruländer Weinsorten auf amerikanischen Weinstöcken. - In Mainz Weisenau stellt die Portlandfabrik Weisenau mit rund 200 Arbeitern 10.000 Tonnen Zement her, wovon 20 im Steinbruch arbeiten. - In Wiesbaden verkauft der Kaufmann Franz Thormann in der Schwalbacherstrasse 30 als General Vertreter der coventryer Bicycle und Tricycle Company und als Teilhaber des Chemielaboratorium Firma Schmitt und Thormann, auch Velocipede alias Fahrräder. - In Frankfurt verkauft der amerikanische Lambs Strickmaschinenvertreter Heinrich Kleyer (30) in die Bethmannstrasse 8, gegenüber dem Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 auch englische Herald Velocipede. - In Mainz wird ein Musik Conservatorium, das private Paul Schumacher Konservatorium der Musik, gegründet. - In Frankfurt löst sich der Frankfurter Droschkenverband nach einer jahrelang geforderten Senkung der Standgelder für die Droschkenbesitzer von 17 Mark auf 10 Mark wieder auf. 1 Mark entspricht 7,7 Euro (20 22). - In Frankfurt gründet der evangelisch reformierte Höchster Chemiewerkedirektor Adolf Brüning (45) mit Fürst Heinrich von Hohenlohe Langenburg (St) (50), dessen in Armorbach geborenen Mutter Prinzessin Feodora von Leiningen (St) (++) war, eine Halbschwester der englischen Königin Victoria (St) (63) verwitet von ihrem deutschen Cousin Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (++), den Deutschen Colonialverein, wobei er die Deutsche Colonial Zeitung druckt. - In Frankfurt wird vom Verschönerungsverein am Opernplatz an der Ecke Hochstrasse/Freßgass ein zweites Uhrtürmchen alias Kioskuhrtürmchen aufgestellt. - Die morganatischen und seit der morganatischen Hochzeit legitimierten unehelichen zwei Töchter von Graf Eberhard von Erbach Erbach (64) und der erbacher Kunstgärtnertochter Maria Wilhelmine Luck (39), die in Wien geborene Maria Franziska Lichtenberg (11) und die in Frankfurt Bornheim geborene Luise Antonie Lichtenberg (07) erhalten den Namenszusatz von, obwohl eine Adelsehebung nicht bekannt ist, den die beiden Töchter und danach auch die Mutter Maria Wilhelmine von Lichtenberg (39) tragen. - In Frankfurt eröffnet der in der Pfalz geborene mennonitische Unternehmer Jakob Latscha (33) Ecke Allerheiligen Strasse/Lange Strasse einen Kolonialwarenladen, der auch billigere Landprodukte direkt vom Erzeuger verkauft, in denen das übliche Anschreiben nicht mehr möglich ist, dafür die Produkte aber billiger sind. - In Darmstadt heiratet der in Dieburg geborene mainzer Schott Musikverlag Erbe Ludwig Strecker (29) die darmstädter Industriellentochter Elisabeth Merck (19), mit der er nach Mainz in die Villa Schott zieht.- In Mainz wird der in Breslau geborene berliner Schauspieler und Regisseur Emil Hecht (33) neuer Hofschauspieler und Regisseur, der im Folgejahr ans Kasseler Hoftheater wechselt. - In Wiesbaden wechselt der Andreasmarkt zur Rheinstrasse. - In Wiesbaden ist der inzwischen zum Hofkonditor ernannte Friedrich Blum (--) mit seinem exklusiven Kaffeehaus Cafe Blum in der Schützenhofstraße außergewöhnlich erfolgreich. - In Wiesbaden wird ua vom in Aurich geborenen Mediziner Friedrich Theodor von Frerichs (--) ein Internistenkongress gegründet. - In Frankfurt gibt es das Hexenplätzchen mit einem Brunnen in der Alten Mainzer Gasse. - In Frankfurt wird der Jungfrauen Sonntagsverein gegründet. - In Mainz Nackenheim übernimmt die Familie Zuckmayer die Vereinigte Kapselfabrik. - In Darmstadt erhält der Bahnhof der Main Neckar Eisenbahn elektrischen Strom und wird mit elektrischem Licht beleuchtet. - In Mainz gibt es 47 Telefonanschlüsse. - In Frankfurt wird der Leiter der Berufsfeuerwehr August Aßmann (--) nach einen folgenschweren Unfall mit zwei Schwerverletzten mit der von ihm erfundenen Feuerwehrleiter entlassen. - In Bad Homburg besucht der britische Thronfolger, der in London geborene Prince of Wales, englische Königinnensohn und englische Prinz Eduard VII von Sachsen Coburg Gotha (St) (41) die badhomburger Hutfabrik Möckel in der Dorotheenstrasse 10, die die erste badhomburger Dampfmaschine nutzt, und lässt dort einen neuen speziellen Hut, den Homburg, aus ihrem weichen Wollfilz designen, der eine Trendkopfbedeckung wird. Phillip Möckel (61) erhält danach einen Sitz im Gemeinderat und steigt innerhalb einiger Jahre gesellschaftlich auf. - In Sprendlingen wird in Buchschlag Mitteldick die provisorische Eisenbahnhaltestelle seit Jahrzenten bestehend aus ausrangierten Eisenbahnwaggons durch ein Bahnhofsgebäude ersetzt, weshalb man beginnt die unbefestigte Strasse alias den Feldweg Eisenbahnstrasse zu befestigen. - In Bad Soden sprechen sich nach Entdeckung des Tuberkuloseerregers die badsodener Ärzte massiv gegen die Behandlung von Tuberkulosepatienten aus. - In Langen bietet der langener Schlossermeister Friedrich Adolf Schroth (30) in seinem seit zwei Jahren bestehenden Eisenwaren- und Landmaschinengeschäft in der Darmstädter Strasse 16 auch Nähmaschinen und Fahrräder von Opel an. Seine Schwiegermutter ist xxx Opel (41). - In Oberreifenberg wird im Bergpass Fuchstanz zwischen dem Kleinen Feldberg und dem Berg Altkönig eine hölzerne Wanderhütte für Touristen erbaut.

1881 Wetter: In Mainz bricht der neue Damm beim Hochwasser. In Wiesbaden verursacht der lange und heisse Sommer hohe Wasserkosten für die Strassenreinigung und damit für die Stadt. Sehr kalter Winter. - Offenbach hat 28.601 Einwohner, Heusenstamm hat 1.404 Einwohner und Heddernheim hat 271 Einwohner. - In Frankfurt nimmt die Post eine Telefonvermittlung mit fünfzig Teilnehmern in der Zeil 110 (20 17 MyZeil) in Betrieb, obwohl es bereits über 100 Anmeldungen von frankfurter Geschäftsleuten gibt. Die frankfurter Handelskammer beantragt eine Fernsprechzentrale. Nach 4 Wochen werden weitere achtzig Teilnehmer dazugeschaltet und ein Telefonbuch mit 130 Teilnehmern herausgegeben. - In Frankfurt Bornheim ist die Endhaltestelle der Pferdebahn Bornheim Schule vor dem Gasthof Nassauer Hof Berger Strasse 260 (20 16 Apfelwein Solzer). - In Frankfurt verlegt der größte Brauer der Stadt Conrad Binding (35) seine Brauerei Binding vom Garküchenplatz 7 (20 16 Weckmarkt 3) Haus Zur Stadt Schwalbach auf den Sachsenhäuser Berg, wo er Bier industriell herstellt. Sein Bruder Carl Binding (27) steigt mit ein. - In Frankfurt wird aus der Heinrich Henninger & Söhne, Brauerei Stein die Frankfurter Bierbrauerei Gesellschaft AG - vormals Henninger und Söhne mit 3.500.000 Mark Stammkapital. - In Wiesbaden wird mit dem Bau des Hotels Neroberg mit großen Terrassen für die Außenbewirtung begonnen. - In Wiesbaden hat der katholische Kolpingverein 900 Mitglieder. - In Frankfurt gibt es die jüdische Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröthe Schützenstrasse 2, die auch Christen aufnimmt. - In Frankfurt vermittelt der in Unterfranken geborene jüdische frankfurter Verleger der Tageszeitung Frankfurter Zeitung Leopold Sonnemann (50) die in Ungarn geborene jüdische Opernsängerin und Schauspielerin Sophie König (27). - In Frankfurt Rödelheim gründet der frankfurter Weinküfer Philipp Possmann eine Aepfelwein Kelterei alias Apfelwein Kelterei. - In Wiesbaden stirbt die sozialistische Ferdinand Lassalle Lebensgefährtin Gräfin Sophie von Hatzfeldt (St) (76), die in Frauenstein auf dem Landgut Sommerberg Georgenborner Strasse 50 wohnt, in einem Hotel. Sie hat die drei Kinder Fürst Alfred von Hatzfeld Wildenburg  (St) (56), Graf Paul von Hatzfeldt Wildenburg  (St) (50) dem Gut Sommerberg Georgenborner Strasse 50 gehört, und Gräfin Melanie von Hatzfeld  (St) (53) alias Gräfin von Nesselrode Ehreshoven. - In Mainz erhält die Möbel- und Parkettbodenfabrik Bembé alias Bembe den ersten Auftrag zur Ausstattung der Salons der Norddeutschen Lloyd Dampfer. - In Darmstadt sind laut Darmstädter Stadtführer das Hotel Traube, vor dem Neuen Tor, wo ein Zimmer zwischen 2,50 und 6 Mark, das Frühstück 1 Mark 50 Pfennig und ein Mittagessen 2 Mark 50 Pfennige kostet, am Luisenplatz, das Hotel Darmstädter Hof in der Rheinstrasse 12, der Gasthof Köhler in der Rheinstrasse 48 und das Bahnhofs-Hotel im Eisenbahn Ludwigsbahnhofsgebäude als Gasthöfe ersten Ranges geführt. 1 Mark entspricht 7,5 Euro (20 22). - Graf Philipp Alexander Carl Joseph Jacob Friedrich Ludwig von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn (St) (26) heiratet die Freiherrentochter Lucia Maria Barbara Brigitte von Lasalle von Louisenthal (20). - In Frankfurt gründet der in Darmstadt geborene frankfurter Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (28) den Frankfurter Bicycle Club, bei dem ausschließlich mit Hochrädern gefahren wird. Heinrich Kleyer (28) verbessert seine importierten Hochräder und lässt sie patentieren. - In Frankfurt wird ein Verein zur Vertreibung der Prostituierten alias Sexarbeiterinnen aus dem Musikantenweg gegründet. - In Wiesbaden bezieht der Schriftsteller Gustav Freytag (65) seine Villa in der Gustav Freytag Strasse 18. Er ist einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller seiner Zeit. Sein erster und dreimal aufgelegter Roman Soll und Haben handelt ven Konflikten des Adels mit gesellschaftlichem Überlegenheitsgefühl mit dem Bürgertum, das sich einfältig von Juden zu Spekulationen verleiten und in den Ruin treiben lässt und ist politisch hauptsächlich antipolnisch ausgerichtet. - In Frankfurt wird ein jüdischer Israelitischer Hülfsverein gegründet, der die jüdischen Wanderbettler und Hausbettler von der Strasse holen will. - In Frankfurt stirbt der kurhessische General der Kavallerie a la suite Prinz Georg Karl von Hessen Rumpenheim (St) (88) unverheiratet und ohne Kinder. - In Frankfurt sind nach 14 Jahren 143 km Abwasserkanäle erbaut. - In Frankfurt stellt Siemens & Halske im Palmengarten eine elektrische Kleinbahn auf. - In Frankfurt beginnt der in Fulda Neuhof geborene Schauspieler Wilhelm Diegelmann (20) seine Schauspielkarriere am frankfurter Stadttheater am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). - In Wiesbaden veranstaltet der evangelische Pfarrer Ziemendorff im Evangelischen Vereinshaus (20 17 Hotel Oranien) in der Platterstrasse 2 Kindergottesdienste, an denen sonntäglich rund 800 Kinder mit 70 Helfern teilnehmen, weil es kein einziges evangelisches Gemeindehaus in der Region gibt. - In Frankfurt ist am Rotfeder-Ring 13 eine Fliegende Brücke über den Main und 300 Meter flußaufwärts eine Überfahrt alias Fähre zur Winterhafeninsel zum Karpenweg 24. - In Frankfurt gibt es fünf Bahnhöfe, den Main Neckar Bahnhof Gallusanlage 3, den Taunus Bahnhof Gallusanlage 7, den Main Weser Bahnhof Gallusanlage 8, den Frankfurt Bebraer Bahnhof am Diesterwegplatz und den Offenbacher Bahnhof in der Heisterstrasse 7. - In Frankfurt endet die Judengasse südlich im Juden-Markt (20 17 südliche Hälfte der Stadtwerke am Börneplatz), der so groß ist wie der Römerberg. - In Darmstadt besiegt der neugegründete Football Club Frankfurt, der Rugby spielt, die beste deutsche Mannschaft Football Society Darmstadt, in der englische, französische, spanische und italienische Spieler antreten. Obwohl das Spiel schon verloren ist, berichtet die Presse von einem Sieg ....in der ersten Halbzeit. Die englischen Spieler, alle englische Offiziere, beschweren sich massiv und brechen das Spiel ab. Erstmals ist Polizei anwesend, die auch noch eingreifen muss, was zur Folge hat, dass heidelberger Engländer im Folgejahr ein Spiel gegen der FC Frankfurt verweigern. Danach spielt man wieder auf der Körnerwiese am Zoo und feiert das Einjährige im Gasthaus Rosenau. - In Frankfurt findet eine Patent- und Musterschutzausstellung statt. - In Frankfurt wird in den Geschäftsräumen des Maschinenhändlers und Händlers von Hochrädern und erfolgreichen Hochradrennfahrers Heinrich Kleyer (28) der Frankfurter Bycicle Club FBC gegründet um Radrennen austragen zu können, wofür Verhandlungen mit dem Rheinischen Renn-Verein mit Sitz in Frankfurt alias Pferderennverein geführt werden um im Innenraum der Pferderennbahn in Niederrad eine Radrennbahn anzulegen, was aber scheitert. Von den acht Gründungsmitgliedern können nur zwei Hochrad fahren, darunter der Maschinenfabrikantensohn Heinrich Kleyer (28) selbst, der englische Fahrradteile importiert. Bei der frankfurter Maschinenfabrik Spohr lässt er Sonderanfertigungen produzieren. - In Wiesbaden wird die Drogerie Moebus in der Taunusstrasse 25 gegründet. - In Frankfurt treffen sich die deutschen Velociped Vereine alias Fahrradvereine und versuchen vergeblich einen Verband zu bilden. Gleichzeitig bringt der Engländer Walker die erste deutsche Fahrradzeitschrift Das Velociped (18 84 Verbandszeitschrift Der Radfahrer) heraus. - In Hanau wird im Schloss Philippsruh der spätere Weltkriegsverbrecher Georg von Küchler als Sohn des großherzoglich hessischen Hofmarschall Karl von Küchler (50) und der preußischen Generalleutnantstochter Marie von Scholten (30) geboren. - In Wiesbaden tanzt die sardische Redakteurstochter Antonietta Dell’Eraals (20) als italienische Hoftänzerin und Prima Ballerina. - In Frankfurt kommt das Mitglied des Velociped Club Ingolstadt Johann Winkelhofer (22) mit seinem Hochrad von Würzburg aus an. - In Frankfurt nimmt das Mitglied des Velociped Club Ingolstadt Johann Winkelhofer (22) mit seinem Hochrad an einem Bicycle Congress teil. Er ist Gewinner des Münchener Handycap Fahrens. Sein Hochrad hat einen Raddurchmesser von 137 cm, wobei er bei 167 cm Körpergröße 67 kg wiegt. Er ist mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 30 km/h der schnellste deutsche Hochradfahrer auf zwei englische Meilen. - Die in Bad Homburg Friedrichsdorf geborene Schustertochter, ehemalige bad homburger Spielcasinobesitzerin und Besitzerin des Spielcasino Monte Carlo Marie Blanc (48) stirbt in Frankreich, woraufhin ihre in Paris geborene Tochter Marie-Félix Blanc (22), verheiratet mit dem verarmten französischen Prinz Roland-Napoléon Bonaparte (St) (23), steinreich wird. - In Frankfurt Bornheim wird die Bornheimer Volksbank gegründet. - In Frankfurt sinkt die Mitgliederzahl der Frankfurter Gewerbekasse geringfügig auf 1.863. -  In Wiesbaden hat der katholische Gesellenverein 900 Mitglieder. - In Frankfurt zieht die Mouson Seiffensiederei Breite Gasse in die neuerbaute Fabrik in die Waldschmidtstrasse 4 im Ostend um. - In Frankfurt wird neben dem Hauptfriedhof der zweijüngste uneheliche hessenkasseler Kurfürstensohn Graf Gustav Carl von Reichenbach Lessonitz (63), der in Böhmen lebte, im Reichenbach Lessonitz Familien Mausoleum auf seinem eigenen Grundstück bestattet. - In Frankfurt wird das Konfektionshaus Gustav Carsch, ein Modehaus, gegründet. - In Wiesbaden wird der Kloppensteiner Hof, der als Rathaus dient, mit weiteren 8 Häusern abgerissen und darauf das Rathaus Neues Rathaus Schloßplatz 6 erbaut, dessen Gastronomie Ratskeller vom molsberger Bauernsohn und Maler Kaspar Kögler (52) mit Wandgemälden gestaltet wird. - In Darmstadt gründet die Turngemeinde Darmstadt  TG 46 eine eigene Karnevalsabteilung. - In Westeuropa liegt Rheinhessen und das Elsass mit 3 bis 4 % jüdischem Bevölkerungsanteil vor Hessen (20 21) und Baden mit 2 bis 3 % an der Spitze, wobei sich der Rest von Deutschland (20 21) durchschnittlich bei 1 % bewegt. Ostdeutschland (20 21) hat einen Anteil von 0,1 bis 0,3 %. Mittelpolen (20 21), Weissrussland und die Ukraine haben einen jüdischen Bevölkerungsanteil von 9 bis 13 % und Ostpolen (20 21) mit Warschau bildet bei 13 bis 18 % das Zentrum des jüdischen europäischen Lebens. Die Grossstädte Hamburg und Berlin liegen bei 4 bis 9 %. - In Wiesbaden beginnt der wiesbadener Hausbesitzerverein die über städtische Abonnements abgedeckte Müllabfuhr partiell selbst zu organisieren, was der Stadt eine Einnahmequelle abnimmt, die sie durch Rationalisierungsmassnahmen im Folgejahr ausgleicht. - In Darmstadt werden für die Schwemmkanalisation zwei Hauptsammler fertiggestellt, in die die beiden Stadtbäche Darmbach und Soderbach, die bisher als Abwasserbäche genutzt wurden, eingeleitet werden um ua die Abwässer des Schlachthofs zu entsorgen. - In Wiesbaden Biebrich ist der durch den Ort fliessende Salzbach, der als wiesbadener Abwasserkanalisation durch Fäkalien so verseucht ist, dass sich die Bürger massiv beschweren und fordern, den Bach in einem Tunnel flussabwärts in den Rhein zu leiten. - In Frankfurt wird die Metallurgische Gesellschaft alias Lurgi von der Metallgesellschaft AG ua vom jüdischen frankfurter Industriellen Wilhelm Merton (33), dem in Biblis geborenen jüdischen Kaufmann Zachary Hochschild (27) und dessen jüdischen frankfurter Schwager Kaufmann Leo Ellinger (29) gegründet. - In Frankfurt wohnt die Bankiersfamilie Andreae im Goll Haus am Ecke Untermainkai 11 / Neue Mainzerstrasse 1. - In Frankfurt wird der jüdische frankfurter Bankierssohn Moritz Sulzbach (24) (1968 Sal Oppenheim jr) nach Paris geschickt, wo er eine Filiale des Bankhaus Gebrüder Sulzbach gründet. - In Mainz Weisenau stirbt der Besitzer der Portlandfabrik Weisenau Christian Lothary (32) wodurch seine Mutter Catharina Rosina Lorhary (--) zum zweiten Mal die Geschäftsführung übernehmen muss. Diesmal mit ihren Töchtern und dem Direktor Jakob Junker (32), der mit der Schließung der Ziegelei beginnt. - In Darmstadt wird das jüdische Damenmodehaus Cohen Wilhelminenstrasse 17 gegründet, das speziell für den Hof liefert. - In Frankfurt verkauft der amerikanische Lambs Strickmaschinenvertreter und Philadelphia Rasenmäherverkäufer Heinrich Kleyer (28) in die Bethmannstrasse 8, gegenüber dem Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17 auch englische Herald Velocipede. - In Frankfurt wird die Elektrotechnische Gesellschaft gegründet. - In Hofheim bauen der Höchst Verwaltungsangestellte Albert Blank (18) und seine Schwester Laura Brüning (--), das blaue Haus, auf ihrem neuen Landsitz am Kapellenberg. - In Frankfurt beginnt der Physikalischen Verein täglich durch sein Meteorologisches Komitee Wettervorhersagen zu veröffentlichen. - In Wiesbaden darf sich das Hotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite als einziger Hotelbetrieb auch Kurhaus nennen. - In Frankfurt stirbt der in Mannheim geborene und seit 60 Jahren am frankfurter Theater beheimatete ehemalige Theaterinspektor und Mundarttheaterschriftsteller Ernst Hermann Adolph Hallenstein (80). - In Königstein lässt sich die frankfurter Bankierstochter Marie von Bethmann (--) eine Villa bauen. - In Frankfurt lässt sich der jüdische frankfurter Bankier Charles Hallgarten (--) in der Siesmayerstrasse später Feldbergstrasse 81 eine Villa bauen. Das Westend gilt als das Villenviertel der frankfurter Juden. - In Mainz betreibt der rüsselsheimer Nähmaschinenhersteller Adam Opel (44) eine Nähmaschinenhandlung am Liebfrauenplatz 5 (20 23 Erbacher Hof), wo er seine eigene Nähmaschinen verkauft. - In Mainz kommt der 7. Jahrgang Adressbuch der Provinzialhauptstadt Mainz vom Diemer Verlag und der Druckerei Gottsleben gedruckt wird, die auch die Zeitung Mainzer Anzeiger druckt. Mainz Kastel wird als Schwesterstadt bezeichnet. - In Mainz ist das Postgebäude Kaiserliches Postamt 1 am Brand 15. Der Ludwigsbahnhof ist in der Rheinstrasse 1. - In Mainz ist eine der beliebtesten Gaststätten der Raimundigarten am Schloßplatz 19, die vom in Mainz geborenen Hotelbesitzer Lorenz Adlon (32) geführt wird. - In Wiesbaden wohnt der ehemalige österreichische Offizier und frankfurter Patrizier Alexis von Holzhausen (44) im Nerotal 17. - In Wiesbaden wird das Luxushotel Neroberghotel mit einen Wintergarten mit Palmen eröffnet. - In Bad Soden werden Esel und Maultiere vermietet, mit denen man für 70 Pfennig zum Gasthaus Zu den drei Linden in Neuenhain udn für 7 Mark 50 Pfennig über Königstein auf den Feldberg reiten kann. - Der in Kaliningrad geborene Rittergutsbesitzer, preußische Innenministerneffe, ehemalige preußische Innenminister und ehemalige Regierungspräsident in Wiesbaden Graf Botho von Eulenburg (St) (50), dessen Mutter die Grafentochter Therese von Dönhoff (75) ist, wird Oberpräsident der deutschen Provinz Hessen-Nassau, mit Residenz in Kassel, wo er bis 18 92 residiert. - In Frankfurt lässt sich ER Osterrieth (--) sein Wohnhaus Gutleutstrasse 89 erbauen.

1880 Wetter: In Wiesbaden verursachen drei Monate Schnee und Eis der eigentlich kostendeckend arbeitenden Müllabfuhr grosse Verluste. Sehr kalter Winter. - Im Westen von Amerika sind Saloon die beliebtesten Lokale und deren Besitzer werden angesehene Männer, die auch für Prostitution alias Sexarbeit, Glücksspiel und Opiumkonsum alias Drogen anbieten. - Frankfurt hat 136.831 Einwohner, Mainz hat 60.905 Einwohner und Darmstadt hat 41.199 Einwohner. - In Frankfurt wird der ehemalige osnabrücker Oberbürgermeister Johannes Miquel (52) frankfurter Oberbürgermeister. Er ist mit Emma Charlotte Wedekind (33) verheiratet, die mit dem amerikanischen Goldrauschmillionärssohn und Skandal Schriftsteller Frank Wedekind (16) verwandt ist. - In Frankfurt wird der Rugbyclub SC Frankfurt ua von Herrmann Stasny gegründet. - In Frankfurt gründet der in Darmstadt geborene darmstädter Kleyer Maschinenfabrikantensohn Heinrich Kleyer (27) darmstädter Dieburgerstrasse 65 in der frankfurter Bethmannstrasse 8 (in google street view unkenntlich gemacht) gegenüber dem Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 17, eine Maschinen- und Fahrradhandlung, in der er als Vertriebsniederlassung der Coventry Machinists‘ Company in England hergestellte Hochräder zusammenbaut und verkauft, darunter viele Dreiräder. Während man das Stadtgebiet befahren darf, ist das Überqueren der Mainbrücken für Hochräder verboten. - In Frankfurt tritt der Circus Wulff auf. - In Frankfurt wird die von Philipp Holzmann (44) erbaute Neue Oper alias Alte Oper mit der Mozart Oper Don Giovanni mit dem Ehrengast, dem deutschen Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (83), eröffnet. - In Frankfurt tritt der Pianist Johannes Brahms (47) in einer Kammermusik-Reihe im Saalbau Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18-26) auf. - In Wiesbaden besucht der Kronprinz Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (21) demonstrativ zusammen mit seiner Frau ein synagoges Konzert gegen öffentliche antijüdische Aggressionen. - In Wiesbaden brennt elektrisches Licht auf dem Konzertplatz hinter dem Kurhaus. - Wiesbaden hat 70.000 Kurgäste. - In Deutschland wird der Lehrerinnenzölibat eingeführt. - In Frankfurt zieht das Musiktheater im Comoedienhaus in die neuerbaute Oper am ehemaligen Bockenheimer Tor alias Opernplatz, das Schauspiel mit Sprechtheater bleibt am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). - In Lich stirbt der in Lich geborene Fürst Ludwig von Solms Hohensolms Lich (St) (75) kinderlos. Der Sohn seines in Lich geborenen verstorbenen jüngeren Bruders Prinz Ferdinand von Solms Hohensolms Lich (St) (++), der in Pirnitz geborene Prinz Hermann Adolf von Solms Hohensolms Lich (St) (42) wird Fürst von Solms Hohensolms Lich. - Nach dem Tod seines in Düsseldorf geborenen unverheirateten und kinderlosen Bruders Fürst Ernst von Solms Braunfels (St) (55) wird der in Wien geborene Prinz Georg von Solms Braunfels (St) (44) neuer Fürst von Solms Braunfels. - In Mainz Kastel wird die Rudergesellschaft Mainz-Kasteler RG gegründet. - In Frankfurt übernimmt der mainzer Ausflugsrestaurationsbesitzer Lorenz Adlon (31) die Gastronomie des Deutschen Turnfestes. - In Darmstadt stirbt der auf Schloss Ilbenstadt in Niddatal geborene österreichische Generalmajor Graf Viktor von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (59). - In Frankfurt wird ein Turnfest auf der Wiese Dicke Oede nördlich der Bornheimer Landstrasse das fünfte Deutsche Turnfests abgehalten, wobei bei Böllerschüssen mehrere Besucher getötet werden. Das Gelände gehört dem jüdischen Baron Mayer Carl von Rothschild (60). - In Frankfurt eröffnet der aus Amerika zurückgekehrte jüdische Schuhhändler Julius Speier (26) die Hako-Schuhwerke und ein Schuhhandelsgeschäft in der Innenstadt. - In Wächtersbach wird Prinz Ferdinand Maximilian von Isenburg Büdingen (St) als Sohn von Friedrich Wilhelm Adolf Georg Casimir Carl von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (30) und der Grafentochter Anna Elisabetha Ludewicka Antonie Huberta Dobrzensky von Dobrzenicz (St) (28) geboren. - In Frankfurt fallen der Polizei Animierkneipen auf, in denen auch Sex angeboten wird. - In Frankfurt wird der in Nastätten geborene, durch Grundstücksspekulationen zu Reichtum gekommene jüdische englische Diplomat Karl Oppenheimer (46) als Sir Charles Oppenheimer trotz heftiger antisemitischer Attacken englischer Honorar-Konsul für die Stadt Frankfurt. - In Frankfurt leben 62 % Unverheiratete, 32 % Verheiratete, 5,4 % Verwitwete und 339 Geschiedene. Die Anzahl der Geschiedenen ist in 5 Jahren um 50 % angestiegen. - In Frankfurt tritt der münchner Volksschauspieler Konrad Dreher (21) auf. - In Wiesbaden hat das vom Evangelischen Verein betriebene Rettungshaus im Tengelbachtal Pfitznerstrasse 15, 71 Kinder, von denen die meisten durch Gerichte zwangseingewiesen sind. Für jedes Kind zahlt der Staat 180 Mark. - In Wiesbaden kauft der evangelische Pfarrer Ziemendorff die Herberge zur Heimat (20 17 Hotel Oranien) in der Platterstrasse 2 und macht sie zum Evangelischen Vereinshaus mit einem eigenen Saal. Es ziehen Sonntagsschulen, Bibelkränzchen, der Jungfrauenverein, der Jünglingsverein, die Missionsvereine und die Stadtmission ein. Es wird eine Bibliothek mit 286 Büchern eröffnet. - In Bad Homburg kauft Adam Messerschmitt die Brauerei Nagel in der Dorotheenstrasse. - In Offenbach gründen drei Schachfreunde Adolph Merzbach, Franz Dörsam und Jean Mueller die Vereinigte Schachgesellschaft, die auch nach drei Jahren nur 25 Mitglieder hat. - In Frankfurt kommt die regionale Tageszeitung Frankfurter Neue Presse wieder als Frankfurter Presse heraus. - In Frankfurt zieht das 81. Infanterie-Regiment aus dem Karmeliterkloster in die 3 Jahre zuvor neugebaute Kaserne in der Gutleutstrasse 138 (20 17 Behördenzentrum). - In Wiesbaden stirbt Prinz Friedrich VIII von Schleswig Holstein (St) (51), der Vater der späteren deutschen Kaiserin. - In Frankfurt heiraten der Fürstensohn Alfred von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (25) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie und die aus einer ebenfalls morganatischen hessenkasseler Kurfürstensohnfamilie stammende Pauline von Reichenbach Lessonitz (St) (22). - In Frankfurt schließen sich aus Mitgliedernot die frankfurter Football Clubs Germania, dessen Vorsitzender der katholische frankfurter Skandalsreporter Friedrich August Müller-Rentz (50) ist und Frankonia, die eigentlich Rugby spielen, auf Initiative von drei 17 jährigen Jugendlichen, darunter der in Tirol geborene Palmengartenkapellmeistersohn Hermann Stasny (17), zum Football Club Frankfurt später SC Frankfurt 18 80 zusammen. Einer der ersten Gegner ist der beherrschende Wiesbadener Football Club Wiesbadener FC, der ebenfalls logischerweise Rugby spielt, der aber vom FC Frankfurt besiegt wird. Der in Potsdam geborene deutsche Kronprinz Friedrich III von Zollern Preußen (St) (49) gratuliert dem Sieger mit wohlwollenden Worten. Danach besiegt der FC Frankfurt den besten deutschen Fussballclub, die Football Society Darmstadt im Rugby. - In Wiesbaden wird die Bürgeschützenhalle Unter den Eichen erbaut. - In Mainz werden 4 Jahre lang die Reste der Römer- und späteren Karlsbrücke aus dem Jahr 813 entfernt. - In Frankfurt gewinnt das ehemalige Frankfurter Turnvereinsmitglied und 11 maliger Sieger im Volksturnen in New York, der Deutschamerikaner Christian Meller, beim 5. Deutschen Turnfest in Frankfurt die erste Deutsche Meisterschaft im Deutschen Achtkampf und das Preisturnen, wobei er beim Stabhochspringen ohne Sprungbrett die damalige Rekordhöhe von 2,80 Metern mit einem Bambusstab erreicht. Das frankfurter Satirezeitung Frankfurter Latern berichtet über ihn. Christian Meller wird geraten innerhalb von 2 Wochen Deutschland wieder zu verlassen, da er in Deutschland wehrpflichtig ist. - In Mainz kauft der deutsche Marktführer aus Berlin Elster die Firma Gasapparate Haas und betreibt sie weiter als Gasmesserfabrik Mainz, Filiale S Elster. - In Wiesbaden beschwert sich der wiesbadener Kaufmann Johann Christian Glücklich (--) der Onkel von Heinrich Glücklich (03), dass die Prostitution auch in Wiesbaden wie anderwärts bereits in Fleisch und Blut der Bevölkerung einzudringen droht, dass sich einzelne Handwerker und Geschäftsleute nicht mehr schämen, aus dem schamlosesten, aus dem entwürdigendsten Gewerbe einen Nutzen zu ziehen, der es ihnen ermöglicht, ohne zu arbeiten, ein üppiges Wohlleben zu führen. Wiesbaden wird überschwemmt von unregistrierten Prostituierten alias Sexarbeiterinnen. - Die Tochter der in Bad Homburg Friedrichsdorf geborenen Schustertochter, ehemaligen bad homburger Spielcasinobesitzerin und Besitzerin der Spielbank Monte Carlo Marie Blanc (47) Marie-Félix Blanc (21) heiratet als Bürgerliche in Paris den französischen Prinz Roland-Napoléon Bonaparte (St) (22). - In Frankfurt sind 5.635 Häuser mit 16.404 Wohnungen und 21.577 water closets alias Toiletten an die städtische Kanalisation angeschlossen. - In Frankfurt ist mit dem Feldpolizeigesetz und dem Forstpolizeigesetz das Vogeltöten und Vogelfangen streng verboten. - In Mainz wird der evangelische Pfarrer Büttel (--) neuer Vorsitzender des Vereins Evangelischer Verein Mainz, der in angemieteten Gasthäusern tagt. - In Darmstadt ergibt eine Studie, dass es im Grossherzogtum Hessen über 600 Epileptiker gibt, die alle keinen gesicherten Lebensunterhalt haben. - In Frankfurt ist das Cafe Schierholz eines der markantesten Kaffehäuser Cafes, da es an der Ecke Grosse Gallusgasse und Schlesingergasse hufeisenförmig mit zwei Ecktürmchen auf eine Strassenkreuzung zuführt. - In Darmstadt wird zur Trinkwasserversorgung mit dem Bau einer Schwemmkanalisation begonnen und die als Abwasserkanal genutzten Städtbäche Soderbach und Darmbach zu klären, in die alle Abwässer eingeleitet wurden, wobei bei Trockenheit Exkremente einfach liegen bleiben und zu schrecklichem Gestank führen. - In Mainz beginnt der großherzoglich hessische vogelsberger Forstbeamtensohn und Stadtbaumeister Eduard Kreyßig  (50) mit dem Bau der Kanalisation in der nördlichen Vorstadt Gartenfeld und dem neuen Hafen, weil die alten Hafenbecken ständig verschlammt sind. - In Mainz beginnt man damit unter der Zitadelle einen Eisenbahntunnel zu bauen, was 5 Jahre dauert. - In Hanau beginnt die Silberwarenmanufaktur Schleißner mit barocken Motiven zu florieren. - Der offenbacher Fechtmeister Karl Adam Trub (--) gründet mit den Fechtclubs aus Offenbach, Mainz und Wiesbaden und dem Fecht Club Hermannia Frankfurt (19 71 Universitätsfechtclub) mit dem Gauverband mittelrheinischer Fechtklubs einen Fechtverband. - In Frankfurt kauft der Schiffseigner Peter Nauheimer einen Raddampfer und tauft ihn Frankfurt. - Die Todesursache jedes 2. der 15 bis 45 Jährigen ist die Lungenkrankheit TBC. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, stellt die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning in ihrer neuen Säurefabrik alle ihre benötigten Säuren selbst her. - In Frankfurt Höchst kauft der rödelheimer Pfarrer Eduard Lohoff den Bolongaropalast, teilt ihn auf und verkauft Teile davon. Der Bolongaropalast, der bisher als Fabrikgebäude genutzt wird, dient weiter als Messinggießerei, wo aber auch Bettfedern hergestellt werden. - In Frankfurt wird nach 3 Jahren die Kunstgewerbebibliothek auch für die Öffentlichkeit geöffnet. - In Wiesbaden steigen die Chancen des nassauer Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (63) aus der walramer nassauer Nebenlinie wieder, weil der nassauoranische Erprinz Alexander von Nassau Oranien (St) (29) kinderlos ist und sein Vater, der sexsüchtige und exhibitionistische, niederländische König und luxemburger Großherzog Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (61) mit zahllosen unehelichen Kindern mit seiner 40 Jahre jüngeren lutherischen aber konvertierten in Arolsen geborenen deutschen Prinzessin Emma von Waldeck und Pyrmont (St) (21) nur eine Tochter Wilhelmina von Nassau Oranien (St) bekommen hat. Obwohl sie ihren Halbbruder Alexander von Nassau Oranien (St) (29) in seiner Erbfolge nicht gefährdet, ist er über die Ehe so entrüstet, dass er sich lebenslang weigert seine neue Halbschwester zu sehen.  - In Frankfurt wird wird der in der Ukraine geborene jüdische frankfurter Intendant am frankfurter Theater alias Comödienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) Emil Claar (34) Mitglied der jüdischen Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröte in der Schützenstrasse 2. - In Mainz zieht die Zuckerwarenfabrik Goebel mit mehr als 100 Arbeitern in die Franziskanerstrasse, wofür man vom Metzgermeister Falk Geld leiht. Das vom Bruder Karl Goebel (--) ausgemalte Ladengeschäft mit den berühmten Schaufensterauslagen ist in der Fuststrasse. - In Darmstadt druckt die Hofdruckerei Otto den sechsten Jahrgang des Adressbuches Adreßbuch der Provinzhauptstadt Mainz mit Zahlbach, wobei die Stadt Kastel und die Vororte Mombach und Weisenau aufgenommen werden. - In Mainz verpflichtet das Polizeistrafgesetzt alle Personen, die geschäftlich oder privat Arbeitssuchende ohne Legitimationspapiere wie Orgelspieler, Seiltänzte, Korbmacher, Kesselflicker, herumzienede Schauspielertruppen, Musikbanden, Marionettenspieler in ihren Wohnungen aufnehmen, diese sofort oder spätestens am nächsten Morgen bei der Polizeiverwaltung zu melden. - In Mainz ist die Börse im Theatergebäude. Vorsitzender ist Jakob Bohsen. - In Frankfurt eröffnen Heinrich Schade (28) und sein Schwager Oscar Füllgrabe (39) eine Filiale in der Keplerstrasse 20, was ein völlig neues Geschäftsmodell ist. - In Darmstadt Bessungen heiratet Graf Eberhard von Erbach Erbach (62) morganatisch die bei Meißen geborene erbacher Kunstgärtnertochter Maria Wilhelmine Luck (37). Da der Familienname Luck nicht gefällt wird sie kurz vor der Hochzeit noch in Maria Wilhelmine Lichtenberg umbenannt. Sie hat zwei uneheliche Kinder, die in Wien geborene Maria Franziska Luck (09) und die in Frankfurt Bornheim geborene Luise Antonie Luck (05), die mit der morganatischen Heirat legitimiert werden. Sowohl Mutter, als auch die Kinder werden nicht in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Frankfurt setzt der in Frankfurt geborene ehemalige Militär Polizeikriminalkommissar Ludwig Rumpff (58) nach einer harmlosen anarchistischen sozialistischen Flugblattaktion zum Kaiserbesuch zur Eröffnung des Opernhauses nicht nur seinen gesamten Polizeiappart, sondern auch einen besonders skrupellosen Polizeispitzel ein, womit er als Anarchistenfresser berüchtigt wird. - In Frankfurt erstellt der in Ostpreußen geborene Historienmaler und seit dem Vorjahr neue kasseler Kunstakademiedirektor Louis Kolitz (35) ein Gemälde vom heruntergekommenen Römer im impressionistischen Stil. - In Mainz Bodenheim stirbt der vor 11 Jahren geadelte katholische Maler Eduard von Heuss (72) alias Eduard Heuss als großherzoglich hessendarmstädter Hofrat und Hofmaler. - In Lorsbach am Taunus gründet Lederfabrikantenneffe Hermann Deninger (--) eine eigene Lederfabrik, in der er industriell produziert. - 1 Mark entspricht 7,5 Euro (20 22). - In Mainz wird die Insel Ingelheimer Aue mit dem Ufer (20 23 Rheinallee) verbunden und der südliche Flußlauf aufgeschüttet um einen Industriehafen anzulegen. - In Ginsheim Gustavsburg wird mit einem kleinen Dampfschiff ein mehrmals täglicher Pendelfährverkehr nach Mainz aufgenommen, der gelegentlich auch den Markt Nachen schleppt. - In Wiesbaden hat das Rettungshaus alias Waisenhaus des evangelischen Vereins für Innere Mission auf dem Geisberg 71 Pfleglinge. - In Bad Homburg gibt es sowohl das Kurhaus in der Luisenstrasse als auch das ältere aber bescheidene Kurhaus Brunnensälchen. Vor dem Bahnhof später Rathausplatz haben die Strassenbahnführer auf der Luisenstrasse weiße Uniformen. - In Schlangenbad treffen sich die spanische Königin Isabella von Bourbon (St) (--) und die deutsche Kaiserin Augusta bei einem Kuraufenthalt.

1879 Wetter: Jahr mit den meisten Regentagen, 220, in Frankfurt. Sehr kalter Winter. - In Wiesbaden ziehen das Amtsgericht von der Marktstrasse 1 und das Kreisgericht, das Appellationsgericht und die Staaatsanwaltschaft von der Friedrichstrasse 13 in die Neorenaissancegebäude mit 7 Gefängniszellen in der Gerichtsstrasse 2. - In Wiesbaden nimmt mit der Eröffnung des Ludwigsbahnhof Friedrich Ebert Allee 2 (20 16 Museum) die Hessische Ludwigsbahn die Eisenbahnstrecke Wiesbaden~Niedernhausen in Betrieb. Die Bankiersvilla Mons wird zum Empfangsgebäude umfunktioniert. - In Frankfurt werden die Gleise für den Hauptbahnhof verlegt. - In Wiesbaden wird aus der höheren Bürgerschule Oranienstrasse 5 (20 16 Oranienschule) eine siebenklassige Realschule. - In Wiesbaden gründet der Verein Herberge zur Heimat in einer Villa in der Platter Strasse 2 ein christliches Hospiz für wandernde Handwerker, Arbeiter und Angestellte (20 16 Hotel Oranien). - In Frankfurt ist die Neue Börse fertiggestellt. - In Wiesbaden hat der katholische Kolpingverein 266 Mitglieder. - In Frankfurt kommt im Konservatorium Hoch im Saalhof in der Junghofstrasse 19/20, wo die in Leipzig geborene Theologentochter, Komponistenehefrau und Komponistin Clara Schumann (60) unterrichtet, der ungarische Komponist Franz Liszt (68) zu Besuch. - In Offenbach findet die Hessische Landesgewerbeausstellung statt. - In Frankfurt Rödelheim wird von Graf xxx von Solms (St) (31) der Solmspark angelegt. - In Darmstadt wird nach 8 Jahren Streit das Darmstädter Hoftheater Karolinenplatz 3 mit der Wagneroper Lohengrin wiedereröffnet. - In Wiesbaden wird Linde's Eismaschinen AG gegründet. - In Wiesbaden wird ein Fechtclub gegründet. - In Frankfurt wird in der Weberstrasse eine Turnhalle des Frankfurter Turn- und Fechtclubs eingeweiht. - In Frankfurt eröffnet der jüdische erste Kassierer der Frankfurter Vereinsbank das Juweliergeschäft Robert Koch in der Biebergasse 6 und wird zum Cartier Deutschlands. - In Falkenstein stirbt der jüdische mainzer Rabbinersohn und Frankfurter Volksbank Mitgründer, belgische Konsul und italienische Baron Adolf von Reinach (68). - In Mainz ersetzt die streng orthodoxe jüdische Gemeinde ihre Synagoge an der Ecke Flachsmarktstrasse 31/Margaretengasse durch einen Prachtbau im maurischen Stil. - In Offenbach übernimmt die Stadt die private Gasgesellschaft in Offenbach. - In Frankfurt Heddernheim beginnt der Taunusclub mit Ausgrabungen. - In Wiesbaden wird durch neue Gerichtsverfassungsgesetz das Appellationsgericht abgezogen, wodurch das Kreisgericht weitere Räumlichkeiten erhält aber die hygienischen Zustände nicht besser werden und als katastrophal bechrieben werden. - In Wiesbaden wird die Herberge zur Heimat (20 17 Hotel Oranien) in der Platterstrasse 2 in einem gemieteten Hinterhaus eröffnet. Es gibt zwölf Herbergsschlafräume für wandernde Handwerker, Arbeiter und Angestellte. - In Sprendlingen übernimmt der in Schwanheim geborene sprendlinger Metzgermeisters Heinrich Müller (36) aus der Familie der sprendlinger Schwonewert eine eigene Fabrik und beginnt speziell die beliebten Frankfurter Würstchen zu kopieren und fabrikmäßig herzustellen, die aber im Gegensatz zu seinen frankfurter Kollegen auch den Schinken und ausschließlich Schweinefleisch verarbeitet, was er als Qualitätsmerkmal auf seinem Einwickelpapier verkündet. Sein Bruder, der neu-isenburger Metzger und Frankfurter Würstchen Wurstfabrikbesitzer GA Müller (53) eröffnet in Frankfurt in der Allerheiligenstrasse 76 eine Filiale. Sein Schwiegervater, der frankfurter Metzger H Stroh am Kleinen Kornmarkt 13 alias Kornmarkt 9 (20 17 Wacke's Kaffee), ist der Haupteigentümer ihrer gemeinsamen sprendlinger Wurstfabrik. - In Frankfurt Fechenheim investiert der jüdische Chemiker Friedrich Ludwig Gans (46) 5.000.000 Goldmark aus dem Erbe seines Schwagers und spanischen Rothschildfilialleiters David Wilhelm alias Guillermo Ettling außergewöhlich erfolgreich in seine Farbenfabrik, die im Folgejahr eröffnet wird und nach 20 Jahren Weltmarktführer wird. - In Frankfurt wird das Gasthaus König von England in der Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse), das als repräsentative Unterkunft für auswärtige Gesandte gedient hat provisorisch zum in Frankfurt neu eingerichteten preußischen Oberlandesgericht umfunktioniert. - In Wiesbaden wird die Turngesellschaft J.P. gegründet. - In Wiesbaden Georgenborn verliert der preußische Rittmeister Constantin von Zachau (--) sein repräsentatives Landhaus wegen Spielschulden und den ausgestellten Schuldscheinen an den Gummiwaren- und Gummistiefelhändler Ferdinand Krauskopf, der in den Folgejahren in Sankt Petersburg die größte amerikanische Fabrik in Europa, die Russian American India Rubberwerke gründet. - In Wiesbaden überredet Bürgermeister Lanz Kurdirektor Heyl eine Lawn-Tennis Anlage mit 2 Spielfeldern mit 2 x 15 m auf Bitten von 21 Engländern darunter R Cotesworth Rheinstrasse 51 in der neuen Anlage an der Dietenmühle anzulegen. - In Mainz wird vom in Darmstadt Bessungen geborenen Großherzog Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (42) das Ober-, Bezirks- und Handelsgericht aufgehoben und das Landgericht für die Provinz Rheinhessen als Nachfolger des Obergerichtes eingerichtet. Übergeordnet ist das neu gegründete Oberlandesgericht Darmstadt. - In Frankfurt Heddernheim begeht der morphiumsüchtige Sozialist Fritz Mende (36), der von seiner Lebensgefährtin Gräfin Sophie von Hatzfeldt (St) (74) gepflegt wird, mit einer Pistole Selbstmord. - In Wiesbaden wird die Ländchesbahn nach Niedernhausen eröffnet. - In Frankfurt stirbt der wiesbadener Dirigent und Musikdirektor des wiesbadener Kurorchesters Carl d’Ester (41). - Der darmstädter Technikstudent und Kaufmannslehrling Heinrich Kleyer (26) geht für ein Maschinenbaustudium nach Amerika, wo er ein Hochradrennen mit selbst hergestellten Hochrädern von Albert Pope (36) sieht und kehrt im Folgejahr nach Patentrechtsstudien mit dem Rat, dass englische Hochräder wesentlich besser sind, nach Frankfurt zurück. Pope Hochräder darf er nicht mitbringen. - Die in Rhena geborene Bürgermeistertochter und Frauen-Schriftstellerin Amely Bölte (68) zieht nach Wiesbaden. - In Wiesbaden wird das alte Hospital am Kochbrunnen aufgegeben und abgerissen und das neu erbaute städtische Krankenhaus eröffnet. - In Mainz kann sich der neu gegründete Mainzer Ruder Verein kein Bootshaus leisten, weshalb er einen Sandschelch, ein Sandtransportschiff, zum schwimmenden Bootshaus umbaut. In Frankfurt erringt der Mainzer Ruder Verein seinen ersten Regattasieg. - In Hanau arbeitet der bei Ulm geborene von Elektrotechnik begeisterte Feinmechaniker Robert Bosch (18) auf seiner Wanderschaft beim jüdischen hanauer Hofjuwelier Friedrich Isaac Roediger (--), der mit Produktions Automaten goldene Fuchsschwanzketten herstellt. - In Wiesbaden hat der katholische Gesellenverein fast 500 Mitglieder. - In Frankfurt zieht die seit 13 Jahren verwitwete Gräfin Amelie von Reichenbach Lessonitz (59) in das Haus Hochstrasse 6 (20 20 Hotel Hilton). Ihr Mann war der jüngste illegitime hessenkasseler Kurfürstentsohn Wilhelm (++). - In Darmstadt beginnt die in Berlin geborene Anna Lesser-Kiesling (38) den Frauenverein Sonntagsruhe zu leiten, der Kinder, vorallem Mädchen von Arbeiterfamilien, während ihre Eltern arbeiten, beaufsichtigt. - Die in Butzbach geborene morganatische Ehefrau Caroline Willich alias von Pöllnitz, die dafür zur Freifrau Caroline von Nidda erhoben wurde, von Prinz Heinrich von Hessen Darmstadt (St) (41) stirbt in Trier nach der Geburt ihres Sohnes Karl von Nidda. - In Darmstadt wird an der Ecke Rheinstrasse/Luisenplatz die Reichspostdirektion erbaut. - In Wiesbaden erbringen die Müllentsorgungsabonnemente mit dem Verkauf von Lumpen, Papier, Knochen, Glas und Alteisen für die Stadt einen grossen Überschuss. - In Wiesbaden wird eine wiesbadener Düngerabfuhrgesellschaft mit der Leerung der wiesbadener Latrinen und Abtrittgruben mit Tonnenfuhrwerken beauftragt, wobei die Ekremente in eine Tonne auf einem Wagen gepumpt werden und die anfallenden Gase abgefackelt werden. - In Wiesbaden sind Bankgeschäfte und Geldleihen so undurchsichtig und gefährlich, dass es einen Verein zum Schutze gegen schädliches Creditgeben gibt. - In Wiesbaden steigen die Chancen des nassauer Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (62) aus der nassauer Nebenlinie doch nicht, obwohl der depressive, alkoholkranke, sexuell gestörte und glückspielsüchtige niederländische und luxemburger Erbprinz Wilhelm Nikolaus Alexander von Nassau Oranien (St) (39) nach vielen Jahren in den Bordellen des Pariser Nachtlebens und einer möglicherweise inzestiösen Liebe zu seiner bürgerlichen Halbschwester Mathilde an Typhus stirbt und der nächstfolgende nassauoranische Erprinz Alexander von Nassau Oranien (St) (28) kinderlos ist und immer depressiver wird, weil ihr Vater, der sexsüchtige und exhibitionistische niederländische König und luxemburger Großherzog Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (60) mit zahllosen unehelichen Kindern die 40 Jahre jüngere lutherische aber konvertierte deutsche Prinzessin Emma von Waldeck und Pyrmont (St) (20) heiratet und sofort schwängert. - In Alzey, das zum grossherzoglich hessendarmstädter Rheinhessen gehört, wird das 17 97 französisch eingeführten Friedensgerichte durch das Amtsgericht Alzey ersetzt, das dem Landgericht in Mainz und dem Oberlandesgericht in Darmstadt untersteht. - In Frankfurt wird der in der Ukraine geborene jüdische berliner Residenztheaterleiter Emil Claar (37) durch die Empfehlung des jüdischen frankfurter Verlegers der Tageszeitung Frankfurter Zeitung Leopold Sonnemann (48) neuer Intendant am frankfurter Theater alias Comödienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA), nachdem sein evangelischer Vorgänger Otto Devrient (41) nach zweijährigem Engagement aufgegeben hat. Emil Claars (37) Frau, die in Wien geborene jüdische Schauspielerin Hermine Claar (35) beginnt als gefeierter Star mit Tourneereisen. - In Wiesbaden wird die Weingroßhandlung und Likörfabrik Baer gegründet. - In Wiesbaden wird das Kreisgericht Wiesbaden, dem die Amtsgerichte ua Eltville, Höchst und Homburg unterstellt sind, aufgelöst und bis auf das Amtsgerich Bad Homburg alle dem Landgericht Wiesbaden unterstellt. Das Amtsgericht Bad Homburg wird dem Landgericht Frankfurt unterstellt. - In Frankfurt veranstaltet der Rheinische Renn-Verein mit Sitz in Frankfurt das Pferderennen Ehrenpreis Seiner königlichen Hoheit des Landgrafen von Hessen, bei dem die fünfjährige ungarische Wunderstute Kincsem gewinnt. - In Frankfurt beginnt der jüdische Juwelier Robert Koch (27) Biebergasse 6 den in der hanauer Juwelenfabrikation Kreuter hergestellten Schmuck zu verkaufen, darunter Kronjuwelen. - In Darmstadt existieren im Stadtschloss Neues Palais (20 23 Georg Büchner Platz) speziell von englischen Künstlern in einem modernen Stil später Jugendstil eingerichtete Räumlichkeiten, ua der Grüne Salon. - In Wiesbaden wird in der unteren Schützenhofstrasse das finanziell erfolglose Grandhotel Schützenhof (20 23 Parkhaus Coulinstrasse 5) von der Stadt aufgekauft. - In Limburg müssen laut Polizeiordnung die Fassaden aller Häuser und alle Mauern innerhalb von 5 Jahren verputzt werden um damit ein einheitliches architektonisches Bild zu schaffen. - In Wiesbaden wird mit der Änderungen des Gerichtsverfassungsgesetzes und der Auflösung des Kreisgerichtes Limburg das weiter bestehende Amtsgericht Nastätten neu dem Landgericht Wiesbaden unterstellt. - In Mainz holt sich die jüdische Gemeinde aus Palästina einen Inschriftenstein und baut ihn in der Synagoge Ecke Flachsmarkt 31/Margarethenstrasse ein. - In Wiesbaden gründet der Evangelische Verein für Inner Mission die Herberge Zur Heimat für wandernde Handwerksgesellen, Arbeiter, Angestellte. - In Schlangenbad wird eine gußeiserne Wandelhalle erbaut und der obere Kurgarten umgestaltet. - In Hanau begeistert sich der hanauer Lehrer Georg Wolff (34) so für die Ausgrabungen der regionalen römischen Kastelle, dass er als Archäologe die wissenschaftliche Erforschung des Limes begründet. - Der in Würzburg geborene königlichbayerische Kämmersohn Freiherr Georg Arbogast von Frankenstein (54) wird Erster Reichstags Vizepräsident.

1878 Wetter: Diphterieepidemie in Darmstadt. - In Frankfurt eröffnet der Frankfurter Turnveren 18 60 eine Turnhalle im Sandweg 4. - Frankfurt Bornheim wird an die Vogelsberger Wasserleitung angeschlossen und erhält eine Kanalisation. - In Darmstadt heiratet Prinz Heinrich von Hessen Darmstadt (St) (40) als von Trier nach Darmstadt versetzter Generalleutnant und neuer Divisionskommandeur morganatisch die in Butzbach geborene Caroline Willich alias von Pöllnitz, die dafür zur Freifrau von Nidda erhoben wird und innerhalb eines Jahres stirbt. - In Frankfurt ist die Obermainbrücke als schmiedeeiserne Fachwerkkonstruktion mit Marmor verkleideten Betonfundamenten fertiggestellt. - In Frankfurt stirbt der in Wetzlar geborene jüdischevangelisch konvertierte Bankier Freiherr Raphael Erlanger (72). - In Frankfurt eröffnet das Konservatorium Hoch im Saalhof Junghofstrasse 19/20 unter dem Vorsitz von frankfurter Oberbürgermeister und Bankier Daniel Heinrich Mumm (55). - In Mainz werden die Brauhäuser Zur Stadt Mailand in der Mailandsgasse 4, Zur Stadt Frankfurt in der Fischtorstrasse 7 geschlossen. - In Mainz wird der Mainzer Ruderverein gegründet. - In Frankfurt ist die Kaiserliche Oberpostdirektion im Roten Haus auf der Zeil. - In Frankfurt eröffnet der Turnverein 18 60 eine Fechtabteilung mit Fechtmeister Karl Adam Trub, der auch im Fechtclub Offenbach und im frankfurter Fechtclub Hermannia (19 71 Universitätsfechtclub) Im Rebstock 4 unterrichtet. - In Frankfurt wird die SPD Zeitung der Volksfreund von Karl Frohme verboten. - In Frankfurt wird die Neue Theater Aktien Gesellschaft im Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) gegründet. Ein Brand bricht kurz vor der Vorstellung von Grillparzers Ahnfrau aus, der das Dachwerk zerstört und die Kronleuchter abstürzen lassen. - In Mainz wird der Verein für Vogelschutz und Vogelpflege Mainz gegründet. - In Frankfurt wird im Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 eine Kochkunstausstellung abgehalten. - In Frankfurt zieht das Kunst Institut Städel von der Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22) an den Schaumainquai 63. Eintritt ist frei und geöffnet ist sonntags von 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr und mittwochs von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr. In der Neue Mainzer Straße 49 ziehen die Frankfurter Sparkasse 18 22 und die Polytechnische Gesellschaft ein. - In Preußen wird das Zwangserziehungsgesetz eingeführt. Das neue Strafmündigkeitsgesetz erlaubt Jugendliche zwischen 12 und 18 statt in Gefängnissen auch in eine Erziehungsanstalt zu schicken. Auch Kinder ab 6 können in eine Erziehungsanstalt gesteckt werden. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene frankfurter Bauunternhmersohn Heinrich Holzmann geboren. - In Frankfurt heiratet der bürgerliche jüdische frankfurter Bankier Maximilian Goldschmidt (35) seine frankfurter adelige Verwandte und Rothschilderbin Freiherrentochter Minna Caroline von Rothschild (21), die Tochter von Bankier Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild (42), der im Rothschild Palais Bockenheimer Landstrasse 10 wohnt und mit der in Frankfurt geborenen Cousine seines Bruders Hannah von Rothschild (46) verheiratet ist, wodurch er als Maximilian Goldschmidt Rothschild (35) mit 163.000.000 Reichsmark je 0.35 Gramm Feingold in Deutschland die reichste Einzelperson in der reichsten Familie in Deutschland wird, reicher als der Kaiser. 1 Reichsmark entspricht 7,50 Euro (20 22). - In Wiesbaden wird das Rettungshaus im Tengelbachtal Pfitznerstrasse 15, obwohl es zum Evangelischen Verein gehört, durch staatliche Einweisungen als Zuchthaus benutzt. Die kriminellen Kinder sind hauptsächlich unehelich, haben alkoholkranke Eltern und prostituieren sich alias betreiben Sexarbeit. - In Bad Homburg gibt es die Brauerei Nagel in der Dorotheenstrasse. - In Wiesbaden erhält der hessenkasseler Titular Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (58) das Gut Fasanerie nach langen Verhandlungen wieder zurück. - In Wiesbaden dürfen englische Gäste im Kurpark Lawn-Tennis spielen. - In Wiesbaden wird die Konditorei mit Kaffeehaus Cafe Blum Wilhelmstrasse 44 gegründet. - In Wiesbaden wird das Hotel Villa Nassau Sonnenberger Strasse 2 (20 19 Amt für Soziales) eröffnet. - In Deutschland dürfen Geschworene nur noch bei schweren Fällen mit einer erwarteten Gefängnisstrafe von mehr als 5 Jahren herangezogen werden. - In Main wird Wilhelm Jacoby (23) Chefredakteur der Tageszeitung  Mainzer Tagblatt. - Für die Weltausstellung in Paris wird das minarettartige Palais du Trocadéro angelegt, das eine Begeisterung für das unbekannte reizvolle Orientalische auslöst. - In Mainz kehrt der ruderbegeisterte Fritz Weygand aus Rotterdam zurück und beschließt mit dem mannheimer Rudervereingründer Martin Oberdahn im Gasthaus Zur Sonne auch in Mainz einen Ruderverein zu eröffnen. Im Gasthaus Pfälzer Hof findet die Gründung des Mainzer Ruder Verein statt, wobei ein Vierer, ein Eichenholz-Dollenboot, angeschafft wird und jedes Neumitglied Geld über eine Anleihe zur Verfügung stellen muss. - In Frankfurt kauft die Frankfurter Gewerbekasse das Haus Ecke Börsenstrasse/Freßgass und macht es zu ihrem Hauptsitz. -  In Wiesbaden hat der katholische Gesellenverein 266 Mitglieder. - In Frankfurt komponiert der in Berlin geborene Beamtensohn und frankfurter Conversationshaus Zoo Dirigent Louis Keiper (44) den Hip, hip, hurrah! Marsch der Frankfurter Rudergesellschaft Germania. - In Darmstadt stirbt im Neuen Palais, Georg Büchner Platz, Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (35), verheiratet mit dem ebenfalls erkrankten Großherzogssohn Ludwig IV von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (41) an Diphterie, an der sie sich bei der Pflege ihrer Kinder angesteckt hat. Ihr jüngstes Kind, Tochter Prinzessin Marie von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (04) stirbt ebenfalls. Ihre Tochter Prinzessin Elisabeth von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (14) erkrankt als einziges ihrer sechs lebenden Kinder nicht. Auch der Großvater ist erkrankt. - In Darmstadt wird die Postverwaltung Rheinstrasse 11 abgerissen. - In Darmstadt wünscht sich die hessendarmstädter Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (35) eine runde zirkuszeltartige Rollschuhbahn, die für sie tatsächlich an der Odenwaldbahn am Alfred Messel Weg mit grosser Begeisterung als überdachte Rollschuhhalle Orpheum eröffnet wird, aber durch ihren Tod im selben Jahr wieder an Zuspruch verliert. - In Hanau beginnt der frankfurter Carl Binding (24) eine Bierbrauerlehre bei der hanauer Brauerei Hofbrauhaus Georg Philipp Nicolay. - In Frankfurt gründet der Fechtmeister Karl Adam Trub, der auch im Fechtclub Offenbach und im Fechtclub Hermannia Frankfurt (19 71 Universitätsfechtclub) tätig ist zur Eröffnung der neuen Turnhalle des Frankfurter Turnvereins eine feste Fechtabteilung. - In Frankfurt erhält der Zoo einen neuen Aquariumturm im Burgstil. Auf dem Gelände befinden sich Zebras. Man beginnt mit externen Völkerschauen. - In Frankfurt wird die Zugbrücke des mit einem Wassergraben umgebenen befestigten Kühhornshof alias Bertramshof im Besitz der Rothschilds abgebaut. - Die frankfurt höchster Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning beginnen in Moskau mit der Auslandsproduktion. Der in Wuppertal geborene evangelische Chemiker Adolf Brüning (41) zieht mit seiner Familie in die Villa Mainzer Landstrasse 80 (20 22 Volksfürsorgehaus am Platz der Republik) und besitzt seit zwei Jahren die frankfurter Zeitung Frankfurter Presse. - In Offenbach wird der Sohn Moritz Krumm (26) des jüdischen Lederportemonnaieherstellers Ludwig Krumm (51) nach London geschickt, wo er eine Filiale gründet und der offenbacher Lederindustrie den britischen Weltmarkt eröffnet. - In Darmstadt kommt die hessendarmstädter Vereinszeitschrift Allgemeine Tierschutz-Zeitschrift als zweite deutsche heraus, die sich mit Vogelschutz, Hundefuhrwerke, Zugtiere, Pferdedroschken, Kupieren von Pferden, Schlachten, Lebendtiertransporte, Stierkämpfe und Tierversuche beschäftigt. - In Mainz wird aus der Wachswarenfabrik Werner mit dem Teilhaber Georg Mertz der Reinigungsmittelhersteller Werner und Mertz später Erdal. - In Darmstadt wird die Zaun Bank am Luisenplatz 1 gegründet. - In Darmstadt begleitet der Herausgeber und Redakteur Johann Heinrich Merck (37) die Musikerin und Mäzenin sachsenweimarer Herzogin Anna Amalia von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (39) auf einer Rheinreise. - In Frankfurt eröffnen die gelernten Schreiner Heinrich Schade (26) und sein Schwager Oscar Füllgrabe (37) ein Kolonialwarengeschäft An der Markthalle 4. - In Frankfurt Bornheim wird ein hölzerne Drehscheibe für die Pferdestraßenbahn gebaut. - Die Christlich Soziale Arbeiterpartei wird als erste deutsche antisemitische Partei vom evangelischen berliner Domprediger Adolf Stöcker gegründet. - In Frankfurt wird das Musik Konservatorium Hoch mit Sitz im Saalhof am Fahrtor gegründet, wobei der in Wiesbaden lebende schweizer Komponist Joseph Joachim Raff (56) erster Direktor wird. - In Wiesbaden eröffnet der wiesbadener Konditor Friedrich Blum (--) in der Schützenhofstraße das exklusive  Kaffeehaus Cafe Blum. - In Darmstadt wird mit der Einführung der Gewerbeaufsicht für das gesamte Großherzogtum Hessen-Darmstadt ein einziger Aufsichtsbeamte abgestellt. - In Bad Homburg beginnt der bad homburger Kunstmalersohn Thomas Heinrich Voigt (40) als Fotograph zu arbeiten. - In Wiesbaden wird das preußische Zwangserziehungsgesetz eingeführt, was zur einer Säuberungswelle führt und verstärkt bettelnde und sich durch Sexarbeit alias Prostitution verdingende Kinder ins Rettungshaus alias Waisenhaus des evangelischen Vereins für Innere Mission auf dem Geisberg durch staatliche Behörden eingewiesen werden, wo sie bis zu ihrem 21 Lebensjahr oder sogar länger eingesperrt werden. - Auf der Poststrecke Friedberg~Nidda wird die Postexpedition im ehemaligen Nassauer Hof und seit 11 Jahren umbenannt in Gasthaus Zur Post des gerade in Ruhestand gegangen Franz Conrad in der Bingenheimer Strasse 27 in ein Kaiserliches Postamt umgewandelt. - In Frankfurt Bornheim wird der Rest des bornheimer Eichwaldes zwischen Günthersburgpark und Friedberger Landstrasse abgeholzt, das Dorf an die Vogelsberger Trinkwasserleitung angeschlossen und eine Kanalisation für das Abwasser gebaut. - In Wiesbaden bildet laut Preußische Kartenaufnahme die Emser Strasse die Nordgrenze der westlichen und mit vielen gründerzeitlichen Reihenhäusern bebauten Neustadt zum nördlich anschließenden Villengebiet und ist selbst fast ausschließlich beidseitig noch mit Villen mit Gärten bebaut. Der Zietenrings und Kurt Schumacher Ring bildet die westliche Bebauungsgrenze, wo es auch keine Villen gibt. - In Frankfurt wird das Wohn- und Geschäftshau Kaiserstraße 10 erbaut. 

1877 Wetter: Extrem milder Jahresanfang. - In Mainz kauft die Mainzer Actien Brauerei sogar Eis aus Norwegen, weil die eigenen Kühlmaschinen überbeansprucht sind. - In Darmstadt stirbt General, zweitgeborener hessendarmstädter Großherzogssohn und Prinz Karl von Hessen und bei Rhein (St) (68) im Palais Prinz Karl in der Wilhelminenstrasse 34. und drei Monate später sein Bruder, der hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (71). in Darmstadt Seeheim. Weil der nächstgeborene einzig verbliebene Sohn Alexander von Hessen und bei Rhein (St) (68) morganatisch mit der in Warschau geborenen polnischen Gräfin Julia Hauke (53) verheiratet ist, wird der älteste Sohn des verstorbenen Prinz Karl von Hessen und bei Rhein (St) (68) Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (42) sein Nachfolger und neuer Grossherzog von Hessen und bei Rhein. Die in Darmstadt geborene morganatische hessendarmstäer Großerbherzogehefrau und ehemalige darmstädter hoftheater Balletttänzerin Anna Magdalena Appel (St) (31) alias Freifrau Anna Magdalena von Hochstätten, des hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (71), die auf dem hessendarmstädter Landsitz Schloss Braunshardt bei Weiterstadt wohnt, wird der Familie nach 9 jähriger Ehe erst an seinem Totenbett vorgestellt. - In Darmstadt wird die Technische Hochschule am Karolinenplatz 5 gegründet. - Telegrafenbetrieb mit Sprechhörern wird eingeführt. Es gibt die Westerwald-Telegrafenrundlinie Montabaur, Hadamar, Limburg, Westerburg und Rennerrod und die Rheingauroute von Wiesbaden nach Koblenz. Jede Telegrafenstation hat ihr eigenes Rufzeichen.  - Die Ansichtspostkarte wird von Alphons Adolph (24) erfunden. - In Wiesbaden Schierstein lässt der in Frankfurt geborene Tabakwarenfabrikant und Rheingauer Schaumweinfabrikbesitzer Johann Jacob Söhnlein (50) die Sektmarke Rheingold eintragen (20 16 Sektkellerei Söhnlein). - In Geisenheim wird im osteinschen Palais geborene Weinhändlersohn der Bankier und Waffenhändler Heinrich Eduard Lade (60) geadelt und nennt sich Heinrich Eduard von Lade. - In Mainz wird in der Augustinerstrasse 12 die Zuckerwarenfabrik Goebel mit einigen wenigen Bonbons und Pralinen aber auch Gebäck von dem in Mainz geborenen Lorenz Goebel (24) neben der väterlichen Bäckerei eröffnet. - Zuschauer bei Enthauptungen in Gefängnissen werden verboten. - In Frankfurt erbt der orthodoxe jüdische Bankier Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild (St) (49) den Grüneburgpark mit der Villa Grüneburg von seinem in Frankfurt geborenen jüdischen Cousin und Schwiegervater Anselm Salomon von Rothschild (St) (74) mit dessen zweitältester in Frankfurt geborenen Tochter Hannah Mathilde von Rothschild (45) er verheiratet ist. - In Frankfurt verheiratet das frankfurter orthodoxe jüdische Bankiersfamilienoberhaupt Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild (St) (49) seine streng jüdisch orthodox erzogene Tochter Adelheid von Rothschild (24) auch innerhalb der Familie an seinen eigenen in Frankreich geborenen Cousin Freiherr Edmond von Rothschild (32). - In Frankfurt trifft sich der Abend-Club am Theraterplatz 10. - In Frankfurt stirbt der schweizer Maler und Stecher Johann Jakob Tanner (70). - In Frankfurt wird die von der seckbacher Firma Fries gebaute Markthalle im Neurenaissancestil als verglaste dreischiffige Eisenkonstruktion (20 21 südlicher Teil Peek&Cloppenburg Zeil 71) eröffnet. - In Wiesbaden Biebrich heiratet Fürst Theodor Friedrich von Sayn Wittgenstein (St) (41) die in Wiesbaden geborene Wilhelmine Hagen (St) (23). - In Frankfurt ist der königlichbayerische Kammerherr Justinian Maximilian von Günderrode Bockenheimer Landstrasse 72 Vorstand der Ganerbschaft Alten-Limpurg. - In Frankfurt gibt es die christlichen Freimaurerlogen Einigkeit, alte Rothhofstrasse, Socrates zur Standhaftigkeit, Junghofstrasse 16, Carl zum Lindenberg Kaiserhofstrasse 6 und Carl zum aufgehenden Licht Mozartplatz 29, die jüdischen Freimaurerlogen Zum Adler, Seilerstrasse 33 und Zur aufgehenden Morgenröthe, Schützenstrasse 2. Eine Odd Fellow Loge ist die Göthe-Loge No. 15 von Preußen in der Vilbelerstrasse 15. - In Frankfurt gibt es einen Schlittschuhclub. Eiswart ist G Horstmann aus der Münzgasse 16. - Frankfurt wird als Kurstadt angepriesen. Der Grindbrunnen ist eine heilkräftige Schwefelquelle. Eigenes Mineralwasser gibt es bei Struve & Soltmann und im Pavillon Milani. Das Hopital zum Heiligen Geist bietet Erste Classe Zimmer für 5 Mark 20 im Sommer und 6 Mark im Winter für erkrankte Reisende an. 1 Reichsmark entspricht 7,20 Euro (20 22). Das Diakonissen Haus in der Eschenheimer Landstrasse hat sogar Extrazimmer. Das Kranken Pflegerinnen Institut bietet 5 Zimmer für je einen Kranken zu 5 - 3 Gulden pro Tag an. - In Frankfurt gibt es das Stadt-Theater Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) und das Victoria Theater. - In Frankfurt finden während der Pferdemärkte im August Pferderennen statt. - In Frankfurt gibt es einen Verein zum Schutze der Auswanderer, mit Vereinslokal Klostergasse 26. - In Offenbach fusioniert die Handwerkerschule alias HfG Schloßstrasse vom Geometer Georg Fink mit der Schule für Kunst und Industrie zu den Technischen Lehranstalten mit den Bereichen Maschinenbau, Baugewerbe und Kunstgewerbe. - In Frankfurt bringt die Buchhandlung Jäger das Kochbuch der Wilhelmine Schlienbecker heraus. - In Eppstein wird der Bahnhof an der Höchst~Limburger Eisenbahnstrecke eröffnet. Es gibt das Gasthaus Oelmühle und das Hotel Sailer. - Freifrau Moritz von Bethman wohnt in der Friedberger Landstrasse 8, Freifrau Louise Schott von Schottenstein in der Finkenhofstr 21, Frau Hermann de Neufville in Neue Mainzer Strasse 37, Freifrau Carl von Rothschild am Untermainquai 10, Freifrau Hanna Mathilde und Freiherr Wilhelm von Rothschild in der Zeil 34, Carl Bolongaro am Schaumainquai 23, Baron Ludwig von Erlanger am Roßmarkt 7, Friedrich de Neufville im Kleinen Hirschgraben 4 und Freiherr Carl von Günderrode (--) in der Bockenheimer Landstrasse 71. - In Darmstadt wohnt Gräfin Unruh, geborene Freiherrentochter von Leonhardi. - In Frankfurt gründen im Luxushotel Frankfurter Hof Kaiserplatz 80 Unternehmer den IG Chemie Interessensverband. - In Mainz kommt die erste Ausgabe des humoristischen samstäglichen Zeitung Wochenblatts Die Brennessel heraus. Erster Eintrag ist ein Judenwitz über ein neugeborenes Rothschildchen und goldenes Barönchen. Alle Tage wollen einzeln kommentiert. - In Mainz bewirbt sich die mainzer Tageszeitung Mainzer Anzeiger im 28 sten Jahrgang als unstreitig billigstes und verbreitetstes aller Tageblätter mit einer Auflage von 9.000 Exemplaren. Es will eine wahre Volkszeitung sein. Sonntags gibt es das Unterhaltungsblatt Der Hausfreund dazu. - Die langjährig in Frankfurt residierende in Hersfeld geborene niederadelige morganatische hessenkasseler Kurfürstenwitwe Gräfin Karoline von Bergen alias Frankfurt Bergen Enkheim Karoline von Berlepsch (57) stirbt in Leipzig. - In Frankfurt wird der Bankierssohn David von Stern geboren. - In Hochheim gründet der Weinhändler und Winzer Carl Graeger eine Sektkellerei und produziert den Sekt in einem Haus am Rathausplatz. - In Wiesbaden wird der evangelische Titel Bischof von Nassau aufgehoben und es gibt nur noch Generalsuperintendenten. - In Frankfurt verkauft die Weinhandlung und Sektkellerei Mumm 420.000 Flaschen in die USA. - Eppstein wird an den Bahnverkehr angeschlossen. - In Frankfurt wird der Grüneburgpark der jüdischen Bankiersfamilie Rothschild stark vergrößert und in einen Englischen Garten umgestaltet. Das ursprüngliche Schloss Grüneburg wird dafür abgerissen. Das angrenzende Neue Palais bleibt. - In Darmstadt, Weiterstadt und Griesheim findet ein Kaisermanöver statt, wobei der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (80) das Militärgelände Griesheimer Sand und Griesheim besucht. - In Frankfurt stellt die Polizei bei hunderten Milchkontrollen bei 30 % gepantschte und mit Wasser gestreckte Milch fest. Sie geht aber von mindestens 50 % aus. - In Darmstadt wird die morganatisch erheiratete bürgerliche Ehefrau Anna Kittner (30). von Graf Franz Eberhard von Erbach Erbach und von Wartenberg-Roth (St) (30) vom hessendarrmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (71) als Frau von Kurl in den hessischen Adelsstand erhoben. - In Wiesbaden wird im Ausflugslokal Holzhackerhäuschen Kreuzung B54/Fischzuchtweg im Adamstal eine goldene Hochzeit gefeiert. - In Wiesbaden führt der in Vallendar geborene wiesbadener Dirigent und Musikdirektor des Kurorchesters Carl d’Ester (39) eine vollständige Aufführung von Bachs Matthäus-Passion mit dem Cäcilienverein Wiesbaden auf, was für Aufsehen sorgt. - In Mainz gibt es das mainzer Satiremagazin Mainzer Schwewwel von Verleger Theodor Eichberger (42). - Die in Bad Homburg Friedrichsdorf geborene ehemalige badhomburger Casinodirektorengattin alias Spielbankdirektorengattin und monegassische Spielbankdirektorenwitwe Marie Blanc (44) wird Generaldirektorin der Spielbank Monte Carlo. - In Wiesbaden übernimmt Louis Schellenberg (25) die Leitung der Hofdruckerei Schellenberg. - In Frankfurt ist das Stadt-Theater am Theaterplatz 14. Das Theaterbaubureau ist in der Hochstrasse 46. - In Frankfurt ist das Victoria Theater in der Heiligkreuzgasse 35 (20 20 Auf der Strasse vor dem Haus Porzellanhofstrasse 12). - In Biebesheim beginnt Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (36) in seinem weltweit berühmtesten Biebesheimer Zwinger drahthaarige Jagdhunde bzw Vorsteherhunde der Rasse Griffon Korthals, besonders Pointer von seinem Freund und reichen amsterdamer Reedersohn Eduard Korthals (26) mit Stammbüchern zu züchten. - In Mainz wird der in Mainz geborene Bestattersohn, preußenfeindlichen, großdeutsch denkendes Fortschrittsparteimitglied und Rechtsanwalt Alexis Dumont (57) durch Los zum mainzer Bürgermeister alias Stadtoberhaupt gewählt. - In Wiesbaden wird das Kaufhaus Führer ua als Galanteriewarengeschäft in der Kirchgasse 48 (20 20 Mc Donalds) eröffnet. - In Frankfurt wird an der Obermainbrücke ein 200 m langer Quai angelegt. - In Frankfurt wird die Obermainbrücke alias Ignatz Bubis Brücke als Stahlbrücke und fünfte Mainbrücke nach 2 jähriger Bauzeit fertiggestellt. - In Mainz organisieren sich die katholischen mainzer Beschäftigten in Wirtschaft und Verwaltung im KKV Mainz. - In Wiesbaden gibt es rund 30 Strassenreiniger mit zwei Kehrmaschinen, zwei Pferdekratzmaschinen, einer Handkratzmaschine, zwei eisernen Schlammkarren und sieben Wassergiessfässern. Die Fuhrmänner werden nach Bedarf zugemietet. - In Darmstadt stirbt der in Darmstadt geborene fürstliche Hühnerwärtersohn und Goldschmied Georg Martin Schnitzspahn (83) als darmstädter Hofgoldarbetier und Hofsilberarbeiter. - In Frankfurt tritt im Konservatorium Hoch die us afroamerikanische Golspeltruppe Fisk Jubilee Singers auf, die ua den Song Go Down Moses darbietet. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, führt die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning den nassauischen Löwen als Firmenlogo ein, der weltweit eingetragen wird. - In Nassau wird laut Polizeiordnung in den größeren Orten die Maulkorbpflicht für Hunde auf von Personen rege frequentierten Plätzen eingeführt, soweit sie noch nicht bestanden hat. Für Hunde an der Leine gilt das nicht. - In Nassau wird laut Polizeiordnung Kindern unter 14 nicht nur das Verkaufen, sondern auch das Herumtragen von Blumen, Gebäck oder Kurzwaren sowohl öffentlich als auch privat verboten. - In Frankfurt eröffnet der evangelische Magdalenenverein in der Holzhausenstrasse 92 das Erziehungsheim für ausschließlich evangelische entlassene Prostituierte alias Sexarbeiterinnen alias Strafgefangene. - In Frankfurt beginnt das jüdische frankfurter Bankhaus Oppenheim und Weil mit der fünf Jahre zuvor aufgekaufte Bornheimer Heide. - In Mainz hat die Mainzer Sparkasse 5 Million Gulden an Einlagen. - In Mainz gründet der Zuckerbäcker Lorenz Goebel (--) in der Augustinergasse eine Konditorei, die Himbeerbonbons und französische Madeleines herstellt. - In Frankfurt stirbt die in Philippseich geborene verwitwete Grafentochter Isenburg Büdingen Philippseich (St) (79), die Mutter von Erbprinz Ferdinand Maximilian III von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (52) verheiratet mit der in Kassel geborenen morganatischen Gräfin von Schaumburg Auguste Marie Gertrude von Hanau (St) (48) alias Auguste Marie Gertrude in Hanau alias Fürstin in Hanau. - In Mainz wird eine Drehbrücke im Zollhafen aufgestellt, die die Uferpromenade durchgehend befahrbar macht. - In Wiesbaden kümmern sich 30 städtische Arbeiter mit Kehren und Wassersprengen um die Straßenreinigung. - In Frankfurt veranstaltet der Rheinische Renn-Verein mit Sitz in Frankfurt das Pferderennen Wäldchens-Rennen, bei dem die dreijährige ungarische Wunderstute Kincsem gewinnt. - In Frankfurt gründet der Fotograf und Verleger Karl Friedrich Fay (--) die Kunst Anstalt für Fotografie und Lichtdruck, die mit der Dokumentation von Architektur bekannt wird. - In Wiesbaden ist die Telegrafenstation der Staatsbahn in der Rheinbahnstrasse 6. - In Wiesbaden führt der General-Postmeister Heinrich von Stephan (46) Bell Telefone als postinterne Kommunikationsmittel auf seinem Telegrafenleitungsnetz ein, wobei Telegram­me mündlich übermittel werden. Gleichzeitig werden aber auch Sp-Leitungen ausschließlich für Fernsprecher zwischen den Ämter verlegt, wobei parallel geschaltete Hörer angeschlossen werden. - Die schnurgerade Chausse Höchst~Königstein später L 3266 ist im Bau um Expresspost zu ermöglichen. Der königsteiner Posthalter befürchtet aber finanzielle Einbußen, da auch größere Kutschen mit mehr Passagieren transportiert werden können, er aber nur für den Pferdewechsel bezahlt wird. - Die Dampfstrassenbahn Tramway wird in Kassel eröffnet. - In Mainz wird das Raimunditor abgerissen und der Winterhafen Schiffswinterung, in den die Boote über die von einer Zugbrücke überspannte Schließ einfahren. - In Hochheim wird ein Bahnhof der Eisenbahn erbaut, das verschindelt ist. - In Höchst wird die Eisenbahnlinie Höchst~Limburg eröffnet, die aber als Frankfurter Höchst Limburger Eisenbahnstrecke bezeichnet wird. - In Bad Vilbel wird eine regionale oberirdische Telefonleitung verlegt. - In Bad Vilbel wird ein Teil der Chaussee Frankfurt~Friedberg angelegt.

1876 In Frankfurt wird das auf Betreiben des jüdischen Zeitungsverlegers und Bankiers Leopold Sonnemann (31) umgebaute Gasthaus Zum weißen Hirsch Kaiserplatz als Luxushotel Frankfurter Hof mit Direktor J Fauchère-Schimon wiedereröffnet. Es hat 250 Fremdenzimmer mit 350 Betten und Etagenbäder. Ein Zimmer kostet mit Festpreisen ab 2 Mark 50 Pfennig aufwärts. In der Wintersaison gibt es Pension ab 8 Mark. Gaslaternen-Beleuchtung, Bedienung und Heizung wird nicht berechnet. Es gibt einen 350 qm großen Speisesaal, eine Poststelle, eine Telegrafenstelle und einen Billetverkauf für Eisenbahnen und Dampfschiffe. - In Frankfurt verlegt die Post das Telegrafenamt, das sich noch in der Börse (20 22 Paulsplatz) befindet, in die Preußische Oberpostdirektion im Rothen Haus in der Zeil 110 (20 17 MyZeil), wo auch die Postkutschen abfahren. - In Schwanheim wird in der Schwanheimer Volksschule Gerolsteiner Strasse 2 (20 16 August Gräser Schule) eine erste Lehrerin Frau Jäger eingestellt. - In Frankfurt werden laut kaiserlichem Oberpostdirector Geheimer Postrat Heldberg bei den Eisenbahn-Telegrafen-Stationen im Monat März 44 Telegramme aufgegeben, 17 in Hattersheim, 16 in Hochheim, 13 in Biebrich, 11 in Wiesbaden, 10 in Flörsheim, 4 in Höchst, 3 in Castel alias Mainz Kastel und 1 in der Curve. - In Wiesbaden ist Gustav Meyer Telegrafendirektor. - Der in Frankfurt geborene Tabakwarenfabrikant und Rheingauer Schaumweinfabrik Besitzer Johann Jacob Söhnlein (49) lässt seinen Sekt vom Komponisten Richard Wagner (63) zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele zu dessen Eröffnungsoper mit deren Namen Rheingold taufen (20 16 Sektkellerei Söhnlein), wodurch die Sektmarke weltweit bekannt wird. - In Kreuznach stirbt Prinzessin Sophie von Solms Braunfels alias Sophie von Löwenstein Wertheim Rosenberg (St) (62) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie. - In Wiesbaden Rambach eröffnet der Küfer Wilhelm Staadt die vierte Gastwirtschaft des Dorfes Zum Hirsch in der Eppsteinerstrasse 2. - In Mainz wird das Brauhaus Zum Silberberg am Markt 31 von Heinrich Hofmann von der Brey'schen Actien Bierbrauerei übernommen und als Gasthaus Zum Silberberg weiterbetrieben. - In Mainz schließt das Bierhaus Zum grünen Wald im Kirschgarten 22 und das Brauhaus Zum schönen Brunnen in der Augustinerstrasse 22 von Franz Karl Josef Müller. - In Frankfurt werden die öffentlichen Pissoirs an die Kanalisation angeschlossen und Wasserspülungen installiert. - In Offenbach wird die Villa Wecker als erstes Gebäude am Dreieichring 24 vom Kutschenbauer Karl Theodor Wecker (48) erbaut. Der Luxusbau hat im Keller eine Speisekammer und eine Räucherkammer, im EG die Küche, Speisezimmer, Frauenzimmer und Herrenzimmer und einem Wintergarten als Glashaus. Im ersten Stock befinden sich die Schlafräume der Herrschaft und im zweiten Stock die Schlafräume des Personals. Das Gebäude hat einen Speiseaufzug und einen Konferenzraum. - In Darmstadt wird in der Bleichstrasse eine liberale Synagoge eröffnet. - In Frankfurt bringt Karl Frohme die SPD Zeitung der Volksfreund heraus. - In Mainz wird ein Fechtclub gegründet. - In Frankfurt zieht die Freimaurerloge Carl zum aufgehenden Licht in ihr neues Logenhaus, dem größten der Stadt, am Mozartplatz 29 an der Stelle des Thalia Theaters. Es hat ein Billard Zimmer und eine Kegelbahn im Keller. - In Frankfurt ist Fritz Weinmüller Theaterdirektor am Viktoria-Theater. - In Wiesbaden heiratet Prinz Friedrich Wilhelm August von Sayn Wittgenstein (St) (36) morganatisch die in der Ukraine geborene Elisa von Manstein (20). - In Wiesbaden wird Alexander Julius Ludwig von Sayn Wittgenstein Hohenstein (St) als Sohn von Fürst Hermann Eugen von Sayn Wittgenstein Hohenstein (St) (31) und Albertina Schmalix (--) geboren. - In Mainz wird ein Verein für Geflügel- und Vogelzucht gegründet. - In Frankfurt verkehren belgische CIWL Schlafwagen auf den Eisenbahnstrecken mit Hamburg und Paris. - In Offenbach begeht das eheliche Vergewaltigungsprodukt, Kaufmannssohn, Dichter und selbsterwählter Messias der Sozialdemokratie Philipp Mainländer (35) Selbstmord. Auch zwei seiner Brüder begehen Selbstmord. - In Frankfurt ist das Haus Kleiner Laubenberg Römerberg 16 Die kleine Garküche. - In Frankfurt sollen die bestehenden 3.053 Strassenlaternen um 144 erweitert werden. - In Frankfurt wird der 3. Deutsche Bauerntag abgehalten. - In Mainz kommt die erste Ausgabe des humoristischen samstags erscheinende Wochenblatts Mainzer Schwewwel heraus, dessen fiktiver Autor in einem alten Weinfass wohnt und durch das Spundenloch Weisheiten verbreitet. Auf Seite zwei fragt Schwewwel zynisch das schöne Käthchen, warum sie nur auf Menschen in Uniform steht. - In Darmstadt kommt der 100. Jahrgang der Tageszeitung Darmstädter Zeitung heraus. - In Wiesbaden wird aus dem staaatlichen Landwirtschaftlichen Institut Hof Geisberg Jonas Schmidt Strasse unter Heinrich Weil ein Privatinstitut, gefördert von wiesbadener Bauern und einigen Bügern. Die königlich-preußischen Professoren werden durch praxisnähere Lehrer ersetzt. - In Frankfurt zeichnet der in Frankfurt geborene Maler Peter Becker (48) den Weihnachtsmarkt auf dem Römer. Es werden darauf ua Weihnachtsbäume verkauft. - In Frankfurt gehört das Bankhaus JSH Stern des in Berlin geborenen und in Frankfurt aufgewachsenen jüdischen Bankiers Theodor Stern (39) zu den 25 größten Privatbanken in Deutschland und ist damit Reichsbank-Mitglied und hat Einfluss auf die Geld-, Währungs- und Finanzpolitik. - In Frankfurt spielen englische und amerikanische Schüler der Ausländerklasse der Wöhlerschule, die gewöhnlich mit steifen Hüten, hohen Stehkrägen und spitzen Schuhen zur Schule gehen, auf der Körnerwiese am Zoo Rugby Football alias Rugby. - In Wiesbaden stellt die Polizei bei hunderten Milchkontrollen bei 17 % gepantschte und mit Wasser gestreckte Milch fest. Sie geht aber von mindestens 50 % aus. Man verkauft ganz offen Milch erster, zweiter und dritter Qualität. Manipulierte Butter wird wegen eingerührter kleingemahlener Kartoffeln selbst bei Kälte gar nicht mehr fest. - In Mainz brennt die Fruchthalle in der Dominikanergasse 7 nieder und wird nicht wieder aufgebaut, wodurch Mainz keine Halle für Großveranstaltungen mehr hat. - In Wiesbaden bitten einige in Wiesbaden wohnende Engländer mit wiesbadener tennisbegeisterten Bürgern im Kurpark Cricket, Fussball und Tennis spielen zu dürfen. - In Frankfurt wird das kostenlose Anzeigenzeitung Frankfurter Anzeiger vom frankfurter Druckersohn Heinrich Horstmann gegründet, das in der Münzgasse 16 gedruckt wird. - In Wiesbaden wird das katholische Krankenhaus St Josefs Hospital in der Friedrichstrasse 24 gegründet. - Der frankfurter Bankierssohn Carl Alexander Grunelius (42) kauft sich das eroberte elsässische Schlossgut Kolbsheim alias Chateau de Kolbsheim. - In Wiesbaden ist Christian Störkel Beleuchter und Wächter im wiesbadener Kurhaus und Gartenaufseher und wohnt in der Lehrstrasse 1 .Else Stettner ist Werkführerin im Kreisgerichtsgefängnis und wohnt in der Oranienstrasse 19. - In Frankfurt wird die Champagnerfabrik August Grote gegründet, die 1 Liter Flasche Kaiser-Sect für 3 Mark, Moussierenden Hochheimer für 2 Mark, Mosel-Sect für 1,80 Mark, Rhein-Sect für 1,60 Mark und Moussierenden Assmannshäuser Sect für 2,50 anbietet. Für Wiederverkäufer und Casinos gelten Special-Offerten. Das Wort Champagner steht nicht auf den Flaschen. 1 Mark entspricht 7,0 Euro (20 22). - In Frankfurt erhält der Frankfurter Bankverein ein eigenes repräsentatives Gebäude in der Kirchnerstrasse. - In Deutschland wird die Reichsbank als Zentralnotenbank auf 120.000.000 Mark von 8.177 privaten und vom Staat unabhängigen Anteilseignern gegründet, die den Preis und die Menge des Geldes bestimmen soll, wobei die Preußische Bank übernommen wird, wobei aber der Reichskanzler oberster Entscheider ist. Hauptmitgründer ist der jüdische mainzer Bankier Ludwig Bamberger (53), der mächtigste Bankier Deutschlands und Mitgründer und Mitglied des 12 köpfigen Zentralausschußes ist der jüdische frankfurter Bankier Theodor Stern (41) der Jakob Stern Bank, der der größte Steuerzahler der Stadt Frankfurt ist. - In Darmstadt Grieshein wird ein Zweig Postamt auf dem Übungsplatz alias Schießplatz eröffnet. - In Wiesbaden überninmt die Stadt die Reinigung aller Strassen und die Müllabfuhr. Der Müll wird zum Kehrichtplatz an der Nicolasstrasse alais Bahnhofstrasse gebracht. Die Stadt kauft dafür 700 neue Strassenbesen zu 17 Pfennnig. Hausmüll wird über Abonnements abtransportiert. Der gesamte Müll wird versteigert, wobei der Erlös 70 % der Kosten abdeckt. - In Mainz werden für die nördliche Stadterweiterung um das Gartenfeld die neuen Wallanlagen und die neuen Tore erbaut. - In Wiesbaden wird laut Polizeiordnung das Befahren der Trottoirs alias Gehwege mit Kinderwagen erlaubt. - In Wiesbaden zieht die Post in das Walderdorff Palais in der Rheinstrasse 23 (20 21 Ministerium für Wissenschaft und Kunst). - Der in Holzhausen im Taunus geborene Erfinder Nicolaus Otto (44) stellt einen funktionsfähigen Viertaktmotor mit ruhigen Lauf mit 3 PS vor, den er im Folgejahr patentieren lässt, was aber die Verbreitung 10 Jahre lang behindert. - In Neu-Isenburg erhält die Main Neckar Bahn ein Stellwerk, in dem die Weichen nicht mehr per Hand sondern mithilfe von Drahtzügen gestellt werden. - In Darmstadt wird die neue liberale Synagoge in der Friedrichstrasse 2 im orientalischen Stil im Blumenthalviertel neben dem Städtischen Krankenhaus (20 22 Klinikum Darmstadt), eröffnet, die die städtischen Wohnhäuser überragen darf, wobei der hessendarmstädter Erbprinz Ludwig IV von Hessen und bei Rhein (St) (39) teilnimmt, worüber die darmstädter Tageszeitung Darmstädter Tagblatt berichtet. die alte Synagoge ist in unmittelbarer Nähe in der Bleichstrasse 2 gegenüber dem Gefängnis. Das Blumentalviertel später Johannesviertel ist nach dem jüdischen Gemeindevorstand, Maschinenbauer, Bauunternehmer Heinrich Blumenthal (52) benannt, der auch eine treibende Figur beim Synagogenbau ist. - In Bad Homburg wird auf Drängen von xxx Trelawney der Tennis Club Bad Homburg als erster Tennis Verein auf dem europäischen Festland mit 8 Plätzen gegründet, wobei ua die Engländer Anstrutter, Johnstone, Trelawney, Mrs Johnstone und Sir Robert Anstrutter auf einem Sphairistike Kreide Kreuz (zwischen Kuranlage und Siamesischen Tempel) Lawn Tennis mit einem Gummiball im Kurpark spielt, wo man bisher nur Toupi hollandaise und Cricket gespielt hat. Gespielt wird in weißen Anzügen mit langen Hosen und Strohhut, die Frauen in geschnürten rauschenden Kleidern mit wagenradgroßen Florentinerhüten. Die schockierende neue Spielweise den Gegner, auch die Damen, auszuspielen, und nicht geschickt und elegant den glatten Gummiball ohne Filz zuzuspielen, zieht in der adeligen Gesellschaft und wird zum Trend. - In Mainz tritt der neuzugezogene, in Wien geborene Schauspieler Franz Deutschinger (64) auf, der vier Jahre lang als Charakterschauspieler agiert. - In Frankfurt veranstaltet der Rheinische Renn-Verein mit Sitz in Frankfurt das Pferderennen Louisa-Rennen, bei dem die zweijährige ungarische Wunderstute Kincsem gewinnt. - In Bad Homburg Friedrichsdorf gibt es die Erziehungsanstalt Garnier, an der der evangelische cleeberger Pfarrersohn und ehemalige wiesbadener Hauslehrer Carl Adolf Theodor Wilhelm Viëtor (26) zu unterrichten beginnt, was er bis 18 82 tut. - In Frankfurt werden Bordelle als Weinhandlungen bezeichnet. Weil die öffentliche Prostitution alias Sexarbeit so aggressiv geworden ist, wird § 361 schärfer ausgelegt und Haftstrafen für besonders aufdringliche Dirnen eingeführt. - In Mainz übernimmt die Mainzer Aktien Bierbrauerei das Brauhaus Zum Donnersberg in der Gaugasse 10. - In Darmstadt wird in der Grube Messel, wo Ölschiefer abgebaut wird, das urzeitliche Alligatorenskelett Crocodilus ebertsi gefunden. Zeitgeschichtlich ist die Erdschicht mit 48 Millionen Jahren nach dem Aussterben der Dinosaurier angesiedelt. - In Wiesbaden hat die Aktien-Gesellschaft, Bierbrauerei und Eiswerk in der Sonnenberger Strasse 82 so einen schlechten Ruf, dass sie ihr Ausflugslokal Bierhalle schließen muss.  - In Frankfurt lässt der Kaiserliche Ober-Postdirector xxx Heldberg (--) die verschickten Telegramme auf den Stationen der alten Taunusbahn im Monat März zählen, wobei  219 Telegramme verschickt werden, darunter ua 44 in Frankfurt, 17 in Hattersheim, 16 in Hochheim, 13 in Biebrich und 11 in Wiesbaden. - In Wiesbaden hat die Nassauische Sparkasse 16.250 Sparkassenbücher in Umlauf. - In Darmstadt unsterstehen der Oberpostdirektion Darmstadt 10 Postämter 1. Klasse ua Darmstadt, Friedberg, Mainz und Offenbach. - In Bad Vilbel versucht Heinrich Siesmayer (59) auf gräflichwalderdorffer Fideokomiss Gelände zwischen Berkersheimer Weg, Siesmayerstrasse und Elisabethenstrasse eine große Baumschule zu errichten, was anfangs wegen der hohen Preisforderungen zu scheitern droht, und das er im Folgejahr auf Interimsscheine durch andere alias durch Strohmänner wesentlich billiger stückchenweie aufkaufen lässt, wofür er sich feiern lässt. - In Mainz wird das Kaiserliche Postamt I an der Stelle des ehemaligen Postamtes Gasthaus Zu den drei Kronen Am Brand 15 auch als Telegraphenstation genutzt. - In Mainz wird das Bahnpostamt nach Mainz Kastel verlegt. - In Schlangenbad erbaut sich der jüdische hamburger Bankier Albert Cohen (--) an der nördlichen Seite des Oberen Kurparks die mittelalterschlößchenartige Villa Haus Hainburg Omsstrasse 2. - In Königstein Falkenstein wird im Debusweg 6 eine luxuriöse Lungenheilanstalt (20 24 Luxushotel Marriott) im Schweizerhausschlösschenstil mit offenem schwarzem Dachfachwerk und vielen Türmchen mit Haupthaus und zwei symmetrischen Flügeln von frankfurter Ärzten mit eigenem Postamt und Telegraphenamt mit 115 Betten eröffnet, deren an TBC erkrankter Leiter, der frankfurter Arzt Dürssen (--), noch im selben Jahr stirbt, wonach ihm Peter Dettweiler (39), der ebenfalls an TBC erkrankt war, aber genesen ist, folgt. Man therapiert mit vermeintlich wirksamer Luxusernährung und stundenlangen Aufenthalten im Freien nur auf Selbstheilungsbasis, aber auch anfangs mit Alkoholika wie Cognak, Wein und Champagner. - In Darmstadt wird das Neue Palais am Wilhelminenplatz Wohniszt der Großherzöge. Das alte Schloss wird nur noch für repräsentative Zwecke und als Gästehaus genutzt. - In Wiesbaden Biebrich wird der spätere SS General Leo von Jena   als Sohn von Eduard von Jena (42) und dessen erster Ehefrau Freiherrentochter Elisabeth Auguste Karoline Helene von Dalwigk (36) geboren.

1875 Wetter: In Frankfurt hat der Main einen Wasserstand von 35 cm. - In Wiesbaden wird in der Albrechtsstrasse 29 ein Kreisgerichtsgefängnis für 100 männliche und weibliche Gefangene fertiggestellt. - Frankfurt hat 101.800 Einwohner, Mainz hat 56.400 Einwohner, Wiesbaden hat 43.674 Einwohner, Hanau hat 22.496 Einwohner und Bad Homburg hat 8.237 Einwohner. - In Frankfurt erreicht der Anteil an Juden an der Bevölkerung einen Höchststand 12%. - In Frankfurt wird mit dem Bau des Reichsbankgebäudes in der Neue Mainzer Strasse 72 begonnen, die im Folgejahr eröffnet wird. - In Frankfurt eröffnet die Pferdebahnlinie zum Hanauer Bahnhof Zobelstrasse. - In Bad Kreuznach stirbt auf Burg Schloss Rheingrafenstein der New Braunfels alias Comal County Texas Gründer Prinz Carl von Solms Braunfels (St) (57) alias Texas Carl. - In Wiesbaden wird eine privat betriebene Pferdestrassenbahn vom Neorenaissance Bahnhof an der Rheinstrasse über die Wilhelmstrasse über die Taunusstrasse zum Neroberg eröffnet. Die Waggons werden auf Schienen mit dazwischen befestigten Wegen gezogen um bei schlechtem Wetter ausgetretene Spuren mit tiefen schlammigen Löchern zu vermeiden. - In Frankfurt wird das Hotel Frankfurter Hof am Kaiserplatz erbaut. - In Wiesbaden wird die verbotene SPD aufgelöst. - In Wiesbaden wird ein katholischer Kolpingsverein gegründet und gegen Vereinsgesetz nicht innerhalb 3 Tagen angemeldet, weshalb Präses Kaplan Heinrich te Poell eine Strafe von 20 Mark oder 3 Tagen Haft erhält. 1 Mark entspricht 7,0 Euro (20 22). Das Gasthaus Zur weißen Taube Neugasse 15 (20 17 Wiesbadener Zentralbibliothek) wird Vereinslokal, wo Unterricht in Schreiben, Rechnen, Zeichnen und Singen erteilt wird. Fast regelmäßig kommen Polizeibeamte zur Überwachung in die öffentliche Veranstaltungen. Zum Jahresende zählt die Gemeinschaft 55 Mitglieder. - Der in Hanau geborene hessenkasseler Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (73) stirbt in Prag und sein ältester Sohn, der aber morganatisch gezeugt wurde, Fürst Friedrich Wilhelm (St) (43) heiratet in zweiter Ehe wieder eine Schauspielerin, die in Hamburg geborene Ludovica Gloede, die sich mittlerweile Gräfin Schaumburg nennt und bereits einen in Wiesbaden geborenen Sohn Graf von Schaumburg Friedrich August von Hanau (St) (11) hat. Alle Nachkommen nennen sich illegalerweise Fürsten von Hanau, obwohl der Fideikommiss und die Anwartschaft auf den Thron an die Nebenlinie mit dem mit der vom protestantischen zum katholischen Glauben konvertierten Prinzessin Anna von Zollern Preußen (St) (39) verheirateten Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (71) fallen. - In Frankfurt sind das Hotel de Paris am Schillerplatz alias an der Hauptwache 7 und das Kaffeehaus Cafe Frankfurt am Schillerplatz. - In Mainz wird die Strassenbrücke erbaut und das Rheinufer aufgeschüttet, wodurch die Große Bleiche zu einer Verkehrsachse wird. - In Hanau Philippsruhe beginnt der in Kopenhagen geborene und wegen des preußischen Thronverzichts finanziell reich abgefundene hessenkasseler Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (55) mit dem Bau von Schloss Philippsruhe. - In Langen stirbt der in Schloss Philippseich geborene Graf Georg Kasimir von Isenburg Philippseich (St) (81) und gleichzeitig stirbt seine Ehefrau Berta von Isenburg Meerholz in Montreux (St) (54). - In Frankfurt Sachsenhausen braut die Heinrich Henninger & Söhne, Brauerei Stein in ihrer neuen Brauerei am Sachsenhäuser Berg nach zweijähriger Bauzeit ihr erstes Bier. - In Frankfurt bringt Wilhelm Blos für einige Monate die SPD Zeitung Frankfurter Volksfreund heraus. - In Frankfurt wird die fotografische Fabrik für Photographie Theodor Haake & Georg Albers als Hoflieferant der Königin von Schweden alias Sophia von Nassau (St) (39) und des Kronprinzen von Griechenland gegründet. - In Frankfurt wird im Theater alias Comödienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ein Decorationsmagazin angebaut. - Graf Friedrich von Isenburg Büdingen Meerholz (St) (--) heiratet Marie von Sayn Wittgenstein (St) (--). - In Frankfurt steht auf der Zeil 106 der noble Gasthof Russischer Hof, das ehemalige Palais Schweitzer (20 16 Telekomshop). - Maximum an Branntweinverbrauch mit starkem Rückgang auf 50 %, die danach nicht mehr überschritten werden. - In Frankfurt wird der Gesangsverein Sängerlust in der Bockgasse 4 gegründet. - In Frankfurt wird die Odd Fellow Loge Göthe-Loge No. 15 von Preußen in der Vilbelerstrasse 15 gegründet. - In Frankfurt findet im Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 eine Historische Ausstellung kunstgewerblicher Erzeugnisse unter dem Protektorat von Fürst Karl Anton von Hohenzollern Sigmaringen (St) (64) statt, wobei alle Möbel aus dem Palais entfernt werden. - In Frankfurt werden alle aufgegriffene Prostituierte alias Sexarbeiterinnen immer auf Geschlechtskrankheiten untersucht, weshalb sich das Rochus Hospital weigert sie aufzunehmen und kein Gefängnis sein will. Eigentlich geht es um die Kosten. - In Frankfurt liefern sich an der unbeleuchteten Eckenheimer Landstrasse zwischen Glauburgstrasse und Hauptfriedhof betrunkene Backsteinarbeier auf ihrem Rückweg nach Eckenheim regelmäßig Schlägereien. - In Mainz kommt die erste Ausgabe der humoristischen samstags erscheinende Flugschrift Mainzer Eulenspiegel von Herrn Beisel, Steingasse 16 heraus. Die Ausgabe kostet 2 Kreuzer = 5 Reichspfennig. Ihr Hauptartikel macht sich über den reißerischen Slogan der Tageszeitung Mainzer Zeitung lustig, die behauptet sie hätten zu viel Metallgeld, und fordert alle von Armut und Arbeitslosigket geplagten Leser auf in die Emmeransgasse 8 (20 17 Emmeransstrasse 8) zum Herausgeber Herrn Hellermann zu gehen und ihn von der Last des überzähligen Metallgelds zu befreien. - In ganz Deutschland wird das Ehemündigkeitsalter von 19 auf 21 Jahre für Männer und von 16 auf 17 für Frauen angehoben um zu verhindern, dass sich die Männer vor der Erfüllung der Militärdienstpflicht drücken. Ein Höchstalter und einen maximalen Altersunterschied gibt es nicht. Ab 26 brauchen eheliche Männer und ab 25 eheliche Frauen keine Erlaubnis des Vaters zu einer Heirat mehr. - In Darmstadt wird der Eisenbahn Ludwigsbahnhof an der Nordseite Steubenplatz durch einen Neorenaissancebau ersetzt. - In Mainz beginnt man mit dem Bau einer groß angelegten Kanalisation und dem Bau eines Klärwerks in der Gaßnerallee. - In Deutschland wird das Kilogramm und der Meter eingeführt. - In Kiedrich kauft der Bruder des Dorfkaplans August Weil, der westerwälder Lehrersohn Robert Weil (32) das Anwesen des verstorbenen zum Katholizismus konvertierten Sir John Sutton (++) und lässt sich dort nieder. - In Frankfurt wird der Fischereiverein Frankfurt gegründet. - In Wiesbaden eröffnet der Vorschußverein sein Bankgebäude in der Friedrichstrasse 20/Ecke Schillerplatz. - In Mainz gibt der mainzer Verleger ua des mainzer Satiremagazins Mainzer Schwewwel, Büttenredner und Dichter Theodor Eichberger (40) seinen Lebensmittelpunkt auf und wird Kaufmann in Seligenstadt. - In Seckbach wird der Turnverein Seckbach TVS gegründet. - In Frankfurt wird der berliner Beamtensohn und koblenzer Militärkapellmeister, Komponist der Militärmärsche Pariser Einzugs Marsch und Siegesmarsch der Deutschen und einer Loreley Sinfonie, der bad emser Kurkapellmeister Louis Keiper (41) neuer Conversationshaus Zoo Dirigent, was er 18 Jahre bleibt. - In Frankfurt heiratet der jüdische frankfurter Handelskontorlehrling und neu Investmentbankpartner Jakob Heinrich Schiff (28) die Tochter Therese Loeb (--) des aus Worms stammenden jüdischen Wein- und Spirituosenhändlersohnes Salomon Loeb (47) und emigriert ein zweites Mal und wird nach einigen Jahren durch seinen aggressiven Unternehmensstil Chef der jüdischen amerikanischen Investmentbank Kuhn, Loeb & Co, einer der grössten der Welt. - In Mainz gründet Adam Ackermann eine Drogerie in der Gaustrasse. - In Mainz wird die in Mainz Marienborn geborene Schauspielerin Sophie Christ (--) nach der Aufgabe des Theaterspielens, Assistentin der Roman Autorin Ida Hahn-Hahn (70) für einige Jahre und beginnt zu schreiben. - In Frankfurt ist die Neue Mainzer Strasse noch nicht gepflastert. - In Darmstadt Bessungen, das eine selbstständige Gemeinde ist, wird die Postagentur als Postamt 3 in ein Zweigpostamt umgewandelt. - In Wiesbaden erfindet sich die Stadt unter Kurdirektor Ferdinand Heyl (--) erfolgreich auch als Winterkurstadt. - Die Arzneimittelverordnung erlaubt explizit die steuerfreie Herstellung von Alkoholika für den Hausgebrauch. - In Wiesbaden wird der wiesbadener Bürgermeister Wilhelm Lanz (--) von der preußischen Regierung gedrängt endlich den stinkenden Salzbach, die offene träge dahinfliessende Kloake alias Abwasserkanalisation Wiesbadens, abzudecken, was man aber weiter hinausschiebt, weil man Verstopfungen befürchtet. - In Mainz beginnt der großherzoglich hessische vogelsberger Forstbeamtensohn und Stadtbaumeister Eduard Kreyßig (45) nach 10 Jahren im Amt und einer teilweise funktionslosen Kanalisation diese in der Altstadt umzubauen, damit sie nicht nach jedem Hochwasser verschlammt, was 5 Jahre dauert. - In Frankfurt eröffnet Ferdinand Schaaf eine Klavierfabrik. - In Falkenstein eröffnen frankfurter Ärzte die Klimatische Heilanstalt alias Lungenheilanstalt Falkenstein für hauptsächlich wohlhabende Patienten, die der lungen TBC kranke Arzt Dürssen leitet, der eine vermeintlich wirksame ernährungsspezifische Behandlung mit mehrgängigen Menüs mit Alkohol, Kognak, Wein und Champagner zusammen mit stundenlangen Aufenthalten im Freien verordnet. Die Erfolge basieren aufsschliesslich auf Selbstheilung auf dem Davoser Liegestuhl. Die Einrichtung hat 115 Betten und ein eigenes Telegrafenamt. - In Frankfurt gibt die Pferdebahn Frankfurter Trambahn Gesellschaft ua 20 Markpfennig Marken mit einem Pferdehufeisensymbol aus, die während der Fahrt abgegeben werden müssen. - Ferdinand Maximilian von Isenburg Wächtersbch (St) (--) kauft den ehemaligen Eisenhammer Mühlenhofgut Neuschmidten und baut es zur Möbelfabrik Wächtersbach um. - In Wiesbaden wird eine Pferdebahn in der Langgasse eingeführt. - In Usingen ersteigert der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Staatsrat Arnold von Biegeleben (53) verheiratet mit der katholischen hanauer Freiherrentochter Agnese Amalie von Löw Steinfurt (40) die Burg Kransberg, renoviert sie im neugotischen Stil und bezeichnet sie danach als Schloss. - In Deuschland werden die Papierbanknoten ausgegeben, wobei der kleinste Schein ein 100 Mark Schein ist, wodurch ein Großteil der Bevölkerung, wie beabscichtigt, nie in den Besitz von Papiergeld kommt. Der kleine Mann bezahlt mit Reichskassenscheinen von 5,00 Mark bis 50,00 Mark. 1 Mark entspricht 6,7 Euro (20 22). - Grafensohn Friedrich von Isenburg Büdingen Meerholz (St) (28), der Sohn der 12 Jahre zuvor verstorbenen Grafentochter Johanne von Castell Castell (St) (++), heiratet Prinzessin Marie von Reuß (St) (20), die Tochter von Prinzessin Caroline von Hessen Homburg (St) (56), wonach die 15 Jahre dauernde Ehe kinderlos bleibt. - In Frankfurt wird die neue Eisenbahnstrecke der Frankfurt Bebraer Bahn vom Bebraer Bahnhof in Sachsenhausen später Südbahnhof mit dem Main Neckar Bahnhof verbunden. - In Mainz dürfen Männer mit Erlaubnis des Vaters mit 21 Jahren, ohne 26, und Frauen mit 17 Jahren, ohne 25, heiraten. Dispense sind möglich.  Eine Eheschließung ist verboten für Verwandte in auf- und absteigender Linie, zwischen voll- und halbbürtigen Geschwistern, zwischen Stiefeltern und Stiefkindern, Schwiegereltern und Schwiegerkindern jeden Grades, zwischen Eltern und adoptierten Kindern, zwischen einem Ehebrecher und seinem Mitschuldigen, wo ein Dispens möglich ist. Frauen müssen bis zur Wiederverehelichung 10 Monate warten. - In Frankfurt ist das als Wohnhaus und Geschäftshaus früher Krachbein früher Gasthaus König von England Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) kurz vor dem Abriss wegen eines Strassendurchbruchs. - In Wächtersbach heiratet die eigentlich aus der morganatischen Linie stammenden Prinzessin Alexandra von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (20) Prinz Adalbert von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (--). Die Ehe wird zwei Jahre später wieder geschieden. - In Frankfurt Bornheim wird Luise Antonie Luck als uneheliche Tochter von Graf Eberhard von Erbach Erbach (57) und der bei Meißen geborene erbacher Kunstgärtnertochter Maria Wilhelmine Luck (32) als zweites uneheliches Kind geboren. - In Wiesbaden beginnt die Fasanerie exotische Nutzhölzer anzupflanzen. - In Frankfurt Bonames wird der TSV Bonames gegründet. - In Oppenheim wird auf dem gesprengten Stumpf des Bergfrieds der Burg Landskron eine Aussichtsplattform errichtet. - Prinzessin Marie von Reuss Greiz (20), die Tochter von Prinzessin Caroline von Hessen Homburg (St) (56) und des in Offenbach geborenen Fürst Heinrich XX von Reuss Greiz (++) heiratet den Erbgrafen alias ältesten Grafensohn Friedrich von Isenburg Büdingen Meerholz (St) (28). Die 14 jährige Ehe bleibt kinderlos. - In Frankfurt besuchen der ehemalige mainzer Gouverneur General Prinz Karl von Zollern Preußen (St) (57) (St) (74) und Prinzessin Marie von Sachsen Weimar Eisenach (St) (67) den kinderlosen jüdischen frankfurter Bankier Baron alias Freiherr Mayer Carl von Rothschild (55) in seiner Villa Günthersburg. - In Mainz wird mit der Rheinuferaufschüttung die Strasse Große Bleiche zur Verkehrsachse. - In Darmstadt versetzt Ludwig IV von Hessen Darmstadt (St) (38) seine Frau, die hessendarmstädter Prinzenehefrau Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (34), in Angst und Schrecken, weil er beim Schlittschuhlaufen auf dem Backhausteich an einer tiefen Stelle ins Eis einbricht, sich aber retten kann und am Ofen im Verwalterhaus wieder aufwärmt. - In Darmstadt baut die private Main Neckar Eisenbahn Dampfheizungen in ihren Personenwagons ein. - In Darmstadt begint der xx Jahrgang der darmstädter Tageszeitung Darmstädter Tagblatt eine mit Bildern versehenes wöchentliches Illustriertes Unterhaltungsblatt beizulegen, wobei der Beitrag Auf den Wellen des Meeres von fernen Ländern berichtet. - In Wiesbaden stirbt die in Eisenach geborene und mit ihrem Onkel verwitwete geisenheimer Kosakenberg Weingutsbesitzerin und Dichterin Adelheid von Stolterfoth (75) alias Adelheid Schott von Schottenstein. - Im Regierungsbezirk Wiesbaden gibt es ein Straßenverkehrsnetz von 1.006 km ausgebauten Chausseen. - In Wiesbaden beginnt man mit der Anlage der Biebricher Allee Villen zu erbauen. - In Flörsheim zieht im klassizistischen Bahnhof der Taunusisenbahn der Bahnhofsvorsteher ein. Weil die Räume zu klein sind, wird angebaut. - In Bad Soden beginnen die Kurgastzahlen von 3.100 zurückzugehen. - In Darmstadt wird der halbseitig gelähmte Leiter des hessendarmstädter Finanzministeriums Heinrich August Schleiermacher (69) zum Direktor des hessendarmstädter Finanzministeriums erhoben. - In Frankfurt lässt sich der frankfurter Bankier Carl Müller (--) sein Wohn- und Geschäftshaus Ecke Kaiserstrasse 25/Neue Mainzer Strasse 26 bauen.

1874 Wetter: Typhusepidemie in Frankfurt. - In Frankfurt wird der Zoologische Garten auf die Pfingstweide (20 16) Bernhard Grzimek Allee 1 direkt auf die Massengräber der Kriegslazarette aus den Napoleonischen Kriegen verlegt, wobei dem Löwenwärter seine Hand abgebissen wird. Zuerst werden die Raubtiere umquartiert, wobei aus Straßburg eine neue Hauptattraktion angeschafft wird, der Bier trinkende Bär Martin. Ein Leopard kann ausbrechen und verursacht unter den Besuchern Panik, kann aber vom frankfurter Militär umstellt verängstigt unter seinem Käfig eingefangen werden. - In Offenbach kommt die Erstausgabe der ersten SPD Parteizeitung im Großherzogtum Hessen, die Neue Offenbacher Zeitung heraus. - In Wiesbaden beginnt man die legendären Gartenfeste zu veranstalten. - In Wiesbaden wird Leonhard von Bonhorst erster sozialdemokratischer Kandidat für die Wahl zum Deutschen Reichstag. - In Frankfurt stirbt der mit der Freiherrentochter Ottilie von Sodenstern (--) verheiratete frankfurter Großbürger Joseph Hoch (59) und übergibt sein gesamtes Vermögen von 1 Million Goldmark in die Stiftung Hoch Koservatorium. - In Frankfurt wird das Rahmhofgelände zur Neuen Börse umgebaut. - In Darmstadt wird der jüdische Bankier Joseph Günzburg (--) in den hessischen Adelsstand erhoben. Er nennt sich Freiherr Joseph von Günzburg. - In Mainz stirbt die Musikverlegerfamilie Schott Weihergarten 5 aus. Das weltweite Unternehmen wird vom eingesetzten Erben Rechtsanwalt Geheimrat Dr Ludwig Strecker (21) weitergeführt. - Das in Mainz geborene Mitglied der mainzer Freimaurerloge Die Freunde zur Eintracht, Musiknotenverleger Franz Schott (63) stirbt in Mailand. - In Mainz kommt der Großgastronomensohn Louis Adlon zur Welt. - In Frankfurt wird die Untermainbrücke als zweite Strassenbrücke über den Main nach zweijähriger Bauzeit eröffnet, - In Wiesbaden bezieht die Wiesbadener Casino Gesellschaft ihr neues Neo Renaissance Gesellschaftshaus in der Friedrichstrasse 22, in dem es einen riesigen stuckverzierten Gesellschaftssaal gibt. - Der auf Schloss Ilbenstadt in Niddatal geborene österreichische Generalmajor Graf Viktor von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (53) zieht nach Darmstadt. - In Frankfurt sind die westlichen Häuser in der Judengasse so unbewohnbar, dass sie abgerissen werden müssen. Nur das Haus zum Grünen Schild, Judengasse 148 (20 16 Platz auf der Toreinfahrt zwischen Kurt Schumacher Strasse 37 und 41), Stammhaus der Rothschilds bleibt stehen. - In Frankfurt zieht das Kaffeehaus mit pariser Flair Cafe Milani neben dem Komödienhaus alias Theater von Joseph Christian Milani (52) auf die Zeil (20 21 Kaufhof) um. Es wird zum Hotel ausgebaut und hat im Sommer einen Pavillon auf der Zeil. - In Frankfurt kommt die schlechte Schülerin und schwerreiche Bauunternehmertochter Lina Holzmann (13) später Lina von Schauroth geboren und verbringt ihre Jugend am Untermainkai 70. - In Frankfurt verkehrt der erste Eisenbahnschlafwagen nach Hamburg. - In Frankfurt zieht der letzte geprüfte Uhrmachermeister Wilhelm Alexander Christ (38) mit seinem Ladenlokal im Haus Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1 aus und in das Haus Karlseck Ecke Weißadlergasse 26/Kleiner Hirschgraben (gegenüber Cafe Karin). Er bringt eine riesige Wanduhr an dem bemalten Fachwerkhaus an. - In Frankfurt wird der Eschenheimer Turm von einem Blitz getroffen. Es fällt nur die Wetterfahne herunter. - In Preußen wird die Zivilehe eingeführt, wodurch kirchliche und konfessionelle Hindernisse für eine Heirat wegfallen. - In Bad Homburg entleiht sich die Kurverwaltung eine Vorrichtung zur Erzeugung electrischen Lichtes für eine Veranstaltung des Vereins für Kunst und Wissenschaft. - In Frankfurt bringt der in Frankfurt geborene Maler Peter Becker (46) eine 26 seitige Lithografiesammlung von Bildern aus dem alten Frankfurt heraus. - In Frankfurt beendet die jüdische Druckerei Dondorf & Naumann Saalgasse 27 (20 17 Evangelischlutherische Paulsgemeinde), die Banknoten, Wertpapiere und Briefmarken druckt, ihren Auftrag 200 Millionen japanische Roh-Banknoten herzustellen, die mit den dazugehörigen Druckplatten erst in Tokyo fertiggestellt werden. - In Mainz Kostheim gibt es die Brauerei van de Bergh in der Hauptstrasse 158 und die Brauerei Weckbacher. - In Wiesbaden werden grosse Pferderennen im Herbst veranstaltet. - In Offenbach stirbt der offenbacher Druckereibesitzer, freikirchliche Gemeindevorstand und letzte gewählte ehrenamtliche offenbacher Bürgermeister Johann Hirschmann (71). - In Frankfurt Heddernheim bezieht die sozialistische Ferdinand Lassalle Lebensgefährtin Gräfin Sophie von Hatzfeldt (St) (69) ein Haus, wo sie ihren morphiumsüchtigen Lebensgefährten Fritz Mende (31) pflegt. Ihr Ex-Ehemann und Cousin Fürst Edmund von Hatzfeldt Wildenburg Trachenberg  (St) (78) der auf Schloss Kalkum in Düsseldorf residiert, ist gerade gestorben. - In Offenbach wird ein Ruderverein gegründet. Das Ruderhaus liegt bei der Mainfähre gegenüber dem Isenburger Schloss. - In Wiesbaden heiratet der in Amorbach geborene amöneburger Chemiefabrikant Heinrich Albert (39) Rheingaustrasse 182 die in Bad Schwalbach geborene Antonie Anthes (20). - In Darmstadt erhält die evangelische Landeskirche presbyterial-synodale Elemente, wobei in den Gemeinden Gemeindevertretungen und Kirchenvorstände ernannt werden und sich Dekane auf Synoden treffen. Der hessendrarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (62) ist summus episcopus alias höchster evangelischer Bischof und regiert mit der Landessynode. - In Frankfurt werden die Forstämter angewiesen die Schonzeiten streng zu kontrollieren. - In Nieder-Walluf wird Franz Egenieff als morganatischer Sohn von dem in Darmstadt geborenen Generalleutnantssohn und Erbprinz Emil von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (50) und der in Warschau geborenen unstandesgemässe Baletttänzerin Kamila Stefanska (36), die er im russischen Sankt Petersburg kennengelernt hat, geboren. Um die Ehe zu ermöglichen erhebt der ebenfalls morganatisch verheiratete hessendrarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (68) die noch schwangere Kamila Stefanska (36), zur Freifrau Camilla von Kleydorff. -  In Frankfurt zieht der geprüfte Uhmachermeister Wilhelm Alexander Christ  (38) vom Haus Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1 in einen neuen Laden im Haus Karlseck Ecke Weißadlergasse/Kleiner Hirschgraben. - In Frankfurt stirbt die verwitwete löwenstein wertheim freudenberger Fürstin, Grafentochter Charlotte von Isenburg Büdingen Philippseich (71). Ihr Stiefsohn ist der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (69) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie. - In Mainz Hechtsheim wird eine Feuerwehr gegründet. - In Darmstadt gibt es rund 70 Gaststätten. - Der in Darmstadt Eberstadt geborene und 14 Jahre zuvor nach Amerika ausgewanderte jüdische amerikanische Silberminenbesitzer Simon Bamberger (28) wird durch den Fund einer riesigen Silberader Millionär. - In Darmstadt Bessungen, das eine selbstständige Gemeinde ist, wird eine erste Postagentur eröffnet. - In Wiesbaden versucht die Regierung die Stadt, die bisher nur die strark frequentierten Strassen mit einigen Hilfsarbeitern reinigt, zur Reinigung der gesamten Stadt zu bewegen, kann aber nur die Reinigung von nicht gepflasterten Strassen durchsetzten und die Entsorgung von Strassendreck und Hausmüll erzwingen. Der Abfall wird zum Kehrichtsplatz an der Nicolasstrasse alias Bahnhofstrtasse gebracht, wofür sie 50 Tagelöhner einstellt. - In Darmstadt wird die Messel Sammlung gegründet, die das Sammeln von prähistorischen Versteinerungen begründet. - In Mainz wird der Kunsthändler, Maler und Fotograf Carl Hertel (42) grossherzoglich hessendarmstädter Hoffotograf. - In Wiesbaden betreibt der Fotograf E Rheinstädter (--) ein Fotoatelier. - In Hanau wird die Silberwarenfabrik Storck und Sinsheimer von Louis Sinsheim (16) gegründet. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, entscheidet die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning Arbeiterwohnungen am Seeacker zu bauen. - In Frankfurt Bornheim führen die in Kelserbach geborenen jüdischen Brüder, der Holzhändler Philipp Helfmann (27) und der Schlosser Balthasar Helfmann (26) die Firma Helfmannn später Hochtief. - In Mainz ist der Weingroßhändler Friedrich Feldheim neuer österreichischer k&k Hoflieferant. - Der in Mainz geborene kinderlose Musikverleger Franz Schott (63) stirbt in Mailand und vererbt sein Unternehmen mit den Richard Wagner Rechten an seinen in Dieburg geborenen Firmenjuristen Ludwig Strecker (21). - In Wiesbaden beginnen die wiesbadener Karnevalsgesellschaft Sprudel, in der hauptsächlich wohlhabende Bürger feiern, vereinigt mit dem Männergesangsverein von 18 41 ihre Fastnachtsveranstaltungen im Hotel Viktoria Rheinstrasse 1/Ecke Wilhelmstrasse abzuhalten. - In Usingen ist der Bauer alias Landwirt Georg Emil Löhr (34) Posthalter. - In Wiesbaden kauft der bisherige Direktor Andreas Urban (--) mit seinem Geschäftspartner Andreas Ludwig (--) die Wiesbadener Brauerei Aktiengesellschaft in der Sonnenberger Straße 82 und modernisiert sie mit einem Eiswerk mit einer Windhausen Kaltluftmaschine um eines reinen, wohlschmeckendes Bier zu brauen, das von den Wiesbadenern nicht angenommen wird, und was innerhalb von drei Jahren zur Auflösung der Brauerei führt. - In Mainz wird auf dem Grundstück des abgerissenen Gasthaus Zu den drei Kronen Am Brand 15 und angrenzenden Grundstücken nach zweijähriger Bauzeit das Postgebäude Kaiserliches Postamt eröffnet. - In Frankfurt bekommt die Frankfurter Trambahngesellschaft den Pferdebahnwagen Nr 167, einen rechtwinkeligen grünen Zweirichtungswagen mit überdachtem Front- und Heckzugang mit braugerahmten großen Flachglasfenstern und einer braunen Flügeltür auf 1.435 mm Spurweite von der kölner Waggonfabrik Herbrand mit 14 Sitzplätzen und 12 Stehplätzen, der bis 19 03 eingesetzt wird. - In Wiesbaden stirbt der König der Werbung und Liftfaßsäulenerfinder Ernst Litfaß (58) während einer Kur. - Der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (77) erlässt den Miitärischen Duell Zwang, der 18 97 erneuert wird.

1873 Börsenkrach - In Frankfurt eröffnet der Verein vom Roten Kreuz in der Königswarterstrasse ein Krankenhaus. - In Offenbach wird der Neorenaissance Bahnhof Neu Bahnhof alias Bebraer Bahnhof später Hauptbahnhof weit südlich der Stadt in der Kaiserstrasse eröffnet. Nächster Bahnhof Richtung Frankfurt ist der Oberräder Lokalbahnhof, der von beiden Eisenbahnen also auch der Lokalbahn genutzt wird. - In Wiesbaden wird eine Kurtaxe erhoben. - In Frankfurt wird der Bankier Daniel Heinrich Mumm (50) erster preußischer frankfurter Oberbürgermeister. In Geisenheim wird der Weinhändlersohn Hermann Mumm (74) zum Hermann Mumm von Schwarzenstein geadelt und beginnt mit dem Bau der künstlichen Burgruine Schwarzenstein, die als Sommerhaus dient. - In Bad Homburg bezieht die morganatische Kronprinzenwitwe und ehemalige wiener Tänzerin Freifrau Therese von Barnim (St) (65) ihren Witwensitz, die Villa Kaiser Friedrich Promenade 69 (Steigenberger Hotel). - In Frankfurt beginnt die  Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt (20 16 Degussa AG) das Rohmaterial für alle Münzen des Deutschen Reiches herzustellen. - Der bluterkranke Großherzogssohn Friedrich Wilhelm von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (03) stirbt nach einem Sturz. - In Frankfurt übernimmt der Brauer Heinrich Christian Henninger mit seinen Söhnen die Brauerei Stein zusammen mit den Söhnen Zacharias Stein und Johannes Stein zur Heinrich Henninger & Söhne, Brauerei Stein. - In Frankfurt kommt es nach Bierpreisprotesten in Baden und wegen mehrerer Bierpreiserhöhungen um 12,5 % zur Frühjahrsmesse bei einem Volksfest auf dem Bleichgarten an der Breiten Gasse zum Frankfurter Bierkrawall alias Batzenbier Krawall. 100 Menschen hinter einer roten Fahne schreien Mer wolle Batzebier und ziehen in die Innenstadt. Ein Batzen ist 4 Kreuzer. Die Brauerei Schwager in der Neuen Mainzer Strasse verteidigt sich gegen die Menge mit kochendem Bier und die Brauerei Reichsapfel in der Großen Friedberger Strasse mit glühenden Schürstangen. Die Frankfurter Zeitung wittert eine Verschwörung um Ressentiments gegen die kommunistische Gefahr zu schüren. Das 1. kurhessische Infanterieregiment Nr 81 Landgraf Friedrich von Hessen Kassel schießt für eine völlig überforderte Polizei in der Fahrgasse in die Menge und tötet 20 Menschen darunter auch eine Kind. 47 Angeklagte werden im Leinwandhaus Weckmarkt 17 zu bis zu 4 Jahren Haft verurteilt. Sechs Kompanien der Garnison, die mit Polizeirechten ausgestattet sind, sorgen wieder für Ruhe. Der katholische frankfurter Skandalsreporter Friedrich August Müller-Rentz (43) verzichtet von den Krawallen zu berichten, von denen er nach eigenen Aussagen schon eine Woche vorher wußte, und bleibt lieber zuhause um seine Familie zu schützen. - In Wiesbaden ist der iranische Schah Nasreddin (42) mit seinem Harem zu Besuch. - In Wiesbaden kommt es zum Wiesbadener Bierkrawall. - Die in Wiesbaden Biebrich geborene Prinzessin Sophia von Nassau (St) (37) wird Königin von Schweden. - In Frankfurt wird der Fechtclub Hermannia (19 71 Universitätsfechtclub) gegründet. - In Frankfurt gibt es eine 35 Meter hohe Wasserfontäne im Bethmannweiher aus der neuen Vogelsbergwasserleitung. - In Frankfurt Kaiserlei wird der Rest der Felsplatte Kaiserlei aus dem Fluß gebaggert, wodurch alle felsigen Hindernisse beseitigt sind. - In Frankfurt richtet Fräulein Sophie Steinle im Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 im Obergeschoss des rechten Flügels eine Sonntagsschule ein. - In Frankfurt wird ein Bienenzucht-Verein gegründet. - In Frankfurt stirbt der schwarzwälder Uhrenträgersohn und Portätmaler mit dem Spitznamen Fürstenmaler Franz Xaver Winterhalter (68) bei der Durchreise an Typhus. - In Wiesbaden Erbach stirbt im Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) der Freund der in Berlin geborenen niederländischen Königstochter Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (63) und Vater ihres einzigen gemeinsamen bereits verstorbenen unehelichen Kindes Johann Wilhelm von Reinhartshausen (St) (++), der in Den Haag geborene ehemalige Kutscher Johannes van Rossum (64). Prinzessin Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (63) ist die geschiedene Witwe ihres Cousins, des preußischen Königsohnes Prinz Albrecht von Zollern Preußen (St) (++). Sie hat noch einen lebenden Sohn, den preußischen Generalfeldmarschall Albrecht von Zollern Preußen (St) (36) und eine lebende Tochter, die mecklenburger Herzogin Alexandrine von Zollern Preußen (St) (31). Durch ihre Beziehung zu ihrem ehemaligen Kutscher ist sie vom preußischen Hof verbannt. Graf Erwein von Schönborn (--) wird gezwungen der Hofdame von  Prinzessin Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (63), der seit Jahren bei ihr wohnenden Gräfin Louise von Benckendorff alias Jeanne Louise de Croy (48), sein nur 3 km enferntes Schloß Reichartshausen (19 80 European Business School) zu verkaufen, darf aber den dazugehörigen größten und berühmtesten klostererbacher Weinberg Pfaffenberg behalten. - In Bad Homburg bringt das bad homburger Kurhaustheater ein eigenes Theater-Journal heraus. - In Frankfurt kommt die regionale Tageszeitung Frankfurter Presse als Neue Frankfurter Presse heraus. - In Frankfurt wird im Dormitorium und im Prioratbau des säkularisierten Karmeliterklosters die neu gegründete Frankfurter Berufsfeuerwehr eingerichtet. - In Wiesbaden wird der Uhrturm Marktstrasse 15 verkehrsbedingt abgerissen. - In Frankfurt zieht der Mundartdichter und Verleger Friedrich Stolze (57) in das klassizistische Gartenhäuschen von Baron Rothschild im Grüneburgweg 128, das zum Stoltzehäuschen wird. - In Eppstein malt der in Katzenelnbogen geborene und kurzzeitig nach Amerika ausgewanderte Kunstmaler und Kronberger Künstlerkolonie Mitglied Wilhelm Jakob Hertling (24) die Burg Eppstein im Winter. - In Frankfurt nennt der Bierbrauer Henninger (--) seine Brauerei Henninger in Henninger & Söhne um. - In Wiesbaden hetzt eine Woche nach dem Frankfurter Bierkrawall ein Plakat die Bevölkerung auf, dem dominierenden wiesbadener Bäcker mit eigener Mühle und Bürgerausschußmitglied im Wagemannhaus alias Kimpelmühle in der Metzgerstrasse 22 nach mehreren Brotpreiserhöhungen und dem Gerücht einer weiteren den Betrieb niederzubrennen, was vier von Hauptmann Magnus beauftragte patrouillierende Polizisten verhindern sollen. Seine Konkrurrenten Werner und Scholz haben ihre Mühlen weit außerhalb der Stadt. Nach der Verhaftung eines Betrunkenen und dessen versuchter Befreiung eskaliert die Protestaktion und nachdem ein SPD Uhrmacher zum Angriff für die Commune aufruft, wird den Polizisten gedroht sie totzuschlagen. Gleichzeitig fordert man lautstark, dass Brot billiger werden muss. Die wiesbadener Bürger fordern das Recht ein, sich überall in der Stadt auf den Strassen frei bewegen zu dürfen. Berittene Polizei räumt die Metzgergasse, weshalb die Tumulte in der Langgasse und Marktstrasse weitergehen, wo schließlich die Polizei mit Schießbefehl auf 1.000 Protestanten losgeht. Mit zwei Polizisten als Geiseln ziehen die Protestanten vor das Polizeipräsidium Marktstrasse 2, wo der königlich preußische wiesbadener Polizeidirektor Hugo von Strauß gerade noch fliehen kann. Das Militär greift mit 50 berittenen Soldaten ein. Es verhaftet 25 Demonstranten. Der Wiesbadener Bierkrawall fordert ein Dutzend schwer verletzte Demonstranten und mehrere verletzte Polizisten. Man fordert Batzebier für 4 Kreuzer und billiges Brott. Ausländische Zeitungen wie Le Figaro berichten von der Forderung nach der Absetzung von Oberbürgermeister Lanz und einer Freien Republik. Tatsächlich werden die Brotpreise nicht erhöht. Stattdessen verkaufen die Bäcker nur noch Brot zweiter Wahl zum alten Preis, das Langbrot mit 2 Kilo. Das erstklassige Roggen-Rundbrot mit 2 kg wird zwei Monate lang nicht mehr angeboten. Eine neue Polizeiordnung verbietet den üblichen Brotbetrug um rund 20 % am Gewicht des angebotenen Brotes und verpflichtet die Bäcker auch das Gewicht ihrer Brote anzuschreiben. - In Oberursel vertreibt ein Wirt einige Tage nach dem Wiesbadener Bierkrawall militante Gäste, die Batzebier fordern, alias Bier zu einem Batzen alias 4 Kreuzer mit einer doppelläufigen Flinte. Kurz danach erhalten in Höchst Kaufleute Drohbriefe, in denen man ihre Geschäfte zu zerstören droht, sollte Butter nicht zum alten Preis von 47 Kreuzer verkaufen. - In Wiesbaden beklagt die Zeitung Rheinischer Kurier fehlende polizeiliche Kontrollen bei Milch. - In Eltville stirbt nach 25 Jahren der zugezogene jüdische pariser Tuchhändler, Seidenhändler und villmarer Marmorwerkbesitzer Salomon Marix (68), der auch königlichen Besuch empfängt und in seinem Gästehaus Villa Elvers Erbacher Strasse 1 eine private Synagoge unterhält. Er hinterlässt die Kinder Paul, Myrtil und Olga. - In Wiesbaden wird der in Vallendar geborene frankfurter Musikdirektor Carl d’Ester  (35) neuer Musikdirektor und Dirigent des Wiesbadener Kurorchesters. - In Wiesbaden heiratet der Chemiker Carl Remigius Fresenius (55) in zweiter Ehe die nassauer Leibarzttochter Augusla Fritze (39). - In Frankfurt zieht die Frankfurter Gewerbekasse vom Neuen Kornmarkt 18 in die Große Eschenheimer Gasse in das Gebäude des Bankenmitbegründers und jüdischen Frankfurter Zeitung Verlegers Leopold Sonnemanns (42) einem Mitgründer der Bank, um. - In Braunfels lässt Prinz Albrecht von Solms Braunfels (St) (32) in der Wolfsmühle am Lahnbahnhof in einer großen Zwingeranlage für Jagdhunde bzw Vorsteherhunde, besonders Pointer von seinem Freund und reichen amsterdamer Reedersohn Eduard Korthals (22) mit neu eingeführten Stammbüchern züchten. - In Frankfurt trifft der jüdische frankfurter Handelskontorlehrling Jakob Heinrich Schiff (26) nach einer erfolglosen Amerika Emigration und Rückkehr den jüdischen new yorker Investmentbankgründer Abraham Kuhn, von Kuhn Loeb & Co. - In Offenbach wird der Offenbacher Ostbahnhof als Bahnhof der Bebraer Bahn eröffnet. - In Darmstadt stirbt der darmstädter Hofinstrumentenmacher und Geigenbauer Friedrich Diehl (59) ohne die Qualität seines Vaters Nikolaus Diehl (++) erreichtk zu haben. Viele seiner Kontrabässe sind nicht nach dem alten Viola-Modell, sondern nach moderneren Geigenmodellen mit gewölbten Böden hergestellt. Kritik wird an seinen Lacken geübt. - In Frankfurt wird ein eigenes Fuhramt gegründet, das sich mit der Reinigung der Strassen und Plätze und Hausmüll befasst. Es wird ein eigener Fuhrpark aufgebaut. - In Darmstadt stirbt das jüngste Kind von Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (30), verheiratet mit Großherzogssohn Ludwig IV von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (36), der bluterkranke alias hämophile Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (03) bei einem Unfall. - In Wiesbaden wird übernimmt die Stadt das Kurhaus, die Kolonnaden, die Parkanlagen die Kochbrunnen Trinkhalle, die Burgruine Sonnenberg und das private Gaswerk, das es mit dem städtischen Wasserwerk zusammenschliesst. - In Wiesbaden endet die Dienstzeit des wiesbadener Stadtbaumeisters Alexander Fach (--), der für den Bau der planlos gebauten und teils funktionslosen Kanalisation, verantwortlich ist. Man baut aber einfach planlos weiter. - In Darmstadt herrscht im nur von Frauen verwalteten 70 köpfigen evangelischen Diakonissenhaus Elisabethenstift Erbacher Strasse 25 die jahrzehntelange Oberin Johanna Sucrow (--), als Pfarrer Ludwig Werner (42) als neuer männlicher hauptamtlicher Vorsteher in die Einrichtung kommt, der nur als untergeordneter Gehilfe gilt. - In Mainz beginnt die nördliche Stadterweiterung um das Gartenfeld. - In Wiesbaden baut die Genossenschaftsbank Vorschussverein zu Wiesbaden das Scholz Haus Ecke Schillerplatz / Friedrichstrasse in ihre Hauptgeschäftsstelle um, was 3 Jahre dauert. -  In Frankfurt Hohemark beginnen die Brüder Pirath mit der Produktion von Zeitungspapier. - Mit dem neuen Münzgesetz wird das vorherrschende Silbergeld alias Silberstandard durch den Goldstandard abgelöst. - In Neu-Isenburg erhält die Ziegelei der frankfurter Holzmann AG einen Eisenbahnanschluss. - In Frankfurt wird die neue südmainische Eisenbahnstrecke der Bebraer Frankfurter Bahn von Hanau über Offenbach nach Sachsenhausen zum neuerbauten Bebraer Bahnhof später Südbahnhof erbaut. Der bereits im Süden Frankfurts bestehende Lokalbahnhof in Sachsenhausen ist von den Gleisanlagen her nicht geeignet. - In Wiesbaden wird der in Vallendar geborene koblenzer Gymnasiast Carl d'Ester (35) Musikdirektor des wiesbadener Kurorchesters. - In Frankfurt wird der reich eingeheiratete Rechtsanwalt und bürgerliche frankfurter Oberbürgermeister Daniel Heinrich Mumm (55) als Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein wieder in den Adelstand erhoben alias geadelt. - In Mainz, das zu Hessendarmstadt gehört, wird ein Tierschutzverein gegründet. - In Darmstadt wird ein Tierschutzverein von der hessendarmstädter Lehrerschaft gegründet, deren Vorsitzender ua der vermeintlich ausserehelich gezeugte drittgeborene Prinz Alexander von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (50) wird. - Prinzessin Friederike von Solms Braunfels (St) wird als Tochter von Prinz Hermann von Solms Braunfels (St) (--) und Marie von Solms Braunfels (St) (--) geboren. - In Frankfurt wird vom Verschönerungsverein an der Ecke Zeil/Hauptwache ein Uhrtürmchen aufgestellt, das wegen der unerwarteten Kosten für die Gasbeleuchtung und das ständige Aufziehen und Nachstellen der Stadt übergeben wird. - In Frankfurt darf erstmals nach 25 Jahren eine legale Gedenkfeier zur Märzrevolution 18 48 und für die Demokratie abgehalten werden, wo der vorgesehene Festredner trotz Verbots des Theaters, der jüdische frankfurter Schauspieler Ludwig Barnay (31) die vielen abtrünnigen Demokraten angreift, wonach er Frankfurt verlässt. - In Offenbach wird die Oberrealschule am Stadthof eröffnet. - In Frankfurt holt der Zoodirektor Schmidt persönlich in Holland zwei neue Orang-Utans ab, von denen einer sofort nach der Ankunft im frankfurter Zoo im Lerschner Garten stirbt und der zweite nach vier Wochen wegen falscher Nahrung verendet.  - In Frankfurt wird die Frankfurter Kapitallotterie alias Leibrentenlotterie aufgelöst. - In Offenbach Rumpenheim erhält der erbfolgeberechtigte kurfürstlichhessenkasseler Vetter zweiten Grades Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (53) verheiratet mit Prinzessin Anna von Zollern Preußen (St) (27) vom Königreich Preußen wegen des Thronverzichts erstmals als Chef des Hauses Hessen-Kassel ein jährliches Einkommen von 606.000 Mark für einen fürstlichen Lebensstil. 1 Mark entspricht 6,9 Euro (20 22). - In Wiesbaden bringt der Schriftsteller und Redakteur Johann Christian Glücklich die erste Ausgabe seiner Wiesbadener Brühbrunnen-, Kreppel-, Kaffeemiehl- und Brödcher-Zeitung während der Fastnacht alias Karneval heraus, die es bis 19 14 gibt. - In Frankfurt wird der verpachtete städtische Gutleuthof von der Hessische Ludwigseisenbahn Gesellschaft gekauft. - In Frankfurt verheiratet der ehemalige zugewanderte frankfurter Revolutionsredner, jüdische Bürger und evangelisch konvertierte Verleger Karl Friedrich Loening (63) alias Zacharias Loewenthal, der nur aus kommerziellen und politischen Gründen die Konfession gewechselt hat und bei der Taufe den Namen wechseln durfte, seine Tochter Marie Cäcilie Elise Löning (--) mit dem Juristen Otto von Gierke (32), der sich besonders stark in der gemeinsamen deutsch-israelitischen Geschichte engagiert. - In Wiesbaden gibt es das Ausflug Gasthaus Holzhackerhäuschen. - In Mainz schlägt der mainzer Stadtbaumeister Eduard Kreyßig (43) vor, vor der Stadt rheinabwärts den Rheinarm bis auf zwei daraus zu formende Hafenbecken zuzuschütten, worauf auch die Eisenbahn entlangfahren soll. - In Bad Homburg verliert mit dem Spielkasinoverbot das Kurhaus in der Luisenstrasse einen so riesigen Umsatzsatzeinbruch, das obwohl die Spielkasinoräume als Tanzsäle genutzt werden, fast ganz leersteht. - Nach zwei Jahren bricht der weltweite über Maklerbanken später Investmentbanken ausgelöste Aktienspekulationsboom in der Gründerkrise zusammen, der viele an die Börse gegangene Unternehmen ruiniert. - In Frankfurt richtet die Stadt als erste Stadt in Deutschland eine kommunale Abfallentsorgung ein. - In Darmstadt wird der halbseitig gelähmte Verwaltungsbeamte Heinrich August Schleiermacher (67) Leiter des Finanzministeriums.

1872 Wetter: Typhus in Wiesbaden - Baukrise - Im Deutschen Reich werden alle Spielcasinos zu Sylvester geschlossen, wodurch Monte Carlo zum Mekka für Spieler wird. - In Wiesbaden wird Lothar von Wurmb (48) Regierungspräsident. - In Frankfurt werden auf der Bahnlinie nach Hanau Arbeiterzüge eingeführt. - In Wiesbaden geht die private Eisenbahn AG Taunusbahn Friedrich-EbertAllee/Rheinstrasse mit ihren Nebenbahnen an die Eisenbahn Preußische Staatsbahn. Die Pferdebahnstrecke nach Biebrich wird von einer Dampfeisenbahn abgelöst. - In Wiesbaden beschweren sich die Kunden der Droschkenkutscher so stark über ihr freches Geschäftsgebaren, dass die Polizei gegen sie vorgeht, woraufhin sie streiken. - In Offenbach wird Prinz Victor von Isenburg Büdingen (St) geboren. - In Mainz wird aus der Brauerei Brey mit der Trennung von Löwenbräuinhaber Ludwig Brey (51) die Mainzer Actien-Bierbrauerei, die größte westdeutsche Brauerei. - In Frankfurt bezahlt die preußische Obrigkeit mit preußischen Taler, aber die frankfurter Viehhändler mit frankfurter Gulden, wobei 100 preußische Taler 175 frankfurter Gulden entspricht. 1 Gulden entspricht 12,2 Euro (20 22). 1 Taler entspricht 21,4 Euro (20 22). - In Frankfurt wird eine Pferdetram von einem belgischen Privatunternehmer und seiner Frankfurter Trambahn Gesellschaft eröffnet. - In Bad Homburg wird das Spielcasino geschlossen. - In Darmstadt wird im Gasthaus und Weinlokal Bockshaut Kirchstrasse 7-9 der Weinhändlersohn und Bildhauer Ludwig Habich geboren. - Der hessenkasseler Kurfürstenenkel Sohn Graf von Schaumburg Ludwig Cäcilius Felix von Hanau (St) wird geboren. - In Geisenheim gründet der im osteinschen Palais geborene Weinhändlersohn, Bankier, Waffenhändler und Äpfel und Birnen Züchter Heinrich Eduard Lade (54) auf zugekauftem Land mit der Erlaubnis des deutschen Kaisers aber als preußischer König Wilhelm von Zollern (St) (75) und Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck  (St) (57) die Königlich Preußische Lehranstalt für Obst- und Weinbau alias Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau in Form von Obstgärten. - Im Schifffahrtsstreit um den Main will das preußische Frankfurt Rheinhafen werden, wozu der Main für die Raddampfer auf dem Rhein ausgebaggert werden müsste, was der hessische Umschlagshafen Mainz verhindern will und deshalb mit dem Mainzer Speditions- und Kohlenhändler Heino Held (--) Kettendampfschleppschiffskonzessionen beantragt. - In Frankfurt wird der Großindustrielle Gustav Hermann von Passavant geboren. - In Lich Laubach stirbt der in Laubach geborene mit Prinzessin Luitgarde von Wied (St) (59) verheiratete Graf Otto von Solms Laubach (St) (73). - In Mainz werden das Brauhaus Zu den drei Löwen und das Bierhaus Zum goldenen Löwen in der Bocksgasse 29 von Johann Nepomuk Halm geschlossen. - In Frankfurt werden Verbotsschilder für Pinkler aufgestellt. - In Wiesbaden lebt nach ihrer Scheidung von Prinz Wilhelm von Hessen Philippstal Barchfeld (St) (41) die morganatisch geborene hessenkasseler Kurfürstentochter Maria von Hanau (St) (33) mit ihren beiden Töchtern und erhält für sich und ihre 5 Kinder auf eigenen Wunsch den Titel Prinzessin Maria von Ardeck nach Burg Ardeck an der Aar bei Diez an der Lahn. - Der in Wiesbaden geborene Grafensohn Emich Friedrich Thomas von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (26) lässt sich von der bürgerlichen Marie Fischl (22) aus Gumpendorf scheiden. - In Frankfurt hat der frankfurter Journalist Adolf Stoltze (30) mit seiner satirischen Wochenzeitschrift Die Schnaken ersten wirtschaftlichen Erfolg. - In Frankfurt werden von den Barmherzigen Schwestern Mittelweg 46 249 Personen gepflegt, davon 182 unentgeltlich. Sie leisten 2.020 Nachtwachen. - In Frankfurt muss sich jede neu zugezogene Prostituierte alias Sexarbeiterin bei der Polizei anmelden. - In Frankfurt gibt es 425 mit der Sexualkrankheit Syphilis angesteckte Kranke. - In Frankfurt wird Margarine in der neu gegründeten Frankfurter Margarin Gesellschaft hergestellt. - In Frankfurt gründet sich die Frankfurter Lebensmittelverein AG. - In Frankfurt kommt eine Zeitung Landwirtschaftliche Wochenschau heraus. - In Heddernheim beginnt man mit der Zerstörung der Römerstrasse. Ein fränkisches Todtenfeld wird ausgegraben, wobei die Gebeine in die Frankfurter Anatomie und die Waffen, Geräthe und Schmuck nach Wiesbaden ins Museum kommen. - Das jüdische frankfurter Bankhaus Rothschild & Söhne, das mit ihm verwandte jüdische Bankhaus Stern, und die preußischen Privatbanken, die evangelische Diskonto-Gesellschaft in Berlin und das Bankhaus Bleichröder wickeln hauptsächlich die Finanzierung der 3 Milliarden Franc umfassenden Anleihe zur Finanzierung der französischen Kriegsentschädigung an das Deutsche Reich an der londoner und pariser Börse ab. - In Darmstadt kommt der 96. Jahrgang der Tageszeitung Darmstädter Zeitung heraus. - In Wiesbaden wird der Bäckersohn Franz Bossong in der Kirchgasse 58 (20 17 Zahnarzt Gebhardt) geboren. - In Bad Homburg wird ein Theatre Francais betrieben. - In Bad Homburg wird ein städtisches Theater und ein Kurorchester gegründet. - In Kronberg eröffnet die Cronberger Eisenbahngesellschaft die Kronberger Bahn, die Touristen vom Bahnhof Rödelheim in den Vordertaunus transportieren soll. - In Frankfurt wird die Firma Gendebien & Naumann (später Pokorny & Wittekind), die Lokomotiven, Industrie-Dampfmaschinen, Groß – Kompressoranlagen und Druckluftwerkzeuge baut, zwischen dem Westbahnhof und dem Gaswerk West gegründet. - In Wiesbaden beklagt sich ein Tagelöhner, dass seine Milch ständig gepanscht und mit Wasser gestreckt ist, was vom Chemischen Laboratorium Fresenius bestätigt wird. Als die Betrügereien nicht nachlassen schafft die Polizei einen Galaktometer an und macht die Kontrollen selbst. - In Wiesbaden zieht die Casino-Gesellschaft für zwei Jahre in die Villa Clementine. - In Wiesbaden Frauenstein baut Graf Paul von Hatzfeldt Wildenburg  (St) (40) das Gut Sommerberg Georgenborner Strasse 50 in einen schlossartigen Adelssitz um. - In Mainz floriert der Musikinstrumentenbauer Alexander durch die hohe Nachfrage nach Blechblasinstrumenten. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Schlittschuhclub den ersten überlieferten deutschen Eisschnelllaufwettkampf im Palmengarten auf einer bewässerten Rasenfläche inmitten einer Hochradrennbahn. Die Rasenfläche dient im Sommer den Tennisspielern. - In Mainz wird unter der Zitadelle der Natur-Eiskeller Eisgrub angelegt. - In Mainz erhält die Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn die 7. Emil Kessler Esslingen Lokomotive mit der Nummer 103 Bismark von deren Art es insgesamt 10 Stück geben wird ... darunter mit der Nummer 97 die Lokomotive Kaiser Wilhelm, 98 Kaiserin Augusa, 99 Prinz Ludwig, 100 .... ...., 101 von Lindelof, 102 von Berzold, 103 Bismarck (bereits erwähnt), 104 Holtke, 105 Roon und 106 Prinz Holstein. - In Frankfurt Schwanheim wird der Turn und Sportverin Schwanheim gegründet. - In Mainz kauft Freiherr Adolf von Ritter (--) den Kötherhof. - In Frankfurt sind 686 Häuser mit 1.511 Wohnungen und 1.926 water closets alias Toiletten an die städtische Kanalisation angeschlossen. - In Wiesbaden gilt die mit einer 10 PS Dampfmaschine modernisierte Wiesbadener Actien Brauerei als neue Marix Brauerei Sonnenberger Strasse 82, die untergäriges bayerisches Lagerbier und Schankbier herstellt, des jüdischen Tuchhändlers, villmaer Marmorwerkbesitzers und johannisberger Winzers Salomon Marix (67), der in de Sonnenberger Strasse 37 wohnt, als bedeutendste Brauerei von Süd Nassau. Im Folgejahr stirbt Salomon Marix- In Darmstadt übernimmt der Alice Frauenverein für Krankenpflege die Organisation im Mauerspitälchen am Achteckigen Haus in der Mauerstrasse. Ein zweiter Alice Frauenverein organisiert in der Wilhelminenstrasse 31 den Alice Bazar, eine Verkaufsstelle für von den weiblichen Vereinsmitgliedern in Heimarbeit produzierte Produkte, zu einem angemessenen Preis. Das französische Wort bazarder heißt verscherbeln. - In Darmstadt wird die Telegrafenstation an der Eisenbahnstrecke Main Neckar Bahn eingestellt. - In Darmstadt Bessungen, das selbständig ist, wird eine Apotheke ausserhalb von Darmstadt eröffnet. - In Frankfurt beschuldigt die Satirezeitung Frankfurter Latern auf einer Karikaturzeichung, dass die Abwässer der frankfurter Kanalisation für seuchenartige Erkrankungen flussabwärts verantwortlich sind. - In Wiesbaden werden die Stollenarbeiter am Münzberg im Taunus, wo eine neue Trinkwasserquelle mit einem 1.600 m langen Stollen für die Stadt Wiesbaden ausgebaut wird durch ihren sorglosen Umgang für Typhusfälle in der Stadt Wiesbaden verantwortlich gemacht, weil infizierte Arbeiter dort ihre Exkremente in das Trinkwasser entsorgt hätten, woraufhin eine Typhus Kommission eingerichtet wird, die das Trinkwasser als Ursache grundsätzlich ausschliesst und undichte Latrinen und Abtrittsgruben und damit verseuchte Böden für den Typhusausbruch verantwortlich macht und Gegenmassnahmen einleitet. - In Lich wird im Gartenhaus von Kloster Arnsburg ein hessendarmstädter Rettungshaus für Mädchen vom Evangelischen Verein für Innere Mission eröffnet, das inoffiziell ein Kindergefängnis für alle Mädchen ist, die bei der Polizei auffällig geworden sind oder in den Familien problembehaftet sind. Diese Mädchen werden eingewiesen und müssen dort meist bis zu ihrem 21. Lebensjahr bleiben, und für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Über allem steht die religiöse evangelische Kirchenzucht ausgeübt von zwei darmstädter Schwestern. Ausgebildet werden die Mädchen mit Lesen, Schreiben, Rechnen und Hausarbeiten nur soweit, dass sie es schaffen können als Dienstboten in der Stadt oder als Hilfskraft in der Landwirtschaft weiterzuleben. - In Deutschland wundern sich die siegreichen humanmedizinischen Militärärzte, dass ihre sofort behandelten Kriegswunden weniger tödlich sind als die Friedenswunden, die in den besten Kliniken behandelt werden. - In Wiesbaden wird eine erste Musikschule, das private Freudenberg Conservatorium für Musik in der Rheinstrasse 54 gegründet. - In Frankfurt kauft das jüdische frankfurter Bankhaus Oppenheim und Weil für 500.000 Gulden die Bornheimer Heide. - In Frankfurt wird die internationale jüdische Metallhandelsfirma Beer, Sondheimer und Co von Isaac Leopold Beer (--) und Moses Tobias Sondheimer (--) in der Ostendstrasse 27 gegründet, an der die Familie Feist beteiligt ist. - In Mainz ist die Börse im Theatergebäude. Vorsitzender ist Kaspar Wilhelm Betz. - Die mainzer, wiesbadener und frankfurter Droschkenfahrer alias Droschkenkutscher verständigen sich um nicht als Streikbrecher benutzt zu werden. - In Wiesbaden ändert sich die aktuelle Ortszeit bei einer Eisenbahnfahrt von Frankfurt nach Lahnstein um drei Minuten, da in Wiesbaden schon Lahnsteiner Zeit gilt. - In Frankfurt beginnt man mit dem Bau einer Trinkwasserleitung aus dem Spessart und dem Vogelsberg. - In Darmstadt wird der zu lebenslanger Haft verurteilte ehemalige hessendarmstädter höfische Kammerdiener und Raubmörder Johann Stauff (--) 25 Jahre nach dem Mord an Gräfin Emilie von Görlitz (--) begnadigt, wenn er nach Amerika auswandert.  - In Wiesbaden wird der Violonist Christian Mühlfeld (21) Mitglied der Kurkapelle in Wiesbaden. - In Wiesbaden gründet das Kurhaus ein eigenes Kurorchester und Sinphonieorchester für Kurkonzerte und Bälle mit 48 Mitgliedern, das die Kurkapelle ersetzt. Insgesamt werden 90 feste Stellen eingerichtet. - Die in Duisburg geborene Schauspielerin Frederike Kronau (31), die einige Jahre am frankfurter Stadttheater gespielt hat, heiratet den in Karlsruhe geborenen  österreichischen General-Kavallerieinspektor und hanauer Freiherr Leopold von Edelsheim Gyulai (48). -  In Frankfurt stirbt der thurn und taxis frankfurter Oberpostmeister Karl Theobald von Berberich (--). - In Mainz beginnt man auf dem Grundstück vom im Vorjahr abgerissenen Gasthaus Zu den drei Kronen Am Brand 15 und angrenzenden Grundstücken mit dem Bau des Postgebäudes Kaiserliches Postamt 1. - In Frankfurt Bergen gibt es in der Marktstrasse 50 eine neueröffnete Poststelle später Gasthaus Zur alten Post. - In Wiesbaden beendet der in Kaliningrad geborene Rittergutsbesitzer, preußische Innenministerneffe, preußische Innenminister und preußischer wiesbadener Regierungspräsident Graf Botho von Eulenburg (St) (41), dessen Mutter die Grafentochter Therese von Dönhoff (66) ist, sein Amt. - In Gießen kommt es zu einem Pistolenduell unter Studenten. - Mit der Neueinteilung der Deutschen Reichspostgebiets wird Darmstadt für das Großherzogtum Hessen Standort einer kaiserlichen Oberpostdirektion, Frankfurt für den Regierungsbezirk Wiesbaden und Kassel für den Regierungsbezirk Kassel. - In Mainz wird, weil Metz neue deutsche Grenzfestung ist, die Gartenfeldfront im Nordwesten abgerissen und dafür vor der Neustadt die neue neupreußische Festung Rheingauwall erbaut, was bis 18 79 dauert.

1871 Wetter: Kältestes Jahr bei der Durchschnittstemperatur in Frankfurt. Der völlig ausgetrocknete Neusiedler See füllt sich nach fünf Jahren wieder. In Mainz wütet weiter die Typhus Epidemie, an der auch viele französische Kriegsgefangene sterben, die auf dem Hauptfriedhof beerdigt werden. - Schwache Erdbeben mit Epizentrum Groß-Gerau. - Reichsgründung. Das Heimatrecht wird eingeführt, womit man öffentliche Ämter besetzen und Grundstücke kaufen darf. - In Frankfurt erscheint die Neue Frankfurter Zeitung als  Frankfurter Zeitung. - Deutschland hat 41.058.792 Einwohner. - Die preußische Provinz Hessen-Nassau hat 1.400.370 Einwohner, Frankfurt hat 91.040 Einwohner, Mainz hat 53.902 Einwohner, Wiesbaden hat 35.836 Einwohner, Darmstadt hat 33.800 Einwohner, Offenbach hat 22.699 Einwohner und Hanau hat 20.294 Einwohner. - In Rüdesheim wird mit dem Bau des Niederwalddenkmals begonnen. - In Frankfurt gründet der jüdische Fabrikant Julius Pfungst (37) die Gesellschaft des ächten Naxos Schmirgels, dessen exklusive Nutzungsrechte er besitzt. - In Wiesbaden beginnt der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (74) mit seinen jährlichen Besuchen der Stadt. - In Frankfurt wird im Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz der Frankfurter Friede geschlossen. Der in Frankfurt geborene Maler Wilhelm Amandus Beer (34) alias Russen-Beer dokumentiert die Szenerie. Das Friedenszimmer wird danach nie mehr vermietet. Gleichzeitig findet am angrenden Rossmarkt ein Pferdemarkt statt, der einen störenden Lärm verursacht und den die französische Delegation besucht. Die frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung berichtet exklusiv vom Friedensschluss. - In Wiesbaden verspielt der in Moskau geborene Schriftsteller Dostojewski (50) seine Reisekasse, erhält aber für seinen Roman Die Dämonen einen Vorschuß und kann wieder nach Sankt Petersburg zurückkehren. Er wohnt im Hotel Viktoria Rheinstrasse 1/Ecke Wilhelmstrasse, wo ihm Speisen und Getränke verweigert werden, und wo man ihm nur zweimal täglich heißen Tee serviert. - In Mainz ist der Mainzer Alice Frauenverein für Krankenpflege auf 23 Kriegskrankenpflegerinnen angewachsen, die alle privat wohnen. - In Mainz beginnt die Rheinische Bierbrauerei vormals Brauerei Zum weißen Roß Wormser Strasse 151 mit der Herstellung von Reisbier mit einem Reisanteil von 16%, das begeistert aufgenommen wird. - In Offenbach werden 236 Fabriken betrieben, davon 58 für Leder, 16 für Stahl und 8 für Zigarren. - In Mainz profitiert der Möbelproduzent und Innenausstatter August Bembé von der starken Nachfrage nach Parkettböden. - In Frankfurt gewinnt beim Wäldches Rennen auf der Galopprennbahn die dreimalige Große Preis von Baden Siegerin und in 54 Pferderennen ungeschlagene ungarische Wunderstute Kincsem. - In Darmstadt brennt das gasbeleuchtete Darmstädter Hoftheater mit 1.800 Sitzplätzen Karolinenplatz 3 wegen der Nachlässigkeit eines Beleuchters bis auf den Portikus und die Außenmauern ab. - In Frankfurt gibt es die Freimaurerloge Goethe zum Flammenden Stern. - In Mainz wird ein Katholikentag veranstaltet, auf dem der in Frankfurt geborene Buchdruckermeistersohn und limburger Domherr Johannes Ibach (46) als Redner auftritt. - In Frankfurt kehrt der Diamantenhaus Halphen Repräsentant in New York und adoptierte konvertierte Jude Jesaias Hochstätter alias Otto Braunfels (30) als Multimillionär nach Frankfurt zurück und wird Teilhaber des frankfurter Bankhauses Stern. - In Darmstadt heiratet Graf Gustav Ernst von Erbach Schönberg (St) (31) die morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzentochter Prinzessin Marie Karoline von Battenberg (St) (19). - In Wiesbaden kocht der französische kriegsgefangene Generalsstabsküchenchef Auguste Escoffier (25) für den französischen kriegsgefangenen General Patrice de Mac-Mahon (63), der in einer eigenen Villa im Hausarrest wohnt. Auguste Escoffier (25) ist ein bei Monaco geborener französischer Starkoch, der die chaotische und ungeschätzte französische Küche militärisch geordnet hat um gleichbleibende Qualität zu garantieren, das Reduzieren von Soßen erfunden hat, wobei ein Stück Fleisch aus Angst vor Krankheiten nicht mehr totgekocht in einer Brühe schwimmt, die traditionell französische rund 30 gängige Speisenfolge auf rund 5 beschränkt hat und sich als Künstler fühlt, der Essen inszeniert. Er verarbeitete vor der Gefangennahme hauptsächlich verwundete Pferde. - In Frankfurt gibt es 1.653 Gasstrassenlaternen. - In Frankfurt wollen die Gemüseweiber alias Hockinnen auf dem alten Markt Obst und Gemüse anstatt bis 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr verkaufen. - In Frankfurt wird der Friede zwischen Deutschland und Frankreich vom neu zum Fürsten ernannten Reichskanzler Graf Otto von Bismarck (--) und dem französischen Minister Jules Favre (--) im Gasthof Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz geschlossen. - Das Strafmündigkeitsgesetz legt eine Grenze von 12 Jahren fest. Ab 12 Jahren kommt man ins Gefängnis, darunter in eine Erziehungsanstalt. - In Frankfurt wird der Palmengarten eröffnet, wo die exotischen Pflanzen aus der Orangerie des wiesbaden biebricher Schlosses ausgestellt werden. Die herzöglichen Pflanzen sind auf Betreiben des jüdischen frankfurter Verleger und Bankier Leopold Sonnemann (40) an einen Verein verkauft, der mit der Ausstellung Geld verdienen will und eine Aktiengesellschaft bildet. - In Wiesbaden ist für die zurückkehrenden kriegsverletzten Soldaten die Kaiser-Wilhelm Heilanstalt (20 17 HR Fernseh Studio Wiesbaden) in der Mühlgasse 2 als Militärhospital fertiggestellt. - In Wiesbaden leben 893 Juden. - Der in Frankfurt geborene jüdische Bankierssohn Salomon Benedict Worms (70), Sohn der frankfurter Bankengründertochter Schönche Jeannette Rothschild (++), wird in den österreichischen Freiherrenstand erhoben, wodurch er sich Freiherr Salomon Benedict von Worms (70) nennen darf. - In Bad Homburg wird das bad homburger Kurhaustheater wiedereröffnet. - In Frankfurt zieht das 81. Infanterie-Regiment Landgraf Friedrich von Hessen Kassel in das mittelalterlich beengte Karmeliterkloster, weshalb man erlaubt, dass viele Offiziere in Privatwohnungen wohnen. - In Frankfurt kostet ein Tourfahrt mit der Droschke zwischen zwei Punkten innerhalb der Mahl- und Schlachtsteuerlinie 18 Kreuzer für 1-2 Personen und 24 Kreuzer für 3-4 Personen. Ab 21:00 Uhr 30 Kreuzer bzw 36 Kreuzer. Eine Fahrt für 1-2 Personen nach Bergen, Bonames, Höchst, Niederursel, Rumpenheim und Schwanheim kostet 2 Gulden, nach Eckenheim, Forsthaus Ginnheim, Hausen und Niederrad 1 Gulden und nach Offenbach 1 Gulden 12 Kreuzer. Eine Fahrt von 10 Minuten kostet 12 Kreuzer, jede weiteren 5 Minuten kosten 6 Kreuzer. 2 Stunden kosten 1 Gulden 36 Kreuzer. Die Eisenbahndroschken kosten innerhalb der Accislinie ohne Überschreitung des Mains 24 Kreuzer. Ein Koffer kostet 6 Kreuzer. Längere Leerrückfahrten müssen zur Hälfte bezahlt werden, außer nach Bockenheim. Nachtfahrten ab 24:00 Uhr kosten das Doppelte. Nur 1 Kind unter 10 Jahren ist frei. Kutscher müssen unaufgefordert Fahrmarken ausgeben, eine richtig gehende Taschenuhr beim Betreten vorzeigen und den kürzesten Weg nehmen. Auf dem Rücksitz müssen die Tarife abgestempelt zu lesen sein. Dienstboten, die auf dem Kutschbock mitfahren, sind frei. Kutschen müssen im Trab fahren. Anfahrten müssen bezahlt werden. Bei Streit entscheidet das Polizei-Präsidium. Wer vom Theater, Konzert und Ball kommt oder zum Bahnhof fährt, zahlt beim Einsteigen. - In Ober-Ramstadt eröffnet die Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn den einspurigen Odenwaldbahnabschnitt bis Ober-Ramstadt. - In Frankfurt gibt der in Frankfurt geborene Bankierssohn, Rechtsanwalt und neu eingesetzte frankfurter Oberbürgermeister Daniel Heinrich Mumm (53) ein Bankett anlässlich des Friedensvertrages, zu dem der gerade gefürstete Graf Otto von Bismarck (56) kommt. - In Mainz präsentiert der mainzer Schiffskapitänssohn und Flugpionier Paul Haenlein (36) in der Fruchthalle auf dem zerstörten Dominikanerkloster Dominikanerstrasse 7 mit viel Öffentlichkeit aber ohne Geldgeber zu gewinnen ein 10 Meter langes Modell eines Luftschiffs mit einem Uhrwerksfedermotor. - In Mainz trifft der deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (74) nach dem Sieg gegen Frankreich ein. - In Wiesbaden gibt es neben dem Kurparkweiher, dem Stadtwäldchenweiher am warmen Damm noch zwei weitere Parkanlagen mit Wasserflächen, am Hohenloheplatz und am Langenbeckplatz. - Der streng katholische limburger Großkaufmann, Bankier und Politiker Peter Paul Cahensly (33) gründet den Verein zum Schutze Katholischer Auswanderer, woraufhin auf dem Katholikentag in Mainz das Raphaelswerk mit dem Präsidenten Fürst Karl von Isenburg Birstein (St) (21) gegründet wird. - Der in Würzburg geborene Besitzer von Schloss Schönborn in Heusenstamm, der Schlösser und Weindomänen Hattenheim und Geisenheim und 1.600 Hektar Waldbesitz uvm Graf Arthur Franz Maximilian von Schönborn Wiesentheid (St) (25) heiratet in Schillingsfürst Prinzessin Stephanie von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürst (St) (20). Ihr Vater ist Prinz von Ratibor und Corvey, der abgetretene bayerische Ministerpräsident Fürst Chlodwig Carl Viktor von Hohenlohe Schillingsfürst (St) (52) und ihre Mutter Prinzessin Marie von Sayn Wittgenstein Sayn (St) (41). - In Frankfurt ist das Filial-Büro der wichtigsten deutschen und jüdischen berliner WTB Nachrichtenagentur Teil der Nachrichtenagentur, die die deutsche Regierung bei telegrafischen Depeschen für ihren Geheimdienst exklusiv nutzen muss. - In Frankfurt Bockenheim wird das neue Rathaus eröffnet. - In Wiesbaden Biebrich begeht der im Helmstedt geborene süchtige Spieler und ehemalige Befehlshaber der Britisch deutschen Legion Freiherr Richard von Sutterheim (56) nach dem Verlust seines gesamten Vermögens in der Spielbank im wiesbadener Kurhaus Selbstmord, indem er sich im Rhein ertränkt. - Der frankfurter Bankierssohn Carl Alexander Grunelius (37) kauft nach seinem Kriegsdienst ein erobertes elsässischlothringer Hüttenwerk. - In Frankfurt eröffnet die christliche Freimaurerloge Karl zum aufgehenden Lichte am Mozartplatz ein eigenes Logenhaus. - In Frankfurt wird ein Vaterländischer Frauenverein gegründet. - In Frankfurt gilt wie im gesamten Deutschen Reich das fast wortwörtlich übernommene preußische Strafgesetzbuch von 18 51, das nur Weibspersonen, welche polizeilichen Anordnungen zuwider, gewerbsmäßige Unzucht betreiben, bestraft. Grundsützlich gilt, dass sich alle Prostituierten im Krankenhauses einer ärztlich Kontrolle unterziehen müssen, die dort im Keller stattfindet. Sie dürfen nur an bestimmten Plätzen und Lokalen Sex anbieten. Die Sexarbeit findet fast ausschließlich in Privatwohnungen statt, die für etwaige Kontrollen durch die Polizei zu jeder Tag- und Nachtzeit offenstehen müssen. Zuhälter dürfen dabei nicht anwesend sein. Jede Prostituierte muss regelmäßig ein aktuelles Foto abliefern. Die Polizeibehörden kontrollieren willkürlich und die Gerichte entscheiden von Fall zu Fall, weshalb auch Gefängnisstrafen und der Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte die Folge sein kann. Homosexuelle Prostitution unter Männern wird, da dazu im Strafgesetzbuch nichts steht, bis 19 94 von Gerichten nach Gutdünken bestraft und kann in jeglicher Form auch bis zum Ehrverlust und dadurch zum Ausschluss aus der Gesellschaft führen. Homosexuelle Prostitution unter Frauen gibt es offiziell nicht. Alle Kirchen verbreiten als moralbestimmende Institutionen unumstößlich, dass Frauen nur zur Fortpflanzung dienen und kein eigenes Bedürfnis an Sex haben. - In Frankfurt werden 137 Häuser mit 263 Wohnungen und 351 water closets alias Toiletten an die städtische Kanalisation angeschlossen. - In Mainz erhält der Evangelische Verein eine neue Satzung. - In Nieder-Walluf wird Wilhelm von Kleydorff als zweites morganatisches Kind und morganatischer Sohn von dem in Darmstadt geborenen Generalleutnantssohn und Erbprinz Emil von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (47) und der in Warschau geborenen unstandesgemässe Baletttänzerin Kamila Stefanska (33) alias Freifrau Camilla von Kleydorff geboren. Sein einziges eheliches Kind ist Prinzessin Lucia von Sayn Wittgenstein Berleburg (12).  - In Darmstadt Jugenheim stirbt der in Lausanne geborene großherzogliche Oberstallmeister und Reitlehrer Baron August Ludwig von Senarclens-Grancy (77). Er ist der vermeintliche Erzeuger vieler der grossherzoglichhessendarmstädter Kinder, ua des in Darmstadt vermeintlich ausserehelich gezeugten drittgeborenen Prinz Alexander von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (48), dem Stammvater des englisches Königshauses Mountbatten, im Pfarrhaus neben dem Schloss Heiligenberg, Das Schloss Heiligenberg wird ein Wallfahrtsort der englischen und russischen Aristokratie. Seine in Darmstadt Jugenheim geborene Tochter mit der Grafentochter Luise von Otting und Fünfstetten (61), die Baroness Marie Wilhelmine von Senarclens-Grancy (34), heiratet den in Darmstadt geborenen hessischen wirklichen Geheimratssohn Heinrich von Hesse (44). - Wiesbaden und Mainz gehören zu verschiedenen Rechtsgebieten von 6 in Deutschland. Linksrheinisch gilt der Code civil und rechtsrheinisch in Wiesbaden Darmstadt und Frankfurt das Gemeine Recht. - In Darmstadt entsteht das Mauerspitälchen am Achteckigen Haus als Belegkrankenhaus. - In Darmstadt hat der Sportverein TG Darmstadt 46 rund 400 Mitglieder. - In Darmstadt werden die das Rheintor flankierenden Amthäuser in ein Hotel und eine Kunsthalle umgebaut. - In Frankfurt wird die jüdische Silberwarenfabrik Bohrmann gegründet. - In Wiesbaden wird in der Taunusstrasse 39 das Einrichtungshaus Schupp eröffnet, das neben Wohnhäusern und Villen auch Hotels vollständig einrichtet. - In Darmstadt kauft der erfolgreiche darmstädter Maschinenfabrikant Heinrich Blumenthal (47) das komplette Blumenthal später Johannesviertel auf und betätigt sich mit grossherzoglichem Privileg auf dem neuen Gebiet des Stadtentwicklers, wobei er innerhalb von 3 Jahren 50 Häuser plant, erbaut und verkauft. - Graf Eberhard von Erbach Erbach (53) und und die bei Meißen geborene erbacher Kunstgärtnertochter Maria Wilhelmine Luck (28) bekommen ihr erstes uneheliches Kind Maria Franziska Luck. - In Mainz Kastel gründet der Holzschiffsbaumeister Christoph Rutho (--) eine Schiffswerft. - In Höchst erhält der Besitzer der Zeitung Wiesbadener Kreisblatt Anton Alexander Wagner (46) von den Preußen als Dank  für seine vaterländische Kriegsberichterstattung 750 Gulden für eine Schnellpresse. 1 Gulden entspricht 13,7 Euro (20 22). - In Wiesbaden wird auf dem unbewaldeten Gelände zwischen Klarenthal und der Fasanerie das zweite wiesbadener Pferderennen abgehalten, bei dem der englische Kronprinz Georg II von Hannover (St) (30) Zuschauer ist, dessen jüngere Schwester die englische Prinzessin Alice (St) (28) mit Großherzogssohn Ludwig IV von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (34) verheiratet ist. - In Frankfurt betreiben D und M Löwenthal (--) die pompöse Bijouterie und Jouaillerie alias Juweliergeschäft Friedmann auf der Zeil 44 und in Wiesbaden eine Filiale in den alten Colonaden 2 betreiben. - In Mainz wird der Diemer Verlag gegründet. - In Groß-Umstadt wird in der Nähe des Bahnhofs ein frühmittelalterliches Reihengräberfeld aus der Zeit von 500 bis 900  n Chr gefunden. - In Wiesbaden ist die Telegrafenstation des Deutschen Rei­ches in der Marktstrasse 18. - Die neubenannte Nassauische Sparkasse (später naspa)  beginnt auch in ihren Filialen anstatt Schuldscheinen auf Namen buchförmige Sparbücher auszugeben, die man für 2,5 Silbergroschen kaufen kann. Die Version Lit A hat ein Mindestguthaben von 1 Taler bei 4 % Zinsen bei einer sechswöchigen Kündigungsfrist, die aber nicht genutzt wird. Wie nur ganze Taler verzinst werden, wird mindestns 1 Taler auch ausgezahlt. Mit Lit B werden Sparbücher für Guthaben ab 400 Taler bis 10.000 Taler bei 3 % Zinsen eingeführt. - Volkszählung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau. territorial unterteilt nach Regierungsbezirk, Stadtkreis, Landgemeinde alias Dorf, Stadtgemeinde, Gutsbezirk alias herrschaftlicher Bezirk und Wohnplätze ohne Communalverband. Gezählt werden Wohnplätze, Wohngebäude, Einzelhaushalte, Familienhaushalte, männliche und weibliche und ortsgebundene Bewohner, die auch nach Staatszugehörigkeit, wobei man preußisch ist oder nicht, nach Religionszugehörigkeit, wobei man evangelisch, katholisch, sonstiger Christe, jüdisch und zu anderen Regligionsgemeinschaften zugehörig ist, nach Alter und Schulbildung, wobei man unter 10 Jahre alt ist, Lesen und Schreiben kann, nichts angibt oder Analphabet ist, Blinde, Taubstumme und Blödsinnige bzw Irrsinnige alias geistig Behinderte und wer dort tatsächlich angetroffen wird. Mainkreis Wiesbaden mit Amt Wiesbaden, Amt Hochheim und Amt Höchst auf Seite 98. Obertaunuskreis mit Amt Königstein, Amt Homburg und Amt Usingen auf Seite 102. Flecken werden ua aufgeführt Biebrich-Mosbach, Eppstein, Flörsheim. - In Wiesbaden gibt es die Bierbrauerei Walkemühle. - In Wiesbaden gibt es ein Rettungshaus und das Hofgut Geisberg. - Mit der Abschaffung der Konzessionspflicht für Aktiengesellschaften wird auch die Bonität alias finanzielle Ausstattung von Aktiengesellschaften nicht mehr geprüft, womit man unter dem Begriff Freie Konkurrenz nach Belieben Neugründungen ermöglicht, bei der Maklerbanken später Investmentbanken eine Art Schneeballgeschäftsmodell entwickeln, bei dem sich neu gegründete Unternehmen aber auch alteingesessene Familienbetriebe an die Börse einkaufen können und die Maklerbanken darunter ua die Vereinsbank, der Frankfurter Bankverein, die Vorschußkassen und die Rheinische Creditbank mit dem eingesammelten Geld sofort wieder die nächste Aktiengesellschaft finanzieren, was einen Aktienspekulationsboom hauptsächlich im Bereich Immobilien, wobei über den Bedarf hinaus gebaut wird und im Bereich Eisenbahnnetze, wobei selbst der letzte Winkel der Erde bedient werden soll, auslöst. - Der in Darmstadt geborene gräflich erbachschönberger Kammerdirektorensohn und Militärkartograph Carl_Weyprecht (33) begibt sich auf eine Erkundungsfahrt ins Nordpolarmeer. - In Offenbach gründen Louis Faber (30) und Adolf Schleicher (26) die Druckmaschinenfabrik Faber & Schleicher später MAN Roland.

1870 Wetter: Schwache Erdbeben mit Epizentrum Groß-Gerau. Der Neusiedler See ist ausgetrocknet. In Mainz bricht eine Typhus Epidemie aus, an der auch viele französische Kriegsgefangene sterben, die auf dem Hauptfriedhof beerdigt werden. - In Frankfurt kauft der in Frankfurt geborene Bäckersohn, und beim sachsenhäuser Küfer Raumer gelernte Bierbrauer Conrad Binding (24) nach der Rückkehr von der Wanderschaft am Garküchenplatz 7 (20 16 Weckmarkt 3) die Hausbrauerei Ehrenfried Glock mit einem Bierumsatz von 1.500 Hektoliter für 84.000 Gulden und und baut sie erfolgreich zum modernen Brauhaus Binding um. - Der preußische Orden Eisernes Kreuz wird zum zweiten Mal nach 57 Jahren wiederbelebt. - In Bad Homburg wohnt Kronprinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (11) erstmals über den Sommer im Stadtschloss. - In Wiesbaden zieht die Telegrafenstation der Königlichen Staatsbahn Rheinstrasse 8 als Telegrafenstation des Norddeutschen Bundes ins alte Rathaus in der Marktstrasse 18 um. - In Mainz gibt es das Hotel de Hollande. - In Mainz gründet die mainzer Musikverlegergattin und mainzer Bürgermeistergattin Betty Schott den Mainzer Alice Frauenverein für Krankenpflege und stellt die in Mainz geborene ledige Regine Arnold an. Regine Arnold absolviert einen Lehrkurs im Rochus-Hospital. Der Verein sammelt Spenden und sucht nach ehrenamtlichen und besoldeten Krankenschwestern, die alle privat wohnen. - In Darmstadt wird der jüdische Bankier und erbliche Ehrenbürger Horaz Günzburg (--) in den hessischen Adelsstand erhoben. Er nennt sich Freiherr Horaz von Günzburg. - In Mainz schließt Wilhelm Weilbächer das Brauhaus Zum goldenen Rebenstock in der Korbgasse 22. - In Mainz dient die junge Frau Bertha Weiß (--) unerkannt als männlicher Soldat in der Armee. - In Frankfurt wird ein erstes Wasserklosett in Betrieb genommen. - In der Stadt Bockenheim vor der Stadtmauer Frankfurts wird ein zweites englisches Gaswerk eröffnet, das mit Saar- und Ruhkohle Leuchtgas herstellt und die Orte Oberrad, Rödelheim und Hausen versorgt. - In Bad Homburg wird der Fastnachtsverein Die Sauern gegründet. - In Wiesbaden Nordenstadt eröffnen Binding und Linde gemeinsam eine Brauerei, müssen aber feststellen, dass das Wasser sich nicht zum Bierbrauen eignet. Die Gaststätte Frankfurter Hof Oberpfortstrasse 2 wird auf dem Anwesen aber weiter betrieben. - In Frankfurt wird die Prostitution alias Sexarbeit in öffentlichen Bordellen verboten, aber genehmigte polizeilich kontrollierte Freudenhäuser erlaubt. Nur auffällige Prostituition wird von der Sittenpolizei unterbunden. Es gibt 3 Klassen von Prostituierten. Die privilegierte 1. Klasse von 20-30 Edelprostituierten darf private Atteste abgeben. Die 2. Klasse arbeitet in Häusern und hat ein Wohnung und die 3. Klasse hat keine eigene Wohnung, wohnt und schläft bei Bekannten oder Kunden oder im Freien. - In Mainz logiert Graf Otto von Bismarck Schönhausen (55) mehrere Tage in der Sektkellerei Kupferberg bei Christian Adalbert Kupferberg (46) innerhalb der Festung auf dem Kästrich während des Deutsch-Französischen Krieges und richtet ein Bureau des Auswärtigen Amtes ein. - In Frankfurt wird der Bankverein gegründet. Mitbegründer ist der Rothschild-Schwiegersohn, der in Frankfurt geborenen Bankier Siegmund Leopold Beyfuß (84). - In Deutschland wird das Banknotensperrgesetzt verabschiedet, das den Privatbanknotenverkehr staatlichen Regeln unterwirft. - In Frankfurt wird ein erstes Adressbuch mit Einwohner-Verzeichniss und Firmen-Register herausgebracht. - In Frankfurt sind die Schalter der Post Zeil 52 im Sommer täglich von 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr, ab Herbst erst ab 08:00 Uhr und sonntags von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. - In Frankfurt sind 8 Locomotivführer stationiert. - In Frankfurt wohnt der kinderlose jüdische frankfurter Bankier und frankfurter Stadtverordnete Mayer Carl von Rothschild (50) verheiratet mit der Freiherrentochter Louise von Rothschild (50), der Tochter seines Onkels, in der Fahrgasse 146 (20 17 Konstablerwache vor Filiale Deutsche Bank Zeil 57) und der erste frankfurter Oberbürgermeister Senator Dr jur Daniel Heinrich Mumm (52) im Oederweg 56. - In Frankfurt kommt die regionale Tageszeitung Frankfurter Tagblatt als Frankfurter Presse heraus. - In Frankfurt eröffnen in der an das als Kaserne genutzte Karmeliterkloster angrenzenden Ankergasse alias Karmelitergasse mit der Duldung der Stadt immer mehr Bordelle, wodurch sich dort ein Zentrum der Prostitution alias Sexalrbeit bildet. - In Frankfurt werden 1.541.040 telegrafische Depeschen im Telegrafenamt in der Börse (20 22 Paulsplatz) aufgegeben. - In Ober-Ramstadt eröffnet die Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn die einspurige Odenwaldbahn bis Reinheim und zwei Monate später bis Wiebelsbach-Heubach, wo die Linie Hanau-Erbach berührt wird. - In Frankfurt sinkt wie in ganz Deutschland die Geburtenrate. Die Menschen befürchten einen Bevölkerungsstillstand und beginnen die Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit, die international verglichen relativ hoch ist. - In Wiesbaden gibt es erste Fahrräder zu sehen. - In Offenbach berichtet die Zeitung Offenbacher Intelligenzblatt, dass alle offenbacher Pferdebesitzer ihre Pferde abgeben müssen - In Frankfurt wird das von evangelischen Pfarrern geleitete evangelische Diakonissenhaus vom evangelischen Verein für häusliche Krankenpflege gegründet, das eine eigene Oberin bekommt. - In Wiesbaden Frauenstein beginnt Graf Paul von Hatzfeldt Wildenburg  (St) (38) um das Gut Sommerberg Georgenborner Strasse 50 einen Landschaftsgarten anzulegen, was 10 Jahre dauert. - Offenbach Bieber hat 1.600 Einwohner. - In Offenbach Bieber wird eine Sparkasse und Hülfskasse mit dem Bürgermeister, dem Pfarrer, einem Lehrer und einigen Landwirten als ehrenamtliche Mitarbeiter für durch Wucherzinsen, Überschuldung und Zwangsversteigerung belastete kleine und mittlere mittelständige und landwirtschaftliche Betriebe gegründet. - In Frankfurt kommt das unter einem Tarnnamen geführte englische Nachrichtenagenturbüro des in Aachen geborenen jüdischen Nachrichtenkaufmann Paul Julius Reuter nach der Aufteilung der Welt durch Kartellverhandlungen mit der jüdischen französischen Nachrichtenagentur Havas (Südeuropa und Südamerika) und Reuters (British Empire), in den Besitz des jüdischen berliner Zeitungsbesitzers und internationalen WTB Nachrichtenagenturbesitzers Bernhard Wolff (59). Die Nachrichtenagenturen sind Presseagenturen. - In Offenbach wird die Offenbacher Zeitung alias OZ an eine telegrafische Nachrichtenagentur angeschlossen. - Der badhomburger Casinodirektor François Blanc (64), öffnet sein nach dem Kriegsausbruch geschlossenes Casino Monte Carlo wieder. - In Frankfurt Bonames wird die Volksbank Bonames gegründet. - In Frankfurt endet die zweitälteste frankfurter Buchdruckerei Wechel alias Andreae als Buchdruckerei Krebs als Familienunternehmen und wird vom Freund der Familie Hermann Poppelbaum weitergeführt. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Adress-Buch von Frankfurt am Main. - In Frankfurt beginnt eine rege Bauperiode. - In Frankfurt wird die Kaiserstrasse, ein 23 Meter breiter Prachtboulevard, geplant und gebaut, wobei zwei Grundstückseigentümer ua das Cronstett Stift für adelige Damen rechte Ecke Kaiserstrasse enteignet werden müssen, was 3 Jahre dauert. In der Kaiserstrasse 3 wird das Dreikaiserhaus als Geschäftshaus gebaut. - In Frankfurt werden 79 Häuser mit 164 Wohnungen an die städtische Kanalisation angeschlossen. Dazu erstmals 49 water closets alias Toiletten. - In Wiesbaden kauft der jüdische eltviller Tuchhändler und Marmorsteinbruchbesitzer Salomon Marix (65) in Wiesbaden die 7 Jahre bestehende finanziell angeschlagene Wiesbadener Aktien Bierbrauerei in der Sonnenberger Strasse 82. - In Mainz gibt es das Adressbuch Mainzer Wegweiser vom Commissions Verlag Müller. - In Darmstadt wird das Gymnasium Alice Lyceum gegründet. - In Wiesbaden wird nach 6 jähriger Bauphase eine kommunale Wasserleitung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser fertiggestellt. - In Darmstadt kommen 5 Englische Fräulein als katholische Frauenordensschwestern an, die in der katholischen höheren Mädchenschule (Edith Stein Schule) unterrichten. - In Darmstadt ist der Goldarbeiter und Emailleur Johann Philipp Schnitzspahn (45) darmstädter Hofjuwelier. - In Darmstadt wird der in Darmstadt geborene großherzogliche Geheimkanzlistensohn Georg Ludwig Vietor (42) Hofsilberfabrikant und der in Darmstadt geborene Johann Lenz (35) Hofjuwelier. - In Mainz ist die Einwohnerdichte dreimal so hoch wie in Frankfurt. - In Frankfurt eröffnen der frankfurter Architekt Carl Jonas Mylius (31) und sein züricher Freund Alfred Friedrich Bluntschli (28) eine Architektengemeinschaft. - In Mainz wird in der Neuhofstrasse 2 (20 21 Museum für antike Schifffahrt) die Centrale Lokomotiv Reparaturwerkstätte mit lichtdurchfluteten Hallen aus Eisen und Glas der Hessischen Ludwigs Eisenbahn mit ihrem Bahnhof vor dem Holztor erbaut. - Der jüdische frankfurter Bankier Rudolf Sulzbach (55) (1968 Sal Oppenheim jr) ist Mitgründer der Grossbank Deutsche Bank. - In Mainz hat die Mainzer Sparkasse 1 Million Gulden an Einlagen. 1 Gulden entspricht 15,9 Euro (20 22). - In Fechenheim, das zu Hessen Kassel gehört, gründen die jüdischen frankfurter Brüder Friedrich Gans (--) und Leo Gans (27) wohnhaft in der frankfurter Barckhausstrasse 14 die Frankfurter Anilinfarbenfabrik von Gans und Leonhardt später Chemiefabrik Cassella mit 15 Arbeiterm. - In Wolfskehlen wird die Sanddüne abgetragen. - In Mainz hat der aus Mecklenburg stammende sachsenmeininger Hofschauspieler Gustav Schliemann (29) ein Engagement am Mainzer Stadttheater am Gutenbergplatz. - In Wiesbaden werden mit der neuen Trinkwasserversorgung 339 Feuerwehrhydranten in den Gehwegen verbaut. - In Wiesbaden hat das Luxushotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite 172 Zimmer. - In Mainz ist die Brauerei Zum Täubchen Inselgasse 2 von der Brey Aktienbrauereigesellschaft übernommen. - In Mainz wird die Theaterregisseurstochter und Schauspielerin Tony Tetzlaff geboren. - In Offenbach wird die offenbacher Tageszeitung Offenbacher Zeitung an eine telegrafische Nachrichtenagentur angeschlossen. - In Mainz druckt die Hofbuchdruckerei Johann Wirth das Adressbuch Mainzer Wegweiser. - In Mainz hat der Goldarbeiter und Silberarbeiter Jakob Knewitz (--) das Juweliergeschäft A R Maas im Höfchen 4 übernommen. - In Bad Homburg beginnt der Limesforscher Karl August von Cohausen (58) die Ruine des Römerkastel Saalburg zu erforschen. Der enge Napoleon Verwandte François de Beauharnais (++) war sein Onkel. - Der Reiseführer Baedecker preist Ingelheim für seinen Rotwein. - In Wiesbaden wird die Herzoglich Nassauische Landesbank in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) vom Staat Preußen in zwei rechtlich getrennte Bankinstitute, die Landesbank und die Sparkasse geteilt. - In Wiesbaden wird die Herzoglich Nassauische Landesbank in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) ein Kreditinstitut, für das ein selbstverwaltender Kommunalverband bürgt, der auch für den Wegebau, Sozialeinrichtungen und Feuerversicherung zuständig ist. Dazu wird noch die Nassauische Sparkasse geschaffen, bei der die Hinterlegungsscheine durch Sparkassenbücher ersetzt werden. - In Offenbach wird die offenbacher Tageszeitung Offenbacher Zeitung OZ an eine telegrafische Nachrichtenagentur angeschlossen. - In Wiesaben zieht der Vorschussverein zu Wiesbaden Eingetragene Genossenschaft später Wiesbadener Volksbank von der Mühlgasse in der Beletage des Georg Bücher Hauses Ecke  Marktstrasse/Ellenbogengasse 2 gegenüber dem alten Rathaus. - In Mainz hat die Mainzer Sparkasse später Rheinhessen Sparkasse seit drei Jahren eine Geschäftsstelle in der Klarastrasse und rund 1 Million an Einlagen. - In Wiesbaden übernimmt die Freiherrentochter Auguste von Massenbach den Vorsitz in der Paulinenstiftung von ihrer verstorbenen Mutter Sophie von Massenbach. - In Okriftel ist Marius Lang Besitzer einer neuen Seifenfabrik. - In Frankfurt wohnt die in Frankfurt am Roßmarkt 9 (20 17 Türkische Zentralbank) geborene verheiratete jüdische wiener Bankierstochter Mathilde von Rothschild (37), verheiratet mit dem in Frankfurt geborenen frankfurter Bankierssohn Freiherrensohn Wilhelm Carl von Rothschild (42), dem Vetter ihres Vaters, seit einigen Jahren nicht mehr auf der Zeil 92 (20 27 Primark), sondern am Stadtrand auf dem Grüneburgareal. - Der uneheliche hessendarmstäter Großherzogsohn und großherzogliche hessendarmstädter Hofmaler Hofrat Georg Wilhelm Issel (85) mit der Mätresse, der landgräflichen Münzschlossertochter Maria Friederike Dorothea Burger (++) stirbt, nachdem er fast zwei Jahrzehnten als Künstler und als Diplomat auf Reise durch ganz Europa war, in Heidelberg. - In Frankfurt Fechenheim ist die ehemalige Kiesgrube im Wald zum Fechenheimer Weiher umfunktioniert. - In Königstein Mammolshain wird im Bergwerksstollen Löffelberg mit dem Abbau von Eisen begonnen. - In Wiesbaden Frauenstein wird in den Bergbaugruben Rittersfund, Heinrich II, Emilszeche und Carl Theodor mitdem Abbau von Eisen begonnen. - Der in Würzburg geborene königlichbayerische Kämmersohn Freiherr Georg Arbogast von Frankenstein (45) spricht sich als einer von nur vier Reichsräten gegen den Beitritt von Bayern zum Deutschen Reich aus.  

1869 Wetter: Schwache Erdbeben mit Epizentrum Groß-Gerau. Der Neusiedler See ist ausgetrocknet. - In Frankfurt meldet die Tageszeitung Neue Frankfurter Zeitung, dass in vielen Stadtteilen besonders in der Sömmeringstrasse das Brunnenwasser völlig ungenießbar ist. - In Wiesbaden wird die Alte Synagoge Coulinstrasse eröffnet. Zur Eröffnung gibt der preußische König Wilhelm von Zollern Preußen (St) (72) ein Festkonzert zum Besten der Synagoge im Kursaal. Das Gebäude soll sich von den umliegenden Gebäuden abheben und mit seinen fünf hellblauen und goldumrahmten Turmkuppeln hoch über der Stadt das Stadtbild Wiesbadens prägen. Trotz einer Orgel wird nur streng orthodox in hebräischer Sprache gepredigt. - In Birstein wird der Fürstensohn Franz-Joseph von Isenburg Birstein (St) geboren. - In Mainz kauft die Brauerei Brey von Löwenbräuinhaber Ludwig Brey (48) einen Kühlapparat der schweinfurter Firma Krackhart. - In Höchst patentieren die Farbwerke Meister, Lucius & Brüning den Erfolgs-Farbstoff Alizarin. - In Wiesbaden streiken die Schneidergesellen erfolgreich mit Unterstützung der wiesbadener Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. - Homburg wird zu Bad Homburg. - Fürst Franz Joseph von Isenburg (St) wird geboren. - In Frankfurt lässt der orthodoxe, mit der Tochter seines Cousins verheiratete, jüdische frankfurter Bankier Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild (42) sein Landhaus Bockenheimer Landstrasse 10 in ein Palais umbauen. - In Frankfurt versucht man die Bemalung der Katharinenkirche wiederherzustellen, was nicht funktioniert und deshalb die Kirche wieder einfach bemalt wird. - In Frankfurt kostet die kleine Notdorft im öffentlichen Raum zwischen zehn Silbergroschen und zwanzig Talern im Jahr Bußgeld. - In Frankfurt wird der Dom nach einem Brand vollendet. Es wird eine Vorhalle angebaut. - In Wiesbaden zieht der in Biebrich geborene nassauer Herzogssohn Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (37) mit seiner morganatischen Ehefrau Natalia Puschkin (32) und seiner morganatisch geborenen Tochter Sophie von Merenberg (St) (01) in eine stattliche Villa. - In Königstein kauft der jüdische frankfurter Kaufmann Sigismund Kohn Speyer (39) einen Bauplatz für eine Synagoge, die aber nie gebaut wird. - In Frankfurt tritt Heinrich Christian Henninger tritt in die Brauerei Stein von Johannes Stein ein. - In Frankfurt findet das Deutsche Bundes- und Jubiläumsschießen (für 25 Jahre) statt. - In Frankfurt gibt es 365 mit der Sexualkrankheit Syphilis angesteckte Kranke. - In Frankfurt müssen sich 86 registrierte Prostituierte im Clasenhof in der Limpurger Gasse ärztlich untersuchen lassen. Verurteilte Prostituierte alias Sexarbeiterinnen schließt man im Weiberhof im Klapperfeld ein. In Frankfurt wird das letzte öffentliche Bordell vom frankfurter Polizeipräsident Guido von Madai (59) geschlossen. - In Offenbach gründen die Schneidermeistersöhne die Fassondreherei Heyne, die Metallschrauben herstellt. - In Darmstadt wird die Studentenverbindung Burschenschaft Germania an der Polytechnischen Schule gegründet. Gründungslokal ist der Erbacher Hof Karlstrasse 10 von Georg Breidenbach, der wie viele andere sein eigenes Bier braut. - In Frankfurt werden als deutscher Spitzenreiter 85 kg Fleisch pro Kopf verbraucht. - In Frankfurt gibt es eine Bürgerinitiative, die sich gegen die Einführung von wassergespülten Closetts alias water closets wehrt. Sie befürchtet eine Gefährdung der Ressourcen durch die modernen wasserverschwendenden englischen Toiletten. - In Wiesbaden beklagt sich der wiesbadener Polzeidirektor Seyfried, dass die Bäcker das Gewicht ihrer Backwaren gar nicht mehr angeben und die Bevölkerung von Brotbetrug spricht. Das eigentlich 2.000 g schwere Brot von Brotfabrikbesitzer Wagemann in der Metzgergasse 22 wiegt tatsächlich nur noch zwischen 1.560 g und 1.625 g. - In Wiesbaden gibt es die Tageszeitung Amts-Blatt der königlichen Regierung zu Wiesbaden, in der ua Gesetz-Sammlungen veröffentlicht werden. Interesse für den ausgeschriebenen Druck von 28.500 4 x 3 cm großen und durchnummerierten Losen in Kartonform ist bei Revisor Eibach in Büro Nr 25 im königlichen Regierungs-Präsidialgebäude zu bekunden. - In Frankfurt werden Börsenberichte und private Telegrafennachrichten des jüdischen berliner Zeitungsbesitzers und internationalen WTB Nachrichtenagenturbesitzers Bernhard Wolff (58) nach einem Geheimvertrag mit dem preußischen Staat im Rahmen der Zensur offenbart und für 100.000 Taler amtliche Depeschen bzw des preußischen Geheimdienstes bevorzugt. - In Wiesbaden wird von der Herzoglich Nassauische Landesbank die  Nassauische Sparkasse in der Rheinstrasse (später Naspa) abgespalten. Die über private Geldgeber finanzierte Nassauische Landesbank bleibt ein reines Realkreditinstitut als Immobilienfinanzierer mit Hypotheken oder Pfandbriefen unter der Kontrolle des Landtags. - In Mainz Finthen kauft der ehemalige nassauische Finanzminister Wilhelm von Heemskerck den Layenhof und lässt südlich des Herrenhauses eine Villa errichten. - In Wiesbaden Biebrich wird die Realschule in das neu erbaute Lyzeum umgewandelt. - In Frankfurt wird in der Merianstrasse 18 die Frankfurter Central Dampfmolkerei mit Eiergroßhandlung eröffnet. - In Frankfurt verlegt die Buchdruckerei Krebs ihre Gießerei von der Alten Mainzergasse 39 und gegenüber in die neue Fabrik in der Querstrasse 12. - In Wiesbaden Biebrich wird die Essigsprit Fabrik Frische Mühlstrasse 6 gegründet, die mit Rheinweinessig wirbt. - In Frankfurt erbaut der Landwirtschaftliche Verein im ehemaligen städtischen Bleichgarten eine 59 m x 30 m große Reithalle mit Gallerien ringsherum neben den städtischen Stallungen. - In Frankfurt werden 81 Häuser mit 150 Wohnungen an die städtische Kanalisation angeschlossen. - In Bad Homburg Dornholzhausen gewinnt der Wirt vom Gasthaus Zum Hirschen und Schwiegervater von Adam Opel (32) 100.000 Taler bei der Lotterie, weshalb seine Tochter Sophie Marie Scheller (29) ihren Anteil in die Nähmaschinenfabrik Opel stecken kann und eine Dampfmaschine anschafft. - Der in Darmstadt geborene Generalleutnantssohn und Witwer Erbprinz Emil von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (44) schwängert die in Warschau geborene unstandesgemässe aber zur Freifrau Camilla von Kleydorff (31) erhobene Baletttänzerin Kamila Stefanska, die ihr erstes Kind Ludwig von Kleydorff zur Welt bringt. Sein einziges standesgemässe Kind ist Prinzessin Lucia von Sayn Wittgenstein Berleburg (10). - In Frankfurt zieht der frankfurter Kupferstecher Friedrich Wilhelm Deskeskamp (75) zu seinen Söhnen in die hessenkasseler Stadt Bockenheim. - In Darmstadt wird die Station Rosenhöhe als dritter darmstädter Bahnhof eröffnet. - In Frankfurt gründet die Witwe Brendina Wetzlar des jüdisches Silberschmieds Lazarus Posen (--) mit ihren Söhnen eine außergewöhnlich erfolgreiche Silbermanufaktur. - Im Norddeutschen Bund wird der Theaterbetrieb als eigenes Gewerbe aufgeführt. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, stellt die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Brüning den roten Farbstoff Alizarin grosstechnisch künstlich her, mit dem Uniformhosen nicht mehr nur mit dem aufwendigen roten natürlichen Farbstoff Krapp, sondern billig künstlich in rot eingefärbt werden können, weshalb die Firma den Spitznamen Rotfabrik erhält. - In Frankfurt verkauft die Firma Moritz Weiler als Alleinvertretung für 100 Taler revolutionäre amerikanische Nähmschinen, die Doppelsteppstich und Knopflächer nähen können. - In Wiesbaden beginnt die Druckerei Gustav Weiler Schwalbacher Strasse 12 die Zeitschrift Neues Unterhaltungsblatt herauszubringen, die sich in ganz Hessen Nassau verbreitet. - In Wiesbaden wird die Telegrafen und Blitzableiterfabrik Koniecki in der Nerostrasse 22 gegründet. - In Frankfurt wird der jüdische Industriellenneffe Ludwig Wilhelm Gans als Bruder von Paul Gans (03) geboren. - In Frankfurt wird der Frankfurter Rezess verabschiedet. - In Wiesbaden führt nach sechs Jahren der Streit über Verfassungsreformen und der Machtkampf zwischen preußischer Regierung und der liberalen Opposition im Landtag wieder zur Auflösung der ersten nassauer Partei, Nassauische Fortschrittspartei. - In Darmstadt wird die Studentenverbindung Burschenschaft Germania gegründet. - In Frankfurt wird nach zweijährigem Streit der belgische Universitätsprofessorensohn und staatliche regensburger Dombaumeister Franz Josph Denzinger (48) neuer frankfurter Dombaumeister, der im Folgejahr seine Familie nachholt und neun Jahre den Wiederaufbau bis zur Vollendung leitet. Er verlängert das Langhaus um 7 m, gleicht es an die anderen Flügel an und beginnt mit der Fertigstellung des Hauptturms. Drei Jahre zuvor hat er bereits ein Gutachten über den Mainzer Dom erstellt. - Ein reicher frankfurter Sammler kauft in Kleve eine evangelische Taufgarnitur aus Schale und Kanne mit einem Silberwert von 300 Talern für den Preis von 7.000 Talern. 1 Taler entspricht 28,3 Euro (20 22). - In Wiesbaden wird auf dem unbewaldeten Gelände zwischen Klarenthal und der Fasanerie das erste wiesbadener Pferderennen abgehalten. - In Mainz besucht der trierer Anwaltssohn aus einer jüdischen Rabbinerfamilie Karl Marx (51) seinen Freund, den mainzer Sozialdemokratischen Arbeiterverein Gründer später SPD Paul Stumpf (49). - In Frankfurt wird der hessenkasseler Titularlandgraf  Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (49) neuer und zweiter Präsident des frankfurter Pferderennclubs Rheinischer Renn-Verein. - In Höchst hält der in Alsfeld geborene Wilhelm Kobelt (--) im Gasthaus Zum Bären einen Vortrag um die Armenfortbildung zu fördern, wobei er nach Frankfurt Schwanheim zieht. - In Wiesbaden wird in der unteren Schützenhofstrasse das Grandhotel Schützenhof (20 23 Parkhaus Coulinstrasse 5) eröffnet, was ein finanzielles Fiasko wird. - In Wiesbaden ist die Telegrafenstation des Norddeutschen Bundes in der Marktstrasse 18. - In Wiesbaden umgeben im Uhrzeigersinn die Badhäuser alias Badehäuser Römerbad, Zum weißen Roß, Zum Weißen Schwan später Kranzplatz 5, Zum Engel später Kranzplatz 6, Zur Rose (20 23 auf der gegenüberliegenden Strassenseite von Hotel Rose) und nordwestlich anschließend Europäischer Hof den kleinen nördlich vom Kranzplatz abgetrennten Platz um den Kochbrunnenpavillon. Der Kochbrunnen selbst befindet sich auf dem Gelände des Europäischen Hof, was mindestens bis 18 88 unverändert bleibt.- In Bingen hat das Postamt (20 23 Areal Alte Posst) 21 Postbeamte, drei Postillione und acht Männer, die sich um die Telegrafie kümmern. - In Dortelweil unterhält die frankfurter Post eine Postablagestelle, die dort einen eigenen Landpoststempel hat. - In Darmstadt wird die 40 km lange Hessische Ludwigsbahn Eisenbahnstrecke zur zweitgrößten rheinhessischen Stadt Worms vom in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Ministerpräsident Reinhard Carl Friedrich von Dalwigk (67) eröffnet, die rechtsrheinisch am Trajekt Rosengarten endet. Er stirbt im Folgejahr. Auf halber Strecke liegt Gernsheim, wo es eine Rheinfähre gibt. - In Groß-Gerau beginnt der jüdische königstättener Bierbrauer Baruch Marxsohn (67) der bereits eine Mälzerei in der Stadt in der Frankfurter Strasse hat, vor der Stadt in der Frankfurter Strasse 74 die Parkbrauerei später Unions Brauerei aufzubauen, die er im Vorjahr angemeldet hat und die später von Henninger übernommen wird. - Der in Kaliningrad geborene Rittergutsbesitzer und preußische Innenministerneffe Graf Botho von Eulenburg (St) (52) wird neuer Regierungspräsident in Wiesbaden. - In Wiesbaden Falkenstein wird im Bergbaustollen Fuchstanz mit dem Abbau von Dachschiefer begonnen.

1868 Wetter: Wärmstes Jahr bei der Durchschnittstemperatur in Frankfurt. Der Neusiedler See ist ausgetrocknet. - Die preußische Provinz Hessen-Nassau wird mit Kassel als provisorischer Hauptprovinzhauptstadt, der Provinzhauptstädte Wiesbaden und Kassel, gebildet, die den nördlich des Mains und nördlich von Frankfurt gelegenen Teil des Großherzogtums Hessen-Darmstadt völlig als Enklave einschließt. Die kürzeste theoretische Verbindung der beiden hessendarmstädter Gebiete bildet eine 6 km lange Luftline Rumpenheim~Bad Vilbel. - In Wiesbaden wird neben der Eisenbahn, dem Taunusbahnhof Ecke Friedrich Ebert Allee/Rheinstrasse der Rheinbahnhof Ecke Rheinbahnhofstrasse/Rheinstrasse erbaut (20 13 Rhein-Main-Halle). - In Darmstadt heiratet der seit sechs Jahren verwitwete hessendrarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (62) morganatisch die in Darmstadt geborene darmstädter hoftheater Balletttänzerin Anna Magdalena Appel (St) (22) die dafür zur Freifrau Anna Magdalena von Hochstätten erhoben und mit der er sich auf seinen Landsitz Schloss Braunshardt bei Weiterstadt zurückzieht. Sie ist die Tochter von Johann Heinrich Appel (--) und Louise Christiane d'Amour (--). - Der in Darmstadt geborene und verwitwete Generalleutnantssohn und Erbprinz Emil von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (44) heiratet morganatisch die in Warschau geborene unstandesgemässe Baletttänzerin Kamila Stefanska (36), die er im russischen Sankt Petersburg kennengelernt hat. Um die Ehe zu ermöglichen erhebt der morganatisch verheiratete hessendrarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (68) Kamila Stefanska (30) zur Freifrau Camilla von Kleydorff. Sein einziges standesgemässe Kind ist Prinzessin Lucia von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (09). - In Frankfurt wird die Fussgängerbrücke Eiserner Steg als Entlastung der einzigen Mainquerung Alte Brücke erbaut. - In Frankfurt wird der Bankier Daniel Heinrich Mumm (50) erster preußischer frankfurter Oberbürgermeister. Die adeligen bzw stadtadeligen frankfurter Patrizier werden damit entmachtet und stellen kein Stadtoberhaupt mehr. Das bisherige Prinzip mit älterem und jüngerem Bürgermeister, die aus den beiden frankfurter Patriziergesellschaften stammen müssen, ist damit nach vielen Jahrhunderten beendet. Die älteren Bürgermeister waren zu 95 % frankfurter Kaufleute, unter den restlichen 5 % waren Juristen die Hauptgruppe. Nur nach der Reformation waren Theologen für mehrere Jahrezehnte ältere Bürgermeister. Ab und zu schaffte es auch ein Stadtarzt. - In Bad Nauheim Steinfurth gründet Heinrich Schultheis die erste deutsche Rosenbaumschule. - Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (36) bewegt seinen Schwager Fürst Georg Viktor von Waldeck Pymont (St) (34), seiner künftigen Frau, der russischen Dichtertochter Natalia Puschkin (32) nach ihrer Scheidung den deutschen Adelstitel Gräfin von Merenberg zu verleihen, und heiratet sie morganatisch, wodurch Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (36) seine eventuelle Anwartschaft auf den Thron verliert und seine Frau und seine Kinder sich nicht Prinz oder Prinzessin von Nassau nennen dürfen. - In Groß-Gerau wird aus der Mälzerei des Juden Baruch Marxsohn die Parkbrauerei in der Frankfurter Strasse 74. - In Mainz eröffnet die Brauerei Schöfferhof in der übernommenen Brauerei Zum goldenen Pflug einen großen Saal in der Pfandhausgasse 6. - In Mainz schließen das Brauhaus Zum Schlender von Philipp Geier in der Augustinerstrasse 26 (20 16 Augustinerkeller) und das Brauhaus Zur Rose in der Unteren Gaustrasse 67. Das Brauhaus Schlender wird als Bierstube Zum Schlender weiterbetrieben. - Nach der Beseitigung der letzten zwölf Zollstellen wird der Rhein zur internationalen Schifffahrtsstrasse erklärt. - In Darmstadt wird Freiherr Ludwig von Stein Lausnitz (St) geboren. - In Frankfurt stirbt der Mitinhaber und Direktor des frankfurter Theaters am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) Franz Georg Carl von Guaita (58). - In Frankfurt besuchen rund 25.000 Besucher den Wäldchestag. - In Offenbach nehmen entgegen der üblichen Praxis auch Ehefrauen der Freimaurerloge Carl und Charlotte bei gemeinsamen Tempelarbeiten teil. - In Frankfurt findet das III Deutsche Bundesschießen statt. Die Firma Philipp Holzmann baut die Holzkonstruktion der Festhalle. Das Kaffehaus Cafe Milani hat eigene Buden. - In Darmstadt Jugenheim entschliesst sicht im Schloss Heiligenberg der Gerüchten nach ausserehelich gezeugte Prinzensohn Prinz Ludwig von Battenberg (St) (14) eine Seeoffizierslaufbahn zu beginnen. - Emil Karl Adolf von Sayn Wittgenstein (St) (44) heiratet in zweiter Ehe morganatisch Camilla Stefanska (St) (28), Freifrau erhoben zur Freiin Stefanska von Kleydorff durch den Großherzog von Hessen. Ihre Kinder werden Barone. - In Frankfurt gibt es noch 3 öffentliche Freudenhäuser alias Bordelle, die der Polizeipräsident Guido von Madai (57) schließen will. - In Wiesbaden wird der Kolonialhändlersohn und spätere evangelische Landesbischof August Kortheuer geboren. Sein Vater betreibt seinen Kolonialladen in der Nerostrasse 26 (20 17 Restaurant Kortheuer). - In Frankfurt werden als deutscher Spitzenreiter rund 3.500.000 Briefe versendet und 1.108.028 telegrafische Depeschen  im Telegrafenamt (20 22 Paulsplatz) aufgegeben. - In Mainz Finten wird die Brauerei Königsborn gegründet. - In Darmstadt beginnt die Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn mit dem Bau der einspurigen Odenwaldbahn. - Der in Frankfurt geborene jüngste in Paris aktive jüdische Bankengründersohn Jakob James Mayer von Rothschild (76) kauft das Chateau Lafite mit Weinbergen für 4,44 Millionen Francs drei Jahre nach den besten Weinernten des Jahrhunderts 64/65. - Fürst Karl von Löwenstein Wertheim (St) (34) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie wird Vorsitzender im Zentralkomitee der katholischen Vereine Deutschlands, was er 30 Jahre bleibt. - In Frankfurt gibt der münchner Schauspieler Ludwig Kneiß (38) sein Engagement auf und zieht mit seiner Familie und seinem Sohn und späteren Karikaturist Emil Kneiß (01) nach Nürnberg. - In Wiesbaden beginnt man einen Turntag abzuhalten, der jährlich als Bezirksturnen wiederholt wird, wobei es kein Preisturnen sondern nur Schauturnen gibt. - In Hanau Heldenbergen wird die Volksbank Heldenbergen gegründet. - In Frankfurt zieht die Frankfurter Gewerbekasse aus den Räumlichkeiten im Hotel du Nord am Schillerplatz alias Hauptwache zum Neuen Kornmarkt 18 um. - In Höchst kauft der höchster Gelatinefabrikant Wilhelm Chrysostomus Heinrichs (32) das Dalberger Haus als Fabrikgebäude. Seine Tochter Meta Quarck-Hammerschlag  (04) wird später eine Frauenrechtlerin. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Adress- und Geschäfts-Handbuch von Frankfurt am Main. - In Frankfurt werden die ersten 23 Häuser mit 49 Wohnungen an die städtische Kanalisation angeschlossen. - In Wiesbaden begeht der Sohn des jüdischen eltviller Geschäftsmanns und Rheininselbesitzers Salomon Marix (63) Joseph Edmond Marix (18) Selbstmord mit Gift. - In Bad Homburg Dornholzhausen heiratet die verarmte Wirtstochter vom Gasthaus Zum Hirschen Sophie Marie Scheller (28) den  rüsselsheimer Nähmaschinenhersteller Adam Opel (31) den sie schon länger kannte und der gerade seine Fabrik nach Außerhalb an die Mainbahn verlegt hat. Ihre Hochzeitsreise führt nach Paris. - In Mainz ist die Brauerei Zum Kleeblatt Grosse Bleiche 45 von der Brauerei Rösch übernommen. - In Wiesbaden wird der Koppensteiner Hof (20 21 Rathaus) von der Stadt aufgekauft und als Rathaus genutzt. Der Koppensteiner Hof ist der Wohnsitz des 5 Jahre zuvor verstorbenen Oberforstrats Carl-Reinhard Dern (++). - In Darmstadt eröffnet der darmstädter Erste Hofprediger Ferdinand Bender (52) die Herberge Zur Heimat, die wohnsitzlosen und Beschäftigung suchenden Dienstmägden einen Anlaufpunkt und billigere Unterkunft unter strengen evangelischen Regeln und Beteiligung an evangelischen Aktivitäten anbietet. Wer nicht mitmacht wird wieder rausgeworfen. - In Darmstadt stirbt der darmstädter Hofjuwelier, Bijouteriefabrikant und Uhrenhändler Martin Schreger (62) an Marasmus, wobei er praktisch verhungert ist. - In Mainz legt der großherzoglich hessische vogelsberger Forstbeamtensohn und neu mainzer Stadtbaumeister Eduard Kreyßig  (38) neu Pläne nach londoner Vorbild für die planlos erweiterte und funktionslose städtische Kanalisation vor, die aber verworfen werden, obwohl das Abwasser teilweise rückwärts fließt. Man wartet auf die Stadterweiterung mit dem Gartenfeld und den dafür zu bauenden Hochwasserschutz. - In Wiesbaden wird die Bank Vorschussverein zu Wiesbaden später Wiesbadener Volksbank im Heymannhaus in der Mühlgasse mit Geschäftstelle Ecke Taunusstrasse/Geisbergstrasse mit dem Genossenschaftsgesetz rechtlich abgesichert. - In Frankfurt wird das Hauptgebäude des historischen befestigten Kühhornshof alias Bertramshof im Besitz der Rothschilds abgerissen. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, stellt die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius und Brüning die Produktion von Jodfarbstoffen auf die verbesserten Methylfarbstoffe vollständig um. - In Offenbach beginnt die Stadt auf dem Neumarkt später Wilhelmsplatz, dem ehemaligen städtischen Friedhof, Viehmärkte abzuhalten. - In Frankfurt wird Daniel Heinrich Mumm (50) als neuer frankfurter Erster Bürgermeister eingesetzt, der sich im Folgejahr Oberbürgermeister nennen darf. - Der mit der jüdischen frankfurter Bankierstochter Charlotte Rothschild (42) verheiratete jüdische kölner Bankier Abraham von Oppenheim (57) wird in den preußischen Freiherrenstand erhoben, wobei er sich im Umfeld des Königs auffhält.  - In Mainz Weisenau stirbt der Portlandzementbesitzer Christian Lothary (54) später Heidelberger Zement unerwartet nach 4 Jahren riesigen Erfolges, wonach seine Witwe Catharina Rosina Lothary mit ihrem Sohn Christian Lothary (20) den Betrieb weiterführt. - In Frankfurt wird auf dem Feldberg der Taunus Club gegründet. - Der in Holzhausen auf der Heide im Taunus geborene Ottomotor Erfinder Nikolaus August Otto (36) heiratet nach 10 jähriger Beziehung Anna Katharina Gossi (29), weil er endlich das notwendige Vermögen nachweisen kann. - In Darmstadt stirbt Graf Friedrich II von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (62). - Der in Wertheim geborene Grafensohn Ferdinand von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (36) heiratet unstandesgemäß alias morganatisch die englische Geschäftsmannstochter Melanie Horrock (23). - In Frankfurt bringt der frankfurter Arzt Georg Varrentrapp (59) zwar sein Buch Über Entwässerung der Städte über die Vorteile einer Schwemmkanalisation in Großstädten heraus, spricht sich aber gleichzeitig dagegen aus, indem er auf die Nutzung der Exkremente als Dünger auf Rieselfeldern in der Landwirtschaft beharrt, obwohl der Arzt Rudolf Virchow (47) auf deren Gefahren hinweist.  - In Trebur Astheim wird der homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (25) und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach II (St) (23) von seiner Familie gezwungen, die jüdisch geborene, aber katholisch getaufte Mutter Elise Stefanie Kreuzer (23) seines in Bern geborenen Sohnes Heinrich Rudolphi (01) in einer morganatischen Ehe zu heiraten, wofür extra der regensburger Amtsrichter Heinrich anreist. Die Familie entzieht ihm seine Titel, seinen Rang und das Geburtsrecht, gewährt ihm aber eine jährliche Rente von 6.000 Gulden, weshalb er sich an König Ludwig von Wittelsbach II (St) (23) wendet, dieser ihm aber nicht hilft und auch nicht antwortet. Eine Bitte um einen Titel erfüllt er ihm. Er wird Herr Paul von Fels. Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (25) begleitet seine Familie und hält sich im Schauspielermilieu auf, weil Homosexuelle oft öffentlich gelyncht oder verhaftet und hingerichtet werden, weil auf homosexuellen Verkehr die Todesstrafe stehen kann. 1 Gulden entspricht 16,2 Euro (20 22). - In Karben wird das an einen Landwirt verkaufte Degenfelder Schloß von der Stadt aufgekauft und ua als Rathaus genutzt.  - In Frankfurt stirbt der aus armen Verhältnissen stammende und in der Judengasse geborene jüdische Händlersohn und Mediziner Salomon Friedrich Stiebel (76). - In Wiesbaden kommt die von der berliner Generalintendantur geschickte berliner Sängerin Elisabeth Löffler (19) an, die ihr erstes Engagement mit dem wiener Opernstar Ilma de Murrska (34) in der Mozart Oper Zauberflöte am ehemaligen Theater Herzoglich-Nassauisches Theater am Wilhelmsplatz, neues Königlich preußisches Schauspielhaus  (20 22 Kaiser Friedrich Platz Hotel Nassauer Hof), das ebenfalls von der berliner Generalintendantur geleitet wird, gibt. - In Wiesbaden lässt sich zwei Jahre nach ihrer Heirat in Frankfurt die hochadeligen Prinzessin Elisabeth von Schaumburg Lippe (St) (27) nach ihrer Scheidung vom morganatischen hessenkasseler Kurfürstensohn Prinz Wilhelm von Hanau (St) (32) kinderlos nieder. - In Mainz gründet der revolutionäre Pumpenfabrikantensohn Paul Stumpf (42) die Handlung von Mechanischen Geräten aller Art, Neu Kräme. - In Frankfurt wird die jüdische Bank Dreyfus von dem in Basel geborenen Jacques Dreyfus (42) gegründet. - In Mainz druckt und verlegt der Hofbuchdrucker Johann Wirth das Adressbuch Mainzer Wegweiser. - In Mainz gibt es die Juwelier Kilian Alois Maas im Höfchen 4, die Juweliere Paul Martin (--) und Adam Konrad Martin (--) in der Schusterstrasse 32, die auch Goldarbeiter und Pfandamtstaxatoren sind und Wilhelm Sauerwein Schöfferstrasse 6. - In Mainz Nackenheim gründet der mainzer Kaufmann Franz Frenay (--) eine Flaschenkapselfabrik. - Der Tourismusverein Taunusklub wird ua von Friedrich August Ravenstein (59) gegründet. - In Frankfurt will der Landwirtschaftliche Verein für viele seiner Mitgliedern und Bauern eine Rübenzuckerfabrik zu eröffnen, die 15.000 Tonnen Rüben und 2.000 Tonnen Rohzucker auf insgesamt 525 ha Acker anbauen sollen. Man bringt aber nur rund 110 ha mit Grüneburghof, Gutleuthof, Rebstock Hof, Apothekerhof, Riedhof und Kettenhof zusammen, weshalb das Projekt scheitert. Deutschland ist der weltgrößte Zuckerhersteller. - In Hanau Wolfgang wird das barocke hessenkasseler Jagdschloss Wolfgang (20 23 westlich vom Hanauer Kreuz) zur preussischen Oberförsterei umfunktioniert. - In Wiesbaden setzt sich der in München geborene wiesbadener Schirmmacher, ehemalige siebensprachige königlichenglische Reisebegleiter und ehemalige pariser Hotelier Christoph Joseph Bachmeyer (52) in seiner Villa Amalfi in der Sonnenberger Strasse 60 zur Ruhe, wo auch seine unverheiratete Schwester einzieht und wo er noch 19 Jahre lebt. - In Wiesbaden ist die Telegrafenstation der Königlichen Staatsbahn in der Rheinstrasse 6. - In Frankfurt wird eine Filiale Nassauische Landesbank auf der Zeil gegründet. - In Frankfurt Schwanheim wird die Vereinsbank Schwanheim gegründet. - In Wiesbaden wird an der Ecke Schiersteiner Strasse/Willy Brandt Allee ein neuer Exerzierplatz angelegt. - In Bad Homburg zieht die Posthalterei mit Postexpedition von der Elisabethenstrasse in die Louisenstrasse 70 außerhalb der Stadt aber ideal für Kurgäste. - In Mainz wird die Königlich Preußische Post im Gasthaus Zu den drei Kronen Am Brand 15 geschlossen und als Norddeutsche Bundespost weitergeführt. - In Wiesaden Auringen wird in der Bergbaugrube Hermannsheil mit dem Abbau von Eisenerz begonnen. - In Wiesbaden Bierstadt wird in den Bergbaugrube Wellborn und im Stollen Jäger mit dem Abbau von Eisenerz begonnen, der im Folgejahr an den Förster Daniel Feller und den Markscheider Joseph Dreher verpachtet wird. - In Frankfurt lässt sich der m Oppenheim geborene Hugenottennachfahre, Weingutsbesitzersohn und Architekt Paul_Wallot (27) nach einer Studienreise nieder.

1867 Wetter: Der Neusiedler See ist ausgetrocknet. - In Frankfurt werden Bonames, Bornheim, Hausen, Niederrad, Niederursel und Oberrad eingemeindet. - Wiesbaden hat 52.770 Kurgäste. - Frankfurt hat 78.277 Einwohner, Mainz hat 43.140 Einwohner und Wiesbaden hat 30.085 Einwohner. - In Bischofsheim ist auf dem Rangierbahnhof die Rangierlokomotive Landskron im Einsatz. - In Frankfurt brennt der frankfurter Dom. - In Wiesbaden findet im Saal der Gastwirtschaft Louis Kimmel Kirchgasse 8 die erste Versammlung des sozialdemokratischen ADAV alias Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein statt. - In Wiesbaden Biebrich schließen sich unter der Führung des in Kaub geborenen nassauischen Offizierssohn und Rechnungsratssohn Leonhard von Bonhorst die Arbeiterbildungsvereine von Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach und der neu gegründete Biebricher Verein zum Mittelrheinischen Arbeiterbund zusammen. Leonhard von Bonhorst schließt sich an die wiesbadener Gruppe der Lassalleaner an und wird dadurch vom Allgemeinen deutschen Arbeitervereinspräsidenten Johann Baptist von Schweitzer Bevollmächtigter für Wiesbaden alias Ortsvereinsvorsitzender. Parteilokal ist die Gastwirtschaft Louis Kimmel Kirchgasse 8. - In Lich wird der Prinz Reinhard Ludwig von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - Der besiegte Herzog Adolph von Nassau (St) (50) erhält von Preußen 15 Millionen Gulden Abfindung und Schloss Wiesbaden Biebrich, Schloss Weilburg, das wiesbadener Jagdschloss Platte und das königsteiner Luxemburgische Schloss. Hauptaufenthaltspunkt wird der Nassauer Hof Friedrich-Ebert-Anlage 40 in Frankfurt neben dem in Wien. - In Frankfurt wird mit dem Bau einer Schwemmkanalisation, die die Abwässer ungereinigt in den Main entsorgt, und einem Wasserleitungssystem für die Haushalte begonnen. - In Frankfurt besucht der Zeichner und Dichter Wilhelm Busch (35) seinen Bruder Otto Busch, Hauslehrer der 7 Kinder der Industriellengattin und Bankiersfrau Johanna Keßler in der Villa Bockenheimer Landstrasse. Sie veranstaltet regelmäßige Salons für Maler, Musiker und Philosophen, hält Wilhelm Busch (35) für einen großen Maler und wird seine Unterstützerin. - In Offenbach ist mit dem Ausscheiden des offenbacher Bürgermeister Johann Heinrich Dick (65) die Umbenennung von der gängigen Strassenbezeichnung mit Buchstaben zur Benennung von Strassennamen und Hausnummern abgeschlossen. - In Frankfurt sind die Lutheraner und die Reformierten mit je einem eigenen Konsistorium für Kirchenwesen und Schulwesen streng geschieden. - In Königstein erbaut der jüdische frankfurter Kaufmann Sigismund Kohn-Speyer (37) als einer der ersten einen Sommerstiz. - In Frankfurt zieht der frankfurter Brauer Johannes Stein wie die meisten seiner frankfurter Berufskollegen auf den Sachsenhäuser Berg um. - In Frankfurt wird der Limpurgsaal im Rathaus am Römer Versammlungsort der Stadtverordneten. - In Frankfurt brennt nach einem Brand in einer Bierwirtschaft in der Fahrgasse auch der Dom vollständig ab. Von der Dachkante aufwärts wird bis auf den Hauptturm alles zerstört, woraufhin man die Freiwillige Feuerwehr reformiert und zwei Jahre später einen Kreisfeuerwehrverband gründet. - In Frankfurt wird ein Gasmotor aufgestellt. - In Schloss Schaumburg an der Lahn entbrennt mit dem Tod des in Budapest geborenen Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (50) alias Fürst Stephan von Holzappel Schaumburg ein Erbstreit mit Fürst Georg Viktor von Waldeck-Pyrmont (St) (36), verheiratet mit der in Wiesbaden geborenen nassauer Herzogstochter Helene von Nassau (St) (36). - Die frankfurter Bankierstochter Emma Luise von Rothschild (23) heiratet ihren in London lebenden Cousin Baron Nathan Mayer von Rothschild (St) (27). - In Frankfurt wird die Gewerbesteuer eingeführt. - In Frankfurt wird das Städtische Salzmagazin geschlossen. - In Frankfurt recherchiert der französische Romanautor Alexandre Dumas (65) den durch die Grausamkeiten der Preussischen Eroberer verursachten  vorjährigen frankfurter Bürgermeisterselbstmords für seinen Roman La Terreur Prussienne. und er lässt auch seinen Roman Der Schleier im Main in Frankfurt spielen, wobei auch das  herrschaftliche Passavant Haus Ecke Zeil/Rossmarkt gegenüber der Katharinen-Kirche vorkommt. - In Frankfurt erscheint die erste Ausgabe der liberalen Tageszeitung Frankfurter Beobachter. - In Frankfurt wird der adelige Jurist als preußischer Polizeipräsident Guido von Madai (57) eingeführt. Polizeipräsidium wird der mit Zinnen geschmückte mittelalterliche Clesernhof hinter dem Römer in der Karpfengasse und die Konstablerwache eine Filiale. Nach einigen Tagen wird er auch Landrat von Frankfurt. - In Frankfurt wird die Schaumwein Kellerei August Grote gegründet. - In Wiesbaden wird ein königlichpreußisches Konsistorium eingesetzt, das für die Kirche zuständig ist und wodurch alle evangelischen Pfarrer der Kirche Nassaus preußische Beamte werden. - In Kiedrich kauft der westerwälder Lehrersohn Robert Weil (--) Weinberge im Kiedrich Berg. - In Wiesbaden stellt die Polizei die Kontrolle von Backwarenqualität und Backwarengewicht ein, was man unter Borussifizierung versteht. - In Frankfurt wird der Geflügelzüchterverein Frankfurt gegründet. - In Frankfurt tritt der münchner Schauspieler Ludwig Kneiß (37) auf, während sein Sohn und spätere Karikaturist Emil Kneiß geboren wird. - In Eltville lässt der in Bad Schwalbach geborene Weingutbesitzer August Wilhelmj (54) bei Küfer Inatz Müller sein Hattenheimer Riesenfass mit 55.000 Liter Fassungsvermögen anfertigen, das er mit der Eisenbahn, der Nassauischen Rheinbahn, nach Hattenheim schaffen lässt. - In Frankfurt erreicht die Frankfurter Gewerbekasse nach 5 Jahren eine Bilanzsumme von 1.000.000 Gulden bei 694 Mitgliedern und 112.000 Gulden Spareinlagen und zahlt eine Dividende von 7%. 1 Gulden entspricht 15,5 Euro (20 22). - In Bischofsheim wird am Bahnhof die Lokomotive Landskron hauptsächlich als Rangierlokomotive am Trajekt eingesetzt. - In Wiesbaden wird mir der Annexion Nassaus durch Preußen die Trennung von Verwaltung und Justiz angeordnet. - In Frankfurt wird hinter dem Römer im mit Zinnen geschmückten mittelalterlichen Clesernhof das Preußische Polizeipräsidium als örtliche Polizeiverwaltung der Stadt eingerichtet. - In Mainz wird der Evangelische Verein aus dem Evangelischen Jünglingsverein gebildet, der sich explizit an Auswärtige wendet und sie anwirbt. - In Darmstadt wird der Alice Frauenverein für Krankenpflege gegründet, in dem auch nicht streng evangelisch gläubige oder überhaupt konfessionell gebundene Frauen ausgebildet werden können. Als Vorsitzende von 7 Frauen und 4 männlichen Ärzten ist Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (24), verheiratet mit Großherzogssohn Ludwig IV von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (30). Innerhalb von 3 Jahren wird der Verein zu einem Verband von 33 regionalen Vereinen mit 2500 Mitgliedern. - In Darmstadt wird die thurn und taxis Post für einige Monate als königlich Preußische Oberpostdirektion geführt. Die Postexpedition erhält die Bezeichnung Postamt I. - Die private hessische Ludwigs Eisenbahn kauft den Thomas Dampftriebwagen Glück auf, der direkt hinter dem Dampfkessel mit dem Zugführer eine Doppeldeckerfahrgasteinheit hat, die man hinten mit einer Wendeltreppe besteigt. - In Frankfurt gründet der arbeitslose ehemalige Ochsenknecht, Gummiwarenfachhändler und Bauernsohn Ludwig Friedrich, der sich in Louis Peter (26) umbenannt hat, eine eigene Gummiwarenhandlung in der Kaiserstrasse 15 am Kaiserplatz. - In Mainz zieht die Mainzer Sparkasse vom Rathaus in die Klarastrasse. - In Mainz gründen die Wachsziehersöhne Friedrich Christoph Werner (--) und Georg Werner (--) die Wachswarenfabrik Werner später Erdal. - In Wiesbaden wird die Maschinenwerkstatt Friedrich Becker in der Kirchgasse 11 gegründet. - In Darmstadt übernehmen die Preußen die Post. - In Wiesbaden wechselt die erste nassauer und bisher preussenfreundliche, liberale und kleindeutsche Nassauische Fortschrittspartei zur Opposition. - In Frankfurt wird die Post im Hotel Rothes Haus in der Zeil 110 (20 17 MyZeil) in Preußische Oberpostdirektion umbenannt. Im Hinterhof fähren weiter die Postkutschen von Norden her an und ab. - In Frankfurt mietet der in Wiesbaden Biebrich geborene Titularherzog ohne Land Herzog von Nassau Adolph von Nassau Weilburg (St) (50) das klassizistische Haus Neue Mainzer Strasse 59, das genau so alt ist wie er, von Freiherr Edmond von Rothschild (22). - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene ehemalige Militär und studierte Jurist, frankfurter Kriminalkommissar und Polizeiassessor Ludwig Rumpff (35) wegen seiner unerbittlichen Kriminalarbeit königlichpreußischer Polizeirat. - Der neugebildete Landkreis Wiesbaden bringt das eigenes Amtsblatt alias Amtszeitung Kreisblatt fürr den Landkreis Wiesbaden heraus, weshalb der höchster Zeitungsbesitzer Anton Alexander Wagner (42) seine Zeitung Wiesbadener Kreisblatt mit einer Auflage von 300 herausbringt. - Der in Kaub geborene nassauer Offizierssohn Leonhard von Bonhorst (27) erreicht den Zusammenschluss der Arbeitervereine von Frankfurt, Wiesbaden, Wiesbaden Biebrich und Offenbach zum Mittelrheinischen Arbeiterbund. - Prinz Bernhard von Solms Braunfels (28) stirbt bei einem Duell mit dem hannoveraner Rittmeister Graf Erhard von Wedel (--) in Wien. Er ist der Sohn von Prinz Wilhelm von Solms Braunfels (St) (66), der im Folgejahr stirbt. - Der in Darmstadt geborene und katholischkonvertierte russische General und jüngere hessendarmstädter Großherzogssohn Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (79) stirbt in Paris unverheiratet und ohne bekannte Kinder, wo er den größen Teil seines Lebens verbracht hat. - In Frankfurt wird das Gasthaus Rotes Haus (20 17 MyZeil), in dem die thurn und Taxis Post untergebracht war vom preußischen Staat verstaatlicht, die Einrichtung wird gegen eine Abfindigung übergeben. - In Langen wird die Champagner Kellerei Hartmann gegründet. - In Kiedrich wird der Weinberg Grävenberg von Friedrich Wilhelm Dünkelberg (--) in seiner Rheingauer Lagenklassifikationskarte in der 1. Klasse eingeordnet. Es gibt die 1. Klasse, die 2. Klasse und geringerwertige Weinberge. Das Weinbaugebiet Nassauer Rheingau reicht von Kaub am Mittelrhein bis Flörsheim. - In Wiesbaden Biebrich fährt nur die Pferdebahn vom Bahnhof Biebrich ab. Sie fährt ein kurzes Stück bis zum Eisenbahnkreuz an der Hammermühle und dann auf den Schienen der Taunuseisenbahn zum Bahnhof an der Rheinstrasse. - Innerhalb des neuen preußischen Regierungsbezirks Wiesbaden darf die ehemals freie  Reichsstadt Frankfurt mit ihrem Stadtgebiet und Landgebiet und den früheren hessischen Teilen von Niederursel einen eigenständigen kommunalständigen Verband bilden. - Im preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden wird das nassauische Erbrecht, das Güter außer der Hofraite unter allen Erben aufteilt, ebenso erhalten wie die Begrenzung der Teilung auf Mindestgrößen von Ackerland auf 12,5 ar, Wiesen auf 6,5 ar, Gärten auf 2,5 ar und Gemüsefelder auf 3,75 ar, wobei 100 ar einem Hektar entsprechen.  - In Frankfurt wird das Herzoglich Nassauische Oberpostamt, dessen Aufgaben von der Thurn und Taxis Post ausgeführt wurden, in Königlich Preußisches Oberpostamt umbenannt. - In Darmstadt wird ein Königlich Preußisches Oberpostamt eröffnet. - In Darmstadt werden für die hessendarmstädter Gebiete der Oberpostinspection Darmstadt eine Königlich Preußische Oberpostdirektion Darmstadt mit Postämtern 1. Klasse eingerichtet. - In ua Eppstein, Hattersheim, Hochheim und Kelsterbach gibt es preußische Post Anstalten, die in der alten süddeutschen Guldenwährung Briefmarken verkaufen. - In Mainz wird die thurn und taxis Post im Gasthaus Zu den drei Kronen Am Brand 15 geschlossen und als Königlich Preußische Post weitergeführt. - In Bad Soden wird Gasbeleuchtung eingeführt. - In Wiesbaden zieht der vom Besitzer von Burg Molsberg Graf Carl Wilderich von Walderdorff (St) (68) geförderte molsberger Bauernsohn und Maler Kaspar Kögler (29) in die Schützenhofstrasse 3, wo es beginnt zum guten Ton zu gehören, sich von ihm porträtieren zu lassen. Er ist auch mit seinen Genrebildern, Landschaften und Stillleben so erfolgreich, dass er eine Mal- und Zeichen Schule eröffnet. - In Wiesbaden Breckenheim wird in der Bergbaugrube Kraft mit dem Abbau von Eisen begonnen. - In Wiesbachen Rambach wird in der Bergbaugrube Mühlberg mit dem Abbau von Eisen begonnen.

1866 Wetter: Zweite Cholera Epidemie in 17 Jahren in Mainz. Jahr mit den meisten trüben Tagen, 303, in Frankfurt. Der Neusiedler See ist ausgetrocknet. - Wiesbaden hat 26.000 Einwohner. - Wiesbaden hat 35.000 Besucher, davon suchen 7.000 durch die Kuren Linderung ihrer Leiden und der Rest kommt zum Vergnügen oder um der Langeweile zu entfliehen. - In Mainz wird praktisch die gesamte und sehr kleine hessenkasseler Armee, des preußenfreundlichen und kriegsunwilligen Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (64), der nur morganatisch verheiratet ist, die bisher in Kassel stationiert war, nach der erzwungen Mobilisierung nach Mainz im Großherzogtum Hessen Darmstadt als Besatzung der Bundesfestung verlegt, weshalb es zwischen Kurhessen und Preußen praktisch zu keinerlei kriegerischen Handlungen kommt. Weil sowohl Hessen Darmstadt als auch Hessen Kassel zwischen den bereits etablierten großen preußischen Landesteilen liegt wird es von Preußen annektiert und Preußen eingegliedert, wonach der Main ab Hanau und der Rhein bis Bingen die preußische Landesgrenze bildet. Auch die hessendarmstädter Territorien nördlich des Mains werden annektiert und dem preußischen Militärbündnis Norddeutscher Bund angeschlossen. Direktor dieser hessendarmstädter Territorien ist der evangelische Theodor Goldmann (45). Weil dieser den Eid auf den der preußische König Wilhelm von Zollern Preußen (St) (69) verweigert, kommt er mehrere Wochen in Kriegsgefangenschaft. Der hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (60) flieht nach Worms. Seine beiden anderen Provinzen Starkenburg und Rheinhessen werden nur wegen einer Kriegsdrohung vom russischen Alexander II (St) (48), dessen Mutter  die Zarenmutter Charlotte von Zollern Preußen (St) (68) ist, der aber mit der in Darmstadt geborenen Prinzessin Marie von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (42) verheiratet ist, nicht annektiert. Der hessenkasseler Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (64) flieht, wird verhaftet, unterschreibt eine ungenau formulierte Verzichtserklärung, behält seinen Titel, erhält eine großzügige Abfindung und darf mit seiner bürgerlichen Ehefrau, mit der katholischen bonner Apothekertochter Gertrude Lehmann (63), ein Jetsetleben führen, was er noch 9 Jahre auf seinem Schloss Horovice und seinem prager Stadtschloss tut. Sein ebenfalls illegitimer und wegen seines Lebensstils völlig verschuldeter Bruder Graf Wilhelm von Reichenbach Lessonitz (42) hat schon zu Jahresbeginn Selbstmord begangen. Kurfürstlicher Nachfolger wird der Sohn von Prinzessin Maria Anna von Zollern Preußen (St) (30) und Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (46) Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (12), der aber den Titel noch nicht führen darf. - In Frankfurt marschieren nach der verlorenen Schlacht bei Königgrätz die Preußen ein, die sich auf dem Roßmarkt sammeln. Die Stadt Frankfurt wird von Preußen annektiert und muss hohe Zahlungen leisten. Frankfurt wird durch seine unglückliche Randlage von der deutschen Hauptstadt zu einer preußischen Provinzgrenzstadt. - In Frankfurt begeht der letzte freie Bürgermeister Karl Konstanz Viktor Fellner (59) in seinem Garten Selbstmord, weil die preußischen Besetzer von ihm eine Liste aller frankfurter Senatoren, die zur Rechenschaft gezogen werden sollen, einfordern und er nicht zum Verräter werden will, weshalb er sich erhängt. - In Frankfurt wird die Neue Frankfurter Zeitung für ein knappes halbes Jahr verboten und erscheint danach als Frankfurter Zeitung und Handelsblatt. - In Frankfurt wird mit der Anlage der Nizza Gärten mit exotischen Baumarten begonnen. - Der Krieg mit Preußen endet mit einer Niederlage und der Annexion des Herzogtums Nassau und der Absetzung des in Wiesbaden Biebrich geborenen Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (49), der sich von seinen Truppen absetzt und in Süddeutschland ins Exil geht. Die offizielle Besitzergreifung durch Preußen wird auf dem Schillerplatz gefeiert. - Frankfurt stimmt mit Preußen für einen Ausschluss Österreichs und eine Mobilmachung gegen Österreich. - In Frankfurt erhält der in Frankfurt geborene Schauspieler Samuel Friedrich Hassel (68) nach jahrzehntelanger Karriere am Frankfurter Stadttheater am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) seine letzte Hauptrolle. Die neuen Besatzer beenden auch die Freiheiten der Lokalpossenschreiber. - In Mainz darf der Domkapellmeister Georg Viktor Weber einen Domchor gründen. - Der in Frankfurt geborene jüdische wiener Bankier Freiherr Anselm Salomon von Rothschild (St) (63) verweigert vergeblich den Kriegsgegnern Preußen und Österreich einen Kriegskredit. Er kann den Krieg nicht verhindern. - In Frankfurt werden öffentliche Pissoirs aufgestellt. - Die Brauerei JG Henrich verlegt ihre Brauerei zu ihren Kellern auf dem Sachsenhäuser Berg. - In Frankfurt wird am Tag nach dem Einmarsch der Preußen die Frankfurter Postzeitung endgültig verboten und ihr Schriftleiter alias Chefedakteur Hofrat Fischer-Goullet wird verhaftet und stirbt während seiner polizeilichen Vernehmung an einem Schlaganfall. - In Wiesbaden ist die Zeitung Wiesbadener Tagblatt eine völlig unpolitische Zeitung. - In Wiesbaden wird das Stadtschloss Zweitwohnsitz des preußischen König Wilhelm von Zollern Preußen (St) (69). - In Frankfurt wird der Taunusclub zur wissenschaftlichen Erforschung des Taunus gegründet. - In Frankfurt gibt es 271 mit der Sexualkrankheit Syphilis angesteckte Kranke. - In Frankfurt wird mit dem neuen preußischen Recht Prostitution alias Sexarbeit verboten und es wird begonnen alle öffentlichen Bordelle zu schließen. - In Frankfurt versucht der Fotograf Edmund Risse (63) eine neue Existenz zu gründen. - Das Herzogtum Nassau wird aufgelöst und zu einer preußischen Provinz umgewandelt. - Nach einem Einfall von 4.000 meist verheirateten älteren Landsturmmännern über Bad Ems, Nassau, Holzhausen an der Haide kommt es bei Zorn zur Schlacht bei Zorn mit nassauischen Truppen, die mit der Eisenbahn Taunusbahn von Frankfurt nach Wiesbaden gefahren sind, dann nach Kemel marschiert sind und bei Nastätten die Preußen von der Seite angreifen wollen. - In Frankfurt Sachsenhausen nimmt ein preußischer Besatzungs-Polizist in der Klappergasse an einem Sonntagnachmittag den Unfall einer Frau Rauscher auf, die mit einer Beule am Kopf auf der Strasse liegt und verspottet wird, mit unbekannter Akribie in einem Polizeibericht auf und ist sich unschlüssig, ob sie vom übermäßigen Apfelweingenuß oder durch Prügel ihres Mannes, des Tagelöhners Wilhelm Rauscher Klappergasse 30 in diese Situation gekommen ist, was am Folgetag in der Zeitung belächelt wird. - Mit dem Tod des unverheirateten sehr alten und sehr reaktionären hessenhomburger Landgraf Ferdinand Heinrich Friedrich von Hessen Homburg (St) (83) fällt Hessen Homburg an Hessen Darmstadt. - In Offenbach öffnet die Stadt die Gräber der verstorbenen jüdischen Sektenführer Jakob Frank und Eva Frank. Den Schädel Jakob Franks nimmt der katholische offenbacher Heimatforscher Emil Pirazzi (34) an sich und stellt ihn auf seinen Bücherschrank. Der jüdische Fotograf Aleksander Kraushar (23) macht ein Foto davon. - In Wiesbaden predigt der in Diez geborene ehemalige herzogliche Privatlehrer und Vorsitzender des Vereins für die Evangelische Kirche Ludwig Wilhelm Eibach (56) auf der Friedensfeier Wir Nassauer können dies Friedensfest nur mit sehr gemischten Gefühlen feiern, denn wir sind zum Raube gefallen, was zu heftigen Protesten des Regierungspräsidenten führt, was aber von der Nassauischen Kirche völlig ignoriert wird. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene nassauweilburger Herzog Adolph von Nassau (St) (39) schickt 4.000 nassauer Soldaten zu den verbündeten österreichischen Truppen, die bei Tauber in einer Schlacht niedergemetzelt werden und deren Überlebende an schwersten Verletzungen und Seuchen erkrankt sind. Die nassauer Herzogin Adelheid Marie von Anhalt Dessau (St) (33) ruft alle im Land auf zu helfen. - Nach der Niederlage wird die Kirche Nassaus dem königlich preußischen Kultusministerium unterstellt. - In Wiesbaden gehen die Spenden der Bürger und Kurgäste an den Evangelischen Verein fjür Innere Mission für das Rettungshaus stark zurück. - In Königstein wird der Jurist und nassauische königsteiner Amtmann Friedrich Martin (45) neuer preußischer königsteiner Landrat. - In Bad Homburg wird in der Elisabethenstrasse eine jüdische Synagoge eingeweiht. - In Frankfurt wird durch die Annexion durch Bayern der Rat der Stadt entmachtet. Frankfurt wird von Köln aus gesteuert. In der reinen Handelsstadt werden erstmals Industrieansiedelungen erlaubt. - In Frankfurt zieht das preußische Infanterieregiment 81 in das Karmeliterkloster ein. - In Mainz ist fast die gesamt kurhessische Armee als Besatzung der Bundesfestung Mainz stationiert, wodurch es während des Krieges fast zu keinen Kriegshandlungen kommt. - In Wiesbaden wird das Stadtschloss Besitz des preußischen Staates. - Heddernheim fällt an das preußische Amt Höchst im neuen Mainkreis. - Die in Mainz geborene und in Frankfurt aufgewachsene orthodoxe jüdische Bankierstochter Mathilde Nachmann (21) heiratet den jüdischen AEG Gründer Emil Rathenau (28). Mit ihrer Mitgift finanziert er eine Serienproduktion von transportablen Einheitsdampfmaschinen. - Bayerische Truppen besetzen die Stadt Frankfurt, dadurch verliert Frankfurt seine Selbständigkeit, alle Entscheidungen werden in Köln getroffen. - In Frankfurt wird der Evangelische Verein für häusliche Krankenpflege, in dem Diakonissen arbeiten, vom Magistrat der Stadt anerkannt. - In Frankfurt besetzt der berliner Generalpostamtsbeamte Heinrich Stephan (28), wie er schon vor dem Krieg vorgeschlagen hat, die Zentrale des Postunternehmens Thurn und Taxis im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 und bereitet die Zwangsübernahme vor, die im Folgejahr durchgeführt wird. Er beginnt die Post im Norddeutschen Bund zu vereinheitlichen. - In Frankfurt werden Waisenkinder nicht mehr im Waisenhaus untergebracht sondern zu Familien auf dem Land geschickt, wodurch 195 Waisenkinder in 7 Kleinstädten in Familien leben und dort auch arbeiten müssen. - In Frankfurt heiratet der in Kassel geborene morganatische Prinz Wilhelm von Hessen (St) (26) Prinzessin Elisabeth von Schaumburg Lippe (St) (26). - In Hanau Somborn wird die Tabakfabrik Brückner gegründet. - In Wiesbaden beschwert sich die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Anzeiger, dass in punkto Ruf und Prostitution alias Sexarbeit die Spielbank den allernachteiligsten Einfluss auf die Sittlichkeit der hiesigen Bevölkerung ausübt und die geschminkten Wesen die zurzeit tonangebenden Mächte des Kurhauses sind. - In Wiesbaden übergibt der in Kassel geborene evangelische nassauische Hauptmann und Direktor der Militärschule Georg Sigismud Louis von Tschudi (58) Oranienstrasse 21 alles Kriegsmaterial an Preußen und nimmt seinen Abschied.  - In Hanau erfindet der jüdische Goldschmied und hanauer Hofjuwelier Friedrich Isaac Roediger (--) ein Verfahren zur vollautomatischen Produktion von Schmuckketten, wonach er eine eigene Firma gründet. - In Wiesbaden befindet sich die Fohlenweide des Mittelrheinischen Pferdezuchtverein Wiesbaden neben dem nassauer Jagdschloss Platte. - In Frankfurt endet die Bauperiode, bei der die Wohnhäuser verputzt, Sockel, Türen und Fenster mit rotem Mainsandstein gebaut, die Konsolen und Friese mit Gips angebracht, alles danach mit Ölfarbe überstrichen und die Dächer mit rheinischem Schiefer gedeckt wurden. Brandmauern mussten mit Ziegel abgedeckt sein. - In Frankfurt werden die Häuser Wedel Neue Kräme 1 und Goldene Schere Neue Kräme 3 abgerissen. - In Mainz vergibt die Stadt die gesamte Stadtreinigung, Latrinenabfuhr, Strassen- und Kanalreinigung, Abfuhr von Unrat, Eis und Schnee alias Müllabfuhr für 9.000 Gulden im Jahr an eine neu gegründete Kompostfabrik, was aber nur bedingt funktioniert. 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - In Darmstadt werden im Siechenhaus in der Stiftstrasse 35 weibliche Pflegebedürftige betreut. - In Darmstadt erbaut die Turngemeinde Darmstadt 46 neben ihrem eigenen Turnplatz am Kleinen Woog eine eigene Turnhalle. - In Darmstadt stirbt der alkoholabhängige und deshalb tatteriche darmstädter Hofkomiker Friedrich Hauser (54) am Darmstädter Hoftheater. - In Deutschland wird das Spielverbot für gewerbliche professionelle Theaterbühnen aufgehoben. - In Frankfurt stirbt während des Einmarsches der Preußen in Frankfurt der Redakteur der Frankfurter Postzeitung Hofrat Fischer-Goullet (--) bei seiner Vernehmung. Es wird behauptet, an einem Schlaganfall. Die Frankfurter Postzeitung wird verboten. - In Frankfurt wird ein Martha Haus für weibliche Dienstboten Lehrerinnen und durchreisende Damen alias unverheiratete werktätige Frauen in der Schifferstrasse 75 (20 21 Altenheim Marthahaus) gegründet. - Nach der Annexion wird die staatliche preußische Eisenbahn Bebraer Bahn durch kurhessisches Gebiet nach Hanau vorangetrieben und großherzoglichhessendarmstädter Gebiet vermieden. Die bestehende private Frankfurt Hanauer Eisenbahngesellschaft, die bisher den Preußen die Nutzung ihrer Gleise verboten hat, erlaubt nun zwar die Nutzung, aber sie endet auch am Hanauer Bahnhof im Osten von Frankfurt, der keine Verbindung zu den Westbahnhöfen hat und ist auch für höhere Geschwindigkeiten durch viele Kurven nicht ausgelegt. - In Mainz sammeln sich die verbündeten kurhessischen und bayerischen Truppen. - In Mainz flieht der mainzer Essigfabrikant und Weinmagnat Wilhelm Rasch später Weingut Merz nach Östrich, wo es kaum Kriegshandlungen gibt und wo er durch seine zweite Ehefrau das Weingut des mainzer Domkapitels erheiratet hat. Mit seiner ersten Frau Amalia Philidius (--) hatte er bereits riesige Weingüter in Ockenheim geerbt. - In Darmstadt werden die preußischen Besatzungstruppen ua von Bernhard Schädel (--), dem ehemaligen Gymnasialdirektor Theodor Schacht (80) Wilhelminenstrasse, Adolf Hüffel (--) und vom Schriftsteller Wilhelm von Ploennies (38) begeistert empfangen. - In Darmstadt eröffnet Philipp Roeder (24) in der Bleichstrasse 27 in einer Schlosserei die Ofenfabrik Roeder, wo er die Einzelteile selbst gießt. Er hat einen Bruder Louis Roeder. - In Frankfurt hält der katholische frankfurter Skandalsreporter Friedrich August Müller-Rentz (36) am Bahnhof den abziehenden bayerischen Truuppen eine Lobesrede und schenkt ihnen einen Lorbeerkranz, woraufhin er von den Preußen wegen Spionage für die Bayern verhaftet und in der Hauptwache eingesperrt wird. Obwohl der preußische Generalfeldmarschall Edwin von Manteuffel (57) sogar seine Frau mit seiner möglichen und nötigen Erschießung erschreckt, wird er nach zwei Wochen freigelassen. - In Frankfurt zwingen die Preußen die Stadt Frankfurt ihre Raubkatzen ua die Tiger im Zoo im Lerschner Garten an den hamburger Tierhändler Hagenbeck zu verkaufen. - In Frankfurt werden über die preußische Verfassung von 18 50 jüdische Bürger von der höheren Verwaltung und dem Offiziersamt ausgeschlossen. - In Bad Homburg wird die alte Synagoge durch die neue Synagoge ersetzt. - In Frankfurt erstellt der belgische Universitätsprofessorensohn, staatliche regensburger Dombaumeister und spätere frankfurter Dombaumeister Franz Josph Denzinger (45) ein Gutachten über den Mainzer Dom, was bis ins Folgejahr dauert. - In Hanau wird die Staatliche Zeichenakademie, die sich seit drei Jahren von einer künstlerischen  Ausrichtung abgewandt und nur der Ausbildung der zeichnerischen Fähigkeiten der Goldschmiede und Silberschmiede zugewandt hat, in Königlich preussische Zeichenakademie umbenannt. - In Wiesbaden wird die Nassauische Landeszeitung als Amtsblatt aller Behörden in Nassau eingestellt, weshalb der höchster Zeitungsherausgeber Anton Alexander Wagner (41) wieder beginnt in seiner Zeitung Wochenblatt für die Amtsbezirke Höchst, Hochheim und Königstein amtliche Mitteilungen zu veröffentlichen. - In Wiesbaden lässt sich das ehemalige herzoglich sachsenmeiniger Hofquartett und selbständige Streichquartett Müller, das aus Bratschist Bernhard Müller (41) und seinen drei Söhnen Hugo Karl und Wilhelm besteht, nach zweijähriger Konzerttour für einige Monate nieder. - In Wiesbaden wird das ehemalige Theater Herzoglich-Nassauisches Theater (20 22 Kaiser Friedrich Platz Hotel Nassauer Hof), in das preußische Theater Königlich preußisches Schauspielhaus alias Königlich preußisches Hoftheater umbenannt und von der berliner Generalintendantur übernommen. - In Wiesbaden wechselt der Andreasmarkt zur Luisenstrasse und Friedrichstrasse. - In Frankfurt heiratet der morganatischen hessenkasseler Kurfürstensohn Prinz Wilhelm von Hanau (St) (30) Prinzessin Elisabeth von Schaumburg Lippe (St) (25), wodurch erstmals ein illegitimer hessenkasseler Kurfürstensohn in einer Arrangierten Ehe wieder in den Hochadel einheiraten darf. Der Bruder der Prinzessin geht gegen diese Missehe erfolglos vor. Nach der Kursaison fällt der politische Zweck der Heirat weg, wonach bereits die Scheidung eingeleitet wird, die zwei Jahre später realisiert wird. - In Wiesbaden beginnen die wiesbadener Karnevalsgesellschaft Sprudel und der Männergesangsverein von 18 41 zusammenzuarbeiten. - In Wiesbaden wird aus der in der Kaserne untergebrachte  Fußabteilung der nassauer Artillerie die 2. Fußabteilung der hessische Feldartillerie Regiment 11 in der preußischen Armee. Die 3. Abteilung wird in Mainz Kastell und Mainz stationiert. - Der zweifache Vater aus erster Ehe und preußische Freiherr Erasmus Robert von Patow (62), der in zweiter Ehe ohne lebendes Kind schon seit Jahren mit der frankfurter Patrizierin Freiherrentochter Ida von Günderrode (49) verheiratet ist und der sich 11 Jahre zuvor noch duelliert hat, wird preußischer Zivilgouverneur für Oberhessen alias Nordhessen, Nassau und Frankfurt, was er bis ins nächste Jahr bleibt. - Der  jüdischen frankfurter Bankier Freiherr Anselm Salomon von Rothschild (63) Neue Mainzer Strasse 45 (ehemals 49), verheiratet mit seiner Cousine Freiherrentochter Charlotte von Rothschild (59), weigert sich sowohl den Österreichern als auch den Preußen Kriegsdarlehen zu geben. - Der geisteskranke preußische General Prinz Alexander von Zollern Preußen (St) (46) aus der geisteskranken hessendarmstädter Linie nimmt am Krieg teil. Er lebt bis 18 96 ua auf Burg Rheinstein bei Bingen. Sein ebenfalls geisteskranker jüngerer Bruder Prinz Georg von Zollern Preußen (St) (40) und ebenfalls preußischer General rückt aber nicht aus. Er lebt bis 19 02 ua auf Burg Rheinstein bei Bingen. - Die hessendarmstädter Prinzenehefrau Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (23) lässt sich vom Portätmaler Joseph Adam Hartmann (54) mit ihren beiden Kinder Prinzessin Viktoria (St) (03) und Prinzessin Elisabeth (St) (02) malen. - In Wiesbaden Biebrich beauftragt der finanziell angeschlagene nassauer Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (49) den in Mainz geborenen Landschaftsgärtner Heinrich Siesmayer (49) seine Orangerie mit 200 exotische Pflanzen im Garten des wiesbaden biebricher Schlosses zu verkaufen, die fünf Jahre später in Frankfurt als Palmengarten gezeigt wird. - In Bad Homburg übernimmt der  preußische König Wilhelm von Zollern Preußen (St) (69) das König das Schloß als Sommersitz. - In Darmstadt endet für das Jagdschloss Kranichstein der Status als hessendarmstädter Residenz. die hessendarmstädter Prinzenehefrau Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (23) nutzt es weiter bis zu ihrem Tod 18 78  als Sommerresidenz. - In Frankfurt wird der eigentlich hessendarmstädter Bahnhof der Main Neckar Eisenbahn alias Main Neckar Bahnhof mit den rechtsrheinischen Gleisen von Preußen annektiert. - In Frankfurt führt die preußische Polizeiverwaltung eine Sanitäts- und Gesundheitspolizei ein, die Krankenanstalten, Gefängnisse und Ärzte überprüft und regelmäßig Untersuchungen der Prostituierten alias Sexarbeiterinnen durchführt. - Im besiegten Herzogtum Nassau wird die eigene nassauer Währung wieder eingestellt. - In Wiesbaden haben 11.621 Sparer fast 515.000 Gulden an Einlagen bei der Herzoglich Nassauischen Landesbank (20 23 Naspa), die gleichzeitig auch die Staatskasse führt. Es beginnt ein jahrelanger Streit um die Zukunft der Staatsbank, die gesetzlich mit der preußischen Monarchie vereinigt wird. Ob und welche Kundschaft übernommen wird, bringt Unsicherheiten. Im Folgejahr wird der Direktor und ehemalige Staatsminister Hergenhahn (--) abgesetzt und durch xxx von Langen (--) ersetzt. - In Frankfurt marschierte die siegreiche preußische Armee auf der Hanauer Chaussee alias Hanauer Landstrasse von Hanau kommend zu Fuß ein, obwohl es eine Eisenbahnverbindung gibt. - In Mainz wird der Vorschussverein in Mainzer Volksbank umfirmiert. - In Frankfurt bricht die nassauische Brigade von General Robert Roth (--) mit fast 5.000 Mann zu Fuß zur Sicherung des Herzogtums nach Norden auf und marschiert mehr als ein Woche sinnlos durch die Gegend, bis sie völlig unterversorgt, hungernd und von oben bis unten wegen des Regens verdreckt wieder zurückkehrt, wonach die Preußen von Koblenz kommend in den Untertaunus einfallen. - In Hofheim wird eine katholische kaiserliche thurn und taxis Postablage in der Hauptstraße 49 später Wilhelmstrasse 9 im Gasthaus Zur Krone eröffnet, die der Kaufmann und Gastwirt Heinrich Karl Fach (--) betreibt, der hattersheimer Postexpedition untersteht und im Folgejahr eine königlichpreußische Postexpedition II. Klasse wird. Auch die Postablage in Eppstein ist der hattersheimer Postexpedition unterstellt. - In Mainz Kastel wird der Karnevalsverein Casino zum Frohsinn gegründet. - In Kronberg gibt der in Frankfurt geborene Maler Otto Scholerer (32) sein Atelier auf, wo er Portraits, Stillleben und romantische Architekturszenen erstellt hat, und zieht nach Düsseldorf. - In Wiesbaden kommt das Adressbuch des Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau 18 66 heraus. - In Darmstadt wird der Oberkonsistialratssohn alias evangelischer Kirchenbeamtensohn Freiherrensohn Hermann Schenk von Schweinsberg geboren.

1865 Wetter: Hitzerekord in Frankfurt mit 37 Grad Celsius. Rekorddürre im September. Der Neusiedler See trocknet für fünf Jahre vollkommen aus. - In Amerika etablieren sich Cowboys. - In Frankfurt ist die Weinwirtschaft Tivoli in der Rückertstrasse. - In Wiesbaden schreibt der in Moskau geborene Schriftsteller Dostojewski (44) im Gasthaus Schwarzer Bock am Kranzplatz des neuen Besitzers Theodor August Schäfer (--) seinen Roman Der Spieler. Im wiesbadener Kurhaus verspielt er in Gesellschaft seiner in Russland geborenen Freundin Polina Suslowa (27) 3.000 Rubel. Das Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 verlässt er ohne zu bezahlen. Er macht ihr einen Heiratsantrag, den sie ablehnt. - In Wiesbaden wird die Vereinsbank Wiesbaden gegründet. Es bestehen bereits der zwei Jahre zuvor gegründeten genossenschaftlichen Vereine, die Genossenschaft Wiesbadener Bank eGmbH und die spätere Volksbank Biebrich. Alle werden später zur Wiesbadener Volksbank. - Der katholischkovertierte Fürstensohn Prinz Karl von Isenburg Birstein (St) (15) heiratet die streng katholische italienische Erzherzogstochter Prinzessin Maria Luisa von Habsburg Lothringen Toskana (20), wodurch er mit dem bayerischen Königshaus Wittelsbach verwandt ist. - In Wiesbaden gründet sich der Wiesbadener Arbeiterbildungsverein unter der Führung des in Kaub geborenen nassauischen Offizierssohn und Rechnungsratssohn Leonhard von Bonhorst neu. - In Wiesbaden wird im Nerotal die Leichtweißhöhle zu einer Publikumsattraktion ausgebaut und davor ein Wasserfall angelegt. - In Wiesbaden wird im Rathaus der rüdesheimer Weinhändler und liberalen Nassauische Fortschrittsparteigründer Theodor Dilthey (--) erster Direktor der Handelskammer alias IHK, die sich zum Sprachrohr der Opposition entwickelt. - In Frankfurt wird der neu mit Bäumen eingefaßte Paradeplatz mit Schillerdenkmal in Schillerplatz umbenannt. - In Darmstadt wird im botanischen Garten am Wilhelminenplatz und Georg Büchner Platz eine neue Stadtresidenz im Auftrag der englischen Königin Victoria (St) (46) für deren Tochter Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (22) und ihren in Bessungen geborenen Ehemann und Großherzogssohn Ludwig IV von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (28) erbaut. - In Mainz zieht die Rheinische Bierbrauerei vormals Brauerei Zum weißen Roß vom Postplätzchen 7 Ecke Vordere/Obere Löhrgasse in die Wormser Strasse 151 mit 65.000 qm Gelände und neuer Brauerei um. Der Fuhrpark hat rund 100 Pferde und 36 angemietete Eisenbahnwagons. Die Tagesproduktion erreicht 975 Hektoliter Bier. - In Mainz schließt das kunstvoll verzierte Brauhaus Zum Tannenbaum in der Sackgasse 24 und wird mit einem Tannenbaum in der Fassade zwischen den Fenstern im 1. Stock als Gaststätte der Mainzer Actien Brauerei weiterbetrieben. - In Mainz wird der Feuerwehrgründer Schronsteinfegermeister Carl Weiser durch einen einstürzenden Schornstein erschlagen. - In Frankfurt wird die Baufirma Johann Philipp Holzmann in der Obermainstrasse gegründet. - Der geisteskranke Graf Ferdinand Maximillian von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (42) verheiratet mit der in Kassel geborenen morganatischen Gräfin von Schaumburg Auguste Marie Gertrude von Hanau (St) (36) alias Auguste Marie Gertrude in Hanau alias Fürstin in Hanau, wird von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (63) in den Fürstenstand erhoben. Er nennt sich daraufhin isenburgbüdingenwächtersbacher Fürst Ferdinand Maximillian von Isenburg Büdingen Wächtersbach und darf sich als Durchlaucht ansprechen lassen. Erbprinz ist Friedrich Wilhelm von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (15), Prinzessin Alexandra von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (10) und Gerta von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (02).. - In Frankfurt Niederrad sind nach jahrelangen Trockenperioden großflächig die zum Beginn des Jahrhunderts angepflanzten Obstbäume wieder abgestorben und ebenfalls großfächig treten zT zwanzig Meter dicke Sanddünen wieder zum Vorschein, weshalb es dem Rheinischen Renn-Vereins mit Sitz in Frankfurt gelingt auf diesem idealen sandigen Untergrund eine Galopprennbahn für Pferderennen nach dem Vorbild der Pariser Rennbahn in Vincennes anzulegen und daneben eine überdachte Holztribüne mit Türmchen und ein Restaurant mitten im Frankfurter Stadtwald zu errichten. Der in London geborene Prince of Wales, englische Königinnensohn und englische Prinz Eduard VII von Sachsen Coburg Gotha (St) (24) ist Zuschauer bei der Eröffnung. Dessen Großmutter ist die in Kassel geborene dänische Königin Luise von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (48). - Der in Wiesbaden Biebrich geborene mit Elisabetha Ortenbach (25) verheiratete, konservative, katholische, herzogtreue Oberstlieutenantsohn und nassauer Polizeichef Joseph Werren (55) wird Mitglied des Staatsrats. - Der nach Frankfurt zugezogene nordböhmische Maler Ferdinand Karl Klimsch (53) erstellt eine Lithograhie der Burg Runkel. - In Wiesbaden wird der in Bad Schwalbach geborene katholische eltviller Stadtdirektorensohn Ludolf von Langen (62) Vertreter der Gräfin von Neu Leininingen Westerburg (St) (63) in der ersten Kammer der nassauer Landstände in der Luisenstrasse 13 (20 16 Justizministerium). - In Frankfurt wird der Frankfurter Ruder-Verein gegründet. Sein Vereinslokal ist auf der Maininsel. - In Wiesbaden wird in der Wagemannstrasse Wiesbadens erste Einbahnstrasse eingerichtet. - In Darmstadt Weiterstadt Braunshardt lässt der in Darmstadt geborene Großherzog Ludwig III von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (59) das Schloss Braunshardt wieder zurückkaufen. - In Frankreich sind erste riesige Weinanbaugebiete von der Reblaus zerstört. - In Wiesbaden leben 524 Juden. - Bad Homburg hat 7.141 Einwohner ohne 225 Militär und Schwalbach hat 933 Einwohner. - In Bad Homburg gibt es 7 Brauereien, eine darunter die Brauerei Karl Nagel. - In Frankfurt Sprendlingen beginnt der sprendlinger Georg Adam Loeffler, Wirt des Gasthauses mit Brauerei Zum Adler Ecke Darmstädter Strasse/Hauptstrasse mit der Herstellung von moussierendem Wein. - In Kronberg malt der Maler Jakob Fürchtegott Dielmann (56) den Treppenaufgang an der Eichengasse. - In Mainz beginnt der Mainzer Carnevals Verein seine Sitzungen in der Fruchthalle auf dem zerstörten Dominikanerkloster Dominikanerstrasse 7 zu veranstalten. - In Frankfurt wird der in Berlin geborene jüdische AEG Gründer Emil Rathenau (27) Mitglied der jüdischen Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröthe Schützenstrasse 2, die auch Christen aufnimmt. - In Wiesbaden zieht das Hof- und Appellationsgericht von der Ecke Schützenhofstrasse/Langgasse in die Friedrichstrasse 13 (20 19 Dernsches Gelände). - In Frankfurt liegen noch alle drei Bahnhöfe an der Gallusanlage zwischen Taunusstrasse und Gutleutstrasse praktisch außerhalb der Stadt. Westlich der Bahnhofsbetriebsgebäude und der Bahnhofsschuppen gibt es keinerlei Bebauung. Auf Höhe der U-Bahnstation Grüneburgweg steht das nördlichste größere Haus der Stadt. Der Hanauer Bahnhof und die Pfingstweide alias Zoo bilden die östliche Bebauungsgrenze. - In Königstein wird der Hildatempel, benannt nach Prinzessin Hilda Charlotte von Nassau (St) (01), eingeweiht. - In Wiesbaden ist Joseph Berthold Eigentümer des Badehauses Englischer Hof (rechts neben dem Palasthotel) am Kochbrunnen, das mit Appartments für Familien und Mineral Water Baths wirbt. - In Offenbach wird die Offenbacher Volksbank gegründet. - In Königstein wird die Königsteiner Volksbank gegründet. - In Wiesbaden ist der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski (44) Gast im Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4. - In Mainz gibt es das Adressbuch Mainzer Wegweiser vom Commissions Verlag Müller mit einem alphabetischen Verzeichnis der Namen sämtlicher Einwohner der Provinzial Hauptstadt Mainz mit Angabe ihres Stades, ihrer Gewerbe, Firmen und Wohnungen nach Strasse und der neuen Nummer. - In Mainz bilden einige Evangelen einen ersten evangelischen Verein, den Evangelischen Jünglingsverein. - In Bad Homburg macht sich der in Schwerin geborene Geigenbauer Louis Noebe (21), der leidenschaftlicher Musiker ist, mit einer Instrumentenfabrikation selbständig. - In Mainz kauft die katholische Casino Gesellschaft die Gaststätte mit dem langjährigen, beliebten Sitzungssaal des mainzer Carnevalsvereins Gasthaus Frankfurter Hof Augustinerstrasse 55 und führt sofort strenge Regeln apropos Sitte und Moral ein, was die Lokalität unbeliebter macht, woraufhin der mainzer Carnevalsverein ins Fruchthaus Fuststrasse 15 umzieht. - In Darmstadt Wixhausen ist die wiederaufgebaute Jagdschloß Dianaburg ein eingezäunter einstöckiger runder Pavillon neben dem Forsthaus Kalkofen. - In Wiesbaden übernimmt die private Düngerausfuhrgesellschaft den Abtransport des Hauskehrrichts, der auf Bestellung abtransportiert und in der hinteren Mainzer Strasse zusammengetragen wird. - In Mainz wird der großherzoglich hessischen vogelsberger Forstbeamtensohn Eduard Kreyßig  (35) neuer Stadtbaumeister. Obwohl ihm bekannt ist, dass die städtische Kanalisation planlos und teilweise funktionslos erweitert wurde, und an einigen Stellen sogar Rückflüsse des Abwassers verursacht, schenkt er ihr keinerlei Aufmerksamkeit. - In der Damenmode wird das Korsett mit einem Umfang von nur noch 50 cm eingeführt. - In Wiesbaden ist die Druckerei Petmecky in der Luisenstrasse 6 eine Hofdruckerei. - In Mainz wird die seit 47 Jahren bestehende Versicherungsgesellschaft, die Rheinschifffahrts Assekuranz Gesellschaft in die Moguntia Versicherung Bauhofstrasse 3 übergeführt. Es gibt Feuerversicherungen und Transportversicherungen, die bei fünf Agenten, jüdisch und katholisch, abgeschlossen werden können. - In Mainz erscheinen folgende Zeitungen und Anzeigenblätter: Die Tageszeitungen Mainzer Zeitung von Carl Hellermann große Emeransstrasse 8, Mainzer Journal mit Beilagen Mainzer Abendblatt und Rheinische Blätter von Franz Gausen kleine Langgasse 4, das Mainzer Wochenblatt mit Unterhaltungsblätter von Heinrich Hoseph Prickarts große Emeransstrasse 18, der Mainzer Anzeiger von Redakteur Carl Hermann Frings Gottlebenverlag Welschnonnengasse 15, Mainzer Annoncenblatt von A Herzog mittlere Bleiche 38 und den Süddeutschen Polizei Telegraf mit Redakteur, wiesbadener herzoglichnassauer Polizeidirektor, gedruckt von Franz Gausen. - In Mainz ist Johann Friedrich Dionisos Hillebrand (--) Vorsitzender der Mainzer Theater Aktiengesellschaft. - In Mainz betreibt die Lokal Dampfschifffahrtsgesellschaft einen Pendelverkehr zwischen Mainz Rheinbrücke Südbrücke am Winterhafen und Wiesbaden Biebrich. Die Trajektanstalt ist am Fischtor. - In Mainz ist die Börse mit Vorsitzendem Ernst Peez, die um 15:00 Uhr für eine halbe Stunde geöffnet ist, im Theatergebäude. - In Frankfurt hat einer der drei Tiger im Zoo im Lerschner Garten plötzich keinen Schwanz mehr, was man den Preußen anlastet.  - In Frankfurt kauft der Senckenbergforscher Otto Volger (43) die Linzenz für ein neues französische Fotografieverfahren, das Wothlytype Verfahren. - In Frankfurt stirbt der baltische Maler Gerhardt Wilhelm von Reutern (71). - In Eltville wird der spätere deutsche Botschafter in Madrid Ernst Langwerth von Simmern als Sohn des in Hannover geborenen Freiherr Heinrich Friedrich Ernst Karl Johannes Langwerth von Simmern (32) und der in Schelenburg geborenen Klara xxx (32) geboren - In Darmstadt malt der hessendarmstädter Hofgärtnersohn und Hofmaler Ernst August Schnittspahn (49) den Tempel auf der Rosenhöhe mit einer riesigen Kinderschaukel. - In Mainz druckt Carl Hellermann das Adressbuch Mainzer Wegweiser des Commissions Verlag Müller. - In Darmstadt ist das Jagdschloss Kranichstein bis 18 66 hessendarmstädter Residenz.- In Wiesbaden hat die Nassauische Landesbank und die Nassauische Sparkasse in der Rheinstrasse (20 23 Naspa)  nur noch ein Eigenkapital von 1,8 Millionen Gulden aus den Gewinnen seit der Gründung, wobei der Kassenbetrag immer geringer wird. - In Hanau wird ein einfacher Brief nach Hannover mit 3 Kreuzer Briefmarken der Thurn und Taxis Post frankiert. Der Abgangsstempel befindet sich irgendwo auf der Frontseite des Briefes und der Ankunftstempel wird auf die Briefmarke gedruckt. - In Wiesbaden eröffnet die evangelische Paulinenstiftung auch noch eine Kleinkinderschule und baut eine Krankenstation für Frauen und Kinder, die erst zwei Jahre später eröffnet wird. - In Bad Homburg besuchen rekordfähige 12.473 Besucher das Spielcasino alias Spielbank. - In Wiesbaden erstellt der wiesbadener Fotograf C Bornträger (..) Porträts aller Liberalen im Nassauer Landtag, die der wiesbadener Verleger A Flocker (..) auf einer Parteimitgliederzusammenstellung zeigt. 16 davon sind Bartträger, wobei Vollbart, Kinnbart, Wangenbart, Schnäuzer gleichmäßig beliebt. Alle tragen Fliege, zwei davon zu Vatermörderkrägen. - Die Wetterau wird in Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart so beschrieben: Wetterau, ein ziemlich ebener sehr fruchtbarer Landstrich, südwestlich vom Vogelsgebirge, zwischen dem Main und der Lahn, größtentheils im Herzogthum Hessen, kleineren -theils im Kurfürstentum Hessen (Exclaven), Hessen-Homburg, dem Herzogthum Nassau und im Gebiet Frankfurt gelegen. - In Wiesbaden erstellt der in Bingen geborene und in Darmstadt lebende Stahlstecher Friedrich Foltz (54) das Bild Schloß Biebrich mit einem Raddampfschiff.

1864 Wetter: Jahr mit dem wenigsten Niederschlag in Frankfurt. - In Frankfurt wird die Frankfurter Vereinskasse gegründet. - Frankfurt hat 78.221 Einwohner, Mainz hat 42.185 Einwohner und Hanau hat 17.164 Einwohner. - In Frankfurt werden die Stadttore nachts nicht mehr verschlossen. - In Frankfurt gründet der in Mainz geborene uneheliche Dichtersohn Adolf Retting, der sich neu Adolf Stoltze (22) nennt, die kostenlose Werbezeitung Erstes Frankfurter Annoncenblatt, die von der Stadt nach einigen Ausgaben wieder verboten wird. - Der Bahnhof Frankfurt Sachsenhausen wird südwestlich des Localbahnhofs der Main Neckar Bahn eröffnet. - In Wiesbaden kauft der neußer Karl Werminghoff das Hotel Schmitt's Privathotel Alleestrasse, Wilhelmstrasse 32 und baut es zum Luxuskurhotel Belle-Vue um. - Die Gewerbefreiheit wird eingeführt. - In Darmstadt heiratet Prinzentochter Prinzessin Anna von Hessen Darmstadt (St) (21) den Witwer und Großherzog Friedrich Franz II von Mecklenburg Schwerin (St) (41), die innerhalb eines Jahres bei der Geburt ihres ersten Kindes an Kindbettfieber stirbt. - In Wiesbaden wird der hessenkasseler Kurfürstenenkel Graf von Schaumburg Friedrich August von Hanau (St) als Sohn des in Kassel geborenen bisher kinderlosen Prinz Friedrich Wilhelm von Hanau (St) (32), der davor von der Schauspielerin in London Auguste Birnbaum (24), die zur Gräfin August von Schaumburg erhoben wurde, geschieden wurde und mit der Scheidung den Titel verloren hat, und seiner neuen Freundin, der fuldaer Schauspielerin und Pfarrerstochter Ludovika Gloede, danach neue Gräfin von Schaumburg Ludovika von Schaumburg (24) geboren. - In Wiesbaden Schierstein gründet der in Frankfurt geborene Tabakwarenfabrikant Johann Jacob Söhnlein (37) die Rheingauer Schaumweinfabrik (20 16 Sektkellerei Söhnlein). - Wiesbaden, Limburg und Dillenburg werden zu Handelskammersitzen bestimmt. Der Bezirk Wiesbaden besteht aus 276 Einzelfirmen und 34 Kapitalgesellschaften und hat ein Kapital von 350 Gulden und den ehrenamtlichen Sekretär Ruß. 1 Gulden entspricht 17,6 Euro (20 22). - In Frankfurt wird das Taunustor aus zwei klassizistische Torbauten mit schmiedeeisernen Gittern ehemaliges neues Gallustor abends nicht mehr zugeschlossen sondern offengelassen. - In Wiesbaden Biebrich wird Hilda Charlotte von Nassau (St) geboren. In Wiesbaden ist der in Diez geborene Theologe Ludwig Wilhelm Eibach (54) Erzieher ihres Bruders Erbprinz Wilhelm von Nassau Weilburg  (St) (12). - In Mainz wird eine Nachtfeuerwehrwache eingerichtet und erste unterirdische Rohrleitungen verlegt, die an Hydranten Löschwasser liefern. - Das industriefeindliche Frankfurt führt die Gewerbefreiheit, das im angrenzenden Preußen bereits seit 54 Jahren gilt, wodurch die Zunftbeschränkungen fallen. - In Frankfurt zieht Dr Hoffmann mit seiner Irrenanstalt alias Tollhaus von der Meisengasse (20 16 Parkhaus Börse) in die neue fortschrittliche Irrenanstalt Irrenschloss in der Hansaallee 43 mit Platz für 200 Personen um. Die ruhigen und die unruhigen Kranken werden nun ebenso wie Frauen und Männer getrennt. Es gibt keine Gitter vor den Fenstern, sondern Innenhöfe aber Wasserclosetts, die mit Wasser aus Behältern aus dem Dachgeschoss gespült werden und eine Dampfmaschine. - In Burg Hohenstein stürzt der Palas ein. - Der homosexuelle Thronfolger Karl Friedrich Alexander von Württemberg (St) (41) wird neuer König von Württemberg. - In Frankfurt constituiert sich die Bäckergenossenschaft. - Frankfurt hebt als zweiter deutscher Staat alle Beschränkungen der Bürgerrechte für Juden auf. - In Darmstadt zieht die Darmstädter Volksbank in die Elisabethenstrasse 12 (20 17 Parfumerie Stephan). - Nach Mainz Amöneburg verlagert Wilhelm Gustav Dyckerhoff (59) die von Karl Brentano (--) in der Hattenheimer Mühle im Rheingau entwickelte Zementproduktion in einem Zementofen und gründet mit seinen Söhnen neben seinem modernen Ringofen die Fabrik Portlandzementfabrik Dyckerhoff & Söhne, die mit riesigen Umsatzzahlen durchstartet. - Im Herzogtum Nassau finden heftige Auseinandersetzungen um den politischen Kurs statt, wobei man die Pfarrer in eine antipreußische und großdeutsche Gesinnung drängen will, was diese aber ablehnen. - In Bad Homburg wird ein Theatre Francais betrieben. - In Frankfurt fällt mit der Gewerbefreiheit die Trennung zwischen Schweinefleischmetzgern und Rindfleischmetzgern, wodurch auch Mischwurstwaren erlaubt werden. - In Frankfurt gibt es als deutscher Spitzenreiter mit großem Abstand 11.698 Dienstboten. Statistisch werden Haushalte ohne und nicht mit Dienstboten aufgeführt. - In Wiesbaden gründen 11 Turner den Männer-Turnverein MTV Wiesbaden und nutzen dazu die städtischen Turnhallen und den alten Exerzierplatz an der Schiersteiner Strasse. Theodor Werner wird erster Vorsitzender. - In Eltville besucht die in Darmstadt geborene russische Kaiserin Marie von Hessen Darmstadt (St) (40) bei ihrem Aufenthalt in Bad Schwalbach den jüdischen zugezogenen Gutsbesitzer, pariser Tuchhändler, Seidenhändler und villmarer Marmorwerkbesitzer Salomon Marix (--), dem ein großer Teil von Eltville gehört und die Rheininsel Königsklinger Aue. - In Darmstadt lässt die englische Königin Victoria (St) (45) für ihre Tochter Alice (St) (21) das im Vorjahr geplante Stadtschloss Neues Palais (20 23 Georg Büchner Platz) errichten, was bis 18 66 dauert. - In Hanau wird die Volksbank Raiffeisenbank Hanau gegründet. - In Wiesbaden wird im Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 Nordwestseite der luxuriöse Marmorsaal mit Marmorverkleidung zwischen den Fenstern als Speisesaal und Tanzsaal eröffnet.  In Frankfurt ist das Hotel du Nord mit einem säulenumringten Speiesaal mit Stuckcassettendecke in der Großen Gallusstrasse der erste größere Neubau. - In Frankfurt wird auf dem dritten wiedereingeführten traditionellen Pferdemarkt auf dem Roßmarkt eine große Lotterie eingeführt. - In Frankfurt Niederrad wird mit dem Bau der Pferderennbahn begonnen und das Eingangstorgebäude der Pferderennbahn Niederrad erbaut und im Folgejahr eröffnet. - In Wiesbaden stinkt es südlich der Rheinstrasse bestialisch vor dem Gaswerk, wo der städtische verfaulte Unrat der Müllabfuhr gesammelt und verbrannt wird, und wo die Feldbacksteinbrennerei arbeitet und entlang des Salzbachs, dessen warmes Wasser stark mit verfaulenden Exkrementen belastet ist. - In Wiesbaden zieht die Verwaltung der Bank Vorschuss- und Kreditverein später Wiesbadener Volksbank als Vorschussverein zu Wiesbaden mit Geschäftstelle Ecke Taunusstrasse/Geisbergstrasse in das Heymannhaus in der Mühlgasse. -  In Frankfurt Hohemark arbeiten 400 Menschen in der Baumwollspinnerei. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, erhält die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co., die Erlaubnis ein Forschungslabor zu betreiben. - Die private Hessische Ludwigs Eisenbahn hat in 3 Jahren 25 Lokomotiven dazugekauft und besitzt nun 64 Lokomotiven. - In Frankfurt stirbt der Bankier und Politiker Johann Friedrich Metzler (84). - In Mainz beginnt die Hofbuchhandlung Le Roux die neue Zeitung bzw wöchentliche Zeitschrift Deutsche Wein-Zeitung zu verkaufen, die sich Weinkunde und Weinhandel beschäftigt. In der zweiten Ausgabe wird die Meinung, dass dem Frost ausgesetzte tote Trauben nicht weiter zur Weinherstellung taugen, weil sie im zweiten und dritten Jahr durch die einsetzende Fäulnis einen Frostgeschmack entwickeln, berichtigt und ein lauwarme Wässerung, die Verhinderung der Fäulnisentwicklung und wie schon lange üblich der Zusatz von frischer Holzkohle empfohlen. - In Frankfurt verhindert die Stadt Frankfurt den Ausbau der preußischen Eisenbahnstrecke nach Frankfurt. Sie verbietet ihr sogar die Nutzung der Gleise von Hanau zum frankfurter Hanauer Bahnhof der Frankfurt Hanauer Eisenbahn Gesellschaft. Der Bahnhof der offenbacher Eisenbahn später Lokalbahnhof ist ein Durchgangsbahnhof. Zur Weiterfahrt nach Mainz Gustavsburg muss man aber zuerst den Main auf der Mainbrücke später Untermainbrücke überqueren, um dann vom Main Neckar Bahnhof erneut über den Main nach Mainz Gustavsburg weiterzufahren. - In Mainz Weisenau verrät der ehemalige mainzamöneburger gustav dyckerhoff zementwerke Mitarbeiter Carl Brentano (--) für eine Teilhaberschaft an der neuen Portlandzementfabrik Weisenau in der Jungenfelder Aue später Güterbahnhof später Volkspark an den Ziegeleibesitzer Christian Lothary (50), der dort auf einem riesigen Kalksteinvorkommen sitzt, wobei das Laboratorium in der Wormser Strasse 187 (20 22 vor Mainzer Entsorgungsbetriebe) eingerichtet wird. - In Wiesbaden gewinnt die preussenfreundliche, liberale und kleindeutsche Nassauische Fortschrittspartei die zweite Landtagswahl mit einem Erdrutschsieg. - Der Vater Gustav Brentano (--) des in Darmstadt geborenen Otto Brentano (09) wird in Friedberg thurn und taxis Postmeister. - In Wiesbaden wird die Nassauische Landeszeitung als Amtsblatt aller Behörden in Nassau gegründet, weshalb die lokalen Amtsblätter, darunter auch das Höchster Kreis-Amtsblatt verboten wird, wogegen sich ihr Besitzer Anton Alexander Wagner (39) bei der Regierung wehrt und als Wochenblatt für die Amtsbezirke Höchst, Hochheim und Königstein weiter veröffentlichen darf. - In Mainz wird Teilhaber der mainzer Lederfabrik Mayer, Michel und Deninger. - Der in Frankfurt geborene bayerische Hauptmann Freiherrensohn Emil von Lepel (40) heiratet die in Kassel geborene morganatische hessenkasseler Kurfürstenenkelin Freifrau Emilie von Haynau (St) (25), deren Vater der evangelische morganatische hessenkasseler Kurfürstensohn Georg von Haynau (St) (++) ist. - In Wiesbaden gründet der in Klingelbach geborene klingelbacher PfarrersohnMoritz Heinrich Ludwig Adolph Seyberth (32) mit einer Konzession für 10.000 Gulden eine vierte Apotheke, die Adler Apotheke. Er wohnt Ecke Kirchgasse/Faulbrunnenstrasse. - In Frankfurt gibt es einen Zirkus mit einem zwölfeckigen Zirkusgebäude mit Türmchen an der südöstlichen Ecke der Kreuzung Klapperfeldgasse/Heiligkreuzgasse. Östlich davon sind die städtischen Pferdeställe. - In Darmstadt ist das Jagdschloss Kranichstein bis 18 66 hessendarmstädter Residenz. - In Wiesbaden wird der gesamte Schützenhofkomplex von Finanziers abgerissen und die untere Schützenhofstrasse mit einem Treppenaufgang zum Schulberg angelegt, in der auf der westlichen Seite mit dem Bau des Grandhotel Schützenhof (20 23 Parkhaus Coulinstrasse 5) begonnen wird, dem gegenüber ein neues Postamt steht. - In Neu-Isenburg lässt Fürst Wolfgang Ernst III von Isenburg und Büdingen (St) (61) den Gastwirt Friedrich Engel ein Poststation im Gasthaus Zum Engel errichten, dessen Schwiegersohn und Apotheker zum Postexpeditor ernannt wird. - In Frankfurt bauen in Bornheim die Rothschilds den Luisenhof später Städtischer Fuhrpark. - In Mainz wird der jüdische Kunstsammler Siegmund Levi geboren. - In Wiesbaden Bärstadt wird in der Bergbaugrube Wilhelm in 22 m Tiefe in zwei Schächten mit dem Abbau von Brauneisensteinerz versuchsweise begonnen, aber wieder aufgegeben. - In Wiesbaden beschwert sich die Stadt Hochheim bei der Regierung, weil das Kohlenbergwerk von Josef Fritz (--) an der Autobahnnterführung der  B 40 nur noch aus einer einsturzgefährdeten Bretterhütte besteht und der Schacht ungesichert und offen zugänglich ist, obwohl dort täglich Kinder herumlaufen und fordert vergeblich die Schließung, wonach der hochheimer Bergbau aber defacto keine Rolle mehr spielt. - In Schlangenbad stirbt der evangelische Pfarrerssohn und Finanzier ua der Rechtsrheinischen Eisenbahn Gesellschaft David Hansemann (74), dessen in Koblenz geborene Schwiegertochter die jüdische Frauenrechtlerin Ottilie von Hansemann (24) ist. - In Frankfurt Hoechst holt sich der hessenkasseler Konsulssohn und neue zweite Chemiker der Farbwerke Meister Lucius und Brüning Carl Graebe (24) bei Jod-Violett Gewinnungsversuchen eine schwere Augennetzentzündung zu, an der er jahrzehntelang leiden wird.

1863 In Frankfurt wird die Bank für Handel und Industrie gegründet. - Die Mainbahn wird eröffnet. - In Frankfurt Bornheim wird eine Gasbeleuchtung eingerichtet. - In Mainz wird die Südbrücke über den Rhein eröffnet und die Trajektraddampferboote zwischen Mainz Gustavsburg und dem mainzer Rheinufer wird eingestellt. - In Frankfurt lernt die schüchterne Prinzentochter Prinzessin Anna von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (20) den Witwer und Großherzog Friedrich Franz II von Mecklenburg Schwerin (St) (40) kennen. - In Wiesbaden wird die Genossenschaft Wiesbadener Bank e.G.m.b.H. und die spätere Volksbank Biebrich beide später Wiesbadener Volksbank. - In Mainz verspottet ein Redner in einer Fastnachtssitzung das preußische Militär so stark, dass es keine Pferde, Wagen und Musikkapellen für den Fastnachtszug mehr stellt, weshalb sich der Mainzer Carnevals Verein erfolgreich an den in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (57) in Darmstadt wendet. - In Frankfurt findet im Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10, auf dem die schwarz rot goldene Flagge weht, der Frankfurter Fürstentag ohne den preußischen König Wilhelm von Zollern Preußen (St) (57) nach einen Nervenzusammenbruch statt. Im Frankfurter Stadttheater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) wird aus diesem Anlaß eine Festvorstellung gegeben. - In Frankfurt Höchst, das zu Nassau gehört, gründen die Bürger der industriefeindlichen Stadt Frankfurt, der hamburger Überseegroßhändler Carl Friedrich Wilhelm Meister (36), der in Erfurt geborene Kommerzienratssohn und Textilfabrikant Eugen Lucius (29) und Ludwig August Müller die Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co., nachdem 8 Jahre zuvor in England synthetische Teerfarbstoffe auf Steinkohlebasis erfunden worden waren, die Fuchsin und Anilin herstellt, am Mainufer. Nachdem man für das Fuchsin noch Lizenzgeführen bezahlen muss, erhält man für einen grünen Farbstoff  ein Patent. - In Offenbach wird eine regelmäßige Dampfschiffverbindung über Frankfurt und Mainz bis Köln eingeführt. Ein dafür benötigter Hafen wird von Frankfurt knapp 20 Jahre lang verhindert. - In Wiesbaden ist der rüdesheimer Weinhändler Theodor Dilthey (--) Mitbegründer der liberalen Partei Nassauische Fortschrittspartei, die 17 von 24 Zweite Kammer Sitze und die Erste Kammer der herzoglichnassauischen Landstände komplett mit 9 Sitzen belegt. - In Wiesbaden Biebrich besucht während des Frankfurter Fürstentags der katholische österreichische Kaiser Franz Joseph von Habsburg Lothringen Österreich (St) (46) Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (46) im Biebricher Schloss und in Frankfurt wird er von Philipp Friedrich Gwinner (67) auf dem Römer begrüßt. - In Frankfurt zieht das frankfurter Krankenhaus Heilig Geist Hospital in die Lange Strasse 4-6 um. - In Mainz übernimmt die Brey'sche Actien Bierbrauerei das Brauhaus Zum Goldstein im Kirchgarten Ecke Kartäuserstrasse/Schönbornstrasse. - Nach dem Tod seines Vaters Friedrich von Zollern Preußen (St) (69) erbt der geisteskranke preußische Königsneffe Prinz Georg von Zollern Preußen (St) (37) erbt zusammen mit seinem geisteskranken Bruder Alexander von Zollern Preußen (St) (42) die romantische Burg Rheinstein bei Bingen am Rhein. - In Frankfurt wird ein Katholikentag abgehalten auf dem der hessische Hofgerichtsratssohn und Sohn von Antonie von Guaita (--) Freiherr Georg Friedrich Karl von Hertling (20) spricht. - In Frankfurt treffen sich u.a. Kaiser Franz Joseph von Habsburg Lothringen Österreich (St) (33), König Maximilian II Joseph von Wittelsbach von Bayern (St) (52), König Georg V von Hannover (St) (44), König Wilhelm von Württemberg (St) (82), König Johann von Sachsen (St) (62), Herzog Ernst II von Sachsen Coburg und Gotha (St) (45), Großherzog Karl Alexander  von Sachsen Weimar Eisenach (St) (45), der in Darmstadt geborene Großherzog Ludwig III von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (--), Großherzog Peter II von Oldenburg (St) (51) und Großherzog Friedrich von Baden (St) (37) beim Frankfurter Fürstentag das Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10. Bei der Gelegenheit wird die Finanzierung der Pferdegalopprennbahn in Frankfurt beschlossen. - In Frankfurt wird ein Pferderennen Galopprennen auf dem Exerzierplatz links der Mainzer Chaussee, im Besitz von xxx Mettenheimer (--) vom in Wiesbaden Biebrich geborenen gleichzeit neuen Gründungspräsidenten des Rheinischen Renn-Verein mit Sitz Frankfurt nassauer Herzogssohn Prinz Nikolaus von Hessen (St) (31) und von königlicher Hoheit Prinz Friedrich Wilhelm von XXX (St) (--) veranstaltet. Beim ersten Renntag gewinnt der Hengst Lord Albert das Flachrennen und Effenberg das Jagdrennen, das als bestes Hindernisrennpferd alias Steepler in Deutschland gilt. Sinn und Zweck ist auch die beliebten Pferdewetten zu veranstalten, für die eine Erlaubnis erteilt wird. - In Frankfurt wird ein Arbeiterverein mit 67 Mitgliedern gegründet, darunter aber kein einziger Industriearbeiter, aber 33 Schneidergesellen. In Frankfurt gibt es keinerlei Industrie. - In Wiesbaden lässt sich die russische Großfürstin Charlotte von Württemberg alias Elena Pawlowna von Russland (St) (54) in der Augenklinik Pagenstecher Kapellenstrasse 29 behandeln. - In Schloss Schönberg übernimmt der Grafensohn Gustav Ernst von Erbach Schönberg (St) (23) die Regierung. - In Frankfurt zieht die in Minden geborene preußische Oberstleutnantstochter und Schriftstellerin Malvina von Humbracht (38) mit ihrer Schwester Elvira in die Gerbermühle, wo sie in 19 Jahren mehr als ein Dutzend Romane der Unterhaltungsliteratur wie Die Tochter des Spielers, Die Aristokratin und der Fabrikant, Zwei Fürstinnen, Unauflösliche Bande usw unter dem Pseudonym Louise Ernesti schreibt. - In Wiesbaden wird schon mit der Gründung die Wiesbadener Actien-Bierbrauerei-Gesellschaft in der Sonnenberger Strasse 82 eine der bedeutendsten Brauereien des Rhein Main Gebietes. Hauptaktionäre werden der Bankier Marcus Berlé (--), die Kaufleute Christian Bertram Hahn (--) und Eduard Hahn (--), der Direktor wird. - In Frankfurt wird von Johann Falk (38) ein Katholikenverlag gegründet. Der mainzer Franz Sausen (39) gründet mit Johann Falk (38) den katholischen Falk Verlag. - In Frankfurt besucht Kaiser Franz Joseph von Habsburg Lothringen Österreich (St) (33) den Bethmannpark hinter dem Bethmann Gartenhaus vor dem Friedberger Tor, Friedberger Landstrasse 8, zum Fürstentag, wo die Fürstentagsteilnehmer vom frankfurter Bankier Freiherr Moritz von Bethmann (52) beherbergt werden. Das Hessendenkmal steht unmittelbar vor der Toreinfahrt (20 17 Bürgersteig an der Strassenecke). Der katholische frankfurter Skandalsreporter Friedrich August Müller-Rentz (33) schmuggelt sich als Lohndiener alias Kellner in Seidenstrümpfen und Schuhen mit silbernen Schnallen beim Festbankett im Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 ein, von wo er die Abendausgaben mit aktuellen schlüpfrigen Details versorgt, die schon vor Ende des Galadiners in Umlauf gebracht werden. Das Festbankett im Römer richtet der frankfurter Weinhändler Heinrich Drexel (27), der das Hotel Russischer Hof Zeil 48 später Zeil 110 (20 23 MyZeil), links neben dem Darmstädter Hof, führt, aus. - In Flörsheim entsteht der erste nassauer Arbeiterverein. - In Südfrankreich wird der von der Ostküste Nordamerikas eingeschleppte Weinrebenschädling Reblaus nachgewiesen. Er breitet sich empidemieartig aus. - In Wiesbaden wird im Marstallgebäude neben dem Wiesbadener Schloss eine Allgemeine Nassauische Kunst- und Gewerbeausstellung über die Fortschritte der Industrie mit Produkten von 1.317 Betrieben eröffnet. Es werden Neuerungen im Bergbau, Produkte der Schokoladen-, Likör- und Seifenfabrikanten, feuerfeste Geldschränke, chirurgische Instrumente, künstliche Zähne und eine Dampfmaschine mit 7 PS ausgestellt. Werden die Ausstellungsgegenstände berührt, läuten elektronische alias elektrische Signalapparate. - In Wiesbaden Biebrich gründet der in Paris geborene Chemiker Wilhelm Kalle (25) mit 100.000 Gulden Kapital eine zweite Farbenfabrik. 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - In Bad Homburg bricht ein Stück der Decke im bad homburger Kurhaus Theater ein. - In Frankfurt Bockenheim wird die Bockenheimer Volksbank gegründet. - In Frankfurt kommt die regionale Tageszeitung Frankfurter Tagblatt heraus. - In Offenbach werden in vielen Haushalten grosse Mengen von amerikanischem Erdöl alias Petroleum, das als Beleuchtungsmittel genutzt wird, auf Dachböden gelagert, wogegen die Stadt vorgeht. - In Frankfurt lässt der Bankier Georg Friedrich Metzler (55) sein Gartenhaus Schaumainkai 15, in dem er acht Jahre lang Konzerte und Schauspiele aufführen ließ, in die Barockvilla Metzler umbauen. - In Mainz erhält der in Darmstadt geborene großherzogliche Beamtensohn Fotograf Carl Hertel (31) einen Gewerbeschein. - In Wiesbaden Georgenborn erbaut der preußische Rittmeister Constantin von Zachau (--) auf einem neu gekauften Gelände ein repräsentatives Landhaus. - In Wiesbaden darf die Nassauische Landesbank Pfandbriefe ausgeben. - In Mainz bietet die Großherzogliche Provinzial Realschule am Schloss israelitischen alias jüdischen Religionsunterricht an, den der mainzer Rabbiner Joseph Aub (59) hält. - In Bad Homburg sucht der monegassische Fürst Charles III Grimaldi (45) nach Millionenverlusten seiner eigenen Spielbank Monte Carlo nach dem Geheimnis deren Erfolgs und engagiert den badhomburger Casinodirektor François Blanc (57), dem er eine Konzession für die Spielbank Monte Carlo für 50 Jahre gibt und für den er eine eigene Bank, die Société des Bains de Mer et du Cercle des Étrangers à Monaco gründet und die Infrastruktur mit neuen Hotels und neuer Verkehrsanbindung verbessert. - In Wiesbaden eröffnet der usinger Uhrmacher und Fürstengünstling Carl Theodor Wagner (37) in der Goldgasse eine Uhrenmanufaktur. - In Frankfurt Griesheim, das nicht zu Frankfurt, sondern zum katholischen Mainz gehört, nimmt die Frankfurter Actiengesellschaft für landwirtschaftlich chemische Fabrikate die Herstellung von Teerfarbstoffen auf und wird dabei in Chemische Fabrik Griesheim umbenannt. - In Frankfurt Schwanheim wird die Vereinsbank Schwanheim gegründet.  - In Bad Homburg wird die Raiffeisenbank Bad Homburg gegründet.  - In Frankfurt wird das Textor Anwesen Friedberger Gasse (20 20 Grandhotel Arabella Sheraton) abgerissen. - In Frankfurt ist der kleinteilige mittelalterliche Handelshof Großer Speicher (20 16 Nördlicher Teil des Hauses Berliner Strasse 51) vom frankfurter Bierbrauer J J Jung (--) nach mehrjährigem Umbau mit Aufstockung in eine große Brauerei mit Restaurant im Stil der Deurtschen Renaissance umgebaut. - In Wiesbaden wird mit dem Bau einer neuen die Stadt überragenden Synagoge auf dem vom von Eltville zugezogenen jüdischen Geschäftsmann Salomon Marix (58) gestifteten Grundstücks am Michelsberg begonnen. - In Mainz schreibt der Redakteur der mainzer Fastnachtszeitung Mainzer Narrenspiegel Wilhelm Clobes, dass es im Gefolge des Fastnachtsprinzenpaares eine aus Frauen bestehende Garde, die Prinzessinnengarde, gibt. - In Frankfurt findet der zweite wiedereingeführte traditionelle Pferdemarkt auf dem Roßmarkt statt, bei dem 1.763 Pferde zum Kauf angeboten werden. - In Mainz hält der Sozialpolitiker Ferdinand Lasalle eine Rede vor 900 Besuchern im Gasthaus Frankfurter Hof Augustinerstrasse 55 des katholischen Casinovereins. - In Mainz wird das Heilig Geist Spital, das als Korrektionshaus für Mädchen und Jungen alias Kinderzuchthaus dient, in das Gasthaus Heilig Geist Spital umgewandelt. - In Darmstadt wird die großherzoglich hessendarmstädter Postamts Expedition im Hauptgebäude der Bahnhöfe an Steubenplatz als Oberbehörde vom Betriebsdienst der Bahn gelöst und in ein selbständiges Postamt ungewandelt. - In Bad Homburg wird der als Fotograf tätige mainzer Gastwirt Philipp Müller (41), der einen Gemischtwarenladen, eine Versicherungsagentur, eine Auswanderungsagentur und ein Fotostudio betreibt, in der bad homburger Tageszeitung Taunusbote für seine Fotografien ua colorierte Abbildungen des Schlosseingangs gelobt. - In Mainz arbeitet der Kunsthändler und Maler Carl Hertel (31) auch als Fotograf. - In Offenbach wird ein Fechtclub als zweiter in Deutschland nach Hannover im Deutschen Haus bei xxx von Franceski in der Herrnstrasse von den jungen Männern Carl Stroh, Friedrich Heim, Philipp Andre, Georg Joos, Philip Klepsch, Fritz Schäfer, Rudolph Kopp und Philipp Schäfer gegründet. - Das Fürstentum Bretzenheim bei Bad Kreuznach stirbt mit dem unehelichen bayerischen wittelsbacher Kurfürstenenkel Fürst Alfons von Bretzenheim (58) nach 74 Jahren wieder aus. Er hat nur zwei überlebende Töchter, die verwitwete Gräfin Maria Crescentia von Somogyi (64) und die verwitwete Gräfin Amalie von Taaffee (61). - Flörsheim hat 2.565 Einwohner. - In Flörsheim gibt es eine Fayencefabrik alias Porzellanfabrik, ein flörsheimer Kurhaus am Schwefelbrunnen und eine Taunuseisenbahnstation. - In Frankfurt wird der Bankierssohn Otto Hauck als Sohn des frankfurter Bankiers Alexander Hauck (25) und der Bankierstochter Anna Reiß (24), deren Vater zwar evangelisch konvertiert war, aber die jüdische Reiß Bank führt, geboren. - In Wiesbaden wird nach den Landtagswahlen eine erste und einzige formell gegründete nassauer Partei, die preussenfreundliche, liberale und kleindeutsche Nassauische Fortschrittspartei, von ua dem in Hadamar geborenen Juristen Carl Braun (41), dem in Rüdesheim geborenen Weinhändler Theodor Dilthey (38) und dem in Bad Schwalbach geborenen Juristen Friedrich Lang (40) gegründet, deren Programm in ganz Nassau bei Bürgerversammlungen verkündet wird und die die folgende Landtagswahl überwältigend gewinnt. - In Wiesbaden wird im Marstallgebäude rechts neben dem Wiesbadener Schloß eine Allgemeine Nassauische Kunst und Gewerbeausstellung zur Darstellung des industriellen Fortschritts eröffnet. - In Hanau versucht der katholische Reporter Friedrich August Müller-Rentz (33) auf dem Maingau Arbeitertag ebenso wie der in Unterfranken geborene jüdische Webermeistersohn, frankfurter Bankier und Besitzer der frankfurter Tageszeitung Neue Frankfurter Zeitung Leopold Sonnemann (32) die Arbeiter von  politischen Protestaktionen und Unruhen zu verursachen abzuhalten und für eine Arbeiterbildung und Weiterbildung zu werben, wofür man sie rauswirft. - In Bad Homburg wird das zweite bad homburger Kurhaus fertiggestellt. - In Frankfurt kauft der Senckenbergforscher Otto Volger (41) für die freie demokratische Akademie zur Pflege von Wissenschaft und Kunst, alias Freies Deutsches Hochstift FDH, das Goethehaus, das vom Tapezierer Clauer in ein Ladengeschäft mit großer Schaufesnterfront umgebaut werden soll, wobei er sich auch privat verschuldet und wonach er als Retter des Goethehauses gilt. - In Mainz wird der katholische Maler Eduard Heuss (55) großherzoglich hessendarmstädter Hofrat und Hofmaler. - In Wiesbaden wird der in Usingen geborene nassauer Kammerdienersohn August Hergenhahn (59) Meister vom Stuhl der Freimauerloge Plato zur beständigen Einigkeit, was er drei Jahre bleibt. - In Mainz kauft August Rautert (--) private Brunnen und errichtet ein privates Wasserwerk in der Walpodenstrasse, womit er zwar auch die Nachbarschaft aber hauptsächlich Bierbrauereien, Weinkellereien und Sektkellereien mit Trinkwasser versorgt. - In Frankfurt beginnt die in Duisburg geborene Schauspielerin Frederike Kronau (22) ihr Engagement am Stadttheater, am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA), die besonders gerne Salondamen spielt. - In Darmstadt ist das Jagdschloss Kranichstein bis 18 66 hessendarmstädter Residenz. Die hessendarmstädter Prinzenehefrau Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (22), badet dort und schwimmt dort täglich im Backhausteich. - In den Niederlanden schafft der in Brüssel geborene niederländische König Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (46) die Sklaverei nach rund 600.000 Fällen als einer der letzten ab. 75,000 Sklaven starben alleine bei der Überfahrt nach Amerika. Er hat 2 lebende eheliche und 10 uneheliche Kinder. - In Frankfurt will die städtische Freiwillige Feuerwehr nach einem Wettspritzen auf dem Römer ihre vermeintlich erste und amerikanische Lee Dampffeuerspritze doch nicht anschaffen, weil die von 8 Männern zu bedienende Metz Handeuerspritze Nr 2 keine 10 Minuten lang angeheizr werden muss. - In Wiesbaden erhält die Nassauische Landesbank mit ihrem neuen Direktor, dem hachenburger Weinhändlersohn Philipp Bertram (51), in ihrem Neubau in der Rheinstrasse (20 23 Naspa) um die Lahnbahn mit neun Brücken und 118 Tunneln zu finanzieren, das Recht Schuld und Pfandbriefe auszugeben. - In Wiesbaden logiert der von bösen Gerüchten zu seinem Benehmen begleitete deutschsprachige preußische Königsschwiegersohn und russische Zarenbruder Großfürst Konstantin Romanow (27), der im Vorjahr zum Vizekönig von Polen erhoben wurde und der bereits nach einem Pistolenattentat wieder abgesetzt wurde, im Gasthaus Zur Rose, wo ihn der glücklich verlobte, große, grundsätzlich gutmütige aber grobschlächtige, in Bad Schwalbach Hettenhain geborene wiesbadener kaiserliche thurn und taxis Postillon Peter Graumann (--), genannt Eschepeter, weil er in Esch sein Handwerk gelernt hat, mit einem Extrapostwagen, einem offenen Sechspänner mit zwei Schimmeln, abholt und mit ihm seinen Lakai und seinen Adjutanten und zur Kur nach Bad Schwalbach fahren soll, wo die französische Kaiserin Eugenie (St) (37) ihn zum Dinee erwartet. Weil der Postillon Eschepeter überfürsorglich ist und die abfällige und vulgäre russische Anweisung sich auf seinen Kutschbock zu setzen und sich zu beeilen Pascholl! mißversteht und deshalb gemütlich über die Lahnstrasse zur Hohen Wurzel fährt, rastet dort der Großfürst aus, schießt auf seinen Hut, verwundet ihn leicht am Kopf, woraufhin Eschepeter in die Kutsche springt, ihn aus der Kutsche herauszerrt und mit seinem Postkutschenpeitschenstil minutenlang verprügelt und dabei auch den Lakai und den Adjutanten, die ihn mit ihren Degen bedrohen, außer Gefecht setzt. Nach der Prügelorgie zerrt er seine drei widerstandsunfähigen Fahrgäste wieder in die Kutsche und liefert sie in Bad Schwalbach ab, wo die französische Kaiserin Eugenie (St) (37) sofort abreist. Weil Großfürst Konstantin Romanow (27) Herzog Adolf von Nassau Weilburg (St) (37) nicht besucht hatte, entgeht der Postillon Eschepeter trotz Zusage sogar einer Bestrafung. Der Skandal macht schnell die Runde. - In Frankfurt Rödelheim wird die Vereinsbank Rödelheim gegründet. - In Wiesbaden eröffnet die Paulinenstiftung den Protestantischen Hülfsverein und eine Schulkinderstation. - In Frankfurt wird in Bornheim, dem Vergnügungsviertel vor der Stadt, Gasbeleuchtung eingeführt. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene nassauer Beamtensohn Eduard Magdeburg (St) (19), verlässt die Diltheyschule, studiert in Heidelberg und tritt der Studentenverbindung Suevia Heidelberg bei. - In Bingen heiratet der Spediteurssohn Julius Haniel (48) Henriette Louise Carolina Böcking (23). - In Frankfurt eröffnet de rUhrmachermeister Wilhelm Alexander Christ (26) ein Uhrengeschäft im Haus Fürsteneck in der Fahrgasse/Weckmarkt 1, wo er auch Juwelen anbietet. 

1862 Wetter: Großes Hochwasser in Flörsheim. Rekordregenmonat Juli in Frankfurt. Insektenplage durch Maikäfer. Jahrhundertorkan im Rhein-Main-Gebiet, besonders im Rheingau, in Mainz, Frankfurt und Bockenheim mit Hagel. Der Dachstuhl des Gasthauses Zum Riesen in der Stelzengasse stürzt ein. Viele scharlachtote Kinder in Oberrad. - In Frankfurt Bockenheim wird während des Orkans ein Storchennest von einem Haus geweht. Der Storch, der sich dabei ein Bein bricht, wird tierärztlich versorgt und mit den Küken und den anderen Störchen gerettet. - In Frankfurt wird die Frankfurter Hypothekenbank gegründet. - In Mainz wird die Eisenbahnbrücke Südbrücke am Winterhafen an der Mainmündung als, seit über einem Jahrtausend, erste feste Rheinbrücke in Mainz erbaut. - In Rüsselsheim gründet Adam Opel (27) eine Nähmaschinenfabrik in einem Kuhstall. - In Wiesbaden kann man über Rüdesheim bis Oberlahnstein mit der Eisenbahn fahren. - Der in Darmstadt Bessungen geborene hessendarmstädter Erbgroßherzog alias ältester Großherzogssohn Ludwig IV von Hessen Darmstadt (St) (25) heiratet die zweitälteste englische Königstochter Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (19). - In Wiesbaden wird der Kurverein im Gasthaus Zum Bären gegründet. - Der frankfurter Maler und Mundartdichter Friedrich Stoltze (46) veröffentlicht die Geschichte vom Tanz auf der Bernemer Lilch alias Tanz im Gasthaus Zur weißen Lilie in Bornheim Berger Strasse 275. - In Frankfurt wird das neue Gallustor mit schmiedeeisernen Gittern 100 Meter südlich des alten Gallustores fertiggestellt. - In Frankfurt ist der jüdische Verleger und Bankier Leopold Sonnemann (31) Mitbegründer der Frankfurter Gewerbekasse (20 16 Frankfurter Volksbank), die von 81 frankfurter Bürgern in den Räumlichkeiten des Spielkartenfabrikanten Caspar Ludwig Wüst in der Gallusstrasse 15 eröffnet wird. Erster Vorstandschef wird der jüdische Kaufmannssohn und Bankier Adolph Reinach (48), verheiratet mit Clementine Oppenheim, deren Vater Adolphe Oppenheim ist. Sie wohnen in der Brüsseler Strasse alias rue neuve. Adolph Reinachs Vater war der mainzer Rabbi Jacob Mayer Herz Reinach (++). - In Frankfurt ist die Neue Gasanstalt an der Gutleutstrasse fertiggestellt. - In Mainz beendet der Musiknotenverleger Franz Schott (51) Weihergarten 5 die Notenvermarktung des Komponisten Richard Wagner (49) wegen dessen Millionenforderungen. - In Lich heiratet der neue in Büdingen geborene Fürst Bruno von Isenburg und Büdingen (St) (25) die in Lich geborene Prinzessin Mathilde von Solms Hohensolms Lich (St) (20), die Tochter von Fürst Ferdinand von Solms Hohensolms Lich (St) (56). - In Wiesbaden Biebrich logiert der Komponist Richard Wagner (49) im Hotel Europäischer Hof. In der Villa Rheingaustrasse 137 Villa Annica alias Dyckerhoff-Villa lebt er ein Jahr lang und schreibt dort einen Teil von Die Meistersinger von Nürnberg. - In Mainz sucht der Komponist Richard Wagner (49) bei der Musikinstrumenten Fabrik Gebrüder Alexander nach seiner Wagnertube für seine Musiker. - In Frankfurt wird das Allgemeine deutsche Schützenfest auf der Bornheimer Heide zwischen Friedberger Landstrasse und Berger Strasse abgehalten. Es gibt ein Eingangstor, eine Festhalle für 5.000 Menschen mit Küche, eine Schießhalle einen Gabentempel, eine ganze Budenstadt, einen Zirkus und ein Panorama. - In Frankfurt malt der in Frankfurt geborene Bierbrauersohn und Maler Carl Theodor Reiffenstein (42) das Bild Weihnachtsmarkt am Dom. - Schloss Schaumburg an der Lahn im Besitz des in Budapest geborene Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (45) wird durch die Eröffnung der Lahntalbahn ein Treffpunkt der Aristokratie aus ganz Europa. - In Niedernhausen wird im Eisenhammer der Betrieb eingestellt. - Der in Kupferberg geborene katholische Graf Hugo Julius Matuschka (St) (40) erhält eine königlichpreußische Namens- und Wappenvereinigung mit dem Namen seiner in Prag geborenen Frau Freiherrentochter Sophie von Greiffenklau Vollrads (St) (38). - In Frankfurt berichtet die Tageszeitung Frankfurter Nachrichten über ein Kinderkonzert, bei dem Emil Sauret (10) als Achtjähriger angekündigt wird, auf der Violine und sein Bruder August Sauret (09) das Publikum in Darmstadt bereits zum Weinen gebracht haben und nun in Frankfurt auftreten, dass die Gebrüder Drexel das Hotel Russischer Hof auf der Zeil 48 (20 17 MyZeil) kaufen und der frankfurter Aepfelwein alias Apfelwein das vielfach getrunkene Nationalgetränk ist. - In Frankfurt werden zur Apfelweinproduktion sogar große Mengen Äpfel aus Zürich bestellt, die nicht viel billiger als die einheimischen sind. - In Frankfurt baut der frankfurter Brauer Heyl wegen des hohen Bierbedarfs auf dem Wollgraben ein neues Brauhaus. - Der frankfurter Stadttheater Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) Publikumsliebling Auguste Frühauf (--) stirbt. - In Frankfurt wird das Goethehaus verkauft. - In Frankfurt verspricht eine angebliche Zauberin einer Dienstmagd einen Amerikarückkehrer zum Mann, indem sie aus einem Glas Wasser mit darin schwimmendem aufgeschlagenem Ei weissagt. Sie ergaunert sich angeblich nötige Kleidung für den Zukünftigen. - In Offenbach gibt es eine Offenbacher Schützengesellschaft. - In Frankfurt liefert zur Weinkarte zum Deutschen Schützenfest auf der Bornheimer Heide vor dem Friedberger Tor der Weinhändler Mumm den Schützenwein, einen 58er Deidesheimer zu 48 Kreuzer die Flasche, Brucker den 58er Affenthaler zu 1 Gulden. Weiter trinkt man Forster Jesuitengarten, Marcobrunner, Bordeaux St Julien, Johannisberger - eigenes Gewächs, Schaumwein, Champagner Sillery Reims zu 3 Gulden 30 Kreuzer die Flasche, Portwein und Madeira. Ein gefüllter Eiskühler kostet 12 Kreuzer. Auf dem Festplatz wird ein Telegrafenapparat aufgestellt, der mit dem Telegrafenamt in der Börse (20 22 Paulsplatz) in der Stadt verbunden wird und an das bayerische Telegrafennetz angeschlossen ist. Eine Depesche mit 20 Worten kostet 18 Kreuzer, die auch der Empfänger bezahlen kann. Der in Frankfurt geborene Bankier Baron Carl Franz von Schweitzer (62) lässt eine officielle Festzeitung mit dem Motto Deutschland - ein stolzes, selbstbewußtes Volk! drucken. Insgesamt werden 30.250 Gulden an Preisgeldern ausgelobt. - In Frankfurt Sachsenhausen beteiligen sich die Spartaner am sachsenhäuser Faschingszug. Ein riesiges Weinfass wird mitgeführt, darauf sind die Spitznamen der bekanntesten sachsenhäuser Aepfelweinproduzenten alias Apfelweinproduzenten Feuerrädchen Textorstrasse 24, Kitzehipper, Kamisölche, Muckfritz, Bloonas, Altänche, Schmettauer zu lesen. Dahinter wird ein riesiger Apfelweinkrug mit Schoppengläsern mitgeführt. Auch die Bittern laufen mit. Nach dem Umzug wird überall in Sachsenhausen 18 57er ausgeschenkt und im Saal der Gaststätte Heymann ein Maskenball veranstaltet. - In Offenbach zieht eine Fastnachtsgesellschaft durch die Waldstrasse. Die mitveranstaltende Portefeuillegesellschaft wirft Portemonnaies in die Menge, die sich dann dem Zug anschließt, in dem Harlekine mitlaufen und ein Kautschukmann zu Pferd mitreitet. Weitere Stationen des Zuges sind das Schloss von Graf xxx von Schönborn und die Wohnung des Bürgermeisters, deren Besitzer man bejubelt. - In Frankfurt laufen Carnevalisten, die Urbittern, aus der Hasengasse und Umgebung bis 12 Jahre verkleidet durch die Zeil. - In Frankfurt Preungesheim wird eine Spukgeschichte verbreitet, nach der ein vor 10 Jahren verstorbener Geistlicher nachts als Phantom und Geist von mehreren Menschen gesehen worden ist, was die Bevölkerung in Panik versetzt. - In Frankfurt kommt der in Coburg geborene Herzog Ernst II von Sachsen Coburg und Gotha (St) (44) zum Deutschen Schützenfest zu dem alle deutschen Gaue eingeladen sind. Er ist am letzten Tag Präsident der Veranstaltung. Alle eingeladenen tyroler Schützen werden in der Tageszeitung Frankfurter Nachrichten mit dem Tod bedroht, sollten sie auf den coburger Herzog unangemessene Toasts ausbringen. Die Polizei verbietet ihnen sich einzeln in der Stadt herumzutreiben und beobachtet sie. Der in Kassel geborene Dichter Franz Ludwig Feodor Löwe (46) trägt sein bekanntes und beliebtes Gedicht Fahnenwacht vor. Hauptthema ist die deutsche Einheit und das Vaterland. Die schweizer Schützen stellen ihre Fahne zu den deutschen Fahnen. - In Nauheim promenieren an den Brunnenpromenaden viele russische Kurgäste und ein Perser in Nationaltracht erregt besonderes Aufsehen. Die Salons werden Ende November geschlossen. So lange bleibt auch die Kurkapelle da. - In Frankfurt hat der Frankfurter Turnverein 452 Mitglieder. - In Wiesbaden Biebrich ist die jüdische Firma Gebrüder Haas bankrott. Der Chef der Firma ist mit einem Schuldenberg von 300.000 Gulden auf der Flucht. Immobilien, Warenvorräte und Forderungen sind vorher noch Verwandten überschrieben worden, wodurch die Gläubiger leer ausgehen. 1 Gulden entspricht 16,9 Euro (20 22). - In Frankfurt spielt im Kaffeehaus Cafe Jansen Musikmeister Wachsmann mit. - In Mainz wird das Schillerdenkmal eingeweiht. - In Bad Homburg werden wegen Diebstählen durch Spielsüchtige schärfere Zugangsregeln erlassen. - In Frankfurt werden im Saalbau für den Winter 6 Matinéen mit Kammermusik für Klavier und Streichinstrumente an Sonntagen anstatt der Soiréen von Heinrich Henkel erlaubt. - In Höchst findet ein Arbeitertag statt. - In Bad Homburg stirbt die Witwe Jakoby (95) als älteste Frau des Landes. - In Sindlingen brennt eine Wirtschaft mit Scheuer alias Scheune und Stallungen ab, weil die frankfurter Landspitze und die Spritze der Providentia auf der falschen Mainseite zu Hilfe kommen. - Die industriearme Stadt Frankfurt ist mit ihren 70 Druck-Gießmaschinen eine der führenden Städte. - In Kassel lässt der in Schloss Philippsruh bei Hanau geborene hessenkasseler Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (60) den in München geborenen unehelichen morganatischen Kurfürstenenkel und ehemaligen Kriegsminister und Generallieutenant Freiherr Eduard von Haynau (St) (67) wegen dessen Duellplänen fallen, woraufhin dieser in seinem Arbeitszimmer Selbstmord mit seiner Dienstwaffe begeht. - In Darmstadt gastiert die Schauspielerin von Bulyowsky an der Darmstädter Hofbühne. - In Darmstadt wird aus dem als Aktiengesellschaft gegründeten Darlehensverein für Darmstadt und Bessungen, der es aber nicht schafft kleineren und mittleren Betrieben zu helfen, in die genossenschaftlich angelegt Darmstädter Volksbank als Vorschußverein für Darmstadt umgewandelt. - In Darmstadt wird eine Handelskammer IHK gegründet, in der nur die 20 höchstbesteuerten Kaufleute und Fabrikanten wahlberechtigt sind. - In Darmstadt beginnt der Pharmahersteller Merck Carl Merck (33) mit der industriellen Produktion von Kokain. Der Genuss von Absinth, einem Mischgetränk aus Wein und Kokain, gilt als gesellschaftlich schick und wird zelebriert. - In Frankfurt wird die Frankfurter Hypothekenbank Gallus Anlage 8 gegründet. - In Frankfurt kommt die politische Tageszeitung mit Wirtschaft Frankfurter Reform heraus. - In Frankfurt bringt der in Frankfurt geborene Jurist und Kunsthistoriker Philipp Friedrich Gwinner (66) sein bedeutendstes Werk Kunst und Künstler in Frankfurt am Main vom 13. Jahrhunderts bis zur Eröffnung des Städelschen Instituts heraus. - In Frankfurt wird das jüdische Bankhaus Bass & Herz gegründet. - In Frankfurt wird die erste deutsche Pfandbriefbank, die Hypothekenbank Frankfurt von den Gebrüder Bethmann und dem in Wetzlar geborenen jüdische frankfurter Bankier Raphael Erlanger (56) mit der Hinterlegung von 5.000.000 Gulden gegründet. - In Frankfurt beginnt der in Bad Vilbel geborene Großhändlersohn Wilhelm Finck (14) eine dreijährige Banklehre im frankfurter Bankhaus Philipp Nicolaus Schmidt, - Der Mittelrheinische Turnverband hat 1426 Mitglieder in 21 Vereinen, die sich zum Turngau Süd-Nassau zusammenschließen. - In Mainz kontaktiert Richard Wagner (49) den Musikinstrumentenbauer Alexander vergeblich auf der Suche nach seiner neuartigen Wagnertube. - In Wiesbaden wird die Carnevalsgesellschaft Sprudel aus dem Künstler-Club und dem Geselligen Verein gegründet. Sprudel versinnbildlicht Champagner oder Schaumwein. In ihr feiert die wohlhabende Bürgerschicht Fastnacht. - In Wiesbaden erweitert der Chemiker Carl Remigius Fresenius (44) sein Chemisches Laboratorium Fresenius Wiesbaden Kapellenstrasse 11 um den Fachbereich Pharmazie und Ökologie und unterrichtet in der  Pharmaceutischen Lehranstalt. Gleichzeitig gibt er die Zeitschrift Analytische Chemie heraus. - Der in Holzhausen im Taunus geborene Erfinder Nicolaus Otto (30) beklagt an seinem ersten mit Leuchtgas betriebenen einzylindrischen Standverbrennungs Viertaktmotor heftige Stöße, welche in demselben auftraten, und welche ihn zerstören. - In Frankfurt wird das Erste Deutsche Bundesschießen abgehalten, woraufhin frankfurter Bürger im Saal des Gasthauses Rühl (später Kaiserplatz und Hotel Frankfurter Hof) den Schützenverein Bockenheim Frankfurt am Main gründen. - In Höchst wird die Volksbank Höchst gegründet. - In Wiesbaden spielt der in Moskau geborene Schriftsteller Dostojewski (41) im wiesbadener Kurhaus um Geld. - In Neu-Isenburg wird der Turn- und Sportverein Neu-Isenburg gegründet. - In Mainz lernt auf einer Abendgesellschaft bei Musikverleger Schott der Komponist Richard Wagner (49), der in Wiesbaden Biebrich wohnt, die kunstinteressierte und kulturinteressierte Mathilde Maier (28) kennen und versucht vergeblich durch eindeutige Briefe sie zu seiner Geliebten neben seiner Frau Minna (53) zu machen, weil ihm ein weibliches Wesen fehlt, das sich entschlösse, trotz allem und jedem ihm das zu sein, was unter so jämmerlichen Umständen ein Weib ihm sein kann. Das gleiche versucht er erfolgreich gleichzeitig bei Cosima von Bülow (25) die ihn nach der Trennung von seiner Frau heiratet, ohne dass die beiden Frauen von einander wissen. - In Frankfurt wird der Pferdemarkt nach langer Zeit an seiner alten Stelle auf dem Roßmarkt wieder ins Leben gerufen, wobei 1.200 Pferde zum Kauf angeboten werden. - Der in Assenheim geborene Graf Friedrich von Solms Rödelheim (St) (35) heiratet Mathilde von Salm Horstmar (35), deren Mutter die Grafentochter Elisabeth von Solms Rödelheim (St) (63) ist. Sein älterer Bruder Graf Maximilian von Solms Rödelheim (St) (36) ist mit der mit der Grafentochter Thekla von Solms Laubach verheiratet, deren Vater Graf Otto von Solms Laubach II (St) (63), verheiratet mit der Fürstentochter Prinzessin Ida von Isenburg Büdingen (St) (45), ist. - In Darmstadt zieht der hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen und bei Rhein (St) (56) wegen des Baus der hessendarmstädter Stadtresidenz alias Neue Residenz des Neuen Schlosses (20 23 Georg Büchner Platz), das speziell für Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (19) entworfen wurde, aus der Residenz aus und zieht sich auf sein Schloss Seeheim zurück, wonach Prinz Karl von Hessen und bei Rhein (St) (53) und seine Frau Elisabeth von Zollern Preußen (St) (47) ins Residenzschlosses Darmstadt und sein älterer Bruder als Erbprinz Ludwig IV von Hessen Darmstadt (St) (25) mit  Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland (St) (19) in das Schloss Kranichstein ziehn, das seit 80 Jahren unbewohnt ist. Das Jagdschloss Kranichstein wird bis 18 66 hessendarmstädter Residenz. - In Darmstadt kauft die Turngemeinde Darmstadt 46 am Kleinen Woog einen eigenen Turnplatz. - In Langen wird der Turnverein Langen als erster Verein gegründet. - In Darmstadt wird im Hauptgebäude der beiden Bahnhöfe am Steubenplatz eine Bahnhofs Post Expedition eröffnet. - In Wiesbaden ist die offene und ohne Plan gebaute Schwemmkanalisation aus Rillen und Rinnen in der Mitte der Strassen eine penetrante Kloake, dass englische Bewohner Wiesbadens die Abdeckung des für die Entsorgung von Exkrementen, Urin, Schlachtabfällen und Haushaltsabwässer verwendeten Wasserläufe und den aufnehmenden Salzbach erbitten. - In Wiesbaden wagt Ottilie Wiegand (--) als Frau ihrem Hobby der Fotografie in der Öffentlichkeit nachzugehen. - In Darmstadt übernimmt das Elisabethenstift des Evangelischen Vereins als erste Aussenstelle für die Verwaltung und Krankenpflege des Spitals alias Städtischen Krankenhauses mit zwei Schwestern. - In Frankfurt Höchst, das zum Herzogtum Nassau gehört, verkauft die Familie Bolongaro, die einen Tabakkonzern führt, ihren Familiensitz Bolongaropalast an den mainzer Fabrikanten Friedrich August Sonntag (--), der dort eine Fabrik für Gasleitungen und Wasserleitungen einrichtet. - In Frankfurt kauft die private Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn die frankfurter Verbindungsbahn am Mainufer um danach die Frankfurt Hanauer Eisenbahn Gesellschaft zu übernehmen, was aber der in Schloss Philippsruh bei Hanau geborene hessenkasseler Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (60) verhindert. - In Neu-Isenburg erhält der Bahnhof der Main Neckar Bahn eine Eisenbahn Telegrafenstation und auch die Eisenbahnwagons der 3. Klasse Glasfenster. - In Offenbach stellt der Werkführer der Wagenfabrik Dick und Kirschten ein locomobilähnliches, kleines fahrbares Dampfautomobil mit Kutschersitz vor, das schwere Chaisen ziehen kann. - Der in Niddatal geborene eigentlich morganatische jüngste Grafensohn Viktor von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (41) heiratet seine ebenfalls eigentlich morganatische Cousine Marie von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (31)., die im Folgejahr drei Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes stirbt. - In Darmstadt werden die Messen auf dem Markt, am Weißen Turm und am Schloßgraben, gegenüber dem Prinz Emil, als Frühjahrsmesse und Herbstmesse abgehalten, die regelmäßig dienstags beginnen und eine Woche dauern. Am Montag kommen die Dienstmädchen und Soldaten, weshalb er Nickelchestag heißt. Die Wochenmärkte finden auf dem Luisenplatz statt. Am Marktplatz findet man die Verkaufsstände. Der Juxplatz befindet sich am späteren Ernst-Ludwigsplatz. Am Schloßgraben wird nur irdenes Geschirr und Porzellan verkauft, weshalb er Dippchesmarkt heißt. Der Hochseiltänzer Knie trägt auf dem Ballonplatz seine Großmutter zum Dach der Infanteriekaserne. Auf dem Paradeplatz wird im Polichinelkasten gespielt. Um den Marktplatz herum werden vor den Geschäftshäusern Dieffenbach-Römer und Zöppritz an Schnüren aufgehängte Bilder besonders an Bauern verkauft, ua Des Jägers Begräbnis mit Hirschen, die einen Sarg tragen. Am Rathaus verkaufen die Schuhmacher ihre Bermesenser alias Pirmasenser, Salbend Schuhe und mainzer Schuhe. - In Frankfurt steckt man die neuen jungen siebenbürger Bären im Zoo im Lerschner Garten zu den alten Bären Jean und Katharina, die diese sofort zerfleischen, worüber sich die Presse empört. - In Mainz wird der Gründer des mainzer Graphischen Kunstinstitut und Drucker Carl Wallau (39) zur Fastnacht Präsident des Mainzer Carneval Vereins. Der idsteiner Lederfabrikbesitzersohn Stefan Karl Michel (22) wird Fastnachtsprinz. - In Kassel fordert der evangelische in München geborene uneheliche morganatische hessenkasseler Kurfürstenenkel, Kriegsminister und Generallieutenant Freiherr Eduard von Haynau (St) (66) den hessenkasseler Hauptmann Jacob Dörr (--) zum Duell, weil dieser einen entehrenden Artikel über ihn verfasst hat. Hauptmann Jacob Dörr (--) willigt tatsächlich zum Duell auch ein, aber nur unter der Bedingung, dass Freiherr Friedrich Wilhelm Karl Eduard von Haynau (St) (66) sich zuvor auch mit dem hessenkasseler Kommandeur der 2. Infanterie Brigade Friedrich von Specht (60) duelliert, dessen Duellforderung er zwei Jahre zuvor noch abgelehnt hat, und den er dafür sogar verhaften ließ. Der in Schloss Philippsruh bei Hanau geborene hessenkasseler Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (59) verbietet kurzerhand die Farce und liefert seinen Verwandten dem Gespött der Leute aus. - In Frankfurt gründen der Weinhändler Heinrich Drexel (26) und sein Bruder in ihrem neu erworbenen Hotel Russischer Hof Zeil 48 später Zeil 110 (20 23 MyZeil) eine Weinhandlung. Er ist ein begeiterter Sammler ua von Kochbüchern. - In Wiesbaden Sonnenberg bauen die wiesbadener Unternehmer Anton Kögler (--) und Eduard Hahn (--) auf ihren aufgekauften Äckern in der Sonnenberger Strasse 82 ihre Brauerei Kögler und Hahn, wofür sie 70.000 Gulden zur Betriebseinrichtung aufwenden und direkt an der Straße eine eigene Brauereigastronomie Bierhalle einrichten. - In Frankfurt wird die Spar- und Kreditbank Frankfurter Gewerbekasse  von 81 frankfurter Bu?rgern gegru?ndet später Frankfurter Volksbank. - In Frankfurt wird die Frankfurter Hypothekenbank AH Anlage 8 alias Gallus Anlage 8 gegründet. - In Wiesbaden wird der Jurist und Vorsitzende des genossenschaftlichen Vorschuss- und Kreditverein Wiesbaden später Wiesbadener Volksbank Friedrich Schenck (33) Direktor des Hessenmittelrheinischen Genossenschaftsverbandes. - In Mainz wird ein Vorschuss Verein später Mainzer Volksbank gegündet. - In Wiesbaden beherbergt die Paulinenstiftung mehr als 20 Mädchen in zwei Gebäuden gleichzeitig, die zu Dienstmägden ausgebildet werden. Die Nachfrage nach Dienstpersonal ist riesig. Die Dienste umfassen hauptsächlich Hausarbeiten, Gartenarbeiten und die Wäsche. - In Frankfurt wird ein einfacher Brief, der als Briefcouvert gefaltet ist, vom frankfurter Postamt mit Taxesstempel und Stundenstempel vorne links oben angenommen und mit einer hellbraunen 9 Kreuzer Briefmarke oben rechts versehen, die mit dem dreiringigen Thurn und Taxis Stempel und der Zahl 220 am Ankunftsort München abgestempelt wird. - In Mainz kauft die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post das seit 18 39 von ihr als Poststelle genutzte Gasthaus Zu den drei Kronen Am Brand 15. - In Frankfurt wird in Bornheim ein erstes deutschen Schützenfest veranstaltet.

1861 Wetter: Kälterekord in Frankfurt mit minus 21° Grad Celsius. - In Frankfurt wird die Turn- und Fechtgemeinde Eintracht Frankfurt gegründet. - Frankfurt hat 71.564 Einwohner, Mainz hat 41.411 Einwohner, Wiesbaden hat 20.800 Einwohner und Offenbach hat 16.703 Einwohner. - In Wiesbaden hat das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz, in dem man sein Essen auf den Öfen im Zimmer selbst kochen muss, 47 Räume und bietet täglich 50 Bäder an. - In Darmstadt gründet der fünf Jahre zuvor gegründete Allgemeine Deutsche Kusnverein einen Ortsverein, obwohl schon ein darmstädter Kunstverein besteht. - In Mainz konvertiert der ledige volljährige evangelische Fürstensohn Prinz Karl von Isenburg Birstein (St) (23) zum katholischen Glauben. - In Mainz produziert die Brauerei Brey von Löwenbräuinhaber Ludwig Brey (40) 11.781 Hektoliter Bier. - In Frankfurt beginnt die Museum Gesellschaft im neu errichteten zweistöckigen Saalbau in der Junghofstrasse (20 16 Ecke Junghofstrasse 13/Schlesingergasse mit Übergang zu Junghofstrasse 18) mit der Veranstaltung von Konzerten und eröffnet mit der Joseph Haydn Aufführung Schöpfung. Der riesige 1.800 Zuschauer fassende Konzertsaal Saalbau, der kleine Kammerkonzertsaal und der Bankettsaal im Brückenbau über der Junghofstrasse werden das Zentrum des frankfurter Konzertlebens. - In Frankfurt führt der in Gelnhausen geborene Lehrer Philipp Reis (27) führt vor dem Physikalischen Verein in der Robert Mayer Strasse 11 einen von ihm erfundenen Fernsprechapparat alias Telefon vor. Er erreicht nicht die nötige Aufmerksamkeit für eine Weiterentwicklung. - In Geisenheim baut der im Osteinschen Palais alias Osteiner Hof geborene Weinhändlersohn, Bankier und Waffenhändler Heinrich Eduard Lade (44) die Villa Monrepos in eine riesige Parkanlage. - In Eppstein besuchen der sozialdemokratische Arbeiterführer und Schriftsteller Ferdinand Lassalle (36) und seine Freundin Gräfin Sophie von Hatzfeldt (St) (55). die Burg und tragen sich im Besucherbuch ein. - In Frankfurt vermarkten die deutsch-jüdische Lazard Speyer Ellissen Bank und die Seligmann & Stettheimer Bank den amerikanischen Bürgerkrieg und verkaufen Nordstaaten Kriegsanleihen. - In Kronberg gründet der in Frankfurt geborene Maler der Romantik und Städelschüler Anton Burger (37) mit dem in Frankfurt geborenen Maler Jakob Fürchtegott Dielmann (52) und dem in Frankfurt geborenen Maler Peter Philipp Rumpf (40) die Kronberger Malerkolonie. Die Mitglieder leben in Kronberg über das Frühjahr oder den Sommer zusammen. Die Malerkolonie nimmt fast ausschließlich in Frankfurt geborene Maler und einige Ausländer auf. - Der morganatische Prinz Karl von Ardeck (St) wird als Sohn von Prinz Wilhelm von Hessen Philippstal Barchfeld (St) (30) und der im kasseler Schloss Wilhelmshöhe geborenen morganatischen hessenkasseler Kurfürstsentochter Prinzessin Maria von Hanau (St) (22) in Fulda geboren. - In Wiesbaden wird eine internationale Blumenausstellung im Schloßpark veranstaltet. - In Wiesbaden importiert der Landwirt Heinrich Weil die erste Dampfdreschmaschine und Dampf-Mähmaschine in Deutschland. - In Frankfurt adoptiert der evangelisch konvertierte Jude Lazarus Braunfels alias Ludwig Braunfels (41) den Juden Jesaias Hochstätter alias Otto Braunfels (20) der danach ebenfalls zum evangelischen Glauben konvertiert. - In Bad Soden kommt Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (64) zur Kur. - In Frankfurt wird vom Metzgermeister und katholischen Publizist Johann Falk (36) ein katholisches Gesellenhaus erbaut. - In Frankfurt wird ein Vorasyl des Magdalenenvereins für weibliche Strafgefangene und Prostituierte und Sexarbeiterinnen gegründet. - In Frankfurt hat die frankfurter Bank Lazard Speyer Ellissen mit der frankfurter Bank Seligmann & Stettheimer unglaublichen Erfolg mit USA Nordstaaten Kriegsanleihen. - In Wiesbaden Biebrich erhält der in Amorbach geborene Oberförstersohn und Liebig-Schülers Heinrich Albert (26) keine Genehmigung der nassauischen Verwaltung für den Umbau seiner Lohmühle Erich Ollenhauer Strasse 75 zu einer Leim- und Kunstdüngerfabrik, wo er schon mit Schlachtabfällen arbeitet und was in unmittelbarer Nähe von biebricher Schloß unvorstellbar ist, weshalb er ins benachbarte hessendarmstädter Amöneburg umzieht, das aber den gleichen Abstand zum Schloss hat, - In Wiesbaden Erbach stirbt im Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) der uneheliche Sohn der in Berlin geborenen niederländischen Königstochter Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (51) Johann Wilhelm von Reinhartshausen (St) (12), dem Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) als Erbe versprochen ist. Sein Vater ist der in Den Haag geborene ehemalige Kutscher Johannes van Rossum (52), der skandalöserweise auch im Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) wohnt. Der evangelische Johann Wilhelm von Reinhartshausen (St) (12). kehrt zu Weihnachten aus seinem Internat in Dauborn bei Bad Camberg ins Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) zurück, wo er an Scharlach erkrankt und stirbt. Prinzessin Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (51) ist die geschiedene Ehefrau ihres Cousins, des preußischen Königsohnes Prinz Albrecht von Zollern Preußen (St) (52). Sie hat noch einen lebenden Sohn, den preußischen Generalfeldmarschall Albrecht von Zollern Preußen (St) (24) und eine lebende Tochter Prinzessin Alexandrine von Zollern Preußen (St) (19), der in zweiter Ehe ebenfalls morganatisch mit ihrer auch noch morganatischen Hofdame Rosalie von Rauch (41) alias Gräfin Rosalie von Hohenau verheiratet ist und die im Folgejahr auch vom preußischen König als Gräfin Johanna von Hohenau anerkannt wird. Durch ihre Beziehung zu ihrem ehemaligen Kutscher war sie vom preußischen Hof verbannt, wo ihre hochadeligen Kinder leben. - Die Ehefrau von Fürst Karl von Löwenstein Wertheim (St) (27) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie Prinzessin Adelheid von Isenburg Büdingen (St) (20) stirbt nach der Geburt ihres ersten Kindes, der Tochter Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St), die katholische Benediktinernonne wird. - In Frankfurt veranstaltet die Karnevalsgesellschaft die Bittern einen Carnevalszug. Es gibt eine Prinzengarde. Ein Prinz lässt sich auf einer zum riesigen Seiden-Thron umgebauten Kutsche huldigen. Ein Doctor trägt eine 1 Meter lange Spritze. Ein fetter Pfaffe bekehrt einen Chinesen. - In Mainz Kastel wird die Kasteler Turngemeinde wiedergegründet, die im Folgejahr wieder 373 Mitglieder erreicht. - In Frankfurt wird aus Berlin die preußische Thronrede per Telegrafie empfangen, was über 7 Stunden dauert und sechsmal langsamer als mit dem Morsesystem ist. - In Frankfurt gründen evangelische Pfarrer und frankfurter Bürgerinnen einen evangelischen Verein, der häusliche Krankenpflege anbietet, wozu Diakonissen aus Karlsruhe anreisen. - In Frankfurt wird der älteste deutsche, der Frankfurter Schlittschuhclub gegründet. - In Mainz wird das mainzer Gasapparat & Gusswerk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. - In Frankfurt erbaut die Frankfurter Kunstverein AG in der Junghofstrasse einen neuen Hauptsitz. - In Frankfurt bringt der illegitime morganatische hessenkasseler Kurfürstensohn Graf Wilhelm von Reichenbach-Lessonitz (37), der liberaler Politiker ist und sich auch der Kleinlandwirtschaft widmet, die Schrift Bäuerliche Anliegen heraus, die allgemeines Aufsehen erregen. - In Geisenheim baut der jüdische eltviller Tuchhändler Salomon Marix (56) das gekaufte Landhaus des wiesbadener Künstlers August de Laspee (45) in das Schloss Hansenberg als Schloss Johannisburg inmitten seiner neu angelegten Riesling Weinberge um. - In Frankfurt wird die seit mehr als 30 Jahren im Archiv der frankfurter Stadtbibiothek unzugänglich gelagerte, verstaubte und seit 60 Jahren unvollendete Frankfurter Battonn Stadtchronik Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt in einer kommentierten Version veröffentlicht. Die Kommission erklärt die Verzögerung  mit der Veränderung der politischen Verhältnisse, was (20 21) tatsächlich bedeutet, dass eine Anpassung an die jeweiligen Herrscher aus dem evangelischen Kirchenursprung über die diktatorische weltliche Franzosenherrschaft, die Wiedereinführung der Monarchie und die Interpretation von bereits vernichteten Dokumenten zu aufwendig gewesen wäre. - In Wiesbaden kommt der Geigenbauer Ludwig Christian August Bausch (34) aus Leipzig an und wird Herzoglich Nassauischer Hofinstrumentenmacher, kehrt aber schon zwei Jahre später wieder zurück. - In Wiesbaden verhöhnt die Tageszeitung Mittelrheinische Zeitung die wiesbadener Kanalisation als stinkende Kloake, woraufhin man beginnt die Missstände durch den Bau einer Kanalisation zu beheben, was aber Jahre dauert. - Die private Hessische Ludwigs Eisenbahn Rheinstrasse 1 besitzt 39 Lokomotiven. Ihr katholischer Präsident ist der mainzer Weinhändlersohn und Handelsrichtersohn Clemens Lauteren (75). Ehrenpräsident Prinz Felix von Hohenlohe Oehringen (St) (43) ist mit der unehelichen hessenkasseler Kurfürstentochter schaumburger Gräfin Alexandrine Friederike Wilhelmine von Hanau Schaumburg (St) (31) verheiratet. - In Neu-Isenburg wird der Bahnhof, von einem Bahnwärterhäuschen zu einem richtigen Bahnhof ausgebaut, während die Gleise für die Gegenrichtung verlegt werden. - In Frankfurt wird das frankfurter Bankhaus Hauck und Söhne aufgeteilt, wodurch die Banken Georg Hauck und Ferdinand Hauck entstehen. - In Darmstadt gründet der darmstädter Schneidermeistersohn, Zeichenlehrer und Maler August Lucas (58) die Darmstädter Künstlergesellschaft. - Der in Wiesbaden geborene evangelische ehemalige Staatsministersohn und nassauer Kammerherr Freiherr Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (55), der im Wasserschloss Hahnstätten wohnt, wird zum diensttuenden Kammerherr von Herzog Adolf von Nassau Weilburg (St) (37). Er ist mit der nassauer Geheimratstochter Freiherrentochter Marie Friederike von Dungern (--) verheiratet. - In Wiesbaden übernimmt die Witwe Adolphine Zais (--) das Luxushotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite. - In Frankfurt eröffnet der in Frankfurt geborene jüdische Bankier Georg Speyer (26) die jüdische Bank Lazard Speyer Ellissen, die ihre Manufakturenwarenhandel und die Spedition aufgegeben hat, neben ihrer new yorker Filiale Lazard Speyer Ellissen, die der Bruder Philipp Speyer (46) führt, auch in England eine Filiale. - In Frankfurt wird der Saalbau Junghof Theater an der Junghofstrasse auf 2.000 Zuschauer mit einer Aufführung von Haydns Schöpfung nach einem Jahr Umbauzeit erweitert. - Der wohlhabende fürstlich hessenhomburger Haushofmeistersohn und Fotograf Johann Friedrich Konrad Jacobi (--) stirbt. Seine Mutter ist die badhomburger Bäckerstochter Susanna Kessel (49). - In Frankfurt grenzt das schon seit 14 98 nicht mehr als Badehaus genutzte Haus Rothe Badstube in der Fahrgasse 118 an Rückseite des kleinen Plätzchens An der rothen Badstube nördlich an das Hinterhaus vom Gasthaus Zum Lindenfels Fahrgasse 128 später Straßenstück zur Staufenmauer (20 23) und südlich an das Haus Zum goldenen Einhorn Klostergasse 36 später Hinterhof von Fahrgasse 88 (20 23). - In Frankfurt gibt es ein Herzoglich Nassauisches Oberpostamt, das die thurn und taxis Post nutzt. - In Jugenheim bei Mainz übernimmt die Thurn und taxis Post die tägliche Landpost der Postexpedition Jugenheim für Partenheim, Ober-Hilbersheim, Appenheim, Nieder-Hilbersheim und Engelstadt und stellt einen gusseisernen Briefkasten mit Tagesplatten, Stempel und Stempelkissen. - In Darmstadt wird der Buchdrucker Georg Heinrich Jacobi (--) mit Gift ermordert. - In Wiesbaden wird der Sportschützenverband Deutscher Schützenbund gegründet. - In Königsstein sind im Königsteiner Eisenerzbergbaurevier die 32 Berwerksstollen, in denen insgesamt 18.700 Tonnen Eisenerz gefördert wurde, wovon 18 Gruben der Taunushütte in Frankfurt-Höchst und 14 Gruben der Bergbaugesellschaft Jacobi, Haniel & Huyssen in Mühlheim gehören, plötzlich erschöpft und nicht mehr rentabel. - In Hofheim hat im Hofheimer Bergbaurevier, wo man seit 16 83 bereits Eisenerz im Tagebau und ab 18 42 im Tiefbau in mindestens 5 Berwerksstollen abgebaut hat, die Bergbaugesellschaft Jacobi, Haniel & Huyssen in Mühlheim insgesamt 2.000 Tonnen Eisenerz abgebaut. - In Wildsachsen sind im Wildsachser Bergbaurevier insgesamt 70.500 Tonnen Eisenerz abgebaut worden.

1860 In Frankfurt veranstaltet die Frankfurter Carnevalsgesellschaft Die Bittern einen ersten Fastnachtsumzug Kappenfahrt. Das Gründungsmitglied Friedrich Stoltze (44) malt Maskenballplakate. Da der Narrhalla-Saal alias Narhalla-Saal zu klein ist, stellt man sich auf der Bockenheimer Warte auf. Voraus reitet ein Courier, dahinter reiten Ceremonienmeister und Adjutant, dem folgen 32 Trompeter, dann der Zugführer zu Pferd, dahinter die Rednertribüne auf einem 4 spännigen Wagen, 3 Repräsentanten der Narrheit auf einem Wgen, ein Mundschenk, eine 6 spänniger Staatswagen für die närrische Regierung und ein 4 spänniger Wagen für die Stuss-Comitees und viele Motivwagen usw Richtung Große Bockenheimer Strasse, Steinweg, Zeil, Fahrgasse, Sachsenhausen bis zum Oberforsthaus, wo die Allgemeine Narrensitzung abgehalten wird. Der gesamt Zug wird von Gaslaternen erleuchtet. - In Frankfurt wird die von Friedrich August Ravenstein (51) gegründete und verbotene Frankfurter Turngemeinde als Frankfurter Turnverein 18 60 wiedergegründet. - In Langen mietet die Schulgesellschaft für ihren Unterricht einen Neubau in der Dieburger Strasse, Vor der Höhe 14. - In Frankfurt erhält das jüdische Philantropin in der Rechneigrabenstrasse 16, das mit einer nichtjüdischen Volksschule kombiniert ist, eine eigene Turnhalle. - In Frankfurt stirbt der in Danzig geborene Salonièrensohn und Philosoph Arthur Schopenhauer (72) im Schopenhauerhaus Schöne Aussicht 16 Palais Schopenhaus an einer Lugenentzündung. - In Bad Soden logiert der russische Gesellschaft Dichter Iwan Sergejewitsch Turgenew (42) im Kurhotel Europäischer Hof Königsteiner Strasse 45 des ehemaligen bad sodener Kurhauspächters Phillip Collosseus. - In Mainz findet der 4. Deutsche Feuerwehrtag mit 45 Wehren statt. - In Frankfurt eröffnet im ehemaligen Bethmanschen Museum in der Friedberger Anlage der Kursaal Milani Seilerstrasse 34, ein Kaffeehaus mit Restaurant (20 16 Club The Odeon). - In Oberwesel am Rhein gründet der in Sachsen-Anhalt geborene Dichter Friedrich Nietzsche (23) einen literarischen Zirkel Germania. - In Bad Homburg wird eine Fastnachtszeitung herausgegeben. - In Frankfurt ersetzt die jüdische Gemeinde die alte Synagoge durch eine repräsentative, große Hauptsynagoge (20 16 Börneplatz). - In Mainz gründet Kaffeewirt Friedrich Schmelz das Kaffehaus Café Neuf Insel 6 (20 16 Mitte des Strassenzugs Großen Langgasse), wo es Diners von 12:00 bis 02:00 Uhr gibt. - Oberursel wird an die Eisenbahn nach Bad Homburg angeschlossen. - In Darmstadt kostet eine einspännige öffentliche Droschke 12 Kreuzer pro Viertelstunde für bis zu 2 Personen und eine zweispännige Droschke 18 Kreuzer. Bei bis zu 4 Personen kommt ein Aufschlag von 50 % hinzu. - In Wiesbaden macht der in Hamburg geborene Industrielle Carl Friedrich Wilhelm Meister (33) eine Kur wegen seines Rheumas. - In Frankfurt findet im Saal der Gaststätte Zur Harmonie Grosse Bockenheimer Gasse 9 Große alias Ecke Bockenheimer Gasse 9/Alte Rothofstrasse eine Versteigerung zur Geschäftsaufgabe des jüdischen Handelshauses GS Strauss statt. Der Wein kann in den Kellern in der Bleichstrasse 15 und 50 direkt an den grossen Fässern probiert werden. Es gibt 18 59 er Dürkheimer, Kallstätter, Simmeldinger, Musbacher und Ungsteiner Wein aus der Pfalz entweder als Riesing oder Traminer. Angebliche Geschäftsaufgaben sind sehr beliebte Verkaufsveranstaltungen. - In Frankfurt kommt die frankfurter satirische Zeitschrift Frankfurter Latern heraus. - In Neu-Isenburg gründet der in Sprendlingen geborene Metzgersohn Georg Adam Müller (34) nach einem Amerikaaufenthalt eine Wurstfabrik, beginnt mit der Produktion von Würstchen, muss erkennen, dass Isenburger Würstchen nach Frankfurter Art nicht als Exportprodukt nachgefragt werden und gründet in Frankfurt eine Tarnfirma. - In Frankfurt malt der Maler Michael Neher (62) die Barfüßerkirche von der Hirschgasse aus. - In Frankfurt macht der brabanter Herzog Leopold II von Sachsen Coburg und Gotha (St) (25) einen Zwischenstop auf seiner Reise nach Istanbul. Er reist incognito als Vicomte von Ardennes. Ein Vicomte rangiert zwischen den deutschen Titeln Freiherr und Graf. Erst ein Graf ist befugt an den Fürstentagen teilzunehmen. - In Frankfurt zeigt zur Messe ein Herr Casanova zwei Nilpferde, einen Steppenhund und einen Löwen in seiner Menagerie. Ein Herr Bockmann präsentiert sein Affentheater und ein Herr Tschuckal seine mechanischen Automaten. - In Frankfurt zerquetscht ein Main Neckar Eisenbahn Zugführer beim Rangieren seinem eigenen Sohn den Oberschenkel. - In Frankfurt werden in der Zusatzausgabe Frankfurter Nachrichten der Zeitung Intelligenzblatt der freien Stadt Frankfurt 6 - 8 zeilige Charaden alias Worträtsel bgedruckt, deren Auflösung bei der Folgeausgabe unter der nächsten Charade gedruckt wird. - In Hanau Steinheim wird ein thurn und taxis Postamt mit Postexpeditor Joseph Degoutrie in der Steinheimer Vorstadt 46 eröffnet. - In Eltville Eichberg später Vitos Rheingau entwickelt sich die eigentlich für psychisch Kranke eingerichtete Heil- und Pflegeanstalt Eichberg Kloster-Eberbach-Strasse 4, deren Heilerfolge fast gänzlich ausbleiben, zum Sozialasyl der unteren Gesellschaftsschichten wie Dienstboten und Tagelöhner. - In Bad Homburg baut sich der homburger Regierungsrat Gerorg Friedrich Wiesenbach (--) das neogotische Wingertsbergschlösschen mit Erkern und Zinnen oberhalb des Kurpark. - In Königstein muss Friedrich Stoltze (44) nach der Geburt seines Sohnes Hermann Stolze ins Exil fliehen. - In Frankfurt wird auf dem zugeschütteten Winterhafengelände der städtische Uferpark Nizza angelegt. - In Wiesbaden ist die Pletzmühle Ecke Wilhelmstrasse/Friedrichstrasse abgerissen. Auf dem Gelände wird ein Park, der Warme Damm, angelegt. - In Wiesbaden wird das völlig heruntergekommene Gasthaus Zum goldenen Löwen in der Marktstrasse südlich des Uhrturmes abgerissen. - In Hausen wird der Turn und Sportverein Hausen gegründet. - In Frankfurt wird der Landwirtschaftliche Verein von 49 Landwirten und sonstigen Förderern gegründet. Man veranstaltet eigene Pferdemärkte anstatt der 14 Jahre zuvor abgesetzten Messepferdemärkte. - In Mainz dürfen nur die extra bestellten Verdinger Johann Christian Heinrich Gredy und Heinrich Stumpf männliche Bedienstete gegen eine Gebühr vermieten alias vermitteln und in ein gemeinsam geführtes Bedienstetenregister eintragen und dürfen sie unter keinen Umständen bei sich aufnehmen. Die Verdingerinnen Anna Doflein, Appollonia Kerstell und Christina Maurer dürfen entsprechend nur weibliche Dienstboten vermieten alias vermitteln. Die Verdinger stehen unter der Aufsicht der Polizeibehörden. Illegale Vermittler müssen 3 Gulden pro Vermittlung Strafe bezahlen. Stellungssuchende können sich aber aussuchen, wo und durch wen sie sich bewerben. Stellenangebote kosten 2 Kreuzer für die Herrschaften, jede Eintragung in das Register für den Bediensteten 2 Kreuzer und eine erfolgreiche Vermietung des Bediensteten alias Vermittlung für beide je 24 Kreuzer. - In Mainz werden nach der ortsüblichen Tradition Wohnungen ohne Möbel, mündlich und schriftlich nur an Ostern, Johanni, Michaeli und Weihnachten normalerweise für ein Jahr, halbes Jahr oder viertel Jahr neu vermietet. Der Vormieter zieht auch offiziell erst am Vortag aus. Die Kündigung von ganzen Häusern, Luxuswohungen oder Ladengeschäften kann bereits mit einer Dreimonatsfrist zu den vorgenannten Wechselterminen erfolgen. - In Mainz werden die Grabgebühren von 30 Gulden auf 35 Gulden für 30 Jahre erhöht. Der Bestatter und Kutscher Georg Leonhard Philips, der für einen schwarzen Leichenwagen der billigten von 3 Klassen 1 Gulden verlangen darf, wohnt in der Nr 14 neben dem Zuchthaus beim Barbaraspital. - In Mainz gibt es 7 Apotheken, die Adlerapotheke von Apotheker Schlippe, die Engelapotheke von Frey, die Hirschapotheke von Kick, die Löwenapotheke von Krug, die Mohrenapotheke von Werle, die Pfauapotheke von Thurn und die Schwanenapotheke von Berchelmann. Es gibt 36 Hebammen, davon 2 Stadtarmen Hebammen und mit Charlotte Nathan, eine Jüdin. - In Mainz ist Anna Mauter Verdingerin für weibliche Dienstboten alias eine legale Dientbotenvermittlerin, die in der Emeranstrasse 19 wohnt und arbeitet. -  In Bad Soden am Taunus verbringt der russische Schriftsteller Leo Tolstoi (22) in der Villa bzw Sommerhaus der frankfurter Bankiersfamilie Bernus du Fay in der Königsteiner Strasse 83 einen Sommer. - In Darmstadt erhält die Turngemeinde Darmstadt 46 die am Rheintor Übungen durchführt, Zutritt zur städtisches Turnhalle an der Kapellstrasse. - In Darmstadt Bessungen beginnt der Gastwirt Ludwig Rost im Gasthaus Chausseehaus Sommertheater als zweites regelmässiges darmstädter Theater zu betreiben. - In Frankfurt gibt es Streit um den Verwendungszweck der Maininsel Mainlust vor der Gallusanlage Nizza um die wirtschaftliche Nutzung, worauf der frankfurter Stadtgärtner eine Parkanlage anlegt. - In Bad Homburg eröffnet die Homburger Eisenbahn Gesellschaft den Homburger Bahnhof später Rathausplatz, wobei auf der Streck nach Frankfurt der Bahnhof Oberursel eröffnet wird, wo die neueröffnete Strassenbahn Lokalbahn nach Hohemark abfährt, wo man zum Feldberg wandern kann. Unmittelbar rechts neben dem Bahnhof wird das mit Hotel de Chemin de Fer beschilderte spätere Bahnhofhotel erbaut. - In Darmstadt beginnt die Stadt mit dem Auftrag an den darmstädter Fotograf Georg Markwort (41) eine fotografische Dokumentation von baumasslichen Veränderungen der Altstadt zu erstellen. - In Königstein baut der frankfurter Kaufmann und Bankier Matthias F Borgnis (--) seine Hofreite Hauptstrasse 21 in ein Schweizerhaus alias Sommervilla  (später königsteiner Kurhaus) um. - In Frankfurt wird das jüdische Damenmodehaus Damenkonfektionshaus Fuhrländer in der Fahrgasse 89 gegründet. Es wird auch Kindermode verkauft. - In Frankfurt ist das Haus jüdische Geschäftshaus Katzenellenbogen an der Ecke Fahrtstrasse/Brückhofstrasse. - In Frankfurt hören nach 20 Jahren die Goldschmieden und Silberschmieden Schott und Hessenberg auf, völlig identische Silberkaffeeservice im Stil des zweiten Rokokos von heilbronner, hanauer oder altenaer Silberwarenfabriken als ihre eigenen in Handarbeit gearbeiteten Waren zu punzen und zu verkaufen. - In Wiesbaden kommt die erste Ausgabe des Adressbuches Adreßbuch der Haupt- und Residenzstadt Wiesbaden, heraus, das der Bürgermeistereigehilfe Wilhelm Joost in mehrmonatiger Arbeit erstellt hat. Es ist das erste wiesbadener Adressbuch überhaupt. Wilhelm Joost bittet im Vorwort alle Unrichtigkeiten zu melden und diejenigen, die er nicht erfasst hat, anzugeben. Seine Angaben beruhen auf der vorjährigen Volkszählung. - In Wiesbaden ist Gottfried Behrens Wirt im Gasthaus Zum Johannisberg Langgasse 46. Der Hoftheaterintendant und Flügeladjutant Freiherr xxx von Bose wohnt in der Wilhelmstrasse 1, wo das Hotel Victoria steht. - In Frankfurt wird der jüdische Farbstoffgrosshändlersohn Arthur von Weinberg als Sohn von Pauline Casella (--) geboren. - In Frankfurt wird mit dem zweigleisigen Ausbau der Main Neckar Eisenbahn Strecke begonnen, wobei alle 1.500 Meter ein Bahnwärterhäuschen aufgestellt wird und keinerlei Signalanlagen aufgestellt werden. - In Bockenheim, einer hanauer Stadt, wird die Bockenheimer Sparkasse eröffnet. - In Mainz kommt das vom städtischen Beamten Johann Wirth neu nach Strassennamen geordnete Adressbuch der Provinzialhauptstadt Mainz heraus, wobei in jeder Strasse mit der Nummer 1 begonnen wird. - In Mainz gibt es drei Dampfschifffahrtsagenten, Franz du Mont von der Köln Düsseldorfer, Johann Wilhelm ter  Haar von der Niederländischen und Dionis Oechsner von der Main Dampfschiffahrtsgesellschaft, die von der Rheinschiffahrts Central Commission überwacht wird, die sich am Schlossplatz 11 trifft. - In Mainz gibt es 29 Brauereien, die nach dem Hausnamen bezeichnet sind ua Zur Stadt Mainz von Ernst Friedrich Mayer und Zum Schöfferhof von Joseph Hofmann. - In Mainz gibt es die Fayencefabrik Schneider für Porzellangeschirr und die zwei Guano und Düngemittelhändler Georg Hamm und Isaak Jourdan.  - In Mainz sind alle 14 Geldwechsler Juden. - In Mainz nimmt die Realschule Steingasse 4 Schüler ab dem 10. Lebensjahr in der untersten, der 6. Klasse auf, die keine Fremdsprachenkenntnisse haben müssen. Das Schulgeld  beträgt jährlich 16 Gulden und ist im voraus vierteljährlich zu bezahlen. Schulbeginn ist der 1. Juni. - In Mainz nimmt das Gymnasium Gymnasiumstrasse als Schulgeld für die 8. und 7. Klasse 16 Gulden und alle anderen 20 Gulden jährlich. 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - In Mainz ist das Postamt mit Fahrpost und Briefpost auf dem Brand 15, wobei mainzer Postmeister und Posthalter Ludwig Schmidt ist. Freiherr Franz Karl Joseph Gedult von Jungenfeld (--) und Freiherr Johann Adam Rudolf Gedult von Jungenfeld (--) sind zwei von acht Postsekretären. Schalteröffnungszeiten sind von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr mit einer Stunde Mittagspause um 13:00 Uhr. Im Sommer wird bereits um 07:00 Uhr geöffnet. Die Posthalterei beschäftigt sechs Postillone. - In Mainz wird Temperatur in Grad Reaumur gemessen. - In Bad Homburg wird ein Kurverein und Verkehrsverein gegründet. - In Mainz wird der mainzer Kaufmannssohn und Jurist Georg Schmitz (41) Oberinspektor der  Feuerversicherunggesellschaft Moguntia. - In Frankfurt werden vom Chemiker Carl Schleussner (--) die Adox Werke als fotochemische Fabrik gegründet, in der Trockenplatten hergestellt werden, die die Kollodium-Nassplatten ablösen. - In Wiesbaden richtet die Besitzerin Anna Maria Bücher ihr Badehaus Pariser Hof Spiegelgasse 11 als Gottesdienstlokal der deutschkatholischen Gemeinde zur Verfügung, obwohl es bis 18 37 ein Judenbad war. Die Nutzung wird im Folgejahr wieder eingestellt. - In Wiesbaden erhält die Münzprägeanstalt Ecke Luisenplatz/Luisenstraße eine Dampfmaschine, Walzmaschinen und Prägemaschinen. - In Mainz wird in der Fastnacht der katholische in Mainz geborene Rechtsanwalt Alexis Dumont (41) neuer Präsident des wie jedes Jahr neu gegründeten Mainzer Carnevals Vereins. - In Kassel lehnt der evangelische in München geborene uneheliche morganatischen hessenkasseler Kurfürstenenkel, Kriegsminister und Generallieutenant Freiherr Eduard von Haynau (St) (64) die Forderung zum Duell des hessenkasseler Kommandeur der 2. Infanterie Brigade Hauptmann Friedrich von Specht (58) ab, sondern lässt ihn auch noch auf Burg Spangenberg festsetzen, weshalb dieser in der Feigheit bezichtigt. Es entsteht die Streitfrage, ob Freiherr Eduard von Haynau (St) (64) die Duellforderung ablehnen darf. - Der in Mannheim morganatisch geborene älteste Sohn und bayerische Generalmajor Graf Wilhelm Christoph von Isenburg Büdingen Philippseich (78) hätte eigentlich den Grafentitel nicht erhalten dürfen, stirbt aber mit dem Grafentitel, den er an seinen in Bamberg geborenen ledigen Sohn Georg August Karl Wilhelm von Isenburg Büdingen Philippseich (47) vererbt. - In Wiesbaden ist der neue Park am Warmen Damm nach einem Jahr fertiggestellt. - In Offenbach tritt Ludo Mayer (15) in das jüdische väterliche Unternehmen Lederwerke Mayer und Feistmann ein. - In Wiesbaden verarbeitet die Rheinhütte das in ihrem Hochofen produzierte Roheisen in ihrer neuen Eisengießerei. - In Frankfurt ist der berliner Gernalpostamtsbeamte Heinrich von Stephan (29), der bereits den Paketposttarif des Deutsch-Österreichischen Postvereins vereinheitlichen konnte, preußischer Vertreter auf der deutschen Postkonferenz. Er kritisiert die durch die Kleinstaaterei selbst herbeigeführten Postprobleme. - In Wiesbaden ist die Königlich Preußische Telegrafensta­tion in der Rheinstrasse 8. - In Wiesbaden wird im Gasthaus Zum Erbprinzen von Nassau am Mauritiusplatz einen genossenschaftlichen Vorschuss- und Kreditverein mit unbeschränkter Haftung später Wiesbadener Volksbank von Handwerkern und Gewerbetreibenden mit dem Vorsitzenden Politiker und Gerichtsprokurator Friedrich Schenck (33) gegründet und an der Taunusstrasse/Ecke Geisbergstrasse eine Geschäftstelle eröffnet. - In Wiesbaden betreibt die evanglische Paulinenstiftung eine Mägdebildungsschule für 10 bis 12 Pfleglinge.

1859 In Frankfurt gründen 50 reiche Bürger unter dem Geologen und Senckenbergforscher Otto Volger (37) die freie demokratische Akademie zur Pflege von Wissenschaft und Kunst, das Freie Deutsche Hochstift FDH in der Weißadlergasse, in der im Gegensatz zu den Akademien jeder Mitglied werden kann. - In Frankfurt fügt der unterfränkische jüdische Webermeistersohn und frankfurter Bankier Leopold Sonnemann (28) der Frankfurter Handelszeitung einen politischen Teil hinzu und nennt sie Neue Frankfurter Zeitung. - In Frankfurt wird entlang des Mainufers eine Eisenbahnstrecke, die Städtische Verbindungsbahn, eröffnet, die die Westbahnhöfe mit dem Hanauer Bahnhof Zobelstrasse verbindet, wobei die Frankfurt Hanauer Eisenbahngesellschaft Ludwigs Eisenbahn Bahnhof ihn mit dem Hanauer Bahnhof in Hanau an der Philippsruher Allee verbindet, der mit der bayerischen Staatsbahn verbunden ist, wodurch der seit 11 Jahren praktizierte Reiseverkehr zu Fuß oder per Droschke durch die Stadt entfällt. - In Mainz gründen mainzer Großkaufleute in einem Konsortium auf dem Kästrich eine der ersten industriellen deutschen Großbrauereien, die Brauerei Brey unter dem Löwenbräu Großbrauer Ludwig Brey (31) um am Exportbierboom teilhaben zu können nach bayerischer Brauart. - In Mainz enden die aus Richtung Bingen kommenden Eisenbahngleise an einem eigenen Kopfbahnhof außerhalb der Festungsmauern im Gartenfeld zwischen Frauenlobstrasse und Feldbergplatz (20 16 Grüne Brücke). - Der in Wetzlar geborene jüdische christlich konvertierte frankfurter Bankier Raphael Erlanger (53) wird zum portugiesischen Baron erhoben. Er nennt sich danach Baron Raphael von Erlanger. - In Mainz kauft der in Mainz geborene Musiknotenverleger Franz Schott (48) Weihergarten 5 die Notenvermarktungsrechte an den Werken Meistersinger von Nürnberg, Ring des Nibelungen und Parsifal des Komponisten Richard Wagner (46). - In Frankfurt endet das Amt des preußischen Gesandten Otto von Bismarck Schönhausen (44) im Bundestag im Palais Thurn und Taxis. Die Familie verlässt Frankfurt nach 9 glücklichen Jahren und zieht nach Sankt Petersburg. - In Wiesbaden werden die Jahrmärkte Johannis und Michaelis wegen der Beeinträchtigung des Kurbetriebs abgeschafft und dafür ein zweitägiger Andreasmarkt eingeführt. Wiesbaden hat 18.054 Einwohner, davon sind 12.523 evangelischlutherisch, 4.969 katholisch und 390 Juden. Wiesbaden hat 1.098 Häuser, 3.772 Familien, 2.347 verheiratete Männer, 266 Wiwer, 768 ledige Männer, 2.369 verheiratete Frauen, 705 Witwen, 687 ledige Jungfrauen, 7.428 Kinder, 1.000 Gesellen und Lehrlinge, 428 Knechte, 2.056 Mägde. Wiesbaden ist in 12 Viertel eingeteilt. - In Frankfurt wird das Freie Deutsche Hochstift von 49 Christen und 7 Juden, darunter drei Buchhändler, und darunter Joseph Baer gegründet. - Graf Friedrich Wilhelm von Solms Laubach (St) (26) heiratet die Grafentochter Marianne von Stolberg Wernigerode (St) (23). - In Frankfurt verlässt Balthasar Hartmann als erster Metzger seine Schirn und eröffnet in der Allerheiligen Gasse 61 einen ersten Metzgerladen außerhalb der Altstadt. Metzgergesellen vernageln daraufhin seinen alten Laden. - In Wiesbaden Bierstadt wird auf Anregung von Ludwig Wilhelm Eibach (49) der Missionsverein der Evangelischen Kirche für Nassau gegründet. Er will böse und unzivilisierte Menschen, die sonst auf der Strasse leben und straffällig werden würden, nicht vom Abendmahl bzw aus der Gesellschaft ausschließen sondern sie erziehen bzw unter die Kirchenzucht zwingen. Bedingung ist das Einhalten von bestimmten Grundregeln um in den Genuss von gesammelten und gestifteten Unterkünften und Nahrung zu kommen. Hauptpunkt ist regelmäßiges Beten, was für die meist analphabetischen Hilfebedürftigen besonders schwer ist. Die Mutter und die Schwester des in Eppstein geborenen evangelischen Pfarrersohns und evangelischen missionarischen Theologen Theodor Fliedner (59) wohnen in der Geisbergstrasse. Karoline Fliedner ist Ludwig Wilhelm Eibachs erste freiwillige Gemeindeschwester. - In Wiesbaden wird die Brauerei Gesellschaft Wiesbaden an der Bierstädter Höhe gegründet. - In Frankfurt testet der aus Berlin angereiste Sohn des berliner Aepfelweindoctors alias Apfelweindoktors Petsch sein frankfurter Apfelweinlager und transportiert einen Großteil nach Berlin ab. Er verkauft nicht alleine ächten Frankfurter Aepfelwein bester Qualität als Heilmittel. - In Deutschland sinkt der Preis von Wein unter den von Aepfelwein. Frankfurter Aepfelwein wird teurer. Ein Ohm kostet 20 - 24 Gulden, ebenso viel wie der 58er Vorjahrswein. Der Konsum von Wein fängt an den nationalen Aepfelwein zu verdrängen. - In Frankfurt gibt es mehrere Arten von Schwalben, darunter auch Mauerschwalben. - In Frankfurt erhält der frankfurter Metzger Balthasar Hartmann die Genehmigung seine Produkte außerhalb des Schirn-Gebietes in der Altstadt zu produzieren. Einige Metzger dürfen ihre Frankfurter Bratwurst sogar versenden, das aber in überschaubaren Mengen. - In Frankfurt porträtiert der Maler Jules Lunteschütz (37) seinen Freund, den Philosophen Arthur Schopenhauer (71) Schöne Aussicht 16 und 17, wodurch er bekannt wird. - In Bad Homburg wird die Bahnlinie nach Frankfurt eröffnet. - In Offenbach heiratet Fürst Karl von Löwenstein Wertheim (St) (25) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie Prinzessin Adelheid von Isenburg Büdingen (St) (18). - In Mainz Gustavsburg beginnt die nürnberger Eisenbahnbaufirma Klett mit dem Bau einer Rheinbrücke Südbrücke nach Mainz, wofür neben dem Montageplatz Arbeiterbaracken angelegt werden. - In Mainz bietet die Strohhut Fabrik Scheppler Leichhofstrasse 6 sowohl neue Strohhüte an, wäscht und faconiert aber auch alte Hüte. Blumen sind wichtigstes modisches Accessoir. - In Wiesbaden eröffnte die Handels- und Gewerbeschule das Wintersemester Ende Oktober. - In Wiesbaden hat das Hotel Kölner Hof Burgstrasse 1 ein Versteigerungslokal. - In Wiesbaden bietet Friedrich Müller in der Goldgasse 16 in der Beilage zur wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Tagblatt amerikanische Gummischuhe an, das Paar für Mädchen zu 1 Gulden, für Damen 1 Gulden 12 Kreuzer und für Herren 1 Gulden und 30 Kreuzer. Daneben gibt es Filzschuhe, Plüschpantoffeln, Litzenschuhe und Bendelschuhe. Daneben werden auch Hüte und Kappen angeboten. 1 Gulden entspricht 19 Euro (20 22). - In Frankfurt beginnt der frankfurter Kupferstecher Friedrich Wilhelm Delkeskamp (65) mit seinem frankfurter Stadtplan Malerischer Plan von Frankfurt und seiner nächsten Umgebung nach der Natur aus geometrischer Vogelschau, den er in seinem Verlag in der Brönnerstrasse herstellt und der jedes einzelne frankfurter Haus zeigt, wofür er 10.000 Gulden erhält. - In Darmstadt beginnen die katholischen Barmherzigen Schwestern von der Kongregation der Schwestern des göttlichen Erlösers bei katastrophalen Zuständen mit der Versorgung von Kranken. - In Frankfurt hat  der Zoo im Lerschner Garten im Westen der Stadt einen Bärenzwinger. Fast alle Tiere werden in Umzäunungen gehalten in denen kleine Häuschen stehen. - In Wiesbaden wird Carl Föttinger (24), nachdem er sich vom Militärdienst freigekauft hatte, Kellner im Hotel Nassauer Hof. - In Wiesbaden wird die Brauerei Felsenkeller gegründet. - Der in Frankfurt geborene niederräder Pfarrersohn Physiker Heinrich Meidinger (28) erfindet das Meidinger Element, das eine gleichmässige elektrische Spannung liefert, eine Art Batterie für Telegrafieapparate. Der in Rödelheim geborene Physiker Heinrich Buff (56) ist sein Onkel. - In Bad Homburg wird die bad homburger Tageszeitung Taunusbote gegründet. - In Frankfurt Sachsenhausen werden die Gärtner wieder von den Seehofquellen abgeschnitten, weil das Trinkwasser knapp ist. - In Offenbach wird der ehemalige Dick & Kirschen Kutschenbauer Johann Heinrich Dick (58) vom hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (53) zum offenbacher Bürgermeister ernannt. Er bezieht nicht das bisherige Rathaus, ein kleine Häuschen alias Mehlwaage am Marktplatz, sondern das von der Stadt erworbene ehemalige fürstliche Wohnhaus Frankfurter Strasse 31 als neues offenbacher Stadthaus, in dem die Offenbacher Sparkasse untergebracht wird. Die Polizei und das Meldeamt kommen in einem Nebengebäude unter. - In Offenbach ist die neue hygienische Trinkwasserleitung fertiggestellt. - In Frankfurt fotografiert der in Wetzlar geborene Fotograf Friedrich Maas (44) den Festwagen der Zimmerleute, und die Modelle des Schillermodells auf dem Römer und des Triumpfbogens auf der Hauptwache, weil Ablichtungen von Personen während der Schillerfeierlichkeiten wegen der langen Belichtungszeiten von 15 bis 20 Sekunden unmöglich sind. - In Frankfurt bezieht der aus Aurich stammende offene Homosexuellenaktivist Karl Heinrich Ulrichs (34) eine Wohnung in der Schäfergasse 38, wo er in den vier Jahren seines Aufenthalts mehrmals umzieht. Er ist Sekretär des hessendarmstädter Staatsrats Freiherr Justin von Linde (62). - In Wiesbaden wird die Fastnacht alias Karneval durch neugegründete Fastnachtsgesellschaften wie Allotria, Fidelio und Carneval Gesellschaft Liederkranz organisiert. - In Wiesbaden beginnt man den Warmen Damm zu einer Parkanlage umzubauen, was bis ins Folgejahr dauert. - In Darmstadt wird die Grube Messel als Raseneisenerzgrube eröffnet, wobei man auf Braunkohle stößt. - Auf dem Feldberg wird auf Drängen von Friedrich August Ravenstein (50) ein steinernes Haus errichtet. - In Biebrich bei Wiesbaden übernehmen bürgerliche biebricher Unternehmer die Gasfabrik Damian Schmidt alias Biebricher Gaswerk, die die Straßenlaternen mit Gas versorgt. - In Wiesbaden wird der in München geborene wiesbadener Schirmmacher Christoph Joseph Bachmeyer (43), weil er 7 Sprachen spricht, vom in London geborenen Prince of Wales, englischen Königinnensohn und englischen Prinz Eduard VII von Sachsen Coburg Gotha (St) (18) auf seine Amerikareise eingeladen, die bis ins Folgejahr dauert. - In Wiesbaden hat die Nassauische Landesbank und die Nassauische Sparkasse (20 23 Naspa)  nur noch einen Kassenbestand von 10.500 Gulden, wobei nur der Friedensschluß im Schleswig-Holstein-Krieg den Zusammenbruch der Bank abwendet. - In Nieder Ingelheim brechen der Posthalterei später Gasthaus Zur alten Post in der Mainzer Strasse 67 durch die Eröffnung der Ludwigseisenbahn so große Einnahmen weg, dass sie verkauft werden muss. - Im Mainz Kastel wird im Gasthaus Zum Anker ein erster namenloser Karnevalsverein gegründet, der aber nach dem Karneval wieder aufgelöst wird. - In Wiesbaden eröffnet der Bäcker Adam Maldaner (--) in der Friedrichstrasse 5 seine Bäckerei. - Der in Bingen geborene und in Darmstadt lebende Stahlstecher Friedrich Foltz (48) erstellt ein Bild Kaub mit Burg Gutenfels und Pfalzgrafenstein in einer Mittelrhein-Bilderreihe, auf der die Eisenbahnstrecken auf beiden Rheinuferseiten zu sehen ist, wobei nur Kaub einen Bahnhof hat, gegenüber aber kein Bahnhof gebaut ist und es dort auch keinerlei Bebauung gibt, obwohl eine Fähre besteht, mit einem Raddampfer, der auch ein Schiffssegel hat. Das rechtsrheinische kauber Rheinufer wird auf ganzer Länge als Hafen genutzt.

1858 Frankfurt hat 64.257 Einwohner, Mainz hat 37.102 Einwohner, Wiesbaden hat 18.054 Einwohner und Hanau hat 16.165 Einwohner. - Das Herzogtum Nassau hat 439.454 Einwohner (20 21 6.200.000 Hessen), davon 229.981 Evangelen, 202.067 Katholiken, 124 Mennoniten, 266 Deutschkatholiken und 7.016 Juden entsprechend 1.74 % (20 20 4.676 Hessen). Es gibt 12.000 Pferde entsprechend 3 % / Einwohner (20 21 3 % Deutschland) und 170.000 Rinder (20 21 404.000 Hessen). - In Frankfurt ist der frankfurter Mundartdichter, Freiheitsdichter, Herausgeber der Zeitschrift Frankfurter Latern Friedrich Stoltze (42) Mitgründer der Frankfurter Carnevalsgesellschaft Die Bittern.  - In Gustavsburg eröffnet der Hafenbahnhof Hafen 1. - In Wiesbaden wird im Luxushotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite bei einer Soireé das Streichquartett Nr. 2 0p. 90 vom schweizer Komponisten Joseph Joachim Raff (36), der in Wiesbaden wohnt, uraufgeführt. - Die Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn nimmt rechtsrheinisch die Rhein-Main-Bahn von Mainz über Darmstadt nach Aschaffenburg in Betrieb. Zwei Trajektraddampferboote nehmen die Bahnreisenden am Endbahnhof Gustavsburg Hafen 1 auf und transportieren sie zum anderen Rheinufer nach Mainz. Die Boote können nur kurze Güterwaggons und keine langen Personenwaggons zum linksrheinischen Eisenbahn, den Hessische Ludwigsbahn Bahnhof Mainz Weisenau übersetzen. - In Wiesbaden gibt es ein Lesekabinett mit 120 Zeitungen. - Auf dem Main wird die Raddampferschifffahrt wieder eingestellt, weil die versprochene Flusskanalisierung ausbleibt, weshalb wieder Treidelschiffe mit Pferden zum Einsatz kommen. Hauptkonkurrent ist die Eisenbahn. - In Königstein schenkt der in Wiesbaden Biebrich geborene Herzog Adolph von Nassau (St) (41) seiner Frau der nassaischen Herzogin Adelheid Marie von Anhalt Dessau (St) (25) das Luxemburgische Schloss. - In Frankfurt ist die Freimaurerloge Socrates zur Standhaftigkeit in der Töngesgasse 16 (20 16 City Hörgeräte Loch im Parkhaus). - Die Eisenbahnstrecke Darmstadt~Mainz wird eröffnet. - Im Großherzogtum Hessen wird die Biersteuer um 50 % erhöht. - Der geisteskranke Fürst Ferdinand Maximillian von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (35) verprügelt in aller Öffentlichkeit den Ersten Minister seines Schwiegervaters, Ludwig Hassenpflug (64) mit einem Stock und wird ins Irrenhaus eingewiesen. - Der morganatische Prinz Friedrich von Ardeck (St) bei Diez an der Lahn wird als Sohn von Prinz Wilhelm von Hessen Philippstal Barchfeld (St) (27) und der im kasseler Schloss Wilhelmshöhe geborenen morganatischen hessenkasseler Kurfürstsentochter Prinzessin Maria von Hanau (St) (19) geboren. - In Frankfurt pumpen zwei 28 PS Dampfmaschinen Seehofquellwasser von der sachsenhäuser Seite in die Stadt. - In Frankfurt gründet der nach Frankfurt zugezogene evangelische nordböhmische Maler Ferdinand Karl Klimsch (46) die Lithographische Kunst-Anstalt Klimsch mit dem lithographischen Verfahren von Alois Senefelder (++). - Groß-Gerau wird mit der Eröffnung der hessischen Ludwigs Eisenbahn an die Bahnstrecke Darmstadt~Mainz angeschlossen. - In Wiesbaden Schierstein wird ein Hafen angelegt. - In Frankfurt wird ein Zoo gegründet, wobei die Zoologische Gesellschaft Frankfurt im Leer Garten Bockenheimer Landstrasse 20 exotische Tiere ausstellt. Es gibt keine polizeiliche Erlaubnis für das Ausstellen von Fleischfressern, das aber dann doch umgangen wird. - In Frankfurt gibt es zwei dreiwöchige Messen, eine am Osterdienstag und eine am Montag vor Maria Geburt im Herbst. - Frankfurt hat mit Umgebung 74.800 Einwohner, 1.886.300 Gulden Einkünfte, 5.815.000 Gulden Staatsschulden und zusätzlich 6.613.000 Gulden Eisenbahnanleihe. An Militär verfügt die Reichsstadt über 800 Mann. - In Darmstadt wird ein schlicht gehaltenes Bahnhofsgebäude der Eisenbahn Ludwigsbahn von Mainz nach Aschaffenburg eröffnet. - In Bad Homburg wird das Roderich Benedix (47) Theaterstück Mathilde oder: Liebe und Entsagung aufgeführt. - In Wiesbaden hat die Kinderbewahranstalt in der Schwalbacher Strasse 81/Schulstrasse 238 Kinder, dazu 70 schulpflichtige Mädchen, die in die angeschlossene Strickschule und Nähschule gehen. - In Frankfurt lässt die Stadt die Frage prüfen, ob das Waisenhaus in der Sailerstrasse aufgelöst werden soll und die Kinder in Pflegefamilien aufwachsen sollen. - In Höchst wohnt der Karnevalsprinz im Dalberger Hof in der Bolongarostrasse 186. - Mit dem Bau der Rhein Main Bahn hat die Hessische Eisenbahn AG rechts und links des Rheins Gleisanlagen. - In Wiesbaden wird die Freimaurerloge Plato zur beständigen Einigkeit gegründet. - In Mainz werden 36.800 Ohm Bier entsprechend 55.200 Hektoliter getrunken, davon werden 32.700 Ohm in Mainz gebraut. Der Rest kommt größtenteils von München. - In Frankfurt wird Prinzessin Pauline von Reichenbach Lessonitz (St) als Tochter des morganatischen hessenkasseler Kurfürstensohnes Graf Wilhelm von Reichenbach Lessonitz (St) (34) und der badischen Hauptmannstochter und Freiherrentochter Amelie Göler von Ravensburg (20) geboren. - In Darmstadt wird das evangelische Diakonissenhaus Elisabethenstift Erbacher Strasse 25 mit Johanna Sucrow als erster Oberin vom darmstädter Ersten Hofprediger Ferdinand Bender (42) als Diakonissenmutterhaus als Johanniter Haus eröffnet. wobei dieser die in Berlin geborene preußische  Königstochter und hessendarmstädter Prinzengattin Elisabeth von Zollern Preußen (St) (43), die im Prinz Carl Palais in der Wilhelminenstrasse residiert, zu einer Spende von 10.000 Gulden überredet hat. 1 Gulden entspricht 19,6 Euro (20 22). Die Hauptaufgabe des Elisabethenstifts ist die Ausbildung von Frauen zu Krankenpflegerinnen, was bisher Männern vorbehalten ist und dazu eine neuartige evangelische Missionsarbeit, wofür sie auch in den kirchlichen Dienst als untergeordnete Kirchendiener eingebunden werden, aber nicht heiraten dürfen. Der männliche Hausgeistliche ist nur ihr Gehilfe, der ua die Schülerinnen in ihrem neuen Stand einsegnet. - In Walldürn wird als katholische Anwort auf die evangelischen Rettungshäuser ein katholisches Erziehungsheim für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche eröffnet. - In Darmstadt kommt es innerhalb der evangelischen Kirche zum Darmstädter Teufelsstreit. - In Oberursel wird eine industrielle Bauwollspinnerei aufgebaut. - In Wiesbaden schafft die Stadt für den Kurbetrieb einen Giesswagen zur Befeuchtung der staubigen Strassen an, dem im Folgejahr ein zweiter folgt. - In Offenbach bauen die Kutschenbauer Dick & Kirschten eine 802 kg schwere Kalesche in Form einer viersitzigen offenen Kutsche mit klappbarem vis-a-vis Doppelverdeck und rückwärtigem Bedientensitz auf Druckfedern mit versilberten Laternen und Fußtritten mit Kotblechen zwischen den Rädern. - In Frankfurt wird der spätere Bakteriologe und Mensurfechter Valentin Gerlach geboren. - In Mainz wird für die neu geplante Rheinbrücke alias Südbrücke am Winterhafen zwar weiter saarländischer Stahl zuerst nach Nürnberg ins Walzwerk von Clett & Co später MAN geliefert und dann wieder zurück nach Mainz transportiert. Zusammengebaut werden aber dort die Stahlträger im neugegründeten MAN Werk in Mainz Gustavsburg und nicht wie bisher in Nürnberg, wo üblicherweise komplette Brückenteile gefertigt und verschickt werden. - In Mainz wird der in Hanau geborene hanauer Postmeistersohn und Geistliche Freiherr Edmund Geduld von Jungenfeld (45) ehrenamtliches Verwaltungsmitglied der Mainzer Sparkasse. - In Frankfurt gibt es nur noch 2.138 Handwerksmeister, 142 weniger als 20 Jahre zuvor. - In Frankfurt ist ein Großteil städtischen Bilder von berühmten Malern über die ganze Stadt als Leihgaben verstreut, weshalb das Frankfurter Kunstverein Vorstandsmitglied und private Sammler von niederländischen und niederländischen Gemälden Philipp Friedrich Gwinner (61) sie im Auftrag der Stadt katalogisiert und im Saalhof am Fahrtor in einer neuen Galerie ausstellt, die den ungeheuren Umfang der städtischen Sammlung zeigt. - In Frankfurt besucht Erzherzog Johann von Habsburg Österreich (St) (76) die Paulskirche, wobei er deren Vertreter als kluge Köpfe schätzt. - In Darmstadt wird das hessendarmstädter Postwesens neugefasst. - In Wiesbaden kauft die evangelische Paulinenstiftung das Gasthaus Zum Nerothal von Philipp Hahn (--) für 19.000 Gulden. Das Geld kommt vom Herzog. - In Hattersheim ist das gehobene Gasthaus Nassauer Hof Ecke Mainzer Strasse/Sarceller Strasse (20 23 Stadtverwaltung), das bei der Eröffnung noch am westlichen Ortsrand an der verkehrsreichsten Postkutschenstrecke lag, unrentabel, dass es der Landwirt xxx Schlocker (--) aufkauft und zum gro?ßten hattersheimer Gutshof ausbaut. - In Bad Homburg wird der Bau der Jägerkaserne an der Kaiser Friedrich Promenade 8 nach fünfjähriger Bauzeit abgeschlossen. - In Kronberg lässt sich der in Frankfurt geborene Musterschullehrersohn und Maler Otto Scholerer (24) nach mehreren Parisreisen nieder, wo er Portraits, Stillleben und romantische Architekturszenen erstellt. - In Wiesbaden Kloppenheim wird in den Bergbaugruben Herder und Stolzenfeld mit dem Abbau von Eisenerz begonnen. - In Hochheim beginnt man in der Bergbaugrube Kohlenkaute mit dem Abbau von Braunkohle.

1857 Der in Mainz Kastel geborene jüdische Hopfenhändlersohn, Weingroßhändlersohn und Grundbesitzersohn Adolphus Busch (18) macht in Brüssel sein Abitur und wandert mit drei seiner Brüder wegen schlechter Chancen auf ein Erbe nach St Louis Missouri Amerika aus. - In Wiesbaden wird ein Teil des Herzoglich-Nassauischen Realgymnasiums Oranienstrasse 5 (20 16 Oranienschule) zur Bürgerschule mit einer Vorschule, die Jungen von 10 bis 16 Jahren auf ihre Berufe vorbereitet und dazu Französisch und Englisch lehrt. - In Mainz explodieren in einem Pulverturm obere Gaugasse und Kästrich 1.000 Kilogramm Schwarzpulver, wobei 153 Menschen getötet werden. - In Wiesbaden Biebrich wird die Eisengießerei Nassauische Rheinhütte L. Beck & Co. errichtet, die noch drei Jahre nur den Hochofen zur Roheisenherstellung nutzt. - In Wiesbaden Biebrich heiratet die in Wiesbaden Biebrich im Schloss Biebrich geborene Prinzessin Sophia von Nassau (St) (21) den schwedischen Thronfolger. - In Wiesbaden zieht die Augenklinik Pagenstecher von der Kirchgasse 7 in das Privathaus mit 10 Betten in der Taunusstrasse 59 um, wo auch der Bruder Hermann wohnt. - In Frankfurt eröffnet der in Regensburg geborene kaiserlichösterreichische Gesandte Graf Bernhard von Rechberg (St) (51) mit seiner Frau Lady Barbara Jones (44) seine Salons mit einem großen Ball im Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10, wo er auch mit seinem Sohn Grafensohn Alois von Rechberg (19) wohnt. - In Frankfurt gibt es ein Zuchtpolizeigericht. - In Frankfurt berichtet die Zeitung Frankfurter Nachrichten, dass in England Glocken aus Aluminium gegossen würden. Diese Glocken gäben einen unvergleichlich schönen Klang. Aluminium koste ein Drittel von Silber und Grönland wäre eine ergiebige Silberfundstätte. - In Mainz wird am Stammtisch im Gasthaus Zur alten Krone der ausschließlich aus Männern bestehenden Fastnachtsgesellschaft Kroninger die drittälteste Fastnachtsgesellschaft Haubinger gegründet, die auch die Teilnahme ihrer Ehefrauen erlaubt. Die Fastnachtsgesellschaft trägt einheitlich weibliche Marketenderinnenkostüme und eine Narrenkappe in Form einer Schultüte. - In Frankfurt wird in der Eschenheimer Anlage 28 (20 17 Blumenstrasse 2) das Maurische Haus im romantischen Klassizismus gebaut. - In Wiesbaden wird das Hotel Düringer, eines der ersten modernen Kurhotels mit Badebetrieb Ecke Wilhelmstrasse 1/Rheinstrasse, gegenüber der Eisenbahn, dem Taunusbahnhof, luxusrenoviert und in Badehaus und Hotel Victoria umbenannt. Zwischen dem Hotel Victoria und den südlichen Kolonaden gibt es an der östlichen Seite der Wilhelmstrasse keine Bebauung auf dem Warmen Damm. - In Frankfurt besucht der Philosoph Friedrich Hebbel (44) den jahrzehntelang in Frankfurt lebenden Philosoph Arthur Schopenhauer (69) Schöne Aussicht 16 und 17. - In Frankfurt beschwert sich die Tageszeitung Frankfurter Nachrichten, dass sich die frankfurter Gaststätte Zum Puppenschränkchen schamlos auf literarische Andeutungen hin als das Haus feiern lässt, in dem Goethes Gretchen Kellnerin gewesen sein soll und an dessen Hauswand zu lesen ist Zum Goethe-Feste lad ich ein, auch er trank hier einst Aepfelwein. - In Frankfurt stirbt fürst Adolf von Sayn Wittgenstein Hohenstein (St) (74) als Rentner an einem Schlaganfall. - In Frankfurt Oberrad wird eine Poststation eröffnet. - In Frankfurt wird die Frankfurter Künstlergesellschaft gegründet. - In Wiesbaden wird ein Turnplatz Unter den Eichen angelegt. - In Frankfurt wird der nicht geständige Mörder Michael Keller nach 4 Jahren Untersuchungshaft mit Aussagen von Spitzeln zum Tode verurteilt, danach begnadigt und später ins diezer Gefängnis verlegt, wo er 46 Jahre später zum Skandal Justizopfer gemacht wird. Da das frankfurter Gericht keine stichhaltigen Beweise hat und laut altem frankfurter Gesetz er deshalb nicht hätte verurteilt werden können, stellt man ihn vor ein Geschworenengericht, das dieser gängigen Rechtsprechung nicht unterliegt und auch die Aussagen der auf ihn angesetzten Gefängnisspitzel bewerten und daraus das von der Allgemeinheit geforderte Todesurteil bilden darf. - In Hanau heiratet Prinz Wilhelm von Hessen Philippsthal Barchfeld (St) (26) im väterlichen kurfürstlichen Residenzschloss Prinzessin Maria von Hanau (18), deren Mutter die bonner Apothekerthochter Gertrude Falkenstein (54) ist. Im neu angebauten Thronsaal sind ua Landgraf Carl von Hessen Philippsthal (St) (54), Landgraf Lexis von Hessen Philippsthal Barchfeld (St) (28), die morganatische hessische Kurfürstentochter Prinzessin Alexandrine Friederike Wilhelmine von Hanau (St) (26), ihr Ehemann, der ständig in Geldnot befindliche Ehrenpräsident der Darmstädter Bank für Handel und Industrie Prinz Felix von Hohenlohe Öhringen (St) (39), Prinz Moritz von Hanau (St) (22), Prinz Wilhelm von Hanau (St) (21) und Prinz Carl von Hanau (St) (17) anwesend. - In Frankfurt wird der TSV 18 57 Sachsenhausen gegründet. - In Mainz kauft Ernst Friedrich Meyer aus Geilnau an der Lahn das Brauhaus zur Stadt Mainz in der Großen Bleiche 4 von Carl Josef Schreiber für 43.500 Gulden mit Wohn-, Brau – und Bierhaus und allen Einrichtungen und Zubehör auch Gerätschaften zur Bier- und Branntweinherstellung. - In Nieder-Olm gründet der Spediteur und Landwirt Peter Eckes (53) eine Destillerie mit Weinnebenprodukten. - In Frankfurt vererbt die evangelische frankfurter Stadtpfarrerwitwe und Bankierstochter Emilie Grunelius (53) als Emilie Stein das Bockenheimer Schloss am Bernuspark an die frankfurter Bankiersfamilie  Bernus, die familiär mit dem zwar jüdischevangelisch konvertierten Bankier Raphael Erlanger (42)  des aber jüdischen europaweit  tätigen Bankhauses Erlanger verbunden ist. - In Darmstadt betreibt der darmstädter Theaterkulissenmaler Carl Beyer (31) ein Fotoatelier, wo er hauptächlich Portäts erstellt. - In Bad Homburg wird im Paul Ehrlich Weg 2 eine Villa für den Kurbetrieb erbaut. - Toilettenpapier wird erfunden. Es ist leicht ölig und feucht. - In Mainz werden im Mainzer Adressbuch alle Mitwirkenden des Stadttheater, darunter auch alle männlichen und weiblichen Schauspieler und Sänger mit typischen Rollen und Adressen aufgeführt. Der Chor besteht aus 36 und das Orchester aus 42 festengagierten Mitgliedern. - In Mainz befindet sich das Pfandhaus und die Sparkasse gemeinsam im Haus Emeranstrasse  D 102. - In Mainz ist das Waisenhaus im Kapellhof B 194 mit Verwalter Georg Adam Keßler und Knabenaufseher Wendelin Braun. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene ehemalige Militär und studierte Jurist Ludwig Rumpff (35) Kommissar in der frankfurter Kriminalpolizei. - Der in Frankfurt geborene jüdische Bankier und Juwelier Simon Daniel Oppenheim (91) wird königlich preußischer Hofjuwelier. - In Darmstadt lässt sich der hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (51) vom in der Rhön geborenen Portätmaler Joseph Adam Hartmann (45) malen. - In Wiesbaden gibt es westlich der Wilhelmstrasse ausschließlich von Gärten umrahmte einzeln stehende Villen, davon etwa 300, wobei dieses Gebiet im Süden von der ursprünglich gerade verlaufenden Lessingstrasse begrenzt ist und im Westen von einer Linie vom Landeswohlfahrtsverband (20 23) bis zur Ecke Parkstrasse/Bodenstedtstrasse. Letzte Villa in der Sonnenberger Strasse ist die Nr 43. Rechts flankiernd dazu bildet die einseitig südlich bebaute Parkstrasse die Bebauungsgrenze und links die Schöne Aussicht und die Richard Wagner Strasse die nördliche Bebauungsgrenze. Jeweils dazwischen gibt es keinerlei Straßen, sondern nur Parkanlagen. - Im Herzogtum Nassau lässt der nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (40) eine eigene Währung einführen. - In Wiesbaden hat die von Katharina Fliedner (--)  gegründete Paulinenstiftung einen Stiftungskassenstand von nur 450 Gulden, der wieder nur aus dem Vermächtignis von Pauline von Nassau (St) (++) stammt. In einer Privatwohnung im Hinterhof an der Schwalbacher Strasse hat sie eine Mägdeherberge eingerichtet, deren Ausstattung mit Möbeln, Bettzeug und Nahrungsmitteln aus dem Fürstenhaus stammt. Die vier Diakonissen, die dort kostenlos arbeiten, kommen alle vom kaiserwerther Evangelischen Missions Mutterhaus von ihrem Bruder dem evangelischen Theologen und Gefängnisgesellschaftsgründer Theodor Fliedner (57). Ihre Schwester Friederike Fliedner (++) war die Gründerin des Diakonissen Mutterhauses Kaiserswerth, das eigentlich nur Krankenschwestern ausbilden sollte, aber dann mit der strengen evangelischen Doktrin ausgebaut wurde, weil ihr Bruder sich für einen evangelischen Missionar hält und seine Diakonissen weltweit in Krankenhäusern, Waisenhäusern, Gefängnissen, Privathaushalten uvm einsetzt. Die schulisch gebildeten unverheirateten Frauen sind froh überhaupt tätig sein zu dürfen, wären sie sonst zur Untätigkeit gezwungen oder müssten den Haushalt von Familienangehörigen führen.  Die bis zu 10 Dienstmädchen, die man aufnehmen kann, müssen im Sommer um 05:00, im Winter um 06:00 Uhr aufstehen, die Betten machen, das Zimmer reinigein, ihren Kleidung ordnen und eine Stunde später zur evangelischen Morgenandacht im Wohnzimmer erscheinen. Danach gibt es erst Frühstück. Mittagessen gibt es um 12, Abendessen um 19:00. Um 22:00 müssen sie zum gemeinsamen Gebet wieder im Wohnzimmer erscheinen und danach ins Bett. Dafür müssen sie 9 Kreuzer pro Tag bezahlen. Wer den strengen Anweisungen nicht Folge leistet wird rausgeworfen. Was nicht sofort bezahlt werden kann, wird dann während der Anstellung bezahlt. Ab der Gründung hat die Einrichtung 50 Mädchen aufgenommen, von denen aber nur 24 in Dienst gebracht werden können. 11 konnten wegen Lügen, Stehlen und dergleichen Vergehen nicht vermittelt werden was bedeutet, dass sie sich entweder der strengen evangelischen Kirchenzucht und der Verschulung durch Pflichtlernstunden für Stricken und Nähen nicht unterwerfen wollen oder sich prostituieren und nur einen Schlafplatz brauchen. Die anderen überbrücken nur eine Wartezeit oder suchen sich ihre Arbeit selbst. Wie stark die Paulinenstift Gründung kirchenpolitisch motiviert ist, zeigt Sophie von Massenbach, die sich lautstark darüber beschwert, dass es bereits 5 katholische Krankenschwestern alias Barmherzige Schwestern in Wiesbaden gibt und die evangelischen Geistlichen sich darüber beschweren, wenn sie bei evangelischen Kranken katholische Krankenschwestern vorfinden. Die Diakonissen betätigen sich auch als Krankenschwestern, die Diakonisse Charlotte pflegt bis zu 12 Kranke pro Tag. Zwei Diakonissen müssen nach Kaiserswerth zurückkehren. Sophie von Achenbach wird Diakonissen Obervorsteherin. - In Bad Homburg ist laut Stadtplan von H Busch die Posthalterei an der Ecke Elisabethenstrasse/Hainstrasse 22 (20 23 Vorplatz Bärenapotheke) und die Briefpost in der Louisenstrasse 42 linke Hälfte (20 23 Restaurant Pane et Vino). - In Bad Soden wird im Kurpark eine 27. Quelle erbohrt, die eine 3 meter hohe Fontäne hat, deshalb Großer Sprudel genannt wird, aber schon 18 59 wird versiegt. - In Schlangenbad wird das Badehaus Mainzisches Haus  später Nassauer Hof umgebaut. - In Bad Vilbel ritzt der rödelheimer W Meuchner (--) in die holzverkleideten Wände des Gefängnisses im Landgericht in der Bergstrasse 35 Wier waren unsre drei Gesellschaft. Kam herbei, der erste fangt die Leis. Der zweite fangt die Flöh, dem dritten wird es weh, womit er Läuse, Flöhe und regelmäßige Prügelorgien dokumentiert. - In Frankfurt verlässt der spätere Chemiker und älteser frankfurter Kaufmannssohn und hessenkasseler Konsulssohn Carl Graebe (17) die Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben und die höhere Gewerbeschule Abel- und Simon.

1856 Wetter: Jahr mit dem wenigsten Regen in Frankfurt. Hungersnot in Darmstadt. Auswanderungswelle. - In Frankfurt wird der Frankfurter Geschäftsbericht gegründet, der sich in Frankfurter Handelszeitung umbenennt. - In Offenbach erhält die Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue mit dem Haus Luisenstrasse 31 ein eigenes Logenhaus. - In Wiesbaden Biebrich eröffnet die Wiesbadener Eisenbahngesellschaft die Strecke von Station Mosbach (20 16 Wiesbaden Biebrich) nach Rüdesheim. - In Wiesbaden sind der mit Gaslampen beleuchtete Springbrunnen und zwei neue Wasserbecken mit Kaskaden die Attraktion. - In Mainz dürfen mit der Gründung der Kleppergarde durch Carl Dremmel auch Kinder am Fastnachtszug teilnehmen. - In London Westminster heiratet zum Unwillen seines in Hanau geborenen Vaters Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (54) der fahnenflüchtige morganatisch geborene Kurfürstensohn Friedrich Wilhelm (St) (24) die Schauspielerin Auguste Birnbaum (19), die zur Gräfin Auguste von Schaumburg erhoben wird. - In Frankfurt erhält die Deutsch-reformierte Kirche Kornmarkt 3 eine Dampfheizung. - In Frankfurt gründet der jüdische offenbacher Tuchhändlersohn und Bankgründer Leopold Sonnemann (25) die Frankfurter Handelszeitung. - Der in Frankfurt geborene Kaufmann Giorgio Sommer (22) wandert nach Italien aus, wo er in Neapel ein Fotostudio eröffnet und ein erfolgreicher Fotograf wird. - Gewaltenteilung wird eingeführt. - In Wiesbaden eröffnet der Augenarzt Friedrich Hermann Alexander Pagenstecher eine private Augenheilanstalt mit zwei nach Geschlechtern getrennten Dreibettzimmern in der Kirchgasse 7, wo Arme und Hilfsbedürftige auf Kosten der Regierung kostenlos behandelt werden, was einen Boom auslöst. - In Frankfurt unterscheidet sich laut Siebmacher trotz § 11 der Konstitutions-Ergänzungs-Akte von 18 16, der den frankfurter Adel nur in zwei Klassen, nämlich mit und ohne Mitgliedschaft in den örtlichen Adelsgesellschaften Alten-Limpurg und Frauenstein, der Adel doch wieder in hochadelige Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg und die uralte Gesellschaft des Hauses Frauenstein. - In Frankfurt besitzt Freiherr Boltog von Brüsken und die uradelige Familie Freiherr von Günderrode Anteile am Nürnberger Hof, am Gasthof Steinernes Haus, am Haus Zum Korb und Zum Wedel. - In Höchst an der Nidder kauft der in Frankfurt ansässige Freiherr Johann Maximilian von Günderrode das Barockschloss der Herren von Carben. - In Frankfurt besitzt die frankfurter Patrizierfamilie Holzhausen den Hellerhof (20 16 Carree Koblenzer Strasse, Hellerhofstrasse, Frankenallee, Günderroderstrasse), die Oede und das Dortelweilergut, das Burglehen in Frauenstein und das frankurtische Kunkellehen Alt Strahlenberg. Holzhausen ist nassauer Vasall. - In Frankfurt lebt die verwitwete Fürstin Luise von Putbus (St). - In Frankfurt stirbt der unverheiratete, großherzogliche Gesandte am wiener Kaiserhof Fürst Adolph von Sayn Wittgenstein Hohenstein (73). - In Frankfurt stirbt Wilhelmine Elisabeth Karoline von Sayn Wittgenstein (St) (83). - In Wiesbaden wird der in Bad Soden verstorbene russische Fürst Repnin beerdigt. - In Bad Soden kommen der Rittmeistersohn Graf Otto von Bismarck (41) und seine Ehefrau Johanna von Bismarck (32) zur Kur. - In Mainz eröffnet die streng orthodoxe jüdische Gemeinde an der Ecke Flachsmarktstrasse 31/Margaretengasse eine eigene Synagoge. - In Frankfurt bringt Wilhelm Küchler das Kochbuch Praktisches Frankfurter Kochbuch mit 388 Seiten heraus. - In Frankfurt gehören dem Freiherrenstand (Freiherr seit) an: Bethmann (18 42), Franz (17 80), Mettingh, Leonhardi (17 94), Reineck (nur weibliche Nachkommen), Rotschild (18 22), Schweitzer (18 44), Stregen (nur weibliche Nachkommen), Stregen-Glauburg (18 50) und Wiesenhütten (18 50). - In Frankfurt gehören zu den Edelleuten: Anns, Arand, de Bary, Bihl, de Boselli, Clermont, Eck, Firnher, Essen, Guaita, Franc, Hirsch, Heus, Jan, Kluben, Holbach, Langen, Meyer, Luacsich, Neufville, Moers, Obernberg, Nebel, Oven, Pauer, Ruhle, Saint-George, Scharff, Schiller Selpert, Wehrkamp, Schwarzkopf, Welling, und Will. - In Mainz wird der ehemalige preußische Kriegsminister Eduard von Bonin (St) (63) Vizegouverneur der Festung Mainz. - In Wiesbaden wird die Rheingaubahn vom Bahnhof Biebrich Mosbach nach Rüdesheim eröffnet. - In Wiesbaden wird der in Diez geborene Ludwig Wilhelm Eibach (46) erster evangelischer Pfarrer. - In Mainz produziert der aus Kassel stammende Sektkellereibesitzer und Weinhändler Adam Henkell (55) 12.000 Flaschen mit rheinischem Schaumwein in der Walpodenstrasse. - In Offenbach wird die Ludwig Krumm AG Vereinigte Lederwarenfabriken gegründet. - In Frankfurt kommt die letzte Ausgabe der Zeitung Frankfurter Volksbote heraus. Sie ist das Parteiorgan der conservativ-liberalen Partei. - In Wiesbaden werden auf dem Bowlinggreen vor dem Kurhaus Wasserfontänen eingebaut. - In Frankfurt erlaubt die Stadt Frankfurt die Namensänderung des in Frankfurt geborenen jüdischen Metallhändlersohnes William Moses alias Wilhelm Merton (08) und seiner Familie nach dem englischen Geburtsort seines Vaters. - In Frankfurt gründet ein Konsortium jüdischer frankfurter, hamburger und leipziger Bankiers mit der Erlaubnis von Herzog Bernhard II von Sachsen Meiningen (56), dessen Schwester Prinzessin Adelheid von Sachsen Meiningen (+18 49) englische Königin war, über das frankfurter Bankhaus WF Jäger die Mitteldeutsche Creditbank, die erstmals Kredite an Industrieunternehmen vergibt. Die dafür benötigten Wertpapiere druckt in Frankfurt die jüdische Geldschein-, Wertpapier- und Briefmarken Druckerei Dondorf & Naumann Saalgasse 27 (20 17 Evangelischlutherische Paulsgemeinde). - In Frankfurt dichtet der frankfurter Mundartdichter und Verleger Friedrich Stoltze (40) in seinem Gedicht Die Bratwurst über die knackige frankfurter Bratwurst, dass außer in Speisesälen der Verzehr von Nahrungsmitteln unschicklich und verboten ist. Nur Bratwürste sind erlaubt. Diese können mit einer Gabel gegessen werden, dürfen aber auch aus der Hand gegessen werden, was alle gesellschaftlichen Schichten auch tun. - In Wiesbaden kommen drei katholische Schwestern des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi ADJC an und helfen bei der Krankenpflege in der katholikenfeindlichen Stadt. Innerhalb von 6 Jahren werden es 7. - In Griesheim außerhalb Frankfurts gründet der aus dem hessischen Grünberg stammende Chemiker Ludwig Baist (31) mit Hilfe von frankfurter Geldgebern die Frankfurter Actiengesellschaft für landwirtschaftlich chemische Fabrikate, die KunstdüngerSchwefelsäureSalpetersäure und Soda herstellt, weil Frankfurt keinerlei Industrie in der Stadt duldet. - In Frankfurt Griesheim wird die Turnerschaft Griesheim gegründet. - In Frankfurt Niederrad wird die Kohlenhandlung Daniel Leichter gegründet. - In Wiesbaden wird das Gasthaus Adolph's Höhe auf der Adolfshöhe erbaut. - In Frankfurt wird an der ehemaligen Brückenmühle an der Alten Brücke ein dampfbetriebenes Pumpwerk errichtet, das die sachsenhäuser Gärtnereien mit Mainwasser versorgt. - In Mainz erhält die Synagoge eine Orgel. - In Wiesbaden gibt es eine Verwaltung der Thurn und Taxis Post. Sie entscheidet ob bei Beschädigungen 30 Kreuzer pro Pfund ersetzt werden. Es gibt allerdings auch eine Maßgabe nach declariertem Wert. - In Frankfurt wird die Chemische Fabrik Griesheim als  Frankfurter Actiengesellschaft für landwirtschaftlich chemische Fabrikate vom in Grünberg geborenen frankfurter Apothekerlehrling und frankfurter Scheideanstaltgründer Ludwig Baist (29) mit Hilfe von Frankfurter Geldgebern ua dem illegitimen hessenkasseler Kurfürstensohn Graf Wilhelm von Reichenbach Lessonitz (32) gegründet, die Kunstdünger, Schwefelsäure, Salpeter und Soda herstellen. - In Frankfurt wird die Versicherungsanstalt Providentia gegründet. - In Frankfurt erbt die evangelische frankfurter Stadtpfarrerwitwe und Bankierstochter Emilie Grunelius (52) als Emilie Stein das Bockenheimer Schloss am Bernuspark. - In Wiesbaden Biebrich stirbt der wiesbadener Bildhauer und berliner Erzgiessersohn Emil Hopfgarten (35), der als nassauer Leibbildhauer, der für die verstorbene nassauer Herzogin den russischorthodoxen Sarkophag hergestellt hat, der durch den Totenkult der bekannteste Bildhauer des Herzogtums ist und in der künstlichen Burg Mosburg im Schlossgarten wohnt an der Lungenkrankheit TBC. Seine weiteren Arbeiten bleiben weitere 18 Jahre dort ausgestellt. - In Mainz zieht der mainzer Gastwirt Philipp Müller (34) nach Bad Homburg und übernimmt den Gemischtwarenladen Au grand Turc in der Louisenstrasse gegenüber dem bad homburger Kurhaus, wo er Tabakwaren, Tee, Schokolade und Galanteriewaren verkauft. -  In Darmstadt pflegt die strassburger Diakonisse Luise Krebs (42), die privat ein Zimmer bewohnt 4 Tage lang die kranke Ministerpräsidentengattin von Freiherr Friedrich von Dalwigk (54), danach zieht sie zum evangelischen darmstädter Oberhofprediger Bender (40). Die beiden Männer versuchen Luise Krebs (42) zunächst erfolglos das völlig verschmutze und als Krankheitsherd gefürchtete Städtische Hospital verwalten zu lassen. - In Mainz holt die private Hessische Ludwigs Eisenbahn den in Frankfurt geborenen Eisenbahnkonstrukteur Georg Thomas (30), den man zum Ersten Maschinenmeister in der Reparaturwerkstätte macht. - In Frankfurt wird das Bankhaus Gebrüder Sulzbach vom jüdischen Bankier Siegmund Sulzbach (43) (1968 Sal Oppenheim jr) gegründet. - In Darmstadt wird die Gandenberger Maschinenbaufabrik Georg Goebel Griesheimer Weg 23 gegründet, die Maschinen für den Eisenbahnbau konstruiert und herstellt. - Im Großherzogtum Hessen Darmstadt werden die Mandate für die Standesherren in der Ersten Kammer der Landstände wieder eingeführt. - Der morganatische unstandesgemässe Silberbergbauer und hessendarmstädter Prinzensohn Georg Hesz (St) (76) stirbt (1953 Das Haus Hessen Darmstadt hat alles, was mit ihm, der Heirat und Nachkommen zu tun hat, vernichtet.). - In Darmstadt gibt der ehemalige Langläufer, ehemalige hessendarmstädter Bote und Lakai Peter Bajus (61) alias Stolz seine Stellung auf und wandert nach Kanada aus. - In Darmstadt kommt es an der Gewerbeschule zu studentischem alias politischem Unfug, bei dem die Schulleitung einschreitet und Karzerstrafen verhängt. - In Frankfurt Sachsenhausen wird begonnen die Seehofquellen einzufassen, was zwei Jahre dauert, und wodurch die sachsenhäuser Gärtner ihre Felder wässern können. - In Frankfurt belauscht der katholische Zeitungsmitarbeiter Friedrich August Müller (26) später Friedrich August Müller-Rentz den Magistrat im Römer in einem Ofen sitzend bei geheimen Kulturverhandlungen mit Frankreich, worüber er in verschiedenen frankfurter Zeitungen Artikel verfassen darf und als Reporter berühmt wird. - In Frankfurt empfinden die zahlreichen Gegner des jüdischen deutschen Dichters Heinrich Heine (59) Genugtuung bei seinem Tod. Dagegen ruft die frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung erfolgreich zu einer Stiftung auf, die Blumenschmuck auf seinem Grab auf dem pariser Friedhof Montmatre auf Dauer bezahlt. - In Biebrich bei Wiesbaden beginnt die Chemische Fabrik Damian Schmidt Gas für Gaslaternen im öffentlichen Raum, das eigentlich aus Steinkohle hergestellt wird, aus den Holzresten ihrer Essigfabrik zu liefern. - In Frankfurt wird aufgrund des Organischen Gesetzes die Rechtsprechung von der Verwaltung getrennt. - Im Herzogtum Nassau lässt der nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (39) nach dreijährigem Streit um Zuständigkeiten und Aufgaben eine Landbotenanstalt einrichten, die örtliche Beamte dazu verpflichtet den Postbotendienst zu übernehmen, damit auch die Landbevölkerung Post bzw Briefe schreiben und erhalten kann. - In Wiesbaden ist die württemberger Prinzentochter und nassauer Herzogswitwe Pauline von Nassau (St) (46) alias Pauline von Württemberg an einer Lungenentzündung erkrankt und wird von einer von zwei in Wiesbaden tätigen kaiserswerther Diakonissen gepflegt, obwohl Krankenpflege bisher nur Männern vorbehalten ist. Weil sie so von ihr begeistert ist und sich für die Tätigkeit der Diakonissen stark machen will, berichtet sogar die Tageszeitung Mittelrheinische Zeitung von den kostenlos als Krankenschwester tätigen Diakonissen, die eigentlich keinerlei pflegerische Ausbildung haben und über Katharina Fliedner (--), die Schwester des evangelischen Theologen, Gefängnisgesellschaftsgründers und Initiator des von seiner in Braunfels geborenen Frau Friederike Fliedner (++) geführten Diakonissenmutterhauses Kaiserswerth, Theodor Fliedner (55) zu ihr gekommen ist. Dann stirbt  Pauline von Nassau (St) (46) aber, wonach Katharina Fliedner (--), die in der Geisbergstrasse wohnt, die Gunst der Stunde ausnutzt und die nassauer Herzogin Adelheid Marie von Anhalt Dessau (St) (23) solange bearbeitet, bis sie einem wiesbadener Diakonissenhaus zustimmt, das als Stiftung gegründet wird und sie schlägt sogar brieflich pragmatisch ihrem Komitee aus Stiftungskassiererin Sophie von Massenbach, der Stabsarztehefrau Eugenie Ebhardt, Catherine Schmidt und den Herren, dem evangelischen Pfarrer Köhler, Geheimer Hofrat Fritze, Hofkammerrat Keck und Buchhändler Wilhelm Roth, das die Statuten ausarbeitet, vor Ich findet, dass uns der Name besten Vorschub leistet, woraufhin sie Paulinenstiftung genannt wird, obwohl sie zunächst nur 150 Gulden aus dem Vermächtignis von  Pauline von Nassau (St) (46) erhält. Von Katharina Fliedner (--) geforderte Fähigkeiten der Frauen sind Nähen, Flicken, Stricken und Waschen. Der nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (39) ist Oberhaupt der evangelischen Kirche im Herzogtum Nassau. Theodor Fliedner (55) schickt daraufhin zwei weitere evangelische kaiserswerther Diakonissen, Anna Achenbach (--) und Charlotte Utech (--), die ebenfalls trotz anderer mündlicher Vereinbarungen als private Krankenschwestern von einflussreichen Personen bis zur Gründung eingefordert werden, woraufhin im nächsten Jahr in der Schwalbacher Strasse in einem Hinterhausdachgeschoß eines Gasthauses als Grundstock eines Diakonissenhauses eine Mägdeherberge zusammen mit der evangelischen Paulinenstiftung gründet wird, in der die Diakonissen arbeiten und Mägden aus der Region, die in Wiesbaden Arbeit suchen, behilflich sind, dabei aber streng evangelische Gottesdienstteilnahmen einfordern und sich wenn auch sehr gering auch bezahlen lassen. Der unglaubliche Bedarf  und die Armut lässt die Einrichtung schnell wachsen. - In Bad Homburg besuchen 10.000 Besucher das Spielcasino alias Spielbank. - In Bad Homburg stellt in der Dorotheenstrasse 10 die Hutfabrik von Phillip Möckel (35) die erste badhomburger Dampfmaschine mit 2 PS auf. - In Bad Soden wird das dreistöckige kleine Armenbad Bethesda von Enoch Reiss (--) gestiftet. Es hat einen mittelalterlichen Baustil mit Fries an einer Sichtburgmauer und kleinen Eckerkern. - In Bingen lässt die preußische Regierung den Mäuseturm renovieren, was bis 18 56 dauert.

1855 In Frankfurt wird nach dem Tod des unverheirateten kinderlosen jüdischen Bankiers Freiherr Amschel Mayer von Rothschild (82) das Palais Rothschild links neben dem Gasthof Zum römischen Kaiser Ecke Zeil/Schäfergasse (20 16 Karstadt) in ein jüdisches Altersheim umgewandelt. Das Erbe fällt an seine Neffen. - In Frankfurt wird gegenüber dem Hanauer Bahnhof Zobelstrasse die Ostendhalle eröffnet. - In Frankfurt reisst der jüdische Freiherr Carl Mayer von Rothschild (St) (67) die Bornburg ab und baut darauf das Schlösschen Günthersburg. - Frankfurt hat 64.316 Einwohner, Mainz hat 36.833 Einwohner und Wiesbaden hat 16.059 Einwohner. - In Frankfurt wirbt das Appartmenthotel für große Familien Westendhall Gallusanlage 3 unmittelbar rechts neben dem Eisenbahn Taunusbahnhofsportal an der Promenade (20 16 Taunusanlage) gelegen auf französisch, russisch und englisch. - In Darmstadt wird an der Landwehrstrasse alias Julius Reiber Strasse ein Gaswerk eröffnet. - In Bad Homburg initiiert der in Wetzlar geborene frankfurter jüdisch christlich konvertierte Bankier Raphael Erlanger (49) die Gründung der Landgräflichen Hessischen Landesbank. - Der in Wiesbaden Wehen geborene evangelische Dekansohn und Chemiker Richard August Carl Emil Erlenmeyer (30) eröffnet in Katzenelnbogen die Schlossapotheke und betreibt sie 5 Jahre lang. - In Frankfurt wird in der Gasfabrik an der Mainzer Landstrasse alias Marienstrasse zur Leuchtgasproduktion nicht mehr amerikanisches Harz sondern Holz und englischer Bogheadschiefer verwendet. - In Frankfurt wird vor dem nobelsten Gartenlokal der Stadt Mainlust Untermainkai 17 (20 16 MainNizza) mit dem Bau der Hafen- und Verbindungsbahn begonnen, wodurch das Gartenlokal nach vier Jahren geschlossen wird. - In Darmstadt wird das Darmstädter Hoftheater mit 1.800 Sitzplätzen Karolinenplatz 3 auf Gasbeleuchtung umgestellt. - In Frankfurt erhält das Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ein gläsernes Vordach. - In Offenbach wird ein Fastnachtszug alias Karnevalszug veranstaltet. - In Frankfurt wird im Garten von Runz in der Mainzer Landstrasse eine Blumen und Pflanzenausstellung eröffnet. - In Frankfurt wird dem wöchentlich erscheinenden Intelligenzblatt der freien Stadt Frankfurt, das ein reines Anzeigen- und Bekanntmachungsblatt ist, die mehrblättrige Beilage Frankfurter Nachrichten beigegeben, in der Nachrichten aus aller Welt, aber auch lokale Ereignisse wie Feste, außergewöhnliche Zuchtgerichtsfälle und Neuigkeiten der Theater gemeldet werden. - In Offenbach leben noch einige hochbetagte Anhänger der jüdischen Sekte von Eva Frank (++) in der Geleitstrasse. Sie leben unbescholten aber über ihre Verhältnisse als Wächter der Gräber ihrer verstorbenen Sektenführer. - In Wiesbaden Erbach kauft die in Berlin geborene niederländische Königstochter Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (45) das Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) vom in Frankfurt geborenen Graf Clemens August von Westphalen (St) (50), wo sie mit ihrem Freund, ihrem ehemaligen Kutscher Johannes van Rossum (46) und ihrem gemeinsamen unehelichen Sohnes Johann Wilhelm von Reinhartshausen (St) (06), einzieht. Sie besitzt eine rund 600 Gemälde umfassende Galerie und unzählige Skulpturen, die sie im Schloss ausstellt. Sie gibt sich als Kunstmäzenin und unterhält einen gutbesuchten Salon für Künstler. Sie ist vom preußischen Hof verbannt. Die geächtete Prinzessin Wilhelmine Friederike Luise Charlotte Marianne von Oranien Nassau (St) (45) ist die geschiedene Ehefrau ihres Cousins, des preußischen Königsohnes Prinz Albrecht von Zollern Preußen (St) (46). Sie hat noch einen lebenden Sohn, den preußischen Generalfeldmarschall Albrecht von Zollern Preußen (St) (18) und eine lebende Tochter Prinzessin Alexandrine von Zollern Preußen (St) (13). Ihre älteste mit dem sachsenmeininger Erbprinzen verheiratete Tochter Prinzessin Charlotte von Zollern Preußen (St) (24) ist gerade bei der Geburt ihres vierten Kindes gestorben. Sie darf ihre hochadeligen Kinder nicht mehr sehen. Ihr Ex-Mann Prinz Albrecht von Zollern Preußen (St) (46) ist bereits seit zwei Jahren mit der preußischen Kriegsministertochter und ihrer ehemaligen Hofdame Rosalie von Rauch (25) morganatisch verheiratet, wofür sie extra zur Gräfin Rosalie von Hohenau erhoben wurde und was am preußischen Hof totgeschwiegen wird. Die zugehörige Rheininsel wird nach ihr Mariannenaue genannt und auf ihr Wein angebaut. - In Mainz eröffnet nach 6 Jahren die Badische Gesellschaft für Gasbeleuchtung ein Gaswerk in der Mainzer Strasse. Das Gas wird in gusseiserenen Rohrleitungen verteilt. - In Frankfurt tritt mit dem Frankfurter Beaudeville Theater die Spanische Ballettänzergesellschaft unter der Direction von Don Antonio Ruiz auf. Danach gibt es ua das Lustspiel Der Vetter von R Benedix. Zum Schluß tanzen Donna Concepcion Luiz und Sr Maldonado das Stück La Gallegade, Paso de Carakter. Der Sperrsitz kostet 2 Gulden, Parquet 1 Gulden 12 Kreuzer und das Amphitheater kostet 1 Gulden. 1 Gulden entspricht 14,7 Euro (20 22). - In Frankfurt wird der strenggläubige jüdische offenbacher Tuchhändlersohn Leopold Sonnemann (24) Mitglied der jüdischen Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröte. - In Bad Nauheim wird die hessendarmstädter, hessenhomburger und frankfurter Zucht- und Besserungsanstalt alias Staatsgefängnis Kloster Rockenberg in Großherzogliches Landeszuchthaus umbenannt. - In Frankfurt Niederrad wird die Firma Leux Schiffs- und Bootbau gegründet. - In Frankfurt werden die Mitglieder der frankfurter Geldfälscherbande um Philipp Völker, die in Rockenberg im Marienkloster einsassen im Rahmen einer Amnestie entlassen und dürfen nach Amerika auswandern. Der Kopf der Bande und Serienausbrecher, Philipp Völker, bleibt weiter im frankfurter Arbeitshaus auf dem Klapperfeld und wird weiter als Spitzel eingesetzt, weil er die Gaunersprache und Verbrechersprache Jenisch beherrscht. - Englische Touristen von Thomas Cook (18) passieren bei der ersten Pauschalkontinentalrundreise die Stadt Mainz bei ihrem Weg von Köln nach Heidelberg. - In Frankfurt wird für die Verbindungsbahn das gesamte rechte städtische Mainufer befestigt, mit einem Quai versehen und dabei der Winterhafen beseitigt. - In Bad Soden wird das Magdalenenasyl Bethesda eröffnet, um gefährdete und gefallene Mädchen alias Prostitutierte alias Sexarbeiterinnen zu bekehren. Sie werden von der Polizei aufgegriffen, eingewiesen und einer evangelischen religiösen Seelen- und Gewissensbildung unterzogen. - In Frankfurt beginnt die Stadt für die Stadtreinigung einzelne Bauern zu beauftragen Unrat alias Müll abzutransportieren. - In Frankfurt übernimmt die Firma Riese die Thurn und Taxis Posthalterei. - In Wiesbaden setzt die Stadt Wiesbaden 12 ältere Menschen dauerhaft während der Kursaison als Strassenkehrer ein. - In Mörfelden lässt der hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (49) die verfallenen und bereits auf Abriss verkauften Wohnhäuser um das Jagdschloss Mönchbruch (20 21 Südlich von Frankfurter Flughafen Stardbahn West) wieder aufbauen und darin eine Oberförsterei einrichten. - In Mainz zieht der mainzer Essig- und Weinhändlersohn Adam Joseph Racke (28) Neubrunnengasse nach Bingen, wo er eine eigene Handlung eröffnet. - In Frankfurt ist der Reporter Friedrich August Müller-Rentz (25) Mitglied einer Geheimgesellschaft frankfurter Demokraten. Er engagiert sich in Turnerbewegungen. - In Darmstadt stirbt der Apotheker und Chemieindustrielle Heinrich Emamnuel Merck (61). In seiner Fabrik am Mercksplatz arbeiten 60 Arbeiter. - In Bad Soden will das frankfurter Bankhaus Bethmann ihr bad sodener Kurhaus nicht weiter an Phillip Colloseus, der gleichzeitig auch Pächter vom Gasthaus Europäischer Hof Königsteiner Straße ist, verpachten und kündigt ihm. - In Darmstadt wird der in Bessungen geborene Beamte August Noack (33) neuer hessendarmstädter Hofmaler. - Der in der Niederlausitz geborenen evangelische frankfurter Patrizer, Alten Limpurt Ganerbengesellschaftsmitglied und spätere preußische frankfurter Zivilgouverneur, Freiherr Erasmus Robert von Patow (51) duelliert sich mit Graf xxx von Schlieffen, was aber für ihn mit einer ungefährlichen Wunde ausgeht. - In Frankfurt beginnt der offenbacher und frankfurter musikbegeisterte und liedertextende jüdische Bankierssohn und Börsenmakler Wilhelm Speyer (65) als Theater Aktien Gesellschafts Mitglied gelegentlich die frankfurter Opernkapelle zu dirigieren. - In Offenbach hat der evangelische Lederfabrikant Johann Jacob Mönch (69) in seiner Portefeuillewarenfabrik Mönch am Paradeplatz 400 Mitarbeiter. - In Bingen lässt der preußische König Friedrich Wilhelm IV von Zollern Preußen (St) (60) preußische Regierung den Mäuseturm im neugotischen Stil wiederaufbauen. Er wird im Folgejahr fertiggestellt. - In Mainz zieht der neustadtpfälzer Sektkellerer Christian Adalbert Kupferberg (31) mit seiner Sektkellerei Kupferberg vom laubenheimer Gut Marienhof auf den Kästrich, weil nach 5 Jahren die Produktionsstätten zu klein geworden sind. - In Frankfurt fotografiert der in Frankfurt geborene Kunstmaler und Fotograf Johann Schäfer (33) in seinem Atelier den Philosoph Arthur Schopenhauer (67), der mit seinen Fotos überhaupt nicht zufrieden ist, ihn und seinen in Offenbach geborenen Kollegen Jacob Seib (43) als die besten und reputiertesten Fotografen Frankfurts weiterempfiehlt. - In Weilbach hat das in einer Parklandschaft gelegene freistehende dreistöckige Kurhaus einen überbauten runden Pavillon, wo das schwefelhaltige Quellwasser getrunken wird.  - In Wiesbaden hat die staatliche Nassauische Landesbank (später Naspa) in der Rheinstrasse bisher nur insgesamt 5 Millionen Gulden an nassuer Banknoten alias Papiergeld  ausgegeben. - In Wiesbaden kommt die vom in Eppstein geborenen evangelischen Pfarrersohn und evangelischen missionarischen Theologen Theodor Fliedner (55) zu seiner Schwester, der Kammerfrau Katharina Fliedner (--) der württemberger Prinzentochter und nassauer Herzogswitwe Pauline von Nassau (St) (45) alias Pauline von Württemberg geschickte evangelische kaiserswerther Diakonisse Dorothea Idler (--) und wenige Monate später noch eine zweite Diakonisse an, unter der Bedingung, dass sie in einer Art Diakonissenhaus und nicht privat untergebracht werden. Offizielle Aufgabenstellung ist offene Stellen suchenden Dienstmägden eine billige Unterkunft, Verpflegung, religiösen Beistand und Hilfe bei der Arbeitssuche anzubieten und sie vor sozialer Bedrängnis zu schützen. Der herzoglichnassauer Generalstabsarzt Georg Heinrich Ferdinand Ebhardt (--) schickt die telegraphische Depesche alias Telegramme stellvertretend für die Herzogswitwe. Trotzdem wohnen die Frauen zunächst in der Geisbergstrasse bei Katharina Fliedner (--). Anders als mündlich abgesprochen dürfen die Frauen nicht in der Armenpflege und Gemeindepflege arbeiten, sondern müssen in reichen Haushalten als Privatkrankenschwestern arbeiten. - In Bad Homburg Nieder-Eschbach wird das optische Institut Dr Steeg gegründet und die dornholzhausener Branntweinbrennerei Scheller zieht in die Obere Promenade 12 später Likör-, Essig- und Senffabrik Fritz Scheller Dorotheenstrasse. - Die Virnheimerin E Schäfer (--) manipuliert den in Bornheim geborenen und in Darmstadt lebenden Peter Träger (17) durch sexuellen Geschlechtsverkehr so, dass er ihren Ehemann bei skurrilen Ritualen als Prophet und als Priester in Conventikeln totzubeten versucht und dabei auch Gift benutzt, was aber entdeckt wird und er zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt wird. - In Frankfurt übernimmt die Firma Riese die thurn und taxis Posthalterei. - In Bad Vilbel gibt es eine private Entbildungsanstalt und private Krankenstuben alias Krankenzimmer. - In Neu-Isenburg, das hessendarmstädtisch ist und nur aus einem bebauten achtfach Straßenkreuz in einem Quadrat besteht, ist das 17 02 eröffnete Gasthaus Frankfurter Haus Darmstädter Landstrasse 741 auch frankfurter Zollstation und Grenzstation auf Frankfurter Staatsgebiet und 400 m weiter bildet die Offenbacher Straße die südliche Stadtgrenze. 

1854 Im Herzogtum Nassau wird wieder das staatliche Eingriffs- und Aufsichtsrecht eingeführt, wodurch die Bürger ihren Bürgermeister nicht mehr direkt wählen dürfen, sondern nur Gemeindevorsteher und Wahlmänner, die Bürgermeister auf Lebenszeit wählen. - In Frankfurt wird die Frankfurter Bank als erste Gesellschaftsbank gegründet, die als dezentrale Privatbank mit Zetteln, Wechseln und selbsterstellten Banknoten arbeitet und damit eine private Währung herausgibt, und dabei neben Münzen und Banknoten auch Bancozettel und Kassenanweisungen nutzt. Jede Institution kann praktisch eine Währung einführen. Bancozettel sollen die Zahlungsmittelknappheit beheben. In zwei Jahren steigt die Zahl von deutschen Privatnotenbanken auf 19. Die führenden frankfurter Bankiers, Bethmann, Peter Karl Grunelius (47), Rothschild und die Frankfurter Vereinskasse von Bürgermeister und Rat der Stadt erhalten die Konzession zur Gründung der Frankfurter Bank als Notenbank der Stadt Frankfurt Ecke Junghofstrasse/Große Mainzer Strasse alias Neue Mainzer Strasse 75. Georg Hauck (42) ist Mitgründer. - In Darmstadt stirbt die uneheliche hessendarmstädter Prinzentochter Friederike Luise Weiss zum Weissenstein (St) (62). - In Frankfurt zieht das Kaffeehaus Cafe Milani Ecke Roßmarkt/Am Salzhaus neben das Komödienhaus alias Theater Rathenauplatz 14, wo es sein pariser Flair verströmt. - In Frankfurt wird die jüdische Textilhandelsgesellschaft ML Rosenstein gegründet, die das erste frankfurter Textilgroßhandelshaus wird. - In Mainz beginnt der jüdische Schuhmacher Simon Wolf mit der maschinellen Schuhproduktion und der jüdische Lederhändler Otto Herz liefert dazu mit chemischen Stoffen gegerbtes Leder. - In Frankfurt wird es Bierwirtschaften und Äbbelwoi Wirtschaften alias Apfelwein Wirtschaften verboten vor 15:00 Uhr zu öffnen. Sonntags und feiertags sind sie sowieso geschlossen. - In Frankfurt wird der frankfurter Bankier Moritz von Bethmann (43) in den badischen Freiherrenstand erhoben. Er wird neuer preußischer Generalkonsul in Frankfurt. - In Nauheim wird eine Spielbank eröffnet. - In Hochheim besucht die englische Königin Victoria (St) (35) und ihr in Coburg geborener Ehemann Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (35) auf einer Rheinreise den Weinberg des Winzers Georg Michael Pabstmann, der das Königin Viktoria Denkmal errichtet und den Weinberg nach ihr benennt. Das Denkmal dient offensichtlich als Werbetafel für die vorbeiführende Taunuseisenbahn. - Königstein wird wieder ein eigenes Amt. - In Mainz hat das Werbeblatt für Geschäfts- und Familienanzeigen Täglicher Strassenanzeiger des in Mainz geborenen Kranführersohnes und gelernten Druckers Joseph Gottsleben (32) einen politischen und aktuellen Teil und erscheint offen als Tageszeitung Mainzer Anzeiger. - Die erste Ausgabe des kircheneigenen nassauischen Presseorgans Der barmherzige Samariter erscheint. - Die neue österreichische Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (17) heiratet in Weiß und etabliert diesen Modetrend. - In Mainz siedelt das von einer bürgerlichen Hospizienkommission mit dem mainzer Oberbürgermeister an der Spitze geführte mainzer Waisenhaus in der Kappelgasse 8 alle verwaisten Mädchen wegen der vielen Bordelle und der Prostituierten alias Sexarbeiterinnen, die offen auf der Strasse ihrer Tätigkeit nachgehen in der Nachbarschaft in das Rochusspital Haus Schwarzenbach Rochusstrasse 7 um, wo die Pflege und Erziehung von den katholischen barmherzigen Schwestern übernommen wird, die keinerlei persönliche Beziehung zu den Waisen eingehen dürfen. - In Frankfurt bricht der Gefängnisausbrecher und Geldfälscher Philipp Völker (27) aus dem schärferen frankfurter Gefängnis Konstabler Wache aus, wird aber schon nach einigen Wochen in Bornheim wieder gefaßt und ins weniger scharfe frankfurter Arbeitshaus auf dem Klapperfeld verlegt, wo er weiter als Spitzel eingesetzt wird. - In Frankfurt beschließt der Frankfurter Kunstverein mit Präsident Hermann Mumm (--) die Auflösung und als Aktiengesellschaft im Folgejahr Aktien im Wert von 30.000 Gulden herauszugeben, die zu 3 % verzinst werden. 1 Gulden entspricht 15,7 Euro (20 22). - Die in Bad Homburg Friedrichsdorf geborene arme Schustertochter und ehemaliges Dienstmädchen Marie Hensel (21) heiratet nach 4 Jahren vornehmer pariser Klosterschule in Paris ihren Geliebten, den bad homburger Spielbank Generaldirektor François Blanc (48). - In Wiesbaden wird der in Kassel geborene evangelische nassauische Hauptmann Georg von Tschudi (46) Direktor der neugegründeten Militärschule. - In Frankfurt arbeitet der Buchdrucker Krebs als Schriftgießer mit 5 Gießpumpen, 15 Öfen und einer Gießmaschine. - Der in Frankfurt geborene Lebemann und Sexprotz Frankfurter Casanova Johann Konrad Friedrich (65) geht nach seinen Soldatengeschichten und Liebesintrigen streng mit seiner Geburtsstadt ins Gericht, verspottet und verhöhnt sowohl die Behörden, die Spitzen der frankfurter Gesellschaft und besonders die Kirche, woraufhin er angezeigt und vor Gericht gestellt wird. Der Verkauf seiner Bücher wird in Frankfurt verboten. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Staats- und Adress-Handbuch der Freien Stadt Frankfurt, das aus einem Staats-Handbuch und einem Adress-Handbuch besteht, mit einem Teil Specielles Adressbuch, der aber nach neun Jahren wieder wegfällt. - In Darmstadt wird die Filmschauspielerin Auguste Prasch Grevenberg als Tochter des  Heldentenors und Theatersängers Peter Grevenberg (30) geboren. - In Bad Nauheim wird eine Spielbank eröffnet, die durch das Casino bei der Finanzierung des bad nauheimer Kurhaus dient. - In Usingen verkauft der bürgerliche Gutsbesitzer und Strohmann JF Umber (--) die von ihm zusammengekauften Herrschaften Kransberg und Reichenberg  an die nassauer Regierung, die dadurch ohne Standesrechte an den nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (37) fallen. - In Hanau muss  der Bahnhof an der Philippsruher Allee  (20 21 Bahnhof Hanau West Kaufland) wegen dem Anschluss an Aschaffenburg zu einem Durchgangsbahnhof umgebaut werden, wodurch der Kopfbahnhof Hanauer Bahnhof in Frankfurt in der Zobestrasse die Endstation all dieser Reisenden wird, die dort aussteigen und zu Fuß oder per Droschke durch die Stadt zu den Westbahnhöfen weiterreisen müssen. - In Frankfurt wird der gehbehinderte frankfurter Bankier Moritz von Bethmann (43) zum Freiherr erhoben und preußischer Generalkonsul in Frankfurt, was er 12 Jahre bis zu Kapitulation 18 66 bleibt. - In Frankfurt resumiert der jüdische Verein Zur Beförderung der Handwerke unter den israelitischen Glaubensgenossen, dass die arbeitsscheue Bettelei und der entsittlichende Nothhandel alias Sexarbeit ... in dem von ihm betreuten Ortschaften gänzlich verschwunden ist. - In Darmstadt wird die Studentenverbindung Corps Germania nach neun Jahren wieder aufgelöst. - In Frankfurt beginnt man den Dom zu regotisieren, wobei die Barockelemente entfernt werden und die weiße Farbe übermalt wird, was 2 Jahre dauert. - In Frankfurt präsentiert der angereiste Zirkus Renz die zwei afrikanischen Elefanten Jack und Jenny. - In Frankfurt bestellt der Pastetenbäcker Ferdinand Schneider für sein Gormetrestaurant in der Goethestraße zwei Seeschildkröten, die mit der Eisenbahn antransportiert werden und nach einer publikumswirksamen Ausstellung als Schildkrötensuppe verkauft werden. - In Frankfurt bewirbt sich der Fotograf Friedrich Maas (39) in der Frankfurter Zeitung Frankfurter Intelligenz Blatt als Spezialist für lebensgroße Porträts, die er für 15 bis 30 Gulden anbietet, ein Porträt in Normalgröße kostete fünf bis 15 Gulden. 1 Gulden entspricht 15,7 Euro (20 22). Daguerreotypien alias belichtete versilberte Kupferplatten bleiben weiter im Angebot. - In Bad Homburg stirbt der hessenhomburger Haushofmeister Heinrich Jacobi (57) verheiratet mit Susanna Kessel (42). Sein Sohn ist der in Bad Homburg in der Dorotheenstrasse geborene Louis Jacobi (18), der seit drei Jahren alleine nach Amerika ausgewandert ist und auch noch zwei Jahre dort bleibt, bis er zu einem Architekturstudium wieder zurückkehrt. - In Frankfurt beginnt der in Frankfurt geborene Kunstmaler und Fotograf Johann Schäfer (32) mit der fotografischen Reproduktion von Kunstgemälden, ua Dürer, Rubens und van Dyck. - In Mainz wird im Rheinkehlgebäude eine Telegraphenstation eröffnet. - In Frankfurt wird das Bankhaus Frankfurter Bank (19 25 Neue Mainzer Strasse 69) gegründet. - In Frankfurt beginnt die Taunuseisenbahn auch private Telegramme auf ihrem seit zehn Jahren bestehenden Telegrafenleitung zu übermitteln, was 1 Gulden kostet und am Ankunftsort noch 15 Kreuzer Zustellgebühr. - In Bad Homburg wird der Bau der Jägerkaserne an der Kaiser Friedrich Promenade 8 begonnen, wo 200 Jäger untergebracht werden, die noch in Privathaushalten untergebracht werden. - In Bad Vilbel wird eine öffentliche Straßenbeleuchtung mit 2 Laternen, die täglich mit Petroleum befüllt werden müssen, einer am Rathaus und einer am Gasthaus Zum Landsberg Frankfurter Strasse 135 eingeführt. - In Königsstein herrscht im Königsteiner Eisenerzbergbaurevier mit den 32 Berwerksstollen, wovon 18 Gruben der Taunushütte in Frankfurt-Höchst und 14 Gruben der Bergbaugesellschaft Jacobi, Haniel & Huyssen in Mühlheim gehören, eine Blütezeit, die bis 18 60 anhält. - In Hofheim hat im Hofheimer Bergbaurevier auf halber Strecke zu Lorsbach die Bergbaugesellschaft Jacobi, Haniel & Huyssen 5 Gruben.

1853 Wetter: Jahr mit den wenigsten Regentagen, 83 in Frankfurt. Orkan in Frankfurt. Seuchenjahr in Nassau. Während der Epidemie beginnt die katholische dernbacher Ordensvorsitzende Mutter Maria vom Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi ADJC mit ihren mobilen Krankenpflegeschwestern die verzweifelte eigentlich katholikenfeindliche streng protestantische nassauer Bevölkerung katholisch zu missionieren. - Der evangelische Fürstensohn Prinz Karl von Isenburg Birstein (St) (15) will zum katholischen Glauben konvertieren, was seine Familie ihm verbietet. - In Mainz wird die Eisenbahn von der linksrheinischen Hessischen Eisenbahn AG später Ludwigs Eisenbahn eröffnet, die von den mainzer Handelshäusern Kayser, Lauteren, dem jüdischen Handelshaus Fink & Heidelberger, Friedrich Korn und dem Staatsprokurator Friedrich Knyn (52) gegründet worden war. - In Wiesbaden wird von jungen evangelischen Pfarrern ein Rettungshaus für verwilderte und verrohte Jugendliche auf dem Geisberg auf Initiative des in Diez geborenen wiesbadener Pfarrers Ludwig Wilhelm Eibach (43) gegründet, die verwahrloste atheistische Industrialisierungsopfer wieder zur Kirche bekehren wollen. - In Wiesbaden darf die Taunuseisenbahn auch Privattelegramme aber nur innerhalb ihres eigenen Eisenbahnnetztes vermitteln und ihre Telegrafenleitung nicht direkt mit anderen Tele­grafenanlagen verbinden, weshalb zu den anderen Telegrafenstationen Botendienste mit den handschriftlichen Mitteilungen eingerichtet werden. - In Kassel erhält die katholische bonner Bürgerliche Gertude Falkenstein (51) und morganatische Ehefrau und 11 fache Mutter des im hanauer Schloss Philippsruhe geborenen Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen (St) (51) den erblichen Titel Fürstin von Hanau. - Die nassauer Herzogstochter Prinzessin Helene von Nassau (St) (22) heiratet Fürst Georg Viktor von Waldeck-Pyrmont (St) (22). - In Darmstadt wird der preußische Komponist, Richard Wagner Stil Anhänger, ehemaliger wiesbadener und davor frankfurter Theaterorchesterleiter Louis Schindelmeisser (42) Hofkapellmeister. - In Darmstadt wird die Bank für Handel und Industrie ua vom jüdischen kölner Bankier Abraham Oppenheim (51), der mit Charlotte Rothschild (42) verheiratet ist, gegründet, wobei Prinz Felix von Hohenlohe Öhringen (St) (35), der seit zwei Jahren mit der unehelichen hessenkasseler Kurfürstentochter schaumburger Gräfin Alexandrine Friederike Wilhelmine von Hanau Schaumburg (St) (23) verheiratet ist, Ehrenpräsident wird. - In Frankfurt funktioniert der strenggläubige jüdische offenbacher Tuchhändlersohn Leopold Sonnemann (22) das väterliche Geschäft in eine Bank um. - In Mainz funktioniert der in Mainz geborene Kranführersohn, gelernte Drucker und leidenschaftliche Volksparteianhänger Joseph Gottsleben (31) sein neu gegründetes Inseratenblatt für Mainz Täglicher Anzeiger in eine Tageszeitung um, indem er einen Nachrichtenteil und einen Unterhaltungsteil hinzufügt. Das Blatt wird in der Steingasse gedruckt. - In Darmstadt kauft der Besitzer der darmstädter Brauerei Zum Anker das Gasthaus Zur Harmonie Kirchgasse 3, das durch die Lausbubenstreiche seines Sohnes Ludwig Heß zum Gasthof Hannibal wird. - In Frankfurt stirbt mit dem königlichbayrischen General Christian Karl Bender von Bienenthal die Frauenstein Gesellschafts Familie, der das Junghof Theater gehört, aus. - In Frankfurt dokumentiert der Bierbrauersohn und Architektur- und Landschafts- Maler Carl Theodor Reiffenstein (33) den Rittersaal des Hauses Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1. - In Nauheim übernimmt die Gemeinde die Auswanderungskosten für 20 Familien. - In Mainz eröffnet die gemäßigte jüdische Gemeinde die Synagoge Vordere Synagogenstrasse. - In Darmstadt singt der hamburger Droschkenkutschersohn und Tenor Theodor Wachtel (30) am Darmstädter Hoftheater den Postillon von Lonjumeau,. - In Offenbach wird eine Telegrafenanstalt Ecke Domstrasse 39/Krimmergäßchen eröffnet. - In Mainz bezieht das im Vorjahr vom Münzgraveurssohn und Zeichenlehrer Ludwig Lindenschmit (43) gegründete Römisch-Germanische Museum Räumlichkeiten im Kurfürstlichen Schloss Peter Altmeier Allee 1. - Auf dem Rhein entsteht die Kölnisch Düsseldorfer Gesellschaft für Rhein-Dampfschiffahrt. - Der voraussichtliche hessenkasseler Kurfürstennachfolger und älteste hessenkasselrumpenheimer Landgrafensohn Friedrich Wilhelm von Hessen (St) (33), Witwer der russischen Großfürstentochter Alexandra Nikolajewna Romanowa von Russland (St) (++) heiratet in zweiter Ehe die jüngste preußische Prinzentochter Anna von Zollern Preußen (St) (17). - In Bad Homburg sind von den 4.500 Kurgästen mindestens 1.500 Juden, wie die Allgemeine Zeitung des Judentumsinze stolz berichtet und von glänzenden Früchten spricht. - In Wiesbaden erhält der Evangelische Verein die Erlaubnis eine Hauskollekte für den Bau eines Rettungshauses außerhalb der Stadt im Tengelbachtal Pfitznerstrasse 15 durchzuführen, der viele mißtrauisch, ja sogar feindselig gegenübertreten. Die Bevölkerung hält Rettungshäuser für Strafanstalten. Der Evangelische Verein will die armen, verwahrlosten, kriminellen und sich teilweise prostituierenden alias durch Sex sich den Lebensunterhalt erarbeitende Kinder religiös erziehen. Der Umstand, dass die verwahrlosten Kinder kostenlos aufgenommen werden, wird geheim gehalten. Sie dürfen das Gelände nicht verlassen. Es gibt viele Zwangseinweisungen. Es werden nur evangelische Kinder bis 14 Jahre aufgenommen. Man will die Kinder durch das abgelegene Rettungshaus von den anständigen Kindern fernhalten. Der Tagesablauf und die Arbeitszeiten für die 12 bis 14 Jährigen sind streng geregelt. Es gibt einen Hausvater, der mit Prügeln erzieht und keinen Widerspruch duldet. Die Kinder schlafen in Schlafsälen. Es gibt eine Bibelstunde. Sie haben militärischen Drill, eigene Trommeln und müssen unter ihrer Fahne strammstehen. Nach der Entlassung werden sie weitervermittelt. Wer sich weigert wird polizeilich gesucht. - In Mainz gibt die österreichische Verwaltung der Bundesfestung die Telegrafenanstalt auf. - In Darmstadt gründen der katholische rheinpfälzer Eisenbahn-Industrielle und Politiker Gustav Mevissen (44), Vater der späteren Frauenrechtlerin Mathilde von Mevissen (05), und der jüdische kölner Bankier Abraham Oppenheim (44) die zweite deutsche Universalbank und Kreditinstitut auf Aktienbasis, deren Gründung die Rothschildbank in Frankfurt wegen der Ansiedelung in Preußen verhindert hat, die Darmstädter Bank für Handel und Industrie, später Darmstädter und Nationalbank alias Danat Bank. - In Frankfurt wird der Gefängnisausbrecher und Geldfälscher Philipp Völker (26) wegen verbotener Kontakte zu seinen Gefängnisgenossen in das schärfere frankfurter Gefängnis Konstabler Wache verlegt, wo er den Mordverdächtigen Michael Keller (29) in der Gemeinschaftszelle für die Justiz aushorcht und als Belohnung wieder ins Arbeitshaus am Klapperfeld zurück darf. - In Frankfurt wird der Schlossermeister Johannes Weigand in dessen Wohnzimmers im Siebmachergässchen nördlich der Große Eschersheimer 7 mit zwei Schnitten an der Kehle aufgefunden und trotz der zwei Schnitte vermuten die Ärzte zunächst einen Selbstmord, werden aber dann überzeugt, dass es Mord ist. Als Räuber von 50 Gulden in belgischen 1 und 2 Guldenstücken wird der gutaussehene aus Franken stammende Barbiershelfer, dessen Kunde Johannes Weigand war, und ehemalige Militärkrankenwärter auf der Pfingstweide (20 19 Heinrich von Gagern Gymnasium) Michael Keller verdächtigt und trotz Alibi, weil er plötzlich seine Schulden bezahlen konnte, eingesperrt. Die Entlastungszeugen werden eingeschüchtert und wiederrufen, woraufhin Michael Keller für 10 Monate in die dunkelste Zelle des Arbeitshauses am Klapperfeld gesteckt wird und trotz Stockhieben nicht gesteht. Insgesamt bleibt er 4 Jahre in Untersuchungshaft, bevor er zum Tode verurteilt wird. - In Mainz wird der Mainzer Verschönerungsverein gegründet. - In Frankfurt ist der alte Judenfriedhof auf dem Gelände des späteren Börneplatz völlig verwildert. - In Mainz eröffnet die Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn mit der pfälzischen Ludwigsbahn und der königlich preußischen Saarbrücker Staatsbahn eine Zugverbindung nach Paris, bei der man morgens um 09:35 Uhr den Zug besteigt und um 04:30 Uhr in Paris ankommt oder um 13:45 Uhr nachmittags abfährt und um 10:45 Uhr ankommt. Fahrgäste aus Frankfurt müssen dort um 08:05 Uhr abfahren und in Mainz Gustavsburg mit der Fähre oder dem Trajekt oder zu Fuß über die Brücke den Rhein überqueren. In Mainz stehen zur Weiterbeförderung Dampfboote der Cölner und Düsseldorfer Gesellschaften nach Koblenz, Köln und Bingen mit dem Raddampfer Delfin und Postwagen nach Ingelheim, Bingen und Bad Kreuznach zur Verfügung. Von der Station Oppenheim gehen Postwagen nach Darmstadt ab. Hauptsitz der privaten Eisenbahn Hessische Ludwigsbahn Aktiengesellschaft ist nicht die Landeshauptstadt Darmstadt, sondern die rheinhessische Provinzstadt Mainz. Über dem Ausbau des linksrheinischen Schienennetzes steht die Angst vor einer möglichen Blitzinvasion von Mainz durch feindliche französische Truppen per Eisenbahn, die man damit gefördert sieht. - In Mainz endet die Bahnstrecke Mainz Ludwigshafen am Kopfbahnhof Centralbahnhof Mainz vor dem Holztor am Rheinufer, wo der erste Zug nach Worms abfährt. Aus Geldmangel wurden nur schmucklose Bahnhofsgebäude gebaut, die aus drei offenen Wagenhallen, einem Lokomotivschuppen, einem Güterschuppen, einem Wasserbehälter, Werkstätten und einem einstöckigen Empfangsgebäude mit Uhrtürmchen besteht, das nur 10m vor dem Holztor steht. Auf der Rheinseite gibt es einen Pavillon, in dem die Verwaltung sitzt, mit Fürstenzimmer. - Darmstadt liegt an der neu eröffneten Eisenbahnstrecke Aschaffenburg Darmstadt Mainz Worms. - In Darmstadt beginnt die Thurn und Taxis Post mit der Abstempelung von Briefmarken mit einem Ringnummernstempel, wobei die Nummer 104 für Darmstadt steht. - In Bad Homburg stellt der Gemischtwarenladen Au grand Turc in der Louisenstrasse gegenüber dem Kurhaus Fotografien des frankfurter Fotografen Hermann Emden (38) aus. - In Wiesbaden macht der Fotograf Ludwig Bender (--) Fotografien von der russischen Kapelle. - In Darmstadt beschliesst man den Bau einer Eisenbahnstrecke von Bingen über Mainz und Darmstadt nach Aschaffenburg, den man aus Geldmangel nicht selbst durchführt, sondern kölner Geldgeber damit beauftragt, wofür die Darmstädter Bank später Danat Bank gegründet wird. - In Mainz gibt der mainzer Buchdrucker Joseph Gottsleben in der Steinsgasse D 248 die Werbeanzeigenblätter Mainzer Strassenanzeiger heraus. - In Darmstadt wird nach vier Jahren am Hofgericht Darmstadt über die Revolutionäre vom Ober-Lauderbacher Gefecht, nach dem Mord am heppenheimer Polizeikommissar Christian Prinz gerichtet, wobei von den 107 Verhafteten 89 angeklagt werden, die zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden. Die angebliche Bauernrevolution stellt sich als Aufstand von Handwerkern und Tagelöhnern heraus. Prominent plaziert werden einige Akademiker. Ua die beiden Mediziner Ferdinand von Loehr (36) und der darmstädter Arzt Wilhelm Zimmermann werden zu lebenslanger Haft verurteilt. Für die Tageszeitung Der Odenwälder hat sich das Militär nach einem persönlichen tödlichen Streit von Christian Prinz an den Revolutionären blutig gerächt. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem Angriff der Menge auf Prinz und das Militär unter Oberst Dingeldey, aus der Schüsse gefallen seien, als Rechtfertigung für die 11 toten Revolutionäre. Die Leiche von Prinz weist rund 150 Einstiche von Kugeln, Schrotkugeln, Messern und Heugabeln auf. - In Frankfurt kommt die Menagerie Kreuzberg mit wilden Tieren zur Frühjahrsmesse an, die im Hof des Gasthauses Zum gelben Hirsch Friedberger Strasse 8 ua Löwen, Panter, Jaguare, Leoparden und einen Königstiger, aber auch einen indischen Elefanten Miß Baba ausstellt. Beim Angriff eines seiner Löwen kann der Besitzer Kreuzberg sich nur dadurch retten, dass er diesen an seiner Zunge packt bis er aus dem Käfig gerettet werden kann. Kreuzberg erleidet Bissverletzungen, kann aber weiterziehen. - In Mainz fotografiert der pariser Fotograf Charles Marville (40) ua den Dom. - In Mainz flieht der mainzer Weinhändlersohn und Führer der Demokratischen Partei, der katholische Jurist Jean Baptist Müller-Melchior (38) nach Amerika, wonach er aber  im Folgejahr wieder zurückkommt um Generaldirektor des Bergbauunternehmens Phoenix AG an der belgischen Grenze zu werden. - In Mainz Bodenheim gibt der in Oggersheim geborene katholische Maler Eduard Heuss (45) seinen langjährigen Wohnsitz auf und zieht nach München. - In Wiesbaden  zieht der schweizer Komponisten Joseph Joachim Raff (31) zur weimarer Hofmusikdirektorentochter Doris Genast (--), die er sechs Jahre später heiratet. - In Darmstadt wird eine Straßenbeleuchtung eingeführt. - In Mainz werden neue Straßenschilder aufgestellt, wobei alle Straßen, die zum Rhein hin laufen, rot, und alle parallel zum Rhein verlaufende blau sind. - In Frankfurt eröffnet der in Mainz geborene revolutionäre Pumpenfabrikantensohn Paul Stumpf (27) ein eigenes Geschäft für Mechanische Geräte aller Art Neue Kräme 6, wonach er dort aber sein politisches Engagement aufgibt und mit seiner Familie nach Mainz bezieht. Zwei Jahre später geht auch sein Laden konkurs. - In Frankfurt beginnt der in Frankfurt geborene Kunstmaler und Fotograf Johann Schäfer (31) mit der Erstellung von Stadtansichten, ua des Judenfriedhofs. - In Darmstadt schafft die Main Neckar Eisenbahn die 4. Klasse mit ausnahmslos Stehplätzen wieder ab. - In Mainz beginnt man den öffentlichen Raum mit 730 Gaslaternen zu beleuchten, wobei die Badische Gesellschaft ein Gaswerk an der Weisenauer Straße innerhalb von zwei Jahren errichtet, wobei sich auch private Haushalte anschließen lassen können.  - Für die herzoglichnassauer erste Kammer der Ständeversammlung werden verfassungsgemäß je Größe und Bedeutung des Amtes insgesamt 108 Personen, die nach ihrer Steuerzahlung bestverdienensten, ausgewählt, ua für das Amt Wiesbaden 46 Personen, darunter 1 Prinz, 2 Grafen und 4 Freiherren, der Staatsminister Prinz August Ludwig von Sayn Wittgentstein Berleburg (St) (65), der Hofmarschall Graf xxx von Uexküll Guyldenband (--), der Oberstallmeister Graf xx von Boos Waldeck (--), Oberkammerherr Freiherr xxx von Wintzingerode (--), Generalmajor Freiherr xxx von Hadeln (--), Staatsminister Freiherr xxx von Dungern (--), Oberkammerherr Freiherr xxx von Bock Hermsdorf (--) und die wiesbadener Bankiers Markus Berle (--) und Carl Kalb (--), der wiesbadener Wirt Georg Birlenbach (--) und die drei wiesbadener Bierbrauer Georg Bücher (--) und Christian Bücher (--), die alle in Wiesbaden wohnen. Daneben gibt es nur noch 5 aus Biebrich und 1 aus Schierstein. - In Bad Vilbel benötigt die Stadt mit der Umwandlung zur Kreisstadt auch ein Landgericht mit einem Gefängnis, wofür in der Bergstrasse 35 ein einem Wohnaus ähnliches Gebäude erbaut wird, in dem alle neuen Gefangenen, wie es in allen deutschen Gefängnissen üblich ist, zunächst verprügelt werden und dann in etwa 10 vergitterte und mit Läusen und Flöhen verseuchte und mit Holz vertäfelte Gefängniszellen gesperrt werden, wie Kritzeleien von 18 57 beweisen. - In Frankfurt ist   - In Frankfurt sind die großen frankfurter Häuser Bethman, Lutteroth, Stern, Brentano, Metzler, Bernus, Koch und Rothschild dafür bekannt, dass sie oft große Feste geben. - In Frankfurt ist laut des hannoveraner Ministers Graf Eduard von Kielmannsegg (St) (49), der gleichzeitig auch noch hannoveraner Bundestagsgesandter ist, Johanna von Puttkamer (29) wegen ihrer pietistischen Frömmlereien und peinlichen und hemmungslosen Pingelichkeit ebenso wenig gesellschaftlich beliebt wie ihr Mann Graf Otto von Bismarck Schönhausen (38), der wegen seiner ruppigen und groben polternden preußischen Art auffällt und der bei einem Ausflug nach Rheinhessen bedauert, dass der Gedanke nicht zu ertragen sei, dass das ganze nahe Gebirge schon nicht mehr zu Preußen gehöre. Man kennt sich gut, wohnt man doch in der Neuen Mainzer Strasse sogar vis-a-vis.  

1852 In Wiesbaden Biebrich wird der nassauweilburger Erbprinz Wilhelm Alexander von Nassau Weilburg (St) als Sohn des nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (35) und Adelheid Marie von Anhalt Dessau (St) (19) geboren. - Frankfurt hat 62.561 Einwohner, Mainz hat 36.741 Einwohner, Hanau hat 15.923 Einwohner, Wiesbaden hat 14.433 Einwohner und Bad Homburg hat 5.316 Einwohner. - In Frankfurt bringt der frankfurter Mundartdichter, Freiheitsdichter, Herausgeber der Zeitschrift Frankfurter Latern Friedrich Stoltze (36) mit der Frankfurter Krebbel- und Warme-Brödercher-Zeitung die erste Fastnachtszeitung heraus. - Wiesbaden erhält den Titel Weltkurstadt. - Der aus Wiesbaden stammende konservative Revolutionär Ingenieur Oswald Dietz entkommt der badener Revolution nach Frankreich und flieht nach Texas. - In Frankfurt bereit man das Leinwand gegenüber Saalgasse 1 vor um es in einen Schwurgerichtssaal umzuwandeln. - In Wiesbaden verkauft der Jude Isaak Hiffelsheimer sein jüdisches Badehaus Pariser Hof mit Betsaal, Schule und Mikwe an einen Christ, der die Weiterbenutzung der Mikwe als rituelles jüdisches Bad duldet. - In Mainz nennt der Baedeker-Reiseführer den am Rhein gelegenen Gasthof ersten Ranges Englischer Hof, in dem ein Zimmer ab 48 Kreuzer, ein Frühstück 30 Kreuzer, ein Mittagessen mit Wein 1 Gulden 15 Kreuzer und die Bedienung 24 Kreuzer kosten. Im Gasthof mit Poststation zweiten Ranges Drei Reichskronen kostet ein Zimmer ab 36 Kreuzer, ein Frühstück 20 Kreuzer, ein Mittagessen mit Wein 48 Kreuzer. Im billigen Gasthaus Zum Karpfen steigen die Geschäftstreibenden ab. Günstig ist der Darmstädter Hof und mitten in der Stadt liegt der Gasthof mit Poststation Riese. 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - Der im hanauer Schloss Philippsruhe geborene Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (50) fordert schamlos 100.000 Taler Schmiergeld für die Konzession zum Ausbau der Eisenbahnstrecke Frankfurt nach Hanau durch die Frankfurt Hanauer Eisenbahn Gesellschaft Richtung Aschaffenburg von der Hanauer Bank Bernus du Fay, weshalb der leitende Minister Ludwig Hassenpflug (58) seinen Rücktritt anbietet, was aber der egozentrische und morganatisch verheiratete Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (50) verweigert. Das Geld wäre in sein Privatbesitz gekommen und sollte an seine neun illegitimen Kinder, die Graf von Hanau oder Gräfin von Hanau sind, vererbt werden, da er nur dies überhaupt vererben kann. Die Bevölkerung empfindet diese Vermögensverlagerung in den neuen Fideikommis Hanau Horowitz als Diebstahl am Kurfürstentum. - In Frankfurt ist die Freimaurerloge Carl zum aufgehenden Licht mit Eingang in der Große Gallus-Strasse 5 ( Versammlungssaal 20 16 Kirchnerstrasse 6). - In Mainz verlegt das Musiknotenverlagshaus Schott nach vierjähriger Pause die erste Ausgabe der in Süddeutsche Musik Zeitung umbenannten Musikzeitschrift Cäcilia. - In Frankfurt gibt es eine Blutegelanstalt an der Ecke Friedberger Anlage /Hermesweg 19 und 21. - In Frankfurt erhält die wöchentliche Zeitung Frankfurter Post-Amts-Zeitung wieder ihren ursprünglichen Titel Frankfurter Postzeitung.  - In Frankfurt beginnt der in Frankfurt geborene Regisseurssohn und Possendichtersohn Konrad Adolf Hallenstein (17) am Stadttheater  Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) in Schillers Jungfrau von Orleans als Raoul. - In Frankfurt wird der Grafensohn Wilhelm von Bismarck als drittes Kind und Sohn des preußischen Gesandten Graf Otto von Bismarck Schönhausen (37) geboren. - In Wiesbaden bringt der wiesbadener Hofbuchdrucker August Schellenberg (--) seine wöchentliche Zeitung Wiesbadener Wochenblatt als Tageszeitung Wiesbadener Tageblatt heraus und veröffentlicht redaktionell aufgearbeitete politische Themen, die vorher nur gelegentlich als Leserbeiträge abgedruckt wurden. Die wiesbadener Tageszeitung Wiesbadener Kurier ist der wesentlich größere Stadtkonkurrent. - In Frankfurt ist links neben dem Gasthof Zum römischen Kaiser Ecke Zeil 90/Schäfergasse (20 16 Karstadt) das Palais Rothschild. - In Frankfurt ist in der Bleichstrasse 55 das Anatomie Theater des Naturhistorischen Museums Bleichstrasse 57. - In Hanau werden die bayerischen und österreichischen Besatzungstruppen nach einem Jahr wieder abgezogen. - In Frankfurt wird der jüdische Verleger der Schriftsteller  Börne, Marx, Heine und Proudhon, Zacharias Löwenthal (37) zum zweiten Mal ausgewiesen. - In Frankfurt fotografiert der in Offenbach geborene Fotograf Jacob Seib (40) in der Hochstrasse 16 (20 16 Hilton Hotel) mit beschichteten Glasplatten. - In Frankfurt ist das Arbeitshaus und Verbesserungshaus in der Hammelsgasse 2. - In Frankfurt sind die drei k&k österreichischen Feldmarschall Lieutenanten Familienangehörigen Caroline Wilhelmine Louise, Emma und Ida Baur von Eysseneck alle Stiftsdamen am Rossmarkt 19. - In Darmstadt singt der hamburger Droschkenkutschersohn und Tenor Theodor Wachtel (29) am darmstädter Hoftheater den Tannhäuser. - In Nastätten beendet der Ottomotor Erfinder Nikolaus August Otto (20) erfolgreich seine Kaufmannslehre bei Wilhelm Guntrum und geht nach Frankfurt Sachsenhausen um beim jüdischen Kolonialwarenhändler Philipp Jakob Lindheimer als Handlungreisender zu arbeiten. - Der in Mainz geborene jüdische Bankier und Politiker Ludwig Bamberger (29) wird in Abwesenheit zum Tode verurteilt. - In Darmstadt gründet sich ein genossenschaftlicher Darlehensverein für Darmstadt und Bessungen, der die wirtschaftliche Not kleiner Betriebe verbessern soll. - In Frankfurt gründet der Kammerjäger Ecke Langestrasse 38/Zeil ein Ungezieferbekämpfungsunternehmen. - In Frankfurt geht der Zug vom Taunusbahnhof um 14:00 Uhr Richtung Mainz Kastel und Wiesbaden Biebrich ab, wo man ohne Wartezeit die Dampfschiffe der Düsseldorfer Gesellschaft besteigen kann. - In Wiesbaden frankiert die Post mit Briefmarken der Thurn und Taxis Post in Gulden-Währung des südlichen Bezirks.  - In Bockenheim, einer hanauer Stadt, finanziert der orthodoxe jüdische frankfurter Bankier Amschel Mayer von Rothschild (St) (49) mit 1.000 Gulden eine Synagoge in der Schlossstrasse 3. - In Frankfurt wird der verurteilte jüdische offenbacher Einbrecher David Hirsch in der Dunkelzelle des Arbeitshauses am Klapperfeld wahnsinnig. - In Frankfurt wird der Seitenarm des Mains zwischen Maininsel und Untermainanlage als Winterhafen genutzt. Das eingeebnete Fettmilchgrundstück Töngesgasse 32 ist seit 16 16 immer noch unbebaut. - In Wiesbaden scheitert der Versuch einen katholischen Gesellenverein zu gründen. Den neun Gesellen rät man sich dem katholischen Gesellenverein in Mainz anzuschließen. - In Frankfurt Niederrad beginnt der preußische Bundestagsgesandte Graf Otto von Bismarck (37) im Gasthaus Bamberger Hof Kelsterbacher Strasse 14 regelmäßig Apfelwein im Biergarten zu trinken. - In Frankfurt wird die Brückenmühle an der Alten Brücke abgerissen. - In Deutschland gibt es über 100 Rettungshäuser alias Magdalenenasyle für gefallene Mädchen, in die jugendliche von der Polizei aufgegriffenen Prostituierte alias Sexarbeiter eingewiesen werden. - In Mainz wird die Cantor Sektkellerei gegründet. - In Darmstadt führt die Thurn und Taxis Post für bestimmte Postsendungen Briefmarken ein, womit der Transport im Voraus bezahlt werden muss. - In Darmstadt wird eine Telegrafenstation mit Zeigertelegrafen an der Eisenbahnstrecke Main Neckar Bahn eingerichtet und ein Bahnhof Neu-Isenburg erst 6 Jahre nach der Fertigstellung der Bahnlinie und nach wiederholten Eingaben ua des neu-isenburger Gastwirt Friedrich Engel und des Schneider Wittich eröffnet, der nur aus einem Bahnwärterhäuschen besteht und von der Bevölkerung kaum genutzt wird, weil er 2 km vom Ortskern entfernt liegt. - In Frankfurt beginnt der frankfurter Kupferstecher Hermann Emden (37) als Fotograf zu arbeiten. - In Wiesbaden eröffnet Carl Ernst sein Juweliergeschäft. - In Wiesbaden wird eine Kaffeerösterei, die Kaffeebrennerei Linnekohl in der Ellenbogengasse 15 gegründet, die auch Colonialwaren verkauft. - In Usingen beginnt der bankrotte dandyhafte und geldverschwendungssüchtige Graf Hugo Waldbott von Bassenheim (32) verheiratet mit Prinzessin Caroline von Oettingen Wallerstein (28) seine Burg Kransberg und seine Burg Reichenberg an den Strohmann des nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (35) JF Umber (--) zu verkaufen. - In Frankfurt werden auf dem Stadtplan nur das Gasthaus Zum römischen Kaiser Zeil 32/92 (20 21 Galerie Zeil Karstadt) und das Gasthaus Russischer Hof  Zeil 48/108 (20 21 rechte Seite My Zeil) links neben dem frankfurter Stadtpalais des hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (46) auf der Zeil zwischen Hauptwache und Konstablerwache angegeben. - In Frankfurt fahren die Dampfschiffe mainaufwärts am östlichen Ende des Saalhofes und mainabwärts am westlichen beim Rententurm ab. Links davon gibt es 4 Ladekräne und rechts davon den Elefantenkran. Am Rententurm (20 21 Eiserner Steg) kann man den Main mit Kähnen überqueren. Auf der Maininsel (20 21 Nizza) gibt es die Schwimmschule Kleeblatt, Mainüberquerungen per Kahn, die Schwimmanstalt und die Schwimmschule Gerlach und zwei Badeschiffe. Vor dem Deutschordenshaus und den anschließenden Bleichwiesen bei der Rittergasse gibt es zwei weitere Schwimm und Badeanstalten. Das Hospital für Irre und Epileptiker an der Meisengasse (20 21 Parkhaus Börse) ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Das Gasthaus Harmonie (20 21 Goethestrasse 5) ist in der Rothofstrasse. - In Frankfurt sind in Thurn und Taxis Besitz die Poststallmeisterei in der Grosse Friedberger Strasse (20 21 Restaurant Koh Samui), die Anwesen Taunusstrasse 4 und 6 und Zeil 66 und 68 (20 21 Galeriea Kaufhof Bereich Passage mit den Rolltreppen). In Frankfurt liegen sich der Gasthof Zur Reichskrone Friedberger Gasse später Grosse Friedberger Strasse 7 (20 21 Baustelle dm-Markt) und der Gasthof Zum gelben Hirsch (20 21 Conrad Electronics) gegenüber. - In Frankfurt erstellt der Erfinder und wieder ausgetretene Gründer des Physikalischen Vereins Johann Valentin Albert (78), mit Daguerrotypien Fotografien von Arthur Schopenhauer (64). - In Frankfurt steigt der französische Aeronautiker Eugene Godard (25) hinter der Stadtbibliothek mit einem Heißluftballon auf, von dem er einen Affen in einem Käfig mit einem Fallschirm abwirft, der erst acht Monate später verhungert in einer Tanne des Stadtwaldes gefunden wird. - In Frankfurt wird der katholische Stenograf Friedrich August Müller (22) später Friedrich August Müller-Rentz Zeitungsmitarbeiter bei der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Zeitung. - In Frankfurt bietet der Kaufmannssohn und Arzt Victor Andreae (35) als einziger nach zweijähriger Medizinstudium in Bonn und einer Doktorarbeit über den Zusammenhang von Medizin und Philosophie in seiner neuen Arztpraxis homöopathische Behandlung an, die besonders auswärtige Bundestagsgesandte in Anspruch nehmen. Daneben ist er auch Psychologe. - In Frankfurt heiratet der Leutnant der großherzoglichen hessendarmstädter Garde und zweitjüngste Grafensohn Adalbert Ludwig Alfred Eberhard Friedrich (St) (22) morganatisch die bürgerliche Charlotte Willenbücher (13), die dafür zu Charlotte von Rothenberg (13) ernannt wird. - In Bad Soden ist der wegen eines Unfalls kranke schmächtige unverheiratete württembergische König Wilhelm von Württemberg (St) (24) Kurgast im neuen bad sodener Kurhaus der frankfurter Bankiersbrüder Bethmann. - In Frankfurt beginnt der reiche frankfurter Kaufmannssohn, abgeschlossene Jurist und Maler Peter Burnitz (28) nach einer fünfjährigen Italienreise eine weitere fünfjährige Südeuropareise, die in Paris endet. - Der deutsche Reichskriegsminister und Ministerpräsident der Frankfurter Reichsregierung des Erzherzog Johann von Habsburg Österreich (St) (70), der in Bad Berleburg geborene ehemalige französische und hessendarmstäder Militär und evangelische Graf August Ludwig von Sayn Wittgenstein (St) (64) wird bis 18 66 herzoglich nassauer Staatsminister alias Ministerpräsident und Generalleutnant, der sich mit Österreich verbunden fühlt.  - In Frankfurt stirbt der frankfurter Kaufmannssohn und Bankier Joachim Andreas Grunelius (76) verwitwet mit der frankfurter Bankierstochter Anna Elisabeth von Bethmann Hollweg (++). - In Darmstadt heiratet die hessendarmstädter Schlüsseldamentochter und Kammerherrentochter Henriette Marie Concordia Sophie von Ricour (25) den großherzoglich hessendarmstädter Obertelegrafisten in Darmstadt Freiherr Ernst von Krane (33), dessen Vater der hessenhomburger Oberhofmarschall Wilhelm Goswin von Krane (75) ist. Ihre Zwillingsgeschwister Emma und Emanuel (21) sind hessendarmstädter Hofdame und hessendarmstädter Justizsekretär. Ihr jüngerer Bruder Karl (++) ist als österreichischer Oberleutnant bereits gefallen. Ein Schwager von Freiherr Ernst von Krane (33) ist der in Matena geborener preußische General Franz von Krane (42), dessen Vater 18 20 in Wiesbaden gestorben ist. - In Darmstadt kommt das vom in Augsburg geborenen Maler Hans Holbein (++) 325 Jahre zuvor erstellte Gemälde Darmstädter Madonna in die Stadtresidenz.. - In Frankfurt heiratet die frankfurter Bankierstochter Emma Mumm (23) den frankfurter und pariser Großkaufmann und Besitzer von Château Toussicourt an der Marne Wilhelm Hugo Krafft (48). - Die Eisenbahnverbindung Marburg~Frankfurt wird eröffnet, womit man von Frankfurt nach Kassel mit dem Zug fahren kann. - In Darmstadt beginnt die Lithografischen Anstalt Maximilian Frommann mit der Herstellung der Landkarte Karte von dem Grossherzogthume Hessen im unerklärlichen Maßstab 1: 280 943, was mehrere Jahre dauert und die die Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen zeigt. - In Schlangenbad kommt die in Berlin geborene preußische Königstochter und russische Zarin Alexandra Feodorowna alias Charlotte von Zollern Preußen (St) (54) mit großem Hofstaat für einen Kuraufenthalt an, für die sogar ein Casinobetrieb mit Glückspiel eröffnet wird.

1851 Wetter: Jahr mit den meisten, 197, Sonnentagen in Frankfurt. Im Frankfurt übernimmt das Städel Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22) die Museums Gesellschaft Gemäldesammlung. - In Wiesbaden erreichen die Kurgastzahlen mit 14.000 Fremden Vorrevolutionsniveau. - In Wiesbaden löst sich der Arbeiterbildungsverein auf. - In Frankfurt führt im Stadttheater Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) der neue Theaterorchesterleiter und Komponist Gustav Schmidt (35) seine eigene Oper Die Weiber von Weinsberg auf. - In Wiesbaden wird der preußische Komponist, Richard Wagner Stil Anhänger und frankfurter Theaterorchesterleiter Louis Schindelmeisser (40) Kapellmeister am Theater. - Der in Darmstadt drittgeborene Großherzogssohn Prinz Alexander von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (28), der unter den Gerüchten leidet ein uneheliches Kind des in Lausanne geborenen hessendarmstädter großherzoglichhessischen Oberstallmeisters und Reitlehrers Baron August Ludwig von Senarclens-Grancy (57) zu sein,  heiratet in Breslau die im fünften Monat schwangere, in Warschau geborene Soldatentochter und russische Hofdame am russischen Hof von Sankt Petersburg Gräfin Julia Hauke (St) (26). Da sie nicht standesgemäß und unebenbürtig ist, ist die Ehe morganatisch. Nach ihrer Rückkehr nach Darmstadt wird sie von ihrem Schwager, dem hessendarmstädter Großherzog Ludwig III von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (45) zur Gräfin von Battenberg mit dem Prädikat Erlaucht erhoben. Sie nennt sich Gräfin Julia von Battenberg. Sie wird dadurch die Stammmutter des englischen Königshauses Mountbatten. - Zwischen Frankfurt und Offenbach wird der Felsen Kaiserlei für eine breitere Fahrrinne gesprengt. - Hanau wird zur Unterdrückung der Revolution von bayerischen und österreichischen Truppen besetzt. - In Frankfurt steht die Irrenanstalt alias Tollhaus in der Meisengasse (20 22 Parkhaus Börse). - In Frankfurt wird der jüdische städtische Bauinspektorensohn und Struwwelpeter-Autor Heinrich Hoffmann (42) Direktor an der Irrenanstalt alias Tollhaus. Beim Antritt ist er von den menschenunwürdigen Zuständen entsetzt und vergleicht die Situation mit einem lebendigen Grab. Er veröffentlicht sein Weihnachtsmärchen König Nußknacker und der arme Reinhold mit einer Illustration des Frankfurter Weihnachtsmarkts. - In Königstein wird eine Kaltwasserheilanstalt eingerichtet. - In Frankfurt wird Adam Rackles Hoflieferant für Aepfelwein alias Apfelwein in der Falltorstrasse 11. - In Frankfurt heiratet die in Hersfeld geborene niederadelige morganatische hessenkasseler Kurfürstenwitwe Gräfin Karoline von Bergen alias Frankfurt Bergen Enkheim Karoline von Berlepsch (31) Graf Karl-Adolph von Hohenthal (40). - In Frankfurt scheitert der in Laubach geborene Schneidermeistersohn, Sonntagsschüler und Städelschüler Johann Philipp Herrlich (33) mit einem Attentat auf den konservativen frankfurter Patrizier und Schöffen Gottfried Scharff (58) im Stadtwald und auf den Militär und frankfurter Patrizier Carl von Heyden (58). Johann Philipp Herrlich (33) wird verhaftet und emigriert nach seiner Entlassung nach Amerika und Kuba. - In Usingen wird ein evangelisches Lehrerseminar und in Montabaur ein katholisches eröffnet. - Ein Kirchensenat zur unmittelbaren Verwaltung der evangelischen Kirche entsteht. - In Frankfurt zeichnet der Maler Heinrich Hoffmann (--) den Weihnachtsmarkt auf dem Römer. Die Marktbuden sind mit Kerzen beleuchtet. - In Königstein wird eine Kaltwasserheilanstalt und Gartenanlagen eröffnet und damit ein Kurbetrieb begonnen. - In Frankfurt lässt sich der in Eubach Hessen geborene evangelisch methodistische Missionar Engelhardt Riemenschneider (36) nieder und hofft auf Unterstützung als Prediger durch die Herrnhuter (Familie von Peter Böhler) und die Hugenotten in Bad Homburg Friedrichsdorf, weil die Polizei ihm jegliches Predigen verbietet. - In Wiesbaden baut der jüdische Kaufmann Samuel Löwenherz im Nerotal 18 die Tuchwalkmühle in eine Kaltwasserheilanstalt um. - Der darmstädter Geigenbauer Nikolaus Diehl (72) stirbt nach dem Bau von rund 5.000 Instrumenten, wie Geigen, Violinen, Violen und Kontrabässen. - In Mainz wird der seit 15 Jahren vorort deutschkatholisch aktive wiener Arztsohn und Dichter Eduard Duller (42) Prediger der Deutschkatholoischen Gemeinde und stirbt ohne Anerkennung zwei Jahre später in Wiesbaden. - In Darmstadt gründet die Turngemeinde Darmstadt  TG 46 eine eigene Bücherei. - In Darmstadt wird die Post an den Deutsch-Österreichischen Postverein angeschlossen. - In Frankfurt verkauft der erfolgreichste und erste frankfurter Fotograf Friedrich Carl Vogel (45) alias Fritz Vogel sein Atelier in einem Glaspavillon an den Fotografen Friedrich Hartmann (29). Weil sich bei mehrsekündige Belichtungszeiten auf einem Bild unvermeidbar immer etwas bewegt, hat er einfach aus Einzelbildern Fotogkollagen gemacht, die koloriert als Frankfurter Manier bekannt werden, und deren Erfinder er zu sein glaubt und auch patentieren lässt, was ihm schwerwiegende Streitigkeiten und Ausgrenzungen seiner Kollegen einbringt, weshalb er nach Italien zieht, wo er noch erfolgreicher wird. - In Darmstadt Hähnlein wird vom Evangelischen Verein das herrschaftliche Hofgut Hainerhof als Rettungshaus eröffnet. - In Offenbach streiken die Buchdrucker. - In Frankfurt wird die Lederhalle am Trierischen Plätzen alias Hasengasse 4 (20 21 Zentralbücherei) eröffnet. - Der jüngste Sohn des bereits verstorbenen ersten frankfurter Ehrenbürgers, der preußischen Oberst Prinz Felix Eugen Wilhelm von Hohenlohe Ingelfingen Öhringen (St) (33) heiratet in Kassel die in Fulda geborene uneheliche hessenkasseler Kurfürstentochter schaumburger Gräfin Alexandrine Friederike Wilhelmine von Hanau Schaumburg (St) (21). - In Frankfurt wird die Eisenbahn Main Neckar Bahn mit der Main Weser Bahn verbunden. - In Mainz stirbt der großherzoglich hessische Kammerherr und mainzer Postmeister Freiherr Franz Gedult von Jungenfeld (++). - In Frankfurt wird die Firma Lohmann von Julius Lüscher gegründet, die Klebstoffe herstellt. - In Frankfurt wird die Bank Diskonto Gesellschaft Filiale Rossmarkt 18 gegründet, die in ihrer Stahlkammer Safes vermietet. - In Offenbach beginnt der evangelische Werkmeistersohn, Fabrikant und offenbacher Bürgermeister Friedrich August Schäfer (41) mit dem Bau einer neuen Trinkwasserleitung, was 8 Jahre dauert. - In Darmstadt gesteht der zu lebenlanger Haft verurteilte hessendarmstädter höfische Kammerdiener Johann Stauff (--) im Gefängnis ein Jahr nach seinem Prozess seinen Raubmord an Gräfin Emilie von Görlitz (++). - In Darmstadt endet die schriftstellerische Arbeit der Frauenrechtlerin Louise Dittmar (44) durch massive politische Unterdrückung der Frauen. - In Bad Homburg werden die sechs bestehenden Jahrmärkte verboten und nur der Weihnachtsmarkt erlaubt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene und mit der evangelischkatholisch konvertierten Freiherrentochter und Senatorentochter Marianne Eleonore von Glauburg (62) verheiratete katholische Felix von Stregen (69) in den Freiherrenstand erhoben, um das gerade im Mannesstamm ausgestorbene frankfurter Patriziergeschlecht von Glauburg als Namensanhang weiterleben zu lassen, wodurch er sich Freiherr Felix Stregen von Glauburg nennt. - In Darmstadt richtet der duisburger Kaufmann Arnold Dönninger (--) eine Zigarrenfabrik im Jagdschloß Bickenbach ein, errichtet dafür im Herrenhaus Wohnungen für einen Teil seiner bis zu 150 Arbeiter, reißt Gebäude ab und richtet Lagerräume im Schloß ein. - In Mainz erscheint der 52. und letzte Jahrgang der liberalen Zeitung Mainzer Zeitung. - In Wiesbaden Biebrich wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In Mainz wird dem revolutionären Pumpenfabrikantensohn Paul Stumpf (25) der Boden zu heiß, weshalb in Frankfurt heiratet und deshalb dort auf den Römerberg 8 ziehen darf, wo er als Händler und Mechaniker arbeitet. - Graf Albert von Erbach Fürstenau (St) Im Herzogtum Nassau kennt die Karte von J Grässl für die Niedergrafschaft Katzenelnbogen nur die zwei Marktflecken Katzenelnbogen und Rettert. Größere Orte sind Kleine Städte und kleinere Dörfer. In Rüdesheim endet rheinabwärts die Chaussee von Wiesbaden. Sie wird nur noch einseitig linksrheinisch nach Koblenz weitergeführt. Lahnaufwärt endet die Ufer Hauptstrasse in Nassau Oberndorf. Sie führt über Holzappel nach Diez. Bad Schwalbach ist über eine direkte Hauptstrasse über Wingenbach, Hausen und Stephanshausen mit Rüdesheim verbunden. Die Hauptstrasse von Rettert nach Katzenelnbogen führt nicht über Mittelfischbach, sondern über den Höhenzug der Rother Strasse nach Katzenelnbogen und von dort über die Aussiedlerhöfe ua Michert zum Steinbruch und weiter über die Höhenzüge nach Diez. Alle anderen Wege sind Fußwege. - Laufenselden heißt Lautenfelden. -, verheiratet mit Prinzessin Sophia Emilie Louise von Hohenlohe Neuenstein Ingelfingen (St) (59), stirbt ohne männlichen Erben. Er hat nur die ledigen Grafentöchter Emma (St) (40), Thekla (St) (36) und Luitgarde (St) (34). - Im Herzogtum Nassau kennt die Karte von J Grässl Große Städte wie Frankfurt und Mainz. Wiesbaden, Bad Homburg und Offenbach sind nur Mittlere Städte. In Rüdesheim endet rheinabwärts die Chaussee von Wiesbaden. Sie wird linksrheinisch nach Koblenz weitergeführt. - In Frankfurt ist der Anlagenring die Bebauungsgrenze. An dessen äußerer Straßenseite gibt es nur rund 70 Gebäude, hauptsächlich westlich. Im Norden und Osten sind fast nur dort welche, wo vorher die Stadttore waren. Die größte private Parkanlage auf dem aufgeteilten Anlagenring ist der Bethmannpark und der zweitgrößte ist an der Neuen Mainzer Strasse 17 (20 23 Schauspielhaus). Die Post ist auf der Zeil 106 (20 23 My Zeil). Das Casino ist an der Hauptwache 3. - In Wiesbaden gibt es östlich der Wilhelmstrasse keine Bebauung. Nördlich vom Kurhaus das Paulinenschlösschen und südlich am Ende des noch nicht als Park angelegten Warmen Damms das Palais xxx. Die Taunusstrasse ist vom Kureck Taunusstrasse 2 bis zur Stadtgrenze an der Röderstrasse linksseitig (20 23 Staatskanzlei) weitläufig unbebaut. Rechtsseitig beginnt die Bebauung mit der Taunusstrasse 7 und endet ebenfalls an der Röderstrasse. - In Frankfurt heiratet der in Frankfurt geborene evangelische Bankierssohn Daniel Heinrich Mumm (33) die kasseler preußische Konsulsenkelin und frankfurter Bankierstochter Klara Kinen (19), deren jüngere Halbschwester Maria Adriane Johanna Wilhelmine Kinen (--) die Ehefrau des in Frankfurt geborenen Kaufmanns Hermann Carl Nestle (37) ist. - In Mainz lässt das Großherzogliche Postamt Mainz von der mainzer Buchdruckerei Seifert die vierspaltigen Fahrpläne für Postkutschen mit Abfahrt, Ziel mit Zwischenhalt an Postexpeditionen, Abfahrtszeit und Anschluß Übersicht der Personen-Postcouse in der Provinz Rheinhessen drucken. Die Abfahrtzeiten werden mit morgens, mittags und abends mit Stunde und mit 15, 1/2 und 45 alias Minuten angegeben.  Die Abfahrten sind alphabetisch nach den 17 Städten aufgeführt und je nach Anzahl der Abfahrten zwischen 2 und 11 mal. Die Ziele sind nur die nächst größeren Städte ua wie Kaiserslauter, Frankfurt oder Koblenz. Die Anschlüsse werden mit Abfahrtszeit aufgeführt. Fernverkehrsanschlüsse werden nur nach Paris angegeben. Von Mainz gibt es nur eine per Eisenbahn vermerkte tägliche Abfahrt um 10:15 Uhr nach Wiesbaden. Weil man an den Hauptcoursen und Nebencoursen Personenannahmestellen an besonderen wichtigen Örtlichkeiten eingerichtet hat, die nicht in die Spalten passen werden sie für 7 Srecken separat noch einmal aufgeführt. Zwischen den Postexpeditionen Mainz und Alzey zB hält die Postkutsche auf der 35 km langen Strecke noch an den Personenaufnahmestellen am Gautor, in Kleinwirternheim, am Niedersaulheimer Weg und in Ensheim und bei einer der beiden Verbindungen zwischen Mainz und Worms hält die Postkutsche bei der 55 km langen Fahrt noch am Gautor, in Laubenheim, Nackenheim, Nierstein, Dienheim, am Alsheimer Weg, an der Grünen Allee, an der Sandwegbrück und der Rheindürkheimer Fahrt. - In Frankfurt malt der englische Maler William Callow (39) die Stadt als Aquarell.

1850 In Mainz Laubenheim gründet der neustadtpfälzer Sektkellerer Christian Adalbert Kupferberg (26) die Sektkellerei Kupferberg im Gut Marienhof. - In Frankfurt beginnt das Neumitglied der Gärtnerinnung Gärtner Schneider mit dem Ausschank von selbstgekeltertem Äpfelwein alias Apfelwein als Straußenwirtschafter, wobei nur aus eigenen Äpfeln stammender Äpfelwein im mit einem grünen Kranz gekennzeichneten eigenen Hof Lieber Alter und in der eigenen ausgeräumten Stube vier bis sechs Wochen lang verkauft werden darf. - In Wiesbaden wird der Nassauer Demokrat Karl Schapper (38) freigelassen, der danach mit dem aus dem Arbeiterverein hervorgegangenen Arbeiterbildungsverein auf dem Neroberg feiert. 2 Monate später wird er ausgewiesen. - In Nidda Ranstadt wird das Jagdschloss von Graf xxx von Stolberg (St) (--) in ein Hofgut mit Landwirtschaft umgebaut. - In Hanau macht die Opposition Hanau Wilhelmsbad zur Hauptstadt des Kurfürstentums Kurhessen. - In Wiesbaden bilden Wilhelmstrasse, Rheinstrasse, Schwalbacher Strasse und Röderstrasse ein geographisches Fünfeck, bei dem die Alleen nur stadteinwärts bebaut sind. - In Mainz übernimmt die Witwe von Johann Baptist Schwarzmann die Brauerei Zur Sonne in der Betzelsgasse 25. - In Frankfurt tritt Graf Otto von Bismarck Schönhausen (35) seinen Posten als preußischer Gesandter am Bundestag im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 an. Seine Frau ist mit den Kindern Marie (02) und Herbert (01) mit nach Frankfurt gezogen. - In Frankfurt wird die Schwarz-Rot-Gold Fahne über dem Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 eingeholt. - In Mainz wird im Dalberger Hof Klarastrasse 4 ein Hochverratsprozess gegen 77 Demokraten geführt. - In Frankfurt wird die christliche Freimaurerloge Carl zum Lindenberg gegründet. - In Frankfurt hängt der in Frankfurt geborene Freiherr Mayer Carl von Rothschild (30) in seinem neuen Herrenhaus Palais Günthersburg mit Teehaus und Orangerie im Günthersburgpark das großformatige Gemälde Goethe in der Campagna auf. - Die jüdische Zeitschrift Der treue Zionswächter meldet, dass der oppenheimer Bürgermeister F Eberstadt von Worms als erster hessischer Jude in die erste Kammer gewählt wurde. - Frankfurt hat seine Buchdruckereivormachtstellung an Stuttgart abgetreten. Viele älteste Verlage sind bankrott. - In Flörsheim wird die Strassenbeleuchtung auf Petroleum umgestellt. - In Wiesbaden brennt die Mauritiuskirche (20 17 Mauritiusplatz) bei Spenglerarbeiten am Turmhelm ab. Die Ruine wird abgetragen und ein Marktplatz entsteht. Der Sarkophag der in Moskau geborenen Großfürstentochter Elisabeth Michailowna von Russland (St) (++), der Ehefrau vom in Wiesbaden Biebrich geborenen Herzog Adolph von Nassau (St) (33) wird aus dem brennenden Kirche gerettet. Der evangelische Gottesdienst findet deshalb für fast ein Jahrzehnt in der Reitbahn des Schlosses statt, die der nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (33) in ein provisorisches Gotteshaus umdekorieren lässt. Man beginnt mit den Planungen zum Bau der wiesbadener Marktkirche, die als repräsentativer Neubau neben dem Stadtschloss entstehen soll. Eine Pompier-Corps alias Freiwillige Feuerwehr wird mit 42 Feuerwehrmänner gegründet. - In Frankfurt beginnt der in Hüfingen geborene Historienmaler und Trachtenmaler Rudolf Gleichauf (24) ein Studium am Städel Kunstinstitut Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22) . - In Mainz kommt es zu einem Hochverratsprozess gegen den in Mainz geborenen revolutionären Anführer Germain Metternich (41), der freigesprochen, aber aus Deutschland ausgewiesen wird, in die Schweiz geht und nach einer Ausweisung in die USA emigiriert. - Höhepunkt des Austausches von aus Nordamerika eingeführten mehltauresistenten Weinreben in Frankreich. - In Mainz kommt die erste Ausgabe des Werbeblatts Täglicher Strassenanzeiger von Joseph Gottsleben (28) heraus. An jeder Strassenecke der Stadt wird ein Exemplar öffentlich um 07:00 Uhr angeschlagen. Es berichtet, dass bei W Alisky auf der Großen Bleiche der Schoppen Wein mit 0,3 Liter 4 Kreuzer kostet und die Buchhandlung Faber in der Ludwigstrasse Reisehandbücher anbietet. - Zwischen Wallau und Hofheim wird die Raststätte für Reisende auf der Chaussee zwischen Frankfurt und Wiesbaden als Gasthaus Zum Wandersmann eröffnet. - In Wiesbaden hat die evangelische Kirche Probleme mit mit separatistischen Strömungen. Konservative und Revoutionäre streben eine Spaltung an. - In Frankfurt malt der in Frankfurt geborene Maler Carl Morgenstern (39) eines seiner wichtigsten Werke Ansicht der Stadt Frankfurt von der Mainseite, wofür er vom Senat 1.000 Gulden erhält - In Frankfurt wird die jüdische Druckerei Dondorf & Naumann Saalgasse 27 (20 17 Evangelischlutherische Paulsgemeinde) gegründet, die Banknoten, Wertpapiere und Briefmarken druckt. - In Darmstadt lässt die hessische Regierung die Kasteler Demokratische Turngemeinde auflösen. - In Frankfurt richtet der kasseler Gefängnisausbrecher Philipp Völker (23) als gelernte Graveur mit seiner Bande im vierten Stock des republikanisch rechten Gasthauses Donnersberg am Holzpförtchen, 50 m westlich des Rententurms eine Falschmünzerwerkstatt ein, wo er nach wenigen Monaten gefaßt und in das Gefängnis am Klapperfeld gesteckt wird, wo er beginnt die rotwelsche Verbrechersprache und Gaunersprache Jenisch zu erlernen um als Spitzel seine Gefänignisgenossen auszuspähen. - In Wiesbaden brennt die Klostermühle Lahnstrasse 87 ab. - In Bad Homburg wird die in Bad Homburg Friedrichsdorf geborene arme Schustertochter Marie Hensel (17) als Hausmädchen und Geliebte des bad homburger Spielbank Generaldirektors François Blanc (44) für 4 Jahre nach Paris in eine vornehme Klosterschule geschickt, wo sie das vornehme Leben lernt. - In Frankfurt gehört der Hof Großer Speicher (20 16 Nördlicher Teil des Hauses Berliner Strasse 51) dem Bierbrauer  J J Jung (--). - In Mainz regelt die grossherzoglich damstädtische Regierungscommission, dass ein übliches 78 quadratschuh grosses Grab 20 Gulden für 30 Jahre kostet. 1 Gulden entspricht 24,4 Euro (20 22). - In Mainz finden im mainzer Gerichtsgebäude Dalberger Hof in der Klarasstrasse 4 gegen 77 Mainzer und rheinhessische Demokraten Hochverratsprozesse statt. - In Wiesbaden wird der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau gegründet. - In Mainz bekämpft der neue schweizjesuitisch beschulte münsteraner Landratssohn, katholische mainzer Bischof Freiherr Wilhelm Emmanuel von Ketteler (39) den deutschkatholischen darmstädter Gemeindegründer und seit einem Jahr in Mainz deutschkatholisch aktiven wiener Arztsohn und Dichter Eduard Duller (41) mit aller Macht und indem er ihm jegliche Betätigung als Pfarrer bzw Prediger verbietet, da dieser auch seit 5 Jahren kriminelle Machenschaften während der Priesterherrschaft des schon einmal verbotenen katholischen Jesuitenordens, der sich als letzte Verteidigungslinie des wahren katholischen Glaubens mit allen Mitteln empfindet, journalistisch publiziert. - In Wiesbaden stellt die Stadt zwei Tagelöhner an, die von morgens bis abends bis zun Ende der Kursaison in Oktober die Pferdeäpfel auf kleinen Karren entsorgen. - In Wiessbaden ist das kleine Gasthaus Nassauer Bierhalle Frankfurter Strasse 23 ein Ausflugslokal vor der Stadt. - In Frankfurt Hohemark gründen Anton Maria Wittekind und Adolph Klotz eine Wollspinnerei und Strumpffabrik, wobei das Wasser des Werkgrabens die Maschinen antreibt. - In Deutschland gibt es ungiftige englische Rimmel Mascara Stifte. Make-Up ist nur im Theater oder in der Prostitution alias Sexarbeit üblich. - In Wiesbaden wird die Freiwillige Feuerwehr ua vom wiesbadener Schreiner Christian Gaab (22) gegründet. - In Darmstadt kauft der jüdische Kaufmann und Landmaschinenbauer Heinrich Blumenthal (26) erfolgreich eine Dampfmaschine und baut die väterliche Werkstatt in der Ludwigstrasse zu einer Fabrik aus, woraufhin er im Folgejahr das Bürgerrecht erhält. - In Wiesbaden wird das in Rom hergestellte Denkmal Hygieia aus Carraramarmor des in Wiesbaden geborenen evangelisch geborene und katholisch konvertierte Bildhauer Karl Hoffmann (34) auf dem Kranzplatz aufgestellt. - In Frankfurt Bornheim verteidigen die bayerischen und österreichischen Besatzungstruppen gegen die preußischen Besatzungstruppen nach einem gemeinsamen Manöver die frankfurter Linienbataillonssoldaten, gegen den Vorwurf keine richtigen Soldaten sondern nur Wehrpflichtige zu sein und scharf auf die Preußen geschossen zu haben beim Äppelweintrinken, wonach es dort zu den Frankfurter Militärexzessen, einer Massenschlägerei zwischen Frankfurtern und Preußen kommt, wonach es rund um die Allerheiligengasse in Frankfurt zu Toten kommt, die dementiert werden. Am Grindbrunnen später Westhafen findet die Versöhnung statt, wonach die Preußen aufrüsten. - In Frankfurt endet der 2. Internationale Friedenskongress in der Paulskirche ohne Ergebnis, woraufhin Österreich als Antwort auf die Deutsche Union im Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 den Deutschen Bund wiederbelebt, was zum Krieg führen kann. - In Frankfurt residiert der in Hanau geborene hessenkasseler Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (48) morganatisch verheiratet mit der in Bonn geborenen bürgerlichen katholischprotestantisch konvertierten geschiedenen Gertrude Falkenstein (47) alias Gräfin Gertrude von Schaumburg und Fürstin von Hanau mit 9 Kindern, wobei die älteste und einzige verheiratete Tochter Augusta Gertrude von Hanau (21) bereits mit dem geisteskranken Grafensohn Ferdinand Maximilian von Isenburg Büdingen (St) (26) verheiratet ist, im ...... , von wo er täglich zum Regieren nach Hanau Wilhelmsbad pendelt, wo er von bayerischen Soldaten geschützt wird. Er will die Unruhen nutzen um die von ihm unterzeichnete Verfassung wieder auszuhebeln, wogegen Preußen Truppen schickt. - Der mit Prinzessin Charlotte von Zollern Preußen (St) (54)  verheiratete russische Zar Nikolaus I (36) zwingt seinen Schwager, den preußischen König, als Schutzherr sowohl der Preussen als auch der Bayern von einem Krieg bei Fulda mit den bayerischen Truppen abzusehen, woraufhin in Frankfurt die bayerischen Besatzungstruppen die preußischen Besatzungstruppen verhöhnen, die Frankfurter aber neutral bleiben. - In Frankfurt kommen weitere preußische Truppen aus Baden an, die sich mit den bayerischen Besatzungstruppen auf offener Straße prügeln, und mit ihren Säbeln aufeinander einschlagen, wodurch sich die Militärhospitäler an der Westendhall Kaiserstrasse und auf der Pfingstweide am Zoo füllen, weshalb eine Demarkationslinie ua Hauptwache~Töngesgasse~Hasengasse eingeführt wird, die nicht beachtet wird, woraufhin das Standrecht eingeführt wird, womit sich die Lage entspannt und ein Großteil der Truppen wieder abgezogen werden kann. Als Kasernen dienen den Bayern das Karmeliterkloster und das sachsenhäuser Deutschordenshaus, den Österreichern der sachsenhäuser Frankensteiner Hof  Große Rittergasse, den Frankfurtern das Dominikanerkloster und den Preußen die Kaserne am Holzgraben (20 22 Peek und Cloppenburg auf der Zeil) weitere 16 Jahre. - In Darmstadt wird nach drei Jahren als erste öffenltiche Gerichtsverhandlung im Großherzogtum ein Mammutindizienprozess im Ballsaal des Darmstädter Hofes geführt, in dem der hessendarmstädter höfische Kammerdiener Johann Stauff (--) als Raubmörder ohne Geständnis zu lebenslänglicher Haft verurteilt wird. In dem Prozess findet man heraus, dass Gräfin Emilie von Görlitz erwürgt worden war, dass Geld und Schmuck gestohlen worden war und die zunächst angenommene Selbstentzündung der Möbel und Teppiche nicht ursächlich gewesen sein kann. Der Apotheker und Chemieindustrielle Heinrich Emamnuel Merck (56) ist Gerichtsgutachter. Weil die Todesstrafe gerade im Vorjahr abgeschafft wurde, drückt der Richter sein Bedauern aus. - In Frankfurt macht der in Frankfurt geborene Fotograf Hermann Hartmann (32) kurz nach der Eröffnung seines Ateliers im Gartenhaus in der Brönnerstrasse 8 vom Philosoph Arthur Schopenhauer (62) eine teilweise kolorierte Papier Talbottypie, die diesem nicht nur nicht gefällt, sondern die er als schädliche Karikatur bezeichnet. - In Mainz wird der in Mainz geborene katholische Rechtsanwalt Eduard Lehne (45) Generalverteidiger im rheinhessischen Hochverratsprozess der 48er Revolutionäre Gieswein, Felix, Müller, Brodrecht, Kraetzer, Thudichum, Notti, Schmitz, Adler, Werger, Ritzinger, Böninger, Mayer, Kaibel, Beitsch, Wittmann, Mohr, Stumpf und Gebhard, darunter 8 mit Doktortitel, bei dem alle Angeklagten nach 2 Jahren Untersuchungshaft freigesprochen werden. - In Heusenstamm wird die Krankenkasse Arbeiter-Eintracht gegründet. - In Frankfurt wird der in Wien geborene Kirchenmaler Edward Steinle (41) erster Professor am Städel Kunstinstitut Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22). - In Wiesbaden wechselt der Andreasmarkt zur Neugasse und Kirchgasse. - In Wiesbaden wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. - Der in Kassel geborene uneheliche morganatische und legitimierte hessenkasseler Kurfstensohn und gerade entlassene und wegen seiner Blutrünstigkeit im Kampf für die Monarchie gefürchtete österreichische Armeebefehlshaber Julius von Haynau (St) (64) wird auf seinen Reisen im Ruhestand  in Brüssel und London körperlich angegriffen, weshalb es zu diplomatischem Streit kommt. - In Frankfurt erstellt der schweizer Maler Johann Jakob Tanner (43) ein Bild von der Hauptwache. - In Hanau findet vor dem Schwurgericht der Strafprozess gegen die Mörder von dem Casino Fraktions Mitglied Fürst Felix von Lichnowsky (++) und dem preußische Ministerpräsidentenbruder Hans von Auerswald (++) Statt, wobei der Demokrat und Ludwig Hassenpflug (56) Gegner Rechtsanwalt Eduard Cöster (36) als Verteidiger einer der Mörder auftritt. - In Darmstadt malt der hessendarmstädter Hofgärtnersohn und Hofmaler Ernst August Schnittspahn (55) das verputzte Jagdschloß Kranichstein und das dazugehörige Jagdzeughaus mit Sammelplatz. - In Darmstädt lässt sich der in der Rhön geborene gräflicherbacher Hofmaler Joseph Adam Hartmann (38) nieder. - In Darmstadt wird das größere Marktpalaistor aus Sandstein mit einer künstlerisch geschmiedeten Tür mit vergoldeten und bemalten Monogrammen und Blattornamenten abgerissen und vor dem Nordzugang später Westtor zum Orangeriegarten Kranichstein wieder aufgestellt, wo es ein kleineres Tor ersetzt. Die morganatische hessenkasseler Kurfürstenenkelin und Freiherrentochter Mathilde von Haynau (29) heiratet Freiherr Gustav Heinrich von der Leyen Bloemersheim (--), der sieben Jahre später stirbt. - In Wiesbaden zieht die Herzoglich-Nassauische Landesbank (20 23 Naspa) von der Privatwohnung Luisenstrasse 23 (20 23 tegut) in das Ministerialgebäude Ecke Marktstrasse/Friedrichstrasse, in dem sich der Oberappellationsgerichtshof, das Justizamt und die Landesoberschultheisserei befindet. - In Bad Homburg hat das Kurhaus in der Luisenstrasse einen so großen Zulauf, dass es erweitert werden muss. Es erhält zwei Seitenflügel um ihm ein schloßähnliches Aussehen zu verleihen. Im linken Flügel wird das Spielkasino untergebracht, den man dann Goldsaal nennt, und der rechte Flügel wird zum Kurtheater, das mit dem eigens hierfür geschriebenen Stück La fée de Hombourg eröffnet wird. - In Frankfurt fährt Erzherzog Johann von Habsburg Österreich (St) (68) vom Main Neckar Bahnhof mit der Main Neckar Eisenbahn in die Steiermark, wobei er von ehemaligen in Frankfurt garnisonierten Reichstruppen unter militärischen Ehren verabschiedet wird. - In Mainz bringt der Verlag Victor von Zabern romantische Stiche des schweizer Maler und Stecher Johann Jakob Tanner (43) heraus, darunter das Bild Rheinfels und St Goar mit einem reitenden herrschaftlichen Pärchen.

1849 Wetter: Cholera Epidemie in Mainz, bei der man davon ausgeht, dass die Ursache Ausdünstungen des Bodens sind. Die wahre Ursache, die katastrophale Abwasserkanalisation, wird nicht in Betracht gezogen. - Frankfurt ist laut der Landkarte Herzogtum Nassau von Carl Hoeckner im Norden bis zum westlichsten Punkt Bockenheim vollständig von hanauer Territorium umschlossen, das von der frankfurter Stadtgrenze alias frankfurter Landwehr mit ua der Freidberger Warte bis an den Fluß Nidda reicht. Anschließend genzt Frankfürt auf einigen 100 m an Rödelheim, das zum Fürstentum Solms gehört. Mit dem Herzogtum Nassau schließt sich eine 2 km lange  Grenze vom Rebstockgelände alias Messe (20 24) bis nach Griesheim am Main an. Am gegenüberliegenden Mainufer ist auch Niederrad mit der späteren Pferderennbahn (20 24) als ein kleiner ausländischer Streifen nassauisch. Südlich davon gehört der frankfurter Stadtwald um den Flughafen (20 24) noch zu Frankfurt. - In Frankfurt berichtet die Tageszeitung Frankfurter Zeitung von der Eröffnungsfahrt vom Main Weser Bahnhof nach Friedberg. - Die Eisenbahnstrecke Hanau~Würzburg wird eröffnet, was eine immense Erhöhung der Fahrgastzahlen, die über die Frankfurt hanauer Eisenbahngesellschaft in Frankfurt ankommen, bewirkt, wo diese per Fuß oder Droschke durch die Stadt zu den Westbahnhöfen weiterreisen müssen. - Mainz hat 35.140 Einwohner. - Mainz hat 27.633 Katholiken und 5.037 Protestanten. - In Wiesbaden stagnieren die Kurgastzahlen bei 7.500. - In Frankfurt verwehren 60 Abgeordnete der Nationalversammlung die Ausweisung Deutschösterreichs aus dem Deutschen Bundesstaat. - In Idstein findet der Idsteiner Kongreß der Nassauer Demokraten statt, wobei Karl Schapper (37) teilnimmt und dafür inhaftiert wird. - In Frankfurt fliehen viele Abgeordnete der Nationalversammlung, weil sie einen Einmarsch von preußischen Truppen befürcheten, nach Stuttgart. Die großdeutschen Konservativen bleiben und sehen sich als rechtmäßige Nationalversammlung. - In Mainz organisiert der Schornsteinfegermeister Carl Weiser eine Freiwillige Feuerwehr mit eigenen Uniformen, die direkt dem Bürgermeister untersteht und aus zwei Divisionen mit je zwei Zügen und insgesamt 141 aktiven Feuerwehrmännern besteht. - In Dreieichenhain ist der Müller der Kreuzmühle mit Sägewerk Johann Philipp Holzmann (44) pleite, woraufhin er mit den Mitgesellschaftern Meyer und Lind das Baugeschäft alias Bauunternehmen Holzmann ohne Mühle neu gründet. - In Mainz kommt der Schuhmachersohn, Hebammensohn und spätere Luxushotelbesitzer Lorenz Adlon zur Welt. - In Frankfurt ruft die österreichische Regierung ihre Abgeordneten aus Frankfurt ab. - In Frankfurt schlägt der zweitgeborene preußische Königssohn Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52) im Hotel Russischer Hof (20 16 MyZeil Zeil 106) im Freskosaal als Gardoffizier sein Hauptquartier auf. - In Wiesbaden werden bei der Einweihung der Bonifatiuskirche zwar die Katholiken, aber nicht die Deutschen Christen und die Juden eingeladen. - In Wiesbaden wird der jüdische Tabakwarenhandel Lehmann Strauss in der Webergasse 5 (20 17 DER Reisebüro) gegründet. - In Mainz spaltet sich in der jüdischen Gemeinde ein streng orthodoxer Teil ab. - In Wiesbaden zieht das usinger Hof- und Appellationsgericht in das ehemalige Hotel Schützenhof in der Ecke Schützenhofstrasse/Langgasse. - Das nassauische Amt Königstein kommt zum Kreis Idstein. - In Frankfurt wohnt das Ehepaar, die in Frankfurt geborene Freiherrentochter Mathilde von Rothschild (17) und der in Frankfurt geborene Freiherr Wilhelm Carl von Rothschild (21), Chef des wiener Bankhauses Rothschild im Rothschild-Haus (20 17 Zeilpalast Zeil 92). Sie ist die Tochter seines Cousins. - In Wiesbaden kommen nach 17 Jahren in Usingen das Hofgericht und das Appellationsgericht zurück ins Renaissanceschloss am Markt. - In Frankfurt lässt sich die Gaststätte Zum Puppendschränkchen schamlos auf literarische Andeutungen hin als das Haus feiern lässt, in dem Goethes Gretchen Kellnerin gewesen sein soll und bringt an der Hauswand den Schriftzug Zum Goethe-Feste lad ich ein, auch er trank hier einst Aepfelwein an. - Eine flächendeckende Pressezensur wird im Herzogtum Nassau wieder eingeführt. - In Darmstadt erstellt der oberpfälzer Graphiker und Architektur- und Landschaftsmaler Ludwig Rohbock (25) Bilder von der Stadt. - In Frankfurt werden telegrafische Fardely Zeigerapparate auf der Eisenbahnstrecke Frankfurt~Mainz-Kastell eingesetzt. Der oberirdische Telegrafendraht wird durch Löcher in den Masten geführt. - In Frankfurt werden telegrafische Daniell Zeigerapparate von Siemens & Halske entlang der Eisenbahnstecke nach Berlin eingesetzt. Der oberirdische Telegrafendraht wird teils über Porzellanhütchen teils durch Löcher in den Masten geführt. Beide Leitungen dienen ausschließlich Bahnbetriebszwecken und nicht der Öffentlichkeit und dürfen auch nicht technisch verbunden werden. - In Frankfurt lässt sich der jüdische berliner Zeitungsbesitzer Bernhard Wolff (38) nach der Freigabe des Telegrafen für private Nachrichten Börsenkurse schicken, die er in seiner Zeitung National-Zeitung veröffentlicht. Wegen der hohen Kosten eröffnet er das Telegrafische Correspondenz-Büro Wolff, WTB bei dem sich berliner Zeitungsverleger und Privatleute beteiligen. - In Frankfurt wird mit der Einführung der Organischen Gesetze und der Einführung eines Oberstaatsanwalts, der die Gewaltenteilung sichern soll, der elberfelder Jurist Julius Hecker (43) neuer frankfurter Oberstaatsanwalt. - In Rüsselsheim stirbt der in Klein-Gerau geborene Vater Friedrich Wilhelm Opel (46) von Automobilhersteller Adam Opel (12). - In Wiesbaden werden chemikalisch physikalische Untersuchungen am Kochbrunnenwasser gemacht. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Staats- und Adress-Handbuch der Freien Stadt Frankfurt, das aus einem Staats-Handbuch und einem Adress-Handbuch besteht. Bisher waren zwar alle Amtspersonen aber nicht alle Bürger verzeichnet. - In Wiesbaden werden die Aufgaben, bisher bestehend aus Giroverkehr, Hypothekenbankgeschäfte und Kommunalkrediten der Landeskreditkasse für das Herzogtum Nassau erweitert. - Der darmstädter Erste Hofprediger Ferdinand Bender (33) ist Mitgründer des Evangelischen Vereins für äußere und innere Mission und des Frauenvereins zur Rettung sittlich verwahrloster Mädchen in Darmstadt, womit Kinder- und jugendliche Prostituierte alias Sexarbeiter gemeint sind, die von der Polizei aufgegriffen und eingewiesen werden. - Die Gesellschaft ist völlig verarmt. - In Darmstadt Alsbach Hähnlein wird ein Rettungshaus für verwaiste und schwer erziehbare Jungen, ein religiöser Kinderknast, eröffnet. - In Darmstadt wird der Hessische Landesverein für Innere Mission später Mission Leben eGmbH gegründet. Es wird eine Pflegeschule aufgebaut und ein Haus für Behinderte in der Aumühle eingerichtet. - In Darmstadt zieht der seit 13  Jahren in Darmstadt aktive politische deutschkatholische  wiener Arztsohn und Dichter Eduard Duller (40) nach Mainz, wo er lautstark die Loslösung des deutschen Katholizismus vom römischen Papst fordert. - In Darmstadt wird die Freiwillige Turnerfeuerwehr gegründet. - In Darmstadt ist das darmstädter Streichorchester Darmstdter Strauss der jüdischen Familie von Herz Hähnle Hachenburger (62)  die dominierende Musikertruppe, die auf fast allen Hofbällen aufgetreten ist und in den Gasthaus Chausseehaus, im Gasthaus Zur Traube, im Hoftheater aber auch im Gartenlokal Karlshof  Kranichsteiner Strrasse über Jahrzehnte aufgespielt haben. - In Darmstadt Hähnlein lässt Georg Hinrich Wichern nach einer Predigt von seinem evangelischen Landesverein für Innere Mission das herrschaftliche Hofgut Hainerhof aussuchen. - In Frankfurt Sachsenhausen wird der Feldweg Mittelweg, der über den Sandhof nach Niederrad führt, in Gartenstrasse umbenannt. - Der in Wächtersbach geborene Graf Ferdinand Maximilian von Isenburg Büdingen (St) (25), dessen Vater Graf Adolph von Isenburg Büdingen (St) (54) zwei Jahre zuvor aus gesundheitlichen Gründen die Herrschaft an ihn abgegeben hat und er dadurch Graf geworden ist, heiratet die in Niederdorfelden geborene morganatische hessenkasseler Kurfürstentochter Gräfin von Hanau und Gräfin von Schaumburg Augusta Maria von Hanau (20). - In Darmstadt wird die Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In Erbach wiegelt ua der in Gießen geborene Mediziner Ferdinand von Loehr (32) nach dem Bruch der Paulskirchenverfassung durch die Hessische Regierung auf einer Versammlung mehrere tausend Gesinnungsgenossen auf, und führt eine Revolution im Grossherzogtum Hessen an, die zum Ober-Lauderbacher Gefecht führt, und die nach dem Tod des hessendarmstädter Beamten Christian Prinz (48) ua vom Infanterieregiment in Erbach und Oberst Dingeldey niedergeschlagen wird, wobei es zu 11 Todesfällen und 107 Gefangennahmen unter den fliehenden unorganisierten Revolutionären kommt, die zuvor noch mit Wein das Militär zum Überlaufen überreden wollten. Mathilda Büchner (34) rettet ihren Bruder Alexander Büchner (22), dessen Waffen sie gerade noch verstecken kann. Man lässt ihn nach einem Verhör über seinen angeblichen Spaziergang wieder frei. Er ist der Bruder des in Darmstadt geborenen und 12 Jahre zuvor verstorbenen Schriftstellers und Revolutionärs Georg Büchner (++). - In Frankfurt wird das Henkeramt alias der Scharfrichter abgeschafft. - In Darmstadt wird die Todesstrafe abgeschafft. - In Darmstadt veröffentlicht die zur Haushaltsführung ihrer Brüder und dadurch zur Ehelosigkeit bestimmte darmstädter Oberfinanzamtstochter und Frauenrechtlerin Louise Dittmar (42) ihr wichtigstes Werk Das Wesen der Ehe. - In Wiesbaden beschließt das Herzoglich nassauische Oberpostamt für verloste Notversorgungspakete für drei Monate vollkommenes Portofreithum. - In Frankfurt empfindet der österreichische Erzherzog Johann von Habsburg Österreich (St) (67) sein Amt als provisorisches deutsches Staatsoberhaupt alias Reichsverweser in den letzten neun Monaten als unwürdig. - In Frankfurt wandert der in Frankfurt geborene politisch verfolgte adelige Student Valentin von Falkenstein (--) nach Amerika aus. - In Darmstadt beendet der in Wien geborene jüdische Schauspieler und Opernsänger Heinrich Kreuzer (30) sein dreijähriges Engagement am Darmstädter Theater und kehrt erfolgreich an die Wiener Oper zurück. Er ist der Vater der jüdischen Sängerin Elise Stefanie Kreuzer (04), die später in das Fürstenhaus Thurn und Taxis einheiraten wird.  - In Höchst bringt Anton Alexander Wagner (24) für die in Usingen herausgegebene und abgesetzte Zeitung Taunusbote die erste Ausgabe der wöchentlichen Zeitung Höchster Kreisamtsblatt für die Justizämter Hoechst, Hochheim und Königstein heraus, die er im Bolongaropalast alleine herstellt. - In Mainz schlägt der Arzt Josef Anschel (--) erfolglos vor, neue Straßenschilder aufzustellen, wobei alle Straßen, die zum Rhein hin laufen, rot, und alle parallel zum Rhein verlaufende blau sein sollen, was die Stadt aber vier Jahre später durchführt. - Der in Mainz geborene Pumpenfabrikantensohn Paul Stumpf (23) ist revolutionärer selbsternannter Hauptmann einer Freischaren Kompagnie von 21 Munitionsarbeitern, mit denen er nach Kirchheimbolanden zieht und gegen preußische Soldaten kämpft. - In Frankfurt bewirbt E Niemann Ecke Fahrgasse/Allerheiligengasse 91 galvano-elektrische Kunzemann Universalapparate aus Leipzig in der Zeitung Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung, die er für 1,5 Reichsthaler verkauft und die Nervenleiden, Rheuma, Gicht, Lähmungen, Kopf-, Hals-, Brust-, Zahn- und Ohrenschmerzen, grauen Star, Epilepsie, Wechselfieber und vieles mehr vollständig heilen. Dazu verkauft er Ohrenmagnete. - In Frankfurt verkauft Milani Minoprivo in der kleinen Hirschgasse 3 Kaviar. - In Bad Vilbel werden beim Bau des Südbahnhofs kleine farbige Steinwürfelchen gefunden, die von einer römischen Badeanlage stammen, Das 5 x 7 m große Pervincus Mosaik mit seinen 225.000 weißen, schwarzen und violetten Steinchen wird nach Darmstadt ins Schloß gebracht, der Rest muss ohne weiter Forschungsarbeit in der Umgebung der Main Weser Bahn alias Eisenbahn nach Karlshafen weichen. Das Römerbad liegt unterhalb der versiegten warmen Quelle Hexenloch. - In Mainz Kastel erscheint die erste Ausgabe der kasteler Tageszeitung Kasteler Beobachter. - In Frankfurt zieht die in Frankfurt am Roßmarkt 9 (20 17 Türkische Zentralbank) geborene frischverheiratete jüdische wiener Bankierstochter Mathilde von Rothschild in das Rothschildhaus an der Ecke Zeil 34/Brönnerstrasse später Zeil 92 (20 24 Primark). - Der uneheliche Großherzogsohn und großherzogliche hessendarmstädter Hofmaler Hofrat Georg Wilhelm Issel (64) mit der Mätresse, der landgräflichen Münzschlossertochter Maria Friederike Dorothea Burger (++) flieht vor der Rebolution mit seiner Frau Viktoria von Chrismar (56) aus Heidelberg nach Auerbach und begibt sich nach dem Abklingen der Unruhen fast zwei Jahrzehnte als Künstler und als Diplomat auf Reisen durch ganz Europa. - In Darmstadt wird der hessendarmstädter Ministerpräsidentensohn Reinhard von Dalwigk (46) neuer großherzoglich hessendarmstädter Ministerpräsident, der mit seinem Klassendenken von Unteren Schichten und von den freiheitlich Denkenden als demokratische Individuen spricht. - Der  hannoveraner Legationsrat und Gesandter in Berlin und Dresden Graf Anton August Karl Heinrich von Hardenberg (47) stirbt als Ehemann der Tochter des letzten großherzogtümlichfrankfurter Regierungschef Freiherrentochter Maria Dorothea Franzisca von Hügel (46). - In Kloser Eberbach wird südlich auf dem Klosterareal mitten in den Weinbergen der Irrenanstalt Kloster Eberbach eine neue herzoglichnassauische Landes-Heil- und Pflegeanstalt Eichberg später Vitos Rheingau eröffnet, wohin 160 Pfleglinge umziehen und das schon nach einigen Jahren wieder zu klein wird, weshalb viele Insassen wieder in das Arbeitshaus und die Erziehungsanstalt Kloster Eberbach zurückgebracht werden. Beide Anstalten sind auf wirtschaftlicher Selbständigkeit aufgebaut, was bedeutet, dass man die psychisch kranken Patienten zu körperlicher Arbeit zwingt. - In Wiesbaden Medenbach wird Richtung Wildsachsen in der Bergbaugrube Kohlhaag mit dem Abbau von Eisen begonnen. - In Darmstadt wird der noch als Gärtnergehilfe seines Vaters angestellt jüngste Hofgärtnersohn Georg Friedrich Schnittspahn (39) zum hessendarmstädter Hofgartendirektor ernannt. - In Wiesbaden endet die nur östlich bebaute Schwalbacher Strasse nördlich am Michelsberg bzw an der Abzweigung zur Platte, wonach nur ein Trampelpfad zur Röderstrasse weiterführt. Nordwestlich der Strassenfolge Michelsberg~Langgasse~Webergasse~Saalgasse~Nerostrasse gibt es keine Bebauung hinter den an den Strassen anliegenden Gebäuden, außer an der Röderstrassse und der Verbindungsstrasse zur Stadt Römerberg, die sogar beidseitig bebaut durch die Weinberge bzw Gärten führt. - In Frankfurt richtet Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52), der spätere deutsche Kaiser Wilhelm I, der als Kartätschenprinz verspottet wird, im Hotel Russischer Hof Zeil 48 später Zeil 110 (20 23 MyZeil) im Freskosaal sein Hauptquartier für die Besatzungsarmee in Baden ein.

1848 Goldrausch in Kalifornien. - In Frankfurt findet die Nationalversammlung in der Paulskirche mit 600 Teilnehmern statt, die Preußen ablehnt. - In Mainz wird der in Frankfurt geborene Notarssohn, Anführer der frankfurter liberalen Bewegung und Rhein- und Mainzeitung Mitarbeiter Friedrich Siegmund Jucho (43) nach 4 Jahren Haft aus der mainzer Festung Hartenberg entlassen und zum Vertreter der Stadt Frankfurt in die Nationalversammlung gewählt. - In Frankfurt wird der Kopfbahnhof Hanauer Bahnhof in der Hanauer Landstrasse 29 alias Zobelstrasse der Frankfurt Hanauer Eisenbahngesellschaft die am Bahnhof Hanau (20 21 Hanau West Kaufland) endet, finanziert ua vom frankfurter Bankier Moritz von Bethmann (37) mit einer kurhessischen Staatslizenz eröffnet. Alle Durchreisenden müssen zu Fuß oder per Droschke durch die engen Strassen zur anderen Seite der Stadt. Am Eröffnungstag befördert sie 15.000 Reisende. Das parallel seit Jahrhunderten betriebene Marktschiff auf dem Main stellt seinen Dienst ein. Der fechenheimer Bahnhof wird aussergewöhnlicherweise Bahnhof Mainkur benannt. Der Bahnhof Hanau (20 21 Hanau West Kaufland) ist ein langgestrecktecktes einstöckiges Haus mit einer Kolonnadenfront und einem kleinen spitzen Uhrtürmchen. - In Offenbach eröffnet die Frankfurt Offenbacher Lokalbahn zwischen Offenbach und Frankfurt Sachsenhausen. Einzige Zwischenstation ist der Lokalbahnhof Oberrad, der weit nördlich des Ortes liegt. - In Darmstadt stirbt der lutherische Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt (St) (71) und neuer Großherzog von Hessen und bei Rhein wird sein in Darmstadt geborene lutherischer Sohn und hessendarmstädter Prinz Ludwig III von Hessen Darmstadt (St) (42), der mit der katholischen und ausdrücklich nicht konvertierten wie bisher üblich, bayerischen Königstochter Prinzessin Mathilde Karoline von Wittelsbach Bayern (St) (35) verheiratet ist, aber ebenso wie sein Vater oberster Vertreter der lutherischen hessendarmstädter Landeskirche wird. - In Wiesbaden haben sich die Kurgastzahlen auf 7.500 halbiert. - In Wiesbaden versammeln sich 30.000 Menschen vor dem Stadtschloss und Herzog Adolph von Nassau (St) (31) reist aus Berlin zurück nach Wiesbaden und verspricht öffentlich vom Balkon des Stadtschlosses die Erfüllung der Forderungen seiner Untertanen nach Volksbewaffnung, Pressefreiheit, Einberufung eines Parlaments sowie Vereinigungs- bzw. Religionsfreiheit. Innerhalb weniger Wochen erscheinen 13 politische Zeitungen, davon fünf in Wiesbaden. Der dotzheimer Wirt des Gasthauses Zum Löwen Wiesbadener Strasse 8 versucht mit einem Karabiner Herzog Adolph von Nassau (St) (31) mit den schieß ich vom Balkon runner zu erschießen und kann gerade noch davon abgehalten werden. - In Wiesbaden wird die Republikanische Gesellschaft gegründet. - In Wiesbaden wird ein Arbeiterverein mit 300 Mitgliedern unter Führung des aus Weinbach bei Weilburg stammenden und teilweise in London lebenden Pfarrersohn und Forstwirt Karl Schapper (36) gegründet. - In Frankfurt findet der erste Kongreß der Demokraten Deutschlands statt, u.a. mit dem aus Wiesbaden stammenden Stadtratssohn und Mühlenbesitzersohn und Ingenieur Oswald Dietz. Oswald Dietz muss aus Nassau fliehen. - In Wiesbaden werden im Luxushotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz 1 die liberalen Neun Forderungen der Nassauer beschlossen. - In Frankfurt wird der preußische Komponist und Richard Wagner Stil Anhänger Louis Schindelmeisser (37) Orchesterleiter am Frankfurter Theater Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). - In Frankfurt trifft sich die Casino-Fraktion in der Casinogesellschaft am Roßmarkt 10 (20 16 Santander Bank). - In Frankfurt trifft sich die Fraktion Westendhall Gallusanlage 3 alias Linke im Frack alias Linksliberale im möblierten Appartmenthotel für große Familien Westendhall unmittelbar rechts neben dem Taunusbahnhofsportal an der Promenade (20 16 Taunusanlage) gelegen. - In Frankfurt trifft sich die parlamentarischmonarchistische Fraktion Württemberger Hof alias Linkes Zentrum im Hotelgasthof Württemberger Hof Hainer Hof 9. - In Frankfurt trifft sich im Hotel Pariser Hof am Schillerplatz an der Hauptwache 7 (20 16 Maredo) die Fraktion Pariser Hof. - In Frankfurt ziehen reformkonservative österreichische, preußische und bayerische Abgeordnete vom Gasthof Steinernes Haus Markt 44 ins Kaffeehaus Cafe Milani Ecke Roßmarkt/Am Salzhaus. Die Fraktion Cafe Milani sind die Konservativen der äußersten Rechten. Im Gasthof Donnersberg trifft sich die äußerste Linke, im Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24) die gemäßigten Republikaner und im Augsburger Hof die gemäßigte Linke. - In Frankfurt wird der Rahmhof zur Kaserne umfunktioniert. - In Frankfurt gründet der in Wetzlar geborene jüdische evangelisch konvertierte Wechselmaklersohn und Börsenmakler Raphael Erlanger (42) die Bank Erlanger & Söhne Rossmarkt 14 (20 08 Dresdner Bank 20 22 Commerzbank). - Von 6 nassauer Abgeordneten stammen 4 aus Wiesbaden, darunter der nassauer Kammerdienerenkel, Amtmannssohn in Usingen und Anwalt am wiesbadener Oberappellationsgericht August Hergenhahn (44). - In Frankfurt errichten während der Septemberunruhen Aufständische an vierzig Stellen in der Stadt Barrikaden. Sie bewaffnen sich mit Pflastersteinen. Die preußischen Nationalversammlungsabgeordneten Fürst Felix von Lichnowsky und Hans von Auerswald werden auf offener Strasse ermordet. Preußische und hessische Soldaten aus der Bundesfestung Mainz und den Städten Darmstadt und Friedberg erschießen 30 Aufständische. 12 Soldaten werden getötet. Frankfurt wird dauerhaft mit einer gemischten Patrouille aus preußischen, österreichischen und bayerischen Soldaten besetzt. - In Frankfurt wird die Wilhelmsbrücke alias Friedensbrücke als Main Neckar Eisenbahnbrücke eröffnet. - In Frankfurt wird auf der Bornheimer Heide vor dem Friedberger Tor das Freimaurerlogen Mitglied Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main und Casino Fraktions Mitglied Fürst Felix von Lichnowsky (30) von einer aufgebrachten Menschenmenge erschlagen und das Casino-Fraktions Mitglied, der meißener Adelige und preußische Ministerpräsidentenbruder Hans von Auerswald (56) erschossen. Der in Hanau geborene Rechtsanwalt und bockenheimer Justizbeamte Albrecht Gustav Kraus (36) wird Leiter der Untersuchung gegen die Mörder. - In Frankfurt baut die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main ihr erstes eigenes Logengebäude Im roten Hof in der alten Rothofstrasse 2 (und gegenüber). - In Frankfurt eröffnet der italienische Gastronom Christian Joseph Milani am Roßmarkt das Kaffeehaus Cafe Milani Ecke Roßmarkt/Am Salzhaus. - In Frankfurt beginnt der unverheiratete, ehemalige großherzoglichhessische Gesandte am wiener Kaiserhof Fürst Adolph von Sayn Wittgenstein Hohenstein (St) (65) mit einer Pension von 4.000 Gulden seinen Ruhestand. 1 Gulden entspricht 23,4 Euro (20 22). - In Offenbach vereinigen sich die deutschreformierte Gemeinde und die lutherische Gemeinde zu einer evangelischprotestantischen Gemeinde. - In Frankfurt entwirft und erstellt der nach Frankfurt zugezogene evangelische nordböhmische Maler Ferdinand Karl Klimsch (36) die Stahldruckplatten der hessenkasseler und hessendarmstädter Banknoten. - Der in Budapest geborene Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (31) flieht vor Aufständen aus Ungarn auf sein Schloss Schaumburg an der Lahn. - In Frankfurt fotografiert der in Offenbach geborene Fotograf Jacob Seib (36) in seinem Atelier in der Hochstrasse 16 (20 16 Hilton Hotel) Freiherr Heinrich von Gagern. - In Wiesbaden wird der politische Verein Demokratischer Verein Wiesbaden gegründet und nach drei Tagen von der Regierung wieder aufgelöst. - In Offenbach eröffnet die im Vorjahr gegründete Gasgesellschaft in Offenbach ein kleines privates Gaswerk, mit dem Gaslaternen betrieben werden. Es werden auch öffentlichen Gasstrassenlaternen angeschafft. - In Offenbach vereinigen sich die lutherischen und reformierten Mitglieder zur Vereinigten evangelisch-protestantischen Gemeinde und ihre Kirche am Hugenottenplatz wird zur Stadtkirche. - In Frankfurt spricht der Dichter Ferdinand Freiligrath (38) und der in Mainz geborene jüdische Bankierssohn und Deutsche Bank Gründer Ludwig Bamberger (25) auf dem ersten Demokratenkongress. - Kämpfe der mainzer Bürgerwehr in Rheinhessen und ein Gefecht im Schlossgarten von Kirchheimbolanden. - In Mainz bringt Ferdinand Eckel seine Flugblätter Eckelige Blätter heraus, auf denen er mit ganzseitigen Karikaturen die lokalen Auswirkungen der Politik auf die Schippe nimmt. Ein Flugblatt kostet 6 Kreuzer. Seine Figur Handwerksbursch raucht eine lange Pfeife und isst Couliasch alias Gulasch im Gasthaus. - In Frankfurt demontieren preußische Truppen an der Mainkur ein Stück der Schienen der Frankfurt Hanauer Eisenbahngesellschaft um zu verhindern, dass Demokraten aus Hanau bei den Verhandlungen zum Vertrag von Malmö zur Nationalversammlung kommen. - In Frankfurt wird die politische Bewegung Frankfurter Montagskränzchen vom radikaldemokratischen jüdischen Juristen Maximilian Reinganum (50) gegründet, in der erstmals Juden und Nichtjuden gemeinsam politisch aktiv sind. - In Frankfurt finanziert der orthodoxe jüdische frankfurter Bankier Amschel Mayer von Rothschild (St) (45) die Flucht des in Koblenz geborenen Fürst Klemens von Metternich (St) (75) aus Wien nach London. - In Bad Vilbel werden beim Bau der Main Weser Bahn römische Thermen entdeckt. - In Frankfurt erstellt der in Paris geborene Maler Jean Nicolas Ventadour (26) das Aquarell Paulskirche. Männer im Frack tragen Zylinder und Frauen tragen Sonnenschirme. - In Frankfurt wird die Frankfurter Turngemeinde verboten. - In Wiesbaden erscheinen fünf politische Zeitungen mit Verkündung der Pressefreiheit. - In Wiesbaden benennen sich die nassauischen und hessischen konstitutionellen Vereine in zum Dachverband Deutsche Vereine um. - In Wiesbaden erscheinen nach 29 Jahren wieder Zeitungen für die Region, darunter die Zeitung Freie Zeitung, die Zeitung Nassauische Allgemeine Zeitung mit dem in Wiesbaden Biebrich geborenen Chefredakteur Wilhelm Heinrich Riehl (25) und die Zeitung Nassauische Zeitung mit dem Redakteur Wilhelm Friedrich (--) und schon nach wenigen Monaten mit dem in Hadamar geborenen Rechtsanwalt und Redakteur Karl Braun (26) am Friedrichsplatz herausbringt, verlegt und auch druckt. - In Höchst zerstören mainzer Bürger die Taunus Eisenbahn Gleise. - In Mainz Kastel stellt die Turngemeinde Kastel eine eigene Turnerfreischar. - In Bad Nauheim nimmt das hessendarmstädter und hessenhoburger Staatsgefängnis Kloster Rockenberg auch frankfurter Gefangene auf. - In Darmstadt wird aus der Zeitung Hessen-Darmstädter privilegierte Land-Zeitung die Darmstädter Zeitung. - Die von Mainz ausgehenden katholischen Pius Vereine für religiöse Freiheit finden in den Vereinen für constitutionelle Monarchie und religiöse Freiheit, die Guido Görres (43) in der Zeitschrift Historisch-politischen Blätter propagiert, ernste Konkurrenz. - In Wiesbaden wird die Landeskreditanstalt Nassau in Privaträumen in der Luisenstrasse 23 (20 23 tegut) in Nassauische Landesbank umbenannt. - In Frankfurt kämpft der in Hanau geborene kasseler Gefängnisausbrecher Philipp Völker (21) für die Revolution. - In Frankfurt ist die jüdische Buchhandlung Baer der literarisch-politische Treffpunkt, wo auch Jacob Grimm (60) verkehrt. Der im Haus Rindskopf in der Judengasse geborene jüdische frankfurter Bankierssohn und Verleger Joseph Rütten (43) alias Jacob Beer Rindskopf ist Schriftführer der frankfurter Bürgerversammlung. Der auswärtige jüdische Kaufmannssohn, Buchhändler, Verleger und Mitbesitzer der frankfurter Verlagsanstalt Literarische Anstalt Joseph Rütten Karl Friedrich Loening (38) alias Zacharias Loewenthal, der im Vorjahr mit seiner Frau vom jüdischen zum evangelischen Glauben übergetreten ist, und dafür den Namen Loening annehmen durfte und schon mehrfach aus Frankfurt ausgewiesen wurde, tritt als Volksredner für die Revolution auf. - In Wiesbaden eröffnet der Chemiker Carl Remigius Fresenius (30) ein privates chemisches Labor in einem von ihm angekauften Haus Kapellenstrasse 11. - In Frankfurt malt Jacob Fürchtegott Dielmann (39) eine Brauerei in der Gelnhäuser Gasse. - In Wiesbaden gibt der Schlossverwaltersohn und Journalist Wilhelm Heinrich Riehl (27), verheiratet mit der stuttgarter Sängerin am frankfurter Stadttheater Bertha von Knoll (24), drei Jahre lang die Nassauische Allgemeine Zeitung heraus und ist ebenfalls Musikalischer Leiter am Hoftheater Wiesbaden am Wilhelmsplatz. - In Mainz Ober-Olm wird ein Turnverein gegründet. - Der in Frankfurt geborene Soldat, Abenteurer, Lebemann und Sexprotz Johann Konrad Friedrich (59) bringt seine Memoiren Vierzig Jahre aus dem Leben eines Toten heraus, in dem er seinen Ruf als Frankfurter Casanova auch noch literarisch vermarktet. - In Wiesbaden Biebrich zieht der Bildhauer und berliner Erzgiessersohn Emil Hopfgarten (27) als nassauer Leibbildhauer in die künstliche Burg Mosburg im Schlossgarten ein und wird durch die Herstellung des Sarkophags der drei Jahre zuvor gestorbenen nassauer Herzogin und den um sie entbrannten Totenkult bekannt. - In Darmstadt verliert der vom Hof protegierte darmstädter Bürgermeister Georg Friedrich Brust (58) nach Vorwürfen des Amtsmissbrauchs und der Untätigkeit sein Bürgermeisteramt und muss mit seinem Bauunternehmen Konkurs anmelden. - In Frankfurt sind der in Frankfurt Niederrad geborene Lithograf Friedrich Carl Vogel (42) alias Fritz Vogel und Jacob Seib (36) etablierte frankfurter Fotografen, die für wohlhabende Kunden Fotografien anfertigen und kolorieren. Der frankfurter Spielkartenfabrikantensohn und Städelschüler Johann Jakob Steinberger (25) und der Städel Kunstinstitut Schüler Johann Gottfried Bauer (26) eröffnen sehr erfolgreich am Bockenheimer Tor ein Fotografisches Atelier in einem neuerbauten Glaspavillon, wo sie sowohl Daguerroetypien als auch Papierfotos und gemalte Portäts anbieten. - In Frankfurt schafft es die in Kassel in eine reaktionärkonserative Hofbeamtenfamilie geborene und in Detmold lebende aufgeklärte und revolutionär gesinnte Schriftstellerin und Saloniere Freiherrentochter Malwida von Meysenbug (32) mit befreundeten Männern am Vorparlament in der Paulskirche als Frau als Zuschauerin teilzunehmen. - In Frankfurt findet ein ausserordentliche Konferenz statt, die einen Kirchentag in Wittenberg fordert. - Der Mainzer Adelsverein wird unter seinem Präsidenten Fürst Wilhelm Hermann Karl von Wied (St) (34), verheiratet mit der in Wiesbaden Biebrich geborenen Prinzessin Marie von Nassau (St) (23), aufgelöst. - In Frankfurt wird das Kaffeehaus mit pariser Flair Cafe Milani vom italienischen Gastronom Joseph Christian Milani (24), der zum politisch äußerst rechten Spektrum alias Partei Milani gehört, am Rossmarkt gegründet. - Untersuchungen (19 19), nach Berufsgruppen mit neuerarbeiteten Ahnentafeln, wer die Beteiligten an den den revolutionären Vorgängen bis zur Nationalversammlung 18 48 in Frankfurt waren, ergeben, dass die Behauptungen, die Revolution wäre von den Unterschichten, den Bauern und Arbeitern ausgegangen, falsch sind und sich dabei nur ungefähr 0,5 % Handwerker und Bauern, 6 % Arbeiter,  aber 17 % Juristen, 18 % Lehrer und 40 % höhere Beamte beteiligt haben. - In Frankfurt wird mit der Eröffnung der Main Neckar Brücke später Friedensbrücke, der ersten Eisenbahnbrücke über den Main in der Rhein Main Region der Main Neckar Bahnhof am Bahnhofsplatz mit Darmstadt verbunden, wodurch die Waren nicht mehr am Localbahnhof in Sachsenhausen abgeladen und per Kutschen über die Alte Brücke transportiert werden muss. Auch der Personenfährverkehr zum provisorischen Mainspitzbahnhof im Osten von Sachsenhausen am Mainufer, wo bisher auch die Lokomotiven gewendet werden, endet. - In Mainz Weisenau eröffnet Christian Lothary (--) eine Ziegelei. - In Frankfurt schicken 42 jüdische Familien, darunter Bankiers und Grosskaufleute ihre Söhne zum Studium nach Heidelberg, darunter 19 Juristen, wonach frankfurter Juden überdurchschnittlich den freien Beruf des Juristen alias Rechtsanwalt ausüben. - In Darmstadt sind die Strassen und Plätze von Menschenmassen übersät, woraufhin der in Bayreuth geborene und in Monsheim bei Alzey wohnende Freiherr Heinrich von Gagern (49) zum Minister ernannt wird. Er will eine großdeutsche Lösung mit Österreich. Sein Vater lebt auf seinem Hofgut Hornau bei Kelkheim. - In Wiesbaden wird nur zum Schein und das noch 15 Jahre lang, erlaubt politische Parteien zu gründen, woraufhin der von Karl Braun und Gustav Dünkelberg gegründete Demokratische Verein Wiesbaden nach drei Tagen wieder verboten und aufgelöst wird, was sich beim nächsten Verein zur Wahrung der Volksrechte von Christian Minor (--), Friedrich Snell (--) und Wilhelm Zais (50) wiederholt. - In Frankfurt wird Erzherzog Johann von Habsburg Österreich (St) (66) als Reichsverweser provisorisches deutsches Staatsoberhaupt. - In Frankfurt erscheint die Startausgabe der Zeitung Frankfurter Volksblatt, die nach dreijährigem Erscheinen wieder eingestellt wird, und der Zeitung Frankfurter Tagblatt, die nach vierjährigem Erscheinen 18 51 wieder eingestellt wird. - In Darmstadt wird nach 21 Jahren Betrieb die Poststation von Postmeister Zimmermann im Jagdschloß Bickenbach aufgegeben. - In Frankfurt porträtiert der in Offenbach geborene frankfurter Fotograf Jacob Seib (36) alle Abgeordneten des ersten deutschen Parlaments auf Daguerreotypien, darunter den darmstädter Juristen und Parlamentspräsidenten Freiherr Heinrich von Gagern (49). - In Mainz übergeben Revolutionäre im Weingaststätte von Hellmeister in der Grebenstraße eine 11 Punkte Liste mit politischen Forderungen an die Regierung in Darmstadt ausarbeiteten, was auch ein Hinweis auf die Fastnacht bzw Karneval ist. - In Mainz wird der Gründer des mainzer Graphischen Kunstinstitut und Drucker Carl Wallau (25) Mitbegründer des mainzer Kommunistischen Arbeiterbildungsverein später Volkshochschule. Nach der franzöischen Februarrevolution kommt er mit dem trierer Anwaltssohn aus einer jüdischen Rabbinerfamilie Karl Marx (30) und der evangelisch pietistischen wuppertaler Baumwollfabrikantensohn Friedrich Engels (28) nach Mainz zurück, um eine Gemeinde des Bundes der Kommunisten aufzubauen. - Der in Mainz aus dem Priesterseminar geflohene in Hattersheim geborene Sohn kleiner Händler und Schauspieler Jean Baptist Baison (36) wird hamburger Stadttheaterdirektor und stirbt danach an einem Fieber. - In Mainz stellt der Rechtsanwalt, Revolutionär und Präsident des neugebildeten rheinhessischen Bezirksrats Franz Zitz (45) eine Bürgerwehr auf. Zu seinem Adjutanten wird Germain Metternich (37) gewählt, der Mitglied im mainzer Ortsclub Bund der Kommunisten und in der politischen mainzer Neugründung Demokratischer Verein wird. Danach sprechen beide in Frankfurt beim Demokratenkongress, wo sie als Radikaldemokraten auftreten. Danach kämpfen die beiden auch in Rheinhessen zusammen aber dilettantisch gegen preußische Soldaten, wonach sie zusammen mit einem ihrer vielen Mitanführer, dem jüdischen mainzer Bankierssohn Ludwig Bamberger (25), ins Ausland fliehen. - In Frankfurt eröffnet der in Frankfurt geborene Kunstmaler und Fotograf Johann Schäfer (27) sein fotografisches Atelier in der Lange Straße 21. - In Frankreich wird auch die Sklavenhaltung verboten. - In Wiesbaden hat die Landes Credit Casse Nassau Rheinstrasse (20 23 Naspa) nach 8 Jahren eine Bilanzsumme von 9,5 Million Gulden, bei 4,2 Millionen Gulden Anleihen gegen Schuldschein auf Namen, 2,8 Millionen Gulden Anleihe gegen Schuldschein auf den Inhaber und 1,7 Millionen kurzfristige Anleihen. Wegen der vielen Insolvenzen privater Bankgeschäfte, darunter auch vieler jüdischer, fordern die nassauer Gewerbetreibenden staatlich abgesicherte Kredite, wofür eine Hypothekenbankabteilung eröffnet wird, die die Credit Casse Nassau mit Darlehensgewährung auf Immobilien, Diskontierung von Wechseln, Darlehen auf Gold und Schmuck,wobei dingliche Unterpfänder den doppelten Wert des Kredits haben müssen, Kontokorrentverkehr usw, für deren Ausstattung mit 4 Millionen Gulden man nassauische Domänengüter beleiht, zu einer richtigen Bank macht, auf die die Begrenzung der Ausgaben von Schuldverschreibungen auf 3 Millionen Gulden aufgehoben und die eigenen nassauer Banknoten von einer halben Million auf 1 Million erhöht wird. Gleichzeitig erhöht man die Verzinsung von Einlagen auf 5 % der in Herzoglich Nassauische Landesbank umbenannten Bank in den Privaträumen Luisenstrasse 23 (20 23 tegut), die weiter dem Staatsministerium untersteht, was sich aber schon nach einem Jahr als  nicht ausreichend herausstellt. Die nassauer Regierung blockiert auch weiter jeden Versuch Privatbanken zu eröffnen, kann aber die Eröffnung genossenschaftlicher Vorschuß- und Sparvereine später Raiffeisenbanken alias Volksbanken als Konkurrenz nicht stoppen. Auf dem Land bleiben aber jüdische Viehhändler weiter größte Kreditgeber. - In Wiesbaden macht ein Regierungsgutachten hauptsächlich die Kredite an die Eisenbahn und die dafür ausbezahlten, aber noch nicht erwirtschafteten Zinsen für die Geldnot verantwortlich. Erst danach kommen die durch Missernten verursachten Ernteausfälle mit den Preissteigerungen und schließlich die politischen Umsturzversuche in Deutschland. - Im Herzogtum Nassau sind 8.000 bis 10.000 Menschen arbeitslos, weil die Hüttenwerke und die Gewerbetreibenden keine Aufträge mehr haben und massenhaft ihre Arbeiter entlassen. - In Bad Schwalbach wird das ehemalige Haus mit Braurecht und reformierte Pfarrhaus, das Schmuckfachwerkhaus (20 23 Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer Strasse/Adolfstrasse 3 wieder als Gasthaus genutzt. - In Kronberg lässt die General Postdirektion  im Gasthaus Schützenhof eine Postexpedition für tägliche Botengänge auf der Strecke Kronberg~Bad Soden eröffnen. - In Wiesbaden muss der Kammerherr von Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (31) der ehemalige Jurastudent Joseph von Syberg Sümmern (48) verheiratet mit der in Weilburg geborenen geheimen Regierungsratstochter, Oberstallmeistertochter und Landtagsabgeordnetentochter Freiherrentochter Isabelle von Dungern (37) nach 3 Jahren seinen Posten als  Intendant am Wiesbadener Hoftheater am Wilhelmsplatz wieder räumen. - In Rheinhessen und der Pfalz bilden sich Bürgerkomitees und verlangen Reformen ua Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und Kultusfreiheit, direkte Wahlen, Vereidigung des Heeres auf die Verfassung, Aufhebung der Kreisräte. - In Mainz kämpft eine Bürgergarde mit den unbeliebten preußischen Truppen. 

1847 Wetter: Missernte in Bad Soden. Das Herzogtum Nassau kann sich nicht mehr selbst versorgen und muss Getreide aus dem Ausland einführen. - Der allgemeine Personenverkehr der Main Neckar Eisenbahn zwischen dem Localbahnhof Frankfurt Sachsenhausen und Mannheim wird weiter mit zwei Lokomotiven durchgeführt, die aber statt zweimal nun fünmal täglich, nämlich um 06:00, 09:00, 12:00, 15:00 und 18:00 Uhr in Frankfurt und um 06:00, 09:10, 12:00, 15:10 und 18:00 Uhr in Mannheim abfahren und für die Strecke etwa 3 h benötigen.  Eine dritte Lokomotive bringt die Pendler von Darmstadt um 06:10 Uhr in 45 min nach Frankfurt und um 20:00 Uhr in 44 min wieder zurück. Alle Züge halten am neuen Halt Langen. - In Wiesbaden übernimmt Anton Gutz (--) das erfolgreiche und gewinnträchtige Spielcasino im Alten wiesbadener Kurhaus von Antoine Chabert (--). - Wiesbaden hat 14.000 Einwohner. - In Mainz wird das Fischtor abgerissen, weil es den Blick auf den Dom versperrt. - In Frankfurt wird die Hausnummernumstellung innerhalb von 4 Monaten durchgeführt. Parallel zum Fluss verlaufende rote Hausnummern zählen flußabwärts hoch und und landeinwärts abgehende blaue Hausnummern ebenso. Bei großen Verkehrsstrassen beginnt die Zählung am Stadtkern. - In Rüdesheim stirbt Graf Friedrich Carl Joseph Marsilius von Ingelheim Mespelbrunn (St) (70). - In Bad Soden kommt die englische Königinnenmutter Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (64) zur Kur. - Schloss Schaumburg an der Lahn kommt in den Besitz des in Budapest geborene Erzherzog Stephan von Habsburg Lothringen Österreich (St) (30). - In Frankfurt wird der jüdische Börne-, Marx-, Heine- und Proudhon-Verleger Zacharias Löwenthal (37) zum ersten Mal ausgewiesen. - In Frankfurt wird ein Israelitischer Frauenverein gegründet. - In Frankfurt nennt der jüdische frankfurter Irrenanstaltsdirektor Heinrich Hoffmann (38) sein Buch Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3-6 Jahren in der 4. Auflage in Struwwelpeter um. - In Mainz wird der revolutionäre in Mainz geborene Germain Metternich (36) Vorstandmitglied der radikalen politischen Freien Turngemeinde. Ähnlich radikal und militärisch aktiv sind die Mitglieder des Mainzer Carneval Vereins. - In Frankfurt erfindet der coburger Metzger Johann Georg Hehner (--) den Hot Dog. - In Wiesbaden übergeben rund 100 liberale Damen der Gesellschaft im Luxushotels Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz 1 Südseite eine von ihnen gestiftete Fahne dem Wiesbadener Turnverein. Die Regierung verbietet, dass Vorträge über allgemeine Themen gehalten werden. - Die Weilburger Casinoaffäre führt zu Protesten des Adels. - In Frankfurt ist das pompöse Mausoleum Reichenbach-Lessonitz der hessenkasseler Kurfürstengeliebten und berliner Goldschmiedstochter Emilie Ortlöpp (--) auf dem frankfurter Haupfriedhof fertiggestellt. - In Wiesbaden wird ein privates Gaswerk in der Kronprinzenstrasse in Betrieb genommen. - In Wiesbaden werden öffentliche Öllampen durch Gaslaternen ersetzt. - In Sprendlingen gründet der sprendlinger Metzgermeister Christoph Müller (27) aus der Familie der sprendlinger Schwonewert eine eigene Fabrik, die Heinrich Müller und Conserven Fabrik und beginnt Frankfurter Würstchen zu kopieren und fabrikmäßig herzustellen. - In Wiesbaden wird Gasbeleuchtung eingeführt. Das Gas kommt aus der Gasanastalt, die mit Koks befeuert wird. - In Rödelheim heiratet Fürst Chlodwig Carl Viktor von Hohenlohe Schillingsfürst (St) (28) Prinzessin Marie von Sayn Wittgenstein Sayn (St) (18). - In Wiesbaden werden chemikalisch physikalische Untersuchungen am Kochbrunnenwasser gemacht. - Der in Frankfurt geborene Abenteurer, Schriftsteller, Lebemann und Sexprotz Johann Konrad Friedrich (58) bekannt als Frankfurter Casanova schreibt von zukünftigen Erfindungen des 20. Jahrhunderts wie Röntgenstrahlen, Luftfahrt und U-Booten in seinem Buch Dämonische Reisen in alle Welt. - In Mainz formt sich ein heimliches revolutionäres Bürgerforum im Gasthaus Frankfurter Hof Augustinerstrasse 55 des katholischen Casinovereins. - In Darmstadt trifft sich der evangelische Gustav Adolf Verein zur dritten Hauptversammlung in der Marktkirche. - In Darmstadt kauft die Thurn und Taxis Postverwaltung das Haus Rheinstrasse 11. - In Frankfurt beginnt die Main Neckar Eisenbahn mit dem Güterverkehr, wobei die Personenverkehr Fahrzeit für die Strecke Darmstadt nach Frankfurt Localbahnhof Sachsenhausen 50 Minuten beträgt. - In Mainz hat die Mainzer Sparkasse im Rathaus Einlagen in Höhe von 400.000 Gulden, die in feuerfesten Geldkisten im Keller verwahrt werden. 1 Gulden entspricht 18 Euro (20 22). - In Bad Soden bezieht die württemberger Prinzentochter und nassauer Herzogswitwe Pauline von Nassau (St) (37) alias Pauline von Württemberg ihren Sommersitz, das badsodener Paulinenschlösschen Kronbergerstrasse 18. - In Wiesbaden legt Direktor Thomä der Gesellschaft für Förderung der Seidenzucht im Herzogthum Nassau seinen ersten Jahresbericht vor. - In Darmstadt stirbt Gräfin Emilie von Görlitz (--). Weil Möbel und Teppiche brennen, wird zunächst von Selbstentzündung ausgegangen. Es dauert drei Jahre bis zu einem Strafprozess. - In Höchst wird an der Taunuseisenbahn die Stichstrecke Höchst~Bad Soden vom Bankhaus Bethmann finanziert eröffnet um deren ebenfalls finanziertem neuem bad sodener Kurhaus, das zwei Jahre später eröffnet wird, eine bequeme Anfahrt zu ermöglichen. - In Frankfurt beginnt der reiche frankfureter Kaufmannssohn und abgeschlossene Jurist Peter Burnitz (23) mit einer fünfjährigen Italienreise seine Karriere als Maler. - Der in Mainz geborene Lederfabrikantensohn und gießener Chemiestudent Carl Franz Julius Deninger (20) tritt in die väterliche Lederfabrik ein. - Der in Darmstadt bekannte Maler Joseph Adam Hartmann (35) wird Hofmaler von Graf Albert von Erbach Fürstenau (St) (60), verheiratet mit Prinzessin Sophia Emilie Louise von Hohenlohe Neuenstein Ingelfingen (St) (59). - In Mainz wird der mainzer Revolutionärssohn, ehemalige mainzer Polizeichefsohn und Demokratieverfechter Germain Metternich (36) nach seiner Flucht in und Rückkehr aus der Schweiz Vorstandsmitglied des sehr aktiven politisch radikalen und bewaffneten Sportvereins Freie Turngemeinde. Der Mainzer Carneval Verein ist ebenso politisch und militärisch aktiv. - In Wiesbaden hat die Landes Credit Casse Nassau Rheinstrasse (20 23 Naspa) nach 7 Jahren nassauische Zehnte für 6,2 Millionen Gulden abgelöst, wobei es Vorwürfe gibt, dass hauptsächlich Adelige und höhere Beamte in den Genuß der günstigen Zinsen gekommen sind, man aber Gewerbetreibende und Industriellen keine Kredite gewährt hat. Es herrscht Geldnot. - In Wiesbaden kommt das Adressbuch Das Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau 18 47 heraus. - In Mainz ist der in Wiesbaden geborene aber im väterlichen mainzer Verlag Joseph Scholz tätige Verleger Christian Scholz (41) als gemäßigter politischer Revoluionär mit der katholischen Kirche um den mainzer Bischof Peter Leopold Kaiser (59)  und der Moral in der Gesellschaft so unzufrieden, dass er zusammen mit dem mainzer Ofenfabrikanten JF Schneider (--) die Deutschkatholische Gemeinde Mainz später Freireligiöse Gemeinde Mainz gründet, die sich vom Christentum löst und auf formelle Lehren und Bekenntnisse verzichtet. - In Frankfurt erstellt der schweizer Maler und Stecher Johann Jakob Tanner (40) ein szenische Abbildung vom Bethmanngartenhaus, Friedberger Landstrasse 8, als  Aquatinta Radierung mit mystischdunklen Wolken.

1846 Ende der Industrialisierungswelle. - Frankfurt hat 66.338 Einwohner, Mainz hat 36.656 Einwohner und Hanau hat 16.329 Einwohner. - In Frankfurt wird die Main Neckar Bahn, bereits zweispurig vorbereitet gebaut aber erst einspurig mit Gleisen ausgestattet, eröffnet, wobei die Probefahrt von Darmstart schon in Langen geendet hat. Die Main Neckar Bahn endet in Heidelberg, wofür 3 Stunden und 26 Minuten benötigt werden. Der allgemeine Personenverkehr der Main Neckar Eisenbahn zwischen dem Localbahnhof Frankfurt Sachsenhausen und Mannheim wird mit zwei Lokomotiven aufgenommen, die um 06:10 Uhr und 17:10 Uhr in Frankfurt und um 06:25 Uhr und 17:25 Uhr in Mannheim abfahren und für die Strecke etwa 6 h 25 min benötigen. Eine dritte Lokomotive bringt die Pendler von Darmstadt um 06:20 Uhr in 50 min nach Frankfurt und um 19:25 Uhr ebenfalls in 60 min wieder zurück. Der Main Neckar Bahnhof an der Ecke Gallusanlage/Neckarstrasse ist erst in Bau, weil er noch nicht gebraucht wird, weil es noch keine Eisenbahnbrücke über den Main gibt. Die Main Neckar Brücke später Friedensbrücke ist im Bau, der noch zwei Jahre dauert. Die Main Neckar Eisenbahnstrecke endet in Sachsenhausen am Localbahnhof später Offenbacher Bahnhof. - In Darmstadt wird der Main Neckar Bahnhof eröffnet. - In Sprendlingen weigerten sich die sprendlinger Bauern vehement Wir brauchen keine Eisenbahn, wir lassen uns durch so ein Dampfungeheuer nicht unser weidendes Vieh wild und toll machen ihr Ackerland für den Bau der Eisenbahnstrecke kostenlos abzugeben, weswegen ua auch die Eisenbahnstrecke Darmstadt~Frankfurt über Langen geführt wurde, wo die Langener das taten, und die Sprendlinger fast 3 km zu einer Haltestelle alias der erst 18 82 erbaute Bahnhof in Mitteldick laufen müssen. Nach einigen Monaten setzen sie einen dreimal täglich verkehrenden Pferdewagen für sechs Personen und die Postsachen vom Dorf zur Haltestelle ein. - Die Bahnstrecke Heidelberg-Darmstadt-Frankfurt wird freigegeben. - In Frankfurt fahren zwei Eisenbahnlokomotiven aus Darmstadt am Bahnhof Mainspitze zum Fahrtrichtungswechsel am gleichen Tag, jeweils am Morgen und am Nachmittag, über das Gleisende hinaus, wobei ein Heizer zerquetscht wird und Waggons über Abhänge rollen, wovon der in Laubach geborene Städelschüler Johann Philipp Herrlich (29) ein Aquarell anfertigt. - In Mainz folgt Johann Mayrer Peter Kulm als Besitzer des Brauhauses mit Gaststätte Zum rothen Löwen in der Himmelgasse 20. - In Frankfurt nimmt die Brauerei Henrich eine eiserne Doppeldarre in Betrieb und stellt ein von Buderus Söhne hergestelltes gusseisernes Kühlschiff auf. - In Frankfurt wird eine Germanistenversammlung Germanistentag abgehalten, auf der das in Hanau geborene Mitglied der bayerischen Akademie der Wissenschaften und Märchensammler Wilhelm Grimm (60) über sein Deutsches Wörterbuch spricht, das Hauptthema aber eigentlich die Unteilbarkeit von Schleswig Holstein ist. - In Darmstadt wird die Freimaurerloge Zur Eintracht gegründet. - In Wiesbaden wird der Grafensohn Emich Friedrich Thomas von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) geboren. - In Frankfurt wird die frankfurter Frauenstein Gesellschaft Familie Riese Stallburg von Ferdinand in den Freiherrenstand erhoben. - Die Landgrafschaft Hessen-Homburg hat 23.689 Einwohner, das Großherzogtum Hessen hat 834.711 Einwohner, das Kurfürstentum Kurhessen hat 728.650 Einwohner und das Herzogtum Nassau hat 412.298 Einwohner bei einer deutschen Gesamtbevölkerung von 39.788.069 Einwohnern. - In Wiesbaden beantragen vier Beamte in mittleren Positionen, darunter der Graveur Almenräder, die Erlaubnis der Gründung eines Turnvereins um sich dringend benötigten körperlichen Ausgleich für die geistige Tätigkeit zu verschaffen, dem nach der Erteilung spontan 120 Personen beitreten. - In Wiesbaden fördert eine Wahlrechtsänderung aufgrund von erfolgreichen Petitionen und daraus eine Änderung des Kreises zugunsten der Hotelbesitzer deren politische Aktivitäten. - In Darmstadt wird der Main-Neckar-Bahnhof Nordseite Steubenplatz eröffnet. - In Frankfurt erfindet der Professor des Physikalischen Verein Rudolf Böttger (40) bei Oxidationsversuchen mit Pflanzenfasern die Schießbaumwolle, die in Schwefelsäure und Salpetersäure getränkt wird und nach dem Trocknen explodieren kann. - In Wiesbaden wird eine erste Nassauische Gewerbeausstellung eröffnet, auf der 288 Firmen ihre Produkte präsentieren. - Das erste Feldbergfest wird gefeiert. - In Frankfurt weiht der Frankfurter Turngemeinde eine Turnstätte in der Seilerstrasse ein. - In Frankfurt tritt der letzte Judenbriefträger, der im Judenviertel die Post verteilte, Isaak Hayum Schuster in den Ruhestand. - In Biebrich, Wiesbaden, Bretzenheim, Erbenheim und Kastel werden Turnvereine gegründet, der Wiesbadener Turnverein ua vom wiesbadener Schreiner Christian Gaab (18). - In Mainz Kastel hat der neugegründete Turnverein schon am Jahresende 400 Mitglieder, die ihren Verein als politische Institution verstehen und ihn Kasteler Demokratische Turngemeinde nennen. - Der im böhmischen Kupferberg geborene Graf Hugo Julius Matuschka (24), heiratet die Freiherrentochter Sophie von Greiffenklau-Vollrads, Fideikommissherrin auf Vollrads im Rheingau und Letzte ihres Geschlechts. - In Wiesbaden Dotzheim, Wiesbaden Schierstein, Wiesbaden Biebrich, Niederwalluf und Oestrich werden Turnvereine gegründet. - In Wiesbaden Rauenthal besitzt der aus einer frankfurter Spezereienfamilie, Baderfamilie und Chirurgenfamilie und späteren Beamtenfamilie und frankfurter Ratsfamilie hervorgegangene mehrfache eingeheiratete Rittergutsbesitzer Freiherr xxx von Zwierlein (--) große Weinberge, deren Ertrag er in seinem Hofgut in Geisenheim versteigern lässt. - In Mainz kommt regelmäßig das mainzer lokal-Dampfschiff Delphin und in Mainz Gustavsburg die Eisenbahn Taunusbahn aus Frankfurt an, wo die Gäste auf die Schiffe der Kölnische Dampfschifffahrtsgesellschaft umsteigen, die zwischen Köln und Mannheim pendeln. - In Wiesbaden Biebrich wird eine Realschule gegründet. - In Eppstein heiratet der wiesbadener Schlossverwaltersohn und Journalist Wilhelm Heinrich Riehl (27) die stuttgarter Sängerin am frankfurter Stadttheater Bertha von Knoll (22). - In Frankfurt geht der letzte Judenbriefträger Isaak Hayum Schuster, der als Schutzjude Post zu den jüdischen Häusern bringt und mit thurn und taxis Privilegien ausgestattet ist, in Ruhestand. - In Frankfurt wird die Tradition zu den zwei jährlichen Messen zwei Pferdemärkte mit Preisverleihung und Verlosung zu veranstalten aufgegeben. - In Offenbach stirbt der Generalleutnant Siegmund von Löw Steinfurth (89) auf seinem klassizistischen Altersruhesitz Stadtschloss Löwenruhe an der Ecke Frankfurter Strasse/ Tulpenhofstrasse. - In Darmstadt wird die Turngemeinde Darmstadt 46 von 25 Bürgern im Gasthaus Zum Lindenhof gegründet, die neben dem Friedhof am Herdweg ihr Traning unter ihrem Vorsitzenden, dem darmstädter Drucker Johann Heinrich Felsing (46), aufnimmt, der zwei Jahre zuvor schon das Turnerkreuz designed hat und mit Friedrich Ludwig Jahn (68) alias Turnvater Jahn befreundet ist. - In Frankfurt lässt sich der Maler und Städel Direktor Johann David Passavant (59) vom 3 Jahre zuvor in Konkurs gegangenen Fotografen Friedrich Carl Vogel (40) alias Fritz Vogel auf neuartigem Fotopapier ablichten, der das Atelier vom frankfurter Fotografen Sigismund Gerothwohl (38) übernommen hat und es zum erfolgreichsten frankfurter Fotoatelier macht. - In Hanau stellt der Silbermanufakturbesitzer Johann Daniel Schleissner (--), der seit 30 Jahren Silberschmied ist, mit 14 Silberarbeitern Silberservice in Großserie her, die über Grossisten vertrieben werden. - In Frankfurt wird der Pestalozzi Verein für in Anstalten untergebrachte sittlich verwahrloste alias Sexarbeiter und prostituierte Kinder gegründet. - Der in Frankfurt geborene jüdische Bankier Mayer Carl von Rothschild (++) zieht in das repräsentative Wohnhaus des fünf Jahre zuvor verstorbenen jüdischen frankfurter Bankiers Joseph Isaak Speyer (++) vom jüdischen deutschamerikanischen Bankhaus Speyer Ellissen am Untermainkai (20 21 Jüdisches Museum). - In Darmstadt wird die Turngemeinde gegründet. - In Wiesbaden beginnt das Herzogtum Nassau Papiergeld einzuführen, was bis ins Folgejahr dauert. - Der in Frankfurt Rödelheim geborene jüdische und katholischkonvertierte Stegreifdichter und Schriftsteller Maximilian Leopold Langenschwarz (38) beginnt seine Reihe frankfurter Dialektstücke mit Pariser Häämlichkeite odder: Die Sachsehäuser in Paris. - In Darmstadt gastiert der in Wien geborene jüdische Schauspieler und Opernsänger Heinrich Kreuzer (27). Er ist der Vater der jüdischen Sängerin Elise Stefanie Kreuzer (01), die später in das Fürstenhaus Thurn und Taxis einheiraten wird und in Trebur die ersten drei Jahre ihres Lebens aufwächst. - In Frankfurt übernimmt der jüdische Bankierssohn und Besitzer seines selbstgegründeten Manufakturwaren und Speditions Geschäft Lazard Speyer Ellissen, Lazarus Joseph Speyer (38) das jüdische Bankhaus Speyer Ellissen und nennt es Lazard Speyer Ellissen. Sein jüngerer Bruder Philipp Speyer (31) führt die new yorker Filiale Lazard Speyer Ellissen und bringt das Nordamerikageschäft. - In Offenbach hat der evangelische Lederfabrikant Johann Jacob Mönch (60) in seiner Portefeuillewarenfabrik Mönch eine erste Dampfmaschine, mit der er Brieftaschen, Souvenirs, Etuis, Reisenecessaires, Damenkörbe, Damenridiküls, Photographiealben alias Fotoalben, Arbeitstische, Reiseschatullen mit Schreibpulten, Notizbücher mit Kalender, Stammbücher, Tabakbeutel, Zigarrenetuis und Teekästchen hergestellt. -  In Wiesbaden beantragt der Abgeordnete xxx (--) in der nassauer Ständeversammlung vergebens, dass Pfarrer von der Kanzel Werbung für die Landes Credit Casse Nassau Rheinstrasse (20 23 Naspa) machen sollen. - In Wiesbaden ist die Post alias die wiesbadener thurn und taxis Poststation mit Posthalterei und Fahrpost im Gasthaus Zum Adler (20 22 Kaiser Friedrich Therme) in der Langgasse, das nach mehreren Umbauten 86 Fremdenzimmer und 56 Bäder hat. - In Wiesbaden wird der spätere Badearzt Emil Pfeiffer geboren, der das Pfeiffersche Drüsenfieber entdecken wird.

1845 Wetter: Historisches Niederwasser alias Niedrigwasser mit 0,21 m Wasserpegel unter dem städtischen Nullpunkt, wobei der Main nur noch 47 cbm Wasser pro Sekunde führt. - In Wiesbaden Biebrich wird die im Kremel geborene schöne und beliebte russische Großfürstin Elisabeth Michailowna von Russland (St) (19), die über starke Rückenschmerzen klagt, immer phlegmatischer und wird durch ahnungslose Ärzte geschröpft und dadurch immer schwächer. Sie ist, wie ihre Tante Alexandra, mit der sie ihre Doppelhochzeit feierte, an einer unerkannten bakteriellen TBC alias Tuberkulose erkrankt. Als schwangere Ehefrau von Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (28) stirbt sie bei der Geburt ihrer Tochter, die ebenfalls stirbt. Wegen ihrer bereits 44 Jahre zuvor in Budapest ebenfalls im Kindbett als 18 Jährige gestorbene Tante, die Zarentochter Alexandra Pawlowna Romanowa, die ebenfalls ihr Kind verlor, und auch kurz danach ihr Vater starb, gab es schon längere Zeit Todesahnungen. Nach dem Tod wird in Wiesbaden die russisch orthodoxe Kirche auf dem Neroberg für den Leichnam erbaut wird, da die russische Gesandtschaftskapelle in der Rheinstrasse ungeeignet ist. - In Frankfurt wird die englische Gasfabrik Oskar-von-Miller Strasse erbaut. - In Frankfurt steht die Alte Börse auf dem Paulsplatz 10. - In Frankfurt ziehen die Volksschule vom Kompostellhof und das jüdische Philantropin aus der Schäfergasse in einen prächtigen Schulhausneubau in der Rechneigrabenstrasse 14-16. - In Wiesbaden verlängert William Fardely (31) aus Mannheim seine 8,8 km lange oberirdische Telegrafen Versuchsstrecke von Wiesbaden nach Mainz Kastel für einen selbstgebauten Schreibtelegrafen um 2,2 km bis Biebrich. - In Darmstadt erhebt der in Darmstadt geborene Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (68) den in Darmstadt geborenen Apothekersohn, Farbenhändlersohn und gießener Universitätsprofessor Justus Liebig (42) zum Freiherr Justus von Liebig. - Der in Frankfurt geborene jüdische Schriftsteller und Arzt am Leichenschauhaus Heinrich Hoffmann (36) veröffentlicht sein Kinderbuch Struwwelpeter. - In Darmstadt Bessungen wird Prinz Wilhelm von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) geboren. - In Frankfurt beschließt der Rat das französische Quartiernummersystem mit Littera alias Buchstaben im Osten beginnend und im Westen der Stadt endend und dem Problem der Doppelbenennung bei längeren Strassenzügen abzuschaffen und Strassennamen mit Hausnummern einzuführen, was aber erst zwei Jahre später umgesetzt wird. - In Mainz stehen am Neubrunnenplatz der Wolf Metternicher Hof und die Burse alias Studentenunterkunft. - In Frankfurt wird ein englisches Gaswerk an der Obermainstrasse eröffnet. - In Frankfurt stellt die älteste Großbrauerei Henrich auf Dampfbetrieb um. - In Frankfurt gibt es 7 Kaffeehäuser, drei davon von Juden geführt. - In Frankfurt stirbt der in Hanau geborene Witwer hessenkasseler Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (70). Sein im hanauer Schloss Philippsruhe geborener Sohn Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (45) wird neuer Kurfürst. - In Offenbach nimmt die Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue trotz Verbots Juden auf. Selbst Tempel jüdischer Logen zu betreten ist für Logenmitglieder verboten. - In Frankfurt und in Offenbach wird eine urchristliche Freireligiöse Gemeinde nach einem einjährigen Prostest über die Ausstellung des Heiligen Rocks im katholischen Dom in Trier gegründet. - In Frankfurt wird die Buch- und Steindruckerei May und Söhne gegründet. Sie fertigt insbesondere religiöse Bilder. - In Frankfurt wird nach dem Tod des frankfurter Diplomatensohnes Heinrich von Bethmann die vierte der vier Mandeln, die für die vier Söhne Moritz, Karl, Alexander und Heinrich standen, auf dem Gebäck Bethmännchen weggelassen. Teure Bestandteile der Süßigkeit sind Marzipan und Rosenwasser. - In Frankfurt wird eine Dampfmaschine in einer Brauerei eingesetzt. - In Offenbach wird eine Katholisch-christliche Gemeinde gegründet, die sich bis zur Erstellung einer eigenen Kirche in der lutherischen evangelischen Kirche am Hugenottenplatz trifft. - In Frankfurt wird das riesige Luxushotel Drexel Große Friedberger Strasse 16-20 und Gelbehirschstrasse (20 17 Gesamter Gebäudekomplex Ristorante Rustico). - In Europa verfaulen großflächig Weintrauben am in der Rinde von lebenden Weinpflanzen aus Amerika eingeschleppten Pilz Echter Mehltau der Weinrebe, der besonders gut bei feuchtem kühlem Klima wächst, wodurch der befallene Wein zu stinken beginnt. - In Wiesbaden wird vom biebricher Hammermühlbesitzer und Brotlieferant für das nassauische Militär Bernhard May eine deutschkatholische Gemeinde gegründet, die von Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (28) nicht genehmigt wird und eher als politische Dissidentenbewegung eingeschätzt wird. Im Gasthaus Zum Schützenhof (20 23 Parkhaus Coulinstrasse 5) kommt es zu einer Kundgebung von mehreren tausend Menschen, die dort 14 tägig Gottesdienst abhalten, weil es keine eigenen Beträume gibt. Die Katholiken in Wiesbaden empfindet die neue Gemeinde nicht als Bedrohung. Schülern des humanistischen Gymnasiums wird die Teilnahme an den deutschkatholischen Gottesdiensten aber verboten. - In Schlangenbad verzichtet der Kasinobetreiber Antoine Chabert (--) auf seine herzoglichnassauische Glücksspielkonzession. - In Wiesbaden beklagt der in Diez geborene, pietistisch erzogene evangelische zweite Pfarrer Ludwig Wilhelm Eibach (28) in einem Gottesdienst der Mauritiuskirche (20 17 Fläche des Mauritiusplatzes) die unglaublich heftigen Kämpfe in der Gesellschaft um eine Veränderung der herrschenden Zustände. - In Babenhausen bricht der in Darmstadt geborene Corrigend alias Gefangene August Bender (23) aus der Strafanstalt aus, wo er wegen Diebstahls von 2 goldenen Colliers, einer goldenen Brosche, einer goldenen Vorstecknadel, 2 goldenen Ohringen, einem Granat Halsband und 139 Gulden in Silbergeld inhaftiert war. 1 Gulden entspricht 19,3 Euro (20 22).- In Hochheim wird ein Turnverein gegründet. - In Wiesbaden wird der in Frankfurt geborene Rechtsanwaltssohn Carl Remigius Fresenius (27), der Heilwasser, Tone, Obstarten, Moste und Weine untersucht, neuer Professor für Chemie, Physik und Technologie am herzoglichnassauischen Landwirtschaftliche Institut auf dem Hof Geisberg Jonas Schmidt Strasse 2, woraufhin er die reformatorisch evangelische Literaturwissenschaftlertochter Marie Luise Rumpf (26) heiratet. - In Frankfurt gibt es im Grüneburgpark einen Wasserturm und das Hofgut Zur grünen Burg, das Freiherr Amschel Mayer von Rothschild (72) in das Grüneburgschloss umbauen lässt. - In Frankfurt ist der in der frankfurter Judengasse geborene, aus Karrieregründen zum evangelischen Glauben konvertierte und mit der Jüdin Pauline Hirsch verheiratete jüdische Rothschild Bank Rechtsanwalt Maximilian Reinganum (47) Mitbegründer und einer der Wortführer des radikaldemokratischen frankfurter Vereinszusammenschlusses Montagskränzchen. - Der in Bonn geborene aus der frankfurter Adelsfamilie Fabricius stammende Oswald von Fabrice (25) und seine Ehefrau, die jüngste uneheliche hessenkasseler Kurfürstentochter und Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz (20), bekommen in Dresden ihren Sohn Wilhelm Friedrich Maximilian von Fabrice, der schon mit der Geburt Freiherr wird und zeitweilig hessenkasseler Kammerherr wird. - In Frankfurt findet die älteste illegitime hessenkasseler Kurfürstentochter Louise von Reichenbach Lessonitz (32) mit ihrem Mann Carl August von Bose (31) ihren Lebensmittelpunkt bis zu ihrem Lebensende. Daneben leben sie aber auch in Wiesbaden und Baden-Baden. - In Darmstadt wird der ehemalige evangelische Theologe und neuer Deutschkatholik Wilhelm Hieronymi (36) im Rathaus als deutschkatholischer Prediger offiziell vorgestellt. - In Darmstadt Eberstadt wird eine Postexpedition eröffnet, deren Posthalter Philipp Grim wird. - Erfindung des Papiers aus Holz in Papiermühlen anstatt aus Lumpen revolutioniert das Zeitungswesen. - In Frankfurt kommt der Maler und Städel Direktor Johann David Passavant (58) mit dem Fotografen Sigismund Gerothwohl (37) in Kontakt, woraufhin er Fotografien auf Papier im Museum ausstellt. - In Frankfurt wird das Juweliergeschäft Regel gegründet. - In Frankfurt fusioniert der frankfurter Goldschmiedemeistersohn Johann Friedrich Schott 8 Jahre nach dem Tod seines Vaters mit der frankfurter Juwelier Johann Wirsing. Man punzt und verkauft völlig identische Silberkaffeeservice im Stil des zweiten Rokokos von heilbronner, hanauer oder altenaer Silberwarenfabriken als eigene in Handarbeit gearbeitete Waren, die von Grossisten geliefert werden. - In Frankfurt eröffnet das Juweliergeschäft Regel in der Goethestrasse. - In Wiesbaden wird die jüdische Weinhandlung Rosenstein gegründet. - Die Mainz Ludwigshafener Eisenbahngesellschaft wird trotz des Verbots von privaten Eisenbahngesellschaften auf hessendarmstädter Gebiet gegründet und später in Hessische Ludwigs Eisenbahn geändert. - In Frankfurt wird eine englische Gasgesellschaft in der Obermainstrasse 18 gegründet. - In Mainz bezieht der noch einige Zeit zuvor finanzschwache Neubesitzer des wiesbadener adeligen Gutshof Lindenthal bei Sonnenberg, des Sonnenberger Hof und einer wiesbadener Stadtresidenz Graf xxx von Croy (--) ein repräsentatives Stadtpalais, wobei er meist vierspännig unterwegs ist. - In Mainz produziert die Waggonbaufabrik Gastell und Harig für alle regionalen Eisenbahnen Eisenbahnwaggons, wofür sie nach Mombach zieht. - In Darmstadt dürfen die seit Jahren aus dunklen Gründen in Kisten verpackten Denkmäler der darmstädter Landgrafen Philipp von Hessen dem Großmütigen (++) und Georg von Hessen Darmstadt (++) wieder ausgepackt und aufgestellt werden. - In Darmstadt wird die Studentenverbindung Germania nach zwei Jahren wieder aufgelöst und als Studenten Corps wiedergegründet. - In Frankfurt werden große Teile des überquellenden Stadtarchivs in die oberen Stockwerke der baufälligen Stadtwaage Weckmarkt 13 links neben dem Leinwandhaus verlegt. - In Darmstadt veröffentlicht die zur Haushaltsführung ihrer Brüder und dadurch zur Ehelosigkeit bestimmte darmstädter Oberfinanzamtstochter Louise Dittmar (38) ihre erste Schrift Skizzen und Briefe aus der Gegenwart im Leske Verlag ihres Schwagers CW Leske, in in der sie sich als Frauenrechtlerin für Religionsfreiheit, die Lösung der sozialen Frage, grundlegende politische und wirtschaftliche Veränderungen und die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt, was allerdings nur in einer freien Gesellschaft funktioniern würde und diese deshalb verändert werden muss. - In Frankfurt Preungesheim wird der westliche Teil der 80 m langen ovalen Burg Bachberg (2022 Spielplatz Flutgraben) abgetragen. - In Wiesbaden wird die Weingroßhandlung Rosenstein gegründet. - In Frankfurt vermacht der frankfurter Kaufmann Johann Georg Christian Daems (--) seine 200 Bilder umfassende Gemäldesammlung mit Vorliebe von niederländischen Malern von seinen Reisen nach Italien, Frankreich und England der Stadt. - In Mainz wird eine Karnevalsveranstaltung im Gasthaus Frankfurter Hof veranstaltet. - In Mainz wird in der Fastnacht der katholische Weinhändlersohn und Rechtsanwalt am mainzer Kreisgericht Franz Zitz (42) Präsident des Mainzer Carneval Vereins. - In Mainz wird der in Straßburg geborene Zollbeamtensohn Ignatz Anton Humann (68) als Besitzer der frankfurter Spedition und Bank Schwendel, der mainzer Spedition Kayser, einer Weinhandlung, Mitglied der mainzer Handelskammer, neuer Präsident der Hessischen Ludwigs Eisenbahn Gesellschaft. Dazu ist er Vertreter der französischen Rheinschifffahrtskommissionsdelegation, Mitglied des Mainzer Schleppdampfschifffahrtsverein und Verwaltungsratsmitglied der darmstädter Bank für Handel und Industrie. - In Frankfurt gibt es den Juwelier VF Bernoully E 214 Ecke Steinweg/Hauptwache, der mit besonders gemäßigten Preisen wirbt. - In Bingen lässt die preußische Regierung den Mäuseturm wiederherstellen um ihn als Wahrschau zu nutzen. - In Frankfurt zieht das Stiftungskrankenhaus Rochushospital vom Städelshof an den Oberräder Fußweg 8 später Willemer Strasse 22 (20 23 Sporthalle Süd) in Sachsenhausen. - In Offenbach wird Ludo Mayer geboren. - In Frankfurt Sachsenhausen wird der bürgerliche homosexuelle russische Zarenerziehersohn und Dichtersohn Paul von Joukowsky geboren. Sein Vater Wassily Andrejewitsch Joukovsky (62) alias Schukowsky ist ein uneheliches Gutsherrenkind, der den ersten Stock im Landhaus Walzwedel später Metzler Landhaus am Schaumainkai 15 bewohnt. - In Frankfurt wird das Schwindhaus in der Bockenheimer Anlage 3 erbaut, die der in Wien geborene Künstler Moritz von Schwind (40) geplant hat. - In Wiesbaden plant die Regierung über die Landes Credit Casse Nassau Rheinstrasse (20 23 Naspa) eine staatliche Pflichtversicherung einzuführen um die Konkurrenz auszuschalten, was aber nicht realisierbar ist. Der Gewinn der Landes Credit Casse Nassau geht im zweiten Jahr in Folge zurück, erreicht aber ein Minimum und steigt wieder über die nächsten Jahre.  In der nassauer Ständeversammlung beantragt der Abgeordnete xxx (--) vergebens, dass Religionslehrer und Volksschullehrer Werbung für die Landes Credit Casse Nassau in den Schulen machen sollen. - In Hattersheim macht von Hofheim kommend die in London geborene englische Königin Victoria von Kent (St) (26) mit ihrem in Coburg geborenen Ehemann Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (26) Station in der Posthalterei Ecke Am Markt/Sarcellerstrasse (20 23 Alter Posthof), die die meistfrequentierte aller Reichspoststationen ist. Die König notiert persönlich nicht nur den Pferdewechsel, sondern bemerkt auch, dass sie ausdrücklich auf hessendarmstädter Territory hessendarmstädter Postillone begleiten. Die Dörfer empfindet sie als fremd anmutend. - In Bad Vilbel beschreibt der in Dietzenbach geborene Geschichtsforschers Johann Philipp Dieffenbach (59) römische Mauerreste An der Mauer aus römischer Zeit. - In Frankfurt Rödelheim wird eine rödelheimer Postexpedition in der Rödelheimer Landstrasse eröffnet. - In Wiesbaden wird der Kammerherr von Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (28) der ehemalige Jurastudent Joseph von Syberg Sümmern (45) neuer Intendant am Wiesbadener Hoftheater am Wilhelmsplatz. - Johannes Deiker (23) wird solmsbraunfelser Hofmaler, der hauptsächlich Jagdmotive und Tierbilder erstellt, aber auch seinen Auftraggeber Fürst Ferdiand von Solms Braunfels (St) (48) dessen Mutter die Wild- und Rheingrafentochter Auguste von Salm Grumbach (St) (++) ist, porträtiert.

1844 In Mainz wird die mainzer Schiffsbrücke nach Mainz Kastel mit eisernen Pontons renoviert. - In Wiesbaden zieht der in Wiesbaden Biebrich geborene nassauische Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (27) nach seiner Heirat mit der schönen russischen Großfürstin Elisabeth Michailowna (St) (18) in Sankt Petersburg unter Beifall ein. 22 nassauische Gesangsvereine mit 625 Sängern singen eine Serenade. An der Ecke Wilhelmstrasse/Frankfurter Strasse steht ein riesiger Ehrenbogen. Sie wird phlegmatisch und erkrankt an einer bakteriellen TBC. - In Wiesbaden wird das Pädagogium Luisenplatz 10 per Edikt zum Herzöglichen Gymnasium. - In Offenbach benutzt die Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue mit dem Haus Linsenberg 1 wieder ein allerdings gemietetes Logenhaus. - In Mainz wird der Auswanderungsverein Adelsverein mit 21 ausschließlich adeligen Mitgliedern in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Vereinsmitglieder sind u.a. der in Wiesbaden Biebrich geborene Schirmherr des Adelsvereins und nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (27), der in Amorbach geborene Adelsvereingründer und erste Präsident Fürst Karl Emich von Leiningen (St) (40), Prinz Friedrich von Zollern Preußen (St) (50), der in Neuwied am Rhein geborene Fürst Hermann von Wied (St) (30), der New Braunfels (Comal County) Gründer Prinz Carl von Solms Braunfels (St) (32), der eigentlich morganatische österreichische Feldmarschallleutnant Graf Viktor von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (33), der herzoglichnassauische Oberst sowie Vizepräsident und Geschäftsführer des Adelsvereins Graf Carl von Castell Castell (St) (43), der herzoglichnassauische Oberstleutnant und Flügeladjutant Graf Joseph von Boos zu Waldeck  (St) (46), der in Dillenburg geborene Gründer der texanischen Stadt Fredericksburg in Gillespie County Freiherr Otfried Hans von Meusebach (St) (32) und der Geschäftsführer Freiherr August von Bibra (St) (36). - In Wiesbaden stirbt die deutsche Hotelierin Maria Sybilla Josepha Zais (74). - In Wiesbaden baut William Fardely (30) aus Mannheim eine 8,8 km lange oberirdische Telegrafen Versuchsstrecke entlang der privaten Eisenbahn Taunusbahn für einen weiterentwickelten funktionstüchtigen selbstgebauten Schreibtelegrafen nach Mainz Kastel mit einem Zeigertelegafen im Taunusbahnhof Rheinstrasse 8 und einem Druckapparat in Mainz Kastel. - In Mainz, das zu Hessen Darmstadt gehört und nur Provinzhauptstadt ist, wird eine geplante private Verbindungseisenbahnstrecke in das bayerischpfälzer Worms nicht gebaut, weil in Hessen Darmstadt nur Staatseisenbahnen gesetzlich erlaubt sind, woraufhin eine Aktiengesellschaft geplant wird, die aber ebenfalls blockiert wird, weil die darmstädter Regierung finanzielle Einbußen für ihre bereits bestehende rechtsrheinische Staatsbahn befürchtet. - In Frankfurt gibt es die Freimaurerloge Karl zum aufgehenden Lichte. - In Frankfurt schließt die Imperial Continental Gas Association einen Beleuchtungsvertrag mit der Stadt und beginnt mit der Verlegung eines Gasröhrennetzes. - In Mainz wird die Fastnachtszeitung Narrhalla wegen eines verletzend kritischen Artikels über den zukünftigen hessischen Schwiegervater, bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (58) vom in Darmstadt geborenen hessischdarmstädter Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt (St) (77) vollständig verboten. - Graf Carl von Solms Rödelheim (St) (32) stirbt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Notarssohn Jurist, Führer der liberalen Bewegung und Rhein- und Mainzeitung Mitarbeiter Friedrich Siegmund Jucho (39) wegen Fluchthilfe für 4 Jahre in der Konstablerwache eingesperrt. - In Bad Homburg fordern die Bürger eine landständische Verfassung, die Landgraf Landgraf Philipp von Hessen Homburg (St) (65) wohlwollend prüfen will aber ablehnt. - In Bad Soden kommt der Nationalhymnendichter und Germanistikhochschullehrer August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (46) zur Kur. - In Wiesbaden wird das Gebäude an der Luisenstrasse 13 (20 16 Justizministerium) Sitz der nassauer Landstände. - In Frankfurt wird das Goethedenkmal enthüllt und dabei ein Festmahl im Börsensaal abgehalten. - Der frankfurter Bankier Moritz von Bethmann (33) und die hanauer Bank Bernus du Fay gründen die Frankfurt Hanauer Eisenbahngesellschaft. - Der voraussichtliche hessenkasseler Kurfürstennachfolger und älteste hessenkasselrumpenheimer Landgrafensohn Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (24) heiratet in Sankt Petersburg die russischen Zarentochter Alexandra Nikolajewna Romanowa von Russland (St) (18), deren Mutter die älteste preußische Königstochter Prinzessin Charlotte von Zollern Preußen (St) (18) ist. Nach einem halben Jahr Ehe erkrankt sie an der bakteriellen TBC und stirbt. Auch der Säugling Prinz Friedrich Wilhelm Nicolaus von Hessen (St) (00) stirbt nach der Geburt. Während der Leichnam seine Mutter in Russland bleibt wird der Leichbnam des Säuglings nach Offenbach Rumpenheim gebracht und dort irgendwo beerdigt. - In Wiesbaden wird Karl Otto von Madai (35) auf Veranlassung der in Stuttgart geborenen russischen Großfürstin Charlotte von Württemberg (St) (37) alias Helena Pawlona von Russland Privatsekretär der nassauweilburger Herzogin und russischen Großfürstentochter Elisabeth Michailowna von Russland (St) (18). - In Bad Homburg wohnt die intellektuelle zollernpreußische Erbprinzenehefrau Prinzessin Augusta von Sachsen Weimar Eisenach (St) (33) alias Augusta von Preußen, deren Mutter die russische Großfürstentochter Ramona Pawlowna (St) (58) ist, nach zwei Fehlgeburten hintereinander in der Villa des badhomburger Badearztes Eduard Christian Trapp (40), die als Kurhotel dient. - Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (67) erhebt seine in Hersfeld geborene niederadelige morganatische dritte Ehefrau Karoline von Berlepsch (23) von einer Freiherrentochter von Bergen zur Baronin Karoline von Bergen alias Frankfurt Bergen Enkheim. - In Frankfurt weigert sich der orthodoxe jüdische frankfurter Bankier Amschel Mayer von Rothschild (St) (41) nach einer Öffnungsanordnung des frankfurter Magistrats sein internationales jüdisches Bankenkonsortium am Sabbat alias Samstag und jüdischen Feiertagen zu öffnen und Wechsel zu akzeptieren, was er wütend öffentlich bekannt gibt. - In Wiesbaden wird der in Diez geborene Theologe Ludwig Wilhelm Eibach (34) evangelischer Pfarrer. - In Wiesbaden wird die Abhaltung von privaten Missionsstunden durch spezielle Vereine, um pietistische Strömungen zu verhindern, von der Regierung verboten. - In Mainz beginnt man über die Einführung von Gasbeleuchtung nachzudenken, weshalb die Firmen Keil und Burk und Ludwig Vohsen Leuchtgas herstellen und das in ledernen Transportbehältern auf Pferdefuhrwerken zu ihren Kunden bringen.  In Frankfurt wird die Handwerksordnung, nach der ein Metzger pro Woche nur 7 Schweine schlachten darf, gelockert. - In Frankfurt zieht der russische Schriftsteller Wassily Andrejewitsch Joukovsky alias Schukowski (61) in den ersten Stock im Landhaus Walzwedel später Metzler Landhaus am Schaumainkai 15, wo er  Homers Ilias übersetzt. Parterre wohnt der Maler Philipp Veit (51). - In Frankfurt gibt es das Main-Badeschiff von ATh de Bary mit natürlichen und allen Arten Kunstbädern, das Badehaus Greb am Leonhardsthor mit elegant eingerichteten Main-wasser-Bädern, das Badehaus JG Lerch in der Frohnhofstrasse mit gewöhnlichen und Dampfbädern und die Badanstalt Wild vor dem Allerheiligenthor an der Hanauer Chaussee links mit Staubregen- und Sprudelbädern, auch Falldouche- und Schauerbade. Im Sommer nutzt man Badhäuser auf Flössen auf dem Main. - In Frankfurt gibt es 149 private Bierbrauereien und an Kaffeehäusern 4 christliche und 3 jüdische, die nur nach ihren Besitzern benannt sind. - In Frankfurt sind Reisekutschenstrecken nach Zielorten alphabetisch sortiert und geben dann einen entsprechenden Wirtschaftshof zur Abfahr oder Ankunft an. zB fährt individuell nach Darmstadt der Fuhrmann Rinn vier Mal wöchentlich vom Gasthof Zur Reichskrone Friedberger Gasse später Grosse Friedberger Strasse 7 (20 21 Baustelle dm Markt), ein Fuhrmann Borger mittwochs und samstags früh vom Gasthaus Zum Rebstock Kruggasse alias Rückseite Domstrasse 11 und ein weiterer Fuhrmann Emmel dienstags und freitags vom Gasthof Zum fröhlichen Mann Friedberger Gasse ab. Der Fuhrmann Georg Gelfius kommt dienstags und freitags aus Darmstadt im Gasthaus Zum grossen Kutscherhof Friedbergergasse früh an und fährt an denselben Tagen nachmittags 16:00 Uhr wieder zurück. Der Fuhrmann Philipp Gelfius kommt montags und donnerstags im Gasthaus Zum goldenen Einhorn Hinter den Predigern später Klostergasse 36 später Hinterhof von Fahrgasse 88 (20 23) an und fährt dienstags und freitags um 15:00 Uhr wieder zurück. Ein Fuhrmann kommt dienstags und freitags im Gasthaus Zum Reiffenberg Fahrgasse an und fährt am selben Tag wieder zurück. Eine Personenfuhre alias Silbernes Ross kommt morgens um 09:00 Uhr im Gasthaus Zum Landsberg Bockgasse an und fährt um 13:00 Uhr und 17:00 Uhr wieder zurück. Ein Familienwagen kommt spätestens um 11:00 Uhr an und fährt um 16:00 im Gasthaus Zum Reiffenberg Fahrgasse und im Gasthaus Zum Württemberger Hof Fahrgasse wieder ab. - In Nürnberg verkauft der Metzger Leonhard Wilhelm in Nr 1549 Beckschlagergasse ganz nach Frankfurter Art geräucherte Bratwürste zu 2 Kreuzer/Stück. - In Mainz wird der in Bad Vilbel geborene mehrfach inhaftierte Dieb und Hehler Weisbinder Robert Franc (19) nach einer 7 monatigen Correctionshausstrafe aus dem Gefängnis entlassen und sofort in Wiesbaden wegen Bettelns und Streunens wieder aufgegriffen und nach Bad Vilbel abgeschoben. - In Wiesbaden übernimmt der ehemalige Konkurrent August Schellenberger (--) die Wochenzeitung Wiesbadener Wochenblatt, eine Zeitung, die nur aus amtlichen Bekanntmachungen und privaten Werbeanzeigen besteht. - Der in Bonn geborene aus der frankfurter Adelsfamilie Fabricius stammende Oswald von Fabrice (24) heiratet die in Kassel geborene jüngste uneheliche hessenkasseler Kurfürstentochter Emilie von Reichenbach Lessonitz (19). - In Darmstadt gelingt es dem wiener Arztsohn und Dichter Eduard Duller (35) eine eigene deutschkatholische Gemeinde zu gründen, in der er lautstark die Loslösung des deutschen Katholizismus vom römischen Papst fordert. Der evangelische Theologe Wilhelm Hieronymi (35) tritt den Deutschkatholiken bei. - In Frankfurt wohnt der grossherzoglich badische Kammerherr und Bundesversammlungsgesandte Freiherr Friedrich Landolin Carl von Blittersdorf (52) verheiratet mit Maximiliane Brentano (42) wohnt am Untermainkai. - In Frankfurt heisst die Mainzer Landstrasse Mainzer Chaussee, der Rathenauplatz Comoedienplatz, die Hanauer Landstrasse Hanauer Chaussee. - In Frankfurt gibt es ein Arbeitshaus alias Gefängnis mit Zwangsarbeit und Verbesserungshaus im Klapperfeld B 218. - In Frankfurt verkaufen nur die Weinhändler Gerhard Dominicus Behrends und Wilhelm Heinrich Manskopf Schloss Johannisberger Cabinetweine. - In Frankfurt gibt es 109 Brauerfamilien, die Büchsenmacher Dreser, Schultheis, Weber und Weichand.und die Fechtmeister JG Martin und Martial Martin, die Lebküchler alias Lebkuchenbäckerfamilie Kahlo, die Schwimmlehrer Gerlach und Kleeblatt. - In Frankfurt gibt es 14 Stadtviertel, davon 12 rechtsmainisch und 2 in Sachsenhausen. Ausserhalb des Anlagenrings gibt es 21 Gewanne. Ausserhalb von Sachsenhausen gibt es 19 Gewanne. - In Hanau wird ein Geschichtsverein gegründet. - In Mainz lässt der revolutionäre mainzer Weinhändlersohn, der katholische Jurist Jean Baptist Müller-Melchior (29) seinen Vornamen Jean in Johannes eindeutschen alias ändern, wo er auch Gerichtsakzessist wird. - In Hanau kauft der hanauer Bürgermeister August Rühl (29) das Palais Edelsheim. - In Frankfurt zieht der baltische Maler Gerhardt Wilhelm von Reutern (50) zu. - In Langen malt der hessendarmstädter Hofgärtnersohn und Hofmaler Ernst August Schnittspahn (49) das verputzte Jagdschloß Wolfsgarten. - In Frankfurt gibt es das Haus Türkenschuss Ecke Zeil 81/Hasengasse. Gegenüber, im Eckhaus Zeil 98 gibt es das Uhrengeschäft Landau und Weisweiler, das seine eigenen in der Schweiz hergestellten Uhren, aber auch Musikuhren mit 2 bis 8 verschiedenen Musikstücken verkaufen und am Rossmarkt 105 den Hofjuwelier J Speltz, neben der Bank Gogel, Koch und Co. - In Frankfurt zieht das Stiftungskrankenhaus Rochushospital an den Städelshof verlegt.  - In Geisenheim heiratet in Schloss Kosakenberg die in Eisenach geborene Dichterin Adelheid von Stolterfoth (46) alias Adelheid Schott von Schottenstein ihren Onkel, das in Wetzlar geborene nassauer Landständekammer Mitglied Hans Carl von Zwierlein (76), ein Jahr nach dem Tod dessen Frau, in dessen Haushalt sie seit rund 20 Jahren lebt. - In Wiesbaden geht der Gewinn der Landes Credit Casse Nassau Rheinstrasse (20 23 Naspa) von 47.000 Gulden auf 39.000 Gulden zurück. - Die neueröffnete thurn und taxis Postroute Frankfurt~Lauterbach, die auf die Strecke Fulda~Alsfeld stößt, führt schwer nachverfolgbar über Bad Vilbel, Niddatal Assenheim, Friedberg, Dorn-Assenheim, Reichelsheim, Echzell, Bad Salzhausen, Nidda, Schotten nach Lauterbach, wobei in Reichelsheim in der Bingenheimers Strasse 27 der Gastwirt Johannes Conrad (--) das neue Gasthaus Nassauer Hof später Zur Post mit Postexpedition und Posthalterei zum Pferdewechsel im Abschnitt Friedberg~Nidda aus 3 Bewerbern ausgewählt eröffnet. - In Wiesbaden Eltville Kiedrich knien hauptsächlich die Bäuerinnen bei einem Adelsbegräbnis, bei dem der Sarg bei einer kleinen Prozession von sechs Männern vor und zur katholischen Kirche getragen wird. - In Wiesbaden beginnt der Maler Oswald Achenbach (17) eine Malerwanderschaft nach Düsseldorf. 

1843 Der neustadtpfälzer Sektkellerer Christian Adalbert Kupferberg (19) erhält nach einem Duell eine mehrjährige Festungshaft. - In Darmstadt bildet sich eine Studentenverbindung Germania. - In Wiesbaden fordert der Besitzer des Luxushotels Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite Wilhelm Zais (45) den Umbau Wiesbadens zu einem Landschaftsgarten. - In Bad Homburg zieht das Spielcasino mit Roulette vom Brunnensälchen in das neu eröffnete bad homburger Kurhaus um. - In Bad Homburg Dornholzhausen wird der Magenbitter Reichs-Post Bitter vom Weinbrenner Fritz Scheller erfunden. - Mainz hat 33.826 Einwohner. - In Wiesbaden wird der Nassaische Gewerbeverein im Hotel Vier Jahreszeiten (20 17 Kaiser Friedrich Platz Südseite) gegründet. - In Frankfurt eröffnet der in Darmstadt geborene erste frankfurter Münzbeamte und Münzwardein Friedrich Ernst Roessler (30) eine eigene Scheideanstalt (20 16 DEGUSSA). - In Frankfurt stirbt die ehemalige zur Gräfin erhobene berliner Goldschmiedstochter, ehemalige Mätresse und morganatische zweite Ehefrau Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz (St) (52) des in Hanau geborenen Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (66) nach nur zweijähriger morganatischer Ehe an einer Lebervergiftung im ehemaligen Palais Jordan an der Neuen Mainzer Strasse 54 (20 22 Main Tower), wo sie 5 Jahre gelebt hat, das ihre unverheiratete Tochter Louise (St) (30) alias Luise Ortlepp oder Ortlöpp erbt, wobei sie das Hofgut Goldstein bei Frankfurt an ihre uneheliche in Berlin geborene Tochter Louise (St) (30) und ihren in Kassel geborenen unehelichen Sohn Wilhelm von Hessen Kassel (St) (19) vererbt, woraufhin Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (66) die in Hersfeld geborene niederadelige Karoline von Berlepsch (23) morganatisch heiratet und sie in das Palais in der Neuen Mainzer Strasse holt. Seinen von ihm ausgebauten Sommersitz, das du Fay Palais am Untermaintor, meidet er. - In Frankfurt wird die Volksbibliothek in der Bockgasse 17 (20 16 Parkplatz an der Westseite der Kleinmarkthalle An der Kleinmarkthalle ) eröffnet. - In Mainz übt der Mainzer Turnverein im Winter in der Heilig-Geist-Kirche und schafft eine eigene Fahne an. - Das mainzer Musiknotenverlagshaus Schott Weihergarten 5 gründet in Brüssel eine Filiale. - In Mainz wird die Möbelproduktion, Bildhauerwerkstatt, Schlosserei und Polsterei Bembé auf Dampfkraft umgestellt. Zum Betrieb gehört eine Vergolderei, ein besonderes Entwurfsatelier und eine Parkettfabrik mit französischem Know How in Köln. - In Wiesbaden wird der Militärssohn, Diplomat und Bismarckschwiegersohn Graf Kuno Otto Heinrich Hermann Karl von Rantzau geboren. - Der Mitbegründer des Mainzer Adelsvereins und jüngster Grafensohn Viktor von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (22) kehrt aus Texas zurück und berichtet von seinen Erfahrungen. - In Offenbach kauft der in Offenbach geborene Uhrmachersohn Gustav Schlosser (--) das Komödienhaus alias Theater mit Terrasse am Mainufer zwischen Kirchgasse und Mainstrasse. - In Bad Weilbach macht Graf Friedrich Wilhelm von Bismarck (St) (60) eine Kur. - Schwalbach hat 703 Enwohner. - In Frankfurt verweigert der streng orthodoxe jüdische frankfurter Bankier Amschel Mayer von Rothschild (St) (40) seine Unterstützung am Bau der reformorientierten neuen Hauptsynagoge, weshalb der Bau nicht stattfindet. - In Frankfurt bezieht der danziger Salonièrensohn, Lehrer und Philosoph Arthur Schopenhauer (55) nach 16 Jahren Mietwohnung in eine eigene Wohnung am repräsentativen Mainufer Schöne Aussicht 17. - In Frankfurt wird der Bankierssohn Maximilian Goldschmidt als Sohn des in Frankfurt geborenen jüdischen Bankiers Benedict Hayum Salomon Goldschmidt (45) und Jeannette Kann (45) geboren. Die Schwiegertochter der Bankengründertochter Isabella Rothschild (62) ist ihre Schwester Fanny. - In Hochheim kehrt der in Geisenheim geborene Gutsbesitzer und Sektkellerei Burgeff & Schweickardt - In Mainz ist Besitzer Carl Burgeff (34) als angeblicher Teilnehmer an revolutionären Umtrieben zurück und stellt sich der Justiz. Man kann ihm nichts nachweisen. An seine neue Niederlassung in London exportiert er ein Drittel seiner Moussierenden Weine und Hochheimer Hock. - In Oberursel wird das Gasthaus Zum Bären eröffnet. - In Mainz wird das mainzer Gasapparat & Gusswerk gegründet, das Beleuchtungskörper und Armaturen als vollständige sanitäre Anlagen in der eigenen Gießerei als Spezialist für Bronze- und Eisen-Laternen herstellt. - In Mainz stirbt das bedeutendste mainzer Geigenbauerfamilienmitglied Johann Diehl (35), Sohn von Martin Diehl (--), dessen Violinen fast alle Stradivari-Modellen nachempfunden sind und 66 Gulden kosten, Violoncelli, die 121 Gulden kosten und dessen meist aus Zitronenholz gefertigte Violen 88 Gulden kosten. Sein Lack ist goldgelb. 1 Gulden entspricht 18,6 Euro (20 22). - In Darmstadt wird die fünfte öffentliche darmstädter Apotheke, die Adler Aptheke, eröffnet. - In Frankfurt muss der in Frankfurt Niederrad geborene Lithograf und Fotograf Friedrich Carl Vogel (37) alias Fritz Vogel nach 4 Jahren Fotografie Konkurs anmelden, wonach sein Daguerreotypieapparat versteigert wird. - In Darmstadt eröffnet der evangelische Lehrer Johann Fölsing (--) eine Kleinkinderschule für Kinder Höherer Stände ohne christliche Erziehung. Seine evangelische Konkurrenz legt nach Vorgaben von dem in Eppstein geborenen Theodor Fliedner (43) kaum Wert auf Kinderspiel. - In Wiesbaden eröffnet der in Wiesbaden Schierstein geborene Julius Herz (24) ein Juweliergeschäft in der unteren Webergasse. - In Frankfurt Sachsenhausen baut der Eisengießer und Maschinenfabrikant Heinrich Remigius Fries (31) für seine Firma Fries in der Schulstrasse 13 eine eigene Dampfmaschine mit 50 PS. - In Frankfurt besitzt der in Frankfurt geborene wiener Bankier Freiherr Salomon Mayer von Rothschild (69) den Neuhof. - In Frankfurt führt die verheiratete Pädagogin Caroline Brecht (31) alias Caroline Hergenhahn ein Mädchenpensionat im Anwesen Zum weißen Hirsch (Commerzbank Tower). - In Frankfurt heißen die Pferdefuhrwerker mit Einspännern Einzler, deren Transportlohn geregelt ist. Vom Schiffsanlegeplatz an der alten Brücke aus in die Altstadt kostet der Transport von 1.200 kg trockenen Transportgutes 30 Kreuzer, der Transport in die Neustadt alias Zeil 34 Kreuzer und zu den Gärten und Gartenwohnungen an der Promenade 50 Kreuzer. Das Ausladen eines Transportschiffes kostet per Hand pro Zentner 1 Kreuzer und mit dem Kran 3/4 Kreuzer, Ausladen, Wiegen und Umladen in ein anderes Schiff ebenfalls 1 Kreuzer. - In Frankfurt wird mit dem Bau der Main Neckar Eisenbahnstrecke begonnen, die aber ohne Mainbrücke am Localbahnhof in Sachsenhausen endet. - In Mainz findet eine Industrieaussellung statt, auf der die Firma Schneider, die hauptsächlich Fayenceöfen herstellt, die sie hauptsächlich rheinabwärts nach Belgien, Holland und England exportiert und dazu feuerfesten Backsteine brennt, die auch in Dampfkesselfeuerstellen, Gießereien, Münzen und Heizanlagen genutzt werden, ausstellt. Der mainzer Glasbläser Karl Marchisio (--) beeindruckt mit einem vollständig aus geblasenen Glasstäbchen zusammengesetzten Vogelkäfig. - In Mainz gründet Carl Ludwig Marx (--) ein Produktionsunternehmen für Farben und Lacke. - Das in Usingen erscheinende nassauer Amtsblatt Taunusbote wird offizielle Amtszeitung der Ämter Usingen, Idstein, Königstein und Höchst. - Der in Mainz geborene Pumpenfabrikantensohn Paul Stumpf (17) ist nach einem Duell mit seinem karlsruher Kommilitonen und aus Rheinböllen stammenden Montanunternehmersohn xxx Puricelli (--), den er in der Brust getroffen hat, an der Hand verstümmelt. - In Darmstadt gründet der alsfelder preußische Pädagoge Johannes Fölsing (27) seine eigene, die Fölsing Kleinkinderschule. - In Wiesbaden zieht die württemberger Prinzentochter und nassauer Herzogswitwe Pauline von Nassau (St) (33) alias Pauline von Württemberg mit ihrem Sohn Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) (11) vom Biebricher Schloß ins Paulinenschlösschen. - In Wiesbaden hat die Landes Credit Casse Nassau Rheinstrasse (20 23 Naspa) nach 3 Jahren eine Bilanzsumme von 1 Million Gulden und 60 % der nassauischen Zehnten mit 2 Millionen Gulden abgelöst. Der Gewinn der Landes Credit Casse Nassau erreicht ein Maximum von 47.000 Gulden, wonach er zurückgeht. - Im Rhein-Main Gebiet gibt es die Oberpostämter Frankfurt und Darmstadt und die Posthaltereien mit Pferdewechsel Friedberg, Königstein, Neuhof, Bad Schwalbach, Wiesbaden, Hattersheim, Ingelheim, Mainz, Nieder Olm, Oppenheim, Groß-Gerau, Langen, Offenbach, Hanau und Gelnhausen. Poststationen ohne Relais sind in Windecken, Langenselbold, Babenhausen, Bad Soden bei Höchst, Hochheim, Schlangenbad, Eltville, Guntersblum und Pfungstadt. - In den wittelsbachbayerischen Gebieten führt die Post Ankunftsstempel ein. - In Frankfurt erstellt der 18 08 in Frankfurt zugezogene Buchändler und seit 18 23 eigenständige Verleger und Fachbuchhändler für Reiseliteratur Carl Jügel (60),  eine thurn und taxis Post Reise Karte Deutschland, auf der aber ganz Mitteleuropa zu sehen ist.

1842 Wetter: Niedrigwasser im Main verhindert Schifffahrt. - In Offenbach gründen der darmstädter Chemiker Ernst Sell und der frankfurter Chemiker Karl Oehler (26) am Mainufer zwischen Friedhofstrasse und Kettlerstrasse eine Teerfarbenfabrik (20 16 Allessa Chemie) mit eigenem Parkgelände. - In Darmstadt wird ein Gustav Adolf Verein gegründet. - In Wiesbaden Biebrich entsteht die Idee zur Gründung eines Vereins zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas alias Kolonien Texas auf einer Versammlung des Rates deutscher Fürsten und adeliger Herren durch gezielte Ansiedelung in Texas. - Wiesbaden hat 13.000 Einwohner und 400 Mann Garnisonssoldaten. - In Wiesbaden werden auf dem Kranzplatz römische Grabsteine gefunden. - In Preußen wird die als lackierter Lederhelm mit Spitze ausgeführte Pickelhaube eingeführt. - In Wiesbaden sieht der Fremde, der aus dem Taunusbahnhof Ecke Friedrich-EbertAllee/Rheinstrasse aussteigt, eine einseitige 7 minütige Rheinstrassenhäuserreihe mit einer gegenüberliegenden Platanenallee. Gegenüber dem Bahnhof liegt das Hotel London. Das Hotel Taunus liegt an der Ecke Rheinstrasse/Mainzer Strasse. Die katholische Kirche am Ende ist eingestürzt. An der Ecke Wilhelmstrasse/Taunusstrasse liegt der Kurbetrieb Berliner Hof ohne Gasthaus, dann folgen der Block'sche Hof, der Niederländische Hof, der Aachener Hof gegenüber dem Kurpark nach Süden. Das Landhaus des Freiherr xxx von Rettberg in der Nähe der Pletzmühle an der Bierstädter Landstrasse ist der Sitz der Großfürstin Helena, danach des Herzogs von Sachsen Coburg. Die weiter draußen liegenden Landhäuser sind Ferienhäuser. Den Wilhelmsplatz umgeben das Hotel Vier Jahreszeiten, das Hotel Zais, der Nassauer Hof und rechts anschließend das Herzoglich nassauische Theater. Auf der anderen Seite ist das Gesellschaftshaus das auch Kursaal oder Kurhaus genannt wird. Die Webergasse mit den Badehäusern Stern, Reichsapfel, die Neue Quelle, dem Gasthaus Stadt Frankfurt und den Speisewirtschaften Witwe Schäfer und bei Matthias Roos. In der Langgasse, der eigentlichen Hauptstrasse sind die Badehäuser Zur goldenen Kette, Zum Bär, Zur goldenen Krone, Zum goldenen Brunnen, Zum Adler, Schützenhof Coulinstrasse 5 (20 23 Parkhaus Coulinstrasse 5) und das Gemeindebad, die Wirts-, Bier- und Kaffeehäuser Stadt Mainz, Stadt Wien, der Rheinischer Hof und Gutenberg und drei Buchhandlungen. Am kleinen Friedrichsplatz liegt das Hotel Holländischer Hof und das Kasino. Eine Morgentrinkkur geht von 06:00 bis 09:00 Uhr. Der Brunnenwärter schenkt in Gläsern aus, mit denen man danach flaniert. Ein Volksfest wird an Himmelfahrt und am Geburtstag des Herzogs veranstaltet. 24. Juli. In einem Spielsaal wird Roulette gespielt im anderen Trente et quarante. Das Privileg kostet dem Spielpächter Antoine Chabert (--) 34.000 Gulden jährlich. Hinter dem Kursaal wachsen Katalpabäume und Kugelakazien. Im Herzoglich Nassauischen Theater am Wilhelmsplatz werden Opern mit einem gut besetzten Orchester gegeben. Das Ministerialgebäude Ecke Marktstrasse/Luisenstrasse ist in Bau. Auf der Platte finden zweimal täglich Rotwildfütterungen statt, bei denen wilde Tiere aus dem Wald kommen. Es gibt kein Bier aber kleine Speisen und Erfrischungen. Übernachten darf niemand. Einen Einspänner leiht man für 2 Gulden 42 Kreuzer pro Tag, ein Reitpferd ab 3 Gulden 30 Kreuzer. Drei Dampfschifffahrtsgesellschaften, darunter die Kölnische Gesellschaft, befahren den Rhein. - In Frankfurt wird der jüdische Friedhof nach außerhalb der Stadt verlegt. - In Frankfurt werden der ältere und der jüngere regierende Bürgermeister jährlich gewählt. - In Frankfurt wird eine Große Blumen- und Pflanzen Ausstellung abgehalten. - In Mainz starten die Dampfboote alias Dampfschiffe Ludwig und Verein von ihrem eigenen eingerichteten Quai zur regeläßigen Maintour bis Würzburg. Bis Hanau dauert die Fahrt 03:45 Stunden. - In Frankfurt besucht der französische Komponist Hector Berlioz (39) die Ludwig van Beethoven Oper Fidelio am Frankfurter Theater Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). - In Frankfurt gründen 20 radikale reformorientierte Juden, darunter der frankfurter Weinhändlersohn Mathematiker Moritz Stern (35), den jüdischen Frankfurter Verein der Reformfreunde. - In Frankfurt verlässt der letzte von 2.500 preußischen und österreichischen Bundessoldaten die eigentlich souveräne Stadt. - Im Großherzogtum Hessen Darmstadt wird die Biersteuer erhöht. - In Frankfurt wird das Oberpostamt Zeil 52/106 (20 21 Shopping Center MyZeil) eröffnet, das die Briefpost, die Fahrpost und die Zeitungsexpedition umfasst. Die Malz- und Mehlwaage am Garküchenplatz hinter dem Dom ist auch Schuldnergefängnis. Die Poststallmeisterei in der Friedbergerstrasse 32 (20 16 Restaurant Koh Samui) ist Thurn & Taxis Eigentum. - Frankfurt ist in 14 Quartiere davon 2 in Sachsenhausen eingeteilt. - In Mainz werden nach der Aufhebung der Turnsperre durch den neuen preußischen König Friedrich Wilhelm IV von Zollern Preußen (St) (47) öffentliches Schauturnen und Turnwettbewerbe von der Mainzer Turngemeinde veranstaltet. - In Frankfurt veranstaltet der Liederverein Liedertafel eine völlig überfüllte Soiree im Doppelsaal des Gasthauses Wolfseck Paradeplatz 6 (20 16 Mc Donalds) mit der Blaskapelle des österreichischen k&k Infanterie Regiments unter FJ Meggenhofen. - In Frankfurt wird kontrovers über das neue Isolationshaftsystem aus Amerika diskutiert. - In Frankfurt hält der zweite Jahrgang der Monatslokalzeitschrift frankfurter Gemeinnützige Chronik Friedrich Ludwig Jahn's (64) Turnkunst für zu ernst und zu kriegerisch. - In Frankfurt besteht die Stadtwehr aus 3.500 Mann, ohne Veteranen. - In Frankfurt genehmigt die gesetzgebene Versammlung dem frankfurter Nationaltheater Ecke Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) 3.500 Gulden. Das frankfurter Nationaltheater wird für 12.000 Gulden nach einem Plan von Gropius zum frankfurter Stadttheater umgebaut. Der in Frankfurt geborene Carl Malß (50), Leonhard Meck und der Kapellmeister des städtischen Orchesters Carl Wilhelm Ferdinand Guhr (55) werden neue Pächter des frankfurter Stadttheaters. Guhr verkauft gleichzeitig Musikinstrumente und Autogramme bzw Autographe von berühmten Musikern. - In Frankfurt hat die Sparkasse Einlagen von 1.018.426 Gulden. 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22). - In Frankfurt verwendet die Feuerwehr neue Feuereimer, die nicht mehr aus Leder oder aus verpichten Wurzelgeflecht hergestellt sind sondern aus besonders leichtem und strapazierfähigen russischem Segeltuch bestehen und in Berlin gefertigt werden. - In Frankfurt wird das Theater nach einem Plan von Gropius restauriert werden. - Die 4 Jahr zuvor im wiesbadener Nerotal errichtete Tuchwalkmühle der Brüder Löwenherz Nerotal 18 wird wegen der Vergiftung des Schwarzbaches und den daraus resultierenden schweren Auseinandersetzungen mit der Nachbarschaft nach Wiesbaden Biebrich verlegt. - In Wiesbaden bezieht die Herzogenwitwe Pauline von Nassau (St) (32) alias Pauline von Württemberg ihren noch nicht fertigen Witwensitz Paulinenschlößchen Prinzessin-Elisabeth-Strasse mit ihren Kindern Helene von Nassau (11) Nikolaus Wilhelm von Nassau (10) und Sophia von Nassau (06). - In Darmstadt wird Prinz Franz Emil Luitpold von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) als Sohn von August von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (23) und der frankfurter Bankiersenkelin und russischen Majorstochter Franziska Allesina von Schweitzer (St) (--) geboren. - Im Großherzogtum Hessen werden pro Kopf 4,1 Liter Branntwein, 20 Liter Bier und 18 Liter Wein getrunken, im Kurfürstentum Hessen 6,6 Liter Branntwein, 24 Liter Bier und kein Wein. Im nahegelegenen Bayer werden 3 Liter Branntwein, und 123 Liter Bier und 11 Liter Wein verkonsumiert. - In Mainz wird der evangelische demokratische Schriftsteller Adolf Stoltze als Carl Adolph Retting als unehelicher Sohn des frankfurter Dichters und Verlegers Friedrich Stoltze (26) und dessen Geliebter, der Buchbindermeistertochter Maria Christina Retting (26) geboren. Deren konservativer Vater zwingt sie das Kind heimlich zur Welt zu bringen und gibt den Säugling zu Pflegeeltern nach Frankfurt Enkheim. - Die voraussichtliche hessenkasseler Kurfürstennachfolgerschwester und hessenkasselrumpenheimer Landgrafentochter Luise von Hessen (St) (25) heiratet Herzog Christian von Schleswig Holstein Sonderburg Glücksburg (St) (26), den späteren dänischen König. - In Wiesbaden leben 247 Juden. - In Wiesbaden wird das Hotel Düringer, eines der ersten modernen Kurhotels mit Badebetrieb Ecke Wilhelmstrasse 1/Rheinstrasse, gegenüber dem Taunusbahnhof mit 70 eleganten Räumen und Salons eröffnet. - In Wiesbaden schafft es Christian Wilhelm Albrecht (55) den nassauer Herzog Adolph von Nassau (St) (27) zur Gründung des Wilhelmstiftes zu bewegen, das schulentlassene Waisen und andere Arme für 3 - 5 Jahre auf Bauernhöfe zur Erziehung vermittelt. Er selbst hätte aber lieber ein Erziehungsheim für sittlich verwahrloste Kinder, die sich prostituieren alias durch Sex den Lebensunterhalt erarbeiten. - In Mainz wir das Kaufhaus Mendel am Markt gegründet. - In Wiesbaden wird die Spedition Rettenmayer gegründet, die ein eigenes Mietmöbellager zur Einlagerung betreibt. - In Darmstadt beschließt die Regierung, dass sie Eisenbahn nur im Staatsbesitz zulässt und verbietet dadurch private Eisenbahngesellschaften. - In Wiesbaden Biebrich heiratet Fürst Wilhelm Hermann Karl von Wied (St) (28), dessen Mutter Prinzessin Sophie Auguste von Solms Braunfels (St) (49) ist, die in Wiesbaden Biebrich geborenen Prinzessin Marie von Nassau (St) (18). - In Mainz ist Cattanio Aufseherin über die Mädchen im Waisenhaus. Keßler ist Verwalter und Alisky ist Lehrer. - In Frankfurt zeigt die Stadt Frankfurt in der Stadtbibliothek Schöne Aussicht 2 die Prehn Kunstsammlung. - In Mainz wird die Erste deutsche Industrieausstellung veranstaltet, deren Präsident der in Idstein geborene mainzer Lederfabrikbesitzer Carl Friedrich Bernhard Deninger (42) ist. - In Darmstadt gibt es die höhere Lehr- und Erziehungsanstalt Ferdinand Lucius und Georg Knispel, an der der alsfelder preußische Pädagoge Johannes Fölsing (26) lehrt. - In Frankfurt gründet der als jüdisches Wunderkind gehandelte kurmainzer Hofjudensohn, jüdische Prediger und frankfurter philanthropin Lehrer Michael Creizenach (53) die jüdische Zeitschrift Zion. Sein in Mainz geborener Sohn Theodor Creizenach (24) gründet den frankfurter jüdischen Reformverein, für reformwillige Juden, die die Religionsvorschriften und Rituale ablehnen, nicht mehr auf das Kommen des Messias und die Rückkehr der Juden nach Jerusalem warten und sich nicht mehr von der Gesellschaft abgrenzen wollen. Außerdem wird er Hauslehrer beim jüdischen frankfurter Bankier Freiherrensohn Anselm Salomon von Rothschild (39) Neue Mainzer Strasse 45 alias 49, verheiratet mit seiner Cousine Freiherrentochter Charlotte von Rothschild (34), für deren Kinder Caroline Julie Anselm von Rothschild (12), Hannah Mathilde von Rothschild (10), Sarah Luisa von Rothschild (08) und Nathaniel Meyer von Rothschild (06). Ferdinand James Anselm von Rothschild (03) ist noch ein Baby. - Die preußische Prinzengattin Marianne von Hessen Homburg (St) (59) verheiratet mit Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (61), verheiratet ihre protestantische Enkelin Prinzessin Marie von Zollern Preußen (St) (17) mit dem katholischen bayerischen Thronfolger Prinz Maximilian II von Wittelsbach (St) (31), den sie von Herzen schon seit dem Vorjahr liebt und dessen Mutter Auguste Wilhelmine von Hessen Darmstadt (St) (++) ist, die die Mutter des in Wien geborenen österreichischen Kaisers Ferdinand von Habsburg Lothringen (St) (49) ist. Der Übertritt der Prinzessin für die Heirat zum katholischen Glauben ist kein Problem mehr. - In Hanau wird in der Metzgerstraße 5 die Bijouteriefabrik alias Juwelenfabrikation Kreuter von Georg Friedrich Kreuter (27) und Wilhelm Karl Ludwig Kreuter (29) gegründet, die auch Spazierstockgriffe, Handtaschengriffe und teure Zigarettenetuis herstellt. - In Offenbach gründen Philipp Rudhard, Johann Peter Nees und Michael Huck die Schriftgießerei Rudhard in der Ludwigstrasse. - In Frankfurt Niederrad wird die Salzmannschule eröffnet. - In Wiesbaden verlegt die Regierung und der Nassauer Staatsrat seinen Sitz vom Schloss Biebrich nach Wiesbaden. - In Hattersheim wird der Bahnhof an der Eisenbahn eingeweiht, wodurch der Ort endgültig seinen Status als Verkehrskreuzung verliert. - In Königsstein wird im Königsteiner Bergbaurevier in mindestens schon lange bestehenden 32 Berwerksstollen Eisenerz abgebaut, wovon 18 Gruben der Taunushütte in Frankfurt-Höchst und 14 Gruben der Bergbaugesellschaft Jacobi, Haniel & Huyssen in Mühlheim gehören. - In Hofheim wird im Hofheimer Bergbaurevier, wo man seit 16 83 bereits Eisenerz im Tagebau abbaut in mindestens 5 Berwerksstollen Eisenerz von der Bergbaugesellschaft Jacobi, Haniel & Huyssen in Mühlheim abgebaut. - In Wildsachsen wird im Wildsachser Bergbaurevier in mindestens 52 Eisengruben Eisenerz abgebaut, darunter 4 Gruben von der Taunushütte in Frankfurt-Höchst, 12 Gruben durch die Rheinhütte in Wiesbaden-Biebrich und 36 Gruben von Jacobi, Haniel & Huyssen in Mühlheim. - In Hochheim beginnt man in der Bergbaugrube Güte Gottes mit dem Abbau von Braunkohle, Tonerde und Alaunerde.

1841 Wetter: Orkan in Frankfurt. Ungewöhnlich starker Schneefall zum Jahresanfang verhindert mancherorts den regelmäßigen Lauf der Posten alias die Postzustellung. In Frankfurt warnen Kanonenschüsse um Viertel vor 3 Uhr alias 02:45 Uhr vor dem Aufbrechen des zeitweise bis zu 45 cm tief zugefrorenen Mains. Frankfurt Hausen und Frankfurt Rödelheim stehen vollständig unter Wasser. - In Wiesbaden wird das klassizistische Stadtschloss am Markt an der Stelle einer mittelalterlichen Burg fertiggestellt. - In Wiesbaden wird der Wiesbadener Männergesangverein gegründet. - In Frankfurt stiftet Sebastian de Neufville Armenäckern alias Schrebergärten. - In Frankfurt kommt der erste Jahrgang der Monatslokalzeitschrift frankfurter Gemeinnützige Chronik heraus. - In Frankfurt werden für den Winter alle Maskenbälle verboten. - Auf dem Main fährt das Moseldampfboot Jeanne d'Arc bis Bamberg. - In Frankfurt werden in der Frankfurter Bühne das Schauspiel Corona von Saluzzo von Ernst Raupach (57). das Lustspiel Der erste Schritt und die Oper Der Barbier von Sevilla von Gioachino Rossini (49) aufgeführt. - In Frankfurt trifft sich der Museum Verein zweiwöchentlich freitags im Hotel Weidenbusch im Steinweg. - In Mainz findet eine Blumen-, Pflanzen, Gemüse- und Früchteausstellung statt. - In Frankfurt ist auf dem Römerberg ein kleiner Holzturm mit bunten Fensterscheiben aufgestellt, in dem sich 6 bemalte Figuren mit lateinischen Inschriften befinden. - In Frankfurt feiert das Offizier Corps der Stadtwehr das 25 jährige Jubiläum von Obrist von Ellrodt im Gasthaus Zum Landsberg. - In Wiesbaden kommen mit der Taunuseisenbahn aus Frankfurt knapp 77.000 Reisende an. Die Fahrzeit beträgt 75 Minuten. - In Bad Homburg eröffnen die Börsenbetrüger und eineiigen Zwillinge Blanc ein Spielcasino mit Roulette im Brunnensälchen und beginnen den bad homburger Kurhaus Bau. - Die in Darmstadt geborene Prinzessin Marie von Hessen-Darmstadt und bei Rhein (St) (17) heiratet den zukünftigen russischen Zar Alexander II (St) (23), dessen Mutter die preußische Königstochter und Zarin Charlotte von Zollern Preußen (St) (43) ist. - Der in Hanau geborene Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (64) heiratet 5 Monate nach dem Tod der Kurfürstin seine ehemalige zur Gräfin erhobene berliner Mätresse und Goldschmiedstochter Emilie von Reichenbach Lessonitz (St) (50) alias  Emilie von Ortlepp oder Ortlöpp in morganatischer Ehe, mit der er die Kinder, die in Berlin geborene Mäzenin Louise (28), Julius Wilhelm (++), die verheiratete, wieder geschiedene und ein zweites Mal verheiratete Amalie Wilhelmine Emilie (25 ), Karl (23), Emilie (21), Friederike (20), die im gleichen Jahr Freiherr Wilhelm von Dungern heiratet, Wilhelm (17) und Helene (16) hat. - In Frankfurt residiert Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (64) im ehemaligen Palais Jordan in der Neuen Mainzer Strasse 54 (20 22 Main Tower). Im Gallusviertel befindet sich sein Gartenhaus. - Der in Neustrelitz geborene Prinz Carl von Solms Braunfels (St) (27) alias Texas-Carl trennt sich nach 7-jähriger morganatischer Ehe mit Louise Beyrich (St) (--), lässt sie als Louise von Schönau in den großherzoglichhessischen Adelsstand erheben und wird als desertierter preußischer Offizier Kapitän alias Hauptmann der Kavallerie in der kaiserlichen österreichungarischen Armee, die in Wiesbaden Biebrich stationiert ist. - In Mainz macht sich der Mainzer Carneval Verein darüber lustig, dass die Stadt zwar durch die großen Weinhäuser mit den besten Wasserspritzen ausgestattet ist, ihr Einsatz im Brandfall durch Unfähigkeit und Unordnung in Befehlsstrukturen aber meist gar nicht zustande kommt. - In Mainz wagt der Turn Privatlehrer Hofmann auf seinem auf der Rheinallee neu angelegten Turnplatz den eigentlich verbotenen Turnunterricht. - In Frankfurt wird eine Germanistenversammlung abgehalten, auf der das in Hanau geborene Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften und Märchensammler Jacob Grimm (56) federführend ist. - In Mainz wird die erste Ausgabe der Zeitung Narrhalla von Franz Wiest herausgegeben und bei Johann Wirth mit dem zensierten Beitrag Schreckliche aber wahre Geschichte der Dezember-Revolution im Königthume Narrenreich gedruckt. - In Frankfurt wird der Vorschlag des Baus eines Neuen Stadttores bei der Großen Gallengasse um die stark frequentierte Taunuseisenbahn besser erreichen zu können debattiert aber als voreilig betrachtet. - In Frankfurt veranstaltet der Frankfurter Kunstverein eine Gemäldeausstellung. - Die Mainzer Zeitung meldet aus Paris, dass der jüdische Dichter Heinrich Heine (44) auf offener Strasse von Herr Salomon Strauß (--) aus Frankfurt geohrfeigt worden ist, weil Heinrich Heine (44) dessen Gattin, eine Freundin des in Frankfurt geborenen jüdischen Theaterkritikers Ludwig Börne (55) verunglimpft hattes. Unerwähnt bleibt, dass den reichen zum Pistolen Duell geforderten Dichter dessen gut gefülltes Portemonnaie rettete und er, der Duelle verachtet, daufhinin in die Luft schoß und den Ausdruck Gut angelegtes Geld nutzte. - Graf Georg Kasimir von Isenburg Philippseich (St) (47) heiratet Gräfin Amalie Caroline Ferdinande von Isenburg Büdingen Meerholz (St) (20). - In Mainz begehen mainzer Kaufleute den Sabotageakt Nebeljungenstreich gegen die Taunuseisenbahn, die durch den Stichbahnhof Biebrich am Biebricher Freihafen am Rheinufer Warenströme an Mainz vorbeiführt, wobei sie die Rheinfahrrinne unpassierbar machen und die Dampfschiffe zwingen wie zuvor in Mainz ihre Ladung zu löschen, was der in Braunfels geborene darmstädter Ministerpräsident Karl du Thil (64) verteidigt. - In Offenbach vergewaltigt der offenbacher Fabrikant Batz seine Ehefrau. Noch im selben Jahr wird das jüngste Kind Philipp Mainländer geboren. - In Wiesbaden lässt sich Freiherr xxx von Rettberg in der Frankfurter Strasse 2 eine Villa bauen. - In Frankfurt wird der ungarische Dichter und Komponist Franz Liszt (55) in die Freimaurerloge Zur Einigkeit aufgenommen. - In Wiesbaden Biebrich Mosbach wird der Männergesangsverein Rheingold gegründet, der nach moderner Art vierstimmig singt und im der Wiesbadener Strasse im Lokal Alte Schule übt und deren Dirigent Lehrer Menk ist. - In Darmstadt erhält der neu zugezogene Dichter Ferdinand Freiligrath (31) eine königlichpreußische Pension von 300 Talern und zieht weiter nach St Goar. - In Wiesbaden müssen die Juden keine Judensteuer mehr bezahlen und stattdessen müssen sie jetzt Gewerbesteuer bezahlen. - Der in Frankfurt geborene Bankierssohn Maurice Benedict Worms (36), Sohn der frankfurter Bankengründertochter Schönche Jeannette Rothschild (70), fährt nach Ceylon, wo er eine Plantage kauft. - In Bad Homburg wird das August von Kotzebue Theaterstück Braut und Bräutigam in einer Person oder Der Graf in der Muffschachtel aufgeführt. - In Hochheim wird der in Geisenheim geborene Gutsbesitzer und Sektkellerei Burgeff & Schweickardt - Besitzer Carl Burgeff (32) als angeblicher Teilnehmer an revolutionären Umtrieben beschuldigt und flieht nach London, wo er sofort eine Niederlassung gründet. - Der in Wiesbaden Dotzheim geborene jüdische Kaufmannssohn und anhaltbernburger Landesrabbiner Salomon Herxheimer  (40) beginnt mit der Veröffentlichung der von ihm aus dem Hebräischen übersetzten Bibel. Er ist der erfolgreichste jüdische Schulbuchautor der Zeit. - Der frankfurter Arzt Franz Varrentrapp (26) regt die Konservierung von Spargel in Metalldosen an, was zur Begründung der braunschweiger Konservenindustrie führt. - In Frankfurt gibt es die erste Ausgabe des Adrssbuches Adress-Buch von Frankfurt am Main. - In Mainz lässt Wirt Konrad Falck (--) an sein sechs Jahre zuvor gekauftes Gasthaus Frankfurter Hof Augustinerstrasse 55 wegen der grossen Nachfrage einen grossen Veranstaltungssaal für die Fastnacht alias Karneval anbauen. - In Darmstadt wird der Versuch evangelische Diakonissen als Krankenschwestern im Städtischen Hospital einzusetzen abgelehnt. - In Wiesbaden wird Freiherr Anton von Breidbach Bürresheim Ried (50) nach 5 Jahren Pause zum zweiten Mal Intendant am wiesbadener Theater, was er 5 Saisons bleibt. - In Mainz wird eine Handwerker Zeichenschule eröffnet (, die seltsamerweise als Nachfolgeinstitution der Universitätsakademie interpretiert wird). - In Frankfurt wird ein Verein gegen Tierqulerei alias Tierschutzverein gegründet. - In Frankfurt wird der Dampfschiffverkehr mit Raddampfern auf dem Main wieder aufgenommen. - In Bad Soden überlässt der jüdische frankfurter Bankier Enoch Reiss (39) der württemberger Prinzentochter und nassauer Herzogswitwe Pauline von Nassau (St) (31) alias Pauline von Württemberg ihr Anwesen Zum Quellenpark 8. - In Mainz wird der Verein Industriehalle gegründet. - In Darmstadt sind die Zustände im städtischen Krankenhaus katastrophal. Es gibt nur einen ungelernten Pfleger und eine Krankenwärterin. - In Darmstadt gründet Wilhelm Büchner (25) im Garten seiner Eltern in der Grafenstrasse eine kleine Chemiefabrik, die an künstlichen Farben forscht und sie herstellt. - In Groß-Gerau gibt es die wöchentliche Zeitung Wochenblatt für den Kreis Großgerau, in der die Fruchtpreise ua für Weizen und Roggen, Öffentliche Bekanntmachungen, Polizeitaxen für Brod, Bier, Brandwein und Fleisch, die der großherzoglich hessische großgerauer Kreisrath Heim festsetzt, die Termine für Märkte und Messen und private Kleinanzeigen veröffentlicht werden. Ua gibt das darmstädter Putz- und Modewaarengeschäft Bast seinen Umzug innerhalb Darmstadt bekannt. - Die Amtszeitung Verordnungsblatt des Herzogtums Nassau wird von dem in Usingen erscheinenden Amtsblatt Taunusbote ersetzt. - In Frankfurt tritt der 10 Jahre zuvor aus dem mainzer Priesterseminar geflohene in Hattersheim geborene Sohn kleiner Händler und Schauspieler Jean Baptist Baison (29) nach zahlreichen erfolgreichen Auftritten in Hamburg auf, wo man ihn drei Jahre auf der Bühne schätzt. - In Mainz Kastel zieht die Schule in die Eisenbahnstrasse um, wo vier Klassen eingerichtet werden. - In Mainz wird in der Augustinerstrasse 55 das Gasthaus Frankfurter Hof erbaut. - In Offenbach wird eine erste Posthalterei eingerichtet. - In Mainz passiert der Maler George Barnard (--) mit seinem Schwager, dem Physiker Michael Faraday (50) per Schiff die Stadt auf ihrer Reise von Aachen, der Mosel entlang nach Koblenz und nach Strassburg. Er beschwert sich bitterlich, dass es auf der Mosel kein Dampfschiff gibt und dass die Wege so schlecht sind, dass man sie nicht mit einer Kutsche sondern nur per Pferd bewältigen kann. Er findet ein Ruderboot und lässt sich die Mosel hinuntertreiben. Die Menschen dort beschreibt er als völlig phlegmatisch. - In Wiesbaden hat die Landes Credit Casse Nassau, die Landeskreditkasse für das Herzogtum Nassau später Landesbank später Naspa, fünf Mitarbeiter, den Schreiber, den Buchhalter, den Assessor, den Rat und den Direktor Karl Reuter (--), die in dessen Privatwohnung in der Luisenstraße 23 (20 23 tegut) 675 Federkiele und 25 Stangen Siegellack verbrauchen. - In Wiesbaden fördert man mit dem Bau des Paulinenschlößchen Prinzessin-Elisabeth-Strasse auch den Bau von Villen als gehobene Nachbarschaft entlang der Sonnenberger Strasse. Dementsprechend baut man an der Bierstadter Strasse zum Erbprinzenpalais Wilhelmstrasse 24 (20 23 IHK).

1840 In Wiesbaden wird die Landes Credit Casse Nassau, die Landeskreditkasse für das Herzogtum Nassau später Landesbank später Naspa, vom nassauer Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (23) als Staatsbank nur mit bescheidenen 3,5 Millionen Gulden von privaten inländischen und ausländischen Geldgebern (, die trotz intensiver Recherche nicht ermittelbar sind), was jegliche größeren Finanzierungen verhindert, und ausschließlich für das Herzogtum Nassau gegründet, weil es in ganz Nassau keine Bank gibt und um die Finanzierung und Abwicklung der Zehntablösung, die Verwaltung von Staatsgeldern, die Annahme von Depositen- und Spargeldern, und die Gewährung von Hypotheken und Krediten im Rahmen der vorhandenen Mittel zu regeln. Die Bank, die von der Staatskasse nicht getrennt ist, mit der man es langsam angehen will und die ausdrücklich mit ausländischen Banken Geschäfte machen darf, erhält außerdem nur die Befugnis, Banknoten, sogenannte Landes-Credit-Casse-Scheine, im Wert von 500.000 Gulden auszugeben, wodurch es aber auch im Herzogtum Nassau erstmals Papiergeld an Stelle der Silbermünzen gibt. Die Ausgaben von Schuldverschreibungen wird allerdings auf 3 Millionen Gulden begrenzt. Weil man auf dem Land keine Bankangestellten hat, nutzt die Landes Credit Casse Nassau (später Naspa) die Finanzbeamten für ihre gleichzeitg gegründete Sparkasse, die in ihren 28 nassauer Recepturen alias Finanzämtern auch im Taunus und Westerwald die Bankgeschäfte abwickeln, wobei man bei den nassauischen Sparkassen mindestens 5 Gulden, aber höchstens 100 Gulden pro Vorgang einzahlen darf, die mit 3,33 % verzinst werden. Die Landes Credit Casse Nassau finanziert Gewerbetreibende nicht. Direktor wird der Kassenreferendar Geheimrat Karl Reuter (--), der in seiner Privatwohnung in der Luisenstraße 23 (20 23 tegut) mit vier Gehilfen mit dem Aufbau der Bank beginnt, wo er 10 Jahre arbeitet. Sein Buchhalter Johann Adam (--) macht die Buchführung. Geheimrat Karl Reuter (--) ist auch nassauer Post Kommissar, der für die Thurn und Taxis Post arbeitet. - Die Eisenbahn Taunusbahn zwischen Frankfurt und Wiesbaden wird eröffnet. - Im Herzogtum Nassau werden gegen den Willen von Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (23) steuerliche Zehntablösungen angeboten, wodurch bäuerliches Eigentum durch eine einmalige Zahlung des 25 fachen des Jahreszehnts erworben werden kann. - Frankfurt hat 56.217 Einwohner. - Wiesbaden hat 20.000 Kurgäste. - In Wiesbaden und Frankfurt wird die Taunuseisenbahn eröffnet. Der Abschnitt Curve (20 16 Wiesbaden Ost an der Hammermühle) nach Wiesbaden Biebrich wird als Pferdebahn eröffnet. Die Eisenbahnwaggons liefert die mainzer Edel-Kutschenfabrik Gastell, die sie in der Ludwigstrasse produziert und mit Nachen über den Rhein transportiert. Für Mainz hat die Eröffnung gravierende Folgen, da große Teile des Verkehrs, der traditionell nach Mainz fließt, auf die rechte Rheinseite abwandert. - Frankfurt hat 56.217 Einwohner, Mainz hat 32.142 Einwohner, Hanau hat 14.923 Einwohner und Wiesbaden hat 11.648 Einwohner. Die Zählung in Frankfurt basiert auf einer achtjährigen Hochrechnung aus den Geburtenraten von 693 Protestanten, 155 Katholiken und 89 Juden. Eine Volkszählung in Frankfurt ist bisher nicht bekannt. Biebrich bei Wiesbaden hat 3.500 Einwohner. - In Mainz arbeiten 1.500 Personen in der Lederindustrie und 1.000 in der holzverarbeitenden Industrie. - In Frankfurt haben die 8 englischen Stephenson Lokomotiven, 80 Personenwagen und 21 Transportwagen der Taunus Eisenbahn 495.207 Gulden gekostet und 658.564 Personen befördert. Insgesamt sind 12.000 Taunus Eisenbahn Aktien zu 250 Gulden ausgegeben. 1 Gulden entspricht 22,4 Euro (20 22). - Frankfurt hat 4.239 Schüler. Die Weißfrauenschule ist mit 809 Schülern die größte. Das Gymnasium hat 182 ausschließlich männliche Schüler. Die Mittelschule hat 258 männliche und 175 weibliche Schüler. Die Mittelschule, die Weißfrauenschule, die Allerheiligenschule und die Dreikönigsschule sind rein protestantische gemischte Volksschulen mit 2316 Schülern. Die Israelitische Realschule hat 220 männliche und 200 weibliche Schüler. - In Frankfurt sind an sozialen Einrichtungen Bürgerhospital, Fremdenhospital, Anstalt für Irre und Epileptische Taubstummenanstalt, Blindenanstalt, Hospital für Unreine und Blatterkranke und die neue von Dr Christ gestiftete Armenklinik auch für Kinder. - In Frankfurt ist die Main Kai Befestigung an der Stadtseite fertiggestellt. - In Frankfurt gibt es eine Mozart Stiftung und den Liederkranz. - In Kassel malt der in Kassel geborene Schreinermeistersohn Biedermeiermaler August von der Embde (59) die drei kurfürstlichhessischen Söhne beim Spielen im Park. - In Frankfurt Goldstein kauft die ehemalige Mätresse und zur Gräfin erhobenen berliner Goldschmiedstochter Emilie von Reichenbach Lessonitz (St) (49) des in Hanau geborenen hessischen Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (63) das Hofgut Goldstein und für ihren illegitimen Sohn Wilhelm von Reichenbach Lessonitz (16) das Hofgut Langenzell bei Heidelberg. - In Mainz ist das Brauhaus Zum großen Goldstein im Kirchgarten im Besitz von Andreas Schmitt zweitgrößte Brauerei der Stadt. - In Mainz betreibt Hermann Josef Racky seine Kellerei und Brauerei Zum rothen Kopf in der Rothekopfgasse 4. - In Mainz betreibt Jakob Bogner seine Brauerei Brauhaus zur Stadt Frankfurt in der Fischtorstrasse 7. - In Frankfurt zeichnet der Präsident der Gesellschaft zur Beförderung nützlicher Künste und deren Hilfswissenschaften Dr Wöhler im Saal des Hotel Weidenbusch Steinweg die besten Schüler der Sonntagsschule und der Gewerbeschule aus. Gleichzeitig erhalten die besten Dienstboten durch den Direktor des Instituts zur Beförderung der Sittlichkeit und des Wohlverhalten unter der dienenden Klasse Dr Leykam Auszeichnungen. - In Frankfurt erreicht die Sparkasse 800.000 Gulden Einlagen und hebt deshalb den Zinssatz von 2,5 % auf 3 % an. Die Ersparungsanstalt hat 851 Einleger. - In Frankfurt haben die meisten Armen nur Öfen aus Gußeisen, die Holz ohne hohe Heizkraft verbrennen und auf denen man nicht kochen kann. - In Frankfurt ist links neben dem Hotel Zum römischen Kaiser auf der Zeil (20 16 Karstadt Ecke Zeil 90/Schäfergasse) das Palais Rothschild. - In Frankfurt stirbt die im Buckingham Palace geborene hessenhomburger Landgräfin Elisabeth von Hannover von England (St) (70) im Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Landstrasse (20 16 Kaufhof). - In Mainz preisst der in Sachsen geborene Carl August Müller (36) seine von ihm selbst entwickelten Blechblasinstrumente Flöten, Oboen, Klarinetten und Fagotte an, die, weil sie aus Metall sind, nicht mehr abgegriffen werden können und sich auch bei Temperaturschwankungen nicht verstimmen. - In Frankfurt zieht die Börse vom palastartigen Haus Braunfels (20 16 Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33), das sich im Besitz der Adelsgesellschaft Frauenstein befindet, in die neuerbaute Neue Börse rechts neben dem Eingang der Paulskirche am Paulsplatz um. - In Mainz löst der in Bad Homburg geborene hessenhomburger Landgraf Philipp von Hessen Homburg (St) (61) seinen Schwager, den jüngsten preußischen Königssohn Prinz Friedrich Wilhelm Karl von Zollern Preußen (St) (57) als Gouverneur der Bundesfestung Mainz ab. - In Frankfurt sind alle Häuser am Römerberg, darunter selbst kostbarstes Fachwerk, verputzt. - In Darmstadt ist das Hotel Zur Traube Louisenplatz 3 (20 17 Postbank) von xxx Fritsch ein exkluives Hotel, das in Englisch und Französisch wirbt. - In Wiesbaden beginnt sich Christian Wilhelm Albrecht (55) um talentierte arme Jungen zu kümmern. - In Wiesbaden wird eine Realschule gegründet, in der Englisch gelehrt wird. Französisch ist nicht mehr beliebt. - In Frankfurt kommt die feuilletonistische Zeitschrift Frankfurter Blätter als Frankfurter Fiacre heraus. - In Mainz gibt es das Brauhaus zur Rose in der Gaustrasse 67. - In Mainz zeichnet der englische Maler William Tombleson (45) den Dom. Dazu erstellt er Zeichnungen vom mainzer Neubrunnenplatz, vom mainzer Mainufer, vom Kurhaus in Wiesbaden, vom Biebricher Schloß in Wiesbaden, von der Burg Sonnenberg in Wiesbaden, von den Bädern in Bad Schwalbach, von der kurfürstlichmainzer Burg in Eltville und von Schloß Johannisberg. - In Wiesbaden kommt zum Chausseegeldtarif eine Chausseepolizeivorschrift heraus. - Bei ihrer Hochzeit heiratet die englische Königin Victoria (St) (21) ihren in Coburg geborenen Cousin Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (21) nicht mehr in prächtigen Farben sondern in der Farbe Weiß und begründet eine andauernde (20 18) Tradition in der Hochzeit in Weiß. - In Frankfurt stirbt der in Mainz geborene Witwer von Grafentochter Fernandine von Westphalen (St) (++), der Großgrundbesitzer, Weingutbesitzer und Politiker Graf Franz Erwein von Schönborn Wiesentheid (St) (64), dem das Schloss Heusenstamm gehört. Außerdem ist er einer der bedeutendsten Kunstsammler im süddeutschen Raum. Er hinterlässt zwei Söhne, Grafensohn und neuen Graf Franz Erwein Damian von Schönborn-Wiesentheid (St) (35), den in Wiesendheit geborenen Grafensohn und neuen Graf Clemens von Schönborn Wiesentheid (St) (30) und die Grafentochter Maria Anna von Schönborn Wiesentheid alias Freiherrin Maria Anna von Loë (St) (31). - In Heusenstamm heiratet die Grafentochter Maria Anna von Schönborn Wiesentheid (St) (31) den in Wissen geborenen Freiherr Maximilian von Loë (39). - In Mainz stellt der junge Gewerbemaler H Litfas (--) auf der Industrie Ausstellung für hessische Gewerbetreibende bemalte Porzellan Bildplatten und Tassen aus. - In Wiesbaden sind die Dietenmühle und der Geisberg mit Pavillon vornehme Ausflugsziele, die Jacob Fürchtegott Dielmann (31) und Mertens als Druck herausbringen. Dielmann veröffentlicht auch ein Bild vom Paradeplatz in Frankfurt alias Hauptwache alias Place d'Armes. - In Frankfurt wird der wohlhabende frankfurter Handwerkersohn, Küfer und frankfurter Senator Johann Adam Beil (50) neuer Direktor der Taunus Eisenbahn Gesellschaft, wofür er sein Senatorenamt aufgibt. - In Frankfurt werden 500.000 Tonnen an Waren auf dem Wasserweg Main gehandelt. - In Frankfurt forstet im hauptsächlich von Buchen bewachsenen Stadtwald der Forstmeister xxx Schott von Schottenstein (--) schnellwachsende Nadelhölzer an und funktioniert den Laubwald in einen Mischwald um, was ihm höchstes Lob einbringt. Es werden genau Wirtschaftspläne angelegt und Wege gebaut. - In Mainz wird im Stammhaus der mainzer Patritzerfamilie zum Korb eine Brauerei als Brauereihaus Zum Korb (später Schöfferhof) eröffnet. - Der hessendarmstädter und rheinhessische Grossherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (63) erhebt Graf Ernst Casimir von Isenburg Büdingen (St) (59) in den erblichen Fürstenstand und macht ihn zu Fürst Ernst Casimir von Isenburg Büdingen. - In Frankfurt wird das Fahrtor abgerissen. - In Frankfurt stirbt der Bergbaurat Georg Friedrich Andreas Buderus (63) verheiratet mit Catharina Louisa Crespel (51), der Tochter des katholischen französischstämmigen in Frankfurt geborenen Juwelenhändlers Johann Bernhard Crespel (++). - In Frankfurt wird das ehemalige Heilig Geist Hospital am Geistpförtchen 4 mit der dazugehörigen Kapelle abgerissen.  - In Darmstadt eröffnet der evangelische Pfarrer Ritsert (--) vor dem Jägertor seine dritte Kleinkinderschule alias Kindergarten. - In Darmstadt wird der darmstädter Hofjuwelierssohn Friedrich Frisch (27) zum hessendarmstädter Hofmaler ernannt. - In Frankfurt wird der Karosseriebau Friedrichs gegründet, der Kutschen baut. - In Frankfurt Sachsenhausen beginnt die Eisegiesserei und Maschinenfabrik Fries in der Schulstrasse 13 mit der Produktion von Gaskandelabern zur Beleuchtung. - In Frankfurt kaufen die Rothschilds den historischen befestigten Kühhornshof mit Wassergraben alias Bertramshof, den man verfallen lässt. - In Frankfurt beginnen die Goldschmieden und Silberschmieden Schott und Hessenberg, völlig identische Silberkaffeeservice im Stil des zweiten Rokokos von heilbronner, hanauer oder altenaer Silberwarenfabriken als ihre eigenen in Handarbeit gearbeiteten Waren zu punzen und zu verkaufen und betreiben dieses Geschäftsmodell rund 20 Jahre. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene frankfurter Kaufmann und Bankier Moritz August Bethmann-Hollweg (45) in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. Der Grund für  die Nobilierung ist die Bedeutung als rheinischer Großgrundbesitzer. Sein frankfurter Stadthaus liegt zwischen dem Gasthof Zum weißen Hirsch Großer Hirschgraben 3 (Commerzbank Tower) und dem Goethehaus Großer Hirschgraben 23. - In Frankfurt beginnt Heinrich Ludwig Friederichs (--) mit dem Bau von Kutschen. - In Frankfurt kostet eine Omnibusfahrt alias Kutschfahrt mit mehreren sich unbekannten Personen aus der Stadt zum Bahnhof pro Person 6 Kreuzer, mit Standard Gepäck 12 Kreuzer. Ein großer Koffer kostet 6 Kreuzer. Ein eigener Einspänner oder Zweispänner kostet 9 Kreuzer mit Gepäck 12 Kreuzer. Ein Reisewagen für 2 Personen kostet 1 Gulden 30 Kreuzer. 1 Gulden entspricht 22,4 Euro (20 22). Der Kutscher heißt Conducteur. Rauchen ist verboten. Selbst nur ein Hinweis auf Trinkgeld hat für den Kutscher schlimme Folgen. - In Darmstadt gründen Schüler am Gymnasium die pennale Verbindung Hassia, eine Schülerverbindung, die Vorstufe zu einer Studentenverbindung und an der Gewerbeschule ein Corps Hassia. - Der jüngste nassauweilburger  Prinz Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (41) heiratet morganatisch die in Wien geborene Anna Ritter (38), die verwitwete Anna de Vallyemar, die er zur Gräfin Anna von Tiefenbach erheben lässt. - In Mainz darf nach insgesamt 7 Jahren Festungshaft von 12, darunter die letzen zwei besonders harten im mainzer Fort Hartenberg und der mainzer Zitadelle, der in Oberrad geborene frankfurter Schwertfeger, Waffenschmied und Waffenhändler des Frankfurter Wachensturms Jakob Glauth (43) mit drei weiteren Revolutionären über Frankfurt nach New York auswandern, bei der sich auch seine Tochter Bertha Glauth (21) anschließt. - In Höchst werden die ehemaligen höchster Fayenmanufaktur Porzellanfabrik Modelle an den aschaffenburger Steingutfabrikanten Daniel Ernst Müller (--) verkauft, der sie nicht nur neu auflegt, sondern auch ihren weiteren Bestand sichert. - In Mainz Laubenheim baut sich der Musikverleger Franz Schott (29) seinen Landsitz Villa Schott Hans Zöller Straße. - In Wiesbaden gibt der ungarische Dichter und Komponist Franz Liszt (54) ein Konzert im Theater Neues herzogliches Hoftheater (20 16 Hotel Nassauer Hof Nordseite Kaiser Friedrich Platz 3-4), in dessen Theaterorchester zT die Mitglieder der gerade aufgelösten  biebricher Hofkapelle aufgenommen sind. - In Mainz wird die zwei Jahre zuvor in Paris komponierte Oper Le brasseur de preston vom als Soldaten stationierten österreichischen Musikdirektor Carl Zulehner (29) zur Fastnachtszeit aufgeführt. Teile daraus werden zum Narrhalla-Marsch zusammengefügt und als Alter Mainzer Jocus-Marsch zum Markenzeichen des mainzer Karnevals, was der mehrfache Theaterbesitzer und Komponist von 53 Opern Adolphe Adam (37) während seines noch 16 Jahre währenden Lebens nicht wahrnimmt. - In Wiesbaden wird das Badehaus Zum Bären Langgasse 41 zu einem Luxushotel mit 110 Zimmern, 60 aus der Adlerquelle gespeisten Dampfbädern und Duschbädern und einem Konversationssaal umgebaut, in dessen Hintehof es auch eine Trinkkur gibt. - In Frankfurt gründet der offenbacher und frankfurter musikbegeisterte und liedertextende jüdische Bankierssohn und Börsenmakler Wilhelm Speyer (50) die erfolgreiche literarische Musenvereinigung Tutti-Frutti. - In Frankfurt erstellt Karl Jugel (--) einen Reiseatlas für den Continent alias den Norden Mitteleuropas mit den Zentren Basel, Frankfurt, Leipzig, Berlin, Brüssel, Hamburg  und Danzig, das Handbook for Travelers, das in London, Brüssel und Paris verkauft wird. Darin gibt es eine Liste der wichtigsten Hotels und Gasthäuser und eine Tarifübersicht der Taxen für Postpferde, Postillonstrinkgelder, Wagenmeistergebühren, 20 Straßenkarten und Stadtpläne und eine Währungstabelle für deutsche und fremde Münzsorten. Da die Postkutschenachsen ständig geschmiert werden müssen, gibt es das Schmiergeld. Abgerechnet wird nach Pferd pro Meile wie in Hessen-Kassel oder pro Poststation wie in Hessen-Darmstadt und Nassau. In Frankfurt sind Postillonstrinkgelder Pflicht, in Nassau, Bayern alias Pfalz, Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel nicht. In Frankfurt werden nach Bedeutung 6 Häuser genannt, das Hotel Russischer Hof, das Hotel Englischer Hof, das Hotel Römischer Kaiser, das Hotel Pariser Hof, das Hotel Der weiße Schwan, das das Hotel Der Weidenbausch und das Hotel de Hollande genannt. In Mainz werden gibt es nur die 3 Häuser, das Hotel Holländischer Hof, das Hotel Rheinischer Hof und das Hotel Die drei Kronen. In Darmstadt werden die 4 Häuser genannt, das Hotel Zur Traube, das Hotel Darmstädter Hof, das Hotel Das hessische Haus und das Hotel Der Prinz Karl. In Wiesbaden werden nach Bedeutung 6 Häuser genannt, das Hotel Die vier Jahreszeiten, das Hotel Der Adler, das Hotel Die Rose, das Hotel Der Schützenhof, das Hotel Der nassauer Hof und das Hotel Englischer Hof. In Bad Homburg gibt es das Hotel Hessischer Hof  und das Hotel d'Angleterre. In Hanau werden die 5 Häuser genannt, das Hotel Zur Post, das Hotel Der Riese, das Hotel Die goldene Scheuer, das Hotel Der Karlsberg und das Hotel Der braune Hirsch. Die Rheinkarte zeigt die Eisenbahnverbindung  Frankfurt~Höchst~Kastel~Wiesbaden, Eilwagenstrassen ua von Wiesbaden über Bad Schwalbach nach Nassau, Poststrassen Mailroad und Fahrstrassen ohne Postverbindung. - Der in Bad Schwalbach geborene Eisenbahningenieur Edmund Heusinger von Waldegg (23) beteiligt sich beim Zusammenbau der ersten englischen Stephenson Eisenbahnlokomotive der Taunus Eisenbahn, deren Überführung nach Frankfurt er begleitet. - In Frankfurt Bornheim kauft der dreieichenhainer Müller Johann Philipp Holzmann (35) eine Mühle ab und baut sie in Dreieichenhain mit einer Dampfmaschine au der Kreuzmühle mit Sägewerk wieder auf. - In Mainz ist die fusionierte Lederfabrik Michel, Denninger und Mayer, die beide Nachbarn an der Hinteren Bleiche sind, mit insgesamt 450 Arbeitern größter Arbeitgeber der Stadt ist, wonach die Möbelfabrik Bembé und Kimbel folgt, die 80 Arbeiter hat, die Hof-Instrumenten-Fabrik Schott hat 30 Kunstarbeiter, der Verlag Schott hat 42 Arbeiter, die Hofdruckerei Theodor von Zabern hat 20 Arbeiter, und die Wagenfabrik Berdellé hat 50 Arbeiter, die Wagenfabrik Gastell hat 50 Arbeiter und die Wagenfabrik Harig hat 30 Arbeiter, die als Gastell, Berdellé und Harig Gesellschaft mit dem Bau von Eisenbahnwaggons auch für die Taunuseisenbahn arbeiten. - In Wiesbaden, der Hauptstadt des Herzogtum Nassau, bilden der Staatsminister Carl Wilderich von Walderdorff (41), Freiherr Philip Löw von Steinfurth (--), Freiherr Heinrich Ernst Ludwig von Preuschen Liebenstein (--), Franz Josef von Pfeiffer (--), Andreas Alexander Pagenstecher (--), Georg Möller (--), Franz Josef Musset (--), Freiherr August von Preuschen Liebenstein (--), Freiherr Friedrich von Preen (--) und Freiherr Friedrich von Bock Hermsdorf (--) den Nassauer Staatsrat, der in Schloss Biebrich seinen Sitz hat. Unter den 21 nassauer Landesdeputierten befinden sich der wiesbadener Kirchenrat Wilhelmi (--), der in Straßburg geborene wiesbadener Hotelbesitzer Daniel Düringer (50) vom Hotel Düringer mit Badebetrieb Ecke Wilhelmstrasse 1/Rheinstrasse, der erbenheimer Gutsbesitzer und Schultheiß Jungblut (--), der massenheimer Gutsbesitzer Carl Müller (--), der weilbacher Gutsbesitzer und Schultheiß Josef Müller (--) und der in Darmstadt geborene wiesbadener Gutsbesitzer Philipp Friedrich Leonhard Schenck (69). - Bisher treiben im Herzogrum Nassau zuviele jüdischen Geldverleiher, darunter viele Viehhändler ihre Schuldner in den Bankrott, indem sie die Zinsen gerade dann durch Arbeitsleistung einfordern, wenn ihre Kunden eigentlich ihre Ernte einholen müssen, wodurch deren Ernte geschädigt wird. Auch deshalb wird im Herzogtum Nassau das Kreditwesen geändert. - In Wiesbaden braucht die dreimal täglich hin und zurück fahrende Taunuseisenbahn auf der Strecke Wiesbaden~Kastel einfach 22 min. - In Mainz logiert der französische Schriftsteller Victor Hugo (38) auf seiner Rheinreise mit Ideen zur deutsch-französischen Partnerschaft und zur Europäischen Einigung, die er 4 Jahre später veröffentlicht.

1839 In Frankfurt wird die Taunusbahn nach Höchst eröffnet. - Auf dem Rhein fährt ein vom Bergwerksbesitzer, Kohlenhändler und größten Reeder zwischen Koblenz und Amsterdam Mathias Stinnes (49) erworbener Seitenraddampfer, womit er den deutschen Güterverkehr mit Dampffschiffen revolutioniert. - In Wiesbaden wird nach dem Tod von Herzog Wilhelm von Nassau (St) (47) der in biebricher Schloß geborene Erprinz Adolph von Nassau Weilburg (St) (22) neuer Herzog von Nassau, Pfalzgraf bei Rhein, Graf von Sayn, Königstein, Katzenelnbogen und Diez, Burggraf von Hammerstein, Herr von Mahlberg, Wiesbaden, Idstein, Merenberg, Limburg, Eppstein usw. Herzog Wilhelm von Nassau (St) (47) hatte seine Frau Prinzessin Pauline von Württemberg (St) (29) jahrelang terrorisiert und sie wegen ihrer Schwerhörigkeit gedemütigt. Adolph von Nassau Weilburg (St) (22) beendet die von seinem Vater seit 20 Jahren betriebene Theater Union des wiesbadener Theaters Deutsches Theater (20 21 Coulinstrasse) mit dem Mainzer Nationaltheater, das in Wiesbaden dauerhaft engagiert war. Das private wiesbadener Theater Deutsches Theater auf dem Boden des Badehaus Schützenhof, lässt er abreissen, wodurch nur noch im Theater Neues herzogliges Hoftheater (20 21 Hotel Nassauer Hof). Theaterbetrieb stattfindet. - In Mainz Kastel wird der Hopfenhändlersohn, Weingroßhändlersohn und Grundbesitzersohn Adolphus Busch als 21. von 22 Kindern geboren. - Im katholischen kurmainzer Frankfurt Heddernheim findet eine Strassenfastnacht statt. - In Wiesbaden ist der erste wiesbadener Taunus-Bahnhof Ecke Friedrich-Ebert-Allee/Rheinstrasse fertiggestellt und es werden Probefahrten zwischen Wiesbaden und Mainz-Kastel durchgeführt. - In Frankfurt wandert der oppositionelle Apothekerwandergeselle Henri Nestlé (25) in die Schweiz aus, wo er eine Mühle mit Brennerei kauft und ein Nahrungsmittelweltimperium aufbaut. - In Wiesbaden lässt sich der Lampenbauer Benkler seine Metall Glaskolben Lampen patentieren, bei denen durch einen Bajonettverschluss die Glaskolben durch eine Verjüngung in der Mitte befestigt und wieder gelöst werden können. - In Wiesbaden werden südlich des Bowling Greens am wiesbadener Kurhaus die südlichen Kolonnaden angelegt. - In Wiesbaden, Bad Schwalbach, Schlangenbad und in Bad Ems erhalten die Spielbanken alias Casinos unerwartet einen Aufschwung, weil in Frankreich der Spielbetrieb bzw Glücksspiel verboten wird. - In Wiesbaden ermöglicht die Niederländische Dampfschifffahrtsgesellschaft ihren Kurgästen mehrmals täglich eine Direktverbindung in den Sommermonaten. - In Wiesbaden kommen mit der Thurn und Taxis Postkutsche knapp 28.000 Reisende an. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene jüdische Schriftsteller und Arzt am Leichenschauhaus Heinrich Hoffmann (30) Mitglied der Freimaurerloge Zur Einigkeit, obwohl diese eigentlich keine Juden aufnimmt. - In Frankfurt wird das Gasthaus Zum goldenen Löwen in der Fahrgasse (20 16 Hainer Hof 9) in Württemberger Hof umbenannt. - In Mainz wird der ehemalige französische, in Hessen nicht anerkannte Baron und in Mainz geborene Weinhändler Heinrich Mappes (82 ) in den großherzoglichhessischen Adelsstand erhoben und nennt sich Heinrich von Mappes. - In Hanau stirbt die geisteskranke Landgrafentochter Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (71), die 22 Jahre zuvor entmündigt wurde, in Zwangsisolation in Hausarrest in geistiger Umnachtung. - In Bad Homburg heiratet Prinzessin Caroline von Hessen Homburg (St) (19) den in Offenbach geborenen Fürst Heinrich XX von Reuss Greiz (45). - In Bad Homburg wird der Landgrafensohn Philipp von Hessen Homburg (St) (60) neuer Landgraf. - In Frankfurt übernehmen der in Fürth geborene Schauspieler Leonhard Meck (52) nach 9 Jahren Schauspielarbeit mit meist väterlichen Rollen, die Direktion des Theaters. Die Aktionäre haben die Kontrolle über die Theaterkasse. Die Stadt zahlt 24.000 Gulden Zuschuss. Der Etat für das Personal ist mit 125.000 Gulden limitiert. 1 Gulden entspricht 20,4 Euro (20 22). Theaterkapellmeister ist Carl Wilhelm Ferdinand Guhr (52). - In Mainz wird die Brauerei Zum Schwarzen Bären Holzgasse 32 von Jakob Ignaz Rieffel (--) übernommen und zu einem größeren Unternehmen ausgebaut. - In Frankfurt malt der Maler Michael Neher (41) die Barfüßerkirche von der Hirschgasse aus. - In Mainz wird das grossherzoglichhessische Ständhaus am Luisenplatz 10 fertiggestellt. Links anschließend ist die großherzoglichhessische Residenz (20 18 Luisencenter) Luisenplatz 5. - In Frankfurt warnt die Stadt durch ihr Rechnei-Amt frankfurter Firmen sich außerhalb der Messezeiten von fremden Firmen als Filialen nutzen zu lassen und droht mit einem Bußgeld von 100 Reichstaler. Commissionsgeschäfte sind erlaubt. Aushängeschilder fremder Firmen außérhalb der Messe sind verboten. Ein frankfurter Kaufmann darf ohne besonderen Grund und Genehmigung nicht mehrere Filialen innerhalb der Stadt betreiben. - In Frankfurt kostet Wiegen von Salz auf der Stadtwaage pro 50 kg 2 Kreuzer. - In Frankfurt ist es Brauch, dass Schroter alias Bier- und Weinkutscher einen Trunk erhalten. Der Wein wird normalerweise über die Stocklöcher in die Keller ein- und ausgeschrotet. Wo keine Stocklöcher vorhanden sind, nutzt man den Haspel. - In Frankfurt treffen sich die Bäckermeister, die Schiffer und die Fischer im Gasthaus Zum grünen Baum in der Fischergasse M 24, die Bierbrauermeister, die Schreiner, die Zinn- und Kannengießer, die Weißbinder und die Schlosser im Gasthaus Stadt Ulm in der Schäfergasse 9 alias C 155, die Hufschmiede und die Perückenmacher im Gasthof Zur Reichskrone Friedbergergasse C 212 später Grosse Friedberger Strasse 7 (20 21 Baustelle dm-Markt), die Gärtner, die Schuhmacher, die Wagner und die Posamentierer im Gasthaus Zu den zwei Schweitzern in der Friedbergergasse C 202, die Häfner im Gasthaus Zum Tannenbaum Elisabethengasse N1a, die Sattler im Gasthaus Zum König von Preußen Große Bockenheimergasse E 64, die Schneider im Gasthaus Donnersberg am Holzpförtchen, die Seiler im Gasthaus Zur hohen Eiche Bendergasse J76, die Spengler im Gasthaus Zum kleinen goldnen Löwen Fischergasse M 43, die Steindecker alias Dachdecker im Gasthaus Großer Speicher Rotkreuzgasse F 166, die Tapezierer im Gasthaus Zum Rebstock L 87a Kruggasse und die Zimmermeister bei FC Rauch am Paradeplatz E 203. - In Frankfurt gibt es 4 christliche Kaffeehäuser, in der Allee E 47 im Hof von Holland von ChF Lutz, in der Bleidenstrasse G 10 von WCE Schönling, im Graben G 29a von JC Parrot und am Markt L140 von JCC Küster und 3 israelistische alias jüdische, in der Judengasse B 155 der Witwe Sichel, in der Bornheimerstrasse B 5 der Witwe Gundersheim und B 23 von FS Hecht. - In Frankfurt bietet das Sans-souci in der Heilig Kreuzgasse B 109, das Gasthaus Zum König von Preußen Große Bockenheimer Gasse E 64, die Witwe Iffland vor dem Allerheiligentor, Georg Friedrich Gräber im Graben G 29a und Leonhard Georg Fay im Sommer im Tivoli vor dem Allerheiligtor und im Winter im Gasthof Wolfseck am Paradeplatz E207 öffentliche Tanzveranstaltungen an. - In Frankfurt wird die Försterei im Oberforsthaus Am Oberforsthaus 11 aufgegeben und in das Gasthaus Oberforsthaus umgewandelt. - In Mainz wird die 2.500 Besucher fassende Fruchthalle auf dem zerstörten Dominikanerkloster Dominikanerstrasse 7 erbaut. - In Preußen wird mit dem Preußischen Regulativ über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Fabriken die Kinderarbeit unter 9 Jahren verboten und die Arbeitszeit von Jugendlichen unter 16 Jahren auf 10 Stunden täglich begrenzt. - In Frankfurt gründet Christian Ströhlein ein Geschäft für exklusive Herrenausstattung im Steinweg. - In Wiesbaden Biebrich begeht der herzoglich nassauer Schlossverwalters Friedrich August Riehl (50) Selbstmord. Sein Sohn ist der Volkskundler Wilhelm Heinrich Riehl (16). - In Mainz wird als Defensionskaserne die Eisgrubkaserne errichtet. - In Wiesbaden ist unmittelbar neben dem Badehaus Zur goldenen Kette in der Goldgasse 1 das Gasthaus Zum goldenen Ross. - In Frankfurt erstellt der in Frankfurt Niederrad geborene Lithograf Friedrich Carl Vogel (33) alias Fritz Vogel Daguerreotypien mit in Paris gekauften fotografischen Geräten, die er in seiner Lithographischen Anstalt ausstellt. Er schickt einige Platten an den Oberbürgermeister und den Physikalischen Verein. - Der in Brüssel geborene Prinz Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (42), heiratet seine Cousine, die württemberger Königstochter Prinzessin Sophie Friederike von Württemberg (St) (21),  deren Halbbruder Herzog Peter von Oldenburg (St) (27), der Stiefsohn von König Wilhelm von Württemberg (St) (68), der zwei seiner Cousinen heiratet, mit der in biebricher Schloß geborenen Prinzessin Therese von Nassau Weilburg (St) (24) verheiratet ist. Der 18 01 verstorbene russische Zar Paul I (St) (++). ist nicht nur der Großvater von Prinz Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (42), sondern auch der Großvater von Herzog Peter von Oldenburg (St) (27) und dazu auch der Schwiegervater von König Wilhelm von Württemberg (St) (68). Prinz Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (42) wird bis 18 90 als König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg leben, ohne männlichen Erben sterben und von Herzog Adolph von Nassau Weilburg (St) (23) laut Hausvertrag beerbt werden, der wiederum der Bruder der vorgenannten Prinzessin Therese von Nassau Weilburg (St) (24) ist. - In Bad Homburg wird der Landgrafensohn Philipp von Hessen Homburg (St) (60) morganatisch verheiratet mit der bürgerlichen Kaufmannstochter Rosalie Pototschnig (33) alias Gräfin von Naumburg nach dem Tod seines Bruders, des luxemburger Gouverneurs und hessenhomburger Landgraf Ludwig von Hessen Homburg (St) (69) neuer Landgraf von Hessen Homburg. - In Bad Homburg heiratet der in Offenbach geborene Prinz Heinrich XX von Reuß (St) (45) nach dem Tod seiner ersten Ehefrau und 4 Jahren Ehe mit  der in Prag geborenen Prinzessin Sophie von Löwenstein Wertheim Rosenberg (St) (30) in zweiter Ehe die in Bad Homburg geborene hessenhomburger Landgrafentochter Prinzessin Caroline von Hessen Homburg (St) (20). - In Mainz beginnen die Firmen Kutschenfabrik alias Chaisenfabrik Gastell Ludwigstrasse, Berdellé alias Berdelle und Harig als Gastell, Berdellé und Harig Gesellschaft mit dem Bau von Eisenbahnwaggons für die Taunuseisenbahn. Die Personenwaggons sind Sommerwaggons und offen aber überdacht.Bei jeder Fahrt wird auch ein Güterwaggon angehängt, in dem ua die Post befördert wird und der verglaste Fenster hat. Bis Jahresende gibt es 87 Personenwaggons und 44 Güterwaggons. - In Bad Soden lässt sich der jüdische frankfurter Bankier und Kaufmann Enoch Reiß (35) ein Sommerhaus bauen, weil er dort vom Asthma geheilt wurde. - In Nidda stirbt Graf Friedrich von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (78). - In Frankfurt vergibt die Stadt nur eine einzige Droschkenlizenz an xxx Keßler, der damit ein Monopol hat. Die Portechaisenträger alias Tragestuhlträger sind nicht mehr in Mode. - Der in Frankfurt Rödelheim geborene jüdische und katholischkonvertierte Stegreifdichter und Schriftsteller Maximilian Leopold Langenschwarz (31) beginnt seine Reihe frankfurter Dialektstücke mit Berjerliche Häämlichkeite aus der Umgegend odder: Verbott’ne Blicke in unverbott’ne Familjesticker. - In Frankfurt gastiert der in Wien geborene jüdische Schauspieler und Opernsänger Heinrich Kreuzer (20). - In Frankfurt schenkt der Konditor Ernst Friedrich Carl Prehn (--) auf der Zeil Lit D202 die väterliche Kunstsammlung von 800 kleinen Gemälden, die das Kunstinstitut Städel Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22) im Vorjahr noch abgelehnt hat, der Stadt Frankfurt, die sie der Stadtbibliothek übergibt. - In Wiesbaden errichtet die Niederländische Schifffahrtsgesellschaft den dritten Anleger direkt vor dem biebricher Schloß, wohin auch das nassauer Hauptsteueramt in Höchst umzieht. - In Mainz Kastel macht die Taunuseisenbahn Probefahrten auf der Strecke Wiesbaden~Kastel. - In Mainz mietet der katholische thurn und taxis Postmeister xxx (--) das Gasthaus Zu den drei Kronen Am Brand 15 und richtet dort eine Poststelle ein. - Der in Hanau geborene hessische Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (62) erhebt den an seiner Kunstakademie ausgebildeten Sohn des bedeutendsten deutsch Papiertapetenfabrikbesitzers und Maler Karl Heinrich Arnold (46) zum hessenkasseler Hofmaler. - In Wiesbaden heiratet der Spediteurssohn M Carl Alex Haniel (28) Elisabeth Schlichter (19).

1838 In Wiesbaden wird die Konzession zum Bau der nordmainischen Eisenbahnstrecke Wiesbaden~Kastel~Frankfurt durch das Herzogtum Nassau, die schon im Bau ist, erteilt, obwohl die südmainische Streckenführung durch das Großherzogtum Hessen Darmstadt bereits eine Konzession hat. Der südmainische großherzoglichdarmstädter Beamte Johann Friedrich Knapp (62) darf der nordmainischen Trassenführung zustimmen, woraufhin das Mainzer Eisenbahnkomitee ihm inoffiziell 18.000 Gulden als Geldgeschenk anbietet, das er mit Genehmigung des hessendarmstädter Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (61) auch annehmen darf. Als dieses Geschenk öffentlich wird, wird es von den darmstädter Landständen, die sich politisch übergangen fühlen, zum Bestechungsskandal umgedeutet um dessen Rechtmässigkeit in Frage zu stellen. Johann Friedrich Knapp (62) wird in Rente geschickt. - In Mainz wird in der Fastnachtzeits der Mainzer Carneval Verein gegründet, was Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (61) wie jede einzelne Veranstaltung genehmigt. Zwangsläufig muss der Verein jedes Jahr bis in die 18 80er Jahre neu gegründet werden. Unter dem Motto Installation des Helden Carneval wird ein Faschings Umzug veranstaltet, der auf dem Speisemarkt alias Marktplatz endet. Einer der Gründer ist der reiche katholische Händlersohn und Volksdichter Friedrich Lennig (42), der kurz danach an Typhus stirbt. Dessen jüngerer Bruder ist der ultramontane ehemalige mainzer Geistliche Adam Franz Lennig (35). Bei der ersten Sitzung tritt Ludwig Chary (--) als Prinz allerdings ohne Prinzessin, der Gründungspräsident Carl Michael (--) als Zeremonienmeister und Heinrich Delahaye (--) als Herold auf. Es ist eine reine Männerveranstaltung. Prinz Ludwig Chary (--) trägt keine typische Narrenkappe, sondern eine Kombination aus Prinzenkrone und Narrenkappe. Es gibt bereits eine Karnevalsartikelindustrie, die in Thüringen angesiedelt ist und massenhaft in Heimarbeit produziert. -  In Frankfurt gibt es 2.500 preußische und österreichische Bundessoldaten als Besatzung. - In Mainz stellt zur Verhöhnung der preußischen Soldaten, der sogenannten Langen Kerls, der liberale mainzer Seidensiedersohn und Großkaufmann Johann Maria Kertell (68) in der Fastnacht seine 37 Mann starke Mainzer Ranzengarde in preußischen Uniformen, die ein Jahr lang hergestellt wurden, auf, bei der die preußischen  Aufnahmekriterien von 6 Fuss Körpergrösse alias 150 cm in einen Mindestkörperumfang von 6 Fuss umgedeutet wird, den die Ranzengardisten durch Aufpolsterung ihrer Uniform mit Heu und Stroh erreichen. Der kränkelnde Johann Maria Kertell (67) reitet dabei im Kampf gegen Mucker und Philister alias Städter als General Edler von Seuffenkessel (gemeint ist Saufen) von ihrem ersten Hauptquartier in der Hauptwache des Mitterhäuschens vor dem Mainzer Theater der grölenden und dem Fürsten Carnelval würdigen Truppe mit einem abgewandelten Schlachtruf des französischen Generals Pierre Cambronne (--)  Die Garde isst und trinkt, aber sie übergibt sich nicht! vorweg. Er trägt sowohl den militärischen Rang Generalfeldmarschall als auch den zivilen Titel Direktor. - In Frankfurt gründet der jüdische Manufakturenwaren- und Speditionskaufmann Lazarus Joseph Speyer (28) die deutsch-jüdische Lazard Speyer Ellissen Bank für deutsch-amerikanische Finanzgeschäfte. - In Frankfurt wird die Frankfurter Gasgesellschaft AG gegründet. - In Langen Philippseich wird Graf Heinrich Ferdiand von Isenburg Philippseich (St) (68), der in Wächtersbach gestorben ist, begraben. - In Dieburg wird ein Karnevalsverein gegründet. - In Wiesbaden steigt im Hotel Vier Jahreszeiten (20 17 Kaiser Friedrich Platz Südseite) der großfürstlichrussische Adjutant Baron Chipof ab und eine Teil des russischen Hofstaats ab. - In Mainz findet der aus Mannheim aus politischen Gründen geflohene jüdische Verleger Zacharias Löwenthal Zuflucht. - In Frankfurt stellt der Küchenschef der Familie Bethmann, der pariser Patissier Jacques Gautenier (--) im Bethmannhaus die gebackenen Marzipansüßigkeiten mit Rosenwasser Bethmännchen her und bestückt sie mit vier Mandeln, stellvertretend für die vier Diplomatensöhne. - Weilbach wird mit dem Bau des weilbacher Kurhauses zu Bad Weilbach. Weilbach ist an die Taunusbahn angeschlossen. - In Mainz bietet die Dampfschifffahrtsgesellschaft täglich Fahrten mit schnellfahrenden Booten mit Niederdruck-Maschinen von 80 und 90 PS, mit denen man montags und donnerstags um 06:00 Uhr nach Rotterdam und innerhalb von 72 Stunden nach London fahren kann. - In Frankfurt bietet Julius Rindskopf zu 7 Gulden im Steinweg E 214 ächtes Eau de Cologne an und versichert nur die originalen Parfum-Preise wie in Köln zu berechnen. - In Frankfurt gibt Freiherr xxx von Dörnberg von der Fürstlich Thurn und Taxi General Post Direktion bekannt, dass täglich 3 Eilwagen um 06:00, 13:00 und 16:00 Uhr nach Mainz abgehen. In der Gegenrichtung kann man bereits um 03:00 und 06:00 Uhr und abends um 19:00 Uhr abfahren. Der Briefpostcourier fährt täglich um 12:00 Uhr und 15:30 Uhr von Mainz nach Frankfurt und um 01:00 und 22:00 Uhr zurück. Die Mallepost für Gepäck und Pakete geht in Mainz um 16:00 Uhr ab und fährt um 22:00 Uhr nach Frankfurt zurück. - In Frankfurt bietet Meyer Adler in der Schnurgasse L73 eine Auswahl pariser Kleider in Mousselin de soie brodé zu 16 Gulden 30 Kreuzer (60 Kreuzer = 1 Gulden) das Kleid an. - In Frankfurt wird die Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung von der Fürstlich Thurn und Taxis Zeitungs Expedition verlegt und von M Osterrieth gedruckt. Der Hauptteil wird morgens ausgegeben, aber die Beilage mit den aktuellen Finanzdaten erst um 11:00 Uhr kurz vor Eröffnung der Börse. - In Frankfurt eröffnet Gustav Oehler in der Hafengasse seinen Bücher-Zirkel mit gediegensten und neuesten Erscheinungen der Belletristik und Reise- und Memoiren-Literatur. - In Frankfurt hat die Stadt-Lotterie in der Ziehung 6 Klasse 94 einen Hauptgewinn: Die Losnummer 17146 gewinnt 5.000 Gulden und eine Prämie von 100.000. Die weiteren Lose gewinnen 50.000, 25.000, 20.000 Gulden usw. Gleichzeitig gibt es auch die Kasseler Lotterie, bei der der Hauptgewinn 53.500 Gulden beträgt. Ein ganzes Los kostet 3 Gulden 30 Kreuzer, ein halbes Los 1 Gulden 45 Kreuzer und ein viertel Los 53 Kreuzer, die nur beim Hauptkollekteur in Hanau HG Sonneberg zu haben sind. - In Frankfurt richtet der Physikalische Verein im Glockenturm der Paulskirche eine Sternwarte ein, die die genaue Zeitbestimmung der öffentlichen Turmuhren ermöglichen soll. - In Frankfurt erfindet der Lehrer des Physikalischen Verein Rudolf Böttger (32) das erfolgreiche Tierhautenthaarungsmittel Calciumsulfhydrat. - Schlangenbad hat 1.564 Kurgäste. - In Bad Homburg wird das Theaterstück Der Wildfang aufgeführt. - In Frankfurt findet ein 1. Deutsches Sängerfest statt, zu dem Teilnehmer und Gäste in Scharen mit Schiffen anreisen. - Der in Darmstadt geborene ehemalige frankfurter Philantropinschüler und jüdische Redakteur der Rhein Mosel Zeitung Lazarus Braunfels konvertiert vom Judentum zum evangelischen Glauben und benennt sich zu Ludwig Braunfels (28) um. - In Mainz wird eine Verordnung erlassen, nach der jeder, weiblich oder männlich, der sich als Bediensteter, Diener oder Dienstmagd, arbeitet, innerhalb von 24 Stunden bei der Polizeibehörde ein Dienstbuch abholen muss. Wer dies unterlässt, muss sofort 30 Kreuzer Strafe bezahlen. Gleichfalls müssen die Dienstherrschaften ihre neueigestellten Bediensteten, auch ausländische, innerhalb von 48 Stunden mündlich oder schriftlich anmelden, wobei bis zu 2 Gulden Strafe fällig sind. Besonders rigoros ist man bei den Angehörigen von Bediensteten, Ehefrauen und Kindern, für die extra eine Erlaubnis eingeholt werden muss. Bedienstete müssen im Haushalt der Dienstherrschaft wohnen. Es gilt eine Kündigungsfrist von 6 Wochen. Alle Eintritte und Austritte müssen im Dienstbuch eingetragen werden. Wenn sie das unterlassen gibt es eine Strafe von 10 Kreuzer bis 2 Gulden. - In Frankfurt nutzt der Gastwirtssohn und Künstler Carl Theodor Reiffenstein (18), der in der Graubengasse 18 im Haus Kommelbecher wohnt, das Gasthaus Am Roseneck mit seinen Künstlerfreunden als Künstlerlokal. - In Darmstadt eröffnet der Wirt des bessunger Gasthauses Christoph Faust Chausseehaus auf der darmstädter Ludwigshöhe eine erstes Gasthaus, iser Frgibt es rund 70 Gaststätten. - In Frankfurt wird ein evangelisches Diakonissenhaus gegründet, wo die Schwestern alias Diakonissen spezielle Uniform tragen dürfen um ihnen ein professionelles Äusseres zu geben und Respekt zu verschaffen. - In Mainz wird die Silberschmiede Martin Josef Rückert (--) gegründet. - In Mainz wird die jüdische Silberschmiede Martin Mayer (--) gegründet. - In Frankfurt wird die Karosseriebaufirma Kruck gegründet, die Kutschen baut. - Landgrafensohn Philipp von Hessen Homburg (St) (59) heiratet morganatisch in Graz die bürgerliche Kaufmannstochter Rosalie Pototschnig (32), die bereits in erster Ehe einen Freiherr geheiratet hat, aber für ihre zweite Ehe vom in Hanau geborenen hessischen Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (61) zur Gräfin von Naumburg erhoben wurde. - Das Glückspiel wird in Frankreich verboten. - In Frankfurt befindet sich die Fabrik der Frankfurter Gas Bereitungs Gesellschaft mit den geschäftsführenden Direktoren Engelhard, Knoblauch und Schlamp vor dem Bockenheimer Tor. - In Frankfurt betreibt Johann Knoblauch im Haus Braunfels am Liebfrauenberg ein Modehaus mit Seidenhandlung. - In Frankfurt gibt es drei politische Tageszeitungen, wovon zwei, das französischsprachige Journal de Francfort für 14 Gulden/Jahr und die Ober Postamts Zeitung für 8 Gulden/Jahr von der Fürstlich Thurn und Taxis Expedition im Graben D 212 verlegt wird. Die wichtigste Tageszeitung ist das billigste Frankfurter Journal von den Verlegern Heller und Rohm in der Schützenstrasse für 7 Gulden/Jahr. 1 Gulden entspricht 22,7 Euro (20 22). Als lokale Zeitung gibt es nur das tägliche Fremden Verzeichnis, das das Polizeiamt herausgibt, die Frankfurter Jahrbücher  und das Intelligenz-Blatt. Belletristische Blätter werden als Beilagen verkauft. - In Frankfurt sind laut Frankfurter Adressbuch Friedrich Golhard Bornheimerpforte, Jacob Spelz am Rossmarkt, Ludwig Schürmann auf der Zeil, Johann Schlund an der Katharinenpforte 2, Johann Berkenbrink an der Katharinenpforte und Georg Rabenau in der Bleydenstrasse gleichzeitig Juwelier und Goldarbeiter. Johannes Wirsing am grossen Kornmarkt ist auch noch vereidigter Pfandamts Juwelentaxator und Johannes Wohack in der grossen Sandgasse betreibt auch noch eine Bijouteriefabrik. - In Frankfurt gibt xxx Rapp (--) ein tägliches Kursblatt der Frankfurter Börse heraus. - In Frankfurt wird vom Physikalischen Verein auf dem Turm der neuerbauten Paulskirche eine Messstation mit einem Sextanten und einem exakten Chronometer eingerichtet, wonach alle städtischen Uhren gestellt werden. - In Frankfurt wird zur Messe der Elefant Kiouny ausgeselle, der gegen Pferde antritt und auf einem Seil balanciert. - In Frankfurt stellt der in Frankfurt geborene Physiker und Arzt Christian Ernst Neeff (56) einen Elektromotor vor.  - In Frankfurt zieht der hessenkasseler Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (59), vom Roten Haus auf der Zeil (20 22 MyZeil) mit seiner Mätresse Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz alias Emilie Ortlöpp (47) Ortlepp oder Ortlöpp, und seinen unehelichen Kindern, der in Berlin geborenen Louise (25), der in Kassel geborenen Amalie Wilhelmine Emilie (22), dem in Kassel geborenen Karl (20), der in Kassel geborenen Emilie (18), der in Kassel geborenen Friederike (17), Wilhelm (14) und Helene (13) in das jahrelang umgebaute Palais Jordan Neue Mainzer Straße 54 (20 22 Main Tower). - In Frankfurt wird nach mehrjähriger Untersuchungshaft Friedrich Siegmund Jucho (33) wegen versuchten Hochverrats zu sechs Monaten Haft in Mainz in der Hartenberg Festung verurteilt. - In Frankfurt beklagt sich der schon vor Jahren wegen der Cholera zugezogene Philosoph Arthur Schopenhauer (50) Für die Frankfurter ist Frankfurt die Welt. Es ist eine kleine, steife, innerlich rohe, Municipal-aufgeblasene, bauernstolze Abderiten-Nation, der ich mich nicht gerne nähere, was sich bis zu seinem Tod nicht ändert. - In Frankfurt will der Konditor Ernst Friedrich Carl Prehn (--) auf der Zeil Lit D202 die väterliche Kunstsammlung von 800 kleinen Gemälden dem Kunstinstitut Städel Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22) schenken, das es aber nicht annehmen will, weil sich unter den Gemälden zT auch qualitativ minderwertigere Stücke befinden. - In Frankfurt beauftragt der in Frankfurt geborene Bankier Moritz August Bethmann Hollweg (43) dem in Wien geborenen Kirchenmaler Edward Steinle (28), der gerade bei seinem in Düsseldorf geborenen Kirchenmaler und Mallehrer Peter Cornelius (55) Fresken zu malen lernt, in seinem Rheinschloss Rheineck Deckenfreskos anzubringen. - In Wiesbaden errichtet die Düsseldorfer Schifffahrtsgesellschaft einen zweiten Anleger direkt vor dem biebricher Schloß. - In Wiesbaden beginnt die Münzprägeanstalt Ecke Luisenplatz/Luisenstraße 3,5 süddeutsche Guldenstücke und zwei norddeutsche Talermünzen als Vereinsmünzen zu prägen. - In Frankfurt gründet der jüdische Bankierssohn Lazarus Joseph Speyer (28) das jüdische Manufakturwaren und Speditions Geschäft Lazard Speyer Ellissen. - In Groß-Gerau gründet die wormser Zuckerfabrik Rentz & Comp. AG und Peter Betz, die bereits in Darmstadt Pfungstadt mit ihrem neuen Zuckerproduktionsverfahren mit getrockneten Rübenschnitzel arbeitet, eine weitere Fabrik. - In Frankfurt zieht die kaiserliche thurn und taxis Reichspost nach 72 Jahren vom Berberich Haus (19 25 Zeil 31 Juwelier Pletzsch) später Zeil 51 rechtes Drittel. in das schräg gegenüberliegende Gasthaus Zum roten Haus alias Gasthaus Rotes Haus mit einen tivoliartigen Vergnügungsgarten im Hinterhof Zeil 110 (20 17 MyZeil), das der bremer Postmeistersohn Oberpostmeister Freiherr Carl Vrints von Treuenfeld (73) als neue Posthalterei und Postverwaltung gekauft hat. - In Bad Homburg wird nach jahrelangen vergeblichen Versuchen ein dem Wiesbadener Kurhaus ähnliches Gebäude im Kurpark zu bauen, ein bescheidener einstöckiger freistehender Kursaal mit Rundbogenfenstern Brunnensälchen errichtet, das im Folgejahr fertiggestellt wird. - In Wiesbaden wird der nassauer Medizinalrat Fritz Willett (--) eingeladen die in Weilburg geborene nassauer Herzogstochter Therese Wilhelmine von Nassau Weilburg (St) (23) nach der Geburt ihrer Tochter Alexandra von Oldenburgu (St) und ihren in Russand geborenen Ehemann, den russischen Prinz und oldenburger Herzog Peter von Oldenburg (St) (26) auf ihrer Italienreise zu begleiten, die bis in Folgejahr dauert. - In Frankfurt beschäftigt sich die Bundesversammlung im Volksmund Bundestag im Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 mit der neu erschienen revolutionären und satirischen zweimal wöchentlich erscheinenden politischen Unterhaltungsblatt alias Zeitung Rheinischer Postillon des mannheimer Konditorensohnes und Journalisten Heinrich Georg Hoff (30), der die Schwester Helene Louise Engelhorn (18) des späteren, 18 66, BASF Gründers Friedrich Engelhorn (17) heiratet. Der Bundestag erwartet von der badener Regierung den Preßunfug abzustellen alias zu verbieten. Heinrich Georg Hoff (30) verbreitet nicht nur Klatsch und Tratsch sondern auch absichtlich Falschmeldungen um seine Reichweite zu erhöhen. Die Titelseite der Zeitung Rheinischer Postillon, die vom aus Breslau stammenden konvertierten Juden Eduard Maria Oettinger (30) redigiert wird, hat als Emblem einen Postillon auf einer einachsigen Kutsche alias Gig. - In Schmitten Arnoldshain wird mit dem Abbau von Eisen im Bergbaustollen Siegfried I begonnen. 

1837 In Darmstadt begeht der Georg Büchner Mitstreiter, der butzbacher Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig (46) im neuen Großherzoglichen Provinzial-Arresthaus alias Landgerichtsgefängnis Rundeturmstrasse 6 Selbstmord. - In Darmstadt wird der Forscher und wiesbadener Hotelierssohn Ernst Zais geboren. Sein Vater ist der in Wiesbaden geborene Besitzer des Luxushotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite Wilhelm Zais (39). - Der in Darmstadt Goddelau geborene revolutionäre Schriftsteller Georg Büchner (24) stirbt im züricher Exil an Typhus. - In Lich Laubach wird der Grafensohn Ernst von Solms Laubach (St) geboren. - Frankfurt hat 54.037 Einwohner und Mainz hat 31.702 Einwohner. - Frankfurt ist von 2.500 preußischen und österreichischen Bundessoldaten besetzt. - Die Brauerei JG Henrich erbaut einen Braukeller am Sachsenhäuserberg. - In Frankfurt legt die Brauerei Henrich Felsenkeller am Mühlberg oberhalb der Offenbacher Landstrasse an. - In Wiesbaden findet die erste jüdische liberale Rabbinerversammlung der Welt statt. - In Frankfurt wird das Hotel Rotes Haus (20 17 MyZeil) an Thurn und Taxis verkauft, der daraus die Frankfurter Post macht. - In Mainz wird ein erstes bürgerliches Denkmal das Gutenberg Denkmal aufgestellt. - In Offenbach Rumpenheim erbt der in Wiesbaden Biebrich geborene älteste hessenkasseler Landgrafensohn Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (50) den Titel Landgraf von Hessen. - In Frankfurt wird das Kaffeehaus Cafe Jansen eröffnet, das jahrzehntelang erfolgreich ist. - In Friedberg wird das evangelische Predigerseminar gegründet, dessen Leiter der evangelische friedberger Stadtpfarrer Philipp Peter Crößmann (44) wird. Sein Fachgebiet ist die Homiletik, die Lehre vom Umgang mit Menschen. - In Frankfurt kauft die jüdische frankfurter Bankiers Familie Rothschild das Grüneburg-Schloss und den gesamten Grüneburgpark und lässt in unmittelbarer Nähe das Neue Palais mit Orangerie errichten. - In Frankfurt immigriert der jüdische englische Unternehmersohn Raphael Moses (21) und absolvierte eine Lehre in dem Metallhandelshaus des in Hannover geborenen jüdischen königlichhannoveranischen Kammeragentensohnes und Erzerzeugnishändlersohnes Philipp Abraham Cohen (47). - In Hochheim gründet der in Geisenheim geborene Gutsbesitzer und Küfer Carl Burgeff (24) die Sektkellerei Burgeff & Schweickardt später Mumm später Rotkäppchen. Sie produzieren heimische Grundweine, die als Moussierender Hochheimer oder Sparkling Hock an englische und amerikanische Kurgäste in den Taunus verkauft werden. . Carl Burgeff (24). - In Frankfurt bringt der Verlag Fürstlich Thurn und Taxis Frankfurter Zeitungs-Expedition mit dem verantwortlichen Redakteur C P Berly die Frankfurter Ober-Postamtszeitung mit dem Siegel der freien Reichstadt Frankfurt heraus. Es wird ua über eine Diskussion über die Abschaffung des Zölibats berichtet, die aber nur Aufregung in der katholischen Welt verursachen würde. - In Bockenheim, einer hanauer Stadt, gründet der aus Niederselters neu zugezogene Philipp Marie Siesmayer eine Gartenbaudynastie. - In Mainz gründet Adam Lorenz Werner (--) später Erdal eine Wachszieherei in der Langgasse. - In Frankfurt eröffnet im Steinweg der Glas- und Porzellanverkauf von Nicolaus Franz. - In Wiesbaden wird in der Marktstrasse 29 die Hirschapotheke eröffnet. - Die vereinigten Eisenbahn-Comitees von Wiesbaden und Frankfurt am Main vereinigen sich mit dem von Mainz um eine nordmainische Eisenbahnstrecke von Frankfurt über Mainz Kastel nach Wiesbaden in die Wege zu leiten. Sie beginnen mit dem Bau ohne ein Lizenz zu haben. - In Frankfurt übernimmt der in Bonn geborene Komponist Ferdinand Ries (44) die Nachfolge von Cäcilienvereinsgründer Johann Nepomuk Schelbles (48) als Leiter des Cäcilienvereins, stirbt aber schon im Folgejahr. - Der französische Arzt Philippe Ricord weist nach, dass die beiden bisher unter Lustseuche zusammengefassten durch Sex übertragbaren Geschlechtskrankheiten Syphilis alias Franzosenkrankheit und Gonorrhoe alias Tripper, der unwissend und symptomfrei übertragbar ist und zu Unfruchtbarkeit führt, verschiedene Krankheiten sind. - In Frankfurt zieht das städtische Gymnasium in die heruntergekommenen Arnsburger Hof Gebäude im Besitz der Stadt. - In Mainz wird die Fastnacht mit einem Umzug mit dem Motto Krähwinkler Landsturm gefeiert, bei dem Nikolaus Krieger (--) vermeintlich fürstliche Soldaten ganz entgegen aller Kleiderordnungen und Benehmen anführt. - In Frankfurt wird die Beschränkung für die jüdischen Bankiers, die eigentlich nur ein Haus und einen Garten in Frankfurt besitzen dürfen, zur Deckung von Geldgeschäften aufgehoben. Die Rothschilds kaufen nördlich des Mains, die Bethmanns südlich. - In Wiesbaden Biebrich heiratet die in biebricher Schloß geborene Prinzessin Therese von Nassau Weilburg (St) (22) Herzog Peter von Oldenburg (St) (25) dessen Mutter württembergische Königin und russische Zarenenkelin ist. - In Frankfurt wird in eine Kinder Blindanstalt gegründet. - In Bad Homburg werden jüdische Schüler in die staatlichen Schulen aufgenommen. - In Wiesbaden baut sich der in Eltville geborene nassauische Staatsminister Graf Carl Wilderich von Walderdorff (St) (38) in der Rheinstrasse 23 sein neues Stadt Palais Walderdorff (20 21 Ministerium für Wissenschaft und Kunst). - In Frankfurt verkauft der frankfurter Senator Johann Adam Beil (43) die Günthersburg an den jüdischen frankfurter Bankier Carl Mayer von Rothschild (49). Der bayerische Hofgärtnersohn und frankfurter Stadtgärtner Sebastian Rinz (55) legt für ihn im Folgejahr den Günthersburgpark an. - In Darmstadt trennt sich die Stadt von ihrer Sparkasse 18 08 und macht sie zu einem eigenständigen Unternehmen, das ein Sparbuch herausgibt und mittwochs von 14:00 Uhr bis 17:00 geöffnet hat, sich an Dienstboten, Gesellen und Lehrlinge wendet und feste Zinsen gibt. - In Darmstadt begeht der Häftling und liberal-revolutionäre Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig (46) im Großherzoglichen Provinzial Arresthaus Rundeturmstrasse 6 nach jahrelanger Folter durch den in Gießen geborenen evangelischen alkoholkranken Untersuchungsrichter Konrad Georgi (38) einen laut Regierung feigen Selbstmord. Sein Bruder, der schottener Landgerichtsassessor Weidig, reist sofort nach Darmstadt und beschuldigt ihn des Mordes, wofür er keinerlei Beweise findet. - In Frankfurt wird der frankfurter Seifensiedersohn Georg Mouson (25) wegen versuchten Hochverrats zu einer zweijährigen Haft in Mainz in der Hartenberg Festung verurteilt. - In Hanau erhält die Academie der Zeichenkunst, die nur für Goldschmiede und Silberschmiede eingerichtet wurde, unter ihrem Lehrer Pelissier zusätzliche Fachbereiche für Kompositionslehre, Modellieren, Emaillemalerei und Malerei nach der Natur alias Fotorealismus. - In Frankfurt gründet Nicolaus Franz eine Handlung für Glas und Porzellan im Steinweg. - In Wiesbaden wird das jüdische, aber zwangsweise an den christlichen Gastwirt Freinsheim verpachtete Badehaus Pariser Hof Spiegelgasse 11 vom Hofrat Friedrich von Wagner (--) gekauft, wodurch es offiziell kein Judenbad mehr ist. Inoffiziell werden die Badekabinen weiter als Mikwe genutzt. - In Frankfurt gründet der jüdische Bankierssohn Joseph Lazarus Speyer (54) verheiratet mit Jette Ellissen (57) die jüdische new yorker  Speyer Ellissen Bankfiliale. - In Darmstadt wird der Darmstädter Kunstverein gegründet, der gar kein Verein ist, sondern eine Organisation von Stadt, Kunstverein und Kunsthalle, deren Namen Kunsthalle er offiziell zunächst trägt. Hauptinitiator ist der in Darmstadt geborene Kupferstecher Jakob Felsing (35). - In Darmstadt Pfungstadt wird eine Zuckerfabrik gegründet. - In Eltville beginnt der in Eltville geborene Küfermeistersohn und Weinkellerer Matheus Müller (64) im ehemaligen Hof von Freiherr xxx von Sohlern (--) zwischen Schmiedegasse und Leergasse mit der Schaumweinproduktion alias Sektproduktion. - In Wiesbaden plant die Kommission für die Landesbank bestehend aus Graf xxx von Schönborn (--), Freiherr xxx von Schütz, der Ältere (--), Freiherr xxx von Schütz (--), Freiherr xxx von Deuerlein (--) und Freiherr xxx von Preuschen (--) den Gesetzentwurf für einen Mindestbetrag für Darlehen alias Ausleihen von 100 Gulden und einen Höchstbetrag, den man aber noch nicht festlegen will zu mindestens 4 %, weil man selbst das Geld für mindestens 3,5 % aufnehmen muss. Man begnügt sich mit einem Gewinn, der ausdrücklich nur Eigentum des Landes Nassau wird, von 0,5 % und liegt damit weit unter dem von private, meist jüdischen Geldgebern oder Bankiers. Weil das Ausleihen so geringer Beträge Arbeitskosten verursacht, will man aber zusätzlich eine Provision von 0,5 % einführen.  - In Mainz lässt der englische Schriftsteller Charles Incledon (74) sein Buch The Taunus or Doings and Undoings being a Tour in Search of the Picturesque, Romantic, Fabulous and True herausbringen, in dem er eine Reise zu Fuß auf Empfehlung nach Limburg zu einem weltgewandten limburger Kaufmann beschreibt. - In Mainz beginnt der in Mannheim geborene Brauersohn und Gastwirtssohn Friedrich Engelhorn (16) auf seiner Wanderschaft seine Ausbildung zum Goldschmied, wonach er nach Frankfurt weiterwandert. Friedrich Engelhorn (16) wird 18 66 die BASF gründen. - In Ober-Mörlen wird die von den Römern eröfnnete Alte Kaisergrube von der britischen German Mining Company, die als eine der goßen deutschen Bergbauunternehmen ausschließlich Engländern gehört, wiederentdeckt und Bergbau betrieben.

1836 Der in Darmstadt geborene zweitgeborene Großherzogssohn und Prinz Karl von Hessen und bei Rhein (St) (27) heiratet die in Berlin geborene Prinzessin Elisabeth von Zollern Preußen (St) (19). - Darmstadt hat 23.109 Einwohner und Wiesbaden hat 8.900 Einwohner. - In Wiesbaden erwirbt der in Kirchheimbolanden geborene Herzog Wilhelm Georg August Belgicus von Nassau Weilburg (St) (44) Aktien bei der Gründung der Düsseldorfer Dampfschifffahrtsgesellschaft und erzwingt einen zusätzlichen Anlegestop in Biebrich. Die Strassenverbindung Biebrich – Wiesbaden wird zu einer Allee ausgebaut. - Frankfurt ist von 2.500 preußischen und österreichischen Bundessoldaten besetzt. - In Frankfurt wird der Frankfurter Geographische Verein gegründet. - In Wiesbaden Biebrich wird Prinzessin Sophia (St) von dem in Kirchheimbolanden geborenen Herzog Wilhelm von Nassau (St) (44) und der in Stuttgart geborenen schwerhörigen und von ihm schlecht behandelten Prinzessin Pauline von Württemberg (St) (26) geboren. - Frankfurt tritt dem Deutschen Zollverein bei. - Die Frankfurter Freimaurergroßloge beginnt Kontakt zu den jüdischen Freimaurerlogen aufzubauen. - Der in Darmstadt geborene Infanteriegeneral Freiherr Friedrich Karl Christian von Steinling (59) wird großherzoglichhessischer Kriegsminister. - Der frankfurter Bankier Moritz von Bethmann (25) gründet mit dem jüdischen Bankhaus Rothschild die Taunus Eisenbahn AG. - In Frankfurt lernt der jüdische hamburger Bankierssohn und Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy (27) die in Lyon geborene, süße, weibliche, stille, kindliche und bildhübsche Cécile Charlotte Sophie Jeanrenaud (19) kennen. Ihr in Frankfurt geborener Großvater, der frankfurter Tuchgroßhändler Cornelius Carl Souchay (68) ist ein protestantischer hugenottischen Predigersohn. - In Frankfurt ist der in Frankfurt geborene jüdische frankfurter Bankierssohn und ehemalige Textilhändler in Manchester Nathan Mayer Rothschild (59) zur Hochzeit seines ältesten Sohnes Lionel Nathan von Rothschild (28) mit seiner in Frankfurt lebenden Cousine Charlotte von Rothschild (28). Nach der Hochzeit lässt sich Nathan Mayer Rothschild (59) in Frankfurt ein Furunkel am Hintern chirurgisch entfernen und stirbt dabei an einer Blutvergiftung. Die Nachricht erschüttert die Welt: Der reichste Mann der Welt ist tot. - In Frankfurt veröffentlicht der danziger Salonièrensohn, Lehrer und Philosoph Arthur Schopenhauer (48) sein Werk Über den Willen in der Natur. - In Rüsselsheim wird das Gasthaus Mainlust eröffnet. - In Mainz wird der Mainzer Damengesangsverein (20 18 Mainzer Singakademie) als 55 köpfige Frauengesangsrunde mit bürgerlicher Tafelmusik gegründet. - In Mainz wird die Städtische Realschule nach fünf Jahren verstaatlicht und in Großherzogliche Provinzial Realschule umbenannt. - Die Eisenbahn-Comitees von Wiesbaden und Frankfurt am Main vereinigen sich. - In Mainz übernimmt die aus Frankreich stammende reiche französische Grafentochter Comtess Marguerite de Brosse (66), wobei der verstorbene katholische bayerische Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach Pfalz Bayern (++) der Pate ihres katholischen verstorbenen Mannes, des ehemaligen großherzoglich frankfurter Aussen- und Kriegsministers Josef Karl Theodor von Eberstein (++) war, ein Jahr vor ihrem Tod die Finanzierung der Jahrhunderte alten Rosenbrauttradition durch ihre Stiftung, die 84 Jahre lang aus ihrem Vermögen verdienten Mainzerinnen Geld und ein repräsentatives Essen zukommen lässt, als erste Röschen Böckler (24), weil sie jahrelang ihre gelähmte Mutter gepflegt hat. - In Wiesbaden Biebrich wird die neue Orangerie im Schlosspark eingeweiht. - In Darmstadt stirbt die hessendarmstädter Großherzogin Wilhelmine von Baden (St) (48) in ihrem Landhaus Rosenhöhe. Ihr langjähriger Geliebter und Vater vieler ihrer Kinder, der in Lausanne geborene großherzogliche Oberstallmeister und Reitlehrer Baron August Ludwig von Senarclens-Grancy (42) lebt im ehemaligen Pfarrhaus neben ihrem Schloss Heiligenberg bei Jugenheim, wartet nach ihrem Tod knapp ein Jahr, heiratet dann die bayerische Königshalbnichte Gräfin Luise von Otting und Fünfstetten (26) und schwängert sie. - In Frankfurt werden im Kunstinstitut Städel Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22) drei Maler angenommen, woraufhin sie gemeinsam nach Frankfurt ziehen, der in Frankfurt geborene Landschaftsmaler Johann Christian Heerdt (24), der der Schwager des Malers Friedrich Wilhelm Delkeskamp (42) ist, der in Aachen geborene romantische Schlachtenmaler Alfred Rethel (20), der daraufhin Freskoaufträge im Kaisersaal im Römer bekommt, und der in Herford geborene Heinrich Funk (29). - In Darmstadt Wixhausen wird das 24 Jahre zuvor abgerissene hessendarmstädter Rokokoschlösschen Jagdschloss Dianaburg neben dem Forsthaus Kalkofen als Pavillon im Biedermeierstil wiederaufgebaut. - In Frankfurt zieht der seit zwei Jahren in Frankfurt aktive politische antikatholische  wiener Arztsohn und Dichter Eduard Duller (27) nach Darmstadt, wo er lautstark die Loslösung des deutschen Katholizismus vom römischen Papst fordert. - In Darmstadt wird der darmstädter Bauunternehmer Georg Friedrich Brust (46) als Kandidat mit den wenigsten Stimmen von dreien, vom hessendarmstädter und rheinhessischen Grossherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (59) zum darmstädter Bürgermeister bestimmt. - In Darmstadt zieht die Engel Apotheke vom Schlossgraben an die Ecke Luisenplatz/Rheinstrasse. - Glückspiel wird in Form von Roulette und Casinos in Frankreich verboten. - Der in Birstein geborene Fürstensohn Victor Alexander von Isenburg Birstein (St) (34) heiratet die Prinzessin Maria von Löwenstein Wertheim Rosenberg (St) (23) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie. - In Mainz wir das Kreisgericht geteilt, wobei Alzey als eigenes Kreisgericht abgespaltet wird. - In Frankfurt stirbt mit dem Tod von Freiherr Franz Wilhelm von Barckhausen Wiesenhütten (81) das Geschlecht von Barckhausen von Wiesenhütten aus. - In Frankfurt heiratet der in Wetzlar geborene jüdische und aus wirtschaftlichen gründen evangelisch lutherisch getaufte frankfurtheddernheimer Wechselmaklersohn Raphael Erlanger (30) nach dem Tod im Vorjahr seiner Ehefrau, der frankfurter Kaufmannstocher und Erfindertochter Margarethe Helene Albert (36) aus der Töngesgasse, deren jüngere Schwester Ida Albert (25). - In Darmstadt trennt die Stadt ihre gemeinsam geführten Einrichtungen Pfandhaus und Sparkasse 18 08, weil es wieder keine glückliche Lösung ist. - In Darmstadt gibt es bereits rund 20 Fabriken. - In Darmstadt wird die aus einer Bürgerschule und aus einer technischen Schule bestehende Realschule getrennt und die Technische Schule zu einer höheren Gewerbeschule erhoben. - In Darmstadt wird die Eisenbahn Gesellschaft für das Großherzogtum Hessen gegründet. - In Mainz wird die mit nur einigen Lehrern besetzte großherzogliche Realschule bedeutend erweitert und mit der darmstädter Realschule organisiert, wobei es vier Klassen mit rund 250 nur männlichen Schülern gibt, die nur für das Handwerk, den Handel oder das höhere Handelswesen und Geschäftswesen bestimmt sind. Das jährliche Schulgeld beträgt 12 Gulden. 1 Gulden entspricht 22,4 Euro (20 22). Latein ist freiwillig. - In Mainz ist Freiherr Franz von Jungenfeld Chef der Brief und fahrenden Post Anstalt, deren Expedition im Gasthaus Zu den drei Kronen mit Posthalter Poly ist. Pakete werden bis 19:00 Uhr angenommen und Personen können sich bis 20:00 Uhr anmelden. - In Wiesbaden wird der in Hildburghausen geborene Violoncellist Nicolaus Grimm (17), dessen Vater Johann Christian Grimm (--) bis vor zwei Jahre noch wiesbadener Hofmusiker war, neuer Violoncellist am wiesbadener Hoftheater, wo er 50 Jahre bleibt. - In Wiesbaden Biebrich steigt der Warenumsatz des biebricher Hafens durch den Beitritt zum Deutschen Zollverein. - In Wiesbaden gibt es das Handlungs Adress Handbuch für das Herzogthum Nassau, das vom Enders Verlag gedruckt wird. - In Mainz kommt das rüdesheimer Marktschiff, ein Nachen von Friedrich Rößler, der montags und donnerstags in Rüdesheim um 08:00 Uhr abgefahren ist, ohne Zeitangabe an, wonach er wieder zurückfährt. - In Wiesbaden kommt der rüdesheimer Fuhrmann Jacob Graf, der um 07:00 Uhr in Rüdesheim abgefahren ist, mittwochs an und fährt donnerstags vom Gasthaus Zum grünen Wald am Rathaus wieder zurück. Er macht auf der Strecke dabei ua Station im Gasthaus Zum Löwen in Winkel, im Gasthaus Zum Schwan in Hattersheim und im Gasthaus Zum Adler in Schierstein. Das wiesbadener Gasthaus Zum grünen Wald am Rathaus ist das zentrale Ziel aller irgendwie regulären Fuhrleute aus dem Herzogtum, die dort auch logieren.  - In Wiesbaden kommen mit 30 % der angegebenen Personen außergewöhnlich viele Frauen als Bote einmal oder zweimal wöchentlich an, darunter aus Schierstein Margarethe Waterloo, die privat in der Ellenbogengasse logiert, Anne Margarethe aus Selters, Frau Effelsberger aus Bad Camberg, Frau Buch aus Rüdesheim mittwoch und donnerstags, die im goldenen Brunnen logiert, Frau Baum donnerstags von Limburg, die im Gasthaus Zum goldenen Brunnen logiert, die Jungfer Stehr dienstags und freitags aus Eltville und Frau Fink täglich aus Biebrich. Die Fuhrleute sind alle Männer. - In Frankfurt kommt der badschwalbacher Fuhrmann Dieffenbach, der über Wiesbaden fährt, im Gasthaus Zu den zwei Schwertern an. - In Eltville gibt es den Bierbrauer Petermann, bei dem einmal wöchentlich der badschwalbacher Fuhrmann Martin übernachtet, bevor er wieder zurückfährt. - In Eltville kommt das rheinabwärtsfahrende Dampfschiff täglich um 06:30 Uhr an, um 16:00 Uhr und und 16:30 Uhr rheinaufwärts. - In Eltville fährt das Marktschiff um 06:00 Uhr nach Mainz. - In Hattenheim fährt das Marktschiff nur donnerstags um 08:00 Uhr nach Mainz. - In Höchst kommen die frankfurter  Marktschiffe mainaufwärts und mainabwärts täglich mittags an. - In Wiesbaden gibt es die Gasthäuser Zur Krone von Philipp Jeckel, Zum Nassauerhof von Philipp Reinemer und das Gasthaus Zum Löwen von Riebling. - In Wiesbaden Biebrich verkauft Peter Bickel Modeartikel und lange Waaren. - In Wiesbaden Biebrich ist die Apotheke von der Ehefrau von Franz Jacob gleichzeitig Postexpedition. - In Wiesbaden gibt es den Hofapotheker August Lade, wobei es drei Apotheken gibt, den Hofuhrmacher Peter Josef Mollier, die Hofbuchdruckerei Schellenbergs Witwe und die Hofbuchhandlung Schellenbergs Witwe. - In Dörnigheim eröffnet der kasseler Wachstuchfabrikant Henkel (--) im Ökonomiegebäude der früheren Domäne alias Fronhof in der Kirchgasse eine Rübenzuckerfabrik alias Siederei, wo er mit seinem aus Offenbach stammenden Werksleiter August Metz (--) 350 Tonnen Zucker herstellt. Das Landratsamt erlaubt außerhalb der Saison Importzucker zu verarbeiten, um wenigstens einen Teil der Tagelöhner zu beschäftigen. - In Frankfurt heiratet die Tochter Elisabeth Wilhelmine Mumm (38) des frankfurter Weinhändlersohnes und Bankiers Wilhelm Mumm (++) vier Jahre nach dem Tod ihres Vaters den sachsenmeininger Kammerherrn Friedrich Rudolf Ludwig von Reckrodt (33). - In Wiesbaden wird der neue nassauer Staatsminister Graf Carl Wilderich von Walderdorff (St) (37) beauftragt, eine Kommission einzusetzen, die die Gründung einer ersten und eigenen nassauer Bank vorbereiten soll, was aber vier Jahre dauert. - In Wiesbaden gibt es eine Amts Armen Kommission. - In Frankfurt verlegt der in Main geborene Arzt Johann Baptist Carl Crevé (47) seine Orthopädische Heilanstalt nach Wiesbaden in die Rheinstrasse 35, wo er in 33 Zimmern und Sälen 50 Betten hat und hauptsächlich Jugendliche mit Rückratverkrümmung behandelt, wobei er.im Parterre für die Eltern eine vollständige Familienwohnung bereitstellt und sogar Schulunterricht durch eine Gouvernante anbietet. Die Patienten müsssen eine eigene Matratze, Strohsack, leinene Bettwäsche und eine Bettpfanne mitbringen und 4 Gulden pro Tag für die Behandlung bezahlen. - In Mainz endet für den schwedischen Graphiker Carl Johan Billmark (32) seine Rheinreise durchs Mittelrheintal, wo er eine Serie von Lithographien der Burgen und Städte erstellt hat, darunter von Ehrenbreitstein, Marksburg, Burgruine Maus, Bacharach, Kaub, Burg Rheinsstein, Burgruine Ehrenfels, Bingen und Mainz von Süden, die er im Folgejahr im pariser Lemercier Verlag veröffentlicht. - In Frankfurt wird die spätere Frankfurter Geographische Gesellschaft als Geographischer Verein zu Frankfurt am Main von frankfurter Bürgern auf Initiative des Geographen Carl Ritter (57) gegründet.

1835 Wetter: Schneearmer Winter mit anschließendem heißen Sommer. - Beginn der Industrialisierungswelle. - Frankfurt tritt widerwillig dem Zollverein bei. - In Wiesbaden wird der in Eltville geborene Graf Carl Wilderich von Walderdorff (St) (36) nassauischer Staatsminister. - Der in Darmstadt Goddelau geborene revolutionäre gießener Medizinstudent und Philosophiestudent Georg Büchner (22) ist nach Revolutionsaufrufen auf der Flucht und kann durch die finanzielle Unterstützung durch seine Mutter nach Frankreich fliehen. Sein Vater, der angesehene Psychiatriearzt Karl Ernst Büchner, bricht jeden Kontakt zu ihm ab. Georg Büchner (22) schreibt im Exil das unspielbare Theaterstück und Revolutionsdrama Dantons Tod. - Frankfurt ist von 2.500 preußischen und österreichischen Bundessoldaten besetzt. - Der Forstbeamte Georg Wilhelm von Wedekind (38) kritisiert das hessische Bier Obgleich in Schlitz, Lauterbach, Biedenkopf, Gießen, Friedberg, Lich, Oberstadt, Großbieberau, Erbach, Beerfelden, Mossau und einigen Orten der Provinz Rheinhessen bessere Biere gebraut werden, so bedarf doch diese Fabrikatin noch sehr der Vervollkommnung. - In Wiesbaden besucht der in Wehen geborene evangelische Dekansohn und Chemiker Richard August Carl Emil Erlenmeyer (10) das Pädagogium. - Das mainzer Musiknotenverlagshaus Schott Weihergarten 5 gründet in London eine Filiale. - Die in Frankfurt geborene frankfurter Bethmann Bankiersenkelin, Tochter des emigrierten französischen Graf Alexander Victor François de Flavigny (65) und der frankfurter Bankierstochter Maria Elisabeth Bethmann (67) und Mutter von zwei Kindern, Marie de Flavigny (30) gebärt ihrem Liebhaber und Klaviervirtuosen Franz Liszt (24) die Tochter Blandine Liszt, die mit falschen Personenangaben den Namen ihres biologischen und nicht den ihres rechtmäßgen Vaters bekommt. - In Frankfurt stirbt das Geschlecht Adlerflycht aus. - In Frankfurt heiratet die Bankierstochter Eugenie Oppenheim (17) ihren Onkel Joseph Oppenheim (--). - In Frankfurt schreibt Eduard Buermann: Es gibt in Frankfurt süße Abende und Abende mit einer Partie und Butterbrot. - In Frankfurt Sachsenhausen beteiligt sich der jüdische städtische Bauinspektorensohn, Leichenbeschauer auf dem sachsenhausener Friedhof und Struwwelpeter-Autor Heinrich Hoffmann (26) in der neu gegründeten Armenklinik in der Meisengasse. - In Frankfurt wird der ascherslebener Chemiker und Physiker Rudolf Böttger (29) Lehrer am Physikalischen Verein. - In Wiesbaden verlegt Christian Wilhelm Albrecht (50) das als landwirtschaftliche Winterschule gegründete Nassauische Institut für Landwirtschaft von Idstein auf das landwirtschaftliche Versuchsgut Hof Geisberg Jonas Schmidt Strasse 2. Im Winter wird für Jungen ab 16 Jahre Unterricht gehalten. Während der Vegetationszeit passen 2 Zöglinge alias Schüler als Gehilfen auf den Hof auf. Es werden verschiedene Fruchtfolgen für eine Verbesserung der schlechten Bodenqualität getestet. Eine Tagelöhnerfamilie bewirtschaftet den Ausschank. Wilhelm Albrecht (50) legt einen Weinberg an, der aber wegen der schlechten klamatischen Verhältnisse nicht gedeiht. Es kommen moralische Bedenken wegen der Nähe zum Kurbetrieb auf. Die Schüler werden im Winter nicht in Internaten sondern in billigen Privatwohnungen untergebracht. - In Friedberg wird der Häftling und liberal-revolutionäre Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig (44) aus der Klosterkaserne nach Darmstadt in das Großherzogliche Provinzial-Arresthaus Rundeturmstrasse 6-10 verlegt, wo er von dem in Gießen geborenen evangelischen alkoholkranken Untersuchungsrichter Konrad Georgi (36) gefoltert wird. Konrad Georgi (36) ist gießener Universitätsrichter.  - In Frankfurt wird der Schilling Fünffingertelegraf als Nachbau von Professor Muncke beim Physikalischen Verein vorgeführt. - In Wiesbaden sprudelt der Kochbrunnen vor einem herrschaftlichen Haus umrahmt von dem Gasthaus Römer Bad rechts und einem Gebäude mit einer Säulenarkade links. - In Darmstadt kauft die Buchdruckerei Leske eine Schriftgießerei mit 83 Schriftsätzen, darunter eine völlig neue englische Schreibschrift, an. Hinzu kommen 16 Blumen und Instrumente und Gießöfen nach neuester Bauart. - In Frankfurt bringt Friedrich August Ravenstein (25) Heilig Kreuzgasse B 110 für die Thurn- und Taxis Postverwaltung eine General Post- und Reisekarte heraus. - In Frankfurt wird das Heilig Geist Hospital an der Langen Strasse erbaut. - In Königstein kauft der frankfurter Kaufmann und Bankier Matthias F Borgnis (--) die Hofreite Hauptstrasse 21 später königsteiner Kurhaus. - Victor von Isenburg Birstein (St) (--) kauft das Brauereihofgut Neuenschmidten. - In Mainz wird der Hermaphrodit Karl Dürrge alias Maria Dorothea Derrier nach dem Tod medizinisch untersucht. - Die Besitzerin des adeligen Hofgut Lindenthal in Wiesbaden Sonnenberg, die ehemalige kurzzeitige hessenkasseler Kurfürstenmätresse Rosa Dorothea Ritter (76) stirbt. - In Frankfurt Bergen wird nach rund 350 Jahren der Galgen an der Berger Warte abgebaut. - In Darmstadt ist der darmstädter Maler August Lucas (32) nach fünf Wanderjahren durch Italien zurückgekehrt, wonach er auch Landschaften in der Umgebung abbildet. - In Frankfurt stellt der in Frankfurt geborene Physiker und Arzt Christian Ernst Neeff (53) ein Blitzrad, mit dem man elektromagnetische Entladungen erzeugen kann. - In Darmstadt kehrt der in Oggersheim geborene katholische Maler Eduard Heuss (27), von seiner vierjährigen Romreise zurück, auf die ihn der lutherische hessendarmstädter Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (58) nach dem von ihm erstellten lebensgroßen Gemälde geschickt hat. - In Frankfurt wird der Bankier Georg Speyer alias Gustav Speyer als Sohn des jüdischen frankfurter Bankiers Lazarus Joseph Speyer  (25) und dessen Cousine Therese Ellissen (27) geboren. - In Offenbach hat der evangelische Lederfabrikant Johann Jacob Mönch (49) in seiner Portefeuillewarenfabrik Mönch am Paradeplatz 175 Mitarbeiter. - In Frankfurt müssen sich alle selbständigen frankfurter Handelstreibende und Handelsgesellschaften bei der Börse über einen Wechsel Notar Großer Hirschgraben F 62 melden und auch Veränderungen wie Teilhaberschaften und Eröffnungen bzw Schließungen öffentlich aushängen lassen, die auch polizeiliche Folgen haben, weil Schließungen ua wegen finanzieller Forderungen bisher verspätet gemeldet wurden. Es gibt 72 Wechselmakler. Waren werden von speziellen Güterschaffnern auf sechs verschiedenen Routen vertrieben, der nordischen, sächsischen, östlichen, südlichen, holländischen und niederländischen. - In Darmstadt ist die hessendarmstädter Staatsministertochter und Gesandtentochter Maria Antonie Ludovica von Türckheim alias Marie Luise Antonie Ricour (42) verheiratet mit dem hessendarmstädter Kammerherren und Prinzenoberhofmeister Freiherr Karl Ricour (37) Schlüsseldame der hessendarmstädter Großherzogin Wilhelmine von Baden (St) (47). - In Mainz wird das Adelspalais Bassenheimer Hof für die Militärbehörden der Bundesfestung gekauft und als Kaserne genutzt. - In Frankfurt kommt die zweite Ausgabe des vom Senat bewilligten Adressbuches Allgemeines Adress-Buch der freien Stadt Frankfurt von Herausgeber und Verleger Georg Friedrich Krug Weißadlergasse F 41 heraus, in der die Einträge wie im Vorjahr nach Personen nach hiesigen Bürgern und auswärts wohnenden getrennt sind und zusätzlich die rund 820 Handlungen alias Gewerbetreibenden alphabetisch aufgeführt werden, darunter die Parfümfabrik Denant Mainzergasse J4 und Zum großen Kaffeehaus Bleidenstrasse G10. Dazu wird eine Handlungschronik eingeführt, die die Entwicklungen anzeigt, ua meldet der jüdische Händler Moses David Cahn seinen Handel mit spanischemn Rohr, Elefantenzähnen, Schildkrötenpanzern und ua edlen Hölzern Fahrgasse H33 im Haus Zum goldenen Stern. - In Rüsselsheim gibt es die Kaffeefabrik alias Zichorienfabrik Zahn & Volbrecht, die deutschen und Zichorienkaffee herstellt, den sie in Frankfurt in der Saalgasse vertreiben. - In Rheinhessens übernimmt die thurn und taxis Post Verwaltung die durchschnittlich dreimal wöchentlichen Botengänge durch den neuen Landbotenpost. - In Frankfurt kauft der frankfurter Bankier xxx von Bethmann (--) die nassauer Burg Waldmannshausen bei Limburg. - In Frankfurt macht der Maler George Barnard (--) mit seinem Schwager, dem Physiker Michael Faraday (45) Station auf der Rückreise nach England. - In Langenselbold wird eine kaiserliche thurn und taxis Poststation auf der Strecke Frankfurt~Leipzig eröffnet, der weitere folgen. - In Wiesbaden gründet der in Eppstein geborene evangelische Pfarrerssohn, Gefängnisanstaltsgründer und evangelische Pfarrer Theodor Fliedner (35) eine evangelische Kinderbewahranstalt. - In Wiesbaden beginnt 12 Jahre nach der Eröffnung der Luisenstrasse mit der Eröffnung der Rheinstrasse die zweite Vergrößerung der mittelalterlichen Stadtfläche, wobei aber nur die nördliche Seite bebaut wird und es 28 Jahre dauern wird, bis auch auf der südlichen Seite ein Haus steht. - Hessen-Homburg und Nassau treten dem Zollverein bei, wodurch sie die Portogebühren für die Post ändern. - In Wiesbaden gibt es die letzte öffentliche Hinrichtung, die des Mörders Schuhmacher Kaspar Reitz, der auf dem Richtplatz vor der Stadt auf dem Exerzierplatz an der Chaussee später Lahnstrasse vor dem Kloster Klarenthal mit dem Schwert geköpft wird. - In Darmstadt erstellt Carl Wilhelm Leske (51) eine Allgemeine Post-Reise & Zoll-Karte von Deutschland Und Den Nachbarstaaten, bei der in Eilwagenstrassen routes de Diligences velociferes, Fahrpoststrassen routes de Diligences ordinaires, Briefpoststrassen, Wasserpoststrassen und  Extrapoststrassen, auf denen nur gelegentlich gefahren wird, unterschieden wird. Es werden Postverwaltungen oder Post Expeditionen mit Poststall postes aux chevaux und Post Expeditionen ohne Poststall bureaux d'expedition sans relais unterschieden. Postämter mit Postexpedition und Poststall werden separat angezeigt. Als Briefsammlung ohne Stall poste aux lettres sans relais nennt man die Stellen, wo Briefe nur aufgenommen oder abgeholt werden. - In Frankfurt führen vier thurn und taxis Eilwagenstrassen nach Norden, Frankfurt~Höchst~Mainz~Bingen~Koblenz, eine Frankfurt~Höchst~Wiesbaden~Schlangenbad~Singhofen~Nassau~Koblenz, eine Frankfurt~Friedberg~Butzbach und eine Frankfurt~Hanau~Gelnhausen. Die lange Zeit vielgenutzte Postroute Frankfurt~Oberursel~Königstein~Würges~Limburg ist nur noch eine gewöhnliche Fahrpoststrasse route de Diligences ordinaires. - In Schlangenbad wird im Badehaus Mittleres Kurhaus Marmor verbaut. - In Rheinhessen teilt der unbeliebte, lutherische hessendarmstädter Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (58) seinen Landesteil Rheinhessen, in dem sich seit 18 21 alle Gemeinden selbst verwalten, in die rheinhessischen Kreise Mainz mit der Stadt Mainz, Nieder-Olm und Oppenheim, Bingen mit Bingen, Ober-Ingelheim und Wöllstein, Alzey mit Alzey und Wörrstadt sowie Worms mit Worms, Osthofen und Pfeddersheim ein, an deren Spitze er auch seine eigenen Kreisräte einsetzt, womit er die Selbstverwaltungsbefugnisse der Gemeinden bei den oberen Entscheidungsträgern beschneidet.

1834 Wetter: Schneearmer Winter mit anschließendem heißen Sommer. - In Darmstadt wird das Landgerichtsgefängnis als Arresthaus neu errichtet und mit großherzöglichen, politischen Gefangenen, Teilnehmer des Frankfurter Wachensturms und den Landboten Revolutionären besetzt. - Frankfurt hat 76.877 Einwohner, Mainz hat 31.535 Einwohner, Hanau hat 14.834 Einwohner, Langen hat 2.368 Einwohner und Sprendlingen hat 1.788 Einwohner. - In Wiesbaden, Schlangenbad, Bad Ems und Bad Schwalbach erhält der aus Baden-Baden verdrängte baden-badener Casino-Betreiber Antoine Chabert (--) ein herzoglichnassauer Glücksspielmonopol. Der bisherige Konzessionsinhaber für die Casinos in Bad Schwalbach und Schlangenbad, der hessenkasseler Hofschornsteinfeger und Stärkefabrikbesitzer xxx Kühnemann (--), der nur zwei, drei Jahre aktiv war, wird einfach ersetzt. - In Wiesbaden wird das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz an das Ehepaar Rudolph verkauft. - In Offenbach wird im Hotel Restaurant Degenhardt Ecke Kaiserstrasse/Bahnhofstrasse der revolutionäre Bürgerverein alias Kleines Colleg gegründet. Es besteht bereits ein konservatives Großes Colleg. - Der in Darmstadt Goddelau geborene Psychiatriearztsohn, revolutionäre gießener Medizin und Philosophe Student Georg Büchner (21) verfasst die Flugschrift Der hessische Landbote mit der Parole Friede den Hütten! Krieg den Palästen!. - Frankfurt ist von 2.500 preußischen und österreichischen Bundessoldaten besetzt, die angeblich umstürzlerische Unruhen unterdrücken sollen aber von der Bevölkerung als Besatzung empfunden werden und defacto sind. - Der in Neustrelitz geborene Prinz Carl von Solms Braunfels (St) (22) alias Texas Carl heiratet morganatisch und heimlich Louise Beyrich (St) (--). - In Mainz verlegt das Musiknotenverlagshaus Schott die erste Ausgabe der Musikzeitung Zeitschrift für Musik. - In Mainz wird der mit seiner Cousine Marianne von Hessen Homburg (St) (49) verheiratete Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (51) für 5 Jahre Gouverneur. - In Frankfurt wird das Carl Malß (42) Volkstheaterstück Herr Hampelmann sucht ein Logis uraufgeführt. - Das Fürstentum Nassau des nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (42) tritt dem Deutschen Zollverein bei, wodurch Frankfurt vollständig von preußischem Zollgebiet umgeben ist. - In Mainz wird an Neujahr das Vogel Drama Das Duell-Mandat uraufgeführt. - Der in Kiew geborene russische Offizier Graf Ludwig Adolf Peter von Sayn Wittgenstein (--) (65) wird in den Fürstenstand erhoben und nennt sich daraufhin Fürst Ludwig Adolf Peter von Sayn Wittgenstein. - In Darmstadt wird Prinz Ferdinand Wilhelm von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) als Sohn von Prinz August von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (46) und der frankfurter Bankiersenkelin und russischen Majorstochter Franziska Allesina von Schweitzer (St) (--) geboren. - In Preußen einigt man sich im Streit über gemischtkonfessionelle Ehen. - In Frankfurt wird die Hoffmann Wasserleitung fertiggestellt, die 98 Pumpenbrunnen, 118 Röhrenbrunnen und 5.000 private Wasserhähne mit Wasser versorgt. - In Frankfurt kommt der jüdische städtische Bauinspektorensohn und Struwwelpeter-Autor Heinrich Hoffmann (25) erfolgreich von seinem Medizinstudium zurück. - In Frankfurt kauft der in Frankfurt geborene jüdische Bankierssohn Amschel Mayer von Rothschild (St) (31) links neben dem Gasthof Zum römischen Kaiser auf der Zeil (20 16 Karstadt Ecke Zeil 90/Schäfergasse), in dem er jahrelang wegen eines Kaufverbots für Immobilien für Juden residierte und macht es zum Palais Rothschild. Die in Frankfurt geborene Tochter Charlotte Beyfus (23) seiner Schwester Babette Rothschild (50) alias Babette Beyfus heiratet den jüdischen kölner Bankier Abraham Oppenheim (30). - In Frankfurt ist der in Frankfurt geborene Arzt und religiöse Schriftsteller Johann Karl Passavant (44) Vorsitzender des Physikalischen Vereins. - In Darmstadt wird nach einer zweijährigen umfassenden Erweiterung aus dem Gefängnis Betzenkammer oder Stockhaus und dem nur einige Meter entfernten Spinnhaus das Großherzogliche Provinzial-Arresthaus Rundeturmstrasse 6-10. - Der in Mühlheim am Main geborene mainzer Bischof Peter Leopold Kaiser (46) wird Mitglied der ersten Kammer der Landstände des Großherzogtum Hessen. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborene evangelische Pfarrer und evangelische Schulgründer Anton Kirchner (55). - In Wiesbaden stirbt der in Hahnstätten wohnende Leiter der nassauischen Regierung Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein (54) als Verräter an der Revolution und Erbauer eines 30 Jahre bestehenden autoritären nassauischen Staates. - In Nassau wandern 364 Familien aus. - In Friedberg kommt die erste Ausgabe der Zeitung Intelligenzblatt für die Provinz Oberhessen im Allgemeinen, den Kreis Friedberg und die angrenzenden Bezirke im Besonderen (ab 1950 Wetterauer Zeitung) heraus. - In Frankfurt wird der Bankierssohn Carl Alexander Grunelius geboren. - In Frankfurt erhält der jüdische bockenheimer Buchhändler Bernhard Joseph Baer (35) nach 21 Jahren vergeblichem Bemühen durch Heirat mit Rosine Fuld das frankfurter Bürgerrecht. Er wirkt als Publizist und Verleger pro-jüdisch auf die Meinung der fortschrittlich gesinnten literarisch-politischen Zirkel ein. - In Frankfurt eröffnet Georg Kregs am Kaiserplatz ein Importhaus für exklusive Zigarren, Wein und Tee. - In Frankfurt gelingt es drei jugendlichen Frankfurterinnen, drei Schwestern, einen am Wachensturm im Vorjahr beteiligten Studenten in Mädchenkleidern aus der Konstablerwache, dem Gefängnis, herauszuschmuggeln und in der Fahrgasse fünf Wochen zu verstecken, was als Versuchte Gefangenenbefreiung aus der Konstablerwache verfolgt wird und wonach gegen 30 Mädchen Untersuchungen wegen Beihilfe zur Gefangenbefreiung eingeleitet werden. Karl Bunsen (41) wird wegen versuchter Gefangenenbefreiung verhaftet und ohne Gerichtsurteil vier Jahre in Mainz in der Hartenberg Festung festgehalten. - In Frankfurt wird das Bockenheimer Tor wie alle anderen Stadttore letztmals nachts geschlossen. - In Frankfurt bringt der zugezogene wiener Arztsohn und Dichter Eduard Duller (25), der sich den Hass der Geistlichkeit zugezogen hat, die belletristische Zeitschrift Phönix Frühlings-Zeitung für Deutschland  heraus. - In Darmstadt Bessungen eröffnet der evangelische Pfarrer Ritsert (--) seine zweite darmstädter Kleinkinderschule alias Kindergarten mit christlicher Erziehung, wobei nach Vorgaben von dem in Eppstein geborenen Theodor Fliedner (34) kaum Wert auf Kinderspiel gelegt wird. - In Mainz gründet der Goldschmied Knewitz Im Höfchen 4 seinen Juwelierladen. - In Darmstadt stirbt der in Darmstadt geborene Sohn eines Reiters der fürstlichen Leibgarde, Goldschmied und Silberschmied Johannes Pracht (64). - Der in Offenbach geborene Prinz Heinrich XX von Reuß (St) (40) heiratet die in Prag geborene Prinzessin Sophie von Löwenstein Wertheim Rosenberg (St) (25). - In Frankfurt tritt der Erfinder und Gründer des Physikalischen Vereins Johann Valentin Albert (60), der seine gesamte Sammlung in den Verein eingebracht hat, aus dem Verein aus. Seine Tochter Margarethe Helene Albert (34) ist seit zwei Jahren mit dem jüdischen evangelisch getauften frankfurter Wechselmakler Raphael Erlanger (28) verheiratet. Sie stirbt im Folgejahr. Sein Sohn Fritz Albert hat einen Spielwarenladen auf der Zeil. - Der in Frankfurt geborene Jurist Gustav Peter Körner (24) flieht im Folgejahr nach Illinois und wird dort Verleger und 53 stellvertretender Gouverneur, der in Frankfurt geborene Chirurg Gustav Bunsen (29) flieht nach Texas wo er 3 Jahre später im Unabhängigkeitskrieg bei San Patricio fällt und der frankfurter  Journalist Ferdinand Lindheimer (33) flieht nach New Braunfels. - In Mainz wird die Rheinische Naturforschende Gesellschaft unter Anwesenheit des mainzer Staranwalts und mainzer Bürgermeister Stephan Metz (45) vom Direktor des Gymnasiums Georg Reiter (--), fast allen Medizinern und Apothekern, Kaufleuten, und den Beamten Kreisbaumeister Ignaz Opfermann (--), dem in Darmstadt geborenen rheinhessischen Regierungskommissär Freiherr Ludwig von Lichtenberg (50), Vizegouverneur Freiherr Wilhelm von Müffling (56), dem Kleriker Domherr Graf Franz von Kesselstadt (81) und ihrem Geschäftsführer Carl Friedrich Bruch (45) gegründet. Gründungspräsident wird der Direktor des alten Gymnasiums Georg Reiter (--), in dessen Aula auch die Versammlungen stattfinden. - In Frankfurt lässt sich die Salonièrentochter Maria Ludovica Katharina Brentano von La Roche (47) in der Neue Mainzer Strasse 57 eine Prachtvilla mit Konzertsaal in der Bibliothek bauen.  - In Frankfurt Sossenheim eröffnet Jakob Fay das Gasthaus Zum Löwen. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Samuel Gottlieb Müller (32) Stadtgerichtsrat. - In Wiesbaden führt die Fasanerie Gastronomie ein und wird zum Ausflugsziel. - In Mainz übernimmt der idsteiner Lederfabrikbesitzer Peter Deninger die mainzer Lederfabrik von seinem Vater  Franz Xaver Deninger (--). - Langen wird das völlig verwahrloste hessendarmstädter Jagdschloß Wolfsgarten renoviert, wieder möbliert und die absichtlichen kleinen Lücken der bisher zwischen den im Viereck angeordenten Gebäuden mit kleineren Zwischenbauten geschlossen um einen geschlossenen Innenhof zu schaffen. - In Frankfurt kommt nach zweijähriger Arbeit die Erstausgabe des vom Senat bewilligten Adressbuches Allgemeines Adress-Buch der freien Stadt Frankfurt von Herausgeber und Verleger Georg Friedrich Krug Weißadlergasse F 41 heraus, der die hohen Kosten bei der Druckerei Wenner erfolgreich mit Abonnements bekämpft hat. Er bittet im Namensänderungen und Adressänderung kostenfrei zukommen zu lassen. Aus Dankbarkeit sind die Abonnenten mit Sternchen gekennzeichnet. Alle 10.000 Einträge auf 238 Seiten sind nur alphabethisch gelistet, aber mit Berufsangabe und genauer Adresse. Selbst Verwandschaftsverhältnisse sind zT angegeben. Es werden auch diejenigen 550 frankfurter Bürger mit Wohnort ua London, Amsterdam aufgelistet, die ausserhalb der Stadt wohnen. Auch Bockenheim, Offenbach oder Oberrad ist auswärts. Vize General Post Direktor ist Freiherr August von Dörnberg, der Zeil H7 wohnt. Es sind 25 frankfurter Postwagenconducteure alias Postkutscher aufgelistet. Dazu einige Postconducteure, Postwagenpacker. Conrad Heinrich Hoffmann ist Haushofmeister bei Ihrer Durchlaucht Prinzessin xxx von Nassau (St) (--) Große Bockenheimergasse E 139. Dazu git es private Lohnkutscher. Es gibt im Verhältnis 10 französische Sprachlehrer, 2 italienische und 2 englische. - In Frankfurt Bonames wird die Ruine der Burg auf Abbruch versteigert. - In England wird auch die Sklavenhaltung verboten. - In Hanau hat ein abgesendeter Brief nur einen waagrechten Abgangsstempel HANAU und den Namen des Adressaten. - In Darmstadt wird das Glockenspiel um sieben neue Glocken erweitert. Gleichzeitig wird das Neuschloss mit Ausnahme des Erdgeschossbereichs vollständig dem Museum und der Bibliothek zur Verfügung gestellt. Östlich der Hofeinfahrt gibt es die Schlosswache, westlich das Hauptstaatsarchiv und nördlich die Hauptstaatskasse.

1833 Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Prinz Ludwig III von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (27) heiratet die bayerische Königstochter Prinzessin Mathilde von Wittelsbach Bayern (St) (20). - In Frankfurt scheitert der Frankfurter Wachensturm, bei dem 100 oppositionelle gebildete bürgerliche Aufständische ua der frankfurter Seifensiedersohn Georg Mouson (21), darmstädter Hermann Dittmar (--) unter Führung des frankfurter Münzmeistersohnes Mediziner Gustav Bunsen (29), seines Bruders Karl Bunsen (37), die in der städtischen Münze bei ihrem Vater ein Waffenlager angelegt haben, und den Juristen Gustav Peter Körner (24) und Franz Karl Gärth (--) die Hauptwache und die Kontablerwache unter Hurra, es lebe die Freiheit - Rufen überfallen und das Bundespalais alias Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 besetzen, Geiseln nehmen und eine Revolution auslösen wollen. Das Gasthaus Zum Rebstock vor dem Domturm von Friedrich Christian Stoltze (50) ist der Haupttreffpunkt. Gustav Bunsen (29) überrumpelt die Wache am Dom und läutet die Sturmglocke, doch niemand beteiligt sich an der Revolution. Zu Hilfe gerufene preußische und österreichische Truppen dringen aus Mainz kommend über das Schaumaintor Färberstrasse 73 in die Stadt ein, und besetzen gegen den Willen des Rates der Stadt und obwohl sie gar nicht benötigt werden mit 2.500 Soldaten die Stadt. Nach weniger als einer Stunde ist die Revolution vorbei. Der auf dem Gutleuthof geborene Jurist Philipp Friedrich Gwinner (37) ist Kriminalrat und erster Polizeiassessor alias Untersuchungsrichter und Mitglied der Ständigen Bürgerrepräsentation. Er führt die Verhöre. - In Mainz ist das Bierhaus Zum Heidelberger Faß in der Nähe der Infanteriekaserne mit Kegelbahn Heidelbergerfaßgasse 20 auf der gegenüberliegenden Grünanlage. - In Frankfurt wird das Carl Malß (41) Volkstheaterstück Herr Hampelmann im Eilwagen uraufgefüht. - In Mainz wird das napoleonische Komödienhaus alias Theater am Gutenbergplatz 7 als neuerbaute Großherzogliche Nationalbühne Mainz mit Karl Maria von Webers (++) Jubelouvertüre alias Jubelmesse und der gerade uraufgeführten Mozart (35) Oper La clemenza di Tito durch die beiden Direktoren Rudolph Maeder (--) und August Wolf (--) wiedereröffnet. Die 1.500 Zuschauer haben in den Pausen keinen Platz im zu klein dimensionierten Voyer. - In Mainz begeht das Mitglied der Haake Schauspielertruppe, Schauspieler Rudolf Dessoir (34), Selbstmord. - In Frankfurt stirbt Prinzessin Karoline Wilhelmine von Wittgenstein (St) (69). - In Darmstadt wird die Mathildenhöhe in einen englischen Landschaftspark umgestaltet. - In Frankfurt wird eine Bundezentralbehörde eingerichtet, in der eine schwarze Liste von österreichischen, preußischen, bayerischen, württembergischen und großherzoglichhessischen Revolutionären geführt und deren Schriften zensiert werden. - In Frankfurt lässt sich der danziger Salonièrensohn, Lehrer und Philosoph Arthur Schopenhauer (45) aus Furcht vor der Cholera und wegen der tollen Leitungswasserqualität nieder. Er wird bis zu seinem Lebensende ein verkannter Niemand bleiben. Der meist Selbstgespräche führende exzentrische Philosoph führt zeitlebens einen weißen Pudel spazieren. - Der in Offenbach geborene jüdische Kantor und Musiker Isaac Ben-Juda Eberts (54) zieht als Isaac Ben-Juda Offenbach mit seinem Sohn Jacques Offenbach (14) nach Paris, wo dieser trotz Aufnahmeverbots für Ausländer eine Musikstudium am Conservatoire national des musique et de declamation beginnen darf. - In Frankfurt wird ein Turnverein als Frankfurter Turngemeinde gegründet, wobei in Gaststätten geturnt wird. - In Frankfurt Schwalbach wird mit dem Bau einer neuen Schule begonnen, der sich aber 3 Jahre hinziehen. - In Mainz ist das Hotel Hof von Holland an der neu angelegten Rheinstrasse Ecke Karmeliterstrasse (20 18 Domflügel Hilton) in der Nähe der Anlegestelle der Rheindampfer fertiggestellt. - In Bad Nauheim wird die hessendarmstädter Zucht- und Besserungsanstalt alias Staatsgefängnis Kloster Rockenberg auch für hessenhomburger Gefangene zuständig. - In Frankfurt betreibt der wohlhabende Handwerkersohn, Küfer, Weinhändler und frankfurter Senator Johann Adam Beil (43) auf seinem landwirtschaftliches Mustergut eine Dampfmühle. - In Mainz wird die Stadt durch das großherzogliche hessendarmstädter Ministerium des Innern und der Justiz dazu gezwungen den rund 200 evangelischen Schülern von knapp 2.600, die bisher bis zum 10. Lebensjahr am katholischen Religionsunterricht teilnehmen mussten oder gar keinen hatten, eine eigene evangelische Schule, für Volksschüler und Realschüler zu bewilligen, die sie im Welschnonnenkloster einrichtet, was zu Jubelstürmen in der evangelischen Gemeinde der katholisch dominierten Stadt führt. Es gibt 8 jüdische Schüler. - In Darmstadt vereinigen sich die evangelische und die reformierte Gemeinde. - In Wiesbaden Biebrich wird der Philosoph Wilhelm Dilthey als Sohn des calvinistischen nassauer biebricher Oberhofpredigers Maximilian Dilthey (29) und der herzoglich hildburghausener Kapellmeistertochter Maria Laura Heuschkel (23) geboren. - In Darmstadt eröffnet der evangelische Pfarrer Ritsert (--) eine Kleinkinderschule alias Kindergarten, ausdrücklich mit christliche Erziehung, wobei nach Vorgaben von dem in Eppstein geborenen wegweisenden Gefängnisseelsorger und Betreuer von entlassenen weiblichen Strafgefangenen Theodor Fliedner (33) kaum Wert auf Kinderspiel gelegt wird. - In Frankfurt wird die Buch-, Stein- und Kupferdruckerei Dondorf in der Saalgasse 27 gegründet. Sie stellt feinste Luxuspapiere und Spielkarten her. - In Frankfurt wird der aus Stiftungen und Spenden finanzierte Allgemeine Almosenkasten in eine öffentliche milde Stiftung verwandelt. - In Mainz stirbt der in Mannheim geborene ehemalige thurn und taxis Prinzenerzieher und ehemalige Aussen-, Kultus- und Kriegsminister des ehemaligen von Frankreich eingesetzten Großherzogtum Frankfurt Freiherr Joseph Karl Theodor von Eberstein (72). - In Wiesbaden wird der pfälzische Stallmeistersohn Emil August von Dungern (31) herzoglichnassauer Kammerherr. - In Mainz kauft und erweitert der mainzer Kaufmann Peter Philipp Philidius (--), verheiratet mit der ockenheimer Bürgermeistertochter und Weingutbesitzertochter Sabine Cremer, ockenheimer Weinberge, wodurch er als Nichtwinzer ein Weinimperium später Weingut Merz aufbauen kann. - In Frankfurt werden beim Tod des reichen und strengreligiösen lutherischen frankfurter Pfarrers Alexander Stein (54), der mit der frankfurter Bankierstocher Susanne Bertha Grunelius (29) verheiratet ist, die Vorstellung im städtischen Theater abgebrochen. - In Darmstadt übernimmt die Stadt die gemeinsam privat geführten und staatlich kontrollierten Einrichtungen Pfandhaus und Sparkasse 18 08, weil es keine glückliche Lösung ist. - In Frankfurt tritt die Menagerie Polito mit wilden Tieren, ua einem Löwen und einer Königstigerin auf dem Paradeplatz an der Hauptwache von 09:00 bis 20:00 Uhr in einer speziell erbauten großen Bude auf. - In Bad Homburg entdeckt der vogelsberger Amtmannssohn und Mediziner Eduard Christian Trapp (29) die Elisabethquelle als Heilwasserquelle wieder, wobei mit dem Qualitätstest durch seinen in Darmstadt geborenen Freund Justus von Liebig (30), der zwei Jahre zuvor das Chloroform entdeckt hat und in aller Munde ist, und dem Aufbau des Elisabethbrunnens Kurbetrieb einsetzt, weil er in seiner Villa adelige Patienten mit seiner Wasserkur und Fastenkur behandelt. - Der Militär und protestantische frankfurter Patrizier Maximilian von Fichard (50) heiratet an seinem Stützpunkt in der Ukraine die katholische Grafentochter Marie Valerie von Welsberg (24), wodurch er laut Satzung, die eine Ehe mit einem katholischen Partner verbietet, sein Erbe, ausgiebige Ländereien um Frankfurt, an seinen Bruder, den Militär und ehemaligen langjährigen mainzer Fortifikations Direktor Adalbert Baur von Eysseneck (48), der bereits seit 5 Jahren in Italien dient, auf das dieser aber gegen eine Geldzahlung verzichtet. - In Frankfurt liefert der in Oberrad geborene frankfurter Schwertfeger, Waffenschmied und Waffenhändler Jakob Glauth (43) an den Waffenlieferanten der Teilnehmer des Wachensturmes T Weil 120 mit Bajonetten ausgestattete Gewehre und 150 kg Schießpulver für 840 Gulden. 1 Gulden entspricht 22,9 Euro (20 22). Obwohl der Oberleutnant der aufständigen Revolutionäre sich nicht am Wachensturm beteiligt, und die Aufständigen ihr Ziel, das Waffenlager im Zeughaus Konstablerwache nicht erobern können, wird er verhaftet und zunächst für 3,5 Jahre im Rententurm in Untersuchungshaft gefangengehalten. - In Frankfurt verkauft der frankfurter Bankier Jordan de Rouville (--) sein Palais Jordan Neue Mainzer Straße 54 (20 22 Main Tower) an den hessenkasseler Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel  (St) (54), der im Roten Haus auf der Zeil (20 22 MyZeil) mit seiner Mätresse Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz alias Emilie Ortlöpp (42) Ortlepp oder Ortlöpp, und seinen unehelichen Kindern, der in Berlin geborenen Louise (20), der in Kassel geborenen Amalie Wilhelmine Emilie (17), dem in Kassel geborenen Karl (15), der in Kassel geborenen Emilie (13), der in Kassel geborenen Friederike (12), Wilhelm (09) und Helene (08) wohnt. - In Offenbach kauft die Stadt das Grundstück der aufgegebenen offenbacher Fayencemanufaktur in der Kleinen Kirchgasse alias Schulstraße und richtete dort ein öffentliches Pfandhaus ein. - In Frankfurt zieht das Kunstinstitut Städel vom Rossmarkt in die Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22). Montags bis freitags ist der Eintritt von 10:30 bis 13:00 Uhr kostenlos. - In Hanau stirbt die hessenkasseler Erbprinzenmätresse Rosa Dorothea Ritter (74). - In Frankfurt wird der in Neumarkt Allersberg geborene Sänger und seit 23 Jahren darmstädter Hofschauspieler Dismas Fuchs (52) Regisseur am frankfurter Stadttheater am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). - In Frankfurt stirbt der eigentlich älteste Brentanosohn, der aber das väterliche Handelshaus nicht übertragen bekommen hat, Anton Maria Brenatno (70) unverheiratet und kinderlos. - In Offenbach wird die städtische Sparkasse Offenbach gegründet. - In Schlangenbad lässt der englische Schriftsteller Sir Francis Head (40) mit einem Reisebericht die Zahl englischsprachiger Kurgäste rasant ansteigen. - In Frankfurt gibt es die Litographische Anstalt FC Vogel, bei der der Band F. C. Vogels Panorama des Rheins oder Ansichten des rechten und linken Rheinufers zeigt das komplette Obere Mittelrheintal von Mainz bis Koblenz als durchgehende Uferbilder mit allen Städten, Dörfern und Burgen erscheint, wobei das linke Ufer von A Fay (--) und das rechte Ufer von JF Dielmann (--) gezeichnet ist, wonach das in Wiesbaden Eltville Erbach  17 37 erbaute und 18 03 zum Schloß Reichartshausen (19 80 European Business School) ausgebaute Anwesen Schloß Reichardshausen heißt und Graf Erwein von Schönborn (--). gehört. Sein Nachbar in Geisenheim, der in Koblenz geborene Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich (60), der in Wien lebt, besitzt seit 18 16 das ihm geschenkte in den Weinbergen freistehende Schloß Johannisberg und hat seit drei Jahre einen männlichen Erben Richard Klemens von Metternich (04). Dieser ist nach bereits 3 verstorbenen Erbprinzen das einzige überlebende männliche Kind, dessen Großmutter aber skandalöserweise eine bürgerliche Theatersängerin ist, deren Namen nicht genannt wird. Zusätzlich hat er mehrere uneheliche Kinder, darunter Alexander Hafenbrädel (22) mit einer wiener Hofglasmeistertochter, der gerade in geheimer diplomatischer Mission in Italien unterwegs ist und dem man eine Namensänderung in Alexander Hübner gestattet und der ebenfalls als Diplomat erfolgreich wird, in den Adelsstand versetzt alias geadelt wird und sogar zum Grafen erhoben wird. - In Mainz stehen am Rheinufer an der Rheinstrasse nur noch die letzten Ruinen der Festigungsanlagen rechts und links vor dem Holzturm, den man damit nach langer Zeit, wie den Eisenturm wieder vom Rheinufer vollständig sehen kann und die beide eigentlich Teil der mittelalterlichen Stadtmauer sind. Die Festungsanlagen Neutorstrasse 2 bestehen noch vollständig. Am nördlichen Stadtende, bildet das als Lagerhaus genutzte Alte Schloss vorher Martinsburg den Anfang der Rheinallee, die von dort bis Höhe Mombach außer einigen Festungsruinen, der freistehenden Salmiakhütte und der ebenfalls freistehenden Ziegelhütte nicht weiter bebaut ist und mit hohen schlanken Pappeln gesäumt ist. - In Ober-Ingelheim gibt es das herrschaftliche Landhaus Favorite.

1832 Wetter: Extremes Niedrigwasser auf dem Rhein bei Mainz, weshalb der Raddampfer Stadt Frankfurt, der eigentlich den Pendelverkehr zwischen Mainz und Frankfurt bedient, auf dem Rhein bis Köln eingesetzt wird, da er von der Bauart weniger Tiefgang hat. Danach wird das unrentable Schiff nach Basel verkauft. - In Frankfurt wird der in Weimar verstorbene geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (83) auf dem Friedhof der Peterskirche an der Rückwand Brönnerstrasse 24 beigesetzt. Seine Mutter liegt bereits knapp 50 Meter östlich (20 17 Schulhof Liebfrauenschule Schäfergasse 23). - Die Landgerichtsbezirke Langen, Offenbach und Seligenstadt bilden den Landkreis Offenbach. - In Offenbach wird die Allgemeine Impfpflicht eingeführt. - In Frankfurt reisen die Advokaten Dr Jucho und Dr. Langer, die Kaufleute Beyschlag, Netz, Hübschmann, Hinckel und Herold, der Apotheker Jost, die Buchhändler Meidinger und Karl Körner mit beiden Söhnen und dessen Bruder Gustav Körner, Sauerwein, Funck, Stoltze mit seinem Sohn Friedrich Stoltze (16) zum Hambacher Fest. - In Frankfurt beginnt die Gesellschaft zur Pflege der schönen Künste Museum im großen Stuck-Speisesaal im Hotel Weidenbusch Steinweg Konzerte zu veranstalten. - In Hanau findet im Wilhelmsbad Parkpromenade ein politisches Volksfest mit rund 10.000 Teilnehmern und u.a. den einheimischen Rednern darmstädter Demokrat Theodor Reh (31), darmstädter Demokrat Friedrich Wilhelm Schulz (35) und Vormärzpolitiker und der Redakteur der bad homburger liberaldemokratischen Zeitung Deutsche Tribüne Georg Fein (29). - In Kassel ist der in Hanau geborene Innen- und Justizminister Ludwig Hassenpflug (38) de facto Ministerpräsident, der heftige politische Auseinandersetzungen mit der liberalen kurhessischen Ständeversammlung hat. - In Wiesbaden lässt der Jude Isaak Hiffelsheimer das Badehaus Zum Rebhuhn Spiegelgasse 9 und das benachbarte Haus Spiegelgasse 11 abreißen und das größere jüdische Badehaus Pariser Hof Spiegelgasse 11 mit Betsaal, Schule und Mikwe errichten. - In Deutschland geben die Freimaurerlogen im Eklektischen Bund ihre christlichen Grundsätze auf. - In Offenbach heiratet Marie von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (18) in Schloss Rumpenheim Friedrich August von Anhalt Dessau (St) (33). - In Frankfurt wird die jüdische Freimaurerloge Zum frankfurter Adler in der Seilerstrasse 12 in ihrem neugebauten Logenhaus (20 16 Ostflügel des Alten- und Pflegeheim Anlagenring GmbH Sailerstrasse 20) gegründet. - Vor dem Untermaintor entsteht aus dem vom frankfurter Gastwirt Johann Georg Ried erworbenen herrschaftlichen Guaita Landhaus das nobelste Gartenlokal der Stadt Mainlust Untermainkai 17 (20 16 MainNizza) mit beeindruckenden Pavillons mit Palmen und mediterranen Pflanzen. Das frankfurter Linienmilitär spielt Harmoniemusik. Sonntags, mittwochs und freitags ist die Gaststätte voll. - In Wiesbaden verbringt der englische Schriftsteller Sir Francis Head (39) das Jahresende und den darauffolgenden Frühling zur Kur und logiert dabei im Badehaus Zum Rindsfuß in der Spiegelgasse. - In Wiesbaden Biebrich wird Prinz Nikolaus Wilhelm von Nassau (St) von dem in Kirchheimbolanden geborenen Herzog Wilhelm von Nassau (St) (40) und der in Stuttgart geborenen schwerhörigen Prinzessin Pauline von Württemberg (St) (22) geboren. Sie ist in der Ehe unglücklich und er macht sich auch über ihre Schwerhörigkeit lustig. - Frankfurt schließt mit England einen Freihandels- und Schifffahrtsvertrag. - In Diedenbergen heiratet der mit herzoglichem Privileg ausgestattete Nassauer Zeitungssänger Philipp Keim (28) der 11 Jahre zuvor im biebricher Schlosskeller bei schwerer und ungesicherter Arbeit erblindete und deshalb für seinen Lebensunterhalt mit einer Drehorgel und einem herzoglichen Privileg auch in den Kurstätten auftreten darf, die steinbacher Chirurgentochter Elisabeth Fröschel, mit der er als das Nassauer Bardenpaar durch die Lande zieht. - In Kloster Eberbach sind in der Korrekturanstalt alias Arbeitshaus 447 Männer und 87 Frauen und in den separaten Gebäudeteilen des Irrenhauses Eberbach 62 Männer und 27 Frauen eingesperrt. - In Braunfels stirbt Anton Wilhelm von Solms Braunfels (St) (73). - Der in Frankfurt geborene jüdische Verleger Ludwig Börne (46) wird vom zweiten Ehemann Salomon Strauß aus Frankfurt seiner langjährigen vertrauten jüdischen Freundin und Korrespondentin Jeanette Wohl (49) vergeblich aufgefordert zu verschwinden und schafft es sogar bei ihnen im Haushalt zu leben. - In Flörsheim brennt die Synagoge. - In Offenbach wird die Handwerkerschule alias HfG Schloßstrasse vom Geometer Georg Fink gegründet. - In Frankfurt versammeln sich 4.000 Menschen mit schwarz-rot-goldenen Kokarden auf dem Sandhof. Vor dem sandhofer Gasthof schwingt ein frankfurter junge die städtische Fahne und der frankfurter Papierhändler Theissinger spricht vom Balkon. - Die mainzer  Dampfschifffahrtsgesellschaft vom Rhein und Main fusioniert mit der  Preußisch-Rheinische Dampfschifffahrts-Gesellschaft, wodurch in Mainz täglich 2 Raddampfer anlegen. - In Frankfurt wird die jüdische wiener Bankierstochter Mathilde von Rothschild am Roßmarkt 9 (20 17 Türkische Zentralbank) geboren. Ihre Eltern sind der in Frankfurt geborene jüdische Bankier Anselm Salomon von Rothschild (29) und dessen jüdische Cousine Charlotte von Rothschild (26). - In Wiesbaden wird wegen der Auseinandersetzungen zwischen dem Landesherrn und der Ständeversammlung wegen der herzoglichen Domänenregelung das Hofgericht und das Appellationsgericht im Renaissanceschloss am Markt aufgelöst und nach Usingen verlegt. - In Frankfurt macht sich der in Frankfurt geborene Arzt, Augenheilkundler und religiöse Schriftsteller Johann Karl Passavant (42) auf nach Wien, wo er Choleraopfer untersuchen will. - In Mainz gründet der aus Kassel stammende Kaufmannssohn Adam Henkell (31) eine Weinhandlung für regionale Weine. Er stellt auch Schaumwein her. Mainz ist das Zentrum des deutschen Weinhandels. - In Frankfurt kommt die belletristische Zeitschrift Frankfurter Konversationsblatt heraus. -  In Hochheim stellt der aus dem französischen Champagnerhaus Clicquot zurückgekehrte und in Hochheim geborene Ignaz Schweickardt (21) Mussie alias Mousseux, schäumdenen Wein her. - In Mainz veranstaltet der bürgerliche Männergesangsverein Mainzer Liedertafel sein erstes öffentliches Konzert. - In Darmstadt wird mit einem Oberkonsistorium eine zentrale Leitungsbehörde alias Verwaltung der evangelischen Landeskirche geschaffen. - In Darmstadt wird der Anwalt und Staatsrat Freiherr Johann Matthäus von Lehmann (54) Oberkonsistorialpräsident der evangelischen Landeskirche, deren summus episcopus alias höchster evangelischer Bischof der hessendarmstädter Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt (St) (55) ist. - In Darmstadt wird aus dem Betzenkammer alias Stockhaus genannten Gefängnis und dem einige Meter entfernten Spinnhaus für geringere Strafen beginnt ein zweijähriger Neubau des neuen großherzoglichen Provinzial Arresthauses. - In Wiesbaden wird der Bürgertotenhof alias Bürgerfriedhof vor dem Heidentor geschlossen und der Armenfriedhof wird am Hospital eröffnet. - In Frankfurt begeht die frankfurter Bethmann Bankiersenkelin Auguste Ehrmann (41) nach zwei unglücklichen Ehen und vielen Affären, die auch zu unehelichen Kindern führten, Selbstmord, indem sie sich im Main ertränkt. - In Mainz wird das Mainpendelschiff, der fünf Jahre alt und zweite Raddampfer Stadt Frankfurt wegen mangelnder Rentabilität wieder ausser Dienst gestellt. Der Raddampfer Concordia mit mehr Tiefgang pendelt nur auf dem Rhein nach Köln. - In Frankfurt heiratet der in Wetzlar geborene jüdische und aus wirtschaftlichen Gründen evangelisch lutherisch getaufte frankfurtheddernheimer Wechselmaklersohn Raphael Erlanger (26) die frankfurter Kaufmannstocher und Erfindertochter Margarethe Helene Albert (32) aus der Töngesgasse. - In Bockenheim, einer hanauer Stadt, eröffnet der jüdische Religionslehrer ohne offiziellen Abschlussprüfung und Handwerker Loeb Enoch Epstein (63) einen Betrieb mit einem Gesellen und einem katholischen und einem evangelischen Lehrling, was im benachbarten Frankfurt als skandalös empfunden wird. Sein Sohn Jakob Lieb Enoch Epstein (30) erhält mit der Heirat mit Lotte Rindskopf (--) die Erlaubnis nach Frankfurt zu ziehen, wo er ein Bankgeschäft und ein Lotteriegeschäft eröffnet. - Der in Schloß Philippseich geborene Graf Vollrath Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (32) und seine in Wertheim geborene  Frau Prinzessin Malwina von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (24) bekommen ihr erstes Kind Heinrich Ferdinand von Isenburg Büdingen Philippseich (St). - In Frankfurt erhält der in Frankfurt geborene Schauspieler Samuel Friedrich Hassel (34) die erste Hauptrolle der Reihe Hampelmanniaden vom in Frankfurt geborenen Mundartschriftsteller Carl Malß (29), in der Mundartkomödie Die Landpartie nach Königstein, die mit ihm mit 247 Auftritten ein Dauererfolg wird. - In Heusenstamm wird am Schulhaus und Waisenhaus (20 22 Rathaus), das im Besitz von Graf xxx von Schönborn (--) ist, an der Hausecke zur Schloßstraße der Pranger in Form eines Halseisens mit einer Eisenkette entfernt. - In Wiesbaden errichtet die Kölner Schifffahrtsgesellschaft einen eigenen Anleger unmittelbar vor dem Schloß. - In Mainz stirbt der Besitzer, Drucker und Verleger der Zeitung Mainzer Zeitung Theodor von Zabern (61). - In Frankfurt lässt der streng orthodoxe jüdische in Frankfurt geborene frankfurter Bankier Amschel Mayer von Rothschild (St) (59) seinen riesigen Garten hinter seinem Rothschildpalais in der Bockenheimer Landstrasse 10 in eine englische Parkanlage, den Rothschildpark, umbauen, in den er ein Treibhaus und eine Orangerie integrieren lässt. - In Mainz organisieren der mainzer Revolutionärssohn, ehemalige mainzer Polizeichefsohn und Demokratieverfechter Germain Metternich (21) und der mainzer  Weinhändler Georg Strecker (--) die Teilnahme von 400 Mainzern am Hambacher Fest und danach am Niederwald bei Rüdesheim. - In Kassel wird die Hessische Landeskreditkasse später Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale HELABA vom mitregierenden in Hanau geborenen Kurprinz Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (30)  nach einer Gesetzesänderung gegründet, welche den Untertanen die Abtragung der älteren Schulden erleichtert, und es ihnen möglich macht, zur Verbesserung des Nahrungsstandes, namentlich mittels Ablösung der auf ihrem Grundbesitz ruhenden Lasten, die erforderlichen Kapitale zu billigen Zinsen und ohne kostspieliger Mitwirkung dritter Personen zu erhalten…“. - Im Großherzogtum Hessen werden die Landkriese neu aufgeteilt, was bis 18 35 dauert. - In Wiesbaden bittet der limburger Bischof Jakob Brand (56), der seit fünf Jahren der erste limburger Bischof ist, für die zum Tode verurteilten und in Diez inhaftierten Unteroffiziere Trapp, Häuser, Lemp und den lutherischen Leidung (--), die 18 27 in der weilburger Kaserne an der Ermordung des Offiziersanwärter Kadett Adolph Vigelius (++) beteiligt waren, erfolglos um Gnade bei Herzog Wilhelm von Nassau (St) (30). - In Langen muss die Verwaltung ihre Funktion als Kreisstadt nach 11 Jahren wieder an die Städte Offenbach und Groß-Gerau abtreten. - In Wiesbaden verbietet Herzog Wilhelm von Nassau (St) (30) nach 11 Jahren dem aus dem Hunsrück zugezogenen Müller und durch Erbschaft Besitzer des durch ihn modernisierten und mit Hilfe von Stickstoffdünger erfolgreichen Bauernhofes der ehemaligen Hammermühle bei der Salzbachtalautobahnbrücke Bernhard May (52), obwohl dieser in Mainz Mitglied der mainzer Freimaurerloge Die Freunde zur Eintracht ist, wegen der Teilnahme am Hambacher Fest weiter die Soldaten der wiesbadener herzoglichnassauer Garnison mit Brot aus der eigenen Bäckerei zu beliefern.

1831 Wetter: Choleraepidemie im Herzogtum Nassau. - Der in Darmstadt geborene Apothekersohn und Farbenhändlersohn Justus Liebig (28) entdeckt das Chloroform. - Der mitregierende in Hanau geborene Kurprinz Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (29) erhebt seine vom katholischen zum reformierten Glauben übergetretene Ehefrau, die bis dahin in Bigamie gelebt hat, und in Bonn geborene Apothekertochter und seine Ehefrau Gertrude Falkenstein (28) zur erblichen kurfürstlich-hessischen Gräfin von Schaumburg und alle ihre Nachkommen zu kurfürstlich hessischen Grafen und Gräfinnen von Schaumburg mit dem Prädikat Erlaucht. - Der in Hanau geborene Kurprinz Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (29) wird von seinem Vater, Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel  (St) (54) zum Mitregenten ernannt. Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (54) flieht nach endlosen Skandälchen mit seiner Mätresse vor dem Volkszorn ins Exil nach Frankfurt. - Mainz hat 30.234 Einwohner. - In Frankfurt wird das Luxushotel Zum weissen Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz modernisiert, erhält einen neuen Speisesaal mit monumentalem Deckengemälde und eine Gasbeleuchtung. - In Frankfurt werden polnische Flüchtlinge mit Begeisterung aufgenommen. - In Hanau bezieht Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (63) seine Residenz Schloss Wilhelmsbad. - Die hessenkasseler Kurfürstin und preußische Königstochter Prinzessin Auguste von Zollern Preußen (St) (51) kehrt trotz der Mätresse Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz alias Emilie Ortlöpp (40) Ortlepp oder Ortlöpp ihres Mannes hessenkasseler Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (54) nach Hessen zurück, verweigert aber eine Scheidung. Drei ihrer 6 geborenen Kinder, die in Hanau Philippsruhe geborene unverheiratete Prinzessin Carolin (St) (32), hessenkasseler Kurprinz und Mitregent Friedrich Wilhelm (St) (29) morganatisch verheiratet mit der katholischen bonner Apothekertochter Gertrude Lehmann (25) und die in Hanau geborene sachsenmeininger Herzogin Marie Friederike Christine von Hessen Kassel (St) (27) leben noch. Mit seiner Mätresse Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz alias Emilie Ortlöpp (40) hat der hessenkasseler Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (54) an Kindern die in Berlin geborene Louise (St) (18), die in Kassel geborene Amalie Wilhelmine Emilie (St) (15), den in Kassel geborenen Karl (St) (13), die in Kassel geborene Emilie (St) (11), die in Kassel geborene Friederike (St) (10), den in Kassel geborenen Wilhelm (St) (07) und die in Hanaus Wilhelmshöhe geborene Helene (St) (06). Nur eines ihrer Kinder ist gestorben. - Kurfürst Landgraf Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (54) flieht mit seiner Mätresse Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz alias Emilie Ortlöpp (40) Ortlepp oder Ortlöpp, die faktisch mitregiert hat wegen der daraus entstandenen Unruhen aus Kassel und übergibt seinem Sohn Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel  (St) (28) faktisch die Regierung. - In Wiesbaden wird nach einer ersten Totgeburt Prinzessin Helene von Nassau (St) von dem in Kirchheimbolanden geborenen Herzog Wilhelm von Nassau (St) (39) und der in Stuttgart geborenen Prinzessin Pauline von Württemberg (St) (21) geboren. - In Frankfurt kommt es zum Sperrbatzenkrawall, da die Stadttore bei Einbruch der Dunkelheit versperrt werden und die Bevölkerung danach den Sperrbatzen alias 4 Kreuzer bezahlen muss. - Der in Darmstadt geborene Chemiker Justus Liebig (28) erfindet den Fünf Kugel Apparat zur mobilen Elementaranalyse. - In Darmstadt Jugenheim baut die hessendarmstädter Großherzogin Wilhelmine von Baden (St) (42) das Gut Heiligenberg zu einem Schloss um. - In Frankfurt wird die Druckerei August Osterrieth gegründet. - Das Kurfürstentum Hessen tritt dem Mitteldeutschen Handelsverein bei. - In Wiesbaden wird der in Eltville geborene langjährige und eigentlich loyale kranke Kammerpräsident Georg Herber (70) wegen seines liberalen aber anonymen Artikels auf Betreiben von Herzog Wilhelm von Nassau (St) (39) und des Staatsministers Marschall Opfer einer Verschwörung und wegen Majestätsbeleidigung angeklagt und verurteilt. Er kommt zum Mißfallen des unversöhnlichen Herzog Wilhelm von Nassau (St) (29), der ihn lieber im Kriminalgefängnis alias Stümpert, Michelsberg 11 krepieren sehen will, nach 5 Wochen Haft und einer Kaution von 30.000 Gulden wieder frei. 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22). Vor Antritt seiner Haftstrafe stirbt er. - In Wiesbaden erlaubt der Besitzer des Luxushotels Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz 1 Südseite Wilhelm Zais (33) den Liberalen das Hotel als Treffpunkt zu nutzen. - Im Herzogtum Nassau betrachtet Herzog Wilhelm von Nassau (St) (37), verheiratet mit der Tochter der Schwester seiner verstorbenen Frau und in Stuttgart geborenen schwerhörige Prinzessin Pauline von Württemberg (St) (21) die staatlichen Gutshöfe als sein Privateigentum, was der nassauer Regierungspräsident Carl Ibell (41) nicht hinnehmen will und weshalb dieser entlassen wird. Es beginnt der jahrelange Domänenstreit .Auch die Neuregelung der Jagdrechte führt zu Enttäuschung unter der Bevölkerung. - In Frankfurt bestimmt die Handwerksordnung, dass ein Metzger pro Woche nur 7 Schweine schlachten darf. Die Frankfurter Würstchen dürfen nur vom 18. Oktober, dem Gedenktag der Völkerschlacht, bis Ostern hergestellt werden. - In Mainz wird die Mainzer Liedertafel (20 18 Mainzer Singakademie) als Männergesangsrunde mit bürgerlicher Tafelmusik statt höfischer Musik im Gartensaal Volk gegründet. Der Verleger JJ Schott wird Vereinspräsident, der seinen Verlag für seine Verbindungen 24 Jahre lang nutzt. Die mainzer Tageszeitung Neue Mainzer Zeitung meldet das Ereignis nicht. - In Frankfurt wird der Freiherrensohn xxx von Franckenstein alias xxx von Frankenstein geboren. - In Wiesbaden Biebrich wird die Holzblasinstrumentefabrik Heckel gegründet, die ua Fagotte und Kontrafagotte herstellt. - In Darmstadt wird der Direktor des darmstädter Hoftheater Karl Theodor Küstner (47) vom hessendarmstädter Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt (St) (54) nach einem Jahr wieder entlassen. - In Mainz wird die städtische Realschule am kurfürstlichen Schloss eröffnet. - In Frankfurt beendet der Musikveranstalter Caecilienverein die finanzielle Unterstützung seines Gründers, des Komponisten und Dirigenten Johann Nepomuk Schelble (42) der deshalb gezwungen ist, Privatunterricht zu geben, was seiner gesellschaftlichen Stellung sehr schadet und ihn krank macht. - In Darmstadt lässt der Hobbyschriftenschneider und großherzoglich hessische Kammersekretär Johann Wilhelm Gottlieb Pfnor (39) seine Holzschnitte in einer darmstädter Polytypengießerei herstellen. - In Mainz darf niemand einen Fremden bei sich aufnehmen, weshalb jeder ankommende Fremde, ohne Ansehens seines Standes, den Wärtern an den Stadttoren und an den Landungsplätzen längs dem Rheinufer seinen Pass, Wanderbuch oder sonstiges Legitimationspapier aushändigen muss, den Herbergungsort, privat oder kommerziell, und das Ziel seiner Reise angeben muss, wofür er einen Eingangsschein erhält. Auf dem Fremdenbüro kann er dann innerhalb von 24 Stunden seine Papiere wieder abholen, oder bei längerem Aufenthalt entsprechend eine Aufenthaltskarte abholen, die bis zur Abreise als Ersatz Legitimationspapier dient. Vor der Abreise holt man den Pass wieder ab. Ausnahmen sind bekannte Landleute oder Personen aus der Nachbarschaft, die sich nur augenblicklich, für Geschäfte und Märkte aufhalten, Courriere alias Kuriere, Militärbeamte, Civilbeamte mit schriftlichen Befehlen. Durchreisende Personen, die mit Eilwagen, Post oder Privatequipage ankommen, müssen sich nur registrieren lassen. Ein Visum kann man auf dem Polizeiamt holen. Personen die mit Cholera in Beziehung stehen werden sofort isoliert. Wer sich nicht ausweisen kann, muss ebenfalls aufs Polizeiamt und vors Polizeigericht. Wer seine Herberge ändert muss deshalb seine Aufenthaltskarte ändern lassen. Dienstleute erhalten ein Dienstbüchlein, in dem die Arbeitsstelle eingetragen werden muss. - In Darmstadt wird die fünf Jahre zuvor an Scharlach verstorbene hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth von Hessen und bei Rhein (St) (++), das erste von vier unehelichen aber stillschweigend geduldeten Kindern der Großherzoginmutter Wilhelmine von Baden (St) (43) mit ihrem Geliebten Baron August Ludwig von Senarclens-Grancy (36), aus der Familiengruft in das eigens für sie erbaute Mausoleum alias Altes Mausoleum im Park Rosenhöhe umgebettet, wodurch die Rosenhöhe auch ein Friedhof wird. - Der in Darmstadt Bessungen geborene Forstwissenschaftler, Lehrer an der Hessischen Forstlehranstalt in Gießen, Förstersohn Carl Heyer (38) wird neuer gräflich erbachfürstenauer Forstmeister, der den devastierten alias zerstörten Odenwald wiederaufforsten soll. Er ist Verfasser des fünf Jahre zuvor erstellten Fachbuches Die Vortheile und das Verfahren beim Baumroden. - In Frankfurt erhält das Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz als eines der ersten Häuser eine Gasbeleuchtung. - In Darmstadt stirbt der Maurersohn und Goldarbeiter Johann Adam Graf (29). - In Wiesbaden stürzt die erste katholische wiesbadener Bonifatiuskirche am Luisenplatz kurz vor ihrer Fertigstellung ein, wofür der im Elsaß geborene ehemalige hessenhomburger Hofmaler und nassauer Hofbaudirektor Friedrich Ludwig Schrumpf (66) nassauer Hofbaudirektor verantwortlich gemacht, verurteilt und zu einer hohen Geldstarfe verdonnert wird, die ihn ruiniert. - In Frankfurt bringt der jüdische Bankier und Wechselmakler Abraham Sulzbach (54) (1968 Sal Oppenheim jr) täglich Börsenkursblätter heraus. - In Frankfurt Bockenheim, einer hessenkasseler Stadt im Norden von Frankfurt, wird ein hessenkasseler Justizamt eingerichtet. - Der in Mainz geborene mundart Skandalnaturphilosoph Carl Pitschaft (47), über dessen verrücktes Leben es bereits mehrere volkstümlichen Theaterstücke gibt, begeht entmündigt und verzweifelt im hessendarmstädter Landeshospital Hofheim im Ried Selbstmord durch Erhängen. - In Darmstadt Pfungstadt Hahn gründet Justus Hildebrand als Wirt im Gasthaus Zum Hirsch seine Brauerei Zum Hirschen später Pfungstädter in der Gernsheimer Straße 82, wobei er 200 Hektoliter Bier herstellt. - In Frankfurt lädt der Redakteur der Frankfurter Oberpostamtszeitung und aufstrebende Schriftsteller Johann Baptist Rousseau (29) seinen ehemaligen Studienfreund, den jüdischen deutschen Dichter Heinrich Heine (34) auf dem Weg nach Paris, zur Schokolade im Kreis seiner Bewunderer in das vornehmste frankfurter Hotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz ein, bei der Heinrich Heine (34) geckenhaft gekleidet mit einer Rose auftaucht und das gekünstelte Benehmen imitiert, bis er in einer Hasstirade auf die Aristokratie ausbricht und dieser den Tod auf der Gouillotine wünscht. Danach düpiert er noch einen Hotelgast, den Satiriker Moritz Gottlieb Saphir (36), dem gegenüber er sich abfällig über die frankfurter Gesellschaft auslässt, dass sogar eine Promenade auf dem Anlagenring interessanter ist als diese.  - In Darmstadt stirbt der hessendarmstädter Leibarzt Freiherr Georg von Wedekind (70), der den hessendarmstädter Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (54) von Typhus geheilt hat.  - In Mainz wird die Firma Schneider gegründet, die auf Fayenceöfen spezialisiert ist. - In Darmstadt schickt der seit dem Vorjahr neue lutherische hessendarmstädter Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (54) den in Mainz beschulten katholischen Maler Eduard Heuss (23), der von dem neuen Herrscher ein lebensgroßes Gemälde gefertigt hat, auf eine Fortbildungsreise nach Rom, die 4 Jahre dauert. - In Mainz führt eine Rheinschifffahrtsakte zum Verlust des Stapelrechts der Stadt, weil der Mainzer Hafen völlig versandet ist. Es werden auch hohe Zwischenzölle erhoben. Gleichzeitig wird in Wiesbaden Biebrich der jahrhundertelang ungenützte natürliche biebricher Hafen zu einem Rheinhafen erklärt. Am Rheinanleger vor dem biebricher Schloß dürfen Passagierschiffe anlanden. Die Schifffahrtsverkehrsroute verlagert sich dadurch vom linken Rheinarm auf den rechten. Die Hafenstadt Mainz leidet, weil in Biebrich auch ein Warenfreilager eingerichtet, weswegen dieser zum Umschlagsplatz nicht nur für  Waren für Wiesbaden, sondern auch für Frankfurt wird. - In Mainz flieht der in Hattersheim geborene französische Emigrantenenkel und Sohn kleiner Händler Jean Baptist Baison (19) aus dem ihm aufgezwungenen Priesterseminar, schließt sich einer Wanderschauspielertruppe an und tritt unter dem Künstlernamen Frühling auf. - In Darmstadt heiratet die uneheliche legitimierte hessendarmstädter Prinzentochter Friederike Elisabeth Kümmerer (St) (20) alias Friederike Elisabeth von Adlersberg zu Adlershöh den hessendarmstädter Generaladjutant Hermann von Trotha (27). - In Frankfurt ist der offenbacher und frankfurter musikbegeisterte und liedertextende jüdische Bankierssohn Wilhelm Speyer (41) dessen Vater bankrott gestorben ist, ein angesehener Börsenmakler. - Der uneheliche mainzer Kurfürstensohn Edmund von Coudenhove (41), verheiratet mit der im russischen Estland geborenen Freiherrentochter Catharina Jakobine Auguste von Löwenstern Löwenhof (42), wird Stellvertreter des niederländischen Kronprinzen und luxemburger Erbprinzen Wilhelm II von Nassau Oranien (St) (39) verheiratet mit der russischen Zarentochter Anna von Russland (St) (36) auf der Herrenbank des nassauer Landtages. Sein Bruder Graf Franz Ludwig von Coudenhove (48) ist kaiserlichösterreichischer Feldmarschallleutnant und Adjutant des katholischen österreichischen Kaisersohnes Erzherzog Franz Karl von Habsburg (St) (29). - In Wiesbaden ist laut Kurstadtplan die Post alias die wiesbadener thurn und taxis Poststation mit Posthalterei und Fahrpost im Gasthaus Zum Adler (20 22 Kaiser Friedrich Therme) in der Langgasse. - In Hattersheim passieren auf der Postkutschenstrecke Frankfurt~Wiesbaden täglich einmal sowohl eine thrun und taxis eine reitende Briefpost als auch eine Fahrpost, wobei im Gasthaus mit Posthalterei Zum Posthof die Pferde gewechselt werden, von denen 40 vorgehalten werden müssen. Viermal wöchentlich verkehren auch Postkutschen und Postillone alias Brieftransporteure anderer Postinstitutionen. - In Hanau weigert sich der neuernannte kasseler Oberhofbaumeister Julius Eugen Ruhl (62), für die Hinrichtung des in Kassel geborenen Raubmörders Peter Kitzler (--) auf dem Marktplatz ein Schafott aufzubauen. Er ist auch Mitgründer des neuen Kunstverein für Kurhessen. - Graf  xxx von Schönborn Wiesentheid (--) kauft die rüdesheimer Boosenburg und lässt alle Gebäude bis auf den Turm abreißen, den er zu einer Wohnburg ausbauen lässt, die 18 70 schon seit Jahren im Besitz des bürgerlichen Weinhändler Baptist Sturm sein wird.

1830 Wetter: In Mainz friert der Rhein am Jahresanfang zu. - Die Mormonenkirche wird in Fayette, New York gegründet (20 19 Hauptsitz Deutschland in Frankfurt). - Seligenstadt ist hessendarmstädter Grenzstadt mit Poststation. - Gelnhausen ist hessendarmstädter Grenzstadt mit Poststation. Alzenau ist bayerisch. - In Darmstadt wird das Landgerichtsgefängnis in der Rundeturmstrasse 6 eröffnet. - In Offenbach wird die Allgemeine Schulpflicht eingeführt. - In Frankfurt erhält der Chausseegelderheber, der in der Galluswarte die Mainzer Landstrasse abkassiert, ein neues Dienstgebäude. - Bad Homburg hat 4.044 Einwohner. - In Mainz erhält nach zwölf Jahren Vakanz das mainzer Bistum ihren zweiten mainzer Bischof nach dem Ende des Erzbistum und nach neun Jahren ihren ersten Bischof, der nicht zum französischen Kirche gehört, mit dem offenburger Kaufmannssohn Joseph Vitus Burg (62), wobei auch das neue Domkapitel eingerichtet wird, in dem Johann Jakob Humann Domdechant wird, wobei der hessendarmstäter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (77) ein Auswahlsmitspracherecht hat. - In Wiesbaden wird der Luisenplatz angelegt. - Kurfürst Landgraf Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (53) versucht in Wien vergeblich seine Mätresse Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz alias Emilie Ortlöpp (39) Ortlepp oder Ortlöpp in den Reichsgrafenstand erheben zu lassen, woraufhin sie ihn so schwer verlezt, dass sie nicht einmal den Arzt zu ihn lassen kann. - In Frankfurt kommt es zum Sperrbatzenkrawall, da die Stadttore bei Einbruch der Dunkelheit versperrt werden und die Bevölkerung danach den Sperrbatzen alias 4 Kreuzer bezahlen muss. - In Frankfurt stirbt die uradelige Familie Glauburg aus. - In Frankfurt heiratet die frankfurter Bankierstocher Susanne Bertha Grunelius (22) den frankfurter Kaufmann Jakob Emil Bernus. - Hanau ist ein Zentrum der Revolution. - In Frankfurt wird mit dem Bau einer Trinkwasserleitung begonnen. - In Frankfurt hat die Frankfurter Messe für viele Jahre nur noch Jahrmarktcharkter. - In Frankfurt gibt der genueser Stargeiger Niccolo Paganini (48) ein Konzert, nach dem der extra angereiste begeisterte Dichter Robert Schumann (20) spontan mit dem Klavierspielen beginnt. Der frankfurter Theaterkapellmeister Carl Wilhelm Ferdinand Guhr (43) ist ein begeisterter Fan. - In Frankfurt fährt die Postkutsche am Gasthaus Rotes Haus unter einer Kolonade quer über die Zeil 110 (20 17 MyZeil) ab. - In Mainz verfasst der Händlersohn und Volksdichter Friedrich Lennig (34), der im Haus seiner reichen Eltern am Markt wohnt, sein Buch Etwas zum Lachen. - In Frankfurt verursacht die Theaterschauspielerin Fräulein Bachofen einen Theaterskandal, der wochenlang Stadtgespräch ist. - In Wiesbaden wird der Luisenplatz als neuer repräsentativer Eingang zur Stadt Wiesbaden angelegt. - In Frankfurt Unterliederbach wird der in Taunusstein Wehen geborene hessenhomburger Regierungspräsident Carl Ibell (50) geadelt, woraufhin er sich Carl von Ibell nennt. - In Nassau wandern 290 Familien aus. - In Darmstadt wird der leipziger Hoftheaterdirektor Karl Theodor Küstner (46) neuer Direktor am darmstädter Hoftheater. - In Frankfurt versucht der jüdische bockenheimer Buchhändler Bernhard Joseph Baer (31), der seit 17 Jahren Mitarbeit im jüdischen Handelshaus Speyer arbeitet, das Bürgerrecht zu erhalten und in die jüdische frankfurter Gemeinde aufgenommen zu werden, wozu er die Unterschriften von 38 frankfurter Persönlichkeiten, darunter Cornill, de Bary, Andreae, WC Hessenberg, Dr Neuburg, Architekt Hoffmann, Johann Varrentrapp (51), der mainzer Bankier und mainzer Polizeikommissär Heinrich Daniel Städel (59) und Philipp Passavant (48) vorlegt, was allerdings abgelehnt wird. - Der spätere bei Mülhausen geborene jüdische wiesbadener Kronenbrauereibesitzer Salomon Marix (25) heiratet in Metz die jüdische Sara Picard (15). - In Frankfurt bringt Friedrich August Ravenstein (21) einen Stadtplan heraus. - In Darmstadt stirbt der in Berlin Prenzlau geborene hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (77) in ein Jahr nach dem Tod seiner Frau, der Grossherzogin Luise Henriette Karoline von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (++). Ihm folgt sein Sohn Prinz Ludwig II von Hessen und bei Rhein (St) (53) verheiratet mit der badener Erbprinzentochter Prinzessin Wilhelmine von Baden (St) (42), was sie dazu nutzt so lange wie möglich auf ihr Gut Heiligenberg zu fahren und der Residenz fernzubleiben. - In Mainz verpflichtet der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (77), der Oberhaupt der evangelischen hessendarmstädter Landeskirche ist, per Gesetz, dass das wiedereingesetzte katholische mainzer Domkapitel, das den mainzer Bischof wählen darf, für ihn die Verwaltung übernimmt und aus Priestern der majnzer Diözese bestehen muss, die mindestens 30 Jahre alt sind. - In Frankfurt, der Geburtsstadt seines Vaters, macht der in Weimar geborener einzige lebende uneheliche und nicht offiziell anerkannte Dichtersohn August von Goethe (51) nur eine kurze Rast auf seinern Reise nach Italien, wo er nach einem Leben als Sekretär seines übermächtigen Vaters an Pocken stirbt. 17 Jahre war der unstandesgemässe Sohn verleugnet worden. - In Frankfurt kann der Skandal Raddampfer Stadt Frankfurt nach zwei Jahren Einsatz endlich störungsfrei als Mainschiff im Personenpendelverkehr nach Mainz eingesetzt werden. Die Postkutsche ist aber genauso schnell, weshalb der finanzielle Erfolg ausbleibt, weshalb er auch auf dem Rhein eingesetzt wird, wo er auch im Folgejahr fährt. - Der morganatisch geborene Grafensohn Friedrich II von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (24) heiratet die nordbayerische Freiherrentochter Henriette Antoinette von Egloffstein (25). - In Frankfurt wird auf dem Rossmarkt ein Gnomon, eine Mittagslinien-Sonnenuhr in Form eines Obelisken mit einer Kugel auf der Spitze, an deren Schatten man die mittlere Sonnenzeit ermittelt, aufgestellt. - In Frankfurt erbaut die Stadt dutzende Termiten genannte obeliskartige Fördertürme zwischen Friedberger Warte und Günthersburgpark, die den Trinkwasserleitungsdruck erhöhen, deren Effektivität vor dem Eschenheimer Tor in Form einer Wasserfontäne werbewirksam demonstriert wird, die allerdings nur die Brunnen, Hydranten und Wasserhähne auf der nördlichen Mainseite versorgt. - In Frankfurt schließt das Vergnügungslokal Vauxhall auf der Zeil. - In Frankfurt übernimmt der in Frankfurt geborene österreichische Militär Ingenieur Maximilian Baur von Eysseneck (47) den frankfurter Patriziernamen von Fichard, woraufhin er sich Maximilian von Fichard nennt. - In Frankfurt schmuggelt die Revolutionärin Annette Stoltze (17) Zeitungen in die Gefängnisse der politischen Häftlinge. Sie ist die Tochter des Wirtes im Gasthaus Zum Rebstock Friedrich Christian Stoltze (47). - Der in Frankfurt Rödelheim geborene jüdische Stegreifdichter und Schriftsteller Maximilian Leopold Langenschwarz (22) beginnt seine Karriere in Pressburg. - In Frankfurt ist der frankfurter Bürger Fleck im Besitz der Hüsgen-Uhr. - In Wiesbaden kauft der uneheliche morganatische und legitimierte hessenkasseler Kurfürstensohn und ehemalige hessenkasseler Generalleutnant Freiherr Wilhelm Karl von Haynau (St) (54) das Gut Lindenthal bei Wiesbaden, auf dem seine Mutter, die hessenkasseler Erbprinzenmätresse Rosa Dorothea Ritter (71) 27 Jahre gelebt hat und 18 10 an Anton Maria Marchandt (--) verkauft wurde. - In Darmstadt wird der in Neumarkt Allersberg geborene Sänger und seit 20 Jahren darmstädter Hofschauspieler Dismas Fuchs (49) Chefregisseur am darmstädter Hoftheater. - In Frankfurt verheiratet der frankfurter Bethmannbankteilhaber und seit sechs Jahren Bankengründer Joachim Andreas Grunelius (54) seine zweite Tocher Susanne Bertha Grunelius (22) mit dem frankfurter Kaufmann Jakob Ernst Bernus (--). - In Frankfurt wird die katholische Michaelskapelle auf dem Friedhof nördlich des Doms abgerissen. - In Mainz Kastel beginnen österreichische Pioniere unter der Leitung des Ingenieur-Generals Franz Scholl (--) mit dem Bau der Reduit als Brückenkopfkaserne am Rheinufer, der bis 18 32 dauert. - In Mainz erstellt der Maler Georg Kneip (37) sein Ölgemälde Mainz und der zugefrorene Rhein, das Mainz vom kasteler Rheinufer aus zeigt. - Der Sohn des ersten frankfurter Bundestagspräsidenten Graf Karl Ferdinand von Buol Schauenstein (33) heiratet die Prinzessin mit morganatischer Vergangenheit Caroline Franziska von Isenburg Birstein (St) (21). - In Darmstadt wird die Klavierfabrik alias Pianofortefabrik Arnold gegründet. - In Darmstadt ist der Botanische Garten im trockengelegten Schlosswassergraben zu klein für all die auszustellenden Pflanzen geworden, weshalb man ihn in den Herrngarten verlegt.

1829 In Frankfurt macht der Glasermeistersohn Henri Nestle (15) alias Henri Nestlé eine Apothekerlehre in der Brückenapotheke Fahrgasse 8 (20 17 Fahrgasse 4) bei J E Stein. - Die morganatisch geborene hessendarmstädter Prinzentochter Prinzessin Luise Charlotte Georgine Wilhelmine (St) (25) heiratet Marchese Luca Bourbon del Monte Santa Maria. - In Frankfurt wird, um den Kunstsinn der Bürger zu wecken, der Frankfurter Kunstverein gegründet, der auch als Verkaufsplattform für Künstler und zum Sammeln von Geld für Kunstwerken im Öffentlichen Raum dient. - In Niederdorfelden wird die uneheliche älteste Tochter Augusta Gertrude von Hanau (St) als Gertrude von Reifenberg des im hanauer Schloss Philippsruhe geborenen hessenkasseler Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel (St) (27) geboren, die zunächst noch offiziell das Kind des Leutnant Karl Michael Lehmann ist, weil die bürgerliche bonner Apothekertochter und Kindsmutter Gertrude Falkenstein (26) noch mit ihm verheiratet ist. - Der in Bad Homburg zweitgeborene Landgrafensohn Ludwig von Hessen Homburg (St) (59) wird Landgraf von Hessen Homburg. - In Frankfurt wird das Waisenhaus Sailerstrasse 29 erbaut. - In Isenburg heiratet der in Lich geborene Fürst Ludwig von Solms Hohensolms Lich (St) (24) Prinzessin Marie von Isenburg Büdingen (St) (21). - In Bingen ist Burg Rheinstein nach den Wünschen des in Berlin geborenen preußischen Königsneffen Prinz Friedrich von Zollern Preußen (St) (35) umgebaut. - In Mainz wird auch im Karmeliterkloster geturnt. - In Frankfurt zieht nach dem Tod des in Homburg geborenen kinderlosen hessenhomburger Landgraf Friedrich VI von Hessen Homburg (St) (60) seine im Buckingham Palace geborene Ehefrau hessenhomburger Landgräfin Elisabeth von Hannover von England (St) (59) in das Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Landstrasse (20 16 Kaufhof) ein. - Der in Kirchheimbolanden geborene achtfache Vater mit vier überlebenden Kindern Herzog Wilhelm von Nassau (St) (37) heiratet in zweiter Ehe die Tochter der Schwester seiner verstorbenen Frau und in Stuttgart geborene schwerhörige Prinzessin Pauline von Württemberg (St) (19) und beginnt die hübsche aber mildtätige und eigensinnige Frau zu terrorisieren und sich über ihre Schwerhörigkeit lustig zu machen. Prinzessin Therese Wilhelmine von Nassau Weilburg (St) (15), Erbprinz Adolph von Nassau Weilburg (St) (12), der auf biebricher Schloß gewöhnlichen Realschulunterricht erhält, Prinz Moritz Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (09) und Prinzessin Marie Wilhelmine von Nassau Weilburg (St) (04) sind die Kinder der in Thüringen geborenen vier Jahre zuvor verstorbenen ebenfalls hübschen ersten Ehefrau, der Prinzessin Luise von Sachsen Hildburghausen (St) (++), die er 12 Jahre lang auch terrorisiert hat, wobei er auch die Kinder schlecht behandelt hat. - In Offenbach wird die Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue nicht aufgelöst, aber sie stellt alle Aktivitäten ein. - Der Grafensohn Friedrich Carl Joseph Marsilius von Ingelheim Mespelbrunn (St) wird geboren. - Der mainzer Theaterdirektor August Haake (--) wird auch Direktor des Herzoglichen Hoftheaters Wiesbaden. - Neu-Isenburg hat 1.576 Einwohner, Rüsselsheim hat 1.422 Einwohner und Kelsterbach hat 930 Einwohner, davon 859 lutherisch, 46 jüdisch, 24 katholisch und 1 reformiert. - Im Herzogtum Nassau des nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (37) wird eine fakultative organisierte Flurbereinigung zum Schutz der bäuerlichen Betriebe vor der Zersplitterung durch die Realteilung durchgeführt, was zu wilden Protesten führt. - In Frankfurt kommt das feuilletonistische Wochenblatt Iris als Frankfurter Iris heraus. - In Wiesbaden wird das Militärhospital an der Kreuzung Dotzheimer Strasse 3/Schwalbacher Strasse eröffnet. - In Frankfurt wird in Sailerstrasse ein neues Waisenhaus eröffnet. - In Frankfurt ist im Gefängnis ein Wörterbuch der rotwelschen Sprache Jenisch erstellt, die besonders Berufsgauner und Verbrecher benutzen. Frankfurt heißt auf jenisch Pey Mokum. Pech haben, etwas pumpen und beschickert sein sind ebenfalls jenische Ausdrücke. - In Frankfurt gründen einige einflussreiche Bürger den Frankfurter Kunstverein, darunter Johann Gerhard Christian Thomas (44), der Historiker Johann Friedrich Böhmer (34) und der Kunsthistoriker Johann David Passavant (42). - In Wiesbaden übergibt der frankfurter Bankierssohn und ewige Student Freiherr Johann Isaak von Gerning (62), der ausländischer Direktor im Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung ist, die väterliche Insektenensammlung mit 40.000 Tieren gegen Zahlung einer Leibrente dem wiesbadener Museum und zieht nach Wiesbaden, wo er noch 8 Jahre lebt.  - In Frankfurt stirbt der adoptierte frankfurter Patrizier Johann Karl von Fichard (56) ohne die ihm von dem in Mainz geborenen Weizenbierbrauersohn und katholische Canonicus und religöse Archivar am Bartholomäusstift des frankfurter Doms Johann Georg Battonn (++) zwei Jahre zuvor übernommene hinterlassene Chronik Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main, vollendet zu haben. Der Privatgelehrte hat kurioserweise selbst mehrere Werke über die Entstehung der Stadt Frankfurt und die frankfurter Geschlechter veröffentlicht. Die unvollendete Frankfurter Chronik wird der Statdbibliothek übergeben und 19 Jahre lang als zu aufwendig fortzuführen unzugehbar ins Archiv verbannt. - In Darmstadt enden mit dem Tod der  hessendarmstädter Grossherzogin Luise Henriette Karoline von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (68) die Theateraufführungen und Konzerte an ihrem Wohnsitz im Herrengarten. - In Wiesbaden wird die Alte Münze am Luisenplatz 5 erbaut. - In Frankfurt hört die Museumsgesellschaft nach mehr als 20 Jahren auf im Hotel Englischer Hof Roßmarkt 13 Konzerte abzuhalten. - In Mainz erhält.der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (76), das Oberhaupt der evangelischen hessendarmstädter Landeskirche ein Mitspracherecht in Form eines Vetorechts bei der Auswahl der Mitglieder des wiedereingesetzen katholischen mainzer Domkapitels, das das Recht der Wahl des mainzer Bischofs hat und bisher aus alteingesessenen regionalen Adelsfamilienmitgliedern bestand.  - In Frankfurt nimmt der Skandal Raddampfer Stadt Frankfurt für einige Monate als Marktschiff mit Liegeplatz am Mainkai den Pendeldienst nach Mainz wieder auf, das aber wegen erneuter Kesselprobleme wieder in die Werft muss.  - In Darmstadt erhält der darmstädter Schneidermeistersohn und Maler August Lucas (26) ein großherzogliches Stipendium um in Italien Malerei zu studieren. - In Darmstadt beginnt der darmstädter Kaufmann Karl Netz (37) mit der Anpflanzung von Maulbeerbäumen zur Seidenraupenzucht auf seiner Lichtwiese. - In Frankfurt malt die Weinhändlertochter Elisabeth Schutz (14), die an der Schönen Aussicht wohnt, im privaten Lehrinstitut Beck nicht mehr wie üblich stilisierte Blumen sondern naturalistisch, wonach sie den Zeichenunterricht für die jüngeren Mädchen übernehmen und damit ihr eigenes Schulgeld verdienen darf, und nach einem Auslandaufenthalt und mit Französischkenntnissen als Mallehrerin zurückkehrt und als frankfurter Blumenmalerin berühmt wird. - In Frankfurt wird der in Donaueschingen geborene Ariadne Mithersteller Bildhauer Johann Nepomuk Zwerger (33) vom Kunstinstitut Städel am Rossmarkt als Lehrkraft angestellt und sofort zum Professor ernannt, wo er 36 Jahre bleibt. - In Frankfurt beerbt der in Frankfurt geborene österreichische Militär Ingenieur Maximilian Baur von Eysseneck (46) seinen Vetter  Johann Carl von Fichard (--), woraufhin er sich mit kaiserlicher Erlaubnis Maximilian von Fichard, nach dem frankfurter Patriziergeschlecht nennen darf. - In Wiesbaden wird der Verein für Naturkunde im Herzogtum Nassau gegründet. - In Heusenstamm wird vom Schönbornschen Rentamt und der darmstädter Regierung die Leibeigenschaft, mit der die Untertanen nach Belieben geprügelt, bestraft und gedemütigt werden konnten, und damit die staatliche Erbschaftsabgabe Besthaupt, mit der dem Souverän nach dem Tod das beste Stück Vieh aus dem Stall zusteht, und die Frondienste abgeschafft. - In Offenbach gibt Catharina Heyden alias Catharina Pfülb ihre Fayencemanufaktur in der Kleinen Kirchgasse alias Schulstraße auf. Die Produktion endet. - In Kelsterbach wird die kelsterbacher Fayencemanufaktur und Steingutmanufaktur letztmals erwähnt. - In Wiesbaden wird der Badearztsohn Alexander Peez geboren. - Der in Darmstadt geborene und katholischkonvertierte russische General und jüngere hessendarmstädter Großherzogssohn Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (41) kämpft für den portugiesischen König Michael (St) (--) - Der bürgerliche rödelheimer Landrichter, frankfurter Rechtsanwalt und ehemalige gräflichsolmsrödelheimer Grafenschwager Heinrich Karl Wilhelm Hoffmann (59) begeht nach jahrelangen Veruntreuungsvorwürfen ua gräflichsolmser Gelder Selbstmord bei Verwandten. - In Bad Homburg wird der Strumpfwebermeistersohn und hessenhomburger Kammerdiener Heinrich Christian Jacobi (32), verheiratet mit der vermögenden Bäckertochter Susanna Kessel (17), fürstlich hessenhomburger Haushofmeister. - In Mainz beauftragt der mainzer Bürgermeister Freiherr xxx von Jungenfeld (--) die Neuplanung des Theaters am Gutenbergplatz Großherzogliche Nationalbühne Mainz, wonach diesmal der Bau auch realisiert wird. Das Theater besitzt drei Logen, hat Platz für 1.500 Zuschauer und die Bühne soll so hoch sein, dass der Vorhang gerade nach oben gezogen werden kann. Es ist auch für Maskenbälle konzipiert und hat ein Restaurant. Die Bühne ist 22 m breit und 25 m tief. - In Frankfurt beginnt der streng orthodoxe jüdische in Frankfurt geborene frankfurter Bankier Amschel Mayer von Rothschild (St) (56) sein großes Landhaus mit riesigem Garten in der Bockenheimer Landstrasse 10 in eine römische Renaissancevilla, das Rothschildpalais, umzubauen zu lassen, das er auch aufstocken lässt, wobei er in den seltenen Fällen seiner Anwesenheit im gemieteten Gasthof Zum römischen Kaiser auf der Zeil (20 16 Karstadt Ecke Zeil 90/Schäfergasse) residiert. - In Stockstadt am Rhein endet mit einem Durchstich die im Vorjahr begonnene  Rheinbegradigung, wobei die Rheinhalbhinsel Kühkopf praktisch verschwindet und der Rhein knapp 10 km kürzer wird. Der nur 14 km von Darmstadt entfernte Jahrhunderte alte Hafen verliert dabei an Bedeutung. Es werden Rheinfähren für die linksrheinischen Besitzer des nun rechtsrheinischen Kühkopfs eingerichtet. - In Frankfurt verkauft der Thurn und Taxis Oberpostmeister Carl Vrints von Treuenfeld (34) seine 10 Jahre alte klassizistische Stadtvilla Neue Mainzer Strasse 49 an das Kunstinstitut Städel, wobei ua der Erbauer Johann Friedrich Christian Hess (34) die Umbauarbeiten beginnt. - In Kelsterbach gibt es eine Fajence- und Steingutfabrik alias Fayencemanufaktur, eine Tabakfabrik, mehrere Ziegelhütten und ein Grenznebenzollamt II. Classe. Jährlich werden zwei Viehmärkte und Krämermärkte abgehalten. - In Wiesbaden gründet Marcus Berle (--) das Bankhaus Berlé in der Wilhelmstrasse 32. - In Frankfurt eröffnet der in Main geborene Arzt Johann Baptist Carl Crevé (40) als Doctor der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe eine Orthopädische Heilanstalt in seiner eigenen Wohnung. - In Bad Soden werden 10 Jahre lang von frankfurter Ärzten vom Arzt Schweinsberg die sieben Mineralquellen und Warmwasserquellen analysiert. - In Oberursel Bommersheim wird mit dem Abbau von Braunkohle in der Grube Gnade Gottes begonnen.  

1828 Offenbach hat 7.166 Einwohner. - In Frankfurt endet der Erbstreit um das Städelvermögen mit einem Vergleich, bei dem drei Kläger 75.000 Gulden erhalten. 1 Gulden entspricht 22,4 Euro (20 22). - Das Großherzogtum Hessen  mit den Provinzen Starkenburg mit Sitz in Darmstadt, Rheinhessen mit Sitz in Mainz und Oberhessen mit Sitz in Gießen schließen sich dem preußischen Zollgebiet an. Die Stadt Frankfurt, die dies vergeblich verhindern wollte, bleibt neutral. - In Offenbach wird die Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue in der Villa des jüdischen Schriftstellers aus einer Bankiersfamilie Wilhelm Speyer (38) in der Frankfurter Strasse 33 geschlossen. - In Frankfurt wird keine Messe mehr abgehalten. Die Messeausstellungen finden in Offenbach statt. - Mainz hat 28.439 Einwohner. - In Frankfurt versorgt eine neueröffnete Oelgasanstalt von JF Knoblauch (08) und JGR Schiele (08) die neuen Gasstrassenlaternen aber auch Privathaushalte mit Leuchtgas. Die Hauptgasleitung verläuft über die Neue Mainzer Strasse, Große Bockenheimer Gasse, Steinweg, Katharinenpforte, Kornmarkt zur Buchgasse. Die Tageszeitung Frankfurter Journal freut sich über ein helles klares Licht bei 123 Privatkunden. - In Frankfurt wird die Gaststätte Brückenau um einen Raum erweitert. - In Darmstadt wird am Natursee Großer Woog eine öffentliche Badesanstalt eingerichtet. - In Frankfurt unternimmt der in Frankfurt geborene Bierbrauersohn Carl Theodor Reiffenstein (08) eine Mal-Reise über Höchst, Hofheim, Lorsbach nach Eppstein, woraufhin er Maler werden will. - In Frankfurt wird die Schriftgiesserei Flinsch Eisene Hand 12 von Fr Dresler und Rost-Fingerlin gegründet. - In Frankfurt fährt ein erstes Dampfschiff von Mainz kommend ein. - Das hessendarmstädter Großherzogtum Hessen tritt dem Preußen-Hessendarmstädter Zollverein bei. - Die auf Schloss Schaumburg an der Lahn geborene Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (26) verheiratet mit dem in Weil am Rhein geborenen Fürst Georg II von Waldeck und Pyrmont (St) (39) verliert nach einem Rechststreit ihr Erbe Schloss Schaumburg an der Lahn. - In Büdingen beginnt der in Lich geborene Komponist und Dirigient Heinrich Adam Neeb (23) drei Jahre lang Gräfin Adelheid und ihre Geschwister in Gesang und Klavier zu unterrichten. - Der in Mainz geborene Münzstempelschneidersohn und Portätmaler Joseph Karl Stieler (47) malt den in Frankfurt geborenen Dichter Johann Wolfgang von Goethe (79) mit einem Gedicht des bayerischen Königs in der Hand. - Der in Eltville geborene Graf Carl Wilderich von Walderdorff (29) zieht mit seiner Familie in das Schloss Molberg. - In Frankfurt berichtet die Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung, dass alle städtischen Brunnen schlechtes Wasser, manche unbrauchbares und einige sogar gesundheitsschädliches Wasser führen. - In Frankfurt bringt die Buchhandlung Jäger das Kochbuch Die wohl unterrichtete und sich selbst lehrende Frankfurter Köchin von Josepha Lorey heraus. - In Frankfurt gründen die jüdischen Gebrüder Feist eine Fabrik moussierender Rhein- und Moselweine. - Offenbach hat 848 jüdische Einwohner. - In Frankfurt wird die Metzgerei Marx in der Große Bockenheimer Strasse 9 gegründet. - In Wiesbaden wird die fast 20 Meter breite Prachtstrasse Rheinstrasse als Adolfstrasse angelegt und zunächst nur stadtwärts einseitg bebaut. Alle Häuser am historischen Fünfeck müssen höher sein als die Häuser in der Innenstadt und aus Stein um deren dörflichen Charakter zu verbergen. Die Dächer müssen mit Schiefer gedeckt werden. Die Dachdecker heißen deshalb Steindecker. - In Wiesbaden kauft die jüdische Gemeinde Müller Mahrs Spiel- und Tanzsaal in der Schwalbacher Strasse 43 (20 19 Parkhaus) und baut die Gaststätte zu einer Synagoge um. - In Mainz übernimmt die evangelische Gemeinde, die bis dahin nur in Privathäusern Gottesdienste gehalten hat, die als Militärdepot genutzte Johanniskirche, die älteste Kirche in Mainz und die zweitälteste in Deutschland. - In Frankfurt wird die erste Oper Die Räuberbraut des im Vorjahr zugezogenen in Bonn geborenen Komponisten Ferdinand Ries (44) uraufgeführt. - In Frankfurt heiratet der in Frankfurt geborene Abenteurer, Lebemann und Sexprotz bekannt als Frankfurter Casanova Johann Konrad Friedrich (39) die Frankfurterin Johanna Juliana Scherr und wird dadurch Frankfurter Bürger mit Bürgerrechten. - In Frankfurt eröffnet der wohlhabende Handwerkersohn, Küfer, Weinhändler und frankfurter Senator Johann Adam Beil (38) den neuen modernen Friedhof, der gegen den Willen der frankfurter Patrizier Reihengräber hat. Die im Hotel Schwan Steinweg gestorbene und aus Amsterdam stammende Maria Catherine Alewyn (52) wird als erste dort beerdigt. - In Darmstadt baut der Geigenbauer Nikolaus Diehl (49) Geigen in der Form italienischer Stradivari-Modelle. - In Darmstadt eröffnet die Stadtverwaltung eine öffentliche Badeanstalt am maximal 200 cm tiefen Natursee Grosser Woog mit einer Pfahlbauinsel, wobei es auch einen Familienabschnitt und einen Frauenbadeabschnitt gibt. - In Darmstadt stirbt der erste darmstädter Hofkomiker Wilhelm Hanstein (42) am Darmstädter Hoftheater. - In Mainz produziert Joseph Scholz in seinem Verlag Papiertheater. - In Frankfurt Griesheim gibt es eine Wachstuchfabrik. - In Kriftel gibt es 2 Papiermühlen. - In Frankfurt Schwanheim, das zu Nassau gehört, gibt es eine Salmiakfabrik. - In Ober Ursel gibt es eine Tabakmühle, eine Papiermüle, eine Papierfabrik, einen Eisenhammer und 4 Kupferhammer. - In Frankfurt heiratet der in Mainz geborene norditalienische Bankier, Kaufmann und Juwelier Matthias Franz Borgnis (30) Louise Friederike Boode (36) aus Amsterdam, die Simon Moritz von Bethmann Witwe, deren ältester Sohn Freiherr Simon Moritz von Bethmann (17) ist. - In Frankfurt legt der Raddampfer  Stadt Frankfurt erstmals am Mainkai an, bei dem nach wenigen Tagen Kesselprobleme auftreten und der Einsatz ein Jahr lang ausgesetzt werden muss. - In Darmstadt wird die Knabenarbeitsanstalt eröffnet. - Der in Braunfels geborene Fürst Ferdinand von Solms Braunfels (St) (31) heiratet die in Laubach geborene Grafentochter Ottilie von Solms Laubach (St) (21). Ihre Ehe bleibt kinderlos. - In Darmstadt wird eine Knaben Arbeitsanstalt, ein Kinderarbeitshaus, eröffnet. - Der in Frankfurt Rödelheim geborene jüdische Stegreifdichter und Schriftsteller Meyer Hoffmann (20) konvertiert in Wien als Buchhandlungsgehilfe zum katholischen Glauben, wobei er seinen Namen in Maximilian Leopold Langenschwarz ändert. - In Frankfurt wird Hugo Franz Philipp Wilderich Walderdorff als Sohn der Grafentocher xxx von Oberndorff (--) und des österreichischen Kämmerers Graf Eduard Hugo Wilderich von Walderdorff (27) geboren, der zwei Jahre später das regensburger Vorortschloß Hauzenstein kauft und nach Bayern zieht. - In Frankfurt wird eine Strassenbeleuchtung eingeführt. - In Wiesbaden wird die aufgelöste limburger Münzprägeanstalt Ecke Luisenplatz/Luisenstraße eröffnet, wo hauptsächlich Kronenthaler, Dreikreuzerstücke und Sechskreuzerstücke geprägt werden. - In Wiesbaden kommt zu den zwei Badehäusern mit Bewirtung, dem Badehaus Zur Rose und dem Badehaus Zum Schützenhof (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) durch die Vergabe eigener Quellwasserrechte ein drittes Badehaus Zu den vier Jahreszeiten am Wilhelmplatz hinzu. Alle anderen Speisen und Getränke auf Gästewunsch von benachbarten Gastwirtschaften. Das gegenüber liegende Hotel Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 ist ein Luxushotel, hat aber keine eigenen Bäder. Hinter der Küche und den Wirtschaftsräumen befinden sich die Stallungen für bis zu 50 Pferde. - In Frankfurt übernimmt der jüdische Bankierssohn Joseph Lazarus Speyer (45) nach dem Tod seiner Frau Jette Ellissen (48) die schwiegerväterliche jüdische Ellissen Bank. - In Frankfurt gründet der in Frankfurt geborene Apotheker Georg Heinrich Engelhard (30) die Rosen Apotheke Am Salzhaus 3, die auch das jahrhundertelang nach einem Geheimrezept hergestellte Abführmittel Frankfurter Pillen, das aus Aloe und Rheum besteht, anbietet. - In Darmstadt wird der in Nordhessen geborene darmstädter primavesi Hofmalschüler Johann Heinrich Schilbach (30) neuer hessendarmstädter Hofmaler und Theatermaler. - In Wiesbaden ist die Bebauung der Taunusstrasse rechtsseitig von der Geisbergstrasse bis zur Stadtgrenze an der Röderstrasse fast abgeschlossen. Linksseitig fließt der Schwarzbach und es gibt es keinerlei Gebäude. - In Stockstadt am Rhein beginnt man mit der Rheinbegradigung, damit der Rhein knapp 10 km kürzer wird und wodurch die hessendarmstädter Provinz Rheinhessen etwas kleiner wird. Es beginnt zunächst mit einem schmalen kanalähnlichen Abschnitt, der nur ein Zehntel der Breite des Rheins hat und den der Rhein wegen einer höheren Fließgeschwindigkeit von alleine vertieft und verbreitert. - In Mainz werden die zwei nackten Nymphen im Neuen Brunnen am Marktplatz wegen der sexuellen Prüderie durch zwei weniger verfängliche Sphinxen ersetzt. - Ein großherzoglichhessischer landwirtschaftlicher Verein wird gegründet. - In Darmstadt schickt der in Darmstadt geborene Großherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (51) den in Darmstadt geborenen Apothekersohn, Farbenhändlersohn und gießener Universitätsprofessor Justus Liebig (25) als Industriespion nach Belgien, wo er Produktionsverfahren rund um die Zuckerproduktion kopieren und Beispielprodukte einkaufen soll, was dann aber doch nicht stattfindet. - In Wiesbaden Schierstein wird nördlich des Bahnhofs ein Gräberfeld der Merowingerzeit entdeckt. - Die Landkarte Das Herzogthum Nassau von JB Fischer wird in Gießen vom Verlag Heyer gedruckt. - In Bad Vilbel Berkersheim wird eine Spar- und Leihkasse später BVB gegründet. - In Wiesbaden Schierstein findet man nördlich des Bahnhofs ein merowingisches Gräberfeld.

1827 Der in Löhnberg an der Lahn geborene Pfarrer und Politiker Georg Emmanuel Christian Theodor Müller (60) wird alleiniger evangelischer Landesbischof von Nassau. - In Frankfurt Bornheim wird mit dem Hohen Brunnen die erste Wasserleitung genutzt. - Die morganatisch verheiratete Frau des in Darmstadt geborenen zweitgeborenen Prinz Georg von Hessen Darmstadt (St) (47) Caroline Török de Szendrö (41) alias Prinzessin von Nidda wird geschieden. - In Wiesbaden eröffnet das neuerbaute Herzoglich nassauische Theater für 1.000 Plätzen mit dem Orchesterwerk Jubelouvertüre des im Vorjahr gestorbenen Komponisten Carl Maria von Webers und Gaspare Spontinis (53) Oper Die Vestalin am Kaiser Friedrich Platz 4. Direkt links daneben bietet die zweistöckige Weinwirtschaft und Badehaus Deutsches Haus keine Speisen aber Übernachtungen an und wird wegen der veränderten Klientel in Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3 umbenannt. Rechts an das Herzoglich nassauische Theater anschließend werden auf der anderen Strassenseite der Wilhelmstrasse die nördlichen Kolonnnaden als überdachte Wandelhalle eröffnet. - Die Kölner Dampfschifffahrtsgesellschaft nimmt den Verkehr zwischen Köln und Mainz auf. - In Wiesbaden Bierstadt wird eine Synagoge gebaut. - In Mainz übernachten Wilhelm Müller und Adelheid Müller laut Reisetagebuch im Hotel Der Kaiser alias Zum römischen Kaiser Liebfrauenstrasse 5 und in Wiesbaden im Badehaus Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz Nordwestseite. - In Frankfurt parodiert der in Frankfurt geborene jüdische Schriftsteller Ludwig Börne (41) in seiner Satire Der Narr im Weißen Schwan das gesellschaftliche Leben im Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz. - In Mainz wird der neuerbaute Dalberger Hof Klarastrasse 4 der neue Justizpalast. - Das Bistum Limburg wird auf dem Gebiet des Herzogtum Nassau des nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (35) und der freien Stadt Frankfurt mit Sitz in Limburg gegründet. Streitpunkt ist ua der Religionsunterricht und die Lehrerbildungsanstalt. Hauptargument ist der katholische Bevölkerungsanteil von 46 %. - Die in Frankfurt geborene frankfurter Bethmann Bankiersenkelin, Tochter des geflohenen französischen Vicomte Alexander Victor François de Flavigny (57) und der frankfurter Bankierstochter Maria Elisabeth Bethmann (55) Marie de Flavigny (22) heiratet den französischen Graf Charles Louis Constant d’Agoult (37). Ein Vicomte rangiert zwischen den deutschen Titeln Freiherr und Graf. Erst ein Graf ist befugt bei den Fürstentagen teilzunehmen. - In Darmstadt stellt der Apotheker Heinrich Emamnuel Merck (33) im großen Maßstab Alkaloide her, wobei er die Versuchsapparaturen öffentlich in seinem Pharmaceutisch-chemischen Novitäten-Cabinet in seinem Gartenhaus östlich der Stadt später Mercksplatz vorführt. Sein Großvater ist der hessendarmstädter Kriegsrat xxx Merck (--). - In Wiesbaden wird das Herzogliche Hoftheater (20 16 Hotel Nassauer Hof Nordseite Kaiser Friedrich Platz 3-4) als Konkurrenz zum privaten wiesbadener Theater Deutsches Theater auf dem Boden des Badehaus Schützenhof, eröffnet, in dem dauerhaft wie vom nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (35) gewünscht, das Ensemble des Mainzer Nationaltheater auftritt. Das nebenanliegende Schützenhoftheater, mit einer eigenen Hofloge auf dem alten Friedhof Coulinstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) neben dem Badehaus Schützenhof, Ecke Langgasse/Schützenhofstrasse, wird geschlossen. - In Mainz gründet der in Sachsen geborene Carl August Müller (23) seine CA Müller Musikinstrumente Fabrik. - In Mainz wird der Dalberger Hof Klarastrasse 4 als Gerichtsgebäude genutzt. - In Kloster Eberbach wird im Irrenhaus Ebersbach ein spezielles Haus für Tobsüchtige angebaut. - In Darmstadt Jugenheim kauft die hessendarmstädter Erbgroßherzogin Wilhelmine von Baden (St) (39) das Gut Heiligenberg des hessischen Hofkammerrats als Sommersitz. - Die Orte Flörsheim, Wicker und Weilbach werden dem Bistum Mainz entzogen und dem neu gegründeten katholischen Bistum Limburg zugeordnet - In Frankfurt erhalten Johann Georg Remigius Schiele (32) und Johann Friedrich Knoblauch (38) die Genehmigung ein Gaswerk Ecke Mainzer Landstrasse/Marienstrasse mit einem 150 cbm fassenden Gaskessel zu bauen. - In Mainz befördert der 45 Meter lange und 5 Meter breite Raddampfer Concordia bei 55 Fahrten 114.113 Passagiere, 15.325 Tonnen Waren, 187 Wagen und 30 Pferde. - In Frankfurt besichtigt der jüdische deutsche Dichter Heinrich Heine (30) während seines dreitägigen Besuchs beim patriotischen, jüdischen frankfurter Schriftsteller und Verleger Ludwig Börne  (41) die Goldene Bulle in der Kaiserburg. - In Frankfurt reisen die Söhne von Peter Arnold Mumm (++), Gottlieb, Jacobus und Philipp Mumm in die französische Stadt Reims, wo sie ein Weingut kaufen und die Champagnerkellerei P A Mumm gründen. - Das neue Bistum Limburg wird im Rahmen der Oberrheinischen Kirchenprovinz aus Teilen der früheren Erzbistümer Trier und Mainz, den Gegenden Rheingau, Maingau und allen Pfarreien des Herzogtums Nassau und der Freien Stadt Frankfurt gebildet. - In Frankfurt heiratet der Physiker Carl August von Steinheil (27) die gleichnamige Kaufmannstochter  Magaretha Amalie Steinheil (--). Er hat seinen Adelstitel nicht eintragen lassen. - In Frankfurt verfaßt der Buchdrucker Bemjamin Krebs (--), der sich vehement für einheitliche Standards bei Schriften ua für die Höhe einsetzt, in seinem Verlag Buchhandlung Andreae das Handbuch der Buchdruckerkunst, in dem er sich für die Anerkennung der Ansprüche der Erfindung einer Schnellpresse durch Friedrich König einsetzt, die von Engländern ebenfalls beansprucht wird. - In Mainz wird der Dalberger Hof in der Klararstrasse 4 in ein Gerichtsgebäude und Polizeigefängnis umfunktioniert. - In Frankfurt stirbt der in Mainz geborene Weizenbierbrauersohn und katholische Canonicus und religöse Archivar am Bartholomäusstift des frankfurter Doms Johann Georg Battonn (87) im Vikariehaus Arnsburger Hof und hinterlässt seine ausführliche aber unfertige Chronik Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main, die der frankfurter Patrizier Johann Karl von Fichard (54) weiterführt. - In Darmstadt wird Georg Martin Schnitzspahn zum Hofjuwelier ernannt. - In Frankfurt gibt es streit um die abgetragenen Wallanlagen, die eigentlich nicht bebaut werden dürfen. Man sieht sich gezwungen in einem Wallservitut schriftlich ein Bebauungsverbot zu verfassen. - In Frankfurt wird als Karnevalsscherz alias Fastnachtsscherz alias Faschingsscherz vom frankfurter Wirt vom Gasthaus Rebstock Braubachstrasse Friedrich Christian Stoltze (--) ein Mainschiff auf Räder gesetzt und von 4 Pferden gezogen als Umzugswagen als Raddampfer dekoriert, der über die kerzengerade Königsteiner Strasse von Höchst bergauf nach Königstein gezogen wird, wobei auch sein Sohn Friedrich Stoltze (11) teilnimmt. Die sogenannte Bootsfahrt nach Königstein symbolisiert die Schwierigkeiten bei der aufkommenden Industrialisierung, deren Schlüsseltransportmittel die Flussschifffahrt ist und das Schiff den nach der größeren Concordia zweiten und neuerbauten Raddampfer Stadt Frankfurt der in Mainz gegründeten Schifffahrtsgesellschaft, der speziell mit einem geringeren Tiefgang für den Pendelverkehr zwischen Mainz und Frankfurt gebaut ist. Auf dem Rhein wird auch der Raddampfer Friedrich Wilhelm eingesetzt, der ebenfalls wegen seiner Größe nicht auf dem Main fahren kann. - In Mainz wird die Mainzer Sparkasse später Sparkasse Rheinhessen als erstes rheinhessisches Kreditinstitut alias Bank mit einem Schalter im mainzer Rathaus mit Kundeneinlagen im ersten Jahr in Höhe von 2.000 Gulden eröffnet, damit die Stadt zur Erhöhung ihrer eigenen Liquidität auch an das Geld der unteren Bevölkerungsschichten kommen kann, aber auch damit diese mit Kleinstbeträgen einen Notgroschen ansparen können, das bisher bei keinerlei Geldinstitut möglich war. 1 Gulden entspricht 27,5 Euro (20 22) .- In Offenbach wird ein jüdischer Verein gegründet, der Zur Beförderung der Handwerke und der Landwirtschaft unter den israelitischen Glaubensgenossen dient. - In Frankfurt besucht der jüdische Dichter Heinrich Heine (30) nach der Fertigstellung seines Romans Der Jude von Bacharach seinen jüdischen Dichterfreund Ludwig Börne (41). - Eine Weinladung aus Mainz erreicht Ludwig van Beethoven (57) in Wien kurz bevor er stirbt, wo seine letzten Wort Schade, schade! Zu Spät! sind. Seine erhöhten Bleiwerte in Haaren und Knochen sind durch die Bleizuckerbeimischung bei billigen Weinen erklärbar, die auch Bitterstoffe überdecken sollen, die durch faule Trauben und Mitvergärung von Stielen und Stängeln entstehen. Seine hohen Bleiwerte in den Knochen von bis zu 48 Microgramm halten sich für die Zeit im Rahmen. Seine Todesursache ist eine durch eine ansteckende virale Hepatitis B Infektion verursachte Leberzirrhose. - In Darmstadt wird das Jagdschloß Bickenbach an den Postmeister Zimmermann verkauft, der darin eine Poststation eröffnet. - Der in München geborene evangelische uneheliche morganatische hessenkasseler Kurfürstenenkel und hessenkasser Kommandeur der 1. Infanterie-Brigade und Inspektor der Infanterie Freiherr Eduard von Haynau (St) (31) duelliert sich mit dem in Kassel geborenen hessenkasseler Leutnant der Leibgarde Alfred Otto von Rabe von Pappenheim (St) (19), der das Duell überlebt und in russische Dienste tritt und erst 20 Jahre später wieder zurückkehrt. Alfred Otto Rabe von Pappenheim (St) (19), ist der Sohn des westfälischen Oberzeremonienmeister Graf Wilhelm Maximilian Rabe von Pappenheim (St) (63), dessen westfälischer Grafentitel aber in Hessen-Kassel nicht anerkannt wird. - In Frankfurt gibt es die Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben Bunsen. - Herzog Carl von Mecklenburg Strelitz (St) (42) der Sohn der bei seiner Geburt gestorbenen Prinzessin Charlotte von Hessen Darmstadt (St) (++) wird Präsident des preußischen Staatsrates. - In Frankfurt Bonames wird an der Südostecke, Alt Bonames 6, das Palais Metzler erbaut, in dessen Garten der Junkerturm mit der Mauer steht. - In Frankfurt befindet sich die frankfurter Postexpedition im Rahmhof (20 23 Mitte Börsenplatz) befindet im ehemaligen Zeughaus. - In Frankfurt Bornheim wird der Hohe Brunnen eingeweiht und von ihm eine Trinkwasserleitung verlegt. - In Wiesbaden beginnt der Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung mit der Ausgabe der Vereinszeitung Nassauische Annalen, in der die Mitglieder ihre Arbeiten und Forschungen vorstellen. - In Frankfurt wird das Haus Antwerpen alias Palais Schweitzer Zeil 48 später Zeil 110 (20 23 MyZeil), links neben dem Darmstädter Hof, 15 Jahre nach dem Tod des Erbauers und ehemals reichsten Manns Frankfurts Franz Maria von Schweitzer (++) von den Erben an den frankfurter Metzgermeisster Johannes Stier (--) verkauft, der es in ein Hotel umbaut, das er nach der ehealigen Besitzerin, der frankfurter Bankiersenkelin und russischen Majorstochter Franziska Allesina von Schweitzer (25) Russischer Hof nennt. Ihr Bruder ist Ferdinand Allesina von Schweitzer (28).

1826 Die herzoglich Nassauische Regierung erlässt eine ausführliche Feuerpolizeiverordnung mit einer Pflichtfeuerwehr für 18 bis 40 jährige Männer auf Gemeindebasis, wo Brandweiher angelegt werden müssen und Löschgeräte gekauft werden müssen, wobei allerdings meist die Kirchspiele Feuerwehrverbände bilden. - Der Drucker Alois Senefelder (55) druckt im Mehrfarbensteindruckverfahren. - Wiesbaden hat 7.000 Einwohner. - In Wiesbaden wird der Kochbrunnen umfasst, der 56° Grad Reaumur oder 160° Grad Fahrenheit alias 71° Grad Celsius hat. - In Wiesbaden gibt es in der Mühlgasse B59 im Erdgeschoss eine Gemäldesammlung. - Die uneheliche hessendarmstädter Prinzentochter Freiin Anna Seeger von Hessthal (St) (23) des zweitgeborenen Prinz Georg von Hessen Darmstadt (St) (46) mit Gräfin Adelheid Resty heiratet Michele Antonini. - In Frankfurt beschreibt der in Stuttgart geborene Schriftsteller Wilhelm Hauff (24) in seinem Werk Mitteilungen aus den Memoiren des Satans wie der Teufel alias Satan im Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz an der achtgängigen Gästetafel speist, im Zimmer Nummer 45 luxuriös wohnt und es sich gut gehen lässt, wobei die Bewirtung mit hochwertigen Einheitsgerichten für alle beschrieben wird. - In Frankfurt Goldstein tritt die Stadt Frankfurt die Wasserburg Goldstein an das Herzogtum Nassau des nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (34) ab und erhält dafür Gelände in Frankfurt Niederrad. - Der geisteskranke Prinz Georg von Zollern Preußen (St) wird geboren. Sein Bruder Prinz Alexander von Zollern Preußen (St) (06) ist ebenfalls geisteskrank. Sie haben die Geisteskrankheit über ihre Mutter Luise von Anhalt Bernburg (St) (27) von ihrer in Hanau geborenen Großmutter Friederike von Hessen Kassel (St) (60) geerbt. - Die hessenkasseler Kurfürstin und preußische Königstochter Prinzessin Auguste von Zollern Preußen (St) (46) verlässt wegen der jahrelangen Mätresse ihres Mannes Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz alias Emilie Ortlöpp (35) Ortlepp oder Ortlöpp das Land. - In Frankfurt stirbt der frankfurter Bankier und russische Staatsrat Simon Moritz von Bethmann (58) während einer Theatervorstellung, nachdem er eine Gesellschaft zur Beschaffung von Dampfschiffen auf dem Rhein gegründet hat. - Die Grafentochter Elisabeth Anna Caroline von Solms Rödelheim (St) (--) heiratet Fürst von Salm Horstmar Wild- und Rheingraf Carl August Wilhelm Friedrich von Daun Kyrburg (St) (27). - In Frankfurt werden im Probebetrieb vor Knoblauchs Kontor am Liebfrauenberg zwei Laternen aufgestellt, die mit selbsterzeugtem Gas bei einem zweiwöchigen Test betrieben werden. - In Mainz wird eine Mainzer Dampfschiffahrtsgesellschaft Rhein und Main gegründet. Es werden zwei Raddampfer in den Niederlanden in Auftrag gegeben, die Concordia und die Friedrich Wilhelm, die aber wegen ihres Tiefgangs den Oberrhein nicht befahren können. - In Heddernheim wird ein Mithras-Tempel aufgegraben und zerstört. Die Funstücke werden ins Museum nach Wiesbaden gebracht. - In Frankfurt ist der Physikalische Verein im Museum in der Schäfergasse, wo Ernst Cladni einen wissenschaftlichen Vortrag hält. Der Physikalische Verein beginnt in seinem Meteorologischen Komitee Wetterdaten zu sammeln. Der Wetterbericht wird dem in Frankfurt geborenen Dichter Johann Wolfgang von Goethe (79) nach Weimar geschickt, aber auch öffentlich ausgehängt und in Zeitschriften veröffentlicht. - In Frankfurt genehmigt der Senat dem jüdischen Beer Doctor eine Namensänderung in Bernhard Donndorf. - In Wiesbaden kauft der Bierbrauer Bücher den Stadthof der tiefenthaler Nonnen aus Schlangenbad, den Nonnenhof und nennt das Gebäude Kirchgasse 37 (20 18 Nordwestecke Karstadt), auf dem schon sehr lange ein Storchennest ist und das er zu einem Gasthaus umbaut, Gasthaus Zum Storchennest. - In Mainz wird der in Wien, Landshut und München ausgbildete Holzblasinstrumentenbauer Kaspar Anton von der Firma Alexander aufgenommen, die einen eigenen Laden eröffnet. - In Rüsselsheim gibt es 4 Morgen Weingärten. - In Frankfurt führt der wohlhabende Sohn eines Schmieds, Küfer, Weinhändler und neue frankfurter Senator Johann Adam Beil (36) aus Hygienegründen eine neue Friedhofsordnung ein, gegen die sich die frankfurter Patrizier wehren, weil sie um ihre Privilegien für großangelegte und reich geschmückte individuelle Familiengräber fürchten. - In Eltville gibt es in der Irrenanstalt Kloster Eberbach 63 Insassen, darunter 19 Frauen. - Die Poststationen im Herzogtum Nassau des nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (42) sind Fürstlich Thurn und Taxis Lehen, über das ein eigener nassauer Commissarius die polizeiliche Aufsicht hat, dem auch jeder Beamte zu gehorchen hat. - In Mainz macht sich der Sohn Jakob Diehl (21) des darmstädter Hofinstrumentenbauers Nikolaus Diehl (34) mit einer eigenen Geigenbauerwerkstatt selbständig. - Mit dem Tod in Lausanne an Scharlach der Tochter Prinzessin Elisabeth von Hessen und bei Rhein (St) (05) von hessendarmstädter Erbprinz Ludwig II von Hessen und bei Rhein (St) (49) und seiner Frau, der badener Erbprinzentochter Prinzessin Wilhelmine von Baden (St) (38), ändert sich das Verhältnis des Ehepaares. Prinzessin Wilhelmine von Baden (St) (38) lässt eigens ein Mausoleum in ihrem Park Rosenhöhe anlegen. Auch der in Lausanne geborenen großherzoglichen Oberstallmeister und Reitlehrer Baron August Ludwig von Senarclens-Grancy (33) kommt als Erzeuger in Betracht. - In Darmstadt erhält das westlich vor dem Stadttor gelegenen Gasthaus Zur Traube mit Konzertsaal von Christian Fritsch ein drittes Stockwerk, woraufhin es zum ersten Haus am Platz wird und zum beliebtestet darmstädter Hotel, dem Hotel Traube wird, in dem der darmstädter Hof seine Gäste unterbringt. - In Frankfurt kauft der jüdische frankfurter Bankier Anselm Salomon von Rothschild (23) das Haus Neue Mainzer Strasse 45 (49). - In Wiesbaden wird der in Mainz geborene Freiherr Anton von Breidbach Bürresheim Ried (35) Intendant am wiesbadener Theater, was er 8 Jahre bleibt. - In Frankfurt kippt bei der Anreise zur Herbstmesse der Transportwagen mit dem schwarzen Elefanten Baba der in Italien geborenen französischen Schaustellerin Leclerf um, woraufhin er nicht mehr zurück in den Wagen will, nur noch nachts Futter daraus holt und sogar seinen Wärter verletzt. Weil er nur noch die Schaustellertochter Leclerf (12) an sich heranlässt, lässt man ihn zunächst in der Stadt, was aber die Finanzen auffrisst, worauf die Polizei seine Erschießung anordnet, aber keinerlei Erfahrung hat, wie das zu bewerkstelligen sein soll. Mit gesammeltem Geld werden die Schulden abgezahlt und der Elefant wird im Garten des Vergnügungslokal Vauxhall auf der Zeil für 12 Kreuzer Eintrittsgebühr so lange untergebracht, bis die Anwohner sich über den Gestank beschweren, woraufhin Madame Leclerf weiterzieht. - In Darmstadt wird die Realschule eröffnet. - In Wiesbaden ist das nassauer Jagdschloß Platte fertiggestellt. Der erbacher Hofmaler Christian Kehrer (51), der seit drei Jahren große Gemälde mit Jagdmotiven dafür anfertigt, beendet diese im Folgejahr. - In Rödelheim verlangen Gemeindemitglieder die Überpüfung von Rechnungen ihres rödelheimer Landrichters Heinrich Karl Wilhelm Hoffmann (55), was dieser ablehnt und als Ehrverletzung bezeichnet, woraufhin im Folgejahr weitere Gerüchte ua der Veruntreuung von 150.000 Gulden gräflichsolmser Gelder und Flucht mit diesem Geld nach Amerika aufkommen. 1 Gulden entspricht 28,2 Euro (20 22).- In Frankfurt übernimmt der frankfurter Bethmannbankteilhaber und seit zwei Jahren Bankengründer Joachim Andreas Grunelius (50) mit anderen Bankiers die erste russische Staatsanleihe. - In Mainz gründet xxx Sauerwein (--) sein Juweliergeschäft Im Höfchen 2. - In Mainz erstellt der Regierungskanzlist Anton Küchler (--) das Landes Adreßbuch für das Großherzogtum Hessen, das von Florian Kupferberg (--) gedruckt wird. Angegeben wird ua, daß in Mainz  eine Frachtschiffahrt nach Straßburg nach 10 Tagen Ladezeit 14 bis 15 Tage rheinaufwärts dauert. Die Rückfahrt dauert 4 bis 5 Tage. Die Kosten werden von der mainzer Rheinschifffahrts Verwaltungs Kommission jährlich nach der Frankfurter Messe festgelegt. Von Köln nach Mainz nach 8 Tagen Ladezeit dauert eine Fahrt 5 bis 6 Tage, von Köln nach Frankfurt 8 bis 9 Tage. Rheinabwährt dauert die Fahrt von Mainz nach Koblenz 1 Tag, nach Köln 2 bis 3 Tage. Abgerechnet wird in französischen Franken, die 5 gr schwer sind und 90 % Silberanteil haben. Abrechnungseinheit ist Zentner. - In Darmstadt verkauft Jacob Rößler in der Ludwigstrasse Modewaaren, pariser Porzellan, englisches und französisches Steingut und Kinderspielwaaren. In Darmstadt gibt es vier Apotheker, wovon Johann Wilhelm Ehrhard (--) Hofapotheker am Markt ist. Der in Darmstadt geborene Apotheker Heinrich Emanuel Merk (32) hat seine Engel Apotheke in der Schirmgasse. - In Offenbach gibt es die Schwanen Apotheke von xxx Merz und die Löwen Apotheke von Hofrat Mayer. Im Neuenweg gibt es die Pozellanhandlung Münch. Die Tabakfabrik Gail ist in der Neustadt und die Tabakfabrik Schirmer in der Wallthorstrasse. Die Schokoladenfabrik ist in der Wallthorstrasse. - In Darmstadt wird eine Polytechnische Schule eröffnet. - In Frankfurt heiratet der in Barmen geborene frankfurter Bankier Johann Wilhelm Mumm (24) die in Frankfurt geborene britische Konsulentochter Friederike Koch (21), deren Mutter die frankfurter Bankierstochter Marie Elisabeth Metzler (--) ist. - In der wittelsbachbayerischen Pfalz werden bayerische Staatsposteilwagen eingesetzt. In Hochheim lässt der kasseler Seligmann Aschrott (--) auf seinem für 3.000 Gulden 3 Jahre zuvor gekauften Weingut der Dompräsenz nach Kohle graben. - In Frankfurt heiratet der Bankiersenkel Ferdinand Allesina von Schweitzer (27) die in Mannheim geborene Freiherrentochter Marie Madeleine Léopoldine Gabrielle von Weiler (22).

1825 Wetter: In Frankfurt ist der Main zugefroren. - In Frankfurt wird die Stadtbibliothek, Schöne Aussicht 2 erbaut. - Mainz hat 28.409 Einwohner. - In Frankfurt gibt es ausserhalb des Anlagenrings keinerlei Bebauung. Die Mainzer Chaussee später Mainzer Landstrasse beginnt an der Taunusanlage und ist beidseitig mit Baumreihen bepflanzt. - In Frankfurt gibt der in Nassau an der Lahn geborene Witwer Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (68) seinen Wohnsitz auf, woraufhin er mit seiner Familie ins Stadtschloss nach Nassau zurückzieht. - In Wiesbaden werden die Kurhauskolonnaden erbaut. - In Wiesbaden Wehen wird der evangelische Dekansohn Chemiker Richard August Carl Emil Erlenmeyer geboren. - In Mainz Mombach wird ein Turnplatz auf dem Kleinen Sand angelegt. Wegen polizeilicher Willkür wird er öfters verlegt. - In Mainz eröffnet der Tapisseriemachersohn Anton Bembé ein Möbelgeschäft. Der mit seiner Cousine Marianne von Hessen Homburg (St) (40) verheiratete mainzer Gouverneur Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (42) wird Vater seiner jüngsten Tochter Marie von Zollern Preußen (St), der späteren bayerischen Königin. - In Wiesbaden Biebrich kommt der russische Zar Alexander von Russland (St) (48), dessen Mutter die in Stettin geborene Prinzessin Sophie Dorothee von Württemberg (St) (66) ist, zu Besuch im Schloss. - In Frankfurt wird die Stadtbibliothek auf dem Fischerfeld Schöne Aussicht 2 eröffnet. - Die mit dem Grafensohn Christian von Erbach Schönberg (St) (36) verheiratete Grafentochter Maria Anna von Erbach Schönberg (St) (38) stirbt. - In Frankfurt ist der Physikalische Verein im Museum in der Schäfergasse, wo der Mitbegründersohn Johann Valentin Albert (--) einen wissenschaftlichen Vortrag über Strommesser hält. - In Diez führt ein Wehr rechts unterhalb von Schloss Oranienstein das Flußwasser zum Mühlchen. - In Frankfurt erstellt der in Frankfurt geborene Kirchenmalersohn und Maler Johann Friedrich Morgenstern (48) sein Gemälde Landungsplatz in Frankfurt mit Menschen auf dem zugefrorenen Main. - In Wiesbaden werden am wiesbadener Kurhaus Platanenreihen angelegt. - In Darmstadt stellt der großherzoglich hessische Kammersekretär Johann Wilhelm Gottlieb Pfnor (33) aus Liebhaberei im Holzschnitt zierliche Vignetten, Einfassungen, Zierschriften und Initialen her und verkauft sie an frankfurter Buchdrucker. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (76) lässt seinen Protagonisten Faust II homosexuelle Phantasien ausleben, zu denen dieser offen steht. - In Darmstadt werden durch die privat organisierte Strassenreinigung und Müllentsorgung mehr als 3.000 Gulden erwirtschaftet. 1 Gulden entspricht 25 Euro (20 22).- In Wiesbaden übernimmt das private Erziehungsintstitut Laspee nach dem Tod von Johannes de Laspee (41) sein erster Lehrer Philipp Leyendecker (--). - In Frankfurt bringt der vereidigte jüdische Wechselmakler Abraham Sulzbach (49) (1968 Sal Oppenheim jr) verheiratet mit der jüdischen Bankierstochter Sara Beyfuß (39), die aktuellen frankfurter Börsenkursblätter alias Kurszettel heraus. - In Mainz erstellt der großherzoglichhessische Kanzlist A Küchler ein neues Adressbuch der Stadt Wegweiser der Stadt Mainz für das Jahr 18 25, für das der Verfasser fast alle Häuser persönlich besucht hat, um herauszufinden, wer dort wohnt. Es wird von der Druckerei Reuling auf dem Kappelhof von Wilhelm Seifert gedruckt. Nach französischer Neuordnung bleibt die Stadt in die Stadtviertel A bis F eingeteilt, wo jeweils alle Häuser ohne Rücksicht auf die Strassen durchnummeriert sind. - In Frankfurt verkauft der kaiserliche Rat Freiherr Johann Peter von Leonhardi (48) sein Palais Leonhardi (20 17 Karstadt Frankfurt Zeil 90) an xxx Rothschild (--). - Der in Bad Schwalbach geborene nassauer Hofmaler Johann Jakob Christian Verflassen (70) stirbt in Weilburg als nassauer Hofmaler.. - In Wiesbaden wird mit dem Bau Herzoglich nassauisches Theater für 1.000 Plätzen am Kaiser Friedrich Platz 4 begonnen, ein Amphitheater mit Magazinbau und gemalten rötlich-grauen Marmorwänden. Die Bühnentechnik liefert die darmstädter Firma Dorn. Im Inneren werden ua ein großes Gemälde vom Biebricher Schloß aufgehängt. - In Darmstadt übernimmt die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Kathinka Halein (24) später Kathinka Zitz Halein nach dem Tod ihrer Mutter und dem Bankrott des Vaters eine Stelle als Erzieherin an. - Die mit einem französischen Baron verheiratet katholische ehemalige kurfürstlichmainzer Mätresse Baronin Sophie von Coudenhofen alias Grafentochter Sophie von Hatzfeld (St) (43) stirbt in Paris. - In Mainz ist der mit seiner Cousine Prinzessin Marianne von Hessen Homburg (St) (40) verheiratete Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (42) Gouverneur der Bundesfestung. Ihr letztes Kind Prinzessin Marie von Zollern Preußen (St) wird in Berlin geboren. - In Rheinhessen werden die Amtspostboten alias Kantonsboten in Bezirksboten umbenannt. Sie transportieren gegen festgesetzte Entgelte privat Post. - Georg Arbogast von Frankenstein wird in Würzburg als ältester Sohn des königlicbayerischen Kämmerers und erblichen Reichsrat Freiherr Karl Arbogast von und zu Franckenstein (--) und der Grafentochter Leopoldine Apponyi de Nagy-Appony (--) geboren.

1824 In Frankfurt stirbt der letzte frankfurter Schultheiß frankfurter Patrizier Freiherr Maximilian von Günderrode (71). - In Lich wird nach dem Tod seines älteren Bruders Fürst Carl von Solms Hohensolms Lich (St) (21) der in Lich geborene Prinz Ludwig von Solms Hohensolms Lich (St) Fürst von Solms Hohensolms Lich. - In Offenbach wird der Turnverein Offenbach gegründet. - In Mainz verlegt das Musiknotenverlagshaus Schott Weihergarten 5 die erste Ausgabe ihrer Musikzeitschrift Cäcilia. - In Mainz wird der mit seiner Cousine, Prinzessin Marianne von Hessen Homburg (St) (39), verheiratete Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (41) für 5 Jahre Gouverneur der Bundesfestung. - In Eppstein kauft der österreichische Freiherr Franz Maria von Carnea-Steffaneo di Tapogliano zu Kronheim und Eppenstein die Burgruine Eppstein, weil er glaubt ein Nachfahre zu sein, was angezweifelt wird. - In Frankfurt sind im Ghetto 82 % der Juden im Handel tätig. 42 % davon im Textilgewerbe und 28 % im Geldgewerbe tätig. - In Hanau wird der in Kassel geborene Jurist, Verfassungsrechtler und frankfurter Zeitschriftengründer Friedrich Murhard (46) verhaftet. Es folgen 28 Jahre Anklageverschleppung, Berufsverbot und Haft, Amnestie und erneut Haft bis zu seinem Tod. - In Frankfurt heiratet der in Frankfurt geborene jüngste in Paris aktive jüdische Bankengründersohn Jakob James Mayer von Rothschild (32) die Tochter Betty Salomon Rothschild (19) seines zweitältesten in Frankfurt geborenen jüdischen Bruders Salomon Meyer von Rothschild (50). Der älteste in Frankfurt verbliebene Bruder Amschel Mayer von Rothschild (51), verheiratet mit Eva Hanau (45), ist kinderlos. - In Frankfurt stirbt der ehemalige st goarshausener Landrat, Jurist, Geheimer Regierungsrat und Burg Katz Besitzer Ferdinand Berg (72). - In Frankfurt wird das Baugeschäft Kayßer in der Große Gallus Strasse 9 gegründet. - In Frankfurt leben im Waisenhaus auf dem Klapperfeld 133 schulpflichtige Waisenkinder, die bei 28 bis 32 Wochenstunden Schulunterricht auch noch 2 bis 3 Stunden täglich arbeiten müssen. - In Frankfurt zwingt Österreich auf Initiative der frankfurter Juden Karl Feist, Jacob Baruch, Goldschmidt, Jonas Rothschild und vor allem Freiherr Anselm von Rothschild die Gesetzgebende Versammlung der Stadt Frankfurt gegen den Willen der Bürgerschaft die Benennung israelitischer Bürger zu erlauben und den Pariastatus aufzuheben. Der Finanzier von immensen österreichischen Kriegsgeldern, Freiherr Amschel Mayer von Rothschild (51), lädt zur Feier alle Bundestagsgesandten und die beiden städtischen frankfurter Bürgermeister zu einem Festmahl ein. Die beiden Bürgermeister erscheinen allerdings nicht. - In Frankfurt wird ein Jagdpass für die Bürger eingeführt, den für 2 Reichstaler das Forstamt oder die Polizei ausstellt, was dem leergeschossenen Stadtwald aber nicht hilft, weil es keine Beschränkung gibt. - In Geisenheim baut der katholische wiesbadener Pädagoge Privaterziehungsinstitutsbesitzer Johannes de Laspee (41) ein Landhaus später Schloss Johannisburg oder Schloß Hansenberg, stirbt aber im Folgejahr. - In Darmstadt wird Prinzessin Marie von Hessen und bei Rhein (St) als Tochter des hessendarmstädter Erbprinz Ludwig II von Hessen und bei Rhein (St) (44) und der badener Erbprinzentochter Prinzessin Wilhelmine von Baden (St) (33) geboren. Der in Lausanne geborenen großherzoglichen Oberstallmeister und Reitlehrer Baron August Ludwig von Senarclens-Grancy (30) kommt ebenfalls als Erzeuger in Betracht. - In Darmstadt Arheilgen wird der maximal 220 cm tiefe Naurbadesee als öffentliches Schwimmbad mit Umkleidetrakt und Duschtrakt eröffnet. - In Wiesbaden wird die Optikmanufaktur Opticus Knaus in der Langgasse 32 gegründet. - In Frankfurt wird die jüdische Metallhandelsgesellschaft Philipp Abraham Cohen später Metallgesellschaft nach rechtlichen Erleichterungen für Juden offiziell gegründet. - In Frankfurt wird ein jüdischer Verein gegründet, der Zur Beförderung der Handwerke und der Landwirtschaft unter den israelitischen Glaubensgenossen dient, der die nach eigenen Angaben arbeitsscheue Bettelei und den entsittlichenden Nothhandel ... alias Sexarbeit ... beenden soll, um sich  aus eigenem Antrieb dem Handwerk und anderen ehrbaren bürgerlichen Beschäftigungen zuzuwenden ... ohne dass es dazu einer äusseren Aufmunterung bedarf, der vom rothschild Prokuristen Siegmund Geisenheimer (--) massgeblich unterstützt wird, der über die Rothschild Bank auch Landkauf ermöglicht. - In Mainz Kastel läuft der in Klein-Gerau geborene verheiratete aussergewöhnlich gut gebaute Schnapsbrenner, Hausierer und Tagelöhner Peter Bajus (29) mit Spitznamen Stolz wegen einer Wette bei eisigen Januartemperaturen nach Frankfurt und zurück in 5 1/2 h, wobei er die Strecke in Arbeitskleidung und Arbeitsschuhen läuft, die aber die Belastung nicht aushalten und er schließlich barfuß ankommt. Trotz der verlorenen Wette kann er wegen der Sympathien, die ihm entgegengebracht werden, 2 Gulden den Armen spenden. Zwei Wochen später bewältigt er von acht Reitern begleitet die Strecke Mainz~Bodenheim und zurück, wobei ihm nur ein Pferd wegen der vieler Steigungen folgen kann, worüber die Presse mit seinem Bild berichtet. Weitere zwei Wochen später lief er als neuer Star in von der frankfurter Schützengesellschaft gestifteter bunter Kleidung, von 20.000 Zuschauern angefeuert, vom Allerheiligen Tor in Frankfurt nach Hanau und zurück, wobei man für ihn 500 Gulden sammelt. 1 Gulden entspricht 27,5 Euro (20 22). Er wird Lebkuchenmann und Fusskünsstler genannt und vom hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (71) als Botenläufer für geheime Botengänge des Darmstädter Hofs engagiert, was er 20 Jahre bleibt. - In Frankfurt wird der Physikalische Verein auf Drängen des frankfurter Handwerkersohnes und Bürgerhospitalmediziners mit Intersse an Elektromedizin Ernst Neeff (42) und des frankfurter Mechanikers und Erfinders Johann Valentin Albert (50), der in seinem Laden in der Töngesgasse ua Rechenmaschinen repariert, gegründet. Johann Valentin Albert (50) stellt sein Physikalisches Kabinett alias Gerätesammlung in der Schäfergasse zur Verfügung, die die Basis des Vereins wird. - In Frankfurt ist der Materialwarenhandel des frankfurter Millionerben und Kaufmanns Freiherr Carl Ludwig von Leonhardi (43) im Haus Zum großen Schnabel in der Schnurstrasse bankrott. - Der in Hanau geborene hessenkasseler Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (47), lässt seine Mätresse Emilie Ortlöpp (33) Ortlepp oder Ortlöpp alias Gräfin Emilie von Reichenbach zur Gräfin Emilie von Reichenbach Lessonitz nach ihrem neuen Besitz in Böhmen erheben, wonach er mit ihr nach Frankfurt in das Palais Rotes Haus (20 17 MyZeil) zieht, von wo aus er regiert.  - In Frankfurt heiratet der grossherzoglich badische Bundestagsgesandte Freiherr Friedrich Landolin Carl von Blittersdorf (32) Maximiliane Brentano (22), die Tochter des frankfurter Kaufmanns Franz Dominicus Brentano (59) und seiner Ehefrau Antonie von Birkenstock (44), die in Wien die Geliebte von Ludwig van Beethoven (54) ist, der taub ist und Alkoholiker, mit mehreren Flaschen billigem Wein, der mit giftigem Bleizucker gesüßt ist. Er komponiert seine 9. Symphonie. - In Frankfurt gründet der frankfurter Kaufmannssohn und Bethmannbankteilhaber Joachim Andreas Grunelius (48), verheiratet mit der frankfurter Bankierstochter Anna Elisabeth von Bethmann Hollweg (43), seine eigene Bank Grunelius und Co. Seine Schwester Margarethe Emilie Grunelius (20) heiratet den evangelischen frankfurter Stadtpfarrer Alexander Stein (45). - In Offenbach wird der seit 17 43 reichsadelige alias als deutscher Adeliger anerkannter protestantische offenbacher Privatbankier und Schnupftabakfabrikant Peter Georg d'Orville (41), verheiratet mit seiner Adoptivtochter Maria Mimi Fuchs–Bernard (35), neuer und ehrenamtlicher offenbacher Bürgermeister. - In Preußen wird die Land-Fußboten-Post eingeführt. - Im Großherzogtum Hessen werden Steuercommissariate eingeführt, die die Vorgänger der Katasterämter sind. - In Frankfurt meldet das Amtsblatt Staatskalender der Freien Stadt Frankfurt, dass der oberurseler Bote Nagel täglich um 12:00 Uhr vom Postagenten Stern in der Neugasse (20 00 Technisches Rathaus) wieder zurückläuft, wobei nur Postagent Stern die Post von und zum thurn und taxis Postamt auf der Zeil transferiert. - Weil die Fastnacht alias Carneval eine reine Männerveranstaltung ist, gründen in Köln unter den beueler Wäscherinnen einige verheiratete Frauen einen eigenen Verein, den Faschingsverein Altes Damenkomitee, um am unsinnigen oder fetten Donnerstag eine eigene ausschließlich weiblich besetzte Konkurrenzveranstaltung Weibersitzung abzuhalten, zu der Männer erst nach dem Programm Zutritt haben, womit die Weiberfastnacht entsteht. - Der in Hanau geborene jüdische Malschüler auf Wanderschaft Moritz Daniel Oppenheim (24) trifft in Neapel, nachdem er in Rom einen Malpreis gewonnen hat und dieser ihm wegen seiner jüdischen Herkunft sofort wiedert aberkannt wurde, den in Frankfurt geborenen jüdischen Bankier Carl Mayer von Rothschild (36), der ihn für sich sowohl als Kunstsachverständiger als auch als Maler arbeiten lässt und ihn als sein Mäzen nach Frankfurt zurückschickt, wo er ihm ab dem Folgejahr das jüdische Bürgertum als Kundschaft zuführt, womit er ihn bis zu seinem Tod 18 82 de facto zum rothschildischen Hofmaler bzw zum ersten weltweit berühmten jüdischen Maler macht. - In Mainz stirbt der jüdische kölner Bankier und königlichpreußische Oberhofagent Freiherr Salomon von Oppenheim (52) (19 68 Sal Oppenheim jr), der ab 17 93 die kölner Judensteuer und ab 18 18 die französischen Reparationszahlungen an Preußen eintrieb.

1823 In Mainz wird die Universität geschlossen. - In Darmstadt stirbt der in Darmstadt geborene Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (74), wo er sich ausdrücklich neben seiner zwei Jahre zuvor verstorbenen Geliebten Friederike Kämmerer (++) auf dem Alten Friedhof an der Niederramstädter Strasse beerdigen lässt. Sein Bruder, der wegen Mordes in der Verbannung in Ober-Ungarn lebt, Prinz Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (69) kümmert sich um dessen zwei unehelichen Töchter Friederike Elisabeth Kümmerer (12) und xxx Kümmerer (--). - In Darmstadt wird die Ballonschule eröffnet. - In Wiesbaden ist der Kochbrunnen neu gefasst und vor Unrat geschützt. Eine Akazienallee zum Flanieren in Richtung Taunusstrasse ist angelegt. In unmittelbarer Nähe des Kochbrunnens ist eine hölzerne Kolonnade angelegt und täglich spielt der Stadtmusikus von 6-8. - In Frankfurt gründet der Händler Johann Tobias Ronnefeldt ein auf Tees spezialisiertes Handelsunternehmen. - Der für seine polizeistaatlichen Aktionen verhasste hessenkasseler Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (45) erhält einen anonymen politischen Drohbrief, in dem eine Verfassung, der Ausschluß von Mätressen bei Regierungsgeschäften und ein Verbot der körperlichen Züchtigungen von Untertanten von Hundert Jünglingen eines Sinnes...gegen die Tiraney gefordert wird. Der hessenkasseler Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (45) setzt eine Untersuchungskommission unter dem reaktionären in Friedberg geborenen hugenottische Regierungsdirektor Johannes Hassenpflug (68) ein. Trotz zahlreicher Verhaftungen können die Urheber nicht ermittelt werden. - In Darmstadt wird der drittgeborene hessendarmstädter Erbprinzensohn Prinz Alexander von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) unter unglücklichen Gerüchten, er wäre eigentlich der unehelicher Sohn des in Lausanne geborenen großherzoglichen Oberstallmeister und Reitlehrers der Prinzen Baron August Ludwig von Senarclens-Grancy (29) geboren. Der hessendarmstädter Erbprinz Ludwig II von Hessen und bei Rhein (St) (46) vermeidet einen Skandal und erkennt das Kind seiner Frau, der badener Erbprinzentochter Prinzessin Wilhelmine von Baden (St) (35), als sein eigenes an. - In Bad Homburg Dornholzhausen lässt die in Buckingham Palace geborene Landgräfin Elisabeth von Hannover von Englang (St) (53), Tochter des geisteskranken englischen König Georg III von Hannover (St) (++) das Jagdschloss Gotisches Haus für ihren in Homburg geborenen Ehemann Landgraf Friedrich VI von Hessen Homburg (St) (54) im neugotischen Stil erbauen. - Graf Franz II von Erbach Erbach (St) (45) stirbt. - In Frankfurt heiratet der hessendarmstädter Militär August Ludwig von Sayn Wittgenstein (St) (35) die in Genf geborene superreiche 18 06 geadelte frankfurter Bankiersenkelin und russischen Majorstochter Franziska Allesina von Schweitzer (21), der das Palais Schweitzer auf der Zeil 106 (20 16 Telekomshop) gehört. - In Bockenheim, einer hanauer Stadt vor der frankfurter Stadtmauer, stirbt der in Frankfurt geborene hessendarmstädter Staatsminister und Diplomat Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (72) auf dem Schönhof. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (21) den in Weil am Rhein geborenen Fürst Georg II von Waldeck und Pyrmont (St) (34). - In Oberreifenberg wird eine Oberförsterei eingerichtet. - In Erbach stirbt Graf Franz von Erbach Erbach (St) (69). Seine Söhne Karl II von Erbach Erbach (St) (41) und Franz Georg Friedrich Christian Eginhard von Erbach Erbach Roth Breuberg (St) (38) erben. - Frankfurt hat 43.918 Einwohner. - In Frankfurt trifft sich der liberalrevolutionäre Blücherverein im Gasthof Maulbeerhof in der Hasengasse 9, wo er seine Sitzungen abhält. Zusätzlich gibt es noch das altdeutsche und liberale Mittwochskränzchen. - In Frankfurt wird der in Kassel geborene Jurist, Verfassungsrechtler und Schriftsteller Friedrich Murhard (45), Gründer der politisch liberalen überregionalen Zeitschrift Allgemeine politische Analen aus Frankfurt ausgewiesen. Er zieht nach Hanau. - In Mainz wird der jüdische Bankierssohn, Kaufmannssohn und Deutsche Bank Gründer Ludwig Bamberger geboren. - In Frankfurt Heddernheim beginnt der in Diez geborene Hofkammerratssohn, abgebrochene Jurist und autodidaktische Archäologe Friedrich Gustav Habel (31) mit der Ausgrabung der Römersiedlung Nida. - In Wiesbaden hat das Pädagogium 125 Schüler. Es ist eins von dreien. Auf eine Universität gelangt man aber über das Gymnasium in Weilburg. - Im Herzogtum Nassau des nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (31) haben die Landstände zwei Kammer die Herrenbank und die Landstände. Die Herrenbank bilden geborene, erbliche und auf Lebenszeit ernannte Mitglieder oder erwählte Deputierte der Gutseigentümer. Der einzige geborene Vertreter ist Prinz Friedrich Wilhelm von Nassau (St) (24), die erblichen Mitglieder sind der in Budapest geborene Erzherzog Stephan Franz Victor von Habsburg Österreich (St) (06) als Besitzer der Herrschaft Schaumburg und Grafschaft Holzappel, Graf Friedrich I Ludwig Christian von Leiningen Westerburg (St) (62) als Besitzer der Grafschaft Westerburg, Graf Friedrich Waldbott von Bassenheim (St) (44) als Besitzer der Herrschaften Cransberg und Reiffenberg, Fürst Philipp von der Leyen (St) (57) als Besitzer der Grundherrschaften Fachbach und Nievern, Graf Carl Wilderich von Walderdorff (St) (--) und Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (66).und die erwählten Deputierten der adeligen Gutseigentümer Graf xxx von Ingelheim in Geisenheim (--), Freiherr Georg Ernst Ludwig von Preuschen Liebenstein (59), Freiherr Hans Carl von Zwierlein in Geisenheim (55), der ehemalige kurmainzische Domherr Freiherr xxx von Ritter zu Kiderich (--), der vormalige kurtrierer Domherr Freiherr xxx von Schütz zu Camberg und der herzoglichnassauer Oberstallmeister Freiherr Friedrich Heinrich von Dungern (48). - In Frankfurt wird auf Druck des in Frankfurt geborenen Abenteurers, Schriftstellers, Verlegers und Militärs Johann Konrad Friedrich (34) bekannt als Frankfurter Casanova wegen seines Weggangs zu einer Redaktion in Köln eine belletristische Beilage, die Unterhaltungsbeilage Didaskalia, unter Leitug von Johann Ludwig Heller der national liberalen frankfurter Tageszeitung Frankfurter Journal beigefügt. - In Frankfurt Bockenheim, einer hanauer Stadt, kauft die Familie Brentano das Bockenheimer Schloss am Bernuspark.  - In Darmstadt wird der in Gießen geborene ehemalige gießener Universitätskanzler, seit zwei Jahren Ministerpräsident Geheimrat Carl Ludwig Wilhelm von Grolmann (48), der 11 Jahre zuvor geadelt wurde, Präsident des hessendarmstädter Staatsrats.  - In Frankfurt schliesst nach mehr als 300 Jahren das jüdische frankfurter Bankhaus Beer Nehm Rindskopf in der Judengasse, woraufhin dessen jüdischer Buchhalter Abraham Sulzbach (46) (1968 Sal Oppenheim jr) verheiratet mit der jüdischen Bankierstochter Sara Beyfuß (36), selbständiger vereidigter Wechselmakler wird. - In Darmstadt wird das durch Spenden finanzierte darmstädter Krankenhaus in der Grafenstrasse von der Stadt übernommen. - Der in Frankfurt geborene Buchhändlersohn, Apotheker und studierte senckenberg Mitglied Heinrich Christian Macklot (33) stirbt in Pourmakarta bei Batavia, wo er sich nach einem Aufstand von hunderten chinesische und javanischen Zwangsarbeitern der niederländischen Ostindien Kompanie an deren Verfolgung und Tötung fast aller beteiligt.  - In Darmstadt werden die Freischulen im neuen Stadtschulhaus Ecke Magdalenenstrasse/Ballonstrasse untergebracht. - In Darmstadt wird die private Mädchenschule später Institut Hofmann später Elisabethenschule von xxx Küchler gegründet. - In Frankfurt stirbt der hessendarmstädtischer geheime Legationsrat Freiherr Franz Wilhelm von Wiesenhütten (68), woraufhin der frankfurter Bürger und hessendarmstädtischer Kammerherr Freiherr Ludwig Friedrich Wilhelm von Wiesenhütten (51) die 27 Jahre jüngere frankfurter Metzgerstochter Dominica Stahl (--) heiratet. - In Kelsterbach verweigert der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (70) der Besitzerin und Hofleihträgerin der Fayencemanufaktur und Steingutmanufaktur, Hofratswitwe Weimar (--) ihr Gesuch in Offenbach eine neue Fayencemanufaktur zu eröffnen. - Der erbacher Hofmaler Christian Kehrer (48) beginnt für den nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (31) für das wiesbadener Jagdschloss Platte, mit dessen Bau man gerade begonnen hat, Große Gemälde mit Jagdmotiven zu erstellen, was vier Jahre dauert. Der villmarer Steinmetz Engelbert Leonhard (32) übernimmt die Marmorierungsaufgaben im erfolgreichen Wettbewerb mit dem diezer Zuchthaus aus. - In Wiesbaden werden die in Hildburghausen geborenen Johann Christian Grimm (--) und sein Bruder, der Waldhornist, Johann Carl Grimm (--) neue Herzoglich Nassauische Kammermusiker alias Hofmusiker, die nach 11 Jahren wieder zurückkehrern. - In Wiesbaden übernimmt der wiesbadener Hofbuchhändler, Drucker  und Zeitungsverleger Ludwig Schellenberg (51) in seiner Druckerei in der Langgasse 21 den Druck der Konkurrenzzeitung Wiesbadener Wochenblatt. - In Offenbach wird vom ehemaligen heusenstammer Kriegsarzt Karl Ferdinand Becker (48) wegen der vielen verwahrlosten Kinder eine Erziehungsanstalt gegründet. - In Darmstadt beteiligt sich die christliche Freimaurerloge Johannes der Evangelist zur Eintracht im Orient mit Logenhaus in der Sandstrasse  an der Gründung einer Sonntagsschule später Volkshochschule. - Die in Schloß Philippseich geborene Grafentocher Luise Charlotte Philippine Ferdinande von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (25) heiratet den in Wächtersbach geborenen Grafensohn Adolf II von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (28). - Weil Graf Maximilian von Erbach Schönberg (St) (36), der gegen Napoleon gekämpft hat, nur eine Tochter xxx von Erbach Schönberg (St) (--) hat, erbt der nächstältere Bruder der ehemalige österreichische Kämmerer Grafensohn Emil von Erbach Schönberg (St) (34). Sein jüngerer Bruder Grafensohn Ludewig III von Erbach Schönberg (St) (31), der in der Völkerschlacht gegen ihn gekämpft hat, ist weiter Offizier in der hessendarmstädter Armee. Die Grafentochter Luise Amalie von Erbach Schönberg (St) (28) heiratet den Grafensohn Karl von Solms Rödelheim (St) (33). - In Wiesbaden beginnt mit der Eröffnung der Luisenstrasse die Vergrößerung der mittelalterlichen Stadtfläche. - In Darmstadt wird die Postadministration neu geordnet, Postmeister Adam Wiener (--) wird Posthalter in der Residenz. Er ist auch für Langen zuständig. In Langen wird Jakob Lang (--) aus Bromskirchen neuer Postexpeditor, der für die Briefpost zuständig ist. Bisher haben die Landräte einen oder zwei amtliche Bezirksboten beauftragt. In Bad Soden bohrt man nach Braunkohle und findet wieder eine Mineralwasserquelle später Champagnerbrunnen. - In Frankfurt Bornheim entsendet der Gemeinderat zwei Abgeordnete in den Frankfurter Gesetzgebenden Körper. - In Frankfurt eröffnet der 18 08 in Frankfurt zugezogene Buchändler und langjährige Mitarbeiter in der Buchhandlung Brönner in der xxx Strasse xx Carl Jügel (40) sehr erfolgreich eine eigene Buchhandlung mit selbstproduzierten Raubkopien von französischen Schriftstellern, weil in Frankfurt das franzöische Urheberrecht nicht gilt. - In Frankfurt verlässt die Eilkutsche nach Stuttgart pünktlich um 12:00 Uhr die Poststation, wo sich der Reisende eine Stunde vor Abfahrt einzufinden hat. Das Handgepäck ist limitiert und das Personal darf kein Trinkgeld annehmen. - In Darmstadt werden der Untere und der Mittlere Oberjägermeisterteich, durch die das spätere Darmbach genannte namenlose Gewässer fließt, trockengelegt, aufgefüllt und zu einem Park umfunktioniert. Nur der Obere Oberjägermeisterteich bleibt bestehen. - In Frankfurt heiratet Prinz August von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (35) die 18 16 geadelte der frankfurter Bankiersenkelin Franziska Allesina von Schweitzer (St) (21), deren Vater der russische Major Karl Franz Allesina von Schweitzer (69) ist.

1822 In Wyoming wird ein Saloon eröffnet. - In Frankfurt wird der jüdische Bankier Amschel Mayer von Rothschild (49) zum österreichischen Freiherr ernannt. - In Frankfurt wird die von der Polytechnischen Gesellschaft privat neugegründete Frankfurter Sparkasse 18 22 im Haus Zur Stadt Weilburg Ecke Große Sandgasse 25/Großer Kornmarkt unter dem Namen Freie Sparkasse als wirtschaftlicher Verein eröffnet. - In Mainz, dem Sitz der Provinz Rheinhessen werden Lutheraner und Calvinisten vereinigt. - In Wiesbaden gehört das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz Christian Bauer auch die Posthalterei und unterhält wieder ein Pferdebad für zwei Pferde. - In Bockenheim, einer hanauer Stadt, vor der Stadtmauer Frankfurts eröffnet Friedrich Georg Wörner die erste bockenheimer Apotheke als Bock Apotheke in der Frankfurter Strasse alias Leipziger Strasse 71. - Mainz hat 26.800 Einwohner. - Der in Lich Laubach geborene Graf Friedrich zu Solms Laubach (St) (53) stirbt, wodurch sein ältester Sohn Otto von Solms Laubach (St) (23) neuer Graf von Solms Laubach wird. - In Frankfurt stirbt ohne erkennbaren Grund der Lakai von Kurprinz Friedrich Wilhelm (St) (20), was der verhasste neue hessenkasseler Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (45) für einen fehlgeschlagenen Giftmordanschlag auf seinen Sohn hält. - In Frankfurt komponiert der jüdische hamburger Bankierssohn und Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy (13) unter der Leitung des in Hüfingen geborenen württemberger Zuchtmeistersohnes alias Korrektionsanstaltsleitersohnes und Klavierlemachersohn, Komponist und Dirigent des Cäcilienvereins Johann Nepomuk Schelble (33) bei Besuchen in dessen Wohnung die Oper Die beiden Neffen oder der Onkel aus Boston. - In Wiesbaden wird wieder neben dem einzigen Hofgericht in Dillenburg ein zweites Hofgericht eingerichtet, aber mit Justizamt und Oberappellationsgericht und anstatt am Michelsberg 11 im Renaissanceschloss am Markt. - In Mainz verlässt der in Hanau geborene Kaufmannslehrling Friedrich Simmler (21) seine Helfer für sein Kunststudium in München, die mainzer Landschaftsmaler Johann Kaspar Schneider (69) und Louis Catoir (30). - Der in Frankfurt geborene Abenteurer bekannt als Frankfurter Casanova, Schriftsteller und Herausgabe der politisch-satirischen Zeitung  Beobachter am Rhein und Main Johann Konrad Friedrich (33) muss nach der Empörung, die seine Karikatur von Metternich bei den Behörden verursacht hat, seine Zeitung nach einem Jahr wieder schließen. - InWiesbaden gibt es zwischen 23 und 26 Badehäuser mit 728 Zimmern und 487 Bädern, ohne Hospitalbad. - In Darmstadt wird eine namenlose Tochter des hessendarmstädter Erbprinz Ludwig II von Hessen und bei Rhein (St) (45) und der badener Erbprinzentochter Prinzessin Wilhelmine von Baden (St) (34) geboren, die danach stirbt. Der in Lausanne geborenen großherzoglichen Oberstallmeister und Reitlehrer Baron August Ludwig von Senarclens-Grancy (28) kommt ebenfalls als Erzeuger in Betracht. - In Neuwied eröffnet Graf von der Recke Volmerstein (--) ein Rettungshaus für Waisenkinder und Verbrecherkinder. - In Wiesbaden wird das Armenbad neben dem Hospital alias Krankenhaus am Kochbrunnenplatz abgerissen. - In Frankfurt heiratet die jüdische Adoptivtochter Rosette Goldschmidt (17) des kinderlosen jüdischen Kaufmanns, Farbstoffhändlers und Zuckerproduzenten Leopold Casella (56) den in Celle geborenen jüdischen Prokuristen Ludwig Aaron Gans (25). Die Firma nutzt den Kompostellhof als Lager für die Farbstoffe. - In Langen Philippseich stirbt die Ehefrau Grafentochter Amalie Isabelle Sidonie von Bentheim (St) (54) von dem in Philippseich geborenen Graf Heinrich Ferdiand von Isenburg Philippseich (St) (52). - Der in Offenbach geborene Prinz Heinrich XIX von Reuß (St) (32) heiratet Prinzessin Gasparine von Rohan Rochefort Montauban (St) (24). Der Sohn der unehelichen bayerischen wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (51) bei Bad Kreuznach zwangsverheiratet mit Graf Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum (St) (++), den sie verabscheute, Erbgraf Karl Theodor von Leiningen Guntersblum (28) heiratet seine Cousine Maria Anna von Westerholt Gysenberg (20), der Tochter der unehelichen wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Friederike von Bretzenheim (St) (51) bei Bad Kreuznach. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (73) zitiert in seinen schriftlichen Erinnerungen Kampagne in Frankreich erstmals seinen berühmten Satz, den er 17 92 notiert haben will Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschicht aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabeigewesen, obwohl er damals seinen adeligen Mäzen als Kriegsreporter gegen die französische Revolutionsarmee begleitet hat und was ihm von einer Philosophiedoktorantin (20 21) als vorausschauende Weitsicht attestiert wird, obwohl er es erst 1 Jahr davor gerade geschafft hatte, dass er und seine Familie geadelt wurden und er von Dekandenz und Korrruption im Adel profitiert hat. - In Mainz Marienborn kauft Bürgermeister Kaspar Schwalbach das Gasthaus Chausseehaus mit Weinberg, wo er beginnt Obstbau und Ackerbau zu betreiben und ein Brennrecht später Cognac Brennerei erwirbt. - In Frankfurt macht der ältere Bruder des erfolgreichen katholischen mainzer Gerichtsrat Johann Baptist Pitschaft (36), der mundart Skandalnaturphilosoph Carl Pitschaft (38) nach einem militärischen Deaster vor Moskau, emotionalen Tiefpunkten und einer Eremitenphase bei Mainz im Hotel Pariser Hof Schillerplatz an der Hauptwache 7 (20 16 Maredo) während der Frühjahrsmesse als Alleinunterhalter von sich Reden, wo er nach seinem Auftritt im Stall schläft. Er wird wegen seiner exzentrischen Aktionen nach Mainz abgeschoben, spielt mit der Polizei Katz und Maus, nutzt das Gefängnis Hauptwache als Schlafplatz, bewirbt sich vergeblich als Schauspieler am Theater, wird im Kastenhospital der Irrenanstalt begutachtet, wo man aber auch erkennt, dass er selbst diese Aktion nutzt um als professioneller Narr berühmt zu werden. Immer wieder ist sein Anlaufpunkt das Hotel Pariser Hof, wo er auch gerne Wein trinkt. Weil man ihn selbst beim Wäldchestag rauswirft, zieht er nach Offenbach an den Isenburger Hof weiter, wohin ihm seine Fans folgen, wobei er wie versprochen sein reichlich verdientes Geld in Höhe von 160 Gulden auch noch den sulzbacher Brandopfern spendet, woraufhin er durch Deutschland wandert. 1 Gulden entspricht 22,9 Euro (20 22). - In Frankfurt wird der mit Catharina Elisabetha Ludovica Magdalena von Brentano (34) verheiratete Georg Friedrich von Guaita (50) erster katholischer Erster Frankfurter Bürgermeister. - Die uneheliche morganatische hessenkasseler Kurfürstentochter Gräfin Karoline von Hessenstein (St) (18) heiratet den ehemaligen lübecker Domherren Freiherr Carl von Stenglin (31), der das Domherrengehalt auf Lebenszeit erhält, und zieht mit ihm nach Genf, wo das Paar dauerhaft lebt. - In Wiesbaden Biebrich übernimmt der in Wuppertal geborene herzoglichnassauer Hofmusiker Carl Almenräder (36) die Leitung der Fagottfabrik Schott. - In Frankfurt heiratet der italienische Kaufmannssohn Josef Anton Franz Bolongaro (26) Schaumainkai die italienische mailänder Kaufmannstochter Helene Maria Franziska Borgnis (19). - Die in Hanau geborene geisteskranke Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (54), die im preußischen Bonn Salondame spielt und Geld in Hülle und Fülle ausgibt und sich stark verschuldet, wird von ihrem Bruder, dem in Hanau geborenen neuen hessenkasseler Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel  (St) (45), auf ihrer Flucht nach Brüssel durch den hessenkasseler Generalmajor Reinhard von Dalwigk (52) entführt und nach Hanau zurückgeholt, was einen diplomatischen Skandal auslöst. Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (54) wird in Hanau lebenlang alias 17 Jahre weggesperrt und isoliert, was zu einer Verschlechterung ihres geistigen Zustandes und völliger Umnachtung führt. - Der kurbayerische Major Graf August von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (81), morganatisch verheiratet und verwitwet mit der in Mannheim geborenen bürgerlichen Therese Burkart (++), stirbt in Nürnberg, wo seine Frau fünf Jahre zuvor gestorben ist. Sein in Mannheim morganatisch geborener ältester Sohn bayerischer  General Wilhelm Christoph von Isenburg Büdingen Philippseich (40) seit 13 Jahren verheiratet mit der in Berlin geborenen Henriette Juliane Charlotte von Normann (35), dürfte eigentlich den Grafentitel nicht erhalten, stirbt aber 18 60 mit dem vererbbaren Grafentitel in Mannheim. Seine beiden ebenfalls morganatisch geborenen Brüder Friedrich (35) und Georg August (31) dürfen ebenfalls keinen Grafentitel tragen. - In Darmstadt wird der hessendarmstädter Hofgärtnersohn und Theatermaler Ernst August Schnittspahn (27) zum hessendarmstädter Hofmaler ernannt. - Der ehemalige deutsche Gesandte beim Papst in Rom, der Neffe und Schwager von Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich (49) verheiratet mit seiner Nichte Grafentochter Maria Eleonore von Kaunitz Rietberg (47),  Graf Aloys von Kaunitz-Rietberg (48) wird in Wien nach tausendfachem sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung von mehr als 200 minderjährigen Mädchen und Kindern ua aus einem Kinderballett verhaftet. Er erhält auf kaiserliche Anweisung nur lebenslangen Hausarrest auf seinen Gütern. - In Mainz Kastel findet der Hobbyarchäologe Joseph Emele auf dem römischen Gräberfeld an der Steinern Straße eine kleine römische Steinplatte, die zu einem Arztbesteck gehört, dazu zwei Löffelsonden, einer Spatelsonde, einer Ohrensonde, ein kleines Skalpell und eine Wundklammer. - In Gladenbach bei Marburg stiftet der Strumpfhändlersohn David Briel (--) sieben Bekannte zum Überfall auf die Postkutsche in der Subach an, wobei die Räuber nach 6 abgebrochenen Versuchen unerkannt 10.466 Gulden erbeuten, aber durch ihren plötzlichen Reichtum auffallen. - In Wiesbaden kommt das Adressbuch Der Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau 18 22/23 heraus.

1821 Wetter: Ungewöhnlich kaltes Jahresende. - In Frankfurt wird der Lehrersohn und Jurist Johann Büchner (65) zum Ersten Bürgermeister gewählt. - Die bürgerliche uneheliche Tochter des in Darmstadt geborenen Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (72) Friederike Luise Weiss zum Weissenstein (29) wird als Friederike Luise zum Weissenstein in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. Seine Geliebte Friederike Kümmerer (--) stirbt in Darmstadt. - In Wiesbaden wird die Gesellschaft für nassauische Geschichtsforschung und Alterthumskunde eröffnet. - Hanau hat 9.634 Einwohner. - In Mainz wird das ehemalige mainzer Erzbistum nicht mehr als Erzbistum wiedereingesetzt. Es bleibt ein einfaches Bistum mit neuen Grenzen in der Oberrheinischen Kirchenprovinz, für das das Erzbistum Freiburg zuständig ist. Das Domkapitel erhält neue Rechtsgrundlagen und es erhält nur noch neben einem Domdekan, sechs Domkapitulare und vier Dompräbendaten, die weiter einen Bischof wählen dürfen. - In Wiesbaden eröffnet der halbwaise Hotelierssohn Wilhelm Zais  (23)  mit Grundlagen von medizinischer Badekunst mit seiner Mutter das neugebaute Luxushotel Vier Jahreszeiten Kaiser Friedrich Platz Südseite mit 150 Zimmern und eigenen Badeanlagen als Badeanstalt für vornehmere Gäste. - Die morganatisch verheiratete Frau des in Darmstadt geborenen zweitgeborenen Prinz Georg von Hessen Darmstadt (St) (41) Caroline Török de Szendrö (35) alias Gräfin Caroline von Nidda wird zur Prinzessin von Nidda erhoben. Ihre gemeinsame Tochter Luise Charlotte Georgine Wilhelmine (St) (17) wird ebenfalls zur Prinzessin von Nidda erhoben. Die uneheliche Tochter Anna Seeger (St) (18) des zweitgeborenen Prinz Georg von Hessen Darmstadt (St) (41) mit Gräfin Adelheid Resty wird Freiin von Hessthal. - In Preußen und den preußischen Rheinlanden wird mit Silbergroschen bezahlt. - Mit dem Tod von Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (St) (78) erbt seine geisteskranke geschiedene Tochter Ex Fürstin Marie Frederike von Anhalt Bernburg (St) (37) die romantische Burg Rheinstein am Rhein. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborene verbannte französische General und Schriftsteller Landgrafensohn Prinz Karl Konstantin von Hessen Kassel Rotenburg (St) (69) kinderlos. - Mit dem Tod von Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (St) (78) wird Kurprinz Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (45) neuer Kurfürst. Er reformiert zwar Verwaltung und Heer, unterschlägt aber die Einsparungen um seinen verschwenderischen Lebensstil zu finanzieren. Seinen Musikdirektor Carl Guhr (34) schickt er nach Frankfurt, wo dieser neuer städtischer frankfurter Musikdirektor wird, was man für seltsam hält. Die Landstände unterdrückt er und verweigert ihnen jegliches Mitspracherecht. - In Kurhessen werden die Ämter aufgelöst und durch neue Kreise ersetzt. Der Bornheimerhang ist Teil des Landkreises Hanau. Das Amt Bornheimerhang hat 7.397 Einwohner. - Hanau hat 9.634 Einwohner und Bad Vilbel hat 1.430 Einwohner. - Im Großherzogtum Hessen werden Landratsbezirke eingeführt. - In Frankfurt wird der in Schlesien geborene Carl Wilhelm Ferdinand Guhr (32) Musikkapellmeister des Städtischen Orchesters am städtischen Theater am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA), was er bis zu seinem Tod 18 48 bleibt. Gleichzeitig ist er Musikunternehmer, der Musikinstrumente und Autogramme und Autographen verkauft und in Bockenheim in seinem auffälligen secheckigen Haus in der Leipziger Strasse 9 wohnt. - In Frankfurt wird die Deutsche Effekten Bank in der Kaiser Strasse 30 (20 17 Commerzbank) gegründet. - In Wiesbaden zieht die Landesbibliothek in das Erbprinzenpalais Wilhelmstrasse 24 (20 23 IHK). - In Hochheim stirbt die nach 9 Jahren Ehe kinderlose geschiedene anhalt-köthener Fürstenwitwe Karoline Friederike von Nassau Usingen (St) (44). - In Frankfurt Bornheim wird die Aepfelweinkelterei alias Apfelweinkelterei Pfannkuchen-Hofmann in der Bergerstrasse 326 gegründet. - In Frankfurt führt der in Frankfurt geborene Mundartschriftsteller Carl Malß (29) sein Stück Bürgerkapitän auf, das das erste Mundartstück in Frankfurt ist und großen Erfolg hat. - In Frankfurt gründet der in Hüfingen geborenen württemberger Zuchtmeistersohnes alias Korrektionsanstaltsleitersohnes und Klavierlemachersohn, Komponist und Dirigent Johann Nepomuk Schelble (32) aus den Mitgliedern und Förderern seiner privaten Sängergruppe den Cäcilienverein, der ihm ein Gehalt bezahlt, was er sich auf 10 Jahre sichert. - In Frankfurt darf sich nach der Aufhebung der Gleichstellung der jüdischen frankfurter Bürger der in der frankfurter Judengasse geborene Maximilian Reinganum (23) nach dem Übertritt in die evangelische Kirche als Rechtsanwalt betätigen und wird im Folgejahr Bücherinspekteur der Stadtbibliothek. Nach 6 Jahren heiratet er als Rothschild Bank Hausrechtsanwalt wieder eine Jüdin, Pauline Hirsch. - Der in Frankfurt geborene Abenteurer bekannt als Frankfurter Casanova, Schriftsteller und Militär Johann Konrad Friedrich (32) startet die Herausgabe der politisch-satirischen Zeitung  Beobachter am Rhein und Main. - In Wiesbaden Biebrich erblindet der in Diedenbergen geborene Schulmeistersohn und Küfnergeselle Philipp Keim (21) bei schwerer und ungesicherter Arbeit, woraufhin er von dem in Kirchheimbolanden geborenen Hauseigentümer, dem nassauer Herzog Wilhelm von Nassau (St) (29) eine Drehorgel geschenkt bekommt und mit einem herzoglichen Privileg überall, auch in den Kurstätten, auftreten darf. - In Rheinhessen müssen bei Sterbefällen die erbenden Hinterbliebenen, wenn sie nicht die Kinder sind, erstmals 5 % Colateralgebühr alias Sterbegeld für Erbe, Donationen alias Schenkungen und Legate bezahlen. Erbansprüche müssen bei der Obereinnehmerei Domkustodieplatz 10 eingereicht werden und haben neue Fristen, inländischen 6 Monate, europäische 8 Monate, amerikanische 12 Monate und afrikanische 24 Monate, bevor sie an den Staat fallen. - In Mainz Gonsenheim wird die Brauerei Becker in der Mainzer Strasse 36 gegründet. - In Wiesbaden stellt xxx Schellenberg Anteilscheine zum Bau eines Gesellschaftshauses als Zins Coupons von Aktien aus. - In Darmstadt wird Prinzessin Elisabeth von Hessen und bei Rhein (St) als Tochter des hessendarmstädter Erbprinz Ludwig II von Hessen und bei Rhein (St) (44) und der badener Erbprinzentochter Prinzessin Wilhelmine von Baden (St) (33) geboren. Der in Lausanne geborenen großherzoglichen Oberstallmeister und Reitlehrer Baron August Ludwig von Senarclens Grancy (27) kommt ebenfalls als Erzeuger in Betracht. - Frankfurt Ginnheim wird dem kurhessischen hessenkasseler Landkreis Hanau zugeteilt. - In Darmstadt wird ein evangelischer Missionsverein für Innere Mission gegründet. Als Verein ist das neue Konstrukt damit nicht mehr der evangelischen Kirchenleitung direkt unterstellt. - In Frankfurt gründet der jüdische Geldwechsler Benedikt Hayum Goldschmidt (--) die BH Goldschmidt Bank. - In Mörfelden wird die Zugbrücke der Wasserburg Mörfelden abgebaut und der Burggraben verfüllt. - In Frankfurt beginnt die jüdische Metallhandelsgesellschaft Philipp Abraham Cohen später Metallgesellschaft inoffiziell mit dem Metallhandel. - In Frankfurt eröffnet die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung im öffentlichen Naturalienkabinett am Eschenheimer Turm. - In Darmstadt macht die Residenz den zweiten Versuch ein Adreßbuch der Residenz Darmstadt herauszugeben, wobei das bescheidene dünne Adressbüchlein sich nicht wesentlich verbessert hat. Die Stadt ist in 4 Armenpflegebezirke eingeteilt, mit je einem Vorsteher, Distriktspfleger, Kinderpfleger und Armenarzt. Neben dem Stadtschultheiß Ludwig Friedrich Hallwachs sind alle Stadträte Handwerker. Es gibt zwei Nachwächter und einen Turmwächter. - In Darmstadt wird ein erster jüdischer Rechtsanwalt alias Jurist zugelassen. - In Darmstadt eröffnet der neuzugezogene jüdische bayerische Textilwarenkaufmann Bernhard Blumenthal am Ludwigsplatz ein Textilwarengeschäft. - In Niddatal wird - In Niddatal wird der jüngste Grafensohn Viktor von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) morganatisch von der bürgerlichen zweiten Ehefrau Eleonore Maria Magdalena Breitwieser (30), die 8 Jahre zuvor zu Eleonore von Brettwitz geadelt wurde, auf Schloss Ilbenstadt geboren. - In Darmstadt stirbt die Geliebte Friederike Kümmerer (--) von Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (72). Er hat zwei unehelichen Töchter, xxx Kümmerer (--) und Friederike Elisabeth Kümmerer (10), die von ihrem Onkel, dem hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (68) legitimiert und zu Friederike Elisabeth von Adlersberg zu Adlershöh (10) erhoben wird. - In Frankfurt erhält der in Frankfurt geborene Schauspieler Samuel Friedrich Hassel (23) die Hauptrolle in der Mundartkomödie Die Entführung oder der alte Bürger Capitain, die mit ihm ein Dauererfolg wird. - Der in Hanau geborene hessenkasseler neue Landgraf und Kurfürst Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (44), erhebt seine Mätresse Emilie Ortlöpp (30) Ortlepp oder Ortlöpp zur Gräfin Emilie von Reichenbach nach einer seiner Burgen bei Kassel. - In Frankfurt wird die jüdische Privatbank Hahn später Deutsche Effekten und Wechsel Bank gegründet, die erst vier Jahre später eingetragen wird. - In Frankfurt stirbt der schwerreiche renommierte Konditorensohn und Zuckerbäcker für höchste Kreise Johann Valentin Prehn (72) auf der Zeil Lit D 202. Obwohl er nur zum Handwerkerstand gehört, besitzt er über 800 kleine Gemälde und Kunstobjekte, ua von Cranach, Holbein, Breughel, Bril, Jan van Goyen, Ostade, Tizian, Carracci, Callot, Fragonard, Merian, Flegel und Geertgen tot Sint Jans im Wert von mehr als 11.000 Gulden. 1 Gulden entspricht 23,9 Euro (20 22). Darunter auch eine kleine Pornosammlung mit sexuellen Darstellungen. Von seinem Freund und  in Frankfurt geborenen Kirchenmalersohn und Maler Johann Friedrich Morgenstern (44) besitzt er auch ein Bild. - In Offenbach beginnen wegen der neuen Gewerbefreiheit auch offenbacher Händler feines, preiswertes französisches und englisches Steingut anzubieten, weshalb die Produktion von Fayencegeschirr sehr viel unrentabler wird. - In Hanau hat mit dem Tod ihres Vates, des hessenkasseler Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel  (St) (78), sein ältestes eheliches Kind, die in Hanau geborene geisteskranke Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (53), keine Aufsichtsperson mehr, woraufhin sie nach Bonn zieht, Salondame spielt und Geld in Hülle und Fülle ausgibt und sich stark verschuldet. - Der in Hanau geborene morganatische Kurfürstensohn, badische Höfling und ehemaliger gefürchteter Polzeidirektor Philipp Ludwig von Haynau (36) heiratet nach dem Tod seines Vaters die Grafentochter Wilhelmine von Zeppelin (30). - Der frankfurter Schriftsteller Johann Isaak Gerning (54) erstellt sein Buch Die Lahn- und Maingegenden von Bad Ems bis Frankfurt. - In Erbenheim wird Hopfen angepflanzt. - Im Herzotum Nassau gibt es nur noch 9.000 Pferde. - In Langen entsteht der Landratsbezirk Langen mit 17 Gemeinden, wodurch Langen faktisch, aber nur bis 18 32 Kreisstadt wird. - In Frankfurt Bornheim, das nicht zu Frankfurt gehört, wird bei einer hessenkasseler Verwaltungsreform der Bornheimerberg dem neu gebildeten hessenkasseler Landkreis Hanau zugeschlagen.

1820 Wetter: Soziale Not führt zu Auswanderungswelle, die viele Jahre anhält. - In Wiesbaden wird die Wilhelmstrasse nach Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (28) benannt. - In Frankfurt beginnt der in Frankfurt geborene Schauspieler Samuel Friedrich Hassel (22) seine jahrzehntelange Karriere am Frankfurter Nationaltheater am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). - In Frankfurt wird an der Frankfurter Börse (20 16 Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33), die sich im schlossartigen Haus Braunfels, das der Adelsgesellschaft Frauenstein gehört, befindet, die erste Aktie gehandelt. - In Wiesbaden wird Johann Wolfgang von Goethe (71) Mitglied der neukonstitonierten Altertumsgesellschaft für das Herzogtum Nassau. - In Frankfurt wird die Buchdruckerei und Steindruckerei Naumann gegründet. - In Birstein stirbt der mit der Grafentochter Charlotte Auguste von Erbach Erbach (St) (43) verheiratete Fürst Karl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (54). 3 seiner 6 Kinder leben noch. - In Frankfurt gibt die Beethoven Geliebte Antonie Brentano (40) dem in Mainz geborenen Münzstempelschneidersohn und Portätmaler Joseph Karl Stieler (39) den Auftrag ihren unsterblich verliebten Verehrer Ludwig van Beethoven (50) zu malen. - In Frankfurt zeichnet Johann Friedrich Morgenstern (45) wie die Lampenfüller freistehende Öllaternen, von denen es mindestens 137 gibt, auffüllen. - In Bad Homburg lässt sich die im Buckingham Palace geborene englische Prinzessin und hessenhomburger Landgräfin Elisabeth von Hannover von Englang (St) (50) eine wassergespülte Toilette einbauen. - In Frankfurt wird der jüdische Redakteur Ludwig Börne (34) aus der Redaktion der Tageszeitung Zeitung der Freien Stadt Frankfurt auf Druck des frankfurter Bürgermeisters Johann Wilhelm Metzler (65) entfernt. - In Frankfurt gründet der in Kassel geborene Jurist, Verfassungsrechtler und Schriftsteller Friedrich Murhard (42) die politische überregionale Zeitschrift Allgemeine politische Analen auf Bitten des Verlegers Cotta. Auch sein Bruder schreibt für die Zeitschrift. - In Bad Homburg wird das einsturzgefährdete Rathaus in der Rathausstrasse mit dem darin befindlichen Gasthaus Zum roten Ochsen und einem Rathausturm abgerissen. Der zweite Rathausturm in der Burggasse, bleibt stehen. - In Wiesbaden leben 20 Juden. - In Mainz werden Teile des zerstörten Lustschlosses Favorite in den Stadtpark umgewandelt. - In Frankfurt verursacht die Theaterschauspielerin Frau von Busch einen Theaterskandal, der wochenlang Stadtgespräch ist. - In Darmstadt verabschiedet der Landtag eine neue Verfassung. - In Offenbach wird eine Handelskammer gegründet. - In Hamburger kostet Raffinade-Zucker 1,50 Mark pro kg im Großhandel. - In Mainz beginnt Josef Gastell (--) in der väterlichen Sattlerei in der Ludwigstrasse mit dem Bau von repräsentativen Kutschen als Chaisenfabrik Gastell, wo eine Schmiede eingerichtet wird. - Im Großherzogtums Hessen wird das Amt eines auf Lebenszeit ernannten evangelischen Prälaten geschaffen, der qua Amt eine Virilstimme in der ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen erhält und gleichzeitig Superintendentur der Provinz Starkenburg ist. - In Bad Homburg wird der in München geborene bayerische Hofkammerratssohn und fürstlichoettingenwallersteiner Kapellmeister Franz Seraph von Destouches (48) neuer Hofkapellmeister, was er 22 Jahre bleibt. - In Bockenheim, einer hanauer Stadt, verkauft der frankfurter Bankier Johann Georg Meyer den Altersruhesitz von Freiherr xxx von Bangardt (++) Ginnheimerstrasse 3 (20 21 Elisabethenkrankenhaus) an Samuel Passavant (--). - In Darmstadt wird der Luisenplatz nach der hessendarmstädter Großherzogin Luise Henriette Karoline von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (59) benannt. Der Anhang bei Rhein ist ein Kunstbegriff für das seit dem Wiener Kongress erhaltene Rheinhessen. - In Frankfurt erbaut sich der jüdische, in Frankfurt geborene Bankier Carl Mayer von Rothschild (32) verheiratet mit Adelheid Herz (20) am Untermainkai 15 ein klassizistisches Stadthaus. - In Darmstadt regelt der Schneidermeister Spengler für 100 Gulden jährlich die Strassenreinigung und Müllabfuhr neu, wobei Gebühren entstehen. - In Wiesbaden trifft eine mehrfach wegen Beischlafdiebstahls und insgesamt zu fast 4 Jahren Zuchthaus verurteilte ledige wiesbadener Strassenprostituierte alias Sexarbeiterin (34) im wiesbadener Kurhaus einen herzoglich nassauischen Soldaten, den sie zur Mosbacher Höhe lockt und dort beim Beischlaf in einem Weizenfeld seine Schnupftabakdose Tabatiere im Wert von 110 Gulden klaut, die sie in Mainz beim Goldarbeiter Jagemann für ihre angebliche Herrschaft verkaufen will und als der Verdacht schöpft, sie sei gestohlen, gibt er ihr zwar einige Gulden Anzahlung, aber setzt eine Fundanzeige in das Wiesbadener Wochenblatt und die Wiesbadener Zeitung, worauf sich aber niemand meldet. Sie wird in Wiesbaden vom Herzoglichen Kriminalgericht nach einem durch angedrohte Prügel erzwungenen Geständnis zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt, die auf 4 Jahre herabgesetzt werden. - In der Herrenmode setzt sich der kurze Stehkragen Vatermörder durch, der über das Kinn nach oben ragt und den rebellische Söhne tragen. Es gibt sowohl spitze als auch flache.  - In Frankfurt wird als öffentliches Zeichen einer bürgerlichen Stadtrepublik mit dem Bau einer neuen Stadtbibliothek in der Schönen Aussicht 2 (20 21 Literaturhaus) begonnen, die mit einer Säulenfassade geschmückt wird. - In Frankfurt beschwert sich der jüdische Redakteur der frankfurter Tageszeitung Zeitung der Freien Stadt Frankfurt Ludwig Börne (34), dass die Postkutsche von Darmstadt nach Frankfurt 5,5 Stunden braucht, was auch einer Wanderer zu Fuß gut zurücklegen kann. - In Darmstadt feiert man die neue Verfassung. - In Frankfurt stirbt der Senator und frankfurter Patrizier Johann Nikolaus von Olenschlager von Olenstein (37), wobei es den Ort Olenstein gar nicht gibt. - In Darmstadt engagiert sich der in Darmstadt geborene Student Heinrich Schmitz (23) bei der neuen hessendarmstädter Verfassung. - In Wiesbaden wird der Druck der einzigen politischen nassauer Zeitung Rheinische Blätter, die seit dem Vorjahr das Presseorgan eine autoritären Regierung ist, eingestellt. Obwohl der katholische johannisberger Gutsbesitzer, wiesbadener Verleger und Redakteur Johannes Weitzel (49) im Vorjahr als deren Verleger gekündigt hat, wird er zum Hofrat ernannt und Direktor der Öffentlichen Bibliothek im alten Schloß am Markt. - In Mainz muss der in Rödelheim geborene ehemalige bürgerliche solmsrödelheimer Grafenschwager, ehemalige rödelheimer Regierungsrat, ehemalige rödelheimer Landrichter, frankfurter Rechtsanwalt und ehemalige Organisator des Landsturms in den frankfurter Teilfürstentümern Aschaffenburg und Fulda und gräflichingelheimer Oberst und Generaladjutant Heinrich Karl Wilhelm Hoffmann (50) vor der Mainzer Zentraluntersuchungskommission aussagen. - In Darmstadt macht der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (67) seine Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich. - Die in Hanau geborene geisteskranke Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (53), die in Hanau im Stadtschloß ihres Vaters, des in Kassel geborenen Landgraf, Graf von Hanau, Katzenelnbogen ua und Kurfürst von Hessen Wilhelm von Hessen Kassel  (St) (77) erlebt einen geistigen Zusammenbruch nach dem Tod ihrer Mutter Wilhelmine Karoline von Dänemark (St) (73). Wie man am Hof Konversation betreibt schreibt ihr Vater in französischer Sprache Ma fille perd la raison alias meine Tochter hat den Verstand verloren. -1 Gulden entspricht 26,2 Euro (20 22). - Die seit etwa 100 Jahren betriebene Sitte Briefpapier für die Post zu falten, führt zur englischen Erfindung von Briefumschlägen. - In den Taunusbädern glaubt ein Großteil der Kurgäste immer noch, dass es gesundheitsförderlich ist, besonders viel Wasser zu trinken, wogegen das Fachpersonal nur schwer argumentieren kann. - In Preußen wird der Postzwang für Reisende erleichtert, wodurch Reisende, die mit einem gedungenen Gespann, Extrapost oder Lohnfuhre an einem Poststationsorte angekommen waren, bereits nach Ablauf von 24 statt früher 72 Stunden mit anderen Mietpferden ihre Reise fortsetzen dürfen. Das gesammte linkrheinische Mittelrheintal ist preußisch. - In Mainz Kastel brennt es im Rathaus, wobei viele Urkunden zerstört werden. - In Bad Soden wird am abgetragenen Salinen Altwerk eine Weide trockengelegt und darauf mit der Anpflanzung von Bäumen begonnen, wodurch ein kleiner Kurpark entsteht. - Im Herzogtum Nassau trägt der Postillion der Herzoglich Nassauischen Post einen dunkelblauen Rock mit rotem Stehkragen und Revers, schwarze kniehohe Stiefel, eine beigeweiße Reithose und einen schwarzen Zylinder. - Der in Frankfurt geborene österreichische Rothschildbankfilialgründer Salomon Meyer Rothschild (46) beschäftigt den Sohn des ersten europäischen jüdischen Adeligen Leopold von Wertheimstein (19) in seiner Bank. - In Mainz hat die preußische Diligence alias Postkutsche auf der Poststrecke Mainz~Koblenz 12 Sitzplätze, wobei an den traditionellen von der Seite zu besteigenden 6 sitzigen gondelartigen Fahrgastraum noch vorne und hinten jeweil von vorne oder hinten zu besteigende Anbauten mit Faltverdeck angebaut sind. Der Postillon sitzt dabei auf dem hintersten seiner Postpferde. Im Folgejahr kann man auf die erste vom preußischen Postrat Schmückert (30) eingeführte preußische Schnellpoststrecke Koblenz~Köln~Düsseldorf umsteigen. - In Darmstadt werden alle großherzoglichen Privatsammlungen in einem neuen Museum ausgestellt, das auch die Bevölkerung besuchen kann. - In Darmstadt wird der Löschwasserteich Großer Woog als Badesee genutzt.

1819 Ein Dampfschiff überquert den Atlantik. - In Offenbach wird die Biebermark aufgelöst, wobei das Gebiet an der Grenzstrasse an die Stadt fällt. - In Wiesbaden wird die Zensur von Zeitungen alias Pressezensur wieder eingeführt. - In Offenbach wird eine Schiffsbrücke am Isenburger Schloss eröffnet um den frankfurter Zoll zu umgehen, weil Frankfurt nicht dem Zollverein angehört. - In Frankfurt kommt es zu den antijüdischen Hepp-Hepp Krawallen. - In Homburg stiftet der in Bad Homburg geborene Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (71) den Schwerterkreuz Orden, der 16 Mal verliehen wird. - Mainz hat 25.390 Einwohner. - In Rüsselsheim wird die Zichorienfabrik für den Kaffeeersatz eröffnet. - In Mainz wird die Mainzer Zentraluntersuchungskommission zur Untersuchung hochverräterischer Umtriebe in der Litera D 292 Große Bleiche 26 eingerichtet, die als schwarze Kommission Studenten, Burschenschaftler, Professoren und kritische Schriftsteller an deutschen Universitäten kontrolliert und dabei besonders in Großherzogtum Hessen und im Königreich Preußen rigoros vorgeht. - In Preußen wird die Zensurfreiheit der Universitätsprofessoren aufgehoben. - In Bockenheim, einer hanauer Dorf vor der Stadtmauer Frankfurts wird, das Dorf Bockenheim vom in Kassel geborenen Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (37) zur Stadt erhoben, um Industrien in der Nachbarschaft Frankfurts anzusiedeln, die die Zünfte in der Stadt Frankfurt immer erfolgreich verhindern, und so vom Messestandort Frankfurt zu profitieren. Er führt in Bockenheim faktische eine Gewerbefreiheit für Christen und Juden ein, die aus dem Umland zuziehen. - In Frankfurt wird die Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde in der Privatwohnung von Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein (St) (62) gegründet. - In Darmstadt gibt es in der Neustadt den Gasthof Badischer Hof am Paradeplatz alias Friedensplatz, den Gasthof Darmstädter Hof Rheinstrasse 12 und den Gasthof Hessischer Hof in der Wilhelminenstrasse. - In Wiesbaden kauft Johann Friedrich Goetz das Gasthaus Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz 3-4 alias Nordwestseite Kaiser Friedrich Platz und verziert es mit einer klassizistischen Fassade. - In Bad Homburg stirbt Prinzessin Magdalena Sophie von Solms Braunfels (St) (76) als Witwe des in Schloss Schaumburg an der Lahn geborenen Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (++). - In Darmstadt ist Andreas du Hall (--) darmstädter Stadtkommandant. - In Offenbach wird eine Schiffsbrücke am Schloss fertiggestellt. - In Frankfurt Schwanheim findet der neue Dorfschullehrer Henniger die Schule in einem sehr schlechten Zustande vor. Die Kinder sind sowohl in allen ihren nötigen Kenntnissen als auch in der Moral vernachlässigt, und daher ganz verwildert. In die Dorfschule Schwanheim gehen rund 150 fast ausschließlich katholische Bauernkinder. Die jüngsten Schüler kommen in die Klasse 8, die ältesten verlassen die Schule in die Klasse 1. - In Frankfurt präsentiert der bürgerlich geborene frankfurter Bankier und Schriftsteller Freiherr Johann von Isaak Gerning (52) sein Reisebuch Die Rheingegenden von Mainz bis Cölln, das im wiesbadener Verlag von Ludwig Schellenberg (47) herausgegeben wird. - Flörsheim hat 1.591 Einwohner. - In Frankfurt betreibt die Gasfabrik der Senckenbergstiftung auf der Großen Eschenheimer Strasse mehrere Strassengaslaternen, die aber wieder abgebaut werden. Stattdessen will man sogar das Strassenöllaternennetz weiter ausbauen. - In Frankfurt wird der württemberger Zuchtmeistersohn alias Korrektionsanstaltsleitersohn und Klavierlemachersohn, Komponist und Dirigent Johann Nepomuk Schelble (30) Chorleiter an der Musikakademie. - In Frankfurt kommt die neue Tageszeitung Zeitung der Freien Stadt Frankfurt heraus, in deren Redaktion der jüdische Redakteur Ludwig Börne (33) tätigt ist, der die vom frankfurter Bürgermeister Johann Wilhelm Metzler (64) willkürlich praktizierte Zensur kritisiert. - In Schwalbach wird die Burg herzoglichnassauisches Domänengut. - In Herzogtum Nassau soll in der Realschule laut nassauischem Schuledikt in zwei Lehr-Cursen, wöchentlich in 30 Stunden gelehrt werden: deutsche Sprache, mit Verfertigung schriftlicher Aufsätze, Naturgeschichte, Naturlehre, Erdbeschreibung mit Geschichte verbunden, Zeichnen, Schönschreiben, Technologie und einfache Buchhaltung. Im Frühjahr findet eine Prüfung statt. Das Fach Religion ist nicht aufgeführt. Vielmehr sollen die Kinder der sonntäglichen Katechisationen in der Kirche beizuwohnen. - In Höchst wird eine Realschule gegründet. - In Frankfurt gibt es die überregionale Tageszeitung Frankfurter Staats-Ristretto als Zeitung der freien Stadt Frankfurt. - In Frankfurt kommt das feuilletonistische Wochenblatt Iris heraus. - In Wiesbaden wird die einzige Zeitung für die Region überhaupt, die Rheinischen Blätter, nach 5 Jahren bis 18 48 wieder verboten. - In Bad Schwalbach verübt der idsteiner Apotheker Karl Löning (28) ein erfolgloses Attentat auf den ehemaligen nassauischen Regierungspräsident Carl Ibell (39), der sich von der Reaktion hat kaufen lassen. Karl Löning (28) begeht in Wiesbaden in Haft nach der Folter mit verschluckten Glasscherben Selbstmord. Vorher schreibt Karl Löning (28) in Wiesbaden im Badehaus Nassauer Hof Kaiser Friedrich Platz Nordwestseite einen Abschiedsbrief an seine Mutter und will die Welt von einem Tyrannen befreien. Seine Waffen sind ein Knicker und zwei Terzerolen. - In Darmstadt löst die großherzogisch hessische Regierung alle bis dahin bestehenden Turnanstalten auf, die eigentlich politische Vereine mit sportlichem Deckmantel sind. - In Frankfurt kommt es wegen der von Napoleon eingeführten und schlecht umkehrbaren Judenemanzipation zu gewalttätigen antijüdischen Hep-Hep-Krawallen, die hauptsächlich in Mitteldeutschland auftreten und die in Frankfurt, Würzburg, Hamburg und Danzig am schlimmsten ausfallen. In Frankfurt werden Steine gegen jüdische Häuser rund um die Judengasse geworfen. Vor dem Stammhaus der Rothschilds, dem Haus zum Grünen Schild, Judengasse 148 (20 16 Platz auf der Toreinfahrt zwischen Kurt Schumacher Strasse 37 und 41) versammeln sich meist junge Protestler, darunter laut Magistrat viele Fremde, wobei die Stadt erst am Folgetag zu Ruhe aufruft und nach drei Tagen erst Militär und Bürgerwehr aufbietet. - In Mainz vermutet die Regierung organisierte Burschenschafter alias Studenten hinter den Hep-Hep-Krawallen und setzt einen Untersuchungsausschuss ein. - In Wiesbaden wird Johann Heinrich Frey  (--) als Verleger der wieder richtig geschriebenen Wochenzeitung Wiesbadener Wochenblatt durch E Enders abgelöst.  - In Mainz stirbt der Schauspieler Franz Sontag (36), während seine in Frankfurt Heddernheim geborene Ehefrau, katholische Beamtentochter und Schauspielerin Franziska Martloff (36) mit ihren in Koblenz geborenen Töchtern, den Schauspielerinnen und Sängerinnen Henriette Sontag (13) und Nina Sontag (08), die gemütskrank ihr späteres Leben im Kloster verbringt, in Prag gastiert. - In Frankfurt kommt der reutlinger Weißgerbermeister und württemberger Landtagsabgeordnete, der seit 2 Jahren über die Gründe der Auswanderer an die württemberger Regierung Berichte anfertigt, Friedrich List (30) an, dermit frankfurter Kaufleuten den Allgemeinen Deutschen Handels- und Gewerbeverein alias Verein Deutscher Kaufleute und Fabrikanten als ersten deutschen Unternehmerverband gründet. - In Frankfurt wird das hessenkasseler Dorf Bockenheim vom hessenkasseler Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (St) (76) zur Stadt erhoben um dort Industrie anzusiedeln, wobei man mit einer Chaisen-Fabrik alias Kutschfabrik beginnt. - In Hanau stirbt der in Büdingen geborene kurhessische Finanzberater Carl Friedrich Buderus von Carlshausen (60), der Grosscousin von alleinigen Hüttenbesitzer Bergbaurat Georg Friedrich Andreas Buderus (52). - In Darmstadt wird am Ballonplatz das Gasthaus Bayerischer Hof eröffnet. Es gibt 13 Gasthäuser, 27 Brauereien, 10 Weinhäuser, 6 Kaffeehäuser alias Cafes und 46 Bier- und Branntweinhäuser. - In Darmstadt wird der in Gießen geborene ehemalige gießener Universitätskanzler, Carl Ludwig Wilhelm von Grolmann (48), der 11 Jahre zuvor geadelt wurde, Mitglied des hessendarmstädter Staatsrats, der den ehemals bürgerlichen und 10 Jahre zuvor geadelten gichtkranken evangelischen Amtmannssohn und hessendarmstädter Regierungschef Freiherr Friedrich August von Lichtenberg (64) praktisch entmachtet, der danach stirbt. - In Wiesbaden hat das private Erziehungsintstitut Laspée von Johannes de Laspee (36) 81 Schüler zwischen 4 und 15 Jahren, die von 7 selbst ausgebildeten Gehilfen unterrichtet werden. Öffentliche schulische Prüfungen gibt es alle 2 Jahre. - In Wiesbaden wird eine Gesindeordnung erlassen, die das Beschäftigungsverhältnis von Dienstboten und Dienstmägden regelt. Ein Dienstverhälnis für Dienstboten dauert 3 Monate in der Landwirtschaft 1 Jahr, wenn nicht schriftlich anders geregelt, das spätestens 3 Tage nach Beginn gemeldet werden muss. Hausfrauen dürfen weibliche Dienstboten selbstständig einstellen. Frauen bedürfen der Erlaubnis ihres Vormundes bzw Ehemannes, wenn sie eine Anstellung annehmen. Es muss ein Dienstbuch geführt werden. Dienstboten sind zur Treue verpflichtet und werden vom Dienstherrn mit Nahrung versorgt. Dienstherren müssen kranke Dienstboten unentgeltlich versorgen. Dienstboten können mehrere Dienstverhältnisse eingehen. Nur eines wird eingetragen. Das Gesinde kann eigene Mietverhälnisse abschliessen. Wird der Lohn nicht bezahlt, mahnt die königliche Polizeidirektion in Wiesbaden bzw der Bürgermeister die Zahlung an. Einträge ins Dienstbuch sind Pflicht. - In Wiesbdaen organisiert Herzog Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (27) eine Union des wiesbadener Theaters Deutsche Nationaltheater (20 21 Coulinstrasse) mit dem Mainzer Nationaltheater, wodurch dieses dauerhaft in Wiesbaden auftreten darf, die rund 20 Jahre bis zu seinem Tod hält. - In Darmstadt macht die Residenz den Versuch ein Adreßbuch der Residenz Darmstadt herauszugeben, um es den benachbarten Städten gleichzutun, wobei der Versuch mit einem bescheidenen dünnen Adressbüchlein gelegentlich verbessert wiederholt werden soll. - In Darmstadt kommt es zu antijüdischen Unruhen. - In Darmstadt wird die Turnbewegung am Gymnasium als staatsgefährdend unterdrückt. - In Frankfurt meldet die Frankfurter Ober Postamts Zeitung unter Geschäftsanzeigen mit Beschreibung, dass in Homburg in der Pfalz die Waisenhausfabrik auf weitere 10 Jahre verpachtet werden soll. - In Niddatal wird der Grafensohn Karl von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) auf Schloss Ilbenstadt geboren. - In Frankfurt baut sich der frankfurter Bankier Jordan de Rouville (--) sein Palais Neue Mainzer Straße 54 (20 22 Main Tower). - In Frankfurt wird die überregionale Zeitung Frankfurter Staats Ristretto in Zeitung der freien Stadt Frankfurt umbenannt. - Johann Wolfgang von Goethe (70) schreibt über den Genuß der Droge Opium voller Begeisterung über die Farben in seinem Gedicht Über den Mohn. - In Mainz stirbt der Besitzer der Adler Apotheke und mainzer Stadtrat Heinrich Gottlob Schlippe (--). - In Darmstadt wird das Jagdschloß Bickenbach zur Kaserne umgewandelt. - In Mainz baut der Kaffewirt Carl Marchisio (--) ein Ausflugslokal im zerstörten Lustschloß Favorite, die zu einer Parkfläche umgewandelt wird. - In Wiesbaden wird der wiesbadener Hofbuchhändler, Drucker  und Zeitungsverleger Ludwig Schellenberg (47) mit seiner Druckerei in der Langgasse 21 alias Pressehaus zum Hofdrucker ernannt. - In Wiesbaden kündigt der Verleger und Redakteur Johannes Weitzel (48) der einzigen politischen nassauer Zeitung Rheinische Blätter, die beim wiesbadener Hofbuchhändler Ludwig Schellenberg (47) in seiner Druckerei in der Langgasse 21 gedruckt wird, seinen Posten als nassauer Redakteur des Regierungspresseorgans, deren Regierung bisher freiheitlich gesinnt war. - Die in Hanau geborene geisteskranke Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (51) ist im hessischen Schloß Wabern eingesperrt. Im Folgejahr holt man sie ins hanauer Stadtschloß. - Der in Straßburg geborene hessische Oberhofmeistersohn und hessendarmstädter Regierungspräsident Freiherr Ludwig Samson von Rathsamhausen (59) stirbt in München. - 1 Gulden entspricht 21,6 Euro (20 22). - Im Herzogtum Nassau wird die Gewerbefreiheit eingeführt. - Im Herzogtum Nassau  leben 7 % der Einwohner in Orten mit mehr als 2.000 Einwohnern. Wiesbaden hat 5.000 Einwohner. - In Frankfurt Rödelheim kauft der frankfurter Bankier Georg Brentano (44) das Petrihaus, lässt es im Schweizerhausstil zu seinem wegen seiner Eleganz gerühmten Rückzugsort mit Salon umbauen und legt dazu einen Landschaftspark an, den Brentanopark. - Der Schriftsteller Johann Isaak Gerning (52) erstellt sein Buch Die Rheingegenden von Mainz bis Köln. - Nach jahrhundertelangen Streitereien, die den Ausbau des Abschnitts der Poststrasse Frankfurt~Königstein verhindert haben, weil bisher immer Landesgrenzen überquert werden mussten, beginnt man mit dem Bau der kerzengeraden 10 km langen Alternativstrecke Frankfurt Höchst~Königstein als Königsteiner Strasse die vollständig im Herzogtum Nassau verläuft. - In Wiesbaden darf der aus dem Hunsrück zugezogene Müller und durch Erbschaft Besitzer des durch ihn modernisierten und mit Hilfe von Stickstoffdünger erfolgreichen Bauernhofes der ehemaligen Hammermühle bei der Salzbachtalautobahnbrücke Bernhard May (36) die Soldaten der wiesbadener herzoglichnassauer Garnison mit Brot aus der eigenen Bäckerei versorgen. - In Hochheim wird der seit 17 97 bedienstete Schultheiß Carl Müller (36) neuer Stadtdirektor, was er bis 18 34 bleibt.

1818 In Wiesbaden verweigert der Landtag der Stadt Wiesbaden und den landesherrlichen Landtagskommissaren den Status einer Hauptstadt. - In Schlangenbad entsteht zu den Kuranlagen eine eigene Gemeinde durch die nassauischen Gebietszufälle. - In Wiesbaden wird der in Wiesbaden geborene nassauische Hofgerichtsratssohn und Geheime Hofrat Friedrich August Lehr (47) Bade- und Brunnenarzt. - In Darmstadt wird der Logentempel der Freimaurerloge Johannes der Evangelist zur Eintracht im Orient eingeweiht. - In Mainz haben die Hofmusikstechersöhne alias Verlegersöhne Johann A Schott (37) und sein Bruder Johann J Schott (36) Weihergarten 5 innerhalb von 8 Jahren die kleineren Verlage wie Amon in Heilbronn, Falter in München, Kreitner in Worms, K. Zulehner in Mainz und G. Zulehner in Eltville aufgekauft und damit ihre Notendruckrechte u.a. für Haustanzmusik und dabei hauptsächlich für Pianoforte und selten für Gitarre und Flöte. - Der in Homburg geborene Landgraf Friedrich VI von Hessen Homburg (St) (49) heiratet in London die im Buckingham Palace geborene englische Prinzessin Elisabeth von Hannover von Englang (St) (48), die die arrangierte Hochzeit nur eingeht um der strengen Ettikette des englischen Hofes zu entkommen. In Bad Homburg betätigt sie sich als Malerin. - Im Herzgotum Nassau wird erstmals gewählt. Wahlberechtigt sind 39 Adelige, 1.448 bürgerliche Großgrundbesitzer und 128 reiche Städter bei 287.000 Einwohnern. - In Frankfurt Rödelheim stirbt der in Assenheim geborene Graf Vollrath Friedrich von Solms Rödelheim Assenheim (St) (56). Sein Sohn ist Graf Carl Friedrich Ludwig von Solms Rödelheim Assenheim (St) (28), verheiratet mit der Grafentochter Sophie von Solms Laubach (St) (23). - In Darmstadt wird das Gemüsewaschen, das Reinigen von Zubern und Pinseln und das Einweichen von Weide, Wolle, Garn und Aschentüchern in öffentlichen Brunnen zum Schutz der Trinkwasserversorgung verboten. - In Frankfurt wird der bürgerlich geborene frankfurter Bankier und Schriftsteller Johann von Isaak Gerning (51) vom in Prenzlau geborenen hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (65) in den Freiherrenstand erhoben. - In Frankfurt gründet der württemberger Zuchtmeistersohn alias Korrektionsanstaltsleitersohn und Klavierlemachersohn, Komponist und Dirigent Johann Nepomuk Schelble (29) eine Singgemeinschaft. - In Frankfurt muss der in Kassel geborene Jurist, Verfassungsrechtler und Schriftsteller Friedrich Murhard (40) die im Vorjahr mitgegründete Zeitung Europäische Zeitung wieder schließen. - Zwischen Wallau und Hofheim wird die Bauhütte als Raststätte für Reisende der Chaussee zwischen Frankfurt und Wiesbaden eröffnet. - Im Herzogtum Nassau gibt es ein Adressbuch Staats- und Adreß- Handbuch. - In Frankfurt stirbt Graf  Clemens August von Westphalen (St) (65), der letzte Burggraf von Friedberg, der in Wiesbaden Eltville Erbach im Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) wohnt. - In Frankfurt wird das Bankgeschäft Ansbacher in der Goethestrasse 25 gegründet. - In Offenbach zeichnet der Grafiker Anton Radl die Frankfurter Strasse. - In Frankfurt Unterliederbach erhält der in Taunusstein Wehen geborene ehemalige nassauische Regierungspräsident Carl Ibell (38) als Geschenk ein Hofgut und bezieht die Villa Graubner. Er wird ein Feindbild der Revolutionäre. - In Wiesbaden wird die kerzengerade Dotzheimer Strasse als Allee angelegt, als Ersatz der beiden Altwege, die rechts und links verlaufen. - In Frankfurt lehnt die Mehrheit der Stadtbürger das politische Mitbestimmungsrecht der Juden in Form der Wahlen zum Gesetzgebenden Körper der Stadt ab. Frankfurter Großkaufleute mit Beziehungen zu Juden werden nicht gewählt, dafür Handwerker und kleine Händler. Rechtsanwalt Jassoy ist der Staranwalt in der Stadt. Er wird aber als Anwalt jüdischer frankfurter Häuser nicht wiedergewählt. Der frankfurter Bankier Bethmann verliert wegen seines Versuchs der Vermittlung in der Judenfrage zunächst sein Mandat und wird nur knapp beim nächsten Wahlgang wiedergewählt. - In Hessen wird in Mainz für Rheinhessen als dritte neben Darmstadt für die Obergrafschaft Katzenelnbogen und Gießen für Oberhessen eine kirchliche evangelische Superintendentur eingerichtet. - In Darmstadt wird für sein linksrheinisches Gebiet um Mainz in der Zeitung Hessisches Amtsblatt der Begriff Rheinhessen eingeführt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene darmstädter Hofgeigenmachersohn und im russischen St Petersburg über viele Jahre erfolgreich gewordene Franz Xaver Steininger (40) wieder als frankfurter Bürger aufgenommen. - In Frankfurt versucht der katzenelnbogener Schneidermeister Philipp Friedrich Habig mit der Heirat der frankfurter Bürgerswitwe Rebecka Dülpert das Bürgerrecht zu erhalten. - In Darmstadt wird die ehemalige thurn und taxis Post im Gasthaus Zur alten Post (20 21 Kaufhof) Ecke Rheinstrasse/Ernst Luwig Strasse alias Faixe Eck abgerissen und die Hofpapierhandlung Leuthner erbaut. - In Offenbach erbittet der Goldschmiedefabrikant Johannes Friedrich Fincke den Titel eines großherzoglichen Hofjuweliers. - In Frankfurt ist das Oberforsthaus nach Anton Kirchner (39) der Lieblingsort der gebildeten Welt mitten im Wald eine Stunde von Frankfurt entfernt. Bad Soden bezeichnet er dagegen als ein schmutziges Dorf, wo es an allem fehlt. - In Offenbach wird das Hanauer Tor abgerissen. - In Darmstadt wird das Freimaurerlogenhaus in der Sandstrasse fertiggestellt. - In Frankfurt warnt der Arzt Johann Christian Ehrmann (69) vor der jüdischen Praxis, sich aus wirtschaftlichen Gründen zum Schein taufen zu lassen. - In Mainz wird von der Hospizienkommission, die auch das Grundkapital stellt, ein Pfandhaus eröffnet, das als Wohltätigkeitsanstalt gilt und dessen Überschüsse in die Armenkasse und Krankenpflege fließen, wobei die Angestellten ein Gelöbnis ablegen und eine Kaution hinterlegen müssen. Private Nebenpfänder zu geben ist ihnen verboten. - In Mainz wird eine Versicherungsgesellschaft, die Rheinschifffahrts Assekuranz Gesellschaft gegründet. - In Frankfurt kauft die Senckenberg Naturforschende Gesellschaft für 34 Gulden einen Tanzbären für eine Sezession vor Publikum, wofür er in einer Kiste mit einem Bayonett durchbohrt wird. Nach einer Stunde holt man den vermeintlich toten Bär heraus, der sich aber losreisst und die Zuschauer, darunter auch Damen angreift, erfolglos erdolcht und danach von zwei Jägern erschossen wird. - Der in Frankfurt geborene preußische Offizier Abraham von Willemer (24), der Sohn des frankfurter Bankiers Johann Jakob von Willemer (58), wird bei einem Duell erschossen. - In Wiesbaden ändert Freiherr Ernst Franz Marschall von Bieberstein (48) seinen Reformkurs und macht das Herzogtum Nassau zu einem autoritären Staat. - In Frankfurt übernimmt der jüdische Bankierssohn Joseph Lazarus Speyer (35) verheiratet mit Jette Ellissen (38) nach dem Tod des Schwiegervaters Gumperz Elias Elissen (--) dessen jüdische Ellissen Bank, die er in Joseph Lazarus Ellissen Speyer Bank umbennt.- In Frankfurt zieht der Eisenwarenhändler Gottfried Scharff (--) in das Haus Falkenstein in der Fahrgasse 18. - Im Herzogtum Nassau erhält jedes Amt einen staatlich angestellten Medizinalrat mit Assistenten, eine Amtsapotheke und mehrere Hebammen. Ärzte werden verpflichtet arme Einwohner zu günstigeren Tarifen zu behandeln. - In Frankfurt kauf die jüdische Familie Rothschild das Gartengrundstück Neue Mainzer Strasse 33, zögert wegen antijüdischer Strömungen aber mit der Bebauung mit einem Gartenhaus bzw einer Villa. - In Bad Homburg stellt der in Homburg geborene Landgraf Friedrich VI von Hessen Homburg (St) (49) das römische Kastell Saalburg unter seinen Schutz, womit der Diebstahl von Steinen von der Ruine verhindert werden soll. - Im Herzogtum Nassau wird eine Schuldenkommission für die Staatsfinanzen eingerichtet. - In Frankfurt wird der in Wetzlar geborene Maler und Professor der bildenden Künste Friedrich Christian Reinermann (54) Lehrer an der Kunstschule. - In Nieder Ingelheim fordern bei der überforderten Wirt und Posthalterin Wilhelmine Glöckle (--) im Gasthaus Glöckle später Gasthaus Zur alten Post in der Mainzer Strasse 67, die normalereweise nur 6 Wechselpferde vorhält, mehrere Monarchen mit großem Gefolge viele Pferde zum Wehseln, was die Wirtin nur mit Leihpferden aus den Gemeinden Wackernheim und Heidenheim ermöglichen. Der österreichische Kaiser Franz von Lothringen Habsburg (St) (50) lässt sich 94 Pferde besorgen und gleichzeitig der russische Zar Alexander (St) (--) 42 Pferde und 6 Tage später die verwitwete russische Zarin Prinzessin Sophie Dorothee von Württemberg (St) (59) 50 Pferde. Bei der Rückkehr droht der preußische König schon im voraus mit schweren Strafen, denjenigen die Probleme machen. - In Wiesbaden zeigt ein neuer Generalbebauungsplan von Christian Zeis (48), dass die mittelalterlichen Stadtmauern und Türme bereits fast alle abgetragen sind. - In Langen kauft der darmstädter Postmeister Adam Wiener (--) die Wiese Gemeine Bleiche südlich der Großen Pforte und baut dort eine thurn und taxis Posthalterei mit Scheunen und Stallungen für 50 Pferde und Wagen und Wohnungen für die Postillone. Zum seinem Postbezirk gehören Dreieichenhain, Sprendlingen, Offenthal, Götzenhain, Urberach, Ober-Roden, Dietzenbach, Eppertshausen, Egelsbach, Erzhausen, Gräfenhausen, Mörfelden und Walldorf als sogenannte Landpostorte. - In Hattersheim gibt es 9 Gasthäuser, womit das Dorf ein besonderer Verkehrsknotenpunkt ist. Eines davon ist das vom katholischen hattersheimer kaiserlichen thurn und taxis Posthalter Carl Werle (--) an der Hauptstrasse Mainzer Strasse am Ortsrand neuerbaute Gasthaus Nassauer Hof, dessen Grund ihm sein Onkel, der reiche katholische wetzlarer kaiserlichen thurn und taxis Posthalter Adam Werle (--) geschenkt hat, der schräg gegenüber der thurn und taxis Posthalterei Posthof liegt. Das für gehobene Gäste ausgelegte klassizistische verputzte Gasthaus Nassauer Hof hat eine Bierstube und eine Weinstube. - In Frankfurt ist Freiherr Alexander von Vrints-Berberich (--) thurn und taxis Generalpostdirektor. - In Frankfurt ist der Handelsmann Johann Adam Hermann Dick (--) Besitzer des Hauses Rotes Haus alias Großes Rotes Haus Lit D Nr 25 später Zeil 52. - In Frankfurt Höchst wird die Strasse Höchst~Königstein als Königsteiner Chaussee fertiggestellt, wodurch der Kurbetrieb in Bad Soden wieder anläuft. - Der Schriftsteller Friedrich Schlegel (46) beschreibt im neuen Stil der Rheinromantik eine Rheinfahrt. - Mit dem Tod des in Seeheim geborenen Friedrich August von Lichtenberg (46) übernimmt dessen Sohn, der in Darmstadt geborene Ludwig von Lichtenberg (34), das Amt des Regierungskommissionspräsidenten der Provinz Rheinhessen, was er 27 Jahre lang bleibt.

1817 Wetter: Steckrübenwinter zum Jahresausgang. Viele Menschen können sich wegen der Teuerungen nur noch mit Viehfutter ernähren. Missernte in Bad Soden. Hungersnot in Offenbach und Darmstadt. Missernte in Darmstadt. - Offenbach hat 6.000 Einwohner und Bad Homburg hat 3.382 Einwohner. - In Darmstadt wird berichtet, daß sich ein Postkutscher alias Postillon als Zuhälter Geld dazuverdient, indem er seine Freundin auf seinen Fahrten nach Heidelberg als Escortbegleitung alias Prostituierte alias Sexarbeiterin mitnimmt, die in seiner Postkutsche ihre Arbeit verrichtet. - In Offenbach lebt die Fürstenwitwe Ernestin Esperanzia Viktoria von Isenburg Büdingen (St) (--) im Altfürstin-Haus Ecke Aliceplatz/Frankfurter Strasse in bescheidenen Verhältnissen. - In Frankfurt melden zwei weitläufige verwandte Frauen aus Straßburg Ansprüche auf das bereits an die Stadt übergegangene Erbe des im Vorjahr verstorbenen, in Frankfurt geborenen Kaufmannes und Bankiers Johann Friedrich Städel (++) in Höhe von 1,3 Millionen Gulden an, was zu einem jahrelangen Erbstreit führt. 1 Gulden entspricht 11,6 Euro (20 22). Die Stadt behauptet einfach, das Erbe wäre verfallen, weil die Erben noch nicht bekannt gewesen wären. Neuer Inspektor des Städel Kulturinstituts mit seinen 500 Gemälden wird der in Neuwied geborene frankfurter Zeichenlehrer Carl Friedrich Wendelstadt (31), der schon die Kunstsammlung des gerade verstorbenen frankfurter Juristen Johann Georg Grambs (++) betreut. Er gründet gleichzeitig die Städel Malschule alias Städel Kunsthochschule. - In Frankfurt wird ein Naturkundemuseum von 32 Frankfurtern gegründet, das sich mit Erlaubnis der neugegründeten Naturforschenden Gesellschaft Senckenberg alias Senckenberg Stiftung nach dieser nennen darf. - In Wiesbaden wird das Erbprinzenpalais in der Wilhelmstrasse 24 (20 23 IHK) für den in Kirchheimbolanden geborenen nassauischen Herzog Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (25) fertiggestellt. Es wird nur nicht mehr bezogen sondern Verwaltungsgebäude. - In Frankfurt wird der jüdische Bankier Amschel Mayer Rothschild (44) vom österreichischen Kaiser als Amschel Mayer von Rothschild in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. Trotzdem wohnt seine Mutter Gutele Rothschild (64) weiter in der ärmlichen Judengass. - In Wiesbadern Biebrich wird Adolph von Nassau Weilburg (St) geboren. - In Idstein werden für das Herzogtum Nassau die beiden evangelischen Konfessionen, die lutherische und die reformierte, in der Union vereinigt. - In Aschaffenburg wird das Herz von Karl Theodor von Dalberg (St) (73) beigesetzt. Sein Neffe Fürst Philipp von der Leyen (St) (51), seit 7 Jahren Witwer von Sophia Theresia von Schönborn Buchheim (St) (++), prozessiert um das Erbe. Dieser wird im Folgejahr seinen in Wiesentheid geborenen Sohn Prinz Erwein von der Leyen (St) (19) mit der Grafentochter Sophie von Schönborn Buchheim (St) (19) verheiraten. - Im Herzogtum Nassau wird die Simultanschule eingeführt. Das Zweischulsystem unterrichtet Kinder unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam. Der Hauptlehrer oder Rektor hat die Konfession der Mehrheit im Ort. - In Mainz treffen sich u.a. Dumont, Krämer, Ebbert, Wolf, Greiner von Geisenheim und Döpfner von Hochheim zu Friedrich Ludwig Jahn's (39) Leibesübungen und Gerwurf, Ringen, Springen und Freiübungen auf provisorischen Turnplätzen vor der Stadt. Sie gründen die Erste Mainzer Turngemeinde. - In Darmstadt wird - In Darmstadt wird der Hofkupferstechersohn Johann Heinrich Felsing (17) Mitglied der neugegründeten darmstädter Turngesellschaft später TSG. - In Frankfurt wird für Apfelwein die Erste Frankfurter Aepfelweinkelterei Gebrüder Freyeisen gegründet. - In Wiesbaden wird der Wiesbadener Frauenverein gegründet. - In Frankfurt werden zum 300. Jubelfest die evangelisch-lutherische u.a. in der Katharinenkirche und die reformistisch-zwinglianische Konfession u.a. in der Deutsch-reformierten Kirche am großen Kornmarkt (20 16 Berliner Strasse 62 und Strassenfläche davor) vereinigt und mit jeweils wechselseitig ausgetauschten Pfarrern nach einstündigem Glockenläuten um 09:00 Uhr Gottesdienst gehalten. - In Offenbach kauft der friesische Uhrmacher Johann Heinrich Schlosser (39) den Schlossgarten zwischen Kirchgasse und Mainstrasse. Mitten drin das Komödienhaus alias Theater mit Terrasse am Mainufer. - Wildgraf und Rheingraf Carl August Wilhelm Friedrich von Daun Kyrburg (St) (18) wird für den Verlust seiner linksrheinischen Besitzungen vom preußischen König in den Fürstenstand erhoben. Er nennt sich daraufhin Fürst von Salm Horstmar Wild- und Rheingraf Carl August Wilhelm Friedrich von Daun Kyrburg. - In Frankfurt übernimmt der in Braunschweig geborene Stargeiger Louis Spohr (33) die Kapellmeisterstelle am Nationaltheater am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). Gleichzeitig wird er zweiter Orchesterleiter der Museumsgesellschaft, der für seine neue Dirigiertechnik mit einer Papierrolle ohne alles Geräusch für Aufsehen sorgt. - Das Flörsheimer Marktschiff nach Frankfurt kentert in einem Sturm. 21 Passagiere ertrinken. - Ein Dampfschiffschaufelraddampfer erreicht rheinaufwärtsfahrend Koblenz. - In Frankfurt hält der Skandal-General und politische, liberale Andersdenkender Freiherr Christian von Massenbach (59), ein Jugendfreund von Friedrich Schiller (++), fälschlicherweise die Stadt für eine Asyl Zufluchtsstätte, wird aber auf Verlangen der preußischen Regierung mit Gewalt in seiner Wohnung verhaftet, was einen Skandal in liberalen Kreisen auslöst. Er wird wegen Landesverrats zu 14 Jahren Festungshaft verurteilt, die er nicht überlebt. - In Frankfurt wird im ehemaligen Waisenhaus die Sonntagsschule für Handwerker eingerichtet, in der sonntäglich kostenlos Freihandzeichnen und technisches Zeichen und nachmittags Elementarunterricht gegeben wird. Im Winter wird Architekturzeichnen gegeben. - In Bad Homburg gründet der in Kassel geborene Prinz und nichtregierende Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (73) als letzte seiner Logen die Loge Friedrich zum Nordstern, Er hat gerade zuvor die frankfurter Loge Carl zum aufgehenden Licht gegründet hat und im Vorjahr in Frankfurt die altschottische Direktorialloge Carl zur aufgehenden Sonne und in Mainz die altschottische Direktorialloge Carl zum Licht. - In Frankfurt wird der Kolonialwaren Grosshandel Tempel in der Fahrgasse 6 gegründet. - In Wiesbadenen legt Herzog Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (25) bei der Gedenkfeier zur Schlacht von Waterloo den Grundstein zur Infanteriekaserne (20 19 Eingang auf der Mitte der Strasse Platz der Deutschen Einheit an der Kreuzung zur Schwalbacher Strasse) mit flankierenden Löwen im Sumpfgebiet. - In Wiesbaden veröffentlich Johann Georg Reinheimer (40) ein Panorama von Wiesbaden von der aktuellen Sternwarte aus, wobei östlich der Wilhelmstrasse nur die Pletzmühle auf Höhe der Friedrichstrasse und das wiesbadener Kurhaus besteht. Auf dem Kurparkweiher fährt man Bötchen. Der Rest ist parkähnlich und besteht aus Wiesen und vereinzelten Bäumen. Nur weiter östlich wird Ackerbau betrieben. - In Frankfurt gründet der in der Judengasse geborene jüdischevangelisch konvertierte Arzt Simon Neuburg alias Johann Georg Neuburg (70) ua mit ihrem ersten Vorsitzenden, dem in Sulzbach geborenen Philipp Jakob Cretzschmar (70) und Johann Valentin Albert (29) auf Anregung von Johann Wolfgang von Goethe (68) die Naturforschende Gesellschaft Senckenberg 45 Jahre nach dem Tod des Stifters und wird ihr Direktor. - In Darmstadt wird mit der Maßreform und Gewichtsreform am Rathaus eine eiserne Darmstädter Elle angebracht. Sie ist in 24 Zoll unterteilt. - In Darmstadt wird für das Grossherzogtum Hessen Darmnstadt neben dem Postamt eine Ober Post Inspektion eingerichtet. - In Wiesbaden beginnt das Ensemble des Mainzer Nationaltheater bei Gastspielen am Deutsche Nationaltheater (20 21 Coulinstrasse) unregelmässig aufzutreten. - In Frankfurt veröffentlicht der in Frankfurt geborene Direktor der Musterschule Wilhelm Heinrich Seel (41) sein Werk Vom Weltuntergange. - Der katholische mainzer Domherr Karl Anton von Dalberg (35), dem sein Vater 6 Jahre zuvor die Herrschaft Enzensfeld bei Wien gekauft hat, heiratet mit päpstlichem Dispens seine Cousine, die Tochter von Karoline von Greiffenklau Vollrads (--), Maria Karoline Charlotte (--), die katholische Nonne ist. Graf Friedrich Karl Anton von Dalberg (St) (30) ist sein jüngerer Bruder. - In Darmstadt gibt es eine Arbeitsanstalt alias Arbeitshaus. - In Darmstadt lässt die hessendarmstädter Erbschwägerin Wilhelmine von Baden (St) (29), die Schwester der russischen Kaiserin, in dem von ihr angelegten englischen Landschaftsgarten Rosenhöhe ein zweigeschossiges Landhaus erbauen. - Der in Homburg geborene Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (69) wird überraschend wieder ein souveräner Herrscher über Hessen Homburg. - In Frankfurt lässt ein armer Invalide einen illuminierten Heißluftballon steigen, wofür wegen des Ansturms nach dem Ereignis auf die bereits geschlossenen Stadttore, an denen eigentlich ein Sperrbatzen fällig wird, ein Stadttor geöffnet wird. - In Frankfurt wird ein Elefant zur Herbstmesse vorgeführt. - In Frankfurt will der französische Veteran Leutnant Carl Reimherr (27) nach der Rückkehr aus russischer Gefangenschaft während der Messe als Aufsicht am Eingang des städtischen Theaters den russischen Legationsrat am russischen Konsulat Michael von Tormassov (--) von einem lautstarken Gespräch abhalten, was dieser nicht tut und den er dann als Dummkopf bezeichnet, worauf er zwei Tage Arrest erhält und sofort danach zum Duell am Frankfurter Haus auf hessischem Boden bei Neu-Isenburg, wo Duelle legal sind, gefordert wird. Nach 20 Schritten darf er als Geforderter zuerst abdrücken, doch seine Pistole versagt, woraufhin die Forderung seines Sekundanten Hauptmann Schweizer jr (--) für einen zweiten Versuch vom gegnerischen Sekundanten Konsul xxx von Strahlenheim (--) ablehnt wird, und er von Michael von Tormassov (--) getötet wird, der danach trotzdem aus Frankfurt abreist. - In Darmstadt wird die Hofbibliothek für die Öffentlichkeit geöffnet. - Die spätere englische König Victoria wird im seit 9 Jahren fertiggestellten fürstlichleininger Jagdschloss Waldleiningen vom englischen Königssohn Edward Augustus von Hannover (St) (50) im Odenwald gezeugt, woraufhin er mit seiner in Coburg geborenen Frau, der verwitweten leininger Fürstin Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (31) nach London reist, wo der offiziell erwartete englische Thronfolger oder Thronfolgerin geboren sein muss und wo das Paar im Folgejahr heiratet und danach nach Eberbach im Fürstentum Leiningen zurückkehrt. Zur Geburt nehmen sie die offiziell vom Großherzoglichen Medicinal Collegium geprüfte darmstädter Ärztin, Geburtshelferin und Hebamme Charlotte Heidenreich (29) später Charlotte von Siebold, die gerade in Gießen ihre Doktorarbeit Ueber die Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter und über Bauchhöhlenschwangerschaft abgeliefert hat und in der elterlichen darmstädter Entbindungsanstalt arbeitet. Ihre Mutter ist die kurmainzer Beamtentochter und Ärztin mit gießener Ehrendoktorwürde Josepha von Siebold (46) alias Josepha Henning, die bei ihrem würzburger Schwager Adam Elias von Siebold (42) studiert und bei ihm mitgearbeitet hat, der allerdings bei weiblicher sexueller Selbstbefriedigung die weibliche Beschneidung in Form des Herausschneidens der Klitoris empfiehlt und der gerade die Frauenklinik an der berliner Charite aufbaut. - In Frankfurt beginnt der Theaterviolinspieler Nicolaus Baldenecker (34) die neuesten klassischen Violinkonzerte von Stargeiger Louis Spohr (33) sonntags im Gasthaus Rotes Haus (20 17 MyZeil) zu spielen. - In Mainz schreibt die Frauenrechtlerin und Revolutionärin Kathinka Halein (16) später Kathinka Zitz Halein im Kirschgarten (20 22 Gasthaus zum Kirschgarten Doctor Flotte) anonym Artikel für die liberale Zeitung Mainzer Zeitung. - In Wiesbaden wird der elsäßer Porträtmaler, ehemalige hessenhomburger Hofmaler und nassauer Landbaudirektor Friedrich Ludwig Schrumpf (43) nassauer Hofbaudirektor, zuständig für alle nassauer Schlösser, ua biebricher Schloß. - Der in Darmstadt geborene und katholischkonvertierte Chef d'Etat Major der 13. Division im französischen Kriegsministerium und jüngere hessendarmstädter Großherzogssohn Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (29) wird zum Marechal de Camp alias Brigadegeneral befördert. - In Frankfurt kommt der bei Wien geborene ehemalige italienische, englische und russische Hofmaler Ludwig Guttenbrunn (67) an, wo er im Folgejahr stirbt. - In Bad Homburg wird der Strumpfwebermeistersohn Heinrich Christian Jacobi (20) fürstlich hessenhomburger Leiblakei später Kammerdiener. - In Offenbach gründet der evangelische Lederfabrikantensohn Johann Jacob Mönch (31), dessen väterlicher Betrieb bankrott ist, eine eigene Portefeuillewarenfabrik Mönch am Paradeplatz. - Die in Hanau geborene geisteskranke Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (49) wird nach 23 jähriger Ehe und zwei lebenden geisteskranken Kindern als Fürstin von Anhalt Bernburg kurz vor der Heirat ihrer Tochter Luise (St) (18) mit dem preußischen Königsneffen Prinz Friedrich Wilhelm Ludwig von Zollern Preußen (St) (23), an der sie nicht teilnehmen darf, und nach der Rückkehr von Italien, die sie ohne Erlaubnis ihres Mannes unternommen hat, wegen Mutwilligen Verlassens geschieden, woraufhin sie sofort wieder auf Reisen geht. Man entzieht ihr alle Rechte. - In Offenbach, das zu Hessen-Darmstadt gehört, wird mit dem Wirt Johann Friedrich Pfalz (--) in der Kanalstrasse später Kaiserstrasse (20 23 St Paul Kirche) als großherzoglicher hessischer Expeditor eine großherzoglich Hessische Postexpedition und Posthalterei reitender und fahrender Posten eingerichtet, die als eine regelmäßige Postkutsche nach Frankfurt verkehrt und auch zweimal pro Tag die Post zustellt. - In Bad Schwalbach wird der Eisenbahningenieur Edmund Heusinger von Waldegg geboren. - in Wiesbaden Biebrich beginnt der in Weilburg geborene brandenburger Lustgärtnerenkel, nassauweilburger Hofgärtnersohn und 11 Jahre zuvor in den Personaladel erhobene münchener Hofgartenintendant Clarus Friedrich Ludwig von Skell (67) mit der landschaftlichen Umgestaltung des biebricher Schlossparks. -  Im Herzogtum Nassau ersetzt der neue nassauer Herzog Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (25) seinen nassauer Hofbankier Simon Moritz von Bethmann (47) durch den jüdischen frankfurter Bankier Amschel Mayer Rothschild (44). - In Wiesbaden Eltville Erbach kauft nach dem Tod der nassauer Herzogsmutter xx von Waldeck (47) (47) Graf Erwein von Schönborn (--) das mittlerweile ehemalige katholische klostereberbacher und seit 18 03 nassauer Schloß Reichartshausen (19 80 European Business School) mitsamt dem Weinberg, vergrößert es und lässt einen Landschaftspark bis zum Rhein anlegen. - In Darmstadt wird die Hofbibliothek mit der Kabinettsbibliothek im Glockenbau zusammengelegt und in die Osthälfte des Marktflügels verlegt, wonach die Hofbibliothek an fünf Wochentagen öffentlich zugänglich ist. - In Wiesbaden wird eine Nassauische Schulordnung herausgebracht. - Erwein Kaspar von der Leyen (St) (58) wird in den bayerischen Fürstenstand aufgenommen wird.

1816 Wetter: 95 Regentage im Sommer. Hochwasser im Sommer. Bittere Hungersnot am Jahresende in Offenbach durch Hagelschäden. Missernte in Darmstadt. Schnee im September in Kronberg. Eisschollen behindern die Mainschiffahrt am Jahresende. Kartoffelpreise steigen. Jahr ohne Sommer durch den Ausbruch des Tambora-Vulkans, Hungersnot und Pferdesterben. Karl von Drais erfindet das Zweirad aliss Fahrrad und damit den mechanisierten Individualverkehr. - In Frankfurt wird die neue, freistädtische Verfassung alias Konstitutionsergänzungsakte in Kraft gesetzt. Die frankfurter Geschlechter verlieren ihre Privilegien. Nur Vermögende mit mehr als 5.000 Gulden dürfen wählen. - In Frankfurt wird Juden das bereits erteilte Bürgerrecht wieder verwehrt. - In Frankfurt wird die Polytechnische Gesellschaft von 33 frankfurter Bürgern gegründet. - In Frankfurt stirbt der ledige und kinderlose, in Frankfurt geborene Kaufmann und Bankier Johann Friedrich Städel (88). Seine 500 Gemälde in seinem Wohnhaus am Roßmarkt stiftet er für eine bürgerliche und öffentliche Kunstsammlung und Kunstschule. Die Stadt nimmt die Erbschaft an. - In Wiesbaden Biebrich stirbt Herzog Friedrich August von Nassau Usingen kinderlos (St) (78) wodurch Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (78) neuer nassauer Herzog wird. - Die österreichische Stadt Offenbach fällt an das Großherzogtum Hessen unter dem neuen Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (63). - In Frankfurt wird der Gastwirtssohn und Mundartdichter Friedrich Stoltze geboren. - In Aschaffenburg vermacht Karl Theodor von Dalberg (St) (72) seine Sammlung, darunter viele Gemälde, im Schloss Johannisburg der Stadt Aschaffenburg. - In Weilburg stirbt der regierende Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (48) bei einem Sturz von der Treppe im Schloss Weilburg, einige Wochen später stirbt der ebenfalls regierende kinderlose Vetter Fürst Friedrich August (St) (78), wodurch Erbprinz Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (24) neuer Herzog wird und nach Wiesbaden Biebrich ins Schloss zieht. Sein Erbprinzenpalais in Wiesbaden in der Wilhelmstrasse 24 (20 23 IHK) ist noch nicht fertiggestellt. - Mainz hat 25.251 Einwohner und Darmstadt hat 15.391 Einwohner. - Mainz mit seinen rechtsrheinischen Stadtteilen Kastel und Kostheim wird großherzogtümlichhessisch. - In Frankfurt wird der in Nassau geborene Witwer Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein (St) (59) Ehrenbürger der Stadt. - In Darmstadt wird die christliche Freimaurerloge Johannes der Evangelist zur Eintracht im Orient vom neuen Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (63) mit 79 Brüdern gegründet, der ihr auch den Bauplatz für das Logenhaus in der Sandstrasse schenkt. - In Frankfurt wird ua zur Gesetzgebenden Versammlung der Römer am Haus Altenlimpurg und am Gasthaus Zum Storch, Saalgasse 1 (20 16 unbebauter Platz rechts neben Leinwandhaus) mit einer Sperrkette abgeriegelt um das Passieren von Stoßkarren zu verhindern. - In Paris wird die zweite Hälfte des verschollenen und in Darmstadt vom Architekt Georg Moller (32) gefundenen mittelalterlichen kölner Dombauplans vom in Köln geborenen Gemäldesammler  Sulpiz Boisserée (33) entdeckt. - Der in Florenz geborene Kaiser Franz von Habsburg Lothringen Österreich (St) (48) schenkt das Schloss Johannisberg dem in Koblenz geborenen Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich Winneburg (St) (43) das Schloss Johannisberg im Rheingau, der es als Sommersitz nutzt. - In Frankfurt erbaut der frankfurter Bankier und russische Staatsrat Simon Moritz von Bethmann (48) eine landhausähnliche Glyptothek zur Ausstellung seiner Gipsabgüsse in der Friedberger Anlage (20 16 Odeon Seilerstrasse 34) und stellt dort Danneckers lebensgroße Marmorgruppe Ariadne auf dem Panther aus, weshalb das Gebäude Aridaneum genannt wird. - In Darmstadt übernimmt Heinrich Emamnuel Merck (33) die Familien Apotheke. - Offenbach fällt an Hessen-Darmstadt. - In Wiesbaden benennt der Gastwirt Johann Freinsheim das Gasthaus Deutsches Haus Kaiser Friedrich Platz 3-4 alias Nordwestseite Kaiser Friedrich Platz in Nassauer Hof um. - In Frankfurt wird die christliche Johannis Freimaurerloge Carl zum aufgehenden Licht durch den Philosophie Professor Dr FJ Molitor unter dem Schutz des in Kassel geborenen Großmeisters Bruder nichtregierender Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (72) gegründet. - In Bad Homburg wird eine Fastnacht veranstaltet. - In Frankfurt ist der eingebürgerte Adel zwar ein eigener Stand. Er unterscheidet sich aber laut § 11 der Konstitutions-Ergänzungs-Akte nur in mit und ohne Mitgliedschaft in den örtlichen Adelsgesellschaften Alten-Limpurg und Frauenstein. - In Schloss Schönberg stirbt Graf Karl Eugen von Erbach Schönberg (St) (85). - Die Grafschaft Wittgenstein wird an die preußische Krone abgetreten. - Der in Bad Homburg geborene viertälteste hessenhomburger Landgrafensohn Prinz Gustav von Hessen Homburg (St) (35) heiratet in Dessau seine gehörlose Nichte Louise Friederike von Anhalt Dessau (St) (--), die Tochter seiner Schwester Amalie. - In Frankfurt lernt der jüdische frankfurter Verleger Ludwig Börne (30) seine langjährige vertraute Freundin, Korrespondentin und jüdische Witwe Jeanette Wohl (33) kennen. - In Idstein gibt es ein Schulehrerseminar. - In Mainz wird die christliche altschottische Direktorialloge Freimaurerloge Carl zum Licht gegründet. - In Frankfurt wird die Weinstube Barfüsser Eck Großer Kornmarkt 10 (20 17 rechte Ecke Park gegenüber Berliner Strasse 60) gegründet. - In Frankfurt beginnt der streng orthodoxe jüdische frankfurter Bankier Amschel Mayer von Rothschild (St) (43) über 8 Jahre mit Unterstützung von Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich Winneburg (St) (43) die Gleichstellung der frankfurter Juden zu fordern. Er kauft von xxx ein 10 Jahre altes großes Landhaus mit riesigem Garten in der Bockenheimer Landstrasse 10 ausserhalb der Befestigung, trotz des üblichen Verbots von jüdischem Grundbesitz in der Stadt Frankfurt und residiert in den seltenen Fällen seiner Anwesenheit im gemieteten Gasthof Zum römischen Kaiser auf der Zeil (20 16 Karstadt Ecke Zeil 90/Schäfergasse). - In Mainz wird die hoch verschuldete jüdische offenbacher Sektenführerin und Sektenführertochter Eva Frank (--) zur Verhaftung ausgeschrieben. In Offenbach stirbt sie bevor ein Gerichtsvollzieher sie aufsuchen kann. Die Identität der Toten wird aber nicht verifiziert, wodurch wilde Gerüchte über eine Flucht mithilfe eines isenburger Beamten entstehen. - In Wiesbaden wird das Hofgericht am Michelsberg 11 geschlossen. Alle nassauer Hofgerichte werden zu einem Hofgericht in Dillenburg vereint. - In Frankfurt ist der in Frankfurt geborene Arzt, Augenheilkundler und religiöse Schriftsteller Johann Karl Passavant (26) besonders interessiert an animalischem Magnestismus. - In Wiesbaden ist ein eigens für den geheimen Regierungsrat Emmermann erbautes Gebäude auf der Wilhelmstrasse 28 (20 18 südlicher Teil der Karl Glässing Strasse) fertiggestellt. - In Geisenheim erhält der aus Koblenz stammende österreichische Außenminister Klemens von Metternich  (43) vom österreichischen Kaiser Franz von Lothringen Habsburg  (St) (48) das Schloss Johannisberg mit dem Weingut. - In Mainz wird die Stadt und Umgebung von Mainz durch den Wiener Kongress dem Großherzogtum Hessen unter dem hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (63) zugesprochen, der sich deshalb Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (63) nennen darf. - In Frankfurt kauft Benjamin Krebs die Schriftgießerei Karl Oehlmann, ehemals Brenzler, ehemals Schippelius. - In Frankfurt stirbt die verwitwete Frau des auf der heppenheimer Starkenburg geborenen kurtrierer Amtsmanns Freiherr Benedikt Schütz von Holzhausen (++), die in Ehrenbreitstein geborene Freiherrentochter Anna Lioba Knebel von Katzenelnbogen (--). Sie hat 22 Kinder bekommen, von denen 13 früh gestorben sind und 4 Söhne kurz nach der Geburt taubstumm sind. Ihr in Bad Camburg geborener taubstummer Sohn Freiherr Hugo Damian Ignaz Schütz von Holzhausen (++), eröffnet dort eine Privatschule, die vier Jahre später in Herzoglich Nassauisches Taubstummen Institut umbenannt wird. - In Wiesbaden gibt es 25 Badehäuser, von denen nur das Badehaus Zur Rose und das Badehaus Zum Schützenhof (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) Speisen und Getränke anbieten. Alle anderen holen diese auf Gästewunsch von benachbarten Gastwirtschaften. - In Darmstadt stirbt der darmstädter Galanteriearbeitersohn, darmstädter Münzgraveur und grossherzogliche Hofjuwelier Johann Carl Frisch (40). - In Hanau erhält der Goldschmied Isaac Bury von Johann Wolfgang von Goethe (67) Aufträge für Namensringe für eine Christiane und eine Caroline und informiert sich über Emaillemedaillen. Friedrich Bury wird gegrüsst. - In Offenbach lebt der ehemalige isenburger Regierungschef Wolfgang Goldner (52) als Privatier auf seinem But Biblismühle Frankfurterstrasse 122. - Der in Wiesbaden geborene morganatische nassauusinger Fürstenenkel, nassauusinger Regierungspräsidentensohn ehemals im französischen Verband in Spanien kämpfende und für seine französischen Militärverdienste zum Freiherr erhobene nassauer Generalmajor und neue Freiheitsheld August von Kruse (37), der bei Bad Camberg wohnt, heiratet Henriette von Dungern (--), die Schwester von Emil August von Dungern (14). - In Darmstadt schließen sich der Klub und der Abendverein als Vereinigte Gesellschaft mit dem hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (63) als Protektor zusammen, woraufhin sie ein Gesellschaftshaus  erbauen und ein Tanzstatut verabschieden. - Das Fürstentum Isenburg wird unter dem hessenkasseler Kurfürst und dem hesssendarmstädter Großherzog aufgeteilt. - In Wiesbaden wird die Casino-Gesellschaft für gesellschaftliche Unterhaltung, wissenschaftliche Information und kulturelle Veranstaltungen mit dem nassauer Herzog Friedrich August von Nassau Usingen (St) (78) als Protektor gegründet. - In Darmstadt wird an der Eschollbrücker Strasse weit ausserhalb der Stadt der Akaziengarten  mit Gehwegen in Form eines achtarmigen Sterns auf Befehl des hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (63) von Bedürftigen in Form von Notstandsarbeiten auf dem Besitz seiner Erbschwägerin Wilhelmine von Baden (St) (28), der Schwester der russischen Kaiserin, die bereits im Vorjahr die Rosenhöhe in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt hat, angelegt, Akazien wegen des schlechten Bodens ausgewählt und ein Hügel darin als Hungerberg später Fliederberg benannt. - In Mainz wird der in in Mainz geborene katholische kurmainzer Hofkammerratssohn mit abgeschlossenem pariser Jurastudium und französische speyerer Vizestaatsanwalt Johann Baptist Pitschaft (30), der für sein Studium in Paris die Gemäldesammlung seines Vaters versteigern liess, Generaladvokat der rheinhessischen Provinz Mainz. - In Darmstadt ermordet der verschuldete Schustergeselle und Soldat Johann Philipp Schneider (--) vor dem Hoftheater später Staatsarchiv hinterlistig den Druckereigesellen und Wucherer xxx Lebrecht, wonach er hingerichtet wird. - In Frankfurt heiratet die Freiherrentochter Marianne Eleonore von Glauburg (27) Felix von Stregen (34). - In Frankfurt stirbt der schwerreiche, todkranke, kinderlose und erbenlose in Frankfurt geborene Geldverleiher Philipp Heinrich Fleck (74) in dem von ihm finanzierten Waisenhaus, wo er kostenlos seit zwei Jahren zwei Zimmer bewohnt. Er hinterlässt 300.000 Gulden, woraufhin sich Dutzende falscher Nachkommen melden, aber das gesamte Vermögen in eine soziale Stiftung übergeht. Jedes der 148 Waisenkinder erbt von ihm einen Kronentaler, das die Waisenhausverwaltung ihnen aber sofort wieder abnimmt und langfristig für den Unterhalt von zwei Waisenkindern, die nicht arbeiten können, verwenden will. 1 Gulden entspricht 16,4 Euro (20 22). 1 Taler entspricht 28,7 Euro. - In Frankfurt beendet der jüdische Dichter Heinrich Heine (19) im Judenviertel beim Bankier Rindskopff seine Volontärszeit. - In Frankfurt logiert Erzherzog Johann von Habsburg Österreich (St) (32) im Palais Mülhens Ecke Große Eschenheimer Strasse/Stiftstrasse. Danach logiert dort acht Jahre lang der in Nassau geborene Freiherr Heinrich vom Stein (59). - In Frankfurt zieht die Malerin Freiherrentochter Louise von Barckhaus Wiesenhütten (53) zurück nach Deutschland in ihr Elternhaus auf der Zeil nach dem ihr in Holland geborener Ehemann, der ehemalige kurhessische Höfling und Generalgouverneur der holländischen Kolonie Surinam Wilhelm Benjamin von Panhuys (--) von seinen Sklaven getötet wurde. - In Frankfurt wird die Amtszeit der frankfurter Oberbürgermeister auf ein Jahr beschränkt, wobei der Wechsel an Neujahr stattfindet. Neuer frankfurter Oberbürgermeister wird der frankfurter Bankierssohn und Jurist Johann Wilhelm Metzler (61), der dadurch nur 4 Monate im Amt ist. - Heusenstamm wird vom Großherzogtum Hessen-Darmstadt übernommen und die grundherrliche Gerichtsbarkeit durch die staatliche Gerichtsbarkeit abgelöst und dem Landgericht Seligenstadt übertragen. - In Wiesbaden stirbt der ehemalige nassauer Oberst in französischen Diensten und nassauer Oberhofmarschall Johann Heinrich Ludwig von Bismark (42) aus einer Seitenlinie, wobei niemand zu seiner Beerdigung kommt. - In Wiesbaden herrscht seit zwei Jahren Pressefreiheit, weshalb der wiesbadener Hofbuchhändler Ludwig Schellenberg (44) in seiner Druckerei in der Langgasse 21 alias Pressehaus die einzige politische Zeitung Rheinische Blätter, die nachfolgend an vier Tagen in der Woche publiziert werden, drucken darf, für die die Regierung den in Johannisberg geborenen Weingutbesitzersohn, Verleger und Redakteur Johannes Weitzel (45) vermittelt, der damit ein erstes eigenes Presseorgan zur Vertretung der politischen Ansichten der nassauischen Regierung unter Regierungspräsident  Carl Friedrich Emi Ibell (46) kreiert. - Der  idsteiner Ledermanufakturbesitzer CC Michel (--) verlegt seine Fabrik wie sein ehemaliger Partner Deninger (--) nach Mainz. - Der ehemalige nassauoranienfuldaer Fürst und seit dem Vorjahr zweite König der Niederlande und neue selbsternannte Großherzog von Luxemburg Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (44) ist mit seiner Cousine, der preußischen Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (42) verheiratet, mit der er bereits mindestens drei Kinder hat. Sein ältester ehelicher Sohn und englische Militär und niederländische Kronprinz Wilhelm II von Nassau Oranien (St) (24) heiratet die Tochter des bereits verstorbenen russischen Zaren Anna von Russland (St) (21). Der lebende russische Zar Alexander (St) (39) ist mit der in Karlsruhe geborenen Prinzessin Sophie Dorothe von Baden (St) (37) verheiratet, deren Mutter, Prinzessin Amalie von Hessen Darmstadt (St) (62) ist. - In Frankfurt wird der ehemalige katholische mainzer Universitätsprofessor Nicolaus Vogt (60) Senator, was er 15 Jahre bleibt. - Das Herzogtum Nassau tritt die nassauer Ämter Greifenstein, Braunfels und Hohensolms an Preußen ab. - In Frankfurt Sachsenhausen lässt sich der frankfurter Bankier und nassauer Hofbankier  Simon Moritz von Bethmann (48) vom Architekten  Salins de Montfort (--) den Riedhof als Gutshof mit großem Festsaal und nicht als Villa, wie das seine Freunde tun, ausbauen. - In Rheinhessen wird die von den Franzosen eingeführte Einteilung in Kantone beibehalten. - In Darmstadt  übergibt der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen und bei Rhein (St) (63) seine eigenen hessischen Posten alias Postillone und Poststationen als Erbmannlehen an das Privatunternehmen Thurn und Taxis Post. - In Rheinhessen  transportieren Kantonsboten in Orten mit Bürgermeisterei zweimal in der Woche die Dienstpost und die Privatpost. - Im Herzogtum Nassau wird ein neue Gerichtsordnung eingeführt und der Galgen abgeschafft. - Im bayerischwittelsbacher Speyer wird ein staatliches bayerisches Oberpostamt eingerichtet. - Mainz Ginsheim wird Mainz Gustavsburg zugeordnee. - Mit dem Tod von Franz Philipp Knebel von Katzenelnbogen (--), der bei Baden-Baden wohnt, stirbt das Geschlecht der Knebel von Katzenelnbogen im männlichen Stamm aus. - In Frankfurt ist der 18 02 zum Graf erhobene ehemalige kaiserlichösterreichische Gesandte in Kassel Graf Johann Rudolf von Buol-Schauenstein (53) Leiter der vom österreichischhabsburger Kaiser bis 18 66 präsidierten Bundesversammlung, die im Volksmund Bundestag heißt, erstmals und danach wöchentlich im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 abgehalten wird und die er vermeintlich ungeschickt bis 18 23 leitet, was aber auf seine vielen Abhängigkeiten zurückgeführt werden kann.

1815 Wetter: In Frankfurt beginnt es nach dem Ausbruch des Vulkans Tambora im April wegen der Asche in der Luft zu regnen und es hört gefühlt nicht mehr auf. Schlechte wiesbadener Kursaison. - Die Stadt Frankfurt wird gemäß den Beschlüssen des Wiener Kongresses Freie Stadt und Sitz der Deutschen Bundesversammlung mit Sitz im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10. - In Frankfurt kommt der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (66) letztmals zu Besuch, der die Rechte am Druck seiner gesamten Werke an den wiener Verlag Kaulfuß und Armbruster verkauft, der in fünf Jahren 26 Bände mit 6.000 Seiten herausbringt. - Die Errichtung des Deutschen Bundes macht Frankfurt zu einer Freien Stadt und zum Sitz des Bundestags. - In Wiesbaden verbringt der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (66) seinen Kuraufenthalt im Badehaus Zum Bären, wobei die Gedichtsammlung des West-östlichen Divan entsteht. Badehäuser sind keine Luxusunterkünfte und dürfen ihre Gäste nicht verköstigen. Johann Wolfgang von Goethe (66) besucht regelmäßig die Wirtschaft des Hofgutes Geisberg. - Auf dem Wiener Kongress erhält Hessen Homburg seine volle Souveränität wegen der Verdienste der sechs Söhne des hessenhomburger Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (67), weil diese seit zwei Jahren in den Befreiungskriegen gegen Napoleon mitkämpfen, wobei aber der jüngste hessen homburger Landgrafensohn Georg von Hessen Homburg (St) (++) dabei schon in der ersten Schlacht der Befreiungskriege gegen Napoleon (46) gefallen ist. - In Offenbach besucht der preußische König Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen (St) (45) den in Bordeaux geborenen und aus einer nürnberger Patrizierfamilie stammenden frankfurter Kolonialwaren-Bankier Friedrich Metzler (66) in seinem Palais alias Büsing-Palais in der Herrnstrasse. - In Kloster Eberbach wird die herzoglichnassauische Irrenanstalt als eine der ersten deutschen psychiatrischen Heilanstalten überhaupt von aufgeklärten Bürgern im Arbeitshaus Kloster Eberbach eingerichtet. Es werden Schlaf-, Bewegungs-, Ernährungs, Abführ- und Seelsorgeprogramme eingeführt, es wird aber auch mit Reiz- und Beruhigungstherapien gearbeitet, wobei Zwangsstühle, Drehräder und Kaltwasserduschen zum Einsatz kommen. Es gibt sogar einen eigenen Schwimmsee. Die Einrichtung wird aber durch die Nähe zum Arbeitshaus von dem Nichtmediziner und Juristen Philipp Lindpaintner geleitet. Bei der Eröffnung hat man 4 Pfleglinge. - Mainz hat 23.647 Einwohner. - In Mainz notiert der Reisende Assmuth in seinem Tagebuch neben breiten Strassen auch unregelmäßige, enge und düstere Strassen, die einen unerfreulichen Einduck machen aber auch die Schiffsbrücke nach Kastel. - Erbprinz Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (23) beteiligt sich mit nassauischen Truppen an der Schlacht von Waterloo.  - Die Adelskette wird gegründet und soll die Tugenden des Rittertums wiedererwecken. - In Mainz kommt der Pfarrersohn Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (37) zu seinem zweiten Besuch. - Der in Frankfurt geborene 12 Jahre zuvor aus Frankreich ausgewiesene französische General Landgrafensohn Prinz Karl Konstantin von Hessen Kassel Rotenburg (St) (63) kehrt nach einem Leben in der französischen Armee während der Revolutionswirren nach Frankfurt zurück und beantragt von dort vergeblich seine Rückkehr nach Frankreich und seine französischen Armeepensionsansprüche. - In Frankfurt gibt es drei Kaffehäuser. - Offenbach kommt unter österreichische Verwaltung. - In Hanau bezieht der in Hanau geborene Landgrafensohn Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (38) das Schloss Philippsruhe. - In Mainz lernt der katholische mainzer Gouverneur Karl von Habsburg Österreich Teschen (St) (44) die calvinistische Prinzessin Henriette von Nassau Weilburg (St) (18) kennen und heiratet sie. - Im Kloster Eberbach wird eine Irrenanstalt, das Irrenhaus Eberbach, mit vier Geisteskranken eröffnet. - In Frankfurt wird die Friedberger Warte in ein Apfelweinlokal umfunktioniert. - In Frankfurt wird der erste jüdische frankfurter Beamte Ludwig Börne (29) unter neuem Recht wegen seines Glaubens wieder entlassen. - In Frankfurt bleiben die existierenden 36 Freudenhäuser alias Bordelle trotz Machtwechsel bestehen. - In Frankfurt besucht der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (66) den Bethmannpark hinter dem Bethmann Gartenhaus vor dem Friedberger Tor. - In Frankfurt wird der in Nassau geborene Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (St) (58) Ehrenbürger. - In Offenbach verliert der souveräne isenburger Fürst Carl von Isenburg Birstein (St) (49) verheiratet mit Grafentochter Charlotte Auguste von Erbach Erbach (St) (42) sein Fürstentum Isenburg wegen seiner Nähe zu Napoleon Bonaparte (46). Es wird als bayerisches Territorium getauscht und fällt an Hessen Darmstadt, das die rechtsmainischen Gebiete an Hessen Kassel abtritt. Beide übernehmen den isenburger Fürstentitel. - Mainz wird Bundesfestung. - In Wiesbaden leben 20 jüdische Familien. - Der in Frankfurt geborene Bankier Nathan Rothschild (38) erfährt durch seine Kuriere als erster von der Niederlage von Napoleon Bonaparte (46). Er verleitet die Besitzer englischer Staatsanleihen an der frankfurter Börse, die sich im Haus Braunfels, das der Adelsgesellschaft Frauenstein gehört, befindet, durch den Verkauf all seiner eigenen englischen Staatspapiere an den erwarteten Sieg Napoleon Bonapartes (46) zu glauben, wodurch der Wert der englischen Staatspapiere ins Bodenlose sinkt. Kurz bevor die Siegesnachricht in London verkündet wird kauft er zum niedrigsten Preis wieder auf und wird dadurch zum reichsten Mann der Welt. Einmal im Jahr besucht die ganze Familie die Mutter, Großmutter und Bankengründerwitwe Gutle Rothschild (62) alias Gutle Schnapper in Frankfurt in der Judengasse 148 (20 16 Platz auf der Toreinfahrt zwischen Kurt Schumacher Strasse 37 und 41), wo auch alle Verlobungen, Heiraten oder innerfamiliäre Geschäftsabschlüsse gefeiert werden. - Der in Frankfurt geborene Kaufmann Gottfried Scharff (33) vertritt die frankfurter Bürgerschaft auf dem Wiener Kongress und kämpft für ihre Selbständigkeit. - Das Gerichtswesen wird im Herzogtum Nassau neu geordnet. - In Frankfurt stehen auf dem Lehrplan des frankfurter Waisenhauses Schwimmunterricht und gymnastische Übungen. - In Wiesbaden logiert der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (72) im Gasthaus Zum Einhorn Ecke Marktstrasse 30/Neugasse 26 (20 18 BUTLERS). - In Mainz wird die Wagen-Fabrik Becht gegründet, die Kutschen baut. - In Geisenheim erhält Erbprinz Wilhelm Friedrich von Nassau Oranien (St) (43) sein Schloss Johannisberg und das Weingut nicht zurück. Es fällt an das habsburgische Österreich. - In Mainz übernachtet Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (37) als Soldat. - In Darmstadt gibt es eine neue Verordnung alias Regulativ über die Strassenreinigung, nachdem die Stadtverwaltung die Reinigung übernimmt und den Kehrricht fortschafft. Für die Reinigung des Platzes vor dem Weißen Turm und den oberen Teil der Rheinstrasse wird extra eine Witwe beauftragt. - In Darmstadt gibt der in Dietzenbach geborene evangelische dietzenbacher Pfarrersohn und darmstädter Erbprinzenerzieher Hofmeister Johann Philipp Dieffenbach (29) nach Problemen mit seinem hochadeligen Umfeld seinen Dienst als Erzieher von Erbrinz Ludwig III von Hessen Darmstadt (St) (09) auf und  kehrt als neuernannter ausserordentlicher Philosophieprofessor an die evangelische Universität Gießen zurück, wo er aber für seine Philosophievorlesungen nicht bezahlt wird. - Der in Bad Homburg geborene, seit 10 Jahren geschiedene und nicht wieder verheiratete zweitälteste hessen homburger Landgrafensohn Ludwig von Hessen Homburg (St) (45) wird Gouverneur von Luxemburg. - Der Sohn der unehelichen bayerischen wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (44) bei Bad Kreuznach zwangsverheiratet mit Graf Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum (St) (++), den sie verabscheute, Erbgraf Karl Theodor von Leiningen Guntersblum (21) geht mit Napoleon (46) im Sommerfeldzug unter. - Der in Mainz geborene Freiherrensohn und französische Soldat Anton von Breidbach Bürresheim Ried (24) kämpft nach dem Wechsel der Seiten als Adjutant von dem in Kirchheimbolanden geborenen Wilhelm von Nassau (St) (23), dem Sohn des in Den Haag geborenen Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (47) und Gräfin Isabelle von Sayn Hachenburg (43) in der Schlacht von Waterloo gegen Napoleon Bonaparte (46). - Der in Wiesbaden geborene morganatische nassauusinger Fürstenenkel, nassauusinger Regierungspräsidentensohn ehemals im französischen Verband in Spanien kämpfende und für seine französischen Militärverdienste drei Jahre zuvor zum Freiherr erhobene Generalmajor August von Kruse (36), erhält für seine militärischen Dienste, diesmal für die Koalition, eine Anwartschaft auf einen historischen Adelshof, ein umstrittenes exklavisches kurtrierer Lehen von Philipp von Hohenfels (--), den Hof Hausen bei Bad Camberg geschenkt, den er sofort bezieht. Er ist wird als Held der Befreiungskriege umgedeutet. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (66) weigert sich aus gesellschaftlichen Gründen an der Beerdigung seiner unstandesgemässen bürgerlichen Frau Christiane Vulpius (50) teilzunehmen. - Das Räuberwesen geht zurück und verschwindet in den Folgejahren vollständig. - In Darmstadt lässt die Erbschwägerin Wilhelmine von Baden (St) (27), die Schwester der russischen Kaiserin, den von ihr angelegten Garten Rosenhöhe in einen englischen Landschaftsgarten umwandeln. - In Mainz wird der in Frankfurt geborene österreichische Militäringenieur Adalbert Baur von Eysseneck (30) Fortifikations Direktor. - In Frankfurt beginnt der jüdische Dichter Heinrich Heine (18) im Judenviertel beim Bankier Rindskopff seine Volontärszeit, was bis ins Folgejahr dauert. - In Mainz wird der katholische Jurist Jean Baptist Müller-Melchior als Sohn des mainzer Weinhändlers Jean Baptist Müller (--) und Maria Melchior (--) geboren. - In Frankfurt betreibt J Milani (--) eine Weinhandlung. - In Wiesbaden wird das Badehaus Zum weißen Löwen alias Weiße Löwe vorher Roter Löwe abgerissen und durch das Römerbad ersetzt, wobei man ein Schwitzbad der römischen Therme endeckt, das man dann auch als Wasserspeicher nutzbar macht und das Badehaus umbenennt. - In Wiesbaden wird in der Fasanerie eine Baumgärtnerei für die Aufforstung rund um Idstein eingerichtet. - Der in Wiesbaden Wehen geborene idsteiner Amtmannssohn Carl Friedrich Emi Ibell (45) wird nassauer Regierungsprädsident. - In Wiesbaden versucht der Militärkommandeur und morganatische nassauusinger Fürstenenkel August von Kruse (35) erfolglos eine Militärdiktatur einzuführen. - Der in Darmstadt geborene und katholischkonvertierte Chef d'Etat Major der 13. Division in der französischen Armee und jüngere hessendarmstädter Großherzogssohn Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (27)  wechselt ins französische Kriegsministerium. - In Frankfurt eröffnet der wohlhabende Sohn eines frankfurter Schmieds, ehemalige reisende Weinhandelsvertreter für ein fremdes Handelsunternehmen als verwundeter Soldat nach seiner französischen Kriegsgefangenschaft Johann Adam Beil (25) ein eigenes Weinhandelsunternehmen. - In Mainz wird der von Mainz verwaltete Vorort Kastel selbständig und eine von Mainz unabhängige Bundesfestung. Beide Städte, Mainz und Kastel, sind Bundesfestungen, die von Darmstadt verwaltet werden.  - In Darmstadt wird Ludwig von der Tann Rathsamhausen im Haus seines fünf Jahre zuvor verstorbenen Großvaters, des darmstädter Regierungspräsidenten Friedrich von der Tann (++) als zweites und ebenfalls in Darmstadt geborenes Kind des geflohenen ehemaligen großherzoglichfrankfurter Polizeipräfekten Heinrich von der Tann Rathsamhausen (31) und der elsässischen Erbtochter Sophie von Rathsamhausen (24) geboren. Der bayerische Königssohn und Kronprinz Ludwig von Wittelsbach (St) (29) ist sein Taufpate. - Der ehemalige nassauoranienfuldaer Fürst Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (43), verheiratet mit seiner Cousine, der preußischen Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (41), wird der zweite König der Niederlande. Außerdem ernennt er sich selbst zum Großherzog von Luxemburg. - Der in Hanau geborene ehemalige französische königlichwestfälische Hofbibliothekar in Kassel Jacob Grimm (29) beendet in Paris seine Arbeit geraubte hessische und preußische Kunstschätze zurückzuholen. - In Frankfurt stirbt der Apotheker Peter Salzwedel (63), der Besitzer der Schwanen Apotheke am Römerberg 40 (20 17 Fahrbahnmitte, rechts neben Neue Kräme 2). Er hinterlässt seinen Töchtern 250.000 Gulden. - Erbgraf Maximilian von Erbach Schönberg (St) (28) heiratet in Utphe die Grafentochter Ferdinande Sophie Charlotte Friederike von Solms Rödelheim und Assenheim (St) (20), die Tochter von Graf Volrath von Solms Rödelheim und Assenheim (St) (53). - In Mainz Kastell fließt der Main nur noch mit einem Flußarm nördlich des Fort de Mars (20 23 nördlich Freibad Maaraue) als Altarm an der Maaraue in den Rhein. - In Frankfurt verschwindet Rübenzucker aus dem Sortiment, weil die Briten den Markt mit Rohrzucker überschwämmen. In Offenbach betreibt die Zuckersiederei Klees & Hauser in der Kanalstraße 27 später Kaiserstrasse eine 6 PS Dampfmaschine zum Auspressen von Zuckerrübenschnitzeln. - In Frankfurt verheiratet der evangelische frankfurter Bankierssohn, aber Jurist, Johann Gottlieb Schmid (62) seine Tochter Maria Cleophea Schmid (22) mit dem frankfurter Bankier Christian August Bansa (23). Die bisher unter französischer Besatzung erfolglose Schmid Bank gehört ihren evangelischen Cousins Friedrich Schmid-Graumann (--) verheiratet mit Charlotte Susanna Graumann und Max Schmid-Engelhard (--). - In Frankreich wird der Sklavenhandel verboten, nicht der Besitz. - In Frankfurt erhält laut Bundesakte die ehemals kaiserliche thurn und taxis Post und neu zu einem privaten Postunternehmen umfirmierte Thurn und Taxis Post ihren Hauptsitz. Die deutschen Staaten, die die Dienst des Hauses Thurn und Taxis nicht weiter nutzen wollen, werden zu einer Entschädigung verpflichtet. - In Frankfurt wird das Bankhaus Heinrich Gontard (19 25 Neue Rothofstrasse 23) gegründet. - In Wiesbaden macht der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (65) mehrere Wochen eine Kur. Sonntags ist er ins Biebricher Schloß an die herzogliche Tafel eingeladen. - In Langen ist das Gasthaus Zur Sonne erste Pferdewechselstation nach Frankfurt, wo auch Johann Wolfgang von Goethe (65) seine Pferde wechseln lässt. - In Walldorf wird in der ursprünglich seit 16 99 französischsprachigen protestantischen Gemeinde der französischsprachige Gottesdienst abgeschafft. - Der in Nürnberg geborene und von seiner Flucht von Wien nach Nürnberg zurückgekehrte Maler Johann Adam Klein (23) wird von Graf Erwin von Schönborn (--) beauftragt eine Rheinreise zu machen.

1814 Wetter: Typhus in Frankfurt alias Typhus de Mayence, der von russischen und franzzösischen Soldaten verbreitet wird. Schlechte wiesbadener Kursaison. - In Wiesbaden wird die Zensur von Zeitungen alias Pressezensur aufgehoben. - In Mainz wird der in Lothringen geborene habsburgösterreichische General Graf Johann Frimont de Palota (55) Gouverneur von Mainz. - In Wiesbaden ist der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (65) mehrere Wochen Kurgast, der im Badehaus Zum Adler logiert, die Anordnungen der Badeärzte fast strikt befolgt und den frankfurter Bankier und Theatermäzen Johann Jakob von Willemer (54) und dessen gekaufte Pflegetochter und wilde Ehefrau Marianne Willemer (30) trifft. Auf ihrem Anwesen am Mainufer Frankfurt Gerbermühle rät er ihnen zu heiraten, obwohl er eigentlich in die dunkelhäutige Marianne Willemer (30) verliebt ist. Sie wird seine Muse Suleika. Auf dem Anwesen wird er von dem frankfurter Amtsarzt der Arzt Johann Christian Ehrmann (65) in dessen Orden der verrückten Hofräthe aufgenommen. Sonntags ist Johann Wolfgang von Goethe (65) ist er ins Biebricher Schloß an die herzogliche Tafel eingeladen. Den Rhein beschreibt er von der Rotunde aus als ein völlig Märchen. - In Frankfurt ist der Medizinprofessorensohn, Pockenimpfgegner und Satiriker Johann Christian Ehrmann (65) der Autor des Galanterieführers für Frankfurt, in dem er das Dorf Frankfurt Bornheim als Rotlichtgebiet, wo  Prostitution alias Sexarbeit betrieben wird, beschreibt und angibt, wo man die als Gasthäuser betriebenen Freudenhäuser Zum Schwan, Zwick und Buschmann finden kann. - In Frankfurt wird der Glasermeistersohn Henri Nestle später Nesté Nahrungsmittelkonzern in der Töngesgasse geboren. - Der in Darmstadt geborene älteste Großherzogssohn und somit Erbgroßherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt (St) (37) nimmt am Wiener Kongress teil, bei dem man sich auf ein Verbot der Sklaverei einigt, dem sich die Schweiz verwehrt. - In Wiesbaden steigt der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (65) erst im Badehaus Zum Adler Langgasse ab und wechselt dann ins Badehaus Zum Bären Langgasse. - Mainz hat 23.202 Einwohner. - Die linksrheinische Region um Mainz wird von der österreichisch-baierischen gemeinschaftlichen Landes-Administrations-Commission verwaltet. - In Darmstadt findet der in Diepholz geborene norwegische Pastorensohn und Architekt Georg Moller (30) im Hotel Traube auf dem Dachboden eine verschwundene Hälfte des 4,05 Meter großen überarbeiteten Fassadenplanes des verfallenen Kölner Doms des Dombaumeisters Johannes wieder. - In Mainz findet der Pfarrersohn Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (36) bei einem Besuch begeisterte Turner. Er besucht auch Frankfurt. - In Frankfurt erhält die wöchentliche Postzeitung Zeitung des Großherzogthums Frankfurt wieder den Titel von 18 06 Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung. - In Wiesbaden macht die russische Zarenschwester Großfürstin Katharina Pawlowna (St) (26) eine Kur. - In Mainz gründet der jüdische Lehrer Michael Creizenach eine jüdische Schule. - In Frankfurt praktiziert der Arzt Karl Ferdinand Becker (39) im Kriegslazarett im Deutschen Haus und wechselt dann ins Kriegshospital Heusenstamm. - Der in Assenheim geborene Jurist Graf Vollrath Friedrich von Solms Rödelheim Assenheim (St) (52) kommt zurück nach Rödelheim und betätigt sich als Dichter. - Der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (71) kappt die französische optische Telegrafenlinie zwischen Metz und Mainz. - Der hessendarmstädter Erbgroßherzog Ludwig II von Hessen Darmstadt (St) (37) von hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (61) eröffnet die psychiatrische Heilanstalt alias Irrenanstalt Marsberg. - In Frankfurt wendet sich in der Tageszeitung Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung, der General en Chef Graf Etienne Maurice Gerard (41) von Hamburg aus an seine Soldaten, meldet, dass Kaiser Napoleon Bonaparte (St) (45) die Krone niedergelegt und Ludwig XVIII (St) (59) den Thron seiner Vorfahren wieder bestiegen hat. Die ruhmreichen Soldaten sollen sich keine Sorgen machen. Das Eroberungssystem hat Frankreich entnervt und nur den einzigen Ergebnis gehabt ganz Europa gegen Frankreich zu bewaffnet. Er schwört sie auf das französische Königshaus Bourbon ein. - In Frankfurt wird für die rückkehrenden, verbündeten, verwundeten Donkosaken gesammelt, wobei von den 1.626 gesammelten Gulden die jüdische Synago mit 470 Gulden am meisten, dann die deutsch reformierte Kirche mit 419, die Katharinenkirche 318 und die Domkirche mit 215 Gulden beisteuert. Das Geld wird in den Spitälern verteilt. 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22). - Kaffee kostet 10 Mal so viel wie Butter. - In Wiesbaden kann die Durckerei Johann Heinrich Frey (--) die anfallenden Druckaufträge nicht mehr bewältigen, weshalb der in Usingen geborene wiesbadener Hofbuchhändler Ludwig Schellenberg (42) eine zweite wiesbadener Druckerei in der Langgasse 21 alias Pressehaus eröffnen darf. Dessen in Idstein geborener älterer Bruder Karl Adolph Gottlob Schellenberg (50) ist der Besitzer eine privaten Knabenanstalt in Neuwied und wegen seiner neuen Erziehungsmethoden neuer zweiter wiesbadener Stadtpfarrer und Schwager des in Idstein geborenen nassauer Amtmannes Carl Ibell (68), dessen Sohn in Wiesbaden Wehen geborener Carl Friedrich Emi Ibell (44) im Folgejahr neuer nassauer Regierungspräsident wird. - In Frankfurt besucht Johann Wolfgang von Goethe (65) das Oberforsthaus Am Oberforsthaus 11. Ausserdem besucht er Darmstadt ein letztes Mal. - In Wiesbaden werden die Kriegsverwundeten im Armenbad in der Saalgasse untergebracht und behandelt. - In Darmstadt wird der in den Sommermonaten unerträglich stinkende Wassergraben des Schlosses trockengelegt, in den über das später Darmbach benannte Gewässer die Abwässer der Altstadt geleitet wurden, und darin vom Landbaumeister Johannes Hess (28) der Botanische Garten angelegt, den der Hofgärtner Johann August Schnittspahn (51) pflegt. - In Mainz wird das katholische mainzer Waisenhaus im ehemaligen Patrizierhof Homberger Hof von einer neugegründeten bürgerlichen Hospizienkommission mit dem katholischen mainzer thurn und taxis Postdirektorensohn und neuen mainzer Oberbürgermeister Freiherr Franz Gedult von Jungenfeld (36) an der Spitze übernommen. Freiherr Anselm Franz Edmund Joseph Gedult von Jungenfeld (41), ist seit kurzem hanauer Postmeister. - In Frankfurt ist Turnbewegungsgründer Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (36) als Soldat stationiert, wobei er auch Mainz besucht. - In Frankfurt übernimmt der Buchdruckereibruder nach 14 jähriger Abwesenheit wieder seinen Teil der väterlichen Druckerei Krebs ehemals Andreae ehemals Fievet und beide führen sie mit dem Namen Druckerei Andreae weiter. Es gibt zwei Schriftgießereien ua Brenzler. - Der in Frankfurt geborene Kaufmannssohn, Abenteurer, Schriftsteller und Militär Johann Konrad Friedrich (20) kehrt als Frankfurter Casanova  nach Frankfurt zurück und lässt sich von der preußischen Armee anwerben. - In Wiesbaden lobt der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (65) den Saal im wiesbadener Kurhaus, weil dieser mehr als doppelt so gross ist wie der Weimarer Schlosssaal. Im Kurhaus gibt es flankierende Indoor Colonnaden, die frei in einer überdachten Halle stehen, in der der Kurbetrieb stattfindet. - In Mainz begeht die hinterlassene jüngste Tochter des 21 Jahre zuvor in Paris von den Jakobinern guillotinierten mainzer Gesandten Adam Lux (--), die unglücklich in den Vaterersatz und Dichter Jean Paul (51), der nur ihren Vater verehrte und sie niemals getroffen hat aber Briefkontakt hält, verliebte Maria Anna Lux (27) zweimal Selbstmord, den sie über längere Zeit angekündigt hat und davor nur aus Liebe zu ihrer Mutter nicht beging, indem sie sich zunächst in den Rhein stürzt, gerettet wird, und noch in der Nacht durch Gift in ihrer Wohnung Mittlere Bleiche. - In Darmstadt wird der Geigenbauer Friedrich Diehl geboren. Sein Vater ist der darmstädter Geigenbauer Nikolaus Diehl (35). - In Wiesbaden funktioniert der katholische johannisberger Maurersohn, Maurer und in Mainz ausgebildete aber damit unzufriedene Pädagoge Johannes de Laspee (31) seine Elementarschule in ein Erziehungsinstitut mit Internat um. - In Deutschland bleibt, wie in allen anderen ehemaligen französischen Besetzungen, das Rechtsfahrgebot bestehen. Die Ländereien des habsburgischen österreichischen Kaisers wechseln aber wieder zum Linksfahrgebot zurück. Das Fürstentum Isenburg von Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (40) fällt an das Königreich Bayern, das bayerische Truppen schickt, die mit der völlig verarmten Bevölkerung pfleglich umgehen. - In Alzey wird die Struktur des  französisch eingeteilten Kanton Alzey nicht verändert aber durch die Österreichisch-bayerische Landes Administrations Commison übernommen. - Die frankfurter Bethmann Bankiersenkelin Auguste Bußmann (23) lässt sich von dem auf Burg Ehrenbreitstein bei Koblenz geborenen Dichter Clemens Brentano de La Roche (36) nach 7 jährigen vergeblichem Kampf scheiden, woraufhin sie drei Jahre später erneut, ebenfalls unglücklich, heiratet. - In Mainz lassen sich die Handwerker die Gewerbefreiheit nicht mehr nehmen. - Das Dorf Bockenheim im Norden von Frankfurt ist wieder Teil des Kurfürstentum Hessen Kassel. - In Darmstadt lässt der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (61) den Schlossgraben trockenlegen und darin einen Botanischen Garten anlegen. - In Frankfurt bezieht der todkranke, kinderlose und erbenlose in Frankfurt geborene Geldverleiher Philipp Heinrich Fleck (74), der Steuerhinterziehungsstrafen mit besonders großzügigen sozialen Spenden entgangen ist und der bei seinem Arzt Bock in der Hanauer Landstrasse 19 (20 20 Pizzeria Sardinien) in wohlhabenden Verhältnissen wohnt, aus Angst vor Übergriffen zwei kostenlose Zimmer im Waisenhaus. - In Frankfurt stirbt Fürst Dominik Konstantin von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (61) aus der morganatischen wittelsbacher Linie. - In Frankfurt hat das Lyzeum Carolinum Ecke Bleichstraße/Große Eschenheimer Straße nur noch 7 Lyzeisten, die von 7 Professoren unterrichtet werden, woraufhin der frankfurter Senat die Wiedereröffnung des alten städtischen Gynmasiums im sekularisierten Barfüßerkloster beschließt, an das eine Realschule angeschlossen wird. Neu ist allerdings, daß alle Konfessionen dort unterrichtet werden. - In Wiesbaden erwartet der Generaldirektor der nassauischen Militärverwaltung Oberst Johann Heinrich Ludwig von Bismark (40) vergeblich zum General befördert zu werden, weshalb er das verwalterisch tätige Oberhofmarschallamt übernimmt. An seiner Stelle wird der in Wiesbaden geborene August von Kruste (35) zum General befördert. Bei der Schlacht von Waterloo ist er bereits zum Generalmajor befördert. - Der in Darmstadt geborene und katholischkonvertierte französischer Adjutant Commandant, deutsch Oberst, im Kriegsministerium und jüngere hessendarmstädter Großherzogssohn Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (26)  wird Chef d'Etat Major der 13. Division in der französischen Armee. - In Frankfurt Rödelheim kehrt der in Assenheim geborene regierende solmsrödelheimer Graf Volrath Friedrich Carl Ludwig von Solms Rödelheim (St) (52) von seinem sechsjährigen Aufenthalt am Hof in Braunschweig zurück, erhält aber seine Herrschaft nicht zurück. Er betätigt sich als Dichter. Sein in Rödelheim geborener bürgerlicher Schwager, ehemalige rödelheimer Regierungsrat, ehemalige rödelheimer Landrichter, frankfurter Rechtsanwalt und Organisator des Landsturms in den frankfurter Teilfürstentümern Aschaffenburg und Fulda Heinrich Karl Wilhelm Hoffmann (44) organisiert auf dem Feldberg ein Befreiungsfest mit tausenden Besuchern. Er wird Oberst und Generaladjutant von Graf XXX von Ingelheim (St) (--). - Der in Marburg geborene hessenkasseler Erbküchenmeister und Oberhofmeister Freiherr Carl Ludwig von Dörnberg (65) wird hessenkasseler Gesandter Kurhessens in London in besonderer Mission, wo er über Subsidien, Waffenlieferungen und Entschädigungen verhandelt.  - In Darmstadt wird Luise von der Tann Rathsamhausen als erstes Kind und Tochter des geflohenen ehemaligen großherzoglichfrankfurter Polizeipräfekten Heinrich von der Tann Rathsamhausen (30) und der elsässischen Erbtochter Sophie von Rathsamhausen (23) geboren. Die hessendarmstädter Großherzogin ist Taufpatin. - In Mainz und Umgebung wird der französische Sprachunterricht in den Volksschulen wieder abgeschafft. - Der in Schleswig geborene Prinz Friedrich von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (43) wechselt als dänischer Offizier die Seiten und kämpft nun gegen Napoleon (45). - Der in Mainz geborene und in Paris seit dem Vorjahr verheiratete mannheimer Theaterintendantensohn Emmerich Joseph von Dalberg (41) ist Topspion der französischen Regierung alias Ambassadeur extraordinaire de France au Congräs de Vienne unter Talleyrand, was der österreichische Geheimdienst dem in Koblenz geborenen ehemaligen katholischen mainzer Zeremonienmeister und leitenden österreichischen Staatsminister Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich (41) verheiratet mit seiner Nichte Grafentochter Maria Eleonore von Kaunitz Rietberg (39), berichtet. Sein Neffe, Schwager und vierfacher getrennt lebender Vater Graf Aloys von Kaunitz-Rietberg (40) hat bereits im Vorjahr seine Vorleserin sexuell bedrängt, worauhin sie ihre Stellung gekündigt hat. Er nutzt seine Stellung aus und beginnt hundertfach minderjährige Mädchen und Kinder zu missbrauchen. - Der ehemalige französische königlichwestfälische Hofbibliothekar in Kassel Jacob Grimm (29) reist nach Paris um geraubte hessische und preußische Kunstschätze zurückzuholen, was bis in Folgejahr dauert. - Im Herzogtum Nassau wird die erste moderne Verfassung eines deutschen Staates, die Nassauische Verfassung, per Dekret erlassen. Modern, weil es Landstände, wenn auch begrenzt, im neuen Parlament zulässt. - Die Kurfürstlichhessische Post schließt einen Vertrag mit der Thurn und Taxis Post über gegenseitigen Brieftransport. - Der Schriftsteller Johann Isaak Gerning (47) erstellt sein Buch Die Heilquellen am Taunus mit Gedichten, die gesungen werden. - In Mainz kommen die Dörfer Weisenau und Hechtsheim unter habsburgösterreichischer und wittelsbachbayerischer Verwaltung. - In Frankfurt Niederrad sind großflächig neue Obstbaumplantagen im Stadtwald angelegt. -  In Frankfurt wird ein Postwagen auf der thurn und taxis Poststrecke Frankfurt~Königstein eingerichtet, der zweimal wöchentlich die Post befördert, weshalb der Botengang auf dieser Strecke eingestellt wird und der Bote nur noch bei Bedarf die Strecke Königstein~Oberursel laufen muss. - In Frankfurt wird die seit 6 Jahren geschlossene hessische Poststation im Hainer Hof nordöstlich des Doms am Markt, die als Enklave in Frankfurt zu Hessen-Kassel gehört, wieder eröffnet und an die Thurn und Taxis Post verpachtet. - Mainz Kastel und Kostheim haben einen gemeinsamen Bürgermeister. - In Darmstadt kommt der weitgereiste in Heidelberg geborene und nur zum Schein von der in Karlsruhe geborenen Erbprinzessin Wilhelmine Luise von Baden (St) (26), deren Mutter die hessendarmstädter Landgrafentochter Prinzessin Amalie von Hessen Darmstadt (St) (60) ist, geförderte Maler Karl Philipp Fohr (19) zu Besuch und malt den Luisenplatz mit dem Alexanderpalais. Sein wahrer Förderer ist der uneheliche hessendarmstädter Großherzogssohn, ebenfalls Maler und Künstler und hessendarmstädter Hofrat Georg Wilhelm Issel (29), der ihn nach Darmstadt geholt hat und dessen Mutter, die Mätresse und großherzoglich hessendarmstädter Bedienstete Maria Friederike Dorothea Burger (61), gerade gestorben ist. - In Hanau arbeitet der in Hanau geborene jüdische Schüler der Hohen Landesschule Moritz Daniel Oppenheim (14) Arbeiten für den großherzoglichfrankfurter Finanzminister xxx (--). wobei er den jüdischen hanauer Kaufmann Baruch Eschwege (--) in kurhessischer Jäger Uniform vor Schloß Philippsruhe porträtiert. - Die Alliierten ziehen im März in Paris ein, wonach eine Woche später Napoleon (--) abbdankt. 

1813 Wetter: Typhus in Frankfurt alias Typhus de Mayence, der von russischen und französischen Soldaten verbreitet wird, wobei in fünf Monaten rund 17.500 Soldaten und über 2.000 Einwohner sterben. - Der preußische Orden Eisernes Kreuz wird eingeführt. Der erste wird an die preußische Königin verliehen. - In Frankfurt flieht der in der bayerischen Pfalz geborene katholische frankfurter Großherzog Karl Theodor von Dalberg (69) als ehemaliger Verbündeter von Napoleon vor alliierten alias preußischen, russischen und östterreichischen Truppen, die Frankfurt besetzten. - In Frankfurt wird die Universität nach einem Jahr geschlossen. Leibeigenschaft und Frondienste werden abgeschafft und Katholiken und Protestanten gleichgestellt. - In Frankfurt treffen sich zum Frankfurter Memorandum Baron von Saint-Aignan, Fürst Metternich, Graf Nesselrode und Lord Aberdeen mit dem von Napoleon Bonaparte (44) entsandten Herzog xxx von Vicenza, der  vorgibt einverstanden zu sein. Das Frankfurter Memorandum, wodurch Frankreich als Grossmacht gegen Russland bestehen bleiben soll, Napoleon Bonaparte (44) weiter die Kaiserwürde behalten und der Rhein die Landesgrenze werden soll, wodurch Mainz dauerhaft zu Frankreich gehören würde, lässt Napoleon Bonaparte (44) danach doch verstreichen und es wird durch die Rheinüberquerung in der Sylvesternacht durch preußische Truppen unter dem preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (71) bei Rüdesheim Kaub hinfällig, denn diese ziehen über Bacharach Richtung Paris. - Das Großherzogtum Frankfurt wird aufgelöst und provisorisch die alte reichsstädtische Verfassung wieder eingeführt. - Die sechs Söhne des hessenhomburger Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (65) beteiligen sich bei den Befreiungskriegen gegen Napoleon (44), wobei der jüngste hessen homburger Landgrafensohn Georg von Hessen Homburg (St) (26) schon in der ersten Schlacht fällt. - In Mainz eröffnet Napoleon (44) den Frühjahrsfeldzug, wobei sich die Hauptarmee bei Hanau sammelt um in sechs Kolonnen nach Sachsen Anhalt zu ziehen. - In Frankfurt Fecheheim wird der französische Kaiser Napoleon Bonaparte (44) nach der Rückkehr von der 19. Oktober Völkerschlachtniederlage, aber dem Sieg in der Schlacht bei Hanau bei einem Wehrfeuer beim Gasthaus Mainanker an der Hanauer Landstraße, die die geschlagene Soldaten bereits verstopft haben,  vom frankophonen in Frankfurt geborenen französischreformierten frankfurter Kaufmann und Bürgerkommandanten der französischen Nationalgarde Bernhard Aubin (42) in Empfang genommen und von ihm über einen Umweg über die Pfingsweide, wo die Lazarettbaracken aufgebaut sind, bis zum  Landhaus der frankfurter Familie Bethmann vor dem Friedberger Tor begleitet. Selbst dort fangen die französischen Soldaten die Schwäne aus dem Teich und braten sie am Spieß. Aus logistischen Gründen muss ein Großteil der französischen Soldaten nördlich um die Stadt Richtung Höchst umgeleitet werden. - In Frankfurt wird das neue Zentralverwaltungsdepartement für die ehemals französisch besetzten Gebiete eingerichtet. - In Frankfurt zieht der jüdische Bankier Amschel Mayer Rothschild (40) mit seinem Bankhaus aus dem Palais Rothschild Zeil 90 aus und in einen bescheideneren klassizistischen Neubau in die enge Fahrgasse um. - In Offenbach tagt die Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue u.a. in der Villa des in Frankfurt geborenen Bankierssohn, Liederdichter und Komponist Wilhelm Speyer (23) in der Kaiserstrasse 91. - Der in Frankfurt in das Gasthaus Zur goldenen Spitze in der Mausgasse eingeheiratete hörlaer Gastwirtssohn Friedrich Christian Stoltze (30) pachtet das Gasthaus Zum Rebstock vor dem Domturm. - Der Rheinbund zerfällt. - Der in Birstein geborene aktive französische Colonel Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (47) wechselt erst in letzter Minute vor dem Ende der Völkerschlacht in Leipzig auf die Seite der Alliierten, flieht daber trotzdem nach Basel. Der in Prenzlau geborene Großherzog Ludwig X von Hessen Darmstadt (St) (60) und der in Mannheim geborene Großherzog von Frankfurt Karl Theodor von Dalberg (St) (69) fliehen ebenfalls. - Das Fürstentum Isenburg und das Fürstentum Nassau geben das Bündnis mit Frankreich auf und beenden die Mitgliedschaft im Rheinbund. Nassauer Truppen, unter denen auch isenburger Soldaten sind, hören in Spanien auf zu kämpfen und geraten in französische Kriegsgefangenschaft. - In Wiesbaden wird eine direkte Strassenverbindung Chaussee über Erbenheim nach Frankfurt fertiggestellt. - Der in Den Haag geborene Prinz Wilhelm von Oranien Nassau (St) (41) erhält seine Besitzungen zurück. - Mainz hat 25.600 Einwohner. - In Mainz werden die Renovierungsarbeiten am Dom, dessen Inneneinrichtung zum Großteil verkauft ist,  unterbrochen und der Dom nach der französischen Niederlage als Schweinestall und als Lazarett für 6.000 Soldaten umgenutzt. Unter ihnen sind viele Typhuskranke. Hauptseuche unter den Zivilisten ist das von Läusen übertragenen bakterielle Fleckfieber. - Der eitle pariser Obsthändlersohn, Fechtmeister, französische Kommandant und Generalgouverneur von Frankfurt und Würzburg Charles Pierre François Augereau (56) sammelt eine französische Reservearmee. - In Frankfurt quartiert sich mit Attika und Empirevasen bei der in Frankfurt geborenen Maria Belli-Gontard (25) im Haus Belli im ehemaligen Marstall an der Hauptwache 1 in einer möblierten Wohnung mit drei Zimmern, einem Kabinett und einem Saal der Oberbefehlshaber der alliierten Truppen Fürst Karl Philipp von von Schwarzenberg (St) (42 ) mit seinem Gefolge mit besonderen Ansprüchen wie Silberbesteck, Porzellan und kostbaren Gläsern und allabendlicher Kerzenbeleuchtung ein. Monate später ist der bescheide preußische Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (St) (71 ) alias Marschall Vorwärts vier Tage lang in zwei Zimmern, mit zwei Leuchtern und kargem Frühstück und Abendessen ihr Gast. - Der in Kassel geborene Landgraf, Graf von Hanau und Kurfürst von Hessen Wilhelm von Hessen Kassel  (St) (70) kann Hessen Kassel restituieren und zieht wieder in seine Residenzstadt Kassel ein. Auf dem Wiener Kongress versuchte er trotz erheblicher Bestechungsgelder vergeblich den germanischen Titel König der Chatten zu erhalten, bleibt aber Kurfürst und Königliche Hoheit. Mit der Wiedereinführung von u.a. gepuderten Perücken beim Militär und am Hof macht er sich beim aufstrebenden Bürgertum unbeliebt. - In Mainz wird der in Mainz geborene Weinhändler Heinrich Mappes (56 ) als Baron in den französischen Adelsstand erhoben. - In Mainz stirbt der ehemalige Jakobiner, ehemalige Präsident des französischen Nationalkonvents, amnestierte Robespierreanhänger, ehemalige und jahrelang in türkischer Gefangenschaft gehaltene Konsul von Algier und Smyrna und in den französischen Adelsstand erhobene Generalkommisar der linksrheinischen Departements Jeanbon de St Andre (64) bei der Betreuung und Versorgung der französischen Verwundeten am durch Kleiderläuse und Flöhe übertragenen Fleckfieber. - Mainz verliert das Stapelrecht. - In Hanau Rothenbergen besucht Napoleon Bonaparte (44) beim Rückzug von Leipzig nach Mainz das Gasthaus Zum Fass von Gastwirt Peter Schmick, wonach er im Schloss Langenselbold von Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (47) übernachtet. - In Offenbach kommt es zu Rückzugsscharmützeln, weshalb der isenburger Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (47) ins Ausland flieht, seinen Austritt aus dem Rheinbund erklärt und bei der Anti-Napoleon-Allianz Mitglied werden will, was man ihm aber ebenso wie dem Großherzog von Frankfurt Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (69) alias Hausprälat Napoleons verweigert, dessen in Koblenz geborenem und von Napoleon Bonaparte (--) zum Fürsten erhobenem und in Paris lebendem Neffen Fürst Philipp von der Leyen (47) sein Fürstentum von der Leyen im Schwarzwald, dessen Residenz Schloß Arenberg aber bei Koblenz liegt, als herrenloses Land weggenommen wird und der erst im Folgejahr beitreten will, was ihm erst recht verweigert wird. Fürst Philipp von der Leyen (47) führt seinen Titel ohne sein Fürstentum einfach weiter. Offenbach wird Teil des neu gegründeten Generalgouvernement Frankfurt. In Offenbach werden russische Kosakeneinheiten einquartiert. - In Frankfurt wird der Catharina Elisabetha Ludovica Magdalena von Brentano (25) Ehemann Georg Friedrich Guaita (41) zu Georg Friedrich von Guaita in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Hanau, das zum Großherzogtum Frankfurt gehört findet im Lamboywald die Schlacht bei Hanau statt, die letzte Schlacht, die Napoleon Bonaparte (--) gegen die Alliierten auf deutschem Boden gewinnt. Die übergelaufenen Bayern verlieren zwar, aber beweisen ihre Loyalität zur Allianz. - In Frankfurt Höchst, das zum Herzogtum Nassau gehört, übernachtet der französische Kaiser Napoleon Bonaparte (St) (44) vor seiner Überquerung des Rheins nach Mainz, das zu Frankfreich gehört, letzmals rechts des Rheins im Bolongaropalast. - In Frankfurt marschiert nach Napoleon Bonaparte (St) (44) bei seinem Rückzug nach Mainz einen Monat später der russische Zar Alexander I  (St) (--), der mit dem preußischen König in lebenslanger Freundschaft verbunden ist, mit seinen Truppen ein. - In Hanau brennt die von den Franzosen beschossene  Brückenvorstadt. - In Frankfurt zerstören die nach Mainz abziehenden französischen Soldaten Teile der Alten Brücke über den Main. Trotzdem werden eine Stunde später bayerische Reiter in der Fahrgasse mit Hoch Rufen begrüßt. Besonders freundlich werden die Kosaken begrüßt, die durch das Friedberger Tor einmarschieren. Sie werden förmlich auf Händen getragen. Zwei Tage später räumen sie Frankfurt wieder und ziehen sich auf die andere Mainseite nach Sachsenhausen zurück, da sich Napoleon Bonaparte (St) (40) vom Kinzigtal über Hanau nach Frankfurt bewegt. Die Frankfurter fürchten Napoleon Bonapartes (St) (40) Rache. Heckenschützen schießen von Sachsenhausen und der Brückenmühle aus auf die französischen Soldaten. Napoleon Bonaparte (St) (40) bezieht das Gartenhaus von Simon Moritz Bethmann (45) am Friedberger Tor, wo dieser ihn überredet die Stadt zu verschonen. Die neuangelegten Gärten in den Wallanlagen werden aber verwüstet. - Wiesbaden wird von den Kosaken und österreichischen Husaren besetzt. - In Wiesbaden eröffnet der Gastwirt Johann Freinsheim das Gasthaus Deutsches Haus Kaiser Friedrich Platz 3-4 alias Nordwestseite Kaiser Friedrich Platz. - In Frankfurt wird die Alte Brücke über den Main wegen ihrer strategischen Stellung stark umkämpft. - In Frankfurt wird das Hauptquartier der Koalition gegen Napoleon Bonaparte (St) (40) eingerichtet. - In Bad Soden wird zum bad sodener Kurhaus Bender Franzensbader Platz hinter der späteren Trinhalle auch das Badehaus Frankfurter Hof erbaut (19 00 abgerissen). - In Groß-Gerau erfindet die Bäuerin Kaul den aus Sauermilchquark hergestellten hessischen Handkäse, den sie auf dem Mainzer Wochenmarkt verkauft. - In Frankfurt zieht der österreichische Kaiser Franz II von Habsburg Lothringen (St) (45) in das verlassene Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 ein. Die alten Bürgerkapitäne unter Feyerlein (--) bitten um die Wiederherstellung der Freiheit Frankfurts. - In Frankfurt nimmt Napoleon Bonaparte (St) (44) eine Truppenparade auf der Pfingstweide ab (20 17 ZOO Frankfurt). - In Königstein wird das katholische Kapuzinerkloster geschlossen. - In Frankfurt wird die Polizeigewalt wieder von der städtischen Verwaltung übernommen. - Frankfurt wird Freie Stadt. - In Offenbach stirbt der jüdische Sektenführersohn Rochus Frank (48). In Offenbach besucht der Förderer der Commune, der russische Zar Alexander I (St) (36), die hoch verschuldete Sektenführerin Eva Frank (--) Ecke Kaiserstrasse/Große Marktstrasse 64 (20 17 Postfiliale) und schenkt ihr so viel Geld, dass sie wieder Kredite bekommen kann. Sie soll eine uneheliche Zarentochter sein. - In Frankfurt wird der Eisenwarenhandel und Öfenhadel Trost in der Fahrgasse 26 gegründet. - In Frankfurt zeichnet der in Frankfurt geborene Maler Johann Friedrich Morgenstern (46) die Zeil und den unvollendeten Dom von Süden. Er ist Sohn des aus Thüringen zugewanderten Maleres Johann Ludwig Ernst Morgenstern (75). Sein Sohn Carl Morgenstern (02) wird seinem Vater als Maler folgen. - In Wiesbaden muss die Stadt bei einem Strassendurchbruch die Adlerquelle aufkaufen. - In Frankfurt wird die Polizeigewalt und damit die Oberaufsicht über Bürgermeister und Stadt dem von den Franzosen eingeführten Oberpolizeidirektor wieder entrissen und nach mittelalterlicher Tradition wieder vom frankfurter Bürgermeister und dem Schultheißen übernommen. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet die in Kirchheimbolanden geborene verwitwete Prinzessin Amalie Charlotte Wilhelmine Louise von Nassau Weilburg (St) (37) in zweiter Ehe Freiherr Friedrich von Stein Liebenstein Barchfeld (36). - In Frankfurt verbleiben der ehemaligen freien Reichstadt Frankfurt nur die selbständige Verwaltung des Stadtwaldes. - In Frankfurt Bockenheim kommt das Bockenheimer Schloss am Bernuspark in den Besitz der Stadt Frankfurt. - In Wiesbaden verschärft die Stadt die Stadtreinigungsregeln aus Angst vor den Krankheiten der Soldaten und lässt nun täglich durch die Strassenanrainer kehren und den Markt und die Plätze durch sechs Marktkehrer, die den Unrat nachmittags abtransportieren. - In Darmstadt erteilt der jüdische Musiker Herz Hähnle Hachenburger (26) Gitarrenunterricht. - In Darmstadt wird der Goldschmied und Tiermaler Friedrich Frisch als Sohn des darmstädter Münzgraveurs und grossherzoglichen Hofjuweliers Johann Frisch (37) geboren.  - In Wiesbaden löst sich das erste feste wiesbadener Theaterensemble im Hinterhof des Badehaus Schützenhof, das Herzoglich Nassauisches Hoftheater (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) aus politischen Gründen auf, worauhin Wanderschauspieltruppen unregelmässig auftreten. Unter Kapellmeister Karl Guhr nennt es sich in Deutsches Nationaltheater um.  In Frankfurt setzen die siegreichen Allianztruppen, bestehend aus Russen, Preußen und Österreichern, den österreichischen Feldmarschallleutnant Landgrafensohn Prinz Philipp von Hessen Homburg (St) (34) als Gouverneur der besetzten Gebiete Fürstentum Frankfurt und Fürstentum Isenburg ein. Nach wenigen Monaten wird der bisherige würzburger Militär Gouverneur, der österreichische Generalfeldzeugmeister Fürst Heinrich XIII von Reuß (St) (60) verheiratet mit Prinzessin Luise von Nassau Weilburg (St) (53) sein Nachfolger. - In Frankfurt treffen sich die gegen Napoleon Bonaparte verbündeten Parteien alias Anti Napoleon Allianz, die der Stadt die unmittelbare Wiederherstellung in ihrer alten Rechte versprechen, wofür sie einen Zentralverwaltungsrat unter der Leitung von Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (56) einrichten, wodurch dieser das Oberhaupt der abgefallenen Rheinbundstaaten und einer der mächtigsten Männer Mitteleuropas wird und die dort bisherigen Machthaber, darunter Sachsen, suspendiert sind. Der sieben Jahre zuvor vom katholischen Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (69) als neuer Schultheiß der Stadt eingesetzte frankfurter Patrizier Freiherr Friedrich Maximilian von Günderrode (60), der die alte Elite auf französischen Kurs gebracht hat, bleibt weiter frankfurter Schultheiß, der die französische Verwaltungsstruktur im Sinne der neuen Herren neu regelt und dann sowohl judikativ als neuer Appellationsgerichtspräsident als auch legislativ als Mitglied des Gremiums für die Neugestaltung der Frankfurter Verfassung tätig wird. - In Frankfurt stirbt einer der reichsten Frankfurter, der Besitzer des frankfurter Gasthof Weidenhof (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Kaufhof Zeil/ Ecke Große Eschenheimer Strasse) Johann Carl Schnerr (49), der zur Familie von Johann Wolfgang von Goethe (64) gehört. - In Hanau nimmt Friedrich Karl Anton von Dalberg (26), der drei Jahre zuvor von seiner kinderlosen Tante Freiherrentochter Tante Maria Anna Luise von Dalberg (++), verheiratet mit Graf Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein (++), adoptiert wurde und dadurch neben Schloß Niederwald und Schloß Geisenheim auch den Titel Graf von Ostein geerbt hatte, als neu eingetretener österreichischer Militär an der Schlacht von Hanau teil, wobei er anders als Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (69) gegen die Franzosen kämpft. Er ist der erste und einzige Graf von Dalberg. - Der in Wiesbaden geborene morganatische nassauusinger Fürstenenkel, nassauer Regierungspräsidentensohn und mit seinen nassauer Truppen im französischen Verband kämpfende und für seine militärischen Verdienste im Vorjahr zum Freiherr erhobene Infanterieregimentskommandeur erhält Mitte Dezember in den Pyrenannäen den Befehl die Seiten zu Wechseln und sich den Briten anzuschliessen. - In Frankfurt haben fast alle Häuser auf der Zeil flach kreuzförmig mittig einige Meter über dem Dach angebracht Blitzableiter. - Der frankfurter Kaufmannssohn, Kunsthistoriker und Kaufmann Johann David Passavant (26) wird französischer Soldat. - In Offenbach stirbt der jüdische Sektenführersohn Rochus Frank (48). - Der aus armen Verhältnissen stammende und in der Judengasse geborene jüdische Händlersohn und Medizinsstudent Salomon Friedrich Stiebel (21) tritt in Berlin freiwillig in die Armee ein, um gegen die Franzosen zu kämpfen, und gibt sich den Aliasnamen Bär um seine Familie in Frankfurt zu schützen. - In Darmstadt wird der aus Schlesien stammende Joseph Raabe (43) hessendarmstädter Hofmaler. - Der in Mainz geborene Freiherr Anton von Breidbach Bürresheim Ried (22) kämpft als französischer nassauusinger Offizier in Spanien. - In Wiesbaden wechselt der ehemalige kurmainzer Bataillonskommandeur und nassauer Leiter des Generalkommandos Konrad von Schaeffer (43) im Mai nach einem Streit mit dem alleinigen nassauer Staatsminister Freiherr von Marschall alias Freiherr Ernst Franz Marschall von Bieberstein (43) nach Baden, wo er als neuer badischer Generalmajor zu Napoleon ins Hauptquartier nach Dresden zieht. Einen Monat nach der Völkerschlachtniederlage wechselt das Großherzogtum Baden Mitte November die Seiten, weil Großzerzog Karl von Baden (St) (--) mit Napoleons Adoptivtochter Stephanie (--) verheiratet ist. - In Wiesbaden wechselt die nassauer Regierung am 10. Dezember als französischer Verbündeter und letzter Rheinbundstaat die Seite zur Anti-napoleonischen Allianz, was auch angenommen wird. Die nassauer Truppen in Spanien unterstellen sich den britischen Truppen. - Der in Hanau geborene uneheliche morganatischen hessenkasseler Kurfürstensohn Freiherr Karl Wilhelm von Haynau (St) (34) tritt in großherzoglich frankfurter Dienste. Sein ebenso evangelischer morganatischer Bruder und hessenkasseler Kurfürstensohn Georg von Haynau (St) (32) stirbt auf dem Weg nach Moskau, wo er für Napoleon (44) kämpft. Sein in Hanau geborener Bruder Philipp Ludwig von Haynau (28) wird in Baden ein gefürchteter Polizeidirektor. Die Schlacht von Haynau in Polen ist die erste von Preußen gewonnene Schlacht gegen Frankreich vor dem Waffenstillstand, wobei die Polen als zweitgrößtes französisches Kampfkontingent für einen eigenen Staat gegen Russland kämpfen und mit ihm vor Moskau und danach in der Völkerschlacht vernichtend geschlagen werden. Sein in Hanau geborener ebenfalls unehelicher aber nicht legitimierter Halbbruder und hessenkasseler Kurfürstensohn Freiherr Friedrich von Heimrod (St) (35) stirbt im nordtschechischenen Teplice. - In Gießen, das zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt gehört, werden mehrere im Stockhaus alias Gefängnis eingesperrte und verurteilte jahrelang aktiven vogelsberger und wetterauer Räuber mit dem Schwert geköpft, darunter Conrad Anschuh (32), Johann Justus Dietz, Ludwig Funk (27), Johann Adam Frank, Johann Georg Gottschalk, der Heidenpeter und Johannes Borgener (26). - Der Napoleonbruder Jerome Bonaparte (29), der sechs Jahre König von Westfalen war, flieht mit seinem in Hanau geborenen Günstling und von ihm zum Grafen erhobenen Oberhofmarschall Graf Wilhelm von der Malsburg (33) und seinen Soldaten wegen russischer Kosakentruppen unter General Grafensohn Alexander Iwanowitsch Tschernyschjow (28) aus seiner Residenz Kassel Richtung Italien. Einige seiner französischen Soldaten kehren nach seinem Abzug zurück und besetzen Kassel kurzfristig erneut. Bei seiner Rückkehr in die Heimat einige Jahre später hat Wilhelm von der Malsburg (33) seinen Grafentitel wieder abgelegt. - Der offenbacher musikbegeisterte und liedertextende jüdische Bankierssohn Wilhelm Speyer (23) wechselt in Paris die Seiten und kehrt nach zweijährigem Philosophiestudium in Paris nach Offenbach zurück, wo ihm die Villa in der Kaiserstrasse 91 gehört, zieht nach Frankfurt, komponiert das Lied Was ist das Deutsche Vaterland? und tritt in die Freimaurerloge Zur Einigkeit ein, obwohl diese eigentlich keine Juden aufnimmt. - In Frankfurt organisiert der bürgerliche solmssrödelheimer Grafenschwager und frankfurter Rechtsanwalt Heinrich Karl Wilhelm Hoffmann (43) den Landsturm in den frankfurter Teilfürstentümern Aschaffenburg und Fulda. - In Darmstadt wird der darmstadtbiebesheimer Pfarrersohn und hessendarmstädter Oberst und Kommandeur des Leibgarderegiments unter französischem Kommando Justus Leonhard Follenius (52) in den Adelsstand erhoben und im Folgejahr wird er als Freiherr Justus Leonhard von Follenius in den Freiherrenstand erhoben. - Die in Hanau geborene geisteskranke Landgrafentochter Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (45) unternimmt ohne die Erlaubnis ihres Mannes Reisen, was vier Jahre dauert. - In Frankfurt wird der in Fulda geborene hanauer Präfekt Vitztumssohn Freiherr Heinrich von der Tann (29) seit dem Vorjahr verheiratet mit der elsässischen Erbtochter Sophie von Rathsamhausen (22), neuer großherzoglichfrankfurter Polizeipräfekt. Er ist die graue Eminenz in Frankfurt und für die Ausschaltung von ausländischen Spionen zuständig. Er muss sich im Folgejahr ins Privatleben zurückziehen, wird aber obwohl er im Schloß Tann in der Rhön wohnt in den Folgejahren als Großgrundbesitzer wegen seiner bayerischen Landgüter bayerisches Landtagsmitglied. Seine Mutter ist die Grafentochter Sophie von Eltz (++). - Der in Schleswig geborene Prinz Friedrich von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (42) kämpft als dänischer Offizier mit Napoleon (44) gegen die Russen. - Der mit der hessenhomburger Landgrafentochter Marie Anne von Hessen Homburg (St) (28) verheiratete jüngste preußische Königsbruder Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (30) nimmt an der Völkerschlacht gegen Napoleon (44) teil. Bei der Völkerschlacht stirbt der in Zwingenberg geborene Grafensohn Gustav von Erbach Schönberg (St) (22), der Sohn des im Vorjahr verstorbenen hochdekorierten preußischen Generalmajors Gustav Ernst von Erbach Schönberg (St) (++) und der Grafentochter Christiana von Stolberg Stolberg (St) (43), der in den Reihen der hessendarmstädter Truppen für Napoleon (44) fällt. Sein jüngerer Bruder Grafensohn Ludewig III von Erbach Schönberg (St) (21), kommt ebenfalls aus Moskau zurück, verliert wegen Erfrierungen seine rechte Hand und überlebt die Völkerschlacht ebenfalls für Napoleon (44) kämpfend. Beider älterer Bruder der österreichische Kämmerer Grafensohn Emil von Erbach Schönberg (St) (24), wird in der Völkerschlacht gegen Napoleon (44) in der hessenhomburger Truppen kämpfend von einer Kugel in die Brust getroffen, was er aber überlebt. Ebenso gegen Napoleon (44) kämpft ihr Bruder Erbgraf Maximilian von Erbach Schönberg (St) (26) in der preußischen Armee. - In Hanau kämpft der österreichische Offizier Grafensohn Friedrich von Solms Rödelheim (St) (22). Sein jüngerer Bruder Grafensohn Franz von Solms Rödelheim (St) (17) kämpft in der preußischen Armee ebenfalls gegen Napoleon (44), Er bleibt unverheiratet und ohne Nachkommen. Der in Erbach geborene evangelische Grafensohn Carl von Erbach Erbach (St) (31) kämpft, obwohl er kein aktiver Soldat mehr ist, in der Völkerschlacht wieder als bayerischer Offizier für Napoleon (44), ebenso wie sein jüngerer evangelischer Bruder Friedrich von Erbach Erbach (St) (28). Unmittelbar nach der Völkerschlacht wechseln die beiden die Seiten. Ihr Vater ist der in Erbach geborene Graf Franz von Erbach Erbach (St) (69), der in zweiter Ehe seit 28 Jahren mit der Grafentochter Charlotte Luise Polyxene von Wartenberg (St) (58) verheiratet ist, der Witwe von Graf Friedrich August von Erbach Fürstenau (St) (++). - In Frankfurt tritt das Herzogtum Nassau im Großen österreichischen Hauptquartier zu den Alliierten Russland, Österreich und Preußen über, wobei Österreich erst drei Monate zuvor übergetreten war, und erklärt sich zu Gebietsabtretungen bereit, wodurch es die Zerschlagung verhindern kann. Nach erheblichen Entschädigungszahlungen wird der durch Nassau mediatisierte Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein (St) (56), der neuer Leiter der Zentralverwaltungsbehörde der von Frankreich zurückeroberten Gebiete in Deutschland und Frankreich und seit dem Vorjahr Berater des russischen Zar Alexander von Russland (St) (37) ist, der mit der in Karlsruhe geborenen russischen Zarin Prinzessin Luise von Baden (St) (35), der Tochter der in Berlin geborenen badischen Erbprinzessin Amalie von Hessen Darmstadt (St) (60), verheiratet ist, nach seiner Rückkehr aus seinem fünfjährigen Exil ein Unterstützer des Herzogtum Nassaus. Die Zahlungen bleiben beim Wiener Kongreß im Folgejahr aber wirkungslos. - In Mainz endet die von Joseph Lakanal (51) angeordnete optische Telegrafenlinie von Metz, wobei die letzten vier von 22 Stationen in Bad Kreuznach, Sprendlingen, Sauerschwabenheim und die Zitadelle in Mainz sind. Jede Telegrafenstation bedienen zwei Beamte, die mit einem Fernrohr die etwa 10 km entfernte Nachbarstationen beobachtet und an Drahtseilzügen befestigte Flügel bewegen. - Der hessendarmstädter Hauptmann der Leib-Kompanie Georg Carl Friedrich von Schwarzenau (27) stirbt in Leipzig im französischen Heer. Seine Mutter, die hessendarmstädter Oberhofmarschallstochter Freiherrentochter Sophie Augusta Johanette von Wallbrunn (62) stirbt im Hofgut Hähnlein bei Darmstadt. - In Salmünster wird die Posthalterei von Christian Köhler (--) so stark verwüstet, dass er die finanziellen Voraussetzungen für den Weiterbetrieb der thurn und taxis Poststation nicht mehr erfüllen kann und ersetzt wird. - In Ginsheim Gustavsburg wird am Altrhein eigentlich Altmain das Hotel Schäfer in der Hauptstrasse 51 in einem Schmuckfachwerkhaus eröffnet. - In Mainz startet die in Wien geborene französische Kaiserin und österreichische Prinzessin Marie Luise von Habsburg Lothringen (St) (21) alleine ihre Rückreise nach Paris über Köln und Aachen. Sie ist seit drei Jahren mit dem auf Korsika geborenen Napoleon Bonaparte (St) (44) verheiratet, der in all den Kriegsjahren mit unzähligen Frauen ungeschützten Sex hatte. Sie hat sich angeblich in die arrangierte Ehe gefügt, weil er mit seiner ersten Frau Josephine de Beauharnais (50) keine Kinder zeugen konnte, und ihm bereits einen Sohn und einzigen legitimen Nachfolger Napoleon Franz Bonaparte (02) geschenkt, der allerding rote Haare und eine blasse Haut hat. - In Frankfurt bricht der Privatlehrersohn für Französisch und Italienisch und beim frankfurter Bankhaus Chiron Sarasin ausgebildete Kaufmann Johann Heinrich Meidinger (21) zu einer Studienreise nach Frankreich auf, von der er erst 18 15 zurückkehren wird. - In Schlangenbad wird im ehemaligen kurmainzer Kurpark mit Unterständen und Denkmälern die aus mittlerweise über 100 Jahre alten Hainbuchen bestehende Mainzer Allee in Nassauer Allee umbenannt. - Die Franzosen verlassen die linksrheinischen Rheinbundgebiete. - In Frankfurt wird der 17 91 zum Freiherr erhobene koblenzer Hofratssohn und geheime Staatratssohn Freiherr Johann Aloys Josef von Hügel (60), der noch 17 96 für den Kaiser die Reichskleinodien von Nürnberg nach Regensburg vor den Franzosen in Sicherheit gebracht hat, mit der vom französischen Kaiser Napoleon (--) eingesetzten Regierung des Großherzogtum Frankfurt betraut. - Weil in Burg Schaumburg bei Limburg an der Lahn die verwitwete anhaltische Färstin Amalie von Nassau Weilburg (St) (37) in zweiter Ehe morganatisch den nicht standesgemäßen Freiherr Friedrich von Stein Liebenstein Barchfeld (St) (36) trotz großer Sorgen ihres Vaters , des nassauer Herzog Friedrich August von Nassau Usingen (St) (75), der die von Stein nicht mehr als nassauische Prinzessin estimieren will, wenn etwas von ihrer zweiten Ehe bekannt wird, weil in Burg Schaumburg sogar der morganatische, unstandesgemäße Sohn Friedrich Heinrich Gustav Adalbert von Stein Liebenstein Barchfeld (St) geboren wird. - Der neue preußische Fähnrich Karl Schenck von Schweinsberg (17) kämpft für seinen Onkel, den preußischen Generalmajor aD Johann Friedrich Schenck von Schweinsberg (63), weiter gegen die Franzosen.

1812 Wetter: Typhusepidemie in Mainz Gonsenheim. - In Frankfurt wird eine staatliche Landes Universität geplant. - In Frankfurt stirbt der jüdische Bankier Meyer Amschel Rothschild (68). In seinem Testament regelt er die inzestiösen Rothschild-Heiraten innerhalb der Familie. - In Offenbach wird die Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue gegründet. Sie tagt in der Frankfurter Strasse 33. - In Offenbach findet die letzte Hinrichtung am Galgen in Höhe Hermannstrasse und Schäferstrasse statt. - In Frankreich ist Papst Pius VII (70) Gefangener von Napoleon Bonaparte (St) (39) auf Schloss Fontainebleu. - In Offenbach schließt sich der in Offenbach geborene Komponist und Musikverleger Johann Anton André (37) Herrnstrasse 54 der neugegründeten offenbacher Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue Frankfurter Strasse 33 an. - Der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (59) verbietet alle geheimen Gesellschaften auf, verspricht aber Verbindungen zu wohltätigen und gesellschaftlichen Zwecken zu erlauben. - In Darmstadt tritt die in Frankfurt Heddernheim geborene Schauspielerin und Opernsängerin Franziska Sontag (24) am Darmstädter Hoftheater auf. - In Schloss Schaumburg an der Lahn stirbt Fürst Viktor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (45) ohne männlichen Erben, woraufhin sein auf Schloss Schaumburg geborener unverheirateter Onkel Fürst Friedrich von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (71) als fünfter und letzter Fürst erbt, aber kurz darauf in Bad Homburg stirbt, wo er in der Landgrafengruft begraben wird. - Das Grossherzogtum Frankfurt besteht aus einem Streifen von der Stadt Frankfurt bis Hanau und einem großen Teil von Miltenberg bis Fulda. - In Frankfurt gibt es 8 Wachtmeister und 27 Polizeidiener, deren Amtssitz das Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 ist. Außerhalb der Stadt agiert ein 117 köpfiges Gendarmeriekorps, bestehend aus ehemaligen Soldaten. - In Frankfurt wird die alte Richtstätte für Enthauptungen und nichttödliche Körperstrafen wie Blenden, Ohren Abschneiden und Hände Abschneiden und mit einem Frankfurter Adler auf der Stirn Brennen am Rabenstein Ecke Mainzer Landstrasse/Zimmerweg (20 17 Rechtsanwälte Danckelmann und Kerst) abgebaut. - In Frankfurt stirbt der in Bad Schwalbach geborene hessischrotenburger Landgraf Karl Emanuel von Hessen Rotenburg (St) (66). - In Wiesbaden Erbenheim wird mit dem dreijährigen Bau der Frankfurter Strasse Richtung Wandersmann (20 17 A3 Wiesbadener Kreuz) begonnen. - In Wiesbaden dokumentiert der Werkmeister Weber die von den Quellen gespeiste Kanalisation auf der Karte Abtauchen der Stadt Wiesbaden alias Schwemmkanalisation. - In Wiesbaden sind an der seit 7 Jahren neuangelegten Friedrichstrasse nur 11 Gebäude trotz verschenkter Baugrundstücke und einer Aussetztung von allen Abgaben für 10 Jahre und einer zusätzlichen 200 Gulden Baudouceur erbaut. Südlich 10 und nördlich 1. 1 Gulden entspricht 21,6 Euro (20 22). - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang Goethe (63) wird von Ludwig van Beethoven (42) als charakterloser Hofgünstling, der ungerechtfertigt unter den ersten Lehrern der Nation rangiert, beschrieben. - In Frankfurt erhalten auch jüdische Schüler Zugang zum unbeliebten städtischen Gymnasium, das bisher nur evangelische Schüler aufgenommen hat und dabei durchschnittlich pro Jahr nur 34. In Frankfurt schließt der in der bayerischen Pfalz geborene frankfurter Großherzog Karl Theodor von Dalberg (48) das katholische Gymnasium Fridericiunum und eröffnet das Lyzeum Carolinum Ecke Bleichstraße/Große Eschenheimer Straße für alle Konfessionen, nennt es Großherzogliches Gymnasium Frankfurt, stellt staatliche Beamte als Lehrer ein und führt eine verbindliche Reifeprüfung alias Abitur ein, wodurch man nicht mehr vom städtischen Gymnasium eine Hochschulberechtigung erhält. - In Frankfurt ist der katholische Friedhof am Kirchhof am Dom wegen des Anstiegs von Katholiken in der Stadt so voll, dass man die katholischen Toten auch auf dem evangelischen Peterskirchhof beerdigt. - In Mainz wird das alte Kaufhaus am Brand Rentengasse 5 abgerissen. - In Darmstadt wird der in Gießen geborene gießener Universitätsrektor Geheimrat Carl Ludwig Wilhelm Grolmann (37) geadelt, wodurch er sich Carl Ludwig Wilhelm von Grolmann nennen darf. - In Darmstadt wird der in Dietzenbach geborene evangelische dietzenbacher Pfarrersohn und gießener Mädchenschulgründer Johann Philipp Dieffenbach (26) Erzieher von Erbrinz Ludwig III von Hessen Darmstadt (St) (06), wodurch er den Titel Hofmeister erhält. - Das Wirtshaus in Eckardsroth bei Wächtersbach gilt als die uralte Herberge der Räuber und Gauner. - In Wiesbaden wird der herrschaftliche Garten (20 16 Fläche des Nassauer Hofs) mit Ständen und Schaubuden aufgegeben. - In Mainz gehört das rechtsrheinische Mainz Kastel ebenso wie die historisch ursprüngliche Grafschaft Katzenelnbogen zu Frankreich. - Der Sohn der unehelichen bayerischen wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (41) bei Bad Kreuznach zwangsverheiratet mit Graf Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum (St) (++), den sie verabscheut, Erbgraf Karl Theodor von Leiningen Guntersblum (18) zieht als Husarenleutnant mit Napoleon Bonaparte (--) nach Russland, wo er in eine zweijährige Kriegsgefangenschaft gerät. - Der in Wiesbaden geborene nassauer Regierungspräsidentensohn, der morganatische nassauusinger Fürstenenkel, und mit seinen nassauer Truppen im französischen Verband in Spanien kämpfende Infanterieregimentskommandeur August von Kruse (35) wird für seine militärischen Verdienste zum Freiherr erhoben. - In Wiesbaden wird der in Schlesien geborene Carl Guhr (25) Leiter der reisenden herzoglichnassauer Theaterschauspieltruppe und Operntruppe des ersten nassauer Herzog Friedrich August von Nassau Usingen (St) (74). - In Hanau, das zum Großherzogtum Frankfurt gehört, wird die reformierte illustre gymnasiale Hohe Landesschule am Freiheitsplatz (20 22 Hanauer Gymnasium), in der Prieser ausgebildet werden, mit dem lutherischen Gymnasium vereinigt um als Modellschule ein konfessionsübergreifendes Gymnasium zu schaffen, das als Simultanschule bezeichnet wird. - In Frankfurt gründet der frankfurter Großherzog Karl Theodor von Dalberg (48), weil es nur die beiden konfessionellen Gymnasien, das seit 15 20 bestehenden lutherischen städtischen Gymnasium und das seit 17 90 vom mainzer Erzbischof im säkularisierten Dominikanerkloster gegründete katholische Gymnasium Fridericianum, das er dafür schließen lässt, gibt, das konfessionsübergreifende Gymnasium Lyzeum Carolinum in den Räumen der Senckenbergstiftung am Eschenheimer Tor Ecke Bleichstraße/ Große Eschenheimer Straße mit sieben Professoren und mit einer medizinisch-chirurgischen Akademie alias Medizinisch Chirurgische Spezialschule alias Stiftung der medicinischen Specialschule alias medizinische Fakultät, an  der Senckenberg Anatomie Lehrer Johann Bernhard Jakob Behrend (43), der auch das Waisenhaus betreut, Professor für Chirurgie und der in Frankfurt geborene Handwerkersohn, Physiker und Arzt Christian Ernst Neeff (30) Professor für Pathologie wird, die aber im Folgejahr wieder schließt. - In Frankfurt kehrt Antonie Brentano (32) von Wien zurück, wo sie sich für den Verkauf des Haus ihres Vaters drei Jahre aufgehalten hat und die Geliebte von Ludwig van Beethoven (42) geworden ist. Ihrer Tochter Maximiliane Brentano (10) widmet er seinen Triosatz WoO 39 B-Dur. - In Kassel veröffentlichen die in Hanau geborenen märchensammelnden Brüder Wilhelm Grimm (26) und der französische Günstling und königlichwestfälische Hofbibliothekar Jacob Grimm (27) für das Weihnachtsfest ihren ersten Band Kinder- und Hausmärchen dessen erste Geschichte Der Froschkönig ist. - In Frankfurt schließt der katholische ehemalige kurmainzer Wallanlagenlandschaftsgärtner und Stadtgärtner Sebastian Rinz (30) für seinen Chef und Auftraggeber, den in Aschaffenburg geborenen ehemaligen katholischen kurmainzer wirkliche Hofkammerrat und ehemaligen fürstlichen Kommissar und seit dem Vorjahr frankfurter Maire alias Bürgermeister Jakob Guiollett (66) mit der Obermainanlage die Umgestaltung der Wallanlage in einen englischen Landschaftsgarten ab, der im Folgejahr schon wieder verwüstet wird. - Der in Hanau geborene hessenkasseler Erbprinz Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (35) macht im Exil in Berlin die berliner Goldschmiedtochter Emilie Ortlöpp (21) Ortlepp oder Ortlöpp zu seiner Mätresse. - In Mainz kommt der 12. Jahrgang der liberalen Zeitung Mainzer Zeitung heraus, die von der Rochushospitals-Druckerei gedruckt wird. Weil es in der französisch besetzten Stadt nicht erlaubt ist eine neue Zeitung zu gründen kauft der französische elsässer Schinderhannes Drucker Theodor von Zabern (41) die Druckrechte auf und übernimmt die Zeitung. - Der uneheliche morganatische hessenkasseler Kurfürstensohn Freiherr Moritz von Haynau (St) (28) stirbt. - In Frankfurt malt der ehemalige bayerische Hofmaler und frankfurter Portätmaler Johann Jacob de Lose (58) den in Frankfurt geborenen französischreformierten frankfurter Kaufmann und Bürgerkommandanten der französischen Nationalgarde Bernhard Aubin (42) und den frankfurter Bankier Simon Moritz von Bethmann (44). - Der in Frankfurt geborene frankfurter Patrizier und hessenkasseler Rittmeistersohn Karl Bender von Bienenthal (20) zieht mit Napoleon (43) in der bayerischen Armee nach Moskau. - In Frankfurt tritt vom Theater in Köln kommend der in Wuppertal geborene Musiker und renommierte Fagottist Carl Almenräder (26) auf. - In Darmstadt wird der heidelberger Kunstschulgründer Johann Georg Primavesi (38) neuer hessendarmstädter Hofmaler und Theatermaler. - Der ehemalige nassauoranienfuldaer Fürst und neue preußische Divisionskommandeur Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (40), verheiratet mit seiner Cousine, der preußischen Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (38) bekommt von seiner morganatischen Geliebten, der preußischen Generalstochter Julian Philippin von der Goltz (32), die letzte und wie seine erste uneheliche Tochter benannte Tochter Wilhelmine Marie von Dietz (St) alias Wilhelmine Marie von Diez. - Der uneheliche nassausaarbrückener Fürstensohn Graf Adolph von Ottweiler (23) stirbt im weißrussischen Vilnius als württemberger Leutnant in der Franzöischen Armee bei einem Unfall, bei dem er von einer Kanonenlafette überrollt wird, womit sein morganatisches Geschlecht ausstirbt. - In Darmstadt kehrt der in Zwingenberg geborene Grafensohn und Ordonnanzoffizier von Napoleon (43) Gustav von Erbach Schönberg (St) (21) mit Erfrierungen von Moskau zurück. Sein Vater, der hochdekorierte preußischen Generalmajor Graf Gustav Ernst von Erbach Schönberg (St) (73), verheiratet mit der Grafentochter Christiana von Stolberg Stolberg (St) (42), stirbt zuhause. - Im Herzogtum Nassau werden 991 verschiedene direkte Steuern von einer einheitlichen Grundsteuer und Gewerbesteuer abgelöst, die vom Einkommen und der sozialen Stellung abhängen. Prügelstrafen werden verboten. - In Frankfurt wird ein beschlagnahmtes Kolonialwaren 1.300 Tonnen roher und geläuterter Zucker und 1.000 Tonnen Kaffee versteigert. - In Frankfurt erkauft sich der in Friedberg geborene jüdische weimarer Hoffaktorensohn Leopold Casella (46) verheiratet mit der frankfurter Seidenhändlertochter Nannette Reiß aus der Judengasse als Besitzer des Spezereiwarenhandel Cassel & Reiß, der auch eine Branntweinbrennerei betreibt, das frankfurter Bürgerrecht und eröffnet im ehemaligen Zeughaus Wellenscheuer alias Scheune in der Alten Gasse eine Rübenzuckersiederei. - Im Herzotum Nassau werden alle Tabakfabrikprivilegien eingezogen. Die Tabakfabrik Horstmann darf als einziger Betrieb Tabak verarbeiten, wobei auch in Höchst Franz Xaver Manera (21) ebenfalls seine Fabrik im Bolongaropalast schließen muss.- In Frankfurt Niederrad erwirbt die Familie Bethmann den barocken Gutshof Sandhof in Erbpacht. - Im Herzogtum Nassau müssen nach den Chausseen im Vorjahr auch die Vizinalwege mit Obstbäumen bepflanzt werden, was bis 19 40 bleibt. Auch der Betrieb von Gemeindeobstbaumschulen wird Pflicht. Federführend sind der kronberger Oberpfarrer Johann Ludwig Christ (--) und der diezer Arzt Adrian Diel (56). - In Wiesbaden wird der durch das Badewasser aus der Spiegelgasse aufgewärmte Warme Weiher am Warmen Damm als letztes Gewässer der Stadt trockengelegt. - In Wiesbaden entwerfen der wiesbadener Pfarrer Johann Christian Reinhard Luja (--), der in Schierstein geborene Hofkammerrat Christian Friedrich Habel (--) und der frankfurter Bankierssohn und Lebemann Johann Isaak Gerning (45) die Vereinsgrundlagen für eine nassauer Alterthumsgesellschaft später Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, der im Folgejahr genehmigt wird. - Langen wird zum Marktflecken erhoben. - In Darmstadt schlägt der Schlossbaumeister Moller (--) vor alle De la Fosse Gebäude im Schloss und das alte Schloss abzureisesen und im klassizistischen Baustil wieder aufzubauen, was aber abgelehnt wird. - In Frankfurt stirbt der 17 90 reichste Mann von Frankfurt und Besitzer von Palais Schweitzer später Gasthaus Russischer Hof Zeil 48 später Zeil 110 (20 23 MyZeil), links neben dem Darmstädter Hof, der ehemalige kurpfälzer Bankier Franz Maria Schweitzer (90), der sechs Jahre später 18 16 posthum geadelt wird. Ein Schwiegersohn ist der in Lugano geborene französische Militär Giuseppe Antonio Mainoni (39), der 17 93 Brigadekommandeur im französischen Hauptquartier Mainz war.

1811 Wetter: Im Fürstentum Isenburg taucht Milzbrand auf. Komet Flaugergues. Spitzenweinjahrgang im Rheingau. - Ende der Kontinentalsperre. - Der in Frankfurt geborenen Dichters Johann Wolfgang Goethe (62) preist die Qualitäten des besten Weines seit 300 Jahren. Napoleon-Wein alias Kometenwein an. Es entstehen (20 18 .. die noch nach mehr als 200 Jahren genießbaren Weine ... ) 18 11er Chateau Lafite de Paulillac, Chateau d'Yquem de Sauternes und Forster Ungeheuer aus der Pfalz. - Der in Solingen geborene frankfurter Weinhändler Gottlieb Mumm (30) ist im Besitz des väterlichen Weinhandels und spekuliert nach mehreren schlechten Weinjahren mit dem Aufkauf des gesamten 18 11er rheingauer Weines von Schloss Johannisberg des französischen Marschalls François Christophe Kellermann (76) von der Verwalterin Adelaide Marco. Der Jahrgang entwickelt sich zu einem Jahrhundertwein, dem Kometenjahr. Der für 32.000 Gulden gekaufte Wein erzielt über 150.000 Gulden. - In Frankfurt führt Karl Theodor von Dalberg (St) (67) den Code Napoléon ein. In Frankfurt wird das das französische Strafrecht eingeführt. Alle Untertanen erhalten die Bürgerrechte. - In Frankfurt erhalten die Juden für 440.000 Gulden die Bürgerrechte. 1 Gulden entspricht 25 Euro (20 22)..- In Frankfurt muss der Rat der Stadt endgültig darauf verzichten die Juden ins Ghetto zurückzuschicken. - In Darmstadt ist Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (62) nach xx Jahren in Heilbronn mit seiner Geliebten Friederike Elisabeth Kümmerer (--) und ihrer Tochter xxx (--) zurück am Darmstädter Hof. - Der Großherzog von Frankfurt und Fürst von Hanau und Fulda Karl Theodor von Dalberg (St) (67) nimmt am Nationalkonzil in Paris teil, wo er für die Freilassung von Papst Pius VII (69) eintritt. - Der in Darmstadt geborene jüngere hessendarmstädter Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (23) von hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (58) macht seine folgenschwere Konversion zum katholischen Glauben bekannt. Er ist bereits in Paris. Wegen des Religionswechsels verliert er alle Erbansprüche. Die Titel behält er. - In Frankfurt erhält die wöchentliche Zeitung Frankfurter-Ober-Post-Amts-Zeitung den Titel Zeitung des Großherzogthums Frankfurt. Die frankfurter Zeitung Frankfurter Journal wird verboten. - Das leerstehende Kloster Eberbach wird zur Korrekturanstalt alias Arbeitshaus umfunktioniert, wo faule Ehemänner, schwer erziehbare Kinder, ledige Mütter, Invaliden und Bettler erzogen werden. - In Braunfels stirbt Wilhelm Christoph von Solms Braunfels (St) (79). - In Wiesbaden logiert der russische Baron xxx von Jacowleff im Badehaus Zum Adler. - In Frankfurt wird die Druckerei Wüst gegründet. Sie fertigt Spielkarten. - Der auf Schloss Schaumburg geborene unverheiratete Prinz Friedrich von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (70) verzichtet auf das voraussichtliche Erbe Grafschaft Holzappel und Schaumburg. - Frankfurt hat 40.485 Einwohner. - In Frankfurt wird Ludwig Börne (25) unter französischem Recht als frankfurter Polizeibeamter erster jüdischer städtischer Beamter. - In Frankfurt wird Heinrich Anton Hoffmann Konzertmeister des Orchesters des Nationaltheater am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). - In Frankfurt müssen große Mengen an Kolonialwaren während der Kontinentalsperre nachverzollt werden. - In Hofheim wird über die Schließung des von den Franzosen verwüstete Kriminalgefängnis im Fischertor, in dem man nur kurzzeitig Verbrecher oder Vagabunden einschließen kann, beraten und die herzogliche Regierung in Hoechst befragt. - In Frankfurt heiratet die jüdische frankfurter Bankengründertochter Julie Rothschild (21) ihren Schwager, den jüdischen in Frankfurt geborenen Bankier Mayer Levin Beyfuß (21), womit ein Bruder zum Rothschild-Clan gehört. - In Wiesbaden wird das Zuchthaus am Michelsberg 11 aufgehoben. Die Gefangenen ziehen nach Diez an der Lahn ins Diezer Schloss. Nur das Criminalgefängnis am Michelsberg 11 bleibt. - In Eltville kauft der in Eltville geborene Küfermeistersohn und Weinkellerer Matheus Müller (38) den ehemaligen Hof von Freiherr xxx von Sohlern (--) zwischen Schmiedegasse und Leergasse und von der Stadt Eltville einen Teil der Befestigungsanlage. - In Frankfurt wird die Metzgerei Fritz Glock später Heinrich Schmidt gegründet. - In Bad Nauheim ist das Kloster Rockenberg zu einer hessendarmstädter Zucht- und Besserungsanstalt alias Staatsgefängnis fertig umgebaut und die ersten männlichen und weiblichen Häftlinge werden in drei umgebauten Flügeln des ehemaligen Kreuzgangs eingesperrt. - In Mainz wird der jüdische Orientalist Joseph Dernburg, später Joseph Oerenbourg geboren. - In Frankfurt wird die Spielwarenfabrik Wüst gegründet, die süddeutsche Spielkarten mit Schelle alias Caro und Eichel alias Kleeblatt herstellt . - In Wiesbaden muss das wiesbadener Kurhaus auf Befehl der Regierung für einen Ball zu Ehren der Geburt eines legitimen und einzigen Nachfolgers von Napoleon Bonaparte (42), des in Paris geborenen Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte, den Ballsaal kostenlos für die Bevölkerung öffnen, wobei auch 2.000 Wiesbadener kommen. - In Frankfurt ist die Mainstrasse die östlichste Strasse im Fischerfeldviertel. Von der Rechneigrabenstrasse alias südliche Begrenzung der Judengasse bis zum Main gibt es keine Gebäude. Der Rechneigrabenweiher dient zur Spülung der städtischen Kanalisation alias Schwemmkanalisation. - In Frankfurt bricht der winterthurer Kaufmann von bedruckten Textilien Hans Jacob Rieter (45) und der züricher Kaufmann Rudolf Hanhart nach der Frankfurter Messe zum Rückweg in die Schweiz mit einer Postkutsche auf, wonach bei Heidelberg der bei Bad Ems aufgewachsene halbwaise Räuberbandenführer Philipp Friedrich Schütz alias Mannefriedrich (31) und seinen Bandenmitgliedern auf die Postkutsche aufspringen, den Postillon herunterschlagen und die Fahrgäste ausrauben und Hans Jacob Rieter (45) unnötigerweise bei einem Gewaltexzess ermorden. Bei Darmstadt fällt die Bande mit dem Namen Räuberbande vom Main danach in einem Wirtshaus auf, wo die Bandenmitglieder von den Gästen überwältigt werden und sie danach ins zwingenberger Gefängnis gesperrt werden, ohne von ihren Taten Kenntnis zu haben. Mannefriedrich (31) besticht den zwingenberger Gefängniswärter mit 3 Thalern und flieht nach Hanau, wo er wegen eines weiteren Delikts unter dem Namen Goldmann verhaftet wird und ins Gefängnis kommt, in Heidelberg aber verraten, in Hanau identifiziert und nach der Rückführung nach Heidelberg im Folgejahr hingerichtet wird. Die Mutter von Mannefriedrich (31) ist seit 29 Jahren eine Bettlerin und Gelegenheitsprostituierte alias Sexarbeiterin. Fahrendes Volk darf nicht heiraten und erhält keine Ausweise oder Pässe. Bei der darmstädter Verhaftungsaktion wird auch der am Postkutschenraub unbeteiligte im Odenwald unter dem falschen Namen Johannes Wild lebende und in Bernkastel an der Mosel geborene Räuber alias der Schwarze Peter Johann Peter Petri (59) verhaftet und nach Mainz ausgeliefert, wo das ehemalige Mitglied der Schinderhannesbande zu Festungshaft verurteilt wird. Sein Sohn, der junge Schwarze Peter (--) sitzt in Mainz eine 15 jährige Kettenstrafe im Gefängnis ab. Sein anderer Sohn Köhlers Andres alias Andreas Peter (--) wird wegen der Beteiligung am Postkutschenraub ebenfalls verhaftet und nicht zum Tod sondern nur zu lebenlanger Festungshaft verurteilt, weil er noch zu jung ist. Der vom darmstädter Richter Carl Friedrich Brill unter Gefangenen entdeckte und identifizierte Mittäter Hölzerlips (41), der sich ständig über die schweren Ketten beschwerte und zur Hinrichtung sogar leichtere bekommen sollte, wird vom Journalisten Ludwig Pfister (--) erfolgreich überredet, aus Räuberprestigegründen doch die schwereren Ketten als Räuberhauptmann bei der Hinrichtung zu tragen, was er aber gar nicht war. Ihre Ausbruchsversuche mit durchsägten Gitterstäben und Mauerdurchbrüchen bleiben erfolglos. Durch diesen besonders brutalen Raubmord ist die Bevölkerung so geschockt, dass sie ihre Einstellung gegenüber den Kleinkriminellen und das Fahrende Volk ua der Jenischen, grundsätzlich ändert. Sie wird vom Journalisten Ludwig Pfister (--) sogar zum Krieg gegen diese Menschenklasse angespornt. - In Frankfurt wird der Goldarbeiter Johann Peter Schott (--) Goldschmiedemeister. - In Wiesbaden bewirbt sich der Komponist Karl Maria von Weber (25) als Kapellmeister am Theater Herzoglich Nassauisches Hoftheater (20 21 Coulinstrasse), was der Intendant Freiherr August von Ungern Sternberg (--) wegen dessen Gehaltsforderungen aber ablehnt. Der jüdische Kaufmann Leopold Casella (32) in der Schnurgasse erhält die Genehmigung eine Zuckerraffinerie aufzubauen. - In Frankfurt wird der in Mainz geborene katholische kurmainzer Jurist Graf Karl Christian Ernst von Bentzel Sternau (44) nach 20 jähriger Treue zu Karl Theodor von Dalberg (St) (67) neuer Staatsminister im Großherzogtum Frankfurt, das aus 5 Departements besteht, Frankfurt, Hanau, Isenburg, Fulda und Aschaffenburg mit Regierungssitz Frankfurt. Das Departement Frankfurt besteht aus einem Gebiet das von der Miquelallee nach Bornheim, Dippemessplatz, Offenbacher Autobahnkreuz A3, Autobahnkreuz Frankfurt Süd,  Niederrad, Galluswarte und Grüneburgpark, jeweils inklusive, reicht. Dazu gehören die Dörfer Hausen, Bonames und Niederursel, ein kleines Gebiet nördlich von Bad Vilbel und die Stadt Wetzlar.  Südlich an das Department Frankfurt grenzt das Departement Isenburg, dessen westlicher Teil von Offenbach über Neu-Isenburg bis zum Schloss Philippseich reicht. Nördlich gehört Bockenheim, Ginnheim, Preungesheim, Bad Vilbel, und östlich Seckbach bis Fechenheim zum westlichen Teil des Departements Hanau, das bis Schlüchtern reicht.  - In Frankfurt heiratet der frankfurter Bankierssohn Mayer Levin Beyfus (21) die frankfurter Bankierstochter Julie Rothschild (32). - In Frankfurt gebärt die Geliebte Friederike Kümmerer (--) von Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (62) dessen zweite uneheliche Tochter Friederike Elisabeth Kümmerer. - In Mainz setzt man den kaiserlichfranzösischen Befehl zum Anbau von Zuckerrüben in der Pfalz um. - In Kelsterbach hat die nassauer kelsterbacher Fayencemanufaktur und Porzellanmanufaktur 60 Mitarbeiter. - In Frankfurt wird der in Aschaffenburg geborene ehemalige katholische kurmainzer wirkliche Hofkammerrat und für die Wallanlagenumgestaltung beauftragte ehemaligen fürstlichen Kommissar und neue frankfurter Senator Jakob Guiollett (65) vom frankfurter Großherzog Karl Theodor von Dalberg (St) (67) zum frankfurter Maire alias Bürgermeister ernannt. - Der in Frankfurt geborene idsteiner Ledermanufakturbesitzer Franz Xaver Deninger (--) verlegt mit seinem in Idstein geborenen Partner xxx Michel (--) seine Fabrik nach Mainz. Sein Sohn Peter Deninger übernimmt die idsteiner Fabrik. - Die verwitwete hessendarmstädter Landgrafentochter und mit dem evangelischen köthener Pfarrer verheiratete Prinzessin Louise von Hessen Darmstadt (St) (32) stirbt in Köthen, woraufhin ihr Mann und evangelischer Rat Friedrich Sauerbrunn (--) nur seine mittlerweile eheliche Tochter Emma Luise Sauerbrunn (06) nach Darmstadt mitnimmt, ihr anderes fürstliches und kränkliches Kind Ludwig von Anhalt (St) (09) aus erster Ehe bleibt in Köthen und wird im Folgejahr regierender Fürst von Anhalt. - Der offenbacher musikbegeisterte und liedertextende jüdische Bankierssohn Wilhelm Speyer (21) geht als heidelberger Philosophiestudent nach Paris. - In Frankfurt Rödelheim heiratet der in Assenheim geborene solmsrödelheimer Graf Volrath Friedrich Carl Ludwig von Solms Rödelheim (St) (49) in zweiter Ehe die solmsrödelheimer Regierungsratstochter Marie Hoffmann (St) (28). - In Bad Homburg Dornholzhausen richtet der neu zugezogene in Nieder-Florstadt geborene berühmte  nieder-florstädter Orgelbauer Philipp Heinrich Bürgy (53) seine Orgelbauwerkstadtt ein und führt von dort sein Geschäft weiter. - Die in Bad Homburg geborene hessenhomburger Landgrafentochter Marie Anne von Hessen Homburg (St) (26) bringt für ihren Cousin, den jüngsten preußischen Königsbruder Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (28), nach zwei auf der Flucht verstorbenen Kindernnach fünf Jahren in Berlin ihr erstes länger lebendes Kind Prinz Adalbert von Zollern Preußen (St) zur Welt.  - Die unehelichen morganatischen hessenkasseler Kurfürstenkinder von hessenkasseler Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (St) (68) und seiner Mätresse der Gerneralstochter Karoline von Schlotheim (45) alias Gräfin von Schlotheim, werden wie ihre Mutter zu Gräfinnen und Grafen von Hessenstein erhoben und erhalten auch die Herrschaft Hessenstein, weil der Titel der Herrschaft Hessenstein in Schleswig-Holstein, das bereits in morganatischem hessenkasseler Besitz war, durch den Tod von Fürst xxx freigeworden ist und nun erneut an ein morganatisches Familienmitglied vergeben werden kann. - In Mainz wird der mainzer Revolutionärssohn, ehemalige mainzer Polizeichefsohn und Demokratieverfechter Germain Metternich geboren. - Der in Solingen geborene frankfurter Weinhändlersohn Gottlieb Mumm (30) übernimmt das rheingauer Weingut Johannisberg. - In Frankfurt verlässt der in Wetzlar geborene Maler Friedrich Christian Reinermann (47) wegen der Kriegswirren die Stadt nach Wetzlar. - In Frankfurt kostet ein Pfund Ochsenfleisch 11 Kreuzer, 3 kg gemischtes Brot 34 Kreuzer 2 Pfennig und ein Maß alias 1 Liter Lagerbier 3 Kreuzer. - Im Herzogtum Nassau müssen alle Chausseen, wo möglich, mit Obstbäumen bepflanzt werden. - Im Herzogtum Nassau wird der Code Napoleon in 5 Codes civil, penal, instruction, criminelle und commerce unterteilt, dessen Einführung aber weiter verschoben. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Bankier und Stifter Friedrich Cleynmann  (47) neuer Maire der Stadt Frankfurt alias Bürgermeister. Ein Maire wird nur für ein Jahr gewählt. Er ist Mitglied  des französisierten Bankhauses De Neufville-Mertens & Bernard. - In Frankfurt befindet sich die Großherzoglich frankfurter Postexpedition im Rahmhof (20 23 Mitte Börsenplatz) befindet im ehemaligen Zeughaus

1810 Wetter: Schlechtes Weinjahr. - Das Großherzogtum Frankfurt wird gebildet. Der in St Goar geborene hessische Beamtensohn, ehemalige kurmainzer Hofkanzler und Universalminister und gerade entlassene Statthalter im mit Frankreich verbündeten königlichbayerischen Regensburg Franz Joseph Martin von Albini (62) wird großherzoglichfrankfurter Generalverwaltungsratsvorsitzender. -  In Frankfurt wird das evangelische Konsistorium, das für die Einhaltung der Sitten zuständig ist, aufgehoben und es  werden wieder öffentlich kontrollierte Bordelle zugelassen. Die Prostitution alias Sexarbeit wird als Gewerbe anerkannt und Prostituierte müssen Steuern zahlen. Ohne polizeiliche Genehmigung tätige Prostitutierte werden arrestiert, geschlagen und im spanischen Bock bis aufs Blut gepeitscht, und zwar durch drei Polizeisergeanten im Besserungshaus. - In Wiesbaden wir das alte wiesbadener Kurhaus als Gesellschaftshaus mit dem Portikus eröffnet. - In Wiesbaden beginnt man die Rheinuferstraße nach Rüdesheim anzulegen, was neun Jahre dauert. - Darmstadt hat 20.000 Einwohner. - In Frankfurt hat die Messe keinen Warenverkehr mehr. - In Wiesbaden wird im neuerbauten Alten wiesbadener Kurhaus ein Spielcasino eröffnet, in dem die Kurgäste unter städtischer Aufsicht sicher und prestigeträchtig spielen können und das illegale Glücksspiel aus den Gasthäusern verdrängt wird. Rechts und links der im italienischen Stil gehaltenen Eingangshalle flankieren Säulengänge mit Kramerläden und Pavillons. Vor dem Haus erstreckt sich ein Bulingrün alias Bowlinggreen. Der Kurgarten heißt noch Herrengarten. - Der im bayerischen Mannheim geborene ehemalige katholische mainzer Erzbischof, Kurfürst und protokollarisch zweitwichtigste Mann nach dem römischdeutschen Kaiser, mit dem geistlichen Titel Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (66) verliert das Fürstentum Regensburg, erhält dafür die Fürstentümer Fulda und Hanau und und wird dafür zum weltlichen Großherzog von Frankfurt erhoben. Er lässt sich daraufhin mit Königliche Hoheit ansprechen. Im Wappen des Fürstentums wird zusätzlich zum Adler das mainzer Rad aufgenommen, wodurch es keinen geistlichen Staat mehr in Deutschland gibt. Die Reichsgerichtsstadt Wetzlar soll an Nassau abgegeben werden, wofür Nassau kleine Gebiete des Fürstentums Löwenstein tauscht. - In Frankfurt wird das Katharinenkloster als lutherisches Frauenstift aufgehoben. - Die kurfürstlichhessisch kasseler Grafschaft Hanau Münzenberg fällt an den frankfurter Großherzog Karl Theodor von Dalberg (St) (66) und somit auch das Amt Bornheimerberg, das aber Arrondissement Bornheimerweg heisst. - Das Amt Hochheim wird aufgelöst. - In Frankfurt wird das neuerbaute Zuchthaus in der Sailerstrasse 29 bezogen. - In Frankfurt verbietet der neue frankfurter Großherzog Karl Theodor von Dalberg (St) (66) alle politischen Zeitungen und genehmigt nur die Einheitszeitung Zeitung des Großherzogthums Frankfurt, die rechts-links abgeteilt in deutscher und französischer Sprache herauskommt und aus der Frankfurter Kaiserlichen Reichs Ober Post Amts Zeitung und dem Journal de Francfort hervorging. - In Darmstadt wird das Darmstädter Hoftheater Karolinenplatz 3 eröffnet. Es ist nicht nur Theater für den Hof sondern auch Bildungseinrichtung für die Bürgerschaft. Das Theater hat bei 20.000 Einwohnern 1.800 Sitzplätze. - In Frankfurt wird auf der Pfingstweide außerhalb der Stadt englisches Schmuggelgut verbrannt. - Die Grafschaft Hanau wird zum Departement Hanau. - Die in Frankfurt geborenen jüdischen Brüder und Bankiers Carl Mayer Rothschild (22) und Jakob Rothschild (18) beginnen sich am Goldschmuggel zwischen England und Frankreich zu beteiligen. - In Frankfurt zieht der in Martinique geborene neue frankfurter Großherzog Gouverneur Graf Pierre Claude Louis Robert Tascher de la Pagerie (33), gerade verheiratet mit der in Blieskastel geborenen Amalia von der Leyen (21), der Cousin der ersten Ehefrau Napoleons, in seine neue Residenz Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 ein. Bei der von den Familien geplante Überkreuzhochzeit von Fürstensohn Philipp Franz von Dalberg (--) mit der Grafentochter Sophia Theresia von Schönborn Buchheim (--) stirbt auf ihrer Hochzeit in Paris Fürstin Pauline von Schwarzenberg (36) bei einem Großbrand im Ballsaal des Hotel Montesson. - Frankfurt Sindlingen hat 570 Einwohner. - In Frankfurt Sindlingen gibt es 6 Gasthäuser Zum goldenen Adler, Zum goldenen Engel, Zum goldenen Löwen, Zum weißen Schwan, Zum grünen Baum und Zum Stern. - In Frankfurt werden wegen der Kontinentalsperre Runkelrüben Zuckersiedereien von Scheppeler, Brentano La Roche, Gontard und DuFay gegründet. - In Frankfurt hat der frankfurter Großherzog Karl Theodor von Dalberg (St) (66) eine eigene Loge im Theater. Der ehemalige katholische kurmainzer wirkliche Hofkammerrat und frankfurter Senator Jakob Guiollett (64) ist als städtischer Bauamtsleiter fürstlicher Bevollmächtigter für das Theater. - Der Neffe von Karl Theodor von Dalberg (St) (66), der in Mainz geborene badische Diplomat, französische Staatsbürger, deutscher Freiherrensohn Emmerich Joseph von Dalberg (St) (37), wird als neuer französischer Adeliger zum Duc de Dalberg erhoben, entsprechend Herzog von Dalberg. - In Darmstadt fällt der in Würzburg geborene Jurist, Priester und Komponist Georg Joseph Vogler (61) beim in Prenzlau geborenen hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (57), obwohl er es zuließ, dass der Großherzog einfach seine Konzerte dirigierte und für seine Kompositionen ständig Vorgaben machte, in Ungnade. - Im Herzogtum Nassau wird die Freizügigkeit hergestellt. - In Frankfurt wird das Waisenhaus auf dem Klapperfeld vom angrenzenden Armenhaus und dem Arbeitshaus isoliert, weil man die verwaisten Mädchen zu Dienstmägden und die verwaisten Jungen zu Handwerkern ausbilden und besonders begabte Jungen sogar auf weiterbildende Schulen schicken will. - In Frankfurt wird der Juwelier Friedrich Hessenberg geboren. - In Wiesbaden darf Johann Heinrich Frey  (--) seine im Vorjahr zum Schließen gezwungene Wochenzeitung Wiesbadener Wochenblatt mit dem leicht abgewandelten Titel Wiesbader Wochenblatt wieder herausgeben. - In Frankfurt verlässt der Schreinersohn Jakob Alt (21) nach persönlichem Kunstunterricht duch den Miniaturmaler Johann Friedrich Beer (69) sein Elternhaus um an der Wiener Akademie zu studieren, was sich in Wien aber nicht erfüllt, weil er seine Zimmerwirtin Maria Anna Schaller schwängert und für ihren Lebensunterhalt an den Stadtansichten eines anderen Malers mitarbeiten muss. - In Frankfurt ist die erste frankfurter Buchdruckerei Berner ursprünglich Egenolff mit dessen Erben Sabon, Luther und Berner aufgegeben. Dazu gibt es nur noch die 2 Schriftgießereien Brenzler und Schleußner. - In Darmstadt lässt die hessendarmstädter Erbprinzengattin Prinzessin Wilhelmine von Baden (St) (22), den Weingarten und die Obstbäume auf dem Busenberg roden und Rosen anpflanzen, wodurch das Gelände zum Park Rosenhöhe wird. - In Darmstadt wird im westlich vor dem Stadttor gelegenen Gasthaus Zur Traube ein Konzertsaal angebaut, woraufhin der Gastwirtssohn Christian Fritsch (--) es von der Regierung unter dem hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (57) kauft. - In Darmstadt ist das Theater so populär, dass der Theaterdirektor Xaver Krebs, der seit 3 Jahren in Gasthäusern spielt, im neubenannten Grossherzoglichen Hoftheater auftreten kann. - In Frankfurt Niederrad wird das im Vorjahr säkularisierte grosse Ausflugslokal Sandhof and den frankfurter Bankier Simon Moritz Bethmann (42) versteigert, dem bereits der Riedhof und die Ziegelhütte gehört. - Die höchster Tabakfabrik Bolongaro Crevennas, die im Bolongaropalast produziert, eröffnet aus steuerlichen Gründen in Würzburg eine Filiale. - In Wiesbaden wird das Zuchthaus am Michelsberg in ein Kriminalgefängnis umgewandelt. - In Wiesbaden erlaubt Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (71) im Badehaus Schützenhof von Reinhard Kesseberger (--), das schon einen 300 Personen fassenden Saal hat, der Schützenhoftheater genannt wird, einen 500 Personen fassende Theatersaal mit einer eigenen Hofloge auf dem alten Friedhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) mit einem Vorschuss aus der Hofkammerkasse anzubauen, der mit dem August von Kotzebue Stück Die Pagenstreiche als Herzoglich Nassauisches Hoftheater (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) mit dem von ihm neu ernannten Intendanten Freiherr August von Ungern Sternberg (--), der die bisherige Qualität verbesserungswürdig fand, mit einem eigenen festen Ensemble eröffnet wird. - Kurz hinter Hanau Richtung Fulda ist das von Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (44) renovierte Stück der bisher völlig maroden Reichsstrasse Via Regia nach Leipzig als breite Heeresstrasse und Chaussee fertiggestellt. - Der in Paris lebende Fürst Philipp von der Leyen (44), der Verhandlungsführer Napoleons, der Neffe des Großherzog von Frankfurt Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (66) alias Hausprälat Napoleons, verheiratet seine in Blieskastel an der Mosel geborene Tochter Prinzessin Amalie von der Leyen (St) (21) mit dem französischen Graf Comte Louis de Tascher de La Pagerie (St) (--), dem Cousin der französischen Kaiserin Joséphine (St) (47). - In Frankfurt wird der in Mannheim geborene ehemalige thurn und taxis Prinzenerzieher, Thurn und Taxis Resident und zweifache Witwer Joseph Karl Theodor von Eberstein (49), in Paris verheiratet mit der französischen Feldmarschalltochter Marguerite de Brosse (40), Aussen-, Kultus- und Kriegsminister des Großherzogtum Frankfurt mit Sitz in Frankfurt. - In Frankfurt ist die aus der vier Jahre zuvor aus seiner frankfurter Zeitung Franckfurter Frag- und Anzeigennachrichten hervorgegangenen, unpolitischen Zeitung Intelligenzblatt der freien Stadt Frankfurt von Marcus Johann Nebbien (55), einem in Lübeck geborenen und in den frankfurter Verlag Jung am Liebfrauenberg eingeheirateter kopenhagener Kaufmann, keinerlei Repressionen. Durch seine konkurrenzlose Position ist er aussergewöhnlich erfolgreich, weshalb er sich als Grundstücksspekulant um die abgetragenen Wallanlagen betätigt. Auf seinem Grundstück in der Bockenheimer Anlage lässt er das klassizistische Nebbien Gartenhaus erbauen. - In Frankfurt sind ua der frankfurter Goldschmiedsohn und Lederfabrikant Gottfried Clausius (55),  der Besitzer des frankfurter Gasthauses Zur Reichskrone Grosse Friedberger Strasse 7 (20 21 Baustelle dm-Markt) Georg Christoph Röschel (58), der Besitzer des frankfurter Gasthof Weidenhof (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Kaufhof Zeil/ Ecke Große Eschenheimer Strasse) Johann Carl Schnerr (46), der zur Familie von Johann Wolfgang von Goethe (61) gehört, und der zugezogene Jurist Johann Martin Starck (34) im Gremium der reichsten frankfurter Grundbesitzer. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier, Fürstlich Primatischer Kammerherr und als Erster Bürgermeister Leiter der Stadtverwaltung Adolph Carl von Humbracht (58) nach französischem Vorbild Maire von Frankfurt mit dem Titel Fürstlich Primatischer Generalmajor. - In Darmstadt wird das selbständige Theater von Xaver Krebs (47) wegen Überschuldung zur Hoftheatergesellschaft umfunktioniert, nachdem sein alternatives Finanzkonzept mit Aktienverkäufen an das Publikum fehlgeschlagen war, weshalb er noch fünf Jahre lang als Hofsänger und Opernregisseur agiert. - In Frankfurt steigt die Aeronautin Madelaine-Sophie Blanchard (--) während der Herbstmesse mit ihrem Heißuftballon, der vorher in der Paulskirche zu sehen ist, am Klapperfeld um 19:00 Uhr auf, wonach sie bis in den Taunus fährt, wo sie nach zwei Stunden bei Bad Camberg in einem Baum hängen bleibt und rund 6 Stunden braucht bis sie sich befreien kann und aufgenommen wird. Währenddessen findet die Uraufführung der Oper Silvana von Karl Maria von Weber (24) im frankfurter Theater alias Schauspielhaus am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ohne Zuschauer statt, wobei dieser im besetzten Mannheim festgehalten wird und Margarethe Bernbrunn die erste Sopranistin neben Caroline Brandt (16) die Titelrolle hat, die 7 Jahre später seine Ehefrau wird. - In Wiesbaden ist der herzoglich nassauische Staatsminister nach eigener Unterschrift Freiherr von Marschall alias Freiherr Ernst Franz Marschall von Bieberstein (40) für die Briefposttaxen und Tarife zuständig. Er legt fest, dass ein einfacher Brief mit max einem halben Loth Gewicht entsprechend 8 gr bis 2 Meilen, nach dem geradesten Postcours berechnet, 2 Kreuzer kostet, ua bis 6 Meilen 4 Kreuzer und bis 72 Meilen 20 Kreuzer, wobei 1 Meile 7,5 km entspricht. - In Frankfurt erregt die neue exotisch anmutende Frau des frankfurter Starbankier Simon Moritz Bethmann (42), die in Guayana aufgewachsene holländische Kaufmannstochter Louise Friederike Boode (18) nach ihrer Heirat in Amsterdam großes Aufsehen. Sie wird schwanger und er widmet sich laut Heinrich Heym wieder den Bankgeschäften. - Die kaiserliche Hofratstochter Antonie von Birkenstock (30), die ihren Mann Franz Dominicus Brentano (45) im Vorjahr verlassen hat und zurück in das Haus ihres Vaters in Wien gezogen ist, das sie seit dem Vorjahr verkaufen will, lernt dort Ludwig van Beethoven (40) kennen. - In Karben ist das Kroneck Landschlößchen vom österreichischen General xxx von Degenfeld Schomburg (--) übernommen und als Degenfelder Schloß bekannt. - In Wiesbaden bringt nach zwei Jahren der Gründer der wiesbadener Zeitung von 17 70 Johann Heinrich Frey (--) wieder ein Wochenblatt heraus, das er Wiesbadener Wochenblatt nennt. - In Frankfurt wird aus der politischen Zeitschrift Europäische Staatsrelationen des ehemaligen katholischen mainzer Universitätslehrer Nicolaus Vogt (54) wegen Zensur und Repressionen durch den frankfurter Residenten Bacher (-) zur Monatsschrift Rheinisches Archiv für Geschichte und Litteratur umbenannt. - In Mainz wird die Pressefreiheit eingeschränkt und nur noch eine einzige Zeitung, der 10. Jahrgang der eigentlich liberalen Zeitung Mainzer Zeitung zugelassen, die auch zensiert wird.  - In Wiesbaden verkauft die hessenkasseler Erbprinzenmätresse Rosa Dorothea Ritter (51) nach 27 Jahre ihren Gutshof Linthenthal an Anton Maria Marchandt (--). - In Frankfurt malt der ehemalige bayerische Hofmaler und frankfurter Portätmaler Johann Jacob de Lose (56) den Schauspieler am frankfurter Theater Christian August Joachim Leißring (33) und seine Frau, die Schauspielerin und Grafentochter Antonie von Matuschka (--). - Der in Neumarkt Allersberg geborene Sänger und Wanderschauspieler Dismas Fuchs (29), der seit 3 Jahren in Darmstadt ist, wird darmstädter Hofschauspieler. - In Offenbach lädt der in Frankfurt geborene jüdische Bankierssohn, Liederdichter und Komponist Wilhelm Speyer (20) den Komponist Karl Maria von Weber (25) in seine Villa in der Kaiserstrasse 91 ein, der sich im Folgejahr vergeblich als Kapellmeister am Theater Herzoglich Nassauisches Hoftheater (20 21 Coulinstrasse) bewirbt. - In Frankfurt müssen der Seidenfabrikantensohn Peter Grunelius (--) und sein Sohn Johann Balthasar Grunelius (--) ihre Firma Wollen und Leinen en gros alias Großhandel schließen. - In Mainz heiratet die Speditions und Bankierstochter Maria Franziska Kayser (19) den in Mainz geborenen Weinhändler Clemens Lauteren (24). - Die in Hanau geborene geisteskranke Landgrafentochter Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (42) unternimmt eine Bergwanderung in den Alpen und ist unter den Gründerpersönlichkeiten des Alpinismus. Sie besteigt Berge am Mont Blanc Massiv und bricht sich das Bein. - Weil in Frankfurt der Schmuggel von eigentlich feindlichen englischen Waren und Kolonialwaren auf den Markt blüht und es ein Zentrum dieses Handels ist, beschließt xxx der Stadt eine Lehre zu erteilen, indem man anordnet zu verzollende Kolonialwaren im Wert von 16 Millionen Gulden sowie englische Waren im Wert von 800.000 Gulden auf dem Fischerfeld zu verbrennen. 1 Gulden entspricht 24,4 Euro (20 22). Der größte Teil der englischen Waren wird durch Bestechung mit geringerwertigen Gütern ausgetauscht, was der in Schwerin geborene Maler Johann Carl Wilck (38) in zwei Ölhistoriengemälden festhält. Bei der Verbrennung ist ein großes Aufgebot von Soldaten anwesend. - Die protestantische Prinzessin Therese von Sachsen Hildburghausen (St) (18) deren Großmutter die mecklenburger Herzogin Friederike Caroline Luise von Hessen Darmstadt (St) (++) war, den in Straßburg geborenen katholischen bayerischen Kronprinz Ludwig von Wittelsbach (St) (24). Bei ihrer Ankunft in München wird das Oktoberfest eingeführt. - In Frankfurt erlaubt der Großherzog von Frankfurt Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (66) nicht nur jedem seiner dazu fähigen Untertanen Sirup aus Runkelrüben herzustellen, sondern subventioniert zwei Jahre lang heimischen Sirup mit 5 %, noch leicht bräunlichen Farinzucker aus einer Raffinierungsvorstufe mit ein Anteil von Sirup mit 7 % und höher raffinierten Hutzucker mit 10 %. - In Frankfurt kommt die in Regensburg aufgelöste Direktion der Thurn und Taxis Post mit ihren Beamten an, da seit zwei Jahren die Post in Bayern verstaaatlicht ist. - In Langenselbold kann nach 47 Jahren die Verlegung der Reichsstrasse von der berüchtigten Abtshecke, wo der Galgen steht und Räubergeschichten kursieren, ins Tal über Rothenbergen abgeschlossen werden, wodurch Rothenbergen und dort das Gasthaus Zum Faß, das es dort seit 16 28 im Beistz der Familie Schminke gibt, an Bedeutung gewinnt. - In Hanau versucht der salmünsterer Räubersohn und Räuber Veit Krämer (20) mit seiner Bande auf dem Neuhof Dürrfleisch zu stehlen, wird aber vom Schäfer mit einer Flinte bei einem Schußwechsel in die Flucht geschlagen. Danach erfährt er von zwei Postwagen mit Juden mit 10.000 Gulden, die er nach ihrer Abfahrt von Frankfurt überfällt, aber wegen der unter dem Wagen mitgeführten und auf ihn losgelassenen scharfen Hunde fliehen muss. - In Hochheim beginnt die Post statt dem Tagesstempel mit dem Schriftzug v. Hochheim a/M den neuen Hochheim R.I. zu benutzen. - In Nieder Ingelheim wird der Gastwirt und Distributeur der Briefpost Jakob Friedrich Weitzel in der Mainzer Strasse 67 neuer Bürgermeister. - In Bad Bad Homburg wird ein Verwalter-, Brunnen- und Badehaus erbaut. - Der darmstädter Hofrat und Maler Georg Wilhelm Issel (25), der ein uneheliches Kind vom hessischen Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (57) ist, lernt den in Heidelberg geborenen Maler Karl Philipp Fohr (15) kennen und lädt ihn im Folgejahr nach Darmstadt ein, wo er durch Vermittlung des in Dietzenbach geborenen evangelischen Pfarrersohnes und hessendarmstädter Kammersekretärs Johann Philipp Dieffenbach (24) die Erbprinzessin Wilhelmine Luise von Baden (St) (22) kennenlernt, die ihn daraufhin fördert und er bei weitere Malerausbildung bekommt. 

1809 Wetter: Schlechtes Weinjahr. Typhusepidemie in Frankfurt. - Die Nassauische Regierung verfügt, dass wegen der Feuergefahr keine Strohdächer mehr verbaut werden dürfen. - In Wiesbaden hat die öffentliche Leihbibliothek von Ludwig Schellenberg (--) über 2.000 Bücher, die aus Klassikern, Ritterromanen und Kriminalromanen besteht. - In Frankfurt gründet der Arzt Johann Christian Ehrmann (60) den Orden der verrückten Hofräthe und nimmt den Rektor des frankfurter Gymnasiums Friedrich Christian Matthiä (46) als ersten in den Orden auf. - Mainz hat 24.142 Einwohner. - In Frankfurt wird der Gasthof Zum Schwarzen Bock am Schillerplatz an der Hauptwache 7 mit der angrenzenden Schmiede klassizistisch umgebaut und in Hotel à la ville de Paris gemein Hotel de Paris umbenannt. - In Mainz lässt der französische Kaiser Napoleon Bonaparte (St) (36) die kurmainzer Residenz, Martinsburg abtragen, bis nur noch der Flügel am Rheinufer stehen bleibt und die Steine zur Befestigung des neuen Freihafens und für neue Brücken verwendet. - In Mainz wird der ehemalige Jakobiner, ehemalige Präsident des französischen Nationalkonvents, amnestierte Robespierreanhänger, ehemalige und jahrelang in türkischer Gefangenschaft gehaltene Konsul von Algier und Smyrna und Generalkommisar der linksrheinischen mont tonnere Departements Andre Jeanbon (60) in den französischen Adelsstand erhoben. Er nennt sich danach Jeanbon Baron de St André. - In Wiesbaden beginnt man die Chaussee über Erbenheim nach Frankfurt anzulegen, was fünf Jahre dauert. - In Frankfurt wird das Bockenheimer Tor neu erbaut. - Der mit Maria Ludovica Katharina Brentano von La Roche (21) neu verheiratete frankfurter Bankier Carl Jordis kauft bei Kassel das Schloss Schönfeld, veranstaltet dort Maskenbälle und Empfänge und wird aber von Napoleons Bruder König Jerome (25) gezwungen das Schloss Schönfeld zu verkaufen. - In Frankfurt erlässt der Rat der Stadt ein Baustatut, das die Umgestaltung der Stadt im klassizistischen Stil ermöglicht und alle feuergefährlichen und geruchsbelästigenden Betriebe aus der Stadt verbannt und das der frankfurter Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess (53) ausgearbeitet hat. - In Rüdesheim baut Graf Friedrich Karl Joseph von Ingelheim Echter von und zu Mespelbrunn (St) (--) die verfallene Brömserburg zu einer romantischen Wohnburg aus. - In Braunfels stirbt Fürst Ludwig Rudolph von Braunfels (St) (76) als letztes von 14 Geschwistern, von denen nur 3 als Baby gestorben sind. Die Witwe des Sohnes seines ältesten Bruders, Prinzessin Friederike von Mecklenburg (St) (31) ist in ihrer dritten Ehe mit dem König von Hannover, dem englischen Königssohn Herzog Adolph Friedrich von Cambridge (St) (--) verheiratet, wodurch sie sieben Jahre später König von England wird. - In Darmstadt wird die in Regensburg geborene uneheliche Tochter Amalie von Lerchenfeld (St) (01) alias Amalia Stargard der thurn und taxis Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (36) und Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (37) vorübergehend bei der Familie von Sternfeld untergebracht. - In Mainz wird die Ludwigstrasse als Paradestrasse mit dem Namen Grand Rue Napoleon angelegt. - In Wiesbaden wird die Prügelstrafe im Zuchthaus, Gefängnis, Arbeitshaus und Correktionshaus verboten. Dafür müssen die Gefangen arbeiten. - In Frankfurt kostet beim Weinhändler Touchard Lit A 162 in der Fahrgasse der billigste gewöhnliche französische Rotwein 40 Reichstaler pro frankfurter Ohm mit 143 Liter. Die mediterranen Roussillon, Languedoc und St Gille kosten 48 Reichstaler. Der 04er Jahrgangswein Beaume von der Loire ist mit 80 Reichstaler der teuerste. Der 06er Beaume kostet noch 66 Reichstaler und der 07er nur noch 52 Reichstaler. Die 06er Beaume 64, Pomard 66 und Nuits von der oberen Rhone 70 Reichstaler und der Likörwein Frontignac 77. Eine Flasche weißer moussierender Champagner kostet ebenso wie ein nicht moussierender Champagner und eine Flasche Arrac de Batavia 1 Reichstaler. Eine Flasche Rum de Jamaica kostet 1 Reichstaler 30 Kreuzer und eine Flasche Baseler Kirschenwasser nur 60 Kreuzer bei einer Mindestabgabemenge von 10 Flaschen. - In Frankfurt wird J Rüssmann neuer Wirt im Gasthaus Zum Rebstock vor dem Domturm. Er empfiehlt seine guten Speisen, billigen Wein und sehr guten Apfelwein. Gespielt wird Billard. - In Frankfurt verkauft Friedrich Wilmans Aechte Havannas, die normalen für 60 und die besten für 80 Gulden pro 1.000 Stück. Gewöhnliche Cigarren kosten 18 bis 42 Gulden. - In Frankfurt kann man im Weidenhof Ecke Zeil Große Eschersheimer Strasse Citronen kaufen. - In Hochheim übernimmt der Küfer Johann Baptist Schweickardt (--) das Gasthaus Burg Ehrenfels. - In Wiesbaden weigert sich die nassauische Regierung ihre Rechnungen bei der wiesbadener Wochenzeitung Wiesbadener Wochenblatt zu bezahlen und verweigert auch die Genehmigung von Abonnementspreiserhöhungen, was die Zeitung zum Schließen zwingt, wonach der in Usingen geborene wiesbadener Hofbuchhändler Ludwig Schellenberg (37) ein Amtsblatt mit Regierungsverordnungen drucken darf, das aber ein finanzieller Reinfall wird.  - In Darmstadt heiratet der großherzoglich hessendarmstädter wirkliche Geheime Rat und Oberkonsistorialpräsident der evangelischen Landeskirche Freiherr Johann Matthäus von Lehmann die Freiherrentochter Caroline Wilhelmine von Malapart-Neuville (19). - Der in Frankfurt geborene Kaufmannssohn, Abenteuerer, Schriftsteller und Militär Johann Konrad Friedrich (20)  ist an der Gefangennahme von Papst Pius VII  (67), der den französischen Kaiser Napoleon Bonaparte (St) (36) exkommuniziert hat, beteiligt. - In Darmstadt wird der bürgerliche evangelische Amtmannssohn und hessendarmstädter Regierungschef Friedrich August Lichtenberg (50) vom hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (56) geadelt und den Freiherrenstand erhoben, wodurch er sich Freiherr Friedrich August von Lichtenberg nennen darf. - In Frankfurt Berkersheim wird der jensiche Räuber Georg Philipp Lang alias Hölzerlips (39) bei einem Diebstahl beobachtet und am Folgetag zufällig mit dem ehemaligen Soldaten, Korbflechter alias Mahnenmacher und Räuberkollegen Jakob Heinrich Vielmetter (--), der zu der Räuberbande Wetterauer Gauner gehört, wegen Landstreicherei eingekerkert.  - In Wiesbaden eröffnet der katholische johannisberger Maurersohn, Maurer und in Mainz ausgebildete aber damit unzufriedene Pädagoge Johannes de Laspee (26) eine Elementarschule. - Säkularisierung. - In Kelsterbach kauft der Weinhändler und spätere kelsterbacher Bürgermeister Georg Schenk (--) die Schlossruine Wolfenburg und baut auf den Ruinen eine klassizistische Stadtvilla. - In Frankfurt erstellt der frankfurter Galanteriewarenhändlersohn und Doktor der Theologie Anton Kirchner (30) seit zwei Jahren eine erste wissenschaftliche Chronik der Stadt Frankfurt, woraufhin er von Siegmund Friedrich Feyerlein (--) wegen seines Berufes und angeblicher Falschdarstellungen angegriffen und immer wieder gemobbt, dass er sie nicht fertigstellt. - In Mainz wird für den seit fünf Jahren geplanten Ausbau der Thiermarktstrasse zur  Prachtstrasse Grande Rue Napoleon, die vom Markt am Dom nach Paris weist, später Ludwigstrasse und vor dem Bassenheimer Hof, den der französische Eroberer der Stadt, der französische General Adam-Philippe de Custine (++) bewohnte und im Folgejahr starb, endet, vor diesem ein Paradaplatz spätere Schillerplatz angelegt, der zum Großteil auf ummauerten klösterlichen Grundstücken des Klosters St Agnes liegt. Da dessen Klosterkirche unmittelbar rechts neben dem Bassenheimer Hof liegt, wird sie zur grosszügigen Öffnung des Platzes abgerissen. Um diesen neuen Platz liegen nach der Öffnung die Adelshöfe der ehemaligen mainzer Erzbischöfe Schönborner Hof, Erthaler Hof, Osteiner Hof und Stadioner Hof. - Der in Mainz geborene nassauische Kammerherrensohn und Freiherrensohn Anton von Breidbach Bürresheim Ried (18) wird reitender Jäger in der französischen Armee, wonach er nach Spanien abkommandiert wird. - Der erzkonservative katholische mainzer Student, kurtrierer Diplomatensohn und wiener Hofgünstling Grafensohn Klemens Wenzel Lothar von Metternich (St) (32) löst am Wiener Hof den kurmainzer Hofratssohn Johann Philipp von Stadion (52) als zweiten kaiserlich österreichischen Außenminister ab. - In Frankfurt wird eine Bauordnung verfasst, nach der Neubauten nur noch im klassistischen Stil erlaubt sind. - In Frankfurt wird der in Fürth geborene jüdische Kaufmannssohn Abraham Sulzbach (32) (1968 Sal Oppenheim jr) Buchhalter im frankfurter Bankhaus Beer Nehm Rindskopf in der Judengasse, das schon mehr als 300 Jahre besteht. - In Darmstadt darf die Schauspieltruppe Xaver Krebs (46) während eines Gastspiels der gefeierten Madame Hendel-Schütz auch im Opernhaus auftreten. Danach muss er sich mit dem Gasthaus Zur alten Post, deren Scheune zu einem Saal umgebaut ist, begnügen. - In Frankfurt ist der Gasthof Zum goldenen Schwan offizieller Posthof. Im Rahmhof ist die fahrende Post. Das ehemalige Zeughaus an der Konstabler Wache ist ein öffentliches Gefängnis. Das Frankfurter Haus in der Nähe des Fahrtors ist eine Badeanstalt. Im ehemaligen hessenkasseler hainaer Klosterhof Hainer Hof war früher die Hessische Post. - In Frankfurt Sachsenhausen gibt es das Flussbad Armbruster. - In Frankfurt gibt es 7 Apotheken, Schwan Apotheke am Römerberg, Einhorn Apotheke in der Schnurgasse, Goldene Knopf Apotheke auf dem Markt, Goldene Engel Apotheke neue Kräme, Hirsch Apotheke auf der Zeil, Frankfurter Adler Apotheke Döngesgasse und die Neue Apotheke Ecke Fahrgasse Brückhofsgasse, aber keine in Sachsenhausen. - In Frankfurt wird das Gasthaus Riese (20 22 Segmüller Kurt Schumacher Strasse 32) bösartig auch Judenstall genannt.  - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Geldverleiher Philipp Heinrich Fleck (69), der bei vielen frankfurter Institutionen wie der Senckenbergstiftung, dem Almosenkasten und dem Armenhaus als großzügiger Geldgeber aufgetreten ist, der Steuerhinterziehung angeklagt. Durch die Intervention des katholischen Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (65) einigt man sich auf Kontributionszahlungen an den Rat der Stadt und soziale Spenden in den Folgejahren ua das Waisenhaus. - In Frankfurt stirbt der katholische seit dem Vorjahr neue Landphysikus alias Stadtarzt Philipp Bozzini (36) nachdem er 43 Typhuskranken das Leben gerettet hat, selbst an Typhus. Die durch Salmonellenbakterien ausgelöste Krankheit Typhus alias Fleckfieber hat eine Sterblichkeitsrate bis 30 % und wird durch menschliche Ausscheidungen übertragen. - In Frankfurt wird nach der Schleifung der Bollwerke die Neue Mainzer Straße als exklusive Wohnstraße angelegt, bei der die westliche Straßenseite an die neuen Gartenanlagen angrenzen. Das erste Gebäude ist das Gasthaus Lippert Neue Mainzer Straße 49 (20 22 Frankfurter Sparkasse 18 22), das dem thurn und taxis Oberpostmeister Freiherr xxx von Vrints Treuenfeld gehört. - In Darmstadt erhebt der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (56) nach seiner Typhusgenesung seinen Leibarzt, den ehemalige kurfürstlichmainzer Leibarzt und ehemaligen französischen Militärarzt zum Freiherr Georg von Wedekind (48). - In Frankfurt Sossenheim eröffnet Leonhard Moss das Gasthaus Zur Rose. - In Wiesbaden darf der Hofbuchhändler Ludwig Schellenberg (37) als Hofbuchdrucker die amtlichen Bekanntmachungen in seiner neuen überregionalen Zeitung Herzoglich Allgemeines Intelligenz-Blatt und das Amtsblatt Verordnungsblatt des Herzogtums Nassau herausbringen. - In Frankfurt malt der ehemalige bayerische Hofmaler und frankfurter Portätmaler Johann Jacob de Lose (54) die ehemalige Ballettänzerin, Goethemuse und adoptierte und danach geheiratete Bankiersehefrau Marianne Willemer (25). - In Mainz wird der als jüdisches Wunderkind gehandelte kurmainzer Hofjudensohn und Schüler am französischen Lyceum Michael Creizenach (20) nach Paris geschickt. - Der in Frankfurt geborene frankfurter Patrizier und hessenkasseler Rittmeistersohn Karl Bender von Bienenthal (17) kämpft für Napoleon (40) in der bayerischen Armee. - Der katholische Deutsche Orden wird von Napoleon (40) aufgehoben. - Der ehemalige nassauoranienfuldaer Fürst und neue preußische Divisionskommandeur Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (37), schwängert nach sieben Jahren wieder seine Cousine und Ehefrau, die preußische Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (35), mit der er bereits mindestens drei Kinder hat. Sein ältester ehelicher Sohn ist der englische Militär Wilhelm II von Nassau Oranien (St) (17). - In Frankfurt eröffnet der jüdische Silberarbeiter Lazarus Posen (--) seine Silberschmiede. - Im Herzotum Nassau gibt es statt vier nur noch die drei Regierungsbezirke Wiesbaden, Weilburg und Ehrenbreitstein. - In Höchst verlegt der Tabakfabrikbesitzer Franz Xaver Manera aus Mainz-Kastel (--) mit seinem Kompagnon Lichtenberg seine Tabakfabrik in einem Seitenflügel des Bolongaropalastes. - In Wiesbaden Biebrich wird der Freiherrensohn Friedich von Bismark Schierstein als Sohn des nassauer Generaladjutanten Johann Heinrich Ludwig von Bismark (35) und Anna Maria von Breidbach Bürresheim  Riedt (20) geboren. - In Wiesbaden wird der fertiggestellte Kursaal vom Dichter Johann Wolfgang von Goethe (60) und Sir Francis Bond Head (16) bewundert. - Die hattersheimer Posthaltertochter Barbara Maria Werle (22),  den in Mainz geborenen mainzer Posthaltersohn Freiherrensohn Anselm Franz Edmund Joseph Gedult von Jugenfeld (36). Sie ist die Schwester von Eduard Werle (--), der seit einigen Jahren die Sektkellerei Veuve Clicquot in Reims in Frankreich leitet. Ihr Vater nennt sich Johann Adam Werlé (--). Sein Vater ist Freiherr Franz Anton Xaver Joseph Gedult von Jungenfeld (++).

1808 Wetter: Schlechtes Weinjahr. - In Frankfurt wird die Handelskammer nach französischem Vorbild errichtet und die städtische Verwaltung und das Schul- und Bildungswesen reformiert, wodurch staatliche Volksschulen eingerichtet werden. - In Frankfurt gründen frankfurter Bürger, ua der in Mainz geborene Kurator des großherzoglich frankfurter Schulwesens Nicolaus Vogt (52), die maximal 150 Mitglieder-Gesellschaft zur Pflege der schönen Künste Museum alias Museumsgesellschaft. - Der katholische Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (64) gründet in Aschaffenburg die katholische Karls Universität und wird ihr erster Rektor. - Die morganatisch verheiratete Frau des in Darmstadt geborenen zweitgeborenen Prinz Georg von Hessen Darmstadt (St) (28) Caroline Török de Szendrö (22) alias Freifrau Caroline von Menden wird zur Gräfin Caroline von Nidda erhoben. - Im Herzogtum Nassau wird die Leibeigenschaft abgeschafft. - In Frankfurt wird eine Handelskammer gegründet. - Der in Darmstadt geborene jüngere hessendarmstädter Großherzogsohn Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (20) konvertiert zum katholischen Glauben, muss deshalb ins Ausland alias Frankreich gehen und verliert alle Erbfolgeanssprüche. - In Frankfurt wird nach französischem Vorbild von Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (64) für die frankfurter Kaufmannschaft eine Handelskammer mit Börsenvorsteher Johann Gerhard Hofmann zum Spiegel als erstem Präsidenten gegründet. - In Frankfurt wird die jüdische Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröthe im Orient Schützenstrasse 2 als Tochterloge des Grand Orient de Paris gegründet. Sie wird von der christlichen frankfurter Freimaurerloge nicht anerkannt. Der in Frankfurt geborene jüdische Medizinstudent Ludwig Börne (22) Judengasse 118 (20 16 Fußgängerüberweg Insel Battonnstrasse vor AOK Beratungscenter) wird wie der zweitälteste und in Frankfurt geborene Gründersohn Salomon Rothschild (34) eines der ersten Mitglieder. - In Frankfurt wird der in Offenbach geborene Komponist und Musikverleger Johann Anton André (33) Herrnstrasse 54 in der frankfurter Freimaurerloge Socrates zur Standhaftigkeit  in der Hochstrasse 14 (20 16 Hilton Hotel) aufgenommen. - In Wiesbaden ist Ludwig Schellenberg (36) Hofbuchhändler. - In Frankfurt wird der frankfurter Bankier und russische Generalkonsul beim Rheinbund Simon Moritz Bethmann (40) zu Simon Moritz von Bethmann in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - Das Kloster Eberbach wird zum Depot der nassauer Armee umfunktioniert. - In Mainz wird das Komödienhaus alias Theater Großherzogliche Nationalbühne Mainz am Gutenbergplatz 7 erbaut. - In Wiesbaden logiert der kaiserlichrussische Generaloberforstmeister Baron xxx von Berthold im Badehaus Zum Schwarzen Bock. am Kranzplatz. - In Mainz wird das französische Moralitätspatent alias Schändliche Dekret für Juden eingeführt, das den Eintritt in den Staatsdienst verwehrt. - In Frankfurt stirbt der reichste Bankier des alten Reichs Johann Jakob Bethmann Hollweg (60). - In Offenbach stirbt die in Offenbach geborene Fürstentochter Amalie Auguste von Isenburg Birstein (St) (11), die Tochter von Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (40) (St) (42) und Grafentochter Charlotte Auguste von Erbach Erbach (St) (31). - In Frankfurt wird das Speise und Bier Restaurant Zu den drei Hasen Theaterplatz 5 (20 17 Escada) gegründet. - In Frankfurt heiratet die jüdische frankfurter Bankengründertochter Babette Rothschild (24) den jüdischen in Frankfurt geborenen Bankier Siegmund Leopold Beyfuß (22). - In Frankfurt freut sich die Mutter Catharina Elisabeth Goethe (77) des in Frankfurt geborenen Dichters Johann Wolfgang Goethe (59) nach der Entfernung der Wallanlagen über den freien Blick auf die Stadt und vergleicht es mit einer Feerey, einem Wunder. - In Frankfurt heiratet der evangelische Freiherr Wilhelm von Dörnberg (27) die Freiherrentochter Marie von Malapert genannt von Neufville (23), die Tochter des frankfurter Schöffen und Senators Freiherr Friedrich Wilhelm von Malapert genannt von Neufville (53). - In Darmstadt kommt unter dem hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (55) eine Verordnung heraus, nach der alle Behörden, Städte und Gemeinden des Großherzogtums Hessen Darmstadt zum Bezug der Tageszeitung Großherzoglich Hessische Zeitung verpflichtet werden. - Alle französischen Juden müssen ihre verwirrende Namensgebung, bei der bei jeder Generation der Vornamen des Vaters neuer Familienname wird, aufgeben und vererbliche Familiennamen annehmen, wobei sie sich auch nach Belieben neue Namen aussuchen können, was zu 95 % angenommen wird und was bei der Unterschrift zu Problemen führt, da viele, besonders Frauen nicht schreiben, und manchmal nur hebräisch schreiben können. - In Darmstadt Arheilgen wird neben dem Forsthaus Kalkofen bei Wixhausen das hessendarmstädter Jagdschloss Dianaburg, ein Rokokoschlösschen für die mittlerweile abgeschaffte höfische hessendarmstädter Parforcejagd, abgerissen. - In Frankfurt Preungesheim begeht der wetterauer Räuber Hölzerlips (38) einen Diebstahl, ein weiterer in Frankfurt Nieder-Eschbach bleibt erfolglos. - In Frankfurt übernehmen die Rothschilds nach dem Aussterben der frankfurter Patrizierfamilie Stalburg die Wasserburg Stalburger Oede Humboldtstrasse 69. - In Frankfurt beginnt die Museumsgesellschaft im Hotel Englischer Hof Roßmarkt 13-15 Konzerte abzuhalten. Hoteldirektor ist xxx Lippert. - Der in Paris lebende Neffe Fürst Philipp von der Leyen (42), der Verhandlungsführer Napoleons mit seinem Onkel, dem Großherzog von Frankfurt Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (64) alias Hausprälat Napoleons, fordert für seine an die Republik Frankreich verlorenen linksrheinischen Güter und Herrschaften als Ausgleich ua Teile der alten Grafschaft Hanau. - In Eltville Kloster Eberbach wird übergangsweise das Hauptdepot der nassauischen Armee eingerichtet, bis die neue Kaserne in Wiesbaden diese Funktion übernimmt. - In Hanau heiratet in zweiter Ehe der uneheliche Kurfürstensohn Karl Wilhelm von Haynau (29) die Industriellentochter Luise von Buderus Carlshausen (21), die Tochter des wichtigsten hessenkasseler Finanzberaters Carl Friedrich Buderus (49) seines Vaters. - In Frankfurt wird der Leonhardsturm, der Eckturm der Stadtbefestigung abgerissen, und die Mainstrasse damit erweitert. - In Mainz gibt der in Darmstadt auf Dauer seit dem Vorjahr aktive Theaterdirektor Xaver Krebs (45) mit seiner Schauspieltruppe zwei Monate lang Gastspiele, bei denen er auch Opern aufführt, Tenor-Buffopartien, Chevaliers und komische Bediente übernimmt und seine Ehefrau die komische Alte spielt. - In Darmstadt wird vom Pfandhaus eine Ersparungskasse alias Sparkasse 18 08 für die ärmeren Schichten eröffnet, wo man Geld für das Alter zurücklegen kann. - In Darmstadt wird das von Spenden finanzierte darmstädter Krankenhaus vom Bessunger Tor in die Grafenstrasse verlegt. - In Mainz wird der Forstfachmann Friedrich Albert von Schultze als Sohn des Ministerialrats Albert von Schultze (27) und dessen Ehefrau Maria Anna Dorner, alias Freiherrentochter Maria Anna Baur von Heppenstein (30) geboren. - In Hanau wird die Wetterauische Gesellschaft für die gesamte Naturkunde gegründet. - In Frankfurt macht der katholische Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (64) den in Mainz geborenen katholischen Arzt Philipp Bozzini (35) zum Stadtphysikus alias Stadtarzt und den in Frankfurt geborenen ehemaligen hessenkasseler Legationsrat in Frankfurt Freiherr Justinian Adlerflycht (47) zum Oberappellationsgerichtsmitglied. - In Frankfurt heiratet der zugezogene hörlaer Friedrich Christian Stoltze (25) die Gastwirtstochter Anna Maria Rottmann (19). - In Darmstadt erkrankt der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (55) an Typhus, weshalb der ehemalige kurfürstlichmainzer Leibarzt und französische Militärarzt Professor Georg von Wedekind (47) sein neuer Leibarzt wird. - In Frankfurt übernimmt der neue katholische ehemalige kurmainzer Wallanlagenlandschaftsgärtner Sebastian Rinz (26) auch den Posten des frankfurter Stadtgärtner Georg Fliedner (--). Er beginnt mit der Gestaltung der Bockenheimer und der Eschenheimer Anlage, wofür er aus dem Stadtwald und dem Taunus Bäume und Sträucher holt. Zierpflanzen besorgt ihm der mainzer Hofgärtner Bode aus den mainzer Schloßgärten Königstein, Seligenstadt und Schönbusch bei Aschaffenburg. - In Frankfurt hält sich der in Mainz geborene spätere bayerische Hofmaler Johann Heinrich Stieler (16) am Hof des Großherzog von Frankfurt Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (64) auf. - In Offenbach gibt der hessische Hofschauspieler und spätere braunschweiger Hoftheatermaler Friedrich Christian Beuther (31), dem ehemaligen frankfurter Soldaten Carl Wilhelm Holdermann (25) Schauspielunterricht und Zeichenunterricht. Dieser geht nach zwei Jahren als Bühnenmaler nach Bamberg und wird danach Skizzenzeichner und Graphiker ua für Goethe und Schiller. - In Wiesbaden wechselt der in Hachenburg geborene preußische Offizier Adolf Heinrich Ludwig von Nauendorf (27) die Seiten und kämpft nun als nassauer Offizier für Napoleon als fürstlicher Kammerjuncker. - In Mainz wird eine Synagoge mit denen in Frankreich eröffnet. - Der in Hanau geborene nach acht Dienstjahren bei den Preußen zu den Franzosen übergelaufene Oberst und uneheliche morganatische hessenkasseler Kurfürstensohn Freiherr Karl Wilhelm von Haynau (St) (29) tritt nach acht Jahren Dienst in der preußischen Armee und sechs Jahren Dienst in der französischen Armee aus dem Militärdienst aus. - Der in Stockholm geborene Kurfürstenenkel und morganatische schwedische Königsohn Graf Friedrich Wilhelm von Hessenstein (St) (73) stirbt unverheiratet. Sein in Kassel geborener Verwandter Karl von Hessen Kassel (St) (64), der in Schleswig wohnt, beerbt ihn. - In Frankfurt lässt sich der zweitälteste frankfurter Kaufmannssohn, aber Import und Export Firmenbesitzer, Franz Dominicus Brentano (43) von dem in Mainz geborenen Münzstempelschneidersohn und Portätmaler Joseph Karl Stieler (27) malen. - In Mainz werden die Ruinen der Dompropstei abgerissen und der Gutenbergplatz gebildet. - Der uneheliche nassausaarbrückener Fürstensohn Graf Adolph von Ottweiler (19) führt nicht nur ein, sondern zwei Duelle mit Fechtwaffen, die mit Universitätsstrafen bestraft werden, gegen den in Frankfurt geborenen göttinger Medizinstudenten Georg Kloß (21), der im Folgejahr eine eigene Studentenverbindung gründet und die Mode von Studentencouleur mit Studentenuniform und Mütze in den Verbindungsfarben, Schnurrbarttragen und Tabakpfeiferauchen verkörpert. - Im Herzotum Nassau werden konfessionelle Mischehen zugelassen. In Frankfurt beantragt der frankfurter Kaufmann Wilhelm Koch (43) erfolglos ein Monopol auf Frankfurter teutschen Caffé alias Kaffee aus zu Pulver gestößenen gerösteten Rübenschnitzeln, die völlig anders schmecken und dessen Verkauf auch nicht erfolgreich ist. - In Bad Homburg wird der lauterbacher hessendarmstädter Beamte xxx Trapp (--) neuer hessenhomburger Amtmann. Sein Sohn ist der spätere badhomburger Heilbadgründer Eduard Christian Trapp (04). - In Preußen wird die Gebühr von 2 GuteGroschen pro Pferd und Meile bei Lohnfuhrzetteln der Post auf die Hälfte herabgesetzt. Es wird auch nicht mehr nach der Anzahl der beförderten Personen gefragt, da die Scheine für die ganze Reise, auch wenn diese mehr als einen Tag dauert, gültig sind und sie müssen nicht mehr auf jeder Poststation neu gelöst werden. - In Frankfurt wird die hessische Poststation alias hessisches Postamt im Gasthaus Zum goldenen Hirsch Hainer Hof 2, das eine hessenkasseler Exklave in Frankfurt nordöstlich des Doms am Markt ist, aufgelöst. Das seit 15 17 gestehende Gasthaus Zum goldenen Löwen Hainer Hof 5 wird geschlossen. - In Mainz Kastel Ost entdecken Arbeiter beim Festungsbau einen mit römischen Ältarfragmente und Inschriften zugeschütteten Brunnen. 

1807 Wetter: Gutes Weinjahr. - In Niederursel gibt es den Gasthof Zum lahmen Esel im Krautgartenweg 1. - In Frankfurt wird der jüdische Lehrer Michael Hess (25) vom Hauptlehrer zum Direktor des Philantropin berufen. - In Frankfurt wird das Eschenheimer Tor neu erbaut. - In Frankfurt wird das Logenhaus der neugegründeten Freimaurerloge Zur aufgehenden Morgenröthe im Orient Schützenstrasse 2, die fast ausnahmlos aus Juden besteht, erbaut. Mitgründer ist Leopold Casella (41), der im Vorjahr von der Judengasse in die Schnurgasse umgezogen ist. - Fürst Carl Ludwig August von Solms Hohensolms Lich (St) (45) stirbt. Sein Sohn Prinz Carl von Solms Hohensolms Lich (St) (04) übernimmt das Amt. - In Frankfurt ordnet der Rat der Stadt an, dass alle Juden ins Ghetto zurückziehen müssen, was sich als unrealistisch und undurchsetzbar erweist. - In Offenbach stirbt die in Kaufbeuren geborene Schriftstellerin und Salonière Sophie von La Roche (77). - In Frankfurt warnt der Rat der Stadt die Einwohner vor unbedachten Urteilen über Maßregeln großer Mächte und ihrer Minister in größeren Gesellschaften, Gast- und Weinhäusern und meint allgemein die Obrigkeit. - In Wiesbaden werden im Saal des Badehauses Zum Schützenhof (2012 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) Maskenbälle veranstaltet. - In Frankfurt beschreibt Ludwig Börne (21) die Judengasse als unruhig und finster. - In Offenbach stirbt die Herausgeberin und Autorin der ersten deutschen Frauenzeitschrift Pomona, Salonière und frankfurter Import und Export Firmenbesitzerin Sophie von La Roche (77). - In Darmstadt lädt der neue darmstädter Hofkapellmeister und Komponist Georg Joseph Vogler (58) den Zuchthausleitersohn und Musiker Johann Nepomuk Schelble (18) ein. Der bleibt aber auf dem Weg zu ihm in Stuttgart hängen, wo er Karriere macht. - In Mainz wird in der Kaiserstrasse 38 das jüdische Bankhaus Fulda gegründet. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Friedrich Maximilian von Günderrode zum Schultheiß ernannt, was er drei Jahre bleibt. - Der Neffe des ehemaligen abgesetzten katholischen mainzer Erzbischof und Kurfürst und neuen regensburger Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (63), der in Mainz geborene badische Diplomat Emmerich Joseph von Dalberg (St) (34), heiratet um seine von Frankreich beschlagnahmten rheinhessischen Güter wiederzubekommen in Paris die französische Markgrafentochter Marie Pelline Thérèse Cathérine de Brignole-Sale (20) und wird dadurch französischer Staatsbürger. - In Frankfurt sind die Tiere im Stadtwald dramatisch zurückgegangen, weil alle unbescholtenen frankfurter Bürger die unregulierte Freijagd ausüben durften und es keine Schonzeit gibt, woraufhin eine Jagdfrevelordnung eingeführt wird, die auch die Vögel schützt. - In Frankfurt ist das Bankhaus Rothschild durch seinen Finanzberater Carl Friedrich Buderus von Carlshausen (48)  alleiniges Finanzhaus des kurhessischen Kurfürsten von Hessen Kassel. Die bisherigen Finanziers und Bankhäuser, die frankfurter Gebrüder Bethmann und Rüppell & Harnier, sind aus dem Geschäft gedrängt. - In Laubach verlieren die drei überlebenden Söhne von Hüttenbesitzer Johann Wilhelm Buderus (++) die solmser Friedrichshütte, worauf sie die Gesellschaft für Bergbau Gesellschaft und Metallverarbeitungs Buderus Söhne gründen. - In Wiesbaden heiratet Johann Heinrich Ludwig von Bismarck (--)  die in Mainz geborene Freiherrentochter Maria Anna Walpurga von Breidbach Bürresheim alias von Riedt (--). - In Frankfurt eröffnet die Zinngießerei Fries in der Kannegiessergasse 6 auch eine Lackierfabrik für Blechwaren und Papiermaschee, wofür sie nach Sachsenhausen in die Schulstrasse 13 (20 21 Parkhaus Alt Sachsenhausen) zieht. - In Frankfurt wird nach 76 Jahren das frankfurter Adressbuch Rats- und Stadt Kalender durch das Adressbuch Staatskalender ersetzt, das bis 18 48 produziert wird. Darin sind weiterhin nicht alle Bürger, aber alle Amtspersonen aufgelistet. - In Wiesbaden sind Freiherr Wilhelm Gustav Adolf von Malapert Neufville (--) und Karl Christian Lange Oberdirektoren des Wiesbadener Theaters im Badehaus Schützenhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5). - In Frankfurt heiratet Graf Friedrich Ludwig von Bismarck (St) (--) seine Geliebte, die seit 2 Jahren geschiedene hessenhomburger Prinzessin Auguste von Nassau Usingen (St) (29), vom zweitältesten hessen homburger Landgrafensohn Ludwig von Hessen Homburg (St) (36). - In Frankfurt beginnt der frankfurter Galanteriewarenhändlersohn und ehemalige Herausgeber der Zeitungen Frankfurter Bürgerblatt und Frankfurter Journal Anton Kirchner (28) eine wissenschaftliche Chronik der Stadt Frankfurt zu erstellen. - In Frankfurt beginnt der Besitzer der unpolitischen, dadurch konkurrenzlosen und dadurch finanzstarken frankfurter Zeitung Intelligenzblatt der freien Stadt Frankfurt von Marcus Johann Nebbien (52), einem in Lübeck geborenen und in den frankfurter Verlag Jung am Liebfrauenberg eingeheirateten kopenhagener Kaufmann, mit dem Ankauf ua der Grundstücke Hochstraße 10 bis 22 (20 16 Hilton Hotel) auf den abgetragenen Wallanlagen, daneben das Grundstück Bockenheimer Anlage. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Adolph Carl von Humbracht (55) und Fürstlich Primatischer Kammerherr und als Erster Bürgermeister Leiter der Stadtverwaltung. - Die frankfurter Bethmann Bankiersenkelin Auguste Bußmann (16) brennt mit dem auf Burg Ehrenbreitstein bei Koblenz geborenen Dichter Clemens Brentano de La Roche (29) nach Kassel durch und lässt sich in Fritzlar im Dom trauen. Schon kurz nach der Trauung kommt es zu unüberwindbaren Streitigkeiten, denen die Scheidung folgen soll, was rechtlich 7 Jahre lang scheitert. - In Wiesbaden beginnt die Stadt  mit dem Bau des wiesbadener Kurhauses. - In Darmstadt darf der in Eichstätt geborene und aus München wegen Unsittlichkeitsvorwürfen vertriebene Theaterdirektor Xaver Krebs (44) mit seiner Schauspieltruppe, zu der auch seine Frau Sophia, seine Töchter Caroline und Kathinka und die FamilieIllenberger gehören, dauerhaft im Gasthaus Zum Erbprinzen in der Rheinstrasse auftreten. - In Darmstadt gibt es unter dem hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (54) eine erste zugelassene weibliche Frauenärztin. - In Darmstadt wird ein privates Pfandhaus unter staatlicher Kontrolle eröffnet, dem private Geldgeber Geld leihen um die Nachfrage zu befriedigen. - Die darmstädter Geburtshelferin alias Hebamme Josepha von Siebold (36) alias Josepha Henning beantragt nach einem Studium hinter zugezogenen Vorhängen in Würzburg eine Zulassung zur Staatsprüfung in Gießen als Ärztin. - In Mainz wird die Martinsburg abgerissen und ihre großen Quadersteine zum Bau des Freihafens benutzt. - In Offenbach stirbt der jüdische Sektenführersohn Joseph Frank (40). - In Frankfurt wird der in Aschaffenburg geborene katholische kurmainzer wirkliche Hofkammerrat Jakob Guiollett (51) vom katholischen ehemaligen mainzer Erzbischof und Kurfürsten und neuen Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (63) als dessen Fürstlicher Commissarius bei dem fortzusetzenden hiesigen Festungsbau-Demolitions-Geschäfte für die Entfernung und Neugestaltung in eine englische Gartenanlage der noch nicht vollständig geschleiften Wallanlagen eingesetzt, der dafür seinen aschaffenburger Schlossgärtner Sebastian Rinz (25) einstellt und behauptet, der frankfurter Stadtgärtner Georg Fliedner (--) ist der Sache nicht gewachsen. Sebastian Rinz (25) ist der Assistent des kurmainzer Hofgärtner Bode (--), der ihn auch empfiehl. Er hat bisher einen Teil des würzburger Schloßgartens in einen englischen Landschaftspark umgestaltet. - In Wiesbaden beginnt man im Badehaus Schützenhof und später im Kurhaus Maskenbälle zur Fastnacht alias Karneval zu veranstalten. - In Mainz wird der Zeitungsbesitzersohn der Zeitung Mainzer Zeitung Karl Theodor von Zabern geboren. - Das insgesamt letzte uneheliche morganatische hessenkasseler Kurfürstenkind wird als Graf xxx von Hessenstein (St) der Eltern, des hessenkasseler Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (St) (64) und seiner Mätresse der Gerneralstochter Karoline von Schlotheim (41) alias Gräfin von Schlotheim, mit der er bereit 12 Kinder hat, im Exil in Itzehoe geboren. Insgesamt wurden offiziell 24 uneheliche Kurfürstenkinder geboren. - Das Königreich Westfalen wird gebildet, das südlich von Hamburg beginnt und bei Gießen endet und in dem ua Marburg, Siegen und Kassel die südlichen Gebiete bilden.  Der hessenrotenburger Landgrafensohn Prinz Victor Amadeus von Hessen Rotenburg (St) (50) wird vom jüngsten Napoleonbruder und neuen König von Westfalen Jerome Bonaparte (23) ungefragt zu seinem Kammerherrn ernannt, was dieser ablehnt. Der hessenkasseler Höfling Freiherrensohn Carl von Schlotheim (11) wird sein neuer Page. Jerome Bonaparte (23) hat bereits eine uneheliche in Nantes geborene Offiziersehefrauentochter Félicité-Mélanie Adélaïde Lagarde (04), die 13 Jahre später als Melanie von Schlotheim seinen späteren Kammerherrn Carl von Schlotheim heiraten wird. - In Darmstadt stirbt der hanauer Professorensohn und Direktor der Erziehungsanstalt Hofrat Jean Adolphe Charles Gerard de Beauclair (27).  - In Darmstadt tritt der in Neumarkt Allersberg geborene Sänger und Wanderschauspieler Dismas Fuchs (26) im darmstädter Hoftheater in der Dominique Della Maria Oper Der Gefangene auf. - In Offenbach stirbt der ehemalige jüdische kaiserliche Hoffaktor in Frankfurt und bankrotte Bankier Isaak Michael Speyer (--). Sein musikbegeisterter und liedertextender Sohn Wilhelm Speyer (17) erbt die Villa in der Kaiserstrasse 91und besucht Ludwig van Beethoven (37) in Bonn. - Die Hessische Landes Triangulation endet. - Der ehemalige hessenkasseler Kammerherr und neue königlichwestfälische Generalpostmeister Georg von Buttlar (44) hat mit der Grafentochter Marianne von Schulenburg (36) in Kassel seinen Sohn Julius von Buttlar (02). - Der ehemalige nassauoranienfuldaer Fürst und neue preußische Divisionskommandeur Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (35), verheiratet mit seiner Cousine, der preußischen Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (33) bekommt von seiner morganatischen Geliebten, der preußischen Generalstochter Julian Philippin von der Goltz (27) , die ihm bis 18 12 vier Kinder schenkt, die uneheliche Tochter Wilhelmine Marie von Dietz  (St) alias Wilhelmine Marie von Diez. - In Hanau, das seit vier Jahren zu Hessen-Darmstadt gehört, heiratet der in Bingen geborene, uneheliche kurmainzer Erzbischofssohn Graf Franz Ludwig von Coudenhove (24) im Schloß Steinheim die im russischen Estland geborene Freiherrentochter Catharina Jakobine Auguste von Löwenstern Löwenhof (19). - In Frankfurt heiratet die jüdische kurpfälzische Bankierstochter Betty Seligmann (--) den jüdischen königlichbayerischen Hofagent Joseph Speyer (--) in einer christlichen Zermenonie. Beide sind zum Schein aus wirtschaftlichen Gründen zum Christentum übergetreten. - In Mainz Gonsenheim wird die Quelle beim Gleißberg am Gleisbergweg untersucht, wobei man beim Graben die Überreste eines römischen Bades findet. Neben farbigen Marmorstücken für ein Mosaik werden auch mehrere Münzen gefunden. - In England wird der Sklavenhandel verboten, nicht der Besitz. - In Wiesbaden wird für die nassauer Postroute über die Hühnerkirche nach Limburg zusätzlich eine schnellere zweispännige Postkalesche in der Nachwoche der reitenden Post für die herrschaftlichen Pakete und Gelder, aber auch damit das reisende Publikum bequemer unterwegs ist, eingeführt. - Im Herzogtum Nassau wird eine General Depositien Casse für die Staatsfinanzen eingerichtet, wo alle durch Gerichtsbeschluß zu hinterlegenden Gelder wie Mündelgelder oder Kautionen eingezahlt oder hinterlegt werden können. Freiwillige Einlagen von ausgewählten Personen werden verzinst. - In Darmstadt geht die Fürstlich hessendarmstädter Landespost von der katholischen kaiserlichen Thurn und Taxis Post übernommen, wofür die Oberpostdirektion in Oberpostinspektion umfunktioniert wird.  - In Wiesbaden Eltville Erbach erhält die nassauer Herzogin Louise von Waldeck das ehemalige katholische klostereberbacher Anwesen Reinhardshausen als Geschenk von ihrem Mann. Ihre 18 03 geschiedene Tochter nassauusinger Herzogstochter und ehemalige anhaltköthener Fürstengattin Friederike von Nassau Usingen (St) (--) hatte das Anwesen 18 03 in ein Schloß umbauen lassen.

1806 Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation HRR lösst sich auf. Frankreich greift Preußen an und Hessen-Kassel bleibt neutral, wird aber trotzdem besetzt. - In Paris wird der Rheinbund gegründet, dessen Hauptsitz Frankfurt wird, wobei 16 deutsche Fürsten Napoleon (--) huldigen und sich vom HRR lossagen. - Der kurmainzer Hofratssohn und maßgebliche österreichischer Politiker Graf Johann Philipp von Stadion Warthausen (43) verheiratet mit seiner Verwandten, der in Mainz geborenen kurmainzer Geheimratstochter Grafentocher Maria Anna von Stadion Thannhausen (32) scheitert bei Vermittlungsversuchen. - In Frankfurt reist der in Aschaffenburg geborene katholische kurmainzer wirkliche Hofkammerrat Jakob Guiollett (50) von Regensburg als Reisekommissar an und übernimmt für den katholischen ehemaligen mainzer Erzbischof und Kurfürsten Karl Theodor von Dalberg (62) die Stadt, wo er das Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 als neue Residenz konfisziert und für seinen Herrn herrichtet. Dazu führt er die zögerlich durchgeführte Schleifung der Verteidigungsanlagen fort, wodurch ein Großteil der mittelalterlichen Struktur zerstört wird. - In Wiesbaden versucht die Stadt unter den neuen Machthabern ihre Kurgäste vor betrügerischen Glücksspielern zu schützen und gleichzeitg das bestehende Glückspiel abzuschöpfen, wofür ein eigenes wiesbadener Kurhaus mit Spielkasino geplant wird. Während des Rheinbundvertrags wird das lutherische Frankfurt dem erzkatholischen ehemaligen mainzer Erzbischof und Kurfürsten Karl Theodor von Dalberg (62) zugesprochen. Das Herzogtum Nassau wird für Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (38) und seinen Vetter Friedrich August (St) (68) gegründet, die vom biebricher Schloß aus regieren. - In Wiesbaden werden für Einheimische die unter strengen Strafen stehenden Verbote des Glücksspiels Hazard und das Gebot öffentliche Lokale um 10:00 Uhr abends zu verlassen geändert. - In Darmstadt wird der älteste hessendarmstädter Großherzogssohn Ludwig III von Hessen Darmstadt (St) geboren. - Das Heilige Römische Reich endet durch die Proklamation des kurmainzer Hofratssohnes Johann Philipp von Stadion (43) am wiener Kaiserhof, wonach er kaiserlich österreichiser Aussenminister wird. - In Frankfurt verliert die Stadt nicht nur den Status einer Reichsstadt, sondern sie kommt auch noch unter die Herrschaft des in Offenbach residierenden aktiven französischen Offizier und isenburger Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (40), der beginnt sich selbst Souverän Carl Fürst ... zu ... Isenburg zu nennen, woraufhin das Fürstentum Isenburg vom Kaiser geächtet wird. Daraufhin gibt Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (40) seine Position als Gouverneur des Fürstentums Frankfurt an seinen Nachfolger, den in Mannheim geborenen katholischen ehemaligen mainzer Kurfürst, den geistlichen Führer alias Fürstprimas der französisch kontrollierten Rheinbundstaaten Karl Theodor von Dalberg (St) (62), dessen Übernahme seines nach Regensburg verlegten Kurfürstlichen Amtes vom bayerischen König verhindert wird, woraufhin er seine neue Residenz im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 bezieht. - Die Frankfurter Union löst sich wegen der Errichtung des Rheinbundes, dessen Mitglieder alle aus dem HRR austreten, auf, wodurch der alle ihre Mitglieder außer Isenburg ihre Souveränität verlieren, darunter die Grafschaft Erbach, die Fürsten von Hohenlohe, die Fürsten von Leiningen, die Fürsten von Löwenstein-Wertheim, die Fürsten von Oettingen-Spielberg, die Fürsten von Solms, die Grafen von Solms, die Fürsten von Wittgenstein, die Grafen von Wittgenstein, die Grafen von Limpurg-Speckfeld. Die ehemaligen Mitglieder halten aber weiterhin Kontakt. Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (40), der sich freut seine Souveränität gerettet zu haben, wird von ihnen geächtet, worunter er aber leidet, weil ihn alle seine adeligen Freunde und Verwandte verachten. - Das Fürstentum Leiningen wird unter Bayern, Württemberg und Hessen-Darmstadt aufgeteilt, Das Fürstentum Solms-Laubach fällt an Hessen-Darmstadt. Das Fürstentum Nassau Usingen wird Teil des Herzogtum Nassau. - In Bad Homburg weigert sich Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (58) dem Rheinbund beizutreten, woraufhin seine Herrschaft mediatisiert wird und seinem frankophileren Vetter und neuen Großherzog, dem hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (53) zugesprochen wird. - Mainz hat 23.505 Einwohner. - In Bad Homburg wird der geisteskranke Dichter Friedrich Hölderlin (35) mit Gewalt nach Tübingen in die Universitätsklinik geschafft, wo er längeren Zwangsbehandlungen ausgesetzt wird. - In Frankfurt wird die lutherische Staatskirche abgeschafft und die anderen Konfessionen erhalten Religionsfreiheit. Die Reformierten erhalten das Recht Glockentürme zu besitzen. - In Frankfurt lässt der eitle korrupte pariser Obsthändlersohn, Fechtmeister und französische frankfurter Kommandant Marschall, Herzog von Costiglione Charles Pierre François Augereau (49) den Galgen Ecke Moselstrasse/Taunusstrasse und den Galgen am Rabenstein Ecke Mainzer Landstrasse/Zimmerweg westlich vor dem Gallustor Kreuzung Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse, dem wichtigsten und repräsentativsten Tor der Stadt, das nach Mainz führt und durch das alle Kaiser zur Krönung einzogen, abreißen. Er macht aus dem Hinrichtungsplatz einen Paradeplatz um Napoleon gebührend mit einem Feuerwerk empfangen zu können. Obwohl der in Erbach geborene evangelische Graf Franz von Erbach Erbach (St) (46), sechs Jahre zuvor noch mit ihm um die Macht über seine Grafschaft zu retten einen Sondervertrag abgeschlossen hat, verliert er seine Grafschaft an Hessen-Darmstadt. Sein ältester und evangelischer Sohn Carl von Erbach Erbach (St) (18) ist in der bayerischen Armee. Bayern ist neuer französischer Bündnispartner und dadurch Königreich geworden. - Der in Kassel geborene Landgraf und Graf von Hanau und neuer Kurfürst von Hessen Wilhelm von Hessen Kassel (St) (66), seine Ehefrau Wilhelmine Karoline von Dänemark (St) (59) und der in Hanau geborene Kurfürstensohn Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (29) weigern sich dem Rheinbund beizutreten, betrachten sich als neutral, teilmobilisieren ihr neues Kurfürstentum Hessen und fliehen vor den napoleonischen französischen Truppen nach Holstein ins Exil. - Der kurfürstlich hessenkasseler Hauptmann Wilhelm Mensing (41) bringt den hessischen Staatsschatz vor dem Zugriff Napoleons (37) in Sicherheit. - Nordhessen fällt an das neu geschaffene Königreich Westphalen und Südhessen in Form der Grafschaft Hanau Münzenberg kommt unter französische Militärregierung. - In Wiesbaden stirbt der mit der morganatischen nassauusinger Fürstentochter Madalene Gross (--) verheiratete nassauusinger Hofkammerpräsident und nassauer Regierungspräsident Karl Friedrich von Kruse (St) (69). - Im französischen Departement Donnersberg wird wegen der Kontinentalsperre der Anbau von Zuckerrüben befohlen. - In Frankfurt wird als Sitz des Rheinbundes mit der Rheinbundakte ein Bundestag eingerichtet, der aus einer Kammer für Könige und einer Kammer für Fürsten besteht, in der Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (68) den Vorsitz hat. Alle Adeligen verlieren alle ihre Titel, die eine Funktion im HRR beinhalten und lösen sich vom Reich los. Fürst Karl Ludwig August von Solms Hohensolms Lich (St) (--) verliert seine Souveränität, behält aber seine Amtsgerichtsbarkeit und seine Patrimonialgerichtsbarkeit. Das Fürstentum Solms Hohensolms Lich wird in das Großherzogtum Hessen-Darmstadt eingegliedert. - Der Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (38) in Biebrich und Wiesbaden und sein kinderloser Vetter Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (68) in der Residenz Weilburg an der Lahn werden vom französischen Kaiser gezwungen als unteilbares, vereintes und unabhängiges Herzogtum Nassau dem Rheinbund beizutreten und gemeinsam von Schloss Wiesbaden Biebrich aus zu regieren. Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (68) übernimmt die Herzogswürde und erhält den Oberbefehl über die nassauischen Truppen. - In Frankfurt kommt im Verlag J E B Mohr das ersten Heft der historischen, politischen, statistischen, geographischen Zeitschrift Der Rheinische Bund heraus, in dem Hessen Darmstadt, Hohenzollern, Salm Kyrburg und Isenburg als die vordersten Mitglieder des neuen Staatenvereins vorgestellt werden, die sich vom Reichskörper losgesagt haben, der nur noch durch das System der Eifersucht und Gewohnheit zusammengehalten sein soll. Der Zweck der Zeitschrift soll sein unsere Wünsche, Hoffnungen und Bitten im Großen Ganzen bei bescheidener Freimüthigkeit auszudrücken. Die Throne der deutschen Souveräne stünden nur durch Unterdrückung. Die Verfassung stünde für Freiheit. - In Mainz Heidesheim erbaut der mainzer Notenverleger Bernhard Schott (58) auf dem Sandhof eine eigene Papiermühle. - In Frankfurt wird der Galgen zwischen der Mainzer Landstrasse und dem Weg zum Gutleuthof entfernt. - In Frankfurt wird am Theaterplatz alias Rathenauplatz der Gasthof Hasenbräu Theaterplatz 11 eröffnet. - In Hanau schließt die fürstlichfrankfurter hanauer Behagel Fayence Fabrik. - In Frankfurt erhält die wöchentliche frankfurter Postzeitung Frankfurter-Kayserliche-Ober-Post-Amts-Zeitung den Titel Frankfurter-Ober-Post-Amts-Zeitung. - In Winkel im Rheingau begeht die unangenehme, sexuell freisinnige, deutsche Dichterin Karoline Friederike Louise Maximiliane von Günderrode (26) angeblich Selbstmord. Sie wird als Wasserleiche erstochen im Rhein gefunden. - Solms Braunfels wird mediatisiert, wodurch das Fürstentum seine Reichsunmittelbarkeit verliert. Die Fürsten behalten ihre Rechte als Standesherren und gehören zum neuen Herzogtum Nassau. - Die Grafschaft Erbach geht im Großherzogtum Hessen-Darmstadt auf und ein Teil fällt an das neue Königreich Bayern. - In Frankfurt bleiben die katholischen Dominkanerschwestern und die Englischen Fräulein von der Säkularisation wegen ihres sozialen Engagements verschont. - Bad Nauheim wird von französischen Truppen besetzt. - In Frankfurt Rödelheim wird die Grafentochter Elisabeth Anna Caroline von Solms Rödelheim Assenheim (St) als Tochter des regierenden Graf Volrath Friedrich Carl Ludwig von Solms Rödelheim (St) (44) und der Grafentochter Sophie von Solms Laubach (St) (33) geboren. Danach flieht die Familie mit 6 lebenden minderjährigen Kindern von 7 nach Braunschweig. - In Frankfurt führt die Kontinentalsperre zu einem immensen Anstieg des Handelsvolumens an Kolonialwaren. Es beginnen Goldene Zeiten für den frankfurter Großhandel. - Im Herzogtum Nassau wird die Leibeigenschaft der Bauern aufgehoben. - In Geisenheim enteignet der französische Kaiser den Erbprinz Wilhelm Friedrich von Nassau Oranien (St) (34) sein Schloss Johannisberg wegen der Weigerung dem Rheinbund beizutreten. - In Geisenheim fällt Schloss Johannisberg mit Weingut an Graf xxx von Schönborn Wiesentheid. - In Wiesbaden wird auf Verfügung vom kaiserlich königlich französischen Reichsmarschall Lefebure während der Kurzeit auf militärische Einquartierungen verzichtet und nur einige wenige Personen werden für die polizeilichen Aufgaben zurückgelassen um den Kurbetrieb nicht zu stören. - In Wiesbaden wird die als private wöchentliche Zeitung, Nachrichten- und Anzeigenblatt Hoch Fürstliches Nassau Saarbrückisch priveligirtes gemeinnütziges Nachrichten- and Anzeigenblatt 17 70 gegründete und als Wochenzeitung Gnädigst privilegirtes Wiesbader Wochenblatt von Hofbuchdrucker Johann Heinrich Frey (--) Wochenzeitung in Wiesbadener Wochenblatt umbenannt. - In Frankfurt werden die Polizeibehörden zu einem modernen, selbstständigen Polizeiamt nach Pariser Vorbild umfunktioniert und die Polizisten in Gendarmen umbenannt. Der Oberpolizeidirektor kontrolliert den neu eingesetzten frankfurter Bürgermeister Friedrich August von Wiesenhütten (--) mit dem französischen Titel Maire im Römer und hat die Oberaufsicht in der Stadt. Der frankfurter Patrizier Friedrich August von Wiesenhütten (--) wird nach wenigen Monaten durch den frankfurter Patrizier Anton Ulrich Carl von Holzhausen (--) ersetzt. - In Mainz wird der Sohn Jakob Diehl des darmstädter Geigenbauers Nikolaus Diehl (27) geboren. - Der in Büdingen geborene kurhessische Finanzberater Carl Friedrich Buderus (60) verhandelt mit dem französischen General Joseph Lagrange (43), der dem hessenkasseler Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (St) (66) 27.000.000 von 47.000.000 Gulden Geldvermögen abzuhandeln, wofür er geadelt als Carl Friedrich Buderus von Carlshausen (47) mit dem Zusatz von Carlshausen nach seinem zwei Jahre zuvor erworbenen Rittergut Carlshausen bei Linsengericht wird. Er beginnt die bisherigen Finanziers und Bankhäuser, die frankfurter Gebrüder Bethmann und Rüppell & Harnier aus dem Geschäft zu drängen. - In Darmstadt ernennt sich der hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (53) mit der Duldung des französischen Kaisers zum hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (53). Er präsentiert stolz seine vom französischen Rheinbund zugebilligte territoriale Erweiterung in Form einiger mediatisierter Herrschaften, wodurch sein Herrschaftsbereich von der Stadtgrenze von Heidelberg bis zun östlichen Ruhrgebiet reicht. Danach verhandelt er einen dauerhaften Postlehensvertrag mit dem Haus Thurn und Taxis, wodurch man mit der Postkutsche zur Residenz nach Gießen und an einem Tag von Darmstadt nach Frankfurt und zurück fahren kann. - In Offenbach lebt der in Birstein geborene aktive französische Offizier Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (40), der im Vorjahr vom französischen Kaiser zum Colonel befördert wurde. Dort lebt er mit den im Vorjahr zu Halbwaisen gewordenen Graf Adolph von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (11) und dessen Bruder Graf Ludwig Maximilian von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (15) zusammen, deren Erbe, die Grafschaft Wächtersbach mediatisiert wird und an ihn, den neuen souveränen Fürsten des Fürstentum Isenburg fällt, deren Hauptstadt Offenbach kein Stadtrecht hat, das aus zwei Teilen, dem südlich des Mains mit Offenbach, Neu-Isenburg, Sprendlingen und Dreieich und dem Teil in der Wetterau mit Birstein, Wenings, Büdingen, Meerholz und Wächtersbach besteht, geteilt durch das Fürstentum Hanau. Die Herrschaft Heusenstamm, das Graf xxx von Schönborn (St) (--) gehört, fällt auch an das Fürstentum Isenburg. Mit dem Amt Dreieichenhain reicht das Fürstentum Isenburg bis an den Rhein. Der in Wiesbaden aufgewachsene Regierungsratssohn und Diplomat, der schon bei seinem Vater als Regierungsrat gedient hat, Wolfgang von Goldner (42) wird Regierungschef des Fürstentum Isenburg. Als französischer Colonel des Regiment Isenburg beginnt Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (40) die geschlagenen kriegsgefangenen preußischen Soldaten aus der Schlacht bei Jena und Auerstädt für die französische Armee für ein weiteres eigenes Regiment auch in den preußischen Zeitungen mit Versprechungen auf ein besseres Leben abzuwerben, das er provokativ auch noch Regiment Preußen nennt. - Der in Paris gegründete Rheinbund, der sich vom HRR abgetrennt hat, übergibt die reichsunmittelbaren Herrschaften Friedberg, Homburg, Schlitz und die Grafschaft Solms an Hessen-Darmstadt übergeben, das sich nun Großherzogtum nennen darf. Homburger Bittgesuche in Paris erweisen sich als erfolglos, woraufhin die hessenhomburger Verwaltung nach Gießen verlegt wird. - In Frankfurt wird die frankfurter Zeitung Franckfurter Frag- und Anzeigennachrichten in die unpolitische Zeitung Intelligenzblatt der freien Stadt Frankfurt von Marcus Johann Nebbien (51) umbenannt. - In Frankfurt lässt sich der frankfurter Patrizier Freiherr Friedrich Maximilian von Günderrode (53) von Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (62) als neuer Schultheiß der Stadt einsetzen, der die bisherige protestantische städtische Elite auf Kurs bringen und in die neue französische Verwaltungsstruktur einsetzen soll. - Der erste Ehrenbürger von Frankfurt und Held von 17 95, der evangelische preußische General Fürst Friedrich Ludwig von Hohenlohe Ingelfingen Öhringen (St) (57) gibt seinen Fürstentitel an seinen Sohn ab und kommt in französische Kriegsgefangenschaft. - Die nassauer Soldaten beginnen aktiv für die Franzosen zu kämpfen. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (57) heiratet die bürgerliche Mutter seines einigen lebenden Kindes August von Goethe (17) die einstige Putzmacherin alias Modefachfrau und langjährige Geheimrätin in seinem Haushalt Christiane Vulpius (41). weil sie ihn vor dem Tod durch plündernde französische Soldaten gerettet hat. Trotzdem akzeptiert die Gesellschaft seine Frau nicht. Er muss sogar seine Freunde Bitten mit ihr im kleinen privaten Bereich wie zum Teetrinken gesellschaftlich zu verkehren. - In Mainz wird mit dem Ausbau der Fernstrasse alias Bundesstrasse 40 über die  Kaiserstrasse und Pariser Strasse nach Saarbrücken begonnen. - In Darmstadt wird das Wäschlager Schwab Ecke Ernst Ludwig Strasse/Markt eröffnet. - In Frankfurt wird das Gasthaus Zu den drei Hasen Theaterplatz 5 (20 17 Escada) gegründet. - In Darmstadt gründen einige Handwerker ein Liebhabertheater alias Laientheater. - In Altleiningen, das zu Frankreich gehört, wird der Grafensohn Friedrich II von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) als morganatischer Sohn in zweiter Ehe des wegen Kinderlosigkeit geschiedenen Graf Friedrich von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (45) und der bürgerlichen zweiten Ehefrau Eleonore Maria Magdalena Breitwieser (25)  später Eleonore von Brettwitz geboren. - Unter der Führung von Isenburg Birstein werden alle isenburger Stammesteile vereinigt, wonach sich das Konstrukt dem Rheinbund anschließt und damit vom HRR abwendet. - In Frankfurt besucht der mediatisierte Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (58) öfters das Gasthaus Stadt Ulm in der Schäfergasse 9. - In Wiesbaden wird ein neuer Thurn und Taxis Postlehnsvertrag wegen der Übertragung des Postregals in den gesamten herzoglich nassauischen Landen als Thron-Mannlehen abgeschlossen, weil alle bisherigen kaiserlichen Verträge unwirksam sind. - Im Odenwald wird nach drei Jahren das auf dem säkularisierten und aufgelösten katholischen kurfürstlich mainzer Territorium und dem katholischen wittelsbach pfälzer Territorium als Ausgleich für die französisch okkupierte linksrheinische Grafschaft Leiningen für den in Bad Dürkheim geborenen evangelischen Graf Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen Dagsburg Hardenburg (St) (82) vom katholischen habsburger deutschen Kaiser neugeschaffene selbständige Fürstentum Leiningen wieder aufgelöst und unter drei mit Frankreich verbündeten und gerade erhöhten Souveränen, dem badener Großherzog, dem hessendarmstädter Großherzog und dem bayerischen König aufgeteilt. Titel, Privateigentum und Einkünfte aus dem Grundbesitz bleiben ihm erhalten. - In Frankfurt enden während der französischen Besetzung die Aufgaben des in Frankfurt geborenen hessenkasseler Geheimen Legationsrat Freiherr Justinian Adlerflycht (45) mit der Aufhebung der Reichsverfassung. - In Frankfurt will der frankfurter Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess (50), der alle historischen Bauten wegen ihrer Ästhetik haßt, den Eschenheimer Turm abreissen, was der französische Gesandte Graf xxx d'Hédouville (--) verhindert. - Der zweiälteste frankfurter Kaufmannssohn Import und Expoert und Firmenbesitzer Franz Dominicus Brentano (41) bezieht sein neues Sommerdomizil Brentanohaus in Winkel im Rheingau. - In Mainz eröffnet der ehemalige Entbindungsanstaltsdirektor an der katholischen Universität Johann Peter Weidmann (55) in der säkularisierten Altenmünsterabtei als Direktor eine Entbindungsanstalt. - In Eichstätt verkauft der eichstätter Fürstbischof die Dommonstranz an den bayerischen Hofbankier Seligmann für 61.293 Gulden, der sie nach Paris bringen lässt, wo der Hofgoldschmied Borgnise daraus entnommene Perlen und Diamanten für die bayerische Königskrone nutzt. - Die gräflichschönborner Herrschaft Heusenstamm fällt an das Fürstentum Isenburg. - In Hanau verkaufen die hanauer Schutzjuden xxx die Restbestände der geschlossenen fürstlichfrankfurter hanauer Fayencemanufaktur mit Sondererlaubnis auf den hanauer Märkten. - In Wiesbaden wird der aus Hagen stammende ehemalige kurmainzer Bataillonskommandeur und nassauer Kommandeur und Oberst Konrad von Schaeffer (36) im Krieg gegen Preußen eingesetzt, was bis ins nächste Jahr dauert. - In Wiesbaden lässt die verwitwete Besitzerin Schlichtere in ihrem Luxusbadehaus Gasthau Zum Adler Langgasse (20 22 Kaiser Friedrich Therme) den blauen Salon alias den Blauen Saal anbauen, den größten Saal der Stadt. - In Mainz werden alle Theatergruppierungen staatlicher Kontrolle unterstellt und ein Theaterbezirk für die drei Rheinprovinzen eingerichtet. - In Mainz wird eine Akademie der Kaiserlichen Universität in Paris gegründet, die für die drei Rheinprovinzen zuständig ist. - In Mainz wird auf der Basis der ehemaligen katholischen Universität eine Rechtschule gegründet. - Der in Darmstadt geborene jüngere hessendarmstädter Großherzogsohn Prinz Gustav von Hessen Darmstadt (St) (15) stirbt. - In Frankfurt übernimmt der in Frankfurt geborene Marquard Georg Seufferheld (25) die väterliche Seidenhandlung. - In Frankfurt Rödelheim verliert der in Assenheim geborene regierende solmsrödelheimer Graf Volrath Friedrich Carl Ludwig von Solms Rödelheim (St) (44) seine Herrschaft, wonach er an den gerade französisch besetzten und annektierten Hof in Braunschweig geht. - In Frankfurt übernimmt der in Straßburg geborene Zollbeamtensohn Ignatz Anton Humann (29) Angestellter bei der frankfurter Spedition Schwendel, die auch Bankgeschäfte anbietet, als Teilhaber, der im Folgejahr in Mainz die mainzer Speditionärstochter Maria Margarethe Pauline Kayser (21) heiratet. - In Kassel weigert sich der mit Napoleons (--) Gnaden seit drei Jahren neue hessenkasseler Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (St) (63), der sich zwar zur Neutralität verpflichtet hat, aber diese gegenüber Preußen nicht wirklich durchführt, weil seine in Potsdam geborene Schwiegertochter Prinzessin Auguste von Zollern Preußen (St) (36) ist, die in Hanau lebt, dem Rheinbund beizutreten und damit französischer Verbündeter zu werden, weshalb die Landgrafschaft Hessen-Kassel von französischen Truppen besetzt wird. - Der bereits 17 95 vor Napoleon (37) geflohene Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (34), verheiratet mit seiner Cousine, der preußischen Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (32), weigert sich dem Rheinbund beizutreten und wird in der preußischen Armee Divisionskommandeur, in der er sofort eine Schlacht gegen Napoleon (37) wieder verliert, der ihm daraufhin sein Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda entzieht. - In Frankfurt wird der ehemalige kurmainzer Hofgerichtsdirektorensohn und Jurist Anton Franz Itzstein (--) neuer frankfurter Oberpolizeidirektor. - In Mainz wird am Gutenbergplatz der Grundstein für ein Kaiserliches Theater nach dem Vorbild des St Petersburger Theaters gesetzt, wonach die Bauarbeiten wegen des Beginns des Kriegs gegen Österreich aufgegeben werden. - Die in Bad Homburg geborene hessenhomburger Landgrafentochter Marie Anne von Hessen Homburg (St) (21) flieht mit dem jüngsten preußischen Königsbruder Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (23) nach Ostpreußen. Nach dem Tod ihre ersten Tochter Amalie von Zollern Preußen (St) (++) wird ihre zweite Tochter Irene von Zollern Preußen (00) geboren, die ebenfalls auf der Flucht stirbt. - In Darmstadt wechselt der in Berlin geborene Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (53), der durch seine Ehefrau und Cousine Landgräfin Luise Henriette Caroline von Hessen Darmstadt (St) (44), die den niederadeligen Napoleon (37) als einen unstandesgemäßen Parvenue verachtet, durch eine Intrige mit ihrem Günstling Freiherr Heinrich Johann van Oyen (35) im Vorjahr zu einer Neutralität gegenüber Frankreich eingestellt war, wobei sie ihren in Frankfurt geborenen frankreichfreundlichen hessendarmstädter Staatsminister, ehemaligen hessendarmstädter Stallmeister und geschiedenen frankfurter Bankierssohn Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (45), entlassen ließ, wobei dessen unehelicher Sohn Heinrich Bernhard Barkhaus (--) im ehemaligen Exil des hessendarmstädter Hofes in Eisenach Fischbach lebt, erneut die Seiten und unterstützt wieder Napoleon (--). - Der in Paris lebende Graf Philipp von der Leyen (40) wird als französischer Funktionär und Verhandler mit seinem Onkel, dem seit vier Jahren amtierenden letzten katholischen mainzer Erzbischof und Kurfürst Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (59) mit der Rheinbundakte zum Fürsten erhoben. Sein Mini Fürstentum von der Leyen ist das ehemalige Fürstentum Hohengeroldseck in Baden, dessen Residenz ist aber Schloß Arenberg bei Koblenz. Alle Beteiligten huldigen in Paris Napoleon (37). - In Frankfurt lässt sich der protestantisch reformierte Bankier Johann Noe Gogel (53) eine Villa im neuen Stil des Klassizismus der Pariser Architekturschule (20  23 Sommerhoffpark) bauen. - In Frankfurt wird die Sommer Villa von Freiherr xxx von Leonhardi (--), Im Trutz 10, erbaut. - In Frankfurt heiratet die Weingroßhändlertochter, Spezereiengroßhändlertochter und Bankierstochter Marie Gertraude Cornill (23), deren Familie ua das Weinhaus Kern am Paradeplatz später Hauptwache und das Olenschlagerhaus Haus zum vorderen Sandhof  Ecke Große Sandgasse/Kleine Sandgasse (20  23 Sandgasse) gehört, den frankfurter Eisenwarenhändler in der großen Sandgasse Philipp Jakob Passavant (29), der zwei Jahre zuvor extra einen Großhandel mit Eisenwaren aus den französisch besetzten Gebieten gegründet hat. - In Wiesbaden wird die Nassauische Brandversichrungsanstalt gegründet, bei der man sich versichern muss. - In Darmstadt werden vov der Oberpostdirektion Darmstadt zwei Kraftpostlinien alias Postomnibuslinien mit Automobilen ua Friedberg~Ranstadt eingerichtet. - Das Herzogtum Nassau hat 302.769 Einwohner. Fast alle sind Bauern, Tagelöhner oder Handwerker. - Im Herzogtum Nassau gelten noch 10 verschiedene Rechtsgrundlagen, das Gemeine Recht, die Nassau Katzenelnbogische Gerichts- und Landordnung von 16 16, das Solmser Landrecht von 15 71, da Mainzer Landrecht von 17 55, das Trierer Landrecht von 16 68, die Kölner Rechtsordnung von 16 63 im Amt Schönstein, die Pfälzer Landordnung seit 15 82, das Landrecht der Oberen Grafschaft Katzenelnbogen, das Eppsteiner Landrecht von 15 78 in Wallau und die Rechte der Markgenossenschaften in der Urseler Mark, wofür 48 Justizämter mit dem Hofgericht für Zivilsachen in Wiesbaden eingeführt werden. In Wiesbaden gibt es das Fürstliche Amt, das Stadtgericht, den Stadrat und ein Polizeideputation und eines von zwei Kriminalgerichten. Höchste Instanz ist das Oberappellationsgericht in Hadamar. Napoleon Bonaparte fordert, dass sein Code Napoleon eingeführt wird, dessen Ausführung aber nie vollzogen wird. - In Frankfurt kommt ein Brief aus dem französischen Beaune an. Der Empfänger muss 4 Batzen Porto bezahlen. - Ein preußischer Postbeamter wird wegen Unterschlagung und Bücherfälschung entlassen, aber auf geheime Empfehlung bei der königlich-westfälischen Postbehörde des Königs Jerome in Kassel angestellt. - In Bad Homburg wird die Hutfabrik Phillip Möckel in der Dorotheenstrasse 10 gegründet. - In Mainz Kastel wird ein französisches Postamt Bureau de Distribution zusätzlich zur thurn und taxis Posthalterei eröffnet. - Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (38) in Biebrich und Wiesbaden und sein kinderloser Vetter Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (68) lassen von der Thurn und Taxis Post eine innerhalb von drei Jahren erbaute neue rechtsrheinische Postkutschenroute Neuwied~Köln-Deutz eröffnen. Wegen der schlechten Wege, gab es bisher auf dieser Strecke nicht einmal eine reitende Post. Rechtsrheinische Poststationen an den Fährstationen waren bisher nur Relaisstationen ohne Pferdewechsel ausdrücklich sans relais und Aufbewahrungsorte für Briefpost. - In Frankfurt stribt Graf August Georg Ulrich von Hardenberg (45). - Der preußische Generalmajor Johann Friedrich Schenck von Schweinsberg (56), der als hessenkasseler Freiwilliger begonnen hat, kämpft gegen die französischen Revolutionstruppen bei Jena, wird verwundet, gefangengenommen und nach Nancy gebracht, wo man ihn zwei Jahre festhält und dann als Invaliden zurückkehren lässt. - In Hochheim muss der fürstlichnassauer Oberbergrat xxx Gramer (--) seine unrentable Kohlebergbaugrube an der Autobahnnterführung der  B 40 nach zwei Jahren Betrieb nach einem Stolleneinbruch beenden.

1805 In Wiesbaden wird ein Oranien-Nassauischer Adreß-Calender, in Herborn gedruckt, für das Fürstentum Diez, das Fürstentum Hadamar und das Fürstentum Siegen ausgegeben. Auf Seite zwei folgt der dreiteilige Kalender. Der deutsche zeigt das Jahr 1805, der französische das Jahr 13 der Republik und der jüdische das Jahr 5.565 der Welt. - In Wiesbaden eröffnet der Hofbuchhändler Ludwig Schellenberg (33) ein Lesemuseum im Gasthaus Schützenhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) mit 12 Zeitungen und 33 Tageszeitungen, das hauptsächlich Beamte benutzen. - In Mainz wird der Gutenbergplatz durch den Abriss der Sebastiankapelle alias Pestkapelle geschaffen, was zwei Jahre dauert. - In Frankfurt beschließt der Rat die Schleifung der Befestigungen alias Bastionen und deren Umwandlung in Parkanlagen. - Hanau hat 11.953 Einwohner. - In Offenbach wird der in Birstein geborene aktive französische Offizier Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (39) vom französischen Kaiser zum Colonel befördert. Dort nimmt er die gerade zu Halbwaisen gewordenen Graf Adolph von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (10) und dessen Bruder Graf Ludwig Maximilian von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (14) auf, deren Erbe, die Grafschaft Wächtersbach im Folgejahr mediatisiert wird und an das Fürstentum Isenburg fällt. - In Frankfurt wird der jüdische Lehrer Michael Hess (23) der jüdischen Schule für arme jüdische Kinder in der Judengasse Privatlehrer des jüngsten in Frankfurt geborenen jüdischen Bankiersohnes Jakob Rothschild (13). - In Frankfurt gründet der in Solingen geborene frankfurter Weinhändlersohn und Bankier Wilhelm Mumm (31) das Bankhaus Wilhelm Mumm & Co. - Der in Bad Homburg zweitgeborene Landgrafensohn Ludwig von Hessen Homburg (St) (35) gerät in französische Kriegsgefangenschaft. Seine einjährige Ehe mit Prinzessin Auguste von Nassau Usingen (St) (27), die in  Friedrich Wilhelm von Bismarck (St) (22) verliebt ist, der für Frankreich kämpft, wird geschieden. Landgrafensohn Ludwig von Hessen Homburg (St) (35) heiratet nicht wieder. - In Bad Homburg kommt der Diplomat Isaac von Sinclair (30) nach einem Verschwörungsprozess wieder nach Hause. - In Bad Homburg berichtet der Homburger Arzt und Hof-Apotheker Müller in einem Gutachten von einem wahnsinnigen, in Raserei verfallenen Dichter Friedrich Hölderlin (35). - In Darmstadt wird im Gasthaus und Weinlokal Bockshaut Kirchstrasse 7-9 der Historiker und Politiker Georg Gottfried Gervinus geboren. - In Frankfurt lässt sich der jüdische Bankier Wolf Zacharias Wertheimber ein bürgerlich klassizistisches Haus Schönen Aussicht 16 an der Mainpromenade erbauen. - In Lich wird Prinz Ludwig von Solms Hohensolms Lich (St) geboren. - Die in Hanau geborene geisteskranke Marie Friederike von Hessen Kassel (St) (37) bringt als Fürstin von Anhalt Bernburg nach ihrem ersten geisteskranken Kind Wilhelmine Luise von Anhalt Bernburg (St) (06) den ebenfalls geisteskranken Sohn Alexander Carl von Anhalt Bernburg (St) zur Welt, der 18 02 kinderlos stirbt.  - In Frankfurt bezieht der Dr phil und Oeconom Johann Noe Gogel (47) seine neu erbaute Villa Gutleutstrasse 299 (20 16 Schule am Sommerhoffpark) am Mainufer. - Prinz Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (35) quittiert als preußischer Major und als Alkoholiker den Militärdienst. - In Erbach wird der Grafensohn Friedrich Karl Ludwig (St) als Sohn von Graf Joseph Karl Leopold von Ortenburg (St) (25) Grafentochter Karoline von Erbach Erbach (St) (26) geboren. - Hanau hat 11.953 Einwohner. - In Frankfurt lässt der Rat auf dem Roßmarkt, auf dem Komödienplatz und auf der Zeil künstlerisch verzierte Strassenlaternenpfosten aufstellen. - In Mainz gibt es die Pargendfabrik Kämmerer, die Pargendfabrik Kramer, die Tabaksfabrik Rasella, die Puderfabrik Mignot, die Zuckerfabrik Amtmann und die Kaffeefabrik Erasmus Lennig, Kaffee aus inländischen Kräutern herstellt, der ohne Vermischung getrunken werden kann. - Im französisch besetzten Mainz wird von französischen Kriegserfolgen berichtet. - In Frankfurt beginnt der jüdische Weinhändler in der Judengasse Jacob Stern (25) mit Geld- und Wertpapiergeschäften. Seine jüngere Schwester Caroline Stern (23) ist mit dem in Frankfurt geborenen jüdischen Bankier Salomon Meyer von Rothschild (31) verheiratet. - In Frankfurt wird Maurice Benedict Worms als Sohn des Bankiers Moses Worms (36) und der in Frankfurt geborenen Bankengründertochter Schönche Jeannette Rothschild (34) geboren. - In Frankfurt wird der Grafensohn Clemens August von Westphalen (St), als Sohn von Graf Friedrich Wilhelm von Westphalen (St) (25) geboren. Dieser besitzt Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski). - In Frankfurt bietet der Kaufmann MM Hölzle im Nürnbergerhof alias Handelshof Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24) frische holländische Austern, Schellfisch, Cabliau, geräucherten Lachs, Göttinger Würste, ächte grüne Perigord Trüffeln, saftige Citronen, Bricken und frisch ausgelassene extra Butter zu billigsten Preisen an. - In Wiesbaden wird die Friedrichstrasse angelegt. Den neunen Eigentümern werden die Baugrundstücke nicht nur geschenkt und ihnen für 10 Jahre alle Abgaben ausgesetzt, sondern der Bau wird auch noch mit 200 Gulden Baudouceur versüßt. Es gibt trotzdem kaum Bauwillige. - Der französische Revolutionskalender, der am 22.09.92 mit neuen Monatsnamen wie Vendémiaire, Brumaire, Frimaire, Nivôse, Pluviôse, Ventôse, Germinal, Floréal, Prairial, Messidor, Thermidor, Fructidor alias deutsch Weinmonat, Nebelmonat, Reifmonat, Schneemonat, Regenmonat, Windmonat, Keimmonat, Blütenmonat, Wiesenmonat, Erntemonat, Hitzemonat, Fruchtmonat mit Ergänzungstagen am Ende des Jahres begann, wird wieder abgeschafft und der Gregorianische Kalender im nächsten Jahr wieder eingeführt. - Die in Idar-Oberstein geborene und in Mainz Schinderhannes Ehefrau Julie Bläsius (24), der wie einigen ihrer Komplizinnen in der Räuberbande keine Straftaten nachgewiesen werden konnte, wird nach zweijährigem Zuchthausaufenthalt in Gent wieder freigelassen, wonach sie nach Idar-Oberstein zurückkehrt, wo sie in den weitern 50 Jahren ihres Lebens sogar einen Polizisten heiratet. - In Darmstadt fällt der hessendarmstädter Regierungschef Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (54) in Ungnade, weshalb er durch den in Seeheim geborenen bürgerlichen evangelischen Amtmannssohn Freiherr Friedrich August Lichtenberg (50) ersetzt wird. - In Wiesbaden tritt die Stadt Wiesbader Gassenreinigungs Verordnung in Kraft, weshalb mittwochs und samstags alle Gassen und Plätze gereinigt werden müssen, sobald im Sommer die Rinderherden und Schweineherden nach Hause getrieben werden. Den gepflasterten Weg vor dem Sonnenberger Tor zum Wiesenbrunnen, der den Kurgässten zum Flanieren dient, muss der städtische Kuhhirte kehren. Die Plätze vor dem Rathaus und dem Stadtbrunnen muss, wie bei den meisten Städten, die Stadt selbst und in diese Fall der Gerichtsdiener sauberhalten. Die Strassenanlieger müssen ihre Strassenseite bis zur Strassenmitte reinigen und den Staub befeuchten. Im Winter wird ein Pfad von Schnee befreit und Sand, Asche oder Sägespäne daraufgeworfen. Sperrmüll und Unrat wird auf geneinschaftlichen Lagerflächen gesammelt. Gerber und Färber dürfen, wenn ein Bach durch die Gasse fliesst, wenn das Vieh wieder im Stall ist, Abwässer in den Bach ablassen. Allerdings wird bei Gefängnisstrafe verboten, Wasserzuber, Fensterflügel und Mobiliar in Stadtbrunnen auf dem Marktbrunnen zu reinigen.... oder mit Silbersand zu reiben und sogar Gemüse oder Salat darin zu putzen und in der Kursaison von Mai bis Oktober wird einmal mehr nämlich dreimal, dienstags, donnerstags und samstags gekehrt. Priväts alias Absetzruben müssen vor Tagesanbruch geleert werden. - In Mainz Gonsenheim werden die Ruinen eines Römerbades gefunden. - In Mainz sieht die französische Kaiserin Josefine de Beauharnais (St) (42) von Vivant Denon beschlagnahmte deutsche Beutekunst, darunter 48 Gemälde aus der Kasseler Galerie, woraufhin sie ihren Mann überzeugt, sie in ihr Privatschloss Malmaison in Paris schicken zu lassen. - In Offenbach lässt sich der preußische Titual General Major isenburger Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (39) von den Franzosen anwerben, woraufhin er ein eigenes Regiment das Régiment Isenburg in der Grande Armée alias Fremdenregiment Isenburg erhält, in dem er Colonel wird und in dem auch sein jüngerer Bruder Wolfgang Ernst von Isenburg Birstein (St) (29) französischen Wehrdienst leistet. Er wird kein Befehlshaber und muß selbst Truppen anwerben. - In Frankfurt bringt die in Frankfurt geborene frankfurter Bankierstochter Maria Elisabeth Bethmann (33) verheiratet mit dem geflohenen französischen Vicomte Alexander Victor François de Flavigny (35) ihre Tochter Marie de Flavigny zur Welt. Sie hat bereits eine Tochter aus ihrer ersten Ehe Auguste Bußmann (14). Ein Vicomte rangiert zwischen den deutschen Titeln Freiherr und Graf. Erst ein Graf ist befugt an den Fürstentagen teilzunehmen. - In Frankfurt wird die Gesellschaft der Freude gegründet. - In Frankfurt darf der französische Aeronaut Andre Jacques Garnerin (36) mit seinem Heißluftballon an der Pfingstweide später Zoo, von wo er bis zur Sachsenhäuser Warte fährt und wobei den Start zu sehen 1,5 Kronentaler entsprechend 4 Gulden kostet, nur deshalb aufsteigen, weil er den Rat mit seinem geplanten Start bei Napoleons Hochzeit beeindruckt. - In Frankfurt dominiert der frankfurter Bankier Simon Moritz Bethmann (37) die Stadt. Er wird im Ausland Roi de Francfort alias König von Frankfurt genannt. - In Frankfurt will der frankfurter Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess (49), der alle historischen Bauten wegen ihrer Ästhetik haßt, die Nicolaikirche am Römerberg für den Neubau einer klassizistischen Messehalle abreissen, was aber wegen Geldmangels unterbleibt. - Der in Hanau geborene nach acht Dienstjahren zu den Franzosen übergelaufene preußische Soldat und uneheliche morganatische hessenkasseler Kurfürstensohn Freiherr Karl Wilhelm von Haynau (St) (26), der sich drei Jahre zuvor eine eigene französische Kompagnie gekauft hat, wird Major im französischen 1. leichten Infanterie Regiment Metzen. - Der seit zwei Jahren neue hessenkasseler Kurfürst Wilhelm I von Hessen Kassel (St) (62) erfindet einen neuen Titel und erhebt seinen Bruder zum hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (61) ohne ihm aber Land zu geben. Dieser besitzt nur das Schloß Rumpenheim. - Im Fürstentum Isenburg taucht die Räuberbande der Gebrüder Harting (--) auf, die bis 18 10 ihr Unwesen treiben. - Baden, Württemberg und Bayern kämpfen als Verbündete im dritten Koalititonskrieg mit Napoleon (36) gegen Russland, Österreich und England. - Die verwitwete hessendarmstädter Landgrafentochter Prinzessin Louise von Hessen Darmstadt (St) (26), bringt in Köthen das Kind ihres Freundes, des evangelischen Pfarranwärters Friedrich Sauerbrunn (--), die uneheliche Emma Luise, zur Welt. - In Mainz wird der als jüdisches Wunderkind gehandelte kurmainzer Hofjudensohn Michael Creizenach (17) Schüler am französischen Lyceum. - In Frankfurt sterben der frankfurter Arztsohn, Kinderarzt und Frauenarzt Johann Friedrich Wilhelm Dietz (70), sein Bruder Oberamtmann und Jurist Peter Christian Dietz (68) und ihr Schwager der ehemalige kurhannoveraner Gesandte Johann Philipp Konrad Falcke (79). Die beiden Brüder sind Miterben der Herrschaft Wald-Armorbach. - In Langen Philippseich wechselt der jüngste, letzte überlebende und unverheiratete katholische kurbayerische Oberst Graf August von Isenburg Philippseich (St) (35), der Vater von fünf überlebenden von sieben unehelichen Kindern mit der in Mannheim geborenen bürgerlichen Therese Burkart (50), der keine legalen Kinder hat, mit dem Kurfürstentum Bayern die Seiten und kämpft für Napoleon (45). Sein unehelicher Sohn Wilhelm Christoph von Isenburg Philippseich (23) ist ebenfalls in der bayerischen Armee. - Der ehemalige mainzer Großhofmeister und erzbischöfliche Bruder Freiherr Lothar Franz von Erthal (St) (--) stirbt in Aschaffenburg. Sein von seinem Bruder ererbtes Vermögen vermacht er dem ältesten unehelichen Sohn seines drei Jahre zuvor geborenen Bruders, an Edmund von Coudenhove (25) dessen Mätresse Gräfin Sophie von Coudenhofen alias Grafentochter Sophie von Hatzfeld (St) (58). Sein ehemaliger kurmainzer Staatsminister, der anfangs gegen die Franzosen gekämpft hat, Franz Joseph Martin von Albini (54) zieht von seinem neuen Schloß Dieburg über den Sommer und Herbst nach Frankfurt. - Die in Bad Homburg geborene hessenhomburger Landgrafentochter Marie Anne von Hessen Homburg (St) (20) flieht mit dem jüngsten preußischen Königsbruder Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (22) nach Ostpreußen. Ihre Tochter Amalie (St) (00) von Zollern Preußen stirbt auf der Flucht. - In Darmstadt beginnt die in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgräfin Luise Henriette Caroline von Hessen Darmstadt (St) (44), deren Mutter die Grafentochter Luise von Leiningen (St) (76) ist und die den niederadeligen Napoleon (36) als einen unstandesgemäßen Parvenue alias Emporkömmling verachtet, eine Intrige mit ihrem Günstling Freiherr Heinrich Johann van Oyen (34), mit dem sie ihren in Berlin geborenen Ehemann und Cousin Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (52) überzeugen kann, seine frankreichfreundliche Politik aufzugeben und neutral zu werden, weswegen ihr in Frankfurt geborener frankreichfreundlicher hessendarmstädter Staatsminister, ehemaliger hessendarmstädter Stallmeister und geschiedener frankfurter Bankierssohn Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (44) auf ihren Wunsch entlassen wird. - Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (52) lässt sich die ihm vererbten 341 grossen Kisten mit gesammelten Naturalia, Ethnographica, Kunsthandwerk und Gemälden, Waffen, Handschriften und viele historischen Kleidungsstücken, Schuhen und Accessoires, vor allem aus dem 17. Jahrhundert des verstorbenen kölner Baron xxx von Hüpsch (75) nach Stockstadt schicken. - In Mainz-Kastell gibt Franz Xaver Manera (15) seine Tabakfabrik auf und verlegt sie nach Höchst in die Neustadt. - In Darmstadt wird durch ein Abkommen mit der Thurn und taxis Post für die Vermeidung von Streitereien und für die Koordination mit der wiederbelebten Landgräflichen hessendarmstädter Post eine hessendarmstädter Oberpostdirektion eröffnet. - In Mainz findet man in den Ruinen größten römischen Villen am Südhang des Gleisberges Ecke An der Nonnenwiese/Mainzer Strasse die Reste eines römischen Bades. - In Friedberg Ockstadt wird das seit 40 Jahren dem Verfall preisgegebene frankensteiner Schloß Ockstadt abgerissen. - In Frankfurt schickt die Regierung mit der katholischen kaiserlichen Thurn und Taxis ihre Post vom Reichsoberpostamt aus nach Hachenburg, die regelmäßig mehrere Posttage hintereinander verspätet ankommt, worüber sich Fürst xxx von Sayn (St) (--) beschwert. 

1804 Wetter: Die Erdbevölkerung wächst auf eine Milliarde Menschen. - Der in Darmstadt geborene älteste Landgrafensohn Ludwig II von Hessen Darmstadt (St) (27) nimmt an der Kaiserkrönung Napoleon Bonapartes (St) (35) in Paris teil. - Der in Darmstadt geborene älteste hessendarmstädter Landgrafensohn Ludwig II von Hessen Darmstadt (St) (27) heiratet die badener Erbprinzentochter Wilhelmine von Baden (St) (17). - Der in Darmstadt geborene zweitgeborene Prinz Georg von Hessen Darmstadt (St) (24) heiratet morganatisch Caroline Török de Szendrö (18), die dafür zur Freifrau von Menden erhoben wird. - In Mainz darf man als Geste zum Geburtstag von Napleon (35) den zerstörten und bereits wie den speyerer Dom zum Abriss freigegebenen mainzer Dom, der als Magazin genutzt wird, wiederaufbauen. Einige der anderen Kirchen ua Maria ad Gradus am Liebfrauenplatz werden abgerissen. - In Frankfurt wird in der Judengasse Schulunterricht für arme jüdische Kinder gehalten. - In Bad Homburg wird der beruflich und finanziell gescheiterte Klosterhofmeistersohn und Dichter Friedrich Hölderlin (34) durch die Unterstützung von Diplomat und Dichter Isaac von Sinclair (29) Hofbibliothekars, dessen Gehalt er aber aus eigener Tasche bezahlen muss. - In Bad Homburg wird versucht die Staatsfinanzen mittels einer betrügerischen Staatslotterie zu sanieren. - Die in Bad Homburg geborene Prinzessin Maria Anna Amalie von Hessen Homburg (St) (19) heiratet ihren Cousin, den jüngsten preußischen Königsbruder Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (21). - Darmstadt hat 11.219 Einwohner. - Bei Bad Homburg gründet der in Bad Homburg geborene Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (56) den Ort Dillingen, der später Friedrichsdorf genannt wird. - Der zweitälteste aus zweiter Ehe stammende Erbfürstensohn Prinz Emich von Leiningen (St) wird in Amorbach geboren. - Der zweitälteste hessenhomburger Landgrafensohn Ludwig von Hessen Homburg (St) (34) heiratet aus dynastischen Gründen Prinzessin August Amalia von Nassau Usingen (St) (26), obwohl diese in den Grafensohn Friedrich Wilhelm von Bismarck (St) (21) verliebt ist. - In Frankfurt warnt der Rat der Stadt die Einwohner vor unbedachten Urteilen über Maßregeln großer Mächte und ihrer Minister in größeren Gesellschaften, Gast- und Weinhäusern. - In Wiesbaden Biebrich ist der neue französische Kaiser Napoleon Bonapart (St) (35) zu Besuch im Schloss. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene evangelische Pfarrersohn Anton Kirchner (25) zweiter Lehrer der im Vorjahr gegründeten Bürgerschule, die in Musterschule umbenannt wird. Es ist die erste neusprachliche frankfurter Schule. - In Eppstein wird die Burg bis auf die Kapelle, die als katholische Kirche dient, auf Abbruch privat verkauft und die Steine werden zum Bau von Gebäuden benutzt. - Mit dem Tod von Fürst Carl Heinrich von Stolberg Gedern (St) (43) stirbt das Geschlecht aus und fällt an Stolberg Wernigerode. - In Frankfurt wird nach vielen Eingaben der französischreformierten Nachbarn am Mainufer neben dem Gutleuthof Gutleutstrasse 299 (20 16 Schule am Sommerhoffpark) und Bankiers Johann Noe Gogel (46) und Georg Ludwig Gontard (35) der Leichnam des Juden Joachim am Schandpfahl auf dem benachbarten Gallusfeld nach mehr als zwei Jahren endlich entfernt. - In Frankfurt verleiht Kaiser Franz von Habsburg Lothringen Österreich (St) (36) der Gesellschaft Frauenstein ein schwarzes Kreuz und der Gesellschaft Alten-Limpurg ein grünes Kreuz als Ordenszeichen. - In Mainz gibt die aus Aachen angeforderte kaiserliche Theater Schauspielgesellschaft vom Théâtre-Français für den Aufenthalt des französischen Kaiser Napoleon Bonaparte (St) (35) in Begleitung der Kaiserin Josephine de Beauharnais (St) (41) fünf bis sechs Trauerspiele von Racine und Corneille mit den Schauspielern François-Joseph Talma (41) und Catherine Josephine Duchesnois (27), die auch seine Geliebte ist, in der große Reithalle des kurfürstlichen Marstalls Große Bleiche 39-51. - In Mainz wird das als katholsiches kurfürstliches Altersheim für Dienstboten genutzte Alexiusspital aufgegeben. - In Frankfurt beginnt der in Forchheim aufgewachsene und in Frankfurt gelernte Metzger Johann Georg Lahner (32) seine Wanderschaft und kommt dabei durch Wien, wo er im Folgejahr durch Zugabe von Rindfleisch an seine mitgebrachten eigentlich ausschließlich aus Schweinefleisch bestehenden Frankfurter Würstchen die Wurstsorte Wiener Würstchen erfindet und großen Erfolg damit hat. In Frankfurt sind Schweinemetzger und Rindermetzger streng getrennt und Rinderwurst ist nach jüdischen Vorgaben auch ein koscheres Nahrungmittel. Viele frankfurter Metzger sind jüdischen Glaubens. - In Frankfurt lehnt der Rat den Antrag auf Abhaltung von Maskenbällen im Theater alias Schauspielhaus am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ab, obwohl durch die hohen Eintrittspreise nur die höheren Stände teilnehmen können. - In Frankfurt wird der Eisenwarenhandel Passavant in der Stiftstrasse 24 gegründet. - In Frankfurt tituliert der in Frankfurt geborene frankfurter Galanteriewarenhändlersohn, Waisenhauslehrer und evangelische Prediger in der Irrenanstalt Doktor der evangelischen Theologie Anton Kirchner (25) als Redakteur der Tageszeitung Frankfurter Jounrnal die neugeborene Kaisertochter Maria Anna von Habsburg Lothringen (St) (--) nur als Mädchen und nicht als Prinzessin, weshalb der frankfurter Ministerresident Freiherr xxx von Wessenberg (--) ihm die journalistische Tätigkeit verbietet, obwohl er schon drei Jahre Herausgeber der Zeitung Frankfurter Bürgerblatt ist. - In Wiesbaden wird das Waisenhaus Ecke Neugasse/Schulgasse geschlossen und darin Dienstwohnungen für Beamte eingerichtet. Die Kinder werden von wiesbadener Familien aufgenommen. - Der hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (51) bestimmt das noch mit Klosterschwestern besetzte Kloster Rockenberg zu einem hessendarmstädter Staatsgefängnis umzuwandeln. - Der frankfurter Bankierssohn und Lebemann Johann Isaak Gerning (37) wird zum hessenhomburger Geheimrat ernannt und vom römischdeutschen und neuen österreichischen Kaiser Franz II von Lothringen Habsburg (St) (--) zu Johann Isaak von Gerning in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Frankfurt Bockenheim kauft der frankfurter Bankier Johann Georg Meyer den ehemaligen Altersruhesitz von Freiherr xxx vom Bamgardt (++) in der Ginnheimerstrasse 3 (20 21 Elisabethenkrankenhaus). - In Darmstadt wird eine katholische Schule eröffnet. - In Mainz wird das katholische Alexiusspital an der Umbach, das zu einem Altersheim für kurfürstliche und domkapitel Dienstboten geworden ist, aufgegeben. - In Frankreich wird für den Strassenverkehr das Rechtsfahrgebot eingeführt. - In Frankfurt bezeichnet der frankfurter Galanteriewarenhändlersohn und Redakteur der Zeitungen Frankfurter Bürgerblatt und Frankfurter Journal Anton Kirchner (25) die neugeborene habsburger Kaisertochter Prinzessin Maria Anna von Habsburg Lothringen (St) als Mädchen, woraufhin der kaiserliche Ministerresident in Frankfurt Freiherr xxx von Wessenberg (--) ihm seine journalistische Tätigkeit verbietet. - In Frankfurt stirbt die in Mainz geborene Freiherrentochter Maria Anna von Dalberg (St) (59) alias Marianne von der Leyen, Witwe des in Koblenz geborenen Graf Karl Franz von der Leyen (St) (++), die Schwester des ehemaligen katholischen mainzer Kurfürst und Erzbischof Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (60), wonach sie in Heusenstamm begraben wird. - In Mainz empfängt Napoleon Bonaparte (35) die frankfurter Diplomaten, den frankfurter Patrizier Adolph Carl von Humbracht (51) und den frankfurter Bankierssohn und Jurist Johann Wilhelm Metzler (49), die auch zur Kaiserkrönung nach Paris eingeladen werden. - In Frankfurt leuchtet der in Mainz geborene katholische Arzt Philipp Bozzini (31) bei ärztlichen Untersuchungen mit seinem von ihm erfundenen Endoskop, einem von einer Kerze beleuchteten zweigeteilten Röhrchen, die inneren Höhlen des lebenden menschlichen Körpers aus, wonach er weitere Hals-, Nasen-, Ohren-, gynäkologische, urologische und proktologie Untersuchungen ankündigt und im Folgejahr sogar in der Zeitung Kaiserlich privilegirter Reichs Anzeiger eine Weiterentwicklung seines Lichtleiters ankündigt, die von der bayerischen Akademie zunächst gefeiert, danach aber deren Fakultät alias von seinem Berufskollegen abgelehnt und lächerlich gemacht wird, was ihn zutiefst enttäuscht. - Die Rheinschifffahrtskonvention bestimmt eine durchgängige Breite des Rheins von 500 Metern. - In Darmstadt wird das spätere Alexander Palais am Luisenplatz 3 (20 22 Postbank) neben der alten Post alias Posthaus Brand für den früheren königlichpreußischen Kriegsrat und Geheimen Expeditionssekretär und späteren großherzoglichenhessischen Hofkammerrat Michael August Wilhelm Moldenhauer (46) erbaut. - In Flörsheim wird ein Plan der nassauer flörsheimer Fayencemanufaktur erstellt. Es gibt ua ein Comptoir, ein Arbeitszimmer, ein Brennhaus, eine Mühle und einen großen Holzstadel an der Rückseite, in dem sich in der hintersten Ecke ein Laboratorium befindet. - In Frankfurt stirbt der Maler Heinrich Jakob Tischbein (44) nieder. Sein mit Goethe befreundeter und wirtschaftlich als Illustrator dessen Werke verbundener Bruder Johann Heinrich Tischbein (41) ist in Neapel Direktor der Kunstakademie. - In Wiesbaden befiehlt der nassauer Regierungspräsident Freiherr von Marschall alias Freiherr Ernst Franz Marschall von Bieberstein (34) die Besitzungen von Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein (St) (47) in Nassau zu besetzen. - In Frankfurt gibt der ehemaliger katholische mainzer Universitätslehrer Nicolaus Vogt (48) die Zeitschrift Europäische Staatsrelationen  heraus. - Der Sohn des evangelischen unehelichen morganatischen seit dem Vorjahr hessenkasseler Kurfürstensohnes Karl Wilhelm von Haynau (St) (25), der in der französischen Armee als Hauptmann im Infanterie Regiment Kurprinz dient, und der lüneburger Adeligen Karoline von Schack (--), wird als evangelischer Kurfürstenenkel Freiherr Eduard von Haynau (St) in München geboren, wobei sich Bayern gerade in Territorialverhandlungen und Bündnisverhandlungen mit Frankreich befindet. - Die verwitwete hessendarmstädter Landgrafentochter Prinzessin Louise von Hessen Darmstadt (St) (25), die bereits zwei Kinder hat, von denen eines bereits nach einigen Monaten verstorben ist, wird vom evangelischen Pfarranwärter Friedrich Sauerbrunn (--) geschwängert, mit dem sie eine Beziehung weit unter ihrem Stand führt, wodurch sie eigentlich nicht mehr hoffähig ist. - Die Hessische Landes Triangulation wird begonnen, die bis 18 07 dauert. - In Mainz wird wieder ein katholisches Priesterseminar als Fortsetzung der katholischen theologischen Fakultät der aufgelösten katholischen mainzer Universität gegründet. - In Frankfurt stirbt der Drucker, Musiker und Musikverleger Wolfgang Nicolaus Haueisen (64). - In Bad Homburg heiratet die in Bad Homburg geborene hessenhomburger Landgrafentochter Marie Anne von Hessen Homburg (St) (19) den jüngsten preußischen Königsbruder Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (21). - In Erbach wird ein katholischer Gottesdienst abgehalten.  - In Höchst übernimmt der mainz-kasteller Kaumann die Tabakfabrik. - In Frankfurt gründet der in Frankfurt geborene protestantischreformierte Kaufmannssohn Philipp Jacob Passavant (56), verwiwet mit der frankfurter Kaufmannstochter Eleonore Elisabeth de Bary (56), die Samt- und Seidenhandlung Gebrüder Passavant Frankfurt am Main, New York, Paris, Lyon, St Etienne, Zürich, Basel und Krefeld im Grünen Haus Schnurgasse 54 (20 23 Berliner Strasse) und mit seinem in Frankfurt geborenen Sohn Philipp Jakob Passavant (27) eine Eisenhandlung in der Grossen Sandgasse (20 23 Sandgasse), der den Wollhandel aufgibt und neue Verkaufsartikel wie Schaufeln, Rister und Bandeisen aus Stahl aus der Steiermark, Eisen, Blech, Messing und Blei aufnimmt, wodurch beide groß in den Handel mit Waren aus den französisch besetzten Gebieten einsteigen. Philipp Jakob Passavant (27) ist ein Jugendfreund der katholischen Malerin Bettina von Brentano (19), die im Haus zum Goldenen Kopf geboren ist und in der Grossen Sandgasse (20 23 Sandgasse) wohnte und eine Brieffreundschaft mit der frankfurter Patriziertochter Karoline von Günderrode (24) beginnt. - Die von Frankreich sequestrierten alias zwangsgeöffneten Besitzungen der Familie von Eltz werden an ihren Verwalter Karl Deynet (--) verkauft. - In Wiesbaden wird der fürstlichnassauer Ratssohn und ehemalige saarbrückener Oberschultheiß Wilhelm Christian Schmidt (51) neuer wiesbadener Stadtamtmann und Landoberschultheiß. - In Wiesbaden wird die Uniform der Nassauer Post festgelegt. Für das Livree der Postillons bestimmt man, dass der Rock von dunckelblauem Tuch sein soll, davon der Kragenaufschlag ziegelrot und das Wappen auf weißes Blech ausgeschlagen werden muss. Der runde Hut muss eine silberne Tresse haben und die Schnüre am Posthorn müssen blau und ziegelrot sein. Ob die Postbediensteten auf dem Land eine besondere Uniform bekommen, weiß man noch nicht. - In Frankfurt heiratet der in Wetzlar geborene Maler Friedrich Christian Reinermann (40) die frankfurter Blumen und Früchte Aquarell Malerin Anna Margarethe Hollerbach (23) in zweiter Ehe, wodurch er das Bürgerrecht erhält. Im Folgejahr wird ihr Sohn der Zeichner und Restaurator Johann Philipp Reinermann geboren. - In Mainz wird in Gonsenheim auf der Sanddüne Großer Sand ein fünfstündiges Militärmanöver mir Napoleon (--) abgehalten. - In Wiesbaden entscheidet die Regierung, dass die Posthalterei in Höchst für Oberursel, Königstein und Kronberg und die Posthalterei Posthof in Hattersheim für Hofheim und Eppstein zuständig ist. - In Walldorf sammelt die ursprünglich seit 16 99 bestehende französischsprachige protestantischen Gemeinde weltweit Geld und beginnt eine eigene Kirche zu bauen, die im Folgejahr fertiggestellt wird. - In Darmstadt erlaubt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (51) seinem unehelichen Sohn Georg Wilhelm Issel (19), der zum Jurastudium in Gießen eingeschrieben ist, sich in Höchst und Frankfurt aufzuhalten, wo er sich autodidaktisch als Künstler im Zeichnen und Malen übt und Theaterstücke schreibt. - Die französischen Behörden erlauben Karne­val alias Fastnacht alias Fasching und Masken­bälle zwar wieder, aber Straßen­karne­val ist ausgestorben. - In Wiesbaden Eltville Erbach wird das im Vorjahr konfiszierte katholische klostereberbacher Schloß Reichartshausen (19 80 European Business School) von der im Vorjahr geschiedenen nassauusinger Herzogstochter und anhaltköthener Fürstengattin Friederike von Nassau Usingen (St) (--) in ein Schloß umgebaut. - In Frankfurt schickt die Regierung mit der katholischen kaiserlichen Thurn und Taxis ihre Post vom Reichsoberpostamt aus nach Hachenburg, die regelmäßig mehrere Posttage hintereinander verspätet ankommt, worüber sich Fürst xxx von Sayn (St) (--) beschwert.

1803 Französische Säkularisation in den den eroberten deutschen Gebieten. Die meisten Mönche fliehen. Einige bleiben als Französischlehrer. - Weil der neue nassauusinger Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (65) die rechtsrheinischen Ortschaften Unkel, Rheinbreitbach, Erpel und Bruchhausen zugesprochen bekommt, will er wissen, ob es rechtsrheinisch in Linz am Rhein schon eine Poststation für eine neue Strecke Neuwied~Köln-Deutz schon gibt und ob er dort eine fahrende oder reitende Poststation einrichten kann, woraufhin der linzer Stadtschreiber von einer Postkutschenlinie abrät aber eine reitende Post für möglich hält. - Die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt von Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (50) reicht bis Paderborn. Die Landgrafschaft Hessen-Kassel von Landgraf und Graf von Hanau Wilhelm von Hessen Kassel (St) (63) verliert die südliche Hälfte seines Territoriums. Der neue nassauusinger Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (65) hat ein abgerundetes Territorium, bis auf den rechtsrheinischen französischen Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen. Als Ersatz für die Grafschaft Saarbrücken hat er große Gebiete in Form von zwei Drittel der Grafschaft Saarwerden und der Herrschaft Ottweiler erhalten und in Form von kleineren von Kurmainz die Ämter Höchst, Königstein, Kronberg, Lahnstein und den Rheingau. Von Kurköln einige rechtsrheinische Ämter im Mittelrheintal, vom wittelsbachpfälzischen Kurfürstentum Bayern das rechtsrheinische Unteramt Kaub, von Hessen-Darmstadt die Herrschaft Eppstein, Katzenelnbogen, Braubach, von Preußen die ehemaligen Grafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg und mehrere kurmainzer Klöster. - In Frankfurt Lohrheim wird der Lohrheimer Hang, der dem katholischen frankfurter Karmelitenkloster gehörte, als Weinberg von der Stadt Frankfurt aufgekauft. - Im Odenwald wird auf dem säkularisierten und aufgelösten katholischen kurfürstlich mainzer Territorium und dem katholischen wittelsbach pfälzer Territorium als Ausgleich für die französisch okkupierte linksrheinische Grafschaft Leiningen das kleine neue Fürstentum Leiningen für den in Bad Dürkheim geborenen evangelischen Graf Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen Dagsburg Hardenburg (St) (79), dessen Ehefrau, die evangelische Grafentochter Christiane Wilhelmine von Solms Rödelheim (St) (67) gerade in Straßburg gestorben war, geschaffen und Graf Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen Dagsburg Hardenburg (St) (79) zum Fürst Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen erhoben. Fürstliche Residenz wird Amorbach, wo ein fürstlicher Hofstaat aufgebaut wird, ein 400 Mann starkes Militär aufgebaut und dabei das bereits stationierte mainzer Bataillon von Oberst xxx von Corneli (--) übernommen. Sein Erbsohn ist der in Bad Dürkheim geborene evangelische Prinz Emich Carl von Leiningen Dagsburg Hardenburg (St) (40), der die in Coburg geborene Herzogstochter Prinzessin Victoria von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (17) heiratet. - In Mainz wird ein neues mainzer Domkapitel eingesetzt. Die bisher nur aus adeligen Mitgliedern bestehende Organisation, hat kein einziges adeliges Mitglied mehr. Das neugeschaffene linksrheinische und neuerdings zur französischen Kirche zugehörige französische Bistum Mainz bekommt ein Domkapitel mit zwei Generalvikaren, acht Domkapitularen und zwei Ehrendomkapitularen, die den Bischof wählen dürfen. - In Darmstadt errichtet der Schutzjude Kaula eine Wachsfabrik. - In Eltville wird das Kloster Eberbach säkularisiert und die Grabplatten von Graf Johann II von Katzenelnbogen (+13 57) und Graf Johann IV von Katzenelnbogen (+14 44) in die auf den Ruinen der ehemaligen Königspfalz Biburc und mit Abrissbaumaterial der mainzer Leonhardkirche aufgebauten künstlichen Ruine Mosburg in Wiesbaden Biebrich gebracht. - In Wiesbaden betreibt xxx Schellenberg eine öffentliche Leihbibliothek. - In Mainz wird der in Miehlen im Taunus geborene Räuberhauptmann Johannes Bückler alias Jean Buckler alias Schinderhannes (24) mit 19 Bandenmitgliedern mit der Guillotine im Holzturm inhaftiert und im verwüsteten Lustgarten Favorite am Rheinufer gegenüber der Mainmündung geköpft. Die mainzer Medizinische Privatgesellschaft beauftragt den in Rüdesheim geborenen Arzt Jacob Fidelis Ackermann (38) am frischgeköpften Leichnam Todeszeitpunkttests durchzuführen, ua mit Elektroschocks. Der in Franken geborene französische mainzer Gerichtspräsident Georg Friedrich Rebmann (35) beauftragt den bayerischen mannheimer Hof Porträtmaler Karl Matthias Ernst (45) Portäts von den Angeklagten zu machen. - In Wiesbaden wird bei der Saalgasse ein unterirdisches Totengewölbe entdeckt. - In Wiesbaden erhält die evangelische Stadtkirche die klostereberbacher Orgel. - Der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (59) erhält das neu geschaffene Fürstentum Aschaffenburg. Sein Bruder, der katholische in Mainz geborene badische Großhofmeister und Staatsminister Wolfgang Heribert von Dalberg  (St) (53) stirbt im bayerischen Mannheim. - Der in Frankfurt geborene jüdische Medizinstudent und spätere Journalist Ludwig Börne (17) begeht in Berlin nach der Zurückweisung seiner vom jüdischen zum protestantischen Glauben konvertierten Angebeteten und Professorenwitwe Henriette Herz (39) einen Selbstmordversuch, der aber verhindert werden kann. - Der in Kassel geborene Landgraf und Graf von Hanau Wilhelm von Hessen Kassel (St) (63) wird zum Kurfürst von Hessen erhoben. - In Lich stirbt der in Hohensolms geborene Fürst Carl Christian von Solms Hohensolms Lich (St) (78). Sein Sohn Prinz Karl Ludwig August (St) (--) erbt. Als Fürst Karl Ludwig August von Solms Hohensolms Lich (St) (--) säkularisiert er das Zisterzienserkloster Arnsburg. - Prinz Carl von Solms Hohensolms Lich (St) wird geboren. - In Frankfurt kauft die Stadt Frankfurt die säkularisierten hochheimer Karmeliterklosterweinberge am Lohrberger Hang in Seckbach und das dazugehörige Weingut in Hochheim. - Der in Usingen geborene nassauusinger und nassausaarbrückener Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (68) stirbt, wodurch sein Bruder Friedrich August von Nassau Usingen (St) (65) neuer nassauusinger Fürst wird. - Der kurmainzische Rheingau fällt an Nassau Usingen. - In Offenbach wird der aus Selbold stammende Jonas Budden (21) für 21 Jahre Oberschultheiß für die Offenbacher innerhalb der Stadtmauern. Ein Maire vertritt die überwiegend französischen offenbacher Glaubensflüchtlinge außerhalb der Stadtmauern. - In Frankfurt kommt zur einzigen städtischen Schule eine Realschule, die Musterschule hinzu. Wilhelm Friedrich Hufnagel (49) wird ihr erster Lehrer. - In Offenbach stirbt Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg Büdingen (St) (68). Von seinen 8 Kindern leben noch 3 Söhne. Er hinterlässt seine zweite Ehefrau Grafentochter Ernestine Esperance Victoria von Reuß Greiz (47), mit der er keine Kinder hat. Sein mit Gräfin Charlotte Auguste von Erbach Erbach (St) (26) verheirateter Sohn Prinz Carl von Isenburg Birstein (St) (37) übernimmt die Regierung und wird Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (37). - Oberursel wird nassauisch. - In Frankfurt wird nach einem ersten Treffen im bad vilbeler Gasthaus Zum goldenen Engel die protestantische Frankfurter Union gegründet, wobei auf Veranlassung von Graf Friedrich von Solms Laubach (St) (34) auch das Fürstentum Isenburg mit Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (40), die Grafschaft seines Schwiegervaters Graf xxx von Erbach (St) (--), die Grafen von Isenburg, Hohenlohe-Neuenstein, Leiningen, Löwenstein, Wied-Runkel, Wittgenstein, Oettingen-Spielberg, Limpurg-Speckfeld, Wartenberg und Salm teilnehmen und nur Fürst xxx von Wied (St) (--) wieder austritt. Danach wird in Frankfurt die Einigungsakte der Frankfurter Union für die monarchistischen Kleinststaaten gegen französische Vereinheitlichungsbestrebungen aufgestellt. Man will Gesandtschaften einrichten. - In Offenbach bleibt die isenburg büdinger Fürstenwitwe Grafentochter Ernestine Esperance Victoria von Reuß Greiz (47) im Haus Hassert Ecke Aliceplatz/Frankfurter Strasse, das nun Altfürstin-Haus genannt wird. - In Frankfurt besucht der preußische König Friedrich Wilhelm III von Zollern (St) (33), dessen Mutter die Landgrafentochter Friederike von Hessen Darmstadt (St) (52) ist, den Bethmannpark hinter dem Bethmann Gartenhaus vor dem Friedberger Tor. - In Frankfurt wird der Schriftstellerin Bettina Brentano (18) eine Liebesbeziehung zum frankfurter Bankier und Schriftsteller Johann Isaak Gerning (36) unterstellt, den sie aber für einen Esel und blechern lackierten Kerl hält. - Das kurmainzer Oberursel wird nassauisch. - Flörsheim wird nassauisch. - In Offenbach schafft der neue Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (37) den Leibzoll für Juden ab. - In Frankfurt werden der Liebhabertheatergesellschaft, der Perückenmacher-Theatergesellschaft unter Vorsteher Ph Hey im angebauten Schärffensaal, einem Tanzssaal im Gasthaus Zum Haus Spangenberg im Schärfengässchen am Liebfrauenberg nach nur noch zwei Vorstellungen an theaterfreien Abenden gestattet und danach jegliche Aufführung verboten. - In Darmstadt beginnt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (50) mit der Reform von Staat und Verwaltung ohne Beteiligung der Stände. - In Nassau herrscht eine allgemeine religiöse Toleranz. - In Bad Schwalbach sind unter den Kurgästen hauptsächlich frankfurter Juden. Man vertreibt sich tagsüber und nachts die Zeit mit Harzardspielen alias Glücksspielen, wobei die Polizei dafür sorgt, dass der Pächter nicht nur die einträglichen Spiele anbietet. Einige Male führt die Schauspielgesellschaft Sohm das Kotzebue Stück Wirrwarr auf. Der prager Nationaltheater Balletmeister Uhlich führt ein Ballett auf. Das Schauspielhaus ist sonderbarerweise im Souterrain alias Keller unter dem Saal untergebracht. - In Wiesbaden gibt es aussergewöhnlich viele Kurgäste, was man dem berühmten Badearzt Moritz Gerhard Thilenius (58) dankt, der Leibarzt des neuen nassauusinger Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (65) wird. - In Friedberg beginnt der hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (50) die Burggrafschaft Friedberg zu besetzen, was aber von Kaiser Franz von Habsburg Lothringen Österreich (St) (35) verboten wird. - In Frankfurt kommt die Wochenschrift Bürgerblatt unter dem Titel Kaiserlich-königlich privtes Bürgerblatt heraus. - In Frankfurt Seckbach erwirbt die Stadt Frankfurt die Weinbau-Lage alias Weinberg Lohrberger Hang aus dem Besitz des Karmeliterklosters, das politisch gar nicht zum Stadtgebiet gehört. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene frankfurter Galanteriewarenhändlersohn, Waisenhauslehrer und evangelische Prediger in der Irrenanstalt Doktor der evangelischen Theologie Anton Kirchner (24). - In Wiesbaden fällt der Stadthof der tiefentaler Nonnen Nonnenhof Kirchgasse 37 (20 18 Nordwestecke Karstadt) an Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (65).  - In Offenbach wird der Grafiker Antoine Tony Johannot geboren. - In Darmstadt werden für die Obergrafschaft Katzenelnbogen und in Gießen für Oberhessen die evangelischen geistlichen Aufsichtsbeamte alias Superintendenten in den Konsistorien durch Kirchenräte und Schulräte der Provinzen ersetzt. - In Frankfurt wird der katholische klösterliche Stadthof Arnsburger Hof hinter Fahrgasse 14 säkularisiert, weshalb er in den Besitz der Stadt Frankfurt kommt. - Der in Kassel geborene neue hessenkasseler Kurfürst Wilhelm von Hessen Kassel (St) (60) zahlt seinem in Frankfurt geborenen Verwandten und verbanntem französischem Ex-General Carl Constantin von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (51) eine Pension zum Lebensunterhalt. - In Offenbach gibt es ein Offenbacher Marktschiff. - In Darmstadt wird eine Generalpostkommission eingesetzt, die in den drei Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Westphalen eine Post Deputation einrichtet. Hofrat Wilhelm Christoph Nebel wird hessischer Oberpostmeister. - Der Damenmodetrend Mousselinkleid führt in Paris zu einer Grippeepidemie, weil Frauen ihre Kleider für eine Erhöhung der Transparenz auch im Winter befeuchten. - In Wiesbaden wird der katholische tiefentaler Stadthof Storchnest in der Kirchgasse 43 (20 21 Kaufhaus Karstadt) säkularisiert. - In Offenbach zieht Bankier Geheimrat Friedrich Metzler (54) in seinen Sommersitz Herrnstrasse 100 und nutzt ihn als Alterruhesitz. - Der uneheliche wittelsbacher bayerische Kurfürstensohn, bayerische Generalmajor ohne Erfahrung Fürst Karl August von Bretzenheim (34) bei Bad Kreuznach löst nach dem Verkauf von Lindau an Österreich einen Skandal mit Kriegsgefahr aus, wonach er aber durch den Kauf der ungarischen Herrschaften Regec und Sarospatak zu einem schwerreichen Industriellen wird und sich deshalb Fürst Karl August Friedrich Joseph von Bretzenheim bei Bad Kreuznach Regecz nennt. - In Frankfurt, wo es ausser dem Städtischen Gymnasium im ehemaligen Barfüßerkloster (20 21 Paulskirche), wo aber private Lehrmeister tätig sind, keine öffentliche unkonfessionelle Schule gibt, wird Magister Friedrich Vertraugott Klitscher (31), ein Pestalozzi Anhänger, Lehrer der vom frankfurter Patrizier Freiherr Friedrich Maximilian von Günderrode (50) gegründeten neueröffneten ersten frankfurter Realschule, der Musterschule später Gymnasium Oberweg 5 für neun sowohl männlichen als auch weiblichen Schüler in der Rotkreuzgasse 6 (20 21 Kornmarkt 1A), wobei das jährliche Schulgeld 15 Gulden beträgt. - Der in Frankfurt geborene frankfurter Ratsherrensohn und Schöffensohn Freiherr Franz Wilhelm von Barckhaus Wiesenhütten (48) heiratet nach dem Tod seiner Mutter Freiherrentochter Maria Dorothea Firnhaber von Eberstein (69) Friederike Luise Henriette von Forstner Dambenoy (49). - In Frankfurt ersteigert der Erfinder Johann Valentin Albert (29) eine Sammlung physikalischer Geräte. - Die linksrheinischen Besitzungen von Graf Friedrich von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (42) und Graf Ferdinand Karl III Wilhelm Leopold Christian Heinrich von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (36) werden vom französischen Staat mit den wetterauer Gütern Ilbenstadt und Engelthal entschädigt. - Nach dem Tod von Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (68), dem Rücktritt seines Vaters, des nassauusinger Regierungspräsidenten und der drohenden Übernahme Kurhannovers durch Preußen flieht der morganatische nassauusinger Fürstenenkel und kurhannoveraner Oberleutnant August von Kruse (24) aus dem neutralen Kurhannover und tritt als Major in die nassauweilburger Armee ein. - In Wiesbaden wird Freiherr von Marschall alias Freiherr Ernst Franz Marschall von Bieberstein (37) neuer nassauusinger Regierungspräsident. - In Darmstadt stirbt die kinderlose ehemalige Landgrafenmätresse Helene Martini (75 alias Mamsel Lene, die in ihrem Haus am Ballonplatz lebte und ihr Vermögen von 30.000 Gulden an die Kinder ihrer Schwester vererbt. - In Frankfurt verlässt Adalbert Baur von Eysseneck (18) die Stadt, woraufhin er in Wien ein Studium als österreichischer Militär Ingenieur beginnt. Sein Bruder Maximilian Baur von Eysseneck (20) ist bereits österreichischer Militär Ingenieur. - In Mainz gibt der kurmainzer Dirigentensohn Nicolaus Baldenecker (20) seine Beschäftigung als Dirigent bei den Vaudevilles am Französischen Theater auf, wonach er nach Frankfurt zieht und im neugeordneten Orchester am Theater als Violinespieler beginnt. - In Mainz erhält der in Mainz geborene katholische kurmainzer Hauptmannssohn ehemalige Philosoph General Rudolf Eickemeyer (50) von den französischen Besatzungsbehörden den Befehl die zerstörte Stadt wieder aufzubauen. - In Mainz wird die Freimaurerloge Les amis réunis alias Die vereinigten Freunde ua vom mainzer Markt Apotheker Veit Joseph Liebler (--) gegründet, bei dem auch die ersten Versammlungen stattfinden.- In Frankfurt hält der frankfurer Starbankier Simon Moritz Bethmann (35) bedingungslos zu Napoleon, obwohl Klientelismus, erpresserische Ausbeutung und Korruption herrscht. Für ihn ist Napoleon nicht für die Taten seiner Revolutionäre verantwortlich. - In Bad Vilbel endet die katholische kurmainzer Herrschaft mit der zerstörten Burg Vilbel. - In Flörsheim, das an Nassau-Usingen gefallen ist, erhält die ehemalige kurmainzer und neue nassauer  flörsheimer Fayencemanufaktur neue nassauer Privilegien. - In Mainz gründet der Chemiker und Politiker Jean-Antoine Chaptal (47) auf Veranlassung von Napoleon Bonaparte (--) eine städtische Gemäldegalerie später Landesmuseum, für die er 36 Gemälde spendet und eine Handelskammer. Er ist Weinwissenschaftler alias Oenologe und hat die Chaptalation, die Trockenzuckerung von Wein und Most zur Anhebung des Weinalkoholanteils während der Gärung erfunden. Er ist der Bezeichner des chemischen Elements N alias Stickstoff. - In Frankfurt veröffentlicht Antoine Cadet de Vaux (60) bei Varrentrapp und Wenner sein Buch Mémoire sur la gelatine des os et son application à l’économie alimentaire in dem er für die Verwendung von aus Knochen gewonnener Gelatine in der Küche als Nahrung wirbt, weil bisher Knochen weggeworfen werden.  - In Frankfurt Sossenheim eröffnet Johann Fay das Gasthaus Zur Krone. - In Mainz wird auf der Basis der ehemaligen katholischen Universität eine Medizinschule gegründet. In Mainz wird der spätere Revolutionär Franz Zitz als Sohn des katholischen Weinhändlers Franz Ferdinand Zitz (--) und Barbara Schneiderhenn (--) geboren. - Der in Hanau geborene nach acht Dienstjahren zu den Franzosen übergelaufene preußische Soldat und uneheliche morganatische hessenkasseler ehemals Landgrafensohn und neuer Kurfürstensohn Freiherr Karl Wilhelm von Haynau (St) (24), der sich im Vorjahr eine eigene französische Kompagnie gekauft hat, wird Hauptmann im französischen Infanterie Regiment Kurprinz. - Der Reichsdeputationshauptschluß in Regensburg führt dazu, dass durch den Wegfall der katholischen Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier, die durch die protestantischen Kurfürsten von Baden, Württemberg und Hessen ersetzt werden, der katholische habsburger Kaiser die habsburger Wiederwahl gefährdet sieht. Auch die Neuorganistation von 112 kleineren rechtsrheinischen Reichsständen in neuen Staaten, führt dazu, daß viele Reichsritter ihre Macht verlieren, was ebenfalls den katholischen habsburger Kaiser schwächt. Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (50) scheitert trotz Bestechungsgelder an hohe französische Beamte. Der in Kassel geborene Landgraf und Graf von Hanau Wilhelm von Hessen Kassel (St) (63) ist als Mitglied des Reichsfürstenrats und der neue katholische konstanzer Bischof, wormser Bischof, mainzer (rechtsrheinischer) und regensburger Erzbischof und ehemalige mainzer Kurfürst Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (59) als Mitglied des Kurfürstenrats Mitglied der Reichsdeputation, die über die Entschädigungsgelder für Frankfreich berät. Landkarten werden mit Kilometerangaben erstellt. - Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (31), verheiratet mit seiner Cousine, der preußischen Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (29), gründet in seinem neuen Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda in Fulda, wo er sich meistens aufhält, eine evangelische Gemeinde. -  Der mainzer Domschatz wird nach Regensburg geschafft. Der neue von den Franzosen eingesetze mainzer Bischof Joseph Ludwig Colmar (43) beansprucht ihn vergeblich. Der ehemalige mainzer Kurfürst Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (59) beginnt ihn in Regensburg einschmelzen zu lassen um ua seine verarmten adeligen Domherren auszuzahlen und zu entschädigen, wovon noch zwei Gegenstände (20 22) übrig sind.  - Der in Schleswig geborene Prinz Friedrich von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (32) bekommt in Schleswig als dänischer Offizier mit seiner Geliebten Johanne Jansen (--) den Sohn Christian Friederichsen. - In Wiesbaden Biebrich stirbt mit dem unverheirateten kinderlosen General Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (68) die im Biebricher Schloß gegründete Freimaurerloge Plato zur beständigen Einigkeit wieder aus. - In Frankfurt erbaut der Schwanen Apotheke Besitzer alias Apotheke zum Weißen Schwahnen am Römerberg und Botaniker Peter Salzwedel (51) am Schaumaintor  Schaumainkai 15 eine Villa (20 23 Museums Angewandte Kunst) mit Gartenhaus. Im Garten betreibt er botanische Studien. - In den Fürstentümern Nassau-Usingen und Nassau-Weilburg werden die meisten reichsritterlichen und reichsunmittelbaren Territorien militärisch besetzt, ua die Besitzungen vom in Nassau geborenen Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (46), und dann mediatisiert. - In Frankfurt lässt sich der Maler Friedrich Christian Reinermann (39) nieder. - In Rheinhessen  transportieren Kantonsboten in Orten mit Bürgermeisterei dreimal in der Woche die Dienstpost und die Privatpost. - In Darmstadt wird eine General Postkommission eingerichtet, der drei Post-Deputationen in den Provinzhauptstädten Darmstadt, Gießen und Arnsberg unterstehen. - In den neuen preußischen Gebieten am Rhein führt die Thurn und Taxis Post den Transport von Felleisen wieder, aber gegen Bezahlung, ein. - In Mainz Kastel, Kostheim, Hochheim, Flörsheim und Wicker wird der katholische kurfürstliche Grundbesitz in das Eigentum von Fürst xxx von Nassau Usingen überführt. - In Darmstadt schickt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (50) seinen unehelichen Sohn Georg Wilhelm Issel (18) zum Jurastudium nach Gießen. - In Wiesbaden Eltville Erbach wird das katholische klostereberbacher Schloß Reichartshausen (19 80 European Business School) von Fürst xxx von Nassau Usingen (--) konfisziert. - Der in Flörsheim geborene Maler Christian Georg Schütz der Vetter (45) malt die Zollburg Pfalzgrafenstein von Kaub aus. - In Hochheim beantragt der fürstlichnassauer Oberbergrat xxx Gramer (--) bei der Fürstlich Nassauischen Hofkammer versuchsmäßig nach Steinkohle graben zu dürfen, die er 87 cm stark auch in 3,5 bis 6 m Tiefe an der Autobahnnterführung der  B 40 auch findet, der Aufwand aber kaum die Kosten deckt. In 44 m Tiefe findet er auch noch minderwertige Braunkohle, die ebenfalls nicht abgebaut werden kann.

1802 In Wiesbaden baut der Besitzer vom Gasthaus Zum Einhorn Reinhard Kesseberger (--) als neuer Besitzer des Badehauses Schützenhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) dort ein Komödienhaus für 300 Zuschauer an und erhält dafür 500 Gulden Zuschuß, wodurch aber die Qualität nicht gesteigert und die Besucherzahl nicht erhöht werden kann. Es beginnt ein ständiger Theaterbetrieb. - In Frankfurt wird der in Wolfenhausen im Morgengrauen unter falschem Namen vom kurtrierer Hofgerichtsrat und limburger Amtsverwalter Fuchs bei Tagesanbruch aufgespürte, in Limburg vom Kaiserlichen Heer eingezogene Räuberhauptmann Schinderhannes (24) als verhafteter Soldat in der Hauptwache im Schanzerloch im Untergeschoss eingesperrt und danach nach Mainz ausgeliefert. - Mainz hat 21.583 Einwohner. - In Frankfurt schreibt die totkranke, verheiratete ehemalige Geliebte Susette Gontard (33) des in Lauffen geborenen Dichters und früheren Hauslehrers ihrer Kinder Friedrich Hölderlin (32) kurz vor ihrem Tod Ich kann nicht weiter schreiben, Lebe wohl! Lebe wohl! Du bist unvergänglich in mir! und bleibst so lang ich bleibe. Die Familie zieht nach ihrem Tod aus dem Haus Zum weißen Hirsch Kaiserplatz (20 16 Hotel Frankfurter Hof) aus. - In Mainz feiern die mainzer Protestanten wieder öffentlich Gottesdienst in der Altmünsterkirche. - In Frankfurt Rödelheim, das nicht zu Frankfurt gehört, lässt der in Assenheim geborene Graf Vollrath Friedrich von Solms Rödelheim Assenheim (St) (40) die baufällige mittelalterliche gräflichsolmser Burg abreissen und durch einen klassizistischen Schlossbau ersetzen. - In Frankfurt wird die Frankfurter Casino Gesellschaft gegründet. - In Frankfurt ist den französischreformierten Nachbarn am Mainufer neben dem Gutleuthof Gutleutstrasse 299 (20 16 Schule am Sommerhoffpark) und Bankiers Johann Noe Gogel (44) und Georg Ludwig Gontard (33) der bereits verweste Leichnam des Juden Joachim am Schandpfahl auf dem benachbarten Gallusfeld ein Greuel. Sie bitten den Rat der Stadt aber vergeblich um die Entfernung. - In Frankfurt begegnet der deutsche Schriftsteller Achim von Arnim (21) seiner späteren in Frankfurt geborenen Frau und deutschen Schrifstellerin  Bettina von Brentano (17). Sie bereisen gemeinsam den Rhein. - In Mainz erhält nach dem Tod des mainzer Erzbischof Friedrich Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (83) seine Mätresse Gräfin Sophie von Coudenhofen alias Grafentochter Sophie von Hatzfeld (St) (55) eine Pension von 1.000 Gulden und dessen älterer Bruder Lothar Franz Michael von Erthal (St) (85) vermacht ihrem ältesten in Bingen geborenen Sohn Franz Ludwig von Coudenhoven (17) seinen Landbesitz, aus dem auch seine Mutter versorgt werden muss. - In Schloss Schaumburg an der Lahn wird die Fürstentochter Prinzessin Emma von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) als Tochter des auf Schloss Schaumburg an der Lahn geborenen Fürst Victor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (37) und Fürstentochter Prinzessin Amalie von Nassau Weilburg (St) (26) geboren. - In Birstein wird der viertgeborene Prinzensohn Viktor Alexander von Isenburg Birstein (St) geboren. - In Kronberg bezieht der frankfurter Bankiers und Schriftsteller Johann Isaak Gerning (35) das Landhaus Tauninum. - Das Erzbistum Mainz wird aufgelöst. - In Kloster Eberbach wird das Klosterleben eingestellt. Die Orgel wird nach Wiesbaden in die Mauritiuskirche gebracht. - Der in Mainz geborene Juristensohn Conrad Adolf Hartleben (24) kauft in Budapest eine Buchhandlung und gründet den Hartleben Verlag. - In Frankfurt kommt zu den Liebhabertheatern auf der Schäfergasse und auf der Friedbergergasse eine neue Liebhabertheatergesellschaft, die Perückenmacher-Theatergesellschaft unter Vorsteher Ph Hey im Schärffensaal im Gasthaus Zum Haus Spangenberg im Schärfengässchen am Liebfrauenberg hinzu. - In Frankfurt wird das Schauspielhaus am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) zu Schauspielen, Bals parés alias Maskenbälle, die zur Fastnacht und während der Messen stattfinden dürfen, und Oratorien, die sogar während Feiertagen stattfinden dürfen, auf 10 Jahre für eine Jahresmiete von 4.000 Gulden vermietet. Hazardspiele alias Glücksspiele sind in den Räumlichkeiten verboten, aber Commerzspiele wie Glückshafen oder Lose bei Bällen zugelassen. In Frankfurt und Umgebung geborene Schauspieler dürfen nicht auftreten. Mieter sind Theaterdirektor Grambs, Simon Moritz Bethmann (34), J Gg Heyder-Arledter und Johann Jakob Willemer (42) im Auftrag und mit Vollmacht der Aktionäre G Chamot, J Carl Städel, Is Thurneyssen, Mussy, Fleischbein, von Kleeberg, S Bernard, von Schwarzkopf, JC Brönner, JB Rittershausen, JF Schmid, G Engelbach, JP von Leonhardi, von Firnhaber Eberstein, Gebr Zickwolff, Al Baert, J Heinrich Jordis, Johannes Schmidt, C Fellner, EP Schneider, JE Dick, J Christian Schultze, Rüppel & Harnier, JFR Gontard, Wwe Gontard, Gebrüder Fuches, GL Gontard, von Wieshütten, JJ Kingeheimer, Friedrich Metzler, JG Sarasin, J Heinrich von Lilienstern und CFr Steitz. - In Mainz verliert die Katholische Kirche die Oberhoheit über ihre Stadt Mainz, woraufhin die wenigen mainzer Evangelen alias Protestanten eine eigene evangelische Gemeinde bilden und in der Altmünsterkirche Gottesdienste abhalten. - In Frankfurt wird Wilhelm Carl Ludwig Moors zum Schultheiß ernannt, was er vier Jahre bleibt. - Der in Mainz geborene international renommierte Bass Sänger Ludwig Fischer (57) komponiert das Trinklied Im tiefen Keller sitz ich hier. - In Frankfurt führt der Oberförster im Stadtwald Philipp Friedrich Vogel (--) eine moderne Holzwirtschaft ein, bei der der Holzvorrat jährlich geschätzt wird. - In Darmstadt eröffnet der Reiseprediger Karl Kerbler eine katholische Gemeinde im Darmstädter Hof. - Der katholische konstanzer Bischof Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (58) wird katholischer wormser Bischof und mainzer (rechtsrheinischer) und regensburger Erzbischof und mainzer Kurfürst. - In Mainz werden von den Franzosen ein in Paris geweihter zweiter (linksrheinischer) mainzer Bischof, der bürgerliche in Straßburg geborene Sprachlehrersohn, Garnisonspfarrer und Gründer einer katholischen Schule Joseph Ludwig Colmar (42) eingesetzt, der beginnt seine neugeschaffene linkrheinische Großdiözese zu strukturieren und sich gegen den Plan des mont tonnere Departementsgouverneur zu stellen den mainzer Dom abzureißen. - In Hanau Erlensee beginnt Fürst Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (36) archäologische Ausgrabungen am Römerkastell Altenburg am Limes zu untertützen, die zwei Jahre dauern und wobei man ein Römerbad entdeckt. - In Darmstadt schafft die Schulordnung von Wenck Freistellen für begabte arme Kinder in der Stadtschule. - In Darmstadt erbaut Mittermeyer das Alte Palais. - Der nassauusinger Fürst Friedrich August von Nassau Usingen (St) (64) übernimmt den katholischen mainzer Rheingau, die Städte Höchst und Kronberg und Frankfurt Sindlingen. - Die katholischen nassauer Klöster Eberbach, Bleidenstadt und Marienstatt werden verstaatlicht.  - Die katholischen nassauer Klöster Seligenstadt und Marienschloß werden von Hessen Damstadt vereinnahmt und verstaatlicht. - In Mainz, das zu Frankreich gehört, gibt der in Mainz geborene katholische französische Militärfeldarzt Philipp Bozzini (29) seine Arztpraxis auf, woraufhin er ins protestantische Frankfurt zu den Verwandten seiner Mutter zieht und wegen seiner schlechten Finanzen erst im Folgejahr als neuer Bürger seine Arztpraxis eröffnen kann. - In Darmstadt bricht Freiherr Karl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (--) zu dreijährigen diplomatischen Reisen nach England auf, auf die er seine Haushälterin, seine Schwester Freiherrentochter Louise von Barckhaus Wiesenhütten (39) mitnimmt. - In Darmstadt beginnt der in Berlin geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig X von Hessen Darmstadt (St) (49) mit dem Bau eines ersten eigene Stadtpalais, dem alten Palais, am Luisenplatz, wo er mit seiner in Darmstadt geborenen Frau und Cousin Luise Henriette Caroline von Hessen Darmstadt (St) (41) nach zweijähriger Bauzeit einzieht. - In Offenbach ist die Pächterin Catharina Heyer (--) der isenburger offenacher Fayencemanufaktur in der Kleinen Kirchgasse alias Schulstraße mit Engelbert Pfülb (--) verheiratet, unter dessen Namen die Manufaktur weitergeführt wird und 8 Mitarbeiter und die künstlerisch fein gestaltete, elegante Formen und Dekore neben robustem Steinzeug liefert. - In Kelsterbach lässt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig X von Hessen Darmstadt (St) (49) den Besitzer der kelsterbacher Fayencemanufaktur und Porzellanmanufaktur Johann Jakob Lay (--) und seine Frau Katharina Christiana Treutel (--) aus der Fabrik werfen. - In Frankfurt fordert Napoleon Bonaparte (--) die Schleifung der frankfurter Wallanlagen. Als Argument dient, dass die Anlagen keinen wirklichen Schutz vor Artilllerie mehr bieten und man durch ihre Entfernung einen erneuten Beschuß wie 17 96 und eine Zerstörung der Stadt verhindern kann. Die Schleifung wird aber nur zögerlich in Angriff genommen und auch verweigert. - In Frankfurt veröffentlicht Antoine Cadet de Vaux (59) bei Guilhauman sein Buch Instruction sur l art de faire le fin alias Anweisung zu der Kunst Wein zu bereiten. - In Offenbach malt der Malersohn und Maler Johann Friedrich Hergenröder (--) eine Stadtansicht. - In Wiesbaden wechselt der aus Hagen stammende kurmainzer Bataillonskommandeut und Major Konrad von Schaeffer (32) und der Kavallerieoffizier Johann Heinrich Ludwig von Bismark (28) aus einer Seitenlinie in nassauusinger Dienste. - In Mainz wird die französische Verfassung eingeführt. - Der in Hanau geborene preußische Soldat mit acht Dienstjahren und uneheliche morganatischen hessenkasseler Landgrafensohn Freiherr Karl Wilhelm von Haynau (St) (23) wechselt die Seiten und kauft sich eine Kompagnie im französischen Heer im rheinpfälzischen Infanterie Regiment Ysenburg alias Isenburg. - Der mit der hessendarmstädter Landgrafentochter Prinzessin Louise von Hessen Darmstadt (St) (23) verheiratete preußische Major Prinz Ludwig von Anhalt (St) (24) stirbt. - Preußens Neutralität wackelt. - Der in Den Haag geborene Fürst Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (54) tritt zurück und übergibt seinem Sohn Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (30), verheiratet mit seiner Cousine, der preußischen Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (28), sein als Entschädigung erhaltene und im Vorjahr neugegründete Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda. - In Darmstadt schenkt der protestantische hessendarmstädter Landgraf Ludwig X von Hessen Darmstadt (St) (49) dem in St Goar geborenen hessischen Beamtensohn, ehemaligen kurmainzer Hofkanzler und kurzzeitig absoluten Herrscher über Mainz Franz Joseph Martin von Albini (54) die ehemalige kurmainzer Wasserburg Dieburg, die dieser sofort abreißen und als Familienschloß neu erbauen lässt. - Eine Ausgabe der Zeitung Privilegirte Kur-Mainzische Landes-Zeitung erscheint. - In Darmstadt Bessunger erhält die Bevölkerung und damit eine breite Öffentlichkeit Zutritt zum Orangeriepark und der Orangerie. - In Hofheim wird eine Trinkwasserleitung verlegt. - In Darmstadt Hähnlein verlässt der im Vorjahr entlassene hessendarmstädter Kriegsrat Freiherr Carl Ludwig Friedrich von Schwarzenau (--) seine Familie, die auf dem Hofgut Hähnlein wohnt, und flieht ins österreichische Wien. Sein Frau und hessendarmstädter Oberhofmarschallstochter des hessendarmstädter Oberhofmarschall Freiherr Friedrich Karl Kuno von Wallbrunn (17 03 - 17 72) und der Helena Marie Friederike Schenck von Schweinsberg (17 24 - 17 97). Sohn Georg Carl Friedrich (16) wird sich für das französische Militär und sein Sohn Carl Friedrich Wilhelm (15) für das österreichische Militär entscheiden. - In Main Kastel erbaut sich der durch die Belieferung der französischen Truppen zu Wohlstand gekommene Kaufmann Rosella (--) in der Frankfurter Strasse das Rosella Palais. - In Frankfurt missglückt dem in Grefrath geborenen und seit 7 Jahren im Rheinland tätigen Räuberhauptmann Mathias Weber (24) ein Raubüberfall. Im Glauben man könne ihm nichts nach­wei­sen, leis­te­t er bei der Verhaftung zusammen mit  Schinderhannes (24) we­der Wi­der­stand noch un­ter­nimmt er ei­nen Flucht­ver­such. Weil aber seine bei­den Pis­to­len einem Raubüber­fall in Kurhes­si­sch zugeordnet werden können, wird er nach Ber­gen-Enk­heim aus­ge­lie­fert und dort von An­ton Keil (--) iden­ti­fi­ziert. Mathias Weber (24) wird den französischen Behörden ausgeliefert und im Folgejahr in Köln hingerichtet. - Der an der Weser geborene lutherische revolutionär gesinnte gießener Student und Buchhändler Friedrich Campe (25) zieht nach Nürnberg, wo der neue katholische bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (45) den Klöstern verbietet Bücher und Manuskripte zu verkaufen und mit Napoleon (--) liebäugelt. Friedrich Campe (25) tritt als Sortimenter auf und denkt gross.

1801 In Frankfurt fürchtet die Stadt im Rahmen der Mediatisierung ihre Selbstständigkeit zu verlieren, weshalb man den frankfurer Starbankier Simon Moritz von Bethmann (33) nach Paris schickt, wo er mit seinen Kontakten zu den österreichischen Diplomaten und zu den pariser Bankiers die Lage sondieren soll. Gleichzeitig könnte die Säkularisierung den Rat auch in die Lage versetzen Kirchengut einzuziehen. Er kehrt mit der guten Nachricht zurück, dass eine Mediatisierung der Stadt wohl nicht geplant ist. Dazu schreibt er Napoleon eine bewundernswerte Magie der Regierungskunst zu. - In Mainz wird im zum Magazin umfunktionierten mainzer Dom das Inventar versteigert. - In Bad Camberg Würges überfällt der Räuberhauptmann Schinderhannes (23) zusammen mit der Niederländer Bande die Posthalterei. - In Idstein Herftrich schreibt der Räuberhauptmann Schinderhannes (23) seinen Erpresserbrief an den Fuchsmüller unter einem Baum. - In Coburg stirbt die Grafentochter Henriette Reuß zu Ebersdorf alias Fürstin Henriette von Leiningen (St) (34). - In Wiesbaden erhält die katholische Gemeinde ein eigenes Bethaus. - Mainz hat 22.325 Einwohner und Flörsheim hat 1.454 Einwohner, darunter 16 jüdische Familien. - In Frankfurt wird die Freimaurerloge Socrates zur Standhaftigkeit in der Töngesgasse 16 (20 16 City Hörgeräte Loch im Parkhaus) gegründet. - In Darmstadt heiratet der evangelische offenbach Musikverleger Johann Anton André (26) Herrnstrasse 54 die Hessische Staatslotterie Generaldirektorentochter Marie Julienne Hegar. - In Wiesbaden werden im Saal des Badehauses Zum Schützenhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) Theaterveranstaltungen aufgeführt. - In Frankfurt wird die Freimaurerloge Zur Standhaftigkeit gegründet. - In Offenbach wird der drittgeborene Prinzensohn Friedrich Karl von Isenburg Birstein (St) geboren. Sein Vater Erbprinz Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (35) flieht vor seinen Gläubigern nach Birstein. - In Offenbach wird der in Wiesbaden aufgewachsene Regierungsratssohn und Diplomat Wolfgang Goldner (37) von Kaiser Franz II von Habsburg Lothringen (St) (33) zu Wolfgang von Goldner in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Frankfurt wird Solmon Benedict Worms als Sohn des jüdischen Bankiers Moses Worms (32) und der in Frankfurt geborenen Bankengründertochter Schönche Jeannette Rothschild (30) geboren. - In Wiesbaden Eltville Erbach lässt der letzte friedberger Burggraf, ehemalige kaiserliche Kämmerer, fürstbischöflich paderborner Oberstallmeistersohn Graf Clemens August von Westphalen (St) (48) den seit 17 97 langwerthvonsimmerner Adelssitz abreißen und das Schloss Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) erbauen. - In Frankfurt kommt eine Ausgabe der Wochenzeitung Montagsblatt und die Wochenschrift Bürgerblatt heraus. - In Frankfurt kauft der Besitzer der Schwanen Apotheke alias Zum weißen Schwan am Römerberg 40 (20 17 Fahrbahnmitte, rechts neben Neue Kräme 2) Peter Salzwedel (49) einen Garten am Schaumainkai 15 (20 23 Museums Angewandte Kunst) und beginnt seltene Bäume ua Ginkgokanadische EicheTulpenbaum, Granatapfelbaum  und Riesenmammutbaum anzupflanzen. In seinem Gartenhaus häuft er einen Naturaliensammlung an. - In Frankfurt schickt die Pferdemalerwitwe Johanna Christiane Tischbein ihren Sohn Franz Pforr (13) zu ihrem Onkel, dem landgräflich hessen kasseler Hofmaler Johann Heinrich Tischbein (St) (59). - In Darmstadt verlässt der in Frankfurt geborene Hofgeigenmachersohn Franz Xaver Steininger (23) nach seiner Rückkehr von der Wanderschaft aus Mangel an Arbeit den väterlichen Betrieb des darmstädter Hofgeigenbauers Jakob Steininger (--),  dem ehemaligen kurfürstlich mainzer Hofgeigenbauers und Schwiegersohn des mainzer Geigenbauers Nikolaus Döpfer (--), und kehrt alleine nach Frankfurt zurück, wo er erfolgreich wird und nach zwei Jahren sogar das Bürgerrecht erhält, das allerdings unter der Bedingung nur selbstgefertigte Geigen bzw Instrumente zu verkaufen. - In Frankfurt wird das Gasthaus König von England Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) vom Wollhändler Nestle aufgekauft. - In Darmstadt stirbt der in Diez geborene  Johann Wagner (79) als fürstlich nassauer Hofgoldschmied. - In Mainz wird das alte noch bestehende Erzbistum in ein französisches Bistum umgewandelt, das dem römischen Markgrafen Ercole Consalvi (44) untersteht, der zwei Jahre zuvor dem römischen Graf Chriaramonti (59) auf Napoleon Bonapartes (32) Weisung zur Wahl zum Papst Pius VII verholfen hat.  - In Mainz ist der bürgerliche Franzose Jacques Antoine Chambarlhac (47) Kommandierender Departements General. - In Offenbach will Erbprinz Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (35) das seiner Residenz am Main gegenüberliegende Dorf Fechenheim gegen seinen Anteil am Dorf Gelnhaar in der Wetterau eintauschen, wofür er mit seinem Minister Wolfgang Goldner (37) nach Paris reist, wo er jedoch scheitert. - In Darmstadt wird eine Tabakfabrik gegründet. - Graf Eugen Erwein von Schönborn Heusenstamm (St) (74) stirbt in Wien. - In Mainz beginnt der kurmainzer Dirigentensohn Nicolaus Baldenecker (18) die Vaudevilles am Französischen Theater zu dirigieren. - Die freiheitsliebende Karoline von Günderrode (21), deren Mutter Luise von Günderrode (42) in Frankfurt geboren ist, gesteht ihrer Freundin, der frankfurter Kaufmannstochter Kunigunde Brentano (21) ihre heterosexuellen Leidenschaften Ich bin ein Weib und habe Begierden wie ein Mann, was gesellschaftlich nicht akzeptiert ist, denn Frauen wird eigene Sexualität abgesprochen. - In Mainz wird nach dreijähriger türkischer Kriegsgefangenschaft der französische Diplomat Jeanbon St André (52) neuer Generalgouverneur des Departements Mont Tonnerre mit der Hauptstadt Mainz, der den Abriss des schwerbeschädigten mainzer Doms und der Martinsburg betreibt. -  Der in Mainz geborene kaiserliche Geheimrat Graf Eugen Erwein von Schönborn Heusenstamm (74) seit 26 Jahren verwitet mit der Wildgrafentochter und Rheingrafentochter Maria Elisabeth Joseph von Salm Salm (++) stirbt kinderlos in Wien, wodurch die Linie Schönborn Heusenstamm ausstirbt. - In Mainz kommt der erste Jahrgang der liberalen Zeitung Mainzer Zeitung heraus, deren Redaktion der katholische johannisberger Gutsbesitzer, französische Beamte und Schriftsteller Johannes Weitzel (30) übernimmt und die bis 18 51 erscheint und von der Rochushospital Druckerei gedruckt wird. - In Mainz wird die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Kathinka Halein später Kathinka Zitz Halein im Kirschgarten (20 22 Gasthaus zum Kirschgarten Doctor Flotte) geboren. - Kaiser Franz II von Habsburg Lothringen (St) (33) tritt die linksrheinischen Gebiete offiziell an Napoleon Bonaparte (St) (32) ab. - Der in Kassel geborene uneheliche morganatische und im Vorjahr legitimierte hessenkasseler Landgrafensohn Julius von Haynau (St) (15) tritt in die österreichische Armee ein, in der er sich zu einem blutrünstigen Verfechter der Monarchie bis kurz vor seinem Tod 18 53 entwickelt. - Der mit der hessendarmstädter Landgrafentochter Prinzessin Louise von Hessen Darmstadt (St) (22) verheiratete dänische Regimentsmajor Prinz Ludwig von Anhalt (St) (23) wechselt zur preußischen Armee. - Der in Den Haag geborene Fürst Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (53) kehrt mit seinem Sohn Prinz Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (29) nach seiner Flucht zu  seinem nahen Verwandten, dem englischen König Georg III von Hannover (St) (63), zurück und Erhält als Entschädigung das neugegründete Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda. - In Frankfurt bekommt der zweiälteste frankfurter Kaufmannssohn, aber Import und Export Firmenbesitzer Franz Dominicus Brentano (36), sein zweites Kind Georg Franz Melchior Brentano. - Die in Karlsruhe geborene Prinzessin Luise von Baden (St) (22), die Tochter der in Berlin geborenen badischen Erbprinzessin Amalie von Hessen Darmstadt (St) (47) wird als Ehefrau des neuen russischen Zar Alexander von Russland (St) (24) neue Zarin von Russland. - In Mainz gibt es am Gutenbergplatz 2 den Veranstaltungssaal Cafe de Paris, in dem Konzerte aufgeführt werden. - In Mainz gibt es den vierten und letzten Jahrgang der revolutionären Zeitung Der Beobachter am Donnersberg. In Mainz, das zu Frankreich gehört, gibt es ein Auslandspostamt. Mit der neuen Postkonvention zwischen Thurn und Taxis und Frankreich wird der Postverkehr weiterbetrieben, der Transport von mit Chargé gekennzeichneten Sendungen nach Frankreich verteuert sich auf das doppelte. Die Thurn und Taxis Post führt einen Ausgangspoststempel, den Rayon-Stempel ein. Deutschland hat 4 Rayons. - In Darmstadt wird der Diplomat Freiherr Carl Ludwig Friedrich von Schwarzenau (--) als hessendarmstädter Geheimer Kriegs- und Legationsrat entlassen. - Der deutsche Dichter Heinrich von Kleist (23) bezeichnet nach einer Reise den Rheingau und das Obere Mittelrheintal als as den schönsten Landstrich Deutschlands, an welchem unser großer Gärtner sichbar con amore gearbeitet hat.... Das ist eine Gegend wie ein Dichtertraum und die püüigste Phantasie kann nicht Schöneres erdenken als diese Tal. - Der hattersheimer Posthaltersohn Eduard Werle wird in Wetzlar geboren, wo sein Vater Johann Adam Werle (--) auch thurn und taxis Postdirektor ist.

1800 In Wiesbaden geben die französischen Truppen die Besetzung der Stadt auf. - .In Wiesbaden verweigert der nassauusinger und nassausaarbrückener Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (65) dem nassauischen Pfarrer Jakob Ludwig Schellenberg (72) aus einer Buchdruckerfamilie eine Buchhandlung und eine Lesebibliothek um revolutionäre Gedanken zu unterdrücken. - Auf der halb verfallenen Schmidtburg richtet der in Miehlen geborene Räuberhauptmann Schinderhannes (22) einen Unterschlupf ein. - Mainz hat 21.218 Einwohner und Wiesbaden hat 2.239 Einwohner. - In Frankfurt wird vom frankfurter Arzt Johann Gottfried Kohl ein Badeschiff auf dem Main eröffnet. - In Eppstein Niederjosbach steigt der Räuberhauptmann Schinderhannes (22) im Gasthaus in der Kirchgasse 7 ab. Im waldböckelheimer Wald verübte Schinderhannes (22) einen Raubüberfall auf eine Kutsche mit den Opfern Dr. Kannstadt und den Gebrüdern Reinach. - In Frankfurt wird der in Mannheim geborene Orchesterleiter der Frankfurter Nationalbühne im Comoedienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) Carl Cannabich (29) wegen seiner Verschwendungssucht aus seinem Amt geworfen. - Der eitle pariser Obsthändlersohn, Fechtmeister, politische Neider und interne Gegner, der französische Kommandant Charles Pierre François Augereau (43) lässt seine Truppen über Frankfurt nach Würzburg marschieren. - In Mainz wird das Bierhaus Zum Bären im Adressbuch als Brasserie de lóurs aufgeführt. - In Mainz ist das Brauhaus Zum goldenen Rebenstock in der Korbgasse 22. - In Mainz ist das Bierhaus Zum Heidelberger Faß in der Nähe der Infanteriekaserne mit Kegelbahn Heidelbergerfaßgasse 20 auf der gegenüberliegenden Grünanlage als Brasserie au tonneau d'Heidelberg aufgeführt. - In Mainz ist das Brauhaus Zum Tannenbaum in der Sackgasse 24 alias Lotharstrasse 24 (20 22 Restaurant Grünewald). - In Offenbach beginnt der in Offenbach geborene Komponist und Musikverleger Johann Anton André (25) Herrnstrasse 54 mit dem Vertrieb von ersten nicht mehr im Kupferstichverfahren sondern im neuen Steindruckverfahren hergestellten Notenblättern, die dessen Erfinder Alois Senefelder (29), der in der Domstrasse wohnt, druckt. Es handelt sich dabei um Mozarts (++) Klavierkonzerte. In Offenbach erscheinen insgesamt 79 Mozart Kompositionen im Erstdruck. - In Mainz hat sich der Güterumschlag im Hafen innerhalb von 8 Jahren um 24.000 Tonnen auf weniger als ein Drittel reduziert. - In Hanau wird das Lamboyfest nach jährlichen Dankgottesdiensten eingeführt. - In Frankfurt verweigern die etablierten Freimaurerlogen Juden weiterhin den Zutritt. - In Frankfurt verankert der frankfurter Arzt Johann Gottfried Kohl (--) ein Badeschiff auf dem Main mit warmen und kalten Bädern mit Kräutern und Schwefel. - In Frankfurt feiert die dunkelhäutige Ballettänzerin Marianne Willemer (St) (16) mit dem Ballett Harlekin aus dem Ei einen großen Erfolg. Der Dichter Clemens Brentano de La Roche (22) verliebt sich spontan in sie. Das Theaterdirektionsmitglied Bankier Johann Jakob Willemer (40) kauft sie für 2.000 Gulden und eine Rente als Ziehtochter und heiratet sie eineinhalb Jahre später heimlich. Sie steht nie wieder auf der Bühne. - In Offenbach versprechen die jüdische Sektenführerin und Sektenführertochter Eva Frank (--), die Große Marktstrasse 64 (20 17 Postfiliale) wohnt und ihre Brüder Rochus Frank (35) und Joseph Frank (33) wegen ihrer hohen Schulden angefordertes russisches Geld, das aber nicht kommt. Einige Anhänger werden in Fürth vor Gericht gestellt. - In Eppstein wird der evangelische Pfarrersohn Theodor Fliedner geboren. - In Wiesbaden kommt zu der lutherischen und reformierten Gemeinde eine katholische Gemeinde hinzu. - In Frankfurt sind Joseph Michael Speyer (--) und seine Frau Güttle Oppenheim (--) als Bankier und kaiserlicher Munitionslieferant und kaiserlicher Hoffaktor mit einem Vermögen von 420.000 Gulden die reichste jüdische Familie und wesentlich reicher als die Rothschilds. - In Wiesbaden hat Müller Mahr in der Schwalbacher Strasse 43 einen Spiel- und Tanzsaal erbaut. - In Mainz wird die erste erfolgreiche jüdische Sängerin und Opernsängerin Karoline Stern (--) als Tochter des Violonisten Joachim Stern (--) und Regina Bamberger (--) geboren. - In Offenbach wird der Grafiker Alfred Johannot geboren. - In Frankfurt verlässt der Buchdruckerlehrling Johann Benjamin Krebs (15) die Druckerei Krebs ehemals Andreae ehemals Fievet seines Bruders und kommt erst nach Waterloo zurück. - In Mainz stirbt die verwitwete Gräfin Eva Maria Johanna von Eltz alias Freiherrentochter Eva Maria Johanna Faust von Stromberg (St) (77). - In Philippseich stellt der in Philippseich geborene Graf Heinrich Ferdiand von Isenburg Philippseich (St) (30), verheiratet  mit Grafentochter Amalie Isabelle Sidonie von Bentheim Tecklenburg Rheda (32) nach 6 Jahren Bauzeit seinen Neubau seines Schlosses Philippseich fertig. Sie haben die Kinder Georg Kasimir Friedrich Ludwig (St) (06), Karl Ludwig Heinrich Ernst von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (04) Luise Charlotte Philippine Ferdinande von Isenburg Büdingen Philippseich (St) (02) und Vollrath Friedrich von Isenburg Büdingen Philippseich (St), der gerade geboren wird. - In Frankfurt gewährt der pfälzer Seidenhändler und Bankier Friedrich Michael Hauck (31) mit Auslandserfahrung in Lyon und als Teilhaber bei Gebhard und Hauck nach 5 Jahren frankfurter Bürgerschaft dem Oberrheinischen Kreis ein Darlehen von 100.000 Gulden. - In Mainz kommt das xxx. Adressbuch der Stadt zweisprachig in französischer Sprache Le Guide de la Ville de Mayence mit angehängter Übersetzung in deutscher Sprache heraus, in dem es rund 3.600 alphabetisch aufgelistete Einträge gibt, darunter kein einziger Adeliger, auch traditionelle adelige Namen ohne -von gibt es keine. Die Adelshöfe sind nicht privat bewohnt. Die traditionelle jüdische Bevölkerung ist in ihren Berufsgruppen vorhanden. Alleinstehende Frauen erhalten den Anhang -in. Der Stadtplan zeigt die Stadt in die Stadtviertel A bis F eingeteilt, in denen jeweils alle Häuser durchnummeriert sind. In alphabetischen französisch übersetzten Strassenlisten mit angehängten deutschen Originalstrassennamen, sind die jeweiligen Häuser in Hausnummernreihen zu suchen. Man entschuldigt sich bei Fremden, dass es schwierig sein kann bestimmte Häuser zu finden, da man zwingend wissen muss, in welchem Viertel und wo die Strasse liegt, um die Hausnummer zu finden, und bei den Einwohnern für die teilweise seltsame Übersetzung der Strassennamen. - In Mainz gibt es 13 Kaffeehäuser mit Kaffeewirthen, 27 Bierhäuser mit Bierwirthen. - In Mainz ist Georg Drescher mainzer Posthalter. Die Briefpost ist in E 10. Caspar Dick ist Präsident des Peinlichen Gerichtshofs. Carl Cünzer ist Polizeikommissär. Das Comtoir des Postwagens nach Metz und Paris und des Postschiffes nach Koblenz und Köln ist in D 183. Der bürgerliche Franzose Jacques Antoine Chambarlhac (46) ist Kommandierender Departements General. Franz Borgnis ist Handelsgerichtsrichter. In Mainz gibt es die Apotheken Zum Adler A 146, Schwanen B 24, Welsche Apotheke C64, Zum Löwen C 69, Zum goldnen Pfau D 170 und die Engelsapotheke D 289. Andreas Adlon wohnt in C 261. - In Bad Homburg tritt der hessenhomburger Landgrafensohn Ferdinand von Hessen Homburg (St) (17) als sechster und letzter hessenhomburger Landgrafensohn, in eine Armee der Allianz gegen die Franzosen ein, nachdem bereits der schwedische Militär hessenhomburger Landgrafensohn Gustav von Hessen Homburg (St) (19) zurückgekehrt und in die österreichische Armee eingetreten ist. - In Wiesbaden wird das Badehaus Zum Bock alias Schwarzer Bock am Kranzplatz abgerissen und zu einem Luxusbadehaus mit 45 Zimmer und 32 Bäder erweitert, wozu ausgedehnte Stallungen kommen. - In Wiesbaden wird das Gasthaus Alter Adler abgerissen und zu einem Luxusgasthaus Gasthaus zum Adler Langgasse (20 22 Kaiser Friedrich Therme) mit 60 Zimmer und 36 Bädern umgebaut. Im Anbau ist die wiesbadener thurn und taxis Poststation untergebracht. - In Darmstadt heiratet die hessendarmstädter Landgrafentochter Prinzessin Louise von Hessen Darmstadt (St) (21) den dänischen Regimentsmajor Prinz Ludwig von Anhalt (St) (22). - In Frankfurt heiratet der jüdische Bankierssohn Joseph Lazarus Speyer (17) die jüdische Bankierstochter Jette Ellissen (20). - In Frankfurt komponiert der Musiker Wolfgang Nicolaus Haueisen (60) sein sechstes Werk alias Oevre Concert Pour le Clavecin Avec L'Accompagnement de deux Violons, Alto-Viola Basse & deux Cors für das Cemabalo usw. - Herzog Carl von Mecklenburg Strelitz (St) (15) der Sohn der bei seiner Geburt gestorbenen Prinzessin Charlotte von Hessen Darmstadt (St) (++) wird bei Eintritt in die preußische Armee Stabskapitän und damit ständiger Begleiter seiner Schwester, der in Hannover geborenen preußischen Königin Luise von Mecklenburg Strelitz (St) (24).  - In Mainz hat in der Holzstraße 32 am Holzturm die Bierbrauerwitwe Annn Victor (--) die Brauerei mit Ausschank später Zum schwarzen Bären übernommen und in Brasserie de l'ours umbenannt. - In Hanau ist das herzoglichwürttemberger Lustschloß Wasserlos im Besitz des unverheirateten in Belgien geborenen russischösterreichischen Generalquartiermeister Johann Gabriel de Chasteler (St) (37). Die unehelichen Kinder der ehemaligen mittlerweile verheirateteten Landgrafenmätresse Rosa Dorothea Ritter (41) alias Freifrau Rosa Dorothea von Lindenthal, werden zu Freiherren von Haynau erhoben. - Der in Erbach geborene evangelische Graf Franz von Erbach Erbach (St) (46) schließt mit dem korrupten französischen Revolutionsgeneral, der sich im Vorjahr Napoleon (31) unterworfen hat, und Marechal d’Empire Herzog Charles Pierre Francois Augereau (59) einen Vertrag um seine Grafschaft behalten zu können. - In Mainz wird der neue in Montabaur geborene Bauernsohn, ehemalige Lehrer, ehemalige erfolgreiche Revolutionär und mainzer Polizeichef Mathias Metternich (52), der ein Denunziationsbüro betreibt, nach einem Jahr wieder entlassen. Der ehemalige mainzer Universitätsprofessor wird Lehrer an der Zentralschule. Er engagiert sich bei der Zeitung Der Beobachter am Donnersberg. - In Aschaffenburg wird mit britischen Subsidiengeldern für den Kampf gegen Frankreich ein neues und erstmals kampferfahrenes kurmainzer Heer bestehende au vier kompletten Kompanien, das Scheithersche Jägerkorps aufgestellt, das den Kern der nassauer Armee bildet und in das der hannoveraner Kavallerist Johann Heinrich Ludwig von Bismark (26) wechselt. - In Frankfurt gibt das Bankhaus Gebhard & Hauck dem Oberrheinischen Kreis ein Darlehen von 100.000 Gulden zu einem Zinssatz von 4,5 %. - In Wiesbaden lässt die Witwe Schlichter (--) das Gasthaus Zum Adler in der Langgasse abrreißen und durch einen großen klassizistischen Gasthof mit Innenhof alias Hotel ersetzen. - In Hofheim Langenhain lernt der Räuber Jean Buckler alias Schinderhannes (19) Catharina Pfeiffer (19) kennen, die für einige Wochen mit ihm zusammenlebt, mit ihm Raubüberfälle begeht, sich von ihm schwängern lässt und ihn zur Hasenmühle (20 23 Reiterhof), dem Versteck des jüdischen Räuberhauptmanns Abraham Goudcheaux Picard (--) alias König der Mitternacht und seiner Niederländer Bande im Dattenbachtal zwischen Schlossborn und Heftrich führt, wonach sie kurz nach Neujahr mit bis zu 25 Personen mit Fackeln und Geschrei einen blutigen Überfall mit Morddrohungen auf die katholische kaiserliche thurn und taxis Oberposthalterei in Würges Schulstrasse 8 begehen, wobei sie 4 goldene Uhren. 14 Goldmünzen, Ringe, ein Gewehr und Kleider und Bettwäsche rauben, wovon Schinderhannes (19) eine goldene Uhr un eine Goldmünze erhält. Erst eine Sturmglocke vertreibt die Bande, die mit franzöischen Kommandos vorgibt französische Soldaten zu sein, zurück zur Hasenmühle. - In Frankfurt versteckt sich der in Grefrath geborene Räuberhauptmann Mathias Weber (22) in einem Bordell. - Darmstädter Spargelpflanzen werden in Kassel vom Gärtner Bastard (--) vor dem frankfurter Tor  verkauft.

1799 Napoleon (30) wird Alleinherrscher. - Wiesbaden ist von französischen Truppen besetzt, die aus dem Amt Burgschwalbach versorgt werden. - Der evangelische in Offenbach geborene Komponist und Musikverleger Johann Anton André (24) Herrnstrasse 54 kauft von Constanze Mozart (37) den musikalischen Nachlass ihres verstorbenen Gatten und holt ihn nach Offenbach. - In Offenbach verkauft der Hofschauspielersohn und in Ingolstadt studierte Jurist Alois Senefelder (28) sein neuerfundenes Steindruckverfahren an den Musikverleger Johann André (72) Herrnstrasse 54 und beginnt mit der Vermarktung seiner Erfindung auf fünf Steindruckpressen, die im Hinterhof in der Domstrasse 21 aufgestellt werden. - In Wiesbaden ist das Pferdebad, das dem Besitzer des Badehauses Spiegel Ferdinand Daniel Bergmann gehört, aufgelöst. - In Frankfurt wird auf dem Rossmarkt letztmals eine Hinrichtung durchgeführt, wobei ein Häfnermeister für den Mord an seiner Frau enthauptet wird. - In Lich Laubach wird der Grafensohn Otto von Solms Laubach (St) als Sohn von Graf Friedrich zu Solms Laubach (St) (30) und Gräfin Henriette von Degenfeld Schomburg (St) (23), deren Mutter die Freiherrentochter Friederike Henriette Riedesel Eisenbach (--) ist, geboren. - In Mainz beginnt der Musiknotendrucker und Verleger Bernhard Schott (43) Weihergarten 5 mit der Nutzung der im Vorjahr von Alois Senefelder (28) erfundenen Lithographie alias Steindruckverfahren, mit der unbegrenzte Stückzahlen gedruckt werden können. - Der in Solms Braunfels geborene Prinz Friedrich Wilhelm Ernst von Solms Braunfels (St) (29) heiratet die vom englischen Königssohn Herzog Adolph Friedrich von Cambridge (St) (25) während der Verlobung geschwängerte und deshalb wieder entlobte Prinzessin Friederike von Mecklenburg Strelitz (St) (21) um ihre Ehre zu retten, doch das Kind Prinzessin Sophie von Solms Braunfels (St) stirbt nach einigen Monaten, was ihn in eine tiefe Depression und in den Alkohol treibt. - In Schloss Schönberg übernimmt der Grafensohn Karl Eugen von Erbach Schönberg (--) die Regierung. - In Hanau wird der zweitgeborene Prinzensohn Franz Wilhelm von Isenburg Birstein (St) geboren. - Der in Frankfurt geborene jüdische frankfurter Bankierssohn und Textilhändler in Manchester Nathan Mayer Rothschild (22) wird zu Kapitalanlagegeschäften für den hessenkasseler Landgraf Wilhelm von Hessen Kassel (St) (56) und den daraus erhofften großen Gewinnmöglichkeiten nach London entsandt. - Oberursel hat 7.999 Einwohner. - Zwischen Sindlingen und Höchst kommt es zum Kampf zwischen den kurmainzer Landstrumtruppen und den französischen Truppen. - In Offenbach richtet der Lithographieerfinder Alois Senefelder (28) im Isenburger Schloss seine Werkstatt ein. - In Frankfurt investiert der in Frankfurt geborene unverheiratete und kinderlose Gewürzhändlersohn und frankfurter Bankier Johann Friedrich Städel (71), der im Haus Zum goldenen Bären am Rossmarkt wohnt, über 70.000 Gulden in den in Frankfurt geborenen jüdischen frankfurter Bankier Mayer Amschel Rothschild (55). - In Mainz wird der Tapezierersohn Philipp Anton Bembé alias Bembe geboren. - Der nassauweilburger Fürst Friedrich  Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (31) wird Vater seines jüngsten Sohnes Prinz Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St). Seine Mutter ist die Grafentochter Louise Isabella von Sayn Hachenburg (St) (27). - Der in Frankfurt geborene fürstlich isenburger geheime Regierungsratssohn Friedrich Karl von Savigny (20) trifft im Odenwald auf dem Landgut der frankfurter Bankiersfamilie Leonhardi in Lengfeld die in Karlsruhe geborene Karoline von Günderrode (19), deren Mutter Luise von Günderrode (40) in Frankfurt geboren ist, und verliebt sich in die junge Frau, die die Liebe von Männern und Sexualität sucht. Das klassische Frauenbild ist die züchtige Frau, der Sexualität abgesprochen wird und die auf den Mann wartet, der sie erwählt. - In Kelsterbach kaufen der technische Direktor Johann Jakob Lay (--) und seine Frau Katharina Christiana Treutel (--) die hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanfaktur, die seit 19 Jahren feines Porzellan herstellen kann, aber erst seit 10 Jahren Porzellanware dauerhaft herstellt. - In Darmstadt wird nach dem Tod des hessendarmstädter Hofmalers Ludwig Strecker (--) der in Darmstadt geborene Maler Friedrich Jakob Hill (41) zum hessendarmstädter Hofmaler ernannt. - In Frankfurt verlässt der im Vorjahr zugezogene ehemalige nassausaarbrückener Hofmaler Johann Friedrich Dryander (43), der vor seinem Zuzug fünf Jahre lang französische Offiziere portätierte, wieder die Stadt und zieht zurück ins französisch besetzte Saarbrücken. - In Frankfurt stirbt der in Marburg geborene frankfurter Scharfrichtersohn und Arzt Johann Michael Hoffmann (21) als solmsrödelheimer Hofrat und Leibarzt. - Der in St Goar geborene ehemalige kurmainzer Hofkanzler Franz Joseph Martin von Albini (41) zieht im französischen Krieg als Generalfeldzeugmeister mit kurmainzer Truppen und von ihm organisertem Landsturmtruppen von Aschaffenburg aus an den Rhein, wo er ua mit dem französischen General Charles Pierre François Augereau (56) kämpft. - In Frankfurt bekommt der zweitälteste frankfurter Kaufmannssohn, aber Import und Export Firmenbesitzer, Franz Dominicus Brentano (34), sein erstes Kind Mathilda Brentano, das aber schon im Folgejahr stirbt. - In Eltville wird Karl Wilderich von Walderdorff als Sohn von Graf Franz Philipp von Walderdorff (59) und der allgäuer Freiherrentochter Maria Mauritia von Freyberg Eisenberg Hopferau (29) geboren. - In Mainz beginnt der neuangereiste französische Regierungskommissar Joseph Lakanal (37) die neuen Departements zu organisieren. Den aus Montabaur stammenden erfolgreichen Revolutionär Bauernsohn und Lehrer Mathias Metternich (52) macht er zu seinem Polizeichef. Er betreibt ein Denunziationsbüro. - In Frankfurt lässt sich der protestantisch reformierte Bankier Jakob Friedrich Gontard Wichelhausen (--) in der Bockenheimer Landstrasse 42 eine Villa mit dem eigentlich dem Adel vorbehaltenen baulichen Merkmal Säule vom Architekt Salins de Montfort (52) bauen. Auch in den neuen Gartenanlagen werden Säulen Mode. - In Offenbach wird der Chaisenfabrikantensohn Johann Heinrich Kirschten als Sohn  von Hofwagenfabrikbesitzer Johann Georg Kirschten (36) geboren. - In Schönberg im Odenwald wird der preungesheimer reformierte protestantische Pfarrersohn und in Hanau studierte Jurist Carl Ludwig Kreß von Kressenstein (56) neuer gräflich erbachschönberger Regierungsdirektor. - In Frankfurt kommt die halbjährlich erscheinende mehrere Hundert Seiten lange Zeitung zu den Messen Frankfurter Meßrelation (seit 15 88) mit dem Titel Die neuesten Staats und Welt Geschichten heraus, die jeweils den Zeitraum von Messe zu Messe abdeckt. Kaufen kann man die Zeitung in der Buchhandlung Jäger am Pfarreisen alias Domplatz gegenüber dem Kruzifix am Dom. - In den Niederlanden transportieren 195 niederländische Sklavenschiffe Menschen von Afrika nach Amerika. Wegen der Bauweise transportieren nur 69 von ihnen Kolonialwaren nach Europa. Liverpool, in England, hat am atlantischen Sklavenhandel einen Anteil von 40 %, wobei in diesem profitabelsten Jahr 45.000 Menschen aus Afrika abtransportiert werden. - Die Stadt Wiesbaden ist insgesamt eiförmig, reicht im Norden bis Saalgasse 40 und im Süden bis  Kirchgasse 52 (20 23 Schuhaus Fink), die bewohnte Bebauung ist aber hantelförmig, wobei der gesamte Verkehr durch die etwa 110 m schmale Engstelle der drei Gassen Grabenstrasse, Wagemannstrasse und Langgasse geleitet wird. - Die katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche auf der Route Frankfurt~Amsterdam wird in der Posthalterei Düsseldorf Richrath von einer 40 Mann starken Räuberbande überfallen und 13.000 Taler werden geraubt. - In Mainz beendet der durch französische Flüchtlinge reich gewordene duisburger Spediteurssohn Franz Haniel (19) seine Weiterbildung im Handelshaus Weingärtner nach einem Jahr wieder.

1798 Wiesbaden ist von französischen Truppen besetzt, die aus dem Amt Burgschwalbach versorgt werden. - Mainz hat 20.000 Einsohner. - In Frankfurt verlässt der finanziell gescheiterte Klosterhofmeistersohn und Dichter Friedrich Hölderlin (28) das Haus Gontard und geht nach Bad Homburg zum Diplomaten und Dichter Isaac von Sinclair (23), wo er ein Jahr bleibt. - In Mainz zieht die aufgelöste katholische mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17 mit einigen wenigen Mitgliedern nach Aschaffenburg, wo sie als aschaffenburger Universität alias Karls Universität neu gegründet wird. - In Offenbach wird der Metzler Badetempel alias Lili Tempel des in Bordeaux geborenen und aus einer nürnberger Patizierfamilie stammenden frankfurter Kolonialwaren Bankier Friedrich Metzler (49) im Garten des Palais in der Herrnstrasse fertiggestellt. Er liegt noch unmittelbar am Mainufer, weil in dessen Untergeschoß, das unter dem Mainwasserspiegel liegt, Flußwasser eingeleitet wird, in dem die Gäste ungestört baden können. Es gibt keinen öffentlichen Weg am Ufer. - In Frankfurt Höchst geht die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur nach 50 Jahren in Konkurs. - Im französisch besetzten Mainz wird eine erste deutsch Handelskammer IHK gegründet. - In Frankfurt wird der Klosterhofmeistersohn, Dichter und Hauslehrer Friedrich Hölderlin (28) im ehemaligen Gasthaus Zum weißen Hirsch Kaiserplatz (20 16 Hotel Frankfurter Hof) wegen seines Verhältnisses zur Mutter seiner Hausschüler Susette Gontard (29) von deren Ehemann aus dem Haus geworfen. - In Mainz wird während der schweren Wirtschaftskrise durch die französische Stadtbehörde die Handelskammer als Comité de Commerce de la commune de Mayence gegründet, wobei die französische Zollgrenze nach Mainz verlegt wird und deshalb der Transithandel auf die rechte Rheinseite abwandert. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Freund, Witwer, Jurist, Schriftsteller Johann Georg Schlosser (59) ehemaliger Schwager des in Frankfurt geborenen Dichters Johann Wolfgang Goethe (49) und seine Ehefrau Johanna Fahlmer (54), ehemalige Vertraute und Schwesterersatz von Johann Wolfgang Goethe (49) aus dem eutiner Exil in die französisch besetzte Stadt zurückgerufen und als Syndikus der Stadt angestellt. Die neuen Umstände verkraftet er nicht und stirbt im Folgejahr. - In Mainz ziehen die österreichischen Truppen ab und danach die Franzosen ein. Todesstrafen werden nach französischem Strafrecht mit dem Gleichheitsgedanken nur noch mit der Guillotine vollstreckt. - In Frankfurt übernimmt der in Berlin geborene hugenottische Porzellanmanufakturofenmeistersohn alias frankfurter Fayencemanufaktur, Lichterzieher und Seifensieder August Friedrich Mouson (30) die Seiffensiederei der Witwe Held Breite Gasse und gründet die Firma Mouson Feinseifen. - In Frankfurt stirbt frankfurter Patrizierfamilie Lauterbach aus, die Mitglied in der Frauenstein Gesellschaft ist. - In Mainz feiert die französische Verwaltung das politisch motivierte Fest des Ackerbaus im zerstörten Lustgarten Favorite. - In Offenbach wird der Erbprinz Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen Birstein (St) als Sohn von Fürstensohn Prinz Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (32) und der Grafentochter Charlotte Auguste von Erbach Erbach in (St) (21) geboren. - In Mainz erhalten die Juden die rechtliche Gleichstellung mit den Christen wieder. - In Idstein wird die Ledermanufaktur Michel und Deninger gegründet. - In Mainz wird die katholische mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17 offiziell aufgehoben und aufgelöst. Eine Spezialschule für Medizin mit Vorlesungen Grand école bleibt bestehen. - In Offenbach zieht der letzte jüdische Sektenanhänger aus dem Isenburger Schloss aus und der katholische Pfarrer Birkenfeld ein. - In Frankfurt beginnt der in Frankfurt geborene Kammerdienersohn, Porträtmalersohn und Maler Johann Ludwig Morgenstern (60) Miniaturkopien mit goldenen Rahmen der berühmtesten Gemädle der Welt zu erstellen, die in drei tragbare Schränkchen geordnet werden. Jedes Bildchen im Morgenstern Miniaturkabinett hat einen eigenen Rahmen. - In Mainz übernehmen die Franzosen das Jesuitengymnasium Hintere Christofsgasse 3 und nutzen es als Kaserne. - In Frankfurt wird der im Vorjahr zurückgekehrte neue Stadtsyndikus und frankfurter politische Aufklärer Johann Georg Schlosser (59) für die frankfurter Außenpolitik eingesetzt. - In Frankfurt lässt der neue Oberförster im Stadtwald Philipp Friedrich Vogel (--) den Stadtwald vermessen. - In Darmstadt Arheilgen wird in der Frankfurter Landstrasse 190 das Gasthaus Zum weissen Schwan als Pferdestation eröffnet. - In Frankfurt gründet der in Hanau geborene kurhessisch kasseler Oberpostmeister Simon Rüppel (39) mit seinem Schwager Louis Harnier (--) die Rüppel und Harnier Bank und sein in Frankfurt geborener Sohn Eduard Rüppell (04) wird Afrikaforscher. - In Frankfurt eröffnet der in Friedberg geborene jüdische weimarer Hoffaktorensohn Leopold Casella (32) nach der Heirat mit der frankfurter Seidenhändlertochter Nannette Reiß gemeinsam mit seinem Schwager Isaac Elias Reiß in der Judengasse den Spezereiwarenhandel Cassel & Reiß. - In Mainz beginnen die katholischen Franzosen mit der Zerstörung der Residenz Martinsburg des in Mainz geborenen katholischen mainzer Amtsmannssohnes, Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (79), dessen jüngerer Bruder Fürstbischof von Bamberg und Würzburg (68) und dessen älterer (81) Gouverneur von Aschaffenburg ist. - In Darmstadt wird erstmals ein Jude als Arzt zugelassen. - In Darmstadt schließt nach langanhaltendem wirtschaftlichen Misserfolg nach mehr als 20 Jahren der staatliche Waisenhausinspektor Jacob Wilhelm Chelius (75) seine auf Aktien basierte Waisenhausfabrik, die in Frankfurt mit 100 Aktien zu 200 Gulden an der Börse gehandelt wurde und in der auch Externe gearbeitet haben. - Der ausgewanderte ehemalige mainzer Juraprofessor an der katholischen mainzer Universität, ehemalige mainzer Hofgerichtsrat, pariser Redakteur und pariser Rechtsanwalt Johann Hartmann (66) kehrt nach sechs Jahre in Paris nach Mainz zurück, wo er die offizielle Auflösung der Universität Alte Universitätsstrasse 17 durch die Franzosen miterlebt. - In Bad Homburg schlagen der französische General Saint Cyr (34) und der in Saarlouis geborene französische General Böttcherssohn Michel Ney (29) im leerstehenden Landgrafenschloss ihr Hauptquartier auf, während sein Besitzer, der in Homburg geborene Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (50), sich auf seinen Besitzungen in Preußen aufhält. - In Wiesbaden begibt sich der in Mainz geborene kurmainzer Hauptmannssohn, übergelaufener Kapitualtionsverhandler und schwer verletzter französischer General alias Colonel Rudolf Eickemeyer (45) in Kur bei seinem revoutionären Freund Georg von Wedekind (37) dem ehemaligen Leibarzt des katholischen mainzer Erzbischof und Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (79). - Der zweiälteste frankfurter Kaufmannssohn und Import und Export Firmeninhaber Franz Dominicus Brentano (33) heiratet die auch in Frankfurt aufgewachsene kaiserliche Hofratstochter und spätere Beethoven Geliebte Antonie von Birkenstock (18) alias Antonie Brentano in Wien und holt sie nach Frankfurt. - In Mainz wird der in Rüdesheim geborene Arzt und Universitätsprivatdozent für gerichtliche Medizin und Medizinalpolizei  Jacob Fidelis Ackermann (33) nach der Schließung der Universität Leiter der neueröffneten Akademie für Medizin alias École spéciale de médecine de Mayence. Er ist Geschlechterforscher ua an Zwitter. - In Höchst wird die kurmainzer höchster Fayenmanufaktur Porzellanfabrik versteigert. - In Wiesbaden wird erstmals Schiffsverkehr direkt aber im geringen Maße abgewickelt, wodurch ein Schiffsreisender nicht mehr über Mainz, entweder mit der Fähre oder über die Schiffsbrücke bei Mainz Kastel, und dort mit dem Marktschiff nach Frankfurt reisen muss. - In Frankfurt lässt sich der ehemalige nassausaarbrückener Hofmaler Johann Friedrich Dryander (42) nieder, nachdem er fünf Jahre lang französische Offiziere portätiert hat. - In Mainz wird das gesamte Verwaltungspersonal der rheinischen Departements vom mainzer Generalregierungskommissar ernannt, anders als in Frankreich, wo dieses gewählt wird. - In Mainz wird Französisch alleinige Amtssprache. - In Mainz flieht der in Mainz geborene, jahrelang etablierte Portätmaler, Landschaftsmaler und Kunstmaler Johann Kaspar Schneider (45), der bereits zweimal vor den Franzosen geflohen ist und sich im Vorjahr niedergelassen hat, nicht mehr und bleibt in Mainz, wo er wegen der Kriegszustände zunächst weniger malen kann. - Der mit der Grafentochter Luise von Isenburg Philippseich (St) (67) verheiratete katholische kaiserliche Feldmarschall Freiherr Blasius von Bender (--) stirbt. - In Mainz und Umgebung wird französischer Sprachunterricht in den Volksschulen eingeführt. - In Mainz gibt es die erste Ausgabe der revolutionären Zeitung Der Beobachter am Donnersberg. - In Mainz ist der ehemalige Expeditor der kaiserlichen Postwagen alias Thurn und taxis Fahrpost im Gasthaus Zu den drei Reichskronen am Brand 15 J Hagenbusch (--) Direktor der französischen Messagerie. - In Mainz wird vom Neuen Brunnen am Marktplatz der Kurhut abmontiert. - In Darmstadt Hähnlein wird der Diplomat und hessendarmstädter Geheimer Kriegs- und Legationsrat und Comitialgesandter Freiherr Carl Ludwig Friedrich von Schwarzenau (--) neuer Gutsbesitzer. - In Rheinhessen  transportieren Kantonsboten neben der Dienstpost auch private Post für kleines Geld. - Der hessendarmstädter Oberhofmarschallssohn und Obristensohn Freiherrensohn Friedrich von Dungern (23), der in Biebrich seine Jugend verbracht hat und im Vorjahr zum Gouverneur von Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (30) ernannt wird, wird nassauweilburger Oberstallmeister. - In Mainz beginnt man in Gonsenheim auf der Sanddüne Großer Sand französische Soldaten zu trainieren. - Zur Räuberbande von Mathias Weber (20) gehören ua der offenbacher Jude Schlaumann und der offenbacher Jude Wambach. Die bande überfällt hauptsächlich jüdische Kaufleute im Rheinland. - In Bad Homburg wird das Frankfurter Tor abgerissen. Das Wachthaus Hausnummer 64a lässt man aber stehen. - In Mainz beginnt der durch französische Flüchtlinge reich gewordene duisburger Spediteurssohn Franz Haniel (18) eine Weiterbildung im Handelshaus JHr Weingärtner Sohn.- In Frankfurt wird der Student Carl Ritter (19) Hauslehrer beim frankfurter Bankier und Kaufmann Johann Jakob Bethmann-Hollweg (50) auf seinem Anwesen Großer Hirschgraben zwischen dem späteren Luxushotel Frankfurter Hof am Kaiserplatz und dem Goethehaus Großer Hirschgraben 23.

1797 Wiesbaden ist von französischen Truppen besetzt, die aus dem Amt Burgschwalbach versorgt werden. - Weil der protestantische Fürst Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (49), der sich im Exil in England befindet, zwei Jahre zuvor seine Stammlande verloren hat, weil er seinen Sohn auf preußischer Seite gegen Frankreich kämpfen liess, nähern sich seine Verwandten, der nassauweilburger Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (29) und der nasssauusinger Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (62), auf dem Rastatter Kongress an Frankreich an, wo sie als Ausgleich die eroberten Gebiete der katholischen Kurfürstentümer Mainz und Trier erhalten wollen. - In Mainz flieht das mainzer Domkapitel in Form von 10 katholischen Domherren zu seinem katholischen Erzbischof und Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (78) nach Aschaffenburg auf dessen Sommersitz. Mit ihm flieht der in Mainz geborene Stempelschneidersohn und spätere Hofmaler Johann Heinrich Stieler (16) als Miniaturmaler. -  In Frankfurt wird das jüdische Palais Rothschild Zeil 90 fertiggestellt. - In Mainz wird der in Trier als Sohn von Graf Hugo Kasimir Eduard von Kesselstadt (St) (--) und Katharina Elisabeth Knebel von Katzenelnbogen (St) (--) geborene mainzer Domkellermeister Franz von Kesselstatt (St) (07) von seinen Aufgaben freigestellt, wo er kostenfrei im Bischofshof am Höfchen wohnen darf. Er ist leidenschaftlicher Sammler von Gemälden niederländischer Maler. - In Mainz wird das Bierhaus der Familie Jungenfeld am Postplätzchen 7 Ecke Vordere Löhrgasse/Obere Löhrgasse vom Bierbrauer Georg Joseph Kauffmann als Bierhaus Zum weißen Turm übernommen. - In Mainz braut Johannes Merckel im Bierhaus zum Hopfengarten in der Weißliliengasse 2 Bier. - In Frankfurt wird das Hotel Englischer Hof Roßmarkt 15 (20 17 Fielmann) erbaut. - Die in Kirchheimbolanden geborene Prinzessin Henriette von Nassau Weilburg (St) (17) heiratet im Exil in Bayreuth den württemberger Herzog Ludwig von Württemberg (St) (41), der gleichzeitig Gouverneur von Ansbach und Bayreuth ist. - In Frankfurt bricht im Schauspielhaus am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ein Feuer aus, wobei die Sängerin Woraleck verletztt wird, wonach alle Feuerkunststücke und leicht zündbare Materialien bei den Aufführungen verboten werden. Der städtische Kanzleirat ist für Zensur der Theaterstücke zuständig. - In Frankfurt tritt der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (27) eine Hauslehrerstelle beim frankfurter Weingroßhändler, Bankier und Gemäldesammler Gogel (--) am Roßmarkt 10 an, die ihm sein Freund, der Dichter Friedrich Hölderlin (27) verschafft hat. - In Frankfurt wird die durch einen Familienerbstreit verarmte deutsche Dichterin Karoline Friederike von Günderrode (17) als Stiftsfräulien im Cronstetten-Hynspergischen Adeligen Damenstift in der Lindenstrasse 27 (19 33 Geheime Staatspolizei) aufgenommen. - In Offenbach wird die Fürstentochter Amalie Auguste von Isenburg Birstein (St) als Tochter von Fürstensohn Prinz Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (31) und der Grafentochter Charlotte Auguste von Erbach Erbach in (St) (20) geboren. - In Offenbach bedankt sich die Schriftstellerin und reiche Salonière Sophie von La Roche (56) Domstrasse 21 brieflich bei Friedrich Schiller (38) für seinen Gedicht-Beitrag im Musen-Almanach des Jahres 17 97. - In Frankfurt beginnt der hessenkasseler Landgraf Wilhelm von Hessen Kassel (St) (54) an der Börse, die sich im schlossartigen Haus Braunfels, das der Adelsgesellschaft Frauenstein gehört, befindet, mit dem Ankauf von anonymen Partialobligationen. Er ist entschiedener Bekämpfer der französischen Revolution, weshalb er seinen in Hanau geborenen Sohn Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (20) mit der preußischen Königstochter Prinzessin Auguste von Zollern Preußen (St) (17) verheiratet. - In Frankfurt beurteilt Johann Wolfgang Goethe (48) das Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) im Vergleich mit seinem Theater in Weimar als völlig unterbesetzt. Über die Poststrasse nach Darmstadt urteilt er: Auf der Chaussee von Sprendlingen bis Langen findet sich viel Basalt, der sehr häufig in dieser flach erhobenen Gegend krachen muss; weiterhin sandiges flaches Land, viel Feldbau aber mager. Ich sah seit Neapel zum erstenmal wieder Kinder Pferdeexkremente in Körbchen sammeln, was tiefste Armut bedeutet. - Die Stadt Mainz wird zum 4. Mal französisch. Mainz wird die Hauptstadt des neuen französischen Departement du Mont Tonnere mit dem französischen Präfekten, dem Rechtsanwalt Jean Baptiste Moïse Jollivet (44). Die nach Frankreich ausgewiesenen oder geflohenen Kollaborateure ua die Clubisten kehren zurück ua vom ehemaligen aus dem Gefängnis in Königstein befreiten ersten demokratisch gewählten französischen Maire von Mainz Franz Konrad Macke (41) alias Macké von Racheakten an der Bürgerschaft abgehalten werden. - In Mainz eröffnet Johann Anton Lutz eine Goldschmiedewerkstatt. - In Frankfurt stirbt der katholische Großkaufmann und Diplomat Peter Anton Brentano (62), von dessen 20 Kinder aus 3 Ehen noch 12 leben. woraufhin die vollwaisen Salonieren Töchter aus der 2. Ehe Ludowica (10), Bettina von Arnim (12) Gunda (17) und Meline (--) in das besonders strenge katholische Ursulinenkloster nach Fritzlar geschickt werden. Sein letztes Kind aus der 3. Ehe mit der Freiherrentochter Anna Friederike von Rottenhoff (16) ist noch nicht geboren. - In Frankfurt wird Johann Jakob Krebs in die Buchdrucker Gesellschaft aufgenommen. - In Wiesbaden wird in Wilhelmstrasse 48 das Juwelierhaus Epple gegründet. - Der protestantische hessenkasseler Landgraf Wilhelm IX von Hessen Kassel (St) (54) zwingt auch für eine erhebliche Gebietserweiterung seinen Sohn Wilhelm II von Hessen Kassel (St) (20) die protestantische preußische Königstochter Auguste von Zollern Preußen (St) (17) des preußischen König Friedrich Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (53) zu heiraten, deren Mutter die hessendarmstädter Prinzessin Friederike Luise von Hessen Darmstadt (St) (46) ist. - Mainz wird zum vierten Mal französisch. - In Frankfurt wird das Hotel Englischer Hof Roßmarkt 13 vom Hotelier Lippert erbaut.  - In Alzey führen die Franzosen ein Friedensgericht ein. - In Bingen Bretzenheim wird das Friedensgericht Bretzenheim dem Amtsgericht Mainz unterstellt. - Der in Koblenz geborene katholische kurtrierer Diplomatensohn und ehemalige mainzer Student Grafensohn Klemens Wenzel Lothar von Metternich (St) (24), wird von seiner Schwiegermutter, einer Saloniere und eine der einflussreichsten Persönlichkeiten am wiener Kaiserhof, Eleonore von Liechtenstein (52) in den kaiserlichen Diplomatenkreis, der mit Napoleon Bonaparte (28) verhandelt, eingeführt. - Die in Frankfurt geborene verwitwete Bankiersehefrau und frankfurter Bankierstochter Maria Elisabeth Bethmann (25) heiratet den geflohenen französischen Vicomte Alexandre Victor Francois de Flavigny (27). Ein Vicomte rangiert zwischen den deutschen Titeln Freiherr und Graf. Erst ein Graf ist befugt an den Fürstentagen teilzunehmen. - Der nassauweilburger Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (29) wird in Bayreuth Vater der Prinzessin Henriette Alexandrine Friederike von Nassau Weilburg (St), von wo aus er regiert. Ihre Mutter ist die Grafentochter Louise Isabella von Sayn Hachenburg (St) (25). - Der preußische Oberst Fürst Heinrich Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (29) fällt in Nürnberg Cadolzburg vom Pferd und stirbt kinderlos und erbenlos, woraufhin ihn Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (62), verheiratet mit der Grafentochter Karoline Felicitas von Leiningen Dagsburg Heidesheim (St) (63) beerbt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene hanauer Regierungsassessor Freiherr Justinian von Adlerflycht (36) bis 18 06 hessenkasseler Geheimer Legationsrat und Gesandter. - In Flörsheim wird die flörsheimer Fayencemanufaktur an den fürstlichisenburger Amtmann Kronenbold und seinen Neffen Friedrich Christoph Machenhauer später Keramikfabrik Machenhauer verkauft. - Weil Graf Hugo Philipp von Eltz (55) behauptet in Mainz geblieben zu sein, wird er wieder in seine Güter und Renten eingesetzt. - In Wiesbaden wird die private Zeitung, Nachrichten- und Anzeigenblatt Hoch Fürstliches Nassau Saarbrückisch priveligirtes gemeinnütziges Nachrichten- and Anzeigenblatt von Hofbuchdrucker Johann Heinrich Frey (--) in ein Amtsblatt Gnädigst priveligirte Wiesbader Nachrichten zur Beförderung des Nahrungsstandes umfunktioniert. - In Darmstadt bezieht der in Gießen geborene und im Vorjahr zum Hofkupferstecher ernannte Johann Conrad Felsing (31) seine neue Kupferdruckerei und wird erfolgreich. - In Mainz lässt sich der aus Paris zurückgekehrte Journalist und Jurist Georg Friedrich Rebmann (29) als Richter einsetzen. - In Mainz gründet der in Mainz geborene Drucker und Buchhändler Florian Kupferberg (24) seinen eigenen Verlag. - In Hanau wird der langjährige protestantische hessenkasseler Privatpoststallmeister Hörlla (--) gezwungen für die katholische kaiserliche frankfurter thurn und taxis Postverwaltung zu arbeiten und damit hanauer Reichsposthalter samt dem Felleisen, Begleitritten und Postwagen wird. In Gelnhausen bleibt aber xxx Clever (--) erst einmal weiter hessischer Posthalter, während der Posthalter  xxx Fabricius alias Faber (--) für die thurn und taxis Post arbeitet. - In Offenbach kauft der frankfurter Kaufmann Kaspar Wilhelm Thurneisen (--) das Reuss Prinzenhaus. - In Wiesbaden Eltville Erbach kauft xxx Langwerth von Simmern den Rittersitz der Ritter von Allendorf später Schloß Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski). - Der kaiserliche Generalquartiermeisterstabschef Johann Heinrich von Schmitt (53) erstellt die Landkarte Schmitt'sche Karte von Süddeutschland, die besonders den Zustand der Strassen zeigt, weil sie eine geheime Kriegskarte ist und dabei aufzeigt, warum die Post nur linksrhein im Oberen Mittelrheintal transportiert wurde, denn zwischen Rüdesheim und Koblenz ist das linksrheinische Ufer zum Großteil nicht passierbar. Ab Burg Ehrenfels bei Rüdesheim gibt es sogar nur noch einen Trampelpfad, der hinter Assmannshausen auf Höhe Trechtingshausen wegen der Steilhänge auch noch endet. Dort sind 5 km bis Lorch völlig unpassierbar. Ab Lorch führt wieder ein Trampelpfad nach Lorchhausen und von dort bis Kaub ist der Uferweg wieder mit Fuhrwerken befahrbar. Aber ab Kaub gibt es bis Braubach wieder keinerlei Uferwege mehr und die Orte sind nur über die Höhenzüge oder per Schiff erreichbar. - In Frankfurt heiratet der frankfurter Bankierssohn und russische Major Karl Franz Schweitzer (St) (43) die italienische Kommödienschauspielerin und Sängerin Augusta Wynne (27) aus Venedig.

1796 Wiesbaden ist von französischen Truppen besetzt, die ua aus dem Amt Burgschwalbach versorgt werden. - In Frankfurt wird die von dem österreichischen Kommandeur Graf Ludwig Gustav von Wartensleben (61) besetzte Stadt vom Norden aus beschossen. In der Judengasse brennen 140 eng aneinander gebaute jüdische Häuser und damit das ganze, durch Tore abgetrennte Judenghetto, ab. Rund um die Konstablerwache brennen weitere 16 Häuser ab. In der ganzen Stadt werden die Dächer zerstört, woraufhin die österreichischen Besatzer kapitulieren. Die Juden in der Judengasse haben ihre eng aneinander gebauten Häuser mit schweren Ketten gesichert, weshalb sie nach dem Beschuss auch deshalb schlecht gelöscht werden können. weshalb der Rat der Stadt den Ghettozwang aufzuheben und denjenigen, die nicht geflohen sind, das Einmieten in christliche Häuser erlauben muss. Bei den Löscharbeiten helfen hauptsächlich italienische Matrosen. - In Frankfurt vermisst man die aufgelöste mainzer Schauspieltruppe von Direktor und Regisseur Büchner am frankfurter Theater Schauspielhaus am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA), weil dieses während der Besetzung geschlossen geschlossen wird. - In Frankfurt kommt eine auf Ochsenkarren gezogene österreichische Kanonenbootflottille mit italienischen Soldaten an, die zunächst nicht eingesetzt wird, weil die italienischen Soldaten keinen Sold erhalten. Nachdem der frankfurter Bankier Simon Moritz von Bethmann (28) einen Teil des Soldes vorstreckt, läuft ein Teil der Kanonenbootflottile aus, der Rest bleibt in der Stadt. - Zwischen Limburg und Diez kommt es im Ersten Koalitionskrieg zwischen Österreichern und Franzosen zur Schlacht bei Limburg. Die sich zurückziehenden katholischen Franzosen brennen die diezer Altstadt nieder. - In Offenbach sind Schaup's Gasthaus Nassauer Hof und Reicherts Gasthaus Zum Hirschen bekannte Adressen in Sachen käuflicher Liebe alias Sexarbeit alias Prostitution. Viele der Prostiutierten sind jüdische Mädchen. - In Frankfurt sind das Gasthaus mit Ballsaal Rebenstock alias Rebstock, in dem es teure Bedienung gibt und Quadrille in Samthandschuhen getanzt wird, die Buchgasse, die Rothe Kreuz Gasse, die Mainzer Gasse, der Bäcker Döning in der Bockenheimergasse, der Mohrengarten auf der Gallengasse alias Wila Brandt Platz, Vogel Greif auf der Zeil, der Tanzsaal Schneidwall in der Schneidwallgasse (20 16 zwischen Seckbächer Gasse und Neue Mainzer Strasse), Frau Zwick und Frau Heinz in der Meisengasse ehedem am Gallenthor, der Weinwirth Söhnlein und der Schuhmacher in der Stelzengasse das Bierhaus Zum letzten Heller am Neuenthor, Zur Stadt Frankfurt, Das Gasthaus Zu den drei fröhlichen Männern, das Gasthaus Zum Löwen und das Gasthaus Zum Adler bekannte Adressen in Sachen Prostitution alias Sexarbeit. - In Frankfurt Sachsenhausen sind der Fischer Schenk in der Rittergasse, der Bendermeister Seyfried auf der Breiten Gasse, der Taglöhner Wolfmüller, der im Herbst Aepfelwein alias Apfelwein auf der Breiten Gasse verkauft, und das Gasthaus Zum schwarzen Bären beliebte und bekannte Adressen in Sachen Prostitution alias Sexarbeit. - In Frankfurt entsteht das zweite verbotene Fortsetzungs Buch mit Galanteriebriefen aus den letzten drei Jahren Briefe über die Galanterien von Frankfurt am Mayn, ein Sex-Führer, in dem anonyme Tester in Briefen ihre Erfahrungen über die Prostitution und die Hurenwirthe in Frankfurt, Frankfurt Bornheim und Frankfurt Sachsenhausen mitteilen. - In Frankfurt gibt es eine Fähre über den Main am Gutleuthof. - In Frankfurt wird der Klosterhofmeistersohn und Dichter Friedrich Hölderlin (26) Hauslehrer der frankfurter Bankierskinder Gontard im ehemaligen Gasthaus Zum weißen Hirsch Kaiserplatz (20 16 Hotel Frankfurter Hof) und verliebt sich in deren Mutter Susette Gontard (27). - In Mainz beendet der österreichsische General Graf Karl Eugen von Erbach Schönberg (St) (64) seine Stellung als mainzer Festungskommandant und tritt aus der Armee aus. - In Frankfurt helfen die italienische Matrosen der österreichischen Kanonenbootflottille, die immer noch keinen Sold erhalten haben und sich deshalb weigern gegen Mainz zum Kampf auszulaufen und in der Stadt gegen Geld mit kleinen Pfeifchen Musik machen und lustige Tänze vorführen beim Löschen der brennenden Häuser, wobei das schlechte Wetter mit einsetzendem Regen eine Katastrophe verhindert. - In Frankfurt wird das Bankhaus Gebhard & Hauck gegründet. - In Frankfurt wird der in Mannheim geborene Hofmusikdirektorensohn Carl Cannabich (25) Kapellmeister am Nationaltheateram Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA). - In Frankfurt wird die Bäckerei Dietrich in der Stiftstrasse 22 (20 17 Toko Kurzwaren) gegründet. - In Offenbach wird die Fürstentochter Viktoria Charlotte von Isenburg Birstein (St) als Tochter von Fürstensohn Prinz Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (30) und der Grafentochter Charlotte Auguste von Erbach Erbach in (St) (19) geboren. - In Königstein wird die Burg Königstein im Koalitionskrieg von den fliehenden Franzosen schwer beschädigt verlassen, wobei man die Zisterne im mittleren Schlosshof mit Kanonenkugeln, Schießpulver und Holz zu einer Bombe umfunktioniert. Der Sprengsatz explodiert aber schon bei der Herstellung, wodurch die vollständige Zestörung unterbleibt.Trotzdem wird die Burg nicht wieder aufgebaut und als Steinbruch genutzt. - In Offenbach zieht die jüdische Sektenführerin und Sektenführertochter Eva Frank mit ihren Kindern wegen hoher Schulden von ihrer Residenz Isenburger Schloss in die Marktstrasse 64 (20 17 Postfiliale). - In Frankfurt wird der Theatermaler Georg Fuentes im Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) angestellt. - In Frankfurt eröffnet Juwelier Schlund im Steinweg 7. - In Frankfurt heiratet der katholische Großkaufmann und Diplomat Peter Anton Brentano (61), der schon 18 Kinder hat, in 3. Ehe die Freiherrentochter Anna Friederike von Rottenhoff (16) und schwängert sie. - In Frankfurt beziffert der Flüchtling Philipp von der Leyen (28), verheiratet mit der in Mainz geborenen Grafentocher Sophia Theresia von Schönborn Buchheim (St) (24), den Verlust aller seiner durch die Französische Revolution verursachten Kosten an Gütern und Einnahmen, auf 1.8 Millionen Gulden. - Die durch einen Sturz gehbehinderte uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstentochter, Fürstäbin des Klosters Lindau und bretzenheimer Gräfin Friederike von Bretzenheim (St) (24) bei Bad Kreuznach heiratet Graf Maximilian Friedrich von Westerholt Gysenberg (24), wonach sie zu ihm ins Schloss Oberhausen zieht. -  In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen Kassel gehört, flieht der in Frankfurt geborene Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (35) vor den Franzosen nach Eisenach. - In Frankfurt werden der mit Johann Wolfgang von Goethe (47) verwandte frankfurter Juwelier Georg Steitz (40) und der frankfurter Patrizier Adolph Carl von Humbracht (43) als Geisel zur Erpressung von Kontributionen in Höhe von 6 Millionen Gulden nach Paris verschleppt. 24 weitere der reichsten Frankfurter werden als Geiseln nach Givet in Belgien verschleppt. - In Frankfurt heiratet der evangelische, aus der Pfalz geflohene dalberger Amtskellersohn und pfälzer Seidenhändler Friedrich Michael Hauck (27)  die frankfurter Buchhändlertochter und Verlegertrochter Catharina Ernestine Fleischer (25), erhält dafür das Bürgerrecht woraufhin er in das Seidengeschäft Gebhard einsteigt, das daraufhin in Gebhard und Hauck umbenannt wird und auch Geldgeschäfte anbietet. - In Darmstadt erhält der erste Jude das Bürgerrecht. - Der französische General Francois Severin Marceau (27) überquert im September mit 16.000 Soldaten den Rhein, zerstört die rüsselsheimer Schiffsbrücke, erobert Königstein und besetzt die Stadt Frankfurt, wonach er im Westerwald stirbt. - Der französische General Francois Severin Marceau (27) lässt darmstädter Bürger verhaften und fordert Kontributionen. - In Frankfurt flieht die Hälfte der Bevölkerung aus der Stadt in die neutrale Stadt Hanau. Danach werden vom Nordend Granaten, die beim Aufprall explodieren, und glühende Kanonenkugeln, die Brände verursachen sollen, auf die Stadt verschossen, wobei zuerst die Konstablerwache getroffen wird und das nahegelegene Gasthaus Zum gelben Hirsch in der großen Friedberger Strasse, das wegen seines neutralen Besitzers mit eingelagerte Wertgegenständen überfüllt ist. - In Frankfurt residiert der österreichische Besatzungskommandant Oberst xxx de Montsroi (--) im Gasthaus Zum römischen Kaiser auf der Zeil (20 16 Karstadt Ecke Zeil 90/Schäfergasse) und dessen Vorgesetzter Feldzeugmeister Graf Ludwig Gustav von Wartensleben (61) residiert in Offenbach, wo er die Verteidigung der Stadt Frankfurt bis zum letzten Mann befiehlt. - In Frankfurt Bornheim residiert der angreifende französische General Jean Baptist Kleber (42) im Gasthaus Zum goldenen Anker Ecke Berger Strasse/Gronauer Strasse. - In Frankfurt scheitert ein letztes Kapitulationsangebot, weil sich der österreiche Offizier Bary gegen 22:00 Uhr in der Nacht auf dem Weg von Sachsenhausen nach Bornheim nach Hanau verirrt, aber der Beschuß schon gegen 23:00 Uhr beginnt, wodurch er erst morgens mitten im Gefecht ankommt. - In Frankfurt treffen 2.000 österreichische Deserteure aus den österreichischen Niederlanden innerhalb von drei Tagen ein, die zuvor die Umgebung ausgeraubt haben. - In Frankfurt Sachsenhausen werden unzählige gefangengenommene aufständige Bauern, die mit ihrem Anführer Philipp Witt (--) als Partisanen gegen die Franzosen kämpfen am Quirinsbrunnen alias Bettelbrunnen Hühnerstrasse 2 standrechtlich erschossen. - In Frankfurt wird trotz Besatzung eine Herbstmesse abgehalten, die wegen der schlechten Umsätze um zwei Wochen verlängert wird. - Der freigekaufte niederländische Hauptmann, der hessenhomburger Landgrafensohn Philipp von Hessen Homburg (St) (17), tritt in die österreichische Armee ein, die gegen die Franzosen kämpft. - Der morganatische nassauusinger Fürstenenkel August von Kruse (17) tritt im neutralen Hannover gegen den Willen seines Vaters, des nassauusinger Regierungspräsident Karl Friedrich von Kruse (59) in das Militär des neutralen Kurhannovers ein. - In Frankfurt flieht die weimarer Kommerzienratstochter Sophie Bansa (34), aus dem Saalhof am Fahrtor in ihr Elternhaus nach Eisenach. - In Darmstadt heiratet der aus der linksrheinischen französisch besetzten Pfalz und Saarland geflohene homosexuelle Schauspieler August Wilhelm Iffland (37) die hessendarmstädter Regierungsratstochter Margaretha Louise Greuhm (36). - In Frankfurt wird auf dem Gutleuthof der gelernte Bäckersohn, Gutspächtersohn und Jurist Philipp Friedrich Gwinner geboren. - In Mainz wird der in Frankfurt geborene Schulmeistersohn und im Vorjahr am frankfurter Nationaltheater entlassene Theaterregisseur Johann Ludwig Büchner (43) vom Theateroberleiter Freiherr Friedrich Karl von Dalberg (St) (45) als Leiter Kurfürstliche Schaubühne engagiert. - In Mainz eröffnet der Seidenfabrikbesitzersohn und Arzt Philipp Bozzini (23) als neuer Doktor und außerordentlicher Assessor an der katholischen mainzer universitäts Medizinfakulät privat eine eigene Praxis, die er aber wieder aufgibt und wonach er sich in Frankreich weiterbildet und französischer Militärfeldarzt wird. - In Frankfurt erreichen die österreichischen Kriegsanleihen beim Bankhaus Gebrüder Bethmann einen Gesamtbetrag von 30 Millionen Gulden, woraufhin die Finanzierung der Österreicher eingestellt wird, wobei man in den letzten 18 Jahren noch 2,1 Millionen Gulden verliehen hat. - In Höchst schließt die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur im Besitz der mainzer Hofkammer mit einem Schuldenberg von 57.312 Gulden bis 19 47. - In Offenbach muss F de Roussier (--) seine isenburger offenbacher Fayencemanufaktur in der Kleinen Kirchgasse alias Schulstraße an seine Geschäftsführerin Catharina Heyer (--) verpachten, was in der frankfurter Zeitung Samstägeige Frankfurter Kaiserliche Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung verkündet wird. - In Frankfurt leitet der in Aschaffenburg geborene katholische kurmainzer wirkliche Hofkammerrat Jakob Guiollett (50) eine Versteigerung des Warenbestands der fürstlichen kurmainzer Höchster Porzellanfabrik alias höchster Fayencemanufakur im Kompostellhof. - In Wiesbaden kauft der Wirt im Gasthaus Alter Adler Langgasse (20 22 Kaiser Friedrich Therme) Schlichter (--) die Rechte für eine wiesbadener thurn und taxis Poststation, wodurch er Posthalter wird. - In Johannisberg kehrt der ursprünglich katholische mainzer Student und mittlerweile in mehreren mitteldeutschen Univeristäten untergekommene johannisberger Weingutsbesitzersohn, Redakteur und Schriftsteller Johannes Weitzel (25) in sein Elternhaus zurück, wo er sich entschließt zu den Franzosen überzulaufen, weshalb er bei Kaiserslautern Exekutivkomiteekommissar wird. - Der uneheliche Landgrafensohn Ernst von Blumenstein (St) wird als Sohn des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Karl Emanuel von Hessen Rotenburg (St) (50) und der in Kassel geborenen Lucie Juliane Struve (27) geboren. Eigentlich ist dieser mit Prinzessin Leopoldine von Liechtenstein (St) (42) verheiratet. - In Wiesbaden erhält der bei Schotten geborene nassauusinger Schwiegersohn und nassauer Regierungspräsident Freiherr Karl Friedrich von Kruse (59) verheiratet mit der morganatischen nassauusinger Fürstentochter Philippa Katharina von Biebrich (St) (52) acht Jahre nach dem Baubeginn des Gebäudes und zwei Jahre nach der Beantragung für sein Hofgut Geisberg eine Schankerlaubnis, wonach es ein beliebtes Ausflugsziel für Kurgäste wird. - In Darmstadt flieht der gesamte hessendarmstädter Hofstaat mit dem in Frankfurt geborenen hessendarmstädter Staatsminister, geschiedenen frankfurter Bankierssohn Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (35), nach Thüringen, zum Geburtsort der Ehefrau dessen unehelichen Sohnes Heinrich Bernhard Barkhaus (--) in Eisenach Fischbach. - In der Grafschaft Erbach wird hauptsächlich  Spelz und Weizen, Buchweizen, Kartoffeln, Wein, Nüsse angepflanzt. Man lebt von Holzverkauf, Viehzucht, Bienenzucht, Eisen, Marmor und mehreren Steinarten. Die Industrie in Manufakturen und Fabriken ist mittelmäßig. Man führt aus: Spelzmehl, Hafer, Buchweizen, Holz, Kohlen, Potasche, Vieh, Eisen, Nüsse, Honig u. Wachs. - In Frankfurt kommt der xxxer Hofmarschall xxx von Frankenstein (--)  von Fulda kommend an, wobei er in Schlüchtern vom hessenkasseler Posthalter Zipf 10 frische Postpferde ertauscht und dafür 20 Gulden bezahlt hat. - In Frankfurt gründet JC Dietrich (--) in der Stiftstrasse 22 eine mechanische Werkstatt (19 43 existent) mit Verkauf. - In Wiesbaden kauft der aus Bayern stammende Johann Peter Schlichter (--), dem das Badhaus Zum güldenen Adler alias Zum Adler (20 22 Kaiser Friedrich Therme) in der Langgasse gehört, die Lizenz für die wiesbadener thurn und taaxis Posthalterei, mit einer eigenen kleinen reformierten Kirche auf dem Gelände. - In Bad Vilbel fordert der französische General Jean Baptist Kleber (42) vom katholischen mainzer Beamten den sofortigen Wiederaufbau der Brücke über die Nidda, den die Österreicher unter General Graf Ludwig Gustav von Wartensleben (61) bei ihrem Rückzug gerade zerstört haben. Der flieht aber, woraufhin er das Schloß Vilbel als feindliches Eigentum niederbrennen lässt, wobei nur Torturm, Ringmauer mit Wassergraben und vom Palas der Keller erhalten bleiben. - Napoleon (46) trägt keine Perücke mehr, sondern eine Frisur mit halblangem Haar und Mittelscheitel, was deutsche Beamte in bezug von Rangordnungen vor ein Problem stellt. - Der Sohn von  August Friedrich Karl von Ziegesar (50), der nassauer Oberhofmeister Ernst Carl von Ziegesar stirbt als Herr zu Schierstein im niederländischen südamerikanischen Paramaribo auf Surinam. - In Frankfurt beziffert der ehemals linksrheinisch begüterte Flüchtling Philipp von der Leyen (30) seinen Verlust seit 17 92 auf  1.823.405 Gulden.

1795 In Frankfurt verkauft Johann Wolfgang von Goethes (46) Mutter Catharina Elisabeth Goethe (64) alias Catharina Elisabeth Textor das Geburtshaus ihres Sohnes im Großen Hirschgraben 23 nach dem Tod des Vaters und zieht in das Haus Zum goldenen Brunnen Rossmarkt 8 am Heumarkt um. Der Salondame und Bankiersehefrau, weimarer Kommerzienratstochter Sophie Bansa (33), die im Saalhof am Fahrtor wohnt, schenkt sie das Goethe Puppenhaus. - Hanau hat 12.045 Einwohner. - In Darmstadt eröffnet eine Weinwirtschaft in den Räumlichkeiten des Hauses Bockshaut Kirchstrasse 7-9. - In Höchst besiegt der Reichsfeldzeugmeister und Oberbefehlshaber über die österreichische und die Reichsarmee am Mittel- und Niederrhein Graf Karl Joseph von Clerfait, Charles Joseph de Croix (62) den französischen General Jean Baptiste de Jourdan (33), zwingt ihn über den Rhein zurück. Wochen später überwindet er die Mainzer Linien, vertreibt 70.000 französische Belagerungssoldaten bis Bingen und Alzey und schließt einen Friedensvertrag. - In Frankfurt logiert Graf von Clerfait, Charles Joseph de Croix (62) im Gasthof Zum römischen Kaiser auf der Zeil (20 16 Karstadt Ecke Zeil 90/Schäfergasse). - In Frankfurt wird Graf von Clerfait, Charles Joseph de Croix (62) zum Ehrenbürger der Stadt ernannt, wobei im Nationaltheater am Theaterplatz alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) dessen Theatermitarbeiter und Librettist Johann Jakob Ihlee (33) einen für ihn gedichteten Prolog vorträgt. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborenen Stadtphysikussohn, Jurist, Ratsherr und Vergewaltiger Freiherr Johann Erasmus von Senckenberg (St) (78) in seiner Zelle im Dachgeschoss der Hauptwache nach 26 Jahren Haft ohne Gerichtsverhandlung. - In Frankfurt wird 13 Jahre nach  der Gründung und wegen der ständigen Existenzbedrohung durch die Zünfte, die keine Industrie in der Stadt dulden, die Hofwagenfabrik Dick & Kirschten von dem in Frankfurt geborenen Johann Georg Kirschten (32) verheiratet mit der in Frankfurt geborenen wiesbadener Sattlertochter Helene Margarethe Dick (29), die er im Vorjahr geheiratet hat, in die Geleitstrasse nach Offenbach verlegt, wo es keine Zünfte gibt und die verschiedenen Berufsgruppen unter einem gemeinsamen Dach zusammenarbeiten und hochqualitative Kutschen herstellen können. - In Mainz wird die zerstörte kurfürstliche Residenz als Militärhospital genutzt. - In Mainz beendet der ehemalige mainzer Dekan der medizinischen Fakultät und Telegrafenentwickler Samuel Thomas von Sömmering (40) seine Arbeit an der Mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17 und zieht nach Frankfurt, wo er im Haus seiner Schwiegereltern in der Saalgasse 122 als Arzt praktiziert. - In Königstein werden mit der Lösung der Koalition mit den Preußen österreichische Truppe auf der Gefängnisfestung eingesetzt. - In Erbach heiratet der Fürstensohn Prinz Carl Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (29) die Grafentochter Charlotte Auguste von Erbach Erbach (St) (19), wonach er mit ihr nach Offenbach zieht, wo auch 4 seiner 6 Kinder mit ihr zur Welt kommen werden. - In Frankfurt wird der aus Koblenz zugezogene jüdische Weinhändler Josef Feist (--) erster jüdischer Weinhändler. Kurz nach der Ankunft stirbt er, womit sein Sohn Löb Josef Feist  (25) das Geschäft übernimmt. - In Frankfurt fordern sowohl französische als auch kaiserliche Truppen vergeblich die Öffnung der vom preußischen General Friedrich Ludwig von Hohenlohe Ingelfingen Öhringen (St) (46) besetzten Stadt Frankfurt, wofür ihm die Frankfurter dankbar sind und nachdem er ein Geldgeschenk ablehnt, ernennt ihn die Stadt Frankfurt zu ihrem erster Ehrenbürger. - In Frankfurt übernehmen die Patrizierfamilien Laroche und Allinger die Weinhandlung Burck in den Kellern und Gewölben des ehemaligen Schützenhauses in der Schützenstrasse 6. - In Frankfurt, der kaiserlichen Stadt, empfiehlt der katholische habsburger Kaiserbruder Erzherzog Carl von Österreich Teschen (St) (24) die aus dem trierischen Koblenz stammenden jüdischen Weinhändler Josef Feist (--) als ersten jüdischen Weinhändler in Frankfurt aufzunehmen, der aber noch im gleichen Jahr stirbt und dessen Sohn Löb Josef Feist (25) den Weinhandel übernimmt. - In Mainz beschwerden sich die mainzer Händler über die Gebühren, die die frankfurter Marktschiffer für den Transport von Kaufmannsgütern verlangen. - Fürst Carl von Isenburg Büdingen Birstein (St) (29) heiratet die Grafentochter Charlotte Auguste von Erbach Erbach in (St) (18). - In Frankfurt Nied überquert französische Kavallerie die Nidda Richtung Osten, wobei sie aber die katholischen kaiserlichen Truppen, die sich im Dorf verschanzt haben, vertreiben müssen. Dabei werden Häuser und Ackerflächen von 52 Einwohnern und Bauern zerstört. Der nieder Schankwirt Johann Tempel vom Gasthaus Zum grünen Baum ist einer der Hauptgeschädigten. - In Offenbach kauft der isenburgbirsteiner Rat Wolfgang Goldner (26) das Haus Frankfurterstrasse 44 am Aliceplatz beim abgerissenen Frankfurter Tor, das er umbauen lässt und wo er einen repräsentiven Salon einrichten lässt, der mit einem weißen Keramikofen beheizt wird. - In Bingen Bretzenheim wird das Fürstentum Bretzenheim des unehelichen bayerischen wittelsbacher Kurfürstensohnes Fürst Karl August von Bretzenheim (26) bei Bad Kreuznach nach 5 jährigem Bestehen von den Franzosen zerschlagen. - Der in Koblenz geborene katholische kurtrierer Diplomatensohn und ehemalige mainzer Student Grafensohn Klemens Wenzel Lothar von Metternich (St) (22), dessen Vater mainzer Hofzeremonienmeister während der Kaiserkrönung war, heiratet seine Nichte Maria Eleonore von Kaunitz Rietberg (26) der Frau, die 24 Jahre zuvor der Versuchung widerstanden hat, sich zur kaiserlichen Mätresse machen zu lassen und die sich stattdessen am wiener Hof als Saloniere Einfluss verschafft hat, Fürstin Eleonore von Oettingen alias Eleonore von Liechtenstein (50). Ihr Bruder, der neue Reichshofrat Grafensohn Aloys von Kaunitz-Rietberg (27) wird 18 22 nach tausendfachem sexuellem Mißbrauch und Vergewaltigung von hunderten Mädchen und Kinder ua eines Kinderballetts verurteilt. - Der in Frankfurt geborene geadelte Dichter Johann Wolfgang von Goethe (46) lässt von seinem bürgerlichen homophilen Freund Friedrich Schiller (36) seine Gedichte aus seiner erotischen Phase vor 17 88, in der selbst Tabus wie Prostitution, Sex mit Mutter und Tochter, Sex mit Dunkelhäutigen und zügellose Sexpartys gebrochen werden, in dessen Monatsschrift Die Horen veröffentlichen, während er sich selbst in hochadeliger Gesellschaft bewegt und sogar seinen herzoglichen Mäzen auf dessen Kriegszügen gegen die Franzosen als Beobachter begleitet. - In Frankfurt gibt der frankfurter Bankier xxx Metzler (--) dem Königreich Preußen ein Darlehen von 1 Million Gulden. - Der in Homburg geborene Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (47) räumt sein Schloss in Bad Homburg und flieht auf seine Besitzungen in Preußen. - In Frankfurt lässt der kaiserliche Rat Freiherr Johann Peter von Leonhardi (48) sein Palais Leonhardi später Palais Rothschild (20 17 Karstadt Frankfurt Zeil 90) auf der Zeil erbauen. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborenen Schulmeistersohn und Theaterregisseur Johann Ludwig Büchner (42) am frankfurter Nationaltheater nach persönlichen Anfeindungen und wegen seiner Verschuldung nach drei Jahren wieder entlassen. - In Wiesbaden schließt der nassauusinger und nassausaarbrückener Fürst Karl Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (60), der seit etwa 10 Jahren keinerlei Interesse an seiner nassauer wiesbadener Fayencemanufaktur im Marstall mehr hat, die Manufaktur in seinem Schloß nach der Kündigung der Pächterin Witwe Dreste (--). - In Flörsheim arbeitet Johann Jakob Hofmann (--) in der kurmainzer flörsheimer Fayencemanufaktur als Porzellanmaler. - In Darmstadt wird Sofia Christiane Werner als Tochter des darmstädter Silberschmieds und Hofjuweliers xxx Werner (--) geboren. - In Darmstadt wird der im Vorjahr zum Kommandeur der Kreistruppen beförderte hessendarmstädter Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (46) zum Generalfeldmarschall und General en chef des Oberrheinischen Kreises befördert, ohne jemals an einem Feldzug teilgenommen zu haben. - Der mit seiner Cousine preußische Königstochter Prinzessin Friederike Luise Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (21) verheiratete Prinz Wilhelm Friedrich von Nassau Oranien (St) (23) verliert im Kampf gegen die französischen Revolutionstruppen in den Niederlanden, woraufhin er mit seinem Vater Wilhelm V von Nassau Oranien (St) (47) zu seinem nahen Verwandten, dem englischen König Georg III von Hannover (St) (57), nach England flieht. - Der in Franken geborene Journalist und Revolutionär und Unterstützer der Mainzer Jakobiner Georg Friedrich Rebmann (27) muss überstürzt aus der kurmainzer Stadt Erfurt nach Hamburg fliehen, von wo aus er im Folgejahr nach Paris flieht, wo er ernüchtert die Ideale der Revolution verraten sieht und erkennen muß, daß die katholische Kirche dabei eine tragende Rolle spielt. - In Mainz Ebersheim wird das Johanniskreuz von den abziehenden Franzosen zerstört. - In Sprendlingen betätigen sich die Werber des Königlich Preußischen Infanterieregiments von Lossdorf im Gasthaus Zum Adler von Wirtssohn und Wirt Georg Adam Löffler (--), wobei sie arme junge Männer so betrunken machen, dass diese gar nicht mitbekommen, dass sie sich dauerhaft und ohne jeglichen Bezahlung zum Militärdienst verpflichten. - In Wiesbaden hat der Wirt vom Badehaus Schützenhof (20 23 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) Reinhard Kässberger (--), dem auch das Badehaus Zum Einhorn gehört, den Ausbau des Badehauses Schützenhof zu einer dreiflügeligen Badeanstalt mit einem Saal für 300 Gäste, in dem er Wanderschauspieltruppen auftreten lässt, die vom Gemeindebadgässchen rund  90 m Richtung Norden reicht, abgeschlossen. Dahinter wächst bis zum Schulberg Wein. - In Mainz Gonsenheim sind 7.000 französische Soldaten untergebracht. - In Hattersheim hat sich der in Heppenheim geborene katholische wetzlarer kaiserlichen thurn und taxis Posthalter Adam Werle (36) die thurn und taxis Konzession gekauft, will erst schräg gegenüber ein neues Grundstück kaufen, soll aber dafür im Bedarfsfall für das bereits abgerissene mainzer Tor für die Gemeinde ein neues Stadttor mit Gefängnis und ein Hirtenhaus bauen, weshalb er dann doch im Folgejahr das bereits existierende Posthaus vom ehemaligen Posthalter Johann Kaspar Öhl (--) kauft und zu einer repräsentativen thurn und taxis Posthalterei mit Gasthaus mit Anbauten erweitert. Weil er weiter in Wetzlar leben will, überlässt er die neue hattersheimer Postverwaltung seinem Neffen Johann Baptist Werle (--), der mit seinem Onkel um Kompetenzen im Streit liegt. - In Sprendlingen ist der in übelstem Zustand befindliche Poststrassenabschnitt der Alten Strasse alias Darmstädter Strasse in Richtung Langen nach 10 jähriger Bauzeit als Chaussee fertiggestellt. - Der von der Französischen Revolution begeisterte Italiener Aurelio de Giorgi Bertolan (42) bereist und beschreibt in seinem Reisetagebuch im neuen Romantischen Stil Viaggio sul Reno seine Rheinreise im Romantikstil. Dazu ist er ein offener Verächter des geadelten und revolutionsfeindlichen frankfurter Dichters Johann Wolfgang von Goethe (45), von dem er erzählt, dass er in Italien völlig unbekannt ist, und er hofft, dass es auch so bleibt. - Die französischen Behörden verbieten Karne­val alias Fastnacht alias Fasching und Masken­bälle, was bis 18 04 so bleibt.

1794 Wetter: Fieber Epidemie mit Pocken in Darmstadt. - Rheinhessen ist Kriegsgebiet. - Entlang des Rheins beschwert sich die Reisende Ann Radcliffe (--), dass bestochene Kutscher ihre Fahrgäste zu falschen Herbergen entführen und sich dabei meistens taub stellen. - In Frankfurt heiratet der Opernkomponist und Orchesterleiter im Nationaltheater Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen (33) den Opernstar Johanna Margaretha Antonetta Zuccarini (18). Er zieht mit ihr nach Prag, wo er Operndirektor wird. - In Babenhausen heiratet die seit 6 Jahren inhaftierte Landgrafenmätresse Rosa Dorothea Ritter (35) alias Freifrau Rosa Dorothea von Lindenthal ihren Aufpasser Johann Georg Kleinhans und kommt dadurch frei. Ihr jüngster Sohn - In Frankfurt wird der aus der Grafschaft Waldeck zugezogene frankfurter Kaufmann und kaiserliche Rat Johann Peter von Leonhardi (47) von Kaiser Franz II von Habsburg Lothringen (St) (26) in den Freiherrenstand erhoben. - In Offenbach macht der in Birstein geborene Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg Büdingen (St) (59) verheiratet mit Prinzessin Sophie Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (51), der in seinem Stadtschloss am Aliceplatz wohnt, wo er auf dem Platz seine Soldaten exerzieren lässt, den in Wiesbaden aufgewachsenen Regierungsratssohn Wolfgang Goldner (30) zu seinem Regierungsrat in dem schlecht heizbaren Isenburger Schloss. - In Königstein, das zum katholischen Mainz gehört, kommt es zu einer Hungerstreik Revolte wegen der harten Haftbedingngen für die Symphathisanten der Französischen Revolution. - In Kloster Eberbach werden mindestens 15 3-4 Meter hohe Weinkelter aufgestellt. - In Offenbach hebt der in Birstein geborene Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg Büdingen (St) (59) die Leibeigenschaft seiner Untertanen und die staatliche Erbschaftsabgabe Besthaupt, mit der dem Souverän nach dem Tod das beste Stück Vieh aus dem Stall zusteht, ab. - In Frankfurt wird das Lustspiel Der Prorector von Friedrich Karl Ludwig Textor (19) im Schauspielhaus alias Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) aufgeführt, das früheste erhaltene Schauspiel in frankfurter Mundart, in dem er seinen Lehrer mit türkischem Vater Johann Jacob Gottlieb Scherbius (66) karikiert. Das Kotzebue-Stück Benjowsky wird wegen einer Beschwerde des russischen Legationsrats von Vukachowich über die Kritik an russischen Truppen nach einer Aufführung mit viel Beifall zensiert. Selbst im Titel muss das Wort Sklaverei in Gefangenschaft und das Wort Freiheit in Erlösung abgeändert werden, was man dem russischen Residenten von Stackelberg meldet. - In Frankfurt verbietet der Rat dem Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) trotz der Anwesenheit von Kaiser Franz II von Habsburg Lothringen (St) (26) in der Karwoche den Theaterbetrieb. - In Frankfurt kommt die französischsprachige Zeitung Journal de Francfort heraus, die in Frankfurt verlegt wird. - Die preußischen Besatzungstruppen verlassen die Stadt Mainz. - In Philippseich beginnt der in Philippseich geborene Graf Heinrich Ferdiand von Isenburg Philippseich (St) (24). mit dem Neubau seines Schlosses Philippseich, was 6 Jahre dauert. - In Offenbach wird Prinz Heinrich XX von Reuß (St) als Sohn von Fürst Heinrich XIII von Reuß (St) (47) und Prinzessin Luise von Nassau Weilburg (St) (29) geboren. - In Frankfurt kommt der linksrheinische begüterte Flüchtling Philipp von der Leyen (28), mit seiner in Mainz geborenen Frau Grafentocher Sophia Theresia von Schönborn Buchheim (St) (22) an, woraufhin sie sich in der Umgebung niederlassen. - Die uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (23) bei Bad Kreuznach zwangsverheiratet mit Graf Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum (St) (57), den sie verabscheut, bringt den Erbgraf Karl Theodor von Leiningen Guntersblum zur Welt. - In Mainz bendet der erzkonservative katholische mainzer Student und kurtrierer Diplomatensohn Grafensohn Klemens Wenzel Lothar von Metternich (St) (21), dessen Familie bereits nach Brüssel geflohen ist, sein Studium. Er verteilt vor der Grenze, nach der im Vorjahr, seine zweite antifranzösische Flugschrift, in der er .. nur die besitzenden Bauern ... auffordert sich zu bewaffenen. Durch die Besetzung der linksrheinischen Gebiete hat seine Familie all ihre Güter verloren, ein letztes verbleibendes ist das böhmische Schloss Königswart. - Fürst Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen (St) (70) und seine Frau Grafentochter Christiane Wilhelmine von Solms Rödelheim (St) (58) werden von den Franzosen aus der Pfalz vertrieben. - Der hessenhomburger Landgrafensohn Philipp von Hessen Homburg (St) (15), der als Hauptmann in den Niederlanden in der Brigade Hessen Darmstadt gegen die Franzosen kämpft, wird gefangengenommen und nach 10 Monaten freigekauft. - Bei Mainz drängt der französische General Saint Cyr (30) preußische Truppen zurück. - In Mainz flieht der mainzer Medizinstudent Philipp Bozzini (21) ein Student von Samuel Thomas Sömmering (39) aus der Stadt und an die Universität Jena. - In Frankfurt kehrt nach 25 Jahren der Tuchfabrikant Philipp Heinrich Fleck (54) als Geldverleiher zurück. Er nutzt die Gunst der Stunde und verleiht gegen astronomische Zinsen Geld ohne sie zu versteuern. - In Frankfurt wird die Speditionsfirma und Möbeltransportsfirma Delliehausen gegründet. - In Frankfurt Niedererlenbach heiratet der in Breitenbach geborene Freiherr Ernst von Dornberg (25) die in Birstein geborene frankfurter Patriziertochter Henriette Maximiliane von Glauburg (19). - In Darmstadt wird das leerstehende ehemalige Jagdschloß Bickenbach in ein Lazarett umgewandelt. - In Preußen dürfen nach dem neuen Zwitterparagraphen die Eltern bestimmen, nach welchem Geschlecht ein Kind mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen erzogen werden soll, das mit 18 Jahren dann selbst entscheiden darf. - In Offenbach ist F de Roussier (--) Besitzer der isenburger offenbacher Fayencemanufaktur in der Kleinen Kirchgasse alias Schulstraße. - In Frankfurt bricht der frankfurter Buchhändlerlehrling Friedrich Christian Beuther (16) auf um Schauspieler zu werden. - Graf Hugo Philipp von Eltz (52) muss die Enteignung seiner linksrheinische Besitzungen hinnehmen. Seine Burg Eltz wird der französischen Kommandantur in Koblenz unterstellt. - Der ehemalige nassausaarbrückener Hofmaler Johann Friedrich Dryander (38) porträtiert den französischen General Jean Baptiste de Jourdan (32) und den französischen saarbrückener Richter Dominique Joseph Garat (45). - In Darmstadt wird der hessendarmstädter Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (45) zum Kommandeur der Kreistruppen befördert, obwohl er noch nie an einem Feldzug teilgenommen hat. - Der nach Aschaffenburg geflohene katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (75) lässt 33 revolutionäre mainzer Clubbisten, mainzer Jakobiner  und 24 Offiziere der französischen Revolutionsarmee in die kurmainzer Festungsstadt Erfurt verschleppen, wo der in Franken geborene Journalist, Jurist und Revolutionär Georg Friedrich Rebmann (26) deren Verhaftung und Misshandlung durch kurmainz und preußische Soldaten in seiner Zeitschrift Das neue graue Ungeheuer, womit er auch  den Kurfürst meint, als Verstoß gegen die Menschenrechte anprangert. - In Mainz übernimmt in der Holzstraße 32 am Holzturm der Bierbrauer Johann Victor (--) eine Brauerei mit Ausschank später Zum schwarzen Bären, die er 3 Jahre führt. - Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (49) stirbt nach der Flucht vor den französischen Truppen in Aschaffenburg. - Die Reihenfolge der Farben der Tricole alias französischer Flaggen wird festglegt. - In Guntersblum gibt es eine Postexpedition. - In Hattersheim hat der Posthalter xxx Werle (--) große Schwierigkeiten mit seinem Onkel, dem in Heppenheim geborenen kaiserlichen wetzlarer thurn und taxis Posthalter Adam Werle (36). - Der in die Jahre gekommene ehemalige rheinfelser für seine militärischen Verdienste geadelte hessenkasseler rheinfelser Festungskommandant Generalmajor Philipp Valentin von Resius (76) flieht vor den Franzosen von der Festung Rheinfels bei St Goar und gibt sie mitsamt den Kanonen bei einem angeblichen Gegenangriff auf, wofür er zunächst zum Tode verurteilt wird. - Der Statthalter des wormser Bischof Friedrich Karl Anton von Dalberg (07) flieht aus Worms und wird stellvertretender Hauptmann von Miltenberg. - Der preußische Major Johann Friedrich Schenck von Schweinsberg (44) kämpft gegen die französischen Revolutionstruppen in Polen. - In Frankfurt stirbt der Juwelenhändler Pierre Louis Alexandre Crespel (--) verheiratet mit der darmstädter hof .. auf der Zeil .... Verwaltertochter Katharina Elisabeth Rohr (++). Sein Sohn ist der Jurist und Schirftsteller Johann Bernhard Crespel (89).

1793 Wetter: In Mainz bricht erstmals die virale entzündliche Krankheit Ruhr aus, bei der die Erkrankten förmlich austrocknen und wobei alleine im August 840 Menschen sterben. - Rheinhessen ist Kriegsgebiet. - In Mainz wird der französische Eroberer der Stadt, der französische Revolutionsarmee General Adam-Philippe de Custine (53), der im Bassenheimer Hof wohnt, durch die Jakobiner, die eine Terrorherrschaft eingerichtet haben, nach Paris zurückbeordert, wo er sich wegen seiner Vorliebe für Aristokratie und Verrat verantworten muss. Weil er seine eigenen Truppen in Stich gelassen haben soll, was sogar deutsche Zeugen bestätigen, weil er trotz ihrer Bitte für die aristokratischen Besitzer die Städte Mannheim, Koblenz, Darmstadt, Hanau usw nicht besetzt hat, wird er zum Tode verurteilt und hingerichtet. - Die Preußen umzingeln, belagern und beschießen Mainz, wodurch ganze Stadtteile zerstört werden. - Die Stadt Mainz, die neu Mayence heißt, bezeichnet sich als Mainzer Republik. Die Mainzer beschließen den Anschluß an Frankreich. Die Preußen belagern, umzingeln und erobern die Stadt Mainz und verfolgen die deutschen Jakobiner alias radikalen katholischen Aufklärer, darunter Felix Anton Blau (17), der misshandelt und enteignet wird. Der ehemalige katholische kurfürstlichmainze Polizeikommissar und neue mainzer Maire alias Bürgermeister Franz Konrad Macke (37) alias Macké wird wegen Hochverrats verhaftet und zu 14 Monaten Kerkerhaft in Königstein verurteilt. Die Kollaborateure und Clubisten werden nach Frankreich ausgewiesen. - Der Regensburger Reichstag verbietet alle studentischen Verbindungen. Das Verbot wird aber nur in katholischen habsburgischen Ländern durchgesetzt. - Der in Nassau geborene Freiherr Heinrich Friedrich Karl von Stein (St) (36) heiratet die Feldmarschallstochter und englische Königsenkelin Wilhelmine Magdalene Friederike von Wallmoden-Gimborn (21). - In Frankfurt bringt der Komponist Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen (32) seine Erfolgs-Oper Die Weinlese alias Das Fest der Winzer, oder Wer führt die Braut nach Hause heraus. - In Rüsselsheim überquert Johann Wolfgang von Goethes (44) den Main auf einer Schiffsbrücke. - In Wiesbaden stirbt der in Wiesbaden Biebrich geborene Prinz von Nassau Usingen Graf von Saarbrücken und Saarwerden und Freiherr von Lahr, Wiesbaden und Idstein Johann Adolph von Nassau Usingen (St) (53), der 15 Jahre zuvor aus der preußischen Armee ausgetreten ist. Er ist kinderlos verheiratet mit der württemberger Freiherrentochter Carolina Wilhelmina von Reischach Reichenstein (53). - Der in Den Haag geborene Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (--) flieht vor den Franzosen aus dem Schloss Kirchheimbolanden nach Bayreuth. - In Mainz wird das Lustschloss Favorite gegenüber der Mainmündung durch die Belagerung und Bombardierung nach 93 Jahren völlig zerstört. Johann Wolfgang von Goethe (44) und der protestantische Staatsmann Freiherr Heinrich von Stein (St) sind Augenzeuge. - In Mainz zieht der mainzer Hofmusikstecher alias Musiknotendrucker und Verleger Bernhard Schott (37) in sein neu erbautes Haus Weihergarten 5. - In Frankfurt stirbt in der Großen Sandgasse die in Mainz geborene Salonierentochter und Kaufmannsfrau Maximiliane von Brentano (37) alias Maximiliane von La Roche bei der Geburt ihres 12. Kindes, woraufhin der Witwer trierer Geheimer Rat und vermögende frankfurter Kaufmann Peter Anton Brentano (58), der hauptsächlich italienisch und nur gebrochen Deutsch spricht, sein Handelshaus abgibt und nach Koblenz in die Nähe des Hofes des katholischen trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen (54) zieht und die Erziehung seiner Kinder, von 18 sind bereits 6 tot, seinen Verwandten überlässt. Er gibt es aber nicht an seinen ältesten Sohn Anton Maria Brenatno (30), sondern an seinen in Frankfurt geborenen zweitältesten Sohn und Import und Export Firmenbesitzer Franz Dominicus Brentano (28). - Fürstensohn und Erbprinz Friedrich Karl Heinrich Ludwig von Leiningen (St) wird geboren. - In Mainz ist der in Polen geborene Naturforschersohn, evangelischreformierte Pastorensohn, Reiseschriftsteller und Revolutionär Georg Forster (39) Mitbegründer der Mainzer Republik und Redakteur der Zeitung Die neue Mainzer Zeitung und Der Volksfreund. Georg Forster (39) freut sich über die neu erreichte Pressefreiheit, die allerdings nicht lange währt. Er wird als Abgeordneter des Nationalskonvents des ersten demokratischen Parlaments in Deutschland nach Paris entsandt. - In Mainz wird der in Würzburg geborene Komponist Johann Sterkel (43) Nachfolger des in Bologna geborenen Komponisten und Tenor Opernsänger Vincenzo Righini (37) als kurfürstlicher Orchesterleiter und Hofkapellmeister, den Mozart (37) als großen Dieb verachtet. - Frankfurt wird der Arzt Detmar Wilhelm Sömmering als Sohn von Telegrafenentwickler Samuel Thomas von Sömmering (38) und der Malerin und Kupferstecherin Margarethe Elisabeth Sömmering geboren. Der frankfurter Bankier und hessendarmstädter Diplomat Freiherr Heinrich Carl von Barckhaus Wiesenhütten (68) stirbt. Seine Witwe ist Cousine zweiten Graden von Goethes Mutter Catharina Elisabeth Goethe (68). - In Nauheim werden sechs Jahre lang preußische und österreichische Truppen einquartiert. - In Mainz verlieren die Juden die rechtliche Gleichstellung mit den Christen wieder. - Auf dem Weg zu seiner Internierung in der Festung Königstein wird der Revolutionär und mainzer Jakobinerclubmitglied Friedrich Georg Pape (30) u.a. vom in Nassau geborenen Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein (St) (36) in den Reihen der Reichstruppen mehrfach misshandelt, kann aber unter ungeklärten Umständen aus der Haft fliehen. - In Frankfurt wird das Hessendenkmal vor dem Friedberger Tor aufgestellt, auf dessen Sockel auch die Namen der im Vorjahr, bei der Befreiung Frankfurts gefallenen Elitesoldaten Grenadiere, die als Besonderheit keinen Dreispitz sondern spitze Hüte tragen, stehen. - Der frankfurter Bankier Simon Moritz von Bethmann (25) wird neben Rothschild wichtigster Finanzier deutscher und europäischer Fürstenhäuser. - In Frankfurt stirbt der hessenkasseler Oberstleutnat Prinz Karl von Hessen Philippsthal  (St) (36) an den Folgen einer Verwundung durch eine deutsche Kugel. - In Mainz bringt Georg Forster (39) die Zeitung Neue Mainzer Zeitung oder der Volksfreund heraus. - In Oppenheim wird die in Göttingen geborene und in Mainz wohnhafte Schriftstellerin spätere Romantikermuse Caroline Schelling (19), von dem französischen Generalsneffen Leutnant Jean Baptiste Dubois-Crancédie (25) geschwängert. In Oppenheim wird die Symphatisantin des reinen Männervereins Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit festgenommen und will im Falle der Entdeckung ihrer Schwangerschaft in den Kerkern der Burg Königstein, bei der dort mindestens 160 Mitgefangene ohnee Beweise halb tot geprügelt werden, Selbstmord begehen. Ihr in Frankfurt geborener guter Bekannter, der Dichter Johann Wolfgang Goethe (44) weigert sich, sich für ihre Freilassung einzusetzen. - In Bad Homburg zerstört der französische Oberst Jean Nicolas Großmann (54) die Orangerie auf dem Karlsberg. - In Königstein ergibt sich die belagerte französische Besatzung den preußischen Belagerern, die von kurmainzer Truppen abgelöst werden. Die Festung Königstein wird zu einer Gefängnisfestung umgebaut. - In Offenbach arbeitet der geflohene Marquis du Fresne (17) auf Empfehlung der Schriftstellerin und reichen Salonière Sophie von La Roche (59) als Landschaftszeicher bei einem Kupferstecher für den Band Schönes Bild der Resiganation. - Alle Studentenverbindungen werden verboten. - In Walluf wird die Fürstensohntochter Auguste Charlotte von Hohenlohe Ingelfingen Öhringen (St) von preußischer General, jüngster Fürstensohn Friedrich Ludwig von Hohenlohe Ingelfingen Öhringen (St) (29) und der in Mainz geborenen Grafentochter Amalie Charlotte von Hoym Droyssig (St) (30) geboren.  - In Frankfurt malt der aus Thüringen zugezogene Maler Johann Ludwig Ernst Morgenstern (55) die Zeil mit den Häusern Weidenhof, Pasquay, das Färberdynastie Palais Böhler und das Gasthaus Rotes Haus (20 17 MyZeil). - In Mainz Kastel gibt es die Brauerei Zum goldenen Anker in der Schützenstrasse 4. - In Mainz bezeichnet die mainzer Zeitung Die Privilegierte Mainzer Zeitung das eigentlich aufgelöste Dominikanerkloster als Ort von zufriedenen ehemaligen katholischen Konventsmitgliedern, die zu Weltgeistlichen konvertiert sind und deren Kloster in ein Eremitenhaus umgewandelt wurde. Das Haus dient auch als Priestergefängnis. - In Wien tanzt die wiener Prima Ballerina Maria Vigano (20) am Wiener Hoftheater in einem fleischfarbenen, engen Trikot erstmals scheinbar nackt, was einen Skandal auslöst, aber auch viele Nachahmer. - Der französische Revolutionskalender, der am 22.09.92 begann, löst den Gregorianischen Kalender ab, weshalb für die 12 Monate neue Namen wie Vendémiaire, Brumaire, Frimaire, Nivôse, Pluviôse, Ventôse, Germinal, Floréal, Prairial, Messidor, Thermidor, Fructidor alias deutsch Weinmonat, Nebelmonat, Reifmonat, Schneemonat, Regenmonat, Windmonat, Keimmonat, Blütenmonat, Wiesenmonat, Erntemonat, Hitzemonat, Fruchtmonat mit Ergänzungstagen am Ende des Jahres gelten. - In Frankfurt ist die Druckerei Fievet ehemals Andreae im Besitz des Weinhändlersohnes Johann Georg Augustin Krebs (--) und seiner Haushälterin und Verlobten Susanne Elisabeth Weiß (--) die als testamentarische Erben eingesetzt waren. - Der mainzer Deputierte Adam Lux (--), der die Tochter Maria Anna Lux (06) hinterlässt, wird in Paris guillotiniert. - In Frankfurt wird mit der Bebauung des Fischerfeldviertels und der repräsentativen Uferstrasse Schöne Aussicht begonnen, wohin hauptsächlich  frankfurter Juden aus dem Ghetto ziehen. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen Kassel gehört, wird das Bockenheimer Schloss der verstorbenen Hofapothekertochter und morganatischen anhaltdessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (73) an den protestantischen hugenottischen frankfurter Bankier Abraham Chiron (53), den Schwiegervater von Johann Georg Sarasin (31) und Johann Jakob von Willemer (33) verkauft. - Der in Burgschwalbach geborene Adam Hund, der mudershausener Gemeindevorsteher Peter Crass und ein Hofmann Bach aus der katzenelnbogener Umgebung versuchen dem frankfurter Kaufmann Johann Peter Leonhardi gefälschte Obligation über 4.000 Gulden zu verkaufen, weshalb sie vom nassauusinger Kriminalgericht zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt werden. Dem mudershausener Gemeindevorsteher Peter Crass gelingt die Flucht. - In Mainz bedroht der französische Revolutionsarmee General Adam-Philippe de Custine (53), der im Bassenheimer Hof, einem Witwensitz, des geflohenen Erben Graf Johann Maria Rudolf Waldbott von Bassenheim (St) (62) wohnt, der alle seine linkrheinischen Güter verloren hat, vor und während der ersten freien Wahlen in der Stadt, die von aussen durch den Truppen des katholischen Kaisers bedroht wird, die Bürger, die sich durch den Schwurzwang auf die Grundsätze Volkssouveränität, Freiheit und Gleichheit zur Teilnahme an der Wahl erpresst fühlen und deshalb lautstark protestieren, mit den Kanonen auf der Zitadelle, weshalb sich nur 8 % der Einwohner bei ihrer ersten freien Wahl beteiligen und den Juristen und bisherigen mainzer Polizeikommissar, der ua für das öffentliche Leben und die Einhaltung der Sittlichkeit zuständig war, Franz Konrad Macke (37) zu ihrem ersten frei gewählten Bürgermeister bestimmen und einen Deputieren für das Rheinisch Deutsche Nationalkonvent. Die Wahl spaltet die Bürgerschaft. Es kommt zu Aufregung und Tumulten während der Mainzer Republik, was die von den Jakobinern bestimmte Stadtregierung schwächt, weshalb die Rädelsführer kurzerhand über den Rhein gebracht und ausgeschlossen werden. Die nicht alleine lebensfähige Mainzer Republik bittet um eine Vereinigung mit Frankreich. - In Frankfurt heiratet Justinian Georg von Holzhausen (22) seine Cousine Caroline von Ziegesar (18), die seit einem Jahr als eine von 12 Bewohnerinnen im adeligen Cronstettenstift Kaiserstrasse 1 lebt.  - In Mainz bittet der mainzer Marktschiffer Hähnlein um eine Erhöhung der Güterfrachtgebühren und um eine Erhöhung seines Fahrlohns pro Person auf seinem Marktschiff auf 20 Kreuzer. - Der frankfurter Patrizier und hessendarmstädter Beamte Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (32) wird mit dem Verkauf von hessendarmstädter Soldaten am Kasseler Hof beauftragt. - In Frankfurt übernimmt Marcus Johann Nebbien (38) den Verlag am Liebfrauenberg seiner Frau verstorbenen Ehefrau Anna Maria Jung (++) und die dort produzierte frankfurter Zeitung Franckfurter Frag- und Anzeigennachrichten. - Der im pfälzischen Alzey Wendelsheim geborene protestantische Pfarrersohn, ehemalige verschwenderische und alkoholsüchtige grossmäulige Student, der eigentlich als Student vom Wehrdienst befreit war, Friedrich Christian Laukhard (35) läuft nach seiner erfolglosen Spionageaktion, die bereits übergelaufene und belagerte Stadt Landau in der Pfalz zurückzugewinnen, als Deserteur zur französischen Revolutionsarmee über. - Die linksrheinischen Besitzungen von Graf Friedrich von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (32) und Grafensohn Heinrich Ernst Ludwig von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (41) werden vom französischen Staat eingezogen und beide werden in Paris vorübergehend inhaftiert. Nach der Freilassung kehrt der kurpfälzer Major Grafensohn Heinrich Ernst Ludwig von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (41) zurück an den Rhein, wo er unter Kommandeur Franz von Zandt die Stelle des Oberstleutnants und stellvertretenden Kommandeurs im Kombinierten pfalzbayerischen Chevaulegers Regiment später königlichbayerisches 5. Chevaulegers Regiment Erzherzog Friedrich von Österreich gegen die Franzosen kämpft. - Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (48) flieht vor den französischen Truppen nach Meiningen, wonach sein Fürstentum von Frankreich annektiert wird. Seine Mutter ist die Grafentochter Sophie Christine von Erbach (St) (--). Sein Sohn Prinz Heinrich Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (25) ist gerade in die preußische Armee eingetreten, mit der er die Stadt Saarbrücken brennen sieht. Danach wird er zum Oberst ernannt. - In Frankfurt flieht der in Frankfurt geborene Jungarzt Johann Bernhard Jakob Behrends (24) nach Würzburg, wo er sich weiterbildet. - In Mainz brennt das erste mainzer Comödienhaus zwischen Großer Bleiche und Steingasse restlos bei der Bombardierung ab, woraufhin der Große Bleiche 49 (2022 Landesmuseum) als Theater dient. - In Frankfurt verlässt die Malerin Freiherrentochter Louise von Barckhaus Wiesenhütten (30) das Elternhaus, wonach sie nach Darmstadt zu ihrem Bruder Freiherr Karl Ludwig Freiherr von Barckhaus Wiesenhütten (--) zieht um ihm den Haushalt zu führen. - In Frankfurt wird der Fronhofturm (20 22 Kurt Schumacher Straße 7) für das neue Fischerfeld Viertel abgerissen. - In Flörsheim pachten der Kaufmann Gebhard (--) und die Brüder Reibelt die kurmainzer flörsheimer Fayencemanufaktur. - In Frankfurt kommt die Freiherrentochter Maria Anna von Dalberg (St) (48) alias Marianne von der Leyen, Witwe des in Koblenz geborenen Graf Karl Franz von der Leyen (St) (++), die Schwester des katholischen mainzer Koadjutors Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (49), nach ihrer geglückten Flucht in Bauernkleidern vor ihrer Verhaftung durch den den französischen Conventscommissar Boutay (--), an. - In Mainz stirbt Sophie Friederike Wolf von Gudenberg (48) verheiratet mit dem hessenkasseler Militär Karl Erdmann von Hanstein (66). Ihr Sohn ist der hessenkasseler Militär Georg Moritz Heinrich von Hanstein (28). - In Darmstadt heiratet die evangelische darmstädter ehemalige Perückenmachertochter und hessendarmstädter Kammerdienertochter Katharina Korndörffer (27) den in Massenheim geborenen darmstäter Konditor Johann Wilhelm Emrich (--). - In Darmstadt kommt der straßburger Flüchtling Hofpredigersohn Johann Friedrich Bender (--) durch die Flucht verarmt an, weshalb sein evangelischer Sohn Friedrich Wilhelm Ludwig Bender (21) sein Studium in Gießen abbrechen muss, um nach Heidelberg als Hofmeister und danach in die französisch verbündete Schweiz zu gehen. - Der in Regensburg geborene schwalmstädter Freiherrensohn Pandolphus von Dörnberg (69) alias Dornberg stirbt in Berlin als hessenkasseler Erbküchenmeister.  - Der in Frankfurt geborene französische hessenkasseler Offizier hessenkaseler Landgrafensohn Prinz Karl Konstantin von Hessen Rheinfels Rothenburg (St) (41) denunziert den im bayerischen Cham geborenen bürgerlichen Wirtssohn, Bierbrauersohn, jahrzehntelangen französischen Offizier und neun Jahre zuvor zum französischen Grafen erhobenen Graf Nikolaus von Luckner (71), der in Orleans beauftragt ist die Französische Revolutionsarmee zu organisieren, woraufhin dieser auf die Gouillotine kommt alias ermordet wird. Weil in Frankreich Aristokraten der Wehrdienst verboten wird, wird Prinz Karl Konstantin von Hessen Rheinfels Rothenburg (St) (41) aus der Armee entlassen, woraufhin er sich beschwert und ins Gefängnis geworfen wird. - In Mainz wird die Dompropstei (2022 Theater Ludwigstrasse) zerstört. - In Frankfurt lässt sich die hessendarmstädter Prinzenwitwe und Grafentochter Maria Luise Albertine von Leiningen (64), zurückgekehrt aus ihrem einjährigen Exil in Hildburghausen, mit den ihr seit 8 Jahren anvertrauten Enkelinnen nieder. Zwei ihrer Enkelinnen, die hübsche Prinzessin Luise von Mecklenburg Strelitz (St) (17) und ihre Schwester, die ebenfalls schöne Prinzessin Friederike von Mecklenburg Strelitz (St) (15), treffen im Theater dann zufällig den preußischen König Friedrich Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (49), der sie mit seinen beiden ältesten Söhnen Kronprinz Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen (St) (23) und Prinz Friedrich Ludwig von Zollern Preußen (St) (20) verlobt und an Weihnachten in Berlin verheiratet. Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm von Zollern (St) (23) feiert im Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz in Frankfurt  seine Verlobung und besucht mit seiner Verlobten Luise von Mecklenburg Stelitz (St) (17) Schloss Braunshard in Darmstadt Weiterstadt. Die langjährige französischsprachige schweizer Erzieherin der Enkel Salome de Gelieu (51) wird in die Schweiz zurückgeschickt. In Darmstadt gibt die in Berlin Prenzlau geborene unattraktive preußische Königin Prinzessin Friederike von Hessen Darmstadt (St) (42) ihren Wohnsitz bei ihrer Mutter im Marktpalais alias Mecklenburgisches Palais an der Südseite des Marktplatzes und am Weißen Turm (20 22 Henschel) auf. Ihr Ehemann König Friedrich Wilhelm II von Zollern Preußen (St) (49) hat diverse Mätressen und mehrere morganatische Ehefrauen. - Der in Frankfurt geborene Prinz Ludwig Eugen von Württemberg (St) (62), morganatisch verheiratet mit der Grafentochter Sophie Albertine von Beichlingen (St) (--), gibt, weil er neuer Herzog von Württemberg wird, sein Lustschloß Wasserlos bei Hanau nach drei Jahren wieder auf. Er hat nur zwei morganatische Kinder. Seine jüngste morganatische Tochter Henriette Charlotte Friederike (26) ist noch unverheiratet. - In Wiesbaden beantragt das Hofgut Geisberg Jonas Schmidt Strasse 2 eine Wein- und Buschenschankgenehmigung. Im Winter ist geschlossen. Es gibt speziellen Brandewein, der nur an Einheimische und verwöhnte Fremde ausgeschenkt wird. Der Pächter verspricht dafür zu sorgen, dass es keine Saufgelage gibt. Es werden Pavillons aufgestellt. - Die in Karlsruhe geborene Prinzessin Luise von Baden (St) (14), die Tochter der in Berlin geborenen badischen Erbprinzessin Amalie von Hessen Darmstadt (St) (39) wird von der in Stettin geborenen russischen Zarin Katharina die Große (St) (64), mit ihrem Enkel und Thronfolger Alexander von Russland (St) (16) verheiratet. - Der in Frankfurt geborene frankfurter Bankierssohn und hessendarmstädter Stallmeister Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (32) wird zur  Verhandlung über die Vermietung von hessendarmstädter Soldaten alias Militär nach Kassel abkommandiert. - In Frankfurt zieht der frankfurter Bankier Johann Friedrich Schmid (38) von seinem Palais Ecke Schnurgasse 36/Vogelgesanggasse in sein neuerbautes Palais Schmid westliche Ecke Zeil/Stiftstrasse. - Der frankfurter Weinhändler und Geldgeschäftsbesitzer Peter Arnold Mumm (60) tritt in Augsburg als reisender Weinhändler auf. - Frankreich beendet seinen transatlantischen Sklavenhandel nach 1,1 bis 1,2 Millionen seit 17 12. - In Langenselbold muss die preußische Armee immer noch die alte Reichsstrasse über die Abtshecke am Galgen vorbei benutzen, obwohl seit 20 Jahren an der Verlegung ins Tal gearbeitet wird. - Die Grafen von Leiningen verlieren ihre linksrheinischen Gebiet, die von Frankreich verstaatlicht werden, wogegen sie in Paris vergeblich protestieren, und wobei sowohl Graf Friedrich von Leiningen Westerburg Altleiningen (St) (32) als auch Graf Carl II Gustav Reinhard Woldemar von Leiningen Neuleiningen (St) (46) für kurze Zeit inhaftiert werden. - Auf den linksrheinischen Gebieten stellt die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post jeglichen Betrieb ein. Rechtsrheinisch sind die Verhältnisse katastrophal. Halbverhungerte Fahrpostpferde in Düsseldorf. Kinder ersetzen Postillione in Obladen. - In Mainz Klein Winterheim, das kurmainzisch ist, besucht der frisch geadelte Dichter Johann Wolfgang von Goethe (44) die einquartierten Malern Göre (--) und Kraus (--). - In Mainz ist das Dorf Harxheim in katholischem habsburg-österreichischem Besitz. - In Frankfurt wird der in Wertheim geborene frankfurter Buchhändler Johann Karl Brönner (55), der bereits seit 17 59 französisches lyoner Freimaurermitglied, seit 17 63 Mitglied der frankfurter Loge Zur Einigkeit und von 17 80 bis zum Verbot 17 84 Mitglied des Illuminatenordens war, frankfurter Senator. - Der preußische Major Johann Friedrich Schenck von Schweinsberg (43) kämpft gegen die französischen Revolutionstruppen am Rhein. - Der im Breisgau geborene ehemalige hessendarmstädter Leibgardist zu Pferd Oberst Ludwig von Werner (30) kämpft in Boxtel gegen die Franzosen und kommt schwer verletzt in Kriegsgefangenschaft, wonach er Generalmajor und Kommandant der Garnison Darmstadt wird. - In Mainz wird der in Lugano geborene französische Militär Giuseppe Antonio Mainoni (39) Brigadekommandeur im französischen Hauptquartier, der seit 17 77 mit der schwerreichen frankfurter Bankierstochter Franziska Klara Schweitzer (38), der in Frankfurt geborenen Tochter des noch 17 90 reichsten Mannes in Frankfurt und kurpfälzer Bankiers Franz Maria Schweitzer (71), verheiratet ist.

1792 Wetter: Strenger Winter am Jahresende. - In Frankfurt findet letztmals eine Kaiserkrönung statt. - In Mainz beklagt der in Mainz geborene katholische kurmainzer Hauptmannssohn und Verantwortliche für die Befestigungsanlagen Oberstleutnant Rudolf Eickemeyer (39) den Zustand der Bastionen, die zT privatisiert und in Gärten umgewandelt sind. Er beschreibt mögliche Bedrohungsszenarien und Verteidigungsszenarien für den mainzer Festungsgouverneur General Freiherr Clemens August von Gymnich (--). Beim Anmarsch der Franzosen organisiert er mit hunderten Bauern und Soldaten kurzfristig die Befestigung der äußeren Wallanlagen, was aber in ein Chaos führt und scheitert. Er empfiehlt die Kapitulation und führt die Kapitulationsverhandlungen in einem Zelt vor der Stadt, wonach man ihn abwirbt und er als französischer General alias Colonel Rudolf Eickemeyer (39) beginnt gegen die Preußen im Hunsrück zu kämpfen. Dazu kündigt er schriftlich seine Dienste beim bereits geflohenen katholischen mainzer Erzbischof und Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (73), dem er die Schuld an der Kapitulation gibt. Für diesen ist er ein Landesverräter und der Hauptschuldige. Moralische oder Ehren Bedenken hat er nicht, folgen ihm doch weitere Offiziere, darunter sein Cousin Leutnant Karl Eickemeyer (--). Der Seitenwechsel erlaubt ihm eine geschiedene Frau, mit der er seit 8 Jahren rechtswidrig zusammenlebt und mit der er auch ein uneheliches Kind hat, zu heiraten. Er zieht mit seiner Familie nach Gau-Algesheim.  - In Frankfurt wird die Stadt Frankfurt, die behauptet neutral zu sein, vom französischen General Adam-Philippe de Custine (52) erobert, aber nur 2 Monate besetzt, wobei auch die Bevölkerung die französischen Besatzer bekämpft, während seine Truppen unter seinen Generälen, dem aus Forbach bei Saarbrücken stammenden Jean Nicolas Houchard (54) und Victor Neuwinger (--) die Umgebung bis an die Lahn nach Limburg und in der Wetterau plündern, bis er die Stadt räumt und sich über den Rhein zurückzieht. Davor geht der frankfurter Patrizier Freiherr Friedrich Maximilian von Günderrode (39) für Verhandlungen um Reduzierung der Strafzahlung in Millionenhöhe nach Paris und wird dort bis ins Folgejahr als Geisel gehalten, wo Adam-Philippe de Custine (52) und Jean Nicolas Houchard (54) als Verräter gouillotiniert werden. Der österreichische General Graf Gustav Ernst von Erbach Schönberg (St) (60) kämpft mit 11.200 Soldaten und 1.200 Reitern gegen den französischen General Adam-Philippe de Custine (52). - In Offenbach wird der jüdische Lederwarenfabrikant Eduard Hirsch Posen geboren. - Der in Frankfurt geborene Major und königlichpreußische Kammerherr Friedrich Wilhelm von Malapert genannnt von Neufville (37) wird in den Reichsfreiherrenstand erhoben. - In Frankfurt vertreibt der protestantische hessenkasseler Landgraf und Graf von Katzenelnbogen Wilhelm IX von Hessen Kassel (St) (49) die Franzosen aus der Stadt, kann aber den Verlust seiner Niedergrafschaft Katzenelnbogen nicht verhindern. - In Frankfurt wird der in Regensburg gewählte, in Florenz geborene katholische Großherzogssohn Franz II von Habsburg Toskana Österreich (St) (24) von seinem Onkel, dem in Wien geborenen katholischen kölner Kurfürst und Erzbischof und letzten Erzbischof, der gleichzeitig weltlicher Herrscher alias Hochmeister des katholischen Deutschen Ordens ist, Franz von Habsburg Lothringen Österreich (St) (24) als Franz II nach dem Tod beider Eltern innerhalb von 2,5 Monaten zum König der Römer gekrönt. Seine erste Schwiegermutter wäre die in Frankfurt geborene Prinzessin Maria August von Thurn und Taxis (St) (++) geworden. Sein erstes und durch eine schwierige Geburt geistig behindertes Kind Prinzessin Erzherzogin Ludovika Elisabeth von Habsburg (++) ist im Vorjahr einjährig gestorben. Bei der Geburt war die Mutter gestorben. Er ist in zweiter Ehe seit dem Vorjahr mit seiner lebenslustigen südländischen Cousine Maria Theresia von Sizilien Neapel (20) verheiratet und hat mit ihr die Tochter Maria Luise von Habsburg Lothringen Österreich (01). Der hagere, blasse und ausdruckslose römischdeutsche König Maximilian Franz von Habsburg Lothringen Österreich (St) (24) ist schwermütig, gefühlskalt, introvertiert und spartanisch einfach, was auf seinen mehrfach inzestiösen familiären Hintergrund zurückzuführen sein könnte. - In Frankfurt wird der verhaftete vogelfreie ehemalige dotzheimer Gastwirt vom Gasthaus Zum Engel, Bäcker, Gemeinderechner und fürstlichen Steuererheber Heinrich Anton Leichtweiß (70) an Wiesbaden ausgeliefert, wo er in der Haft nach einem Jahr stirbt. - In Offenbach kauft der in Bordeaux geborene und aus einer nürnberger Patizierfamilie stammende frankfurter Kolonialwaren Bankier Friedrich Metzler (43) das Anwesen des Tabakfabrikanten Peter Bernard (--) in der Herrnstrasse. - Mainz wird von Preußen und Hessen bedroht. - In Mainz wird die Rheinallee mit zweireihig gepflanzten Linden von den Franzosen verwüstet. - In Frankfurt erhält das Comoedienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) als Frankfurter Nationalbühne ein eigenes Orchester mit einem eigenen aus Lübeck stammenden Orchesterleiter Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen (31) mit Wurzeln aus der Mannheimer Hofkapelle. - In Mainz flieht der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (73) wie mehr als ein Drittel der Bevölkerung vor der französischen Revolutionsarmee. - In Kirchheimbolanden wird der nassauer Erbprinz Wilhelm Georg August Belgicus (St) geboren. - In Mainz wird das französische Departement Donnersberg alias Mont-Tonnerre mit Mainz als Hauptstadt gebildet. Es umfasst das Gebiet Mainz, Bingen, Kaiserslautern, Zweibrücken, Germersheim Speyer Worms. In Bingen schließt sich am gegenüberliegenden Naheufer das Departement Du Rhin et Moselle an. - Der in Hohensolms geborene Graf Carl Christian von Solms Hohensolms Lich (St) (67) wird vom neuen Kaiser Franz II von Habsburg Toskana Österreich (St) (24) in den Fürstenstand erhoben. - In Mainz sind das Brauhaus Zu den drei Löwen und das Bierhaus Zum goldenen Löwen in der Bocksgasse 29. - In Frankfurt trägt der in Pappenheim geborene Grafensohn Karl Theodor von Pappenheim (St) (21) das kaiserliche Schwert während der Krönung. - In Mainz hat der Hafen einen Güterumschlag von 34.000 Tonnen. - In Frankfurt wird das Freimaurerlogenleben u.a. der Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main eingestellt. - In Mainz eröffnet der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm III von Zollern Preußen (St) (22) einen Hofball mit der Kaiserin Maria Theresa von Neapel Sizilien (St) (20). Im Lustgarten Favorite gegenüber der Mainmündung wird für den Krieg entschieden. - In Mainz verwarnt der in Mainz geborene katholische mainzer Domdechant und Statthalter Freiherr Georg Karl von Fechenbach (St) (43) die Mainzer Lesegesellschaft im Kaffehaus Schröder vor freiheitlichen Ideen. Zwei Wochen später nimmt General Adam-Philippe de Custine (52) die Garnisonsstadt Mainz kampflos mit 20.000 Soldaten ein, mehr als noch Einwohner in der Stadt sind, die zuvor noch 32.000 Einwohner hatte. Das gesamte kurmainzer Militär alias Heer, das bisher nur bei farbenprächtigen Aufmärschen bei Hoffesten eingesetzt wurde und nun die drei kurmainzer Festungen Mainz, Erfurt und Königstein verteidigen soll, besteht nur aus 2.000 bis 3.000 Mann. Eine eilig eingesetzte mainzer Statthalterschaft und ein improvisierter Kriegsrat versuchen mit Geld eine Miliz  aufzustellen, in der Handwerker, Bürger und Studenten rostige, unbrauchbare Gewehre erhalten. Die zurückgebliebenen mainzer Bürger empfinden die Besatzer als Befreier, müssen sie aber versorgen. Die besetzen Bürger können sich frei entscheiden, ob sie sich den freiheitlichen Gedanken anschliessen oder, wie ein Grossteil der mainzer Zünfte, dem bisherigen Regime treu bleiben. Das Mainzer Nationaltheater spielt unter Direktor Koch zwei Wochen lang für General Adam-Philippe de Custine (52) und die französischen Offiziere u.a. das Stück Rudolph von Creki, wobei zwischen den Akten immer das französische Lied Ca ira gespielt wird. In Mainz schliessen sich 20 Personen mit dem Schwur Frei leben oder sterben zu den Klubisten zusammen, deren Mitglied Georg Forster (38) mit seinen Leuten in der kurfürstlichen Residenz wütet und dort sein Lager aufschlägt. Sie veranstalten ungezwungene Bälle. Georg Forster (38) verfasst innerhalb weniger Tage ein Propagandastück für das Mainzer Nationaltheater im mainzer Comödienhaus zwischen Großer Bleiche und Steingasse, das der monarchistisch eingestellte Direktor Koch um keinen Preis aufführen will und die Erstellung der Rollenbücher deshalb so lange verzögert, bis die Theatergruppe Koch nach einigen Wochen wegen der Unruhen abreist. - In Mainz gibt es eine Mainzer Nationalzeitung. - In Mainz veranstaltet 5 Tage nach der Kaiserkrönung in Frankfurt der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (73) für den katholischen Kaiser Maximilian Franz von Habsburg Lothringen Österreich (St) (36) einen dreitägigen Fürstentag, bei dem ein gegenrevolutionäres Manifest zur Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich beschlossen wird, das in der Buchdruckerei gedruckt wird. Zur Ankunft werden alle Glocken geläutet und 300 Kanonen schießen Salut. Die Feierlichkeiten in der Favorite am zweiten Tag fallen wegen schlechten Wetters aus und am dritten Tag wegen Windes auch die Feuershow auf den Kirchtürmen von Hochheim, Kostheim und Kastel. Dafür passieren neun Jachten mit 20 Nachen mit tausenden Windlichtern in halben Schoppengläsern mit türkischer Musik und unaufhörlichem Salut von der Mainspitze. Die Logierpreise schießen in die Höhe, da rund 10.000 Fremde, viele Adelige aber hauptsächlich Minister und Gesandte und ihr Anhang in der Stadt sind. - In Kirchheimbolanden marschieren wenige Wochen nach der Geburt des nassauischen Erbprinzen Wilhelm von Nassau Weilburg (St) französische Revolutionstruppen ein und beenden die nassauische Herrschaft. - In Mainz veranstaltet vor der Kaiserkrönung der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (73) für den katholischen französischen Königsbruder Prinz Charles X Philippe d'Artois (St) (35) alias Graf von Artois und späteren König und den in Paris geborenen hessenrotenburger Landgräfinnensohn und Pair von Frankreich Louis V Joseph de Condé (St) (56) prachtvolle Feste und Hofbälle im Lustgarten Favorite. Der in St Goar geborene hessische Beamtensohn und seit zwei Jahren kurmainzer Hofkanzler Franz Joseph Martin von Albini (44), der alle Ministerien in seiner Person vereinigt und alle Regierungsgeschäfte an sich gerissen hat, ist praktisch die mächtigste Person in Mainz. - In Mainz heiratet der Telegrafenentwickler Samuel Thomas von Sömmering (37) die frankfurter Malerin und Kupferstecherin Margarethe Elisabeth Grunelius (35). - In Hanau stirbt der fürstlichisenburger Regierungsrat Christian Karl Ludwig von Savigny (--) und vererbt das Schloss Trages an seinen in Frankfurt geborenen Sohn und Rechtsgelehrten Friedrich Carl von Savigny (13). - In Offenbach wird zwischen der Kirchgasse und der Mainstrasse das offenbacher Komödienhaus alias Theater errichtet. - In Mainz erhalten die Juden die rechtliche Gleichstellung mit den Christen. - In Mainz hält Friedrich Georg Pape (29) eine Rede zum Verhältnis der französischen Verfassung zur katholischen Kirche im Akademiesaal im kurfürstlichen Schloss auf einer Versammlung des Mainzer Jakobinerclubs. - In Mainz ist der katholische mainzer Student und kurtrierer Diplomatensohn Grafensohn Klemens Wenzel Lothar von Metternich (St) (19) Hofzeremonienmeister während der Krönung. Vor den Revolutionstruppen flieht er nach Brüssel. - In Mainz hält der katholische kurfürstliche Hofgerichtsrat Kaspar Hartmann (--) zur Jacobinerklub Gründung eine Rede über die Wiederauferweckung der bisher unterdrückten Menschenrechte und Einführung von Freiheit und Gleichheit und greift die mainzer Aristokraten an. Sogar der katholische kurfürstlichmainzer Polizeikommissar Franz Konrad Macke (36) beteiligt sich. Er französisiert seinen Nachnamen zu Macké. Die gedruckten Reden werden noch während der Veranstaltung verkauft. Polizeikommissar Franz Konrad Macke (36) lässt sich von der 4.626 wahlberechtigten Männern zum ersten demokratisch  gewählten mainzer Maire alias Bürgermeister wählen, wobei sich aber nur 8 % entsprechend 372 Männer trauen zur Wahl zu gehen, weil sie auf Freiheit und Gleichheit schwören müssen und sich die Zünfte alias Handwerk widersetzen. - In Mainz werden politische Gegner und Kleriker aus der französischbesetzten Stadt ausgewiesen und nach Mainz Kastel abgeschoben. - Mainz wird in Mayence umbenannt. - In Hanau flieht die hessenkasseler Landgrafenwitwe Philippine von Zollern Brandenburg Schwedt (St) (47) vor den französischen Truppen nach Berlin. - In Frankfurt fordert der französische General Adam-Philippe de Custine (52) nach der Besetzung der Stadt 2 Millionen Francs Kontribution, weil der Rat den Aristokraten Vorschub geleistet hätte. - In Frankfurt wird der hessenkasseler Oberstleutnant Prinz Karl von Hessen Philippsthal  (St) (35) bei Kämpfen gegen französische Truppen durch eine deutsche Kugel verwundet. - In Mainz kommt die Wochenzeitung Der Fränkische Republikaner, eine Wochenschrift für die ganze Menschheit, vorzüglich aber für Mainz von Kaspar Hartmann und Jurastudent Johann Dominik Meuth heraus, die es auch noch im Folgejahr gibt. - Nach der Besetzung von Oberursel und Burg Falkenstein durch den preußischen General Friedrich Ludwig von Hohenlohe Ingelfingen Öhringen (St) (28), der mit der in Mainz geborenen Grafentochter Glaina Amalie von Hoym (St) (29), verheiratet ist, brennt Königstein nieder und die Festung Burg Königstein wird erobert. - Der Musiker Ludwig van Beethoven (22) kommt auf seiner Reise von Bonn nach Wien trotz der Fahrt durch Kriegsgebiet rund um Limburg sicher in der Poststation in Frankfurt an. Oberst Schreiber ist Kommandant der hessischen Truppen und Oberst Jean Nicolas Großmann (53) der französischen Truppen. - In Schwalbach wird eine Schule erbaut. - In Frankfurt wird das zwanzigste und letzte Kind Jakob James Mayer von Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (48) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (39) geboren. - In Offenbach öffnet die bisher streng abgeschottete jüdische Sektenführerin Eva Frank, die im Isenburger Schloss residiert, die Gemeinschaft und erlaubt wirtschaftliche Beziehungen nach außen. - In Frankfurt kostet im Schauspielhaus am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) die Loge 1., 2. und 3. Ranges und Parkett 1 Gulden, eine ganze Loge für 8 Personen 8 Gulden, im Parterre 9 Batzen, in der Gallerie 6 Batzen und der letzte Platz an den Seiten nach der Bühne zu 12 Kreuzer. Das Frankfurter Nationaltheater mit nationaler deutscher Tendenz im Gegensatz zu den französischen und italienischen Hoftheatern, das während der Krönung noch in einer Bude auf dem Paradeplatz spielt, eröffnet danach im Schauspielhaus mit dem Stück Fust von Stromberg. - In Frankfurt logieren höchste Gäste beim in Regensburg geborenen Fürstensohn Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (21) im frisch renovierten Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10. - Raffinade Zucker kostet 2,50 Mark pro kg im hamburger Großhandel. - In Frankfurt heiratet der im Vorjahr jüdischevangelisch konvertierte Arzt Simon Neuburg alias Johann Georg Neuburg (39) die Cousine von Johann Wolfgang von Goethe (43) Marianne Margarethe Melber (20). - In Mainz dokumentiert der in Frankfurt geborene Maler und Graphiker Georg Melchior Kraus (55) die Belagerung von Mainz durch die Franzosen. - In Mainz wird das jüdische Ghetto aufgelöst. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen Kassel gehört, flieht die Besitzeren des Palais Bockenheimer Schloss der Hofapothekertochter und morganatischen anhalt dessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (73) vor den französischen Truppen in ihren Geburtsort Dessau zurück. - In Mainz kündigt der französische Revolutionsarmee General Adam-Philippe de Custine (52) freie Wahlen für das kommende Jahr an, aber die Bedingung für die Teilnahme, der Schwur auf die französische Verfassung, führt zu Aufruhr in der befreiten, aber von aussen durch den Truppen des katholischen Kaisers bedrohten Stadt. - In Hanau wird der in Büdingen geborene evangelische Obereinnehmer der Landkasse in Hanau Carl Friedrich Buderus (33)  als Kriegszahlmeister nach Kassel versetzt. - In Darmstadt wird in der Rheinstrasse das Gasthaus Darmstädter Hof eröffnet. - Johann Wolfgang von Goethe (43) versucht vergeblich Anerkennung für seine von ihm entwickelte Farblehre vom in Darmstadt Oberramstadt geborenen Experimentalphysiker und Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg (50) zu erhalten. Er ist entfernt mit dem frankfurter Juwelier Georg Steitz (36) verwandt. - In Frankfurt kommt der in Versailles geborene französisch reformierte deutsche Stararchitekt für linksrheinische deutsche Fürsten Nicolas Salins de Montfort (39) auf seiner Flucht vor den Franzosen an, wo er ua von der Familie Gontard, die zur französisch reformierten frankfurter Gemeinde gehört, Anschluss findet. - In Guntersblum bringt die uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (21) bei Bad Kreuznach zwangsverheiratet mit Graf Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum (St) (55), den sie verabscheut, die Grafentochter Maria Anna Karoline Amalie von Leiningen Guntersblum zur Welt. - Der im pfälzischen Alzey Wendelsheim geborene protestantische Pfarrersohn, ehemalige verschwenderische und alkoholsüchtige grossmäulige Student, der eigentlich als Student vom Wehrdienst befreit war, Friedrich Christian Laukhard (34) kämpft gegen Napoleon Bonaparte (23) und beschwert sich über die katastrophalen Zustände in der Armee. - In Frankfurt heiratet Freiherr Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (31) aus finanziellen Gründen die geistig eingeschränkte und hässliche aber schwerreiche Patriziertochter und Freiherrentochter Maria Charlotte von Günderrode (30). Ihre Ehe wird schon nach wenigen Monaten wieder geschieden. - In Frankfurt beschwert sich der in Frankfurt geborene gerade geadelte reiche Dichter Johann Wolfgang von Goethe (43), der als adeliger Günstling und Kriegsreporter mit seinem Mäzen auf dem Weg zur Front gegen die revolutionären französischen Truppen ist, dass in Frankfurt überall kleine Grüppchen das vierjährige Lied pro und contra französische Revolution wieder herab orgeln, und nicht einmal mit Variationen sondern das crude Thema. Deßwegen wünschte ich mich wieder zwischen die Thüringer Hügel wo ich doch Hauß und Garten zuschließen kann. und notiert nach der verlorenen Schlacht von Valmy, bei der die Befreiung des französischen Königs durch die Allianz scheiert und der Rückzug beginnt. - In Darmstadt kommt es zu Handwerkerunruhen. - In Mainz gibt der mainzer Juraprofessor an der katholischen mainzer Universität Johann Hartmann (34) seine Tätigkeit auf, wonach er nach Paris zieht, wo er als Redakteur für das Journal Le Republicain francais schreibt und zwei Jahre später im Innenministerium arbeitet. - In Frankfurt wird das frankfurter Nationaltheater eröffnet, wofür die frankfurter Theater Aktiengesellschaft bereits im Vorjahr den in Frankfurt geborenen Schulmeistersohn und Regisseur Johann Ludwig Büchner (39) als artistischen Direktor alias Schauspielleiter und Oberregisseur verpflichtet, der sein mannheimer Engagement auf Lebenszeit für 1.800 Gulden Abstand, den er selbst bezahlt, aufgibt. Weil sein Bruder Johann Büchner (36) frankfurter Kanzleirat und Stadtschreiber ist, intrigiert dieser und seine Mutter und beide strengen sogar ein Gerichtsverfahren gegen seine Anstellung an, weil es angeblich in Frankfurt ein Gesetz gibt, das verbietet, dass frankfurter Bürger und ihre Söhne nicht in Frankfurt als Schauspieler auftreten dürfen. Weil er sich verpflichtet nur als Regisseur aufzutreten und einen Dispens bezahlt, darf er seine Stellung antreten. Sie sind mit dem Revolutionär Georg Büchner (++) verwandt. - In Mainz flieht der frankfurter Waisenhausarztsohn und mainzer Medizinstudent Johann Bernhard Jakob Behrends (23), nach fünfjährigem Studium und seiner Ernennung zum Doktor nach Frankfurt, wo er als Arzt arbeiten darf. - In Mainz wird der kurfürstliche Leibarzt Professor Georg von Wedekind (31) französischer Militärarzt und revolutionärer Jakobiner. - In Mainz wird die Freimaurerloge Zum goldenen Rad aufgelöst und die Freimaurerloge Zur Rose gegründet. - In Mainz schließt sich der katholische kurmainzer Justizamtmannssohn, Student der Schönen Wissenschaften und Waise Friedrich Lehne (21) wie sein späterer Schwiegervater, der  mainzer Stadtphysikus Johann Stephan Valentin Burkhard (45), den Jakobinern an. - In Frankfurt ist der Sänger und Schauspieler Karl David Stegmann (41) bei der Aufführung des Singspiel Heinrich der Löwe während der Krönungsfeierlichkeiten auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Am Jahresende flieht er nach Hamburg. - In Mainz ist das mainzer Nationaltheater im Komödienhaus zwischen Großer Bleiche und Steingasse unter Intendant Freiherr Friedrich Karl von Dalberg (St) (41) und Theaterdirektor Koch (--) unter den erfolgreichsten deutschen Theatern. Es besitzt zwar eine umfangreiche Garderoben und teure Bühnenbilder, wird aber weiter von katholischem kurfürstlichem Sittlichkeitempfinden und aristokratischem Benimmregeln bestimmt. - Der in Berlin geborene Theaterdirektor Siegfried Gotthilf Eckhard alias Siegfried Gotthelf Koch (38), der sowohl in Frankfurt als auch in Mainz auftritt, flieht nach Mannheim. - In Frankfurt wird der frankfurter Juwelier Georg Steitz (36) in den Stadtrat gewählt. - In Mainz setzt die Besastzungverwaltung Munizipalité einen Maire alias Bürgermeister den Jurist Franz Joseph Ratzen (--) ein.- In Frankfurt erstellt der schwerreiche renommierte Konditorensohn, Zuckerbäcker für höchste Kreise und Kunstsammler Johann Valentin Prehn (43) Zeil Lit D 202 kleine Miniaturkunstobjekte, meist aus gefärbtem Wachs, die er in gläsernen Kästen ausstellt. - In Mainz wird der kurmainzer Staatsminister Freiherr Clemens August von Westphalen (St) (39) in den Grafenstand erhoben. - In Mainz lässt der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (73) am neuerbauten Favorite Schlösschen auf dem ehemaligen Karthäuserkloster das Dach decken und dort, wo der Kreuzgang war, einen 50 m langen Gartensaal anbauen. - In Frankfurt lässt sich der in Haina geborene Klosterschreinersohn und Maler Heinrich Jakob Tischbein (32) nieder. Sein mit Goethe befreundeter und wirtschaftlich als Illustrator dessen Werke verbundener Bruder Johann Heinrich Tischbein (41) ist in Neapel Direktor der Kunstakademie. Seine Schwester Johanna Christiane Tischbein (--) mit Sohn Franz Pforr (04) ist mit dem seit 11 Jahren in Frankfurt arbeitenden ehemaligen kasseler Porzellanmaler und Pferdemaler Johann Georg Pforr (47) verheiratet. - In Mainz flieht der katholische mainzer Student und johannisberger Weingutsbesitzersohn Johannes Weitzel (21) über den Rhein nach Rüdesheim, wo er in der Folgezeit in Verdacht gerät ein mainzer Klubist alias Revolutionär zu sein und sich wieder auf die linke Rheinseite rettet. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier und hessenkasseler Rittmeistersohn Karl Bender von Bienenthal geboren. - In Frankfurt zieht der jüdische frankfurter kaiserliche Hoffaktor und Bankier Isaak Michael Speyer (--) nach Offenbach. - Der in Ludwigsburg geborene königlich französische Feldmarschall mit eigenem deutschen Royal Anhalt Regiment Graf Georg Ernst von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (57) wird im Gefängnis der Concieregerie in Paris ermordet. - In Mainz lässt der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (73) über 260 Bilder und Meisterwerke in die Sommerresidenz nach Aschaffenburg bringen, wo er bereits eine eigene riesige Gemäldesammlung hat. - In Mainz sind 11 Jahre nach der Auflöung ihres katholischen mainzer Frauenklosters noch 50 Klarissenschwester im mainzer Kloster Liebfrauenstift untergebracht, die sich beschweren, daß es ihnen finaziell nicht gut geht, weil die Pachtzahlungen aus den ehemaligen Klostergütern im späteren Rheinhessen ausbleiben, woraufhin man erfolglos katholische kurmainzer Notare in die protestantischen hessischen Dörfer schickt um den Zahlungen Nachdruck zu verleihen. - In Mainz wird der in Mainz geborene Johann Adam von Itzstein (42) Mitglied des revolutionären Jakobinerklubs. - In Darmstadt flieht die hessendarmstädter Prinzenwitwe und Grafentochter Maria Luise Albertine von Leiningen (63) mit den ihr seit Jahren anvertrauten Enkeln, Prinzessin Luise von Mecklenburg Strelitz (16), Prinzessin Friederike von Mecklenburg Strelitz (14), der späteren Königin von Hannover, und deren Brüder Prinz Georg von Mecklenburg Strelitz (13) und Prinz Karl von Mecklenburg Strelitz (07) mit der französischsprachigen schweizer Prinzenerzieherin Salome de Gelieu (50) nach Hildburghausen ins Exil. - In Frankfurt Seckbach wird die Leopoldsäule für den in Wien geborenen römischdeutschen Kaiser Leopold II von Habsburg (St) (46) mit hessendarmstädter, hessenkasseler und wittelsbachpfälzer Wurzeln aufgestellt. - In Mainz betreibt die katholische kaiserliche thurn und taxis Reichspost ein Postamt für die Briefpost im Gasthaus Zum weißen Roß in der Löhrgasse und für die Fahrpost dient das Gasthaus Zu den drei Reichskronen am Brand, das dem Expeditor des kaiserlichen Postwagens J Hagenbusch (--) gehört. - In Offenbach stellen die Gebrüder Bernard in der isenburgbirsteiner Turmwindmühle an der Untermainstrasse den Malbetrieb von Tabak zu Schnupftabak ein. - In Sprendlingen betätigen sich die Werber der Österreichischen Armee, des Königlich Großbritannischen Husarenregiments von Hompesch, des Königlich Preußischen Husarenregiments von Wolffrath im Gasthaus Zum Adler von Wirtssohn und und Wirt Georg Adam Löffler (--), wobei sie arme junge Männer so betrunken machen, dass diese gar nicht mitbekommen, dass sie sich dauerhaft und ohne jeglichen Bezahlung zum Militärdienst verpflichten. - In Guntersblum gibt es eine Postexpedition. - In Darmstadt druckt der Verlag der Invaliden Anstalt den x. Jahrgang der dienstags und samstags erscheinenden Zeitung Hessen-darmstädtische Land Zeitung, die aus einem gefalteten Blatt besteht und einige Avertissements alias Werbung enthält. - Der im bayerischen Cham geborenen bürgerliche Wirtssohn, Bierbrauersohn, übergelaufene jahrzehntelange französische Offizier und neun Jahre zuvor zum französischen Grafen erhobene im Vorjahr zum Marschall von Frankreich ernannte Graf Nikolaus von Luckner (70) wird Oberbefehlshaber der Rheinarmee. Diesem neuen Marschall von Frankreich komponiert man die spätere Nationalhymne Marseillaise.  - Der in Wiesbaden Kloppenheim geborene und nach Paris ausgewanderte Schreiner und Klavierbauer Tobias Schmidt (37) bekommt vom pariser Arzt und Freimaurer Joseph Ignace Guillotin (54) den Auftrag eine Hinrichtungsmaschine zu bauen, die weniger entwürdigend als das Köpfen oder Hängen sein soll, was er innerhalb von drei Tagen schafft und an Leichen mit Hilfe eines Fallbeils ausprobiert, wonach sie auch eingesetzt wird. Obwohl er für seine Erfindung ein nur fünf Jahre gültiges Patent erhält, macht ihn die große Nachfrage zu einem reichen Mann. - Der preußische Major Johann Friedrich Schenck von Schweinsberg (42) kämpft gegen die französischen Revolutionstruppen in der Champagne. - In Frankfurt beginnt der Gebäudemaler und kurtrierer Hofmaler Januarius Zick (70) das nach fünfjähriger Bauzeit das Haus Antwerpen alias Palais Schweitzer später Gasthaus Russischer Hof Zeil 48 später Zeil 110 (20 23 MyZeil), links neben dem Darmstädter Hof, des kurpfälzer Bankiers Franz Maria von Schweitzer (70) auszumalen.

1791 Der in Darmstadt geborene Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (42) schwängert die in Heilbronn verheiratete Luise Pfahler, geborene Weiss. - In Wiesbaden wird wieder öffentlich katholischer Gottesdienst gehalten. - Der in Birstein geborene Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg Büdingen (St) (56) erklärt seinen Sohn Erbprinz Carl I Friedrich Ludwig Moritz von Isenburg Birstein (St) (22) in der Zeitung Montägige Frankfurter kaiserliche Reichs Ober Post Zeitung in einer Zeitungsanzeige für zahlungsunfähig und warnt vor Geschäften mit ihm. - In Wiesbaden wird der vogelfreie ehemalige dotzheimer Gastwirt vom Gasthaus Zum Engel, Bäcker, Gemeinderechner und fürstliche Steuererheber Heinrich Anton Leichtweiß (68) in seinem Versteck Leichtweißhöhle im Nerotal entdeckt, weshalb er ins Fürstentum Hessen Kassel flieht aber in Frankfurt Bergen aufgegriffen und wegen Bagatellen in Haft gehalten wird. - In Mainz beschreibt der Reisende Stolberg die Stadt. - In Frankfurt lässt der Hotelier Jacob Fay (--) den Gasthof Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz und die beiden angrenzenden Gebäude abreißen und darauf ein Luxushotel mit 150 Betten im klassizistischen Stil, das größte der Stadt, erbauen. - In Mainz leben die meisten Bauern vom Weinbau. - In Mainz wird bei Theaterstücken der Adel versteckt verspottet, was das Publikum zu Beifallsbekundigungen animiert. Anwesende Aristokraten fühlen sich düpiert. Während der Sommermonate sind die Promenaden menschenleer, da der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (68) sich in Aschaffenburg aufhält und der gesamte Adel ihm dorthin folgt. Der begüterte Adel zieht sich auch auf seine Güter zurück. Auch der wohlhabende Mittelstand hält sich auf dem Land auf oder besucht Bader und Quellen. Erst nach dem Herbst kehrt das Leben in die Stadt zurück und es finden wieder Konzerte und Bälle statt. Das Theater eröffnet wieder und der italienische Kapellmeister Vincenzo Righini (35) glänzt wie der Konzertmeister Kreuzer mit eigenen Kompositionen. Franz Xaver Sterkel (41) alias Abbe Sterkel spielt hervorragend Klavier und der Orchesterdirigent Ernst Schick ist ein ausgezeichneter Violinespieler. Der Zugang zu den Konzerten steht jedem Fremden offen. Die Gesellschaft dabei ist ehrbar aber ungeniert, was bedeutet, dass man auch in Stiefeln und Überröcken geduldet wird. Nur Damen erscheinen in ihrem völligen Puzze. Am kurfürstlichen Hof wird dienstags abends eine Musicalische Akademie gegeben. Mit Neujahr fangen die Bälle im Konzertsaal an, wo man mit und ohne Maske erscheinen kann. Das mainzer Theater alias mainzer Comödienhaus zwischen Großer Bleiche und Steingasse ist das Lieblingsvergnügen der Mainzer. Die Mainzer Theatergruppe spielt nicht mehr abwechselnd in Frankfurt und in Mainz, sondern nur noch in Mainz, da Frankfurt eine eigene stehende Bühne errichtet hat. Ritterhauptmann Freiherr Karl Theodor von Dalberg (46) ist Direktor und Siegfried Gotthilf Eckhard genannt Koch ist Regisseur. Das Mainzer Theater im Kurfürstlichen Marstall Große Bleiche 49 (2022 Landesmuseum) auf der Großen Bleiche gehört zu den besten Deutschlands. Koch brilliert als Vater in Kind der Liebe, als General im August von Kotzebue (30) Rührstück Menschenhass und Reue und als John in Fallstaff. - In Mainz heiratet die Fagottistentochter und kurfürstliche Kammersängerin Margarete Luise Hamel (18) den ersten Geiger der katholischen kurmainzer Kapelle Ernst Johann Christoph Schick (35). - In Mainz verfasst die Arzttochter und Schriftstellerin Marianne Sophie Weikard (21) ihre Werke Der gereiste Bräutigam nach Molière, Das nächtliche Rendezvous, Der Vergleich und das Lustspiel in zwei Aufzügen Die seltene Beständigkeit nach August von Kotzebue (30). - In Mainz gibt es eine Lesegesellschaft. Im Kaffeehaus Schröder, in dem geistig strebende Männer verkehren, liegen offen die Zeitschriften herum. Der Schutzjude Ingelheim betreibt eine öffentliche Leihbibliothek, in der nur katholischkurfürstlich zensierte Bücher ausgeliehen werden können. Im Kaffeehaus Schröder werden während der Fastnacht Vauxhalls für die Bevölkerung alias Gartenunterhaltungsspiele abgehalten. Der Sonnengarten vor dem Münstertor stellt bei schlechtem Wetter kostenlose Kutschen zur Verfügung. - In Königstädten kommen preußische Truppen an. - In Frankfurt zieht die Fahrpost vom Posthaus Zum weißen Schwan in der Friedberger Gasse, ins Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 um. Auch der in Regensburg geborene Erbprinz Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (21) und seine Ehefrau Prinzessin Therese Mathilde von Mecklenburg-Strelitz (St) (18), die ihre Jugendjahre bei ihrer Großmutter, der hessendarmstädter Prinzenwitwe Prinzessin Marie Luise von Leiningen Dagsburg Falkenburg (St) (62) in Darmstadt verbracht hat, wollen einziehen, weshalb das gesamte Gebäude renoviert werden muss, da die meisten verrosteten Fensterläden nicht mehr geschlossen werden können, zwölf gefütterte Plüschsessel von Motten ganz lebendig und einige meisterhafte Gemälde zerschnitten sind. - In Frankfurt werden die Strassenöllaternen mittig über den Strassen angebracht. - In Frankfurt wird das neunte Kind Henriette Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (47) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (38) geboren. - In Offenbach stirbt der jüdische Sekten Führer Jakob Joseph Frank (65), der sich für einen jüdischen Messias und für unsterblich hält, als Baron Jakob Joseph Frank von Offenbach im Isenburger Schloss, das seine Residenz seines kleinen jüdischen souveränen Terrritoriums ist. Seine Pflegetochter und Geliebte Eva Frank übernimmt die Führerschaft der Sekte. Der Leichnam wird auf dem Wilhelmplatz beerdigt. Der Platz entwickelt sich zu einem Wallfahrtsort. - In Offenbach wird der jüdische isenburger Beamte Wolf Breidenbach Hoffaktor alias Rat von Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg Büdingen (St) (56). - In Offenbach wird das Theater Fürstlich Isenburisches Schauspielhaus eingerichtet. - In Wiesbaden kommt zur evangelischlutherischen eine reformierte Gemeinde hinzu. - Der in Würzburg geborene katholische mainzer Kanoniker und Hofmusiker Franz Xaver Sterkel (41) trifft in der katholischen kurfürstlich mainzer Sommerresidenz Aschaffenburg den Komponisten Ludwig van Beethoven (21). - In Frankfurt lässt sich der frankfurter Handelsherr und Bankier Johann Friedrich Schmid an der Ecke Zeil 36/Brönnerstrasse (20 20 Kaufhaus Primark vorher Palais Mumm) ein Palais erbauen, das zwei Jahre später fertiggestellt ist. - In Frankfurt wird das neuerbaute klassizistische Luxushotel Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz vom Hotelier Jacob Fay mit 150 Betten eröffnet, das sofort zum exklusivsten frankfurter Hotel wird. - In Mainz wird der in Mainz geborene katholische kurmainzer Jurastudent Graf Karl Christian Ernst von Bentzel Sternau (24) kurmainzer Regierungsrat in Erfurt. - In Darmstadt erhalten die Katholiken das Recht auf freie Religionsausübung. - In Darmstadt begeht der schwerkranke darmstädter Herausgeber und Redakteur Johann Heinrich Merck (50) Selbstmord. - Graf Friedrich von Solms Laubach (St) (22) wird Reichshofrat  am Wiener Hof. - In Hanau mietet Henriette Philippine von Savigny (--) das vordere Wohnhaus der Porzellanfabrik Martin, Dangers & Co.. - Der in Ziegenhain geborene hessenkasseler Hofmaler und Porträtmaler Wilhelm Böttner (39) malt den hessenkasseler Landgraf Wilhelm I von Hessen Kassel (St) (62) mit seiner Ehefrau und den drei lebenden seiner vier ehelichen Kindern in Kassel. Dieser hat aber bereits 14 uneheliche Kinder mit seinen insgesamt vier Mätressen. Seine aktuelle Mätresse ist die Generalstochter Karoline von Schlotheim (25). Seit drei Jahren hat sie drei Kinder von ihm bekommen und seit drei Jahren ist seine ehemalige Mätresse Freifrau Rosa Dorothea von Lindenthal alias Rosa Dorothea Ritter (31), mit der er 7 uneheliche Kinder hat, wegen angeblicher Untreue in Babenhausen in Verbannung und Hausarrest. Ihr jüngster Sohn Julius von Haynau (St) (05) wird ein gefürchteter österreichischhabsburger Armeebefehlshaber. - In Mainz lässt der aufklärungsfeindliche katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (72) und sein Koadjutor Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (25) in ihrem Lustschloss Favorite gegenüber der Mainmündung später Stadtpark eines der rauschensten Feste der mainzer Geschichte veranstalten. - In Frankfurt und Mainz besucht Fürstin Maria Antonia von Fürstenberg (St) (31) die Theater auf ihrer Theaterreise. - In Frankfurt schildert ein Herr unter dem Pseudonym Freiherr von Evilmerodach in seinem Sexführer Briefe über die Galanterien von Frankfurt am Mayn ausführlich und detailgetreu seine Liebesabenteuer mit heimlichen Prostituierten alias Sexarbeiterinnen. Obwohl Prostitution offiziell verboten ist, behauptet er, daß in vielen Gasthäusern in den Hinterzimmern Sex angeboten wird. Er zählt viele Örtlichkeiten und Straßen auf. Das Buch wird sofort verboten. - Alle französischen Flaggen werden auf die Tricolore umgestellt. - Der wiener Banier Joseph Samuel Wertheimber wird von xxx von Habsburg Österreich (St) (--) als Joseph Samuel von Wertheimstein zum erbländischösterreichischen Ritter geschlagen und damit geadelt, womit er der erste europäische jüdische Adelige ist. - Mit dem Sklavenaufstand auf Santo Domingo, Haiti, fällt der weltweit größte und französische Zuckerproduzent aus, was zu einem enormen Anstieg des Zuckerpreises führt und zu Sklavenrevolten, die 18 04 in Frankreich und 18 07 in England zur Befreiung von mehr als 600.000 Sklaven führt.

1790 Wiesbaden hat 2.200 Einwohner. - In Frankfurt sorgt der in Bordeaux geborene und aus einer nürnberger Patizierfamilie stammende frankfurter Kolonialwaren Bankier Friedrich Metzler (41) mit seiner Idee Zettelbank alias Banknoten aus Papier für Aufsehen, wofür aber niemand Verständnis zeigt. - Die in Hanau geborene Prinzessin Marie von Hessen Kassel (St) (23) heiratet ihren Cousin König Friedrich VI von Dänemark (St) (22). - In Mainz ist das Bierhaus Zum grünen Wald im Kirschgarten 22, wo eine eigene Frischwasserquelle existiert und das Bierhaus Zum halben Mond in der großen Bleiche 44. - In Frankfurt wird der in Wien geborene toskanische Großherzog Leopold von Habsburg Österreich (St) (43) zum Kaiser gekrönt, wobei er im Cronstätten Stift am Rossmarkt Kaiserstrasse 1 mit seinem Stab wohnt. - In Offenbach besucht Wolfgang Amadeus Mozart (34) seinen Musikverleger Johann André (63) im André Haus alias Andre Haus Herrnstrasse 54. In Frankfurt logiert Wolfgang Amadeus Mozart (34) zusammen mit seinem Freund, dem Theaterdirektor Johann Heinrich Böhm (--), im Gasthaus Backhaus in der Kalbächer Gasse 10. - In Frankfurt speist Wolfgang Amadeus Mozart (34) beim in Verona geborenen reichsten frankfurter Geschäftsmann, Seidenhändler und kurpfälzischen Bankier Franz Maria Schweitzer (65) im neuerbauten Palais Schweitzer (20 16 Telekomshop Zeil 106) auf der Zeil. Der riesige private Musiksaal beeinduckt ihn. - In Frankfurt logiert Wolfgang Amadeus Mozart (34) im traditionellen Gasthaus Zu den drei Rindern Ecke Dreikönigstrasse/Brückenstrasse, während er zur Kaiserkrönung von Großherzog Leopold von Habsburg Österreich (St) (43) ein einziges Konzert gibt, bei dem die in Mainz geborene mainzer Sopranopernsängerin Margarete Luise Hamel (17) auftritt. Die vom Kaiser erbetene Oper Cosi fan tutte findet wegen der vielen anwesenden Superstars nur mäßigen Anklang, ebenso wenig der Auftritt in Frankfurt am Main für die Bevölkerung. - In Mainz startet der in Polen geborene Naturforschersohn, evangelischreformierte Pastorensohn, Reiseschriftsteller und Revolutionär Georg Forster (36) mit dem preußischen Kronprinzenkammerherrensohn Alexander von Humboldt (21) eine Wanderung durchs Rheinland auf ihrer Reise nach England und zurück über Paris nach Mainz. - Der in Mainz geborene Korkschnitzer Carl May (37) ist Hofkonditor von Freiherr Karl Theodor von Dalberg (46) in Aschaffenburg. - In Frankfurt löst der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (71) den katholischen Dominikanerkonvent auf und wandelte ihn in die weltgeistliche Vereinigung  Congregatio ad Sanctum Fridericum um, das als katholisches Gymnasium dem seit 15 20 bestehenden lutherischen städtischen Gymnasium Konkurrenz machen soll. - In Mainz bricht ein Handwerkeraufstand aus, der vom hessischen Landgrafen niedergeschlagen wird. - In Mainz wird die mit einem französischen Baron verheiratete katholische kurfürstlichmainzer Mätresse Baronin Sophie von Coudenhofen alias Grafentochter Sophie von Hatzfeld (St) (43) des katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (67) von Kaiser Leopold II von Habsburg (St) (43) in den Grafenstand erhoben. - In Frankfurt spielt außer dem Mainzer Nationaltheater während der Wahl und Krönung in dazu neu erbauten bretternen Häusern eine französische Theatergruppe und die Schauspielertruppe Vereinigte Böhm- und Koberweinsche Gesellschaft unter Simon Friedrich Koberwein (57). Die Theatergruppe des Mainzer Theater zieht im großen frankfurter Stadt Schauspielhaus am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) am meisten Menschen an. Opern und Singspiele werden angeboten. Viele Besucher müssen abgewiesen werden. Die Eintrittspreise sind einen halben französischen Thaler teurer als die französische Theatergruppe. Das mit einem Preis ausgezeichnete beliebteste und oft wiederholte Singstück ist König Axur mit Salieri Musik und Beaumarchais Tarare von Theaterdichter Dr Schmieder bearbeitet. Nach der Krönung gibt Wolfgang Amadeus Mozart (34) auch in Mainz ein Konzert im Akademiesaal des katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (71). - In Frankfurt wird am Vorabend des Einzugs Kaiser Leopold II von Habsburg (St) (43) im Stadt Schauspielhaus am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ein Maskenball mit 1.300 Masken abgehalten. - Der in Schloss Schaumburg an der Lahn geborene Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (46) verheiratet mit Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St) (48) stirbt als russischer General und Kommandant des Leibkürassierregiments seiner Verwandten Zarin Katharina II von Anhalt (St) (61) kinderlos in Finnland im Russisch-Schwedischen Krieg. - In Frankfurt ist während der mehrtägigen Krönungsfeierlichkeiten das Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 von früh bis in die Nacht mit Menschen angefüllt. - In Darmstadt macht sich die hessendarmstädter Prinzenwitwe Prinzessin Marie Luise von Leiningen Dagsburg Falkenburg (St) (61), die im alten Palais am Markt wohnt, mit ihren halbwaisen Enkeln Luise, Friederike und Georg von Mecklenburg (St) (11) zur Kaiserkrönung von Leopold II von Habsburg Lothringen  (St) (43) nach Frankfurt am Main auf und wohnt dort bei Catharina Elisabeth Goethe (59), die Pfannkuchen und Specksalat serviert. - In Mainz gibt es rund 540 Juden. - In Mainz kommt der in Koblenz geborene Grafensohn Klemens Wenzel Lothar von Metternich (St) (17) zu seinem Vater und katholischen mainzer Hofzeremonienmeister und beginnt ein Studium der Rechts und Staatswissenschaften an der Universität Mainz Alte Universitätsstrasse 17. - In Frankfurt wohnt Wolfgang Amadeus Mozart (34) mit seinem Freund Theaterdirektor Johann Heinrich Böhm (50) im Backhaus in der Kalbächer Gasse 10 (20 17 französisches Restaurant Zarges). - Der mit der frankfurter Schöffentochter Maria Magdalena Moors verheiratete frankfurter Bankier Johann Christian Gerning (45) beherbergt den spanischen Königssohn und neapolitanischen König Ferdinand IV von Bourbon (St) (39) und seine in Wien geborene Ehefrau Maria Carolina von Lothringen Habsburg Österreich (St) (40) in seinem Haus Am Salzhaus am Roßmarkt. - In Rödelheim wird der in Assenheim geborene Graf Vollrath Friedrich von Solms Rödelheim Assenheim (St) (28) regierender Graf. - In Offenbach bezeichnet die Schriftstellerin und reiche Salonière Sophie von La Roche (56) ihr Haus in der Domstrasse 23 als Hütte. Understatement ist unter Dichtern in. Sie ist in der römischen Dichtervereinigung Arcadia unter dem Namen Artemia Sidonia aufgenommen. - In Frankfurt Bergen-Enkheim lagern 5.000 bis 6.000 hessenkasseler Soldaten von Landgraf Wilhelm IX von Hessen Kassel (St) (47) um im Ernstfall vor revolutionären Umtrieben zu schützen. In Frankfurt verkünden 300 Kanonenschüsse die Kaiserwahl. Auf der Berger Warte antwortet man mit einer Ehrensalve aus 21 Geschützen. Zwei Tage später besucht der Kaiser Leopold II von Habsburg Lothringen  (St) (43) mit Hofstaat den Landgraf Wilhelm IX von Hessen Kassel (St) (47) dort. - In Mainz provozieren Studenten Handwerksgesellen zu Schlägereien bei einer Tanzveranstaltung. Der Magistrat erklärt sich wegen der eigenständigen Universitätsgerichtsbarkeit für nicht zuständig. Die Handwerker ziehen daraufhin randalierend durch die Stadt. Es kommt zum Knotenaufstand, ein Schimpfwort für die Handwerker. Da der in Mainz geborene katholische mainzer Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (71) nicht anwesend ist, bitte die katholische mainzer Regierung unter Staatsminister Gottlieb von Strauß den in Berlin geborenen neuen hessendarmstädter Landgraf Ludwig X von Hessen Darmstadt (St) (37) um Hilfe, der mit 600 Soldaten die Unruhen unblutig beendet und die Randalierer auf beiden Seiten kurzzeitig einsperrt. - In Frankfurt wird das achte Kind Julie Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (46) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (37) geboren. - In Darmstadt gewährt nach dem Tod von hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (71), dessen ältester Sohn, der neue hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (37) den Katholiken den Freiheitsfbrief, den er aber wenig später wieder aufhebt. - In Frankfurt verbietet die Kaiserliche Bücherkommission nach einer Verschärfung des Pressewesens alle symbolischen Bücher beiderlei Religionen und Bücher, die mit den guten Sitten nicht vereinbarlich sind, oder wodurch der Umsturz der gegenwärtigen Verfassung oder die Störung der öffentlichen Ruhe befördert wird. - In Frankfurt bringt der Kunstliebhaber Heinrich Sebastian Hüsgen (45) seinen Künstlerkatalog Artistisches Magazin heraus. - In Frankfurt besucht der katholische Kaiser Leopold II  von Habsburg Lothringen (St) (43) das Oberforsthaus Am Oberforsthaus 11. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang Goethe (41) veröffentlicht seinen Roman Faust, dessen Stoff er von anderen Autoren einfach übernommen hat, alias neu interpretiert, wonach sein in Frankfurt geborener Freund Friedrich Maximilian Klinger (38) im Folgejahr seinen Roman Fausts Leben veröffentlicht. - In Rüsselsheim gibt es 60 Morgen Weingärten. - Der in Frankfurt geborene Maler Georg Melchior Kraus (53) und seine Zeichenschule liefern für das neue Buch eines Freundes Bilderbuch für Kinder die Bilder. - In Frankfurt Bockenheim wohnt die Hofapothekertochter und morganatische anhalt dessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (70) im Bockenheimer Schloss, einem Lustschloss mit einer Bildersammlung von mehr als 600 holländischen, flämischen und deutschen Meistern, am Bernuspark, keltert dort Apfelwein alias Äpfelwein, züchtet Orangen in ihrer Orangerie und besitzt ua ein Stadtpalais Grosse Eschenheimer Gasse 41 alias  Grosse Eschenheimer Strasse 41. - In Darmstadt werden von der lutherischen Kirche kontrollierte katholische Gottesdienste in der Residenz erlaubt. - In Frankfurt Sachsenhausen wird eine eigene Lesegesellschaft von Kleinbürgern und Handwerkern gegründet, die hauptächlich Bücher von Gellert, Salzmann, Voltaire und Rousseau lesen. - In Offenbach wird Prinz Heinrich XIX von Reuß (St) als Sohn von Fürst Heinrich XIII von Reuß (St) (43) und Prinzessin Luise von Nassau Weilburg (St) (25) geboren. - In Guntersblum bringt die uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (19) bei Bad Kreuznach zwangsverheiratet mit Graf Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum (St) (53), den sie verabscheut, die Grafentochter Elisabeth Auguste Margareta von Leiningen Guntersblum zur Welt. - In Mainz sind die Hofmusiker und Kammermusiker des mainzer Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (71) zur Krönung angereist. Musikdirektor und Kapellmeister ist Vinzenz Righini, Konzertmeister ist Georg Anton Kreuser, mit den Hofsängern/innen Madame Hellmuth und Madame Schick und Franz Ceccarelli mit 4 Sängern, 6 Sängern und 19 Geigern usw. - In Frankfurt werden eingeladene Krönungsteilnehmer zT politsch getrennt ua im Gasthaus oder Hotel Weidenhof auf der Zeil, Zum weissen Schwan im Steinweg, Zum roten Haus auf der Zeil, Zur weissen Schlange in der Sandgasse, Zum Löwen in der Fahrgasse, Zum Kaiser auf der Zeil, Zur Sonne in Sachsenhausen, Zur Reichskrone in der Friedbergergasse, Zur Windmühle in der Allerheilgen Gasse, Zum Bock an der Konstabler Wache, Zum Weidenbusch im Steinweg, Zum Hirsch in der Friedbergergasse, Zum Storch in der Saalgasse 1 (20 21 wegen NS Hintergrund ein unbebauter Platz), Zum goldenen Stern in der Fahrgasse, Zum Pfau in der Friedbergergasse (20 22 Elefantengassse 19), Zum fröhlichen Mann in der Friedbergergasse, Zur Schlange in der Sandgasse, Zum Weidenbusch in der Steingasse, Zum Hirsch in der Friedbergergasse, Zum Ritter am kleinen Kornmarkt, Zum Karpfen in der Mainzergasse und Zur goldenen Luft in der Allerheilgengasse einquartiert. - In Frankfurt sind namentlich aus der mainzer Gesellschaft zur Krönung ua auch geladen: Hofkammerassessor Bauer, ein Herr Reichart, Hofgerichtsrat Hartmann, Höfrätin Hellmantel, Hofgerichtsrätin Hertling, Freiherr von Hettersdorf, Hofrat Professor Hoof, Professor Keidlinger, Freiherr von Kinkel, Geheimrat von Kinningen, Hofgerichtsrat Kroppe, Hofkammerrat Loskandt, Hofgerichtsrat Marx, Kammerrat Scheppler, Geistlicher Rat Scheidel, Professor Schleenstein, Accessist Seitz. - In Frankfurt ist Erbgraf Friedrich von Solms Laubach (St) (21) bei der Kaiserwahl anwesend. - In Mainz kommt es zu einer Schlägerei bei einer Tanzveranstaltung zwischen gesellschaftlich höher gestellten Studenten der katholischen mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17 und von ihnen veracheteten Knoten alias mainzer Handwerksburschen, die von den Studenten ausgeht, weshalb sogar Klagen bei der Universität eingehen, die aber ignoriert werden, woraufhin die Handwerksburschen die Universität angreifen und die dort vorgefundenen Studenten verprügeln. Weil der Geschichtsprofessor Nicolaus Vogt (34) nur schlichten will, verwüsten die Studenten ihre eigene Universität. Da zufällig keinerlei mainzer Polizei oder Militär zur Verfügung steht um Ruhe zu schaffen, ziehen die Handwerker als Patrioten und Revolutionäre mit einigen wenigen Fahnen durch die Stadt, weshalb der kurmainzer Staatsminister Gottlieb von Strauß (--) und der kurfürstliche Bruder Lothar von Erthal (--) den neuen hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (37) um Hilfe bitten. Es werden rund 700 hessendarmstädter Soldaten geschickt, die den fünftägigen Mainzer Knotenaufstand unblutig beenden und unter den Aufrühern in beiden Parteien Verhaftungen durchführen. Während einige Studenten nur ausgewiesen werden, werden einige Handwerker zu kurzen Haftstrafen verurteilt. Als Folge werden alle Redereien, Gespräche gegen Religion, Sitte, Staat und landesherrliche Verordnungen verboten. - In Frankfurt dirigiert der mainzer Hoforchesterdirigent Udalricus Baldenecker (48) mehrere Messen zur Krönung. - In Karben kauft der frankfurter Kaufmann und kaiserliche Rat Freiherr Johann Peter von Leonhardi (43)  das Herrenhaus, das er zum Schloß Leonhardi umfunktioniert. - In Darmstadt gibt der Hofjagdmaler Johann Jakob Werner Stockmar (49) seine Maltätigkeit auf und wechselt zum Militär. - In Darmstadt wird der Betrieb von Jagdschloß Bickenbach aufgegeben, wonach es 4 Jahre lang leersteht. - In Mainz sehen die Landesregierungsgeschäfte so aus: Alle Briefe von anderen Kurfürsten sind direkt an den der  katholischen mainzer Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (71) gerichtet. Kommt ein Brief an, entscheidet er, wenn er sich nicht selbst um den Brief kümmert, wer in seinem Ministerium, das aus dem Großhofmeister, seinem Buder Freiherr Lothar Franz von Erthal (St) (--) und dem in St Goar geborenen Hofkanzler Franz Joseph Martin von Albini (49) besteht und falls nötig auch noch aus einigen Konferenzministern, diesen bearbeitet. Der Brief wird dann von geheimen Sekretären und Referendaren bearbeitet. Über alles wird Protokoll geführt. Dazu gibt es Fachminister, wie Freiherr Clemens August von Westphalen (St) (42), der kurmainzer Staatsminister und damit für Reichsgeschäfte, den Kreis, die Justiz und die Polizei zuständig ist. - Der flörsheimer Fayencemanufakturpächter und mainzer Kaufmann Mathias Weingärtner (--) eröffnet ein zweites Unternehmen, das ihm selbst gehört, aber in dem er nur Steingut und feuerfeste Öfen herstellen darf. Die kurmainzer flörsheimer Fayencemanufaktur ist in den Besitz der katholischen mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17 übergegangen. - In Mainz lässt der  katholische mainzer Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (71) das eigentlich der katholischen Universtität übereignete kleine bescheidene Karthäuserkloster zurückkaufen und abreißen und die Fläche dem Lustschloß Favorite anschließen. - In Wiesbaden wird das jüdische Badehaus Zum Rebhuhn Spiegelgasse 9 nach 58 Jahren nicht weiter als Synagoge genutzt. - Der Hofmaler Johann Friedrich Dryander (34) portätiert die ehemalige Mätresse, die Bauerntochter Katharina Kest (32) alias Katharina Ludwigsberg alias Freifrau Katharina von Ottweiler alias Gänsegretel von Fechingen. - In Frankfurt wird der in Marburg geborene frankfurter Scharfrichtersohn und angesehene frankfurter Arzt Johann Michael Hoffmann (49) neuer gräflich solmsrödelheimer Hofrat und Leibarzt. - In Frankfurt Rödelheim wird der in Assenheim geborene Grafensohn Volrath Friedrich Carl Ludwig von Solms Rödelheim (St) (28) nach dem Tod seines Vaters Graf Johann Ernst Karl von Solms Rödelheim und Assenheim (St) (76) neuer Graf. Seine Mutter ist Prinzessin Amöne Charlotte von Löwenstein Wertheim Virneburg (St) (43) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie. - Okriftel zwischen Höchst und Eddersheim ist isenburgbirsteiner Besitz. - In Mainz erhebt der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (71) seine Mätresse Gräfin Sophie von Coudenhofen alias Grafentochter Sophie von Hatzfeld (St) (43) geboren, die mit dem aschaffenburger Burgmann und französischen Baron Georg Louis Baron von Coudenhove (56) verheiratet ist, der drei Jahre später stirbt, und alle ihre Kinder in den Grafenstand, darunter Edmund von Coudenhove (10) und den in Bingen geborenen Franz Ludwig von Coudenhove (07). - Der in Frankfurt geborene Prinz Ludwig Eugen von Württemberg (St) (59), morganatisch verheiratet mit der Grafentochter Sophie Albertine von Beichlingen (St) (59), kauft sich die Burg Wasserlos bei Hanau und baut sie in ein Schloß um. Er hat nur zwei morganatische Kinder. Seine älteste morganatische Tochter Wilhelmine Friederike Elisabeth (26) ist seit dem Vorjahr mit Prinz Kraft Ernst von Oettingen Wallerstein (42) verheiratet. - Der in Erbach geborene Graf Franz von Erbach Erbach (St) (36) unternimmt eine einjährige Italienreise, auf der er eine Antikensammlung von Fürst Chigi aufkauft. - In Frankfurt logiert der russische Schriftsteller Nikolai Michailowitsch Karamsinß (--) auf seiner Reise nach Straßburg. Er beklagt sich bitter über das Verhalten der Postillone im Königreich Preußen, die bei jeder Schenke einkehren, um einen Krug Bier zu trinken, und die armen Reisenden müssen stundenlang warten oder sie durch Geld wieder herauslocken obwohl es einen königlichpreußischen Befehl gibt, Reisende höflich zu behandeln und den Aufenthalt bei Posthaltereien nicht über eine Stunde auszudehnen. - In Nieder Ingelheim ist in der Mainzer Strasse 67 Jakob Friedrich Weitzel im Gasthaus Zur alten Post Posthalter der kaiserlichen Thurn und Taxis Post. In Solingen gibt es massive Beschwerden über Tierquälereien bei Postkutschenpferden, Postillone werden oft nicht bezahlt, sondern haben nur Kost und Logis frei und als Lohn das Trinkgeld. Deshalb ist ihre Uniform oft unvollständig. - In Wiesbaden Schierstein kauft der in Wallrabenstein geborene Landhauptmannsohn und fürstlichnassauer Hofkammerrat Christian Friedrich Habel (42)  der in Wiesbaden Biebrich im Schloß tätig ist, kurz nach seiner Heirat in Diez den Kießling Freihof und in Idstein das Gut Kalmenhof.

1789 Französische Revolution, die nicht nur die Monarchie als Staatform, sondern auch die katholische Kirche und ihre Vertreter abschaffen will, und dem Vok alle Macht beschaffen will. - In Wiesbaden wird der vogelfreie ehemalige dotzheimer Gastwirt vom Gasthaus Zum Engel, Bäcker, Gemeinderechner und fürstliche Steuererheber Heinrich Anton Leichtweiß (66) aus dem Gefängnis am Michelsberg 11 entlassen. Er versteckt sich mittellos in der Leichtweißhöhle im Nerotal. - In Mainz beschreibt der Reisende Lang das neue Gasthaus Mainzerhof am Karmeliterplatz mit einer schönen Fasade, zahlreicher Tafel und guten und niedlichen Speisen. - In Frankfurt führt das Theater Comoedienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) die Mozart (33) Oper Don Giovanni mit Schauspielern einer Wandertruppe und Karl David Stegmann (38) als Gastschauspieler in der  Hauptrolle auf. - In Mainz gibt es im Mainzer Nationaltheater im Theater Comoedienhaus die deutschsprachige deutsche Uraufführung der Mozart (33) Oper Don Giovanni, in der die Aristokraten als eine unmenschliche und moralisch und sexuell verkommene Gesellschaftsschicht, die von den Flammen der Hölle verschlungen wird, dargestellt werden, als das Ereignis des Jahres, wobei der Sängerkomponist und Opernregisseur Karl David Stegmann (38) die Hauptrolle singt. - In Frankfurt wird die Börse im palastartigen Haus Braunfels (20 16 Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33), das der Adelsgesellschaft Frauenstein gehört, eröffnet. - In Mainz wird im Nationaltheater unter sehr vielen anderen die Operette Reinold von Renaud d'Ast und das Lustspiel Der alte böse General von Kretschmann aufgeführt. - In Frankfurt versucht der Rat der Stadt die Bevölkerung zu sparsamen Holzverbrauch, Abschaffung von uneffektiven Quadratöfen und Umstellung auf Castrollöcheröfen mit Steinkohlenbefeuerung, wie im Rathaus eingeführt, zu motivieren. - In Frankfurt besichtigt der erfolgreiche aber kränkliche dänische Lyriker, Schriftsteller und Philosoph Jens Immanuel Baggesen (25) während einer Gesundheitsreise zusammen mit der Schriftstellerin und Salondame Friederike Brun (24), die ihr Gehör verloren hat, die Goldenen Bulle im Rathaus Römer. - In Frankfurt leben alle Juden im Ghetto Judengasse. Es gibt zwei Einlasstore. Die frankfurter Juden dürfen die Stadt nur zu geschäftlichen Zwecken betreten und das Ghetto auch nur zu zweit verlassen. Bierschenken und Kaffehäuser dürfen sie ebenso wenig wie die Parks oder die Promenaden betreten. Christliche Angestellt zu beschäftigen ist ihnen verboten. Sie sprechen kein Jiddisch sondern Frankfurter Judendeutsch, eine Mischung aus Hebräisch und Dialekt. Die Französische Revolution beginnt diese Verbote aufzuweichen. - In Frankfurt lässt der frisch verheiratete in Regensburg geborene Fürstensohn Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (19) sein Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 renovieren. - In Frankfurt kauft der frankfurter Bankier xxx von Bethmann-Metzler (--) den Gutshof Grüne Burg und lässt ihn in das Schloss Grüneburg umbauen. - In Frankfurt stirbt der jüdische Bankier Lazarus Hirsch Michael Speyer (--), verheiratet mit seiner Cousine Hanna Speyer (--). - In Mainz wird zusätzlich zum katholischen Demeritenhaus Marienborn auch das gerade aufgelöste und von Weltgeistlichen übernommene Dominikanerkloster in ein Priestergefängnis und eine Priesterzuchtanstalt umgewandelt. - In Frankfurt wird der Grafiker Charles Johannot geboren. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (40) erkennt bei seinem ersten Kind August von Goethe mit der Putzmacherin alias Modefachfrau Christiane Vulpius (24) die Vaterschaft wegen des Standesunterschiedes nicht an, die dazu führen würde, dass er am Weimarer Hof, wo er wohnt, nicht weiter als Adeliger gesellschaftlich verkehren könnte und ihn verlassen müsste, weshalb er in das Gartenhaus zieht und die Existenz verschwiegen wird. Das Kind wird nicht als unehelich geführt. Bei allen weiteren vier Kindern stellt sich das Problem nicht, da sie vor der Taufe sterben. - Der frankfurter Dichter Johann Wolfgang von Goethe (40) besucht in Rom den frankfurter Maler Johann Georg Schütz (34), der vorübergehend dort in der italienischen Ferienwohnung des hessischen Malers Tischbein am Corso Nr. 18 alias Casa di Goethe, der drei Jahre zuvor das berühmteste Goethe Bild Goethe in Campagna gemalt hat, wohnt. Johann Georg Schütz (34) zeigt dort Johann Wolfgang von Goethe (40) seine Zeichnungen vom römischen Carneval, der daraufhin die Goethe Abhandlung Das römische Carneval mit 20 Bildern zusammenstellt, die wiederum der in Frankfurt geborene Maler und Malschulgründer Georg Melchior Kraus (52) in Weimar in Kupfer sticht und koloriert. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier, Bankiersohn und hessendarmstädter Stallmeister Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (28) in den Freiherrenstand erhoben. - In Mainz beantragt der in Hofheim gebore und seit dem Vorjahr mainzer Hoforgelbauer Matthäus Heilmann (45), der wie alle Orgelbauer auch gleichzeitig in der Goldschmiedezunft Mitglied ist, Gesellen in seiner Werkstatt in der Tiermarktstrasse alias Schillerstrasse aufnehmen zu dürfen. - Mit der Französischen Revolution marschieren französische Truppen nur noch rechts, wodurch der Rechtsverkehr auch in den eroberten Staaten eingeführt wird. Der französische Adel ritt bis dahin links. - In Kelsterbach zieht die hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur in den Keller der Schlossruine Wolfenburg. - Die Grafschaft Bretzenheim bei Bad Kreuznach wird mit der Herrschaft Zwingenberg vereint für 400.000 Gulden und 1.000 Dukaten Schlüsselgeld vom römischdeutschen Kaiser xxx zum Fürstentum Bretzenheim erhoben, wodurch der uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstensohn Graf Karl August von Bretzenheim (20) zum Fürsten erhoben wird und seine ebenfalls unehelichen wittelsbacher Schwestern Gräfin Karoline von Bretzenheim (St) (20), und die Zwillinge Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (18) und Gräfin Friederike von Bretzenheim (St) (18), zu Prinzessinen werden. - In Darmstadt wird die Samenhandlung Appel gegründet. - In Darmstadt erscheinen die vom darmstädter Herausgeber und Redakteur Johann Heinrich Merck (48) veranlassten und von Göpffert gestochenen 104 kolorierten Pflanzenkupferstiche Illustratio systematis sexualis Linnaei. - In Bad Homburg erscheint die erste Ausgabe der wöchentlichen Zeitung Hochfürstliche Hessen Homburg privilegierte wöchentliche Staatszeitung und Konversationsnachrichten. - In Königstein hat die Posthalterin Meurer 19 Pferde und 6 Knechte für die Posthalterei beschäftigt, wobei die Boten täglich 16 Stunden im Sattel sitzen müssen. - In Mainz wird die Freimaurerloge Zum goldenen Rad gegründet. - In Mainz wird der in Rüdesheim geborene Arzt Jacob Fidelis Ackermann (24) Privatdozent für gerichtliche Medizin und Medizinalpolizei an der katholischen mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17. - In Kelsterbach hat die hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur Aktiengesellschaft unter dem technischen Direktor Johann Jakob Lay (--) die Produktion von feinem Porzellan auf Wunsch des hessendarmstädter Erbprinz und Landgrafensohn Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (36) wieder aufgenommen. - In Mainz ernennt der mainzer Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (68) den Schauspieler und Sänger Ignaz Walter (--) zu seinem Hofmusikus und Hofsänger und die Schauspielerin und Sängerin Juliana Walter (--) zur Hofsängerin. - In Mainz besucht der französische Dramatiker xxx de Beaunoir die Gemäldesammlung vom mainzer Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (68), der sich in seiner Sommerresidenz Aschaffenburg vom in Heilbronn geborenen Heinrich Friedrich Füger (38) portätieren lässt. Dessen Bruder Gottlieb Christian Füger (40) betätigt sich als Rosenkreuzler, Alchimist, Musiker und Komponist. - In Mainz verarmt mit dem Tod seines Vaters der Stempelschneidersohn und spätere Hofmaler Johann Heinrich Stieler (08). - In Mainz werden 5.960 Tonnen Tabak verzollt. - In Frankfurt Rödelheim ist der in Assenheim geborene Grafensohn Volrath Friedrich Carl Ludwig von Solms Rödelheim (St) (27) neu mit seiner Verwandten Erbgrafentochter Philippine Charlotte Sophie von Solms Laubach (St) (18) verheiratet. Seine Mutter ist Prinzessin Amöne Charlotte von Löwenstein Wertheim Virneburg (St) (46) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie. - Der straßburger Bankier und fürstlich nassauusinger Geheimrat Freiherr Johann von Türckheim (40), verheiratet mit der 18 Jahre zuvor geadelten nürnberger Bankierstochter Johanna von Seufferheld (30), flieht als französisches Nationalversammlungsmitglied auf seine Besitzungen nach Baden, wo er patriotische Schriften verfasst. - Der protestantische hessenkasseler Landgraf und Graf von Katzenelnbogen Wilhelm IX von Hessen Kassel (St) (46) ist entschiedener Bekämpfer der französischen Revolution, kehrt aber mit seinem 6.000 Mann starken hessischen Korps in der 34.000 Mann starken preußischen Armee bei der Kanonade von Valmy aus Angst vor der 50.000 Mann starken euphorischen französischen Revolutionsarmee zurück. - Der uneheliche nassausaarbrückener Fürstensohn Graf Adolph von Ottweiler wird als Sohn von Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (44) und seiner Mätresse und seit 15 Jahren morganatischen Ehefrau, der leibeigenen Bauerntochter und Kammerzofe Katharina Kest (32) alias Gräfin Katharina von Ottweiler seiner ehemaligen Geliebten Freiherrentochter Frederike Amalie von Dorsberg (36) geboren. - In Mainz beschwert sich das Reichspostamt über die nächtlichen Torsperre, weil es dadurch Ausfälle an Estafetten alias Eilzustellungen durch Postreiter hat. - In Höchst erbt der in Gießen geborene Freiherr Philipp Maximilian von Güderrode (44) verwitwet mit der bildhübschen solmslaubacher Hofmeistertochter und Kammerdirektorentochter Friederike Margarete Justine von Günderrode (++), der seit Geburt ein Arm fehlte, die Herrschaft Höchst, wodurch er Mitglied der Mittelrheinischen Reichsritterschaft wird. - In Königstein stirbt in der Posthalterei der Witwe Meurer (--) ein Postpferd und in der nächsten Posthalterei von Johannes Oberst (--), einem wiesbadener Beamtensohn, sterben sogar 5 Postpferde, wobei sogar dessen Bruder Joseph Obersts (--), der limburger Posthalter, ihn der Tierquälerei bezichtigt, weil statt 10 nur noch 6 Pferde für die gleiche Strecke eingesetzt werden und die Berge hochgeprügelt werden. - In Nieder Ingelheim logieren beim Besuch der Ruinen der Kaiserpfalz in der Posthalterei mit Gasthaus Zur alten Post in der Mainzer Strasse 67 der niederländische Arzt und Botaniker Steven Jan van Geuns (54) und sein göttinger Studienfreund Alexander von Humboldt (20), der in Mainz den Naturforscher mit Weltumsegeler Georg Forster (35) kennenlernt. - In Hattersheim haben jüdische Viehhändler ein Quasimonopol. Von 48 Verkäufen liefen seit dem Vorjahr 42 über sie. - Auf der Poststrasse Frankfurt~Limburg~Montabaur~Koblenz lässt der trierer Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen (St) (50) Stundensteinde aufstellen, auf denen die Entfernungen zu den nächsten Hauptpostorten in der Einheit Stunden Reisezeit angegeben ist. Auf dem Stundenstein 7 km nördlich von Montabaur steht: XVIII Stunden von Franckfurt 17 89 alias 18 Stunden ohne Pausen entlang der späteren Bundestrasse B 8. Auf der 95 km langen Stecke hat die Postkutsche eine Durchschnittsgeschwindkeit von 5,2 km/h. - In Frankfurt veröffentlicht der Juwelenhändlersohn, Jurist und Schriftsteller Johann Bernhard Crespel (42) sein Werk Flüchtiger Grundriß einer Naturlehre, das Friedrich Eßlinger (--) herausgibt.

1788 Der hessendarmstädter Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (39) heiratet nach 12 jähriger kinderloser Beziehung morganatisch die heilbronner Kaufmannstochter Friederike Schmidt (37), die dafür zur Freifrau von Hessenheim erhoben wird. Sie wird vom Landadel als Pfefferkrämerstochter gehänselt, wogegen ihr Ehemann aber alle ihre Geburtstage mit Janitscharenmusik, Festbeleuchtung groß feiern lassen wird. - Der viertälteste hessendarmstädter Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (29) heiratet morganatisch Karoline Luise Salome Seitz alias Frau von Friedrich (20). - In Wiesbaden wird der dotzheimer Gastwirt vom Gasthaus Zum Engel, Bäcker, Gemeinderechner und fürstlicher Steuererheber alias Steuereintreiber Heinrich Anton Leichtweiß (65) wegen eines angeblichen Einbruchs verhaftet und nebenbei der Wilderei bezichtigt. Das fürstliche Hofgericht verurteilt ihn zu einem Jahr Haft im Gefängnis am Michelsberg und Pranger und erklärt ihn danach für vogelfrei. Bei der Ankunft im Gefängnis wird er wie alle anderen Gefangenen zunächst verprügelt. - In Frankfurt führt das Theater Comoedienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) die zwei Jahre zuvor uraufgeführte obrigkeitskritische Mozart (32) Oper Figaros Hochzeit mit Schauspielern einer Wandertruppe auf, in der Aristokraten dummgeil dargestellt werden, was beim revolutionären bürgerlichen Publikum gefeiert wird und vom Adel verachtet wird. Der männliche Hauptdarstseller erwartet, dass ihm alle ihm untergebenen Frauen sexuell hörig sind. Das im Vorjahr erst uraufgeführte neuere Stück Don Giovanni geht noch weiter und stellt Aristokraten als eine unmenschliche und moralische und sexuell verkommene Gesellschaftsschicht dar, die von den Flammen der Hölle verschlungen wird. - In Offenbach Rumpenheim hat das rumpenheimer Schloss von Prinz Friedrich III von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (41) und Ehefrau Fürstentochter Prinzessin Karoline Polyxene von Nassau Usingen (St) (26) einen englischen Landschaftspark. - In Mainz lobt der amerikanische Diplomat, der auch eigene Sklaven besitzt, und spätere amerikanische Präsident Thomas Jefferson (45) die mainzer Delikatesse Mainzer Schinken, die traditionell zunächst gewürzt mit Wacholder geräuchert und danach im Keller im Lehmboden zum Fermentieren eingegraben wird. - In Friedrichsdorf übernimmt der Bäcker Christoph Stemler, der auf holländischen Schiffen Zwieback kennengelernt hat, die Bäckerei seines Bruders Reinhold Stemler und beginnt erfolgreich Zwieback zu produzieren. - In Mainz nimmt sich die zweifache Mutter Therese Heyne (24) alias Therese Forster zum zweiten Mal einen Liebhaber, weshalb der seit drei Jahren verheiratete Reiseschriftsteller und katholische mainzer Universitätsoberbibliothekar Georg Forster (34) eine Ehe zu dritt vorschlägt, was Therese Heyne (24) aber sexuell für inakzeptabel hält und ablehnt, woraufhin er sie verlässt. - In Kirchheimbolanden stirbt der nassauweilburger Fürst Karl Christian von Nassau Weilburg (St) (53). Der nassauweilburger Regierungspräsident Freiherr Friedrich Ludwig von Botzheim (58) legt sein Amt nieder, wonach er nach Wiesbaden zieht. Der kurpfälzer Oberhofmeistersohn und Jurist Hans Christoph Ernst von Gagern (22) wird sein Nachfolger. - In Wiesbaden Sonnenberg Lindenthal ist die in der Schweiz geborene hessenkasseler Landgrafenmätresse Rosa Dorothea Ritter (29) geadelte Freifrau Rosa Dorothea von Lindenthal vor der Geburt ihres 8. Kindes wegen des Kontakts mit Fähnrich Ferdinand von Wintzingerode (--) Hauptgegenstand von Verdächtigungen der Untreue, weshalb man sie abholt und im Schloss Babenhausen einsperrt, wo sie in Gefangenschaft in der Festung ihr Kind xxx von Haynau bekommt und nur aus Liebe zu ihren Kindern eine Rente erhält. Neue Mätresse wird die Generalstochter Karoline von Schlotheim (22), die gegen ihren Willen entführt wird, nach Hause flieht und von ihren Eltern an den hessenkasseler Landgraf Wilhelm von Hessen Kassel (St) (45) ausgeliefert wird, der sie dafür zur Gräfin Karoline von Hessenstein erhebt. Ihre Söhne werden Kammerherren. - In Mainz debutiert der neue mainz-frankfurter nationaltheater Direktor Siegfried Gotthilf Eckhard (34) alias Siegfried Gotthelf Koch als Schauspieler als Marquis von Posa in der mainzer Erstaufführung von Friedrich Schillers (29) Don Carlos. - In Mainz werden über den Sommer nur wenige Theatervorstellungen gegeben. Die neue Saison zum Winterbeginn wird mit der Operette Die Liebe unter den Handwerksleuten eröffnet. Danach folgt das Stück Otto von Wittelsbach des in Koblenz Ehrenbreitstein geborenen Schriftsteller Joseph Marius von Babo (32) in der der in Berlin geborene neue Siegfried Gotthilf Eckhard alias Siegfried Gotthelf Koch (34) in der Titelrolle auftaucht. Der in Mainz geborene Freiherr Friedrich Karl von Dalberg (St) (37) übernimmt die Oberleitung des neu erbauten und neugegründeten Mainzer Nationaltheaters alias Komödienhaus mit Theatersaal alias Schaubühne nach dem Umzug vom Kurfürstlichen Marstall Große Bleiche 49 (2022 Landesmuseum), das einen Saal von 1.500 Personen hat und dessen Bühne so hoch gebaut ist, dass die Vorhänge nicht abgeknickt werden müssen und nach oben gezogen werden können, und wo die hohe Gallerie 12 Kreuzer, die mittlere Gallerie 24 Kreuzer, das Parterre 36 Kreuzer, die Gallerie 1 Gulden und die Logen 4 Gulden kostet. Bei der Größe beschränkt man sich wegen der Kosten für die Beleuchtung. Den kurfürstlichen Soldaten, die mit ihren Damen Parterre sitzen wird das Eintrittsgeld direkt von ihrem Gehalt abgezogen. Das gebildete Publikum setzt sich hauptsächlich aus Hochschulstudenten zusammen. Der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (69) schickt seine Hofsängerinnen an das Mainzer Nationaltheater. Der deutsche Dramatiker August Wilhelm Iffland (29) ist von der Qualität der Truppe des Mainzer Nationaltheaters völlig verzückt. Die Truppe des Mainzer Nationaltheater gibt auch Gastspiele in Frankfurt. - Der in Mannheim geborene Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (22) wird in der mainzer Sommerresidenz Aschaffenburg zum Bischof geweiht. - In Mainz wird der Komponist Vincenzo Righini (32) kurfürstlicher Orchesterleiter und Hofkapellmeister. - In Mainz eröffnet Konzertmeister Kreusser mit dem Lustspiel Die offene Fehde das kurfürstliche Theater Mainzer Nationalbühne, das ein Kritiker als ohne poetischen Wert, ohne alle Freiheit der Gedanken, des Ausdrucks und der Anwendung verreisst, aber die Musik unseren Kreussers als reinste Harmonie und erhabenster Gedanken lobt. - Eine anonyme Schrift kritisiert das hessenkasseler Heereswesen als eine ambulirende alias lustwandelnde Republik, die ihre eigne Gesetze, Rechtsgelehrsamkeit und Gerichtsbarkeit, ihren eignen Gottesdienst, Altäre und Priester, ihre eignen Sitten und Gebräuche und Ökonomie, ihre eigne Wissenschaft hat. Wirtschaft und Kriegshandwerk sind direkt miteinander verbunden und eine Hauptsteuereinnahme sind Freikäufe vom Wehrdienst. - In Fechenheim werden an der Mainkur Gasthäuser gebaut. - In Mainz hat das Rochusspital in der Kappelhofstrasse, das als Armenhaus, Arbeitshaus alias Gefängnis, Krankenhaus und Irrenanstalt dient, 498 Insassen. Es gibt einen Mannssaal und einen Weibssaal. Es gibt 2 männliche und 1 weibliche Syphiliskranke. Die Kappelhofgasse ist das Rotlichtviertel, wo Prostitution alias Sexarbeit betrieben wird. - In Frankfurt wird das siebte Kind Carl Mayer Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (44) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (35) geboren. - In Frankfurt gibt es 40.000 anwesende Fremde. - In Mühlheim am Main wird der spätere katholische mainzer Bischof Peter Leopold Kaiser geboren. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann Friedrich Maximilian von Stalburg zum Schultheiß ernannt, was er vierzehn Jahre bleibt. - Der frankfurter Maler Georg Melchior Kraus (51) bringt in etwa DIN A3 Größe als Mitherausgegeber und Illustrator den 3 Jahrgang der monatlich geordneten Boulevard Illustrierten, Journal der Moden heraus, in der Themen wie Schmeicheleien mit falschen Titeln im Alltag, die Frage: Duzen oder Ihren, wer bringt welche neuesten Theaterstücke heraus, Heiratsvermittlung als Geschäftsmodell, Treffen mit einem magischen Herrn Armand und die möglichen schlimmen Einfluß des Magnetismus auf die schwache physische und moralische Gesundheit unsrer gegenwärtigen energielosen Generation, die neueste Pariser Mode wie ein Halstuch getragen wird, oder das Gerücht, wie in Venedig Freibälle veranstaltet werden, die zwar Freibälle heißen, aber wo nur einige geladene Gäste freigehalten werden, und ob dort Kaffee, Thee, Punsch, Chocolade, Limonade, Mandelmilch, Gefrorenes ... alle Gattungen von Weinen, alle Arten von Gebratenem und Gebackenem im Überfluss angeboten werden, behandelt wird. Die Illustrationen zeigen auf zT kolorierten Kupferstichen Abbildungen von herrschaftlichen Damen und Herren in der neuesten Mode. Der Anhang besteht aus Werbung für Galanteriewaren mit Ort, neueste Bücher mit Namen der Buchhandlung und Ort. ua schreibt ein Kapellmeister Mozart (32): Drey neue Quintetten, a 2 Violini, 2 Violoncello, welche ich, schön und korrekt geschrieben, auf Subskription anbiete. Der Preis der Subskription ist 4 Dukaten, ......... Ausländische Liebhaber ersuche ich ihre Bestellungen zu frankieren. Wien den 5. April 17 88. gez Kapellmeister Mozart ... in wirklichen Diensten Sr Maiestät. - In Frankfurt werden die Brunnenfahrt Feiern, die zunächst zwei Tage dauerten, zu drei bis vier Tage dauernden Trinkgelagen und Tanzveranstaltungen ausgedehnt und der urspüngliche Sinn, das Reinigen und Instandsetzen der Brunnen nicht mehr ordnungsgemäss durchgeführt. - In Frankfurt Bockenheim bringt die Hofapothekertochter und morganatische anhalt dessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (68), den Kaiser dazu ihren Geliebten und Lebensgefährten Baron xxx von Rackmann (53) in den Freiherrenstand zu erheben, woraufhin  dieser in Freiherr xxx von dem Bamgardt nach ihrem und nicht seinem Rittergut Bangert alias Baumgarten bei Kreuznach umbenannt wird. - In Darmstadt sind katholische Gottesdienste verboten. - Der unehelichen bayerische Kurfürstensohn Fürst Karl August von Bretzenheim (19) bei Bad Kreuznach heiratet Prinzessin Maria Walburga von Oettingen Oettingent und Oettingen Spielberg (22). - Der in Frankfurt geborene und erst 6 jahre zuvor geadelte Dichter Johann Wolfgang von Goethe (39) lernt die verarmte bürgerliche und als Fabrikarbeiterin tätige Putzmacherin alias Modefachfrau Christiane Vulpius (23) vier Wochen nach der Rückkehr von seiner Romreise, einer Sexreise kennen, als sie ihm ein Bittschreiben für ihren Bruder überreicht, und fängt mit ihr eine sexuelle Beziehung an, wohl wissend, dass seine Karriere und sein Ruf als beliebter Schriftsteller mit erotischen Offenheit bei einer Heirat durch den zwangsläufigen Verlust des Adelstitels und dadurch des Verlusts seiner adeligen Förderer zu Ende wäre. Er schwängert sie trotzdem. Er bezeichnet sie Zeit ihres Lebens als sein kleines Eroticon. Seine Mutter nennt sie verächtlich Bettschatz. Auch sie würde ihren Adelstitel bei einer Heirat und damit ihre gesellschaftliche Stellung wieder verlieren.  - In Frankfurt zieht der jüngste in Frankfurt geborene frankfurter Bankierssohn und Seidenhändlersohn Heinrich Mylius (19) nach Mailand, wo er eine Filiale des väterlichen Betriebes eröffnet. - In Mainz eröffnet der bayerische Sattler Anton Gastl (--) später Anton Gastell eine Sattlerei auf der Umbach. - In Darmstadt entsteht ein erster Klub. - In Frankfurt erhält der Juristensohn und frankfurter Patrizier Johann Nikolaus von Olenschlager (37) den Adelzusatz von Olenstein, wobei es den Ort gar nicht gibt, er sich aber besser anhört. - Der hessenhomburger Landgrafensohn Ludwig von Hessen Homburg (St) (18) tritt in die preußische Armee ein. - In Frankfurt heiratet der katholische österreichische Militär Franz Joseph Caspar von Stregen (38) ohne Genehmigung die wohlhabend evangelische frankfurter Eisenhändlertochter Maria Catharina Aull (21), wonach er nur aus obrigkeitlicher Milde das frankfurter Bürgerrecht erhält. - In Frankfurt entführt der Obristensohn und frankfurter Ratsherr Friedrich Wilhelm Bender von Bienenthal (30) heimlich seine Geliebte, die frankfurter Kaufmannstochter Dorothea Amalie Jäger (19) für einige Wochen nach Kassel, womit er erfolgreich die Eheschließung erzwingt, die im Folgejahr trotz eines Strafverfahrens stattfindet, weshalb er aber seine Ratsherrenstelle verliert. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang Goethe (39) kehrt von seiner ersten Romreise, einer zweieinhalbjährigen Sexreise, nach Weimar zurück. - In Darmstadt wird die Weinhandlung Diefenbach gegründet. - Die hessenkasseler Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur wird vom hessenkasseler Landgraf Wilhelm von Hessel Kassel (St) (45) nach 12 Jahren geschlossen, während sein Hofkonditor Simon Henrich Steitz mit seiner Steingutmanufaktur erfolgreich ist und seit zwei Jahren sogar noch eine Vasenfabrik besitzt. Die Porzellanfabrik hat niemals Gewinn erwirtschaftet und hatte oft kein Gold zum Dekorieren oder Holz zum Anfeuern der Brennöfen. - In Mainz porträtiert der in Kitzingen geborene Porträtmaler Georg Anton Abraham Urlaub (44) Johann Kaspar Enslin und seine Frau auf zwei verschiedenen Gemälden. - In Darmstadt beht der Hofkupferstecher Göpfert (--) Selbstmord. - In Offenbach stirbt der uneheliche in Tauberbischofsheim geborene gräflich stadioner Grafensohn Georg Michael Frank  von La Roche (68) Gatte der ursprünglich mainzer und vom trierer Hof gejagten Salonière Sophie von La Roche (58) Domstrasse 23. - In Wiesbaden läßt der bei Schotten geborene nassauer Regierungspräsident Freiherr Karl Friedrich von Kruse (51) verheiratet mit der morganatischen nassauusinger Fürstentochter Philippina Katharina von Bieburg (34) auf seinem Hofgut Geisberg Jonas-Schmidt-Strasse eine Gastwirtschaft erbauen, die erst acht Jahre später eröffnet wird. - In Frankfurt lässt die Stadt eine Baumschulanlage beim Oberforsthaus anlegen, wobei man eine hunderttausend Pflänzchen umfassende Kultur von Zuckerahornpflanzen für eine langfristig geplante Zuckerproduktion hat. - Der frankfurter Patrizier und Postmeistersohn, der 17 46 verbotenen kölnischen Stadtpost Heinrich Dominikus von Heyden (44) heiratet die fürstlichsolmslicher Oberforstmeistertochter Luise Clotz (23).

1787 In Frankfurt wird der frankfurter Kaufmannssohn, Kunsthistoriker und Kaufmann Johann David Passavant als Sohn des frankfurter Kaufmanns Johann David Passavant (31) geboren. - In Wiesbaden Biebrich wird der Titular Landgrafensohn Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim (St) als Sohn des in Kassel geborenen hessenkasseler Titular Landgraf Friedrich III von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (40) und der nassauusinger Fürstentochter Prinzessin Karoline Polyxena von Nassau Usingen (St) (25) geboren. - Die in Lich Laubach geborene Gouvernantentochter Prinzessin Christiane Luise von Solms Laubach (St) (33) heiratet Prinz Friedrich Karl Ludwig von Hohenlohe Kirchberg (St) (--). - In Mainz ist das Bierhaus Zum Einhorn an der Ecke Karmeliterstrasse 12/Einhorngäßchen. - In Frankfurt erhält die Schokoladenfabrik Chocoladenfabrik Giorgi in der Bleidenstrasse 5 ein besonderes Privilegium vom in Mainz geborenen katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (68). - In Offenbach pflegt die Salonière Sophie von La Roche (57) Domstrasse 23 regen Briefverkehr mit ihrer Freundin Gräfin Elise von Solms Laubach (St) (--). - In Kirchheimbolanden stirbt die niederländische Erbstatthaltertochter, englische Königsenkelin und nassauweilburger Fürstin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (44). - In Frankfurt stirbt das letzte Kind, der neugeborene letzte Prinzensohn Friedrich Karl von Nassau Usingen (St) (00) nach 2 Monaten. Seine Eltern sind Prinz Friedrich August von Nassau Usingen (St) (49) und die in Arolsen geborene Fürstentochter Prinzessin Luise von Waldeck (St) (38), die abwechselnd in Usingen und Biebrich wohnen. - In Offenbach kauft der jüdische Räuber und Sekten-Führer Jakob Joseph Frank (61) als Baron von Frank-Dobrucki alias Baron von Offenbach mit rund 70 Anhängern für 3.000.000 Gulden das Isenburger Schloss und regiert dort prunkvoll als unabhängiger Souverän unter protestantischer Herrschaft. Es folgen rund 400 polnische Adelige, die seinen Hofstaat bilden. Der Eigentümer des Isenburger Schlosses der protestantische Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und Büdingen (St) (52) lebt mit seiner zweiten Ehefrau im Hassert Haus Ecke Aliceplatz/Frankfurter Strasse. Eine katholische offenbacher Gemeinde gibt es nicht. Die Sekte lebt streng isoliert von der Bevölkerung, selbst von anderen Juden. Die Miete beträgt 3 Millionen Gulden. Er zieht verächtlich als Pollakenfürst betitelt, begleitet von seiner Ulanen-Leibgarde und aufgeputzt wie ein orientalischer Potentat nach einer Wartezeit in Oberrad in das renovierte Gebäude ein. Offenbach hat 5.000 Einwohner. Seine Pflegetochter und Geliebte Eva nennt sich Eva Romanovna. Man hält sie für eine uneheliche Tochter der russischen Zarin Elisabeth. Die Ulanen biwakieren, exerzieren und feiern auf der Rosenhöhe. - Der in Frankfurt geborene russische Offizier und erfolglose Dichter Friedrich Maximilian Klinger (35) heiratet die Russin Elisabeth Alexandrowna Alexejewa, eine uneheliche Tochter von Grigorij Orlow, einem Ex-Geliebten von Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst alias der russischen Kaiserin Katharina, der Großen (58). - In Frankfurt stirbt das Neumitglied der frankfurter Adelsgesellschaft Neuen Limpurg Johann Christoph von Adlerflycht (58) als frankfurter älterer Bürgermeister. - In Guntersblum, das zur Grafschaft Guntersblum gehört, wird das Schloss (später Rathaus) von Graf xxx von Leiningen (St) (--) umgebaut. - In Darmstadt erhält das jüdische Geiger Bruderpaar Hähnle Hachenburger (23) und sein Bruder Samuel Hachenburger (29) das landgräfliche Privileg auf allen jüdischen Hochzeiten spielen zu dürfen. - In Wiesbaden wird der in Wien geborene habsburger römischdeutsche Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (46) Kurgast im Badehaus Schützenhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5). - Die uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (16) bei Bad Kreuznach wird gezwungen Graf Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum (St) (50), den sie verabscheut, zu heiraten, wobei die Mitgift weit über 300.000 Gulden beträgt, wonach sie nach Guntersblum zieht. - In Mainz gründet Georg Ludwig Kayser (--) das Handels- und Speditionshaus Kayser, das auch Bankgeschäfte tätigt. - Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (42) heiratet sechs Jahre nach dem Tod seiner Frau, nach einer morganatischen Ehe mit der ehemaligen Kammerzofe seiner geadelten ehemaligen Mätresse Freiherrentochter Friederike Amalie von Dorsberg (34), der Bauerntochter Katharina Kest (31) alias Gräfin Katharina von Ottweiler erneut, aber diesmal zur rechten Hand, mit allen sich daraus ergebenden Rechten, woraufhin er im Folgejahr nach Paris reist, um ihr dort eine angemessene Herrschaft, die Herrschaft Dillingen, zu kaufen. - In Frankfurt übernimmt der Gastronom, Heilwasserhändler und Spediteur Emanuel Müller (--) die hessenhomburger Posthalterei. - In Frankfurt dringt der Obristensohn und frankfurter Ratsherr Major Friedrich Wilhelm Bender von Bienenthal (29) bei einer Vorstellung im Junghof Theater völlig betrunken ein, wonach er sich nicht beim Saalwärter entschuldigt, sondern sich mit ihm duelliert, weswegen man ihn nach einem Jahr als Ratsherr bereits zum Rücktritt drängt. Seine Geliebte ist die frankfurter Kaufmannstochter Dorothea Amalie Jäger (18). Seine Mutter, Marianne von Malapert (50), stirbt. - Der in Frankfurt geborene Dichter und weimarer Minister Johann Wolfgang Goethe (38) kehrt auf der Rückreise von Sizilien auf seiner Romreise nicht nach Weimar zurück, sondern bleibt 11 Monate, bis ins Folgejahr in Rom, wo er inkognito als Maler lebt und seine sexuelle Sichtweise von Romantik auf exzessive Sexpraktiken verändert. - In Offenbach gründet der Fabrikant Philipp eine weitere isenburger offenbacher Fayencemanufaktur im Biergrund. - In Wiesbaden stirbt der Pächter der wiesbadener Fayencemanufaktur im Marstall im Schloß, der Arzt und hofheimer Hofbesitzer Caspar Dreste (--), wobei seine Witwe übernimmt. Der nassauusinger und nassausaarbrücker Fürst Karl Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (52) hat keinerlei Interesse an seiner nassauer wiesbadener Fayencemanufaktur im Marstall im Schloß mehr, duldet aber ihr Weiterbestehen. - Der jahrelange ehemalige kurmainzer Hofmaler Heinrich Carl Brandt (63) hat in München vergessen, daß er sich nur in adeligen Kreisen bewegt und so lebt und deshalb alkoholkrank und verarmt ist, aber nicht dazugehört. Trotzdem beginnt er ein Verhältnis mit einer jungen adeligen Burgpflegertochter, weshalb man ihn finanziell ruiniert und er daraufhin mit Gift Selbstmord begeht. - In Mainz werden 15 bedeutende Exportkaufleute geehrt, darunter auch der flörsheimer Fayencemanufakturbesitzer und Großhändler Mathias Joseph Weingärtner (--). - In Mainz lässt der aufklärungsfeindliche katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (68) eines der rauschensten Feste der mainzer Geschichte für seinen Koadjuten Freiherr Karl Theodor von Dalberg (21), den Sohn des kaiserlichen Kammerherrn Franz Heinrich von Dalberg (++) und der Freiherrentochter Maria Sophie Anna von Eltz Kempenich (++) in seinem Lustschloss Favorite gegenüber der Mainmündung später Stadtpark abhalten. - Mit Johann Moritz von Hattenbach (--) stirbt die uneheliche und geadelte hessenkasseler Landgrafensohnfamilie von Hattenbach, die nach einem ausgestorbenen hessischen Adelsgeschlecht benannt ist. - In Darmstadt unternimmt die französischsprachige Erzieherin der hessendarmstädter Prinzessinnen und Prinzen Salome de Gelieu (46) einen Ausflug nach Ratingen in die erste Fabrik auf den Kontinent, die Textilfabrik Comford, eine vollmechanisierte Baumwollspinnerei, die auch mit Industriespionage in England arbeitet. - In Frankfurt erhält die Buchhandlung Hermann als Hauptvertreiber eine neue Zeitung Staaten Journal zum Verkauf und Versand, die als eine Universalzeitung für jedermann interessant sein soll.  - In Frankfurt bietet die Buchhandlung Brönner am Pfarreisen in der überregionale Zeitung Frankfurter Staats Ristretto für 1 Gulden 8 Kreuzer einen 55 Bogen starkes Sonderbericht über den Streit, ob die Postbeamten der kaiserlichen Thurn und Taxis Post, die einer eigenen Gerichtsbarkeit unterstehen, weiter bei ihrem Amt und ihrem Dienst nicht betreffenden Angelegenheit dieser unterstellt bleiben sollen. Außerdem bietet der Verwalter Schildbach der Fürstlichen Kasseler Menagerie einen zahmen Dachs, zwei amerikanische Eichhhörnchen, Meerschweinchen, einen Pelikan, zwei Schafsgeier, einen Kranich, einen Storch, verschiedene Arten von Papageien und Kakaduen und blaue und gelbe indische Raben zum Verkauf an. - In Frankfurt Rödelheim, das zur xxxschaft Rödelheim gehört, besteht das Amt Rödelheim, zT aus  der Burg-Gräfenrode in Karben, dem solmser Anteil von Niederursel, das auch zu Frankfurt gehört, Petterweil, das zur Hälfte hessen-darmstädtisch ist, Praunheim, das zur Hälfte hanauisch ist, Rödelheim und das höfische Gericht in Bad Soden am Taunus. - In Mainz beschwert sich das kurmainzer Postamt über anstößige Artikel des Reichspostamts in Frankfurt in der frankfurter Tageszeitung Reichspostamtszeitung und die mainzer Lesegesellschaft beschwert sich in Frankfurt bei Fürst xxx von Thurn und Taxis, weil er den Postämtern verboten hat die allgemeine Jenaer Literaturzeitung zu transportieren. - In Limburg wird mit dem Ausbau der Poststrasse Limburg~Wiesbaden begonnen. - In Bad Homburg erstellt der badhomburger Land Renovator Friedrich Bruch (--) einen Stadtplan, wobei die Stadt aus der historischen Altstadt, zu der auch das Schloss gehört und der Neustadt, die aus drei parallelen nach Osten führenden Strassen besteht, wobei nur zwei, die Louisenstrasse nur bis zum Waisenhaus und die Dorotheenstrasse nur bis zum Fried Lübbecke Platz beidseitig bebaut sind. Außer an der Waisenhausstrasse und der die östliche Stadtgrenze bildenden Thomasstrasse gibt es zwischen den beiden Strassen keinerlei Bebauung und riesige Gärten. Die dritte Strasse Am Mühlweg hat nur südlich einseitig 10 Häuser. Die unbebaute Hohe Strasse bildet das nördliche Ende der Altstadt in Verlängerung mit der ebenfalls unbebauten Kaiser Wilhelm Promenade. - In Mainz wird den Strafverfolgungsbehörden ein Raubüberfall auf die Postkutsche bei Aschaffenburg zwischen Esselbach und Rohrbrunn gemeldet, bei dem sechs Räuber, darunter Sebastian und Jakob Heidelmaier aus Aufenau nach Ablenkungsmanövern mit Sprengkörpern und Rauchbomben den Postillion vom Pferd reißen und 5.000 Gulden erbeuten. Der Räuber Johann Bopp alias Klemm trägt dabei eine Maske und eine Art kugelsichere Weste aus mehreren Eisenplatte. Ein englischer Fahrgast wird bewußlos geschlagen. Der katholische kurmainzer Inquisitor Joann Georg Bauer (--) legt über den Vorfall ein 622 Seiten langes Protocollum speciale als Gerichtsakte an, das in der Sommerresidenz Aschaffenburg gelagert wird. - Der romantische Italiener Aurelio de Giorgi Bertolan (34) bereist den Rhein bis Düsseldorf. Er ist ein offener Verächter des frankfurter Dichters Johann Wolfgang von Goethe (37), von dem er erzählt, dass er in Italien völlig unbekannt ist, und er hofft, dass es auch so bleibt.

1786 In Wiesbaden Biebrich heiratet Prinz Friedrich III von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (39) die nassauusinger Fürstentochter Prinzessin Karoline Polyxene von Nassau Usingen (St) (24) und danach zieht er mit ihr in das Herrenhaus Rumpenheim in Offenbach. Die Schwiegereltern sind einerseits der in Usingen geborene nassauusinger Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (51) und die Grafentochter Karoline Felizitas von Leiningen Dagsburg Heidesheim (St) (53) und andererseits der katholische in Kassel geborene Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (66) und die in London geborene und 14 Jahre zuvor verstorbene englische Königstochter Prinzessin Maria von Hannover (St) (++). - In Offenbach lebt sich die in Kaufbeuren geborene Schriftstellerin und Salonière Sophie von La Roche (56) in ihrem neu erbauten und durch ihren Schwiegersohn Peter Anton Brentano (--) finanzierten Haus Grillenhütte (20 16 Stelle der Hans Mettel Plastik der Sitzende am Rande des Büsingparks) in der Domstrasse 23 ein. Ihre Nachbarn Domstrasse 21 sind die Musikverlegerfamilien André. Die Familien pflegen einen freundschaftlichen Ton. Ihr Ehemann, der katholische kurmainzer Hofrat und uneheliche in Tauberbischofsheim geborene gräflich stadioner Grafensohn Georg Michael Frank  von La Roche (66) wird bei einem Überfall während des Einzugs verletzt. - In Offenbach unterhalten die Häuser Schnupftabakfabrikant Bernard und d'Orville eine Theatergesellschaft und veranstalten zwanglose Assembleen und Konzerte. - In Frankfurt tritt der Schauspieler Koberwein im Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) auf, was Catharina Elisabeth Goethe (55) in einem Brief mitteilt. - In Mainz dient der Schrödersaal im (Hof zum Gutenberg) zu Bällen, geselligen Vergnügungen und Concerten im adeligen Gesellschaftshaus. - In Hanau bezieht die hessenkasseler Landgrafenwitwe Philippine von Zollern Brandenburg Schwedt (St) (41) ihren Witwensitz. Ihren Liebhaber und Vater ihres unehelichen Sohnes Georg Philippson (St) (11), den Diplomaten Georg Ernst Levin von Wintzingerode (34) macht sie zu ihrem Oberhofmeister. - Der in Assenheim geborene Grafensohn Vollrath Friedrich von Solms Rödelheim Assenheim (St) (28) besucht in Speyer die Schriftstellerin und reiche Salonière Sophie von La Roche (56), mit der er über seine Schwiegermutter Elisabeth von Solms Laubach (St) (--) bekannt ist. - In Hanau wird der hanauer Juristensohn und Stadtschreibersohn Wilhelm Grimm geboren. - In Frankfurt kommt die nürnberger Kupferstechertochter Ursula Magdalena Prestel (09) mit ihrem Vater bei ihrer vorgereisten Mutter an, wo sie nach drei Jahren aber wieder Richtung London abreist. - Im katholischen südlichen Teil von Bad Ems kommt es zur katholischen Revolution gegen den Papst, der Emser Punktation, einem Kongress im Mainzer Haus auf der linken kurmainzer Seite der Lahn, wobei drei römischdeutsche Erzbischöfe, der kurmainzer Oberamtmannsohn und katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (47), der sächsiche Kurfürstensohn und polnische Königssohn, trierer Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen (St) (47), der römischdeutsche Kaisersohn Maximilian Franz von Österreich (St) (30) und der salzburger Fürstbischof Hieronymus von Colloredo (47) ihre bischöfliche Gewalt gegenüber der päpstlichen für unabhängig erklären, weil sie sich selbst ebenfalls wie der Papst direkt von Gott eingesetzt fühlen. Der in Hattenheim geborene Winzersohn und katholische jesuitische mainzer Weihbischof Johannes Valentin Heimes (45) will erfolglos den Zölibat alias das katholische Priestereheverbot abschaffen. - Der in Frankfurt geborene Maler Georg Melchior Kraus (49) liefert mit seiner Zeichenschule für die extravagante erste Illustrierte Europas und Modezeitschrift Journal des Luxus und derModen des Verlegers und Besitzers einer sechs Jahre zuvor gegründeten florierenden Blumen- und Galanteriewarenfabrik von Johann Friedrich Justin Bertuch Kupferdrucke, zum teil koloriert, bei dem die spätere Goethe Geliebte Christiane Vulpius (21) arbeitet. - Der frankfurter Maler Georg Melchior Kraus (49) startet im 1. Jahrgang der etwa DIN A3 großen monatlich geordneten Boulevard Illustrierten, Journal der Moden als Mitherausgegeber und Illustrator dieser fliegenden Blätter mit Klatsch und Tratsch einen Aufruf zu einer Deutschen Nationalkleidung, wofür er 2.000 Interessierte sucht, die ihre Vorstellungen und Ideen an ihn, eigentlich Modefachmann für die Schickeria, schicken sollen und dessen Ergebnis auf der nächsten Leipziger Buchmesse bekanntgegeben werden soll. Kriterien sollen Ordentlichkeit, Erschwinglichkeit für alle Gesellschaftsgruppen, Identität für alle Deutschen und Tragbarkeit in allen Jahreszeiten und daraus resultierend die Erkennbarkeit eines oder einer Deutschen schon an der Kleidung sein. Seine Boulevard Illustrierte Journal der Moden berichtet aus England, Frankreich, Italien und Deutschland. - In Darmstadt reist die in Berlin Prenzlau geborene unattrraktive preußische Thronfolgergattin Prinzessin Friederike von Hessen Darmstadt (St) (35), die im Marktpalais wohnt, zu ihrem Gatten und neuen König Friedrich Wilhelm von Preußen nach Berlin. - In Kirchheimbolanden heiratet der in Coburg geborene Fürst Heinrich XIII von Reuß (St) (33) Prinzessin Luise von Nassau Weilburg (St) (26). - Die uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Karoline Josepha von Bretzenheim (St) (18) bei Bad Kreuznach, deren Mutter eine bayerischmannheimer Schauspielerin und Ballettänzerin war, stirbt bei der Geburt ihres Sohnes Graf Karl Theodor von Holnstein aus Bayern (St) von Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (St) (26) auf Schloss Schwarzenburg. - Die ehemalige leiningendagsburgemichburger Gräfin, die Wildgräfin und Rheingräfin Karolina Magdalena von Salm Dhaun (St) (80) stirbt. - König Friedrich II von Zollern Preußen (St) (74) stirbt schnupftabaksüchtig. - Der in Frankfurt geborene Dichter und weimarer Minister Johann Wolfgang Goethe (37) hat wegen seiner weisungsgebundenen Arbeit als Minister eine künstlerische Schaffenskrise, woraufhin er ohne Erlaubnis, geheim, anonym und unter falschem Namen mit einer Postkutsche von Karlsbad um 03:00 Uhr nach Venedig flieht, wo er nach 25 Tagen ankommt, wo er zwei Wochen bleibt und dann nach Rom weiterfährt, wo er vier Monate bleibt. Es ist seine erste und 21 Monate dauernde sogenannte Romreise, die zu einer Sexreise wird. Sein Reisetagebuch ist so brisant, dass er erst 43 Jahre später erlaubt es zu veröffentlichen. - In Offenbach kosten die isenburger Fayencenwaren: 1 weißer Schokoladenbecher 4 Kreuzer, 1 kleine Schüssel 6 Kreuzer, 1 Zuckerschale 6 Kreuzer, 1 fein bemalter Schokoladenbecher 8 Kreuzer, 1 Senfnapf 8 Kreuzer, 1 Handleuchter 12 Kreuzer, 1 Milchkanne 12 Kreuzer, 1 Warmhaltebehälter mit Topf 14 Kreuzer, 1 Barbierbecken 16 Kreuzer, 1 Blumenvase 20 Kreuzer, 1 Terrine 24 Kreuzer, 1 große Schüssel 30 Kreuzer, 1 Schokoladenkanne 30 Kreuzer, 1 Wasserkessel 36 Kreuzer und 1 Kanne mit Waschbecken 1 Gulden. - In Mainz porträtiert der in Kitzingen geborene Porträtmaler Georg Anton Abraham Urlaub (42) den katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (47) und den kurmainzer Domherr Philipp Karl von Hoheneck (47). - In Mainz ist der vom katholischen mainzer Dompropst Graf Damian Friedrich von der Leyen (48) begonnene Umbau der mainzer Dompropstei nach fünf Jahren fertiggestellt.

1785 In Frankfurt steigt der französische Ballonfahrer Jean-Pierre Blanchard (32) mit einem Gasballon mit angehängter schiffsartiger Gondel von der Bornheimer Heide als Attraktion der Herbstmesse auf und landet in Weilburg. - In Darmstadt besitzt Erbprinz Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (33) verschiedene Gasballons von 1 - 10 Schuh Grösse aus Paris am darmstädter Hof.  - In Frankfurt Bornheim lässt der französische Ballonfahrer Jean-Pierre Blanchard (32), den begeisterten Erbprinz Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (33) trotz seines geäußerten Wunsches vor 100.000 Zuschauern in seinem Wasserstoffgasballon, der am Grindbrunnen am Westhafen und nicht wie beabsichtigt auf der Pfingsweide später Zoo starten muss, glücklicherweise nicht mitfahren, denn die Ballonhaut reißt aus unbekanntem Grund und lässt ihn in Ohnmacht fallen, woraufhin die Menge ihn auch wegen des astronomischen Eintrittspreises, wobei die vorderen Reihen 1 kurpfälzer Karolin im Wert von 11 Gulden kosten, mit Steinen bewirft und er sich in seinem Gasthaus Zum goldenen Löwen Fahrgasse (20 16 Hainer Hof 9) verstecken muss. Mit seinem nicht ganz gefüllten Ersatzballon, und deshalb erneut ohne Passagiere, glückt am Folgetag der Aufstieg von der Bornheimer Heide, der Abwurf seines Hundes mit einem Fallschirm über der Bockenheimer Warte und eine Fahrt über Bad Homburg nach Weilburg, wo er im nassauer Residenzhof will, diesen aber verfehlt und in der Lahn landet. - Mit dem Tod von Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (65) wird der in Kassel geborene Graf von Hanau und hessenkasseler Landgrafensohn Wilhelm von Hessel Kassel (St) (42) neuer hessenkasseler Landgraf, der das Generaldirektorium seines Vaters auflöst und als Sparmaßnahme kein Theater mehr finanziert. Er schafft die Folter alias peinliche Befragung in Hessen-Kassel ab. - In Rüsselsheim gibt es eine industrielle Hasenhaarschneiderei. - In Mainz schließt sich der in Mainz geborene ehemalige kurmainzer lohrer Oberamtmannssohn und katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (66) dem fast ausschließlich protestantischen preußischen Fürstenbund gegen den verhaßten und unpopulären zweifachen Witwer und in Wien geborenen habsburger römischen deutschen Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg Österreich. (St) (44) an. - In Mainz ist der Bierbrauer Hünlein Betreiber des Brauhauses und Gasthauses Zum Silberberg am Markt 31. - In Frankfurt bringt die frankfurter Kaufmannsehefrau und Salonierentochter Maximiliane von Brentano (29) alias Maximiliane von La Roche die deutsche Schriftstellerin der Romantik Catharina Elisabetha Ludovica Magdalena von Brentano als siebtes Kind zur Welt. - In Frankfurt bricht im Arbeitszimmer von Theaterdirektor Wilhelm Großmann im Frankfurter Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ein Feuer aus. Die Bürger wollen zunächst das Teufelshaus abbrennen lassen. Direktor Grossmann, der in seinem Wohn- bzw Geschäftsräumen das Feuer verursacht hat, versucht seine Papiere wegzuschaffen, fängt Feuer und der Schauspieler Bösenberg (--) kann ihn retten. Seine sechs Kinder werden mit Leitern aus dem 2. Stock befreit. - In Frankfurt pachtet der frankfurter Kaufmann und Bankier Johann Jakob von Willemer (25) die Gerbermühle und baut sie zu einem Sommersitz um. - Der in Erbach geborene Graf Franz von Erbach Erbach (St) (31) lässt sich nach dem Tod seiner Ehefrau Grafentochter Luise von Leiningen Dagsburg (St) (30) mit seinen sieben Kindern und seinem Familienhund, einem Dalmatiner, malen. Alle seine Kinder leben. - In Frankfurt besichtigt der amerikanische Maler, Dichter und Freiheitskämpfer John Trumbull (29) die Goldenen Bulle im Rathaus Römer und vergleicht ihre Bedeutung mit der Magna Carta. - In Frankfurt kaufen der jüdische Bankier Mayer Amschel Rothschild (41) und seine Ehefrau Gutle Schnapper (32), die sachsenmeininger Hoffaktorentochter, das Haus Judengasse 148 (20 16 Platz auf der Toreinfahrt zwischen Kurt-Schumacher-Strasse 37 und Kurt-Schumacher-Strasse 41). - In Hanau wird der hanauer Juristensohn und Stadtschreibersohn Jacob Grimm geboren. - In Wiesbaden wird das Badehaus Zur Groh Goldgasse 1 in das Hotel Zur goldenen Kette umbenannt. - In Mainz wird die Kurfürstliche Maler- und Bildhauerakademie als Zeichnungsakademie der katholischen kurfürstlichen Universität Mainz Alte Universitätsstrasse 17 angegliedert. - Der im Vorjahr noch in Frankfurt aktive homosexuelle Schauspieler August Wilhelm Iffland (26) führt im seit 5 Jahren für die Öffentlichkeit geöffneten gräflichen Theater im baddürkheimer Schlossflügel persönlich Regie bei der Uraufführung seines Stücks Die Jäger, wobei Erbprinz Emich Carl von Leiningen (St) (22) und Heinrich Ernst Ludwig von Leiningen Westerburg Neuleiningen (St) (33) aus Grünstadt selbst mitspielen. - In Frankfurt und Mainz tritt die Schauspielergesellschaft Großmann zum Jahresbeginnt auf, wobei der Schauspieler Giesecke (24) wegen Schulden heimlich verschwindet. Danach zieht sie nach Pyrmont. - In Hanau wird die hanauer Fayencemanufaktur als Aktiengesellschaft Martin, Dangers et Compagnie umfirmiert, die mit der Herstellung von beliebtem englischem Steingut wirbt. Der Ton dazu kommt aus Gelnhausen. - In Darmstadt heiratet Prinzessin Auguste Wilheline von Hessen Darmstadt (20) den in Mannheim geborenen Prinz Maximilian Joseph von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld (20). Der Hofmaler Johann Friedrich Dryander (29) porträtiert Prinzessin Auguste Wilheline von Hessen Darmstadt (29). - In Wiesbaden wird das Badehaus Hospital neben dem Hospitalbad erbaut. - In Darmstadt tritt die blinde wiener Star Pianistin Maria Theresia von Paradis (26) auf ihrer Rückkehr von London auf ihrer Europatournee auf und logiert dabei im westlich vor dem Stadttor gelegenen Gasthaus Zur Traube, danach zum zweiten Mal nach ihrem Auftritt im Vorjahr in Frankfurt, wo sie im Hotel Zum weißen Schwan im Steinweg 12 alias Goetheplatz logiert, sich aber auch im Gasthaus Neues rotes Haus am Marktplatz aufhält und danach auch in Bad Homburg, bevor es wieder in den Norden nach Hamburg geht. - In Darmstadt kommt die französischsprachige schweizer Erzieherin Salome de Gelieu (43) an. Sie wird Gouvernante der in Hannover geborenen Prinzessin Therese von Mecklenburg Strelitz (12), Prinzessin Luise von Mecklenburg Strelitz (09), der späteren preußischen Königin, Prinzessin Friederike von Mecklenburg Strelitz (07), der späteren Königin von Hannover, und von Prinz Georg von Mecklenburg Strelitz (06) deren Mutter, die in Darmstadt geborenen Prinzessin Friederike Caroline Luise  von Hessen Darmstadt (++) drei Jahre zuvor gestorben war, und deren Bruder aus zweiter Ehe  und neugeborenen Prinz Karl von Mecklenburg Strelitz (00), bei dessen Geburt ihre Mutter, die in Darmstadt geborene jüngere Schwester Prinzessin Charlotte von Hessen Darmstadt (30) gerade gestorben war, weswegen die Kinder zu ihrer Großmutter, der hessendarmstädter Prinzenwitwe und Grafentochter Maria Luise Albertine von Leiningen (56) nach Darmstadt gebracht werden, die im frühklassizistischen Marktpalais alias Mecklenburgisches Palais an der Südseite des Marktplatzes und am Weißen Turm (20 22 Henschel) wohnt und bei der auch die unglücklich verheiratete in Berlin Prenzlau geborene unattraktive preußische Thronfolgergattin Prinzessin Friederike von Hessen Darmstadt (St) (34) einzieht. Die Behauptung, um in der Nähe ihrer Mutter zu sein ist falsch, denn diese starb bereit 11 Jahre zuvor. Aber ihr Vater, der hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (66), lebt noch. - In Frankfurt übernehmen der protestantische hugenottischen frankfurter Bankier Abraham Chiron (53) und Johann Georg Sarasin (23) die Bank von Philipp Leerse (--) und nennen sie Chiron, Sarasin und Co. - In Sprendlingen Buchschlag gibt es im Forst Mitteldick ein zweistöckiges quadratisches hessendarmstädter Jagdhaus Champignon (20 23 S Bahnhaltetelle Dreieich Buchschlag), in dem der erste Stock ein säulenloser Saal ist. - Langen ist der am Herrenhaus Schloß Wolfsgarten angeschlossene Damengarten und Herrengarten durch Eckgebäude ersetzt. - In Frankfurt stirbt der gräflich solmslaubacher Hofmeistersohn Carl Justinian von Günderrode (73) als gräflich solmslaubacher Hofmeister und Direktor der gräflichen Hofkammer im Ruhestand, der im Haus Hinter der Rose am Roßmarkt wohnt. Seine Mutter war die frankfurter Bürgermeistertochter Anna Margarete von Glauburg (++). - In Butzbach wird der verarmte Gerber und Bettler Peter Riebsamen (--) so schwer misshandelt, dass er nach Frankfurt in die Friedberger Warte flieht, wo er aufgenommen wird und stirbt und wonach eine Leichenschau durchgeführt wird. - In Offenbach wird neben dem Platz der Deutschen Einheit in der Kanalstrasse später Kaiserstrasse mit einem Graben in der Straßenmitte Prinz Heinrich XIII von Reuß Plauen (St) (38), ein angeheirateter Verwandter des isenburgoffenbacher Fürstenhauses, ein dreigeschossiges breit gelagertes Wohnhaus. Er heiratet im Folgejahr in Kirchheimbolanden Prinzessin Wilhelmine Luise von Nassau Weilburg (St) (20), Tochter des in Weilburg geborenen Fürst Karl Christian von Nassau Weilburg (St) (50). - In Mainz wird der Winterhafen Schiffswinterung, in den die Boote über die von einer Zugbrücke überspannte Schließ einfahren, wieder zugeschüttet. - In Sprendlingen wird der in übelstem Zustand befindliche Poststrassenabschnitt der Alten Strasse alias Darmstädter Strasse in Richtung Langen bis 17 95 als Chaussee ausgebaut. - In Darmstadt wird Georg Wilhelm Issel als unehelicher Sohn von hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (32) und seiner Mätresse, der Münzschlossertochter, die auch seine Bedienstete ist, Maria Friederike Dorothea Burger (33) geboren, die seit drei Jahren in zweiter Ehe mit seinem Diener Christof Zöller (39) verheiratet ist. Ihr Sohn Johann Franz Issel (21) wird im Folgejahr´mit der Darmstädterin Anna Maria Kessler (--) verheiratet, der in Darmstadt Tuchmachermeister wird und als Cafetier das Kaffeehaus Issel eröffnet. 

1784 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Frankfurt, wobei der Main 3.390 cbm Wasser pro Sekunde führt. In Frankfurt Sindlingen werden 11 Häuser zerstört. - In Wiesbaden erreicht die Zeitung Hoch Fürstliches Nassau Saarbrückisch privilegirtes gemeinnütziges Nachrichten- and Anzeigenblatt von Hofbuchdrucker Johann Heinrich Frey (--) eine Auflage von 113 Abonnenten. - In Frankfurt wird der Viehmarkt aus der Zeil verbannt. - In Frankfurt wird im Frankfurter Nationaltheater an der Nordseite des Theaterplatzes alias Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) das Friedrich Schiller Schauspiel Kabale und Liebe uraufgeführt. - In Frankfurt bewohnen der jüdische Bankier Mayer Amschel Rothschild (40) und seine Ehefrau Gutle Schnapper (31), die sachsenmeininger Hoffaktorentochter, das Haus Judengasse 148 (20 16 Platz auf der Toreinfahrt zwischen Kurt-Schumacher-Strasse 37 und Kurt-Schumacher-Strasse 41). - In Frankfurt führt das Theater Comoedienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) die Mozart (28) Oper Die Entführung aus dem Serail mit Schauspielern einer Wandertruppe auf. Bei der Aufführung von Hamlet werden fremde Trompeter und Heerpauker angestellt, was sich die einheimischen bezahlen lassen. - In Frankfurt wohnt im Gasthof Zum Schwarzen Bock am Schillerplatz an der Hauptwache 7 der Dichter Friedrich Schiller (25) zur Uraufführung seines Dramas Kabale und Liebe. - Mit dem Tod seines in Wetzlar geborenen Großvaters Graf Christian August von Solms Laubach (St) (70) wird der in Lich Laubach geborene Grafensohn und Erbgraf Friedrich von Solms Laubach (St) (15) Graf von Solms Laubach. - In Darmstadt übernachtet der Dichter Friedrich Schiller (25) in der Gaststätte Zur Sonne in der Marktgasse. Er liest im Darmstädter Schloss den ersten Aufzug von Don Karlos. - Friedrich Schiller (25) kritisiert den Soldatenhandel von hessenkasseler Landgrafensohn Wilhelm von Hessel Kassel (St) (41). - In Frankfurt wird der katholische geistliche Schriftsteller Christian Brentano (St) als frankfurter Kaufmannssohn geboren. Seine Mutter ist die in Mainz geborene kurtrierer Kanzlertochter und Salonierentochter Maximiliane von La Roche (28). Sein Großvater ist der uneheliche in Tauberbischofsheim geborene gräflich stadioner Grafensohn Georg Michael Frank  von La Roche (64). - In Frankfurt Oberrad zeichnet Johann Kaspar Zehnder (40) die überschwemmten Wiesen. - In Frankfurt wird das sechste Kind Isabella Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (40) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (31) geboren. - In Frankurt dokumentiert der in Schaffhausen geborene Maler Johann Kaspar Zehender (42) das Hochwasser in Frankfurt von Oberrad aus. - In Frankfurt wird der frankfurter Schöffen- und Senatorensohn Friedrich Philipp Wilhelm von Malapert genannt von Neufville geboren. - In Darmstadt logiert Friedrich Schiller (25) im Gasthaus Zur Sonne am Schlossgraben. - Mit dem Tod des katholischen kurmainzer Geheimrats Graf Johann Philipp von Ingelheim (--) wird sein Sohn Karl Philipp von Ingelheim (44), der im königsteiner Amtshaus wohnt, neuer Graf von Ingelheim. - In Frankfurt wird nach 10 Jahren das Firmen Adressbuch Frankfurter Mercantil Schema durch das Firmen Adressbuch Handlungs Adress Calender ersetzt. Die Gräfin Karoline von Bretzenheim (St) (16) bei Bad Kreuznach die uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstentochter von einer bayerisch mannheimer Schauspielerin und Balletttänzerin, heiratet Graf Maximilian Joseph von Holnstein, den Statthalter der Oberpfalz (St) (--). - In Mainz heißt der Schillerplatz Thiermarkt, weil er als Viehmarkt genutzt wird, wobei die Thiermarkt Strasse an den Adelshöfen Schönborner Hof und Erthaler Hofes zum Marktplatz am Mainzer Dom führt. - In Frankfurt werden unbemannte Ballons, auch Gasballons, gestartet. - In Frankfurt erlaubt der Rat der Stadt der 24 personen starken Wandertheatertrupppe Großmann Schauspieler Gesellschaft das bürgerliche Trauerspiel von Friedrich Schiller Kabale und Liebe aufzuführen, bei der homosexuelle Schauspieler August Wilhelm Iffland (25) den Kammerdiener Huber spielt, bei der der Eintritt pauschal 40 Kreuzer kostet. - In Mainz tritt die Wandertheatertruppe Großmann Gesellschaft auf, bei der der Schauspieler Giesecke (23) als Philipp im CF Bretzner Lustspiel Der argwöhnische Liebhaber debutiert. - In Frankfurt wird der Edle Johann Eduard Valentin von Birkenstock als Sohn des im Eichsfeld geborenen kaiserlichen Hofrats Melchior von Birkenstock (46) und der Grafentocher Josefa von Hay (29) geboren. - In Höchst übernimmt die mainzer Hofkammer den Besitz der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur. - In Wiesbaden beschäftigt die nassauer wiesbadener Fayencemanufaktur im Marstall im Schloß die insgesamt rund 22 Arbeiter hat, die Porzellanmaler Beck, Weidel, Jacob Kleppersen, Klepper, Mathes und Manefeld. - In Frankfurt tritt Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge (32) nach vier Jahren aus seiner selbst in Frankfurt gegründeten Ortsgruppe des geheimen Illuminatenorden aus, weil er erkannt haben will, daß es eine Modetorheit sei, zu glauben die Welt mit  Geheimbünden verbessern zu können. Graf Johann Martin von Stolberg Roßla (St) (--) übernimmt den Vorsitzt im Illuminatenorden von Ordensgründer Adam Weishaupt (36). - In Mainz wird der in Kitzingen geborene Porträtmaler Georg Anton Abraham Urlaub (40) kurfürstlich mainzer Hofmaler. - In Bad Homburg  wird der elsäßer Porträtmaler Friedrich Ludwig Schrumpf (19) hessenhomburger Hofmaler, was er bis 17 91 bleibt. - In Kassel wird der in Ziegenhain geborene Porträtmaler Wilhelm Böttner (32) zum hessenkassler Hofmaler ernannt, nachdem er im Vorjahr den französischen König Ludwig XVI von Bourbon (St) (30) und seine in Wien geborene Frau Marie Antoinette von Habsburg Lothringen (St) (29) portätiert hat. - In Darmstadt beteiligt sich die evangelische darmstädter ehemalige Perückenmachertochter und hessendarmstädter Kammerdienertochter Katharina Korndörfer (18) mit Caroline Seitz, Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (24) und dem Dichter Friedrich Schiller (25) an einer Schneeballschlacht und an weiteren Vergnüglichkeiten. - In Mainz malt der Landschaftsmaler und Porträtmaler Johann Kapar Schneider (31) Gräfin Sophie von Coudenhofen alias Grafentochter Sophie von Hatzfeld (St) (37) in Weiß leichtbekleidet als Liegende. - In Frankfurt betreibt der Musiker Wolfgang Nicolaus Haueisen (34) seinen Musikverlag Haueisen, in dem er Noten über seinen selbstgedruckten Catalogue de Livres de Musique verkauft. - In Frankfurt übernimmt mit dem Tod des thurn und taxis Oberpostamtsdirektors Baron Franz Ludwig von Berberich (--) sein zweiter Schwiegersohn Freiherr Alexander Vrints von Treuenfeld (--) das Amt. - Mit den wittelsbachpfälzischen bayerischen Gebieten in der Pfalz schließt die katholische bayerische Thurn und Taxis Post einen Vertrag, der der Übereinkunft von 17 43 entspricht. - Das zweimal wöchentlich erscheinende Hannoveraner Magazin, in dem in mehrseitigen Berichten über Allgemeinbildung, wie das Gelübde von Nonnen oder die Zucht von Annanas berichtet wird, zitiert im 5. Stück alias in der fünften Ausgabe des xx. Jahrgangs über Biebrich Schlangenbad und Schwalbach aus dem Blickwinkel einer anonymen hannoveraner Dame, die die Gegend um das Schloß, das sie als veraltert empfindet, ein Paradies nennt, hinter dem Aprikosenbäume und vor dem Kastanien wachsen.  Die Strasse nach dem usingischen Schierstein heißt Obstallee. Am Weg nach Schlangenbad gibt es keinerlei große Bäume, nur Weinstöcke, Gartengewächse alias Gemüse und Obstbäume. Bei der Mainmündung fließt ein trüber gelblicher Main in den bläulicheren und helleren Rhein. Das Dorf Martinsthal, das noch Neudorf heißt, ist heruntergekommen romantisch und trennt die Weinberge vom bewaldeten Taunus. Das Korn, das die Mühlen mahlen, wird auf Eseln über den Taunus antransportiert. In Schlangenbad gibt es die drei wichtigen über überdachte Übergänge verbundene neuen hohe Häuser, das schönste davon, das Mainzische Haus, das dem katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (65) gehört, das Hessische Haus zu dem die Quellen gehören, das dem zum Katholizismus übergetretenen verwitweten und in zweiter Ehe kinderlosen hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (64) gehört, und das vom hessenkasseler Burggraf xxx (--) alias Concierge geleitet wird und das Nassauusinger Haus. Die anonyme Autorin schwärmt von Schlangenbad als der schönsten und luxuriösesten Einsamkeit mit sauberster Luft, wo man mit Philosophen diskutieren kann. Die Heilkraft des warmen Quellwassers hält sie für schwächer, als die der Bäder der Umgebung. Dafür könne man folgenlos so viel trinken wie man wolle. Sie kritisiert, daß die vielen neugebauten Badezimmer dem Flair des Ortes schaden und fühlt einen Rückgang an Renommee. Das Hessische Haus findet sie fast ohne Gäste mit einem einer Galerie gleichendem langen Saal vor, wo es Glücksspiel gibt. Ein sehr reicher Gast spielt an einem Pharao-Tisch mit französischen Karten später Skat um Geld. Sie kritisiert, dass es nicht genügend hohe Hecken im englischen Stil am Mainzischen Haus zum Flanieren gibt, die wie sie fürchtet, auch nicht weiter angelegt werden. Von einer fast 200 Meter langen kerzengeraden Heckenallee ist sie aber begeistert. Die ungehemmte Bettelei von Kindern, von denen sie in allen Ortschaften der Umgebung verfolgt wird, schreckt sie  ab. In Schlangenbad machen sie mit knapp 1 m langen Schlangen Kunststückchen. Im Hessischen Haus tun einige ehemalige Soldaten aus Sankt Goar, das 9 Stunden entfernt ist, ihren Dienst, wobei sie ein Drittel des Tages am selben Fleck stehen müssen, für diese armen Menschen empfindet sie Mitleid. Bei einem Ausflug nach Bad Schwalbach, das sie nicht als schön empfindet, fallen ihr die vielen Menschen auf, die herumwimmeln, weshalb es ihr an Exklusivität mangelt. Sie beschreibt, dass die adeligen Kurgäste und fast alle anderen vom Weinbrunnen trinken und dass diese die anderen Kurgäste verachten, die oben in der Stadt an einer kleinen Promenade vom Krätzbrunnen trinken und umgekehrt. Weil alle Quellen nicht überdacht sind, befürchtet sie eine Verminderung der Heilkraft durch Regenwasser.  Sie wundert sich, dass sich selbst hochadelige Damen auf der Straße häuslich familiär und übergriffig als Madamm ansprechen lassen, ist geschockt über den derben Dialekt und die Frechheit der Bad Schwalbacher im Umgang mit den Kurgästen, die fast alle als Gastronomen auftreten und die Kurgäste in ihre Häuser einladen. Die Unterkünfte empfindet sie als erschreckend einfach, aber die Speisen und alkoholische Getränke, die in den Privatwohnungens später Straußwirtschaften serviert werden, lösen regelmäßig Begeisterung aus, wobei es keine Gesellschaftsschranken beim Tanz und in lustiger Gesellschaft gibt: ... Nirgends in Deutschland sieht man ein solches Gewimmel von adelichen und unadelichen, schönen und stinkenden Menschen, Cavalieren alias Sexarbeitern und Juden, Coketten alias Sexarbeiterinnen und Beutelschneidern von jeder Klasse, Farbe und Gestalt. In Bad Schwalbach ist der Tagesablauf der Kurgäste folgendermaßen: Fast alle Kurgäste treffen sich morgens am Weinbrunnen. Die Allee dort empfindet sie als häßlich und heruntergekommen aber schattig und kühl. Neben dem Weinbrunnen gibt es einen verfallenen, altfränkischen Saal mit heruntergekommenen Fenstern und elenden Möbeln, in dem sich die adelige Gesellschaft bis Mittags aufhält und abends dort zum Tanz trifft. Daneben ist das sogenannte Comödienhaus, das sie als wahren Keller bezeichnet, in dem noch schlechtere Schauspieler auftreten. Daneben gibt es einen noch größeren Saal, der noch unansehnlicher ist, als der altfränkische, wo ab 15:00 Uhr bis zur Stunde des Spazierengehens Kaffee getrunken und gespielt wird. In Bad Schwalbach findet man die reichsten Leute aus der Gegend, besonders aus Mainz, Mannheim und Frankfurt, die jährlich in das eigentlich elende und schmutzigen Bad Schwalbach kommen, weil es hier so viele Menschen gibt, die die große Freiheit der Adeligen mit den Nichtadeligen im Umgang miteinander und die Gelegenheit viel zu tanzen, zu liebeln alias flirten und zu spielen alias Glückspiel genießen, weshalb es dort außergewöhnlich viele höfliche und muntere Menschen gibt. Sie merkt auch an, dass man in Mainz die Adelsbriefe besonders genau prüft. - In Frankfurt lobt der offenbacher Obermedizinalrat Amburger (--) in der Fachzeitung Frankfurter Medizinisches Wochenblatt das in Geilnau an der Lahn vier Jahre zuvor erst wiederendeckte und zwei Jahre zuvor medizinisch geprüfte Mineralbrunnenwasser des in Burg Schaumburg geborenen Fürst Carl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (61), verheiratet mit Prinzessin Amalie Eleonora von Solms Braunfels (St) (46), in  höchsten Tönen.

1783 In Frankfurt gibt es im Main drei Eisbrecher auf Höhe Lange Strasse. - In Mainz fühlt sich der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (64) als Reichserzkanzler vom in Wien geborenen römischdeutschen Kaiser Leopold II von Habsburg (St) (46) mit hessendarmstäder, hessenkasseler und wittelsbachpfälzer Wurzeln übergangen, der beginnt die katholischen Diözesen neu zu ordnen. - Die mit ihrem Cousin verheiratete hessendarmstädter Prinzessin Luise von Hessen Darmstadt (St) (16) richtet im Fürstenlager Auerbach, einer Parklandschaft mit exotischen Bäumen, 800 Meter südlich von Burg Auerbach, ihre Sommerresidenz ein. - In Frankfurt wird mit der Stadtbefestigung auch das Frauengefängnis Katharinenturm an der Katharinenpforte abgerissen. - Der Nassauische Erbverein Nassauischer Erbverein wird in Bad Ems unterzeichnet. Der nassauweilburger Fürst Karl Christian von Nassau Weilburg (St) (48) unterschreibt den Nassauischen Erbverein. Der einzige aber morganatische nassauusinger Fürstensohn Graf Karl Philipp von Weilnau (St) (37) alias Karl Philipp von Biebrich, ein Sohn der Mätresse Kest, wird nicht eingeladen, darf keine Titel erben und schon gar keine Territorien. Der mit seiner Schwester, der überlebenden morganatischen nassauusinger Fürstentochter Philippa Katharina von Biebrich (St) (39) verheiratete nassauusinger Hofkammerpräsidenten und Regierungspräsident Karl Friedrich von Kruse (St) (46) ist Bevöllmächtigter für Nassau Usingen. Der nassauer Erbvertrag Nassauischer Erbverein regelt die Erstgeborenenerbfolge mit Nassau Saarbrücken, Nassau Weilburg und Nassau Diez bzw Oranien Nassau um die Einheit der Nassauischen Gebiete zu bewahren. - Der Witwer und Fürst Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (--) stirbt. - In Darmstadt werden die Juden gezwungen ihre privaten Geschäftsbücher in deutscher Sprache zu verfassen, wofür ihre Kinder die Schule Darmstädter Pädagog besuchen dürfen und zwei jüdische Uhrmachergesellen das darmstädter Bürgerrecht erhalten. - In Mainz tritt die kurfürstliche Fagottistentochter, die bereits seit 4 Jahren Klavierunterricht hat, Margarete Luise Hamel (10) in Martins Singspiel Lilla und fällt durch ihren entzückenden Gesang auf. - In Erbach wird die Grafentochter August Karoline von Erbach Erbach (St) geboren. - In Frankfurt lädt der brandenburg-ansbacher Hofratssohn und Kunstsammler Heinrich Sebastian Hüsgen (48) die nürnberger Malerin Maria Katharina Prestel (36) zu sich ein, die nach einem Jahr ihren Mann den Reproduktionsmaler Johann Gottlieb Prestel (44) und dessen Schülerin Regina Schönecker nachholt. - In Mainz wird der klein gewachsen, hagere Gustav Friedrich Großmann (37) Direktor der Mainzer Kurfürstlichen Hofbühne. Wegen der Größe seines Ensembles kann er mühelos auch in Frankfurt ein Hofinstitut auftreten lassen. Darunter befindet sich seine Frau Karoline und die Schauspielerinnen Fiala, Flittner, Gensike, Huber, Hartmann, Hartmann, Helmuth und Josephi. - In Frankfurt wird die Weinkellerei Schulz & Wagner Ecke Hochstrasse 45/Kleine Hochstrasse (20 17 China Weinlokal Jasper) k&k Hoflieferant. - In Wiesbaden kauft der bei Schotten geborene nassauusinger Regierungspräsident Karl Friedrich von Kruse (St) (46), verheiratet mit der morganatischen nassauusinger Fürstentochter Philippa Katharina von Biebrich (St) (39), den Geisberg bei der Jonas-Schmidt-Strasse und befreit ihn mit der Unterstützung der Mennoniten von Gestrüpp. - In Offenbach erfindet der Zuckerbäcker Johann Fleischmann die Offenbacher Pfeffernüsse. - In Frankfurt kommt der Dichter Friedrich Schiller (24) zu Besuch. - Nach einem Urteil des Metropolitangerichts zu Mainz berichtet der intellektuell gut vernetzte, aufklärerische, evangelische Publizist, Pfarrersohn und Theologe August Ludwig von Schlözer (48) in seiner überregionalen gesellschaftskritischen Schrift Schlözers StatsAnzeigen von dem trinkfreudigen und geselligen katholischen roppersbucher (bei Eichstätt) Pfarrer Thomas Hartmann (60+), dem man eine Liebschaft mit seiner Tante und Haushälterin und einem daraus resultierenden bereits erwachsenen Kind unterstellte, dessen Flucht in eine Klosterfreiung alias Asyl, wohin eigentlich nur Mörder fliehen, einem Versprechen alles in Ordnung zu bringen, einer mehrere Tage dauernden Folter im Stehen, und dass die katholischen Herren Commissarien sein umfängliches Geständnis lächelnd verkündet haben. Er beklagt, dass während der Pfarrer auf dem Luderplatz verscharrt wurde nur der Pöbel ihn verdammte, aber viele Vernüftige Tränen in den Augen gehabt haben. Er bezeichnet das Vorgehen der Geistlichkeit als dumm, boshaft und rachsüchtig und er berichtet, dass alle seine Bemühungen um Akteneinsicht um detailierter berichten zu können vereitelt wurden. Seinem Informanten musste er versprechen, dessen Namen geheim zuhalten, da dieser für sich die schlimmste Inquisition befürchtet. Zum Beweis veröffentlicht er die verschiedenen Bittschriften und spricht von Justizmord. Da wie er berichtet in England wöchentlich bei Kriminalfällen auch aus den Akten zitiert wird, beschwert er sich, dass in Deutschland bei solchen Nachrichten Verstand und Sinne stille stehen. - In Mainz sind die Gefängniszellen im Keller des Priestergefängnises Kapuzinerkloster Kapuzinerstrasse 17 - 19 mit Blumen bemalt und beschriftet. Die eingesperrten Priester schlafen auf Stroh, was beim späteren Abriss zutage kommt. - In Mainz schlägt die Kurmainzische Medizinalordnung dem Wundarzt für betäube oder erstickte Personen bei Unfall oder Selbstmord vor unverzüglich eine Ader, und zwar, wo möglich, am Hals öffnen. Die Umstehenden halten indessen dem Kranken scharfriechende Sachen in die Nase, blasen ihm auch reizende Mittel, als Schnupftabak, oder ein Nießpulver aus Violenzwurzel, Pfeffer, oder Mießwurz in die Nase.... Zu gleicher Zeit muß man dem Kranken so viel Tabaksdampf, als möglich, durch den Mastdarm in den Unterleib treiben…! - Darmstadt ist die Hauptstadt der Grafschaft Ober Katzenelnbogen. - In den nassauischen Fürstentümern und in der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt erhält Fahrendes Volk keine Ausweise und Pässe und darf nicht heiraten. Geschlechtsverkehr und Sex stehen bei unverheirateten Paaren unter Gefängnisstrafe um die Ausbreitung des Vagantentums zu verhindern. - In Frankfurt, das streng protestantisch lutherisch ist, erhalten die Bolongaroschwiegersöhne Peter Anton Bolongaro Crevenna (47) und Victor Bolongaro Simonetta (--) der katholischen höchster Bolongaroschwestern nach 41 Jahren doch noch das frankfurter Bürgerrecht, woraufhin sie den Bolongaropalast, der als Tabakfabrik genutzt wird, verlassen, ihrem Geschäftsführer alias Prokuristen Bertina überlassen und nach Frankfurt ziehen. - Die Freundin und Mutter seiner unehelichen Kinder Rosa Dorothea Ritter (24) des hessenkasseler Erbprinz Wilhelm I von Hessen Kassel (St) (40) wird geadelt, wonach sich diese Rosa Dorothea von Lindenthal nennt, das ihr die Herren xxx von Berlepsch und xxx von der Malsburg herabwürdigend mitteilen, wofür sie das Gut Lindenthal bei Wiesbaden Sonnenberg geschenkt bekommt. Ihr ältestes Kind ist Karl Wilhelm von Haynau (04). - In Frankfurt bezeichnen französische Reisende die Strasse alias Chaussee zwischen Frankfurt und Mainz, alias Bundesstrasse 40 beginnend als Mainzer Landstrasse über Höchst und Hochheim bis Mainz Kastel als eine der schönsten Deutschlands. - Johann Wolfgang Goethe (34) wird in den Geheimbund Illuminaten Orden aufgenommen, der die Freimaurerorden untergräbt und im Folgejahr verboten wird, weil man denkt, daß er die Regierungen übernehmen will. - In Frankfurt werden unbemannte Ballons, auch Gasballons, gestartet. - Erste bemannte Ballonfahrt in Frankreich, bei der Wasserstoff eingesetzt wird. - In Oberursel bezieht die Stadt offiziell die frankfurter Zeitung Freytägige Frankfurter Kaiserliche Reichsoberpostamtszeitung. Eine Anzeige in drei Ausgaben kostet 2 Gulden 24 Kreuzer. - In Offenbach übernimmt JW Klaumann (--) die ehemalige isenburger offenbacher Fayencemanufaktur Koch in der Kleinen Kirchgasse alias Schulstraße, der nicht nur das isenburger Umland sondern auch nach Frankfurt verkauft. In Deutschland gefertigtes Porzellan dominiert den Markt gegenüber der empfindlichen Fayenceware ab. Dazu taucht robustes englisches Steingut auf. In Offenbach kämpft die Fayencemanufaktur gegen den Niedergang, wohingegen die Tabak-, Kutschen- und Textilindustrie aufzublühen beginnt. - In Mainz lässt sich der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (64) vom böhmischen Maler und mehrjährigen ehemaligen bayerischen Hofmaler Anton Hickel (38) malen. - In Wiesbaden kauft der Besitzer vom Gasthaus Zum Einhorn Reinhard Kesseberger (--) das Badehaus Schützenhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5). - Der Hofmaler Johann Friedrich Dryander (26) porträtiert Prinzessin Luise Henriette Karoline von Hessen Darmstadt (22). - Der Hofmaler Johann Friedrich Dryander (27) porträtiert die frankfurter Patrizierin Charlotte Louise Ernestine von Barckhaus Wiesenhütten (26) alias Charlotte Louise Ernestine von Ötinger. - In Bingen, das zu Mainz gehört, wird der uneheliche Baronssohn Franz Ludwig von Coudenhove (St) des katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (64) und Gräfin Sophie von Coudenhofen alias Grafentochter Sophie von Hatzfeld (St) (36) geboren, die mit dem aschaffenburger Burgmann und französischen Baron Georg Louis Baron de Coudenhove (49) verheiratet ist, der drei Jahre später stirbt. - In Frankfurt tritt die blinde wiener Star Pianistin Maria Theresia von Paradis (24) zu Beginn ihrer Europatournee auf, wo sie den kaiserlichen Gesandten Johann Franz Roethlein vom wiener Hof trifft und im Gasthaus Neues rotes Haus am Marktplatz logiert. Danach gibt sie ein Konzert in Kirchheimbolanden bei Fürst Carl Christian von Nassau Weilburg (St) (48) und seine Frau Prinzessin Karoline von Nassau Oranien Diez (St) (40), wofür sie 33 Taler Gage erhält. - Die kaiserliche thurn und taxis Post hat Kayserliche Reichs fire fahrende Posten alias Poststationen alias Relaisstationen mit und ohne der Möglichkeit der Einnahme von Speisen zu Mittag oder zur Nacht. Für das Essen dürfen 90 Minuten und für bloße Aufenthalte 30 Minuten nicht überschritten werden. Die Besitzer der privaten Poststationen heißen Posthalter, der Kutscher Conducteur und die Gehilfen heißen Packer. - In Hanau kommt die in Kopenhagen geborene schleswigholsteiner Statthaltertochter Prinzessin Juliane von Hessen Kassel (St) (10) zu Besuch um ihre hessische Familie näher kennenzulernen. - In Frankfurt ist das Kaiserliches Reichs Ober Postamt auf der Zeil 85 (20 23 Juwelier Christ), das Kaiserliche Posthaus  Gasthaus Zum goldenen Schwan in der große Friedberger Gasse alias Konrad Adenauer Strasse 20 (20 23 Staatsanwaltschaft Frankfurt Haupteingang) und die Kaiserliche Postwagenexpedition im Gasthaus Zum weißen Schwan Steinweg (20 23 Hugendubel). Auf dem Roßmarkt gibt es eine Pferdeschwemme, alias Pferdebad vor Roßmarkt 15 und 17. Die Münze ist in der Münzgasse später Berlinerstrasse 55 (20 23 Restaurant Cresco). - In Frankfurt Sachsenhausen reihen sich von Norden nach Süden n der Brinkengass später Brückenstrasse später Walter Kolb Strasse 4 die Gasthäuser Zu den goldenen Schwertern, Zum Bären und Zur goldenen Kanne bis zur Straßenecke aneinander. An der gegenüberliegenden Strassenecke Dreikönigstrasse 15 befindet sich das Gasthaus Zur goldenen Sonne. Ein weiteres Gasthaus Zur goldenen Sonne. steht auf der Zeil. Das im Vorjahr neueröffnete klassizistische Comoedienhaus Theaterplatz alias Rathenauplatz Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus Z ARA) wird als Neues Comoedienhaus angegeben, das rückwärtig an den Marstall mit Reitschule grenzt. Das Neu Brauhaus befindet sich auf auf der Zeil 47, das Darmstädter Posthaus in der Rittergasse später Zeil 25 und das Gasthaus Zur neuen Welt am Mainkai 20 bis Saalgasse 15. - In Frankfurt sind große Teile der Wallanlagen innerhalb und außerhalb mit Maulbeerbaumreihen bepflanzt. Eine kurze Maulbeerallee ist auch vor dem Fischerfeld am Mainufer. - In Frankfurt ist das Gasthaus Zum roten Ochsen Ecke Stephanstraße1/Schäfergasse (20 23 Schlafzimmermöbelgeschäft Coco-Mat) das Kaiserliche Werbhaus, wo Soldaten für das kaiserliche Heer angeworben werden, wobei die Werber meist junge Männer betrunken machen und um ihren Antrittssold betrügen um sie in einen finanziell ausweglosen Zustand zu versetzen und gefügig zu machen. - In Frankfurt gibt es nur ein einziges ganzjähriges Einlaßtor in die Stadt, das Eschenheiner Tor, das je nach Jahreszeit und Tageslänge etwa wöchentlich unterschiedlich im Januar um 16:30 Uhr und im Juli um 20:45 Uhr geschlossen wird und ein zweites Einlaßtor, das Fahrtor mit dem Fahrturm an der alten Brücke, das aber von November bis Februar dauerhaft verschlossen wird. In Sachsenausen ist die alte Brücke teil der Befestigungsanlage und hat dort kein Tor. Der einzige Zugang nach Sachsenhausen führt durch das ganzjährig geöffnete Affentor, mit den gleichen Sperrzeiten. Im Sommer schließen diese zwei bzw drei Tore um 24:00 Uhr im Winter um 22:00 Uhr. Wer bei geschlossenen Stadttoren Einlaß ersucht muss zu Fuß 4 Kreuzer und zu Pferd alias eine Kutsche pauschal 8 Kreuzer bezahlen. Lastfuhrwerke werden gar nicht eingelassen. Wann Einlaß ist wird nicht angegeben. - In Frankfurt gibt es zwei berühmte Kaffeehäuser, das Kaffeehaus am Gemüsemarkt alias etwa Marktstrasse 30 und das Große Kaffeehaus Ecke Bleidengasse/Friedrich Stoltze Platz 1 (20 23 Hypo Vereinsbank). - In Frankfurt kauft der frankfurter Bankier Johann Friedrich Schmid (28), der in seinem Palais Ecke Schnurgasse 36/Vogelgesanggasse wohnt, den Passavant Garten vor dem Schaumaintor, wo er das Landhaus ausbauen lässt. - In Darmstadt ist das Jagdschloss Kranichstein nicht mehr bewohnt. - In Wiesbaden übernimmt der Wirt des Badhauses Zum Einhorn Reinhard Kässberger (--) das ehemalige nassauer Badehaus Grafenbad alias Schützenhof (20 23 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5). - Der ehemalige esterhazy Theaterdirektor und seit zwei Jahren neuer regensburger thurn und taxis Postkommissar Karl Michael von Pauerspach (46) befährt die Poststrecken rund um Frankfurt und fertigt darüber den Visitationbericht Frankfurt~Würzburg Postakte 151 6 an. Die Postakte 151 7 handelt von der Poststrecke Frankfurt über Höchst und Hattersheim nach Mainz und der Poststrecke Mainz über Oppenheim nach Mannheim. Eine Visitation alias Überprüfung seiner eigenen Behörde OberPostDirektion Nürnberg wird es aber in den folgenden 19 Jahren nicht geben. Ebensowenig die von Frankfurt. - In Darmstadt stirbt der ehemalige wittelsbacherzweibrückener und nassauusinger Oberhofmeister und hessendarmstädter Geheime Rat und Oberhofmarschall Freiherr Carl Philipp von Dungern (51). - In Hattersheim passieren 72.000 Pferde die Handelsstrasse Frankfurt~Mainz. - In Bad Vilbel versiegt nach einem Erdsturz die Quelle im Hexenloch. - In Bad Homburg stirbt Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (04), das einzige Kind und Sohn des in Schloss Schaumburg an der Lahn geborenen nicht regierenden Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (39), der seit 17 75 Generalmajor und Kommandant des Leibkürassierregiments der in Stettin geborenen russischen Zarin Katharina die Große (St) (35) wurde, und Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St) (41).

1782 In Frankfurt endet die Grippeepidemie. - In Frankfurt wird der Dichter Johann Wolfgang Goethe (33) geadelt, der sich daraufhin Johann Wolfgang von Goethe nennen darf. - In Frankfurt wird auf dem Platz des abgerissenen Hauses Weisses Haus das klassizistische Comoedienhaus Theaterplatz alias Rathenauplatz Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus Z ARA) unter Theaterdirektor Friedrich Wilhelm Großmann (--) mit dem im Vorjahr erstellten Johann Christian Bock (58) Stück Hanno, Fürst in Norden als Stadttheater eröffnet. Obwohl die Akustik gelobt wird, gibt es unbequeme Sitze, eine schlechte Heizung und sogar eine Rattenplage. Der Junghof Theater Direktor xxx von Bienenthal (--) sieht sein städtisches Monopol auf Theateraufführungen in Frankfurt gebrochen und die Nachbarschaft die Unsittlichkeit gefördert. - In Darmstadt stirbt der in Darmstadt geborene zweitälteste Prinz Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (60). - In Frankfurt übernachtet der Dichter Friedrich Schiller (23) im Gasthaus Zum Storch in der sachsenhäuser Brückenstrasse und im traditionellen Gasthaus Zu den drei Rindern gegenüber Ecke Dreikönigstrasse/Brückenstrasse 16. - In Hanau treffen sich auf Einladung des Herzog Ferdinand von Braunschweig ergebnislos 7 Wochen lang 35 französische, italienische, schweizer und habsburger Freimaurer der Strikten Observanz. Herzog Ferdinand von Braunschweig und der nichtregierende Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (38) sind unter den wichtigsten Mitgliedern des Illuminatenordens. - In Frankfurt gründen der Sattlermeister Johann Christoph Dick und Johann Georg Kirschten die Hofwagenfabrik Dick & Kirschten. Die Fabrik von Kutschen wird von den frankfurter Handwerkern als existentielle Gefahr sofort erfolgreich bekämpft. - In Darmstadt Eberstadt findet die letzte öffentliche Hinrichtung statt. - In Mainz gründet der aus Miltenberg neu zugereiste französische Hugenotte Franz Ambros Alexander (29) eine kleine Musikinstrumentenmanufaktur. - In Gedern stirbt die Schwiegertochter und Regentin von Stolberg Gedern Gräfin Eleonore Reuß von Lobenstein (St) (46). - In Frankfurt trennt sich die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main von ihrer englischen Großloge, da sie die Strikte Observanz nicht erfüllt. - In Frankfurt wird die katholische Barfüsserklosterkirche geschlossen (20 17 Paulskirche). - In Frankfurt hält sich der Musiklehrer Christian Gottlob Neefe (44) (33) über den Sommer auf, währenddessen sein Schüler Ludwig van Beethoven (12) zu Hause in Bonn zu seiner vollsten Zufriedenheit eine Partitur erstellt. - In Frankfurt ist die Mainzer Landstrasse auf Höhe des Galgenfelds ein von flachen Steinen in regelmäßigen 2 Meter Abständen flankierter zweispuriger Weg. Alle Verkehrsteilnehmer halten sich rechts. Es gibt keine Strassengräben. Die Strassensteine sollen Zerstörungen der angrenzenden Felder durch Verkehrsteilnehmer verhindern, wie Johann Kaspar Zehnder (40) in seiner Pinselzeichnung darstellt. - In Frankfurt erlaubt die Bürgerschaft im Frankfurter Theater am Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) ein spezielles Parkett für den Adel, das Parquet noble mit 6 Bänken und erhält dafür vom Rat der Stadt das Zugeständnis, dass die als auftdringlich empfundenen Juden auf die Gallerie alias Paradies verbannt werden. Ein Verbot wird nicht ausgesprochen, weil man sonst ihr Wegbleiben befürchtet. Nur einzelne fremde und protegierte Juden dürfen sich dort aufhalten, verursachen aber Entrüstung. - In Mainz wird der Musikalienhandel Alexander gegründet. - In Mainz gründet der aus Miltenberg zugezogene französische Hugenotte Franz Ambros Alexander mit der Aufnahme in die Handwerkszunft den Musikinstrumentenbau Alexander. - In Darmstadt finden die in Hannover geborenen Kinder und Schwestern Charlotte (St) (13), Therese (St) (09), Luise (St) (06) und Friederike (St) (04) der in Darmstadt geborenen und bei der Geburt ihres 10. Kindes, ihrer Tochter Auguste Albertine, verstorbenen mecklenburgstrelitzer Großherzogin Friederike Caroline Luise von Hessen Darmstadt (St) (30) ein neues Zuhause bei ihrer Großmutter Marie Luise von Leiningen Dagsburg Falkenburg (St) (53) alias Prinzessin George. Die beiden lebenden Söhne Georg (St) (03) und Friedrich Karl Ferdinand (St) (01) bleiben beim Witwer zurück. - Der in Mainz geborene international renommierte Bass Sänger Ludwig Fischer (37) singt bei der Uraufführung für Wolfgang Amadeus Mozart (26) den Osmin in Die Entführung aus dem Serail, woraufhin er im nächsten Jahr in Paris und im übernächsten in Italien auftritt. - Der bad boy der Familie Dalberg Wallhausen bei Bad Kreuznach Freiherr Adolf von Dalberg Wallhausen (52), der eigentlich Familienoberhaupt werden sollte, wogegen sich aber die ganze Familie wehrte, ist als katholischer bischöflicher Geheimer und Oberamtmann gewohnt seine Untertanen zu Tode zu erschrecken, indem er grundlos auf offener Strasse seinen Dienern schießt ihn tot befiehlt, was einer daraufhin tatsächlich tut, woraufhin er im eigenen bamberger Domherrenhof unter Hausarrest gestellt und im bamberger Karmelitenkloster bis zu seinem Tod eingesperrt wird. - Der zum Katholizismus übergetretene verwitwete und in zweiter Ehe kinderlose hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (62) sieht nach 43 Jahren seine protestantischen in Hanau aufgewachsenen Kinder, den Regenten von Hanau und Erbprinz Wilhelm I von Hessen Kassel (St) (39), den dänischen Statthalter von Schleswig Holstein Karl von Hessen Kassel (St) (38) und den seit dem Vorjahr auf dem ehemaligen Schloss seines Bruders, dem Schloss Rumpenheim lebenden Prinz Friedrich von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (35). die er wegen nach dem Konfessionswechsels nicht mehr sah, erstmals wieder. Auch deren bereits verstorbene protestantische Mutter hat er nie wieder gesehen. - In Hanau wird der hessenkasseler Erbprinz Wilhelm I von Hessen Kassel (St) (39) unehelicher Vater, worüber er sich von Herzen freut, und dem Himmel tausendfach dankt. Gleichzeitig muss er mit Entsetzen erfahren, dass selbst seine eigenen Geheimräte und deren Frauen ihn und seine unstandesgemässen Familienangehörigen scheinheilig prüde mobben. - In Mainz lässt der katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (63) den Theaterdirektor Tabor (--) auf zehn Jahre engagieren, der aber das Publikum auch nicht in das Theater ziehen kann. - In Frankfurt wird der Edle Konstantin Viktor von Birkenstock als Sohn des im Eichsfeld geborenen kaiserlichen Hofrats Melchior von Birkenstock (44) und der Grafentocher Josefa von Hay (27) geboren. - In Mainz wird die katholische Universität Alte Universitätsstrasse 17, bei der sich bisher die medizinische Fakultät mit vielen Unzulänglichkeiten in Lehrer, Forschung und Krankenpflege herumschlagen mußte, restauriert, wo der Arzt Johann Peter Weidmann (31) nach Auslandsaufenthalten Professor für Anatomie, Chirurgie und Entbindungsanstaltsdirektor wird. - In Mainz wird der kurmainzer Amtmannssohn neuer Polizeikommissar Franz Konrad Macke (26) unter dem kurmainzer Vitztum alias Vitzdom und ist zuständig für einen der beiden Polizeibezirke des kurfürstlichen Gebietes, wobei er die Öffentliche Sicherheit, die Sittlichkeit, den Verkauf von Lebensmitteln und die Annahme von Bürgern überwacht. - In Flörsheim hat die kurmainzer  flörsheimer Fayencemanufaktur unter ihrem neuen Pächter, dem mainzer Kaufmann Mathias Weingärtner (--), bedeutende 10.000 Gulden Ausstände. - In Offenbach malt der darmstädter Fuhrmannsohn, Maler und Radierer Georg Heinrich Hergenröder (46) Szenen aus der Natur besonders rund um Frankfurt. Beliebter ist er für seine Höhlengemälde, die als Katakombenbilder bezeichnet werden. - Die in Laubach geborene Prinzessin Christiane Louise von Solms Laubach (--) wird als Malerin Mitglied der kasseler Kunstakademie. - Der in Philippseich geborene  jüngste und unverheiratete und in Mannheim stationierte kurbayerische Oberstleutnant August von Isenburg Philippseich (St) (41) bekommt mit der in Mannheim geborenen bürgerlichen Therese Burkart (27) seinen zweiten unehelichen Sohn Wilhelm Christoph von Isenburg Philippseich (--), der ebenfalls nicht erbberechtigt ist und keinen Titel tragen darf. - In Mainz beginnen öffentliche Versteigerungen von ehemaligen Klostergütern, darunter Weinberge, Häuser, Korneinkünfte, Handwerksbetriebe und Wertgegenstände. Auch die Langaue und die Ingelheimer Aue werden verkauft. Das in den Klöstern aufbewahrte Barvermögen und Kapitalbriefe alias Börsenaktienbriefe werden in eisernen Kisten zur kurfürstlichen Regierungsregistratur gebracht. Der extra dafür neuernannte kurmainzer Generalrezeptor Jean Baptist Karl Fortunat Renard (47) muß aber vor Amtsantritt, weil er mit riesigen Summen hantiert, erst einmal eine hohe Kaution hinterlegen. - Der neue landwirtschaftliche Grundbesitz der katholischen mainzer Universität alias des Universitätsfonds ausschließlich bestehend aus 24 rheinhessischen Gemarkungen zwischen Bingen und Oppenheim und ua ein 130 Hektar großes Waldstück des Lennebergwaldes werden verpachtet und sofort beliehen. Mit den Überschüssen wird auch die höhere Knabenschule finanziert. - In Frankfurt stirbt der Materialist Carl Philipp Schüttenhelm (--). Er hinterlässt ua Chemikalien, Gewürze und Samen, darunter 100 kg Zuckerahornsamen. - In Darmstadt Bessunger baut der Baumeister Johann Martin Schuhknecht (--) nach acht Jahren die zerstörte Orangerie wieder auf. - In Frankfurt heiratet der aus Mannheim zugezogene Spezereienhändler Philipp Jacob Cornill (45), der seit zwei Jahren frankfurter Bürger ist, mit der Übernahme der Weinhandlung Kern am Paradeplatz später Hauptwache die frankfurter Bankierstochter, Spezereienhändlertochter, Weinhändlertochter, Farbengroßhändlertochter und Bürgerausschußmitgliedstochter Susanne Elisabeth Olenschlager (27). - Der ehemalige esterhazy Theaterdirektor und seit einem Jahr neuer regensburger thurn und taxis Postkommissar Karl Michael von Pauerspach (45) wiederholt seine erste Visitationsreise alias Testfahrt von Regensburg über Bayreuth, Bamberg, Nürnberg, Stuttgart, Straßburg, Frankfurt, Augsburg und zurück, nachdem er sie abbrechen mußte, da er durch seine Anwesenheit eine 15 stündige Verspätung verursacht hatte, wonach er wie eigentlich vorher verabredet nur noch in einer Kalesche hinterherfährt. Nach einer Beschwerde in Nürnberg, darf er auch in Frankfurt, wo Postkommissar Haynault (--) das Regiment führt, keine Visitation durchführen, die eigentlich alle von der Regierung angekündigt wurden. - In Preußen zwingt die Regierung die Postillone, die eigentlich zeitlich verbindlich getacktet auf festgelegten Postrouten von einer Pferdewechselstation zur anderen unterwegs sind, keine Pause machen dürfen und bei Verzug streng bestraft werden, im äußerst seltenen Fall, wenn ein Adressat zufällig auf dieser Strecke liegt, auch zwischen den Poststationen, Briefe oder Packete abzugeben oder aufzunehmen, wofür sie sich schon Kilometer vor dem Dorf, Flecken oder Hofgut durch das Blasen des Posthorns bemerklich machen müssen. - In Darmstadt verheiratet der hessendarmstädter Landgraf Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (29) seine Mätresse, die landgräfliche Münzschlossertochter, die auch seine Bedienstete ist und mit seinem Diener Christof Zöller (++) bis 17 76 verheiratet war, Maria Friederike Dorothea Burger (30) in ihrer zweiter Ehe mit dem darmstädter Witwer Tuchmachermeister und Stadtfähndrich Johannes Issel (48), dessen erste Frau die landgräfliche Futtermeistertochter Katharina Elisabeth Lauer (++) war, wodurch sie als ehrbare Frau weiter an seinem Hof arbeiten kann und der Schein gewahrt bleibt.

1781 In Frankfurt bricht eine Grippeepidemie aus. - Der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang Goethe (32), der im Folgejahr geadelt wird und aus reichem Hause stammt, kritisiert in einem Brief an Lavater Glaube mir, unsere moralische und politische Welt ist ganz mit unterirdischen Gängen, Kellern und Cloaken miniret.... , revolutionäre Strömungen. -  In Wiesbaden wird moniert, dass im gemeinen, mit Heilwasser gefüllten Bürgerbad schon einige Menschen ertrunken sind, weshalb strenge Baderegeln aufgestellt werden. Der Pächter muss im Bad zweimal wöchentlich während der Reinigung das Wasser wechseln. - In Hanau wird beim Wilhelmsbad Parkpromenade 5 ein Theater alias Comoedienhaus errichtet. - Der in Kassel geborene Prinz Friedrich III von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (34) kauft von seinem in Kassel geborenen Bruder Prinz Karl von Hessen Kassel (St) (37) das Herrenhaus Rumpenheim, zieht dorthin und baut es zu einem Schloss aus. - In Mainz braut der Bierbrauer Johann Michael Trän im Brauhaus Zum Donnersberg in der Oberen Gaustrasse 10. - Das Oberamt Königstein wird mit dem Oberamt Höchst verschmolzen. - In Frankfurt stirbt der in Rüsselsheim geborene Portätminiaturmaler Hermann Ebel (68). - In Frankfurt werden 440 Gemälde und 50 Skulpturen des Tuchhändlers und Bankiers Jacob Bernus (++) im barocken Bernusbau alias Saalhof am Fahrtor versteigert. - Grafentochter Luise von Erbach Erbach (St) wird geboren. - In Höchst verliert der katholische kurmainzer königsteiner Oberamtmann Geheimratssohn und Grafensohn Karl Philipp von Ingelheim (41) sein Amt, darf aber weiter das Amtshaus nutzen, nachdem das katholische kurmainzer Oberamt Königstein mit dem Oberamt Höchst-Hofheim zusammengelegt und der Amtssitz Königstein aufgelöst wurrde.  - In Frankfurt wird das fünfte Kind Isabella Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (37) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (28) geboren. - In Mainz besucht Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg Österreich. (St) (40) das erzbischöfliche Lustschloss Favorite. - In Mainz stirbt der selbständige mainzer Orgelbauer Joseph Anton Onimus (70) an einem Genickbruch während des Baus seiner größten Orgel in der katholischen mainzer St Ignaz Kirche. Sein Nachfolger wird Johann Adam Flügel (--), der in Darmstadt geborener Geselle des drei Jahre zuvor verstorbenen lutherischen schweizer Orgelbauersohnes, hochfürstlich hessendarmstädter Hoforgelmachers und frankfurter Bürgers Philipp Ernst Wegmann (++). - In Frankfurt ist die verpachtete geschleifte Wasserburg Fleschenburg des katholischen Johanniterordens ein befestigter Landwirtschaftshof am Kaiserlei Gräfendeichstrasse 65, die Polizeikräfte als Unterschlupf für Gesindel melden. - In Frankfurt beginnt der in Ansbach geborene Johann Lorenz Schaezler (18) nach seiner Kaufmannslehre in einem Geldwechsel und Warenhaus zu arbeiten, wo er vier Jahre bleibt. - Die uneheliche bayerische wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Friederike von Bretzenheim (St) (10) bei Bad Kreuznach bricht sich die Wirbelsäule und wird als Äbtissin von Kloster Lindau eingesetzt, aber erst 7 Jahre später geweiht. - Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (36) lässt ein Jahr nach dem Tod seiner Frau, die morganatische Ehe mit der ehemaligen Kammerzofe seiner geadelten ehemaligen Mätresse Freifrau Friederike Amalie von Dorsberg (28), die Bauerntochter Katharina Kest (23) als Katharina Ludwigsberg und kurz danach als Freifrau Katharina von Ottweiler legitimieren. - In Frankfurt hat der Bankier Johann Philipp Bethmann (66) nur einen in Frankfurt geborenen Sohn, Erbsohn des Bankhauses Bethmann Simon Moritz Bethmann (13). Weil sein in Bergnassau geborener Bruder Simon Moritz Bethmann (64) kinderlos ist, darf sein eigener neuer Schwiegersohn Johann Jakob Hollweg (33) in das Bankhaus eintreten, der aber seinen Namen in Johann Jakob Bethmann-Hollweg ändern muss, entsprechend seinem Vorgänger Peter Heinrich Bethmann-Metzler (37). - In Flörsheim wird die kurmainzer flörsheimer Fayencemanufaktur, für die sich seit dem Vorjahr kein Käufer findet, ein Pächter gesucht, woraufhin der mainzer Kaufmann Mathias Weingärtner (--) die kurmainzer flörsheimer Fayencemanufaktur  übernimmt, der keine fremde Ware verkaufen darf, aber erfolgreich die Produktpalette erneuert und alle erdenklichen, nach neuesten englischen Formen verfertigte Tafelserviese, Terrinen, Kümpfe, ey und andere runde Platten, Saladiere, Dessertkörbe und Dessertschüsseln‚ Leuchter, Kaffekannen und Thekannen, von allen Sorten Schokolade Kaffe und Theschaalen und Oefen alias Fayenceöfen herstellt. - Die in Laubach geborene Prinzessin Christiane Louise von Solms-Laubach (--) stellt als Malerin ein Porträt in roth und schwarz gezeichnet aus. Johann Georg Wille  (66) ist ihr Zeichenlehrer. - In Frankfurt lässt sich der kasseler Porzellanmaler Johann Georg Pforr (36) nieder, wonach er sich als Pferdemaler verdingen muss, weil als Landschaftsmaler der in Flörsheim geborene Christian Georg Schütz (63) etabliert ist. - In Wiesbaden kauft der Hofbuchdrucker Johann Heinrich Frey (--) die Wochenzeitung Hoch Fürstliches Nassau Saarbrückisch privilegirtes gemeinnütziges Nachrichten- and Anzeigenblatt von Johannes Schirmer (--). Weil er gezwungen wird die von seinem Vorgägner vereinbarten 11 kostenlose Amtsexemplare ebenfalls abzugeben, spart er an Papier und Farbe und verkürzt die von der Regierung gelieferten Kurlisten, weshalb es zum Streit kommt, der diesmal noch vermittelt wird, aber in den Folgejahren immer wieder aufflammt und zu polizeilichen Anzeigen führt, wogegen sich die Druckerei mit schlechter Papierqualität, schlechter Arbeit und mutwillig manipulierten Daten wehrt, wodurch die Regierung in Probleme und Erklärungsnot gerät. Auch eine Preiserhöhung um 50 % wird ihm in der Folge verboten. - In Mainz lässt der aufklärungsfeindliche katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (62) eines der rauschensten Feste der mainzer Geschichte in seinem Lustschloss Favorite gegenüber der Mainmündung später Stadtpark abhalten. - In Frankfurt Bornheim erhält die fünf Jahre zuvor durch einen Blitzschlag abgebrannte und renovierte evangelische Johanniskirche als erstes Bauwerk  im Großraum Frankfurt einen vom mannheimer Professor der Akademie der Wissenschaften Johann Jakob Hemmer (--) entwickelten und vom frankfurter Schmied Alb (--) hergestellten Wetterableiter alias Blitzableiter. - In Frankfurt wird der jüdische frankfurter Bankier Isaak Michael Speyer (--) zum kaiserlichen Hoffaktor ernannt. - In Frankfurt stirbt der Sohn des ehemaligen reichsten Frankfurter Heinrich Bernus (68) als Ältester der protestantischen deutschreformierten Kirche. - In Mainz ist xxx Linden (--) als kurmainzer Hofkammerdirektor für die Eintreibung der Finanzen zuständig. - Der in Hattenheim geborene Winzersohn und jesuitische katholische mainzer Weihbischof Johannes Valentin Heimes (41) löst auf Befehl des der aufklärungsfeindlichen katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (62) die katholischen mainzer Klöster KartauseAltmünster und Reichklara zugunsten des neu gegründeten katholischen Universitätsfonds auf, was zu Unmut in der Bevölkerung führt und woraufhin auch jegliche öffentliche Diskussion darüber verboten wird, was eigentlich bedeutet, daß jegliche Wirtshausschlägerei zwischen Studenten und Handwerkern mit hohen Strafen bedroht wird, was in der Freitagsausgabe der mainzer Zeitung Mainzische privilegierte Zeitung verkündet wird, in der genau Angaben aus der Pariser Hofzeitung über Mannstärken im französischen Krieg in Virginia berichtet werden und der Kurfürst sich selbst als Landesvater bezeichnet. Das Gehalt der Professoren wird unnachvollziehbar stark erhöht.  - Die erst seit sechs Jahren geadelte urspünglich mainzer Salonière Sophie von la Roche (51), verheiratet mit dem unehelichen in Tauberbischofsheim geborenen gräflich stadioner Grafensohn Georg Michael Frank von La Roche (61), ist nach ihrer Kritik an Adel und Kirche aus der Gesellschaft ausgeschlossen. - In Mainz lässt der mainzer Dompropst Graf Damian Friedrich von der Leyen (43) vom französischen Architekten Francois Ignace Mangin (--) die Dompropstei zur Dreifügelanlage mit Ehrenhof Corps de logis fünf Jahre lang umbauen, wobei der mainzer Bildhauer Johann Sebastian Barnabas Pfaff (34) die Figuren erstellt, die zT auch in die Fassaden eingebaut werden. - In Frankfurt kommt die halbjährlich erscheinende mehrere Hundert Seiten lange Zeitung zu den Messen Frankfurter Meßrelation (seit 15 88) mit dem Titel Die neuesten Staats und Welt Geschichten. heraus, die jeweils den Zeitraum von Messe zu Messe abdeckt. Kaufen kann man die Zeitung in der Buchhandlung Jäger am Pfarreisen alias Domplatz gegenüber dem Kruzifix am Dom.

1780 Wetter: Erste gute Ernte nach 3 Jahren schlechter Ernte. Der Rhein hat starkes Niedrigwasser. - In Wiesbaden wird die Saalgasse angelegt und darunter Wände mit antiken Malereien gefunden. - In Hanau wird beim Wilhelmsbad Parkpromenade 5 ein mit einer Kuppel überdachtes Karussell mit zwei Mini-Pferdekutschen alias Phaetons mit Zugpferden und zwei Sattelpferden auf einem künstlichen Hügel errichtet, das von Bediensteten gedretht wird. 12 Umdrehungen kosten 24 Kreuzer. - Mainz hat 32.482 Einwohner. - In Mainz liefert der in Eltville geborene Bäckersohn, Musikalienverkäufer Notendrucker Bernhard Schott (32) für die Hauskapelle des katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (61) Hausmusiknoten und Opernnoten, wird dafür zum Hofmusikstecher ernannt und sichert damit seine Druckrechte und Verkaufsrechte an den Noten für das katholische mainzer Kurfürstentum ab. - In Mainz gründet Johann Benedikt Bembé ein Tapisseriegeschäft und Dekorationsgeschäft. - Prinzessin Christine von Solms Braunfels (St) (36) heiratet Simon August von Lippe (St) (53) in dessen vierter Ehe. - Die Herren von Bettendorf haben Burg Falkenstein aufgegeben. Sie wird abgebrochen. - In Frankfurt beginnt Freiherr Adolph Franz Friedrich Ludwig Knigge (28) mit regelmäßigen Besuchen der Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main und gründet unabhängig davon einen Club, eine Ortsgruppe des in Ingolstadt vier Jahre zuvor gegründeten Illuminatenorden, der die Freimaurer untergräbt. Im Kettenhofweg 4 schreibt er im Gartenhaus sein Buch Umgang mit Menschen, in dem er gesellschaftliche Benimmregeln festlegt. - In Frankfurt wird die Adelsfamilie von Franz in den Freiherrenstand erhoben. - In Braunfels heiratet in vierter Ehe Prinzessin Christine Charlotte von Solms Braunfels (St) (36) Simon August von Lippe Detmold (St) (53), der bereits einen geisteskranken Sohn Leopold (St) (13) aus seiner zweiten Ehe hat. - In Taunusstein Wehen wird der Amtmannssohn Carl Friedrich Emil von Ibell im Wehener Schloss geboren. - In Frankfurt erstellt der brandenburgansbacher Hofratssohn und Kunstsammler Heinrich Sebastian Hüsgen (35) mit Nachrichten von Franckfurter Künstlern und Kunst-Sachen eine Kunstgeschichte. - In Frankfurt werden in den Grundstein des neuerrichteten klassizistischen Frankfurter Nationaltheater alias Comoedienhaus Rathenauplatz 14 Ecke Biebergasse/Börsenstrasse 2 (20 16 Modehaus ZARA) auf dem Platz des abgerissenen Hauses Weisses Haus ua zwei Flaschen hiesigen Weins, 1 Dukaten-Stück von 17 49, 1 silberne Friedensmünze von 17 63 und vier Zeitungen, darunter das Frankfurter Journal und eine Frankfurter Avis-Comptoirzeitung gelegt. - In Frankfurt folgt dem letzten katholischen frankfurter Bücherkommissar der Kaiserliche Bücherkommission und im Vorjahr verstorbenen wormser Weihbischof Franz Xaver Anton von Scheben (54), der Protestant Johann Konrad Deiner (--). - In Frankfurt bringt der Kunstliebhaber Heinrich Sebastian Hüsgen (35) seinen Künstlerkatalog  Nachrichten von Franckfurter Künstlern heraus. - In Friedberg wird Katharina Charlotte Sophie von Preuschen auf der Burg Friedberg geboren. - Die erst seit fünf Jahren geadelte urspünglich mainzer Salonière Sophie von la Roche (50) übt in ihrem Salon in Koblenz Ehrenbreitstein so starke Kritik an Adel und Mönchswesen, dass der katholische trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen (St) (41) ihren Mann aus seinem Hofdienst entlässt, womit sie aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird, ihr örtliches Salonièrenleben endet und sie nach zwei Jahren der Ausgrenzung auf einer Europatour ihren großen Bekanntenkreis besucht. - In Darmstadt dürfen die Reformierten offiziell Gottesdienste abhalten. Katholische Gottesdienste sind verboten. -  In Frankfurt Bockenheim bezieht die Hofapothekertochter und morganatische anhalt dessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (60) 8 Schüsseln und Terrinen von der Höchster Porcellainfabrik alias Porzellanfabrik für 29 Gulden. - In Darmstadt fällt der in Tübingen geborene darmstädter Beamte und Jägermeister Freiherr Wilhelm Gottfried von Moser (51), der noch als Leiter des Oberforstamts eine Forststrafordnung erlässt und die Verhandlungen um Jagdfron und Wildhege gegen Entschädigung führt, obwohl er als persönlicher hessendarmstädter Minister mit seinem älteren Bruder und ebenfalls Minister Freiherr Friedrich Carl von Moser (57) erfolgreich den Staatsbankrott abwenden konnte, beim in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (61) wegen seiner Weigerung diesem neue Militärausgaben und die Aufstellung neuer Truppen zu genehmigen in Ungnade, wonach er und sein Bruder Freiherr Friedrich Carl von Moser (57) entlassen werden, sein Vermögen beschlagnahmt und seine Pension verweigert wird. Zwei Jahre später wird er sogar des Landes verwiesen. Sein älterer Bruder und Minister und Präsident aller Landesgremien Freiherr Friedrich Carl von Moser (57)  wird ebenfalls entlassen.  - In Darmstadt wird eine Stärke und Puderfabrik eröffnet. - Prinz Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (26) ist wegen Mordes im Affekt (1953 Das Haus Hessen Darmstadt hat alles, was mit ihm, der Heirat und Nachkommen zu tun hat, vernichtet.) in Ober-Ungarn in der Verbannung, wo sein morganatischer unstandesgemässer Sohn Georg Hesz geborene wird, der sich im Silberbergbau betätigt. - In Mainz gibt es keinerlei Fabriken oder Manufakturen. - In Mainz wird in der Augustinerstrasse 73 das Haus Zum kleinen Elefanten erbaut. - Kurmainz hat 1 % jüdische Einwohner, die keinen Grundbesitz haben dürfen. - Der hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (60) erlässt eine Denkmalschutzverordnung zur Erhaltung der im Lande befindlichen Monumente und Altertümer um die Zerstörung von Burgruinen zu verhindern. - In Frankfurt wird der in Wertheim geborene frankfurter Buchhändler Johann Karl Brönner (42), der bereits seit 17 59 französisches lyoner Freimaurermitglied und seit 17 63 Mitglied der frankfurter Loge Zur Einigkeit zu Frankfurt ist, von Freiherr Adolph Knigge (28), der am Hanauer Hof lebt, als Novize in den Geheimbund Illuminatenorden aufgenommen, der die Macht der Freimaurer zur politischen Machtübernahme nutzen will.

1779 Wetter: Schlechte Ernte. - In Offenbach wird der Musiker Isaak Offenbach geboren. - In Frankfurt erhält das Gasthaus Zum Bockshorn in der Fahrgasse kein Schild mehr und muss schliessen. -  In Wiesbaden wird der morganatische nassauusinger Fürstenenkel August von Kruse geboren. Seine Mutter ist die morganatische nassauusinger Fürstentochter Philippina von Bieberstein (--) und sein Vater ist der nassauusinger Regierungspräsident Karl Friedrich von Kruse (42). - Der in Darmstadt geborene und finanzschwache Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (30), bricht mit dem Freimaurertum und gründet in Heilbronn eine betrügerische Freimaurerloge, eine Winkelloge, deren einziger Grund die Geldbeschaffung durch Mitgliederbeiträge und damit die Bezahlung der alchemistischen Experimente seines Alchemisten, des angeblichen Graf de Trourouvre ist, in dem sogar Bauern aufgenommen werden, die damit um ihr Geld gebracht werden sollen. - In Frankfurt beginnt der Arzt Johann Christian Ehrmann (30) mit seiner Tätigkeit als praktischer Arzt. - In Frankfurt eröffnet das Bürgerhospital Ecke Hinter der schlimmen Mauer/Radgasse alias Stiftstrasse 30 mit 6 Betten und hat unglaubliche Heilungsraten. - In Frankfurt wird der schon lange unbenutzte Pranger Holzkäfig Drillerhäuschen zwischen Heumarkt und Paradeplatz ersatzlos abgebaut. - In Frankfurt erleidert der seit 9 Jahren demente Kaiserliche Rat und Jurist Johann Caspar Goethe (69) einen Schlaganfall, wonach er gelähmt ist. - In Frankfurt wird Lessings Buch Nathan der Weise verboten und im Ghetto konfisziert. - In Langen stirbt der in Schloss Philippseich geborene Graf Christian Karl von Isenburg Philippseich (St) (47), verheiratet mit der Grafentochter Ernestine Eleonore von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (48), an seinem Geburtsort, wodurch der jüngste, letzte überlebende und unverheiratete katholische kurbayerische Major August von Isenburg Philippseich (St) (35) neuer Erbe der Grafschaft Isenburg Philippseich wird, der als Graf August von Isenburg Philippseich (St) (38) mit der in Mannheim geborenen bürgerlichen Therese Burkart (24) seinen ersten unehelichen Sohn Georg August von Isenburg Philippseich (--), bekommt, der aber nicht erbberechtigt ist und keinen Titel tragen darf und nur sechs Jahre lebt. - In Frankfurt stirbt der promovierte frankfurter Anwalt und Sturm und Drang Schriftsteller Heinrich Leopold Wagner (32) an TBC. - Der in Schloss Schaumburg geborene Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (35) bekommt von Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St) (37) den Sohn Prinz Victor Amadeus II von Anhalt Bernburg (St), der aber nur 4 Jahre alt wird. - Die Grafentochter Caroline Luise Wilhelmine von Erbach Erbach (St) wird geboren. - In Frankfurt wird der Rechtsgelehrte Friedrich Carl von Savigny geboren. - In Mainz wird der Grafensohn Johann Philipp Jakob Nepomuk von Eltz (St) als Sohn von Graf Hugo Philipp von Eltz (St) (37) alias Faust von Stromberg und Sophie von Boos von Waldeck und Montfort (St) (35) geboren. - In Frankfurt wird das Samenhaus Kahl in der Schwedlerstrasse 5 gegründet. - In Mainz wird der katholische mainzer Universitätsprofessor und katholische Aufklärer Johannes Lorenz Isenbiehl (35) im Vikariatsgefängnis so lange gequält, bis er seine Selbstverurteilung unterschreibt, wonach er freigelassen wird. - Der französische Koch Jean Neubauer beschwert sich in seinem Kochbuch über die von den Franzosen übernommene Abart, in Süddeutschland in alle Speisen Zitronenschalen und in Norddeutschland Mandeln, Rosinen und Rosenwasser unterzumischen. - Durch die Erhebung in den Fürstenstand des in Bad Dürkheim geborenen Graf Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen Dagsburg Hardenburg (St) (55) wird die in Rödelheim geborene Grafentochter Christiane Wilhelmine von Solms Rödelheim (St) (43) Fürstin von Leiningen. - In Friedberg wird der fürstbischöflich paderborner Oberstallmeistersohn Freiherr Clemens August von Westphalen (St) (48) Burgmann der Burg Friedberg. - In Mainz Kastel wird der Gastwirt Ulrich Busch geboren. - In Darmstadt wird in der Alexanderstrasse das Gasthaus Zum goldenen Hirsch eröffnet. - In Darmstadt lässt sich der in Frankfurt geborene frankfurter Bankierssohn und hessendarmstädter geheimer Ratssohn Carl Ludwig von Barckhaus Wiesenhütten (18)  auf dem ihm vom Landgraf geschenkten Carlshof das grosse Hofgut mit Gartenwirtschaft Karlshof  in der Kranichsteiner Strasse im englischen Stil erbauen. - In Wiesbaden dient im neuen Herrngarten (20 21 Warmer Damm Bowling Green Kurhaus) ein überdachter hölzerner Rundbau als Theater, den der eigentlich theateraffine nassauusinger und nassausaarbrückener Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (44) und sein Hofstaat ausdrücklich nicht besucht. - In Frankfurt wird das Zeichen Institut Cöntgen vom Kupferstecher GF Cöntgen (--) gegründet. - In Hanau gebärt die in der Schweiz geborene hessenkasseler Freundin des landgräflich hessenkasseler Erbprinz Wilhelm von Hessen Kassel (St) (36), Rosa Dorothea Ritter (20) das erste Kind Karl Wilhelm von Haynau, wobei sie im Haus Zur weissen Schlange wohnt. - In Frankfurt versucht der in Frankfurt geborene Privatlehrer für Französisch und Italienisch Johann Valentin Meidinger (27) vergeblich eine eigene private Sprachenschule zu gründen, weil das die gemischtgeschlechtliche Französischschule Etablissement et pension francoise en faveur d'un certain nombre de jeunes gens choisis de l'un et de l'autre sexe von Nicolas Hyacintes Paradis de Tavannes (46) wegen diverser Beschwerden gerade geschlossen werden musste, woraufhin er Französischlehrbücher schreibt, die anders als im Titel behauptet, nicht leicht zu erlernen ist, sondern nur Grammatik in Listen und kein einziges Textbeispiel enthält. - Prinz Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (25) ist wegen Mordes im Affekt (1953 Das Haus Hessen Darmstadt hat alles, was mit ihm, der Heirat und Nachkommen zu tun hat, vernichtet.) in Ober-Ungarn in der Verbannung, wo er wegen einer morganatischen unstandesgemässen Ehe von der Erbfolge ausgenommen wird. - Der frankfurter Bürger Johann Jacob Bethmann (62) betreibt zu seinem Kolonialhandel auch eine Reederei in Bordeaux. - In Mainz ist das Theater so unbeliebt, dass der in Mainz geborene Theaterdirektor Freiherr Friedrich Karl von Dalberg (St) (28) erfolgreich den katholischen mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (60) überzeugen kann das Theaterwesen zu fördern, der tatsächlich eine 6 köpfige adelige Theaterkommission einführt. - In Mainz wird der katholische Franz Philipp Aull als Sohn des fürstlichen mainzer Haushofmeisters Anton Aull (--) und Regina Gassmann (--) geboren. - In Höchst ist die wirtschaftliche Zukunft durch jahrelange Unruhen im mainzer Kurfürstentum so unsicher, daß der Porzellanmaler Johann Peter Melchior (42) die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur verläßt, wonach er nach Frankenthal zieht (20 22 sind noch 300 seiner höchster Keramiken, Figuren und Geschirr, erhalten). - In Mainz sind in 79 Jahren  6.541 Neuburger aufgenommen worden, darunter 2,7 % Italiener und ihre Nachkommen. - In Frankfurt Bornheim beteiligt sich der evangelische hanauer Predigersohn, frankfurter Fabrikbesitzer für Wachstuch und handbemalte Tapenten und Kunstmaler Johann Andreas Benjamin Nothnagel (50) bei der Bemalung des Hochaltars mit Kanzel der drei Jahre zuvor durch einen Blitzschlag abgebrannten und renovierten evangelischen Johanniskirche.  - In Mainz macht sich  der kurfürstliche leibgardisten Stalldienerstohn und Kunstmaler Johann Kaspar Schneider (26) als Portätmaler selbständig. - Der ständig in Geldnot befindliche hessendarmstädter Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (30) alias Louis von Hessen Darmstadt, gründet in Heilbronn, das in Württemberg liegt, die irreguläre Freimaureloge Bund für Rechtschaffenheit, die auch Frauen aufnimmt. Seine Mätresse alias Geliebte, die heilbronner Kaufmannstochter Friederike Schmidt (28) leitet die Loge, die als Winkelloge nur dazu dient ihre Mitglieder um Geld zu betrügen, wofür nicht nur die höhere Gesellschaft sondern auch aufstrebende Leute wie Handwerker und Weinbauern angeworben werden. - In Mainz macht sich der in Mainz geborene und am mainzer Hof etablierte Landschaftsmaler und Porträtmaler Johann Kapar Schneider (31) selbständig.  

1778 Wetter: Schlechte Ernte. - In Wiesbaden dürfen neben Gästen auch Bürger und Bürgerinnen mit erwachsenen Söhnen und Töchtern bei wenig Betrieb baden, wogegen Kinder, Dienstboten, Handwerksburschen und Soldaten ausgeschlossen sind. - In Wiesbaden Biebrich stiftet der nassauusinger und nassausaarbrückener Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (43) seine eigene Freimaurerloge Zur beständigen Einigkeit. - Die in Offenbach geborene ehemalige Goethe Verlobte und Bankierstochter Lili Schönemann (20) heiratet den Bankier Freiherr Bernhard von Türckheim. - Der in Darmstadt geborene Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (29) bricht mit den Freimaurern. - In Frankfurt wird der Rest des bornheimer Eichwaldes zwischen Günthersburgpark und Friedberger Landstrasse abgeholzt. - In Bad Homburg wird der halbwaise Privatlehrersohn Isaac von Sinclair in den Haushalt von Landgraf Friedrich von Hessen V Homburg (St) (30) aufgenommen. - In Frankfurt wird die bunt bemalte und mit Deckengemälden ausgestattete Katharinenkirche völlig weiß getuncht, alle hölzernen barocken Verzierungen abgesägt und Stühle, Bänke und alle Holzteile mit silbergrauer Ölfarbe bemalt. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene Prinz von Nassau Usingen Graf von Saarbrücken und Saarwerden und Freiherr von Lahr, Wiesbaden und Idstein und preußischer General Johann Adolf von Nassau Usingen (St) (38) wird beschuldigt Armeegelder veruntreut zu haben, weshalb er sich empört und freiwillig aus der Armee ausscheidet. - Der in Frankfurt geborene Freund, Witwer, Jurist, Schriftsteller und Schwager Johann Georg Schlosser (39) des in Frankfurt geborenen Dichters Johann Wolfgang Goethe (29) heiratet dessen langjährige in Breuberg geborene Vertraute Johanna Fahlmer (35), was diesen zunächst schockiert. - In Frankfurt wird die Chocoladenfabrik alias Schokoladenfabrik Giorgi in der Bleidenstrasse gegründet. - Die frankfurter Kaufmannsehefrau und Salonièrentochter Maximiliane von Brentano (22) alias Maximiliane von La Roche bringt auch ihr drittes Kind und späteren weltberühmten Schriftsteller Clemens Wenzeslaus von Brentano in Ehrenbreitstein bei Kolblenz bei ihrer Mutter zur Welt. - Graf Wilhelm Karl Ludwig von Solms Rödelheim Assenheim (St) (79) stirbt ohne männlichen Erben. Seine Witwe ist Sophie Henriette Albertine von Solms Laubach Wildenfels (St) (39). - In Frankfurt warnt der Rat der Stadt die Einwohner vor unbedachten Reden bei Versammlungen, Zusammenkünften und Gesellschaften. - In Kirchheimbolanden gibt Wolfgang Amadeus Mozart (22) ein Konzert in der nassauweilburger Residenz für die nassauweilburger Fürstin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (35), der er bereits in Den Haag sechs Klaviersonaten KV 26-31 gewidmet hat. - Der in Hanau geborene Freiherr Hector Wilhelm von Günderrode (51) heiratet die frankfurter Patrizierin und Freiherrentochter Luise von Günderrode. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der in Schloss Schaumburg geborene Prinz Victor Amadeus von Anhalt Bernburg (St) (34) Prinzessin Magdalena von Solms Braunfels (St) (36). - In Frankfurt stellt man die ehemalige Uhr an der Bornheimer Pforte auf das neue Zeughaus auf der Zeil (20 17 Konstablerwache). - In Kloster Eberbach muss der mainzer Universitätsprofessor und katholische Aufklärer Johannes Lorenz Isenbiehl  (34) in Haft wegen seiner ketzerischen Schriften schmerzhafte Exerzitien ableisten, wo er zu fliehen versucht und nach dem gescheiterten Fluchtversuch in das Vikariatsgefängnis von Mainz verlegt wird. - In Mainz wird der Freiherrensohn Franz Gedult von Jungenfeld (St) als Sohn des kaiserlichen Reichspostdirektors Franz Gedult von Jungenfeld (St) (--) geboren. - In Frankfurt führt das Bankhaus der Gebrüder Bethmann mit großem Erfolg den Verkauf von zu 1.000 Gulden gestückelten Partialobligationen ein, die man anonym erwerben kann, um eine Anleihe des in Schönbrunn geborenen König  Joseph II von Österreich Lothringen Habsburg (St) (37) über 200.000 Gulden zu finanzieren. - In Offenbach zieht der Zuckerbäcker Johann Fleischmann (--) mit seiner Fabrik Fleischmann, in der er die von ihm erfundenen Offenbacher Pfeffernüsse backt, in die Canalstrasse alias Kaiserstrasse um. -  In Frankfurt Bockenheim bezieht die Hofapothekertochter und morganatische anhalt dessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (58) Bücher vom frankfurter Buchhändler Brönner. - In Frankfurt ist Mayer Amschel Rothschild (34) laut frankfurter Adressbuch Handlungs Adreßbuch der einzige jüdische Händler von Münzen und Antiquitäten und Spezialist von anderen Raritäten, an denen die Kunden Interesse haben könnten. - Der in Darmstadt geborene lutherische schweizer Orgelbauersohn, hochfürstlich hessendarmstädter Hoforgelmacher und frankfurter Bürger Philipp Ernst Wegmann (43), der in ärmlichen Verhältnissen lebt, stirbt bei seiner Auswanderung nach Amerika auf dem Schiff während der Überfahrt. - In Mainz stirbt Graf Anselm Casimir Franz von Eltz alias Faust von Stromberg (St) (69), verheiratet mit der Freiherrentochter Eva Maria Johanna Faust von Stromberg (St) (55). - Der hessenhomburger Landgrafensohn und Erbprinz Friedrich VI von Hessen Homburg (St) (09) ist in der österreichischen Armee, wo er zum russischen Hauptmann befördert werden soll, was er aber ablehnt. - In Frankfurt gibt es in der frankfurter Tageszeitung Frankfurter Kayserliche Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung einzelne deutschsprachige Werbung, die als ADVERTISSEMENTS gekennzeichnet ist. - In Höchst löst der mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (59), nachdem er im Vorjahr den Aktionären neue Bedingungen gestellt hat, die Aktiengesellschaft Porzellanmanufaktur höchster Fayencemanufaktur auf und macht seinen Hofkammerrat Johann Kaspar Rief (--) zum neuen Geschäftsführer. - Der hessendarmstädter Erbprinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (29), der in Heilbronn, das in Württemberg liegt,  dem erfolglosen französischen Glücksspieler, Hochstapler und Betrüger Graf alias Compte Jean-César-Charles Le Boctey (39) der eine Aktiengesellschaft zur Gründung einer Academie bienfaisante & patriotique des sciences, belles lettres, agriculture, arts & commerce gegründet hat und gerade Geld einsammelt, organisiert für diesen ein Geschäftstreffen mit Vertretern der hochadeligen Häuser Nassau und Hessen. Weil ein württemberger Diplomat von Paris gewarnt wird, wird der Betrüger verhaftet und nach einem Jahr mit einem Fluchtversuch mit durchgesägten Gittern im Gefängnis aus Heilbronn verbannt, wonach es keinerlei Lebenszeichen mehr von ihm gibt. - In Offenbach heiratet der stuttgarter Buchbinder und offenbacher Lederwarenfabrikbesitzer alias Etui und Souvenirfabrikbesitzer Joseph Anton Mönch (54) als isenburger Hofbuchbinder und Kammerbote die fürstlichstolberggederner Kammerdienertochter Johannette Dorothea Rennier (--). - In Mainz wird in der Emmeransstrasse 30 ein palaisartiges Wohnhaus erbaut. - In Wiesbaden Biebrich wird die Freimaurerloge Plato zur beständigen Einigkeit im Biebricher Schloß von dem erbenlosen Generalleutnant der Infanterie Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (25) gegründet. Seine Kinder sind Prinzessin Karoline Polyxene von Nassau Usingen (St) (16) und Prinzessin Luise Henriette von Nassau Usingen (St) (15). - In Frankfurt übernimmt der Apotheker und Botaniker Peter Salzwedel (26) die väterliche Schwanen Apotheke am Römerberg 40 (20 17 Fahrbahnmitte, rechts neben Neue Kräme 2). - In Darmstadt gibt der Schriftsteller und Dichter Matthias Claudius (38) seine Anstellung als Chefredakteur des zweiten Jahrgangs der richtigen darmstädter Zeitung Hessen-Darmstädter privilegierte Land-Zeitung wieder auf, weil ihm die hiesige Luft unbehaglich geworden ist, weil seine Versuche die Information über Stallfütterung und Kartoffelanbau mit etwas moralischer Sozialkritik zu verbinden unterbunden wurden.

1777 Wetter: Schlechte Ernte. - In Darmstadt heiratet der Landgrafensohn und Erbprinz Ludwig X von Hessen Darmstadt (St) (24) seine Cousine Prinzessin Luise Henriette Karoline von Hessen Darmstadt (St) (16) nach seiner im Vorjahr aufgelösten Verlobung mit der zukünftigen russischen Zarin, die bereits schwanger ist, und deren Heirat im Vorjahr wiederum eine Folge des Todes seiner Schwester, der Vorgängerin und hessendarmstädter Prinzessin Wilhelmine von Hessen Darmstadt (St) (++), im Kindbett im Vorjahr war. - In Hanau lebt der Illuminat Freiherr Adolph Knigge (25) am Hanauer Hof von Graf und Erbprinz Wilhelm von Hessen Kassel (St) (34). - Die in Frankfurt geborene hochintelligente, intellektuelle, unglücklich verheiratete jüngere Goetheschwester Cornelia Goethe alias Cornelia Schlosser (27) stirbt in tiefer Depression in Emmendingen. - In Mainz kehrt der in Mainz geborene katholische kurmainzer lohrer Oberamtmannssohn und katholische mainzer Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (58) zur Aufklärung zurück. - In Frankfurt zieht die in Mainz geborene Salonièrentochter und Kaufmannsfrau Maximiliane von Brentano (21) alias Maximiliane von La Roche, der der düstere und nach Öl und Käse stinkende Handelshof Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24) gehört, in das Haus Zum goldenen Kopf in die Große Sandgasse, das der katholische italienische frankfurter Topkaufmann Pietro Antonio Brentano alias Peter Anton (42) gekauft hat. - Der Grafensohn Friedrich Carl Joseph Marsilius von Ingelheim Mespelbrunn (St) wird geboren. - In Mainz legt Theaterdirektor Sebastiani, der hauptsächlich mit schlechten italienischen Schauspiel- und Opernübersetzungen auffällt, sein Amt nieder und stirbt kurz danach. - In Mainz spielt der in Mainz geborene katholische Freiherr Friedrich Karl von Dalberg (St) (26) die Titelrolle im Stück Le Glorieux. Der mainzer Domherr Freiherr von Kerpen (St) (--) spielt Lysimon, Graf von Schlick (St) (--) spielt Valere, Vitztum Freiherr von Bibra (St) (--) spielt Philinte, Graf Stockhammer (St) (--) spielt Likander, Graf von Stadion (St) (--) spielt La Fleur. Der holländische Gesandtschaftssekretär Lucius spielt Pasqin, die Gräfin von Schönborn (St) (--) spielt die Isabella, die Gräfin von Werthern (St) (--) die Lisette. In dem Nachspiel Les moers du tems spielen auch Gräfin Karoline von Wartensleben (St) (--) und Gräfin Friederike von Wartensleben (St) (--) mit. Ein zeitgenössischer Kritiker überschlägt sich bei der Kritik der Laienschauspieler und spricht von Liebe für die Kunst, innigstem Vergnügen und unschätzbarem Auftritt. Der in Mainz geborene Freiherr Friedrich Karl von Dalberg (St) (26) hätte sich meisterhaft in den Charakter hineinversetzt. - In Mainz gibt der kurpfälzer Hofschauspieler und mainzer Theaterdirektor Theobald Marchand (36), dessen Leiter der deutschen Singspielsänger der in Mannheim geborene Peter von Winter (24) ist, sein Amt auf und verlässt mit seiner Truppe die Stadt. Nach ihm trifft die Theatergruppe um den neuen Theaterdirektor Seyler ein. - In Frankfurt wird das vierte Kind Nathan Meyer Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (33) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (24) geboren. - In Frankfurt erlaubt man den Schweinemetzgern Bratwürste teurer zu verkaufen als andere Würste, als Delikatesse Frankfurter Würste. - In Darmstadt kommt die erste Ausgabe einer richtigen darmstädter Zeitung Hessen-Darmstädter privilegierte Land-Zeitung auf Initiative von Minister Friedrich Carl von Moser (54) heraus, der den Schriftsteller und Dichter Matthias Claudius (37) als Chefredakteur engagiert. - In Hanau erscheint die Neue Europäische Zeitung. - In Frankfurt wird Johann Martin Ruppel zum Schultheiß ernannt, was er elf Jahre bleibt. - Der in Frankfurt geborene Gastwirtssohn und Maler Georg Melchior Kraus (40) malt den in Frankfurt geborenen Dichter Johann Wolfgang Goethe (28) im Profil mit einem Scherenschnitt in der Hand. - Der in Frankfurt herrschaftlich geborene Dichter Johann Wolfgang Goethe (28) nimmt den in Frankfurt geborenen Gastwirtssohn, von ihm am Weimarer Hof eingeführten weimarer Malschulgründer und Grafiker Georg Melchior Kraus (40) mit auf seine fünfwöchige Geologieforschungwanderung im Harz, wo dieser unzählige Skizzen der Landschaft und von Steinformationen anfertigt. - In Darmstadt wird das Theater von Theaterdirektor Nestrich geführt. - Der Erbenkel des katholischen kurmainzer Geheimrats Graf Johann Philipp von Ingelheim (79) und Erbsohn von Karl Philipp von Ingelheim (44), der im königsteiner Amtshaus wohnt,  Friedrich Carl Joseph von Ingelheim, wird geboren. - In Darmstadt eröffnet der staatliche Waisenhausinspektor Jacob Wilhelm Chelius (53) eine auf Aktien basierte Waisenhausfabrik, die in Frankfurt mit 100 Aktien zu 200 Gulden an der Börse gehandelt wird. - In Mainz wird der katholische Illuminat Johann Stephan Valentin Burkhard (30) mainzer Stadtphysikus. - Die kurmainzer höchster Fayencemanufakturgründertochter Freiherrentochter Apollonie von Löwenfinck (19) heiratet Graf Carl Theodor Wilhelm von Sayn Wittgenstein Hohenstein (St) (32). - Der hessendarmstädter Erbprinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (28) verfällt in Heilbronn dem erfolglosen französischen Glücksspieler, Hochstapler und Betrüger Graf alias Compte Jean-César-Charles Le Boctey (38), der eine Aktiengesellschaft zu Gründung einer Academie bienfaisante & patriotique des sciences, belles lettres, agriculture, arts & commerce gründet und ihn dafür benutzt. Er überredet die Mitglieder hohe Summen einzuzahlen und verpflichtet sie gleichzeitig zu strenger Verschwiegenheit. - In Frankfurt kehrt nach der 6. Theatersaison im Junghof Theater der in Straßburg geborene seit vier Jahren neuer kurpfälzer Hofschauspieler und frankfurt Theaterdirektor Theobald Marchand (36) zurück nach Mannheim. - In Frankfurt eröffnet das Variete Vauxhall im Gasthaus Rotes Haus mit einem tivoliartigen Vergnügungsgarten im Hinterhof Zeil 110 (20 17 MyZeil). - In Langenselbold und Rothenbergen ist die Reichsstrasse nach Fulda benutzen wegen der ständigen Gefahr von Überfällen durch Räuber an der Abtshecke am östlichen langenselbolder Ortsende vor dem Weg in den Wald immer noch so gefährlich, dass man für die seit Jahrzehnten geplante Verlegung ins Tal 1.000 Steinfuhren durch Wegzoll finanziert in Angriff nimmt, was aber wegen ausbleibender Zahlungen stockt. - In Darmstadt gibt es die mittwochs und samstags erscheinede Zeitung Hessen-Darmstädtische priviligierte Land-Zeitung, die im Verlag der Invaliden Anstalt erscheint.

1776 In Amerika verursacht der hessenkasseler General Johann Rall (51) mit seinen gekauften hessenkasseler Truppen unter britischer Führung unabsichtlich die Wende für den Sieg der Amerikanischen Unabhängigkeitstruppen während der Schlacht bei Trenton, weil sie Weihnachten mit Bier und Kartenspiel feiern und die Meldung eines Spähers von einem Angriff in Form eines Zettels ignorieren. - Wiesbaden wird nach dem Teilverkauf des alten Herrngarten am warmen Damm ein herrschaftlicher Garten (20 21 Warmer Damm Bowling Green Kurhaus) angelegt, wo Krämerstände und Schaubuden der Gängler alias Schauspieler, Jonglierer und Gaukler aufgestellt werden. - Der in Darmstadt geborene Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (27) zieht nach Heilbronn, wohin ihm der bei ihm etablierte Betrüger und Freimaurermystiker Peter Christian Tayssen (--) folgt, der sein Hofökonom wird, der sich bis ins Folgejahr um Goldmachen, Alchemie  und Mystik kümmert und wegen Erfolglosigkeit danach entlassen wird. - In Langen Philippseich stirbt die in Berleburg geborene Ehefrau von Graf Christian Karl von Isenburg Philippseich (St) (44), Gräfin Konstanze Sophie von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (43). - In Frankfurt bringt der in Straßburg geborene Anwalt und Sturm und Drang Schriftsteller Heinrich Leopold Wagner (29) sein Drama Die Kindermörderin heraus. - Der in Frankfurt geborene frankfurter Konstablersohn und Dichter Friedrich Maximilian Klinger (24) gibt mit seinem Drama Sturm und Drang, das erst unter dem Titel Wirrwarr erschien, der Sturm und Drang Epoche ihren Namen. - In Friedberg Rodheim bringt die in Hanau geborene hessenkasseler Landgrafenmätresse Charlotte Christine Buissine (27) ihr zweites uneheliches Kind Freiherr Karl von Heimrod (St) zur Welt. - In Eppstein wird die hessische Hälfte der Burg geräumt. Sie verfällt ungenutzt. - In Frankfurt dirigiert Marchand das Theater. - Der hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (56) vermietet seinem in London geborenen Schwager und englischen König Georg III von Hannover (St) (38) 12.000 hessische Soldaten und unternimmt eine Italienreise, die bis ins Folgejahr dauert. - In Frankfurt erstellt der brandenburg-ansbacher Hofratssohn und Kunstsammler Heinrich Sebastian Hüsgen (31), der am Goetheplatz wohnt, das palastartige Gemäldekabinett von Johann Noe Gogel (--). - In Frankfurt sind der 8. Duke Douglas Douglas-Hamilton (20) und der Reiseschriftsteller John Moore (--) bei der Besichtigung der Goldenen Bulle im Rathaus Römer zum völlig überhöhten Preis von 1 Dukaten ziemlich enttäuscht. - In Frankfurt besitzt der holländische Oberst FM von Bienenthal im Junghof Theater mit einem Halbrund aus erhöhten Logen und einer Gallerie darüber, den er an Schauspieler vermietet. Er beantragt beim Rat vergeblich ein Monopol für Theatervorstellungen in seinem Schausspielhaus. Man behauptet, es sei überhaupt kein Schauspielhaus. Es hat nur eine Galerie unter dem Dach alias ein Parterrestock mit Mansarde. Vorher wurden dort öffentliche Konzerte und Bälle und seit der französischen Besetzung erst Schauspiele aufgeführt. - In Darmstadt kommt der 1. Jahrgang der Zeitung Darmstädter Zeitung heraus. - Die mit dem russischen Erbprinz Großfürst Paul von Russland (St) (32) verheiratete hessendarmstädter Prinzessin Wilhelmine von Hessen Darmstadt (St) (21) stirbt bei der Geburt ihres von der russischen Zarin Katharina der Großen (St) (43) ungewollten Kindes, einer namenlosen Tochter, nach dreijähriger sehr unglücklicher Ehe. Der Tod der beiden kommt sehr gelegen, denn die russische Zarin Katharina der Großen (St) (43) hat schon die Verobte ihres Bruders Prinz Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (23), die württemberger Prinzessin Sophie Dorothee von Württemberg (St) (17), als neue Ehefrau für ihren Sohn ausgesucht. - Der in Frankfurt geborene Jurastudent und umstritten erfolgreiche Dichter Friedrich Maximilian Klinger (24) veröffentlicht sein untraditionelles wegen seiner nicht vorhersehbaren in Amerika spielenden Handlung und der lockeren Sprache völlig verrissenes Schauspiel alias Theaterstück Sturm und Drang, das namensgebend für eine Epoche wird. Mit seinem frankfurter Freund, dem konservativen und etablierten Genie-Dichter Johann Wolfgang Goethe (41) kommt es aus unbekannten Gründen wegen dem Stück zum Bruch ihrer Freundschaft. - Mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung endet die Anwartschaft des Bruders des preußischen Königs, Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (26), dem Ex-Ehemann der hessendarmstädter Landgrafenenkelin und hessenkassel Landgrafentochter Wilhelmine von Hessen Kassel (St) (++) auf die Stelle eine Statthalters für die englischen Kolonien. - In Darmstadt Bessungen feiert der erste hessendarmstädter Minister Friedrich Carl von Moser (53) einen Landschaftsgarten später Prinz Emil Garten mit Tempel, künstlicher Ruine, Eremitage, eckigem Gewässer und einem chinesischen Pavillon zu einem eher schlichten barocken Palais als Sommerhaus, der 4 Jahre später vom darmstädter Hof aufgekauft wird.  - In Frankfurt verkauft der Bauspekulant Johann Georg Petsch (--) die Bornburg alias Günthersburg an die Generalsehefrau xxx (--). - In Darmstadt wird der in Darmstadt geborene Musikverleger und Impressario Prinz Heinrich Friedrich Bossler (St) (32) neuer Kammerdiener des hessendarmstädter Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (27) alias Louis von Hessen Darmstadt, der die die heilbronner Kaufmannstochter Friederike Schmidt (25) zu seiner Mätresse alias Geliebten macht. Der frankfurter Theaterdramatiker Friedrich Maximilian Klinger (St) (24) ist sein Großcousin. - In Frankfurt gründet die Witwe Maria Philippine von Humbracht alias Maria Philippine von Glauburg die Humbrachtstiftung, die verarmte adelige Frauen und Fräulein der Adelsgesellschaft Alten Limpurg unterstützt. - In Darmstadt verkündet der katholische jesuitische Betrüger Freiherr Gottlieb von Gugomos (34), dem Erbprinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (27) mit seinem Geisterbeschwörungen verfallen ist, Einladungen zu einem Geheimkovent in Wiesbaden. - In Langen stirbt in Schloss Philippseich die erste Frau von  Graf Christian Karl von Isenburg Philippseich (St) (44), die Grafentochter Konstanze Sophie von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (43), die Mutter seines einzigen Kindes Grafensohn Heinrich Ferdinand von Isenburg Philippseich (St) (06) woraufhin er ihre ältere Schwester Ernestine Eleonre von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (45) heiratet. - In Königstein erhält der Stadtdiener für die Fortschaffung der Herrschaftlichen Briefe alias Botendienste ein Paar Schuhe oder 1 Gulden 30 Kreuzer Lohn. - In Mainz wird der Geiger Udalricus Baldenecker (34) kurmainzer Hoforchestermitglied. - In Mainz werden auf einer Bleitafel die Namen, Meisterzeichen und Beschauzeichen alias Meisterpunzen der 36 mainzer Goldschmiedemeister aus den letzten 68 Jahren verewigt. - In Frankfurt heiratet der renommierte Konditorensohn und Zuckerbäcker für höchste Kreise Johann Valentin Prehn (27). Er wohnt und arbeitet auf der Zeil Lit D 202, obwohl er zum Handwerkerstand gehört. - In Offenbach erhält Johannes Klepper (--), der gemeinsam mit seinem Bruder Carl Wilhelm Klepper (--) die ehemalige isenburger offenbacher Fayencemanufaktur Koch in der Kleinen Kirchgasse alias Schulstraße betreibt, wegen der Konkurrenz feinerer Waren aus Kelsterbach und Flörsheim ein zweijähriges Privileg für das Fürstentum Isenburg zum alleinigen Fayencelieferanten für Spiel- und Würfeltische auf Kirchweihen und Märkten alias die anderen werden verboten. - Der in Wiesbaden geborene Künstler Johann Daniel Bager (42) erstellt ein Gemälde, auf dem er das bis unter die Decke mit Bildern gepflasterte Gemäldezimmer des frankfurter Bankiers Johann Noë Gogel (61) alias Gogel sches Kabinett zeigt. Im Hintergrund ist im Nachbarzimmer die Bibliothek zu sehen, bei der Bücher in der gleichen Weise gestapelt sind. Beide Räume haben Kassettendecken und Besucher. - In Offenbach gründet der stuttgarter Buchbinder Joseph Anton Mönch (52) als isenburger Hofbuchbinder und Kammerbote mit seinem Sohn Johann Karl Mönch (--) eine erste Lederfabrik, die erste Etui- und Souvenirmanufaktur, die Bijouterie alias halbechten Schmuck und die dazugehörigen Schatullen herstellt, der aber zwei Jahre später stirbt. - Der in Erbach geborene Erbgraf Franz von Erbach Erbach (St) (22) die Grafentochter Luise von Leiningen Dagsburg (St) (21), deren Mutter die Grafentochter Luise von Solms Rödelheim und Assenheim (St) (40) ist, in Bad Dürkhein. - In Mainz wird J Hagenbusch (--) neuer Expeditor des kaiserlichen Postwagens alias Fahrpost im Gasthaus Zu den drei Reichskronen am Brand. - In Frankfurt Bornheim erhängt sich der Chirug Strenzel, wonach eine Leichenschau angeordnet wird. erstellt der hessendarmstädter Ingenieurssohn - In Darmstadt  der hessendarmstädter Hofmaler Friedrich Jakob Hill (18) als fürstlicher Ingenieur Lieutenant einen Prospekt der Stadt Darmstadt alias eine Vogelschau von Westen.

1775 In Frankfurt verlässt der kaiserliche Ratssohn und Dichter Johann Wolfgang Goethe (26) sein Geburtshaus und väterliches Anwesen im Goßen Hirschgraben 23. Er zieht nach Weimar. In Frankfurt trifft Johann Wolfgang Goethe (26) bei einem Hauskonzert in ihrem Haus Großer Kornmarkt 15 (20 17 gegenüber Berliner Strasse 62) die Bankierstochter Lili Schönemann (17), verlobt sich mit ihr in Offenbach und verbringt mit ihr einen Frühling im Büsing Palais des offenbacher privilegierten Schnupftabakfabrikanten. Im Gedicht Lilis Park beschwert er sich über die unerfüllte Liebe, trennt sich wieder von ihr und unternimmt mit seinem Jugendfreund Jakob Ludwig Passavant (24) eine Reise in die Schweiz. - In Flörsheim werden gemauerte Kalkbrennöfen aufgebaut. - In Wiesbaden Biebrich stirbt Fürst Karl  von Nassau Usingen (St) (63), wonach sein Sohn und Erbe Fürst Karl Wilhelm von Nassau Usingen (St) (40) sein Jagdgebiet von der Fasanerie auf die Platte verlegt. Fürst Karl  von Nassau Usingen (St) (63), der in Usingen begraben werden will, hat bisher keinen besonderen Wert auf Theaterbetrieb gelegt und Schauspieler für Gaukler gehalten und allenfalls deutsche Singspiele besucht. Sein Sohn legt Wert auf anspruchsvolles Theater und beginnt Schausspielertruppen gezielt auszuwählen. - In Wiesbaden wird aus dem Stadtgericht der Stadtrat. - Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (56) heiratet in Bad Ems morganatisch die zur Gräfin von Lemberg erhobene Marie Adelaide Cheirouze. - In Frankfurt wird aus den Herbergen Zum Paradies und Zum Grimmvogel ein spätbarockes Palais (Ecke Liebfrauenberg 39/Neue Kräme). - In Friedberg Rodheim bringt die in Hanau geborene hessenkasseler Landgrafenmätresse Charlotte Christine Buissine (26) ihr erstes uneheliches Kind Freiherr Wilhelm von Heimrod (St) zur Welt. - In Mainz ist der kurpfälzer Hofschauspieler Theobald Marchand (34) mainzer Theaterdirektor. - In Darmstadt bildet eine 500 Meter lange kerzengerade Kaserne eine Schutzmauer für das darmstädter Schloss. Auf der Mitte des Luisenplatzes befindet sich das Haupttor zum Schloss (20 16 Obelisk). - In Offenbach kauft Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und Büdingen (St) (40) die isenburger offenbacher Fayencemanufaktur in der Kirchgasse vom durch Metallspekulationen verarmten Issac de Bassompierre (--), der bereits alle seine Häuser in Frankfurt verkauft hat. - In Mainz wird Maria Johanna Brochard als Tochter der reisenden Sängerin Eva Brochard und des reisenden Balletmeister Georg Paul Brochard geboren. - In Frankfurt stirbt der frankfurter Patrizier Johann Karl Baur von Eysseneck (54). Sein in Frankfurt geborener Sohn Johann Karl von Fichard (02) wird davor adoptiert. - In Darmstadt Arheilgen wird das Gasthaus Zum goldenen Löwen Frankfurter Landstrasse neuerbaut. - In Mainz heiratet Freiherr Friedrich Philipp Carl Johannes von Nepomuk Franz von Breidbach-Bürresheim alias Freiherr Friedrich Philipp von Riedt (21) die Grafentochter Philippine Magdalena Walpurga Thekla von Eltz alias Faust von Stromberg (18). - In Darmstadt beginnen die Postwagen dreimal wöchentlich zu verkehren. - In Darmstadt ködert der Betrüger Freiherr Gottlieb von Gugomos (33) Erbprinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (26) mit freimaurerischen Geheimnissen, wodurch dieser sich zu einer Romreise überreden lässt, auf der ihn sein Bruder Prinz Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (21) begleitet und auf der Geister erscheinen und er sich zum ersten Mitglied eines neugegründeten Templerordens weihen lässt. - Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (31) heiratet morganatisch die Kammerzofe seiner geadelten Mätresse Freifrau Friederike Amalie von Dorsberg (22), die Bauerntochter Katharina Kest (18). - In Frankfurt heiratet der evangelische Gastwirtssohn vom Gasthaus Zur Reichskrone Grosse Friedberger Strasse 7 (20 21 Baustelle dm Markt) Georg Christoph Röschel (23) Margarethe Artope (16). Sein Vater Johann Röschel (56) ist bereits mit Maria Elisabeth Artope (51) verheiratet und Mitglied des 51er-Kollegs. - In Offenbach muß der Eigentümer der isenburger offenbacher Fayencemanufaktur Issac de Bassompierre (--) wegen verunglückter Metallspekulationen zuerst seine frankfurter Häuser und danach seine geschlossene isenburger offenbacher Fayencemanufaktur in der Kleinen Kirchgasse alias Schulstraße für 23.500 Gulden an Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und Büdingen (St) (40) verkaufen, der sie abreißen lässt und auf dem Grund sein neues Komödienhaus alias Theater erbaut. - In Offenbach übernimmt Johannes Klepper (--) gemeinsam mit seinem Bruder Carl Wilhelm Klepper (--) eine zweite noch bestehende offenbacher Fayencemanufaktur, die Fayencemanufaktur Koch, die nur grobere Gebrauchsware herstellt und die durch die feineren Waren aus Kelsterbach und Flörsheim unter Druck kommt. - In Hanau weigert sich Graf und Erbprinz Wilhelm von Hessen Kassel (St) (32) die hoch verschuldete hanauer Fayencemanufaktur zu übernehmen. - In Höchst porträtiert und malt der Porzellanmaler Johann Peter Melchior (28) der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur seinen Freund, den Dichter Johann Wolfgang Goethe (26), weil er von dessen Werk Die Leiden des jungen Werthers begeistert ist, was er sogar auf dessen Keramik vererwigt. - In Höchst erstellt der neue kurmainzer Hofbildhauer und kurmainzer Modellmeister in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur am Marktplatz Johann Peter Melchior (28) verheiratet mit der mainzer Maria Barbara Patz (--) seine sexy erotische Porzellanfigurine Hebe mit Cupido, wobei er antike Mythologie und nacktes antikes Schönheitsideal verbindet. - Der katholisch uneheliche katholische kurmainzer ehemalige Großhofmeistersohn alias oberste Staatsministersohn ehemalige kurmainzer Diplomat und seit vier Jahren katholischer trierer Geheimer Rat Georg Michael Frank La Roche (55), der mit seiner bürgerlichen Ehefrau, Saloniere und süddeutsche Arzttochter Sophie la Roche (23) in Ehrenbreitstein einen Gesellschaftsalon führt, wird, obwohl er ständig an Adel und Geistlichkeit Kritik übt, geadelt, wodurch er sich Georg Michael Anton von La Roche und seine Frau auch Sophie de La Roche nennen darf. - In Frankfurt betreibt der Musiker Wolfgang Nicolaus Haueisen (25) seinen Musikverlag Haueisen, in dem er Noten in seinen Catalogue de Musique verkauft. - In Erbach übernimmt der in Erbach geborene Erbgraf Franz von Erbach Erbach (St) (21) die Regierung, beginnt eine Elfenbeinsammlung und eine Sammlung historischer Waffen und begibt sich nach einer 6 jährigen Europareise auf Brautschau. - Der Markt für Prücken geht in Paris dramatisch um 90 % zum Vorjahr zurück, weshalb die Perückenmacher sich als Barbiere verdingen. - In Mainz wird der mainzer Feldwebelsohn und spätere Jurist und Schriftsteller Andreas Wasserburg geboren.

1774 In Mainz wird die Aufklärung ausgesetzt, weshalb es zu Unruhen aus Angst vor der bevorstehenden Rezession der Wirtschaft kommt, was mehrere Jahre dauert. - In Darmstadt beginnt die Grafentochter und Prinzessin Luise von Leiningen Dagsburg (St) (45) alias Luise von Hessen Darmstadt in der Residenz ihres Schwagers, der in Pirmasens lebt, als Repräsentantin des Landes zu regieren. - In Mainz stirbt der als Alkoholiker verspottete, im Dreikönigenhaus in Koblenz geborene, der Aufklärung postiv eingestellte katholische mainzer Kurfürst und Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (67), wodurch der katholische seligenstädter Mönch und aufklärerische Geschichtsschreiber, die noch fehlenden Kapitel ab Christi Geburt nicht weiterschreiben und veröffentlichen darf und vom in Mainz geborenen kurmainzer lohrer Oberamtmannssohn, neuen aufklärungsfeindlichen katholischen mainzer Kurfürst und Erzbischof Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (55) in sein Kloster Seligenstadt zurückgeschickt wird. Die Minister, der in Mainz geborene Diplomat Freiherr Friedrich Wilhelm Karl von Groschlag (45) und der in Mainz geborene mainzer Hofkanzler Freiherr Anselm Franz von Benthel (36), der die mainzer Jesuiten ausgeschaltet hat, werden entlassen und dafür werden aufklärungsfeindliche Personen in Schlüsselpositionen wie das Landschulwesen eingesetzt. Die Bürgerschaft fürchtet das Ende der Aufklärung und sein erstes mainzer Comödienhaus, das zwischen Großer Bleiche und Steingasse von Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (67) mit Platz für 3.000 Zuschauer während seiner 11 jährigen Regentschaft erbaut hat. - In Mainz zieht Gräfin Sophie von Coudenhofen alias Sophie von Hatzfeld (St) (27), deren Mann Baron Georges Louis de Coudenhove (40) Burgmann in Friedberg wird, im Kurfürstlichen Marstall Ecke Bauhofstrasse/Große Bleiche ein. Ihr Auftreten als Graue Eminenz und Führerin der femmes électorales à Mayence bestärkt ihren Status als kurfürstliche Mätresse. Eine weitere Mätresse ist Maria Franziska von Venningen (21). - In Offenbach gründet der in Offenbach geborene hugenottische Seidenfabrikant und Komponist Johann André (47) in der Herrnstrasse 54 einen vom Buchhandel unabhängigen Musikverlag mit angeschlossener Notendruckerei. - In Frankfurt heiratet die bürgerliche Salonièrentochter Maximiliane La Roche (17) den in Frankfurt erfolgreichsten italienischen Kaufmann, kurtrierer Geheimrat und Witwer Peter Anton Brentano (39) und zieht als Stiefmutter von 5 Kindern  - In Frankfurt umschwärmt der Dichter Johann Wolfgang Goethe (25) seine von ihm jahrelang verehrte Bekannte und Salonièrentochter aber bereits verheiratete Kaufmannsehefrau Maximiliane La Roche (18) so massiv, dass es zu schweren Auseinandersetzungen mit ihrem Ehemann Geheimrat Peter Anton Brentano (39) kommt. Johann Wolfgang Goethe (25) lernt Schach. Johann Wolfgang Goethe (25) verfaßt seine fragmentarische Farce Hanswurts Hochzeit, die vor mundartlichen Schimpfworten und Obszönitäten nur so strotzt. - In Mainz führt der kurpfälzische Hofschauspieler Theobald Marchand (33) das Johann Wolfgang Goethe (25) Trauerstück Clavigo auf, dessen Uraufführung kurz zuvor vom ehemaligen mainzer Theaterdirektor Konrad Ernst Ackermann (62) in Hamburg durchgeführt wurde. - In Frankfurt Sindlingen sind der Dichter Johann Wolfgang Goethe (25) die mit ihm befreundete bürgerliche frankfurter Salonièrentochter Maximiliane Brentano (18) alias Maximiliane La Roche und der Schnupftabakhersteller Josef Maria Markus Bolongaro (--) zur goldenen Hochzeit von Johannes Maria Allesina und seiner Frau Franziska Clara Brentano eingeladen. - In Frankfurt malt Johann Kaspar Zehnder (32) die Alte Brücke. - In Frankfurt wird das dritte Kind Salomon Meyer Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (30) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (21) geboren. - In Wiesbaden gibt es ein jüdisches Kaffeehaus. - In Frankfurt unterstützt Johann Wolfgang Goethe (25) seinen Freund Friedrich Maximilian Klinger (22) finanziell und ermöglicht ihm in Gießen ein Jurastudium. - In Darmstadt wird der in Tübingen geborene darmstädter Beamte und Jägermeister Freiherr Wilhelm Gottfried von Moser (45) vom hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (55) nach seinem älteren Bruder Freiherr Friedrich Carl von Moser (51) ebenfalls mit der Reformierung der Staatsfinanzen beauftragt. Beide sehen sich einer massiv opponierenden höfischen hessendarmstädter Beamtenschaft ausgesetzt. - In Königstein wird der katholische kurmainzer Geheimratssohn und Grafensohn Karl Philipp von Ingelheim (34) mit dem Tod seiner Mutter Freiherrentochter Maria Catharina von Dalberg (67) Oberamtmann im Oberamt Königstein. - Die ehemalige Landgrafenmätresse Ernestine Rosine Flachsland (32) stirbt als Ernestine Goll in einem Asyl alias Irrenhaus in Worms und 9 Tage später ihr Sohn, der uneheliche hessendarmstäder Landgrafensohn Ernst Ludwig von Hessenzweig (13) in Zweibrücken als Grenadierleutnant (20 21 skandalöserweise wird sie bei wikipedia als Psychisch Krank festgelegt und der Tod der beiden nicht hinterfragt). Er hat 8 lebende eheliche Halbgeschwister. Die unverheirateten auch minderjährigen weiblichen befinden sich im russischen St Petersburg zur Heiratsschau. Die jüngsten beiden männlichen, Prinz Friedrich von Hessen Darmstadt (14) und Prinz Christian von Hessen Darmstadt (10), ziehen nach  4 Jahren in Darmstadt mit ihrem Prinzenerzieher Oberstleutnant Johann Franz von Zyllnhard (--) und ihrem Lehrer dem in Zweibrücken geborenen evangelischen Superintendentensohn Georg Wilhelm Petersen (30) nach Straßburg. Ihre Schwester Maria Karoline Flachsland (24) zieht bereits als Ehefrau des Dichters Johann Gottfried Herder (30), der sich im Vorjahr noch geweigert hat Ernst Ludwig von Hessenzweig (13) zu adoptieren, ihre Tochter xxx Goll (03) auf und mit ihr nach Weimar. Der Darmstädter Hof ist damit verwaist. - In Bad Kreuznach Bretzenheim wird das vom Vorbesitzer xxx zwei Jahre zuvor gekaufte Schloss Bretzenheim der Herrschaft Bretzenheim hergerichtet, wonach es abbrennt und zu einem Barockschloss umgebaut wird. Es wird der neue repräsentative Sitz aber nicht die Residenz der neuen Grafschaft Bretzenheim, des unehelichen pfälzer wittelsbacher Kurfürstensohnes Graf Karl August von Bretzenheim (05) und seiner ebenfalls unehelichen Schwestern Gräfin Karoline von Bretzenheim (St) (05), und die Zwillinge Gräfin Eleonore von Bretzenheim (St) (03) und Gräfin Friederike von Bretzenheim (St) (03), die in München von ihrem Vater, der keine ehelichen Kinder hat, liebevoll aufgezogen werden. - In Darmstadt stirbt die hessendarmstädter Landgräfin Henriette Karolin von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (53), was für Merck einen grossen Verlust bedeutet. - In Darmstadt besuchen Friedrich Gottlieb Klopstock (50) und Johann Wolfgang Goethe (25) den darmstädter Herausgeber und Redakteur Johann Heinrich Merck (33). - In Frankfurt zwingt die Stadt auf Drängen des Kaisers seine Kaufleute und Bankiers, die rheinaufwärts Handel betreiben, ua Bansa, Bethmann, Bolongaro, Fay, Mertens, de Neuville, Ohlenschläger und Willemer, die schlechteren und wesentlich teureren rechtsrheinigen deutschen Reichsstrassen zu benutzen. - In Frankfurt erbt Johann Peter von Leonhardi (--) das Väterliche Materialwarengeschäft Koch und Leonhardi im Haus Zum großen Schnabel in der Schnurgasse und insgesamt mehr als 1 Million Gulden, wodurch er zu einem der reichsten Frankfurter wird. - In Frankfurt läßt sich Johann Wolfgang Goethe (25) im renovierten spätbarocken Gasthaus Zum Roten Haus auf der Zeil 110 (20 17 MyZeil) von den Prinzen Karl August von Sachsen Weimar Eisenach (St) (17) und seinem jüngern Buder Konstantin von Sachsen Weimar Eisenach (St) (16) auf ihrer Reise nach Paris zum Frühstück einladen. Die Begleitung der Prinzen Karl Ludwig von Knebel (39) zieht zu Johann Wolfgang Goethe (25) im Folgejahr nach Weimar, wird Goethes Urfreund, geht eine Scheinhochzeit ein und bleibt kinderlos. Weitere Prinzenbegleiter sind Graf Johann Eustach von Götz (39) und Freiherr Gottlob Ernst Josias Friedrich von Stein (39). - In Frankfurt gibt es die frankfurter Tageszeitung Frankfurter Kayserliche Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung. - In Frankfurt sind der kaiserlichen Rat Johann Capar Goethe (--) und der Magdalena Margaretha Burgk (80), die ein Barvermögen von 280.000 Gulden beseitzt, einer der Gläubiger der zwei Jahre zuvor aufgegebenen frankfurter Fayencemanufaktur auf dem Klapperfeldhof später Porzellanhof. - In Wiesbaden pachtet der ehemalige kurmainzer  flörsheimer Fayencemanufakturdirektor, Arzt und hofheimer Hofbesitzer Caspar Dreste (--) für jährlich 130 Gulden die nassauer wiesbadener Fayencemanufaktur im Marstall des Schlosses, die im Vorjahr nur 838 Gulden Umsatz gemacht hat, wobei der Glasermeister Schaller in Lohr am Main für 800 Gulden die gesamte Produktion übernommen hat, der aber wegen schlechter Qualität, Glasursprüngen während des Transports und Sprüngen und Rissen, die beim Kontakt mit heißem Wasser entstehen, Absatzschwierigkeiten hat. Caspar Dreste (--) engagiert neue Modelleure und schafft neue Geräte an, mit denen er die Qualität steigern kann. Seine neue riesige Produktpalette wird in Spielbuden und Verkaufsbuden auf dem Kranzplatz und im Promenadengarten an Kurgäste verkauft. Bei einer Lotterie werden Schweinskopf, Spiegelrahmen, Ofen, Platte de Menage, Saladier, Carafine, Sosier, Senfkanne, Deller, Butterbüchse, Caffeekanne, Milchkanne, Zuckerdose, Schalen, Leuchter, Lavoir, Messerhefte, Chocolade-Becher, Deckelschüsseln, Salzkannen, Eßlöffel, Auswurfschalen, durchbrochener Korb, Weinkrug, Barbierschüssel, gebäuchter Maas-Bierkrug, Apothekerbüchse, Nachtbott, Einschoppen-Krug, Halberschoppen-Krug, Sparbott, Uhrgehäuse, Figuren, Kinderfiguren, Stocklampe, Pfeifenkopf, Schreibzeug, Blumenvase, Blumenscherben, Weihwasserkessel, Melochen-Machin, Erdschock, Bouillon-Maschine, Feldhuhn auf Deller, Schneppe ohne Deller, Aufsatz fein Blau Drehgut und Terrinen in Schmelzgrün mit Blumen angeboten. Für das Biebricher Schloß werden Spiegelrahmen, Öfen und verschiedenartige sonstige Fayencen angefertigt. - In Höchst malt der in München geborene italienischstämmige Freskenmaler Joseph Appiani (68) den Bolongaropalast. - In Offenbach leitet der Fuhrmannsohn, Maler und Radierer Georg Heinrich Hergenröder (38) eine von isenburger Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und Büdingen (St) (39) unterhaltene Zeichenschule. - In Darmstadt lässt sich der in Saarbrücken geborene Maler Johann Friedrich Dryander (18) nieder. - Ein weltweit erstes Wassercloset alias Wasserklosett wird im Königsschloß in Versailles in Paris eingebaut. - In Mainz wird im Lustschloss Favorite gegenüber der Mainmündung alias Stadtpark mit dem Bau eines englischen Gartens begonnen. - In Darmstadt Biebesheim stirbt der evangelische biebesheimer Pfarrer Johann Daniel Conrad Follenius (51), der hintereinander nach einer darmstädter Superintendententochter und einer neuenburger Stadtpfarrertochter insgesamt drei evangelische Klerikertöcher geheiratet hat, mindestens neun Kinder hat und mit der bessunger Pfarrerstochter Salome Elisabeth Sophia Henry (43) verheiratet ist. Seine Frauen sind 7, 9 und 8 Jahre jünger als er. - Die in Mainz geborene bürgerliche Salonièrentochter und Tochter eines ehemaligen kurmainzer Großhofmeisters alias des obersten Staatsministers Maximiliane La Roche (17) heiratet den reichen frankfurter Kaufmann Pietro Antonio Brentano alias Peter Anton (39), dem der berühmteste frankfurter Handelshof Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24), wo es überall nach Öl und Käse stinkt, gehört, wodurch sie zur superreichen Kaufmannsehefrau Maximiliane von Brentano (21) wird. Peter Anton Brentano  (39), hat bereits 6 Kinder, von den noch  5 leben, darunter dessen ältester Sohn Anton Maria Brentano (11). Weil ihr Mann kurtrierer Rat ist bringt sie ihre ersten eigenen vier Kinder bei ihrer Mutter Sophie La Roche (44) in Koblenz Ehrenbreitstein zur Welt. - In Mainz malt der in Frankfurt geborene Maler Georg Melchior Kraus (37) einen Ehestreit um ein wissenschaftliches Thema zwischen dem in Mainz geborenen katholischen mainzer Großhofmeister Friedrich Carl Willibald von Groschlag (45) und seiner Ehefrau, der Grafentochter Sophie von Stadion (--). - Für Perücken gibt es in Paris verschiedene Formen, je nach Stand alias Adel, Kleriker und dem Rest. - In Darmstadt Bessungen brennt auch die Orangerie ab. - In Darmstadt ist das hessendarmstädter Jagdschloß Louisburg (22 23 Südliches Ende der BAB A5 am Darmstädter Kreuz) nach 34 Jahren wieder verschwunden. - In Frankfurt Eschersheim wird die Brücke über die Nidda erneuert. - In Eltville malt der Maler der in Flörsheim geborene Maler Christian Georg Schütz (56), der Ältere, eine Ansicht von Eltville zwei Rheinfischerbooten in Öl auf Lindenholz. - In Mainz lässt der neue mainzer Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (55) die wesentlich schönere Martinsburg mit dem alten Schlossbau durch einen Gang verbinden und zieht dort ein. - Der in St Petersburg geborene mainzer Kurfürstenneffe Graf Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein (St) (39) lässt in seinem Landschaftspark und Jagdpark um sein Jagdschloss Niederwald nördlich von Rüdesheim die künstliche mittelalterliche Burgruine Rossel für romantische Blicke auf Bingen und die Ruine Burg Ehrenfels im Rheintal anlegen.

1773 Wetter: Missernte. Der Main ist zugefroren. In Frankfurt wird oberhalb der steinernen Alten Brücke Schlittschuh gefahren. - Der frankfurter Dichter Johann Wolfgang Goethes (24) leitet in der Unterhaltungsindustrie eine Zeitenwende ein, weil er seine Protagonisten auf der Theaterbühne wie Menschen im wirklichen Leben sprechen lässt. Er macht den Spruch Du kannst mich mal alias Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken! salonfähig, den er in seinem Stück Götz von Berlichingen sprechen lässt, womit er die rückständigen deutschen Dichter auf europäisches Niveau bringt. - Der reaktionäre katholische Jesuitenorden wird aufgehoben. - In Frankfurt stirbt die Familie Malapert aus. - In Wiesbaden Bierich heiratet die im Schloß Biebrich geborene morganatische nassauusinger Fürstentochter Philippa Catherine von Biebrich (St) (29) den bei Schotten geborenen nassauusinger Hofkammerpräsidenten und Regierungspräsidenten Freiherr Karl Friedrich von Kruse (St) (35). Ihr jüngerer ebenfalls morganatischer Bruder ist Freiherr Karl Philipp von Biebrich (37), der zum Graf Karl Philipp von Weilnau erhoben wurde. - In Frankfurt heiratet Cornelia Goethe (23), die jüngere Tochter des in Frankfurt geborenen Dichters Johann Wolfgang Goethe (24) dessen in Frankfurt geborenen Freund Jurist und Schriftsteller Johann Georg Schlosser (34), von dem sie nach anfänglicher Begeisterung zu tiefst enttäuscht ist, weil er die hochintellektuelle Frau in der Provinz Emmendingen in die Rolle einer bloßen Hauswirtschafterin und Mutter zwingt, wodurch sie erkrankt und nach 4 Jahren in Depressionen stirbt. Nach ihrem Weggang aus Frankfurt wird die in Breuberg geborene Johanna Fahlmer (30) Johann Wolfgang Goethes (24) Vermittlerin und Vertraute in Frankfurt und nimmt damit die Stelle seiner Schwester ein. - In Mainz ist das Brauhaus Zum Kleeblatt in der Großen Bleiche 45. - In Mainz stirbt der in Mainz geborene mit Freiherrentochter Luise Langwerth von Simmern verheiratete katholische mainzer Hofmarschall und Großhofmeister Johann Philipp von Bettendorf (St) (55) kinderlos. Seine Besitzung Falkenstein wird als verfallenes Lehen von Nassau Saarbrücken eingezogen. Graf Karl Philipp von Ingelheim (St) (33) wird sein Nachfolger als katholischer königsteiner Oberamtmann. - Der frankfurter Diplomat Friedrich Melchior Grimm (50) begleitet Thronfolger Prinz Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (35) nach Berlin, zu dessen Schwester, der preußischen Königin  Friederike Luise von Hessen Darmstadt (St) (35). - In Frankfurt wird das zweite Kind Amschel Mayer von Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferant Mayer Amschel Rothschild (29) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (20) geboren. - In Darmstadt startet eine Brautschau-Delegation an den russischen Hof in St Petersburg. Reisemarschall ist der in Darmstadt geborene Journalist und Naturforscher Johann Heinrich Merck (32). Dort angekommen führt die hessendarmstädter Landgräfin Henriette Karolin von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (52) ihre Töchter Prinzessin Wilhelmine (St) (18), Prinzessin Amalie (St) (19) und Prinzessin Luise (St) (16) vor. Der älteste Zarinnensohn Großfürst Paul I von Russland (St) (29) sucht sich Prinzessin Wilhelmine von Hessen Darmstadt (St) (18) aus und heiratet sie. Die Landgrafschaft Darmstadt wird durch die Mitgift reich. - In Darmstadt heiratet der Schriftsteller und Dichter Johann Gottfried Herder (18) die hessendarmstädter Landgrafenmätressenschwester Maria Karoline Flachsland (23), wo Goethe teilnimmt. - In Mainz werden alle katholischen Jesuiten ausgewiesen. - In Offenbach kommt die erste Ausgabe der einmal wöchentlichen Zeitung Offenbacher privilegiertes Real-, Frag- und Anzeigeblatt heraus. - In Frankfurt kommt die erste Ausgabe des Adressbuches Frankfurter Mercantil Schema heraus. - In Frankfurt führt ein am Bein verletzter Elefant vor dem Gasthaus Zum Pfau am Neu Tor Kunststücke vor. - Der hessendarmstädter Oberforstmeistersohn und nassauusinger Regierungschef Karl Friedrich von Kruse (36) heiratet die morganatische Tochter Philippina Katharina von Bieburg (--) des nassauusinger Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (62) aus dessen zweiter morganatischer Ehe mit Magdalene Gross (--). - In Frankfurt wird Johann Karl von Eysseneck als Sohn Johann Karl Baur von Eysseneck (37) und dessen Cousine Maria Margarete Baur von Eysseneck (18) geboren. Johann Karl Baur von Eysseneck (37) hatte sich vom frankfurter Patrizier xxx von Fichard (--) adoptieren lassen um dessen Namen und Ländereien zu erben. - In Mainz wird der katholische Arzt Philipp Bozzini als Sohn des Seidenfabrikbesitzers Nicolaus Maria Bozzini de Bozza (--) geboren. - In Frankfurt ist Johann Philipp Bethmann (--) führender Bankier. Er wird im frankfurter Handelskalender Franckfurter Mercantil-Schema als erster aufgeführt. Er verkauft Wechsel, die überall in Europa getauscht werden können, führt Geldübermachungen und Remisen und sonstige Commißionen und Speditionen und Speculationen für Waren en gros durch. - In Offenbach kostet 1 Brötchen 1 Kreuzer, 2 Liter Milch 5 Kreuzer, 1 drei kg schweres Schwarzbrot 12 Kreuzer, 500 gr Butter 15 Kreuzer, 125 kg entsprechend 1 Malter Roggenmehl 5 Gulden , 125 kg Erbsen, Linsen, Bohnen 6 Gulden. - In Hanau wird Hironymus von Alphen (--) dem Besitzer der hanauer Fayencemanufaktur sein Handelsmonopol wieder entzogen. - In Kelsterbach stellt die neu in eine Porzellanmanufaktur Aktiengesellschaft umgewandelte hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur unter dem technischen Direktor Johann Jakob Lay (--) und Diakon Ernst Ludwig Wilhelm Nolck (--), der die Geschäfte abwickelt, die Produktion von feinem Porzellan wieder ein. - In Mainz porträtiert der mainzer Hofmaler F J Kauffmann (--) den in Neubamberg geborenen Amtmannssohn, Anatom, Professor an der katholischen mainzer Universität und kurfürstlich mainzer Leibarzt Franz Georg Ittner (53) mit seiner Frau Maria Theresia Renauld von Kallenbach. - In Wiesbaden veröffentlicht die wiesbadener Wochenzeitung Hoch Fürstliches Nassau Saarbrückisch privilegirtes gemeinnütziges Nachrichten- and Anzeigenblatt von Johannes Schirmer (--) einen Aufsatz eines anonymen Schreibers Gedanken von den sinnlichen Ergötzlichkeiten, in dem dieser vom Tanzen schwärmt, worüber sich der evangelische wiesbadener Stadtpfarrer Christian Ferdinand Nöll (--) sogar öffentlich genötigt fühlt das Tanzen als Sünde zu verdammen  - In Flörsheim stellt die kurmainzer flörsheimer Fayencemanufaktur weiße Henkeltrinkkrüge mit Heiligenportäts her, ua der Heiligen Lucia, signiert von JB und Leonard Grebener (--). - In Frankfurt berichtet die überregionale Zeitung Frankfurter Staats Ristretto, daß Ihro Majestät die Kaiserin der Landgräfin von Darmstadt und ihren Prinzessinnen Töchter 100.000 Rubel an Diamanten bey der Vermählung des Großherzogs zum Geschenk gemacht haben. Dazu gibt es für die drei noch einmal 200.000 Rubel Bargeld, 20.000 Rubel Reisekosten und für das fünfköpfige Gefolge je 5.000 Rubel. - In Mainz werden Hauderer besonders zur Kurzeit in der Postexpedion zugelassen. - In Offenbach kommt der erste Jahrgang der offenbacher Zeitung Offenbacher privilegiertes Real-, Frag- und Anzeigeblatt später Offenbach-Post heraus. - Karl Christoph Gustaf Friedrich von Sayn Wittgenstein (St) wird als sohn von Graf Friedrich Karl von Sayn wittgenstein (St) (--) und der Grafentochter Sophie Ferdinande Helena von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (--) geboren.

1772 Wetter: Hochwasserkatastrophe bei Darmstadt Stockstadt. Bei Biebesheim tritt der Rhein nördlich über das Ufer und fließt erst flußabwärts bei Stockstadt wieder zurück ins Flußbett, wobei er Stockstadt überschwemmt. Er  kürzt praktisch die Flußschleife ab. - In Wiesbaden wird das Glücksspiel ganz eingestellt, aber der Kurbetrieb durch den fünf Jahre lang angesparten Kurfonds von 1.400.000 Gulden sichergestellt. - Darmstadt hat 9.800 Einwohner. - In Frankfurt stirbt der Hauptstifter, Arzt und Naturforscher Johann Christian Senkenberg (65) auf der Baustelle seines Bürgerhospitals Ecke Hinter der schlimmen Mauer/Radgasse alias Stiftstrasse 30, als er von einem Baugerüst fällt. Die Eröffnung wird sich noch 7 Jahre hinziehen und das Image von Sterbeanstalten zu Heilanstalten verändern. Im Bürgerhospital können sich erstmals auch frankfurter Bürger behandeln lassen. - In Frankfurt wird die in Frankfurt geborene, inhaftierte Soldatentochter und Dienstmagd Susanna Margaretha Brandt (26) aus dem Katharinenturm geholt und auf dem Roßmarkt von Scharfrichter Johann Anton Hoffmann (--) und zwei seiner Söhne auf einem extra für sie zusammengebauten Schafott hingerichtet, wonach sie zum Vorbild für Johann Wolfgang Goethes (23) Gretchen wird. Wegen der Schaulustigen bleiben die Stadttore am Morgen geschlossen. Ihre opulente Henkersmahlzeit aus Gerstensuppe, Blaukraut, Bratwurst, gebackenem Karpfen, gespicktem Rindsbraten, Milchbroten und 17 48er Wein rührt sie nicht an und will nur ein Glas Wasser. - Mit dem Tod seines Schwiegervaters Fürst Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (--) wird der in Wetzlar geborene Graf Christian August von Solms Laubach (St) (58) Direktor des Wetterauer Grafenkollegiums. - Der in Frankfurt geborene protestantischen Dichter Johann Wolfgang Goethe (23) verliebt sich in die in Mainz am kurfürstlichen Hof geborene und dort aufgewachsene bürgerliche Salonièrentochter Maximiliane La Roche (16) und schwärmt von den schwärzesten Augen, die er je gesehen hat (verarbeitet in der jungen Werther Figur Lotte). Johann Wolfgang Goethe (43) verarbeitet den Tod seines wetzlarer Jura-Kommilitonen und protestantischen Pfarrersohnes Karl Wilhelm Jerusalem (25) in seinem neuen Roman Die Leiden des jungen Werther, indem der den liebeskranken und depressiven Studenten nach Meinung des Dichters und protestantischen Erzdiakonssohn Gotthold Ephraim Lessing (23) als empfindsamen Narren darstellt, was dieser als Beleidigung seines Freundes empfindet. - Im katholischen mainzer Höchst erbauen nach einem Angebot des in Koblenz geborenen katholischen mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (65) die von der industriefeindlichen lutherischen Stadt Frankfurt im Vorjahr abgelehnten Schnupftabakfabrikanten Bolongaro und Crevenna den Bolongaropalast, eine barocke Dreiflügelanlage mit Mainufergartenterrasse. - In Frankfurt wird die frankfurter Fayencemanufaktur Behagel Fayence Fabrik geschlossen. - In Langen Philippseich stirbt der in Birstein geborene Graf Wilhelm Moritz von Isenburg Philippseich (St) (84). - In Frankfurt darf sich der in Frankfurt geborene odenwälder Bauernsohn, frankfurter Konstablersohn und Dichter Friedrich Maximilian Klinger (20) dem Dichterkreis um den schwerreichen und einflußreichen Dichter Johann Wolfgang Goethe (23) anschließen, wonach er seine Wohnung im Rittergässchen für Treffen ua mit Jakob Michael Reinhold Lenz (21) und Heinrich Leopold Wagner (25) anbietet. - In Mainz wird der in Polen geborene Naturforschersohn, evangelischreformierte Pastorensohn, Reiseschriftsteller und Revolutionär Georg Forster (18) mit seinem Vater Johann Reinhold Forster (43) Teilnehmer an der Cook Weltumsegelung. -  Christine von Isenburg Büdingen (St) (26) heiratet Josias II von Waldeck (St) (39). - In Darmstadt lässt die russische Zarin Katharina die Große (St) (43) von ihrem pfälzer Diplomaten Achatz Ferdinand von der Asseburg (51) eine Brautschau für den russischen Thronfolger abhalten, der die hessendarmstädter Landgräfin Karoline Henriette von Wittelsbach Pfalz Saarbrücken (St) (51) und ihre Töchter Prinzessin Wilhelmine (St) (17), Prinzessin Amalie (St) (18) und Prinzessin Luise (St) (15) nach St Petersburg einlädt. - In Darmstadt nimmt die hessendarmstädter Landgräfin Karoline Henriette von Wittelsbach Pfalz Saarbrücken (St) (51) als Salonière ihrer Gesellschaft Kreis der Empfindsamen den in Frankfurt geborenen privilegierten Studenten Johann Wolfgang Goethe (23) auf. Weitere Mitglieder sind Maria Karoline Flachsland (22)Luise von ZieglerHenriette Alexandrine von Roussillon und Franz Michael Leuchsenring. - In Frankfurt heiratet der solinger Klingenkaufmannssohn und kölner Weinhändler und Geldgeschäftsbesitzer Peter Arnold Mumm (39) die frankfurter Elisabeth Amalie Ziegler (24), erhält dadurch das Bürgerrecht und lässt sich mit seinem Unternehmen dort erfolgreich nieder. - In Frankfurt geben der darmstädter Apothekersohn und Dichter Johann Heinrich Merck (31) und der frankfurter politische Aufklärer und Jurist Johann Georg Schlosser, (33) die erste Ausgabe der Literaturzeitschrift Frankfurter gelehrte Anzeigen heraus, deren Redakteure Johann Wolfgang Goethe (23) und Johann Gottfried Herder (28) sind, müssen sich mit der kirchlichen und politischen Zensur um die Pressefreiheit auseinandersetzen und schließlich die Zeitschrift wieder einstellen. -  In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen Kassel bzw Hanau gehört, ist der uneheliche Sohn der Hofapothekertochter und morganatischen anhalt dessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (52) Heinrich August Werner (31), der Pflegesohn einer frankfurter Bankiersfamilie, an Schwindsucht  verstorben. - In Darmstadt lädt die hessendarmstädter Landgräfin Karoline von Wittelsbach Pfalz Saarbrücken (St) (51) für ihren Mann, den hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (52) den hessendarmstädter Minister Freiherr Friedrich Carl von Moser (49) zu einer Präsentation seiner Regierungsreformideen ein, mit der die Staatsfinanzen vor dem Bankrott geretten werden sollen. - In Darmstadt meldet sich die teilweise obdachlose, ehemalige hessendarmstädter Landgrafenmätresse Ernestine Rosine Flachsland (30) mit ihrer kleinen Tochter bei ihrer Schwester Friederike Karoline Flachsland (17), wo man ihr nicht glaubt, dass man sie töten will. - Die Zwillinge Eleonore von Bretzenheim (St) und Friederike von Bretzenheim (St) bei Bad Kreuznach werden unehelich als Töchter des bei Brüssel geborenen pfalz sulzbacher und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (48), wie ihre Schwester Karoline von Bretzenheim (St) (04), von einer bayerisch mannheimer Schauspielerin und Balletttänzerin, geboren. - Darmstadt hat 6.602 Einwohner und 2.555 Soldaten, wobei die Soldatenfrauen mitgezählt werden. - In Darmstadt beginnt Goethe mit seinen Merck Besuchen, was 3 Jahre dauert. Zum Goethekreis gehören Andreas Peter von Hesse, Georg Wilhelm Petersen, Helfrich Bernhard Wenck, Franz Michael Leuchsenring, Friederike von Hesse, Luise Franziska Merck, Karoline Flachsland, Henriette von Roussillon und Luise von Ziegeler. Man nutzt die Hofbuchdruckerei Wittich. Merck beginnt sich als Verleger zu betätigen ua Oliver Goldsmith The deserted village, Götz von Berlichingen und Lustspiele nach dem Plautus von Lenz.  - In Frankfurt heiratet der mainzer Seidenfabrikbesitzer Nicolaus Maria Bozzini de Bozza (--) die frankfurter Anna Maria Florentin de Cravatta (--). - In Frankfurt gibt es die überregionale Zeitung Frankfurter Staats Ristretto. - In Hanau ist Erprinz Wilhelm von Hessen (St) (29), Graf von Hanau, unzufrieden mit der Qualität der Entwurfszeichnungen seiner Goldschmiede und Silberschmiede, weshalb er eine Academie der Zeichenkunst gründen lässt. - In Frankfurt stellt Johann Friedrich Heckel (--) in seiner frankfurter Fayencemanufaktur die Produktion ein. - In Wiesbaden entlässt die nassauer wiesbadener Fayencemanufaktur im Marstall im Schloß die Porzellanmaler Messenfeld, Otto, Weidel, und den Malerlehrling Stockmer alias Stockmar. - In Kelsterbach ist die hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur unter der Oberaufsicht des Kammerdirektors Pfaff (--), die im herrschaftlichen fürstlichen Vorwerk betrieben wird, seit zwei Jahren erfolgreich zur Herstellung von Porzellan übergegangen, weshalb sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird. Die von Johann Jakob Lay (--) hergestellten hessendarmstädter Fayencewaren werden von den Poussierern Adam, Neufarth, Vogelmann, Freybott und Antonius Seefried geformt und von den Porzellanmalern Barth und Weide1 veredelt. - In Darmstadt wird das Marktpalais später Mecklenburgisches Palais an der Südseite des Marktplatzes und am Weißen Turm (20 22 Henschel) klassizistisch umgebaut. - In Frankfurt erstellt der evangelische hanauer Predigersohn, frankfurter Fabrikbesitzer für Wachstuch und handbemalte Tapenten und Kunstmaler Johann Andreas Benjamin Nothnagel (43) das 22 cm hohe Miniaturbild Der unglückliche Rabbi Naphtali Cohen, das den Verursacher des Großbrandes von 17 11 als Zauberer darstellt, der die Sonne in der Nacht scheinen lassen können sollte, das er noch 8 Jahre später nicht verkauften kann. - Der hessendarmstadtischen Oberhofmarschall Freiherr Friedrich Karl Kuno von Wallbrunn (69) verheiratet mit Helena Marie Friederike Schenck von Schweinsberg (48) stirbt. - In Mainz beschreibt der katholische Pater Fuchs (--) in seinem Werk Alte Geschichte von Mainz die größte der römischen Villen am Südhang des Gleisberges Ecke An der Nonnenwiese/Mainzer Strasse mit einem Umfang der Ruinen von 2.625 Schuh entsprechend 800 Meter und mehrfarbigen Mosaikfußböden aus Marmor und Alabaster. - In Mainz wird Sophia Theresia von Schönborn Buchheim als Tochter von Graf Erwein von Schönborn Buchheim (--) und der Grafentochter Maria Anna von Stadion Warthausen (--) und Thannhausen geboren. - Freiherr xxx von Loevenehr (--) ist Oberst eines kaiserlichen königlichen darmstädtischen alias hessendarmstädter Cheveauxleger Regiment, mit dem er ein Attacke während des Bayerischen Erbfolgekriegs in Zuckmantel in Böhmen ausführt.

1771 Wetter: Missernte führt zu Teuerungen. - In Wiesbaden führt der nassauer Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (60), der in biebricher Schloß residiert, ein Sonderrecht für Glückspiel für Wiesbaden ein, von dem aber die Wiesbadener ausgeschlossen sind. - Frankfurt hat 36.000 Einwohner und Mainz hat 26.753 Einwohner. - In Frankfurt gebärt die in Frankfurt geborene Soldatentochter und unverheiratete Dienstmagd in der Herberge Zum Einhorn in der schmalen Gasse Am Judenbrückchen an der Staufenmauer Susanna Margaretha Brandt (25) nach der Entdeckung der Schwangerschaft und der Kündigung durch die Wirtin der Herberge Zum Einhorn in der schmalen Gasse Am Judenbrückchen an der Staufenmauer einen Jungen, wonach sie ihn bei der Geburt in einer Waschküche auf den Steinboden fallen lässt, erwürgt, noch mit Messerstichen ermordet und danach im Stall an der Staufenmauer verscharrt. Nach einer eintägigen Flucht über Höchst nach Mainz, auf der sie ihre Ohrringe verkauft, kehrt die mittellose Kindsmörderin nach Frankfurt zurück und wird am Bockenheimer Tor festgenommen und in das Frauen Gefängnis an der Katharinenpforte gesteckt. Der Prozess findet im Römer statt. Der Freund von Johann Wolfgang Goethe (22), in Frankfurt geborene Jurist, Schriftsteller und späterer Schwager Johann Georg Schlosser (32) ist Schriftführer des frankfurter Scharfrichters Johann Anton Hoffmann (--). Johann Wolfgang Goethes (22) Onkel Johann Jost Textor ist Mitglied des Gerichts und die beteiligten Ärzte sind die Hausärzte der Goethes und Textors. Johann Wolfgang Goethes (22) ehemaliger Hauslehrer Johann Heinrich Thym ist Gerichtsschreiber. Vor der Katharinenpforte findet ihre Hinrichtung statt, wobei sie auf einem Stuhl sitzt und ihr der Nachrichter alias Löw alias Scharfrichter mit dem Schwert den Kopf abschlägt. Mehrere evangelische Geistliche reden auf sie ein. Sie soll bereuen. Die Leiche wird auf dem Gutleuthof verscharrt. - In Frankfurt schreibt Johann Wolfgang Goethe (22) erst nach seiner Rückkehr einen Abschiedsbrief an seine elsässer Geliebte Friederike Brion (19). - Der katholische in Mainz geborene badische Großhofmeister und Staatsminister Wolfgang Heribert von Dalberg (St) (21) heiratet die kurpfälzische Obersthofmarschallstochter Elisabeth Augusta Ulner von Dieburg (St) (20). - Das Dorf Friedrichsdorf vor den Toren Bad Homburgs erhält Stadtrechte. - In Frankfurt lässt sich Johann Karl Baur von Eysseneck (35) vom frankfurter Patrizer xxx von  Fichard adoptieren, um dessen Namen vor dem Aussterben zu bewahren. - In Mainz gibt eine französische Wandertheatergruppe unter der Leitung von Bernardi einige Opern und kleine Lustspiele. Danach eröffnet der beliebte Schauspieler Theobald Marchand (30) die Theater Saison, die sich nur wegen der Anwesenheit des katholischen mainzer Kurfürsten und Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (64) in Mainz über die Wintermonate erstreckt, mit dem Schauspiel Der Graf von Olzbach von Brandes. - In Mainz kommt der in Straßburg geborene mannheimer Theaterdirektor Theobald Marchand (30) mit der kurpfälzer Theatertruppe Marchand Theatergesellschaft an, die er von seinem Chef Theaterdirektor Sebastiani (--) übernommen hat, wo er sechs Jahre auftritt. In Frankfurt tritt er im Junghof Theater auf, worüber in der Zeitung Frankfurter Frag- und Anzeigungs-Nachrichten berichtet wird. Theaterexkursionen führen ihn bis nach Straßburg, Köln und Pyrmont. - In Frankfurt fließt Quellwasser durch das Friedberger Tor und Eschenheimer Tor in eisernen Röhren zu den Brunnen in der Stadt. - Der frankfurter Diplomat Friedrich Melchior Grimm (48) begleitet Thronfolger Prinz Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (33) nach London. - In Frankfurt wird das erste Kind Schönche Jeannette Rothschild des jüdischen Bankengründers und hessenkasseler Hoflieferanten Mayer Amschel Rothschild (27) und der in Frankfurt geborenen jüdischen sachsenmeininger Hoffaktorentochter Gutle Schnapper (18) geboren. - In Frankfurt lässt der Stadtröhrbrunnemeister nur noch langlebige Röhren aus Eisen für die Wasserleitung verlegen. - In Darmstadt bildet die hessendarmstädter Landgräfin Karoline von Wittelsbach Pfalz Saarbrücken (St) (50) als Salonière den Kreis der Empfindsamen. - In Frankfurt wird Johann Isaac Moors zum Schultheiß ernannt, was er sechs Jahre bleibt. - In Frankfurt Bockenheim baut die Hofapothekertochter und morganatische anhalt dessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (50), die eine unehelichen Sohn Heinrich August Werner (30) hat, sich aber geweigert hat den Kindsvater Wilhelm Gustav Werner, einen angestellten Jäger, zu heiraten, ihr Landhaus mit Orangerie zum Bockenheimer Schloss aus. Ihr Sohn Heinrich August Werner (29) ist Pflegesohn bei einer frankfurter Bankiersfamilie. Neben dem Schloss an der Schlossstrasse lässt sie einen Park anlegen, den Bernuspark. - In Darmstadt wird bestraft, wer auf den Strassen und Plätzen seinen Unrat ablädt oder Gläser, Papier und Müll wegwirft. - In Darmstadt Bessungen wird das Gasthaus Neu-Pirmasens später Chausseehaus als Poststation und Zollstation erbaut. - In Schaafheim fallen nach einem 35 jährigen Erbrechtsstreit die hessendarmstädtisch besetzten Orte Altheim, Dietzenbach, Harpertshausen, Schaafheim und Schlierbach per Partifikationsrezess endgültig an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und nicht an Hessen Kassel, woraus das Amt Schaafheim entsteht. - In Mainz Gonsenheim berichtet der katholische Pater Franz in seiner Alten Geschichte von Mainz von 800 Meter langen römischen Ruinen mit der Mosaikfussböden aus Marmor und Alabaster. - In Frankfurt Höchst, das dem katholischen merainz gehört, erhält der im streng protestantisch lutherischen Frankfurt ohne Bürgerrecht lebende katholische italienischstämmige Besitzer des größten kontinentalen Tabakgroßhandels Bolongaro im Haus Zum Wölffchen in der Töngesgasse, Giuseppe Bolongaro (59), der unter hohen Schutzzahlungen selbst nur als Beisitzer fungieren darf, mit seinen Brüdern das höchster Bürgerrecht vom katholischen mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (64) und die Erlaubnis des Baus eines Palastes, dem Bolongaropalast, mit einer angeschlossenen Tabakfabrik, am Ufer des Mains. - Die ehemalige hessendarmstädter Landgrafenmätresse Ernestine Rosine Flachsland (29) ist zeitweise obdachlos und zieht mit ihrer kleinen Tochter von Gastshaus zu Gasthaus, wobei sie glaubt verfolgt zu werden. - In Offenbach Rumpenheim beginnt der in Kassel geborene nichtregierende Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (27) das Herrenhaus Rumpenheim in das Schloß Rumpenheim auszubauen. - In Höchst hat die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur  27 Aktionäre. - Das Fabriklager der hessenkasseler Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur quillt mit 17.000 fast ausschließlich Rokoko Geschirrartikeln und Dekoartikeln wegen Absatzproblemen über. Der hessenkasseler Landgraf Friedrich II von Hessen Kassel (St) (51) läßt sich von Meißen beliefern, während andere Höfe Importverbote für kasseler Porzellan verhängt haben. - Frankfurt Sossenheim hat 358 Einwohner in 75 Haushalten, darunter 57 Bauern, 2 Schmiede, 2 Maurer, 1 Müller, 1 Bäcker, 1 Wagner, 1 Schneider, 1 Weber, 1 Krämer, 7 Tagelöhner. Es gibt 25 Pferde, 246 Ochsen und Kühe und 222 Schweine. - In Höchst erstellt der neue kurmainzer Hofbildhauer und kurmainzer Modellmeister in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur am Marktplatz Johann Peter Melchior (24) neu verheiratet mit der mainzer Maria Barbara Patz (--) seine sexy erotische Porzellanfigurine Entblößte Venus vor dem Bade. - In Frankfurt stribt der in Frankfurt geborene Weinhändler und Gastwirt Johann Philipp Scharff (49) vom Gasthaus Zum Haus Spangenberg im Schärfengässchen, in dessen Schärffensaal die beliebtesten Konzerte und Großveranstaltungen stattfinden. - In Frankfurt eröffnet der Musiker Wolfgang Nicolaus Haueisen (31) seinen Musikverlag Haueisen, in dem er Noten seiner Musik verkauft.

1770 Wetter: Nasses Jahr mit 134 Regentagen in Frankfurt. Missernte führt zu Teuerungen. - In Frankfurt wirbt Johann Wolfgang Vogelhuber (--) als Aubergist de Weidenhoff a la Zeil a Francfort sur le Mein und als Landlord of the Weidenhoff Tavern on the Zeil in Franckfurth on the Mayn für sein luxuriöses Gasthaus Weidenhof (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Ecke Kaufhof Zeil/Große Eschenheimer Strasse) und dessen Erreichbarkeit mit der Postkutsche. Von Achen 30 Stunden, von Cölln 24, von Darmstadt 3 von Mayntz 4 von Paris 90, von Salzburg 54 und von Wiesbaden 5. - In Wiesbaden wird das Glückspiel Lotto nach einem Jahr wieder eingestellt. - In Wiesbaden bringt der Hof- und Kanzleibuchdrucker Johannes Schirmer (--) nach einer Genehmigung noch im Vorjahr für ein Wochenblatt mit Unterstützung der nassauische Regierung unter polizeilicher Aufsicht die Zeitung Hoch Fürstliches Nassau Saarbrückisch privilegirtes gemeinnütziges Nachrichten- and Anzeigenblatt heraus, das von den Behörde mit Infos über den Kurbetrieb, die Marktpreise und amtliche Bekanntmachungen versorgt werden muß. Hauptthema sind das wiesbadener Mineralwasser, das als Heilwasser verkauft wird und die Kurlisten, in denen Name Rang, Herkunft und Beruf der Besucher angegeben ist. Die Anzeigen sind in 21 Gruppen eingeteilt. - In Wiesbaden erhält der juristisch studierte Stadtoberschultheiß den Status eines Stadtamtmannes. Alle Ämter müssen für die Zeitung werben. - In Frankfurt wird die in Frankfurt geborene Soldatentochter und Dienstmagd Susanna Margaretha Brandt (24) in der Herberge Zum Einhorn von einem holländischen Goldschmiedegesellen verführt und geschwängert. - In Solms Braunfels wird Prinz Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) als Sohn von Fürst Ferdinand Wilhelm Ernst von Solms Braunfels (St) (49) und Gräfin Sophie Christine Wilhelmine von Solms Laubach (St) (29) geboren. - In Mainz wird der Kurfürstliche Marstall Große Bleiche 49 (2022 Landesmuseum) mit einer Reithalle erweitert. - In Mainz gründet Bernhard Schott eine Notendruckerei. - In Mainz wird der in Höchst geborene Schnupftuchmanufakturenbesitzersohn Johann Kaspar Riesbeck (16) Student an der Universität Mainz Alte Universitätsstrasse 17, wo er von der katholischen Aufklärung beeinflusst wird. Er wandert begeistert den Rhein entlang. - In Kirchheimbolanden übernimmt der sächsische Freiherr Friedrich Ludwig von Botzheim (40) die Regierungsgeschäfte von Nassau Weilburg als nassauweilburger Regierungs- und Kammerpräsident. - In Mainz übernimmt der Schauspieler Theobald Marchand (29) das Mainzer Theater unter Direktor Sebastiani, indem er den Geschmack des Adels, besonders den des Grafenhauses Wartensleben trifft. Gräfin xxx von Wartensleben (--) ist besonders theaterbegeistert. - Der fürstlich nassauer Oberjägermeister Johann Friedrich Karl Schott von Schottenstein erheiratet das württemberger Rittergut Bläsiberg. - In Frankfurt stehen neuangepflanzte Bäume vor den Häusern am Samstagsberg. - In Frankfurt wird der Eisenwarenhandel Eschelbach in der Stiftstrasse 18 gegründet. - Die in Darmstadt geborene Prinzessin Luise Henriette Karoline von Hessen Darmstadt (St) (09) gehört zum Gefolge der österreichischen Erzherzogin Marie Antoinette (St) (25) auf der Reise zu ihrer Vermählung mit dem Thronfolger nach Frankreich. - In Darmstadt lernt der in Ostpreußen geborene Dichter Johann Gottfried Herder (26), den Apothekersohn und Dichterzirkel Darmstädter Kreis der Empfindsamen Gründer Johann Heinrich Merck (49) und die vollwaise Maria Karoline Flachsland (20) kennen, in die er sich verliebt. - Die in Berlin Prenzlau geborene Prinzessin Friederike von Hessen Darmstadt (St) (19) gebärt als Tochter des Landgrafen Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (51) und der pfälzer Prinzessin Henriette Karoline von Wittelsbach von der Pfalz Zweibrücken (St) (49) dem ältesten Sohn des preußischen Thronfolgers den späteren preußischen König Friedrich III von Zollern Preußen (St). - In Frankfurt nennt Catharina Elisabeth Textor alias Catharina Elisabeth Goethe (--), Johann Bernhard Crespel (23), den katholischen Freund ihres Sohnes ihren lieben Sohn Bernhard. Der Dichter Johann Wolfgang Goethe (21) lässt ihn nach seinem Weggang von Frankfurt immer wieder in seinen Dichtungen als böse Charakterfigur auftreten. - In Wiesbaden erlässt die Fürstlich Nassau Saarbrück Usingische Polizei Deputation zu Wiesbaden die Gassen Reinigungs Ordnung weil die Zustände die Gesundheit bedrohen, weshalb mittwochs und samstags alle Gassen und Plätze gereinigt werden müssen, sobald im Somm er die Rinderherden und Schweineherden nach Hause getrieben werden. Den gepflasterten Weg vor dem Sonnenberger Tor zum Wiesenbrunnen, der den Kurgässten zum Flanieren dient, muss der städtische Kuhhirte kehren. Die Plätze vor dem Rathaus und dem Stadtbrunnen muss, wie bei den meisten Städten, die Stadt selbst und in diesem Fall der Gerichtsdiener sauberhalten. Die Strassenanlieger müssen ihre Strassenseite bis zur Strassenmitte reinige und den Staub befeuchten. Im Winter wird ein Pfad von Schnee befreit und Sand, Asche oder Sägespäne daraufgeworfen. Sperrmüll und Unrat wird auf geneinschaftlichen Lagerflächen gesammelt. Gerber und Färber dürfen, wenn ein Bach durch die Gasse fliesst, wenn das Vieh wieder im Stall ist, Abwässer in den Bach ablassen. - In Anspach Rod am Berg wird der Räuber Georg Philipp Lang alias Hölzerlips als Sohn eines jenischen umherziehenden Gelgenheitswaldarbeiters für Holz und Lips für Philipp geboren, der die Kindheit über mit seinem Vater verbringt. - In Frankfurt Sindlingen lässt sich der katholische italienische Seidenhändler Karl Franz Allesina (37) auf dem 39 Hektar grossen Allesinagelände ein Herrenhaus an der Lindenallee erbauen. - In Wiesbaden wird das englische und französische Hazardspiel als Glücksspiel für Kurgäste erlaubt. - In Frankfurt ist der unverheiratete und kinderlose Gewürzhändlersohn Johann Friedrich Städel (42), der am Rossmarkt wohnt, so reich, dass er mit dem Sammeln von kostbaren riesigen flämischen, deutschen und holländischen Gemälden beginnt, die er in Amsterdam, London und Paris einkauft. - In Darmstadt unterbietet der Schutzjude Wolfskehl dauerhaft die darmstädter Metzger, weshalb er dem darmstädter Militär das Fleisch liefern darf. - In Darmstadt predigt Johann Gottfried Herder (26) in der Schlosskirche. - In Darmstadt erhalten die Reformierten das Recht der freien Religionsausübung. - In Bad Homburg betreibt der aus Neuwied zugezogene Unternehmer Heinrich Daniel Trütschler (--) auf eigene Rechnung die Seidenspinnerei in den landgräflichen Gartenanlagen. - Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (26) lässt seine Mätresse, die bürgerliche Kammerdirektorentochter Friederike Amalie Dern (17) durch den kaiserlichen Hofpfalzgrafen Graf Johann Philipp von Ingelheim Echter von Mespelbrunn (--) adeln und zur Freifrau Friederike Amalie von Dorsberg erheben. - In Frankfurt beginnt die Wandertheatertruppe von Theobald Marchand (29) im Junghof Theater aufzutreten, was acht Jahre lang stattfindet. Sie führt ua das Goethestück Erwin und Elmire auf. - In Höchst wird der kurmainzer Modellmeister in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur am Marktplatz Johann Peter Melchior (23) kurmainzer Hofbildhauer, wonach  er in Mainz Maria Barbara Patz (--) heiratet. Er hat gerade seine sexy erotische Porzellanfigurine Nackte Venus mit schnäbelnden Tauben und Cupido erstellt und eine Figurengruppe aus vier Kindern die die Berufszweige Faßbauer, Schmied, Diener mit Krug und Dienstmagd mit Krug verkörpern. - In Wiesbaden gründet der Fayencenkünstler Johann Jakob Kaisin (--), der es bereits 15 Jahre zuvor in Bonn nicht geschafft hat Porzellan herzustellen und deshalb nur ein Fayencemanufaktur eröffnet hat, im Stadtschloß die nassauer wiesbadener Fayencemanufaktur. Weil seine abgelieferten Proben dem nassauusinger Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (54) nicht genügen, verlässt er Wiesbaden wieder. Der nassauusinger Kammerrat Strupler übernimmt die Produktion im Marstall. Er muss auch Porzellanmedaillen für den sieben Jahre zuvor verstorbenen mainzer Kurfürst Johann Friedrich Karl von Ostein (++) anfertigen, unter dessen Relief aber markant auffällig nicht dessen Name steht, sondern auf Französisch der Name des Künstlers, Herstellungsort und Jahreszahl. - In Kelsterbach meldet der Aufseher in der hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur Pfaff (--) stolz dem Staatsminister in Kassel Freiherr Waitz von Eschen (--) die Umstellung der Produktion von hessendarmsstädter Fayence auf feines Porzellan. - In Frankfurt beginnt der Porträtmaler Johann de Giorgio (--) eine 25 jährige Schaffensphase. - Der in Darmstadt Oberramstadt geborene Experimentalphysiker Georg Christoph Lichtenberg (--) reist nach London, wo er den englischen König Georg III von Hannover (St) (32) trifft. - In Mainz wird an den kurfürstlichen Marstall an der Großen Bleiche eine Reithalle angebaut, die auch als Theater genutzt wird. - Die mainzer Grünsteinarchitektenwitwe Freiherrentochter Eleonora Franziska von Riedt (--), die Tochter von Philipp Friedrich von Riedt Heddernheim (--) und Eleonora Knebel von Katzenelnbogen (--) heiratet in zweiter Ehe den General xxx von Breidbach (--). - In Wiesbaden übernimmt der aus Bayern stammende Johann Peter Schlichter (--) das Badhaus Zum güldenen Adler alias Zum Adler (20 22 Kaiser Friedrich Therme) in der Langgasse. - In Walldorf gibt es im wüsten Dorf Guntheim das Gasthaus Gunthof später Gundhof. - In Schlangenbad wird das Spielhaus alias Casino für Glückspiel am Eingang der Nassauer Allee neu erbaut.

1769 In Wiesbaden wird das Glückspiel Lotto eingeführt. - In Wiesbaden wird erstmals eine Buchdruckerei konzessioniert, die fast nur Loszettel für die Zahlenlotterie, Behördenschriften und Schul- und Religionsbücher drucken darf. - In Frankfurt empfindet der Rat der Stadt das Gesuch der jüdischen Gemeinde das Ghetto sonntagnachmittags verlassen zu dürfen als ungeheure Frechheit eines hochmütigen Volkes. - In Wiesbaden wird eine Polizeideputation mit besonderen Vollmachten für die Stadt eingesetzt und das Stadtgericht somit entmachtet. - In Frankfurt mischt sich im Metzgerbruch Streit und im Schumacher Streit, die beide gegen die Stadt gerichtet sind, der in Frankfurt geborene Stadtphysikussohn, Juristen, Ratsherrn und Vergewaltiger Freiherr Johann Erasmus von Senckenberg (St) (52) ein, weil er aus seinen illegal kopierten Magistratsdokumenten ua herausgelesen haben will, dass der Grund und Boden der Stadt gar nicht ihr gehört, sondern dem Kaiser und sie ihn im Laufe der Zeit einfach illegal in Besitz genommen hat, woraufhin er von den Bürgermeistern vorgeladen, und nach seinem Zugeständnis der Urheberschaft der dazu in der Stadt verbreiteten anonymen Druckschriften, festgenommen und im südwestlichen Eckzimmer im ersten Stockwerk der Hauptwache, in der für honnette Personen bestimmten Mansardenobergeschossgefängniszelle, eingesperrt wird. Gleichzeitig beschuldigt man ihn nach 20 Jahren erfolgreich verschleppter Anklage der Vergewaltigung und der damit verbundenen Verdeckungsstraftaten. Als prominentesten Feind der Stadt bleibt er dort noch 26 Jahre bis zu seinem Tod ohne Gerichtsverhandlung eingesperrt. - In Mainz brennt das Zisterzienserkloster Dalheim. - In Frankfurt wird der jüdische Bankier Mayer Amschel Rothschild (40) Hoflieferant seiner Erlauchten Hoheit, Erprinz Wilhelm von Hessen (St) (26), Graf von Hanau. - In Frankfurt erbt Johann Carl Brönner die väterliche Druckerei. Als Freimaurer druckt er drei Sterne als Geheimzeichen in eine Lessing-Schrift. - In Hanau wird der nordhessische Bäckersohn Anton Wilhelm Tischbein (39) Hofmaler des Erbprinzen, hanauer Graf  Wilhelm von Hessen Kassel (St) (26). Seine vier älteren Brüder sind ebenfalls Maler, darunter der landgräflich kasseler Hofmaler Johann Heinrich Tischbein der Ältere (47). - In Darmstadt gründet sich der Dichterzirkel Darmstädter Kreis der Empfindsamen um den in Darmstadt geborenen darmstädter Apothekersohn und Dichter Johann Heinrich Merck (28), der sich in dessen Haus gründet und dem sich auch Frauen, darunter die Hofdamen Henriette Alexandrine von Roussillon genannt Urania und Luise von Ziegler genannt Lila und die vollwaise Maria Karoline Flachsland (19), anschließen. Der aus der Südpfalz stammende neu zugezogene Franz Michael Leuchsenring (23) wird neuer Unterhofmeister bei Erbprinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (20) und tritt ebenfalls dem Dichterzirkel Darmstädter Kreis der Empfindsamen bei. - In Wiesbaden werden die Abtrittsgruben alias Latrinen von Tagelöhnern geleert. Die eingeleiteten Bäche und Thermalwässer führen durch ungeplante offene Rillen und einfach gemauerte Rinnen in den Strassen, wodurch Exkremente der frei herumlaufen Tiere und flüssige Abwässer weggespült und über den Salzbach abtransportiert werden. - In Frankfurt stirbt der frankfurter Patrizier Johann Friedrich von Uffenbach (82), der im letzten Jahrzehnt seinen Voramen französisiert hat und sich Armand nennen lässt. - In Darmstadt schafft der hessendarmstädter Landgraf Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (50) die Folter ab. - In Darmstadt lässt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (50) sein neuerbautes Exerzierhaus wieder abgerissen, weil es ihm nicht gefällt. - In Jugenheim verpfändet der seit dem Vorjahr neue Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (25) seine Herrschaft Jugenheim wegen Finanzschwierigkeiten an Nassau Usingen. - In Frankfurt versucht der katholische mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (62) den in Nassau an der Lahn geborenen frankfurter Spitzenbankier Johann Philipp Bethmann (54) abzuwerben, der eine Verlegung seines Bankhauses in das mainzische Höchst trotz großer finanzieller Versprechungen ablehnt. Weil er noch keinen Sohn hat und sein Bruder Simon Moritz Bethmann (52) kinderlos ist, darf der Schwiegersohn seines Bruders Philipp Bethmann (--) Peter Heinrich Metzler (25) in das Bankhaus eintreten, der aber seinen Namen in Peter Heinrich Bethmann Metzler (--) ändern muss. - In Frankfurt bringt der Jurist und selbsternannte christliche Missionar Johann Balthasar Kölbele (47) sein Werk Die Begebenheiten der Philippine Damien durch die Buchhandlung Adreae heraus, in dem er jüdische Frauen zum christlichen Glauben bekehren will. - In Flörsheim wird der Direktor der kurmainzer flörsheimer Fayencemanufaktur, der Wundarzt und kurmainzer hofheimer Hofbesitzer Caspar Dreste (--) entlassen und ihm, obwohl er 100 Gulden Gewinn erzielt hat, der vereinbarte Lohn, ein Drittel des Umsatzes, verweigert, was zu einem langen Rechtstreit führt, der erst 17 Jahre später, im Jahr 17 86, von der mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17 entschieden wird. - In Frankfurt hält sich der in Nürnberg geborene Kupferstecher Heinrich Guttenberg (20) für einige Wochen auf, um seinem Bruder Carl Gottlieb Guttenberg (24) nach Paris nachzureisen. Er ist allerdings zu Fuß unterwegs und muss einige Wochen wegen Geldsorgen arbeiten. In Paris angekommen beginnt er wie sein Bruder bei dem bei Gießen geborenen französischen Hofkupferstecher Johann Georg Wille  (66) zu arbeiten. - In Frankfurt darf sich erst nach jahrelangem Kampf mit der Stadt der in Marburg geborene marburger Arzt Johann Michael Hoffmann (21) niederlassen, weil er der Sohn des frankfurter Scharfrichters Johann Anton Hoffmann (--) ist. Sein jahrlanger juristischer Beistand ist der evangelische Rechtsanwalt und Hobbydichter Hieronymus Peter Schlosser (34). - In Darmstadt Zwingenberg versucht der darmstädter Hofmedicus und zwingenberger Badearzt Johann Heinrich Lichtenberg (41) die Wirkung des zwingenberger Quellwassers durch schriftliche Veröffentlichungen als Heilwasser zu etablieren. - In dem in Regensburg und in Wien verlegten Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). der Witwe des regensburger Buchhändlers Emrich Felix Bader (++) wird die Wetterau so beschrieben: Wetterau, VVetteravia, Vedrovia, eine Landschaft in dem Ober-Rheinischen Kreis, vom kleinen Fluß Wetter, so nicht weit von Laubach, bey dem Dorfe Wetterfeld, entspringet, also genannt, welche sich von Süden gegen Norden, von Franken unddem Ursprung des Flussen Kinzing bis an das Herzogthum Bergen erstrecket; also, dß sie die Erz-Stifter am Rhein gegen Westen, Hessen und die Abtey Fulda gegen Osten hat. Sie wird durch den Fluß Lohn alias Lahn in zwey Theile abgesondert. Der südliche, welcher die eigentlich sogenannte Wetterau ist, begreiffet die Niedergrafschaft Katzenelnbogen, sodann die Grafschaften Nassau in engerem Verstande, ferner Diez, Idstein, Wiesbaden, Weilburg, Solm, Ober-Isenburg, Büdingen und Hanau, nebst den Reichsstädten Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen. Die nördliche Wetterau aber ist der Westerwald. Der Einrichgau wird so beschreiben: Einrichgau, ein Strich Landes am Rhein, hat gegen Morgen die Grafschaft Eppstein, gegen Norden die Grafschaft Idstein, gegen Abend das Rheingau, und gegen Mittag den Rhein zu Gränzen, und Wiesbaden ist darinn gelegen.

1768 In Frankfurt nimmt die Freimaurerloge Zu den drei Disteln den in Darmstadt geborenen Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (19) auf. - In Mainz führt der Rat der Stadt eine Biervisitation durch, wobei das Bier von drei vereidigten Bierkiesern alias Bierprüfern in gut, mittel oder schlecht eingeteilt wird. Ein Stückfass entspricht 1.016,8 Liter. Von 486 Fässern werden 40 als mittel beanstandet. Schlecht ist keines. 5 der 11 geprüften Bierbrauer haben auch mittel qualitatives Bier. Adam Schuck hat nur 12 Fässer mittelmäßiges Bier. Weitere Brauer sind Johann Bayer, Nicolaus Rauche, Georg Koch. Auch Rudolf Ewalds Witwe ist aufgeführt. - In Offenbach Rumpenheim kauft der in Kassel geborene nichtregierende Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (24), dessen Mutter die in London geborene englische Prinzessin Maria von Hannover (St) (24) ist, das Lehen und Herrenhaus Rumpenheim von Freiherr xxx von Edelsheim. - In Frankfurt fordert der Reichshofrat von der katholischen kaiserlichen Thurn und Taxis Post nach einem Postkurschenraubüberfall in Schwäbisch-Hall durch vier Räuber verstärkte Sicherung der Postkutschen, woraufhin dort das übliche Gesindel verhaftet wird. - In Frankfurt wird der in Usingen geborene Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (52) kaiserlicher Untersuchungskommissar für den in Frankfurt geborenen Stadtphysikussohn, Juristen, Ratsherrn und Vergewaltiger Freiherr Johann Erasmus von Senckenberg (51). Ein Prozess wird weiter verschleppt. - In Mainz ist der Weißbierbrauer Jakob Hoffmann im Bierhaus zum Silberberg am Markt 31 tätig. - In Mainz wird vor dem Roten Turm am Ende der Karmeliterstrasse der Rote Kran aufgestellt, ein Symbol der Wirtschaftskraft. - In Hanau wird das erste hessenkasseler Landgrafenkind, die geisteskranke Landgrafentochter Marie Friederike von Hessen Kassel (St) als Tochter von hessenkasseler Erbprinz und regierender Graf von Hanau Wilhelm von Hessel Kassel (St) (25) und Prinzessin Wilhelmine Karoline von Dänemark  (St) (21) nach 4 jähriger Ehe geboren. Sein in Kassel geborener jüngerer Bruder Prinz Karl von Hessen Kassel (St) (24) ist Statthalter in Norwegen. Sein in Kassel geborener jüngster Bruder Prinz Friedrich III von Hessen Kassel (St) (21) wird im kommenden Jahr dänischer General der Infanterie. - In Darmstadt stirbt der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (77) während einer Aufführung im Darmstädter Hoftheater in seiner Loge, liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (40), die seit 8 Jahren im Lustschlösschen mit eigenem Saal Achteckiges Haus in der Mauerstraße vor dem Jägertor wohnt und bis zu ihrem Lebensende dort wohnen darf, und sein ältester Sohn, der neue in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (49) wird sein Nachfolger. Sein in Darmstadt Arheilgen erbautes märchenhafte Rokokoschlösschen für die höfische hessendarmstädter Parforcejagd, das Jagdschloss Dianaburg, wird drei Jahre nach dem Bau und nach dem Tod aus Mangel an Interesse an der  Jagd gemieden und verfällt. Dementsprechend auch das Jagdschloß Wolfsgarten bei Langen. Die Parforcejagd wird aufgegeben. Helene Martini (40) wurde noch kurz vor dem Tod des im pfälzischen Grünstadt geborenen Maler Johann Conrad Seekatz (49) von ihm gemalt. - In Oberreifenberg wird an der Burg der Grafen Waldbott von Bassenheim das Bassenheimer Palais errichtet, das der schweizer Maler Christian Stöcklin mit Venedig Fresken bemalt. - In Frankfurt kommt Johann Wolfgang Goethes (19) nach einer TBC Erkrankung wieder ins Elternhaus Goethehaus Großer Hirschgraben 23 zurück, wo er sich erholen muss. Sein Vater ist enttäuscht, weil er ohne Universitätsabschluß zurückkommt. Während seiner Genesungszeit bringt ihn seine Tante, die in Frankfurt geborene frankfurter Ratsherrntochter, Arztochter und strenggläubige Weißfrauennonne Susanne von Klettenberg (45) mit dem Pietismus in Kontakt. Mit ihr gibt er sich alchemistischen Studien hin. - In Frankfurt bietet die Buchhandlung Jäger das Volkskochbuch Frankfurter Kochbuch an. - In Frankfurt scheitert der holländische Oberst FM von Bienenthal mit dem Vorschlag sein Schausspielhaus Junghof Theater mit einem Halbrund aus erhöhten Logen und einer Gallerie darüber, auszubauen und dafür alle fremden Theaterbuden zu verbieten. Er hat großen Einfluß, führt hohe Kosen und die schlechte Qualität seiner Konkurrenz an. Er gibt an, dass fremde hohe Herrschaften für die Nutzung von Comödienhäusern durch ihre eigene Schauspielertruppen meist nichts bezahlen und ist entschiedener Gegner eines geplanten Neubaus eines Comödienhauses in Frankfurt. Er fordert jeden frankfurter Patrioten auf sein Geld eher für die Renovierung des Tollhauses alias Irrenanstalt, den Bau eines Verbesserungshauses alias Besserungsanstalt oder die baufällig Peterskirche auszugeben. - In Frankfurt halten die bürgerlichen Collegien Theaterschauspiele für nicht mehr so grob pöbelhaft ärgerliche wie zuvor, aber auf eine feinere Art doppelt äergerlich durch ihr subtiles Gift: Man zeigt den jungen Leuten wie sie ihre Eltern in Liebesangelegenheiten hintergehen können und die Tänzer rotten alle Begriffe von Schamhaftigkeit aus. Einzig die comödiantische Kritik am Geiz halten sie für ehrenhaft. Sie glauben das kleine Junghof Theater genüge, die jungen Leute hätten viel zu viel zu tun um dort hinzugehen, da sie während der Messen, wo die Schauspiele stattfinden, eh zu sehr beschäftigt sind und die Besucher dann ihr Geld eher in Wirtshäusern ausgeben, wovon dann die heimischen Metzger, Bäcker und Weinhändler profitieren und nicht fremde Comödianten das ganze Geld wegschleppen. - In Wiesbaden wird am Michelsberg 11 das Criminalgericht mit Zuchthaus und Correktionshaus errichtet. Im massiven Kellergeschoss gibt es 11 zum Teil heizbare Zellen mit meterstarken Zwischenwänden und Außenwänden. Im ersten Stock gibt es Verwaltungsräume, einen Gerichtssaal und einen Wartesaal und im zweiten Stock die Arbeitszimmer für die Züchtlinge. Alle eingelieferten Gefangenen werden bei ihrer Ankunft verprügelt, je nach der Schwere ihres Verbrechens. Es gibt 1 kg Brot, dreimal Suppe täglich und Fleisch mit Gemüse einmal wöchentlich. -  In Kelsterbach schließt die landgräflich hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur nach 8 Jahren Betrieb wieder. - In Frankfurt eröffnet der Silberschmied Carl Hessenberg (--) in der Fahrgasse ein Juweliergeschäft. - In Darmstadt darf nach 50 Jahren auch finanziellem Stillstand im Theater die Schauspieltruppe von Johann Martin Leppert wieder auftreten. - In Frankfurt führt die Goll Bank Privatobligationen, kleiner gestückelte Staatsanleihen für einen grösseren Kreis, ein, wodurch frankfurter Geldgeschäfte florieren. - In Offenbach zieht am fertiggestellten Neumarkt alias Aliceplatz, wofür das Frankfurter Tor abgerissen wurde, der als Pferdemarkt genutzt werden soll, Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und Büdingen (St) (32) verheiratet mit Prinzessin Sophie Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (24) in sein neues offenbacher Stadthaus, das als neue isenburger Residenz genutzt wird. Das ausserhalb und nördlich am Main gelegene Isenburger Schloss wird nicht weiter als Residenz genutzt. Der holprige Fußweg später Frankfurter Strasse nach Frankfurt Sachsenhausen wird zu einer Chausse ausgebaut und mit Baumreihen bepflanzt. - In Frankfurt wird der psychopathische Stadtphysikussohn und Rechtsanwalt Johann Erasmus von Senckenberg (51) der die adelige Patriziergesellschaft Alten Limpurg mit Indiskretionen aus ihren Dokumenten, Akten und vertraulichem Archivmaterial in der Öffentlichkeit seit 12 Jahren kompromittiert und sich dadurch für unantastbar und allmächtig hält und dadurch der Wolf im Schafspelz der frankfurter Gesellschaft ist, dem man Vergewaltigung, Mord, Fälschung uva vorwirft, nach dem Tod seines älteren Bruders, ebenfalls eines Sonderlings, des zum kaiserlichen Reichshofrat aufgestiegenen Freiherr Heinrich Christian von Senckenberg (63) von diesem nicht weiter geschützt und daraufhin verhaftet. - In Frankfurt wird mit dem Ausbau der Fernstrasse B8 nach Limburg an der Lahn zu einer Chaussee begonnen. - In Darmstadt lässt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (49) die prunkvolle Hofhaltung beseitigen und die Jagd einschränken, wobei die Hetzjagden den Bauern in den letzten 40 Jahren viel Schaden angerichtet haben. Johann Georg Stockmar (68) und sein Sohn Johann Jakob Werner Stockmar (26) sind seine Hofjagdmaler. - In Darmstadt heiratet die hessendarmstädter Prinzessin Friederike von Hessen Darmstadt (St) (16) den hannoveraner Gouverneur und englischen Militär und appanagierten alias abgefundenen mecklenburger Prinzensohn und mecklenburger Prinz Karl II von Mecklenburg (St) (27), dessen jüngere Schwester Sophie Charlotte von Mecklenburg (24) seit 7 Jahren mit dem in London geborenen deutschwelfischen hannoveraner Kurfürst und englischen König Georg III von Hannover (St) (30) verheiratet ist, der seit 3 Jahren durch Arsen ua in Kosmetikartikeln verursachte Vergiftungserscheinungen zeigt, die sich zu einer Geisteskrankheit entwickeln. - In Höchst wird der aus Ratingen stammende Johann Peter Melchior (21) kurmainzer Modellmeister in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur am Marktplatz. - Der ehemalige kurfürstlich höchster Porzellanmodelleur Laurentius Russinger (29) flieht nach dem erfolgreichen Verkauf seines in Höchst geklauten Porzellanrezepts alias Hartporzellanrezepts an den pfalzzweibrückener Herzog Christian IV von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (46), der nur morganatisch mit der straßburger Tänzerin Marianne Camasse (St) (34) verheiratet ist, die er als 16 jährige Tänzerin geschwängert hat, und der ganz im Bann des kirner Arztes und verbrecherischen Alchemisten Josef Michael Stahl (--) steht, der als Hofphysikus das zum Goldmachen zur Verfügung gestellte Gold veruntreut hat und deshalb als alternative Einkommensquelle auf dem pfalzhomburger Schloss Gutenbrunnen eine neue Porzellanmanufaktur errichtet hat, nach Paris, wo er selbst die erste pariser Porzellanfabrik eröffnet und erfolgreich wird. Sein Geheimnis ist Kaolin, das der Entwicklung von Weichporzellan zu Hartporzellan gefehlt hat und das auch in der Nähe alias Limoges abgebaut werden kann. - In Darmstadt wird der darmstädter Hofkonditorsohn Friedrich Martin Wolfgang Purgold (--), verheiratet mit der darmstädter Hofmedicustochter und darmstädter Kammerfrau Juliane Lichtenberg (--), neuer Hofkonditor. - In Höchst versucht der katholische mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (61) in der Neustadt neue Gewerbe ansiedeln, darunter aber erfolglos eine Zuckersiederei nach hamburger Art, durch den hamburger Juden Mayer David Heilbut (--) mit dem Juden Süßkind David Oppenheim (--) nicht nur für Rohzucker, sondern sogar für Raffinade aus rohem Rohrzucker, weil der Saft im Zuckerrohr so schnell vergärt, dass man ihn nicht importieren kann. - In Frankfurt übernimmt mit dem Tod des thurn und taxis Oberpostamtsdirektors Franz Ludwig von Berberich (--) sein gleichnamiger Sohn Franz Ludwig von Berberich (--) die Stelle als Oberpostamtsdirektor ebenfalls für die katholische kaiserliche Thurn und taxis Reichspost. - In Mainz nutzt der mainzer Poststatthalter xxx (--) und die Posthalterei die Kalboderich Scheune nahe dem kurfürstlichen Holzhof und der Sattelkammer. - Der in Brüssel geborene nichtregiernde hessendarmstädter Landgrafensohn und katholische augsburger Fürstbischof Joseph Ignaz Philipp von Hessen Darmstadt (St) (69) stirbt nach einem verschwenderischen Herrscherleben, das zum großen Teil aus Kurreisen bestand, wofür er bis zu 10 % seines jährlichen Staatshaushalts ausgegeben hat, in einem Badeort in den Vogesen.

1767 In Hanau wird Prinzessin Marie von Hessen Kassel (St) geboren. - In Frankfurt sperrt der Magistrat die Gelder von Fürst xxx, weil dieser versucht über die frankfurter Juden eine große Menge an Silbergeld und anderer Münzen zu transferieren und sich weigert dafür eine kaiserliche Genehmigung einzuholen. wogegen dieser beim Hofgericht klagt, ihm der Transfer erlaubt wird, aber aufgegeben wird, dass er in Zukunft die Juden von seiner Münzstatt abhalten solle. - In Frankfurt schreibt Cornelia Goethe (17), die gemeinsam mit ihrem Bruder aufgewachsen ist und sogar wie er in Reiten und Fechten unterrichtet wurde, ihrem älteren Bruder Johann Wolfgang Goethe (18) einen Klagebrief nach Jena, weil sie trotz ihres Talents nicht wie er studieren darf, woraufhin er sie bittet mit solchen Briefen aufzuhören, oder er bräche den Kontakt ab. - In Mainz schlägt der Blitz in den Westturm des mainzer Doms ein. - Der in Birstein geborene Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und Büdingen (St) (32) wird Direktor des Wetterauischen Grafenkollegiums. - In Birstein heiratet der in Laubach geborene Prinz Georg August Wilhelm von Solms Laubach (St) (--) die in Büdingen geborene Prinzessin Elisabeth Charlotte von Isenburg Büdingen in Birstein (St) (14), Tochter von Prinzen Friedrich Ernst von Isenburg und Büdingen (St) (58). - In Darmstadt erlässt der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (76) eine Strassenbeleuchtungsordnung. Gleichzeitig ist Trinken von Kaffee so schwer unter Strafe gestellt, dass schon der Besitz von Kaffeegeschirr für eine Verhaftung ausreicht. - In Gedern stirbt Fürst Friedrich Carl von Stolberg Gedern  (St) (74). - In Mainz wird das Komödienhaus alias Theater im Hof des adeligen Gesellschaftgebäudes Große Bleiche Richtung Steingasse neben der Möbelfabrik Bembe mit einem Fassungsvermögen von 3.000 Personen für 30.000 Gulden aus Holz und in Backstein mit dem Possenstück Die Insel der Vernunft unter Possendichter und Direktor Johann von Kurtz (46) eröffnet. Johann von Kurtz (46) selbst spielt mit österreichischem Akzent den verbesserten Hanswurst und schelmenhaften und tolpatschigen Bernardon, der nur aus dem Stegreif aktuelle und lokale Witze einbaut. Allerding sind für Kurtz alle aufgeschriebenen Stücke keine Kunst sondern nur Nachgeplappertes. Er tritt auch einige Male in Frankfurt auf. - In Frankfurt wird ein erstes Städtisches Theater von der mainzer Theatergruppe Kurtz mit Haupt- und Staatsaktionen, dem Schäferspiel Der grausame Tyrann und dem Nachspiel Die Sau im Sacke mit der ständig auftauchenden Figur Hanswurst eröffnet. - In Schloss Schaumburg an der Lahn wird der Fürstensohn Viktor II von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) als Sohn von Fürst Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (44) und der Fürstentochter Eleonore von Solms Braunfels (St) (33) geboren. - Die Ritter von Hattstein sterben aus. - In Offenbach wird die jüdische Druckerei Hirsch Segal Spitz gegründet. Er druckt hebräische Bücher. - In Frankfurt führt während der Herbstmesse der Schauspieldirektor Johann von Kurtz (46) das Schauspiel Faust mit einer Kritik an den festgefahrenen Institutionen in seiner grossen erbauten Hütte auf der kleinen Allee alias Theaterplatz auf, was das Predigerministerium als Verhöhnung des geistichen Lehramts interpretiert. Kurtz muss auf seinen Theaterzetteln Abbitte leisten und sich entschuldigen. Die Hütte will er über den Winter stehen lassen. Der in Schwerin geborene Tänzer Friedrich Ludwig Schröder (23) gibt sein Debut als Schauspieler in Dienerrollen und Kavaliersrollen. - In Frankfurt sieht sich der Rat genötigt wenigsten in den Messezeiten Schauspiele auf den Plätzen zu genehmigen, obwohl sich die gewerbetreibenden Anwohner durch die wegfallende Ansicht und Aussicht gestört fühlen. - In Mainz brennt das Paradies, ein überdachter Gang zwischen Johanniskirche mit Kreuzgang und dem mainzer Dom ab. - In Gemmerich wird der rüsselsheimer Adam Opel Automobilhersteller Großvater und bischofsheimer Schullehrer und bischofsheimer Schullehrersohn Philipp Wilhelm Opel geboren, dessen Enkel Adam Opel wiederum eine Bauerntochter aus BAd Homburg Dornholzhausen heiraten wird. - In Frankfurt versucht der aus Paris zurückgekehrte Genremaler und in Frankfurt geborene Privatmallehrer Georg Melchior Kraus (30) eine private Maler Akademie zu gründen. Der Rat der Stadt verbietet es, woraufhin er sich aus Mangel an Schülern wieder auf kurzzeitige Wanderschaften macht. - In Frankfurt richtet die Cronstetten und Hynsberg Stiftung der im Vorjahr verstorbenen frankfurter Patrizierin Justina Steffan von Cronstetten (++) in deren Wohnhaus Grosser Kranichshof Rossmarkt/Ecke Kaiserstrasse 1 ein Wohnheim für unverheiratete adelige Töchter und Witwen der Adelsgesellschaft Alten Limpurg ein. - In Wiesbaden wird das Zuchthaus alias Gefängnis am Michelsberg erbaut. - In Mainz wird der in Straßburg geborene mainzer Juraprofessor an der katholischen mainzer Universität Johann Heinrich Faber (--) nach zweijähriger Tätigkeit und zweijähriger Ehe mit Maria Schlender entlassen, woraufhin er in Mainz eine Buchhandlung eröffnet und in die Dienste des kaiserlichen Gesandten Graf xxx von Neipberg tritt. - In Frankfurt stirbt der in Mainz geborene und in Frankfurt tätige Maler Justus Juncker (64). Drei Jahre zuvor hat er sein Stilleben Birne mit Fliege fertiggestellt. Sein in Frankfurt geborener Sohn Isaac Jucker (40) ist ebenfalls Maler und war sein Schüler. Sein Schwiegersohn ist der in Wiesbaden geborene Maler Johann Daniel Bager (33). - In Frankfurt wird der reiche Leinwandhändlersohn und Bankierssohn geboren. - In Mainz beglaubigt der kurmainzer Beamte Freiherr Georg Adam von Fechenbach (--) einen Pergament Ahnennachweis mit 31 Familienwappen in insgesamt fünf Generationen von Wilhelm Ludwig von Dienheim (--). - In Frankfurt fordern frankfurter Maler vom Magistrat die Gründung einer Maler Akademie, wobei sich der in Frankfurt geborene Maler Friedrich Wilhelm Hirt (45) beteiligt. - In Mainz wird an der Großen Bleiche der kurfürstliche Marstall erbaut, in dem die kurfürstlichen Pferde und Kutschen untergebracht werden. - In Offenbach beginnten die Gebrüder Bernard in der isenburgbirsteiner Turmwindmühle an der Untermainstrasse Tabak zu Schnupftabak zu vermahlen. - In Frankfurt stirbt der seit Jahrzehnten mit Bethmann und Olenschlager für den erfolgreichsten Bankier der Stadt gehaltene und in Lothringen geborene pirmasenser gräflichhanaulichtenberger Verwaltersohn, Kaufmann und Bankier Johann Schmid (65), der seit 19 Jahren in seinem Palais Ecke Schnurgasse 36/Vogelgesanggasse wohnt. Er hinterlässt seiner in Straßburg geborenen zweiten Frau Marie Cleopha Saltzmann (50) und seinen Kindern aber nach verlustreichen Geschäften mit dem französischen Hof in Versailles nur relativ bescheidene 150.000 Gulden, mit denen sein Schwiegersohn Gottlieb Engelbach (50), mit den minderjährigen evangelischen Söhnen, darunter Johann Friedrich Schmid (12) und Johann Gottfried Schmid (--) aber das Bankhaus Schmidt gründet, womit man riesige Gewinne macht. - In Wiesbaden wird ein Zuchthaus und Arbeitshaus gegründet. - In Sprendlingen findet Mattern Jung (--) am Waldrand zu Buchenbusch ein 14 Tage altes ausgesetztes Mädchen und bringt es zum sprendlinger Schultheiß Daniel Schmitt, der den Fund an das fürstliche Oberamt in Offenbach meldet, und als dringlichste Maßnahme eine evangelische Taufe organisiert, bei der seine Tochter Maria Jakobea Schmitt (24) als Patin das Kind über das Taufbecken hält und es den Namen Maria Jakobea Buchenbusch (00) und in der weiblichen ledigen Form Buchenbuschin nennt. Weil die geflüchtete und in Ober-Wöllstadt verhaftete katholische Mutter das Kind schon katholisch auf den Namen Juliane taufen hat lassen, hat das Kind ein nicht weiter überliefertes Problem. - In Hanau wird an der Ostseite des Paradeplatzes später Freiheitsplatz der Collegienbau als barockes, auf eine Zentralachse ausgerichtetes Kanzleigebäude vom hanauer Graf und hessenkasseler Erbprinz Wilhelm von Hessen Kassel (St) (24) gebaut um die vielen kleine verstreuten Kanzleigebäude zu vereinen. - In Hochheim will der kurpfälzer Regierungsrat und Bergrat xxx von Marioth (--) wieder nach Kohle zu graben, was der mainzer Domdechant Georg Adam Freiherr von Fechenbach (--) ablehnt, weil er vielmehr den dortigen Weinbau für das beste Bergwerk hält.

1766 In Frankfurt wird auf der Zeil 110 (20 17 MyZeil) das Renaissancegasthaus Rotes Haus von Johann Adam Dick (57) abgerissen und im spätbarocken Stil wieder aufgebaut. - In Frankfurt Bornheim wird auch tagsüber in fast allen Gasthäusern Prostitution alias Sexarbeit betrieben, worüber sich Pfarrer Zeitmann schwer beklagt und das Verhalten der Obrigkeit, die nichts dagegen tut, scharf kritisiert. - In Frankfurt lässt der Reichshofrat durch den Magistrat die Bücher Le Balais, Immirce und Chadelle d'harras des Buchführers alias Buchhändlers Laurent (--) vom Scharfrichter xxx (--) öffentlich verbrennen und prüfen ober der Buchhändler, der eine Verkaufs Katalog führt, die für schändlich erachteten Bücher nicht selbst hergestellt hat. Laurent (--) erhält Hausarrest, wird dann dem mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach Bürresheim (St) (59) ausgeliefert und in Mainz öffentlich bestraft. -  Frankfurt verhindert die frankfurter Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main eine Logengründung in Kassel weil unter den Gründern ein Jude ist. - In Mainz wird an der Großen Bleiche der kurfürstliche Marstall (2022 Landesmuseum) errichtet. - In Darmstadt lässt die hessendarmstädter Landgräfin Pfalzgräfin Henriette Karoline von Wittelsbach Zweibrücken-Birkenfeld (St) (45) den Herrngarten erweitern und im englischen Stil umgestalten. - In Darmstadt lässt der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (75), liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (38) zu, dass sein Leibarzt Johann Nikolaus Held zusammen mit dem dauerpleiten Juden Samson Simon im Schloss Geisterbeschwörungen veranstaltet. Samson Simon lässt sich bei einer Show von einem unsichtbaren Dämon verschleppen und überbringt dem geistergläubigen Erbprinz Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (47) den Geisterbefehl nicht mehr alleine auf die Toilette zu gehen, was dieser auch befolgt. Nach einiger Zeit wird der schlechte Scherz bemerkt und Samson Simon gesteht nach 8 Stockhieben, woraufhin der Leibarzt Dr Johann Nikolaus Held seine Stellung verliert. Samson Simon darf zurück nach Darmstadt Eberstadt und unterhält seine Herbergsgäste weiter mit Schauergeschichten. - In Kelsterbach stirbt der vom nassauer wallrabensteiner Bauernsohn, zum isenburger offenbacher Fayencefabrikbesitzer aufgestiegene und durch Mitbewerber in den Bankrott getriebene Philipp Friedrich Lay (82) als angestellter Meister der hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur. - In Wenings und Birstein beginnen Auswanderungen nach Russland. - In Frankfurt stellt während der Herbstmesse der Schauspieldirektor Johann von Kurtz (45) seinen Erfolgscharakter Bernardon da. - In Höchst wird eine 4. Silber-Flachs und Holländische Leinwands-Lotterie durchgeführt, bei der eine Direction des Amts von Canton Mittel-Rhein zu Friedberg die Gewinne zieht und den Gewinnern gegen ihre Billetts im Eckhaus der Steingasse von Johann Georg Merz, dem Kaffeehaus Meyer gegenüber, die Gewinne aushändigt. In der Flachs-Lotteie gibt es als Hauptgewinne eine goldenen Minuten-Sackuhr, eine silberne Minuten-Uhr, eine silberne Kaffee- und Milchkanne, eine silberne Thee- und Milchkanne, ein paar silberner Leuchter, eine silberne Zuckerschale mit 6 Löffeln, ein silbernes Besteck. Es gibt aber auch vergoldete und feuervergoldetes Besteck und Geschirr. Mit einem Los kann man alle 7 Hauptgewinne ziehen. - In Frankfurt beginnt der aus Paris zurückgekehrte und in Frankfurt geborene Privatmallehrer Georg Melchior Kraus (29) ua der kurmainzer Salonière alias Salondame Sophie von La Roche (36), dem Schriftsteller Friedrich Heinrich Jacobi (23) während seiner Lehrjahre und dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe (17) Zeichenunterricht zu erteilen. - In Frankfurt stirbt die frankfurter Patrizierin Justina Steffan von Cronstetten (89), wodurch ihre Familie ausstirbt, und vermacht ihre neueingerichtete Cronstetten und Hynsperg Stiftung, die unverheiratete Töchter und Witwen der Adelsgesellschaft Alten Limpurg versorgen soll. Ein Teil des Geldes soll aber auch Alten, Kranken, Schülern und Studenten zugute kommen. - In Darmstadt werden die Schliessungszeiten der Stadttore geändert, wobei die Stadt je nach Jahreszeit zwischen 05:00 Uhr und 09:00 Uhr abgeschlossen wird und das Neue Tor und das Jägertor gegen Gebühren passiert werden kann. - In Höchst erhält der Direktor der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur einen Monatslohn von 33 Gulden, ein Vorarbeiter 16 Gulden, ein Blumenmaler 30 Gulden, ein Malerlehrjunge 5 Gulden und ein Tagelöhner, der Holz hackt, 8 Gulden. 60 Kreuzer ergeben einen Gulden. - Die hessendarmstädter Landgrafensohn Mätresse Ernestine Rosine Flachsland (24) versucht sich der sexuellen Verfügbarkeit des hessendarmstädter Erbprinz Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (47) zu entziehen und heiratet ihre neue Liebe, den armen Beamten Philipp Jakob Goll (--), weshalb sie ihren Titel als offizielle Mätresse alias Maîtresse en Titre verliert, sie aus ihrer Wohnung geworfen und auf die Strasse gesetzt wird. Sie erhält eine bescheidene Pension von 500 Gulden. Ihr unehelicher geadelter Sohn Ernst Ludwig von Hessenzweig (05) lebt bereits bei seiner Ehefrau.  - In Frankfurt erlaubt die Stadt Frankfurt, dass die Bornburg alias Günthersburg vor den Toren der Stadt, nach 42 Jahren als Gläubigerobjekt dem Bauspekulanten Johann Georg Petsch (--) verkauft werden darf. - In Karben kauft der pfälzische Geheime Rat xxx von Kronenberg (--) das Kroneck Landschlößchen später Degenfelder  Schloß. - Der hessenkasseler Kammerrat Jakob Sigismund Waitz (--)  drängt wegen der meißener Erfolge und wegen der Hoffnung auf eine neue Einnahmequelle erfolgreich den hessenkasseler Landgraf Friedrich II mehrer Tausend Taler aus eigenen Mitteln für eine neu Porzellanmanufaktur auszugeben. Er gründet in Kassel die hessenkasseler Porzellanmanufaktur Fayencemanufaktur, in der auch sofort durch die Hilfe eingekaufter Experten aus anderen Städten der erste Brand gelingt, was zu einer Euphorie führt und 70 Arbeiter eingestellt werden. - In Mainz ist Justus Jodokus Schneider (--) Hof- und Lustgärtner in der Favorite. - Fürst Carl Christian von Nassau Weilburg (St) (31) und seine Frau Prinzessin Karoline von Nassau Oranien Diez (St) (23) beauftragen Wolfgang Amadeus Mozart (10) sechs Cembalo Sonaten mit Begleitung einer Geige (KV 26–31) alias Opus IV zu komponieren und lassen ihn an ihrem Hof in Den Haag auftreten. - In Höchst hat der aus Ratingen stammende Johann Peter Melchior (19) in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur am Marktplatz eine Figurinengruppe um den Chinesischen Kaiser fertiggestellt. - In Darmstadt stellt der baden-würtembergische Maler Georg Adam Eger (40) sein Gemälde Hirsch am Großen Woog fertig, auf dem eine Parforcejagd auf einen Hirsch im Wasser des Teichs Großer Woog endet. Die Damen der Gesellschaft sehen aus einer Kutsche zu. Im Hintergrund ist das gelb bemalte Darmstädter Schloß zu sehen. Der namenlose Bach, der ihn speißt, heißt noch nicht Darmbach. - Ein erster deutscher Wetterableiter alias Blitzableiter wird in Hamburg montiert. - In Mainz wird die Zeitung Mainzische privilegirte Zeitung gegründet. - In Mainz stirbt der nach dem Tod seines Vaters in Frankfurt geborene katholische kaiserliche Hofratspräsidentensohn und frankfurter Dompropst Graf Philipp Karl Franz Georg Heinrich von Ostein (24), dessen Mutter die Grafentochter Klara Elisabeth von Eltz (St) (46) ist. - In Frankfurt zieht die kaiserliche thurn und taxis Reichspost vom Kornmarkt im Haus Löweneck neben dem Haus Goldstein in der Buchgasse (20 16 Rathausturm Langer Hans) in das Berberich Haus (19 25 Zeil 31 Juwelier Pletzsch) später Zeil 51 rechtes Drittel, wo sie bis 18 38 bleibt. - In Wiesbaden wird das bisher öffentlich veranstaltete Peinliche Gericht, das Blutericht in den Schloßhof später Landtag verlegt. Gefoltert wird weiter nicht öffentlich. - Zwei Jahre nachdem Graf Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein (St) (31) verheiratet mit der in Mainz geborenen Maria Anna Luise von Dalberg (27) als Neffe des drei Jahre zuvor verstorbenen mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (++) mit dessen riesigen Vermögen mitten in einrm Waldgebiet das Jagdschloss Niederwald erbauen liess, lässt er sich auch noch am Rheinufer in Geisenheim das Palais Ostein bauen, was 6 Jahre dauert.

1765 In Frankfurt wird neben dem Soldaten-Galgen neben der Hauptwache ein mit Blei verkleideter Pranger-Esel, auf dem verurteilte Soldaten aber auch Prostituierte alias Sexarbeiterinnen und Mätressen festgebunden werden, abgeschafft. - Der in Frankfurt geborene Landgrafensohn Prinz Karl Konstantin von Hessen Kassel Rotenburg (St) (13) tritt in die militärischen Dienste Frankreichs. - In Frankfurt wird die Hanauer Landstrasse ausgebaut. - In Braunfels heiratet Prinzessin Amalia Eleonore von Solms Braunfels (St) (31) den ohne Einverständnis des Vaters mit einer Platzmajorentochter ungültig verheirateten Viktor Karl Ludwig von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (42), den Sohn von Charlotte Luise von Isenburg Büdingen Birstein (St) (++). - In Frankfurt wird der Sachsenhäuser Brückenturm am Main abgerissen, weil er mit seinerengen Durchfahrt den Verkehr behindert. - In Frankfurt leben im Waisenhaus auf dem Klapperfeld rund 130 Waisenkinder. Ihr Schulunterricht wird dem der Stadt angepasst. - In Frankfurt wird die Bornheimer Pforte  abgerissen und die Strasse Hufschmiedgasse genannt. - In Frankfurt gibt die in Katzenelnbogen geborene Augusta Maria Stengel ihrem Kind eine selbstgemischte Arznei, woraufhin das Kind stirbt und sie verhört wird. - In Darmstadt wird die Strassenreinigung durch die Anlieger mit der Entsorgung durch den Stadtkärcher erweitert. Die Pfründner des Hospitals und des Armenhauses müssen die Reinigung des Marktes, des Ballonplatzes, des Paradeplatzes alias Friedsplatz und die gesamte Umgebung von Schloss und Stadtkirche und die Reinigung der Ausfallstrassen übernehmen. - In Darmstadt Arheilgen wird neben dem Forsthaus Kalkofen bei Wixhausen die Dianaburg, ein märchenhaftes Rokokoschlösschen für die höfische hessendarmstädter Parforcejagd, neben dem Dianaweiher erbaut, das das Zentrum von 10 sternförmigen Waldschneisen ist und in dem durch einen Mechanismus aus der darunterliegenden Küche ein Tischleindeckdich in das darüberliegende Zimmer befördert werden kann. - In Frankfurt wird die Hanauer Landstraße als wichtiger Verkehrsweg zwischen Frankfurt und Hanau ausgebaut. - In Darmstadt erregt sich Erbprinz Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (46) über die Vetternwirtschft in der städtischen Verwaltung, woraufhin er eine neue Stadtordnung erlässt. - In Darmstadt wird der Riedesel Garten an der Riedeselstrasse vom bei Bad Hersfeld geborenen hessendarmstädter Diplomaten und Vertrauter Oberjägermeister Freiherr Volprecht Herrmann Friedrich von Riedesel Eisenbach (33) angelegt, der seit 15 Jahren in hessendarmstädter Diensten steht. Sein Verwandter Friedrich Georg von Riedesel Eisenbach (62) ist erblicher hessischer Erbmarschall am Kasseler Hof. - In Frankfurt übernimmt Johann Friedrich Heckel (--) die verschuldete väterliche frankfurter Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur. - In Höchst wird die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur vom mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach Bürresheim (St) (58) in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. - In Offenbach wird der Pächter der isenburger offenbacher Fayencemanufaktur Philipp Friedrich Lay (82) mit seinem Sohn Johann Jakob Lay (--) nach Kelsterbach  geschickt, wo er die hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur in der Untergasse 5 mit finanzieller Unterstützung des kurmainzer Karthäuserklosters als Meister mit einem Monatslohn von 50 Gulden aufbauen soll, wodurch die isenburger offenbacher Fayencemanufaktur unrentabel wird. - In Offenbach verkauft der Georg Heinrich Lay sein Fabrikationsprivileg der isenburger offenbacher Fayencemanufaktur an den offenbacher Rapsmühlenbesitzer ohne fachliche Erfahrung Johann Christoph Puschel (--) und zieht nach Frankfurt, der die Fabrik renoviert und bekannte Fayencemaler nach Offenbach holt, darunter den französischen Maler Louis Victor Gerverot (St) (17), der schon in einer Porzellanmanufaktur gearbeitet hat. - In Flörsheim gründen der in Mainz geborene durlacher Fayencemanufakturfaktor Georg Ludwig Müller (--) und der Fayencehändler und Porzellanhändler Friedrich Kaltenbach (--) die kurmainzer flörsheimer Fayencemanufaktur in der Untermainstrasse 21 mit finanzieller Unterstützung des kurmainzer Karthäuserklosterprior Valentinus Thomasen (--), wo man den Arzt und kurmainzer hofheimer Hofbesitzer Caspar Dreste (--) als Direktor einsetzt. Die Produktion beginnt mit typischen Produkten wie bemalten Krügen mit Zinndeckel und bemaltem Tafelgeschirr. - In Frankfurt wird der Teilhaber Johann Friedrich Heckel (--) Alleinbesitzer der frankfurter Fayencemanufaktur. - Fürst Carl Christian von Nassau Weilburg (St) (30) und seine Frau Prinzessin Karoline von Nassau Oranien Diez (St) (22) lassen Wolfgang Amadeus Mozart (09) an ihrem Hof in Den Haag auftreten. - In Wiesbaden erlaubt Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (54) der Wanderschauspieltruppe des Komödianten Carl Porch (--) während der Kursaison Theateraufführungen zu veranstalten. Fahrende Theaterschauspieltruppen müssen auch für Schaubuden und Bretterbuden im neuen Herrngarten (20 21 Warmer Damm, Kurhaus Bowling Green) Konzessionen beantragen oder in den größeren Gasthäusern oder Badehäusern die Säle mieten. - In Höchst stellt die Höchster Porzellanmanufaktur Fayancemanufaktur am Marktplatz ein Kaffee- und Teeservices aus Porzellan in Purpurcamaieu von Früchten und Gemüse alias einfarbig violett bemalt mit Goldrändern her. - In Wiesbaden wird bei einem Feuer eine Feuerspritze zur Brandbekämpfung eingesetzt. - In Höchst gibt es von der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur hergestellte sexy erotische Figurine Ruhende entblößte Diana als Nachtlampe, sie ist maximal fünf Jahre alt. Der Modelleur Laurentius Russinger (26), der einen Sohn Ignaz Christoph Russinger (01) hat, hat im selben Zeitrraum eine siebenteilige Porzellanfigurengruppe Knabenkapelle (20 22 Neupreis 14.000 Euro) mit Hackbrett, Querflöte, Trommel, Dudelsack, Mandoline, Fanfare und Kesselpauke entwickelt. - In Darmstadt stirbt nach einer Konzertreise die mit dem Kammerdiener Martin Gottlieb Kemke (--) verheiratete Hofkapellsängerin Charlotte Luise Dorothea Kemke (20), die einen unglaublichen Stimmumfang von g' bis g''' hat, nach sechsjähriger Ehe an Überanstrengung. - In Frankfurt baut zwei Jahre nach dem Besuch von Mozart der in Frankfurt geborene Weinhändler und  Gastwirt Johann Philipp Scharff (49) als Besitzer des Gasthauses Zum Haus Spangenberg im Schärfengässchen seinen Schärffensaal genannten Saal zu einem der größten und beliebtesten Konzertsäle und Veranstaltungsorte der Stadt mit einem Anbau aus. - In Mainz ist der in Mainz geborene Friedrich Carl Willibald von Groschlag (36) verheiratet mit der Grafentochter Sophie von Stadion (--) katholischer mainzer Großhofmeister. - Der uneheliche englische Königsenkel und in London geborene Graf Wilhelm von Schaumburg Lippe (St) (41) erlaubt die Eröffnung einer Schokoladenfabrik. Seine verwitwete Stiefmutter ist Prinzessin Charlotte Friederike Amalie von Nassau Siegen (St) (63). Die Poststrasse zwischen Frankfurt und Fulda alias Heerstrasse ist nur zu Teilen fertig als Chaussee ausgebaut. Zwischen  Hanau und Gelnhausen wird es noch bis 18 19 dauern. - In Friedberg Ockstadt gibt xxx von Frankenstein (--) sein Schloß Ockstadt auf, woraufhin das Schloß verfällt. - In Frankfurt besteigt Johann Wolfgang Goethe (16) eine Postkutsche nach Leipzig, wobei er zwischen Hanau und Gelnhausen in der Nacht ein steiles Stück Strasse lieber zu Fuß geht, als sich der Gefahr umzukippen, steckenzubleiben oä auszusetzen. - Der mainzer Leibarztsohn, geisenheim Weingutsbesitzer und Regierungsrat Freiherr Karl Anton von Vorster (--) veröffentlicht das Weinfachbuch Der Rheingauer Weinbau und verkauft sein Weingut an den preußischen Geheimrat Freiherr Johannn Friedrich Erasmus von Hopffer (--). - In Frankfurt wird die Hanauer Landstraße augebaut. - In Hanau wird der hessenkasseler Landratssohn Ferdinand Schenk von Schweinsberg geboren. - In Frankfurt verklagt die Stadt durch den Reichshofrat die Thurn und Taxis Post wegen einer Gebührenerhöhung bei Briefporto und Paketporto. 

1764 In Frankfurt kommen zur Krönung 50.000 Besucher. Alleine der katholische mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (57) kommt zur Krönung mit einem Zug von über 30 sechsspännigen goldenen Prunkkutschen, hunderten Berittenen und Fußsoldaten, die dieser mehrfach bildlich dokumentieren lässt. Erste Anlaufstation ist der Römer, wo sich der ganze Zug aufstellt. - In Hanau übernimmt der in Kassel geborene Graf von Hanau und hessenkasseler Landgrafensohn Wilhelm von Hessel Kassel (St) (21) die Regierung. - In Heusenstamm trifft im Wald der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (73), liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (36) den mit Prinzessin Isabella von Bourbon Parma (St) (23) verheirateten römischdeutschen König Joseph II von Österreich Lothringen Habsburg (St) (23) und ist schwer von ihm beeindruckt. - In Frankfurt wird die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main wegen der Nichtbeachtung der Strikten Observanz angefeindet. Auch Goldmacher treiben ihr Unwesen. - In Frankfurt würde der von Maria Kaiserin Maria Theresia (St) (47) für ihren Sohn als Krönungswahlbotschafter entsandte Hauptmann der ungarischen Leibwache Fürst Esterhazy (50), der als reichster Mann Ungarns gilt und dessen Haus und Hof Musiker Joseph Haydn (32) ist, zur Krönung vor seinem Quartier gerne ein Ehrenportal aufstellen lassen, das aber so ungünstig liegt, dass er dafür auf der großen Linden Esplanade am Roßmarkt ein farbig mit hunderten Feuerschalen erleuchtetes Tor mit seiner Büste an der Spitze und von zwei gekrönten Adlern flankiert aufstellen lässt, das alle anderen Ehrenbezeugungen in den Schatten stellt. In der ganzen Stadt sind die Fassaden einheitlich mit Girlanden geschmückt. - In Frankfurt wird der Maria Theresia (St) (47) Sohn Joseph II von Österreich Lothringen Habsburg (St) (23) im Dom zum König und Kaiser gewählt. Nach der Krönung durch den in Koblenz geborenen katholischen mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach Bürresheim (St) (57) zieht der Krönungszug zum Römer, wo im Kaisersaal das Krönungsmahl stattfindet. Für das Krönungsbuffet benötigt man eine gesiegelte Eintrittskarte. Während der Krönung wohnt der vor 6 Jahren geadelte nürnberger Jurist am Reichskammergericht in Wetzlar Gustav Georg König von Königsthal (47), der vor 5 Jahren in den erblichen Adelsstand erhoben wurde, als Baron von Königsthal, nürnberger Geschäftsträger in Johann Wolfgang Goethe (15) Elternhaus Großer Hirschgraben 23. - In Frankfurt finden im Junghof Theater, das ausgebaut und erweitert als Konzertsaal genutzt wird und das von FM von Bienentahl (--) an Schauspieler wie Barizone vermietet wird, Theatervorstellungen während der Krönung statt. Er verlangt von den Schauspielern für jede tägliche Vorstellung und für jeden Ball 8 Louisd'ors. 1 Louisd'or = 2 Gulden = 7 Gramm Gold. Franz Maggiore führt auf der Kleinen Allee alias Theaterplatz italienische Opern auf. Deutsche Schauspieler sammeln sich unter Johann Ludwig Ludwig (13). - In Frankfurt wird der in Flörsheim geborene Maler Christian Georg Schütz (46) älterer Vorsteher der Malerzunft. - In Frankfurt Heddernheim kommt mit dem Tod des ehemaligen katholischen mainzer Gouverneurs General Philipp Wilhelm von Riedt (--) das von ihm erbaute Neue Schloss Heddernheim Alt Heddernheim 30, das eine eigene Schlosskapelle besitzt, in den Besitz seines Schwiegersohnes Freiherr xxx von Breidbach Bürresheim. - In Heusenstamm wird für den in Nancy geborenen deutschen Titularkaiser Franz von Lothringen (St) (56) im Schloss Heusenstamm von Graf von Eugen Erwein von Schönborn Heusenstamm (St) (--) ein prunkvoller Torbau errichtet, mit zwei Steinlöwen an den Seiten des Tores und dem Schönborn Wappen, anlässlich der Krönung seines Sohnes in Frankfurt. - In Wiesbaden wird das Zuchthaus alias Gefängnis am Michelsberg erbaut. - In Darmstadt wird Friederich Ludwig Thurn (--) neuer Hofgoldjuwelier. - In Mainz wird der Grafensohn Emmerich Josph Philipp von Eltz (St)  als Sohn von Graf Hugo Philipp Karl von Eltz (St) (--) geboren. - In Frankfurt tritt Joseph Haydn (32) mit speziell für die Krönung erstellten Kompositionen auf, wobei die in Bologna geborene Musikerin und Opernsängerin Anna Bon (26) und ihre Schwester Rosa Bon (--) auftreten. - In Frankfurt trifft die in Mainz geborene Freiherrentochter Maria Anna von Dalberg (St) (19) alias Marianne von der Leyen den in Koblenz geborenen Grafensohn Karl Franz von der Leyen (St) (28) bei den Krönungsfeierlichkeiten, wonach sie im Folgejahr heiraten. - In Kelsterbach erstellt die kelsterbacher Fayencemanufaktur Porzellanfabrik einen Porzellanteller zur Eröffnung des Lustgartens Prinz Georg Wilhelm Gartens von Prinz Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (42), verheiratet mit der in Heidesheim geborenen Grafentochter Maria Luise Albertine von Leiningen Dagsburg (St) (35). Sie ist schwanger mit ihrerm letzten von neun Kindern, der späteren bayerischen Königin Auguste Wilhelmine Maria von Hessen Darmstadt (St) (**). Ihr ältestes von 7 lebenden Kindern ist Prinz Ludwig Georg Karl von Hessen Darmstadt (St) (15), der schon als Dreijähriger Kapitän im Leibregiment Garde de Dragons wurde und gerade als Oberst in den aktiven Militärdienst mit offiziellem Offizierspatent des übergeordneten Oberrheinischen Kreises eingetreten ist. - In Mainz wird Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (39) kurmainzer Wahlbotschafter bei der Kaiserwahl. - In Frankfurt heiratet der Buchdrucker und Verleger Johann Benjamin Andreae (59) alte Mainzer Gasse 39 in zweiter Ehe die evangelische frankfurter Pfarrerstochter Elisabeth Magdalena Margaretha Burgk (57). - In Darmstadt stirbt der seit 44 Jahren verwitwete hessendarmstädter Kanzler Kilian Schwarzenau (77). - In Mainz übernimmt der in St Petersburg geborene Graf Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein (St) (29) verheiratet mit Maria Anna Luise von Dalberg (25) als Neffe des im Vorjahr verstorbenen mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (++) dessen riesiges Vermögen mit großen Ländereien, weshalb er sich den mitten im Wald über Rüdesheim gelegenen und zur Burg Ehrenfels gehörenden Gutshof Niederwald in das Jagdschloss Niederwald und den umliegenden Wald in einen Park umbauen lässt. Dazu lässt er ua die Aussichtspunkte Rundtempel und Rossel für romantische Blicke über ua das Rheintal anlegen. - In Frankfurt überreicht der Juwelenhändlersohn Johann Bernhard Crespel (17) mit seinem Vater dem neuen römischdeutschen König Joseph II von Österreich Lothringen Habsburg (St) (23) eine 300.000 Gulden teuere Hutagraffe.

1763 Ende Siebenjähriger Krieg, bei dem die katholischen Franzosen weltweit einen Großteil ihrer Kolonien an die neue protestantische Weltmacht England verlieren und in Europa ihre Vorherrschaft an die neue und fünfte europäische Großmacht, das protestantische Preußen. - In Frankfurt verlassen die katholischen französischen Besatzungtruppen die Stadt. - In Mainz löst der in Koblenz im Dreiköniginnenhaus geborene neue katholische mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (56) die Immunität der katholischen Jesuiten auf, wodurch er beginnt ihre Privilegien einzuschränken. - In Frankfurt erhält Johann Wolfgang Goethe (14) von seiner Großmutter ein Puppentheater mit Figuren und ein Theaterstück. Er lernt es auswendig und führt es immer wieder mit Begeisterung gemeinsam mit Freunden auf. - Prinz Emich Carl von Leiningen (St) wird als Sohn der Grafentochter Christiane Wilhelmine von Solms Rödelheim (St) (27) geboren. - In Frankfurt stirbt Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (80), der sein Herzogtum seit 21 Jahren von Frankfurt aus regiert und in den finanziellen Ruin geführt hat. Seine Frau Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (St) (33) ist 47 Jahre jünger als er und hat 8 Kinder von ihm. - In Darmstadt vergibt Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (72) liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (35)  an den überdurchschnittlich intelligenten, aber verkrüppelten in Ober Ramstadt geborenen Georg Christoph Lichtenberg (21) ein Stipendium für ein Studium in Göttingen. - In Mainz beendet der Schauspieldirektor Konrad Ernst Ackermann (51) sein Engagement mit dem Drama Cinna und zieht Richtung Leipzig. - Grafensohn Wilhelm Karl Ludwig von Solms Rödelheim Assenheim (St) (64) heiratet in dritter Ehe in Wildenfels die Grafentochter Sophie Henriette Albertine von Solms Wildenfels (St) (24). - In Frankfurt wird der 10.000 qm große Botanische Garten zwischen Bleichstrasse und Stiftstrasse vom in Frankfurt geborenen frankfurter Arzt und Botankiker Johann Chrtian Senckenberg (56) angelegt. Weil die frankfurter Ärzte so schlecht ausgebildet sind, stiftet er auch die Senckenberg Bibliothek. - In Wiesbaden leben 15 jüdische Familien. - In Wenings und Birstein beginnen Auswanderungen nach Nordamerika und in die Gegend zwischen Budapest und Belgrad. - In Frankfurt wird der frankfurter Stadtkommandant Graf Thoranc (44) abberufen und als Gouverneur auf die Antilleninsel Santo Domingo versetzt. - In Mainz porträtiert der in Wien geborene Maler Heinrich Carl Brandt (39) den neuen katholischen mainzer Kurfürst Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (56). - In Frankfurt werden die in Katzenelnbogen geborene Dienstmagd Maria Elisabeth Freydhoff und ihr männlicher Kollege Johann Elias Weygand aus Offenbach im Haushalt von Johann Erasmus von Senckenberg (--) des Diebstahls beschuldigt und von der Polizei befragt. - In Höchst beginnt der Fayencemaler Andreas Philipp Oettner (28) für vier Jahre in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur am Marktplatz zu arbeiten. - In Frankfurt malt der in Mainz geborene und in Frankfurt tätige Maler Justus Juncker (60) das Stilleben Früchte, mit Kirschen Himbeeren, blauen Weintrauben, weißrötlichen Weintrauben, weißen Weintrauben, blauen Pflaumen, grünen Kürbissen mit Mohnblumen und Schmetterling vor einer zerstörten römischen Wandtafel. - In Mainz stirbt der mainzer Kurfürst Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (74), woraufhin sich dessen in Mannheim seit zwei Jahren verbliebener kurmainzer Cabinetsportätmaler alias Hofmaler Heinrich Carl Brandt (39) für einen einzigen Auftrag wieder nach Mainz zurücktraut um dessen Nachfolger, den neuen katholischen mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (St) (56) zu portätieren. - In Frankfurt wird der in Marburg geborene Johann Anton Hoffmann (21) als neuer frankfurter Scharfrichter eingestellt. Sein Bruder Johann Heinrich Hoffmann (--) ist ebenfalls frankfurter Scharfrichter. - In Frankfurt stirbt nach 13 jähriger Ehe der in Meiningen geborene Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (76), der sein Herzogtum von Frankfurt aus regiert hat, woraufhin sein Frau die in Philippsthal geborene hessische Landgrafentochter Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (St) (33) mit ihren Kindern nach Meiningen zieht und die Regierung übernimmt. - In Darmstadt verzichtet der in Bad Vilbel Dortelweil geborene ehemalige evangelische hessendarmstädter Oberhofprediger und Superitendent der Obergrafschaft und Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Präsident des Definitorium und Inspektor des Geymnasiums, der Schulen und des Waisenhauses Johann Hector Dietz (53) auf alle seine Ämter und zieht für 17 Jahre bis zu seinem Tod nach Frankfurt. Er ist Miteigentümer der Herrschaft Wald-Armorbach. - In Frankfurt kommt Wolfgang Amadeus Mozart (07) mit seiner Schwester und seinem Vater von Mainz mit dem Marktschiff zu einem dreiwöchigen Aufenthalt an. Der tritt dreimal beim in Frankfurt geborenen böhmischen Bergmeistersohn und Speisewirtssohn, Weinhändler und Gastwirt Johann Philipp Scharff (49) in dessen Schärffensaal genannten Saal, einem Tanzsaal im Gasthaus Zum Haus Spangenberg im Schärfengässchen auf und logiert in einem Gasthaus in der Benderasse (20 22 Kunsthalle Schirn), wo der Vater mit einem Brillantring ins Fenster ritzt: Mozart Maitre de la musique de la chapelle de Salzbourg avec Sa Famille le 12 Août 1763. Weil er als Wunderkind gefeiert wird, zieht in das herrschaftliche Hotel König von England in der Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) um. Der Bruder des  Veranstalters Gottfried Scharff (45) zieht mit seiner Eisen- und Stahlwarenhandlung vom Haus zum Bunten Roß in der Fahrgasse 98 ins Haus zum Segen Jacobs in der Fahrgasse 20 um. - In Langenselbold und Rothenbergen sind 30 Fuhrleute, die dort regelmäßig die Reichsstrasse nach Fulda benutzen wegen der ständigen Gefahr von Überfällen an der Abtshecke am östlichen langenselbolder Ortsende vor dem Weg in den Wald bereit den doppelten Wegzoll zu bezahlen um die Strasse ins Tal zu verlegen, wo man sie aber ausbauen muss. - In der neuen hessenkasseler Grafschaft Hanau richtete der protestantische Fürst Friedrich II von Hessen Kassel (St) (43) in Konkurrenz zur katholischen kaiserlichen thurn und taxis Reichspost in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern hessenkassler Posthaltereien ein, was bis 17 97 zu Streit führt. - Hessen-Kassel verpachtet sein Postwesen an den Geheimen Kriegsrat Uckermann (--) für 10.000 Taler. - In Frankfurt wird der in Wertheim geborene Buchhändler Johann Karl Brönner (25), der bereits seit 17 59 französisches lyoner Freimaurermitglied ist, Mitglied der frankfurter Loge Zur Einigkeit. - In St Goar übernachtet Wolfgang Amadeus Mozart (07) im Gasthaus Zur Lilie.

1762 Frankfurt ist katholisch französisch besetzt. - In Mainz braut im Haus Goldstein im Kirchhof Theodor Kalkhoffen aus Höchst in der Falkensteiner Brauerei. - In Mainz führt der Schauspieldirektor Konrad Ernst Ackermann (50) Trojanerinnen und Der hellsehende Blinde und die Komödie Orest und Pylades auf. - In Mainz wird der Ackermann Schauspieldirektorenstiefsohn Schröder vom Adel nach unvorsichtigen Außerungen über die höheren mainzer Kreise auf der Bühne ausgebuht und von den katholischen mainzer Domherren in französischer Sprache verhöhnt, kann sein Publikum aber wieder versöhnen. Die Direktorenfamilie Konrad Ernst Ackermann (50) wohnt beim kurfürstlichen Wachtmeister und Polizeilieutenant Dahl. Die Töchter Dorothea Ackermann (10) und Charlotte Ackermann (05) übernimmt die Kinderrollen. Seine Ehefrau ist die Witwe Sophie Charlotte Schröder (48). - In Frankfurt sind 24 Lampenfüller täglich unterwegs um die eingeführten Strassenlampen mit Öl zu befüllen. Alle Strassenlaternen hängen an den Häuserwänden. - Mit dem Abzug der französischen Truppen zeigen sich die schweren Schäden an Einrichtung, Kaminen und Fußböden im am Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10, für die der französische Herzog Victor-Francois de Broglie (44) aufkommen muss. Die Renovierung dauert 2 Jahre. - In Mainz baut der mainzer Hofgeigenbauer Nikolaus Döpfer (--) Geigen nach dem Vorbild von Jacobus Stainer aus Innsbruck. - In Darmstadt beauftragt der in Darmstadt geborene und in Pirmasens residierende hessendarmstädter Erbprinz Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (43) den hessendarmstädter Minister Friedrich Carl von Moser (--) mit der Ausarbeitung einer Reformstrategie für seine künftige Regierung, die im Laufe der nächsten 20 Jahre auch die Staatsfinanzen vor dem Bankrott retten wird. - In Darmstadt darf der in Dietzenbach geborene babenhäuser Centgrafsohn und Goldarbeiter Johann Egidius Werner (26) als neuer Hofsilberjuwelier mit Personal-Freiheit in die Residenz einziehen. - Prinz Dominik Konstantin von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) wird als Sohn von der Erbtochter Katharina Louise von Leiningen Dagsburg Emichsburg (St) (27) und Prinz Theodor Alexander zu Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (40) aus der morganatischen wittelsbacher Linie geboren. - In Frankfurt wird der Herzogssohn Prinzessin Amalie von Sachsen Meiningen (St) geboren. Ihre Mutter ist Prinzessin Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (St) (28) und ihr Vater ist Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (75), der von Frankfurt aus regiert. - In Frankfurt tritt während des Sommers die eigentlich in Mainz stationierte Wanderschauspieltruppe von Konrad Ernst Ackermann (50) im Saal des Junghof Theater auf, wo sie Molière Stücke mit der Schauspielerin Karoline Schulze (--) aufführt. Dazu gibt es Trojanerinnen und Der hellsehende Blinde und die Komödie Orest und Pylades. Der in Schwerin geborene Friedrich Ludwig Schröder (18) gibt als Erster Balletttänzer sein Debut, wird aber bei einer Messerstecherei schwer verletzt, die er überlebt. Einer eigentlich fälligen Bestrafung durch die Militärbehörden entgeht er. - Zwischen Würges und Bad Camberg kommt es zu einem Postraub, wobei die katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche überfallen wird. - Der in Darmstadt geborene hessenkasseler Vizeoberst Zeremonienmeister Leopold von Werner (58) wird hessenkasseler Oberst Zeremonienmeister.

1761 Frankfurt ist katholisch französisch besetzt. - In Wiesbaden wird ein Kriminalgericht eingesetzt, das dem Stadtgericht die Hohe Gerichtsbarkeit entzieht. - In Frankfurt beginnt der französische Stadtkommandant über den Stassenkreuzunge Rübenöllaternen aufhängen zu lassen, was zu einem Rückgang der Strassenkriminaltität führt. - Im Siebenjährigen Krieg wird der in Frankfurt geborene erfolglose Schriftsteller, Gut Mörfelden Besitzer und Amtmann Johann Michael von Loën (67) nach vierjähriger französischer Geiselhaft im allerelendsten und unanständigsten Zimmer in Wesel entlassen, muss aber dafür seinen Sohn bis Kriegsende als Geisel stellen. - In Frankfurt veröffentlicht der Buchhändler xxx (--) in der Gelehrten Zeitung einen Articulus alias Artikel über Giessen, wofür er angezeigt wird und  17 63 drei Marck löthigen Goldes Strafe bezahlen und einen Widerruf veröffentlichen muss. - In Frankfurt ist die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main mit Jean Peter Gogel (--) wieder tätig. - In Kelsterbach wird die neue landgräflich hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur alias Porzellanmanufaktur eröffnet, die vom in Meißen ausgebildeten Porzellanmaler Christian Daniel Busch (--)  geleitet wird. Einer der Porzellankünster ist Carl Vogelmann. - In Darmstadt heiratet die morganatische hessendarmstädter Landgrafentocher Gräfin Friederika Sophia von Eppstein (31) einen hessendarmstädter Militär, Freiherr Johann Carl von Pretlack (--). -  In Darmstadt wird Prinzessin Luise Henriette Karoline von Hessen Darmstadt (St) als Tochter des zweiten Landgrafensohnes Prinz Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (39) und der Grafentochter Marie Luise Albertine von Leiningen Dagsburg Falkenburg (St) (32) geboren, deren Mutter wiederum die Grafentochter Katharina Polyxena von Solms Rödelheim (St) (58) ist. - In Frankfurt Niederrad baut Johann Friedrich Müller (--) am Rand des Dorfes in der Kelsterbacherstrasse 2 eine Kattunfabrik im Barockstil mit einem Torgebäude auf, was 20 Jahre dauert, die wie ein Landschloss aussieht. Er stellt mit aus Indien importierter Baumwolle feine Tuche und Stoffe für Hemden her. - In Mainz wird ein dritter Schiffskran aufgestellt. - In Frankfurt Sachsenhausen gibt es 435 Weingärtner und Gärtner, 125 Fischer, 30 Bierbrauer, 22 Bäcker und 20 Gerber. - In Frankfurt kauft der frankfurter Bankier Johann Noe Gogel (46) von xxx von der Lahr (--) das Haus Zur goldenen Kette, das er als Geschäftshaus und Repräsentationshaus nutzt und wo er in vier Räumen seine Kunstsammlung von rund 500 Gemälden und 3.000 Büchern aufbewahrt. - Die hessendarmstädter Landgrafenschwiegertochter Karoline Henriette von Wittelsbach Pfalz Saarbrücken (St) (40) versucht vergeblich die neue schwangere Mätresse Ernestine Rosine Flachsland (18) ihres Mannes, die er bei einem Wettbewerb für eine Schönheitsgalerie ausgewählt und sie zu seiner offiziellen Mätresse alias Maîtresse en Titre gemacht hat,  mit einer Pisole zu erschießen, was ihr nicht gelingt und woraufhin sie beginnt nur noch wenige Wochen mit ihrem in Darmstadt geborenen Ehemann zusammenzuleben. Ernestine Rosine Flachsland (18) gebärt den unehelichen späteren hessendarmstäder Landgrafensohn Ernst Ludwig von Hessenzweig, den ihr Prinzessin Karoline Henriette von Wittelsbach Pfalz Saarbrücken (St) (40) abnimmt und in ihrem Haushalt aufzieht. In Darmstadt heiratet deren Schwester Friederike Karoline Flachsland (17) den hessendarmstädter Beamten Andreas Peter Hesse (33), bei denen die jüngere Schwester Maria Karoline Flachsland (11) nach dem Tod der Mutter lebt. - In Frankfurt wird der Herzogssohn Prinz Georg von Sachsen Meiningen (St) geboren. Ihre Mutter ist Prinzessin Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (St) (27) und ihr Vater ist Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (74), der von Frankfurt aus regiert. - Der in Bad Soden Neuenhain geborene wiener Hofmaler Christian Seybold (66) porträtiert seine Tochter. - In Frankfurt erstellt der in Mainz geborene Maler Justus Juncker (58) sein Stillleben Kirschen und Aprikosen fertig. - In Mainz schickt der mainzer Kurfürst Johann Friedrich Karl von Ostein (72) seinen kurmainzer Cabinetsporträtmaler alias Hofmaler Heinrich Carl Brandt (37) nach Mannheim, wo er für den kurpfälzer Münzmeister neue Prägestempel für mainzer Münzen designen soll, aber nicht mehr zu seinem Auftraggeber zurückkehren will. - In Darmstadt beginnt  der Hofschneidersohn und darmstädter Hofmusiker Ernst Gottleib Schetky (45) mit seinen drei jugendlichen Kindern Johann Georg Christoph, Charlotte und Ludomilla eine Konzertreise nach Hamburg, Göttingen und Osnabrück. Er ist verheiratet mit der ehemaligen karlsruher Sopranistin Maria Elisabeth Eberhard (47). - In Mainz wird Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (42) wieder kurfürstlicher Regierungsratspräsident. - In Mainz gibt der kurmainzer Großhofmeister Graf Anton Heinrich Friedrich von Stadion (St) (70) alle seine Ämter auf. - Auf erbacher Grafschaftsgebiet wird aus Tirol zugewanderten Bergbauspezialisten erlaubt in Michelstadt katholischen Gottesdienst abzuhalten. - In Frankfurt Niederrad erbaut der Tuchfabrikant Johann Friedrich Müller (--) den Frauenhof. - In Darmstadt tötet der raibacher Zimmergeselle Johann Daniel Burger (--) grausam den Adeligen xxx von Berg (--), wonach nach ihm gefahndet wird. - Der bürgerliche und geadelte Generalleutnant Nikolaus Luckner (39), der 17 59 das Portefeuille des französischen Marschalls mit geheimen Anweisungen des Kriegsministeriums erbeutet hat, greift von Kassel mit den Alliierten die Franzosen an, die Mainz, Frankfurt und Hanau besetzt halten. Die Alliierten stehen vor Bad Homburg. Weil sein Regiment aufgelöst wird, wird er 17 63 seine mit Orden übersäte Uniform ins Feuer werfen und für ein Jahresgehalt von 30.000 Livres als General zu den Franzosen überlaufen.

1760 Frankfurt ist katholisch französisch besetzt. - Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (69) schenkt das Hofgut Braunshardt bei Weiterstadt seinem in Darmstadt geborenen zweitältesten Sohn Prinz Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (38), der darauf ein französisches Landschloss bauen lässt. - Mit dem Tod des protestantischen hessenkasseler Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (78) wird sein mit der protestantischen englischen Königstochter Maria von Hannover (St) (37) verheiratete, getrenntlebende katholische Erbprinz Friedrich II von Hessen Kassel (St) (40), der seit 11 Jahren seine Kinder den späteren Regenten von Hanau und Erbprinz Wilhelm I von Hessen Kassel (St) (17), den späteren dänischen Statthalter von Schleswig Holstein Karl von Hessen Kassel (St) (16) und den späteren auf dem ehemaligen Schloss seines Bruders, dem Schloss Rumpenheim lebenden Prinz Friedrich III von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (13), nicht gesehen hat bzw sehen durfte, neuer hessenkasseler Landgraf. Trotzdem kommt es zu keinem Treffen mit den protestanitschen Kindern, die in Hanau leben. Er wird sie weitere 22 Jahre nicht sehen. Sein in Kassel geborener Sohn Wilhelm von Hessel Kassel (St) (17) wird Graf von Hanau. - In Darmstadt wird das als Pfarrhaus neben der Stadtkirche am Stadtrand an der Stadtmauer erbaute spätere Gasthaus und Weinlokal Bockshaut Kirchstrasse 7 als Pfarrhaus an den Gerber Johann Georg Gervinus mit dem Zunftzeichen Bockshaut verkauft. - In Mainz wird Franz von Kesselstatt (St) (07) katholischer mainzer Domkellermeister. Er ist der in Trier geborene Sohn von Graf Hugo Kasimir Eduard von Kesselstadt (St) (--) und Katharina Elisabeth Knebel von Katzenelnbogen (St) (--). - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der in Birstein geborene Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg und Büdingen (St) (25) Prinzessin Sophie Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (17). - In Mainz braut der Bierbrauer Jacob Josse im Brauhaus Zum weißen Ochsen in der Bocksgasse 39. - In Frankfurt wirft Johann Wolfgang Textor (67) ein Messer nach seinem Schwiegersohn Johann Christian Senckenberg (53) weil dieser ihn beschuldigt im Vorjahr die Stadt Frankfurt an die Franzosen verraten zu haben, woraufhin Johann Christian Senckenberg (53) seinen Degen zieht. Erst der Pfarrer kann beide trennen. Johann Wolfgang Textor (67) lebt im 1 Hektar großen schlossartigen Textoranwesen in der Friedberger Gasse. - Die zweite Ehefrau von Graf Wilhelm Karl Ludwig von Solms Rödelheim Assenheim (St) (61) Sophie Wilhelmine Christine von Sayn Wittgenstein (St) (35) stirbt. - Der in Weilburg geborene Karl Christian von Nassau Weilburg (St) (25) heiratet in Den Haag die niederländische Erbstatthaltertochter Prinzessin Karoline von Oranien Nassau Diez (St) (17). - In Mainz trifft der Schauspieldirektor Konrad Ernst Ackermann (50) mit seiner Theatertruppe ein. Er eröffnet auf dem Ballplatz ein hölzernes Schauspielhaus und führt die Erstlingswerke von Lessing, die Dramen von Schlegel, Gotter und Weise, aber auch von Molière, Goldoi und Corneille auf. Besucherrekorde haben die Schauspiele Miß Sarah Sampson, Merope, Peter Squenz und das Nachspiel Blinde Kuh, das Lustspiel Die Amazonen und die Ballette Pigmalion, Das Schäferfest, Das Serail des türkischen Kaisers und Die Aepfeldiebe oder Obstschütteln des Tänzers und Ackermann Stiefsohns Schröder. Weißes Operette Der Teufel ist los ist ein Puplikumshit. Neben Ballett sind auch Opern beliebt. Die Hofmusik bildet das Orchester. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der Fürst Wolfgang Ernst II von Isenburg Büdingen (St) (25) Prinzessin Sophie Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (17). - In Frankfurt wird das Stück Das bürgerliche Frauenzimmer der Mode in französischer Sprach von Dancourt aufgeführt. Beginn ist 17:30 Uhr. Es wird ein Bretter Amphittheater mit 2 stöckiger Loge zu einem Gulden und der 2. Platz zu 40 Kreuzer im großen Concertsaal Junghof Theater angeboten. Hauptattraktion ist ein 7 jähriger Knabe und den Abschluß bildet ein pantomimisches Ballett. - In Frankfurt Sindlingen übernimmt der Kaufmann Karl Franz Allesina das Vaccani Landgut und baut es zu einem Herrenhaus mit 16 Morgen Weinberg um. - In Frankfurt wird die Weinkellerei Schulz & Wagner Ecke Hochstrasse 45/Kleine Hochstrasse (20 17 China Weinlokal Jasper) gegründet. - In Frankfurt malt der in Flörsheim geborene Maler Christian Georg Schütz (42) den frankfurter Weinmarkt am Mainufer zwischen Fahrtor und Alter Brücke. - In Frankfurt malt der im pfälzischen Grünstadt geborene Maler  Johann Conrad Seekatz (41) den kaiserlichen Rat Johann Capar Goethe (--) mit seinem Sohn Johann Wolfgang Goethe (07) und der Familie mit Schafen. - In Frankfurt kommt die 93. Ausgabe der Zeitung Ordentliche wöchentliche Frankfurter Frag- und Anzeigungs Nachrichten heraus, die in der Buchhandlung von Johann David Jung in der Buchgase wöchentlich zweimal dienstags und freitags verkauft wird. Es werden Avertissements als Anzeigen beigefügt. Bewilligt wird die Zeitung von Kaiser und König und vom frankfurter Magistrat. - In Frankfurt zieht der katholische mainzer Weißbierbrauersohn und neue frankfurter Domkanoniker Johann Georg Battonn (20) in den Arnsburger Hof ein, wo sich die Vikarshäuser befinden und wo er an seinem frankfurter Stadtplan Kartenmaterial arbeitet. - In Mainz baut man im mainzer Dom im Westchor ein neues Chorgestühl im Rockokostil ein. - In Frankfurt wird der Münzhändler und Bankier Johann Jacob Bethmann (45) von den französischen Besatzungsbehörden des Finanzbetruges beschuldigt, woraufhin er mit mehreren anderen Bankiers erfolgreich streikt, was die Besatzungsbehörden zwingt die Vorwürfe nicht weiter zu beachten. - In Mainz ist der aus Lüttich stammende reiche Tabakhändler und Weinhändler Ernst Dumont (40), der seit 21 in Mainz lebt, Stadtratsmitglied, Schatzungseinnehmeramtmann, Aufseher über die kommunale Feuerwehr, die Chirurgeninnung, die Barbierinnung und die Schifferzünfte zum großen und kleinen Anker. - In Höchst stellt der Modelleur Laurentius Russinger (21) in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur die sexy erotische Figurengruppe Lauscher am Brunnen mit Potpourriaufsatz her, bei der sich eine Frau die Beine am Brunnen wäscht, während ein Voyeur ihr unter ihren Rock schaut. - In Darmstadt übernimmt der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (69) das ehemalige landgräfliche und zum Achteckigen Haus umgebaute Lustschlösschen mit großem Saal vor der Stadt in der Mauerstrasse vor dem Jägertor wieder und schenkt es seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (32), die neben ihrem Stadthaus am Ballonplatz auch dort bis zu ihrem Tod 18 03 lebt. - In Mainz heiratet der Neffe des mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (71), der in St Petersburg geborene katholische kaiserliche Rat Graf Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein (St) (24), die in Mainz geborene Maria Anna Luise von Dalberg (20), die Tochter des kaiserlichen und kurmainzer Geheimen Rats, Oberamtmann in Veldenz, Hauptmann des Kanton Oberrhein der Reichsritterschaft Freiherr Friedrich Anton Christoph von Dalberg (--) und der Freiherrentochter Sophie Wambolt von Umstadt (--).

1759 Frankfurt wird von katholischen französischen Soldaten besetzt. - In Frankfurt wird für zwei Jahre der französische Stadtkommandant Graf Thoranc (40) im Goethehaus Großer Hirschgraben 23, dem Haus des kaiserlichen Rates Johann Caspar Goethe, der ein große Gemäldesammlung hat, zwangseinquartiert. Er ist Offizier und ebenfalls leidenschaftlicher Kunstsammler. Die mitgereiste französische Schauspieltruppe führt im französischen Junghof Theater eine Oper in 3 Aufzügen Der Spieler auf, in dem bis dahin der reformierte Gottesdienst gehalten wurde. Graf Thoranc (40) beginnt als französischer Zivilverwalter die alten Häusernamen durch Strassennamen mit Hausnummern zu ersetzen, eine Strassenbeleuchtung mit Rüböl mittig über den Strassen, die bisher nur auf dem Römerberg besteht, zu erweitern und die Müllabfuhr zu reformieren. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Baumeister Johann Andreas Liebhardt (46) neuer frankfurter Stadtbaumeister. - In Frankfurt steht der französische Herzog von Broglie mit 31.000 Mann bei Bergen Enkheim. Es kommt zur Schlacht bei Bergen, bei der der in Birstein als sechstes Kind geborene hessenkasseler General isenburgbüdinger Fürstensohn Graf Johann Casimir von Isenburg Birstein (St) (44) in den Reihen der Alliierten fällt. Die französische Übermacht von 24.000 Soldaten beklagt trotz Rückzug der Alliierten 4.000 Tote. - In Mainz lässt der Wanderschauspieldirektor Luft nach Seiltanzvorführungen auch kleinere Operetten absingen und Hundskomödien aufführen. - In Frankfurt quartiert sich im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 der Oberbefehlshaber der französischen Truppen, Marschall Herzog Victor-Francois de Broglie (41) mit seinem Gefolge ein. Damit seine Diener, die u.a. im Nachbarshaus des Kutschers Gerlach schnell zu ihm kommen können, wird kurzerhand eine Tür in die Brandmauer gebrochen. - In Frankfurt wird der evangelische regensburger Pastorensohn und Diplomat Friedrich Melchior Grimm (36) als Gesandter an den französischen Hof geschickt. - In Frankfurt werden der in Flörsheim geborene Maler Christian Georg Schütz (41), der in Zweibrücken geborene und mit der Tochter seines Meisters verheiratete Maler Johann Georg Trautmann (46) und der im pfälzischen Grünstadt geborene Maler Johann Conrad Seekatz (40) vom französischen Stadtkommandanten Graf Thoranc (40) mit Aufträgen überhäuft. Johann Andreas Benjamin Nothnagel (20) übernimmt die Tapetenmalerei. - In Frankfurt wird der in Mainz geborene Weizenbierbrauersohn Johann Georg Battonn (19) katholischer Canonicus am Bartholomäusstift des frankfurter Doms. - In Hanau wird die Goldschmiede Jean Jakob Bury im Haus Zum goldenen Mörser Frankfurter Strasse 15 gegründet. - In Frankfurt verlässt der  universalreligiöse Extremist des Propheten Elias Artista, frankfurter Kapellmeister und Violonist in der Katharinenkirche, wo die mit ihm verwandte Familie Goethe eigene Kirchenstühle hat, Johann Daniel Müller (42) nach dem Tod seiner Frau die Stadt und macht sich nach Norddeutschland auf, von wo er das Baltikum, Skandinavien und Russland bereist. Er sucht den Stein der Weisen und kommt nicht zurück. - In Frankfurt ist Christian Ludwig Wurmser von Vendenheim (--) französischer Stadtkommandant. Sein Bruder, der französische Oberst Christian Franz Jakob Wurmser von Vendenheim (--) verhindert, dass die Stadt Frankfurt von den Preußen geplündert und zerstört wird. - In Höchst wird die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur am Marktplatz, die seit drei Jahren Bankrott ist und in der es oft sogar zu Handgreiflichkeiten unter der Belegschaft kommt, von Johann Heinrich Maas (--) übernommen.  Bernhard Magnus (14) ist Porzellanmalerjunge. - In Darmstadt heiratet der Kammerdiener von Prinz Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (37) Martin Gottlieb Kemke (--) die hessendarmstädter Hofkapellmusikertochter, Hofsängerinnentochter und seit sechs Jahren fest angestellte Hofkapellsängerin Charlotte Luise Dorothea Kemke (20), die schon seit 8 Jahren auftritt und eine unglaublichen Stimmumfang von g' bis g''' hat. - In Mainz finden Maurer eine eingemauerte Kiste mit einem Silberservice von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg (St) (++), wofür sie eine Belohnung von der Stadt erhalten. - In Frankfurt tritt der frankfurter Jude Aaron Beer (--) als Geldgeber des Adels auf. - In Frankfurt ist Louis Crespel (--) ein angesehener Juwelier. - In Butzbach kämpft Graf Georg Ludwig von Kielmannsegg (54).

1758 In Frankfurt wird der Galgen an der Westseite der Hauptwache entfernt. - In Mainz reformiert der katholische reaktionäre und handelsuninteressierte bis handelsfeindliche mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (St) (69) das Schulwesen. - In Mainz führt die Wanderschauspielgruppe unter Pietro Moretti (--) die ersten Opern La Zingara, Il maestro di musica, L'amore tieto und La serva Patrona, Il giaratore und Le feste galants im herrschaftlichen Redoutensaal auf. Eine weitere Wanderschauspieltheatertruppe unter Direktor Pietro Gurini glänzt mit dessen Tochter Mamsell Gurini als Primadonna und dem Tenoristen Talbini. - In Offenbach bekommt die offenbacher Bürgermeistertochter Agathe d'Orville (--) ein holländisches Puppenhaus. - In Mainz wird im Rahmen der Barockisierung der mainzer Dom innen weiß ausgemalt, wozu er auch weiße Fenster erhält. -  In Frankfurt hinterlässt der zweite Kapellmeister Heinrich Valentin Becke (60) ein Clavichord, eine Bratsche, zwei Violinen, ein Flageolett aus Elfenbein und eine Flut douce. - In Rüsselsheim Königstetten gründen der rüsselsheimer und hessendarmstädter Hofjäger Wilhelm Cron (--) und dessen Schwager, der Fayentier und Porzellanfabrikant Johann Christian Frede (--) eine hessendarmstädter Fayencemanufaktur, für die sie Erde aus dem triburer Gemeindewald holen. Weil sie damit kaum Geld verdienen, verlässt Wilhelm Cron (--) das Unternehmen wieder. Daraufhin steigt Fredes Schwager, der Wegeinspektor Caspar Maintz (--) als Gesellschafter ein. Zusammen verlegen sie sie als hessendarmstädter kelsterbacher Fayencemanufaktur nach Kelsterbach und vergrößern sie. - In Mainz wird der in München geborene italienischstämmige Freskenmaler Joseph Appiani (52) Direktor der katholischen kurfürstlich mainzer Künstlerakademie. - In Darmstadt wird der hessendarmstädter Hofmaler Friedrich Jakob Hill als Sohn des hessendarmstädter Ingenieurs Johann Jakob Hill (28) geboren. - In Mainz wird Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (39) neuer kurfürstlicher Regierungsratspräsident.

1757 Mainz ist im zweiten Jahr des weltweiten Krieges Siebenjähriger Krieg, in dem eine protestantische Allianz aus Preußen und England gegen eine katholische Allianz aus dem habsburgischen HRR, Spanien, Frankreich und Russland weltweit um Nordamerika und Indien und euopäisch um Schlesien kämpft, wirtschaftlich in einem katastrophalen Zustand. In Mainz entschließt sich der katholische reaktionäre und handelsuninteressierte bis handelsfeindliche mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (St) (68) zur Neutralität im Siebenjährigen Krieg, was zu einer politischen Bedeutungslosigkeit führt. - In Wiesbaden Dotzheim heiratet Heinrich Anton Leichtweiß (44) die aus Dotzheim stammenden Christiane-Louise Nicolai und übernimmt das Gasthaus Zum Engel mit Bäckerei. - In Mainz braut Johann Dahl im Brauhaus Zum weißen Rösschen in der Unteren Gaustrasse 73 Bier. Es wird bekannt für seinen schönen Biergarten und die im Sommer darin stattfindenden Konzerte mit Militärmusik. - In Mainz braut Stephan Gerhardi im Gasthaus Zum Ritter in der Holzgasse 25 Bier. - Graf Wilhelm Karl Ludwig von Solms Rödelheim (St) (--) heiratet Sophie Wilhelmine Christine von Sayn Wittgenstein (St) (--). - In Wiesbaden stirbt Graf Georg Willhelm von Erbach Reichenberg Breuberg Radeburg Reichenberg (St) (71). - In Frankfurt wird die Melanchtonherberge Klaus Brommers Hof Zeil 102 (20 17 Douglas Parfümerie) als Stadtpalais Darmstädter Hof des in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (66) liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (29) fertiggestellt, das auch als Poststation genutzt wird. Nach dem Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 ist es das bedeutendeste gesellschaftliche Gebäude der Stadt. - In Frankfurt malt der Maler Friedrich Wilhelm Hirt (36) den Händlertrubel am Fahrtor in seinem Bild Mainufer am Fahrtor. Der einarmige runde Kran am Mainkai (20 22 bei Fahrkartenhäuschen Köln Disseldorfer Schifffahrtsgesellschaft am Eisernen Steg) ist das beherrschende Bauwerk. Die sechs neuen dreistöckigen Villen am Schaumainkai sind als eigener Stadtteil mit einer eigenen bis zum ersten Stock reichenden Steinmauer umgeben und durch die Bastionen und den breiten sachsenhausener Stadtgraben mit Feldern von Sachsenhausen weiträumig getrennt. Der Main ist, weil es die Staustufen noch nicht gibt, maximal 1,50 m tief, sodaß Zugpferde ein bis zwei aneinadergereihte Treidelschiffe unter der alten Brücke hindurchziehen können. - In Frankfurt tritt in einer Bude auf dem Roßmarkt während den Messe die Wanderschauspieltruppe von Konrad Ernst Ackermann (45) 36 Mal auf, die Werke von Lessing ua das bürgerliche Trauerspiel Miss Sara Sampson mit der Schauspielerin Sophie Friederike Hensel (--) in der Titelrolle aufführt. Weil die moralischen deutschen Stücke und übersetzte französische Komödien und Tragödien schlecht ankommen, bringen sie nur 1.725 Taler entsprechend 2.550 Gulden entsprechend 70 Gulden/Vorstellung ein, worüber er sich in der Abschlussvorstellung beim Publikum beschwert. - In Frankfurt setzt Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (70) beim wenig begeisterten Rat der Stadt durch, dass die Wanderschauspieltruppe von Konrad Ernst Ackermann (45) auch während der Herbstmesse auftreten darf. - Die in Eltville geborene Stadtherrentochter gebärt in Nassau als Henriette von und zum Stein (36) den späteren Staatsmann Heinrich von Stein. - In Mainz wird die Kurfürstliche Maler- und Bildhauer Akademie für Künstler gegründet, der sich der mainzer Hofmaler Heinrich Carl Brandt (35) nicht anschließt. Er bildet seine Schüler selbst aus. - In Frankfurt eröffnet der ledige, in Darmstadt geborene evangelische Superintendentensohn, Hofpredigersohn und Arzt (35) eine eigene Arztpraxis. Sein Vater ist der in Bad Vilbel Dorteweil geborene Theologe Johann Hector Dietz (53). Seiner Frau, Kaufmannstochter und Wirtstochter Maria Magdalen Schmeltzer (43) gehört das frankfurter Gasthaus Zum Maulbeerhof. - In Darmstadt ist Georg Adam Eger (--) hessendarmstädter Hofmaler. - Der in Wiesbaden Biebrich geborene Prinz von Nassau Usingen Graf von Saarbrücken und Saarwerden und Freiherr von Lahr, Wiesbaden und Idstein Johann Adolf von Nassau Usingen (St) (17) kämpft als französischer Offizier in Hessen. - In Wiesbaden wird ein spezielles Polizeigericht eingeführt, das unter an Unordnung gewöhnten Bürgern Furcht verbreiten soll. - In Frankfurt kommt die halbjährlich erscheinende mehrere Hundert Seiten lange Zeitung zu den Messen Frankfurter Meßrelation Die neuesten Staats und Welt Geschichten (seit 15 88)  heraus, die jeweils den Zeitraum von Messe zu Messe abdeckt. Kaufen kann man die Zeitung im Laden Engelhard am Leonhardkirchhof, bei Philipp Wilhelm Fleischbein (--) im Nürnberger Hof und beim Kanzellisten Raab (--) hinter dem Paradeplatz neben dem Wolfseck. - Der Augsburger Matthäus Seutter (79) erstellt eine Karte der nassauischen Fürstentümer und stirbt.

1756 Siebenjähriger Krieg beginnt zwischen Preußen und England einerseits und Habsburg, Frankreich Russland andererseits. - In Mainz ruiniert der katholische reaktionäre und handelsuninteressierte bis handelsfeindliche mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (67) nach der Niederlage gegen Preußen und der Besetzung Erfurts und der danach folgenden Kontributionszahlungen den Staatshaushalt. - In Lich Laubach heiratet die in Laubach geborene Prinzessin Sophie Christine Wilhelmine von Solms Laubach (St) (15) Fürst Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (--). - In Offenbach verkauft der Politiker Johann Heinrich Dick (54) die Kutschenfabrik Hoffabrik Dick und Kirschten in der Geleitstrasse an Karl Theodor Wecker (28), der in das offenbacher Westend umzieht (20 16 Dreieichpark) und dort Feder- und Patentachsen herstellt. - In Darmstadt wird die Wiener Kronenbrauerei gegründet. - In Mainz spielt die bayerische Wanderschauspieltruppe Joseph Döring mit den Hauptdarstellern Herr und Frau Reuling und dem Ballettmeister Keller. - Rüsselsheim wird ein drittes Mal die Marktrechte durch den hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (65) liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (28) verliehen. - In Frankfurt wird der Buch- und Kupferdrucker Johann Jacob Gottlieb Scherbius (28), dessen Vater ein verkauftes türkisches Soldatenkind war, für 5 Jahre Hauslehrer im Haus der Familie Goethe. Für seinen Unterricht in Latein und Griechisch für den kaiserlichen Ratssohn und Dichter Johann Wolfgang Goethe (07) und seine Schwester Cornelia Goethe (06) im Großen Hirschgraben 23, erhält er monatlich 50 Kreuzer. - In Frankfurt Unterliederbach baut ein Kommerzienrat Stemmler ein Landhaus alias Villa Graubner. - In Mainz gibt der Violonist und Dirigent Jan Zach (43) nach rund 10 Jahren seine Anstellung am katholischen mainzer Kurfürstenhof auf und beginnt ein Wanderleben, das er mit dem Verkauf seiner Kompositionen finanziert. - In Mainz wird die bürgerliche katholische Maximiliane la Roche als Tochter des unehelichen katholischen kurmainzer Großhofmeistersohnes und katholischen kurmainzer Hofrat Georg Michael Anton Frank Maria La Roche (36) und der süddeutschen protestantischlutherischen Arzttochter und kurmainzer Saloniere Sophie la Roche (26) geboren. - Der hessendarmstädter Amtssitz Kelsterbach wird nach Mörfelden verlegt. - In Frankfurt will der Rechtsanwalt Johann Sebastian Ochs von Ochsenstein (56), der unverheiratet wie seine zwei Brüder im Haus Zum roten Engel gegenüber dem Goethehaus stirbt in aller Stille ohne jede Begleitung bestattet werden, was das prunksüchtige frankfurter Bürgertum ihm verächtlich als Ochsenleichen auslegt. - In Frankfurt wird das Junghof Theater erbaut. - Der tabaksüchtige König Friedrich II von Zollern Preußen (St) (44) wird angeschossen und überlebt dank seiner Schnupftabakdose. - In Höchst wird die bankrotte kurmainzer höchster Fayencemanufaktur am Marktplatz unter ihrem Betreiber Johann Christoph Göltz (68) geschlossen. Der geflohene Porzellanmaler Gottlieb Friedrich Riedel (32) kommt für kurze Zeit aus Meißen an. - In Mainz malt der in München geborene italienischstämmige Freskenmaler Joseph Appiani (50) die katholische Peterskirche aus.Schon - In Mainz beantragt der Obersteiger und Bergmann Jacob Müller (--), der aus Creutznach alias Kreuznach stammt, dass er in der Gegend von Hochheim und Flörsheim probemäßig nach Bodenschätzen graben will. - Der in Darmstadt geborene Reichs General Feldmarschallleutnant Johann Franz von  Pretlack (50) wird nach Kassel geschickt, weil der Streit zwischen dem katholisch konvertierten hessenkasseler Erbprinz Friedrich II von Hessen Kassel (St) (36) und seinem protestantischen Vater eskaliert.

1755 In Frankfurt wird der jüdische Geldwechslersohn Meyer Amschel Rothschild (11) in die Talmudschule nach Fürth geschickt. - Reisende Juden steigen nicht in Gastwirtschaften oder Hotels ab, sondern nächtigen grundsätzlich bei örtlichen Juden. - In Mainz reformiert der katholische reaktionäre und handelsuninteressierte bis handelsfeindliche mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (St) (66) das Rechtswesens mit einer neuen Form des Kurmainzer Landrechts. - In Friedberg wird der kaiserliche Geheime Rat Freiherr Franz Heinrich von Dalberg (St) (39) Burggraf der Burggrafschaft Friedberg auf Burg Friedberg. - In Mainz wird von Nikolaus Schlender in der Augustinerstrasse 26 (20 16 Augustinerkeller) im Brauhaus Zum Schlender Bier gebraut. - In Frankfurt führt die Wanderschauspielertruppe Italienische Operisten für den Rat der Stadt die komische Oper Il Negligente, Der Nachlässige auf dem Roßmarkt täglich auf. Der Schauspieldirektor Girolamo Bon wohnt im Haus des Steinmetz Scheidel, wo auch der Kartenvorverkauf stattfindet. Ein englischer Seiltänzer und Äquilibrist tritt wieder auf. - In Frankfurt kommt Philipp Sömmering an. - In Frankfurt wird das Goethehaus gebaut. - In Frankfurt nimmt Johann Wolfgang Goethe (06) am Brückenturm einen letzten der aufgespiessten vier Köpfe der Fettmilchverschwörer wahr. - In Mainz besteht das Stadtgebiet zu 15 % aus Weinbergen, wobei sich westlich des Schillerplatzes ein riesiger Weinberg, ein großer am Windmühlenberg und einer am römischen Theater erstreckt. Die Mittlere Bleiche ist die Paradestrasse, flankiert von der südlicheren großen Bleiche und der nördlicheren an die Stadtmauer angrenzende Hinteren Bleiche, die mittig auf das Palais zuführt, und ab der Kaiser Friedrich Strasse auf einen riesigen Prunkgarten vor dem Schloss trifft. - In Frankfurt stehen in der Saalgasse die Häuser Zum Storch (Lit. M. Nr. 111) (20 21 wegen NS Hintergrund ein unbebauter Platz Ecke Saalgasse/Zum Pfarrturm) Zum Buchsbaum (Lit. M. Nr. 112) (20 21 wegen NS Hintergrund ein unbebauter Platz) und das Haus Zum Katzenelenbogen (Lit. M. Nr. 113) (20 21 Saalgasse 8) statt Katzenelnbogen des Bierbrauers Schieber, das hinten auf die Metzgergasse stößt, in einer Reihe.  - In Darmstadt wird im Cafe von Cafetier Becker Kaffee ausgeschenkt. - In Frankfurt bezieht nach dem Tod des hessenrheinfelser Landgraf Chrisitian von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (61), dem auch der nördliche Teil der Grafschaft Katzenelnbogen gehört, seine Witwe Maria Franziska von Hohenlohe Bartenstein (St) (57) eine Wohnung. - In Oppenheim steigt der ehemalige vorübergehende kurmainzer  oppenheimer Posthalter Johann Friedrich Steinkopf (18) als Porzellanmaler bei der durlacher Fayencemanufaktur ein. - In Höchst erstellt in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanfabrik Johann Friedrich Lück (--) in Muffeltechnik das Modell Tänzerpaar. - In Mainz malt der in München geborene italienischstämmige Freskenmaler Joseph Appiani (49) die katholische Peterskirche aus. - In Mainz hat der aus Lüttich stammende hauptsächlich regional tätige Kaufmann Ernst Dumont (35) von Draht und Nägeln und Kleinkram fast ausschließlich auf Weinhandel und Tabakhandel umgestellt. Er selbst besitzt Weinberge in Wicker und sein Bruder ist einer der größten Tabakhändler und Tabakproduzenten in Köln. - In Mainz eröffnet Nikolaus Schlender (--) die Brauerei Brauhaus Zum Schlender in der Augustinerstrasse 26. - Die kaiserliche Reichspost führt Postkutschen ein. - In Frankfurt beginnt der thurn und taxis Oberpostamtsdirektors Franz Ludwig von Berberich (--) mit seinen Westfälischen Postvisitationen, wobei er über die sächsische Postroute bis Vacha, der vogelsberger Postroute von Weidenau bis Wetzlar, der sauerländer Postroute von Wetzlar über Münster, Paderborn und Vokmarsen zurück nach Frankfurt fährt und bei der er einen Fragenkatalog erstellt, der jahrelang für die Kaiserliche Reichspost weiter benutzt wird. - In Mainz ist Druckerei für Amtssachen im St Rochus Hospital, wo Johann Leonhard Ockel (--) die neue kurfürstliche mainzer Landrechtsverordnung über Civilrechte, Kriminalrechte, Polizeirechte und Sonstiges druckt, die aber ausdrücklich nicht in Erfurt und auf dem Eichsfeld gilt und die erstens in Landrechtsangelegenheiten, wie Ehe, Steuern, Erbschaften usw, zweitens in Landordnungsangelegenheiten wie Beamte, Grenzsteine, die Malefizordnung usw, drittens in die Untergerichtsordnungsangelegenheiten über die Aufgaben der Gerichte, Schultheißen, Amtsschreiber, Zeugen usw, und viertens in die Hofgerichtsordnungsangelegenheiten wie die Besetzung der Gerichte, Pedells, der Juden, des Eides und der Hofgerichtsferien usw unterteilt ist, etwa 330 Seiten mit jeweils etwa 55 Zeilen umfaßt und die im Folgejahr erscheint. - In Frankfurt leitet der Maler und Zeichenlehrer Johann Nicolaus Roland (--) im Steinernen Haus am Römerberg eine Malakademie, wo der Juwelenhändlersohn Johann Bernhard Crespel (08) Unterricht nimmt.

1754 Wetter: Ausgezeichnetes Obstjahr. - In Wiesbaden wird die Verwaltungsreform von Fürst Karl  von Nassau Usingen (St) (42) durch eine Entscheidung des Reichskammergerichts in Wetzlar aufgehoben und der ursprüngliche Rat wieder eingesetzt. - Wolfgang Ernst II von Isenburg Birstein (St) (--) wird Oberhaupt von Isenburg Birstein. - Der in Kassel geborene neue protestantische Landgraf von Hessen Kassel Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (72) vererbt die Grafschaft Hanau an seinen in Kassel geborenen Enkel Wilhelm von Hessel Kassel (St) (11) und bestellt dessen getrennt lebende protestantische Mutter zum Vormund. Dass sein Sohn Friedrich II von Hessen Kassel (St) (34) schon seit 5 Jahren zum Katholizismus übergetreten ist, wird öffentlich bekanntgegeben und verhindert, dass auch die Landgrafschaft Hessen Kassel das tut. Er hat auch seitdem seine Kinder nicht mehr gesehen. - In Lich Laubach wird die Prinzessin Christiane Luise von Solms Laubach (St) als Tochter von Graf Christian August von Solms Laubach (St) (40) und seiner Ehefrau, der zur Gräfin von Löwensee erhobenen erhobenen ehemaligen Gouvernante Dorothea Wilhelmine Bötticher (St) (29) geboren. Gräfin Dorothea Wilhelmine von Löwensee (St) (29) stirbt im Kindbett. - In Frankfurt erhält die wöchentliche frankfurter Postzeitung Kayserliche Reichs-Postzeitungen den Titel Frankfurter-Kayserliche-Ober-Post-Amts-Zeitung. - In Frankfurt wird eine Schankerlaubnis für Apfelwein erteilt. - In Frankfurt tritt die Wanderschauspielertruppe Italienische Operisten bis ins Folgejahr im Gefolge von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (50) auf dem Roßmarkt auf, wenn der private Theatersaal im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 zu klein ist und Seiltänzer auftreten. Dabei wird ua die gewünschte Oper Il Leucippo auf dem Roßmarkt aufgeführt. Die Musik ist vom polnischen Hofkomponist J.A. Hasse. Jeder Akt wird mit einem Tanz abgeschlossen. Die Loge kostet 1 Reichstaler, die Parterre 1 Gulden die dritten Plätze 30 Kreuzer. Der letzte Platz kostet immer noch 12 Kreuzer. Der Schauspieldirektor Girolamo Bon wohnt im Haus des Steinmetz Scheidel, wo auch der Kartenvorverkauf stattfindet. In den Pausen tritt ein hochberühmter englischer Seiltänzer auf, der mit einem Bret aufm Drath gehen, mit dem Kopf darauf stehen und anschließend eine Pyramide von 30 Gläsern balancieren kann. Die Statik wird bemängelt und die Aufführung gelegentlich verboten. - Grafensohn Franz II von Erbach Erbach (St) wird als Sohn von Graf Georg Wilhelm von Erbach Erbach (St) (68) und Grafentochter Leopoldine Sophie Wilhelmine von Salm Grumbach (St) (23) geboren. - In Frankfurt schenkt der Gärtner JK Werner Äbbelwoi alias Apfelwein vom Reichweinamt überprüft Grüner Kranz auch Strassenzapf genannt im Kuhtrog gestampft aus, da der Weinbau in der Region stark nachgelassen hat. - In Frankfurt veröffentlicht der in Frankfurt geborene Weißfrauenschullehrer Karl Enslin (35) das Musikstück Kling, Glöckchen, klingelingeling, allerdings noch mit einer anderen Melodie. - In Mainz wird der in Mannheim geborene katholische kaiserliche Kammerherrnsohn und Freiherrensohn Karl Theodor von Dalberg (St) (10) Domizellar. - In Frankfurt versucht der katzenelnbogener Schneidergeselle Johann Georg Lotz die Bürgerrechte zu erhalten. - In Wiesbaden wird der wiesbadener Oberschultheiss Hoffmann dazu verpflichtet die wiesbadener Kehrpflichtigen öffentlich die möglichen Geldstrafen zu verkünden, sollten sie ihre Strassenreinigung weiter vernachlässigen. - In Darmstadt wird der bei Lüneburg geborene königlich britische Rittmeistersohn, hannoveraner Pächtersohn, Goldschmied Johann Friedrich Enckhausen (42) sofort nach der Heirat mit der darmstädter Anna Margaretha Strauß zum Hofgoldarbeiter und Hofsilberarbeiter ernannt. - In Bad Schwalbach, Wiesbaden und Schlangenbad studiert der nürnberger Pfarrersohn, Gastwirtssohn, Arzt, Astronom und Mathematiker Georg Friedrich Kordenbusch (65) die Heilquellen auf seiner Studienreise. - In Frankfurt wird der Herzogssohn Erbprinz Karl von Sachsen Meiningen (St) geboren. Seine Mutter ist Prinzessin Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (St) (24) und sein Vater ist Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (67), der von Frankfurt aus regiert. - In Friedberg wird die friedberger Fayencemanufaktur eröffnet. - In Mainz dominieren 19 italienische Spezereihändler die 6 deutschen. Obwohl die italienischen Händler einen Rückgang erleiden, nehmen italienische Spezereihändler weiter zu. - Mit dem kinderlosen Tod von Graf Rudolf Franz von Schönborn (77) wird dessen in Mainz geborener Bruder Graf Anselm Franz von Schönborn (73) Gründer der heusenstammer Linie. Grafensohn Eugen Franz Erwein von Schönborn (27) wird oder ist kaiserlichköniglicher Geheimrat und Kämmerer. - In  Heusenstamm bekommt der Wirt Andreas Merkel (--) vom Gasthaus Zum Löwen seinen Sohn Franz Merkel, der 18 20 als Ökonom einflußreicher Politiker wird. - In Frankfurt wird xxx von Barckhaus (--), der sich neu xxx von Barckhaus Wiesenhütten nennt, der im Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Strasse (20 24 Galerie Kaufhof) wohnt, in den Adelsstand erhoben. - In Schlangenbad wird schon ein Jahr nach der Erweiterung des Amtmannsbades, dieser wieder abgerissen und ein neues Badehaus und Logierhaus Mittleres Kurhaus erbaut.

1753 In Wiesbaden beklagt die Bürgerschaft vom Stadtgericht wie Leibeigene behandelt zu werden, woraufhin Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (41) den Schultheiß und den Stadtrechner des Amtes enthebt und bis auf vier alle Schöffen abschafft. - Hanau hat 11.424 Einwohner. - In Wiesbaden wird der Turm mit der Stadtuhr alias Uhrturm um ein Stockwerk erhöht. Der Türmer läutet alle 15 Minuten. - In Frankfurt stiften 95 Bürger die Oberländische Gemeinde gegen Armut. - In Frankfurt kauft der Händler und Bankier Jakob Friedrich Gontard das ehemalige Gasthaus Zum weißen Hirsch Kaiserplatz 17 (20 16 Hotel Frankfurter Hof) und vermietet es an den kaiserlichen Gesandten Grafensohn Johann Nepomuk von Neipperg (St) (03). - In Frankfurt wird der Philosoph Voltaire (59) im Gasthaus Zum goldenen Löwen in der Fahrgasse 27 (20 16 Hainer Hof 9) als persönlicher Feind des preußischen König Friedrich II von Zollern Preußen (--) (59) 3 Monate in Hausarrest gehalten. Der Sekretär von Voltaire (59) fertigt einen seiner Gläubiger, den frankfurter Buchhändler van Düren trotz einer seit 13 Jahren nicht beglichenen Schuld mit einer Ohrfeige ab. Voltaire (59) lebt von seinen Sklavenhandelsaktien. - In Frankfurt erhält der kaiserliche Ratssohn und Dichter Johann Wolfgang Goethe (04) im Großen Hirschgraben 23 von seiner Großmutter ein Puppentheater mit Figuren und ein Theaterstück. Er lernte er auswendig und führte es immer wieder mit Begeisterung gemeinsam mit Freunden auf. - In Frankfurt gründet Pietro Antonio Brentano alias Peter Anton (18) seine eigene Handelsgesellschaft im Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24). - In Frankfurt wird das im gotischen Stil erbaute Zeughaus (Zeil 65-69) um ein barockes Wachgebäude erweitert, das als Konstabler Wache bezeichnet wird. Der Platz Konstabler Wache wird erst nach WW2 angelegt. - In Ober-Mörlen wird eine Strassenfastnacht abgehalten. - Nach dem Tod des in Weilburg geborenen Fürst Carl August von Nassau Weilburg (St) (68)  wird der in Weilburg geborene Prinz Karl Christian von Nassau (St) (18) neuer Fürst von Nassau Weilburg. - In Mainz wird der beliebte Wandertheaterdirektor Schuch wieder zurückgeholt und bleibt 5 Jahre lang. Er führt die Stücke Banize, Alzire, Zaire, die standhafte Christin, Johann von Nepomick und Die Mutter der Grachen auf. Auch das Puppenspiel Genoveva und Die Krönung und Vertreibung König Theodors in Korsika sehr beliebt. Mamsell Beck, die Tochter des vorherigen Direktors Beck, brilliert im Ballettstück Der volle Mann. Ihre Aufgabe ist es auch noch kostümiert nach der Vorstellung das Geld zu kassieren. Ein weiterer beliebter Schauspieler ist Stenzel, der die Figur des komischen Alten darstellt. Schuch, ein ehemaliger entflohener österreichischer Mönch mit Erfahrung im Passionsspiel, spielt leidenschaftlich den Harlekin, in der er sich unglaubliche Freiheiten erlauben kann. - In Mainz wird der mainzer Schauspieler und Lustspieldichter Uhlig durch den neuen Wanderschauspieldirektor Schuch vertrieben. Er zieht nach Frankfurt, wo er erfolgreich als Theaterkritiker arbeitet, aber auch stirbt. Weil er ein ehemaliger Schauspieler ist, wird ihm am Sterbebett das Abendmahl verweigert. - In Wiesbaden wird von Johann Conrad Bager (--)  ein neuer Marktbrunnen errichtet. - In Frankfurt ist das Geschlecht des kaiserlichen Reichshofratssohnes und wirklichen Reichshofrates Heinrich von Barckhausen (++) und seine Frau Catharina Elisabetha von Kellner (57), das im Palais Barckhausen auf der Zeil (20 22 gegenüber MyZeil) wohnt schon ausgestorben. Ihr adoptierter Sohn Karl Andreas von Wiesenhütten (28) seiner Schwester Rebecca Franziska von Wiesenhütten (60), die in das wiesbaden frauensteiner Adelsgeschlecht Wiesenhütten eingeheiratet hat, wird aber als Heinrich Carl von Barckhaus von Wiesenhütten (28) anerkannt, womit der Name Barckhausen weiterlebt.  - In Wiesbaden wird der Marktbrunnen mit dem nassauischen Löwen auf einer Mittelsäule auf dem Schlossplatz aufgestellt. - Der in Kassel geborene Landgraf Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (71) beklagt als Fürst von Hersfeld, Graf von Katzenelnbogen, Diez, Ziegenhayn, Nidda, Schaumburg, Hanau usw, dass bei geringfügigsten Gerüchten keine Totenträger für Beerdigungen gefunden werden können und stellt jegliche Weigerung unter Strafe. Nach der Reichs Consitution alias Reichsverfassung hat jeder ein Recht zu Grabe getragen zu werden. Selbst bei Nachrichtern alias Scharfrichtern und ihren Kindern, die durch das Bürgerrecht und Nachbarrecht zunftfähig sind, müssen Träger gestellt werden. Schinder und ihre Kinder müssen sich allerdings selbst zu Grabe tragen. Alle Missetäter, die mit dem Schwert geurteilt wurden, werden durch den Nachrichter alias Scharfrichter und Hirten, Nachtwächter und Flurschützen unter der Richtstätte vergraben. Ausnahmen gibt es, wenn sie Dispense erhalten und Verwandte dafür zahlen, dass sie in einem Sarg auf dem Totenhof geschafft werden, wo sie dann aber in einer Ecke verscharrt werden müssen. Ebenso verfährt man bei Inquisiten alias Folteropfern. Wenn man einen Erhängten vom Strick abschneidet, darf das nicht als ehrerührig betrachtet werden. Selbstmörder aus Melancholie dürfen nach einer Prüfung durch die Obrigkeit mit Trägern auf dem Totenhof allerdings in aller Stille begraben werden. Ohne Erlaubnis müssen sie vom Schinderknecht vor den Ort gebracht und dort oder unter dem Gericht verscharrt werden. - In Mainz heiratet der uneheliche kurmainzer Großhofmeistersohn und katholische kurmainzer Hofrat Georg Michael Anton Frank Maria La Roche (33) als Vermögensverwalter und Privatsekretär seines leiblichen Vaters und Adoptivvaters, des katholischen mainzer Großhofmeisters und damit obersten Staatsministers Graf Anton Heinrich von Stadion (St) (62) die bürgerliche süddeutsche Arzttochter und neue mainzer Salonière Sophie la Roche (23), mit der er am kurfürstlichen Hof lebt. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen Kassel und dadurch zu Hanau gehört, kauft die Hofapothekertochter und morganatische anhaltdessauer Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt (St) (33), die eine unehelichen Sohn Heinrich August Werner (12) hat, sich aber geweigert hat den Kindsvater Wilhelm Gusav Werner, einen angestellten Jäger, zu heiraten, ein Jahr nach der Entlassung aus ihrer väterlichen Verbannung in ein Frauenstift ein Hofgut mit Orangerie und baut es zu einem Landhaus später Bockenheimer Schloss um, betreibt Landwirtschaft und verkauft sogar die Orangen aus ihrer Orangerie. Ihr Sohn Heinrich August (12) lebt als Pflegekind bei einer frankfurter Bankiersfamilie. - In Darmstadt versucht die Stadt eine Strassenräuberbande vor Gericht zu stellen. Der Buchbinder Johannes Schmidt stand allerding bereits in Frankfurt vor Gericht und wurde dort Werbern für den Kriegsdienst übergeben, weshalb nur noch seine Ehefrau ausgeliefert wird. Ua sein Halbbruder Heinrich Becker alias Maurer ist in Darmstadt bereits in Haft und ein weiterer Strassenräuber Johannes Nesselbach alias Haupter wurde bereits gefoltert. - Die in Darmstadt geborene morganatische hessen darmstädter Landgrafentochter des bereits verstorbenen Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (++)  und der dafür zur Gräfin Luise Sophie von Eppstein erhobenen Freiherrentochter Luise Sophie von Spiegel Desenberg (++), Gräfin Louisa Charlotte von Eppstein (26) stirbt unverheiratet. Ihre jüngere ebenfalls morganatisch geborene Schwester Gräfin Friederika Sophia von Eppstein (23) ist ebenfalls unverheiratet. - In Frankfurt wird das Seidengeschäft Gebhard gegründet. - Der in Frankfurt geborene Fürstensohn Prinz Karl Anselm von Thurn und Taxis (St) (20) heiratet seine Cousine Prinzessin Auguste von Württemberg (St) (19), die Tochter der in Frankfurt geborenen württemberger Herzoginmutter Maria Auguste von Thurn und Taxis (St) (47), die in Schloss Göppingen seit drei Jahren von seinem Bruder, dem württemberger Herzog Carl Eugen von Württemberg (St) (25) gefangengehalten wird und nur noch drei Jahre leben wird. - In Höchst kommt es zum Streit zwischen dem Gründer der kurmainzer  höchster Fayencemanufaktur alias Porzellanmanufaktur Johann Christoph Göltz (65), der mit dem Gedanken spielt mit dem in seiner Manufaktur am Marktplatz entwickelten neuen Arkanums alias Porzellangeheimrezepts nach Frankfurt umzuziehen und seinem seit dem Vorjahr neuen und wieder entlassenen Direktor Kommerzienrat Johann Kilian Benkgraff (45), der es drei Jahre zuvor erfunden hat, den Johann Christoph Göltz (65) wegen Unterschlagung anzeigt und ins Gefängnis werfen lässt, weil er die Herausgabe des Arkanums verweigert. Johann Kilian Benkgraff (45) muss das Geheimnrezept dem mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (St) (64) überlassen um aus dem Gefängnis freizukommen, erhält aber die Erlaubnis mit seinem Porzellanmaler und Bossierer alias Formenbauer, dem in Weiden geborenen Maurermeistersohn Simon Feilner (27) nach Fürstenberg in Niedersachsen zu wechseln, wo man noch keine funktionsfähige Prozellanrezeptur gefunden hat und alle Brände mit Emmerstedter Ton bisher misslangen und wo er kurz nachdem er nach einigen Wochen sein Geheimrezept mit passauer Kaolin und Feldspat weitergegeben hat, nach kurzer Krankheit stirbt. - In Mainz demonstriert der italienischstämmige Großhändler Domenico Brentano (--) seinen Reichtum und seine Herkunft, indem er in der Löhrgasse 13 ein neues Haus errichtet, es Zum Comer See nennt und über der Mitte der Parterrefenster ein Relief mit dem Comer See anbringen lässt. - In Mainz wird der kurfürstliche leibgardisten Stalldienerstohn und Kunstmaler Johann Kaspar Schneider geboren. - In Mainz wird der darmstädter Steimetzmeister, darmstädter Schlossbauleiter und ehemalige obergrafschaft katzenelnbogen Landbaumeister Wilhelm Vornberger (--) wird neuer kurmainzer Hofbaumeister. - In Darmstadt Kranichstein wird Susanne Schneider als Tochter des hessendarmstädter Wildmeisters Johann Ludwig Schneider geboren (--). - In Mainz erstellt der schweizer Maler mit holländischer Ausbildung Jan de Beijer (50) sein Gemäle Mainzer Dom. - Der katholische mainzer Generalvikar Freiherrensohn Johann Philipp Anton von Frankenstein (58) stirbt als würzburger Fürstbischof.

1752 In Bad Homburg wird Alexander Adam von Sinclair (39) für 14 Jahre protestantischer calvinistischpietistischer Erzieher des in Braunfels geborenen Landgrafensohn Friedrich IV von Hessen Homburg (St) (03). - In Mainz ist das Kurfürstliche Schloss weitgehend fertiggestellt. - In Frankfurt wird Prinz Carl Constantin von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) als Sohn von hessenrheinfelsrotenburter Landgraf Konstantin von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (36) und der Grafentochter Maria Sophia von Starhemberg (30) geboren. - Die Grafentochter Christiane Wilhelmine Luise von Solms Rödelheim Assenheim (St) (16) heiratet Fürst Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen (St) (28). - In Mainz führt die Wandertheaterschauspieltruppe Koch von dem in Gera geborenen Theaterdirektor Heinrich Gottfried Koch (49) die Operette Der Teufel ist los von Weise auf. Die Musik stammt vom Ballettgeiger der Musikkapelle Standfuß. - In Darmstadt wechselt der in Ober-Ramstadt geborene Mathematiker Georg Christoph Lichtenberg (10) auf die darmstädter Lateinschule Darmstädter Pädagog, die auf dem frankensteiner Stadthofgelände direkt an der Stadtmauer liegt. - In Frankfurt wird der frankfurter Dichter Friedrich Maximilian Klinger geboren. Sein Vater ist der in Pfaffen-Beerfurth im Odenwald geborene Müllersohn  und Konstabler bei der städtischen frankfurter Artillerie Johannes Klinger. - Die hessendarmstädter Landgrafenenkelin und hessenkasseler Landgrafentochter Wilhelmine von Hessen Kassel (St) (26) heiratet Prinz Heinrich von Zollern Preußen (St) (26), den Bruder des preußischen Königs. - In Frankfurt stirbt der schwerreiche Strumpffabrikant Friedrich Freyer, dem das Strumpfgeschäft im Salzhaus am Römer und Manufakturen in Offenbach und Hanau gehören. - In Frankfurt heiratet der frankfurter Bankier Daniel Andreas Gontard (25) die frankfurter Kaufmannstochter Susanna d'Orville (18). - In Wiesbaden wird der Armenfriedhof vor dem Heidentor zum Bürgertotenhof umfunktioniert. - In Frankfurt stirbt mit dem Tod des Juristen frankfurter Patrizier Reichshofrat Heinrich von Barckhausen (61) verheiratet mit der Bürgerfrau Katharina Elisabetha von Kellner (56) das Geschlecht Barckhausen aus. - In Mainz wird im Lustschloss Favorite nach 23 jähriger Bauzeit das Porzellanhaus eröffnet. Die Idee stammt vom mainzer Hofpräsidentensohn Anselm Franz von Grünstein (60), der auf Grund seines Standes nicht als Architekt arbeiten darf, sich aber bei allen mainzer Bauunternehmen einmischen darf. - In Frankfurt wird die Herzogstochter Prinzessin Luise von Sachsen Meiningen (St) geboren. Ihre Mutter ist Prinzessin Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (St) (22) und ihr Vater ist Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (65), der von Frankfurt aus regiert. - In Hanau Rückingen, das zu Isenburg gehört, erbaut xxx von Kametzky (--) mit frankfurter Kaufleuten ohne Genehmigung die isenburger rückinger Fayencemanufaktur auf, wofür der hanauer Johann Jacob Stein in Hochstedt den Ton liefert, der den Ofen baut und dem qualitativ hochwertige Fayencewaren anzufertigen glückt, die er in Hanau der Regierung vorlegt, wogegen der hanauer Fayencemanufakturbesitzer Hieronymus von Alphen (--) erfolgreich Widerspruch einlegt, worauf jegliche weitere betriebliche Zusammenarbeit, alias die Lieferung des benötigten Sandes und der Verkauf der isenburger Waren in Hanau, verboten werden. Wegen der schlechten Umstände schließt die Fayencemanufaktur wieder, weshalb nur einige wenige rückinger Fayencebrände hergestellt werden, die mit R gekennzeichnet sind. - In Oppenheim übernimmt der Metzgersohn Johann Friedrich Steinkopf (15) die kurmainzer Posthalterei mit 40 Pferden von seinem Vetter bis ins Folgejahr. - In Frankfurt Sossenheim eröffnet Johann Peter Heep (--) das erste örtliche Gasthaus Zum weißen Roß in der Kirchgasse 1 alias Michaelstraße 1. - In Darmstadt erstellt der hessendarmstädter Hofmaler Johann Christian Fiedler (55) ein Selbstbildnis als Maler, wobei er sich beim Malen eines Porträts des hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (61) zeigt. - In Frankfurt malt der in Mainz geborene und in Frankfurt tätige Maler Justus Juncker (49) ein Ehefrau in ihrem Salon bei der Morgentoilette, bei der ihr ein Friseur die Haare macht und eine Zofe zusieht. - In Mainz kehrt der kurmainzer Cabinetsporträtmaler alias Porträtmaler Heinrich Carl Brandt (28) von seiner zweijährigen Reise nach Paris zurück, woraufhin er beginnt die kurfürstliche Familie zu portätieren. - In Ziegenhain wird der Porträtmaler Wilhelm Böttner geboren. - In Mainz gibt der katholische mainzer Großhofmeister Graf Anton Heinrich Friedrich von Stadion (St) (61), eine erstmals schriftliche Sammlung deren in Policen u. Commercien-Sachen erlassenen Churf.-Mainzischen Verordnungen alias Handelsverordnung heraus. Er lässt sich von dem im thüringischen Haina geborenen Porträtmaler Johann Heinrich Tischbein (30) malen, der im Folgejahr hessenkasseler Hofmaler wird.

1751 In Wiesbaden plant der Wirt des Gasthauses Zum schwarzen Bären Langgasse 41 als meistbesuchtes Badehaus der Stadt erfolglos einen privaten Gesellschaftssaal. - In Langenstein heiratet der in Wetzlar geborene Graf Christian August von Solms Laubach (St) (37) die in Siegen geborene Prinzessin Karoline Amalie von Nassau Siegen (St) (36). - In Frankfurt wird die Herzogstochter Prinzessin Charlotte von Sachsen Meiningen (St) geboren. Ihre Mutter ist Prinzessin Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (St) (21) und ihr Vater ist Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (64), der von Frankfurt aus regiert. - In Frankfurt wird erfolglos über den Bau eines Schauspielhauses beraten. Theateraufführungen finden in den Sälen der Wirtshäuser Krachbein in der Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse), Langer Gang und im Schärfensaal im Gasthaus Zum Haus Spangenberg in der Schärfengasse am Liebfrauenberg mit einem Halbrund aus erhöhten Logen und einer Gallerie darüber im Junghof alias Junghof Theater statt, was man als ausreichend erachtet. Die Geistlichkeit fürchtet um die Moral und die Sitten in der Stadt und setzt sich durch.  - Mit dem Tod des hessenhomburger Landgraf Friedrich IV von Hessen Homburg (St) (27) übernimmt der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (60) liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (23), für den in Bad Homburg geborenen unmündigen hessenhomburger Landgraf Friedrich V von Hessen Homburg (St) (03) gemeinsam mit dessen Mutter Ulrike Luise von Solms Braunfels (St) (20) die Regentschaft. - In Offenbach besteht neben der Synagoge ein neu erbautes jüdisches Hospital. - In Frankfurt erhebt das evangelischlutherische Predigerministerium unter ua JP Fresenius und JFr Starck Einsprüche gegen einen geplanten Theaterbau im Marstall oder Reithaus mit Zugang von der Taubenhofstrasse. Der Theatergesellschaft von Franz Schuch (35) wird verboten zuhause das Abendmahl zu reichen. Die Schauspieler beschweren sich lautstark vor ihrem Publikum, was zu einem Skandal führt. Das evangelischlutherische Predigerministerium hält sich für die geistlichen und sittlichen Wächter der Stadt. Weil man den Reformierten schon eine Kirche verwehrt hätte, könne man den Comödianten kein Versammlungshaus für ihre Eitelkeiten erlauben. - In Wiesbaden wird der wiesbadener Oberschultheiss Hoffmann (--) dazu angewiesen die wiesbadener Kehrpflichtigen auf die möglichen Geldstrafen hinzuweisen, sollten sie ihre Strassenreinigung weiter vernachlässigen. - In Frankfurt wird der Stadtphysikussohn und zum Reichshofrat aufgestiegene Heinrich Christian von Senckenberg (45) in den Freiherrenstand erhoben. Er schützt seinen ebenfalls zum Freiherren erhobenen psychopatischen jüngeren Bruder Johann Erasmus von Senckenberg (St) (34), der die adelige Patriziergesellschaft Alten Limpurg mit Indiskretionen aus ihren Dokumenten, Akten und vertraulichem Archivmaterial in der Öffentlichkeit kompromittiert und sich dabei für unantastbar und allmächtig hält. Der Magistrat vertritt seine von ihm geschwängerte Haushälterin, die ihm Vergewaltigung und Verweigerung von Alimenten vorwirft. Aus Angst vor Repressalien vom kaiserlichen Hof in Wien wird er nicht verhaftet. - In Darmstadt wird die Schumacherbrüderschaft alias Schumacherbruderschaft gegründet, die sich um Sterbefälle kümmert. - In Höchst erstellt der in Dresden geborene Porzellanmodelleur Ludwig Lücke (48) für die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur alias Porzellanmanufaktur am Marktplatz die Porzellanfigur Der türkische Kaiser. - In Frankfurt stirbt der Tuchhändler und frankfurter Seidenfabrikant Johann Balthasar Grunelius (51). - In Frankfurt gibt es ein Peinliches Verhöramt, das foltert und seine Erkenntnisse im Klein-Malefizbuch dokumentiert.

1750 Hessen-Kassel attackiert Hessen-Rotenburg und Hessen-Darmstadt. - In Wiesbaden beschweren sich die Bürger über Verwaltungsgebühren, die sogar den Wert des bearbeiteten Objekts übersteigen können. - In Wiesbaden lässt Fürst Karl  von Nassau Usingen (St) (38) die Finanzen der Bürgerschaft überprüfen. - In Wiesbaden wird für die Bürger die Militärfreiheit eingeführt. - Frankfurt hat 23.200 Einwohner und Bad Homburg hat 572 Familien als Einwohner. - Prinzessin Polyxenia Louise von Nassau Weilburg (St) (18) heiratet Simon August von Lippe (St) (23). - In Mainz tritt der Wandertheaterschauspieldirektor Mayer auf. Die Hauptdarstellerin Madame Schmelz geborene Hittler (24) spielt im Stück Spieler von Jean-François Regnard die Nerina. - Die in Frankfurt geborene katholische württemberger Herzogswitwe Marie Auguste von Thurn und Taxis (St) (44) erhält von ihrem Sohn Herzog Carl Eugen von Württemberg (St) (22) sechs Jahre Dauerarrest alias bis zu ihrem Lebensende, dh sie wird im Schloss Göppingen eingesperrt. - In Büdingen Lorbach verweigern die weltweit organisierten Herrnhuter Brüdergemeindemitglieder nach dem Tod seines Vaters Ernst Casimir von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (++) im Vorjahr ihrem neuen Landesherrn Graf Gustav Friedrich von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (35) den Untertaneneid, weshalb die von Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (50) gegründete lutherischpietistische Gemeinde Herrnhaag mit 18 Häusern und rund 1.000 Menschen mit besonderen handwerklichen Fähigkeiten nach 12 jährigem Bestehen wieder aufgelöst wird. Alle Gemeindemitglieder müssen innerhalb von drei Jahren wegziehen. Sie werden von Graf Friedrich Alexander von Wied Neuwied (St) (44) angeworben und in seiner 100 Jahre zuvor neugegründeten Stadt Neuwied am Rhein aufgenommen. - In Frankfurt verbietet die Kaiserliche Bücherkommission die Schriften des radikalen sachsenanhaltiner Aufklärers Johann Christian Edelmann (52). Der frankfurter Henker verbrennt vor einer großen Menschenmenge rund 1.000 Exemplare seiner Schriften. - In Frankfurt heiratet Johann Christoph von Adlerflycht (21) Susanna Maria von Günderrode (21), wodurch seine Familie zum zweiten Mal in die adelige frankfurter Familie Günderrode einheiratet. Dadurch erhält er die Möglichkeit in das frankurter Patriziat aufzusteigen, was er 5 Jahre später durch Aufnahme in  die Adelsgesellschaft Alten Limpurg auch erreicht. - Frankfurt und Wiesbaden bzw Mainz sind 5 Teutsche Meilen von einander entfernt. - In Wiesbaden wird für die Kurgäste der Rindsfussplatz alias Kranzplatz angelegt, wo abends der Türmer mit seinen Gehilfen musiziert. - Die hessendarmstädter Landgrafenschwiegertochter Karoline Henriette von Wittelsbach Pfalz Saarbrücken (St) (29) lässt sich mit einem bzw ihrem Mohren malen. - In Mainz stirbt der mainzer Diplomat und Domherr Joseph Franz von Kesselstatt (55). - In Frankfurt regiert der morganatische Witwer mit 5 lebenden Kindern sachsenmeininger Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (63) sein Herzogtum aus der Ferne. In Bad Homburg heiratet die 43 Jahre jüngere Prinzessin Charlotte Amalie von Hessen Philippsthal (St) (20), schwängert sie und bestimmt sie zur alleinigen Regentin im Falle seines Todes. - In Frankfurt wird nach dreijähriger Vorbereitung die Frankfurter Kapitallotterie alias Leibrentenlotterie zur Verringerung der städtischen Schulden mit dem pietistischen protestantischen und Bankier Johann Matthias Bansa (64) als Staatskapitallotterieamtsleiter eingeführt, die es bis 18 73 gibt. - In Höchst findet in der kurmainzer Fayencemanufaktur Höchst alias Porzellanmanufaktur am Marktplatz Johann Kilian Benkgraff (42) mit der Hilfe des Ofenbauers Josef Ringler (--) ein funktionsfähiges Porzellanrezept und Brennverfahren, das er wie ein Staatsgeheimnis für sich behält. - In Frankfurt malt der in Mainz geborene und in Frankfurt tätige Maler Justus Juncker (47) einen Aufenthaltsraum mit dunkelgrünem Kachelofen für die stillende Ehefrau, den Ehemann an seinem Schreibtisch und die aufmerksame Tochter mit schwarzem Häubchem neben ihm, der gerade von einem älteren Boten mit Rucksack und Stock einen Brief überreicht bekommt. In dem Raum hängt ein einfachen Bücherregal eine Pendeluhr und es gibt eine goldene Barockspiegelkommode. - In Mainz darf der kurmainzer Cabinetsporträtmaler alias Porträtmaler Heinrich Carl Brandt (39) seine ursprüngliche Reise nach Paris antreten. - In Frankfurt heiratet der evangelische hanauer Predigersohn und frankfurter Kunstmaler Johann Andreas Benjamin Nothnagel (21) nach dreijähriger Lehre beim frankfurter Tapetenmaler Johann Nikolaus Lentzner (--) und dessen Tod dessen Witwe, wonach er den Betrieb übernimmt und die regional führende Fabrik für Wachstuch und handbemalte Tapenten Nothnagel gründet. - Der in Schloß Vollrads bei Rüdesheim geborene neue würzburger Fürstbischof Freiherr Karl Philipp von Greiffenklau Vollrads (59) engagiert den italienischen Starmaler Giovanni Battista Tiepoloads (54) für die Ausmalung der würzburger Residenz, der das größte Deckenfresko der Welt erschafft. Dieser bleibt bis 17 53. - In Mainz wird mit dem Bau des Bassenheimer Hof als Witwensitz der kurmainzer amorbacher Oberamtmannstochter Maria Antonia Franziska von Bassenheim (40) alias Maria Antonia Franziska von Ostein, der Schwester des katholischen mainzer Kurfürst Johann Friedrich Karl von Ostein (61) begonnen. - In Mainz verheiratet der mainzer Hofschreiners Ludwig Rohde (40) seine Tochter Maria Eva Rohde mit dem regensburger Schreiner Joseph Schuldner. - In Schloß Wolfsgarten hat der ausschließlich vierseitige Schloßhof keine Gartenanlage, sondern einen Aufstellplatz für die Jagdgesellschaften. Der gleichgroße Barockgarten schließt sich östlich an. Am Herrenhaus gibt es an der nördlichen Ecke einen einen kleinen Herrengarten und südlich einen Damengarten, davor rechts der Jägerbau, links der Prinzenbau und gegenüber der Glockenbau. - In Oppenheim dient der Kellerbereich der Michaelskapelle als Beinhaus alias Ossuarium mit den Skeletten von bis zu 20.000 Menschen. - In Frankfurt Niederrad wird die Wasserburg Sandhof in einen dreiflügeligen barocken Gutshof umgebaut. - In Frankfurt befindet sich die kaiserliche thurn und taxis Reichspost auf dem Kornmarkt im Haus Löweneck neben dem Haus Goldstein in der Buchgasse (20 16 Rathausturm Langer Hans). - In Wiesbaden ist der südliche Wassergraben vor der Stadtmauer, der Breite Damm, trockengelegt und ein Gartengelände angelegt später Dernsches Gelände. - Der in Darmstadt geborene Johann Franz von  Pretlack (42) wird Reichs General Feldmarschallleutnant.

1749 Hessen-Kassel attackiert Hessen-Rotenburg und Hessen-Darmstadt. - In Frankfurt wird der kaiserliche Ratssohn und Dichter Johann Wolfgang Goethe im Großen Hirschgraben 23 geboren. - In Wiesbaden wird das Jagdschloss Fasanerie für den in Usingen geborenen Fürst Karl  von Nassau Usingen (St) (37) fertiggestellt. - In Wiesbaden stirbt der Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz Besitzer Schramm, wodurch das Badehaus in den Besitz des Chirurgen und Hospitalverwalters Johann Daniel Freinsheim kommt. - In Büdingen stirbt der religiös tolerante und ökonomisch denkende Graf Ernst Casimir von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (62). - Die in Rödelheim geborene Grafentochter Christiane Wilhelmine von Solms Rödelheim (St) (13) heiratet den in Bad Dürkheim geborenen Grafensohn Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen Dagsburg Hardenburg (St) (25). - Der protestantische hessenkasseler Landgrafensohn, einziges lebendes Kind und Erbprinz Friedrich II von Hessen Kassel (St) (29) vom protestantischen hessenkasseler Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (67) nimmt in Köln heimlich nach einem Treffen mit dem erzkatholischen prunksüchtigen Rokokofürst mit vielen Mätressen, den wittelsbacher kölner Kurfürst Clemens August von Wittelsbach Bayern (St) (49), der als Bündnispartner des katholischen Frankreichs ein Bündnis mit dem protestantischen England anstrebt und eingeht, den katholischen Glauben an, weshalb sich seine Frau, die in London geborene protestantische englische Königstochter Maria von Hannover Großbritannien (St) (26) von ihm trennen muss aber nicht geschieden wird, damit ihr Mann als späterer Regent des Landes wechseln kann, woraufhin ihr Schwiegervater, der hessenkasseler Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (67) ihr die vormundschaftliche Verwaltung der Grafschaft Hanau Münzenberg für ihre drei Söhne, den späteren Regenten von Hanau und Erbprinz Wilhelm I von Hessen Kassel (St) (06), den späteren dänischen Statthalter von Schleswig Holstein Karl von Hessen Kassel (St) (05) und den späteren auf dem ehemaligen Schloss seines Bruders, dem Schloss Rumpenheim lebenden Prinz Friedrich von Hessen Kassel Rumpenheim (St) (02), überlässt, die der Vater 33 Jahre nicht mehr sieht bzw sehen darf. - In Mainz wird der Porträtmaler Heinrich Carl Brandt (38) zum Kurfürstlich mainzischen Cabinetsportätmaler alias mainzer Hofmaler ernannt, der 600 Gulden erhält, an der Tafel verköstigt wird und frei Logis hat. - Der schottische Offizier und Romanschriftsteller John Cleland (40) muss in London wegen seines erotischen Romans über eine in ihrem Beruf glückliche Prostituierte alias Sexarbeiterin Fanny Hill. Memoiren eines Freudenmädchens. wieder vor Gericht, wird aber nur verwarnt, weil er das anstößige Werk nur zum Tilgen seiner Schulden geschrieben hat. - In Frankfurt überfordern Baustreitigkeiten besonders um Stil und Grundstücksgrenzen, nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei Reparaturen und Renovierungen die Stadt so stark, dass der Rat der Stadt sich gezwungen sieht drastisch die Strafen bei Vergehen nicht nur der Bauherren auf 10 Gulden, sondern auch jeden einzelnen Maurers und Zimmermanns alias Werkleute auf 5 Gulden anzuheben und eine verpflichtende Genehmigung und Inspektion durch das Bauamt einzuführen. - In Darmstadt wird an der Marktplatzwestseite das Marktpalais erbaut. - In Darmstadt wird am Mathildenplatz das Frankfurter Tor erbaut, das wie das Rheintor nur aus einem Torbogen mit flankierenden Amtshäusern besteht. - In Frankfurt Rödelheim heiratet Fürst Carl Friedrich Wilhelm von Leiningen (St) (25) die Grafentochter Christiane Wilhelmine von Solms Rödelheim (St) (13). - In Frankfurt stirbt der in Hanau geborene ehemals reichste frankfurter Bankier Jacob Bernus (68). Er hat sein ganzes Vermögen bei der Finanzierung der hessendarmstädter Landgrafenschlösserbauten und Hofbeamtengehälter, die niemals zurückgezahlt wurden, verloren, nachdem er sich nicht einmal mehr einen Anwalt zur Einforderung seines Geldes leisten konnte. Sein ältester Sohn Heinrich Bernus (36) ist unverheiratet und verarmt. Auch die Töchter sind und bleiben unverheiratet, weil sie keine Mitgift in eine Ehe bringen können. - In Frankfurt wird der renommierte Konditorensohn und Zuckerbäcker für höchste Kreise Johann Valentin Prehn auf der Zeil Lit D 202 geboren. - In Höchst verlässt der meißener Geschirrmalersohn und Porzellanmaler Adam Friedrich Löwenfinck (35) die kurmainzer  höchster Fayencemanufaktur am Marktplatz im Speicherhof. Er stirbt sechs Jahre später in Hagenau. - Der in Bad Soden Neuenhain geborene sächsische Hofmaler Christian Seybold (54) wird Hofmaler von Kaiserin Maria Theresia von Habsburg (St) (32) in Wien. - Mit dem Tod des geldgierigen, gewinnsüchtigen und der Goldmacherei und Alchimie verfallenen würzburger Fürstbischof Graf Anselm Franz von Ingelheim (66) aus Ingelheim bei Mainz, den man nach fast zwei jähriger Amtszeit tot im Bett gefunden hat, wird der in Schloß Vollrads bei Rüdesheim geborene und seit 10 Jahren als Rektor der katholischen Mainzer Universität tätige Freiherr Karl Philipp von Greiffenklau Vollrads (59) neuer würzburger Fürstbischof, der an der würzburger Universität Experimentalphysik einführt, aber auch noch die adelige verhaltensauffällige Nonne und stellvertretende Klostervorsteherin Maria Renata Singer von Mossau (70) als letzte Hexe Frankens verbrennen lässt. - In Frankfurt hat der in Lothringen geborene pirmasenser gräflichhanaulichtenberger Verwaltersohn, Kaufmann und Verwalter des Soldes und der Verpflegung der katholischen österreichischen Truppen im habsburger Österreichischen Erbfolgekrieg Johann Schmid (47) nach 8 Jahren ein riesiges Vermögen angehäuft, weshalb man ihn des Betruges mit manipulierten leichten Dukaten bezichtigt. Er darf sich freikaufen und wird offizell frankfurter Bankier. - Der hessenkassler Erbprinz Friedrich II von Hessen Kassel (St) (29) unternimmt eine Parisreise, die bis ins Folgejahr dauert.

1748 Polnischer Thronfolgekrieg - In Wiesbaden beschweren sich die Bürger erfolgreich bei Fürst Karl  von Nassau Usingen (St) (36) über zu viele städtische Beamte. - Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgrafensohn Prinz Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (26) heiratet die Grafentochter Luise von Leiningen Dagsburg (St) (26). - In Frankfurt heiratete der Kaiserliche Rat Johann Caspar Goethe (38) in der Katharinenkirche die älteste Stadtschultheißentochter Catharina Elisabeth Textor (17). Frankfurter Stadtschultheiß ist Johann Wolfgang Textor (55). Der Pfarrer der Katharinenkirche Johann Philipp Fresenius (43) ist ein Freund der Familie. Gefeiert wird im Gartensaal der Loen Villa An der Windmühle 342 alias Untermainkai 70. - In Frankfurt gründen der in Nassau geborene Amtmannssohn Johann Philipp Bethmann (33) und sein jüngster Bruder  Simon Moritz (27) das Handelsgeschäft Gebrüder Bethmann, das auch Bankgeschäfte abwickelt. - In Frankfurt gründet Johann Simon Fries eine Zinngießerei in der Kannengießergasse 6, die Zinngeschirr herstellt. - In Frankfurt werden Theaterschauspieler nach der Forderung beim Abendmahl teilzunehmen aus der Stadt geworfen, woraufhin sie nach Bornheim gehen, wo sie es dürfen. - In Frankfurt ist der frankfurter Arzt und Hydrologe Pasquay auf der Suche nach dem gesündesten Wasser und entdeckt, dass Regenwasser besonders leicht ist. Pasquay ordnete das frankfurter Brunnenwasser nach dem spezifischen Gewicht, das er selbst hydrostatisch wiegt. Er teil grob in leicht, mittel und schwer ein. Das Wasser vom Königsbrunnen im Stadtwald ist das leichteste Wasser und das des Brunnens vor dem Gasthaus Zum Goldenen Löwen in der Fahrgasse (20 16 Hainer Hof 9) das schwerste. Er versteht, das bewegtes Wasser nicht fault und Brunnenwasser oft durch Tierkadaver oder hineingeworfene Schmutzstoffe verunreinigt ist. - In Kiedrich wird eine 20 18 noch existierende Weinflasche abgefüllt. - Der schottische Offizier John Cleland (39) veröffentlicht in London aus dem Gefängnis heraus, wo er wegen hoher Schulden sitzt, den ersten Teil seines erotischen Romans über eine in ihrem Beruf glückliche Prostituierte alias Sexarbeiterin Fanny Hill. Memoiren eines Freudenmädchens. - In Frankfurt Bergen Enkheim wird die Ofenfabrik Fries gegründet. - In Mainz wird Gottlieb Welte als Sohn des Landschaftsmalers Anton Welté (--) geboren. - In Offenbach gibt es ein Offenbacher Marktschiff. - In Frankfurt bekommt die frankfurter Kaufmannstochter Susanna d’Orville (13) das holländische Gontard Puppenhaus. - In Darmstadt wird für das Waisenhausgebäude im Schultheißenhaus Ecke Langgasse/Schulzengasse ein Neubau des Pfarres Johann Konrad Lichtenberg (--) vor dem Bessunger Tor später Ludwig Georgs Gymnasium erbaut. - In Frankfurt löst der Jurist und frankfurter Patrizier Johann Daniel von Olenschlager (37) nach 6 Jahren seine Verlobung mit der frankfurter Arzttochter und Ratsherrntochter Susanne von Klettenberg (25), wonach er die frankfurter Patriziertochter Sara Orth (25) heiratet. - In Höchst erstellt Gottfried Becker (--) für die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur am Marktplatz eine eberkopfförmige natürlich bemalte Terrine mit geöffneten Augen und nach oben geöffnetem mit Reißzähnen ausgestattetem Maul, die Ignaz Zoschinger (--) bemalt. - In Hanau beginnt mit Hironymus von Alphen (--) die Blütezeit der hanauer Fayencemanufaktur. - In Frankfurt macht der in Wien geborene Porträtmaler Heinrich Carl Brandt (24) auf seiner Reise nach Paris Station, wobei er den katholischen österreichischen Diplomaten Graf  Johann Karl Philipp Cobenzl (36) malt, woraufhin er dem katholischen mainzer Kurfürst Johann Friedrich Karl von Ostein (St) (59) empfohlen wird, den er dann in Mainz ebenfalls porträtiert. - In Frankfurt wird Johann Heinrich Hoffmann (--) neuer frankfurter Scharfrichter, was er bis 17 86 bleibt. Seine Kinder sind seine Helfer. Das Amt kann weitervererbt werden. - In Frankfurt verliert der frankfurter Patrizier Johann Philipp von Heyden (36), Vater von Heinrich Dominikus von Heyden (03), seinen Posten als Direktor der Kölnischen reitenden Poststation. - In Frankfurt schließt nach 46 Jahren die Zentrale der Kaiserlichen Reichspost. Es gibt die Anweisung, nach welcher die Postmeister, Postverwalter und Expeditores bei denen Kaiserl. Reichs- ordinaire fahrenden Posten sich zu richten haben. - Der in Brüssel geborene nichtregiernde hessendarmstädter Landgrafensohn und katholischer augsburger Fürstbischof Joseph Ignaz Philipp von Hessen Darmstadt (St) (48) hat seine Hofkapelle zu einem großen Ensemble ausgebaut und will seinen teuren Hofstaat mit der Gründung der Fayencenfabrik und Majolikafabrik Göggingen finanzieren, was aber misslingt. Sie wird 17 52 wieder geschlossen. Er ist begeisterter Kurgänger, wofür er bis zu 10 % seines jährlichen Staatshaushalts verwendet.

1747 Polnischer Thronfolgekrieg - In Frankfurt wird der wirkliche kaiserliche Rat Johann Wolfgang Textor (54) auf Lebenszeit frankfurter Reichs-, Stadt- und Gerichtsschultheiß und damit 24 Jahre lang. - In Mainz wird eine 14 tägige Handesmesse eingeführt, dazu Regelungen für das Messekreditwesen und Messezahlungswesen. - In Mainz wird ein neuer Weinmarkt angelegt. - In Mainz wird der mainzer Vitztum zu einem Vertreter des bisher unorganisierten Handelsstandes ernannt.   - In Wiesbaden plant der Kaufmann xxx Ratz (--) erfolglos einen privaten Gesellschaftssaal. - In Bad Soden wird das Haus Zum Pelikan abgebrochen, worauf Salzhäuser errichtet werden. - In Frankfurt schwängert der Stadtphysikussohn, Jurist, Ratsherr und durch seine Indiskretionen bzgl der Adelsgesellschaft Alten Limpurg gefürchtete psychopathische Wolf im Schafspelz der frankfurter Gesellschaft Johann Erasmus von Senckenberg (St) (30) seine Haushälterin Johanna Maria Katharina Agricola (28), der er die von ihr geforderten Alimente verweigert. Kurioserweise tritt sofort der Rat der Stadt als ihr Rechtsbeistand auf, der ihn nicht nur der Fälschung der Protokolle in Bezug auf die Alimente, sondern auch der Vergewaltigung beschuldigt, wodurch er praktisch vorverurteilt wird. Er beschuldigt sie daraufhin der Anstiftung zum Mord, weil die daraus ergebende Strafe seinen Tod beinhalten könnte. Aus Furcht vor Repressalien durch seinen Bruder, den kaiserlichen Hofrat am Hof in Wien Heinrich Christian von Senckenberg (45) wagt es der frankfurter Magistrat nicht ihn festzunehmen. Am Jahresende kommt die uneheliche Tochter zur Welt. - In Mainz trennt der reaktionäre und handelsuninteressierte bis handelsfeindliche katholische mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (St) (58) den Handelsstand von der Krämerzunft. - In Bad Homburg gebärt die in Hungen geborene neue hessenhomburger Landgräfin Ulrike Luise von Solms Braunfels (St) (16) Prinz Friedrich V von Hessen Homburg (St). - Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (56) liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (19) beginnt mit Hessen Homburg einen Streit um die Herrschaft Braubach am Rhein. - In Frankfurt wird das Wasser des Brunnen an der Guldenen Bieren alias Faul Pumpe von Medicis zu trincken verordnet. - In Frankfurt hält sich der Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (56) regelmäßig im Darmstädter Hof Zeil 102 (20 17 Douglas Parfümerie) auf, dessen strassenseitige Häuser alle abgerissen sind. Im Solmischen Hof Weißadlergasse 16 (20 16 Südosthälfte Parkhaus Kleiner Hirschgraben 7) residiert Graf xxx von Solms Rödelheim. Im Hochgräflich Schaumburgischen Hof von Graf xxx von Degenfeld Besitzer geworden sind. Der Hochgräflich Schönborner Hof (20 16 Töngesgasse 34) gehört den Grafen von Schönborn und ist einer der modernsten und bequemsten. - Das palastartige Haus Braunfels oder Haus Frauenstein (20 16 Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33) ist als kaiserliches Quartier berühmt, in dem gerade der Kaisersohn und bayerische Kurfürst Maximilian III Joseph von Wittelsbach (St) (20) logiert. Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (50) logiert und regiert im Barckhausen Palais Littera E 3 (Große Gallusstrasse 1), dem als Haus Feuerfunken bekannten Haus von Franz von Barckhausen, wo die spanische Gesandtschaft logiert. Das Haus gehört Franz von Barckhausen. Es gibt 3 Zeughäuser, eines auf der Konstabler Wache, die Kanonenkammer, dem Rahmhof, wo täglich pariert aber auch militärisch bestraft wird, und das dritte zwischen Katharinenpforte und Liebfrauenberg, ein altes Gebäude, das Bleihaus mit Kriegsgerätschaften. Im Wollgraben liegt das Gießhaus wo Kanonen aber auch Glocken gegossen werden. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen Kassel bzw zur Grafschaft Hanau gehört, halten die Reformierten aus Frankfurt ihren Gottesdienst, weshalb es zwei Kirchen gibt, eine für die deutsche und eine für die französische Gemeinde. - In Frankfurt Rödelheim residiert Graf xxx von Solms Rödelheim (St) (--). - Frankfurt Sulzbach und Frankfurt Bad Soden sind geteilt. Je eine Hälfte gehört zu Kurmainz. - Offenbach gehört Fürst von Isenburg Birstein. - In Frankfurt ist das Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 erste Adresse für adeliges Freizeitvergnügen. In Kaffeehäusern dürfen Gäste kostenlos Zeitungen lesen. Tragesessel sind sehr beliebt. Die einfachen Leute trinken Bier und Aepffelwein alias Apfelwein, weil Wein zu teuer ist. - In Frankfurt gibt es folgende guten Gasthäuser: Zum schwarzen Adler Fahrgasse, Zum goldenen Apfel goldene Apfelgasse, Zum schwarzen Bock Hauptwache, Zum Bockshorn Fahrgasse, Zur Stadt Cassel und Zur Reichskrone Friedberger Gasse später Grosse Friedberger Strasse 7 (20 21 Baustelle dm Markt), Zur Stadt Darmstadt Fischergasse, Zum goldenen Engel Töngesgasse, Zur goldenen Gans Zeil, Zum Gerst Fahrgasse, Zum goldenen Hirsch, Friedberger Gasse, die zu Hessen-Kassel gehörige hessische Poststation Gasthaus Zum Hirsch Hainer Hof 2, Zum goldenen Löwen Fahrgasse (20 16 Hainer Hof 9), Zum roten Männlein und Zur Stadt Mainz in der Mainzer Gasse, Zum Maulbeer Hof Hasengasse 9, Zum Nürnberger Hof (20 16 Braubachstrasse 24), Zum Rebstock, Zum Ritter auf dem Kornmarkt, Zur Rose Zeil, Zum weißen Schwan, Bockenheimer Gasse, Zum goldenen Stern, Fahrgasse, Zum Storch, Saalgasse 1 (20 16 unbebauter Platz rechts neben Leinwandhaus) und der Viehhof und der Weidenhof auf der Zeil (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Ecke Kaufhof Zeil/Große Eschenheimer Strasse). - In Frankfurt kommen alle Briefe im Postamt in der Töngesgasse an und werden von hier expediert. - In Frankfurt ist die Kaiserliche Fahrende Ordinaire Post mit Abfahrt und Ankunft das Posthaus Zum weißen Schwan in der Friedberger Gasse, wo auch die Kölnische reitende Post von Postdirektor und frankfurter Patriziers Johann Philipp von Heyden (35), Vater von Heinrich Dominikus von Heyden (02), die Hessische reitende Post und die Darmstädtische Post mit Postkutschen stationiert sind. - Der in Leeuwarden geborene nassaudiezer Fürst Wilhelm IV von Nassau Oranien (St) (36) wird Erbstatthalter der Niederlande und residiert in Den Haag. - In Mainz gibt es eine Designation deren chur-mayntzischen Kauf-Haus-Gefällen. - In Frankfurt ist Herr xxx von Berberich kaiserlicher Postdirektor. - In Frankfurt sind bei evangelischlutherischen Leichenzügen wird das Kreuz vorausgetragen. Dahinter singt ein Schülerchor. - In Frankfurt gibt es tägliche und wöchentliche Caffe-Collegia. - In Frankfurt dürfen nur frankfurter Bürger Grundbesitz erwerben. - In Frankfurt taxieren erfahrene Handelsleute den Gesamtwarenbestand der frankfurter Messe, der in Magazinen verwahret oder in Boutiquen ausgestellt ist auf mehr als 10 Millionen Thaler. In den Läden des Römers und der darum gelegenen Gegend sind große Mengen an Kostbarkeiten von Edelsteinen, Gold und Silber. Am Weinmarkt am Mainufer wird der gesamte Wein gehandelt. Messeaktivitäten finden vor allem auf dem Römerberg, dem Markt, der Neukräme, der Schnurgasse, der Fahrgasse, der Saalgasse, der Buchgasse, der Mainzer Gasse, der Töngesgasse und den darum gelegenen kleineren Gassen statt. - In Frankfurt teilen sich die Reformierten in eine deutsche und eine französische Gemeinde. - In Wiesbaden wird mit der Tradition gebrochen die wiesbadener Juden auf dem jüdischen Friedhof in Wehen zu beerdigen. Die Toten werden nun auf dem Kuhberg (20 17 Schöne Aussicht) beerdigt. - In Frankfurt wird Johann Bernhard Crespel als Sohn des katholischen nordfranzösischstämmigen Juwelenhändlers Pierre Louis Alexandre Crespel (42) und Katharina Elisabeth Rohr (36), der Tochter des Residenten und Verwalters des Darmstädter Hofs auf der Zeil Bernhard Rohr (72) geboren. - In Frankfurt wird der mit Goethe verwandte im Vorjahr neu zugezogene hachenburger Hofmusiker Johann Daniel Müller (31) frankfurter Konzertdirektor. Er ist religiöser Extremist, der sich für einen Propheten hält. - In Frankfurt wird fünf Jahre nach seinem jüngenen Bruder der frankfurter Jurist Patrizier Johann Daniel Olenschlager geadelt, wobei er zu Johann Daniel von Olenschlager (36) erhoben wird. Seine Mutter ist die straßburger Bankierstochter Maria Barbara Franck. - Der in Bad Dürkheim geborene evangelischkatholisch konvertierte Graf Karl Ludwig von Leiningen Dagsburg Emichsburg (St) (43), dem auch die Exklave, das rheinhessische Bechtsheim gehört, verheiratet mit Wildgräfin und Rheingräfin Karolina Magdalena von Salm Dhaun (St) (41), stirbt, wodurch sein evangelischer Bruder erbt. Wildgräfin und Rheingräfin Karolina Magdalena von Salm Dhaun (St) (41) verliert ihre gräflichleininger Rechte. Das Geschlecht stirbt aus, hinterlässt aber die Erbtochter Katharina Louise von Leiningen Dagsburg Emichsburg (St) (12). - In Frankfurt regiert der morganatische Witwer sachsenmeininger Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (60). Weil sich an seinem Meininger Hof zwei Hofdamen um den Vortritt streiten, er eine unterstützt und die andere drangsaliert, diese sich aber beim Reichskammergericht erfolgreich dagegen wehrt, an dessen Entscheidung er sich aber nicht hält, nimmt der Sohn seines verwitweten Schwager, Friedrich III von Sachsen Gotha und Altenburg (St) (48), der mit Prinzessin Luise Dorothea von Sachsen-Meiningen (St) (37) verheiratet ist, den Streit als Vorwand in das Herzogtum Sachsen-Meiningen einzumarschieren und die Stadt Wasungen zu besetzten. Er ist es auch, der zum zweiten Mal erfolgreich gegen die Anträge auf Erbwürdigkeit der morganatischen Kinder vorgeht. Der Wasunger Krieg dauert bis ins Folgejahr. - In Frankfurt tritt die singende Geigenspielerin Santa Tasca (--) auf. - In Bad Homburg erkennt der hessenhomburger Regierungsrat und Erbauer des Sinclair Hauses Elias Neuhof (--) die Saalburgruine als römische Schanze, wo bereits Steindiebe ihr Unwesen treiben, und fördert eine gewisse Schutzwürdigkeit.

1746 Polnischer Thronfolgekrieg - In Frankfurt wird mit der Erlaubnis des katholischen mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Friedrich Karl von Ostein (St) (57) die Mainzer Landstrasse von der Galluswarte aus ausgebaut, was 5 Jahre dauert. - Nach dem Tod im brabantischen oraniennassauischen Herzogenbosch des in Berlin Cölln geborene Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg (St) (73), dessen alle seine 10 Kinder tot sind, darunter 3 Totgeburten, und der auch keine Enkel hat, wird der Sohn seines jüngeren Bruders, der sachsenanhaltiner Friedrich IV von Hessen Homburg (St) (22) nach der Heirat mit seiner Cousine, der Fürstentochter Ulrike Luise von Solms Braunfels (St) (15) neuer hessenhomburger Landgraf, wonach der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (55) liiert mit seiner in Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, geborenen Mätresse Helene Martini (18) schon kurz nach der Hochzeit Besatzungstruppen schickt. - In Höchst fällt die kurmainzer höchster Fayencemanufaktur alias Porzellanmanufaktur am Marktplatz im Speicherhof an das katholische mainzer Kurfürstentum. Die frankfurter Kaufmanner Johann Christoph Göltz (58) und Johann Felician Clarus (--) gründen sie mit dem meißener Geschirrmalersohn und Porzellanmaler Adam Friedrich Löwenfinck (32), der die Produktionsleitung übernimmt, neu. Sie dürfen das kurfürstliche Wappen, das mainzer Rad, führen und auf den Fayencen aufbringen. Ihr Firmenhauptsitz wird das benachbarte Haus Greiffenklau. - In Mainz lässt der der reaktionäre und handelsuninteressierte bis handelsfeindliche katholische mainzer Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein (St) (57) der mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17 einen botanischen Garten anlegen und ein anatomisches Institut einrichten. - In Frankfurt wird das Haus Behagel Haus Große Gallusstrasse 12 (20 16 Große Gallusstrasse 19, rechts neben Brüsseler Hof Ecke Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse 19) im frühen Rokokostil für den Tabakfabrikanten Karl Behagel vom in Frankfurt geborenen frankfurter Baumeister Johann Andreas Liebhardt (33) erbaut. - In Frankfurt eröffnet der in Rüsselsheim geborene und aus München zugezogene Portätminiaturmaler Hermann Ebel (33) ein Atelier. - In Frankfurt wird nach dem Abzug der europäischen Diplomaten die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main geschlossen. - In Mainz führt der Wandertheaterdirektor Franz Schuch drei Jahre lang u.a. das Drama Faust als Puppenspiel auf. Daneben führt er Stücke von Opitz, Lohenstein, Johann Christoph Gottsched (47), Schlegel, Gellert und einigen fremdländischen Dichtern auf. Er führt auch ein Ballett auf. - In Höchst glückt in der kurmainzer höchster Fayencemanufaktur alias Porzellanmanufaktur der erste Brand. - In Frankfurt lässt der brandenburg ansbacher Hofrat Wilhelm Friedrich Hüsgen die Hüsgen-Uhr erbauen. - In Wiesbaden Biebrich bekommt der in Usingen geborene Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (34) sein zweites morganatisch geborenes Kind Karl Philipp von Weilnau (St) mit der wiesbadener Bürgermeistertochter Margaretha Maria Magdalena Groß (32) alias Freifrau Margaretha Maria Magdalena von Biebrich. - In Frankfurt lässt sich der in Rüsselsheim geborene Maler Hermann Ebel (33) nach der Auflöung des münchener Ateliers seines verstorbenen Chefs, des Porträtmalers George Desmarees, bei dem er allerdings bei dessen Werken nur ua Mäntel und Hintergründe ausmalen durfte, als freischaffender Maler ua von Porträtminiaturen nieder. - In Frankfurt beginnt der Stadtphysikussohn, Rechtsberater des Magistrats und Psychopath Johann Erasmus von Senckenberg (St) (29), dem die adelige Patriziergesellschaft Alten Limpurg im Vorjahr Zugang zu all ihren Dokumenten, Akten und vertraulichen Informationen im Archiv gewährt hat um ihre Macht im Magistrat zu sichern, wovon er heimlich Abschriften gemacht hat, diese gegen sie zu verwenden und sie zu erpressen. Durch seinen Bruder, den neuen kaiserlichen Hofrat, Heinrich Christian von Senckenberg (40) und den Komponisten und frankfurter Patrizier Friedrich Maximilian von Lersner (49) gelangt er selbst in den Magistrat, wo er die Patriziergesellschaft Alten Limpurg mit seinem Wissen überall, sowohl offen als auch durch anonyme Schreiben kompromittiert. Er hält sich durch sein Wissen für unantastbar und allmächtig, wodurch er sich nicht mehr an Gesetze gebunden fühlt. - Die in Eltville geborene verwitwete Stadtherrentochter Henriette Caroline Langwerth von Simmern (24) heiratet in Nassau den kurmainzer wirklichen Geheimrat und evangelischen Jurist Freiherr Carl Philipp von und zum Stein (38), wo sie auch hinzieht. - In Darmstadt erstellt der Maler Johann Tobias Sonntag (30) seine Stadtansicht. - In Frankfurt malt der in Mainz geborene und in Frankfurt tätige Maler Justus Juncker (43) eine Magd, die Birnen schält mit einem runden Hefekuchen, einem Rotkohl, mehreren Grünkohlen, Kopfsalat, einer Schweinekeule und einer weißen Ente. - In Mainz  verabschiedet der kurmainzer Großhofmeister Graf Anton Heinrich Friedrich von Stadion (St) (55) das Amortisationsgesetz, das die Freiheit des Grunderwerbs, besonders den abgabefreien, einschränkt, was dem mainzer Adel gar nicht gefällt. - In Frankfurt Nieder-Eschbach lässt sich der frankfurter Patrizer Heinrich Ludwig von Lersner (43) ein barockes Herrenhaus erbauen. - In Frankfurt wird die international agiernde Kölnische Stadtpost von Carl von Heyden (53) im Haus Goldstein, dem größten Kaufhaus der Stadt, im Rahmen eines kaiserlichen Verbotes des privaten Botenwesens verboten und innerhalb von zwei Jahren der katholischen kaiserlichen Thurn und taxis Post übergeben. - In Frankfurt lässt sich der in Frankfurt geborene Glasschneidersohn und Gemmenschneidersohn Peter Hess (37) vom hessenkasseler Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (64) abwerben, woraufhin er nach Kassel zieht um das Schmucksteinmosaik vom im Vorjahr verstorbenen Giovanni Francesco Guerniero (++) mit den Abbildungen der katzenelnbogener Stadt Sankt Goar und den Burgen Rheinfels und Katz aus Jaspis, Onyx, Lapislazuli, Chalcedon, Achat gesäumt mit Trophäen, Waffen und Kartuschen und mit Brustbildern der verwandten hessischen Familienmitglieder in den Ecken fertigzustellen. - Der katholische mainzer Generalvikar Freiherrensohn Johann PHilipp Anton von Frankenstein (51) wird würzburger Fürstbischof. - In Oppenheim übernimmt die eingewanderte hugenottische Familie Wallot ein Weingut.

1745 Polnischer Thronfolgekrieg - In Frankfurt wird die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main zur Mutterloge erhoben. Sie hat 128 Mitglieder. - In Frankfurt wird der katholische Franz Stephan von Lothringen Habsburg Österreich (St) (37) von seiner Gemahlin Maria Theresia von Habsburg (St) (28) mit einem Schnupftuch auf dem Balkon ihrer Unterkunft winkend empfangen. Der kaiserliche Freund, Geldgeber und Reichspostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (41) reitet unmittelbar vor der kaiserlichen Kutsche. Nach der Wahl bringen 36 mit Hörnern blasende Postillone das Wahlergebnis zu den Kandidaten. - In Darmstadt geht der Großherzog der Toskana, der katholische Franz Stephan von Lothringen Habsburg Österreich (St) (37), vor seiner Krönung mit dem in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (54) zur Jagd, wobei sie vom Jagdschloß Bickenbach Richtung Eberstädter Tanne reiten und er einen kapitalen Hirsch schießt, wobei die Gedenkplatte  Am 16. Julius des Jahres 17 45 schossen seine Königliche Hoheit, der Großherzog von Toskana, Franziskus Stephanus, allein einen Hirsch Knall auf Fall gesetzt wird. - In Frankfurt erhält der Theaterschauspieldirektor Filippo Nicolini vom Rat der Stadt die Erlaubnis während der Kaiserkrönung des katholischen Franz Stephan von Lothringen Habsburg Österreich (St) (37), dem Mann von Maria Theresia von Habsburg (St) (28) Pantomimen aufzuführen. Der katholische mainzer Hofratspräsident Joseph Franz von Kesselstatt (St) (50) kommt als mainzer Diplomat. Maria Theresia von Habsburg (St) (28) hat nach 8 Geburten in Wien 6 lebende Kinder, darunter der Thronfolger Joseph II Habsburg Lothringen Österreich (St) (04). - In Gelnhausen heiratet Fürst Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (49) in zweiter Ehe und 8 lebenden Kindern die Pfalzgrafentochter Charlotte Christine von Wittelsbach Zweibrücken Birkenfeld (St) (46). - In Frankfurt ist der evangelische regensburger Pastorensohn und Diplomat Friedrich Melchior Grimm (22) bei der Kaiserwahl anwesend. - In Königstein wird die eigentlich neutrale kurmainzer Festung besetzt. - Der in Usingen geborene Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (33) schwängert die wiesbadener Stadtschultheißentochter Magdalene Groß (33), mit der er morganatisch verheiratet ist, zum zweiten Mal. - In Frankfurt finden zur Krönung Theateraufführungen in kleinen schlecht gebauten und einsturzgefährdeten Buden statt. - In Frankfurt kommt nach dem Tod von Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (48) dessen in Frankfurt geborener Freund Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (41), der Leiter der Kaiserlichen Reichspost und als Vertreter des Kaisers Prinzipalkommissar beim Immerwährenden Reichstag in Frankfurt, wegen Verrats gegen das Haus Habsburg in Verdacht, woraufhin er sein Amt verliert. Der Immerwährende Reichstag wird nach Regensburg zurückverlagert. - In Wiesbaden dürfen die Reformierten zweimal jährlich in Notfällen die Kommunion in Privathäusern abhalten. - In Darmstadt wird die mit Palisaden geschützte Vorstadt aus polizeilichen Gründen mit einer 1,5 Meter hohen Mauer befestigt. - In Darmstadt wird das Gasthaus Zur Traube und damit ihr Wirt Georg Immler ein gemeinsamer Postmeister der frankfurter thurn und taxis Post und der hessendarmstädter Post. - In Frankfurt erstellt der frankfurter Verleger Johann David Jung (--), der frankfurter Zeitung Franckfurter Frag- und Anzeigennachrichten eine ausführliche Dokumentation der Krönung, wobei er Festbeleuchtung und sogar Feuerwerk während der Krönung erwähnt. - In Frankfurt erreicht der Stadtphysikussohn, Rechtsberater ohne Abschluss des Magistrats und Psychopath Johann Erasmus von Senckenberg (St) (28) für die adelige Patriziergesellschaft Alten Limpurg, dass mindestens die Hälfte aller 28 Ratsherren sowohl der ersten als auch der zweiten Bank aus ihren Reihen kommen muss, wofür man ihm das Bürgerrecht gibt und ihn im Folgejahr in den Magistrat holt und ihm Zugang zu allen Dokumenten, Akten und vertraulichen Informationen im Archiv gewährt, wovon er heimlich Abschriften macht, mit denen er die Mitglieder erpresst. Sein älterer Bruder, ein Juraprofessor mit Abschluss, Heinrich Christian von Senckenberg (40), der erst seit dem Vorjahr das frankfurter Bürgerrecht hat, wird überraschend während der Krönung zum kaiserlichen Reichshofrat ernannt, dem die Stadt Frankfurt als Reichsstadt untergeordnet ist. Der durch Heirat und Erbschaft der Juwelierstochter Johanna Rebecca Riese (++) zu Reichtum gekommene frankfurter Arzt und spätere Stifter und Museums Namensgeber Johann Christian von Senckenberg (38) ist der zweitälteste Bruder. - In Frankfurt entführt der deutsche Partisan und Führer eines Soldatenfreikorps Johann Christian Fischer (32) einen unbequemen Journalisten aus Frankfurt ins französische Hauptquartier nach Offenbach. - In Frankfurt übernimmt der Kaufmann und Amtmannssohn Johann Philipp Bethmann (30) die Kolonialwarenhandlung Adami seines verstorbenen Onkels Jacob Adami (75), wo Farben und Textilien verkauft werden und der auch eine Spedition betrieben hat. Er und seine Geschwister erben jeweils 16.000 Gulden. Auch sein Bruder Johann Jacob Bethmann (28), der seit 5 Jahren in Bordeaux Frankreich erfolgreich eine Kolonialhandlung betreibt und die beiden Brüder damit eine internationale Handelsorganisation eröffnen. - In Mainz stirbt der verantwortliche Baumeister des Lustschlosses Favorite gegenüber der Mainmündung Maximilian von Welsch (74), der in Mainz im barocken bemalten Haus Zum Boderam am Markt 11 wohnt. - In dem in Regensburg und in Wien verlegten Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). des regensburger Buchhändlers Emrich Felix Bader (--) wird Schlangenbad so beschrieben: Schlangen-Bad oder Carlsthaler-Bad, ein berühmtes Gesund-Bad in der Grafschafft Catzenelnbogen, 2 Stunden von Schwalbach, allwo sich weiter keine Häuser, als das Mayntzische Haus und der Heßische Bau befinden, dahin sich öffters die Fremden von Schwalbach der Cur wegen begeben. Bad Schwalbach wird so beschrieben: Schwalbach, Langen-Schwalbach, Flecken, nebst einem berühmten Sauerbrunnen, in der Niedern Grafschafft Catzenelnbogen, 5 Stunden von Mayntz, 2 Stunden von Wißbaden und 6 von Franckfurt. Es gehöret dem Landgrafen von Hessen-Rheinfels, und ist, eigentlich zu reden, nicht viel besser, als ein Dorff, allermassen es die Inwohner selbst in das Ober- und Nieder-Dorff eintheilen. Ein halbe Meile davon ist das berühmte Schlangen-Bad, dahin sich die Fremden von Schwalbach öffters, die Cur zu gebrauchen, begeben. Wiesbaden wird so beschreiben: Wisbaden, Aquae Mattiacae, Visbada, kleine und alte Stadt nebst dem Titul einer Grafschafft in den Nassauischen Ländern in der Wetterau, den Fürsten von Nassau-Idstein gehörig, 4 Meilen von Franckfurt, allwo ein warmes Bad zu finden , das 4 Brunnen und 18 Bäder hat, in welche das Wasser durch Canäle geleitet wird. Die Gegend trägt guten Wein, und wird Einreich alias Einrich, Henrici Pagus genennet. Der Einrich wird so beschrieben: Einrichgau, ein Strich Landes am Rhein, hat gegen Morgen die Grafschafft Eppstein, gegen Norden die Grafschafft Idstein, gegen Abend das Rheingau, und gegen Mittag den Rhein zu Grentzen, und Wißbaden ist darinn gelegen. Der Rheingau wird so beschrieben: Rhingau, Rhenogovia, ein gewisses Gebiet im Ertz-Stift Mayntz, längst den beyden Ufern des Rheins, zwischen der Grafschafft Catzenelnbogen, Diez, Wetterau, Mayntz und Bingen. Die Wetterau wird so beschrieben: Wetterau, Wetteravia, Vedorovia, eine grosse Landschafft in dem Ober-Rheinischen Kreis, vom kleinen Fluß Wetter, so nicht weit von laubach bey dem Dorffe Wetter, so nicht weit von Laubach bey dem Dorffe Wetterfeld entspringet, also genannt, welche sich von Süden gegen Norden, von Francken und dem Ursprung des Flusses Kinzig bis an deas Hertzogthum Berg erstrecketK also dass sie die Erzt Stiffter am Rhein gegen Weste, Hessen und die Abtey Fulda gegenOsten hat. Sie wird durch den Fluß Lohn in zwey Theile abgesondert. Der südliche, welcher die eigentlich so genannte Wetterau ist, begreiffet die Nieder Grafschafft Catzenelnbogen,, so dann die Grafschafften Nassau in besonderem Verstande, ferner Diez, Idstein, Wiesbaden, Weilburg, Solms, Ober Isenburg oder Büdingen und Hanau, nebst den Städten Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen. Die Nördliche Wetterau aber ist der Westerwald. - In Frankfurt muss bei einer Krönung die Stadt, die Bürger und die Garnison vor dem mainzer Erzbischof und dem gesamten kurfürstlichen Wahlkollegium den Sicherheitseid ablegen, der deren Schutz garantiert, wofür alle Fremden aus der Stadt verwiesen werden und niemand eingelassen wird, was von städtischen Trompetern lautstark verkündet wird.  

1744 Polnischer Thronfolgekrieg - Wiesbaden wird zur Residenzstadt und die wichtigsten Behörden aus Usingen ziehen nach 37 Jahren Bauzeit in das fertiggestellte Biebricher Schloss. - In Frankfurt wird Graf Wolfgang Ernst von Isenburg und Büdingen (St) (58) verheiratet mit Gräfin Elisabeth Charlotte von Isenburg Büdingen Marienborn (St) (49) auf dem Fürstentag zum isenburgbüdinger Fürst Wolfgang Ernst von Isenburg und Büdingen (St) (58) erhoben. - In Braunfels wird Prinzessin Christine Charlotte von Solms Braunfels (St) als Tochter von Fürst Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (48) und Sophia Magdalena von Solms Laubach (St) (43) geboren. - In Langen heiratet im Schloss Philippseich die Grafentochter Friederike Christiane von Isenburg Philippseich (St) (23) den Grafensohn Ludwig Ferdinan Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (32). - In Frankfurt Sindlingen müssen die italienischen Brüder Andreas Vaccani und Franz Vaccani auf ihrem Landgut die Produktion von goldenen und silbernen Textilapplikationen und Galanteriewaren einstellen. - In Frankfurt heiratet der seit einem Jahr in Frankfurt niedergelassene katholische in Flörsheim geborene Maler Christian Georg Schütz (26) die evangelisch lutherische frankfurter Anna Maria Hochecker (--), wodurch er Beisasse der Stadt Frankfurt wird; das volle frankfurter Bürgerrecht aber wegen seiner katholischen Konfession nicht erwerben kann. - In Frankfurt heiratet  Magdalena Margaretha Burgk (37), die Tochter des Goldarbeiters und Juweliers Martin Burgk in der Töngesgasse und der Kupferstechertochter Maria Philippina Merian (--) ihren Cousin und reichen Farbwarenhändler Ehrenfried Klotz (41), der im Haus zur Grünen Hand Großer Hirschgraben 13 wohnt. - In Darmstadt lässt der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (53) an der Kreuzung Rheinstrasse und Wilhelminenstrasse  das Neue Tor alias Rheintor erbauen, das nur aus einem Torbogen mit flankierenden Amtshäusern besteht. - In Frankfurt Sindlingen müssen die aus Augsburg zugewanderten katholischen italienischen Brüder Vacano ihre Goldbortenfabrik und Silberbortenfabrik auf dem Allesina Gelände nach 4 Jahren wieder schliessen. - In Frankfurt Bockenheim verlässt die Gutsherrentochter Helene Martini (16) mit einer Bittschrift um Rückgabe den Schönhof, den Peter d'Orville nur für die Begleichung angeblicher Ausbildungskosten in seinem herrschaftlichen Haus erschwindelt hat, und fährt zum verwitweten hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (53) nach Darmstadt zum Jagdschloss Kranichstein, wonach sie nicht mehr zurückkehrt, weil sie zur landgräflichen Muse und Mätresse bis zum Lebensende wird. Ihre Geschwister dürfen mit ins Jagdschloss Kranichstein einziehen. Helene Martini (16) wird die ständige Begleiterin auf seinen Reisen. - In Frankfurt regiert der morganatisch verheiratete sachsenmeininger Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (57), als er erfährt, dass seine in Kassel geborene morganatische Ehefrau Philippine Elisabeth Cäsar (58) bei seiner Familie in Meiningen stirbt und dort von dieser unter einem Sandhaufen verscharrt wird. Sein morganatischer Sohn Prinz Bernhard Ernst von Sachsen Meiningen (St) (27) darf zwar weiter seinen Titel behalten, wird aber von der Erbfolge ausgeschlossen. - In Offenbach kauft der frankfurter Kaufmann Isaac de Bassompierre die osenburger offenbacher Fayencemanufaktur, wobei er den bankrotten Inhaber Philipp Friedrich Lay (60) als Pächter einsetzt, der mit neuen Techniken die Produktion wieder aufnimmt. - In Heusenstamm läßt die schönborner Grafenwitwe Maria Theresia von Montfort (46) ein Schulhaus mit 3 Schulzimmern im ersten Stock und einer Lehrerwohnung mit angeschlossenem Waisenhaus (20 22 Rathaus) erbauen. die Gemeindewaage ist im Erdgeschoß. An der Hausecke werden an einer Halseisen verurteilte Verbrecher an den Pranger gestellt. - In Wiesbaden Biebrich bekommt der in Usingen geborene Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (32) sein erstes morganatisch geborenes Kind Freifrau Philippa Caherina von Biebrich (St) mit der wiesbadener Schultheißentochter Margaretha Maria Magdalena Groß (30), die dafür ebenfalls zur Freifrau Margaretha Maria Magdalena von Biebrich erhoben wird. - Die Nidda ist der Grenzfluß zwischen dem katholischen mainzer Rheingau und der Grafschaft Hanau. Frankfurt reicht nur bis zur Landwehr beim Gutleuthof, Bockenheim bis zur Friedberger Warte, Bornheim und Riederhöfe. - In Darmstadt lässt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (53) nach 13 Jahren streitbarer Konkurrenz seine hessendarmstädter Canzleypost von der überregionalen katholischen kaiserliche thurn und taxis Post übernehmen alias die Bestellung des Postwesens in den hochfürstlich Darmstädtischen Landen. - In Wiesbaden Wehen wird eine katholische kaiserliche thurn und taxis Postshalterei eröffnet.

1743 Polnischer Thronfolgekrieg - In Hadamar stibt der Prinz von Oranien und Fürst Wilhelm Hyacinth von Nassau Siegen (St) (77). - Der in Usingen geborene dreifache Vater, Witwer und Fürst Karl von Nassau Usingen (St) (32) schwängert die wiesbadener Stadtschultheißentochter Margaretha Maria Magdalena Gross (29), mit der er morganatisch verheiratet ist. - In Mainz wird nach dem Tod des in Kempenich geborenen katholischen mainzer Erzbischof und Kurfürst Philipp Karl von Eltz (St) (78) statt dem hervorragendsten mainzer Diplomaten seiner Zeit und katholischen mainzer Hofratspräsident Joseph Franz von Kesselstatt (48), der Sohn des Obriststallmeisters Casimir Friedrich von Kesselstadt (++) und der Freiherrentochter Anna Maria Klara von Metternich Burscheid (--), der reaktionäre und handelsuninteressierte bis handelsfeindliche katholische Johann Friedrich Karl von Ostein (54) neuer mainzer Erzbischof, der Sohn der kurmainzer Staatsmanntochter und Grafentochter Anna Charlotte Maria von Schönborn (72) und des in der Schweiz geborenen Graf Johann Franz Sebastian von Ostein (++).  In Mainz baut der katholische mainzer Erzbischofsneffe Anselm Kasimir von Eltz die Eltzer Höfe im Bleichenviertel, wo der in Heidelberg geborene kaiserliche Kammerherr Franz Heinrich von Dalberg (27) die Freiherrentochter Maria Sophie Anna von Eltz Kempenich (21) heiratet, die der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Philipp Karl von Eltz (St) (78) kurz vor seinem Tod noch vermählte. - In Mainz braut Johann Georg Mattern im Gasthaus Bierhaus zum Elefanten in der Liebfrauenstrasse 16 Bier. - In Frankfurt wird das mehrere Jahrhunderte bestehende Fachwerk Gasthaus Krachbein mit einem 27 x 15 m großen Saal in der Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) durch einen steinernen Neubau ersetzt, der den Namen König von England erhält, weil der bei Braunschweig geborene protetstantische englische König Georg II von Hannover (St) (60), als Oberbefehlshaber von gemischtkonfessionellen englischen, hannoveraner und österreichischen Truppen im Österreichischen Erbfolgekrieg bei Aschaffenburg in der Schlacht von Dettingen gegen ein 70.000 Mann starkes katholisches französisches Heer siegt, das bereits bei Frankfurt die Nachschublinien unterbrochen haben. Die Franzosen ziehen sich über den Rhein zurück. Eine Statue des englischen Königs in Ritterrüstung des in Frankfurt geborenen Bildhauers Cornelius Andreas Donett (60) wird an der Fassade angebracht. - In Mainz führt der niederländische Wandertheaterdirektor Beck Marionettenstücke und Hanswurst Stücke mit lebenden Personen auf. Beck und seine Tochter sind Hauptdarsteller. Auch seine Musikabende sind sehr beliebt. Aufführungsort ist ein eigenes hölzernes Bühnenhaus. - In Frankfurt sterben die katholischen Cousinen und Krönungsschleppenträgerinnen, die bayerische Kurfürstenenkelin und kaiserliche Feldmarschallstochter Prinzessin Theresia Emanuela von Wittelsbach Bayern (St) (19) und zwei Tage später die Kaisertochter Prinzessin Theresia Benedicte von Wittelsbach Bayern (St) (18) an Windpocken oder Pocken. Der in Amberg geborene katholische Prinzessinnenerzieher in Mathematik und Philosophie, Jesuitenmönch Daniel Stadler (38) hält die Leichenpredigt im frankfurter Dom. - In Frankfurt findet im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 ein prachtvoller Maskenball zur Fastnacht statt, bei dem u.a. die kaiserlichen Prinzessinen Prinzessin Theresia Emanuela von Wittelsbach Bayern (St) (19) und Prinzessin Theresia Benedicte von Wittelsbach Bayern (St) (18) anwesend sind. - In Flörsheim errichten belgisch-österreichische Dragoner unter Führung von Prinz xxx de Ligne ein Lager. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene kaiserliche Freund Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (39) erster Prinzipalkommissar beim Immerwährenden Reichstag in Frankfurt.  - In Frankfurt wird der frankfurter Kaufmann Pierre d’Orville (50) geadelt, wonach er den Namenszusatz Edler von Löwenklau und Herr zu Schönhoffen erhält, weil er den Gutshof Schönhof im hanauischen Bockenheim besitzt. - Der verwitwete hessendarmstädter Erbprinz Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (49) trauert nach dreijähriger Beziehung um den Tod seiner Mätresse, der evangelischen wetzlarer Ratsherrentochter, butzbacher Amtmannstochter und hessendarmstädter Hofdame in Jagdschloss Kranichstein Friederica Elisabeth Clotz (30). - In Wiesbaden Schierstein heiratet die in Elville geborene Stadtherrentochter Henriette Caroline Langwerth von Simmern (22) den evangelischen Gutsbeitzer Franz Carl August Löw von Steinfurth (35), dessen Mutter Charlotte Emilie Riedesel von Eisenbach (++) war und der schon im Folgejahr stirbt. - In Glauburg überlassen die Isenburger das Jagdschloß Leustadt, das auch eine eigene Kapelle hat, der vertrieenen Herrnhuter Brüdergemeinde. Abraham Röntgen (32) lebt hier und sein Sohn David Röntgen wird hier geboren. - In Mainz heiratet der verwitwete architekturbegeiterte mainzer Hofpräsidentensohn und schönborner Bauberater alias ungelernter Stararchitekt Freiherr Anselm Franz von Grünstein (51) die Freiherrentochter Maria Anna Rosina Karoline von Ebersberg alias von Weyhers (--), die bereits nach 3 Monaten stirbt und deren Mutter die Freiherrentochter Anna Philippine Amalie von der Leyen (--) ist. - In Mainz wird der in Forchheim geborene Freiherrensohn Johann Philipp Anton von Frankenstein (48) Generalvikar des Bistums Mainz.

1742 Polnischer Thronfolgekrieg - In Frankfurt wird die Freimaurerloge Zur Einigkeit zu Frankfurt am Main alias L'Union am Roßmarkt 10 (20 22 Santander Bank) anlässliche der Wahl des in Brüssel geborenen bayerischen Kurfürst und Herzog Karl VII von Wittelsbach (St) (45) zum römischdeutschen Kaiser gegründet und von Bruder Breitenbach im repräsentativen Gasthof Krachbein in der Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) die Logengesetze in französischer Sprache niedergeschrieben. Einer der ersten Mitglieder ist der frankfurter Weinhändler, Bankier und Kunstsammler Johann Noe Gogel (--). - In Mainz wird das Privatpalais Zum Marienberg als Hotel mit dem Namen Zum römischen Kaiser am Liebfrauenplatz alias Liebfrauenstrasse 5 eröffnet. - In Mainz bricht der mainzer Erzbischof Philipp Karl von Eltz (St) (67), seinen Treueschwur auf Habsburg und wählt den bayerischwittelsbacher Kanditaten zum Kaiser, weil er auch mit diesem verbündet ist. -  In Frankfurt sieht sich der neue Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (45) gezwungen auch nach seiner Wahl noch länger zu bleiben, da seine Residenz München von österreichischhabsburgischen Truppen besetzt ist. Dazu wohnt Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (45) im Barckhausen Palais (20 22 gegenüber Shopping Center MyZeil) vom frankfurter Senator und Jurist Heinrich von Barckhausen (51). Das traditionelle kaiserliche Quartier, das palastartige Haus Braunfels oder Haus Frauenstein (20 16 Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33) überlässt er seinem in München geborenen Sohn Maximilian III. Joseph von Wittelsbach (15). - Der in Braunfels geborene Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (46) wird vom in Brüssel geborenen neuen Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (45) in den Fürstenstand erhoben. - In Frankfurt kauft sich der in Frankfurt geborene wohlhabende Jurist Johann Caspar Goethe (32) für rund 300 Gulden den Titel eines Wirklichen Kaiserlichen Rathes. Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (45) regiert in Frankfurt. Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (29) ist einer seiner guten Freunde. - In Darmstadt wird die Brauerei Zum Schwarzen Adler alias Fay gegründet. - In Gedern wird Graf Friedrich Carl von Stolberg Gedern (St) (49) in den Fürstenstand erhoben. Die anderen stolberger Grafen weigern sich für den Fürstentitel zu bezahlen. - In Mainz müssen sich die Bürger mit dem Marionettentheater Achtstein begnügen. - In Braunfels wird Magdalena Sophie von Solms Braunfels (St) als Tochter von Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (46) und Sophia Magdalena von Solms Laubach (St) (35) geboren. - In Mainz gründet die Stadt im Spitalviertel um die Kappelhofgasse in den drei Spitälern ein Zuchthaus und Arbeitshaus, in dem auch eine Anatomie der Universität eingerichtet wird. Die Kappelhofgasse ist das Rotlichtviertel, wo Prostitution alias Sexarbeit betrieben wird. - In Rumpenheim werden Kartoffeln bei Graf xxx von Edelsheim (St) (--) verkauft. - In Frankfurt finden zur Krönung Theateraufführungen in kleinen schlecht gebauten und einsturzgefährdeten Buden statt. Der Bernardon-Darsteller und Schauspieler Johann von Kurtz (35) verlässt mit seinem Vater Felix Kurz die Stadt Frankfurt und zieht nach Dresden. - Die in Bad Schwalbach geborene protestantische hessische Oberstleutnantstochter und ehemalige hessenkasseler Landgrafenmätresse Barbara Christine von Bernhold (52) wird vom katholischen Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (45) zur Gräfin Barbara Christine von Bernhold erhoben um wegen des langjährigen persönlichen Kontakts Einfluss über den Verwalter der Landgrafschaft Hessen Kassel Wilhelm VIIl von Hessen Kassel (St) (60) auf dessen ebenfalls in Kassel geborenen Bruder, den ua führenden protestantischen schwedischen König Friedrich (St) (66), der auch Landgraf von Hessen Kassel ist, auszuüben. Der einzige Sohn des Verwalters der Landgrafschaft Hessen Kassel Wilhelm VIIl von Hessen Kassel (St) (60), der Erprinz Friedrich II von Hessen Kassel (St) (22), dessen Mutter die geisteskranke Herzogstochter Prinzessin Dorothea Wilhelmine von Sachsen Zeitz (St) (51) ist, ist seit zwei Jahren mit der protestantischen englischen Königstochter Prinzessin Marie von Braunschweig Lüdenscheid und seit 17 14 mit der Krönung House of Hanover alias Haus Hannover verheiratet, deren erster Sohn Wilhelm (++) gerade als Säugling gestorben ist und die bereits mit dem gleichnamigen Erbprinzen schwanger ist. - In Darmstadt Oberramstadt wird nach 8 Totgeburten der Experimentalphysiker Georg Christoph Lichtenberg als erstes lebendes Kind des protestantischen oberramstädter Pfarrers Johann Conrad Lichtenberg (53) geboren. - In Mainz wird der Grafensohn Hugo Philipp Carl von Eltz (St) als Sohn von Graf Anselm Casimir Franz von Eltz (St) (33) und der Freiherrentochter Eva Maria Johanna Faust von Stromberg (19) geboren. - In Frankfurt, das streng protestantisch lutherisch ist, gründet der katholische italienische Tabakkaufmann Giuseppe Bolongaro (30) durch die Übernahme des Tabakhandlung Matthey mit seinen Bruder Jakob Philipp Bolongaro (--) und Franz Maria Bolongaro (--) die größte kontinentale Tabakgroßhandlung und Schnupftabakmanufaktur im Haus Zum Wölffchen in der Töngesgasse. Da sie katholisch sind, erhalten sie dauerhaft kein Bürgerrecht und werden finanziell ausgebotet. - In Wiesbaden wird der in Hannover geborene braunschweiglüneburger Kurfürst und englische König Georg II von Hannover (St) (64) Kurgast. - In Frankfurt organisiert der frankfurter Patrizier Johann Friedrich von Uffenbach (55) Feuerwerk während der Krönung. - In Frankfurt wird der Bankengründersohn xxx Metzler (--) in den Börsenvorstand gewählt. - In Frankfurt wird der Geldwechsler und frankfurter Patrizier Johann Nikolaus Olenschlager geadelt, der sich Johann Nikolaus von Olenschlager (29) nennen darf. - In Frankfurt lässt sich der morganatisch mit der in Kassel geborenen Hauptmannstochter Philippine Elisabeth Cäsar (56) verheiratete sachsenmeininger Herzog Anton Ulrich von Sachsen Meiningen (St) (55) nieder, von wo aus er regiert, weil ihn seine Familie wegen seiner morganatischen Ehe ausgrenzt. Von seinen 10 morganatischen Kindern leben noch 5.  Sein ältester morganatischer Sohn Prinz Bernhard Ernst von Sachsen Meiningen (St) (25) darf sich wie seine Geschwister ungewöhnlicherweise Prinz bzw Prinzessin nennen und ist noch erbberechtigt. - In Frankfurt wird der Metallhändlersohn und Bankier Johann Matthias Bansa (52) als Börsenvorsteher nach 13 Jahren abgesetzt. - In Darmstadt porträtiert der hessendarmstädter Hofmaler Johann Christian Fiedler (45) den Landgrafensohn Georg Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (20). - In Mainz wird in der Bauhofstrasse 3 das barocke Palais Eltzer Hof erbaut. - Der bei Bonn geborene Sänger Anton Raaff (38) tritt im Dom bei der Krönung auf, woraufhin er kölner Hofsänger wird. - In Frankfurt stirbt der seit dem Vorjahr neu verheiratete katholische ehemalige kaiserliche Gesandte in London und neuer kaiseriche Reichshofratspräsident Graf Johann Franz Henrich Carl Sebastian von Ostein (49), verheiratet mit der Grafentochter Klara Elisabeth von Eltz (St) (22). - Der erstgeborene Stiefsohn von schaumburglipper Fürstengattin Prinzessin Charlotte Friederike Amalie von Nassau Siegen (St) (40) Prinz Georg von Schaumburg Lippe (St) (20) stirbt bei eine Duell. - In Darmstadt Bessungen besucht der Herzog von Croÿ (St) (--) zusammen mit den hessendarmstädter Landgrafensöhnen das Marktschlösschen Bessungen und die Orangerie. Im Orangeriepark besichtigt er 60 Orangenbäume und weitere Gewächshäuser mit exotischen Pflanzen. - In Frankfurt überlässt der in Kassel geborene Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (60) dem neuen Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (45) für seinen Österreichischen Erbfolgekrieg 3.000 hessenkasseler Soldaten, wofür er eine Sicherheitsgarantie für Hessen-Kassel erhält und ihm die Kurwürde versprochen wird. - In Frankfurt werden traditionell am Tag vor der Krönung verschiedene Personen durch den noch nicht gekrönten neuen Kaiser mit einem Schwert, das dieser vom scächsischen Kurfürst extra dafür erhält, zum Ritter geschlagen. Diesmal sind es 31 neue Ritter alias Equites Sacri Romanii Imperii, unter denen die rheinländische Familie von Dalberg, beygenannt Cämmerer von Worms, nach uraltem kayserlichen Privileg die Oberstelle hat. Beim Ritterschlag zieht der Kaiser in spe das Schwert dreimal über den Rock des neuen Ritters. Ob eine Person die Bedingungen für den Ritterschlag erfüllt, entscheidet auch nur der sächsische Kurfürst nach Wappenbesitz und adeligen Ahnen, aber auch danach, ob der Aspirant durch Übeltaten und Ehrverletzungen aufgefallen ist.

1741 Polnischer Thronfolgekrieg - In Offenbach tagt der Fürstenkongress, der auch aber erfolglos Vorschläge zur Verfassungsreform formuliert. - In Frankfurt wird das Holzpförtchen an das Fahrtor verlegt. - Der in Braunfels geborene Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (45) verkauft aus Geldnot die Stadt Butzbach an den in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (50). - In Groß Gerau wird die Synagoge Ecke Mainzer Strasse/Stellgasse bezogen. - Die Grafschaft Sayn Altenkirchen fällt an Brandenburg Ansbach. - In Philippseich heiratet Graf Georg Karl August Ludwig von Leiningen Westerburg Neuleiningen (St) (24) Gräfin Johanna Elisabeth Amalie von Isenburg Philippseich (St) (21). - In Mainz wird der Adelshof Palais Bentzel Hof am Karmeliterplatz Mitternachtsgasse 1 fertiggestellt. - In Mainz müssen sich die Bürger mit dem Marionettentheater Achtstein begnügen. - Graf Friedrich Karl von Sayn Wittgenstein Homburg (St) (25) heiratet die Grafentochter Salome Johanna von Diest (St) (18). - In Frankfurt beschwert sich der französische Bildhauer Fressancourt, dass seine Rechnung über Schnitzarbeiten im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 einfach um 60 % gekürzt wurde und er somit nicht einmal mehr 40 Kreuzer pro Tag verdient habe. Alle Rechnungen sind in französisch abgefasst. - In Frankfurt wird die Mainbrücke wieder erbaut. - In Frankfurt schließt sich der wiener Theaterschauspieler Johann von Kurtz (24) der Schauspieltruppe von Gerwaldi von Wallerotty an. Gleichzeitig ist noch die französische Schauspieltruppe von Jean Baptiste Gherardi in der Stadt. - Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Erbprinz Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (22) wird von seinem Vater, dem in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (50) für volljährig erklärt, wodurch er als Graf von Hanau Lichtenberg die Regierung übernehmen kann. - In Frankfurt heiratet der thurn und taxis Postbeamte Freiherr Franz Michael Florenz von Lilien (45). in erster Ehe die Freiherrentochter Christine Ludovika von Schack. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann Christoph Ochß von Ochßenstein für 6 Jahre Schulheiß. - In Wiesbaden wird der Wäscheausstatter Lugenbühl Marktstrasse 19 (20 21 Christine Böhner Kinderbekleidung) gegründet. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann Friedrich von Uffenbach (54) Bauleiter der neuen Alten Brücke. - In Frankfurt wird die Tragestuhlordnung alias Portechaisen Ordnung erneuert. - In Frankfurt bezeichnet sich der seit dem Vorjahr neue Besitzer der frankfurter Fayencemanufaktur auf dem Klapperfeldhof später Porzellanhof Glasermeister Johann Georg Heckel (--) nach der Ersteigerung des Porzellanhofs als Pozellanfabrikant. - In Mainz wird der in Neubamberg geboren Amtmannssohn Franz Georg Ittner (20) neuer Dozent für Anatomie und Botanik an der katholischen mainzer Universität, wonach er Garnisonsarzt und kurfürstlicher Leibarzt wird. - Der in Haina geborene Bäckersohn und in Darmstadt, Kassel und Frankfurt ausgebildete Maler Johann Valentin Tischbein (26) wird solmslaubacher Hofmaler. - In Mainz ist der in Lüttich geborene Großhändler Ernst Dumont (21) gerade mit der Weinbergsbesitzertochter Elisabeth Sulzer aus Wicker verheiratet, wodurch er zu Wohlstand gekommen ist. - In Mainz wird in der Christofsstrasse 13 eine Hausmadonna in einer Nische in einer Hausecke eingebaut. - Der schwedische König Friedrich von Hessen-Kassel (St) (21) erhebt seine unehelichen morganatischen Söhne Friedrich Wilhelm (06) und Karl Eduard (04) mit seiner offiziellen Mätresse, der Gräfin Hedvig Ulrika Taube (--), zu Grafen von Hessenstein und gibt ihnen seine schleswig-holsteiner Herrschaft Hessenstein, die zum HRR gehört. - Die Grafentochter Klara Elisabeth von Eltz (St) (21) heiratet den katholischen Witwer Graf Johann Franz Henrich Carl Sebastian von Ostein (48), der gerade als kaiserlicher Gesandter von einem dreijährigen Aufenthalt in London nach Frankfurt zurückgekehrt ist. - In Frankfurt beginnt der in Lothringen geborene pirmasenser gräflichhanaulichtenberger Verwaltersohn und Kaufmann von ostindischen Waren aus Frankreich Johann Schmid (39) die Auszahlung von Sold und die  Verpflegung von katholischen österreichischen Truppen im habsburger Österreichischen Erbfolgekrieg zu organisieren, wodurch er mit riesigen Geldmengen in Kontakt kommt und schwerreich wird. - In Frankfurt steht der Galgen auf dem Galgenfeld im Gallusviertel. Das Hochgericht ist ein Erdhügel mit einem viereckig gemauerten Unterbau mit Treppenaufgang, auf dem vier Eckpfosten stehen, auf denen vier Querbalken liegen, an denen die Stricke hängen. Reicht der Platz nicht aus, werden daneben weitere hölzerne L förmige Einzelgalgen mit einem eisernen Haken am Ende oder Holzpfosten mit Wagenrädern für mehrere Personen aufgestellt. Gerädert wird, indem der Delinquent am Boden mit Holzpflöcken festgemacht wird und ihm Arme und Beine von oben mit einem Wagenrad zerschnettert werden, wobei man Klötze unterlegt, damit der Körper und die Extremitäten nicht auf dem Boden aufliegen und tatsächlich brechen. - In Frankfurt wird der in Grumbach geborene Mörder Mayer Grumbach (--), der Knecht des kurpfälzischen Hoffaktors Moses Joseph Sulzbach (--) aus Heidelberg, wegen des Todes des heidelberger Bürgermeister Friedrich Bleickhard Gabel hingerichtet, wobei  man strafverschärfend ihn von oben herab rädert.

1740 Wetter: In Schlangenbad zerstört ein Sturm das Spielhaus am Anfang der Nassauer Allee alias Casino für Glücksspiel, das aber sofort wieer aufgebaut wird. Hungersnot. -  Polnischer Thronfolgekrieg - In Mainz kauft die katholische Universität Alte Universitätsstrasse 17 als Ersatz für die zu klein gewordene Studentenunterkunft Burse zum Schenckenberg den Wolf Metternicher Hof am Neubrunnenplatz (20 16 Zwei Madonnen sind übrig geblieben). - In Frankfurt erhält Domenico Martino Brentano (54) nach einem erfolgreichen Prozess gegen den Rat der Stadt Frankfurt als erster Katholik das frankfurter Bürgerrecht. - In Frankfurt zieht der jüdische Kaufmann Salomon Hertz Oppenheim (46) (später Bankhaus Oppenheim) nach Bonn. - Franz Carl Philipp von Ingelheim wird als Sohn von Graf Johann Philipp von Ingelheim Mespelbrunn (St) (42) und Maria Clara Philippina Kämmerer von Worms von Dalberg (St) (33) geboren. - In Mainz führt der Wandertheaterdirektor Wallrotti im Gasthof Zum Goldenen Anker alias Zum Römischen König mit einer angeblich gut geschulten Künstlertruppe Molière (++) Stücke gespielt. Das Stück Simplicius oder der irrgelaufene Student ist ein besonders beliebtes Stück. Schauspieler sind hauptsächlich Studenten. - In Preußen wird die Folter für Hexerei abgeschafft. - Mit dem Tod von Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (55) stirbt Habsburg im Mannesstamm aus. - Burg Ardeck an der Aar ist völlig zerstört. - Flörsheim hat 1.366 Einwohner. - In Frankfurt Sindlingen kaufen die italienischen Brüder Andreas Vaccani und Franz Vaccani ein Landgut und beginnen mit der Produktion von goldenen und silbernen Textilapplikationen und Galanteriewaren. - In Frankfurt wird im Römer die Kaisertreppe mit hübschen Schlosserarbeiten eingebaut. Decken - und Wandbilder sind vom schweizer Kunstmaler Luca Antonio Colomba (69). - Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Erbprinz Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (21) macht seine Kavalierstour, die ua über Paris Versailles führt. - In Frankfurt führt die Postzeitung nicht mehr das Wort Zeitungen, sondern nur noch Zeitung. - In Frankfurt Sindlingen eröffnen die aus Augsburg zugewanderen katholischen italienischen Brüder Vacano eine Goldbortenfabrik und Silberbortenfabrik auf dem Allesina Gelände. - In Frankfurt Heddernheim lässt sich der katholische mainzer General Freiherr Philipp Wilhelm von Riedt (--) verheiratet mit der Freiherrentochter Maria Eleonore Damiana Knebel von Katzenelnbogen (--) das Heddernheimer Schloss erbauen, das eine eigene kleine Kapelle hat. - In Frankfurt kostet eine herrschaftliche Mahlzeit 40 Kreuzer, eine Dienermahlzeit mit Bier 12 Kreuzer, eine Wochenmiete in einer guten Herberge 45 Kreuzer, die Stallmiete für ein Pferd 1 Kreuzer, eine Tagesmietkutsche innerhalb Frankfurts 4 Gulden, das Antransportieren von Holz aus dem nächstgelegenen Wald 2 Gulden und die Belohnung für die Anzeige eines Brandstifters 75 Gulden. 60 Kreuzer ergeben einen Gulden. - In Mainz wird der katholische frankfurter Priester Johann Georg Battonn als Sohn des mainzer Weißbierbrauers Damian Johann Battonn (--) geboren. - In Darmstadt gibt es 22 christliche Kaufleute. - In Darmstadt wird Johann Heinrich Merck als Engelsapothekersohn kurz nach dem Tod seines Vaters Johann Franz Merck geboren. - In Bad Homburg verliert die Stadt nach 60 Jahren ihr Monopol auf Salz. - Der verwitwete hessendarmstädter Erbprinz Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (49) macht die wetzlarer Ratsherrentochter und Hofdame Friederica Elisabeth Clotz (27) zu seiner Mätresse. - In Frankfurt kauft Johann Georg Heckel (--) die frankfurter Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur. - In Mainz beginnt ein 30 jähriges Maximum an italienischen Zuwanderern. - Das königlich preußische Tabakskollegium, in dem man Pfeife raucht wird abgeschafft, weil der preußische König Friedrich Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52) Rauchen haßt. Er benutzt lieber Schnupftabak. Seit dem Vorjahr ist der in St Goar auf Burg Rheinfels geborene Maler Thomas Huber (40) sein neuer preußischer Hofmaler. - In Frankfurt erstellt der Kupferstecher Johann Michael Eben (24) ein Bild von der Hauptwache mit Blick auf die Zeil. - In Hanau wird Georg Ludwig von Edelsheim als Sohn von Philipp Reinhard von Edelsheim (45) geboren. - In Mainz gibt es den Chur Mayntzischer Stands und Staats Calender, in dem angezeigt wird wo die Hauptandachten, das 12. Stundengebet um 18:00 Uhr und das Immerwährende Gebet stattfinden. Dazu gibt es eine Liste aller Bischöfe. Im Schematismus findet man alle Geistliche, Weltliche, Civil und Militar Angehörigen und Dicasterien alias Verwaltungspersonen. Ua findet die Kirchweih St Clara auf dem Flachsmarkt statt und die Rosenkranzbruderschaft trifft sich in St Quintin. Am Ende behauptet man ua darin, daß die Welt seit 5.598 Jahren besteht. Die hohen mainzer Prälaten sind der Dompropst Freiherr Carl Emerich Frantz von Breidbach Bürresheim (--), der Domdechant, der Domcustos Graf Franz Godfried Carl von Ostein (--), mit einem gekauften Grafentitel, der Domscholaster Freiherr Carl Philipp Heinrich von Greiffenclau Vollraths (--) und der Domsänger Graf Hugo Franz von Eltz (St) (--). Das mainzer Domkapitel besteht aus 18 Domherren Freiherr Anselm Franz von Marsberg, Graf Anselm Franz von Ingelheim alias Mespelbrunn, Freiherr Kasimir Anton von Sickingen, Freiherr Anselm Friedrich von Bettendorf, Freiherr Joseph Franz von Kesselstatt, Freiherr Joseph Ludwig von Erthal, Freiherr Lothar Franz Specht von Bubenheim, Freiherr Johann Friedrich von Sickingen, Graf Lothar Georg von Stadion, Freiherr Emerich Joseph von Breidbach Bürresheim, Freiherr Lothar Ferdinand von Metternich, Freiherr Lothar Franz Melchior von Bettendorf, Freiherr Carl Wilhelm von Breidbach Bürresheim, Graf Melchior Friedrich von Schönborn, Freiherr Carl Joseph Schweickhart von Waldenburg, Freiherr Wilhelm Anton von Hutten, Freiherr Johann Friedrich von Frankenstein und Freiherr Georg Adam von Fechenbach. Die Domicellar Herren heißen ua Dalberg Greiffenclau, Castell, Erthal, Hatzfeld, Kesselstadt und Ingelheim. - In Darmstadt wird das Jagdschoss Louisburg alias Griesheimer Haus (22 23 Südliches Ende der BAB A5 am Darmstädter Kreuz) als Ludwigsburg alias Jagdschloss Louisburg wieder aufgebaut. - Der in Brüssel geborene nichtregiernde hessendarmstädter Landgrafensohn Joseph Ignaz Philipp von Hessen Darmstadt (St) (41) wird katholischer augsburger Fürstbischof. Er baut seine Hofstaat aus und lebt wie ein absolutistischer Herrscher. - Der Geometer, Graphiker und in seiner Jugendzeit wandernde Lebenskünstler Friedrich Bernhard Werner (50) hat eine Ansicht von Mainz erstellt.

1739 In Frankfurt erlebt der in Brüssel verstorbene Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (58), verheiratet mit der in Wien geborenen Prinzessin Maria Ludovika Anna von Lobkovitz (56), die Fertigstellung seines Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 nicht mehr. Seine Sohn Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (26) zieht dort ein und lebt wie ein absolutistischer Monarch. Im Gebäude gibt es ein hauseigenes Theater. - In Mainz gibt es eine letzte Untersuchung wegen Hexerei unter dem in Kempenich geborenen katholischen mainzer Erzbischof und Kurfürst Philipp Karl von Eltz (St) (74). - In Mainz wütet ein Stadtbrand. Das Mainzer Schloss bleibt unbeschädigt. - Der in Dillenburg geborene mit Charotte von Nassau Diez (St) (47) verheiratete kinderlose ottonische Fürst Christian von Nassau Dillenburg (St) (51) stirbt bei einem Jagdausflug an einem Stickflussanfall alias Lungenödem. - In Braunfels wird Anton Wilhelm von Solms Braunfels (St) als Sohn von Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (43) und Sophia Magdalena von Solms Laubach (St) (32) geboren. - In Nieder Mörlen findet ein letzter kurmainzer Hexenprozess, allerdings mit unbekanntem Ausgang, statt. - In Offenbach kauft der talentierte nassauer wallrabensteiner Bauernsohn und isenburger offenbacher Fayencefabrikpächter Philipp Friedrich Lay (55) ein eigenes Hofgut in der Kirchgasse, wo er die offenbacher Fayencemanufaktur einrichtet, für die er von Wolfgang Ernst von Isenburg und Büdingen (St) (53) ein Privileg alias Betriebserlaubnis erhält. - Hexenprozess in Nieder-Mörlen. - Bei seinem Tod in seinem Jagdschloss Jägersburg bei Zwingenberg hat der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (72) über 4.000.000 Gulden Staatsschulden, ua verschuldet durch die Arbeit in seinen Laboren, wo Alchemisten versuchten Blei in Gold zu verwandeln. Hauptgeldgeber war der frankfurter Jacob Bernus (--), der nun Probleme hat, die für den Schlösserbau und Hofbeamtengehälter verwendete Summe von wesentlich mehr als 400.000 Gulden wiederzubekommen. Sein Nachfolger und ältester Sohn, der hessendarmstädter Landgraf Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (48), verwitwet mit Charlotte von Hanau Lichtenberg (St) (++), deren Sohn der in Schloss Philippsruh aufgezogene Erbprinz Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (20) ist, stoppt den weiteren Ausbau der Stadt Darmstadt, spart damit zwar Geld, das er aber sofort wieder in sein Hobby Jagd steckt, und erhöht sogar noch die Staatsschulden. - In Mainz berichtet der Rheinische Antiquarius Vier Stück machen Mayntz sonderlich berühmt: Erstens die von Berthold Schwarz erfundene Pulver- und Stück-Verfertigung. Zweytens die wo nicht daselbst erfunden doch noch vollkommener gemachte Buchdruckerey. Drittens die Stapel-Gerechtigkeit und dann viertens, daß diser Stadt Erz-Bischof der vornehmste churfürst und Reichs-Cantzler ist. - In Frankfurt muss der frankfurter Oberförster im Stadtwald Johann David Klotz (--) zur Grenzsicherung gegen Kelsterbach und Schwanheim das Forsthaus Hinkelstein bauen. - Der Theaterstückverfasser und französischen Diplomat Marquis Jean Baptiste Francois Joseph de Sade (37) beendet sein Verhältnis mit Prinzessin Caroline-Charlotte von Hessen Rheinfels Rotenburg, Fürstin von Condé (St) (25) nach sechs Jahren nach dem Tod ihrer Mutter. Sie ist die Tochter des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Ernst Leopold von Hessen Rotenburg (St) (55) und Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (53) aus der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, die in Frankfurt geheiratet haben. Im Folgejahr wird sein Enkel, der berüchtigte sadistische Gewaltpornografieschriftsteller Marquis de Sade, geboren, der von den nie veröffentlichten Schriften seines Großvaters über dessen ausschweifendes gesellschaftliches Leben mit skandalösen Sexparties fasziniert ist. - In Mainz hat sich der in Lüttich geborene Großhändler Ernst Dumont (19) niedergelassen. Sein Bruder ist einer der größten kölner Tabakhändler und Tabakproduzenten. Das Familienwappen beinhaltet drei Tabakfässer. Ernst Dumont (19) handelt zunächst mit Nägeln, Draht und ua Tapisserie, Puder, Kaffee, Spielkarten, Tarotkarten und Hüten. - In Darmstadt wird der heilbronner Schulmeistersohn und Uhrmachersohn Ludwig Knauß (24) neuer darmstädter Hofuhrmacher. - Der in Leeuwarden geborene Fürst Wilhelm IV von Nassau Diez (St) (28), der Fürst von Oranien, das auch nun noch französisch geworden ist, und der mit der englischen Königstochter Prinzessin Anna von Hannover (St) (30) verheiratet ist, erbt Nassau-Dillenburg. - In Darmstadt wird privat im Vorjahr produzierte Zeitung Darmstädtisches Frag- und Anzeigungsblättgen neues offizielles Mitteilungsblatt der Regierung. - In Darmstadt wird der in Gotha geborene ehemalige goathaer Kammermusikus und Miniaturmaler und Pastellmaler Ludwig Michael Schneider (27) neuer darmstädter Kabinettsmaler.

1738 In Frankfurt Heddernheim besteht auf dem Hofgut Schloss Philippseck an der Ringmauer ein Aussichtsturm mit 4 m Durchmesser am Herrenhaus. - Mit dem Tod seines älteren an Gallenfieber gestorbenen Bruders Graf Friedrich Magnus von Solms Laubach (St) (27) wird der in Wetzlar geborene GrafensohnChristian August von Solms Laubach (St) (26) neuer Graf von Solms Laubach. - In Mainz führt ein Theaterdirektor Barke auf eigener Bühne vorzugsweise Kompositionen von Christian Fürchtegott Gellert (St) (23) auf. - In Frankfurt brennt es im Irrenhaus. Der Magistrat verbietet aus Angst die Türen zu öffnen, wodurch sieben Patienten sterben. - In Büdingen Lorbach gründet der aus Sachsen endgültig verbannte Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (38) die lutherischpietistische Herrnhuter Brüdergemeinde Herrnhaag. - In Bad Homburg beginnt der radikalpietistische landgräfliche Kammerschreiber Christoph Schütz (49) ein Kompendium mit 5.000 Kirchenliedern gedruckt herauszubringen. - In Mainz Marienborn wird als Ersatz für das Kapuzinerkloster Kapuzinergasse 17 mit seinen Gefängniszellen im Keller ein Demeritenhaus, ein katholisches Priestergefängnis, im neuen Priesterhaus eröffnet. - In Darmstadt gibt der Druckereibesitzer Forter (--) die erst Ausgabe der darmstädter Zeitung Darmstädtisches Frage- und Anzeigungsblättgen später Darmstädter Tagblatt heraus. Sie besteht ausschliesslich aus Geschäftsanzeigen alias Werbung. - In Darmstadt beginnt man mithilfe der Proselytenanstalt Andersgläubige zum Luthertum zu bekehren, was sieben Jahre betrieben wird. - Der in Bad Homburg geborene reformierte russische Feldmarschall hessenhomburger Landgrafensohn Erbprinz Ludwig Gruno von Hessen Homburg (St) (33) heiratet die verwitwete russische Fürstentochter Prinzessin Anastassija Trubezkaja (St) (38), die bereits eine deutsche Fürstin ist. - Der bad homburger Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg (St) (65) ist so hoch verschuldet, dass er eine bezahlte Gouverneursstellung im belgischen Tournais annimmt. - In Frankfurt wird die Witwe Anna Maria Sauersenfft (--) Besitzerin der frankfurter Fayencemanufaktur auf dem Klapperfeldhof später Porzellanhof. - In Frankfurt schickt der Egenolff Druckerei Besitzer und Schriftgießereibesitzer Heinrich Ehrenfried Luther (38) seinem nach Amerika ausgewanderten befreundeten Drucker Johann Christoph Sauer (43) Druckerschriftsätze nach Germantown bei Philadelphia mit denen dieser im Folgejahr die erste deutschsprachige amerikanische Zeitung herausbringt. - In Mainz lässt der katholische mainzer Dompropst seine Dompropstei umbauen, was bis 17 45 dauert. - Der spätere katholische mainzer Dompropst und Grafensohn Damian Friedrich von der Leyen wird geboren, dessen Großmütter die Grafentöchter Maria Sophia von Schönborn (68) und Anna Charlotte Elisabeth von Stadion (49) sind. - In Mainz wird der in der Schweiz geborene kurmainzer Leibarzt Freiherr Franz Sebastian von Vorster (--) als Leibarzt abgesetzt. - Der Wetterauer Grafenverein schließt xxx von Wartenstein (--) aus.

1737 In Mainz ersteigert nach dem Rücktritt seines Vaters des kurmainzer Großhofmeisters Graf Johann Philipp von Stadion (St) (85) der in Würzburg geborene katholische neue kurmainzer Großhofmeister und damit gleichzeit oberster Staatsminister und Hofminister, Grafensohn Anton Heinrich Friedrich von Stadion (St) (46), dessen Mutter Maria Anna von Schönborn (++) war, den lutherischprotestantischen luxemburger Adelshof Rollinger Hof Große Bleiche 26, den er in Stadioner Hof umbenennt. Sein in Tauberbischofsheim geborener unehelicher Sohn Georg Michael Frank La Roche (17) wird von ihm als von ihm adoptiertes Waisenkind in seinem Haushalt ausgegeben, aber von ihm zum Diplomaten ausgebildet, wobei er ua Geheimdiensttechniken wie Chiffrieren erlernt. - In Darmstadt eröffnen die darmstädter Juden ihre eigene Synagoge in der kleinen Ochsengasse 14. - Der in Weilburg geborene Graf Karl August von Nassau Weilburg (St) (52) nimmt nach 49 Jahren den bisher verweigerten Fürstentitel für das Haus Nassau Weilburg an. Fürst Karl August von Nassau Weilburg (St) (52) gleicht die dafür von seiner nassauusinger Verwandtschaft 16 88 ausgelegte Gebühr aber nicht aus. Fürst Carl August von Nassau Weilburg (St) (52)  verlegt seine Residenz von Weilburg nach Kirchheimbolanden. - Die Freiherren von Ingelheim werden zu Grafen erhoben. - In Mainz tritt letztmals die volkstümliche Theaterfigur Hanswurst im mainzer Theaterschauspielhaus alias Bretterbude im Höfchen bei der Wanderschauspieltruppe Belthem auf. Der Theaterdramaturg Johann Christoph Gottsched (37) ist eine der Triebfedern der Theaterrevolution. Auch die deutschlandweit aktive Schauspieldirektorin Friederike Caroline Neuber (St) (30) hat sich überzeugen lassen, auf die jahrhundertelang zum Standardprogramm gehörende witzige aber geistig minderbemittelte Unterschicht Figur Hanswurst auch symbolisch von der Bühne verbannt. Sie hat sogar eine Harlekin-Puppe auf der Bühne verbrannt. Ebenso werden Haupt- und Staatsaktionen durch klassizistische französische Dramen ersetzt. - In Frankfurt werden um Frankfurt herum angebaute Kartoffeln auf dem Markt verkauft. - In Frankfurt beendet der schweizer Kunstmaler Luca Antonio Colomba (66) seine dreijährige Arbeit im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10. - In Frankfurt wird der Maler Georg Melchior Kraus als Sohn des Wirtes vom Gasthaus Zur weissen Schlange in der Sandgasse geboren. - In Mainz wird Friedrich Karl Emanuel Hauke alias Johann Friedrich Michael Hauk später Battenberg aus einer aus Wetzlar stammenden Familie geboren. - In Darmstadt beginnt man auf Anordnung der französischen Behörden Teile der Stadtmauer abzureissen. - In Frankfurt ist die verpachtete geschleifte Wasserburg Fleschenburg des katholischen Johanniterordens ein befestigter Landwirtschaftshof am Kaiserlei Gräfendeichstrasse 65, wo Polizeikräfte nicht gemeldete oder sogar gesuchte Personen aufgreifen, was ein halbes Jahrhundert so weitergeht. - Der verwitwete hessendarmstädter Erbprinz Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (46) nimmt in Paris seine Mätresse, die Sängerin Madame Richard, mit nach Darmstadt, wonach diese nach einem Streit nach Kassel weiterzieht. - Der in Frankfurt geborene Maler, Kupferstecher und Merian Enkel Jakob Christoph Le Blon (70) erhält das exklusive königlichfranzösische Privileg auf Mehrfarbendrucke. - In Frankfurt muss der Bankier Jacob Bernus (52) anwaltlich gegen seinen Schuldner hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (70). - In Frankfurt ist der Porzellanhändler Wolfgang Deiniger (--) Besitzer der frankfurter Fayencemanufaktur auf dem Klapperfeldhof später Porzellanhof. - Es gibt ein königlich preußisches Tabakskollegium, in dem man Pfeife raucht. - In Hanau wird Wilhelm von Edelsheim als Sohn von Philipp Reinhard von Edelsheim (42). - Der kurmainzer Geheimratssohn und katholische kaiserliche Gesandte in Russland Freiherrensohn Graf Johann Franz Henrich Carl Sebastian von Ostein (44), verliert nach 4 jähriger Ehe seine Ehefrau Grafentochter Maria Anna Carolina Josepha Johanna von Berlepsch (30) wegen einer langjährigen Krankheit in St Petersburg, wo er seit 3 Jahren amtiert. Seine Mutter ist die Grafentochter Anne Charlotte Maria von Schönborn (66). - In Mainz heiratet der architekturbegeiterte mainzer Hofpräsidentensohn und schönborner Bauberater alias Stararchitekt Freiherr Anselm Franz von Grünstein (45) die Grafentochter Maria Anna von Eltz Kempenich (27), die zwei Jahre später wieder stirbt. - Der klostereberbacher Abt Hermann Hungrighausen (--) lässt den Wirtschaftshof mit Hafen Reichardshausen in das U förmige Schloß Reichartshausen (19 80 European Business School) umbauen. - In Wiesbaden Biebrich liefert der  Marmorsteinmetz aus Balduinstein an der Lahn Stephan Strahl (52) 11 Marmorsäulen für das Schloß Biebrich.

1736 In Wiesbaden Auringen gibt es 34 Wohnhäuser. - In Wiesbaden werden die Vergünstigungen für Neubauende aufgehoben. - In Frankfurt tritt die Theaterschauspielerin Caroline Neuber (39) mit ihrer Wanderschauspieltruppe auf. - In Wiesbaden erhält das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz die Auszeichnung Badehaus ersten Ranges. - In Hanau stirbt der in Baden geborene hanauer Graf Johann Reinhard III von Hanau (St) (71) auf Schloss Philippsruhe, wodurch die Grafschaft Hanau ausstirbt. Seine kinderlose von ihm beerbte Schwägerin Prinzessin Charlotte Wilhelmie von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (51), die seit 24 Jahren alleine auf ihren Witwensitz Schloss Babenhausen lebt, darf nach Hanau in das herrschaftliche Salzhaus ziehen. Der in Kassel geborene lutherischkonvertierte hessenkasseler Landgraf und schwedische König Friedrich von Hessen Kassel (St) (50) erbt über einen Erbvertrag von 16 43, verzichtet aber zugunsten seines in Kassel geborenen Bruders Landgrafensohn Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (54). Ein weiterer Erbberechtigter ist der hessendarmstädter Prinz Ludwig IX von Hessen Darmstadt (St) (17), der Sohn seiner zehn Jahre zuvor verstorbenen Tochter Charlotte von Hanau (St) (++). - Der in Kassel geborene neue hessenkasseler Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (54) erbt aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahre 16 43 die Grafschaft Hanau mit dem Amt Bornheimerberg und Berkersheim. Bei der militärischen Besetzung der südlich des Mains gelegenen Orte Dietzenbach, Schaafheim und Schlierbach durch Hessen Darmstadt und den Rest des Amtes Babenhausen durch Hessen Kassel kommt es fast zu kriegerischen Auseinandersetzungen im Erbstreit,  der sich noch mehr als 30 Jahre hinzieht. - In Darmstadt gründet der evangelische Pfarrersohn, gräflich-salm-grumbacher Privatlehrer und gießener Burgprediger Johann Philipp Fresenius (26) als neuer darmstädter Hofdiakon eine Proselytenanstalt zur Bekehrung von Unglauben, Irrglauben und Juden. - Der in Dillenburg geborene mit Charotte von Nassau Diez (St) (44) verheiratete kinderlose ottonische Fürst Christian von Nassau Dillenburg (St) (48) und der in Weilburg geborene mit Prinzessin Auguste Friederike von Nassau Idstein (St) (37) verheiratete walramische Fürst Karl August von Nassau Weilburg  (St) (51) schließen einen Erbvertrag um eine nochmalige Zerstückelung von Nassau zu vermeiden. - In Frankfurt ist auch der Innenausbau des Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 abgeschlossen. - In Büdingen gründet der aus Sachsen verbannte Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (36) die lutherischpietistische Herrnhuter Brüdergemeinde Marienborn im Kloster Marienborn und auf der Burg Ronneburg. - In Frankfurt Rödelheim wird die Grafentochter Christiane Wilhelmine von Solms Rödelheim (St) als Tochter von Graf Wilhelm Carl Ludwig von Solms Rödelheim Assenheim (St) (37) geboren. - Offenbach Rumpenheim wird eine hessenkasseler Exklave, die nur über die Fähre erreichbar ist. - Bockenheim, das vor den Toren Frankfurts hanauisch ist, fällt an Hessen Kassel. - In Frankfurt Niederrad bekommt die in Katzenelnbogen geborene Anna Christina Kuhn mit Erlaubnis des Schultheissen nach einer Befragung durch den Schultheissen und das Landamt ihr Kind, das sie in Frankfurt Oberrad aber aussetzt, weshalb das hessendarmstädter Amt Braubach informiert wird. - In Darmstadt stürzt im Wald (unmittelbar westlich des Autobahnkreuzes Darmstadt) das für die Parforcejagd erbaute verputzte zweistöckige Lustschloß und Jagdschloß Louisburg (22 23 Südliches Ende der BAB A5 am Darmstädter Kreuz) als Zentrum von 8 sternförmigen Waldschneisen ein, über die das Wild getrieben und dann erschossen wird. Mittlerweile ist es nicht mehr schick vom Gebäude aus zu schießen. - In Darmstadt wird der fürstliche Beamtensohn und Schriftsteller Helfrich Peter Sturz als Stürz, der später auswandern muss, geboren. - Der verwitwete hessendarmstädter Erbprinz Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (45) trifft in Paris die Sängerin Madame Richard, die er zu seiner Mätresse macht. - Der in Bad Dürkheim geborene evangelische Graf Karl Ludwig von Leiningen Dagsburg Emichsburg (St) (32), dem auch die Exklave, das rheinhessische Bechtsheim gehört, und seine Frau, die evangelische Wildgräfin und Rheingräfin Karolina Magdalena von Salm Dhaun (St) (30) konvertieren zum katholischen Glauben, was Empörung auslöst, woraufhin sogar der englische König Georg II von Hannover (St) (53) verheiratet mit der Markgrafentochter Karoline von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (53) die beiden ermahnt. Seine Tochter Prinzessin  Anne (St) (27)  ist mit Wilhelm von Nassau Diez (St) (25) verheiratet. - In Darmstadt wird der Maler und Radierer Georg Heinrich Hergenröder geboren. Sein Vater Johann Hergenröder (--) ist Fuhrmann und Kutscher herrschaftlicher Läufer alias Dienstboden, die eilige Nachrichten oder Briefe übermitteln. - In Frankfurt lässt Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (55) im Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 den ehemaligen württemberger Hofmaler und italienischen südschweizer Maler Luca Antonio Colomba (62) das Deckenfresko Olymp erschaffen. - In Darmstadt lässt xxx von Todtenwarth (--) das ehemalige landgräfliche Gartenhaus vor den Stadt in der Mauertraße vor dem Jägertor achteckig umbauen. - Der frankfurter Arzt Wilhelmi (--) schenkt das Schmuckfachwerkhaus in Bad Schwalbach in der Adolfstrasse 3 (20 23 Gasthaus Glashaus) Ecke Koblenzer Strasse/Adolfstrasse mit der zugehörigen Brauerei, das seit mehr als einem Jahrhundert im Besitz seiner Familie ist, der reformierten Gemeinde, die daraus ihr Pfarrhaus macht und es als Schulhaus nutzt. - Mit dem Tod des hanauer Graf Johann Reinhard III von Hanau (St) (71) erbt der in Kassel geborene neue hessenkasseler Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (54) auch dessen Mitgliedschaft im Wetterauer Grafenverein, der 14 22 gegen die Expansion der Landgrafschaft Hessen gegründet wurde und der damit endgültig seine Bedeutung verliert.

1735 Das reformierte Nassau Siegen gehört wie Nassau Dillenburg und Nassau Diez dem in Leeuwarden geborenen oranischen Fürst Wilhelm IV von Nassau Oranien (St) (25). - In Frankfurt tritt der ehemalige Akrobat Karl von Eckenberg als Theaterschauspieler in einer Hütte auf dem Liebfrauenberg auf. - In Frankfurt kreiert ein Zuckerbäcker die Backspezialität Frankfurter Kranz, die als Sinnbild für Frankfurt als Krönungsstätte steht. - In Frankfurt wird der Allgmeine Almosenkasten neu geordnet, was aber nicht durchgeführt wird. Das Gremium bleibt eine autarke undurchsichtige Machtgruppierung, die unzählige Spenden und Stiftungen verwaltet und ihren Sitz im Barfüsserkloster hat. - In Frankfurt, das streng protestantisch lutherisch ist, lässt sich der katholische italienische Tabakkaufmann Giuseppe Bolongaro (23) nieder, wonach er sich vergeblich um das Bürgerrecht bemüht. - In Darmstadt wird die Schneiderbrüderschaft alias Schneiderbruderschaft gegründet, die sich um Sterbefälle kümmert. - In Frankfurt taucht der bei Gießen geborene Kupferstecher Johann Georg Wille (20), der gerade in Usingen Waffen mit Ziergraphiken verziert hat, während seiner Gesellenwanderung auf. - In Wiesbaden erbaut der Firnsel Mühlenbesitzer Valentin Krug (--) das Gebäude Spiegelgasse 11. - In Frankfurt lässt Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (54) das Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 vom ehemaligen württemberger Hofmaler und italienischen südschweizer Maler Luca Antonio Colomba (61) ausstatten, was bis 17 37 dauert. - Der in Wertheim geborene Fürst Dominik Marquard von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (45) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie, ververwitet mit der hessenwanfrieder Landgrafentochter Christina Francisca von Hessen Wanfried (St) (St) (++) wird in Venedig ermordet. -  In Wiesbaden wird das Wohnhaus Spiegelgasse 11 (20 23 zweitältestes bestehendes Wohnaus der Stadt) erbaut.

1734 In Siegen stirbt der letzte reformierte in Siegen geborene Fürst Friedrich Wilhelm II von Nassau Siegen (St) (28) wodurch Nassau Siegen an den in Leeuwarden geborenen oranischen Fürst Wilhelm IV von Nassau Oranien (St) (23) fällt, der die in Hannover geborene englische Königstochter Anna von England (St) (25) heiratet. - In Frankfurt wird nach dem Neubau der Hauptwache auch der Soldaten-Galgen erneuert. - In Braunfels wird Amalia Eleonore von Solms Braunfels (St) als Tochter von Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (38) und Sophia Magdalena von Solms Laubach (St) (27) geboren. - In Mainz bringt der Kavaliersarchitekt und katholische kurmainzer Hofrat Freiherr Philipp Christoph von Erthal (45) mit dem Baubeginn seines Palais Erthaler Hof Schillerstrasse 44 den französisch geprägten klassizistischen Stil nach Mainz. - In Frankfurt ist der Reitende Oberförster Baur von Eysseneck nach acht Jahren Dienst durch nur noch Oberförster Johann David Klotz (--) im Stadtwald ersetzt worden, der es 29 Jahre bleibt. - In Frankfurt kommt die erste Ausgabe des frankfurter Adressbuches Rats- und Stadt Kalender heraus, das bis 18 06 produziert wird. Darin sind nicht alle Bürger, aber alle Amtspersonen aufgelistet. - In Frankfurt schließen sich die Tragestuhlträger zusammen und streiken beim Portechaisenträgerstreik. - In Mainz werden die Forts Joseph, Welsch, Elisabeth und Philipp erbaut. - In Frankfurt kostet 1 Zitrone 5 Kreuzer, 1 Zuckerstange 5 Kreuzer, 1 Kuchen 30 Kreuzer, Schokolade 45 Kreuzer, 1 Zuckerhut 50 Kreuzer, 1 Liter Wein 1 Gulden, 500 gr grüner Tee 2 Gulden, 1 Torte 2 Gulden 30 Kreuzer, 500 gr schwarzer Tee 2 Gulden 40 Kreuzer. - In Frankfurt lässt Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (53) das Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 vom Bildhauer Paul Egell (43) bis ins Folgejahr mit Putten und Statuen ausstatten. - Der in Neustadt an der Waldnaab geborene Fürst Ferdinand August Leopold von Lobkowitz (79), Sohn der in Sulzbach geborenen fast unvermögenden calvinischen pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (++), lässt sich den ehemaligen Sklaven und Hofmohr Angelo Soliman (13) schenken.

1733 Thronfolgekrieg Habsburg Frankreich. In Mainz kommen geschlagene Soldaten von den Kämpfen bei Straßburg an. - In Mainz wird der luxemburger Adelshof Rollingscher Hof Große Bleiche 26 für den Geheimen Hofrat Lothar Friedrich von Rollingen fertiggestellt. - Der in Florenz geborene Papst Clemens XII (81) verhängt einen Bannfluch über die Freimaurer. - In Frankfurt stirbt die fünftälteste und morganatisch geborene pfälzische Kurfürstentochter Raugräfin Luise von der Pfalz (St) (72) im Hochgräflich Schaumburgischen Hof alias Schaumburger Hof. Der in Frankfurt geborene Sohn ihres Bruders Graf Christoph Martin von Degenfeld (44) zieht mit seiner Frau Maria von Schomberg (--) im Schaumburger Hof ein, wird aber für Jahre nach London abberufen. Mit dem Tod von Raugräfin Luise von der Pfalz (St) (72) stirbt das seit 66 Jahren bestehende wiederbelebte morganatische Raugrafen Geschlecht wieder aus. Alle ihre 11 Geschwister und deren Kinder sind tot. Vier Brüder fielen als Soldaten. Einer starb bei einem Duell. Nur eine von drei Schwestern heiratete, hatte aber keinen männlichen Erben. - In Frankfurt wird der Fürstensohn Karl Anselm von Thurn und Taxis (St) als Sohn von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (29) und seiner Ehefrau Markgrafentochter Sophie Christine Luise von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (23) geboren. - In Frankfurt erbt Johann Michael von Loën (39) das Hofgut Mörfelden. - In Braunfels wird Ludwig Rudolph von Solms Braunfels (St) als Sohn von Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (37) und Sophia Magdalena von Solms Laubach (St) (26) geboren. - In Frankfurt tritt die Operntruppe Peruzzi mit leichten italienischen Komödien auf und hinterlässt eine so hohe Schuldensumme, dass der nächste Antragsteller, der kupfälzer Hofkomödiant Sigismund Ferdinand Scultetus abgelehnt wird. - In Frankfurt beschäftigt der katholische Fürstensohn Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (29) vertragsbrüchig mit dem Rat der Stadt beim Bau des Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 auch auswärtige Handwerker u.a. aus Darmstadt und Brüssel und lässt sie um keine Steuern bezahlen zu müssen als seine Lakaien auftreten. Seine Ehefrau, die protestantische Markgrafentochter Sophie Christine Luise von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (21), tritt zum Katholizismus über. Sie ist bei der Bürgerschaft unbeliebt, da sie absichtlich lärmend mit Trompetern und Pfeifern mitten in der Nacht mit ihren Gesellschaftsgästen durch die Gassen zieht. Die Fürstenfamilie wird offen wegen der Relgionsproblematik angefeindet und geschmäht. Man droht dem Fürsten ihn mit Pferd und Wagen auf der steinernen Alten Brücke in den Main zu werfen. Sophie Christine Luise von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (21) hat einen eigenen katholischen Hofprediger. Der Höfling von Reichling, einer von 5, wird wegen Schwalbenschießens vor der Stadt sogar gefangengenommen. - In Frankfurt führt nach dem Tod von Benedikt Beyfus sein Sohn Moses Benedikt Beyfus im Haus Zum goldenen Mörsel Judengasse das väterliche Tuchgeschäft als Bankhaus weiter. - In Frankfurt leiht sich der anhaltinische Fürst Victor Amadeus Adolf von Anhalt (St) (--) von dem aus Italien stammenden protestantischen Glaubensflüchtling und in Hanau geborenen frankfurter Bankier Jacob Bernus (52) 36.000 Reichstaler wofür er seine Herrschaft Schaumburg an der Lahn und seine Allodialgüter in Sachsen auf Pfandleihbasis verkauft. Der Betrag muss in sechs Raten zu 6.000 Reichstaler zurückbezahlt werden. Der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (66) leiht sich 20.000 Gulden zu 3 % auf 6 Monate um die ausstehenden Gehälter seiner Beamten zu bezahlen, wofür er ua für Heuchelheim bei Gießen aber nur zweifelhafte Sicherheitsscheine und mündliche Versprechungen erhält. Jacob Bernus (52) wendet sich an den preußischen König, weil mittlerweise eine Summe von 400.000 Gulden aufgelaufen ist. - In Darmstadt stirbt der in Naumburg geborene, 7 Jahre zuvor von Frankfurt als Juwelier mit Probleme mit dem Amt zugereiste Goldarbeiter und Hofjuwelier Johann Henrich Stein (59). - In Frankfurt funktioniert der jüdische Tuchhändler und Bankier Benedikt Beyfus (--) im Haus Zum goldenen Mörsel am Eingang der Judengasse das väterliche Tuchgeschäft zu einer Bank um. - In Mainz werden die Forts Joseph, Welsch, Elisabeth und Philipp erbaut. - Der Theaterstückverfasser und französischen Diplomat Marquis Jean Baptiste Francois Joseph de Sade (31) macht Prinzessin Caroline-Charlotte von Hessen Rheinfels Rotenburg, Fürstin von Condé (St) (19), zu seiner Geliebten. Sie ist die Tochter des in Bad Schwalbach geborenen hessenrotenburger Landgraf Ernst Leopold von Hessen Rotenburg (St) (49) und Prinzessin Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (47) aus der morganatischen wittelsbacher Prinzenlinie, die in Frankfurt geheiratet haben. Der gerade reich verheiratete Marquis Jean Baptiste Francois Joseph de Sade (31) führt ein sexuell ausschweifendes Leben mit Sexparties mit Prostituierten, das selbst der pariser Gesellschaft zu provokant ist. - In der Fayencemalerei wird die ausschließlich tiefleuchtende Blaumalerei, bei der nur ab und zu Manganviolett vorkommt, mit den Farben Grün und Gelb erweitert. - In Frankfurt erscheint der neunte und letzte Jahrgang der französischsprachigen Zeitung Mercure curieux alias Neugieriger Merkur. - In Darmstadt heiratet der Hofmusiker Ernst Gottlieb Schetky (17) die ehemalige karlsruher Sopranistin Maria Elisabeth Eberhard (19), die mit ihrer in Hamburg geborenen Schwiegermutter, einer ebenfalls karlsruher Cantatrice und langjährigen darmstädter Sopranistin Ludemilla Maria Vogel (43) in der darmstädter Hofkapelle auftritt. - Der mainzer Kämmerer, Rat, Amtmann, Hofmeister und kurtrierer Geheimrat, Amtmann und Erbmarschall Graf Karl Anton Ernst von Eltz Kempenich (62), verheiratet mit Helene Katharina Wambold von Umstadt  wird in den Grafenstand erhoben. - In Offenbach wirbt Fürst Wolfgang Ernst III von Isenburg und Büdingen (St) (30) verheiratet mit der Grafentochter Adelheid von Erbach Fürstenau (St) (--) erfolgreich den frankfurter Unternehmer Johann Nikolaus Bernard (24) ab, den der Rat der Stadt Frankfurt mit einer Lizenez zur Ansiedelung hinhält, mit dem Privileg zum Betreiben der Gräflich Isenburgisch privilegierten Schnupftabakfabrik ab, dazu verspricht er ihm billiges Bauland und Zollfreiheit. Schnupftabak und parfümierter Tabak kann bisher nur in England, Frankreich, Niederlande und Spanien veredelt werden und die Rezepte werden wie Staatsgeheimnisse gehütet. Auf dem Gelände des bescheidenen Bernard Herrenhauses (20 23 Büsing-Palais) wird mit der Produktion begonnen. Der Bruder Johann Heinrich Bernard (--) wird Teilhaber. - In Mainz wird das Dorf Essenheim vertraglich an die wittelsbacher Kurpfalz abgetreten.

1732 In Wiesbaden wird auf Anregung der Bürgerschaft den Juden das Betreten des Gemeinden Bades verboten und für die Kurgäste der neuer Waisenhausgarten vor dem neuen Mainzer Tor. - In Geisenheim wird Graf Johann Franz Heinrich Carl von Ostein neuer Besitzer des Kronberger Hofs. - In Mainz stirbt nach 3 jähriger Regierungszeit der mainzer Erzbischof Franz Ludwig von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (29), dem sein Schloss Martinsburg und das Lustschloss Favorite nicht repräsentativ genug war. Als repräsentantiven Sitz des Deutschen Ordens, dessen Oberhaupt er war, obwohl er gar keine Priester war, ist gerade sein neues barockes Schloss Deutschhaus (20 22 rlp Landdtag) im Bau, das durch seinen Tod nie als Deutschordenshaus genutzt wird. Sein Nachfolger wird der habsburgtreue neue mainzer Erzbischof Philipp Karl von Eltz (St) (67), der beginnt die mainzer Stadtmauern zu verstärken und das neue Zeughaus erbaut, und sich schon in Folgejahr im Thronfolgekrieg mit Frankreich wiederfindet. - In Braunfels wird Wilhelm Christoph von Solms Braunfels (St) als Sohn von Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (36) und Sophia Magdalena von Solms Laubach (St) (25) geboren. - In Schloss Schönberg wird Karl Eugen von Erbach Schönberg (St) als Sohn von Graf Georg August von Erbach Schönberg (St) (--) und Grafentochter Ferdinanda Henriette von Stolberg Gedern (St) (--) geboren. - In Frankfurt tritt eine italienische Operntruppe im Gasthof Zum wilden Mann alias Wilder Mann Römerberg 28 auf. - In Frankfurt Bornheim bewirtschaftet die Gastwirtsfamilie Eckhard eine Gaststätte in der Eulengasse 46. - In Frankfurt erlaubt der Rat der Stadt dem katholischen Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (50) das an sein Palais angrenzende Gelände von Schreinermeister Fischer in der Kleinen Eschenheimer Gasse aufzukaufen. - In Frankfurt stirbt der frankfurter Chronist Achilles August von Lersner (70). - In Wiesbaden wird das neue Hospital eröffnet. - In Frankfurt kehrt der frankfurter Stadtphysikussohn und solmser Hofleibarztlehrling Johann Christian Senckenberg (25) nach seinem abgebrochenen Studium in Halle nach Frankfurt zurück und praktiziert ohne Approbation als Arzt. - In Frankfurt wird die Teehandlung Schmidt gegründet, wo Thee verkauft wird. - In Frankfurt heiratet die verwitwete frankfurter Juristentochter Katharina Elisabeth von Kellner (36), die nur ein Jahr mit ihrem Cousin Anton Phiipp Glock verheiratet war, den frankfurter Juristen Heinrich Bernhard von Barckhausen (41). Sie bringt als Erbe das Münzkabinett Glock mit 3.296 griechischen und römischen Münzen in die Ehe. - In Darmstadt wird der schweizer Orgelbauer Johann Conrad Wegmann (33) Hoforgelbauer für die Obergrafschaft Katzenelnbogen und die Herrschaft Eppstein. - In Wiesbaden wird neben das Hospital alias Krankenhaus am Kochbrunnenplatz ein Armenbad errichtet. - In Darmstadt kommen katholische salzburger Glaubensflüchtlinge an, die aufgenommen ewerden. - Mit dem Tod des einzigen kaiserlichen Feldmarschall aus Frankfurt Freiherr Johann Hieronymus zum Jungen (72) als Generalkommandant der österreichischhabsburger Truppen in den Niederlanden in Brüssel stirbt das frankfurter Patriziergeschlecht aus. - Der schwerreiche neue katholische mainzer Hofratspräsident Joseph Franz von Kesselstatt (37) erbaut sich in seiner Barockresidenz bei Trier eine Orangerie. - In Bad Homburg wird eine Synagoge eröffnet. - Der Vertraute des bad homburger Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg (St) (59), der Alchemist und Betrüger Creutz alias Johann Christian Würth von Mackau (50) stirbt. - In Mainz stirbt der flandrische mainzer Hofmaler Jan Jost van Cossiau (68). - In Wiesbaden wird das jüdische Badehaus Zum Rebhuhn Spiegelgasse 9 auch als Synagoge genutzt. - Der protestantische hessenkasseler Landgrafensohn Friedrich II von Hessen Kassel (St) (12) vom protestantischen hessenkasseler Landgraf Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (50) wird nach Genf geschickt, wo er vom hessenkasseler Hofmeistersohn, hessenkasseler Diplomaten Oberst August Moritz Abel Plato von Donop (38) und seiner in Genf geborenen Frau xxx de Montigny (--) erzogen und unterrichtet wird. Drei Jahre später ist er wieder in Kassel. - In Frankfurt heiratet der in Lothringen geborene pirmasenser gräflichhanaulichtenberger Verwaltersohn und Kaufmann Johann Schmid (30) die Tuchhändlertochter Maria Susanna Grimmeisen (17) wodurch er das Bürgerrecht erhält und wonach er ostindische Waren wie Shawles, Mouchoirs, Foulards und Siamoises, aus Lothringen und Frankreich einführt und erfolgreich verkauft. - In Frankfurt stirbt die verarmte kurz vorher von Mainz zugezogene, in St Goar auf Burg Rheinfels geborene Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (51) als Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und Gräfin von Paredes, die mit ihrem in Schmalkalden geborenen Vetter, dem nachgeborenen und abgefundene hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen Philippsthal (St) (41) die unehelichen Tochter Philippina Eleonora de la Cerda de Villa Longa (18) hat, und wird im Frankfurter Dom beigesetzt. Karl von Hessen Philippsthal (St) (41) bezahlt Unterhalt für die unehelichen Tochter Philippina Eleonora de la Cerda de Villa Longa (18).

1731 In Frankfurt lässt Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (50) mit dem Bau des Palais Thurn und Taxis Große Eschenheimer Strasse 10 beginnen. - In Frankfurt wird der bleierne Schand-Esel an der Hauptwache durch ein bleiernes Schand-Pferd ersetzt. - In Darmstadt findet der evangelische Pfarrersohn und gräflich-salm-grumbacher Privatlehrer Johann Philipp Fresenius (26) nach einem Streit mit dem katholischen Jesuiten und Schriftsteller Johann Nikolaus Weislinger (40) Schutz nach seiner Flucht. - In Hungen wird die Grafentochter Ulrike Louise von Solms Braunfels (St) als Tochter von Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (35) und Sophia Magdalena von Solms Laubach (St) (24) geboren. - In Frankfurt sorgt der Geheimrat von Berberich für ein Anzahlung von 50 Gulden für einen Auftritt der niederländischfranzösischen Komödianten, die einen italienisierten Harlekin nutzen. Danach tritt Johann Ferdinand Beck als typisch deutscher lümmelhafter Hanswurst auf und muss sogar noch eine Woche Zugabe geben. - In Frankfurt kämpfen die Wandertheaterschauspieler auf ihrer Bretterbude auf dem Roßmarkt von Leonhard Andreas Denner auf der Herbstmesse mit dem Stück Le Cid gegen den Pietismus an. Die Theatervorführung wird mit Musik von bedeutenden Komponisten unterbrochen. Der lustbare Aliquin wird von seinem Sohn nicht mehr als tölpelhaft sondern mit tänzerischer Grazie dargestellt. - In Frankfurt beschäftigt Prinz Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (27) beim Bau des Palais in der Große Eschenheimer Strasse 10 vertragswidrig auch mannheimer Handwerker. Kostenvoranschläge der frankfurter Zimmerleute Jost Märker, Daniel Lippert und Leonhardt Liebhardt erscheinen durch bauliche Tricks zu teuer. - In Frankfurt heiratet der katholische Fürstensohn Prinz Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (27) unter großer Prachtentfaltung die protestantische Markgrafentochter Sophie Christine Luise von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (21), die ihren Glauben behalten darf. Das Paar lebt in Frankfurt bei seiner Mutter Maria Ludovika Anna von Lobkowitz (St) (48) und seinem Vater Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (50), dessen jüngere Tochter Prinzessin Maria Augusta von Thurn und Taxis (St) (25) in Frankfurt Prinz Ludwig Eugen von Württemberg (St) als zweiten Sohn des katholisch konvertierten Erbherzog Karl Alexander von Württemberg (St) (47) zur Welt bringt. - In Wiesbaden bestehen noch 4 römische Türme entlang der Heidenmauer. - In Wiesbaden Frauenstein wird eine neue Flinte für die Miliz angeschafft, die 2 Gulden 30 Kreuzer kostet. Die Gewerbesteuer für die 5 örtlichen Handwerker beträgt 5 Gulden. Der Landarzt erhält für die kostenlose Behandlung von Armen 2 Gulden 50 Kreuzer. Der Schulmeister erhält 45 Gulden. Das Schröderamt erwirtschaftet 11 Gulden. - In Wiesbaden Wallau heiratet der in Nassau geborene dornholzhausener evangelische Pfarrersohn, laubacher Bergbauhüttenpächter alias hofgräfliche und herrschaftliche Hüttenadmodiator Johann Wilhelm Buderus (41), der in Friedrichshütte lebt, die in Wallau geborene höhere Tochter Elisabetha Magdalena Nies (--). - In Frankfurt stirbt der Maler Johann Melchior Roos (68) nach 41 jährigem Wirken in der Stadt, der hauptsächlich Landschaften mit wilden Tieren erstellt, bei denen die Bilder zT davon überfüllt sind. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, muss Carl Ludwig Martini (--) aus finanziellen Schwierigkeiten verursacht durch einen verlorenen Ausbildungsvergütungsprozess mit Peter Friedrich d'Orville den Gutshof Schönhof verlassen und mit Frau und Kindern ins neugegründete hessische Dragonerregiment eintreten und nach Groß-Gerau ziehen, woraufhin Peter Friedrich d'Orville einzieht. Nur die Großmutter bleibt mit Helene Martini (03) zurück. - In Mainz wird der mainzer Hofkapellentrompeter und Komponist Nikolaus Stulik (--) neuer mainzer Hofkonzertmeister. - Der in Bad Schwalbach geborene geistig behinderte und in böser Umgebung aufgewachsene ehemalige kölner und straßburger Domherr Landgraf Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) (60)  verheiratet mit der ehemaligen essener Klosterschwester Prinzessin Ernestine von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (34), der offiziell auf Schloß Rheinfels am Rhein bei St Goar, der größten Festung am Rhein lebte, aber meistens auf Reisen war, in Paris. Seine Witwe bleibt zunächst auf Burg Rheinfels zurück. Man schickt sie noch im gleichen Jahr in das Karmelitinnenkloster in Neuburg an der Donau, wo man sie zwingt wieder Nonne zu werden. Neuer hessenrheinfelser Landgraf wird Chrisitian von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (42). - Die Badegepfogenheiten beschreibt ein Pfarrer Aegidius Günther Hellmund: Man badet nicht nur für die Gesundheit sondern auch für die christliche Zucht und Ehrbarkeit in Gesellschaft in einem Kurbad drei Wochen lang täglich morgens und abends mit leerem Magen ... nicht nackend, sondern in einem Baad-Habit, und auch, wenn man will, in besonderen, kleinen und verschlossenen Baad-Häußlein oder in größeren Baad-Cammern. Im Winter soll man sich vor der Kälte wohl verwahren. Das Kurwasser wird nur morgens getrunken. - Der in Birstein geborene Graf Wilhelm Moritz II von Isenburg Philippseich (St) (40), bekommt mit seiner zweiten Frau, der Grafentochter Philippine Luise von Stolberg (St) (23) seine vierte Tochter, Luise von Isenburg Philippseich (St). - In Hessen-Kassel wird das Postwesen wieder verstaatlicht und dem Oberpostmeister Renner (--) unterstellt.

1730 Die in Bad Schwalbach alias Langenschwalbach geborene hessenkasseler Mätresse Barbara Christine von Bernhold (40) erlebt den Tod ihres Geliebten, des hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (76). - In Frankfurt ist die steinerne Hauptwache fertiggestellt mit dem Schanzerloch und mehreren mit Toiletten alias Abtritten ausgestatteten Gefängniszellen im Untergeschoss. - In Frankfurt stirbt der aus Thüringen zugezogene Schneidermeister und durch den Gasthof Weidenhof (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Ecke Kaufhof Zeil/Große Eschenheimer Strasse) reich gewordene Goethegroßvater Friedrich Georg Göthe (45). - In Frankfurt finden keinerlei Theateraufführungen statt. - Flörsheim hat 1.206 Einwohner. - In Offenbach versucht der in Umstadt geborene Radikalpietist Christoph Schütz (41) wieder eine eigene Glaubensgemeinschaft, die Philadelphische Sozietät zu gründen. - In Darmstadt wird auf dem gesamten Platz zwischen Rheinstrasse, Neckarstrasse und Holzhofallee ein Paradeplatz und Exerzierplatz eingerichtet. - In Darmstadt Griesheim wird ein Jagdlusthaus alias Griesheimer Haus in den Sanddünen Flughafenstrasse erbaut. - In Wiesbaden wird die neue Schule eröffnet. - In Darmstadt wird die zweite gemeinsame morganatische Tochter und insgesamt letztes Landgrafenkind als Gräfin Frederika Sophia von Eppstein alias Frederika Sohie von Epstein des hessen darmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (63)  mit der zur Gräfin Luise Sophie von Eppstein erhobenen Freiherrentochter Luise Sophie von Spiegel Desenberg (40) geboren. Ihre ältere Schwester ist Gräfin Louisa Charlotte von Eppstein (41). Die legitimen Nachkommen sind: Die älteste Tochter Dorothea Sophie von Hessen Darmstadt (St) (--) ist als Gräfin Dorothea Sophie von Hohenlohe-Öhringen bereits verstorben. Der einzige lebende Sohn Erbprinz Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (39) ist mit der Grafentochter Charlotte von Hanau Lichtenberg (St) (30) verheiratet. Die beiden Söhne Prinz Karl Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (++) und Prinz Karl Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) (++) sind bereits tot. Die jüngste verstorbene Tochter Prinzessin Friederike Charlotte von Hessen Darmstadt (St) (++) war bis vor drei Jahren als hessenkasseler Landgräfin mit dem hessenkasseler Landgraf Maximilian von Hessen Kassel verheiratet. - In Darmstadt eröffnet die dritte öffentliche darmstädter Apotheke, die Hirsch Apotheke in der Nieder Ramsstädter Strasse 21. - In Mörfelden lässt der hessen darmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (63) das Jagdschloss Mönchbruch (20 21 Südlich von Frankfurter Flughafen Stardbahn West) erbauen. - In Mainz hat das Porzellanhaus im Lustschloss Favorite südlich vor der Stadtmauer am Rhein gegenüber der Mündung des Main gelegen, eine symmetrische muschelartige Treppe zum Garten, die ein Wasserbecken umrahmt, in dem Wasserkunst Wasserspiele und Fontänen betreibt. Der architekturbegeiterte mainzer Hofpräsidentensohn und schönborner Bauberater Freiherr Anselm Franz von Grünstein (38), dem man, weil er in Versailles bei Paris seine Kavallierstour für einige Monate unterbrochen hat, ein Architekturstudium angedichtet hat, ist die graue Eminenz hinter allen Repräsentationsbauten der Stadt. Aus Standesgründen darf er eigentlich gar nicht arbeiten, so läuft alles unter dem Oberbegriff Hobby. - In Frankfurt tritt der kayserliche Musikus Palmerini Palmieri (--) aus Mantua von der Opera von London kommend auf. Der Bassit ist auch Tanzmeister. - In Frankfurt erscheint der fünfte Jahrgang der französischsprachigen Zeitung Mercure curieux alias Neugieriger Merkur. - Die Allongeperücke kommt außer Mode. Nur noch hohe Amtsträger wie Richter und Universitätsprofessoren und der Hochadel tragen sie weiter. - In Ingelheim wird auf den Ingelheimer Hügeln Rotwein angepflanzt. - In Idstein wird in Walsdorf das erste Haus außerhalb der Stadtmauer errichtet. - In Darmstadt wird die hessendarmstädter Canzleypost zur öffentlichen Post umgewandelt. Zur Amtspost werden auch private Briefe und Pakete befördert, womit sie sich mit der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Post große Probleme anlegt und es zu schwerwiegenden Streitigkeiten kommt. - In Darmstadt wird der Schlossneubau wegen leerer Kassen dauerhaft eingestellt und die bereits im Rohbau befindlichen Teile zT für mehr als 100 Jahre verbarrikadiert. - In Oberreifenberg wird der kaiserliche Ratssohn Freiherr Philipp Ludwig von Reiffenberg (--) bestattet.

1729 Wetter: Grippeepidemie in Frankfurt. - In Frankfurt lässt Johann Hieronymus von Holzhausen (--) auf den Fundamenten der Wasserburg Holzhausen Oede ein kleines Wasserschloss als repräsentativen Sommersitz für seine Familie errichten. - In Frankfurt wird die hölzerne Hauptwache abgerissen und durch einen steinernen Neubau ersetzt. - In Frankfurt heiratet Johann Michael von Loën (35) Katharina Sibylla Lindheimer, die Schwester von Goethes Großmutter Textor und erbt das Merian Landhaus am Mainufer. - In Frankfurt zwingt der Rat der Stadt die letzten Juden, die noch in der christlichen Altstadt leben, ins jüdische Ghetto zurückzuziehen. - In Frankfurt finden keinerlei Theateraufführungen statt. - Der in Umstadt geborene Radikalpietist Christoph Schütz (40), der einen eigenen privaten pietistischen Konvent gegründet hat, weigert sich in die lutherische Amtskirche zu gehen, streitet deshalb mit dem Pfarrer und zieht nach Offenbach. - In Offenbach findet der jüdische Gottesdienst in der neu erbauten Synagoge Große Marktstrasse statt. - In Frankfurt zwingt der katholische römischdeutsche Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (44) den Rat der Stadt Frankfurt zu einem Vergleich, wodurch der katholische Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (48) auf dem von ihm für 30.000 Gulden gekauften Hof Zum weißen Hof der Obristenleutnantswitwe Winter von Güldenbronn Große Eschenheimer Strasse 10 eine Postniederlassung mit Residenz erbauen darf. Den Bau lässt Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (48) vom kurpfälzischen Baumeister Guillaume d’Hauberat (49) durchführen, da seine katholische Tochter Violante Maria Therese von Thurn und Taxis (St) (35) den katholischen pfälzer Kurfürst Karl III Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (68) morganatisch heiratet. Als Zugeständnis müssen ua frankfurter Handwerker beschäftigt werden, der Hausmeister darf keine Getränke öffentlich ausschenken, es gibt kein Asyl für Verbrecher, der Besitz darf nicht vergrößert werden und ein Rückkauf darf nur an frankfurter Bürger erfolgen. - In Frankfurt wird das Oberforsthaus im frankfurter Stadtwald Am Oberforsthaus 11 als Dienstsitz des frankfurter Forstmeisters Baur von Eysseneck errichtet und als Försterei genutzt. - In Frankfurt leben im Waisenhaus auf dem Klapperfeld 115 Kinder. Ihm sind das Arbeitshaus und das Armenhaus angegliedert. - In Frankfurt wird Johann Christoph von Adlerflycht als Sohn des gerade verstorbenen hessenkasseler Leutnants Johann Christoph von Adlerflycht (26) und Sofia Henrietta von Werkamp alias Sofia von Alt Barckhaus (--) geboren. Die aus Schweden stammende frankfurter Familie ist seit 38 Jahren, aber schwedisch adelig. - In Darmstadt wird die Kastanienallee angelegt. - Der in Mainz geborene Reichsvizekanzler Graf Friedrich Karl von Schönborn (St) (55) wird neuer würzburger und bamberger Fürstbischof. - In Mainz ist dem neuen mainzer Erzbischof Franz Ludwig von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (26) sein Schloss Martinsburg und das Lustschloss Favorite nicht repräsentativ genug, weshalb er, obwohl er gar keine Priester ist, als Repräsentant des Deutschen Ordens ein barockes Neues Schloss fordert und beim mainzer Hofpräsidentensohn, mainzer Hofrat und heimlichen schönborner Haus und Hof Architekten Anselm Franz von Grünstein (37), der wegen seines Standes eigentlich  gar nicht arbeiten darf, das Deutschhaus (20 22 rlp Landtag) in Auftrag gibt. - In Frankfurt wird der Metallhändlersohn und Bankier Johann Matthias Bansa (43) Börsenvorsteher, was er 13 Jahre bleibt. - In Mainz lässt sich der flandrische mainzer Hofmaler Jan Jost van Cossiau (65) nieder. - In Mainz gibt es den Brunnenbauer und Pumpenmacher Stumpf (--).

1728 Wetter: In Frankfurt bricht eine Grippeepidemie aus, die bis fünf Jahre anhält. Erdbeben in Eppstein, bei der nahe der Burg Eppstein ein Hang abgeht, eine Strasse verschüttet und dabei eine Quelle zu Tage tritt, der man Heilkräfte nachsagt. Eppstein liegt in der Wetterau. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, wird die Gutshofbesitzertochter Helene Martini geboren. - Fürst Friedrich Wilhelm II von Nassau Siegen (St) (22) heiratet die Grafentochter Sophie Polyxena Concordia von Sayn Wittgenstein Hohenstein (St) (19). - Mit dem Tod von Graf Friedrich Ludwig von Nassau Ottweiler Idstein Wiesbaden (St) (77) fällt. Idstein an Nassau Usingen und verliert seinen Status als Residenzstadt. - In Mainz Bretzenheim ist die Wasserleitung Schönborngalerie mit Brunnenhaus in Bretzenheim fertiggestellt, wodurch auch die Große Bleiche mit frischem Trinkwasser in Form eines Brunnen versorgt wird. Auf dem Marktplatz wird der Neue Brunnen alias Schönbrunn mit 12 Meter hohem Obelisk mit Wasser versorgt. - Prinzessin Caroline von Hessen Rotenburg (St) (14) heiratet Prinz Louis IV Henri de Condé (36). - In Bad Schwalbach erhält im Sommer der Theaterschauspieldirektor Johann Gottlieb Forster größten Beifall für seine Kombination aus Mensch und Marionette mit seinen Schauspielern Ludovici und Wezell. - In Bad Homburg schenkt die Schreinerzunft dem in Berlin Cölln geborenen völlig verschuldeten Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg (St) (55) den Spiegelsaal im Schloss. - In Wiesbaden stirbt die in Oettingen geborene nassau idsteiner Herzogswitwe Henriette Dorothea von Oettingen (St) (56) im Renaissanceschloss am Markt. 9 ihrer 12 Kinder sind bereits tot. - In Wiesbaden wird das Haus Wagemannstrasse 5 erbaut. - In Frankfurt betreibt das Handelshaus Benjamin Metzler (++) auch Bankgeschäfte. - Die geisteskranke Prinzessin Anna Charlotte Amalie von Nassau Diez Oranien (St) (18), verheiratet mit dem schwächlichen und TBC kranken badener Großherzogssohn und Erbprinz Friedrich von Baden Durlach (St) (25), gebärt den Thronfolger Karl Friedrich von Baden Durlach (St) und zeigt außergewöhnliche Gefühlskälte und tyrannisiert ihre Diener. - In Frankfurt wird der Bankier und kaiserliche Rat Johann Friedrich Wiesenhüter (41) geadelt, woraufhin er zu Johann Friedrich Wiesenhüter von Wiesenhütten wird. - In Karben baut sich Anna von Kroneck (--) alias den schwiegerväterlichen adeligen Landsitz später Degenfelder Schloß in ein Landschlößchen um. - Der in Birstein geborene Graf Wilhelm Moritz II von Isenburg Philippseich (St) (40), bekommt mit seiner zweiten Frau, der Grafentochter Philippine Luise von Stolberg (St) (23) einen zweiten Sohn, Johann Adolph von Isenburg Philippseich (St). - Der katholische kurmainzer Geheimratssohn Freiherrensohn Graf Johann Franz Henrich Carl Sebastian von Ostein (37), dessen Mutter die Grafentochter Anne Charlotte Maria von Schönborn (57) ist, erhält die Erlaubnis sich die nordböhmische Grafschaft Datschitz zu kaufen, wonach er den Grafentitel allerdings mit von Ostein führt. - In Mainz ist die Wasserleitung von der bretzenheimer Brunnenstube in die Stadt und die dazugehörigen zwei Brunnen, der an der Mittleren Bleiche zum Wasserholen und der repräsentative zweite Schönbrunn später Neue Brunnen mit zwei nackten Nymphen und einem 12 m Obelisken am Marktplatz fertiggestellt. - In Wiesbaden wird das Cetto Haus Wagemannstraße 5 (20 23 ältestes bestehendes Haus der Stadt) vom zugewanderten norditalienischen Händler Martin Cetto (--) erbaut.

1727 Wetter: Erdbeben in Frankfurt, wobei zwei Steine im Galgentor, alias Gallustor, zerspringen. - In Frankfurt werden gedruckte Kurszettel von Fremdwährungen mit einer Abbildung des Liebfrauenberg mit Brunnen heraus, auf dem das Haus Braunfels als Frauenstein alias der Adelsgesellschaft Frauenstein bezeichnet ist. - In Darmstadt wird die darmstädter Hofbrauerei auf dem Gehaborner Hof, Gehaborner Strasse 1 aufgegeben. - In Darmstadt zieht die darmstädter Hofbrauerei in die Schlossgasse in die Brauerei Zum goldenen Brunnen von dem in Königstädten geborenen Braumeister Johann Bernhard Hessemer. - In Hungen wird Karl Ludwig Wilhelm von Solms Braunfels (St) als Sohn von Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (31) und Sophia Magdalena von Solms Laubach (St) (20) geboren. - In Frankfurt führt in einer Bude am Main der Marionettenspieler Theobald Neufzer Thalmis Schicksal in Frankfurt auf. - Die in Frankfurt geborene katholische Prinzessin Marie Auguste von Thurn und Taxis (St) (21) heiratet den katholischen kaiserlichen Generalfeldmarschall und Statthalter des Königreichs Serbien Herzog Karl Alexander von Württemberg (St) (--), wofür ihre Verlobung mit dem Landgrafensohn Chrisitian von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (39) vom katholischen römischdeutschen Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (42) aufgehoben wird. Dessen ehemalige? Mätresse, die in Wanfried als hessenwanfriedrheinfelser Stallmeistertochter Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (--) geborene Mätresse ist seit 4 Jahren unmittelbar nach ihrem zweiten unehelichen  Kind mit dem Kaiser, mit dem bayerischen Graf Hieronymus von Spreti (33) verheiratet worden. - In Frankfurt eröffnet H L Brönner (--) eine Druckerei. - In Hanau heiratet in Schloss Philippsruhe die Grafentochter Marie Christine Felizitas von Leiningen Dagsburg (St) (35) Herzog Johann Wilhelm von Sachsen Eisenach (St) (61). Ihre Schwiegermutter war die Grafentochter Johanetta von Sayn Wittgenstein (St) (++). - In Darmstadt heiratet der verwitwete hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (60) weit unter seinem Stand und damit morganatisch die Freiherrentochter Luise Sophie von Spiegel Desenberg (43), die er zur Gräfin Luise Sophie von Eppstein (43) ernennen lässt, wodurch er den ausgestorbenen Grafentitel wiederbelebt. Ihre gemeinsame Tochter wird als Gräfin Louisa Charlotte von Eppstein geboren. - In Darmstadt verbietet der hessen darmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (60) nach 13 jähriger Kulanz wieder privat abgehaltene katholische Gottesdienste. - In Darmstadt stirbt der kaiserliche thurn und taxis Postmeister Friedrich Jacob Brandt, der in der freien Reichsstadt Frankfurt im Auftrag von Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (60) ein hessendarmstädter Postamt eingerichtet hat, woraufhin es zum Streit mit dem Haus Thurn und Taxis um die Nachfolge kommt und Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (60) einfach einen zweiten eigenen hessendarmstädter Postmeister Wunderlich zusätzlich zum thurn und taxis Postmeister Baltasar Staubach einsetzt. - In Mainz wird nach dem Tod von  Johann Jakob Dahn (--) dessen Schüler Johannes Kohlhaas (60) neuer Domorgelbauer, der im katholischen Mainzer Sprengel die Orgeln reparieren darf. - In Darmstadt, das streng protestantisch ist, wird die katholische Gemeinde, die sich 13 Jahre zuvor um eine im landgräflichen Dienste stehende französische Schauspielertruppe gebildet hat und nicht nur in Privathäusern sondern auch in der Ankleidestube des Theaters Comoedienhaus Gottesdienste abhielt, vom hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (60) verboten, wozu er von seinen Räten gedrängt wurde. - Der badener Großherzogssohn und Erbprinz Friedrich von Baden Durlach (St) (24) heiratet die geisteskranke Prinzessin Anna Charlotte Amalie von Nassau Diez Oranien (St) (17). - In Bad Homburg wird der Betrüger und Alchemist, Creutz alias Johann Christian Würth von Mackau zum Freiherr Johann Christian Würth von Mackau (45) erhoben. Er ist graue Eminenz und engster Vertrauter des an Alchemie stark interessierten Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (60), der durch ihn die bereits seit Jahrhunderten erschöpfte Goldmiene Goldgrube im Taunus weiter ausbzubeuten versucht. -  In Mainz wird Eugen Erwein von Schönborn (36) geboren. - In Hanau portätiert der hessendarmstädter Hofmaler Johann Christian Fiedler (30) den hanaulichtenberer und hanaumünzenberger Graf Johann Reinhard III von Hanau  (St) (62). - In Frankfurt wird der Landschaftsmaler Heinrich Hirt als Sohn des frankfurter Malers Friedrich Christoph Hirt (42) und Susanna Elisabetha Wächter (--) geboren. - Der in Birstein geborene verwitwete und immer noch erbenlose Graf Wilhelm Moritz II von Isenburg Philippseich (St) (39), bekommt mit seiner zweiten Frau, der Grafentochter Philippine Luise von Stolberg (St) (22)  sein viertes mit Ludwig Moritz von Isenburg Philippseich (St) ein männliches Kind und damit einen Erben. - In Bad Homburg wird der herzoglichhessenhomburger Berater Johann Christian Würth von Mackau (45) für seine Bemühungen um das ehemalige Römerbergwerk Goldgrube und trotz schlechter Erträge in den Freiherrenstand erhoben. Johann Christian Würth von Mackau, wonach er sich Freiherr Johann Christian von Creutz und Herr zu Würth nennen darf.

1726 In Frankfurt wird zum Schutz der öffentlichen Sittlichkeit die Kontrolle über die heimlichen Prostituierten alias Sexarbeiterinnen dem bisher dafür zuständigen städtischen Sentenamt entzogen und vom evangelischen Konsistorium, eine Art geistliches Gericht übernommen, das mit Handwerksburschen und Militärs Kontrollen durchführt. - In Wiesbaden ernennen acht abnahmeberechtigte Badehausbesitzer jährlich zwei Kochbrunnen-Brunnenmeister, die das Quellwasser vermarkten. - Der Besitzer von Schloss Schönborn in Heusenstamm Anselm Franz von Schönborn Buchheim Wolfsthal (St) (45) stirbt. - In Mainz erfreut die Thetisgrotte mit Wasserspielen und Springbrunnen und die Proserpina Grotte mit vorliegenden Wasserkaskaden und die Große Cascade mit Springbrunnen vor der Orangerie im barocken Lustschloss Favorite am Rheinufer südlich der Stadt gegenüber der Mainmündung den in Hanau Steinheim geborenen Erbauer und katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (67). - In Darmstadt stirbt die lutherische hessendarmstädter Landgräfin Charlotte von Hanau Lichtenberg (St) (26) nach ihrem 6 Kind. - In Frankfurt wird der Wandertheaterdirektor Johann Ferdinand Beck abgewiesen. - In Frankfurt darf in einer Bude am Main nur noch der Marionettenspieler Theobald Neufzer mit seiner Seiltänzertruppe auftreten. - In Frankfurt heiratet die in der Augustusburg Am alten Schloß 31 geborene Marie Sophie von Solms Rödelheim Rödelheim (St) (28) Graf Kasimir Kolb von Wartenberg (St) (--). - Der in Braunfels geborene Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (30) heiratet nach 6 Monaten Trauer in zweiter Ehe die Grafentochter Sophie Magdalena Benigna von Solms Laubach (St) (25). - In Frankfurt gründet das Handelshaus Jacob Friedrich Gontard das Bankhaus Heinrich Gontard. - In Frankfurt ist der Holzfrevel und die Viehweide im Stadtwald so beängstigend angestiegen, dass man den bisherigen Forstmeister absetzt und einen reitenden Oberförster, Baur von Eysseneck (--) einsetzt, der besser kontrolliert wird und auch ein ehrlicher und waldverständiger Mensch sein und der direkt in Niederrad leben soll. - In Mainz wird der Neubrunnen im Bleichviertel aufgestellt, damit dort besseres Trinkwasser zur Verfügung steht. - In Frankfurt ist Maria von Thurn und Taxis (St) (20) in den Landgrafensohn Chrsitian von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (37) verliebt. - In Offenbach erhält die Stadt ein kleines Häuschen alias Mehlwaage am Markplatz als Rathaus. - In Mainz stirbt der in Mainz geborene Graf Anselm Franz von Schönborn Heusenstamm (St) (45). - Der in Bad Dürkheim geborene Graf Karl Ludwig von Leiningen Dagsburg Emichsburg (St) (22), dem auch die Exklave, das rheinhessische Bechtsheim gehört, heiratet die Wildgräfin und Rheingräfin Karolina Magdalena von Salm Dhaun (St) (20). - Graf Rudolf Johann Waldbott von Bassenheim (40) heiratet die Freiherrentochter Maria Antonetta Franziska von Ostein (16). - Der südholländische Porträtmaler Philip van Dijk (43), reist nach Kassel und wird hessenkasseler Hofmaler. Er kehrt 10 Jahre später wieder nach Hause zurück. - Der in Birstein geborene erbenlose verwitwete Graf Wilhelm Moritz II von Isenburg Philippseich (St) (38), der etwas mehr als ein Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau, der bei Dresden geborenen Burgrafentochter Amalie Luise von Dohna (++), im Vorjahr die Grafentochter Philippine Luise von Stolberg (St) (21) geheiratet hat, bekommt statt eines Erben nur eine dritte Tochter Christiane Wilhelmine von Isenburg Phiippseich (St). - In Frankfurt Nieder-Erlenbach besitzt die Patrizierfamilie Lersner 360 Morgen Land. - In Frankfurt heiratet der Buchdrucker und Verleger Johann Benjamin Andreae (21) die frankfurter Elisabeth Andrea Holzhausen (20). die Buchdruckerei mit Verlag Andreae und Hort ist in der Alte Mainzer Gasse 39. - In Frankfurt entwirft der französische Architekten und hessendarmstädter Hofbaumeister Louis Remy de la Fosse (61) den Plan für Umbau der Wasserburg Holzhausen Oed in das neue Holzhausenschlösschen, wonach er stirbt und das Holzhausenschlösschen erst drei Jahre später gebaut wird.

1725 Der in Frankfurt geborene Maler, Kupferstecher und Merianenkel Jakob Christoph Le Blon (58) veröffentlicht seine Therorie, dass alle Farben aus Rot, Gelb und Blau gemischt sind, in Coloritto: Or the Harmony of Colouring in Painting. - In Idstein heiratet die Grafentochter Dorothea Sophie von Solms Rödelheim Assenheim (St) (27) den in Arolsen geborenen Grafensohn Josias von Waldeck Bergheim (St) (29). - In Offenbach besteht die jüdische Beerdigungsbruderschaft Chewra Kadischa. - Graf Ernst Casimir von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (38) erbt isenburgmarienborner Gebiete, gibt dafür aber die Burg Ronneburg ab.  - In Bad Schwalbach alias Langenschwalbach stirbt der katholische Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (77), der u.a. im Besitz der Schlösser RheinfelsReichenberg und Hohenstein ist. Ihm gehört auch der Ort Langenschwalbach alias Bad Schwalbach, in dem er seine Zweitresidenz hat. - In Hungen stirbt Magdalena Henriette von Nassau Weilburg (St) (34) als erste von drei Ehefrauen von Graf Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (29). - In Frankfurt wird der Wandertheaterdirektor Johann Ferdinand Beck abgewiesen. Beck spielt immer einen typisch deutschen Hanswurst und Zahnbrecher. - In Frankfurt erhält nach 6 Jahren wieder eine Wandertheaterschauspieltruppe die Erlaubnis aufzutreten. Albert de Fraine von den prager Komödianten darf zur Ostermesse während des Besuchs der kaiserlichen Schwester Maria Elisabeth von Habsburg (St) (45) mit seinem typischen italienischen Harlekin auftreten aber nicht mehr zur Herbstmesse. Weitere 6 Jahre wird es keine Theateraufführungen mehr geben. - In Frankfurt kommt die Familie Goethe in den Besitz des Goethe-Gartens in der Gausstrasse 20. - Die in Bad Schwalbach geborene hessenkasseler Landgrafen Mätresse Barbara Christine von Bernhold (26) übernimmt als erste Dame am protestantischen hessenkasseler Hof die Aufgaben der geisteskranken Schwiegertochter Herzogin Dorothea Wilhelmine von Sachsen Zeitz (St) (34), die mit der hessenkasseler Landgrafensohn Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (43) schon acht Jahre verheiratet ist. - In Frankfurt gründet der frankfurter Patrizier Johann Friedrich von Uffenbach (38) und fünf weitere Adelige die Aufklärungsgesellschaft Gesellschaft zur Pflege von Wissenschaft und Kunst, die sich alle zwei Wochen treffen. - In Hofheim ist das Gasthaus Zum Rappen später Kaiserhof-Gewölbe Frankfurter Strasse 1 eine beliebte Herberge, wobei es ein Brauhaus und ein Brennhaus gibt. Die Schankordnung besagt, dass ein Wirt, der in einem Jahr Bier und Schnaps ausschenkt, im Folgejahr nur Wein ausschenken darf. Zum Anwesen gehören vier Quellen. - In Mainz ist das von einer Mauer umgebene Lustschloss Favorite mit Sichtachse in die Mainmündung das einzige und riesige Bauwerk südlich der Festungsanlagen. Die Anlage ist geteilt in einen nördlichen Teil, der von einem künstlichen geometrischen Wald dominiert wird, während im südlichen die klassichen teuren Barockanlagen mit Wasserspielen alias Wasserkunst mit zwei großen Wasserbecken und Blumenanlagen zwischen Lusthäusern überwiegen. Die Gesamtanlage hat kein gemeinsames Konzept, sondern wirkt wie ein Märchenschlosspark, bei dem jeder entlang des Rheins angelegter Garten ein eigenes Thema hat und sich zT symmetrisch zum Fluss hin öffnet. Vor Fluten schützt eine kilometerlange  Ufermauer, vor der man promeniert. - In Frankfurt erscheint der erste Jahrgang der französischsprachigen Zeitung Mercure curieux alias Neugieriger Merkur. - In Darmstadt wird Johann Christian Fiedler (28) neuer hessendarmstädter Hofmaler. - In Wiesbaden wird das Badehaus Zum schwarzen Bären Langgasse 41 neu erbaut. - In Mainz ist mit der Teilfertigstellung des Lustschlosses Favorite gegenüber der Mainmündung später Stadtpark die Orangerie das zentrale Gebäude der Anlage und kein Schloßbauwerk, in der im Sommer alle Feste stattfinden. - Der Sohn des mainzer Großhofmeister Graf Johann Philipp von Stadion (St) (73), der in Würzburg geborene ledige katholische Grafensohn Anton Heinrich Friedrich von Stadion (St) (35), verheiratet seit dem Vorjahr mit der Freiherrentochter Maria Anna Auguste Antonia Euphemia Euphrosina von Sickingen (St) (19), nimmt seinen in Tauberbischofsheim geborenen unehelichen Sohn Georg Michael Frank La Roche (05) als Waisenkind in seinem Haushalt auf und adoptiert ihn. In seinen anonymen autobiographischen Erinnerungen von 17 80 Briefe über das Mönchswesen glaubt er ein eheliches Kind eines alten todkranken herrschaftlichen Kammerdieners und einer blutjungen französischen Kammerzofe aus Landau zu sein, die ein Jahr nach dem Tod des Vaters aus unchristlichem Grund von ihrer Herrin aus dem Haus gejagt wurde und nur, weil deren Mann so mutig gewesen wäre als Landesherr und damit Beschützer der Witwen und Waisen sogar einen Ehestreit durchfechtend von ihn ein Jahr später wieder aufgenommen hatte, sie beide ohne dessen ständige Geldhilfe und durch die befohlene gelegentliche Hühnersuppe der Schulmeistergattin verhungert wären. - In Hattersheim eröffnet die katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei Ecke Am Markt/Sarcellerstrasse (20 23 Alter Posthof), die im Laufe der Zeit die meistfrequentierte aller Reichspoststationen wird. - In Darmstadt sind die Kassen leer, weshalb man beim Schloßneubau erst einmal nur mit dem Bau von zwei Flügeln des 62 x 114 m großen südlichen Blocks beginnt.

1724 In Langen wird das Schloss Wolfsgarten vom hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (57) als Jagdschloss fertiggestellt. - In Wiesbaden erhält die Stadt die Polizeigewalt für geringe Vergehen zurück. - In Braunfels wird Landgrafensohn Friedrich IV von Hessen Homburg (St) als erstes Kind von der auf Burg Greifenstein geborene Gräfin Christine Charlotte von Solms Braunfels (St) (34) geboren. - In Solms Braunfels stirbt der in Greifenstein geborene Graf Wilhelm Moritz von Solms Braunfels (St) (73), wodurch sein in Solms Braunfels geborenener Sohn Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (30) den Grafentitel erbt. - In Wiesbaden kauft der Jude Jekof (--) das mehrere Jahrhunderte alte Badehaus Zum Rebhuhn in der Spiegelgasse 9 und funktioniert es zu einem jüdischen Badehaus um, wobei er verpflichtet wird auch arme und kranke Juden aufzunehmen. - In Wiesbaden Klarenthal wird das Kloster Klarenthal als Papiermühle genutzt. - Die in Frankfurt geborene Prinzessin Marie Auguste von Thurn und Taxis (St) (18), Tochter von Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (43) und ihrer Mutter Maria Ludovika Anna von Lobkowitz (St) (41), zieht mit ihrer Familie nach Frankfurt. - In Wiesbaden leben 9 jüdische Familien. - In Wiesbaden eröffnet der evangelische wiesbadener Pfarrer EG Hellmund (35) ein Waisenhaus. - In Frankfurt lässt der katholische römischdeutsche Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (39) dem Rat der Stadt Frankfurt übermitteln, dass sich der katholische Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (43) zur Gründung einer Post-Niederlassung in der Stadt niederlässt. Doch der evangelische Rat der Stadt verweigert sich, weshalb Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (43) seinen katholischen frankfurter Strohmann, den Weinhändler Georg Friedrich Lind, einen der wenigen katholischen frankfurter Bürger, für 30.000 Gulden den Hof Zum weißen Hof der Obristenleutnantswitwe Winter von Güldenbronn Große Eschenheimer Strasse 10 kaufen lässt. Georg Friedrich Lind offenbart beim Eintrag in das Währschaftsbuch seinen Auftraggeber, wodurch es zu einem fünfjährigen Rechtstreit kommt, weil das lutherische Patriziat keinen Fürsten in seinen Mauern dulden will, da Fürsten und ihr ganzer Hofstaat nicht der städtischen Rechtsprechung unterliegen. - In Wiesbaden wird die Badeherberge in der Goldgasse 1 nach ihrem Besitzer Badehaus Zur Groh benannt. - In Darmstadt gibt es das Gasthaus Zum goldenen Anker. - In Frankfurt stirbt der ehemalige Gastwirt, reiche Kriegsspekulant und Besitzer der ehemaligen adeligen Bornburg und nach sich umbenannten Günthersburg Johann Jakob Günther (--) völlig verarmt, woraufhin seine Gläubiger die Burg wieder in adeligen Besitz, in den des fuldaer Fürstabtes Konstantin von Buttlar (--) gelangen lassen wollen, was aber der Rat der Stadt verhindert. - Nach dem Tod des würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (51), der seit fünf Jahren an seiner riesigen würzburger Residenz bauen ließ, weigert sich das würzburger Domkapitel seinen in Mainz geborenen Bruder Reichsvizekanzler Graf Friedrich Karl von Schönborn (St) (50) zu wählen, weil es seinen absolutistischen Lebensstil und Regierungsstil fürchtet. - In Wiesbaden kauft der jüdische Gastwirt Jekof (--) das Badehaus Zum Rebhuhn Spiegelgasse 9 und macht es zu einem jüdischen Badehaus, das deshalb zur Aufnahme armer, kranker Juden verpflichtet wird. - In Mainz wird begonnen von der bretzenheimer Brunnenstube aus eine Wasserleitung in die Stadt und zu zwei Brunnen, dem an der Mittleren Bleiche zum Wasserholen und dem repräsentativen zweiten Schönbrunn später Neuen Brunnen zum Marktplatz zu bauen, der aus einem Becken, in dem zwei Nymphen und die beiden Flussgötter Rhein und Main Wasser ins Becken gießen und mit einem 12 m hohen Obelisken mit den Themenbildern Krieg, Handel, Künste und Staatshaushaltung und dem Kurhut an der Spitze. - Der protestantische hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel  (St) (69) veröffentlicht für seine Hessische Landespost ein Fürstlich hessisches Postreglement nebst der Taxa, das die Grundlage für die spätere Entwicklung des hessischen Postwesens bildet.

1723 In Darmstadt Jugenheim wird Heinrich Anton Leichtweiß geboren. Er zieht als Jugendlicher nach Bad Camberg Mensfelden und Ohren. - Idstein wird kurfristig Residenz von Graf Karl Ludwig von Nassau Saarbrücken Ottweiler Idstein Wiesbaden (St) (58). Der kinderlose mit seiner Nichte Christine Charlotte von Nassau Ottweiler (St) (38) verheiratete Graf Karl Ludwig von Nassau Saarbrücken Ottweiler Idstein Wiesbaden (St) (58) stirbt nach wenigen Monaten, wodurch die Herrschaft an seinen Cousin Friedrich Ludwig von Nassau Ottweiler (St) (72) fällt. - In Wiesbaden heiratet der in Weilburg geborene Fürstensohn Karl August von Nassau Weilburg (St) (38) die in Idstein geborene halbwaise Fürstentochter Prinzessin Auguste Friederike von Nassau Idstein (St) (24). - In Darmstadt zwingt der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (56) seinen Hofkapellmeister Christoph Graupner (40) die Stelle als Thomaskantor in Leipzig abzulehnen und am darmstädter Hof zu bleiben. Dessen Kompositionen betrachtet der Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (56) als sein Privateigentum, an dem er exzessiv Veränderungen nach seinem Musikgeschmack befiehlt. - In Wiesbaden wird das neuerbaute Waisenhaus Ecke Neugasse/Schulgasse (20 18 Karstadt Parkhaus) eröffnet. Die Einrichtung muss sich zum Teil durch den neu angelegten Waisenhausgarten am Drudenbach ausserhalb der Stadtmauer selbst versorgen. - In Frankfurt bringt Georg Heinrich Hasslocher (--) die frankfurter Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur wieder in die Gewinnzone. - In Mainz erlässt der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (68) eine Landesverordnung gegen die Aufnahme von italienischen Hausierern, Krämern, Hockern, Händlern, Handelsmännern, Kaufmännern oder Grossierern in der Stadt. Die bereits in der Stadt ansässigen Händler von typischen italienischen Waren und Spezereien dürfen aber bleiben und anders als in anderen Städten auch mit anderen Spezereiwaren und Fettwaren handeln. - In Frankfurt lässt sich der in Mainz geborene Maler Justus Juncker (20) nach seiner Wanderschaft und seiner Heirat in Eschborn im Vorjahr nieder. - In Philippseich stirbt die bei Dresden geborene Burgrafentochter und Gräfin Amalie Luise von Dohna (43), die keine Kinder mehr bekommen kann, des in Birstein geborenen Graf Wilhelm Moritz II von Isenburg Philippseich (St) (35), der keinen männlichen Erben hat. - In Mainz lebt die in St Goar auf Burg Rheinfels geborene und frisch von ihrem Ehemann getrennte Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (42) als Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und Gräfin von Paredes, die mit ihrem in Schmalkalden geborenen Vetter, dem nachgeborenen und abgefundene hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen Philippsthal (St) (41), eine uneheliche Tochter Philippina Eleonora de la Cerda de Villa Longa (09) hat, von einer schmalen Rente.

1722 Wetter: Pest in Wiesbaden. - Wiesbaden hat 1.329 Einwoher, davon 235 Männer, 262 Weiber, 756 Kinder, 58 Beisassen. - In Wiesbaden wird den städtischen Amtsträgern der Imbiss nach den Amtsgeschäften auf Kosten der Stadt verboten. - Fürst Friedrich Wilhelm Adolf von Nassau Siegen (St) (42) stirbt. - In Mainz ist das riesige barocke Lustschloss Favorite am Rheinufer südlich der Stadt gegenüber der Mainmündung, bestehend aus dem ehemaligen albaner Stiftsgarten und dem angrenzenden Abteigarten im Privatbesitz des in Hanau Steinheim geborenen katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (67) fertiggestellt. - In Frankfurt wird die Expedition der Zeitung Intelligenzblatt in der Schlachthausgasse 21 gegründet. - In Solms Braunfels heiratet die Grafentochter Christine Chalotte von Solms Braunfels (St) (32) den in Weferlingen geborenen Landgrafensohn Prinz Kasimir Wilhelm von Hessen Homburg (St) (32). - Wiesbaden wird kurfristig Residenz des kinderlosen Graf Karl Ludwig von Nassau Saarbrücken Ottweiler Idstein Wiesbaden (St) (57). - In Bad Soden wird ein bad sodener Kurhaus, das zweigeschossige barocke Walmdachhaus Benderbau am Franzensbader Platz vom Salinenverwalter Johann Georg Wartenberg gegen die Einsprüche von Mainz und Frankfurt auf Privatinitiative von fünf frankfurter Familien mit 27 Zimmern und 4 Badekabinetten errichtet, wobei man im Wasser des Milchbrunnens alias Quelle I und des Warmbrunnens Quelle III badet und sich in einer Gartenanlage erholt. Die Gäste müssen ihren benötigten Hausrat selbst mitbringen. - In Frankfurt werden die Grafenzwillinge Johann Kuno von Solms Laubach (St) und Karl Franz von Solms Laubach (St) geboren, die aber am ersten und am 10 Lebenstag sterben. - In Frankfurt Rödelheim ertrinkt der unverheiratete Graf Lothar Wilhelm Ernst von Solms Rödelheim Rödelheim (St) (19) in der Nidda. - In Frankfurt gründet der Verleger Johann David Jung (--) die frankfurter Zeitung Franckfurter Frag- und Anzeigennachrichten. - In Frankfurt hinterlässt der Buchdrucker und Verleger Johannes Andreae (68), in der Neugasse eine Druckerei mit vier Druckpressen und eine Schriftgießerei im Wert von rund 37.000 Gulden, die sein ältester Sohn Johann Benjamin Andreae (17) mit der Unterstützung von Paul Henrich Hort (--) weiterführt. - In Langen beginnt der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (55) mit dem Bau am vierseitigen Jagdschloss Wolfsgarten mit gleichgroßem Barockgarten wobei er während des Baues mit einer Jagdgesellschaft ua auch im zweistöckigen quadratischen hessendarmstädter Jagdhaus Champignon (20 23 S Bahnhaltestelle Dreieich Buchschlag) in Sprendlingen Buchschlag im Forst Mitteldick logiert alias schläft, in dem das Ergeschoß aus einem Chevalierraum und einem Dienerschaftsraum besteht und der erste Stock ein säulenloser Saal ist. Am ebenerdigen Keller gibt es eine zweiflügelige Eingangstreppe ins Erdgeschoß, die über die gesamte Hausseite reicht. - In Groß-Gerau wird die Fasanerie angelegt und darum eine Mauer aus den Ruinen vom angrenzenden Schloss Dornberg errichtet, was fünf Jahre dauert. Das Zentrum der sternförmigen Anlage bildet eine bereits hundertjährige Pyramideneiche. Sie dient zu Parforcejagden. - In Bad Homburg kommen dem leichtgläubigen hessenhomburger Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg (St) (49) erste Zweifel an seinem engsten Berater, Alchimisten und Goldmacher Johann Christian Würth von Mackau (40), der es geschafft hat auch noch seine Schwester in seine Bergwerksgesellschaft um die römische Bergbaugrube Goldgrube aufzunehmen, weshalb er den Schmelzer durch den externen Gutachter Johann Gottfried Schreiter (--) ersetzt, der attestiert, dass die Grube völlig wertlos ist, woraufhin alle Arbeit zunächst eingestellt werden.

1721 In Darmstadt erweitert der Malersohn und landgräflichhessische Hofarchitekt Louis Remy de la Fosse (62) das Gefängnis im Runden Turm durch einen zweistöckigen Anbau. - In Wiesbaden Biebrich stirbt der in Idstein geborene Fürst Georg August von Nassau Idstein (St) (56) zusammen mit seinen beiden jüngsten Töchtern Elisabeth Franziska (13) und Luise Charlotte (11) ohne männlichen Erben an Pocken, wodurch die Grafschaft Nassau Idstein ausstirbt und an Nassau Ottweiler fällt. Die in Oettingen geborene neue nassauidsteiner Herzogswitwe Henriette Dorothea von Oettingen (St) (49) bezieht in Wiesbaden das Renaissanceschloss am Markt. Bisher waren alle 3 Erbprinzen und zwei Töchter als Säuglinge verstorben. - In Offenbach brennt der jüdische Betsaal Ecke Judengasse/Hintergasse ab, woraufhin man daraus beim Wiederaufbau eine Synagoge mit Schule und Mikwe erbaut. - Die in Bad Schwalbach alias Langenschwalbach geborene hessenkasseler Mätresse Barbara Christine von Bernhold (31) bekommt von ihrem Geliebten Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (67) das Jagdschloss Veckerhagen als Geschenk. - In Frankfurt brennen im engbebauten Judenviertel 100 Häuser ab. - In Mainz führt Theaterdirektor des Schauspielhauses im Höfchen Leisenweis besonders gerne Hanswurst Stücke auf. - In Braunfels wird Ferdinand Wilhelm Ernst von Solms Braunfels (St) als Sohn von Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (25) und Magdalena Henriette von Nassau Weilburg (St) (30) geboren. - In Mainz lässt der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (62) das Arbeitshaus St Rochus am Rochusplatz erbauen, in dem ua eingesperrte arbeitsunwillige Handwerker zur Arbeit gezwungen werden. Selbst Kinder müssen dort drucken, Strümpfe stricken, Kerzen ziehen und Medikamente herstellen. - Im hessischen Teil von Schlangenbad übernimmt der mainzer Martin Cetto (--) die Glücksspielkonzession und das Kasino in einem kleinen Häuschen vom Italiener Pietro Varena. - In Frankfurt wird Johann Heinrich Werlin zum Schultheiß ernannt, was er 20 Jahre bleibt. - In Frankfurt werden die Geldgeschäfte der Familie Goll als Johann Goll Bank eingetragen. - In Frankfurt eröffnet der calvinistische und evangelisch-reformierte frankfurter Kaufmann Pierre d’Orville (28) mit der Heirat der frankfurter Kaufmannstochter Jeanne Bernus (22) am Roßmarkt eine Spezereiwarengroßhandlung. - Der in Mainz geborene katholische speyerer Fürstbischof Damian Hugo Philipp von Schönborn (St) (45), wird vom katholischen mainzer Patrizier Weihbischof Johann Edmund Gedult von Jungenfeld (69) zum Bischof geweiht, wobei die Reichsstadt Speyer eigentlich protestantisch ist, und er bereits mit dem Bau einer riesigen Residenz in Bruchsal begonnen hat. - In Frankfurt verlässt der Kirchenmusikdirektor für zwei Kirchen Georg Philipp Telemann (St) (40) die Stadt um sich finanziell zu verbessern. Er zieht nach Hamburg, wo er für fünf Hauptkirchen komponiert. Um sich abzusichern, behält er sein Bürgerrecht und verpflichtet sich dafür jährlich Kantaten für Frankfurt zu komponieren. - In Eltville wird Henriette Caroline Langwerth von Simmern als Tochters des kurmainzer Oberhofmeisters und Oberjägermeisters, Herrn von Eltville und Hattenheim Freiherr Philipp Reinhard Langwerth von Simmern (49) und der Freiherrentochter Maria Christina von Gemmingen (35) geboren. - Der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (54) erbaut sich bei Battenberg sein Jagdschloß Kleudelburg, bei dem er den Baustil Lustschloß wählt, der Fachwerk vollkommen vermeidet. - In Frankfurt meldet die frankfurter Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur Konkurs an alias geht pleite. - In Wiesbaden bekommt der Festungsbauer und Architekt Edler Maximilian von Welsch (50) des barocken protestantischen nassauer Biebricher Schloß nach 14 Jahren einen neuen Auftaggeber, wodurch seine Nutzung als Lustschloß endet, und eine weitere 23 Jahre lange Umbauzeit zu einem Residenzsschloß beginnt. Gleichzeitig baut er für den katholischen mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (59) am kurfürstlichen mainzer Lustschloß Favorite gegenüber der Mainmündung, wo der italienische Architekturmaler Giovanni Francesco Marchini (--) aus Como beginnt die Fassaden der Orangerie und die Pavillons im Lustschloß Favorite zu bemalen, was 3 Jahre dauert. - In Frankfurt wird der Maler Friedrich Wilhelm Hirt als Sohn des frankfurter Landschaftsfmalers Friedrich Christoph Hirt (36) und Susanna Elisabetha Wächter (--) geboren. - In Frankfurt stirbt verwitwete frankfurter Juwelierstochter Rebecca Schneider (42) als Besitzerin des Arnsteiner Hof und vom Gasthaus Zum roten Ochsen nach Vermietungsproblemen und durch jüdische Bankiers in den Bankrott getrieben. - In Schloss Philippseich wird Friederike Christian Sophie von Isenburg Philippseich als Tochter des in Birstein geborenen Graf Wilhelm Moritz II von Isenburg Philippseich (St) (33) und der bei Dresden geborenen Burgrafentochter Amalie Luise von Dohna (41) geboren. - In Frankfurt schickt der hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (67) die Hessische Postkutsche letztmals über Gießen nach Kassel. Sie fährt nur noch über Grüningen, das auf solmsbraunfelser Territorium liegt, womit Graf xxx von Solms Braunfels (St) (--) seine Schulden abzahlt.

1720 Wetter: Die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post erhöht wegen gestiegener Futterkosten bei der Ordinari Post pro Person und Meile den Fahrpreis um einen halben Groschen, bei den Extraposten sogar um einen Groschen. - Es gibt in Hessen immer noch Amtsboten und Privatboten, obwohl die Post eigentlich über die Hessische Post oder die Thurn und Taxis Post abgewickelt werden kann. - Der Neffe pfälzer Kurfürst Karl Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47) des hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (53) verlegt seine Residenz von Heidelberg 18 km Neckar abwärts nach Mannheim, wo er eine riesige Residenz mit Blick auf den Rhein anlegen lässt, die seiner Meinung nach durch den Rhein und den Neckar von drei Seiten alleine durch große Flüße geschützt scheint und nur von Südosten zugänglich ist. - Der in Kassel geborene Landgrafensohn Friedrich von Hessen Kassel (St) (44) wird König von Schweden und tritt vom reformierten zum lutherischen Glauben über. - In Frankfurt wird eine bebilderte sexy Striptease-Anleitung veröffentlicht, bei der sich zwei Tänzerinnen in einem Saal bei der Musik einer Kapelle vor mehreren an einem Tisch sitzenden Männern ausziehen. - In Frankfurt Gallustor wird der Galgen Ecke Moselstrasse/Taunusstrasse erneuert. - In Frankfurt werden auf Grund des Großbrandes neue städtische Bauvorschriften erlassen, die Brandmauern vorschreiben, Wiche alias Aborte zwischen den Häuserwänden, Fachwerk in Untergeschossen und mehr als einen Überhang verbieten. Markanterweise darf die Giebelseite von Neubauten nicht mehr zur Strasse zeigen und statt Zwerchhäusern dürfen nur noch kleine Mansarden aufgebaut werden. - In Mainz wird der Stockheimer Hof am Karmeliterplatz erbaut. - In Frankfurt darf sogar die empfohlene beliebte Wiener Komödiantentruppe nicht auftreten. - In Wiesbaden schafft der Bürger und Wagner Heinrich Tilemann König trotz Gefängnisstrafe und anderer Schikanen es nicht seinen jüdischen Glauben abzulegen. - In Königstein wird der in Frankfurt geborene betrügerische Alchemist Freiherr Johann Hektor von Klettenberg (St) (36) enthauptet. - In Frankfurt lässt sich der an der altdorfer Universität unterrichtete gekaufte türkische Soldatenjunge und Buch- und Kupferdrucker Georg Gottlieb Scherbius (36) alias Pery Scherbius nieder. - In Frankfurt kommt die Postzeitung montags und freitags als Ordentliche wöchentliche Kaiserliche Reichs Post Zeitungen und dienstags und samstags als extraordinaire Kaiserliche Reichs Post Zeitungen heraus. - In Darmstadt Bickenbach beginnt der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (53) mit dem Bau seines größten Jagdschloßes, Jagdschloß Bickenbach, das im Folgejahr fertiggestellt ist und wofür er für die Wasserversorgung extra eine Wasserleitung von der Burg Jossa legen läßt. - In Hanau produziert Johannes Carle (52) in der hanauer Fayencemanufaktur einen weißpastelligen Enghalskrug mit Zinndeckel mit blauem Blumendekor mit einem Insekt und der aus Augsburg stammende Porzellanmaler Bartholomäus Seuter (42) hat einen weißen hanauer Hausmalerkrug Enghalskrug mit Zinndeckel mit einem bunten Blumenstraße mit Vogel (20 22 Wert 40.000 Euro) erstellt. - Bankenskandal in Frankreich. - In Schloss Philippseich wird Johann Elisabeth Amalie von Isenburg Philippseich als Tochter des in Birstein geborenen Graf Wilhelm Moritz II von Isenburg Philippseich (St) (32) und der bei Dresden geborenen Burgrafentochter Amalie Luise von Dohna (40) geboren. - Der Sohn des mainzer Großhofmeister Graf Johann Philipp von Stadion (St) (68), der in Würzburg geborene ledige katholische Grafensohn Anton Heinrich Friedrich von Stadion (St) (30), bekommt von der Schauspielerin Anna Catharina La Roche (--) in Tauberbischofsheim seinen unehelichen Sohn Georg Michael Frank La Roche, für den sich der Chirurg Johann Adam Franck (--) als Vater eintragen lässt, der auch noch im selben Jahr stirbt. - In Frankfurt Rödelheim gibt es das neuerbaute Petrihaus des rödelheimer Bäckermeister Johannes Petri (20 23 am Brentanopark), das mit 17 17 gefällten Holzbalken erbaut ist. - In Darmstadt Bessungen ist die vom französischen Architekten Louis Remy de la Fosse (61) entworfene landgräfliche hessendarmstädter Orangerie als Winterherberge für kälteempfindliche Zitrusgewächse erbaut. Der kurpfälzer Hofgärtner JK Ehret (--) aus Heidelberg gestaltet weiter den Orangeriepark mit dreifach gestuften Gartenparterres, breiten Achsen mit Fontänen und umrandenden Alleen bis zum Marktpalais. - In Nieder Ingelheim wird die thurn und taxis Posthalterei an der Mainzer Strasse 67 eröffnet. - In Friedberg wird im Gasthaus Zum Schwan alis Haus Nr 67 eine thurn und Taxis Posthalterei eingerichtet, die bis 18 92 im Gebäude bleibt. - Das hessenkasseler Postinstitut Hessische Post erhält offiziell das mindestens seit 16 33 angewendete Recht Pferdebesitzer im Notfall zum Vorspannen ihrer Pferde verpflichten zu fürfen und das auch mit Gewalt erzwingen zu können. Die Postillone müssen sie aber angemessen entlohnen, was aber für die Bauern besonders in der Erntezeit ein Problem darstellt. Ein Courir oder Estaffetta, der von einem Regierungsbeamten abgeschickt wird, hat immer ein geheimes Zeichen, das ihm alle Schranken und Stadttore öffnet. In einem Posthaus alias Postamt alias Posthalterei muss immer ein Postbeamter anwesend sein. Es darf sich kein Fremder in der Poststube alias Post Comptoir aufhalten. Bei der Ankunft eines Postillons immer ein Postbeamter anwesend sein, den der Postillon mit seinem Posthorn vorwarnt, denn alle angekommenen Briefe und Pakete müssen in Listen eingetragen werden bevor der Postillon weiterfahren oder weiterreiten darf. Reitende Postillone müssen bei der Übegabe der Briefe und Pakete vom Pferd absteigen. Wenn die Post geöffnet hat, werden vor der Post Namenslisten für die Postempfänger aufgehängt. Post aus Pestgebieten wird vor der Übergabe beräuchert und außerhalb des Ortes eine Zeit lang gelagert. Weil so viele Privatfuhrleute und von Gastäusern beauftragte Kutscher gibt, verbietet die hessenkasseler Regierung ihnen an Posttagen bei einer Strafe von 50 Gulden das Abwerben von Fahrgästen von der Post alias Persuasiones zu debauchiren und auch das Führen und Benutzen von Posthörnern bei einer Strafe von 10 Gulden. Für Touristen und reisende Kaufleute gilt die Regel, dass sie während ihrer gesamten Reise mit einem Privatfuhrwerk weder die Pferde noch den Kutscher wechseln dürfen. Alle Poststrassen in Hessen-Kassel sind in einem sehr schlechten Zustand. Die frembden passagiers Verden lieber durch andere Lande ihre Routen nehmen, mithin das Commercium und die Nahrung Unserer Unterthanen geschwächet .... mit Reparirung der auf den Land- und Poststraßen sich nocb befindenden bösen, engen, tieffen und steinichten Wege und Löcher soll sofort begonnen werden.  - In Wiesbaden Schierstein wird das Abhalten eines Jahrmarkt gestattet, der jährlich wiederholt wird.

1719 Der in Frankfurt geborene Maler, Kupferstecher und Merianenkel Jakob Christoph Le Blon (52) erhält in London ein 14 jähriges exklusives Recht für Mehrfarbendruck. - In Darmstadt Bessungen beginnt man mit dem Bau der Orangerie um Zitruspflanzen des Orangeriegartens zu überwintern, was zwei Jahre dauert. - In Frankfurt verursacht der jugendliche aus Dresden stammende Perückenmachergeselle Morgenstern gegen Mitternacht in der Wohnung des Bierbrauers Johann Nicolaus Käs (--) in der Bockgasse im Gasthaus Zum Rehbock, in einem kleinen Zimmer des zweiten Stockwerks unterhalb eines gefüllten Heubodens beim Lesen den Großen Christenbrand. Zeugen beobachten wie eine Flamme den Bettvorhang entzündet, innerhalb von 30 Minuten die gesamt Bockgasse und innerhalb 2 Stunden 200 Häuser in der Kornblumengasse, der Graupengasse, Ziegelgasse und eine Seite der Töngesgasse bis zum Maulbeerhof Hasengasse 9 brennen. In insgesamt 400 Häusern sterben 14 Menschen und 470 Familien werden mittellos, darunter die Familie des frankfurter Stadtphysikus Johann Hartmann Senckenberg (64) im Haus Zu den drei kleinen Hasen Ecke Hasengasse/Töngesgasse, deren Söhne mit den bescheidenen Stipendien der Stadt nicht weiterstudieren können. Durch Sturmglocke und Feuerhörner werden Hunderte von Helfer alarmiert. Sie sind aber wegen des starken Windes und Wassermangel wegen einer Dürreperiode hilflos. Der katholische mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (57), die Landgrafen von Darmstadt, die beiden hessenhomburger Landgrafen Friedrich III Jacob von Hessen Homburg (St) (46) und Casimir Wilhelm von Hessen Homburg (St) (29), der Fürst von Isenburg und die Grafen von Hanau und Rödelheim schicken Feuerspritzen. Der Graf xxx von Solms Laubach (St) (--) betätigt sich während des dreitägigen Brandes als Feuerwehrhauptmann von 700 Helfern, reitet von Brandstelle zu Brandstelle und gibt Anweisungen. Die regierenden frankfurter Herren Bürgermeister Konrad Hieronymus Eberhard, genannt Schwind und Johann Philipp Fleischbein von Kleeberg begleiten ihn. Der Maulbeerhof 15.000 Gulden Hasengasse 9, der Wildemann 12.000 Gulden, der Trierische Hof 24.000 Gulden, der Engelthaler Hof 36.000, das Gasthaus Zum goldenen Stern 12.000 Gulden Fahrgasse, das Backhaus am Engelthaler Hof von Weygand Kohl 12.000 Gulden, das Backhaus in der Schnurgasse von Balthasar Reusinger 10.000 Gulden, das Körber Brauhaus in der Gelnhäusergasse 16.000 Gulden, das Brauhaus in der Schnurgasse von Lieutenant Windecker 20.000 Gulden und das Färbereihaus des Kapitain Lemme 8.000 Gulden brennen ab. Der verzweifelte alkoholisierte hanauer Spritzenmeister wird von einem Glockenschlegel erschlagen. Antonitergeistliche bieten Verzweifelten ihre Kirche als Schutzraum an, die aber ebenfalls abbrennt und zur Todesfalle wird. Der Brandverursacher Morgenstern flieht splittternackt auf die Gasse. Er wird nicht verhaftet und auch nicht bestraft. Eine europaweite Spendenaktion bringt 138.000 Gulden ein. - In Weilburg beerbt der in Weilburg geborene Erbprinz Karl August von Nassau Weilburg (St) (34) seinen während einer Kur in Heidelberg verstorbenen Vater Fürst Johann Ernst von Nassau Weilburg (St) (55). Dessen Tochter Prinzessin Magdalena Henriette von Nassau Weilburg (St) (28) heiratet den Grafensohn Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) (34). - In Mainz folgt ein mainzer Geschlechtsangehöriger von Laar als Theaterdirektor des Schauspielhauses bzw der Bretterbude auf dem Höfchen. - Die in Idstein geborene Fürstentochter Prinzessin Henriette Charlotte von Nassau Idstein (St) (26) kinderlos verheiratet mit Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen Merseburg (St) (31) lässt sich von ihrem Oberhofmarschall schwängern. Das Kind stirbt kurz nach der Geburt. - Die Fürstentochter Johannette Wilhelmine von Nassau Idstein (St) (19) heiratet den verschwendungssüchtigen Grafensohn Simon Heinrich Adolf von Lippe Detmold (St) (25), den Sohn von Prinzessin Johanna Elisabeth von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (++), der eigentlich zum Fürsten erhoben werden soll, die dafür benötigte Gebühr aber nicht bezahlen kann. - In Groß-Gerau erbaut der Scharfrichter alias Henker Johann Heinrich Molter (--) das Scharfrichterhaus in der Mainzer Strasse 29. - In Frankfurt Kelsterbach macht sich der Musiker und Instrumentenmacher Peter Althenn (--) nach Frankfurt auf und wird Mitglied der städtischen frankfurter Kapelle. - In Frankfurt hebt der Direktor der städtischen Kapelle Telemann den Musikersohn und Instrumentenmachersohn Georg Philipp Althenn aus dem Taufbecken. Sein Vater Peter Althenn  (--) ist Mitglied der städtischen frankfurter Kapelle. - In Darmstadt wird die Hofdame Charlotte Luise von Forstner (--) nach ihrer Liebschaft und einem toten gemeinsamen unehelichen Kind mit Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (52) mit dem darmstädter Kammerjunker Johann Georg Alexander von Stauff verheiratet. - In Mainz wird die Freiherrentochter Marie Sophie Theresia von Greiffenklau Vollrads (St) als Tochter von Freiherr Lothar Gotthard Heinrich von Greiffenklau Vollrads (25) und der Freiherrentochter Maria Anna Franzisca Schenk von Stauffenberg (22) geboren. - Der katholische mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (57) weiht seinen in Würzburg geborenen Neffen zum würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (St) (46), woraufhin dieser ua von Schloss Versailles beeindruckt, mit dem Bau einer neuen riesigen Residenz beginnt. Sein jüngerer Neffe, der in Mainz geborene kurmainzer Staatsministersohn Damian Hugo Philipp von Schönborn (St) (43), wird neuer Fürstbischof von Speyer. - In Mainz engagiert sich der architekturbegeiterte mainzer Hofpräsidentensohn und mainzer Hofrat Freiherrensohn Anselm Franz von Grünstein (27), der wegen seines Standes nicht als Architekt arbeiten darf, als architektureller Berater des mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (57), der beginnt ihn an seinen Bauvorhaben im Rahmen seines Hobbys zu beteiligen, indem er ihm die Planung und den Bau einer Orangerie auf seinem Sommersitz Pommersfelden überlässt. - Weil die Linie Hessen Wanfried aus irgendeinem Grund auszusterben droht, der mit dem jüngeren unverheirateten Halbbruder Christian von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (30), dem er 17 11 die Landgrafschaft Wanfried abgenommen hat, zu tun hat, wird der im Vorjahr in den weltlichen Stand zurückgeholte, aber angeblich geistig behinderte und in böser Umgebung aufgewachsene kölner und straßburger Domherr, der in Bad Schwalbach geborene und seit 17 11 offiziell regierende aber ständige auf Reisen befindliche Landgraf Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) (48) mit einem Dispens von Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (34) mit der in Sulzbach geborenen essener Klosterschwester Prinzessin Ernestine von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (22) verheiratet, die die Tochter der in Burg Rheinfels geborenen Prinzessin Marie Eleonore von Hessen Rotenburg (St) (44) ist, die im Folgejahr stirbt, und die die Enkelin vom in Kassel geborenen und auf Burg Rheinfels aufgewachsenen Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (61) ist, der sechs Jahre später in Bad Schwalbach stirbt. Ein erhoffter Nachwuchs wird sich aber bis zu seinem Tod 17 31 in Paris nicht einstellen. Das Paar lebt auf Schloß Rheinfels am Rhein bei St Goar, eine der größten Festungen im Mittelrheintal. - In Gau-Algeseim erhält die Laurentiuskapelle ein Laurentius Leichteil alias Reliquie aus Rom als weiteren Anziehungspunkt für unzählige Wallfahrer. - Der Sohn des mainzer Großhofmeister Graf Johann Philipp von Stadion (St) (67) der in Würzburg geborene ledige katholische Grafensohn Anton Heinrich Friedrich von Stadion (St) (29), schwängert die Schauspielerin Anna Catharina La Roche (--). - In Bad Homburg werden zwei 90 m hohe und 1 m hohe nach dem Abzug der Römer aufgelassene römische Bergbaustollen Goldgrube am Fuß des Bergs Hangelstein wiederentdeckt, die Johann Christian Würth von Mackau (37) trotz spärlicher Erträge mit einem Monopol auf Erze und Kohlen bewirtschaftet. Der Alchimist Johann Christian Würth von Mackau (37) ist seit etwas 17 15 Berater des leichtgläubigen hessenhomburger Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg (St) (46), der seinen Lügen und Versprechungen hoffnungslos verfallen ist und ihm sogar die Gründung einer Bergwerksgesellschaft erlaubt, deren Mitgliedern, Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg, seine Frau, Freiherr von Creutz, der hessenhomburger Hofmeister Baron de la Balée, sein Kanzleirat Stüber, sein Amtsrat Neuhof und sein Hofrat Warlitz sind, denen er schamlos märchenhafte Gewinne verspricht. Gleichzeitig betätigt er sich in der Holzhausenöde der Goldmacherei, die von xxx von Holzhausen (--) finanziert wird.

1718 Feldzug gegen die Türken. - Die protestantische Hessische Landespost von hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (64) wird durch den katholischen kaiserlichen thurn und taxis Postbesitzer Fürst xxx von Thurn und Taxis (--) anerkannte. - In Dreieich Götzenhain stirbt der in Offenbach geborene Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (63) im Schloss Philippseich, weshalb das ehemalige Jagdschloss und neuerbaute Schloss Philippseich Sitz der neuen Grafschaft Isenburg Philippseich des offenbacher Grafenneffen Wilhelm Moritz von Isenburg Phlippseich (St) (61), verwitwet mit der Grafentochter Anna Amalie von Isenburg Büdingen  (St) (++) wird, dessen Sohn der in Birstein geborene Wilhelm Moritz II von Isenburg Philippseich (St) (30), verheiratet mit der bei Dresden geborenen Burgrafentochter Amalie Luise von Dohna (38), ist. - In Mainz sind im Lustschloss Favorite gegenüber der Mainmündung am Rheinufer sechs halbkreisförmig angeordnete Kavaliershäuser fertiggestellt. Eines davon dient als Schlafgemach des in Steinheim geborenen Erbauers und katholischen mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (56). - Der erbenlose Graf Hermann Adolf Moritz von Solms Lich (St) (72) stirbt, wodurch seine Grafschaft an seinen in Hohensolms geborenen Ururneffen Friedrich Wilhelm von Solms Hohensolms (St) (36) fällt, der sich danach Graf Friedrich Wilhelm von Solms Hohensolms Lich (St) (36) nennt und die Residenz von Hohensolms nach Lich verlegt. - In Offenbach wird die Französisch reformierte Kirche eingeweiht. - In Mainz wird der Adelshof Jüngerer Dalberger Hof auf dem Vorgängerbau der Familie Brendel von Homburg gegenüber dem Ingelheimer Hof fertiggestellt. - In Mainz wird der Adelshof Palais Fechenbacher Hof fertiggestellt. - Hexenhinrichtung in der Grafschaft Solms Braunfels nach einer Anklage wegen Brandstiftung und Zauberei. - In Münzenberg Gambach wird eine Hexe hingerichtet. - In Flörsheim errichten die Juden eine Synagoge. Der Rabbi kommt jedesmal aus Bingen. - In Darmstadt wird das Theater geschlossen und fast 50 Jahre lang gibt es in Darmstadt keinerlei Theaterbetrieb. - In Frankfurt eröffnet im Salzhaus am Römer Friedrich Freyer eine grosse Strumpfhandlung. - In Darmstadt sind die Forderungen des jüdischen Kaufmann Mayer Cassels Witib ua für Comoedienwaren auf 17.767 Gulden angewachsen. - In Mainz wird der architekturbegeiterte mainzer Hofpräsidentensohn Freiherrensohn Anselm Franz von Grünstein (26) nach seiner Kavalierstour nach Paris und Verseilles mainzer Hofrat. - In Darmstdt erhält die mit dem in Halle geborenen Kaufmannssohn, darmstädter Hofschneider Johann Christoph Schetky (36) verheiratete, in Hamburg geborene karlsruher Sängerin, Cantatrice und Sopranistin Ludemilla Maria Vogel (24) einen mit 300 Gulden jährlich dotierten Vertrag der darmstädter Hofkapelle. - In Schlangenbad wird der  Spielsaal alias Casino für Glückspiel am Eingang der Nassauer Allee erweitert, wodurch die Attraktivität gesteigert wird und man zwei Jahre später ein feudales Modebad und Luxusbad ist. - In Bleidenstadt wird die Pfarrkirche erbaut und über dem Eingangsportal acht Wappen von den Stiftern Otto von Malsburg (--), Freiherr xxx von Kesselstatt (--), Freiherr xxx von Bicken (--), Walbod von Bassenheim (--), Freiherr von Hoheneck (--), dem wormer Kämmerer von Dalberg (--), xxx von Hoheneck (--) und xxx zum Jungen (--)

1717 Feldzug gegen die Türken. - In Wiesbaden erheiratet der Kammerdiener xxx Schramm (--) von Fürst Georg August von Nassau Idstein (St) (52) das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz und richtet ein Pferdebad davor ein. - In Darmstadt erstellt der Maler Tobias Sonntag sein Bild Parforcejagd am Woog mit Blick auf Darmstadt. - In Frankfurt wird der Stadtphysikussohn, Jurist und Ratsherr Johann Erasmus von Senckenberg (St) im elterlichen Wohnhaus Zu den drei kleinen Hasen Ecke Hasengasse/Töngesgasse geboren. Er entwickelt sich zum Enfant Terrible der Stadt. - In Hanau Kesselstadt heiratet der lutherische, in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgrafensohn Ludwig VIII von Hessen Darmstadt (St) (26) die einzig überlebende Erbgrafentochter Charlotte von Hanau (St) (17) im Schloss Philippsruhe, nachdem der reformierte Bewerber, der hessenkasseler zweitälteste Prinz Wilhelm VIII von Hessen Kassel (St) (35) abgelehnt wurde, der sofort danach die sächsisch Herzogstochter Dorothea Wilhelmine von Sachsen Zeitz (St) (26) heiratet. - Der Grafensohn Ernst Karl von Isenburg Büdingen Marienborn (St) (26) stirbt. - Das Grafenhaus Erbach wird nach dem Tod von Graf Georg Albrecht II von Erbach (St) (69) verheiratet mit der Grafentochter Anna Dorothea von Hohenlohe Waldenburg (St) (61) geteilt. Der älteste Sohn wird Philipp Karl von Erbach Fürstenau (St) (40) , der zweitälteste Georg Wilhelm von Erbach Erbach (St) (31) und der jüngste und ledige Sohn wird Graf Georg von Erbach Schönberg (St) (26). - In Frankfurt tritt die Haack Wandertheaterschauspielgruppe zur Ostermesse ein letztes Mal für längere Zeit auf. - Mit dem Kauf eines Drittels des Fürstentum Nassau Hadamar fallen katholische Gebiete an das calvinische Fürstentum Nassau Dillenburg. - Ernst III Dietrich von Isenburg Büdingen (St) wird als jüngerer Sohn von Ernst Kasimir von Isenburg Büdingen (St) (30) und Christine Eleanor von Stolberg Gedern (St) (45) geboren. - In Kiedrich wird der gräflich Metternicher Hof erbaut. - In Frankfurt gibt die Schriftgießerwitwe Rolloux Proben orientalischer Schriften heraus. In Darmstadt verfügt eine Kehrordnung, dass die Bediensteten der Anlieger den Strassendreck bis zur Mitte der Strasse kehren müssen, wo ihn der städtische Kärcher abtransportiert. An bestimmten Tagen dürfen diesem Strassendreck auch Hausabfälle wie Scherben und Papier aber auch Bauschutt und Mist zugefügt werden. - In Darmstadt wird Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (51) von der oppositionellen Beamtenschaft und von Theologen gezwungen seine geliebte Parforcejagd aufzugeben. - In Frankfurt heiratet die Patriziertochter Maria Margaretha Orth (22) Franz Wilhelm von Barckhausen (26). - In Frankfurt stirbt Graf Melchior Friedrich von Schönborn Buchheim (St) (73), verheiratet mit der in Darmstadt geborenen Maria Anna Sophie von Boyneburg Lengsfeld (65). Sein Sohn Graf Rudolf Franz von Schönborn (40) wird Herr von Pommersfelden, Weyer, Kronbach, Heusenstamm und Gaibach und katholischer kurmainzer aschaffenburger Vitztum. Dessen Bruder ist der in Mainz geborene Graf Anselm Franz von Schönborn (36), der die heusenstammer Linie gründet. - In Frankfurt übernimmt der Metallhändlersohn Johann Matthias Bansa (31)  das angeheiratete Handelsunternehmen Bayn am Domplatz 9 alias Patershäuser Hof alias Patershausener Hof. - In Heusenstamm legt Graf Anselm Franz von Schönborn (St) (--) den großen Lustgarten Herrengarten und Teiche an und lässt eine Orangerie bauen. - In Darmstadt wird Zacharias Sonntag (34) neuer hessendarmstädter Jagdmaler und Hofmaler. - In Frankfurt lässt sich der Maler Friedrich Christoph Hirt (32) nieder. - In Mainz ist der katholische mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (68) von der versailler Sonnenkönig Mode mit riesigen Lustgärten mit unzähligen verschiedene kleine Pavillons statt riesigen Barockschlössern so beeindruckt, daß er in seinem Lustschloss Favorite gegenüber der Mainmündung später Stadtpark neben dem bestehenden Boulingrin alias Bowlinggreen eine neue Anlage anlegen lässt, die er Petit Marly nach der pariser Nebenresidenz Marly nennt, in der er neben sechs Pavillons auch noch die Thetis Grotte und eine Orangerie für seine Zitronenbäumchen bauen lässt. Einem Neffen gegenüber prahlt er mit seinen neuen Bauplänen, bei denen er großen Wert auf Perspektive legt. - In Darmstadt erkauft man sich die hanaulichtenberger Erbschaft der straßburger und mainzer Passivlehen, die eigentlich nur in männlicher Linie vererbbar sind. - In Mainz heiratet der würzburger Amtmannssohn Freiherr Philipp Christoph von Erthal (28), der die meiste Zeit seines Lebens im Kloster verbracht hat und 11 Jahre lang mainzer Domcellar alias Kellermeister war, drei Jahre nach dem Austritt aus dem geistlichen Stand um Nachkommen zu zeugen, damit die Familie nicht ausstirbt. Er wird später kurmainzer Beamter, Architekt und als elffacher Vater auch der des letzten mainzer Erzbischof und Kurfürsten, den er im Folgejahr zeugt. - In Mainz wird bei der Post der erste deutsche Ortsstempel verwendet. - In Kassel kommt aus Coburg kommend ein Nürnberger Postwagen alias eine Hessische Post Kutsche, die nach Nürnberg zum Immerwährenden Reichstag fährt, an. - In Mainz Kastel erhalten die Schüler in der Schule, die bisher alle auf Strohballen gesessen haben,  Schulbänke. - In Kassel kündigt der hessenkasseler Rat und junge Generalpostmeister Christian von Baar (--) nach einem Streit mit einem hessenkasseler Hofbeamten. Weil er dem Landgraf Geld geliehen hat, gute Gewinne eingefahren hat und auch sein Vater bittet, die unüberlegte Kündigung nicht anzunehmen, behält die Hessische Post ihren Generalpostmeister nach einer schriftlichen Rüge. - In Wiesbaden wird ein Blutgericht vor dem ehemaligen Burgmannenhaus Zum Ochsen auf dem Marktplatz gegenüber dem Rathaus aufgebaut, das aus einem rot gedeckten Tisch besteht, an dem der Blutrichter Oberschultheiß xxx (--) und die Schöffen sitzen und wo der Aktuar das Urteil vorliest. Der Verurteilte muss zum Richtplatz durch die Stadt laufen. Der Henker kommt aus Mainz angereist und richtet den Verurteilten auf der Richtstätte hin, die die Schultheißen aus der Umgebung aufbauen müssen. - In Frankfurt stirbt den kurmainzer Oberhofmarschall Melchior Friedrich von Schönborn (73) verheiratet mit der Grafentochter Sophia Maria Anna von Boyneburg (65) - In Mainz wird der in der Schweiz geborene kurmainzer Leibarzt Franz Sebastian von Vorster (--) zum Freiherr erhoben. 

1716 Das Rosenkranzfest wird zum Dank des Sieges über die Türken von Papst Klemens XI (67) eingeführt. - In Frankfurt gibt der Kapellmeister Georg Philipp Telemann (St) (35) in der Barfüßerkirche ein bürgerliches Konzert mit seinem Passionsoratorium, das Eintrittsgeld kostet. - In Frankfurt wird der ehemals gefeierte Theaterschauspieler Haack wegen schlechter Konjunktur und wegen des Türkenkrieges vom Rat der Stadt abgewimmelt. - In Frankfurt Rödelheim stirbt Graf Ludwig von Solms Rödelheim Rödelheim (St) (52). Seine Witwe ist die Grafentochter Charlotte Sibylle von Ahlefeldt (St) (44). - In Geisenheim verkauft der katholische mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (67) Schloss Johannisberg an den katholischen fuldaer Fürstabt Konstantin von Buttlar (67) und dieser lässt es zu seiner Sommerresidenz ausbauen. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann Georg von Holzhausen zum Schultheiß ernannt, was er 5 Jahre bleibt. - In Darmstadt erhält der jüdische Kaufmann Mayer Cassels Witib für Comoedienwaren 5.855 Gulden. Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (50) bezahlt grundsätzlich nicht sofort, sondern, wann er will. - Der neue Chef der französischen Banque Generale in Paris, ein schottischer Geldverleihersohn John Law (45), überzeugt den Sohn von Prinzessin Lieselotte von Wittelsbach von der Pfalz und neuen König Ludwig XV (St) (--), nachdem er ein riesiges Vermögen beim Glücksspiel in Paris gewonnen hat, in der neu gegründeten Banque Generale französisches Papiergeld ohne wirkliche Deckung einzuführen. Für die Deckung der Währung darf er ausser Gold und Silber auch Ländereien nutzen, was zu einem Boom, dann zu Infaltion führt und vier Jahre später in einem Bankenskandal endet. - In Darmstadt wird Wilhelm Vornberger (--) neuer hessendarmstädter Schloßbausteinmetzmeister. - In Frankfurt bringt der Buchdrucker und Verleger Johannes Andreae (62), in der Neugasse eine Ausgabe des Überblicks über den europäischen Adel, den jährlichen Hofkalender Das jetzt-lebende Durchlauchtige Europa heraus, den auch sein Sohn und Nachfolger herausbringt. - Die Fähre, die bei Okriftel, Hattersheim und Höchst den Mainz überquert, wird überfallen, wobei die Räuber die Fähre, einen Fährnachen, abfackeln. - In Frankfurt fährt man mit dem hessenkasseler Postinstitut Hessische Post nicht mehr über Gießen, sondern über Grüningen nach Kassel, weil die Stadt Grüningen Graf xxx von Solms Braunfels (St) (--) gehört und dieser durch diesen Schachzug seine riesigen Schulden bei xxx von Hessen Kassel (St) (--) abbauen soll, wofür der gräflichsolmser Amtmann Behmen (--) eine hessische Poststation auf dem solmsbraunfelser Staatsgebiet erlaubt, dabei aber nicht die Territorialgerichtsbarkeit abgibt, wie es zB bei der katholischen kaiserlichen Thurn und Taxius Post ist, die eigene nur dem Kaiser unstellte Beamte hat. Schließlich werden die grüninger Postbeamten auch der hessenkasseler Regierung verpflichtet, die sich auch bezahlt. Für höhere finanzielle Einnahmen werden auch noch die Reitende hessische Post und die Extraposten über Grüningen geleitet. Die Umstellung zieht sich bis 17 21 hin. - In Schlangenbad stirbt der Verwalter der Kuranlagen, der frankfurter Kaufmann Vermeer (--),  weswegen die hessenkasseler Regierung die Verwaltung des hessischen Teils von Schlangenbad übernimmt. Die anderen gehören zu Nassau und Mainz.

1715 In Darmstadt brennt der Kanzleibau des Schlosses ab, der beim Wiederaufbau eine völlig neue Front zum Marktplatz erhält. Auch die angrenzenden Gebäude werden zerstört. Zunächst beginnt der französische Architekt und landgräflichhessendarmstädter Hofbaumeiste Louis Remy de la Fosse (56) bis 17 17 einen kompletten neuen barocken rechteckigen 114 x 130 m großen Schlosskomplex mit einem 75 Meter hohen Turm in der Mitte zu planen, wofür man das ganze alte Schloß abreissen müsste. - In Mainz entsteht eine kleine lutherische Garnisonsgemeinde. - In Offenbach wird die Grafentochter Luise Charlotte von Isenburg Birstein Offenbach (St) geboren. - In Hanau Wolfgang lässt Graf Johann Reinhard III von Hanau (St) (50) das Jagdschloss Wolfgang (20 23 westlich vom Hanauer Kreuz) neben der Ruine des spätmittelalterlichen Klosters St Wolfgang erbauen, wofür er eine gerade Schneisen in den Wald schlagen lässt, über die Wildtiere getrieben wird, die direkt von Jagdschloss Wolfgang aus geschossen werden können. - In Frankfurt ist der Bernusbau alias Saalhof als barockes Stadtschloss der aus Hanau zugezogenen Glaubensflüchtlinge und reichen Tuchhändlerbrüder Heinrich Bernus und Johannes Bernus (58) in Bau. - In Frankfurt lässt man den kaiserlichwiener und hochfürstlichbadendurlacher Hofkomödianten Heinrich Wilhelm Benecke einmal auftreten und erklärt ihm danach, dass er nicht wieder zu kommen braucht. - Der in Kassel geborene drittälteste Landgrafensohn Friedrich von Hessen Kassel (St) (39) heiratet die in Stockholm geborene schwedische Königstochter Prinzessin Ulrike Eleonore (St) (27). - In Nassau an der Lahn wird der Amtmannssohn Johann Philipp Bethmann geboren. - In Frankfurt wird die Mehlwaage am Garküchenplatz 19 neu erbaut, wobei im oberen Stock ein Schuldengefängnis alias Bürger-Custodie mit Aufseherwohnung eingerichtet wird. - Nach 5 Jahren wird die Hessische Post nicht mehr von der Regierung geführt sondern wieder von einer Privatperson, dem hessenkasseler Rat und neuen jungen Generalpostmeister Christian von Baar (--), der dafür 1.200 Rheinische Taler jährlich zahlt, der aber nicht wie andere Postanstalten lebenslänglich mit der Postregal betraut wird und es schon gar nicht vererben kann. Er legt den Preis auf einen halben Gulden pro Meile entsprechend 10 Albus 8 Heller fest, so wie er angeblich bei den Römern war, macht die Postkutschen leichter, damit die Klagen der Reisenden aufhören, führt zur besseren Kontrolle gedruckte Stundenzettel ein und übernimmt die Verantwortung für alle Fehler seiner Post. - In Hanau stirbt die leiningen dagsburger Gräfin Johanna Magdalena von Hanau Lichtenberg (St) (55). - In Mörfelden wird die Waldenserkolonie am Gundhof in Walldorf umbenannt. - In Darmstadt stirbt der uneheliche hessendarmstädter  Landgrafensohn Friedrich Ludwig von Hohenstein Fürstenfeld mit der die Hofdame Freiherrentochter Charlotte Luise von Forstner (29). - In Darmstadt zieht die kaiserliche thurn und taxis Post in das Struve Haus in der Luisenstrasse 32. - Zum Tod des französischen Königs Ludwig XIV (77) wird die französische Sprache an allen Höfen Europas gesprochen und Tabak wird in Form von Schnupftabak konsumiert. Tabak zu rauchen ist gesellschaftlich geächtet. - In Frankfurt besitzt der Vertraute des bad homburger Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg (St) (42), der Alchemist und Betrüger Creutz alias Johann Christian Würth von Mackau (33) in der abgelegenen und wegen der Nutzung als Gerberei stark geruchsbelästigten Holzhausen Oede ein Laboratorium, das von xxx von Holzhausen (--) finanziert wird. - In Darmstdt heiratet der in Halle geborene Kaufmannssohn, darmstädter Hofschneider Johann Christoph Schetky (31) die in Hamburg geborene karlsruher Sängerin, Cantatrice und Sopranistin Ludemilla Maria Vogel (21).

1714 In Wetzlar wird der Grafensohn Christian August von Solms Laubach  (St) als zweitgeborenener Sohn von Reichshofrat und evangelischer Reichskammergerichtspräsident Graf Friedrich Ernst von Solms Laubach (St) (--) und Gräfin Frriederike Charlotter von Stolberg Gedern (St) (--) geboren. - In Frankfurt bebaut der Jurist Christoph Heinrich Textor (48) das von seinem Schwiegervater ererbte 1 Hektar große Anwesen in der Friedberger Gasse. - In Frankfurt heiratet der in Magdeburg geborene Barockkomponist Georg Philipp Telemann (St) (33) die frankfurter Ratskornschreibertochter Maria Catharina Textor (16). - Die Grafen von Stolberg verlieren durch Mediatisierung ihre Grafschaft Wernigerode an das Königreich Preußen. - In Mainz wird Ponario Direktor des mainzer Theaters, das als Bretterbude auf dem Höfchen steht. - In Frankfurt gibt es keinerlei Komödientheater. - In Frankfurt stirbt der in Fürstenau geborene Grafensohn Karl Wilhelm von Erbach (St) (34). - In Frankfurt beginnt der jüdische frankfurter Verleger Seligmann ben Hirz Reis (--) in Offenbach drucken zu lassen. - In Wiesbaden wird die Schwalbacher Chaussee eröffnet. - In Frankfurt wohnt der Schriftgießer Anton Cornelius Rolloux hinter dem Darmstädter Hof (Ecke Zeil /Stiftstrasse) neben dem Haus Zur grünen Hand und stellt Frakturschriften her. - In den nassauer Fürstentümern übernimmt Thurn und Taxis die Nassauische Post. - In Darmstadt tritt eine französische Wandertheaterschauspielertruppe auf. - In Darmstadt erlaubt der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (47) privat abgehaltene katholische Gottesdienste. - In Darmstadt gibt es 10 Gasthäuser und 14 darmstädter Bürger, die selbstgebrautes Bier am Zapfhahn verkaufen dürfen. - In Darmstadt Hähnlein kauft der General von Prettlack (--) das Hofgut Hainer Hof und lässt es zu einem herrschaftlichen Hof ausbauen. - In Darmstadt, das streng protestantisch ist, bildet sich um eine im landgräflichen Dienste stehende französische Schauspielertruppe ein geheime römisch katholische Religionsgemeinschaft, die nicht nur in Privathäusern sondern auch in der Ankleidestube des Theaters Comoedienhaus Gottesdienste abhält, was einen Bruch der Landesverfassung bedeutet, die aber trotz des leidenschaftlichen Widerspruchs der Räte vom hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (47) 13 Jahre lang nicht unterbunden werden. - In Darmstadt wird die Scheppallee mit Kiefern angelegt, wobei schepp für krumm steht. - In Darmstadt Bickenbach wird Graf xx von Erbach (St) (--) gezwungen das Dorf Bickenbach an den hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (47) zu verkaufen, wo dieser sein neues und größtes Jagdschloß Bickenbach erbaut. - In Darmstadt stirbt Prinzessin Eleonore Dorothea von Hessen Darmstadt (St) (45) unverheiratet. Auch ihre jüngere Schwester Magdalene Sibylle von Hessen Darmstadt (St) (43) ist unverheiratet. Sie sind die Töchter des 38 Jahren zuvor verstorbenen jüngeren abgefundenen Landgrafengrafenbruder Georg III von Hessen Darmstadt (St) (++) und der Grafentochter Juliane Alexandrine von Leiningen Heidesheim (St) (++). - In Mainz darf der Freiherrensohn Philipp Christoph von Erthal (24), der schon seit 11 Jahren mainzer Domcellar alias Kellermeister ist, aus dem geistlichen Stand wieder austreten, um zu heiraten und Nachkommen zu zeugen, damit die Familie nicht ausstirbt. - In Darmstadt wird der französische Architekt Louis Remy de la Fosse (55) landgräflich hessendarmstädter Hofbaumeister. - In Frankfurt befiehlt der katholische kaiserliche Reichshofrat xxx (--) erfolglos der Stadt Wetzlar ihrem von Hessen-Kassel eingesetzten friedberger hessischepost Posthalter Lemp (--) vom Gasthaus Zum Löwen das Befördern von Personen und das Führen von Posthörnern. - Der hannoveraner Postmeister Johannes Hinüber (--) berichtet von bösen alias unglaublich schlechten Straßen auf der Strecke Hamburg~Kassel, die man nur mit einer 8 spännigen Kutsche befahren kann und die auch manchmal mit 14 Pferden im Winter wieder aus dem Dreck gezogen werden muss und eigentlich nach Frankfurt Anschluß hat, was sehr oft nicht eingehalten werden kann. Die berliner und hannoveraner Postkutsche, die mittwoch mittags in Kassel ankommt, soll freitags vormittags in Frankfurt ankommen. Die hessischen Postkutschen können nur 6 Personen transportieren. Der kasseler Postmeister Bödicker schlägt vor große Koffer bei der billigeren Ordinari Post zu verbieten, und wie es in Kursachsen schon praktiziert wird nur 30 bis 40 Pfund Handgepäck zu erlauben und bei zusätzlichem Gepäck A parte Bezahlung einzuführen. - Der in Schmalkalden geborene nachgeborene und abgefundene hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen Philippsthal (St) (31) bekommt mit der in St Goar auf Burg Rheinfels geborenen Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und Gräfin von Parede alias Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (32) eine uneheliche Tochter  Philippina Eleonora de la Cerda de Villa Longa (St), die in einem Kloster in Aachen zur Welt kommt und für die er zunächst keine Alimente bezahlen will, während der Ehemann in der Neuen Welt für Frankreich kämpft.

1713 Pest in Frankfurt. - In Frankfurt beschweren sich die Bierbrauer über den stark zunehmenden Ausschank der Bauernwirte, die Apfelwein verkaufen. - In Frankfurt wird der frankfurter Patriziersohn Ludolf Erich von Lersner geboren. - Bad Homburg hat 1.255 Einwohner. - In Mainz schafft es der katholische mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (58) die Macht des mainzer Domkapitels durch eine Reduzierung von 24 auf 10 Sitze zu beschränken. wobei die Argumentation der Auflösung von 14 Stellen für  die Aufbesserung der Professorengehälter an der mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17 folgt. - Der in Berlin Cölln geborene holländische Generalleutnant Landgraf Friedrich III von Hessen Homburg (St) (40) kehrt nach Bad Homburg zurück. Freiherr Creuz von Wuertz (--), der im Sinclair Haus wohnt, ist sein alchemistischer Berater. - In Frankfurt veranstaltet der in Magdeburg geborenen Barockkomponist und städtische Musikdirektor Georg Philipp Telemann (St) (32) im steinernen Haus Braunfels (20 16 Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33), wo er selbst wohnt und wo die Frauensteiner Stubengesellschaft zusammenkommt, wöchentlich große Koncerts des kirchlich studentischen Collegiums Musicum. Die Konzerte lösen einen Boom von bürgerlich organisierten Musikveranstaltungen, die eigentlich dem Adel vorbehalten sind, aus. - Der in Frankfurt geborene kaiserliche Generalleutnant frankfurter Patrizier Johann Hieronyamus von und zum Jungen (57) heiratet in Mailand die kaiserliche Feldmarschallleutnantswitwe Gräfin Anastasia Basilissa von Pergen (34). - Der in Leeuwarden geborene Wilhelm IV von Nassau Oranien (St) (02) wird Fürst von Oranien, weshalb man ihn Fürst von Oranien-Nassau nennt. Diez wird mit dem Frieden von Utrecht Regierungssitz des Fürstentum Oranien Nassau. - In Frankfurt gibt es keinerlei Komödientheaterbetrieb. - In Bleidenstadt leben 45 evangelische und 12 katholische Einwohner. - Die in Idstein geborene Fürstentochter Prinzessin Albertine Juliane von Nassau Idstein (St) (15) heiratet den Herzogssohn Prinz Wilhelm Heinrich von Sachsen Eisenach (St) (22), den Sohn von Prinzessin Amalia von Nassau Diez (St) (--). - In Bad Kreuznach heiratet auf Burg Rheingrafenstein die Grafentochter Sophie Magdalena von Leiningen Dagsburg (St) (22) den auf Burg Rheingrafenstein geborenen Wildgraf und Rheingraf Johann Karl Ludwig von Salm Grumbach (St) (27). Ihre bereits verstorbene Schwiegermutter ist die Grafentochter Luise von Leiningen. - In Darmstadt wird am Autobahnkreuz Darmstadt das ordentlich verputzte Jagdschloß und Lustschloß Louisburg (22 23 Südliches Ende der BAB A5 am Darmstädter Kreuz) für die Parforcejagd erbaut, dazu werden auch 8 sternförmige gerade gerodete Waldschneisen angelegt, auf denen zur Parforcejagd schnell geritten werden kann. In Zwingenberg wird zum  alten Jagdsschloß und Lustschloß Jägersburg alias Rondell, das rund 100 Jahre zuvor in Holzfachwerkbauweise in Schießstandatmosphäre angelegt wurde, in einiger Entfernung ein neues zweites neues Jagdschloss und Lustschloss Jägersburg bei der Oberförsterei zweistöckig und ordentlich verputzt erbaut, das wie ein einsames Schloß im Wald wirken soll und keinerlei Wirtschaftsgebäude hat. - In Frankfurt bildet sich im Rahmen des bisher 8 Jahre dauernden Frankfurter Verfassungsstreits eine bürgerliche Opposition für die Zünfte, die mit Hilfe des Bürgerrechts gegen wirtschaftlich erfolgreiche Einwanderer wie protestantische Calvinisten, katholische italienische Kaufleute und Juden als Störer vorgeht, denen man besondere Regeln auferlegen soll, weil sie für den neuen Charakter der Stadt als Kapitalmarktplatz und das Spekulantentum verantwortlich sind. - In Frankfurt stirbt die Tochter des ehemaligen jüdischen kaiserlichen wiener Hoffaktors Samuel Oppenheimer (++), Frumet Oppenheimer (--), verheiratet mit Josef Guggenheim (75). - In Frankfurt kommt der aus dem Gefängnis in Nürnberg geflohene in Hanau geborene Porzellanmalermeister Fayencemaler Johann Caspar Ripp (St) (32) an, wo er wieder mehrere Jahre arbeitet. - Der in Schmalkalden geborene nachgeborene und abgefundene hessenphilippsthaler Landgrafensohn Prinz Karl von Hessen Philippsthal (St) (31), schwängert die in St Goar auf Burg Rheinfels geborene Gräfin Ernestina de la Cerda de Villa Longa, Marquesa von La Laguna und Gräfin von Parede alias Prinzessin Ernestina von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (32). - Bei Mainz stirbt Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg (St) (38), verheiratet mit Prinzessin Sophie Charlotte von Hessen Kassel (St) (35), nach seiner Abreise in Schlangenbad, dessen Hofbaumeister, der altdorfer Professorensohn Leonhard Christoph Sturm (44) wird 17 18  sein Architekturbuch Vollständige Anweisung Grosser Herren Palläste, in dem er neben drei Beispielen von Fürstenpaläste, klein mittel und riesig, auch eine wassergespülte gebrannte Toilettenschüssel mit Abfluß in ein Röhrensystem ausführlich beschreibt, die die Toilettenstühle mit System Nachttopf ablösen soll.

1712 In Wiesbaden wird das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz neu erbaut und vergrößert. - In Hanau stirbt der in Baden geborene hanaumünzenberger Graf Philipp Reinhard von Hanau Münzenberg (St) (48) auf Schloss Philippsruhe ohne Erben. Aus erster Ehe waren zwei Kinder Totgeburten und eines wurde 6 Monate alt. Sein in Baden geborener Bruder Grafensohn Johann Reinhard III von Hanau Lichtenberg (St) (47) erbt, wodurch die Grafschaft Hanau wieder ereint ist. Seine Witwe Prinzessin Charlotte Wilhelmie von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (27), mit der aer auch keine Kinder hat, zieht auf ihren Witwensitz Babenhausen. - In Mainz wird Johann Philipp Christoph von Knebel von Katzenelnbogen Vitztum in Mainz, gleichzeitig Generaldirektor der Reichsritterschaft am Rhein, in Schwaben und in Franken. - In Mailand heiratet der in Frankfurt geborene kaiserliche Generalleutnant frankfurter Patrizier Johann Hieronyamus von und zum Jungen (57) die kaiserliche Feldmarschallleutnantswitwe Gräfin Anastasia Basilissa von Pergen (34). - In Frankfurt heiratet der Botaniker und Anatom Lorenz Heister (29) die nürnberger Juristentochter Eva Maria Hildebrandt. - In Frankfurt gibt es keinerlei öffentliches Komödientheater. - Wildgraf und Rheingraf Philipp Josef von Salm Kyrburg (St) (--) wird in den Fürstenstand erhoben. - In Büdingen erlässt der religiös tolerante und ökonomisch denkende Graf Ernst Casimir von Isenburg Büdingen Büdingen (St) (26) sein Toleranzedikt, was Juden und Sektierer einschließt um Glaubensflüchtlinge anzuziehen und ihnen auch einen möglichen Wegzug garantiert. - In Flörsheim stiftet Georg Adam Gessler ein Pestkreuz. - In Mainz sind die großen Wasserterrassen des Lustschlosses Favorite fertiggestellt. - In Wiesbaden Biebrich wird die Dicke Allee angelegt. - In Darmstadt heiratet die Diplomatentochter Catharina Sybilla Maria Brawe (21) den fürstlich hessendarmstädter Kanzler Freiherr Kilian von Schwarzenau (--). - In Frankfurt bewirbt sich der in Magdeburg geborenen Barockkomponisten Georg Philipp Telemann (31) zum städtischen Kirchenmusikdirektor zweier lutherischer Kirchen, obwohl er auch ein Angebot am Dredsner Hof hat, weil er lieber in einer Republik lebt. - In Frankfurt wird der Freiherrensohn Carl Friedrich vom Stein Nassau als Sohn von hessendarmstädtischer Kämmerer und kurtrierer Oberjägermeister Freiherr Johann Friedrich Franz vom Stein Nassau (36) und Mechthild von Gemmingen (32) während der Kaiserkrönung geboren. - Der hanauer Fabrikant Johann Kaspar Ripp (--) hilft beim Aufbau der nürnberger Fayencemanufaktur, die nun ebenfalls zT nur Rohfayenceware herstellt, die dann wie ua Frankfurt und Hanau bisher an Hausmaler abgegeben wird, die sie dann bemalen und ihren kleinen Muffelöfen fertigbrennen. Hausmaler sind meist ehemalige Glasmaler, die sich mit Muffelfarben und besonders dem Schwarzlot auskennen  oder Goldschmiede, die das Emaillieren erlernt haben. Hausmaler erstellen nie den Porzellankörper selbst, weil sie die Rezeptur nicht kennen. - In Frankfurt stellt der in Frankfurt geborene Glasschneider und Gemmenschneider Johann Benedikt Hess (40) ein mit Gold und Edelsteinen verziertes und auf einem Adler aus schwarzem Achat ruhendes Brustbild von Alexander dem Großen aus Sardonyx, einem Schmuckstein, her. - In Frankfurt stirbt Graf Johann Kasimir Kolb von Wartenberg (St) (69), der seine Frau Catharina von Wartenberg (St) (38) dem preußischen König Friedrich von Zollern Preußen (St) (55) von 16 96 bis 17 09 als Mätresse überlassen hatte und wofür er und sie auch in den Grafenstand erhoben wurden. Catharina von Wartenberg (St) (38) beginnt ein Verhältnis mit einem französischen Adeligen und zieht nach Paris. 

1711 Wetter: Pest in Wiesbaden. 10. Jahr des Spanischen Erbfolgekrieges gegen Frankreich. - In Frankfurt bricht im enggebauten Judenghetto alias Judengasse im Haus Eichel des in der Ukraine geborenen, 7 Jahre zuvor zugezogenen frankfurter Oberrabbiners Naphtali Cohen (60), der regelmäßig kabalistische alias spirituelle Veranstaltungen abhält, ein Feuer aus, das zu einem Großbrand führt, wobei alle Häuser bis auf eines abbrennen. Naphtali Cohen (60), flieht nach Prag und stirbt 7 Jahre später in Konstantinopel alias Istanbul. Die Brandopfer dürfen sich ausnahmsweise während des Wiederaufbaus in christlichen Häusern einmieten. Wer kein Geld hat, muss aber zu Verwandten oder Glaubensbrüder nach Hanau, Offenbach oder Rödelheim ziehen. - Die Grafschaft Isenburg-Offenbach geht mit dem Tod des in Offenbach geborenen Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (56) in Isenburg Birstadt auf. - Wolfgang Ernst von Isenburg Birstein wird Oberhaupt von Isenburg Birstein. - Nassau-Diez fällt durch Erbe an Nassau Hadamar. - In Darmstadt wird auf Wunsch der als hessendarmstädter Prinzessin in Darmstadt geborenen Landgräfin Elisabeth Dorothea von Hessen Homburg (St) (35) die in das Komödienhaus umgebaute Reithalle als ein repäsentatives Theater mit der Oper Telemach von Christoph Graupner (28) neueröffnet, der gerade neuer hessendarmstäder Hofkapellmeister geworden ist. - In Frankfurt wird im Dom der in Wien geborene Karl VI von Habsburg (St) (26) zum Kaiser gewählt und gekrönt, wofür der katholische mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (56) 100.000 Gulden erhält, mit denen er sich in Pommersfelden ein Schloss erbaut. Seine Neffen sind die Brüder, der in Würzburg geborene würzburger Domherr Johann Philipp Franz von Schönborn (St) (38), Priester Friedrich Carl von Schönborn (St) (37), Kardinal Damian Hugo Philipp von Schönborn Buchheim (St) (35) und Franz Georg von Schönborn (St) (29). Vor der Nikolaikirche wird eine eigene Küchenhütte für den Ochsenbraten errichtet und aus dem Römerberg-Brunnen fließt Wein. - In Birstein stirbt der in Offenbach geborene Graf Wilhelm Moritz von Isenburg Birstein (St) (54). - In Darmstadt wird die Brauerei Zum Erbacher Hof gegründet. - In Frankfurt erwirtschaftet der in Dresden geborene Barbier, ehemalige Harlekin und Wandertheaterschauspieldirektor Haak (--) während der Krönungsfeierlichkeiten 40.000 Taler. Frau Haak, geborene Elenson, lässt sich von einem Gönner für 2.000 Gulden eine repräsentative Theaterbude erbauen, die sie danach mitnimmt. - In Mainz weckt der Wandertheaterdirektor Haak Theaterbegeisterung in seiner Bretterbude auf dem Höfchen, weshalb der mainzer Adel ein Theater erbaut. - Graf Casimir von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (24) heiratet Prinzessin Marie Charlotte von Isenburg Büdingen Waechtersbach (St) (24). - In Frankfurt drängt der katholische mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (56) den Rat der Stadt auf dem Platz hinterdem Hauptmarkt die Wandertheaterschauspieltruppe Haack Eleson für die hohen Damen auftreten zu lassen, was ihm mit der Bedingung auch Freibilletts für die Armen abzugeben, zugestanden wird. Der Vorhang wird für die Königswahl extra bemalt. Es gibt an Seilen schwebende Requisiten. Eine andere Theaterschauspieldirektorin Catharina Elisabetha Veltheim wird trotz teurer Pacht in den Hof von Hans Hanikel im Langen Gang in der Allerheiligen Gasse in eine Hütte abgeschoben, wo sie von den Anwohnern mit Exkrementen beworfen wird und wohin natürlich kaum ein Besucher kommt. - In Frankfurt lässt mit Eintritt des Advents der katholische mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (56) den böhmischen Gesandten Graf von Kinski als Haack Mäzen auftreten. - In Idstein heiratet Prinzessin Henriette Charlotte von Nassau Idstein (St) (18) heimlich den immer noch unter Obervormundschaft stehenden Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen Merseburg (St) (23). - In Frankfurt werden am Römer und an den Wachstuben Öllaternen in der Dunkelheit betrieben, woraufhin die Anwohner des Römbergs 14 weitere Laternen an ihre Häusern anbringen. Weitere Laternen werden aber nicht angebracht, weil man sich über die Finanzierung nicht einigen kann. - In Flörsheim übernimmt Caspar Kaus das Gasthaus Zur Rose später Zum scharfen Eck. - In Mainz wird der mainzer Arztsohn Ferdinand von Dünwald (22) neuer Juraprofessor an der katholischen mainzer Universität Alte Universitätsstrasse 17. - In Frankfurt baut in der Nähe zum barocken Elternhaus auf der Zeil, des kaiserlichen Rates Franz von Barckhausen (53) und Elisabeth Lehnemann (48), der frankfurter Patrizier Heinrich von Barckhausen (21) sein eigenes Stadtpalais Barckhausen auf der Zeil (20 22 gegenüber Shopping Center MyZeil). - In Darmstadt wird der uneheliche hessendarmstädter Landgrafensohn Friedrich Ludwig von Hohenstein Fürstenfeld mit der Hofdame Freiherrentochter Charlotte Luise von Forstner (25) geboren. - Der in Bad Schwalbach geborene geistig behinderte und in böser Umgebung aufgewachsene kölner und straßburger Domherr Prinz Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) (40)  kommt nach dem Tod seines auf Burg Rheinfels geborenen Vaters Landgraf Karl von Hessen Wanfried (St) (62) als straßburger und kölner Domherr nach Wanfried und meldet Erbansprüche an. - In Mainz Laubenheim wird die aufwändige barocke Hofanlage Reitz erbaut. - In Sprendlingen überträgt Landgraf xxx von Hessen (St) (--) als katzenelnbogener Rechtsnachfolger nach mehreren hundert Jahren das Vogteigericht an Isenburg. - Die Poststrasse Frankfurt~Rödelheim~Eschborn~Schwalbach~Mammolshain~Königstein~Glashütten hat nur in Königstein eine mainzer Zollstation und eine Poststation. Bei Problemen mit der Grafschaft Solms umfährt man Rödelheim auf der Strecke Frankfurt~Nied~Höchst~Eschborn~Schwalbach......  oder Frankfurt~Nied~Höchst~Königstein. - In Darmstadt baut sich Generalmajor und damit Oberbefehlshaber der hessendarmstädter Armee Johann Rudolf Victor von  Pretlack (43) das Pretlack Sommerhaus.

1710 In Frankfurt wir der Leonhardsturm, der Eckturm der Stadtbefestigung, verputzt und eine Sonnenuhr aufgemalt. - Der in Groß-Steinheim geborene Melchior Friedrich von Schönborn (St) (66) lässt sich in Niederösterreich vom letzten Graf Franz Anton von Puchheim mit dem Kauf seiner Herrschaft adoptieren, wobei beide Familien den Doppelnamen Schönborn Puchheim führen. - In Darmstadt beruft die jüdische Gemeinde Minjan ihren eigenen Rabbiner den Tschechen Michael Bacharach. - Der in Frankfurt geborene Botaniker und Anatom Lorenz Heister (27) lernt auf einer Oxford- und Cambridgereise Isaac Newton (68) kennen. - Die adelige Familie Knebel von Katzenelnbogen wird in den Freiherrenstand erhoben. - In Frankfurt tritt die Wandertheaterschauspielgruppe von Sophie Julie Elenson (--) in einer völlig überfüllten Bretterbude auf dem Roßmarkt auf. - In Idstein wird Prinzessin Luise Charlotte von Nassau Idstein (St) als letztes und 12. Kind von Fürst Georg August Samuel von Nassau Idstein (St) (45) geboren. 7 leben noch. - Der frankfurter Patriziersohn, frankfurter Kaufmannssohn, Ratsherrnsohn und Reiseschriftsteller Zacharias Konrad von Uffenbach (27) reist nach England. - In Diez kehrt die gerade vom mecklenburger Herzog Karl Leopold von Mecklenburg (St) (32), dessen Mutter Prinzessin Christine Wilhelmine von Hessen Homburg (St) (57) ist, nach zweijähriger Ehe geschiedene Prinzessin Sophie Hedwig von Nassau Diez (St) (20) wieder an den Hof ihrer Mutter, Schloss Oranienstein, zurück. - In Darmstadt wird das Prinz Georg Palais an der Nordseite des Herrngartens vom hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (43) erbaut. - In Darmstadt wird der uneheliche hessendarmstädter Landgrafensohn Friedrich Ludwig von Hohenstein Fürstenfeld mit der Hofdame Freiherrentochter Charlotte Luise von Forstner (24) gezeugt. - In Darmstadt ist das westlich vor dem Stadttor gelegene Gasthaus Zur Traube eine gutgehende Lokalität mit Poststation mit sieben Zimmern, die den darmstädter Gasthäusern ein Dorn im Auge ist. - Die zweitjüngste hessenkasseler Landgrafentochter Marie Luise von Hessen Kassel (St) (22) verheiratet mit dem französischen Fürst von Nassau Oranien und dem deutschen Fürst von Nassau Diez Johann Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (23), bekommt ihre Tochter, die geisteskranke, gefühlskalte und jähzornige Prinzessin Anna Charlotte Amalia von Nassau Diez (St). - In Mainz wird der katholische Hochmeister und Deutschmeister des deutschen Ordens, der nicht einmal das Ordensgelübde abgelegt hat, Prinz Franz Ludwig von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (46), dessen Schwester die römischdeutsche Kaiserin ist und dessen Mutter die in Gießen geborene hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (++) im Vorjahr gestorben ist, Ko-Adjutor des Reichskanzlers, des mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (55). Gleichzeitig lässt er den mainzer Festungsbauer und verantwortlichen Baumeister des Lustschlosses Favorite Maximilian von Welsch (39), der in Mainz im Haus Zum Boderam am Markt 11 wohnt, am Bau des neuen barocken katholischen frankfurter Deutschordenshaus Brückenstraße 5 mitwirken. - Es gibt ein königlich preußisches Tabakskollegium, in dem man nach königlichem Hofzermenoniell Pfeife raucht. Die Teilnahme ist pflicht. Man kann sich aber freikaufen. - Der in Kiedrich geborene kurmainzer Beamte Freiherr Johann Heinrich Daniel von Grünstein (64) stirbt vor der Vollstreckung wegen Unterschlagung im Gerichtsfall des Reichskammergerichtsassessor Johann Adam Ernst von Pyrck (--), der Freiherr Franz Adolf Dietrich von Ingelheim (51) wegen Unterschlagung beim Kaiser angezeigt hat. Sein Sohn ist der mainzer Hofgerichtspräsident und mainzer Vitztum Freiherr Damian Hartrad Ernst von Grünstein (43). - In Wiesbaden Aurich ist die Donnermühle auf der Bleichwiese beim Lindenborn im Loch vom Schultheiß Johann Nikolaus Ruf (--) neu errichtet, die als einzige das Wasserstaurecht hat und deshalb auch Donnermühle heißt, weil sie nur bei Gewitter genug Wasser hat. - In Mainz wird in der Neutorstrasse 3 ein Neubau mit einer Hausmadonna in einer Nische erbaut und am Karmeliterplatz 5 eine männliche Heiligenfigur in einer Nische eine Klostergebäudes aufgestellt. - In Frankfurt betreibt der aus Gelnhausen stammende Kaufmann, Geldwechsler und Postmeister Dominicus von Heyden (--) die Poststation der kölnischen Stadtpost im Haus Goldstein, dem größten Kaufhaus der Stadt. - Der hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (--) nimmt seine eigentlich als Mannleiblehen vergebene hessenkasseler fahrenden Postlinien mit Sitz in Kassel der Freiherrwitwe xxx von Görz (--) , die aber seit 16 93 keine Pferde und keine Wagen stellt, grundlos wieder weg, erstattet ihr aber großzügig 19.845 Taler und betreibt sie selbst. - In Schlangenbad wird ein Spielsaal alias Casino für Glückspiel am Eingang der Nassauer Allee erbaut.

1709 Pest in Frankfurt. - Europäisches Porzellan aus Meißen wird erfunden und ersetzt das seit 69 Jahren produzierte Fayence. - Der preußische König ist Friedrich von Zollern (St) (48), der in erster Ehe mit Prinzessin Elisabeth Henriette von Hessen Kassel (St) (++) verheiratet war und dessen Mutter Henriette von Nassau Oranien (St) (++) war. - In Schlangenbad werden von einer französischen Räuberbande einige Adelige entführt. Im Rauenthal werden sie wieder befreit. - In Frankfurt ist der Gasthof Zum Schwarzen Bock am Schillerplatz an der Hauptwache 7. - In Mainz wird Johann Philipp von Stadion (St) (57) mainzer Großhofmeister. - In Idstein heiratet Prinzessin Christiane Luise von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (16) den lutherischen toleranten aber pietistischen ostfriesischen Fürst Georg Albrecht von Ostfriesland (St) (42). - Im hessischen Teil von Schlangenbad erhält der Italiener Pietro Varena (--) eine Glücksspielkonzession. Er betreibt ein Kasino in einem extra erbauten Häuschen. - In Mainz wird das katholische Mainzer Jesuitengymnasium gebaut, in dem es ausschließlich katholische Schüler gibt. - In Darmstadt kauft der kaiserliche thurn und taxis Postmeister Friedrich Jacob Brandt als Wirt im Gasthaus Zur Traube ein zusätzliches Gebäude, das Reuß Haus (20 21 Luisencenter). - Die zweitjüngste hessenkasseler Landgrafentochter Marie Luise von Hessen Kassel (St) (21) heiratet den französischen nassauoranier und den nassauediezer Fürst Johann Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (22), der zwei Jahre später schon stirbt. - In Frankfurt gibt es eine neue Tragestuhlordnung alias Portechaisen Ordnung. - In Darmstadt führt der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (43) die Parforcejagd ein, die er in Frankreich kennengelernt hat, wobei diese Hetzjagd mit vielen Hunden, die nur einer künstlichen Duftstpur und keinem realen Wild mehr folgen, allerdings breite gerade eingeebnete Wege braucht, damit eine große Jagdgesellschaft mit hoher Geschwindigkeit reiten kann, weshalb lange gerade Schneisen durch den Wald angelegt werden. - In Frankfurt wird der Galgen an der Hauptwache erneuert. - In Darmstadt Bessungen beginnt der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (43) mit dem Bau eines Kavalierhauses für die Jagd. - In Mainz werden die Orte Weisenau und Hechtsheim in zwei Ortschaften getrennt, wobei Hechtsheim vom kurmainzer Amt Olm verwaltet wird. - In Frankfurt nutzt die Bevölkerung weiter gegen katholische kaiserliche Anweisung weiter das protestantische hessenkasseler Postinstitut Hessische Post, weil das protestantisch Postbündnis Hessen-Kassel, Preußen und Braunschweig die kürzesten Verbindungen nach Norden bietet. Darüber hinaus eröffnet es sogar einen ununterbrochenen Postenlauf Frankfurt~Moskau. - In Schlangenbad erbaut 12 Jahre nach der Eröffnung des ersten Badehauses mit Schwitzstube Amtmannsbad und Logierhaus der mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (56) auf eigenem mainzer Territorium das großzügige Badehaus Mainzisches Haus alias Mainzer Haus später Nassauer Hof, in dem auch Fürsten mit großem Hofstaat absteigen können. - In Frankfurt findet der preußische Premierminister Graf Johann Kasimir Kolb von Wartenberg (St) (66) mit seiner Frau Catharina von Wartenberg (St) (35) Zuflucht vor dem preußischen König Friedrich von Zollern Preußen (St) (52), dem er seit 16 96 seine Frau als Mätresse überlassen hat und wofür er auch in den Grafenstand erhoben wurde.

1708 In Offenbach erlässt Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (53) einen Judenerlass, wodurch es zu einem Zuzug von auswärtigen Juden nach Offenbach kommt. - Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (53) heiratet nach kinderloser erster Ehe seine in Berleburg geborene Nichte Grafentochter Friederike Wilhelmine Charlotte von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (24). - Der in Wien geborene katholische Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (23) heiratet in Barcelona die zum katholischen Glauben übergetretene welfische Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (17). - Der in Mainz geborene friedberger Burggrafensohn königsteiner Oberamtmann Freiherr Lothar Johann Karl von Bettendorf (St) (34) heiratet die Grafentochter Marie Sophie von Stadion (St) (--). - In Langenschwalbach alias Bad Schwalbach stiftet der in München geborene kölner Kurfürst Joseph Clemens von Wittelsbach Bayern (St) (35) dem zweitberühmtesten Comödianten und Theaterdirektor Julius Franciscus Andreas Elenson (--) ein schwarzes Marmorgrab auf dem katholischen Kirchhof. - In Idstein wird Fürstentochter Prinzessin Elisabeth Franziska von Nassau Idstein (St) als 11. Kind von Fürst Georg August Samuel von Nassau Idstein (St) (45) geboren. - Ernst Kasimir von Isenburg-Büdingen (St) (21) heiratet Christine Eleanor von Stolberg Gedern (St) (30). - In Darmstadt wird an der Westseite des Marktes das Kameytski Palais, des Geheimen Rats xxx von Kameytski (--), erbaut. - Die Vordere Grafschaft Sponheim, darunter Essenheim und Stadecken-Elsheim am Stadtrand von Mainz bis Bad Kreuznach wird unter Baden und der Kurpfalz aufgeteilt. - In Frankfurt beendet der in Hanau geborene Fayencemaler alias Porzellanmaler Johann Caspar Ripp (St) (27) seine Anstellung, worauf er nach Ansbach zieht, wo er Gründungsporzellanmalermeister wird. - Der Lettner der katholischen Kirche Kathedrale Notre Dame in Paris wird neu gestaltet. - In Friedberg wird das Führen des 58 Jahre lang geführten Malefizbuch eingestellt.

1707 In Wiesbaden Biebrich lässt Fürst Georg August von Nassau Idstein (St) (42) aus zwei Gartenhäuschen ein barockes Schloss entwickeln, das bis zu seinem Tod 17 21 ausgebaut wird. - In Mainz unterrichtet der katholische mainzer Erzbischof die designierte Kaiserin Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (16) beim Übertritt zum katholischen Glauben. - Der in Frankfurt geborene niederländische Kaufmannssohn und Staatsmann und Sohn von Marie Passavant, Johann Michael von Loën (13) kommt nach Birstein ins Internat. - In Frankfurt findet vor dem Eschenheimer Tor ein Hauptschießen statt. - In Frankfurt wird das Haus Zur weißen Gans in der Judengasse als Wohnhaus von Jacob Oppenheim errichtet. - In Frankfurt tötet der katholische Freiherr Johann Hektor von Klettenberg (St) (23) bei einem Duell einen anderen Adeligen und flieht. Auf seiner Flucht gibt er sich als Baron von Wiedeck aus und betrügt August der Starke (St) (37) als Alchemist und Goldmacher. - In Frankfurt findet ein Schützenfest statt. - In Frankfurt gründet der Kaufmann Brunner in der Neue Schlesinger Gasse 10 einen Kaffee Import und eine Rösterei. - In Frankfurt will der Buchdrucker und Schriftgießer Johann Nikolaus Luther (46) seinen Konkurrenten Heinrich Stubenvoll vom Rat der Stadt seine Konzession entziehen lassen, was die Deputation der Bücher Inspektion entscheiden soll, und auch zu einer gütlichen Einigung bringt. - Die Grafentochter Maria Albertina von Isenburg Büdingen (St) (--) gründet beim Eisenhammer Neuenschmidten bei Wächtersbach die Neue Schmiede bestehend aus einer Getreidemühle, Schnapsbrennerei, Brauerei, Bäckerei und Kramladen zur Hälfte im Besitz auch einer Arbeitsgemeinschaft. - In Frankfurt wird der zweitälteste Stadtphysikussohn Johann Christian Senckenberg im Haus Zu den drei kleinen Hasen Ecke Hasengasse/Töngesgasse von Anna Margaretha Raumburger (25) geboren. - In Frankfurt lässt der katholische Hochmeister und Deutschmeister des deutschen Ordens, der nicht einmal das Ordensgelübde abgelegt hat, Prinz Franz Ludwig von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (43), dessen Schwester die römischdeutsche Kaiserin ist und dessen Mutter die in Gießen geborene hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (72) ist, das alte gotische katholische Deutschordenshaus Brückenstraße 5 abreißen und vom frankfurter Baumeister Daniel Kayser (--) einen repräsentativen barocken Neubau erstellen. 3 Jahre später wird er Ko-Adjutor des mainzer Erzbischofs. Das Deutschordenshaus ist die repräsentative Messeunterkunft für den katholischen deutschen Hochadel. - In Wiesbaden wird der Festungsbauer und Architekt Maximilian von Welsch (36) mit der Planung des Biebricher Schloßes nach kasseler Vorbild mit Orangerie beauftragt, um das fürstliche Gartenschlößchen und Wohnschlößchen zu ersetzen, wonach er mit dem Bau beginnt. - In Wiesbaden lässt Fürst Georg August von Nassau Idstein (St) (42) eine Feuerspritze anschaffen. - In Frankfurt kauft der böhmische Berghauptmannssohn, Küchenmeister und Speisewirt Johann (34) das Gasthaus Zum Haus Spangenberg im Schärfengässchen am Liebfrauenberg. - Die Vordere Grafschaft Sponheim wird zwischen der baden-badener Markgrafenwitwe Sybilla Augusta von Sachsen Lauenburg (St) (32), die ua Sprendlingen an der Nahe und Sankt Johann an der Nahe erhält, und dem in Düsseldorf geborenen pfälzer Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Zweibrücken (St) (49), dessen Mutter die in Gießen geborene hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (72) ist, neu verheiratet nach zwei Totgeburten noch kinderlos in zweiter Ehe mit Prinzessin Anna Maria Luisa de Medici (40), der nur das Amt Kreuznach erhält. Er ist neuer Besitzer der Oberpfalz.

1706 In Bad Schwalbach alias Langenschwalbach wird die hessenrotenburger Landgrafentochter Polyxena Christina Johannetta (St) geboren. - Der in Darmstadt auf Burg Frankenstein geborene gießener Theologiestudent, darmstädter Hauslehrer und Alchemist Johann Konrad Dippel (33), der über De nihilo alias das Nichts seine Magisterarbeit geschrieben hat und sich als Astrologie Privatdozent betätigt hat, verursacht unbeabsichtigt die Entdeckung des künstlich hergestellten Pigments Berliner Blau. Ein Kollege verwendet seinen Abfall. - In Frankfurt erhält die wöchentliche frankfurter Postzeitung Ordentliche Wochentliche Postzeitungen den Titel Kayserliche Reichs-Postzeitungen. - In Frankfurt veröffentlicht der in Frankfurt geborene Patrizier und Chronist Achilles Augustus von Lersner (44) die 180 Seiten starke frankfurter Chronik Der weit-berühmten Freyen Reichs Wahl und Handels Stadt Franckfurt am Mayn Chronica in lateinischer Schrift mit deutschen Überschriften, wobei er auch für ihn nachvollziehbare Schlussfolgerungen veröffentlicht, die (20 21) als unkritische Berichterstattung ausgelegt wird. - In Wiesbaden Klarenthal wird im Kloster Klarenthal eine Spiegelglasmanufaktur eingerichtet. - In Frankfurt beginnt der talentierte wallrabensteiner Bauernsohn Philipp Friedrich Lay (22) eine Lehre in der frankfurter Fayencemanufaktur Fayencefabrik. - In Frankfurt wird Prinzessin Marie Auguste von Thurn und Taxis (St) als Tochter von Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (25) und seiner Mutter Maria Ludovika Anna von Lobkowitz (St) (23) geboren. - In Weilburg wird der westerburger Maler Georg Friedrich Christian Seekatz (23) neuer nassauer Hofmaler von Graf Johann Ernst von Nassau Weilburg (St) (42). Er ist gefürstet, hat den Fürstentitel aber nie angenommen. - In Frankfurt kauft nach dem Tod ihres Mannes, des evangelischen frankfurter Tuchhändlersohn und bornheimer Pfarrers Johann Conrad Diez (37) dessen Witwe, die frankfurter Juwelierstochter Rebecca Schneider (27) den Arnsteiner Hof und das Gasthaus Zum roten Ochsen. - In Hochheim wird Riesling Wein gelesen und als 1706er Hochheimer Riesling gekeltert und in Glasflaschen (20 23 im Kloster Eberbacher Weinkeller noch trinkbar aber nicht mehr genießbar) abgefüllt. - In Frankfurt liefern die homburger Briefboten, die die rund 18 km lange Strecke zu Fuß gehen, ihre Post, hauptsächlich Amtspost, dienstag und samstags bei dem Obristenleutnant xxx Winter (--) in der Eschenheimer Gasse später Große Eschenheimer Strasse ab, von wo sie um 14:00 Uhr wieder zurücklaufen. - Das hessenkasseler Postinstitu Hessische Post erhält offiziell das Recht, dass all ihren regeltnäßigen Posten alias Ordinari Post sofort nach gegebenem Posthornsignal unentgeltlich alle Schlagbäume und Stadttore geöffnet werden müssen. Extraposten und Reisende mit Postpferden müssen dagegen zahlen.

1705 Der in Mainz geborene katholische kurmainzer Staatsministersohn und aschaffenburger Jesuitenschüler Graf Friedrich Karl von Schönborn Buchheim (St) (31) wird Reichsvizekanzler in Wien und führt die Reichshofkanzlei, wodurch sein Onkel, der mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (50) direkten Einfluss auf den katholischen Kaiser in Wien nehmen kann. - In Darmstadt gestaltet der landgräflichhessische Baumeister Plönnies die Schlosskirche grundlegend um. - Der in Mainz geborene eichstätter Domdechant Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) (44) wird nach dem Tod des in Mörnsheim geborenen Bischofs Johann Martin von Eyb (St) (73), obwohl er gar kein Priester sondern nur Kantor und Geheimer Rat ist, neuer eichstätter Fürstbischof. - In Frankfurt heiratet der erfolgreiche Schneider Friedrich Georg Göthe (31) in zweiter Ehe die Witwe Cornelia Schellhorn (31), die den Gasthof Weidenhof (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Kaufhof Zeil/ Ecke Große Eschenheimer Strasse) mit in die Ehe bringt. - In Frankfurt wird der frankfurter Schöffensohn und frankfurter Patrizier Freiherr Johann Hieronymus von und zum Jungen (45) kaiserlicher Generalfeldwachtmeister. - Nach dem Tod seines Vaters Adolf Johann von Bettendorf (65) im königsteiner Amtshaus wird sein Sohn Freiherr Lothar Johann Karl von Bettendorf (St) (31) neuer königsteiner Oberamtmann. - Graf Heinrich Albert von Sayn Wittgenstein (St) (--) heiratet Sophia Elisabeth Wilhelmina von Sayn Wittgenstein Homburg (St) (30). - In Offenbach erlässt Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (50) seine Privilegien. - In Frankfurt dürfen auf der Frankfurter Buchmesse keine katholischen Publikationen durch die Kaiserliche Bücherkommission mehr bevorzugt werden, dennoch bleiben die Kommissare Katholiken. - In Darmstadt ist das Rathausarchiv in Stadtarchiv umbenannt. - In Frankfurt Kelsterbach macht sich der Musiker und Instrumentenmacher Peter Althenn (--) nach Frankfurt auf und wird Mitglied der städtischen frankfurter Kapelle. - In Darmstadt Mordach verkauft der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (38) seine Glasmanufaktur und Spiegelmanufaktur, die in die Getreidemühle Glasmühle umfunktioniert wird. - In Frankfurt beginnt ein fast drei Jahrzehnte dauernder Verfassungsstreit, wobei sich wohlhabende Zunftmeister gegen ärmere Meister, christliche Händler gegen jüdische und Bürger gegen den Stadtadel radikalisieren. - Der in Baden geborene Witwer hanaumünzenberger Graf Philipp Reinhard von Hanau Münzenberg (St) (41) heiratet nach drei toten Kindern im Säuglingsalter in zweiter Ehe Charlotte Wilhelmie von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (20). - Die hessenkasseler Nichte und Ehefrau des offen homosexuell lebenden französischen Dauphin alias Königsbruders Liselotte von Wittelsbach von der Pfalz (St) (53) berichtet ihrer Halbschwester Raugräfin Amelise (St) (--) über die sexuellen Gepflogenheiten am französischen Hof, und berichtet, daß sich viele Hofpagen als homosexuele Lustknaben prostituieren oder von den Adeligen als ihre Gespielen vermittelt werden. Sie berichtet von Pädersasterie, bisexuellem Gruppensex, Sodomie alias Analverkehrt und fügt hinzu, daß heterosexuelle Menschen hier kein 6 menschen lieben können. - In Mainz ernennt der mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (50) den landshuter Bildhauer Franz Matthias Hiernle (28) zu seinem Hofbildhauer. - In Frankfurt reicht das katholische mainzer Gebiet im Westen bis zur Landwehr beim Gutleutshof. Das gräflichsolmser Schloß Rödelheim ist unter mainzer Kontrolle. Der hanauer Gebiet reicht vom nördliche Osten entlang der Landwehr bis nach Bockenheim. Frankfurt ist nur über einen wenige Kilometer schmalen Streifen beim Rebstock mit den frankfurter Gebieten von Bad Soden bis Dortelweil verbunden. Nördlich davon gehört der Taunus und die Wetterau zu Mainz. Wiesbaden gehört zu Nassau. Wiesbaden Biebrich gehört zu Mainz. 

1704 Die 20 jährige kaiserlichdeutsche Anerkennung der französischen Besatzungsgebiete läuft aus. - In Schlangenbad im Dreiländereck erbaut der in Hanau Steinheim geborene katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (49) ein eigenes schlangenbader Kurhaus, obwohl er gar keinen Heilwasserbrunnen hat (20 16 Kolonnaden), kauft einfach hessisches Heilwasser vom hessischen Nachbarn und bietet Trinkkuren mit Ziegenmolke an. Bei Zoll und Konfessionen gilt das großzügige Simultaneum. - In Frankfurt wird ein einfaches Wohnhaus zum schwaren Bock am Schillerplatz an der Hauptwache 7 in das Gasthaus Zum schwarzen Bock umgewandelt. - Der in Darmstadt auf Burg Frankenstein geborene gießener Student, darmstädter Hauslehrer und Alchemist Johann Konrad Dippel (31) verwendet das Adjektiv aufgeklärt. Er besucht mit Graf August von Wittgenstein (St) (--) Berlin. - In Kronberg stirbt mit dem Tod von Johann Nicolaus von Cronberg (St) (--) alias Johann Nicolaus von Kronberg aus dem Kronenstamm das Rittergeschlecht von Kronberg aus. Die Herrschaft Rothenberg fällt an die Familie von Degenfeld und die Herrschaft Kronberg fällt an das katholische Kurmainz. - In Frankfurt wird Prinz Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) als Sohn von Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (25) und seiner Mutter Maria Ludovika Anna von Lobkowitz (St) (23) geboren. - In Kloster Eberbach beginnt unter dem in Kiedrich geborenen klostereberbacher Abt Michael Schnock (52) ein 11 jähriger barocker Umbau. - In Idstein stirbt der dritte und letzte nassauidsteiner Erbprinz Wilhelm Samuel von Nassau Wiesbaden Idstein (St) als Sohn von nassauidsteiner Fürst Georg August von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (39) innerhalb drei Monaten als 10. Kind. Zwei von 7 Töchtern sind ebenfalls als Säugling gestorben. - In Neu Isenburg wird das Frankfurterhaus als Gasthaus Darmstädter Landstrasse 741, Frankfurter Strasse 2 eröffnet. - In Frankfurt verkauft der Bankier xxx Gogel (St) der mit der Tabakgroßhändlertochter und Gewürzgroßhändlertochter xxx Würtz (--) verheiratet ist, das angeheiratete Stammhaus Saalgasse 1 der Familie Würtz oder Wiertz, an den Pfarrerssohn Vincenz Assum, der es zu einem Gasthaus mit Weinausschank Zum xxx später Gasthaus Zum Storch (20 16 wegen NS Hintergrund unbebauter Platz rechts neben Leinwandhaus) umfunktioniert. - In Guntersblum erbaut Graf xxx von Leiningen (St) (--) ein Schloss später Rathaus in der Grafschaft Guntersblum. - In Darmstadt wird die Stadt nach Westen erweitert, wofür die Stadtmauer abgerissen wird. Nur der Weiße Turm darf stehen bleiben, der um ein Stockwerk erhöht wird, auf das ein Kuppeldach daraufgesetzt und in den ein Uhrwerk mit Glockenschlag für die Neustadt, die nur mit Palisaden abgegrenzt ist, eingebaut wird. - In Frankfurt gebärt die zweite und neue Ehefrau des protestantischen frankfurter Stadtphysikus Johann Hartmann Senckenberg (49) Anna Margaretha Raumburger (22) ihr erstes Kind Heinrich Christian Senckenberg. Die Entwicklung ihrer Söhne zu Sonderlingen wird später ihrem schlechten Charakter zugeschrieben, sie selbst als Furie beschrieben. - In Frankfurt verheiratet der in Belgien geborene Graf Maximilian Karl von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (48) aus einer morganatischen wittelsbacher Linie seine Tochter Eleonore Maria Anna von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (18) mit dem in Bad Schwalbach geborenen Landgrafensohn Ernst Leopold von Hessen Rotenburg (St) (20), dessen Vater der hessenrheinfelsrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (56) ist, der selbst mit der 16 88 als 36 Jährige verstorbenen Maria Anna von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (++) verheiratet war un dem der östliche Teil der Untergrafschaft Katzenelnbogen gehört. - In Frankfurt wird der in Brüssel geborene kaiserliche Generalpostmeistersohn und kaiserliche Generalpostmeister Fürst Eugen Alexander von Thurn und Taxis (St) (52) nach zwei Jahren Mitglied der Fürstenbank des Kurrheinischen Kreises, obwohl er überhaupt kein HRR Territorium besitzt. Er muß dafür nur 2 Reiter und 6 Soldaten aufstellen und dem wetzlarer Reichskammergericht jährlich 36 Gulden spenden. Er hat die neue kaiserliche Reichspostzentrale aufgebaut. Sein Sohn ist Prinz Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (26), der die bei Wien geborene Maria Ludovika Anna von Lobkowitz (St) (20) heiratet. Fürst Eugen Alexander von Thurn und Taxis (St) (52) empfiehlt dem mainzer Erzbischof und Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (49) den flandrischen Maler Jan Jost van Cossiau (40), der sich in Mainz niederlässt und dessen kurmainzer Hofmaler wird. - In Frankfurt sterben die Buchdrucker Balthasar Christoph Wust (74) und Johann David Zunner (63), wonach deren Konkurrent, der Buchdrucker Johannes Andreae (50), in der Neugasse ihre Bücher zu kopieren bzw nachzudrucken beginnt. Außerdem druckt er die Merianbibel nach. - In Frankfurt Oberhöchstadt gibt es einen wenige Kilometer breiten Streifen der den katholischen mainzer Rheingau mit der katholischen mainzer Wetterau bis Friedberg und Usingen verbindet. Bad Vilbel bildet eine mainzer Exklave. Die Grafschaft Solms reicht im Süden bis Assenheim. - Frankfurt hat sich im letzten Jahrzehnt wieder etwas arrondiert und reicht im Nordwesten von Oberliederbach und im Osten bis Dortelweil. Oberursel bis Heddernheim und Höchst sind katholisch mainzisch. Offenbach gehört zu Hanau und Offenbach Biber, Lämmerspiel und der anschließende Osten um Aschaffenburg sind mainzer Territorium. - In Königstein wird der niederländische Käsehändler alias Käsekrämer Jean Simon (--) von Johannes Hoyal (50) bei einem Raub ermordet, der die Tat unter der Folter gesteht. Sein Gehilfe Johann Peter Häring (--) wird mit Staupenschlag alias Auspeitschen wegen Beihilfe und Beraubung des Toten bestraft. - In Frankfurt wird eine Poststation der protestantischen wittelsbachpfälzer Postlinie Düsseldorf~Köln~Westerwald~Weilburg~Frankfurt~Heidelberg alias zwischen den Residenzen eingerichtet. - In Nieder Ingelheim biegt von der Rheinstrecke Basel~Nymwegen die neueröffnete protestantische wittelsbachpfälzer Poststrecke nach Brüssel ab, die dort drei Mal wöchentlich angefahren wird.  - Der mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (59) muss dem katholischen Kaiser Leopold von Habsburg (St) (64) mitteilen, dass er dessen Befehl, den Betrieb der Hessischen Post von hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (49) auf dessen Poststrecke Friedberg~Frankfurt, die durch katholisches mainzer Territorium führt, nicht unterhinden kann um die Übergabe der Post an die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post zu erzwingen und auch eine weitere Konfrontation vermeiden will. - Jeden Freitag abends bricht in Mannheim die katholische kaiserliche thurn und taxis Briefpost nach Köln auf, wobei ausdrücklich Nieder Ingelheim und Boppard als Pferdewechselstationen genannt werden. In Mainz zweigt man über die Schiffsbrücke nach dem Rheingau ab. 

1703 In Offenbach siedeln sich geflohene französische protestantische hugenottische Handwerker an. - In Neu-Isenburg beginnen die hugenottischen französischen Flüchtlinge ein Rathaus genau am Mittelpunkt des quadratischen als Andreaskreuz angelegten neuen Ortes zu bauen. - In Wiesbaden wird beim Bau des Badehauses Schützenhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5) ein altes Römerbad ausgegraben. Ein weiteres Römerbad wird im Garten des Gast- und Posthauses Zum Adler, im Gasthaus Zum Schwan am Kranzplatz und im Römerbad entdeckt. - In Darmstadt stirbt der erste Bibliothekar der darmstädter Hofbibliothek Johann Balthasar Moscherosch (56). - In Wiesbaden beantragt der kloppenheimer Johann Adam Golling eine Baugenehmigung für eine Getreidemühle im Goldsteintal, was er aber wegen zu hoher Gebühren aufgibt. - In Mainz erblindet der im schweizer Schaffhausen geborene Propsteivogtsohn, ehemalige katholische frankfurter Domkanoniker und katholische mainzer Bischof Matthias Starck (75), legt sein Amt nieder und zieht in die evangelisch dominierte Stadt Frankfurt, wo er seine Einkünfte hat und wo er drei Jahre später stirbt. - In Idstein stirbt nach 13 Jahren der zweite Erbprinz Friedrich August von Nassau Idstein (St) (01) von Graf Georg August von Nassau Idstein (St) (38) und neuntes von 12 Kindern. 2 von 7 Töchtern sind ebenfalls schon einige Monate nach der Geburt gestorben. - In Frankfurt stirbt die Ehefrau des protestantischen frankfurter Stadtphysikus Johann Hartmann Senckenberg (48) Maria Magdalena von den Birghden (--), woraufhin er Anna Margaretha Raumburger (21) heiratet. - In Mainz wird der jesuitische katholische mainzer Postmeistersohn und Freiherr Johann Edmund Gedult von Jungenfeld (51) zum Weihbischof geweiht. Er besitzt das mainzfinthener Jungenfeld und weiht in 25 Jahren 1.313 Priester, 1.330 Diakone und 1.414 Subdiakone. - In Bad Homburg betreibt der hessenhomburger Landgraf Friedrich II von Hessen Homburg (St) (70) mit der Hilfe von französischen Hugenotten die Seidenraupenzucht, für die extra in der Meierei ein Seidenwürmerkessel eingemauert wird, wobei jeder Kokon 900 m Seidenfaden liefert. - In Frankfurt stürzen mit dem Tod des jüdischen kaiserlichen wiener Hoffaktors Samuel Oppenheimer (73) und dessen kaiserlicher Konkurserklärung die frankfurter Börse und Oppenheimers private Geldgeber in eine schwere Krise, weil die über ihn vermittelten Staatsdarlehen und Kriegsdarlehen mit rund 6 Millionen Gulden und einer Rendite von 12 bis 20 % zu seinem privaten Vermögen erklärt werden und deshalb nicht zurückgezahlt werden müssen. - In Bad Homburg erhalten auch die Einwohner der Neustadt das Bürgerrecht. - Der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (36)  erbaut sich bei Battenberg seinen Jagdhof Neu-Jägersburg alias Kröge, weil es dort besonders viel Rotwild gibt. - Der in Brüssel geborene kaiserliche Generalpostmeister in Frankfurt Fürst Eugen Alexander von Thurn und Taxis (St) (51) heiratet als zehnfacher Vater in zweiter Ehe die Grafentochter Anna Augusta von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürst (St) (--), deren Vater sechs Jahre zuvor in Frankfurt gestorben ist. - Der wetzlarer Reichskammergerichtsassessor Johann Adam Ernst von Pyrck (--) zeigt Freiherr Franz Adolf Dietrich von Ingelheim (44) wegen Unterschlagung beim katholischen Kaiser Leopold von Habsburg (St) (65) an, wobei der in Kiedrich geborene kurmainzer Beamte Freiherr Johann Heinrich Daniel von Grünstein (57) unter Verdacht gerät, dessen Sohn Freiherr Damian Hartrad Ernst von Grünstein (36) später mainzer Hofgerichtspräsident und mainzer Vitztum wird. - In Frankfurt wird zur Reiterstafetten Postlinie Frankfurt~Köln eine regelmäßige  kaiserliche Fahrpost mit Postkutschen, die auch Briefpost befördert, eingerichtet. Es gibt eine Kaiserliche Post Taxa und Ordnung alias Fahrplan mit Preisliste, wobei der Name Thurn und Taxis ausdrücklich nicht auftaucht. In Frankfurt startet montags um 08:00 Uhr die Postkutsche im Gasthaus Zum goldenen Engel, die über die Posthaltereien für den Pferdewechsel Königstein und Würges zur Posthalterei in Limburg Dietkirchen fährt, wofür sie 11 Stunden braucht und wo alle Reisenden der Postkutsche übernachten, weil nachts grundsätzlich nicht gefahren wird. In Köln startet gleichzeitg die Postkutsche am Gasthaus Zum Rheinberg für die Dreitagesfahrt, wobei die Kutsche mittwochs um 14:00 Uhr in Frankfurt im Gasthaus Zum goldenen Engel ankommt. Wer in den Posthaltereien übernachten will, muss sich vorher anmelden. Ebenso müssen Gold und Juwelen angegeben werden und man muß sogar pro 100 Rheinische Taler Wert 3 Gulden Service bezahlen. Die 162 km ensprechend 22 Meilen lange Strecke Frankfurt~Köln hat eine Mindestfahrzeit von etwas mehr als 32 Stunden und kostet 36 Silbergroschen entsprende 1 Taler 6 Silbergroschen. - In Mainz wird den Bierbrauern erlaubt sich von der Benderzunft, den Fassmachern, unabhängig zu machen und eine eigene Zunft zu gründen. 

1702 Hannover, Braunschweig-Lüneburg, Pfalz-Neuburg, Mainz, Trier, Brandenburg-Preußen, Würzburg, die Frankfurter Assoziation im Frankfurter Assoziations Rezess und Hessen Kassel treten gegen die Ansprüche des in Versailles geborenen Herzog von Anjou und spanischen König Philipp V (St) (19) der Großen Allianz bei. - Mit dem kinderlosen Tod des englischen König Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (52) bei einem Reitunfall im Kesington Park fällt das Fürstentum Nassau Oranien an den nassaudiezer Fürst Johann Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (15), das vom französischen König eingezogen und besetzt wird. - In Frankfurt verpflichtet der Rat alle Bürger nach massenhaften Übergriffen und Belästigungen durch Dirnen alias Prostituierte alias Sexarbeiterinnen bei Dunkelheit eine Laterne mitzuführen. Straßenlaternen sind nur vereinzelt vorhanden. - In Idstein wird nach 7 Mädchen wieder ein nassauidsteiner Erbprinz Friedrich August von Nassau Wiesbaden Idstein (St) als Sohn von nassauidsteiner Fürst Georg August von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (37) geboren. Er stirbt innerhalb eines Jahres. - In Mainz wird der in Bologna geborene kurzzeitig stellvertretende katholische wiener Hofkapellmeister Vincenzo Righini (32) neuer Hofkapellmeister vom katholischen mainzer Kurfürst Freiherr Friedrich Karl Joseph von Erthal (St) (59). - In Frankfurt Rödelheim wird die Grafentochter Katharina Polyxena von Solms Rödelheim (St) als Tochter von Graf Ludwig von Solms Rödelheim (St) (38) geboren. - In Frankfurt schließt der Schriftgießer Johann Adolph Schmidt (--), der längere Zeit in Amsterdam gearbeitet hat, seine Gießerei im Haus Zur Schriftgießerei. - In Mainz erhält der barocke Westlettner im mainzer Dom eine Orgel. - In Frankfurt lässt sich der in Brüssel geborene kaiserliche Generalpostmeistersohn und niederländische Generalpostmeister Fürst Eugen Alexander von Thurn und Taxis (St) (50) nieder, der im HRR überhaupt keinen Besitz hat und schon gar kein Fürstentum besitzt, der dort eine kaiserliche Reichspostzentrale aufbaut. - In Wiesbaden wird der Künstler Johann Jakob Bager (32) als Baumeister am biebricher Schloß abgelöst. - In Mainz hat das Lustschloss Favorite gegenüber der Mainmündung später Stadtpark ein eigenes rechtwinkeliges Boulingrin alias Bowling alias Gesellschaftsspielplatz mit umgebender Böschung, in dem Boule gespielt wird, wobei der Rasen durch Schafe gleichmäßig kurz gehalten wird. - In Frankfurt wird die neue Zentrale der durch die Thurn und Taxis Post geführten Kaiserlichen Reichspost eingeweiht. - In Frankfurt erhält der Rat der Stadt eine Beschwerde vom katholischen Kaiser Leopold von Habsburg (St) (65), dass sein Befehl die von Hessen-Kassel betriebene protestantische Hessische Post zu bekämpfen nicht ausgeführt wird, wonach die eigentlich kaisertreue Stadt Frankfurt für seine Besänftigung Flugblätter drucken lässt, in denen der Bevölkerung die Benutzung der Hessischen Post verboten und befohlen wird, alle Briefpost nur bei der katholischen kaiserlichen Thurn und Taxis Post aufzugeben, was aber nicht befolgt wird. Für die neuen Poststrassen dürfen nur Steine und Kies verwendet werden. - In Neu-Isenburg wird das Gasthaus Frankfurter Haus Darmstädter Landstrasse 741 eröffnet, als Zollstation und Grenzstation schon zu Frankfurt gehört und 20 24 mitten in der Stadt liegt.   

1701 Der in Mainz geborene Reichsfreiherr Friedrich Carl von Schönborn (St) (27) verliert mit der Priesterweihe seinen Freiherrentitel. - Der in Mainz geborene kurmainzische Staatsministersohn Franz Georg von Schönborn (St) (19) wird zum Freiherr erhoben. - In Frankfurt führt der aus der Oberpfalz stammende Doktor Eisenbarth (38) während der Frankfurter Ostermesse im Gasthaus von Johann Heinrich Heister Zur Stadt Darmstadt in der Fischergasse neben dem Frankfurter Dom mehrere chrirugische Operationen durch. - In Frankfurt hat die Witwe Anna Elisabeth Bethmann (47) des in Goslar geborenen katholischen kurmainzer aschaffenburger Münzmeister Konrad Bethmann (49) Verwandtschaft, weshalb sie nach dem Tod ihres Ehemanns mit ihren Kindern und einem beträchtlichen Vermögen nach Frankfurt zieht. - In Bad Soden beginnt ein Kurbetrieb. - In Darmstadt gibt es eine einzige Apotheke. - In Groß-Gerau wird eine zweite Apotheke in der Region, die groß-gerauer Rathaus Apotheke gegründet. - In Hanau beginnt der hanaumünzenberger Graf Philipp Reinhard von Hanau Münzenberg (St) (37) mit dem Bau eines neuen Sommerschlosses Philippsruhe westlich vor seiner Residenzstadt Hanau. - In Wiesbaden wird der Neue Dotzheimer Weg angelegt. - In Neu-Isenburg gibt es das neuerbaute Forsthaus (20 19 Gaststätte Frankfurter Haus). - In Offenbach wird der Marktplatz, die Große Marktstrasse, der Große Biergrund und die Frankfurter Strasse, die am Markt beginnt und am Frankfurter Tor später Aliceplatz endet, angelegt. Zwischen Offenbach und Frankfurt Sachsenhausen gibt es nur einen holprigen Fussweg. - In Dreieich tauschen die Isenburger ihr Drittel von Dudenhofen gegen das hanauer Sechstel an Burg Hayn, wodurch ihnen Burg Hayn vollständig gehört. - In Bad Soden wird der Milchbrunnen nach einer wissenschaftlichen Untersuchung als Heilquelle anerkannt. - Der ehemalige und wieder ausgetretene trierer Domherr Freiherrensohn Rudolf Franz Erwein von Schönborn Wiesentheid (24), vermählt mit der Grafentochter Maria Eleonora Charlotte von Gleichen und Hatzfeld verwitwete von Dernbach (22), wird in den Grafenstand erhoben ebenso wie sein Vater, der kaiserlicher Geheimrat und Kämmerer, kurmainzischer Staatsminister und aschaffenburger Vitztum, Obermarschall von Mainz und Würzburg, Erbschenk von Mainz, Erbtruchseß von Würzburg, ua Herr von Pommersfelden, Weyer, Kronbach, Heusenstamm und Gaibach, Freiherr Melchior Friedrich von Schönborn (57), verheiratet mit der Freiherrentochter Maria Anna Sophia Johanna von Boineburg und Lengsfeld (49). Vater und Sohn werden gleichzeitig zu Grafen erhoben. - Die Ehefrau Prinzessinnna Adelheid von Fürstenberg-Heiligenberg (St) (--) von Fürst Eugen Alexander von Thurn und Taxis (St) (49) stirbt. - In Wiesbaden Auringen wird eine Schule im Raum über im Gemeindebackhaus über dem Ofen eingerichtet, in dem auch der Lehrer wohnt, damit die Kinder nicht mehr 4 km in die Kirchspielschule nach Kloppenheim laufen müssen. - Der in Metz geborene nassauusinger Fürst Walrad von Nassau Usingen (St) (66) verheiratet ein Jahr vor seinem Tod sein ältestes Kind, seine Tochter Wilhelmine Henriette von Nassau Usingen heiratet (St) (22) mit Wildgraf und Rheingraf Karl Ludwig Philipp von Salm Grumbach (St) (23). Sein ältester Sohn und Erbe ist Prinz Heinrich von Nassau Usingen (St) (17) .

1700 Die evangelische Kirche führt den Gregorianischen Kalender ein. - In Frankfurt beginnt man mit der Barockisierung des Doms, was 11 Jahre dauert, wobei der Lettner abgerissen wird und der ganze Innenraum weiß gestrichen wird. - In Darmstadt wird der Oberjägermeisterteich im Auftrag des damaligen Oberforstmeisters und Oberjägermeisters und späteren hessischen Geheimrats und Premierministers xxx von Minnigerode (--) angelegt, der noch aus drei kleineren Teichen besteht. - In Butzbach heiratet die jüngste in Darmstadt geborene hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Dorothea von Hessen Darmstadt (St) (24) den in Berlin Cölln geborenen hessenhomburger Erbprinz Friedrich III von Hessen Homburg (St) (27). - Frankfurt hat 23.000 Einwohner, Mainz hat 20.000 Einwohner und Darmstadt hat 1.895 Einwohner. - In Mainz stirbt der katholische kurfürstliche mainzer Hofratspräsident Freiherr Christoph Rudolf von Stadion (St) (62), wodurch der in Steinheim geborene katholische mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (45) dessen Lustgarten mit einen Rheinschlösschen, mit 14 steinernen Urnen, 34 kleinen Statuen, 15 großen Statuen, dem Neptunbrunnen mit 3 Meerpferden, einem Weiher mit 4 Säulen, einer Grotte mit Portal und 119 Pomeranzenbäumen alias Bitterorangenbäume, 5 Zypressenbäumen, 24 Granatapfelbäumen, 21 Lorbeerbäumen, 2 Mastixsträucher, 8 Yuccapalmen und einer Passionsblume gegenüber der Mainmündung am Rheinufer übernehmen kann, ihn Lustschloss Favorite nennt, das Rheinschlösschen umbaut und im Garten beginnt ein riesiges Lustschloss zu bauen, wofür man den Bauernhof mit 8 Pferden und 20 Rindern abreißt. - In Frankfurt gastiert eine französische Operntruppe mit Jean-Baptiste Lully Theaterstücken und Opern. - In Mainz treten bis 17 11 die Wandertheatergruppen von Vulpoius und Volkmann auf. - In Idstein wird die Fürstentochter Prinzessin Johannette Wilhelmine von Nassau Idstein (St) geboren. - Wolfgang Moritz von Isenburg Birstein (St) (43) ist mit Anna Amalie von Isenburg Büdingen (St) (47) verheiratet. - In Frankfurt Rödelheim wird die Grafentochter Luise Charlotte von Solms Rödelheim Rödelheim (St) als Tochter von Graf Ludwig von Solms Rödelheim Rödelheim (St) (36) geboren. - In Frankfurt Sindlingen wird an der Stelle der Privatwohnung des ehemaligen katholischen kurmainzer Beamten und Lehrers Heinrich Schutzbrett Huthmacherstrasse 20 eine Schule errichtet. - In Frankfurt gründet der Jude Benedikt Beyfus im Haus Zum goldenen Mörsel in der Judengasse eine Tuchhandlung. - Offenbach hat 120 jüdische Einwohner, die fast alle in der Schäfergasse wohnen. Die Schäfergasse wird in Judengasse umbenannt. - In Neu-Isenburg hält Pfarrer Isaac Bermond unter einer alten Eiche auf der Mitte des Kirchplatzes einen ersten Gottesdienst. - Der in Mainz geborene kurmainzer Staatsministersohn Freiherr Friedrich Karl von Schönborn (St) (27) erhält die niederen Priesterweihen und wird zum Graf Friedrich Karl von Schönborn erhoben. - Mit dem Tod von Obrist Stallmeisters Casimir Friedrich von Kesselstadt (34) alias Kesselstatt bei Hanau verheiratet mit Anna Maria Klara von Metternich (--), der Tochter von Anna Margarethe von Schönborn (--), erbt sein Sohn, der spätere mainzer Diplomat und Domherr Joseph Franz von Kesselstatt (04) ein Vermögen von mehr als 100.000 Gulden. - In Hanau produziert die hanauer Fayencemanufaktur weiße Teller mit blauem chinesischem Dekor und Steingutzinndeckelkrüge mit chinesischen Motiven in den Farben blau, braun und gelb. - In Wiesbaden wird der Künstler Johann Jakob Bager (30) Baumeister am biebricher Schloß. - In Frankfurt lässt sich der flandrische Maler Jan Jost van Cossiau (36) nieder, wo er mit dem frankfurter Maler Johann Melchior Roos (37) in Kontakt steht und sich Fürst Eugen Alexander von Thurn und Taxis (St) (48) anbietet. - Die Perückenmode ändert sich. Perücken erhalten parallele Locken. - In Frankfurt Nieder-Erlenbach lässt der frankfurter Patrizier Johann Hieronymus von Glauburg (--) die zwei Jahre zuvor gekaufte Lersner Burg später Anna Schmidt Schule in ein Herrenhaus umbauen. - Laut einem in Amsterdam erstellen Valk Plan reicht das Kurfürstentum Trier bis kurz vor Eppstein, das das Fürstentum Nassau von Montabaur über den Schmalen Landstreifen Goldener Grund (20 23 entlang der BAB 3) von Limburg nach Idstein in zwei Teile zerschneidet, wobei der kleinere Teil mit Nassau entlang der unteren Lahn verläuft. Trierer Erzbischof ist Johann Hugo von Orsbeck (66), der katholische Sohn der trierer Landhofmeistertochter Katharina von der Leyen (++). Herr des Principat Nassau ist der in Idstein geborene protestantische Fürst Georg August Nasssau Idstein (St) (35), der seit 12 Jahren wegen der Befreiung Wiens Fürst ist und mit der württemberger Herzogsenkelin Prinzessin Henriette Dorothea von Oettingen Oettingen (St) (28) verheiratet ist. - In Frankfurt befindet sich die kaiserliche thurn und taxis Reichspost in mehreren Gebäuden in der Töngesgasse. - In Sprendlingen ist der Poststrassenabschnitt der Alten Strasse alias Darmstädter Strasse in Richtung Langen in übelstem Zustand. - In Schlangenbad wird das hessenkasseler Amtmannsbad mit den warmen Quellen vergrößert, weswegen der mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (55) auch einen Kurpark mit Unterständen und Denkmälern, darunter die Mainzer Allee später Nassauer Allee als Hainbuchenallee, anlegen lässt. Seine Versuche auch warme Quellen auf seinem Territorium zu finden sind vergebens, aber er arrangiert sich mit den hessendarmstädter und nassauer Nachbarn, mit denen er sogar einen gemeinsamen Grenzpunkt im Ort hat. - In Frankfurt, das protestantisch ist, wird die Kalenderreform eingeführt.

1699 In Offenbach leisten 34 südfranzösische hugenottische statt der erwarteten calvinistischen waldensischen Familien vor dem Schloß ihren Treueeid. Neu-Isenburg wird gegen die Interessen der Reichsstadt Frankfurt als Exulantenstadt von geflohenen reformierten, und deshalb für vogelfrei erklärten, französischen protestantischen Hugenotten gegründet, denen der bekennende Calvinist Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (44) trotzdem Schutz, Religionsfreiheit und ihre französische Sprache garantiert. Der Ort wird in Quadratform eines Andreaskreuzes mit diagonalen Hauptstraßen angelegt. Andreas Löber, der Hofmeister seiner Schwester, der wittgensteinberleburger Grafenehefrau Amalie von Isenburg Offenbach (St) (--) verteilt die Baugrundstücke, Gärten und Äcker. Außerdem investieren die Flüchtlinge viel Geld und gründen Jandwerkswerkstätten, ua als Strumpfwirker. Die meisten arbeiten aber wie vorgesehen als Bauern. Die Stadt Frankfurt lehnt den Zuzug von Flüchtlingen und die Aufnahme von fremden Handwerkern in die Gilden ab. - In Mörfelden wird eine reformierte Waldenserkolonie am Gundhof gegründet. Ihre Gegner unterstellen ihnen ein Bündnis mit Satan alias dem Teufel, Hexerei, Zauberei, Magie und Umdeutung der Astrologie. - In Offenbach erlaubt Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (44) die Bildung einer reformierten Gemeinde. Daneben bemüht er sich um die Ansiedlung von Hugenotten, Waldensern und Juden, speziell in Offenbach. - In Roermon stirbt der in Nozeroy geborene Fürst von Nassau, Graf von Katzenelnbogen, Vianden und Diez, Baron von Beilstein und Ronse Johann Franz Desideratus von Nassau-Siegen (St) (44). - Wiesbaden hat 730 Einwohner und Neu-Isenburg hat 66 Einwohner. - In Friedberg wird der in Königstein geborene und im Vorjahr zum Freiherr Adolf Johann von Bettendorf (59) erhobene Burgmann friedberger Burggraf. - In Idstein wird Prinzessin Auguste Friederike von Nassau Idstein (St) geboren. - In Frankfurt Praunheim wird in der Augustusburg Am alten Schloß 31 der Grafensohn Wilhelm Karl Ludwig von Solm Rödelheim Assenheim (St) geboren. - In Frankfurt Sindlingen brennen 26 Wohnhäuser, das Rathaus, 10 Scheunen und 23 Kelterhäuser ab. - In Frankfurt macht der hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (45) vor seiner Italienreise, von der er sich viele Anregungen zum Bau von Barockprachtbauten verspricht, diverse Besuche. - In Wiesbaden Frauenstein gibt es rund fünfzig bürgerliche Hausbesitzer mit zusammen 61 Häusern und acht Hofleuten oder Beisassen ohne Haus, mit 181 Morgen Weinbergen, 212 Morgen Ackerland und 32 Morgen Wiesen. Zu den wohlhabenden Bürgern gehören der Schöffe Christian Hermann Stockheimer mit 9 Morgen Wingert alias Weingarten, 20 Morgen Ackerland, 2 Häuser), der Oberschultheiß J. Ph. Rheinberger (6 Morgen Wingert, 16 Morgen Ackerland, 2 Häuser) und der Unterschultheiß Heinrich Ott. Es gibt das Gasthaus Zum Löwen von Johann Jakob Streith. - In Frankfurt heiratet der Witwer Achilles Augustus von Lersner (37) Anna Sibylla Ochs von Ochsenstein. - In Kelsterbach versucht der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (32) calvinistische Flüchtlinge in der mit neuen zweigeschossigen Wohnhäusern und Arbeitshäusern gesäumten, neu großzügig breit angelegten Neukelsterbacher Strasse anzusiedeln, was aber scheitert. - In Frankfurt eröffnet der jüdische Tuchhändler Benedikt Beyfus (--) im Haus Zum goldenen Mörsel am Eingang der Judengasse ein Tuchgeschäft. - In Mainz sind in 59 Jahren 1.619 Neubürger aufgenommen worden, darunter 61 Italiener und ihre Nachkommen. - In Frankfurt druckt die Druckerei Fritsch das Buch Unparteyische Kirchen- und Ketzer-Historie, des protestantischen Theologen Gottfried Arnold (33).. - Prinzessin Liselotte von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48) erwähnt den Ort Schlangenbadt. - Der Mannleibleheninhaber der hessenkasseler Postlinien mit Sitz in Kassel Freiherr Johann von Görz (--) stirbt, woraufhin seine Witwe die hessische Post übernimmt. In Frankfurt sieht man eine Chance wieder mit dem Postdirektor Kurzrock (--) einen thurn und taxis Postmeister nach Kassel zu schicken und dort einzusetzen, den der protestantischen hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (45) aber wieder gewaltsam und ohne Folgen vertreibt. Er richtet dafür sogar in Friedberg ein neues hessisches Postamt ein. Weil auf der neuen hessischen Poststrecke Friedberg~Frankfurt katholisches mainzer Territorium passiert werden muss, befiehlt der mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (54) auf Bitten von Fürst xxx von Thurn und Taxis (St) (--), dass an diesen Grenzen die hessischen Postillone ihre Post an die thurn und taxis Post übergeben muss, was er jahrelang nicht durchsetzen kann.

1698 In Offenbach erlaubt der in Offenbach geborene bekennende Calvinist Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (43) geflohenen französischen protestantischen Hugenotten sich anzusiedeln. - In Frankfurt verlegt Don Domenico Brentano (49), verheiratet mit Donna Maria Magdalena Bellini den Hauptsitz seines mailänder Handelshauses in den Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24). Sie führen im Gegensatz zu den Bolongaros und den Guaitas keinen Adelstitel. - Für Graf Friedrich Ludwig von Nassau Ottweiler  (St) (47) wird nach acht Töchtern der einzige Sohn tot geboren. Für seine zweite Frau Luise Sophie von Hanau (St) (36) bleibt es ihr einziges Kind. - Graf Wilhelm Friedrich von Sayn Wittgenstein Homburg (St) (58) verheiratet mit Grafentochter Maria Magdalena von Sayn Wittgenstein (St) (57) stirbt. -  Die schöne und geistreiche strengreligiöse reformierte hessenhomburger Prinzessin Eleonore Margarete von Hessen Homburg (St) (19) lehnt einen Heiratsantrag des sexuell seit 5 Jahren schon sehr aktiven katholischen römischdeutschen König Leopold von Habsburg (St) (20), dessen Großmutter die pfälzer Kurfürstenwitwe Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (63) ist, ab, weil sie nicht zum katholischen Glauben konvertieren will und geht lieber in ein reformiertes Damenstift. - In Frankfurt Praunheim wird in der Augustusburg Am alten Schloß 31 die Grafentochter Marie Sophie Wilhelmine von Solms Rödelheim Rödelheim (St) als Tochter von Graf Ludwig von Solms Rödelheim Rödelheim (St) (34) geboren. - In Frankfurt wird im Ballhaus Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) in einem 27 m tiefen und 12 m breiten Saal eine erste Oper, das Stück Adam und Eva von Johann Theile von der Truppe Johannes Velten (++) unter der Leitung seiner Witwe Catharina auf. - In Darmstadt Mordach lässt der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (31) eine Glasmanufaktur und Spiegelmanufaktur erbauen, wo Hohlgläser, Butzenscheiben und Spiegelscheiben hergestellt werden, die sich aber als unrentabel erweist. - In Darmstadt wird das Friedensfest von Fürst und Volk aus Anlass des Frieden von Ryswyk gefeiert. - In Frankfurt Nieder-Erlenbach kauft der frankfurter Patrizier Johann Hieronymus von Glauburg (--) die Lersner Burg später Anna Schmidt Schule. - Die katholische kaiserliche thurn und taxis Post und mit ihr ihre Postillone hat mit Autoritätsproblemen zu kämpfen. Die von ihr eingerichteten Poststellen werden korrumpiert, erpresst und ignoriert. Auch die extra angelegten Poststrassen werden zugebaut. Dazu halten sich die Reisenden nicht an die Leihordnung. Sie reiten mit überladenen Pferden über Abkürzungen und teils doppelte und dreifache Strecken, wodurch die Pferde zu Tode gequält werden. - In Frankfurt heiratet der seit 16 91 verwitwete nassauoranische Prinz Willem Hyazinth von Nassau Siegen (St) (32), der 16 95 von Brüssel vor den Franzosen nach Siegen geflohen ist, in zweiter Ehe die Grafentochter Maria Anna von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürst (St) (20). 77 jährig wird er in dritter Ehe eine 17 Jährige heiraten.

1697 Ende des Pfälzer Erbfolgekrieges. - In Darmstadt kommt der in Darmstadt auf Burg Frankenstein geborene gießener Theologiestudent und Astrologieprivatdozent Johann Konrad Dippel (24) nach einem Duell und wegen finanziellen Schwierigkeiten zurück, wo er sich als radikaler Pietist präsentiert, weshalb man ihn als Theologen ausgrenzt, weshalb er sich der Alchimie zuwendet. - In Darmstadt fordern die Pietisten unter Stadtprediger Eberhard Wilhelm Zühl erfolgreich die Einrichtung eines Waisenhauses an der Ecke Langgasse/Schulzengasse. - In Frankfurt stirbt Graf Ludwig Gustav von Hohenlohe Schillingsfürst (St) (63), verheiratet mit der Freiherrentochter Maria von Schönborn (St) (49). - In Darmstadt wird das Amtshaus des Schultheißen aus religiöspolitischen pietistischen Gründen zum Weisenhaus umfunktioniert. - In Frankfurt stirbt der Feldherrensohn und kurpfälzer Diplomat Maximilian von Degenfeld (St) (52). Seine Schwester war die 20 Jahre zuvor verstorbene kurpfälzer kurfürsten Mätresse und morganatische Ehefrau Marie Luise von Degenfeld (St) (++). - In Mainz lässt der katholische mainzer Dompropst seine Dompropstei umbauen. - In Regensburg wird der Goldschmiedemeister Johann Michel Schöffer (52) Erbbürger der Stadt. - Der in Mainz geborene Diplomat Freiherr Philipp Wilhelm von Boyneburg (41) wird in den Grafenstand erhoben.

1696 In Frankfurt wird die Messe Frankfurt auf einem Holzstich als eine Markt Veranstaltung mit Ständen auf dem Römerberg dargestellt. - Der in Dessau geborene Fürstensohn Johann Wilhelm Friso von Nassau Diez (St) (09) wird Fürst von Nassau Diez. - In Frankfurt werden Duelle bei Todesstrafe für den Gewinner durch kaiserliches Recht verboten, weshalb sich Duellanten an der Grenze zu Hessen am Frankfurter Haus bei Neu-Isenburg treffen, wo sie legal sind. - Freiherr Ernst von Metternich (St) (--) wird in den Grafenstand erhoben. - In Frankfurt verkauft die Ganerbschaft Freiherr Johann Erwin von Schönborn (--), Johann Jakob Müller, Philipp Nicolaus Fleischbein, Philipp Nicolaus Lersner, Matthaeus Karl Steffan von Cronstetten (--)  und Johann Hektor von Hynsperg (--) den völlig verwahrlosten Saalbau am Fahrtor an die von Hanau zugewanderten Tuchhändler Heinrich Bernus und Johann Bernus (39). - In Braunfels wird Friedrich Wilhelm von Solms Braunfels (St) als Sohn von Wilhelm Moritz von Solms Greifenstein (St) (45) und Magdalena Sophia von Hessen Homburg (St) (36) geboren. - In Idstein wird Prinzessin Eleonore Charlotte von Nassau Idstein (St) geboren, die noch im gleichen Jahr stirbt. - In Mainz wird der katholische Kanzlist und Verwaltungsangestellt Johann Theodor Herold (--) Kammerdiener und Hofkapellmeister des katholischen in Hanau Steinheim geborenen mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (51). - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann Erasmus Seiffart von Klettenberg und Wildeck zum Schultheiß ernannt, was er 20 Jahre bleibt. - In Frankfurt dürfen nach der Kriegsgefahr die Theater wieder öffnen, wobei im Ballhaus Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) die Wanderschauspielgruppe Wiener Kompanie um den Komödianten Andreas Elenson auftritt. - In Frankfurt heiratet Achilles Augustus von Lersner (34) die frankfurter Patriziertochter Anna Rosina Steffan von Cronstetten, die schon kurz danach stirbt. - In Wiesbaden Biebrich wird das Dilthey Haus mit Fachwerk am Schlosspark 129 als evangelisches Pfarrhaus erbaut. - In Darmstadt ist die Briefpost im Gasthaus Zum grünen Laub, wobei die Fahrpost in der Ludwigstrasse 13 ihre Haltestelle hat. - In Weilburg marschieren beim Münzfälscher Graf Johann Ernst von Nassau Weilburg (St) (32), der eigentlich ein Fürst ist, den Titel aber ablehnt, kurpfälzer Truppen ein, können aber keine Beweise mehr finden. Der bisher in landgräflich hessischen Diensten stehende Graf Johann Ernst von Nassau Weilburg (St) (32) wird gezwungen in kurpfälzer Dienste zu treten. Man vergibt ihm und er wird kurpfälzer General, woraufhin landgräflich hessische Truppen nach Weilburg kommen, die die restlichen Falschmünzer festnehmen, woraufhin seine Frau, die  Grafentochter Marie Polyxena von Leiningen Hartenburg (St) (34) nach Frankfurt flieht. - In Mainz wird der katholische mainzer Postmeister, kaiserliche Rat und Grossgrundbesitzer Johann Conrad Gedult (--), der seit 47 Jahren mainzer Postmeister ist und viele Ländereien des ausgestorbenen mainzer Geschlechts Zum Jungen, ua das Jungenfeld in Weisenau besitzt, geadelt, weshalb er sich Johann Conrad Gedult von Jungenfeld nennen darf. Im Folgejahr stirbt er. - In Darmstadt beginnt man mit dem Bau von 12 barocken Reihenhäusern in der oberen Rheinstrasse. - In Mainz wird der in Duderstadt geborene Juraprofessor und Präses an der katholischen mainzer Universität Johann von Gudenus (64) als mainzer Resident und Gesandter am Hof in Wien zum Freiherr Johann von Gudenus erhoben. - In Mainz ist der mainzer Hauptmann Giovanni Domenico Fontana (--) Militärarchitekt an den kurmainzer Befestigungsanlagen. Er wird 3 Jahre später zum Ingenieur befördert. - Weil der katholische kurmainzer rheingauer Vitztum Franz Adolf von Ingelheim (37) nicht mindestens dem Grafenstand entstammt, darf er trotz kaiserlichem Vorschlag nicht Reichskammerpräsident in Wetzlar werden. - Das Kurfürstentum Mainz reicht entlang des Rheins und des Main durchgehend vom Rheingau und einem schmalen Streifen bis kurz vor Heddersheim nördlich von Frankfurt. Das Kurfürstentum Trier reicht über den Westerwald und über Limburg entlang des Goldenen Grundes bis kurz vor Bad Camberg. Bad Camberg trennt in einem schmalen Streifen von wenigen Kilometern Kurtrier im Norden und Kurmainz im Süden und vereinigt dabei das westliche Stammland von Nassau bis Wiesbaden mit Nassau-Weilburg im Osten. Obwohl Wiesbaden zu Nassau gehört gibt es im Rheingau, der von Kaub bis Frankfurt reicht, weder eine Landverbindung zum Rhein noch zum Main. Wiesbaden Biebrich gehört zu Kurmainz. - In Wiesbaden Biebrich, das eigentlich zum katholischen Kurmainz gehörte, kauft der protestantische Fürst Georg August von Nassau Idstein (St) (31) ein Grundstück für ein einfaches Gartenhaus später Biebricher Schloß, das er nur tagsüber benutzen kann, wo er einen Barockgarten anlegt.  In Frankfurt enden die Einträge im Strafenbuch, das seit 15 62 in dem alle Gerichtsurteile von Strafverfahren gesammelt wurden. - In Wiesbaden hat laut dem Leibarzt Eberhard Melchior (--) von Fürst Georg August von Nassau Idstein (St) (31) das Badhause Zum Adler alias Adlerbad (20 22 Kaiser Friedrich Therme) in der Langgasse unterschiedliche, mit Marmor kostbar eingefasste fürstliche Bäder, ebenso seien die Zimmer mit aller Bequemlichkeit versehen. - Der protestantischen hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (42) baut seine Hessische Postlinien massiv aus, darunter eine Geschwind Post Kalesche auf der Route Wetzlar~Friedberg~Frankfurt, wobei in Frankfurt Jakob Deutschen (20) hessischer Posthalter ist, was der katholische Kaiser Leopold von Habsburg (St) (56) verbietet. Von Bad Schwalbach aus widersetzt sich der protestantischen hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (42) den Anordnungen und behauptet einfach, der Ausbau der Linien diene dem kaiserlichen Reichskammergericht in Wetzlar.

1695 Der katholische jesuitische mainzer Kurfürst Anselm Franz von Ingelheim (St) (61) stirbt nach 5 Jahren Exil auf seinem Sommersitz in Aschaffenburg, woraufhin der in Steinheim geborene bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn (40) neuer katholischer mainzer Erzbischof wird. Es gibt noch einen gleichnamigen Verwandten Graf Anselm Franz von Ingelheim (12), der 17 46 würzburger Fürstbischof wird. - In Frankfurt wird der mehrfache frankfurter Bürgermeister Johann Karl von Fichard (--) geboren. - In Frankfurt kommt Antonio Brentano aus der Linie Toccia an und gründet im Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24) ein Handelshaus, das bis 18 48 besteht. - In Darmstadt werden jüdische Gottesdienst erlaubt. - In Hanau stirbt die Grafentochter Magdalene Katharine von Hanau Münzenberg (St) 6 Monate nach ihrer Geburt. Ihre Mutter, die hanaumünzenberger Gräfin Magdalena Claudine von Wittelsbach von der Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (27) ist mit ihrem Cousin Graf Philipp Reinhard von Hanau Münzenberg (St) (31) verheiratet. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Heinrich Ludwig von Lersner (--) für ein Jahr Schultheiß. - In Darmstadt lässt der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (28) die thurn und taxis Poststation aus dem Vorort Eberstadt in die Stadt Darmstadt verlegen, wobei der aus Speyer stammende Friedrich Jakob Brandt (--) zum neuen Jahreswechsel erster darmstäder Postmeister wird. In Weilmünster betreiben die Juden Jakob und Beer eine Falschmünzerwerkstatt. Brandenburger Truppen durchsuchen den Ort, können aber nichts finden. - In Darmstadt erhalten die darmstädter Juden das Recht auf freie Religionsausübung. - Philipp Reinhard Seifert von Edelsheim wird als Enkel eines Bauern, als Sohn von Freiherr Friedrich Christian Seifert von Edelsheim (26) und Clara Elisabeth Magdalene Rau von Holzhausen (--) geboren. - Der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (28) und die nassaudiezornanier Fürstin Albertine von Oranien (St) (61), deren Mutter Amalie von Solms Braunfels (St) (++) ist, einigen sich über die Aufteilung des bademser Badehausgeländes, weshalb der hessendarmstädter Ernst Ludwig von Hessen (St) (28) mit dem Umbau seines westlichen hessischen Teils, des ursprünglichen Badehauses beginnt.

1694 In Frankfurt gibt die ehemalige Gesellschaft Zur güldenen Schmiede alias Stubengesellschaft Zum Frauenstein, eine Trinkgesellschaft aus Adel und wohlhabendem Großbürgertum ihr Haus auf dem Römerberg neben dem Salzhaus auf und zieht in den befestigten Hof Braunfels (20 16 Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33). - In Wiesbaden Frauenstein zieht der 4 Jahre zuvor geadelte trierer Hofkanzlersohn und kaiserliche Rittmeister Anton II von Sohlern (31) in ein neu erbautes Herrenhaus auf dem Grorother Hof. - In Bad Soden Neuenhain wird der spätere Hofmaler Christian Seybold als Sohn von Johann Peter Seybold (36) aus Oberursel geboren. - In Schlangenbad wird ein Bad oberhalb der Mündung des Warmen Baches einer warmen Quelle angelegt. - In Mainz gestattet der katholische mainzer Erzbischof Anselm Franz von Ingelheim (St) (60) dem protestantischen hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (40) seine Hessische Postline nach Braunschweig zu erweitern und dabei das mainzer Eichsfeld, wo es katholische kaiserliche thurn und taxis Poststationen gibt, zu durchqueren, verbietet aber das Einsammeln und Ausgeben von Post. - In Schlangenbad kauft der protestantische hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (40) die warmen Quellen zurück und verpachtet sie an den frankfurter Kaufmann xxx Vermeeren (40), der die Kuranlage vergrößern und ein Badelogierhaus, das Obere Kurhaus erbauen muss.

1693 Der in Utrecht geborene regierende Graf von Solms Braunfels und gegen seinen Willen niederländischer Heerführer Graf Heinrich von Solms Braunfels (St) (55) verliert die Schlacht bei Neerwinden und stirbt kinderlos. - In Mainz ist das Brauhaus mit Gaststätte Zum Hirsch von Brauer Johann Nagel in der Großen Bleiche 12. - In Meerholz stirbt Gräfin Maria Charlotte von Isenburg Büdingen (St) (62). - Der Familienzweig Solms Greifenstein übernimmt den Namen Solms Braunfels. - Graf Wilhelm Moritz von Solms Greifenstein (St) (42) verheiratet mit Magdalena Sophia von Hessen Homburg (St) (33) beerbt seinen in Utrecht geborenen Vetter Heinrich Trajektin von Solms Braunfels (St) (55) und erhält dadurch Braunfels und ganz Hungen. - Mit dem Säugling Eleonora (St) bekommt Graf Friedrich Ludwig von Nassau Ottweiler (St) (42) sein letztes Kind der in Sögard geborenen Grafentochter Christiane von Ahlefeld (St) (34). Er hat damit 8 Töchter und keinen männlichen Erben. - In Frankfurt stirbt die Landgrafentochter und hessenkasseler Generalswitwe Fürstin von Tarent und Talmont Emilie von Hessen Kassel (St) (67) an Windpocken. Nur drei ihrer fünf Kinder leben noch. Ihre Tochter ist Charlotte Amelie de la Tremoille (41). - In Idstein wird Prinzessin Henriette Charlotte von Nassau Idstein (St) geboren und Prinzessin Charlotte Eberhardine von Nassau Idstein (St) (01) stirbt. - In Frankfurt gibt es drei Kaffeehäuser, das Mainzer Kaffeehaus in der Buchgasse, das große Kaffehaus alias Bleidenhaus und das Judenkaffehaus am Markt. - In Darmstadt flieht der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (26) ein zweites Mal vor französischen Truppen nach Nidda, wo er das Schloss Nidda zu seiner Residenz macht. - In Hanau hat die hanaumünzenberger Gräfin Magdalena Claudine von Wittelsbach von der Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (25) verheiratet mit ihrem Cousin Graf Philipp Reinhard von Hanau Münzenberg (St) (29) eine zweite Totgeburt. - In Frankfurt kostet ein Geschirr zum Cafe sieden alias Kaffeekochgeschirr 1 Gulden. - In Frankfurt stirbt der frankfurter Fayencemanufakturbesitzer Johann Christoph Fehr (57). In seiner Fabrik werden Fayencekrüge mit Purpurfarben bemalt. Dazu gibt es unzählige Hausmaler, die die Fayencen bemalen und ihren kleinen Muffelöfen fertigbrennen. - In Wiesbaden beginnt man die innere Wallanlage alias Neugasse und Grabenstrasse um das fränkische Castrum abzubauen. - In Frankfurt beendet der Feldherrensohn und kurpfälzer Diplomat Maximilian von Degenfeld (St) (48) seinen vierjährigen Dienst als kurpfälzer Verhandler in Frankfurt.  Seine Schwester war die 16 Jahre zuvor verstorbene kurpfälzer kurfürsten Mätresse und morganatische Ehefrau Marie Luise von Degenfeld (St) (++). - Vom Rhein ab gehören Nackenheim, Sörgenloch, Partenheim, Algersheim, Ober-Ingelheim, Nieder-Ingelheim, Engelstatt und Büdesheim an der Nahe zur Kurpfalz. Die Nahe ist Grenzfluß zur Grafschaft Sponheim. Der linksrheinische Rheingau gehört rheinabwärts bis Burg Heimburg Hohneck gegenüber von Lorch zu Mainz. - In Frankfurt sterben sowohl der Buchdrucker Johann Andreae (67), als auch seine Frau Christine Fievet (59), wodurch der in Herborn geborene älteste Sohn und Buchdrucker Johannes Andreae (39), verheiratet mit der wohlhabenden holländischen Kaufmannstochter Catharina von der Lahr (32), die Buchdruckerei Andreae in der Neugasse übernimmt. - In Schlangenbad beginnt man ein richtiges Badehaus mit Schwitzstube und ein Gästehaus später Amtmannsbad zu bauen, was 5 Jahre dauert. - In Mudershausen erhält das Kloster Gronau verschiedene Güter.

1692 Viertes Jahr des Pfälzer Erbfolgekrieges. - In St Goar, das zur Niedergrafschaft Katzenelnbogen gehört, belagern 28.000 Franzosen unter Marschall Lorges (62) die Burg Rheinfels, bei der der hessische Offizier Johann Ludwig von Bernhold von Eschau fällt. - In Mainz erwirbt der katholische kurfürstliche mainzer Hofratspräsident Freiherr Christoph Rudolf von Stadion (St) (54) zum sanktalbaner Stiftsgarten noch den angrenzenden Abteigarten, wonach er beginnt einen standesgemäßen barocken Lustgarten anzulegen. - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der in Bernburg geborene jüngere Fürstensohn Lebrecht von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (23) die schaumburger Fürstentochter Charlotte von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (19). - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der Grafensohn Friedrich Adolf von Lippe Detmold (St) (25) die schaumburger Fürstentochter Johanna Elisabeth von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (29). - In Frankfurt ist die Krankenzahl so angestiegen, dass der in Friedberg geborene Arzt und frankfurter Arztes Johann Hartmann Senckenberg (37), verheiratet mit Maria Magdalena von den Birghden (--), vom Pflegamt nach der Ursache zu suchen beauftragt wird. Er vergleicht das Brunnenwasser des Armenhauses mit dem Quellwasser aus der Rohrleitung aus dem Friedberger Feld. Das Brunnenwasser testet er als scharf und hart, während das Quellwasser aus der Rohrleitung lieblich und weich sein soll. Er destilliert und evaporiert beide Sorten, was zugunsten des Röhrenwassers ausfällt. Er kommt zu dem Schluß, dass das schlechte Wasser des Küchenbrunnes im Armenhaus für die Krankheiten verantwortlich ist und empfielt das Röhrenleitungswasser zum Kochen und Trinken zu nutzen, auch wenn man es vom Brunnen holen muss. - Da Graf Johann Ernst von Nassau Weilburg (St) (28) als nassauer Graf ein Münzrecht besitzt, beginnt er in Weilburg mit der Falschmünzerei und lässt von seinem Münzmeister Schlüter 90.000 minderwertige kurpfälzer und brandenburger Münzen mit selbst erstellten Prägestempeln herstellen, von denen 600 in Umlauf kommen. - In Bad Homburg lässt der hessenhomburger Landgraf Friedrich II von Hessen Homburg (St) (58) eine Münze alias Münzstätte einrichten, die Dukaten, Doppelalbus und Gulden prägt, und an den Hängen des Taunus nach Gold suchen, wobei die Grube Goldgrube eingerichtet wird. Das hessenhomburger Münzrecht wird aber von Hessen Darmstadt bestritten und später wieder beendet. - In Frankfurt geht der im Burgenland geborene lutherische Organistensohn und Komponist Georg Christoph Strattner (48) mit seiner Dienstmagd fremd, woraufhin er nach 10 Dienstjahren den Posten als Kapellmeister, Musiklehrer und Tenor an der Barfüßerkirche verliert und aus der Stadt ohne ein Zeugnis ausgewiesen wird. Sein Nachfolger wird der aus Thüringen stammende Vizekapellmeister Johann Schober (--), der danach ein Star der frankfurter Kirchenmusik wird. - In Wiesbaden wird eine Feuerlöschordnung erneuert. - In Frankfurt stirbt der jüdische Bankier Michael Isaak Speyer (--), der im Haus zum Goldnen Hirsch gelebt hat. - In Mainz Bodenheim teilt sich der Rhein in drei Flußarme auf, die in Mainz Laubenheim wieder aufeinandertreffen. - In Idstein vernichtet in Walsdorf ein Großbrand nahezu das ganze Dorf, wonach beim Neuaufbau das ehemalige Kloster miteinbezogen wird und die Straßen neuangeordnet werden. - In Sprendlingen wird Cornelia Pfaff im gräflichisenburger Forsthaus später Pfarrhaus am Lindenplatz geboren, wofür zur Taufe die frankfurter gasthaus weidenhof Besitzertochter und goethe Großmutter Cornelia Schellhorn (24) mit einem Reiseschlitten anreist und Gote alias Gevatterin alias Patin wird.

1691 In Frankfurt werden hauptsächlich Felddiebe im Drillerhäuschen, einem drehbar zwischen Paradeplatz und Heumarkt aufgehängtem Holzkäfig, angeprangert. - In Bierstadt brennen 38 Häuser. - In Frankfurt wird Prinzessin Magdalena Henriette von Nassau Weilburg geboren (St). als Tochter von Graf Johann Ernst von Nassau Weilburg (St) (27) und der Grafentochter Marie Polyxena von Leiningen Hartenburg (St) (29) geboren. - In Frankfurt beginnt die Familie Mappes die Tuchveredelung. - In Idstein wird Prinzessin Christine Luise von Nassau Idstein (St) geboren. - In Hanau hat die hanaumünzenberger Gräfin Magdalena Claudine von Wittelsbach von der Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (23) verheiratet mit ihrem Cousin Graf Philipp Reinhard von Hanau Münzenberg (St) (27) eine erste Totgeburt. - In Frankfurt ist die Anzahl der ausschließlich evangelischen Schüler des städtischen Gymnasiums im Barfüßerkloster auf 200 angewachsen. - In Frankfurt wird der schwedische zweibrückener Gesandter in Frankfurt Christopher Björkman (41), verheiratet mit Magdalena von Günderrode (30) vom schwedischen König Karl XI (--) geadelt, wodurch er den deutschen Namen Christoph von Adlerflycht erhält. - In Mainz gibt die Stadt den Versuch die Verschmutzung auf den Strassen durch Fuhrunternehmen oder Kaufleute, die durch eine Kollekte finanziert werden, auf und fordert die Bürger wieder auf, ihren Müll innerhalb von 24 Stunden zu beseitigten. - In Mainz verlässt der katholische jesuitische mainzer Kurfürst Anselm Franz von Ingelheim (St) (47) seine Residenz und zieht während des Pfälzer Erbfolgekrieges für 4  Jahre bis zu seinem Tod auf seinen Sommersitz in Aschaffenburg.  - In Karben erhält Freiherr xxx von Edelsheim die Burg Karben, das er in ein Herrenhaus später Schloß Leonhardi umbauen. - Der jüngste morganatische kurpfälzer Kurfürstensohn Raugraf Karl Kasimir (16) stirbt in Wolfenbüttel nach übermäßigem Trunke bei einem Duell. - In Bad Homburg wird in der Louisenstrasse 26 das barocke Gasthaus Zur goldenen Rose erbaut. - Der in Burg Frankenstein geborene katholische Freiherrensohn Johann Karl von Frankenstein (81) stirbt als wormser Fürstbischof. 

1690 In Frankfurt kauft der ehemalige Gastwirt und reiche Kriegsspekulant Johann Jakob Günther vom frankfurter Patrizier Johann Christian Banz von Eyßeneck die Bornburg, woraufhin er diese in Günthersburg umbenennt. - In Laubach heiratet die Grafentochter Anna Belgica Florentine von Solms Laubach (St) (55) Graf Carl August von Isenburg Büdingen Marienborn (St) (--). - In Greifenstein wird Christine Charlotte von Solms Braunfels (St) als Tochter von Graf Wilhelm Moritz von Solms Greifenstein (St) (39) und Magdalena Sophia von Hessen Homburg (St) (30) geboren. - In Idstein stirbt Erbprinz Friedrich Ernst von Nassau Idstein (St) (01) als Sohn von Graf Georg August von Nassau Idstein (St) (25) und erstes von 12 Kindern. - In Wiesbaden wird der Friedhof um die Mauritiuskirche Mauritiusplatz wegen Platzmangels geschlossen und der Armenfriedhof an der Heidenmauer in der Coulinstrasse genutzt. - In Frankfurt gibt es zwei Quellwasserleitungen. Die westliche kommt über das Eschenheimer Tor in die Stadt läuft zum Roßmarkt, wo sie die Pferdeschwemme und einen Springbrunnen mit Wasser versorgt, die östliche kommt über die Friedberger Tor in die Stadt und läuft über die Peterskirche, Liebfrauenberg zum Römerberg und mündet dann am Schlachthaus in den Main. Das Quellwasser speist fünf öffenliche Springbrunnen und zwei Röhrenbrunnen. - In Wiesbaden wird die hessische Oberstleutnantstochter und spätere hessische Landgrafenmätresse Barbara Christine von Bernhold geboren. - In Frankfurt stirbt der reiche radikale pietistische Führer, inaktive Jurist und frankfurter Patrizier Johann Jacob Schütz (44) auch als Vorsteher des am Klapperfeld im Haus der vertriebenen Engländer errichteten Armen-, Waisen- und Arbeitshauses. Seine radikale Religiösität gebietet ihm das Abendmal selbst vor seinem anstehenden Tod zu verweigern, weshalb das Predigerministerium nach einem Bibelstreit mit Arcularius ihm jegliches geistliche Beerdigungszeremoniel nach seinem Tod verweigert und ihn sogar einsam nur mit Familie und Bekannten mitten in der Nacht beerdigt. Gräfin Benigna von Solms Laubach (--) und das Haus Isenburg Büdingen sind seine Anhänger.  - In Frankfurt beginnt der in Heidelberg geborene Maler Johann Melchior Roos (27) nach einem Studium in Italien mit einem 41 jährigem Wirken in der Stadt, wobei er hauptsächlich Gemälde von Landschaften mit wilden Tieren erstellt, bei denen die Bilder zT davon überfüllt sind. - In Glauburg wird das zerstörte Jagdschloß Leustadt wieder aufgebaut. -  In Frankfurt brennt der Katharinenpfortenturm an der Hauptwache ab, der wieder aufgebaut wird und in dem ein Gefängnis eingerichtet wird. - In Frankfurt eröffnet die thurn und taxis Post ihre Strecke nach Nürnberg. - Die in Gießen geborene und bei ihrer Hochzeit katholisch konvertierte hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (55), verheiratet mit dem in Neuburg an der Donau geborenen verwitweten jesuitischkatholisch erzogenen pfälzer Kurfürst Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (75), der wenige Monate später stirbt, verheiratet ihre in Düsseldorf geborene Tochter Prinzessin Maria Anna von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) mit dem verwitweten katholischen körperlich und geistig behinderten spanischen König Karl II von Habsburg (St) (29), dessen Mutter Maria Anna von Habsburg (St) (56) ist. Außerdem verheiratet sie ihren in Neustadt an der Donau geborenen Sohn Herzog Philipp Wilhelm August von Wittelsbach von der Pfalz (St) (22) mit der sächsischen Prinzessin Anna Maria Franziska von Sachsen Lauenburg (St) (18). Kaiser Leopold von Habsburg (St) (50) ist sein bzw ihr Schwager. - Der Pächter der hessenkasseler Postlinien mit Sitz in Kassel Freiherr Johann von Görz (--),   der seit 4 Jahren  ohne landgräfliche Belehnung arbeitet, erhält das hessische Postregal als vererbliches Mannleiblehen. Er ist auch hessenkasseler Kammerpräsident. Die landesherrliche hessische Post ist seit Jahren in die Reitende Post und die Fahrende Post unterteilt.

1689 Wetter: Ruhrausbruch im besetzen Mainz während der zweimonatigen Belagerung durch die Augsburger Allianztruppen. - Pfälzer Erbfolgekrieg. - In Mainz sieht sich der katholische jesuitische mainzer Kurfürst Anselm Franz von Ingelheim (St) (45) von den Franzosen belagert, woraufhin er die Stadt kampflos übergibt und seine Truppen über den Rhein in seine Festungen nach Höchst und Königstein schickt, obwohl die Stadt Mainz von 14 zickzackartigen Bastionen und der Zitadelle am Jakobsberg umgeben ist und vor den Bastionen noch unzählige weitere Unterbastionen angelegt sind. Das vom katholischen französischen König Ludwig XIV besetzte Mainz wird nach 4 Monaten Besetzung durch den katholischen französischen General Marschall d'Uxelle d'Huxelle (37) vom protestantischen hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (35) alias kaiserliche Augsburger Allianztruppen belagert, beschossen und befreit. Graf Johann Ernst von Nassau Weilburg (St) (25) ist landgräflich hessenkasseler General während der Belagerung. Über den Rhein führen bei Mainz insgesamt drei Schiffsbrücken, eine flußaufwärts von Wiesbaden Biebrich, eine bei Kastell und eine beim Stadtpark. Der Main ist bei Kastell durch eine Schiffsblockade gesperrt. Bei Gustavsburg gibt es eine Schiffsbrücke über den Main. Schiffsverkehr findet über die beiden leicht zu kontrollierenden Mainaltarme statt. - In Wiesbaden wird die Burg Sonnenberg von den Franzosen geschleift. - In Frankfurt werden die Sperrkettenteile nach Mainz gliefert, wo sie zu einer großen Sperrkette über den Main zusammengeschmiedet wird um den Rhein zu sperren. - In Rüsselsheim werden Schloss und Festung von den Franzosen nach ihrem Abzug gesprengt. - Der Freiherrensohn Johann Friedrich Karl von Ostein (St) wird als Sohn von Freiherr Johann Franz Sebastian von Ostein (St) (37) und Anna Karolina Maria von Schönborn (St) (18) geboren. - In Frankfurt eröffnet Jacob Thomas in der Nähe des Römers ein Kaffeehaus. - Das Reichskammergericht Speyer wird von den  Franzosen zerstört, woraufhin es ins rechtsrheinische Wetzlar umziehen muss, womit auch die kaiserliche thurn und taxis Poststation von Gießen nach Wetzlar umziehen muss, deren erster katholischer thurn und taxis Postmeister der ebenfalls vertriebene wormser Postmeister Bernhard Faber (--) wird. Dazu wird ein wittelsbachpfälzer Postamt eröffnet, das aber nur Personen und keine Briefe befördert. Das hessenkasseler Postamt. Hessen-Darmstadt unterhält eine Briefsammelstation. - In Frankfurt wird der königlich preußische General Christoph Martin von Degenfeld Schonburg als Sohn der in London geborenen kurpfälzer Generalstochter Amalie von Landas (St) (42) und des in Padua geboren Feldherrensohnes und kurpfälzer Diplomaten Freiherr Maximilian von Degenfeld (St) (44) geboren. - Der in Den Haag geborene Statthalter der Niederlande Fürst Wilhelm III von Nassau Oranien (St) (39) wird englischer König, dem zu Ehren die 16 56 gegründete englische Hauptstadt der Bahamas Charlestown, die als Piratennest genutzt wurde, deshalb 16 84 zerstört und 16 87 wieder aufgebaut wurde, in Nassau umbenannt wird. - Bei der Zerstörung von Worms und der jüdischen Wohnhäuser an der Stadtmauer fliehen viele wormser Juden nach Frankfurt. - In Idstein wird Erbprinz Friedrich Ernst von Nassau Idstein (St) geboren. - Burg Reiffenberg, die Graf Franz Emmerich Wilhelm Waldbott von Bassenheim (46) mit gehört, wird im Pfälzischen Erfolgekrieg endgültig zerstört. - In Frankfurt eröffnet Jacob Thomas das erste Kaffeehaus. - In Idstein wird der erste nassauidsteiner Fürstensohn Erbprinz Friedrich Ernst von Nassau Wiesbaden Idstein (St) als Sohn von nassauidsteiner Fürst Georg August von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (24) geboren. Er stirbt aber innerhalb eines halben Jahres. - In Main wird der katholischen kaiserlichen Feldzeugmeister Freiherr Hans Carl von Thüngen (41) Kommandant der Festung Mainz. - In Frankfurt wird Johann Thomas Eberhard genannt Schwind zum Schultheiß ernannt, was er vier Jahre bleibt. - In Deutschland wird das Zunftwesen reformiert, die meist von den Lehrlingen zu finanzierende Lehrzeit auf 2 Jahre begrenzt und die anschließenden Wanderjahre auf 2 bis 3 Jahre.  - In Mainz befiehlt der katholische französische General Marschall d'Uxelle d'Huxelle (37) die darmstädter Befestigungsanlagen zu schleifen, dazu auch die von Bad Kreuznach ua.  - Der protestantische niederländische Statthalter Wilhelm III von Nassau Oranien  (St) (39) wird die Führungspersönlichkeit der Allianz gegen die Franzosen. Die Zerstörungen und die Politik der verbrannten Erde der Franzosen, beschert ihm eine Sympathiewelle. Der Pfälzer Erbfolgekrieg wird zu einem internationalen Konflikt. - In Oppenheim wird der Bergfried der Burg Landskron gesprengt. - In Frankfurt beginnt der Feldherrensohn und kurpfälzer Diplomat Maximilian von Degenfeld (St) (44) seinen vierjährigen Dienst als kurpfälzer Verhandler in Frankfurt. Seine Schwester war die 12 Jahre zuvor verstorbene kurpfälzer kurfürsten Mätresse und morganatische Ehefrau Marie Luise von Degenfeld (St) (++). - In Mainz Kastell fließt der Main mit einem Flußarm links alias südlich des Fort de Mars (20 23 nördlich Freibad Maaraue) und zwei miteinander verbundenen Flußarmen rechts davon vor den Ruines de Cassel entlang der Uferstrasse Maaraue (20 23) in den Rhein. - In Mainz Laubeneheim vertreiben die Franzosen die Bewohner. Diese können nicht mehr ins von den Franzosen besetzte Mainz, weshalb sie für 9 Wochen über den Rhein nach Ginsheim fliehen. - In Oppenheim gibt es eine Brandkatastrophe, wobei auch die Michaelskapelle, ein Beinhaus alias Ossuarium mit tausenden Skeletten abbrennt. - Wiesbaden ist der südlichste Punkt der protestantischen Grafschaft Nassau. Wiesbaden Biebrich gehört zum katholischen Mainz. - In Hanau stirbt der Generalleutnant der Kavallerie Gebhard Siegfried von Plotho (57) verheiratet mit Prinzessin Sophie von Anhalt Dessau (St) (--). - In Hanau gibt es das Haus Zum Schwaben in der Judengasse später Nordstrasse.

1688 Im Rhein wird ein sonderbares Tier, möglicherweise ein Wal, gesichtet. - Beginn des Pfälzer Erbfolgekriegs alias 9 jähriger Krieg, bei dem der expansionistische katholische französische König Ludwig XIV (St) (50) die Länder seiner verwitweten eigentlich calvinistischen Schwägerin Liselotte von Wittelsbach von der Pfalz (St) (36), verheiratet mit seinem bisexuellen Bruder Herzog Philippe d’Orléans, mit Waffengewalt durch ein Heer mit 40.000 Mann einfordert, wobei er auf einen schnellen Kriegszug durch Einschüchterung durch aussergewöhnliche Zerstörungen setzt, was sich nicht erfüllt, obwohl die katholischen kaiserlich habsburger Truppen im Türkenkrieg gebunden sind. - In Wiesbaden Biebrich wird der in Idstein geborene Graf Georg August von Nassau Idstein (St) (23) mit der Heirat der Fürstentochter Prinzessin Henriette Dorothea von Oettingen (St) (16) für eine hohe Summe zum Fürsten ernannt, wobei aber nicht die Aufnahme in den Reichsfürstenrat verbunden ist, er den Titel deshalb nicht führt und auch nicht bezahlt. - In Mainz sieht sich die katholische Stadt vom katholischen französischen König Ludwig XIV (St) (34) unter Führung von Louis-François de Boufflers mit 20.000 Soldaten bedroht, weshalb der in Köln geborene katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Anselm Franz von Ingelheim (St) (54) trotz der neuen Befestigungsbauten und 800 Soldaten kapituliert. - In Frankfurt geht der Hellerhof vor der Stadt in den Besitz der frankfurter Patrizierfamilie Holzhausen über. - In Rüsselsheim nehmen katholische französische Soldaten die Festung ein. - In Birstein wird Wilhelm Moritz von Isenburg Philippseich (St) als Sohn von dem in Offenbach geborenen Graf Wilhelm Moritz von Isenburg Büdingen Birstein (St) (31) und der in Meerholz geborenen Grafentochter Anna Amalie von Isenburg Büdingen (St) (35) geboren. - In Frankfurt verpachtet Kunigunde von Holzhausen die Gerbermühle an den lothringischen Flüchtling und Gerber Nicolas Coudos. - In Butzbach nutzt die in Coburg geborene hessendarmstädter Landgrafenwitwe Elisabeth Dorothea von Sachsen Gotha Altenburg (St) (48) das Schloss Philippseck als Witwensitz. - In Frankfurt Sindlingen, das katholisch ist, hält der kurmainzische Beamte Lehrer Heinrich Schutzbrett seinen Unterricht im eigenen Wohnhaus, Hutmacherstrasse 20. - In Königstein wird im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Festung durch französische und hessische Truppen eingenommen, wobei Kommandant Graf xxx von Hohenlohe nach einer kurzen Belagerung kapituliert. - In Darmstadt flieht der hessendarmstädter Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (21) vor katholischen französischen Truppen nach Nidda, wo er das Schloss Nidda zu seiner Residenz macht, und nach Gießen. - In Darmstadt gibt es ein Rathausarchiv. - In Wiesbaden fördert Graf Georg August von Nassau Idstein (St) (23) das Kurwesen, indem er für die Kurgäste den alten Herrngarten zwischen Rheinstrasse und Friedrichstrasse anlegen lässt. - Nach dem Tod seiner ersten Frau, der eigentlich katholischen nassauusinger Gräfin Catharina Franziska Isabella Maria von Croy Roeux (St) (++) in Frankfurt zwei Jahre zuvor, wird Prinzessin Magdalena Elisabeth von Löwenstein Wertheim Rocheford (St) (26) die zweite Ehefrau des dafür zum Fürsten erhobenen evangelisch lutherischen Graf Walrad von Nassau Usingen (St) (33), der sich bei der Invasion Englands beteiligt. - Ua kämpft Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (34) am Mittelrhein und der bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (--)  rund um Frankfurt. - In Boppard stirbt die Grafentochter Maria Anna von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (36) aus der morganatischen wittelsbacher Linie verheiratet mit dem hessenrheinfelsrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (40). - In Bad Kreuznach stirbt die in Den Haag geborene kinderlose verwitwete wittelsbacher pfalzsimmerner Pfalzgräfin und nassauer Prinzessin Marie von Nassau Oranien (St) (46) nach einer Lungenentzündung.

1687 In Homburg versucht der zum reformierten Glauben übergetretene Prinz von Homburg alias Friedrich II von Hessen Homburg (St) (54) erfolglos geflohene protestantische französische Hugenotten anzusiedeln. Sie ziehen ins neu gegründete Friedrichsdorf um. - In Mainz braut das Eck- und Brauhaus Zur Sonne in der Betzelsgasse Bier. - In Mainz ist das Gasthaus Zum schwarzen Bären in der Holzgasse 32. - Die Grafschaft Isenburg Büdingen wird unter den vier Söhnen von Gräfin Maria Charlotte von Isenburg Büdingen (St) (56) aufgeteilt, wobei der älteste Grafensohn Graf Johann Casimir von Isenburg Büdingen (St) (27) Büdingen, der zweitälteste Graf Ferdinand Maximilian von Isenburg Büdingen (St) (--) Wächtersbach, der drittälteste Graf Karl August von Isenburg Büdingen (St) (--) Marienborn und der jüngste Graf Georg Albrecht von Isenburg Büdingen (St) (--) Meerholz erhält. - In Friedberg wird der in Goslar geborene wappentragende Protestant nassauholzappeler Münzmeister Konrad Bethmann (35) Münzmeister des Deutschen Ordens. - In Mainz ist die Stiftskirche halb verfallen und der Kreuzgang bereits eingestürzt. - In Mainz versuchte die Stadt die Verschmutzung auf den Strassen zu beseitigigen, indem man die Abfuhr des Mülls aller Bürger gegen Geld an Fuhrunternehmen oder Kaufleute vergibt, das durch eine Kollekte gesammelt wird. - In Darmstadt wird die Alexanderstrasse alleenartig ausgebaut und mit Linden bepflanzt, wobei für die Gärten die alten Wehranlagen und Zwinger abgerissen werden. - In Mainz werden im Dom zwischen die nördlichen und südlichen Vierungspfeiler barocke Tribünen alias Choretten gebaut, auf denen während der Messen die Musiker stehen müssen. - In Frankfurt logiert der sächsische Thronfolger wettinische Prinz August der Starke (St) (17) während seiner Grand Tour. - Die in Gießen geborene katholischkonvertierte hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (52), verheiratet mit dem in Neuburg an der Donau geborenen verwitweten jesuitischkatholisch erzogenen pfälzer Kurfürst Philipp Wilhelm von Pfalz Neuburg (St) (72), verheiratet ihre in Düsseldorf geborene Tochter Prinzessin Marie Sophie von Wittelsbach von der Pfalz (St) (21) mit dem portugiesischen König Peter von Gonzaga (St) (39). - In Schlangenbad werden die warmen Quellen später Amtmannsbad bezeichnet. - In Frankfurt stirbt der Kupferstecher Matthäus Merian (46), der im Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Strasse (20 24 Galerie Kaufhof) wohnt.

1686 In Wiesbaden Auringen gibt es 24 Hofreiten, von denen 7 wüst sind. - Der Grafensohn Gottfried Anselm Christoph von Stadion (St) wird als Sohn von Maria Anna von Schönborn (St) (17) und Graf Johann Philipp Joseph von Stadion Warhausen Thannhausen (St) (34) geboren. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier xxx Heyden (--) als Direktor der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Post nach Köln vom katholischen Kaiser Leopold von Habsburg (St) (46) in den Adelsstand erhoben. - Papst Innozenz XI (75) verbietet Frauen bei hohen Strafen öffentliches Singen und Musizieren. - In Königstein stirbt der seit 16 67 ua wegen Landesverrats an Frankreich lebenlang eingekerkerte mainzer Kleriker Freiherr Philipp Ludwig von Reiffenberg (St) (71) kinderlos im Kerker der Burg Königstein, wodurch das Rittergeschlecht ausstirbt und der Sohn seiner verstorbene Schwester Johann Walpurgis von Reiffenberg (++) Graf Franz Emmerich Wilhelm von Walbott Bassenheim (43) die Herrschaft erbt. Das katholische mainzer Erzstift beansprucht die Herrschaft Reiffenberg ebenfalls und führt einen mehr als 30 Jahre langen Erbrechtsstreit aufgrund eines Vertrages von 14 43 betreffend Burg und Herrschaft Reiffenberg. - Rüsselsheim werden ein zweites Mal die Marktrechte durch die in Coburg geborene hessendarmstädter Landgrafenwitwe Elisabeth Dorothea von Sachsen Gotha Altenburg (St) (46) verliehen. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Philipp Wilhelm von Günderrode (63) zum Schultheiß ernannt, was er drei Jahre bis zu seinem Tod bleibt. Er ist in dritter Ehe mit der frankfurter Patriziertochter Maria Catharina von Lersner (44) verheiratet. - In Frankfurt müssen wegen drohender Kriegsgefahr alle Theater schließen und im Ballhaus Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) die langjährigen Schauspieltruppen Johannes VeltenAndreas Elenson und die Hochdeutsche Hofcomödianten ihre Engagements beenden. - In Frankfurt stirbt die eigentlich katholische nassauusinger Gräfin Catharina Franziska Isabella Maria von Croy Roeux (St) (28) als Ehefrau des evangelisch lutherischen Graf Walrad von Nassau Usingen (St) (31). - In Darmstadt wird eine Feuerwehrspritze angeschafft. - In Frankfurt wird die protestantische Landgrafentochter und hessenkasseler Generalswitwe Fürstin von Tarent und Talmont Emilie von Hessen Kassel (St) (60) nach ihrer erfolgreichen Flucht aus Frankreich während der Hugenottenverfolgung aufgenommen. Sie durfte nur mit sechs von 30 Bediensteten, die sie mitnehmen wollte,  ausreisen. Sie beginnt die Waldenser zu unterstützen. - In Mainz wird in der Emmeransstrasse 32 der Ingelheimer Hof umgebaut und ein neues Hofportal erbaut.  - In Kiedrich wird Burg Scharfenstein unbewohnbar. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier, Kaufmann, Geldwechseler und Postmeister der Kölnischen Stadtpost xxx Heyden (--) geadelt alias in den Adelsstand erhoben. - Freiherr Johann von Görz wird Pächter der landgräflichhessenkasseler Postlinien mit Sitz in Kassel ohne landgräfliche Belehnung. - In Steinheim an der Strasse stirbt die verwitwete reformierte protestantische ehemalige hanaumünzenberger Regentin Gräfin und anhaltiner Fürstentochter Prinzessin Sibylle Christine von Anhalt Dessau (St) (31) nachdem sie fünf Kinder geboren und wieder als Säuglinge bzw kleines Kind begraben hat, auf ihrem Witwensitz Schloß Steinau.

1685 Wiesbaden hat 700 Einwohner. - In Hanau stirbt der in Bouxwiller geborene hanaulichtenberger und hanaumünzenberger Graf Friedrich Casimir von Hanau Lichtenberg (St) (62). Der in Baden geborene Philipp Reinhard von Münzenberg (St) (21) erbt die Grafschaft Hanau Münzenberg, die er bereits 5 Jahre regiert. - In Offenbach stirbt der in Birstein geborene Graf Johann Ludwig von Isenburg Birstein (St) (63). - In Schwalbach verklagt der fürstlichnassauischschaumburger Münzmeister Konrad Bethmann (33) die Juden Mencke zum Hecht und seinen Sohn Abraham zum Hecht wegen Diebstahls und Hehlerei von Geld, was mit einem Vergleich und Strafzahlungen endet. - Der nassaudiezer Erbprinz Willem Georg Friso von Nassau Diez (St) (--) wird geboren. - Graf Ferdinand Maximilian von Isenburg Büdingen Wächtersbach (St) (--) heiratet die Grafentochter Albertine Marie von Sayn Wittgenstein (St) (22). - In Darmstadt wird der Italienisch Lehrer und Verfasser einer Italienisch Grammatik Johann Balthasar Moscherosch (38) erster Leiter der Hofbibliothek. - In Alzey stirbt der ledige Freiherr Hartmut XVIII von Kronberg (St) (70). - In Frankfurt kauft der Schriftgießer Johann Adolph Schmidt (--) das früher im Besitze des Buchdruckers Wust befindliche, von diesem auf Johann Philipp Fivet übergegangene Haus Zur Schriftgießerei. - In Frankfurt heiratet der frankfurter Patrizier  Philipp Wilhelm Günderrode (64) nach dem Tod seiner zweiten kinderlosen Frau Maria Sybille von Lersner (56) in dritter Ehe Maria Catharina von Lersner (42), wobei die Ehe ebenso kinderlos bleibt. - In Frankfurt wird der Maler Johann Heinrich Roos (54) beim Brand seines Hauses auf der Zeil tödlich verletzt. - In Wanfried wird die Mutter der späteren kurfürstlichbayerischen Mätresse Maria Caroline Charlotte von Ingenheim als hessenkasseler Landgrafentochter  Prinzessin Maria Anna von Hessen Wanfried (St) geboren. Ihr späterer Ehemann, der in Metz geborene geflohene protestantisch hugenottisch französische lothringer Adelige Daniel von Ingenheim (19) wird Stallmeister am väterlichen Hof.

1684 Luxemburg ist vollständig vom katholischen Frankreich besetzt und der deutsche Kaiser Leopold von Habsburg (St) (44) erkennt die französischen Besatzungsgebiete auf 20 Jahre an. - In Bad Schwalbach wird der älteste Sohn aber 8. Kind Ernst II Leopold von Hessen Rotenburg (St) des in Kassel geborenen hessenrotenburger Landgraf Wilhelm von Hessen Rotenburg (St) (37) und der Prinzessin aus einer morganatischen wittelsbachpfälzer Nebenlinie Gräfin Maria Anna von Löwenstein Wertheim (St) (32) geboren, die aber schon 4 Jahre später in Oberlahnstein auf Schloß Lahneck stirbt. - Im katholischen kurmainzer eichsfelder Worbis in Nordhessen finden die letzten beiden Hexenhinrichtungen statt. - In Birstein einigt sich Maria Charlotte (St) (53), die Witwe von Graf Johann Ernst von Isenburg Büdingen mit Johann Ludwig von Isenburg Büdingen (St) (62), dem anderen überlebenden Enkel von Burggraf von Gelnhausen Graf Wolfgang von Isenburg Büdingen auf die Teilung Isenburg Büdingen und Isenburg Offenbach. - Mit dem Tod im Felde in Ungarn seines Bruders Graf Friedrich Ludwig von Nassau Weilburg (St) (19) übernimmt sein älterer Bruder Graf Johann Ernst von Nassau Weilburg  (St) (20) die gesamte Grafschaft Nassau Weilburg. - In Frankfurt kommen Griesheim und Nied, die zu Hanau gehören, im Tausch zum katholischen Mainz, wodurch Frankfurt sich nun mit Mainz um den Hof Rebstock streiten muss. - In Bad Homburg gibt die Stadt nach fünf Jahren ihr landgräfliches Monopol auf Glasherstellung auf. - In Bad Homburg wird eine Apotheke eröffnet. - In Königstein wird Johannes Stechmann Posthalter, wobei ein Bote für eine Postkutschfahrt mit zwei Pferden nach Frankfurt am Main 1 Gulden 15 Albus verdient.

1683 Das katholische Frankreich beginnt mit der Besetzung Luxemburgs. - Der in Utrecht geborene Graf Heinrich von Solms Braunfels (St) (44) heiratet Gräfin Carola Henrica von Solms Laubach (St) (--). - In Frankfurt wird der Botaniker und Anatom Lorenz Heister als Sohn des Dielenhändlers und Wirtes des Gasthauses Zur Stadt Darmstadt in der Fischergasse neben dem Frankfurter Dom Johann Heinrich Heister geboren. - In Frankfurt stellen die Saalhof-Pietisten ihr Kapital Franz Daniel Pastorius (32) zur Verfügung, der damit mit 13 Quäker- und Mennonitenfamilien aus Krefeld die erste deutsche Kolonie in Amerika, Germantown, gründet. - Der Grafensohn Anselm Franz von Ingelheim Mespelbrunn (St) wird als erstes von 21 Kindern von Graf Johann Philipp von Ingelheim Mespelbrunn (St) (42) und Maria Ursula Kämmerer von Worms von Dalberg (St) (--) geboren. - In Mainz veranstaltet xxx von Dalberg (St) (--) zum Besuch von Pfalzgraf Philipp Wilhelm Wittelsbach von der Pfalz (St) (68) mit mainzer Adeligen mehrere Festvorstellungen zur Huldigung. Dabei werden richtige Theaterstücke aufgeführt und die Adeligen selbst agieren als Schauspieler. Das Theater wird zu einem akademischen Theater unter der Leitung von Kraft von Arde. Es werden fast ausschließlich französische Stücke aufgeführt. - Der protestantische Graf Wilhelm Moritz von Solms Greifenstein (St) (45) heiratet Carola Henrica von Solms Laubach (St) (--). Die Ehe bleibt kinderlos. - Graf Johann Ernst von Nassau Weilburg  (St) (19) heiratet Prinzessin Marie Polyxena von Leiningen Hartenburg (St) (21). - In Frankfurt wird frankfurter Patriziersohn, frankfurter Kaufmannssohn und Ratsherrnsohn Zacharias Konrad von Uffenbach geboren. - In Darmstadt wird das Reithaus neben dem Herrengarten in das Theater Komödienhaus umgebaut, wo der hessendarmstädter Hofkapellmeister Wolfgang Carl Briegel beginnt Opern aufzuführen. - Der katholische kurmainzer rheingauer Vitztum Freiherr Franz Adolf von Ingelheim (24), der in Geisenheim im Stadtschloss Ingelheimer Hof residiert, heiratet die wormser Kämmerin Ursula von Dalberg (--), die Tochter des mainzer Vitztum Friedrich Dietrich von Dalberg (--) und der Freiherrentochter Maria Clara von Schönborn (36). - In Frankfurt stellt der frankfurter Goldschmied Peter Boy (--) den Goldkelch des Archidiakons Johann Philipp von Walderdorff mit Diamanten, Edelsteinen und Email fertig, dessen Rohform aus Augsburg stammt (20 23 Limburger Domschatz). - In Hofheim wird am Lorsbacher Kopf und an der Gundelhard Brauneisensteinerz entdeckt, das man sofort im Tagebau abbaut. - In Mainz wird Marquard Wilhelm von Schönborn als Sohn vom katholischen in Hanau Steinheim geborenen Kaiserlichen Geheimrat und Kämmerer Graf Melchior Friedrich von Schönborn Buchheim (39) und der in Darmstadt geborenen Maria Anna Sophie von Boyneburg Lengsfeld (31) geboren.

1682 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Frankfurt. Fast ganz Sachsenhausen steht unter Wasser. In Frankfurt steht das Wasser bis an die Engel Apotheke. In Mainz wird die allgemeine Schulpflicht eingeführt. - In Frankfurt kauft der in Hanau geborene hugenottische frankfurter Fayencefabrikbesitzer Daniel Behagel (57), der ausschließlich Fayence und kein Porzellan herstellen kann, mit anderen frankfurter Geschäftsleuten größere Ländereien in Pennsylvania und wird Mitbegründer der Frankfurter Landkompanie, die Germantown in Philadelphia County gründet. Er verschwindet spurlos. - Der katholische kurmainzer Oberamtmann in Königstein Georg Philipp von Greiffenklau (St) (62) gibt aus Altersgründen seine Stellung auf und zieht sich in den Rheingau zurück. - In Frankfurt wird der frankfurter Arzt Johannes Richier mit dem Thema Ostereier zitiert. - In Darmstadt besteht das Stadtsilber, das im Rathaus lagert, aus 29 Trinkgefäßen, die in Notzeiten oft verpfändet werden. - Der in Aschaffenburg geborene katholische kurmainzer Amtmannssohn Franz Adolf von Ingelheim (23), der in Geisenheim im Stadtschloss Ingelheimer Hof residiert, wird kurmainzer rheingauer Vitztum. - In Königstein lässt der katholische mainzer Erzbischof Karl Heinrich von Metternich Winneburg (St) (60) einen Lustgarten anlegen. - In Frankfurt wird der im Burgenland geborene lutherische Organistensohn und Komponist Georg Christoph Strattner (38) Kapellmeister, Musiklehrer und Tenor an der Barfüßerkirche. - In Eltville ist der zwölf Jahre zuvor eingebürgerte italienische mainzer Maurer Johann Baptist Barella (--) eltviller Schloßbauleiter. - In Frankfurt gründet der Buchdrucker Johannes Andreae (28) einen eigenen Verlag. - Der brandenburger Kurfürst Friedrich Wilhelm von Zollern Brandenburg (St) (62) , dessen erste Frau Prinzessin Luise Henriette von Nassau Oranien (St) (++) war, lässt in Berlin die Handelsgesellschaft Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie gründen, die den Sklavenhandel in Ghana organisiert, wobei 17.000 Sklaven auf die karibischen Inseln verkauft werden. Seine Schwiegertochter ist Prinzessin Elisabeth Henriette von Hessen Kassel (St) (21), die im Folgejahr stirbt. - In Mainz Kastel lässt der katholische mainzer Erzbischof Karl Heinrich von Metternich Winneburg (St) (60) eine Strassenbeleuchtung nach mainzer Vorbild mit Lampen aus Blechschalen auf denen rübölgetränkte Moosteile brennen.

1681 In Frankfurt wird der im hohenlohischen Neuenstein geborene Jurist Johann Wolfgang Textor (43) nach der Zerstörung der Residenz Heidelberg neuer Syndikus und Rechtsberater der Stadt Frankfurt. - In Frankfurt gründen religiöse Separatisten die Frankfurter Land Compagnie und kaufen 25.000 Acres Land im amerikanischen Pennsylvanien. Da Johann Jacob Schütz (41) mit Auswanderung droht, macht der Rat der Stadt Zugeständnisse an pietistische Strenge. - In Frankfurt wird der Stadtschultheiß und Patrizier Heinrich Ludwig Lersner geadelt, wodurch er sich Heinrich Ludwig von Lersner nennt. Sein Sohn ist Achilles Augustus von Lersner (19). - In Frankreich dürfen Frauen öffentlich tanzen. - Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (56) stirbt in Hamburg. Er hat mehr als 53 Hexenprozessopfer zu verantworten. - In Kurmainz wird die Schulpflicht für 6 bis 12 jährige Kinder eingeführt. Schule ist nur im Winter. - In Frankfurt stirbt der in Frankenthal geborene frankfurter Stillebenmaler Jacob Marrel (67). - In Darmstadt wird das Gasthaus Zur goldenen Krone nach rund 40 Jahren wiedereröffnet. - In Wiesbaden wird das zerstörte Hospital alias Krankenhaus am Kochbrunnenplatz wieder aufgebaut, das Sondersiechenhaus aber nicht. - In Hanau verlässt der hanauer Kaufmannssohn und Bürgermeistersohn Hieronymus van Alphen (16) nach der Beendigung der Schule das Land und studiert im Herkunftsland seiner Eltern. - In Frankfurt kauft der in Straßburg geborene Buchdrucker Johann Andreae (55), verheiratet mit Christine Fievet (37), zusammen mit seinem in Herborn geborene Sohn und Buchdrucker Johannes Andreae (27), der das Bürgerrecht durch die Heirat mit der wohlhabenden holländischen Kaufmannstochter Catharina von der Lahr (30) erhält, in der Neugasse eine Buchdruckerei.

1680 In Frankfurt schließen sich Kaufleute zusammen um über ein Jahrzehnt für die Rheinschifffahrt besonders hinderlichen Felsformationen im Rhein am Binger Loch neben dem Mäuseturm, die bei Niedrigwasser nur eine Fahrrinne von 30 Meter erlaubt, zu entfernen, wodurch auch größere Flossverbände passieren können und wonach der Holzhandel massiv ansteigt. Weitere gefährliche Stellen, wie das Bacharacher Werth zwischen Bacharch und Kaub mit der Klippenbank Wildes Gefähr und die Untiefen mit seitlichen Strömungen Sieben Jungfrauen, und bei St Goar unmittelbar nach der engsten Stelle Rheinstelle überhaupt, an der Loreley, den fünf Fuß hohen Wasserfall Bank und das Strömungsgefälle Gewehr, bergen aber bis etwa 18 20 weiter massive Gefahren. - In Mainz beschwerden sich die Bierbrauer über die Konkurrenz der bierbrauenden katholischen Klöster, besonders der Karmeliter und der Dominikaner. - Der in Baden geborene Philipp Reinhard von Hanau Münzenberg (St) (16) regiert die Grafschaft Hanau Münzenberg. - Die halbwaise Grafentochter Johannette von Nassau Idstein (St) (19) heiratet den 15 fachen Vater mit 10 lebenden Kindern Graf Christian Ludwig von Waldeck Wildungen (St) (45). - In Frankfurt Rödelheim stirbt Gräfin Eleonora von Solms Rödelheim (St) (51) im Schloss Rödelheim. - In Darmstadt zieht die darmstädter Hofbrauerei auf den Gehaborner Hof, Gehaborner Strasse 1. - Nach dem Tod des kinderlosen Gerhard Adam von Staffel erhält Freiherr Adolf Johann Karl von Bettendorf (St) (--) das verfallene nassauweilburger Lehen Burg Falkenstein. - In Frankfurt Bad Soden erwirbt David Malapert die Saline. - Frankfurt Sindlingen hat 37 Haushalte. - In Darmstadt beschwert sich die hessendarmstädter Regentin und Landgräfin Elisabeth Dorothea von Sachen Gotha Altenburg (St) (40) über den schlechten Zustand der Strassen und die Strassenreinigung. Besonders in der Vorstadt und auf dem Markt türmt sich der Dreck. Im Mühlbach verrotten Fäkalien und tote Tiere. - In Darmstadt bleiben die Stadttore am Sonntag weiter geschlossen. Gleiches gilt für Feiertage. - In Hanau wird die Silberwarenmanufaktur JD Schleißner gegründet. - In Frankfurt heiratet die adelige Hofjungfer Johanna Eleonora von Merlau (36), die seit fünf Jahren bei der Witwe Maria Juliane Baur von Eyseneck (39) im Saalhof wohnt und dort extreme pietistische Aktivitäten gegen die lutherische Staatskirche ua im Kampf gegen das Laster alias Sex betreibt, vom berüchtigtsten Pietisten, dem Senior des frankfurter Predigerministeriums und elsässer gräflichrappoldsteiner Hofmeisterssohn Philipp Jacob Spener (45) mit ihrem langjährigen ebenfalls pietistischen Freund und Prediger Johann Wilhelm Petersen (31) verheiratet, woraufhin sie mit ihm Frankfurt verlässt. - In Bad Homburg übernimmt die Stadt wieder ein Monopol auf Salz. - Der hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (26) gründet eine hessenkasseler Fayencemanufaktur. - In Groß-Gerau Wolfskehlen erbt mit dem Tod von Weiprecht von Gemmingen (72), der ua auch Burgmann in Oppenheim ist, sein gleichnamiger Sohn Weiprecht von Gemmingen (46), der auch hessendarmstädter Oberamtmann in Kelsterbach ist, den Pastorhof und Rechte.  - Der katholische kurmainzer aschaffenburger Amtmannssohn Franz Adolf von Ingelheim (21) wird in den Freiherrenstand erhoben. - Die katholische Grafentochter Claudia Franziska von Nassau Hadamar (St) (20), verheiratet mit dem in Wien geborenen Herzog von Sargan Fürst Ferdinand August Leopold von Lobkowitz (St) (25), bringt ihr zweites Kind Philipp Hyazinth Joseph von Lobkowitz zur Welt, worauf drei Tage später ihr erstgeborener Sohn Leopold Christian von Lobkowitz (St) (01) stirbt. Zwei Wochen später stirbt die Herzogin Claudia Franziska von Nassau Hadamar (St) (20) selbst. - Südlich von Bischofsheim endet nördlich das rechtsrheinische Gebiet der katholischen wittelsbacher Pfalz. - In Frankfurt wird xxx Barckhaus (--) alias Barckhausen, der im Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Strasse (20 24 Galerie Kaufhof) wohnt, in den Adelsstand erhoben. - In Wächtersbach Leisenwald wird ein Heiratsmarkt abgehalten, was von isenburger Beamten notiert wird.

1679 Der in Koblenz geborene mainzer Domkustos Karl Heinrich von Metternich Winneburg (St) (57) wird neuer katholischer mainzer Erzbischof und 3 Wochen später auch wormser Bischof. 7 Monate später stirbt er an Katarrh erkrankt in Aschaffenburg an einem Schlaganfall. Der in Köln geborene katholische kurmainzer Statthalter in Erfurt Anselm Franz von Ingelheim (St) (45) wird neuer katholischer mainzer Erzbischof. - In Solms Braunfels brennt das Schloss Braunfels ab, wird aber von Graf Heinrich von Solms Braunfels (St) (36) sofort wieder aufgebaut. - In Frankfurt ist der reiche radikale Pietist inaktive Jurist und frankfurter Patrizier Johann Jacob Schütz (33) Vorsteher des am Ort des von den vertriebenen Engländern erbauten Englischen Hauses, neu errichteten Armen-, Waisen- und Arbeitshauses auf dem Klapperfeld. Darunter gibt es viele Fälle von Skorbut, Diarrhöe und Ruhr. Die Waisenkinder müssen mit armen alten Menschen und Bettlern und auch Kriminellen zusammenwohnen und 8 Stunden arbeiten. Schulunterricht gibt es nur unregelmäßig bis gar nicht. Das Armen-, Waisen- und Arbeitshaus verteilt auch Almosen an Gebrechliche und Hilfsbedürftige auf den Strassen. Durchziehende Obdachlose erhalten Wegegeld. - In Bad Homburg heiratet Graf Wilhelm Moritz von Solms Braunfels Greifenstein Hungen (St) (28) die jüngere Erbtochter von zweien, wobei alle 7 männlichen Kinder bereits tot sind, Prinzessin Magdalena Sophia von Hessen Homburg (St) (19), von Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (54), der sich lieber Landgraf von Bingenheim nennt, wonach er seinen Bruder Moritz von Solms Hungen (St) (57) beerbt und die Hälfte von Hungen erhält. - In Frankfurt gibt es im Waisenhaus Hirsebrei und Lungenmus.  - In Frankfurt beginnen im Ballhaus Gasthaus Krachbein  Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) die Theaterschauspieltruppen Johannes VeltenAndreas Elenson und die Hochdeutsche Hofcomödianten aufzutreten. - In Frankfurt wird von vermögenden Bürgern eine Waisenhausstiftung gegründet. - In Bad Homburg beginnt die Stadt fünf Jahre lang unter einem Monopol Glas herzustellen. - In Hanau erhält der aus Delft stammende Direktor und Porzellanmaler Johannes Bally (--) und nicht die Gründer und Eigentümer Daniel Behagel (54) und seinem Schwager Jacobus von der Walle (--) der hanauer Fayencemanufaktur für sein verbessertes Rezept der Fayence, die dem chinesischen Porzellan sehr ähnlich sein soll, eine zehnjährige Verlängerung des Produktionsprivilegs. - In Frankfurt kommt Rebecca Schneider als Tochter von frankfurter Juwelier Johann Hartmann Schneider (--) und Anna Maria Willius (--) zur Welt.

1678 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Der in Trier geborene katholische mainzer Erzbischof Damian Hartard von der Leyen (St) (54) stirbt. - In Frankfurt wird mit dem Bau der protestantischen Hauptkirche Katharinenkirche an der Zeil begonnen. - Solms Hungen stirbt aus. Teile davon fallen an Graf Heinrich von Solms Braunfels (St) (35). - In Babenhausen kommen die Halbwaisen Reinhard III von Hanau (St) (13) und sein Bruder Philipp Reinhard von Hanau Lichtenberg (St) (14) an die Residenz ihrer Mutter Anna Magdalena von Birkenfeld Bischweiler (St) (38). - In Darmstadt stirbt der in Schweinfurt geborene Apotheker Friedrich Jakob Merck (47) kinderlos, weshalb sein Neffe Georg Friedrich Merck sein Nachfolger wird. - Graf Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) (23) heiratet Charlotte Amalia von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (24). - In Schloss Schaumburg an der Lahn heiratet der im holländischen Terborg geborene Grafensohn Wilhelm Moritz von Nassau Siegen (St) (29) die schaumburger Fürstentochter Ernestina Charlotte von Nassau Dillenburg Schaumburg (St) (16). - In Mainz hat das Kapuzinerkloster mit Innenhof Kapuzinerstrasse 17 - 19 bis zu 100 Mitglieder, dessen Obergeschoss 76 Wohn-Zellen, darunter 21 beheizbare, eine Krankenkapelle, ein Krankenzimmer und Gast-Zellen hat. Im Querflügel gibt es den Eingangsbereich mit Besuchs- und Sprechzimmer, streng vom Kloster abgeriegelt. Dazu gibt es ein Kelterhaus, einen Kornspeicher und im Kellergeschoss neben einem Weinkeller einen Klosterkerker, der mit doppelten, dicken, eisernen Traillen und eisernen Thüren, einem Abtritt alias Plumpsklo, einem eiserner Block mit Ketten auch zur bestrafung von Stiftsherren. - In Frankfurt wohnt die adelige Hofjungfer Johanna Eleonora von Merlau (34) seit drei Jahren bei der Witwe Maria Juliane Baur von Eyseneck (37) im Saalhof, wo sie wegen ihrer extremen pietistischen Aktivitäten gegen die lutherische Staatskirche ua im Kampf gegen das Laster alias Sex aufgegriffen und ausgewiesen wird, was danach wieder aufgehoben wird. - In Offenbach Rumpenheim erbaut der Bauernsohn und hanauer Regierungspräsident und Kammerpräsident Freiherr Johann Georg Seifert von Edelsheim (39) ein Herrenhaus alias Gutshaus. - In Mainz ist der 19 Jahre zuvor eingebürgerte italienisch Festungsanlagenbaumeister Hans Engel Barella (--) Baumeister des Schneiderzunfthaus. - Die in Gießen geborene katholischkonvertierte hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (43), verheiratet mit dem in Neuburg an der Donau geborenen verwitweten jesuitischkatholisch erzogenen pfalzneuburger Herzog Philipp Wilhelm von Pfalz Neuburg (St) (63), verheiratet ihren in Düsseldorf geborenen Sohn Johann Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Zweibrücken (St) (20) mit der habsburger Kaiserschwester und Halbschwester ihres Schwiegersohnes Maria Anna Josepha von Habsburg (St) (24). - In Darmstadt stirbt der protestantische hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (48). Sein Hofbaumeister Johann Wilhelm Pfannmüller (--) hat auf dem Gelände des Zeughauses einen viergeschossigen Glockenbau errichtet, wofür für das Glockenspiel im Turm 28 Glocken aus Holland angekauft wurden und südlich des Glockenhofs den Holländische Bau als eingeschossige Galerie mit Terrassendach.

1677 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Frankfurt wird die Uhr am nördlichen Brückenturm repariert. - In Idstein stirbt der in Saarbrücken geborene protestantische Graf Johann von Nassau Idstein (St) (74), wodurch nach 39 Hinrichtungen wegen Hexerei, darunter 8 Männern, die örtliche Hexenverfolgung endet, sechs davon aus Wiesbaden, Biebrich und Sonnenberg. - Die Grafentochter Eleonore Luise von Nassau Idstein (St) (24) stirbt. - Der in Utrecht geborene Graf Heinrich von Solms Braunfels (St) (39) begleitet den protestantischen, in Den Haag geborenen, kleingewachsenen, gefühlskalten, schroffen und menschenscheuen Statthalter der Niederlande Wilhelm von Oranien (St) (27) nach England zur Heirat mit der gutaussehenden englischen Königstochter Maria (St) (15), die zunächst völlig geschockt ist, dann aber der Heirat zustimmt. - Der in Frankfurt geborene und von seinem Vater ausgebildete Maler Philipp Peter Roos (26) wird in Rom von italienischen Maler Giacinto Brandi (--) ausgebildet, wobei er hauptsächlich Landschaften mit Hirten und Herden malt. - In Frankfurt stirbt der völlig überschuldete und von seinen Gläubigern ständig verfolgte hessenhomburger Landgraf Georg Christian von Hessen Homburg (St) (51) in seiner Vier-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock des Stiftshauses (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Kaufhof Zeil/ Ecke Große Eschenheimer Strasse) und wird im Mainzer Dom begraben. - Die in Darmstadt geborene protestantische Landgrafentochter Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt (St) (25) regiert nach dem Tod ihres Ehemanns für ihren minderjährigen Sohn Erbprinz Wilhelm Ludwig von Württemberg (St) (04) noch 12 Jahre das Herzogtum Württemberg. - In Frankfurt lässt sich der in Frankenthal geborene frankfurter Stillebenmaler Jacob Marrel (63) nach Jahren der Wanderschaft wieder nieder, stirbt aber zwei Jahre später. - In Frankfurt heiratet der frankfurter Patrizier  Philipp Wilhelm Günderrode (54) in zweiter Ehe Maria Sybille von Lersner (49). Sie haben keine Kinder. - In Frankfurt hält der Quäkers William Penn (33) im Saalhof bei der adelige Hofjungfer Johanna Eleonora von Merlau (33) bei einer Pietistenversammlung eine Predigt, worauhin sich die übrigen Separatisten eine Auswanderung nach Amerika überlegen. - In Mainz wird in der Badergasse 3 das Gasthaus Frankfurter Hof erbaut. - Die katholische Grafentochter Claudia Franziska von Nassau Hadamar (St) (18) heiratet den in Wien geborenen Herzog von Sargan Fürst Ferdinand August Leopold von Lobkowitz (St) (22) in Hadamar.

1676 Wetter: Ungewöhnlich kalter Winter. - Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Darmstadt hat 1.790 Einwohner. - In Idstein erzählt ein Kind, daß seine Patin ihn lehrte, wie man Mäuse und Eidechsen macht, was den darüber informierten in Saarbrücken geborenen protestantischen Graf Johann von Nassau Idstein (St) (73) einen Zusammenhang mit dem Tod seiner zweiten Frau, 11 seiner Kinder und auch das Viehsterben auf seinem Hofgut mit Hexerei vermuten, weshalb er eine Hexenverfolgung startet und in Idstein und im Stadtschloss in Wiesbaden die Prozesse führt, bei der er in 11 Monaten mehr als 39 Personen, darunter 8 Männer wegen Hexerei, hinrichten lässt. - In Idstein wird die in Dachsenhausen geborene Pastorentochter und heftricher Pfarrerehefrau Cäcilie Zeitlose Wicht (50) nach erfolterter Beschuldigung durch andere Hexen und erfoltertem Geständnis wegen Hexerei zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Als Begnadigung wird sie enthauptet und gegen eine Geldzahlung darf sie sogar auf dem Friedhof beerdigt werden. - In Wiesbaden wird die in Wiesbaden geborene sonnenberger Pfarrerehefrau Elisabeth Hoffmann (69), die mit ihrem Mann dem wiesbadener Lateinschulenrektor Johannes Hoffmann in ständigem Streit lebt und in Wiesbaden das Gasthaus Zum Bock am Kranzplatz (20 16 Zum schwarzen Bock) betreibt, nach anonymen Anzeigen, wonach sie auf Bäumen sitzen würde, verhaftet und nach Idstein gebracht, wo sie von der mitangeklagten Gumpfen-Christine des Hexentanzes beschuldigt wird. Sie gesteht Hexenflugsalbe aus vom wiesbadener Friedhof geholten toten Kindern hergestellt zu haben und beschuldigt unter der Folter den Schäfer Fritz Kesselring und den wiesbadener Metzger Philipp Pflüger, die ebenfalls hingerichtet werden. Weil sie vor dem Superintendenten alias oberster calvinistischer Kirchenherr, ihr Geständnis widerruft und ihre Unschuld versichert, ordnet Graf Johann von Nassau Idstein (St) (73) die verschärfte Folter an, wodurch sie alle möglichen Besagungen und Unzucht mit dem Teufel gesteht, wird zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, aber zum Tod mit dem Schwert durch Scharfrichter Meister Leonhard (--) auf dem idsteiner Galgenberg begnadigt. Der Leichnam wird verbrannt und gegen eine Spende auf dem Friedhof der Wüstung Wolfbach, dem Verbrecherfriedhof, begraben. In Idstein wird der aus Wehen stammende Adam Fließenbarth als Hexer hingerichtet. - Die Grafentochter Christine Elisabeth von Nassau Idstein (St) (25) stirbt. - In Frankfurt verweigert der Kirchenlieddichter Johann Jacob Schütz (36) die Teilnahme am Abendmahl, das er nicht gemeinsam mit Unwürdigen genießen will, was den Rat der Stadt Frankfurt als Angriff auf sein Landesherrliches Kirchenregiment ansieht. - In Darmstadt werden Ehrenstrafen wie der Driller, ein drehbarer Käfig für Marktdiebe, der Esel mit scharfkantigem Rücken, der Wippgalgen und Lastersteine zum Anketten mit Narrenkappen auf dem Marktplatz vor dem Schloss vor Publikum ausgeführt. - In Königstein wird der ehemalige wegen Verrats bereits vorher verurteilte Freiherr Philipp Ludwig von Reiffenberg (St) (71) wegen Urfehdebruch lebenslänglich eingekerkert. - In Darmstadt steht der Galgen auf dem Marktplatz. - In Frankfurt unterhalten die radikalprotestantischen Saalhof-Pietisten kaum noch Beziehungen zur lutherischen frankfurter Amtskirche und verweigeren das Abendmahl, um es nicht zusammen mit ihrer Meinung nach Unwürdigen zu sich nehmen zu müssen. - In Mainz kauft der katholische Johann Conrad Gedult (--), der seit 27 Jahren mainzer Postmeister ist, Ländereien des gerade ausgestorbenen Geschlechts Zum Jungen, ua die Jungenfelder in Weisenau. - In Frankfurt trifft bei einem samstäglichen streng religiösen protestantischen Zirkel gegen das sündige Leben alias Sex der Witwe Maria Juliane Baur von Eyseneck (35), die im Saalhof wohnt, die streng religiös pietistisch erzogene adelige Hofjungfer Johanna Eleonora von Merlau (32), den streng pietistischen Mystiker, Theologiestudenten und Prediger Johann Wilhelm Petersen (27), in den sie sich verliebt. Der reiche frankfurter Stadtsyndikussohn, inaktive Jurist und Patrizer Johann Jakob Schütz (36) wird Wortführer der protestantischen frankfurter Pietisten und er verweigert sogar das Abendmal, das dem frankfurter Kirchenregiment gar nicht gefällt. - In Mainz wird Damian Eckbert von Dalberg (11) katholischer mainzer Domherr. Er ist der Sohn von Philipp Franz Eberhard von Dalberg (41) Anna Kaharina von Dalberg (32), der Tochter von Anna Antonetta von der Leyen (--), der Schwester des neuen katholischen mainzer Erzbischof Damian Hartard von der Leyen (St) (52). - In Frankfurt ist der frankfurter Buchhändler Christoph Le Blon (32) bankrott, woraufhin mit seinem Sohn dem späteren Mehrfarbendruckerfinder und Merianenkel Jakob Christoph Le Blon (09) die Stadt Richtung Schweiz verlässt. - Der Bauernsohn und hanauer Regierungspräsident und Kammerpräsident Johann Georg Seifert von Edelsheim (37) wird in den Freiherrenstand erhoben. - In Frankfurt lässt sich der schweizer Bildhauser Johann Wolfgang Frölicher (24) nieder. Es dauert 7 Jahre bis er frankfurter Bürger wird. Er erschafft sowohl evangelische als auch katholische Kirchenkunst in Form von Grabtafel oder Statuen aber auch weltliche Statuen. - Die in Gießen geborene katholischkonvertierte hessendarmstädter Prinzessin Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (41), verheiratet mit dem in Neuburg an der Donau geborenen verwitweten jesuitischkatholisch erzogenen pfalzneuburger Herzog Philipp Wilhelm von Pfalz Neuburg (St) (61), verheiratet ihre Tochter Eleonore Magdalene Therese von Wittelsbach von der Pfalz (St) (21) mit Kaiser Leopold von Habsburg (St) (36). - In Frankfurt stellt der frankfurter Goldschmied Johann Daniel Treudel  (--) eine katholische trierer Monstranz und einen 70 cm hohen viersäuligen Monstranzbaldachin aus Gold, Silber, Diamanten und Edelsteinen her (20 23 Limburger Domschatz). - In Darmstadt löst der hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (46) sein für 53.000 Gulden an Freiherr Philipp Wilhelm von Boyneburg (20) verpfändetes Amt Braubach mit EppsteinKatzenelnbogen und Braubach, wieder ein. Obwohl das Amt Braubach rund 550 Jahre zuvor im Besitz seiner Vorfahrin, der arnsteiner Gräfin Jutta von Boyneburg (++) war, kehrt Freiherr Philipp Wilhelm von Boyneburg (20) erst im Folgejahr wieder zurück. Seine Schwester Maria Anna Sophia Johanna von Boyneburg Lengsfeld (St) (24) ist mit dem in Steinheim geborenen Freiherr Melchior Friedrich von Schönborn (32) verheiratet, dessen niederadelige Vorfahren aus dem Dorf Schönborn bei Katzenelnbogen stammen und nassauer Burgmänner und Ministeriale waren.

1675 Wetter: Pest in Wiesbaden. - Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Wiesbaden hat weniger als 100 Einwohner nach einem Pestausbruch. - Der in Luxemburg geborene katholische mainzer Erzbischof Lothar Friedrich von Metternich Burscheid (St) (58) stirbt. Der in Trier geborene wormser Bischof Damian Hartard von der Leyen (St) (51) wird neuer katholischer mainzer Erzbischof. Sein älterer Bruder Karl Kaspar von der Leyen (St) (57) ist langjähriger trierer Erzbischof. - In Schloss Bingenheim stirbt nach 6 bisher verstorbenen Söhnen, der letzte Sohn und Erbprinz Leopold Georg von Hessen Homburg (St) (21). Sein Vater, der hessenhomburger Landgraf oder Landgraf von Bingenheim Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (38) ist mit seiner Cousine Prinzessin Sophia Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (41) verheiratet. - In Frankfurt bilden ua der Arzt Bayer, der Stadtschultheiß Schwind und der Schreiber Altgeld durch persönliche Spenden den finanziellen Grundstock für ein Waisenhaus und ein Armenhaus für Menschen ohne Bürgerrechte, wofür der protestantisch evangelisch lutherische Pfarrer Philipp Jacob Spener (40) zu Spenden aufruft. Das Englische Haus auf dem Klapperfeld wird zum Waisenhaus umgebaut. - In Frankfurt gibt einer der berüchtigtsten Pietisten, der Senior des frankfurter Predigerministeriums und elsässische gräflich-rappoldsteinischen Hofmeisterssohn Philipp Jacob Spener (40) sein Hauptwerk Pia Desideria heraus, in dem er mangelnde Bibelkenntnisse der Bevölkerung als elementare Missstände anprangert, die durch eine umfassendes Reform behoben werden müssen. Bei der Witwe Maria Juliane Baur von Eyseneck (34), die im Saalhof wohnt, trifft er nach drei Jahren die streng religiös pietistisch erzogene Hofjungfer Johanna Eleonora von Merlau (31), woraufhin die Damen einen religiösen Zirkel gegen das sündige Leben alias Sex jeden Samstag abend veranstalten. - In Eschborn gibt es einen wenige Kilometer breite Landverbindung zwischen dem katholischen mainzer Rheingau und der katholischen mainzer Wetterau bis Friedberg und Usingen. Bockenheim, Eckenheim und Preungesheim sind ebenfalls katholisches mainzer Gebiet. Das protestantische frankfurter Gebiet reicht bis Bad Soden und Sulzbach im Westen, an das sich nördlich das katholische pfalzgräflich wittelsbacher Gebiet Neuenhain anschließt. Großkarben im Osten ist ebenfalls pfalzgräflich.

1674 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Der in Utrecht geborene protestantische Graf Heinrich von Solms Braunfels (St) (36) erhält als Kriegsgefangener vom katholischen französischen König Ludwig XIV (St) (36) einen französischen Schutzbrief für die Grafschaft Solms Braunfels. - In Mainz wird der zweite katholische kurmainzer Staatsministersohn Friedrich Karl von Schönborn Buchheim (St) geboren. - In Frankfurt wird die streng religiös pietistisch erzogene Hofjungfer Johanna Eleonora von Merlau (30) von der Witwe Maria Juliane Baur von Eyseneck (33) im Saalhof am Fahrtor aufgenommen. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborene Kaufmann Johann Martin du Fay (42), wobei er ua 154.000 rheinische Taler, vier Häuser und viele Juwelen hinterlässt. Er selbst besitzt eine Aktie der Ostindischen Companie. - In Frankfurt macht sich der aus Sachsen stammende Pfarrersohn und Tuchhändlerbuchhalter Benjamin Metzler (24) selbständig, indem er das Handelshaus Metzler gründet. - In Offenbach Rumpenheim belehnt Graf Friedrich Casimir von Hanau Lichtenberg den Bauernsohn und hanauer Regierungspräsident und Kammerpräsident Johann Georg Seifert von Edelsheim (35) mit dem ehemaligen kronberger Lehen Rumpenheim.  - In Mainz beendet der neue katholische mainzer Erzbischof Lothar Friedrich von Metternich Burscheid (St) (57) den 4 jährigen Streit zwischen italienischen Händlern und eingesessenen mainzer Händlern, indem er den zugezogenen Italienern die gleichen Rechte wie den eingessesnen erteilt, was die Italiener dazu nutzen einen Verdrängungswettbewerb auch in anderen Gewerben zu starten. - In Bad Kreuznach stirbt der im Exil in Sedan geborene kinderlose Herzog Pfalzgraf Ludwig Heinrich von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (34) verheiratet mit der in Den Haag geborenen Prinzessin Marie von Nassau Oranien (St) (32), die Tochter der verwitweten Grafentochter Amalie von Solms Braunfels (St) (72). - Der kaiserliche Rat und Obersthofmeister Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowitz (65), verheiratet mit der fast unvermögenden calvinischen pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (50), wird nur wegen der Freundschaft zu Kaiser Leopold von Habsburg (St) (34) nicht wegen Hochverrat verurteilt, was seinen Tod bedeutet hätte, sondern zu lebenslangem Hausarrest. - In Frankfurt beginnt der frankfurter Goldschmied Peter Boy (--) mit der Herstellung einer 70 cm hohen katholischen kurtrierer Mitra alias Bischofsmütze und den Zöpfen aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Seide und Email, was 7 Jahre dauert (20 23 Limburger Domschatz).

1673 In Wiesbaden leben 173 Bürger. - Der auf Burg Eschbach alias Laubuseschbach geborene katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (68) stirbt in Würzburg. Der von ihm wegen Verrats in Würzburg eingekerkerte ehemalige kurmainer Statthalter in Erfurt Freiherr Philipp Ludwig von Reiffenberg (St) (58) wird daraufhin freigelassen, bricht aber sofort wieder sein Versprechen sich nicht um seine Wiedereinsetzung bei Papst xxx zu bemühen. Der in Luxemburg geborene speyerer Bischof Lothar Friedrich von Metternich Burscheid (St) (56) wird neuer mainzer Erzbischof. - In Darmstadt wird auf Burg Frankenstein der niederramstadter Pfarrersohn und Schulmeistersohn, Theologe, Arzt und Alchemist Johann Konrad Dippel geboren. - Der Grafensohn Philipp Ernst von Sayn Wittgenstein Homburg (St) (28) stirbt bei einem Duell. - In Darmstadt heiratet die Landgrafentochter Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt (St) (21) den württemberger Erbprinz Wilhelm Ludwig von Württemberg (St) (26), der bereits nach sechs Monaten seinen Vater beerbt und nach 4 Jahren an einem Herzinfarkt stirbt. - In Schwalbach wird die Burg im Renaissanaancestil umgebaut. - In Frankfurt ist der in Speyer geborene Verleger und Buchhändler Moritz Georg Weidmann (15) Buchhändlerlehrling, der innerhalb weniger Jahre nach Leipzig zieht und durch Heirat mit der Buchhändlerwitwe Ritter erfolgreich wird. - In Mainz beerdigt der in Hanau geborene calvinistische Predigersohn und evangelischkatholisch konvertierte katholische mainzer Generarlvikar Adolf Gottfried Volusius (56) am Hochaltar des Doms das Herz des gerade verstorbenen mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (68). - Der Bauernsohn und hanauer Regierungspräsident und Kammerpräsident Johann Georg Seifert aus Edelsheim (34) wird in den Adelsstand erhoben. - In Karben erbaut sich Helfrich von Kroneck (--) einen adeligen Landsitz später Degenfelder Schloß. - In Frankfurt pachtet Johann Christoph Fehr (37) für die frankfurter Fayencemanufaktur den Klapperfeldhof später Porzellanhof auf Lebenszeit. - Am französischen Hof werden Allonge Perücken als Staatsperücken eingeführt. Hauptgrund ist die wärmende Wirkung in den kalten Schlössern. Weil so viele Höflinge mit der Sexualkrankheit Syphilis angesteckt sind und bei der Behandlung Haarausfall ausftritt, dienen sie zum Verschleiern der Krankheit. - In Mainz endet die zweite sechsjährige Bauphase des Bastionsbaus bastionäres Tracée. - In Frankfurt stirbt der Kaufmann Clemens Würtz (--), der ua 500 kg feinen Hutzucker und 160 kg raffinierten Zucker im Warenlager hat. - Der kaiserliche Rat und Obersthofmeister Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowitz (64), verheiratet mit der fast unvermögenden calvinischen pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (49), bittet im Geheimen zugunsten der Franzosen den Erzbischof von Mainz den kaiserlichen Truppen den Rheinübergang zu verwehren und gibt auch geheime kaiserliche Schreiben an die Franzosen weiter. - In Frankfurt stellt der frankfurter Goldschmied Johann Daniel Treudel (--) einen katholischen trierer 50 cm hohes Vortragekreuz aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Kameen und Email (20 23 Limburger Domschatz). - In Mainz wird in der Vorderen Synagogenstrasse eine Synagoge eingeweiht.

1672 Wiesbaden leidet wieder unter dem Durchzug der katholischen französischen Truppen Ludwigs XIV. Es werden der Graben, Tore und Türme angelegt. - Nassau Weilburg befindet sich in einem nicht erklärten Krieg. - Die in Frankfurt geborene strengreligiöse Hofjungfer Johanna Eleonora von Merlau (26) lernte auf einer Reise die beiden Führer des Frankfurter Pietismus, Philipp Jacob Spener (37) und den in Frankfurt geborenen Kirchenlieddichter Johann Jacob Schütz (32), kennen, und beginnt mit ihnen einen intensiven Gedankenaustausch. - In Wiesbaden wird die Hofapotheke an der Ecke Marktstrasse/Kirchgasse im Gebäude des Gasthofs Zum Einhorn gegründet. - In Butzbach wird die körperbehinderte hessenhomburger Landgräfin Anna Elisabeth von Sachsen Lauenburg (St) (48) nach ihrer Scheidung auf Schloss Philippseck abgeschoben. - In Wiesbaden wird die Schützenhofapotheke von Max Holländer gegründet. - In Frankfurt stirbt der in Offenbach geborene Wolfgang Heinrich von Isenburg Büdingen Offenbach Dreieich (St) (44). - In Darmstadt wird mit dem Bau der Alexanderstrasse der landgräfliche Birngarten, ein Teil des Herrngartens, geopfert um Neubürger anzulocken. - In Frankfurt verlässt der in Frankfurt geborene radikalprotestantische Kupferstecher Caspar Merian (45) auf Anraten seines Arztes die Stadt Richtung Wertheim. - Die beiden Schwestern, die verwitwete Prinzessin Henriette Dorothea von Hessen Darmstadt (31), verheiratet mit Graf Johann II von Waldeck Pyrmont (St) (++) und die unverheiratete Auguste Philippine von Hessen Darmstadt (29) sterben. - Nach dem Tod ihres Mannes lebte die protestantische verwitwete tarenter Fürstin Emilie von Hessen Kassel (St) (46) im Sommer auf ihrem Landsitz, dem Château Marie in Vitré in der Bretagne und im Winter am Hof von Versailles wo auch ihre protestantische Nichte Liselotte von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20), seit einem Jahr verheiratet mit dem bisexuellen Bruder des katholischen französischen König Ludwigs XIV, Herzog Philippe d’Orléans, lebt. Fünf der sechs Kinder des französischen König Ludwigs XIV (St) (34) sind bereits verstorben. Nur der Dauvin Louis (St) (11) lebt. Von seinen 6 illegitimen Kindern leben dagegen noch 4. - In Mainz wird die alte Bockspforte abgerissen und durch das Stadttor Neutor ersetzt. - In Frankfurt stellt der frankfurter Goldschmied Johann Daniel Treudel (--) einen katholischen trierer Bischofsstab aus Gold, Diamanten, Edelsteinen, Kameen und Email (20 23 Limburger Domschatz).

1671 In Frankfurt wird die Hauptwache am Garküchenplatz an der Rückseite des Doms auf den Roßmarkt verlegt und dazu ein Holzhaus errichtet, in dem zu Soldatenunterkünften auch ein Gefängnis untergebracht wird. An der Westseite des Gebäudes befindet sich der Soldatengalgen alias Justiz. - In Frankfurt findet vor dem Eschenheimer Tor das Städtische Schiessen, ein Schützenfest, statt. - In Frankfurt bezieht der völlig überschuldete und von seinen Gläubigern ständig verfolgte hessenhomburger Landgraf Georg Christian von Hessen Homburg (St) (45) den zweiten Stock des Stiftshauses (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Ecke Kaufhof Zeil/Große Eschenheimer Strasse) mit einer Vierzimmer Wohnung. - In Darmstadt Oberramstadt lässt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (41) in seinem Gestüt Wembach Hahn ein Jagdhaus und ein Lusthaus errichten. - In Darmstadt stirbt die hessendarmstädter Landgrafenwitwe Kurfürstentochter Prinzessin Sophie Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (63). - In Mainz beginnt ein 4 jähriger Streit zwischen italienischen Händlern und eingesessenen mainzer Händlern. - In Bad Schwalbach wird Prinz Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) als Sohn von dem auf Burg Rheinfels geborenen Landgraf Karl von Hessen Wanfried (St) (22) und der Grafentochter Sophie Magdalene von Salm Reifferscheid (St) (--) geboren. Der geistig behinderte Prinz Wilhelm II von Hessen Wanfried (St) wächst in böser Umgebung auf und verkümmert und wird deshalb der Kirche übergeben, wo er straßburger und kölner Domherr wird. - In Frankfurt lässt die Stadt die Hauptwache mit darin stationierten Soldaten vom Garküchenplatz in die Neustadt ans Ende der Zeil verlegen. - In Mainz Kastel erhält die Schule, die im Rathaus abgehalten wird, ein eigenes Schulgbäude. - In Frankfurt stellt der frankfurter Goldschmied Johann Daniel Treudel (--) einen katholischen trierer Goldkelch mit Diamanten und Edelsteinen her (20 23 Limburger Domschatz). - Zwischen Mainz und Koblenz sind die Leinpfade, auf denen die Treidelschiffe gezogen bzw gebremst werden, nach jahrzehntelangen Beschwerden wieder instand gesetzt. - In Darmstadt wird der unterfränkischkönigsteiner Apotherksohn Wolfgang Carl Briegel (43) von seiner Schülerin, der hessendarmstädter Landgräfin Elisabeth Dorothea von Sachen Gotha (St) (31) zum neuen hessendarmstädter Hofkapellmeister ernannt.

1670 Wetter: Viehseuche in Gau-Algesheim. In Mainz wird die Sebastiankapelle alias Pestkapelle auf dem späteren Gutenbergplatz erbaut. - Lothringen wird von Frankreich besetzt. - In Mainz zieht Johann Erwein von Schönborn (St) (14) in sein neuerbautes barockes Stadtschloss Schönborner Hof am Ende des Thiermarktes alias Schillerplatz. Hinter dem Gebäude sind weiträumige Barockgärten angelegt. Sein Onkel ist der auf Burg Eschbach alias Laubuseschbach geborene mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (65). - Der lutherische Prinz von Homburg alias Friedrich II von Hessen Homburg (St) (37) tritt zum reformierten Glauben über und heiratet die Kurfürstennichte Luise Elisabeth von Kurland (St) (24). - In Grünstadt stirbt der Grafensohn Simon Philipp von Leiningen Westerburg (St) (26) bei einem Duell. - Die Grafschaft Hanau erhält es durch den Religionshauptrezeß, der die beiden evangelischen Konfessionen lutherisch und reformiert erlaubt und, weil der Graf auf sein jus reformandi verzichtet, zwei gleichberechtigte Landeskirchen. - In Butzbach versteckt Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (45) auf Schloss Philippseck das von ihm geschwängerte Hoffräulein seiner Frau Anna Elisabeth von Lützow (24). Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (40) lässt seine Verwandte und schwangere Geliebte seines verhassten Vetters Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (45) Anna Elisabeth von Lützow (24) aus Schloss Philippseck befreien und nach Schloss Biedenkopf entführen. Nachdem sich auch noch der Bruder Friedrich von Hessen Homburg (St) (45) alias Prinz von Homburg und dessen Freund, der brandenburger Kurfürst Friedrich Wilhelm von Zollern Brandenburg (St) (50), einmischen, werden Anna von Lützow und ihr Kind an einen geheimgehaltenen Ort gebracht. Sie tauchen nie wieder auf. - In Frankfurt verlässt die Kupferstechertochter Maria Sibylla Merian (23) ihre Geburtsstadt und zieht mit ihrem in Nürnberg geborenen Ehemann, Blumenmaler Johann Andreas Graff nach Nürnberg. Sie ist von Insekten fasziniert und sammelt Seidenraupen. - In Frankfurt wohnt der Schriftschneider und Gießer Reinhard Vosken in der Lautengasse oder Bockgasse im Haus Zur Konrnblume. - In Frankfurt wird der frankfurter Schultheißensohn Reinhard Bonaventura von Günderrode (--) geboren. - In Mainz tritt auf Betreiben des in Eisenach evangelisch geborenen katholisch konvertierten Pfandbesitzers des Amtes Braubach mit EppsteinKatzenelnbogen und Braubach, Freiherr Johann Christian von Boyneburg (48), verheiratet mit der hessischen Hofgerichtspräsidententochter Anna Christine Schütz von Holzhausen (--) der in Leipzig geborene Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (24) ua als Diplomat in kurfürstlichmainzer Dienste. xxx von Frankenstein (--) wird zum Freiherr erhoben.

1669 In Frankfurt wird Jakob Bender von Bienenthal (25), verheiratet mit Margarethe Fleischbein von Kleeberg (25), in die adelige Stubengesellschaft Frauenstein aufgenommen. - Hanauer Tolles Jahr. - Der in Buchsweiler geborene und völlig verschuldete reformierte Graf Friedrich Casimir von Hanau Münzenberg (St) (46) versucht in Brasilien das Königreich Hanauisch-Indien zu gründen, wird aber durch seinen in Buchsewieler geborenen lutherischen Bruder Johann Philipp von Hanau Lichtenberg (St) (43) durch einen Staatsstreich 3 Tage lang entmachtet. Kaiser Leopold von Habsburg (St) (29) richtet auf Bitten der Verwandtschaft eine Zwangsverwaltung unter hessenkasseler Militärverwaltung ein, die vom Sekretär von Graf Friedrich Casimir von Hanau Münzenberg (St) (46) als hanaumünzenberger Regierungs- und Kammerpräsident Johann Georg Seyfried übernommen wird. - In Bad Homburg verkauft der in Ober Rosbach geborene Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (44), der sich lieber Landgraf von Bingenheim nennt, wo er sich auch hauptsächlich aufhält, seine eigene Residenzstadt und das Amt Homburg an seinen in Bad Homburg geborenen Bruder Georg Christian von Hessen Homburg (St) (43), der damit dritter Landgraf von Hessen Homburg wird. - In Bad Homburg werden bei verläumderischer Hexenverdächtigung unter Nachbarn und Eheleuten 20 Reichstaler Buße als Strafe verhängt. - In Darmstadt verkauft der hessenkasseler Juristensohn Johann Balthasar Moscherosch (22) die väterliche Bibliothek mit über 2.300 Büchern an den hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (39). - In Frankfurt wird ein Pestilenzhaus am Klapperfeld erbaut. - In Frankfurt gibt es ein Dollhaus alias Irrenhaus. - In Schwalbach kommt die Burg in den Besitz von Herr xxx von Greiffenklau (St) (46). - In Darmstadt Oberramstadt lässt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (39) das Gestüt Wembach Hahn errichten. - In Hanau ist Johann Georg Seifert aus Edelsheim (30) am Staatsstreich beteiligt. Sein Sohn Friedrich Christian Seifert von Edelsheim, dessen Mutter Clara Elisabeth Magdalene Rau von Holzhausen (--) ist, wird geboren. - In Frankfurt wird der kaiserliche Befehl das hessenkasseler alias hessische Postamt im Maulheerhof zu schließen nicht befolgt. Der Rat beschließt neutral zu bleiben, weil die protestantische hessenkasseler Landgräfin Hedwig Sophie von Zollern Brandenburg (St) (46) mit Gegenmaßnahmen droht. Der frankfurter thurn und taxis Postmeister Vetzel (--) richtete Schnellposten nach Norden ein und kauft dafür Pferde. Der thurn und taxis Eilwagen fährt aber nur bis Marburg, wo der kaiserliche marburger thurn und taxis Postmeister Matthäi (--) gezwungen wird dem protestantischen marburger hessenkasseler Postmeister Klemens (--) alle Postsachen gegen Quittung abzugeben. - In Frankfurt richtet die protestantische hessenkasseler Landgräfin Hedwig Sophie von Zollern Brandenburg (St) (46) eine neue wöchentliche Postroute über Metz nach Paris als Französische Post und als Ordinari Kutsche ein, die dienstags im Gasthaus zum Goldenen Engel in der Töngesgasse beim Wirt Peter Feschmann (--) abfahren und die auch nach Straßburg fahren, worauf die katholische kaiserliche frankfurter Thurn und taxis Post Klage erhebt. Die protestantische hessenkasseler Landgräfin Hedwig Sophie von Zollern Brandenburg (St) (46) bestreitet deren Existenz, droht aber gleichzeitig mit Gewalt, sollte die hessenkasseler Postamt im Maulbeerhof in der Töngesgasse von der Stadt Frankfurt geschlossen werden, was zum Eklat führt, woraufhin das hessenkasseler Postamt in den exterritorialen hessenkasseler Klosterhof Hainerhof verlegt wird. Danach sucht sie andere Verbündete und findet sie in Baden-Durlach und Württemberg, was zur dauerhaften Existenz ihrer Postlinien bis 16 77 führt, die sie aber finanziell unterstützen muss.

1668 Mainz Kastel wird von französischen Soldaten niedergebrannt, damit deutsche Truppen dort keinen Stützpunkt unterhalten können. - In Idstsein stirbt die zweite Ehefrau Gräfin Anna von Leiningen Dagsburg Falkenburg (St) (43) von dem in Saarbrücken geborenen protestantischen Graf Johann von Nassau Idstein (St) (65). - Der kurmainzer Amtmann Philipp Erwein von Schönborn Freienfels Eschbach (St) (61), verheiratet mit der Grafentochter Ursula Greiffenklau Vollrads (--) seine stirbt. Nachfolger wird sein Sohn Johann Erwein von Schönborn (St) (14). Sein Schloss Schönborn in Heusenstamm ist nach 5 jähriger Bauzeit gerade fertiggestellt. Sein ebenfalls in Laubuseschbach geborener Bruder ist der mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Philipp von Schönborn (St) (63). - In Darmstadt übernimmt der in Schweinfurt geborene Apotheker Friedrich Jakob Merck (47) die zweite öffentliche darmstädter Apotheke, die Engel Apotheke am Schlossgraben. - Frankfurt Schwalbach hat 174 Einwohner. - Vor den Toren von Alzey duellieren sich der ledige Freiherr Hartmut XVIII von Kronberg (St) (53) und sein Bruder Johann Daniel von Kronberg (St) (52) in der Nähe von Schloss Iben. - In Darmstadt werden die Stadttore am Sonntag nicht mehr geöffnet. Gleiches gilt für Feiertage. - Der katholische Fürstensohn Wildgraf und Rheingraf Gaston Philipp von Salm (St) (22) stirbt bei Nancy bei einem Duell. - In Mainz wird der Juraprofessor und Präses an der katholischen mainzer Universität Johann Gudenus (36) für die Beförderung zum kurfürstlichen Geheimen Rat in den Adelsstand erhoben. - Freiherr Philipp Erwein von Schönborn (61) stirbt. - In Frankfurt heiratet Euphrosyne Margaretha (29), die Tochter des frankfurter Patriziers Johann Philipp von Cronstetten (--) den verwitweten frankfurter Patrizier Heinrich Ludwig Lersner (39). - In Mainz beginnt die zweite sechsjährige Bauphase des Bastionsbaus bastionäres Tracée. - In Mainz verheiratet Freiherr Johann Christian von Boyneburg (46), dessen Verwandte Jutta von Boyneburg etwa 550 Jahre zuvor als Gräfin Jutta von Arnstein (St) (++) die Grafschaft Arnstein mit der Vogtei über Boppard, Oberwesel, St Goar, Oberlahnstein und Niederlahnstein, Koblenz und den Einrichgau ua an xxx von Katzenelnbogen (St) (--) und xxx von Laurenburg (St) (--) später von Nassau verkauft hat und von welchem Gebiet er gerade einen Teil, das Amt Braubach mit EppsteinKatzenelnbogen und Braubach für 53.000 Gulden als Pfandschaft von hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (--) gekauft hat, seine Tochter Maria Anna Sophia Johanna von Boyneburg Lengsfeld (St) (16) mit dem in Steinheim geborenen Freiherr Melchior Friedrich von Schönborn (24), dessen niederadelige Vorfahren aus dem Dorf Schönborn bei Katzenelnbogen stammen und nassauer Burgmänner und Ministeriale waren. - In Frankfurt wohnt der Kupferstecher Matthäus Merian (46) im Eckhaus Zeil/Große Eschenheimer Strasse (20 24 Galerie Kaufhof).

1667 Wetter: Pest in Wiesbaden. Pest in Mainz - In Mainz wird in der Birnbaumgasse 5 ein kunstvoll mit Schnitzereien verziertes Fachwerkhaus als Brauerei in der Nähe der Häuser Zum großen Birnbaum und Zum kleinen Birnbaum errichtet. - In Wiesbaden leben 5 jüdische Familien. - In Darmstadt wird westlich vor dem Stadttor im Gasthaus Scheuerhof alias Zur Traube, das der hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (37) als Brauerei mit Gasthof gekauft hat, Wein und Bier wild (anders als innerhalb der Stadtmauern mit all seinen Regeln) ausgeschenkt, was die etablierten städtischen Schildwirte beklagen. - In Königstein wird der wegen Verrats, Misswirtschaft und moralischer Vergehen abgesetzte katholische kurmainzer Statthalter in Erfurt Philipp Ludwig von Reiffenberg (St) (42) lebenslang eingekerkert. Friedrich von Greiffenklau Vollrads (St). wird neuer Statthalter. Der in Metz geborene Graf Walrad von Nassau Usingen (St) (32) übernimmt auch die zweite Hälfte von den Herren von Reiffenberg. - In Frankfurt wird der Rahmhof erbaut. - Die seit neun Jahren nach einer Scheidung morganatisch verheiratete zweite pfälzer Kurfürstenehefrau Marie Luise von Degenfeld wird zur Raugräfin Marie Luise (St) (33) erhoben, die auf alle ihre Erbansprüche auf die Pfalz verzichtet. Alle ihre morganatischen Kinder werden zu Raugrafen und Raugräfinnen. Marie Luise von Degenfeld (St) (33) erhält auch das frühere Lehen der Raugrafen. - In Frankfurt treten im Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) nach vier Jahren wieder Schauspieler auf. - In Frankfurt hat Johann Christoph Fehr (--) den Gründer Jean Simonet (--) und Bernhard Schumacher (--) aus der Geschäftsleitung der frankfurter Fayencemanufaktur im Klapperfeldhof später Porzellanhof gedrängt und ist alleiniger Pächter. - Weil der katholische kaiserliche kasseler thurn und taxis Postmeister Bernhard Parwein (--), der das Postamt gegründet hat und sich 25 Jahre lang erfolgreich nicht aus Kassel vertreiben liess, stirbt und dieser nur dem Kaiser unterstand, übernimmt dessen Witwe kurzerhand den Postbetrieb mit ihrem Postschreiber, was die hessenkasseler Regentin Landgräfin Hedwig Sophie von Zollern Brandenburg (St) (44) als Chance sieht, die ungeliebte Postkonkurrenz zu vertreiben, weshalb sie behauptet, das Postamt sei illegal errichtet, weil es ohne hessenkasseler Genehmigung betrieben wurde, was eigentlich auch wahr ist, und es hätte sich eingeschlichen, was so nicht stimmt, weil es auf Anordnung des Kaisers eröffnet wurde. Sie hätte auch die hessische Posthoheit, was auch seit 16 49 durch den Status ante motus bellicos bedingt wahr ist. Außerdem argumentiert sie, dass sich das kaiserliche Verbot von Postdienstleistern von 16 37 nur auf die Metzgerpost, die städtischen Posten und die Kaufmanspost beziehe und nicht auf landesherrliche wie ihre hessenkasseler Post. Sie befiehlt daraufhin der Witwe alle thurn und taxis Postsachen zum von ihrem Mann 16 58 wegen angeblicher überhöhter Portogebühren und Unordnung eingeführten fürstlichhessenkasseler Oberpostamt für die Poststrecke Kassel~Frankfurt zu bringen und dem fürstlichhessischen Postmeister Reinhold Bödicker (--) alias an die Hessische Post zu übergeben, was diese verweigert und die Post einfach zurückhält, woraufhin die hessenkasseler Landgräfin Hedwig Sophie von Zollern Brandenburg (St) (44) verbietet, an diese Poststation Briefe zu liefern oder aufzugeben. Weitere Gründe findet sie in Unzuverlässigkeit, Willkür, Eigennützigkeit, Übermütigkeit und Frechheit des Postmeisters und überhöhtes Porto. Die Frechheit bezieht sich auf den katholischen Glauben, den Bernhard Parwein (--) bisher als kaiserlicher Beamter ohne Furcht vor Repressionen zur Schau gestellt hat. Sie sucht sich erfolgreich Unterstützer in der protestantischen Familie. Der katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (62), der auch kaiserlicher Erzkanzler ist, positioniert sich als ihr Gegner. Die Witwe erhält kaiserliche Unterstützung durch den katholischen kaiserlichen Rat Freiherr Emmerich Friedrich von Walderdorff, dem Molsberg und Isenburg gehört und der droht das hessische frankfurter Postamt im Gasthaus Zum goldenen Hirsch Hainer Hof 2, das eine hessenkasseler Exklave in Frankfurt ist und als Poststation mit Pferdewechsel dient, durch die Stadt Frankfurt auflösen zu lassen, den Postverkehr nach Kassel zu verhindern und allen Postverkehr um Hessen und Braunschweig herumzuleiten.  - In Frankfurt wird ein hessisches Postamt mit Colligirung und Distribuirung der Briefe eingerichtet, das auch ein hessisches Post-Sigill gebraucht und das im Gasthaus Maulbeerhof in der Töngesgasse/Hasengasse 9 untergebracht ist. - Der Poststreit mit Hessen-Kassel zieht sich hin. - In Gudensberg bei Kassel wird werden der Frankfurter Messe ein Ordinari Postwagen von mehreren berittenen Räubern überfallen und geplündert. 

1666 Wetter: Pest in Wiesbaden. Pest in Mainz. - In Mainz kommt die Pest aus Holland über Köln an, wo sie bis zu ihrem Abklingen 20 % entsprechend 2.200 Personen tötet. Der mainzer Dompropst Johann von Heppenheim (--) organisiert den Krankendienst. - In Flörsheim tritt die Pest auf. 4 Kinder der Familie Johann Peter Schumacher sterben. - Flörsheim hat 700 Einwohner und Mainz Laubenheim hat 72 Herstellen alias Haushalte, wieder soviel wie 16 18. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Hieronymus Peter von Stetten zum Schultheiß ernannt, was er 20 Jahre bleibt. - In Frankfurt gibt es ein Predigerministerium, das nur für die Stadt zuständig ist,  dessen Senior der elsässische gräflich-rappoldsteinischen Hofmeisterssohn und Pietist Philipp Jacob Spener (31) ist und dessen Mutter Agatha bei ihm in Frankfurt wohnt. - In Heusenstamm verlässt der in Paris geborenen faiseur de porcelaine alias Porzellanmacher, ein Fachmann der Blaumalerei für Dekor nach Delfter Art, Jean Simonet (--) die vom protestantischen Hugenotten Daniel Behagel (42) geführte heusenstammer Fayencemanufaktur im Schloss Heusenstamm von Freiherr xxx von Schönborn (St) (--), weil er auf einem Weinberg in Frankfurt Sachsenhausen bestgeeigneten Ton gefunden hat, wonach er in Frankfurt auf dem Klapperfeldhof später Porzellanhof eine eigene Fayencemanufaktur, die frankfurter Fayencemanufaktur, aufbaut, für die Johann Christoph Fehr (30) und Bernhard Schumacher (--) die Geschäfte führen. - In Mainz wird im Bockshöfchen das Eingangsportal zum bishöflich mainzer Hof erbaut. - In Mainz stirbt der nach Mainz während des Krieges gefohlene ehemalige mainzlaubenheimer katholische Pfarrer Manfred Deul an der Pest, während es in Laubenheim kaum Opfer gibt. - Auf der linksrheinischen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststrecke Mainz~Koblenz wird genau auf halbem Weg nach 45 km rheinabwärts wegen der verbesserten Wege, der höheren Geschwindigkeit und der dadurch veränderten höheren Reichweite der Postreiter der kaiserlichen Amtspost eine neue katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei, die auch für den Wegebau zuständig ist, auf katholischem wittelsbacher Territorium für den Pferdewechsel und zur garantierten Übernachtung und Verköstigung, und das Gasthaus Zum Posthof eingerichtet, wofür die Posthalterei in xxx am Rhein aufgegeben wird. 

1665 Wetter: Pest in Wiesbaden. Flörsheim bleibt von der Pest verschont. - Mit dem Tod des letzten männlichen Familienangehörigen Johann Philipp Echter von Ingelheim (19) übernimmt seine Schwester und Erbtochter, Maria Ottilia Echter von Mespelbrunn (17), verheiratet mit Phillipp Ludwig von Ingelheim (St) (--) den Namenszusatz. - In Mainz führt der Theaterdirektor K Läufer (--) in einer kleinen Bretterbude im Karthäuserhof kleine Singspiele ein. Es singen sogar Frauen. Das Repertoir ist armselig. - Der Witwer Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (40) heiratet in zweiter Ehe die körperbehinderte Herzogstochter Anna Elisabeth von Sachsen Lauenburg (St) (41), die er vorher nicht gesehen hatte. Eine Scheidung scheitert zunächst. - In Frankfurt heiratet die Kupferstechertochter Maria Sibylla Merian (18) den in Nürnberg geborenen Johann Andreas Graff, einen Schüler ihres in Frankenthal geborenen Stiefvaters und frankfurter Blumenmalers Jacob Marrel (41). Sie züchtet Seidenraupen und sammelt Schmetterlingsraupen. - In Mainz erbaut der mainzer Kurfürst Philipp Erwein von Schönborn (St) (58) ein Waisenhaus in der Kappelhofgasse im Rotlichtviertel, wo Prostitution alias Sexarbeit betrieben wird. - In Mainz kauft der katholische mainzer Dompropst Johann von Heppenheim genannt vom Saal den Homberger Hof Kappelhofgasse 8 und funktioniert das als Spital genutzte Gebäude zu einem Waisenhaus um, ein erstes Institut dieser Art im Kurfürstentum Mainz. - In Idstein wird der Grafensohn Georg August von Nassau Idstein (St) als Sohn von Graf Johann von Nassau Idstein (St) (62) und Prinzessin Anna von Leiningen Dagsburg (St) (40) geboren, womit er mit seinem 16. Kind wieder einen Erben hat. - In Hanau wird der niederländische Theologe Hieronymus van Alphen als Sohn des hanauer Kaufmann und Bürgermeister Hieronymus Simon von Alphen (--) geboren.

1664 Der in Weilburg geborenen, zum Katholizismus konvertierte und deshalb verstoßene älteste Grafensohn Gustav Adolf von Nassau Idstein (St) (32) stirbt unverheiratet und kinderlos als katholischer kaiserlicher Offizier in Ungarn. Sein einziger überlebender Bruder, Erbgraf Philipp Ludwig von Nassau Idstein (St) (02) von seiner zweiten Frau, der Grafentochter Anna von Leiningen Falkenburg (St) (39), stirbt, weshalb es keinen männlichen Erben bei 15 Kindern gibt und weshalb er sein letztes Kind zeugt. - In Lindheim endet eine zweijährige Hexenverfolgungswelle des korrupten Schultheißen Georg Ludwig Geiß mit 25 Opfern. - In Frankfurt Rödelheim wird der Grafensohn Ludwig von Solms Rödelheim Rödelheim (St) als Sohn von Graf Johann August von Solms Rödelheim Assenheim (St) (41) geboren. - Der kurfürstlichmainzer Jurist und Philosoph Johann Michael Moscherosch (63) wird entlassen und wechselt an den hessenkasseler Hof. - In Frankfurt besichtigt der französische königliche Berater Balthasar de Monconys (--) mit dem Duc de Chevreuse (--) während eines 6 wöchigen Aufenthalts die goldenen Bulle, die in einer goldenen Büchse liegt, im frankfurter Rathaus Römer. - In Darmstadt ist westlich vor dem Stadttor das Gasthaus Scheuerhof alias Zur Traube, im Neubesitz des hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (34), das er als Hofbrauerei betreiben lässt. - In Frankfurt wird nach dem Tod des Stadtphysikus Wilhelm Ernst Scheffer (74) dessen Sohn Sebastian Scheffer (33) neuer Stadtphysikus, der Mitglied der Akademie der Recuperati ist. - In Bad Homburg gibt die Stadt nach vier Jahren ihr Monopol auf Salz auf. - In Hattersheim wird das Gasthaus Zum grünen Baum eröffnet. - Der auf Burg Eschbach alias Laubuseschbach geborenen mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (59) belagert und erobert mit einem 15.000 Mann starken Heer, darunter 7.000 Franzosen die bislang selbständige Stadt Erfurt und macht sie zu seiner Stadt. Philipp Ludwig von Reiffenberg (St) (39) wird sein Bevollmächtigter und Statthalter. - Der marburger Jude Seligmann (--) betätigt sich als Privatfuhrunternehmer, wobei er in Kassel festgenommen wird, weil er dem hessenkasseler Postinstitut Hessische Post im marburger Gasthaus Zum Adler Fahrgäste abgeworben haben soll. Die Gäste sollen nach seiner Darstellung ihn überredet haben, weil die hessischen Postillone grob und unfreundlich sind und von einem Verbot habe er nichts gewußt. Weil der Wirt die Angaben bestätigt muss er nur 20 Gulden Strafe bezahlen, darf aber auch weiterhin Personen nur dann befördern, wenn die Hessische Post überfüllt ist. 

1663 Darmstadt wird von den Franzosen erobert und besetzt, wobei noch rechtzeitig das Glockenspiel nach Frankfurt in Sicherheit gebracht wurde, das Schloss aber verwüstet wird. - In Heusenstamm beginnt der katholische kurmainzer Amtmann Philipp Erwein von Schönborn (56), Bruder des auf Burg Eschbach alias Laubuseschbach geborenen mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (58), mit dem Bau des Renaissanceschlosses Schönborn unmittelbar vor der Wasserburg Heusenstamm. - Der katholische kurmainzer Amtmann Philipp Erwein von Schönborn (56) wird vom in Wien geborenen katholischen Kaiser Leopold von Habsburg (St) (23) zum edlen Panierherren und Reichsfreien zu Freiherr Philipp Erwein von Schönborn (St) ernannt. - In Mainz lässt der mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (58) die Große Bleiche als Prachtstrasse anlegen, vergisst aber die Wasserversorgung. Die entschädigten mainzer Bürger errichten deshalb nur schlichte Bürgerhäuser und Neubürger siedeln sich dort gar nicht an. - In Mainz übernimmt der protestantische speyerer Pastorensohn Johann Joachim Becher (28), der zum Katholizismus übergetreten ist, die Lehrveranstaltungen seines in Frankfurt geborenen Schwiegervaters Ludwig von Hörnigk (63), eines unehelichen Sohnes von Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (++) an der katholischen Universität Mainz Alte Universitätsstrasse 17. - Der in Mainz geborene Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) (17) wird an das katholische jesuitische Pristerseminar Germanicum in Rom geschickt. - In Mainz lässt der katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (58) die mainzer Kaufhausordnung an den Kriegsverlauf anpassen. - In Schloss Bingenheim verliert die in Darmstadt geborene hessenhomburger Landgräfin Sophie Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (29) ihr neuntes und letztes Kind, das sie zum fünften Mal wie vier bereits verstorbene Kinder Friedrich (St) (01) allerdings zum ersten mal mit dem Zusatz Wilhelm nennt. Ihr Ehemann, der hessenhomburger Landgraf oder Landgraf von Bingenheim Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (38) ist ihr Cousin. - In Darmstadt ist der Schlossgraben völlig verseucht, weil er als Müllablageort und Fäkalienentsorgung für die Kaserne genutzt wird. Auch tote Tiere verrotten darin. - In Mainz porträtiert der lutherische Maler Johann Heinrich Roos (32) den mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (58). - In Frankfurt wird die weit abgelegene Holzhausen Oede zur Gerberei genutzt, die durch die Geruchsbelästigung einen schlechten Ruf hat. - In Frankfurt heiratet der verwitwete frankfurter Kaufmann Johann Martin du Fay (31) Anna Sibylla von Stalburg (27). - In Frankfurt brennt das Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) ab. Es dauert vier Jahre bis auf der neuen Bühne wieder Schauspieler auftreten. - Der flandrische belgische Kirchenmaler Oswald Onghers (35) wird würzburger Hofmaler des würzburger Fürstbischof und gleichzeit mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (58), der im Vorjahr in Amorbach tätig war. - Am englischen Hof werden schlagartig im November Perücken eingeführt. Hauptgrund ist die wärmende Wirkung in den kalten Schlössern. Weil so viele Höflinge mit der Sexualkrankheit Syphilis angesteckt sind und bei der Behandlung Haarausfall ausftritt, dienen sie zum Verschleiern der Krankheit. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Jursit ehemalige riedeseler Hofmeister und Oberamtmann und hessenhomburger Rat Martin Rasor (51) Konsulent und Sydikus der Stadt Frankfurt. - In Mainz beginnt der neue Medizinprofessor Johann Joahim Becher (28), der Leibarzt und Berater des mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (58) ist, die Tochter des Vorsitzenden der Medizinischen Fakultät und Rektors der mainzer Universität Ludwig von Hörnigk (64), eines unehelichen Sohnes von Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (++), geheiratet hat, der auch noch Leibarzt des hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (58) ist, seine erste Vorlesung mit dem Thema Über die Wirklichkeit des Lapis philosophorum oder Stein der Weisen, wobei er noch glaubt, dass  Luft, Wasser und Erde die Grundelemente der Welt sind und die Erde in terra fluida alias merkuralische Erde alias phlogisto, die den Stoffen Flüssigkeit, Feinheit, Flüchtigkeit und metallische Eigenschaften verleiht, in terra pinguis alias fettige Erde, die der öligen Flüssigkeit der Alchemisten entspricht, die den Substanzen ölige, schweflige und brennbare Eigenschaft verleiht und in eine terra lapidea alias glasartige Erde, die für das Prinzip der Schmelzbarkeit steht, unterteilt ist. Für den mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (58), entwickelt Johann Joahim Becher (28) eine neue aber nicht eingeführte Polizeiordnung, die aber die Grundlage späterer mainzer Polizeiordnungen wird.

1662 In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier und Stadtchronist Achilles Augustus von Lersner als Sohn von Heinrich Ludwig Lernser (--) und der Maria Antoinette Löffler von Neidingen (--) geboren. - In Wiesbaden hat das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz zwei Massenbäder. - Am kaiserlichen Hof wird der Orden der Sklavinnen der Tugend durch die in Mantua geborene strengreligiöse katholische verwitwete Kaiserin Eleonore (St) (34) eingeführt, die 6 Jahre mit einem 20 Jahre älteren und zweifachen Witwer verheiratet war und ihm vier seiner insgesamt 10 Kinder geschenkt und nach seinem Tod diverse Klöster gegründet hat. - Der Grafensohn Philipp Ludwig von Nassau Idstein (St) wird als Sohn von Graf Johann von Nassau Idstein (St) (59) und der Grafentochter Anna von Leiningen Falkenburg (St) (37) geboren. - In Darmstadt fordert die darmstädter Bürgerschaft vergeblich die Ausweisung aller Juden. - In Heusenstamm gründet der in Hanau geborene protestantische Hugenotte Daniel Behagel (37) zusätzlich zu seiner hanauer Porzellan-Bäckerei alias hanauer Fayencemanufaktur, die von Holländern aus Delft betrieben wird, eine zweite Fabrik, die kurmainzer heusenstammer Fayencemanufaktur, in dem im Vorjahr vom katholischen kurmainzer Amtmann Philipp Erwein von Schönborn (55) verheiratet mit der mainzer Kurfürstennichte Maria Ursula von Greiffenklau Vollrads (50) gekauften Schloss Heusenstamm, der dafür aus Brüssel den in Paris geborenen faiseur de porcelaine alias Porzellanmacher, ein Fachmann der Blaumalerei für Dekor nach Delfter Art, Jean Simonet (--) alias Johannes Simonet kommen lässt, wo ua Weihwasserbecher, Potpourris und Rundplatten alias Teller ausschließlich als kurmainzer Fayenceware hergestellt werden und der dort mehr als drei Jahre arbeitet. - In Frankreich tanzen aristokratische Damen auf Theaterbühnen. - In Frankfurt stirbt der frankfurter Schultheiß Hieronymus von Stalburg (72) wonach der frankfurter Patrizier Christoph Bender von Bienenthal (59) zum Schultheiß ernannt wird, was er vier Jahre bis zu seinem Tod bleibt. - Hessen-Darmstadt kauft die vor den Toren der Stadt gelegene Herrschaft Eberstadt hälftig von den Herren von Frankenstein und den Grafen von Schönburg. - In Frankfurt wir das Frauentörchen in der  Mainzergasse als Hurentörchen am Hurenhaus für Sexarbeit alias Prostitution bezeichnet. - In Mainz heiratet der in Speyer geborene protestantische Pastorensohn mainzer kurfürstlicher Leibarzt und Hofmathematiker Johann Joachim Becher (27) die Tochter Maria Veronika Hörnigk (--) des in Frankfurt geborenen Verwaltungsjuristen und mainzer Universitätsrektor Ludwig von Hörnigk (62), eines unehelichen Sohnes von Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (++), wofür der katholisch wird. - In Wiesbaden Frauenstein wird der katholische kurmainzer Amtmann Philipp Erwein von Schönborn (55) neuer Burggraf. - In Mainz wird die erste siebenjährige Bauphase des bastionären Tracées beendet, wobei die Bauwerke statt wie üblich aus Erdwällen in Stein ausgeführt wurden. - In Stockstadt gehört der westliche Teil der Rheininsel Kühkopf zu Hessen-Darmstadt und die östliche zur wittelsbacher Pfalz. - In Wiesbaden beschreibt der frankfurter Arzt Ludwig von Hörnigk (--) in der zweiten Auflage seiner Beschreibung Wiesbadens das Badhaus Zum Adler (20 22 Kaiser Friedrich Therme) in der Langgasse als Badhaus ersten Ranges. - Die prottestantische hessenkasseler Landgräfin Hedwig Sophie von Zollern Brandenburg (St) (39) setzt einen fürstlichhessischen kasseler Postmeister Reinhold Bödicker (--) für ihre landesherrliche Hessische Post, für die ein seit 16 49 bestehendes Postregal hat, ein und stattet ihre Postillone und Postkutscher mit Dienstkleidung alias Uniformen und Posthörnern aus, wie sie ua die Metzgerpost hat. Gleichzeitig verbietet sie allen anderen Kutschern, Fuhrleuten und Botenreitern das Führen eines Posthorns bei strenger Strafe. Gleichzeitig gibt des die seit 16 15 bestehende katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post. - In Darmstadt kauft der protestantische hessendarmstädter Landgraf Ludwig VI von Hessen Darmstadt (St) (32) die Herrschaft Eberstein und die dazugehörige Burg Frankenstein von den katholischen Herren von Frankenstein, die ins katholische Unterfranken wegziehen. - In Mainz verschafft sich der katholische lothringer Büchsenmachergeselle Georg Franz Müller (15) weiteres Wissen auf seiner Wanderschaft, bis er 6 Jahre später Soldat bei der protestantischen Holländischen Ostindischen Kompanie und Weltreisender wird.

1661 In Mainz wird die mainzer Schiffsbrücke bestehend aus 48 Kähnen über den Rhein nach Mainz Kastel eröffnet. Alle Personen müssen 1 Kreuzer Brückenmaut bezahlen, außer die Bettelorden. Der Fährdienst mit Ruderbooten der Färcher besteht dadurch nur noch zu den Zeiten, wenn die Schiffsbrücke für den Schiffsverkehr geöffnet ist. - Der mit der mainzer Kurfürstennichte Maria Ursula von Greiffenklau Vollrads (49) verheiratete zum Katholizismus konvertierte katholische kurmainzer Amtmann Philipp Erwein von Schönborn (54), Bruder des auf Burg Eschbach alias Laubuseschbach geborenen mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (56), kauft von Graf xxx von Heusenstamm (--) dessen Herrschaft Heusenstamm mit den Dörfern Hausen und Obertshausen und dem Hof Gravenbruch (20 23 Luxushotel KempinkGravenbruch). Lothar Franz von Schönborn (06) ist sein Sohn. - In Heusenstamm gibt es das älteste Bauwerk am Platz, das Gasthaus Zum Goldenen Löwen. - In Frankfurt ignoriert der Rat der Stadt die Ansiedelung einer Porzellan Bäckerei durch zwei in Frankfurt lebende niederländische hugenottische Kaufleute, den in Hanau geborenen Daniel Behagel (36) und seinem Schwager Jacobus von der Walle (--), obwohl seit vier Jahren die Preise von hochwertigen Porzellan astronomisch steigen, weshalb sie in Hanau bei Graf Friedrich Casimir von Hanau Münzenberg (St) (38) nachfragen, wo sie die hanauer Fayencemanufaktur in der Neustadt Ecke Römerstraße 15/Glockenstraße gründen, zunächst auf 20 Jahre betreiben und die Rohstoffe sogar zollfrei einführen dürfen. Weil China als Lieferant ausgefallen ist, bleibt nur das hollndische Delft als Konkurrenz. Es wird nur Fayenceware und kein Porzellan hergestellt. Die ersten Arbeiter werben sie in Holland an, darunter den Direktor Johannes Bally (--). - Der in Bad Homburg geborene Prinz Friedrich von Hessen Homburg (St) (29) heiratet die schwerreiche schwedische Oxenstierna Witwe Gräfin Margarete Brahe (St) (58) und vereitelt damit den Antrag vom in Saarbrücken geborenen 14 fachen Vater und 3 fachen Witwer Graf Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg (St) (67). - In Mainz bringt der zum katholischen Glauben konvertierte mainzer Hofkapellmeister Phillip Friedrich Bucher (43) die deutschen Gesangsbücher des mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (56) heraus. - In Darmstadt wird die Offiziersbrüderschaft alias Offiziersbruderschaft gegründet, die sich um Sterbefälle kümmert. - In Bad Homburg hat der in Bad Homburg geborene Prinz Friedrich von Hessen Homburg (St) (29) während der Herrschaft von Landgraf von Bingenheim Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (36), verheiratet mit seiner Cousine Prinzessin Sophia Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (27), in 11 Jahren mehr als 53 Personen wegen Hexerei und Zauberei, darunter auch Kinder, hinrichten lassen. - In Frankfurt wird der frankfurter Notarssohn und frankfurter Patrizier Christoph Bender (58) verheiratet mit der frankfurter Münzmeistertochter Susanna Ayrer (44), zum kaiserlichen Rat ernannt und dafür geadelt, wonach er Christoph Bender von Bienenthal heißt. - In Darmstadt stirbt der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (56). Von seinen 14 Kindern leben noch 9. Der verwitwete frankfurter Kaufmann Johann Martin du Fay (29) hat für ihn an der Börse spekuliert, musste aber einen Großteil des Geldes auslegen.

1660 In Hofheim meldet der Pfarrer eine Frau, die sich von einem Geist vefolgt fühlt, woraufhin der mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (55) Predigten dagegen anordnet und die Frau zu sich befiehlt. - In Frankfurt siedelt sich die Familie Guaita als Pomeranzenhändler an. - In Frankfurt kauft Heinrich von Bertram den Kuhhornhof, wodurch der Hof in Bertramshof umbenannt wird. - In Mainz beginnen bis 16 63 die Wandertheaterschauspieltruppen von Kuno Spangenheim, Fra Medardo, Urban Werner und Anselm Refonta mit ihren Aufführungen, bei denen es sich hauptsächlich um Pantomime und Fastnachtsspiele mit dürftigem Repertoir in einer kleinen Holzbude auf dem Heumarkt handelt. - In Frankfurt stirbt der Fürstensohn und katholische mainzer Kapitelmitglied und Kanoniker Hermann Otto von Nassau Hadamar (St) (33). - In Wächtersbach wird der Thronfolger Johann Kasimir von Isenburg Büdingen (St) als Sohn von Graf Johann Ernst von Isenburg Büdingen (St) (35) und der Grafentochter Maria Charlotte von Erbach (St) (29) geboren. - In Königstein baut der katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (55) die Festung aus und einen Teil zum Gefängnis um. - In Darmstadt werden die Jahrmärkte von einem Tag auf zwei Tage ausgeweitet. - In Wiesbaden fürchen einige Beschwerdeführer, dass wegen der unzureichenden Strassenreinigung einiger Anlieger, der in Saarbrücken geborene protestantische wiesbadener Stadtherr Graf Johann von Nassau Saarbrücken Idstein (St) (57) nur mit grosser Unlust auf der Strasse sein könnte. - In Frankfurt gründet Johann Goll (--) eine namenlose Bank. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann Hieronimus zum Jungen  als Sohn des frankfurter Schöffen und jüngere Bürgermeister Daniel zum Jungen (32) und Anna Maria Weiß von Limpurg (31) geboren. - In Mainz wird der in Speyer geborene protestantische Pastorensohn Autodidakt und mainzer Student Johann Joachim Becher (25) ohne Abschlüsse neuer Leibarzt und Hofmathematiker des mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (55). - In Bad Homburg übernimmt die Stadt für vier Jahre ein Monopol auf Salz. - In Frankfurt beginnt die Kupferstechertochter Maria Sibylla Merian (13) Seidenraupen zu züchten. - In Mainz ist Antonio Righi (--) Bauführer an den kurmainzer Befestigungsanlagen, wobei der befestigte Jakobsberg in die Zitadelle umgebaut und in die Bastionsanlage integriert wird. - In Gelnhausen wird eine katholischkaiserliche thurn und taxis Postverwaltung eingerichtet. - In Bad Schwalbach bedient sich der katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (55) der in Kemel geborenen Kartenschlägerin alias Kartenlegerin und Wahrsagerin Sibylle (--) bei der Entcheidung um die Zukunft Efurts. - In Frankfurt stattet der protestantische hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (57) seine reitenden Postboten mit Pässe und Legitimationsscheinen und Geleitsbriefen für die Strecke Kassel~Frankfurt aus und verbietet wie auch seine verbündeten herrschaftlichen Postanstalten alle katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststationen und Postämter auf seinem Territorium, wodurch die kaiserliche Thurn und Taxis Post keine Briefe mehr nach Norden transportieren kann, nicht einmal mehr über Umwege. Es wird sogar vom hildesheimer Postmeister Hinüber (--) eine gemeinsame herrschaftlich Ordninari Post auf der Strecke Frankfurt~Hamburg eingerichtet, wobei in Frankfurt das Gasthaus Zum goldenen Löwen und in Friedberg das Gasthaus Zum Schwan als Poststation dient. Die Strecke Frankfurt~Friedberg kostet einen Taler. 

1659 In Darmstadt wird der reiche und privilegierte landgräfliche Geldgeber, der jüdsche Lederhändler Manasse auf dem Pfingstmarkt von seinem angestammten Platz vertrieben und erhält ihn nicht wieder zurück, woarufhin er kurzerhand Darmstadt verlässt und nach Frankfurt zieht. - In Frankfurt verlässt die strengreligiöse, verarmte Hofmeistertochter und theologische Schriftstellerin Johanna Eleonora von Merlau (15) das Schloss Rödelheim und zieht auf die wetterauer Burg Lißberg, wo sie in die Dienste ihrer Taufpatin Anna Margarete von Hessen Homburg (St) (29) tritt. - In Mainz tritt eine Studentengesellshaft unter der Leitung des Theaterdirektors Kosterholz im Kirschgarten auf. - 19 Jahre nach dem Tod von Wilhelm Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (++) wird Nassau geteilt, wodurch Nassau Usingen mit dem in Metz geborenen Graf Walrad von Nassau Usingen (St) (24) entsteht. - In Schloss Bingenheim verliert die in Darmstadt geborene hessenhomburger Landgräfin 16 50 ihr siebtes Kind, das sie zum vierten Mal wie drei bereits verstorbene Kinder Friedrich (St) nennt, kurz nach der Geburt. Ihr Ehemann, der hessenhomburger Landgraf oder Landgraf von Bingenheim Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (34) ist ihr Cousin. - Der adelige hessische Grundherrensohn Johann Christian von der Malsburg (--) wird bei einem Duell bei Coesfeld von xxx von Streithorst erstochen. - In Frankfurt verbietet Kaiser Leopold von Habsburg (St) (19) nach der Schließung des katholischen kasseler thurn und taxis Postamtes den Weiterbetrieb des fürstlichhessenkasseler Postamtes im Gasthaus Maulbeerhof in der Töngesgasse, wo der aus Braunschweig stammende marburger Bote Friedrich Herdes (--), der in Diensten des kasseler Postamtes steht, Briefe einsammelt und verteilt und aller Nebenposten, das aber nicht beachtet wird, woraufhin der katholische kaiserliche frankfurter thurn und taxis Postmeister Johann Wetzell (--) Anzeige erstattet und daraufhin der marburger Bote verhört wird und nur mit dem Versprechen Kaufmannsbriefe und Privatschreiben nicht einzusammeln wieder zurückgeschickt wird.

1658 Im Konflikt zwischen Mainz und der Kurpfalz tritt das katholische Frankreich als aus dem 30 jährigen Krieg legitimierte selbsternannte Schutzmacht und Schiedsrichter auf. - In Frankfurt wird Leopold von Habsburg (St) (18) zum neuen Kaiser gewählt und gekrönt. - Der Grafensohn Georg Wilhelm von Nasasu Idstein (St) (01) stirbt. - Der Rechtswissenschaftler und kaiserliche Geheime Rat Freiherr Philipp Franz Eberhard von Dalberg (St) (23) wird vom neuen römischdeutschen Kaiser Leopold von Habsburg (St) (18) zum Ritter geschlagen. - In Mainz wird die Wandertheatergruppe um den Schauspieler Bononi wieder vertrieben. Der allzu rege Kunstsinn der mainzer Jugend soll der Grund sein. - In Frankfurt nimmt der in Utrecht geborenen Graf Heinrich Trajektin von Solms Braunfels (St) (20) an der Krönung teil. - In Frankfurt stellt die Kupferstechertochter Maria Sibylla Merian (11) eigene Kupferstiche her. - In Schloss Bingenheim verliert die in Darmstadt geborene hessenhomburger Landgräfin Sophie Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (24) ihr sechstes Kind, das sie nach drei verstorbenen Kindern mit dem Namen Friedrich nun Karl Wilhelm (St) nennt, kurz nach der Geburt. Ihr Ehemann, der hessenhomburger Landgraf oder Landgraf von Bingenheim Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (33) ist ihr Cousin. - In Frankfurt dokumentiert der in Frankfurt geborene Caspar Merian (31) auf einem Kupferstich ein Turnier auf dem Rennplatz später Goetheplatz auf dem Roßmarkt. Man veranstaltet Durchgänge, bei denen erstens ein Türckenkopf aufgespießt werden muss, zweitens bei vollem Rennen Javelinen geschossen oder geworfen werden, drittens eine Scheibe mit Javelinen getroffen werden müssen und viertens ein Kopf mit dem blossen Degen aufgespießt werden muss. Rechts und links flankieren zwei Säulen mit einer gespannten Schnur im Zentrum die 5 Meter breite Reitbahn. - In Frankfurt fertigt der in Frankfurt geborene Caspar Merian (31) einen Kupferstich von einem Markttag auf dem Römerberg mit dem Rathaus. - In Frankfurt tritt im Ballhaus Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) der englische Komödiant Joris Jollifous alias Joseph Jori oder George Jeliphus alias  George Jolly (--), der dort jahrelang wegen seines Jähzorns und Krach mit seinen Theaterschauspielern, die sich von ihm trennten, nicht mehr auftreten durfte, letztmals für einige Wochen mit einer Rumpftruppe von 8 Schauspielern auf und führt die Komödie Vom verlorenen Sohn auf, wonach er pleite nach England zurückkehrtwonach seine ehemaligen Schauspieler Schwartz und Hofmann für dem in Heidelberg geborenen pfälzischen Pfalzgraf Karl Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz Simmern und bei Rhein (St) (41), einem Sohn der englischen Königstochter Prinzessin Elisabeth Stuart (St) (62) die Komödie Conte die Monte Negro aufführt, wobei dieser sich über über die schlechten Beleuchtungsverhältnisse beschwert. - Philipp Ludwig von Ingelheim (31) heiratet die Freiherrenerbtochter Maria Ottilia Echter von Mespelbrunn (29) wodurch er in den Besitz von Schloss Mespelbrunn kommt. - In Frankfurt erhält die halbwaise Kupferstechertochter Maria Sibylla Merian (11) einen eigenen Arbeitsplatz in der Werkstatt ihres in Frankenthal geborenen Stiefvaters Jacob Marrell (44), der Stilleben im flämischen Stil malt aus. - In Gau-Algesheim baut der Freiherrensohn Georg Langwerth von Simmern (22) den dem Boden gleichgemachten Weiler Laurenziberg mit Kapelle wieder auf und siedelt fremde Leute an. - In Frankfurt stirbt die kinderlose seit 15 Jahren verwitwete in Aurich geborene hessenbutzbacher Landgräfin Christna Sophia von Sachsen Weißenfels (St) (49), deren Witwensitz eigentlich Butzbach ist. Ihre 16 04 verstorbene Großmutter Christine von Hessen (St) (++) ist die Stammmutter des russischen Kaiserhauses und die Großmutter des 16 32 verstorbenen schwedischen König Adolf II. - Hessen-Kassel, Schweden Zollern-Brandenburg und Braunschweig bechließen ein gemeinsames Amtspostnetz. - In Frankfurt versucht der protestantische hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (57) als Konkurrenz zur katholischen kaiserlichen thurn und taxis Post die Eöffnung einer fürstlichhessenkasseler Poststation zu erzwingen, deren Zustimmung die Stadt zwar verweigert, die regelmäßige Ankunft und Abfahrt der Kuriere aber auf Dauer nicht verhindern kann.

1657 Der zweitälteste Grafensohn Ludwig Friedrich von Nassau Idstein (St) (23) stirbt und sein Bruder Georg Wilhelm von Nassau Idstein (St) wird geboren. - In Frankfurt eröffnet der zugezogene Maler Johann Heinrich Roos (26) ein Atelier, wonach er bei den frankurter Patriziern beliebt ist. - Der Rechtswissenschaftler und kaiserliche Geheime Rat Philipp Franz Eberhard von Dalberg (St) (22) wird vom neuen römischdeutschen Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (49) in den erblichen Freiherrnstand erhoben. - In Mainz lässt der mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (52) den Zeybach in die Festungsgräben der Gartenfeldfront (20 16 Kaiserstrasse) umleiten und damit die sumpfigen Bleichwiesen trockenlegen um neues Baugebiet zu schaffen und für enteignetes Land aus dem Bastionenbau zu entschädigen. - In Offenbach wird der Thronfolger und Grafensohn Wilhelm Moritz von Isenburg Birstein (St) geboren. - In Mainz tritt auf dem Dietmarkt der italienische Wandertheaterschauspieler Bononi mit seiner Truppe mit modischem italienischem Repertoire auf. Auf der Bühne wird getanzt. Pantomimen treten auf. Die erste weibliche Schauspielerin Primadonna Mamsell Streubel ist so beliebt, dass sie von einem achtbaren Bürger geheiratet wird. - In Astheim wird gegenüber von Mainz Laubenheim am rechten Rheinaltarm die verfallene Burgwörth alias das befestigte Haus Burg Astheim von Freiherr Johann Christian von Boineburg (--) gekauft. - In Mainz versucht xxx von Isenburg (St) (--) seit Jahren die Herrschaft über seine Dörfer Weisenau und Hechtsheim wiederzuerlangen, woraufhin der mainzer Domdekan Johann von Heppenheim (--) sie als Strohmann kauft und sofort an seinen Vetter, den mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (52), weiterverkauft. - In Jesberg betrinkt sich der fritzlarer reitende Postbote alias Postillon Johannes Schneider (--) im Gasthaus so sehr, dass er auf dem Weg nach Gilserberg vom Pferd fällt, die Post zT aufreißt, zerreist und auf der Straße verteilt und dann einschläft. Sein Pferd fängt der Förster und ein Bauer ein. - In Schlangenbad kauft der betagte wormser Arzt und Bürgermeister Paul Benjamin Gloxin (--) die warmen Quellen und will sie von seiner Familie im kleinen Rahmen als eine Art Warmwasserkuranlage betreiben lassen. - In Frankfurt stirbt der hessenkasseler Bauzeichnersohn und seit 16 28 frankfurter Festungsbaumeister Johann Wilhelm Dillich (57), der für die Bastionen zuständig ist.

1656 Der zweitälteste Grafensohn Ludwig Friedrich von Nassau Idstein (St) (23) stirbt. - Der in Utrecht geborenen Graf Heinrich Trajektin von Solms Braunfels (St) (18) kehrt kurzzeitig nach Braunfels zurück. - Grafensohn Johann Friedrich von Sayn Wittgenstein (St) (25) stirbt bei einem Duell in Königsberg. - Georg Wilhelm von Leiningen (St) (--) verkauft Burg und Herrschaft Schaumburg an der Lahn an die bereits damit belehnte Grafenwitwe Agnes von Holzappel (St) (--), die die Herrschaft Schaumburg mit der Grafschaft Holzappel vereinigt. - In Bad Homburg wird mit der seulberger Elisabeth Kitz (16) die vorerst letzte Hexe auf dem Richtplatz Platzenberg hingerichtet. Sie ist dankbar endlich getötet zu werden. Seit 16 52 sind rund 70 Menschen der Hexenverfolgung durch homburger Amtsleute nach Folterungen zum Opfer gefallen, darunter 31 Seulberger und zwei Kinder. - Der übergelaufene katholische kaiserliche Günstling Fürst Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg (St) (62) heiratet in dritter Ehe die Fürstentochter Sophie von Nassau Hadamar (St) (34) und beginnt nach 25 Jahren wieder Kinder zu zeugen. Ihr Vater ist Fürst Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (66). - In Schloss Bingenheim verliert die in Darmstadt geborene hessenhomburger Landgräfin Sophie Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (22) ihr fünftes Kind, das sie zum dritten Mal wie zwei bereits verstorbene Kinder Friedrich (St) nennt, kurz nach der Geburt. Ihr Ehemann, der hessenhomburger Landgraf oder Landgraf von Bingenheim Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (31) ist ihr Cousin. - Der katholische deutsche Fürst Wildgraf und Rheingraf Philipp Karl von Salm (St) (22)  tritt in die französische Armee ein und wird vom französischen König Ludwig XIV (St) (37) zum Generalleutnant für alle deutschsprachigen Truppen in der französischen Armee ernannt. - In Frankfurt Rödelheim wird die ua in Frankfurt Heddernheim aufgewachsene Johanna Eleonora von Merlau (12) später pietistische Schriftstellerin Johanna Eleonora Petersen als verarmte adelige Hofjungfer der Gräfin Eleonora von Solms Rödelheim (27), die sie nach eigenen Angaben schlecht behandelt auf Schloss Rödelheim aufgenommen. - In Wiesbaden wird das Tantzen bey nächtlicher Weile, desgleichen das Herumwerfen und sonst alle unzüchtige Gebärde und Worte in der Fastnachtszeit alias Karneval verboten. - Am holländischen Hof werden Perücken modern. Hauptgrund ist die wärmende Wirkung in den kalten Schlössern. Weil so viele Höflinge an der Sexualkrankheit Syphilis leiden und bei der Behandlung Haarausfall ausftritt, dienen sie zum Verschleiern der Krankheit.

1655 In Friedberg wird der protestantische Apothekersohn Johann Hartmann Senckenberg geboren. - In Wiesbaden gibt es am Kranzplatz 5 das Gasthaus Zum Engel (20 16 Palasthotel). - In Mainz erstellt der Kupferstecher Matthäus Merian der Jüngere (34) eine Stadtansicht. - In Mainz wird mit dem Bau von weiteren 14 Bastionen um die Zitadelle in der ersten Bauphase des bastionären Tracées begonnen. Die Bauwerke werden statt wie üblich aus Erdwällen in Stein ausgeführt, was der katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (50) mit dem Verkauf von mainzer Dörfern an sich selbst als würzburger Fürstbischorf Johann Philipp von Schönborn (St) (50) finanziert. - In Darmstadt lässt sich der Jude Abraham Bär in der Darmstäder Stadtkirche christlich auf Georg Ludwig Bär taufen. Trotz Patenschaft durch den in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (50) kehrt er nach einiger Zeit zum jüdischen Glauben zurück und verlässt Darmstadt. - In Frankfurt gründet Eberhard Stein ein Brauhaus später Henninger. - Der Grafensohn Johann Friedrich von Sayn Wittgenstein (St) (--) stirbt bei einem Duell in Königsberg. - In Offenbach wird Grafensohn Johann Philipp von Isenburg Offenbach (St) als drittes Kind und Sohn von Graf Johann Ludwig von Isenburg Büdingen Offenbach (St) (--) und Luise von Nassau Dillenburg (St) (--) geboren. - In Schloss Bingenheim verliert die in Darmstadt geborene hessenhomburger Landgräfin Sophie Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (21) ihr viertes Kind, das sie zum zweiten Mal wie ihr erstes verstorbenes Kind Friedrich (St) nennt, kurz nach der Geburt. Ihr Ehemann, der hessenhomburger Landgraf oder Landgraf von Bingenheim Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (30) ist ihr Cousin. - In Mainz wird das Pesthaus im Garten des Kapuzinerklosterkomplexes mit Innenhof Kapuzinerstrasse 17 - 19, das zur Isolierung von pestinfizierten Kapuzinermönchen diente, abgerissen. - In Wiesbaden reicht die Stadt vom Schloss im Süden bis zum Kranzplatz im Norden. Es gibt an Türmen die Stadtpforte an der Mauerstrasse, das Sonnenbergertor, den Stümpert, den Uhrturm, das stumpfe Tor, an Gasthäusern und Badehäusern ua das Gasthaus Zum Salmen alias Lachs, das Badehaus und Herberge Zur Rose, das Badehaus und Herberge Zum Spiegel, das Gasthaus Zum Engel, das Gasthaus Zur Glocke später Zum weißen Roß und das Gasthaus Zum roten Löwen später Zum weißen Löwen und an Gassen und Strassen ua die Marktstrasse, die Kirchgasse, die Grabenstrasse, die Webergasse und die Warme Gasse später Spiegelgasse. Ein größeres herrschaftliches Gebäude ist der Koppensteiner Hof gegenüber dem Schloss mit dem Hofkammergebäude. - In Wiesbaden erstellt der Kupferstecher Matthäus Merian der Jüngere (34) eine Stadtansicht. - In Kelsterbach ist die Wolfenburg ein imposantes vierstöckiges Renaissanceschloss mit 4 Türmen.

1654 In Geisenheim kauft der kurmainzische Amtmann Philipp Erwein von Schönborn (St) (47) das Herrenhaus der Familie von Stockheim. - In Mainz gründen theaterliebende Mainzer eine Privattheatergesellschaft in einem Haus in der Nähe des Erbacher Hofes, in der Grebenstrasse 26, in dem sie auch ein Emporium errichten, auf dem in drei Höhenstufen die Zuschauer wie in einem römischen Theater stehen können. Die Schauspieler agieren ebenerdig mit zwei spanischen Wänden als Coulissen. - In der Grafschaft Isenburg Büdingen sind seit 16 33 unter der Leitung des Amtmanns Johann Hartlieb 283 Hexen hingerichtet worden. - Der Grafensohn Adolf von Nassau Dillenburg (St) (35), der als einer der jüngsten nur das sehr abseits gelegene Erbe Amt Driedorf zu erwarten hat, aber sich nach der Heirat mit der Grafentochter Charlotte von Holzapfel (St) (14) Graf von Schaumburg nennt, nennt sich nach der Erhebung in den Fürstenstand Fürst von Schaumburg auf Schloss Schaumburg an der Lahn. - Frankfurt Sindlingen hat 25 Haushalte. - In Bad Homburg Seulberg wird die in Mörfelden geborene Pfarrerswitwe Ottilia Preußing (--) nach zweijähriger Verdächtigung wegen Hexerei verhaftet, im badhomburger Rathausturm in der Burggasse inhaftiert und nach 14 Tagen auf dem Platzenberg mit sechs weiteren Hexen und Hexern enthauptet. Obwohl sie eine Hexe ist, wird sie auf dem Friedhof der Ehrlosen, dem Georgenfriedhof am Georgenfeld begraben. - In Frankfurt bringt im Ballhaus Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) der englische Komödiant Joris Jollifous alias Joseph Jori oder George Jeliphus alias  George Jolly (--) erstmals Frauen als Theaterschauspielerinnen auf die Bühne, was ihm so hohe Einnahmen bringt, dass er versucht in der Karpfengasse ein eigenes Theater zu bauen, was die Stadt erlaubt, die Nachbarschaft aber nicht zulässt, wobei auch die deutschen Schauspieler Peter Schwartz, Christoph Blümel, Johan Wolgehaben und Johann Ernst Hofmann mitwirken. - In Darmstadt darf der Hofapotheker Samuel Böckler mit Erlaubnis von hessendarmstädter Landgraf  Georg II von Hessen Darmstadt (St) (49) am Schlossgraben die zweite öffentliche darmstädter Apotheke später Engel Apotheke Merck eröffnen. - In Usingen kauft die Familie xxx Waldbott von Bassenheim (St) (--) Burg Kransberg vom katholischen mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (49). - In St Goar beschäftigt der in Kassel calvinisch geborene Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (25), verheiratet mit der Grafentochter Maria Eleonore von Solms Lich (St) (16) den bei Kaiserslautern geborene lutherische Maler Johann Heinrich Roos (34) mit seinem jüngeren in Wesel geborenen Bruder Theodor Roos (16) als Hofmaler. - In Offenbach stirbt die in Idstein geborene verwitwete isenburgbüdinger Herrin und nassauwiesbadener Grafentochter Maria Magdalena van Nassau Wiesbaden (St) (62). Ihr Sohn ist der in Offenbach geborene Graf Johann Ludwig von Isenburg und Büdingen (St) (32), verheiratet mit der Grafentochter Maria Juliana von Hanau Münzenberg (St) (32).

1653 Der in Saarbrücken geborene protestantische Graf Johann von Nassau Idstein (St) (50) verstösst seinen ältesten, in Weilburg geborenen Sohn Gustav Adolf von Nassau Idstein (St) (21), weil dieser katholisch wird. - In Bad Schwalbach heiratet der in Neuburg an der Donau geborene verwitwete jesuitische katholisch erzogene pfalzneuburger Herzog Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (38) die hessendarmstädter Landgrafentochter Elisabeth Amalia Magdalena von Hessen Darmstadt (St) (18), die Tochter des hessendarmstädter Landgraf  Georg II von Hessen Darmstadt (St) (48) der anlässlich der Eheschließung zum Katholizismus konvertiert. Während der Ehe wird Elisabeth 23 Mal schwanger, 14 von den 17 geborenen Kindern erreichen das Erwachsenenalter. Sie geht mit ihm nach Düsseldorf. - In Bad Homburg zählt Pfarrer Zahn 29 Hexerei-Selbstbezichtigungen von Kindern, bei denen es um Sex mit dem Teufel, Hexenflug und Taufen mit Schwarzem Wasser geht. Die Landgrafenwitwe und hessenhomburger Landgrafenmutter Margarete Elisabeth von Leiningen Westerburg (St) (49) schützt zunächst die Teufelskinder gerufenen Verdächtigten mit Drohungen von der Kirchenkanzel, was die Kinder selbst aber ausnutzen und Panik und Angst verbreiten. - Der katholische Graf Ludwig Heinrich von Nassau Dillburg (St) (59) heiratet die Grafentochter Elisabeth von Salm (St) (60), die aber schon kurz nach der Hochzeit stirbt. - Der Grafensohn Adolf von Nassau Dillenburg (St) (34), der als einer der jüngsten Söhne nur das sehr abseits gelegene Amt Driedorf erben wird, heiratet die Grafentochter Charlotte von Holzapfel (St) (13), wird sie aber erst mit 18 schwängern, kommt aber durch die Heirat in den Besitz von Schloss Schaumburg an der Lahn. - Höhepunkt der Hexenverfolgung in Nassau Siegen mit 23 Personen. Viele Geständnisse behandeln Verführung von Familienmitgliedern alias Inzest, Sex mit dem Teufel und Verwandlung in Tiere wie Mäuse oder Vögel. - In Frankfurt treten im Ballhaus Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) englische Komödianten ua Joris Jollifous alias Joseph Jori oder George Jeliphus, der in Deutschland verwendete Künstlername des englischen Schauspielers George Jolly (--) und seine Theaterschauspieltruppe mit dem Stück Die standhafte Mutter der Machabäer auf. - in Wiesbaden Biebrich kommt die Mosburg in den Besitz des schwedischen Gesandten Penz von Penzenau. - In Mainz beginnt der Maler Johann Heinrich Roos (22) mit seinem Bruder Theodor Roos (15) in einem Atelier nach holländischer Art zu arbeiten. - In Bad Homburg werden bei schweren Verhören und Folter 20 weitere Denunziationen wegen Hexerei und Zauberei gegen die Pfarrerswitwe Ottilia Preußing (--) erzwungen, die wegen ihres Standes nicht verhaftet wird. - In Mainz taucht der flandrische belgische Kirchenmaler Oswald Onghers (25) auf, der 10 Jahre später würzburger Hofmaler wird. - In Mainz arbeitet der bei Kaiserslautern geborene lutherische Maler Johann Heinrich Roos (33) mit seinem jüngeren in Wesel geborenen Bruder Theodor Roos (15) als Maler. - In Schlangenbad lässt die in Darmstadt geboren hessendarmstädter Landgrafentochter und verwitwete Herzogin und Regentin von Braunschweig-Lüneburg Anna Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (44), die die Mutter des englischen Königshauses Hannover ist, die Quellen analysieren und anschließend fassen alias ummauern. -Ein Huhn kostet in Köln 14 Albus, ein Fisch 10 Albus und eine Zitrone 8 Albus.

1652  Der friesländer, groninger und drenther Statthalter Graf von Nassau Diez Wilhelm Friedrich von Nassau-Diez (St) (39) heiratet Prinzessin Albertine Agnes von Nassau Oranien (St) (18) in Kleve. - In Mainz lässt sich für einige Jahre der Winterkönigsohn und ehemalige englische Generalissimus Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (33), der auch Duke of Cumberland ist, nach einer Degradierung zum erfolgreichen Piratenkapitän auf einem englischen Kaperschiff nach der Rückkehr aus dem Exil erstmals in Deutschland nieder und widmet sich naturwissenschaftlichen Forschungen. - In Darmstadt wird die Landgrafentochter Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt (St) geboren. - In Friedrichsdorf Seulberg lösen Kinder eine Hexenjagd aus, bei der innerhalb von 2 Jahren 26 Frauen und 6 Männer nach Gerichtsurteilen der auf Burg Schadeck an der Lahn geborenen Landgrafenwitwe und hessenhomburger Landgrafenmutter Margarete Elisabeth von Leiningen Westerburg (St) (48) auf dem Scheiterhaufen brennen. Die Kinder verdächtigen Elisabeth Müller wegen ihrer Heilkünste der Hexerei, weshalb sie und weitere Personen gefoltert werden und dabei Sex mit dem Teufel, Hexentänze, Ritte auf Besen, Herbeizaubern von Tieren, Verwandeln in Werwölfe und Teufelstaufen mit schwarzem Wasser gestehen. Die Beschuldigte Urusula Krausert widerruft ihr Geständnis, aber man glaubt ihr nicht. Weil sich ihr Ehemann für ihre Freilassung einsetzt, wird auch er hingerichtet. Anna Fuchs (05) beteuert vor Pfarrer Zahn, Schultheiß Chelius und Schulmeister Orth, dass sie und ihre Mutter mit anderen Personen Sex mit dem Teufel gehabt hätten. Der Teufel hätte sie gewarnt etwas zu erzählen, sonst würde er sie schlagen. Es hätte viele Fledermäuse, schwarze Mäuse und Schlangen dabei gegeben. - Der übergelaufene katholische kaiserliche Günstling Graf Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg (St) (58) wird von Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (44) zum Dank in den Fürstenstand erhoben, was große Probleme für den Wetterauer Grafenverein bedeutet und seine Kuriatstimme im Fürstenrat in Frage stellt, weil die westerwälder Grafen zum Westfälischen Grafenverein wechseln. - In Bad Homburg beginnt eine 3 jährige Hexenverfolgung. - In Bad Homburg Seulberg wird die Müllerin Else Megen wegen Hexerei verhaftet. Sie bezichtigt unter der Folter ihre Freundin, die Pfarrerswitwe Ottilia Preußing (--) beim Hexentanz an der obersten Tafel gesessen zu haben, die aber erst zwei Jahre später verhaftet wird. -  In Frankfurt erteilt der Rat der Stadt der Schützengilde das Recht des freien Weinzapfens in ihrem Schützenhaus in der Schützenstrasse 6. - In Darmstadt wird Maria Anna Sophia Johanna von Boyneburg Lengsfeld (St) als Tochter von Freiherr Johann Christian von Boyneburg (30) und Anna Christina Schütz von Holzhausen (--) geboren. - Der Wetterauer Grafenverein erneuert sich und versucht sich mit Lösungen der Probleme bei Rechtsfragen, Wirtschaftsfragen und bei Polizeiangelegenheiten, die alle scheitern.

1651 Nach dem französischen Kochbuch Le Cuisinier François wird die Delikatesse Mainzer Schinken gesalzen, gewürzt, in Weinhefe getränkt, mit Wacholder geräuchert und im Keller vergraben. - In Mainz führt in der Scheune des St Albanstifts der Wandermarionettentheaterdirektor Meister Volmar seine Puppenspiele auf. Zusätzlich gibt es noch kleinere Dramen mit lebenden Personen. Nicht alle Dramen haben geistliche Themen. - Der in Saarbrücken geborene Graf Johann Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (26) übernimmt u.a. die Grafschaft Nassau Usingen. - Das zweite Kind von Graf Johann Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (26) und Pfalzgrafentochter Dorothea Katharina von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (17) stirbt. - Der Erbprinz Friedrich von Hessen Homburg (St) stirbt bei der Geburt. Sein Vater, der kriegsabgeneigte und der Dichtkunst und Wissenschaft zugeneigte Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (25), der Geschmückte, der auf Burg Bingenheim residiert, ist ein eifriger Anhänger der Hexenverfolgung. - Charlotte Amalia von Isenburg Birstein (St) wird als Tochter von Graf Johann Ludwig von Isenburg Büdingen Offenbach (St) (28) und Luise von Nassau Dillenburg (St) (27) geboren. - In Offenbach heiratet die in Offenbach geborene Philippine von Isenburg Büdingen Offenbach Dreieich (St) (33) Graf Christian von Sayn Wittgenstein Sayn (St) (30). - In Schloss Bingenheim verliert die in Darmstadt geborene neue hessenhomburger Landgräfin Sophie Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (17) ihren ersten Sohn und Thronfolger Friedrich (St) nach der Geburt. Ihr Ehemann, der hessenhomburger Landgraf oder Landgraf von Bingenheim Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (26) ist ihr Cousin. - In Frankfurt erhält der in in Frankenthal geborene frankfurter flämische Stillebenmaler Jacob Marrel (37) das Bürgerrecht  mit der Heirat von Johanna Sybilla Heim(ius), die zweite Frau und Witwe von Matthäus Merian d. Ä., deren Tochter Maria Sibylla Merian (04) er im Malen, Zeichen und Kupferstechen unterrichtet. - In Frankfurt treten im Ballhaus Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) englische Komödianten ua nach der Herbstmesse Joris Jollifous alias Joseph Jori oder George Jeliphus, der in Deutschland verwendete Künstlername des englischen Schauspielers George Jolly (--) und seine Truppe, die durch eine starke Konkurrenz einer niederländischen Theatergruppe hohe Verluste haben. - In Darmstadt wird verfügt, dass die Strassen mehrmals wöchentlich gekehrt und von Unrat und Müll gereinigt werden müssen. - In Frankfurt stirbt die Freiherrentochter Johanna Walburga von Reiffenberg (--), seit 10 Jahren verheiratet mit Graf Johann Lothar Waldbott von Bassenheim (36). Ihre verwitwete Mutter Anna von Kronberg (--) stirbt ebenfalls. Sie haben ein Sohn Franz Emmerich Wilhelm Waldbott von Bassenheim (08). - In Frankfurt Nieder-Erlenbach ertauscht sich der frankfurter Patrizier Johann Philipp Steffan von Cronstetten (--) von Gerhard Adam von Staffel (--) den Sandhof. - In Hanau wird ein katholisches kaiserliches thurn und taxis Postamt mit Posthalterei für die kaiserliche Amtspost auf der kaiserlichen Amtspostroute Frankfurt~Leipzig eröffnet. Weil der katholische Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (43) unregelmäßig zahlt, befördert man illegalerweise aber geduldet auch Privatpost, wobei die Postillone durch den Status als kaiserliche Beamte, die nicht der örtlichen Gesetzgebung unterliegen, private und städtische Briefboten auch gewaltsam verdrängen. Postillone sind meist sehr begüterte Bürgersöhne, die oft hohe Summen an Bargeld transportieren, für die sie auch Kautionen hinterlegt haben. Sie reiten mit einem zylindrischen Hut mit breiter Krempe und einem Posthorn.

1650 In Mainz ziehen die französischen Soldaten wieder ab. - In Frankfurt betreiben die in Frankfurt geborenen Brüder Peter de Neufville (27) und David de Neufville (27) die Privatbank Neufville im Stammhaus Hirschkopf am Kleinen Hirschgraben 4 und arbeiten mit dem Bankhaus Johann Mertens zusammen. - Die in Bad Homburg geborene Prinzessin Anna Margarete von Hessen Homburg (St) (20) wird mit ihrer Heirat Herzogin von Schleswig Holstein Sonderburg Wiesenburg und ihrem Mann 15 Kinder gebären. - Ludwig Christoph von Solms Lich (St) (32) stirbt. - Das erste Kind Christian Ludwig (St) von Graf Johann Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (25) und Pfalzgrafentochter Dorothea Katharina von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (16) stirbt in den ersten Monaten. - In Darmstadt heiratet Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (25) seine Cousine Sophie Eleonore von Hessen Darmstadt (St) (16). In Bad Homburg beginnt Landgraf Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) (25) seine Herrschaft, wohnt aber hauptsächlich auf dem von seiner Ehefrau ererbten hessendarmstädter Schloss Bingenheim. - Sophia Elisabeth von Isenburg Birstein (St) wird als älteste Tochter von Graf Johann Ludwig von Isenburg Büdingen Offenbach (St) (28) und Luise von Nassau Dillenburg (St) (27) geboren. - In Idstein stirbt die Grafentochter Anna von Erbach (St) (68), die Witwe von Graf Philipp Georg von Leiningen Dagsburg Falkenburg (St) (++). - In Kloster Klarenthal sind die Epitaphien der nassauer Grafen und ihrer Verwandten abgebaut und nach Wiesbaden in die Mauritiuskirche Mauritiusplatz gebracht und dort aufgestellt. - In Frankfurt arbeitet der Bierbrauer Stern. - In Deutschland führt die reine Briefpost Thurn und Taxis Postkutschen ein, wodurch auch Pakete befördert werden können. - In Bad Schwalbach stirbt der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und Kupferstecher Matthäus Merian (57) nach langer schwerer Krankheit. Seinen frankfurter Merian Verlag übernehmen sein in Basel geborener Sohn Matthäus Merian (29) und dessen jüngerer schon in Frankfurt geborener Bruder Caspar Merian (23). Sie haben noch eine in Frankfurt geborene Halbschwester Maria Sybilla  Merian (03). - In Friedberg wird ein Malefizbuch begonnen, in dem verschiedenste Verbrechen dokumentiert werden, besonders bei Mord, Giftmord, Totschlag, Ehebruch und Unzuchtsvergehen. Die Folter wird nach Belieben eingesetzt. Strafen gibt es von Landesverweisung, Prangerstehen, Prügelstrafen, Abschneiden des rechten Ohres, Untertauchen im Wasser, Zwangsmilitärdienst und Todesstrafe durch das Schwert, Strang und schließlich Feuer. - Der in Frankfurt geborene Jursit und hessenhomburger Rat Martin Rasor (38) Oberamtmann und Rat bei Freiherrn xxx Riedesel von Eisenbach und Lauterbach (--). - Mit der Geburt des niederländischen Statthaltersohnes Prinz Wilhelm III von Nassau Oranien (St) wird der spätere Sklavenhändler Cornelis van Aerssen, Herr von Sommelsdijk (13) dessen Page. - Mit xxx Knebel von Katzenelnbogen (--) stirbt der im Rheingau beheimatete Familienzweig der Knebel von Katzenelnbogen aus. Die vierte  Anna Maria Sidonia von Graerodt Alleinerbin der Güter im Rheingau.

1649 In Frankfurt wir das Frauentörchen in der  Mainzergasse als Hurentörchen am Hurenhaus für Sexarbeit alias Prostitution bezeichnet. - Die solmsbraunfelser Grafenwitwe Gräfin Anna Elisabetha von Falkenstein (St) (--) kehrt von ihrem Witwensitz wieder ins Exil nach Utrecht zurück. - Mainz ist katholisch französisch besetzt. - In Mainz werden Magister Sartorius und seine Theatergruppe von den Jesuiten, die die Wirkung ihrer Jesuitentheaterstücke gefährdet sehen, schikaniert und vertrieben. - Der in Saarbrücken geborene Graf Johann Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (24) heiratet die Pfalzgrafentochter Dorothea Katharina von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (15), die er sofort schwängert. - In Frankfurt wird Lorenz Schmeltzer Gasthalter im Gasthof Zum Maulbeer Hof Hasengasse 9. - In Mainz wird der katholische Grossgrundbesitzer Johann Conrad Gedult (--) mainzer Postmeister. - In Darmstadt kauft sich der evangelische badendurlacher Kammerjunkersohn, ehemalige  gräflichsolmslaubacher und hessendarmstädter Hofmeister und Oberamtmann der Grafschaft Katzenelnbogen Georg Dietrich von Volmar Bernshofen (60) die Herrschaft Nieder-Ramstadt. Er ist auch Herr von Laubach und Utphe. - Der katholische Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (41) verliert durch durch die Stärkung der Landesherren sein durch die katholische thurn und taxis Post ausgeübtes Monopol über den Amtspostverkehr, das besonders durch die preußische Post verdrängt wird. Auch die hessendarmstädter Landgrafen beginnen wieder ein eigenes hessendarmstädter Amtspostnetz aufzubauen. - Weil in England der englische König Karl von Stuart (St) (49), der der ursprünglichen protestantischen englischen alias anglikanischen Kirche angehört gegen die Katholiken kämpft, aber gleichzeitig auch gegen die Reformierten, enthauptet wird, schicken die Hauptperson der protestantischen Bewegung in Europa, die in Hanau geborene hessenkasseler Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen Kassel (St) (47), der katholisch konvertierte Wolfgang Wilhelms von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (81) alias Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Bayern und zu Jülich, Kleve und Berg, Graf zu Veldenz, Sponheim, Mark, Ravensberg und Moers, Herr in Ravenstein, der katholische mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (45) und Graf Melchior von Hatzfeldt entrüstete Briefe, greifen aber wegen Geldmangels nicht in den aufflammenden englischen Bürgerkrieg ein.

1648 Ende des 30 Jährigen Krieges und Erlöschen aller Rückkaufsrechte. Ende des dreijährigen Hessenkrieges mit Sieg von Hessen-Kassel über Hessen-Darmstadt. - Mainz hat 7.500 Einwohner, Darmstadt hat 1.000 Einwohner, Oberursel hat 600 Einwohner und in Wiesbaden leben 80 Bürger, 13 Beisassen und ein Jude. - Mainz ist katholisch französisch besetzt. - In Mainz zieht die Wanderschauspieltruppe von Magister Sartorius mit seinen Parnaßbrüdern alias Emporiumssassen ein und baut auf dem Leichhof ein anspruchsloses Theatergebäude mit Bretterbuden auf. Gezeigt werden Schäferspiele. Es gibt nur männliche Schauspieler, die fast ausschließlich Studenten von Hochschulen sind. - Der in Niederhadamar protestantisch geborene Bauernsohn und Oberbefehlshaber der katholischen kaiserlichbayerischen Truppen Peter Eppelmann alias Ritter Peter Melander (58) fällt bei Augsburg. - Der in Dillenburg geborene Fürst Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (58) ist Verhandlungsführer beim Westfälischen Frieden. - Der isenburgbüdinger Grafensohn Wilhelm Otto von Isenburg Birstein (St) (53) heiratet die Grafentochter Anna von Nassau Dillenburg (St) (25). - Der im Spessart geborene Apotheker und Alchemist Johann Rudolph Glauber (44) zieht nach Frankfurt. - In Hessen wird die Kartoffel angebaut. - Die Grafschaft Schaumburg fällt an Hessen Kassel. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Hieronymus Stalburg zum Schultheiß ernannt, was er 14 Jahre bleibt. - In Mainz ist das St Barbara Hospital vom Südtor in das Haus Zur goldenen Lederhose neben dem St Barbara Hospital verlegt. - In Darmstadt soll die Universität aus Marburg, die eigentlich eine Priessterausbildungsstätte ist, einziehen, wofür sogar schon ein Gebäude ausgesucht und Geld für einen Professor organisiert wird, was aber scheitert. Die Universität kehrt nach Gießen zurück. - In Frankfurt Heddernheim wächst die spätere radikale pietistische Schriftstellerin Johanna Eleonora von Merlau (04) später Johanna Eleonora Petersen ua auch auf Gut Philippseck an der Ringmauer auf. - Durch die Heirat der hessenkasseler Landgrafentochter Emilie von Hessen Kassel (St) (22) mit dem hessenkasseler General Fürstensohn von Tarent und Talmont Henri Charles de Tremoille (28) wird die französische Sprache und Mode am Hof in Kassel eingeführt und modern. - In Mainz wird der katholische kurmainzer Hauptgesandte Hugo Everhard Cratz von Scharfenstein (54) zu den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden geschickt. - Der aufstrebende Marktplatz Mörfelden hat jegliche Bedeutung verloren. - Obwohl der Wetterauer Grafenverein so verarmt ist, dass seine beiden Gesandten von den Friedensverhandlungen sogar abgezogen werden müssen, erhalten die Mitglieder weitestgehend ihre Territorien zurück.

1647 In Frankfurt stirbt der katholische mainzer Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt (St) (68), dem in Mainz der auf Burg Eschbach alias Laubuseschbach geborene würzburger Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (42) als mainzer Erzbischof folgt. - Mainz ist katholisch französisch besetzt. - In Darmstadt sind vier Brauer in einer Bierbrauerzunft zusammengeschlossen. - Der in Darmstadt geborene Landgrafensohn Georg II von Hessen Darmstadt (St) (38) heiratet die in Hachenburg geborene Grafentochter Johannette alias Johanna von Sayn Wittgenstein (St) (15). - Graf Johann Albrecht von Solms Braunfels (St) (--) stirbt, wodurch sein in Utrecht geborenen Neffe Graf Heinrich Trajektin von Solms Braunfels (St) (09) das völlig verwüstete Braunfels erbt. - Der in Niederhadamar geborene protestantische Bauernsohn Peter Eppelmann alias Ritter Peter Melander (58) wird Oberbefehlshaber der katholischen kaiserlichbayerischen Truppen und belagert und erobert Marburg. Das marburger Schloss kann er allerdings nicht einnehmen. - In Schönberg lässt sich der in Tunesien versklavte, an den Pocken erkrankte und freigekaufte Grafensohn Georg Albrecht von Erbach (St) (50) in seinem Sklavenhemd beerdigen. - In Frankfurt wird die Naturforscherin Maria Sibylla Merian des in Basel geborenen baseler Ratsherrnsohnes und Kupferstechers Matthäus Merian dem Älteren (54) und seiner zweiten Frau Johanna Catharina Sibylla Heim geboren. - In Frankfurt heiratet der in Kassel calvinisch geborene Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (24) die Grafentochter Maria Eleonore von Solms Lich (St) (15). - In Frankfurt wird Johann Schwind für ein Jahr Schultheiß. - In Mörfelden flieht die gesamte Bevölkerung aus dem Dorf. - In Darmstadt dringen die verbündeten katholischen französischen und protestantischen hessenkasseler Truppen ein und plündern. -  Hessenkrieg beginnt. Die größte Burg am Mittelrhein, Burg Rheinfels, die Landgraf Ernst von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (25) gehört, wird vom hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (45) erobert. - In Felsberg wird dem Rentmeister verboten weiter Boten zu Fuß zu bezahlen oder einszusetzen, weil  Briefe aus Ziegenhain von nun an mit der Ordinari Post bestellt werden. Weil sich im Vorjahr auch noch der örtliche Briefbote zu Fuß Johannes Kirchhain (--) nach 30 jähriger Dienstzeit ins Hospital zurückgezogen hat, konnte der Bürgermeister bei einem Botenlohn von 7 Albus nach Ziegenhain auch keinen Ersatz finden.

1646 Grafensohn Hermann Adolf Moritz von Solms Lich (St) wird geboren. - Mainz ist französisch besetzt. - In Darmstadt wird der jüdische Lederhändler Manasse, wohnhaft am Marktplatz, für seine Privilegien und Sonderrechte, wie der Erlaubnis auch sonntags am Stadttor Einlass zu erhalten, während es den normalen Bürgern verwehrt wird, die er als landgräflicher Geldgeber genießt, regelmäßig von den darmstäder Bürgern angefeindet. - In Mainz wird Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) als Sohn von Johann Philipp Knebel von Katzenelnbogen (St) (58) und seiner vierten Frau Anna Maria Sidonia von Graerodt (31) geboren. - Das katholische mainzer Erzbistum verliert seine Enklave Erfurt. - Die Burg Reiffenberg des katholischen Ritter Freiherr Philipp Ludwig von Reiffenberg (St) (--), der gerade katholischer kurmainzer Statthalter von Erfurt geworden ist, wird zerstört. - In Frankfurt erstellt der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und Kupferstecher Matthäus Merian (53) seine Stadtansicht Die steinerne Brücke, womit er die alte Brücke meint. Außersdem erstellt eine Stadtansicht von Frankfurt Sachsenhausen, bei der er Kampfhandlungen genau darstellt, ua von wo in Sachsenhausen welcher Turm in Frankfurt beschossen wird und umgekehrt, wo Truppen aufmarschieren usw. - In Königstein wird das katholische Kapuzinerkloster später Hotel Pfaff gegründet. - In Darmstadt heiratet die verwitwete evangelische Hofmeisterin Elisabeth von Blank (--) der hessendarmstädter Landgräfin Sophie Eleonor von Sachsen (St) (37), die mit ihrem letzten von 14 Kindern schwanger ist, von denen vier schon während oder nach der Geburt gestorben sind, den evangelischen ehemaligen gräflichsolmslaubacher Hofmeister und hessendarmstädter Hofmeister Georg Dietrich von Volmar Bernshofen (57). - In Frankfurt hat die Stadt nur noch vier Pforten alias Stadttore, die Bockenheimer Pforte, die Eschersheimer Pforte später Eschenheimer Tor, die Neue Friedberger Pforte und die Allerheiligen Pforte, weil die Stadt von 11 Bastionen (20 23 dem Anlagenring entsprechend) umgeben ist. Vom Rondell an der Untermainanlage bis zum Eschersheimer Turm befinden sich die Bastionen vor dem mit Wasser gefüllten Stadtgraben und davor ein zweiter Wassergraben. Vom Eschersheimer Turm bis zur Obermainanlage verläuft aber nur noch ein mit Wasser gefüllter Stadtgraben vor den Bastionen, was auch nicht mehr verändert wird. Vorgelagerte ebenfalls rautenförmige Bauwerke wie Raveline gibt es nur an den sachsenhäuser Bastionen. - In Frankfurt gehört der vierseitige Landgräflich Darmstädter Hof Zeil 102 (20 23 Douglas Parfümerie), der auch einen eigenen Turm zur Zeil hat, dem hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (41). - In Frankfurt ist der Fahrtorturm weit weniger geschmückt als sein mit vier Erkerchen geschmückter Zwilling Brückenturm auf der sachsenhäuser Seite. - Die in Den Haag geborene Prinzessin Luise Henriette von Nassau Oranien (St) (19), die älteste Tochter des Prinzen und Statthalters der Niederlande Friedrich Heinrich von Nassau Oranien (St) (62), der im Folgejahr stirbt, und Grafentochter Amalie von Solms Braunfels (St) (44), die Hofdame von Elisabeth Stuart im niederländischen Exil, heiratet den preußischen Herzog und seit 6 Jahren brandenburger Kurfürst Friedrich Wilhelm von Zollern Brandenburg (St) (26). - In Bingen, das zu Mainz gehört, gibt es eine Station der katholishen kaiserlichen thurn und taxis Post.

1645 Mainz ist französisch besetzt. - In Frankfurt zeigt die Merian Karte neben Klöstern und Stiften das Rathaus Römer, die Stadtwaage Weckmarkt 15 (20 16 Metropol Kaffeehaus am Dom), den befestigten Hof Braunfels Neu Kräme 31 und Liebfrauenberg 33, den Landgräflichhessischen Hof (20 16 Zeil Parfümerie Douglas) von Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (43), den Trierer Hof Hasengasse 4 (20 16 Sparkasse), den Augsburger Hof Hinterhof Hasengasse 4 (20 16 Sparkasse), den Nürnberger Hof Braubachstrasse 24, das alte Zeughaus im Hainer Hof 1, das neue Zeughaus Zeil 65, das Pesthaus in der Gerichtsstrasse 2 und das Schützenhaus Schöne Aussicht 6 und Schützenstrasse 1. - Der Hessenkrieg beginnt. - Oberursel wird bis auf 3 Häuser völlig zerstört. - In Königstein wird die Reisegesellschaft der Gemahlin des exkommunizierten lothringer Herzog Karl IV von Lothringen (St) (41) Béatrix de Cusance (31) einquartiert. - In Darmstadt gibt es das Gasthaus Zum Engel, das Gasthaus Zum Ochsen, das Gasthaus Zum Hirschen, das Gasthaus Zum Schwan und das Gasthaus Zum roten Löwen. - Oberursel wird zerstört. - In Darmstadt dringen die verbündete katholischen französische und protestantischen hessenkasseler Truppen ein und plündern. - In Mainz wird der in Hanau geborene katholisch konvertierte calvinistische Predigersohn und evangelische Theologe Adolf Gottfried Volusius (28) nach einem Studium im jesuitischen römischen Collegium Germanicum mainzer Domherr und Domprediger. Jesuiten erhalten für die Sünden, die für die Wiederherstellung der katholischen Kirche begangen werden, einen geheimgehaltenen päpstlichen Dispens. Er wird schon im Folgejahr mainzer Domkanoniker alias Rechtsgelehrter und Scholaster alias Lehrer. - In Darmstadt wird der evangelische badendurlacher Kammerjunkersohn, ehemalige  gräflichsolmslaubacher Hofmeister und hessendarmstädter Hofmeister Georg Dietrich von Volmar Bernshofen (56) neuer Oberamtmann der Grafschaft Katzenelnbogen, was er bis zu seinem Tod 16 52 bleibt. - In Frankfurt fährt erstmals die Reitpost, die vor zwei Jahren vom Haus Zum Kranich Römerberg 3 in das Haus Roßmarkt 16 an der Ecke zum Junghofeingang, über Köln nach Hamburg. - Der katholische Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (37) führt eine neuen Postkurs für seine Amtspost mit der Thurn und Taxis Post Münster~Frankfurt~Nürnberg~Linz ein. - In Frankfurt stirbt der in Bacharach geborene Arzt Arnold Weickard (67) geboren, der ua der 16 21 gestorbenen simmernsponheimer Herzogin Anna Margarethe von Wittelsbach von der Pfalz Veldenz (St) (++) ist.

1644 In Mainz flieht der katholische mainzer Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt (St) (65) vor den katholischen französischen Truppen nach Frankfurt. Sein Neffe Philipp Ludwig von Reiffenberg (St) (29) beginnt zu versuchen ihn auf die französische Seite zu ziehen. - In Trier flieht der katholische trierer Kurfürst Philipp Christoph von Sötern (77) vor den katholischen französischen Truppen. Der französische Befehlshaber handelt eine kampflose Übergabe aus und garantiert dafür die Verwaltungsautonomie des Erzstifts mit einer zu verpflegenden französischen Schutzmacht von 500 Soldaten. - In Mainz rücken französische Truppen ein, wonach diese die Stadt Mainz sechs Jahre lang besetzen. - Die Burg Breuberg wird von den Grafen von Erbach in einem Überraschungsangriff zurückerobert. - Die Gemeinde Flörsheim flieht vor marodierenden schwedischen Soldaten nach Rüsselsheim. - In Wiesbaden bauen die Katholiken in der Stadtkirche am Mauritiusplatz einen Chor ein. - In Darmstadt ziehen die Franzosen plündernd durch die Stadt. - In Frankfurt suchen der Hofmeister Georg Adolph von Merlau (--) und seine Frau Sabina Ganß von Utzberg Schutz, wobei die spätere Schriftstellerin Johanna Eleonora von Merlau später Johanna Eleonora Petersen als zweite von vier Töchtern geboren wird. - In Frankfurt lebt der jüdische Bankier Michael Isaak Speyer (--) im Haus zum Goldnen Hirsch. - In Marburg behauptet, die protestantische Landesregierung, die versucht eine neue landesherrliche Hessische Post aufzubauen, dass die Zuverlässigkeit der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Postbeamten so schlecht ist, dass Strafen eingeführt werden müssen, sie unpünktlich sind oder erst gar nicht an den Posttagen erscheinen, sich oft unerhört benehmen, nur die Briefe und Pakete austragen, bei denen sie auf gute Trinkgelder hoffen können und  sich oft sehr lange in Bierhäusern herumtreiben. 

1643 In Darmstadt leben zwei jüdische Familien, der Viehhändler Löw aus Roßdorf und Joseph. - Der in Darmstadt geborene jüngste Landgrafensohn Johann von Hessen Darmstadt (St) (34) erhält in einem Teilungsabkommen mit seinen Brüdern das Amt Braubach mit EppsteinKatzenelnbogen und Braubach mit der Marksburg, die alle drei von einem Amtmann verwaltet werden. - Mit der Erbschaft vereinigt Graf Georg Albrecht von Erbach (St) (--) die Grafschaft Erbach wieder. - Der in Niederhadamar geborene protestantische Bauernsohn und Oberbefehlshaber der katholischen kaiserlichbayerischen Truppen Peter Eppelmann alias Ritter Peter Melander (54) kauft die Herrschaft Esterau vom in Dillenburg geborenen Fürst Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (53), der in großen finanziellen Schwierigkeiten ist. - Graf Johann Ludwig von Isenburg Büdingen Offenbach (St) (21) heiratet nach dem Tod der Grafentochter Maria Juliana von Hanau Münzenberg (St) (26) Luise von Nassau Dillenburg (St) (26), die Tochter von Graf Ludwig Heinrich von Nassau Dillburg (St) (49) und Grafentochter Katharina von Sayn Wittgenstein (St) (55). - Mit dem Tod von Ludwig von Erbach (St) (64) vereinigt der letzte von vier Brüdern Graf Georg Albrecht von Erbach (St) (46) alle erbacher Besitzungen. - Mit der Inthronisation des französischen Königs Ludwig XIV (07) wird die französische Sprache an allen Höfen Europas gesprochen und Tabak wird in Form von Schnupftabak konsumiert. Tabak zu rauchen ist gesellschaftlich geächtet. - Der in Darmstadt geborene kinderlose hessenbutzbacher Titular Landgraf Philipp von Hessen Butzbach (St) (61) stirbt bei der Kur in Bad Ems bei einer Schwitzanwendung über offenem Feuer, wobei eingesetzter Spiritus explodiert.

1642 Der in Schwarzenfels geborene Graf Johann Ernst von Hanau Münzenberg Schwarzenfels (St) (29) stirbt nach einjähriger Regentschaft. Der aus Frankfurt herbeigerufene Arzt Peter de Spina III (50) kann ihm nicht helfen. Der in Bouxwiller geborene hanaulichtenberger Graf Friedrich Casimir von Hanau Lichtenberg (St) (19) erbt. - Die aus Wicker stammenden Ehefrauen Carin Nauheimer und Anna Rupperts werden der Hexerei bezichtigt. - Graf Ernst von Sayn Wittgenstein Homburg (St) (43) heiratet in zweiter Ehe die Grafentochter Christine von Waldeck Wildungen (St) (28). - Königstädten wird von Isenburg Birstein (St) (--) an Hessen Darmstadt (St) (--) abgetreten. - In Nieder-Olm wird ein Hexenprozess geführt. . In Mainz schenkt der mainzer Domherr, mainzer St Albans Propst und wormser Bischof Georg Anton von Rodenstein dem Kapuzinerkloster Kapuzinerstrasse 17 einen in ihrer Nähe gelegenen Garten. - In Frankfurt übernimmt der Schwiegersohn und Schriftgießer Philipp Fievet die erst seit einigen Jahren wieder arbeitende Druckerei Palthenius ehemals Wechel, die beginnt wieder Schriften zu gießen. - Die katholische kaiserliche Thurn und taxis Post eröffnet gegen den Willen desprotestantischen hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (40) in Kassel ein Postamt, in dem Bernhard Parwein (--) kasseler thurn und taxis Postmeister wird. 

1641 In Frankfurt wird das Heraushängen eines Fichtenkranzes mit einem Apfel in der Mitte als Zeichen des Apfelweinausschanks angeordnet. - Der Grafensohn Johann Ludwig wird Graf von Isenburg Offenbach. - In Darmstadt macht Johann Adolf Kielman von Kielmannsegg (40) nach seiner Reise vom regensburger Reichstag über Frankfurt dem in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (36) und seiner Frau Eleonore von Sachsen (St) (32) seine Aufwartung, wonach er eine Audienz erhält. Bei der darauffolgenden gemeinsamen Tafel, ist es scharf dahergegangen und es gab viel zu trinken, wonach er völlig betrunken ist. Den hessendarmstädter Landgraf Georg II von Hessen Darmstadt (St) (36) beschreibt er als ein gar fröhlich Gemüt. Eine weitere Einladung lehnt er dankend ab, wonach er nach Frankfurt zu einem Schiff fährt, wo er vom Rat der Stadt durch zwei Bürgermeister und einen Syndikaus zu einem Umtrunk mit 12 in rothen Röcken gekleideten Dienern herbeigebrachten 24 Stübchen Wein eingeladen wird, weshalb er sich genötigt sieht mit ihnen zu tafeln, wobei er sich über die Notdurft bedienen alias übergeben muss. Man fährt ihn mit der prächtigen Stadtkutsche zum Römer, zeigt ihm die Goldene Bulle, lädt ihn an eine weitere Tafel ein, an der sich jeder frei bedienen darf und an der es Unmengen an Konfekt gibt, wonach man ihn zurück zum Schiff nach Düsseldorf begleitet. - Der in Hanau geborene letzte regierende Graf Philipp Ludwig II von Hanau Münzenberg (St) (09) stirbt in Den Haag. Der in Schwarzenfels geborene Graf Johann Ernst von Hanau Münzenberg Schwarzenfels (St) (28) erbt. - In Solms Braunfels nimmt Graf Johann Albrecht II von Solms Braunfels (St) (--) das Schloss Braunfels wieder in seinen Besitz. - Der kurmainzer Rat und Oberamtmann von Höchst und Hofheim Johann Philipp Knebel von Katzenelnbogen (St) (53) wird Schultheiß des Niersteiner Rittergerichtes. - Der in Niederhadamar geborene protestantische Bauernsohn und Oberbefehlshaber der katholischen kaiserlichbayerischen Truppen Peter Eppelmann alias Ritter Peter Melander (58) fällt bei Augsburg. - In Frankfurt wird das Heraushängen des Fichtenkranzes für Heckenwirtschaften, die Apfelwein ausschenken angeordnet. - In Frankfurt stirbt der protestantische schwedische Generalmajor Graf Heinrich Volrath von Stolberg Wernigerode (St) (51). Er besaß Ortenberg in der Wetterau, wohnte aber in Frankfurt. Seine Residenz Königstein hatte er nach 16 33 aufgegeben. Seine Frau Grafentochter Margaretha von Solms lässt ihn in der Katharinenkirche beisetzen. - In Frankfurt heiratete der Schultheißensohn Johann Hieronymus Steffan von Cronstetten (27) die verwitwete Patrizierin Anna Margaretha von Holzhausen (--). - Die in Hanau geborene hessenkasseler Landgrafenwitwe Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (36) erlaubt stellvertretend für ihren in Kassel geborenen Sohn Prinz Wilhelm VI von Hessen Kassel (St) (12), dass die protestantische herrschaftlich braunschweiglüneburger reitende Post, die fast ausscließlich Amtspost transportiert durch kurhessisches Gebiet mit eigenen Poststationen bis nach Frankfurt erweitert wird. Die katholische kaiserliche thurn und taxis Post hat dagegen nur ein minimales Transitrecht. - In Frankfurt stirbt der protestantische ehemalige Regent der Grafschaft Königstein Graf Heinrich Volrad von Stolberg Ortenberg (St) (51), verheiratet seit 16 19 mit der Grafentochter Katharina von Mansfeld (St) (--), dem die Schweden 16 31 seine Grafschaft wiedergegeben haben, die er aber wieder an die katholischen Truppen verloren hat.

1640 In Frankfurt ist auf der Zeil 110 (20 17 rechte Seite MyZeil) das Renaissancegasthaus Rotes Haus mit 50 beheizbaren Zimmern, einem großen Speisesaal und Stallungen für 140 Pferde fertiggestellt. - In Darmstadt Arheilgen gibt es nur noch 16 Familien. - In Solms Braunfels erobert der Herzog von Sachen Weimar (St) (--) das Schloss Braunfels. - Burg Hohenstein an der Aar wird belagert. - In Königstein kommt es zu Plünderung durch schwedische Landsknechte. Die unterbesetzte katholische kurmainzer Festungsmannschaft greift nicht ein. - In Darmstadt sind alle noch auf dem Marktplatz stehenden Häuser vollständig abgetragen. - In Darmstadt ist nach 61 Jahren der Marktplatz fertig angelegt. - Die in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgrafentochter Prinzessin Juliane von Hessen Darmstadt (St) (34), die einen dekadenten Lebensstil pflegt, läßt sich von ihrem Ehemann Graf Ullrich II von Ostfriesland (35) ein Lustschloß während der Kriegswirren bauen, das nach 8 Jahren fertiggestellt ist. - In Darmstadt stirbt der Frauenzimmer-Hofmeister der Landgräfin Sophie Eleonor von Sachsen (St) (31) Joachim von Briesen (--) verheiratet mit der evangelischen Hofmeisterin Elisabeth von Blank (--). - In Mainz stirbt mit dem Tod von Domherr Friedrich Georg von Schönborn (--) die ältere hahnstätter Linie aus. 

1639 In Frankfurt erscheint die aus niederländischen Quellen versorgte Zeitung Die holländischen Progressen. - Die in Hanau geborene hessenkasseler Landgrafenwitwe Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (34) verbündet sich mit dem katholischen französischen Kardinal Richelieu (54) nachdem ihr verabredeter Heiratskandidat Herzog Bernhard von Sachen Weimar (St) (35) sich weigert die Nichte des verbündeten katholischen französischen Kardinal Richelieu (54) zu heiraten, sich offen dessen Anweisungen widersetzt und als dritte vermittelnde Macht zwischen dem katholischen Kaiser und seinen protestantischen Gegnern, darunter dem katholischen französischen Kardinal Richelieu (54), auftritt, vergiftet wurde. - Burg Hohenstein wird belagert. - In Frankfurt stirbt der 7 Jahre geadelte münstereifeler Stadtratssohn, kaiserliche Rat und kaiserliche Kriegsoberkommissar des Ober- und Niederrheinkreises in Frankfurt Bertram von Sturm (44). - In Mainz wird der ehemalige Patrizierhof Homberger Hof Kappelhofgasse 8 dem katholischen St Barbara Hospital zur Nutzung übertragen. - In Frankfurt wird der in Schotten geborene landgräflichhessenkasseler Kanzlerenkel und seit zwei Jahren frankfurter Patriziersohn Hector Wilhelm von Günderrode (49) zum Schultheiß ernannt, was er 8 Jahre bleibt. - In Mainz eröffnet die jüdische Gemeinde ein kleine Synagoge. - In Frankfurt beantragt Anna Ursula Knebel von Katzenelnbogen als Witwe Anna Ursula Sturm eine Aufentshaltsgestattung alias Aufenthaltsgenehmigung, was sie 2 Jahre später wiederholt. - In Kelsterbach wird das Schloss Wolfenburg ausgeraubt, schwer beschädigt und nicht mehr aufgebaut. - In Darmstadt wird der evangelische badendurlacher Kammerjunkersohn und gräflichsolmslaubacher Hofmeister Georg Dietrich von Volmar Bernshofen (50) neuer hessendarmstädter Hofmeister. - Für Trauerpost beginnt man schwarzen Siegellack zu verwenden. Dringliche Briefe werden mit cito oder besonders eilige Post mit cito, cito markiert. - In Mainz fordert der katholische jesuitisch geschulte mainzer  Kurfürst und Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt (St) (57) als Erzkanzler des HRR  die Stadt Frankfurt auf, das seit zwei Jahren durch kaiserliche Anweisung verbotene Nebenbotenwesen und die Metzgerposten, die ein eigenes Botenhaus in Frankfurt haben, nicht weiter zuzulassen und ihnen die Pferde und Briefe abzunehmen. Trotzdem erlaubt der evangelische Rat der Stadt Frankfurt den Boten nach Nürnberg und Lindau weiter ihre gewöhnlichen Ritte, weil sie viel besser und billiger bestellen würden wie die Taxissche Post. - In Frankfurt stirbt der 16 32 in den Adelsstand erhobene alias geadelte katholische kaiserliche Rat, kaiserliche Kriegsoberkommissar des Ober- und Niederrheinkreises in Frankfurt am Main und Freiherrlich von Lobkowitzischen Oberamtmann der beiden Herrschaften Idstein und Weilburg Bertram von Sturm zu Vehlingeng (44).  - Die mehrseitige Ordinari Post-Zeitung berichtet wöchentlich aus Ambsterdam, Nürnberg, Franckfurt, Cölln, Leipzig und andern Orten.

1638 In Hanau werden die Schweden unter General Ramsay, der sich schon als Landesherr fühlt, durch einen militärischen Handstreich des Wetterauer Grafenvereins unter dem hessischen Major Johann Winter von Güldenborn vertrieben. Der von General Ramsay im Vorjahr gefangengenommene Graf Philipp Moritz von Hanau Münzenberg (St) (33) wird befreit und wieder in die Regierung eingesetzt, stirbt aber noch im selben Jahr, wodurch die Grafschaft Hanau Münzenberg ausstirbt. Es wird ein jährlicher Dankgottesdienst eingeführt. Auch schwedische General Ramsay wird schwer verletzt, gefangengenommen und nach Dillenburg verschleppt, wo er Folgejahr an seinen Verletzungen stirbt. - In Utrecht wird der Grafensohn Heinrich von Solms Braunfels (St) (--) als Sohn des sich im Exil befindlichen Graf Johann Albrecht II von Solms Braunfels (St) (--) und Gräfin Anna Elisabetha von Falkenstein (St) (31) geboren. - Nach der Wiederansiedelung im Vorjahr: Heusenstamm hat 120 Einwohner, Rembrücken hat 17 Einwohner. - In Frankfurt bestimmt der Rat der Stadt die Regeln für die Herstellung von Apfelwein. - Der in Niederhadamar geborene protestantische Bauernsohn Peter Eppelmann heiratet als Ritter Peter Melander (49) die Grafentochter Agnes von Effern (St) (--). - In Mainz müssen die kleineren Zollstellen, das Eisentürlein und die Zollstelle am Vilzbach, in ihrer Gebührenpraxis in der erneuerten Rent- und Kaufhaus- sowie der Pförtnerodnung zu Mainz, neu geordnet werden. - In Bad Homburg stirbt der mit der Grafentochter Margarete Elisabeth von Leiningen Westerburg (St) (34) verheiratete hessenhomburger Landgraf Friedrich von Hessen Homburg (St) (53). - In Kreuznach vertreibt die brandenburger Kurfürstentochter und reformierte simmerner Pfalzgräfin Maria Eleonora von Zollern Brandenburg (St) (31) den lutherischen Pfarrer Justus Wilhelm Nigrinus (39) nach Alzey, wo er bei den lutherischen Kronbergern in Hof Iben Asyl findet. - In Wiesbaden gibt es ein jüdisches Badhaus alias Badehaus. - Eröffnung eines Casinos mit Glückspiel in Venedig. - In Mainz konvertiert der calvinistische Predigersohn und evangelische Theologe Adolf Gottfried Volusius (21) zum katholischen  Glauben, wonach er nach Rom zur Umschulung zu den Jesuiten ins Collegium Germanicum geschickt wird.

1637 In Frankfurt wandert der spätere Maler Johannes Lingelbach (15) mit seinem Vater David Lingelbach nach Amsterdam aus. - In Oberhessen werden durch katholische kaiserliche Truppen in einer Strafaktion gegen den hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (35) bis auf die Residenzstadt Kassel 18 Städte und 47 Burgen verwüstet. Der hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (35) flieht nach Ostfriesland, wo er im Feldlager stirbt. In Kassel bricht die Pest aus. - In Wiesbaden ist das Badehaus Zum Bock alias Schwarzer Bock am Kranzplatz verwüstet. - Die Burg Breuberg wird erfolglos von dem in Schottland geborenen Gouverneur der Festung Hanau General Jakob von Ramsay (48) belagert. - Der mainzer Dompropst und frankfurter Stiftspopst Johann Reinhard von Metternich (St) (57) stirbt. - Graf Philipp Moritz von Hanau Münzenberg (St) (32) erreicht eine Aussöhnung mit dem katholischen neuen Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (29) und wechselt wieder auf die römischkatholische Seite. Er kehrte nach Hanau zurück, wird aber von General Jakob von Ramsay (48), der auf Dauer Landesherr bleiben will, festgenommen und im hanauer Stadtschloss inhaftiert. - Graf Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg (St) (43) konvertiert zum katholischen Glauben, wechselt die Seiten zum katholischen Kaiser und zieht für ihn in den Krieg nach Sachsen. - In Frankfurt stirbt im Salzhaus am Römer der reiche Seiden- und Tuchhändler Melchior Sultzer. - Die teuerste Tulpe aller Zeiten, die Semper Augustus wird in Amsterdam gehandelt, wonach sich der Preis wieder normalisiert. - In Hanau, seiner Geburtsstadt, übernimmt der calvinistische Predigersohn und evangelische Theologe Adolf Gottfried Volusius (20) als neuer Pfarrer, wo er nach kurzer Zeit fliehen muss und deshalb über Steinheim nach Mainz kommt. - Der lutherische hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (35) unterliegt ohne seinen Verbündeten Frankreich dem katholischen Kaiser, wonach er sich mit seiner reformierten, in Hanau geborenen Frau Grafentochter Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (35) auf seine Güter in Friesland zurückzieht, dabei aber seine drei Töchter Amelia (St) (11), Charlotte (St) (10) und Elisabeth (St) (03) in Kassel zurücklassen muss. - In Heusenstamm und Rembrücken werden neue Familien angesiedelt. - In Frankfurt beginnt der öttingenweikersheimer Hofkapellmeister Johannes Jeep (55) seine neue Arbeit. - In Mainz ist die Stadt nördlich an der Kaiserstraße mit Bastionen vor einer großzügigen Freifläche und der weit vor der Stadt liegeneden Zitadelle am Rupertsberg bewehrt. Im Westen hat die Stadtmauer zwei kleine Bastionen. Im Süden gibt des die Zitadelle am Jakobsberg außerhalb und die Zitadelle später Karlschanze am Stadtpark weit vor der Stadt. - Die im Vorjahr nach Intrigen degradierte katholische kaiserliche thurn und taxis Postchefin Alexandrine von Thurn und Taxis (48) wird wieder mit allen Aufgaben voll betraut. Die städtischen Boten der Stadt Frankfurt werden wieder verboten.

1636 Wetter: In Frankfurt starben in zwei Jahren über 10.000 Menschen an der Pest. - Darmstadt hat 1.100 Einwohner. - Hanau wird erfolglos von katholischen kaiserlichen Truppen von General Guillaume de Lamboy (46), der eine Übergabe Hanaus auf Gnade und Ungnade verlangt, belagert, wodurch es zu einer Hungersnot kommt. Seuchen brechen aus. - In Mainz ziehen die Schweden ab. Die geflohenen katholischen Bürger, der katholische Adel und der jesuitisch geschulte mainzer Erzkanzler des HRR, Kurfürst und Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt (St) (57) kehren zurück. Der mainzer Stadtrat wird wieder entmachtet. - Der lutherische hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (34), verheiratet mit der reformierten, in Hanau geborenen Grafentochter Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (34), befreit verbündet mit dem katholischen Frankreich die von katholischen kaiserlichen Truppen besetzte Stadt Hanau. - In Frankfurt stirbt der in Frankfurt geborene Formschneidersohn und Maler Philipp Uffenbach (70). - In Frankfurt heiratet der deutsch-italienische frankfurter Händler Johann Philipp Fleischbein (35) die frankfurter Patriziertochter Anna Orth (--). - In Frankfurt wird der Glasschneider und Gemmenschneider Johann Benedikt Hess (37) als Sohn des aus Böhmen zugezogenen Glasschneiders Johann Hess (--) geboren. - In katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post kehrt nach vier Jahren Umweg über Frankreich wieder an den Rhein zurück, wo sie bei Rheinhausen bei Speyer die Posthalteri eröffnet. - In Mainz kommt Earl of Arundel (--) auf einer Diplomatenreise im Auftrag des englischen Königs mit einem Oberländer Schiff mit einem Treidelzug von acht bis neun Pferden an, wobei er von Köln bis Boppard bzw St Goar drei Tage entsprechend 2 bis 3 km/h und bis Mainz 8 Tage benötigt. In der Gegenrichtung dauert die Reise nur 3 Tage, muss aber ebenfalls getreidelt werden. - Der katholische würzburger Fürstbischof Franz von Hatzfeldt (--) soll für den katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (58) den protestantischen hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (34) zum Anschluss an den Prager Frieden bewegen.   

1635 Wetter: Pest in Mainz. Pest in Darmstadt. - Darmstadt hat 1.150 Einwohner. Weil die Bauern der Umgebung nach Darmstadt fliehen, sterben dort mehr als 2.200 Menschen. - Hanau wird erfolglos von katholischen kaiserlichen Truppen von General Guillaume de Lamboy (45) belagert. - In Mainz lassen die Schweden eine entvölkerte und verarmte Stadt zurück. - Graf Christian Moritz von Isenburg (St) (--) wird Oberhaupt der Grafschaft Isenburg Birstein. - Der in Saarbrücken geborene Graf Johann von Nassau Idstein (St) (32) wird abgesetzt und die einstweilige Verwaltung an Kurmainz übertragen. - In Rüsselsheim stirbt ein Großteil der Bevölkerung an einer Pestepidemie. - In Solms Braunfels erobert der protestantische Graf Ludwig Heinrich von Nassau Dillenburg (St) (--) das von katholischen kaiserlichen Truppen besetzte Schloss Braunfels zurück um kurz danach, weil sich die Kriegslage gegen die protestantischen Schweden zu wenden scheint, ins katholische kaiserliche Lager zu wechseln. - In der Grafschaft Nassau verkündet der katholische kaiserliche Kommissar Bertram von Sturm (40), dass alle drei calvinistischen nassauischen Grafenbrüder, Graf Wilhelm Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (45), Graf Johann von Nassau Idstein (St) (32) und Graf Ernst Casimir von Nassau Weilburg (St) (28) ihre Grafschaften verloren hätten, woraufhin eine elfjährige Phase von Hunger, Seuchen und Soldatenwillkür in Idstein beginnt. - In Frankfurt setzt Graf Wilhelm Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (45) bei der Bundesversammlung der protestantischen Stände und der Alliierten die Rückgabe des schwedisch besetzten Saarwerdens durch. - Graf Ernst von Sayn Wittgenstein Homburg (St) (36) heiratet die Grafentochter Elisabeth von Sayn Wittgenstein (St) (--). - In Frankfurt heiratet Graf Georg Albrecht von Erbach Schönberg Seeheim Reichenberg (St) (38) nach viermonatiger zweiter Ehe die Grafentochter Elisabeth Doirothea von Hohenlohe Schillingsfürst (St) (18). - In Höchst wird das Renaissanceschloss durch Truppen des bereits zweimal konvertierten protestantischen Feldherrn und Herzog von Franken Bernhard von Sachsen Weimar (St) (31) zerstört und nicht wieder aufgebaut. - In Hanau stirbt die ehemalige Burggrafenwitwe Sabine von Saaalfeld. Sie wird in Wenings beerdigt. - In Frankfurt wird nach der Rückeroberung duch katholische kaiserliche Truppen der Generalreichspostmeister Johann von den Birghden (52) im Haus Zum Kranich Römerberg 3 abgesetzt, das schwedische Postamt geschlossen und von seinem Vorgänger Gerard Vrints (52) wieder ein kaiserliches Postamt eröffnet. Johann von den Birghden (52) wird zu einer Geldstrafe von 6.000 Gulden verurteilt. - In Frankfurt gibt es eine Generalamnestie. - In Kloster Eberbach kehren die Mönche aus ihrem Exil in Köln zurück. - Außerhalb von Mainz wird dias Dorf Vilzbach zerstört und nicht mehr besiedelt. - Nach Kriegshandlungen vor Königstein flieht der protestantische Graf xxx von Stolberg (St) (--) nach Frankfurt. Seine Festung Königstein wird den katholischen kaiserlichen Truppen übergeben. In Königstein predigt wieder ein katholischer Pfarrer und den Oberbefehl über die Festung hat ein katholischer kurmainzer Oberst. - Schwalbach kommt als katholisches mainzer Lehen an die Herren von Königstein. Es wird ein katholischer mainzer Vogt eingesetzt. - In Wiesbaden versucht Kurmainz den katholischen Glauben wieder einzuführen. - Der in Saarbrücken geborene lutherische schwedische Obrist Graf Ludwig Heinrich von Nassau Katzenelnbogen Dillenburg (St) (41) wechselt nach dem Prager Frieden die Seiten und wird kaiserlicher Obrist und katholischer kaiserlicher Generalwachtmeister. - In Frankfurt Niederrad erhält der zugunsten der Stadt enteignete katholische Deutsche Orden in Sachsenhausen den landwirtschaftlichen Gutshof Sandhof zurück, auf dem nicht mehr nur 300 sondern 800 Schafe gehalten werden dürfen. - Der lutherische Wild- und Rheingrafensohn Friedrich Magnus von Salm (St) (57), dessen Mutter Anna Amalie von Erbach (57), ist, heiratet in Rueil Prinzessin Margaretha de Thessart (16), eine Nichte des katholischen französischen Staatschefs Kardinal Richelieu (50). - In Darmstadt rücken die schwedischen und franzöischen Truppen ab, woraufhin Darmstadt von katholischen kaiserlichen Truppen besetzt wird, mit denen sich auch die Hungersnot erhöht und die Beulenpest weiter ausbreitet. - In Mainz beginnt die Schiffsbrücke über den Rhein am Holztor. Am gegenüberliegenden rechten Ufer bei Maaraue 42 werden je nach Notwendigkeit zur Überquerung einige fehlende Teile eingefügt oder abgetrennt. Die Maaraue ist durch zwei durchgehende parallele Mainmündungsarme mit einer Bastion mit leicht demontierbaren Brücken vom Festland abgetrennt. Gustavsburg ist eine sternförmige Bastion. Von Kostheim aus gibt es einen zweiten befestigten Zugang zur Maaraue. Von Kastel gibt es keine Verbindung nach Mainz. - In Mainz ziehen die protestantischen Schweden zum Jahresende wegen der Belagerung durch die katholischen kaiserlichen Truppen ab. - In Mainz hinterlassen die Schweden eine verarmte, fast envölkerte und schwer zerstörte Stadt. - In Niddatal vertreiben die katholischen kaiserlichen Truppen die schwedischen Truppen aus dem Kloster Ilbenstadt. Die Befreier wüten darin und foltern Propst Conradi zu Tode.  - In Frankfurt übernimmt xxx Heyden (--) den Direktorenposten der Postverbindung nach Köln. - In Hanau stirbt der Grafensohn Philipp Ernst von Isenburg Birstein (St) (40), verheiratet mit Anna von Nassau Dillenburg (St) (40), an der Pest. Auch seine Schwester Amalia von Nassau Dillenburg (St) (53) und deren Mann Grafensohn Wilhelm von Solms Greifenstein (St) (65) sterben an der Pest, allerdings in Greifenstein bei Wetzlar. - Der in Frankfurt geborene frankfurter Stadtsyndikussohn und Jursit Martin Rasor (23) wird für 7 Jahre Hofmeister bei Freiherrn xxx Riedesel von Eisenbach (--). Sein in Stadden in der Wetterau geborener Vater, der stadener Kellersohn und frankfurter Syndikus Caspar Gabriel Rasor (64) wohnt im Haus Zum wilden Ochsen auf der Zeil. - In Frankfurt wird der Spediteur, Geldwechsler und Postdiensteanbieter Matthaeus Heyd (--) in der Paulsgasse Postmeister und Posthalter für die private Kölnische Stadtpost. - In Frankfurt stirbt der finanziell völlig verarmte ehemalige schwedische militärischaktive Diplomat und seit zwei Jahren französische Feldmarschall Graf Philipp Reinhard von Solms Hohensolms Lich (St) (42), der in Schloß Hohensolms residiert, an der Pest, dessen Ehefrau Elisabeth von Wied Runkel (St) (42) und zwei Söhne ebenfalls sterben. - In Offenbach will, weil der katholische Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (57) nach dem Tod des in Offenbach geborenen Graf Wolfgang Heinrich von Isenburg Büdingen (St) (47), verheiratet mit der Grafentochter Maria Magdalena von Nassau Wiesbaden (St) (43), die Dreieich abgenommen hat und dem neutralen hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (30) für seine Dienste als Diplomat geschenkt hat, vormittags der hessendarmstädter Amtmann Pors (--) mit bewaffneten Bediensteten im Schlosshof alias Isenburg Schloss den Untertaneneid von den offenbacher Dorfbewohnern abnehmen, von denen sich aber niemand blicken lässt. Weil zufällig zwei neugierige isenburger Sprendlinger, der sprendlinger Stadtschreiber Tobias (--) und sein Gefährte Hans Hunkel (--), die nur mal kucken wollten, anwesend sind, nimmt er diesen den hessendarmstädter Eid ab und macht Hans Hunkel (--) zum bezahlten amtlichhessendarmstädter Aufseher über das Gehölz Dreieychen mit einem rentablen Anteil an der Eichelmast. - In Kronberg ist Conrad Stechmann (--) Gastwirt und Posthalter im Gasthaus Zum Grünen Baum Hauptstrasse 21. Er hat einen Sohn Johannes Stechmann, der ihm folgt. - Weil die verbotene Metzgerpost in den Kriegswirren wieder ihre Chance wittert, beauftragt Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (56) die Landstände sie zu eliminieren, indem man ihnen ihre Pferde und die eingesammelte Post wegnimmt. - In Frankfurt stirbt der Oberst Graf Georg Friedrich II von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürst (St) (40).

1634 Wetter: Strengkaltes Jahresende. Die Hungersnot in Darmstadt wird schlimmer und die Beulenpest fordert erste Opfer. - Darmstadt hat 2.000 Einwohner. - In Mainz ziehen die von ihrer ersten großen Niederlage bei Nördlingen geschockten Schweden auf ihrem Rückzug ein. Es kommt zu einer Hungersnot und die wenigen mainzer Bürger reißen Häuser ab um an Brennholz zu kommen. - In Frankfurt vergleichen sich Graf Johann von Nassau Idstein (St) (31) und sein Bruder mit den Herren von Geroldseck über ihre Besitzrechte auf Lahr. Die hochschwangere Frau Fürstentochter Prinzessin Sibylle Christine von Anhalt Dessau (St) (31) von Graf Philipp Moritz von Hanau Münzenberg (St) (29) flieht mit der Familie nach Metz und danach zur nassauoranienischen Verwandtschaft in Den Haag, wobei ihr fünf monate alter Sohn Johann Heinrich von Hanau Münenberg (St) (00) bei Zweibrücken stirbt. Danach lebt nur noch eines ihrer vier Kinder, der in Hanau geborene Philipp Ludwig III von Hanau Münzenberg (St) (02), der aber auch nur noch 7 Jahre alt leben wird, womit ihre Familie ausstirbt. Sie wird zwei Jahre später noch eine Tochter gebären, die aber auch als Säugling sterben wird. Sie selbst wird bis zu ihrem Lebensende 16 86 in Hanau leben. - Der französische Kardinal Richelieu (St) (--) wird Koadjutor des trierer Erzbistums. - In Solms Braunfels wird das calvinistisch schwedisch besetzte Schloss Braunfels von katholischen kaiserlichen Truppen eingenommen. - Der in Saarbrücken geborene Graf Ernst Casimir von Nassau Weilburg (St) (27) heiratet die Grafentochter Anna Maria von Sayn Wittgenstein Hachenburg (St) (24). - In Frankfurt brennen katholische kaiserliche Kroaten die Friedberger Warte nieder. - In Frankfurt sind im Holzhausen Hof französische Kompagnien einquartiert, die das Anwesen verwüsten. - In Frankfurt versucht der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna (48) den sächsischen und den brandenburger Kurfürst für den Heilbronner Bund zu gewinnen. - In Frankfurt wird Elisabeth Juliane von Sayn Wittgenstein (St) als Tochter von Graf Johannes von Sayn Wittgenstein Hohenstein Vallendar (St) (32) und Gräfin Anna Auguste von Waldeck Wildungen (St) (26) geboren. - In Frankfurt heiratet die Grafentochter Anna Katharina von Sayn Wittgenstein (St) (24) Graf Philipp VI von Waldeck Wildungen (St) (21). - In Bad Homburg werden 14 Hexenopofer von den Schweden vor dem Scheiterhaufen gerettet. - Graf Georg Albrecht von Erbach Schönberg Seeheim Reichenberg (St) (37) heiratet nach zehnjähriger Ehe die Schenkentochter Anna Dorothea von Limpurg Gaildorf (St) (22), die nach 4 Monaten Ehe stirbt. - Königstädten wird geplündert. Die Pest tritt auf. - Der hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (32) verliert das Reichsstift Fulda und seinen Titel Fürst von Buchen wieder durch die Besetzung durch katholische kaiserliche Truppen. - In Frankfurt wird die friedberger Warte von katholischen kaiserlichen kroatischen Truppen niedergebrannt. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Hieronymus Steffan von Cronstetten (--) zum Schultheiß ernannt, was er fünf Jahre bleibt. - Darmstadt erhält eine Besatzung von 200 Soldaten unter Rittmeister Strupp. Die Befestigungen werden notdürftig verstärkt. Bernhard von Weimar, Johann von Werth und Gallas plündern das Land aus. - Der in Niederhadamar geborene protestantische Bauernsohn Peter Eppelmann alias Ritter Peter Melander (44) ist höchster Befehlshaber der hessenkasseler Truppen nach dem Landgrafen. - In Frankfurt kauft der Apotheker Johann Salzwedel (31) die väterliche Schwanen Apotheke am Römerberg 40 (20 17 Fahrbahnmitte, rechts neben Neue Kräme 2), womit er eine Apothekerdynastie gründet. - In Idstein wird das nassauidsteiner Nonnenkloster Walsdorf von spanischen Truppen geplündert. - Die mehrseitige Ordinari Post-Zeitung berichtet wöchentlich aus Ambsterdam, Nürnberg, Franckfurt, Cölln, Leipzig und andern Orten.

1633 Graf Johann von Nassau Idstein (St) (30) schließt als schwedischer Gesandter ein Bündnis mit Frankreich gegen den in Graz geborenen katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (55). - In Bad Homburg wird der siebtgeborene und das letzte lutherische Landgrafenkind Prinz von Homburg alias Friedrich II von Hessen Homburg (St) geboren. - In Birstein stirbt der in Birstein geborene Graf Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (73). - In Frankfurt wird Graf Gustav von Sayn Wittgenstein Hohenstein Klettenberg (St) als Sohn von Graf Johannes von Sayn Wittgenstein Hohenstein Vallendar (St) (31) und Gräfin Anna Auguste von Waldeck Wildungen (St) (25) geboren. - In Bleidenstadt flieht die Dienerschaft des Ritterstiftes St Ferrutius alias Kloster Bleidenstadt ins Mutterstift St Alban in Mainz zurück. - In Frankfurt macht der protestantische schwedische Kanzler Axel Oxenstierna  (St) (50) den bereits zweimal konvertierten protestantischen Feldherrn Bernhard von Sachsen Weimar (St) (29) zum Herzog von Franken. - In Birstein stirbt der in Birstein geborene und in vierter Ehe mit Sabine von Saalfeld verheiratete büdinger Burggraf Graf Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (73). - Der in Niederhadamar geborene protestantische Bauernsohn Peter Eppelmann alias Ritter Peter Melander (44) ist höchster Befehlshaber der hessenkasseler Truppen nach dem Landgrafen. - In Mainz wird der in Speyer geborene und bei Nürnberg von protestantischen schwedischen Truppen gefangengenommene kaiserliche Rat der Reichsstadt Regensburg Johann Jakob Wolff von Todenwarth (48) mehrere Monate wegen Spionage angeklagt in Kerkerhaft gehalten, wofür er später ein Schmerzensgeld von 20.000 Taler entsprechend xxx Gulden erhält.  

1632 Wetter: Pest in Mainz. - In Darmstadt logiert die in Königsberg geborene schwedische Königin Maria Eleonora von Zollern Brandenburg (33). Sie ist eine brandenburger Kurfürstentochter und Urenkelin des preußischen Herzogs Albrecht von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (++). - Die älteste Grafentocher Anna Ottilie von Nassau Idstein (St) (02) stirbt und der älteste Grafensohn Gustav Adolf von Nassau Idstein (St) wird geboren. - Der katholische trierer Kurfürst Philipp Christoph von Sötern (65) bittet Frankreich erfolgreich das spanischniederländischhabsburgisch besetzte Trier für ihn zurückzuerobern. - In Solms Braunfels wird das Schloss Braunfels von schwedischen Truppen erobert. - Reichstag in Frankfurt - In Frankfurt stirbt der in Hachenburg residierende Graf Ernst von Sayn Wittgenstein Sayn (St) (32) während er beim calvinistischen schwedischen König Gustav Adolf (38) um Hilfe für seine verwüstete Grafschaft ersucht.  - Die multikonfessionelle Burg Breuberg wird von den protestantischen Grafen von Erbach erobert. - Graf Ernst Casimir von Nassau Weilburg (St) (25) wählt als Erbe u.a. Weilburg, Gleiberg, Merenberg und ein geteiltes Usingen. - In Frankfurt stirbt Graf Ernst von Sayn Wittgenstein Sayn (St) (--). - Die Burg Reiffenberg des katholischen Ritter Philipp Ludwig von Reiffenberg (St) (--) im Taunus wird von den Schweden besetzt. - Königstein wird an Graf Heinrich Volrath von Stolberg (St) (42) zurückgegeben, der sein Schloss mit seiner Frau Grafentocher Margaretha von Solms wieder bezieht. Der katholische Pfarrer wird vertrieben und die Bevölkerung sofort wieder zum Protestantismus gezwungen. - Graf Georg Friedrich von Erbach (St) (25) stirbt. - In Mainz stirbt der protestantische, mit Elisabeth Stuart (St) (--) verheiratete, böhmische Winterkönig, calvinischen Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach von der Pfalz (St) (36) an der Pest, dessen Innereien nach Oppenheim gebracht und dort ohne Leichnam begraben werden. Der Leichnam wird Richtung Frankreich geschickt und verschwindet spurlos. Der aus Darmstadt herbeigerufene Arzt Peter de Spina III (39) kann ihm nicht helfen. - In der anonymen satirische gedruckten Flugschrift Der verloffen Esawiter mit seinem Sibenfeltigen Sack wird ein in Sandalen fliehender katholischer Jesuitenmönch, dem eine Maus den Sack auf dem Rücken aufgebissen hat, aus dem seine kirchlichen Gerätschaften herauspurzeln, darunter Bischofshut, ein Mystikbuch und Urkunden, und mit Booten fliehende Jesuiten an Main und Rhein gezeigt, wobei die Städte Würzburg, Frankfurt, Mainz, Koblenz und Köln und das Gefängnis von Amsterdam abgebildet sind. - Der dresdner Malersohn und Zeichner Valentin Wagner (22) begleitet den in Darmstadt geborenen kinderlosen hessenbutzbacher Titular Landgraf Philipp von Hessen Butzbach (St) (50) auf seiner Brautwerbereise nach Ostfriesland. - In Mainz sind die vom protestantischen Graf Reinhard von Isenburg (St) (--) nur verpfändeten Dörfer Weisenau und Hechtsheim durch ein kaiserliches Dekret an den katholischen Graf Johann Karl von Schönburg (St) (--) übergegangen.

1631 In Mainz flieht im Dezember der katholische Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Kurfürst und mainzer Erzbischof Anselm Casimir Wambolt von Umstadt (St) (52) und das Domkapitel ins kölner Exil und die Mainzer übergeben die Stadt. Sie zahlen Lösegeld in ruinöser Höhe. Große Teile der Bibliotheken werden nach Schweden geschafft. Der Stadtrat erhält unerwartet wieder Machtbefugnisse, auch die erzbischöflichen. - In Frankfurt stirbt der in Antwerpen geborene lutherische frankfurter Bankier und erste frankfurter Guldenmillionär Johann von Bodeck (75). - In Darmstadt Erfelden überquert der lutherische schwedische König Gustav II Adolf von Schweden (St) (37), der eine landgräflichhessische Großmutter hat, den Rhein und besiegt auf dem gegenüberliegenden Ufer die von katholischen Spaniern besetzte Stadt Oppenheim und danach die katholische Residenzstadt Mainz, die kampflos übergeben wird und wo er überwintert. - Das Kurfürstentum Mainz ist von den Schweden besetzt. Es gibt kaum Hexenprozesse. - In Mainz kann der protestantische schwedische König Gustav II Adolf von Schweden (St) (37) mit hessischer Großmutter nach wenigen Scharmützeln fast ungehindert in die katholischste Stadt des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, die Stadt Mainz, einziehen. Er lässt die strategischen Punkte Albansberg, Hartenberg, Taubertsberg, das rechte Rheinufer bei Kastel befestigen und das Sperrfort Gustavsburg an der Mainmündung als Bastion errichten. - In Mainz wird das Rote Haus erbaut. - Graf Albert Otto II von Solms Laubach Rödelheim Assenheim heiratet die Grafentochter Katharina Juliane von Hanau Münzenberg (St) (27). - In Höchst richtet der schwedische König Gustav Adolf (St) (37) im kurmainzer höchster Schloß seine Residenz ein, verhandelt persönlich mit dem kaisertreuen in Darmstadt geborenen hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (26), der den Vertrag von Höchst unterschreibt und darin dem lutherischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (37), der eine landgräflichhessische Großmutter hat, die hessendarmstädter Festung Rüsselsheim überlässt und dafür einen Neutralitätsstatus erhält. - In Frankfurt stirbt der neugeborene Sohn Friedrich Adolf (St) des büdinger Burggraf Graf Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (71) und seiner vierten Ehefrau Sabine von Saalfeld (St) (--). - In Frankfurt flieht der katholische Postmeister Gerard Vrints (48) und sein evangelischer Vorgänger Johann von den Birghden (48) übernimmt wieder sein Amt und wird sogar Generalpostmeister des Reiches mit der Aufgabe alle katholischen kaiserlichen Poststellen zu übernehmen. - In Kloster Eberbach fliehen die Mönche nach Köln. Der schwedische König schenkt das Kloster Eberbach seinem schwedischen Kanzler Axel Oxenstierna (45), der darin seine private Residenz einrichtet. - Der hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (29) beginnt mit der Belagerung von Königstein und Mainz. Nach der mainzer Kapitulation kapituliert auch Königstein. - In Frankfurt zieht der hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (29) zusammen mit seinem verbündeten Großcousin, dem lutherischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (37), in die Stadt ein, die sofort eine Delegation schickt die bis ins Folgejahr über den Wiederabzug verhandelt und die Zerstörung verhindern kann, darunter der stadener Kellersohn und frankfurter Syndikus Caspar Gabriel Rasor (60), der Jurist Melchior Erasmus (--) und der Syndikus Georg Ludwig Heuchlin (--) und die  Ratsherren Hieronymus Steffan von Cronstetten (--) und Johann Christoph Treudel (--). - Der hessenkasseler Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (29) vertreibt alle katholischen kaiserlichen Truppen aus Hessen. - In Bleidenstadt bringt man die Gebeine des Heiligen Ferrutius nach Mainz in Sicherheit. - In Frankfurt zieht die Rheinische Armee mit 1.600 Musketiern unter dem lutherischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (37) auf einem schwarzen spanischen Perd von Sachsenhausen kommend über die alte Brücke durch die Stadt zum Bockenheimer Tor, vor dem man sich sammelt und nach Höchst weiterzieht. Hans Vitzthum von Eckstädt bleibt mit 600 Mann in Frankfurt zurück. Die Kavallerie wird ua von den Obristen Hall, Moritz Pensen von Caldenbach, Graf von Ortenburg, Wolf Heinrich von Baudissin und Ernst Dönhoff angeführt. Daneben gibt es livländische, smaländische und finnische Kavallerie. Die Infanterie wird von den Obristen Lundsedel, Friedrich von Rossen, Freiherr Maximilian von Teuffel und Melchior von Dargitz angeführt. General Jacob Spens befehligt englische und schottische Fußsoldaten. Oberstleutnant reitet mit einem Infanterie- und einem Kavallerie-Regiment in die Stadt. - In Frankfurt reiten der in Laubach geborene schwedische Obrist Graf Heinrich Wilhelm von Solms Laubach Sonnenwalde (St) (48), der in Saarbrücken geborene schwedische Obrist Graf Ludwig Heinrich von Nassau-Katzenelnbogen (St) (37), der französischweimarer Obrist, Graf Johann von Sayn Wittgenstein (St) (30) und der schwedische Obrist Graf Georg Friedrich von Erbach (St) (24) ein. Graf Georg Friedrich von Erbach (St) (24) und Graf Heinrich Wilhelm von Solms Laubach Sonnenwalde (St) (48) sterben im Folgejahr. - In Darmstadt treffen erste protestantische schwedische Truppen ein. - In Frankfurt wird nach drei Jahren ein weiterer Merianplan erstellt. - In Frankfurt bezieht der schwedische Besatzer und Kanzler Graf Axel Oxenstierna (48) das repräsentative katholische Deutschordenshaus als sein Quartier, was es 4 Jahre bleibt. - In Frankfurt stirbt der im Hunsrück geborene frankfurter Verleger Eberhard Kieser (48). - In Frankfurt taucht der dresdner Malersohn und Zeichner Valentin Wagner (21) auf. - In Wiesbaden übernimmt Graf xxx von Nassau (St) (--) das Hofgut Schützenhof (20 23 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5), zu dem ein Badehaus und eine eigene warme Quelle gehört, von xxx Schütz von Holzhausen (--). Der Schützenhof bleibt rund 80 Jahre in nassauer Besitz. Während dieser Zeit heißt das Badehaus Grafenbad. - Wegen Unfleiß tadelt Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (53) sein Postämter in Frankfurt und Rheinhausen bei Speyer, die sich damit rechtfertigen, von feindlichen Truppen nicht nur der Post sondern auch ihrer Pferde beraubt worden zu sein, woraufhin die Postroute nach Frankreich verlegt wird.

1630 In Frankfurt ist der in Antwerpen geborene lutherische frankfurter Bankier Johann von Bodeck (75) der erste Guldenmillionär Frankfurts. Ihm gehört das Rittergut Praunheim, das Gasthaus Zum goldenen Bären am Roßmarkt und das mainzer Gut Nierstein. - In Mainz braut das katholische Kloster St Jakob auf der Zitadelle in Wirtschaftsgebäuden Bier. Es gibt eine eigenes Brauhaus und eine Malzkammer. - Zum Jahresende kommt der lutherische schwedische König Gustav II Adolf von Schweden (St) (36), der eine landgräflichhessische Großmutter hat, an den Rhein. Der kaisertreue in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (25) hat seine schlecht zu verteidigende Residenz Darmstadt bereits verlassen und ist in die Festung Marburg geflohen. Der calvinistische Graf Johann von Nassau Idstein (St) (27) unterstellt sich ihm und erklärt damit dem in Graz geborenen katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (52) den Krieg. - Die katholischen trierer Bürger bitten den katholischen in Graz geborenen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (52) gegen ihren eigenen katholischen trierer Kurfürst Philipp Christoph von Sötern (63) um Hilfe, der sich mit dem katholischen Frankreich und dem calvinistischen Schweden verbündet, weshalb habsburgische Truppen aus den Spanischen Niederlanden Trier besetzen. - Aus Flörsheim stammen die Hexenprozessopfer Ursula Schalck und Catharina Schalck und aus Hochheim stammen die Hexenprozessopfer Endres Harpffen, Schweickhardt Harpffen, Peter Diensten, Claus Langen und die Blumenfrau Lotharis Hanns. - In Solms Braunfels belehnt der katholische Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (52) den kaiserlichen Feldherr Johann t’Serclaes von Tilly (St) (71) mit dem Schloss Braunfels. - Im katholischen mainzer Erzbistum bestehend aus Rheinhessen, Rheingau, Höchst, Rüsselsheim, den großen Gebieten von Aschaffenburg, Erfurt und dem thüringenen Eichsfeld gibt es seit dem jahr 16 00 1.879 (20 19) dokumentierte Hexenverfolgungsopfer. - In Mainz Hechtsheim wird ein Hexenverleumdungsprozess geführt. - In Mainz Bodenheim wird ein Hexenprozess geführt. - Die Freiherren von Kronberg werden in den Grafenstand erhoben. - In Mainz separieren sich die binger Juden von den mainzer Juden, die bis dahin eine gemeinsame Gemeinde gebildet haben. - In Frankfurt ist der calvinische Juwelierssohn, Buchdrucker und Verleger Lucas Jennis (40) mit der Kupferstecherschwester xxx Sandart (--) verheiratet. - In Frankfurt wird den Bierbrauern erlaubt sich von der Benderzunft, den Fassmachern, unabhängig zu machen und eine eigene Zunft zu gründen.

1629 In Frankfurt richtet der Rat zur Besserung der Moralität und Bestrafung der Hurerei alias Sexarbeit ein öffentliches, durchsichtiges Gefängnis alias ein Spott- und Narrenhäuslein ein und stellt an der Westseite der Hauptwache einen großen hölzernen Esel für die zu bestrafenden Huren auf. - Der calvinistische Graf Johann von Nassau Idstein (St) (26) heiratet die badendurlacher Markgrafentochter Sibylla Magdalena von Baden Durlach (St) (24). nachdem sein in Ottweiler geborener Bruder Graf Wilhelm Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (39) bereits seit 14 Jahren mit der badendurlacher Markgrafentochter Anna Amalie von Baden Durlach (St) (34) verheiratet ist. - Der calvinistische Graf Johann von Nassau Idstein (St) (26) erhält die Herrschaft IdsteinWiesbaden und Sonnenberg. Sein calvinistischer Bruder Graf Wilhelm Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (39) erhält die Grafschaft Saarbrücken und verwaltet für die jüngeren Brüder den Wehener Grund und das Amt Burgschwalbach. - In Frankfurt wird zur Fastenmesse ein aus Amsterdam kommender Elefant zur Schau gestellt, der dann weiter nach Nürnberg reist. - Im mainzer Flörsheim stirbt die aus Flörsheim stammende dreifache Mutter Maria Mülich als Hexe. - In Mainz stirbt der in Schloß Vollrads geborene katholische mainzer Erzbischof Georg Friedrich von Greiffenklau Vollrads (St) (56) ein besonders eifriger Hexenverfolger. - In Mainz wird Anselm Casimir Wambolt von Umstadt (St) (42) mainzer Erzbischof. - Aus Hochheim stammt das Hexenprozessopfer Caspar Müller. - Aus Flörsheim stammen die Hexenprozessopfer Elß Born, Melchior Perll, Maria Hautt und Hannß Schmaltz. - In Solms Braunfels belagert Graf Philipp Moritz von Solms Hohensolms (St) (27) erfolgreich Stadt und Schloss und nimmt es ein. - In Darmstadt stirbt der Landgrafensohn Heinrich von Hessen Darmstadt (St) (17). - Der in Saarbrücken geborene calvinistische Graf Johann von Nassau Idstein (St) (26) heiratet die drittgeborene aber älteste Markgrafentochter Sibylle von Baden (St) (24). - Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (21) konvertiert zurück zum katholischen Glauben. - Rüsselsheim hat 76 Einwohner alias Hausgesessene. - In Frankfurt wird die Engel Apotheke in der Große Friedberger Strasse 44 (20 17 Licht Center Frankfurt) gegründet. - In Darmstadt darf der darmstädter Hofapotheker Georg Zösch eine eigene öffentliche erstes Apotheke, die Stadtapotheke am Marktplatz, eröffnen und als Hofapotheker den Titel übernehmen, während Johann Peter Renner neuer Hofapotheker der landgräflichen Familie wird. - In Darmstadt richet der hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt II (St) (24) eine Landbriefpost nach Marburg ein. - In Darmstadt wird die Lateinschule zu einem Pädagog erhoben, wodurch die Universitätsreife erlangt werden kann. - In Frankfurt Bockenheim, das zu Hessen-Kassel gehört, kommt der Schönhof in den Besitz von xxx Martini. - In Frankfurt laufen in der ersten neueren Festungsanlage Friedberger Bastion, wobei eine Bastion eine gemauerte Anlage hinter dem mit Wasser gefüllten Stadtgraben ist, die das Stück Stadtmauer ersetzt, um dort von einer erhöhten rautenförmigen Freifläche Kanonen aufzustellen, in der Bleichstraße vor dem Waisenhaus unterirdische Kasematten angelegt, die neuneinhalb Meter unter dem Straßenniveau (20 23) liegen, wobei ein Gang im Friedberger Bollwerk bereits wenige Wochen nach der Fertigstellung vollläuft, meterhoch unter Wasser steht und aufgegeben werden muss.

1628 In Frankfurt wird mit dem einheitlichen und umfänglichen Bastionenbau begonnen, was bedeutet, dass die Stadtmauer abgerissen wird, dort aufgeschüttet wird um auf den freien Hochflächen mehr Kanonen aufstellen zu können. In den Stadtgraben wird eine ebefalls rautenförmige Halbinsel eingearbeitet, der danach um sie herum verlegt wird. Es gibt nur ein weiters halbes kleineres Bollwerk als erhöhte Freifläche (20 23 Rechneigrabenweiher), ohne Vor der Mainzerpforte besteht bereits ein Rondell. - Die Grafschaft Isenburg-Offenbach entsteht duch die Teilung von Isenburg-Büdingen. - Graf Wilhelm Otto (St) (--) wird Oberhaupt der Grafschaft Isenburg Birstein. - Im mainzer Flörsheim sterben die aus Flörsheim stammende dreifache Mutter Magdalena Melchior und die aus Flörsheim stammende zweifache Mutter Anna Schleudt als Hexen. - Aus Flörsheim stammen die Hexenprozessopfer Magdalena Stephan, Johannes Kaus und Michael Stedter. - Aus Hochheim stammen die Hexenprozessopfer Martin Bieberkorn, Catharin Harmann und die Blumenfrau Margreth Cles. - In Frankfurt bricht bei der Erweiterung des Gasthofs Weidenhof (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Kaufhof Zeil/ Ecke Große Eschenheimer Strasse) das Kellergewölbe ein. - In Frankfurt erhält die wöchentliche frankfurter Postzeitung Wochentliche Zeitungen den Titel Ordentliche Wochentliche Postzeitungen. - Offenbach wird an die Grafen Isenburg-Birstein übergeben. - Wiesbaden wird durch katholische kaiserliche Truppen unter der Führung von Graf Johann T’Serclaes von Tilly (69) zerstört. - In Butzbach ist Schloss Philippseck als Fluchtburg vor der Pest fertiggestellt. - In Frankfurt wird der lutherische kaiserlichen Postmeister Johann von den Birghden (45) abgesetzt und der katholische Gerard Vrints (45) wird sein Nachfolger. Nach dem Tod des katholischen spanischbrüsseler Postmeister Leonhard II von Taxis (34) beginnt der evangelische Johann von den Birghden (45) seinen katholischen Nachfolger und Konkurrenten zu schikanieren. - In Hanau Großkrotzenburg werden bei der Hexeneiche über 90 Menschen zum Tode verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Bad Kreuznach Wallhausen wird Christine Jung der Hexerei beschuldigt. Sie soll sogar im Gefängnis Sex mit dem Teufel gehabt haben. Sie wird mit dem Schwert geköpft und danach verbrannt. - In Frankfurt erstellt Matthäus Merian der  Ältere (35) einen ersten exakten Stadtplan, den Merianplan. - In Heusenstamm erhält der frankfurter Patrizier Johann Hieronymus Steffan von Cronstetten (14) die Pacht des heusenstammer Stammschlosses der Herren von Heusenstamm, die in Wien leben. - In Darmstadt entfernt man den spitzen gotischen Stadtkirchenturmhelm und ersetzt ihn mit einem flachen holländischen. - In Frankfurt kauft sich der neue frankfurter Bürger, der gelnhausener Kaufmann Matthaeus Heydin der Paulsgasse ein großes Anwesen, wo er als Spediteur und Geldwechsler auch Postdienste anbietet. - Nach 6 Jahren ist der Wert eines Guldens in der Niedergrafschaft Katzenelnbogen um 50 % gefallen. - In Frankfurt wird der hessenkasseler Bauzeichnersohn Johann Wilhelm Dillich (28) neuer Festungsbaumeister, der für die Bastionen zuständig ist.

1627 In Wiesbaden werden Bürger mit Feuerstätten ungleichmäßig vom Wachdienst befreit, was zu Tumulten führt. - Der in Weilburg geborene Graf Ludwig II von Nassau Weilburg (St) (62) stirbt in Saarbrücken nachdem er alle nassauwalramischen Gebiete vereinigt hat. Seine Söhne, der in Ottweiler geborene Graf Wilhelm Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (37), verheiratet mit der badendurlacher Markgrafentochter Anna Amalie von Baden Durlach (St) (32), der in Saarbrücken geborene Graf Johann von Nassau Idstein (St) (24), der in Saarbrücken geborene Graf Ernst Casimir von Nassau Weilburg (St) (20) und Graf Otto von Nassau Weilburg Neuweilnau (St) (17) erben. Seine Tochter Marie Elisabeth von Nassau Weilburg (St) (25) ist seit 3 Jahren mit dem Grafensohn Friedrich X von Leiningen Dagsburg (St) (34) verheiratet. - Aus Flörsheim stammt das Hexenprozessopfer Barbara Wurzel. - Der in Darmstadt geborene Landgrafensohn Georg II von Hessen Darmstadt  (St) (22) heiratet Prinzessin Sophie Eleonore von Sachsen (St) (18). Bei ihrer Hochzeit laden sie Wanderschauspieler ein, die die erste deutsche Oper Tragicomedia von der Daphne des vogtländischen Komponisten und ehemaligen hessenkasseler Hoforganisten Heinrich Schütz (42) aufführen, womit sie eine Tradion einleiten, Hochzeiten mit musikalischen und theatralischen Vorstellungen zu kombinieren. - In Mainz beginnt der katholische mainzer Erzbischof Georg Friedrich von Greiffenklau Vollrads (St) (46) mit dem Bau der Residenz. Es wird knapp 50 Jahre bis zur Fertigstellung dauern. - Der hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (55) dankt ab. - In Frankfurt tauscht der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt II (St) (22) das Reichslehen Klapperfeld gegen die Melanchtonherberge Klaus Brommers Hof Zeil 102 (20 17 Douglas Parfümerie), die er abreißen und darauf sein Stadtschloss, den Darmstädter Hof, erbauen lässt. - In Frankfurt wird der lutherische gerade geadelte kaiserlichen Postmeister Johann von den Birghden (45) vom katholischen spanischbrüsseler Generalpostmeister Leonhard II von Taxis (33) denunziert, der die frankfurter Postgeschäfte übernimmt. Die Töchter seines bereits verstorbenen ehemaligen Konkurrenten und kölner Postmeisters Jacob Henot (++) Franziska Henot und Katharina Henot werden als Hexen angeklagt und verhaftet. Katharina Henot wird sogar hingerichtet. - Die Rotenburger Quart wird gebildet. - In Wiesbaden ist das Gasthaus Zum schwarzen Bären Langgasse 41 (19 12 in der Langgasse 41 abgerissen und am anderen Ende der Bärenstrasse wieder aufgebaut) das meistbesuchte Badehaus der Stadt. - In Frankfurt versucht der Wandermusiker Fortunatus Ried mit seiner Musikerfamilie nach einer erfolgreichen Parisreise zwei Wochen lang auftreten zu dürfen, wofür er auch seine von ihm komponierte geistliche Musik anbietet. - In Frankfurt beginnt sich der zur Abdankung gezwungene und in in Kassel geborene reformierte hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (44) regelmäßig aufzuhalten. Seine Hauptresidenz ist Melsungen. Nach einigen Monaten zieht er sogar nach Frankfurt.

1626 In St Goar enteignet der katholische bayerische Kurfürst Ferdinand von Wittelsbach Bayern, der auch Erzbischof von Köln ist, erfolgreich den hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (54) und seine von ihm seit 3 Jahren illegal besetzte Burg Rheinfels aufgrund eines Reichskammergerichtsurteil durch eine Belagerung, woraufhin er sie dem hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt II (St) (21) übergibt. - Der bei Östrich Winkel auf Schloss Vollrads geborene Georg Friedrich von Greiffenklau Vollrads (St) (45) wird neuer katholischer mainzer Erzbischof und Kurfürst und führt eine Landrettungssteuer ein, mit der er seinen Untertanen bis 16 30 die Kriegslasten auferlegt. In Königstein kommt bis dahin zu keinen Kampfhandlungen. - Der in Darmstadt geborene hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (49) stirbt in der Nähe der Burg Rheinfels am Rhein. - In Mainz wird die Stadtansicht Schwedenplan fertiggestellt. - In Mainz wird der Domkapitular xxx von Waldenburg nicht nur Festungsbaumeister, sondern auch Kommandant der Garnison mit Sitz in der Scheikhardsburg. - Der niederländische Statthaltersohn Wilhelm II von Nassau Oranien (St) wird als Sohn von dem in Delft geborenen Friedrich Heinrich von Nassau Oranien  (St) (42) und der auf Schloss Braunfels geborenen Gräfin Amalie von Solms Braunfels (St) (24) in Den Haag geboren. - In Bad Homburg wird der Landgrafensohn Georg Christian von Hessen Homburg (St) als Sohn des in Schloss Lichtenberg geborenen Landgraf  Friedrich von Hessen Homburg (St) (41) und der in Schloss Schadeck an der Lahn geborenen Grafentochter Margarete Elisabeth von Leiningen Westerburg (St) (22) geboren. - Mit dem Tod seines Bruders Albrecht von Nassau Dillenburg (St) (--) wird Graf Ludwig Heinrich von Nassau Dillburg (St) (32) alleiniger Regent. - In Dieburg beginnt eine zweite Hexenprozesswelle. - In Darmstadt kommt der  heidelberger Arzt Peter de Spina III (34) an, wo er Leibarzt des in Darmstadt geborenen neuen hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt II (St) (21) wird. - Der in Altweilnau geborene Maler Henrich Dors (36) wird Hofmaler von dem in Saarbrücken geborenen Grafensohn Johann von Nassau Idstein (St) (23). Seine Eltern sind der in Weilburg geborene Graf Ludwig II von Nassau Weilburg Ottweiler (St) (61) und die Grafentochter Anna von Nassau Dillenburg (St) (++). - Der mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg (St) (73) stirbt in Aschaffenburg in dem von ihm erbauten Renaissanceschloß in roter Sandsteinbauweise. - In Darmstadt eröffnet der protestantische hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt II (St) (22) einen wöchentlichen montäglichen Botenlauf alias herrschaftlichen Briefpostdienst mit hessendarmstädter Postboten nach Marburg. Die 16 20 eröffnete katholische kaiserliche thurn und taxis Postroute Frankfurt~Marburg existiert nicht mehr. In Darmstadt gibt es einen Botenmeister, der den aus Frankfurt angekommenen Boten um 24:00 Uhr wieder zurückschickt, der die 40 km nach Frankfurt zum darmstädter Kammerrat Johann Pors (--) im Darmstädter Hof läuft, wo er um 08:00 Uhr ankommt, wobei er 5 km/h zurücklegt, eine Stunde Pause macht und dann weitere 30 km nach Rosbach vor der Höhe läuft, wo er die Post dem rosbacher Keller übergibt und bis Donnerstag ausruhen darf, In Rosbach startet dann ein zweiter Bote nach Goßlinden bei Gießen, wo er dienstags um 20:00 Uhr ankommt und der dritte Bote nach Marburg startet, der nach einer kurzen Paus wieder zurückläuft. - Der hessenkasseler Landgrafensohn Philipp von Hessen Kassel (St) (22) stirbt als Offizier.

1625 Wetter: Im April erfrorene Weinstöcke führen zu gutem aber wenig Wein. - In Birstein ist der oberste Heerführer der Katholischen Liga Graf Johann T’Serclaes von Tilly (66) zu Gast. - In Ober Rosbach wird auf der Flucht vor der Pest Landgrafensohn Wilhelm Christoph von Hessen Homburg (St) als viertes Kind des in Darmstadt Lichtenberg geborenen Landgraf Friedrich von Hessen Homburg (St) ( 40) und Margarete Elisabeth von Leiningen Westerburg (St) (21) geboren. - In Mainz wird der Schwedenplan erstellt. - In Frankfurt gibt der Verleger Lucas Jennis (35) das alchemistische Werk De Lapide Philosophico heraus, in dem der Drache Ouroboros abgebildet ist. - Der in Delft geborene niederländische Statthaltersohn Friedrich Heinrich von Oranien (St) (41) heiratet die auf Schloss Braunfels geborene Gräfin Amalie von Solms Braunfels (St) (23) in Den Haag. - In Mainz wird der Adelshof Palais Dienheimer Hof in der Mitternachtsgasse fertiggestellt. - In Wiesbaden sind alle Juden vertrieben. - In Frankfurt erhält die Katharinenkirche eine Turmschlaguhr und eine Orgel. - In Flörsheim funktioniert der Bierbrauer Johann Adam Will die alte Hofreite gegenüber der St Galluskirche in ein Gasthaus später Zum scharfen Eck um. - Die in den Niederlanden geborene Besitzerin des kelsterbacher Schlosses Wolfenburg Ursula von Isenburg Ronneburg (St) (--) alias Ursula von Gleichen Rhemda stirbt. - In Frankfurt veranstaltet der ehemalige stuttgarter Hofkammermusiker mit 20 Jahren Erfahrung Fortunatus Ried mit seiner aus österreich vertriebene Familie und weiteren Musikern in der oberen großen Wahlstube vor dem Schultheiß, Bürgermeistern und Räten eine liebliche Musica alias Konzert ua mit Violen, wofür er 24 Reichsthaler erhält. - In Darmstadt gründen 13 Ratsherrn die Ratsherrnbrüderschaft alias Ratsherrnbruderschaft, die sich um Sterbefälle kümmert. - In Frankfurt stirbt der Dichter und Zeichner Daniel Meisner (40). - Seine Werke übernimmt der im Hunsrück geborene frankfurter Verleger Eberhard Kieser (42). - In Frankfurt stirbt der Dichter und Kupferstecher Daniel Meisner (40), der hauptsächlich in Sachsenhausen gelebt hat. Seine Städteansichten haben oft nichts mit dem wirklichen Erscheinungsbild zu tun. - Der hessenkasseler Bauzeichner Wilhelm Dillich (54) schafft es mit Hilfe des hessenkasseler Landgrafensohnes und Statthalters Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (25) dem hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (53) zu entkommen, der ihn 16 22 ins Gefängnis werfen ließ, und zum sächsischen Kurfürsten Johann Georg von Sachsen in Dresden zu fliehen, bei dem er Kriegsingenieur, Kartograph, Baumeister und Vedutenzeichner wird, dessen Sohn Johann Wilhelm Dillich (25) drei Jahre später frankfurter Festungsbaumeister wird.

1624 In Mainz werden keine neuen Bastionen sondern neue Geschützstellungen merkwüdigerweise auch am Rhein errichtet. - In Darmstadt heiratet die in Darmstadt geborene Prinzessin Sophie Agnes von Hessen Darmstadt (St) (20) den in Neuburg an der Donau geborenen Pfalzgraf Johann Friedrich von Wittelsbach Sulzbach Hiltpoltstein (St) (37). Alle ihre 8 Kinder werden das Säuglingsalter nicht überleben. - Der in Frankfurt geborene Graf Ernst von Sayn Wittgenstein Sayn (St) (30) heiratet die Grafentochter Luise Juliane von Erbach (St) (21). - Graf Ludwig von Erbach Erbach Freienstein Michelstadt König (St) (45) heiratet nach 16 jähriger erster Ehe die Grafentochter Johannette von Sayn Wittgenstein (St) (20). - Graf Georg Albrecht von Erbach Schönberg Seeheim Reichenberg (St) (27) heiratet die Grafentochter Magdalena von Nassau Dillenburg (St) (29). - Prinz Georg von Hessen Homburg wird als zweites Kind der in Schloss Schadeck an der Lahn geborenen Grafentochter Margarete Elisabeth von Leiningen Westerburg (St) (20) geboren. - In Darmstadt beginnt die Stadt im Rathaus Verkaufsläden einzurichten und zu vermieten mit Lagern im Keller. Das sind der Apotheker Zösch, der Kannengießer Vogt, der Seckler Herz und der Messerschmied Veit. Im Rathauskeller lagert der städtische Weinvorrat.

1623 In Höchst erwirbt der Fährmann Jost Ferg für sieben Gulden das Recht die Fähre zu betreiben. - Der Reichstaler wird Reichseinheitsmünze mit einem Wert von 1.5 Gulden.  - In Mainz werden keine neuen Bastionen sondern neue Geschützstellungen merkwüdigerweise auch am Rhein errichtet. - In Frankfurt erhält die wöchentliche frankfurter Postzeitung Unvergreiffliche Zeitungen den Titel Wöchentliche Zeitungen. - Der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (51) muss die Niedergrafschaft Katzenelnbogen als Kostenpfand abtreten. Er ist mit den Landständen verfeindet, da er viele ausländische Berater hat. - Prinz Ludwig Philipp von Hessen Homburg wird als erstes Kind der Grafentochter Margarete Elisabeth von Leiningen Westerburg (St) (19) geboren. -Der vom reformierten zum katholischen Glauben übergetretene Wildgraf und Rheingraf Philipp Otto von Salm Salm (St) (48) wird in den Fürstenstand erhoben. - In Aschaffenburg wird in der Nebenresidenz des katholischen mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg (St) (70) der lutherische gerade geadelte frankfurter kaiserliche Postmeister Johann von den Birghden (41) nach einer Intrige des katholischen kaiserlichen Generalpostmeister Freiherr Lamoral von Taxis (66) 7 Wochen lang wegen angeblicher Kollaboration mit dem in Neumarkt Deinschwang geborenen protstantischen mit dem kaiserlichen Spottnamen Winterkönig titulierte, Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach V (St) (27) auf der Flucht, inhaftiert. - Die Brüder Wilhelm von Solms Greifenstein (St) (21) und Reinhard von Solms Hungen (St) (13) betreiben in Hungen Silberbergbau und schlagen gemeinsam die sogenannten Ausbeutetaler, auf denen sie ihre Namen angeben. - In Darmstadt schickt Landgraf  Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (46) ein wichtiges Schreiben mit einem Boten mit der Forderung nach einer reeipisse alias Empfangsbestätigung nach Kassel, wobei entweder der Brief oder die Empfangsbestätigung liegen geblieben ist und dem Botenmeister die Schuld zugeschoben wird, woraufhin die Boten ein Briefbotenbuch mit Datum führen müssen.

1622 In Darmstadt Arheilgen gibt es 149 Familien. - In Frankfurt Höchst, genauer am westlichen Ortsrand von Sossenheim, greift der oberste Heerführers der Katholischen Liga Graf Johann T’Serclaes von Tilly (63) mit 26.000 Soldaten und 18 Kanonen seinen protestantischen Gegner von Frankfurt kommend, den lutherischen Herzog Christian von Welfen Braunschweig Wolfenbüttel (St) (13) mit 17.000 Soldaten aber nur 3 Kanonen an, wobei Sossenheim beschossen wird, bevor dieser sich mit den anderen protestantischen Truppen von Mansfeld und Durlach bei Darmstadt zum Angriff auf die Pfalz vereinigen kann und während das katholische Höchst eingenommen und über den Main eine Schiffsbrücke besteht, für die die neutrale Stadt Frankfurt das Holz geliefert hat. Der befohlene Rückzug über den Main gerät zur panischen Flucht, wobei mehr der 2.000 protestantische Soldaten ertrinken als in der Schlacht fallen. - In Butzbach wird der jüngste hessendarmstädter Landgrafensohn Friedrich von Hessen Darmstadt (St) (37) mit Stadt und Amt Homburg abgefunden und heiratet als Landgraf Friedrich von Hessen Homburg die Grafentochter Margarete Elisabeth von Leiningen Westerburg (St) (18). - Reichsacht über die protestantischen Gebiete Nassau Hadamar und Nassau Dillenburg durch den katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (41). - In Dieburg brandschatzt der protestantische Heerführer Ernst von Mansfeld die ungeschützten Vororte. - Das katholische Oberursel wird zerstört. - In Königstein scheitert der lutherische Herzog Christian von Welfen Braunschweig Wolfenbüttel (St) (13) beim Angriff auf die Stadt. - In Frankfurt Rödelheim wird die Burg Rödelheim durch den lutherischen Herzog Christian von Welfen Braunschweig Wolfenbüttel (St) (13) schwer beschädigt. - Der in Lichtenberg geborene jüngste hessendarmstädter Landgrafensohn Friedrich von Hessen Homburg (St) (37) wird mit Stadt Bad Homburg und Amt Homburg sowie einer Abfindungssumme und jährlichen Deputatgeldern apanagiert, wonach er als hessenhomburger Landgraf Friedrich von Hessen Homburg (St) (37) nicht reichsunmittelbar unter den Hoheitsrechten von Hessen Darmstadt regiert. - Bad Soden, Sulzbach, Oberursel  und Schwalbach werden zerstört. - In Frankfurt erstellt der Schriftgießer Johann Berner (--) als neuer Besitzer der Buchdruckerei Egenolff Schriftproben von Antiqua, Griechisch und Hebräisch, die sich seit Jahren nicht verändert haben. - In Darmstadt brandschatzt General Ernst von Mansfeld (--) die Umgebung, woraufhin er auf Befehl des als Witwer trauerenden religiös unentschiedenen hessendarmstädter  Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (45) als Vorhut des protestantischen Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (--) über das westliche Neue Tor von Obrist Burkhard von Waldmannshausen (--) eingelassen wird, die Stadtkompangie entwaffnet wird und er die Stadt nicht plündert. In Anwesenheit und mit Unterstützung von Graf Johann Albrecht von Solms Braunfels (--) versucht der protestantische Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (--) den religiös unentschiedenen hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (45) bei einem mehrtägigen friedlichen Zusammensein vergeblich zu einem Verbündeten zu machen. Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (45) verweigert den katholischen kaiserlichen Ligatruppen die Stellung von Verpflegung. Vor dem Abzug der pfälzer Truppen soll ein Prinz xxx von Hessen Darmstadt (St) (--) als Geisel mitgenommen werden. Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (45) flieht gegen den Rat des darmstädter Statthalters Georg von Riedesel Eisenbach (--) mit seinem Sohn Prinz Johannes von Hessen Darmstadt (St) (13), wird bei Büttelborn erkannt, festgenommen und als Kriegsgefangener über Wolfskehlen nach Darmstadt zurückgebracht, was wegen möglicher Gegenmaßnahmen von den eigenen pfälzer Beratern als schwerer Fehler für den Kriegsverlauf gewertet wird. - In Niddatal besetzen mansfelder Truppen das Kloster Ilbenstadt. Sie verwüsten und plündern das Kloster. - In Heusenstamm kommt es zu Pünderungen durch die katholischen kaiserlichen Truppen. Mit dem Auftreten der Pest wird der Ort aufgegeben. - In Frankfurt verhandelt der lutherische kaiserliche thurn und taxis Oberpostmeister Johann von den Birghden (40) mit den Kaufleuten wegen des Briefportos, wonach ein einfacher Brief nach Gewicht pro Lot nach Nürnberg, Köln, Aachen, Holland, nur 6 Kreuzer kostet und nach Augsburg, Hamburg, London, Paris, Prag, Wien und Venedig 8 Kreuzer, aber nach Straßburg, Marburg, Kassel, Erfurt, Leipzig sogar 10 Kreuzer. - In Hessen-Kassel erhält ein amtlicher Briefbote pro Meile zu Fuß 2 Albus und wenn er zu tragen hat 3 Albus, was sich, wenn er auf eine Antwort warten muss nur verdoppelt. Für Botengänge ins Ausland erhält er für jede Meile 3 Albus und wenn er warten muss täglich 6 Albus, entsprechend 2 Albus = 3 Kreuzer. - Der hessenkasseler Bauzeichner Wilhelm Dillich (51) überschreitet so sehr seine Befugnisse, dass der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (50) ihn ins Gefängnis werfen lässt.

1621 In Solms Braunfels wird das Schloss Braunfels von spanischen kaiserlichen Truppen kampflos eingenommen. - In Frankfurt erhält die wöchentliche Zeitung Frankfurter Postzeitung den Titel Unvergreifliche Zeitungen. - Frieden in Königstein. - In der Kurpfalz haben die katholischen Spanier mehr als 30 Städte und Burgen eingenommen. - Die protestantische Union löst sich auf. - In Darmstadt muss der lutherische hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (44) erkennen, dass seine aus Bürgerschützen und Bauern bestehende Miliz den Berufssoldaten nicht gewachsen ist, woraufhin er eine Leibkompagnie später Leibgarde aufstellt. - In Hanau muss die Grafentochter Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (19) nach dreijährigem Streit um das Erbe von ihrem verstorbenen Verlobten, einem der reichsten böhmischen Großgrundbesitzer Albrecht Jan Smircky von Smirice (++) mitansehen, wie es vom katholischen Kaiser Matthias von Habsburg (St) (64) beschlagnahmt wird. Sie ist mittlerweile mit dem hessenkasseler Landgrafensohn Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (19) verheiratet. - In Darmstadt endet die von Alleebäumen gesäumte Bergstrasse zwischen Heidelberg und Darmstadt. Zwischen Darmstadt und Frankfurt führt sie durch Waldgebiet. - der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (50)

1620 In Darmstadt kommt es vor den Toren der Stadt zu ersten Gewalttaten, woraufhin die Bauern nach Darmstadt fliehen. - In Groß Gerau steht die Synagoge zwischen den Häusern des Barbiers Georgen und des Glöckners Philip Wolff (20 16 Hotel Adler). - In Frankfurt erhält die titellose wöchentliche Zeitung Frankfurter Postzeitung eine Titelzeile. - Frieden in Königstein. - In Frankfurt sind 60 mit Piken bewaffnete Polizeisoldaten, die Piketts angestellt, die in der Hauptwache und der Konstablerwache stationiert sind. - In Frankfurt wird unter dem mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg (St) (67) begonnen die Citadelle auf dem Jacobsberg anzulegen, was 5 Jahre dauert. - In Oppenheim wird das protestantische Unionsheer, das den Rheinübergang kontrolliert, mit 24.000 Mann unter dem Kommando von Markgraf Joachim Ernst von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (37) verheiratet mit der Grafentochter Sophie von Solms Laubach (St) (26), abgezogen, weil der katholische General Don Ambrosio Spinola von Flandern mit 23.000 Mann kommend bei Mainz auf Frankfurt zumarschiert. - Eppstein wird von eigentlich verbündeten katholischen flandrischen und spanischen Söldnertruppen von General Don Ambrosio Spinola geplündert. - Lotto wird in Italien erfunden. - In Darmstadt muss der hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (43) erkennen, dass sein aus Bürgerschützen und Bauern bestehendes Militär den Berufssoldaten nicht gewachsen ist, woraufhin er eine Leibkompagnie später Leibgarde aufstellt. - In Frankfurt adelt der katholische Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (39) den frankfurter Patrizier Hieronymus Steffan von Cronstetten (--) und seine drei Brüder Johann (--), Daniel (--) und Johann Adolph (--). - In Frankfurt beginnt der halbwaise frankfurter Notarssohn und frankfurter Patrizier Christoph Bender (17) ein privates fünfjähriges Jurastudium - In Frankfurt erbaut der aus Tournai stammende Zuckerbäcker Abraha Hamel, dessen Delikatesse sogar von Kunden im Elsaß und in Burgund geschätzt werden das prächtige Bürgerhaus Zur Goldenen Waage Ecke Alter Markt/Pfarrturm am Garküchenplatz. - In Oppenheim kommt es zu einem Stadtbrand. Auch Burg Landskron brennt ab. - In Mainz wird der Jakobsberg später Zitadelle außerhalb der Stadtmauer erstmals befestigt. - In Frankfurt eröffnet die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post eine Ordinari-Post alias Postroute Frankfurt~Friedberg~Butzbach~Gießen~Marburg die donnerstags gegen Mittag abfährt und mittwochs am Abend nach Straßburg abfährt.

1619 Darmstadt hat 2.400 Einwohner. - Die in Solms Braunfels geborene Grafentochter Amalie von Solms Braunfels (St) (17) kommt an den Heidelberger Hof und wird Hofdame der in Schottland geborenen pfälzer Kurfürstin Elisabeth Stuart (St) (23). -  Grafensohn Philipp Ernst von Isenburg Büdingen (St) (26) heiratet die Grafentochter Anna von Nassau Dillenburg (St) (25). - Graf Wilhelm von Nassau Siegen (St) (27) heiratet in Hilchenbach die Grafentochter Christina von Erbach (St) (23). - In Frankfurt wird das Gewürzhaus Bechtold am Krautmarkt 5 gegründet und von Johann Friedrich Ammelburg wird das Gewürzhaus Ammelburg gegründet. - Der aus Frankfurt nach Oppenheim umgezogenene calvinische Glaubensflüchtling Verleger und Kupferstecher Johann Theodor de Bry (68) darf wieder zurürck nach Frankfurt ziehen, wo er mit dem Kupferstecher Matthäus Merian dem Älteren (26) zusammenarbeitet. - Der in Kassel geborene hessenkasseler Landgrafensohn Wilhelm V von Hessen Kassel (St) (17) heiratet die hanaumünzenberger Grafentochter Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (17). - In Frankfurt baut der Zuckerbäcker de Hanel aus Tournai das Haus Zur goldenen Waage. - In Frankfurt fließt bei der Krönung des katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (38) Wein aus Fontainen. - In Frankfurt verlegt der in Frankfurt geborene Formschneidersohn und Maler Philipp Uffenbach (44) sein Buch De quadratura circuli mechanici und beschäftigt sich mit der Quadratur des Kreises. - In Oppenheim wird das protestantische Unionsheer stationiert, das den Rheinübergang kontrolliert und aus 24.000 Mann unter dem Kommando von Markgraf Joachim Ernst von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (36) verheiratet mit der Grafentochter Sophie von Solms Laubach (St) (25), besteht. - Die in Nürnberg anwesenden protestantischen Fürsten beschließen die rheinischen Gebiete von dem in Neumarkt Deinschwang geborenen Oberhaupt der Protestantischen Union und neue böhmischen König Friedrich V von Wittelsbach (22) während seiner Abwesenheit zu sichern. Der wichtigste eingeladene, der sächsischen Kurfürst Johann Georg hat aber zum Treffen nicht einmal einen Gesandten geschickt. - In Frankfurt Sachsenhausen bekommt der Dichter Daniel Meisner (34), der auch Kupferstiche herstellt, einen Sohn.

1618 Beginn 30-jähriger Krieg. Es folgt eine Hyperinflation. - Oberursel hat 1.600 Einwohner, Darmstadt hat 1.515 Einwohner und Mainz Laubenheim hat 72 Herdstellen alias Haushalte. - Die calvinistische Grafschaft Hanau unter Graf Philipp Moritz von Hanau Münzenberg (St) (13) unterstützt den calvinistischen Winterkönig Friedrich V von Wittelsbach von der Pfalz (St) (22). - In Frankfurt übernimmt nach dem Tod seines Vaters Friedrich Ludwig Fleischbein (--) verheiraet mit der Patriziertochter Catharina Kirchner, der deutsch-italienische frankfurter Händler Johann Philipp Fleischbein (17) den väterlichen Betrieb. Im Verlauf des Krieges wird er venetianischer Konsul und erfolgreicher Kaufmann. Sein Onkel, der mainzer Rat und Holzpfalzgraf Caspar Fleischbein (--) ist bereits seit 10 Jahren in den Adelsstand erhoben. - Aus Flörsheim stammen die Hexenprozessopfer Michael Lampert und Appolonia Dietz. - Die aus Wicker stammende ehemalige Schultheißenfrau Catharina Bleichenbach wird wegen Hexerei angeklagt und die aus Wicker stammende angebliche Hexe Ela Allendorff (--) stirbt während der Haft. - In der Grafschaft Hanau Münzenberg sind seit 15 80 rund 100 Menschen Opfer von Hexenprozessen. - In Hanau beklagt die mit dem böhmischen Landadeligen, einem der reichsten böhmischen Großgrundbesitzer und heidelberger Student Albrecht Jan Smircky von Smirice (24) verlobte Grafentochter Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (16) den Tod ihres Verlobten und löst damit einen Nachlassstreit um das riesige Vermögen aus. - In Schönberg kommt der in Tunesien versklavte und freigekaufte Grafensohn Georg Albrecht von Erbach (St) (21) nach einjähriger Gefangenschaft an. Er ist an den Pocken erkrankt. - Katholische herzoglichbayerische Truppen ziehen durch Königstein nach Prag. Königsteiner Festungskommandant ist xxx von Greiffenklau. - Die Herren von Kronberg werden in den Freiherrenstand erhoben. - In Mainz wird ein neues Kapuzinerkloster auf der erzbischöflichen Villa Westerburg und der angrenzenden kronberger Kronenburg errichtet. Beide Areale Kapuzinerstrasse 17 - 19 werden den Kapuzinern, Eremiten und Gärtner, die deshalb fast immer außerhalb der Stadtmauer siedeln, geschenkt. - In Frankfurt beginnt der aus Tournai stammende niederländische reformierte Glaubensflüchtling und Zuckerbäcker Abraham Hamel  (--) ein ständig prozessierender Querulant, das Haus Goldene Waage Ecke Alter Markt/Pfarrturm am Garküchenplatz neu aufzubauen, von dessen Dachterrasse Belvedere er einen Überblick über die Stadt erhält und das im Folgejahr fertiggestellt wird, aber wegen seiner Pracht in Form einer überschwänglichen Holzschnitzfassade in Ungnade fällt, denn deren Zurschaustellung und der von Reichtum ist verpönt. Ebenso verachtet wird die Fassade des schönsten Hauses in Mitteleuropa, dem Salzhaus am Römer, dem Eckhaus, das dem aus Bingen stammenden frankfurter Weinhändler und ehemaligen jüngeren frankfurter Bürgermeister Christoph Andreas Koler (--) gehört hat und dessen Fassade ebenfals komplett mit Holzschnitzarbeiten bedeckt ist. Christoph Andreas Koler (--) lebt völlig verarmt als Klosterverwalter in einem bingener Kloster und ist zum Katholizismus übergetreten. - In Frankfurt gibt es am Untermainkai (20 21 Parkhaus Untermainanlage) eine Windmühle. - In Frankfurt Heddernheim stirbt der streitsüchtige kurpfälzer Amtmann Philipp Wolf von Praunheim genannt Klettenburg (88), der absichtlich unklare Erbverhältnisse hinterlässt, wodurch es zu langjährigen Prozessen von seinem Enkel aus erster Ehe Andreas Jost von Riedt (--) als Fideikommiß mit seiner Urenkelin aus erster Ehe Sabina von Riedt (--) kommt. - In Frankfurt hat der Taxis Post Dienst nach Nürnberg die wöchentlichen Verbindungen, die 1,5 Tage dauern, seit der Eröffnung drei Jahre zuvor auf zweimal wöchentlich verdoppelt. - In Frankfurt verbreitet Sigismundus Latomus (--) als Verleger und Drucker, Conrad Lautenbach (--) historische Ereignisse in seiner jährlichen Messrelation alias Zeitung Jacobi Franci Historische Beschreibung aller denckwürdigen Historien/ so sich hin und wider in Europa/ in hoch und nider Teutschland/ auch in Franckreich .... hierzwischen nechstverschiener Franckfurter Fastenmessz biß auff Herbstmessz dieses 16 18. Jahrs verlauffen und zugetragen, die der Redakteur Jacobus Francus (--) beschreibt, wobei der Leser zwar Namen, Ämter und Titel erfährt, aber keinerlei Zusatz- oder Hintergrundinformationen und schon gar keine Einordnung über die Bedeutung der Ereignisse erhält. - In Mainz beschreibt der mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg (St) (65) die Postmeister als Journalisten und umgekehrt. Neuigkeiten werden von Postmeister zu Postmeister gegen ein geringes Entgelt weitergegeben.

1617 Im katholischen mainzer Flörsheim wird 2 Jahre nach ihrem Vater Jacob auch die flörsheimer Winzertochter Margreth Schad (19) nach der Folter mit spanischen Stiefeln zerquetschten Beinen und dem Geständnis das Wetter verhext zu haben, wie Johann Schad und Ela Schad als Hexe bzw Hexer nach einem leidvollen Leben als Hexenkind hingerichtet. - Aus Flörsheim stammen die Hexenprozessopfer Klaus Schaden (15), Johann Müllers Dienstmagd Elß, Amalia Bleichenbach, Margarethe Preiß, Peter Baum, Margreth Schaffner, Jost Mülich, Peter Hans, Anna Müller, Johan Schad (21), Margreth Schad (19), Ela Schad (17), Hans Plaum (19) und Ela Römer. - Der aus Wicker stammende ehemalige Schultheiß Johann Bleichenbach stirbt als Hexenprozessopfer. - In Greifenstein wird Anna Amalia von Solms Greifenstein (St) als Tochter von Konrad von Solms Braunfels (St) (47) und Amalia von Nassau Dillenburg (St) (35) geboren. - In Hanau will sich die Grafentochter Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) (15) ohne vorherige Absprache mit dem böhmischen Landadeligen, einem der reichsten böhmischen Großgrundbesitzer und heidelberger Student Albrecht Jan Smircky von Smirice (23) verloben, sorgt damit für Aufregung und Verwirrung wegen der Einstufung dessen böhmischen Adelstitels und kann die Verlobung durchsetzen. - In Frankfurt lässt der frankfurter Kaufmann und Besitzer einer eigenen Drucker Egenolff Emmel dem kaiserlichen Postmeister Johann von den Birghden (35) das Drucken seiner Frankfurter Postzeitung mit dem Hinweiss, dass nur Drucker bisher als Zeitungsherausgeber aufgetreten seien, verbieten, weshalb dieser seine Frankfurter Postzeitung einfach in Höchst drucken lässt. - Der als 22. Kind geborene Grafensohn Georg Albrecht von Erbach (St) (20) wird auf seiner dreijährigen Kavaliersreise nach Italien an der Südküste Siziliens vom tunesischen Korsar Achmet Reis nach einem Verrat des eigenen Kapitäns versklavt und ins Sklavengefängnis Bagno in Tunis verschleppt. Von geforderten 25.000 Dukaten Lösegeld werden für ihn 8.534 Scudi bezahlt und für die gesamte deutsche Reisegruppe insgesamt 24.034 Scudi. - In Oppenheim heiratet der Kupferstecher Matthäus Merian dem Älteren (23) die Tochter seines Arbeitgebers, Verlegers und Kupferstechers Johann Theodor de Bry (66) Maria Magdalena de Bry. Gleichzeitig arbeitet er auch für den in Kastellaun geborenen Pfarrersohn, Goldschmied und sachsenhausener Verleger Eberhard Kieser (34). - In Nieder-Olm wird ein Hexenverleumdungsprozess geführt. - Mit dem Tod von Johann Eberhard von Kronberg (St) (--)Vicedominus im Rheingaus und mainzer Erbtruchsess, stirbt der Flügelstamm der Herren von Kronberg aus. - In Wiesbaden wird in der Goldgasse ein Badehaus geführt. - In Wiesbaden bringt der  gräflichnassauer Hofmedicus alias Leibarzt Philipp Weber (--) seine Badebeschreibung Thermarum Wisbadenium descriptio heraus, in der er eineellenlange Liste der Krankheiten, darunter selbst Taubheit, auflistet, die damit geheilt werden, wenn man es recht und weise anstellt. - Der älteste bereits verwitwete hessenkasseler Landgrafensohn Otto von Hessen Kassel (St) (23) heiratete ein zweites Mal und stirbt bei einem Feuerwaffenunfall in seinem Bett während einer Rötelnerkrankung. Eine Woche nach seinem Tod wird sein einziger und unehelicher Sohn Ernst Reinhard später Ernst von Hattenbach und die Caulhof Bewohnerin xxx Reinhard geboren.

1616 In Frankfurt wird auf dem Roßmarkt der Soldatensohn und Lebkuchenbäcker Vinzenz Fettmilch  als Anführer der Zunft Unruhen hingerichtet, wobei man ihn wegen Bruchs des Bürgereides die Schwurfinger und den Kopf abschlägt und seinen Körper in 4 Teile teilt, die vor den vier Haupttoren der Stadt aufgehängt werden. Sein Haus Töngesgasse 32 Haus Zum Hasen wird abgerissen und der Platz darf nicht mehr bebaut werden. Sein Kopf wird am Brückenturm aufgespiesst, ebenso wie die seiner Mitverschwörer Gerngros, Schopp und Ebel. Seine Familie wird auf Ewig der Stadt verwiesen. - In Geisenheim kauft der mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg (St) (63) den von der Leyenschen Adelshof. - Aus Flörsheim stammen die Hexenprozessopfer Margaretha Lampert, die Witwe Apollonia Bischoff, die Witwe Veronica Erlenbach, die Witwe Otilia Duchman, die Müllerstochter Margaretha Velten, Margareth Schmidt, die Witwe Anna Kempffen, die Witwe Merg Velten, Angelica Erlenbach, Ela Brengen, Margaretha Heßen, Elisabeth Soltzen, Hans Baum, Veronica Hanß, Margaretha Munken, Apollonia Berling, Otilia Römer, Hanns Schmidt und seine Frau Merg Schmidt. - In Hattersheim Marxheim wird eine Hexenbeschuldigung abgelehnt. - In Frankfurt ist laut Judenordnung die Ghettobelegung mit 500 Familien strikt begrenzt. Darin darf pro Monat nur eine Hochzeit abgehalten werden. - In Frankfurt wird der frankfurter Reichschultheiß Martin Baur durch den Zusatz von Eysseneck durch Kaiser Matthias von Habsburg (St) (59) in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - In Burg Hohenstein an der Aar im Taunus hält sich der in Kassel geborene reformierte hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (44) mehrere Male auf. - In Oppenheim arbeitet der neu zugezogene, in Basel geborene Sägemüllersohn, Ratsherrnsohn und Kupferstecher Matthäus Merian dem Älteren (23) als Kupferstecher für den calvinischen Glaubensflüchtling Verleger und Kupferstecher Johann Theodor de Bry (65). - In Darmstadt wird die Brauerei Hess Kirchgasse 3 gegründet. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann Martin Baur von Eysseneck zum Schultheiß ernannt, was er 18 Jahre bleibt. - In Frankfurt ist der aus Bingen stammende verarmte frankfurter Weinhändler, geflohener Fettmilchanhänger und ehemalige jüngere Bürgermeister Christoph Andreas Koler, dem das prächtige Salzhaus am Römer gehört hat, bankortt, weshalb er nach Bingen zurückkehrt, wo er Klosterverwalter wird und dafür zum katholischen Glauben übertreten muss. - Hans Wilhelm Knebel von Katzenelnbogen wird geboren. - In Frankfurt Niederrad kommt es zu einem Großfeuer, wobei fast ganz Niederrad abbrennt.

1615 Wetter: Pest in Mainz. - In Flörsheim, das zum katholischen Mainz gehört, hat die Gemeinde einen Schuldenberg von 6.225 Gulden mit dem Umgang mit der Hexerei und der befohlenen Inquisition angehäuft. - Die Schumacherfrau Anna Jost aus Flörsheim wird nach einem Hexenprozeß hingerichtet. - Der alte Schultheiß Jakob Schultheiß aus Flörsheim und Jakob Schad aus Flörsheim werden nach einem Hexenprozess hingerichtet. - In Frankfurt wird die Expedition der Zeitung Frankfurter Journal in der Schützenstrasse 7 gegründet. - In Frankfurt erscheint die titellose erste Ausgabe der wöchentlichen Zeitung Frankfurter Postzeitung, gegründet vom frankfurter Kaufmann und seit zwei Jahren Besitzer einer eigenen Druckerei Egenolph Emmel und nach eigenen Angaben aber ohne schriftliche Nachweise bewilligt durch den Rat. - Graf Ludwig Heinrich von Nassau Dillburg (St) (21) heiratet die Grafentochter Katharina von Sayn Wittgenstein (St) (27). - In Frankfurt wird der ehemalige rheinhausener bei Worms thurn und taxis Postgehilfe und private frankfurterhamburger Botendienstbetreiber Johann von den Birghden (33) neuer thurn und taxis Postmeister und Organisator der Kaiserlichen Reichspost, deren Zentrum Frankfurt ist, wobei er beginnt von seinen Postillons Zeitungsblätter der wöchentlichen Zeitung Frankfurter Postzeitung, die von Kuriositäten berichtet, verteilen zu lassen. Generalpostmeister der Kaiserlichen Reichspost ist der seit 7 Jahren zum Freiherr erhobene Freiherr Lamoral von Taxis (58). - In Darmstadt stirbt der darmstädter Hofgoldschmied Caspar Bieger. - In Kronberg, das an der Poststrecke Frankfurt~Limburg liegt, erlaubt der katholische mainzer Erzbischof Johann Schweikhard von Kronberg (St) (62) im Gasthaus Zum Grünen Baum Hauptstrasse 21 eine katholische kaiserliche thurn und taxis Poststation und Posthalterei einzurichten. Anschluß ist über die Poststrecke Königstein~Hofheim~Diedenbergen~Mainz. Auch im drei km entfernen Kronberg wird eine thurn und taxis Poststation und Posthalterei eingerichtet. - In Frankfurt wird einer der Fettmilch Anführer, der Jurist und ehemalige Stadtschultheiß Nicolaus Weitz (36) mit Vinzenz Fettmilch und weiteren 37 Aufständischen verhaftet und dem mainzer Bischof unterstellt, der in in Aschaffenburg inhaftiert. Nur weil Nicolaus Weitz (36) zum katholischen Glauben konvertiert, erhält er eine mildere Strafe, eine lebenslängliche Verbannung aus Frankfurt. - Nackenheim, das zum Bistum Köln gehört, wird dem in Kronberg geborenen mainzer Großhofmeisersohn und katholischen mainzer Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg (St) (62) unterstellt. - Der Taxis Post Dienst nach Nürnberg erhöht die wöchentlichen Verbindungen, die 1,5 Tage dauern, um Zusatzritte, wodurch die Botendienste der nürnberger Fuhrleute der Kaufmannschaft, die 4 Tage dauert, stark reduziert wird, die eigentlich nur kaiserliche Regierungspost transportieren darf, aber, weil Kaiser Matthias von Habsburg (St) (58) seine Post nicht regelmäßig bezahlt, auch Privatpost befördert. Die Boten der nürnberger Handelsleuth-Potten, die Antorfer Boten, die den Briefverkehr nach Antwerpen über Frankfurt abwickeln, transportieren schon nach wenigen Monaten durchschnittlich 100 Briefe weniger und somit nur noch durchschnittlich 50 auf der Strecke Nürnberg~Frankfurt, was Kaiser Matthias von Habsburg (St) (58) auch noch fördert, indem er die Boten durch kaiserliche Anweisungen behindert, indem sie an Taxis-Post Tagen nicht fahren dürfen, ihnen das Wechseln der Pferde verboten wird und ihnen sogar das Anhängen von Laternen verboten wird, damit sie nachts nicht fahren können. In den Folgejahren dürfen die legitimierten städtischen Boten, denen man auch den kostenlosen Transport von Regierungspost auferlegt, nicht einmal mehr Pakete von mehr als 7,5 kg und Geld auf den Straßen transportieren, auf denen die Taxis Post unterwegs ist. Selbst kleinste wiederholte Verfehlungen können neben völlig überzogenen Strafen von 25 bis 50 Gulden den Entzug der Legitimation bedeuten.

1614 In Frankfurt werden während des Fettmilchaufstands 1.380 Juden jeden Alters aus der Stadt getrieben und die Judengasse geplündert. - In Frankfurt kommt es zum Sturm auf die Judengasse. Vinzenz Fettmilch wird auf dem Gutleuthof gefangen gehalten. - In Frankfurt wird der Jurist Nicolaus Weitz (35) für ein Jahr Schultheiß. Er ist einer der Führer des Fettmilch Aufstands. - Der Fettmilchaufstand bringt den Briefverkehr auf Jahre hinaus völlig zum Erliegen. Die Bürgerkapitäne in den Quartieren sollen Unruhen schneller und effektiver bekämpfen. Die Sperrketten werden entlang der Fahrgasse aufgehängt und bewacht. - In Butzbach heiratet Gräfin Elisabeth von Wied (St) (21) Graf Philipp Reinhard von Solms Hohensolms Lich (St) (--). - Ludwig von Solms Greifenstein (St) wird als Sohn von Konrad von Solms Braunfels (St) (44) und Amalia von Nassau Dillenburg (St) (32) geboren. Ritter Philippp Georg von Hattstein (St) (--) verkauft seine Hälfte von Burg Hattstein an Freiherr Johann Heinrich von Reifenberg (St) (--), der aber den Kaufpreis nie vollständig bezahlt, was zu einem Rechtstreit führt. - Der als 22 stes Kind geborene protestantische Grafensohn Georg Albrecht von Erbach (St) (17) darf mit dem Hofmeister Wilhelm von Neipperg und Reiseführer und Majordomus Friedrich List seine Kavalierstour in Begleitung von zwei bewaffneten Dienern mit sechs Pferden antreten. - In Mainz Hechtsheim wird ein Hexenprozess geführt. - In Frankfurt erkennt man, dass die langjährige Praxis der Umfunktionierung der beiden abgehenden frankfurter Bürgermeister zu Forstmeistern im Stadtwald sinnlos ist und bestimmt unter den Bürgermeistern die neuen Forstmeister je nach Fähigkeit in einem unbefristeten Amt und gibt ihnen noch bürgerliche Deputierte dazu, was ebenso unbefriedigende Auswirkungen hat, denn Viehweide und Holzfrevel nehmen eher noch zu. - In Darmstadt gibt es zwei Postdienstleister. Die öffentliche thurn und taxis Post hat ihre Poststation vor den Toren der Stadt in Eberstadt. Die Botenpost und die Kanzleipost in der Stadt Darmstadt dient ausschliesslich dem Fürstenhaus. - In Frankfurt muss der aus Bingen stammende reiche frankfurter Weinhändler und jüngerer Bürgermeister Christoph Andreas Koler, dem das prächtige Salzhaus am Römer gehört und der sich den aufrührerischen frankfurter Bürgern bzw Zünften angeschlossen hat, erkennen, dass der Fettmilchaufstand gescheitert ist, und flieht aus der Stadt, wodurch er fast sein gesamtes Vermögen verliert. - In Karben ist Burg Karben im Besitz von Johann Eberhard von Kronberg (67).

1613 Wetter: Pestausbruch an der Universtität Marburg. - Hexenprozess in Oberursel. - In Frankfurt gibt es nur noch 36 Wollenweber- und Tuchscherermeister in der Stadt. Die traditionellen Örtlichkeiten Schnurgasse, Rahmhof, Tuchgaden sind verwaist. - Pest in Dieburg endet. - Der katholische kaiserliche Rat Johann Heinrich von Reiffenberg (St) (--), verheiratet mit Anna von Kronberg (St) (--) wird in den Freiherrenstand erhoben. - In Mainz Bodenheim treibt der Schultheiß Peter Kirch unter Glockengeläut die Dorfbewohner zusammen und sucht nach der Zauberei verdächtigen Vorkommnissen. Viele Dorfbewohner denunzieren sich gegenseitig, wobei besonders die Hebammen verdächtigt werden. U.a. werden die Witwe Elisabeth Metzler, Maria Schmidt, Margaretha Keller, die Hebamme Catharina Schickert und Dorothea Schnorr der Zauberei beschuldigt. Margaretha Metzler fordert sogar die Verbrennung ihrer Mutter. Krankheiten werden auf Besuchen von verdächtigten Nachbarn zurückgeführt. Milchkühe, die keine Milch mehr geben und Pferde, die Husten bekommen, müssen verzaubert worden sein. Kinder, die nach der Geburt sterben werden, sind angeblich von der Hebamme vergiftet worden. Ein Wahrsager aus Bad Kreuznach Bretzenheim streut Gerüchte. Manche ausschlaggebenden Vorfälle liegen zig Jahre zurück. Dorothea Schnorr und Elisabeth Metzeller werden von hingerichteten Personen beschuldigt. 19 weitere Frauen werden beschuldigt. Jeder Tod eines Tieres oder eines Menschen wird auf Zauberei zurückgeführt. - In Mainz Mombach beginnt eine dreijährige Hexenverfolgungswelle. - In Frankfurt wird letzmals auf der Alten Brücke durch Ertränken hingerichtet. - In Frankfurt fordert eine kaiserliche Resolution den Rat der Stadt Frankfurt auf, auch die Armen und Waisen ohne Bürgerrechte zu unterstützen. - In Frankfurt wird der autarke Allgemeine Almosenkasten bezichtigt in die eigene Tasche zu wirtschaften. - In Frankfurt wird der Rat der Stadt durch eine kaiserliche Resolution aufgefordert nicht nur die frankfurter Armen mit Bürgerrecht sondern auch auswärtige Arme ohne Bürgerrecht zu unterstützen und dadurch vom Betteln abzuhalten. 

1612 Pest in Dieburg. - In Frankfurt präsentiert der Blumenhändler und Blumenzüchter Emanuel Sweerts mit seinem Angebots und Versand Katalog Tulpenbuch auf wertvoll gezeichneten Bildern Florilegium ua seine Pflanzen und Zwiebeln. - In Frankfurt erhält das nördliche Brückenturmtor ein eisernes Gatter. - In Frankfurt verlangen die frankfurter Bürger um den aus Büdesheim zugezogenen frankfurter Anführer der unzufriedenen frankfurter Bürger bzw der Zünfte, der Lebkuchenbäcker Vinzenz Fettmilch für die Wahl und Krönung des katholischen römischdeutschen Kaiser Matthias von Habsburg (St) (55) die Offenlegung ihrer Privilegien, die Reduzierung der Juden, einen Wochenmarkt auf dem Kornmarkt, eine Reduzierung des Zinses von 12 auf 8 % und, dass alle Juden mit weniger als 15.000 Taler Vermögen aus der Stadt vertrieben werden. - In Hanau stirbt der in Hanau geborene Graf Philipp II Ludwig von Hanau Münzenberg (St) (36). - In Mainz erlässt der mainzer Erzbischof und Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg (59) eine Spezielle Ordnung für der Zauberei verdächtigter Personen alias Hexen. Die Verpflegung besteht für zwei Tage aus Wasser und Brot, danach wird auch Brühe oder Fleisch, aber nur bis zu einer bestimmten Menge vom Atzungswirt gereicht. Vom Vitztum wird die Besoldung der Examinatoren geändert. Der Scharfrichter wird nicht mehr in Wein sondern in Geld ausbezahlt. Die neue Konfiskationsordnung beklagt die massenhafte Zunahme der Zauberei- und Hexendelikte trotz der bereits geltenden, durch viel härtere Strafen abschreckenderen Ordnung des verstorbenen mainzer Erzbischof Wolfgang von Dalberg (St) (++) und regelt die Kostenverteilung auf die Hexenopfer. Er erstellt ein allgemeines Verhörschema mit festgelegten Fragen und verbietet die Lebendverbrennung, wenn die Malefikanten gestehen und um Gnade bitten. - In Frankfurt erlaubt nach dem Aufstand ein Bürgervertrag nach einer Mehrheit nur noch 14 Alten-Limpurg Mitglieder unter den 42 Ratsherren. - In Mainz wird eine spezielle Strafverfahrensordnungen zu Hexenprozessen mit einem Fragenkatalog (Interrogatorium) sowie eine Konfiskationsordnung (Güterbeschlagnahmung als Teil der Strafe) eingeführt. Um Kosten zu vermeiden werden auch keine Gutachten in Auftrag gegeben. - In Bad Soden kommt es zum Aufruhr der Bevölkerung, die die Soleleitung nach Frankfurt kappt. - In Frankfurt stirbt der kaiserliche Postverwalter Matthias Sulzer. Statt seines Assistenten Johann von den Birghden (30) wird sein Sohn Hans Georg Sulzer neuer Postverwalter. Johann von den Birghden (30) kündigt deshalb und kauft einen privat betriebenen Botendienst von Frankfurt nach Hamburg. - In Frankfurt flanieren Frauen mit Mühlsteikragen, Haube und stark betonten Ärmelansätzen. Herren tragen breite Hüte, weite Umhänge und Degen. - In Mainz Bodenheim beginnt eine vierjährige Hexenverfolgungswelle, der 24 Männer und ein Mann zum Opfer fallen, die v auf den Scheiterhaufen kommen. Zwei Frauen sterben während der Folter und eine wird auf Kaution entlassen. - In Mainz Bodenheim beginnt eine dreijährige Hexenverfolgungswelle. - Frankfurt hat 2.800 Juden in 450 Haushalten. - Der lutherische Theologe Johannes Wickelmann (51) wird Superintendent alias oberstes Kirchenoberhaupt der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. - In Frankfurt erbitten die frankfurter Bürger Nikolaus Frosch (--) und Engelbert Frosch (--) beim veldenzer Pfalzgraf Georg Gustav von Wittelsbach (St) (48) um die Patronatsrechte und weitere Rechte des Katharinenklosters um weniger Abgaben leisten zu müssen. - In Mainz wird der slowenische Hofmusiker Gabriel Plautz (27) neuer mainzer Hofkapellmeister und Nachfolger des verstorbenen Jan Le Febure (--) antrat.  - Die Grafentochter Sophie von Solms Laubach (St) (18), heiratet Markgraf Joachim Ernst von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (29). - Die Grafschaft Solms Baruth spaltet sich mit dem Tod von Graf Otto von Solms Laubach (St) (62) von der Grafschaft Solms Laubach ab. - In Frankfurt schließt sich der aus Bingen stammende reiche frankfurter Weinhändler Christoph Andreas Koler, dem das prächtige Salzhaus am Römer gehört, den aufrührerischen frankfurter Bürgern bzw Zünften während des Fettmilchaufstands an und lässt sich zum jüngeren Bürgermeister wählen. - In Darmstadt eröffnen Bürger mit Spenden am Bessunger Tor das darmstädter Krankenhaus. - In Frankfurt wird der Rat der Stadt um 18 Mitglieder erweitert. - In Frankfurt wird der älteste hessenkasseler Landgrafensohn Otto von Hessen Kassel (St) (18) Kaiser Matthias von Habsburg (St) (55) vorgestellt. - In Oberursel wird der von Postschreiber Striegel und Posthalter Uffsteiner redigierte 14. Jahrgang der ordinarii aviso alias gewöhnliche Bekanntmachung alias Frankfurter Postzeitung gedruckt. - Weil der in Zweibrücken geborene evangelisch getaufte aber katholisch erzogene Amtmannssohn und speyerer Bischof Philipp Christoph von Sötern (45) die Fastnachtsveranstaltungen alias Carneval in Speyer nicht dulden will und seine Bediensteten die Bürger ermahnen, kommt es zu Prügeleien und sogar zur Androhung der Exkommunikation, was aber wieder fallen gelassen wird.

1611 Wetter: Pest in Mainz. Pest in Dieburg. - Der Enkel der verstorbenen hessischen Landgrafentochter Christine von Hessen (St) (++), der neue schwedische König Gustav II Adolf Wasa (St) (17), ist Fachmann der Heeresreform des in Dillenburg geborenen Graf Moritz von Oranien (St) (44). - In Frankfurt wird eine titellose frankfurter Zeitung  als Unvergreiffliche Zeitungen herausgebracht. - In Darmstadt baut die Stadt im Rathaussaal, wo auch Theateraufführungen stattfinden, eine Orgel ein. - In Bad Homburg gibt es zwei Jahrmärkte.

1610 Wetter: Jupitermonde und Saturnringe werden entdeckt. - Pest in Dieburg. - In Frankfurt wird der Weidenhof (18 52 Zeil 72 und 74, 20 16 Kaufhof Ecke Zeil/Große Eschenheimer Strasse) als Gasthof betrieben. - In Frankfurt wird das Haus Zum schwarzen Stern Römerberg 6 im Renaissancestil errichtet. - In Wiesbaden werden die Bewohner der Stadt gezwungen bis zur Fertigstellung sieben Wochen ohne Bezahlung am Bau des Alten Rathauses Marktstrasse 16 mitzuarbeiten. Rechts neben dem Eingang befindet sich der Pranger. - In Flörsheim Wicker wird eine Muskete getestet. Dabei brennen 48 der 71 Hofraiten alias Bauerhäuser mit Innenhof ab. - In Eltville gibt es im Kloster Eberbach das große Weinfaß. - In Frankfurt malt der in Frankfurt geborene Formschneidersohn und Maler Philipp Uffenbach (44) sein Werk Brückenfreiheit, dh wer auf der Bücke Frevel alias einen Diebstahl oder einen Überfall begeht, dem wird vor Ort die Hand abgehackt. Ein weiteres Bild ist eine Architekturzeichnung des Brückenturms. - In Königstein wird das aufgelöste katholische Kugelherrenstift mit der Übernnahme der Stadt durch den mainzer Erzbischof xxx wieder eine katholische Einrichtung. - In Frankfurt wird der Bau eines Springbrunnens auf dem Liebfrauenberg nach 14 Jahren Bauzeit fertiggestellt. - Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (58) ernennt den brüsseler Generalpostmeistersohn Lamoral von Taxis (53) zum kaiserlichen Hofpostmeister. - In Wiesbaden lebt Johann Friedrich von Stockheim Usingen (--). Seine siebter Sohn wird geboren und stirbt kurz danach. Seine Eltern sind xxx von Stockheim (--), xxx Knebel von Katzenelnbogen (--) und die Eltern seiner Frau sind xxx von Hattstein (--) und xxx Wais von Fauerbach (--). - Nassau-Dillenburg beginnt mit wetterauer Grafen und Landgraf Moritz von Hessen-Kassel die Familie Zollern bzw Hohenzollern zum Übertritt zum Calvinismus zu bewegen, was sie 16 13 auch schaffen. Mit der Erheiratung von niederrheinischen Gebieten wie dem Herzotum Cleve wird eine Landbrücke zwischen Nassau-Dillenburg und den Vereinigeten Niederlanden angestrebt.

1609 Wetter: Pest in Dieburg. - In Wiesbaden wird das Rathaus gegenüber dem Residenzschloss erbaut. - In Darmstadt wird Johann von Hessen Darmstadt (St) geboren. Er wird Landgraf von Hessen Braubach. - In Wiesbaden Klarenthal funktioniert der in Weilburg geborene und in Saarbrücken residierende Graf Ludwig II von Nassau Weilburg (St) (44) das Kloster Klarenthal in ein Landeshospital um. - In Greifenstein wird Wilhelm von Solms Greifenstein (St) als Sohn von Konrad von Solms Braunfels (St) (39) und Amalia von Nassau Dillenburg (St) (27) geboren. - In Büdingen heiratet der in Offenbach geborene Grafensohn Wolfgang Heinrich von Isenburg Büdingen Offenbach Dreieich (St) (21) die Grafentochter Maria Magdalena von Nassau Wiesbaden (St) (17). - Frankfurt Sindlingen hat 210 Einwohner, darunter 106 Kinder. - Frankfurt Sindlingen erhält ein eigenes Ortsgericht und ein eigenes Gerichtssiegel. - In Darmstadt werden die städtischen Urkunden und  Amtsbücher in das Gewölbe des neuerbauten Rathauses gebracht. - Die Grafschaft Nassau Idstein Wiesbaden führt die Nassau-Saarbrückensche Kirchenordnung ein, wodurch das südliche Nassau-Idstein lutherisch und das nördliche Nassau-Dillenburg reformiert protestantisch ist. - In Darmstadt wird wegen Kriegsgefahr das Schultheißenhaus von Melchior Salveld (++) Ecke Langgasse/Schulzengasse entkernt und zu einem Speicherhaus alias Lagerhaus umfunktioniert. - In Zwingenberg erbaut sich der lutherische hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (32) sein rundes einstöckiges Lustschloß und Jagdschloß Jägersburg, das alte Jagdschloß Jägersburg alias Rondell extra rund, damit Jagdgesellschaften vom Gebäude aus das Wild schießen können, das dafür aus dem Wald in ein um das Gebäude herum angelegte Gehege aus Tüchern getrieben wird um für jeden einen Jagderfolg zu garantieren. Das Wild ua Wildschweine werden je nach Wetter und Tageszeit aus dem Haus heraus, von Sichtschutzhecken vor dem Gebäude aus oder vom runden Türmchen auf dem Dach aus geschossen. Für geübte Schützen wird Wild über eine vom Jagdschloß einsehbare gerade gerodete Schneise getrieben, bei der ebenfalls vom Jagdschloß aus aus größerer Distanz auf das Wild geschossen wird. Hetzjagden finden in kleinen Gruppen mit Hunden durch den Wald statt, bei denen das gejagde Wild den Weg vorgibt. Das Wild wird allerdings meist schon an eine bestimmte Stelle hingetrieben oder dort freigelassen, wo dann die Hetzjagd stattfindet. - Die Bank von Amsterdam gibt Banknoten aus und achtet jahrzehntelang sorgfältig auf ausreichende Deckung durch Münzen. - Marie Magdalene von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (17) heiratet Graf Wolfgang Heinrich von Isenburg-Offenbach (St) (21).

1608 Wetter: Weinernte gering und von schlechter Qualität. Der Wein ist sauer und unverkäuflich. - Pest in Dieburg. - Hanau Münzenberg tritt mit der Machtübernahme des im reformierten Dillenburg erzogenen Graf Philipp Ludwig von Hanau Münzenberg (St) (32) zum reformierten Glauben über. - In Frankfurt brennt die kleine reformierte Holzkirche vor dem Bockenheimer Tor aus ungeklärten Gründen ab und darf nirgends auf frankfurter Territorium wieder aufgebaut werden. - In Frankfurt Rödelheim wird die Burg Rödelheim nicht mehr als Burg sondern als Schloss bezeichnet. - In Frankfurt wird die katholische kaiserliche Bücherkommission, die hauptsächlich als gegenreformatorische Zensureinrichtung dient, dauerhaft eingerichtet, die allerdings nur in Frankfurt durchsetzbar ist. - In Frankfurt bezeichnet der oberräder Schultheiß die katholische verpachtete Fleschenburg des Johanniterordens am Kaiserlei Gräfendeichstrasse 65 als Unterschlupf von verdächtigen Personen. - In Frankfurt Höchst wird der Umbau der katholischen Burg Höchst in das Barockschloss Höchst fertiggestellt. - In Darmstadt wird ein städtisches Hospital alias Krankenhaus aus Privatspenden erbaut (19 33 Realgymnasium). - In Hanau wird der protestantisch reformierte aus Köln geflohene neuernannte frankfurter Goldschmiedemeister Hans Baldwein (--) vier Jahre nach seiner Ankunf in Frankfurt als Bürger aufgenommen. - Johann Eberhard von Kronberg (60) ist mit Anna Riedesel Eisenbach verheiratet. - In Frankfurt Bonames, das zu xxx gehört, übernimmt die Familie Kehr (20 22) das Gasthaus Zum Einhorn

1607 Wetter: Pest in Mainz. Pest in Dieburg. Pest in Hanau zuende. - In Frankfurt erreicht eine Holzröhren-Wasserleitung von der Friedberger Warte den Römerberg. Sie liefert Quellwasser aus dem Weidenbornfeld in der Weidenbornstrasse, das die Frankfurter wegen des fehlenden Geschmacks wenig schätzen. Man benutzt bleierne Röhren bis man ihren giftigen Nachteil bemerkt. Insgesamt werden 155 qbm Trinkwasser täglich in die Stadt geleitet. - Die Grafschaft Solms Rödelheim spaltete sich als jüngere Linie von der Grafschaft Solms Laubach ab. Graf Johann Georg von Solms (St) (--) teilt die Grafschaft Solms unter seinen beiden ältesten Söhnen, den neuen Graf Albert Otto von Solms Laubach, Utphe und Münzenberg (St) (41) und den neuen Graf Friedrich von Solms Rödelheim, Assenheim und Petterweil (St) (33) auf. - Die Grafschaft Nassau wird in die fünf Grafschaften Nassau Dillenburg, Nassau Hadamar, Nassau Beilstein, Nassau Siegen und Nassau Diez aufgeteilt. Der jüngste und minderjährige Grafensohn Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (17) erhält Nassau Hadamar. Seine Vormünder sind Graf Johann von Sayn (St) (--) sowie die Graf Adolf von Solms (St) (--) und Graf Johann Albrecht von Solms (St) (--). - In Gießen funktioniert der lutherische hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (30) das lutherische Gymnasium in die lutherische hessendarmstädter Universität Gießen um, um dort seine Beamten und seine Pfarrer, deren oberster Kirchenherr er selbst ist, auszubilden. - In Hanau wird nach der zweijährigen Pestepidemie, in der die Schule geschlossen war, von Graf Philipp Ludwig II von Hanau Münzenberg (St) (17) die reformiert ausgerichtete Hohe Landesschule als Gymnasium illustre Alter am Freiheitsplatz gegründet, deren obere Klassen Recht und Theologie beinhalten, wo auf lange Zeit die Hälfte der reformierten hanaumünzenberger und isenburger Pfarrer ausgebildet werden. Das langfristige Ziel, sie zu einer Universität zu erheben wird, verfehlt. - In Frankfurt wird der Lehrer Michael Caspar Lundorp (27) von seinem Lehramt enthoben, woraufhin er als Schriftsteller, Journalist, Publizist, Philologe und Historiker arbeitet. - Der spätere katholische kurmainzer Amtmann Philipp Erwein von Schönborn wird als Sohn von Friedrich Georg von Schönborn (33) und Maria Barbara von der Leyen (--) geboren. - Der hessische Bauzeichner Wilhelm Dillich (36) zeichnet eine Karte der Herrschaft Eppstein, die ein fast rechteckiges Gebiet von der Domäne Mechthildshausen, Massenheim, Lorsbach, Wildsachsen und das exterritoriale Gebiet Gericht Liederbach unmittelbar nördlich von Frankfurt Höchst umfasst, mit der Grafschaft Nassau-Idstein im Westen, der Grafschaft Königstein im Norden und Osten und der Diözese Mainz im Süden.

1606 Wetter: Pest in Mainz. Pest in Dieburg. - In Darmstadt wird der Ballonplatz vollendet. - Der in Antwerpen geborene protestantische frankfurter Bankier Johann von Bodeck (51) verfügt über ein Vermögen von 400.000 Gulden. Ihm gehört das Haus Zum goldenen Bären am Roßmarkt und das Gut Nierstein. - In Darmstadt wird Prinzessin Juliane von Hessen Darmstadt (St) geboren. - Sabine von Solms Greifenstein (St) wird als Tochter von Konrad von Solms Braunfels (St) (36) und Amalia von Nassau Dillenburg (St) (24) geboren. - Mit dem Tod von Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (70) haben bei 70 nassauer Hexenprozessen 40 Personen ihr Leben verloren. Darunter sind 3 Selbstmorde. Die Geschichtsschreibung versucht die angeblich geringe Zahl zu feiern. Er ist der einzige unter seinen Brüdern, der eines natürlichen Todes stirbt. - Die Grafschaft Erbach wird unter allen vier lebenden Brüdern Graf Friedrich Magnus von Erbach Fürstenau Reichenberg (St) (31), Graf Ludwig von Erbach Erbach Freienstein (St) (27), Graf Johann Kasimir von Erbach Breuberg Wildenstein (St) (22) und Graf Georg Albrecht von Erbach Schönberg Seeheim Reichenberg (St) (09) aufgeteilt. - In Erbach heiratet die halbwaise Grafentochter Elisabeth von Erbach (St) (28) den Schenkensohn Heinrich II von Limpurg Sontheim (St) (33). - Der neue Graf Ludwig von Erbach Erbach Freienstein (St) (27) heiratet die Grafentochter Juliane von Waldeck Wildungen (St) (19). - In Frankfurt beginnt der katholische und in Mainz studierte Geistliche, apostolische Protonotar und Hofpfalzgraf Valentin Leucht (56) als ständiger päpstlicher und kaiserlicher Bücherkommissar zur Frankfurter Buchmesse katholische Kataloge herauszubringen. - In Frankfurt wird Johann von Martorff zum Schultheiß ernannt, was er 8 Jahre bleibt. - In Wiesbaden Frauenstein stirbt die Witwe Katharina Landschad von Steinach alias Katharina Knebel von Katzenelnbogen (--), wonach sie im Kloster Klarenthal beigesetzt wird. - In Darmstadt wird der erste Buchdrucker darmstädter Bürger. - In Frankfurt wird der Kupferstecher Joachim von Sandart geboren. - In Wiesbaden Frauenstein stirbt die idsteiner Amtmannswitwe Katharina von Stockheim (--) geborene Katharina Knebel von Katzenelnbogen (--). Sie wird im ehemaligen nassauer Hauskloster und seit 15 58 aufgehobenen Kloster Klarenthal begraben.

1605 Pest in Dieburg bis 16 13. Pest in Hanau bis 16 07. - Frankfurt hat 20.000 Einwohner. - Mit dem Tod von Graf Johann Ludwig II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (09) vereint der in Weilburg geborene und in Saarbrücken residierende Graf Ludwig II von Nassau Weilburg (St) (40) den gesamten walramschen nassauer Besitz Saarbrücken, Weilburg und Idstein. - Der in Kassel geborene reformiert hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (33) geht mit Gewalt gegen die lutherische Universtität Marburg vor, weshalb die Professoren zu dessen Cousin, dem lutherischen hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (28) fliehen, der ihnen in in Gießen ein lutherisches Gymnasium gründet. - In Darmstadt wird der Erbprinz Georg II von Hessen Darmstadt (St) geboren. - In Frankfurt bewirkt der in Kassel geborene reformiert hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (33) für den geborenen Erbprinz Otto (St) (01) einen Theaterzirkus mit bemalten Decken draußen auf den Zeilen bei Martin Bauers Gasthaus Zur Sanduhr Zeil 39 aufstellen zu lassen. Eine zweite Theatergruppe hat ihre Bude am Löwenplätzchen in der Fahrgasse hinten angelehnt an das Gasthaus Krachbein in der Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) später König von England. - In Frankfurt erlaubt die Stadt die Anlegung einer Saline im Reichsdorf Bad Soden. - Mit dem Tod von Graf Johann Ludwig von Nassau Wiesbaden (St) (--) sitbt die Linie aus. - Graf Georg III von Erbach (St) (57) stirbt nach vier Ehen mit 21 Kindern. 10 Töchter und 4 Söhne leben 4 Töchter und 3 Söhne sind bereits tot. - Der in Kassel geborene lutherische hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (21) tritt zum Calvinismus über, der vom Augsburger Relgionsfrieden gar nicht erwähnt wurde. - Königstein ist wieder vollständig katholisch. - Mit dem Tod von Graf Johann Ludwig von Nassau Wiesbaden (St) (--) stirbt die Linie aus. - Der hessische Bauzeichner Wilhelm Dillich (34) zeichnet eine Stadtansicht von Darmstadt. - In Darmstadt wird begonnen im Rathaussaal Theaterstücke aufzuführen. - Der Wetterauer Grafenverein droht dem neuen mainzer Erzbischof Johann Schweikhard von Kronberg (52) nach bisher zwei erfolgreichen feindlichen Übernahmen von Gebieten von Grafenvereinsmitgliedern durch Mainz erfolgreich mit Krieg um ihn von der Besetzung der Grafschaft Nassau-Wiesbaden abzuhalten.

1604 Eppstein Niederjosbach wird wieder katholisch. - Mit dem Tod des katholischen mainzer Erzbischof Johann Adam von Bicken  (St) (40) nach dreijähriger Herrschaft endet dessen Hexenprozesswelle mit 650 Todesopfern. Hexenprozesse werden aber weiter geführt. - Der kurmainzer Marschallssohn Johann Schweikhard von Kronberg (51) wird neuer katholischer mainzer Erzbischof und Kurfürst und beginnt mit der konsequenten Durchführung der Gegenreformation, mit restriktiven Mitteln gegen die Untertanen. Für die Hexenprozesse führt er eine Untersuchungsordnung mit 18 Generalfragen und 98 Spezialfragen ein, die in seiner 22 jährigen Herrschaftszeit mindestens 361 Tote fordert. Die Vermögen der der Hexerei beschuldigten und verurteilten Opfer werden eingezogen und füllen leere Kassen. - Nach dem Tod des ersten und einzigen hessenmarburger Landgraf Ludwigs IV von Hessen Marburg (St) (67) ohne erbberechtigte Kinder erbt der hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (27) die Hälfte von Hessen Marburg. - Der in Kassel geborene reformiert hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (32) lässt die verfallene Burg Hohenstein wiederherstellen. - In Erbach heiratet die erbacher Grafentochter Anna Amalia von Erbach (St) (27) Wild- und Rheingraf Friedrich von Salm Neufville Dhaun (St) (57). - Die Landgrafentochter Christine von Hessen (St) (61) stirbt in Kiel. Sie ist die Großmutter des schwedischen Königssohnes Gustav II Adolf Wasa (St) (10). - In Frankfurt bestimmt der Rat der Stadt die Fischpreise. Auf dem Markt kosten lebendige Forellen 6 Batzen/Pfund, Roben 5 Batzen/Maaß, Bricken 1 Albus /Stück, Neunäuglein 5 Batzen /100, Hecht 3 Batzen/Pfund, Karpfen 3 Albus/Pfund, Barben 3 Albus/Pfund, Aal 3 Batzen/Pfund. Für Krebse gibt es keine Preisbindung. - Schwalbach wird gezwungen katholisch zu werden. - In Frankfurt bringt der katholische und in Mainz studierte Geistliche und ständige päpstliche und kaiserliche Bücherkommissar Valentin Leucht (54) volkstümliche Erbauungsbücher alias Hetzschriften gegen den lutherischen Theologen Johannes Wickelmann (51) heraus, der wiederum fatalerweise glaubt, den calvinistisch eingestellten hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (32) von dieser radikaleren Form abhalten zu können, was noch innerhalb eines Jahres zum Bruch mit ihm führt. - In Frankfurt wird der Handelshof Großer Speicher (20 16 Nördlicher Teil des Hauses Berliner Strasse 51) nach den großen Protesten von der von Frankfurt nach Hanau verzogenen französischreformierten Seidenhändlerwitwe de le Boë an den ebenfalls von Frankfurt nach Hanau verzogenen Godin weiterverkauft. - In Schwalbach wird im Rahmen der Gegenreformation der katholische Glaube wieder eingeführt. - In Frankfurt wird der aus Xanten stammende, in Frankfurt gelernte und in Köln niedergelassene protestantisch reformierte Goldschmied Hans Baldwein (--) nach seiner Flucht zum Goldschmiedemeister ernannt.

1603 Wetter: Gute Weinernte. - Pockenepidemie in Königstein. - In Mainz lässt der mainzer Erzbischof Johann Adam von Bicken  (St) (39) den reformierten Pfarrer Anton Praetorius (43) als Hexenprozessgegner und folglich für ihn als Hexer inhaftieren und nach Protesten des in Amberg geborenen calvinischen Kurfürsten Friedrich IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) wieder frei. - In Frankfurt treffen sich 24 Rabbiner zur Frankfurter Rabbinerverschwörung um die reichsunmittelbare Stellung zu stärken und sich reichsweit zu organisieren, wobei zur Verbesserung der Strukturen Vermögensabgaben u.a. in Frankfurt, Mainz und Friedberg gesammelt werden sollen. Das Volk der Juden sucht einen Hirten. Gaststättenbesuche sind verboten. Der Kontakt zu Christen soll reglementiert werden und eine Kleiderordnung soll Juden erkennbar machen. - Im eingelösten aber noch reformierten Hofheim wird wieder ein katholischer Pfarrer eingesetzt. - Der letzte morganatisch geborene Graf Christoph Ernst von Diez (St) (60) stirbt wie alle seine Brüder kinderlos. Ihre einzige morganatisch geborene lebende Schwester Gräfin Margarethe von Diez (St) (59) hat 4 lebende Kinder aus den Ehen mit Graf Johann Bernhard von Neu-Eberstein und Graf Stephan Heinrich von Eberstein (St) (60). - Johann Konrad von Solms Greifenstein (St) wird als Sohn von Konrad von Solms Braunfels (St) (33) und Amalia von Nassau Dillenburg (St) (21) geboren. - Der in Birstein geborene büdinger Burggraf Graf Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (43) heiratet in zweiter Ehe die Grafentochter Elisabeth von Nassau Dillenburg (St) (39). - Der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (31) heiratet 6 Monate nach dem Tod seiner ersten Frau Grafentochter Agnes von Solms Laubach (St) (25), mit der er vier Kinder hat, die Grafentochter Juliane von Nassau Dillenburg (St) (16). - In Königstein, das zum katholischen Mainz gehört, beginnt die dreijährige Gegenreformation und Königstein wird rekatholisiert. Neuer katholischer Pfarrer wird Magister Johann Hohenstein. - In Hofheim und Höchst sind die meisten Einwonner zum Jahresanfang noch protestantisch, obwohl die Orte zum katholischen Mainz gehören. Im Sommer beginnt die Rekatholisierung mit dem Austausch des protestantischen Pfarrers durch einen katholischen. - Urseler Drucke von Postschreiber Striegler kommen als halbjährige politische Zeitung heraus. - In Darmstadt stirbt der hessendarmstädter Hofgoldschmied und Büchsenmacher Hans Winter (--). - Die Werte der Frankfurter Währung werden auf der Lyoner Messe auf Kurszetteln handschriftlich neben Augsburg und Nürnberg notiert. Für die weiter nörlich gelegenen Orte Köln und London gibt es keine Werte. - In Mainz verpfändet der protestantische Graf Reinhard von Isenburg (St) (--) seine Dörfer Weisenau und Hechtsheim an den katholischen Graf xxx von Schönburg (St) (--). - In Wiesbaden ist Johann Friedrich von Stockheim Usingen (--) nassauer Amtmann. Seine zweite Tochter wird in Nieder-Olm geboren und stirbt kurz danach. Seine Eltern sind xxx von Stockheim (--), xxx Knebel von Katzenelnbogen (--) und die Eltern seiner Frau sind xxx von Hattstein (--) und xxx Wais von Fauerbach (--).

1602 Wetter: Weinernte fällt aus, weil die Weinstöcke im April erfrieren. - In Darmstadt wird der durch den Marktplatz fließénde und dort seit 17 Jahren abgedeckte Darmbach dort verrohrt. In ihn fließen alle Abwässer ab. - Der in Weilburg geborene Graf Philipp III von Nassau Saarbrücken (St) (39) stirbt in Saarbrücken. - Der in Weilburg geborene Grafensohn Ludwig II von Nassau Weilburg Ottweiler (St) (37) wird neuer Graf von Nassau Weilburg. - In Solms Braunfels wird die Grafentochter Amalie von Solms Braunfels (St) als Tochter von Graf Johann Albrecht von Solms Braunfels (St) (41) geboren. - In Frankfurt wird das regelmäßige Marktschiff nach Hanau eingeführt. - In Hanau wird die Grafentochter Amalie Elisabeth von Hanau Münzenberg (St) als Tochter von Graf Philipp Ludwig II von Hanau Münzenberg (St) (26) und seiner in Antwerpen geborenen Frau Katharina Belgica von Oranien Nassau (St) (24) geboren. - Der hessenkasseler Bauzeichner Wilhelm Dillich (31) zeichnet Erbenheim in einer Karte ein. - In Frankfurt erhält man bei der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Post die in Oberursel gedruckten von Postschreiber Striegler (--) als halbjährige politische Zeitungen ua mit dem Titel Relationes historicea, wahrhaftige Beschreibung aller fürnehmen denckwürdigen Geschichten u.s.w. von der Fastenmess bis zur Herbstmess 16 02 verfassten Urseler Drucke. - In Hofheim und Höchst, wo die meisten Einwohner protestantisch sind, obwohl die Orte zum katholischen Mainz gehören, endet der Höhepunkt der Hexenverfolgung, wobei in 14 Jahren mindestens 23 Frauen der Hexerei und Zauberei angeklagt wurden, von denen 15 gefoltert und auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt wurden. - Shakespeare raucht in Tabakpfeifen regelmäßig die Droge Marihuana alias Hanf. Er hat unzählige Dramen geschrieben, die aber immer die gleichen Dramaturgie haben und von verrückten Adeligen, komischen Typen und Geistern handeln. - In Darmstadt Frankenstein stirbt mit dem kinderlosen Philipp Ludwig von Frankenstein (--) die jüngere Linie der Herren von Frankenstein aus, wo bisher beide Linien, die ältere und die jüngere, auf Burg Frankenstein zusammengewohnt haben.

1601 Wetter: Weinernte fällt aus. - Der im Siegerland geborene und fließend Französisch und Italienisch sprechende katholische kurmainzer Marschallssohn Johann Adam von Bicken  (St) (37) wird nach dem Tod des mainzer Erzbischof Wolfgang von Dalberg (St) (63), obwohl er sich weigert sich zum katholischen Priester weihen zu lassen, neuer mainzer Erzbischof und Kurfürst. Er beginnt eine Hexenprozesswelle. Er wird in seiner dreijährigen Herrschaft 650 angebliche Hexen und Hexer hinrichten. - Aus Mammolshain stammt ein Hexenprozessopfer, das verhaftet und gefoltert flieht und wieder verhaftet wird. - Greta Baumen aus Kriftel wird in einem Hexenprozess geschreckt. Das bedeutet, man zeigt ihr die Folterwerkzeuge. - In Darmstadt wird Prinzessin Anna Eleonore von Hessen Darmstadt (St) geboren. - In Frankfurt erbt strategisch ungünstig für die lutherische Stadt Frankfurt das katholische mainzer Erzstift die Gerbermühle. - In Frankfurt treten drei englische Wanderschauspielgruppen, darunter die Fürstlich hessischen wiener Komödianten George Webster, Johann Hull und Rieckhard Machin und Consorten, die Truppe von Robert Browen und die Thespisjünger auf. - Die Landgrafentochter Anna von Hessen Darmstadt (St) (18) heiratet Graf Albert Otto von Solms Laubach (St) (25). - Die Landgrafentochter Elisabeth von Hessen Darmstadt (St) (22) heiratet Graf Johann Kasimir von Nassau Weilburg Gleiberg (St) (24), der aber schon innerhalb eines Jahres kinderlos stirbt. - In Mainz lässt der neue mainzer Erzbischof Johann Adam von Bicken (St) (37) eine neue Ausfertigung einer Kaufhausordnung erstellen. Johann Adam von Bicken  (St) (37) ist der Neffe des 19 Jahre zuvor verstorbenen mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (++). - In Frankfurt wird vor dem Bockenheimer Tor eine kleine protestantisch reformierte Holzkirche aufgebaut. - Graf Heinrich von Isenburg Ronneburg (St) (--) stirbt. Das Amt Kelsterbach hat er heimlich an den in Darmstadt geborenen lutherischen hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (24) verkauft, damit es nicht an seine Familie fällt und damit wieder calvinistisch wird, was zu einem 110 jährigen Rechtstreit calvinistisches Isenburg gegen lutherisches Hessen Darmstadt führt. - Die Ehefrau von Dietrich von Greiffenklau Vollrads (52) Appollonia von Reiffenberg (++) stirbt. - In Httersheim sind seit 15 97 sieben Hexen getötet worden.

1600 Darmstadt hat 1.515 Einwohner. - Der in Frankfurt 15 91 verhaftete, angeklagte und aus der Stadt verbannte italienische Mönch Giordano Bruno (52), der behauptete, dass sich die Erde um die Sonne dreht und jeden verspottete, der glaubt, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist, wird in Rom nach achtjähriger Folterhaft und Kerkerhaft von der katholischen Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Der in Darmstadt geborene lutherische hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (23) kauft heimlich mit Übergabe zum nahestehenden Tode das isenburger Amt Kelsterbach von Graf Heinrich von Isenburg Ronneburg (St) (--) mit Mörfelden und Langen. Nauheim mit seinen rund 170 Einwohnern wird dem Amt Kelsterbach einverleibt, wo das Schloss Wolfenburg steht. - In Frankfurt dürfen die Fürstlich hessischen Kömidanten von Landgraf  Moritz von Hessen Kassel (St) (28), bei denen immer ein Narr auftritt, noch bei der Ostermesse auftreten. Ihr Auftritt bei der Herbstmesse wird aber nicht erlaubt. - Landgraf  Moritz von Hessen Kassel (St) (28) verfasst eine Neuordnung des Heerwesens in Hessen, wobei das ganze Land in Bezirke eingeteilt wird, die je ein Regiment bilden und jeder 10. Mann waffenpflichtig wird. - Graf Gerorg von Solms Laubach (St) (53), verheiratet mit Margarethe von Schönburg Glauchau (St) (46), stirbt. Er hinterlässt die Tochter Sophie von Solms Laubach (St) (06). - In Hofheim wird die Schwiegermutter des weilbacher Pfarrers Anna Glitzen (--) wegen Hexerei angeklagt, in den Hexenturm eingesperrt und dort mehrfach gefoltert. Weil sie nicht gesteht, wird sie wieder aus der Haft entlassen. - In Gelnhausen läßt der gelnhausener Amtmann alias Amtsverweser Johann Koch (57) Elisabeth Strupp (--) hinrichten. - In Höchst hat das kurmainzer höchster Schloß einen abgetrennten Kavalierstrakt. - 1 Rheinischer Gulden entspricht 4,50 € (19 82).

1599 Wetter: In Frankfurt kommt es zu einer schweren Depression durch die Pest. - In Gelnhausen beendet der gelnhausener Bürgermeister Johannes Koch seine persönliche Hexenverfolgung, der 22 Menschen zum Opfer gefallen sind. - In Frankfurt erstellt der in Frankfurt geborene Formschneidersohn und Maler Philipp Uffenbach (33) sein Hauptwerk Himmelfahrt Christi für das katholische Dominikaner Kloster. - In Frankfurt kommt der niederländische Glaubensflüchtling Abraham Hamel (--) an und erhält das Bürgerrecht. - In Darmstadt wird das Landgraf Johann Haus als Palais am Marktplatz erbaut. - In Babenhausen stirbt die ehemalige Besitzerin des kelsterbacher Reanaissanceschlosses Wolfenburg, die seit 25 Jahren geschiedene Gräfin Johanetta von Isenburg Ronneburg (St) (56) alias Johanetta von Hanau Lichtenberg. - Bad Homburg hat 138 bedezahlende Einwohner. - In Frankfurt heiratet Johan Noe du Fay (21) Suzanne Le Blon (22). - Hofheim ist nicht mehr Pfandbesitz von Graf xxx von Stolberg Königstein (St) (--). - In Oberursel wird der von Postschreiber Striegel erstellte und Posthalter Uffsteiner redigierte 1. Jahrgang der ordinarii aviso alias gewöhnliche Bekanntmachung alias Frankfurter Postzeitung gedruckt.

1598 In Frankfurt wird das Gasthaus Zum goldenen Löwen später Württemberger Hof an der Fahrgasse (20 16 Hainer Hof 9) als Herberge errichtet. - Der in Darmstadt geborene lutherische hessendarmstädter Landgraf Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (21) heiratet Prinzessin Magdalena von Zollern Brandenburg (St) (16). - Weil es in Frankfurt keine katholische kaiserliche thurn und taxis Poststation gibt und alle Boten privat, von Landeherren darunter auch Kirchen oder städtisch unterwegs sind, kommt der kölner thurn und taxis Postmeister und thurn und taxis Prokutator Henot (--) nach Frankfurt und schließt damit die Stadt mit ersten Fahrten ans Reichspostnetz an, wofür er ein Kaiserliches Reichspostamt einrichtet und den Botenmeister der Strecke Frankfurt~Leipzig Weigand Uffsteiner (--) als frankfurter kaiserlichen thurn und taxis Posthalter einkauft, der auch für eine Frankfurter Postzeitung sorgen soll, die im Folgejahr erscheint. - In Mainz wird das Palais Knebelscher Hof Ecke Hintere Christophgasse 2/Kleine Quintinsgasse fertiggestellt. - Ernst von Solms Lich (St) (23) heiratet Anna von Mansfeld (St) (18). - Der in Dillenburg geborene Kapitängeneral der Land- und Seestreitkräfte der Vereinigten Niederlande Graf Moritz von Nassau Dillenburg (St) (31) alias Moritz von Orange wird Namenspatron der Insel Mauritius. - In Frankfurt Sindlingen gibt es eine Schule. Der geistliche Beamte ist gleichzeitig Glöckner. - In Dieburg sterben mindesten 14 Menschen während einer Hexenverfolgungswelle. - Der evangelische Schwiegersohn Graf Ludwig III von Löwenstein (St) (58) aus der morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenlinie, verheiratet mit der evangelischen eppstein königsteiner Grafentochter Anna von Stolberg (St) (50) des zwanzig Jahre zuvor verstorbenen im sächsischen Harz geborenen eppstein königsteiner Graf Ludwig von Stolberg (St) (++) übernimmt nach blutigen Auseinandersetzungen dessen Erbe, die Grafschaft Wertheim. - In Frankfurt erhält der in Frankfurt geborene Formschneidersohn, Maler und Dürer Fan Phillipp Uffsteiner (32) wegen der Heirat mit einer frankfurter Malertochter das frankfurter Bürgerrecht, weil er Geld und Häuserbesitz nachweisen kann. - In Frankfurt wird auf dem Löwenplätzchen ein Brunnen mit zwei aufrechtstehenden Löwenfiguren errichtet. - In Darmstadt beginnt man das zT mit Fachwerk erbaute Neue Rathaus in einen vollständig aus Stein erbauten Komplex umzubauen, was 3 Jahre dauert. Neben der Bürgermeisterei, Versammlungssaal und Marktmeisterwohnung befindet sich unter dem Dach das Arme Sünder Stübchen, in dem zum Tode Verurteilte auf ihre Hinrichtung warten. - In Frankfurt heiratet der reformierte Jurist Johann Adolf von Glauburg (42) ein Jahr nach der Tod der seiner Frau, der reformierten Erbtochter Margarethe Rorbach (++), der in den Häusern Laneck und Zum alten Frosch später Gläsernhof alias Clesernhof hinter dem Römer in der Karpfengasse wohnt seine zweite Frau, die in Nürnberg geborene kurpfälzische Ratstochter Ursula Freher (18). - In Frankfurt stirbt der in Lüttich geborene calvinistische Goldschmiedemeister und Verleger Theodor de Bry (70). - In Frankfurt verlässt der Schneidermeistersohn und Barockmaler Adam Elsheimer (20) die Stadt über München nach Venedig, wo er die venezianischen Maler kennenlernt und nach zwei Jahren nach Rom weiterzieht, wo er nur noch 10 Jahre lebt und ausschließlich religiöse Motive malt. - In Frankfurt wird für zwei Jahre der in Frankfurt geborene Johann Hartman Bayer (30) neuer Stadtphysikus. Er ist der Erfinder des Abführmittels Frankfurter Pillen, das aus Aloe und Rheum besteht und dessen Rezept jahrhundertelang geheim gehalten wird. - In Frankfurt gibt der frankfurter Patrizier xxx von Holzhausen (--) nach 105 Jahren den Trierischen Hof wieder ab. - Die in Siegen geborene uneheliche nassaudillenburger Fürstentochter Christine von Diez (St) (28) heiratet den Herrn von Isenburg Johann Wilhelm von Welschenengst-Bernkott (27). Ihr Halbbruder ist der in Dillenburg geborene Maler Peter Paul Rubens (St) (20). Ihr Vater ist der in Dillenburg geborene Wilhelm von Nassau Dillenburg alias Wilem van Oranje (St) (64).

1597 Wetter: Ernteausfall bei Wein und Korn durch Unwetter. - Aus Schloßborn stammt ein Hexenprozessopfer, das nach 5 monatiger Haft stirbt. - Aus Weilbach stammt ein Hexenprozessopfer, das fliehen kann. - Die Schloßborner Schultheissentochter wird nach 4 monatiger Haft wegen Hexerei hingerichtet. - In Fechenheim und im Dorf Bockenheim, die beide vor den Toren Frankfurts hanauisch sind, führt der in Hanau geborene Graf Philipp Philipp Ludwig II von Hanau Münzenberg (St) (21) eine radikale reformierte Kirchenpolitik ein, was zum Streit mit dem katholischen Domstift alias Bartholomäusstift führt, das das Besetzungsrecht hat, woraufhin er Fechenheim mit der hanauischen Pfarrei Rumpenheim einfach zwangsweise zusammenschließt und beide mit reformierten Pfarrern besetzt. - In Frankfurt führen englische Komödianten unter Thomas Sackville Theaterstücke auf. Thomas Sackville lässt für eine Rundreise seine Frau mit der Erlaubnis des Rates der Stadt Frankfurt in Frankfurt zurück. - In Frankfurt werden Theateraufführungen verboten. - In Hanau schließt Graf Philipp Ludwig II von Hanau Münzenberg (St) (21) mit den hugenottischen, calvinischen, wallonischen und niederländischen Flüchtlingen einen Vertrag zur Ansiedelung, wodurch Hanau einen Wirtschaftsboom erlebt und Hanau mit der Neustadt um das dreifache der Altstadt wächst. - Die in Siegen geborene uneheliche nassaudillenburger Fürstentochter Christine von Diez (St) (28) heiratet den Herrn von Isenburg Johann Wilhelm von Welschenengst-Bernkott (27). Ihr Halbbruder ist der in Dillenburg geborene Maler Peter Paul Rubens (St) (20). Ihr Vater ist der in Dillenburg geborene Wilhelm von Nassau Dillenburg alias Wilem van Oranje (St) (64). - Der als 22. Kind geborene Grafensohn Georg Albrecht von Erbach (St) wird geboren. - In Frankfurt beginnen die französischen Calvinisten alias Reformierten nach einem Vertrag mit dem in Hanau geborenen hanaumünzenberger Graf Philipp Ludwig II Hanau Münzenberg (St) (21) mit 1.000 Personen ua Franz de le Boë, dessen Schwiegersohn David le Conte, und damit fast alle frankfurter Zuwanderer aus Valenciennes, Tournai, Mons und Lille die Stadt in den folgenden Jahren successive zu verlassen und mit neuen Konzessionen die hanauer Neustadt aufzubauen. Für den Handel behalten viele ihre frankfurter Handelshöfe, darunter den Großen Speicher (20 16 Nördlicher Teil des Hauses Berliner Strasse 51). - In Frankfurt Ginnheim gilt ebenfalls die von Graf Philipp Ludwig II Hanau Münzenberg (St) (21) verfügte zweite Reformation zugunsten der neuen Staatsreligion der Reformierten, der sich aber 48 lutherische ginnheimer Familien verweigern, die nach Eschersheim in die Kirche laufen müssen. - Die die in Delft geborene pfälzer Kurfürstin Luise Juliana von Oranien-Nassau (St) (21) verheiratet mit dem in Amberg geborenen pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) ermöglicht der Köchin Anna Wecker/in ein erstes von einer Frau verfasstes Kochbuch zu veröffentlichen. - In Frankfurt wird der katholische und in Mainz studierte Geistliche, apostolische Protonotoar und Hofpfalzgraf  Valentin Leucht (47) als ständiger päpstlicher und kaiserlicher Bücherkommissar eingesetzt. Er ist katholischer Jesuit. - In Kelsterbach stirbt in seinem Renaissanceschloss Wolfenburg der vom Luthertum konvertierte calvinistische Graf Wolfgang von Isenburg Ronneburg (St) (64). Seine dritte Frau und Witwe Ursula von Gleichen Rhemda bewohnt das Schloss Wolfenburg weiter. Sein lutherischer Bruder Graf Heinrich von Isenburg Ronneburg (St) (--) beerbt ihn und führt den lutherischen Glauben wieder ein. - In Gelnhausen hat der gelnhausener Amtmann alias Amtsverweser Johann Koch (55) innerhalb von zwei Jahren 16 Hexen aus der Umgebung hinrichten lassen. 

1596 In Wiesbaden ist das neue Schloss Schloßplatz 1 fertiggestellt. - In Dillenburg heiratet Katharina Belgica von Oranien Nassau (St) (18) den in Hanau geborenen Graf Philipp Ludwig II von Hanau Münzenberg (St) (20). - Die flörsheimer Frauen von Hans Pflum und Kilian Mertens werden wegen Hexerei mehrfach gefoltert und hingerichtet. - Aus Wicker stammen die Hexenprozessopfer Apollonia Junges, Guiden Bechtold und Leisa Keyes. - In Darmstadt stirbt der in Kassel geborene Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (49). - In Birstein stirbt Graf Philipp II von Isenburg Büdingen (St) (70). Sein Sohn Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (36) beerbt ihn. - In Königstein wird Ludwig Mergen nach einem Hexenprozess hingerichtet. - In Königstein wird die Kuhhirtin wegen Hexerei verhaftet. Sie kann fliehen, wird aber erneut gefasst. - In Dieburg beginnt eine Hexenprozesswelle. Margareta Schütz wird des Landes verwiesen und Ewald Schütz wieder freigelassen. - In Bad Homburg wird die hessenhomburger Residenz eingerichtet. - In Idstein stirbt Graf Johann Ludwig von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (29), verheiratet mit der Grafentochter Maria von Nassau Dillenburg (St) (28), der Tochter von Graf Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (60), bei der Taufe seines Sohnes, als er aus dem Fenster der Burg Idstein in den mit Wasser gefüllten Burggraben fällt und ertrinkt. Seine beiden Söhne sterben mit 5 und mit 8 Jahren, womit seine Linie 16 05 ausstirbt. - In Darmstadt heiratet die darmstädter evangelische Superintendententochter Rebecka Angelus (22) in zweiter Ehe den evangelischen Pfarrer und späteren Superintendenten Tobias Plaustrarius (21). - In Frankfurt wird der liberale Umgang mit finanziell erfolgreichen Zuwanderern nach der Anstellung eines zweiten französischlutherischen Predigers Cassiodorus Reinius (--) von den konservativen frankfurter Patriziern, die hauptsächlich von Renten und ererbten Immobilien leben, eingeschränkt und selbst der Pachtvertrag für die Gottesdienste im Haus Zur großen Einung an der Seckbächer Gasse gekündigt, worauf Anton de Ligne, ein Vetter von Noe du Fay (++) und Schwager von René Mathie als Führer der Ausländer mit dem liberaleren hanauer Hof verhandeln. - Graf Otto von Solms Laubach (St) (46) kauft die Herrschaft Baruth bei Berlin. - In Frankfurt gibt es das Haus Katzenellenbogen alias Katzenelnbogen in der Saalgasse 5.

1595 In Flörsheim werden mehrere Personen gütlich und peinlich zu Hexereivorwürfen verhört alias gefoltert. - Aus Wicker stammt das Hexenprozessopfer Margretha Greb. - In Frankfurt spielt die französische Theatergesellschaft Carlo Chautron und Consorten zur Ostermesse in französischer Sprache. - Die Landgrafentochter Christine von Hessen Darmstadt (St) (17) heiratet Erbgraf Friedrich Magnus von Erbach (St) (20). Nach 10 monatiger Ehe stirbt sie. - In Hofheim werden die xxx Schmidt und Elisabeth Furst als Hexen verbrannt. - Der katholische mainzer Domprediger Wilhelm Wolff von Metternich (32) wird Rektor des speyerer Jesuitenkollegs. - In Frankfurt kommt der Maler, Radierer u. Kupferstecher Georg Keller (19) nach vierjähriger Lehre beim berühmtesten Holzschneider seiner Zeit, Jost Amman (56) in Nürnberg wieder nach Frankfurt zurück. - In Frankfurt stirbt der Zeitungsredakteur der von Jacobus Francus (--) in Frankfurt herausgegebenen bei Johann Saur (--) gedruckte Zeitung zu den Messen Meßrelation (seit 15 88) mit dem Titel Warhafftige Beschreibung aller fürnemmen, denckwürdigen Geschichten, so sich innerhalb fünff Jahren, nemlich, von Anno 90 biß auff 95 in hoch nieder Teutschland, Braband, Holland, Seeland, Dennemarck, Schweden, Poln, Behem, Lieffland, Franckreich, Engelland, Schottland, Saphoy, Italia, Hispania, Persia, Hungern, Crabaten, Siebenburgen, Wallachey, Moldaw, Podolia und Turckey verlauffen vnd zugetragen haben ... Sampt einem Register (etc.). - In Darmstadt baut der Hofsteinmetz und fürstliche Baumeister Kesselhuth (--) der dreigeschossige Winkelbau des Kirchen- und Kaisersaalbaus im Renaissancestil nach dem Vorbild von Schloss Lichtenberg und Jagdschloss Kranichstein, wobei über einen offenen Laubengang alias Paukergang die Hofkirche mit dem Wohnhaus verbunden wird und somit der Kirchenhof entsteht.

1594 In Frankfurt kommt es zum Bruch der alteingesessenen orthodoxen Lutheranermehrheit und den Deutsch-reformierten durch wirtschaftlichen Neid im Handel. - Wolfgang von Heusenstamm (St) (--) stirbt. - In Frankfurt erlaubt der Rat der Stadt den Bürgern Carl Siegesmund Feyerabend, dem Gürtler Balthasar Ciebel und dem Keller Hans Stolzenberger auf dem Römerberg im Leinwandhaus das Stück König Abas unter der Bedingung aufzuführen, dass jegliche Komik vermieden wird. Der Eintritt kostet 1 Batzen, der weniger als 50 % Silber, mit Rest Kupfer enthält. 15 Batzen entsprechen 1  Gulden gleich 60 Kreuzer. - In Darmstadt werden Waisenkinder im Schloss unterrichtet. - In Frankfurt bringt der in Lüttich geborene calvinistische Goldschmiedemeister und global aktive Verleger Theodor de Bry (66) den reich illustrierten Bericht Ankunft von Columbus in einer Folge der Berichte West-Indische Reisen heraus. Er ist ein antihabsburgischer Propagandist und scheut nicht vor Falschdarstellungen zurück, indem er das Wirken der Spanier in der Neuen Welt verteufelt. - In Mfainz stirbt der katholische mainzer Domkapitular Wolfgang von Heusenstamm (--). - In Frankfurt beginnt man die halbjährige Zeitung zu den Messen Meßrelationen jährlich zu verlegen.

1593 In Frankfurt macht der flämische Botaniker und kaiserliche kräutergarten Aufseher Carolus Clusius (67) erneut unter den  Blumenliebhabern alias liefhebbers mit seinen Tulpen Neuzüchtungen Furore in der gehobenen Gesellschaft. - In Frankfurt erlässt der Rat für etwa 1.000 Bortenwirker und Schnürmacher eine Verordnung in französischer Sprache. Die niederländische Seidenweberei wird von so vielen Arbeitern in der Stadt betrieben, dass der Rat anfängt sich vor den vielen Fremdarbeitern, besonders Wallonen, zu fürchten. - In Frankfurt führt eine englische Komödiantentruppe eine herzerfrischende Komödie auf. - Der in Kassel geborene hessenkasseler Landgraf Moritz von Hessen Kassel (St) (21) heiratet die Grafentochter Agnes von Solms Laubach (St) (15). - In Frankfurt hinterlässt der aus Köln stammende frankfurter Buchdrucker Johann Wechel (--) bei seinem Tod fünf Pressen und 3,3 Tonnen Schriften alias Drucke, wobei die Leitung der aus Friedberg stammende Korrektor Zacharias Pathenius (--) übernimmt, den seine Witwe zwei Jahre später heiratet. - In Mainz, wo seit 3 Jahren Hexenprozesse Alltag sind, erlaubt der ehemalige evangelische wallhausener Pfarrer und katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst und dadurch Zweiter Mann im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation hinter dem Kaiser Wolfgang von Dalberg X (56) eine 20 jährige Hexenverfolgungswelle, wobei mindestens 236 Beschuldigte in den folgenden 8 Jahren seiner Herrschaft gefoltert werden und durch Misshandlungen und deren Folgen sterben. Nach dem Tod von dem in Weilburg geborenen Graf Albrecht von Nassau Weilburg Ottweiler (St) (56) erben der in Weilburg geborenen Graf Ludwig II von Nassau Weilburg (St) (25) Ottweiler, Graf Wilhelm von Nassau Weilburg (St) (23) Weilburg und Graf Johann Casimir von Nassau Weilburg Gleiberg (St) (16) Weilburg. - In Frankfurt verlegt und druckt Jacobus Francus (--) eine Zeitung zu den Messen Meßrelation mit dem Titel Warhafftige Beschreibunge aller fürnemen vnnd gedenckwirdigen Geschicht, so sich hin vnd wieder nicht allein in hoch vn[d] nieder Teutschlanden, sonder auch in Franckreich, Saphoy, Italia, Hungern, Crabaten, Türckey, etc. sonderlich aber in dem Churfurstenthumb Sachsen, vnd dem Bistthumb Straßburg, hiezwischen nechst verschiener Franckfurter Herbstmeß, Anno 1592..., in der er historische Ereignisse bis zur Herbstmesse beschreibt.

1592 Wetter: Pest in Mainz. - In Frankfurt führt eine fahrende englische Komödiantentruppe Robert Brown mit einem höfischen Reisepass alias höfischen Empfehlungen mit der Erlaubnis von Bürgermeister Hieronymus Zum Jungen während der Herbstmesse Comödien und Tragödien auf, darunter das John Still Stück mit anstößigem Inhalt Frau Gertons Nähnadel. - In Frankfurt wird das Haus Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz zum Gasthaus Zum weißen Schwan umfunktioniert. - In Frankfurt ist das Haus Zum weißen Hirsch Kaiserplatz (20 16 Hotel Frankfurter Hof) ein Gasthaus. - In Braunfels stirbt Konrad von Solms Braunfels (St) (52). - In Frankfurt wird die öffentliche Aufführung einer vom Rektor des Barfüßerklosters selbst verfassten lateinische Komödie Von König David und Golitath verboten, weshalb man sie nur im Klosterhof aufführt. - Graf Friedrich von Mömpelgard alias Württemberg (St) (--) besucht Queen Elizabeth. - In Darmstadt wird ein Armenhaus eingerichtet. - In Frankfurt übernimmt der in Frankfurt geborene Formschneidersohn und Maler Philipp Uffenbach (26) die Malerwerkstätte seines Schwiegervaters. - In Frankfurt beklagt der Schriftgießer Konrad Berner (--) auf einem Probe Plakat schriftlich, daß die teutschen und hebraeischen schrifften nich sonderlich hoch geachtet sind. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Christoph Stalburger zum Schultheiß ernannt, was er 14 Jahre bleibt. - Mit dem Tod von Graf Konrad von Solms Braunfels (St) (52), verheiratet mit der Grafentocher Elisabeth von Nassau Dillenburg (St) (50), wird der Grafensohn Johann Albrecht von Solms Braunfels (St) (29) neuer Graf von Solms Braunfels. - In Frankfurt verlegt und druckt Conrad Lautenbach (--) eine Zeitung zu den Messen Meßrelation mit dem Titel Warhafftige Beschreibunge aller fürnem[m]en vnnd gedenckwirdigen Sachen, so sich hin vnd wieder in Europa, sonderlich aber in hoch vnd nieder Teutschlanden, Franckreich, Saffoy Polen, Türckey, zwischen nechstverschiener Franckfurter Fastenmeß, Anno 1592.., in der er historische Ereignisse bis zur Herbstmesse beschreibt.

1591 In Frankfurt wird der italienische Mönch Giordano Bruno (43), der behauptet, dass sich die Erde um die Sonne dreht und jeden verspottet, der glaubt, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist, verhaftet, angeklagt und aus der Stadt verbannt, weshalb er nach Italien zurückläuft und nach seiner Ankunft im Folgejahr an die katholische Inquisition verraten wird, die ihn nach achtjähriger Folterhaft und Kerkerhaft 16 00 auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt. - In Frankfurt wird die öffentliche Aufführung einer vom Rektor des Barfüßerklosters selbst verfassten lateinische Komödie Von Susanna verboten, weshalb man sie nur im Klosterhof aufführt. - In Frankfurt führt ein Hans Sachs mit den Schauspielern Endres Neudietz, Wolff Most und Georg Mock mit der Drohung entweder nur den halben Preis zu verlangen oder zu verschwinden Hans Sachs Stücke auf. - In Frankfurt erstellt der in Frankfurt geborene Maler und Kupferstecher Philipp Uffenbach (St) (25) ein Selbstbildnis. - In Höchst stirbt der kurmainzer Marschalls, Großhofmeisters und höchster und hofheimer Oberamtmann Hartmut XIII von Kronberg (St) (74) verheiratet mit seiner zweiten Frau xxx von xxx (St) (--). - In Frankfurt wird eine Zeitung zu den Messen Meßrelation verlegt.

1590 In Frankfurt findet ein Reichsdeputationstag statt. - In Frankfurt kommt der italienische Mönch Giordano Bruno (42) an, der behauptet, dass sich die Erde um die Sonne dreht und jeden verspottet, der glaubt, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist. - In Darmstadt werden zwei Hexen hingerichtet. In den letzen 8 Jahren wurden mindestens 37 Menschen hingerichtet. - In Darmstadt beginnt man mit dem Bau von 8 Häusern an der Alexanderstrasse. In der Magdalenenstrasse werden die neuerbauten Reihenhäuser einheitlich zum Ballonplatz angelegt. - In Rüsselsheim wird eine Hexe angeklagt. - In Darmstadt wird eine Hexe angeklagt. - Die hessenkasseler Landgrafentochter Anna Maria von Hessen Kassel (St) (23) gebärt dem in Weilburg geborenen Graf Ludwig II von Nassau Weilburg (St) (25) als erstes Kind einen Sohn, Grafensohn Wilhelm Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) - In Darmstadt gründet der in Marburg geborene Schuhmachermeistersohn, ehemalige evangelische groß-gerauer Pfarrer und evangelische darmstädter Superintendent Johannes Angelus (48) ein Waisenhaus. - In Mainz beginnt der ehemalige evangelische wallhausener Pfarrer und katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst und dadurch Zweiter Mann im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation hinter dem Kaiser Wolfgang von Dalberg X (56) gehäuft die Urteile aus Hexenprozessen mit seiner Unterschrift zu legetimieren, was zu einem hemmungslosen Umgang mit Denunziation und Aburteilung ohne Beweise führt und in sich als Beweis für die Existenz von Hexen durch den zweiten katholischen Mann nach dem Papst bewertet wird. - In Usingen kommt Burg Kransberg mit dem Landfrieden an den katholischen mainzer Erzbischof Wolfgang von Dalberg (St) (53). - In Offenbach wird Hans Georg von Isenburg Büdingen als Sohn von Grafensohn Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (30) und der Grafentochter Anna Katharina von Gleichen (St) (25) geboren. - In Bad Homburg sind unter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (43) in acht Jahren 20 Personen wegen Hexerei und Zauberei hingerichtet worden. - In Frankfurt beginnt der in Lüttich geborene calvinistische Goldschmiedemeister Theodor de Bry (62) die aus London mitgebrachten Berichte und Illustrationen verschiedener europäischer Forschungsexpeditionen zusammenzustellen und in seinem Verlagshaus als Berichte West-Indische Reisen, die auch Geschichte Amerikas genannt werden, zu vermarkten. - In Frankfurt wird Lucas Jennis als Sohn des aus Brüssel geflüchteten calvinischen Goldschmieds, Juweliers und Kupferstechers Lucas Jennis (--) und xxx geboren, die in zweiter Ehe 16 06 den calvinischen Verleger und Kupfersecher Israel de Bry (--) heiraten wird. - In Frankfurt liegt der Deutschherrenweiher westlich des Hofguts Sandhof. - In Wiesbaden schenkt Graf xxx von Nassau (St) (--) seinem Amtmann xxx Koppenstein (--), der den Koppensteiner Hof gegenüber dem Schloß besitz, den Koppensteiner Weiher auf dem Dernschen Gelände.

1589 Streitigkeiten zwischen der Stadt Frankfurt, Solms Rödelheim und Hanau. - Der in Weilburg geborene Grafensohn Ludwig II von Nassau Weilburg (St) (24) heiratet die hessenkasseler Landgrafentochter Anna Maria von Hessen Kassel (St) (22). - In Niederhadamar wird der protestantische Bauernsohn und Feldherr der katholischen kaiserlichen Truppen Peter Eppelmann geboren. - In Darmstadt wird nach 15 Jahren immer noch der Kirchenbesuch nachträglich im Rathaus nachgezählt. - In Bad Vilbel wird die Burg Vilbel von katholischen kurmainzer Truppen übernommen. - In Frankfurt beginnt man im repräsentativen aber fast leeren Deutschordenshaus Brückenstraße 5 katholische hochadelige Messegäste unterzubringen. - In Darmstadt wird die dreigeschossige Kanzlei, der Marstall und das Zeughaus im Südwesten und Südosten des Schlossbereichs erbaut.

1588 In Frankfurt wird ein Jude an den Beinen aufgehängt. Nach einer Woche stirbt er. Zwei neben ihm aufgehängten Hunde sterben vor und nach ihm. - Nach dem kinderlosen Tod seiner Ehefrau, Cousine Fürstentochter Anna von Nassau Oranien (St) (25) heiratet Graf Wilhelm Ludwig von Nassau Dillenburg (St) (28) nie wieder und zeugt auch keine Nachkommen. - In Frankfurt wird die zweite Buchdruckerordnung erlassen. - In Frankfurt züchtet Escluse alias der flandrische Botaniker Carolus Clusius (62) Kartoffeln und Tulpen als Zierpflanzen im DuFayschen Garten. - In Frankfurt gibt es 14 Bierbrauer, die neben den Mönchen Bier ausschenken. - In Flörsheim wird die verwitwete Hebamme Margarethe nach einem Hexenprozess des Landes verwiesen. - In Mainz erbaut Freiherr xxx Knebel von Katzenelnbogen (--) den Knebeler Hof  Ecke Hintere Christophstraße 2/Kleine Quintinsgasse, der erst 10 Jahre später fertiggestellt ist neben dem viel älteren Algesheimer Hof Hintere Christophsgasse 3, in dem seit 62 Jahren die katholischen Jesuiten leben.  - In Offenbach wird Wolfgang Heinrich von Isenburg Büdingen als Sohn von Grafensohn Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (28) und der Grafentochter Anna Katharina von Gleichen (St) (23) geboren. Großvater Graf Philipp II von Isenburg Birstein (St) (62) ist der regiernde Graf, der noch 8 Jahre leben wird. - In Höchst und Hofheim beginnt der 14 jährige Höhepunkt der Hexenverfolgung. Veranwortlicher mainzer Erzbischof ist Wolfgang von Dalberg X (51). - In Frankfurt heiratet der landgräflichhessenkasseler Kanzlersohn Rudolf von Günderrode (--) die frankfurter Patriziertochter Margarete von Holzhausen (--), wodurch er frankfurter Bürger und Mitglied in der Adelsgesellschaft Alten Limpurg wird. - In Frankfurt beginnt man die gedruckte halbjährige Zeitung zu den Messen Meßrelationen zu verlegen. Hauptsächlich stammen die Informationen vom in Niederösterreich geborenen umfänglich gebildeten wiener Hofdiener und Nachrichtenschreiber und Nachrichtenverkäufer Michael von Aitzing (57) , der die Weltgeschichte aus katholischer Sicht beschreibt. Die Nachrichten kommen mit der Post an und werden als kleine Bücher mit vielen Hundert Seiten vertrieben. Davor gibt es handschriftlich geschriebene Zeitungen. Eigentlich werden alle Nachrichten, Akten und Notizen als Zeitung bezeichnet, die per Post verbreitet werden. Die Posthalter erhalten für die Weiterleitung Geld.

1587 In Mainz wird eine Person aus Hochheim der Zauberei bezichtigt. Ihr wird ein Hexeprozess gemacht. - In Darmstadt wird die hessendarmstädter Peinliche Gerichtsordnung verschärft. - In Frankfurt erscheint Christopher Marlowes Drama Tragical history of Doctor Faustus in Druck. - Die in Breda geborene Fürstentochter Anna von Nassau Oranien (St) (24) heiratet ihren Cousin Wilhelm Ludwig von Nassau Dillenburg (St) (27), in den sie sich am Hof von Dillenburg verliebt hatte. - In Frankfurt lässt sich Escluse alias der flandrische Botaniker Carolus Clusius (61) für sechs Jahre nieder. - In Frankfurt wird das Haus Roseneck am Garküchenplatz mit dem Gasthaus Zur alten Dorfschniede erbaut. - In Frankfurt lässt sich der flämische Botaniker und kaiserliche kräutergarten Aufseher Carolus Clusius (61) mit seinen Tulpen Neuzüchtungen kurzfristig nieder. - In Frankfurt lässt sich der geflüchtete protestantische langjähirge kurkölner Münzmeister Gillis van Sibricht (--) nieder, nachdem im Vorjahr der Rat der Stadt Köln Arbeitsverbote für Protestanten verschärft hat.

1586 In Darmstadt werden 17 Hexen vom landgräflichen Gericht hingerichtet. - In Langenschwalbach alias Bad Schwalbach alias Schwalbach gebraucht der aus Bergzabern stammende Wasser-Mediziner und und ehemalige speyerer Fürstbischofsleibarzt Tabernaemontanus (St) (64) die Quellen zur Heilung. - In Frankfurt erlaubt der Rat der Stadt einer französischen Komödiantentruppe trotz der darin gezeigten protestantischen, antikatholischen Polemik mit Rücksicht auf den mainzer Erzbischof Wolfgang von Dalberg (St) (48) und den Deutschen Orden in Sachsenhausen im Gasthof Zur Glocke aufzutreten. - Graf Georg von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (53) stirbt. Sein Sohn Graf Georg von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (11) beerbt ihn. Seine Mutter ist die Grafentochter Margareta von Isenburg Birstein (St) (44). - In Höchst brennt das kurmainzer Schloß Höchst ab, woraufhin der katholische mainzer Erzbischof Wolfgang von Dalberg (St) (48) mit dem Neubau des Höchster Schlosses im Renaissancestil beginnt, in das man nach etwa 14 Jahren einen eigenen Kavalierstrakt einbaut. - In Frankfurt wird im Kleinen Hirschgraben 11 das Bankhaus und Weinexorthaus Koch Lautern gegründet. - In Neu-Isenburg ist der befestigte Hof Gravenbruch später Forsthaus Gravenbruch von Sebastian von Heusensamm einem Neffen des katholischen mainzer Erzbischof Sebastian von Heusenstamm (St) (78) in Bau (20 23 Hotel Kempinski Gravenbruch). - In Frankfurt kostet im Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) eine Mahlzeit zwei Albus für eine englische Reisegesellschaft von 50 Personen, die um 22 Uhr per Schiff in Frankfurt ankommt, durch die Fischerpforte in die Stadt eingelassen wird und im Gasthaus Krachbein logiert, wo sie am nächsten Tag das Wappen der englischen Königin Elisabeth I (53) aufhängen und am Mittag nach Mainz weiterreist. - In Wiesbaden brennen einige Häuser ab. - In Darmstadt wird über der drei Jahre zuvor errichteten Freikanzel im Friedhof Kapellplatz eine Halle errichtet. - In Darmstadt wird die Platanenallee angelegt. - In Frankfurt stirbt der marburger Professorensohn, frankfurter Arzt und Botaniker Adam Lonitzer (58) der Kräuterbücher publizierte. - Die angeblich uneheliche nassauoranische Fürstinnentochter Christine von Diez (St) (15) erreicht ihr Ausbildungsziel im nassaudillenburger ehemaligen Kloster und adeligen Edelfräulienstift Keppel. Der Schwager ihrer verstorbenen Mutter, Graf von Nassau Dillenburg, Katzenelnbogen, Diez, Siegen und Hadamar Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (53), bei dem sie aufgewachsen ist, will ihr zwar eine Adelsheirat organisieren, schafft das aber nicht, weil ihm das Geld für die Aussteuer fehlt. Offiziell wird ihr Name nie genannt. Selbst im Stift Keppel lässt man sie nie unter die Leute.

1585 Wetter: Pest in Darmstadt. In Darmstadt sterben während der andauernden Pestepidemie 209 Menschen. - In Darmstadt wird der durch den Marktplatz fließende Darmbach abgedeckt. In ihn fließen alle Abwässer. - In Frankfurt kommt der reiche protestantische Bankier Johann von Bodeck (30) nach dem Fall Antwerpens an. Er ist Mitbegründer der frankfurter Börse, die aus frankfurter Kaufleuten besteht, die sich bei Versammlungen regelmäßig treffen, die allerdings nur während der Messezeit öffnet. - In Kelsterbach stirbt die Grafentochter Ursula von Solms Braunfels (St) (50). - In Frankfurt erlaubt der Rat der Stadt einer Nürnberger Bürgergesellschaft einige Hans Sachs (++) Komödien wie Klytaimenestra, Eulenspiegel und Magelone in einer Bretterbude am Main unter der Bedingung aufzuführen, zukünftig zu Hause zu bleiben und nie wieder lästig zu werden. - Der in Kassel geborene Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (53) vergibt ein drittes Mal das Lehen Burg Greifenstein an vier Ministeriale der Knebel von Katzenelnbogen. Hans Wilhelm Knebel von Katzenelnbogen (--) bevollmächtigt seiner Leibsschwacheit wegen seinen Vetter Philipp Knebel (--) der Jüngere, für ihn und seine Vettern Diether Knebel von Katzenelnbogen (--) und Philipp Knebel von Katzenelnbogen (--) der Ältere, Johann Knebel von Katzenelnbogen  (--) und sich selbst, von Wilhelm Landgrafen zu Hessen die Burglehen wie in Urkunde zu 15 36 November 5 zu empfangen. - Graf Wolfgang von Isenburg Büdingen Langen Egelsbach Mörfelden (St) (52) heiratet nach dem Tod seiner zweiten Frau Grafentochter Ursula von Solms Braunfels (St) (50) in dritter Ehe die Grafentochter Ursula von Gleichen-Remda (St) (--). - In Frankfurt legen um dem Mißstand des, durch die vielen Fürsten-, Herzogs- und Königstümer bedingten, unüberschaubaren Geldwesens zu begegnen, Messekaufleute einheitliche Wechselkurse fest, wodurch die Frankfurter Wertpapierbörse entsteht. - In Frankfurt kauft der aus Lille, das zum katholischen Spanien gehört, zugereiste Seidenfärber und Seidenbereiter Franz de le Boë von den Glauburg Erben für 2.200 Gulden den Hof Großer Speicher (20 16 Nördlicher Teil des Hauses Berliner Strasse 51). - Nach der Eroberung des protestantischen Antwerpens durch katholische Spanier flüchten 6.000 Antwerpener nach Frankfurt. - Im Soonwald im Hunsrück kommt es zu einem Postraub

1584 Wetter: Pest in Mainz. - In Frankfurt beantragen nürnberger Spielleute zur Ostermesse eine närrische Komödie als Theaterstück aufzuführen, was der Rat der Stadt ablehnt und die Schauspieler wie schäbige Gaukler behandelt. - In Frankfurt Heddernheim erbaut der kurpfälzer Amtmann Philipp Wolf von Praunheim genannt Klettenburg (54) auf den Fundamenten einer römischen Villa an der Ringmauer sein Schloss Philippseck mit angeschlossenem Hofgut. - Wilhelm von Stockheim (41) verheiratet mit Katharina Knebel von Katzenelnbogen (--) stirbt in Idstein. - Der adelige dänische Astronom Tycho Brahe (39), der bei einem Duell seine Nasenspitze verloren hat, und der Landvermesser und Astronom Nicolaus Reimers (33) streiten sich gerichtlich um die Urheberschaft des geozentrischen Planetensystems bei dem sich Mond und Sonne um die sich ortsfest drehende Sonne bewegen und der Rest der Planeten um die Sonne.

1583 Der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Wolfgang von Dalberg (St) (45) schließt sich der Gregorianischen Kalenderreform an. - In Frankfurt führen die Welschen eine Komödie auf. - In Darmstadt wird auf dem Friedhof auf dem Kapellplatz eine Kanzel im Freien aufgestellt. -  Mit dem erbenlosen Tod des in Marburg geborenen Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (42) fällt die Niedergrafschaft Katzenelnbogen an seinen in Kassel geborenen protestantischen Bruder Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (51) und Bad Homburg an seinen in Kassel geborenen Bruder Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (36). Weil seine Frau, die prunksüchtige und streng calvinistische hessenrheinfelser Landgräfin Kurfürstentochter Prinzessin Anna Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (34), nun nur noch Witwe mit Witwensitz in Braubach ist und sie bei den frankfurter Juden hoch verschuldet ist, drängen diese auf Rückzahlung. Für ihre Schulden bietet sie als Gegenleistung erfolgreich an, sich bei ihrem Bruder Johann Kasimir von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (40) dem neuen Administrator der Kurpfalz einzusetzen, dass Juden wieder pfälzer Geleit erhalten. - Der katholische mainzer Erzbischof und Kurfürst Wolfgang von Dalberg (St) (45) gibt die kurmainzer Ansprüche auf das Jahrhunderte lang kurmainzer Eichsfeld im Norden von Hessen auf, das er an den protestantischen hessenkasseler Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (51) abtritt. - In Mainz dürfen sich Juden wieder ansiedeln. Sie bilden mit Bingen eine gemeinsame Gemeinde. - In Kelsterbach konvertiert der Regent über das Amt Langen Graf Wolfgang von Isenburg Ronneburg (St) (50), der in der Wolfenburg residiert, vom lutherischen zum calvinistischen Glauben und gründet eine Schule. - In Darmstadt holt man sich eine Hebamme aus Straßburg. - In Darmstadt wird für die Seidenraupenzucht die 750 m lange Maulbeerallee mit 78 Maulbeerbäumen angelegt. - In Frankfurt wird eine Landkarte, wobei Norden unten ist, angefertigt, die die politischen Zugehörigkeiten der einzelnen Höfe vor der Stadt ua den strittigen Rebstock Hof zeigen soll. - In Frankfurt zieht Johann Adolf von Glauburg (27) in den von seiner Frau Margarethe Rorbach (20) ererbten Junghof. Er stellt als eifriger Calvinist einen Acker vor dem bockenheimer Tor als Grundstück für eine hölzerne Kirche zur Verfügung.

1582 In der katholischen Kirche wird der Gregorianische Kalender eingeführt. - In Darmstadt stirbt der Webersohn und Mordhelfer seiner Schwester als jüngstes und einziges männliches Hexenopfer Wolf Weber (10) unter dem in Kassel geborenen Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (35). Die Gefängnisse sind überbelegt. Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (35) streitet über Wochen brieflich mit seinem protestantischen Bruder Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (50) nur über die Frage, ob er Minderjährige hinrichten lassen darf oder nicht. Aus einem Mord wird eine Hexenverfolgung mit weiteren 9 toten Frauen, die gestehen mit dem Teufel Sex gehabt zu haben. - In Frankfurt prügeln sich die Turmwärter auf dem Gallustor Kreuzung Neue Mainzer Strasse/Große Gallusstrasse, dem wichtigsten und repräsentativsten Tor der Stadt, das nach Mainz führt und durch das alle Kaiser zur Krönung einzogen, während einer Prozession, weswegen einem der Wärter zur Strafe die Augen ausgestochen werden. - In Mainz wird der wormser Kämmerersohn Wolfgang von Dalberg (St) (44) mainzer Erzbischof. - In Darmstadt unterschreibt Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (35) 18 Todesurteile nach Hexenprozessen, viele davon mit Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen. Gefoltert wird im Keller des darmstädter Rathauses. - In Frankfurt führt der Bader Ott Regenbogen die Komödie König Abas während des öffentlichen Rahmhof Schießens auf. Der Zensor Matthias Ritter lässt sich alle Stücke vorspielen. - In Bad Homburg beginnt der Landgraf Hexenprozesse zu führen und richtet bis 15 90 20 Menschen hin. - In Dieburg beginnen für vier Jahre Konfessionsstreitigkeiten zwischen dem protestantischen Stadtrat und dem katholischen Pfarrer. - In Frankfurt findet ein Schützenfest statt. - In Kiedrich übernehmen die 15 49 zum katholischen Glauben zurückgekehrten Grafen von Fürstenberg den Knebeler Hof der Knebel von Katzenelnbogen Ecke Hintere Christophstraße 2/Kleine Quintinsgasse. - In Frankfurt verliert der Räuber Hans Schmalfart (--), den seine Spießgesellen Teufel nennen, wegen des Frühjahrshochwassers der Nidda in seinem Versteck Hof Rebstock seine Fluchtmöglichkeit, weil der Ungeheuer See, der Lange See und der Entenpfuhl zu riesigen Wasserflächen angeschwollen sind, weshalb er mit seinen zwei Kumpanen nach Nied aufbricht, wobei er im Griesheimer Wald eine vermeintliche Niederin überfällt und deshalb nach Griesheim flüchtet, wo sie in einem Gasthaus einkehren. Da die Frau aber aus Griesheim stammt stürmt der Schultheiß das Gasthaus und kann die zwei Kumpane verhaften, während er zum Hof Rebstock, der sowohl von Hanau als auch von Frankfurt beansprucht wird, fliehen kann, wo er ergriffern und nach Bergen, das aber, wie die Griesheimer zu Hanau gehört, ins bergener Gefängnis gebracht wird, woraufhin die Stadt Frankfurt seine Verurteilung beansprucht, was Hanau verweigert. Während man das Reichsgericht bemüht kann Hans Schmalfart (--) fliehen.  - Der uneheliche Landgrafensohn Philipp Wilhelm von Cornberg (29) früher Philipp Wilhelm von Hessen Kassel will Anna Christine von Falcken (--) heiraten, wofür er sein religiöses Amt in der Reichsabtei Hersfeld aufgibt und das Territorium seiner Einnahmen alias religiösen Pfründen als erbliches Lehen erhält und danach zum landgräflichen Rat ernannt wird. - Graf xxx von Hanau (St) (--) erhält vom Kartografen Elias Hofmann (--) eine Karte im Maßstab von etwa 1:25.000 seiner Grafschaft, für die er jahrelang die Gegend durchwanderte und die 93 x 119 cm groß, auf einem Untergrund von Kreide und Papier mit Ölfarbe aus Leinöl und Ochsengalle gemalt ist. Norden ist am unteren Bildrand. Die Grafschaft gehört zu 1/6 zu Hanau und zu 5/6 Graf xxx von Stollberg (St) (--), der in Eppstein residiert. - Der hessenkasseler Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (67) und seine Frau Prinzessin Sabina von Württemberg (St) (50), lassen sich von ihren Malern ua dem hessenkasseler Hofmaler Caspar van der Borcht (--) bis 15 84 eine Herrschergalerie anlegen, wofür diese unzählige Kopien anfertigen, wofür sie auch reisen.

1581 In Geisenheim lässt Hans Andreas von der Leyen (--) 13 Bürgerhäuser abreißen, worauf er einen Adelshof errichtet. - Die katholische Stadt Mainz belagert nach dem Tod des halberstädter Dompropstes Grafensohn Christoph von Stolberg (St) (--) seinen Nachfolger Graf Ludwig von Stolberg (St) (--) in Königstein und vereinnahmt den Ort für das Erzbistum, der an Poststrecke Frankfurt~Limburg an der Lahn liegt. Das protestantischen Oberursel wird wieder katholisch, Schwalbach darf angeblich evangelisch bleiben. Vererbt werden nur noch Ortenberg, Geder und Teile von Butzbach und Münzenberg. - In Frankfurt führen Schumachergesellen ihren Schwerttanz auf. - Die Witwe des im Vorjahr verstorbenen Graf Philipp Ludwig von Hanau Münzenberg (St) (++) Gräfin Magdalena von Waldeck (St) (23) heiratet Johann VII von Nassau Siegen (St) (20). - In Frankfurt druckt Sigmund Feyerabend (53) eine Ausgabe von Ein new Kochbuch von Balthasar Ständl und ein mainzer Kochbuch Maynzer Mundkoch. - Der katholische kurfürstlichmainzer Mundkoch Marx Rumpolt, der ein römischkaiserliches Majestätsprivileg hat, veröffentlich ein Kartoffelrezept, obwohl Kartoffeln nur als Zierpflanze gezüchtet werden: Erdäpfel schälen, kleinschneiden, kochen, durch ein Tuch passieren, in gewürfeltem Speck anbraten und mit Milch verfeinern. In einem weiteren namenlosen Rezept werden zerstoßen Mandeln mit der gleichen Menge Zucker vermischt alias Marzipan und etwas Rosenwasser, Ei und Mehl zugegeben alias Brententeig. - In Frankfurt Unterliederbach eröffnet das Gasthaus Zum goldenen Löwen. - In Nürnberg wird an der frankfurter Börse eine Wechselordnung nach einer niederländischen Regelungen eingeführt. - In Frankfurt terrorisiert der Räuber Hans Schmalfart (--), den seine Spießgesellen Teufel nennen, die Stadt und Umland. Am Jahresende versteckt er sich im Hof Rebstock.

1580 Graf Philipp Ludwig von Hanau Münzenberg (St) (27) stirbt und wird vom in Hanau geborenen Graf Philipp Ludwig II von Hanau Münzenberg (St) (04) beerbt. - Heusenstamm hat 240 Einwohner und Rembrücken hat 100 Einwohner. - In Frankfurt wird die Sitte des traditionelle jährlichen Hirschessens abgeschafft. - In Darmstadt Kranichstein bezieht Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (33) sein aus einem Gutshof umgebautes Jagdschloss Kranichstein. - In Frankfurt verweigert die adelige Stubengesellschaft Alten-Limpurg die Aufnahme von adeligen reformierten niederländischen Glaubensflüchtlingen. - In Rüsselsheim wird eine Schule erbaut. - In Frankfurt erstellt der belgische Kupferstecher Franz Hogenberg (45) einen Vogelschauplan der Stadt. - In Mainz haben in der Hintere Christofsgasse 3 die Jesuiten im Kurfürstlichen Kolleg 700 Schüler. - In Frankfurt ist die Endstation der Thurn und Taxis Poststrecke des rheinhausener Postmeisters Mathias Sulzer, die über Heidelberg, Zwingenberg und Eberstadt führt. - In Frankfurt versucht der protestantische calvinische kölner Domherr Hermann Adolf von Solms (--) neuer frankfurter Domprobst zu werden, wodurch eine Säkularisierung des katholischen frankfurter Doms verhindert wird. - Die angeblich uneheliche nassaoranische Fürstinnentochter Christine von Diez (St) (09) wird ins nassaudillenburger ehemalige Kloster und adelige Edelfräulienstift Keppel gesteckt, wo sie unterrichtet wird, aber auch gewöhnliche Hausarbeit des Gesindes lernen muss und wo sie praktisch versteckt wird.

1579 In Frankfurt erlaubt der Rat der Stadt nach 6 Jahren einigen Handwerkergesellen im Rahmhof, wo das öffentliche Schießen stattfindet, zur Fastnacht zwei Hans Sachs (++) Theateraufführungen. Dabei tritt ein großer Chor und insgesamt rund 100 Personen auf. Einzige Deko sind große Stofftücher. Jeder Akt wird separat eingeführt und erklärt. Auch das Ende wird von einem jugendlichen Argumentator kommentiert. - In Frankfurt macht der katholische kaiserliche Bücherkommissar zur Frankfurter Buchmesse regelmäßige Kontrollen und sucht nach anstößigen Werken. - In Frankfurt führt das katholische Katharinen Kloster die Kinder-Lehre ein. - In Darmstadt beginnt man den Marktplatz anzulegen, indem man etliche Hofreiten aufkauft und auch das alte bis 15 69 genutzte Rathaus abreist, was sich bis 16 41 hinzieht. - In Frankfurt kehrt der reformierte Jurist Johann Adolf von Glauburg (23) nach seinem Studium zurück, heiratet die reformierte Erbtochter Margarethe Rorbach (16), deren Mutter Anna von Hynsperg (--) ist und zieht in die Häuser Laneck und Zum alten Frosch später Gläsernhof alias Clesernhof hinter dem Römer in der Karpfengasse. - In Mainz ist das Bier so schlecht und dazu noch überteuer, daß der Rat der Stadt den Bierbrauern Strafen androht. - In Darmstadt tauscht der hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (32) mit dem katholischen mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (St) (56)  seine Rechte in Astheim und Dutenhofen bei Trebur gegen die Stadt Stockstadt am Rhein und den Ort Wolfskehlen um ein zusammenhängendes Territorium zu bilden und einen mit 14 km nahegelegenen Rheinhafen zu erhalten, den er danach ausbauen lässt. - Frankfurt Bonames brennt nieder, wobei 24 Häuser, 23 Scheunen und l7 Ställe zerstört werden.

1578 In Wiesbaden brennt die ganze Stadt ab. Das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz wird von Hermann Burg wieder aufgebaut. - In Frankfurt wird im Marstall neben der Katharinenpforte eine Heuwaage eingerichtet. - In Frankfurt bringt der in Frankfurt geborene Jurist Johann von Fichard (St) (66) der Stadt Franckfurt erneuterte Reformation heraus. - In Darmstadt wird Heinrich Rauch der Prozess gemacht, weil er Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (31) erschiessen wollte, wobei der hessendarmstädter Hofgoldschmied und Büchsenmacher Hans Winter (--) als Zeuge auftritt. - In Frankfurt wird das Handelshaus Neufville gegründet. - In Wächtersbach wird das Fürstliche Brauhaus Wächtersbach später Wächtersbacher Brauerei von dem in Birstein geborenen Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) (18), dem Sohn von Graf Philipp II von Isenburg Birstein (St) (52) und Grafentochter Irmgard von Solms Braunfels (St) (42) gegründet, wofür er Matthes Möller (--), einen thüringennordhausener Bierbrauer, holt, der den Hof mit Bier beliefert, dessen Bedienstete damit zT bezahlt werden, wofür der Gutsverwalter den Hopfen liefert. - In Frankfurt wird der Schneidermeistersohn und Barockmaler Adam Elsheimer im Haus Ecke Fahrgasse 120/Einhornplätzchen geboren. - In Wiesbaden Kloppenheim wird eine Kirchspielschule einggerichtet. 

1577 Die in Ungnade gefallene, geschiedene nassauoranische Fürstin Anna von Sachsen (St) (33) des in Dillenburg geborene Fürst Wilhelm von Oranien (St) (44).stirbt in einem Hausarrest in jämmerlichen Zuständen, wobei sie ihr Onkel, der sächsische Kurfürst August von Sachsen (St) (51) praktisch lebend für einen angeblichen Ehebruch, der durch Folter ihres angeblichen Liebhabers 15 71 bewiesen wurde, zwei Jahre zuvor in ihrer Heimat praktisch einmauern liess. Das angebliche uneheliche Kind Christine von Diez (St) (06) wird von ihrem Schwager Graf von Nassau Dillenburg, Katzenelnbogen, Diez, Siegen und Hadamar Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (42), der sie 15 71 verhaftet hat, und sie sogar die letzten beiden Jahre immer wieder wegen ihrer Weigerung vergeblich zurückholen wollte, als wäre es sein eigenes aufgezogen. In Dillenburg wird der Sohn des angeblichen Liebhabers , der Maler Peter Paul Rubens geboren. - Nassau ist unter der Herrschaft von Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (41) nach 5 Jahren Übergangszeit vollständig vom lutherischen zum calvinischen Bekenntnis übergegangen. Herborn ist geistiges Zentrum des Calvinismus. - In Darmstadt stirbt der erste Landgrafensohn und Erbprinz Wilhelm von Hessen Darmstadt (St) kurz nach der Geburt. - Der seit 4 Jahren geschiedene lutherische Graf Wolfgang von Isenburg Ronneburg (St) (44) heiratet in zweiter Ehe die Grafentochter Ursula von Solms Braunfels (St) (42). - Bad Homburg ist nach zehn Jahren nicht länger im Besitz der nicht anerkannten Grafen von Diez. Landgraf Philipp II von Hessen Rheinfels (St) (36) wird neuer Besitzer.  - In Frankfurt wird am Lutherhaus am Eingang zur Kannengießergasse ein Lutherrelief angebracht. - In Höchst stirbt die erste Frau xxx von Sickingen (St) (55) des kurmainzer Marschalls, Großhofmeisters und höchster und hofheimer Oberamtmanns Hartmut XIII von Kronberg (St) (60) verheiratet. - Der hessenkasseler Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (62) und seine Frau Prinzessin Sabina von Württemberg (St) (45), lassen sich von ihrem seit dem Vorjahr neuen hessenkasseler Hofmaler Caspar van der Borcht (--), den sie für jährlich 50 Gulden, 120 Ellen Tuch und Naturalien als Dekorationmaler ihrer Schlösser benutzen, portätieren.

1576 Wetter: Hochwasser in Frankfurt. - In Frankfurt ist das Haus Zum roten Schild in der Judengasse 148 (20 16 Platz auf der Toreinfahrt zwischen Kurt Schumacher Strasse 37 und 41) im Besitz des jüdischen Händlers Isaak Elchanan. - In Darmstadt wird der zweite aber lebende Landgrafensohn und Erbprinz Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) geboren. - Mit dem Tod der letzten Äbtissin Margarethe von Hattstein stirbt das katholische Kloster Thron aus und wird als landwirtschaftliches Gut weitergeführt. - In Frankfurt wird das Lutherhaus am Eingang zur Kannengießergasse mit einem dreistöckigen Keller erbaut. - In Frankfurt wird Johann Kellner zum Schultheiß ernannt, was er 13 Jahre bleibt. - In Frankfurt wird vom Senat bestimmt, dass vom 8 März bis 10 August Feldhühner und sunsten alle Vögel ausgenommen Spatzen nicht mehr gefangen werden dürfen. Wer erwischt wird muss 2 Gulden Strafe bezahlen. - In Hanau wird der Grafensohn Philipp Ludwig II von Hanau Münzenberg (St) geboren. - Die Reichsprozessordnung verbietet Prostitution alias Sexarbeit als Delikt und bestraft den Verkehr zwischen  Freiern und Prostituierten mit 10 Gulden. - In Mainz beginnt der Geograph Gottfried Mascop (--) mit Peter Kraich alias Petrus Kraichius (--) für den mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (St) (53) das Erzbistum zu kartographieren, was bis ins Folgejahr andauert, wobei aber nur die linksrheinischen Gebiete verarbeitet werden. - Der Wetterauer Grafenverein führt mit einem Korrespondenzvertrag einen jährlich wechselnden Ausschreibenden als Sprechers und Repräsentanten ein.

1575 Wetter: Pest in Mainz. - In Darmstadt kommt die neue hessendarmstädter Peinliche Gerichtsordnung mit schärfsten Strafen gegen das sonderbar greulich ungöttlich und höststräfliche Laster, welches jetziger Zeit fast allenthalben unter den Weibspersonen durch Gottes gerechten Zorn und Verhängnis eingerissen heraus. - Der in Wien geborene geisteskranke ungarische König Kaisersohn Rudolf von Habsburg (St) (25) wird römischdeutscher König. - Der morganatische Landgrafensohn Moritz (St) (22) stirbt als letzter freier Graf von Diez. Sein Bruder Christoph Ernst ist in Haft. Der gemeinschaftliche Besitz mit entzogener Landeshoheit, die Herrschaften und Ämter UmstadtBickenbach und Lißberg, Schloss und Amt Ulrichstein, Stadt und Amt Schotten, Schloss und Amt Stornfels, Bad Homburg und den hessischen Teil des Dorfs Dehrn wird von ihren Stiefbrüdern eingezogen und konfisziert. Der Mann ihrer Schwester Gräfin Margarethe von Diez (31) Graf Hans Bernhard von Eberstein (++) von der Burg Eberstein bei Baden-Baden starb bereits im Vorjahr 30 jährig. Gräfin Margarethe von Diez (31) ist bereits dreifache Mutter mit Philip III von Eberstein (05), Barbara (--) und Johan Jakob von Neu-Eberstein (01) - In Erbach wird der Erbgraf Friedrich Magnus von Erbach (St) als Sohn von Graf Georg III von Erbach (St) (27) und Anna II von Solms Laubach (St) (18) geboren. - In Königstein, das dem halberstädter Dompropst Christoph von Stolberg, Diez und Rochefort (St) (52) gehört, erhält der frankfurter Kaufmann Johann Wolf Kelner (--) die Belehnung mit dem Kugelherrnhaus, einem Herrensitz. - In Mainz gibt es ua die Gerichtsstuben, den Bangelstein, das Gasthaus Zum Bären Liebfrauenstrasse 5 später König von England später Zum römischen Kaiser und die Garküchen vor dem Silberberg. - In Mainz wird neben dem köstlichen rheinischen Wein erst seit einigen Jahren Bier gebraut, wie der erfurter Jurist Heinrich Knaust (--) in seinem gedruckten Bierführer Buch von der göttlichen und edlen Gabe der ... hochteuren und wunderbaren Kunst, Bier zu brauen schreibt. Weil er es selbst getrunken hat, bezeichnet er es als fast ein leicht und gering getränk ... Doch lernen sie es von Tag zu Tag besser machen. - In Mainz nimmt der mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (St) (52) den in Braunschweig tätigen Geographen Gottfried Mascop (--) zur Anfertigung von Landkarten in seine Dienste. - Der in Dillenburg geborene Fürst Wilhelm von Oranien (St) (42).lässt sich von seine nur durch Folter ihres angeblichen Liebhabers in Ungnade gefallenen auf Burg Beilstein eingesperrten Ehefrau, der nassauoranischen Fürstin Anna von Sachsen (St) (31) scheiden und schickt sie in ihre Heimat zurück, wo sie ihr Onkel, der sächsische Kurfürst August von Sachsen (St) (49) praktisch lebend eingemauert in jämmerlichen Verhältnissen zu Tode quälen lässt. Das angebliche uneheliche Kind Christine von Diez (St) (04) holt Fürst Wilhelm von Oranien (St) (42) nach Dillenburg, wo er sie nach dem vorgesehenen Witwensitz Diez ihrer Mutter nennt. Ihr Schwager Graf von Nassau Dillenburg, Katzenelnbogen, Diez, Siegen und Hadamar Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (42), der sie 15 71 verhaftet hat, will sie zurückholen, was sie ablehnt, kümmert sich aber um das Kind Christine von Diez (St) (04) als wäre es sein eigenes.

1574 Wetter: Pest in Mainz. - In Groß Winternheim wird Diether Knebel von Katzenelnbogen (St) (--) Schultheiß. - In Darmstadt gibt es akademisch ausgebildete Mediziner. Sie sind allerdings keine Chirurgen. - Mit dem Tod in Wertheim fällt die Grafschaft Eppstein Königstein des lutherischen Graf Ludwig von Stolberg, Diez und Rochefort (St) (69) an seinen Bruder, den halberstädter Dompropst Christoph von Stolberg, Diez und Rochefort (St) (51). Seine Witwe Walburga von Wied (St) (--) erhält Butzbach als Witwensitz. Es leben drei Töchter: Katharina (St) (--) verheiratet mit Graf Michael III von Wertheim, Elisabeth (St) (--) verheiratet mit Graf Dietrich von Manderscheid und Virneburg, und Anna (St) (26) verheiratet mit Graf Ludwig III von Löwenstein (St) (--), dem Enkel des morganatischen bayerischen wittelsbacher Königssohnes, Graf Ludwig von Löwenstein (St) (++) und Sohn von Friedrich von Löwenstein (St) (++). Der einzige Sohn Botho von Stolberg (St) (++) der am streng katholischen bayerischen Hof erzogen wurde, ist schon verstorben. - Mit dem Tod von Graf  Johann III von Nassau Saarbrücken  (St) (63) fallen die linksrheinischen Grafschaften Saarbrücken und Saarwerden an Graf Philipp IV von Nassau Weilburg Neuweilnau (St) (32) und seinen Bruder Graf Albrecht von Nassau Weilburg Altweilnau (St) (37). Graf Philipp IV von Nassau Weilburg Neuweilnau (St) (32) erhält Saarbrücken und Saarwerden. Graf Albrecht von Nassau Weilburg Altweilnau (St) (37) erhält Ottweiler, wo er sich eine neue Residenz erbaut, und wird Vormund von Graf Johann Ludwig von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (07). - In Mainz funktioniert der Gewaltbote alias Walpode die katholische Antoniuskapelle zu seiner Amtsstätte um, wo auch die Pferde eingestellt werden. - In Darmstadt wird eine strenge Kirchenzucht eingeführt, die das Nichterscheinen unter Strafe, meist geldlich, stellt. - In Darmstadt stellt Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (27) den Apotheker Johann Kohl für seine von hausangestellten Frauen geführte Hausapotheke an. Die Frauen stellen die kosmetische Salben, Tees und Puder her. - In Frankfurt veröffentlicht der frankfurter Physikus Adam Lonitzer (46) im schwiegerväterlichen Verlag Egenolff sein Buch Ordnung für die Pestillenz, in dem er notwendige Verhaltensweisen zur Verhütung , die Kur und die üblich verabreichte Medizin darstellt.

1573 Wetter: Hochwasser in Frankfurt. - In Frankfurt werden sechs Jahre lang alle kulturellen öffentlichen Aufführungen verboten. - In Darmstadt beauftragt der vom darmstädter Bier und den seiner Meinung nach unfähigen darmstädter Brauern enttäuschte Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (26) einen braunschweiger Braugesellen eine Hofbrauerei aufzubauen. - Der in Dillenburg geborene Wilhelm von Nassau Dillenburg alias Wilem van Oranje (St) (40) wechselt mit seinem zweiten Konfessionswechsel zum calvinischen Glauben über. - In Frankfurt veranlasst Sigmund Feyerabend eine erste frankfurter Buchdruckerordnung. - Graf Wolfgang von Isenburg Büdingen Langen Egelsbach Mörfelden (St) (40) lässt sich von seiner Ehefrau Johanette von Hanau Lichtenberg (St) (30) scheiden. - In Frankfurt wird der Domplatz gepflastert alias er erhält einen gepflasterten Damm. - In Mainz stiften katholische kurfürstlichmainzer Beamte und reiche Bürger das Bürgerhospital im Haus zum Floß in der Weintorstrasse für Pilger, das eher als Gasthaus dient. - Der lutherische Graf Wolfgang von Isenburg Ronneburg (St) (40) lässt sich von seiner ersten Frau, der Grafentochter Johanetta von Hanau Lichtenberg (St) (30). scheiden. - In Frankfurt wird der frankfurtsachsenhausener Fischer Johannes Olenschlager (53) Pfleger des Heilig Geist Spitals. - In Frankfurt macht der neu polnische König und franzöischer Herzog Heinrich von Anyou (St) (22) auf seinem Weg nach Polen halt, wohin ihn der franzöische Edelmann Herr Bussius de Amboysia (--)  begleiten soll, der dann nach Frankreich zurückkehrt, aber über Sprendlingen reitet, wo er im Gashaus Lilian Schickedanz einkehrt. Weil nicht der deutsche Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (--), sondern ein Franzose neuer polnischer König wird, fühlt sich der nach einem Weinkauf in Offenbach völlig betrunken zurückgekehrte kaisertreue Wirt Lilian Schickedanz (--) gekränkt und will seine Frau, weil sie diesen Franzosen aufgenommen hat, grün und blau schlagen, was wiederum Herr Bussius de Amboysia (--) im Bett mitbekommt und zum Streit in die Küche läuft. wo er angegriffen wird, sich mit seinem Degen wehrt und auf den Wirt mehrfach einsticht, woraufhin ihn geweckte Bauern umringen und einer die Dorfglocke läutet, die eigentlich Feueralarm bedeutet. Bussius de Amboysia verbarrikadiert sich im Gasthaus Lilian Schickedanz. Es kommt zum Kampf, sein Knappe wird getötet. Nachdem er einen Frankfurter und einen Hessen verwundet hat, wird er ergriffen und gefesselt und auf Befehl vom isenburger Amtmann Hadermann (--) nach Offenbach zu Graf xxx von Isenburg Büdingen gebracht, der ihn sofort aus Angst vor französischer Rache wieder freilässt. - In Bad Vilbel wird am Marktplatz das Rathaus als Fachwerkbau errichtet.- Die erste deutsche Zuckerraffinerie wird in Augsburg errichtet.

1572 In Frankfurt wird aus moralischer Verblendung sogar die Singschule Vom Jüngsten Gericht verboten. - In Nassau beginnt der Konfessionswechsel vom lutherischen zum calvinischen Glauben. - Der Witwer Graf Georg III von Erbach (St) (24) heiratet genau nach einem Jahr in zweiter Ehe die in Laubach geborene Grafentochter Anna von Solms Laubach (St) (15). - In Frankfurt kommt der Tuch- und Baumwollhändler Robert d’Orville (--) als Glaubens Flüchtling aus dem von der katholischen spanischen habsburger Gegenreformation dominierten ehemaligen calvinistischen Zentrum Valenciennes an. - In Wiesbaden beginnt man die Armen auf dem neuen Friedhof vor dem Heidentor zu beerdigen. Das Hospital alias Krankenhaus am Kochbrunnenplatz wird erneuert und erhält ein Sondersiechenhaus. - Der uneheliche Landgrafensohn Philipp Wilhelm von Hessen Kassel wird als Philippus Wilhelmus Casselanus (19) wird Mitglied der reformierten Männerklosters Reichsabteil Hersfeld, wo er aus Mitteln der säkularisierten Tochterabtei Cornberg finanziert wird, weswegen er sich Philipp Wilhelm von Cornberg nennt, wofür er acht Jahre später nicht nur die Einkünfte des hessischen Teil deren Ländereien, sondern sie selbst als vererbbares Lehen erhält. - In Wiesbaden wird das Hofgut Schützenhof (20 23 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5), zu dem ein Badehaus und eine eigene warme Quelle gehört, an xxx Schütz von Holzhausen (--) vergeben, der den Namen prägt. - In Mainz besteht existierte eine katholische kaiserliche thurn und taxis Postverbindung Mainz~Speyer~Augsburg. - Der in Dillenburg geborene Fürst Wilhelm von Oranien (St) (39).lässt seine nur durch Folter ihres angeblichen Liebhabers, trinkende und pöbelnde in Ungnade gefallene Ehefrau, die nassauoranische Fürstin Anna von Sachsen (St) (28) und das angeblich daraus entstandene Kind Christine von Diez (St) (01) auf Burg Beilstein einsperren.

1571 Wetter: Pest in Mainz. - Graf Philipp von Solms Braunfels (St) (--) und der frankfurter Stadtsyndikus Johann von Fichard (59) arbeiten das Solmser Landrecht aus. - Die solmsbraunfelser Solmser Landrechtsordnung wird Graf xxx von Solms Lich (St) (--) übernommen und dort verkündet. - Graf Hermann von Sayn (St) (28) heiratet die Grafentochter Elisabeth von Erbach (St) (27). - In Frankfurt sterben 918 Menschen an der Pest. Die Aufführung des Schwerttanzes der Schuhmachergesellen wird verboten. - In Dillenburg  wird der Rechtsgelehrte Jan Rubens (St) (41) wegen eines Flirts mit der nassauoranischen Fürstin Anna von Sachsen (St) (27), der Ehefrau des in Dillenburg geborenen Fürst Wilhelm von Oranien (St) (38). des Ehebruchs verdächtigt. Deren Schwager Graf von Nassau Dillenburg, Katzenelnbogen, Diez, Siegen und Hadamar Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (38) organisiert die Verhaftung des Ehebrechers. Jan Rubens (St) (41) gesteht unter der Folter die Vaterschaft und die  nassauoranische Fürstin Anna von Sachsen (St) (27) bringt das Kind Christine von Diez (St) zur Welt. - Die evangelischen Grafenbrüder Philipp IV von Nassau Weilburg Neuweilnau (St) (29) und Albrecht von Nassau Weilburg Altweilnau (St) (34) teilen sich endgültig ihre Herrschaft, wobei Graf Albrecht von Nassau Weilburg Altweilnau (St) (34) noch Gleiberg, Cleen, Wehen und Burgschwalbach bekommt. - Die Grafentochter Anna Amalia von Sayn (St) (20 stirbt nach vierjähriger Ehe mit Graf Georg III von Erbach (St) (23). - In Wiesbaden Frauenstein brennen alle Gebäude von der Kirche an bis zur Rheingauer Pforte ab. - In Frankfurt heiratet der aus Lyon stammende Jakob Sabon (--) nach einigen Jahren Wanderschaft als Schriftenschneider die Druckerei Egenolff Enkelin Judith Egenolff (--). - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Hans Eitel von Carben zum Schultheiß ernannt, was er drei Jahre bleibt. - In Frankfurt übernachtet Herzog xxx von Anhalt mit Gefolge im Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) auf seiner Brautschau nach Württemberg, wobei 50 Pferde versorgt werden müssen. - In Fronhausen stirbt ein Knecht bei einem Verkehrsunfall. Sein Fuhrwerk ist ein so tiefes Schlagloch auf der Strasse Gießen~Marburg gefahren, dass es umgekippt ist und ihn zerquetscht hat. Das Loch wird danach nicht etwa mit Steinen oder Schotter, sondern wie üblich mit Reisig aufgefüllt. - Ein amtlicher hessenkasseler Briefposten alias Briefbote zu Fuß erhält pro Meile einen Batzen, der aus Silber besteht.

1570 In Darmstadt Lichtenberg lässt Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (23) Burg Lichtenberg zu einem Renaissanceschloss ausbauen. - In Braunfels wird Wilhelm von Solms Greifenstein (St) als Sohn von Konrad von Solms Braunfels (St) (30) und Elisabeth von Nassau Dillenburg (St) (28) geboren. - Die verwitwete Grafentochter Margarete von Isenburg Büdingen (St) (28), die bereits einen Sohn, Graf Johann Ludwig von Nassau Wiesbaden Idsstein (St) (03) hat, heiratet in zweiter Ehe Graf Georg von Leiningen Westerburg (St) (37). -  In Wiesbaden brennen einige Häuser ab. - Bad Homburg hat 145 steuerzahlende Einwohner. - In Bad Homburg sind 24 der 145 Steuerzahler Tuchmacher, die fast alle im Tal, Hinter den Rahmen, leben. Es gibt Klagen, dass das Wollweberhandwerk und das Tuchmacherhandwerk rückläufig sind. - In Dillenburg flirtet Jan Rubens (St) (40) mit der nassauoranischen Fürstin Anna von Sachsen (St) (26).

1569 Darmstadt hat 234 steuerzahlende Einwohner. - In Hochheim wird die Frau von Ingo Bogner (--) nach einer Hexereibeschuldigung wieder freigelassen. - In Frankfurt Rödelheim tauschen die Grafen von Solms den frankfurter Anteil an Rödelheim gegen drei Viertel des Dorfes Frankfurt Niederrad, wodurch sie in den Alleinbesitz der Burg Rödelheim und die Stadt Frankfurt in den Alleinbesitz von Niederrad kommen. - In Darmstadt ist das Gasthaus Zur Kanne in der Kirchgasse 3. - In Darmstadt wird an der Nordseite des Marktplatzes das alte Rathaus alias spielhus abgerissen und nach  Jahren Bauzeit durch einen ebenfalls Fachwerkneubau ersetzt. - In Darmstadt eröffnet Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (22) an seinem Hof eine Apotheke für die Familie, die von hausbediensteten Frauen gepflegt wird und er führt die Seidenraupenzucht nach seiner Italienreise ein. - In Frankfurt kauft der hessendarmstädter Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (22) erste Musikinstrumente, darunter ein Clafcordium alias Klavier für seine Hofmusiker. - In Frankfurt wird der adelige frankfurter Patriziersohn Junker Adoph von Glauburg (--) von dem angeblichen adeligen Fremden Heinrich Burck (--) im Gasthaus Deutsches Haus bei einem Wirtshausstreit totgeschlagen. - In Mainz kaufen die st goarer und st goarshausener Fischer ein neues Salmenschiff alias Lachs für 13 Gulden. Mit Zehrgeld und Zubehör wie Seile und Netze bezahlen sie 28 Gulden. - In Bad Vilbel Gronau wird die Hauptstrasse gepflastert.

1568 In Mainz braut in der Betzelsgasse 25 der Brauer Petter Eckel (--) Bier. Er ist einer von 7 Bierbrauern. - Von den morganatischen Kindern des im Vorjahr verstorbenen Landgraf Philipp von Hessen (St) (++) und der zwei Jahre vorher verstorbenen morganatischen Ehefrau des sächsischen Hoffräulein Margarete von der Saale (St) (++) sterben innerhalb eines Jahres die Grafen von Diez Philipp (St) (27), Hermann (St) (26) Albrecht (St) (22) und Philipp Conrad (St) (21). - Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (41) erlaubt den Landgrafensöhnen Landgraf Wilhelm von Hessen Kassel (St) (36), Landgraf Ludwig von Hessen Marburg (St) (31) Landgraf Philipp von Hessen Rheinfels (St) (27) und Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (21) ihren morganatisch geborenen Halbbrüdern, den Grafen von Diez die volle Landeshoheit zu entziehen. - In Frankfurt Fechenheim, das hanauisch ist, wird die Reformation eingeführt. - In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - Der nürnberger Dichter und Meistersinger Hans Sachs verfasst das Lobgedicht Ain Lobspruch der Stat Franckfurt. - Mit dem Tod von Graf Balthasar von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) erbt dessen Sohn Graf Johann Ludwig von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (01). - In Mainz hat das katholische Kurfürstliche Kolleg der Jesuiten bereits mehrere hundert Schüler. - Der lutherische eppstein königsteiner Grafensohn Botho von Stolberg (St) (++) lebt in Quedlinburg. - In Darmstadt lässt Landgraf Georg von Hessen Darmstadt (St) (21) eine Trinkwasserleitung vom Oberfeld hinter der Rosenhöhe in die Stadt legen.  - Mit dem Tod von Graf Reinhard von Isenburg Büdingen Dreieich Birstein (St) (50) verheiratet mit Elisabeth von Waldeck Wildungen (St) (--), die in Offenbach residieren, erbt seine einzige Tochter Margareta von Isenburg (St) (26), die mit Balthasar von Nassau Wiesbaden Idsstein (St) (48) verheiratet ist und der ebenfalls stirbt. Balthasar von Nassau Wiesbaden Idsstein (St) (48) hinterlässt den Erbgraf Johann Ludwig von Nassau Wiesbaden Idsstein (St) (01). - Die Pfandschaft von xxx von Reifenberg über Bad Homburg wird wieder aufgehoben, weshalb Bad Homburg wieder hanauischmünzenbergisch wird. - In Erbach stirbt die jüngere aus Allendorf bei Katzenelnbogen stammende Familie der Herren von Allendorf mit Lehen in Erbach, Eltville und Hattenheim aus, wobei der Besitz dieser jüngeren Linie an die Herren von Riedt übergeht. - In Frankfurt verschwören sich der Wirt Michel Alcker (--) vom Gasthaus Zur roten Rose und der Steindecker alias Dachdecker Georg Kolb (--) gegen den frankfurter Schutzjuden Löw (--) aus dem Haus zur Sichel, um ihn mit einem angedichteten Verhältnis zu ihrer Magd zu erpressen. - In Darmstadt wird der aus Kassel stammende Christoph Müller (--) neuer darmstädter Hofbaumeister, der mit der Erweiterung des Herrenbaus nach Nordwesten und der Verstärkung der Wallmauern und Vertiefung des Schlossgrabens beginnt.

1567 In Frankfurt, das als kaiserliche Stadt katholische Funktionsträger hat, die Bevölkerung aber protestantisch lutherisch gesinnt ist, werden jegliche Theateraufführungen oder Tanzaufführungen verboten. - In Darmstadt wird der Teich Großer Woog als Löschwasserteich angelegt. Er wird von einem namenlosen Gewässer später Darmbach gespeißt. - Graf Salentin von Isenburg Grenzau (St) (35) wird katholischer Erzbischof von Köln. - In Darmstadt übernimmt der in Kassel geborene Landgrafensohn Georg von Hessen Darmstadt (St) (20) die Regierung der Obergrafschaft Katzenelnbogen und wird Landgraf Georg von Hessen Darmstadt. - In Kassel stirbt der in Marburg geborene Landgraf Philipp von Hessen (St) (63). Mit seinem Tod wird die Landgrafschaft unter seinen Söhnen aufgeteilt, was politisch zu einem Desaster wird und zu einem großen Machtverlust führt. Sein ältester Sohn Wilhelm IV (St) (35) erhält Hessen Kassel, was etwa der Hälfte der Landgrafschaft entspricht. Der zweitälteste Sohn Ludwig IV (St) (30) erhält Hessen Marburg. Der drittälteste Sohn Philipp II (St) (26) erhält Hessen Rheinfels und der jüngste Sohn Georg (St) (20) erhält Hessen Darmstadt. Mit dem Tod seines Vaters wird der in Kassel geborene hessische Landgrafensohn Prinz Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (52) verheiratet mit Prinzessin Sabina von Württemberg (St) (35), erster Landgraf der neuen Linie Hessen Kassel. - Der in Weilburg geborene evangelische Graf Albrecht von Nassau Weilburg Altweilnau (St) (30) unterstützt seinen in Dillenburg geborenen Verwandten Wilhelm von Oranien Nassau (St) (34) im niederländischen Unabhängigkeitskrieg. - In der Obergrafschaft gibt es in 35 Pfarreien 4 Schulen, das sind Darmstadt, Groß-Gerau, Zwingenberg und Auerbach. - In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In Frankfurt gibt es einen katholischen kaiserlichen Bücherkommissar zur Frankfurter Buchmesse, wobei die Buchhändler Auskunft über die von ihnen verkauften Bücher geben, eine Druckerlaubnis nachweisen und jeweils ein Exemplar an die Kommission abgeben müssen. - Bad Homburg fällt für zehn Jahre an die nicht anerkannten Grafen von Diez (St) (--). In Wiesbaden darf die Stadt mit kaiserlichen Privilegien die Jahrmärkte zu Jubilate, Johanni, Michaeli und Andreas abhalten. Der Andreasmarkt muss aber vom Marktplatz zum Platz vor dem Uhrtürmchen umziehen.

1566 In Frankfurt wird die Familie Lersner Mitglied der frankfurter Patriziergesellschaft Alten Limpurg. - Die morganatische Ehefrau von Landgraf Philipp von Hessen  (St) (62) mit dem sächsischen Hoffräulein Margarete von der Saale (St) (44) stirbt. Ihre Kinder sind die nicht anerkannten Grafen und Gräfinnen von Diez Philipp (St) (25), Hermann (St) (24) Christoph Ernst (St) (23), Margarethe (St) (22), Albrecht (St) (20), Philipp Conrad (St) (19), Moritz (St) (13), Ernst (St) (12) und Anna (St) (09). Die Söhne tragen den Titel Geborene aus dem Hause Hessen, Grafen von Diez und Herren von Lißberg und Bickenbach mit gemeinschaftlichem Besitz und mit voller landesherrlicher Souveränität, der Herrschaften und Ämter UmstadtBickenbach und Lißberg, Schloss und Amt Ulrichstein, Stadt und Amt Schotten, Schloss und Amt Stornfels, Stadt, Schloss und Amt Homburg und den hessischen Teil des Dorfs Dehrn. - Der in Kassel geborene hessische Landgrafensohn Prinz Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (51) heiratet die württemberger Herzogstochter Prinzessin Sabina von Württemberg (St) (34). und gründet mit ihr die neue Linie Hessen-Kassel, wobei er schon mindestens drei uneheliche Kinder mit der kasseler Turmwächtertochter Elisabeth Wallenstein (--) hat.- In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - Mit dem Tod von Graf Adolf von Nassau Wiesbaden (St) (--) tritt sein Bruder Balthasar von Nassau Wiesbaden Idsstein (St) (46) aus dem katholischen Deutschen Orden aus und übernimmt als regierender Graf Balthasar von Nassau Wiesbaden Idsstein (St) (46) das Erbe. - In Frankfurt heiratet der marburger Professor der Rechte und Jurist Hermann Lersner (--) die frankfurter Patriziertochter Elisabeth Rauscher, wodurch er Ganerbe der Patriziergesellschaft Alten Limpurg wird. - In Darmstadt gibt es einen städtischen Marktmeister. Gegenüber dem Schloss wird ein neues Rathaus mit Fachwerk erbaut, was 2 Jahre dauert. - In Wiesbaden Sonnenberg stibt der in Idstein geborene Graf Philipp II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (50) nach 8 Jahren in seiner Residenz Burg Sonnenberg kinderlos. - Der uneheliche Landgrafensohn Philipp Wilhelm von Hessen Kassel wird als Philippus Wilhelmus Casselanus (13) an die reformierte marburger Universität geschickt. - In Langenselbold ist der isenburger Galgen direkt an der Reichsstrasse am Ostende des Ortes in den Weinbergen am Galgenküppel, wo ständig die Leichen zu Abschreckung herumhängen. bevor es nach der berüchtigten Abtshecke in den Wald geht, wo jeder Reisende ein komisches Gefühl bekommt, weil dort sehr oft Räuberbanden Überfälle begehen. - In Sprendlingen gibt es noch die Strasse Am Herrgottsbaum, einem alten Wahrzeichen, später Hergertsbaum. - Beim Moselübergang xxx auf wittelsbacher Gebiet auf der Poststrecke Brüssel~Augsburg wird ein kaiserlicher Postbote bei einem Postraub überfallen. - Der Wetterauer Grafenverein nähert sich im Kampf gegen die Landgrafschaft Hessen der reformierten wittelsbacher Kurpfalz der Wittelsbacher an, wodurch ihre Mitglieder hohe Ämter in Heidelberg erhalten.

1565 Wetter: In Mainz ist der Eisgang auf dem Rhein so stark, daß er die st albaner Klostermauer gegenüber der Mainmündung umwirft. - In Frankfurt verbietet der Rat der Stadt den Schuhmachergesellen ihren Schwerttanz und den Druckergesellen zum Kruge eine Tragödie aufzuführen, darunter die Hans Sachs Stücke Sechs Kämpfer. - In Frankfurt wird der Verwalter des allgemeinen Almosenkastens beauftragt die Kirchenbücher für Taufen und Hochzeiten und zusätzlich die Beerdigungen zu führen. - In Darmstadt schafft die Stadt Darmstadt für ihre städtischen Urkunden, Gerichtsbücher und Siegel eine eigene neue Truhe an, die in der Stadtkriche aufgestellt wird. - In Wiesbaden wird der katholische mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (St) (42) Kurgast im Badehaus Schützenhof Schützenhofstrasse (20 12 Parkhaus Schützenhof Coulinstrasse 5). - In Heusenstamm wird die Reformation eingeführt. - In Mainz verkauft der wormser Fürstbischof Graf Hugo Everhard Cratz von Scharfenstein (70) von Scharfenstein bei Kiedrich seinen privaten ehemaligen st albaner Klostergarten gegenüber der Mainmündung später Lustschloss Favorite später Stadtgarten dem neureichen kurfürstlich mainzer Rentmeister Rokoch (--) mit seinen Kriegsschäden. - Der Wetterauer Grafenverein umfasst unter der Führung Nassaus die Grafschaften Nassau, Solms,  Hanau-Münzenberg, Hanau-Lichtenberg, Wittgenstein, Sayn, Stolberg-Königstein, Isenburg-Ronneburg, Leiningen-Westerburg und Wied

1564 Pest in Mainz und Königstein. In Darmstadt zwingt die Pest die Bevölkerung einen zweiten Friedhof am Kapellhof anzulegen. - In Frankfurt wird auf der Frankfurter Messe ein Bücherkatalog vorgestellt. - In Frankfurt sterben 1.966 Menschen. Tänze und Lustbarkeiten werden verboten. - Graf Georg von Leinigen  (St) (31) ist Herr von Westerburg und der Burg und Herrschaft Schaumburg an der Lahn. - In Wiesbaden Sonnenberg gibt der in Idstein geborene Graf Philipp II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (48) seine Grafschaft Idstein an seinen jüngeren Bruder Balthasar von Nassau Wiesbaden Idsstein (St) (44) ab, der die Erbtochter Margareta von Isenburg Büdingen Dreieich Offenbach (St) (22) heiratet, die in Offenbach lebt. - In Frankfurt Kelsterbach beginnt der Regent über das Amt Langen Graf Wolfgang von Isenburg Ronneburg (St) (32) mit dem Bau des Renaissanceschlosses Wolfenburg, das vier Ecktürme hat. - In Mainz besitzt das ehemalige Druckhaus von Peter Schöffer, das als Brauhaus Zum Korb genutzt wird, Brauzeug, Pfannen, Bütten und alles, was zum Bierbrauen gehört. - In Frankfurt Sachsenhausen wird im Gastraum des katholischen Deutschherrenhauses von einer Frau aus dem Frauenhaus alias Prostituierte alias Sexarbeiterin aus Oberrad der Herr eines dort versorgten kranken Knechts aus Oberrad durch Wahrsagesprüche eingeschüchtert. Sie prophezeit den Tod des Gesindes durch Zauberei, spricht von einem Zaubertrank weswegen sie wegen Hexerei angezeigt wird. Die Beteiligten glauben, dass man durch ein Kraut vor dem Zauber geschützt ist. - In Frankfurt beschuldigen Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (28), Graf Ludwig Adolf von Nassau Dillenburg (St) (--) und Graf Heinrich von Nassau Dillenburg (St) (--) den jüdischen Geldwechsler Joseph (--) im Haus Zum goldenen Schwan, die von ihnen hinterlegten Reichssteuern von insgesamt 2.850 Gulden unterschlagen zu haben. - Friedrich von Rolshausen (--) ist Hofmarschall des hessischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (60), dem seit 7 Jahren alleine die Niedergrafschaft Katzenelnbogen gehört.

1563 Wetter: Pest in Mainz. Pest in Königstein. - Auf dem Konzil von Trient wird die Rückkehr zur Darstellung des Göttlichen durch Bilder beschlossen, wobei die Bischöfe zur Zensur ermächtigt werden. Außerdem wird auch die Führung von katholischen Kirchenbüchern eingeführt, wobei wie bei den Protestanten allerdings auch nur das Taufdatum und nicht das Geburtsdatum notiert, wodurch in Deutschland das korrekten Lebenalter noch 313 Jahre lang nicht festgestellt werden kann. - In Darmstadt beginnt man im Osten außerhalb der inneren Kernburg mit dem Wiederaufbau. - Grafensohn Albrecht von Solms Braunfels (St) wird geboren. - In Frankfurt dürfen die Buchdruckergesellen unter der Bedingung besonders züchtig und ohne Ausschweifungen die Geschichte des Heiligen Tobias aufführen. - In Frankfurt ersucht Sigmund Feyerabend vergeblich um eine Buchdruckerordnung. - In Kloster Thron lebt die letzte katholische Äbtissin Margarete von Hattstein (--) mit 3 Novizinnen. - In Frankfurt wird das Heisterhaus mit Gasthaus Doctor-Stübchen erbaut. - In Wiesbaden brennen einige Häuser ab. 

1562 In Frankfurt wird der in Wien geborene Maximilian II von Habsburg (St) (35) nicht nur zum römischdeutschen König gewählt sondern auch im Dom gekrönt. - Landgraf Philipp von Hessen (St) (58) stattet seine morganatischen Kinder, die nicht anerkannten Grafen und Gräfinnen von Diez Philipp (St) (21), Hermann (St) (20) Christoph Ernst (St) (19), Margarethe (St) (18), Albrecht (St) (16), Philipp Conrad (St) (15), Moritz (St) (09), Ernst (St) (08) und Anna (St) (05) mit dem gemeinschaftlichen Besitz und mit voller landesherrlicher Souveränität der Herrschaften und Ämter UmstadtBickenbach und Lißberg, Schloss und Amt Ulrichstein, Stadt und Amt Schotten, Schloss und Amt Stornfels, Stadt, Schloss und Amt Homburg und des hessischen Teils des Dorfs Dehrn aus. Weil der hessische Erbprinz Wilhelm IV von Hessen Kassel (St) (30) vor Wut schäumt und das nicht hinnehmen will, wird er enterbt, muss mit seinen ehelichen Brüdern teilen und wird zum Langraf von Hessen Kassel, Graf von Katzeneknbogen, Dietz, Nidda und Ziegenhain degradiert, womit er etwa fie Hälfte seines Erbes verliert. - In Frankfurt erhält die Stadt Frankfurt nach einer Pause von 5 Jahren wieder einen Schultheiß. Der frankfurter Patrizier Claus Stalburger wird es und bleibt es 9 Jahre. - In Frankfurt halten die Reformierten ihre Gottesdienste hauptsächlich in französischer Sprache ab, was ua auch deshalb verboten wird. - Der lutherishe Graf Wolfgang von Isenburg Ronneburg (St) (29) heiratet die Grafentochter Johanetta von Hanau Lichtenberg (St) (19). Deren Mutter ist die mit 14 verheiratete, mit 16 geschwängerte und mit 21 verstorbene Grafentochter Eleonore von Fürstenberg (St) (++). - In Frankfurt beginnt man ein Strafenbuch, das bis 16 96 geführt wird und in dem man chronologisch die Gerichtsurteile von Strafverfahren sammelt. - In Frankfurt und Umgebung sind die Räuber Hen Bauer (--) aus Bingenheim, Peter Kreuling (--) und Johann Bechthold (--) genannt Krummhals unterwegs, sie werden von solmser Behörden verhaftet. Ihre Geständnisse werden unter der Folter erzwungen. - In Frankfurt kommt der in Niederösterreich geborene umfänglich gebildete wiener Hofdiener und Nachrichtenschreiber und Nachrichtenverkäufer Michael von Aitzing (32) an. Er schickt seine Zeitung, wie Nachrichten heißen, jedem, der sie haben will und dafür bezahlt. Er schreibt nur die Ereignisse auf und beschreibt diese aus katholischer Sicht. Er reist dem neuen römischdeutschen König hinterher. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (26) antwortet mit einem Brief aus Büttenpapier mit einem gekrönten Adler als Wasserzeichen seinem lieben Herrn Vatter, seinem entfernten Onkel Graf Reinhard von Solms und Münzenberg (St) (71), dem ingolstädter Festungsbaumeister und katholischen kaiserlichen Feldmarschall, und gibt ihm die gewünsten guttwillig erbietten und begerten ...... Instruction .... bereister sachen halben, der gerade sein zweites Werk Kriegsordnung fertiggestellt hat und noch im selben Jahr stirbt.

1561 Wetter: Orkan in Frankfurt. - In Wiesbaden brennen 65 Häusern ab, ein Großteil der Stadt. - Graf Philipp III von Hanau Münzenberg (St) (35) stirbt. - In Frankfurt wird der Galgen auf dem Gallusfeld Ecke Moselstrasse/Taunusstrasse von einem Orkan zerstört und muss von Maurern und Zimmerleuten wieder aufgebaut werden. - In Mainz gründet der in Aschaffenburg geborene katholische mainzer Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (St) (38) das Kolleg der Jesuiten im Algesheimer Hof, Hintere Christofsgasse 3. Die Brendelburg liegt nördlich von Bad Homburg in Dillingen. - Mit dem Tod von Graf Johann III von Nassau Beilstein (St) (41) mit nur einer unehelichen Tochter Elisabeth stirbt die Linie aus und die Grafschaft fällt an Graf Johann VI von Nassau Dillenburg (St) (25). - Die evangelischen Brüder Philipp IV von Nassau Weilburg Neuweilnau (St) (19) und Albrecht von Nassau Weilburg Altweilnau (St) (24) teilen sich zum ersten Mal ihre Herrschaft. - In Mainz gründen in der Hintere Christofsgasse 3 die Jesuiten das katholische Kurfürstliche Kolleg. - In Zwingenberg setzt der hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (54) zwei junge Burschen, die gut laufen können als Boten zu Fuß für seine von Süden ankommende Amtspost ein, die sie sofort bei Tag und Nacht nach Darmstadt bringen sollen, weil er sich dort oft aufhält. Ein weiterer soll alle ankommenden und abgehenden Briefe dokumentieren alias führt faktisch ein Amtsposthaus. - In Wiesbaden wird die Richtstätte alias Galgen auf den Leberberg verlegt. - Bei Eckweiler bei Bad Kreuznach auf der Poststrecke Brüssel~Augsburg wird ein kaiserlicher Postbote bei einem Postraub überfallen.

1560 Wolfgang Ernst von Isenburg Büdingen (St) wird als Sohn von Philipp II von Isenburg Büdingen (St) (34) und Ehrengard von Solms Braunfels (St) (24) geboren. - Der in Büdingen geborene alterskranke protestantische Graf Anton von Isenburg (St) (59) dem auch Langen Egelsbach und  Mörfelden gehören, stirbt. Er hat die Wasserburg Mörfelden renovieren lassen. - In Frankfurt schließt das letzte Frauenhaus alias städtische Bordell weshalb kein legaler käuflicher Sex mehr erhältlich ist, was zu einer heimlichen Prostituion führt. - In Wiesbaden Mosbach wird der katholische Pfarrer durch den evangelischen Pfarrer Johannes Lorsbach aus Oestrich ersetzt. - In Oberrad ertappt der oberrader Waldförster Hans Kremer (--) den oberrader Schultheiß Georg Heidelberg (--) beim xxxfrevel, woraufhin dieser in verprügelt, worauf er ihn wegen Körperverletzung, Frevel und Beleidigung verklagt. - Der in Simmern im Hunsrück geborene Kurfürst Pfalzgraf Friedrich III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) verheiratet mit der in Ansbach geborenen katholischen Prinzessin Maria von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (41) nimmt den extremistischen schweizer protestantischen calvinistischen Glauben an. Er zwingt auch seine Untergebenen die Konfession zu wechseln. Ihr in Simmern geborener Sohn Prinz Ludwig VI von Wittelsbach von der Pfalz (St) (21) heiratet die in Kassel geborene hessische Landgrafentochter Prinzessin Elisabeth von Hessen (St) (21)

1559 Offenbach wird nach Erbstreitigkeiten Residenzstadt. - In Wiesbaden Klarenthal wird das Kloster Klarenthal säkularisiert. - Die mainzer Pfandschaft Hofheim wird wird von der reformierten Grafschaft Stolberg wieder eingelöst und wird wieder katholisch. - Mit dem Tod von Graf Wilhelm dem Reichen von Nassau Dillenburg (St) (72) werden Nassau Dillenburg und Nassau Oranien geteilt. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (23) erhält die rechtsrheinischen Gebiete und wird dadurch Graf von Nassau Dillenburg, Katzenelnbogen, Diez, Siegen und Hadamar. - Mit dem Tod der letzten Äbtissin Anna von Riedesel wird das Frauenkloster Kloster Retters durch Graf Ludwig von Stolberg Königstein (St) (--) aufgehoben und eine Überschreibung durch seinen königsteiner Amtmann Christof von Hattstein erpresst und daraufhin auch trotz Widerständen geräumt. Drei renitente Nonnen werden mit einer Leibrente vertrieben und das Kloster als landwirtschaftlicher stolberger Hof verpachtet. - Philipp II von Isenburg Büdingen (St) (33) heiratet Ehrengard von Solms Braunfels (St) (23). - Die morganatische bürgerliche Ehefrau Katharina Gumpel (--) von Grafensohn Anton von Isenburg Büdingen Langen Egelsbach Mörfelden (St) (58) stirbt nach 5 Jahren Ehe. - In Frankfurt wird nach dem Tod der katholischen englischen Königin Maria Tudor (St) (++) im Vorjahr das Englische Haus (16 79 Arbeitshaus) von protestantischen vertriebenen Engländern bei der Rückkehr nach England der Stadt Frankfurt überlassen. Die Rückkehrer schenken der Stadt das Englische Denkmal, eine vergoldete silberne Säule. - Das hanauische Bad Homburg wird an xxx von Reifenberg verpfändet. - In Mainz baut die katholische Kirche ein umfängliches kirchliches Zensurwesen auf und beginnt gemäss dem päpstlichen Index librorum prohibitorum, eine Liste für verbotene Bücher zu führen. - In Wiesbaden Klarenthal sind alle Nonnen aus dem Kloster Klarenthal vertrieben. Das Kloster wird als Hospital weiterbetrieben. 

1558 In Frankfurt wird ein Kurfürstentag abgehalten. - Ernst von Solms Lich (St) (32) schwängert nach 3 jähriger Ehe seine Frau Margaretha von Solms Braunfels (St) (17). - In Idstein stirbt der in Köln geborene katholische Graf Philipp von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (68). Alle seine 6 Kinder sind tot. - In Wiesbaden Sonnenberg bezieht der in Idstein geborene Graf Philipp II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (42) die seit 200 Jahren verfallene Burg Sonnenberg. - In Wiesbaden Klarenthal beginnt man das Kloster  Klarenthal aufzuheben. - Die venzianische Münze Dukaten wird in Deutschland als Zahlungsmittel eingeführt. Sie besteht mindestens zu 98 % aus Gold. - In Frankfurt übernimmt der lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (54) nach 31 Jahren Streit den dem von ihm säkularisierten Kloster Haina gehörigen Hainer Hof nordöstlich des Doms am Markt, nach dem Tod des letzten katholischen Abtes mit bewaffneten Landsknechten als hessische Exklave in der Stadt Frankfurt. 

1557 Der Katzenelnbogener Erbfolgestreit endet. - In Schloss Schaumburg an der Lahn richtet Graf Georg von Leiningen Westerburg Schaumburg (St) (24) seine neue Residenz ein. - In Dillenburg gebärt die nassauer, katzenelnbogener, viandener und diezer Grafentochter Maria von Nassau (St) (18) verheiratet mit Wilhelm IV von dem Bergh (St) (22) ihr erstes Kind Magdalena von 17 Kindern. - In Frankfurt ist Philipp Melanchton (60) im Claus Brommen Haus Zeil 102 (20 17 Douglas Parfümerie) beherbergt. - In der Obergrafschaft gibt es in 35 Pfarreien 3 Schulen, das sind Darmstadt, Groß-Gerau und Zwingenberg. - In Frankfurt kommt in der Druckerei Egenolff ein in Latein verfasstes Diät-Kochbuch heraus. - In Bad Kreuznach Wallhausen wird der ehemalige wallhausener Lateinschüler und evangelische Pfarrer von Wallhausen, in der Nachbarschaft vom elterlichen Schloss Wallhausen Wolfgang von Dalberg X (20) neuer katholischer Domherr in Mainz. Er ist der Sohn von Wolfgang von Dalberg VIII (57) und Anna von Fleckenstein. - Der Grafsohn Wolfgang von Isenburg Ronneburg (St) (24) kämpft mit dem Herzog von Alba gegen Frankreich. - Graf Reinhard von Solms und Münzenberg (St) (66) kaiserlicher Rat. Er ist Kriegstheoretiker und Festungsbaumeister.

1556 In Frankfurt kommt nach der Abdankung des in Gent geborenen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (56) der in Dillenburg geborene, heimlich protestantische aber offiziell katholische kaiserliche Vertraute Wilhelm von Nassau Dillenburg alias Wilem van Oranje (St) (23) mit den Reichsinsignien an. Das Habsburger Reich wird in eine spanische und in eine deutsche Linie mit Sitz in Wien geteilt. - Die Grafschaft Isenburg Offenbach entsteht. - In Frankfurt verstricken die frankfurter Patrizierbrüder und Ratsherren Hans und Claus Bromm die Stadt Frankfurt in verhängnisvolle Spekulationen im Mansfelder Kupferbergbau. - Die halbe Herrschaft Breuberg fällt an die Grafen von Erbach. - Mit dem Tod von Graf Michael III von Wertheim (St) (--), verheiratet mit der Grafentochter Katharina von Eppstein Königstein (St) (--) erbt deren Vater, der eppsteinkönigsteiner Universalerbe Graf Ludwig von Stolberg (St) (51) die Grafschaft Wertheim und die halbe Herrschaft Breuberg. - In Frankfurt gibt es nach dem frankfurter Patrizier Johann von Buseck 5 Jahre lang keinen Schultheiß. - In Mainz wird der ehemalige wallhausener Lateinschüler und evangelische Pfarrer von Wallhausen, in der Nachbarschaft vom elterlichen Schloss Wallhausen bei Bad Kreuznach Wolfgang X von Dalberg (20) neuer katholischer Domherr in Mainz. Er ist der Sohn von Wolfgang VIII von Dalberg (57) und Anna von Fleckenstein. - In Heusenstamm Patershausen, heiratet im säkularisierten Frauenkloster Petershausen die ehemalige Äbtissin Margarete von Heddersdorf (--) den neuen leitenden Angestellten der Klosterverwaltung Johann Weidlich (--) der kurz darauf diedenbergener Schultheiß wird. - In Frankfurt wird frankfurter Juristensohn Johann Adolf von Glauburg sechs Monate nach dem Tod seines reformierten Vaters des frankfurter Rats Adolf von Glauburg (31) im Vorjahr geboren. - In Heusenstamm führt Eberhard von Heusenstamm (--), der die Burg Hornberg am Neckar besitzt, und ein Jahr nach dem Tod seines katholischen Onkels und katholischen mainzer Erzbischof Sebastian von Heusenstamm (St) (++) im Vorjahr, die Reformation ein. - Landgraf Philipp von Hessen (St) (52) befiehlt für die Bewirtung des in Wien geborenen böhmischen König Maximilian II von Habsburg (St) (29) und seiner Frau neben zwei Fudern je 1.000 Liter guten rheinisch Weins auch Fleisch, Fisch und darzu Salmen alias Lachse.

1555 Frankfurt wird nach der Niederlage des katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (55) und dem Augsburger Religionsfrieden, der Religionsfreiheit verspricht, offiziell eine lutherische Reichsstadt. - In Frankfurt kommen Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden an und gründen die Deutsch-reformierte Glaubensgemeinschaft. - Ernst von Solm Lich (St) (29) heiratet Margaretha von Solms Braunfels (St) (14). - In Darmstadt wird der protestantische Stadtpfarrer mit dem neuen Titel Oberpfarrer ausgestattet. Er ist gleichzeitig Superintendent der Obergrafschaft Katzenelnbogen. - In Frankfurt bittet der reformierte protestantische englische Glaubensführer der rund 200 Personen umfassenden englischen Gemeinde Richard Cox (--) erfolgreich den Rat der Stadt seinen calvinischen Konkurrenten John Knox (--) aus der Stadt auszuweisen, der nach Straßburg abreist. - Der katholische mainzer Erzbischof Sebastian von Heusenstamm (St) (47) stirbt. Sein Vater war der frankfurter Schultheiß Martin von Heusentamm (++). In Mainz wird der in Aschaffenburg geborene Daniel Brendel von Homburg (St) (38)  mit nur einer Stimme mehr als der katholische aber auch lutherisch gesinnte mainzer st viktor Kanoniker Pfalzgraf Reichard von Wittelsbach Pfalz Simmern Sponheim (St) (34) neuer mainzer Erzbischof. Die Großmutter von Pfalzgraf Reichard von Wittelsbach Pfalz Simmern Sponheim (St) (34) war die auf der Starkenburg geborene Grafentochter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (++). - In Frankfurt wird der gesuchte professionelle kölner Urkundenfälscher Konrad Dinslaken (--), der auf kölner Rentbriefen und Willebriefen sogar die städtischen Hauptsiegel nachahmt, festgenommen, der behauptet, er sei unschuldig und dafür seine Mutter beschuldigt.

1554 In Frankfurt treffen die ersten reformierten protestantischen spanischniederländischen und englischen Glaubensflüchtlinge ein. Eine Gruppe der englischen Flüchtlinge betreibt den Bursathandel von halbseidenen Stoffen und arbeitet als Wollweber. - In Frankfurt kommt der protestantische englische Glaubensflüchtling und Glaubensführer John Knox (St) an, der die englische Glaubengemeinschaft auf Wunsch des französischen Reformators  Calvin (--) übernehmen soll. - Grafensohn Anton von Isenburg Büdingen Langen Egelsbach Mörfelden (St) (53) heiratet morganatisch die bürgerliche Katharina Gumpel (--). - Frankfurt hat 400 Juden in 70 Haushalten. - Der in Büdingen geborene alterskranke protestantische Graf Anton von Isenburg (St) (53) heiratet gegen den Willen seiner Söhne unstandesgemäß die gelnhaarer Schäferstochter Katharina Gumpel (--), mit der er noch vier Kinder zeugt. - In Frankfurt wird der gerade in Marburg zum Doktor der Medizin ernannte marburger Professorensohn und Botaniker Adam Lonitzer (26) nach der Heirat mit der Tochter seines in Hadamar geborenen frankfurter Verlegers und ersten frankfurter Verlagsbuchdruckers Christian Egenolff (52) Magdalena Egenolff (--) frankfurter Bürger und neuer frankfurter Stadtphysikus. Christian Egenolff (52) der eine Verlagsfiliale in Marburg hat und eine eigene Papiermühle im Schwarzwald besitzt, druckt seine Bücher, obwohl ein Großteil des bereits schon einmal als Plagiat kopierten Inhalts nicht von ihm selbst, sondern vom 20 Jahre zuvor verstorbenen mainzer Botaniker Otto Brunfels (++) stammt. - In Frankfurt findet der Verleger Christian Egenolff (52) auf der Frankfurter Messe illegale in Lyon hergestellte Nachdrucke seiner Bücher, die der Buchdrucker Gottfried Beringer (--) anbietet, und verklagt ihn erfolgreich auf die Herausgabe aller Kopien. - In Frankfurt Nied, das zu Hanau gehört, wird die Reformation eingeführt. Das benachbarte kurmainzer Dorf Sossenheim, ein Filialdorf von Nied, bleibt katholisch. - In Darmstadt wird der Rat und Diener Apel von Berlepsch (--) neuer Oberamtmann der landgräflichen Obergrafschaft Katzenelnbogen, was er bis 15 57 bleibt.

1553 Pest in Mainz. - In England wird der Katholizismus als Staatsreligion eingeführt, was eine Flüchtlingswelle der Protestanten auf den Kontinent auslöst. - In Idstein setzt Graf Philipp II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (37) als Mitregent die Reformation durch, indem er den katholischen Pfarrer durch den protestantischen Prediger Nikolaus Gompe (39) ersetzt. - In Darmstadt beginnt man das zerstörte Schloss wieder aufzubauen. - In Frankfurt verunglückt der ehemalige Glockengießer und langjährige Geschützgießer alias Kanonengießer Konrad Gobel (55), verheiratet mit der mainzer Buchdruckertochter Veronika Schöffer (--), woraufhin er mit seinen Lieferungen für den Rat in Verzug gerät und seine Stellung als städtischer Büchsenmeister aufgeben muss. - Der ledige hessische Landgrafensohn und Erpbrinz Wilhelm von Hessen (St) (21) bekommt mit der kasseler Tümerstochter Elisabeth Wallenstein (--). sein erstes uneheliches Kind und gibt ihm, obwohl illegitim und unehelich, den Namen seines Vaters Landgraf Philipp von Hessen (St) (45) und seinem dementsprechend Philipp Wilhelm von Hessen Kassel (00) gibt. - In Frankfurt Oberrad, das zu Mainz gehört, überfällt Albrecht Eisenmenger (--) den jungen Adeligen Albrecht von Rosenberg (--) zu Pferd in der Nähe der Deutschherrenmühle, wonach er in Oberrad gefangengenommen wird, wegen Straßenraubes verurteilt, enthauptet und auf das Rad alias aufgestellte Rad gelegt wird, wo er den Vögeln zum Frass preisgegeben wird. - In Steinheim wird der Knecht des steinheimer Hofmeisters des Strasenraubes angezeigt.

1552 In Mainz fällt, während es Unruhen in Deutschland gibt, der protestantische brandenburgkulmbacher Markgraf Albrecht II Alcibiades von Zollern (St) (30), der selbst vor geistlichen Fürstentümern nicht Halt macht, nach der Niederlage des katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (52) beim Fürstenaufstand ein, zerstört Teile der Stadt und erpresst 15.000 Gulden Lösegeld, wobei er Unterstützung von verbündeten französischen Truppen erhält, die den Rhein überschritten haben. - In Mainz wird das Kloster St Alban verwüstet, wonach nur noch der Sargdeckel des weißen Marmorsargs der letzten Ehefrau von Karl der Große, der Grafentochter Fastrada, in den Mainzer Dom in Sicherheit gebracht werden kann. - In Frankfurt Sachsenhausen führt durch die Stadttorfestung Affentor die Hauptstrasse geradeaus nach Süden bis zur Ecke Darmstädter Strasse/Mühlbruchstrasse (20 24 S-Bahn Haltestelle Lokalbahnhof)., wo die Offenbacher Landstrasse, die Darmstädter Landstrasse zum Mühlberg hinauf und die Mörfelder Landstrasse um den Mühlberg herum nach Westen beginnt. Dort gibt es auch eine kleine Befestigungsanlage. Wer den geraden steilen Weg über die Darmstädter Landstrasse scheut, nimmt den weniger steilen Hühnerweg zur Sachsenhäuser Warte. Das Strassenstück südlich vor dem mit Wasser gefüllten Stadtgraben am Affentor teilt die landwirtschaftlich nutzbare Fläche vor dem Mühlberg, östlich in eine von Hecken umgebene geschütze Gartenanlage, in der auch Wein wächst und die halb so groß wie Sachsenhausen selbst ist und westlich davon in freie Weingärten, zwischen denen auch Felder angelegt sind. -  Der protestantische brandenburgkulmbacher Markgraf Albrecht II Alcibiades von Zollern (St) (30) verwüstet die Grafschaft Nassau Wiesbaden Idstein. - In Frankfurt belagert der protestantische Albrecht II Alcibiades von Zollern (St) (30) drei Wochen lang die kaiserliche Stadt und zerstört die Galluswarte, den Holzhausen Hof, den Kühhorn Hof, die Bornburg und den Stalburg Hof. - In Frankfurt befindet sich an der Westseite der späteren Hauptwache am Roßmarkt alias Heumarkt ein Galgen. - Graf Reinhard von Solms (St) (61) erhält von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (52) das Münzrecht. - Der drittälteste hessische Landgrafensohn Philipp II von Hessen (St) (11) muss Mädchenkleidung anziehen und kommt als Geisel des französischen König Heinrichs II (St) (33) an den französischen Hof. - In Frankfurt belagern sächsische und hessische Truppen drei Wochen lang erfolglos die Stadt. - In Frankfurt bringt der Verleger Egenolff das Kochbuch Herbarum, arborum, fructicum, frumentum heraus, in dem die Herstellung von Nudeln, Wein, Schokolade, Tee und Kaffee beschrieben wird. - In Frankfurt Rödelheim wird in der Burg Rödelheim der Passauer Vertrag unterzeichnet, ua vom mächtigsten protestantischen Vertreter Herzog Moritz von Sachsen (St) (31) als Vorbereitung des Augsburger Religionsfrieden und um den protestantischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (48) aus katholischer kaiserlicher Haft in Brüssel freizubekommen, wobei man sich verpflichtet gegen die Türken mitzukämpfen. - In Frankfurt gibt es nach dem Belagerungsplan des in Bad Kreuznach geborenen Malers Conrad Faber (52) ab der Stadtmauer und den Bastionen bei der Obermainanlage einen 300 m breiten nördlichen Uferbereich mit Altarmen des Mains bis nach Offenbach alias Überflutungsgebiet. Bei Oberrad gibt es eine Schiffsbrücke bei höherem Wasserpegel. - Der ledige hessische Landgrafensohn und Erpbrinz Wilhelm von Hessen (St) (20) schwängert die kasseler Türmerstochter Elisabeth Wallenstein (--). - In Wiesbaden kehren nach dem Abzug der protestantischen markgräflichbrandenburgkulmbacher Truppen die lutherishen Geistlichen zurück und setzen sich auf Dauer in der Stadt, die dem blinden eigentlich katholisch gesinnten Graf Philipp von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (62) gehört, fest. - In Bad Vilbel wird der Sauerbrunnen erwähnt. - In Frankfurt gibt es noch den Stadtturm Fahrgasse 115 alias Bornheimer Pforte südlich der Hauptwache, der als Teil der alten Staufenmauer die Fahrgasse in einen südlichen und einen nördlichen Teil unterteilt und wie der frankfurter Brückenturm kein hohes Spitzturmdach hat, anders als der sachsenhausener Brückenturm.

1551 Grafensohn Reinhard von Hanau (St) (23) nimmt an einem Turnier in Heidelberg teil. - In Frankfurt führen die Schuhmachergesellen einen Schwerttanz auf. - In der Grafschaft Isenburg Büdingen ist der Büdinger Wald durch Köhler so gelichtet, dass diese nur noch auf dem Boden liegendes Holz sammeln dürfen. - In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann von Buseck zum Schultheiß ernannt, was er 5 Jahre bleibt. - In Darmstadt wird der Oberamtmann Alexander von der Tann beauftragt mit Frankreich über den gefangenen Landgraf Philipp von Hessen (St) (47) zu verhandeln, wobei der darmstädter Bürger Bock als geheimer Bote fungiert. Es kommt der unglückselige Vertrag von Friedewald zustande. - In Frankfurt dient das Deutschordenshaus Brückenstarße 5 als Pulvermagazin. Es leben nur noch wenige katholische Konventsmitglieder und Priester darin. - Graf Philipp III von Hanau Münzenberg (St) (25) heiratet die Grafentochter Helena von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (23), deren Großmutter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (++) war.

1550 Grafensohn Reinhard von Hanau (St) (22) trifft in Jerusalem ein. - In Melsungen stirbt der uneheliche Ludwig II Landgrafensohn Freiherr Wilhelm von Landsburg (St) (80). - In Dillenburg gebärt die lutherisch erzogene Grafentochter Juliana von Stolberg (St) (44) mit Grafensohn Heinrich von Nassau Dillenburg (St) ihr letztes von 17 Kindern. - In der Grafschaft Isenburg Büdingen wird die Reformation eingeführt. - Der bei Bruchsal geborene Arzt Hieronymus Bock (52) behauptet, viele Krankheiten entstehen aus dem Essen und Trinken, das aus Indien und Afrika kommt. - In Frankfurt kauft Graf Friedrich Magnus von Solms (St) (27) von seinem Mitganerben Philipp von Rödelheim (St) (--) dessen Anteil an der verfallenen Reichsburg Rödelheim. - In Frankfurt und Mainz gibt es seit 20 Jahren die Aussenstelle, Faktorei und Korrespondenzplatz der nürnberger Kaufmannsfamilie Welser. - In Mainz ist der Algesheimer Hof Hintere Christophsgasse 3 seit 24 Jahren im Besitz der katholischen Jesuiten. - Der katholische römischdeutsche Kaiser Karl V von Habsburg (St) (50) lässt eine Ketzerliste erstellen, auf der der in Mainz geborene Arzt, Theologe und Botaniker Otto Brunfels (62) an erster Stelle genannt wird. - In Frankfurt wird das frankfurter Leinwandhaus nicht mehr als Gefängnis für Schuldner, Untersuchungs- und Strafgefangene, auch mit milderen Formen der Folter, später auch für Geisteskranke genutzt. Man richtet dafür im Katharinenturm an der Katharinenpforte ein neues Gefängnis ein, in dem auch wieder ein Panzeroch alias Panzerkammer, eine besonders kleine und enge Haftzelle eingebaut wird. - In Frankfurt stirbt der in Nürnberg geborene und wegen der Darstellung von Sex alias Pornografie aus Nürnberg ausgewiesene bedeutendste frankfurter Grafiker, Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (50), wo er 10 Jahre das Bürgerrecht hatte. Es gibt von ihm mehr als 1.500 Drucke, darunter Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte, Spielkarten, Tapetendesigns und verschiedene raffinierte Dekorationsgegenstände, darunter eine für des verstorbenen katholischen mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (++) hergestellte Tischplatte (20 24 Louvre Paris).Vor seinem Tod malt er noch ein signiertes Wappen der Familie Holzhausen. - Der frankfurter Buchdrucker Verleger Christian Egenolff (53) besitzt im Schwarzwald in Gengenbach an der Kinzig eine eigene Papiermühle, wodurch er unabhängig ist.

1549 In Groß Winternheim wird Diether Knebel von Katzenelnbogen (St) (--) Schultheiß. - Die hessische Landgräfin Christine von Sachsen (St) (44) stirbt mit 9 lebenden von 10 Kindern. Ihr Ehemann Landgraf Philipp von Hessen (St) (45) hat noch sechs Kinder mit seiner morganatischen Ehefrau Margarethe von der Saale (St) (27). - In Frankfurt wird von den besonders reformorientierten Buchdruckergesellen als die Die Zehn Alteren ein Stück von Pamphilius Gengenbach auf, wobei auch ein Schwerttanz gezeigt wird. Besonders strenger Zensor ist Matthias Ritter. - In Frankfurt erhält die Stadt Frankfurt nach einer Pause von 3 Jahren wieder einen Schultheiß. Der frankfurter Patrizier Haller von Hallerstein wird es und bleibt es 2 Jahre. - In Kronberg ist man über den Tod des fanatischen lutherischen kronberger Herrn vom Flügelstamm Hartmut von Kronberg (61), der mit Anna von Kronberg vom Flügelstamm (--) verheiratet ist, betrübt. - Die Grafentochter Margaretha von Waldeck (16) wird an den katholischen kaiserlichen Hof in Brüssel gesandt um sich dort für die Freilassung von Landgraf Philipp von Hessen (St) (45) einzusetzen. Sie ist die reale Figur hinter dem Märchen Schneewittchen und die sieben Zwerge und sie stirbt sechs Jahre später auch an Gift. Schneewittchen wird aber durch einen Kuß von den Toten auferweckt. - Briefpost aus Frankfurt wird letzmalig über Mainz zur Poststation Flonheim bei Wöllstein transportiert, wo sie weitertransportiert wird.  - In Bad Vilbel regelt der Solmser Erbvertrag das Nominierungsrecht für den evangelischen Pastor durch das Stift Lich und das Präsentationsrecht durch den Grafen von Solms-Lich.

1548 Die Grafschaft von Graf Reinhard von Solms (St) (57) wird geteilt. Sein ältester Sohn Ernst von Solms (St) (21) erhält Lich und sein jüngerer Sohn Hermann Adolf (St) (03) Hohensolms. Der Neffe Friedrich Magnus von Solms (St) (27) erhält Laubach. Sie nennen sich daraufhin Graf Ernst von Solms Lich (St) (21), Graf Hermann Adolf von Solms Hohensolms (St) (03) und Graf Friedrich Magnus von Solms Laubach (St) (27). - Die kaisertreue Reichsstadt Frankfurt wird durch das Interim zu einer gemischtkonfessionellen Stadt. - In Kloster Thron müssen die Nonnen auf einen katholischen Pfarrer in Zukunft verzichten. - Der älteste Grafensohn Georg III von Erbach (St) wird als Sohn von Eberhard XII von Erbach (St) (37) und Wildgrafentochter und Rheingrafentochter Margarethe von Salm Dhaun (St) (27) geboren. - In Frankfurt gibt die protestantische Stadt Frankfurt die bereits evangelisierte Bartholomäuskirche später Dom St Bartholomäus als Ort der Kaiserwahl wie andere Kirchen an die katholische Kirche zurück, weshalb der katholische römischdeutsche Kaiser Karl V von Habsburg (St) (48) der Stadt ihre Privilegien bestätigt und den frankfurter Bürgern ihren lutherischen Glauben lässt. - In Darmstadt Eberstadt wird wieder ein katholischer Pfarrer zugelassen. - Graf Wolrad von Waldeck (--) notiert in seinem Tagebuch, dass In der Nähe von Speyer bei einem Postraub ein kaiserlicher Postbote überfallen wird, dem auch das mitgeführte Geld geraubt wird.

1547 Wiesbaden brennt bis auf das Schloss und wenige Häuser durch einen Häuserkampf ab. Darunter auch die Michelskapelle Mauritiusplatz. Der katholische Graf Philipp von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (57) sorgt sich um den Wiederaufbau, lässt sich aber von der Stadt dafür bezahlen, dass er den Aufenthalt von Juden in Wiesbaden verbietet. - Der katholische Graf Johann von Isenburg V Grenzau (St) (40) wird trierer Erzbischof. - In Rüsselsheim lässt der katholische römischdeutsche Kaiser Karl V von Habsburg (St) (47) die Festung schleifen. - In Frankfurt wird der arbeitslose Portätmaler Conrad Faber von Creuznach (47) neuer städtischer Eisenwieger in der Eisenwaage am Fahrtor, wo das über die Brücke in die Stadt eingeführte Eisen gewogen und verzollt wird. - Der Schmalkaldische Krieg endet mit einem Sieg der Protestanten. - Der protestantische Befehlshaber und hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (43) ist zwar unter den Siegern aber in Gefangenschaft des katholischen römischdeutschen Kaisers Karl V von Habsburg (St) (47) geraten. - Graf Bernhard III von Solms Braunfels (St) (79) stirbt, wodurch sein Sohn Philipp von Solms Braunfels (St) (53) neuer Graf von Solms Braunfels wird. - Die Reichsdörfer Bad Soden und Sulzbach werden vom Feldherr Graf Maximilian von Egmond (39) niedergebrannt. - Darmstadt wird von katholischen kaiserlichen Truppen erstürmt und zum großen Teil zerstört. - In Wiesbaden brennt eine erste öffentliche Strassenbeleuchtung, wobei 13 Pechringe auf eisernen Pfannen an den Häusern angebracht sind. - Die in Frankfurt geborene verwitwete frankfurter Metzgerstochter Agness Strauß (45), bis vor zwei Jahren 18 Jahre lang Mätresse des verstorbenen katholischen mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (++) stirbt sehr vermögend und aus ungeklärten Gründen. Sie hinterlässt eine Tochter Anna Pless (--) aus ihrer Ehe. Kurz vor ihrem Tod setzt sie in Frankfurt beim florentinischen Seidenhändler Lorenz Villani (56) ihr Testament auf, dessen Testamentvollstrecker der protestantischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (43) wird, der auch 4.000 Gulden für seine Hospitäler alias Krankenhäuser erbt. Dazu heiratet sie zwei Wochen vor dem Tod auch noch in der Schwalm von der mehrmonatigen Haft gebrochen den verarmten hessischen adeligen Raban von Holzheim, für den sie zum Protestantismus übertritt, der aber jahrelang vergeblich um sein Erbe vor Gericht gegen den Seidenhändler Lorenz Villani (56) streiten muss, der ihr Vermögen nicht herausrückt. - In Wiesbaden darf die Stadt zwei Wochenmärkte und vier Jahrmärkte abhalten. - In Frankfurt wird der kaiserliche Feldmarschall Graf Reinhard von Solms und Münzenberg (St) (56) kaiserlicher Oberkommandierender von Frankfurt. Er eröffnet in Hohensolms eine eigene Druckerei, wo er auch Flugschriften drucken lässt. - In Frankfurt stirbt der Kaufmann Domenicus Bocher (39), der im Haus Saalgasse 1 (20 16 wegen NS Hintergrund unbebauter Platz rechts neben Leinwandhaus) ein Geschäft für englische Tuche, Farbwaren und Wolle später Gasthaus Zum Storch betreibt.

1546 Wirtschaftskrieg des katholischen Kaisers gegen die protestantischen Städte Frankfurt, Straßburg, Augsburg und Ulm. - In Mainz versucht sich der in Frankfurt geborene eher unpolitische frankfurter Schultheißensohn und katholische mainzer Erzbischof Sebastian von Heusenstamm (St) (38) aus dem ausgebrochenen zweijährigen Schmalkaldischen Krieg herauszuhalten, was ihm nicht ganz gelingt. - In Frankfurt, das lutherisch gesinnt ist, werden vor der Friedberger Warte katholische kaiserliche Truppen abgewehrt. - In Königstein heiratet in zweiter Ehe der im Harz geborene Graf Wolfgang von Stolberg (St) (45), die Grafentochter Genovefa von Wied, Runkel und Ysenburg (St) (--). Er ist der Bruder des Besitzers der Herrschaft Eppstein Königstein mit Oberursel Graf Ludwig von Stolberg (St) (35), der sich nicht am Schmalkaldischen Krieg beteiligt. - In Frankfurt gibt es nach Engelbrecht Halber von Hergern 2 Jahre lang keinen Schultheiß, der eigentlich durch den Kaiser, dem ebenfalls eigentlich die Stadt Frankfurt gehört, eingesetzt wird. - In Darmstadt steht der kaiserliche Obrist bürener Graf Maximilian d'Egmond mit 9.000 Soldaten vor den Toren der Stadt, in die rund 400 Bauern geflohen sind. Nach tagelangem Beschuß und zwei Sturmangriffen dringt er in Darmstadt ein, plündert die Stadt und brennt sie teilweise nieder. Im Schloss brennen die Fachwerkbauten ua das Hölzerne Haus und die Kapelle ab. - In Büdingen lässt der protestantische Graf Anton von Isenburg (St) (45) von seinen Hofmaler Caspar Walrab (--) den romanischen Palas bemalen. - In Darmstadt besteht eine beidseitig mit Bäumen bepflanzte Allee nach Heidelberg, die sich von Darmstadt ab Bergstraße nennt, die über die Heidelberger Landstrasse und die Alte Bergstraße, nach Seeheim und Jugenheim führt und erst in Zwingenberg der neuen B3 folgt. - In Frankfurt Bonames fallen katholische kaiserliche Truppen ein, die die Mauern, die Türme und die Burg niederbrennen. - In Frankfurt ermordet der aus Nürnberg stammende Hans Guldenmondt (--) nachmittags vor der Katharinenpforte grundlos den frankfurter Riemenschneider Madern Kast (--), der im Haus zum Luftenberg wohnt, indem er ihn mit einem Dolch niedersticht. Er wird erfolglos peinlich befragt alias gefoltert, weil man den Grund wissen will. - Graf Reinhard von Solms und Münzenberg (St) (55) wird kaiserlicher Feldmarschall.

1545 Mainz hat 10.000 Einwohner. - In Mainz wird der in Frankfurt geborene eher unpolitische frankfurter Schultheißensohn Sebastian von Heusenstamm (St) (37) neuer katholischer mainzer Erzbischof. Sein Unterstützer ist seltsamerweise der in Marburg geborene protestantische Landgraf Philipp von Hessen (St) (41), was Zweifel an seiner Glaubenstreue aufkommen lässt. - In Frankfurt erheiratet Hermann von Strahlenberg, der Besitzer des Hauses Strahlenberg Römerberg 9 die Erbin der Gerbermühle. - Martin Luther (62) behauptet, Satan betreibe Sex mit Eva. - In Frankfurt führt Mathias Reuter auf dem Römerberg das protestantische, ausdrücklich gottesfürchtige und keusche, göttliche Schauspiel Susanna auf. - In Frankfurt wird die Elenden Herberge Martha-Spital durch ein neues Zeughaus ersetzt, das als Hauptrüstkammer genutzt wird. - In Mainz stirbt der mainzer Erzbischof Kardinal Albrecht von Zollern Brandenburg  (St) (55). Seine vermögende Mätresse, die frankfurter Metzgerstochter Agness Strauß (43) wird sofort in Aschaffenburg verhaftet um zu verhindern, dass sie kurmainzer Vermögen veruntreut. Sie zahlt 44.000 Gulden zurück. Er hat aus einer anderen Beziehung auch noch ein Tochter, die Frankfurter Anna Schütz von Holzhausen (--). - Der hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (41) vereitelt die Rückeroberungsversuche des letzten katholischen Herrschers Nordeutschlands, den welfischen Herzog Heinrich von Braunschweig (St) (56), den er gefangennimmt und mehrere Jahre in Ziegenhain einkerkert. - Der hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (41) lässt eine Postroute von Kassel nach Sachsen einrichten, wofür er einen reitenden Förster bestellt der bis Wanfried seinen Dienst tut und der im Folgejahr einen Kollegen bekommt, weil die Post zu langsam ist. 

1544 In Bingen wird ein Hexenprozess geführt. - In Frankfurt stirbt Graf Phillip von Solms Lich (76), der Witwer seiner nahen Verwandten Grafentochter Adriana von Hanau (++), mit der er durch einen päpstlichen Dispens verheiratet war. - Graf Philipp III von Hanau Münzenberg (St) (18) wird gegen Gemeines Recht statt mit 25 schon mit 18 Jahren für volljährig erklärt. - In Frankfurt erscheint die Schrift Vom Zusaufen und Trunkenheit. - In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - Die älteste Landgrafentochter Anna von Hessen (St) (14) heiratet den überzeugten protestantischen Pfalzgraf Wolfgang von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (18). - In der Grafschaft Erbach wird die Reformation eingeführt. - Graf Anton von Isenburg Büdingen Ronneburg Kelsterbach (St) (--) verheiratet mit der Grafentochter Elisabeth von Wied Runkel (St) (--), erlässt eine eigene evangelische Kirchenordnung in Büdingen. - Der hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (40) lässt eine Postroute von Kassel über Frankfurt nach Speyer zum Reichstag einrichten. 

1543 In Oppenheim werden fünf Jahre lang Juden dazu gedrängt wegzuziehen. Sie ziehen ins Umland. - In Wiesbaden wird in der katholischen Mauritiuskirche Mauritiusplatz ein evangelischer Pfarrer Wolf Denthener (--) genannt Euander eingesetzt. - In Bockenheim vor den Toren von Frankfurt, das hanauisch ist, werden katholische Gottesdienste abgeschafft. - In Frankfurt wird der wetterauer Händler Peter Orth (32), nach der Heirat mit der frankfurter Patrizierin Amalie Ziegle, mit Handelshaus in der Stadt, in die adelige Gesellschaft Frauenstein aufgenommen. - In Frankfurt gießt der Glockengießer Konrad Gobel (45), verheiratet mit der mainzer Buchdruckertochter Veronika Schöffer (--), eine mainzer Kirchenglocke, und im Folgejahr ebenfalls. - Der Grafensohn Adolf IV von Nassau Wiesbaden idstein (St) (25)  heiratet die baden-badener Markgrafenwitwe und Grafentochter Franziska von Luxemburg (St) (--), deren Vater Graf Charles von Ligny, Brienne und  Roussy (45) (++) ist. - Der frankfurter Buchdrucker Verleger und offizieller marburger Universitätsbuchdrucker Christian Egenolff (46) tritt seine marburger Filiale an deren Geschäftsführer alias Faktor Andreas Kolbe (--) ab, mit dem er auch kaum mehr zusammenarbeitet.

1542 Oberursel hat 1.100 Einwohner und Bad Homburg hat 250 Einwohner. - In Weilburg wird Philipp IV von Nassau Weilburg (St) als zweiter lebender Sohn des evangelischen Graf Philipp III von Nassau Weilburg (St) (38) in dessen dritter Ehe mit Amalie von Isenburg Büdingen (St) (--) geboren. - Graf Reinhard von Isenburg Büdingen (St) (24) heiratet die Grafentochter Elisabeth von Waldeck Wildungen (St) (17). - Die Söhne des ersten hessischen und pfälzischen Reformers Franz von Sickingen (St) (++) werden in ihre kurpfälzer Lehensbesitzungen und ihre Rechte eingesetzt. - In Mainz kommt es zu einer Verleumdungsklage wegen unterstellter Hexerei. - In Frankfurt erhält die Stadt Frankfurt nach einer Pause von 4 Jahren wieder einen Schultheiß. Der frankfurter Patrizier Engelbrecht Halber von Hergern bleibt es danach 4 Jahre. - In Frankfurt zieht die städtische Lateinschule für das Bürgertum als Gymnasium von der Buchgasse (20 20 Rathausturm) in das Barfüßerkloster um. - Der hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (38) führt einen Krieg gegen den letzten katholischen Herrscher Nordeutschlands, dem welfischen Herzog Heinrich von Braunschweig (St) (53), den er aus seinem Herzogtum vertreibt. - In Frankfurt lässt der erfolgreiche Verleger Christian Egenolff (45) die Häuser Zum Wiltperg Kornmarkt 20, Zur alten Münze und Zur Storckenburg Ecke Großer Kornmarkt/Sandgasse abreißen und seine Schriftgießerei, Druckerei, Verlag und Vertrieb in einem Gebäude zusammenzulegen. Für ihn arbeitet der in Nürnberg geborene frankfurter Grafiker, Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (42), der das Bild Herkules besiegt die Zentauren erstellt. - In Kloster Gronau, dem selbstgegründeten katzenelnbogener Hauskloster, wird ein Hospital vom in Marburg geborenen Landgraf Philipp von Hessen (St) (38) als viertes seiner Krankenhäuser Haina, Merkhausen und Riedstadt gegründet.

1541 In Frankfurt wird der frankfurter Liebfrauenstiftsrektorssohn und Jurist Johann Fichard (39) vom in Gent geborenen römischdeutschen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (41) in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. Er nennt sich danach Johann von Fichard. - Die älteste hessische Landgrafentochter Prinzessin Agnes von Hessen (St) (28) heiratet in erster Ehe als Tochter von Landgraf Philipp von Hessen (St) (37) und Ehefrau Christine von Sachsen (St) (36) Herzog Moritz von Sachsen (St) (20). Die Cousine ihres Vaters Prinzessin Elisabeth von Hessen (St) (38) heiratet als Witwe von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach Zweibrücken und Veldenz (St) (++)  in zweiter Ehe Pfalzgraf Georg von Wittelsbach Simmern (St) (23). - Amalie von Isenburg Büdingen (St) (19) heiratet den in Neuweilnau geborenen Philipp III von Nassau Weilburg (St) (37) in dessen dritter Ehe. - In Frankfurt kommt der Garten von Johann Kosch nach dessen Tod in den Besitz von Klaus Bromm Zeil 102 (20 17 Douglas Parfümerie). - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann von Glauburg (38) zum Reichstag nach Regensburg geschickt, wo er erreicht, dass Frankfurt nicht weiter verpflichtet ist, den Ewigen Zins, der an den Kaiser gezahlt werden muss, zu leisten, wodurch die Stadt Frankfurt erheblich wirtschaftlicher handeln kann und zu florieren beginnt. - Ein in Kassel verabschiedeter Vertrag zwischen dem lutherischen Hartmut von Kronberg (53) und dem hessischen Landgraf Philipp von Hessen (37) bringt ihm Kronberg zurück. - In Mainz lässt der mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg  (St) (51) öffentlich liiert mit seiner Mätresse, der frankfurter Metzgerstochter Agness Strauß (39), von einer Kommission um den Domherren Valentin von Teutleben (--) eine Reformkonstitution alias Reformverfassung erarbeiten, die aber weder gedruckt noch veröffentlicht wird. Die Kriegshandlungen um seine Residenz in Halle zwingen ihn seine Mätresse Agness Strauß (39) mit seiner Tochter Anna Schütz von Holzhausen (--) aus einer vorherigen Beziehung ins sichere Aschaffenburg zu schicken. - In der Reichsstadt Friedberg wird die Reformation mit lutherischer Ausrichtung eingeführt. - Der Generalpostmeister Johann Baptist von Taxis (71) stirbt, wonach das Familienunternehmen Kaiserliche Post für rund 100 Jahre mit großen politischen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat.

1540 Wetter: Hitze und Dürre. Großartiges Weinjahr. Pest in Mainz. - In Wiesbaden wird die Reformation eingeführt. Mit der Reformation wird Kuppelei von Sexarbeit mit dem Halseisen und der Ausweisung bestraft. - Martin II von Heusenstamm (St) (--) ist mit Anna von Hattstein (St) (--) verheiratet. - Der ehemalige städtische frankfurter lutherische Prediger Dionysius Melander (42), der die Doppelehe für theologisch unbedenklich erklärt, vermählt in Anwesenheit des Reformers Philipp Melanchthon (St) (43) den noch mit der Herzogstochter Prinzessin Christine von Sachsen (St) (35) verheirateten und in Marburg geborenen Landgraf Philipp von Hessen (St) (36), der seine Ehe trotz 7 Kindern für zerrüttet hält aber noch drei weitere Kinder zeugt, morganatisch mit dem sächsischen Hoffräulein Margarete von der Saale (St) (18). Die unter weltlichem und kirchlichem Recht unter Todesstrafe stehende Bigamie wird von Martin Luther (St) (57) gebilligt, verursacht aber große politische Schwierigkeiten. - In Hofheim wird vom lutherischen Graf Ludwig von Stolberg (St) (35), dem die Herrschaft Eppstein Königstein gehört, die Reformation eingeführt. Mit der Reformation wird Kuppelei von Sexarbeit mit dem Halseisen und der Ausweisung bestraft. - Hochheim ist von Kurmainz verpfändet, - Hexenprozess in Wittenberg. - In Taunusstein Bleidenstadt stirbt der Dekan des Ritterstiftes St Ferrutius alias Kloster Bleidenstadt Wendelin von Vilbel (--) als letzter männlicher Spross seiner Familie. - In der Herrschaft Eppstein Königstein führt der Universalerbe Graf Ludwig von Stolberg (St) (35) verheiratet mit der Grafentochter Walburga von Wied (St) (--) die Reformation ein und setzt lutherische Pfarrer ein. - In Königstein wird das katholische Kugelherrenstift in der Kugelherrnstrasse vom in Stolberg im Harz geborenen lutherischen Graf Ludwig von Stolberg (St) (35), dessen zwei Jahre zuvor gestorbene Mutter Grafentochter Anna von Eppstein Königstein (St) (++) die Erbtochter der Grafschaft Eppstein Königstein war, aufgelöst, als sein persönlicher Besitz übernommenund vom ober-erlenbacher Hofmann Thielemann privat genutzt, bis in einer fernen Zukunf wieder eine gemeinsame Kirchenordnung herrscht. Offiziell wird die von Graf  Wolfgang von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (--) eingeführte Kirchenordnung übernommen. - In Frankfurt verlassen die katholischen Nonnen das Weißfrauenkloster. - In Frankfurt tauscht Graf xxx von Solms ein Viertel des Dorfes Niederrad gegen Gebiete in der Wetterau an den katholischen Deutschen Orden in Sachsenhausen. - Briefpost aus Frankfurt wird über Mainz zur Poststation Flonheim bei Wöllstein transportiert, wo sie weitertransportiert wird. - Der Wetterauer Grafenverein gibt sich eine eigene Geschäftsordnung. 

1539 Wetter: Pest in Mainz. - In Frankfurt treffen sich während des Frankfurter Konvents der protestantischen Reformer Philipp Melanchthon (42) und der französische Juristensohn Johannes Calvin (30), der mit der straßburger Delegation anreist. - Der frankfurter Liebfrauenstiftsrektorssohn Johann Fichard (27) heiratet die frankfurter Patriziertochter Elisabeth Grünberger und wird in die adelige Gesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - In Frankfurt unterzeichnet der in Gent geborene katholische Kaiser Karl von Habsburg (St) (39) den versöhnlichen Frankfurter Anstand um ein Bündnis des protestantischen Schmalkaldischen Bundes mit Dänemark und Frankreich zu verhindern. Sechs Monate lang soll es einen einstweiligen Religionsfrieden geben. Die protestantische Seite verspricht kein weiteres Kirchengut zu säkularisieren. Sowohl der Schmalkaldische Bund als auch der katholischen Nürnberger Bund versprechen keine weiteren Mitglieder aufzunehmen. - In Dillenburg wird die nassauer, katzenelnbogener, viandener und diezer Grafentochter Maria von Nassau (St) geboren. - Landgraf Philipp von Hessen (St) (35) plant in einem ersten Testament schon die Grafschaften Katzenelnbogen und Diez seinem jüngsten Sohn Ludwig von Hessen (St) (02) zu vererben. - Die Herrschaft Erbach wird mit dem Tod von Graf Eberhard XI von Erbach (St) (64) geteilt. - Das hessische Bad Homburg wird wieder hanau-münzenbergisch. - In Frankfurt stirbt der nürnberger Ältere Rat und nürnberger Filialleiter der Fugger Handelshauses Gastulus alias Gastel Fugger vom Reh (57). - Es gibt fünf landgräflich hessische Poststationen ua in Gießen Linden, wo der gießener Landsknecht die Post zu Fuß als Bote regelmäßig nach Frankfurt transportiert.

1538 In Darmstadt besuchen die darmstädter Armbrustschützen ihre Kollegen in Büdingen. - Martin Luther (55) droht Zauberern und Ketzern mit der Todesstrafe und will sie sogar selbst verbrennen. Er warnt davor Mitleid mit ihnen zu empfinden. Er betreibt Exorzismus. - In Frankfurt führen die Schuhmachergesellen einen Schwerttanz auf, wobei es auf Synchronität und Präzision ankommt. - In Hanau wird gegenüber dem Rathaus alias Spielhaus mit als Säulenhalle gestaltetem Erdgeschoss Altstädter Markt 1 mit dem heutigen Goldschmiedehaus ein neues Rathaus Altstädter Markt 6 errichtet. - In Frankfurt wird das Haus Zum goldenen Schwert in der Westgasse von der jüdischen Familie Oppenheim erbaut. - In Königstein bittet der katholische Mönch Johannes von Bingen den königsteiner Graf Ludwig von Stolberg (St) (33) erfolgreich um die Erlaubnis das Kloster zu verlassen und heiraten zu dürfen. - In Frankfurt gibt es nach Krafft von Elckershausen 4 Jahre lang keinen Schultheiß. - In Wiesbaden wird das Fastnachtstreiben alias Karneval verboten. - In Frankfurt verlegt der Drucker Christian Egenolff (36) die Musiknoten Gassenhauwer und Reutterliedlein im neu aus Frankreich übernommenen Musiknotendruck, wobei der teure Doppeltypendruck auf den billigen, durchgehenden Notendruck im Fünf Linien System umgestellt ist.

1537 In Frankfurt zieht der lutherische Rat der Stadt seine Bemühungen das katholische Dominikanerkloster zu säkularisieren alias aufzulösen zurück um den katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (37) nicht zu verärgern. - Der Besitzer von Burg Breuberg Graf Michael III von Wertheim (St) (37) beginnt mit der Einführung der Reformation, was fünf Jahre dauert. Mit der Reformation wird Kuppelei von Sexarbeit mit dem Halseisen und der Ausweisung bestraft. - In Frankfurt brechen der frankfurter Patriziersohn Justinian von Holzhausen (--) und Georg Weiß von Limburg (--) nach Schmalkalden auf, wo der frankfurter Diplomat Peter Geltner (--) für Frankfurt die Abschlußartikel unterzeichnet, womit sich die lutherische Linie in Frankfurt durchsetzt, woraufhin die reformierten Zwingli-Anhänger, Peter Chomberger (--) und der in Hohenstein an der Aar geborene Johann Bernhard genannt Algesheimer (37)  Frankfurt verlassen.

1536 In Frankfurt diskutiert der Reformer Philipp Melanchton (39) mit dem Rat der Stadt über kirchliche und schulische Fragen. Er übernachtet in der Herberge des späteren Bürgermeisters Antonius Eller. - In Frankfurt bringt der in Hadamar geborene Verleger Christian Egenolff (34) das Naturbuch mit 46 Seiten von Conrad Mengenberger mit 113 Kochrezepten heraus. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Johann von Glauburg (33) Vertreter der Stadt Frankfurt bei den Beitrittsverhandlungen in den protestantischen Schmalkaldischen Bund. - In Frankfurt wird der in Sankt Goarshausen geborene lutherische Prediger Nicolaus Maurus (53)  alias Nikolaus Mohr gegen den Willen des reformierten hessischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (32) an der Katharinenkirche eingesetzt, wonach er alles unternimmt um die Reformierten aus der Stadt Frankfurt zu vertreiben. - In Frankfurt erstellt der in Bad Kreuznach geborene frankfurter Maler Conrad Faber (36) ein Familienporträt vom frankfurter Patrizier Justinian von Holzhausen (34) und seiner Frau Anna Fürstenberger (26) und ihrem Baby (01) und eines vom frankfurter Gilbrecht von Holzhausen (--) und seiner Frau Anna Ratzeburger (--).

1535 In Frankfurt wird die Reformation offiziell eingeführt. Mit der Reformation wird Kuppelei von Sexarbeit mit dem Halseisen und der Ausweisung bestraft. - In Darmstadt wird eine höhere Schule eröffnet, um Priester auszubilden. - Nach dem Tod des mit Anna von Eppstein Münzenberg verheirateten Eberhard IV von Eppstein (St) (--) erbt der lutherische Graf Friedrich Botho von Stolberg Roßla (St) (--) den Eppsteiner Besitz, darunter Burg Königstein und Burg Schwalbach. - In Darmstadt Grünstadt später Riedstadt wird das Philippshospital später Fachkrankenhauses für Psychiatrie und Psychotherapie Vitos vom in Marburg geborenen Landgraf Philipp von Hessen (St) (31) als drittes seiner Krankenhäuser Haina und Merkhausen gegründet. Es trägt nur den Namen Hospital und steht weitab von jeglicher Bebauung auf freiem Feld, was bis 18 50 auch so bleibt. - In Frankfurt wird der frankfurter städtische lutherische Prediger Dionysius Melander (37) wegen der Aufstände seines Amtes enthoben, woraufhin sich der ehemalige erste lutherische darmstädter Pfarrer, der in Sankt Goarshausen geborene lutherische Prediger Nicolaus Maurus (52) für die Stelle bewirbt. - Die Grafentochter Ursula von Solms Braunfels (St) wird als Tochter von Graf Philipp von Solms Braunfels (St) (39) geboren. - In Königstein stirbt Graf Eberhard IV von Eppstein Königstein (St) (--) ohne männlichen Erben. Universalerbe ist sein bei ihm, seinem Onkel, aufgewachsener Neffe Graf Ludwig von Stolberg Königstein (St) (30), der Sohn von Grafentochter Anna von Eppstein Königstein (St) (--). Ihm gehört nun auch der Pfandbesitz Hofheim. - In Darmstadt gibt es das Gasthaus Zum Engel im Haus Zum Engel in der Kirchstrasse 1. - In Frankfurt mal aus Bad Kreuznach stammende Porträtmaler Conrad Faber (35) den frankfurter Patrizier Gilbrecht von Holzhausen (--) und seine Frau Anna (--) auf einem Doppelportät, wobei man im Hintergrund die Stadt und die Brückentürme sehen kann. - Der erblindete katholische Graf Philipp von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (42) schickt seinen jüngsten Sohn Balthasar von Nassau Wiesbaden Idsstein (St) (15) in den katholischen Deutschen Orden. Sein Nachfolger soll sein in Idstein geborener Sohn Philipp von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (19) werden, der Jungherr alias Juncker genannt wird, sich für die Reformation nicht interessiert und katholisch bleibt. Es gibt noch einen mittleren Sohn Adolf IV von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (17). - Der frankfurter Buchdrucker Verleger Christian Egenolff (38) lässt sich vom in Marburg geborenen Landgraf Philipp von Hessen (St) (31) zum offiziellen marburger Universitätsbuchdrucker erennen, wofür eine Filiale unter dem Geschäftsführer alias Faktor Andreas Kolbe (--) eröffnet wird.

1534 Der Grafensohn Balthasar von Hanau Münzenberg (St) (26) stirbt. - In Trechtingshausen wird der Hexenfall der Grete Leonhard untersucht. Sie wird auf Urfehde entlassen. - Der Mainzer Schinken wird als Delikatesse erwähnt. - In Frankfurt wird der in Frankfurt geborene Jude Salman zum Rindsfuß, der die jüdischen Baumeister alias Gemeindevorsteher der Korruption, des Meineids, der Unterschlagung und der Diskriminierung innerhalb der jüdischen Gemeindegremien beschuldigt hat, gezwungen im frankfurter Rathaus alle seine Vorwürfe unter feierlichem Eid zurückzunehmen und sich zu entschuldigen. Zwei Jahre später muss er Frankfurt verlassen. - In Mainz erscheint die vom in Frankfurt geborenen Küfersohn, ehemaligen katholischen dominikanischen frankfurter Prior Johann Dietenberger (59) erstellte deutsche Bibelübersetzung Dietenberger-Bibel, eine Korrekturbibel

1533 In Frankfurt wird die Reformation eingeführt. In Frankfurt wird der römisch-katholische Gottesdienst verboten.  - Parfum von de Medici. - In Mainz verklagt deshalb der mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (43), öffentlich liiert mit seiner Mätresse, der frankfurter Metzgerstochter Agness Strauß (31), der gleichzeitig Diözesanbischof von Frankfurt ist, die Stadt Frankfurt vor dem Reichskammergericht in Wetzlar. Der der frankfurter Liebfrauenstiftsrektorssohn und frankfurter Syndikus Johann Fichard (21) vertritt die Stadt Frankfurt. Der in Gent geborene katholische römischdeutsche Kaiser Karl V von Habsburg (St) (33) lässt sich vom mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (43) überreden als Nebenkläger aufzutreten. - In Frankfurt hetzen die beiden städtischen, angestellten, lutherischen Reformprediger, der in Katzenelnbogen Hohenstein geborene algesheimer Pfarrer Johann Bernhard genannt Algesheimer (33) und der in Ulm geborene vom Rat der Stadt selbst geholte Prediger Dionysius Melander (45) zum Bildersturm auf den Dom auf, wobei Altäre und Reliquien zerstört werden. In einem Brief Brieff an die zu Frankfort am Meyn verurteilt Martin Luther (50) sofort die Aktion, woraufhin Dionysius Melander (45) entlassen wird, der sofort danach vom lutherischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (29) als Hofprediger angestellt wird. - In Büdingen stirbt Graf Johann V von Isenburg Büdingen Dreieich Birstein (St) (57). Sein Sohn Graf Reinhard von Isenburg Büdingen Dreieich Birstein (St) (15) wird sein Nachfolger. - In Frankfurt verbietet der Rat der Stadt den katholischen Dominikanerbrüdern zu predigen. Katholischer Klosterbesitz soll der bürgerlichen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. - Der in Dillenburg geborene gemäßigte lutherische nassaudillenburger, siegener, viandener und diezer Graf Wilhelm von Nassau der Reiche (St) (46) führt in Nassau Dillenburg die Reformation ein. Seine Ehefrau ist die Grafentochter Juliana von Stolberg (St) (27) Witwe mit vier Kindern von Graf Philipp II von Hanau Münzenberg (St) (++) und Tochter von Anna von Eppstein Königstein (St) (--). Ihr erstes Kind in zweiter neuer Ehe, der protestantische neugeborene Sohn Wilhelm von Nassau, der Schweiger (St) wird in Dillenburg geboren. - In Frankfurt wird der Verwalter des allgemeinen Almosenkastens beauftragt die Kirchenbücher für Taufen und Hochzeiten zu führen. - In Frankfurt schreibt der Rat der Stadt an den katholischen mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg  (St) (43), dass die Aussetzung der katholischen Messe nicht zurückgenommen werden kann, weil man sonst einen Zerrüttung der bürgerlichen Einigkeit fürchtet. - In Frankfurt hat die Messe bedeutende Handelseinbußen. - In Mainz fordert der mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (43) beim Reichskammergericht die Reichsacht über die Stadt Frankfurt, weil sie die Reformation nicht verhindert, was aber abgelehnt wird. Stattdessen droht man nur eine Geldstrafe von 200 Mark in Gold an. Der Rat der Stadt kann sich nicht zu einer Vorgehensweise entscheiden, weswegen er die Bürgerschaft abstimmen lässt, die sich mit einer überwältigenden Mehrheit für die Einführung der Reformation ausspricht. - In Frankfurt wagt der lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (29) nach 6 erfolglosen Jahren trotz Drohungen den dem von ihm säkularisierten Kloster Haina gehörigen Hainer Hof nordöstlich des Doms am Markt, in dem noch ein katholischer Abt lebt, als hessische Exklave in der Stadt Frankfurt nicht mit Gewalt zu übernehmen, dafür aber den in Bergen und Gelnhausen. - In Frankfurt lässt der Verleger Christian Egenolff (31) vom in Nürnberg geborene Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (33) die Bilderreihe Biblische Historien erstellen. Gleichzeitig wird er auch des Plagiats alias des unerlaubten Kopierens fremder Schriftstücke und Bilder beschuldigt, wo er sich aber wegen angeblicher Verjährung von Urheberrechten und Verlagsrechten keinerlei Schuld bewußt ist. 

1532 Die Herren von Erbach werden mit dem neuen Graf Eberhard XI von Erbach (St) (57) in den Grafenstand erhoben. - In Frankfurt kommt der Garten des Schöffen Sebastian Schmidt nach dessen Tod in den Besitz von Johann Kosch Zeil 102 (20 17 Douglas Parfümerie) an Johann Kosch. - In Frankfurt beschuldigt der in Frankfurt geborene Jude Salman zum Rindsfuß die jüdischen Baumeister alias Gemeindevorsteher der Korruption, des Meineids, der Unterschlagung und der Diskriminierung innerhalb der jüdischen Gemeindegremien. - In Mainz schickt der katholische mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg  (St) (42), öffentlich liiert mit seiner Mätresse, der frankfurter Metzgerstochter Agness Strauß (30), eine Gesandschaft unter der Leitung seines Domherren Valentin von Teutleben (--) nach Frankfurt, die den Rat der Stadt auffordert den katholischen Gottesdienst nicht auszusetzen. - In Frankfurt lässt sich der in Nürnberg geborene Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (32), der bereits für den mainzer Erzbischof Kardinal Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (42) gearbeitet hat und drei Jahre zuvor in Nürnberg der Verbreitung sexueller Abbildungen alias Pornografie verdächtigt und danach ausgewiesen wurde, nieder und arbeitet als Buchillustrator, vor allem für den Verleger Christian Egenolff (35). Sein jüngerer Bruder Barthel Beham (30) ist herzoglichbayerischer Hofmaler von Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach Bayern (St) (39).

1531 In Frankfurt ist die protestantische Bürgerschaft so emotional gegen den katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31) aufgebracht, daß er die vorzeitige Wahl seines Bruders Ferdinand von Habsburg zum römischdeutschen König und damit seine vorzeitige Nachfolge ins katholische Köln verlegt, der danach in Aachen gekrönt wird. Die Wahl hatte er bereits im Vorjahr in Augsburg durch immense Bestechungssummen an die Kurfürsten erkauft. - Der illegitime ludwig II von hessen Landgrafensohn Johannes (St) (71) wird ermordet. - Der in Marburg geborene lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (27) ist Mitbegründer und Mitanführer des protestantischen Schmalkaldischen Bundes gegen den katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31). - Die Herren von Rumpenheim sterben mit dem Tod von Ludwig von Rumpenheim (St) (--) aus. - In Frankfurt verlegt der Drucker Christian Egenolff (34) das frankfurter Kochbuch Von Speisen, Natürlichen und Kreuterwein, Aller Verstand als Naturbuch mit 46 Seiten von Conrad Mengenberger mit 113 Kochrezepten, die Frankfurter Ratsverordnungen und die Goldene Bulle des Kaisers Karl IV. - In Frankfurt werden zur deutschen Kaiserwahl in Köln Speisen und Geräte nach Köln geschickt, dort aber zum Fenster rausgeworfen. - Der katholische Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31) erhält die Oberaufsicht über das Duckwesen alias Buchwesen. - Die in Königstein erzogene hanau münzenberg Grafenwitwe Juliana von Stolberg (St) (--) heiratet in zweiter Ehe nach 2 Jahren Trauer den Mitvormund aus der Hanauer Vormundschaft, Graf Wilhelm von Nassau Dillenburg (St) (--). - In Frankfurt beginnt der im Vorjahr gegründete Allgemeine Almosenkasten  eine Gruppierung aus angesehenen Herrschaften, Nahrung, Kleidung und Geld an Arme zu verteilen, damit diese nicht mehr betteln müssen. Das Gremium ist allerdings autark und beginnt bald in die eigene Tasche zu wirtschaften. Der Allgemeine Almosenkasten beginnt Geisteskranke alias Geistig Behinderte zu betreuen. - In Frankfurt gestaltet die Reformation das Kirchwesen neu, indem man die Kirchen renoviert und die Gläubigen dauerhaft organisiert, wobei man alle Taufen, Heiraten und Todesfälle in einem Buch notiert, dem Kirchenbuch. Kirchenbücher notieren aber nicht das Geburtsdatum, was zur Folge hat, dass die deutschen Protestanten noch 345 Jahre lang keine korrekten Lebenalter mehr angeben können. Da Kirchenbücher im Besitz der Kirche sind und die Betroffenen die Eintragungen sowieso nicht sehen, stört sich auch niemand daran. Im Buch werden uneheliche Kinder teils auf dem Kopf stehend eingetragen, bei ungewöhnlichen Todesfällen auch der Grund. - In Frankfurt erhält der Rat der Stadt vom mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg  (St) (40), öffentlich liiert mit seiner Mätresse, der frankfurter Metzgerstochter Agness Strauß (29), ein Schreiben, in dem er die Magistratsmitglieder auffordert die Einführung der Reformation durch Protestanten zu verhindern, die die Abschaffung der katholisechen Messe fordern. - In Frankfurt kommt es an Weihnachten zu öffentlichen Ausschreitungen im konfessionellen Streit, wie das Weihnachtsfest zu feiern ist. - Der in Mainz geborene reformistische Theologe Arzt und Botaniker Otto Brunfels (43) erklärt in einem Brief, daß Ärzte und Mediziner, die ohne Astrologie arbeiten, Betrüger sind. - In Frankfurt droht der lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (27) nach 4 erfolglosen Jahren den dem von ihm säkularisierten Kloster Haina gehörigen Hainer Hof nordöstlich des Doms am Markt, in dem noch ein katholischer Abt lebt, als hessische Exklave in der Stadt Frankfurt mit Gewalt zu übernehmen, obwohl es ein katholisches kaiserliches Schutzmandat gibt. - Der in Nürnberg geborene und wegen Verbreitung von sexuellen Abbildungen alias Pornografie aus Nürnberg ausgewiesene Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (31) arbeitet seit dem Vorjahr für den mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (40) zu arbeiten. - In Flörsheim zeigt der Kupferstich Flörsheim am Main von Mittag her ein Oberländer Flußschiff, das ein erhöhtes Heck hat.

1530 Elisabeth von Sayn Hachenburg (St) (--), die Ehefrau des in Neuweilnau geborenen Philipp III von Nassau Weilburg (St) (26), stirbt im siebten Ehejahr. Alle ihre vier Kinder sind tot. - Der Besitzer von Burg Breuberg Graf Georg II von Wertheim (St) (--) stirbt nach neunjähirger Regierung, weshalb sein Vater Graf Michael II von Wertheim (St) (--) wieder die Regenschaft übernehmen muss. - In Frankfurt gibt es immer noch keinen festen Buchdrucker, weshalb sich der in Hadamar geborene Christian Egenolff (28) im Haus Zum Wiltberg am Kornmarkt 20 ansiedelt und dafür auch das Bürgerrecht erhält. Auf der Frankfurter Messe wird er eine feste Einrichtung und überregional bekannt. - Der in Frankfurt geborene Küfersohn, ehemalige katholische frankfurter Prior Johann Dietenberger (55) wird zum  Reichstags in Augsburg geschickt, wo er für die Katholiken die Confessio Augustana  (Confutatio Augustana) gegen die Protestanten mitzuverfassen soll. - In Frankfurt werden katholische Einrichtungen wie der Gutleuthof, Barfüßerkloster und die Nicolaikirche verweltlicht und die Finanzen eingezogen. - In Frankfurt wird der Allgemeine Almosenkasten gegründet, damit die Armen in der Stadt nicht mehr betteln müssen. - In Frankfurt gibt es eine dauerhafte Aussenstelle, Faktorei und Korrespondenzplatz der nürnberger Kaufmannsfamilie Welser für 20 Jahre. - Die Reichsprozessordnung verbietet Prostitution alias Sexarbeit als Delikt und bestraft Verstöße der Kleiderordnung. - Der in Nürnberg geborene und im Vorjahr wegen Verbreitung von sexuellen Abbildungen alias Pornografie aus Nürnberg ausgewiesene Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (30) beginnt für den mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (40) zu arbeiten. Es gibt auf seinem Bild Narr und Närrin einen Dildo.

1529 In Frankfurt verbietet der Magistrat Verspotten, Gotteslästerung, das Zutrinken und Hurerei alias Sexarbeit, was sogar am Domportal angeschlagen wird und dort als Affront empfunden wird. Der mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (39) beschwert sich umgehend über diese Frechheit, obwohl er selbst eine neue Konkubine alias Mätresse, die in Frankfurt geborene verwitwete frankfurter Metzgerstochter Agness Strauß (27) hat, die bei ihm in Aschaffenburg lebt. Seine vorherige Mätresse ist Elisabeth Schütz von Holzhausen (--) alias Leys, mit der er eine Tochter Anna Schütz von Holzhausen (--) hat, und um die sich Agness Strauß (27) kümmert. - Graf Philipp II von Hanau Münzenberg (St) (28), verheiratet mit der Grafentochter Juliana von Stolberg (St) (23), stirbt. Sein Sohn Philipp III von Hanau Münzenberg (St) (03) übernimmt als Graf von Hanau Münzenberg die Regierung. - In Eppstein Niederjosbach wird die Reformation eingeführt. - In Frankfurt hebt der Rat der Stadt die Sitte die Prostituierten alias Sexarbeiterinnen in der Stadt zum jährlichen Hirschessen zur Festtafel zu laden auf. Sie werden verbannt. Nur das Essen und die Getränke werden ihnen noch nach Hause gebracht. - Martin Luther (46) droht Wettermacherinnen mit Folter und veröffentlicht einen Bannspruch über Hexen. - In Darmstadt ist der Herrngarten angelegt. - In Alzey werden 350 Täufer exekutiert. - In Darmstadt erlaubt Landgraf Philipp von Hessen (St) (25) die Abhaltung von zwei weiteren und damit sechs Jahrmärkten.

1528 In Mainz wird das Ordenshaus der Antoniter, der Töngeshof, geschlossen, weil es keinerlei Mutterkorn Krankheitsfälle mehr gibt. - In Frankfurt wird die Reformation eingeführt. Gleichzeitig wird die Prostitution alias Sexarbeit verboten. - In Frankfurt heiratet der frankfurter Patriziersohn Justinian von Holzhausen (26) die frankfurter Patriziertochter Anna von Fürstenberg (18). - Der in Marburg geborene lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (24) erlangt die geistliche Unabhängigkeit von Kurmainz und dem mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (38), führt den lutherischen Glauben ein und beginnt mit dem Aufbau einer eigenen Kirche. - In Hanau wird mit dem Bau der neuen Befestigung begonnen. - Im Vertrag von Hitzkirchen verzichtet der mainzer Erzbischof Kardinal Albrecht von Zollern Brandenburg  (St) (38) auf die geistliche Gerichtsbarkeit über Hessen und übernimmt sogar die hessischen Rüstkosten von 40.000 Gulden um einen Krieg zu vermeiden. Als Sicherung erhält er nur die bedeutungslose hessische Stadt Gernsheim. - In Sprendlingen wird die Reformation eingeführt. - Der hessenkasseler Mätressenenkel Jurist, Rat und hessenkasseler Kanzler Ludwig Fuster alias Ludwig Eckkardt (42) ist in Speyer gestorben. 

1527 In Frankfurt Bornheim wird die Reformation eingeführt. - In Frankfurt werden alle öffentlichen katholischen Veranstaltungen massiv gestört. - In Marburg wird die Landgrafentochter Agnes von Hessen (St) als Tochter des lutherischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (23) und seiner ersten Ehefrau Christine von Sachsen (St) (22) geboren. - In Marburg gründet Landgraf Philipp von Hessen (St) (23) die weltweit erste reformierte Universität um zunächst hauptsächlich Priester auszubilden. Er erklärt einige Klöster für säkularisiert und beschlagnahmt ihr Vermögen, wobei ihm ua der hessiche Burgbesitzersohn Rudolf Schenk von Schweinsberg (37) als Vertreter der Ritterschaft zur Seite steht.  - In Kloster Thron leben 17 Nonnen und 2 Novizinnen. - In Königstein macht Graf Eberhard IV von Eppstein Königstein (St) (--) seinen bei ihm, seinem Onkel aufgewachsenen Neffen Graf Ludwig von Stolberg (St) (22) zum Mitregenten. - In Frankfurt hängt der Besitzer des Hauses Zum Rhein, Fahrgasse 1direkt an der Brücke eine ausgestopfte Wolfshaut an Christ Himmelfahrt während der Prozession aus dem Fenster und macht sich unbeliebt. - In Frankfurt betreibt die Witwe Endres das Gasthaus Zum Bockshorn in der Fahrgasse. - In Darmstadt wird der protestantische Stadtpfarrer gleichzeitig Superintendent der Obergrafschaft Katzenelnbogen. - In Darmstadt Bessungen wird ein eigener protestantischer Pfarrer, der ehemalige Altarist Johann von Sörgenloch alias Gensfleisch, eingesetzt. - In Bad Homburg wird die Reformation eingeführt. Bad Homburg wird lutherisch. - In Groß-Gerau Trebur Astheim ertauscht sich der pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach von der Pfalz (St) (49) die Rechte an Astheim von Graf Philipp III von Hanau Lichtenberg (St) (45). - Den Herren von Allendorf bei Katzenelnbogen gehören ua auch Besitzungen in Rheinhessen und an der Nahe. Die jüngere Linie hat ihren Sitz in Erbach bei Wiesbaden, die ältere ihren Sitz in Nierstein bei Oppenheim. - In Frankfurt versucht der lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (23) vergeblich den dem von ihm säkularisierten Kloster Haina gehörigen Hainer Hof nordöstlich des Doms am Markt, in dem noch ein katholischer Abt lebt, als hessische Exklave in der Stadt Frankfurt zu übernehmen.

1526 Wetter: Pest in Mainz. - In Frankfurt beginnen massive Störungen aller öffentlichen katholischen Veranstaltungen. - In Frankfurt treten dreizehn Nonnen des Katharinen Klosters zum evangelischen Glauben über. Das Katharinenkloster und das Weißfrauenstift werden zu einer Stiftung minderbemittelter lutherischer Frauen. - In Frankfurt schüren der in Ulm geborene ehemalige ulmer Dominikanermönch und Reformprediger Dionysius Melander  (40) und der in Katzenelnbogen Hohenstein geborene algesheimer Pfarrer Johann Bernhard genannt Algesheimer  (26) radikale Strömungen in der frankfurter Bürgerschaft. - In Mainz übernehmen die katholischen Jesuiten den Versammlungssal der Studenten der Universität, den Algesheimer Hof Hintere Christophsgasse 3. - Philipp III von Hanau Münzenberg (St) wird geboren. - In Frankfurt gibt es die Gaststätte Krawallschachtel in der Großen Friedberger Strasse (20 16 Ecke Alte Gasse 24/Rosenbergerstrasse). - In der Landgrafschaft Hessen führt der lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (22) die Reformation ein. - Martin Luther (43) fordert die Todesstrafe für Zauberinnen alias Hexen. - Der in Neuweilnau geborene Graf Philipp III von Nassau Weilburg (St) (22) führt die Reformation durch. - Im Rheingau und in der Pfalz wird der Bauernkrieg beendet. - In Mainz unterwerfen sich die Bauern dem mainzer Erzbischof Kardinal Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (36). - Dem lutherischen Landgraf Philipp von Hessen (St) (22) werden habsburger Verschwörungspläne zur Vernichtung des Protestantismus vorgelegt, die dieser ohne Prüfung zur Aufrüstung nutzt, was zu schweren Verstimmungen mit Kaiser Karl V von Habsburg (St) (26) führt. - In Mainz stiftet der mainzer Erzbischof Kardinal Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (36) den Marktplatzbrunnen, der mit der Inschrift Obedenk das End als Drohung an die Bevölkerung verstanden wird, nicht zu vergessen wer herrscht. - In Frankfurt wird für über 20 Jahre die katholische Pfarrstelle abgeschafft. - In Frankfurt wird das Haus Alte Gasse 24 (20 18 Gaststätte Krawallschachtel) erbaut. - Mit dem Tod seines Vaters Graf  tritt der neue Graf Anton von Isenburg (St) (--) der Reformation bei. - In Darmstadt ernennt Landgraf Philipp von Hessen (St) (22) seinen ersten lutherischen darmstädter Pfarrer Nikolaus Maurus, der in der Landgrafschaft missionarisch tätig wird. - In Frankfurt wird Friedrich Nausea (30), den der Rat nur ein paar Wochen verhindern kann, weil er dafür bekannt ist die beiden reformatorischen Prediger nicht zu dulden, neuer Stadtpfarrer am Dom. Doch schon sein erster Gottesdienst wird durch Lachen, Husten und Singen so gestört, dass er aufgibt. Nach rund sechs Wochen und tätlichen Angriffen flieht er nach Mainz, wo der Domprediger wird. - In Frankfurt geben die katholischen Geistlichen ihre Dirnen nicht auf, weshalb der Rat der Stadt unordentlichen Sex unter den Geistlichen und anderen weltlichen Predigern nicht mehr duldet, weshalb er diesen empfiehlt ihre Ämter aufzugeben und dann zu heiraten. - In Frankfurt beginnt die Säkularisation mit der Auflösung des Katharinenklosters, in dem auch acht frankfurter Bürgerstöchter leben. - In Frankfurt wird der Büchsenmeister Konrad Gobel (27), verheiratet mit der mainzer Buchdruckertochter Veronika Schöffer (--), städtischer Gießhüttenleiter. - In Frankfurt ist der ehemalige nürnberger cranach Werkstattleiter Joseph Klug (36) Vertreter von Lucas Cranach (44) und des aus Sachsen stammenden nürnberger Verlegers Christian Döring (36) auf der Frankfurter Buchmesse, was sich zwei Jahre wiederholt. - In Frankfurt ist der in Bad Kreuznach geborene Maler Conrad Faber (26) Geselle des in Frankfurt geborenen Malers Hans Fyoll (66) in dessen Werkstatt Ecke Fahrgasse/Nonnengasse. - Der in Augsburg geborene Maler Hans Holbein (29) beginnt mit dem Gemälde Darmstädter Madonna.als Zeichen gegen die Reformation. - In Kronberg führt der lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (22), die Reformation dort ein, wo er noch 4 Jahre zuvor den lutherischen Vorkämpfer und Lutherfreund Hartmut XII von Kronberg (38), für den kaholischen trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau Vollrad (59) belagert und vertrieben hat, der sich in Basel im Exil befindet, weil er vom Kaiser geächtet ist. - Der klosterarnsteiner Vogtsohn Friedrich von Stockheim (17) gibt sein Amt als mainzer Domherr auf oder wird rauusgeworfen.  

1525 Im mainzer Kurfürstentum kommt es zu Unruhen, die im Spessart und im Odenwald beginnen und denen sich Götz von Berlichingen (45) anschließt. - In Wiesbaden beteiligen sich einzelne Bürger an den Bauernaufständen, wodurch die Stadt das Recht der Gerichtsbarkeit verliert. - In Frankfurt bekämpft der Magistrat reformatorische Bestrebungen, weil er es sich nicht mit dem katholischen Schutzherrn Kaiser Karl V von Habsburg (St) (25) verscherzen will. - Martin Luther (42) ist erklärter Gegner der Bauern, weil sie aus der ihnen von Gott zugewiesenen Rolle ausbrechen.  - In Wiesbaden muss jeder Bürger jährlich 17 Tage Brennholz für das Schloss machen. - In Wiesbaden wird der Bauernaufstand blutig unterdrückt. - In Mainz befreien bei einem Aufruhr die mainzer Bürger u.a. den in Katzenelnbogen Hohenstein geborenen algesheimer Pfarrer und Reformprediger Johann Bernhard genannt Algesheimer (23) nach zweijähriger Haft im Stadtturm auf der Mühlpforte, woraufhin Johann Bernhard genannt Algesheimer (23) nach Frankfurt flieht, wo der katholische Stadtpfarrer Peter Mayer nach Unruhen mit Unterstützung der Zünfte abgesetzt ist. Mit der Absetzung des katholischen Stadtpfarrers Peter Mayer, der dem katholischen mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (35) untersteht und der Stadt Frankfurt, deren Bürger die Reformation fordern und die dem der Reform kritisch gegenüberstehenden katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (25) untersteht, gerät die Stadt Frankfurt in einen gefährlichen Konflikt und stellt deshalb erst einmal nur den in Katzenelnbogen Hohenstein geborenen algesheimer Pfarrer und lutherischen Reformprediger Johann Bernhard genannt Algesheimer (23) und den der in Ulm geborenen lutherischen Reformprediger Dionysius Melander (37) als städtische Prediger an um die frankfurter Bürger zu besänftigen. - Prinzessin Elisabeth von Hessen (St) (22) heiratet Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach Zweibrücken und Veldenz (St) (23). - In Dieburg wird der katholische kurfürstlichmainzer Vorratskeller von aufständischen Bauern geplündert. - In Eltville, das zu Mainz gehört, verschwören sich 200 Bauern, die ihr wie üblich Harnische vorzeigen und verfassen einen Beschwerdeartikel. Die Unruhe greift über. In Winkel verfassen sechs Tage später 32 Schöffen und Räte der Umgebung eine Liste von Forderungen und Beschwerden auf, die der Vitztum dem mainzer Domkapitel überbringt. Das Domkapitel fordert 3 Tage Bedenkzeit. - In Frankfurt plündern die Gärtner aus der Neustadt und Sachsenhausen die Weinkeller der Peterskirche und des Fronhofes. - In Frankfurt wird Krafft von Elckershausen zum Schultheiß ernannt, was er 13 Jahre bleibt. - In Frankfurt und Mainz gibt es eine Aussenstelle, Faktorei und Korrespondenzplatz der augsburger Handelsfamilie Fugger. - In Darmstadt gibt es eine Stadtverfassung, mit zwei Bürgermeistern, die der Rat bzw die Bürgerschaft stellt und 14 auf Lebenszeit gewählten Ratsherren, die sofort beginnen dem hessischen Landgraf Philipp von Hessen dem Großmütigen (St) (21) ihre Beschwerden vorzutragen. - In Frankfurt Sachsenhausen gehen reformatorische Gläubige auf Bürger los, wobei der frankfurter Stadtpfarrer Peter Meyer (--), der sie mit Tadel und Beschimpfungen zur Raison bringen will und nach Mainz fliehen muss, woraufhin das Domstift nachgibt, aber nicht den von ihnen geforderten ober-urseler Prediger Dietrich Satorius (--), sondern Friedrich Haurbach genannt Dillenberger schickt, der auch kein Lutheraner ist, aber von ihnen akzeptiert wird. - In Frankfurt wird der erste reformatorische Prediger Dionysius Melander (45) angestellt. - In Mainz wird der in Hohenstein an der Aar geborene reformatorische Prediger Johann Bernhard (--) bei einem Bürgeraufruhr aus dem Gefängnis Mühlpforte befreit, woraufhin er nach Frankfurt flieht, wo dieser nach dem Frankfurter Zunftaufstand vom Rat der Stadt als zweiter reformatorischer Prediger angestellt wird. - Im Rheingau kommt es zu Aufständen. Der mainzer Bischof Wilhelm und das Domkapitel erkennen die Forderungen der Aufständischen an, zwingen sie aber gleichzeitig sich zu unterwerfen, was für sie bedeutet, dass sie ihre Waffen abgeben und 15.000 Gulden Strafe zahlen müssen. Dazu verlieren sie alle Privilegien und sie müssen ihre neun Anführer ausliefern, die in Eltville hingerichtet werden. Danach geben die Aufständischen in Bingen auf, wonach die Stadt Bingen Schadensersatz leisten muss, und viele Rechte verliert. Drei Anführer werden ausgeliefert und hingerichtet. - Der katholische mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (35) ist vor den Unruhen in seine Residenz in Halle geflohen, von wo aus er regiert. Der Sohn der in Ansbach geborene brandenburger Kurfürstentochter Anastasia von Zollern Brandenburg (St) (47) ist der fuldaer Abt Johann III von Henneberg Schleusingen (St) (24) alias Johann IV, der aus Angst vor den Bauern den hessischen Landgraf Philipp von Hessen den Großmütigen (St) (21) um Hilfe bittet, der für eine erbbare Dienstbarkeit zu Hessen und ua 19.000 Gulden Kriegskostenerstattung mit seinen Truppen einmarschiert und den Aufstand blutig beendet. - In Mainz versammelt der Bürger Heinz Fladenbäcker um 05:00 Uhr die gesamte Bürgerschaft auf dem Dietmarkt später Schillerplatz, der ein Mitglied des Magistrats und einen Bürger zum Vitztum in die Martinsburg schicken, der zu seiner Sicherheit seine Stadtschlüssel und die Kanone auf dem Turm übergeben soll und das auch tut. Die Aufständischen haben einen 31 Punkte starken Forderungskatalog, wobei auch die Auflösung des Magistrats und die Einsetzung eines Zwanziger-Ausschusses, praktische eine Zünfteherrschaft mit zusätzlich zwei Ratsherren, aufgeführt wird. Weil ein Heer des Schwäbischen Bundes im Anmarsch ist, bricht schon kurz nach der Schlüsselübergabe der Aufstand wieder zusammen. Heinz Fladenbäcker wird gefoltert und mit allen Aufständischen aus der Stadt verbannt. Drei eigentlich protestantisch gesinnte beteiligte Geistliche schwören ihre Treue. Alle Bruderschaften und Zünfte werden abgeschafft. - In Frankfurt Sachsenhausen entwickelt sich der im Vorjahr zugereiste Gerhard Westerburg (35) zum intellektuellen Kopf hinter den Unruhen und Aufständen, der beim Forderungskatalog der frankfurter Zünfte mit 46 Punkten miterarbeitet, wonach er vom Magistrat aus der Stadt verbannt wird. - In Frankfurt werden nach der Niederschlagung der Bauernkriege die ursprünglichen Machtbefugnisse für den aus Patriziern bestehenden Magistrat wiederhergestellt, wobei die geistlichen reformatorischen Veränderungen bestehenbleiben. - In Darmstadt wird der in Sankt Goarshausen geborene lutherische Prediger Nicolaus Maurus (43) erster protestantischer und lutherischer darmstädter Pfarrer. - In Wiesbaden rebellieren viele Einwohner und fordern offen die Abschaffung der Holzfuhren für das Schloss, und die freie Nutzung von Wasser, Weide und Wald, wonach der in Köln geborene Graf Philipp von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (33) der Stadt Wiesbaden viele ihrer Privilegien und ihre Freiheitsrechte wieder entzieht. - In Rödelheim stirbt die verwitwete hessische Landgräfin und verwitwete solmser Gräfin Anna von Mecklenburg (St) (40). - Im Kloster Eberbach lagern aufständische Bauern auf der Wacholder Heide, von wo aus sie die Vorräte des Klosters plündern, ua das 71.000 Liter fassende Große Fass, das sie etwa zu zwei Dritteln leertrinken. Alle rheingauer Klöster werden von den Bauern gezwungen keine Mönche mehr aufzunehmen und das schriftlich zu bestätigen. Weil sich der Schwäbische Bund mit zahlenmäßig überlegenen Truppen nähert, geben die Bauern auf. woraufhin der Schwäbische Bund von den Klöstern Entschädigungszahlungen fordert. - Im Wetterauer Grafenverein  haben alle Mitglieder die Reichsunmittelbarkeit.

1524 Wetter: Hungersnot und schlimme soziale Zustände. - Wiesbaden hat über 1.200 Einwohner. - In Frankfurt stirbt der reichste Bürger und mehrfache frankfurter Bürgermeister Claus Stalburg (27) und hinterlässt ein Vermögen von 45.000 Gulden. - In Wiesbaden wird im Uhrturm Marktstrasse 15 eine Uhr und eine Feuerglocke eingebaut. - Der mittlerweile lutherische Landgraf Philipp von Hessen (St) (20) beteiligt sich an der Zerschlagung des Bauernheers des Revolutionärs Thomas Münzer (35) bei Frankenhausen. - Martin Luther (41) fordert die Todesstrafe für Hexen. - In Frankfurt bestellt der trierer Kurfürst Richard von Greiffenklau Vollrads (St) (57) die mit 9 Tonnen und 4,5 Metern größte Belagerungskanone der Zeit Greif für seine Festung Ehrenbreitstein gegenüber Koblenz, die von Meister Simon gegossen wird. - In Frankfurt Bornheim fordern protestantische unzufriedene Gläubige zum zweiten Mal schriftlich einen eigenen ehrbaren Pfarrer, weil die für sie zuständigen frankfurter Priester sie wie unvernünftige Tiere behandeln würde. - In Frankfurt Sachsenhausen beginnt der zugereiste Gerhard Westerburg (34) die Gläubigen dazu aufzuhetzen ihren Pfarrer abzulehnen, woraufhin sie schriftlich einen neuen, der Reformation Aufgeschlossenen, fordern. Ihr neuer vom Domstift daraufhin gesandter Pfarrer flieht heimlich. - Aufstände gegen den Adel in Süddeutschland. Kritik an Großzehnt, Kleinzehnt, Frohndienste und ungerecht erhöhte Abgaben wie Steuern und Zölle. Die Realerbteilung hat dazu geführt, dass Bauernhöfe so klein geworden sind, dass sie nicht mehr rentabel betrieben werden können. - Der Reichstaler aus Silber wird von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (24) eingeführt, um eine reichsweit akzeptierte standardisierte Münze zu schaffen. - Der hessiche Burgbesitzersohn Rudolf Schenk von Schweinsberg (34) heiratet sechs Jahre nachdem er  bei der Verteidingung von Darmstadt teilgenommen hatte, Helena von Dörnberg (22), die Tochter von Wilhelm von Dörnberg (--) and Margarethe von Carben (--) alias Karben. - In Wiesbaden wird die Richtstätte alias Galgen auf dem Salz in der Mainzer Strasse später Schlachthof als Alter Galgen bezeichnet. - Ein Jahr nach dem Urteil im 44 Jahre andauernden Katzenelnbogener Erbschaftsstreit wird der unterlegene, in Marburg geborene Landgraf Philipp von Hessen (St) (20) Anhänger der neuen Lehre und führt die Reformation ein, die die seit Urzeiten praktiziierte Vergabe der Lehnsverhältnisse durch den Kaiser mit Absegnung durch das Kircherecht aufhebt. 

1523 Im 44 Jahre andauernden Katzenelnbogener Erbschaftsstreit zwischen Hessen und Nassau um die Grafschaft Katzenelnbogen entscheiden kaiserliche Kommissare zugunsten von Nassau, wobei der katholische habsburger Kaiser Karl V von Habsburg (St) (23) die Umsetzung des Urteils sofort einfordert. - In Wiesbaden wird die Pächterin Rose vom Gasthaus Zur Rose Georg August Zinn Strasse 1 wegen Mietschulden verklagt. - In Frankfurt Bornheim sammeln sich unzufriedene protestantische Gläubige, die zur frankfurter Kirche gehören und die dem frankfurter Rat eine Beschwerdeschrift überreichen, in der sie sich nicht ausreichend kirchlich betreut fühlen und einen eigenen Pfarrer fordern, der aber vom Bartholomäus Domstift im Einklang mit dem mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (33) abgeleht wird. Der Rat hätte zugestimmt. Kur darauf brauchen die Domkapitelmitglieder Polizeischutz in Bornheim, wo man mit geleisteten Abgaben argumentiert. - Der deutsche Maler Hans Baldung (39) genannt Grien malt zwei Hexen mit einem in einen Glaskolben eingesperrten drachenartige Wesen, das für das Sexualkrankheit Syphilis Heilmittel Quecksilber steht. - In Mainz lässt der katholische mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (33) die Reformprediger verfolgen und verhaftet dabei den in Katzenelnbogen Hohenstein geborenen algesheimer Pfarrer Johann Bernhard genannt Algesheimer (23), der im Stadtturm auf der Mühlpforte festgehalten wird. - Der in Marburg geborene Landgraf Philipp von Hessen (St) (19) unterwirft mit Militärhilfle durch Kurpfalz und Kurtrier Ritter Franz von Sickingen (St) (42). - Landgraf Philipp von Hessen (St) (19) lässt lutherische Prediger aus der Landgrafschaft Hessen ausweisen. - Der in Neuweilnau geborene Graf Philipp III von Nassau Weilburg (St) (19) heiratet nach dem Tod seines überschuldeten Vaters Elisabeth von Sayn Hachenburg (St) (19). Ihr Vater ist Mitglied im Wetterauer Grafenverein. - In Königstein heiratet die Grafentochter Juliana von Stolberg (St) (--) Graf Philipp II von Hanau Münzenberg (St) (22). - In Frankfurt wird Cuno Riedesel von Cleeburg zum Schultheiß ernannt, was er 2 Jahre bleibt. - Graf Kuno II von Leiningen Westerburg (St) (36) heiratet die Grafentochter Maria von Stolberg-Wernigerode (St) (16). - In Frankfurt beruft der Bürgermeister Hamman von Holzhausen (56) den mainzer Klosterverweser und Prädikanten alias Hilfsprediger Dietrich Satorius (--) an das Katharinenkloster, wo dieser nicht mehr die Missstände anprangert, sondern die katholische Lehre bzgl der Messe, des Fegefeuers und von der Heiligenverehrung diskutiert und dabei mit dem frankfurter Stadtpfarrer Peter Meyer (--) in Streit gerät, woraufhin der Rat der Stadt Dietrich Satorius (--) zur Mäßigung auffordert. Der mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (33) sorgt dafür, dass er entlassen wird, woraufhin er nach Ober-Ursel versetzt wird. - In Mainz wird der in Hohenstein an der Aar geborene reformatorische Prediger Johann Bernhard (--) verhaftet und ins Gefängnis Mühlpforte gesteckt. - Die verwitwete hessische Landgräfin Anna von Mecklenburg (St) (38) verheiratet ihren einzigen Sohn Landgraf Philipp von Hessen (St) (19) mit der sächsischen Herzogstochter Christine von Sachsen (St) (19).

1522 Wetter: Elcano ist erster Weltumsegler und hat damit praktisch bewiesen, daß die Erde rund ist und sich dreht, weil er einen Tag verloren hat. Er kehrt mit 25 Tonnen Gewürzen, hauptsächlich Muskat, Nelken und Zimt zurück. - In Frankfurt hält der in Marburg geborene Deutschordenmönch und Barfüßermönch Hartmann Ibach (35), der bei Wilhelm Nesen (27) wohnt, protestantische Predigten in der Katharinenkirche, wobei er nicht den Protestantismus lobt, sondern harte Kritik  an Zölibat, Heiligenverehrung und Zinsabgaben an den Klerus übt, was für Unruhe unter der Bürgerschaft sorgt. Hartmut XII von Kronberg (34), der sich wegen seiner Belobigungen durch den Kaiser völlig überschätzt und sogar Flugblätter verbreitet, ist ein glühender Verehrer von Hartmann Ibach (35). - In Kronberg wird der protestantische Symphatisant Hartmut XII von Kronberg (34), ein Großcousin des protestantischen revolutionären Führers des Niederadels Franz von Sickingen (St) (32), der das Kurfürstentum Trier überfällt, reformieren und säkularisieren will, auf Burg Kronberg von einer katholischen Koalition aus dem in Schloss Vollrad bei Östrich Winkel geborenen katholischen trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau Vollrads (St) (55), dem katholischen Ludwig V von Wittelsbach von der Pfalz (St) (44) und dem hessischen Landgraf Philipp von Hessen dem Großmütigen (St) (18), mit dem er grundlos aber wegen familiärer Verpflichtung für seinen Verwandten Franz von Sickingen (St) (32) eine Privatfehde begonnen hat, belagert und zur bedingungslosen Kapitulation gezwungen, woraufhin Hartmut XII von Kronberg (34) flieht und wegen der Ächtung durch den Kaiser 19 Jahre in Basel im Exil verbringen muss. - Burg Kronberg wird für 19 Jahre hessisch. - In Frankfurt wird Friedrich von Alzey für ein Jahr neuer Schultheiß. - In Frankfurt leidet die Stadt Frankfurt an Holzmangel, weil der katholische mainzer Erzbischof Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (32) gegen die Reformatoren in Frankfurt vorgeht und deren Vertreibung fordert, indem er die Holzlieferungen hauptsächlich aus dem Spessart in die Stadt unterbindet, weshalb das Dorf Bornheim seinen Wald abholzt, das Holz an die Stadt Frankfurt verkauft und dadurch die Bornheimer Heide entsteht. Auf der brachen Fläche gibt es eine Pappelallee alias Bergerstrasse. - In Mainz bricht der katholische kurfürstliche Kanzler und Domprediger Wolfgang Capito (43), der sich als mäßigender Vermittler ausgibt, zu einem klärenden Gespräch zu Martin Luther (39) nach Wittenberg, wo er sich als Reformationsanhänger outet, nicht mehr zurückkehren kann und woraufhin er zwei Jahre später heiratet. - Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (29) heiratet in München Prinzessin Jakobäa von Baden (St) (15), Verwandtschaft 3. Grades, was vom Papst für einen Dispens von 400 Gulden erlaubt wird. Ihre Mutter Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (St) (39) stirbt. Ihre Großmutter, die auf der Starkenburg geborene Grafentochter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (++) ist fünf Jahre zuvor gestorben. Seine Mutter ist die in Wiener Neustadt geborene und zwei Jahre zuvor verstorbene Prinzessin Kunigunde von Habsburg Österreich (St) (++), die für ihn und seinen Bruder die Aussetzung der Primogeniturregelung durchgesetzt hat, wodurch beide Herzöge von Bayern geworden sind. Das Haus Wittelsbach dient als Genpool für das weltbeherrschende Haus Habsburg. - Graf Anton von Isenburg Büdingen Ronneburg Kelsterbach (St) (21) ist neu mit der Grafentochter Elisabeth von Wied Runkel (St) (--) verheiratet, wofür man ihm im Folgejahr eine eigene Grafschaft Isenburg Büdingen Ronneburg Kelsterbach erschafft. - In Nürnberg lässt das neue Reichsregiment unter Reichsstatthalter österreichischer Erzherzog Ferdinand von Habsburg (St) (19) wegen des drohenden Türkenkrieges eine Postroute über Regensburg bis nach Wien einrichten, die bald wieder eingestellt wird.

1521 Wetter: Der portugiesische Seefahrer Magellan findet nach zweijähriger Seereise für den in Gent geborenen spanischen König und seit zwei Jahren neuen römischdeutschen Kaiser Karl von Habsburg (St) (21) die reichen portugiesisch eroberten Gewürzinseln Tidore und Ternate in Indonesien, die zuvor mit den Chinesen Handel getrieben haben, und wo hauptsächlich Nelken und Muskat angebaut werden. Mit 200 Gramm ist man in Europa ein gemachter Mann. Magellan stirbt beim Versuch der Unterwerfung und katholischen Christianisierung vor Ort. - Neuer deutscher Reichsstatthalter wird der österreichische Erzherzog Ferdinand von Habsburg (St) (18). -  In Frankfurt steigt Martin Luther (38) auf seiner Reise zum Wormser Reichstag im Gasthof Zum Strauß Buchgasse 13 (20 17 Bethmann Bank, Bethmannhof, Baseler Hof ) ab und nächtigt auch bei seiner Rückreise dort. Er predigt vom Lutherhaus Domplatz 4 (20 17 Hotel am Dom) aus. Er wird begleitet vom kaiserlichen Herold Caspar Ster. Die frankfurter Patrizier Philipp Fürstenberger (42), Arnold von Glauburg, Wolf Brommer genannt Parente und Hamman von Holzhausen (54) und sein Sohn Justinian von Holzhausen (17) empfangen ihn begeistert. Der Gasthof Zum Strauß Ecke Schüppengasse/Buchgasse (20 16 Strassenkreuzung Kornmarkt Buchgasse Bethmannstrasse) wird als frankfurter Lutherherberge bekannt. Philipp Fürstenberger (42) wird vom Rat der Stadt mit nach Worms geschickt. - Wiesbaden hat 192 Wohnstätten. - Der in Königstein von seinem Onkel Eberhard IV von Eppstein Königstein (St) (--) erzogene Grafensohn Ludwig von Stolberg (St) (16) trifft an der Universität Wittenberg Martin Luther (38) und wird dessen leidenschaftlicher Anhänger. - In Frankfurt kauft sich Mosche Goldschmidt das Haus Zum goldenen Schwan in der Judengasse. - Mit dem Verbot der Schriften von Martin Luther (38) wird die Vorzensur von Büchern eingeführt. - Die Grafen von Hanau verzichten auf ihre Ansprüche auf Bad Homburg. - In Frankfurt ist der in Frankfurt geborene Küfersohn dominikaner Prior Johann Dietenberger (46) seit 5 Jahren Doktor der Theologie, den er an der katholischen Universität Mainz gemacht hat. - Der begeisterte Lutheranhänger Hartmut von Kronberg (33) trifft Martin Luther (38) und begleitet ihn nach Worms, wo auch der im Rheingau geborene trierer Erzbischof und Kurfürst Richard von Greiffenklau Vollrads (60) bei den Verhandlungen dabei ist. - In Frankfurt wendet sich der aus Raubersried stammende Gelehrte und ehemalige nürnberger Schulrektor Johannes Cochläus (42) alias Johannes Dobenek von Martin Luther (39) ab, ist ein glühender Widersacher, der ihm einen theologischen Zweikampf anbietet, und predigt wütend gegen ihn. - In der Wetterau und im Rheingau fühlt sich die Ritterschaft von Martin Luther (38) in ihrem Unmut gegen die Landesherren ua den hessischen Landgraf Philipp von Hessen den Großmütigen (St) (17), die ihre Territorien auf ihre Kosten territorialisieren, bestätigt. Es werden Beschwerdebriefe und Klagesammlungen eingereicht, wodurch sich Ritterbünde bilden. - In Mainz begleitet der kurfürstliche Kanzler und Domprediger Wolfgang Capito (42), der sich als mäßigender Vermittler gibt, zum Reichstag nach Worms, wo er sich den Unwillen des katholischen mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (31) zuzieht, weil er sich auch für Martin Luther (38) ausspricht. - Das hessisch besetzte eigentlich hanauer Bad Homburg wird für eine Zahlung von 12.000 Gulden endgültig hessisch. - Die verwitwete hessische Landgräfin und neue solmlaubacher Gräfin Anna von Mecklenburg (St) (36), die immer noch für ihren Sohn, den hessischen Landgraf Philipp von Hessen den Großmütigen (St) (17) die Landgrafschaft Hessen regiert, bekommt mit ihrem zweiten Ehemann Grafensohn Otto von Solms Laubach (St) (24), Sohn von Graf Philipp von Solms Lich (St) (53) und Grafentochter Adriane von Hanau Münzenberg (St) (53), dessen zweites Kind Grafensohn Friedrich Magnus von Solms Laubach (St). - In Mainz setzt sich der thüringer Burggrafensohn und fuldaer Fürstabt Hartmann II von Kirchberg (St) (55) zur Ruhe und lebt dort noch bis zu seinem Tod 15 29. Die Fürstabtei Fulda überlässt er seinem Koadjutor Johann III von Henneberg Schleusingen (St) (18), dem Sohn der in Ansbach geborene brandenburger Kurfürstentochter Anastasia von Zollern Brandenburg (St) (43). - In Friedberg Ockstadt erbt xxx von Frankenstein (--) das Schloß Ockstadt von xxx von Cleen (--), das bis 17 63 in Familienbesitz bleibt. - In Friedberg übernimmt Hans IV von Frankenstein Sachsenhausen (--) das Ockstädter Schloss als Erbe seiner Frau Irmela von Cleen (--), deren Großvater Gottfried von Cleen 14 90 die Burg Frankenstein erbaut hat und deren 15 14 verstorbener Bruder Ogger von Cleen (--) mit Margareta von Sickingen (--), der Tochter von Franz von Sickingen (40), verheiratet war und mit ihr in Frankfurt gelebt hat.

1520 Wetter: Magellan entdeckt für den in Gent geborenen spanischen König und seit dem Vorjahr neuen römischdeutschen König und neuen römischdeutschen Kaiser Karl von Habsburg (St) (20) die Magellanstraße und segelt zu den portugiesisch beanspruchten Molukken in Indonesien um Gewürznelken und Muskatnüsse zu besorgen, die wie er glaubt nur 600 Seemeilen entfernt sein sollen, was sich als fatale Fehleinschützung erweist, denn sie sind 30 Mal so weit weg. - In Frankfurt wird Martin von Heusenstamm zum Schultheiß ernannt, was er 3 Jahre bleibt. - In Frankfurt sind die neuen Rondelle am Mainzer Bollwerk fertiggestellt. Es gibt eine Fehdedrohung des in Bad Kreuznach geborenen von Franz von Sickingen (39). - In Mainz kommt der in Hagenau geborene Schmiedemeistersohn und neue katholische mainzer Domprediger Wolfgang Capito (42) an. Er ist mit Martin Luther (37) in Briefkontakt. Er wird zum kurfürstlichen Berater und Kanzler des katholischen mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (30) in Fragen bzg der Reformation, wobei er mäßigend auftritt. - In Frankfurt steigt der in Nürnberg geborene Maler Albrecht Dürer (49) nach einer Main Schifffahrt von Bamberg aus mit seiner Frau Susannah (--) im Handelshof Nürnberger Hof Braubachstrasse bei seinem früheren Auftraggeber Jakob Heller (60) ab, wonach er am Folgetag mit dem Schiff nach Mainz weiterfährt. - Der solmser Hofmaler Hans Döring (37) porträtiert Graf Phillip von Solms Lich (52). - Landgraf Philipp von Hessen (St) (15) reitet ua mit dem in Marburg geborenen hessischen Beamtensohn und Freund Heinrich Lersner (14) zum wormser Reichstag. Dessen verwitwete Mutter die ehemalige hessische Landgräfin und neue solmlaubacher Gräfin Anna von Mecklenburg (St) (35), bekommt mit ihrem neuen Ehemann Grafensohn Otto von Solms Laubach (St) (24), Sohn von Graf Philipp von Solms Lich (St) (52) und Grafentochter Adriane von Hanau Münzenberg (St) (52), dessen erstes Kind Grafentochter Maria von Solms Laubach (St), die aber nur zwei Jahre alt wird.  

1519 In Frankfurt wird das Städtische Gymnasium im Haus Goldstein in der Buchgasse (20 16 Rathausturm Langer Hans) auf Betreiben von Hamman von Holzhausen (52) vom Rat der Stadt für das reformierwillige Bürgertum gegründet. Der in Nastätten geborene Poet und Erfarner in lateinischer und griechischer Sprach, der mit Martin Luther (36) in regelmäßigen Kontakt steht, Wilhelm Nesen (27) wird Direktor der Lateinschule. Für sein Gehalt wird ein Reisiger Knecht alias Söldner alias Soldat eingespart. Der frankfurter Lateinschulgründersohn Justinian von Holzhausen (17) ist einer der ersten Schüler. - Frankfurt hat 10.000 Einwohner. - In Frankfurt sorgen die frankfurter Patrizier Philipp Fürstenberger (40), Hamman von Holzhausen (52) und Claus Stalburg (50), die bisher auf Hauslehrer angwiesen sind, für die Gründung einer Städtischen Lateinschule. - In Frankfurt wird der in Gent geborene spanische König Karl von Habsburg (St) (19) in Abwesenheit zum römischdeutschen König gewählt. Für die Wahl erhalten sechs wahlberechtigte Kurfürsten vom augsburger Kaufmann Jakob Fugger 851.918 Gulden, darunter der mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (29) und der kölner Kurfürst Hermann V von Wied (St) (42), der 40.000 Gulden erhält. Der in Eltville Schloß Vollrads geborene trierer Kurfürst Richard von Greiffenklau Vollrads (St) (52) lässt sich vom in Cognac geborenen mailänder Herzog und französischen König Francois I (St) (25), einem Vetter von Karl von Habsburg (St) (19) bestechen und stimmt für ihn. - In Frankfurt gibt es Streitigkeiten über die Nichteinhaltung der Fastenzeit. - In Königstein beginnt Graf Eberhard IV von Eppstein Königstein (St) (--) mit der Erziehung seiner Nichte, der Grafentochter Juliana von Stolberg (St) (--). Deren Bruder, der Grafensohn Ludwig von Stolberg (St) (14) ist schon 5 Jahre am gräflichen Hof Königstein. - In Frankfurt wird das Mainzer Bollwerk nach allen Himmelsrichtungen durch Rondelle nochmals verstärkt. Es gibt Fehdedrohung des in Bad Kreuznach geborenen Heerführers Franz von Sickingen (38). - Grafensohn Otto von Solms Laubach (St) (23), Sohn von Graf Philipp von Solms Lich (St) (51) und Grafentochter Adriane von Hanau Münzenberg (St) (51), heiratet die verwitwete hessische Landgräfin Anna von Mecklenburg (St) (34), die bisher regiert hat, ohne offiziell Regentin zu sein, ausgewiesen. Ihr Sohn Landgraf Philipp von Hessen (St) (14) wird von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (60) vorzeitig für volljährig erklärt, wodurch er die Regentschaft übernimmt, das aber zunächst noch zusammen mit seiner Mutter tut. - Der mainz Domherr Grafensohn Johann III von Henneberg Schleusingen (St) (16) reist nach Paris um dort zwei Jahre zu studieren. Seine Mutter ist die in Ansbach geborene brandenburger Kurfürstentochter Anastasia von Zollern Brandenburg (St) (41).

1518 Darmstadt wird vom in Bad Kreuznach geborenen Ritter Franz von Sickingen (St) (37) als Stellvertreter für nassauer Ansprüche auf die hessische Obergrafschaft Katzenelnbogen überfallen und das Schloss zerstört. Der hessische Burgbesitzersohn Rudolf Schenk von Schweinsberg (28) ist unter den Verteidigern. - Der in Marburg geborene Philipp von Hessen (St) (13) wird für volljährig erklärt. Der neue hessische Landgraf Philipp von Hessen der Gutmütige (St) (13) lässt in Marburg, Kassel, Rheinfels, Ziegenhain und Rüsselsheim die Befestigungen verstärken. - Der letzte Ritter Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (59) erhebt die Herrschaft Falkenstein zur Grafschaft und stirbt an Darmskrebs. - In Umstadt erobern Götz von Berlichingen (--) und der in Bad Kreuznach geborene Franz von Sickingen (St) (37), der für den französischen König im Vorjahr die Reichsstadt Metz erobert hatte, mit ihren Söldnern und Landsknechten die Stadt. - Graf Phillip von Solms Lich (50) lässt sich vom nürnberger Maler Albrecht Dürer (47) mit einer Zeichnung porträtieren.

1517 In Frankfurt wohnt Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (58) bei seinem letzten frankfurter Aufenthalt im Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24) beim frankfurter Tuchhändler und Patrizier Jakob Heller (57), der mit Katharina von Melem verheiratet ist. - Der katholische mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (27) hat eine Geliebte, eine Bäckerstochter. - In Frankfurt malt der württemberger Maler Jerg Ratgeb (37) im Refektorium des Karmeliter Klosters Frankfurter Würstchen an die Wand. - Die Grafschaft Isenburg wird in Isenburg Ronneburg und Isenburg Birstein geteilt. - Die auf der Starkenburg geborene Grafentochter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (64) stirbt in Baden. Sie hat noch 9 lebende Kinder, von 15. Ihr ältester Sohn Markgraf Bernhard III von Baden Baden (43) ist mit der Grafentochter Franziska von Luxemburg (St) (--) verheiratet. Ihr Sohn Markgraf Philipp von Baden (St) (38) ist mit Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (34) verheiratet. Ihr Sohn Markgraf Ernst von Baden Durlach (St) (35) ist mit der Markgrafentochter Elisabeth von Zollern Brandenburg Ansbach Kulmbach (23) verheiratet. Ihr jüngster Sohn Markgraf Wolfgang von Baden (St) (33) ist nicht verheiratet ist nicht regiernder Markgraf und über ihn ist fast nichts bekannt. Er stirbt noch im selben Jahr. Ihre Tochter Prinzessin Sibylle von Baden (St) (32) ist mit Graf Philipp von Hanau Lichtenberg (St) (35) verheiratet. Ihre Tochter Prinzessin Rosine von Baden (St) (30) ist mit Graf Franz von Hohenzollern und Haigerloch (St) (35) verheiratet, der noch im selben Jahr stirbt und die in Haigerloch ihren Witwensitz nimmt. Ihre Tochter Prinzessin Beatrix von Baden (St) (25) ist mit Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (25) verheiratet, deren in Simmern geborener Sohn Friedrich von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (02) später pfälzer Kurfürst wird. - In Mainz wird der Grafensohn Johann von Henneberg Schleusingen (St) (14), der erst im Vorjahr sein Studium an der katholischen mainzer Universität beendet hat, wird neuer mainzer Domherr und im Folgejahr kölner Domherr. - Der Erfinder der Post Franz von Taxis (18)  stirbt.

1516 In Mainz bricht der katholische mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (26) seinen Versuch, die mainzer Juden aus Mainz zu vertreiben, erfolglos ab. - Martin Luther (33) predigt über den Bund der Hexen mit dem Teufel und fordert deren Bestrafung. - In Kloster Eberbach werden minimale 105.000 Liter Wein nach Köln verschifft. - In Mainz beendet der Grafensohn Johann von Henneberg Schleusingen (St) (13) sein Studium an der katholischen mainzer Universität, die eigentlich dazu dient Beamte und Priester auszubilden, wonach er sofort Direktor der heidelberger Universität und speyerer Domherr wird. - In Frankfurt gibt es im Hainer Hof 5, das dem hessischen Kloster Haina gehört, das Gasthaus Zum goldenen Löwen. - In Kloster Eberbach werden 98 Fuder entsprechend xx.000 Liter Wein nach Köln verkauft. Das Kloster ist so finanzkräftig, dass es dem in Sulzbach geborenen Bildhauer Hans Backoffen (--), der in Mainz ein Atelier hat, eine Rentenversicherung verkauft.

1515 Ein Globus (2022 Historisches Museum Frankfurt) zeigt eine Schiffspassage, die Magellan erst fünf Jahre später entdeckt. Sie erweist sich als Rio de la Plata. -   In Mainz beginnt der katholische mainzer Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (26) die mainzer Juden aus Mainz zu vertreiben. - Auf Schloss Spangenberg stirbt der mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte und dadurch geisteskranke Landgraf Wilhelm von Hessen der Ältere (St) (49) ohne männlichen Erben aber mit drei lebenden Töchtern, Prinzessin Mechthild von Hessen (St) (25), Nonne im kasseler Kloster Weißenstein, Prinzessin Katharina von Hessen (St) (20) verheiratet mit Graf Adam von Beichlingen und Prinzessin Elisabet von Hessen (St) (12). - In Frankfurt gibt Dietrich von Cleen (--) sein Amt als Landkomtur der Deutschordensballei Hessen auf und wird Deutschmeister im Deutschherrenorden alias Deutschen Orden.

1514 In Frankfurt schenkt der Patrizier Jakob Heller dem Dominikanerkloster eine Bibelhandschrift. - Graf Philipp von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (24) heiratet die Grafentochter Adriana von Hennegau Bergen (St) (--). - gelang es ihrer Mutter, die Ratsvormundschaft über sich und ihre Kinder zu lösen.  - In Königstein beginnt Graf Eberhard IV von Eppstein Königstein (St) (--) mit der Erziehung seines Neffen, des Grafensohnes Ludwig von Stolberg (St) (09) des Sohnes seiner Schwester Grafentochter Anna von Eppstein Königstein und Graf Botho von Stolberg (St) (47). - Nach dem Tod des mainzer Kurfürst Uriel von Gemmingen (St) (46) wird der in Berlin geborene magdeburger Erzbischof Albrecht von Zollern Brandenburg (St) (24) neuer mainzer Kurfürst, obwohl es verboten ist mehr als einen Bischofssitz zu haben. - In Frankfurt stirbt Ogger von Cleen (--), wodurch Margareta von Sickingen (--), die Tochter von Franz von Sickingen (40), Witwe wird.

1513 In Frankfurt kauft Johann Gramann (--), der Schreiber des Hauptmanns der hessischen frankfurter Geleitsreiter mit dem hessischen Rentmeister Johann Mylius (--) und dem Hofschneider Meister Walter genannt Fischer (--) für die alleinregiernde hessische Landgräfin Anna von Mecklenburg (St) (28), die in Gießen wohnt, ein, nachdem er den gießener Amtmann Balthasar Schrautenbach um Erlaubnis gefragt hat, nach Frankfurt reiten zu dürfen.  

1512 Graf Reinhard IV von Hanau Münzenberg (St) (28) stirbt. - In Mainz stirbt der kurfürstliche mainzer Hofarzt, kurfürstliche Berater und Gelehrte Dietrich Gresemund (35) an einem Eingeweidebruch. - In Frankfurt wird ein frankfurter Gesetzbuch mit städtischen Rechtsvorschriften verfasst. - In Mainz wird das ehemalige Druckhaus von Peter Schöffer als Brauhaus Zum Korb genutzt. - In Darmstadt wird für die verwitwete alleinregiernde hessische Landgrafenmutter Anna von Mecklenburg (St) (27) des in Marburg geborenen Landgraf Philipp von Hessen den Großmütigen (St) (08) der Saalbau im Süden des Herrenbaus neu erbaut.

1511 In Mainz verklagt die usinger Magd und jüdische Konvertitin Veronika den Sackträger Hans Behaltnust der Verleumdung, weil dieser sie mehrmals in der Öffentlichkeit der Hexerei durch Schadenszauber bezichtigt hat, den seine Frau Barbara Behaltnust durch Scharlachsamensud und einen Hexengriff erlitten haben will, und der Forderung nach ihrem Tod. Der Rat geht auf die Hexereivorwürfe gar nicht ein und verurteilt Hans Behaltnust zu einer Frevelbuße und den Verfahrenskosten. Seine Frau bleibt unbehelligt. - Graf Ludwig II von Isenburg Büdingen (St) (89) stirbt. - In Mainz zeigt die Kaufhausordnung einen fast ausschließlichen Handel mit Großhandelswaren wie Gewürzen, Farben, Kohle, Eisen, Kupfer, Tuchen, und Luxusprodukten wie Seide und Perlen. - In Wiesbaden stirbt Graf Adolf  III von Nassau Idstein Wiesbaden (St) (68), wo er in der Mauritiuskriche Mauritiusplatz beigesetzt wird. Sein Sohn Graf Philipp von Nassau Idstein (St) (11) verlobt sich mit der Grafentochter Ottilia von Nassau Saarbrücken (St) (--). - In Kronberg heiratet Hartmut von Kronberg (23) vom Kronenstamm die höchstens 15 Jahre alte Verwandte vom Flügelstamm Anna von Kronberg vom Flügelstamm (--). - In Frankfurt eröffnet der von Straßburg angereiste Rechtsanwaltssohn und Drucker Beatus Murner (19) neben der Barfüßerkirche eine Druckerei und wird erster Drucker in Frankfurt. Er druckt hauptsächlich Schriften seines Bruders ua Ludus studentu friburgensium in lateinischer Schrift, eine Beschreibung der Hochschule Freiburg und eines über die Juden. -  Mit dem Tod des gichtkranken Graf Ludwig II von Isenburg  (St) (89) fällt sowohl der erstgeborene geisteskranke Sohn Philipp von Isenburg als auch der zweitgeborene kranke Sohn Diether von Isenburg als Erbe aus, weshalb der jüngste Grafensohn Johann von Isenburg (St) (--) neuer Graf und Regent wird, dem ua Offenbach gehört.

1510 In Frankfurt verkauft der frankfurter Patrizier, Tuchhändler und Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24) Besitzer Jakob Heller das Haus Viole, das in den Rathauskomplex Römer integriert wird. - In Frankfurt wird die Sonnenuhr am nördlichen Brückenturm nach 8 Jahren durch eine künstliche Turmuhr, die auch den Lauf der Planeten und das Zu- und Abnehmen des Mondes anzeigt. - In Heusenstamm baut Martin von Heusenstamm (--) das Schloss Heusenstamm weiter aus. - In Wiesbaden wird an der Niederpforte Ecke Marktstrasse/Mauergasse ein neues Gefängnis eingerichtet, in der es auch eine Folterkammer gibt.

1509 Nach dreijähriger Regierung durch einen von ihm eingesetzten Regentschaftsrat, stirbt der mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte Landgraf Wilhelm II von Hessen (St) (40), der Mittlere, woraufhin sein einziger lebender Sohn, der in Marburg geborene Landgrafensohn Philipp von Hessen (St) (05) neuer Landgraf von Hessen wird. Seine Mutter, die hessische Landgräfin Anna von Mecklenburg (St) (24) kämpft erbittert gegen die hessischen Stände und darunter die hessische Ritterschaft um die vormundschaftliche Regentschaft. Er hat noch eine überlebende Schwester Prinzessin Elisabeth von Hessen (St) (07). - In Frankfurt verfaßt man das weitläufigere Stadtrecht Reformation der Stadt Frankfurt am Mayn des heiligen Römischen Reichs Cammer. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Orth zum Jungen für ein Jahr neuer Schultheiß.

1508 In Frankfurt wird am Fahrtor, das keinen Turm besitzt, die Uhr nach 5 Jahren durch eine neue für 16 Gulden von Uhrmachermeister Lazarus von Barre ersetzt. - In Wiesbaden gibt es täglich Unruhen und Gewalt, weshalb Graf Adolf III  von Nassau Idstein Wiesbaden (St) (65) zu Burgbereich und Stadt auch den Flecken alias Vorstadt mit in die allerdings nur 60 cm dicke Stadtummauerung aufnehmen. Die Bäder liegen weiterhin außerhalb. - In Frankfurt wird Hans vom Rhein für ein Jahr neuer Schultheiß. - Nach dem Tod des mainzer Kurfürst Jakob von Liebenstein (St) (--) wird Uriel von Gemmingen (St) (40) neuer mainzer Kurfürst. - In Darmstadt wird die wichtigste Trinkwasserleitung, die Dreibrunnenleitung, angelegt. - In Mainz bestimmt der mainzer Erzbischof und Kurfürst Uriel von Gemmingen (St) (41) den Maler und Baumeister Mathias Grünewald (--) zu seinem Hofmaler für seine Sommersitz Aschaffenburg. - Die katzenelnbogener Grafenenkelin und badische Prinzessin Beatrix von Baden (St) (16) heiratet den Pfalzgrafensohn Philipp von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (16), womit die jahrhundertelangen Erbfeinde Wittelsbach und Katzenelnbogen familiär verbunden sind. - Der mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte Landgraf Wilhelm II von Hessen (St) (39), der Mittlere, der seine Regierungsgeschäfte einem von ihm eingesetzten Regentschaftsrat übergeben hat, hat mehr mit den Folgen der Angst vor der Krankheit zu kämpfen, die hauptsächlich seine Bediensteten betrifft, die Angst vor ihm haben und ihn meiden. Niemand weiß, dass die Syphilis nur zu 5 % tödlich ist und nach 3 bis 5 Jahren nicht mehr ansteckend ist, deshalb nagelt man ihm sogar die Fenster zum Hof seiner eigentlich komfortablen Stube zu und lässt ihn selbst bei schönem Wetter nicht ins Freie, wodurch er körperlich verfällt, wogegen er sich schriftlich in der Klage gegen seine Räte Clage widder sein rethe beschwert. Nur seine zweite Frau Anna von Mecklenburg (St) (23), mit der er seit 7 Jahren verheiratet ist, geht freundlich mit ihm um. Den Regentschaftsrat mit Konrad von Wallenstein, Friedrich Trott und Rudolf von Waiblingen setzt er ab und mit einer Testamentsänderung setzt er seine Frau als obersten Vormund seines in Marburg geborenen Sohnes und Erben Landgraf Philipp von Hessen (St) (04), ein, die vier andere Räte erhalten, was der Adel und die Stände als Entscheidung eines Verrückten nicht tolerieren. Durch die Folgen seiner ärztichen Behanldung und der Isolation stirbt er im Folgejahr.

1507 In Kloster Eberbach werden maximale 470.000 Liter Wein nach Köln verschifft.

1506 In Kloster Eberbach werden jährlich 200.000 Liter Wein nach Köln verkauft. - Der mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte Landgraf Wilhelm II von Hessen (St) (37), der Mittlere, übergibt seine Regierungsgeschäfte faktisch einem von ihm eingesetzten Regentschaftsrat aus Konrad von Wallenstein, Friedrich Trott und Rudolf von Waiblingen. Da niemand weiß, dass die Syphilis nur zu 5 % tödlich ist und nach 3 bis 5 Jahren nicht mehr ansteckend ist, begibt er sich vermeintlich in eine komfortable Selbstisolation, rechnet aber nicht damit, dass man ihm sogar die Fenster zum Hof zunagelt und ihn so schlecht behandelt, dass er nicht an der Krankheit Syphilis sondern an den Folgen seiner ärztlichen Behandlung mit Giftstoffen und Vernachlässigung schon drei Jahre später sterben wird, weil sogar seine Bediensteten ihn fürchten. - In Wiesbaden wird eine Prinzessinnensteuer erhoben, wodurch diesen ein eigenes Vermögen verschafft werden soll. - In Frankfurt stirbt der Sänger, Dichter und Stadtarzt Johann Steinwert von Soest (58). - Elisabeth von Nassau Dillenburg (St) (18) wird von ihrem Vater Graf Johann V von Nassau Dillenburg (St) (51) und seiner Ehefrau, der Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (40), mit dem Grafensohn Johann III von Wied Runkel Isenburg (St) (--) verheiratet, der mit seiner Heiratspolitik mit seinen 10 Kindern der Vorfahren fast aller europäischer hochadeligen Häuser wird.

1505 Pest in der frankfurter Judengasse, weshalb viele Juden Frankfurt verlassen. - Der jüdische Arzt Joseph, der durch einen Fehdebrief verpflichtet lebenslang im gemieteten Haus Zur weißen Rose in der Judengasse wohnt, zieht nach erbitterten Rechtstreitigkeiten mit einem Gegener wegen Schulden nach Heidelberg und bekommt dafür Urlaub. Gleichzeitig behandelt er in Mainz den mainzer Dompropst-Hofmeister Johann von Elz, wofür er auch Urlaub bekommt. Der jüdische Arzt Josef kehrt daber nicht mehr nach Frankfurt zurück. - In Mainz verfasst der kurfürstliche mainzer Hofarzt, kurfürstliche Berater und Gelehrte Dietrich Gresemund (28) sein längstes Gedicht Historia violatae crucis, das auf moralisierende Weise die Geschichte der Entehrung eines Kruzifixes durch einen Schauspieler erzählt.  - In Königstein wird der Herr Eberhard IV von Eppstein (St) (--) zum Graf von Königstein erhoben. - In Frankfurt stribt der frankfurter Patrizier Claus Humbracht. - Der kaiserliche Hof in Deutschland wird wie der französische Hof durch den von Habsburg initiierten in französischer Sprache abgefaßten spanischniederländischen Tassis alias Taxis Postvertrags, wodurch auch in Deutschland auf den kaiserlichen Hauptpoststrecken alle 4 Meilen entsprechen 30 Kilometer Poststationen eingerichtet werden. Die Postreiter, die von den Städten gestellt werden müssen, müssen Stundenpässe führen, in denen genau vermerkt wird, wo sie wieviele Briefe transportiert haben. Es werden Postmeister vereidigt und dazu verpflichtet jeweils zwei Pferde für Briefboten für eine schnellere Beförderung als bisher bereitzustellen. Die Postreiter haben die kaiserliche Erlaubnis, die Öffnung von Stadttoren und Fährbetrieb zu erzwingen und zu einem günstigen Preis versorgt zu werden. Die üblichen Händeleien mit Boten und Erpressung sind bei empfindlichen Strafen verboten. Darüber wird ein generelles Verbot von Postdiensten für die kaiserliche Hofpost ohne kaiserliche Genehmigung und ohne der Erlaubnis der Postmeister erlassen. Obwohl ausschließlich für die Hofpost postuliert, transportieren diese Postreiter auch Privatpost. - In Wiesbaden gibt es das Badehaus Kannen später Hotel Adler (20 22 Kaiser Friedrich Therme) in der Langgasse, zu dem die Adlerquelle gehört.  

1504 Mit Brasilien wird Südamerika von Portugal entdeckt und man ist sich sicher nicht die Ostküste Asiens vor sich zu haben. Das Amazonasgebiet hält man für ein Paradies. In Europa verbreitet sich unter der ungebildeten und kulturell unterdrückten Bevölkerung eine massive Angst vor Menschenfressern und Gerüchte über hemmungslosem Sextrieb der Bewohner der Neuen Welt. - Landgraf Wilhelm II von Hessen (St) (35), der Mittlere erkrankt, wie sein bereits mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte und als Landgraf zurückgetretener Bruder Wilhelm von Hessen (St) (38), ebenfalls an Syphilis. - In Frankfurt wird im Fahrtor eine mechanische Uhr eingebaut. - In Frankfurt hat die adelige Stubengesellschaft Frauenstein 22 Mitglieder aus 19 verschiedenen Familien. - Im Bayerisch-Pfälzischen Erbfolgekrieg besetzt Landgraf Wilhelm II von Hessen (St) (35), der Mittlere, das erbacher Gebiet Bickenbach, wo sich Schenk Erasmus von Erbach (St) (38) bisher Schenk Erasmus, Herr von Erbach und Bickenbach nannte und wittelsbachpfälzischer Lehnsnehmer war. - Nach dem Tod des mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierten mainzer Kurfürst Berthold von Henneberg (St) (63) wird Jakob von Liebenstein (St) (--) neuer mainzer Kurfürst. - In Frankfurt wird am Fahrtor, das keinen Turm besitzt, das Uhrwerk der Uhr, das alle 3 Stunden aufgezogen werden muss, von Hans Küchlin durch ein Uhrwerk ersetzt, das 12 Stunden durchhält. - Hessen und Hanau bekriegen sich im Landshuter Erbfolgestreit, Hessen auf bayerischer, Hanau auf pfälzischer Seite, wobei das hanauer Bad Homburg hessisch besetzt wird. - In Frankfurt kauft der frühere und spätere spangenberger Schultheiß Hermann Bell (--) für den hessenspangenberger Schultheißen für 34 Gulden auf der frankfurter Fastenmesse und Herbstmesse an Gewürzen und Haushaltswaren, Ingwer, Saffran, Pariskörner, Pfeffer, Kaneel, Hausenblase, Zucker, Seife, Nelken, Rosinen, welsche Leinwand für Bettücher, Haartücher und preußisches Reitleder. - In Neuweilnau  wird in Schloß Neuweilnau Philipp III von Nassau Weilburg (St) als Sohn von Graf Ludwig von Nassau Weilburg (St) (31) und der Grafentochter Maria Margaretha von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) geboren, deren Vater Graf Adolf III von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (61), dessen Ehefrau Grafentochter Margarethe von Hanau Lichtenberg (St) (41)  gerade gestorben ist.

1503 In Wiesbaden ist der aus der Römerzeit stammende Teschenturm in der Wagemannstrasse das Gefängnis der Stadt. Der obere Teil ist aus Holz. - In Frankfurt berichtet der jüdische Arzt Josef seinen christlichen Freunden, dass ein frankfurter Ratsmitglied heimlich einen Juden beschäftigt, weshalb er inhaftiert wird und sogar gefoltert werden soll. Trotz Bittbriefen hoher mainzer und frankfurter Freunde wird er gefoltert und kann das Ausstechen der Augen und das Abschneiden seiner Zunge nur durch die Rücknahme seiner Behauptung, des Zugeständnisses gelogen zu haben und der Zahlung von 2.000 Gulden Strafe abwenden, die danach auf 400 Gulden. Er unterschreibt eine Urfehde Erklärung, versichert lebenslang mit seiner Frau Gutte in Frankfurt zu wohnen und verzichtet auf das jüdische Recht des freien Abzugs, was Eberhard von Heusenstamm und Siegfried Rosenberger besiegeln. - Prinzessin Elisabeth von Hessen (St) wird als fünftes von fünf Kindern und als Tochter des geisteskranken und mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierten zurückgetretenen hessischen Landgraf Wilhelm I von Hessen (St) (34) geboren. Er ist nicht mehr ansteckend. - In Wiesbaden gibt es den Uhrturm. - In Frankfurt wird am Weckmarkt 1 die frankfurter Synagoge abgerissen und die Stadtwaage errichtet. - In Frankfurt wird am Fahrtor, das keinen Turm besitzt, die Sonnenuhr  durch eine Uhr mit Uhrwerk ersetzt, die alle 3 Stunden aufgezogen werden muss. - In Bad Vilbel wird die Burg Vilbel von xxx von Eppstein (--) übernommen. - In Mainz ist der mainzer Kurfürst Berthold von Henneberg (St) (62) mit der Sexualkrankheit Syphilis infiziert. - In Frankfurt beträgt der Botenlohn 12 Heller pro Meile, wobei 500 g Rindfleisch 7 Heller kosten. 

1502 Wetter: Pest in Kloster Eberbach kostet 15 Mönchen das Leben. - In Frankfurt erhält der nördliche Brückenturm und das Fahrtor, das keinen Turm hat, eine Sonnenuhr, die Meister Abel anbringt und aufmalt. - Schenk Aßmußen von Erbach nennt sich Herr von Erbach und Bickenbach. - In Frankfurt stirbt der ehemalige frankfurter Schultheiß und Gelehrte Ludwig von Marburg zum Paradies (--) womit die frankfurter Familielinie ausstirbt. - In Frankfurt wird Johann von Lune genannt More zum Schultheiß ernannt, was er 6 Jahre bleibt. - In Wiesbaden gibt es den Teschenturm, der aus der Römerzeit stammt. - In Frankfurt gibt es eine Apotheke Zum Schwan am Römerberg 40 (20 17 Fahrbahnmitte, rechts neben Neue Kräme 2).

1501 Pest in Kloster Eberbach. - In Frankfurt stirbt der frankfurter Patrizier Daniel Bromm (--) als ehemals reichster frankfurter Bürger und Gesellschafter der Bromm Stalburg Handelsgesellschaft. Er ist städtischer Rechenmeister, für die Finanzen der Stadt verantwortlich und bewirtschaftet mit Kaspar Schott (--) in dessen Haus Zum großen Engel Römerberg 28 am Römer eine Wechselstube. Er hat einen finanziellen Niedergang hinter sich. Er hinterlässt seine Ehefrau Margarethe Ergersheim, die bereits Witwe von Claus Stalburg (++) war. Sein Sohn Hans Bromm (15) beendet den Handel mit Venedig und sucht erfolgreich neue Handelsbeziehungen mit lübecker Fischhändlern, süddeutschen Pelzhändlern, thüringer Farbstoffhändlern und Gerbstoffhändlern und in den Niederlanden. - In Frankfurt sieht sich der Rat der Stadt gezwungen für Zucht und Redlichkeit zu sorgen, weil draußen Aufruhr in Form von Mord und Todschlag herrsche, weshalb der Rat Handwerkern nur noch das Tragen von stumpfen Messern erlaubt und das Tragen spitzer, sorglicher Schweizerdegen, unmäßiger Brotmesser und Barten verbietet. - In Frankfurt verfasst der Sänger, Dichter und Stadtarzt Johann Steinwert von Soest (53) das Lobgedicht auf die Stadt Eyn Spruchgedicht zu lob und eer der Statt Frnckfortt.

1500 Pest in Kloster Eberbach. - Der in Windecken geborene rechtmäßig verwitwete Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (51) stirbt. Er hinterlässt seine in Hanau geborene Mätresse Margarete Weißkirchner (40), und die drei uneheliche Kinder Else von Hanau (--), die acht Jahre später einen gräflichhanauer Knecht alias Beamten alias Soldaten heiratet, Johann von Hanau Münzenberg (--), der ober-rodener Pfarrer ist und ein eigenes Wappen mit Bastardfarben hat, und Anna von Hanau (--), die 17 Jahre später einen ortenberger Kellermeister heiratet. Seine drei von sechs noch lebenden legalen Kinder mit der Grafentochter Adriana von Nassau Dillenburg (St) (++), sind Grafentochter Adriana von Hanau (St) (30), die mit ihrem entfernten Verwandten, dem Grafensohn Philipp von Solms Lich (St) (32), durch päpstlichen Dispens legal verheiratet ist, die wormser Nonne Margarete von Hanau (St) (29) und sein Sohn Erbgraf Reinhard  IV von Hanau Münzenberg (St) (27), verheiratet mit der in Thüringen geborenen Grafentochter Katharina von Schwarzburg Blankenburg (St) (--). - Der an der Mosel geborene sponheimer Abt Johannes Trithemius (58) erstellt sein Werk Steganographia, in dem er über Engelmagie, Geheimsprache, Gedächtniskunst und Gedankenübertragung fabuliert, das Entsetzen und Schrecken hervorruft, weshalb er es nicht veröffentlich, aber der Inhalt weiter zirkuliert. - Der Katzenelnbogener Erbfolgestreit beginnt. - In Frankfurt ist das Haus Großer Laubenberg Römerberg 18 das älteste Haus auf dem Samstagsberg alias Römer. - In Wiesbaden heißt der Kranzplatz Rindfußplatz. - In Kloster Eberbach wird das Große Weinfaß eingeweiht und befüllt. Es hat ein Fassungsvermögen von 72.000 Liter. - Heiliges Jahr. - In Frankfurt werden beim Hirschessen vom Hohen Rat nicht nur ein halber Ohm sondern eine ganze Tonne Bier getrunken. Auch eine Nagelprobe wird gemacht. - In Frankfurt wird der Sänger Dichter und Arzt Johann Steinwert von Soest neuer Stadtarzt. - Der hanauer Anteil an Offenbach wird bei einem Vergleich zwischen Hanau Babenhausen und Isenburg an Isenburg abgetreten.

1499 In Frankfurt gibt es 3 Syphilis Kranke, die sich bei Sex angesteckt haben. - In Frankfurt werden 4 Mönche wegen unnatürlicher Verbrechen alias Homosexualität von ihren geistlichen Vorgesetzten, alias dem frankfurter Domprobst, nicht bestraft, weshalb der Rat der Stadt die Mönche fängt, in Käfige sperrt und an einem Turm aufgehängt verhungern lässt. - In Mainz sind im Arnsburger Hof in der Grebenstrasse 8  Wandmalereien angebracht. 

1498 In Frankfurt werden bei der Hochzeit der in Heidelberg geborenen pfälzer Kurfürstentochter Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (St) (15) mit dem hessischen Landgraf Wilhelm III von Hessen (St) (27) 50 Tonnen einbeker Bier, 400 Ochsen, 1.500 Kapaune, 6.000 Gänse, 30.000 Eier, 1.500 Karpfen und 10.000 Krebse verzehrt. Die Seitengassen der Fahrgasse werden mit einer Sperrkette abgetrennt, hinter der das Bürgeraufgebot in Rüstung Spalier steht, falls sich die Hochzeitsgäste als Bedrohung erweisen. - In Frankfurt wird die Badstube alias Badehaus Rothe Badstube in der Fahrgasse 118 wegen häufiger Syphilisfälle durch Sexarbeit als befleckt geschlossen.

1497 In Frankfurt gibt es laut Bedebuch 15 Syphilis Kranke, die sich bei Sex angesteckt haben. - Die Herrschaft Breuberg kommt in Alleinbesitz von Graf Michael II von Wertheim (St) (--). Burg Breuberg wird ausgebaut.

1496 Wetter: In Mainz bricht nach 4 Jahren des Auftretens der Seuche unter den Domherren des mainzer Domkapitels die unheilbare aber 4 bis 6 Wochen entstellende und zu 5 % tödliche durch Sex übertragbare Geschlechtskrankheit Syphilis aus, die dem Zölibat unterworfen sind oder sich bei homosexuellen Handlungen gegenseitig anstecken. Da die Syphilis an den infizierten Körperstellen Pusteln ausbildet, bricht Panik bei der Entdeckung von unnatürlichem alias homosexuellen Verkehr in der mehr oder weniger abgeschlossenen Männergemeinschaft aus. - In Frankfurt gibt es 6 Syphilis Kranke, die sich bei Sex angesteckt haben. - Frankfurt hat 8.000 Einwohner. - In Hanau übernimmt der Grafensohn Reinhard IV von Hanau Münzenberg (St) (28) inoffiziell als Mitregent die Regierung. - In Frankfurt erbaut der reichste Bürger und mehrfache frankfurter Bürgermeister Claus Stalburg (27) das großbürgerliche Wohnhaus mit gotischen Treppengiebeln und Türmchen Große Stalburg. - In Frankfurt lebt der jüdische Arzt Joseph mit seiner Frau Gutte mehreren minderjährigen Kindern, zwei Dienstmägden, einem Dienstknaben und einem Privatlehrer im Haus Zur weißen Rose, wofür er 70 Gulden Jahresmiete bezahlt. - In Mainz kauft der Rotgießer, Gelbgießer und kurmainzer Büchsenmeister Georg Krafft (--) das Haus Zum großen Storch an der Kirche St Quintin vom mainzer Kurfürst Berthold von Henneberg (St) (55). - Prostituierte alias Sexarbeiterinnen werden stigmatisiert und für das durch die Syphilis verursachte Leid verantwortlich gemacht und verlieren dadurch ihre gesellschaftliche Akzeptanz. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Landgraf Wilhelm III von Hessen Marburg (St) (25) wird mit der in Heidelberg geborene pfälzische Kurfürstentochter Elisabeth von Wittelsbach von der Pfalz (St) (13) verheiratet. Ein Ehevertrag bzw Erbvertrag soll im Falle selbst eines kinderlosen Todes das Erbe an die Ehefrau fallen lassen. - Herzog Alexander von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (34) und Johann Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (24) kehren von einer Palästinareise nach Jerusalem, von der sie im Vorjahr in Augsburg gestartet sind, zurück. - In Köln startet Arnold von Harff (--) seine Palästinareise nach Jerusalem, und passiert dabei Koblenz, Rhens, Boppard, Hirzenach, St. Goar, Oberwesel, Bacharach, Trechtingshausen, Bingen, Ingelheim, Mainz, Oppenheim, Worms, Speyer, bis nach Venedig, von wo er weiter auf dem Landweg über die Türkei, Syrien, das Heilige Land Palästina mit Jerusalem, Ägypten, Arabien, Äthiopien, Nubien und noch Frankreich und Spanien bis 14 98 bereist.

1495 Wetter: Ausbruch der durch Sex übertragbaren Geschlechtskrankheit Syphilis im spanisch besetzen Neapel im römischdeutschen kaiserlichen Heer, deren Pandemie Welle durch die Auflösung des Heeres bis 20 24 weltweit andauert. Sterndeuter behaupten, dass die bösen Planeten Saturn und Mars im Zeichen des Skorpions den guten Planeten Jupiter, zuständig für die Geschlechtsteile, bereits 9 Jahre zuvor besiegt hätten. Nur etwa 250 Sklaven der 550 Sklaven auf den Schiffen von Christoph Kolumbus kommen nach der Rückreise in Spanien an und werden von der spanischen Königin Isabella (St) (--) in ihre Heimat zurückgeschickt. - Der letzte Abt von Kloster Bleidenstadt Klippel von Elkershausen, sein Konvent und der syhphiliskranke mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg (St) (--) drängen darauf das abgeschiedene Kloster Bleidenstadt im Taunus in ein Ritterstift umzuwandeln. - In Mainz schreibt der in Speyer geborene jugendliche Gelehrte Dietrich Gresemund (18) seine Abhandlung Ein Dialog die Mainzer Fastnacht. - Der reichste frankfurter Bürger Daniel Bromm (--) verkauft das neue Gesellschaftshaus Laderam später Alten-Limpurg am Römer ohne Gewinn zum Einkaufspreis. - In Frankfurt besteigt als einziger Kaiser überhaupt der neu gekrönte Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (36) den Pfarrturm des Doms während der Krönungsfeierlichkeiten. - Prinzessin Katharina von Hessen (St) wird als Tochter des geisteskranken und mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierten zurückgetretenen hessischen Landgraf Wilhelm I von Hessen (St) (29) nach seiner Ansteckung geboren. - In Mainz steckt sich der mainzer Kurfürst Berthold von Henneberg (St) (--) als größter Betreiber von Bordellen, in denen Prostituierte der Sexarbeit nachgehen und mit denen er sich gerne umgibt, mit der Sexualkrankheit Syphilis an. Er glaubt an eine Strafe Gottes, was er in Worms verkünden lässt. Die Bordelle gehören entweder dem Domkapitel oder den mainzer Klöstern. Die rückkehrenden von der Syphilis schon gezeichneten kaiserlichen Soldaten, ua 148 in Bern, werden in vielen Städten nicht mehr in den Städten eingelassen. Sie sind mit ihren Begleiterinnen, meist Prostituierte, unterwegs. - Der Wetterauer Grafenverein erneuert sich als Bund der Grafen von Nassau, Solms und Hanau im Kampf gegen die Expansionsbestrebungen der Landgrafschaft Hessen, indem er die Ganerbschaften Reifenberg, Kronberg, Falkenstein, Lindheim, Dorheim und Staden aufnimmt und er erhält auf dem wormser Reichstag die Reichsstandschaft und eine Kuriatstimme im Reichsfürstenrat, der bei der Königwahl beteiligt ist. - Herzog Alexander von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (33) und Johann Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (23) begeben sich von Augsburg aus auf eine Palästinareise nach Jerusalem, von der sie im Folgejahr wieder zurückkehren.

1494 Philipp von Solms Braunfels (St) wird als Sohn des Grafensohnes Bernhard III von Solms Braunfels (St) (26) und Margaretha von Henneberg (St) (19) geboren. Bernhard III von Solms Braunfels (St) (26) ist der Sohn von Graf Otto II von Solms Braunfels (St) (74) und der Grafentochter Anna von Nassau Wiesbaden (St) (++). - Die seit elf Jahren verwitwete ehemalige hessische Landgräfin und katzenelnbogener Erbgrafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (50) stirbt. Ihre ältere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (28), ist mit den in Breda geborenen nassaudillenburger Graf Johann V von Nassau Vianden Diez (St) (39), verheiratet. Ihre jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (21), ist mit dem klever Herzog Johann II von Kleve (St) (36), Graf von der Mark und Katzenelnbogen, der in seinem Leben 63 uneheliche Kinder zeugt und der Kindermacher genannt wird.

1493 Der mit der Sexualkrankheit Syphilis infizierte Landgraf Wilhelm von Hessen (St) (27) der Ältere gibt die Regierung an seinen jüngeren Bruder Wilhelm II von Hessen (St) (24) ab, der daraufhin Landgraf von Hessen wird, und zieht sich auf Schloss Spangenberg zurück. - Die katzenelnbogener Grafenwitwe Ottilie von Nassau Dillenburg (St) (56) stirbt.

1492 Landgraf Wilhelm von Hessen (St) (26) der Ältere kommt von seiner Pilgerreise nach Jerusalem zurück und schleppt die Sexualkrankheit Syphilis ein. - Bernard von Solms Braunfels (St) (24) heiratet Margaretha von Henneberg (St) (17). - In Mainz fordert der frankfurter Jude Mayer von Esslingen die ererbten schwiegerväterlichen Schulden von Dieterich Knebel von Katzenelnbogen (--) ein, was gütlich geregelt werden soll. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Landgraf Wilhelm III von Hessen (St) (21) kauft mit dem Erbe der Grafschaft Katzenelnbogen die halbe Herrschaft Eppstein, darunter das Ländchen am Wiesbadener Autobahnkreuz. - In Frankfurt übernimmt der frankfurter Patrizier xxx von Holzhausen (--) den Trierer Hof.

1491 Landgraf Wilhelm von Hessen (St) (25) der Ältere unternimmt eine Pilgerreise nach Jerusalem. - In Darmstadt kauft der hessische Landgraf Wilhelm von Hessen (St) (25) den Stadthof Frankensteiner Hof später Stadtbibliothek von Kronrad von Frankenstein (--). - In Darmstadt kommt zu Hinrichtungen extra der wormser Scharfrichter angereist.

1490 In Frankfurt lässt nach der Ermordung eines Geistlichen auf der verpachteten Wasserburg Fleschenburg des Johanniterordens, einem befestigten Landwirtschaftshof am Kaiserlei Gräfendeichstrasse 65, der mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg (St) (49) die Gräben einebnen und den Turm abreissen. - Mit dem Tod von Dieter Grans von Heppenheft-Rheinberg stirbt das Geschlecht aus. - Johann Sclafenati beendet sein Amt als mainzer Dompropst. - Der Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken Kaspar von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (32) wird von seinem jüngeren Bruder Alexander von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (28) wegen Geisteskrankheit verhaftet und lebenslang eingekerkert. - In Frankfurt Sindlingen lässt die Abtei Limburg in der Pfalz vom Schultheißen von Hofheim ihre Rechte aufzeichnen. - In Königstein wird Herr Eberhard IV von Eppstein Königstein (St) (18) volljährig und übernimmt die Regentschaft der Herrschaft Eppstein von seiner Mutter Herrin Louise von der Mark (St) (--), die auf ihrem Witwensitz Schloss Butzbach lebt. - In Mainz verpflichtet sich der Rotgießer und Gelbgießer Georg Krafft (--) auf Lebenszeit, kurmainzer Büchsenmeister zu bleiben. - In Frankfurt gibt es keine eigene Poststation. Weil der römischdeutsche König Maximilian von Habsburg (St) (31) immer noch ein Reisekönig ist, der ein Drittel seiner Regierungszeit unterwegs ist, müssen die größeren Städte Postreiter auf Poststrassen und die kleineren Städte Boten zu Fuß für die Postbeförderung abstellen, wofür sie von ihm eine Entschdigung erhalten, wobei die Reichsstadt Speyer den Aufwand infrage stellt und keinerlei Sinn in einer schnellen Nachrichtenübermittlung sieht, um ihre Eigenständigkeit fürchtet und nachts auch die Stadttore hätte öffnen müssen. Trotzdem wird in Rheinhausen bei Speyer, wo ein Rheinübergang besteht, ein Postamt eröffnet, wohin auch die Stadt Frankfurt ihre Regierungspost und Post von wichtigen Persönlichkeiten für den Weitertransport abzuliefern hat. Auf den königlichen Hauptpoststrecken werden alle 5 Meilen entsprechend 38 Kilometer Poststationen eingerichtet, wofür Johann Baptist von Tassis (28) später Taxis verantwortlich ist. Der römischdeutsche König Maximilian von Habsburg (St) (31) residiert in Brüssel und sein Vater Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (75) in Innsbruck. Zwischen den beiden wird ein feste Postverbindung eingerichtet, für die ein Postbote zu Fuß 20 Tage und ein Reiter 5 bis 6 Tage braucht. Für den Transport der ausshließlich amtlichen Post beauftragen sie die Brüder Janetto dei Tasso und Francesco dei Tasso später Taxis aus der norditalienischen Lombardei, deren Familie schon einige Jahrzehnte Erfahrung mit dem Botenwesen hat. - In Friedberg Ockstadt baut xxx von Cleen (--) die Wasserburg zu einem Schloß um. Gottfried von Cleen (--) erbaut südlich von Darmstadt die Burg Frankenstein.  

1489 In Frankfurt wird im Rententurm vor dem Fahrtor ein Rentenzimmer eingerichtet, in dem alle Importe und Exporte der Stadt notiert werden. - In Frankfurt wird Dietrich von Cleen (--) Landkomtur der Deutschordensballei Hessen, was er bis 15 15 bleibt. -  In Simmern stirbt Pfalzgraf und Herzog Ludwig der Schwarze von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (65). Sein Sohn Philipp (St) (22) stirbt in als Propst in Köln. Sein erstgeborener geisteskranker erbberechtigter Sohn Kaspar von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (31) wird sein Nachfolger. - In Darmstadt gibt es einen Bürgermeister. - In Hanau heiratet Grafensohn Phillip von Solms Lich (23) seine nahe Verwandte, die Grafentochter Adriana von Hanau (19), mit einem päpstlichen Dispens. - In Wiesbaden gibt es den Stümpert am Schloßplatz. - In Frankfurt tanzen bei einem Fest zu Ehren des römischdeutschen König Maximilian von Habsburg (St) (30) junge Handwerksgesellen und Prostituierte alias Sexarbeiterinnen in Reihen zur Belustigung des Königs und seines Gefolges bis spät in die Nacht. - Die hessische Landgrafentochter und nassauweilburger Gräfin Elisabeth von Hessen (St) (35) stirbt in Weilburg. - Die verwitwete Erbgrafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (46), verheiratet ihre jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (15) mit Johann von Kleve (St) (31), dessen Mutter die 14 83 verstorbene burgunder Grafentochter Elisabeth von Burgund (St) (++) ist und der in seinem Leben 63 uneheliche Kinder zeugt und deshalb der Kindermacher genannt wird und der sich Graf Johann von Kleve und Graf von Katzenelnbogen nennt.

1488 In Frankfurt zieht der Maler Hans Fyoll (28) ins Haus Leitrechen Fahrgasse 102/Nonnengasse (20 16 Hinterhof Fahrgasse 84). - Schenk Aßmußen von Erbach (--) kauft den größten Teil von Bickenbach. - Der hessische Landgrafenbruder Wilhelm II von Hessen (St) (19) befreit mit dem sächsischen Herzog Albrecht von Sachsen (St) (29) im kaiserlichen Heer den römischdeutschen König Maximilian von Habsburg (St) (29) aus der Gefangenschaft der aufständischen Stadt Brügge, die ihn malträtiert und seine Räte öffentlich foltert und tötet und die schon mit dem Gedanken gespielt hat, ihn an den französischen König Karl VIII (St) (18) auszuliefern, dem er 11 Jahre zuvor seine Braut und dadurch die Herrschaft Burgund weggeschnappt hat und dem seit 5 Jahren seine an den französischen Hof entführte Tochter Margarethe von Habsburg (St) (08) per Ehevertrag versprochen ist. Nach der Befreiung beginnt er Kriegszüge gegen Frankreich, durch die er nach 5 Jahren tatsächlich auch seine Tochter befreien kann. - In Frankfurt werden im Jungfrauenkloster St Katharina Reformen durchgeführt. - In Mainz wird der Theologe Arzt und Botaniker Otto Brunfels geboren. - Schenk Erasmus von Erbach (St) (22) nennt sich Schenk Erasmus, Herr zu Erbach und Bickenbach. - In Ingelheim wird der Hebraist, Geograph, Theologe, Historiker, Mathematiker und Herausgeber Sebastian Münster geboren.

1487 In Frankfurt stiehlt ein Ratsherr und Bäcker am Fahrtor städtisches Eigentum aus Kisten. Bei der Anklage beschuldigt er im Gegenzug auch seine Ratsmitglieder des Diebstahls als potentielle Diebe, weshalb man seinen Selbstmord im Kerker durch Erhängen nicht bedauert sondern als gerecht empfindet. - In Wiesbaden wird auf Burg Sonnenberg maria Margaretha von Nassau Idstein Wiesbaden (St) als erstes Kind von Graf Adolf III von Nassau Idstein (St) (58) geboren. - Gottfried X von Eppstein (St) (--) verkauft Bad Homburg und das Amt Homburg mit Seulberg, Oberstedten, Niederstedten, Dornholzhausen und Köppern, der Obermärkerschaft und dem Hofgericht zu Ober-Erlenbach für 19.000 Gulden an den hanaumünzenberger Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (38).

1486 In Wiesbaden wird das Badehaus Schwarzer Bock am Kranzplatz eröffnet. - In Frankfurt stirbt der ansbacher und kulmbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg (St) (72) während einer Reichstagssitzung zur Wahl des Kaisersohnes Maximilian von Habsburg (St) (27) zum römischdeutschen König. Von den 17 Kindern von ansbacher und kulmbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg (St) (72), darunter 6 Söhne und 11 Töchter leben noch 11, darunter 8 Töchter. Obwohl Kaisersohn Maximilian von Habsburg (St) (27) zum römischdeutschen König erwählt wird und mitregieren darf, verbietet ihm sein Vater jegliche Einmischung in HRR Reichsangelegenheiten. - Die Bickenbacher sterben aus. - In Frankfurt Bad Soden wird eine Salzsode erbaut. - Gottfried X von Eppstein (St) (--) ersucht die Einwilligung des Lehensherrn Landgraf Wilhelm von Hessen (St) (25) das Amt Homburg  an den hanaumünzenberger Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (37) zu verkaufen. - In Frankfurt wird Eberhard VII von Heusenstamm (--) neuer Schultheiß. - In Frankfurt tritt der in Salzburg geborene Komponist und Organist Paul Hofhaimer (27) auf, wo er heiratet. - In Dreieich kauft Graf Ludwig II von Isenburg den sayner Anteil an der Burg Hayn. - In Groß-Gerau Trebur Astheim kauft Landgraf Wilhelm von Hessen (St) (25) 100 Morgen Äcker in Astheim, Bauschheim und Trebur und bildet daraus eine Domäne. - Ludwig Fuster alias Ludwig Eckkardt wird als Sohn des Förstersohnes und Schultheiß Heinrich Furster (34) und Margarethe xxx (--), der unehelichen hessischen Landgrafentochter zur Welt, deren Vater Landgraf  Ludwig II von Hessen Kassel (St) (++) und deren Mutter die Mätresse Margarethe von Holzheim (--) ist. - Gottfried X von Eppstein (St) (--) verkauft Burg, Amt und Stadt Bad Homburg für 19.000 Gulden an Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (37). - In Frankfurt kauft der Weberenkel und Maler Hans von Langendiepach (--) alias Kussenziech nach sechzehn Jahren wieder ein Haus in der Fahrgasse, das Haus Zum Klein-Roseneck, wonach er aber Selbstmord begeht. 

1485 In Mainz versammeln sich in der großen Stube der Münze am Speisemarkt, einem Haus auf 9 steinernen Pfeilern gegenüber dem großen Marktbrunnen, Graf Ludwig von Isenburg Büdingen (St) (--), Graf Philipp von Hanau Lichtenberg (St) (--), Graf Philipp von Solms Münzenberg (St) und Junggraf Gerhard von Sayn (St) (--) um sich wegen des sayner Anteils am Hain in der Dreieich zu vergleichen. - In Frankfurt wird der Nürnberger Hof aus dem Glauburghof und dem Schmidthof zusammengelegt. - In Frankfurt Bornheim wird das Reichslehen Bornheimerberg abgelöst und in gräflichhanauer Eigentum umgewandelt. - In Frankfurt wird eine zusätzliche Buchmesse erfolgreich eingeführt. -  Die seit zwei Jahren verwitwete ehemalige hessische Landgräfin und katzenelnbogener Erbgrafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (42), verheiratet ihre jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (11) doch noch nicht wie geplant mit Johann II von Kleve (St) (27), dessen Mutter die 14 83 verstorbene burgunder Grafentochter Elisabeth von Burgund (St) (++) ist und der in seinem Leben 63 uneheliche Kinder zeugt und der Kindermacher genannt wird. Die Heirat wird bis 14 89 verschoben.

1484 Mit einem von Bernhard von Breidenbach verfassten Reiseführer beginnt Graf Ludwig von Hanau Lichtenberg (St) (--) in Begleitung von Graf Johann von Solms Lich (St) (--), Philipp von Bicken (St) (--) eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. - Der junge Graf Johann von Solms  (St) (--) stirbt auf dem Rückweg seiner Pilgerreise von Jerusalem. - Der in Breda geborene nassaudillenburger Graf Johann V von Nassau Katzenelnbogen (St) (45) verheiratet mit der in Marburg geborenen hessischen Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (18) unternimmt mit stattlichem Gefolge über Augsburg, Innsbruck und Venedig zusammen mit seinem in Windecken geborenen Schwager Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (35) verwitwet mit der in Breda geborenen und in Hanau begrabenen nassaudillenburger Grafentochter Adriana von Nassau Katzenelnbogen (St) (++) eine Pilgerreise nach Jerusalem. - In Frankfurt vergibt der in Innsbruck geborene König Friedrich III von Habsburg (St) (69) die Dörfer Bornheim, Hausen und Oberrad dem Rat der Stadt Frankfurt als Reichslehen. - In Frankfurt Bornheim, das zur Grafschaft Hanau gehört, wird die Hinrichtungsstätte auf dem Galgenberg Ecke Kohlbrandstrasse/Berger Strasse 448 (20 17 gegenüber Aldi) auf die Geierswarte alias Berger Warte verlegt. - Graf Adolf III von Nassau Idstein Wiesbaden (St) (41) heiratet die Grafentochter Margarethe von Hanau Lichtenberg (St) (21). - Der frankfurter Gelehrte Ludwig von Marburg zum Paradies (--) schenkt der Stadt Frankfurt seine Bibliothek. - Nach zwei Jahren stirbt der mainzer Erzbischof Adalbert von Sachsen (St) (15), woraufhin Berthold von Henneberg (St) (43) neuer mainzer Erzbischof wird. - In Darmstadt Bickenbach kauft Schenk Erasmus von Erbach (St) (18) den größten Teil des ehemaligen Besitzes der Herren von Bickenbach. - Graf Philipp von Hanau Münzenberg (--) kauft xxx von Weiß (--) die zweite Hälfte am Dorf Fechenheim ab, das ihm damit vollständig gehört, wonach er von König Friedrich III von Habsburg (St) (69) damit belehnt wird. 

1483 In Mainz Kastel ist nach vielen Überschwemmungen des Rheins der obere Teil der Rheininsel Petersaue so stark vergrößert, dass es zwischen den Gemeinden Kastel und dem mainzer Petersstift Streit gibt. -.In Frankfurt wird der mit Guda von Rumpenheim, der Tochter von Reinhard von Rumpenheim, verheiratete Goldschmied und Zeichner Hans Dirmstein Mitglied der Patriziergesellschaft Frauenstein. Er ist künstlerischer Leiter der Gestaltung des Portikus Schoppe für den Frankfurter Römer und entwirft dessen Dekoration. - In Hanau wird ein erstes Rathaus alias Spielhaus mit als Säulenhalle gestaltetem Erdgeschoss am Altstädter Markt 1-3 gebaut. - In Wiesbaden werden zwei Bürgermeister, ein Geschworenenmeister und einen Schöffenbürgermeister alias Schultheiß eingeführt, was den Bürgern ein stärkeres Mitspracherecht gibt. - In Königstein gibt die regierende eppsteinkönigsteiner Herrin Louise von der Mark (St) (--) die Regierungsgeschäfte auf und zieht auf ihren Witwensitz Schloss Butzbach, wobei die fünf eingesetzten Vormünder ihrer minderjährigen Söhne die Regierungsgeschäfte weiterführen. Der Sitz der jüngeren Linie befand sich in Erbach. - Der ursprünglich aus Allendorf bei Katzenelnbogen stammende Kraft von Allendorf stirbt und hinterlässt Lehen in Erbach, Eltville und Hattenheim. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Graf Heinrich III von Nassau der Reiche (St) (43) und seine Frau Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (--), durch die er seinen Namenszusatz bekam, sterben an Lepra. Er hat eine uneheliche Tochter Contzel Dietz (St) (12), deren offizieller Vater der Maler Johannes Dietz (++) ist. Seine drei von sechs lebenden ehelichen Kinder sind sein Nachfolger Wilhelm III von Hessen (St) (22), seine ältere Tochter, die in Marburg geborene hessische Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (17) verheiratet mit Graf Johann V von Nassau Dillenburg (St) (44), die ihr erstes Kind, den in Siegen geborenen Grafensohn Heinrich von Nassau Breda (St) bekommt, und die jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein  geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (10) um deren Erbe im Katzenelnbogener Erbfolgestreit später gekämpft wird.

1482 Pest in Mainz. - In Frankfurt wird ein Puppenmaler vom Stöcker eine Stunde lang ins Halseisen gesteckt, auf dessen Hut Ich han gott geflucht, gelästert und geschant, darum muß ich stehen diesen stant stand. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) stirbt in Aschaffenburg, seinem Sommersitz, woraufhin Adalbert von Sachsen (St) (13) neuer mainzer Erzbischof wird. - In Schlangenbad gibt es nur die Warmen Mühlen. - Graf Johann V von Nassau Dillenburg (St) (43) heiratet die in Marburg geborene hessische Landgrafentochter Elisabeth von Hessen (St) (16), die ihm bereits seit 14 48 versprochen war, mit der er bereits wegen ihres katzenelnbogener Erbes seit 6 Jahren verlobt ist und deren Mutter die Grafentochter und Erbtochter Anna von Katzenelnbogen (St) (40) ist.

1481 Der diezer und hadamarer Vogt Johann von Dehr stirbt. - Die mainzer Martinsburg, die 14 78 größtenteils aus Holz erbaute Residenz vom mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) brennt während des Besuchs von Herzog Ernst von Sachsen vollständig nieder und wird um den Verdacht der Gottesstrafe auszuräumen wie eine wehrhafte fünfeckige Ritterburg aus Quadersteinen mit einem tiefen Graben und auf jeder Ecke einem Turm mit Zinnen und Schießscharten wieder aufgebaut. - Der kölner Weihbischof Arnold von Unkel ertrinkt bei einem Schiffbruch auf dem Rhein. Die Pontifikalien gehen im Rhein unter. Der Bischofsstab kann aus dem Rhein gefischt werden. - In Frankfurt wird ein allgemeines Schweinehalteverbot erlassen. - Der mainzer Dietrich von Monferrato wird von Johann Sclafenati abgelöst. - In Frankfurt Bornheim gibt Hanau seinen Anspruch auf das Dorf Bornheim auf, das mit Hausen und Oberrad endgültig an Frankfurt fällt. Bornheim, aber nicht das Amt Bornheimerberg, kommt zu Frankfurt. Die eigentlich dazugehörige Gerichtsbarkeit wird nach Bergen verlegt. Das Dorf Bockenheim wird endgültig hanauisch, hat aber das Burgrecht, das Recht bei Angriffen in Frankfurt Zuflucht zu suchen. - Der in Königstein geborene Georg von Erbach (St) (32) stirbt. Sein in Fürstenau geborener Sohn Eberhard XI von Erbach (06) wird sein Nachfolger. - In Königstein stirbt Herr Philipp von Eppstein Königstein (St) (++) während seine Tochter Anna von Eppstein Königstein (St) geboren wird. Ihre minderjährigen drei Brüder werden Herren von Eppstein Königstein: Herr Eberhard IV von Eppstein Königstein (St) (09), Herr Philipp von Eppstein Königstein (St) (05) und Herr Georg von Eppstein Königstein (St) (03). Die Witwe Louise alias Ludowika von der Mark wird neue Regentin. - In Frankfurt halten die Buchhändler in der Buchgasse eine zweite Buchmesse ab. - Der Besitzer von Burg Katzenelnbogen Graf Heinrich III von Nassau der Reiche (St) (41) und seine Frau Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (--), verloben ihre jüngere Tochter, die auf Burg Blankenstein  geborene hessische Landgrafentochter Mechthild von Hessen (St) (07) mit Johann von Kleve (St) (23), dessen Mutter die burgunder Grafentochter Elisabeth von Burgund (St) (41) ist, und verabreden die Hochzeit für 14 85. Johann II von Kleve (St) (23) zeugt in seinem Leben 63 uneheliche Kinder.

1480 Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) verlegt die Residenz der mainzer Kurfürsten wieder zurück nach Mainz und dort in die neu errichtete fertiggestellte Martinsburg. - Die Ehegültigkeit der Verbindung Pfalzgraf Johann (St) (67) und Gräfin Johanna von Nassau (St) (67) wird geprüft. - Das große Gegenüberstehen an der Ugra endet mit einem endgültigen Rückzug der Goldenen Horde der Mongolen und einem Aufstieg des Russischen Reichs. Der Deutsche Orden verliert damit seinen wichtigsten östlichen Verbündeten. Polen verbündet sich mit Russland. - Philipp von Hanau der Jüngere erbt die Grafschaft Lichtenberg. - Ritterturnier in Mainz. - Das Kloster Bleidenstadt kauft die mainzer Stadthöfe Hof Wallertheim und Hof Herberg mit ihren Gärten, die sich dadurch Bleidenstädter Hof nennen. - In Frankfurt halten die Buchhändler am südlichen Teil des Kornmarkts eine Buchmesse ab, wodurch er den Namen Buchgasse erhält. - Der nürnberger Buchdrucker Hans Foltz erstellt ein Büchlein mit ihm bekannten Bädern, darunter auch Wiesbaden, in dem vor einem steinernen Haus zwei Badebecken aufgestellt sind, wobei das warme Wasser zuerst in das Frauenbecken fließt und danach in das Männerbecken. - In Wiesbaden ist die Richtstätte alias Galgen auf dem Salz in der Mainzer Strasse später Schlachthof.

1479 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) stirbt am 28. Juli. Mit dem Tod von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) stirbt das Geschlecht der Grafen von Katzenelnbogen aus. Darmstadt verkommt zur Provinzstadt und die Wasserburg wird jahrzehntelang Witwensitz. Der Katzenelnbogener Erbstreit bricht aus. Er wird erst 44 Jahre später im Jahr 15 23 .... gegen den Schwiegersohn Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39) .... und zugunsten der Ehefrau bzw Witwe der verwitweten ehemaligen braunschweiger Herzogin Anna von Nassau Dillenburg (St) (38) ........ entschieden, deren Sohn der welfische Prinz Heinrich von Braunschweig Lüneburg (St) (11) ist, der aber erst zu seinem 18. Geburtstag sein Erbe Braunschweig antreten darf. Sein Grafentitel wird über die Töchter weitervererbt. Der böhmische Königssohn Herzog Heinrich von Münsterberg bemüht sich auf die verfrühte Nachricht des Todes von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) um die Vollstreckung der ihm von seinem exkommunizierten Vater König Georg von Böhmen übertragenen kaiserlichen Anwartschaft auf die Grafschaft Katzenelnbogen. Um die wahren Familienverhältnisse des verstorbenen pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (++), der mit dem ehemaligen Hoffräulein Clara Tott (39) aus Augsburg morganatisch verheiratet war, zu verheimlichen, wird Clara Tott (39) auf die Burg Lindenfels verschleppt, wo Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) ein Burglehen besitzt, und dort jahrelang eingekerkert. Ihr erster morganatischer Sohn und ehemaliger speyerer Domherr Friedrich von Wittelsbach Bayern (St) (++) ist bereits mit 14 verstorben. - Der trierer Erzbischof Johann II von Baden überträgt auf Bitte von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) dessen trierer Lehen auf Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (39). - Gottfried IX von Eppstein (St) verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez seinen Teil an Schloß Breuberg für 4.000 Gulden. - Sein Schwiegersohn Heinrich III von Hessen (St) (39) nimmt die Grafschaft unter umfassenden militärischen Sicherungsmaßnahmen ein. Mit Wagenkolonnen läßt er Gold, Silber und Kleinodien von Burg Rheinfels zur aufgewerteten Landgrafenhauptstadt Marburg bringen und veranstaltet am 11. und 12. Oktober 14 79 unter großer Anteilnahme der westdeutschen Fürsten u.a. dem Herzog von Jülich am Grabe des Grafen in der Erbbegräbnisstätte des katzenelnbogener Grafenhauses im Kloster Eberbach ein feierliches Totengedächtnis. - Der Versuch den bescheidenen und barmherzigen heiligen Kasimir, polnischer Königssohn, Sohn von Elisabeth von Habsburg (St) (42), mit der Kaisertochter zu verehelichen misslingt wegen dessen Keuschheitsgelübdes. - In Würzburg wird nach 30 Jahren wieder ein überregionales Turnier abgehalten. Das Vier-Lande-Turnier mit 780 Turnierkämpfern mit 4.073 Pferden Kämpfern ist das erste von 7 jährlichen Turnieren und so erfolgreich. Durch den Erfolg steigen die Teilnehmerzahlen der folgenden Turniere in Mainz, Heidelberg, Stuttgart, Ingolstadt, Ansbach, Bamberg, Regensburg und Worms bis die Größe der Turniere sie 14 87 undurchführbar machen. (Teilnahmebedingungen waren vier adelige Ahnen). - In Frankfurt in der späteren Buchgasse wird ein Buchladen eröffnet. - In Hamburg wird die erste öffentliche aber kaum genutzte Bibliothek Deutschlands eröffnet. - Christoph von Baden (St) (--) und seine Frau Ottilie von Katzenelnbogen (St) (--) verlegen die Residenz in das Neue Schloss Baden um. - Die Tochter des unehelichen Friedrich von Heppenheft Anna von Heppenheft ist Nonne im Kloster Beselich ist letzte ihres adeligen Geschlechts, übereignet 14 81 ihr gesamtes Vermögen dem Kloster und wird 1499 dessen Äbtissin. Die nun westerwälder Familie rutscht in den Bauernstand ab. - Jakob von Kronberg wird Hauptmann der Stadt Frankfurt. - Die ungeliebte Bauerntochter Bärbel von Ottenheim nimmt politischen Einfluß auf ihren Geliebten, den straßburger Vogt Jakob von Lichtenberg, und wird nach einem Jahr von den Erben aus der Burg Buchsweiler geworfen und dann unter dem Vorwurf der Hexerei in der Stadt Hagenau eingekerkert und geht nach 4 Jahren zugrunde. Der Erbe Graf Philipp von Hanau II Lichtenberg (St) fordert von der Stadt sogar ein Todesurteil. - Das ganz in Goldtinte geschriebene Lorscher Evangeliar wird neu gebunden. - Der frankfurter Bürger Johannes Bach leitet die Passionsspiele. - Der frankfurter Patrizier und spätere Ältere Bürgermeister Hamman von Holzhausen (12) bereitet sich auf sein Studium an der von Graf Eberhard V von Württemberg (St) (34) gegründeten Universität Tübingen vor. - Marquard von Hattstein läßt den Verkauf seiner Güter von Niedererlenbach um das Heilig-Geist-Spital prüfen und verkauft es daraufhin 14 80. - Der Bruder des frankfurter Stadtschreibers Georg Uffsteiner erkrankt an Lepra. Sein Status erlaubt ihm sich trotz Einweisung in den Gutleuthof davor zu drücken und in der Stadt aufzuhalten. - Heinrich III von Hessen (St) (39) gibt in Auftrag 100.000 Schüsseln für die Begräbnisfeierlichkeiten von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) in Kloster Eberbach zu kaufen, kann einen Teil unter anderem 400 aus Holz geschlagene bei Meister Valentin in Elsoff und 100 in Ellar bei Meister Rorich erhalten. - Die niederadeligen lebensfrohen Konventualen Eckhard von Hutten, Friedrich von Hutten und Gilbert von Buches alias Lindheim werden aus dem Kloster Seligenstadt ausgestossen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) reitet in Begleitung von 27 Personen von Reichenberg nach Hohenstein. - Der hohensteiner Amtmann, der Landschreiber, der Wagenmeister und zwei Schöffen foltern und hängen in Nastätten einen Dieb nach 11 Wochen und 2 Tagen im Turm. - Ein Heldenbuch mit Holzschnittbildern wird gedruckt. - Der Nürnberger Peter Henlein, Erfinder der tragbaren Taschenuhr wird geboren. - Johann von Wesel schickt dem Hussiten Nikolaus von Böhmen ein Traktat gegen die Kirche, wird vom mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) verhaftet und vor ein vom kölner Großinquisitor, dem Dominikaner Gerhard von Elten geführtes Ketzergericht gestellt. Um sein Leben zu retten schwört Johann von Wesel alias Johannes Rucherat von Wesel auf dem Marktplatz von Mainz ab, verliert alle seine Ämter und wird im Augustiner-Eremitenkloster Barfüßerkloster von Mainz bis zu seinem Tode 14 81 eingekerkert. - Walther von Kronberg, späterer Deutschmeister und Hochmeister des Deutschen Ordens wird auf Burg Kronberg geboren. - Der aus dem elsässischen Schlettstadt stammende Dominikanermönch Heinrich Kramer lässt sich auf eigenes Betreiben hin den Titel Inquisitor der Ordensprovinz Alemannia verleihen. Heinrich Kramer ist von einer Hexenverschwörung besessen und beginnt mit der systematischen Verfolgung von Frauen, die Magie praktizieren. Er wird mehr als 200 Frauen als Hexen hinrichten lassen. - Peter Schöffer erwirbt das frankfurter Bürgerrecht um nicht weiter von Bernhard Inkus von Frankfurt und anderen Gläubigern, die am Reichskammergericht in Rottweil erfolgreich die Bürger der Stadt Mainz ächten und überall pfänden lassen, gepfändet werden darf. Bernhard Inkus von Frankfurt lässt in Basel bei einem Priester, der Mitglied der dortigen Hohen Schule ist, einen Kasten mit 56 gedruckten Büchern aus Peter Schöffers Besitz beschlagnahmen. Der mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) fordert von der Stadt Basel für Bernhard von Inkus von Frankfurt gepfändeten Besitz seiner Drucker Schöffer und Henckis von 56 Büchern vergeblich zurück. - Die Graserin, oder Grasmagd ist eine beliebte erotische Figur in der niederen Minne aus einer heidelberger Handschrift. - Schenk Johann von Schweinsberg führt für den Heinrich III von Hessen (St) (39) einen Krieg mit dem hildesheimer Fürstbischof. - Der mainzer Stadthof Zum Dimerstein des Patriziers Eberhard zum Dimerstein, der 14 62 Mainz verraten hat, wird vom mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (67) an seinen Rat Doktor Johann Mergentheim verschenkt. - In Frankfurt hat die adelige Stubengesellschaft Frauenstein 24 Mitglieder aus 18 verschiedenen Familien. - In Frankfurt ist das Fachwerkhaus Wertheim Fahrtor 1 ein Gasthaus. - In Frankfurt wird Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (77) auf Klage des Ritters und Hofmeisters Hans von Landsberg alias Landsperg geächtet.

1478 Hermann IV von Hessen (St) (76), Gubernator des Kölner Erzstiftes, erhöht die an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) wegen der Pfandschaft auf Rolandseck und Linz jählich zu zahlende Rente von 800 Gulden auf 1.100 Gulden, bis mit dem erhöhten Betrag die Schadensersatzforderungen des Grafen in Höhe von 3.600 Gulden beglichen sind. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) leiht Graf Johann V von Nassau Saarbrücken (St) (23) 1.000 Gulden gegen 50 Gulden jährlicher Rente, für deren pünktliche Zahlung ihm dieser seinen Anteil an Oberroßbach zum Pfand setzt. Gottfried IX von Eppstein verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) für 1.400 Gulden die Hälfte von Bischofsheim und verkauft ihm das Schloß Ziegenberg mit 6 Dörfern und ein Viertel an Butzbach und der Weiseler Mark für 40.000 Gulden.Philipp Kämmerer von Dalberg verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) das Dorf Frankfurt Schwanheim für 1.200 Gulden. - Der Sohn des sieben Jahre zuvor verstorbenen welfischen Herzog Friedrich von Braunschweig (St) (++), der Stiefsohn von Anna von Nassau  (St) (37)  in zweiter Ehe verheiratet mit Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) ist Prinz Heinrich von Braunschweig Lüneburg (St) (10), der aber erst zu seinem 18. Geburtstag sein Erbe Braunschweig antreten darf. - Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (76) Philipp von Baden wird geboren. Er wird 15 15 Markgraf. - In Frankfurt stirbt der zweitreichste Mann von Frankfurt und jüngerer Bürgermeister Wigand von Heringen im Haus Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1. - Das Zeitalter der Inquisition beginnt. Die neue Inquisition wird von Papst Sixtus IV durch eine spezielle Bulle erlaubt und die spanische Inquisition wiederbelebt. - Der englische heilige Staatsmann Thomas Morus wird in London geboren. - In Frankfurt wird die Friedberger Warte gebaut. - Der diersteiner Nonne Kunigunde Hömberger wird vom trierer Offizialen ein Jahr Abwesenheit vom Kloster Dierstein gestattet. - Mit der Verbreitung des Rechenbuchs Arithmetik von Treviso setzen sich die indo-arabischen Ziffern entgültig durch. - Der diktatorische augsburger Bürgermeister Ulrich Schwarz lässt die Patrizierbrüder Vittel hinrichten, was zu seinem eigenen Sturz und seiner Hinrichtung führt. - Für einen Sturz der Medici in Florenz erlaubt der nepotische Papst Sixtus IV in der Pazzi-Verschwörung die Ermordung Lorenzos de’ Medici und seines Bruders Giuliano durch die konkurrierende aber durch die Medici zur Bedeutungslosigkeit gedränkten hochadeligen Ritter- und Bankiersfamilie während der Messe. Giuliano stirbt durch 19 Messerstiche, Lorenzo kann verletzt entkommen, zeigt sich der Menge. Papst Sixtus IV schickt noch Truppen, die die Medici vernichten sollen. Ein Verschwörer wird am Fenster des Regierungspalast gehängt, der Papst durch Lorenzos Geld zu einem Friedensabkommen gedrängt. - Hermann IV von Hessen (St) (76) Gubernator des kölner Erzstiftes nimmt den kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (52) mit Hilfe der kölner Bürger gefangen und hält ihn auf Burg Blankenstein bis zu seinem Tod 14 80 fest. Der kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (52) dankt nach seiner Gefangennahme ab. Hermann wird aber erst nach Ruprechts Tod 14 80 zum Kurfürsten gewählt. - Durch den Untergang des Herzogtum Burgund als Hauptkreditnehmer erleidet die von Tommaso Portinari geführte Medici-Bankfiliale in Brügge einen Verlust von mindestens 70.000 Gulden und wird liquidiert. - In der Stadt Mainz erbaut der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) am nördlichen Rheinufer die Martinsburg zu Verteidigungszwecken gegen die Bürger mit einem Wassergraben zur Stadt hin aus dem eingezogenen Nachlass des 14 76 hingerichteten Wanderpredigers Hans Böhm, dem Pauker von Niklashausen. - Alle Juden werden aus dem Bistum Bamberg ausgewiesen. - Johann Geiler von Keyserberg aus Schaffhausen hält derbe Predigten in deutscher Sprache, die Hörer aus dem Gedächtnis niederschreiben. - Die Grafen von Salm ehemals Rheingrafen erben die Grafschaft Moers und Saarwerden. - Der spätere Abt von Kloster Bleidenstadt und Wandler von Kloster Bleidenstadt in ein Ritterstift Eckart Klüppel von Elkerhausen ist noch ein Kind. - Ludwig von Hessen-Marburg (St) (18), der Erbprinz stirbt. - Buchhändler auf der frankfurter Herbstmesse. - In Kloster Eberbach wird auf dem Westflügel des Kreuzgangs unter Abt Johann Bode von Boppard III eine Bibliothek erbaut, die erlaubten Bücher vom Armarium neben dem Chor oder über der Sakristei, dorthin verbracht. Verbotene bes. juristische Bücher bewahrt der Kantor separat auf. - Der Maler von Limburg arbeitet am Hof in Dillenburg. - Der augsburger Zunftbürgermeister Ulrich Schwarz wird gestürzt. - Die Stadt Frankfurt erhält von Papst Sixtus IV die Erlaubnis Käse, Butter, Milch und Eier während der Fastenzeit zu konsumieren. - Die Rheingrafen erheiraten die Grafschaft Finstingen. - Auf der frankfurter Ostermesse lässt der nürnberger Rat für ihren Buchhändler und Verleger Anton Koberger Bücher beschlagnahmen. Johann Amerbach und Michael Wenzeler sind weitere Buchhändler. - Die abwesende klosterdiersteiner Nonne Kunigunde Hoenberger wird die Exkommunikation angedroht, falls sie nicht sofort wieder in das Kloster Dierstein zurückkehrt. Die pflichtvergessene Nonne, die sich in der Umgebung herumtreibt wird 14 80 vergeblich durch einen Anschlag an der limburger Stiftskirche (heutiger Dom) gesucht und zur Rückkehr in Kloster aufgerufen. - Der verräterische verschmitzte Helfer des mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) und unter Mordverdacht stehende Ewald Faulhaber von Wächtersbach wird von Papst Sixtus IV freigesprochen, weshalb das mainzer Domkapitel schadenersatzpflichtig wird. - In Mainz wird nach dem Tod des Mitstreiters von Lichtenberg von 14 62 der Algesheimer Hof Hintere Christophsgasse 3 hinter der Christophkirche von der mainzer Universität zur Große Burse umgewandelt um dort große Studentenversammlungen abzuhalten. - Im Besitz des kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (52) befinden sich zahreiche Manuskripte aus der Schreibstube des hagenauer Lehrers Diebold Lauber. - Der kölner Buchdrucker Heinrich Quentell, aus dem nordhessischen Quentel, heiratet Elisabeth Helman, die Tochter des kölner Münzmeisters Johann Helman und bringt deutschsprachige Bibeln heraus, die von Inquisitoren wegen ihrer individuellen Übersetzung und Zusammenstellung kritisch betrachtet werden. Heinrich Quentell verzichtet in der Folgezeit darauf seine Druckerzeugnisse mit seinem Namen zu versehen. - Die Kölner Bibel besteht gleichberechtigt aus Bild und Text und ist eine Bilderbibel. Die Bilder sind im Holzdruckverfahren hergestellt. Die Holzstöcke der Bilder werden 14 83 im Druck von Anton Koberger in Nürnberg, bei einer Auflage von 1.500 Stück erneut verwendet. - Burg Leiterstädt bei Marburg wird zerstört. - Damian von Praunheim ist mainzer Domscholaster. - In Frankfurt wird in der Friedberger Warte ein Wartturm gebaut. - Hofheim wird Pfandbesitz von Graf xxx von Eppstein Königstein (St) (--).

1477 Wetter: Jahresbeginn mit sehr kaltem Winter. Der Bodensee ist zugefroren. - In Mainz werden Leprafälle im mainzer Gutleuthof isoliert und von mainzer Universitätsprofessoren beschaut. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (75) leiht Graf Johann V von Nassau Diez (St) (22) abermals zinslos 10.000 Gulden und zwar zur Auslösung seines gefangenen Bruders Graf Engelbrecht von Nassau Vianden (St) (26), wofür Graf Johann sein Viertel an der Grafschaft Diez zum Unterpfand setzt. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (75) veranlaßt den neuen Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach, den Aufrichtigen (St) (29), Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (37) die pfälzer Lehen in der Obergrafschaft, vorbehaltlich ihrer lebenslänglichen Nutzung durch Graf Philipp, zu übertragen, wofür er dem Pfalzgrafen 125.000 Gulden, verzinslich mit 5 % auszahlt, die beim Tode des Grafen verfallen. Zur Sicherung der Zinsleistung setzt Pfalzgraf Philipp die Sauerburg und Zoll und Burg Kaub ein. - Philipp von Sirck, Dompropst zu Trier, löst die Burg Herschbach von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (75) für 3.000 Gulden wieder ein. - In Frankfurt verkaufen Philipp und Ulrich von Kronberg an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (75) ihren Besitz in den Rieddörfern für 3.000 Gulden. - Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) Christoph von Baden wird geboren. Er wird Domherr in Straßburg und Köln. - Nach dem Tod seiner Frau Adriana von Nassau Dillenburg verweigert Graf Philipp von Hanau Münzenberg (--) jegliche weitere Konsensehe, liebt offen und unstandesgemäß seine Untertanin Margarete Weißkirchner und läßt später als Beweis für Unterhaltsansprüche da er ins Heilige Land ziehen will das Bildnis Die Liebenden oder Gothaer Liebespaar vom Hausbuchmeister anfertigen. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (65) eröffnet die Universität in Mainz. - Marco Polos Reisebericht wird in Nürnberg in seiner ersten deutschen Fassung gedruckt. - Nach der letzten Schlacht im Burgundischen Krieg der Schlacht von Nancy findet man die verstümmelte Leiche von Burgunderherzog Karl dem Kühnen (44) im Eis. - Burgund fällt durch eine Ehe an Habsburg, bei der Maximilian von Habsburg (St) (18) seine Braut und Erbin Maria von Burgund (St) (20), die reichste Partie Europas, unnötigerweise in einer Stellvertreterhochzeit alias Trauung per procurationem heiratet, bei der Pfalzgraf Peter von Veldenz (--) zu Maximilians Braut in silberner Rüstung, das blanke Schwert zwischen ihr und sich, von Ehrenwachen mit Fackeln beleuchtet ins Bett steigt und Maximilians Gesandter in Gegenwart des gesamten burgundischen Hofs sein Bein bis zum Knie entblößt und es in das Bett der Herzogin schiebt, um den französischen Bewerber, den französischen Königssohn Karl VIII (St) (08), dessen Vater den Akt mit Waffengewalt verhindern will, zuvorzukommen, weil Maximilian doch noch rechtzeitig vor den französischen Soldaten ankommt. Die französischen Teile Burgunds werden aber trotzdem von Frankreich annektiert. - Vlad III Tepes, der Pfähler, ist rumänischer König und durch seine Brutalität die Quelle der Legende um Graf Dracula. - Johann von Wesel wird als wormser Domprediger wegen seiner Veröffentlichungen Disputatio adversus indulgentias sowie die gegen die Ansprüche des Papsttums gerichtete Schrift Von der Autorität, Pflicht und Vollmacht der geistlichen Hirten abgesetzt und als Dompfarrer nach Mainz versetzt. - Graf Eberhard V von Württemberg (St) gründet die Universität Tübingen. - Nikolaus der Trompeter aus Griesheim kommt mit dem Gesetz in Konflikt, da er widerrechtlich im gräflichen Wald Holz schlägt. - Trier, Mainz, Pfalz und Jülich gründen einen Münzverein. - Hermann V von Wied (St) wird geboren. Er wird 15 15 Erzbischof und Kurfürst von Köln. - Der letzte Herr von Heppenheft Friedrich von Heppenheft erhält vom Pfalzgrafen Friedrich Burg Heppenheft als Lehen. Nach seinem Tod 14 90 gehen seine Güter an den bürgerlichen Heinrich Grüninger von Bacharach. - Der Verräter aus der Ligue du Bien public, der französische Herzog Jakob von Nemours wird nach einem neuerlichen Verrat in Paris öffentlich geköpft. - Die uneheliche Tochter des französischen Königs Karl VII mit seiner Geliebten Agnès Sorel, Charlotte de Brézé, wird von ihrem Ehemann mit ihrem Liebhaber überrascht und mit dem Schwert getötet. - Friedrich Donner von Lohrheim ist Mönch in Kloster Bleidenstadt - Die Herren von Eppstein verkaufen ihren Eppsteiner Hof in Sachsenhausen mit Gütern und das Dorf Heddernheim an das Heilig-Geist-Spital in Frankfurt. - Der katzenelnbogener Amtmann in Diedorf, Hadamar und Ellar Daniel von Mudersbach stirbt. Von seinen 6 Söhnen sind 2 Edelfreie und 2 Ritter. Er wird in der Stiftskirche St Georg in Limburg an der Lahn neben seiner Frau Jutta von Bubenheim beerdigt. - Der seligenstädter Abt Reinhard von Weilnau (St) veretzt den Klosterschatz mit Abtsstab, Ring, Mitra und Handschuhen für 800 Gulden an Graf Philipp von Hanau, d.J. (St). Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (65) schreitet ein. - Mit dem Fürstabt von Fulda Reinhard von Weilnau (St) stirbt die jüngere weilnauer Linie im Mannesstamm aus. - In Wiesbaden ist ein Kindermeister für den Unterricht von Lesen, Schreiben und Kirchengesang zuständig. - Guy Pot, der Enkel von Ritter Regnier Pot, dem burgundischen Kammerdiener erhält die Grafschaft Saint-Pol. - Die Schelme von Bergen werden gezwungen ihre Hälfte ihres Anteils am Ort Frankfurt-Seckbach an Frankfurt verkaufen. Die Reichsstadt Frankfurt besetzt in der Folgezeit das Seckbächer Schultheißenamt. - In Dörnberg erbaut der des Mordauftrags auf Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) verdächtigte hessische Hofmeister Hans von Dörnberg eine neue Burg. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Daniel Bromm in die Gesellschaft Frauenstein aufgenommen. - In Sprendlingen übergibt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (75) dem mainzer Richter Hans von Sorgenloch (--) genannt Gensfleisch das Vogteigericht, ein Bagatellgericht, zum Lehen, was den dort regiernden Graf xxx von Isenburg (St) (--) ärgert, weil er alle delinquenten männlichen Dorfbewohner viermal jährlich auf dem Lindenplatz mit sieben Gerichtsschöffen aburteilt.

1476 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (74) gibt seinem Mundschenk Diether von Erbach (St) (--) ein zinsloses Darlehen von 10.000 Gulden, die er ihm ratenweise in vier Jahren aus Lahnsteiner bzw Höchster Zollgefällen zurückzuzahlen gestattet. - Der Viehhirte, Musikant und Prediger Hans Böhm prangert die Gier der Fürsten und hohen Geistlichkeit an und wird als Initiator der Niklashäuser Wallfahrt auf Anordnung des mainzer Erzbischofs Diether II von Isenburg (St) (64) in Würzburg auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Es folgen spontane Massenproteste in Franken. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (51) stirbt in seiner Residenz Heidelberg und sein Neffe Pfalzgraf Philipp der Aufrichtige (St) (--) wird wie verabredet Kurfürst. Seine Frau, die Witwe Clara Tott wird vom Neffen Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach von Pfalz der Aufrichtige (St) (--) gefangen genommen um die tatsächlichen Familienverhältnisse geheim zu halten. - Ersterwähnung des Grobrot, einer weniger edlen Rebsorte, in Kloster Eberbach erstmalig erwähnt. - Im Burgundischen Krieg besiegen die Eidgenossen den Burgunderherzog Karl den Kühnen (43) in der Schlacht bei Grandson empfindlich und in der darauffolgenden Entscheidungsschlacht von Murten beginnt das Ende Burgunds das Frankreich eine Vormachtstellung einbringt. - Der mailänder Herzog Galeazzo Maria Sforza (St) (32) kehrt als Sieger nach Mailand zurück und wird auf Betreiben von seinem jüngeren Bruder Ludovico Sforza (St) (24) von drei mailänder Adeligen ermordet. Ludovico Sforza (St) (24) übernimmt die Regierung für den minderjährigen Thronfolger Herzog Gian Galeazzo Sforza (St) (10), den er 14 94 ermorden lässt und selbst Herzog von Mailand wird. - J. Scolvus sucht Nordwestpassage und dringt in die Baffin-Bai und den Lancaster Sound vor. - Gründung der Universität Mainz. - In Mainz beginnt durch die Abtretung der Herrschaft an das adelige Domkapitel und dessen Repressalien ein Bürgeraufstand, den der mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) (--) niederschlägt. Seilfurt bei Rüsselsheim brennt nieder und wird zur Wüstung. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) überschreibt die Burg Ronneburg seinem Bruder Graf Ludwig II von Isenburg Büdingen (St) (--). - Elisabeth von Kronberg, die zukünftige Ehefrau von Graf Salentin VII von Isenburg Grenzau (St) wird geboren.  - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche von der Pfalz (St) (51) lässt den Kran bei Frei-Weinheim an der engsten Stelle zwischen Mainz und Bingen wegen Streitigkeiten mit dem mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) abreißen. - In Frankfurt werden Almosen gegen Almosenzeichen eigentlich nur an notdürftige Hausleute vergeben. Weil es auswärtigen Bettlern und Hausierern ständig gelingt sich diese Almosenzeichen anzueigenen erlässt der Rat der Stadt Frankfurt vergeblich eine Verordnung zum Schutz vor Misbrauch. - Der frankfurter Patrizier Wolf Blum junior wird Mitglied in der Stubengesellschaft Alten Limpurg. Mit leichtfertigen Geschäften von Wolf Blum Junior beginnt der Niedergang der Familie, die 14 92 mit dem Ausschluss aus der Stubengesellschaft und 15 15 mit dem Ausschluss aus der Stubengesellschaft Alten Limpurg endet. Der frankfurter Stadthauptmann zerstört die Ganerbenburg Vetzberg wegen dauernder Verletzungen des Landfriedens durch Raubüberfälle. - In Frankfurt wird der Ritter Eberhard VII von Heusenstamm frankfurter Schultheiß. - Der frankfurter Schultheiß belehnt im Auftrag von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (61) Wildgraf und Rheingraf Johann V von Dhaun und Kyrburg (St), Graf von Salm, mit dem ererbten Pfefferzoll auf dem Rhein bei Geisenheim. - Die mainzer Bürger stürmen in den Mainzer Dom und zwingen die Domherren zu einem Lossagungsbrief, der ihnen die Freiheiten zurückgeben Der mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) droht den mainzer mit einem kleinen Heer. Die mainzer Bürger geben auf und ziehen die Herrschaft des Erzbischofs derer des Domkapitels vor. Das mainzer Domkapitel verhöhnt die unterlegen mainzer Bürger und ihm wird von Papst Sixtus IV unter Androhung von Absetzungen geboten die verhöhnungen zu unterlassen. - Wildgraf und Rheingraf Johann von Daun (St) stirbt. In seinem Besitz befinden sich zahreiche Manuskripte aus der Schreibstube des hagenauer Lehrers Diebold Lauber. - In Mainz kauft der in Gernsheim geborene Peter Schöffer (51) das Stammhaus der Patrizier zum Korb.

1475 Wetter: Erdbeben in Heidelberg. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (73) befindet sich unter den Fürsten und Herrn, die sich mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (60) von Köln aus gegen Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) ins Feld begeben. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (73) belagert mit 350 Mann zu Roß und zu Fuß mit Heinrich III von Hessen Marburg (St) (35) und denen zu Köln (insgesamt rund 5.000) Linz und die Belagerer auf dem Neußer Werth. - Dietrich von Runkel verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (73) für 3.000 Gulden die zweite Hälfte seines Viertels an Limburg, Molsberg und Brechen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) erklärt in Andernach dem Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42) den Krieg. - Die Eidgenossen erklären dem Burgunderherzog Karl der Kühne (41) den Krieg und siegen im Burgundischen Krieg in der Schlacht auf der Planta. Sie führen eine neue Kriegsordnung ein, in der offiziell das unritterliche Kriegsziel die vollständige Vernichtung des Gegners ist, bei der auch keine Geiseln zur Erpressung von Lösegeld genommen werden dürfen, da dies durch die Geldgier vielen Unterlegenen und deren verminderter Aufmerksamkeit Gelegenheit zur Flucht gibt. - Kölner Stiftsfehde. - Pfalzgraf Friedrich bei Rhein erwähnt in einer Bitte nach Beurkundung einer Jagderlaubnis das Ableben von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez. (5859) Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez ehrt seinen langjährigen Jäger Seitz (5834) - Der brandenburgansbacher Kurfürst Albrecht Achilles (St) (61) schreibt sogar im offiziellen Briefwechsel mit seiner Frau als er in Kriegshandlungen ein Jahr von ihr getrennt war, über sexuelle Phantasien, die sie gehorsam beantwortet. Gleichzeitig scheint er mit den Hofdamen seiner Frau ebenfalls sexuelle Verhältnisse zu haben, die seine Frau duldet. - Mainzer Glasmalerei mit Turniermotiven (Hess. Glasmalerei). - Vermählung von Graf Eberhard von Württemberg V (St) (36) mit Markgräfin Barbara Gonzaga von Mantua in Urach mit 20.000 Gulden Mitgift und einer dreitägigen Hochzeitsfeier mit Ritterturnier und Weinbrunnen zu der 650 Adelige mit 4.280 Pferden kommen. - Ältestes Rechenbuch in deutscher Sprache,  der Trienter Algorismus wird in Trient gedruckt. - C. Ptolemäus lässt sein Geographica in Bologna drucken. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (52) wird im Kloster Eberbach beigesetzt. Vor seinem Tod schlägt er seinen einstigen Kriegsgegener von 14 62 Diether II von Isenburg (St) wieder als neuen Erzbischof von Mainz vor, der dann tatsächlich zum Erzbischof gewählt wird. Er kauft Weinessig. - Der Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42) besetzt und beansprucht die Gebiete von Herzog Rene von Lothringen und hat damit ein durchgängiges Machtgebiet von Holland bis Genf. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) droht Graf Philipp von Hanau (St), den Herren von Eppstein Königstein, den Herren von Eppstein Münzenberg, den Herren von Bickenbach, den Schenken von Erbach, den Herren von Kronberg und den Städten Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar mit der Acht, falls sie sich nicht sofort am Krieg gegen den Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42) beteiligen. - Köln wird freie Reichsstadt. - Reinhard IV von Westerburg (St) nennt sich Graf Reinhard von Leiningen Westerburg. - Die frankfurter Patrizierfamilien Stalburg und Bromm bilden die Stalburg Gesellschaft mit einem Gesellschaftsvermögen von 60.000 Gulden. - Bei einem Inquisitionsprozess im koblenzer geistlichen Gefängnis behauptet ein älteres Ehepaar aus Nassau, dass nur reine Priester die Absolution erteilen könnten, werden von einem dominikanischen Ketzermeister belehrt, sind aber nicht einsichtig, woraufhin sie gefoltert, auf dem Neuen Plan auf zwei Stühlen zur Schau gestellt und belehrt werden und nur der Mann unter der Bedingung ein gelbes Kreuz zu tragen abschwört. Die Frau wird auf der koblenzer Schartwiese verbrannt. - Johann V von Nassau Dillenburg (St) und Engelbert II von Nassau Dillenburg (St) teilen ihre Gebiete in die niederländischen und deutschen Gebiete zu denen auch Teile der Grafschaft Katzenelnbogen gehören wird. - Im bamberger Pfaffenstreit kämpft der bamberger Bischof Philipp von Henneberg mit Kurfürst Albrecht Achilles und dem Domkapitel. - Der bamberger Domherr Albrecht von Eib (55), der Verfasser der humanistischen Werke Von der Schönheit des Mägdelein Barbara und Lobrede auf Bamberg stirbt. - Das Schwarze Studenbuch entsteht in Brügge. - Der designierte badische Nachfolger Christoph von Baden (St) verheiratet mit Ottilie von Katzenelnbogen unterstützt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) mit Truppen gegen den Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42). - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) ernennt Hermann IV von Hessen (St), der bereits zwei uneheliche Söhne hat, von denen einer noch zu seinen Lebzeiten Stiftsdechant an St Maria ad Gradus in Köln wird, zum kölner Stiftsgubernator. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) erlaubt Graf Kuno von Solms Lich Laubach (St) wegen dessen Verdiensten im Kampf gegen den Burgunderherzog Karl der Kühne von Burgund (42) die Befestigung aller seiner Schlösser, Städte und Flecken. - Bei der Landshuter Hochzeit führt Brautführer, Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach Neumarkt, in Landshut die polnische Prinzessin zur Kirche. Die Heirat soll ein Bündnis gegen die Türken bilden. - Die Stadt Andernach bedroht die Stadt Linz am Rhein bei Kripp mit einer Erdbefestigung, die deren Verbündeter Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) mit einer Kanone beschiessen lässt, das Pulvermagazin trifft und fast alle andernacher Schützen tötet. Als Anerkennung für den Blutzoll verlegt der Kaiser den Rheinzoll nach Andernach zurück und stiftet einen kaiserlichen Altar im Andernacher Mariendom. - Der bamberger Erzbischof Philipp von Henneberg tritt sein Amt an. - Graf Johann IV von Nassau (St) (65) stirbt in Dillenburg. Der Leichnam wird nach Breda überführt, das Herz jedoch bleibt in Dillenburg. - Die niederadeligen Herren von Nassau zu Sporkenburg sind Inhaber der Pfandschaft Hartenfels. - Auf Wunsch von Kurfürst Friedrich von der Pfalz (St) (50) kommt der Dominikaner Gerhard von Elten als Vikar des Ordensgenerals für das neugegründete Kloster und Studienhaus nach Heidelberg. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) verlobt nach der Aufgabe der Belagerung von Neuss seine Erbtochter Maria von Burgund (St) (18) mit dem Sohn Maximilian (16) von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60). - Der Bibliothekar von Papst Sixtus IV lässt die Rezepte des päpstlichen Koch Martino de Como, der für seine verschwenderischen und opulenten Gerichte berühmt ist, im Buch De Honesta Voluptae et Valetudine drucken. Er passiert Saucen durch Tücher und verwendet Zucker in großen Mengen. - Der Ordensgeneral Leonardus Mansetis droht den Mönchen der Dominikanerklöstern in Frankfurt und Mainz bei unerlaubtem Entfernen mit Ausschluß. - In Frankfurt bezahlen 3 % der städtischen Steuerzahler 54 % der Gesamtsteuersummer. - Die frankfurter Tuch- und Seiden-Großhändler und Mitglied der Stubengesellschaft Limpurg Hans Steffan stirbt. - Wildgraf und Rheingraf Johann V von Dhaun und Kyrburg (St), wird als Graf von Salm in den Grafenstand erhoben. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) erlaubt Graf Kuno von Solms (St) Stadt und Burg Laubach auszubauen. - Der wormser Domherr Doktor der Theologie Johann von Wesel (55) kritisiert den wormser Jubiläumsablaß und wird vom wormser Bischof Reinhard von Sickingen entlassen. - Swicker von Sickingen heiratet die Schwester von Richard von Fleckenstein Hohenburg. - Der basler Dominikanermönch und Inquisitor Jakob Sprenger gründet in Köln die hochangesehene Rosenkranzbruderschaft. - Graf Philipp von Eppstein ist im Besitz der mainzer Fähre. - In Frankfurt sind Simon von Eppstein, Mosse von Luyden und Joseph Wetzl die Judenmeister. - Stahlschmiedezunft in Siegen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) bezeichnet die Stadt Mainz in seinem Aufruf gegen den Herzog Karl der Kühne von Burgund (42) als Reichsstadt. - Das mainzer Domkapitel wählt gegen den Wunsch des Papstes und des Kaisers den abgesetzten mainzer Erzbischof Diether II von Isenburg (St) zum neuen mainzer Erzbischof und zwingen ihn durche einen Vertrag und einen Schwur die Stadt Mainz für immer an das mainzer Domkapitel zu binden und beschließen daraufhin die Befestigung der Stadt durch die Martinsburg und den Ausbau des Grinsturms zur Festung. - Der am burgunder Hof in Brüssel aufgewachsene und mit einer illegitimen Tochter von Burgunderherzog Philipp III von Burgund verheiratete Neffe des Burgunderherzog Philipp III von Burgund der Gute, Adolf von Kleve (St) wird Generalstatthalter der burgundischen Niederlande. - Heinrich von Nassau resigniert als mainzer Dompropst und wird von Dietrich von Monferrato abgelöst. - Berthold II von Henneberg wird mainzer Domdekan. - Dietrich von Monferrato und Wilhelm II von Wertheim sind mainzer Domherren. - Miehlen wird erwähnt. - In Frankfurt wird Bornheim Landgemeinde der Stadt Frankfurt. - In Frankfurt Höchst gibt Diether II von Isenburg (St) die Burg Höchst als seinen Wohnsitz nach 12 Jahren auf.

1474 Wetter: Orkan mit blauem Himmel, bei dem in Augsburg eine Kirche einstürzt. - Die Grafschaft veranlaßt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) trotz seines hohen Alters wegen eines fehlenden Erben zu einer zweiten Ehe mit Herzogin Anna von Braunschweig Lüneburg, geborene Gräfin von Nassau Dillenburg (St) Ihr sechsjähriger Sohn ist Erbe des Herzogtums und bleibt in Celle zurück. Auf seine Gemahlin wird wenige Monate später durch den landgräflichhessischen Hofmeister Hans von Dörnberg von hessischer Seite angeblich ein Mordanschlag mit Arsen durch den des mehrfachen Mordes beschuldigten Johann von Bornich in der Kapelle auf Rheinfels bei einem Gottesdienst verübt. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) stellt im Reichskrieg gegen Herzog Karl den Kühne von Burgund (41) ein von Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (34) befehligtes Truppenkontingent. Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) macht mit seinem Sohn und späteren Nachfolger Maximilian von Habsburg, Erzherzog von Österreich (15), sowie mit Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) und Graf Johann IV von Nassau (St) (64) Rast in Nastätten. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) unterstützt Kaiser Friedrich III von Habsburg in Nastätten mit Futter für seine Pferde auf dem Weg von Koblenz nach Frankfurt. Unerwünschte Gäste wie Raubritter des Taunus und der Wetterau im Gefolge des Landgrafen werden vor den Toren Frankfurts abgewiesen. - Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) Bernhard III von Baden (St) wird geboren. Er wird 15 15 Markgraf. - Die Eidgenossen einigen sich mit dem Habsburgern zu einem Frieden Ewige Richtung, der beiderseitig den augenblicklichen Besitzstand wahrt und den Eidgenossen Durchmarsch durch habsburger Gebiet erlaubt. - Mit der Schlacht bei Héricourt kommt es zu den ersten militärischen Auseinandersetzungen im burgundischen Krieg zwischen Karl der Kühne von Burgund (41) und den Eidgenossen. - Regiomontanus publiziert seine Ephemeriden, von Sonne, Mond und Planeten und berechnet de ren tägliche Position bis . - Der italiensische Mediziner, Mathematiker, Astronom und Karthograph Paolo dal Pozzo Toscanelli empfiehlt aufgrund seiner Erdkarte Christoph Kolumbus eine Asienfahrt aber Richtung Westen, bei der die atlantische Westküste einfach die Ostküste Asiens ist. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) verhängt auf dem augsburger Reichstag über Kurfürst Friedrich von Wittelsbach, der Siegreiche von der Pfalz (St) (49) wegen der Weißenburger Fehde die Reichsacht und wird von Gläubigern bis zur Auslösung durch Gesandte aus Köln wegen nicht bezahlter Rechnungen festgehalten. - Durch die Einmischung von Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) lässt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) den Administrator und Hauptmann des Erzbistums Köln Hermann IV von Hessen (St) (24) vor Koblenz ein Heer zusammenstellen und zieht den Belagerern von Neuss mit hessischen Truppen nach der fast einjährigen Belagerung durch den kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47), der versucht verpfändete Besitzungen mit Gewalt und unrechtmäßig zurückzugewinnen entgegen. Die Stadt Frankfurt stellt 100 Ritter und 300 Fußknechte. Ritter Johann von Hatzfeld wechselt vom kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St) (47), der von seinem Bruder Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche von der Pfalz (St) (49) unterstützt wird, zum kölner Administrator und späteren kölner Erzbischof Hermann IV von Hessen (St) (24) der von Andernach mit ca. 150 Büchsenschützen unterstützt wird. - Eberhard von Württemberg lässt seine Kinder von ledigen Frauen außerhalb der Ehe geboren durch den Kaiser legitimieren. - Das im Besitz der frankfurter Patrizierfamilie Glauburg befindliche Haus Lichtenstein am Römer zählt 48 Betten. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (51) erlässt eine Marktschiffordnung, die die Frühschiffer und Marktschiffer vereint und Verkehr, Fahrpreis und Schutz zwischen Frankfurt und Mainz regelt. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) organisiert seinen Hof in militärischer Hierarchie. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) verlässt den Wetterauer Grafenverein, den er gegen die Expansionsbestrebungen der Landgrafschaft 14 22 mitgegründet hat. - Der Dominikaner Wenzel von Frankenstein wird Generalvikar der Provinz Teutonia. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) nimmt Graf Heinrich von Württemberg (St) in der Nähe von Metz gefangen, zwingt ihn vergeblich seine Stadt Mömpelgard zu öffnen, da sich die württemberger Stadtbesatzung unter Landvogt Marquard von Stein weigert die Tore der Stadt selbst als Graf Heinrich von Württemberg (St) zum Schein vor der Stadt hingerichtet wird zu öffnen. Mömpelgard wird vergeblich belagert. Durch die Scheinhinrichtung und die schlechte Behandlung während der Gefangenschaft bis zu seiner Befreiung 14 77 wird Graf Heinrich von Württemberg (St) geisteskrank. - Der seit einem Totschlag an Henne Brun 14 58 in Frankfurt in Eltville lebende Kontad Weiß von Löwenstein wird von Friedrich III von Habsburg (St) (59) begnadigt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) fordert in Würzburg von Graf Philipp von Hanau (St), Graf Philipp von Hanau, der Jüngere (St), dem trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) Graf Otto von Solms (St), Graf Ludwig von Isenburg-Büdingen (St) und Graf Diether von Isenburg Büdingen (St), und letztgenannt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (72) Kontingente von bis zu Hundert Rittern. - Doktor Georg von Hell, genannt Pfeffer ist Rat von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59). - In Frankfurt werden 3 Reichsbanner für den Krieg gegen Herzog Karl der Kühne von Burgund (41) hergestellt. Ein Banner für den mainzer Erzbischof Friedrich III von Habsburg (St) (59) und zwei Banner für den Kaiser, die ihm in Frankfurt übergeben werden. - Die Stadt Frankfurt schickt 25 Zentner Schießpulver. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) schließt ein Bündnis mit dem französischen König. - In Köln läd Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) in den Prachtbau Gürzenich. - Der kurmainzer Kanzler Georg von Hell heiratet die jüngere Tochter Elisabeth Weiß zum Rebstock. - Der uneheliche Sohn Friedrich (St) (14) von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (49) stirbt. - Der Abt Engelbert von Buchenau lebt in wilder Ehe mit einer Frau zusammen, die ihn zur Geldverschwendung animiert. Aus Geldnot verkauft Engelbert von Buchenau verschiedene Dörfer an Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (34). Der Verkauf der fuldaer Dörfer wird durch den fuldaer Fürstabt Johann von Henneberg-Scheusingen rückabgewickelt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (59) lädt Eberhard von Eppstein Königstein (St), Graf Otto von Solms (St) und Graf Kuno von Solms (St), Graf Philipp von Nassau (St), Graf Ludwig von Isenburg (St) vor. - Jakob von Bicken und Friedrich von Hohenlohe sind mainzer Domherren. - In Frankfurt erbt der frankfurter Patrizier xxx von Holzhausen (--) die Wasserburg Holzhausen Öde. - In Frankfurt fällt Bornheim vor den Toren der Stadt offiziell an die Stadt Frankfurt.

1473 Wetter: Extrem heißes und trockenes Wetter über das ganze Jahr. - Vergleich zwischen der schweizer Gräfin Ottilie von Thierstein und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (71), der ihr nach Verzicht auf alles Übrige außer den 1.000 Gulden Wittungsgeldern das von Graf Bernhard von Solms (St) für 6.000 Gulden erworbene Viertel an Limburg einräumt. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (71) ist bei der Zusammenkunft von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) mit Herzog Karl der Kühne von Burgund (40) in Trier anwesend. Schutzversprechen des Landgrafen Heinrich III von Hessen Marburg (St) für Kloster Eberbach. - Die Urenkelin von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (71) Marie von Baden wird geboren. Sie wird Äbtissin der ehemaligen Grablege der Markgrafen von Baden Kloster Lichtental. - Das Bankhaus Fugger erhält eigenes Wappen. - Heinrich von Steinhöwel bringt sein Buch Buochlin der ordnung - wie sich der mensch halten sol - zu den zyten dieser gruselichen kranckheit (Pest). - Ein Guteleutehaus, ein Armenbad wird in Bad Ems erwähnt. - Der Bau der Sixtinischen Kapelle nach Papst Sixtus IV wird begonnen. - Vanozza de’ Cattanei wird die Mätresse des Kardinals Rodrigo Borgia späteren Papstes. Eine weitere seiner Mätressen, die 15 jährige Giulia Farnese verschafft sogar ihrem Bruder Papst Paul III das höchste Kirchenamt, der sich aber nachdem die Sexualkrankheit Syphilis 14 94 auftritt dem sittenlosen Treiben entgegenstellt. - Nikolaus Kopernikus, der das ptolemäische geozentrische System, nach dem die Erde im absoluten Mittelpunkt der Welt steht, widerlegt, wird geboren. - Der junge Jakob Fugger sieht einen geisteskranken Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (58) in seiner Geburtsstadt, der reichen Handelsstadt Augsburg, erkennt die Macht des Geldes, verläßt das Kloster und wird Kaufmann. - Die Venezianer zerstören Smyrna. - Agnes von Baden (St), von ihrem Bruder auf Lebenszeit interniert, stirbt erblindet auf Burg Eberstein. - Das friedberger Haus Zum Bornziegel wird als Zunfthaus der Wollweber erwähnt. - Die Äbtissin von Kloster Klarenthal Katharina von Dhaun (St) stirbt. - Dem Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn folgt der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Walderdorff II. - Mit der Öffnung der Schlucht Via Mala verlagert sich der Reiseverkehr über den Splügenpass. - Graf Engelbert von Nassau II (St) (22) wird als letzter in den Orden zum Goldenen Vlies von Herzog Karl der Kühne von Burgund (40) aufgenommen. - Der in Mainz ausgebildete Buchdrucker Lucas Brandis geht nach Lübeck, eröffnet eine Druckerei und beginnt mit seiner Weltchronik Rudimentum Novitorum. - Der frankfurter Rat bemängelt, dass auf Höhe des Gutleuthofes der Main auf Pferden durchritten wird. - Der frankfurter Patrizier Klaus von Rückingen wird frankfurter Ratsherr und wird in die Stubengesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Konrad von Bickenbach XII ist geisteskrank. - In Frankfurt gibt es Käsekarren auf dem frankfurter Freithof alias Hühnermarkt. - Gerhard von Ehrenberg ist mainzer Domherr. - Frankfurt hat 154 Juden in 22 Haushalten. - In Frankfurt beginnt die Stadt eine Fehde mit Marx Knebel von Katzenelnbogen, dem der Diebstahl eines Ochsens zwischen Mainz und Bingen vorgeworfen wird. - In Frankfurt wird das Frauenhaus alias Bordell für Sexarbeit am Frauentürchen in der Mainzergasse um 09:00 Uhr geöffnet und um 04:00 Uhr geschlossen. - Graf Philipp von Hanau Münzenberg (--) beginnt das Dorf Fechenheim aufzukaufen und beginnt mit der Hälfte von xxx von Speyer. xxx von Weiß (--) verkauft seine Hälfte erst 14 84. - Johann Schenk von Schweinsberg (--) ist Befehlshaber der hessischen Truppen.

1472 Wetter: Pest in Fritzlar. -  Anna von Württemberg (St) (64), die geschiedene Frau von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (69) stirbt einsam in Waiblingen. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (70) darf wieder heiraten. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (38) verlobt seine Erbtochter Maria nach den gescheiterten Verhandlungen mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (57) mit Herzog Nikolaus von Lothringen. - Heinrich Steinhöwel (--) gelingt mit seiner Übersetzung und in Ulm von Johannes Zainer (--) gedruckten Vita et Fabulae als der deutsche Äsop eines der erfolgreichen Projekte des frühen Buchdrucks. - Brunnenvergiftungsvorwürfe gegenüber Juden in Regensburg. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (49) heiratet das ehemalige Hoffräulein Clara Tott (32) aus Augsburg und muss deshalb auf die Nachfolge verzichten. - Gründung der Universität Ingolstadt. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (49) gründet eine höfische Sängerei „Capelley“ mit Sängermeister Johann von Soest. - Erstes gedrucktes Notenblatt im italienischen Bologna. - Die Hattsteiner treten in Driedorf in katzenelnbogener Dienste. - Die Alaunminen von Volterra werden vom Florentiner Lorenzo geplündert und viele Einwohner massakriert. - Die Zunft der Härter und Schleifer im grafschaftlichbergischen Solingen erhält das Schwertschmiede-Privileg. - Viele Juden in Speyer begehen Selbstmord um der Zwangstaufe zu entgehen. - Der Sohn der Grafentochter Katharina von Hanau (St) (33), der Grafensohn Johann II von Henneberg Schleusingen (St) (33) wird Fürstabt von Fulda. - Die nassauer Landesburg Tringenstein wird von Graf Johann IV von Nassau (St) (62) ausgebaut. - Die Binnenfischereihindernisse der Fischwanderung zwischen Amel und Salm werden verboten. - Auf Burg Eltz wird ein Hauptgebäude das Rübenacher Haus unter Lancelot von Eltz und Wilhelm von Eltz vom Silbernen Löwen fertiggestellt. - Der baseler Buchdrucker Leonardus Achatus druckt Vergil in Venedig und Vincenza. - Der intime Berater von Herzog Karl der Kühne von Burgund (38) Philipe de Commynes wechselt überraschend in den Dienst von dessen Erzfeind König Ludwig XI (49). - Gotthard von Schönborn ist Prior im katzenelnbogener Hauskloster Gronau. - Der uneheliche Sohn Friedrich (St) (12) von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz I, der Siegreiche (St) (49) soll Kanoniker in Speyer werden und benötigt dazu einen Nachweis, dass seine Mutter Klara Dett, eine ehemaligen Hofdame von Albrecht von Wittelsbach von Bayern (St) adelig und mit Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (49) verheiratet ist. - Der Ehevertrag zwischen Johann von Dehrn (+15 33), späterer Vogt von Diez und Anna von Lindau wird unterzeichnet. - Mit dem Tod von Michael von Bickenbach (--) fällt Bickenbach an die Herren von Erbach. - Wilhelm II Schenk von Limpurg (--) ist mainzer Domherr. - In Frankfurt wird die italienische Bank Monte dei Paschi di Siena gegründet. - In Frankfurt bezahlt das Barfüßerkloster für einen Brief, der von einem Boten als Post nach Mainz gebracht wird, 4 Heller. Ein Liter Bier kostet 6 Heller, ein Huhn 7 Heller,  500 g Butter 9 Heller,  500 g Reis 6 Heller, eine Elle Leinwand 4 Heller, ein Buch Schreibpapier kostet 9 Heller und ein Hammel 108 Heller.   

1471 Wetter: In Frankfurt kommt es zu einem Blitzeinschlag in den Galgenturm alias Gallusturm. -  Ottilie von Nassau (St), Witwe Junggraf Philipps des Jüngeren von Katzenelnbogen (St) (++) wird anläßlich ihrer Heirat mit Graf Oswald von Thierstein für ihr katzenelnbogener Wittum mit 1.000 Gulden jährlich abgefunden. Sie bringt in diese Ehe zugleich das ihr von Graf Johann IV von Nassau Diez (St) verpfändete Viertel der Grafschaft Diez ein.Die Türken fallen in die Steiermark ein. - Der alteingesessene frankfurter Goldschmied, Maler und Stecher Johann von Dirmstein erschafft eine Handschrift des Erotik-Thrillers Sieben weise Meister in seiner Werkstadt im Haus Groß-Laubenberg. - Der Urenkel von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (69), Jakob II von Baden wird geboren. Er wird 15 03 Erzbischof von Trier. - Auf dem Reichstag in Regensburg verkündet Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) einen Vierjährigen Allgemeinen Frieden. - Gründung der Universität Genua - Nürnberg erhält vom Patrizier B. Walther die erste christliche Sternwarte Europas. - Der Venezianer G. Barbaro reist zu einem 5 jährigen Aufenthalt nach Persien. - Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (33) wird auf der ziegenhainer Stammburg Reichenbach mit Gift ermordet. Sein Bruder Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (30) übernimmt die Vormundschaft über Ludwigs II Söhne Wilhelm von Hessen (St) (5) und Wilhelm II von Hessen (St) (3) und Regierungsgeschäfte. - In Baden-Baden wird bei Tag und bei Nacht allerlei Ungebühr von Fremden und Einheimischen betrieben. - Der homosexuelle Sixtus IV wird Papst. Infessura schreibt über ihn: Es war keine Liebe zu seinem Volk in ihm, nur Wollust, Geiz, Prunksucht und Eitelkeit. Seine Lustknaben macht er ungeniert zu seinen Kardinälen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (69) besucht das Auerbacher Schloß. Sein Tross umfaßt 60 Pferde. - Osmanisches Reich reicht bis an die Adria. - In der Baumkircher Fehde wird Freiherr und Heerführer Andreas Baumkircher vor geplanten Verhandlungen mit dem Kaiser trotz dessen Zusage von freiem Geleit verhaftet und enthauptet. - Solms-Braunfels erhält die kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit. - Neben dem Gemeinen Bad nennt sich das Badehaus in der wiesbadener Langgasse Zum Bär. - Der kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz fordert von den kölner Ständen eine Erhöhung der Steuer, die er durch die Besetzung der vom kölner Domkapitel in Pfand gehaltenen Stadt Zons durchsetzt und dadurch mit dem Domkapitel und der Stadt bricht - Die Stadtbefestigung von Lambsheim wird vollständig zerstört. - Die uneheliche Tochter Anna von Albrecht von Baden heiratet bürgerlich. - Kloster Disibodenberg wird während der Kriegshandlungen geplündert. - Katzenelnbogener Fehde gegen Kurköln unter Beteiligung von Wilhelm von Brambach? - Graf Gerhard von Sayn II (St) muß Altenkirchen unter dem Schutz des Herzogs von Jülich-Berg stellen. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (48) erobert und zerstört die Stadt Dürkheim. - Herzog Karl der Kühne von Burgund (38) fordert für die Vermählung seiner Tochter mit Maximilian von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) die Kaiserwürde nach dessen Tod für sich selbst, was Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) ablehnt. - Graf Gerhard von Sayn II (St) berichtet Herzog Karl der Kühne von Burgund (38) in einem Brief von seinem Gespräch mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) über die geplante Vermählung von Maria von Burgund. - In Frankfurt werden 12 Fleischschirnen gegen den Widerstand des frankfurter Rats vom Bartholomäusstift erworben. - In Frankfurt sind drei frankfurter Schuldgefängnisse in so schlimmem Zustand, dass Claus Bavare für seinen wohlhabenden Schuldner Hans von Thusenberg kein akzeptables Gefängnis findet. - In Frankfurt wird die große vergoldete Blume auf dem Turm der frankfurter Weißfrauenkirche mit kölner Glasmalereien verglast. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach, der Siegreiche (St) (46) zerstört und schleift die Emichsburg von Graf Emich VIII von Leiningen (St) zum zweiten Mal. Sie wird sofort wieder aufgebaut. - Der nürnberger Kaufmann, Astronom und Humanist Bernhard Walther finanziert Regiomontanus eine Sternwarte und eine Druckerwerkstatt in Nürnberg. - Beutelbuch in Nürnberg. - Die Burg Hardeck über Büdingen wird nicht mehr bewohnt. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach, der Siegreiche (St) (46) erobert, zerstört Dürkheim fast vollständig, entzieht die Stadtrechte und erobert Kloster Limburg. - Der leidenschaftliche Büchersammler Wirich von Oberstein VI gibt Graf Kuno von Manderscheid-Blankenheim einen Grundstock an Büchern zur Gründung der Blankenheimer Schlossbibliothek. - Der deutsche Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) erteilt dem frankfurter Patrizer Heinrich Degen mit seiner Ernennung zum Burggrafen, Teilhaber an der Blumengesellschaft, Schwiegersohn von Agnes Blum, der reichsten Patrizierin Frankfurts, in Regensburg ein Familien Wappen. - In Frankfurt wird ein lebender Strauß auf dem Römer bestaunt. - Die frankfurter Patrizierwitwe Agnes Blum, Besitzerin der Blumengesellschaft, stirbt mit einem Barvermögen von 35.000 Gulden und wird von ihren Söhnen Melchior Blum und Wolf Blum junior beerbt. Die Patrizier Melchior Blum und Wolf Blum junior verbinden erfolgreich norddeutschen und süddeutschen mit italienischem Handel und sind im Deutschen Kaufhaus in Venedig vertreten. - Graf Johann von Nassau Wiesbaden halb Diez  erhält von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) ein uneingeschränktes vererbbares Bergregal für Gold, Silber, Kupfer, Kochsilber, Zinn und Blei. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56) befiehlt dem kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz den bei ihm gefangen gehaltenen Graf Johann II von Nassau Weilburg freizulassen. - Der hessische Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (24) hat eine uneheliche Tochter mit der Frau Christine Steyna des Malers Johannes Diez. - In Frankfurt pflastern die Juden ihr Ghetto, die Judengasse selbst, obwohl sie dem Rat gehört. - In Mainz wird die Synagoge in eine christliche Kapelle umgewandelt. Alle kurmainzer Juden müssen das Kurfürstentum verlassen, was rund 200 Jahre so bleiben wird. Der Grundbesitz wird vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (48) beschlagnahmt. - Papst Sixtus IV verpflichtet die römischen Prostituierten alias Sexarbeiterinnen Steuern an die Kirche zu zahlen. - In Wiesbaden gibt es das Badehaus Zum schwarzen Bären in der Langgasse 41.

1470 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Unruhen im Reich. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55) befiehlt der Stadt Frankfurt in Frankfurt, Sachsenhausen und seiner Umgebung Schutzgräben und Befestigungen zu errichten - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (47) verfügt die Ausweisung aller Juden aus dem Mainzer Erzstift. - Die Urenkelin von Graf Philipp von Katzenelnbogen-Diez (St) (68) Ottilie von Baden (St) wird geboren. Sie wird Äbtissin zu Pforzheim. - Botticelli eröffnet seine eigene Werkstatt. - Die Rebsorte Klebrot, 20 24 Spätburgunder, wird im rheingauer Hattenheim erwähnt. - In Diez erhält die diersteiner Nonne vom Papst das Recht in ihr Kloster Dierstein zurückzukehren, wenn sie es wünscht. - Marco Polos Reisebeschreibung erscheint gedruckt und wird lange bezweifelt. - Zatteltracht (oder Zaddeltracht, Bsp.: Till Eulenspiegel) verschwindet und wird nur noch von Spassmachern oder Gauklern getragen. - Heidelberger Neckarbrücke und die Flußmühlen werden durch Eisgang zerstört. - Die verfallene Burg Greifenstein wird ausgebessert, dennoch ist der fortschreitende Verfall der Anlage nicht aufzuhalten. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (47) lässt alle Juden aus dem mainzer Erzstift ausweisen, ihr Grundbesitz wird beschlagnahmt und die mainzer Synagoge in eine christliche Kapelle umgewandelt. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) beschallt die Zuhörer mit einer große Orgel im Chor. - Der Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (32) erbaut Burg Rotenburg an der Fulda. - Die Meisterköche des trierer Erzbischofs Johann II von Baden (St) Konrad von Udenheim danach Konrad von Basel und danach Martin von Udenheim leben in der koblenzer Hühnerstrasse, im Lehenshaus, wo die Münzen geschlagen werden. - Der mit Elisabeth von Wittelsbach verheiratete brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern VI Nürnberg (St) (--) dankt als Kurfürst von Brandenburg ab und damit fällt der gesamte Besitz des Hauses Hohenzollern an Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg (St). - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (47) nimmt die von Schwarz-Reinhard III von Sickingen und Friedrich von Fleckensteinern bewohnte leininger Ganerbenburg Madenburg ein. - Burg Stahlberg wird ausgebaut. - Burg Herschbach wird an den trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) und an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (68) verpfändet. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55) lässt alle schadhaften Häuser in geistlichem Besitz in Frankfurt, die nicht binnen Jahresfrist instand gesetzt werden vom frankfurter Rat entschädigungslos enteignen und für städtische Belange verwenden. - In Frankfurt versucht Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55) die Juden zu schützen und bestätigt besonders den frankfurter Juden ihre Rechte. - Graf Philipp von Hanau (St), Graf Ludwig von Isenburg- Büdingen (St) und Graf Kuno von Solms (St) versuchen vergeblich den Bau frankfurter Verteidigungsanlagen zu verhindern. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (47) forciert den Bergbau im hinteren Kahlgrund. - Der spätere frankfurter Stadtarzt Johann Steinwert von Soest übersetzt die niederländische Vorlage des Haimonskinder-Stoffes. Er dichtet später ein Spruchgedicht zu Ehren der Stadt Frankfurt und wird hessischer und danach Sangesmeister am heidelberger Hof von pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (47). - Johann von Merenberg ist Amtmann von Amt Kransberg. - In der hanaulichtenberger Residenz Burg Babenhausen von Graf Philipp von Hanau Lichtenberg (St) sind der Wall, die Kasematten und vier runde Batterietürme für die Kanonen fertiggestellt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55) befiehlt eine Mobilisierung aller Stände gegen den pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (47), namentlich nach Rangfolge Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (68), Graf Wilhelm von Henneberg, Graf Otto von Henneberg und Graf Friedrich von Henneberg, Graf Johann von Vianden, Graf Philipp von Nassau und Graf Johann von Nassau Saarbrücken, Graf Johann von Nassau Wiesbaden, Graf Rudolf von Leiningen, Graf Hammann von Leiningen und seinem Sohn Swicker, Graf Emich von Leiningen, Graf Bernhard von Leiningen und Graf Diether von Leiningen, Graf Wilhelm von Leiningen und ........ Graf Johann von Solms und Graf Otto von Solms, ........... Graf Diether von Isenburg, Rheingraf Johann, N. von Hanau, ........... N. von Virneburg, Graf Gerhard von Sayn, Graf Walrave von Waldeck, Rheingraf Johann d. J., .........., ein Graf von Rieneck und Wittgenstein, Georg und allen anderen (Erbschenken) von Limpurg, Schenken Konrad und Hans von Erbach, Simon und seinem Sohn Burkhard zu Finstingen, Eberhard von Eppstein Königstein, ...... und alle Freien, die Städte Köln, Straßburg, Augsburg, Regensburg, Mainz, Trier, Metz, Frankfurt, Nürnberg, Basel, Speyer, Worms, Konstanz, Ulm, den gemeinen Eidgenossen, Rottweil, Nördlingen, Hall, Esslingen, Überlingen, Schaffhausen, Memmingen, Ravensburg, Schwäbisch Gmünd, Heilbronn, Reutlingen, Rothenburg, Windsheim, Weissenburg, Wimpfen, Oppenheim, Lindau, St Gallen, Dinkelsbühl, Weill der Stadt, Aalen, Giengen, Bopfingen, Buchhorn, Pfullendorf, Hagenau, Colmar, Schlettstadt, Kaysersberg, Kintzheim, Mülhausen, Oberehnheim, Rosheim, Türkheim, Münster, Oppenheim, Landau, Odernheim, Ingelheim, Kaiserslautern, Offenburg, Gengenbach, Zell, Seltz, Freiburg i. Br., Breisach und Neuenburg. sowie allen anderen Reichsuntertanen bei Verlust aller ihrer Rechte, Privilegien und Lehen sowie den Strafen des fünfjährigen Nürnberger Landfriedens, dem von ihm zum Hauptmann ernannten Hz. Ludwig von Wittelsbach Bayern(-Veldenz) auf dessen Ersuchen unverzüglich Hilfe zur Abwehr und Strafe des Angriffs Pfgf. Friedrichs bei Rhein auf Abtei und Stadt Weissenburg zu leisten. - Der friedberger Burggraf Johann von Bellersheim alias Henne von Bellersheim lädt Graf Otto von Solms II Braunfels (St) vor Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (55). - Eberhard Greifenklau Vollrads ist mainzer Domherr. - In Hanau erhält die Vorstadt eine eigene Stadtmauer. - In Frankfurt wird die Friedberger Warte erbaut, wodurch das durch Mauern mit Türmen befestigt Bonames an Bedeutung verliert. - In Frankfurt verkauft der Weberenkel und Maler Hans von Langendiepach (--) alias Kussenziech nach fünf Jahren sein Haus Zum Schyd in der Fahrgasse wieder. 

1469 Wetter: Leprafall in Kronberg. Er soll in das frankfurter Gutleutspital. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) kündigt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) die gau-algesheimer Pfandschaft, ohne sie jedoch einzulösen, da Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) diese Dörfer mit seiner Gerechtigkeit an Stadecken dem Markgraf Karl von Baden (St) (42) zur Ausstattung seines Sohnes Christoph von Baden (St) (--) und seiner Enkelin Ottilie von Katzenelnbogen (St) (18) überläßt, die von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) die mainzer Pfandschaft Gernsheim im Werte von 40.000 Gulden als Mitgift erhält. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) liefert dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) für 2.000 Gulden Frucht und gestattet ihm die zinslose ratenweise Rückzahlung in sieben Jahren aus Lahnsteiner Zollgefällen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) vermittelt die Freigabe von Graf Dietrich von Wied (St), Herr zu Isenburg und Runkel, aus der Gefangenschaft von Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg (St) (29) für ein Lösegeld von 3.000 Gulden. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) und die Stadt Oppenheim erneuern den Vertrag über Bau und Unterhaltung des Rheindeiches zum Schutze der Rieddörfer. - In Frankfurt bittet der frankfurter Rat um Geleit durch katzenelnbogener Gebiet zum Tag nach Koblenz. - Graf Friedrich von Wied und Wilhelm von Runkel sind Herren auf Burg Isenburg.  - Die bereits betagteren diersteiner Nonnen Metze von Schönborn und Liese von Sottenbach werden aus dem Kloster in andere gemässigtere Kloster oder in ihr Elterhaus vertrieben. - Der Hessische Bruderkrieg unter den hessischen Landgrafen Ludwig II von Hessen Kassel (St) und dem mit dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) verbündeten Heinrich III von Hessen Marburg (St) (29) bricht offen aus. Die vom mainzer Burgmann XXX von Linsingen verteidigte Burg Jesberg wird nach langer Belagerung und Beschießung durch 500 vom hessischen Landgrafen Ludwig II von Hessen Kassel (St) (31) angeworbene böhmische Landsknechte und 300 Berittene, erstürmt, fast völlig zerstört und alle Verteidiger werden getötet. - Wilhelm von Hessen Kassel (St) wird auf Burg Blankenstein geboren, er gibt die kirchliche Laufbahn auf, wendet sich dem Kriegshandwerk zu und wird wie sein älterer Bruder an der Sexualkrankheit Syphilis sterben. - Herzog Sigmund von Wittelsbach Österreich der Münzreiche verkauft wegen seines ausschweifenden und zügellosen Lebensstils Herzog Karl der Kühne von Burgund (36) die Grafschaft Pfirt alias das Erbe seiner Urgroßmutter, die Landgrafschaft Elsaß, den Breisgau und einige Städte. - Die Pest tritt in Hachenburg auf. - Der Diener des frankfurter Münzmeisters Erwin von Steeg, der als kaiserlicher Bote gerichtliche Ladungsbriefe zustellen soll, wird in der Nähe Frankfurts überfallen und beraubt, eine mündlich abgegebene Ladung lehnt der Rat der Stadt Frankfurt ab. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (54) befiehlt den frankfurter Stadtwerkmann Bingerhenn vergeblich an den kaiserlichen Hof in Graz. - Die Grafen von Hohenlohe verklagen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (29) vor dem kaiserlichen Gericht. - Das eppsteiner Kloster Retters wird vergeblich reformiert. - Gilbrecht von Schönborn Burgschwalbach wird mainzer Amtmann in Oberlahnstein. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) erlässt die mainzer Weberordnung mit 4 Tucharten, gute und schlechte Qualität und 2 Tuchbreiten: Gute Qualität ist das mit acht Gebund und drei Strängen breiteste Tuch, ein an der Wollflocke blau gefärbter Stoff, mit Waid gefärbt. Danach ein acht Gebund breiter, weißgrauer oder weißer Stoff. Die schlechten Tucharten beginnt mit einem sieben Gebund von slecht wijß, das wijß sal bliben und slecht grae werck. Und gefärbte Tücher tauchen in den Tuchrichtlinien nicht auf und werden auch nicht gesiegelt. Die Schwarzfärberei ist verboten. Eine vierte Tuchart, weißgraue mit rot versetzte Tuche sind Spezialtuche. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (67) weilt mit seinem Schwiegersohn Christoph von Baden (St) und dessen Schwestern in einem Bad um mit ihnen das Bad und Geselligkeit zu pflegen. - Der verräterische verschmitzte Helfer des mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) Ewald Faulhaber von Wächtersbach wird vom mainzer Apotheker Johann von Bobenberg im Todeskampf wegen eines Mordanschlags auf ihn selbst beschuldigt und die Beschuldigung durch seine Frau auf dem Marktplatz von Mainz mit lautem Geschrei veröffentlicht. Ewald Faulhaber von Wächtersbach wird vom Domkapitel suspendiert aber vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) geschützt und für drei Jahre nach Rom geschickt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (54) bezichtigt Graf Philipp von Rieneck des Landfriedensbruchs in einer gesetzeswidrigen Fehde gegen den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (46) und verbietet namentlich seinem Rat, dem würzburger Bischof Rudolf von Scherenberg, Graf Otto von Henneberg, Graf Friedrich von Henneberg, Graf Johann zu Wertheim, Graf Friedrich von Castell, Graf Kraft von Hohenlohe, Graf Albrecht von Hohenlohe, den Schenken von Schenken von Limpurg, den Herren von Hutten, den Herren von Thüngen, den Herren von Lichtenstein, der gesamten fränkischen Ritterschaft, dem würzburger Bürgermeister und dem Rat der Stadt Würzburg unter Strafandrohung Graf Philipp von Rieneck in der Fehde zu helfen. - Johann von Scharfenstein zerstört 14.000 Liter Wein von Kloster Bleidenstadt im Streit um das bleidenstädter Lehen seines verstorbenen Vaters, das er nicht mehr zu Lehen nehmen will, sondern als Eigentum betrachtet. Kloster Bleidenstadt zieht das Lehen nach einem Ultimatum ein und vergibt es neu. Der kaiserliche Kommissar Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach Zweibrücken Veldenz (St) verurteilt Johann von Scharfenstein (--) zur Annahme des Lehens und zur Begleichung der Schäden. - Der kurpfälzische Amtmann von Oppenheim Johann von Sickingen, verheiratet mit der wormser Margarete Kämmerer von Dalberg, stirbt. - Ewald Faulhaber von Wächtersbach ist mainzer Domkantor. - Ludwig von Helmstadt ist mainzer Domherr. - In Frankfurt fordert die Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (--) Geld vom frankfurter Hauptmann Hamman Waldmann.  - In Frankfurt berät man über die Raubzüge von Marx Knebel von Katzenelnbogen (--) gegen frankfurter Bürger. - In Deutschland überholen durch die einsetzende Massenproduktion die gedruckten Bücher die handschriftlich erstellten.

1468 Wetter: Pest in Frankfurt. Viele Bürger fliehen nach Gelnhausen. - In Mainz stirbt der Buchdruckerfinder Johannes Gutenberg im Algesheimer Hof Hintere Christophsgasse 3. - Regiomontanus beobachtet den Halleyschen Kometen und bestimmt mit hoher Genauigkeit dessen Position und Geschwindigkeit. - Kaiser Friedrich III von Habsburg fordert u.a. Graf Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (66) erstgenannt vor Graf Otto von Solms (St), Graf Johann von Nassau (St) und Graf Gerhard von Sayn (St) zum Kreuzzug gegen den gebannten böhmischen König Georg von Godiebrad auf. Schuldenregelung zwischen Graf Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (66) und dem kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St). - Die Schulden des Erzstifts betragen 18.000 Gulden, die jährlich mit 900 Gulden aus dem Linzer Zoll verzinst werden sollen und wofür die Hälfte der Burg, Stadt und Zoll Linz und Schloß Rolandseck mit dem Mehlemer Kirchspiel und Honnef verpfändet sind. - Die Herrren von Buseck verkaufen ihren Besitz in mehr als sechs Orten der Obergrafschaft für 1.450 Gulden an Graf Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (66). Pfalzgraf Ludwig, Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (66), Landgraf Heinrich III von Hessen (St), Markgraf Karl von Baden (St) (41) und die Grafen von Nassau und Solms sowie Reinhard IV von Westerburg (St) schließen ein lebenslängliches Bündnis, in dem sie insbesondere die gegenseitigen Rechtsbeziehungen regeln. - In Mainz stirbt Johannes Gutenberg. - Der gebannte böhmische König Georg von Podieprad überfällt das Herzogtum Österreich. - 2-jähriger Hessischer Bruderkrieg zwischen dem hessischen Landgrafen Heinrich III von Hessen Marburg (St) und dem Landgrafen Ludwig II von Hessen Marburg. - Burgundischer Krieg oder Kölner Siftsfehde beginnt. - Durch die Errichtung eines Blockhauses auf der geschleiften Burg Hattstein erhält Henne von Hattstein seinen Besitzanspruch aufrecht und beschwört einen Ganerbenvertrag Vergleich Frankfurts mit den hattsteiner Ganerben (Adolf von Nassau, Philipp von Nassau, Eberhard, Philipp und Georg von Eppstein, Herren zu Königstein und Münzenberg und Ludwig Marquard, Johann und Philipp von Hattstein). Burg Hattstein wird langsam als Ganerbenburg wieder aufgebaut und kommt durch überzogene Geldforderungen 14 94 aber ohne politische Bedeutung wieder in hattsteiner Besitz. - Der Leibarzt und Humanist Heinrich Steinhöwel übersetzt sinngemäß die Griseldis-Novelle mit dem deutschen Titel Diss ist ain epistel francisci petrache / von grosser stätigkeit ainer frowen Grisel gehaissen. - Die orakelähnliche Sagenfigur Sibylle wird am Chorgestühl des Ulmer Münsters dargestellt. - Die Stadt Hanau erhält die Erlaubnis zwei Messen pro Jahr abzuhalten. - Die frankfurter Patrizierfamilie Stalburg, die in Genau und Venedig Niederlassungen betreibt, wird in die Stubengesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Graf Philipp von Hanau der Jüngere (St) heiratet Gräfin Adriana von Nassau Dillenburg (St). - In Koblenz werden beim Schöffengerichtsschreiber Clas von Sierck im Haus Zum Hammer beim Burgtor sowohl Trinkgelage als auch Gerichtssitzungen abgehalten. Der fuldaer Abt Reinhard von Weilnau (St) verkauft Herbstein an Eberhard von Eppstein Königstein (St). Der 15 jährige Christoph von Baden (St) (15) heiratet die Grafentochter Ottilie von Katzenelnbogen (St) (17). Gräfin Anna von Württemberg (St) (64), die geschiedene Frau von Graf Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (66) stirbt einsam in Waiblingen. - Graf Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (66) darf wieder heiraten. - Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach, der Siegreiche (St) (45) mischt sich in leiningische Erbstreitigkeiten ein und nimmt Burg Neu-Leiningen mit Gewalt in Besitz. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (53) wird von Hans Burgmeier senior portätiert. - Graf Eberhard I/V von Württemberg (St) (23) unternimmt eine Palästinafahrt nach Jerusalem, auf der er gelobt bei glücklicher Heimkehr seinen Bart nicht mehr zu schneiden und nach der er seinen Beinamen im Barte erhält. - Der in Breda geborene Graf Engelbert II von Nassau Dillenburg (St) (17) heiratet Cimburga von Baden (St) (18). - Die schlichte Weißfrauenklosterkirche in Frankfurt wird im gotischen Stil neu aufgebaut und reich mit Fresken geschmückt. - Graf Heinrich von Württemberg (St) (20) wird von Graf Ulrich I/V von Württemberg (St) auf Bildungsreise in Begleitung der angesehenen Juristen Bernhard Schöfferlin und Ludwig Vergenhans nach Rom und Paris geschickt. - In Frankfurt lehnt die Errichtung eines Pestillenzhauses ab. Erst 14 92 wird im Klapperfeld das Haus zum kleinen Römer in ein Pesthaus umgewandelt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (53) wird beauftragt seinen Schwager Markgraf Karl von Baden (St) (41) im ganzen Reich die halbe Judensteuer einzutreiben. - Die von Eberhard III  von Eppstein Münzenberg (St) gegründeten königsteiner Kugelherrenstiftsbrüder, die Brüder von der Feder genannt werden, richten im Kloster Marienthal die erste Klosterdruckerei ein. - Die frankfurter Patrizier Klaus von Rückingen und Johann von Rückingen erhalten eine Adelsbestätigung von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (53). - Der Maler Hugo van der Goes arbeitet zusammen mit Jacques Daret zur Ausschmückung der Hochzeitsfeierlichkeiten des Burgunderherzogs Karl der Kühne in Brügge. - Graf Johann IV von Nassau (St) löst die in bickener Pfandschaft befindliche Ganerbenburg Wallenfels wieder ein. - Der französische König Ludwig XI gerät in burgundische Gefangenschaft und der intime Berater von Herzog Karl der Kühne von Burgund (35) Philippe de Commynes bringt Herzog Karl der Kühne von Burgund (35) davon ab den französischen König Ludwig XI (45) zu töten. - In Mainz steht auf dem Ostlettner im mainzer Dom eine Orgel. - Der speyerer Bischof Matthias von Rammung beginnt eine Reformation des Kloster Odenheim, das sich aber erfolgreich wehrt. - Bernhard von Solms Braunfels (St) wird als Sohn von Otto von Solms (St) (42) und Anna von Nassau Wiesbaden (St) (26) geboren.

1467 Gottfried IX von Eppstein (St) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (65) für 3.000 Gulden ein weiteres Achtel an der Grafschaft Diez. - Der kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) verspricht seinem Bruder Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (42) für den Fall des Ablebens von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (65) dessen kölner Lehen. - Landgraf Heinrich III von Hessen (St) zahlt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (65) eine jährliche Rente von 200 Gulden aus Gießen. - Konrad von Katzenelnbogen (St) (--), unehelicher Sohn von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St), ehemaliger Pastor von Roßdorf (14 57 bis 14 60) tritt in den weltlichen Stand zurück. Er wird Landschreiber der Obergrafschaft Katzenelnbogen. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (44) weigert sich trotz der Drohungen von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) der Stadt Frankfurt ihren Besitz in Mainz zurückzugeben. - Der heilige Niklaus von Flüe, reicher schweizer Bauer, verläßt seine Frau mit 10 Kindern und wird Einsiedler, der sich nur durch die Eucharistie ernährt. - Die ungern durch hohe finanzielle Aufwendungen von Frankfurt verwaltete Burg Hattstein wird durch den mainzer Erzbischof Adolf von Nassau belagert, erobert und geschleift. - Margarethe von Württemberg lässt sich über Diät und Massage beraten. - Regiomontanus berechnet seine astronomischen Sinustafeln in Dezimalbruchschreibweise und die scheinbare Rotation der Himmelskugel. - Erster deutscher Schach-Wettkampf in Heidelberg. - Mühlhäuser und Waldshuter Krieg. - In Frankfurt stiftet der frankfurter Schöffe Wicker Frosch die Ratsmessen in der alten Nikolaikirche, in denen sich jeweils dienstags und donnerstags morgens um fünf Uhr alle Ratsherren in der Kirche zum Gottesdienst vor den Ratssitzungen treffen. - Walther von Reifenberg zerstört das Mainz und Frankfurt gehörende Schloss Hattstein. - Durch den Tod von Graf Hesso von Leiningen Dagsburg (St) stirbt dieser Zweig der Leininger Grafen im Mannesstamm aus, seine Schwester Margarete von Leiningen (St), verheiratet mit Reinhard III von Westerburg (St), erbt den größeren Teil des Besitzes dieser älteren Hauptlinie der Leininger, und die Westerburger nennen sich seitdem Leiningen-Westerburg. Der landgräfliche Familientitel und der Titel einer gefürsteten Landgrafschaft sind damit erloschen. - Die Witwe des Patriziers Johann Fust heiratet den Goldschmied und Buchdrucker Conrad Henkis von Gudensberg zum Iseneck. Fusts Tochter Margaretha heiratet den ehemaligen Schreiber, Gehilfen, Teilhaber und schlußendlich Alleininhaber der Druckerei Fust und Schöffer in Mainz. Schöffer ist weltlicher Richter in Mainz. - Flohpelze im Inventar von Karl dem Kühnen von Burgund (34). - Das Gleven-System wird abgeschafft. - Die nassauer Burg Herborn wird nicht mehr bemannt. - Reinhard IV von Westerburg (St) (14) verlegt seine Residenz von Westerburg ins Leininger Land. - Die Räte des Pfalzgrafen Simmern besetzten mit bewaffneter Mannschaft Kloster Sponheim. Der sponheimer Mönch Andreas de Trajecto superiori beschäftigt sich unbekümmert um das wüste Treiben um ihn herum fleissig mit geistlichen und weltlichen Wissenschaften und hinterlässt mehrere in damaliger Zeit geschätzte Werke, Predigten, Gedichte, Reden und Briefe. Der sponheimer Abt reformiert Kloster Sponheim mit neuen Mönchen die ein karges armseliges Leben in Not fristen und nicht selten fliehen. Selbst Fisch gibt es selten und überbackene Birnen in Brühe sind tägliches Brot. - Graf Gerhard II von Sayn (St) wird von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) zum Statthalter der heimlichen westfälischen Gerichte. - Der kölner Erzbischof Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) nimmt Graf Gerhard II von Sayn (St) die Pfandschaft von Rheinbach mit der kölner Römer-Wasserleitung entschädigungslos ab. Graf Gerhard von Sayn II (St) bittet Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) und Herzog Karl der Kühnen von Burgund (34) um Hilfe. Herzog Karl der Kühnen von Burgund (34) nimmt die Gelegenheit wahr sich am Rhein in Streitereien einzumischen. - Der diezer Erbtruchsess Dietrich von Diez wird mit der Burg Ardeck belehnt. - Der spätere trierer Erzbischof Richard von Greiffenklau Vollrads wird geboren. - Die Koadjutorfehde zwischen dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (44) und Heinrich von Württemberg endet. - Graf Philipp von Hanau Münzenberg (St) (18) hat ein Verhältnis mit der hochstätter Pfarrerstochter Gutte aus Reifenberg. - Michael von Bickenbach führt für eine Reihe von Ansprüchen eine Fehde gegen die Stadt Frankfurt, die versucht die Schenken von Erbach davon abzuhalten ihn zu unterstützen. Der Bote eines kaiserlichen Briefes wird einen Tag festgehalten und mit dem Brief zurück nach Frankfurt geschickt. - Die Tochter Ursula von Hohenzollern aus der ersten Ehe von Albrecht Achilles  mit Margarete von Baden (St) (52) heiratet Herzog Heinrich von Münsterberg I. - Der Bruder von Gerhard von Schönborn, Johann von Schönborn wird Amtmann und Vogt im nassauischen Weilburg. - Der in Seligenstadt geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling malt das von den Medici für die Stadt Fiesole bestimmte Triptichon Jüngstes Gericht in Brügge. - Johann von Schönborn wird Vogt und Amtmann in Weilburg. - In Gladenbach wird in der Silberkaute ein reiches Silbervorkommen ausgebeutet. - In Mainz verkauft der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (44) an einen kölner Bürger das mit gotischen Fenstern Zinnen, Türmen und einem Rittersaal im ersten Stock ausgestatteten mainzer Familienhaus Zum Frosch nahe des Brandplatzes der mainzer Patrizier zum Frosch. - Die Grafentochter Eva von Sayn (St) (12) heiratet Graf Heinrich von Nassau Beilstein (St) (19). - Burg Ardeck an der Aar ist Hauptsitz von diezer Ermbarschall Dietrich von Diez. - In Frankfurt ist  das Gasthaus Krachbein Fahrgasse 94 (20 16 Kreuzung Fahrgasse/Battonnstrasse) berühmt.

1466 Markgraf Karl von Baden (St) (39) erhält von Kurfürst Friedrich von der Pfalz (St) (41) die Erlaubnis, Enkirch, Winningen, Obermendig und den Wildfang auf dem Idarwald an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (64) zu verpfänden. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (64) löst für 2.000 Gulden Gernsheimer Zollanteile aus dem Besitz von Graf Johann IV von Nassau (St) ein. Markgraf Karl von Baden (St) (39) gibt das ihm vom Mainzer Erzstift für 20.000 Gulden verpfändete Gau-Algesheim mit 7 zugehörigen Dörfern und einen für 30.000 Gulden verpfändeten ehrenfelser Zollanteil nominell für 50.000 Gulden an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (64) weiter. Dieser gestattet dem Erzstift, sie innerhalb der nächsten beiden Jahre für 32.000 Gulden wieder einzulösen. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (64) schließt mit den Grafen von Nassau und Solms und Reinhard VI von Westerburg (St) ein lebenslängliches Bündnis, in dem insbesondere die gegenseitigen Rechtsbeziehungen geregelt werden. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (41) fährt mit Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (64) auf dem gräflichen Schiff nach Köln und danach nach Bacharach. (6232) - Der Kaufmann Nikitin reist über Wolgamündung-Baku-Persien-Hormus-Maskat nach Indien  und liefert Länderbeschreibungen. - Die Grafen Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (64), Johann von Nassau und Gottfried von Eppstein (St) reformieren ihr Kloster Dierstein (Oranienstein) in dem schon längere Zeit die Regeln nicht mehr beachtet werden, indem sie es mit reformierten Nonnen besetzen. - In Straßburg erscheint die erste deutschsprachig gedruckte Mentelin-Bibel. - Graf Gottfried VIII von Eppstein (St) stirbt. - Landgraf Ludwig II von Hessen (St) führt Krieg gegen den würzburger Bischof und lässt sich für 166 Gulden die Burg Reifenberg öffnen. - Der frankfurter Patrizier und Geschäftsmann Johann Fust stirbt auf einer Reise in Paris. - Eberhard von Eppstein Königstein (St) besitzt das Rote Haus in Mainz. - Der würzburger Fürstbischof Johann III von Grumbach wird mit einem Zeremonienschwert statt einem Krummstab im Würzburger Dom beigesetzt. - Bona Sforza, die Gemahlin Galeazzo Maria Sforzas (St), ist im Besitz eines mit 30 Edelsteinen geschmückten Stundenbuches. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (51) verbietet den Ganerben der Burgen in Friedberg, Neu-Falkenstein, Kronberg, Voitzburg, Staden, Bickenbach, Lintheim, Reifenberg und Frankenstein weiter Forderungen an die Stadt Frankfurt wegen der Zerstörung der Burg Bickenbach zu stellen. - Johann und Philipp von Scharfenstein streiten um Besitzungen des Klosters Bleidenstadt in Frauenstein. - Johann von Schönborn erhält Burg Freienfels als Lehen. - Burg Wallenfels und Burg Hain in Siegen werden für Nassau zurückerobert. - Das unter strarken Repressionen leidende Dinant wird von Herzog Karl der Kühne von Burgund (33) wegen der Beleidigung seiner Mutter während der Belagerung zerstört, weshalb die Messinggießer mit ihren Formen und Kenntnissen des Gebildebrotbackens nach Aachen ziehen, wo die Aachener Printen entstehen. - Im Kloster Sponheim wird der Mönch Johannes von Bockenau durch mainzer Mönchsbrüder ersetzt, wofür er sich mit einem Raubmord rächt. Weil der sponheimer Mönch Bruno verkehrt herum in seinem Bett schläft misslingt der Mordanschlag. Johannes von Bockenau brennt die Getreidescheune nieder und flieht mit einem gestohlenen Pferd nach Hornbach wo er beim Diebstahl in der Kirche ertappt wird und ins Gefängnis geworfen wird. Der leichtgläubige sponheimer Abt Johann kauft ihn nach einem Bettelbrief frei, doch stiehlt er weiter bis ihn Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (49) fängt und lebenlänglich in den Kerker von Kloster Sponheim sperren lässt. - Papst Paul exkommuniziert den böhmischen König Georg von Podiebrad. - Graf Johann IV von Nassau (St) wird in den Wetterauer Grafenverein aufgenommen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) verleiht dem straßburger Buchdrucker Johannes Mentelin ein eigenes Wappen. - Die Stadt Frankfurt erhält die Erlaubnis Butter während der Fastenzeit zu konsumieren. - Die Fehde zwischen Graf Heinrich von Württemberg (St) (18) und Graf Johann von Wertheim ist eine Machtprobe, die beinahe zu einem Krieg im ganzen Reich führt, von der nur Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (45) profitiert. - Reichstag in Ulm. - Das eppsteiner Kloster Retters wird wieder mit Prämonstratenserinnen besiedelt. - Der Mitbesitzer von Burg Hohlenfels Johann von Einenberg, Herr von Burg Landskron wird von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (51) geächtet und verliert alle seine Burgen. Die Besitzrechte an Burg Hohlenfels erhält sein Onkel, der trierer Hofmeister Johann von Eltz. - In Uribno wird der erste Buchdrucker und Musikverleger Ottaviano dei Petruccci mit bewegliche Noten geboren. - Eberhard III von Eppstein Münzenberg (St) macht Gabriel Briel zum Vorsteher des Kugelherrenstifts in Königstein. - Der in Seligenstadt geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling bewohnt ein gemietetes Steinhaus in der Sint-Jorisstraat in der burgundischen Residenzstadt Brügge. - Der flämische Arzt und Astronom stirbt am Hofe des herrschsüchtigen und tückischen französischen König Ludwig XI Henri Arnaut de Zwolle. Henri Arnaut de Zwolle hinterlässt Beschreibungen des chembalo-ähnlichen Clavicymbalum. - Der mainzer Domherr Friedrich Broemser von Rüdesheim stirbt. Sein Bruder ist ebenfalls mainzer Domherr (wann?). - Ulrich von Bickenbach ist mainzer Domkantor. - Johann III von Nassau (St) ist mainzer Domherr. - In Königstein gründet Eberhard III von Eppstein Königstein, beeinflusst vom Kirchenreformer, gerade zurückgetretenen katholischen mainzer Domprediger und neuen butzbacher st markus Bruderhaus Probst Gabriel Biel (--) ein neues Kloster der Ordensgemeinschaft  Brüder vom gemeinsamen Leben alias Kugelherren als Anhänger der devotio moderna in der Kugelherrnstrasse, aus deren Reihen eine vierteilige Schrift Nachfolge Christi alias De imitatione Christi kommt, die nach der Bibel das meistverbreitste Buch ist und von Thomas von Kempen stammt. Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (44) ist der Schwager von Eberhard III von Eppstein Königstein (St) (--).

1465 Wetter: Jahresbeginn mit strengem Winter, der Bodensee ist komplett zugefroren. Die Weinernte wird durch starken Frühfrost geschädigt. - Lebenslängliches Bündnis zwischen dem trierer Erzbischof Johann von Baden (St) (35) und GrafPhilipp von Katzenelnbogen Diez (St) (63) in dem besonders die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Erzstift und der Grafschaft geregelt werden. Hierfür verpflichtet sich Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (63), die 18.000 Gulden, die ihm das Erzstift schuldet, gegen eine jährliche Verzinsung mit 5 % zu Lebzeiten des trierer Erzbischofs Johann von Baden (St) (35) nicht zurückzufordern, wogegen der Erzbischof dem Grafen gestattet, von allen Gütern, die über den Hunsrück an die Mosel geführt und zu Treis eingeschifft und dem Erzbischof verzollt werden, dort den gleichen Zoll, wie er ihn zu St Goar genommen haben würde, zu erheben. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (63) erwirbt vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) von Mainz Burg, Ort und Zoll Gernsheim gegen Erhöhung der bisherigen Pfandsumme von 24.800 auf 40.000 Gulden von denen 33.000 Gulden durch Mainzer Schuldverpflichtungen an den Grafen bereits abgegolten und daher nur noch 7.000 Gulden bar zu erlegen sind. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (63) hält sich in Köln auf, wo er vor der Beschlagnahme fremder mitgeführter Gelder gewisser Herren gewarnt wird (5359) - In der nassauer Residenz Dillenburg wird eine Wasserversorgung aus 1 Meter langen gusseisernen Röhren benutzt. - Die Stadt Niederbrechen öffnet Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (63) ihre Tore zu langsam. Er nimmt ihnen ihr Vieh weg, schlachtet eine Hälfte und gibt die andere zurück. Die Einwohner schwören daraufhin Treue und Gehorsam. (5354) - Johannes Gutenberg wird vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) in seinem Hofgesinde aufgenommen und Hofedelmann, der einmal im Jahr Kleidung für Edelleute erhält. - Der Deutschordenstaat muss auf seine Souveränität verzichten und die Lehnshoheit der polnischen Krone akzeptieren. - Burg Hattstein ist nur noch mit 3 Bewaffneten besetzt. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach tritt die Stadt Pfeddersheim an Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) ab. - Eberhard von Eppstein Königstein (St) befehdet die Stadt Frankfurt im Streit um Vilbel und Graf Kuno von Solms (St) schlichtet. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich (St) (48) geht ein Bündnis mit Karl dem Kühnen von Burgund gegen Kaiser Friedrich III, den brandenburger Kurfürst Albrecht Achilles von Zollern und Herzog Ludwig von Veldenz, ein. - Französische Adelige unter Führung von Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (32) bilden die Ligue du Bien public, revoltieren gegen den französischen König Ludwig XI und liefern sich eine unentschiedene Schlacht bei Monthlery. Deutsche Verbündete sind der pfälzer Kurfürst Friedrich I, der Herzog Ludwig IX von Wittelsbach Bayern und der Herzog Johann von Kleve I. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn (--) versucht vergeblich Burg Katzenelnbogen als verfallenes Lehen einzuziehen und an Graf Johann von Nassau (St) weiterzugeben. - Graf Gerhard von Sayn II (St) verabschiedet die Landesordnung der Grafschaft Sayn, zum Teil eine Kopie der Landesordnung der Landgrafschaft Thüringen. - Der Seligenstädter Hans Memling, ein erfolgreicher und anerkannter Maler, erhält in Brügge das Bürgerrecht. - Die von Kaiserbruder Albrecht VI von Österreich (St) (35) inszenierte Koadjutorfehde zwischen dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) und Heinrich von Württemberg (St) (17) bricht aus. - Die Nonne Eustochio von Padua (21) legt im gefürchteten Benediktiner-Kloster Sankt Prosdocimo in Padua ihr Gelübde ab, wohin ihr Vater die ungeliebte und ungwöhnlich hart erzogene Tochter, vor der er Angst um sein Leben hatte, geschickt hatte. Sie zeigt alle Anzeichen von Besessenheit, wie Anfälle und Selbstgeisselung, liebt ihren Dämon, dessen Qualen sie gerne erleidet und spricht von exzessiver Liebe zu Jesus. Man fürchtet sie als Hexe, die durch Verwünschungen Menschen töten kann. - In Mainz weigert sich der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) dem Befehl von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (50) zu folgen der Stadt Frankfurt ihren Besitz in Mainz zurückzugeben. - In der Lichtenberg-Leininger Fehde verklagt Graf Schaffried von Leiningen die Stadt Straßburg. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (50) nimmt Graf Emicho VIII von Leiningen (St) unter seinen besonderen Schutz. - In Königstein gründet Eberhard III von Eppstein Münzenberg (St) das Kugelherrenstift. - In der Magna Aula, dem neuen prunkvollen Versammlungssaal in der Residenz des burgunder Erbprinzen Karl der Kühne (32) auf dem Koudenberg in Brüssel, werden die burgundischen Generalstaaten einberufen. - Der in Seligenstadt geborene Maler der niederländischen Schule Hans Memling erhält das Bürgerrrecht in der burgundischen Residenzstadt Brügge. - In Frankfurt verlegt die Patrizierfamilie von Marburg das Unternehmen Claus Stalburg und Gesellschaft in ihren Messehof Klein-Nürnberg. - Der den trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) (--) zwingt die Herren von Helfenstein ihre Dörfer Arenberg und Immendorf unter seinen Schutz zu stellen. - Die Stadt Nassau brennt fast vollständig nieder. - In Kloster Dierstein wird die Äbtissin Else Beyer von Boppard mit ihrer Mitschwester Maria von Württemberg mit der Durchführung der Reform von Graf Johann V von Nassau, Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (63) und Gottfried IX von Eppstein (St) (--) beauftragt. Viele der diersteiner Nonnen flüchten aus dem Kloster und leben ausserhalb der Klostermauern. - In Frankfurt befindet sich im Fahrtorgebäude eine Rats- und Gerichtsstube und ein Gefängnis. - In Mainz überschreibt der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (42) dem Domscholaster Volpert von Ders den ehemaligen Patrizierhof Homberger Hof Kappelhofgasse 8. - In Frankfurt kauft der Weberenkel und Maler Hans_von_Langendiepach (--) alias Kussenziech das Haus Zum Schyd in der Fahrgasse. 

1464 Erneute Verhandlungen zwischen Herzog Philipp III von Burgund der Gute (68), den brabanter Städten Löwen, Brüssel und Mecheln, und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (62), die auch in den folgenden Jahren noch andauern. Ein katzenelnbogener Manngericht erkennt Johann, Herrn zu Winneburg und Beilstein, die katzenelnbogener Lehen ab. - Ein Horn wird auf dem Turm zu Altweilnau erwähnt. 3 Rechtstage in Katzenelnbogen.(5306) - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (62) empfängt seine mainzer Lehen. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (62) weilt mit Landgraf Ludwig von Hessen (St) zur Hochzeitsberedung seiner Tochter Elisabeth und Graf Johann III von Nassau Saarbrücken mit 136 Pferden in Dornberg. Im Folgemonat findet diese Hochzeit statt. (6155) - Der Antihumanist Papst Paul II führt den kirchlichen Hut Birett ein. - Regiomontanus gibt sein Werk zu sphärischen Trigonometrie heraus. - Antonio Averlino Filarete beschreibt einen 4,5 Meter hohen mit Wasserkraft angetriebenen blasebalgbetriebenen Metallschmelzofen mit einer Tagesleistung von 1.600 kg. - In Frankfurt wird das Steinerne Haus als Stammhaus der Patrizierfamilie Melem von Johann von Melem (31) auf dem Grund der abgerissenen Gebäude Zum Rauchfass und Zum Bornfleck erbaut. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) betreibt Kupferbergbau in Dillenburg-Nanzenbach. - Eberhard von Eppstein Königstein (St) verkauft seine Anteile an Bad Homburg an Graf Kuno von Solms (St). - Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg erbt nach dem Tode seines Bruders Johann dem Alchimisten das Fürstentum Kulmbach. - Der speyerer Bischof Matthias von Rammung verkauft Burg Hornberg samt Neckarzimmern, Steinbach und Haßmersheim an Ritter Lutz Schott von Schottenstein. - Die verlassene Burg Herborn wird für die Treffen mit dem Landgrafen von Hessen und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (62), als repräsentative Landesburg mit falschen Bewohnern inszeniert. - Der neu gewählte Papst Paul II erklärt Georg von Podiebrad zum Ketzer. - Der frankfurter Kanonikers Jungo Frosch, verwandt mit der frankfurter Patrizierfamilie Brun zu Brunfels stirbt. Er stiftete dem Bartholomäusstift zahlreiche handgeschriebene Bücher. - Die Stadt Frankfurt bittet Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (49) um Schutz. Der kaiserliche Schutzauftrag wird von Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg übernommen. - Die 4 Reichsstädte Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der Wetterau gehen trotz Verbotes von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (49) ein Bündnisse ein. Graf Schaffried von Leiningen (St) wird kaiserlicher Bevollmächtigter in Znaim. - Die Tochter von Ritter Reinhard von Rumpenheim Guda von Rumpenheim läuft ihrem Ehemann, dem alteingesessenen frankfurter Goldschmied, Maler und Stecher Johann von Dirmstein davon. Der Rat der Stadt Frankfurt überredet sie zu ihrem Mann zurückzukehren. - Der katzenelnbogener Amtmann Daniel von Mudersbach besetzt in einem Erbschaftsstreit die einenbergische Hälfte an Burg Hohlenfels und beginnt den vollständigen Erwerb der Burg Hohlenfels für die Familie Mudersbach. - In Mainz erhält der verräterische verschmitzte Dekretal und Protonatar des apostolischen Stuhls, der mainzer Domherr, Rat und Vertrauter vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) Ewald Faulhaber von Wächtersbach den großen mainzer Patrizierhof Zum Weitenhof. - Abgeortnete der Stadt Worms und der Stadt Speyer beraten sich in Mannheim und versenden erfolglos Bittbriefe an eine große Anzahl von Reichsstädten um der Stadt Mainz zu helfen. - Der am burgundischen Hof in Brüssel aufgewachsene Neffe des Burgunderherzog Philipp III von Burgund der Gute Adolf von Kleve (39) heiratet eine Enkelin des portugiesischen Königs Johann aus burgundischem Haus. - Der erste burgundische Kammerherr, luxemburger boulognener und namurer Gouverneur, herzöglich-burgundischer Bannerträger Graf Antoine der Croy, Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (40) verliert seine übermächtige Stellung am burgundischen Hof nach der Versöhnung von burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (31) mit seinem Vater Herzog Philipp III von Burgund der Gute (68). Der ehemaligen erste burgundische Kammerherrn, Graf Antoine der Croy, Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (40) unterstützt ein Attentat auf den burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (31). - In Oberingelheim erhält Markus Knebel von Katzenelnbogen von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (62) ein Lehen. - Der katzenelnbogener Amtmann Daniel von Mudersbach stiftet umfangreich dem St Georg Stift in Limburg an der Lahn. - Die mainzer Exklave Stadt Neustadt wird an den hessischen Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (24) verpfändet. Die Stadt weigert sich ihrem neuen Herrn die Tore zu öffnen, wird belagert und kapituliert. - Hertnid vom Stein zu Ostheim ist mainzer Domkantor. - Berthold von Henneberg ist mainzer Domherr. - In Frankfurt heiratet der frankfurter Patrizier Johann von Holzhausen im Haus Alten Limpurg Katarina Schwarzenberger, wobei in der Tanzpause ein Collatz von Schleckwerk, Marcepan alias Marzipan und Zuckersachen von edel gekleideten Patriziersöhnen mit graziösen Verbeugungen herumgereicht werden.

1463 Mainz hat 5.750 Einwohner. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (61) sühnt sich mit dem ihm aus der Mainzer Siftsfehde verfeindeten Markgraf Karl von Baden (St) (36). - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (48) erneuert die Anwartschaft des gebannten böhmischen König Georg von Podiebrad auf die Grafschaft Katzenelnbogen, da dieser selbst ihn und Eleonore und den Sohn Maximilian von Habsburg (St) aus wiener Gefangenschaft befreit hatte (5241). - Der trierer Erzbischof Johann von Baden (St) (33) erneuert gegenüber Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (61) die Anerkennung der trierer Schuld von 18.000 Gulden und dieser entbindet die Einwohner von Dreieichenhain und den zugehörigen Dörfern der ihm als Pfandinhaber geleisteten Huldigung. Nassau und Scheuern speziell wird vor einem Angriff des Pfalzgrafen und von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (61) gewarnt (5262). - Die Freie Stadt Mainz ist mit der Herausgabe aller Freiheitsprivilegien am Ende und der neue Herr, der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St), versucht seine Stadt durch vier Märkte im Jahr vergeblich, durch den Widerstand Frankfurts, wirtschaft wiederzubeleben. - Meffert von Brambach ist katzenelnbogener und hessischer Keller in Driedorf. - Der reformerische mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) dankt ab und erhält die mainzer Ämter Höchst, Steinheim und Dieburg als eigene Herrschaft. Seine Residenz ist das erzbischöfliche Höchster Schloss. - Graf Gerhard von Sayn (St) verliert 22 Pferde in einem Jahr Krieg gegen Katzenelnbogen (5219). - Katzenelnbogener entwenden in Miehlen zwei Wagen voll nassauer Weins der nach Elz gebracht werden sollte (5254). - Graf Ludwig von Löwenstein Wertheim ist uneheliches Kind des Pfalzgrafen mit der augsburger Bürgerstochter und Hoffräulein Klara Dett. - Nikolaus von Kues vertritt seine Impetustheorie de ludo globi in der bewegliche Kugeln nach ihrem Anstoss stufenweise Kraft verlieren. - Die Raubüberfälle des bickenbacher Ganerben Ulner von Dieburg auf frankfurter Messebesucher veranlassen Frankfurt Burg Bickenbach später Schloss Alsbach zu belagern, einzunehmen und niederzubrennen. - Herzog Albrecht VI von Österreich stirbt. - Brand Knoblauch und seine beiden Söhne werden von Gottfried VIII von Eppstein (St) vor Mainz gefangengenommen und erst gegen ein Lösegeld von 2.000 Gulden freigelassen. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) ist bei Eberhard von Eppstein Königstein (St) mit 380.000 Gulden verschuldet. - Der würzburger Fürstbischof Johann III von Grumbach bekämpft das Bistum Bamberg. - Mechthild von Wittelsbach von der Pfalz (St), Witwe von Erzherzog Albrecht VI von Habsburg von Österreich (St) (++) und Witwe von Ludwig von Württemberg (St) (xx) bezieht ihren Witwensitz in Rottenburg am Neckar, wo sie einen Musenhof einrichtet, Dichter, Musiker, Gelehrte und Künstler um sich schart und Übersetzer ermutigt, das Decamerone ins Deutsche zu übertragen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (61) lässt aus Rache, da Eberhard von Eppstein Königstein (St) zu Nassau hielt, 6 schweizer Söldner von der katzenelnbogener Burg Rüsselsheim aus das königsteiner Hofheim überfallen und die Beute nach Gerau bringen. - Der Bruder von Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz dem Siegreichen (St) (38) wird kölner Erzbischof Ruprecht von der Pfalz (St). - Papst Pius II bemüht sich bei Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (48) um ein Königtum Burgund und berichtet Philipp III von Burgund der Gute schriftlich davon. - In Frankfurt listet die Chorbücherei des frankfurter Bartholomäusstifts 75 Bücher für die Chorherren und 10 Büchertitel mit liturgischen Gesangstexten. Bücher werden mit der Hand geschrieben. - Im frankfurter Stadtgebiet gibt es 400, durch Ewigzinsen verursacht, verlassene Häuser und Hofstätten in geistlichem Besitz. - Graf Ulrich von Württemberg V (St) (50) wird aus der Geiselhaft entlassen und kehrt nach Stuttgart zurück. - Der nach seinem Totschlag an Henne Brun 14 58 in Frankfurt in Eltville lebende Kontad Weiß von Löwenstein erhält kaiserliches Geleit um sich mit der Witwe des Opfers zu vergleichen. - Auf Grund der Überfälle des Ganerben Raubritters Hartmann Ulner von Dieburg aus der Ganberbenburg Bickenbach heraus wird Burg Bickenbach von der Stadt Frankfurt belagert, erobert und niedergebrannt. - In Mainz kauft Graf Ludwig von Isenburg den Hof Zum Birnbaum gegenüber dem Algesheimer Hof Hintere Christophsgasse 3 auf. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (40) versteigert die Beute des Raubes in Höhe von 38.000 Gulden. Jeder Reiter erhält 14 Gulden und jeder Fußsoldat 7 Gulden. Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (39), genannt der Schwarze Graf wegen seiner dunklen Haare und Haut, erhält die Vorräte des Zeughauses. - In Frankfurt Höchst macht Diether II von Isenburg (St) die renovierte Burg Höchst trotz kaiserlichen Verbotes zu seinen Wohnsitz.

1462 In Frankfurt werden die Juden aus den gemieteten Häusern südlich des Domes im Wollgraben in die neuen Häuser jenseits der alten Stadtmauer alias Staufenmauser umgesiedelt, wodurch die Judengasse ausserhalb der Stadt entsteht. - In Frankfurt werden die beiden Stadttürme Bornheimerturm und Katharinenturm mit Geschützen versehen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) weist den Versuch von Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St), den Bruder seines Schwiegersohnes, ihn vom Bündnis mit dem mainzer Diether von Isenburg (St) abzuziehen, zurück und interveniert deshalb bei den niederhessischen Städten. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) nimmt mit 3.300 Reisigen alias Soldaten an der Schlacht von Seckenheim teil. Der kaiserliche Heerführer Graf Ulrich V von Württemberg (St) (49), Pfalzgraf Ludwig (St) (--), der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (39), Markgraf Karl von Baden (St) (35), dessen Bruder der metzer Bischof Georg von Baden (St) (29) und der Bruder von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (47), der mit Mechthild von der Pfalz verheiratete Albrecht VI von Habsburg Österreich (St) (35) unterliegen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) leiht dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) 3.000 Gulden, die er in Getreide entrichtet. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) entkommt mit knapper Not in der mainzer Mordnacht dem Überfall des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) auf die Stadt Mainz beim Aufenthalt im Königsteiner Hof, einem städtischen Wirtshaus und Ballhaus. Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) entkommt während seines Aufenthaltes im ehemaligen Patrizierhaus, dem erzbischöflichen mainzer Haus Zum Schultheiß. Die Stadt Mainz wird seinen Leuten zur Plünderung gegeben. - Die Stadt Frankfurt weigert sich Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (47) militärisch zu untertützen und schickt trotz Strafandrohung nur einige wenige Truppen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (47) befiehlt der Stadt Wetzlar ihn militärisch zu untertützen. - Der nassauer Mauer-Steiger wird von Frankfurt gefürchtet. - Die Verbündeten von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (47), Markgraf Karl von Baden (St) (35) unterliegen Kurfürst Friedrich von Witttelsbach dem Siegreichen von der Pfalz (St) (37) und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60), der durch einen pfälzischen Eilboten herbeigerufen noch rechtzeitig mit dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) im Badisch-Pfälzischen Krieg in der Schlacht von Seckenheim mit 300 Rittern eingreift. - Frankfurt bleibt militärisch neutral. - Landgraf Ludwig II von Hessen (St) zieht am Jahresanfang mit 1.185 Pferden für seinen Verbündeten, den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (39). nach Fulda erweitert sein Heer um 215 Pferde seines Onkels Herzog Wilhelm von Sachsen, fordert vergeblich die Städte Aschaffenburg, Miltenberg, Steinheim und Seligenstadt auf sich ihnen anzuschließen und trifft sich ratlos mit der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (39) in Wiesbaden. - Das Ghetto neue frankfurter Judengasse entsteht. Die neue Judengasse wird vom frankfurter Rat angelegt, die Gasse mit drei Toren nachts, sonntags und an jüdischen Feiertagen abgeriegelt und den Bewohnern nur zur Miete gegeben. Der Aufenthalt der Juden auf speziellen öffentlichen Plätzen wird verboten. - Die katzenelnbogener Streitkräfte sind in rot-weiss gekleidet! Die Rheingauer und Lorch werden niedergeworfen. Die Gefangenen werden auf der Sauerburg geschatzt. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) ist Schlichter im Streit, ob Mainz nun Erzbischöfliche Stadt oder Reichsstadt sein soll. - Regiomontanus fasst arabisches Wissen in de triangulis omnimodis libri quinque für das christliche Europa zusammen. - P. de Cintra segelt auf der noch von Heinrich dem Seefahrer geplanten Tour nach Liberia. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) lässt frankfurter Fischer solange auf dem Rhein gefangen nehmen bis Schadensersatz geleistet wird. - In Mainz wird der Stadtbaumeister und erste Bürgermeister von Mainz Jacob Fust wird gelyncht, da man ihn des Verrats verdächtigt. - Markgraf Karl von Baden (St) (35) muss 25.000 Gulden Lösegeld zahlen, die Grafschaft Sponheim verpfänden und Pforzheim zum pfälzischen Lehen erklären. - Der frankfurter Patrizier Peter von Marburg, genannt Lump zum Paradies ersucht um eine gerichtliche Verwandtschaftsprüfung. - Nikolaus von Kues veröffentlicht seinen Dialog über das Globusspiel. - Die Linie der Grafen von Isenburg-Wied stirbt aus. - Markgraf Karl von Baden (St) verliert seinen Anteil an der Kauzenburg an Pfalzgraf Philipp (St) (--), der die Burg ausbaut. - Jakob von Kronberg und Hartmut von Kronberg sind unter der Leibwache des jungen Pfalzgrafen. - In Mainz raubt Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (39), genannt der Schwarze Graf wegen seiner dunklen Haare und Haut, als Verbündeter 21 Wagenladungen mit Beute. Sein Erzkanzler wird dafür mit dem Dorf Hattenheim belehnt. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) befindet sich im mainzer Templerhof und seilt sich beim Überfall des herausfordernden mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--)  gemeinsam mit dem vergeblich verteidigenden mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) beim Stierhaus über die Stadtmauer ab und flieht zum Pfalzgrafen nach Oppenheim (5189). - Weil Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (37) die pfalzgräfliche Residenz von Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (39), genannt der Schwarze Graf, belagert schließt dieser sich dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--) an. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--) schenkt die mainzer Stadtresidenz von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60), das Rote Haus seinem Schwager Eberhard III von Eppstein Königstein (St) (--), der Hauptmann von Mainz wird und das Gebäude zu einer Residenz mit eigener Kapelle umbaut und Königsteiner Hof nennt. 20 24 ist es der Dalberger Hof. - Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (St) (39), bleibt als Verbündeter im Rheingau während der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (39) in der Schlacht von Seckenheim unterliegt. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (60) versucht das königsteiner Gebiet an sich zu bringen. - Junggraf Eberhard von Sayn (St) (--) in Wittgenstein unterstützt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) mit 19 Pferden. Graf Gerhard von Sayn (St) (--) unterstützt den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--) mit 100 Rittern. - Der böhmische König Georg von Podiebrad erstellt den ersten europäischen Föderations-Plan mit 21 Artikeln erstellt, wobei verschiedene gemeinsame europäische Einrichtungen vorgesehen waren, darunter Heer, Haushalt, Gericht, Volksvertretung, Asyle, Verwaltung und ein Wappen. - Die Stadt Frankfurt weigert sich ihre Stadtsteuer an Graf Ulrich V von Württemberg (St) (49) für dessen Freilassung zu bezahlen. - Im Kloster Himmethal ist die Geburt eines Kindes der Nonne Agnes Grundlage der Sage Der Teufel reitet die Nonne Agnes. - Der fuldaer Abt Reinhard von Weilnau (St) gibt Landgraf Ludwig II von Hessen (St) (--) Waffenhilfe um seine an den mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--) und an Landgraf Ludwig II von Hessen (St) (--) verpfändete Burgen zurückzubekommen. - Der Apotheker Johannes von Steinheim heiratet nach Frankfurt und eröffnet dort die Hirsch-Apotheke auf der Zeil. - Der 13 19 von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) an Kloster Eberbach verpfändete gotische Templerhof in Mainz wird vom mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) eingezogen und als Pulverlaboratorium benutzt. Dieser Teil wird Pulverhof genannt, die Gärten kommen zum Straßburgerhof. - Das mainzer Haus Zum Spiegel brennt mit mehreren anderen ab. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) schenkt den Besitz der mainzer Walpoden, alias Patrizier zum Silberberg, den Hof zum Silberberg gegenüber dem Goldschmiedsplatz seinem militärischen Oberbefehlshaber Graf Albich von Sulz. - Vitztum Johann von Breidenbach, Vitztum Emmerich von Karben und Vitztum Eidel Wolf von Stein bewohnen den von Richter Volmar konfiszierten mainzer Kronenbergerhof auf dem Karmeliterplatz. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--) schenkt den Hof der Patrizier Zum Jungen zum größeren Teil an Graf Adolf III von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (19) und den kleineren Teil an die Brömser von Rüdesheim und den Hof Zum Dürrenbaum, der Patrizier zum Dürrenbaum an Graf Adolf III von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (19). Den Familienhof Zum Algesheimer, der Patrizier zum Algesheimer verleiht er bis zu seinem Lebenende 14 78 an seinen Mitstreiter Ludwig von Lichtenberg. - Der verräterische verschmitzte Dekretal und Protonatar des apostolischen Stuhls, der mainzer Domherr Ewald Faulhaber von Wächtersbach hilft dem mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--) beim Überfall auf die Stadt Mainz und wird dessen Rat und Vertrauter. - Der Patrizier Eberhard zum Dimerstein verrät die Stadt Mainz und wird dadurch berüchtigt.. - Der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--) schenkt den Hof des Patrizier Humbrecht Zum Widder aus der familie Zinnen an Markgraf Karl von Baden (St) (35). - In Mainz verkauft der mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (--) die beiden jüdischen mainzer Häuser Zum kleinen Affen und Zum großen Affen, eine Herberge und Wirtshaus. - Die Franziskaner umgehen das Zinsverbot und betreiben Pfandleihhäuser mit einer Bearbeitungsgebühr von 10%. - Johann von Henneberg und Makarius von Buseck II sind mainzer Domherren. - In Mainz werden in der Birnbaumgasse die Häuser Zum großen Birnbaum und Zum kleinen Birnbaum erbaut. - In Frankfurt zwingt der Rat der Stadt alle Juden in die extra für sie außerhalb der Stadtmauer und des Stadtgrabens gebauten Häuser zu ziehen. 

1461 Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (46) verspricht König Georg von Böhmen für einen seiner Söhne die Grafschaft Katzenelnbogen, wenn diese ledig wird. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (59) verbündet sich mit Pfalzgraf Friedrich und dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (seinem Vetter), um diesen im Besitz des Mainzer Erzstiftes zu erhalten, gegen Adolf II von Nassau (St) (38), dessen Bruder Graf Johann von Nassau (St) (--) und Eberhard von Königstein und führt deshalb in diesem und im folgenden Jahr umfangreiche Werbungen durch. Der neue mainzer Erzbischof Adolf II von Nassau (St) (37) eröffnet die Mainzer Stiftsfehde durch die Absetzung von Diether von Isenburg (St) (--). Dieser wird durch den Papst wegen seiner oppositionellen Haltung gegenüber der Kirche und für Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (--) aufgrund Diethers Reformbestrebungen und seiner Forderung nach Abschaffung der päpstlichen Annaten gebannt. Die Fehdeparteien kaufen u.a. in Nastätten Tuch in großen Mengen. Die Stadt Frankfurt weigert sich Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (46) militärisch zu untertützen. - Während der Mainzer Stiftsfehde dient Burg Ellar als Stützpunkt der katzenelnbogener Grafen gegen die Grafschaft Sayn. - .Der Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (36) duldet keine Juden mehr in seinem Herrschaftsbereich. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (59) stiftet in St Goar einen Altar und eine Orgel (5098). - Die Stadt Mainz lehnt ab als Pfalzgraf Friedrich bei Rhein (St) (36) und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (59) in Mainz nächtigen und um Unterstützung bitten. - Antoniusfeuer tritt im Rheingau auf. - Versuchter Einfall in den Rheingau von Walluf aus durch das Rheingauer Gebück und den stark befestigten Landgraben mit dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--), Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach bei Rhein (St) (36) und Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (59) mit zahlreichem Volk, das Wetter hat angeblich den Angriff vereitelt. (5146). - Seligenstadt steht auf der Seite des mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg (St) (--). - In Walluf sagt der Markgraf Karl von Baden (St) (34). Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (59) Fehde an. - Gründung der Universität Nantes. - Vertrag der Ganerben Philipp (St) (--), Johann d.Ältere (St) (--) und Johann Adolf von Nassau (St) (--) und Eberhard von Eppstein (St) (--) über Burg Hattstein. - Diether von Isenburg Büdingen (St) (--) wird in den Grafenstand erhoben und stirbt. - Der frankfurter Patrizier Claus Stalburg kauft den Turm Zum Grimmvogel Liebfrauenberg 39 als festes Lagerhaus. Der bischöfliche Sekretär und ehemalige Gehilfe von Johannes Gutenberg Albrecht Pfister druckt die ersten deutschsprachigen Bücher in Bamberg. - In Wiesbaden versorgt der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn seine Nichte im nassauer Kloster Klarenthal. - Im Gernsheimer Friedensvertrag verpfändet der mainzer Erzbischof Dieter von Isenburg (St) (--) das Amt Schauenburg mit Lorsch, Bensheim und Heppenheim an den pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (--). Handschuhsheim, Neuenheim, Dossenheim und Heiligenberg kommt an Kurpfalz. - Durch die Vergabe des Amtes Starkenburg vom mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) an Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (59) verliert Mainz seinen letzten Einflußbereich an der Bergstrasse. - Ungewöhnlich starker Ausbruch der Pest in Frankfurt. In frankfurter Häusern von Familien von Ratsmitgliedern werden die Ratsmitglieder für die Dauer von 4 Wochen von den Sitzungen ausgeschlossen. Der Rat verbietet die häusliche Pflege von Pestkranken aus Mitleid. Gelegentlich erlaubt er Beginen Pestkranken zu helfen. - Der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--), Pfalzgraf Friedrich bei Rhein (St) (36) und Markgraf Friedrich von Brandenburg werfen in Nürnberg Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (46) Untätigkeit vor, und beschließén nach einer verstrichenen Frist selbst zu handeln. - Der uneheliche Sohn Tilmann von Nassau (St) (--) alias Bastard von Nassau erhält das Burglehen Wallenfels. - Der burgunder Herzog Philipp III von Burgund der Gute reist zur Krönung des französischen Königs Ludwig XI (St) (--) in Reims mit Wein aus Beaune, den er für den besten Wein der Christenheit hält. - Das mainzer Haus Zum Kalten Bade gegenüber dem Franziskanerkloster ist die einzige Judenherberge der Stadt, wo sich auch das Judenbad befindet. - Kuno Herdan von Büches II, Philipp von Isenburg und Philipp Hertonis de Galbelnheim sind mainzer Domherren. - In Frankfurt fällt die Burg Rödelheim mit dem Tod von Frank von Kronberg (St) (--) an dessen Enkel Graf Kuno von Solms Lich (St) (--). - Mit Frank von Kronberg (St) (--) stirbt der Ohrenstamm aus.

1460 Wetter: Auf Rhein und Main herrscht schwerer Eisgang. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (58) gibt Kurfürst Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) 3.000 Gulden gegen eine jährliche Rente von 150 Gulden. - Er erhält vom mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (seinem Vetter), für 20.000 Gulden von denen Diethers Vorgänger bereits 10.000 Gulden erhalten hatte, Burg, Stadt und Zoll Gernsheim zum Pfand. - In Würzburg kommt es zu Vergiftungserscheinungen durch Wein, weil die Winzer durch höheren Konkurrenzdruck durch den Weinhandel den Geschmack ihrer Weine verbessern wollen. Der Rat der Stadt Würzburg erläßt ein Reinheitsgebot und verbietet Zusatzstoffe. - Das Barfüßerkloster in Frankfurt versperrt der Schar an Bettlern die Türen. - Schlacht bei Pfeddersheim, in der der pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (35) gegen den Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (45), den Pfalzgrafen Ludwig von Zweibrücken Veldenz (St) (--), Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (--), Landgraf Heinrich III von Hessen Marburg der Reiche (St) (--), die Grafen von Leiningen und Ulrich V von Württemberg (St) (--) gewinnt. - Lorch wird in Kriegshandlungen verwickelt und stark zerstört. - Einigung zur Teilung der Landgrafschaft Hessen, bei der Heinrich den Teil an der Lahn erhält (5089). - Papst Pius II stiftet die Universität in Basel. - Heinrich von Pfolspeundt verfasst die erste Schrift über Chirurgie in deutscher Sprache. - In der Schlacht bei Hemsbach an der Bergstrasse fällt Ulrich von Kronberg vom Flügelstamm. - Der Maure al-Qalasadi verwendet algebraische Symbole für Unbekannte, Wurzeln, Potenzen, Gleichheits- und Operationszeichen. - Pfalzgraf Friedrich belehnt Friedrich IV von Runkel aus Dankbarkeit mit der halben Grafschaft Wied. - Zwischen Espa und Cleeberg beginnt ein 100 jähriger Prozess vor dem Reichskammergericht wegen Grenzstreitigkeiten zwischen Nassau und Hessen um die Grube Amalie, in der Blei, Kupferkies und Silber gefördert wird. - Schleswig-Holstein fällt im Vertrag von Ribe an das Königreich Dänemark. - Der florentiner Maler Alessandro Botticelli beendet sein Werk La Primavera (der Frühling). - Graf Philipp von Eppstein (St) (--) heiratet Margarethe von Hanau (St) (--). - Der frankfurter Patrizier Henne Brunn (--) betreibt ein Privatgefängnis im Keller des frankfurter Salzhauses, da der Magistrat Schuldner aus Kostengründen nur bis zu 4 Wochen in Haft nimmt. - Das frankfurter Patrizierhaus Lichtenstein kommt in den Besitz der Patrizierfamilie Glauburg. - Landgraf Ludwig II von Hessen (St) (--) baut die kasseler Residenz neu aus. - Der koblenzer Patrizier Eberhard von der Arken ist koblenzer Amtmann und wohnt in Kamp-Bornhofen. - Der starkenburger Burggraf Ulrich von Kronberg fällt in einem Gefecht für den mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) durch Truppen des Pfalzgrafen in Hemsbach an der Bergstrasse. - In Frankfurt Höchst baut der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) Burg Höchst aus. - Die isenburger Burg Herschbach wird an Graf Gerhard von Sayn (St) (--) verpfändet. - Luigi Gonzaga ernennt Andrea Mantegna zum Hofmaler der Familie. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (35) zerstört die Emichsburg von Graf Emich VIII von Leiningen (St) (--) nach 10 tägiger Belagerung. - Die Burg Schauenburg wird fünf Tage lang vom pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche (St) (35) belagert. Die Schauenburger ergeben sich und die Burg wird geschleift. - In Frankfurt wird der kaiserliche Münzmeister Friedrich Nachtrabe von der Stadt gefangen genommen. - Der kurpfälzer Ratssohn, der wormser Bischof Reinhard von Sickingen bleibt gegen die Order von Papst Pius II neutral. - Der speyerer Bischof Johannes von Hoheneck stellt sich aus familiären Gründen auf die Seite des pfälzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (St) (35). - Vom Turm der Nikolaikirche in Frankfurt aus werden die ein- und auslaufenden Schiffe vom Tagwärter und danach vom Nachtwärter angeblasen und der Verkehr auf dem Main kontrolliert. - Johann von Langenau hat eine Hofstatt als Burglehen in Laurenburg. - Der erfolgreiche Briefdrucker, Spielkartendrucker, Hans von Pfeddersheim kauft in Frankfurt das Haus Zum alten Baumeister in der Großen Sandsgasse 17. - In Frankfurt verkauft an der Katharinenkirche der Buchbinder Philipp nach Inhalt sortiert Bücher neben Kalendern und Schulbüchern. - Der frankfurter Patrizier Jakob Heller wird geboren. Er wird Besitzer des Hellerhofes und des Messehofes Nürnberger Hof (Nördliche Hofeinfahrt Braubachstrasse 24) in Frankfurt werden. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (70) macht eine Pilgerreise nach Jerusalem. - Das mainzer Stift St Viktor ist zum Teil niedergebrannt. Im Klostergebäude wird im 16. Jhd. die wird Druckerei von Martin Beheim eingerichtet. - Philipp Kämmerer von Dalberg baut seine Residenz Worms-Herrnsheim zu einer Burg aus. - Richard vom Stein wird mainzer Domdekan.

1459 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (57) verkauft dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (57), seinem Vetter, für 2.973 Gulden 6.000 Malter Frucht. - Nach dem Tod von Kuno von Westerburg (St) (--) wird Graf Philipp Vormund seiner fünf unmündigen Kinder und Verweser der Herrschaft Westerburg. - Aufruhr im Reich und besonders in der Umgebung von Frankfurt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (44) fühlt sich vom Volk verachtet. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (44) erlaubt der Stadt Frankfurt gegen alle Raubritter gnadenlos vorzugehen und ihren Besitz ohne Verhandlung zu zerstören oder einzuziehen und nach eigenem Gutdünken zu verteilen. - Eberhard V von Württemberg (St) (--) wird Graf, bekannt als Eberhard im Bart. - Der Mönch Fra Mauro manipuliert Afrikas Nord-Süd-Ausdehnung auf seiner Weltkarte, bei der Süden zum ersten Mal unten ist, um Umschiffbarkeit zu suggerieren. - Der neue mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) unterstützt Kurfürst Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (--) gegen den Kaiser und verweigert die Zahlung von 20.650 Gulden an Papst Pius II 20.659 Gulden weshalb Papst Pius II das Amt an Adolf II von Nassau (St) (--) verkauft. - Erste schweizer Universität wird in Basel gegründet. - G. Peurbach vollendet seine Mondfinsternistafeln. - Der Lombarde Franz von Taxis, der Begründer des modernen Postzeitalters wird in Camerata Cornello, Italien geboren und 15 12 in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - Graf Johann V von Solms Lich (St) (--) stirbt und vererbt Burg Rödelheim an Graf Kuno von Solms (St). - Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (--) beginnt ein Verhältnis mit seiner Mätresse Margarethe von Holzheim mit der er 7 Kinder hat. - Nikolaus von Kues veröffentlich Der Goldene Satz in der Mathematik. - Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach von der Pfalz (St) (74) stirbt, wird in Meisenheim begraben und sein Söhne Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz Simmern (St) (--), der Strenge, und Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz Zweibrücken (St) (--), der Schwarze, der alleine die Grafschaft Veldenz regiert, teilen den väterlichen Besitz. - Die Rheingrafen erheiraten die Hälfte der Grafschaft (Ober-)Salm und nennen sich Grafen von Salm. - Philipp Melanchthons Vater Georg Schwartzerdt wird in Heidelberg geboren. Er wird kurfürstlicher Rüstmeisters und Waffenschmied. - Graf Ludwig von Veldenz (St) (--), der Schwarze, übernimmt die Grafschaft Veldenz alleine. - Papst Pius II erlaubt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) Milchprodukte während der Fastenzeit auf Grund seines hohen Alters von 60 Jahren. Dies bedeutet, dass sein Geburtsjahr 14 02 möglicherweise falsch ist. - Erster jährlicher Sendgerichtsbericht im Archipresbyterat Wetzlar berichtet erstmals von Verstößen gegen die kirchliche Ordnung, die Ehebruch 9x, Unzucht 19x, Blutschande, Fehlen der ehelichen Gemeinschaft 4x, Versäumnis der Eheschließung, Wucher 3x, fehlende Abrechnung, Fluchen und Gewalttäigkeiten richtet. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbch von der Pfalz (St) (34) trifft das Hoffräulein, die augsburger Sängerin Klara Dett am bayerischen Hof in München. - In Frankfurt heiratet Karl von Hynsperg bei Kaiserslautern in die frankfurter Patrizierfamilie ein und wird in die Stubengesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Graf Diether von Isenburg-Büdingen (St) (--) bittet den Rat der Stadt Frankfurt um die Untersuchung von Leprakranken. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (45) ernennt den Enkel des verstorbenen böhmischen Königs Georg von Podiebrad Viktorin von Münsterberg (16) zum Reichsgrafen. - Der Briefdrucker, Maler und offenbacher Bürger Kilian Began von Siebenbürgen wird frankfurter Bürger. - Im schweizer Urserental wird Katharina Simon von Steinbergen wegen Verwandlung in wahlweise Fuchs, Katze oder Wolf und Reitens auf Wölfen durch die Täler, wobei sie Lawinen auslöse, angeklagt und hingerichtet. - Der mit Gräfin Lisa von Wied (St) (--) verheiratete Ritter Gerlach von Breidenbach stirbt. - Ruprecht von Solms (St) (--) ist mainzer Domkustos.

1458 Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (56) gibt seinem Vetter, dem mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--) 4.000 Gulden gegen eine jährliche Rente von 200 Gulden und leiht dem kölner Erzbischof Dietrich von Moers 1.000 Gulden. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) (15) heiratet Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (15). Ihre Mitgift wird um 12.000 Gulden auf 48.000 Gulden erhöht, die Auszahlung derselben dafür aber bis zum Tode Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) verschoben, wofür er seine Anteile an den Graf- und Herrschaften Diez, Löhnberg, Ellar, Hadamar und Driedorf zum Pfand setzt. Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (56) löst für die 12.000 Gulden um die er die Mitgift seiner Tochter Anna von Katzenelnbogen (St) (--) erhöht hat, ein Viertel an Limburg, Molsberg und Brechen von Graf Reinhard von Solms (St) (--) und Frank von Kronberg denen es Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) (--) verpfändet hatte. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) übernimmt von Frank von Kronberg eine Schuld Kunos von Westerburg (St) in Höhe von 2.000 Gulden. - Die Stadt Marburg schenkt der jungen hessischen Landgräfin, Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) einen vergoldeten Pokal. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (--) stirbt und löst Erbstreitigkeiten unter seinen Söhnen den Landgrafen Ludwig II von Hessen Kassel (St) (--) und Heinrich III von Hessen Marburg dem Reichen (St) (--) aus. - Bartholomäus von Eten, Doktor der sieben freien Künste und der Arzneikunde wird Leibarzt von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (56) (5019). Er darf nur in Frankfurt, Mainz oder Köln leben. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (56) reitet mit seinen Freunden (u.a. Kuno von Reifenberg, Otto Breder, Heinrich Wolf, Philipp Rode) zur koblenzer Fasnacht zum Stechen und Tanz. - Der Narr des trierer Erzbischofs Johann II von Baden (St) (--) , der kleine Reterchen, erhält von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (56) einen Gulden.(6125). - Papst Pius II beginnt intensiv vor der Ausbreitung der Osmanen zu warnen. - Graf Philipp II von Nassau (St) (--) bekommt Streit mit dem Domkapital, da er diesem gegenüber den Zehnten von den Gütern um die Kapelle des Heiligen Kreuzes in Sonnenberg beansprucht und auch erheben läßt. Daraufhin werden er und sein Keller mit dem Kirchenbann belegt. - Der kaiserslauterner Carl von Hynsperg heiratet die frankfurter Patrizierin Guda von Heringen, die das Haus Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1 erbt - Kuno und Emmerich von Reifenberg verstümmeln grundlos einen Unbeteiligten in der Dorheimer Fehde, indem sie ein Bein abschlagen. - Graf Gerhard II von Sayn (St) (--) , verheiratet mit Elisabeth von Sierck, verkauft für 20.000 Gulden frankfurter Währung Frank dem Älteren von Kronberg Burg Assenheim, Burg Petterweil und seinen Anteil an Burg Vilbel. - Der später seliggesprochene Bernhard von Baden (St) stirbt in Moncalieri. - Graf Ulrich V von Württemberg der Vielgeliebte (St) (--) lässt Burg Widdern zerstören, auf der sich pfälzische Lehnsleute befanden wodurch sich Auseinandersetzungen zwischen ihm und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) zuspitzen. - Pfalzgraf Kaspar von Pfalz Zweibrücken Veldenz (St) (--) wird geboren und von seinem Bruder 14 90 lebenslang eingekerkert. - Der italienische Maler Filippo Lippi malt die Fresken im Chor des Doms von Prato, lernt dabei die schöne florentiner Novizin Lucrezia Buti kennen, die für ihn Modell sitzt und mit der er durchbrennt. - Der mailänder Herzog Francesco Sforza (St) (--) schickt Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (56) seinen Gesandten Antonio Caraffa, der sich auf dem Weg zu Herzog Philipp III von Burgund der Gute befindet. - Graf Johann von Nassau (St) (--) verlangt eine Reform seines Hauskloster Klarenthal. - Der in Selestat geborene Johannes Mentelin eröffnet in Straßburg eine Druckerwerkstatt. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) zelebriert in Heidelberg ein weihnachtliches Hoffest mit größter Prachtentfaltung vor hochrangigem Publikum. - Prozess in Frankfurt gegen Jakob von Kronberg wegen des Überfalls in Kelsterbach. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (43) verbietet zwei mainzer Jahrmärkte und allen Kaufleuten sie zu besuchen. - Graf Johann von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (--) lässt die vier von seiner Mutter Gräfin Elisabeth von Lothringen (St) (--) übersetzten französischen Romane Der Weiße Ritter - Herpin, Loher und Malle, Sibille und Huge Scheppel in großem Format und mit vielen Miniaturen geschmückt anfertigen. - Am Hof des burgunder Herzogs Philipp III der Gute (St) (29) gibt es 591 Amtsträger, etwa doppelt soviele wie 14 26. - Grenzstreitigkeiten zwischen Lorch und Kaub werden entschieden. - Die Rheingrafen erhalten durch Heirat die Hälfe der Besitzes der Grafen von Salm. - Dr. Ludwig zum Paradies ist Advocat in Frankfurt in einem Rechtsstreit von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (56). - Die raugräfliche Altenbamburg ist zu 3/4 im Besitz von Pfalzgraf ?. - Der gelnhausener Burgmann und frankfurter Patrizier Johann Breidenbach stirbt. Die Witwe heiratet in 3. Ehe Eberhard Stommel. - Der bologneser Medizin-Professor Giovanni Arcolani stirbt. Giovanni Arcolani hinterlässt Beschreibungen über Füllungen von Zahn-Karieslöchern mit Blattgold. - Nach dem Tod seiner Mutter Margarethe von Pfalz Mosbach (St) (--) ist Philipp von Hanau Münzenberg (St) (09) Vollweise, sein Großvater Pfalzgraf Otto von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (--) gibt seine Vormundschaft und seinen Wiederstand zur Teilung der Grafschaft auf. Bei der hanauer Landesteilung wird dem Onkel, dem Windeckener Graf Philipp von Hanau Lichtenberg (St) (--) Burg Babenhausen als Residenz für die südlich des Mains gelegenen Grafschaftsteilen zugewiesen. - Der Abt von Kloster Eberbach Richwin visitiert das Kloster Gnadenthal und stellt für die Nonnen neue Regeln, die alle 3 Monate vorgelesen werden müssen, wie die Anwesenheitspflich bei der Messe, die Schweigepflicht in der Kirche, dem Kreuzgang, im Dormatorium und Refektorium und tägliche Strafaktionen fest. Wer sich über die harten Strafen bei Verwandten ausserhalb von Kloster Gnadenthal beklagt wird noch einmal mit Wasser und Brot bestraft. Ebenso werden die harten Strafen bei den Regeln zum Verlassen des Klosters ohne geistlicher Kleidung oder verspäteter Rückkehr, bei Tragen von Schmuck, Kontakt mit Männern fällig. Fleisch darf nur auf der Krankenstation gegessen werden. Die Nonnen werden gemeinsam nachts im Schlafhaus eingeschlossen und bei Aufruhr solange bei Wasser und Brot von ihren Mitschwestern isoliert bis sie gehorchen. 14 92 werden die Strafen verschärft und das Urlaubsverbot selbst auf Schwangerenpflege, Geburts- und Hochzeitsfeiern und Taufen von Verwandten ausgeweitet. - H von Nuenfels, Hertnid vom Stein zu Ostheim und Adolf Rau von Holzhausen sind mainzer Domherren. - In Frankfurt beginnt der Rat der Stadt außerhalb der östlichen Stadtmauer Häuser für frankfurter Juden zu bauen.

1457 In Frankfurt wird ein Ritterturnier ausgetragen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (55) leiht dem kölner Domkapitel 1.000 Gulden während eine Anfang des Jahres beabsichtigte Anleihe des mainzer Erzbischofs Dietrich Schenk von Erbach in Höhe von 3.000 Gulden anscheinden nicht zustande gekommen ist, da eine Einigung über die Differenzen des Grafen mit dem Mainzer Erzstift erst am Ende des Jahres erfolgt. - Anna, die Gemahlin von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (55). welche 14 56 durch Papst Calixt III von Bett und Tisch des Grafen getrennt worden war, zieht sich gegen eine jährliche Abfindung von 1.000 Gulden und unter Vorbehalt ihres Wittums Lichtenberg nach Württemberg zurück. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (55) hat die halbe Stadt Homburg vor der Höhe von Gottfried VIII von Eppstein (St) (--) für 4.500 Gulden pfandweise inne und kauft mit anderen zwei Teile der eppsteiner Dörfer im Taunusvorland für 20.720 Gulden. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (55) regelt mit dem neuen trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) (--) die Schuldverpflichtungen des trierer Erzstifts an den Grafen, die auf 18.000 Gulden festgesetzt werden. - Die Tochter von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (55), Anna von Katzenelnbogen (St) (--), heiratet am 24. Jan. um 1 Uhr oder 2 Uhr Nachmittags in der Kirche zu St Goar Landgraf Heinrich von Hessen. (4957) - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (55) gestattet Anna von Venningen, der Frau von Bernhard Kalb von Reinheim ihn zu bewittumen (4972). Kuno von Westerburg (St) (--) und Schaumburg überfällt frankfurter Kaufleute bei Kelsterbach. In einem Brief wird Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (55) gebeten Frankfurt Beistand leisten (4977). - Der Vetter von Gottfried VIII von Eppstein (St) (--) ist Herr zu Königstein, Werner von Eppstein (St) (--) ist Herr zu Münzenberg. - Anomalie des Baumwachstums durch den Ausbruch des Vulkans Kuwae beendet. - Gründung der Universität Freiburg im Breisgau. - E. S. Piccolomini, späterer Papst Pius II verfasst seine Schrift über Deutschland. - Die letzte Linie der Raugrafen Neuenbaumburg stirbt mit Otto von Neuenbaumberg aus. - Die letzte Raugrafenlinie Neuenbaumburg stirbt aus. - Die Ganerben von Reifenberg, Rodenstein und Kronberg befehden Landgraf Ludwig II von Hessen  Kassel, den Friedfertigen (St) (--), der daraufhin marodierend die reifenberger Lande durchzieht. - Der Urenkel des reichen frankfurter Patriziers Jacob Knoblauch stirbt kleinbürgerlich mit einem kleinen städtischen Amt bekleidet. - Dietrich Perselmann ist Orgelbaumeister in Köln. - Kölner Kaufleute werden bei Höchst am Main von Kuno von Westerburg (St) und Jakob von Kronberg angegriffen und nach Westerburg verschleppt. Karl Markgraf von Baden und Graf von Sponheim ist Schiedsmann. - Der gelernte Anwalt Johannes Fust bringt Psalterium im Zweifarbendruck heraus. - Die Stadt Frankfurt erbittet erfolgreich von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (42) die Rückkehr ihres Büchsenmeister Heinrich Molner. - Der frankfurter Großhandelskaufmann und Patrizier Bromm stirbt. - Kuno von Reifenberg ist katzenelnbogener Amtmann im diezer Teil der Grafschaft Katzenelnbogen-Diez. - Der Schwiegersohn von Agnes Blum, frankfurter Patrizier Heinrich Degen zum Burggrafen wird frankfurter Syndicus.

1456 Wetter: Am 24. Juni besteigen heidelberger Studenten den Allerheiligenberg, um den Kometen zu sehen. - In Frankfurt wird das Frauenhaus alias Bordell für Sexarbeit am Frauentürchen in der Mainzergasse eröffnet. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (54) und Frank von Kronberg erwerben die Pfandschaft in Höhe von 16.000 Gulden welche Wilhelm von Büren vom kölner Erzbischof Dietrich von Moers auf Zoll und Stadt Linz besitzt, unter Erhöhung der Pfandsumme auf 23.000 Gulden für die sie die Hälfte von Zoll und Stadt Linz erhalten. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (--) und die trierer Mannen und Städte schließen eine Einung, in der sie Bedingungen festlegen unter denen sie nach dem Tode des trierer Erzbischofs Jakobs von Sierck den neuen trierer Erzbischof allein anerkennen wollen. - Einung der diezer Erbherren Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (54), Graf Johann von Nassau Diez (St) (--) und Gottfried VIII von Eppstein (St) (--) über die Angelegenheiten und die Verwaltung der Grafschaft Diez. - Eberhard von Katzenelnbogen, Domherr zu Köln stirbt. - Die Ehe von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (54) und seiner Frau Anna wird getrennt. Eine erneute Heirat ist bis zum Tod von Gräfin Anna ausgeschlossen. Hintergründe. - Der im Dienst von Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern München (St) (--) stehende Arzt Johannes Hartlieb schreibt Das Buch aller verbotenen Kunst, Unglaubens und Zauberei - Der trierer Erzbischof Jakob von Sierck stirbt und Johann II von Baden (St) (--) wird neuer trierer Erzbischof. - Die Burg Diez wird ausgebaut. - In der kurtierischen Exklave, der Stadt Elz läßt Graf Johann von Nassau Diez (St) mit 200 Mann die Türme abtragen und die Gräben schleifen (4948). Siegender Bergleute sind für die Abrissmanahmen zuständig. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) (--) verweilt in Marburg, wo ihr der Rat der Stadt 2 Vt. Wein schenkt. (4955) - Gründung der Universität Greifswald - Die fünfte vollkommmene Zahl wird angegeben. - Erdbeben zerstört Neapel mit 30.000 bis 40.000 Toten. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (41) fordert von der Stadt Frankfurt zwei ihrer besten Büchsenmacher, bekommt aber nur Heinrich Molner und den Büchsenschützen Hans Goldsmyd. - Wilhelm von Virneburg verkauft die Hälfte der Grafschaft Falkenstein an Wirich IV von Daun-Oberstein; die Lehnsrechte gibt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (41) an Lothringen. - Osmanen nehmen Athen ein. - Burg Sterrenberg ist baufällig. - In Bamberg werden vier Bordelle im Stadtgebiet betrieben. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) erobern die Raubritterburg Montfort und zerstören sie. - Johann von Wesel wird Rektor der Universität Erfurt. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (54) erhält die Lehnshoheit über die Herrschaften Büren und Rietberg. - In Darmstadt wird eine Bäckerordnung über Roggenbrot und Weißbrot und eine Metzgerordnung erlassen. - Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) ist kölner Domkanoniker. - Steinbrücke über die Lahn in Nassau. - Anna Donner von Lohrheim ist Nonne in Kloster Dierstein. - Graf Ulrich V von Württemberg der Vielgeliebte (St) (54), beginnt den Bau des Württembergischen Landgrabens östlich des Neckars. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach nimmt den kaiserlichen Münzmeister aus Frankfurt fest und weigert sich ihn an Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (41) auszuliefern. - Der neue trierer Erzbischof Johann II von Baden (St) (--) übernimmt den Landhofmeister Johann von Eltz seines Vorgängers des trierer Erzbischof Jakob von Sierck I. - In Belgrad wird das letzte männliche Mitglied der gefürsteten Grafen von Cilli Graf Ulrich II von Cilli (--) ermordet. Das Erbe fällt an Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (41). - Das Blutwunder von Walldürn löst die erste große Wallfahrt aus. - Johann von Wesel wird an der Universität in Erfurt Doktor der Theologie. - Ein Ritter von Westerburg wird am Rhenser Königsstuhl wegen Raubes an Kaufleuten zu einer Buße von 12.000 Gulden an die Opfer verurteilt. - Ein Ehevertrag zwischen Graf Melchior von Falkenstein Bretzenheim Daun (St) (--) und Margarethe von Virneburg (St) (--) wird unterzeichnet. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) und sein Bruder halten sich bei Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (54) auf der katzenelnbogener Burg Hohenstein auf. Zu den Mahlzeiten gibt es Reis, Senf, Mandeln, Rosinen, Zimt, Feigen, frische Fische, die teils heiß, teils in einem vergoldeten Gelee serviert werden, zudem Hausenblase, Lachs und Kobbelchen. - Georg von Baden ist mainzer Domherr.

1455 In Frankfurt hört Wenzel von Cleen (--) als frankfurter Schultheiß nach 10 jähriger Amtszeit auf. -  Kaiser Friedrich III von Habsburg (40) verschreibt dem trierer Erzbischof Jakob von Sierk für den Fall, dass Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (53) vor Erzbischof Jakob stirbt, die Hälte des stgoarer Zolles. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (53) leiht dem mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach 2.000 Gulden und kurz darauf weitere 3.000 Gulden gegen eine zehnprozentige Rente. Auf Burg Hohenstein wird die Reparatur einer Uhr erwähnt. - Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen alias Gräfin Ottilia von Nassau (St) (--) (Liebeszauber) u.a. einen Seidenrock im Gegenwert von 2.400 Zentner Hafer. Zum Hofpersonal gehören: zwei Köche, zwei Bäcker, Hofmetzger mit Falknern und Hundeführern, Vogelsteller, Otternfänger, Wappenmeister und viele Hofmusiker. - Nichteheliche Kinder, Kinder von Konkubinen oder Kinder aus nachträglich ehelichen Verbindungen werden nun diskriminiert. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (53) reitet nach Aschaffenburg (6100.13). - Territorialer päpstlicher Nepotismus beginnt unter Papst Kalixt III, der sogar das Königreich Neapel seinen Verwandten zukommen lässt. - Das Sternbild Kreuz des Südens wird erstmals vom Venezianer A. Cadamosto, der im Dienste Heinrichs des Seefahrers stand, während seiner Entdeckung der Kapverdischen Inseln erwähnt. - Der berühmteste französische Dichter des Spätmittelalters Francois Villon flüchtet nach Verwicklungen im pariser akademischen Proletariat mit den Coquillards, marodierender krimineller Banden, bei der Verletzungen an seiner Lippe erhält, wegen Mordanschuldigungen aus Paris. - Der Landgraf Ludwig von Hessen (St) (53) holt den Alchimisten Klaus von Urbach auf die Burg Felsberg um Gold zu machen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (53) auf Burg Auerbach neben 64 Laden mit Pfeilen für 24 Armbrüste, 107 Handbüchsen aus Eisen, 30 Handbüchsen aus Messing, eine Lade mit Eisen, mit der man die Büchsen lud und die zugehöigen Klober und Forme, sowie 6 Tonnen und 2 Fäßchen Pulver. - Im mainzer Barfüsserkloster wird Johannes Gutenberg von Geldgebern und Mitläufern, u.a. vom frankfurter Goldschmied Johannes Kist, auf Zahlung von 1.250 Gulden verurteilt. Problemlos zahlt Johannes Gutenberg die Summe. Er bleibt im Besitz der Werkstatt und der Druckerzeugnisse und hat bereits 160 fertige Druck-Bibeln verkauft. - Nikolaus von Kues verbietet den Besuch der Kirchtage mit Wehr und Waffen sowie die Entheiligung des Kirchtages durch Tanzveranstaltungen. - In Wiesbaden nennt sich durch die Mode Häusern Namen zu geben das erste Badehaus Zur Krone. - Werner von Eppstein Münzenberg (St) (--) und Eberhard von Eppstein Königstein (St) (--) werden in ihrer Fehde um Butzbach von Walter von Eppstein Breuberg (St) (--) geschlichtet. - Der neue würzburger Fürstbischof Johann II von Grumbach (Wolfskeel alias Wolfskehl) (St) (--) beginnt kriegerische Auseinandersetzungen gegen den lokalen Adel und danach Territorialpolitik zwischen Zollern und Wittelsbachern. - Der 30 jährige Rosenkrieg, ein Bürgerkrieg zwischen York und Lancaster beginnt. - Beim Altenburger Prinzenraub entführt Ritter Kunz von Kauffungen die Kinder Ernst und Albrecht von Kurfürst von Sachsen, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, Friedrich den Sanftmütigen und Margarethe von Habsburg (St) (--). - Ludwig von Wittelsbach von der  Pfalz Zweibrücken (St) versucht sich als Raubritter und plündert bei seinen Vetter Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz, der ihm die Grafschaft Veldenz streitig machen will. Ludwig von Wittelsbach  von der Pfalz Zweibrücken (--) (31). - Der erste burgundische Kammerherr, luxemburger boulognener und namurer Gouverneur, herzöglich-burgundischer Bannerträger Graf Antoine der Croy, Schwiegervater von Graf Ludwig von Veldenz Zweibrücken (--) (31) wird in seiner befestigten Stadt Bergzabern belagert und zur Unterzeichnung des Friedens zu Worms und der Anerkennung der Lehenshoheit von Kurfürst Friedrich von der Pfalz (St) gezwungen. - In der Stadt Pfeddersheim wird der Märchenerzähler und -sammler Johannes Pauli geboren. - Johann II von Grumbach wird Fürstbischof von Würzburg. - Johann von Kleve heiratet Elisabeth von Nevers aus einer Seitenlinie des Hauses Valois-Burgund. - In Mainz druckt Johannes Gutenberg Flugschriften von Bischof Heinrich Kalteisen von Drontheim. - Ludwig von Bourbon wird Bischof von Lüttich. Er heiratet heimlich Katharina von Kleve und hat mit ihr 3 Kinder. - Der Landgraf Ludwig von Hessen (St) (--) erstellt eine Landes- und Gerichtsordnung für Hessen-Kassel. - Johann von Dalberg wird geboren, er wird 14 80 wormser Bischof. - Nach der Geburt seines Sohnes Wilhelm wird Herzog Gerhard von Jülich Berg (--) (39) geisteskrank und seine Frau Sophie von Sachsen-Lauenburg übernimmt die Regierung. - Die Franziskaner bemühen sich erfolgreich den Handel im frankfurter Barfüßerkloster aufrecht zu erhalten. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) zwingt Herzog Ludwig von Veldenz militärisch zur Anerkennung seiner kurpfälzer Lehnshoheit. - Der frankfurter Patrizier Johann Leidermann stiftet in Frankfurt eine große Summe zum Neubau der Elendenherberge vom Heilig-Geist-Spital an der heutigen Konstabler Wache. - Gilbrecht Schadeck prozessiert gegen die Stadt Frankfurt und Kaiser Friedrich III von Habsburg (--) (40) verbietet es. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (--) (40) befiehlt der Stadt Frankfurt am Krieg gegen die Türken mit 200 Reitern und 300 Mann Fußknechten teilzunehmen. - Der frankfurter Münzmeister Konrad Steeg wird zu Kaiser Friedrich III von Habsburg (--) (40) befohlen und der Stadt Frankfurt in seiner Abwesenheit verboten Münzen zu prägen. - Die Schwester des diezer Amtmanns Gerhard von Schönborn, Metze von Schönborn kommt als Nonne in das Kloster Dirstein. - Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) erweitert Burg Hungen. - Der trierer Erzbischof Jakob von Sierck erhält vom neuen Papst Kalixt III alias Alfonso Borgia die Bestätigung für eine neue Universität in Trier, kann sie aber aus Geldmangel nicht durchführen. - Daniel von Mudersbach übernimmt die hessische Pfandburg Hermannstein. - Johann II von Schönborn nennt sich Johann II von Freienfels und wird 14 93 sterben. - Johann von Milwalt alias Johann Heidrich von Lorch verliert die Patronatsrechte über die oberweseler Liebfrauenkirche an die Herren von der Leyen. - Johann Nix von Hoheneck wird mainzer Domdekan. - In Mainz verklagt der mainzer Kaufmann und Geldgeber Johannes Fust (55) erfolgreich den mainzer Buchdrucker und mainzer Patrizier Johannes Gutenberg (58), der missbräuchlich mit seinem Geld andere als die abgesprochenen Bücher gedruckt haben soll, wodurch Johannes Gutenberg (58) seine komplatte Druckerei verliert und auch den Lagerbestand der Bibel 42 herausgeben muss. Johannes Fust (55) übernimmt daraufhin seine Druckerei und stellt Gutenbergs in Gernsheim geborenen Gehilfen Peter Schöffer (--) an, der die Druckerei für ihn weiterführt. Johannes Gutenberg (58) gründet daraufhin im elterlichen Hof Zum Gutenberg wieder eine erfolgreiche Druckerei. Er druckt auf Hanfpapier.

1454 Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen (St) verzichtet gegenüber Graf Johann von Nassau Diez (St) auf das Erbe ihres Vaters betreffend die Güter jenseits der Maas zu Brabant und Holland. Graf Johann von Nassau (St) löst zugleich für 20.000 Gulden, die Ottilie als Heiratsgut verschriebenen Teile der Herrschaft St Vith und Boitenbach ein und weist sich mit Herzog Gerhard von Jülich und Berg über seine Manngeldforderungen aus den Düsseldorfer Zollgefällen. - Johann und Johann Boos von Waldeck tragen Graf Philipp ihre Güter zu Boppard und im dortigen Reichsgericht auf, die sie dem Grafen bereits 14 52 vorübergehend für 1.500 Gulden verpfändet hatten. - Kuno von Westerburg verpfändet dem Grafen seine mainzer Zollanteile. - Graf Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) (52) der Ältere nennt sich von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez. - Auf dem Frankfurter Reichstag, genannt Türkentag, versucht der kaiserliche Sekretär Ennea Silvio Piccolomini (ab 14 58 Papst Pius II) altgermanische Tugenden der Tapferkeit mit dem Begriff Vaterland zu mobilisieren und fordert eine Art Europa-Armee und führt den Begriff Europa wieder ein. - In Mainz beendet Johannes Gutenberg (57) nach dreijähriger Arbeit seine erste berühmte Bibel, flieht nach Frankfurt und druckt dort Ablaßbriefe zur Beschaffung von Geldern für den Krieg gegen die Türken. - Die reiche Kaufmannsfamilie Melem zieht von Köln nach Frankfurt. - Der Sänger von Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez heißt Jakob (6247). - Der heilige Franz von Paola gründet das erste Kloster der Paulaner. - Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen (St) zieht nach Marburg. - Graf Philipp von Katzenelnbogen reitet mit Daniel von Mudersbach vom Pfalzgrafen in Bacharach nach Aachen. (4861) - Durch den koreanischen Kuwae-Ausbruch friert das Gelbe Meer zu, hunderttausende erfrieren durch 40 Tage kontinuierlichem Schneefall. - Elisabeth von Habsburg (St) (18), die Tochter des verstorbenen römischdeutschen Königs Albrecht II von Habsburg heiratet den Jagiellonen Kasimir II und wird als Mutter der Könige berühmt. - Nicolaus von Kues erstellt seine Karte von Mitteleuropa. - Der frankfurter Rententurm im Saalhof wird errichtet. - In Konstantinopel wird der Topkapi-Palast erbaut. - Nikolaus der Trompeter musiziert in Darmstadt. - Der trierer Erzbischof Johann von Baden (St) verpachtet dem frankfurter Bürger und koblenzer Münzmeister das Bergwerks Falkenley bei Kennfuß - Venedig schließt Frieden mit den Osmanen und hält seine Häfen offen. - Das Haus Isenburg-Braunsberg-Wied fällt an die Herren von Runkel weil Wilhelm II von Isenburg Braunsberg, Graf von Wied (St), ohne männliche Nachkommen, alle seine Besitzungen an Friedrich IV von Runkel, den Sohn der Nichte Anastasia, verschenkt. - Jakob Fugger nimmt seinen Geschäftsanteil aus dem Handelshaus Fugger und gründet sein eigenes Handelshaus. - Ketzerverbrennung in Aschersleben. - Kuno von Westerburg (St) führt eine Fehde gegen den kölner Erzbischof Dietrich von Moers II. - Der Preußische Bund beginnt mit dem Deutschen Orden den 13jährigen Krieg. - Der burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (21) bittet seinen Vater Margareta von York, die Tochter des Herzogs von York, heiraten zu dürfen, muss jedoch in Lille seine Nichte Isabelle de Bourbon (18), Cousine des französischen König Karl VII heiraten. - In der höchster Justinuskirche wird ein Lettner errichtet. - Der frankfurter Patrizier Engel Frosch, dessen Familie im Besitz des Messequartiers Hof Rebstock ist, ist Kanzler des mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach. - Den Spendern zum Neubau der Elendenherberge vom Heilig-Geist-Spital an der heutigen Konstabler Wache wird erlaubt Glasfenster mit ihren Wappen auf Kosten der Herberge einsetzen zu lassen. Die Kammern werden hergerichtet und sind nur für Ortsfremde und Pilger bestimmt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (39) befiehlt der Stadt Frankfurt das Dorf Sulzbach an Eberhard von Eppstein Königstein (St) zurückzugeben. - Bernhard von Schwalbach und Johann von Erlenbach werden die Geiselbacher Bergwerke, wo nach Gold, Silber, Blei, Zinn, Kupfer, Eisen und Salz gesucht wird, verliehen. - Die Äbtissin von Kloster Bärbach Gute von Königstein kauft Güter von Kloster Brunnenburg auf. - In Frankfurt wird am Rathaus Römer die Sonnenuhr durch eine große Räderuhr mit Schlagwerk ersetzt. - In Lille feiert der burgunder Erbprinz Karl der Kühne von Burgund (21) das Fasanenfest, bei dem Burgund die Führung eines neuen Kreuzzugs beansprucht. Auf dem Fest wird unglaublicher Prunk demonstriert. Hauptattraktionen sind eine Pastete, in der 20 lebende Menschen musizieren, mechanische Spielereien, Zimmerspringbrunnen und ein lebender Fasan, der Gold und Edelsteine trägt und den Kreuzzug symbolisieren soll. Der uneheliche Herzogssohn Cornelius von Burgund, Gouverneur und Generalkapitän des Herzogtums Luxemburg, feiert in Begleitung einer Gräfin von Kleve. - Der kinderlose Graf Wilhelm von Isenburg-Wied (St) schenkt seine Grafschaft Wied Dietrich IV von Runkel (St). - In Dillenburg wird in der Grube Laufender Stein gearbeitet. - Dietrich Knebel von Katzenelnbogen besitzt Burglehen auf Ungeld von Kastellaun von Pfalzgraf Friedrich, Graf von Sponheim. - Der walisische Dichter Newbold Rebel verlässt die katzenelnbogener Burg Rüsselsheim. - In Frankfurt wird das Haus Schwarzer Stern am Römerberg 6 erbaut. - In Kelsterbach verkauft xxx von Schwalbach (St) den von Falkenstein und Isenburg als Lehen übernommenen Ort wieder an Graf xxx von Isenburg (St) (--).

1453 Wetter: Der koreanische Vulkan Kuwae bricht aus. Es folgen zwei Jahre vulkanischer Winter und Ernteausfälle auf der nördlichen Hemisphäre. Chronisten der Ming Dynastie bezeichnen es als das Jahr in dem der Staub die Sonne verdunkelte. - Diether von Isenburg (St) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (51) die Hälfte seines Anteils an Dreieichenhain. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (51) kauft mit Zustimmung des trierer Erzbischofs Jakob von Sierk (55) von Gottfried von Eppstein für 30.000 Gulden ein Viertel der Grafschaft Diez, während Erzbischof Jakob zugleich ein Achtel für 10.000 Gulden erwirbt. Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) (26) befindet sich des öfteren im Wirtshaus Zum Renner in Frankfurt Sachsenhausen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen d. Jüngere (St) (26) stirbt im Schloss zu Darmstadt. - Das Mittelalter endet mit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen. - Ulrich von Hanau Münzenberg, der Jüngere von (St) wird als 4 jähriger Erbgraf. - Ein Sänger von Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) (26) wird erwähnt. - Eine Anzahl bad emser Bürger werden trotz Vergehen gegen den Grafen aus dem braubacher Gefängnis gegen Zahlung einer Summe von 600 Gulden entlassen. - Der heilige Markgraf Bernhard II von Baden, persönlicher Gesandter des Kaisers, der die vornehme Lebensart und den Ritterdienst am kaiserlichen Hof erlernt hatte, fällt durch überaus grosse Freigebigkeit an die Armen und ausgeprägte Frömmigkeit auf. - .Nikolaus von Kues schreibt sein philosophisches Werk de visione dei. - Türken gründen Universität von Istanbul nach der Eroberung der Stadt. Der Handelsweg nach Indien ist endgültig für Christen versperrt, ein neuer Seehandelsweg wird gesucht - Ein Unbekannter aus Nowgorod erstellt einen Bericht über die westasiatischen Länder. über die Länder hinter dem Ararat. - Die Herzogenwitwe von Ludwig III von Anjou und Kurfürstenwitwe von Ludwig IV von der Pfalz Gräfin Margarethe von Savoyen und Piemont (33), ihr Vater war Gegenpapst Felix V, heiratet Graf Ulrich V von Württemberg der Vielgeliebte (St). - G. Peurbach vollendet ein gründliches Astronomielehrbuch entsprechend dem ptolemäischen Sphärenmodell der Planetenbewegung - Der Maler N  Brancaleone wird neben einer Anzahl von Mönchen zur Einigung der christlichen Kirche nach Äthiopien geschickt. - Die Knabenschule an der Nordseite der frankfurter städtischen Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) existiert. - Der aschaffenburger Trompeter Kunz verdingt sich auch als Kurier. - Auf Burg Neu-Falkenstein findet eine Ganerbenteilung statt und Eberhard von Eppstein Königstein (St) wird aufgenommen. Den Burgfrieden überwachen Philipp von Kronberg, Philipp von Hattstein und Walter von Reifenberg. - In der Burg Ortenberg steht ein Maulbeerbaum. - Diether von Isenburg Büdingen (St) und Walter von Eppstein-Breuberg (St) beenden ihre Fehde um Ortenberg. - Ludwig von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St), Graf von Veldenz übernimmt die Regierung seines Vaters Herzog und Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach Pfalz Simmern Zweibrücken (St), der abdankt. Die Grafschaft Veldenz wird auch von seinem Onkel Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (29) beansprucht, der militärisch gegen ihn vorgeht. - Die zweitgrößte Stadt Nordeuropas Gent unterliegt in der Schlacht an der Schelde Herzog Philipp III von Burgund der Gute (57). Der gesamte Rat muss in Bußgewändern um Gnade bitten. - Der Hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich endet mit der Kapitulation. - Ende der Fehde zwischen Landgraf Ludwig von Hessen (St) (47) und den Herrn von Rodenstein und Lißberg um Burg Lißberg. - Die Dörfer Kröftel und Oberrod im Taunus werden von reifenberger Rittern niedergebrannt und geplündert. Herr Eberhard III von Eppstein Königstein (St) beendet die Fehde. - Der Rat der Stadt Frankfurt droht den Kaufleuten im Barfüßerkloster die Pfändung an, wenn sie weiter auf geweihtem Boden Geschäfte machen. Der Orden bleibt untätig und genießt die höhere Frequentierung und Ablenkung vom langweiligen Klosterleben. - Der an Epilepsie erkrankte kränkliche Graf Ludwig II von Württemberg Urach (St) (14) wird für mündig erklärt und mit der Regierung betraut. - Kampf um die vor den Toren Frankfurts gelegene Grafschaft Bornheimer Berg zwischen Graf Philipp von Hanau (St) (36) und der Stadt Frankfurt. - Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) (26) ist mit Junker Bernhard von Solms (St) mit 40 Pferden auf Burg Reichenberg. - In den goslarer Bergbaustollen setzt Claus von Gotha erfolgreich Heinzenkunst ein. - Der Sohn des Leibarztes von Cosimo de Medicid, der florentiner Humanist und Philosoph Marsilio Ficino schreibt eine Abhandlung über die Lust. - Der Burgunderherzog Philipp III von Burgund der Gute (57) besucht Graf Ulrich V von Württemberg der Vielgeliebte (St) in Stuttgart. - Der katzenelnbogener hohensteiner Landschreiber Konrad Letsche erhält von Kloster Brunnenburg seinen jährlichen Zins, einen Kuchen, wie alle anderen katzenelnbogener Klöster. - Diether von Isenburg ist mainzer Domkustos.

1452 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. - Der in Innsbruck geborene deutsche König Friedrich III von Habsburg (St) (37) wird in Rom als letzter deutscher König vom Papst zum deutschen Kaiser gekrönt. Als Oberhaupt des Hauses Habsburg sind für ihn die Belange des Heiligen römischen Reichs deutscher Nation nur zweitrangig. - Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) nimmt den Juden Jonas wohnhaft zu Wertheim als Leibarzt bei sich auf. - Das katzenelnbogener Zollschiff in St Goar, ein Nachen wird ausgebessert. - Graf Reinhard III von Hanau (St) stirbt nach nur wenigen Monaten Regierungszeit und hinterläßt Margarethe von Pfalz-Mosbach (St) und einen unmündigen Sohn Philipp von Hanau Münzenberg (St) (03). - Juden müssen einen gelben Ring tragen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) besteht aus Angst vor Liebeszauber darauf die Hochzeitsnacht mit der Königstochter Eleonore von Portugal (16) im eigenen Bett zu verbringen.  - In Frankfurt unterschreibt Kardinal Nikolaus von Kues, der Pfründe misbraucht, einen Ablassbrief über 100 Tage Fegefeuer. - Gräfin Henriette von Mömpelgard (St), die Schwiegermutter von Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) wird von ihrem Sohn Graf Ulrich V von Württemberg (St) (39) mehrere Monate gefangen gehalten bis sie darauf verzichtet, das Erbe ihrer Tochter an Katzenelnbogen fallen zu lassen. - Philipp von Hanau Münzenberg (St) (03) übernimmt unter Vormundschaft seiner Großeltern und seines Onkels Philipps des Älteren von Hanau-Lichtenberg die Grafschaft. - In Frankfurt wird den Juden das Bürgerrecht von König Friedrich III von Habsburg (St) (37) abgesprochen. - Reinhard III von Hanau (St) (40) stirbt trotz guter medizinischer Behandlung an der Universität in Heidelberg an einer Erbkrankheit. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) kommt zur Krönung nach Rom durch Florenz und wird als Freund begrüßt. - Mit dem Ausbau der weitläufigen Vorburg mit ihren Burgmannenhäusern und Wirtschaftsbauten verliert das Tor der Kasselburg seine sichernde Funktion. - Der 12 Jahre von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) zwangsweise in vormundschaftlicher Obhut gehaltene Neffe Ladislaus Postumus wird von den niederösterreichischen Ständen befreit. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (46) liegt mit den Raubrittern von Rodenstein, von Kronberg, von Reifenberg und den Schelmen von Bergen in Fehde, da diese seine Fuhrleute vor Friedberg überfallen und als Geiseln benutzen. - Die Dörfer Kröftel und Oberroden werden von reifenberger Rittern in der Fehde mit Eberhard III von Eppstein Königstein (St) geplündert und niedergebrannt danach wird die Fehde beendet. - In Kloster Altenberg existiert eine Orgel. - Der Hofmarschall von Kurfürst Friedrich von der Pfalz (St), der wormser Kämmerer von Wolf II von Dalberg zieht mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (37) nach Rom, erhält auf der Tiberbrücke den Ritterschlag und seidem ruft der kaiserliche Herold bei jeder Krönung Ist kein Dalberg da? und der neugekrönte König schlägt den anwesenden Dalberg zum ersten Reichsritter. - In Frankfurt verspricht Kardinal Nikolaus von Kues dem Rat Verstöße des Handelsverbotes auf geweihtem Boden mit der Exkommunikation zu bedrohen, die vom Rat ausgeführt werden darf. - Im Neubau der Elendenherberge vom Heilig-Geist-Spital an der heutigen Konstabler Wache werden Dachfenster eingebaut und der Schützenmeister stiftet die Bleiabdichtungen. - Der bischöfliche Hof des wormser Bischof Reinhard von Sickingen in Worms wird vollkommen zerstört. - Der frankfurter Patrizier und Syndicus Dietrich von Alzey wird in die Gesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Orgel in Kloster Altenberg. - Am bischöflichen Hof in Lausanne wird ein Prozess gegen Engerlinge geführt. Ein vom Gericht bestimmter Prokurator zitiert die Tiere persönlich vor Gericht. Ein amtlicher Bote fordert die Tiere auf zum gesetzten Termin zu erscheinen. Der Richter nimmt Engerlinge in die Hand und befiehlt ihnen, innerhalb von drei Tagen das Gebiet, in dem sie sich aufhalten, zu verlassen. Das Verschwinden der Tierplage wird mit einem Gebet gedankt. Verschwinden die Tiere nicht wird der Prozess weitergeführt. - Dieter Grans von Heppenheft-Rheinberg erbt von seinem Burder Burg Heppenheft. - Johann von Erlenbach und Gottfried Kolling sind mainzer Domherren. - In Frankfurt verlangt Kardinal Nikolaus von Kues erfolglos besonders auf die Kleiderordnung von Juden zu achten. Jüdische Frauen müssen einen blaugestreiften Schleier tragen und jüdische Männer einen gelben Ring am Rockärmel. - In Frankfurt Heddernheim wird die Heddernburg als Steinbruch zum Bau der Mühle in Hausen genutzt. - In Frankfurt gibt es das Frauenhaus alias Bordell für Sexarbeit am Frauentürchen in der Mainzergasse. - In Mainz erhält der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg (52) vom mainzer Kaufann Johannes Fust einen zweiten Kredit.

1451 Wetter: Hagel in Rüsselsheim führt zu Verlusten bei der Getreideernte. - Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers (66) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (49) für 7.000 Gulden Burg Rolandseck mit Zubehör. Der neue Kurfürst Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (26) verkauft dem Grafen für 60.000 Gulden einen Tournosen am Bopparder Zoll. Gräfin Ottilie von Katzenelnbogen (St) erhebt Anspruch auf die Herrschaften Homburg und Vianden. Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) (24) bittet den Rat von Frankfurt, ihm ihren Leibarzt, Meister Heinrich nach Darmstadt zu schicken und für längere Zeit dort zu belassen (4707). - Ottilie von Katzenelnbogen (St), die Tochter Graf Philipps des Jüngeren von Katzenelnbogen (St) (24) und seiner Frau Ottilie, wird geboren. - Der walisische Dichter Newbold Rebel erhält trotz Mord, Raub, Diebstahl, Wilderei und Vergewaltigung und einer Gefängnisstrafe Asyl auf der katzenelnbogener Burg Rüsselsheim, wo er bis 14 54 lebt. - In Mainz wird ein Fährmann in Weisenau  erwähnt. - Dreitägiges Schneechaos in Siegen. (6095) - Gründung der Universität Glasgow - F. Biondo vollendet sein topographisches Werk Italia illustrata. - Im trierer Montabaur existiert eine Schule. - Der mit der nassau-beilsteiner Gräfin Katharina verheiratete Graf Reinhard II von Hanau (St) stirbt. - Die frankfurter Marktschiffer fordern zu hohe Fahrpreise und werden von aufgebrachten Passagieren verklagt. - Die Vertreter von Nassau werden zur Feier des Burgfriedens nach Darmstadt eingeladen. Das Weihnachtsfest wird auf der katzenelnbogener Burg Lichtenberg gefeiert. - In der arheiligener Pfarrkirche finden Singende Messen statt. - Die Pfaffenfastnacht in der Nacht zum Rosenmontag wird gefeiert. - Der Buß- und Kreuzzugsprediger Johannes Capistranus predigt auf dem bamberger Domberg. - Kardinal Nikolaus von Kues stellt bestürzt fest, dass das Kloster Johannisberg wegen der unordentlichen Lebensweise der Mönche innerlich und äußerlich zerfallen ist. - Kronberg erhält Pflastersteine aus Frankfurt. - Herzog Johann von Kleve kehrt von einer Palästinafahrt nach Jerusalem zurück und wird in Mons der 48. Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies. - Der päpstliche Inquisitor Johannes Capistranus fertigt einen Ablaß für Frank von Kronberg und seiner Frau Katharina von Isenburg (St). - Mit dem Tod von Gräfin Irmgard von Nassau (geb. Schleiden) wird Graf Johann von Nassau-Dillenburg (St) Alleinbesitzer des Gesamtgebietes. - Im trierer Wiltingen wird Katharina de Wiltinck als Hexe angeklagt und ins Gefängnis geworfen. In der Nacht vor dem Verhör lösen sich auf wundersame Weise die Handschellen, was von ihr als Marienwunder erklärt wird und sie rettet. - In Würzburg lässt Nikolaus von Kues unter anderen den erschrockenen sponheimer Abt auf eine Reformation der Kirche schwören. Der Reformer begnügt sich jedoch mit finanziellen Verbesserungen. - Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26) verzichtet auf eine Ehe und adoptiert seinen Neffen Philipp (St) (03) um die Erbfolge zu sichern. - Der uneheliche Halbbruder von Herzog Philipp III von Burgund der Gute (55), David von Burgund wird Bischof von Utrecht. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach erhält die gesamte Pfandschaft über die Stadt Pfeddersheim. - Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) macht eine Reise nach Rom, auf der er als capitano bezeichnet wird, um Papst Nilolaus V um Aufhebung seiner Exkommunikation zu bitten und stirbt auf dem Rückweg bei San Quirico d’Orcia in der Toskana an der Pest. Mit dem Tod seines Bruders Graf Heinrich II von Nassau (St) kann Johann IV von Nassau (St) alle ottonische Gebiete vereinigen. - Die Abtei Seligenstadt führt offiziell die Dreifelderwirtschaft ein. - Die Frau von Graf Diether von Isenburg (St) Gräfin Elisabeth von Solms Braunfels (St) und seine Schwester Elisabeth von Isenburg (St) die Frau von Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) sterben. - Die Tuch- und Seiden Großhändlerfamilie Steffan aus Bingen zieht nach Frankfurt. - Mit dem Tod der verschwenderischen Herzogin Elisabeth von Luxemburg Görlitz (St) (52) erbt Herzog Philipp III von Burgund der Gute die Pfandschaft der Grafschaft Luxemburg. - Das Hofämterspiel mit 48 Karten ist erfunden. - Ewald Faulhaber von Wächtersbach (--) ist mainzer Domherr. - In Frankfurt erhält Henn Steffan alias Stephanshenn später Cronstetten das frankfurter Bürgerrecht, wonach er das Haus Zum goldenen Knopf in der Sandgasse baut.

1450 Wetter: Hungersnot. - In Mainz wird ein Protokollbuch für das mainzer Domkapitel eingeführt. - In Frankfurt werden Brillenmacher genannt. - Kuno von Westerburg verheiratet mit Metze von Virneburg verkauft für 2.200 Gulden einen Teil seiner stgoarer Zollgefälle an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (48), verpfändet ihm zur Sicherstellung sein Silberzeug und öffnet ihm seine Schlösser Westerburg, Weltersburg, Schadeck, Schaumburg und Cleeberg. - Die Grafen von Katzenelnbogen und Nassau schließen mit den vier ellarer Zenten einen Dienstvertrag. - Graf Ruprecht von Virneburg vermittelt vergeblich zwischen zwischen Herzog Philipp III von Burgund der Gute (St) (54) und Philipp von Katzenelnbogen (St) (48) wegen dessen strittiger Erblehens- und Schuldforderungen an den Herzog, so dass Philipp von Katzenelnbogen (St) (48) seine Angriffe auf die Untertanen von Herzog Philipp III von Burgund der Gute fortsetzt. - Sühne und Vertrag des Grafen von Katzenelnbogen mit der Stadt Frankfurt. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (48) übernimmt eine Schuld von Kuno von Westerburg (St) (--) in Höhe von 3.060 Gulden gegenüber Frank von Kronberg und Jakob von Kronberg wofür er weiter Anteile der westerburger Zollgefälle zu St Goar erhält. - Diether von Isenburg Büdingen (St) (--) verpfändet Philipp von Katzenelnbogen (St) (48) für 2.300 Gulden seinen Anteil an der Burg und Stadt Villmar. Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) (23) Ottilie von Nassau und Nassau erhält dafür die Hälfte von Ems. - Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) (23) heiratet Ottilia von Nassau (St) (--) im Todesjahr ihres Vaters Heinrich von Nassau (St) (--). - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach bekriegt die Stadt Frankfurt. König Friedrich III von Habsburg (St) (35) befiehlt Graf Dieter von Isenburg Büdingen (St) (--) die Stadt Frankfurt zu schützen. - Der humanistische Heinrich Steinhöwel ist Leibarzt von Graf xxx von Württemberg (St) in Ulm und beginnt sinngemäße Übersetzungen klassischer und neuitalienischer Literatur. - Der Main ist so zugefroren, dass eine Überquerung unmöglich ist. - Eine Rheinüberquerung findet in Niederwalluf statt. - Die beiden Grafen von Katzenelnbogen gehen auf den Tag in Andernach. - Herzog Heinrich von Wittelsbach Bayern XVI der Reiche, der Sohn von Maddalena Visconti, ist mit seinen Lautenschlägern zu Gast auf Rheinfels. Zurück in Landshut stirbt er an der Pest. Der katzenelnbogener Arzt Meister Clais holt sich Rat in Koblenz in der Apotheke (6085.24). - Nikolaus von Kues glaubt menschliches Wissen beruht auf Vergleichen und Messen und widmet sich der Unendlichkeit (Makrokosmos und Mikrokosmos). - Georg Peurbach entwickelt in Rom das Quadratum geometricum, sein Hausgenosse ist Nikolaus von Kues. - Der Deutsche Neßler gewinnt Kupfer mit Hilfe von Vitriol und Ausfällen durch Eisen. - Die Mätresse des französischen Königs Karl VII, Agnes Sorel ist nach drei Kindern erneut im siebten Monat schwanger und leidet an Wurmbefall und wird mit einer Überdosis bei der Quecksilberbehandlung ermordet. - Kartographenschulen in Venedig, Genua, Ancona, Barcelona und Sagres. - Jus primae noctis soll angeblich vom französischen und katalonischen Adel zur Demütigung von Untergebenen misbraucht werden. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) (23) vermutet Gefahr und warnt seinen Vater durch Briefe. - Graf Georg von Sayn Wittgenstein (St) (--) belehnt 3 Dillenburger mit einer Waldschmiede. - Das Erbe des letzten Grafen, Graf Johann II von Ziegenhain der Starke, der ohne männliche Erben stirbt, wird den Brüdern Albrecht II von Hohenlohe Weikersheim und Kraft V von Hohenlohe Weikersheim, Söhnen von Albrecht I, von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (35) als ziegenhainer Reichslehen zuerkannt und die beiden zu erblichen Reichsgrafen aber nur für Ziegenhain und Nidda erhoben aber trotzdem von Hessen militärisch besetzt. - In Mainz richten der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg (53) und der mainzer Kaufmann Johannes Fust (50) im Hof zum Humbrecht in Mainz eine Druckerei ein. - Graf Heinrich II von Nassau (St) (--) stirbt. - Markgraf Albrecht von Brandenburg muss alle aus dem ersten Markgrafenkrieg eroberten Gebiete an die Stadt Nürnberg zurückgeben. - Nikolaus von Kues unternimmt eine zweijährige Legationsreise durch Deutschland um Kirche und Klöster zu reformieren und lässt in verschiedenen Kirchen Tafeln mit dem Vaterunser und den Zehn Geboten in der Volkssprache anbringen um das Glaubenswissen in der Bevölkerung zu verbessern. - Der Rat der Stadt Hamburg markiert erstmalig das Fahrwasser der Elbe mit Tonnen. - Der uneheliche Sohn Friedrich von Heppenheft und sein Bruder Emmerich sind die letzten bezeugten männlichen Mitglieder der Familie. - Die Äbtissin von Kloster Altenberg Catharina von Solms stirbt. - Kloster Peternach ist von den Augustiner Nonnen verlassen. Die Gebäude und Äcker gehören zum Deutschen Orden. - Adolf von Nassau lässt die Glasmalerei verbieten und nur noch weiße oder farbige Gläser aus eigener Herstellung zu. - Die Herrschaft Bütgenbach wird Abfindung für den ehrgeizigen unehelichen Sohn von Graf Johann IV von Nassau, Adrian von Nassau (St). - Herzog Arnold von Geldern kehrt von seiner Palästinafahrt zu seiner Frau Katharina von Kleve zurück und lebt verschwenderisch und gesetzlos bis sein Sohn Adolf von Geldern versucht ihn abzusetzen. - Bei der Wahl des zurückgetretenen utrechter Bischof Walram von Moers zum münsteraner Bischof Walram von Moers wird diesem sogar ein Mord vorgeworfen um an das Amt gelangt zu sein. - Hermann Sprikast von Waldmannshausen besitzt Burg Freienfels als Pfand. - In Kiedrich wird die Elendenbruderschaft gegründet, die auf der Valentinuswallfahrt Verstorbene bestatten hilft. - Graf Ulrich V von Württemberg fällt nach dem Tod seines Bruders Ludwig (St) (11) die Vormundschaft über den künftigen Graf Ludwig II von Württemberg Urach und Graf Eberhard von Württemberg zu und muss sich gegen Ansprüche von Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26) wehren. - Fehde von Markgraf Albrecht von Brandenburg und der Reichsstadt Nürnberg mit Graf Ulrich V von Württemberg und Esslingen. - Aus Rache für Mordversuche mit Gift von frankfurter Räten stehlen Michael von Bickenbach und Philipp von Frankenstein ohne Fehdeerklärung frankfurter Vieh vor der Stadt. Die beschuldigten frankfurter Räte behaupten die Zeugen seien durch Folter zu ihren Aussagen gezwungen worden. - Auf Burg Rheinfels wird das opiumhaltige Allheilmittel Theriak benutzt. - Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) (--) wird nach einem Ultimatum durch Anschlag an den Kirchentüren von Dietkirchen und Mensfelden exkommuniziert und schickt dem limburger St Georgsstift einen Fehdebrief. - Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) verbündet sich mit dem trierer Domkapitel, Pfalzgraf Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (26), Heinrich von Nassau Beilstein (St) (--), dem mainzer Dompropst, den Grafen Dietrich von Sayn (St) (--) und Gerhard von Sayn (St) (--), der 14 52 Elisabeth von Sierk heiratet, Philipp II von Nassau Saarbrücken (St) (--) und Johann von Nassau Saarbrücken (St) (--) und Ruprecht von Virneburg gegen den trierer Erzbischof Jakob von Sierck. - Die Witwe Gräfin Elisabeth von Nassau Saarbrücken alias Elisabeth von Lothringen (St) (--) beschäftgt den Maler Jost von Saarbrücken für Tafelgemälde und Wandmalereien im Karmeliterkloster Metz. - Stephan Lochner, alias Stephan von Köln, Kölner Schule in der Schildergasse, Maler seines letzten Bildes der Madonna im Rosenhag, stirbt an der Pest in Köln. - Der Briefdrucker, Spielkartendrucker, Hans von Pfeddersheim zieht nach Frankfurt an den Brückenturm in der Fahrgasse. - Uhrmacherzunft in Wien. - In Frankfurt wird ein lebender Elefant auf dem Römer bestaunt. - Der baseler Stadtrat warnt vor Falschspielern und organisierten Bettlern, die Krankheiten simulieren mit einem öffentlichen Mandat. - Der katzenelnbogener Amtmann Daniel von Mudersbach stiftet dem St Georg Stift in Limburg an der Lahn u.a. eine Kasel aus venzianischem Brokatsamt mit einem Kreuz aus burgunder Goldstickerei, Silberstickerei und Seidenstickerei und einen Goldkelch. - In Landau in der Pfalz wird Hans Boner als Sohn einer wohlhabenden Tuchhändlerfamilie mit Handelsbeziehungen nach Frankfurt und Nürnberg geboren. Hans Boner wird einer der reichsten Männer Europas. - Heinrich Greifenklau Vollrads wird mainzer Domdekan. - Ludwig Eckbrecht von Dürkheim, Johann Specht von Bubenheim und Bernhard von Breidenbach sind mainzer Domherren. - In Frankfurt weden die Juden aus den Badstuben verbannt. - In Frankfurt ist im Haus (später: Zur goldenen Waage) südliche Ecke Höllgasse und am Markt eine Trinkstube. - In Mainz erstellt der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg (53) als Drucker einzelne Blätter und Bücher. - Mit dem Tod von Graf Johann II von Ziegenhain (--), der im Übernahmekampf gegen die Landgrafschaft Hessen bereits seine Grafschaft von Hessen zu Lehen nehmen musste, scheidet die Grafschaft Ziegenhain scheidet aus dem Wetterauer Grafenverein aus.

1449 Wetter: Kälteeinbruch zerstört die Ernte in Hanau. - Sühne zwischen Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) und Reinhard III von Westerburg (St) (--), der dem Grafen seine Schlösser öffnet und dafür seine stgoarer Zolleinkünfte wiedererhält. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) erklärt mit Rücksicht auf den trierer Erzbischof Jakob von Sierk einen Verkauf der Grafschaft Diez mit Hadamar und Ellar durch Graf Heinrich von Nassau Diez (St) (--) an ihn für einen Scheinkauf (was er tatsächlich nicht war). - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) stattet seinen Sohn Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) (22) anläßlich seiner Eheschließung mit Ottilie von Nassau Dillenburg (St) mit eigenem Besitz in der Obergrafschaft aus. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) fährt mit dem Schiff nach Köln. (6122). - Graf Ulrich von Württemberg siegt in der Schlacht von Waldstetten. - Der deutsche König Friedrich III von Habsburg (St) (34) gebietet folgenden Personen dem mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach nicht zu helfen: 1. Dem trierer Erzbischof Jakob von Sierck, 2. Pfalzgraf Ludwig IV bei Rhein 3. Markgraf Jakob von Baden (St) (--), 4. Markgraf Albrecht von Brandenburg 6. Landgraf Ludwig von Hessen (St) (--) 7. Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) und Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) (--), 8. Graf Walram von Waldeck, 9. Graf Reinhard II von Hanau (St) (--) und Reinhard III von Hanau (St) (38) 10. Graf Philipp II von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) und Graf Johann II von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (--), 11. Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) (--), Graf Johann V von Solms Lich und Hohensolms (St) (--) und Graf Kuno von Solms Lich Laubach (St) (--), 12. Graf Johann IV von Nassau Dillenburg Breda (St) (--), 13. Graf Dieter von Isenburg Büdingen (St), 14. Herren von Eppstein 15. Herren von Eppstein-Königstein, 16. Jungherr Werner von Falkenstein Münzenberg und 17. Herrn Walter von Eppstein Breuberg (St) (--),. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) setzt sich für Werner Notthafft ein, der von Köln für falsche leichte Gulden eingekerkert und gefoltert wird (4604). - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) steht vor Rothenburg. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) beteiligt sich am ersten Markgrafenkrieg, dem Nürnberger Städtekrieg als Verbündeter von Markgraf Albrechts von Brandenburg als 7.000 Mannn erfolglos die Stadt Nürnberg belagern (4593). Ebenfalls verbündet ist der mainzer - 1.100 Krüge und 800 Schüsseln werden von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (47) in Koblenz gekauft. - Äußerst gutes Weinjahr in Arnstadt. - Albrecht von Hohenlohe und seine Frau Elisabeth von Hanau (St) (--) erheben wie der Graf von Waldeck vergeblich Anspruch auf die Grafschaft Ziegenhain als der letzte Graf Johann II von Ziegenhain stirbt, da Hessen sich durchsetzen kann und die Grafschaft als heimgefallenes Lehen einzieht führt aber bis 14 95 offene Erbstreitigkeiten. Albrecht von Hohenlohe erhält aber den Grafentitel für Hohelnlohe aus der ziegenhainer Erbschaft. - Die Reifenberger unter Führung von Henne Rudel und Emmerich überfallen Kaufleute denen Eberhard von Eppstein, Herr von Königstein, das Geleit gibt und den Angreifern ihre Beute postwendend wieder abnimmt. Rudel Emmerich von Reifenberg und Siegfried von Glauburg sagen Eberhard darauf hin ihre Lehen auf, eine Fehde an, kidnappen seine Leute und verwüsten und brandschatzen bis 14 52. - Reinhard von Weilnau (St) (--) wird Fürstabt in Fulda bis 14 72. Emmerich von Heppenheft ist Bürgermeister in Oppenheim. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz (25) stirbt nach 13 jähriger Herrschaft in Worms und sein Sohn Philipp der Aufrichtige von Wittelsbach von der Pfalz (St) (01) kommt unter die Vormundschaft seines Onkels Kurfürst Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--). - Herzog Johann von Kleve siegt in der Soester Fehde. - Philipp von Hanau Münzenberg der Jünger (St) (--) wird in Windecken geboren. - Graf Johann von Nassau (St) (--) tritt Herborn an seinen Bruder ab. - Mehrere reifenberger Ritter überfallen frankfurter Kaufleute bei Glashütten, im Taunus, wo farbige Gläser und Glasmalereien hergestellt werden, denen Herr Eberhard III von Eppstein Königstein (St) Geleit gegeben hat. Eberhard III von Eppstein Königstein (St) nimmt sofort die Verfolgung auf und nimmt mehrere Ritter gefangen. - Während Herzog Arnold von Kleve eine Palästinafahrt nach Jerusalem unternimmt übernimmt seine Frau Katharina von Kleve stellvertretend die Regierungsgeschäfte. - Die Tochter Polissena von Francesco Sforza (St) wird im Auftrag von ihrem Ehemann erdrosselt. - König Friedrich III von Habsburg (St) (34) verhängt über die Stadt Würzburg die Aberacht. - Die frankfurter Steuern werden von Dieter von Alzey nach Wiener Neustadt gebracht. - Beim jährlichen Besuch des seligenstädter Abtes im Amt Steinheim in der Burg Steinheim dürfen Freunde vorort eingeladen werden, Muli, Pferde, zwei Windhunde, ein Jagdhund und ein Habicht mitgebracht werden, die von den Steinheimern verköstigt werden müssen, wird Hof gehalten, zu Gericht gesessen und der Schultheiß bestimmt. - In Bruchhausen wird ein neues befestigtes Haus errichtet, das durch einen Sakralraum im Erdgeschoß als Kapelle ausgegeben wird. Darüber wird eine Waffenkammer mit Munition eingerichtet und darüber ein Wehrturm. - Die vor den Toren der neuen erzbischöflichen Burg Alzenau gelegene neue Stadt Wilmundsheim wird von der Ganerbschaft Lindheim, die mit dem mainzer Erzbischof gegen den Landgrafen von Hessen und die Städte verbündet sind, restlos vernichtet. - Graf Heinrich II von Nassau Diez Vianden (St) (--) beraubt das limburger St Georgsstift und beginnt einen jahrelangen Streit mit dem ungeliebten trierer Erzbischof Jakob von Sierck, dessen Rat er ist. - Graf Reinhard II von Hanau (St) (--) versucht die Dörfer Selbold, Gründau und Wolferborn durch eine Wirtschaftsblokade von Holz, Kohlen und Lebensmitteln auf seine Seite zu zwingen. - Die Handelsblockade gegen Nürnberg bewirkt, dass in Nürnberg Wein knapp wird und selektiv ausgegeben wird. Für einen Großteil der Stadtbevölkerung wird ersatzweise Bier gebraut, bis auch dafür die Rohstoffe ausgehen und nur noch Wasser als Getränk übrig bleibt. - Die Witwe von Graf Heinrich von Habsburg Löwenstein Schenkin Anna von Erbach verkauft die Grafschaft an den pfälzer Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach (St) (--). - Die mainzer Patrizier Philipp zum Jungen und Heinrich zum Jungen werden von König Friedrich III von Habsburg (St) (34) wegen unrechtmässig erhobenen Zolls in Mainz verurteilt. - König Friedrich III von Habsburg (St) (34) befiehlt Graf Dieter von Isenburg Büdingen (St) (--) seine Übergriffe auf Martin Forstmeister im Büdinger Wald zu unterlassen. - Philipp von Rieneck, Ludwig von Wertheim, Peter von Schwarzenberg und Wilhelm von Helmstadt sind mainzer Domherren. - In Mainz erhält der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg (52) vom mainzer Kaufmann Johannes Fust einen Kredit von 800 Gulden, der als Sicherheit die Gerätschaften erhält.

1448 Wetter: Dürre in Aschaffenburg. - In Mainz bittet der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg (51) seinen Vetter um einen hohen Kredit. Danach besitzt er eine eingerichtete Druckerwerkstatt. - Der Versuch von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (46), die Begleichung seiner Forderungen an Luxemburg durch Pfändung der die Frankfurter Messe besuchenden luxemburger und brabanter Kaufleute zu erreichen, wird auf Betreiben der Städte Frankfurt, Köln, Nürnberg und Ulm durch energisches Einschreiten der rheinischen Kurfürsten verhindert. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (46) gibt der kölner Erzbischof Dietrich von Moers ein zinsloses Darlehen von 3.000 Gulden unter der Bedingung der Begleichung seiner Manngeldforderungen in Höhe von 1.400 Gulden. Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (46), ist im Besitz der Krone seiner Schwiegermutter Gräfin Henriette von Mömpelgard (St) im Wert von 1.000 Gulden. - Brand auf Rheinfels (6098), - Wiener Konkordat. - Pestepidemie in Deutschland. - Das Erbe von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (46) zu Braubach wird besichtigt. - Weltkarte von A. Walsperger. - Burg Auerbach ist ältester Hauptverwaltungssitz der Obergrafschaft. - Die runkeler Lahnbrücke ist fertiggestellt. - Runkel brennt. - Die Stadt Westerburg brennt. - Der mainzer Goldschmied Johann Fust hat berufliche Beziehungen zum frankfurter Münzmeister Conrad zum Stege. - Die frankfurter Marktschiffer müssen die Schiffe selbst mit Kanonen, Pulver und Pfeilen ausstatten. - Der Meistersänger Johann von Soest musiziert in Heidelberg. - Auf Burg Münzenberg wird unter den falkensteiner Erben, den Grafen Bernhard II von Solms (St) (--) und Johann V von Solms (St) (--), Eberhard von Eppstein Königstein (St) (--), Walter von Eppstein-Breuberg (St) (--) und Reinhard II von Hanau (St) (--) ein Burgfrieden geschlossen. - Der kölner Glockengiesser Christian Cloit gießt die grösste kölner Glocke. - Graf Johann II von Nassau  Dillenburg, der Ältere, mit dem Helm, der Hübner (St) (47) stirbt unvermählt und kinderlos. - Die gesamte Herrschaft Ebernburg gelangt in den Pfandbesitz der Sickinger. - Die Ebernburg wird an Sickingen verpfändet. - Der Pfalzgraf und späterer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--), der Edelmütige wird in Heidelberg geboren. - Regiomontanus (St) (--) errechnet ein astronomisches Jahrbuch für die Erstellung von Horoskopen. - Graf Johann II von Ziegenhain wird in Westfalen angeklagt und bittet Landgraf Ludwig von Hessen (St) (46) ihn durch einen Brief zu schützen. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (46) und Graf Johann II von Ziegenhain übertragen Burg Lißberg an Walter von Eppstein - Breuberg (St). - Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz Zweibrücken (St) (--). Graf von Veldenz, kämpft in der Fehde seines Vaters mit dem Rheingraf von Grumbach. - Frank von Kronberg bezieht die Burg Rödelheim. Die Grafen Johann von Solms (St) (--) und sein Sohn Kuno von Solms (St) werden die Burg erben. - In der mainzer Residenz Eltville wird ein repräsentativer Raum, in dem im großen Stil Silber als Dekorationsmittel eingesetzt wird Silberkammer genannt. - Der frankfurter Rat bestellt beim frankfurtrer Architekten Meister Eberhard einen Lettner für die Nikolaikirche. - Der letzte männliche Vertreter der Familie Hohenlohe Brauneck Konrad von Hohenlohe Brauneck verkauft seine Stammburg Brauneck an Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (--). - Die runkeler Lahnbrücke wird fertiggestellt. - Dietrich von Alzey, der Ehemann der frankfurter Apothekerstochter Petze Schönberg wird ein Syndicus der Stadt Frankfurt. - Das Chorfrauenkloster Beselich wird reformiert. Vor einem weltlichen Gericht erreichen Hermann Roispecher und sein Sohn Emmerich die Beschlagnahmung von klösterlichem Besitz, wofür die Meisterin von Kloster Beselich die Rückgabe und die Überweisung an ein geistliches Gericht fordert und als Strafandrohung die Exkommunikation und den Ausschluss vom Gottesdienst erreicht. - Konrad Rau von Holzhausen ist mainzer Domkantor. - Johann von Baden, Helfrich von Dorfelden, Salentin von Isenburg, Otto von Bach, Bertram von Breidbach und Diether von Wertorf sind mainzer Domherren.

1447 Wetter: In Mainz wird das Zisterzienserkloster Dalheim überflutet. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (45) zwingt Dietrich V von Runkel zum Empfang seiner katzenelnbogener Lehen. - Hexenverbrennung in Willisau (Basel) - Der portugiesische König Alfons V und der Orden der Christusritter mit dem Vorstand Heinrich der Seefahrer erhalten von Papst Nikolaus V, der besonders Wissenschaft und Kunst fördert und eine ausserordentliche kirchliche Prachtentfaltung und Demonstration von Stärke beginnt, mit dem Handelsmonopol über Häfen, Inseln und Meere Afrikas das Recht Ungläubige in die Sklaverei zu führen. - Die Reichsstadt Friedberg brennt bei einem schwerden Stadtbrand nieder. - Der mailänder Herzog Filippo Maria Visconti (St) hinterlässt die ältesten Tarotkarten. - Der frankfurter Patrizier Johann von Breidenbach verkauft für 1.530 Gulden sein Haus zum Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1 an seinen Schwiegersohn den zweithöchsten Steuerzahler und 14 78 jüngeren Bürgermeister der Stadt Frankfurt Wigand von Heringen. - Nikolaus von Kues steht nach dem Tod des Papstes Eugen IV zur Wahl. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (45) erhält die Lehnshoheit über die Herrschaft Plesse. - Graf Johann von Nassau (St) teilt mit Graf Heinrich von Nassau (St) sein Gebiet auf. - Die Stadt Frankfurt führt einen Prozess gegen die pfälzer Residenzstadt Neumarkt in der Oberpfalz wegen Zollvergehen. - Einige oppenheimer Bürger müssen wegen Auseinandersetzungen mit der Kessler-Gesellschaft die Stadt Oppenheim verlassen. Selbst fürstlichen Boten ist das Zustellen von Briefen zu gefährlich. - König Friedrich III von Habsburg (St) (32) befiehlt die Rücknahme einer 15%igen Apfelguldenabwertung. - In der mainzer Residenz Eltville wird der Burghof gepflastert. Alle Fenster sind verglast. - Die Stadt Gelnhausen baut gegen die Burg Gelnhausen eine Mauer und Befestigungsanlagen, nimmt den königlichen Kammerknecht, den Juden Isaak gefangen und nimmt ihm 200 Gulden ab. König Friedrich III von Habsburg (St) (32) verbietet vergeblich durch den mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach der Stadt Gelnhausen Wegezoll zu erheben. - Der kloster arnsteiner Abt Ortlieb Donner von Lohrheim berichtet von den erbärmlichen und verödeten Zuständen seines Filialnonnenklosters Beselich, das von einem Prior geführt wird, und sich seinen Lebensunterhalt nicht mehr selbst erwirtschaften kann. Der kloster arnsteiner Abt Ortlieb Donner von Lohrheim schlägt vor es in ein Kanonikerkonvent umzwandeln, da er es selbst nicht reformieren könne. - Schenk Dietrich von Schweinsberg ist mainzer Domherr,

1446 Graf Wilhelm von Wertheim verkauft Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) seinen Anteil an der Burg Breuberg für 2.400 Gulden. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) verlobt seine Tochter Anna von Katzenelnbogen (St) (--) mit Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (--) und sichert ihr eine Mitgift von 36.000 Gulden zu. - Beendigung der Streitigkeiten zwischen Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) und Reinhard III von Westerburg (St) (--) durch Verpfändung der halben Herrschaft Schaumburg an den Grafen (St) (--). - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (44) nimmt die Durchfechtung der katzenelnbogener Forderungen an Luxemburg gegenüber Herzog Philipp III von Burgund der Gute auf. - Streitigkeiten von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) hinsichtlich Reinhard III von Westerburg (St) (--) über die Auslegung und Durchführung ihres Vergleichs hinsichtlich der Öffnung seiner Schlösser, welche zur Sperrung von Reinhards stgoarer Zollgefällen führen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (--) beginnt mit der systematischen Ablösung der Geldlehen gegen Auftragung von Eigengütern durch die Belehnten. - Anna von Katzenelnbogen, Tochter von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) und Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) (--) alias Anna von Württemberg wird geboren und Landgraf Heinrich III von Hessen (St) (--), dem Sohn Landgraf Ludwigs von Hessen (St) (--) zur Ehe versprochen. Die Ehe soll nach Gewohnheit der Kirche mit Annas 12. Geburtstag geschlossen werden. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) (--) klagt ihren lichtenberger Kellner wegen Verleumdung und Zauberei an. - Nuno Tristao segelt bis in die Gambia-Mündung. - Ältester datierter Kupferstich. - In Heidelberg werden 8 Frauen als Hexen verbrannt. - Ketzerverbrennung auf dem Konzil von Basel. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) tritt aus der Ganerbengemeinschaft der Burg Hattstein wieder aus. - Frank von Kronberg erbaut mit seiner Frau Katharina von Isenburg eine neue Burg in Rödelheim, die nach seinem Tod an Graf Johann V von Solms Lich und Hohensolms (St) und seinen Sohn Kuno von Solms (St) (--) fällt. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (--) verpfändet seinen letztes Viertel an Limburg an Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) (--). Fordert Graf Philipp von Katzenelnbogen eine eigene hessische Herrschaft für seinen Schwiegersohn? - Die mainzer Zünfte wollen sich nicht mehr mit den mainzer Patriziern einigen, zwingen die meisten Patrizier aus Mainz wegzugehen und erringen vermeintlich einen Sieg. - Nikolaus von Kues stellt seine Vermutungen über den letzten Tag an. - Charisma von Melem kauft die Messeherberge Zum Krebs am frankfurter Fahrtor, das zum Stammwappen der Patrizierfamilie wird. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (44) lässt sich die westerburger Burg Cleeberg wegen seiner zahlreichen Fehden öffnen. - 8 Frauen werden vor den Toren von Heidelberg als Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - König Friedrich III von Habsburg (St) (31) verbietet Frank von Kronberg den Weiterbau der Burg Rödelheim mit neuen Türmen und einer hohen Burgmauer innerhalb der Burg am ehemaligen königlichen Lagerplatz vor der Stadt Frankfurt. König Friedrich III von Habsburg (St) (31) gibt der Bitte von Frank von Kronberg, der Reiche, für den Weiterbau der Burg Rödelheim nach. Die Stadt Frankfurt erhält ein Öffnungsrecht. Graf Dietrich von Sayn (St) verpfändet seinen Teil an Schloss Assenheim an Frank von Kronberg, der Reiche. - Elisabeth von Hanau (30) stirbt als Ehefrau von Wildgraf und Rheingraf Johann IV von Dhaun (--). Ihr Bruder ist der Grafensohn Reinhard III von Hanau (--).

1445 Wetter: Durch eine Mißernte in Nassau fällt die Weinlieferung an Burg Herborn aus. Hochwasser in Nürnberg. - In Frankfurt wird Wenzel von Cleen (--) frankfurter Schultheiß, was er bis 14 55 bleibt. - Beendigung der Streitigkeiten mit den Ulnern von Dieburg durch Verkauf ihrer Rechte zu Erzhausen an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (43) für 12.000 Gulden. - Der kölner Erzbischof Dietrich von Moers (60) verpfändet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (43) die Stadt Rhens für 9.000 Gulden. - Reinhard III von Westerburg (St) öffnet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (43) seine Schlösser Westerburg, Weltersburg, Schadeck, Schaumburg und Cleeberg, wogegen ihm dieser gestattet, seinen Tournosen am stgoarer Zoll gegen eine bestimmte Abgabe davon an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (43)  zu erheben. Reinhard III von Westerburg (St) erneuert die Verpfändung des halben Schlosses Schaumburg  an der Lahn mit Zubehör an Philipp von Katzenelnbogen (St) (43) für 2.246 Gulden und 500 Ml. Frucht; doch gehen die Streitigkeiten über Schaumburg an der Lahn gleichwohl noch weiter. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (43) verweilt mit 45 Pferden auf Burg Stadecken. - Jakob ist gräflich katzenelnbogener Sänger. - Die nach Aristoteles heisse, verbrannte und unbewohnbare Zone erweist sich unter Diniz Dias als Kap Verde. - A. Fernandez erreicht das Kap der Masten. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) (19) hält ein großes Turnier in Heidelberg ab. - Der oppenheimer Bürgermeister, Emmerich von Heppenheft erhält ein Burglehen in Burgschwalbach. Er ist letzter seines Geschlechts. - Der Kurfürst und Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach (St) (21) heiratete in Heidelberg Prinzessin Margarethe von Savoyen. Sie ist die Witwe von Herzog Ludwig III von Anjou und Tochter von Gegenpapst Amadeus VIII und seiner Gattin Prinzessin Marie von Burgund. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (43) kauft von Ritter Philipp von Kronberg den Hof in Wallau. - Die nassauer Burg Dillenburg übernimmt die Verwaltungsaufgaben von Burg Herborn. - Johann von Eltz ist trierer Hofmeister. - Hermann Riedesel ist in Diensten von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (43). - Der sponheimer Abt ist ein Lebemann und liebt Gelage und Würfelspiel und man spottet in Kloster Sponheim gäbe es zwei Äbte und einen Mönch. - In Geisenheim existiert eine Schule mit besonderem Ruf. - Graf Johann von Nassau (St) (35) dient als General dem Burgunderherzog Philipp dem Guten bei seinem Angriff auf die Grafschaft Holland, zum Dank wird Graf Johann von Nassau (St) (35) Seneschall von Burgund. Er dient auch dessen Sohn Herzog von Burgund Karl der Kühne. - Die friedberger Burgmann Landgraf Hesso von Leiningen (St), Hans von Sickingen, Diether Kämmerer von Worms, Frank von Kronberg und Philip von Kronberg streiten sich mit den Bürgern der Stadt Friedberg um Wein und Immobilien. - Graf Reinhard II von Hanau (St) verweigert der Stadt Friedberg die Einlösung von Karben. - Der aachener Kaufmann Wilhelm Prum verkauft in Frankfurt dem königlichen Diener 30 gefälschte aachener Tuche. - Der trierer Hofmeister Johann VII von Eltz, besitzt ein Burglehen auf der katzenelnbogener Burg Burgschwalbach. Johann von Eltz (--). - Das trierer Domkapitel wird von 40 auf 16 reduziert. - Das Leinentuch des Blutwunder von Walldürn wird für Ablässe nach Rom gebracht. - In Frankfurt schickt die Stadt Frankfurt Boten mit Gebotsbriefe von König Friedrich III von Habsburg (St) (30) an Graf Diether von Isenburg (St) (--), den Alten von Hanau, Philipp von Eppstein Königstein (St) (--), Gottfried von Eppstein Münzenberg (St) (--), Konrad von Bickenbach, Schenk Philipp von Erbach und Schenk Jörg von Erbach, Philipp von Kronberg mit Sohn Hans und Frank von Kronberg und Jakob von Kronberg und an die Burgen und Städte Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar. Den friedberger Burggraf und den friedberger Bürgermeister erreicht ein Bote im Gasthaus Friedberger Trinkstube. - Wildgraf und Rheingraf Johann von Daun (St) wird elsässer Landvogt. - Sittich von Buchenau ist mainzer Domherr. - Der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg druckt eine Bibel (20 11 im Besitz der Stadt- und Universitätsbibliothek für 20 Millionen Euro ).

1444 In Mainz beschwert sich die mainzer Bürgeropposition über das übermäßige Schuldenmachen, die ungezügelte Bauwut, undurchsichtige Finanzen, ungerechte Steuervorteile für Patrizier und Vetternwirtschaft des mainzer Bürgermeisters Rebstock (--). - In Glauburg ist das Hofgut Leustadt als Jagdschloß in Besitz von xxx von Wolfskehlen (--). - Die Grafen Johann von Nassau (St) (--) und Heinrich von Nassau Diez (St) (--) verkaufen Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (42) und seinem Sohn Philipp von Katzenelnbogen (St) (17) ein Viertel der Grafschaft Diez für 12.000 Gulden. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (42) kämpft mit Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) gegen die Aramagnaken. - Inventur wegen des Umzugs nach Burg Rheinfels mit einer langen Liste von Büchern u.a. über König Artus. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) stirbt überraschend. -  Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) bittet König Friedrich III von Habsburg (St) (29) um Hilfe gegen die Armagnaken und wird zum Reichshauptmann für den bevorstehenden Krieg ernannt. König Friedrich III von Habsburg (St) (29) fordert von den Städten Frankfurt, Friedberg und Gelnhausen je 500 Bewaffnete, möglichst Schützen mit Handbüchsen und einen Büchsenmeister mit 5 Kammerbüchsen. - Der Pfalzgraf Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) bei Rhein ist auf der Marksburg zu Gast. Dabei werden 500 l Wein getrunken. - Ein Tag zu Koblenz wird von Junker Wilhelm von Schönborn und dem bornicher Pastor wegen der Runkeler gehalten. (6122). - Die blonde Lothringerin Agnès Sorel ist die Mätresse von Karl VII von Frankreich und führt die skandalöse Sitte ihre nackten Brust am Hof zu zeigen ein. - Portugiesen erreichen die Senegalmündung. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Der polnische König Wladisdlaw bricht politisch gewollt, durch seinen Heerführer angestachelt, ungünstig terminiert den Friedensvertrag mit Sultan Murat II und wird mit dem Kreuzfahrerheer in der Schlacht von Varna, die eine Eroberungswelle, die schließlich zur Eroberung Konstantinopels 14 53 führt, auslöst, vernichtend geschlagen. - Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz heiratet die Tochter von Gegenpapst Felix V Gräfin Margarethe von Savoyen und Piemont. - Der frankfurter Patrizier Conrad Weiß von Limpurg heiratet Grete Ulner von Dieburg. - In der katzenelnbogener Bibliothek in Darmstadt steht das Buch mit den bekannten volkstümlichen Liedern von Neidhard von Reuental. - Nikolaus von Kues kauft astronomische Geräte während des Reichstages in Nürnberg. - Stephan von Wittelsbach Pfalz Simmern Zweibrücken (St) folgt als Erbe des Veldenzer Anteils der Kauzenburg. Sein Sohn Friedrich I von der Pfalz-Simmern regiert von Kastellaun aus. - Graf Hesso von Leiningen (St) (--) erhält den Titel gefürsteter Landgraf von Leiningen. - Ludwig von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken wird Graf von Veldenz. - Belagerung von Zürich-Greifensee durch die Eidgenossen. - Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern München (St) (43) entwickelte eine landesweite Kampagne gegen Raubritter. - Winrich Donner von Lohrheim tritt als Abt von Kloster Bleidenstadt zurück. - Der königliche Kämmerer Wolfgang Ungnad kommt nach Frankfurt und holt die Steuern ab. - Die Witwe Gräfin Elisabeth von Nassau Saarbrücken alias Elisabeth von Lothringen (St) (--) bittet den französischen König Karl VII um Schutz. - Der musikalische Hans Rosenplüt (--) wird städtischer nürnberger Büchsenmeister und trägt Verssprüche und Maeren mit erotischem Inhalt, bei denen Geistliche Ehebrecher spielen, vor und dichtet Fastnachtsspiele. - Der mainzer Patrizier und Stadtbaumeister Henne Salmann ist im Besitz des mainzer Hauses Zum Schultheiß. - Gerlach Grans von Heppenheft und sein Sohn Friedrich zeigen sich am Weiseler Gericht seinem Dienstherren, Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) gegenüber reuemütig und beteiligen sich zur Reue an einer Preußenfahrt. - Ruprecht von Solms ist mainzer Domherr.

1443 Wetter: Mehrere Hagelunwetter zerstören die Ernte. Ungewöhlich langer und harter Winter, in dem die Bauern ihr Vieh aus Futtermangel schlachten müssen und manche es unverständlicherweise in den Wald treiben um es den Wölfen vorzuwerfen. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) läßt das Schloß Schaumburg an der Lahn besetzen und verteidigt seine Ansprüche auf einem koblenzer Tag und im folgenden Jahre auf einem bopparder Tag, zu dem er beide Male ein umfassendes Aufgebot seiner Vasallen und der mittelrheinischen Grafen und Herren entbietet. Anhaltende schwere Streitigkeiten. - Lebenslängliches Bündnis zwischen Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (41) und Heinrich II von Nassau Diez (St) (--) und Gottfried VIII von Eppstein  (St) (--) (4119). - Philipp von Katzenelnbogen der Jüngere (St) (16) verlobt sich mit Ottilie von Nassau Dillenburg (St) (--). - Herr Johann Korn schreibt für Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ein Meßbuch. (6122) - Adolf von Nassau ist Ehrenrektor der Universität Heidelberg. - In Hagenau in der Werkstatt Diebold Laubers entsteht eine Handschrift des Parzival von Wolfram von Eschenbach. - Graf Eberhard II von Eppstein (St) (--) verheiratet mit Agnes von Kronberg (--), stirbt. - Das wirtschaftlich marode Kurtier unter dem trierer Erzbischof Jakob von Sierck (45) verpfändet auch seine zweite und letzte Hälfte, also ein Viertel an der Pfandschaft Limburg an der Lahn an Gottfried VIII von Eppstein (St) (--). Gottfried VIII von Eppstein (St) (--) erhält von Eberhard von Eppstein der Jüngere (St). und Eberhard d. Ä. von Eppstein (St) (--). die Erlaubnis in Born einen See anzulegen, wo ihnen das Wildbannrecht zusteht. - Der würzburger Erzbischof Sigismund von Sachsen wird wegen seiner Verschwendungssucht und seines unsteten Lebensstils abgesetzt. - Herzog Philipp III von Burgund der Gute nimmt die Stadt Luxemburg durch einen nächtlichen Überraschungsangriff ein. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt stirbt. - Johann von der Leyen (--) und das Brüderpaar Johann und Johann Boos von Waldeck bewohnen in der Burg Katzenelnbogen das Haus zwischen dem Brunnen und der Kapelle und den darunterliegenden Hof. - Herzog Philipp III von Burgund der Gute übernimmt Bitburg. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach bestätigt den Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn in seinem Amt. Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Schönborn gibt Alt-Katzenelnbogen als empfangenes verjährtes und deshalb heimgefallenes Lehen aus und will es an Nassau verlehnen. - Burg Hain in Siegen wird an den Herrn von Bicken verpachtet. - Das Dorf Mandeln wird in der Fehde des Grafen von Nassau gegen Landgraf Ludwig von Hessen (St) (41) verwüstet und niedergebrannt. - Der spätere Papst Pius II (38) kommt an den Hof von König Friedrich III von Habsburg (St) (28) in Wiener Neustadt und Graz, und arbeitet bis 14 55 unter anderem als kaiserlicher Sekretär. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (41) lässt Freigraf Mangold von Freienhagen trotz des Verbotes von König Friedrich III von Habsburg (St) (28) über den Geleitsverstoß von Frankfurt richten. Freigraf Mangold von Freienhagen wird von König Friedrich III von Habsburg (St) (28) der Prozess gemacht. - Das Dorf Ober Rosbach von Reinhard II von Hanau (St) (74) wird nach dreimaligem Nichterscheinen vor Gericht von König Friedrich III von Habsburg (St) (28) geächtet. - Der frankfurter Patrizier Wolf Blum, Gründer der Blumengesellschaft und Mitglied der adeligen Stubengesellschaft Frauenstein stirbt. Seine Frau Agnes Weiß zum Lämmchen übernimmt erfolgreich den Betrieb mit Hilfe ihrer Schwiegersöhne. - In Frankfurt kauft die Stadt Frankfurt und Frank von Kronberg einen Teil von Rödelheim aus dem Nachlaß von Dietrich von Praunheim. - Der 14 20 nach Frankfurt geflohene mainzer Patrizier Ort zum Jungen (--) überlässt für drei Jahre seinen Patrizierhof Zum Jungen in der Stadt Mainz Henne Gensfleisch, alias Johannes Gutenberg (--). - Phililpp von Geroldstein ist mainzer Domherr. - Anna, Tochter vom ottonischen Graf Johann von Nassau Dillenburg, spätere Ehefrau von Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (--) wird geboren.  - Eine erste süddeutsche Botenordnung zur Beförderung von Post gibt es in Straßburg.

1442 Wetter: Im 8 Monate dauernden Winter bleibt der Rhein 3 Monate zugefroren. - In Frankfurt findet ein Reichstag statt. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (40) ist bei der Kaiserkrönung König Friedrichs III von Habsburg (St) (27) in Aachen zugegen, reitet an der linken Seite Pfalzgraf Ludwigs bei Rhein während des Einzugs des neuen Königs in die Stadt und erhält dort das Privileg der Befreiung der katzenelnbogener Untertanen von fremder Gerichtsbarkeit. Der König beauftragt ihn als königlichen Kommissar mit der Untersuchung eines Streites zwischen Isenburg, Nassau und Mainz über einen Tournosen vom lahnsteiner Zoll. - König Friedrich III von Habsburg (St) (27) erhebt Diether von Isenburg Büdingen (St) (--) wegen Büdingen und die Herren von Sierck in den Grafenstand. - Berlin wird vom Territorialfürsten unterworfen. - Burg Brodenbach wird an Graf Philipp verpfändet. - Zwei alte Armbrüste werden repariert (6242) Graf Philipp von Katzenelnbogen erzeugt alleine in St Goar 96.000 Liter Wein (6229) - Frank von Kronberg wird mit einem Teil der Burg Rödelheim von König Friedrich III von Habsburg (St) (27) belehnt. - Das Marktschiff, das 300 Personen aufnehmen kann, pendelt täglich zwischen Mainz und Frankfurt. - Graf Engelbert von Nassau (St) (--) stirbt in Breda. - In Glashütten im Taunus existieren mehrere Glashütten, deren Gründer Herr Eberhard II von Eppstein Königstein (St) (--) ist. - In Frankfurt werden grüne Gläser beim Weintest verboten um Weinpanscherei zu verhindern. Es gibt Rippenbecher und Kreuzrippenbecher aus transparentem Glas. - Der Rat der Stadt Frankfurt versucht vergeblich die Minoriten im Barfüßerkloster zur Aufgabe des Handels in den Kirchhöfen und Kreuzgängen des Barfüßerklosters zu bewegen. - Die Almosenstiftung des frankfurter Arzt Johann Wiesebeder von Idstein bringt einen Jahresertrag von 340 Gulden. - In Frankfurt lässt König Friedrich III von Habsburg (St) (27) die Juden umsiedeln. Die unmittelbare Nähe der jüdischen Häuser am Dom stört König Friedrich III von Habsburg (St) (27) beim Gottesdienst. - Eberhard von Eppstein - Königstein (St) befehdet die Dörfer Sulzbach und Soden. - Die Stadt Frankfurt gibt gegen den Willen von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (40) aber von König Friedrich III von Habsburg (St) (27) gebilligt dem Knecht Dutsche Geleit. - Gottfried VIII von Eppstein (St) (--) ist an der frankfurter Judensteuer beteiligt. - In Frankfurt logiert der deutsche König Friedrich III von Habsburg (St) (27) in der Herberge Haus Braunfels (20 16 Neue Kräme 31 und Liebfrauenberg 33). - Der Maler des weichen Stils Stephan Lochner, alias Stephan von Köln, Kölner Schule in der Schildergasse, kommt nach Köln. - In Frankfurt hält sich der Gesandte des Konzils Enea Silvio Piccolomin, und spätere Papst (14 58) auf, der die Stadt Frankfurt als Krönungsstätte rühmt. - In Speyer erstürmt die Bürgerschaft das Kloster St German, da dies nur von Adeligen besetzt ist. - Graf Heinrich von Nassau Vianden Dillenburg (St) (--) liegt im Streit mit dem trierer Erzbischof Jakob von Sierck um die Grafschaft Diez. - Peter von Udenheim wird mainzer Domdekan. - Volprecht von Ders ist mainzer Domscholaster. - Johann von Festenberg und Hermann von Buchenau sind mainzer Domherren. - In Darmstadt gibt es ua die zwei Gasthäuser mit Ewald dem Wirt und Johann dem Neuen Wirt. - In Mainz kommt das Dorf Essenheim über die Erbtochter an den mainzer Erbrtuchsess und Pfalzgraf Stephan von Wittelsbach von der Pfalz Simmern Zweibrücken (St) (--)

1441 Wetter: Ein besonders kalter Winter in Koblenz. - Der Streit zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) und den Herren von Wolfskehl um das Landgericht zum Hohlen Galgen wird durch den Verkauf der wolfskehlener Anteile an den Grafen für 1.800 Gulden beendet - Der katzenelnbogener Landschreiber kauft einen neuen Zaun um den Tiergarten. (6108) - Gründung der Universität von Bordeaux. - Goldstaubfunde in der Westsahara. - Erstmals schwarze Sklaven in Europa. - Nach dem Tod von Margarethe von Hanau heiratet Gottfried VIII von Eppstein (St) seine zweite Frau Agnes von Runkel-Wied. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (--) tritt der Ganerbengemeinschaft um die Burg Hattstein bei. - Württemberg wird geteilt. Ulrich V von Württemberg (St) erhält die Residenz Stuttgart und sein Bruder Ludwig von Württemberg (St) (--) die Residenz Urach. - Philipp von Nassau (St) (--) wird der Schutz der Stadt Wetzlar von König Friedrich III von Habsburg (St) (26) befohlen. - Landgraf Heinrich III von Hessen-Marburg (St) wird geboren. - In Frankfurt gibt es den Rödelheimer Burgfrieden unter den Ganerben. - Die verschwenderisch lebende Herzogin Elisabeth von Luxemburg-Görlitz (St) (39) beabsichtigt ihre Pfandschaft an der Grafschaft Luxemburg an den trierer Erzbischof Jakob von Sierck zu verkaufen. - Der Deutsche Orden versucht vergeblich das hochverschuldete Stift Würzburg zu übernehmen. - Während des Reichstages zu Mainz führt Nikolaus von Kues Dispute mit Johannes von Segovia. - Friedrich von Bellersheim und sein Sohn Friedrich von Bellersheim verkaufen Bornheim. - Friedrich von Heppenheft wird Burgmann in Kaub (Gutenfels) für die Pfalzgrafen und erhält, wie sein Vater, die Burg Heppenheft als Lehen. - Der Preußische Bund wird von preußischen Handelsstädten gegründet. - Das Kloster Bleidenstadt besitzt den Bleidenstädter Hof in Mainz. - Der Herr Hermann von Rodenstein und Lißberg nennt sich noch nach Lißberg, obwohl er nicht mehr in dessen Besitz ist und befehdet Landgraf Ludwig von Hessen (St) (39) mit Hilfe von Jakob von Sickingen. - Bei seiner Heirat mit Bianca Maria Visconti erhält Francesco Sforza (St) die Thronfolge im Herzogtum Mailand. - Der Sohn von Anna Schelris von Wasserlos, der mainzer Hofmarschall, Hofmeister und Amtmann in Steinheim Johann von Erlenbach wird Vitztum in Aschaffenburg. - Am Rathaus Römer in Frankfurt wird eine große Laterne mit 73 venzianischen Glasscheiben aufgehängt. - Gerhard von Schönborn wird Amtmann in der Grafschaft Diez. - Der Ehevertrag von Johann von Dehrn (St) (--) (+14 81), späterer Vogt von Hadamar und Diez und Margaret von Dorfelden wird unterzeichnet. - In Bamberg wird ein falscher Bettelmönch, mit gefälschten Reliquien und einer Monstranz, verurteilt. - Lukard von Eppstein heiratet Wildgraf und Rheingraf Friedrich (St) (--). - Die Tochter Katharina, alias Ketter, von Gerlach Grans von Heppenheft erhält als Mitgift den Hof Heppenheft. - Richard von Kleen alias Richard von Cleen ist mainzer Domkantor. - Volprecht von Ders, Reinhard von Sickingen, Friedrich von Lewenstein alias Löwenstein und Stephan von Wittelsbach von der Pfalz Simmern Zweibrücken sind mainzer Domherren. - In Frankfurt werden die Stadträte verpflichtet bei Ratssitzungen die Holzschuhe auszuziehen. - In Rüsselsheim Haßloch sind Johann von Kronberg (--) und Adam von Erlenbach Weilbach (--) im Pfandbesitz der mainzer Wasserburg Haßloch.

1440 Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (38) ist bei der Wahl von Friedrich III von Habsburg (St) (25) zum deutschen König in Frankfurt zugegen und Zeuge. Er erhöht die Pfandsumme des von Kraft von Hohenlohe erworbenen Bopparder Königstournosen um 1.000 Gulden auf 5.000 Gulden und erwirbt vom trierer Erzbischof Jakob von Sierck eine jährliche Rente von 850 Gulden vom Bopparder Zoll für 17.000 Gulden. Der frankfurter Rat bedauert böse Worte gegen den Grafen bei einem Zwischenfall auf der alten Brücke. Mainzer Zwiebelzoll wird bestritten (3968). - In Mainz erfindet Johannes Gutenberg die beweglichen Lettern für den Buchdruck. - In Frankfurt wird der in Innsbruck geborene Friedrich III von Habsburg (St) (25) zum deutschen König gewählt, der schon bald für seine Pflichtvergessenheit gegenüber seinem Volk und die Untätigkeit beim Kampf gegen die Türken auffällig wird, aber auch rund 50 Jahre so herrschen wird. - Der bisherige mit Generalvollmachten ausgestattete Reichserbkämmerer Konrad von Weinsberg behält seinen Titel als Erbkämmerer, wird aber nicht mehr aktiv tätig und muss auch auf seinen Lohn, der sich über Jahre angehäuft hat, verzichten. - Frankfurt hat 1.300 wehrfähige Männer. - Nikolaus von Kues erfindet einen Hygrometer aus Schafwolle und Tiefenloten mit Auftriebskörper bei Grundberührung. Für ihn ist das Universum unendlich und unbegrenzt und alle Himmelskörper ähneln einander. Da ein unendlicher Raum keinen Mittelpunkt haben kann ist es nicht möglich, dass die Erde in dessen Mittelpunkt steht. Dies steht im krassen Widerspruch zu kirchlichen Lehre. - Bianca Maria Viscontis Tarotkarten finden starkes Interesse in Ferrara. - Klosterneuburger Fridericuskarte. - Der Bau der runkeler Lahnbrücke wird trotz Streitigkeiten mit Reinhard III von Westerburg (St) da die Burg vertragswidrig mit Brückentürmen und einer Zugbrücke ausgestattet wird an der Stelle eines Mühlenwehrs begonnen. - Der frankfurter Rat beschliesst, dass alle in Frankfurt und Sachsenhausen lebende Menschen, eben auch Nichtbürger, Bürgerrechte erhalten. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (38) verpfändet die Hälfte seiner Hälfte der Pfandschaft Limburg an der Lahn an Frank von Kronberg (--). - Der würzburger Bischof Johann II von Brunn stirbt unerwartet und der zweitälteste Sohn von Kufürst Friedrich von Sachsen, Sigismund von Sachsen folgt ihm. - Der trierer Erzbischof Jakob von Sierck übergibt die Hälfte der Grafschaft Blieskastel dem Ritter Friedrich von Loewenstein. - Florenz und Venedig vernichten die Visconti unter Niccolo Piccinino in der Schlacht von Anghiari unter dem florentiner Francesco Sforza (St). - König Friedrich III von Habsburg (St) (25) bringt seinen neugeborenen Neffen Ladislaus Postumus in vormundschaftlicher Obhut, um ihn dem Einfluss seiner Gegner zu entziehen und die Kontrolle über Niederösterreich zu behalten. - Die französischen Königstochter Catherine de Valois (12) wird mit ihrem Großonkel Karl dem Kühnen von Burgund (7) verheiratet. - Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern München (St) (--) lehnt ab König von Böhmen zu werden. - In der mainzer Zweitresidenz Aschaffenburg wird ein Tiergarten, die Parkanlage Schöntal, vom mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach vor den Toren der Stadt angelegt. - Die Heirat von Charles d'Orleans mit der 14 jährigen Maria von Kleve, der Tochter Graf Adolfs II von Kleve und Maria von Burgund leitet das Ende des Hundertjährigen Kriegs ein. - Pfalzgraf Christoph von der Pfalz Neumarkt (St) (60) wird nach dem abgesetzten König Erik VII zum König von Dänemark gewählt. - Der kölner Patrizier Werner Overstolz veröffentlicht die Geschichte seiner Familie, die ihre Herkunft bis auf Trajan fälschte, der im Jahr 98 in Köln zum Kaiser ausgerufen worden war, im Overstolzenbuch. - Eberhard II von Eppstein Königstein (St) lässt für sich und seine Frau Wappenscheiben in Glasmalerei herstellen. Er gilt als Gründer der Glashütten bei Glashütten im Taunus. - Bei der Hochzeit von Karl dem Kühnen (07) arbeitete Jaques Daret an der Festdekoration mit. - Der wiesbadener Bürger Konrad Bodel ist Verwalter von Kloster Klarenthal. - Aus Speyer vertriebene Zigeuner tauchen um Heidelberg auf. - Die Bacheburg von Hans Madern Großneffe von Anna Schelris wird wegen der daraus verübten Raubzüge zerstört. Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach bestraft Hans Madern lediglich mit einem befristeten Hausarrest in der zerstörten Burg. - Der Schüler des Meisters E.S. Israhel van Meckenhem der Jüngere wird geboren. In seiner Werkstadt in Bocholt erschafft er viele seiner 550 Kupferstiche. - Der Serienmörder und ehemalige Marschall von Frankreich Gilles de Rais nimmt einen Priester während des Pfingstgottesdienstes gefangen, verschleppt ihn, verliert dadurch seine Unantastbareit, wird gefangen genommen, gesteht und wird mit zwei Helfern gehängt. - Erste als Kupferstich gedruckte Spielkarten werden im Rheinland verkauft. - Der im Dienst des österreichischen Herzog Albrecht VI von Habsburg (St) stehende Arzt Johannes Hartlieb schreibt ein Buch über die Regeln der Liebe am Hofe. - Waldschmiede in Kraftsolms. - Die Weinpreise in Löwen erreichen den Wendepunkt und steigen seit 14 25 wieder. - Der pfalzeler Vogt Wirich von Daun, Herr von Falkenstein am Donnersberg, Oberstein und Neuenbaumberg heiratet Margarethe von Leiningen, die Tochter des unterelsässischen Landvogts. - In Frankfurt sind im Besitz von Wenzel von Cleen (--) und sein Mitganerben Wilhelm von Ingelheim sind der Bilsengarten in Sachsenhausen, der Krautgarten (cappeßgarten) in Oberrad (zum Hohenrade), Anteile an der frankfurter Waage und den Mehlhäusern, der Leyß-Zoll (Lusetzolle) in der alten Messe, ein Hof zu Kriftel, ein Teil der Burg Rödelheim, den Tiergarten, den Baumgarten und den Urbergerhof in Sachsenhausen und die zwei Wassermühlen an der Mainzer Pforte am Main und die an der Mainbrücke. - Die kirchlichen Kalenderdaten mit ihren Festen stimmen nicht mit den astronomischen Erscheinungen, wie der Wintersonnenwende überein, die bereits 12 Tage vorher stattfand. - Dietrich von Hatzfeld (--) und Richard II Kolling (--) sind mainzer Domherren. - Die Grafentochter Margarethe von Hanau (29) heiratet Gottfried VIII von Eppstein (--).

1439 Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St), die Mutter von Junggraf Philipp von Katzenelnbogen (St) (37) stirbt und macht ihn rechtlich zum Herrn großer Teile der Obergrafschaft. - Kaiser Albrecht II von Habsburg (St) (42) stirbt bei einem Kriegszug gegen die Türken an der Ruhr. - Der trierer Erzbischof Jakob von Sierck (--) verpfändet die Hälfte seiner Hälfte von Limburg an der Lahn an Dietrich IV von Runkel (--). - Pestepidemie. - Trotz der Bedrohung durch die Türken lehnt die östliche Bevölkerung auf dem Konzil von Florenz den Versuch des byzantiner Kaisers einer Wiedervereinigung der beiden Kirchen als vermeintliche Kapitulation vor Rom ab. - Das strassburger Münster ist der höchste Turm der Welt. - Die sayner Residenzstadt Hachenburg brennt innerhalb 3 Stunden vollständig nieder. Das einzige steinerne Haus ist das Wirtshaus Zur Krone. Der Marktplatz wird neu von Graf Gerhard von Sayn II (St) geschaffen. - Große Teile der Stadt Hersfeld brennen ab. - Der letzte an der Ganerbschaft des frankfurter Saalhofs beteiligten Besitzer aus der Familie Knoblauch stirbt. - Gottfried VIII von Eppstein (St) gibt seinem Bruder dem mainzer Domherren und Propst von St Bartholomäus in Frankfurt die Gülten von Ober- und Niederliederbach. - Die Malerin Mettele, Witwe des Malers Cyelifs von Brabant, kauft in Köln ein Haus. - Der trierer Erzbischof Raban von Helmstatt stirbt. Während seiner Amtszeit hatte er seiner Familie 3 Mannlehen und fünf Burglehen verschafft und 5 Familienmitglieder in das speyerer Domkapitel aufgenommen. Dem neuen trierer Erzbischof Jakob von Sierck hinterlässt der trierer Erzbischof Raban von Helmstatt ein heruntergewirtschaftetes Kurfürstentum. - Die Region Speyer wird von marodierenden Armagnaken, aus französischen Diensten entlassene Söldner, bedroht. - Die klosterklarenthaler Nonne Margarethe von Nassau (St) wird Äbtissin in Kloster St Ursula in Nürnberg. - Im frankfurter Barfüßerkloster wird gegen die Interessen der Stadt im Kreuzgang und auf dem Hof Handel getrieben. - In Frankfurt werden Neubelastungen von Immobilien und Erbe mit einem nicht ablösbaren Zins verboten. - Durch die Vermählung mit Anna von Breidenbach wird der Montabaurer Wigand von Heringen in die Stubengesellschaft Alten Limpurg aufgenommen. - Pest in Paris mit 45.000 Toten in diesem Jahr. - Im katzenelnbogener Wersau wird eine Wehrkirche mit Glockenturm erbaut. - Reinhard von Sickingen gibt sein Amt als Landvogt im Elsass ab. - Johann von Löwenstein unternimmt verschiedene Raubzüge in Hessen. - Jakob Gensfleisch ist Scholaster von St Viktor vor den Mauern der Stadt Mainz. - Die Grafentochter Anna von Hanau (St) ist Äbtissin von Kloster Patershausen. - Simon Grans von Heppenheft ist koblenzer Offizial, Hofrichter in Koblenz. - Adolf II von Nassau ist mainzer Domherr. - Schwalbach verliert seine Burgrechte an Frankfurt. - In Frankfurt gibt es den städtischen frankfurter Briefboten Hennchen Hanauwe (--), der als reichsfreier privilegierter Bote Schild, Büchse und Spieß trägt. Auf seinem, wie seit Zeiten, von der Stadt gestellten Umhang prangt auf der linken Brustseite das frankfurter Wappen. - Aus Rache für die Niederlage im Hessisch-Mainzer Krieg von 14 27 überfällt Johanns von Löwenstein Schweinsberg (--) an der Handelsstrasse Frankfurt~Kassel Kaufleute. 

1438 Wetter: Der Rhein ist bei St Goar zugefroren. Missernte führt zu Teuerung der Nahrungsmitel, die Hungersnöte mit vielen Toten und Seuchen in Deutschland verursacht. Bauern fliehen in die Städte. Der Landadel verarmt - In Frankfurt ist  xxx von Glauburg im Besitz des Hauses Katzenelenbogen in der Fahrgasse an der Brücke. - Kraft von Hohenlohe verkauft einen Erbtournosen vom bopparder Zoll für 4.000 Gulden wiederverkäuflich an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St). Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und die Graf Engelbert von Nassau (St) (68) bauen die Badeeinrichtungen in Ems um 200 % aus, in denen spezielle Kräfte zum Scheren und Schröpfen angestellt werden müssen. Heinrich Groschlag verpfändet den Grafen Johann IV von Katzenelnbogen (St) und Philipp von Katzenelnbogen (St) (36) vier Dörfer im Gebiet der Obergrafschaft für 1.200 Gulden. Bei der Wahl Albrecht II von Habsburg (41) zum Römischen König assistiert Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (36) Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach (St) bei der Wahlhandlung. Altarstiftung für Dornberg. Bücher für mehr als 12 Gulden werden von Wiegel von Rennerod gekauft und nach Burg Hohenstein gesandt. - Gräfin Margarete von Isenburg (St), die Schwester von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) stirbt. Sie ist die Großmutter des späteren mainzer Erzbischofs Diether von Isenburg (St). - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (36) will nach Böhmen reiten und läßt sein Pferd vorbereiten (6245). - Der Rhein ist so stark zugefroren, dass Schenk Ludwig von Erbach zum kranken Jung-Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (11) (6352) zu Fuß über das Eis nach St Goar läuft. - Die Gräfin von Katzenelnbogen kommt mit 40 Pferden aus Schwaben nach Zwingenberg (6251). - Es werden in Zwingenberg 4.200 Schüsseln gekauft. Kacheln für einen Ofen in Biebesheim. Der katzenelnbogener Hof in Heidelberg wird mit Hausrat bestückt (6251). - Jakob und Georg Gensfleisch, Verwandte des mainzer Patriziers Johannes Gutenberg (41), verkaufen  städtische Schuldscheine vom seit 13 82 bankrotten Wetzlar, aus den Jahren 13 51 und 13 56 über 2.000 Gulden an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St), der noch 600 Gulden von seinem Schwager, dem Grafen von Solms, Stadtherr von Wetzlar, dafür aushandelt. (3830) - Lustfeuerwerk in Wien, das nach der Wahl des in Wien geborenen Herzogs Albrecht V von Habsburg zur Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches wird. - In Braubach werden Habichte gefangen. (6121) Die Grafen von Solms führen ihre 3. Fehde gegen die Stadt Wetzlar. (3844) Graf Johann IV von Katzenelnbogen ist bei der Eroberung Wittgensteins und Laasphe dabei. - Graf Amadeus VIII von Savoyen wird als Felix V Gegenpapst. - Der Rat der Stadt Frankfurt feiert alljährlich ein großes Hirschessen vom Fleisch der Tiere aus dem Großen Hirschgraben für die städtischen Beamten das immer üppigere Formen annimmt und zu dem schließlich sogar Prostituierte alias Sexarbeiterinnen eingeladen werden. - Der verstorbene trierer Erzbischof Raban von Helmstatt hinterläßt dem neuen trierer Erzbischof Jakob von Sierck ein heruntergewirtschaftetes Kurfürstentum. - Während des Reichstages zu Nürnberg führt der päpstliche Gesandte Nikolaus von Kues Dispute mit Thomas von Courcelles. - Landgraf Ludwig II von Hessen Kassel (St) wird geboren. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (36) erhält die Lehnshoheit über die Grafschaft Waldeck. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (36) verzichtet auf die wetzlarer Forderungen aus dem Handel mit Jakob Gensfleisch alias Gutenberg. - Der bürgerliche Nikolaus von Germersheim wird Burgmann auf der Sauerburg. - Birstein fällt aus diez-weilnauer Besitz an Diether von Isenburg -Büdingen (St). - Die uneheliche Tochter Adelheid von Nassau (St) von Graf Johann II von Nassau  (St), mit der Haube, geht ins Stift Keppel. - Die Bewohner von Preungesheim erhalten als Lohn beim Bau der neuen Stadtmauer in Frankfurt das frankfurter Burgrecht. - Sophie von der Leyen ist verheiratet mit Gerhard von Schönborn. Der kurtrierer Amtmann in Mengerskirchen Gerhard von Schönborn wird kurtrierer Amtmann in Limburg an der Lahn. - Der westerburger Vogt Gilbrecht von Schönborn wird kurtrierer Amtmann und Vogt in Hammerstein. - Ulrich von Bickenbach ist mainzer Domherr. - In Mainz werden die Juden von den Zünften aus Mainz vertrieben, der alte Judenfriedhof auf dem Judensand Mombacher Strasse gegenüber Abbiegung Anni-Eisler-Lehmann-Strasse umgepflügt und als Weinberg verpachtet und die Grabsteine als Baumaterial für den Schiffsanleger verkauft. - Graf Ludwig II von Isenburg Büdingen (St) (16) kauft Birstein. - In Frankfurt wird der Turm Frauenrode als reines Archivhaus erbaut. - In Mainz wird der mainzer Hofmarschall Henne von Erlenbach Weilbach neuer mainzer Hofmeister von mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach (--). - Aus Rache für die Niederlage im Hessisch-Mainzer Krieg von 14 27 überfällt Johanns von Löwenstein Schweinsberg (--) an der Handelsstrasse Frankfurt~Kassel Kaufleute.

1437 Wetter: Mißernten. - Beendigung des seit 14 22 andauernden Streites zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und den Grafen von Sayn um deren aus der falkensteinmünzenberger Erbschaft stammenden Besitz in der Obergrafschaft durch dessen Verkauf an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) für 1.700 Gulden. - Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (69) gestattet dem Grafen Johann IV von Katzenelnbogen (St) den weiteren Ausbau der Burg und die Befestigung des Ortes Rüsselsheim. - Bündnis von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit Graf Johann von Wertheim, Graf Reinhard von Hanau? (St), Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) (19), den königsteiner Herrn Eberhard von Eppstein (St), den büdinger Herrn Diether von Isenburg (St), den eppsteiner Herrn Gottfried von Eppstein (St), den münzenberger Herrn Werner von Eppstein (St), Graf Philipp von Rhieneck und Frank von Kronberg jun. und Frank von Kronberg sen. . - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) liegt in Darmstadt im Kindbett. Grafensohn Eberhard von Katzenelnbogen (St) wird geboren.(6082) - Das luxemburgische Haus stirbt mit Kaiser Sigismund von Luxemburg aus. - Der österreichische Herzog, Schwiegersohn und designierter Thronfolger, Albrecht II von Habsburg wird Kaiser. - Burg-Solms geht in den Besitz der Grafen von Solms-Braunfels über. - Johann von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) heiratet Maria von Nassau-Dillenburg (St) (--). - In der sayner Residenzstadt Hachenburg schließen sich die Bäcker zu einer Zunft zusammen. - Der Sponheimer Vertrag tritt in Kraft. Nach dem Tode des letzten Grafen von Sponheim Johann V von Sponheim (St) geht die Hintere Grafschaft an die Markgrafen von Baden und den Grafen von Veldenz. - Der würzburger Bischof Johann von Brunn muss in der Wertheimer Fehde hinnehmen, dass die würzburger Burg Schweinberg von den Wertheimern und ihrem zahlreichen Verbündeten eingenommen und geschleift wird. - Darmstadt erhält das Sanctus-Glöckchen. - Erneute Teilung der Kauzenburg unter dem Heidelberger Pfalzgrafen Ludwig IV (St), Friedrich III von Veldenz (St) und dem Markgrafen von Baden (St). - Nikolaus von Kues unternimmt mit seinem Lehrer Kardinal Giuliano Cesarini eine erfolgreiche Reise nach Konstantinopel. - Der spätere würzburger Bischof Sigismund von Sachsen beginnt eine Liebesbeziehung zu einer Klosterjungfrau, wird Geistlicher und danach von seinem Bruder Kurfürst Friedrich von Sachsen gegen seinen Willen nach Freyburg gebracht. - Kloster Dorlar wird aufgegeben. - Der auf der Starkenburg verstorbene Graf Johann von Sponheim V (St) wird nicht im Familienkloster Himmerod sonder in der Pfarrkirtche von Trarbach in einem aufwändigen Grabmal aus getriebenem Messing bestattet. Da sein Barvermögen nicht auffindbar ist wird Abt Gobelin von Kloster Sponheim auf Burg Winterburg inhaftiert und zur Vorlage der Rechnungsbücher gezwungen, die hohe Zahlungen an Schwindler und Alchemisten offenlegen. - Freiherr Kaspar Schlick wird für seine diplomatischen Dienste von Kaiser Sigismund zum Grafen ernannt. - Auf der sponheimer Grevenburg befinden sich 20 Handbüchsen 2 Kammerbüchsen, 2 Schermbüchsen und 2 Tonnen Pulver. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (35) erhält die Lehnshoheit über die Grafschaft Ziegenhain. - Auf Burg Kastellaun wohnen 45 Personen und in der Stadt 207 Bürger. - Auf den sponheimer Burgen Grevenburg, Starkenburg, Birkenfeld, Frauenberg, Allenbach, Dill, Kastellaun und Winterburg befinden sich 154 Handbüchsen, 14 Kammerbüchsen, 13 Schirmbüchsen, 23 Büchsen auf Böcken, 65 Armbrüste und 22.000 Pfeile. - Der Burgort Kronberg brennt und die kronberger Johanniskirche wird von Frank von Kronberg sofort wieder aufgebaut. - Graf Johann III von Nassau Idstein (St) heiratet Maria von Nassau-Dillenburg (St) und verlebt mit ihr glückliche Jahre auf Burg Adolfseck. - Burg Laasphe ist im Pfandbesitz von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--). Die erste Abtissin von Kloster Marienberg, Isengard von Greiffenklau, führt die Reform des Abtes Johannes Rode ein und schließt das Kloster damit der Bursfelder Vereinigung an. - Der Bergmann Johann Schüren erhält von Adolf II von Berg das Kohleprivileg. - Graf Gerhard II von Sayn (St), ist mit 20 Jahren schon Domherr in Köln und Propst im Marienstift in Aachen. - Landesteilung zwischen Graf Dietrich von Sayn (St) und seinem Bruder Graf Gerhard II von Sayn (St). - Der flämische Maler Rogier van der Weyden wird Stadtmaler von Brüssel. - Der Buß- und Kreuzzugsprediger Johannes Capistranus bittet den Papst die kirchlichen Anhänger der Venezianerin Mina, die prohezeite einen Papst und ein Mädchen, das den Glauben der Frauen verteidigen werde zu gebären und den Schlüssel zum Himmelreichen zu besitzen mit aller Härte zu bestrafen. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist Vorsitzender des Wetterauer Grafenverein. - Der Rat der Stadt Frankfurt verpflichtet den Berufsstand der Bartscherer Kranke, die Symptome von Pest oder Lepra zeigen, heimlich anzuzeigen. - Die Witwe (seit 14 29) Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken alias Elisabeth von Lothringen (St) von Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (++) übersetzt die vier französische Romane Der Weiße Ritter - Herpin, Loher und Malle, Sibille und Huge Scheppel ins Deutsche und besucht mit dem metzer Bischof Konrad Bayer von Boppard und dem Abt von Gorze ein Passionsspiel in Metz. - Die Herren von Mudersbach kommen in den Besitz des Junkernschloss in Driedorf. - Die koblenzer Kaufmannsfamilie Sale, die in Haus Zum Hirschhorn in der klobenzer Rosengasse wohnt, schenkt alle ihre Habe dem Kloster Bärbach. - Die Witwe des nassauer Amtmannes in Diez Walter von Reifenberg heiratet Johann von Mudersbach. - Der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg wird von seiner langjährigen Lebensgefährtin Ennelin zu der Iserin Tür vor dem erzbischöflichen Gericht in Straßburg wegen eines nicht eingehaltenen Eheversprechens verklagt. Der Zeuge Schumacher Claus Schott verklagt den mainzer Patrizier Johannes Gutenberg (40) erfolgreich wegen übelster Beleidigung. - Auf den Pfandbesitz von Henne von Fauerbach, die hessische Pfandburg Hermannstein wird ein Brandanschlag verübt und Graf Bernhard von Solms Braunfels (St) (--) als Anstifter beschuldigt. - Die mit dem österreichischen Herzog Albrecht II von Habsburg (St) (40), dem designierten Thronfolger verheiratete Tochter Elisabeth von Luxemburg (St) (26) der deutschen Kaiserin Barbara von Cilli (St) (43) unterbindet die plötzliche rege politische Aktivität ihrer Mutter, die die böhmische Verwaltung selbst behalten will und eine Ehe ihrer anderen Tochter mit dem polnischen Thronfolger anstrebt. - In Mainz erhält in Gonsenheim der mainzer Patrizier Johann Jude zum Stein die wild- und rheingräflichen Lehen von Arnold vom Jungen. - Der mainzer Bürger Peter von Sorgenloch, genannt Gensfleisch kündigt sein erzbischöflich-mainzer Mannlehen für das mainzer Haus Zum Merenberg in der Betzelsgasse auf. - Philipp von Bickenbach und Harmann von Biedenfeld sind mainzer Domherren. - In Mainz gibt es eine Mainzer Kaufhausordnung.

1436 Wetter: Die Allerheiligenflut in der Deutschen Bucht richtet großen Schaden an. - Die Stadt Mainz räumt den Grafen von Katzenelnbogen einen Hof in der Stadt ein, in dem sie jährlich 1.500 Malter Frucht und 1.500 Fuder Wein steuerfrei lagern und verkaufen können. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erweitert seinen Pfandbesitz an Schloss Schaumburg und den zugehörigen Dörfern und Gerichten, worüber er mit Reinhard III  von Westerburg (St) in jahrelange schwere Auseinandersetzungen gerät. Johann von Milwalt beginnt eine Fehde mit Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Bündnisse zwischen Katzenelnbogen, Nassau und Eppstein. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (34) erwirbt von Kurtrier ein Drittel der Pfandschaft Limburg und eröffnet sich den Zugang an die untere Lahn. - Judenbad in Lich. - Frankfurt leiht Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) 6 Reisige mit Harnisch und Armbrüsten bewaffnete Reiter (3769). - In Mainz verbietet die Turnierteilnahme für unerfahrene Turnierbewerber. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) bezahlt Reiter, die die Weingärten vor dem Martinstein abhauen. (6104.2) Grosse Ausfälle in der Weinlese durch missewas in St Goarshausen und Patersberg (6082.9) - In Anwesenheit der gräflichen Musikkapelle schläft ein Graf Daniels von Mudersbach Tochter bei. Eine regelrechte Hochzeit - Philipp? - Dem französischen König Karl VII (34) gelingt die Rückeroberung von Paris von den Engländern. - Die falsche Johanna von Orleans alias Jeanne des Armoises wird vom französischen König Karl VII (34) empfangen. - Giosafat Barbaro bereist Südrussland und Kaukasien. - Graf Georg von Sayn -Wittgenstein (St) schließt eine Erbvereinigung mit Landgraf Ludwig von Hessen (St) (34). - Nach einem letzten vergeblichen Schiedsgerich in St Goar zieht der unter Reichsacht stehende Ulrich von Manderscheid zu Papst Eugen IV nach Rom, stirbt aber schon vor Zürich auf seiner Reise, wodurch die Manderscheider Fehde endet und Raban von Helmstatt Erzbischof von Kurtrier wird. - Die Messe von Antwerpen ist noch wesentlich eindrucksvoller als die Frankfurts. Frankfurt hat 4.000 Bürger bei 20.000 Einwohner. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach zieht einen zweiten Mauerring mit Zwinger zur Angriffsseite um Burg Lahneck. - In Darmstadt wird der erste Glockenturm eingeweiht. - Nikolaus von Kues entwirft während seines Aufenthaltes in Koblenz die Kalenderreform für das Konzil von Basel. - Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von der Pfalz (St) (58) stirbt. Der älteste lebende Sohn Ludwig IV (St) (12) wird Kurfürst. Der Onkel Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach (St) (46) übernimmt die Vormundschaft. - Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg, Scholasiker des koblenzer St Kastorstifts wird koblenzer Hofrichter. - Ein Schiedsgericht in St Goar entscheidet, dass Rhaban von Heimstatt der rechtmäßige Erzbischof von Trier ist, dem Ulrich von Manderscheid alle besetzten Burgen und Städte zu übergeben habe. - Graf Johann von Sponheim V (St) lässt den Glaser Konrad von Bern gefangen nehmen und lässt ihm erst nach Preisgabe seiner Geheimnisse des Glaswerks und der Farben wieder frei. - Johann von Milwald genannt von Lorsch droht Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit einem Guerillakrieg, weil dieser seinen Knaben gefangen genommen hat. - Das Gasthaus Zur Krone wird in Nassau erwähnt. - Johann III von Waldeck Sooneck wird Schultheiß von Lorch. - Der gelnhausener Burgmann Friedrich von Fechenbach überfällt Orte der Abtei Seligenstadt. Abt Kuno II kann einige Räuber gefangennehmen und läßt sie hinrichten. Die anderen müssen den Schaden bezahlen. - Die verschwenderisch lebende Elisabeth von Luxemburg Görlitz (St) beherbergt die falsche Jeanne d'Arc, alias Jeanne des Armoises, eine burgundische Gefangene auf ihrer Burg Arlon. Der luxemburger Seneschall Graf Ruprecht IV von Virneburg (St) geleitet sie an der Spitze seines Söldnerheeres nach Köln. Sohn Ruprecht V von Virneburg verliebt sich in sie. Sie trägt Männerkleidung und trinkt mit den Söldnern in den kölner Gaststätten. Der Inquisitor Kalteisen klagt sie wegen Zauberei,Tragens von Männerkleidung und Unterstützung des gebannten Ulrich von Manderscheid, der Erzbischof werden will, an. Sie flieht zurück auf Burg Arlon. - Herzog Rene von Lothringen wird aus der Gefangenschaft freigelassen. - Der trierer Rat und Amtmann in Cochem Johann von der Leyen ist mit Kunigunde von der Leyen verheiratet. - In Schwäbisch Hall verfasst der durch Intrigen entlassene Stadtschreiber Conrad Heyden den Klagspiegel, ein in Zivilrecht und Zivilrechtsordnung und Strafrecht und Strafprozessordnung geteiltes Rechtsbuch für unstudierte Richter in leicht verständlicher deutscher Sprache. - Burg Sterrenberg ist baufällig. - Turnier in Schaffhausen. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (--) und Johann Nix von Hoheneck genannt Enzberger (--) ist mainzer Domherr. - In Frankfurt brauen der Weber Henne von Ortenberg und der Seifenmacher Adam von Schierstein auch Bier. - Nassau Dillenburg tritt dem Wetterauer Grafenverein bei.

1435 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Der gräflich katzenelnbogener Kellner Klaus Kleinfisch zu Rüsselsheim verbucht den Kauf von Setzreben. Die gräflich-katzenelnbogener Weingärten im Bereich der rüsselsheimer Verwaltung erzeugten vor dem Ausbau der Weingärten etwa 3.000 l Wein/Jahr. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (33) fordert von Graf Georg von Sayn (St) Wittgenstein und Laasphe einzunehmen. Graf Georg von Sayn erwidert, er sei verhindert. Konrad von Frankenstein verkauft Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) Groß-Zimmern. - Die Magd eines Baders Agnes Bernauer (St) wird nach ihrer Vermählung mit dem bayerischen Thronfolger Albrecht III von Wittelsbach Bayern München nach einem von ihrem Schwiegervater initiierten Hexenprozess bei Straubing in der Donau ertränkt. - Junggraf Philipp von Katzenelnbogen (St) ist krank, ein Trank aus zucker, ingwer und canele wird gemischt, als ihm des mals gar weh wart (6081). - Leone Battista Alberti erfindet ein perspektivisches Zeichnungs-Verkleinerungsgerät und beginnt projektive Geometrie. - Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) französische Königinmutter und Tochter von Philipp des Älteren von Katzenelnbogens (St) Cousine 1. Grades stirbt 64-jährig in Paris. Mode: Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) soll den Hennin als Kopfschmuck eingeführt haben. - Im Vertrag von Arras beendet Herzog Philipp III von Burgund der Gute den Bürgerkrieg mit Frankreich, mit England hingegen gibt es keine Verständigung und lässt sich die völlige Unabhängigkeit Burgunds vom französischen König Karl VII (33) garantieren. - Erster Einsatz der Heintzenkunst (Wasserpumpen) im Harz im Bergwerk Rammelsberg. - Der arnstädter Herr, Heinrich IX von Schwarzburg verkauft eine Hälfte der Pfandschaft Gelnhausen an Reinhard II von Hanau (St) und Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (57) - In Straßburg ist Fleisch kranker Tiere dem Spital zu überweisen. - Nach jahrelangen Unruhen wegen der Mitherrschaft Juncker Franks von Kronberg tritt dieser seine Pfandschaft an Landgraf Ludwig von Hessen (St) (33) ab. - Graf Philipp von Katzenelnbogen Diez (St) stiftet der katzenelnbogener Kirche in St Goar eine Orgel (5098). - Während des Muntäterkrieges kämpfen bamberger Bürger vergeblich um ihre Rechte und eine Stadtmauer gegen den Klerus. - Der Erztruchseß des HRR, Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (57) holt sich mit Gewalt die sponheimer Erbschaft von Graf Johann V von Sponheim (St), verheiratet mit Walpurga von Leiningen, baut vor Kreuznach befestigte Häuser und verschafft sich die königlichen Regalien wie Münze und Jagdrechte. - Graf Engelbert von Nassau (St) ist in der burgunder Delegation im schmachvollen Frieden, den der französische König Karl VII (33) in Arras mit Herzog Philipp III von Burgund der Gute eingehen muss. - Die Stadt Gelnhausen wird von Heinrich von Schwarzburg an Kurfürst Pfalzgraf bei Rhein Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (57) und Graf Reinhard II von Hanau (St). - Der nürnberger Burggrafensohn Johann von Zollern Nürnberg Brandenburg, der Alchimist (29) tritt mit seinem jüngeren Bruder Albrecht von Zollern, alias Albrecht Achilles (21) (St) eine Palästinafahrt nach Jerusalem an. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (33) führt Kleinkrieg mit Graf Dietrich von Sayn (St). - Der kiedricher Altarist Henne Battenberg (61) legt ein Hausbuch an. - Frank von Kronberg, der Junge kauft die Burg Alzenau von den Fischborns. - In Frankfurt führt Apotheker Conrad seine Kopf Apotheke am Alten Markt. - Herzog Rene von Lothringen muss zurück in die Gefangenschaft. - Der trierer Chorbischof Werner von der Leyen stirbt. - Der Gattinnenmörder Graf Friedrich von Cilli II wird in den Reichsfürstenstand erhoben. - Heinrich von Neuhaus, der Bruder des frankfurter Patriziers und Tuchgroßhändlers Jakob von Neuhaus wird Kanoniker in St Bartholomäus. - Die Stadt Mainz wird gezwungen die Steuerfreiheit und den freien Weinausschank der mainzer Kleriker anzuerkennen. - Der Sohn von Gerlach Grans von Heppenheft-Rheinberg Simon von Heppenheft-Rheinberg wird wie sein Vater Burggraf von Burg Gutenfels und erhält das Lehen Burg Heppenheft. - Heinrich II von Schönburg ist mainzer Domkantor. - Johann Krieg von Geispitzheim, Dietrich von Hagen alias Tillmann von Hagen und Friedrich Wolf von Sponheim sind mainzer Domherren. - In Frankfurt gibt es 7 Bier Brauereien. - In Frankfurt wird Graf Reinhard II von Hanau (St) (65) von dem in Nürnberg geborenen Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (66) mit dem Bornheimerberg belehnt. - Heusenstamm wird Reichsritterlehen der Herren von Heusenstamm, wobei Anna von Gemmingen und der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach siegeln.

1434 Das Pilgerschiff von Graf Philipp IV von Katzenelnbogen erleidet bei der Rückfahrt Schiffbruch. Glückliche Rückkehr im Mai auf Burg Rheinfels. - Der deutsche Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (66) hält eine Besprechung in Breda wegen der entrissenen Herrschaften Holland und Brabant. Graf Engelbert von Nassau (St) ist in der burgunder Delegation. - Die Bockenheimer Warte in Frankfurt wird gebaut. - Ein Anschlag durch Dietrich von Hattstein auf seine verlorene Burg Hattstein mit Verrat der kronberger und reifenberger Verwandschaft mislingt. - Hussitenkriege werden durch die Schlacht von Lipan beendet. - Gründung der Universität Catania. - Der in portugiesischen Diensten stehende Gil Eanes passiert in einem epochalen Vorstoss das als Ende der Welt geltende und unpassierbare Kap Bojador. - Thomas von Kempen verfasst die Nachfolge Christi, eine Anweisung wie die Bibel zu interpretieren ist. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) exkommuniziert die Stadt Mainz, da die Stadt im Streit um Steuern für Priester alle Priester aus der Stadt vertreibt. - Friedrich Schenk von Erbach, der Sohn Eberhards X, des Frommen und Marie von Bickenbach, wird bis 14 59 Erzbischof von Mainz. - Graf Amadeus VIII von Savoyen, übergibt die Amtsgeschäfte an seinen Sohn und zieht sich mit sechs Rittern in ein Kloster und gründet den Moritzorden. Nach 5 Jahren wird er Gegenpapst. - Durch den Miserfolg der Albizzi in Florenz kehrt Cosimos de’ Medici von Venedig nach Florenz zurück. - Orkan in Frankfurt, bei dem der Brückenhahn abbricht. - Im Haus Limpurg in Frankfurt am Römer wird Tuch im Wert von 32.000 Gulden beschlagnahmt. - Konrad von Weinsberg erhält alle Privilegien über Königstein bis 14 88. - Während eines Orkans lockert sich ein großer Stein in der Spitze des kölner Glockenturms, fällt herunter, durchschlägt das Gewölbe. - Das Weißenseer Reinheitsgebot schreibt zum Brauen von Bier Hopfen, Malz und Wasser vor. - Mit dem florentiner Baumeister Filippo Brunelleschi, der die Gesetze der linearen Zentralperspektive entdeckt, endet die Gotik und beginnt die Renaissance in Italien. - Der deutsche Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (66) stellt Ulrich von Manderscheid unter die Reichsacht. - Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach bei Rhein (St) erwirbt Nanstein von Graf Johann V von Sponheim (St). - Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von der Pfalz (St) (56) vereinbart mit der Stadt Speyer einen Schutz- und Schirmvertrag auf 10 Jahre. - Das Stadtbuch von Weißensee beinhaltet die Statuta thaberna über das Benehmen in Wirtshäusern und das Bierbrauen. - Orkan in Frankfurt. - Hartmann Ulner von Dieburg fordert am Grab von Graf Eberhard in Kloster Eberbach 300 Gulden von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist auf dem großen Turnier in Nürnberg und verspricht im nächsten Jahr ein großes Turnier in Heidelberg abzuhalten. - Johann von Milwald genannt von Lorsch beschwert sich bei Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) über ungerechtfertigte Anschuldigungen. - Hans von Wolfskehl kann sich vor dem Zugriff von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) auf sein Land nicht schützen. - Der Dominikaner Johannes Nider nimmt in Regensburg an der peinlichen Befragung (Folter) einer der Ketzerei beschuldigten Frau teil. Der Inquisitor Heinrich Kalteisen ist Informant. - Mit der Schlacht bei Lipan werden die Hussitenkriege beendet. Der spätere böhmische König Georg von Podiebrad nimmt als 14 jähriger teil. - In Alt-Weilnau wird die Schmiede Egertshammer vergeben. - Im nassauer-dillenburger Eisemroth wird eine wasserbetriebene Eisenerzhütte betrieben. - In Frankfurt wird in der Leonhardkirche ein neuer Chor angebaut, der von den frankfurter Patriziern, der Familie von Holzhausen, aber auch von Diether von Isenburg - Büdingen (St) und den Grafen von Nassau finanziert wird. - Gerhard von Manderscheid stirbt bei einem Sturm in St Gereon in Köln durch einstürzende Glasscheiben. - Der mainzer Patrizier Johannes Gutenberg (37) lässt in Straßburg erfolgreich den mainzer Stadtschreiber Nicolaus von Werstad wegen seiner Forderung von 310 Gulden an Mainz verhaften. - Der Bruder des Serienmörders und ehemaligen Marschalls von Frankreich Gilles de Rais erobert dessen Folter-Schloss Champtoce. und sichert Beweise. Familienzwänge und Zuständigkeitsprobleme zwingen die Beteiligten bis 14 40 zum Stillschweigen. - Der frankfurter Patrizier Johann von Glauburg ist Vormund des Gotteshauses der Beginen in Gelnhausen. - Der spätere Gegenpapst Herzog von Savoyen Amadeus VIII stiftet den Ritterorden der hl. Mauritius und Lazarus. - Der mainzer Patrizier Ort zum Jungen wird Bürger der Reichsstadt Frankfurt und Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg durch seine Ehefrau Anna von Ahausen, genannt zum Maulbaum, einer Tochter der frankfurter Patriziertochter Kuntzel Brun zu Brunfels, ebenfalls Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg und dem mainzer Schultheiß Peter zum Maulbaum, mit dem Stammhaus in der mainzer Birnbaumgasse, der durch seine Ehefrau Mitglied geworden ist. - Der mainzer Erzbischof Dietrich Schenk von Erbach überlässt seine Residenz in Mainz, das Haus zum Tiergarten lebenslang seinem Bruder Diether von Erbach als Wohnung. - Beim Verkauf des Teil von Johann von der Leyen an Burg Hohlenfels werden die Herren von Mudersbach und die Brömser von Rüdesheim als Mitbesitzer aufgeführt. - Schenk Diether von Erbach und Johann Mönch von Rosenberg sind mainzer Domherren. - In Frankfurt wird die seit 13 51 bestehende kaiserliche Pfandschaft Bornheimerberg von Graf Reinhard II von Hanau (--) verheiratet mit Katharina von Nassau Beilstein (--) von Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) (66)  in ein Reichslehen umgewandelt. - Der Reichserbkämmerer Konrad IX von Weinsberg (97), dem ua Falkenstein und die Grafschaft Königstein gehört, heiratet nach dem Tod seiner Frau Anna von Hohenlohe (St) (--) noch im selben Jahr ebenfalls gegen einen Dispens wegen zu naher Verwandtschaft Anna von Henneberg (St) (--).

1433 Wetter: Auf dem Rhein herrscht schwerer Eisgang. - Die Herren von Rodenstein verkaufen an Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (31) ein Viertel ihres Schlosses Rodenstein und ihren Anteil an 6 zugehörigen Dörfern und anderen Gütern für 1.000 Gulden. - Vertrag von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit der Stadt Oppenheim über die Instandhaltung des Rheindeiches von Poppenheim (nw Erfelden) bis Nierstein. - Graf Philipp der Älter von Katzenelnbogen (St) begibt sich mit 10 Gefährten auf eine Palästinafahrt nach Jerusalem und wird auf dem Sinai zum Ritter geschlagen. Die Reise verläuft zu Pferd über Innsbruck, bis Venedig, mit einem Pilgerschiff nach Kreta, Alexandria, mit einer Karawane über den Sinai in die heilige Stadt Jerusalem. Der Hofpoet des mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) begleitet ihn und dichtet seine Reisebeschreibung Hodoeporicon. - Die deutsche Königin Barbara von Cilli (St) (43) begleitet ihren Mann König Sigismund von Luxemburg (St) (65) in einer kurzen Friedenszeit nach Rom, wo er zum Kaiser gekrönt wird. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (65) beginnt einen Krieg gegen Herzog Philipp III von Burgund der Gute und setzt ihn in die Reichsacht. - Nikolaus von Kues fordert eine Reichsreform in der nicht mehr der Papst sondern das Baseler Konzil oberste religiöse Instanz sein soll. Dazu weisst er nach, dass die berühmte konstantinische Schenkungsurkunde, die eigentlich den Anspruch der römischen Kirche auf Ländereien und die Weisungsbefugnis über alle anderen Ortskirchen begründet und dem Papst den Rang eines Kaisers verleiht, eine Fälschung ist, da in der Urkunde Byzanz schon als Konstantinopel genannt wird und bringt das kirchliche Weltbild ins Wanken. - Dammbruch in den Rieddörfern zwischen Poppenheim bis Nierstein führt zu großflächigen Überschwemmungen (3620). - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) wird Wein nach Wiesbaden gebracht (6239). - Bei innenpolitischen Streitereien des Kirchenstaates gelingt es Papst Eugen IV als Mönch verkleidet aus der Engelsburg in Rom zu fliehen und verlegt den päpstlichen Hof für 10 Jahre nach Florenz. - Die erste philosophische Akademie, die Academia Pontiniana, wird von Antonio Beccadelli gegründet. - Die Brüder Gottfried VII von Eppstein Münzenberg (St) und Eberhard II von Eppstein Königstein (St) teilen das väterliche Erbe in der Eppsteinischen Bruderteilung untereinander auf. - Dietrich Schenk von Erbach wird Erzbischof von Mainz. - Nach dem Zwillingssturz von Gottord interniert Jakob von Baden (St) (26) seine fehltrittige Schwester Agnes von Baden (St) (25) bis zu ihrem Lebensende auf Burg Eberstein und bringt sich durch den Tod der Zwillinge, die Tochter stirbt kurz nach der Geburt als Nonne und der Sohn ertrinkt beim Spiel mit dem Hofnarren, um das Herzogtum Holstein. - 2. Würzburger Fehde bis 14 36. - Rückschlag für die Medici beim Kampf mit den Albizzi um die Vorherrschaft in Florenz und Cosimos de Medicis Inhaftierung und Verbannung nach Venedig. - In der Schlacht bei Hiltersried gewinnt Pfalzgraf Johann (St) gegen die Hussiten. - In der Nacht zum Dreikönigstag versucht Ulrich von Manderscheid vergeblich die Stadt Trier einzunehmen. Auch eine Belagerung bleibt erfolglos. - Herzog Philipp III von Burgund der Gute entreißt Jakobäa von Wittelsbach Bayern (St) Brabant und Holland. - Hermann Boos von Waldeck besitzt ein Haus in Darmstadt. - Ein Deich von Poppenheim bis Nierstein ist fertiggestellt. - Die Grafen Gonzaga werden zu Markgrafen erhoben. - Graf Ruprecht IV von Virneburg (St) verheiratet mit Agnes von Solms Braunfels (St) wird als erster deutscher Graf Mitglied des Ordens zum Goldenen Vlies. - Agnes von Langenau verpfändet ihren Anteil an Burg Hohlenfels an ihren Schwiegersohn, den erzbischöflichen Hofmeister Johann VII von Eltz. - Die Grafschaft Eppstein wird unter den Brüdern Gottfried VII von Eppstein (St) und Eberhard II von Eppstein (St) aufgeteilt. Die Stadt Eppstein fällt an die ältere Linie von Gottfried VII von Eppstein (St). - Der Maler Hans Memling wird in Seligenstadt geboren. - In Basel wird eine Frau in einem Hexenprozess wegen Wolfsverwandlung und Wolfreiten angeklagt. Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) schickt den koblenzer Dominikanermönch Heinrich Kalteisen zum Konzil von Basel. - In Kelsterbach übernimmt Graf xxx von Isenburg die Territorialherrschaft, des Wildbann Dreieich, in dem das königliche Jagdrecht bestehen bleibt. Amtsstadt ist Langen.

1432 Wetter: Hochwasser - Mainz wird mit einer Landwehr befestigt. - In Mainz Kastel verleiht die mainzer altmünster Äbtissin Katharina von Worms, den kasteler Färchern alias Fährleuten das erbliche Recht, die Überfahrten von Kostheim über den Rhein und den Main auszuführen. - Junker Philipp von Katzenelnbogen (St) (30) kehrt häufig in St Goar im Gasthaus Zum Roten Löwen, Zum Rade und Zum Helme ein. Er läßt den Jungfern und Mägden seidene Haarbänder kaufen. - Burg Hattstein wird durch Frankfurt von Adam von Allendorf, Johann Boos von Waldeck der Ältere und Wilhelm von Staffel dem Älteren erobert und erlebt danach wider Erwarten einen wirtschaftlichen Aufschwung. - Die katzenelnbogener Hörige Gudel Schuetdenhelm soll sich schwer gegen ihren Mann vergangen haben und wird gegen den Willen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) vom Bürgermeister und vom Rat der Stadt Frankfurt zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt (3593). - In Würzburg wird über den Bau eines Stadturms mit einer Uhr beraten. - Eisfischen im Januar in Wellmich am Rhein. Überfahrt für Junker Philipp von Katzenelnbogen (St) (30) von Burg Reichenberg nach Rheinfels wegen Treibeises nicht möglich. - Gründung der Universität Caen. - Goncalo Velho Cabral entdeckt die Azoren. - Jan von Eyck vollendet den Genter Altar, auf dem seit der Antike Nacktheit wieder natürlich dargestellt wird. Taccola konstruiert für den ungarischen König Sigismund von Luxemburg Kriegsmittel in Siena. - Braunschweig erhält seine städtische Unabhängigkeit. - Graf Johann von Nassau-Vianden (St), Gottfried VII von Eppstein (St), Graf Eberhard von Eppstein (St), Graf Friedrich von Leiningen und Reinhard von Westerburg und Schauenburg (St) befehden Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) und Johann von Nassau Saarbrücken (St). - Der würzburger Bischof Johann II von Brunn wird von Verbänden des Domkapitels und der Stadt Würzburg aus der Stadt vertrieben, behält aber sein Amt und zieht sich auf seine Burg Zabelstein zurück. - Weimarer Fleischhauersatzung sorgt für hygienischeren Umgang mit Fleisch- und Wurstwaren. - Ritter Hermann von Riedesel, der Goldene Ritter, wird Erbmarschall von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (30). - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) erlaubt Kloster Dorlar in eine Propstei umzuwandeln. - Die Gefangennahme sponheimer Bedienstete führt zu Kriegshandlungen mit der Stadt Trier. Der ebenfalls von der Stadt Trier bekriegte trierer Erzbischof Ulrich von Manderscheid verbündet sich mit Graf Johann von Sponheim V (St) und zwingt die Stadt Trier zu Sühnezahlungen. - Kronberger Knechte überfallen den frankfurter Münzmeister Stephan Scherff. - Die 16-jährige Gräfin Elisabeth von Hanau (St) heiratet den 10-jährigen Wild- und Rheingrafen Johann von Daun IV -Kyrburg und späteren Landvogt im Elsass. - Die Herren von Montfort verlieren ihre Burg Montfort. - Abt Gobelin von Kloster Sponheim ist Beichtvater von Graf Johann von Sponheim V (St). - Der Weltpriester Philipp Koch von Hadamar taucht auf. - Hans von Wolfskehl will sich nicht damit abfinden, dass Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ihm seine Burg Dornberg durch Meineide abgenommen hat und fordert von ihm Genugtuung, die dieser einfach ablehnt. - Frank von Kronberg ist Amtmann von Anna von Solms (St), Frau von Jülich, Heinsberg und Löwenberg. - Graf Johann von Sponheim V (St) lässt den disibodener Zisterziensermönch Gobelin von Kreuznach zum Abt von Kloster Sponheim wählen um angeblich die Moral des Klosters wiederherzustellen aber möchte sich dessen Wissen von Alchemie und Medizin zunutze machen. Der Abt lebt mit Dienerschaft und Laboratorium in Trarbach und versucht dort Gold zu machen und den Stein der Weisen zu finden. - Großer Messestreit der Stadt Frankfurt mit der Stadt Nürnberg beginnt. - In Dausenau wird der Bau des Rathauses begonnen. - Die Stadt Frankfurt sucht den mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) als Unterstützer zu einer Teilung der frankfurter Pfarrei Bartholomäusstift. - Erbteilung in der Familie der Ritter von Kronberg. - Der metzer Bischof Konrad Bayere von Boppard wird nach Zahlung von Lösegeld von Anton von Vaudemont freigelassen. - Makarius von Buseck, Friedrich von Wertheim und Johann von Eppstein sind mainzer Domherren. - Hermann II von Riedesel (25) übernimmt von seinem Schwiegervater den erblichen Titel hessischer Erbmarschall. - In Sprendlingen gibt es die Strasse Am Hirtzsprunge später am Hirschsprung.

1431 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Zum Jahresende beginnt die kleine Eiszeit, in der in Deutschland alle Flüsse zufrieren. Jahrhunderthochwasser der Lahn verursacht Schäden in Dehrn. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) warnt die Brüder Heinrich, Philipp und Konrad von Hattstein seine Hörigen in Wambach und Hettenhain zu schädigen. - Jeanne d'Arc stirbt in Lothringen und bringt die Wende im 100 jährigen Krieg zwischen Frankreich und England zugünsten Frankreichs. Sie wird u.a. des Drogenmisbrauchs durch Alraunewurzeln bezichtigt. Der zu hohe und unzugängliche Scheiterhaufen auf dem Alten Marktplatz in Rouen der von 800 Soldaten bewacht wird, bringt Johanna einen unglaublich brutalen und schmerzhaften Tod - Gräfin Anna von Katzenelnbogen, ehem. Gräfin von Württemberg, lässt sich Erdbeeren, Kirschen und Himbeeren bringen. (6089) - Papst Martin V stirbt und Papst Eugen IV beginnt den Kampf gegen die Konzile. - Gründung der Universität Poitiers. - Bauerntumulte in der Gegend von Worms. - Auf Burg Auerbach wird der erste Weinkelter erwähnt. - Katzenelnbogen steht in der Reichssteuerliste auf Platz 2, nach Württemberg. - Assmannshäuser Bergleute suchen im Silberberg nach Bleiglanz. - Die Brüder Albrecht IV und Hans von Ravensberg fallen in Lothringen und da der dritte Bruder Martin Domhherr zu Speyer ist, erhält dieser als letzter männlicher Sproß des Geschlechts 14 33 durch Papst Eugen IV nur unter ansehnlichen Kosten Befreiung vom geistlichen Amt. - Der Ritter Ulrich von Hutten nutzt einen lächerlichen Vorwand um der Stadt Frankfurt einen Fehdebrief zu schicken, weil ihm ein frankfurter Pferdehändler drohte. - Der würzburger Bischofs Johann II von Brunn wird von der Familie von Hirschhorn wegen Schulden bei Elsendorf gefangen genommen und von Hans von Hirschhorn auf der egloffsteinschen Burg Reicheneck bei Hersbruck gefangen gehalten. - Markgraf Jakob von Baden (St) übernimmt die Regierung seines verstorbenen Vaters Markgraf Bernhard von Baden (St) und Anna von Oettingen. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (63) verleiht Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (46) das Münzrecht in Wachenheim. - Gerlach Grans von Rheinberg verkauft seine Rechte in Niederwallmenach an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St). - Die Heilige Francesca von Rom hat Visionen in denen fliegende Hexen mit erotischen Bewegungen mit dem in einem Baum sitzenden Teufel feiern. - Im lothringer Streit um die Erbfolge siegt Anton von Vaudemont in der Schlacht von Bulgneville und nimmt seinen Gegner Rene von Lothringen und seinen Verbündeten, den metzer Bischof Konrad Bayere von Boppard gefangen. Philipp von Ingelheim und Heinrich von Handschuhsheim fallen in der Schlacht von Bulgneville. - Ludwig von Oranien-Chalons wird wegen Feigheit in der Schlacht aus dem Orden zum Goldenen Vlies ausgestoßen. - Der Minnesänger Owald von Wolkenstein und Graf Vlad von der Walachei II, werden beim Reichstag in Nürnberg in den Drachenorden des böhmischen Königs Sigismund von Luxemburg (St) aufgenommen. Der am Prager Hof des böhmischen Königs Sigismund von Luxemburg aufgewachsene uneheliche Fürstensohn Graf Vlad II erhält hier den Beinamen dracul. - Ulrich von Manderscheid zerstört die trierer Saarburg. - Der musikalische nürnberger Kettenhemdmacher und Rotgießer Hans Rosenplüt beginnt mit der Dichtung von modernen Fastnachtspielen. - Der glühende Bewunderer von Jeanne d'Arc Gilles de Rais Marschall von Frankreich kehrt auf seine Besitzungen in Angers zurück lebt dort als Mäzen und führt einen königlichen Lebensstil, den er mit Landverkäufen finanziert. Gilles de Rais versucht seine Finanzprobleme durch Alchemie zu lösen und bedient sich teuerer Geisterbeschwörer. Am Ende läßt Gilles de Rais 140 - 1.000 junge Knaben als Menschenopfer von seinen Dienern entführen, grausam foltern und töten. - Die Getreide- und Weinpreise in Basel sinken seit 14 21 so tief, dass sich der Anbau kaum noch lohnt. - Der wetterauer Vertreter der Ritter der Gesellschaft mit dem Esel Frank von Kronberg findet sich zu einem Treffen in der Reichsstadt Windsheim ein. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) kommt in den Besitz der sponheimer Burg Stauf. - Friedrich Brömser von Rüdesheim, Johann von Waldeck und Dietrich Brömser von Rüdesheim sind mainzer Domherren.

1430 In der Liste des Reichsaufgebots für den Hussitenfeldzug steht die Grafschaft Katzenelnbogen unter 77 Grafen und Herren an 2. Stelle. Die Gräfinnen Anna und Anna von Katzenelnbogen verweilen mehrere Male auf Stadecken. Reifenberger Krieg, Graf Johann IV von Katzenelnbogen weilt im Bad zu Wiesbaden. Bündnis von Graf Philipp von Katzenelnbogen mit den wetterauischen Herrn. - Erneute Auseinandersetzungen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen mit dem trierer Erzbischof Konrad von Weinsberg im Gebiet der Obergrafschaft, wobei insbesondere die noch immer schwebenden Streitigkeiten mit den Ulnern von Dieburg von Bedeutung sind. - Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain stirbt woraufhin der neue trierer Erzbischof Raban von Helmstatt seine Vetternwirtschaft startet und den Einfluss seiner Familie über Generationen erweitert. - Burg Vilbel fällt an Frankfurt. - Herzog Philipp III von Burgund der Gute erbt Brabant und macht die Stadt Brüssel zu seiner Residenz. Herzog Philipp III von Burgund der Gute stiftet den Orden vom goldenen Vlies als höchste Auszeichnung. - Der katzenelnbogener Kellner Hans von Zwingenberg in Stadecken kauft Glasfenster und Kacheln für Stadecken für 10 Schilling. - Der photorealistische Ölmaler Antonello di Messina wird geboren. - Ulugh Beg erweitert seinen Fixsternkatalog. - Das byzantinische Saloniki begibt sich unter Venedigs Schutz. - Erste Erwähnung des Fleischerei- oder Metzgereiprodukts Sülze, das meist von der Frau des Metzgers hergestellt wird, in der Grafschaft Katzenelnbogen. Schlachten ist Frauen verboten. Schlachten wird in Frankfurt von Juden betrieben. - Abtreibungspraxis in den Klöstern von Basel durch Arzneien ist dokumentiert. - Weinsberg wird uneingeschränkte Reichsstadt. - Die Schriftstellerin Christine de Pisan stirbt. - Mit derm Beginn der Manderscheider Fehde kämpft Ulrich von Manderscheid gegen Jakob von Sierk bei um den Stuhl des Erzbischofs von Kurtrier. - Die Frühschiffe, auf privater Basis, zwischen Frankfurt und Mainz verkehren täglich. - Gottfried II von Eppstein (St) leiht sich 600 Gulden getarnt als Leibgeding vom frankfurter Bürger Henne Leydermann. - Fehde zwischen Eppstein und Kronberg da Frank d. Ä. von Kronberg Gottfried VII von Eppstein (St) alle Lehen und seinen Eid aufsagt wird in Sulzbach beigelegt. - Der königliche Pfalzgrafensohn Otto von der Pfalz (St) heiratet Prinzessin Johanna von Wittelsbach Bayern Landshut. - Der würzburger Bischof Johann von Brunn verbündet sich mit den Grafen von Henneberg gegen die von Buchenau und von Schlitz. - Die Hussiten stehen vor Bamberg und verschonen nach Markgraf Friedrichs von Brandenburg Waffenstillstand für 12.000 Gulden die Stadt plündern aber die Domherrenhöfe. - Da in der Fastenzeit weder Butter noch Milch im Christ-Stollen verwendet und der Teig nur aus Wasser, Hafer und Rüböl geknetet wird fordert Kurfürst Ernst von Sachsen und sein Bruder Herzog Albrecht vergeblich vom Gegenpapst Nikolaus V in Avignon eine Aufhebung des Butterverbots für den Stollen. - Der englische König Heinrich VI lässt sich in der Kathedrale Nôtre-Dame in Paris zum König von Frankreich krönen. - Glashütten im Wald von Kaufungen. - Adolf von Eppstein (St) wird Bischof von Speyer. - Hans von Hirschhorn VI beginnt wegen verliehenem Geld eine langwierige Fehde mit dem würzburger Bischof Johann von Brunn II, den er dabei auch gefangennimmt. - Im kaufunger Wald werden Glashütten errichtet. - Diether von Isenburg (St) und Frank von Kronberg bekriegen Gottfried von Eppstein (St) und Eberhard von Eppstein (St). - Der Pfalzgraf (St) (--) erreicht, dass bei Frei-Weinheim nur ein pfälzischer Kran zwischen Mainz und Bingen linksrheinisch aufgestellt werden darf. - Die Witwe  Gräfin Elisabeth von Nassau Saarbrücken alias  Elisabeth von Lothringen (St) von Graf Philipp von Nassau Weilburg-Saarbrücken (St) zwingt die Familie Greiffenklau auf die Steinkohlengruben und Eisenschmieden bei Neunkirchen und Schiffweiler zu verzichten. Bedford belehnt den burgunder Herzog Philipp den Guten mit der Grafschaft Champagne. - Hesso von Leiningen kehrt in den weltlichen Stand zurück und wird Landgraf von Leiningen. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Das Goldbergbaugebiet Goldkronach vom brandenburger Kurfürst Friedrich VI von Zollern Nürnberg erlebt seine Blütezeit bis  14 70 das Gold nicht mehr rentabel abgebaut werden kann. - Uhr mit Federantrieb. - Der Probst auf dem würzburger Marienberg Konrad Geyer wird vom würzburger Bischof Johann von Brunn in die verwaiste Abtei Münsterschwarzach am Main mit romanischer Basilika abgeordnet. - Der frankfurter Großhändler Wolf Blum wird wegen seiner wirtschaftlichen Erfolge in die Stubengesellschaft Zum Frauenstein aufgenommen. - Der Adelsbrief des mainzer Patrizier Peter zum Jungen ist der einzige nicht gefälschte Adelsbrief der Familie zum Jungen. Alle vorherigen Versionen über 260 Jahre haben den gleichen Wortlaut. - Philipp IV von Schönborn ist mainzer Domherr. - Der mainzer Domherr Konrad Broemser von Rüdesheim VI stirbt. - Ludwig Knebel von Katzenelnbogen besitzt Burglehen der Starkenburg auf Schlierschied und Gehlweiler von seinem verstorbenen Vater Werner Knebel von Katzenelnbogen von Graf Johann von Sponheim. - Im Gefolge des mainzer Erzbischof Konrad von Daun III (St) beim Besuch in Regensburg ist eine Sängerin. - Wilhelm von Nassau resigniert als mainzer Dompropst und Albert Schenk von Limpurg wird kurzzeitig mainzer Domporopst und wird von Heinrich von Nassau abgelöst. - Konrad Brömser von Rüdesheim, Erwin von Kronberg, Philipp von Schönborn, Friedrich von Praunheim, Salentin von Scharfenstein, Heinridch von Nassau und Richard vom Stein Oberstein sind mainzer Domherren.

1429 Zwei uneheliche Kinder von Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere erhalten jährlich 12 Schilling. Die württemberger Witwe Margarethe von Nassau (St) und ihre Söhne Johann von Nassau und Adolf II von Nassau verzichten endgültig auf Katzenelnbogen und schließen mit Graf Johann IV von Katzenelnbogen ein Bündnis. - Die Ansprüche der Herren von Wolfskehl auf das Landgericht zum Hohlen Galgen werden durch ein katzenelnbogener Manngericht und ein Schöffenweistum rechtlich abgewiesen, doch gehen die Auseinandersetzungen weiter. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (61) ernennt Reinhard  II von Hanau (St) zum Grafen, wodurch er zu den Grafen im Wetterauer Grafenverein aufsteigt. - Ein Schloß an der Schatzkammer von Reckenroth. - H.Schiltberger beginnt seinen Reisebericht als Soldat und Gefangener durch den Orient und Zentralasien. - Al Kasi erweitert Genauigkeit bei Sinusberechnungen auf 16 Stellen. - Die freie Stadt Mainz sagt der Messestadt Frankfurt den Kampf an, indem sie Jahrmärkte kurz vor der frankfurter Herbstmesse abhält. Diese finden bis 14 31 statt. - Vor der Belagerung der Burg Hattstein unternehmen die Herren von Hanau Schlichtungsversuche. - Dietrich von Hattstein ist Diener der verwitweten Gräfin Margarethe von Nassau (St). - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) schirmt und schützt die Stadt Wetzlar bis 14 41. - Graf Philipp von Nassau Weilburg-Saarbrücken (St) stirbt auf der Durchreise in Kloster Klarenthal. - Erbteilung in der Burg und Vorburg Weilnau zwischen den Grafen Engelbert von Nassau (St), Johann von Nassau (St) und Johann von Nassau (St) und andererseits Gottfried von Eppstein (St). - In Balduinstein wird eine Stadtmauer erbaut. - Mit dem Tod des erbenlosen Graf Johann III von Namur erbt Herzog Philipp III von Burgund der Gute die Grafschaft. - Graf Johann V von Sponheim (St) (--) täuscht eine Palästinafahrt nach Jerusalem vor und überläßt Markgraf Bernhard von Baden (St) seine Geschäfte per Vollmacht. - Frank von Kronberg wird nicht in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. Die schon schriftlich niedergelegte Rangerhöhnung in den Adelsstand zum freien Bannerherrn des Reiches wird von Reinhard von Hanau, der Stadt Frankfurt und des Oberhauptes des Kronenstammes vom deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (61) verweigert. - Der französische Dauphin wird wie von Jeanne d’Arc prophezeit, in der Kathedrale von Reims als der französische König Karl VII gekrönt. Jeanne d'Arc steht dabei mit der Siegesfahne neben dem Altar. Herzog Rene von Lothringen kommt zu spät und hintertreibt für Anton von Lothringen, der auf der Seite des Gegners kämpfte, die Verfolgung der fliehenden Engländer und Burgunder. - Jeanne d'Arc kommt an den Hof des kranken Herzog Karl II von Lothringen (St) (--) der sie vergeblich auf eine Pilgerreise nach Saint-Nicolas-de-Port schickt. Jeanne d'Arc kritisiert seinen ausschweifenden Lebensstil und rät ihm seine Mätresse zu verstoßen. - Der frankfurter Rat bemüht sich um die Abschaffung des verhaßten geistlichen Ewigzinses auf Immobilien. - Die Grafen Hesso von Leiningen (St) und Graf Friedrich von Leiningen (St) streiten um ihr mütterliches Erbe. - Jeanne d'Arc ruft vergeblich zum Aufstand in Paris gegen die Engländer und Herzog Philipp von Burgund III den Guten auf. - In Vaucouleur findet ein Gericht über die Schutzgelderpressung von Robert von Saarbrücken-Commercy statt. - Der dietkirchener Archidiakon Werner von der Leyen wird trierer Chorbischof. - Gräfin Elisabeth von Nassau- Weilburg-Saarbrücken (St), alias Elisabeth von Lothringen erhält mit der Burg Bucherbach ihren Witwensitz, eine quadratische Burganlage mit 40 Meter Seitenlänge und runden Ecktürmen und 3,80 Metern Meaurstärke auf denen sich die Geschützstellungen befinden, übernimmt die Vormundschaft für Graf Philipp II von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (11) bis 14 38 und hält sich vorwiegend in ihrer Residenzstadt Saarbrücken auf. - Simon Grans von Heppenheft ist bis 14 39 Kanoniker von Stift St Kastor in Koblenz. - Schenk Dietrich von Erbach ist mainzer Domkantor. - Epchen von Praunheim, Wittekind von Wittershausen und Damian von Praunheim sind mainzer Domherren.

1428 In Frankfurt fällt die frankfurter Messe aus, da der kaiserliche Reichserbkämmerer Konrad IX von Weinsberg (St) (58) verheiratet mit Anna von Hohenlohe (--), der ein eigenes Fürstentum um Weinsberg herum arrondisieren will, in Sinsheim um die Reichsstadt Weinsberg zu erpressen sich ihm wieder zu unterwerfen süddeutsche Kaufleute überfälllt, was ihm die Gunst des deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (60) kostet. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (26) erwirbt von Diether von Isenburg (St) dessen Anteil an Dreieichenhain und 6 weiteren Dörfern (darunter Offenbach) für angeblich 8.000 Gulden pfandweise. Der Deutsche Orden sendet Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (26) eine Anzahl Falken. - Tommaso Masaccio malt Adam und Eva nackt bei der Vertreibung aus dem Paradies. - Stockstadt geht mit anderen Besitzungen durch Verkauf an Johann Kämmerer von Dalberg über. - Hattsteiner Fehde, in der die Reifenberger zusammen mit der Stadt Frankfurt und Kurmainz Burg Hattstein angreifen und trotz Geheimunterlagen über den Bau der Vorburg durch die Fürsprache der Herren von Hanau scheitern, dauert bis 14 35 an. Die finanzielle Situation hat sich bei der Familie von Hattstein so verschlechtert, dass sie sich nicht mehr Ritter sondern nur noch Edelknechte nennen und Wolf von Hattstein wird sogar bei der bäuerlichen Arbeit Heuwenden erwähnt.  - Der Pfalzgrafensohn Johann von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) heiratet in 2. Ehe Prinzessin Beatrix von Wittelsbach Bayern München. - Matteuccia di Francesca bekennt zum Sabbat beim Nußbaum von Benevent häufig mit einer magischen Salbe aus Kinder- und Eulenblut bestrichen blitzschnell mit einem Ziegenbock geflogen zu sein. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist Vorsitzender des Wetterauer Grafenverein. - In Frankfurt wird in der Nikolaikirche vom frankfurter Arzt Johann Wiesebeder von Idstein eine Almosenstiftung über 3.200 Gulden ins Leben gerufen und die 132 Gulden Zinsen als Almosen dort verteilt. In der Nikolaikirche finden die Ratsmessen statt. - Bedford zwingt Rene von Lothringen und Karl II von Lothringen unter die Gewalt des englischen König Heinrich VI. - Agnes von Langenau verpfändet ihren Anteil an Burg Hohlenfels bei Katzenelnbogen an ihren Schwiegersohn Johann Boos von Waldeck. - In Mainz ziehen mainzer Patrizier ua Johannes Gutenberg (31) aus der Stadt wegen nichtgezahlter Pfründen aus. - Der frankfurter Gärtner, Ratsherr auf der 3. Bank, Jakob Blum stirbt. Sein Sohn Wolf Blum ist verheiriatet mit der verarmten Patriziertochter Agnes Weiß zum Lämmchen. - Pestwelle in Metz mit 20.000 Toten. - Peter Echter von Mespelbrunn wird mainzer Domdekan. - In Mainz sind Heinrich Greifenklau Vollrads und Konrad von Bickenbach mainzer Domherren. - In Frankfurt stirbt die Patrizierfamilie Goldstein aus.

1427 Wetter: Schwere Sturmflut in den Niederlanden. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) schließt mit dem trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain (47) und Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) ein lebenslängliches Bündnis. Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) beruft ein Märkerding in Gross-Gerau ein, das die Holzrechte im Markwald regelt. Der Frankfurter Friede beendet die jahrhundertelangen Kämpfe zwischen den Landgrafen von Hessen und Mainz. - In Katzenelnbogen wrden Brötchen als Semmeln erwähnt. - Graf Philipp der Jüngere von Katzenelnbogen (St) wird geboren. - Graf Philipp von Katzenelnbogen (St) (25) feiert mit seinen Damen im Schloss von Lichtenberg. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), verbündet sich mit dem Bischof von Würzburg, dem Erzbischof von Köln, dem Grafen von Mörs, von Berg und Ravensburg, von Nassau-Dillenburg, von Leiningen und Graf Johann II von Wertheim und bekämpft, vertreten durch seinen Neffen Dompropst Gottfried von Leiningen (St) im Mainzisch-Hessischen Krieg von der mainzer Enklave Fritzlar aus Landgraf Ludwig von Hessen (St) (25), wird trotz 600 Reitern und zahlenmäßiger Übermacht bei der Belagerung von Fulda angegriffen auf dem Münsterfeld vor Fulda entscheidend besiegt, muss 44.000 Gulden als Entschädigung bezahlen und fast alle niederhessischen und mittelhessischen Besitzungen von Hessen zu Lehen nehmen. - Katzenelnbogener Rösser werden zu Schiff nach Köln transportiert.(6151.2) - Die Balduinbrücke in Koblenz wird fertiggestellt. - GF Poggio gründet auf seinem Landsitz die erste moderne humanistische Akademie, die Academia valdarnina. - Al Kasi beschreibt umfassend, vielleicht mit chinesischem Einfluss, das Rechnen mit Dezimalbrüchen, welches zu einer der wichtigsten mathematischen Schriften des Mittelalters wird. - Claudius Clavus überarbeit eine Nordlandkarte. - Auf Burg Auerbach werden 18.000 Liter Wein verbraucht. - Der vorbildlich fromme aber gleichzeitig nach Macht strebende und seine Vetternwirtschaft ausbauende trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain (47), beginnt Reformen in Kloster Springiersbach und den daugehörigen Frauenklöstern. Intrigen und Verwaltungsschikanen des Adels vereiteln die Reform. Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain (47), reist mit seinem Sekretär Nikolaus von Kues zu Papst Martin V nach Rom. - Obwohl sich die Hussiten nähern verbietet der mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) den frankfurter Bürgern die Brücke zu sperren. - Erbtochter von Isenburg-Wied Gräfin Anastasia von Wied (St) heiratet Dietrich IV von Runkel (St). - Schlacht auf dem Münsterfeld bei Fulda zwischen dem mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) und dem hessischen Landgrafen verbündet mit der Stadt Fulda. - Der mainzer Berufsrevolutionär Henne Knauf lebt von fragwürdigen Geschäften. Der mainzer Patrizier Philipp zum Jungen beteiligt sich zunächst nicht an den Auseinandersetzungen. - Henne von Ortenberg ist der Koch von Gottfried VII von Eppstein (St). - Der königswinterer Maler Heinrich von Heidelberg kauft ein Haus in Köln. - Die Clermonts sterben aus, wodurch die Burg Montclair an die Herren von Sierck-les-Bains fällt. - Fehde zwischen Philipp von Kronberg und Rheingraf Friedrich, dem Bruder des mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) und Konrad von Frankenstein. - Graf Johann III von Nassau (St) wählt Siegen als Residenz. - Graf Johann II von Wertheim ist Verbündeter des mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St). - Der mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) verpfändet die Stadt Orb mit ihren Solequellen. - Die mit Gerhard von Oberstein wieder verheiratete Witwe Agnes von Langenau an der Lahn, führt mit ihrem Vetter Thiemo von Langenau eine Fehde, in der Thiemo von Langenau Burg Hohlenfels erobert und vergleicht sich ein erblichen Teil an der Burg Hohlenfels sichert. Johann VII von Eltz, der Schwiegersohn von Agnes von Langenau erhält 1/16. - Der westerburger Vogt Gilbrecht von Schönborn wird Hofmeister des trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain. - Walter von Reifenberg ist bis 14 30 nassauer Amtmann in der Grafschaft Diez. - Der andernacher Erbamtmann Dietrich IV von Runkel (St) ist nach dem Tod seiner beiden kinderlosen älteren Brüder im Gesamtbesitz der Herrschaft Runkel, heiratet die Erbtochter Anastasia von Isenburg Wied (Erbtochter von Johann von Wied II und Agnes von Westerburg) und sichert sich einen Teil der Herrschaft Isenburg, Grenzhausen und Alsbach. - Der deutschsprachige hagenauer Lehrer Diebold Lauber betreibt ein Schreibstube und Kopierstube in der bis 14 71 rund 80 bekannte handgeschriebene und bebilderte Manuskripte entstehen. Beliebte Kopien von Diebold Lauber sind der Versroman Tristan von Gottfried von Straßburg, Karl der Große von Stricker, dem Erfinder von Till Eulenspiegel, und der Parzival von Wolfram von Eschenbach. Diebold Lauber vertreibt erfolgreich bebilderte Massenware, die auf Ausschmückung der Seiten verzichtet. - Johann Flach von Schwarzenberg ist mainzer Domkustos. - Hermann von Buchenau und Diether von Isenburg sind mainzer Domherren.

1426 Wetter: Extrem heißer Sommer mit vielen Toten und Erdbeben. - Junggraf Philipp von Katzenelnbogen (St) (24) reitet mit seinem grauen Hengst nach Köln und tritt seinen Dienst beim kölner Erzbischof Dietrich von Moers an. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erhebt zum zweitenmal eine allgemeine Landsteuer in Höhe des 10. Pfennigs. - In Frankfurt wird der Eschenheimer Turm fertiggestellt. - Der gräflich-katzenlnbogener Kellner Boemund Bisser genannt Stamme rechnet für Burgschwalbach 56 Fuder Wein alias 56.000 l und der Rheinfelser Kellner Henne 52 Fuder Wein alias 52.000 l für die letzten beiden Jahre ab. In Hadamar für 1 1/2 Jahre 65 Fuder alias 65.000 l. - In Boppard arbeiten im katzenelnbogener Hof u.a. Pflasterer. - Der Bauernsohn Carmagnola wird Condottiere der Republik Venedig. - Pest in Heidelberg. - Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48) unternimmt von Venedig aus eine Palästinafahrt über Venedig nach Jerusalem und kommt schwer krank zurück. - Limburg an der Lahn wird zur Hälfte vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain zur Aufnahme von Geldern für den Hussitenkrieg an Juncker Frank von Kronberg, der damit Mitherrscher wird, verpfändet. - Konrad Duchscherer ist kirchenmusikalisches Genie in Darmstadt. - Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) ist maßgeblich bei der Gründung der Universität Löwen. - Der älteste Sohn von Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach (St) (44) von der Pfalz, Ruprecht von Wittelsbach der Engländer (St) (20), stirbt. - In der Kirche in Hilgenroth beginnt eine intensive Wallfahrtstätigkeit wegen Wunderberichten, in der Blinde und Taube und viele andere Krankheiten, selbst Malaria geheilt werden. Die Wunder werden im Mirakelbuch 3 Jahre sorgfältig notiert. - Der spätere Hofmarschall des späteren pfälzer Kurfürst Friedrich von Wittelsbach der Siegreiche. (St) (01) genannt Wolf von Dalberg und Vater von Johann von Dalberg wird geboren. - Das heidelberger Franziskanerkloster wird reformiert. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) verpfändet Burg Alzenau an seinen steinheimer Keller Henne von Beldersheim. - Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (40) stirbt und seine Witwe Margarethe von Baden (St) (24) übernimmt energisch die Vormundschaft und Regierung für ihren minderjährigen Sohn Johann von Nassau (St) (07). Sie verweigert dem Kloster Bleidenstadt die Lehnsoberhoheit. - Am Hof des burgunder Herzogs Philipp III der Gute (31) gibt es 325 Amtsträger. - Dietrich von Hattstein beraubt frankfurter Bürger, den Boten der Stadt Frankfurt lässt er ausrauben und totschlagen. - Gerhard von Schönborn wird kurtrierer Amtmann in Mengerskirchen. - Frank von Kronberg erhebt Ansprüche auf Burg Grenzau gegen Salentin VI von Isenburg (St). - Burg Affenstein ist Vorburg der rheingräflichen Burg Rheingrafenstein. - Der nürnberger Tannensäer Kunz Hülpüchel wird nach Frankfurt gesandt, wo dieser über die neue Technik ausgehorcht wird. Der frankfurter Rat lässt eine Lehrfibel für die Gewinnung von Samen, der Behandlung und Aussaat erstellen. - Adolf von Eppstein ist mainzer Domherr. - Der kaiserlichen Reichserbkämmerer Konrad IX von Weinsberg (St) (51) verheiratet mit Anna von Hohenlohe (--) lässt in Nürnberg gegossene Messingstatuen von sich und seine Frau anfertigen, die erst 14 28 fertig sind.

1425 Beginn der Auseinandersetzung von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit dem Herrn von Wolfskehl um das Landgericht zum Hohlen Galgen in der Obergrafschaft. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) kauft die Dörfer Seilfurt und Raunheim für 5.000 Gulden von den Herrn von Eppstein. - Der gräflich-katzenlnbogener Kellner Boemund Bisser genannt Stamme rechnet für Burgschwalbach 89 Fuder Wein (89.000 Liter) für die letzten 5 Jahre ab. - Um Nicolai blühen schon in den Gärten und auf den Feldern die Kirschbäume und die Blumen in Arnstadt. - Gründung der Universität Löwen. - Die mechanische Kopplung von Fußhebel und Federbalken ermöglicht die erste Drehbank. - Der fuldaer Koadjutor Hermann II von Buchenau überfällt für den mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) den fuldaer Fürstabt Johann von Merlau im Schloss Neustadt und vertreibt ihn nach Ottershausen. Der fuldaer Fürstabt Johann von Merlau stellt sich unter den Schutz von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (23). - Nach Verhör und Folter wird der ehemalige Priester Johannes Drändorf wegen angeblicher Verbindung zu den Hussiten vor den Toren Heidelbergs verbrannt. - Gerhard von Hohenkirchen verfaßt in Heidelberg einen Kanon des Medizinstudiums auf der Grundlage der Lehrgedichte über Puls und Harnschau. - Die Wolkenburg wird vom kölner Erzbischof aus Geldmangel verpfändet. - Gottfried von Heusenstamm gibt sein Lehen an Hanau zurück. - Den Schneidern von Limburg an der Lahn wird durch den trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain das Zunftrecht verliehen. - Peter Schöffer, Mitarbeiter Johannes Gutenbergs bei der Erfindung des Buchdrucks, wird in Gernsheim geboren. - In Darmstadt musizieren am katzenelnbogener Hof Darmstadt Heinz, der Posauner und die Pfeifer Hencze, Elschen und Jacob. - Henchen, der darmstädter Glöckner und Kirchensänger läutet und ruft die Uhrzeit aus. - Gottfried VII von Eppstein (St) verkauft das Dorf Kleestadt der Söhne Adolf von Eppstein (St) und Gottfried VIII von Eppstein (St) an Reinhard II von Hanau (St). - Sponheimer Erbvertrag. - Graf Johann V von Sponheim (St) verweigert dem deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (57) jegliche Beteiligung an den Hussitenkriegen. Alle von Trithemius beschriebenen Heldentaten sind daher Fiktion. - Der Maler Masolino ist Hofmaler in Budapest. - Das Hexagramm wird Aushängesymbol für das Brauerhandwerk. - Die nassauer Landesburg Tringenstein wird von den Adeligen von Haiger vergeblich angegriffen. - Mefried von Brambach kämpft in der Sayner Fehde mit der Stadt Köln. - Der burgunder Herzog Philipp III der Gute holt den Maler Jan von Eyck an seinen Hof in Lille, der dort als Maler, Portätist, Dekorateur und Diplomat in geheimen Missionen arbeitet. - Herzog Johann III von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) wird mit Gift bestrichenen Seiten seines Gebetbuchs ermordet, wodurch die holländischen Gebiete an den burgunder Herzog Philipp III der Gute (31) fallen. - Gottfried VII von Eppstein (St) verkauft sein Amt Steinheim an den mainzer Erzbischofs Konrad von Daun (St). - Der Neffe Graf Anton von Vaudemont wird bei der Erbfolge durch ein neues Testament von Karl II von Lothringen, der die weiblichen Erbfolge zugunsten seines Schwiegersohnes Herzog von Bar und Pont-Mousson Rene von Lothringen, einführt, übergangen und verbündet sich mit Herzog von Burgund Philipp dem Guten. - Gottfried VII von Eppstein (St) verkauft die eppsteiner Stammburg in Hainhausen als Teil des Amtes Steinheim an den mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), der das benachbarte Niederroden zum Sitz des Zehntgerichts macht. - Die Stadt Butzbach holt ihre Kanonen von der Stadtmauer und greift die falkensteiner Minderstadt Wölfersheim dreimal an. - Der kloster-steinfelder Abt Christian von Zirn wird von seinen Mitbrüdern ermordet. - Die Weinpreise in Löwen fallen analog zu Nahrungmittelpreisen bis 14 40 um 20 %. - Die Zerstörung der Raubritterburgen Burg Affenstein und Burg Bommersheim soll nach dem Willen von König Sigismund von Luxemburg (St) (57) für den mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) straflos sein. - König Sigismund von Luxemburg (St) (57) verleiht dem mainzer Stadtschreiber ein Wappen. - König Sigismund von Luxemburg (St) (57) entzieht Konrad von Bickenbach den goldenen Opferpfennig der Juden der Stadt Erfurt und gibt ihn seinem Diener Eberhard Venck für dessen jahrelang schuldig gebliebenes Gehalt. - König Sigismund von Luxemburg (St) (57) verspricht den Adeligen unter dem Tyrannen Herzog von Mailand Filippo Maria Visconti (St) die Befreiung durch die Eidgenossen, wenn sie auf eine Rebellion verzichten. - Gewalttätige Unruhen im gespaltenen Konvent von Kloster Patershausen. - Johann II von Schönburg, Albert Schenk von Limpurg und Eberhard IV vom Stein Oberstein sind mainzer Domherren.

1424 In Frankfurt ziehen nach der Aufhebung der königlichen Sondersteuer für Juden wieder einige Juden nach Frankurt zurück. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) nimmt die Fehde gegen Luxemburg wegen der noch immer unbeglichenen Forderungen seines Vaters aus dessen luxemburger Stadthalterschaft erneut auf. - Sühne mit dem mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), in der Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) nach jahrelangem Streit seine Rechte an der Bergstrasse und im vorderen Odenwald behauptet. - Die Zahl Pi kann Al Kasi auf 16 Dezimale genau berechnen. - Samarkand wird astronomisches Zentrum der Welt. - Das Mainzer Domkapitel kauft eine erste Hälfte der Stadt Bingen. - Der münzenberger Burgherr Bernhard von Solms Braunfels (St) (--) beginnt umfangreiche Befestigungsbauten an seinem seit 12 96 leerstehenden falkensteiner Erbe und lässt einen Portenturm, das 20 24 Mitteltor genannte Bauwerk errichten. - Raban von Helmstatt will Bischof werden und lässt deshalb seinen Bruder, der die dazu nötige Dompropststelle in Speyer besetzt von einem weiteren Bruder gefangen nehmen und 12 Jahre festsetzen. - Pumpsystem der archimedischen Schraube und drehbarer Windmühlen. - Die mainzer Burg Ronneburg wird an Reinhard von Hanau (St) verpfändet. - Kaiserswerth wird als mächtigste Festung Kurkölns fertiggestellt. - Graf Ludwig von Veldenz (St), der Schwarze, zweiter Sohn von Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) wird geboren. - Frank von Kronberg gibt sein rumpenheimer Lehen an an Reinhard von Hanau (St) zurück. - Die neureiche Silberstadt Kuttenberg wird von hussitischen Truppen gebrandschatzt und geschleift und die deutsche Bevölkerung vertrieben. - In Bingen verbünden sich der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St), der kölner Erzbischof Dietrich von Moers, der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain, der pfälzer Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach (St) (46), der sächsische Kurfürst Friedrich von Wettin und der brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern Nürnberg auf Lebenszeit beim Binger Kurverein gegen König Sigismund von Luxemburg (St) (56) um einem möglichen Schisma der Kirche eine gemeinsame Linie entgegenzusetzen und die Husiten zu bekämpfen. Der neue sächsische Kurfürst Friedrich von Wettin verrät König Sigismund von Luxemburg (St) (56), der ihn 14 19 zum Kurfürsten erhob. - Der frankfurter Apotheker Siegfried von Schönberg stirbt. - Auf der verlassenen solmser Burg Münzenberg beginnen Um- und Ausbauarbeiten. - Heinrich von Schönburg, Friedrich von Waldeck und Konrad II Rau von Holzhausen sind mainzer Domherren. - In Frankfurt gibt es das Frauenhaus alias Bordell Stockhaus, in dem Sexarbeiterinnen arbeiten. Der Stocker alias Scharfrichter ist Aufseher. Er wohnt in der Nähe.

1423 Unter dem neuen Dogen der Republik Venedig Francesco Foscari vergrößert sich das Territorium der Republik durch Krieg mit Mailand unter dem Tyrannen Herzog von Mailand Filippo Maria Visconti (St). - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (55) verspricht seinem Schwiegersohn Albrecht von Habsburg (St) (26) die Nachfolge auf den deutschen Thron. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (55) schafft die Reichskleinodien von Prag nach Nürnberg, wo sie auf ewige Zeiten, unwiderruflich und unanfechtbar aufbewahrt werden sollen. - Die limburger Wolltuchhändler mieten das Haus Limpurg am Römer in Frankfurt, das dem Patrizier Weiß von Limpurg gehört. - Heinz Bartscherer wird von den Prämonstratensern erlaubt Geld für ein Badehaus am Kranzplatz, beim ehemaligen Englischen Hof, in Wiesbaden zu leihen und erhält dafür Nutzungsrechte. - Die Getreide- und Weinpreise in Basel sinken bis 14 31 so tief, dass sich der Anbau kaum noch lohnt. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) erhält die Teilpfandschaft über die Stadt Pfeddersheim. - Graf Friedrich VII von Leiningen (St) erhält von König deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (55) das Recht auf erblichen Bergbau. - Der räuberische Robert von Saarbrücken Commercy wechselt nach der Schlacht von Cravant zum siegreichen Gegner dem burgunder Herzog Philipp dem Guten. Graf Philipps von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) Mitherr der Herrschaft Commery Robert von Saarbrücken-Commercy erpresst Schutzgeld in Jeanne d'Arcs Heimatort Domremy. Ein Adeliger im Gefolge der Schwiegermutter von Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) raubt, plündert und mordet im Auftrag des burgunder Herzogs Philipp dem Guten. Der Neffe von Karl II von Lothringen, Graf Anton von Vaudemont rettet gestohlenes Vieh des Dorfes Domremy. - Richard III von Eltz stirbt. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) belehnt die Witwe von Johann Romlian von Kobern Agnes von Langenau mit Burg Hohlenfels. - Reinhard III von Westerburg (St) (--) heiratet die Erbtochter Margarethe von Leiningen (St). - Diether Knebel von Katzenelnbogen ist mainzer Domherr. - In Basel wird eine Frau in einem Hexenprozess wegen Wolfsverwandlung und Wolfreiten angeklagt. - Pestwelle in Metz mit 16.000 Toten. - Wilhelm Schenk von Limpurg ist mainzer Domherr.

1422 In Frankfurt weigern sich die frankfurter Juden die königliche Sondersteuer für Juden zu bezahlen, weshalb die verbliebenen Familien unter die Reichsacht fallen aund deshalb beginnen aus Frankfurt wegzuziehen. - Die Zerwürfnisse von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit Anna von Sayn (St), ab 14 23 Gemahlin Johanns von Loon, Jülich, Heinsberg und Löwenberg, dehnen sich auf die Obergrafschaft aus. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erwirbt von Diether von Isenburg (St) die münzenbergischen Vogteirechte zu Terbur für 1.200 Gulden. - Die rheinischen Kurfürsten vermitteln die Sühne zum Abschluß des jahrelangen Streites zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (36) und bringen gleichfalls eine Sühne zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und den Schenken von Erbach, den Kämmerern von Worms und den Herrn von Kronberg über Rodenstein, Tannenberg, Schwanheim und Rüsselsheim zustande. - Bündnis der Grafen von Katzenelnbogen mit den nassauer und wetterauer Herren. - In Darmstadt heiratet Graf Philipp von Katzenelnbogen, der Ältere (St) (29) zur Fastnacht auf einem glanzvollen Hoffest Anna von Württemberg (St) (14), die Tochter von Graf Eberhard IV von Württemberg. Ihre Brautausstattung beträgt ungeheure 32.000 Gulden. - Guda, uneheliche Tochter eines Grafen von Katzenelnbogen wird mit 200 Gulden bei ihrer Heirat mit Henne von Bünau ausgestattet.(offiziell Tochter von Hermann von Spayl). Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) verkauft der Nonne Katharina von Katzenelnbogen eine lebenslängliche Rente von 14 Gulden für 200 Gulden (Herkunft ungeklärt). - Der französische König Karl VI, der Wahnsinnige, stirbt und sein Sohn Karl VII, der Siegreiche folgt ihm nach. Er wird verächtlich König von Bourges genannt. - Der neue Sultan Murat II bricht die Verpflichtung seines Vaters und belagert Konstantinopel erneut. - Veröffentlichung der albertinischen Pläne von Wien. - Der älteste deutsche Holzschnitt wird angefertigt. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (54) erlaubt die faktisch verbotenen Ritterbüne. - Der englische König Heinrich V, der nach Shakespear ein ausschweifendes Leben führte, hinterlässt einen 9 Monate alten Thronfolger. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (54) verhängt die Reichsacht über weinsberer Bürger, da sie sich dem Reichserbkämmerer Konrad von Weinsberg (--), dessen Urgroßmutter Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (++), war, verweigern. - Diemar von Reifenberg beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Der treiere Erzbischof Otto von Ziegenhain (--) finanziert durch Ablaßbriefe, die für den Unterhalt der koblenzer Moselbrücke gedacht sind, einen Rundturm mit Mauergang zur Kontrolle der nordwestlichen Stadt. Kurfürst Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach (St) (44) unternimmt eine Preußenfahrt. - Die Stadt Frankfurt veranstaltet ein Armbrust Preisschießen und lädt dazu 26 Städte ein. Hauptpreis 18 Goldgulden. - Gottfried von Ziegenhain (--) heiratet Markgräfin Ursula von Baden (St) (13). - Der trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain erlässt der Reichsstadt Cochem anlässlich der Pest für zehn Jahre Grundsteuern und Schatzungen. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) ist Vorsitzender des Wetterauer Grafenverein. - Herzog Johann III von Wittelsbach von Bayern Straubing Holland (St) (48) beschäftigt den Maler Jan van Eyck (32) als Kammerdiener und Hofmaler, der den Innenhof seiner Residenz in Den Haag ausmalt. - Studentenkrieg in Heidelberg. - Mit dem Tod von Johann IV von Waldeck, Marschall des mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) (--) verfällt das erbliche Marschallamt. - Auf dem Reichstag in Nürnberg wird ein Reichsheeresmatrikel alias Reichsheeresverfassung erarbeitet. Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (54) gibt seine Steuerhoheit über das ehemalige Reihsland an die Reichsversammlung ab. Mit ihrem Stimmrecht bestimmen somit nur die Fürsten über die Steuern der Grafen und Städte. Diese Provokation führt zur Durchführung eines wetterauer Grafentages anstelle des seit 14 19 nicht mehr besetzten Landvogtposten. - Graf Georg von Henneberg heiratet Johanna von Nassau Weilnau Saarbrücken (St). - Junggraf Johann von Nassau (St) und seine Brüder erhalten die Hälfte der Grafschaft Diez. - Johann von Wertheim und Markus Echter von Mespelbrunn sind mainzer Domherren. - Burg Hohenstein wird von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) großzügig ausgebaut. - Der unter der Führung Katzenelnbogens neugegründete Wetterauer Grafenverein mit Katzenelnbogen, Nassau-Weilburg, Nassau-Dillenburg, Rieneck, Solms, Ziegenhain und Wertheim ersetzt die Landvögte und die Landfriedenseinungen gegen die Expansion der Landgrafschaft Hessen und wird von Eppstein, Isenburg und Hanau unterstützt. - In Mainz wird ein Ochse, der beim Einkauf in Ungarn 3 ungarische Gulden und 54 Schilling kostet, für 7 ungarische Gulden und 66 Schilling verkauft. Die Ochsen werden vom kaiserlichen Reichserbkämmerer Konrad IX von Weinsberg (St) (52) verheiratet mit Anna von Leiningen (St) (++) in einer Herde von 200 bis 600 Stück Vieh die Donau entlang nach Norden getrieben.

1421 Jutta von Sayn Vallendar und ihr Mann Dietrich III von Runkel (St) (--) verpfänden Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ein Viertel an Burg und Stadt Runkel für 1.000 Gulden. - Graf Philipp von Katzenelnbogen der Ältere (St) (--) nimmt am Zuge von König Sigismund von Luxemburg (St) gegen die Hussiten teil. - Ausbruch erneuter Fehden auf dem Westerwald zwischen Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) und Reinhard II von Westerburg (St) einer- und Anna von Sayn (St) andererseits. Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St) (43) befreit den Grafen Johann IV von Katzenelnbogen (St) von den Zöllen zu Bacharach und Kaub. - Wiesbaden wird von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) gebranntschatzt (3035). - Graf Albrecht von Wertheim wird Fürstbischof des Hochsstifts Bamberg. - Reinhard II von Westerburg  (St) stirbt. - In Limburg an der Lahn findet ein Generalkapitel des Barfüßerordens statt. - Anna von Solms (St) und Diether von Isenburg (St) besitzen den mainzer Zoll aus dem falkensteiner Erbe. - In der Schlacht um die Weltersburg, einer Auseinandersetzung von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit den Herren von Weltersburg, wird die Burg Weltersburg schwer beschädigt. Der kölner Händler Melem taucht als Besucher auf der frankfurter Messe auf - Der erbenlose Graf Johann III von Namur verkauft sein Grafschaftserbrecht an Herzog Philipp III von Burgund der Gute. - Winrich Donner von Lohrheim ist Abt von Kloster Bleidenstadt. - Der münsteraner Dompropst Johann von Nassau Dillenburg (St) kehrt in den weltlichen Stand zurück, heiratet unstandesgemäß, bekommt eine Tochter, die Nonne in Köln wird und stirbt. - Der kölner Kaufmann Johann von Melem besucht die frankfurter Messe. - Der Herzog von Österreich Albrecht II von Habsburg (St) (24) heiratet in Prag die Königstochter Elisabeth von Luxemburg (St) (12). - In Venedig wird der Palast Ca d'oro am Canale Grande erbaut. - In Frankfurt verkaufen in der frankfurter Domkirche zwei Briefmaler ihre Kartenspiele.

1420 Beginn schwerer Konflikte von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) mit dem mainzer Erzbischof Konrad III von Daun und verschiedenen Adligen insbesondere den Ulnern von Dieburg und Gemeinden über die Behauptung und Ausübung von Hoheitsrechten im Gebiet der Obergrafschaft. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) erwirbt vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain die Herrschaft, die dieser von der Abtei Prüm am Rhein besitzt für 4.000 Gulden. Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) gelobt die Ehe zwischen Anna von Württemberg (St) (--) und Philipp von Katzenelnbogen, der Ältere (St) (--). - Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St) (58) stirbt kinderlos wodurch sein jüngerer Bruder Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) (50), der sich hauptsächlich in den Niederlanden aufhält, an die Macht kommt, sein Bruder Johann II von Nassau  Dillenburg (St) (--) residiert in Dillenburg und verwaltet die deutschen Gebiete. - Der Vasall Bechtram V von Vilbel, verheiratet mit xxx von Hattstein (--) verwandt, der auf Burg (Neu-) Falkenstein in einer Ganerbengemeinschaft lebt, wird wegen Geiselnahme frankfurter Kaufleute von Frankfurt gefangengenommen und enthauptet. - Zahlungsverkehrssysteme von Italien und Oberdeutschland werden endgültig verbunden. - Englische Truppen gelingt es Paris zu besetzen. Die Besetzung dauert bis 14 36. - In Flandern werden Kompasse mit berücksichtigter Abweichung vom magnetischen Nordpol hergestellt. - Madeira wird von Joao Goncalves Zarco entdeckt. - Die bayrisch-ingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach Bayern (St) (--), die Mutter von Karl VII von Frankreich behauptet fälschlicherweise ihr Sohn sei illegitim und könne somit nicht Thronfolger sein. - Im Weinsberger Bund schliessen sich 33 Reichsstädte zum Schutz der Reichsstadt Weinsberg zusammen. - Konrad von Hattstein nennt sich nach einer untergegangenen Burg Brombach zwischen Hanau und Mühlheim. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (18) und Graf Heinrich von Waldeck schließen ein lebenslängliches Bündnis. - Konrad Kyeser schreibt sein Feuerwerksbuch, in dem er steigende und brennende Feuer beschreibt. - Graf Johann von Solms Lich (St) (--) spaltet sich von Graf Bernhard von Solms Braunfels (St) (--) ab. - Der Tod des Schultheißensohn zwingt die Reifenberger zu einem Vergleich in dem sie allen Ansprüchen an Frankfurt entsagen. - Diemar von Reifenberg bemüht sich eineinhalb Jahre vergeblich um einen Termin eines gütlichen Tages in Frankfurt und sieht schießlich keine andere Lösung als eine Fehde. - Die Patrizierfamilie Stalburg, die in Genua und Venedig Niederlassungen betreibt, siedelt nach Frankfurt. - Der mainzer Patrizier Ort zum Jungen flieht aus Mainz aus auf Burg Vollrad, Östrich und 14 34 aus Frankfurt. - Die Grafenbrüder Bernhard II von Solms Braunfels (St) (--) und Johann V von Solms Lich (St) (--) besitzen Hohensolms und Greifenstein zu gleichen Teilen. - Anna von Solms (St) (--) und Diether von Isenburg Büdingen (St) (--) erhalten aus der falkensteiner Teilung Münzenberg, die halbe Stadt Münzenberg fällt an Eberhard von Eppstein (St) (--). Bernhard II von Solms Braunfels (St) (--) und Johann V von Solms Lich (St) (--) erhalten aus der falkensteiner Erbschaft die Ämter Lich, Laubach, Hungen mit Anteil Münzenberg. - Der starkenburger Burggraf Diether Kämmerer löst seine Treueeid auf Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) aus Loyalität zum mainzer Erzbischof Konrad von Daun (St) (--)- - Pfalzgraf Stephan von Wittelsbach von der Pfalz Simmern Zweibrücken (St) (--) kauft den Bezirk Klosterkumbd von Bertam von Vilbel und den Herren von Schöneberg. - Herzog Philipp III von Burgund der Gute geht eine Allianz mit England ein und lässt sich dafür ewige Unabhängigkeit von Frankreich garantieren. - Der ältere Bruder vom trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain Graf Johann II von Ziegenhain (St) (--) wird in den Reichsgrafenstand erhoben. - Der Liebhaber der geheimen Künste Graf Johann V von Sponheim (St) (--) macht den disibodener Zisterziensermönch Gobelin von Kreuznach zum Kaplan von Kloster Sponheim und unternimmt mit ihm angeblich eine Palästinafahrt nach Jerusalem. - Die Ehefrau von Francesco Sforza (St) (19), Polissena Ruffo, Gräfin von Montalto wird von einer ihrer Tanten durch Gift ermordet. Seine legitime Tochter wird ebenfalls durch Gift ermordet. - Ortlieb Donner von Lohrheim wird Abt von Kloster Arnstein. - Graf Johann II von Wertheim beginnt eine 10-jährige Fehde mit der Stadt Rothenburg ob der Tauber, die deshalb in die Reichsacht fällt, wegen der wertheimer Rechte an dem Ort Dülkheim. - Im frankfurter Stadtgebiet gibt es 120 durch Ewigzinsen verursachte verlassene Häuser und Hofstätten in geistlichem Besitz. - Die letzte Falkensteinerin, Anna von Falkenstein (St) (--) stirbt und soll als weiß gekleidetetes Gespenst wegen der Verlegung des von ihr gestifteten Spitals in Dreieichenhain spuken. - Im Vertrages von Troyes erkennt der französische König Karl VI, der Wahnsinnige den Thronanspruch dem englischen König Heinrich V durch die Heirat seiner Tochter Katharina von Valois mit König Heinrich V an und schließt seinen Sohn, den Mörder von Johann Ohnefurcht im Vorjahr von der Thronfolge aus. - Winrich von Langenau ist katzenelnbogener Burgmann auf Burg Laurenburg. - Ludwig von Cilli wird von den Ortenburgern adoptiert und zum eventuellen Erben eingesetzt. - Das solmser Laubach wird mit Mauern, Türmen und Gräben befestigt. - Die Böhmische Taboriten-Bewegung behauptet Christus käme Mitte Februar 14 20 erneut auf der Erde. Nach seinem Ausbleiben gründen sie eine geheime bewaffnete Sekte, die behauptet nicht jeder könne den zurückgekommenen Christus sehen. - Die elsässer Werkstube, eine Kopierstube die billige handschriftliche Kopien als Massenware erstellt umfasst u.a. Die 24 Alten von Otto von Passau und Eneas von Heinrich von Veldeke und Rosengarten und Lucidarius. - Der männliche Teil der Familie von der Leyen auf Burg Ockenstein, alias Burg zur Leyen stirbt aus und fällt an die Herren von Dattenberg. - Eberhard Mönch von Rosenberg ist mainzer Domkantor. - Richard Kolling, Heinrich Knebel von Katzenelnbogen und Otto Herdan von Büches sind mainzer Domherren.  - In Mainz ist das Patriziergeschlecht Zum Homberg alias Humbrecht und Heimbrecht Kappelhofgasse 8 nach Frankfurt ausgewandert. - In Mainz fallen die Dörfer Hechtsheim und Weisenau, die in herrschaftlicheppsteiner und gräflichsolmser Besitz sind, an xxx von Isenburg (St) (--). - In Frankfurt wird der Raubritter Bechtram von Vilbel (--) nach jahrzehntelangen Warnungen und Überfällen Auf der Schütt am Bockenheimer Tor mit zwei seiner Knechte gefangengenommen und geköpft.

1419 Wetter: Strenger Winter in Paris. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--), Graf Bernhard II von Solms Braunfels (St) (--), Herr Gottfried VII von Eppstein (St) (--), Herr Eberhard II von Eppstein (St) (--) und Diether von Isenburg (St) (--) schließen Frieden mit Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein. - Der Geldverleiher Salomon von Bingen, Jude zu St Goar muss auf all seine Pfänder gegenüber den Leuten von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) verzichten. Der Grund ist unbekannt (2904). Wiesbaden wird als Badeort mit 12 Badehäusern und ausschweifenden Festlichkeiten bekannt. - Erster Prager Fenstersturz, bei dem sieben katholische Ratsherren von der wartenden Menge aufgespießt werden. - Mit der Eroberung Prags beginnen die Hussitenkriege. Der abgesetzten König Wenzel von Luxemburg flieht auf die prager Wenzelsburg und stirbt. - Philipp III von Burgund der Gute wird Herzog nachdem der Dauphin, der spätere französische König Karl VII, seinen Vater Johann Ohnefurcht ermorden lässt. Die Ermordung ist Ursprung des lebenslangen Hasses gegenüber dem französischen Königshaus und veranlasste die Allianz Burgunds mit England. Burgund strebt nach Unabhängigkeit. - Gründung der Universität Rostock. - Der abgesetzte Herr Ulrich V von Hanau (St) (--) stirbt von seiner Frau verlassen angeblich geisteskrank in Schaafheim. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (--) stirbt in Aschaffenburg. - Trotz der von dem neuen mainzer Erzbischof Konrad III von Daun geschlichteten Fehde zwischen Frankfurt und Reifenberg kidnappt und ermordet Friedrich von Reifenberg (der Lange von Eschbach) den Schultheißensohn von Niedererlenbach, indem er den Gefangenen an einen Baum bindet und mit Moos erstickt. Friedrich von Reifenberg wird vom mainzer Erzbischof Konrad III von Daun gefangen. - Das frankfurter Leinwandhaus wird statt als Depot auch als Tanzort und als Gefängnis für Schuldner, Untersuchungs- und Strafgefangene, auch mit milderen Formen der Folter, später auch für Geisteskranke genutzt. - Königstein fällt an Gottfried VII von Eppstein (St) (--) und Eberhard von Eppstein (St) (--). - Die kölner Bürger beschweren sich beim kriegerischen kölner Erzbischof Dietrich von Moers über die Disziplinlosigkeit des Klerus, katastrophale Gottesdienste und die Händler, die sich im Dom einmieten und ihn zu einer Markthalle umfunktionieren. - Der würzburger Bischof Johann II von Brunn verbündet sich mit den Städten Fulda und Hersfeld und Landgraf Ludwig von Hessen (St) (17) gegen die Ganerben von der Tann. - Der sächsische Kurfürst Rudolf III wird von König Sigismund von Luxemburg (St) (51) nach Böhmen gesandt um dort für Ruhe zu sorgen und auf dem Weg dorthin mit Gift ermordet. - Der abgesetzte Papst Johannes XXIII wird begnadigt, freigelassen und stirbt 49 jährig. - Salpeterregal. - Die Stadt Grünberg richtet eine zentrale Wasserversorgung ein. - Johann von Kleve wird geboren und verbringt seine Kindheit und Jugend am brüsseler Hof von seinem Onkel Herzog Philipp III von Burgund der Gute. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (--) und Graf Johann V von Sponheim Starkenburg (St) (--) teilen sich die innere Burg Neu-Baumburg. - Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) (--) vermittelt erfolgreich die verhängnisvolle Ehe von Herzog Johann IV von Brabant und dessen Cousine Jakobäa von Wittelsbach Straubing Holland (St) (19). - In der Nikolaikirche in Frankfurt wird ein Mord begangen. - Die Stadt Hanau ist von mainzer Beamten besetzt. Hanauer Bürger wollen sie vertragsgemäß nach dem Tod von Ulrich V von Hanau loswerden. Ein militärischer mainzer Handstreich wird erfolgreich vereitelt, Hanau von der mainzer Besatzung befreit und dem rechtmäßigen Herrn Reinhard II von Hanau übergeben. - Der neue mainzer Erzbischofs Konrad von Daun, der auf Burg Ehrenfels gewählt wird, da die mainzer Bürger dem Klerus gegenüber feindlich eingestellt sind, beginnt sein Amt mit Forderungen gegen Landgraf Ludwig von Hessen (St) (17) und vertreibt den fuldaer Fürstabt Johann von Merlau, der zu Landgraf Ludwig von Hessen (St) (17) flieht. - Phillip von Virneburg erheiratet mit Katharina von Saffenberg Teile der Grafschaft Neuenahr und die Herrschaft Saffenberg. - Das Amt des Landvogtes der Wetterau wird nicht mehr besetzt. - Die deutsche Königin Barbara von Cilli (St) (--) ist Astrologin und Alchemistin, geht fremd und zeigt offen die zerrütteten Verhältnisse. Sie wird von ihrem Mann König Sigismund von Luxemburg (St) (51) gedemütigt, indem sie mit ihrer Tochter auf einen ärmlichen Bauernhof verbannt wird. König Sigismund von Luxemburg (St) (51) verweigert ihr die Anwesenheit bei der Krönung ihres Mannes zum König von Böhmen. - Der päpstliche Legat und Kardinal Pierre d'Ailly sagt in Avignon das Weltende zuerst für 16 92 und später bis 17 89 voraus. - Der mainzer Domherr Eberhard vom Stein stirbt. - Peter von Udenheim ist mainzer Domscholaster. - Johann von Bibra, Schenk Dietrich von Erbach und Gerhard von Kramberg sind mainzer Domherren. - In Mainz wird das bereits 807 Jahre bestehende Kloster St Alban gegenüber der Mainmündung später Lustschloss Favorite später Stadtpark in ein Ritterstift umgewandelt, wofür der st albaner Klosterabt Hermann von Guntersblum (--) mit dem Abtsgarten abgegolten wird.

1418 Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (32) versucht das Schloß Katzenelnbogen mit Zubehör von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) zurückzugewinnen, worüber es in den nächsten Jahren zu ernsten Auseinandersetzungen zwischen beiden kommt. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) erhält vom kölner Erzbischof Dietrich von Moers eine jährliche Rente aus dem Bonner Zoll. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) (--) stirbt bei einem Angriff auf St Goar während des Kriegszuges gegen die Stadt Köln, wegen deren Weinzoll und des Baus von Wassermühlen, auf Burg Maus an einem Schlaganfall, damit stirbt das Geschlecht der Falkensteiner aus. Das Erbe geht an die Herren von Eppstein (Königstein), die Grafen von Solms (Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen, Laubach und Butzbach) und davon an Isenburg-Büdingen, (Langen, Sprendlingen) mit Burg Hayn (Diether von Isenburg Büdingen (St) (--) verheiratet mit Elisabeth von Solms (St) (--)), die noch Werners Schwester als Wohnsitz wählt, und ein kleiner Teil an die Grafen von Sayn und die Grafen von Virneburg. - Burgund strebt nach einem unabhängigen Königreich. - Heinrich der Seefahrer initiiert portugiesische Entdeckungsreisen. - Der frankfurter Wechsel, der Wessil, wird aufgegeben. - Der französische König Karl VII verbündet sich mit den Armagnaken, die aber nach 1.000 Opfern aus Paris vertrieben werden. - Aus dem Erbe des trierer Erzbischofs Graf Werner III von Falkenstein (St) (--) erhält Solms-Braunfels die Orte Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen, Laubach und Butzbach. Anna von Sayn und Diether von Isenburg Büdingen (St) (--) teilen sich den gemeinsam verwalteten Besitz Burg Hayn, Langen, Offenbach und den Wildbann Dreieich. - Peter von Solms (--) beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Der neue trierer Erzbischof Otto von Ziegenhain und Onkel des verstorbenen trierer Erzbischofs Werner III von Falkenstein (St) (--) bestätigt der Stadt Limburg an der Lahn ihre Stadtrechte. - Die darmstädter Turmwächter blasen das große Horn, Posaunen oder Zinken (Zinkblashörner). - Siegfried von Runkel (St) (--) schwört trotz des Todes seines Vaters Dietrich von Runkel während der Gefangenschaft in der Burg Friedberg Eberhard von Eppstein (St) (--) Urfehde. - Burg Abenheim wird erbaut. - Die Stadt Kreuznach erhält Jahrmarkt, Münze und Juden. - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht erobert Paris. Während der neue Kronprinz Karl VII fliehen kann kommt sein Kommandant Graf Bernhard von Armagnac ums Leben. - Graf Adolf II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (32). - Graf Johann II von Ziegenhain und Gottfried von Ziegenhain (St) (--) verkauften die Hälfte der Burg Lißberg an Landgraf Ludwig von Hessen (St) (16) . - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (50) verleiht Graf Albrecht von Hohenlohe (St) (--) die unumschränkte Gerichtshoheit für sein gesamtes Territorium. - Auf der Sauerburg gibt es 3 Steinbüchsen aus Messing und Eisen, 4 Kammerbüchsen 2 Hakenbüchsen 2 Vögler (Hinterlader Kammerbüchse) 19 kleine Handbüchsen 2 Lotbüchsen ( Bleibüchsen) und 40 Armbrüste. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (--) läßt frei im Mittelschiff des Mainzer Doms eine Grabkapelle errichten. - Die Herbergen in Konstanz bieten ihren Gästen einen Tisch, Tischtücher und Betttücher, die 14-tägig gewechselt werden, Kopfkissen, Federkissen, Töpfe, Kessel, Kannen und einen Unterstand für die Pferde. - Das Buch De imitatione Christi wird anonym verbreitet und wird meistverbreitetes Werk nach der Bibel. - Die bayrisch-ingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) (--), wird von ihrem Verbündeten dem burgunder Herzog Johann Ohnefurcht gefangen gehalten. Der Graf von Armagnac bringt sie in Sicherheit. - Tanzwut (Es wird von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - Diether von Isenburg Büdingen (St) (--) wird Mitglied in der Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Benigne von Bellersheim ist Äbtissin in Kloster Patershausen. - Die solmser Erben der Burg Münzenberg verzichten dort zu wohnen und beziehen einen Gutshof südlich der Burg. - Ritter Dam Knebel von Katzenelnbogen erscheint im Karmeliterkloster Schwarz-Kloster Kreuznach. - Johann Wais von Fauerbach wird mainzer Domdekan. - Eberhard III von Stein ist ist mainzer Domscholaster. - Otto von Falkenberg ist mainzer Domkantor. - Philipp von Kronberg, Heinrich von Merlau genannt Böhm, Johann Flach von Schwarzenberg, Raban von Helmstadt und Raban von Liebenstein sind mainzer Domherren.

1417 Wetter: Jahresbeginn mit anhaltend strengem Winter. - Großes Ritterturnier in Frankfurt. - Durch den Tod der letzten Gräfin von Sponheim und Vianden, Marie (St), gelangt ihr Erbe in den Besitz der Grafschaft Vianden. - Das Konzil von Konstanz erklärt alle drei Päpste für abgesetzt, beendet mit der Wahl Martin V, der das Papsttum stärkt und Pogrome verbietet, das abendländische Schisma. Die Wahl ist die einzige eines Papstes auf deutschem Boden. - Die Burgunder fallen in Paris ein und besetzen es. Der 16-jährige Thronfolger wird von Graf von Armagnac gerettet, seine ungeliebte Mutter bleibt und verbündet sich mit dem Feind. - Die Grafschaft Sponheim wird nach fast 200 Jahren wieder in einer Hand vereint. - Teilung der Kauzenburg zwischen den Sponheimer Grafen und dem Kurfürsten und Pfalzgrafen Ludwig III von Wittelsbach (St) (39). - Die Land- und Markgrafen Friedrich IV, Wilhelm II und Friedrich der Jüngere von Thüringen und Landgraf Ludwig von Hessen (St) (15) schließen einen Frieden auf weitere drei Jahre. - Der wohlhabende mainzer Fernkaufmann und Mitglied des Weiten und Neuen mainzer Rates Gerwin van Brickelveld stirbt und hinterlässt umfangreichen Rentenbesitz in Dortmund und Oberwesel. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) verpfändet Königstein an Ritter Friedrich von Stein. - Teilung der kreuznacher Kauzenburg zwischen den Sponheimer Grafen (St) und dem Kurfürsten und Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach (St) (39). - Philipp von Hanau Lichtenberg, der Jüngere (St) wird in Windecken geboren. - Der sponheimer Abt Bernhard wird mit allen anderen Dominikanern zum Konzil nach Konstanz zitiert und gibt für die Reise mit Diener 50 Gulden aus. Nach seiner Rückkehr schafft er es die Mönche dazu zu bewegen in geweihten Räume keine Prostituierten alias Sexarbeiterinnen mehr mitzunehmen und verliert ein Auge beim wütenden Fällen eines Kirschbaums im Klosterhof unter dem sich die Mönche mit Prostituierten herumtreiben. Da die Mönche sich nicht unterordnen verlässt der Abt sein Kloster und lebt in den Städten Bingen, Kreuznach und Trarbach. - Herzog Johann III von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St), heiratet eine Nichte des Königs und entfaltete in seiner niederländischen Residenz Den Haag ein reiches höfisches Leben. - Äbtissin Adelheid von Reifenberg stirbt in Kloster Thron. - Die bayerischingolstädter Prinzessin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St), verbündet sich mit ihrem Verleumder dem burgunder Herzog Johann Ohnefurcht und legitimiert seinen Herrschaftsanspruch. - Kloster Dierstein wird nur noch als Jungfrauenstift bezeichnet.

1416 Weistum über die im Falle eines Krieges der Herrschaft Katzenelnbogen zu Kriegsdiensten verpflichteten 24 Dörfer im Einrich. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (48) versucht im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich zu vermitteln. König Sigismund von Luxemburg (St) (48) schließt ein Waffenbündnis mit England gegen Frankreich im Vertrag von Canterbury und unterstützt dabei den Herzog Adolf von Berg gegen Kardinal Ludwig von Bar. - Der heiliggesprochene italienische Wanderprediger und spätere päpstliche Inquisitor Johannes Capistranus startet feurige Reden gegen die Ungläubigen, Juden und die Prunksucht auch in Deutschland. - Al-Kasi entdeckt und beschreibt das Planetenäquatorium. - Nikolaus Krebs von Kues studiert in Heidelberg. - Der Edle Johann von Sayn, Graf von Wittgenstein, hat von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (14) das Schloß Eysschensteyn zu Lehen empfangen. - Vertrag zwischen Landgraf Ludwig von Hessen (St) (14) und dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (--) über den Gehorsam der Geistlichkeit nach Aufhebung des Schismas. - Augsburg erhält eine Strassenpflasterung. - Die Grafen von Salm in den Ardennen sterben aus und vererben an Johann V von Reifferscheid. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) (--) verleiht den Metzgern von Limburg an der Lahn die Zunftrechte und die limburger Tuchmacher eröffnen eine ständiges Lagerhaus in Zürich. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) (--) lässt die neuen frankfurter Warten im Wildbann Dreieich zerstören. - Nach dem Tod von Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (--) erbt Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St) (54) die Regierung. - Philipp von Isenburg Grenzau (St) (--) verkauft seine Dörfer Niederwallmenach und Reitzenhain an Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) (--), seine Rechte in Niederwallmenach an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--) . - Graf Heinrich von Weilnau (St) (--) und Schenk Eberhard von Erbach fordern vergeblich Graf Johann II von Ziegenhain und seinen Bruder Gottfried von Ziegenhain (St) (--) auf, die eroberte rodensteiner Burg Lißberg zurückzugeben und Hermann von Rodenstein und Lißberg und seine Kinder freizulassen. - Der hessische Adel fällt aus Rache für ständige Übergriffe in die Grafschaft Nassau ein und verwüstet das Dillgebiet. Graf Johann von Nassau (St) (--), der Hübner, zieht mit einem zahlenmäßig doppelt so starken Heer (in Wetzlar oder Herborn) in der Stippach gegen die Hessen um den fünfjährigen Landgrafen und sich aus einem vermeintlichen Hinterhalt durch ein Trompetensignal ausgelöst ungeschickt zurück, woduch sein Heer vernichtet wird und die gefangen nassauer Adeligen in den Türmen von Burg Königsberg (ehem solmsisch), Blankenstein, Biedenkopf und Marburg inhaftiert werden. Der unglückliche nassauer Kundschafter Fritz Galgenholz ist Söldner aus Hessen. - Der kurpfälzer Erbtruchsess Herr Friederich von Scharfeneck stirbt nach sein Bruder Herrmann von Scharfeneck kinderlos womit das Geschlecht ausstirbt. - Peter zum Paradies, der Sohn von Siegfrid vom Paradies, schenkt dem frankfurter Liebfrauenstift ein vergoldetes Kruzifix mit Edelsteinen, drei Saphiren, drei Diamanten und großen Perlen. - Der illegitime Herzog, der châloner Bischof Ludwig von Bar (--) gründet zur Unterstützung seiner Erbschaft Lothringen gegen Herzog Adolf von Berg die Adelsgesellschaft vom Vom Weißen Windspiel. - Die frankfurter Patrizier- und Tuchgroßhändlertochter Lisa von Neuhaus geht nach dem Tod ihres Mannes ins Kloster. Ihre Schwester ist Nonne in Kloster Altenberg. - Der mit Heilwich von Haiger verheiratete kronberger Amtmann und westerburger Vogt Gerhard von Schönborn stirbt. - Der frankfurter Patrizier Heinrich Welder wird frankfurter Syndicus. - Ein kleiner Teil von Burg Gutenberg und das Dorf Weithersheim werden von Gräfin Elisabeth von Sponheim und Vianden (St) (--) ihrem Schwager Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz der Bärtige (St) (--) übertragen. - Johann von Lewenstein alias Löwenstein ist mainzer Domherr. - In Frankfurt wird der eingeheiratete frankfurter Patrizier xxx Humbracht in die adelige Gesellschaft Alten Limpurg aufgenommen.

1415 Der Prozess gegen den Reformer Jan Hus findet im Münster von Konstanz statt. Er wird in der Altstadt in der Strasse Zum Hussenstein auf dem Scheiterhaufen verbrannt und die Asche in den Rhein geworfen. - In Frankfurt wagen sich wegen der Wolfsplage die frankfurter Feldschützen nicht in die Weinberge des frankfurter Nordends. Frankfurts Dombau wird mit der Fertigstellung des Turms beendet. - Johannes von Gmunden gibt astronomische Daten für jeweils 19 Jahre im Holztafeldruck heraus. - Der venzianische Kaufmann Niccolo dei Conti beginnt seine Reise nach Damaskus, Bagdad, Ormus, Indien, Ceylon, Sumatra, Bangkok und lässt sie als De varietate fortunae herausgeben. - Der mögliche Thronanwärter und englische Graf Richard von Conisburg gesteht dem englischen König Heinrich V, vor dessen Aufbruch nach Frankreich seinen Verrat und wird enthauptet. - Das vom deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (47) einberufene Konzil von Konstanz setzt alle Päpste ab und und ernennt als neuen Papst Martin V. Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (47) lässt Papst Johannes XXIII, der verkleidet aus Konstanz flieht, in Freiburg im Breisgau gefangen nehmen und Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (37) übergeben, der ihn bis zu seiner Begnadigung 14 19 zunächst in Heidelberg und 14 18 nach Lösegeldzahlungen auf Burg Eichelsheim bei Mannheim gefangen hält. - Burg Braunfels wird solmser Residenz da Solms-Burgsolms mit Johann VI von Solms (St) verheiratet mit Wildgräfin Agnes von Kirburg, im Mannesstamme ausstirbt. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus, ab 15 62 Frankfurter Dom, erhält einen Turm. - Der frankfurter Hauptmann Bechtram von Vilbel nimmt einen reifenberger Ritter während der Kirchmesse gefangen und bringt ihn nach Bonames. - Das Amt des Landvogtes der Wetterau wird wegen der Verpfändung der Reichsstädte Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen nicht mehr besetzt. - Der Steinmetzmeister Jacob von Cölln wird zum Bau des frankfurter Römers um Rat gefragt. - Emmerich von Heppenheft ist Dienstmann des mainzer Erzbischofs Johann II von Nassau (St). - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht und sein Sohn Philipp III von Burgund der Gute nehmen an der Schlacht von Azincourt nicht teil. In der Schlacht von Azincourt wird ein zahlenmäßig überlegenes Heer des geisteskranken französischen Königs von englischen Berufsinvasionstruppen vernichtet und fast alle Gefangenen ermordet. Der Bruder des burgunder Herzog Johann Ohnefurcht, Anton von Burgund (St), der Bruder von Karl von Lothringen, Graf Ferry von Vaudemont und Eduard III von Bar fallen. Der châloner Bischof Ludwig von Bar (45) beansprucht illegitim als Erbe den Herzogtitel von Lothringen und obwohl er nicht in den weltlichen Stand zurücktreten darf und beginnt einen Krieg bis 14 19. - Die Habsburger fallen beim deutschen König Sigismund von Luxemburg (St) (47) in Ungnade. - Graf Johann II von Ziegenhain und sein Bruder Gottfried von Ziegenhain besetzten gewaltsam die rodensteiner Burg Lißberg, ein schon 13 96 mit dem Tod von Friedrich von Lißberg heimgefallenes Lehen und dass Johann von Rodenstein, ein Vetter Friedrichs, sie unrechtmäßig in Besitz genommen habe. Die Reichsacht führt zu einem erneuten Eroberung Lißbergs durch Hermann von Rodenstein, doch Graf Johann II von Ziegenhain und sein Bruder Gottfried von Ziegenhain (St) lassen sich nicht abhalten die rodensteiner Burg Lißberg, erneut zu erobern und dabei Hermann von Rodenstein und seine Kinder gefangenzunehmen. - Graf Johann von Nassau (St), der Hübner, fängt den hessischen Landhofmeister Ritter Rietesel. - Graf Dietrich von Sayn (St) wird in Altenkirchen geboren. - Der wormser Kämmerer Johann von Dalberg Ritter im Dienste der Pfalzgrafen; Burgmann in Oppenheim, stirbt. - Der mainzer Erzbischofs Johann II von Nassau  (St) wird auf dem Konzil von Konstanz mit den Worten Er sei wert verbrannt zu werden vom Patriarch von Konstantinopel beleidigt, reist sofort ab und fährt sofort mit dem Schiff von Schaffhausen zurück nach Mainz. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wird Landvogt in der Wetterau. - Das Stundenbuch der Herzogin Maria von Geldern, Ehrenjungfer von Valentina Visconti (St), entsteht. - Philipp Flach von Schwarzenberg ist mainzer Domkustos. - Johann Wais von Fauerbach ist mainzer Domscholaster. - Johann von Reifenberg und Eberhard Mönch von Rosenberg sind mainzer Domherren. - Mit dem Tod des seines Vaters wird Konrad IX von Weinsberg (--) alleiniger Reichserbkämmerer, wobei mit dem Amt die Lehen von Falkenstein, Münzenberg und Königstein verbunden sind, die die Erben des vorigen Erbunterkämmerers xxx von Falkenstein (++) beanspruchen.

1414 In Frankfurt steht der Galgen auf dem Blittersdorfplatz Ecke Mainzer Landstrasse/Elbestrasse (20 16). - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St), ist bei der Krönung anwesend. - Die Sachsenhäuser Warte in Frankfurt wird gebaut. - Graf Simon III von Sponheim Vianden (St) stirbt ohne männlichen Erben. - Langen brennt beim Streit zwischen Frankfurt und dem Besitzer, dem trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) ab. - Der Rest der Burg Virneburg geht an den trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St). - Das Englische Unterhaus erlangt Gleichberechtigung mit dem Oberhaus. - 2. Reformkonzil beendet Schisma und verurteilt Hus. - An die alte Pfalzkapelle in Aachen wird eine Chorhalle, das Glashaus von Aachen mit den größten jemals errichteten gotischen Fenstern angebaut und eingeweiht. - Graf Johann von Nassau Dillenburg  der Ältere, Graf Adolf von Nassau, sein Sohn, und seine Brüder empfangen das hessische Lehen Herborn und Burg Wallenfels. - Alle thüringer Grafen und Landgraf Ludwig von Hessen (St) (12) beenden ihre Fehde. - Die Zünfte in Marburg: Wollenweber, Fleischhauer, Bäcker, Schuster, Schneider, Gerber, Krämer, Kleinhändler, Böttcher, Kannengießer, Spengler und Leineweber. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (12) besitzt zwischen Schwarzenberg und Melsungen einen Tiergarten. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (12) schenkt seinem Pfeifer und Hofgesinde Heinz Tempel ein Haus in der Stadt Kassel am Steinweg. - In Selbold führt Hauptmann Werner von Hirzenhain eine Fehde gegen Frankfurt, wird schwer verwundet, gefangen genommen und erhält harte Sühnebedingungen. - Frankfurt baut eine Warte im Wildbann Dreieich und zieht den Zorn des trierer Erzbischofs Werner III von Falkenstein (St) auf sich. - Der sonderbare und letzte männliche Nachkomme der Familie Sponheim, Graf Johann von Sponheim V Starkenburg (St), der sich mit schwarzer Kunst und zwielichtigen Projekten beschäftigt, übernimmt die Regierung der hinteren Grafschaft Sponheim. - Belagerung von Friesack in Brandenburg. - Der französische Graf Bernard d’Armagnac und Führer der Armagnacs macht sich zum Diktator von Paris. - Die kölner Ministerialenfamilie von Ritter Friederich von Pattberg muss ihre Herrschaft an die Grafen von Waldeck abtreten. Die Korbacher brennen die Stadt Padberg nieder. - Graf Johann II von Ziegenhain und Gottfried von Ziegenhain werden wegen ihrer Verwicklung in eine heftige Fehde mit Siegfried von Ferkenhausen mit der Reichsacht belegt. - Herzog Ernst von Habsburg - Innerösterreich, der Eiserne (St) wird bei seiner Palästinafahrt in Jerusalem zum Grabesritter geschlagen. - In Nassau dient der Graue Turm als Gefängnis und Folterkammer und ist im Besitz der nassauer Grafen. - Der Ehemann von Agnes von Kolling, aufgewachsen auf Burg Hauenstein, Eberhard von Krombach wird in Frankfurt bei einem Ritterturnier zum Ritter geschlagen. - Burgmannen von Gelnhausen befehden Städte und Fürsten für eine Wiedergutmachung für die Zerstörung ihrer Burgen durch König Ruprecht von Wittelsbach (St) (54) im Krieg von 14 04. - Dietrich IV von Runkel (St) ist Erbamtmann in Andernach. - In Frankfurt werden in der Domkirche bis 14 24 Spielkarten verkauft. - Der deutsche König Sigismund von Luxemburg (St) (46) lässt in Frankfurt im Kaisersaal die Quaternionen der Reichsverfassung als Wandbildnis schaffen. - Die frankfurter Fischerzunft hat das Recht auf dem Main von Mainz bis Aschaffenburg zu fischen. - Bei der Bestätigung der Kurwürde des rheinischen Pfalzgraf Ludwig III von Wittelsbach (St) (--) regelt König Sigismund von Luxemburg (St) (45) auch die Erbfolge, die der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St), der kölner Erzbischof Dietrich von Moers, Rudolf Hrz. v. Sachsen, Herzog Rainald von Jülich, der mit Elisabeth von Wittelsbach Bayern (St) (--) verheiratete nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern (St), die BB. Georg v. Passau, Johann v. Würzburg, Raban v. Speier; Graf Adolf von Kleve, der mit Beatrix von Baden (St) verheiratete Graf Emicho von Leiningen (St), der mit Gräfin Margarethe von Nassau Saarbrücken (St) verheiratete Graf Friedrich von Veldenz (St), Graf Johann von Katzenelnbogen (St), Graf Johann von Wertheim und Graf Thomas von Rieneck bezeugen. - Markward von Praunheim und Peter Echter von Mespelbrunn sind mainzer Domherren. - Philipp von Kronberg (21) nimmt an einem Ritterturnier zur Fastnach in Wiesbaden und zu Martini im November in Boppard teil. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) ist bei der Krönung von König Sigismund von Luxemburg (St) (46) in Aachen zugegen.

1413 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. - In Mainz kommt es zu Hungerkrawallen - In Würzburg überrascht das Hochwasser die Menschen in der Nacht. - Die Galluswarte in Frankfurt wird gebaut. - Hungerkraalle in Mainz zwingen die Patrizierfamilien die Stadt zu verlassen. - Der auch an Epilepsie erkrankte englische König Heinrich IV stirbt an Lepra. - Die französischen Prinzen stellen sich geschlossen gegen den Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht. Herzog Ludwig II schickt die Ehefrau Katharina von Burgund seines Sohnes Ludwig III zurück zum Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht und lässt ihn erneut heiraten. - Jan Hus predikt auf tschechisch gegen den Ablass und fordert eine nichthierarchische Struktur der Kirche, in der nur Christus das Oberhaupt sein kann. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) bestätigt und bekräftigt die Übereinkunft seines Vaters Landgraf Hermann II von Hessen (St) (72) mit Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St), daß er dessen Tochter Johanna zur Frau nehmen soll und will. - Nach dem Tod von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (72) beginnen nassauer Aggressionen. - Landgraf Ludwig von Hessen (St) (11) versichert der Stadt Allendorf das Salzwerk in den Sooden und den Pfännern ihre Rechte. - Beim Pulvermachen explodieren in Kassel drei Tonnen Pulver mit einem Todesopfer. - Das bickenbacher Hauskloster Heiligenberg wird geschlossen. - Giovanni di Bicci de Medici wird Bankier des Papstes Johannes XXIII. - Acht frankfurter Diener geraten beim Versuch Conz Tode zu fangen in katzenelnbogener Gefangenschaft. - Der Goldschmied Jacob Helmann zieht von Orsoy nach Köln und legt dort ein Heimatzeugnis für seine Rechtschaffenheit vor. - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht triumphiert in Paris und löst dadurch eine Gegenbewegung aus, die ihn zwingt aus Paris zu fliehen. Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wird von König Sigismund von Luxemburg (St) (45) zum Hauptmann der luxemburger Ritterschaft ernannt. - Die deutschen Städtebünde schaffen die Brakteat-Umtauschaktionen ab und führen den Ewigen Pfennig ein, einer wie ehemals üblichen dickeren doppelseitig geprägten Münze. - Herzog Ludwig von Anjou verlobt seine Tochter mit dem französischen Thronfolger. Yolande von Bar ist ihre Urgroßmutter. - Katharina von Reifenberg (--) stirbt in Kloster Klarenthal. - Gerhard II von Schönborn (St) (--) nennt sich Gerhard III von Westerburg (St) (--) und sein Bruder Philipp von Schönborn (--)  wird 14 30 mainzer Domherr. - Der Anführer der Flegler Ritter Friedrich von Heldrungen wird von einem Köhler erschlagen. - Otto von der Spor ist mainzer Domherr. - Eberhard von Hesenstamm (--) verkauft seinen Besitz in mehreren Orten der Obergrafschaft mit seinem Anteil an der Gerauer Mark an Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) (--). - Schwere Fehde zwischen Katzenelnbogen und Reinhard II von Westerburg (St) (--) im Westerwald. - In Wiesbaden Frauenstein wird ein Gerichtsbuch eingeführt. - In Darmstadt Jugenheim wird der Konvent im Kloster Heiligenberg aufgehoben. - Frankfurt Bonames wird gegen die Raubritter aus dem Taunus mit einer Ringmauer, 13 Türmen, 2 Toren und Gräben befestigt.

1412 In Frankfurt wird ein Ritterturnier ausgetragen. - Erstes Auftauchen von Sinti und Roma in Frankfurt, die sich als Pilger aus Klein-Ägypten ausgeben um an Almosen der Stadt zu kommen. - Pest in Heidelberg. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein verleiht den Wollwebern oder Tuchmachern von Limburg an der Lahn die Zunftrechte. - Der frankfurter Rat wehrt sich gegen Fehdeerklärungen von Graf Alf von Nassau Diez und bestürmt Burg Camberg und danach Burg Reifenberg. - Die Funktion einer Zollburg wird von Stolzenfels auf Burg Kunostein übertragen. - Willem de Vrieze, der Mann der Gastwirtstochter Marguerite de Risoir in Hall wird hingerichtet. Sie ist die illegitime Enkelin von Herzog Philipp II des Kühnen von Burgund. - Die Armagnacs verbünden sich kurzfristig mit dem englischen König, der dies bedauerlich für die Armagnacs als willkommene Einladung zum Einmarsch sieht. Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht kauft sich in der pariser Bürgerschaft die gut organisierten Metzger und kleinen Handwerker mit Geld und Wein und der Rückgabe ihrer Privilegien. - Der Rheinzoll wird von Kapellen nach Engers verlegt. - Elisabeth Schelris wird bis 14 45 Äbtissin von Kloster Himmelthal bei Aschaffenburg. Sie verkauft dabei zahlreiche Klostergüter um ihren luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. - Graf Philipp von Nassau Weilburg-Saarbrücken (St) wird mit Elisabeth von Lothringen (St) (16) mit einer Aussteuer von 10.000 Gulden verlobt. Die Heirat von Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken mit Elisabeth von Lothringen (St) (16) soll ein Brückenschlag zwischen den rivalisierenden Parteien Orleans-Bar und Burgund Lothringen sein. - Der wormser Bischof Johann von Fleckenstein beansprucht in der wormser Residenz Ladenburg für die Pfarrkirche einen zweiten Turm, da es ihm als Bischof zustünde. Er will einen Dom. - Im Harz fordern die Flegler die gerechte Verteilung von Gütern und die Abschaffung von Steuern und Fronen unter der Führung von Ritter Friedrich von Heldrungen. Burg Heldrungen wird vom thüringer Feldhauptmann eingenommen und die Anführer zu Tode gegeißelt. - Wilhelm Knebel von Katzenelnbogen ist im Besitz von Burg Dill, da sein Vater Ritter Otto Knebel von Katzenelnbogen Graf Johann V von Sponheim 1.400 Gulden geliehen hatte. - Richard von Kleen alias Cleen ist mainzer Domherr. - Philipp von Kronberg (19) nimmt an einem Ritterturnier nach Ostern in Landau in der Pfalz teil. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen vergleicht sich wegen seiner Mannlehnsforederungen mit dem Herzog von Jülich und Geldern gegen Anweisung jährlicher Einkünfte aus dem Rheinzoll von Lobith, der lezten Zollstelle vor dem offenen Meer. - In Frankfurt muss Unrat im Sommer innerhalb von 3 Tagen weggeräumt werden.

1411 Nach dem Mord mit Gift an seinem Onkels Jobst von Mähren (St) wird der ungarische König und brandenburger Kurfürst Sigismund von Luxemburg (St) (43) deutscher König. - Die frankfurter Gerichtsbarkeit geht vom mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (51) auf den Rat der Stadt Frankfurt über. - Der Vitztum Hamann Echter belagert mit 500 Pferden die Stadt Gelnhausen, Er will Wiedergutmachung für die Zerstörung der Burg Tannenberg. - Ritterturnier in Mainz. - Trotz Zollkrieg zwischen der Messestadt Frankfurt und Straßburg werden auf der Messe Frankfurt 2.100.000 Liter Elsässer Wein auf etwa 120 Schiffen aus Straßburg umgesetzt. - In Straßburg wird eine Organisation der Bettler gegründet, die denen der Zünfte ähnelt. Betteln ist nicht nur eine legitime Erwerbsmöglichkeit, sondern Almosen zu geben ist eine Möglichkeit sich seiner Sünden zu entledigen und dadurch, dass sich der Bettler der Verachtung der Gesellschaft aussetzt erzielt dieser ein religös-moralisches Ansehen, das ihn über alle anderen Stände erhebt. - Vertrag zwischen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (70) und dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (44). - Philipp von Reifenberg beraubt frankfurter Bürger, verbrennt frankfurter Eigentum und bekämpft gemeinsam mit der Stadt Friedberg die kronberger ? Raubritter. - Die Briefboten des mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (51) müssen auf den mainz-frankfurter Marktschiffen keinen Fahrpreis bezahlen. - Die Ganerben von Neu-Falkenstein, Kronberg und Hattstein schließen einen Burgfrieden für Neu-Falkenstein. - Schenk Philipp von Erbach befehdet Gottfried VII von Eppstein (St) und Eberhard von Eppstein (St). - Burg Hattenheim fällt in das Eigentum der Freiherren Langwerth von Simmern. - Mit Johann II von Brunn wird ein elsäßer und nicht heimischer Adeliger Fürstbischof in Würzburg und führt dort ein luxuriöses und weltliches Leben mit vielen Frauen. - Anna von Kronberg heiratet Eberhard von Eppstein (St), die erste kronberger Heirat mit einem einflußreichen Geschlecht. - Der Patrizier Engel Brun von Brunfels alias Braun von Braunfels ist frankfurter Ratsmitglied. - Der frankfurter Henne Wyle wird trotz solmschen Geleits bei Wölfersheim von Ulrich von Kronberg und Walter von Reifenberg beraubt. - Der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht fällt mit einer Armee von 60.000 Männern in Paris ein und vernichtet die Truppen der Armagnacs vollständig. - Graf Emich von Leiningen VII Hartenburg (St) heiratet die 11jährige Markgräfin Beatrix von Baden (St). - Die Brückenmühle an der Alten Brücke in Frankfurt wird erbaut. - Ein sponheimer abhängiger Geistlicher, vom Grafen erzogen und von Jugend an von ihm zur Schule geschickt und Schreiber des Grafen versucht vergeblich die Burg Grumbach in die Hände der Feinde des Grafen von Katzenelnbogen zu spielen. - Graf Johann V von Sponheim (St) bekriegt Konrad von Sickingen. - Die Schenkin Elisabeth von Erbach aus dem Hause Kronberg stirbt. - Gräfin Elisabeth von Hanau, geb als Elisabeth von Ziegenhain, trennt sich von ihrem Mann Graf Ulrich V von Hanau (St) und zieht mit ihren drei Töchtern in die Nachbarschaft von Kloster Klarenthal. - In Siegen gibt es 25 abgabenpflichtige Eisenerzhütten. - Ulrich von Bergheim kauft die Ruine Burg Alzenau. - Gerhard von Schönborn wird Amtmann in Kronberg. - In Mainz bestehen die Patrizier gegenüber den Zünften auf ihre Steuer- und Zollfreiheit und 117 Patrizierfamilien verlassen aus Protest die Stadt, darunter auch die Gutenbergs. - Der Orden des Hopfens wird in Flandern vom burgunder Herzog Johann Ohnefurcht zur Ehrung des Hopfenanbaus, auch zur Förderung des Ansehens des Herzogs bei den Bauern und der Liebe zum Bier gestiftet und im Ausland als Bierorden belächelt. Der burgunder Herzog Johann Ohnefurcht ist Vortrinker der herzoglichen Trinkgesellschaft Gambrinus. - Die wild- und rheingräfliche Burg Brunkenstein wird zerstört und geschleift. - Einer der Maler des Stundenbuchs und persönlicher Diener von Herzog Johann von Berry Bruder Paul (24) verliebt sich in Gillette la Mercière (12). Gillette la Mercière (11) flüchtet zu Herzog Johann von Berry, da ihre Eltern den Kontakt verbieten. Trotz der durch den französischen König befohlenen Herausgabe des Mädchens heiraten die beiden. - Philipp von Helfenstein und Konrad Rau von Holzhausen sind mainzer Domherren. - Philipp von Kronberg (18) nimmt an einem Ritterturnier zu Ostern in Mainz, im Juni in Würzburg und um Martin im November in Frankfurt teil. - Sicherungsmaßnahmen Herzog Antons von Brabant und der Städte Brüssel, Löwen, St Trond und Frankfurt gegen katzenelnbogeener Angriffe auf die brabantische Messekaufleute mit Ziel Frankfurt. Sühne und Einigung zwischen Hessen, Katzenelnbogen und Nassau. - In Frankfurt muss Unrat im Sommer innerhalb von 1 Woche und im Winter innerhalb von 2 Wochen weggeräumt werden.

1410 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - In Frankfurt ist die Stadt in Oberstadt mit Versammlungsplatz vor dem Haus Falkenstein und Niederstadt mit Versammlungplatz Römerberg geteilt. -  König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) befiehlt seinen gelnhausener Burgmannen die Burg Gelnhausen zu renovieren. - Der trierer Dompropst Otto von Ziegenhain (30) bessert hierauf die trierer Lehen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit 1.000 Gulden. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) verbündet sich mit zahlreichen nassauischen und hessischen Herren gegen Graf Adolf von Nassau-Diez (St) und dessen Bruder Junggraf Johann von Nassau und Graf Johann von Nassau dem Älteren. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) stirbt auf Burg Landskron in Oppenheim. Sein Sohn Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz III (St) (32) wird Haupterbe, Johann von Wittelsbach (St) (27) erhält Pfalz-Neumarkt, Stefan Pfalz-Simmern (St) (25) und Otto Pfalz-Mosbach. - Königssohn Stephan von der Pfalz in Simmern (St) (25) zieht von Meisenheim nach Zweibrücken heiratet die Erbtochter Anna von Veldenz und der Hälfte von Sponheim, macht Burg Simmern zu einer seiner Residenzen und wird der Zweibrücker genannt. - Der mährische Markgraf Jobst von Luxemburg (St) wird gegen Graf Sigismund von Luxemburg (St) (42) zum römischdeutschen König gewählt. - In der Schlacht von Tannenberg, der zweitgrößten mittelalterlichen Schlacht der Geschichte, erleidet der Deutschordensstaat eine wichtige Niederlage gegen das Königreich Polen. - Ein Jude namens Salman von St Goar ist Erbsohn des Magiers Abraham von Worms. - Ritterturnier in Mainz. - Bratwürste werden in der Untergrafschaft Katzenelnbogen zum ersten Mal erwähnt. - Johannes XXIII wird zum Papst gewählt obwohl er nicht einmal Priester sondern Offizier ist. Durch seinen engen Freund Giovanni di Bicci de Medici,wird das Bankhaus Medici zum offiziellen Bankhaus seiner Heiligkeit. - Chisdai Cresca spricht von einem unendlichen kosmischen Raum mit mehr als einer Welt und der Gleichartigkeit der kosmischen und irdischen Natur in Bezug auf Materie und Gesetzeswirkung - Kaffeeanbau gelangt von Äthiopien nach Arabien. - Im Liber de simplicibus zählt Benedetto Rinio 440 teils exotische Pflanzen für Ärzte, Apotheker und Kaufleute auf. - Peter d'Áilly veröffentlicht eine Weltkarte mit falschen Dimensionen nach Fernost, die Kolumbus zu seiner Reise animieren. - Auf der Hochzeit Karls von Orleans, Ludwigs Sohn und Nachfolger, mit der Tochter des Grafen Bernard VII. d’Armagnac formiert sich die Allianz der Armagnacs gegen den Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht . - Herzog Johann von Berry (jüngerer Königssohn) ist von der Buchmalerei der Brüder von Limburg so begeistert, das er den Bruder Paul zu seinem persönlichen Diener macht, ihm Juwelen und ein Haus bei seiner Residenz Bourges schenkt. Die Brüder beauftragt Herzog Johann von Berry das Stundenbuch, den berühmtesten mittelalterlichen französischen Kalender zu malen. - Der Pfalzgraf kauft Burg Fürstenberg von Kurköln. - Adolf II von Nassau Idstein (St) verpfändet seinen Teil an Sonnenberg an den Edelherrn Hennichen von Reifenberg. - Filippo Brunelleschi zeichnet Tafeln der Piazza San Giovanni perspektivisch. - Henne von Hattstein ist Vogt von Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St). - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) verbündet sich mit Friedrich von Thüringen d. J. gegen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (69). - Im Kriegsfall sollen beide Parteien 100 Mann mit Gleven stellen, 50 nach Eschwege und Sontra und 50 nach Heiligenstadt und Duderstadt. - Der frankfurter Dombaumeister Madern Gerthener baut die südliche Durchfahrt zum inneren Hof des Messehofes Nürnberger Hof und ein quer liegendes Gebäude mit einer Säulenhalle. Die Besitzer Herte Glauburg und seine Frau Guda Knoblauch lassen ihre Wappen, die ihrer Vorfahren und der Reichsstädte Frankfurt und Nürnberg in die Schlusssteine der Gewölbe einsetzen. - Philipp von Reifenberg beginnt eine Fehde gegen Frankfurt. - Graf Philipp VI von Falkenstein (St) stirbt kinderlos. Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) erbt. - Stefan von der Pfalz heiratet Gräfin Anna von Veldenz. - Lorenz von Heppenheft alias Grans von Heppenheft erhält von Graf Johann von Katzenelnbogen (St) ein Burglehen auf Burg Reichenberg. - Belagerung der Marienburg, Deutschritterorden wehrt Polen und Litauer ab. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32) belehnt die Edlen von Steinhausen mit Burg Neidenfels. - Matilda von Baden, die sponheimer Erbin, stirbt. - Johanna von Polanen (18) gebärt Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) (33) nach 7-jähriger Ehe seinen Thronfolger. - Graf Adold von Nassau Idstein (St) verpfändet seinen Teil von Burg Sonnenberg an den Edelherren Hennichen von Reifenberg und löst seinen Vetter Philipp von Nassau Weilburg-Saarbrücken (St) von dem Burgfrieden. - Im Streit um die Vorherrschaft in Friedberg erreichte der Burgvogt, daß König König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) den Weiterbau des dreigeschossigen Nordturms und des anderthalbgeschossigen Südturms als Provokation zur Burg untersagt. In der Kirche wird mit dem Bau des Lettners begonnen. - Graf Heinrich von Waldeck VII ist Mitbegründer des Ritterbundes Zum Luchs. - In Vezelise findet ein Mirakelspiel über das Leben der Heiligen Agnes statt, bei dem Elisabeth von Lothringen (St) (15) Gräfin Elisabeth von Nassau Saarbrücken und ihre Mutter Margarete von Joinville anwesend ist. - Der zweisprachige Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (32) setzt sich für Jobst von Mähren (St) als neuen deutschen König ein. - Der Herr von Burg Hohlenfels Hildeger von Langenau verkauft seinen Anteil an der Burg. Seine Tochter Agnes ist mit Ritter Johann Romilian von Kobern und seine Tochter Elisabeth mit Johann von Einenburg, Herrn zu Landskron verheiratet. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) verbündet sich mit dem Ritterbund zum Luchs. - Graf Gerhard von Sayn (St) wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Orgel in Oberwesel. - Der fuldaer Fürstabt Johann von Merlau verpfändet Burg Bingenheim an Graf Philipp von Nassau Weilburg-Saarbrücken (St). - Philipp von Kronberg nimmt bis 14 13 an 13 Turnieren zwischen Brüssel und Stuttgart teil. - Schweickhardt von Sickingen ist Oberhofmeister von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58). - In Prag wird eine astronomische Rathausuhr eingebaut. - Der Bischof von Cambrai Pierre d'Ailly schreibt sein astronomisches und geographisches Buch Imago Mundi, das Christoph Kolumbus als Grundlage dienen wird. - In Frankfurt ist Rudolf von Gayling Hauenstein Reichsschultheiß. - Wilhelm von Nassau wird mainzer Dompropst. - Wilhelm von Nassau und Johann von Kronberg sind mainzer Domherren. - In Wiesbaden nimmt Philipp von Kronberg (17) an einem Turnier im Oktober und im November in Mainz, zwei Wochen später in Frankfurt und an Weihnachten in Boppard teil. - In Frankfurt Goldstein wird Wolf von Praunheim Sachsenhausen Amtmann der Stadt Frankfurt.

1409 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Verhandlungen über Beendigung der Kirchenspaltung in Frankfurt. - Sieben Kardinäle von Papst Gregor VII und siebzehn von Papst Benedikt XIII wählen Alexander V zum Gegenpapst in Pisa, aber ihre Päpste weigern sich zurückzutreten. Es gibt 3 Päpste. - Der neue Herr von Büdingen, Dieter von Isenburg Büdimgen erhält seine Lehen und heiratet Gräfin Elisabeth von Solms Braunfels (--). - Landfrieden in Hessen zwischen Mainz, Paderborn, Fulda, Hersfeld, Hessen und Thüringen. - Im österreichischen Schwaz werden ungeheure Mengen an Silbererzen gefunden. Es wird die Geldquelle der Habsburger und nach Wien zweitgrößte Stadt im habsburger Reich mit 20.000 Einwohnern. - Die Rheingrafen, ursprünglich von Rheineck, ererben durch die Erbtocher Adelheid von Kyrburg die wildgräfliche Kyrburg. Die Wildgrafschaft ist seit 12 58 wieder vereinigt. - Gründung der Universität Leipzig nachdem 46 Magister Prag verlassen haben. - Graf Eberhard III von Württemberg erwirbt die burgundische Grafschaft Mömpelgard. - Giovanni Maria Visconti leidet an geisteskranker Grausamkeit, lässt Hunde auf Menschen abrichten und verhängt die Todesstrafe Erhängen beim Aussprechen des Wortes pace (Frieden). - Kutrolf-Massenproduktion im Spessart durch ungeheure Beliebtheit in Deutschland. - Anna von Veldenz heiratet Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach Simmern Zweibrücken, wodurch die Grafschaft Veldenz an das wittelsbacher Herzogtum Pfalz Zweibrücken fällt. - Graf Gerhard von Isenburg Wied führt eine Fehde mit Herzog Adolf von Berg und Wilhelm von Reichenstein. - Emmerich von Heppenheft erbaut eine Burg in Kirberg und erhält das Lehen von Graf Adolf von Nassau Vianden Diez. - Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg kauft seine Stammburg Heppenheft wieder zurück, trägt sie dem Pfalzgrafen zu Lehen auf und öffnet sie ihm. - Dieter II Landschad von Steinach und seine Gattin Irmgard sollen 400 Gulden in die pfälzer Burg Neidenfels investieren um sie als Lehen zu erhalten. - Frank von Kronberg ist der Vormund der Kinder von dem verstorbenen Walter von Kronberg besitzen unrechtmäßig die Burg Reifenberg. Ihr Vormund Frank von Kronberg wirtschaftet verantwortungslos gegen die Kinder. - Hartmut von Kronberg betätigt sich als Räuber auf Burg Tannenberg. - Burg Kray vor Andernach ist im Besitz des kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden. - Die Rheingrafen erheiraten den Besitz der Wildgrafen, die Kyrburg. - Johann III von Wittelsbach Bayern tritt der wittelsbachisch-burgundischen Allianz von Johann Ohnefurcht, Wilhelm II., Ludwig VII. und dessen Schwester Isabeau von Wittelsbach Bayern bei. - Die gräflichnassauische Pepplermühle in Nassau geht als Lehen an die Ritter Johann und Friedrich vom Stein. Das Stadttor ehemals Montaubaurer Pforte nennt man nach ihr Mühlpforte. - In Frankfurt versucht Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken vergeblich seine an Lepra erkrankte Dienerin im frankfurter Gutleuthof unterzubringen. - Johann von Hanau und Reinhard von Hanau verlehen das rumpenheimer Lehen mit der rumpenheimer Fähre an Frank von Kronberg (St) (--). - Graf Simon III von Sponheim Vianden wird hochadeliges Mitglied in der eigentlich niederadeligen Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Die Venedische Gesellschaft von Hildebrand Veckinchusen stockt als erfolgreiches Mitglied der Hanse ihr Grundkapital um 110 Prozent von Köln aus auf. - Der kurfürstlich-mainzer Rat Johann von Selheim bezieht bis 14 34 Burg Rheinstein. - In Groß-Umstadt erhält Schelm Sibold von Bergen den Rodensteiner Hof als pfälzer Lehen. - Heinrich von Schönborn, der Alte wird von Gerhard II von Schönborn später Herren von Westerburg und Gilbrecht von Schönborn später Freienfels beerbt. - Simon Grans von Heppenheft-Rheinberg kauft mit seiner Frau Margarethe Richterhofer, alias Margarethe Reichtershofen die verlorene Stammburg Heppenheft zurück. - Werner Knebel von Katzenelnbogen ist Burggraf auf Stahleck, als Mannlehen von Graf Johann V von Sponheim. Graf Johann IV von Katzenelnbogen sucht die Erfüllung seiner Forderungen an Luxemburg und Brabant durch Rückgriff auf deren frankfurter Messekaufleute zu erreichen; ein Versuch, der durch Jahrzehnte hindurch immer erneut aufgegriffen wird. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen zahlt dem trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St), mit dem er ernstliche Differenzen wegen Behauptung der katzenelnbogener Hoheitsrechte in St Goar hat, die 5.000 Gulden zurück, die dieser 13 91 seinem Vater Graf Diether VIII von Katzenelnbogen geliehen hatte.

1408 Wetter: Nach einem strengen Winter folgt ein Sommer mit guter Ernte. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erhebt die erste allgemeine Landsteuer von allen Einwohnern seiner Grafschaft die dort Wasser und Weide nutzen in Höhe des 10. Pfennigs. Der Predigerorden (Dominikaner) macht ihn und seine Familie lebenslang teilhaftig. - Er erhält maßgeblichen Einfluss auf das Stift St Goar. - Graf Johann von Nassau (St) (69) erhält für das ihm 14 05 zugesprochene Drittel an Driedorf ersatzweise einen Anteil an Ellar zuerkannt. - Hildegard, uneheliche Tochter von Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) wird von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (56) legitimiert. Anna von Württemberg (St) wird in Waiblingen geboren. Großes Hirschessen im frankfurter Rathaus Römer. - Die neue Ballustrade der alten Nikolaikirche in Frankfurt mit den Ecktürmchen wird als Aussichtsbalkon für Tjoste, Turniere und Festivitäten umgebaut. - Der abgesetzte rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler verdurstet im Kerker. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (67) erlaubt den Schmieden, Kupferschlägern, Gropengießern und Kannengießern in Kassel eine Bruderschaft und Innung. - Schenk Eberhard von Erbach erklagt die eppsteiner Burgen Steinheim und Homburg und fordert die Hattsteiner zur Zusammenarbeit auf. - Nach dem Tod des letzten Wildgrafen von Kyrburg muss Wildgraf und Rheingraf Johann III (St) zum Stein auf die Propstei Ravengiersburg verzichten und das größte Gebiet von Pfalz Simmern wird als erledigtes Lehen von König Ruprecht von Wittelsbach (St) eingezogen und 1410 an das neue Wittelsbach Pfalz Simmern gegeben. - Der ungarische König Sigismund von Luxemburg (St) (40) gründet um seine Macht zu festigen den Drachenorden. - Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg, Herr auf Burg Rheinberg, lässt seinen unehelichen Sohn Gerlach von Pfalzgraf xxx legitimieren. Dieser studiert in Jena und Heidelberg. - Mefried von Brambach ist Teilpfandinhaber an der Burg Weltersburg. - Der vertriebene Herzog Johann III von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) kann seine Herrschaft mit Unterstützung des Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht und seiner Verwandten Wilhelm II (St) (67) und Ludwig VII (St) (67) in der Schlacht von Othée wiederherstellen. Johann III von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) (34) konfisziert hemmungslos die eroberten Gebiete und richtet seine unterlegenen Gegner gnadenlos hin, was ihm den Beinamen Ohnegnade eingebringt. - In Frankfurt sind 167 Makler zu Messezeiten tätig, die hauptsächlich den Tuchhandel abwickeln. - Philipp von Weinsberg nimmt am Turnier in Heilbronn teil. - Gilbrecht von Schönborn wird Vogt in Westerburg. - Heinrich von Solms Ottenstein (St) (--) wird auf Burg Ottenstein durch den münsteraner Bischof Otto IV von Hoya belagert. Der Tochter Agnes von Solms (St) (--) wird freies Geleit und die Zusage gegeben, alles was sie tragen kann mitnehmen zu dürfen. Sie trägt ihren Vater Heinrich aus der Burg Ottenstein und rettet ihm das Leben. - Wildgraf Gerhard III von Kyrburg und Schmidtburg hinterlässt nur 5 Töchter. Adelheid ist mit Wild- und Rheingraf Johann III (St) verheiratet, Elisabeth mit Heinrich III von Vinstingen, Agnes mit Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) Uda mit Eberhard von Hohenfels Reipoltskirchen (St) (+14 32) und Kunigunde (St) (--) ist Kanonikerin im kölner St Cäcilien Kloster. - Simon Grans von Heppenheft lässt von König Ruprecht von Wittelsbach (St) seinen unehelichen Sohn Gerlach legitimieren. - Heinrich von Schönburg ist mainzer Domkantor und wird von Otto von Friesenheim abgelöst.

1407 Wetter: Naßkalter Sommer in dem die Früchte verderben sorgt in Weinsberg für Preisanstieg und Hungersnot. - Johann II von Isenburg Limburg (St) aus isenburger Linie stirbt. Limburg fällt nach dem Tod der Witwe an den trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St). - Das umfangreichste Werk der Welt, die grosse chinesische Enzyklopädie Yung Lo Ta Tien wird vollendet. - Der nürnberger  Kaufmann und Besitzer der ersten Papiermühle nördlich der Alpen Ulman Stromer beschreibt Anwendungen zur Volumenbestimmung, der Visierkunst. - Der chinesische Flottenführer Zheng He legt bis zur ostafrikanischen Küste Handelsstützpunkte an. - Der italienische Bildhauer der Frührenaissance Donatello erstellt seine ersten Figuren am Dom von Florenz. - Pest in Heidelberg. - Die Stadt Rothenburg ob der Tauber wird von einem 10.000 Mann Heer der süddeutschen Städte angegriffen und erzwingt dennoch Friedensverhandlungen in denen sie sich, da sie sich von ihrem wagemutigen Bürgermeister Heinrich Toppler lossagt, jedoch zur wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit verpflichtet. - Ludwig VII von Wittelsbach Bayern (St) (47), der Bruder der französischen Königin Isabeau, ist faktisch Regent von Frankreich. Sein prunksüchtiger Lebensstil bringt ihn in den Verdacht den französischen Kronschatz auszuplündern. - Adolf II von Nassau (St) erlässt im Rheingau das Haingericht, bestehend aus zwei Adeligen und zwei Landbürgern als gemeindliche Ordnungsinstitution. - Graf Wilhelm III von Isenburg Wied in Büdingen (St) lässt seine beiden unehelichen Kinder legitimieren. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (47) regelt die Besteuerung des frankfurter Leonhardsstifts durch den frankfurter Rat. - Der frankfurter Rat beginnt mit der Erwiderung von Fehdeerklärungen. - Philipp VIII von Falkenstein (St) stirbt kinderlos. - Königssohn Johann von der Pfalz (24) heiratet die 24-jährige Prinzessin Katharina von Pommern. - Königstochter Elisabeth von der Pfalz (St) (26) heiratet den österreichischen Herzog Friedrich IV von Habsburg (St) (25) und stirbt nach zwei Jahren Ehe. - Die Ritter Fuchs von Rüdesheim vererben die rüdesheimer Boosenburg an die Brömser von Rüdesheim. - Der goldene Ritter Herrmann Riedesel wird geboren. - Simon Grans von Heppenheft alias Simon von Rheinberg, Herr auf Burg Rheinberg, wird katzenelnbogener Burgmann in Braubach und sein gleichnamiger Sohn studiert Jura in Erfurt und Heidelberg. - Der Herzog von Burgund und Berater der Königin Johann Ohnefurcht fürchtet um seine Macht und lässt den Königsbruder und vermeintlichen Liebhaber der Königin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) Ludwig von Orleans (35) von 15 Männern in Paris ermorden und löst einen Bürgerkrieg aus. - Die französische Königin Isabeau von Bayern (St) bringt nach der Bastardtheorie Jeanne d'Arc zur Welt. Das Kind Philipp stirbt angeblich, ist vielleicht vom Stallmeister ausgetauscht und wird aber definitiv ohne die üblichen Zeugen geboren. Herzog Ludwig von Orleans, ein Bruder von König Karl VI., der seit 14 05 immer häufiger an Wahnsinnsanfällen leidet ist im Ränkespiel um die Macht beteiligt. - Günther von Rumpenheim verkauft sein Lehen an Johann von Hanau (St) zurück und behält nur einige Höfe beim Bethäuschen am Main. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (39) unterstützt die Allianz des französischen Königsbruder Ludwig von Orleans und Eduard von Bar gegen den burgunder Herzog Johann Ohnefurcht. - In Mainz erhlaten die mainzer Patrizier zum Jungen Lehen in Gonsenheim. - Die mainzer Patrizier zum Jungen erhalten in Gonsenheim wild- und rheingräfliches Lehen Äcker, Wiesen und eine Mühle von 8 Mühlen am Gonsbach. - Das Erbe der Herren von Weinheim fällt an die Ulner von Dieburg. - Die klostergnadenthaler Äbtissin Meckil von Schönborn streitet sich in Limburg an der Lahn an der hinteren Kirchentür der Pfarrkirche (heute Limburger Dom) mit einem limburger Schöffen um Geld. - Wilhelm Knebel von Katzenelnbogen ist im Besitz eines Hauses und eines Hofes gegenüber der Synagoge zu Bacharach und der alten Badestube, als Lehen von Graf Johann V von Sponheim (St). - Da der Reichsort Odernheim von König Ruprecht von Wittelsbach (St) an die Kurpfalz verpfändet wird beansprucht der Pfalzgraf die Schirmherrschaft über das klosterarnsteiner Filialkloster Gommersheimer. - Wildgraf Gerhard von Kyrburg (St) und Wildgraf Otto von Kyrburg (St) erhalten die Erlaubnis in ihrer Burg Wildenburg Bürger aufzunehmen. - Erneute Verhandlungen von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) mit Luxemburg. Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) erklärt Markgraf an Jobst von Brandenburg und Mähren (St) und den Herzog von Orleans die Fehde. - Wigand Stroß von Schönborn (--) trägt das schönborner Wappen. - Graf Reinhard II von Hanau (--), der Pfandbesitzer des Bornheimerberg, heiratet die Grafentochter Katharina von Nassau Beilstein (--). - Nach dem Tod des Reichserbkämmerers xxx von Falkenstein wird Konrad IX von Weinsberg (--) neuer Reichserbkämmerer zusammen mit seinem Vater, woraufhin er die mit  dem Amt verbundenen Lehen von Falkenstein, Münzenberg und Königstein.

1406 Reichstag in Mainz, auf dem der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) König Ruprecht von Wittelsbach (St) (54) einen Fehdebrief übergibt. - In Mainz wird ein Ritterturnier von der Gesellschaft zum Hirschen ausgerichtet. - Gründung des Spessartbundes mit 30 Glashütten zur Massenproduktion von Glas und einer Tagesproduktion von 200 Guttrolfen oder 300 Becher. - Erste Übersetzung der Geographia des C. Ptolemäus ins Lateinische. - Studentenkrieg in Heidelberg. Adel und Bürger bekämpfen die Studenten. - Die hessische Landgräfin Margarete von Nürnberg (St) (--) und ihr Sohn Hermann (St) (--) sterben am selben Tag. - Walter von Reifenberg (--) stiehlt frankfurter Vieh und bestieht Kaufleute auf ihrem Weg zur frankfurter Messe. - Johann von Kronberg aus dem Kronenstamm, stiftet auch noch seinen Sohn Hartmut zu einer Fehde gegen Walter von Kronberg (--) und Frank von Kronberg (--) aus dem Flügel- und Ohrenstamm an, wird von seinen Söhnen gefangen genommen, inhaftiert und zu einem Burgfrieden gezwungen, den allerdings nicht alle Ganerben beschwören. - Hans von Hirschorn V, verheiratet mit Wild- und Rheingräfin Iland von Daun (St), gründen ein Karmeliterkloster in Hirschhorn. - In der Nürnberger Pestepidemie während des Winters sterben acht Mitgliedern der Familie des Papierfabrikanten Stromer. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Sifrid Koeth von Limburg wird Burgmann auf Burg Katzenelnbogen, seine Schwester Lucia ist Äbtissin von Kloster Dierstein und seine Schwester Elisabeth ist Äbtissin von Kloster Bärbach. - Anton von Burgund (St) wird Herzog. - Im den mainzer Gebieten des Spessarts existiert der Spessarter Glasmacherbund. - Der 10-jährige Sohn von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (65), und ältere Bruder von Landgraf Ludwig von Hessen (St) (04), Hermann von Hessen stirbt. - Johanna von Anjou, Königin von Neapel nimmt sich auch nach dem Tod ihres Mannes Herzog Wilhelm von Österreich, dem Sohn von Viridis Visconti (St), ganz offen Liebhaber. - Ritter Johann von Kronberg lädt den hoch verschuldeten würzburger Fürstbischof Johann von Egloffstein vor das Freigericht zu den hunden vor, was König Rupprecht verhindert. - Das Haus Isenburg Limburg stirbt mit Johann III von Isenburg Limburg (St) aus. Alle Lehen fallen an Trier zurück. - Nassau verpfändet Burg Wallrabenstein an Reifenberg. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) beschlagnahmt die Besitzungen in Wetterau, Rheingau umd am Main, verhängt den Kirchenbann über Kloster Arnsburg. Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) schützt Kloster Arnsburg mit einer 400 Mann Wache während 26 Höfe niedergebrannt werden. - Irmel Knebel von Katzenelnbogen heiratet den Sohn des heidelberger Vogtes Swicker von Sickingen Reinhard von Sickingen, Pfandherrn von Neudenau, Amtmann von Lauterburg und Vogt in Heidelberg. - Die frankfurter Stubengesellschaft Alten Limpurg nimmt 34 Mitglieder auf: Ovenbach (Offenbach) -14 78, Schildknecht -14 80, Glauburg -18 30, Hohenhaus -14 20, Winden -14 20, Holtzheimer -15 10, -Schwarz v. Friedberg -14 10, -Frosch -15 84, Humbrecht -14 77, Landskrone -1407, Holzhausen -bis heute, Lichtenstein -14 98, Imhof -14 31, Lüneburg -14 10, Römer alias Köllner -14 36, Marburg (zum Paradies) -15 02, Zingel -14 44, Brun zum Brunfels -15 89, Inckus zu Schwangau -14 73, Rotzmaul -14 18, Weiß v. Limpurg -16 89, Nygebur -14 52, Goldstein -14 28, Appenheimer -14 50, Harheim -14 34, Breidenbach -14 93, Mynner -14 63, Kempe -14 30, Ergersheim -14 94, Ockstadt -14 43, Stralenberg -16 36, Knoblauch -15 99, Oede. - Wildgraf und Rheingraf Johann III (St) zum Stein heiratet die Wildgräfin Adelheid von Kyrburg wodurch eine Vereinigung der seit 12 58 geteilten Wildgrafschaft angebahnt wird. - Heinrich von Solms Ottenstein (St) verkauft die Herrschaft Ottenstein an den münsteraner Bischof Otto IV von Hoya zieht aber nicht aus der Burg aus. - Johann von Schönburg resigniert als mainzer Domprobst. Jofried von Leiningen alias Gottfried von Leiningen wird mainzer Dompropst. - In Frankfurt wird Brun von Brunfels Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg.

1405 In Frankfurt wird ein Ritterturnier ausgetragen. - Graf Johann von Nassau (St) erhält bei dem Versuch die nassauischen Besitzungen welche Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) 14 03 erworben hat wiederzugewinnen durch Schiedsspruch ein Drittel an Hadamar, Driedorf und Ems zugesprochen ohne jedoch seine Ansprüche bezüglich Driedorf und Ems zusätzlich durchsetzen zu können. - Trotz der Vorwürfe von Markgraf Wilhelm von Meißen, dem Älteren, der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) sei nur durch Meineid Erzbischof geworden und und seiner Anklage des Raubes, Mordens und Mordbrennens, nennt dieser den Markgrafen einen Schulmeister, der wiederum berichtigt ihn nie in ein Schule gegangen zu sein und weder lesen noch schreiben zu können. Nach zwei Wochen wird der Friedberger Frieden geschlossen. - Graf Eberhard III von Württemberg (St) heiratet in seiner zweiten Ehe die Tochter des Burggrafen von Nürnberg, Elisabeth von Nürnberg. - Anselm d'Ysalguier ist Arzt am Niger - Der monoglische Herrscher über Persien Timur Lang stirbt und sein Reich zerfällt daraufhin. - Die Nao, ein Frachtschifftyp, mit dem Christoph Kolumbus Amerika entdecken wird, taucht als Modell auf. - Der mainzer Erzbschof Johann II von Nassau (St), der auch noch seine Zollburg Höchst am Main niederreissen soll, sammelt dem König feindselig gestimmte Reichsstände um sich und verbündet sich mit Markgraf Bernhard von Baden (St) Graf Eberhard von Württemberg (St), der Stadt Straßburg, die über die pfälzer Expansion besorgt ist, und siebzehn schwäbischen Reichsstädten auf fünf Jahre. - Erfolgloser königlicher Tag zu Mainz. - Christine de Pizan schreibt ihr Buch der Stadt der Frauen. - Sühne zwischen dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) und Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (64). - Der Römer wird vom frankfurter Rat als neues Rathaus gekauft und die dortige Stubengesellschaft Zum Römer zieht in das Haus südlich der Limpurger Gasse Zur alten Limpurg, einem ehemaligen Wollweberlager limburger Händler um. - Abenheim kommt in katzenelnbogener Besitz. - Durch Heirat wird der Kronberger Hof in der Rosengasse in Frankfurt zum Solmischen Hof. - Der Herzog von Burgund und Berater der französischen Königin Johann Ohnefurcht marschiert mit seiner Armee u.a. Herzog Johann III von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) nach Paris. Die französische Königin flieht mit ihrem neuen Geliebten und Königsbruder Ludwig von Orleans. Johann Ohnefurcht nimmt den Kronprinzen in seine Gewalt und macht sich zum Herrn von Paris. - Erster Lukasmarkt in Mayen. - Anton von Burgund (St) holt Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) als Rat und damit beginnt der Aufstieg des Hauses Nassau. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wird Graf von Weilnau. - Philipp von Nassau - Weilburg Saarbrücken (St) wird Lehnsmann von Herzog Ludwig von Orleans und hilft ihm zusamen mit Graf Johann von Salm, Graf Friedrich von Moers in Saarwerden und Gerhard von Bolchen gegen die Stadt Metz, der Mutter aller Freiheiten, mit Bischof Rudolf von Coucy aus dem Hause Gent. - Johann III von Isenburg Limburg (St) verkauft Burg Staden (Ysenburg) an eine Ganerbschaft von 19 Adelsfamilien. - Das mainzer Domkapitel wird vom mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) auf 24 festgelegt. Jeder Domherr hat seinen festen Sitzplatz im Mainzer Dom. - Vierherrenkrieg im Bliesgau. - In Frankfurt wird auf dem Wochenmarkt das Hockenwesen, der Zwischenhandel zwischen Bauern und Kunden und die daraus resultierende Preistreiberei vergeblich verboten. Hausbesitzer dürfen nur in ihren Häusern Waren verkaufen. - Heinrich Rau von Holzhausen ist mainzer Domscholaster. - Johann von Ehrenberg ist mainzer Domherr. - In Mainz werden rheinhessische Weine nach Bremen ausgeliefert, wobei es zwei Qualitätssorten, den Gemeinen und den Besseren, gibt.

1404 Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) betreibt die Erfüllung der katzenelnbogener Forderungen an das Land Luxemburg. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St), Witwe von Diether VIII von Katzenelnbogen stirbt. Sonnenberg fällt zurück an Nassau und wird unter Adolf II von Nassau Idstein Wiesbaden, der Neffe des mainzer Erzbischofs Johann II von Nassau (St) (44) mit Wiesbaden und Graf Philipp von Nassau Weilburg (St) (Philipp ist Vetter Adolfs) mit Wehen und Sonnenberg geteilt. - Krieg von König Ruprecht von Wittelsbach (52) gegen wetterauer Raubritterschlösser wegen Bedrohung und fortgesetzten Plünderungen frankfurter Messebesucher. Dabei wird die Wasserburg Rückingen, wegen der Raubüberfälle auf Marktschiffe auf Main und Kinzig seines Besitzers Ganerbe Johann von Rüdigheim, Membris, Hoechst bei Lindheim, Hüttengesäss, Burg Wasserlos, der Ritter von Schelris durch den wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein und Hauenstein, die u.a. zur Inhaftierung von kurmainzer Geiseln dienen, erobert. Frankfurt stellt seine zwei größten Büchsen, eine 3.535 kg, Worms, Gelnhausen, Wetzlar und Speyer je ihre größte Büchse. Karben wird verschont weil es immer für Frankfurt offen gewesen sei. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (44) beteiligt sich am Wetterauer Krieg, da er glaubt Landgraf Hermann II von Hessen (St) (64). sei der Feind. König Ruprecht von Wittelsbach (St) (52) schickt seinen Viztum von Aschaffenburg, der das Raubschloss Hohenstein in der Wetterau einnimmt und behalten soll, was König Ruprecht von Wittelsbach (St) (52) verhindert und der Stadt Gelnhausen anvertraut. - Der Schwiegersohn des Königs Herzog Adolf von Cleve sagt dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (44) Fehde an. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (44) versucht seinen Neffen Adolf II von Nassau Wiesbaden Idstein vergeblich in den Krieg gegen Hessen durch dessen Ernennung zum obersten Amtmann der Besitzungen in Hessen hineinzuziehen. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (44) verpfändet Philipp von Falkenstein, Herrn zu Münzenberg, die Stadt Hofheim mit den Dörfern Kriftel, Hattersheim, Sindlingen, Zeilsheim, Münster und Marxheim, öffnet seine hanauer Burgen und baut die Feste Höchst am Main zum Schutz seiner Zollansprüche aus. - Der regierende Ulrich V von Hanau wird ohne ersichtlichen Grund zum Abdanken gezwungen. Seine Brüder Reinhard II von Hanau und Johann von Hanau übernehmen die Herrschaft. - Der Wessil wird in vier unabhängige Geldhäuser gespalten, eine öffentliche Bank und drei Privatkonzessionäre (Bankiers): Siegfried Guldenschaff, Jekil Humbrecht zum Schornstein und Johann Plamstorffer zum Quittenbaum. - Thüringer Rostbratwürste werden zum ersten Mal erwähnt. - Der höfische Maler Conrad von Soest trägt eine Brille beim Malen. - Erstes Arnstädter Bier. - Die Armagnacs errichten eine Diktatur in Paris. - Papst Innozenz VII engagiert sich für den Humanismus an der Universität in Rom. - Apothekerordnung in Basel verbietet den Verkauf von Abtreibungsarzneien. - Adolf II von Nassau Wiesbaden Idstein (St) schliesst mit den Herren von Westerburg, Limburg und Eppstein einen Burgfrieden zu Cleeberg. - Von der florentiner Dombaukommission wird Filippo Brunelleschi um ein statisches Urteil über die geplante Kuppel des Doms gebeten. - Edelknecht Marquard von Rödelheim verkauft der Stadt Frankfurt das Öffnungsrecht an seinem Teil der Burg Rödelheim. - Die Stadt Frankfurt behauptet Hartmut Ulner von Dieburg ist Hauptmann eines Viehraubes. - Philipp von Falkenstein nimmt Sibold Schelm von Bergen als Burgmann auf Burg Hayn auf. - Christine de Pizan schreibt die Biographie des französischen König Karl V. Sie ist die Tochter des Venzianers und königlich-französischen Leibarzt und Hofastrologen Tommaso de Pizan. - Mit dem Tod von Gräfin Irmgard von Nassau (St) kommt die Burg Sonnenberg wieder in gemeinschaftlichen Besitz von Nassau Idstein und Nassau Weilburg. - Burg Sonnenberg wird geteilt. In der Burg gibt es einen Uhrturm. - Johann II von Isenburg Limburg (St) verkauft Burg Staden an Löw von Steinfurth und Johann II von Isenburg Büdingen (St). - Sühne zwischen dem kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden (St) und Graf Johann von Nassau (St) um die Stadt Siegen. - Da die beiden Brüder Johann II von Nassau (St) und Johann III von Nassau (St) absehbar keine legitimen Söhne haben werden tritt Graf Engelbert von Nassau- Dillenburg (St) in den weltlichen Stand zurück und heiratet Johanna von Polanen. - Burg Alzenau wird vom mainzer Erzbschof Johann II von Nassau  (St) an die Brüder Reinhard II von Hanau (St) und Johann von Hanau (St) verpfändet. - Johann von Waldeck II -Sooneck wird für 30 Jahre Schultheiß von Lorch. - Graf Friedrich von Leiningen (St) ist Burggraf auf der mainzer St Laurenziburg in Olm. - Frankfurt erkauft sich eine Öfffnungsrecht an der Burg Rödelheim vor den Toren der Stadt, um den Rittern aus dem Taunus ihren Sammelplatz für Fehden gegen die Stadt zu nehmen. - Die französische Königin Isabeau von Wittelsbach schenkt den in Paris gefertigten Tragealtar Goldenes Rössl ihrem Mann König Karl VI. - Erste Kartenmalerzunft in Ulm. - Die kauber Bürger fordern die Weinsteuer, die Burggraf Simon Grans von Heppenheft-Rheinberg erhält, für den Erhalt der kauber Stadtmauer und öffentlicher Gebäude zu verwenden. - Johann von Fleckenstein und Raban von Helmstadt II ist mainzer Domherr. - In Langenselbold befreit sich die Reichsstadt Langenselbold von der Jurisdiktion des Klosterabtes xxx und damit aus dem Archidiakonat Selbold und bindet sich an das Landkapitel Roßdorf bei Bruchköbel.

1403 Phillipp VIII von Falkenstein (St) wendet sich nach seinem gescheiterten Romzug von der Reichspolitik ab. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) erlaubt den Bäckern von Kassel eine Bruderschaft und Innung. - In Mainz hat Kunz Liederbecher (--) den Titel Bierbrauer. - Der Gegenpapst Benedikt XIII flieht mit Hilfe des Herzogs von Orleans. - Bingen brennt zu zweidrittel ab. - Der Inquisitor Petrus Zwicker stirbt. - Die Stadt München wird von den Herzögen Ernst und Wilhelm III von Wittelsbach Bayern belagert und erobert. - Die beiden mainzer Mörder Friedrich von Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg werden in Nürnberg von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) zur Stiftung einer Messe in Fritzlar verurteilt und mindestens 4 Jahre aus Deutschland verbannt. - Der Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) verfügt ein Getreideausfuhrverbot. - Die hessischen Städte Eschwege und Sontra werden von Mainz besetzt. - Der hessische Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) beschwert sich, dass Mainz weltliche Angelgenheiten vor kirchlichen Gerichten verhandelt und, dass seine Residenz mit Maschinen angegriffen wird. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) ist von König Ruprecht von Wittelsbachs (St) nürnberger Gerichtsentscheidungen, die ihn ausserdem um die Geleitsgelder zwischen Frankfurt und Köln und den jüdischen Opferpfennig bringt, so enttäuscht, dass er sich wieder dem abgesetzten deutschen König Wenzel von Luxemburg (St)  (42) zuwendet. - Da Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) verspricht, seine Ansprüche auf Eschwege und Sontra nicht zu verfolgen, solange Landgraf Balthasar von Thüringen lebt kann er sich mit Balthasar und Wilhelm Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen, Bernhard und Heinrich Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg, Friedrich IV und Wilhelm II Landgrafen in Thüringen und Markgrafen zu Meißen, Otto Herzog zu Braunschweig und Friedrich d.J. Landgraf in Thüringen gegen den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) verbünden. - Kunigunde von Brambach ist Nonne in Beselich. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (--) verbündet aich mit dem Markgrafen von Baden, dem Grafen von Württemberg und Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (--) gegen den König und sammelt sein Heer in Aschaffenburg. - Auf kölner Vermittlung wird der Konflik in Hemsbach und Weinheim mit dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) entschärft fällt aber zu dessen Ungunsten aus. Ein über den Landvogt der Wetterau Hermann von Rodenstein verhängter Bann wird mit Zugeständnissen an Rechten und Freiheiten für den frankfurter Klerus gesühnt. - Nach der Rechnungsabgabe des Landfriedenshauptmannes Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) werden alle Landfriedenszölle, auch die erzbischöflich mainzer von Höchst und Castell von 13 98 abgeschafft. Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) bricht den Waffenstillstand und löst durch die Einsetzung des Mörders des braunschweiger Herzogs Ritter Kunzmann von Falkenberg als obersten Amtmann wieder Kampfhandlungen aus. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wechselt für 6.000 Gulden zur Allainz von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62). - Der Stäbler ist zusammen mit dem Rappen die Hauptmünze des Schweizer Bundes. - Die Stadt Schotten kommt in den Besitz von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62). - Die ältere nassau-dillenburger Linie erwirbt den niederländischen Besitz des Hauses Polanen (Breda - noch an der Nordseeküste). - Mit Graf Friedrich von Lützelstein stirbt der letzte Lützelsteiner aus der Hauptlinie aus, was zu langwierigen Erbstreitigkeiten zwischen Friedrichs Onkel Burkhard von Lützelstein und der mit Johannes von Leiningen-Rixingen (St) (--) verheirateten Schwester Friedrichs führt. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) (--) stirbt bei einem Angriff auf St Goar. - Die Kathedrale Notre-Dame in Paris erhält eine Orgel von Frederic Schambantz. - Graf Engelbert von Nassau Dillenburg (St) (33) heiratet Johanna von Polanen, macht Breda zu seiner Residenz und vermittelt erfolgreich Ehen. - Nach dem Tod von Johann von Rodenstein und Lißberg verzögert der Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) die Begleichung seiner Schulden mutwillig und provoziert dadurch eine Fehde. Ritter Simon Grans von Rheinberg erkauft sich das Burggrafenamt von Kaub und der Burg Sauerburg. - Der frankfurter Stadtschreiber Peter von Gelnhausen wird von Frankfurt und Mainz mit einem Beschwerdebrief über den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) zu König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) nach Nürnberg geschickt und vom eigentlich königlichen gelnhausener Burgmann Hermann Schelris im Auftrag des mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) gefangengenommen und in die Burg Gelnhausen gebracht. Der wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein verhandelt ihre Freilassung. - Dem abgesetzten deutschen König Wenzel von Luxemburg (St) (41) gelingt die Flucht aus Wien. - Die Ganerben auf Burg Burg Cleeberg Graf Philipp von Nassau -Weilburg-Saarbrücken (St), Johann von Isenburg-Büdingen (St), Reinhard von Westerburg (St), Johann von Isenburg  und Gottfried von Eppstein (St) vereinbaren einen Burgfrieden. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) ernennt Simon Grans von Rheinberg auf Lebenszeit zu seinem Burggraf auf Burg Gutenfels und auf Burg Sauerburg. Mit dem Geld das er erhält, muss er Turmwächter, Wachleute und bewaffnete Knechte bezahlen. Er darf den Schlultheiß und den Büttel einsetzen und erhält einen Eintreiber für die Weinsteuer. Streitigkeiten mit der Stadt will König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) selbst schlichten. Der Vertrag ist halbjährlich kündbar. - Die königlichen Kammerknechte Elias von Weinheim und Isaac von Oppenheim werden von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) bemächtigt den Goldenen Pfennig und die halbe Judensteuer einzunehmen und über alle Verbrechen in die Juden verwickelt sind zu richten. - Wildgraf Gerhard von Kyrburg (St) begleitet König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) im Heerzug und leiht ihm 500 Gulden. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) verpfändet in Nürnberg den bescheidenen Juden Pendic vom Neuenmarkt, Josef Gans, Koppelman Secklin, Mair von Limburg und Lipmann Lewen seinen goldenen Fürspann mit einen Palasch mit drei Diamanten und drei Perlen und sein vergoldetes und nicht vergoldetes Trinkgeschirr. - Das Offenhaus Burg Bolanden ist im Pfandbesitz des königlichen Marschall Tham Knebel von Katzenelnbogen, dem Bruder von Werner Knebel von Katzenenbogen, Burggraf der pfälzer Zollburgen Burg Stahlberg und Burg Stahleck. - Der königliche Marschall Tham Knebel von Katzenelnbogen, der Bruder von Werner Knebel von Katzenenbogen, Burggraf der pfälzer Zollburgen Burg Stahlberg und Burg Stahleck bezeugt mit Graf Günther von Schwarzburg, Graf Emicho von Leiningen (St) (--), Engelhard von Weinsberg Ulrich von Albeck und Johann Winkheim wie der speyerer Bischof Raban und Matheus von Krakau als Gesandte zu Papst Bonifacius IX um Fragen der Kaiserkrönung geschickt werden. - Johann von Schönburg wird mainzer Domprobst. - Der mainzer Dompropst Günther von Schwarzburg resigniert. - Heinrich II von Geroldstein ist mainzer Domherr. Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) verpfändet Zwingenberg an Henne Weißkreis von Lindenfels für 6.000 Gulden und erhält selbst von Graf Johann von Nassau (St) Burg und Stadt Camberg mit sieben zugehörigen Dörfern zum Pfand. Auf Grund hoher Schäden wegen ihrer Herrschaft erwirbt Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) von seiner Stiefmutter Gräfin Anna von Katzenelnbogen und Nassau (Witwe Diethers VIII) gegen einen nominellen Betrag von 24.300 Gulden und eine ansehnliche Wittumsbesserung die Herrschaften Driedorf, Hadamar und Laurenburg mit dem Esterauer Gericht, die Vogteien Dietkirchen, Weidenhahn und Gershausen, mehrere Dörfer (darunter Ems), Düsseldorfer Zollanteile und das Einlösungsrecht an den Pfandschaften Wittgenstein, Laasphe, Staden, Braunfels, Weilmünster und der wetterauischen Reichslandvogtei. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) einigt sich mit Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (62) über den Driedorfer Burgbau. Gräfin Annas von Katzenelnbogen (St) und Nassau Schwester Adelheid, Gräfin von Castell und ihr Sohn Graf Leonhard von Castell verzichten auf alle Erbansprüche. - Darmstadt wird vom rheinischen Adel als der Austragungsort des 23. Turniers bestimmt. - Wigand Stroß von Schönborn (--) der Ältere empfängt von Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) (--) als burgschwalbacher Burgmann Lehen in Hahnstätten und als hadamarer Burgmann Gülten in Attenhausen und ein hadamarer Lehen.

1402 Die katzenelnbogener Burg Frankenstein wird Reichslehen und unabhängig von Katzenelnbogen. - Philipp der Ältere von Katzenelnbogen (St) wird nach 17-jähriger Ehe !!!! als erstes und einziges Kind geboren. - In Frankfurt-Niedererlenbach erhält die Burg in der Stadt einen Burggraben. - Graf Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) (--) vereint mit Anna von Katzenelnbogen (Ä) (St) die seit 12 60 geteilte Grafschaft Katzenelnbogen. -Vater Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (Sterbedatum umstritten) (St) (62) (J) stirbt. - Schwiegervater Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Sterbedatum umstritten, 80 jährig) (Ä) (St) stirbt. Berhard von Katzenelnbogen (Sterbedatum umstritten) (Dompropst zu Speyer) (Ä) (St) stirbt. - Der uneheliche katzenelnbogener (urspr. ungekl.) Sohn Pastor Diether von St Goar beendet sein Kirchenamt in Gerau. - Zu einem Turnier in Darmstadt ausgeschrieben von Graf Johann IV von Katzenelnbogen (St) anläßlich der Geburt seines Sohnes kommen 120 fränkische und 144 hessische Ritter mit dem geheimgehaltenen Vorsatz, miteinander wegen alter Händel von einem vergangenen Turnier zu Wertheim abzurechnen (es waren die Hessen von den Franken als Stegreifritter und Strassenräuber bezeichnet worden, während die Hessen den Franken vorgeworfen haben, sie würden den Adel durch Kaufmannschaft verunehren). Als es die ersten Toten gibt, lassen die (12) Grieswärtel die Planken und Bretterzäune abtragen, um die Flucht vom Kampfplatz zu erleichtern. Bis die Kämpfer getrennt werden können, sind 9 Hessen und 17 Franken tot. - Heinrich von Nassau-Dillenburg (St) stirbt. - Kunigunde von Nassau (St), verheiratet mit Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St), die Tochter des letzten Grafen von Limburg, Johann III von Limburg (St), stirbt eigentlich nicht erbberechtigt. - Der 5-jährige Sohn von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (61), Friedrich stirbt auf der Burg Spangenberg. Sein Sohn Ludwig von Hessen (St) wird geboren. Auf der Burg Spangenberg wird der Rheinische Landfrieden beendet. - Dietrich IV von Runkel (St) wird geboren und sein Vater Dietrich III von Runkel stirbt kurz darauf. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) kehrt ohne die Kaiserkrone erhalten zu haben, von Italien zurückkehrt und versucht zwischen Mainz und Hessen Frieden zu stiften. Um den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) versöhnlich zu stimmen verlängert ihm König Ruprecht von Wittelsbach (St), gegen die Interessen der Kaufleute der rheinischen Städte die Zölle von Höchst am Main und Castell. Der Kaisersohn Ludwig gewährt seinem Vater ein Darlehen von 100.000 rheinischen Gulden auf die Reichspfandschaft Oppenheim und Kaiserlautern. König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) erzielt einen Waffenstillstand bis 14 03 zwischen Mainz, Hessen und Braunschweig. - Aufzeichnungen der katzenelnbogener Zoll-, Landschreiberei und Kellereirechnungen beginnen. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) lässt den regierenden Herrn Ulrich V von Hanau (St) fallen und unterstützt gegen das Primogeniturgesetz verstossend dessen Brüder Reinhard II von Hanau (St) und Johann von Hanau (St). - Landgraf Ludwig von Hessen (St) wird geboren. Der jüngere Bruder Friedrich von Hessen stirbt. - Gründung der würzburger Universität. - In Frankfurt verbietet König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) jeden Geldwechsel ausserhalb der ersten Bank: Der Wessil (Wechsel) der vier Patrizier (Guldenschaff, Wolkenburg, Humbrecht und Palmstorffer) besteht aus 2 Holztischen, 3 Geldkisten, einer Goldwaage und mehreren für Rohsilber und Silbermünzen unter Stoffschirmen vor der Nikolaikirche. - Konrad Kyeser schreibt sein dem deutschen König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50) gewidmetes Kriegs-und Freizeit-Handbuch Bellifortis. - Der skrupellose Mörder seines Onkels Bernabo Visconti, Gian Galeazzo Visconti (St) stirbt auf dem Höhepunkt seiner Macht an der Pest und das Herzogtum Mailand zerbricht. Sein geisteskranker Sohn Gian Maria Visconti (St) wird Herzog von Mailand. - König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (50) kehrt besiegt von seinem Italienzug zurück. - Jean de Bethencourt besiedelt kanarische Inseln. - In Frankfurt erlaubt der deutsche König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50) der Stadt Frankfurt offiziell Goldmünzen zu prägen und begegnet Betrug durch Gewichts- und Gehaltsprüfung von Fremdwährungen. - Die Mongolen unter Timur Lang beherrschen Persien und schlagen das Osmanische Heer vor Ankara, das dadurch seine Belagerung von Konstantinopel aufgeben muss. - Hermann von Rodenstein wird Reichslandvogt der Wetterau. - Rainald IV folgt seinem kinderlosen Bruder Wilhelm III als Herzog von Jülich und Geldern. - Der erkrankte trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (St) lässt Burg Wernerseck gegen den kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden erbauen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (61) erlaubt den Schuhmachern und Lohgerbern in Kassel eine Bruderschaft und Innung. - Gottfried VII von Eppstein (St) stiehlt frankfurter Bürgern Vieh und versucht die Rückgabe mit Hilfe seines Vermittlers Hermann von Rodenstein zu vereiteln. - Im Schaffhausener Hexenprozess taucht erstmals der Begriff Hexe auf. - Der abgesetzte deutsche König Wenzel von Luxemburg (St) (41) wird von seinem Bruder Sigismund in Prag bis 14 03 gefangengenommen. - In Wiesbaden wird Emmerich von Heppenheft von Graf Adolf II von Nassau (St) mit denen von Scharfenstein und Schenk von Mainz als Burgmann in Wiesbaden angenommen. - Die ingelheimer Pfalz wird von Bewohnern überbaut und als Steinbruch benutzt. - Der Herr Hermann von Rodenstein und Lißberg warnt Friedberg sich gegen ihn zu verbünden. - Frank von Kronberg (--) wird auf dem Rhein bei Andernach gefangen genommen. Landgraf Hermann II von Hessen (St) (60) zwingt seinen Gefangenen aus dem Krieg gegen Mainz Johann II von Ziegenhain und dessen Bruder Gottfried IX von Ziegenhain zur Urfehde. - Anton von Burgund (St) heiratet Johanna von Luxemburg (St). - Der limburger Wilhelmitenorden unterhält in Fachingen eine Nonnenklause. - Burg Hattweiler im Saarland wird an Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (34) verpfändet. - Bündnis gegen den französischen Königsbruder Ludwig von Orleans. - Der Herr von Burg Hohlenfels Hildeger von Langenau begibt sich in eine Lehensverhältnis mit Graf Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) und wird Burgmann aller katzenelnbogener Burgen nördlich des Mains. - Agnes von Isenburg (St) verheiratet mit Gerlach von Isenburg (St) alias Graf Gerlach von Wied stirbt. - Das Wort Maschikuli setzt sich für Wehrerker mit Bodenöffnungen durch. - Der weltliche Richter und Söldner für die Stadt Frankfurt Jakob von Neuhaus (--) stirbt. Sohn Conrad von Neuhaus ist Großhändler für Baumwolle, Tuch und Spezereien Sohn Heinrich von Neuhaus örtlicher Priester. - Papiermacherei in Ravensburg. - Raugraf Otto von Altenbaumburg und Neuenbaumburg, Graf von Salm im Oisling und Truchsess von Alzey heiratet Gräfin Maria Magdalen von Salm. - Bündnis von Gottfried von Eppstein (St) verheiratet mit Jutta von Diez mit Frankfurt. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) kauft Burg Waldeck. - Der wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein verspricht der Stadt Frankfurt ihre Messen und Märkte zu beschützen und ihr in Fehden und Kriegen beizustehen. - Werner Knebel kassiert eine Bede von stromberger Burggraf Werner von Albich. - Das Bartholomäusstift, das spätere Domstift, übergeht den Wunsch von König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50) die nächste freiwerdende Pfründe seinem alzeyer Schreiber Jacob von Alzey zu geben. König Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (50) fühlt sich gekränkt, entzieht dem Bartholomäusstift alle Privilegien und Güter und befiehlt dem wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein die Güter einzuziehen. - Peter von Udenheim ist mainzer Domherr.

1401 Katzenelnbogener Friedensverhandlungen. Unter Anderen bürgt Eberhard V von Katzenelnbogen (St) für König Ruprecht von Wittelsbach (St) für die Ehe dessen Sohnes Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (23) (St) mit Prinzessin Blanca von England (19) in Höhe von 4.000 engl. Nobel, die dann 8 Jahre hält. - In Marburg wird eine städtische Ordnung gegen den übermäßigen Aufwand bei Kindstaufen, Leichenbegängnissen, Hochzeiten und anderen Festlichkeiten erlassen. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) befiehlt die Fehde von Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) mit den Grafen Graf Johann von Solms sen. (St) und Johann von Solms jun. (St) um einen solmser Schuldbrief mit 370 Gulden zu beenden. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) befiehlt die Fehde von Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) mit dem aachener Propst Graf Wilhelm von Wied (St) zu beenden. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) befiehlt die Fehde des aachener Propst Graf Wilhelm von Wied (St) mit Henne von Hattstein, genannt Henne von Hartenfels zu beenden. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (41) bereitet einen Kriegszug mit 100 Gleven gegen den Grafen von Waldeck vor. - Der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) hofft durch einen Frieden den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (41) als Begleitung auf seinem Romzug gewinnen zu können, doch schon der von ihm angesetzte Schiedstag um die Ermordung des Gegenkönigs in Marburg löst eine Fehde der verfeindeten Parteien aus, da der Graf von Waldeck mit seinen Mordgenossen mit einer Ausrede fernbleibt. - Herzog Heinrich von Braunschweig droht dem kölner Erzbischof Friedrich II von Berg mit einem Rachekrieg. - Brunnenvergiftungsvorwürfe gegenüber Juden am Bodensee. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (41) gewinnt Johann II von Isenburg Büdingen (St) zum Verbündeten gegen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (60) und den Lüneburgischen Herrn, mit zwanzig Reisigen. - Der Seeräuber Klaus Störtebeker wird enthauptet. - Gian Galeazzo Visconti (St), einer der mächtigsten Fürsten seiner Zeit, besiegt den Wittelsbacher und neuen nur durch ein Darlehen von 12.000 Gulden auf den Zoll zu Höchst ausgestatteten und vom kölner Erzbischof Friedrich II von Berg nur ein Stück begleiteten römischdeutschen König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49), auf seinem Italienzug durch seine Finanzkraft. Der Königssohn Ludwig wird für seine Abwesenheit Reichsvikar in Alemannien, Gallien und Urelat. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (41) verbündet sich mit den Grafen von Wied und den Herren von Isenburg, wie mit den Mördern des Herzogs Friedrich von Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg, zum Krieg gegen Hessen. - Der ungarische König und spätere Kaiser Sigismund von Luxemburg versucht kirchliche Rechte zu beschneiden. Dies führt zum Eklat und zu seiner Festsetzung. - Der Inquisitor Petrus Zwicker lässt in Ungarn sogar Gräber öffnen um die Leichname von waldensischen Ketzern verbrennen zu lassen. - In Mainz empfängt Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) auf dem Reichstag seine Lehen und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) wird in Darmstadt Auerbach auf dem Auerbacher Schloß aufgefordert in Heidelberg seine Reichslehen in Empfang zu nehmen. - Blutige Verfolgung der Anhänger Wicliffs, der die Bibel ins Englische übersetzt hatte, durch die Inquisition in England. - Henne von Hattstein wird geächtet. - Am pariser Königshof urteilen Damen über Liebesangelegenheiten im Liebeshof Cours d'amours. - Der letze Graf von Ziegenhain, trierer Domherr, Johann II von Ziegenhain tritt nach dem Tod seines Bruders Graf Engelbert III von Ziegenhain (--) in den weltlichen Stand zurück und gemeinsam mit seinem Bruder Gottfried IX von Ziegenhain (--) das Erbe seines Vaters als Graf von Ziegenhain und Nidda an. - Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St) heiratet die Kunigunde von Isenburg Limuburg (St). - Stefan III von Wittelsbach Bayern heiratet nach Taddea Visconti (St) in zweiter Ehe in Köln Elisabeth von Kleve. Die Ehe bleibt kinderlos. - Der Sohn von Stefan III von Wittelsbach von Bayern Sohn Ludwig VII von Wittelsbach der Gebartete heiratet in Prag Anna de la Marche, die Witwe des Grafen Johann II von Berry-Montpensier. - Die Reichsburg Kalsmunt wird von Solms an Philipp und Philipp von Falkenstein (St) abgelöst. - Nikolaus von Kues (Krebs = Cusanus) wird in Kues an der Mosel geboren. - Eberhard von Eppstein (St) und Gottfried von Eppstein (St) droht die Reichsacht, die nur noch vom König ausgesprochen werden muss. - Burg Waldeck wird an den Pfalzgrafen alias Wittelsbach verkauft. - Johann von Elkerhausen (--) greift für Hartmut von Kronberg (--) das frankfurter Marktschiff an. - Die Metallhärter und Schleifer in Solingen erhalten Zunftsrechte. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (60) nimmt den letzten Grafen von Ziegenhain, Johann II von Ziegenhain gefangen. - Junggraf Johann von Wertheim begleitet den deutschen König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49) mit 20 Gleven nach Rom. - Der Graf von Leiningen ist königlicher Hofmeister. - Jeder Leprakranke in Frankfurt erhält im Gutleuthof jährlich 7/8 Korn, 1 Schwein, 1 Tonne Sauerkraut, 1 Meste Salz, 50 Heringe, 1 Meste Erbsen, 1 Meste Öl, Milch, Brennholz, 8 Ellen Tuch, 10 Ellen Leinwand und 9 Schillinge. - In Frankfurt wird auf dem Fischerfeld ein öffentlicher Brunnen gegraben. - Der zweisprachige Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (32) wird Leiter einer erfolglosen Delegation von König Ruprecht von Wittelsbach (St) zur französischen Königin Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St), ihrem Berater dem burgunder Herzog Johann Ohnefurcht und zum Herzog von Berry zur Gründung einer Allianz gegen Gian Galeazzo Visconti (St) und den französischen Königsbruder Ludwig von Orleans. - In Darmstadt findet ein Ritterturnier statt, bei dem Georg von Weinsberg (--), dessen Urgroßmutter Elisabeth von Katzenelnbogen (St) ist, teilnimmt. - Der oppenheimer Reichsschultheiß Tham Knebel von Katzenelnbogen (--) stirbt. - In Frankfurt verbietet der Rat der Stadt allen Einwohnern, auch den Klerikern, Exkremente auf die Strasse zu schütten. - In Mainz ist Johann von Rodenstein (--) mainzer Domherr.

1400 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - In Mainz ist der Buchdruckerfinder Johannes Gutenberg als drittes Kind und Sohn des mainzer Kaufmanns und Patriziers Friedrich Gensfleisch (--) im elterlichen Hof zum Gutenberg geboren. - In Frankfurt haben Scharfrichter in 34 Jahren 135 Hinrichtungen durchgeführt. - In Mainz sind Günther von Schwarzburg (--), Johann von Ziegenhain (--), Heinrich Schetzel von Lorch (--) und Heinrich von Schöneck (--) mainzer Domherren. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen ist bei der einzigen Wahl eines deutschen Königs in Rhens, des wittelsbach Pfalzgraf Ruprecht anwesend, da Frankfurt wegen Ablehnung seiner Kandidatur ausfällt. - Obwohl für eine neue Königswahl nur Baiern, Sachsen, Meißen, Zollern-Nürnberg und Württemberg zugelassen und Habsburg und Luxemburg ausgeschlossen werden, meldet Herzog Rudolf von Sachsen noch seinen Schwiegersohn Friedrich von Braunschweig Lüneburg zur Königswahl an. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) läßt Herzog Friedrich von Braunschweig bei Fritzlar von Graf Heinrich von Waldeck, dem Ehemann seiner Nichte, und dessen Rittern Friedrich von Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg ermorden, bestreitet aber seine Beteiligung mit Eid. - König Wenzel von Luxemburg (St) (39), der Gian Galeazzo Visconti (St) für 100.000 Gulden zum Herzog von Mailand machte, wird in Lahnstein wegen Trunksucht und Untätigkeit abgesetzt. Ausserdem habe er viele ehrbare Leute ertränkt, verbrannt und jämmerlich gemordet. - In Mainz verkündet der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) den offiziellen Grund, er habe nach Meinung der Kurfürsten den unwürdigen Amtmann von Mailand unrechtmässig zum Herzog gemacht und der Kirche keinen Frieden gebracht. Ihr neuer Kandidat Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach verspricht die kurfürstlichen Privilegien zu erweitern, die Kirche wieder stärker in Entscheidungen einzubinden, die herzöglich-mailändische Ernennung rückgängig zu machen, Brabant, wenn Gräfin Johanna stirbt wieder dem Reich einzugliedern, und die von König Wenzel von Luxemburg (St) (39) abgeschafften kurfürstlichen Rheinzölle wieder zu vergeben. Eine kurfürstliche Gesandschaft mit der Bitte nach Unterstützung des neuen Königs an den französischen Hof bringt nur Ablehnung, man sei König Wenzel von Luxemburg (St) (39) verplichtet. Eine Delegation an den Papst meldet Bonifaz XI äußere sich nur aufschiebend. Danach machen sich die Königsmacher daran ihre Drohung wahr zu machen und unter Leitung Graf Gottfrieds von Leiningen (St) bieten sie sich der französischen Kirche in Paris an, die aber ungerührt ablehnt. Nach dem Miserfolg in Paris arrangieren sich die Kurfürsten wieder mit Papst Bonifaz IX indem sie einfach vorgeben dieser sei beim Königssturz involviert gewesen. Die Bitte an den Papst Ruprecht von Wittelsbach (St) nun als rechtmäßigen König anzuerkennen dauert bis 14 02. Als König Wenzel von Luxemburg (St) (39) von seiner Absetzung erfährt, schwört er den neuen König Ruprecht von Wittelsbach (St) tot zu stechen!. Auch Markgraf Jost von Mähren (St)schwört sich alle Barthaare auszureissen um den Verrat zu sühnen. Wenzel von Luxemburg (St) (39) fordert die Stände zur Treue auf und befiehlt Strafaktionen, die sein Bruder, der spätere Kaiser Sigismund (St) durchführen soll. Zu diesen kommt es aus Zerstrittenheit, Faulheit und Untätigkeit nicht. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach III von der Pfalz (St) (48), der mit Elisabeth von Zollern Nürnberg (St) (--) verheiratet ist, wird in Köln zum römischdeutschen König gekrönt, da Aachen sich zu Wenzel von Luxemburg (St) (39) bekennt. - In Frankfurt wird eine neue Stadtmauer gebaut (20 23 Cityring). Ein Teil davon ist der Eschenheimer Turm, der waffentechnisch mit vier Feuerbüchsen, 44 Bleiklötzen, einem Sack Pulver, vier Stegreifarmbüchsen und drei Töpfen mit vergifteten Pfeilen ausgestattet. Vor dem Eschenheimer Turm, muss der neue König Ruprecht von Wittelsbach (St) sechs Wochen und drei Tage vor der Stadt lagern bis er eingelassen werden kann. Nach viertägigen Ritterspielen werden zunächst die Königinnen mit ihren Jungfrauen eingelassen. Dahinter der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St), rechts des Königs, der kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden und links der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St). Direkt vor dem König trägt sein Schwiegersohn das offen zur Schau gestellte Schwert. Der Einzug in Frankfurt ist König Ruprechts von Wittelsbach (St) erster Erfolg. Eine französische Gesandtschaft wird von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) freundlich abgewiesen. - Die Pest grassiert in ganz Italien. - Der italienische heilige Bernhardin, der Lehrer des päpstlichen Inquisitors Johannes Capistranus, macht durch aufopfernde Krankenpflege von sich reden. - Die ehemalige Metropole Mainz hat nur noch etwa 4.000 Einwohner, alleine die Zünfte sind um 2 Drittel zurückgegangen. - Der Architekt Lorenzo Ghiberti macht linear-perspektivische Untersuchungen. - In Süditalien führt Aulus Cornelius Celsus wieder erste gesichtschirurgische Operationen durch. - Der ehemalige englische König Richard II wird durch Verhungern ermordet. - Jan Hus wird zum Priester geweiht und klagt den sündigen, geldgierigen, verschwenderischen Klerus Oh Geistlicher, wenn du nicht in Pech und Schwefel enden willst, so musst du die Hurerei des Leibes und der Seele vermeiden an. - Bevölkerung wächst wieder. - Die Walachei wehrt erneut die Osmanen unter Sultan Bayezit ab. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) rüstet sich zur Romfahrt um die Kaiserkrone vom Papst zu erhalten. - Die saynische Residenzstadt Hachenburg brennt vollständig bis auf die Kirche nieder. - In Hattstein schrumpft der hattsteiner Besitzstand und neben einem Hof wird teilweise nur noch Pferd und Rüstung vererbt. - Eschwege und Sontra werden vom thüringischen Landgrafen an Kurmainz abgetreten. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (59) und Philipp VIII von Falkenstein Münzenberg (St) schließen ein dreijähriges Bündnis. - Landgraf Balthasar von Thüringen und sein Sohn Friedrich schließen mit den Städten Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen ein Landfriedensbündnis bis 14 04. - Graf Otto von Solms (St) zeigt dem Landgrafen von Hessen an, daß er Feind von Graf Philipp von Solms (St) geworden ist. - Johann II von Isenburg Wied (St) heiratet zuerst Agnes von Westerburg und nach ihrem Tod Kunigunde von Westerburg. - In Frankfurt kommt es zu Zunftunruhen. - Die Königstochter Agnes von Wittelsbach von der Pfalz (St) heiratet Graf Adolf II von Kleve und der Mark und überlebt das erste Ehejahr nicht. - In Frankfurt wird der deutschen Königin zur Ehre mehrere Turniere abgehalten. - Der Jurist, pfalzgräflicher Hofmeister, Rat in Mainz, Worms, Speyer, Straßburg und Frankfurt Hans V von Hirschhorn, verheiratet mit Wild- und Rheingräfin Iland von Daun, wird für rund zehn Jahre königlicher Gesandter und beginnt mit der Rückgewinnung der von seiner Familie während der Reichsacht verlorenen Güter. - Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) setzt sich für ihre bornicher Hörigen bei der Stadt Köln ein. - In St Goarshausen stiften Gräfin Anna von Katzenelnbogen (St) und ihr Vater Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) die Pfarrei Patersberg (2198) damit Mütter ihre Kinder taufen lassen können. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (59) lädt Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) zu einem Ritt nach Schmalkalden ein, die er gerne annimmt. - Graf Simon V von Zweibrücken Bitsch, der Bruder von Graf Hanemann von Zweibrücken Bitsch (--) verzichtet auf sein Landecker Erbe. Die Gemeinen auf Burg Landeck Graf Friedrich von Zweibrücken Bitsch und sein Neffe Graf Hanemann von Zweibrücken-Bitsch II, Herr Otto VII von Ochsenstein und sein Neffe Herr Friedrich von Ochsenstein, Guda Landschad von Steinach, Witwe des Dieter (II) Kämmerer von Worms, sowie Konrad Landschad von Steinach schließen einen Burgfrieden. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (32) wird wichtiger Helfer von König Ruprecht von Wittelsbach (St). - Der wormser Bischof Eckhard von Dersch wird von den Bürgern aus Worms vertrieben und erhebt Ladenburg zum Bischofssitz. - Gerhard von Schönborn wird Vogt in Westerburg, Amtmann in Kronberg. - In Idstein wird der idsteiner Bergfried aufgestockt und es werden 4 Ecktürmchen angebaut. - In Limburg erbaut Johann II von Isenburg Limburg (St) den zweigeschossigen Pallas in der Burg Limburg. - In Friedberg besteht die friedberger Burgmannschaft aus 99 Burgmann aus 49 Burgmannenfamilien. - In Frankfurt bürgt Simon Grans von Heppenheft (--) für Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48). - In Frankfurt besitzt der frankfurter Patrizier xxx von Holzhausen (--) ua die Stadthäuser Pfuhlhof am Roßmarkt, das Haus Fürsteneck in der Fahrgasse/Weckmarkt 1 und das Haus Zum Goldstein.

1399 Die Grafen von Katzenelnbogen erbauen die Burg Rüsselsheim gegen den vergeblichen Widerstand der Städte Mainz und Frankfurt. Agnes von Katzenelnbogen (St) stirbt. Alternatives Geburtsjahr von Philipp von Katzenelnbogen (St) nach Papst Pius II, der ihm Milchprodukte während der Fastenzeit erlaubt. - In Frankfurt ist die alte Brücke über den Main so baufällig, dass sie erneuert werden muss und vom Stadtbaumeister Maderer nach Vorbild der Prager Brücke erneuert wird. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) gründet mit den Kurfürsten von der Pfalz, Sachsen und Köln den Marburger Bund gegen König Wenzel von Luxemburg (St) (37). - Die Ganerbenburg Tannenberg, die berüchtigste bergsträsser Raubritterburg wird von einer Allianz der drei Kurfürsten, Mainz, Trier und Köln, der Pfalz und von den Städten Speyer, Worms und Frankfurt in einer Strafaktion erobert und zerstört. (Im Brunnen der Burg fand man die älteste deutsche Handfeuerwaffe. und Kachelofenscherben mit reichen Verzierungen von Tieren und Phantasielebewesen wie Drachen) - Frankfurt erhält erste gepflasterte Strasse, die Allerheiligengasse. - Gian Galeazzo Visconti (St) (37 erlässt Hygienemassnahmen gegen die Pest in Mailand. - Großer Zollstreit zwischen Frankfurt und Straßburg, das sich über immer mehr Visiergeld, Krangeld und Hausgeld uvm. beschwert - Der Gegenpapst Benedikt XIII wird in seinem Palast gefangengehalten. - Christine de Pisan prangert im ersten Literturstreit an der pariser Universität die frauenfeindlichen Textpassagen im Rosenroman, namensgebend für den Film Der Name der Rose, an. - Ernst, Bischof von Halberstadt, schliesst mit Landgraf Balthasar von Thüringen, und dessen Sohn Friedrich ein Bündnis auf 6 Jahre namentlich gegen das Stift Mainz, Landgraf Hermann II von Hessen  (St) und die Städte Erfurt, Mühlhausen und Nordhausen. - Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach (St) verbündet sich auf 5 Jahre mit dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St), Herzog Stefan von Bayern, den Brüdern Landgraf Balthasar und Landgraf Wilhelm von Thüringen, Herzog Ludwig von Bayern, Bischof Albrecht von Bamberg, Landgraf Hermann II von Hessen (St) (58) den Burggrafen Johann und Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) für den Fall eines Krieges mit den Städten bzw dem Städtebund. - In Bad Vilbel verlangen der Raubritter Bechtram von Vilbel (--) und Walter von Vilbel (--) illegal von Burg Vilbel aus Zollgeld und Wegegeld. Die frankfurter Verbündeten Ulrich V von Hanau (St) und Philipp von Falkenstein (St) (--) erobern und zerstören Burg Vilbel. Bechtram von Vilbel wird erst 14 20 hingerichtet. - Das bleigedeckte Münster und das Stift in Fulda brennen nach einem Blitzeinschlag ab. - Die Herzogin von Brabant, zieht mit mehr als viertausend Rittern und Knechten und mehr denn hundertsechzigtausend Leute zu Fuß, gegen den Herzog von Geldern und den Herzog zu Jülich und richtet in Jülich einen ganzen Monat lang großen Schaden an. - Erste Abbildung von Schlittschuhläufern. - In Mainz setzt der mainzer Rat für seine beiden frankfurter Marktschiffe einen Maximalfahrpreis von 12 alten Hellern fest. - Engelbert von Nassau (St) (29) ist Dompropst zu Münster und kehrt in den weltlichen Stand zurück, da seine Brüder Johann II (St), der Verwalter, und Johann III (St) unverheiratet bleiben und nur uneheliche Nachkommen haben. - Das Domkapitel des durch Fehden und Kriege zerstörten und bankrotten trierer Kurstaates bittet Papst Bonifaz IX dem erkrankten trierer Erzbischof Werner von Falkenstein (St) einen Koadjutor zur Seite zu stellen, was dieser jedoch ablehnt. - Das bamberger Domkapitel nimmt nach päpstlicher Bestätigung nur noch Edelfreie auf. - Der Burgberg der Isenburg wird mit einer Mauer befestigt. - Simon von Heppenheft alias Grans von Rheinberg, Herr auf Burg Rheinberg, vergibt stellvertretend für Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) Lehen. - Markgraf Jost von Mähren (St) bietet dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) 8.000 Gulden um neuer König zu werden - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (31) wird Mitglied des königlichen Rates von Frankreich. - Das frankfurter Leinwandhaus wird statt als Handelshaus für Tuchwaren erbaut. - Die Brustbüchse, die Petrinal, setzt sich in Bologna als Reiterwaffe durch. Sie wird am Brustharnisch eingehängt und auf einer am Sattel befestigten Gabel aufgelegt. Sie heißt auch Knallbüchse. - Heinrich von Bellersheim erklärt dem Herrn Ulrich V von Hanau (St) eine Fehde und bekriegt dessen Burger Hanau, Windecken, Dorfelden, Assenheim, Rodheim und Münzenberg. - Der Sohn des kurpfälzer Rates und Vertrauten von Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47) Weiprecht von Helmstatt wird neuer speyerer Bischof Raban von Helmstatt. Albert von Liebenstein, Johann von Menzingen alias Johann von Münzingen, Heinrich von Geroldstein, N Breder von Hohenstein, Truschard von Scharfenstein und Dietrich Knebel von Katzenelnbogen sind mainzer Domherren. - In Frankfurt gibt es das Frauenhaus alias Bordell Stockhaus, in dem Sexarbeiterinnen arbeiten. Ein beliebtes Schimpfwort ist Stockhaushure. Der Stocker alias Scharfrichter ist Aufseher. Er wohnt in der Nähe. - Wigand Stroß von Schönborn (--) führt eine fehde gegen die Stadt Frankfurt.

1398 In Frankfurt wird ein Ritterturnier ausgetragen. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (58beziffert seine Forderungen an das Land Luxemburg auf 18.666 Gulden um deren Begleichung er sich vergeblich bemüht. Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (58) legt die von Markgraf Jobst von Luxemburg (St) luxemburger Statthalterschaft ab. Er wird von König Wenzel von Luxemburg (St) zum Reichslandvogt der Wetterau bestellt und mit seinem Sohn Johann IV von Katzenelnbogen von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (57) mit zwei Drittel an Burg, Stadt und Kirchspiel Driedorf belehnt. Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) verpfändet Hohenstein, Kemel und Nastätten an Kuno von Reifenberg (--). - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) belagert Burg Tannenberg. - König Wenzel von Luxemburg (St) (36) ist so betrunken, dass er bei einem Festmahl des französischen König Karl VI Reims nicht erscheinen kann. - Papst Benedikt XIII wird in Avignon vom französischen König Karl VI sieben Monate lang belagert. - Bechtram von Vilbel (--) greift zusammen mit Graf Gerhard von Sayn (St) (--) das frankfurter Marktschiff auf dem Weg nach Mainz an, auf dem sich auch Ratsherrn unter den Reisenden befinden. Es gibt Tote und Verwundete. - In Frankfurt Bonames nimmt Bertram von Vilbel (--) den katzenelnbogener Feind Johann von Kronberg (St) (--) auf. - In Frankfurt starten Angriffe auf Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (--). - Offene Streitigkeiten zwischen dem regierenden Herrn Ulrich V von Hanau  (St) und seinen jüngeren Brüdern Reinhard II von Hanau (St) und Johann von Hanau (St) bis hin zur Fehde. - Oppenheim fällt an die wittelsbacher Kurpfalz. - Der Stecknitzkanal, die erste Kanalverbindung über eine Wasserscheide ist fertiggestellt und verbindet Nordsee und Ostsee. - Graf Heinrich von Nassau Beilstein (St) (--) quittiert Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (57) über die jährlich zu Martini von der Stadt Herborn fälligen Gülte von 100 Gulden von Graf Heinrich von Nassau Beilstein (St) (--). - Der 60 jährige Graf Johann IV von Sponheim Starkenburg (St)  übernimmt die Regierung in der hinteren Grafschaft Sponheim bis 14 13. - Der Sohn des reichen frankfurter Patriziers Jacob Knoblauch (St) (--) stirbt nachdem er den Knoblauchshof verkaufen muss. - Graf Wilhelm II von Isenburg Wied (St) (--) lässt seine restlichen 6 Nachkommen legitimieren. - In Kronberg wird das kronberger Armbrust Schützenfest veranstaltet, bei dem auch die frankfurter Schützen eingeladen werden. Hauptpreis ist ein Kleinod im Wert von 13 Gulden. Man schießt mit einer Distanz von 155 Schritten. - In Kronberg wird der frankfurter Peter Leinenweber ermordet. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) erhält Zollfreiheit für Getreidetransporte durch luxemburger Gebiet. - In Mainz wird Graf Philipp VII von Falkenstein (St) vom rheinischen und wetterauer Landvogt Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) vor das Landgericht geladen. - In Frankfurt Höchst verleiht König Wenzel von Luxemburg (St) (34) den Zoll bei Höchst wieder an den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St). - König Wenzel von Luxemburg  (St) (36) kommt nach Würzburg stellt 7 fränkische Städte unter seinen Schutz und verärgert den würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg indem er ihm wegen der drückenden Schulden einen Hauptmann vor die Nase setzt. - Isengard von Isenburg Büdingen (St) (--) ist Äbtissin von Kloster Marienborn. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (29) wird erstes hochadeliges Mitglied in der Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - Der mainzer Patrizier und oppenheimer Schultheiß Heinrich II zum Jungen teilt sich mit der Stadt Mainz den mainzer Rheinzoll. Heinrich II zum Jungen (--) stirbt als Ehemann von Else Knebel von Katzenelnbogen (--). Tham Knebel von Katzenelnbogen wird neuer oppenheimer Reichsschultheiß. - Konrad II von Solms Braunfels (St) stirbt. - Heinrich von Hagen, Johann Knebel von Katzenelnbogen, Rheingraf Konrad, Hovehard von Sickingen, Simon von Scharfenstein, Johann von Lindau, Otto von Falkenberg und Wigand von Dernbach sind mainzer Domherren.

1397 Wetter: Hochwasser in Limburg an der Lahn. - Adelheid von Katzenelnbogen stirbt als Witwe von Graf Heinrich IV von Sponheim. Johann von Kronberg der Älltere sagt Graf Eberhard V von Katzenelnbogen seinen Eid auf, da er Feind von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (57) geworden ist. Johann von Kronberg der Ältere (St) (--) verbündet sich mit Eckhard von Elkerhausen (--) und seinen Brüdern und kämpft gegen sie in der Burg Neu Elkerhausen. Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (57) und sein Sohn Johann IV von Katzenelnbogen sind Geiseln bei der Verpfändung Burg und Stadt Neu-Weilnaus und Usingens durch Ritter Walter von Kronberg (St) (--) mit 4.000 Gulden an Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St). - In Frankfurt ist die Bornheimerpforte in der Fahrgasse. - Die Grafschaft Mömpelgard stirbt mit Stefan von Mömpelgard (St) aus, und macht Württemberg durch die Erbtochter Henriette von Mömpelgard (St) zu einer der mächtigsten Grafschaften des Reiches. - Johann II von Nassau (St) besticht Papst Bonifaz IX durch Geld, das er sich bei Kaufleuten in Lucca leiht. Darüber hinaus fordert Papst Bonifaz IX erfolgreich 300.000 Gulden Nachzahlungen, die Johann II von Nassau  (St) innerhalb ein halben Jahres aufbringt, der als neuer mainzer Erzbischof nach Deutschland zurückkehrt. - Der Edelfreie Philipp VII von Falkenstein (St) (--)  wird in den Grafenstand erhoben. - Der mainzer Erzbischof Gottfried von Leiningen (St) verschanzt sich auf Burg Reichenstein um sich vor dem neuen mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) zu schützen, lenkt dann aber ein und wird mainzer Dompropst. - Höhepunkt der äußerst erfolgreichen Ketzerverfolgung durch den Inquisitor Petrus Zwicker, der nach 1.000 Befragungen annähernd 100 Waldenser in Steyr auf dem Scheiterhaufen verbrennen lässt. - Die Stadt Würzburg schließt sich mit 11 Städten zusammen und in der Hoffnung als Reichsstädte anerkannt zu werden König Wenzel von Luxemburg (St) (36) an. Ihr Aufstand wird jedoch von den benachbarten Adeligen, den Grafen von Schwarzburg, den Grafen von Henneberg, dem Burggrafen von Nürnberg und Herzog Ludwig von Bayern unter dem würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg in der Schlacht bei Bergtheim niedergeschlagen. 1.000 Bürger werden erschlagen, die Anführer gevierteilt, 400 werden gehängt und ertränkt und die Macht der Fürsten wiederhergestellt. - Die Burggrafschaft Nürnberg wird geteilt. - In Frankfurt findet ein Reichstag statt, zu dem ua der Herzog von Österreich mit großem Aufgebot, Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (56) mit 300 Pferden und der Graf von Leiningen (St) mit 100 Pferden kommen. Während des Reichstages wird ein Musikantenwettbewerb mit 550 Spielleuten durchgeführt. Außerdem zählt man 797 Huren alias Sexarbeiterinnen. - Johann von Westerburg (St) und Reinhard II von Westerburg (St) bedrohen die zur frankfurter Messe fahrenden Kaufleute, können aber ihre Drohung nicht wahr machen, da die Kurfürsten ihnen Geleit geben. - In Frankfurt Sachsenhausen werden in den Weinbergen unter der Leitung von Konrad Schelris (--) von einer Gruppe von Adeligen frankfurter Bürger überfallen, drei ermordet und achtzehn geschatzt alias ausgeraubt und inhaftiert und obwohl Frankfurt sowohl unter westfälischem als auch unter rheinischem Landfrieden steht, sind sowohl Gerichtstage als auch Vorladungen ohne Wirkung. - Reichszug gegen Hattstein, bei dem die Burg eingenommen aber nicht zerstört wird. - In Frankfurt erhält die Stadt einen Fehdebrief von Gerhard von Sayn (St) (--). -  König Wenzel von Luxemburg (St) (36) belehnt Philipp von Falkenstein (St) mit dem Reichsforst Dreieich. - Erbprinz Ruprecht Pipan von Wittelsbach von der Pfalz (St) (22) stirbt nach der Rückkehr von der Schlacht von Nikopolis in Amberg. - Graf Wilhelm II von Wied (St) lässt seinen Sohn Bruno, der Priester wird, legitimieren. - Die Stadt Mainz raubt den Wein des frankfurter Hans Goldschmidt vom Ebirsberge während er unter kronberger Geleit transportiert wird. - Herzog Wilhelm von Berg und sein Cousin Herzog Wilhelm von Jülich und Geldern fallen wegen einer verwehrten Jahresrente von 2.400 Goldgulden aus dem Rheinzoll bei Kaiserswerth auf die auch seine Cousine Margarete von der Mark und ihr Mann Philipp von Falkenstein (St) Ansprüche stellen in die Grafschaft Kleve ein und ziehen brandschatzend bis zur Zollburg Lobith, wo sich der Alte Rhein abteilt, rheinabwärts bis Graf Adolf von Kleve und sein Bruder Graf Dietrich von der Mark sie in der Schlacht von Kleverhamm besiegen und 90 Ritter und 2.000 Bewaffnete gefangennehmen und erst nach einer hohen Lösegeldforderung wieder freilassen. - In Bad Schwalbach gibt der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau  (St) (--) seine Burg Adolfseck seinem Neffen Adolf III von Nassau Idstein (St) (--). - In Darmstadt gibt es ein Rathaus am Rand des Marktplatzes. - Die Brüder von Rannenberg werden für Räubereien exkommuniziert, woran sich aber niemand stört. - Graf Gerhard von Sayn (St), Gefolgsmann von Wilhelm II von Jülich, verpfändet aus der Sühne mit dessen Sohn Herzog Adolf von Berg Blankenheim zum Pfand für 21.000 Gulden aus der Gefangenschaft von Graf Dietrich von der Mark. Die Unkosten für die Gefolgschaft von Friedrich von Hattstein mit Lösegeld, Pferd, Rüstung und Nahrung belaufen sich auf 1.000 Gulden. - Der ungarische und kroatische König Sigismund von Luxemburg (St) (29) reformiert sein Militär. - In Ulm werden Spielkarten verboten. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Hermann zum Baumgarten (--) frankfurter Syndicus. - Günther von Schwarzburg wird mainzer Dompropst. - In Mainz ist Bruno von Scharfenstein (--) mainzer Domkustos. Pileus von Prata ist mainzer Domherr. - In Frankfurt schließen Johann von Holzhausen (--) und Gutgen von Goldstein (--) als gemeinsame Eigentümer der Wasserburg Goldstein einen Burgfrieden mit der Stadt Frankfurt. Herte von Breitenbach, Gutgen Goldstein und Johann von Holzhausen verkaufen ihre Hälfte an die Stadt Frankfurt.

1396 Wetter: Hochwasser in der Stadt Limburg an der Lahn und der Stadt Nassau. - Von Burg Gräveneck aus wird die am gegenüberliegenden Lahnflußufer liegende Raubritterburg Neuelkerhausen im Krieg mit den Elkerhäusern und Hattsteinern zerstört. Die Schwester in Christo Grafentochter Adelheid von Katzenelnbogen (St) (--) wird vom eberbacher Abt Nikolaus in den Grauen Orden und die Bruderschaft von Kloster Eberbach aufgenommen. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen und seine Tochter werden in die Bruderschaft von Kloster Eberbach aufgenommen. - In Frankfurt zieht die Stadt die Konzession für die Spielbank im Spielhaus Zum heißen Stein in Frankfurt ein und betreibt die Spielbank bis 14 32 selbst. - Ein französisches Heer unter der Führung des burgunder Herzogssohn Johann Ohnefurcht kommt in der Schlacht von Nikopolis, auch letzte Schlacht genannt, dem ungarischen und kroatischen König Sigismund von Luxemburg (St) (28) zu Hilfe, kann aber eine schwere Niederlage gegen die Türken nicht verhindern, da sich Serbien in der entscheidenden Phase der Schlacht für seinen osmanischen Herrn Bayezit I, der die Ungarn hasst, entscheidet. - Gottfried von Leiningen (St) wird durch die großzügige Spende von 50.000 Gulden seines Bruders Emicho VII von Leiningen (St) zum Bischof von Speyer gewählt. Papst verweigert seine Zustimmung. Der königstreue Gottfried von Leiningen (St) wird zum mainzer Erzbischof gewählt aber von König Wenzel von Luxemburg (St) (35) im Kampf gegen den mit allen drei Pfalzgrafen verbündeten Johann II von Nassau (St) im Stich gelassen. - Genossenschaftliche Organisation der Reichsritterschaften wird verboten. - Die hanauer Städte Hanau und Babenhausen werden an den verwandten Graf Johann II von Nassau (St) (28) verpfändet. - Dörfertausch zwischen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (55) und seinem Schwager Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St). - In Frankfurt Höchst überfällt der frankfurter Stadthauptmann Johann von Kronberg (--) den illegalen durch mainzer Garnisonstruppen geschützten mainzer Zoll, wobei er plündern, die Burg niederbrennen und 30 gesattelte Pferde erbeuten lässt. - In Mainz dominieren die Kaufleute über die Handwerker. - Heinrich II von Nassau Beilstein (St) (--) und Reinhard von Nassau Liebenscheid (St) (--) einigen sich mit Westerburg und Runkel über ihre strittigen Grenzen auf dem Westerwald und geben sich mit Jagd, Fischerei und Diensten zufrieden. - In  Frankfurt entläßt die Stadt ihren bonameser Amtmann Hartmut von Kronberg (St) (--), da er die Burg Bonames für seine Fehden benutzt. - Höchst am Main vervollständigt seine Stadtmauer, die zum Teil nur aus Palisaden besteht. - In Frankfurt erhält die Stadt von Konrad Schelris (--) einen Fehdebrief, woraufhin er sie zwei Jahre lang bekriegt. - In Eltville stürzt bei einem Gerichtstag des mainzer Erzbischofs Konrad von Weinsberg in der Burg Eltville die Brücke ein, während Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (71) und Markgraf Bernhard von Baden (St) (--) mit großem Gefolge in die Burg einreiten. Es gibt zwei Tote und 40 Verletzte. - In Mainz stirbt der mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg (56). Der kaiserlichen Reichserbkämmerersohn Konrad IX von Weinsberg (St) (26) heiratet Anna von Hohenlohe (--) wofür er wegen der familiären Nähe einen Dispens des wormser Bischofs erhält. - Mit Friedrich von Lißberg (--) stirbt das Geschlecht aus. Die Herrschaft Lißberg wird von seinem Vetter Johann von Rodenstein und Lißberg (--) übernommen. - In Mainz bedroht Graf Engelbert III von Ziegenhain (St) (--) die Äbtissin des mainzer Klosters Altenmünster, falls sie ihm nicht die Vogtei Igstadt gäbe. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (55) bekommt einen männlichen Erben Hermann. - Die Grafentochter Anna von Hanau (St) (--) ist Äbtissin von Kloster Patershausen. - In Mainz sind Bruno von Scharfenstein (--), Johann Wais von Fauerbach (--) und Winter von Reifenberg (--) mainzer Domherren.

1395 Wetter: In Mainz wird das Zisterzienserkloster Dalheim überflutet. Starker Pestausbruch in Südhessen. - Die Burg Gräveneck wird von Graf Philipp von Nassau Saarbrücken (St) und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) gegen die Ritter von Elkerhausen gebaut. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) (--)  nimmt Henne von Hattstein (--) in offener Fehde gefangen. - In Diez wird Burg Ardeck an der Aar von Graf Adolf von Nassau Dillenburg Diez (St) (--) erbaut. - Ritter Harthmut von Kronberg (St) (--) schließt mit Frankfurt einen fadenscheinigen Schutzvertrag für Bürger und Messebesucher. - Rupertinische Konstitution soll Unteilbarkeit der wittelsbacher Pfalz sichern. - Erster wittelsbacher bayerischer Hauskrieg. - Die Brüder Henne und Markolf von Hattstein treten nach ihrer Gefangennahme und geleisteter Urfehde in die Dienste der Grafen von Katzenelnbogen. - Braurecht für Kassel, fremde Biere dürfen nicht verkauft werden. - Der mit Margarethe von Katzenelnbogen (St) verheiratete Johann II von Isenburg in Büdingen (St) folgt seinem Vater Johann von Isenburg Büdingen (St). - In Friedberg wird der Rote Turm, das Gefängnis, erwähnt. - In Frankfurt erhält die Stadt einen Fehdebrief von Johann von Westerburg (St) und Reinhard II von Westerburg (St) (--). - In Frankfurt erhält die Stadt einen Fehdebrief von Engelhard von Frankenstein (--). - Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) entscheidet den jahrzehntelangen Streit um Burg und Herrschaft Greifenstein mit Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) der die Herrschaft schon gekauft hat, sie aber nicht in seinen Besitz bringen kann, für sich. - Markgraf Eberhard III von Württemberg (St) (33) siegt gegen den Schleglerbund bei Heimsheim. - Der mainzer Erzbischof Konrad II von Weinsberg erbaut Burg Alzenau mit französischen Tourellen und Kachelöfen mit Kacheln aus Dieburg im Wohnbereich und einer hölzernen Wasserleitung als mainzer Verwaltungsort im vorderen Spessart um Überfälle von Heinrich Schelris auf Kaufmannszüge zu verhindern. - Die Bürgerschaft der Stadt Wetzlar söhnt sich aus. König Wenzel von Luxemburg (St) (34) erklärt die Annäherung von Wetzlar an Landgraf Hermann II von Hessen (St) (54) für ungültig. Wetzlar behält ein Sicherheitsbündnis mit Hessen. - Herr Ulrich V von Hanau (St) wendet sich im Streit mit seinen Brüdern hilfesuchend an mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg. - Der gelnhäuser Burgmann Merkel Breidenbach (--) verheiratet mit Catharina von Holzhausen (--) stirbt. Sein Sohn Johann Breidenbach wird 14 06 Mitglied der Stubengesellschaft Alten Limpurg 14 11 frankfurter Ratsherr und 14 39 jüngerer frankfurter Bürgermeister. - Kuno von der Leyen wird Vogt in Gondorf. - Der Maler im Weichen Stil Meister der Heiligen Veronika ist bis 14 15 der bedeutendste Maler in Köln. - Edelknecht Reinhard von Schönborn ist Burgmann auf der katzenelnbogener Burg Schaumburg. - In Mainz sind Heinrich Rau von Holzhausen (--) und Johann von Brunn (--) mainzer Domherren. - In Friedberg wird die Folter in einem Gerichtsverfahren angewendet.

1394 Wetter: Saurer Wein nach Frosteinbruch an Mosel, Rhein und Lahn. - In Frankfurt erscheinen auf dem Reichstag rund 800 Prostiuierte alias Sexarbeiterinnen. - Der flämische Maler Melchior Broederlam malt im weichen Stil. - Benedikt XIII wird Papst. - Die Herren von Hanau geraten in finazielle Schwierigkeiten und verpfänden Hochstadt an Frankfurt. - Durch den Tod des geisteskranken Grafen Emicho III von Nassau Hadamar (St) (--) fällt Hadamar an Johann von Nassau Dillenburg. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (53) verzichtet zugunsten des mainzer Erzbischofs Konrad II von Weinsberg (54) auf Rotenburg. - Anfänge von Kohleabbau rund um Aachen und des Eschweiler Kohlbergs. - Der frankfurter Bürgermeister Jakob Weibe schwört den westfälischen Landfrieden. - Der wetzlarer Bürger Haberkorn stachelt die Zünfte gegen den Rat auf, unternimmt mehrere Anschläge und wird mit fünf Kumpanen auf dem Kirchplatz vor der Burg erschlagen. - Die ältere nassau-hadamarer Linie stirbt aus. - In Friedberg erhält Philipp von Falkenstein (St) (--) von der Reichsstadt Friedberg den Falkensteiner Hof auf Lebenszeit. - Ein frankfurter Heer wird mit Hilfestellung von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) bei Weißkirchen besiegt. - Kohleabbau bei Eschweiler am Eschweiler Kohlberg. - Herr Ulrich V von Hanau (St) heiratet Gräfin Elisabeth von Ziegenhain (19) allerdings ohne männliche Erben. Ihre Töchter werden in und um Kloster Klarenthal leben. - Die Heilige Dorothea von Montau, die Witwe eines danziger Waffenschmieds und nach dessen Tod Nonne und Reklusin, stirbt nach einem Leben mit stundenlangen visionären Ekstasen, freiwillig in einer Zelle eingesperrt. - Graf Gottfried VIII von Ziegenhain (St) (--) stirbt. - In Frankfurt sind auf der Frankfurter Messe 117 Städte vertreten. - Der einzige Sohn Heinrich von Hessen (07) von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (53) stirbt gemeinsam mit seiner Schwester Elisabeth von Hessen (07) innerhalb von zehn Tagen. - In Oppenheim kauft das Kloster Eberbach die jüdische Synagoge alias Rathofkapelle in der Rathofstrasse.

1393 Mit dem Tod von Heinrich von Sponheim Bolanden Tannenberg (St) (--) fällt Burg Lichtenberg zurück an Katzenelnbogen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (32) lässt den Official Nikolaus von Puchnik foltern und den Vikar Pomuk foltern und in der Moldau ertränken. - Die Belagerung der Burg Hattstein wird trotz 38 Gleven und 60 Schützen und einer großen Büchse alias riesigen Kanone allein aus dem frankfurter Kontingent wegen falkensteiner Hilfe für Hattstein abgebrochen. - Die Sanduhr ist im allgemeinen Gebrauch. - Die Stadt Wetzlar schließt ein Schutzbündnis mit Landgraf Hermann II von Hessen (St) (--). - Das Bankhaus von Vieri di Cambio de' Medici wird von dessen Söhnen ruiniert, doch sein römischer Filialleiter, sein Neffe Giovanni di Bicci de' Medici erheiratet 1.500 Gulden und startet ein neues Finanzimperium. - In Frankfurt geht das Haus Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1 nach dem Tod der Patrizier von Holzhausen als Erbstück in den Besitz der Familie von Breidenbach. - Graf Walram von Nassau (St) (--) heiratet Bertha von Westerburg (St) (--), kommt damit in Besitz von Westerburg und baut Burg Wallrabenstein bei Bad Camberg aus. - Der Vogt von Köln bezwingt den Aufstand des Gemeinderates in Köln-Deutz. - Die Pfalzgrafentochter und zukünftige Königstochter Margarete von der Pfalz (St) (17) heiratet den 29-jährigen Herzog Karl II von Lothringen der Kühne (St). - Die Kronberger werden 5 schwerer Raubüberfälle beschuldigt. - Friede in der Hunolsteiner Fehde mit anschließender Sühne. - Die zur Wehrkirche mit ummauerten Kirchhof befestigte Stadtkirche in Nassau wird heftig umkämpft. - Wetzlar gibt landesherrschaftliche Rechte an die Landgrafschaft Hessen ab. - Katharina von Burgund (St) (15) heiratet den habsburger Herzog Leopold III (St) (29) und behält ihre Mitgift selbst. - Ritterturnier in Heidelberg bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (25) teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen meist zwei Frauen auf. - Mit dem Tod von Konrad V von Bickenbach in Klingenberg kommen auf seinen Sohn Ulrich von Bickenbach immense Schulden zu. - Henne Schölris der Junge wird während seiner Fehde gegen Frankfurt gefangengenommen und ein Jahr bis zu seiner Verlandfriedung in Frankfurt in den Kerker geworfen. - Der römische Priester Nikolaus Falk von Kirn wird mit zwei Freunden im mainzischen Bingen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) erbt von Heinrich von Sponheim - Bolanden - Tannenberg (St) die sponheim-tannenberger Burg Leyen an der Nahe. - Inquisition in Augsburg. - Der hanauer Vasall Schenk Sibold IV von Bergen begeht Raubüberfälle auf frankfurter Bürger.

1392 Wetter: Rekordniedrigwasser seit 40 Jahren am Rhein durch einen sehr heißen Sommer und Rekordschneemengen am Jahresende mit vielen Toten. Frosteinbruch zerstört den Weinertrag. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) wird von Herzog Wilhelm von Jülich mit Düsseldorfer Zolleinkünften belehnt. - Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) erwirkt eine päpstliche Bestätigung des stgoarer Zolles als Reichslehen. - Frieden zwischen Thüringen und Hessen: Landgraf Balthasar von Thüringen soll seinen Anteil an Rotenburg, Melsungen und Niedenstein an Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (51) zurückgeben, wenn der Erzbischof von Mainz und Herzog Otto von Braunschweig ihre Zustimmung dazu geben. - Cosimo de Medici begründet die Medici-Bank. - Der französische König Karl VI zeigt erste Anzeichen von Geisteskrankheit. Seine Frau Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) leidet unter den sexuellen Übergriffen ihres schizophrenen Gatten und lässt sich durch die Mätresse Odette de Champdivers im königlichen Gemach allerdings vom König unbemerkt vertreten. - Der Sohn eines reichen londoner Weinhändlers, der Europareisende und geheime Militärberater Geoffrey Chaucer kontruiert neues Astrolabium. - Der rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler lässt sich standesuntypisch ein Familienwappen verleihen. - Der Herr von Heinsberg besiegt den jungen Herzog von Jülich und den jungen Grafen von Sayn mit mehr als dreißig Rittern und Knechten auf dem Schlachtfeld. - Philipp VII von Falkenstein (St) verkauft für 100.000 Gulden die gesamte Herrschaft Falkenstein an seinen Vetter Philipp VIII von Falkenstein (St). - Der Erbprinz Ruprecht Pipan von der Pfalz (St) (17) heiratet die Grafentochter Elisabeth von Sponheim (St) (27), Witwe des Grafen Engelbert III von der Mark. - Heidelberg wird umfangreich erweitert und das Stadtgebiet etwa verdoppelt, wie es der heutigen Altstadt entspricht. - Graf Simon von Sponheim (St) und seine Ehefrau Gräfin Maria von Vianden bestätigen der Stadt Kastellaun ihre Freiheit. - Graf Johann von Nassau (St) erlaubt dem Herrn Wilhelm von Rennenberg stellvertretend die Sturmfahne für ihn als kölner Bannerträger zu führen. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) reformiert Kloster Keppel, dass nur noch Adelige aufgenommen werden dürfen. - In Mainz ist das jüdischkatholisch konvertierte Geschlecht Judd vom Stein in Mainz, mit Wohnsitz im Haus zum Stein, Mitglied in der Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel. - In Frankfurt verkauft der Spielkartenmacher Hans von Weißenburg in der Höllgasse Kartenspiele. - Ritter Dietrich von Rheinberg ertauscht sich das katzenelnbogener Hahn vom Schultheiß der pfälzer Residenzstadt Heidelberg Hans von Braubach alias Hans von Angelach für die in der Nähe von Braubach liegenden katzenelnbogener Lehen Pfaffendorf, Horchheim, Lahnstein, Spay, Miehlen und Geisig.

1391 In Frankfurt wird der Rundturm Leonhardsturm, der Eckturm der Stadtbefestigung, nach 11 Jahren Bauzeit fertiggestellt. - In Wiesbaden gelangt Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) in den Mitbesitz der nassauischen Burg Sonnenberg. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) leiht Graf Diether VIII von Katzenelnbogen gegen Bürgenstellung 5.000 Gulden und dieser dient ihm im Krieg von König Karl VI von Frankreich gegen den Herzog von Geldern. - Die Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) nehmen an dem Bündnis vom mainzer Erzbischof Konrad von Weinsberg und der wetterauischen Grafen und Herren teil. Deutschordensmeister vermitteln zwischen Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) und Herzog Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz und Rat und Bürgern von Oppenheim in Heidelberg. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen heiratet seine 2. Frau Anna von Nassau und beansprucht einen Teil von Nassau-Hadamar. - Flagellantenumzüge in Heidelberg. - Frankfurt besitzt 31 Befestigungstürme. - Graf Johann von Solms (St) verbündet mit Graf Diether VIII von Katzenelnbogen greift WetzlarDiether VIII von Katzenelnbogen an. Graf und zerstört einen Wartturm, den Galgen, schleift wetzlarer Weinberge, da die Reichsstadt Wetzlar seinen Bürger Gottfried Hane richten will und ihn nicht seiner Gerichtsbarkeit ausliefert. Graf Johann von Solms (St) lässt zwei Wetzlarer aufhängen. - Gründung der Universität Ferrara. - Burg Östrich wird erbaut. - Ein Familienvertrag zwischen Ulrich V von Hanau und Reinhard II von Hanau (St) mit einer 10-jährigen Frist, die 14 01 abläuft nach der auch sein Bruder Reinhard II von Hanau (St), der seine kirchliche Laufbahn beendet, erben darf soll die Gefahr des Aussterbens im Mannesstamm beseitigen. - Der passauer fürstbischof Georg von Hohenlohe sendet seinen Inquisitor Petrus Zwicker aus um hauptsächlich die der Ketzerei verdächtigten Waldenser auszulöschen. - Friedensschluß in der Kronberger Fehde. - Ludwig VII von Wittelsbach Bayern, der Bruder der französischen Königin, geht erstmals an den französischen Hof. - Die frankfurter Juden gehen gegen die Juden des Landgrafen Hermann II von Hessen (St) (50) vor. - Grafensohn und Junggraf Adolf von Waldeck und seine Gattin Agnes von Ziegenhain verzichten wegen des Brautschatzes vorerst auf ihr Erbe. - Graf Otto von Solms (St) (--) erklärt der Stadt Frankfurt den Krieg. - Der gutmütige und freigebige Bischof von Paderborn wird von der Rittergilde der Dengler oder Klöppler bekriegt. Innerhalb eines Jahres besiegte der Bischof die von Padberg, einen Teil der Spiegel von Desenberg, der von Falkenberg, die von Hettingshausen und die Wolf von Schartenberg in Hessen. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (50) beschuldigt die Bürger von Kassel des Verrats und lässt neun der reichsten und mächtigsten köpfen oder vierteilen und ihre Körper auf dem Markt ausstellen. - Linz am Rhein brennt bis auf ein Drittel nieder. - Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach (St) (64) vertreibt Juden und Hetärer aus der Pfalz, beschlagnahmt deren gesamten Besitz und vermacht ihn der Universität Heidelberg. - König Wenzel von Luxemburg verleiht die beiden auf dem Main fahrenden Marktschiffe zwischen Frankfurt und Mainz an die Stadt Mainz. - Die Stadt Oberwesel wird vom trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) im Weseler Krieg belagert und erobert. - Grünberg brennt. - Die Heilige Dorothea von Montau, die Witwe eines danziger Waffenschmieds mit ekstatischen Visionen wird wegen Ketzerei vor den bischöflichen Richter zitiert, soll als Hexe verbrannt werden und wird von ihrem Beichtvater Domdekan und Deutschordenspriester Johannes Marienwerder geschützt. - Ritterturnier in Nürnberg bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (23) teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen meist zwei Frauen auf. - Der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) befehdet Adolf von Kleve und Engelbert von der Mark. Die Bürger von Rees nehmen Graf Adolf von Kleve (St) nach einem Stelldichein bei seiner Geliebten, der Äbtissin von Marienbaum, während er in einem Nachen über den Rhein setzt, gefangen. Engelbert von der Mark und sein Bruder Dietrich von der Mark belagern die Stadt Rees und befreien Graf Adolf von Kleve. - Der Inquisitor Martin von Prag verfolgt Waldenser in Würzburg. - Der Landvogt Konrad Spiegel von Desenberg des mainer Erzbischof Konrad von Weinsberg veranlasst in Hessen die Gründung des Ritterbundes der Bengler gegen Westfalen. Friedrich von Padberg wird bei Verwüstungen des paderborner Landes gefangen genommen und gegen Lösegeld freigelassen. Die Herrschaft Padberg wird verwüstet. - Der Kölner Kaufmann Hermann Goch gibt bis zu diesem Jahr 13 % seines Haushaltsbudget für Wein aus, den er immer nur in kleinen Fässern erwirbt. Jährlich kauft er nur 1 Faß mit einem Fuder Wein zu 1.000 Liter. Der Anteil an Bier und Met ist sehr gering. - Philipp von Alencon wird mainzer Dompropst. - Johann von Schönburg ist mainzer Domscholaster. - Johann von Kolnhausen, Jofrid von Leiningen und Eberhard von Erbach sind mainzer Domherren. - In Oppenheim werden die Juden ausgewiesen. - In Büdingen wird die Folter in einem Gerichtsverfahren angewendet.

1390 Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach I (St) befreit Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) vom oppenheimer Zoll. - Graf Diether verkauft für 1.200 Gulden eine Rente von 120 Gulden aus seinem bopparder Zollanteil. Im Weseler Krieg nimmt der trierer Erzbischof Werner III von Falkenstein (St) die freie Stadt Oberwesel ein und beendet ihre freiheitlichen Bestrebungen. - Frankfurt Sachsenhausen erhält eine Stadtmauer. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (49) verspricht dem Herzog Otto dem Quaden von Braunschweig, seine Tochter Agnes von Hessen mit dem ältesten Sohne Otto innerhalb der nächsten 6 Jahre zu vermählen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (29) erklärt alle jüdischen Pfänder aller Fürsten und Ritter für nichtig. - Der Schenck von Erbach baut die Stadtmauer in Michelstadt. - Graf Ruprecht VI von Nassau (St) stirbt. - A. Mazzinghi rechnet algebraische Gleichungen mit zwei Unbekannten. - Niederländer revolutionieren durch fotorealistische Darstellungen die Malerei. - Auf König Wenzel von Luxemburg (St) (29) wird ein Mordanschlag mit Gift verübt, der scheitert. In der Folgezeit beginnt König Wenzel von Luxemburg (St) (29) exzessiv zu trinken und wird teilweise regierungsunfähig. - Die älteste deutsche Papiermühle, die Gleismühle, wird in Nürnberg eröffnet. Sie kann Feinpapier aus zermahlenen textilen Lumpen herstellen, das das Material feiner und widerstandsfähiger macht. Für Urkunden darf dieses Matrial aber nicht verwendet werden. - Ruprecht IV von Nassau (St) stirbt und da die Witwe und Erbin von Burg Sonnenberg Anna von Nassau Graf Diether VIII von Katzenelnbogen  (St) heiraten will, erklären Walram IV von Nassau Idstein (St) und Philipp von Nassau Weilburg (St) das Wittumsrecht für erloschen, damit Sonnenberg nicht in katzenelnbogener und somit in falsche Hände gerät. - Der Tod des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) leitet den Gebietsverlust in Nordhessen an die Landgrafen von Hessen ein. - Heinrich von Hattstein ist in Bensheim in der katzenelnbogener Gefolgschaft. - Elisabeth von Braunschweig stirbt. Sie ist die Tochter Landgraf Heinrichs II und Gemahlin Herzog Ernst des Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg (++). - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St), Herr von Merenberg, verheiratet mit einer Gräfin von Spanheim schützt die Stadt Wetzlar bis 14 28 und erbaut die neue Burg Philippstein an der Eisenschmiede bei Braunfels. - Äußerst gutes Weinjahr an der Lahn, hauptsächlich für frenschen Wein. - Graf ??? von Schwarzburg wird bei Liebenau in Hessen von dem Herrn Konrad Spiegel vom Ritter von Desenberg erschlagen. - Die hessische Stadt Grünberg brennt aus Unachtsamkeit nieder. - Pfalzgraf Ruprecht I bei Rhein (St) (81) verhilft seinem Schreiber und wiesbadener Bürger zum Amt des Bischofs von Speyer. - Durch den schwedischen Krieg wird Seefisch, besonders Stockfisch besonders teuer. - Kirchliches Jubeljahr mit Ablasssonderangeboten. - Der Herr Reinhard II von Hanau (St) tritt trotz geistlicher Ausbildung in den weltlichen Stand ein. - Der Herzog Pfalzgraf Ruprecht I bei Rhein (St) (81) stirbt nach zweifacher Ehe kinderlos und vererbt seinen Anteil der Pfalz an seinen Neffen Ruprecht II von der Pfalz (St) (65) - Der Graf von Veldenz schürft am Stahlberg nach Silber. - Der nürnberger Burggraf Johann IV von Zollern (22) wird einer der engsten Vertrauten von König Wenzel von Luxemburg (St) (29) und versucht den energielosen Luxemburger vergeblich für größeres Engagement im Reich zu motivieren. - Graf Rupert von Nassau Weilburg (St) (50) stirbt. - Der friedberger Burgmann Johann von Hattstein befehdet Frankfurt. - Der Graf Gottfried VIII von Ziegenhain (St) bekämpft Friedberg. - Friedberger Reliquienliste: #1) Die Milch von Maria und #3) der Stein unter dem Kreuz Jesu. - Der limburger Chronist Thilemann von Wolfhagen heiratet eine limburger Schöffentochter und steigt damit in die städtische Führungsschicht auf. - Der sponheimer Abt Bernhard beginnt dem Kloster Sponheim 42 Jahre vorzustehen ist aber nicht im Stande an den Sitten des Klosters etwas zu verbessern. - Die Lauksburg wird erstmals als mainzer Burg erwähnt. - Adolf von Berg (Neffe von König Ruprecht (St) begeht mit seinem Bruder Wilhelm Landfriedensbruch gegen Graf Johann von Sayn (St). - Eine wetzlarer Bürgerinitiative unter Henne Haberkorn drängt die Stadt Wetzlar zu einer Annäherung an die Landgrafschaft Hessen. - Henne Schölris der Alte sühnt sich mit der Stadt Frankfurt und sein Sohn Henne Schölris der Alte schickt der Stadt Frankfurt erneut einen Fehdebrief. - Graf Johann von Nassau- Dillenburg (St). überfällt erfolgreich mit den Rittern von Bicken, Hane und Wallendorf den Grafen von Wittgenstein. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Brun von Brunfels nach dem Tod seiner Frau weltlicher Priester. - Der Rhenser Königsstuhl ist in Bau. - In Koblenz wird Heinrich Kalteisen, späterer Inquisitor, geboren und kommt in jungen Jahren ins koblenzer Dominikanerkloster. - Der ehemalige speyerer Söldner Hans von Braubach alias Hans von Angelach ist Schultheiß in der pfälzer Residenzstadt Heidelberg. - Ritterturnier in Landshut bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (22) teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen meist zwei Frauen auf. - Emmerich von Ingelheim, Georg von Wertheim, Johann Winter von Rüdesheim und Philipp von Alencon sind mainzer Domherren.

1389 Die Frau von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) Elisabeth von Nassau (St) stirbt. - Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) tritt dem Egerer Landfrieden bei. Kapellen- und Altarstiftung auf Burg Burgschwalbach. - In Frankfurt ist die frankfurter Stadtmauer in Bau, Gräben und Wachtürme sind noch nicht fertiggestellt und somit die Bevölkerung zwischen alter Staufenmauer und neuer Stadtmauer ein leichtes Ziel für Überfälle durch die Herren von Kronberg, Hattstein und Reifenberg. - Zusammen mit den hattsteiner und den reifenberger Rittern erklären die Kronberger der Stadt Frankfurt die Fehde. Ein frankfurter Bürgerheer zieht gegen die Ritter von Kronberg doch der verbündete Pfalzgraf Ruprecht und Ulrich V von Hanau eilen den Rittern zu Hilfe und schlagen in der Kronberger Schlacht das zahlenmäßig überlegene Bürgerheer vernichtend. Die Sieger erhalten für die Freilassung von 620 Gefangenen aus hanauer Gefangenschaft insgesamt 73.000 Goldgulden. Unter den frankfurter Gefangenen ist der Herr von Bickenbach. - Mainzer Niederlage im Städtekrieg. - In Idstein gibt es  ein Ketzergericht in der nassauer Residenz Idstein, bei dem gnadenlos zahllose Unschuldige eingekerkert und gefoltert werden. Die Waldenser und ihre Prediger werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Gründung der Universität von Buda. - Schlacht auf dem Amselfeld in Serbien gegen den Osmanen Sultan Murad endet in einer Niederlage, durch dessen Tod durch ein Attentat, und dem darauffolgenden Rückzug der Osmanen, aber als bedeutendster Sieg in Serbiens Geschichte (Zweiter Weltkrieg). - Die Hattsteiner wechseln von den Herren von Falkenstein zu den Grafen von Nassau und Katzenelnbogen. - Ritter Winter von Rödelheim öffnet innerhalb eines Bündnisvertrags seinen Teil der Burg Rödelheim der Stadt Frankfurt. - Ulrich V von Hanau erzwingen nach der frankfurter Niederlage die Niederlegung des Öffnungsrechts der Schelmenburg. - In Boppard am Rhein wird ein Kind mit zwei Oberkörpern und zwei Köpfen geboren, es stirbt nach einem Jahr. - Die Herzöge von Bayern, besonders Pfalzgraf Ruprecht bei Rhein, und Herzog Ruprecht, sein Vetter, verbünden sich mit denen von Mainz und ihren Bundesgenossen vom Rhein und besiegen den Kirchen und Klausen schändenden Städtebund bei Frankfurt?- Bockenheim. Als Vergeltung für ihren Frevel werden viele erschlagen und verbrannt. - Der neue trierer Erzbischof Werner von Falkenstein belagert von einer neuerbauten Burg zu Niederberg ein Jahr lang die Stadt Oberwesel und beschießt sie mit großen Büchsen. - Landgraf Hermann II von Hessen bschwört den Landfrieden von König Wenzel von Luxemburgs in Eger, das Ende der Städtekriege bzw des Städtebundes. - In Frankfurt gibt es 15 Ärztinnen, die auch als Chirurginnen praktizieren. - Baldemar von Petterweil, ein frankfurter Chronist, stirbt. - Ein Bediensteter des Klosters Bleidenstadt begeht Brandstiftung und brennt einen Großteil des Klosters, die Bibliothek und die Kapelle nieder. - Königlicher Friedenstag zwischen Fürsten und Städten in Rothenburg. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Abt Ritter Heino von Gerhardstein stirbt exkommuniziert, da er seine Beisteuer für den Klerus nicht bezahlt hatte. Seine Exkommunikation wird tags darauf aufgehoben um ihm ein christliches Begräbnis zu ermöglichen. - Der prunksüchtige sponheimer Abt Philipp führt Diener ein und reitet nur mit Eskorte und stirbt nach 6 Monaten. - Eckhard von Elkerhausen ist pfälzer Amtmann auf der Sauerburg. - Der aschaffenburger Vitztum Eberhard von Vechenbach bittet die Stadt Gelnhausen um Hilfe gegen die Raubritter von Mömbris. - Henne Schölris der Alte schickt der Stadt Frankfurt einen Fehdebrief. - Ulrich V von Hanau zwingt die Stadt Frankfurt seinen Vasallen Schenk Sibold IV von Bergen und Schenk Gerlach IV von Bergen die Strafe des Rheinischen Städtebundes Urfehde zu schwören, der Stadt jährlich zwei Monate Dienste zu leisten und die Schelmenburg zu öffnen, zu erlassen. - Friedrich Heppe von Glimmental bei Martinstal, Konrad von Hirschhorn, Heinrich von Mannental, Johann Hofwart von Kirchheim, Eberhard III vom Stein Oberstein und Erkinger von Frankenstein sind mainzer Domherren. - In Frankfurt Sachsenhausen wird der Sachsenhäuser Berg gerodet und mit Weinreben bepflanzt.

1388 Wetter: Die Pest tritt in Heidelberg auf, woraufhin die Menschen bis nach Köln fliehen. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen nimmt auf der Seite von Graf Eberhard von Württemberg an der Schlacht bei Döffingen gegen den schwäbischen Städtebund teil. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen stiftet Schloß Zwingenberg einen Altar. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) erhält zwei Drittel am Dorf Eisenschmitt an der Salm. - In Frankfurt unterhalten das St Leonhardsstift und der Rat der Stadt in den Häusern Dempelborn und Zum großen Rosental offiziell Freudenhäuser an der Stadtmauer. Heimliche Prostitution alias Sexarbeit ist verboten. Prostitution ist gesellschaftlich akzeptiert, da der Anteil von Unverheirateten sehr hoch ist. Für die Frauen gilt das nicht. - Der Rat der freien Reichsstadt Köln gründet eine Universität in Köln. - Der würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg belagert vergeblich die Städte Windsheim und Schweinfurt. - Die Zunft des Leinenhandwerk differnziert sich in Leinenweber, Bettlakenmacher und Barchentweber. - Medizinische Fakultät an der Universität Heidelberg. - Städtekrieg im deutschen Südwesten zwischen Fürsten und Städten. Die Städte unterliegen und scheiden für mehr als ein Jahrhundert als politische Kraft im Reich aus. Der Süddeutsche Städtebund wird in der Schlacht bei Döffingen von Graf Eberhard II von Württemberg (St) besiegt, aber sein mit Elisabeth, der Tochter von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) verheiratete Sohn Graf Ulrich IV von Württemberg (St) fällt.  - Der rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler erbaut sich standesuntypisch ein befestigtes turmartiges Privathaus. - Die Reichsstadt Gelnhausen warnt vor Ansammlungen der Grafen von Solms und der Herren von Falkenstein unter denen sich alle Hattsteiner befinden sollen. - Im Herzogischen Krieg, in den sich die Kriegshandlungen der Grafen Ruprecht von Nassau (St) und Johann von Nassau (St) mit Johann von Bicken, Konrad von Hattstein und der Grafen von Solms mischen sind die Hattsteiner vertreten. - König Karl VI von Frankreich (20) übernimmt die Macht und er entfernt den Burgunder aus seiner Beraterposition. - Kassel wird durch Herzog Otto von Braunschweig und den Markgrafen von Meißen belagert. - Nach dem 15. Friedensvertrag eine vergebliche Friedensverlängerung bis 13 89 im Konflikt Mainz, Thüringen und Braunschweig gegen Hessen. - Hessen bleibt dem römischen Papst Urban VI treu. - Südlich der frankfurter Leonhardskirche wird ein massiver Wehrturm, der Leonhardsturm erbaut. - König Wenzel von Luxemburg (St) (27) fordert den schwäbischen Städtebund auf seine Fehde gegen den Herzog von Bayern durchzukämpfen und initiert den Kampf der vereinigten Städte gegen die Fürsten, in der Döffingen und Worms unterliegen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (27) fordert die Städte in Schwaben, im Elsaß, am Rhein, in Franken und Bayern auf ihre Bündnisse zu lösen, was ohne Wirkung bleibt. Der Städtekrieg beginnt, aber die Niederlagen leiten deren politischen und wirtschaftlichen Niedergang ein. - Straßburg baut eine steinerne Rheinbrücke. - Nikolaus Burgmann von St Goar wird Professor an der heidelberger Artisten- und danach bis 14 07 an der Juristenfakultät. - Simon Grans von Heppenheft, Herr auf Burg Rheinberg, öffnet Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) in seiner Fehde gegen Frank von Kronberg Burg Rheinberg. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) stirbt auf der vollendeten Burg Maus. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) kommt in Besitz des Königshofs in Böhl. - Engelbert von Nassau (St) (18) ist Student in Köln. - Gudensberg wird vom mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) zerstört. - In Straßburg wird die 13 33 begonnene Lange Bruck fertiggestellt, die einzige feste Rheinüberquerung flußabwärts ab Basel. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) wird wegen seiner Verdienste in der Schlacht von Döffingen gegen den schwäbischen Städtebund zum Ritter geschlagen. - Der stgoarer Nikolaus Burgmann wird Professor an der Heidelberger Universität in der für Geisteswissenschaften und Mathematik zuständigen Artistenfakultät. - In der trierer Zollburg Stolzenfels am Rhein werden bis 14 18 ein Wohnturm und ein Palas angebaut. - Das Wiederauffinden des Reliquienschatzes der Grafen von Andechs macht Andechs zum Wallfahrtsort. - Konrad von Waldeck, Wilhelm von Wertheim, Konrad von Zollern Hohenzollern, Heinrich von Schönburg, Albrecht von Hohenlohe, Johann Kirchheim von Wartenberg und Dietrich II Knebel von Katzenelnbogen sind mainzer Domherren. - In Frankfurt gibt es die zwei Frauenhäuser alias Bordelle Stockhaus und Tempelhaus kurz Tempel, in denen Sexarbeiterinnen arbeiten.

1387 Wetter: Die extreme Sommerdürre, bei der man den Rhein bei Köln zu Fuß durchqueren kann, wird der alte heiße Sommer genannt. - Elisabeth von Katzenelnbogen (St) heiratet Graf Heinrich IV von Veldenz - Frankfurt hat 2.781 männliche Einwohner über 12 Jahren. 29 davon sind Bader. - Den heidelberger Studenten wird vergeblich verboten die Fechtschule zu besuchen. - In der Oberpfalz gibt es 97 Eisenhütten. - Der Magier Abraham von Worms notiert auf seiner Palästinareise einen Selbstversuch mit Hexensalbe. - Rupert von Nassau ist aktiv am Hattsteinischen Krieg auf Seiten des rheinisch-wetterauischen Städtebundes gegen den rheinischen Adel beteiligt. - Nach einem Jahr zählt die heidelberger Universität 482 Angehörige. - Das Bündnis des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) des Herzogs Otto von Braunschweig und des Markgrafen von Meißen nimmt Schloß Rodenberg ein, steht vor Kassel, das es mit büssenstene und Brandpfeilen beschiesst und brennt Gudensberg und Niedenstein nieder. Nach einem erzwungenen Frieden versucht Hermann II von Hessen  (St) (46) auf politischem Weg über ein Schiedsgericht seine Städte Eschwege und Sontra wieder zu erlangen. Die Fehde geht somit weiter. - Basel erhält eine Strassenpflasterung. - Die Ritter- und Turniervereinigung Gesellschaft mit dem Esel wird als Abgrenzung zum Briefadel von Niederadeligen gegründet - Der Tod Nikolaus von Hunolstein beruhigt die Hunolsteiner Fehde. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) ist Vorsitzender des königlichen Hofgerichts. - Graf Hans von Sponheim (St) ist Hofrichter in Würzburg. - Die Begine Kunigunde von Karben stiftet in Friedberg. - Der Herr Philipp von Falkenstein und Münzenberg (St) verzichtet auf Ansprüche gegenüber dem friedberger Juden Gumpracht. - Die Ritter und Edelknechte der Gesellschaft vom Monde und der Gesellschaft zur grünen Minne stiften Altäre in Friedberg. - Der Bischof von Chur lässt den Septimerpass zu einer befahrbaren Strasse ausbauen. - Der mit der ältesten Tochter Margarethe des verstorbenen Kaiser Ludwig der Bayer (St) verheiratete Graf Gerlach von Hohenlohe stirbt. - Der Brudermörder, Herr von Verona Antonio della Scala wird vom mailänder Mitregenten Gian Galeazzo Visconti (St) (36) aus Verona vertrieben. - Die Hatteiner überfallen Kloster Thron. - In Ingelheim werden laiengerichtliche Prozesse schriftlich im Haderbuch protokolliert. - Mit dem Tod von Markolf Kesselhut stirbt die katzenelnbogener Familie Kesselhut aus. - Die frankfurter Patrizierfamilie Frosch kauft Waldstücke und Weiden in Frankfurt-Seckbach. Die Schelme von Bergen (85 %) und die Herren von Kronberg (15 %) sind die Ortsherren. - König Wenzel von Luxemburg (St) (26) wechselt im Kampf gegen die Habsburger vollständig auf die Seite der Städte. Die Fürsten sind über seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Reich entsetzt und drohen ihn abzusetzen. - Die mainzer Burg Waffensand mit Bergfried, Ringmauer und doppelter Wallanlage östlich von Marburg wird von landgräflich hessischen Truppen zerstört. - Frankfurt hat 9.600 Einwohner. - In Frankfurt gibt es 4 selbständige Bierbrauer. - In Frankfurt sind die Weinschenken am Fischerfeld vor der Stadtmauer beliebte Aufenthaltsorte für gemeine Frauen alias Prostituierte alias Sexarbeiterinnen, die in Sachsenhausen leben und die Furt überqueren. Der Stöcker alias Henkerknecht ist für die Ordnung zuständig und für ihre Bestrafung. - In Frankfurt gibt es die zwei Frauenhäuser alias Bordelle Stockhaus und Tempelhaus kurz Tempel, in denen Sexarbeiterinnen arbeiten.

1386 Wetter: Der Rhein verlagert nach einer Flutkatastrophe sein Flußbett und die Zollstätte Griethausen wird (gehörend den Herren von Kleve) nach Beek bei Xanten verlegt. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogenvereinigt sich mit zahlreichen rheinischen und westfälischen Herrn zum Schutze des westfälischen Reichlandfriedens; Diether VIII von Katzenelnbogen beteiligt sich am Zuge Herzog Luitpolds von Österreich gegen die Eidgenossen und kämpft auch nach der Schlacht von Sempach noch gegen sie. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen löst sein bisheriges Bündnis mit der Stadt Köln. Gerhard von Würzburg belehnt den Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen mit Burg und Dorf Darmstadt, halb Dornberg und Gerau. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) wird in die Dienste des ungeliebten Königs Wenzel von Luxemburg (St) (25) genommen und kommt zu größeren finanziellen Mitteln, die er an den niederen Adel der Region verleiht. - Mit Graf Gerhard VII von Diez (St) sterben die Grafen von Diez im Mannesstamme aus, weshalb Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) die Grafschaft Diez erbt. - Die Fehde mit Katzenelnbogen beginnt und endet erst 14 08 mit einem Burgfrieden zu Ellar. - Die Stadt Worms wird mit Rat und Bürgern von König Wenzel von Luxemburg (St) (25) zu Strafzahlung von 100.000 Mark in Gold verurteilt und haftet mit ihren Gütern innerhalb und ausserhalb der Stadtmauern. - Heinrich von Langenstein begründet mathematische Tradition in der Universität von Wien. - In Flandern sammelt sich eine französische Invasionsflotte. - Die litauische Dynastie der Jagiellonen besetzt zum ersten Mal den polnischen Thron und schafft einen Herrschaftsbereich von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. - Der Hafen von Lübeck zählt 846 Schiffe, Hamburg dagegen nur 600. - Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach der Rote von der Pfalz (St) gründet in Heidelberg die dritte deutsche Universität nach Prag und Wien. - Der Pfalzgraf bei Rhein und die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier gründen den rheinischen Münzverein zur Stabilisierung des Münzwesens. - Die hessische Stureburg (Steuerburg) bei Elkerhausen wird erobert und niedergebrannt. - Landgraf Balthasar von Thüringen erklärt Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (45) den Krieg und besetzt Eschwege und Sontra. - Fehde der Landgräfin Margarethe von Hessen (St) mit Berthold von Westerburg (St) auf Loewenstein. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) verbündet sich mit der Herrschaft Waldeck gegen Hessen. - Der frankfurter Rat versucht wegen der Lärmbelästigung Schmiede aus der Altstadt zu vertreiben. - Der falsche Weihbischof Jacobus treibt sein Unwesen im trierer und mainzer Bistum und wird hingerichtet. Die vermeintlich geweihten Ordensleute werden Jakobiter genannt. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies stirbt. - Der kölner Glockengießer kauft das Haus des kölner Stadtrentmeisters. - In der Schlacht bei Sempach verlieren die übermütigen Panzerreiter der Habsburger gegen zu Fuß kämpfende Eidgenossen. Leopold III  von Habsburg der Gerechte (St) (35) ist unter den Gefallenen. - Die Linie Bolanden stirbt aus. - Im Streit der Söhne dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) und dem späteren mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) um das Erbe von Graf Adolf von Nassau (St) erhält Johann II von Nassau (St) Burg Adolfseck. - Die Herren von Geroldstein an  der Wisper erbauen Burg Hahnenberg, Haneck über ihrer Burg Geroldstein (Wisper) als katzenelnbogener Lehen. Sie dienen als mainzer Ministeriale. - In Neustadt versprechen 3 Pfalzgrafen mit Namen Ruprecht dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) dem Elekten von Speyer, Nikolaus von Wiesbaden, keine Hilfe zu leisten, während sie in Fehde miteinander kämpfen. - Das Geschlecht Bolanden stirbt aus. - In Frankfurt stirbt Siegfried zum Paradies nach einem Streit mit Winther von Villmar. - Graf Dietrich von Wernigerode wird ermordet. Der ungelöste Fall wird 14 19 auf dem Wernigeröder Altar für die Nachwelt dargestellt. - König Wenzel von Luxemburgs (St) (25) verkraftet den Tod seiner Frau Johanna von Bayern (St) (24), die von einem seiner Jagdhunde getötet wurde, nicht, wird Alkoholiker, schließt sich tagelang mit seinen Jagdhunden ein und beginnt unschuldige Menschen aus nichtigen Gründen töten zu lassen. - Bei einer Gesandtschaft der Stadt Mainz werden während der Vorstellung immer abwechselnd mainzer Patrizier- und mainzer Zunftmitglieder wie Heinrich zum Jungen, Konrad Sternenberg, Emmerich zum Fürstenberg und Hans Kastener genannt. - In Mainz sind Schenk Konrad von Erbach, Otto von Friesenheim und Kuno Herdan von Büches mainer Domherren. - Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (J) (St) überlässt die Burg Greifenstein seinem Dienstmann Heinrich Breder als Mannlehen. - In Frankfurt ist Fechenheim im Besitz der frankfurter Patrizierfamilie Speyer.

1385 Weistum der stgoarer Schöffen auf Veranlassung des trierer Erzbischofs Kuno II von Falkenstein über die prümer Hoheitsrechte in St Goar. Fehde der Grafen von Katzenelnbogen mit Dietrich von Nassau. Gräfin Else von Katzenelnbogen alias Elisabeth von Hanau nimmt ihren Witwensitz in Darmstadt und begründet eine fürstliche Hofhaltung. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) stirbt. Graf Eberhard wird alleiniges Oberhaupt der älteren Linie. - Johann IV von Katzenelnbogen (J) heiratet Gräfin Anna von Katzenelnbogen (Ä) (Tochter von Eberhard V). - Auf der Versammlung des Rheinischen Städtebundes in Speyer ist Graf Johann III von Sponheim Starkenburg  einer von 3 königlichen Räten. - Gerhard von Blankenstein, Herr zu Kasselburg und Gerolstein, Helfer Graf Diethers VIII von Katzenelnbogen (St) (--) schließt einen Waffenstillstand mit Köln. - Bernabo Visconti wird von seinem Neffen und Schwiegersohn Gian Galeazzo Visconti ermordet. - Die Steuerburg bei Elkerhausen wird von Landgraf Hermann II von Hessen (St), Graf Ruprecht von Nassau  und Junker Johann, Herr zu Limburg erbaut. - Der thüringer Landgraf bekommt das Erbe der Käfernburger. - Die Tochter von Herzog Stefan III von Wittelsbach von Bayern Isabeau von Wittelsbach von Bayern, Tochter der Cousine 1. Grades von Graf Philipp dem Älteren von Katzenelnbogen, heiratet den geisteskranken französischen König Karl VI. Ihr Bruder Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt reist deshalb immer wieder nach Frankreich. - Die dritte nassauer Fehde mit den Dillenburgern endet. - Die Stadt Schweinfurt kann sich aus der hennebergischen Pfandschaft befreien und wird Reichsstadt. - Die Linie Altenbaumburg der Raugrafen stirbt aus. - Erzbischof Adolf von Mainz, Herzog Otto von Braunschweig, die Markgrafen von Meißen und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen belagern gegen Landgraf Hermann II von Hessen (St) mit einer großen Streitmacht die Städte Kassel und Immenhausen, von denen Immenhausen geplündert und niedergebrannt wird. - Landgraf Hermann II von Hessen, Graf Ruprecht von Nassau und Junker Johann Herr zu Limburg bauen bei Elkerhausen die Stureburg. - Die hessischen Städte Eschwege und Sontra werden durch Markgraf Balthasar von Meißen eingenommen. - Im Gegensatz zum Erzbischof von Trier hält Johann von Limburg wie der Graf von Nassau und der Landgraf Hermann II von Hessen zum avignonesischen Gegenpapst. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (--) und Landgraf Balthasar von Thüringen schliessen eine freundschaftliche Vereinigung auf vier Jahre. - Göttingen erklärt allen Einwohnern von Kassel um Herzog Ottos von Braunschweig willen die Fehde. - Begnadigung von Landgraf Hermann II von Hessen durch König Wenzel von Luxemburg. - Kriegserklärung von Landgraf Hermann II von Hessen gegen das Stift Fulda. - Graf Heinrich von Henneberg verbündet sich mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--) gegen den Landgrafen Hermann II von Hessen. - Der kölner Erzbischof Friedrich II von Berg sühnt den mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--) mit Landgraf Hermann II von Hessen der für Kriegskosten 20.000 Gulden Schuld eingesteht. - Der Vertrag zwischen Herzog Otto von Braunschweig und Hermann II von Hessen bleibt bestehen. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau und Landgraf Balthasar von Thüringen schließen ein lebenslanges Bündnis. - Das lehensfreie Offenbach ist alleiniger Umschlagplatz für Holz und Kohle. - Dem Städtebund treten weiter deutsche und helvetische Städte bei. - Die Stadt Schotten und ihr eppsteiner Schloss wird in einer Fehde vom Rheinischen Städtebund zerstört und geschleift. - Der Rat der Stadt Frankfurt schließt mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau einen Vertrag über die Sicherung der Strassen für die Messen rund um Frankfurt. - In Mainz wird der Pfeifer Bracht als König der fahrenden Spielleute ausgezeichnet. - Der Patrizier Siegfried zum Paradies ist letztmals Älterer Bürgermeister von Frankfurt. - Konrad von Bickenbach V beschwört den rheinischen Landfrieden und verpflichtet sich zwei Gleven zu stellen. - Der minderjährige Ulrich V von Hanau unternimmt von Michelbach aus einen Kriegszug mit 33 Gleven in den Spessart um das von den Brüdern von Mörle von Burg Urcel aus überfallene und geplünderte Kloster Schlüchtern zu rächen. Ohne Kampfhandlungen gehen die von Mörle in Urcel einen teuren Friedensvertrag ein. - Der mit Gräfin Walburga von Leiningen verheiratete Johann von Sponheim stirbt ohne Erben. - Die speyerer Burg Spangenberg wird aus akuter Geldnot an den jüdischen speyerer Bürger namens Kaufmann, dem Dienstmann des speyerer Bischof Nikolaus von Wiesbaden verlehnt. - Der basler Uhrmacher Heinrich Halder baut am Graggenturm in Luzern eine Turmuhr ein. - In Dresden führt ein Flirt des jungen Raubritters und Burgrafen Jeschke von Dohna mit der Ehefrau seines Nachbarn nach einer Ohrfeige führ Dohna zum Privvatkrieg und zum Verlust aller seiner Besitzungen. - Elisabeth von Kronberg heiratet den Sohn von Elisabeth von Katzenelnbogen (St). verheiratet mit Schenk Eberhard VIII von Erbach. - Jakob von Neuhaus ist weltlicher Richter in Frankfurt. - Der Glauburger Hof in Frankfurt wird als Nürnberger Hof bezeichnet, da hauptsächlich nürnberg Kaufleute dort während der Messezeit wohnen. - Agnes von Nassau Idstein alias Agnes von Veldenz heiratet in 2. Ehe Wildgraf Otto. - Johann II von Nassau ist mainzer Domherr.

1384 Landgraf Hermann von Hessen löst die dem Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen für 2.800 Gulden verpfändete Hälfte von Gießen wieder ein. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen verpfändet dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--) seine Dörfer und Gerichte zwischen Rhein, Main und Neckar. Fehde zwischen Diether VIII von Katzenelnbogen (J) und Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä). - Eheberedung von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen mit dem Herrn Johann von Isenburg und Büdingen, dessen Sohn Johann II Diethers VIII Tochter Margarethe von Katzenelnbogen im folgenden Jahr heiraten wird (ihr Sohn wird Kurfürst und löst die mainzer Stiftsfehde aus). - Hermann II von Hessen (St) (43) erlässt eine neue Verfassung in der Kassel seine Unabhängigkeit verliert. Die kasseler Bürger wenden sich daraufhin an Balthasar von Thüringen, der sich mit dem Herzog von Braunschweig und dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--) verbündet. - Graf Adolf von Nassau Dillenburg (St) heiratet Judith von Diez (St) und bereitet den Anfall der Grafschaft Diez an Nassau vor. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) ist durch Baumaßnahmen auf Auerbach und anderen Burgen verschuldet. - Auf Betreiben der freien Reichsstadt Wetzlar zerstört der wetterauer Städtebund die Stammburg der Solmser, das Wasserschloss in Burgsolms in einer Fehde weswegen Graf Johann IV von Solms-Burgsolms (St) auf Burg Greifenstein flieht. - König Wenzel von Luxemburg der Faule (St) (23) wird von seinem Cousin Jobst von Mähren (St) gefangen genommen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (43) belehnt Graf Johann von Sayn und Wittgenstein (St) (--) mit der Burg Richstein. - Sühnebündnis zwischen Herzog Ernst von Braunschweig und Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (43). - Neue Justiz und Polizeiordnung in Kassel. - Bündnis zwischen Herzog Albrecht von Sachsen und Lüneburg und Landgraf Hermann II von Hessen (St) für den Kriegsfall gegen Herzog Otto von Braunschweig aber nicht für den Angriffsfall. - Herzog Otto von Braunschweig bricht sein Bündnis mit Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (43). - Krieg des Landgrafen Hermann II von Hessen  (St) mit Herzog Otto von Braunschweig. - König Wenzel von Luxemburg stiftet einen Bund zwischen den rheinischen und schwäbischen Städten mit den Adelsgesellschaften um den Landfrieden aufrecht zu erhalten. - Herzog Albrecht III von Österreich räumt den büßenden Weibern Prostituierten, die ihr Gewerbe Sexarbeit aufgeben, das Recht ein, sich ohne Nachteile auch mit Handwerkern zu verheiraten. - Köln hat eine Schlaguhr, die regelmäßig nach der Sonnenuhr nachgestellt wird. - Burg Schönecken wird von Wenzel von Luxemburg für 30.000 mainzer Gulden an den trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (St) verkauft und wird der Wohnsitz des Kurfürsten. - Die Stadt Lille fällt an das Haus Burgund, das die Stadt neben Brüssel und Dijon zu einer seiner drei Residenzstädte machte. - Königlicher Tag der Herren und Stände in Koblenz. - In Friedberg wird eine von Bruder Werner aus Ilbenstadt hergestellte Uhr eingebaut und eine neue Glocke dazu gegossen, die zunächst zu groß ausfällt. - Ritter Heino von Gerhardstein (Gerolstein/Wisper) wird Abt von Kloster Bleidenstadt. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (16) wird die Herrschaft Commercy durch den französischen König Karl VI verliehen und erhält dadurch Zugang zum französischen Hof. - Der metzer Bischof Dietrich Bayer von Boppard stirbt. - Den nürnberger Patriziern und Ministerialen Rieter von Kornburg wird von König Jakob von Zypern ein Wappen verliehen. Der katalanische Franziskanermönch Francesc Eiximenis beschreibt die Trinksitten europäischer Völker und behauptet, dass die Deutschen und Engländer überhaupt keinen Wein tränken, sondern Bier, Apfelwein, Met und andere Alkoholika bevorzugen und mit dem Trinken in großen Mengen ginge es schon am frühen Morgen vor dem Frühstück los. - Tillmann von Waldeck, Gottfried von Kalsmunt und Winrich von Büches sind mainzer Domherren.

1383 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Kleinerer Pestausbruch in Südhessen. - Ehevertrag zwischen Johann IV von Katzenelnbogen (J) (St) (--) und Gräfin Anna von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) zum Zwecke der Wiedervereinigung der seit 12 60 geteilten Grafschaft Katzenelnbogen. Die Erbfolgebestimmungen werden zur Primogenitur, (die durch die Einführung in den Kurfürstentümern 13 56 durch die Goldene Bulle möglich wurde) ausgebaut. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) und seine Frau Elisabeth errichten ein Spital in Gerau und stiften dort einen Altar, - Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--) heiratet Graf Heinrich IV von Veldenz (St) (--). - Pfalzgraf Ruprecht teilt König Wenzel IV von Luxemburg (St) (22) mit, dass er Graf Johann von Sponheim (St) (--) und den Sohn Graf Johann von Sponheim (St) (--) in die Einung des Königs, der Fürsten, Grafen und der Herren aufgenommen hat. - Burg (Neu-)Falkenstein wird an die Ritter von (Frankfurt)-Sachsenhausen verpfändet. - Heinrich von Langenstein lernt durch den klostereberbacher Abt Jakob von Eltville Graf Johann von Eberstein kennen und ist über freizügige Bildnisse in dessen Haus entsetzt. Nach einem Badefest, geisselt er Geldverschwendung, Lüsternheit, Ausschweifungen und freizügiges Treiben, an dem sich auch Mönche, Nonnen und Ritter beteiligen. - Heinrich von Langenstein begründet mathematische Tradition in der Universität von Wien. - Burgund verliert seine portugiesischen Gebiete. - Straßburg erhält eine auf die Weinlese abgestimmte neue Messe und verursacht mit der Pfundssteuer Streit mit der Messestadt Frankfurt. - Die Reichsstadt Friedberg brennt nieder. - Um die drohende militärische Auseinandersetzung zwischen Fürsten und Städten zu verhindern, errichtet König Wenzel IV von Luxemburg (St) (--) zu Nürnberg einen Reichslandfrieden. Die Städte treten diesem Friedensbündnis aus Mißtrauen gegenüber der Politik der Reichsfürsten nicht bei, da es die Aufösung des Städtebundes bedeutet hätte. - Wicliff übersetzt das lateinische Neue Testament ins Englische. - König Wenzel von Luxemburg (St) (22) erbt nur das Herzogtum Luxemburg. - Graf Johann von Nassau (St) (--) tritt dem Rheinischen Städtebund bei und nimmt seine katzenelnbogener Verwandtschaft aus. - Die Abtei Hersfeld wird auf Grund fehlender Bündnispartner gezwungen mit dem hessischen Landgrafen Hermann II von Hessen (St) (42) ein Schutzbündnis zu schließen. - Der Bischof von Speyer Adolf von Nassau (St) (20) wird vom Domkapitel zum mainzer Erzbischof gewählt und beginnt einen erbitterten Krieg gegen den vom Papst ernannten mainzer Erzbischof Ludwig von Meißen. - Hermann II von Hessen (St) (42) bittet um Aufnahme beim Rheinischen Städtebund. - Philipp von Falkenstein d. J. (St) (--) erlaubt den Rittern von Sachsenhausen in der Burg Neu-Falkenstein zu bleiben. - Graf Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) (--) erhält die Grafsschaft Nassau Saarbrücken und bestätigt die Freiheiten und Privilegien von Kloster Dorlar. - Die Ehefrau von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (--), Johanna von Nassau Weilburg (St) stirbt nach 6 jähriger kinderloser Ehe. - Herzog Friedrich von Wittelsbach Bayern (St) (44) kämpft für gegen die Engländer. - Die falkensteiner Burg Hungen ist in Bau. - Eberhard von Eppelborn wird mianzer Domdekan. - Johann von Rieneck ist mainzer Domkustos. - Kuno von Sterzelnheim ist mainzer Domkantor. - In Frankfurt stirbt der Geschichtsschreiber Baldemar von Petterweil.

1382 Beteiligung der katzenelnbogener Grafen an den Verhandlungen westdeutscher Fürsten und Herren, dazugehörig die Gesellschaften St Georgen, von St Wilhelm und von dem Löwen, gegen die Städtebündnisse. wird von Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (--) beschuldigt seinen Schwager Graf Walram von Nassau (St) (--) ihm nach dem Leben zu trachten. Krieg gegen Nassau ist vorbei.Worms tritt dem Städtebund bei. - Udo von Villmar lebt trotz seiner Feindschaft mit dem Städtebund in der Reichsstadt Friedberg, was Mainz und Frankfurt nicht dulden wollen. - Der friedberger Burgmann Kraft von Hatzfeld bekämpft die Reichsstadt Frankfurt. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (--) führt Krieg gegen Worms, angeführt von Wilhelm von Friesenheim, Frankfurt, angeführt von Heinrich von Bellersheim, und Mainz, angeführt von Hermann von Hohenweisel. (1 732). - Dem pariser Alchimisten Nicholas Flamel gelingt die Umwandlung von Silber in Gold und er entdeckt das Elixier des ewigen Lebens. - Der Versuch des englischen Königs Richard II durch seine Heirat mit Kaiser Karls IV Schwester Anna von Böhmen eigentlich ihren Bruder Wenzel von Luxemburg zum Bündnis mit England zu bewegen scheitert und führt zu einer liebevollen Beziehung. - Bei Papst Urban VI treten Anzeichen von Geisteskrankheit auf, die sich in Theatralik und Grausamkeit äussern. Er lässt getötete Kardinäle austrocknen und zu Staub zerstossen und in Säcke verpackt auf seinen Reisen mitführen. - Die Unentschiedenheit der Königin von Neapel bringt ihr den Tod durch ihren Adoptivsohn. Der Mörder soll der Verwandschaft des Papstes Urban VI Ländereien abtreten, weigert sich und wird vom Papst belagert. - Dritte nassauer Fehde. - Nievern und Fachbach werden katzenelnbogener Lehen. - In der Schlacht bei Roosebeke gewinnt Herzog Philipp der Kühne von Burgund die Herrschaft über ganz Flandern. - Graf Simon von Sponheim und Vianden (St) (--) tritt dem Rheinischen Städtebund bei und nimmt seine katzenelnbogener Verwandtschaft aus. - Der magdeburger Erzbischof Markgraf Ludwig von Meißen wird Fürstbischof von Bamberg. - Die Stubengesellschaft Zum Frauenstein wird in Frankfurt als Trinkstubengesellschaft Zum Salzhaus gegründet. - Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen treten dem Rheinischen Städtebund bei. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach d. Ältere (St) (--) tritt in Verhandlungen mit dem Rheinische Städtebund. - Elisabeth von Sponheim (St) bittet ihren Sohn Johann V von Sponheim (St) (--) und eine Anzahl von Rittern um Hilfe gegen ihren Mann, der sie aus ihrem Witwensitz Birkenfeld aus machtpolitischen Gründen verdrängen will. - Graf Simon III von Zweibrücken (St) (--) heiratet Agnes von Nassau (St) (--). - Gräfin Elisabeth von Sponheim-Kreuznach (St) (52) stirbt. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--) lässt von Münzmeister Johann von Reichensee kleine Goldgulden in Eltville, Höchst und Bingen schlagen. - Walter von Kronberg besitzt den Kronberger Hof in Frankfurt. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) misbraucht mit Fürsprache von Pfalzgraf Ruprecht (St) (--) auf dem Reichstag in Frankfurt den Landfrieden um sich im Krieg gegen den vermeintlichen Friedensbrecher Nikolaus IV von Hunolstein, Herr von Neumagen durchzusetzten. - Graf Heinrich von Sponheim (St) (--) stellt den Büchsenmeister Bischof von Udenheim an. - Graf Johann von Salm (St) (--) leiht sich von Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) Silber um seine Schulden bei den Juden in Pfalzel zu begleichen. - Wild- und Rheingraf Johann von Daun und Rheingraf Konrad zum Stein besetzen die Pfarrkirche in Kreuznach mit ihrem Kandidaten Nikolaus Bertrami. - Raugraf Philipp, Herr von Neuen- und Altenbaumburg, verkauft an Graf Simon von Sponheim und Vianden (St) (--) Rechte an Neu-Bamberg. - Die von Graf Heinrich von Sponheim über Graf Ruprecht von Nassau (St) (--) erwirkte Acht aus dem Krieg zwischen Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach d. Ä (St) (--) , Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--), Graf Diether von Katzenelnbogen (St) (--), Graf Heinrich von Sponheim (St) (--), Graf Johann von Nassau (St) (--), der Stadt Wetzlar, Herrn Eckhard von Elkerhausen, Herrn Philipp von Geroldstein und ihren Helfern Graf Simon III von Sponheim und Vianden (St) (--) und Graf Gerhard von Diez (St) (--) gegen Graf Ruprecht von Nassau (St) (--), Graf Otto von Solms (St) (--) und Graf Johann von Solms (St) (--) und deren Helfern den Herrn Salentin von Isenburg (St) (--), Herrn Dietrich von Runkel wird aufgehoben. - Die Brüder Friedrich von Hutten, Frowin von Hutten und Konrad von Hutten befehden den minderjährigen Ulrich V von Hanau (St) (--) und nehmen die Burg Sonneborn (Somborn?) ein. - Konrad von Königstein ist Dechant von St Peter in Mainz. - Die Reichsstadt Frankfurt befehdet, zerstört und schleift mit Hilfe des Rheinischen Städtebundes die Ganerben-Raubritterburg Bommersheim der Ritter Wolf von Bommersheim, Ruprecht von Bommersheim und Udo von Villmar. Die Kronberger schaffen es nicht Hilfe durch den mainzer Erzbischof (welchen?) zu organisieren. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (41) verbündet sich mit Graf Heinrich II von Nassau Beilstein (St) (08) gegen Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St) (--). Burg Greifenstein wird von Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St) (--) und Graf Johann von Solms (St) (--) gegen Graf Johann von Nassau (St) (37), Herr von Herborn, wieder aufgebaut. - Die Stadt Frankfurt erobert die Schelmenburg nach Raubüberfällen auf frankfurter Kaufleute durch Schelm Sibold von Bergen IV und Schelm Gerlach IV von Bergen (--). Schelm Sibold IV von Bergen (--) und Schelm Gerlach IV von Bergen (--) müssen Frankfurt auf Veranlassung des Rheinischen Städtebundes Urfehde schwören, der Stadt jährlich zwei Monate Dienste leisten und die Schelmenburg öffnen. Schelm Sibold IV von Bergen (--) und Schelm Gerlach IV von Bergen (--) sind Burgmannen der Reichsburg Friedberg.

1381 Die Grafen von Katzenelnbogen verbünden sich mit Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) (--) dem Älteren und anderen gegen Graf Ruprecht VII von Nassau-Wiesbaden (St) und bekriegen ihn. - Krieg der Städte in Schwaben, Krieg gegen Frankfurt, Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (--) versucht einen Krieg gegen Frankfurt zu vermeiden (reger Briefverkehr). - Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) erhält in Rom von Bischof Augustin mit päpstlicher Ermächtigung das Recht sich einen eigenen Beichtvater zu wählen, der ihn in allen Fällen, außer den dem Papst vorbehaltenen, absolvieren kann. - Durch den Tod des letzten Graf von Saarbrücken-Commercy erben die Grafen von Nassau aus der walramschen Linie die Grafschaft Saarbrücken. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - In London wird die Leibeigenschaft abgeschafft. - Graf Ruprecht von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) wird von König Wenzel von Luxemburg (St) (20) zum Landvogt in der Wetterau ernannt, was zur zweiten Nassauer Fehde mit Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (--) führt. - Philipp von Nassau Weilburg Saarbrücken (St) erbt Saarbrücken. - Großer Bauernaufstand in England. - Die Grafen von Nassau und Solms-Burgsolms bauen die Burg Greifenstein als Bollwerk wieder auf und errichten den gewaltigen Burgfried mit den Doppeltürmen (Nassauer- und Bruderturm). - Durch einen Sühnevertrag mit dem kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden wird die Stadt Siegen nassauer Alleinbesitz und Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (--) Amtmann des kurkölnischen Teils von Siegen. - Zweites Mainzer Schisma. - Durch die Erbverschreibung zwischen Herzog Otto von Braunschweig und Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (40) nimmt dieser in seinem Bündnis mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) die Landgrafschaft Hessen aus. - Der Sternerbund mit seinem Bundeshauptmann Graf Gottfried VII von Ziegenhain löst sich auf. - Der Zweite Rheinische Städtebund bildet sich und schließt sich mit dem Schwäbischen Bund zum Süddeutschen Städttebund zusammen. - Luigi Visconti (St) heiratet seine Cousine Violante Visconti. - Die Städte Frankfurt, Mainz, Worms, Speyer, Straßburg, Hagenau und Weißenburg verbünden sich aus Protest gegen die Goldene Bulle von 13 56 und unmittelbar danach schließen sich 32 Städte Bayerns, Schwabens und Frankens an. - Der frankfurter Rat eröffnet Fehden gegen Bruno von Scharfenstein. - Die wohlhabende Stadt Pfeddersheim ist Mitglied des Rheinischen Städtebundes. Es werden in den kommenden vier Jahren aber auch die Adeligen Graf Ruprecht VI von Nassau Wiesbaden (St), Graf Simon von Sponheim Vianden (St), Schenk Eberhard von Erbach, Likane von Than, Hans von Than und ihr Bruder Kämmerer von Worms, Graf Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) und Philipp von Falkenstein Münzenberg (St) (--). - Die Schelmenburg, der Stammsitz der verarmten und sich als Raubritter über Wasser haltenden Schelmen von Bergen in Frankfurt Bergen-Enkheim, wird von Frankfurt mit dem Rheinischen Städtebund problemlos eingenommen, da der Wassergraben am Jahresende zugefroren ist. - Hopfen wird in Köln zum Bierbrauen verboten, weil Hopfen im Gegensatz zur Kräutermischung Grut abgabenfrei ist. - Graf Ruprecht VI von Nassau Wiesbaden (St) löst Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach den Älteren (St) (--) als Landvogt in der Wetterau ab und überredet die darin gelegenen Städte Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen dem rheinischen Städtebund beizutreten. Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach der Ältere (St) (--) verbündet sich deshalb mit den Grafen Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (--) und Eberhard V von Katzenelnbogen (St) (--) und Ruprechts innerfamiliärer ottonischer Feind Johann von Nassau Dillenburg (St). - Der Raubritter Eppelein von Gailingen flieht vor seiner Hinrichtung durch einen Sprung mit seinem Pferd in den nürnberger Burggraben. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) bürgt für den Grafen von Salm bei einem pfalzeler Juden, der ihm militärisch gegen Hunolstein beisteht. - Raugraf Heinrich V von Altenbaumburg (St) wird von Graf Simon III von Sponheim und Vianden (St) gefangengenommen und nach Übertragung der Ebernburg wieder freigelassen. Raugraf Heinrich V von Altenbaumburg (St) tritt die Burg Naumburg an Graf Simon III von Sponheim (St) ab. - Antonio della Scala, der uneheliche Sohn von Cansignorio della Scala ermordet seinen Bruder Bartolomeo della Scala II. - Der fuldaer Fürstabt Konrad von Hanau (St) wird wegen Unfähigkeit und Rechtsverletzung abgesetzt und unter Zwangsverwaltung von Johann von Isenburg Büdingen (St) (--)  gestellt. - In Augsburg werden zwei falsche Veitstänzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Wesel wird das Kurfürstenbündnis geschlossen, einem Folgebündnis des Urbanbundes um König König Wenzel von Luxemburg (St) (20) um die Anhänger des Gegenpapstes Clemens VII mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) mit einem Krieg auf die Seite des despotischen Papst Urban VI zu zwingen. - Die Wasserburg Hattenheim kommt in den Besitz der Kämmerer von Worms. - Konrad von Bickenbach IV erbt die würzburger Ministerialen-Burg Hohenberg. - Konrad von Weinsberg ist mainzer Domscholaster. - Eberhard von Eppelborn ist mainzer Domkantor. - In Frankfurt wird Johann Wolff von Luzern (--) Stadtarzt.

1380 In Darmstadt gewährt der frankfurter Kardinal Pileus den Besuchern des neu errichteten Altars in der Pfarrkirche später Stadtkirche einen hundertjährigen Ablaß. Nebender Pfarrkirche gibt es zwei Feldkapellen, die Martinskapelle am Herrgottsberg und die Heilige Kreuzkapelle auf dem Heiligkreuzberg. Bessungen wird vom Kirchdorf zum Filialdorf der darmstädter Kirche zurückgestuft. - Die rheinischen Kurfürsten fordern Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) auf sich zu Papst Urban VI und damit zu König und Reich zu bekennen. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ist Mitbesitzer von Gießen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (19) verlegt den Reinhard von Westerburg (St) bisher vom Zoll zu St Goar zustehenden Tournosen auf dem niederlahnsteiner Zoll. Pfalzgraf Ruprecht der Ältere bei Rhein (St) übergibt dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und Ulrich III von Hanau (St) seine Städte und Schlösser Steinsberg, Hilsbach und Wachenheim, bis König Wenzel von Luxemburg (St) (19) zwischen ihm und dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--) entschieden hat. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--) verschreibt dem Juden Ber die Zolleinkünfte von der Zollburg Ehrenfels, Lahnstein und Gernsheim. - Der mailänder Herzog Gian Galeazzo Visconti (St) heiratet seine Kusine Caterina Visconti (St), Tochter des Mitherrschers Herzog Bernabo Visconti, der ständig neue Steuern erhebt um gegen Papst und König zu kämpfen. - Graf Eberhard III von Württemberg (St), Sohn der Kaisertochter, Elisabeth von Bayern (St) heiratet Bernabo Viscontis (St) uneheliche Tochter aber mailänder Gräfin Antonia Visconti (St). Antonia Visconti (St) bringt eine Mitgift von 70.000 Gulden mit und läßt einen Garten im Süden des Alten Schlosses in Stuttgart anlegen. - Maximum mittelalterlichen Schaffens in den Wissenschaften Physik und Philosophie. - Ibn Qunfuf verwendet Buchstaben in der Algebra. - Der französische König Karl V, der Weise stirbt und sein Sohn Karl VI, der Wahnsinnige, folgt ihm nach. - Genua unterliegt in der Schlacht von Chioggia und muss seine Unterlegenheit gegenüber Venedig annehmen. - Graf Johann von Sayn erhält von Landgraf Hermann II von Hessen (St) bedeutende Burglehengelder. - Einjähriges Bündnis zwischen Pfalzgraf Ruprecht (St) und Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (39) gegen den mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), verbündet mit Graf Heinrich von Nassau (St) Graf Reinhard von Nassau (St), Solms, Isenburg, Runkel, Kronberg, Hatzfeld, Blankenstein u.a. - Burgfrieden in Gießen unter Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (39). - Herr Ulrich IV von Hanau (St) ist mit Gräfin Elisabeth von Wertheim verheiratet. Ulrich IV von Hanau (St) erschlägt Ritter Frowin von Hutten, der auf der Seite von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (39) im Sternerkrieg steht, in Steinau an der Strasse. König Wenzel von Luxemburg (St) (19) beauftragt den Landvogt der Wetterau Friedrich von Hutten mit dem Vollzug der Reichsacht. Frowins Bruder Konrad von Hutten nimmt ihn gefangen und zwingt ihn unter Vermittlung des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St) neben einer Strafzahlung von 7.500 Gulden auf den Kampf gegen den Landgraf Hermann II von Hessen  (St) zu verzichten. Herr Ulrich IV von Hanau (St) stirbt und vererbt die Herrschaft Hanau an seinen Sohn Ulrich V von Hanau (St) (11), dessen Vormund bis 13 88 sein zukünftiger Schwiegervater Graf Gottfried VIII von Ziegenhain, Vater von Elisaberth von Ziegenhain, ist. Da Elisabeth von Ziegenhain nur 3 Töchter hat droht das Haus Hanau auszusterben. - Die Stadt Frankfurt versucht die Raubritter von Kronberg durch einen Vertrag, der Johann von Isenburg-Büdingen (St) als Schiedsmann mit der Macht Strafgelder bei Erpressung, Raub und Brandschatzung zu verhängen, von den Überfällen auf ihre Messebesucher abzuhalten. - Die Ritter von Reifenberg leisten Frankfurt Unterstützung in ihrer Fehde gegen Ulrich von Kronberg. - In Limburg an der Lahn wird ein Kind mit vier Armen und vier Beinen geboren. - Die Gesellschaft mit dem Löwen zieht vor Frankfurt und erreicht die Herausgabe von 26 Gefangenen. - Der kölner Maler Wilhelm malt fotorealistische Portäts. - Fünf Jahre lang haben die Städte die Oberhand, bedrängen ihre Landesfürsten über die Massen, beherrschen und überwältigen Grafen, Herren, Ritter und Knechte und fordern von den Pfaffen, Stiften und Klöstern viel zuviele Abgaben. - Ein Söldner der Stadt Limburg an der Lahn tötet den Edelknecht Dietrich von Staffel und provoziert dadurch eine Fehde mit den Grafen und Herren, die die limburger Brückenstadt niederbrennen aber hinter der Brücke abgewehrt werden. - Die Haarmode wandelt sich grundsätzlich zu kurz geschnittenem Haar wie der Konversenbrüder. - Vierfachhochzeit in Limburg an der Lahn bei der Heinrich von Staffel mit seinen drei Söhnen die Witwe Boppe mit ihren drei Töchtern heiratet, aber bis auf das jüngste Paar alle innerhalb weniger Monate kinderlos sterben. - In Limburg wird der Südflügel der Burg gebaut. - Die nassau-liebenscheider Linie zweigt sich von der älteren nassau-beilsteiner Linie ab. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) lässt eine Buchmalerwerkstätte in Trier ausstatten. - Graf Walram von Sponheim-Kreuznach (St) (75) stirbt. - Ergiebige Eisengruben in Netzbach bei Hahnstätten. - Herzog Wenzel von Luxemburg und Brabant nimmt den Territorialstreit wieder auf. - Im Kloster Schönau wird die aufklappbare Schreinmadonna (20 22 im limburger Dom) angebetet. - In Aschaffenburg wird einer der Wehrtürme, der Gespensterturm erbaut. - Nach der Bezahlung von 6.000 Gulden Lösegeld mit Unterstützung von Hohenlohe mit 3.000 Gulden wird Graf Johann von Nassau (St) freigelassen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (19) übergeht leichtsinnig die althergebrachten Fluss-Zollansprüche u.a. des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), indem er alle Zölle abschafft, so den Handel fördert und verschafft den Handelsstädten wie Frankfurt einen Vorteil. Die Niederadeligen, die für ihre Grafen und Fürsten dennoch Zoll eintreiben werden zu Räubern und Wegelagerern. - Das Blutwunder von Walldürn wird bekannt, weil ein im Sterben liegenden Priester ein 50 Jahre verstecktes Bild des Gekreuzigten und 11 weiteren Abbildern des Gesichts Christi, das aus Blut auf dem Leinentuch des Altars durch einen unachtsam umgestürzten Becher entstanden ist, sein Gewissen erleichtert. - Auf der Ganerbenburg Liebenstein wird der Wehrturm errichtet. - Büdinger Waldweistum wird aufgeschrieben. - Graf Johann von Nassau Dillenburg Siegen (St) beteiligt sich an der Fehde seines Schwagers Graf Engelbert von der Mark mit dem kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden. - Graf Wolf von Eberstein wird aus Geldnot Hauptmann der städtischen Söldner von Speyer, unter diesen Hans von Braubach alias Hans von Angelach-Braubach. - Wilhelm Flach von Schwarzenberg wird mainzer Domdekan. - In Köln findet ein Ritterturnier auf dem Alten Markt statt. - Philipp VIII von Falkenstein (--) heiratet Elisabeth von Eppstein (--).

1379 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) erwirbt von den Herrn von Rödelheim das reichslehnbare Dorf Wallerstädten für 2.000 Gulden und von den Herren von Montfort am Rhein deren Besitz in fünf Dörfern des Einrichs für 500 Gulden. - Die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) vereinigen sich mit Graf Wilhelm von Wied, Graf Johann von Nassau und mit zahlreichen mittelrheinischen und wetterauischen Herrn zum Löwenbund oder Gesellschaft mit dem Löwen oder die brüllenden Löwen, der bald auch zahlreiche oberdeutsche Herren angehören um die Handelswege der Städte unsicher zu machen und die Städte zu bekämpfen. - Die Stadt Frankfurt vergibt eine Konzession bis 13 96 für die erste mittelalterliche Spielbank alias Spielcasino im Spielhaus Zum heißen Stein in Frankfurt. - In Friedberg singt der Burgpfarrer Kraft nach Noten. - Ritter Johann von Dehrn einigt sich mit dem Edelherrn Ulrich III von Hanau  (St) und wird Burgmann auf Burg Windecken. - Landfriedenseroberung der Burg Hattstein. Mainz zerstört die Burg. - Vier zusammengelegte Kirchenschulen führen zur Gründung der Universität Erfurt. - Reichstag in Frankfurt, auf dem die vier rheinischen Kurfürsten das abendländische Schisma besprechen und den Urbansbund gründen, bei dem sich König Wenzel von Luxemburg und die Kurfürsten zum Gehorsam zum römischen Papst Urbans VI verpflichten, während die Mitglieder des in Wiesbaden gegründeten Löwenbundes, alle Anhänger des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--), zum Gegenpapst Clemens VII, einem Grafen von Genf, halten und die Gründungsurkunde auf Burg Rheinfels bis 13 82 aufbewahren. - Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) wird aus Wetzlar vertrieben und richtet seine Residenz auf Burg Greifenstein ein. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) vermittelt einen dreijährigen Vertrag zu gegenseitiger Hilfe zwischen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (38) und der nordhessischen und an der oberen Lahn gelegenen Rittergesellschaft Zum Horn. - Mysterienspiel mit Feuerwerk in Vicenza als Versöhnungsfeierlichkeit zweier Familien, bei der eine künstliche Taube auf einer Rakete an einer Schnur vom Bischofspalast zur Bühne geführt die Zuschauer an ein Wunder glauben läßt. - Neuenahr bei Sinzig am Rhein wird vom kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden erobert. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) erobert mit dem Landfrieden und den Städten Mainz, Frankfurt und Limburg die Burg Hattstein und Mainz zerstört die Burg. - Ein trierer Zoll wird nach Königstein verlegt. Königstein fällt von Ulrich III von Hanau  (St) an Philipp von Falkenstein (St) zurück. - Heinrich Knebel von Katzenelnbogen löst die wallmenacher Güter von Johann von Heppenheft, der Gemeiner auf Burg Rheinberg aus katzenelnbogener Lehen ist, aus der Verpfändung an Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und schwört diesem dennoch treue Dienste. Seine Schwester Liebmud von Heppenheft ist mit Dietrich von Liebenstein verheiratet. - Graf Johann von Sayn Wittgenstein (St) wird gefangengenommen und nicht ausgelöst. - Graf Adolf von Nassau (St) (--) lässt sich von zwei Bischöfen die Ernennung zum mainzer Erzbischof von Gegenpapst Clemens VII vorlesen, das Pallium anlegen und sagt Papst Urban VI in Rom damit den Gehorsam auf. Sein Verwandter, der würzburger Domherr Johann von Nassau (St) wird von Gegenpapst Clemens VII zum Bischof von Speyer ernannt. Beim Versuch zu seinem neuen Amt zu kommen wird er in einer Fehde von Dieter Kämmerer von Worms, aus der Sippe der von Dalbergs im Auftrag von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) (--) als Geisel genommen. Der Kanzler von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) (--) Nikolaus von Wiesbaden wird Gegenspieler des mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--), der gleichzeit auch Bischof von Speyer ist. - Graf Hanemann von Zweibrücken-Bitsch verpfändet seinen Anteil an Burg Landeck an Ruprecht von der Pfalz (St) (71). - Die Stadt Limburg wird an den trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) verpfändet. - In Limburg brennt die Burg Limburg nieder. - Das mainzer Haus Zum Tiergarten nördlich des Westchores des mainzer Doms ist die erzbischöflich-mainzer Residenz und mit einem überdachten Gang mit dem mainzer Dom verbunden. - Johann Grans von Heppenheft-Rheinberg lässt seine Güter in Wallmenach, die für 400 Gulden an Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) verpfändet sind, von Heinrich Knebel von Katzenelnbogen ablösen und gelobt dennoch Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) Gefolgschaft. - In Limburg an der Lahn brennt das Stift St Georg (Limburger Dom), das Dormitorium, das gemeinsame Schlafhaus, brennt vollständig ab und der Kreuzgang wird nicht mehr aufgebaut. Die Kanoniker verteilen ihre Quartiere auf die Stadt Limburg an der Lahn. - Heinrich III Beyer von Boppard ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt. - In Frankfurt ist der Virneburger Hof der spätere Hellerhof.

1378 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Dietrich von Runkel (St) wird Vasall der Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und öffnet ihnen seine Schlösser Runkel und Dehrn. - Graf Eberhard kämpft im Dienste des trierer Erzbischofs Kuno II von Falkenstein (St) gegen die Böse Gesellschaft. Kunigunde (St)? und Siegfried von Westerburg (St)? verpfänden Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) ein Drittel und im folgenden Jahre ein weiteres Sechstel, insgesamt also die Hälfte, des Schlosses Schaumburg für 890 Gulden. - Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) im rheinischen Landfrieden von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St). - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) verbietet dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) wiederholt den neuerrichteten Rheinzoll bei St Goarshausen wegen Störung des dortigen trierer Geleites während Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) Pfalzgraf Ruprecht dem Älteren (St) für Reichs- und Landfriedensdienste 3 Tournosen aus diesem Zolle verschreibt. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ist Hauptmann des wetterauischen Reichslandfriedens. - Jutta von Katzenelnbogen (St), Äbtissin des Klosters Kaufungen stirbt. Ihre Nachfolgerin Adelheid von Ziegenhain macht Eberhard von Katzenelnbogen (wahrscheinlich unehelicher Sohn von Eberhard V von Katzenelnbogen) zum Pfarrer in Lay. - Burg und Herrschaft Königstein fällt an Frankfurt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (62) droht dem friedberger Burggrafen falls er sich dem Sternerbund gegen Hessen und Meissen anschließt. - Der aussergewöhnlich grausame Papst Urban VI lässt nach seiner Wahl in Rom die vom französischen König Karl V beeinflussten Kardinäle und Prälaten, die nicht für ihn gestimmt haben grausam foltern. Die geflohenen Kardinäle wählen daraufhin im vor Rom gelegenen Fondi Clemens VII zum Gegenpapst und versuchen Urban VI für geisteskrank erklären zu lassen. Das Abendländisches Schisma beginnt und dauert bis 14 17. - Da der französische König die Universität zur Obödienz zu Avignon zwingt werden die deutschen Professoren und Studenten gezwungen die pariser Universität zu verlassen. - Nach dem Tod Kaiser Karls IV droht dessen Erbe willkürlich verschleudert zu werden und das Faustrecht zu gelten, da der neue König Wenzel von Luxemburg, der Faule, die unterschiedlichen Interessen der Fürsten-, Ritter- und Städtebünde nicht unter einen Hut bringen kann. - Der despotische neue Papst Urban VI dankt dem trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St), weil dieser ihn als rechtmässigen Papst anerkennt. Papst Urban VI nennt sein siegreiches Heer Georgsgesellschaft. - In der Vitalisnacht plant der hersfelder Stiftsabt Berthold II von Völkershausen, der gerade eine eigene Orgel gekauft hat, mit Hilfe der Sterner die Stadtoberen von Hersfeld betrunken zu machen, sie zu ermorden und die Stadt einzunehmen und scheitert am Gewissen des Ritters Simon von Haune, der doch einen Fehdebrief übergibt und damit die Stadt warnt. Nach dem fehlgeschlagenen Angriff auf die Burgmauern erschlagen, erhängen, rädern und ertränken die Sterner die Bevölkerung der Umgebung und selbst der Abt beteiligt sich an Vergewaltigungen. Eberhard von Engern, ein Anführer der Sterner, wird durch einen Armbrustschuss tödlich getroffen und seine durchlöcherte Sturmhaube am Rathaus aufgehängt. - Der französische König Karl V besitzt drei Uhren und eine Sanduhr. - Die Stadt Wetzlar schließt ein Schutzbündnis mit Landgraf Hermann II von Hessen (St) (37). - Die Herrschaft Königstein ist jeweils zur Hälfte Pfandbesitz von Frankfurt und von Ulrich IV von Hanau (St). - Pest in Hessen und Thüringen. - Die drei selbstständigen Städte um Kassel schließen sich zu einem einzigen Stadtverbund zusammen. - Die Reichsburg Kalsmunt wird von Falkenstein an Graf Johann von Solms (St) abgelöst. - Die Herrin Agnes von Falkenstein (St) und ihre Söhne verkaufen Königstein an Philipp von Falkenstein (St), Ulrich III von Hanau (St) und die Stadt Frankfurt. - Der Glasmaler Everhard von Neuss erwirbt ein Haus in der kölner Blindgasse. - Philipp von Kronberg behauptet die Stadt Frankfurt hätte auf dem Main geraubt, Kirchen erstürmt und Lösegeld erpresst. - Der Pfalzgraf überträgt die Burg Neu-Wolfstein an Pfalzgräfin Mechthild und ihren Sohn Graf Johann IV von Sponheim Starkenburg (St). - Ulrich von Kronberg muss sich vor dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) (--) bei Konrad von Kronberg für die Beleidigung Böser Wicht entschuldigen. - Die eigentlich dem Armutsgelübte verpflichtete Nonne Agnes von Stockheim in Kloster Klarenthal gewährt einem wiesbadener Bürger ein Darlehen. Das Kloster ist im Besitz eines Kristallbechers. - Handbüchsen werden mit Luntenschlössern versehen. - Burg Hohlach, (Burg Hohenlohe) wird an Reichsfürst Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg verkauft. - Die Äbtissin von Kloster Keppel Adelheid von Nassau Dillenburg stirbt (St). - In Regensburg werden Spielkarten verboten, bei denen mit Geld über einen festgesetzten Einsatz gespielt wird. - Gottfried von Rieneck und Eberhard von Eppelborn sind mainzer Domherren. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt. - In Mainz erhalten die siegreichen Meistersänger eine Krone.

1377 Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) erhält durch Hofgerichtsurteil die Summe von 2.000 Mark Silber auf die Stadt Limburg zugesprochen, dann wird jedoch die Klage Eberhards gegen die Stadt zur erneuten Verhandlung an den Frankfurter Rat verwiesen. - Frankfurt setzt ein Kopfgeld auf die Raubritter von Falkenstein und Kronberg aus. - Papst Gregor XI verlegt seine Residenz zurück nach Rom. - Eine Quarantänestation wird im Hafen von Ragusa in Kroatien für Verdächtige eingerichtet. Der englische König Eduard III stirbt angeblich nach langer, durch die korrupte Mätresse Alice Perrer geförderten Krankheiten, an einem Schlaganfall. Richard II, der als erster englischer Thronfolger englisch als Muttersprache spricht folgt ihm nach. - Der Frankfurter Siegfried zum Paradies leiht Landgraf Hermann II von Hessen  (St) Geld im Sternerkrieg. - Die Hälfte von Steinheim verkauft Ulrich IV von Hanau (St) an Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St), seinen Schwager. - Die Bürger Niederhessens und von der Werra verweigern in Kassel die allgemeine von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (36) wegen des Sternerkrieges und den resultierenden Geldmangels eingeführte Steuer auf alle eingeführten Lebensmittel, Kleidung und Metallwaren, denen sich der Adel anschließt. - Der frankfurter Stadtarzt behandelt auch in den Spitälern. - Die frankfurter Metzgerzunft riegelt sich gegen fremde, standesuntaugliche und Schäfer ab. - Zum Beginn des Städtekrieges besiegt der Städtebund Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (61) bei Ulm. - Die Reutlinger unternehmen einen Raubzug ins Uracher Tal gegen Graf Ulrich von Württemberg (St), der ihnen den Weg abschneiden will aber von den Reutlingern vernichtend geschlagen wird und sich nur mit Mühe verwundet in die nahegelegene Burg Achalm retten kann. - Im Weissen Saal im darmstädter Schloss werden große Feste gefeiert. - Die Familie von Elkerhausen verzichtet auf Ansprüche an Königstein. - Philipp von Falkenstein (St) verspricht der Stadt Mainz Zollfreiheit am mainzer Zoll und den Schutz der Bürger auf seinem Land. - Frankfurt überfällt nachts Ulrich von Kronberg auf seiner Burg Kronberg mit Feuerschützen. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (36) erbaut Burg Hermannstein gegenüber Wetzlar. - Der mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St), verpfändet Zoll und Burg Ehrenfels an das mainzer Domkapitel. - Obwohl Johann von Hanau (St) nicht Erstgeborener ist wird er trotz Primogenitur kein Kleriker. - Konrad von Bickenbach V wird pfälzer Burgmann auf Burg Lindenfels. - Die Ulmer Bürgerschaft beschließt den Bau des Ulmer Doms, da ihre Pfarrkirche 1 km außerhalb der Stadtmauern liegt. - In Diez ist die Stadtschule zur Unterrichtung in Lesen, Schreiben, und Kirchengesang zuständig. - Der von Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (36) gegründete und geführte Ritterbund Die Gesellschaft von der alten Minne beginnt eine Fehde gegen Hessen und zieht Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St) mit hinein. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (36) erobert von Graf Ruprecht VII von Nassau Sonnenberg (St) die Stadt Ems. - Der Dominikanermönch Johannes von Rheinfelden zitiert die negativen Auswirkungen des Kartenspiels wie  mit 10 Zahlkarten und 3 Hofkarten, König, Ober und Unter (Marschall). - Die Stadt Frankfurt gibt sich eine neue Verfassung, bei der Wollweber, Metzger, Kürschner, Bäcker, Schuhmacher, Lohgerber, Fischer, Schneider, Schiffer, Steindecker, Zimmerleute, Steinmetze, Bender, Gärtner und Schmiede ratsfähig sind. - Siegfried von Wirtenberg genannt Kolb ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1376 Wetter: Durch gute Ernten fällt der Weizenpreis um 60 % zum Vorjahr. - Papst Urban VI zieht von Avignon nach Rom um. - Dietrich III von Runkel (St) baut Burg Runkel zu einem Schloß aus. - Landgraf Hermann II von Hessen (St) (35) kämpft im Sternerkrieg gegen die Koalition des mainzer Erzbischofs Adolf von Nassau (St), des Abtes des Bistums Fulda, Herzogs Otto von Braunschweig Göttingen und von Landgraf Balthasar von Thüringen. - Die Grafen Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (36) und Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) sind bei der Königswahl von Wenzel von Luxemburg (St) in Frankfurt zugegen; Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) wird bestimmt an der Gesandtschaft des Königs an Papst Gregor XI teilzunehmen, so dass an der Krönung des brandenburger Kurfürsten und böhmischen König Wenzel von Luxemburg in Aachen nur die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (61) und Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (36) beteiligt sind. - Dietrich von Hattstein verzichtet auf Entschädigungsansprüche gegenüber Agnes von Falkenstein-Münzenberg trotz seiner Inhaftierung. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (60) verbietet den vom mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) widerrechtlich eingerichteten Zoll in Höchst. - Der frankfurter Rat erlaubt in Altstadt und Sachsenhausen keine neuen Backhäuser und Schmieden mehr, die Schmieden wegen der Lärmbelästigung. - Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (65) erhält für seine Wahl des brandenburger Kurfürsten und böhmischen König Wenzel von Luxemburgs zum deutschen König in einer Vorwahl in Rhens und in einer Hauptwahl in Frankfurt erhebliche Zahlungen und große Gebiete, darunter Oppenheim, Nierstein, Ingelheim und Teile Bolandens von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (60). - Schul- und Fortbildungskurse für fahrende musizierende Spielleute in Frankfurt. - In Mainz wird Johann der Fiedler als König der fahrenden Spielleute ausgezeichnet. - Ritter Rudolf von Sachsenhausen will Neu-Falkenstein als offenes Haus halten. - Johann von Nassau Dillenburg (St) (37) verlobt seinen Sohn Adolf (St) (--)  mit der von Rudolf von Habsburg bestätigten Erbtochter Jutta von Diez (St) (08), Weiberlehen. - Hessen und Mainz schließen ein Defensivbündnis. - Mit dem kinderlosen Konrad VII von Trimberg sterben die Herren von Trimberg aus und das Gericht Schlüchtern wird vom würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg an Ulrich IV von Hanau (St) weiterverlehnt. - Salentin von Isenburg VI (St) (--) wird auf der Isenburg erwähnt - Der brandenburger Kurfürst und böhmische König und mit Herzogstochter Johanna von Bayern Straubing Holland (St) (14) verheiratete Graf Wenzel von Luxemburg (St) (15 ) wird in Frankfurt zum römischdeutschen König gewählt. - Ulrich III von Hanau  (St) bekriegt Johann von Reifenberg und Kuno von Reifenberg. - Burg Runkel wird von Dietrich von Runkel (St) um ein modernes Schloss erweitert. - In Augsburg und Regensburg werden Kammerbüchsen hergestellt. Zielen ist mit ihnen nicht möglich. - Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) wird von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (60) beauftragt den Alten Rat der Stadt Wetzlar wieder einzusetzen. Graf Johann IV von Solms Burgsolms nutzt die Gelegenheit und übernimmt selbst die Herrschaft über die Stadt Wetzlar. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) lässt gegenüber der Reichsstadt Wetzlar die hessische Burg Hermannstein gegen den Besetzer der Reichsstadt Wetzlar Graf Johann IV von Solms Burgsolms (St) auf solmser Grund von Baumeister Tile von Frankenberg, Baumeister des Doms der Reichsstadt Wetzlar, erbauen. Agnes von Isenburg (St) heiratet Gerlach von Isenburg (St) alias Graf Gerlach von Wied. - In Straubing werden erste Strassen gepflastert. - Friedrich von Blickensteden ist mainzer Domherr. - In Frankfurt wird Ritter Rudolf III von Praunheim Sachsenhausen Stadtschultheiß von Frankfurt. Er ist im Pfandbesitz der Burg Falkenstein und der Grafschaft Nüring der xxx von Falkenstein. - In Frankfurt-Niedererlenbach erhält das Dorf Stadtrechte, setzt einen eigenen Schultheiß ein und bestimmt Schöffen.

1375 Wetter: Besonders trockener und heißer Sommer in dem es mehr als drei Monate nicht regnet. Das Korn wächst besonders gut aber der Wein um Limburg wird von der Sonne verbrannt. Beste Ernte seit 13 61. Beginn der Überproduktion von Nahrungsmitteln mit konstantem Preisverfall. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (60) und zahlreiche andere rheinische Herren vereinigen sich im St Georgen Bund. - Wittumsverschreibung von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (60) für seine Frau Else auf Darmstadt, in der Gräfin Else von Katzenelnbogen lebenslang das Lesen der deutschsprachigen Bücher ihres Mannes der katzenelnbogener Bibliothek mit dem Titurel von Wolfram von Eschenbach (vermutet 11 60 -12 20), dem Epos von Konrad von Würzburg oder Herbort von Fritzlar (wer gemeint ist, bleibt unklar) über den trojanischen Krieg zugestanden werden und der katzenelnbogener Silber- und Goldschatz erwähnt wird. Darmstadt war noch eine einfache gräfliche Verwaltung. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (60) zieht gegen die Böse Gesellschaft am Oberrhein, während Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (35) im Bunde mit dem mainzer Erzbischof Adolf von Nassau gegen den mainzer Erzbischof Ludwig von Meißen die Stadt Erfurt belagert. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (60) wird Edelbürger von Köln. Im Dezember liegen die bayerischen Herzöge und der Erzbischof von Mainz nahe Speyer auf beiden Seiten des Rheins mit Graf von Wertheim, Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (35), Graf Heinrich von Sponheim und die Herren von Hanau gegen die Böse Gesellschaft. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (59) verpfändet die reichsfreien Gebiete ingelheimer Kaiserpfalz, Oppenheim, Gau-Odernheim und Kaiserslautern an Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (64) für seine Kurstimme und Ruprecht von Wittelsbach III von der Pfalz (St) (23) bei der kommenden Königswahl für seinen Sohn, den brandenburger Kurfürst und böhmischen König Wenzel von Luxemburg (St) (14) auf Lebenszeit. Das Ingelheimer Gericht auf dem Gebiet der ingelheimer Kaiserpfalz, behält weiterhin das königliche Reichsadlersiegel und nennt sich auch weiterhin Reichsgericht. Hier werden auch die Ingelheimer Haderbücher geführt. - Bei der heiligen Katharina von Siena treten die Wundmale Christi auf. - Die erste Erwähnung von Zink aus Zinkspat in Indien. - Katalanische Weltkarte, in der sogar die Gezeiten im Ärmelkanal und Flussläufe dargestellt werden. - In Montpellier findet die erste autorisierte öffentliche Sektion eines Toten statt. - Graf Johann von Nassau (St) und Graf Johann von Solms IV (St) verbünden sich gegen den Landgraf Hermann II von Hessen (St) (34) zur Wiedergewinnung der Herrschaft Lich für Solms. - Primogeniturstatut bei den Herren von Hanau, wonach nur der älteste Sohn regieren und heiraten darf. - Hamburg hat ein Irrenhaus Tollkiste. - Die Lombarden fallen im Erzbistum Trier ein werden aber vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) Richtung Straßburg vertrieben dort fliehen sie erneut in Welschland und als sie erneut zurückkommen werden sie von den Schweizern vernichtend geschlagen. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) befiehlt Philipp von Falkenstein (St) das frankfurter Bartholomäussift zu beschützen. - Burg Neu-Falkenstein ist an den trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) verpfändet. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) bürgt für seinen Neffen Johann von Salm, der bei Juden in Koblenz, Trier und Montabaur Geld aufgenommen hat. - Der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern (St) (06) wird mit der 2-jährigen luxemburger Kaisertochter Margaretha von Luxemburg (St) (02) verlobt. - Der sponheimer Abt Kraft vergreift sich für ein sorgenfreies Leben des Klosters an den Reliquien, lässt zu, dass seine Mönche unzählige Bücher aus der klösterlichen Bibliothek stehlen und verkauft klösterliches Land. - Dietrich von Bickenbach, Deutschordensmeister stirbt. - Die nassauer Burg Frauenstein wird zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist. - Die Gesellschaft des heiligen Georgs am Mittelrhein und in der Eifel wird vergeblich von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (59) wegen Anmaßung eines öffentlichen Gewaltmonopols verboten. - Der mainzer Patrizier Heinz zum Jungen wird mainzer Schultheiß. Er ist mit Greta Gänsfleisch von Sorgenloch verheiratet. - Der mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen befehligt das Bundesheer der Städte Mainz, Worms und Speyer gegen Graf Emicho von Leiningen (St). - Der mainzer Rat lehnt den Vorschlag die Pfandschaft Oppenheim, Ingelheim, Nierstein und Schwabsburg gegen 30.000 Gulden ganz zu übernehmen ab, lässt sich auszahlen und verliert die Pfandschaft an Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (64). - Hofwart von Sternenfels ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1374 Wetter: Hochwasserjahr am Rhein seit Jahresanfang. In Limburg an der Lahn wird die Obermühle am Steiger, die Walkmühle, die Lohmühle und die hölzerne diezer Brücke vom Hochwasser in der Faschingszeit weggerissen. - Beobachtungen über dramatische Infektionszahlen bei schnell herbeigerufenen Ärzten und geringeren Infektionszahlen bei isolierten Personen veranlassen den mailänder Herzog Bernabo Visconti, die Quarantäne bei Pestgefahr einzuführen. - Palästinafahrt nach Jerusalem von Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) mit 20 Begleitern. - Heinrich von Langenstein lehnt astrologische Deutung  des Halleyschen Kometen in Paris ab und kämpft für eine astronomische Behandlung des Vorgangs. - In der nassauer Fehde wird die Stadt Nassau so zerstört, dass sie zeitweise aufgegeben werden muss. - Die Stadt Hadamar fällt an Anna von Nassau, das Land wird unter Graf Ruprecht und Graf Johann von Nassau-Dillenburg (St) geteilt. - Graf Gerhard von Diez (St) verpfändet Burg Dehrn für 400 Gulden an Arnold von Willmerod. - Die nach Autonomie strebende Stadt Würzburg wird vom würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg mit Hilfe von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (58) wieder unterworfen. - Niederlage der Hattsteiner bei Rodheim vor der Höhe. - Herzog Otto von Braunschweig (Vater Ernst) verbündet sich mit dem mainzer Erzbischof Ludwig von Meißen gegen Landgraf Ludwig von Hessen. - Revolutionäre Unruhen in der Stadt Braunschweig, die Große Schicht dauert bis 1480. - Die Ritter von Reifenberg befehden Junker Philipp von Falkenstein, den Stummen, in seiner Burg Königstein, nehmen die Gemahlin von Philipp von Falkenstein, der sich beim Sprung von der Mauer schwer verletzt und nach einer Woche stirbt und vier Kinder für ein Lösegeld von 10.000 Gulden gefangen. Die Tochter von Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (--) und Philipp VI von Falkenstein (St) (--) Anna von Falkenstein (St) (--) heiratet Gottfried von Rieneck (St) (--). - Die Tanzwut bricht an der Mosel und am Rhein aus. Sie wird als Betrug um Sex und Geld zu erhalten erkannt, denn viele Tänzerinnen werden schwanger (vermutlich Drogenvergiftung). - Graf Johann von Solms treibt hundert Pferde vor Friedberg zusammen und wird von den Friedbergern bis nach Butzbach, wo ein unvorsichtiger unbewaffneter butzbacher Edelknecht erschlagen wird und bekriegt mit den Butzbachern die Friedberger, von denen er 200 gefangen nimmt. - Junker Dietrich von Runkel versucht mit den Grafen von Nassau, den Herren von Isenburg, von Grenzau, von Westerburg, von Molsberg und anderen Schlössern um Limburg, Friedberg zu überfallen und die Friedberger zu bestrafen, wird aber bemerkt, in der Schlacht bei Rodheim v.d. Höhe (vor Bad Homburg) vernichtend geschlagen und gefangen genommen und muss zehntausend Gulden Lösegeld bezahlen. - Die Talsiedlung in Ellar wird von den Limburgern angegriffen und niedergebrannt, weil diese ihre Feinde Krae und Busse aufnehmen, die danach von den Edlen von Elkerhausen gehängt werden und weil Ellar als limburger Konkurrenz vermieden und eher vernichten werden soll. - Das Haus Luxemburg und die Wittelsbacher sühnen sich, wofür Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (58) Stephan III von Wittelsbach Bayern und seinen Bruder Friedrich den Weisen von Bayern zu Reichslandvögten in Oberschwaben und im Elsass macht. - Graf Otto von Solms (St) erwirbt die Pfandschaft Braunfels. - Der kölner Münzmeistersohn Quentin von Schonenbach geht in Köln beim Goldschmied Mathys van Hoimbroiche in die Lehre. - Ritter Johann Brenner von Lahnstein wird Amtmann in Reichenberg. - Der Herr Philipp VII von Falkenstein Münzenberg (St) beraubt Erkinger von Rodenstein und nimmt ihn kurzfristig gefangen. - Nächtlicher Brandanschlag in isenburgischen Grenzau im Streit um das Erbe von Gerlach von Isenburg (St). - Unter dem leichtlebigen sponheimer Abt Kraft leben die Mönche sorgenlos und regelos dahin und genießen ihren Reichtum. - Meffried von Brambach wird in der Fehde von Herrn Siegfried von Westerburg Schaumburg (St) und Dietrich von Runkel (St) mit der Stadt Friedberg von Friedberg gefangen genommen. - Der mainzer Schatz wird auf Burg Ehrenfels in Sicherheit gebracht. - In Limburg an der Lahn wird ein leprakranker Barfüßermönch durch seinen wunderschönen Gesang und seine Lieder in ganz Deutschland bekannt und berühmt. - Graf Kraft von Hohenlohe wird vom speyerer Bischof Adolf von Nassau (St) zum obersten Amtmann des Hochstift Speyer ernannt. - Das eppsteiner Kloster Retters wird durch reifenberger Raubritter geplündert und verlassen. - In Frankfurt wird der Wald um Sachsenhausen stückchenweise für den Weinbau gerodet. - Angebliche Tanzwutepidemie in Echternach. Der Veitstanz ist eine Art Gegenveranstaltung zur Abwehr des Zaubers. - Spielkarten in Viterbo. - Brun von Brunfels, der Erbauer des frankfurter Hauses Zum Braunfels stirbt. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1373 Blutige Streitigkeiten um Stadecken und Reinheim zwischen Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) (33) und seinem Bruder Graf Gerhard von Katzenelnbogen (St), der Bischof werden soll. - Bei wissenschaftlichen Versuchen in Norwegen beschreibt Heinrich von Langenstein die ortsabhängige Veränderungen magnetischer Anziehung (geographischer-magnetischer Pol). - Die Stadt Würzburg führt erfolgreich einen Aufstand durch und wird auf Bitten des würzburger Bischof Georg von Schwarzburg von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (57) unter die Reichsacht gestellt. - Der rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler fordert skandalträchtig waghalsig aber erfolgreich 1.000 Mark Silber für die Festsetzung eines rothenburger Bürgers vom Landesherrn Konrad von Hohenlohe. - Die Stadt Wetzlar verbündet sich mit den Landgrafen Heinrich II von Hessen (St) (70) und Hermann II von Hessen  (St) (32) mit Graf Johann von Solms (St) gegen Graf Johann von Nassau (St). - Erbverbrüderung zwischen den Landgrafschaften Thüringen und Hessen. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (57) entlässt seinen Onkel (Oheim) aus der Reichsacht (wegen des verstorbenen mainzer Erzbischofs Johann von Luxemburg-Ligny (St). Adolf von Nassau (St) soll den mainzer Erzbischof Johann von Luxemburg-Ligny (St) mit Gift ermordet haben. - Die Teufelssekte der Tanzwütigen breitet sich aus (Tanzwut es wird von Drogenvergiftungen ausgegangen). - Otto von Brandenburg verkauft im Frieden von Fürstenwalde die Mark Brandenburg für 500.000 Gulden an den Kaiser. - Konrad von Hanau (St) wird durch Papst Gregor XI zum Fürstabt von Fulda ernannt und erhält wegen seines Auges wurde einen Dispens. - Philipp VI von Falkenstein (St) stirbt bei einem Sturz beim Angriff auf Burg Königstein während der Reifenberger Fehde. - Burgfrieden über Laurenburg zwischen Graf Ruprecht von Nassau (St) und Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St). - Der spätere römischdeutsche König und böhmische König Wenzel von Luxemburg (St) (12) wird Kurfürst von Brandenburg. - Der speyerer Bischof ermahnt Ulrich III von Hanau  (St) und Ulrich von Kronberg an ihren Schwur den Sternerbund zu meiden. - Der mainzer Erzbischof Johann von Luxemburg Ligny stirbt nach zweijähriger Amtszeit überraschend, nach Gerüchten, durch einen Giftmord des späteren mainzer Erzbischof Adolf von Nassau (St) in Eltville und wird in Kloster Eberbach begraben. Ein Teil des Mainzer Domkapitels wählt den Bischof von Speyer, Adolf von Nassau (St), zum Administrator des Erzstifts. Papst Gregor XI in Rom ernennt aber für Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (57) Ludwig von Meißen zum neuen mainzer Erzbischof. Adolf von Nassau (St) bekämpft in Thüringen und im Eichsfeld mit Unterstützung von Herzog Otto von Braunschweig-Göttingen, Graf Johann von Nassau (St), Graf Heinrich VI von Waldeck und Graf Gottfried IX von Ziegenhain vergeblich Ludwig von Meißen, der von Kaiser Karl IV von Luxemburg, seinem Sohn brandenburger Kurfürst und böhmischer König Wenzel von Luxemburg (St) (09), den drei Markgrafen von Meißen (Ludwigs Brüder) und Landgraf Hermann II von Hessen (St) (32) unterstützt wird und verlängert so das Schisma. - Friedrich von Lißberg vergleicht sich als erster mit Hermann II von Hessen  (St) (32). - Philipp von Daun Oberstein, späterer Erzbischof von Köln und vierter Sohn von Wirich von Oberstein IV wird geboren und ist für den geistlichen Stand bestimmt. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (70) schlägt die Sterner mit Graf Johann von Solms (St) vor dem Obertor der Reichsstadt Wetzlar. Graf Johann von Solms (St) wird von der Reichsstadt Wetzlar gefangen genommen, aber gegen den Willen von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (70) ohne Lösegeld wieder freigelassen. - In Würzburg werden die Bader geschätzte Mitglieder des Bürgertums und in die Zünfte aufgenommen. Die Lehre bei einem Meister dauerte drei Jahre. Danach wird eine dreijährige Wanderschaft und Ausübung des Gewerbes bei anderen Meistern gefordert. Erst nach Ablegung einer kostspieligen Meisterprüfung und eines Examens an einer Medizinischen Fakultät ist dem Bader dann die selbständige Berufsausübung erlaubt. - Andreas von Brauneck wird mainzer Dompropst. - Hermann von Weingarten ist mainzer Domherr. - In Köln findet ein Turnier am Alten Markt statt.

1372 In Frankfurt sichert der Rat der Stadt seine Autonomie, indem er das vom Kaiser verpfändete Schultheißenamt und verpfändete Steuern und Reichsgüter im Stadtwald für 12.800 Gulden gekauft, wodurch die Stadt nur noch den Kaiser über sich hat. - Bündnis zwischen Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) und der Stadt Frankfurt. - Die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (Ä), Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) gehören der Rittergesellschaft der Sterner an und nehmen dem mit Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (31) verbündeten Grafen Ruprecht VI von Nassau (St) vorübergehend Hadamar ab. - Kleinerer Pestausbruch in Südhessen. - Reichstag in Mainz. - Frankfurt, maßgeblich die Patrizier Siegfried zum Paradies von Marburg und Lotze von Holzhausen, erkauft sich das verpfändete Schultheißenamt wodurch die letzten Ministerialen verschwinden, wird dadurch tatsächlich reichsunmittelbar, die peinliche Gerichtsbarkeit geht auf den Rat über und der Reichsforst Dreieich wird erworben. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (31) greift mit 1.000 Bewaffneten auf Betreiben seines Onkels Heinrich II von Hessen (St) (70) Lißberg an belagert es, muß aber durch Hilfstruppen des Sternerbundes abziehen, wobei er das Land bis nach Fritzlar verwüstet und den Sternerkrieg gegen Erbansprüche Braunschweigs auslöst. - Heinrich von Langenstein vermutet die Entstehung neuer Arten von Lebewesen durch Ausserirdisches. - Nach dem Tod seines Stiefbruders Adolf von Nassau (St) zwei Jahre zuvor, seiner Mutter Irmgard von Hohenlohe Weikersheim in Worms, seines Stiefbruders Johann von Nassau Weilburg (St) in Weilburg und des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in Aschaffenburg im Vorjahr beginnt Graf Ruprecht VII von Nassau Wiesbaden Sonnenberg (St) (--) die Erste Nassauer Fehde mit Graf Johann von Nassau Dillenburg (St), in der Burg und Stadt Nassau heftig umkämpft sind und die zur Wehrkirche befestigte Stadtkirche und der Portenturm öfters den Besitzer wechseln. Graf Ruprecht VII von Nassau Wiesbaden Sonnenberg (St) drängt Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (31) aus Nassau. Die Stadt Nassau wird fast vollständig niedergebrannt und ist längere Zeit tot und menschenleer. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) zieht mit 800 Rittern in Aachen ein. Herzog Wilhelm II von Jülich lässt deshalb Herzog Wenzel von Luxemburg nach Zahlung von 50.000 Gulden frei. - Die Grafen Otto von Solms (St) und Johann von Solms (St), Johanns Sohn, schließen eine Sühne und Einung mit den Landgrafen Heinrich von Hessen (St) und Hermann von Hessen (St), machen ihnen ihre Burg Hohensolms lehnbar und öffnen ihnen dieses und das Burg Braunfels sowie alle anderen, die sie noch gewinnen, wogegen die Landgrafen sie in ihren Schutz nehmen. Sie geloben, keine neuen Burgen mehr zu bauen, es sei denn mit Zustimmung der Landgrafen, oder wenn ihnen Hohensolms oder Braunfels verloren gehen. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (70) erwirbt Schmalkalden. - Graf Rupert VI von Nassau Sonnenberg (St), wird besoldeter Helfer von Landgraf Hermann II von Hessen (St) (31). - Die Stadt Ellar wird von Katzenelnbogen gegründet. - Der frankfurter Patrizier und Finacier Conrad von Löwenstein macht Geldgeschäfte mit dem Juden Heilmann. - Graf Otto von Solms (St) leitet die Rückerwerbung der Pfandschaft Braunfels ein. - Ulrich von Württemberg (St) siegt in der Schlacht von Altheim gegen die Städte. - Der nassauer Schultheiß Göbel Hach überfällt mit mehreren Helfern Diener von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) in Oberwallmenach bei der erneuten Weihe der dortigen Kirche mit Bischof Johann von Tramyd, treibt den gräflichen Schreiber durch die Kirche und wird aber von diesen überwältigt und gefangen genommen. - Der päpstliche Nuntius Elias von Uodronia verteilt inklusive der von Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) für seine Tochter beabsichtigten 20 päpstliche Dispense auf Ehen 4. Grades nördlich der Alpen. - Ulrich IV von Hanau (St) verkauft der böhmischen Krone zur sicheren eintägigen Anreise zur Königswahl die Burg Babenhausen. - Um die Finanzkrise zu beheben erheben die Schöffen in Wetzlar eine direkte Steuer. Eine Bürger rebellieren und vertreiben die Schöffen aus der Stadt. - Der metzer Bischof Dietrich Bayer von Boppard verhandelt im Auftrag von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) um die Auslösung seines gefangenen Bruders Wenzel von Luxemburg.(St). - Eine frankfurter Patrizier-Delegation mit dem frankfurter Bürgermeister Lotz von Holzhausen und den Schöffen Jakob Knoblauch, Johann von Holzhausen und Wicker Frosch fährt zu Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) nach Mainz und kauft ihm das Reichsschultheißenamt ab, das sich im Pfandbesitz des Patriziers Siegfried zum Paradies von Marburg befindet und das er deshalb für sich beansprucht. - Die von Otto von Braunschweig seit 13 71 mit Truppen ausgestattete Burg Herzberg des Sternerbundes wird unter Führung von Gottfried VII von Ziegenhain vor der Belagerung durch Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (31) und den wettiner Landgraf Balthasar von Thüringen gerettet. Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (31) flieht brandschatzend nach Marburg und Landgraf Balthasar von Thüringen sucht Zuflucht in Hersfeld. Der hersfelder Reichsabt Berthold II von Völkershausen outet sich als Sterner wird doch die Stadt Hersfeld nimmt Landgraf Balthasar von Thüringen auf. - Der kölner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden versucht nach dem Tod von Graf Johann von Kleve ohne männlichen Erben 13 68, die Grafschaft Kleve als erledigtes Lehen einzuziehen. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) logiert in der mainzer Residenz des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St). Bei einem abendlichen Spaziergang wird Kaiserin Elisabeth von Pommern von böhmischen Rittern begleitet. Mainzer Bürger befürchten durch ein Gerücht beunruhigt einen Anschlag der Böhmen auf die Stadt Mainz und dringen durch den Tiergarten des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in die Residenz Haus zum Tiergarten ein, ermorden die vermeintlichen böhmischen Attentäter, demolieren alle Türen und rauben sogar im Schlafzimmer der Kaiserin Elisabeth von Pommern Schmuck. Der wütende Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) verlässt am Morgen die Stadt Mainz. Die mainzer Bürgerschaft bedauert den Vorfall, fängt die Mörder und enthauptet 3 vor dem Tiergarten. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (--) ordnet eine Vergrößerung der Baufabrik für der limburger Stiftskirche später Limburger Dom, weil das festliche Gebäude nicht einstürzen oder sein Anblick leiden soll. - In Frankfurt wird das Haus Zum Schwan Steinweg 12 alias Goetheplatz. - In Mainz gibt es ein Birhus alias Bierhaus, das Brauhaus und Gasthaus Zum halben Haus in der Kämmerergasse später Bauerngasse. - Wigand Stroß von Schönborn (--) ist Amtmann in Hadamar. - In Langenselbold überfallen der isenburger Graf Heinrich von Isenburg (St) (--) und sein Bruder Johann von Isenburg (St) (--) das Kloster Selbold unter dem Vorwand, nicht ausreichend die ihnen zustehende Atzung erhalten zu haben, und plündern alles mit Wert, woraufhin der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St). über sie den Kirchenbann verhängt. Man versöhnt sich, der Kirchenbann wird wieder aufgehoben aber die goldenen und silbernen Messgeräte werden nicht wieder zurückgegeben.

1371 Die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) versuchen während der Mainzer Sedisvakanz das Mainzer Geleit durch die Obergrafschaft nach Frankfurt an sich zu bringen. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) stellen sich als Geiseln auf Altleiningen für Graf Walram von Sponheim-Kreuznach (St), Witwer von Elisabeth von Katzenelnbogen (St) zur Verfügung. - Die Herren von Winneburg und Beilstein tragen dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ihre Rechte in acht Dörfern bei Bad Bertrich jedoch ohne die Gerichte auf. - Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) kämpft siegreich als Verbündeter von Herzog Wilhelm von Jülich in der Schlacht von Baesweiler (vor Aachen) gegen den brabanter Herzog Wenzel von Luxemburg (St) mit. Für Sponheim ist es eine Niederlage. - Der Edle Ulrich IV von Hanau (St) verpfändet seinem Schwager Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) die Hälfte von Burg und Stadt Steinheim mit 21 zugehörigen Dörfern und Gerichten. Altarstiftung für Burg Rheinfels. Altarstiftung auf Burg Katz. Der Zollturm in Sankt Goarshausen wird fertiggestellt. - Diether von St Goar (unehelicher Sohn) ist bis 14 03 Pastor in Gerau. Er hat zwei Schwestern Grete und Katharina (uneheliche Töchter) (nur von welchem Grafen?) - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) kämpft an der Seite des unterlegenen Herzog Wenzel von Luxemburg obwohl dieser seine Städte St Vith und Bütgenbach beansprucht. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) bürgt nach der Schlacht von Baesweiler für seinen Heerführer den gefangenen brabanter Herzog Wenzel von Luxemburg (St) und die 270 adeligen Mitstreiter mit einer großen Summe. - Eberhard V von Katzenelnbogen (St) brennt die Pfarrkirche in Gondershausen nieder. Der trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (St) (51) entlässt ihn aus dem Bann. (1439) - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) spendet dem katzenelnbogener Kloster Bärbach Geld. (1447) - Papst Gregor XI erteilt Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) und seiner Frau einen Ablaß (1451). - Der englische König Eduard III wird senil und überlässt die Regierungsgeschäfte seinen Günstlingen und Mätressen - Bei Baesweiler (vor Aachen) findet die entscheidende Schlacht der Brabanter Fehde statt. Herzog Wilhelm von Jülich, siegt unterstützt vom Herzog von Geldern, der erschossen wird, (Graf Johann von Nassau Dillenburg, Graf Ruprecht von Nassau, Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St), der Graf von Wied und Junker Friedrich, Herr zu Runkel), gegen den luxemburger Herzog Wenzel von Brabant, ( Kaiser Karls Bruder und des blinden Königs Johann von Böhmen Sohn) unterstützt vom Grafem von St Pol, dem Bruder des mainzer Erzbischofs Johann von Luxemburg Ligny (St) siegen. Simon III von Sponheim (St) wird gefangen genommen, Graf Johann von Sayn (St) wird 1 Jahr auf der jülicher Burg Nideggen gefangen gehalten. - Erster Waffengang von Ruprecht von Nassau (St) gegen die nassaudillenburger Verwandschaft beginnt und dauert bis 13 74. - Kuno II von Falkenstein (St) sorgt dafür, dass sein Neffe Friedrich III von Saarwerden (St) Erzbischof von Köln wird. - Der Bürgermeister von Limburg an der Lahn Kunz Noide wird von einem Dieb, den er in den Katzenturm sperren will mit von der Mauer gerissen und stirbt. Der Dieb wird unmittelbar nach dem Fluchtversuch fluchtunfähig schwer verletzt gehängt. - Niederländische Kaufleute mit Gewändern werden auf dem Weg zur Messe nach Frankfurt bei Andernach vom Grafen von Wied und Herrn Salentin von Isenburg (St) beraubt und nach Isenburg entführt, die Entführer vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) zur Rückgabe und Freilassung gedrängt, was Salentin von Isenburg (St) ignoriert und deshalb vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) aus dem Engersgau vertrieben und mit einer trierischen Trutzburg in Engers, Burg Kunenstein (Kunostein) eingeschüchtert wird und beiden nach vernichtendem Kampf Herschbach, Dierdorf und die Fähre über den Rhein abgenommen wird. - Die erste Spielbank in Frankfurt der Heiße Stein kauft in Speyer jährlich 10.000 Würfel. Eine weitere Spielstube Heißer Stein existiert auch in Mainz im Hinterhaus des Bierhauses Zum goldenen Fäßchen am Flachsmarkt. - Stefan III von Wittelsbach Bayern (St) kämpft mit dem Deutschen Orden gegen die heidnischen Litauer auf einer Preußenfahrt. - Die Linie Isenburg-Arenfels erlischt, wodurch die Herrschaft als trierer Lehen an Isenburg-Grenzau fällt. - Wilhelm von Heppenheft alias Heppe von Glimendal erhält vom mainzer Erzbischof Johann von Luxemburg Ligny (St) den Schutz für die armen Leute jenseits der Höhe (des Taunus). - Die von Leiningen an die Pfalz abgetretenen Herrschaft Gräfenstein gibt Pfalzgraf Ruprecht Graf Walram von Sponheim (St) zu Lehen. - Der klösterlich eberbacher Gastkellner Priester Herman von Nördlingen wird in Frankfurt gefangen genommen. Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) fordert den Rat der Stadt Frankfurt auf ihn nach Burg Scharfenstein in seinen Kerker auszuliefern um ihn dort zu richten und zu bestrafen. - Kuno von Reifenberg ist pfälzer Burggraf in Kaub. - Die leiningendagsburger Burg Gräfenstein, wird an Sponheim-Starkenburg verpfändet. - Burg Herschbach wird vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) eingenommen, weil sich Graf Gerlach von Isenburg mit dem Grafen von Wied, der kölner Kaufleute plünderte, gegen Köln verbündet und Köln sich deshalb mit Trier verbündet. Der Graf von Wied (St) unterliegt Köln, muß Dierdorf, Rückeroth und Rohrburg an Köln abtreten und Engers an Trier. - Gerlach von Isenburg-Arenfels (St) stirbt und vererbt Herschbach an seine Schwiegersöhne Graf Wilhelm von Wied (St) und Salentin von Isenburg (St). - Der kölner Rat lässt die Glocken von St Maria im Kapitol läuten solange die noch nicht gefassten straffälligen Weber des Kölner Weberaufstandes die Stadt ungehindert verlassen. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) stirbt nach mehreren Tagen Koma und einer Notoperation eines Steinleidens. - Graf Walram von Sponheim (St) nimmt die Burgen Altenbaumburg von Philipp von Bolanden, einem Lehnsmann von Pfalzgraf und Burg Naumburg ohne Fehdeerklärung gewaltwam ein und muss sie unmittelbar danach wieder hergeben. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) stirbt in Aschaffenburg angeblich durch das Verschulden seines französischen Arztes,der von den aufgebrachten Bürgern in den Main geworfen wird. - Die Herren von Eppstein verpfänden ihr Amt Steinheim mit den Gerichten Wilmundsheim, Hörstein und vor dem Berge, an Ulrich IV von Hanau (St). - Graf Johann von Nassau Weilburg (St) stirbt. - Papst Gregor XI schickt fünf Inquisitoren nach Deutschland. Die idsteiner Waldenser werden verfolgt. - Offener Krieg im Nassau Hadamarer Erbfolgestreit. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) kämpft gegen Graf Ruprecht von Nassau  Sonnenberg (St), der von Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (30) unterstützt wird. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) schließt sich dem gegen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (30) gegründeten Sternerbund an. - Duell zwischen Ritter Friedrich Greiffenklau von Vollrads und Eckhard von Elkerhausen mit Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) als Schirmherrn. - Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) wird speyerer Bischof. - Dietrich von Ilfeld ist mainzer Domkantor. - Dietrich von Ilfeld, Philipp Flach von Schwarzenberg und Kuno von Sterzelnheim sind mainzer Domherren.

1370 Der Frankfurter, ein unbekannter Deutschordenspriester in Frankfurt-Sachsenhausen schreibt theologia deutsch. - Krieg zwischen dem Pfalzgrafen bei Rhein und Walram von Sponheim Kreuznach (St), dessen Lehensmann dem Pfalzgrafen Altenbamberg geraubt haben soll. - Die katzenelnbogener Burg Auerbach wird sehr stark befestigt und zum Bollwerk Deutschlands ausgebaut. - Nicole de Oresme übersetzt die Schriften von Aristoteles im Auftrag des französischen Königs Karls V aus dem Lateinischen ins Französische, bekämpft heftigst astrologische Vorhersagen und vertritt die Theorie der Erdrotation. - Die Königin Elisabeth von Ungarn benutzt Ungarisches Wasser, ein Parfum auf Basis des Gewürzes Rosmarin. - Sühne zwischen Andernach und Graf Gerhard von Virneburg. - Graf Gerhard von Diez (St) verkauft die Herrschaft Altweilnau an Walter von Kronberg. - In Köln beteiligen sich die Weber beim ersten Angriff auf die Geschlechterherrschaft. - Die nürnberger Schmiede stellen Nadeln her. - Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen auf dem Auerbacher Schloss, wo der Bergfied abgerissen, der Eingang zur Kernburg verlegt, die nördliche Schildmauer geschlossen und erhöht und an Stelle des Ostturms eine Bastion, eine ca. vier Meter dicke, einviertelkreisförmige Mauerkonstruktion, errichtet wird. - Nach dem Überfall auf einen bamberger Kaufmann im Spessart wird der Edelknecht Henne von Gonsrod in der Burg Eltville vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gefangen gehalten. Da sein Bruder in der mainzer Zweitresidenz Aschaffenburg Schultheiß ist reicht ihm alles zurückzugeben und Reue zu versprechen um einer Anklage zu entgehen. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) ist schwerkrank und bekommt seinen Neffen, den Edlen Adolf von Nassau (St), als Koadjutor. - Ritter Frank von Kronberg besitzt die mainzer Ronneburg. - Kuno von Sterrenberg besitzt einen Weinberg unterhalb seiner Burg Sterrenberg. - Der Hof von Johann Cronebaum von Wildburg und der von Marquard Kesselhut in Dörsdorf ist sponheimer Lehen. - Das sponheimer Lehen Dorf und Berg Nürings ist im Besitz von Wolf und Georg von Hattstein. - In Babenhausen wird lübecker Kaufleuten neben Gold, militärischer Ausrüstung auch ein in Gold gefaßter Saphirring und ein goldenes Armband geraubt. - Ritter Daniel von Langenau erhält die lahnsteiner Weinberge der Gise von Molsberg als mainzer Lehen. - Der bingener Jude Jasolin wird von Papst Urban des Wuchers bezichtigt und muß Johann von Montabaur, Dekan des Andreasstifts in Köln sein Geld zurückgeben, obwohl der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) dessen Klage abgewiesen hat. - In Wiesbaden existieren 16 Badehäuser. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (54) lässt durch die Reichsstädte Friedberg und Gelnhausen in seinen Vermittlungen während der Unruhen in der völlig überschuldeten Stadt Wetzlar Druck ausüben. Der Rentmeister stellt alle Zahlungen ein. Die Schöffengeschlechter erhalten ihre Vormachtstellung zurück. Graf Ruprecht von Nassau VII Sonnenberg (St) beginnt eine Fehde mit Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (31) um von Hessen gehaltene Lehen, die Ruprecht für sich beansprucht. - In Zürich werden zu kurze Schecken, Röcke oder Jacken der Männer die so kurz sind, dass beim Bücken der Hintern sichtbar ist und tiefes Dekolletee bei Frauen verboten. - Friedrich von Heppenheft wird Burgmann auf Burg Burgschwalbach. - Johann von Westerburg (St) stirbt und die angebahnte Ehe seiner Tochter Bertha von Westerburg (St) mit Gerlach von Isenburg- Braunsberg (St) zukünftiger Graf von Wied wird abgesagt. - Der Sternerbund wird gegründet. Graf Gottfried von Ziegenhain wehrt sich gegen Landgraf Hermann II von Hessen  (St) (29). Otto von Braunschweig Göttingen (St) erhebt Erbansprüche. Die Abtei Hersfeld sieht lokale Vorteile und Adolf von Nassau (St) benutzt den Sternerbund um mainzer Erzbischof zu werden. - Öffentliche Schlaguhr in Paris am Uhrturm. - Der neue kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden übernimmt ein stark verschuldetes und ausgeplündertes Erzbistum und beginnt mit der Abzahlung der Forderungen von Papst in Avignon für die Ernennung und den erfolgreichen Abbau der Schulden des Erzbistums Köln durch seinen reichen Großonkel, den trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein (St) (50). - Der friedberger Burggraf Rudolf von Sachsenhausen aus der Reichsministerialenfamilie der Herren von Praunheim und Sachsenhausen stirbt. - Der spätere König Wenzel von Luxemburg (St) (09) heiratet Johanna von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) ( 08). - Johann von Rieneck und Schenk Eberhard von Erbach sind mainzer Domherren. - In Astheim wird gegenüber von Mainz Laubenheim von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (54) durch den oppenheimer Schuldheiß Heinz zum Jungen (--) ein befestigtes Haus alias Burg Astheim am rechten Rheinaltarm erbaut.

1369 Nordhausener Inquisition (Thüringen). - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) weist Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (St) für seine Dienste 2.000 Gulden von zwei Tournosen vom Kauber Zoll an. - Die nassauer Fehde von Ruprecht VII von Nassau (St), der in der Folgezeit den Beinnamen der Kriegerische erhält, mit Graf Johann von Nassau -Dillenburg (St), dem Haupt der ottonischen Linie, da Ruprecht den gesamten Nachlaß seines Schwiegervaters, des Landgrafen Heinrich II von Hessen (St) beansprucht, verbindet sich mit den gleichzeitigen Kämpfen des Sternbundes, einer Rittervereinigung gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St). - Die Gräfin von Arnsberg schenkt ihre Grafschaft unter der Bedingung, dass die Grafschaft nicht in die Hände der Grafen von der Mark fallen darf, dem Erzstift Köln. - Der kölner Rat befürchtet den Diebstahl seiner Reliquien und fordert eine Wache. Durch Abgabenerhebungen und starke Reglementierungen des kölner Rates beim klösterlichen Weinverkauf geht der Fremdenverkehrt stark zurückgeht. - Weinflaschen sind in Köln üblich. - Der Herr von Westerburg nimmt Graf Johann von Nassau -Dillenburg (St) gefangen weshalb der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St), der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) und die Grafen von Nassau einen heimlichen Krieg führen. - Die Stadt Köln wird vom trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) gebannt. - Die Stadt Köln verbündet sich mit Graf Wilhelm von Jülich. - Graf Walram von Sponheim-Kreuznach (St) fällt in die Hände von Philipp von Bolanden und wird auf der Krobsburg in den Kerker geworfen. Von den Rheingauern, die vom mainzer Vitztum Ulrich von Kronberg zu Hilfe gesendet werden, werden 300 bei Sprendlingen getötet und Ulrich von Kronberg muss schwören auf jeglichen Anspruch mainzer Erzbischof zu werden zu verzichten. - Philipp von Burgund heiratet Margarete von Flandern. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verlegt das kirchliche Zentrum von Bessungen nach Darmstadt wo die Marienkapelle zur Pfarrkirche erhoben wird. - Ritter von Greußen verkauft die Hälfte von Burg Scharfenstein an Berthold von Bessingen. - Die einzelnen Zweige der Familie Kronberg verbünden sich gegen Juncker Philipp von Falkenstein (St). - Die kölner Zünfte decken die Unterschlagung des adelige kölner Ratsmitglied Rütger Hirzelin vom Grin von städtischen Gelder auf. Er wird hingerichtet. - In Köln wird einem wegen Strassenraub verhafteten Mann der Prozess gemacht, doch die entrüsteten kölner Weber stürmen das Gefängnis und köpfen ihn ohne Urteil. - Graf Ruprecht von Nassau (St) erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (53) einen Hof in Frankfurt. Der jüdische Besitzer war ermordet worden. - Ritter Georg von Lindau wird vor Würzburg gefangen genommen und muß seinen Teil an Burg Frauenstein, seinen Hof in Schierstein und seinen Hof Wiesbaden dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) versetzen. - Raugraf Philipp, Herr von Neubaumburg muß dem Landfrieden seine Burgen Rockenhausen, Imsweiler und Neubaumburg öffnen. - Agnes von Veldenz, Witwe von Gerlach von Nassau, besitzt die Hälfte von Burg und Stadt Idstein als Witwensitz. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) siegt in der Schlacht bei Lechenich, in der er 60 kölner Ritter gefangen nimmt. - Der Initiator des Kreuzzuges gegen Alexandria, der zyprische König Peter I. wird mit seiner Geliebten Johanna l'Aleman von Johannes von Gaurelle, Heinrich von Gibelet und Philipp von Ibelin ertappt, entmannt und enthauptet. - Der wohlhabende Tuchproduzent Werner Sänger in Limburg an der Lahn vermacht sein Vermögen dem Heilig Geist Spital. - Für Gerlach von Isenburg Braunsberg (St), zukünftiger Graf von Wied wird die Tochter Bertha von Westerburg (St) von Johann von Westerburg (St) als zukünftige Ehefrau bestimmt. Die Eheverabredung ist nicht erfolgreich. - Die wirtschaftliche Situation zwingt Kloster Retters seine Besitzung Treisberg an Frank von Kronberg zu verkaufen. - Erwin von Rohrbach ist mainzer Domkustos. - Johann von Schönburg ist mainzer Domherr.

1368 Kaiser Karl IV von Luxemburg  gestattet dem Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) am Zoll zu St Goar einen weiteren Tournosen bis zur Begleichung seiner Forderung in Höhe von 4.000 Gulden zu erheben und die Burg Ellar von Graf Gerhard von Diez für 8.000 Gulden in Pfandbesitz zu nehmen. Gegen Nassau und Burg Hohlenfels wird der Bau der Burg Burgschwalbach begonnen. Auf dem südlichen Bergrücken besteht eine Zollstation zur Grafschaft Nassau, geschützt durch die Hennethaler Landwehr. - Burghard und Heinrich von Wolfskehl verkaufen dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ihren Anteil an Herrschaft und Landgericht zum Hohlen Galgen. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) geht gemeinsam mit seinem Neffen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) gegen den Raubritter Graf Otto von Waldeck und seinen Sohn Graf Heinrich vor. - Sigismund von Luxemburg wird in Nürnberg geboren. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (52) stellt auf luxemburger Hausmachtspolitik um und kassiert in Italien nur noch mit geringstem Aufwand ab. - Salentin V von Isenburg (St) ist auf Burg Ahrenfels. - Friedrich von Ehrenberg wird Marschall und Bannerträger der Grafen von Sponheim. - In Gaubickelheim findet der erzbischöflichmainzer Weinmarkt statt. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verleiht den Spendern des kasseler Karmeliterklosters einen Ablaß von 40 Tagen. - Ritter Siegfried von Kronberg schwört Juncker Philipp von Falkenstein (St) Urfehde für die Gefangenschaft. - Graf Johann von Nassau - Weilburg-Merenberg (St) fängt den Schultheiß von Bechtsheim und wirbt die Bewohner für seine Stadt Kirberg ab. - Johann von Waldeck Sooneck alias von Lorch wird Schultheiß von Lorch. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (52) vermittelt vergeblich zwischen Visconti und Papst Urban V in Avignon. -  Graf Johann von Nassau Weilburg Merenberg (St) (--) beendet die Fehde mit Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) um das Waldgebiet Fuchsenhöhle, die Streitfrage wird aber nicht gelöst. Der Besitzer der angrenzenden Burg Hohlenfels Graf Gerhard von Diez (St) versucht zu vermitteln. - Nach dem Tod von Graf Heinrich von Nassau-Hadamar (St) beginnt der Nassau Hadamarer Erbfolgestreit. Der jüngere Bruder und nominelle Herrscher Graf Emich III von Nassau Hadamar (St) wird nach Kloster Arnstein verbannt. Der Schwager Graf Ruprecht von Nassau Sonnenberg (St), der Kriegerische, übernimmt die Herrschaft in der Residenz Hadamar. Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) aus der ottonischen Linie erhebt Erbansprüche. - Graf Johann von Nassau Weilburg Merenberg (St) wird vom neuen Reichsvikar Herzog Wenzel von Luxemburg (St) (31) ermächtigt in Höchst am Main einen neuen Zoll einzurichten. - Heinrich II Beyer von Boppard wird mainzer Domdekan. - Die Barchentweberei alias Baumwollweberei macht Ulrich Fugger (--) in Augsburg reich.

1367 Wetter: Ganzes Jahr mit Unwettern und Überschwemmungen. Überschwemmung in Nürnberg. - Zug der Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) gegen die Böse Gesellschaft ins Elsaß. Kaiser Karl IV von Luxemburg  überweist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) für eine Schuld von 2.000 Gulden 1/2 Tournosen vom Gernsheimer Zoll. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) gewinnt den Herren von Winneburg und Beilstein die Vogtei Pfalzfeld auf dem Hunsrück mit Zubehör ab. Der Versuch Wiesbaden von den Nassauer Grafen zu kaufen schlägt fehl. - Die Ehepakte zwischen Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) (Ä) und der Gräfin Agnes von Diez (St) werden auf einen möglichen Anfall der Grafschaft Diez an das Katzenelnbogener Haus abgestellt. - Eberhard V von Katzenelnbogen (J) (St) (45) heiratet Gräfin Agnes von Diez, sein älterer Bruder Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) hat nur einen unehelichen Sohn. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) und der Mainzer Dom geraten durch Blitzschlag in Brand. - Frankfurter Kornpreise auf Höchststand. - Etwa die Hälfte aller Dörfer wird verlassen, stirbt aus oder wird zu Wüstungen. - Der Hansetag in Köln beschliesst die Kölner Konföderation als Bündnis im Krieg gegen Dänemark und Norwegen. - Der Erbe von Graf Gerhard von Diez (St), sein Bruder Johann von Diez (St) wird auf Burg Dehrn von Friedrich Frey von Dehrn erstochen. - Der andernacher Pfarrer Johannes von Irlich sühnt sich mit der Stadt. Kuno II von Falkenstein (St) lässt als kölner Koadjutor die Stadt Andernach erobern und die Rädelsführer hinrichten. Die Brücke wird wieder erbaut. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) zwingt Johann von Westerburg (St) zu einer Sühne. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (26) verspricht seiner Verlobten Johanna von Nassau (St) das Schloss Gießen als Wittum. - Die Grafen von Leiningen befehden die Fürstbistümer Worms, Mainz und Speyer und das Kloster Limburg wird dabei stark beschädigt. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) enterbt seinen Enkel Herzog Otto von Braunschweig, weil dieser sich angeblich abfällig über seinen Großvater äußert und ein wildes Leben führt und ernennt seinen Neffen Hermann II von Hessen  (St) zu seinem Erben, was zu schwerern kriegerischen Auseinandersetzungen führt. - Kronberg erhält Marktrecht und die Blutgerichtsbarkeit. - In Sprendlingen kommt es zum Kampf zwischen dem Herrn von Bolanden und Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) (--), der unterliegt und gefangen wird. - Graf Johann von Nassau (St), Herr zu Dillenburg, und Johann von Westerburg (St) bekriegen sich bei Gudendorn, wobei Johann von Westerburg (St), Graf Johann von Nassau (St) mit mehr als dreißig Rittern und Knechten fängt und für 8.000 Gulden wieder freigibt. - Ein neuer Rat vertreibt den alten Rat aus der völlig überschuldeten Stadt Wetzlar, regiert sieben Jahre lang zahlt aber die 8.000 Gulden Leibrenten nicht mehr. Der alte Rat, der sich heimlich mit Juncker Graf Johann von Solms (St) einigt schleicht sich in die Stadt, lädt alle neuen Räte in ein Haus ein, nimmt sie gefangen und überredet ihre Freunde die Waffen abzulegen. Dennoch wird der neue Rat in den Gefängnisturm geworfen, drei Mitgliedern der Kopf abgeschlagen und viele ertränkt. - Papst Urban V von Avignon besucht gegen den Willen seiner Kardinäle und gegen den Rat des französchen Königs Karl V Rom. - Graf Johann von Solms II (St) beerbt seinen kinderlosen Bruder Graf Dietrich von Solms (St). - Graf Johann von Nassau (St) wird mit 40 Rittern in einer Fehde mit Johann von Westerburg (St) bei Obertiefenbach gefangengenommen und erst nach Zahlung von 10.000 Gulden Lösegeld nach 3 Jahren Geiselhaft 13 71 freigelassen. - Graf Wolf von Eberstein überfällt mit weiteren regionalen Adeligen verhängnisvoll erfolglos den gnadenlos expandierenden Graf Eberhard II von Württemberg (St) während dieser einen Jagdunfall im Wildbad (vermutlich Wildbad oder Teinach) mit Sohn Ulrich (St) (25) und seiner Schwiegertochter Kaisertochter Elisabeth von Bayern (St) auskuriert. Als Vergeltung wird die ebersteiner Burg Neueberstein wegen des Landfriedensbruches mit der Unterstützung von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (51) von Graf Eberhard II von Württemberg (St) belagert. Da es Wolf von Eberstein gelingt zu seinen Verbündeten Rheingraf Johann II (St) und Rheingraf Hartrad (St) zu fliehen wird die Belagerung ergebnislos abgebrochen. Die Führer der Opposition gegen die Expansionsbestrebungen von Graf Eberhard II von Württemberg (St) sind Markgraf Rudolf VI von Baden (St) und Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) (--). - Ulrich der Rote von Kronberg ist der heimliche Rat von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (51). - Die nassauer Burg Adolfseck erhält frankfurter Stadtrechte. - Die Grafen von Leiningen verpfänden ihre Herrschaft Gräfenstein an Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St). - Graf Ruprecht VII von Nassau (St) versetzt einen Teil seiner Herrschaft an seinen Bruder Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St); gleichzeitig verpfändet dieser jedoch wiederum einen Teil seines Wiesbadener Besitzes an Irmengard (St), Ruprecht und dessen Frau Anna. Die Gründe für diesen merkwürdigen Handel sind ungeklärt. - Durch die Verleihung von Stadtrechte erlaubt Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (51) Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) die Siedlungen Adolfseck, Steckenroth und Heftrich mit Mauern zu befestigen und zu bewaffnen. - Graf Johann IV von Sayn (St) gibt die Grafschaft Sayn unter den Schutz des trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (47). - Mode: Die Mainzer Chronik berichtet, dass die Schecken, Röcke oder Jacken der Männer, so kurz sind, dass beim Bücken der Hintern sichtbar ist. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies lässt die Gebäude Zum Grimmvogel und Zum Paradies zu Herbergen ausbauen. - Dietrich von Staffel ist Burgraf von Burg Balduinstein. - Meckula von Isenburg (St) ist Nonne in Kloster Marienborn. Ihre Schwester Isengard von Isenburg-Büdingen (St) ist 13 98 in Kloster Marienborn Äbtissin. - In Bern werden Spielkarten als Gebetsbuch des Teufels verboten. - Theoderich von Prag ist einflussreichster Hofmaler von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (43) und gehört praktisch zur Familie. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (51) verpfändet die Reichssteuer der Reichsstadt Wetzlar an den Landgrafen von Leuchtenberg. Falls sich die Reichsstadt Wetzlar weigert soll Markgraf Friedrich V von Zollern Nürnberg pfänden. - Johann Borngaß von Lorch und Heinrich Beyer von Sterrenberg sind mainzer Domherren. - In Wiesbaden wird Seeroben verlassen und aufgegeben. - In Frankfurt werden die Partrizierhäuser Zum Paradies und Zum Grimmvogel (Ecke Liebfrauenberg 39/Neue Kräme) zu Herbergen umgebaut.

1366 Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies flieht mit einigen frankfurter Schöffen zu Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (50) und veranlaßt durch hohe Schmiergelder die Herrschaft der Zünfte in Frankfurt am Main zu beenden und die Machtstellung der Patrizier unter Führung von Johann von Holzhausen wieder herzustellen. Der streitbarre Nachbar von Siegfried zum Paradies, der frankfurter Schultheiß Heinrich im Saal wird für abgesetzt erklärt und seine Familie vertrieben. Die Anführer gehen nach ihrer Bestrafung nach Hanau ins Exil. - Der designierte Erbe Otto II von Hessen der Schütz (St) wird angebeblich vom Abt von Fulda mit Gift ermordet. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (25) ernennt Herzog Otto von Braunschweig Lüneburg (St) zu seinem Erbe. - Der kölner Domherr Heinrich von Nassau (St), beraubt mit Johann von Merenberg die limburger Wollenweber auf dem Weg zur Frankfurter Messe und tötet auch einige. - Graf Johann von Nassau (St) erbaut eine Burg in Kirchberg an der Lahn unter Staufenberg, die von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (25) erobert und geschleift wird. - Die Burg in Linz am Rhein wird von Hessen erstiegen und erobert. - Der speyerer Goldschmied Martin Humbracht zieht wegen Zunftkämpfen nach Frankfurt. - Graf Salentin von Sayn (St) nimmt widerrechtlich die Grafschaft Wittgenstein in seinen Besitz obwohl Dietrich II von Solms (St) mit der zweiten Erbtochter des letzten Grafen von Wittgenstein verheiratet ist. - Graf Johann II von Solms (St) nimmt Graf Salentin von Sayn (St) gefangen. Graf Dietrich von Solms (St) verzichtet gegen 3.000 Goldgulden und einer Leibrente auf seinen Teil der Herrschaft Witgenstein. - Schenk Konrad von Erbach V heiratet seine Schenkin Margarethe von Erbach. - Der würzburger Bischof und Kapitel werden vom Papst exkummuniziert und suspendiert. - Der koblenzer Dominikaner Heinrich Seuse alias Süß stirbt nach einem Leben mit grausamer Selbstkasteiung. - Die Grafschaft Rieneck mit Zentrum Lohr am Main wird mainzer Lehen. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies wird Reichsschultheiß. - Der aus Speyer stammende Goldschmied Martin Humbracht und Namensgeber der Patrizierfamilie Humbracht heiratet eine Tochter der frankfurter Patrizierfamilien Appenheimer und Brun alias Faut von Monsberg und erhält das frankfurter Bürgerrecht. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken soll angeblich den Mordanschlag mit Giftmord auf Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St) auf Burg Spangenberg beauftragt haben. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies kauft das Gebäude Zum Grimmvogel von der Witwe von Jakob Roden. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (25) erhebt erfolglos seine im Bau befindliche kasseler Kirche zu einem Dom. - Die Herrin von Limburg an der Lahn Elisabeth von Falkenstein (St) (31) stirbt. - Die Prinzessinnen Elisabeth von Luxemburg (St) (08) und die verwitwete Katharina von Luxemburg (St) (24) werden in Prag in einer Doppelhochzeit verheiratet. - Im kaiserlichen (Berufungs)gericht Ingelheimer Oberhof werden bei strittigen weltlichen Rechtsfragen im Ingelheimer Grund Rechtsauskünfte eingeholt. - Graf Johann von Nassau (St) beendet den Krieg um die Ablösung der Reichsburg Kalsmunt von Philipp von Falkenstein (St) mit einem Vergleich. - Dietmar von Wahlen ist mainzer Domherr. - In Wiesbaden ist der Kochbrunnen der Brühborn. - In Frankfurt wird Rudolf III von Praunheim Sachsenhausen zum Ritter geschlagen. - In Frankfurt kauft Siegfried zum Paradies das Haus Zum Zum Grimmvogel neben dem Haus Zum Paradies.

1365 Der luxemburger Herzog Wenzel von Luxemburg verspricht Grafen Diether VIII von Katzenelnbogen 800 Goldmutonen zu zahlen und verpfändet ihm als Reichsvikar 2.000 Gulden auf den mainzer Zoll. Der Kaiser fordert Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) und Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen auf den wormser Bischof bei der kaiserlich verhängten Acht über die Stadt Worms zu unterstützen. - Gründung der Universität in Wien und Orange - Heinrich von Langenstein und Albert von Sachsen tauchen bei der Gründung der ersten Universität in Wien auf. - Der englische König Eduard III widerspricht der päpstlichen (Avignon) Lehnshoheit über England. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (49) wird König von Burgund. - Alexandria wird von einem Kreuzfahrerheer von Zypern aus eingenommen aber danach wieder aufgegeben. - Krieg zwischen Andernach und dem kölner Erzbischof, der sich den trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (45) als Koadjutor holt. - Kuno II von Falkenstein (St) (45) baut als mainzer Koadjutor Burg und Zoll in Andernach wieder auf. - Gerlach III von Isenburg Limburg (St) stirbt an der Pest und nur durch die Erlaubnis von Papst Urbans V in Avignon darf sein Bruder Johann II von Isenburg Limburg (St), eigentlich trierer Dompropst, die Herrschaft übernehmen. - Der wetterauer Städtebund nimmt auf Anweisung von König Wenzel von Luxemburg am Reichskrieg gegen Philipp von Falkenstein (St) teil. - Im Kampf gegen Philipp von Falkenstein Münzenberg (St) befehdet Frankfurt sogar gleichzeitig seinen eigenen Verbündeten Johann von Falkenstein Münzenberg (St). - Die große Gesellschaft aus dem Welschland zieht plündernd einen Monat vor Straßburg und lagert bei Colmar und im Elsaß. Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (45), der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St), die hochgeborenen Fürsten von Bayern und besonders Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach bei Rhein (St), und dazu alle die Grafen, Herren, Freie, Ritter und Knechte vom Rhein, von der Mosel, von der Lahn und vom Main vertreiben die Eindringlinge. - Gerlach III von Isenburg Limburg (St) stirbt nach der Rückkehr aus dem Elsaß an der Pest in Limburg an der Lahn. Gerlach III von Isenburg Limburg (St) wird als mittelgroß, braungebrannt, mit scharfen Verstand, einer schwarze Krulle und einem schwarzen Bart beschrieben. - Pest in Köln. - Gerlach III von Isenburg Limburg (St) stirbt in der dritten Pestwelle in Limburg an der Lahn. - Die Stadt Camberg wird von Diez gegründet. - Ulrich III von Hanau  (St) belagert im Reichskrieg Lich und nimmt es ein. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (49) versucht als böhmischer König die Bistümer Bamberg, Regensburg und Meißen an das Bistum Prag zu binden und Prag aufzuwerten. - Leiningen verpfändet die ehemalige Reichsburg Madenburg an den Ritter Diether Kämmerer von Worms. - Der trierer Erzbischof Kuno II von Falkenstein (St) (45) erwirbt Burg Molsberg von den Herren von Molsberg. - Graf Walram von Sponheim-Kreuznach (St) lässt die bürgerlichen Aufrührer in einem Streit zwischen Rat und Bürgerschaft auf dem Marktplatz enthaupten. - Ulrich III von Hanau  (St) warnt die Stadt Frankfurt vor Philipp von Falkenstein. - Der Todschlag an Ulrich von Falkenstein (St) führt zu einer Fehde mit kriegerischer Strafaktion gegen die Hattsteiner und Reifenberger. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) unterstützt den kölner Erzbischof Engelbert III von der Mark (Lüttich) gegen die Bürger Kölns, die in der Schlacht bei Bingen besiegt werden, schont aber die Stadt. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  erlaubt dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) und Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (54) auf dem Berg vor Zwingenberg eine Burg zu bauen. - Das Bündnis zwischen Mailand und Bayern wird mit einer Doppelverlobung zwischem Bernabòs ältesten Sohn Marco (St) (12), und Elisabeth von Bayern (St) (4) sowie Marcos ältere Schwester Taddea (St) (--) und Elisabeths Onkel Stephan. (St) (28). - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (40) setzt seinen Gefolgsmann in Bacharach als Bürgermeister ein. - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (40) wird und bleibt Witwer. - Der österreichische Herzog Rudolf  IV von Habsburg (St) lässt sich im ersten fotorealistischen Halbportät malen. - Die Herzöge von Braunschweig benutzent erfolgreich erste Bleikugeln, dank des höheren spezifischen Gewichts mit sehr viel höherer Reichweite, in Steinbüchsen. - Graf Heinrich von Nassau Hadamar (St) stirbt. Der geisteskranke jüngere Bruder Graf Emich III von Nassau Hadamar (St) beerbt Graf Heinrich von Nassau Hadamar (St). - Ulrich von Falkenstein (St) stirbt in der Schlacht von Assenheim. - Der mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen befehligt das Bundesheer der Städte Mainz, Worms und Speyer gegen Graf Emicho von Leiningen. - Otto von Wettin wird mainzer Domdekan. - Berthold von Kamp ist mainzer Domkantor. - Adolf von Nassau ist mainzer Domherr.

1364 Alle Juden in Fulda werden getötet. - Der Dominikanermönch Walter Kerlinger wird von Papst Urban V in Avignon zum Inquisitor für Deutschalnd ernannt und lässt in Eisenach, Erfurt und Mühlhausen die Häuser von Beginen und Flagellanten schließen und Bewohnerinnen verbrennen. - Papst Urban V in Avignon befiehlt dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) seine Inquisitoren zu unterstützen. - Engelhard von Hirschhorn II fällt unter die Reichsacht, wird von Pfalzgraf Ruprecht gefangengenommen und bei seinem Schwiegervater Konrad IV von Erbach interniert. - Die Normannen erreichen und besiedeln die Senegalmündung. - Der Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern, bekannt durch seine prächtige Hofhaltung, heiratet Taddea, die Tochter von Bernabo Visconti. - Der französische König Johann II, der Gute, stirbt in London und sein Sohn Karl V, der Weise, wird König von Frankreich. - Die von den Herren von Bolanden Falkenstein neuerbaute Burg (Neu)-Falkenstein bei Königstein wird im Reichskrieg bis 13 66 gegen Philipp VI von Falkenstein (St) erwähnt. Philipp VI von Falkenstein (St) verliert dabei seine Vormachtstellung im Vordertaunus und in weiten Gebieten der Wetterau. Im Reichskrieg unter dem Landvogt der Wetterau Ulrich III von Hanau  (St) gegen Philipp VI von Falkenstein (St), der mit Graf Philipp von Diez (St) verbündet ist sind beide falkensteiner Linien involviert und die falkensteiner Festungen Königstein, Lich, Hofheim (Neu)-Falkenstein und Ziegenberg fallen durch das Reichskontigent und werden geplündert und ihre Waldungen um Münzenberg und in der Dreieich werden kahl geschlagen. - Der mainzer Vitztum Ulrich von Kronberg befestigt die Burg in Wolfskehlen. - Giovanni de Dondi und sein Vater lassen in Padua eine Uhr bauen, bei der sich das Ziffernblatt gegen den Uhrzeigersinn dreht und er beschreibt eine Uhr mit Spindelhemmung. - Die alte Burg Nürings als Falkenstein bekannt, wird nicht mehr erwähnt, stattdessen erwähnt Ulrich III von Hanau  (St) Burg Neu-Falkenstein. - Vikar Günther ist Schulrektor in Limburg an der Lahn. - Graf Johann von Nassau Weilburg (St) löst Gießen von Falkenstein aus. - Schlacht bei Rodheim v. d. Höhe im Reichskrieg. - Philipp von Falikenstein der Ältere (St) verschreibt Frankfurt-Sindlingen an Marsilius von Reifenberg. - Die Mutter von Wilhelm von Heppenheft Luckard von Glimendal ist Dienstfrau am Hof des mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau (St). Wilhelm von Heppenheft erhält deshalb auch Anrecht auf diese Position und alle Rechte eines Dienstmannes des Erzstiftes. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) leiht Johann von Hunolstein, Herr von Neumagen, Geld um an dessen Herrschaft zu kommen. - Philipp von Falkenstein (St) lehnt Friedensverhandlungen mit der Stadt Frankfurt ab. - Graf Johann von Nassau Hadamar (St) verkauft sein nürnberger Erbe an den Burggrafen von Nürnberg Zollern. - In Frankfurt ist der Patrizier Johann von Holzhausen mit Guda Goldstein verheiratet. - Johann von Waldeck Sooneck bei Lorch heiratet Lise von Kronberg. - Die Brustbüchse, die Petrinal, setzt sich in Perugia als Reiterwaffe durch. Sie wird am Brustharnisch eingehängt und auf einer am Sattel befestigten Gabel aufgelegt. Sie heißt auch Knallbüchse oder Handkanone. - Erzabbau in Hahnstätten und Weiterverarbeitung in Waldschmieden. - Heinrich von Schönborn (-13 94) heiratet die Tochter des westerburger Vogtes Gerhard Vole von Irmtraut. - Gottfried Specht von Bubenheim und Eckard von Ders, Adolf von Nordeck, Erwin von Rohrbach und Konrad von Weinsberg sind mainzer Domherren.

1363 Wetter: Kalter Winter mit strengem Frost bis April. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (47) bewilligt seinem wetterauer Landvogt Ulrich III von Hanau  (St) und dessen Sohn Ulrich auf Lebenszeit einen Tournosen vom Zoll zu St Goar. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) weist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) ein lindenfelser Burglehen auf den Zoll zu Bacharach bzw. Kaub an. - Der ehemalige mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) (43) wird trierer Erzbischof. Die Insignien werden ihm auf Burg Maus übergeben. - Der Chirurg Guy de Chauliac veröffentlicht das letzte mittelalterliche medizinische Werk Chirurgia magna. Aderlass ist seine bevorzugte Heilmethode - Die Sekundogenitur unter dem französischen König Johann II verschafft Burgund eine Sonderstellung und führt später zu den Beneluxstaaten. - Der frankfurter Patrizier Siegfried zum Paradies drängt Ulrich III von Hanau  (St) aus seiner Machtposition, indem er die königlichen Pfänder auslöst. - Der Papst in Avignon Urban V exkommuniziert Bernabò Visconti und ruft zu einem Kreuzzug gegen die Viscontis, die kirchliches Gut rauben, aus. - Der nach Köln versetzte münsteraner Bischof Adolf III von der Mark verzichtet zugunsten seines Onkels Engelbert von Lüttich, da er die Grafschaft Kleve von Mathilda, der Frau des kinderlosen Grafen Johann von Kleve in Aussicht gestellt bekommt. - Die Linie Solms-Königsberg erlischt und ihre Güter fallen an Hessen. - In Colmar werden Prostituierten alias Sexarbeiterinnen feste Partnerschaften verboten. - Der Spielmann Soumerdanze ist in Trier äußerst erfolgreich. - Der große und kräftige und durch seine Trinkgewohnheit berühmte Edelknecht und limburger Stadthauptmann Friedrich von Hattstein, wird in einer Fehde mit den Rittern von Reifenberger in Limburg am Flußlauf der Lahn unter dem Stein von diesen erschlagen. - Sechswöchige Heuschreckenplage zum Erntebeginn, die durch einen Kälteeinbruch beendet wird. - Ulrich III von Hanau  (St) kämpft mit dem Deutschen Orden in Preußen. - Ulrich III von Hanau  (St) wird in die Burg Hayn aufgenommen. - Ulrich III von Hanau  (St) erwirbt die Nutzung von Burg und Stadt Hofheim, Königstein, Lich und 1/6 von Münzenberg. - Die sponheim-sayner Burg Blankenberg, Stadt und Umland gehen an die Grafen und späteren Herzöge von Berg. - Die ersten Eisenhämmer Suhls sind der Niederhammer und der Lauterhammer. - Die aufständischen Städte Andernach und Linz am Rhein kämpfen gegen den kölner Erzbischof Engelbert von Moers III und seinen Koadjutor Kuno II von Falkenstein (St). - Der nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern V wird als erster Burggraf in den Reichsfürstenstand erhoben. - Ulrich III von Hanau  (St) wird vom Kaiser in die Nutzungsgewähr von den Herrschaften von Philipp von Falkenstein (St) eingesetzt. - Burg Hohensolms wird teilweise von Wetzlar zerstört. - Der kölner Koadjutor Kuno II von Falkenstein (St) brennt mit der Stadt Limburg die nahegelegene Festung der Adeligen von Allendorf in Allendorf bei Merenberg nieder und schleift die Burg. - Der Markgraf von Brandenburg und Herzog von Oberbayern Ludwig der Römer schliesst aus Hass gegen seine bayrischen Brüder, mit denen er wegen der Kur und der bayerischen Erbfolge nach dem Tod seines Neffen Meinhard in Streit geraten war, eine Erbverbrüderung mit dem Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (47) welche diesem nach seinem und Ottos kinderlosem Tod die Mark Brandenburg zusichert. - Die Burg Hohlenfels ist diezer Offenhaus und gehört nicht mehr zu Hahnstätten. Um Hahnstätten findet Eisenerzbergbau statt. - In der Fehde zwischen Graf Gerhard von Diez VII (St) und Johann von Nassau Merenberg (St) gewinnt Graf Gerhard von Diez VII (St) bei Ellar und Graf Johann von Nassau Merenberg (St) bei Runkel. - Markolf Kesselhut erschlägt Henne Meinhard während einer Fehde im Fachinger Wald bei Diez. Das Kloster Brunnenburg erhält Sühnezahlungen von Markolf Kesselhud. - Graf Dietrich von Solms (St) wird nach zweijähriger Gefangenschaft von der Reichsstadt Wetzlar freigelassen. - Auf der Ganerbenburg Liebenstein wird der Torturm errichtet. - Kraft von Rodenhausen verkauft die Gebiete seiner Frau, der Ertochter von Wittekind von Lichtenstein mit der Ruine Burg Lichtenstein Graf Johann von Nassau Hadamar (St). - Raimund de Canilhac wird mainzer Dompropst. - Otto von Wettin ist mainzer Domkantor. - Otto von Wettin und Sighard von Schwarzburg sind mainzer Domherren. - In Wiesbaden gibt es ein Stadttor, die Niederpforte Ecke Marktstrasse/Mauergasse. Die Stadtmauer führt von dort über die Ellenbogengasse zur Oberpforte alias Uhrturm und über die Grabenstrasse zur Heidenmauer. - Die beiden Linien der Herren von Frankenstein schließen einen Burgfrieden auf Burg Frankenstein, auf der sie gemeinsam wohnen.. 

1362 Wetter: In einem sehr kalten Winter ist der Rhein 2,5 Meter zugefroren. Es folgt die Zweite Marcellusflut. Sie tötet mehrere zehntausend Menschen an der Nordseeküste in Ostfriesland und Sylt. Heuschrecken, die in riesigen Schwärmen von starken Mittelmeerwinden über die Alpen getrieben werden, zerstören große Teile der Ernte und verursachen eine Hungersnot. Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) bekriegt Graf Johann von Nassau (St), Herrn zu Dillenburg, mit 500 Rittern und Knechten und mit Hilfe der Rheingauer. Das Einsetzen von starkem Regen beendet den Kriegszug und hält die Schäden von Graf Johann von Nassau (St) in Grenzen. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) wiederholt die Anweisung der je 2.000 Gulden für Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) und seinen Schreiber Heinrich auf den Zoll zu St Goar. - Bündnis der rheinischen Herren und Städte unter Beteiligung der Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) und Diether VIII von Katzenelnbogen (J) gegen die Böse Gesellschaft. - Der Niederadelige Heinrich Sure von Katzenelnbogen wird Vitztum im Speyergau. - In Frankfurt erreichen de Erben des Frankfurter Saalhof Besitzers und Patriziers Jakob Knoblauch Umsatzrekorde als Gewandhaus für niederländische und niederrheinische Tuche. - Graf Rupert von Nassau Weilburg (St) (22) heiratet Anna von Nassau Hadamar (--). - Der frankfurter Patrizier und Mitglied der Stubengesellschaft Zur Alten Limpurg Johann von Holzhausen baut das Haus Fürsteneck Ecke Fahrgasse/Weckmarkt 1 zu einer Burg mit einem Bergfried Turm zu den drei Sauköpfen und einer acht Meter hohen Mauer im Stil des Gasthauses Steinernes Haus um um sich gegen die Zünfte zu schützen. - Graf Kuno II von Falkenstein (St) und Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) ziehen gegen die Engländer, die das linke Rheinufer verheeren. - Der ehemalige Räuber und Mörder und limburger Stadt-Hauptmann Ritter Friedrich von Hattstein wird von Räubern überfallen und getötet. - Graf Eberhard von Wertheim überträgt die Grafschaft an Karl IV von Luxemburg  (St) (47), wodurch diese böhmisches Lehen wird. - Der spätere römischdeutsche König Graf Wenzel von Luxemburg (St) (02) wird König von Böhmen. - Der hessische Raubritter Tile von Mederich raubt und mordet und wird vom mainzer Vitztum Ulrich von Kronberg unschädlich gemacht. - Jutta von Desenberg beraubt von Burg Falkenberg aus die Bürger von Fritzlar. - Von Burg Kogelberg aus werden fritzlarer Bürger beraubt, gefangen und erachlagen. - Schenk Eberhard von Erbach klagt Eberhard von Eppstein (St) an. - Vom mainzer Battenberg aus werden hessische Gebiete verwüstet, willkürlich Bewohner erschlagen und Dörfer niedergebrannt. - Marschall Johann von Waldeck III und sein Cousin Johann von Waldeck -Sooneck erhalten von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) die Burg Sauerburg als Lehen obwohl die Burg 13 55 angeblich gegen sie erbaut worden war. - Der zyprische König Peter und Titularkönig von Jerusalem macht eine Europareise für den Kreuzzug gegen Alexandria. und wirbt bei Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (46) um Unterstützung. - Graf Eberhard II von Württemberg (St) zwingt seinen Bruder Graf Ulrich IV von Württemberg (St) (--) auf die Regierungsbeteiligung an der Grafschaft Württemberg zu verzichten. - In der hanauwertheimer Burg Prozelten ab 13 20 Deutsch-Ordens-Burg wird Gottfried von Hanau (St) Komtur des Deutschen Ordens. - Reinbold Beyer von Boppard und Ulrich von Kronberg (St) sind mainzer Domherren.

1361 Graf Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) (--) heiratet Elisabeth von Nassau Wiesbaden (St) (--). Sein jüngerer Bruder Johann von Katzenelnbogen (J) (St) (--) stirbt als Dompropst von Speyer. - Zur Herbstmesse in Frankfurt werden 117 Häuser die sonst leerstehen von Messebesuchern gemietet. - Gebrannter Wein ist verboten und gilt als Fälschung normalen Weins in Frankfurt. - Der Lehensanspruch von Heinrich Beyer von Boppard auf den frankfurter Saalhof wird abgewehrt. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (--) und Graf Gottfried von Ziegenhain (St) (--) verbinden sich auf Lebenszeit miteinander. - Der Marschall des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) Ritter Johann II von Waldeck (St) (--) beginnt auf Burg Reichenstein und auf seiner Burg Sooneck mit Raubzügen und Burg Sooneck wird vom stahlecker Burggraf Werner Knebel beschuldigt ihn beschossen zu haben. - Kuno II von Falkenstein (St) (41) erobert mit Hile der Stadt Limburg die Ritterburg Allendorf. - Graf Johann von Solms (St) verpflichtet Irmgard von Solms (St), die Mutter von Graf Dietrich von Solms (St), und seine beiden Brüder Graf Heinrich von Solms (St) und Graf Johann von Solms (St) müssen um Erlaubnis fragen, wenn sie Graf Dietrich von Solms (St) wieder nach Braunfels einlassen wollen. - Graf Dietrich von Solms (St) plündert die Reichsstädte Aachen und Wetzlar. Er erhält Unterstützung von Poppo von Eberstein. Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (45), der sich von Dietrichs Schwager Siegfried von Witgenstein ein Darlehen genommen hatte ist der Auslöser. - Köln zieht die Herrschaft Billstein ein. - Graf Dietrich von Solms (St) wird von den Wetzlarern vor der halb zerstörten Burg Solms gefangen und in Wetzlar zwei Jahre gefangengehalten. - Hessen und Nassau Weilburg verständigen sich über die Aufteilung der Grafschaft Solms werden aber von Johann von Solms IV -Burgsolms (St) daran gehindert. - Graf Walram von Zweibrücken besiegt die Grafen von Leiningen in einer Fehde. - Der spätere römischdeutsche König Graf Wenzel von Luxemburg (St) wird in Nürnberg geboren. - Der mainzer Amtmann Werner von Schweinsberg nimmt den Raubritter Tile von Mederich gefangen. - Heiligenstadt weigert sich den mainzer Vitztum in die Stadt zu lassen und wimmeln ihn mit der Ausrede, man hätte keinen Schlüssel. Mainzer Bürger werden aus der Stadt vertrieben. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) schließt mit den Städten Oberwesel, Koblenz und Andernach Frieden. - Das sayner Altenkirchen wird zerstört. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken verliert seine Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) und seinen Sohn Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St). - Der frankfurter Patrizier Heinz im Saale und späterer Schultheiß und Drude von Knoblauch, Witwe von Jakob von Knoblauch streiten um ihr Kaufhaus den Frankfurter Saalhof. - Die Burg Hohlenfels wird diezer Offenhaus. - Dietrich von Bickenbach wird bis 13 75 Deutschordensmeister. - Salentin von Sayn nennt sich Salentin von Sayn Wittgenstein (St). - Nach dem Tod ihres Mannes Graf Gerlach von Nassau Wiesbaden Idstein Weilburg (St) (76) Herr auf Burg Sonnenberg geht seine Witwe ins Dominikaner-Kloster Liebenau und erwirbt sich den Ruf einer Heiligen. - Graf Eberhard II von Württemberg (St) zwingt seinen Bruder Graf Ulrich IV von Württemberg (St) in einem Hausvertrag die Unteilbarkeit der Grafschaft Württemberg zu akzeptieren. - König Karl IV von Luxemburg  (St) (46) leiht dem nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg, seinem Schwager den von Graf Johann von Nassau Hadamar (St) gekauften Markt Altdorf und das Dorf Heroldsberg. - Otto von Schönburg wird mainzer Domscholaster. - Ulrich vom Stein Steinkallenfels, Werner Knebel von Katzenelnbogen und Rüdiger von Genhof sind mainzer Domherren.

1360 Baubeginn der katzenelnbogener Burg Katz bei St Goarshausen. - Mode: Das Kleidungsstück Jacke taucht in England und Frankreich auf. - Kultur: Der humanistische Dichter Giovanni Boccaccio bewirkt, dass der erste Lehrstuhl in Griechisch eingerichtet wird, damit die alten griechischen Meister übersetzt werden können. - Der frankfurter Kapuzinermönch xxx hat innerhalb der letzten 10 Jahre eine Palästinafahrt nach Jerusalem über Venedig unternommen. - Der Herr Ulrich III von Hanau  (St) erhält den frankfurter Stadtwald als königliches Pfand und droht Frankfurt einzuschließen. - In Frankfurt wird der frankfurter Patrizier Wicker Frosch von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (44) während der Ernennung zum Hofkaplan auch in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. Es ist die älteste bekannte Nobilitierung. - Der frankfurter Bürger und kaiserlicher Günstling Siegfried von Marburg zum Paradies wird auf Befehl von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) unter Protest der Patrizier in den frankfurter Rat berufen. - Landgraf Otto von Hessen, der Schütz (St) zieht mit 1.200 Lanzenträgern gegen den fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken und wartet 14 Tage lang vergeblich auf Gegenwehr. Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) das Recht das Reichsbanner vor dem Heer voranzutragen. - Philipp von Isenburg Herr zu Grenzau (St), der in Villmar wohnt, erbaut seine neue Burg Gretenstein, nach dem Namen seiner Frau Grete, die aber Kuno II von Falkenstein sofort wieder erobert und geschleift wird. Der Juncker Heinrich von Runkel verwundet dabei Kuno II von Falkenstein (St) und wird getötet. Den ersten Ansturm sollen dabei zunächst die limburger Bürger auf Befehl Kuno II von Falkenstein (St) (40) alleine übernehmen. Diese weigern sich, wollen nicht alleine sterben und erreichen schließlich, dass ein gemischter Ansturm erfolgt. - Zunftunruhen in Frankfurt. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) muss vom trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken (St) (--) Frieden erbitten. - Limburger Chronik lobt die Musik der Pfeifer. - Burg Hohensolms wird zerstört. - Frankfurt greift mit Ludwig Schenk von Schweinsberg die Dörfer um Lich herum an. - Salentin IV von Isenburg (St) (--) beginnt eine Fehde mit Heinrich und Rorich von Reichenstein. - Die Klosterkirche Arnstein wird fertiggestellt. - Der französische König Karl V muss mit England den Frieden von Brétigny schließen, kauft seinen Vater Johann für 3 Millionen Livres frei und bestätigt der englischen Krone ihre Eroberungen in Frankreich. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) erhält wegen treuer Dienste von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (44) einen Tournosen aus dem Bacharacher Zoll. - Papst Innocenz VI in Avignon weist den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) an die Pesttoten in Mühlhausen in Thüringen, da sich schon Bürger angesteckt hätten, noch am Todestag oder spätetens am Folgetag zu beerdigen. - In Eltville ist Friedrich von Münstereifel (--) Münzmeister des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) in dessen Residenz. - Der Hausarzt des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) ist Heinrich von Sinsheim, der Personalien über ein uneheliches Kind verschweigt und sich deshalb vor Papst Innocenz VI verantworten muss. - Der mit Elisabeth von Hessen (St) verheiratete Herzog Ernst von Braunschweig-Göttingen (St) erklärt dem Junggrafen von Waldeck den Krieg. - Aus der mainzer Sababurg heraus wird von Heinrich von Hanstein Strassenraub verübt. - In Frankfurt  listet der Kanoniker des frankfurter Bartholomäusstifts, der in Frankfurt geborene Geschichtsschreiber Baldemar von Peterweil (39) im Bücherkatalog des Inventarbuchs zwei Büchergruppen, die Libri pro choro, die Religiösen Bücher mit 25Titeln und die Libri pro studio, die Wissenschaftlichen Bücher mit 30 Titeln auf. Dazu hat er ein Strassenverzeichnis mit Hauptstrassen, Verbindungsstrassen und Sackgassen angelegt, das als Grundlage für die Steuereintreiber dient. Die Mainzergasse heisst darin Galgengasse und der nördliche Teil der Fahrgasse Schmiedgasse. Einen Stadtplan als solches gibt es bis dahin nicht. - Heinrich Beyer von Neisen nimmt seine Burg Oberneisen sowohl von Graf Gerhard VII von Diez (St) (--) als auch von Graf Johann von Nassau (St) (--) zu Lehen. - Hartmut von Kronberg heiratet Gräfin Adelheid von Nassau Beilstein (St). - Die nassauer Burg Ginsburg wird zurückgekauft. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) verpfändet bei 10 % Zinsen die Städte Oppenheim, und u.a. Nierstein und Schwabsheim gegen den Willen der Stadt Mainz an den mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen und erlaubt ihm dort Kawerzen (Geldwechsler) anzusiedeln. - Der mainzer Patrizier Erkenbold zu Straßburg verkauft den straßburger Hof an der Holzgasse an den mainzer Patrizier Stadtschultheißensohn Petermann Elemann. - Heinrich VI von Waldeck (St) (--) unternimmt eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. - In Mainz sind Gottfried II von Eppstein (St) (--) und Emicho von Waldeck (St) (--) mainzer Domherren. - In Darmstadt werden die Wasserburg hergerichtet und Weinberge angelegt, weil es der Witwensitz der katzenelnbogener Gräfin Else von Hanau (St) (--) werden soll.

1359 Wetter: Regnerisches Jahr mit Überschwemmungen. - Der freiburger Franziskaner Mönch Berthold Schwarz entdeckt das Schwarzpulver. - Dieburg wird von Ritter Konrad Groschlag von Kronberg durch Mainz ausgebaut. - Adelheid, die Tochter von Siegfried von Wittgenstein (St) heiratet Graf Salentin von Sayn (St), der sich daraufhin von Sayn Wittgenstein nennt und Siegfrieds Erbe die Grafschaft Wittgenstein antritt. - Das Bündnis mit den Städten Köln, Koblenz und Bonn vermittelt den Bürgern der Stadt Andernach soviel Mut, dass sie die erzbischöflich-kölner Burg, die Brücke und den Zoll in Andernach zerstören. - Die Burg Villmar von Philipp von Isenburg Grenzau (St) wird vom wetterauer Landfrieden unter Leitung von Ulrich III von Hanau (St) auf Befehl Kaiser Karls IV (St) (43) völlig zerstört, ihre Katzen alias Eroberungsmaschinen aber zunächst durch den Alkoholgenuß der frankfurter Verbündeten mit 50 Toten verbrannt. - Graf Heinrich VI von Solms Braunfels (St) (--) verpfändet neben einem Teil von Burg Braunfels 1/3 seines gesamten Besitzes an Nassau Weilburg. - Dem Ritter Graslag von Kronberg werden seine Burgbauten in Dieburg bestätigt. - Die ungeliebte Gräfin von Sponheim bringt Graf Johann von Sponheim V (St) zur Welt. - In Limburg an der Lahn wird der Walderdorffer Hof erbaut. - Der Herzog von Luxemburg und Brabant schuldet Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) 4.000 kleine Goldgulden für den Einsatz im 100 jährigen Krieg auf Seiten König Johanns von Böhmen gegen die Engländer. - Burg Villmar und sein Besitzer Philipp von Isenburg Grenzau (St) werden vom trierer Erzbischof Boemund von Saarbrücken und den Limburgern belagert. Die Burg Villmar leistet mit Geschützen Widerstand und wird mit von Frankfurt geliehenen Katzen zerstört. - Auf der gegenüberliegenden Lahnseite wird eine Burg errichtet und Richtung Runkel eine zweite, auf der Ulrich von Kronberg Erbburgmann werden soll. Nach 5 wöchiger Belagerung wird die Burg zerstört. - Streitigkeiten in der Bürgerschaft von Fritzlar. - Die Stadt Fritzlar streitet sich mit dem Deutschen Orden. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (43) bezeichnet den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) als seinen lieben Neffen und fordert ihn auf 4 böhmische Söldner aus der Eoberung von Villmar freizugeben. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) hilft dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gegen Würzburg. - Ein Teil der Burg Braunfels im Besitz von Johann von Nassau (St) wird an Ritter Eberhard von Haiger versetzt. - Ein Legat von Papst Innozenz VI in Avignon überprüft Kloster Sponheim und zwingt die Mönche vergeblich wieder gemeinsam zu schlafen. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) erbaut bei Bornich die Burg Herzogenstein (Rheineck), die aus einem Turm, einem Wohnhaus und einer hohen Burgmauer besteht gegenüber Oberwesel in der Fehde gegen den trierer Erzbischof Boemund von Saarbrücken und den Städtebund. - Die Stadt Nassau und Dausenau werden von Johann von Nassau Merenberg (St) gegen den trierer Erzbischof Boemund von Saarbrücken befestigt. - In Merenberg werden nacheinander zwei Bürger aus dem trierer Montabaur erschlagen. - Der tyrannische Herr von Verona Fürst Cangrande della Scala II (St) wird von seinem Bruder Cansignorio della Scala ermordet. - Der Sohn des kaiserlichen Rates Simon Bayer von Boppard und der Elisabeth Walpod von Waldmannshausen Dietrich Bayer von Boppard wird Bischof von Metz. - Das jüdische Bad in Limburg an der Lahn kommt in den Besitz des Klosters Eberbach. - Graf Emich II von Nassau Hadamar (St) zahlt in seinem letzten Willen alle seine der Geistlichkeit entzogenen Gelder zurück. - Theoderich von Prag ist einflussreichster Hofmaler von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (43). - Johann Kämmerer von Worms heiratet Elisabeth von Rodenstein, die Tochter von Konrad von Rodenstein (--) und xxx von Frankenstein (--). - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (43) genehmigt die stärkere Beteiligung der frankfurter Zünfte am Rat der Stadt. Die Patrizierfamilien Holzhausen, Frosch, Knoblauch und Wanebach protestieren erfolglos. - Johann von Kamp ist mainzer Domherr. - Mit dem Tod von Graf xxx von Wittgenstein (--), fällt die Grafschaft an Graf xxx von Sayn (--), der sich danach Graf xxx von Sayn Wittgenstein nennt.

1358 Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (42) weist dem Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogenn (Ä) (St) (--) eine Schuld von 2.000 Gulden auf den Zoll zu St Goar oder St Goarshausen an und gestattet zugleich seinem Schreiber Heinrich Gauwer, den gleichen Betrag zu erheben, dessen Rechte Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) zunächst durch eine Barzahlung von 1.000 Gulden zur Hälfte ablöst. - Städtische Verfassung in Fritzlar. - Die stolzenberger Raugrafenlinie stirbt aus. - Der mainzer Edelknecht Konrad von Nassau baut Hassloch bei Rüsselsheim aus. - Räuber stehlen vor Limburg an der Lahn grasende Pferde und bringen sie in die Burg Merenberg des nassauer Amtmanns Ludwig Waltpoden. Ein Teil der Verfolger wird gefangen genommen. Ein Bürgeraufgebot fordert vor den Toren von Merenberg die Rückgabe. Bei Scheinverhandlungen wird das limburger Bürgeraufgebot des limburger Schöffen und Schultheißen Hartung niedergemetzelt. - In Frankfurt wirkt Ulrich III von Hanau (St) (--) als Schiedsmann zwischen den frankfurter Zünften und den frankfurter Patrizieren, deren Kampf ihm sehr gelegen kommt. - Graf Dietrich II von Solms Burgsolms (St) (--) verpfändet die Burg Hohensolms an Hessen. - Wellmich wird, obwohl Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) Anteile kauft von Adolf von Nassau Wiesbaden (St) (--) an den trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken verkauft. - Eine heftige sponheimer Fehde zwischen den Linien Starkenburg und Kreuznach wird mit der Bedingung die beiden Familien wieder durch Heirat zu vereinigen beendet. - Der letzte seiner Familie, Raugraf Wilhelm verpfändet seine Residenz Simmern an den Pfalzgraf Ruprecht den Älteren. - Graf Johann von Sayn (St) tritt die Lehnshoheit der Burg Virneburg an Pfalzgraf Ruprecht von der Pfalz (St) (47) ab. - Philipp von Isenburg-Grenzau (St) bekriegt Ulrich III von Hanau (St) (--). - Im Benediktinerkloster Johannisberg findet Heinrich von Overstolzen und der gaualgesheimer Glöckner Bruder Anselm zufällig eine Kiste mit kostbaren Reliquien. - In Meaux bei Paris brennen aufständische Bauern 60 größere Häuser nieder und ermorden ihre Bewohner. Die Einwohner öffneten den Bauern die Stadttore und der Bürgermeister verriet die Adligen in der Stadt. Der Graf Gaston III von Foix befreit die in der Burg eingeschlossene Gemahlin des Dauphins, Jeanne de Bourbon und schlägt die Revolte mit einem Ritterheer nieder. Der Bürgermeister wird gehängt und die Stadt Meaux zwei Wochen niedergebrannt. Graf Johann von Rieneck streitet mit Ulrich III von Hanau  (St) um die Burgen Rieneck und Partenstein. - Der in Frankfurt geborene Herzog Wilhelm von Bayern Graf von Holland und Seeland (St) (28) wird aufgrund einer Geisteskrankheit regierungsunfähig und in Quesnoy festgehalten. - Graf Gerlach von Hohenlohe heiratet die älteste Tochter Margarethe des verstorbenen Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St). - Die Brüder Johann (Hanemann I.) und Simon Wecker (III.) von Zweibrücken-Bitsch öffnen Pfalzgraf Ruprecht von der Pfalz (St) (47) alle ihre Festen auf Lebenszeit, darunter auch ihre Hälfte von Landeck. - Otto VI von Ochsenstein öffnet Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47) seine Hälfte an Landeck und Burg Meistersel auf Lebenszeit und Vorkaufsrecht für dessen Schutz. - In Hanau ist Burg Steinheim in eppsteiner Herrschaftsitz. - Ulrich von Kronberg ist Burgmann auf Burg Hanau. - Heinrich Gayling von Hauenstein und Babenhausen ist Hofmarschall des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St). - Venedig und Regensburg erhalten ein Uhr. - In Mainz sind Konrad II Brömser von Rüdesheim, Johann de Castelleto, Heinrich II Beyer von Boppard und Johann von Wartenberg genannt Kolb  mainzer Domherren. - In Rüsselsheim Haßloch wird Konrad von Nassau (St) (--) Burggraf auf der Wasserburg Haßloch.

1357 Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) lehnt den Vorschlag der Reifenberger Limburg an der Lahn zu überfallen ab, weil diese seine Freunde seien. Er zieht daraufhin mit 300 Behelmten ab. - Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) stirbt, wodurch sein Sohn Diether VIII von Katzenelnbogen (J) (St) (--) Graf wird. - Guido von Canliaco beschreibt die Chirurgie abgesehen der Benutzung der Messer und Glüheisen mit ihren fünf Vorgehensweisen: Behandlung durch Umschläge, durch Wein, durch Salben, durch Zaubertränke in Öl und Wolle und rhetorisch durch Quacksalber und weise Frauen. - Mit dem Tod von Graf Siegfried II von Wittgenstein stirbt das Geschlecht im Mannesstamm aus. - Die Stubengesellschaft Zur Alten Limpurg wird in Frankfurt als Trinkstubengesellschaft Zum Römer gegründet. - In Zürich wird die Zaddeltracht verboten. - Die Ritter von Hatzfeld erobern die Warburg in Westfalen und erzwingen ein Lösegeld von 4.000 Mark Silber. - Heimlicher Angriff der Reifenberger auf die Stadt Limburg an der Lahn, den der limburger Schöffe und Schultheiß Hartung vereitelt. - Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (46) erwirbt Kaiserslautern und von Bolanden aus bis zu seinem Tod 13 90 fast die gesamte Grafschaft Zweibrücken. - Der regierende Graf Johannes von Solms Lich (St) stirbt. - Adelheid von Nassau (St) (--) beendet eine Fehde mit Heiderich von Haiger, der ihren minderjährigen Sohn Johann von Nassau (St) (--) schlug. - Der Stadtrat von Limburg an der Lahn engagiert erfolgreich den Räuber und Mörder Ritter Friedrich von Hattstein als Hauptmann der Stadt Limburg und entlohnt ihn mit 37 Goldgulden jährlich besonders gut um dessen ständige Überfälle zu verhindern. - Der portugiesische Mitregent Peter von Burgund besteigt nach dem Tod seines Vaters den portugiesischen Thron, verbündet sich mit Kastilien um die Auslieferung der Mörder seiner Geliebten zu erreichen, lässt diese grausam foltern, ihnen bei lebendigen Leibe die Herzen herausreißen, isst sie auf, lässt seine geliebte Inês de Castro exhumieren, in einer feierlichen Zeremonie zur Königin krönen, befiehlt dem anwesenden Hofstaat der toten Königin die verweste Hand zu küssen und wird danach der Grausame genannt. - Nach dem Tod der sponheimer Gräfin Mechthild von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) bleibt Sponheim-Starkenburg ein treuer Vasall der Kurpfalz. - Philipp von Falkenstein (St) (--) versäumt das Burgmannenamt in Aschaffenburg, weshalb Ulrich von Kronberg vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) zum aschaffenburger Erbburgmann wird. - Graf Wilhelm von Wied (St) (--) befestigt Engers mit Mauern und erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (41) Stadtrechte für Almersbach. Altenkirchen am anderen Flußufer der Wied erhält ebenfalls Stadtrechte. - Der in Frankfurt geborene Herzog Wilhelm von Bayern Graf von Holland und Seeland (St) (28) wird aufgrund einer Geisteskrankheit regierungsunfähig. - Nach dem Dreikönigsfest versuchen walsdorfer Raubritter Camberg auszurauben. Im Gebück der noch nicht fertiggestellten Stadtmauer nisten Elstern Atzeln, die den Überfall durch ihren Lärm vereiteln (inoffizieller Wappenvogel). - Die Pfründe des würzburger Domherrn Guilaberti sollen durch seine Bevollmächtigten in Besitz genommen werden. Der würzburger Bischof Albrecht II von Hohenlohe, Dompropst, Domdekan und die Inhaber der Pfründe ertränken sie im Main und erscheinen nicht zu ihrem Prozess. Der zur Untersuchung nach Würzburg entsandt Bischof von Rouen wird misshandelt. - Ulrich III von Hanau  (St) (--) kauft einen Großteil von Hüttengesäß und Kälberau. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken soll angeblich den Mordanschlag mit Gift auf den designierten magdeburger Erzbischof Otto von Hessen, der Junker (St) (16) beauftragt haben. - Graf Heinrich von Virneburg schenkt dem Kloster Bärbach Grundstücke bei Wasenbach. - Die mit Wilhelm von Isenburg Braunsberg (St) (--) verheiratete Johanna von Jülich stirbt nach 5 jähriger Ehe. - Burg Schönburg hat eine Schildmauer mit Rundbogenfries. - Kuno von Falkenstein hat seinen Versuch mainzer Dompropst zu werden aufgegeben. - Ulrich von Rechberg, Friedrich von Nassau, Johann von Eberstein und Nikolaus II vom Stein Oberstein sind mainzer Domherren. - In Nierstein bei Oppenheim hat nach einer undatierten Erbteilung im Haus von Allendorf bei Katzenelnbogen die jüngere Linie ihren Sitz in Nierstein am Rhein bei Oppenheim. Die ältere Linie mit xxx von Allendorf behält ihr Burglehen in Katzenelnbogen.  

1356 Wetter: 3 Monate lang kleinere und größere lokale Erdbeben. Erdbeben von Basel mit rund 300 Toten und der Legende des Grafen Walram von Thierstein, dessen Burg Homburg zerstört wird. - Pestausbruch in Frankfurt, in Hessen und Westfalen. - Burghard von Wolfskehl sichert Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) den Verkauf seiner Lehen im Ried und des Landgerichtes zum Hohlen Galgen zu. Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (40) weist einen Ulrich von Hanau, Schwiegervater von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St), als Landvogt der Wetterau verschriebenen Tournosen vom oppenheimer Zoll auf den stgoarer Zoll, jedoch ohne Beeinträchtigung der Zollgefälle von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St), die er diesem bis auf Widerruf zusätzlich um einen Tournosen zu erhöhen gestattet. - Der mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) befestigt sein Schloss Hassloch und überfällt von dort Kaufleute aus Mainz, Worms und Speyer. - Die falkensteiner Wasserburg Haßloch (bei Rüsselsheim) wird vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) belagert und erobert. - Reichstag von Nürnberg. - Goldene Bulle: Das Reichsgesetz über die Königswahl und die Kurfürstenrechte legt fest, daß das weibliche Oberhaupt nicht mehr Mitkaiserin sein soll, sondern ihrem Mann nachgestellt, deshalb werden Frauen keine Königinnen mehr, schaffen es aber immer öfter Landesherrinnen zu werden. Die Kurfürstenwürde fällt an die Pfalz. Bayern geht leer aus. - Genossenschaftliche Organisation der Reichsritterschaften wird verboten. Bündnisse von Städten werden verboten. Pfahlbürger werden verboten. - Bacharach erhält Stadtrechte. - Das Kurfürstentum Sachsen entsteht um Wittenberg. - Herzog Wenzel von Luxemburg (St) wird ebenfalls Herzog von Brabant und Limburg. - Schneidergesellen kämpfen gegen die autoritären Zunftmeister um eine bessere berufliche Zukunft in den Städten durch ein Gesellenbündnis aus zwanzig Städten. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) erhebt in Eltville Anklage gegen den mainzer Dompropst und Unterstützer von Heinrich III von Virneburg (St) (--) Kuno von Falkenstein (St) (36) mit dem Einbau einer geheimen Tür im Schlafgemach in der Burg Klopp einen Mordanschlag auf ihn geplant zu haben. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) besetzt durch eine List Burg Ehrenfels und erobert Burg Haseloch vom mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) (36). - Eine neue Festungsanlage oberhalb der Burg Langenau an der Lahn wird vom trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken (St) (--) zerstört. - Die Pest in Speyer wird als Strafe für die Sündigen interpretiert und mit einer stengen Kleiderordnung beantwortet, die Frankfurter kümmert das nicht. Das reiche Rothenburg ob der Tauber wird durch ein Erbeben zerstört und umgehend in alter Form wieder aufgebaut. - In der nürnberger Frauenkirche wird der Einbau einer Uhr beschlossen. - Im Streit um den Zoll bei Enkirch bekämpft der trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) und dessen Schwager Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) zerstört die Starkenburg und Kirchberg. - In der Auseinandersetzung mit Wetzlar wird Graf Johann von Nassau (St) vor Hohensolms von Hessen geschlagen. Beim zweiten Angriff erobert Graf Johann von Nassau (St) Burg Braunfels von Graf Dietrich von Solms (St) und vertreibt ihn von Burg Hohensolms bis in die Herrschaft Billstein in Westfalen. - Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) wird mit seiner Verlobten Margarethe von der Mark bis zu seiner Eheschließung 13 61 gemeinsam erzogen. - Der mainzer Domherr Johann von Heppenheft verdingt sich auf der Burg Ehrenfels für Graf Gerlach von Nassau (St), der Anspruch auf den Stuhl des mainzer Erzbischofs erhebt und ist Untervitztum im Rheingau. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) besitzt die von ihm erbaute Grevenburg über Trarbach. - Johann von Wachenheim leiht Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) 500 Goldgulden zum Ausbau von Burg Neidenfels.  Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) versetzt seinem Neffen das Amt Remeringen und Püttlingen in Lothringen. - Sponheimer Rückzug aus dem Raum Ladenburg. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) belehnt seinen Bruder Graf Adolf von Nassau (St) mit dessen in Bau befindlicher Burg Adolfseck. - Der französische König Johann II verfolgt in der Schlacht bei Maupertuis, bei der ein reines französische Ritterheer gegen 7.500 Engländer kämpft, den englischen Königssohn Edward of Woodstock, der Schwarze Prinz genannt, und gerät dann mit seinem Sohn, Philipp der Kühnen von Burgund (14) in eine fünfjährige englische Gefangenschaft. Graf Kraft von Nassau (St) stirbt in der Schlacht bei Maupertuis auf französischer Seite. - Heinrich von Elkerhausen ist erzbischöflich mainzer Landvogt auf dem Eichsfeld. - Heinrich von Sponheim (St) ist Propst in Münster am Stein. - Graf Adolf von Nassau (St) bereut den Verkauf des Dorfes Wellmich an den trierer Erzbischof Boemund II von Saarbrücken, denn über dem Dorf erbaut der Erzbischof die Burg Maus. Die trierer Burg Sterrenberg verliert ihre Bedeutung. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (40) bittet die Mystikerin und nürnberger Patriziertochter Christine Ebner (79) um ihren Segen. - Graf Wenzel von Luxemburg (St) wird Herzog von Limburg und Brabant und residiert in Brüssel mit französischer Hofkultur. - Heinrich von Isenburg (St) kauft einen Großteil von Hüttengesäß und Kälberau. - Der fuldaer Abt Heinrich VII von Kranlucken verliert seine Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) und seinen Sohn Landgraf Otto von Hessen der Schütz (St). - Der wohlhabende Tuchproduzent Werner Sänger in Limburg an der Lahn verliert bei einer Pestwelle Frau und Sohn. Er ist Besitzer u.a. des Kalten Bades später Nassauer Hof. - Graf Gerhard von Diez (St) muß für ein Bündnis mit dem trierer Koadjutor Kuno von Falkenstein (St) (36) ein Viertel der Grafschaft Diez hergeben. - Der marburger Schöffe Siegfried von Marburg der Reiche stirbt. Sein Sohn der frankfurter Patrizier Siegfried von Marburg zum Paradies lebt in Frankfurt. - Der wittelsbacher Zollort Bacharach erhält Stadtrechte. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (44) verpfändet zur Hälfte die Städte Oppenheim, Odernheim, Ingelheim, Nierstein und Schwabsheim an die Stadt Mainz. - Weistum über die Rechte der Mainzer Hausgenossen, Verwalter der mainzer Münze, bestehend aus den Familien Dulin (3Familienmitglieder), Salman (4Fmg), Reise, Zur Eiche (5Fmg), Schenk, Feyt, Guldenschaff, Elemann, Gensfleisch (5Fmg), Fürstenberg, Zum Jungen (2Fmg), Afterding, Wilbrechts, Spessart alias Humbrecht (4Fmg), Geldhaus, Weidenhof (6Fmg), Zum Jungen, Berwolf, Waldertheim (2Fmg), Rebstock (2Fmg), Zum Geldhaus, Schlüssel (3Fmg), Hilbork, Schwalbach, Richter Konrad (2Fmg), Silberberg, Düsburg, Schwalbach. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) hält sich in seiner mainzer Residenz, dem Haus Zum Tiergarten auf. - Reinhard von Hanau ist mainzer Domkustos. - Raimund de Canilhac, Otto von Schönburg und Johann Heppe von Glimmental bei Martinstal sind mainzer Domherren. - In Rüsselsheim Haßloch wird das fuldaer Raubritternest Wasserburg Haßloch der Raubritter Kuno von Falkenstein (--) und Philipp von Falkentein (--) vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) ohne Vorankündigung erobert, wofür er, trotz falkensteiner Widerspruchs, eine kaiserliche Erlaubnis einer Stadtgründung erhält. Die beschädigte Burg wird wieder instandgesetzt und mit mainzer Burgmannen besetzt.

1355 Bündnis von Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) mit dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) gegen Graf Walram von Sponheim (St) (--), verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--). Streitigkeiten von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) mit Graf Heinrich von Sponheim (St) (--) wegen Lichtenberg. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) weist ein Lindenfelser Burglehen Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) ein. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) löst Bensheim von Graf Johann II von Katzenelnbogen  (J) (St) (--) ein. - Die Grafen Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) und Johann II von Katzenelnbogen (St) (--) sind auf dem Nürnberger Reichstag unter Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (39) anläßlich der Verkündigung der Goldenen Bulle. Rüsselsheim wird von den katzenelnbogener Grafen gekauft. - Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) heiratet Else von Hanau (St) (--), Schwester von Ulrich von Hanau (St) (--), und erhält dafür dessen Anteil an Tannenberg. - Graf Johann von Nassau (St) (--) ernennt Weilburg zu seiner Residenz und baut dort die erste steinerne Brücke über die Lahn. - Wetzlar hat eine herausragende Stellung im Wollenweberhandwerk auf der frankfurter Messe und mietet sich dort mit 42 Gewandleuten für 9 Jahre ein. - Das Erbe von Graf Gerlach von Nassau (St) (--) wird unter seinen Söhnen Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) und Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--) aufgeteilt. - Gerlach II von Isenburg Limburg (St) (--) stirbt als berühmter Dichter in lateinischer und deutscher Sprache. Gerlach II von Isenburg Limburg (St) (--) folgt Gerlach III von Isenburg Limburg (St) (--). - Matteo II Visconti (St) (--) wird von seinen Brüdern Bernabo Visconti (St) (--) und Galeazzo II Visconti wegen seiner Sittenlosigkeit ermordet und seine Herrschaft unter ihnen aufgeteilt. - In Frankfurt  erheben sich die Zünfte gegen die herrschenden Patrizierfamilien alias Geschlechter. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (39) stoppt den Ausbau der Burg Haßloch durch den mainzer Domherr Kuno von Falkenstein (St) (--). - Johann von Nassau (St) (--), Herr von Merenberg erstreitet in einer Fehde mit Graf Gerhard von Diez (St) (--) die Hälfte der Burg Kirburg. - Die Tochter von Graf Reinhard von Westerburg (St) (--) mit Graf Gerhard von Diez (St) (--) verheiratet wird als aussergewöhnliche Schönheit beschrieben. - Graf Ruprecht VI von Nassau (St) (--) beansprucht die Vormundschaft über den geisteskranken Neffen Emicho III von Nassau Hadamar (St) (--), der ottonische Gebiete besitzt und streitet mit Johann von Nassau Dillenburg (St) (--) darum. Er lässt sich von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (--) bei seinen Forderungen unterstützen. - Schifferzunft in Frankfurt für wenige Jahre. - Philipp VI von Falkenstein (St) (--) erhält einen Dispens für seine innerfamiliäre Ehe mit Agnes von Falkenstein (St) (--). - Johann von Heppenheft ist Domherr in Mainz. - Der kurtierer Erzfeind Graf Gerhard von Schönecken fällt beim direkten Kampf gegen Graf Johann von Luxemburg (St) (--) beim Angriff gemeinsam mit den Wildgrafen von Daun und dem Grafen von Blankenheim auf die vom trierer Erzbischof Theoderich von Wied (St) (--) 12 39 erbaute trierer Kyllburg. - Während einer Abwesenheit seines Sohnes Peters von Portugal, der von seinem Vater bereits zu zwei Heiraten gezwungen wurde lässt der portugiesische König Alfons IV von Burgund die heimliche III Ehefrau seines Sohnes und Tochter aus einer verfeindeten Adelsfamilie Inês de Castro wegen Hochverrats verurteilen und enthaupten, was zu einem Bürgerkrieg führt. - In Limburg an der Lahn wird das Steinerne Haus gebaut. - Werner von Falkenstein (St) (--) wird auf Burg Falkenstein geboren. - Sponheimer Auseinandersetzung mit dem Pfalzgrafen um Ladenburg. - Burg Hohenfels in der Pfalz wird sponheimstarkenburger Lehen der Kurpfalz. - Die Herrschaft Nassau Sonnenberg wird neu gegründet. - Das Bechtheimer Gebück, ein 4 Meter tiefer Begrenzungswall wird von Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) zum Schutz vor seinem Bruder Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--) erbaut. - Burg Wallrabenstein wird von Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) zum Schutz vor seinem Bruder Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--) erbaut. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45), der Rote, erbaut die Sauerburg als eine von zwei rechtsrheinischen Burgen gegen die Herren von Waldeck und bietet sie auch dem mainzer Erzbischof als Offenhaus an. - Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--), Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) und Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) werden Erbburgmänner auf Burg Sauerburg. - Die Fehde zwischen Graf Gerhard VII von Diez (St) (--) und Johann von Nassau Merenberg (St) (--) wird mit einer gemeinsamen Verwaltung beendet und Burg Kirberg als Sühnemaßnahme gemeinsam erbaut. - Die von Graf Gerlach von Nassau (St) (--) erbaute Burg Grebenhausen sichert die Nordgrenze Nassaus. - Die Herren von Burg Hohlenfels Hildeger von Langenau und Daniel von Langenau verbünden sich mit dem kölner Erzbischof Kurfürst Engelbert III von der Mark gegen den mit Margarethe von Katzenelnbogen verheirateten Philipp von Isenburg Grenzau (St) (--) und Graf Ruprecht VII von Nassau (St) (--). - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (--) lässt eine angebliche Reliquie des Heiligen Vitus alias Veit des Märtyrerknaben aus Parma nach Prag bringen und dort anläßlich der Tanzepidemien den Veitsdom ihm zu Ehren weihen. - Heinrich von Grensbach wird mainzer Domkustos. - Rorich von Sterrenberg ist mainzer Domherr. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) erhebt das mainzer Dorf Höchst am Main gegen den Willen der Stadt Frankfurt und trotz eines 20 jährigen kaiserlichen Privilegs der Stadt Frankfurt, in dem 7 Meilen um Frankfurt herum keine Befestigung gebaut werden darf, sowie das Dorf Algesheim alias Gau-Algesheim zur Stadt. - In Rüsselsheim Haßloch wird das drei Jahre zuvor schon einmal zerstörte und mit kaiserlichem Wiederaufbauverbot belegte fuldaer Raubritternest Wasserburg Haßloch der Raubritter Kuno von Falkenstein (--) und Philipp von Falkentein (--) zum Teil von der Stadt Frankfurt zerstört.

1354 Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) ist an der durch König Karl IV von Luxemburg (St) (38) vermittelten Aussöhnung zwischen Kuno von Falkenstein (St) (--) als dessen Beauftragter und dem mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) beteiligt. - Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) setzt sich mit Elisabeth, Gemahlin von Schenk Eberhard VIII von Erbach (St) (--), Tochter von Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) (--) über das Erbe von Elisabeths von Katzenelnbogen (St) (--) Bruder Eberhard IV von Katzenelnbogen (St) (--) an der Grafschaft Katzenelnbogen auseinander, das er behauptet. - Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) (--) nimmt mit einem mainzer Truppenkontingent an der Belagerung Würzburgs durch den würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe teil. - Graf Eberhard IV von Katzenelnbogen (J) (St) (--) stirbt ohne männlichen Erben und somit ist der Stamm von Graf Berthold III von Katzenelnbogen (St) (++) aus der jüngeren Linie ausgestorben. - Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (38) erhebt seinen Halbbruder Graf Wenzel von Luxemburg (St) (17) zum Herzog von Luxemburg. - Der Vetter des Landgrafen von Hessen, der Herr von Itter wird von seinem Sohn erschlagen um an das Erbe seines Vaters zu kommen, woraufhin der Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (52), der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau und Graf Otto von Waldeck das Schloß und Land Itter erobern und unter sich aufteilt. - Ulrich III von Hanau (St) zwingt Schelm Sibold von Bergen seine Burg Schelmenburg als hanauer Lehen anstatt eppsteiner Lehen anzunehmen. - In München praktiziert eine Augenärztin. - Heinrich von Katzenelnbogen ist bis 13 71 Burgmann auf Ehrenfels. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (38) vergibt Gerhard von Schönecken und Arnold von Blankenheim ihre Missetaten. - Burg Stein wird von Sponheim als Pfand erworben um die Stadt Ladenburg zu kontrollieren. - Hermann Donner von Lohrheim ist Abt im mainzer Kloster Sankt Alban. - In Frankfurt erlässt der Rat eine unwirksame Bestimmung, die den Handel in Kirchen unterbinden soll. - Der würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe erwirbt die Burggrafschaft Würzburg von den Grafen von Henneberg. - Der Marschall des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) Johann III von Waldeck (St) (--) wird Viztum im Rheingau. - In Frankfurt verkaufen die Briefdrager Claus Buch und Berthold Spielkarten. - Kuno von Dernbach heiratet Grete von Solms. - Arnold von Freienstein verkauft seinen Teil am Dorf Gammelsbach an die Schenken von Erbach. - In Avignon kaufen hamburger Diplomaten ausdrücklich Muskateller-Wein. - Simon von Heppenheft Rheinberg (St) erhält als Rechtsvormund seiner Frau Elsa Marschall von Waldeck (St) (--) (von Burg Waldeck unterhalb Burg Sauerburg) in einem Erbvergleich 500 Pfund Heller. Ihre Tochter Liebmud ist mit Dietrich von Liebenstein auf Burg Liebenstein verheiratet und ihre zwei Söhne, Johann Grans von Heppenheft Rheinberg (St) und Simon Grans von Heppenheft Rheinberg (St) sind Gemeiner auf Burg Rheinberg. - Gerhard von Vivario, Wilhelm Flach von Schwarzenberg und Albert Hofwart von Kirchheim sind mainzer Domherren. - In Darmstadt wird Gernot Fetzer von Walbrunn katzenelnbogener Lehnsmann. - In Hofheim wird das Wasserschloß Hofheim mit einem Weinkelterhaus erbaut. - In Mainz ist das Dorf Essenheim im Besitz von Graf xxx von Veldenz (St) (--), dem obersten Truchsess des Mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St).

1353 Die katzenelnbogener Burg Geroldstein wird vergeblich vom trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St) (--) belagert. - Die Burg Hohlenfels aus neu-weilnauer Herrschaft wird von Graf Johann von Nassau (St) (--) gebaut und von Graf Gerhard VII von Diez (St) (--) bekämpft, da der Burgbau gegen seine landesherrliche Befestigungshoheit verstößt. - König Karl IV von Luxemburg (St) (37) setzt juristisch fest, dass adelige Abkömmliche von Freien, die Lehen und Dienstmannsgüter annehmen, ihren Adelsstand nicht verlieren.(1113). - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (51) unterstützt den neuen mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gegen den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--). Nach dem Tod des mainzer Erzbischofs Heinrich III von Virneburg muss Kurmainz seine hessischen Besitzungen von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (--) als Lehen nehmen. - Kuno von Falkenstein (St) (--) verheimlicht dem König den Tod von Heinrich III von Virneburg und erreicht dadurch für 40.000 geschuldete Gulden aus 8 Jahren Dienst vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) die Burg Klopp, Bingen, Burg Ehrenfels, den Zoll, Reichenstein, Fürsteneck, Heimburg und die rechtsrheinischen Dörfer Assmansshausen und Lorch zum Pfand. - Graf Philipp von Solms-Königsberg (St) (--) verkauft Burg und Amt Königsberg an Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (51). - Heinrich von Isenburg Büdingen (St) (--) gibt seiner Stadt den großen Freiheitsbrief. - Simon von Heppenheft alias Simon von Kaub ist Schultheiß in Gau-Algesheim und mit Elsa Marschall von Waldeck verheiratet. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (43), der Rote, wird nach dem Tod seines Bruders, dem Kurfürst Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) alleiniger Herrscher der Pfalz. - Graf Gerhard VII von Diez (St) (--) verliert das Amt Erbtruchsess in Mainz und die Vogtei in Bingen. - Auf ihrem Marsch nach Luxemburg, noch in der Nähe Triers, überfällt Gerhard von Schönecken böhmische Söldner von König Karl IV von Luxemburg  (St) (37) und  führte sie als Gefangene auf seine Landfeste. - Wolfram von Nellenburg ist Herr des Deutschen Hauses in Alemannien. - Grünberg weiht seine erste Schule ein. - Das Dorf Ketternschwalbach wird vom mainzer Dompropst Kuno von Falkenstein (--) im Kampf gegen den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau gebrandschatzt. - Graf Johann von Nassau Weilburg Merenberg (St) (--) zieht mit seinem Heer vor die Stadt Diez und fordert die Nauheimer Zent. Er beginnt eine 2 jährige Fehde. - In Mainz ist Konrad Musenbudel katzenelnbogener Verwalter des Templerhofs. - Burg Ehrenfels wird mit einer neuen Kapelle und einem großen Palas ausgebaut. - Der frankfurter Patrizier Wicker Frosch stiftet das frankfurter Kloster zu Ehren Katharinas und Barbaras, der heutigen Katharinenkirche. - Der hildesheimer Kanoniker Konrad von Hanau (St) (--) wird exkommuniziert und wird Mönch in Fulda und führt dort die Opposition gegen den amtierenden fuldaer Fürstabt Heinrich von Kranlucken aus der Rhön. - Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--) heiratet Johanna von Saarbrücken, die Erbtochter von Graf Johann von Saarbrücken. - Die Herren von Walderdorf müssen alle ihre Besitzungen von Nassau zu Lehen nehmen. - Zum Schutz der Mauer des Ortes Büdingen wird die Büdinger Schützengesellschaft gegründet. - Der mit Kunigunde von Isenburg (St) (--) verheiratete Richard von Eltz (St) (--), dessen Mutter Lisa von Helfenstein ist, stirbt und vererbt sein von den Luxemburgern ererbtes rübenacher Vogteiamt weiter. - Der mainzer Patrizier Heinrich zum Jungen ist erzbischöflich-mainzer Schultheiß in Oppenheim und wird zum Reichsschultheiß in Oppenheim ernannt. - Im fertiggestellten Decamerone von Boccaccio werden Parmesan-Käse, Maccaroni und Ravioli erwähnt. - Die Patriziertochter Clara Frosch wird Äbtissin von Kloster Patershausen. - Dietrich Beyer von Boppard ist mainzer Domkantor und mainzer Domherr. - In Rüsselsheim Haßloch wird das im Vorjahr zerstörte fuldaer Raubritternest Wasserburg Haßloch (--) trotz kaiserlichen Aufbauverbots, ausgesprochen auf einem mainzer Gerichtstag, von den Raubrittern Kuno von Falkenstein (--) und Philipp von Falkenstein (--) wiederaufgebaut. - Philipp VI von Falkenstein (St) (--), der Sohn von Kuno II von Falkenstein (St) (--) und Anna von Nassau Hadamar (St) (--) heiratet nach dem Tod von Grafentochter Anna von Katzenelnbogen (St) (--) in zweiter Ehe Agnes von Falkenstein Münzenberg (St) (--).

1352 Wetter: Rekordniedrigwasser am Rhein. - In Rüsselsheim Haßloch wird das Raubritternest Burg Haßloch vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (68) zerstört . - Abteilung und Abfindung von Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) durch seinen Bruder Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--). Der Gesamtbesitz der Burg Reichenberg wird geteilt. - Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) (--) heiratet Johanna von Jülich. - In Darmstadt ist Johann von Königstein Lehnsmann von Graf Johann von Katzenelnbogen (St) (--). - Das straßburger Münster erhält seine kunstvoll bemalte Uhr. - Der minderjährige luxemburger Herzog Wenzel von Luxemburg (St) (15) heiratet die Witwe Johanna von Brabant (St) (30) und beendet die seit 12 88 bestehende Rivalität der beiden Häuser. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (67) belagert die Stadt Hachenburg, da Reinhard von Westerburg (St) (--), der sich im Auftrag von Graf xxx von Sayn (St) (--) in der Stadt aufhält, ihm Geld schuldet. Die Stadtmauer hält und der Angriff bleibt erfolglos. - Mit Winrich von Kniprode beginnt die Blütezeit des Deutschen Ordens. - Friedrich von Hohenlohe wird Fürstbischof von Bamberg. - Höchst erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg  (St) (36) die Stadtrechte, das vom mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) in Besitz genommen wird und worauf dieser einen Flußzoll am Main einführt. - Die Bäcker von Mainz, Worms, Speyer, Oppenheim, Frankfurt, Bingen, Bacharach und Boppard verabreden entlassene und verheiratete Gesellen nicht zu beschäftigen. - Die Mitglieder des von König Johann des Guten von Frankreich gestifteten Sternordens begehen praktisch Selbstmord, da ihr Ehrenkodex selbst nach verlorenem Kampf Flucht verbietet - Graf Johann von Solms (St) stirbt. - Der stadtadelige Ritter Hilger Quattermart von der Stessen ist 10 Jahre alt, als sein Vater wegen der Ermordung zweier kölner Kanoniker verbannt wird und lernt Lesen und Schreiben und Handel treiben. - Konrad von Elkerhausen und Heinrich von Elkerhausen verlieren ihre Stammburg und beginnen als diezer Lehen von Graf Gerhard von Diez VII (St) auf dem Schartenberg den Bau der Burg Neu-Elkerhausen. - Der Heerführer des trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St), Hartard von Schönecken fällt im Kampf für Balduin bei Montclair. - Der trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg (St) (67) lässt die Burg Ließem des Gerhard von Schönecken niederberennen. - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach (St) und späterer König wird in Amberg geboren. - König Karl IV von Luxemburg (St) (37) verhängt für einen Überfall auf die trierer Vasallen-Burg Hunolstein die Acht über Graf Johann III von Sponheim (St), der Fall aber durch die verwandschaftlichen Verhältnisse an das Hofgericht in Heidelberg abgegeben und nicht weiter verhandelt. - Die nassauische Grafenwitwe Adelheid von Vianden läßt die nassauische Landesburg Tringenstein auf Gebiet der Herren von Bicken erbauen, die von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (50) als lehnsfrei akzeptiert wird. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) zerstört im Kampf um den Westerwald Burg Hohenseelbach. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) nimmt mit Zustimmung von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (36) mit Pfalzgraf Ruprecht d. Älteren (St) (--) und Markgraf Wilhelm von Jülich Burg Elkerhausen wegen Störung des Landfriedens durch das Aufstellen eines Galgens vor der stark befestigten und von neun Rittern besetzten Burg ein. Sie wird zerstört und trotz Verbot als Alt-Elkerhausen wieder aufgebaut. Die Burgbesatzung bleibt am Leben. - Der frankfurter Arzt Freydank von Heringen vermacht seine zweibändiges Medizinbuch Canon medicinae dem Bartholomäusstift. - In das Straßburger Münster wird die Dreikönigsuhr eingebaut. Der Papst in Avignon Clemens VI stirbt und läßt sich in einem pompäsen mit 40 Marmorsäulen verzierten Grabmal beerdigen. Seine geistlichen und weltlichen Nepoten sollten wie seine Frauen, Kinder und Enkelkinder das Recht besitzen im päpstlichen Grabmal beigesetzt zu werden. - Ritter Heymo von Laurenburg schenkt den Nonnen von Kloster Brunnenburg Geld. - Reinhard von Hanau und Heinrich von Solms sind mainzer Domherren. - In Frankfurt wird ein frankfurter Gesetzbuch verfasst. - Graf Philipp von Falkenstein der Ältere (St) (--) erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (36) die Stadtrechte für Hofheim, wodurch er den Ort mit einer Stadtmauer, Toren und Brücken zur Sicherung befestigen, Recht sprechen und einen Galgen zur Vollstreckung seiner Urteile errichten darf. Die neuen Bürger der Stadt Hofheim sind dadurch nicht mehr Leibeigene und dürfen frei Handwerk betreiben und an einem Tag in der Woche einen öffentlichen Markt abhalten. 

1351 Wetter: Die Pest hat innerhalb von 23 Jahren 50 % der europäischen Bevölkerung alias 20 Million Menschen getötet und die Lebenserwartung auf 17 Jahre gesenkt. Graf Otto II von Nassau Dillenburg (St) wird seiner Fehde gegen die Brüder Gottfried und Wildreich von Walderdorf im Kampf an der Seite von Johann von Nassau Hadamar (St) (--) und Emich II von Nassau Hadamar (St) (--) erschlagen und seine Frau Adelheid von Vianden führt die Regierung für ihre minderjährigen Söhne Johann von Nassau Dillenburg (St), Heinrich von Nassau (St) und Otto von Nassau (St) bis 13 62. - Gerlach II von Isenburg Limburg (St) (--) beteiligt sich an der Fehde der Nassauer gegen Hatzfeld. - Die limburger Bürger sind dem trierer Erzbischof Baduin von Luxemburg (St) (66) zur Heerfolge verpflichtet. - Philipp d. Ä. von Falkenstein (St) verbündet sich mit Frankfurt wegen der Pfahlbürger. - Die Burg Montclair wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (66) eingenommen und geschleift. - Die bolandener Burg Hohenfels wird von Graf Walram von Sponheim (St), Heinrich von Veldenz und den Städten Speyer und Worms belagert, zerstört und nicht wieder aufgebaut. - Gräfin Irmgard von Nassau (St) erstreitet Stadtrechte für Sonnenberg und die beiden Herrschaften Kloppenheim und Auringen für Kraft von Nassau und Ruprecht von Nassau (St) aus 2. Ehe. - Die Herren von Hatzfeld besiegen Graf Johann von Nassau Hadamar (St). - Burg Bütgenbach wird als Grenzfeste des Reichs bezeichnet. - Der Graf von Wied Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) wird von Agnes von Virneburg (St) geschieden. - Gilbrecht II von Schönborn ist mit Else von Westert verheiratet. - Graf Johann von Solms (St) wird in der Schlacht vor Fritzlar gefangen genommen. Graf Johann von Solms (St) und sein Sohn Graf Dietrich von Solms (St) schließen mit der Reichsstadt Wetzlar einen Vergleich und werden gezwungen als Bürger der Reichsstadt Wetzlar wie die Brüder Heinrich von Solms (St) (langjährige Gefangenschaft in Wetzlar) und Otto von Solms (St) den Bürgereid zu leisten. Graf Dietrich von Solms (St) schwört Urfehde und öffnet der Reichsstadt Wetzlar die Burgen Braunfels und Hohensolms. - Reinhard von Sponheim hat seinen Versuch mainzer Dompropst zu werden aufgegeben. - In Frankfurt kauft Siegfried zum Paradies das Haus Zum Paradies. - In Mainz erbaut der mainzer Patrizier xxx zum Jungen in der Kartäuserstrasse 16 ein neues Haus und setzt dabei einen Eckstein mit seinem Wappen.   

1350 Wetter: Dauerregen und aussergewöhnliche Kälte im Südwesten Englands von August bis Weihnachten. Maximale Ausdehnung des Grindelwaldgletschers in der kleinen Eiszeit (spätere Maxima 16 20 und 18 90). - In Frankfurt besteht das gegenüberliegende Ufer aus einer Reihe von Häusern, die von drei Durchgängen, einer an der Alten Brücke, durchbrochen ist. - In Frankfurt ist das Haus Fürstenberg Fahrgasse 17, das im Besitz des Juden Liepmann ist, das Haus am Anfang der Judengasse. -  König Karl IV von Luxemburg (St) (34) weist Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) 3.000 Gulden auf den St Goarer Zoll an jedoch ohne Beeinträchtigung der Zollgefälle von Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--). Der prümer Fürstabt Diether II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) stirbt. Kuno von Falkenstein (St) (--) erhöht die Pfandsumme von Graf Johann II von Katzenelnbogen  (St) (--) auf Bensheim um weitere 3.000 Pfund. Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) erwirbt Burg und Stadt Katzenelnbogen von Graf Adolf von Nassau (St) (--) ganz zurück. - Till Eulenspiegel stirbt. - Erster eisener Ofen. - Weilburg hat 6.000 Einwohner. - Gilde der Pfefferhändler in London. - Die Rheingrafen, ursprünglich von Rheineck, beerben die Wildgrafen. - Burg Valkenhain alais Adolfseck wird von Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) mit Türmen, Zwingern und Vorburg ausgebaut. Rudel von Reifenberg wird aus der Burg verdrängt. - Zur einzigen englischen Münze Penny kommt der Groat (4 pence) hinzu. - Das frankfurter Haus Römer wird erbaut. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg erhält den Beinamen Busemann, da er gerne trinkt. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (48) belagert Burg Haldersen bei Geismar und verspricht den Belagerten die Belagerung aufzugeben sollte sich Heinrich III von Virneburg innerhalb eines Monats zum Kampf stellen. Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg zieht erst nach der Eroberung der Burg Haldersen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (48) bis Gudensberg entgegen, wo es zum Kampf kommt und der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--) gefangen genommen wird. - Kirchliches Jubeljahr mit Ablasssonderangeboten. - Der letzte der königsberger Linie Graf Philipp von Solms (St) (--) verkauft Burg Königsberg an Hessen. - Die Grevenburg wird von Graf Johann III von Sponheim (St) (--) errichtet und löst die Starkenburg als Residenz der hinteren Grafschaft Sponheim ab. - In Wiesbaden erbaut Graf Gerlach von Nassau (St) (--) ein Spital alias Krankenhaus mit eigener Quelle am Kochbrunnenplatz. - Otto II von Nassau Dillenburg (St) (--) verpfändet Haiger an Johann von Nassau-Merenberg (St). - Graf Heinrich von Waldeck V versucht die kölner Ministerialen Herren von Padberg auf ihrer Burg Ober-Ense bei Korbach in seiner Herrschaft wieder loszuwerden, besiegt sie und zwingt sie sich zu unterwerfen. Dadurch verarmen sie und betätigen sich als Raubritter. - Das Wiederaufbauverbot der Burg Alt-Hohensolms von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (34) umgehen die Grafen von Solms mit dem Bau der neuen Burg Hohensolms. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) kauft mit Zustimmung von Friedrich (St) (--) und Emicho von Leiningen (St) von Raugraf Georg II (St) (--) und dessen Sohn Wilhelm (St) (--) die zweite Hälfte von Burg und Stadt Nanstein (Landstuhl). - Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (41) heiratet Gräfin Elisabeth von Flandern und Namur aus dem Hause Dampierre. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Johann von Limburg hat das Recht die Inful zu tragen. - Der falsche Woldemar wird als Betrüger entlarvt und als Markgraf von Brandenburg abgesetzt, genießt aber bis zu seinem natürlichen Tod alle höfischen Ehren am askanischen Hof in Anhalt-Dessau. - Die Kammerburg ist im Besitz der Grans von Rheinberg. - Herzog Eduard von Geldern  beginnt mit der Unterstützung seiner Mutter Margarete de Dampierre einen Krieg gegen seinen Bruder Herzog Rainald III von Geldern. - Der mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein (St) (30) flüchtet vor aufgebrachten Bürgern der Stadt Bingen durch einen Sprung in den Rhein auf Burg Ehrenfels. - Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach (St) (--) setzt Graf Emich V von Leiningen Landeck (St) (--) als Burgmann auf Burg Winzingen ein. - Der Protonotar Michael de Leone des würzburger Bischof Albrecht II von Hohenlohe (St) (--) läßt das Kochbuch Buch von der guten Speise schreiben. - Der mainzer Marschall und Schultheiß von Lorch Johann II von Waldeck (St) (--) wird Vitztum im Rheingau. - Die Herren von Rumpenheim haben Burgrecht, abgabenpflichtigen Grundbesitz, in Frankfurt. - 35 priviligierte mainzer Vorort-Dörfer, die ohne den üblichen Marktzoll in die Stadt hineindürfen und für einen Teil der Erhaltung der mainzer Stadtmauer verantwortlich sind erhalten bürgerliche Amtmänner. - Die Herren von Dernbach bauen ihre neue Burg Neu-Dernbach mit Unterstützung von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (48) auf. - Gottfried von Rheinberg ist kölner Kanoniker, Gobelin von Rheinberg ist kölner Notar und Nikolaus von Rheinberg ist bis 13 67 Sekretär des kölner Erzbischof Walram von Jülich. - Die frankfurter Patrizierfamilien Holzhausen, Frosch, Knoblauch und Wanebach sehen sich politischen Forderungen der Zünfte um die Beteiligung am Rat gegenüber und liegen mit ihnen im Streit. - Die Bürger von Limburg an der Lahn führen eine Fehde mit Ritter Ludwig von Schirlingen. Sie überraschen ihn in seinem Haus, aus dem er entflieht und in die Kirche des Kloster Dierstein flüchtet. Die Bürger von Limburg an der Lahn schlagen die Kirchentür ein und töten Ritter Ludwig von Schirlingen in der Kirche des Kloster Dierstein. Der limburger Bürgermeister trägt eine Kerze mit 3 Gulden als Sühne in einer Prozession zum Kloster Dierstein. - Gerlach Grans von Heppenheft und sein Sohn Simon Grans von Heppenheft Rheinberg besitzen ein Lehen von der Burg Kammerburg vom mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--) im Wispertal. Eine Tochter wird Otto Brun von Scharfenstein, die andere, Liebmud, Philipp von Winnenberg (deren Tochter wiederum mit Dieter von Rheinberg aus der ersten Seitenlinie der Heppenhefter verheiratet war) heiraten. Sohn Simon von Heppenheft-Rheinberg ist Schultheiß in Gau-Algesheim. - Burg Gutenberg und das Dorf Weithersheim werden Witwensitz von Gräfin Elisabeth von Sponheim alias Elisabeth von Katzenelnbogen. - In Wiesbaden wird ein Andreasmarkt abgehalten. - In Frankfurt wird der Bornheimerberg zum zweiten Mal nach 13 20 an Hanau verpfändet, diesmal von König Karl IV von Luxemburg (St) (34).

1349 Der Gegenkönig Günther von Schwarzburg verspricht, Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) zum Reichsamtmann in Oberwesel und Boppard einzusetzen während König Karl IV von Luxemburg (St) (33) dem Grafen Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) 1.000 Gulden und dessen Bruder Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (34) 5.000 Gulden zusichert und letzterem alle königlichen und kaiserlichen Privilegien bestätigt. König Karl IV von Luxemburg (St) (33) schlägt die Armee von Günther von Schwarzburg bei Eltville in die Flucht, der seinen Verzicht verkauft und dann aber wohl gewaltsam in Frankfurt stirbt (im Kaiserdom begraben). Kuno II von Falkenstein (St) (--) verpfändet mit der Zustimmung des mainzer Erzbischofs Heinrich von Virneburg die Stadt Bensheim für 4.000 Pfund an die Grafen Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) und Graf Eberhard IV von Katzenelnbogen (J) (St) (--). Diese schließen mit Graf Walram von Sponheim (St). verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--), einen Vertrag über die Finanzierung der Bauten an der ihm gemeinsamen Burg Stadecken. Johanna von Katzenelnbogen (St) (--) gewährt Straßburg Schutz vor Angriffen wegen deren Judenpogrom. - Judenpogrom in Frankfurt. - Der mainzer Vorort Kastell wird belagert. - In Frankfurt wird der thüringer Ritter Günther von Schwarzburg zum Gegenkönig gewählt und gekrönt, muss aber schon nach drei Monaten abdanken. Der frankfurter Arzt Freidank von Heringen wird beschuldigt Günther von Schwarzburg mit Gift ermordet zu haben, da er denselben vergifteten Wein zu trinken gezwungen war. Günther von Schwarzburg stirbt im Johanniterhaus in Frankfurt. - Im strassburger Valentinstagsmassaker werden über 2.000 strassburger Juden von aufgebrachtene Stadtbewohnern öffentlich verbrannt. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) verbündet sich mit seinem Schwager, dem nürnberger Burggraf Johann IIvon Zollern (St) (--). - Großfeuer in Frankfurt zerstört das Haus Römer, einen Teil des Doms und das ganze Judenviertel. - In Speyer tauchen Geißler auf, lesen einen Himmelsbrief vor den Ihnen ein Engel gegeben hätte und werben nach ihrem schockierendem Ritual um Mitglieder. 200 speyerer Bürger folgen ihnen 34 Tage lang, geißeln ihren Körper und versuchen so Gott zu versöhnen. - Der mainzer Dompropst Kuno II von Falkenstein  (St) (30) weilt in Aschaffenburg. Der Vitztum Ulrich von Kronenberg trachtet ihm nach dem Leben: Hundert Gulden dem, der mir den Kuno von Falkenstein ausliefert! Kuno flieht an zusammengebundenen Laken in den Burggraben und flüchtet auf die Burg Klopp bei Bingen und wird dort weiter verfolgt. Als ihn 600 Bewaffnete aus dem Rheingau im Nachtgewand stellen bittet er sie sich ankleiden zu dürfen und flieht durch das Fenster. Gemeinsam mit den Wachen gelingt es ihm die Eindringlinge zu vertreiben. - Landgraf Friedrich III von Thüringen der Strenge, regiert gemeinsam mit seinen Brüdern Balthasar und Markgraf Wilhelm von Meißen I, dem Einäugigen. - Die Reichsstadt Gelnhausen wird endgültig durch König Karl IV von Luxemburg (St) (33) an Günter von Schwarzburg (St) (--) als Gegenleistung für dessen Thronverzicht verpfändet. - König Karl IV von Luxemburg (St) (33) dankt den reifenberger Rittern mit 1.200 kleinen Gulden, die sie vom Reich pfänden können. - Die frankfurter Barfüßerklosterkirche und spätere Paulskirche wird wieder geöffnet, dient aber bis 14 05 hauptsächlich weltlichen Anläßen bei der Messe, bei Königswahlen oder als Rathaus. - Graf Johann von Solms (St) lässt in Wetzlar um Buße flehende Geissler köpfen. Seine Herrschaft wird daraufhin vom aufgebrachten Volk verwüstet und erholt sich nicht mehr. - Auf der Sauerburg Anna von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) wird auf Burg Stahleck mit dem deutschen König Karl IV von Luxemburg (St) (33) verheiratet. - Philipp und Johann von Falkenstein (St) (--) streiten um Alt-Hohensolms. - Die Grafschaft Waldeck mit Burg Waldeck wird Reichslehen. - Ritter Frank von Kronberg besitzt die mainzer Burg Ronneburg. - Graf Siegfried von Wittgenstein (St) kämpft für den mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--). - In Frankfurt bricht im Judenviertel ein Feuer aus, das den Dachstuhl der Stiftskirche und das alte Rathaus an der Westfront mit dem Ratsarchiv vernichtet. - Brandkatastrophe in Wetzlar. - Kuno von Reifenberg wird Landvogt im Elsaß. - Geißlerumzüge in Würzburg, Mainz und Köln. Der Papst in Avignon Clemens VI verbietet die Geißlerumzüge. - Die Mystikerin Birgitta von Schweden (46) verliert ihren Mann bei einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela, glaubt Braut Christi und sein Sprachrohr nach mehreren Offenbarungen zu sein und gründet den Erlöserorden (Brigittinnen). - Die Mystikerin Birgitta von Schweden (St) (46) beklagt das homosexuelles Verhältnis von König von Norwegen und Schweden Magnus Eriksson. - Die Reichsstadt Friedberg weigert sich die Mitgliedschaft im wetterauer Städtebund der Reichsstädte Frankfurt, Wetzlar und Gelnhausen zu erneuern. - Kloster Retters wird in die Verteidigung der Stadt Frankfurt miteinbezogen. - Der berühmteste Arzt der Welt, Johannes Hake stirbt an der Pest. - Im Buch der Berufe in Brügge bleibt das Spindelspinnrad verboten, da die mit dem Spindelspinnrad gesponnene Wolle schwach, ungleichmäßig, ungenügend gezwirnt und zu knotig ist. - Raugraf Georg II von Stolzenberg (St) (--) verpfändet die halbe Burg Naumburg an Graf Walram von Sponheim (St) (--), verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--). - In Mainz ist Hermann von Schöneck mainzer Domkustos.

1348 Wetter: Beginn einer 3-jährigen Hungersnot. - Die Grafen der jüngeren Linie Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--) und Graf Eberhard IV von Katzenelnbogen (J) (St) (--) werden für 7.000 Pfund von den Vormündern des Mainzer Stiftes Konrad Kirkel und Kuno II von Falkenstein (St) (--) für den mainzer Erzbischof Heinrich von Virneburg gegen König Karl IV von Luxemburg (St) (32) und Gerlach, Sohn von Graf Gerlach von Nassau (St) (--), der sich Erzbischof von Mainz nennt, gewonnen. - Fuldaer Bürger töten alle Juden. - Pest in Limburg. 20 Tote täglich, angeblich 2.400 Tote insgesamt. - In Prag wird die erste Universität des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gegründet. - Graf Simon III von Sponheim (St) (--) heiratet Maria von Vianden. - Auf Anordnung seiner Ärzte soll der avignoner Papst Clemens VI den heißen Sommer zwischen zwei Feuern, die immer brennen und dadurch zufällig die Flöhe vertreiben, verbringen. Er überlebt. - Der Vormund des mainzer Stiftes Konrad Kirkel wird in einer Schlacht vor Frankfurt von den Brüdern Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) (--) und Johann von Nassau Weilburg (St) (--) gefangen genommen. Seinen Posten erhält der mainzer Schulmeister Kuno von Falkenstein (St). - Der Betrüger, der Falsche Woldemar, angeblicher Müllergeselle Jakob Rehbock, stellt sich als älterer Pilger dem magdeburger Erzbischof Otto von Hessen (St) (--) als den vor 29 Jahren begrabenen alten brandenburger Markgrafen Woldemar vor, der aber auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem war. Durch seinen inszenierten Tod sei die brandenburger Askanier vermeintlich ausgestorben und die Mark Brandenburg vom wittelsbacher Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (67) fälschlicherweise dessen Sohn Ludwig V von Wittelsbach Bayern (St) (33) verliehen worden. Dessen jüngerer Bruder König Karl IV von Luxemburg (St) (32) belehnt für seine Gegner den falschen Woldemar mit der Mark Brandenburg. - In Paris wird ein Gutachten verbreitet, das das Auftreten der Krankheit damit erklärt, dass am 20. März des Jahres 13 45 die drei oberen Planeten im Hause des Wassermanns zusammentraten, um eine besonders feuchte und gefährliche Ausdünstung auszustrahlen, die sich in der Lunge zu einer giftigen Materie zusammenballte, die die Pest erzeugen sollte. - König Karl IV von Luxemburg (St) (32) verleiht der Stadt Mainz einen Jahrmarkt, der einen Monat dauert. - Graf Gerhard von Rieneck und Graf Rudolf von Wertheim bekämpfen König Karl IV von Luxemburg (St) (32) im Bündnis mit dem bamberger Bischof Friedrich von Hohenlohe und dem mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Die Dreieicher Landwehr umschließt Egelsbach, Langen, Sprendlingen, Hain, Götzenhain und Offenthal. - Papst Clemens VI kauft für 80.000 Gulden die Grafschaft Avignon und schafft einen zweiten Kirchenstaat. - Für die Anerkennung des mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) erhält der ehemalige Vormund Kuno II von Falkenstein (St) (--) Burg Reichenstein, Burg Klopp mit Bingen, Burg Ehrenfels und Burg Fürstenberg als trierer Pfandbesitz. - Karl IV von Luxemburg  (St) (32) rächt sich an den wetterauer Reichsstädten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen für deren Loyalität zum verstorbenen Vorgänger. - Dausenau, Nassau und Scheuern erhalten Stadtrechte von König Karl IV von Luxemburg  (St) (32) und bauen Stadtmauern. - Kuno von Falkenstein, Reinhard von Sponheim und Wilhelm Pinchon werden mainzer Dompröpste und bekämpfen sich. - Wilhelm Pinchon ist mainzer Domherr.

1347 In Wiesbaden Biebrich gibt es eine Rheinfähre. - Graf Eberhard V von Katzenelnbogen (St) (--) tritt durch Vermittlung des trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St) in die Dienste von König Karl IV von Luxemburg (St) (--). - In Frankfurt ist der Patrizier Siegfried zum Paradies (--) der reichste Mann der Stadt. - Gräfin Agnes von Katzenelnbogen (St) (--) teilt sich mit ihrem Schwager Graf Gerhard von Rieneck die Festen Bickenbach und Habitzheim. - Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verbündet sich mit seinen Brüdern Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) und Johann von Nassau (St) und gewinnt die Burg Nassau als strategische Basis für Mainz. - Die Stadt Gelnhausen soll nicht mehr an die von Schwarzburg verpfändet werden. - Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verzichtet auf sein gesamtes Erbe. - Graf Adolf von Nassau Wiesbaden Idstein (St) sitzt im Gefängnis von Friedberg. Mit dem Lösegeld wird der friedberger Adolfsturm erbaut. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (66) stirbt an einem Schlaganfall auf der Bärenjagd bei Kloster Fürstenfeldbruck im päpstlichen Bann. - Durch das mainzer Schisma bedingt macht der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) Eltville zur Residenz der mainzer Erzbischöfe. - Auf Burg Auerbach stürzt der Turm ein. - Bei der Grenzauer Fehde kommt es im Lahntal zu Kampfhandlungen zwischen dem kaisertreuen Reinhard von Westerburg (St), der die trierer Burg Grenzau erobert und mehrere Ritter eines koblenzer Entsatzheer des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (62) tötet und danach auf die Burg in Limburg an der Lahn flüchtet. Da sich die Limburger weigern dem heraneilenden trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (62) die an ihn verpfändete Burg zu öffnen entscheidet ein eilends einberufenes Gericht, wobei sich gegenüber den bei Diez liegenden trierer Truppen etwa 800 westerburger Soldaten bei Dietkirchen einfinden, dass der Angriff auf Befehl des Kaisers erfolgt ist, der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (62) ein Feind des Reiches ist und Reinhard von Westerburg (St) wieder heimkehren kann. - Der kölner Erzbischof Walram von Jülich versucht vergeblich die Grafschaft Kleve als erledigtes Lehen einzuziehen. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus ab 15 62 Frankfurter Dom erhält einen Kreuzgang. - In Speyer wird das Würfelspiel verboten, da dabei geflucht wird. - Der ledige Reinhard von Westerburg (St) verfasst ein Lied über sich und die Frauen und wird vom Kaiser zur Zensur genötigt. - Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) gewinnt Graf Walram von Sponheim (St) für 40.000 kleine Gulden und die Burgen Böckelheim, Martinstein und die Stadt Sobernheim und die Hälfte von Burg Weilnau für seinen Krieg gegen den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Graf Konrad von Trimberg vergibt den Zehnten in Eschborn als Lehen. - Die Grafschaft Henneberg verliert durch die Ehe Katharinas mit Friedrich dem Strengen von Meißen Schmalkalden und die Pflege Coburg an das Haus Wettin. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) kauft mit Zustimmung von Friedrich von Leiningen (St) und Emicho von Leiningen (St) von Raugraf Georg II (St) und dessen Sohn Wilhelm (St) die Hälfte von Burg und Stadt Nanstein (Landstuhl). - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) kauft die Herrschaft Ebernburg. - Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (67) entlässt die Chorherren des mainzer Stifts aus der Acht, fordert Frankfurt auf es vor dem mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg zu schützen und warnt Heinrich von Isenburg (St) vor weiteren Aggressionen im Gebiet von Auheim über Heusenstamm bis in den Rheingau. - Wolfram von Nellenburg ist Meister des Deutschen Ordens. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg zieht in den neugebauten Wohnturm der Burg Eltville. - Graf Gerhard VII von Diez (St) tritt seine Herrschaft an. - Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger (St) (32) schlägt seinen Schwager König Waldemar von Dänemark auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem persönlich zum Ritter. - Der letzte seines Geschlechts und Reichsfahnenträger Graf Albrecht II von Schlüsselburg wartet vergeblich auf Unterstützung von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer und wird in der Fehde mit den Reichsstädten Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Windsheim von Graf Gottfried von Hohenlohe und den würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe beim Beschuß durch eine Blide getötet. - Gegen-König Karl IV von Luxemburg (St) (31) vermeidet eine offene Konfrontation mit Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer. - Eberhard V von Katzenelnbogen (Ä) Bruder von Wilhelm II von Katzenelnbogen tritt in den weltlichen Stand zurück. - Minoritenkloster in Wetzlar.

1346 In Frankfurt verliert die Münzerhausgenossenschaft von Frankfurt das königliche Recht am Münzwechsel an den Rat der Stadt Frankfurt. - Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) besitzt vom Reiche einen Tournosen am Zoll zu Ehrenfels. König Johann von Böhmen verpflichtet sich, ihm wegen erwiesener Dienste 1.000 Gulden zu zahlen. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) erwirbt ein Viertel des Schlosses Rodenstein im Odenwald. - Die Pest tritt in der genuesischen Kolonie Kaffa auf der Krim auf. Die belagernden Tartaren schleudern von der Pest infizierte Leichen mit Katapulten in die Stadt. Entlang der Handelswege der Genueser breitet sich die Pest bis 13 48 über ganz Europa aus. Der natürliche Wirt des Bakteriums ist eigentlich ein Floh, der auf Ratten lebt. Stirbt die Ratte und kühlt ihr Körper aus sucht sich der Floh ein neues Wirtstier. Durch den engen Kontakt zu toten Wirtstieren springt der Floh auch auf Menschen und löst in Ballungsgebieten eine Epidemie aus. Danach folgt Depression und Arbeitskräftemangel. Bis 13  50 sterben 30 Millionen Menschen. - Abtrennung der mainzer Filialen Prag und Olmütz als Bistümer in Böhmen und Mähren. - Graf Walram von Sponheim (St) wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) zum Landvogt in der Wetterau ernannt. - Wetter: Ein noch schlimmeres Hochwasser reisst erneut die alte Brücke mit dem sachsenhäuser Brückenkopf über den Main in Frankfurt ein. - Flagellanten mit ihrem Endzeitglauben werden verboten. - Der Luxemburger Johann Heinrich heiratet die verwitwete Schwiegertochter seiner geschiedenen Ehefrau. - Der Einsatz des Langbogens (mannsgroßer Bogen, der bis zu 12 Pfeile pro Minute abschießen kann) entscheidet die erste große Ritterschlacht im 100-jährigen Krieg, die Schlacht von Crécy für England und gegen ein mit tausenden von genuesischen Armbrustschützen ausgestattetes französisches Söldnerheer, da diese Waffe, durch seine Durchschlagskraft durch Ritterrüstungen dem ritterlichen Ehrencodex widerspricht und deshalb in Frankreich geächtet ist. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg belehnt seinen Marschall Ritter Johann II von Waldeck mit Burg Sooneck. - Der englische Königssohn Edward of Woodstock, der Schwarze Prinz genannt, wird zum Ritter geschlagen. - Der Thüringer Grafenkrieg endet. - Die Mehrzahl der Kurfürsten vereinigen sich gegen Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65). Der neue mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (20) läd zu einer neuen Königswahl nach Rhens ein, wo Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) abgesetzt wird und der neue König gewählt wird. Bei den Jubelfeiern fällt die Reichsfahne in den Rhein und kann nicht mehr geborgen werden. In Bonn findet die Krönung statt, weil alle anderen Städte am Rhein kaisertreu sind. Der neue König ist Karl IV von Luxemburg  (St) (30). - Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) rüstet zum Kampf gegen den neuen König. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (44) nimmt Partei für den neuen mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (20) und besiegt den von dem nepotischen Papst Clemens VI abgesetzten und dem Kaiser gewogenen mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (44) kauft von den Herren von Spangenberg deren Stammburg Schloss Spangenberg. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (44) dem sich sogar seine Brüder angeschlossen haben, führt Krieg mit dem mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus ab 15 62 Frankfurter Dom erhält ein Querschiff. - Frankfurt hat eine Malerin. - Graf Walram von Sponheim Kreuznach, verheiratet mit Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--) beendet seine Fehde gegen Sponheim-Starkenburg indem dessen Sohn Johann IV von Sponheim Starkenburg (St) Walrams Tochter Elisabeth von Sponheim Kreuznach (St) heiratet. - Die selbstbewußte Stadt Limburg an der Lahn verbündet sich mit den Reichsstädten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen. - Raugraf Ruprecht beschwert sich bei Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (65) über kriegerische Übergriffe von Graf Walram von Sponheim (St). - Graf Bernhard von Solms (St) (--) unterhält 20 gerüstete Pferde für Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65). - Der Subdiakon und bamberger Kanoniker Marquard IV von Solms Königsberg (St) tritt aus dem kirchlichen Stand zurück und heiratet Kunigunde von Löwerode. - Belagerung von Calais durch die Engländer. - Das Dorf Wallau ist im Besitz des rheingauer Viztums Ulrich von Kronberg. - Die mainzer Sababurg wird zum Schutz des Wallfahrtsorts Gottsbüren erbaut. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer verfeindet sich mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (30). - Dietrich von Monreal ist Küchenchef des mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg verbündet sich mit Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer gegen die benachbarten Fürsten und Landesherren, von denen er sich umzingelt sieht, außer gegen den Grafen von Sponheim. - Erster Lehrer in Hachenburg. - Ein kaiserliches Privileg stützt die Stadt Siegen gegen den kölner Erzbischof Walram von Jülich und den Grafen von Nassau. - Graf Wilhelm von Jülich (St)  wird Herzog. - Walter von Kronberg wird frankfurter Reichsschultheiß. - Ulrich III von Hanau wird Landvogt in der Wetterau und bleibt es bis zu seinem Tod 13 70. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer verpfändet die Reichssteuer der Reichsstadt Wetzlar an Graf Johann von Nassau (St) und eine Gülte an Graf Otto von Nassau Dillenburg. - Gerlach von Limburg gibt Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (65) einen großen Vorschuß für die bevorstehende militärische Auseinandersetzung mit Gegen-König Karl IV von Luxemburg (St) (30). - Johann von Luxemburg, der böhmische König, stirbt in der Schlacht von Crécy und sein Sohn der Gegen-König flieht verkleidet nach Böhmen, wo er die Beerdigungskosten fü seinen Vater nicht bezahlen kann. Villmar erhält für seine Unterstützung die Stadtrechte von Gegen-König Karl IV von Luxemburg  (St) (30) - Ein Sohn von Gerlach Grans von Heppenheft Edelknecht Frisco von Heppenheft-Rheinberg genannt Frisco von Kaub, quittiert Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen den Empfang von Lehensgeldern. - Papst Clemens VI verflucht Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer in einer Bannbulle: Verflucht sei er bei seinem Eingange, verflucht bei seinem Ausgange! Der Herr schlage ihn mit Blindheit und Wahsinn! Der Erdkreis kämpfe gegen ihn, der Boden öffne sich unter ihm und verschlinge ihn lebend! - Rudolf Losse wird mainzer Domdekan. - Johann von Bellersheim, Johann von Randeck, Luther von Büches und Rudolf Losse sind mainzer Domherren.

1345 Die kältesten Sommer des Jahrtausends beginnen. - In Frankfurt gründet der frankfurter Patrizier Wicker Frosch das Katharinenkloster, in dem adelige frankfurter Jungfrauen alias weibliche Jugendliche streng christlich unterrichtet und, bis sie verheiratet werden, aufbewahrt werden. - Graf Salentin von Sayn Sayn (St) erbt die Grafschaften Wittgenstein und Laasphe. - Der englische König Eduard III weigert sich seine Schulden aus dem hunderjährigen Krieg bei den wichtigsten florentiner Bankiersfamilien den Bardi, den Peruzzi und den Acciaiuoli, die das päpstliche Finanzmonopol halten, zurückzuzahlen, treibt sie damit in den Bankrott und löst eine Finanzkrise aus. - Amsterdam wird durch ein Hostienwunder zum Wallfahrtsort. - Ein frankfurter Patrizier erhält von Gegenkönig Karl IV von Luxemburg  das Recht große silberne Turnosen zu prägen. - Gliederung der Stunde in 60 Minuten und diese in 60 Sekunden. - Das bergische Haus Isenburg bei Köln wird der Jutta von Ascheid, Witwe des Ritters Johann von Isenburg und Herr zu Arenfels (St), übertragen. - Apetzko (Apeczko - Arbogast) von Frankenstein wird Bischof von Lebus. - Markgraf Friedrich III von Baden heiratet seine Nichte 3. Grades Margareta von Baden und vereinigt damit die Grafschaft. - Der kaisertreue Siegfried von Westerburg (St) singt für Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (64), der an Macht verliert, ein Loblied. - Graf Otto von Nassau Dillenburg (St) verkauft die Hälfte seiner Burg Ginsburg an den kölner Erzbischof Walram von Jülich. Burg Ginsburg besteht aus mehreren Türmen, Häusern und Pforten, einem Brunnen, Befestigungsanlagen, Zugbrücken, einem Graben und einer Umfassungsmauer. - Der mainzer Bürger Peter zum Schaden wird erster bürgerlicher Klostervorsteher von Altenmünster. - Simon von Heppenheft-Rheinberg führt die Hauptlinie fort und bürgt für Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) als dieser Geld von Binger Bürgern leiht. - Gerlach von Nassau wird mainzuer Domdekan. - In Schwalbach muss der Vogt Heinrich von Schwalbach der Stadt Frankfurt das Öffnungsrecht zugestehen.

1344 Wetter: Hochwasser in Limburg an der Lahn ohne merkenswerte Regenfälle. - Der Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz verliert in einem Schiedsspruch die Ruine Reichenstein an Mainz und beginnt mit dem Abriss, die der mainzer Vitztum Kontad von Rüdesheim verhindert. - Die Heimburg wird vom Pfalzgrafen aufgegeben. - Die Hälfte von Burg, Stadt und Herrschaft Limburg an der Lahn wird von Gerlach von Isenburg Limburg (St), Herr von Limburg, an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (59) verpfändet. - Gerlach von Rödelheim öffnet dem mainzer Erzbischof seinen Teil der Burg Rödelheim. - Erdbeben in Lissabon und Konstantinopel. - Otto II von Nassau Dillenburg (St) verpfändet Burg Wallenfels an die Herren von Bicken. - Das Bistum Prag wird zum Erzbistum erhoben. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (63) erlaubt Raugraf Ruprecht seine Pfahlbürger, egal in welche Stadt sie gezogen sind, auch mit Gewalt zurückzuholen. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) trägt Unstimmigkeiten mit dem verwandten Graf Georg II von Veldenz (Sohn von Blancheflor von Veldenz (St)) um Baumholder mit Waffen aus und sühnt sich danach. - Die nassauer Burg Löhnberg wird an Kurfürst Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach der Blinde (St) (19) verpfändet um Graf Karl von Luxemburg gegen Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (63) zu unterstützen. - Graf Gerlach von Nassau (St) bestimmt seine beiden Söhne Adolf von Nassau (St) (ab 13 55 Wiesbaden-Idstein) und Johann von Nassau (St) (ab 13 55 Weilburg) aus erster Ehe als Alleinerben und zieht sich mit seiner zweiten Frau Gräfin Irmgard von Hohenlohe-Weikersheim nach Burg Sonnenberg zurück. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (63) verbündet sich mit den Städten Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen. - König Karl IV von Luxemburg  (St) (33) beauftragt Graf Johann von Nassau (St) die Reichsstadt Wetzlar vor Graf Johann von Solms (St) zu schützen. Graf Johann von Nassau (St) bekämpft Graf Johann von Solms (St) und zerstört dessen Burg Alt-Hohensolms. König Karl IV von Luxemburg  (St) (33) und verbietet den Wiederaufbau von Burg Alt-Hohensolms. Graf Johann von Solms (St) verliert alle seine Burgen und flieht zu seinem Verbündeten Philipp von Falkenstein (St), dem Burggrafen von Kalsmunt in die verpfändete wetzlarer Reichsburg Kalsmunt, wo er bis zum Ende der Fehde bleibt. - Die Herren von Lißberg kommen in den Besitz von Burg Romrod. - Burg Schadeck wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (59) erobert. - Heinrich von Isenburg Büdingen (St) wird Herr zu Büdingen, der Beginn der Linie Isenburg-Büdingen. - Zweiter Burgfrieden auf Burg Kronberg. - Das neuerbaute Mühlwehr in Limburg an der Lahn staut den ganzen Fluß Lahn. Damit ist die durchgängige Schiffahrt lahnaufwärts nicht mehr bis Weilburg zum nächste Flußwehr sondern nur noch bis Limburg möglich. - Aleyt ist erste Äbissin in Kloster Bärbach. Dietrich von Hohenstein wird von seinem Bruder Hermann von Hohenstein als Konverse dem Kloster für zwei Weinberge anvertraut. - Die österreichischen Herzöge Leopold II von Habsburg (St) (17) und Friedrich von Habsburg (St) (18) werden mit wenigen Monaten Abstand mit Gift ermordet. - Schlaguhr in Padua. - Die Grube Eisenberg bei Wetzlar liefert Eisenerz. - Kuno von Falkenstein wird mainzer Domscholaster. - Johann von Trier, Hertwig Ring von Saulheim und Schenk Johann von Erbach sind mainzer Domherren.

1343 Wetter: Jahrhunderthochwasser an der Lahn. - Der seeliggesprochene Roger le Fort, Erzbischof von Bourges, führt das Fest Mariä Empfängnis ein. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (62) gewährt den wetterauer Städten das Privileg Auswärtigen das Bürgerrecht zu verleihen. - Heiratszwang in einem Weistum der Propstei Weitenau bei dem das Heiratsalter der Männer 18 und das der Frauen 14 Jahre ist. - Der limburger Bürger Markolf Dadener nimmt den diezer Ritter Arnold Dymar nach dessen Besuch bei Graf Gerhard VI von Diez (St) auf diezer Boden bei den diezer Mühlen gefangen. Graf Gerhard VI von Diez (St) kommt zu Hilfe und stirbt in der Auseinandersetzung bei der Roten Erde mit den herbeigerufenen limburger Bürgern (Metzger) in Rüstung, worauf Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (62) Limburg die Reichsacht erklärt, aus der Limburg erst 13 48 befreit wird. - Ulrich III von Hanau  (St) und Kuno von Falkenstein (St) verpflichten sich Johann von Falkenstein (St) die Herrschaften Falkenstein und Münzenberg zu übergeben. - Der Propst von St Kastor zu Koblenz stiftet eine Messe mit Chor und Orgel. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (58) schließt die westerwälder Grafen und Herren incl. der Herren von Molsberg zum Schutz der Köln-Limburger Strasse mit den Burgen in Weltersburg, Hadamar und Nassau zusammen. - Gerlach II von Isenburg (St) erreicht, dass Herschbach kölner Lehen wird. - Im Papstpalast in Avignon wird das Hirschzimmer mit weltlichen Jagdszenen ausgemalt. - In Hachenburg schließen sich die Weber zu einer Zunft zusammen. - In Frankfurt wird die letzte bedeutende caritative Stiftung, das Hl. Kreuz-Spitals von Wicker Frosch durch das Erbe seiner Schwägerin Katharina zum Rebstock ermöglicht. - Erbteilung zwischen Heinrich von Nassau (St) Begründer Nassau-Beilstein und seinem jüngeren Bruder Otto von Nassau (St) Begründer von Nassau-Dillenburg. - In der Schlacht in der Georgsnacht schlägt der Schwertbrüderorden in Livland den Aufstand der estnischen Einheimischen nieder und erobert alle wichtigen meist dänischen Städte und macht sie zu Unfreien. - Graf Gerhard von Diez (St) regiert für seinen geistig behinderten Vater und löst Graf Emich von Nassau Hadamar (St) als Vormund ab. - Der Geheime Rat und Vertraute Heinrich von Eisenbach von Landgraf wird hessischer Erbmarschall. - Johann Colonna wird mainzer Dompropst. - Heinrich von Bienbach ist mainzer Domkustos. - Gerhard von Vivario wird mainzer Domscholaster. - Reinhard von Sponheim ist mainzer Domkantor und mainzer Domherr. - Luitgard von Falkenstein (--) heiratet den Grafensohn Emich V von Leiningen Hartenburg (St).

1342 Wetter: Magdalenenhochwasser ist schlimmstes Hochwasser des 2. Jahrtausends für Mitteleuropa, bei dem die Brücke von Würzburg mitgerissen wird, die Hälfte der Alten Brücke in Frankfurt mit dem sachsenhäuser Brückenturm weggeschwemmt und der Mainzer Dom 3 Meter hoch überschwemmt wird. Hochwasserkatastrophe findet im Sommer statt. Diether II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) wird bis 13 50 Abt in Prüm und schwört dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) die Treue. - Frankfurter Weissfrauenkloster erhält Vormünder. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) erfindet die jährliche jüdische Sondersteuer güldener Opferpfennig. - Der Sohn von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger (St) (27) heiratet die Frau von Johann Heinrich von Luxemburg (St) Margarethe obwohl der Papst der kaiserlichen Scheidung nicht zustimmt. - Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg, der neuer Parteigänger von Kaiser Ludwig von Wittelsbach (St) (61) ist, versucht in den Besitz der Strahlenburg zu kommen. - Eine mainzer Blide wird von Flörsheim nach Heimbach überführt. - Ulrich III von Hanau  (St) wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) die Reichsacht erklärt und der mainzer Domherr und spätere Erzbischof von Trier Kuno II von Falkenstein (St), Sohn von Philipp IV von Falkenstein (St) und Gräfin Johanna von Saarwerden, vom Kaiser mit der Gefangennahme Ulrichs beauftragt. Nach dessen Gefangennahme fällt ihm auch noch der Graf von Veldenz in die Hände. Als Verwalter von Falkenstein und Münzenberg erwirtschaftet Kuno in 6 Jahren 30.000 Gulden. - Das Bernsteinregal in Ostpreußen (Monopol) geht an den Deutschen Orden über. - In Frankfurt gibt es das Haus Großer Engel am frankfurter Römer. - Limburg an der Lahn brennt nieder. - Die Fehde der Wildgrafen um die Burg Schmidtburg wird beendet. Die Burg Schmidtburg kommt endgültig in den Besitz des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (57), dem auch die wildgräfliche Burg Daun geöffnet werden muss. - Markof von Hattstein erkauft sich von Philippvon Falkenstein der Ältere (St) die Steuern von Lich. - Der Marschall von Lorch, Ritter Johann, verkauft den Herren von Eppstein das Dorf Wallau. - Heinrich II von Isenburg (St) -Büdingen erwirbt den Anteil der Gräfin von Weilnau am Schloß Birstein. - Teilung Nassau-Saarbrücken-Commercy. - Das frankfurter Schöffengericht schlichtet den Streit um das Rebstock-Erbe zwischen den frankfurter Patriziern Wicker Frosch und Hertwig Weiß von Limpurg. - Der Neue Palast in Avignon wird durch Erweiterungen des Alten Papstpalastes größenmäßig verdoppelt. - Der Pfarrer von Limburg an der Lahn erhält aus Koblenz den Befehl die exkommunizierten Brüder Bertram und Albert regelmässig erneut zu exkommunizieren, da diesen die Exkommunizierung egal zu sein schein und verbietet den Umgang mit ihnen und deren Familien den Zugang zur Kirche. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (61) bestimmt als Herr von München mit dem Stadtrat, dass neue Gebäude nur noch mit gebrannten Dachziegeln gedeckt werden dürfen. - Schenk Engelhard von Erbach und Dieteich von Hohnstein sind mainzer Domherren.

1341 Der erster Waffenstillstand im Hundertjährigen Krieg dauert bis 13 45. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (60) kündigt sein Bündnis mit dem englischen König Eduard III, was zu einem Bruch mit dem Kurverein von Rhense führt. - In Frankfurt verkauft der Briefdrager Spielkartenhändler Wigandus Spielkarten. - Das wormser Domkapitel erkennt unter Androhung von Interdikt und Reichsacht den mainzer Patriziersohn und mainzer Schultheissensohn Salman Cleman als Bischof von Worms an.

1340 Graf Johann II von Katzenelnbogen (J) (St) (--), der Sohn von Eberhard von Katzenelnbogen (J), heiratet Elisabeth von Isenburg Limburg. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) belagert Burg Daun. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) macht seinen einzigen Sohn Otto II von Hessen der Schütz, (St) der noch vor seinem Vater 13 36 stirbt, zum Mitregenten. - Graf Johann II von Sponheim (St) stirbt woraufhin sein Neffe Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) die Regierung in der gesamten Vorderen Grafschaft Sponheim übrernimmt. Er vereinigte das zuvor geteilte Gebiet und wählt die Kauzenburg als Residenz. Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) beginnt zahlreiche Fehden. - Ritter Giselbrecht von Katzenelnbogen ist Burgmann auf Ehrenfels. - Der Goldwert sinkt zu Silber bis 14 42. - Köln feiert seinen ersten Karnevalsumzug oder Faschingsumzug. - Kuno der Maler zu Mainz arbeitet für Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) (900). - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (60) löst das Bündnis mit England. - Wetzlarer Tuch, mit Waid gefärbt, taucht auf der frankfurter Messe auf und etabliert sich. - Limburg an der Lahn erhält einen Brückenzoll. - Der frankfurter Patrizier Rulman Wyße oder Rulman von Limburg, verheiratet mit den Familien Goldstein und Knoblauch, stirbt. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (59) beschuldigt die Grafen von Isenburg, Wied und Reichenstein der Falschmünzerei. - Landgraf Hermann II von Hessen  (St) wird auf Burg Grebenstein geboren. - Der Geistliche Graf Heinrich von Sponheim (St) und der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) studieren in Bologna und werden zum Prokurator der Deutschen Nation gewählt. - Salentin IV von Isenburg (St) heiratet Katharina von Solms (St). - Ludwig von Horhausen wird erster Amtmann des Amtes Isenburg. - Masseneinbürgerung von Rittern aus Gebieten rund um Frankfurt mit Johann von Königstein, Walter von Kronberg und Hattstein, Hofheim, Sulzbach, Ursel, Bommersheim und Schelme in Frankfurt. - Die von Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) unerlaubt auf speyerer Gebiet erbaute Burg Breitenstein soll im königlichen Hofgericht in München an den speyerischen Lehnsmann Friedrich Horneck abgetreten werden. Gegen dieses Urteil aber erhebt Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz Einspruch. Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) wird kurzerhand sein Lehnsmann und kann die Burg doch behalten. - Das Kloster Schönau sagt der Stadt Frankfurt eine Unterstützung durch Bewaffnete und Wagen zu. - Heinrich von Sponheim (St) sttudiert in Bologna. -Jutta von Kronberg heiratet in die Familie von Hattstein. - Der sponheimer Abt Willicho, ein von seiner Stiefmutter gewaltsam ins Kloster abgeschobener Sohn eines Vasallen von Graf Simon von Sponheim (St) ist gezwungen die Finanzen des Kloster Sponheim in Ordnung zu bringen. Er zwingt mit Waffengewalt seine Stiefmutter zur Herausgabe seines Erbes und vermacht es dem Kloster Sponheim. - Ein Verwandter der Hildegard von Bingen wird Abt in Kloster Sponheim. -  Emmerich von Reifenberg wird kurpfälzer Marschall. - Die seligenthaler Äbtissin Schenkin Jutta von Erbach stirbt. - Der Wetterauer Städtebund wird von den 4 Reichsstädten Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der Wetterau erneuert. - Die Kathedrale von Chartres besitzt 2 Uhren. Das Kloster Cluny besitzt eine Uhr. - Das Chorfrauenkloster Beselich wird wegen zu regen Männerverkehrs, was den guten Ruf schädigen könne, reformiert, Männern der Zutritt zum Kloster verboten und Nonnen nur mit Genehmigung des Abtes von Kloster Arnstein der Ausgang erlaubt. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) ist mit Gräfin Johanna von Mömpelgard verheiratet, und ist wichtigster Nachfolger. - Elisabeth von Katzenelnbogen (--) wird Äbtissin von St Maria im Kapitol zu Köln. - In Gelnhausen ist das Fachwerkhaus Gotisches Haus mit einem steinernen Sockel erbaut.

1339 Die Sauerburg wird erstmals urkundlich als pfälzer Lehen erwähnt. - Im Erbstreit um die Burgen Rieneck und Partenstein erhalten Ulrich II von Hanau (St) (--) und Kraft von Hohenlohe (St) (--) je ein Viertel an Rieneck und Partenstein. - Ulrich II von Hanau (St) (--) verfügt die Primogenitur im Haus Hanau. - Otto II von Hessen (St) (--) der Schütz von Hessen (St) ist Mitregent und kaiserlicher Statthalter in Mühlhausen. - In Köln müssen Prostituierte alias Sexarbeiterinnen einen roten Schleier tragen. - Das Tragen von Masken in der Nacht wird während des venzianischen Karnevals verboten. - Der frankfurter Patrizier Jacob Knoblauch erhält das Recht silberne Heller zu prägen. - Heinrich von Nassau Beilstein (St) heiratet gegen den Willen seines Vaters und seines Bruders Meijna von Westerburg. - Die Gottesfreunde bilden sich in Basel, Straßburg und Köln. - Friedrich Heppe von Heppenheft und seine Frau Luccard von Glimendal wehren sich in einem Prozeß gegen das mainzer Karthäuserkloster gegen eine vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) erzwungene Güterschenkung. - Ritter Walter von Kronberg errichtet die kronberger Antoniuskappelle. - Graf Johann II von Sponheim(St) kauft Burg Grafendahn. - König Edward von England III ruiniert die florentiner Bankhäuser Bardi und Peruzzi denen er seine Kriegsanleihen gegen König Philipp von Frankreich VI nicht mehr zurückzahlt, der florentiner Händler und Bankiers in seinem Herrschaftsgebiet erpresst, indem er sie des Wuchers bezichtigt und löst eine weltweite Bankenkrise aus. - Ritter Dietrich von Staffel verpflichtet sich die Stadt Balduinstein zu erbauen. - Elisabeth von Thüringen (St) flieht nach Ehebruchvorwürfen ihres Mannes Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (37) zu ihrem Bruder nach Eisenach. - Gräfin Johanna von Mömpelgard (St) (39) bringt nach 15 jähriger kinderloser Ehe nach einer Wallfahrt nach Köln und Aachen einen Sohn Rudolf IV von Habsburg (St) zur Welt. - Graf Johann von Luxemburg (St) (45), böhmischer König, übernimmt erfolgreich das Kommando gegen England in der Gascogne. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) muss seinen Teil der Burg Dill an den trierer Juden Jakob Daniels verpfänden. - Der mainzer Erzbischof gewährt Gerlach Grans von Heppenheft Rheinberg auch Zollfreiheit für selbst hergestellte Lebensmittel auf der Burg Ehrenfels. - Graf Johann III von Sponheim (St) stiftet eine ewige Messe im Dorf Weitersheim unterhalb von Burg Gutenberg. - Der kinderlose Graf Johann III von Sponheim (St) vererbt seinen Besitz an seinen Neffen Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St), den Sohn seines toten Bruders Simon von Sponheim. - In Frankfurt stirbt der Goldschmied Martin Humbracht.

1338 Wetter: Ein Heuschreckeneinfall erreicht im August das Rhein-Main-Gebiet und verursacht erheblichen Ernteschäden. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57) befreit Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) für König Johann von Böhmen in Frankreich gegen Eduard III von England. - Hoftag oder Reichstag in Koblenz, bei dem das Bündnis mit dem englischen König erneuert wird und der englische König zum linksrheinischen Reichsvikar ernannt und als französischer König anerkannt wird. Der römischdeutsche Kaiser Ludwig IV der Bayer (St) (57) demonstriert in Koblenz seinen kaiserlichen Universalitätsanspruch. - Reichstag in Frankfurt bestätigt dass ein Anspruch auf die Kaiserkrönung ohne päpstliche Approbation durch Mehrheit der Kurfürsten besteht. - Bau der Stadtmauer von Hanau. - Der Jahreszins bei Juden wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57) auf 32,5 % für frankfurter Bürger und 43 1/3 % für Fremde festgesetzt. - Erste öffentliche Uhr mit Schlagwerk in Mailand. - Judensturm in Oberwesel. - Genua wird als Stadtstaat anerkannt. - Erste bildliche Darstellung einer Sanduhr auf einem Fresko von Ambrogio Lorenzetti. - Ritter Hartmut von Kronberg erbaut gegen den Willen des mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg die Strahlenburg mit Holz aus dem lorscher Wald. - Der frankfurter Patrizier Wicker Frosch gehörte zu einem kaisertreuen Kreis um den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--), der sich im Streit zwischen Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57) und dem Papst gegen dessen Einmischung in die deutschen Angelegenheiten stellt, wobei auch die Stadt Frankfurt mit frankfurter Schultheiß Rudolf von Sachsenhausen aus der Reichsministerialenfamilie der Herren von Praunheim und Sachsenhausen trotz eines Interdikts zu Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57), der ihr zahlreiche Privilegien bewilligt, hält. - Der Meissner Groschen mit einem Groschen zu 12 Pfennigen etabliert ein neues deutsches Münzwesen. - Otto von Hessen wird geboren. Er ist für den geistlichen Stand bestimmt und wird in Magdeburg erzogen, wo er Nachfolger seines Onkels, des magdeburger Erzbischof Otto von Hessen (St) (--) werden sollte. Er stirbt schon jung. Angeblich fällt er einem Giftmordanschlag zum Opfer, der durch den fuldaer Abt Heinrich von Hohenberg VI veranlasst werden wird. - Jüngstdatierte Münze aus einem Goldschatzfund 19 57 in einem Haus in Limburg an der Lahn. - Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--), sein Bruder Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32) und ihr Neffe Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (13) teilen die Pfalz unter einander auf. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (36) verpfändet Gießen an Falkenstein. - Friedrich Heppe von Heppenheft steht in den Diensten des Abtes des Klosters Bleidenstadt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (53) finanziert den Ausbau der raugräflichen Burg Simmern. - Die Hälfte der raugräflichen Burg Neu-Baumburg wird an den mainzer Erzbischof Heinrich von Virnneburg verpfändet. - Der Graf von Isenburg wird mit der Herrschaft Horhausen und Willroth belehnt. - Auf der Alten Brücke in Frankfurt wird die Katharinenkapelle gebaut. - Raugraf Ruprecht und Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) (--) errichten Burg Ebernburg. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) reist zu Papst Benedikt XII nach Avignon. Sein Vater Graf Gerlach von Nassau (St) (--) ist dort kaiserlicher Gesandter. - Ritter Arnold von Uissigheim genannt König Armleder wird hingerichtet und seine Nachfolger die adeligen Ritter von Dorlisheim und ein Gastwirt Johannes Zimperlin von Andlau nennen sich nach ihm ebenfalls König Armleder. - Ein limburger Geldverleiher vergräbt sein Vermögen, 15 goldene Schilde, 84 florentiner Gulden, 1 venzianischen Dukaten und einen Goldbarrren mit 350 g, ein Gesamtgewicht von 1 kg Gold. - In Frankfurt verkauft der Saalhof Besitzer Jakob Knoblauch einen Teil an seine Nachbarin, die Patrizierwitwe Elisbeth in dem Saale. - In Frankfurt behandeln mehrere Stadtärzte kostenlos städtische Bedienstete oder als Wundärzte Verwundete der Stadt Frankfurt. Hebammen legen bei ihnen Prüfungen ab. - Der römischdeutsche Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (57) besucht Graf Gerlach von Nassau (St) (52) auf Burg Sonnenberg. - In der ersten Seeschlacht, die mit Kanonen ausgetragen wird, der Seeschlacht von Arnemuiden, greift der französische König die südenglische Küstenstädte an um sie zu berauben und den Handel zu stören. - Johann von Virneburg ist mainzer Domherr. - In Frankfurt wird Ritter Rudolf von Praunheim Sachsenhausen frankfurter Schultheiß. - Die Grafentochter Anna von Katzenlenbogen (St) (--) heiratet Philipp VI von Falkenstein (St) (--).

1337 Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) (--) sagt sich als Mann der mainzer Kirche um den mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--) vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (52) los. - König Eduard III von England (St) (--) beginnt den Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich (bis 14 35) bei dem sich Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (56) durch Papst- und Italien-Frankreich-Problematik gedrängt mit König Eduard III von England (St) (--) verbündet und dessen Anspruch auf den Thron von König Philipp IV von Frankreich unterstützt. - Die Wildgrafen versuchen in der Dauner Fehde (13 37 – 13 42) mit Beteiligung der meisten Adelsgeschlechter im Hunsrück mit Zentrum der Kampfhandlungen um die wildgräfliche Burg Daun die Schmidtburg von Trier zurückzuerobern. - Der nassauer Bauer Armleder stiftet eine Judenverfolgung an, die bis nach Limburg an der Lahn reicht. Gerlach II von Isenburg Limburg (St) (--) kann trotz einer kaiserlichen Bitte nicht verhindern, dass alle Juden aus Limburg vertrieben werden, soll sie wieder zurückholen und ihnen ihr Hab und Gut zurückgeben. - Burg und Herschaft Blieskastel gehört zu Kurtrier mit u.a.den Grafen von Veldenz als Amtmänner. - Die Ritterschaft am Rheinstrom veranstaltet ein Turnier in Ingelheim. - Der klostersponheimer Abt Wilicho von Runkel (St) stirbt. - Burg Sonnenberg wird Witwensitz von Irmgard von Nassau, geb. Hohenlohe (St) (--). - Graf Heinrich II von Vianden (St) (--) wird auf Zypern ermordet. - Der leichtlebige Mönch Heinrich von Kreuznach von den gemeinsam regierenden sponheimer Grafen und den gierigen Möchen zum neuen Abt in Kloster Sponheim gewählt. Abt Heinrich erlaubt den Mönchen erneut Privatbesitz und badet im Reichtum des Kloster Sponheim. - Der frankfurter Patrizier Jakob Knoblauch wird in das Gefolge von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (56) aufgenommen. - Graf Emich II von Nassau Hadamar (St) (--) kehrt in den weltlichen Stand als Mitregent zurück und beginnt einen lebenslangen finanziellen Kampf gegen die Geistlichkeit, Kloster Eberbach, Kloster St Klara und das koblenzer Kastorstift in allen seinen Gebieten. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (52) sühnt sich mit dem Anführer der Eltzer Fehde Johann von Eltz. Johann von Eltz wird erblicher Burggraf auf der trierer Burg Trutzeltz. Konrad von Schöneck, der Rote wird erblicher Burggraf auf der trierer Burg Rauschenberg. - Unmittelbar neben Burg Münzenberg wird Kloster Marienschloss von Ritter Johann von Bellersheim, verheiratet mit Gertrud von Düdelsheim (St) (--) bei Büdingen aus einer der glauburger Burgmannenfamilie, gestiftet. - Hermann von Bibra von Gutenshausen, Kontad Brömser von Rüdesheim, Heinrich Schetzel von Lorch und Friedrich Specht von Bubenheim sind mainzer Domherren.

1336 Wetter: Orkan in Limburg wirft große Bäume Gebäude und Türme um. Missernte am Rhein durch regnerischen August. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (55) weist eine Schuld von 6.000 Pfund bei Reinhard von Westerburg (St) (--) auf den stgoarer Zoll an, jedoch unbeschadet des katzenelnbogener Zolles daselbst. - Der schottische König Robert III heiratet seine Mätresse, deren Kinder tatsächlich schottische Könige werden. - Judenverfolgung in Montabaur, wo Leder und Tuch hergestellt werden. - Ende der Dernbacher Fehde durch Vertragsverhandlungen und Verkauf der umstrittenen Burg Hainchen von den Herren von Bicken an Heinrich III von Nassau (St). - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) führt Krieg mit Kurmainz. Seine Brüder sind mit Mainz verbündet. - Ludwig der Junker von Hessen (St) (--), der als Entschädigung für die Ehelosigkeit Burg Grebenstein erhält, verstößt gegen die Primogenitur seines Vaters indem er Elise von Sponheim Kreuznach heiratet, Tochter des Grafen Eberhard von Sponheim (St) (--), zu Kreuznach. - Tilman Elhen von Wolfhagen berichtet in seiner Limburger Chronik von einem Orkan. - Der frankfurter Patrizier Conrad von Löwenstein besitzt eine Hälfte von Fechenheim. Er beherbergt regelmäßig den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (51) im Haus Löwenstein am Römer. - Die Stadt Bingen brennt nieder. - Wallau ist im Besitz des Klosters Bleidenstadt. - Graf Rudolf von Wertheim und Gottfried von Eppstein (St) (--) kaufen den trimberger Anteil an der Herrschaft Breuberg. Graf Rudolf von Wertheim besitzt 3/4 der Burg Breuberg. - Papst Benedikt XII in Avignon löst seinen völlig verschuldeten würzburger Gegen-Bischof Otto II von Wolfskeel und die Bürger von Würzburg von allen Verpflichtungen bei jüdischen Geldverleihern und löst dadurch einen Aufstand der verarmten Bauern und Rittern, die sich nicht einmal mehr Ritterrüstung leisten können und deshalb lederne Ärmel tragen unter ihrem Anführer Ritter Arnold von Uissigheim, aus, der König Armleder genannt wird und 3 Jahre marodierend Richtung Colmar und dann Richtung Basel zieht. - Die Armlederbewegung ausnutzend begeht Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) (--) in Kirchberg ein Pogrom, bei dem er seine eigenen Juden schont, und nur die Juden, bei denen er Schulden hat töten lässt, deren Besitz und Güter konfiszieren lässt und durch seine Amtsleute nach Burg Dill bringen lässt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (51) besiegt u.a. von den neuerbauten Belagerungsburgen Burg Rauschenberg und Burg Trutzeltz aus das Bündnis von Johann von Eltz, Heinrich von Ehrenburg, Konrad von Schöneck, der Rote und Wilhelm Boos von Waldeck in einem Schutz- und Trutz-Bündnis und erzwingt den Eltzer Frieden. - Graf Gerlach von Nassau (St) (51) läßt nach 9 Tagen die an das diezer Altweilnau verliehenen Stadtrechte wieder aufheben. - In der Trinkstube Laderam treffen sich reiche frankfurter Kaufleute. - Günther von Schwarzburg beendet sein Amt als Großkomtur des Deutschen Ordens. - Der Sohn Graf Rudolf von Hohenberg Rottenburg (St) (--)  von Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg Rottenburg (63) alias Albrecht von Haigerloch verheiratet mit Elisabeth von Sponheim (St) (--) stirbt. - Wildgraf Johann (St) (--) erbaut Burg Brunkenstein gegen den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (51). - Gerlach von Nassau und Andreas von Brauneck ist mainzer Domherr. - In Frankfurt erlaubt der wittelsbacher Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (--) seiner Stadt Frankfurt seinen an Ulrich II von Hanau (--) verpfändeten Bornheimerberg an seiner Stelle auszulösen.

1335 Graf Gerlach von Nassau (St) und Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) stiften Kloster Bärbach in das acht Klarissinnenordensnonnen einziehen und Tag und Nacht kanonische Horen singen. Friedrich Zimmermann schenkt sein vor den Toren der Stadt Limburg an der Lahn stehendes Haus Hammerpforte und seine Güter in Rückershausen und Kettenbach um im Kloster Bärbach seinen Lebensabend zu verbringen. - Dietrich von Staffel wird katzenelnbogener Amtmann auf Balduinstein. - Der pfalzgräfliche Vitztum Werner Knebel und sein Sohn Gerlach öffnen den Grafen von Katzenelnbogen die Burg Heppenheft. - Der italienische Arzt und Erfinder Guido da Vigevano konstruiert für den französischen Kreuzfahrer König Philipp VI das erste Automobil, einen Kriegswagens, der ohne Tiere vom Wind bewegt Schrecken verbreitend durch Felder rast, um ein großes Heer mit wenig Truppen zu verwirren und wie man ihn in Teilen auf Pferden transportiert. - Mailand hat eine Uhr mit Schlagwerk. - Graf Johann von Nassau Hadamar (St) kauft die Hälfte der Burg Schaumburg. - Die Eremiten-Mönche von St Jakob erhalten von Graf Heinrich von Sponheim (St) Kapelle, Haus und Hofstatt und gründen Kloster St Jakob auf dem Donnersberg. - Der kränkelnde Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) stirbt. Sein Nachfolger Graf Johann III von Sponheim (St) bindet sich an den kölner Erzbischof Walram von Jülich. - In Montabaur wird der erzbischöfliche Güter und Einkünfteverwalter von einem Kellner abgelöst, der die landesherrlichen Einnahmen verwaltet. - Ritter Dietrich von Staffel kauft das neue trierer Amt Balduinstein mit von klosterarnsteiner Abt Wilhelm geliehenen Geld. - Kuno von Reifenberg wird bis 13 60 kurpfälzer Hofmeister. - Graf Johann von Solms (St) und Graf Bernhard von Solms (St) verkaufen die Herrschaft Hausen an Graf Gerlach von Nassau (St). - In Boppard wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (52) neben dem befestigten Turm eine Zwingburg für den Zoll angelegt. - Räderuhr in Mailand. - Der mainzer Rat und mainzer Patrizier Kraft zum Rebstock wird als Hochverräter während der mainzer Zunftunruhen angeklagt. - Johann von Württemberg und Kuno von Falkenstein sind mainzer Domherren.

1334 Der mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg lässt die Sababurg vom Baumeister Bodo de Vorste gegen die paderborner Interessen erbauen. - Die Grafen Heinrich, sein Sohn Gerhard, Gräfin Elsebrecht, Witwe des Grafen Ludwig der Ältere und deren Söhne Gerhard und Albrecht von Rieneck teilen ihres Vetters, Graf Ludwigs von Rotenfels Erbteil an Burg Rieneck unter sich auf aber die rienecker Burg Partenstein bleibt weiterhin bei Mainz. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) läßt eine Handschrift des Ritterromans Willehalm Wolframs von Eschenbach u.a. die Schlacht von Mühlheim 13 22, anfertigen und illustrieren, bei der nur Fingerspuren auf den bebilderten Seiten zu finden sind - Im mainzer Dom wird eine Orgel erwähnt. - Isenburger Burgfrieden befriedet die Burgen Isenburg, Wied, Grenzau und Kobern. - Graf Johann II von Sponheim alias Pantaleon (St) kauft Burg Gutenburg von Kämmerer Eberhard. - Graf Gerlach von Nassau (St) und Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) akzeptieren Burg Wallenfels als Lehen von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) mit Öffnungsrecht und verpfändet Burg Wallenfels an die Herren von Bicken. - Brandkatastrophe in der Reichsstadt Wetzlar. - Nach dem Tod des mainzer Stadtkämmerers Patrizier Löwenhaupt- Salmann übernimmt seine Witwe ihr Familienhaus Zur Eiche. - Burg Gutenberg und das Dorf Weitherheim wird an als Lehen von Kämmerer von Burg Gutenberg Eberhard. - Emicho von nassau ist mainzer Domkustos. - Johann III von Katzenelnbogen (J)  (St), der Sohn von Graf Berthold III von Katzenelnbogen (J) (St) und Bruder von Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (J) verheiratet mit Anna von Sponheim stirbt.

1333 Der in zweiter Ehe mit Imagina von Bickenbach (St) (--) verheiratete Kuno II von Falkenstein (--) stirbt. - Übergabe einer Krone zwischen den beiden Schwestern Anna von Katzenelnbogen (St) (--) und Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--), Töchter Graf Wilhelms von Katzenelnbogen (St) (--), Gemahlinnen von Johann von Limburg (St) (--) und Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) (--). - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) erstreitet sich am Hofgericht von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (52) den Anteil von Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) (--) an Dill. - Der frankfurter Patrizier Jakob Knoblauch kauft von Graf Rudolf von Wertheim und Graf Gottfried V von Eppstein (St) (--) den Frankfurter Saalhof, einem Pfand Kaiser Ludwigs IV von Wittelsbach der Bayer (St) (52) damit einen Königspalast an einen Bürger, der ein Kaufhaus daraus macht und die Vogtei Oberrad. - Die Herren von Bicken verlieren mit ihrer Burg Dernbach die Dernbacher Fehde an Heinrich von Nassau-Dillenburg (St) (--). - Die Patrizierstadt Heilbronn am Neckar baut einen neuen Hafen und schafft dadurch eine neue Blütezeit. - Nach dem Tod seines zweiten erbenlosen Schwagers Graf Ludwig von Rieneck d.J. -Rothenfels kommt es zu großen Erbschaftsstreitigkeiten. Kraft von  Hohenlohe und Ulrich II von Hanau (St) (--) besetzten angeblich für den mainzer Administrator und mainzer und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (48) die mainzer Lehnsburgen Rieneck und Partenstein. - Das besonders schöne Haus zum Roseneck wird in Friedberg erwähnt. - Petrarca bewundert in Köln das jährliche Bad der Frauen im Rhein, bei dem Unglück abgewaschen wird. - Im österreichischen Feldkirch ist Glut in Kachelöfen und Backöfen ohne Ofeneisen zur Nachtzeit verboten. - Der Herr Wilhelm von Isenburg-Braunsberg (St) (--) verzichtet seinem Onkel Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) gegenüber auf alle Ansprüche auf das Erbe von seinem Grossvater Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--). - Burg Dorfelden wird an Herzog Rudolf von Sachsen verkauft, der sie zur sicheren eintägigen Anreise zur Königswahl in Frankfurt benötigt. - Nach dem Mord innerhalb der Familie Scharfenstein fordert die Sühnung einen Kapellenbau. - Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) (--) kommt durch einen Ehevertrag in den Besitz der Burg Vetzberg (wer heiratet?). - Ritter Arnold der Jüngere von Uissigheim späterer König Armleder, fällt als Raubritter auf. - In Straßburg werden die Bauarbeiten für die Lange Bruck begonnen, die einzige feste Rheinüberquerung flußabwärts ab Basel. - Die Brüder Hermann von Hohenfels II und Werber von Hohenfels befehden von Burg Hohenfels aus die Stadt Speyer. - Ende der Dernbacher Fehde. Die Dernbacher werden gezwungen Burg Vetzberg an Nassau zu verkaufen. Die Dernbacher verarmen und werden Raubritter. - Die Erbtochter Gertud von Merenberg stirbt vor ihrer geplanten Hochzeit mit Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--), der dennoch in den Besitz der Herrschaft Gleiberg als Mitgift kommt. - Graf Gerlach von Nassau (St) (--) plant eine Pilgerreise nach Palästina und stiftet den acht Konventen: Klarenthal, Eberbach, Bleidenstadt, Schönau, Gronau, Affolderbach, Brunnenburg und Walsdorf Geld. - Der Jude Abraham von Bingen ist Zöllner für den mainzer Administrator und mainzer und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (48) in Oberlahnstein. Abraham von Bingen muss sein Wohnrrecht in Bingen mit einer jährlichen Gebühr bezahlen, ist aber von allen jüdischen und erzbischöflichen Steuern befreit. - Das mainz-büdinger Prämonstratenser-Doppelkloster Konradsdorf, das auch die Begräbnisstätte der Herren von Breuberg ist, beherbergt 64 Schwester und 4 Geistliche. - Eberhard von Hirschhorn ist mainzer Domherr. - In Friedberg wird Ritter Rudolf von Praunheim Sachsenhausen zum Dank für den Romzug zum Burggrafen der Reichsburg Friedberg ernannt.

1332 Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (51) gebietet Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) die Abstellung seines Rheinzolles. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) trifft den Markgrafen von Baden auf dem Reichstag in Frankfurt. - Die kurfürstlichmainzer Burg in Eltville wird erbaut. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) erwirkt die Verleihung der Stadtrechte für Eltville. - Gräfin Elisabeth von Sponheim (St) (--), die Frau von Graf Walrams von Sponheim Kreuznach (St) (--) erhält von Anna von Isenburg Limburg (St) (--) eine Krone. - Die jährlichen zwei Messen in der Tuchstadt Friedberg werden von 8 auf 14 Tage verlängert. - Die beiden Töchter des 13 23 verstorbenen wetterauer Landvogts Eberhard III von Breuberg teilen den frankfurter Saalhof durch eine Mauer unter sich auf. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (47) und das Domkapitel fordern vom mainzer Schultheißen, Rittern, Richtern und Bürgern wegen der Zerstörungen in den Klöstern St Viktor und St Jakob 200.000 Mark Silber Schadenersatz. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) und der Herr Reinhard von Westerburg (St) (--) verbünden sich für 10 Jahre. - Höhepunkt im Streit der dominierenden strassburger Patrizierfamilien Müllenheim und Zorn. - Die mainzer Zünfte fordern im Rat Gleichberechtigung mit den patrizischen Geschlechtern. Der mainzer Patrizier Kraft zu Rebstock und vom Schlüssel setzten sich für die Zünfte ein. Der patrizisch geprägte mainzer Rat macht den Zünften viele Zugeständnisse um einer Revolte vorzubeugen. Nach einer Versammlung von 129 mainzer Patriziern, die die Handwerker mit Zugeständnissen beruhigen wollen, verbreiten sich Gerüchte um eine Machtübernahme, selbst im Hof der Templer seien Ritter der Patrizier für einen bevorstehenden Angriff versteckt. Die Zünfte fordern vergeblich die Schlüssel der Stadttore vom mainzer Rat Eulmann von Rieneck, der den Familiensitz Zum Rieneck bewohnt und besetzen die Stadttore mit Gewalt. Der alte Rat wird von den Zünften ins Verlies gesperrt und die 129 Patrizier, die ihre Waffen abgeben müssen, vor die Wahl gestellt sich richten zu lassen oder die Stadt zu verlassen. Die Zünfte bilden mit dem alten Rat eine neue Verfassung, die aber die 129 Patrizier-Söhne nicht unterzeichnen, weil sie auf ihren Vorrechten bestehen. Die 129 mainzer Patrizier-Söhne verlassen die Stadt Mainz und verwüsten die Besitzungen der Zünfte. - Graf Emicho von Nassau (St) (--) erwirkt die Übergabe von Rechten der Stadt Hadamar, wo er eine Wasserburg besitzt. - Reinhard von Westerburg (St) (--) und Philipp von Falkenstein  einigen sich über die münzenberger Mitgift. - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) (--) befehdet seinen Schwager Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) im Streit um die Mitgift. - Die Stadtbefestigung von Lambsheim wird errichtet. - Burg Argenschang wird an Simon von Argenschwang, eine uneheliche Nebenlinie der Grafen von Sponheim, verpfändet. - Graf Johann II von Sponheim Pantaleon verliert wegen seiner häufigen Fehden und seinen finanziellen Schwierigkeiten seinen Sitz im straßburger Domkapitel, tritt seine Hälfte von Dill an Graf Walram von Sponheim Kreuznach ab und wird gezwungen seinen Anteil doch an Graf Johann III von Sponheim Starkenburg abzutreten. - Aus Anerkennung für Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg, erhält Tal-Frauenberg und Birkenfeld Stadtrechte. - Eine Flut von Fremden verursacht im Kloster Bleidenstadt finanzielle Probleme. Der mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg verwüstet Gebiete von Kloster Bleidenstadt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (47) besetzt die Burg Kammerburg. - Graf Wilhelm von Jülich hilft seinem Bruder Walram kölner Erzbischof Walram von Jülich zu werden und macht aus den Gegnern Jülich und Kurköln Verbündete. - Nach 15 jähriger Vormundschaft durch Graf Emicho von Nassau (St) (--) übernimmt Graf Gerhard VI von Diez (St) (--) die Herrschaft seines regierungsunfähigen geistig behinderten Graf Gottfried von Diez (St) (--). - Der mit einer Raugräfin verheiratete Kuno von Reifenberg wird bis 13 60 kurpfälzer Burggraf in Kaub. - Erste Opfer durch die Beulenpest durch Pilger oder asiatische Kaufleute. - Das Dorf Gau-Algesheim wird zur Stadt mit frankfurter Stadtrechten erhoben. - Graf Johann von Luxemburg (St) (46) verbündet sich mit dem französischen König. - Heinrich von Isenburg (St) (--) erhält die Hälfte der Burg und Herrschaft Birstein durch Heirat?. - In Mainz treffen sich die verärgerten Patrizier im Gasthaus Zum Bock neben dem Bockstor. - Ritter Johann von Riedesel erhält von Graf Johann von Ziegenhain Burg Hundsbach bei Marburg als Lehen. - Das mainzer Domkapitel wehrt sich endgültig gegen Bemühungen mainzer Bürger alias Patrizier ihre Söhne im mainzer Domkapitel unterzubringen, indem es sie zwingt ihre Bewerbungen zurückzuziehen und im Falle einer Weigerung sie aus der Stadt Mainz zu vertreiben. - Emicho von Nassau und Philipp von Brauneck sind mainzer Domherren.

1331 Graf Johann II von Katzenelnbogen  (St) (--) überläßt dem trierer Erzbischof Baldewin von Luxemburg (St) (--) die Hälfte seines bopparder Zollanteiles für eine Entschädigung von 1.000 Pfund. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) führt das Majorat ein. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) stirbt. Walram von Sponheim Kreuznach (St) (--) heiratet Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--). - Die fuldaer Bürger verbünden sich erneut mit Graf Johann von Ziegenhain I, erstürmen und erobern die Burg Fulda und das Kloster des Fürstabtes, werden aber erneut mit der Reichsacht belegt, müssen immense Entschädigungen bezahlen, die Burg wieder aufbauen und verlieren ihre Unabhängigkeit da sie unter die Aufsicht des Fürstabtes gestellt werden. - Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (St) (--) lässt Lombarden von Graf Rainald von Geldern einkerkern. - Die Burg in Flörsheim wird von Mainz zerstört. - Prag erhält eine Strassenpflasterung. - Graf Philipp von Solms (St) (--) öffnete dem mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) seine Burgen Burg-Solms und Königsberg. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) fordert im Kampf gegen die Mark Brandenburg 30 Gleven vom würzburger Bischof Wolfgang von Grumbach. - Graf Johann III von Sponheim Starkenburg (St) (--) folgt seiner Mutter Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg (St) (--), die sich auf ihren Witwensitz Burg Frauenberg zurückzieht, aber durch die Heirat der Tochter von Pfalzgraf Rudolf (St) (--) und Mechthild von Nassau (St) (--) und Nichte von Kaiser Ludwig, Mechthild von der Pfalz (St) (--), begibt er sich in die Abhängigkeit der Pfalzgrafen. - Graf Gerlach von Nassau (St) (--) öffnet den Herren von Elkerhausen die Burg Freienfels. - Die Eltzer Fehde beginnt. Der mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) belagert Burg Eltz und beschießt die Burg Eltz mit Katapulten von Burg Trutzelz aus. - In Florenz kommt es zu einer großen Überschwemmung, die ein Franziskanermönch auf den Zorn Gottes über den ausschweifenden Luxus und auch die Nutzung von Glasfenstern zurückführt. - Die oberweseler Stiftskirche wird eingeweiht und ein Lettner eingebaut. - Die von Johann von Nassau Dillenburg Beilstein (St) (--) zum Schutz der Calenberger Cent gebaute Maienburg ist im Besitz von Ludwig von Mudersbach. - Der bopparder Reichsschultheiß Simon Bayer von Boppard wird erblicher Burggraf von Boppard. - Graf Karl IV von Luxemburg  (St) (15) führt erfolglos Krieg gegen Florenz. - Der ehemalige Leibarzt von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (--), der verdener Bischof Johannes Hake, der gegenwärtig berühmteste Arzt der Welt; schreibt dem böhmischen König Graf Johann von Luxemburg, der Blinde (St) (--) ein Traktat in Briefform über ihm bekannte Giftmorde. - Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) (--) wird Helfer von mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--). - Johann von Sponheim ist mainzer Domkantor. - Eberhard von Öttingen, Otto von Ziegenhain, Hugo Slumpe de Saraponte und Hermann von Saulheim sind mainzer Domherren. - In St Goar stirbt Gräfin Adelheid von Katzenelnbogen (St) (--), die Frau von Wilhelm von Katzenelnbogen I alias Adelheid von Waldecken, wo sie auch begraben wird. Graf Eberhard II von Katzenelnbogen (St) (--) stirbt. - In Rüsselsheim Haßloch kauft Kuno II von Falkenstein (St) (--) verheiratet mit Anna von Nassau Hadamar (St) (--) das Hofgut Haßloch, das als fuldaer Lehen in eine Wasserburg umgebaut und in ein Raubritternest umfunktioniert wird. 

1330 In Frankfurt wird Wilhelm von Wittelsbach Bayern Straubing (St) als Sohn von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) und der in Valenciennes geborenen holländischen Prinzessin Margarethe von Hennegau (St) (27) geboren. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) erteilt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) Zollfreiheit auf dem Rhein. Bündnis der Pfalzgrafen Rudolf (St) (--) und Ruprecht (St) (21) mit Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--), die vom Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) beauftragt werden den Grafen im Besitz der kaiserlichen Privilegien zu schützen. Sie befreien ihrerseits den Grafen vom Zoll zu Bacharrach und Kaub, während Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) dem Raugrafen Georg II, dem Schwiegersohn von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) eine Schuld von 1.000 und von 7.700 Pfund auf den Zoll zu St Goar anweist, dafür und für eine Schuld von 2.000 Pfund, aber dem Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) eine entsprechende Zollerhöhung gestattet, ihm die als heimgefallen erklärten Reichslehen des Kloster Prüm am Rhein, im Einrich und auf dem Hunsrück überträgt, ihm ein Stadtprivileg für Darmstadt gibt und ein Privileg auf 24 eigene Juden erteilt. Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) (--) verkauft seinen Anteil an den Schlössern Steinheim und Homburg an Gottfried V von Eppstein (St) (--). - Gräfin Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--)  heiratet Graf Walram von Sponheim Kreuznach (St) (--). - Für die Treue der Stadt Frankfurt zu Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) im Kampf gegen Papst Johannes XXII in Avignon erhält sie die Erlaubnis zur Abhaltung einer zweiten Messe in Frankfurt während der Fastenzeit. In Frankfurt wird der  Kaisersohn Wilhelm von Wittelsbach Bayern geboren. - Der englische König Eduard III (17) erlangt durch einen Staatstreich die Macht, verfügt einen lebenslänglichen Arrest für seine Mutter und lässt deren Geliebten enthaupten. - In der Stadt Darmstadt ist neben den Grafen von Katzenelnbogen das rheingauer Zisterzienserkloster Eberbach zweitgrößter Grundbesitzer mit ihrem vor der Stadt gelegenen Wirtschaftshof Gehaborn, wohin Zins und Pacht abgeliefert werden. - Herzog Heinrich von Kärnten lässt sich vom Kaiser, dessen Zustimmung vorausgesetzt, die weibliche Erbfolge zusichern. - Schloss Vollrads wird erbaut. - Kronberg erhält Stadtrechte. - Aachen erbaut sein neues Rathaus. - Otto von Hessen (St) (--) wird Erzbischof von Magdeburg. - In Kassel wird die Altstadt erweitert und am gegenüberliegenden Flußufer der Fulda der neue Stadtteil Neustadt erbaut. - Die frankfurter Barfüßerkloster und spätere Paulskirche wird zwanzig Jahre bis 13 50 als Gotteshaus geschlossen und nur für gelegentliche Messen von kaisertreuen Bettelordensbrüder geöffnet. - Der machthungrige fuldaer Fürstbischof Heinrich von Hohenberg VI erhebt die 13 26 erhöhten Steuern ein weiteres Mal wogegen die Fuldaer protestieren und einige reiche und einflussreiche Bürger eingekerkert werden und nur gegen ein Lösegeld von 9.500 Pfund Heller freigelassen werden - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) erlaubt Luther von Isenburg-Büdingen (St) jeweils montags einen Wochenmarkt sowie einmal im Jahr einen Jahrmarkt in Büdingen abhalten zu dürfen. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) erhebt das Dorf Simmern zur Stadt. Raugraf Konrad von Stolzenberg (St) verpfändet aus akuten Geldnöten ein Zehntel an der Residenz Simmern an seinen Bruder Raugraf Georg II (St) (--). - Mainzer Synode in Bingen. - Heinrich von Sponheim (St) (--) erhält die Pfarrei in Traben. - Der speyerer Bischof Walram von Veldenz muss aus finanziellen Gründen Burg Hornberg an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg abgeben. - Graf Otto II von Nassau (St) (--) heiratet Adelheid von Vianden. Sein Erbanspruch wird erst 14 17 durchgesetzt. - Im Kloster Marienthal gibt es allerlei seltsame Ereignisse, die von dem Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes bewirkt sein sollen. - Ritter Hermann von Winningen erhält die Weingärten Destil beim Garten des Heinrich Kind von Pfaffendorf, Zinsen aus einem Weingarten am Wolfspfade und aus einem Weingarten am Gire von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) zu Lehen. - Der römische Gegenpapst Nikolaus V unterwirft sich Papst Johannes XXII in Avignon. - Graf Gerlach von Nassau (St) (--) läßt in Wehen eine Burg bauen. - Graf Johann von Luxemburg (St) (45) zieht mit 400 Panzerreitern nach Brescia um der belagerten Stadt Brescia zu helfen und eine Machtbasis in Oberitalien zu schaffen. Nach 3 Monaten hat er die Schutzherrschaft über die 3 wichtigsten Städte der Lombardei gegen französische Ansprüche. - Beim Wunder von Gottsbüren wird die unverweste Leiche Jesu im angrenzenden Wald gefunden. Der Leichnam wird aufgebahrt, was einen Anstrurm von Wallfahrern auslöst. - Mit dem Anbau von Erdbeeren in Kronberg wird die Kirschkerb, die Kirschenkirchweih von der Erdbeerkerb abgelöst. - Die Falkensteiner kaufen den Hof Haßloch und bauen die Wasserburg Haßloch. - Der mainzer Stiftsverweser und trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) verpflichtet den Lombarden Jakomin von Montclair als neuen lebenslänglichen Amtmann in St Wendel innerhalb von drei Jahren eine Burg zu errichten. - In Marburg lässt - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (--) lässt den Fürstensaal, den größten gotische Profanbau Deutschlands, errichtet. - Gerlach Grans von Heppenheft-Rheinberg stellt sich trotz seines Lehensverhältnis zu Nassau da es keinen mainzer Erzbischof gibt dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) als Diener zur Verfügung und erhält als Gegenleistung Steuern in Oestrich und Gefälle in Lorch zu Lehen. - Der Vitztum Werner Knebel von Katzenelnbogen und Konrad Knebel von Katzenelnbogen sind Bürgen von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--). - Die Ehefrau von Gegenkönig, Herzog von Österreich Friedrich von Habsburg der Schöne (St) (--) Elisabeth von Aragon stirbt nur Monate nach dem Tod ihres Mannes erblindet nach unaufhörlichem Weinen. - Frielo zum Gensfleisch erhält eine Expektanz auf das mainzer Domkapitel. - Johann von Sponheim, Johann von Karben, Nikolaus vom Stein Oberstein, Engelbert von Pütz, Konrad von Kirkel, Philipp von Schöneck und Heinrich II von Sponheim sind mainzer Domherren. - In Frankfurt Oberrad  dürfen mit dem Tod des wetterauer Landvogt Eberhard von Breuberg (--), obwohl es Pfandbesitz ist, auch dessen Töchter nach königlicher Anweisung erben, wodurch sich Graf Rudolf von Wertheim (--) und Gottfried von Eppstein (--) den Ort teilen.

1329 Wiesbaden erhält das Bergbaurecht nach Silber zu graben und das Münzregal um daraus in einer neuen Münze Heller zu schlagen. - Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) (--) tritt gegen Anweisung von bacharacher Zollgefällen in die Dienste des trierer Erzbischofs Baldewin von Luxemburg (St) (--) gegen den mainzer Erzbischof Heinrich von Virneburg. - Stiftsfehde bei der Mainz vom mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) belagert wird um ihn nach dem Willen von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48) zum mainzer Erzbischof zu machen und von ihm Burgen wie Weisenau, Eltville und Flörsheim stark befestigt werden. Des Papstes Kandidat von Virneburg wird von Mainz aufgenommen und zerstört die aussenliegenden nun ebenfalls befestigten Klöster St Alban, St Jakob und St Viktor. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) erwirbt die Hälfte von Burg und Stadt Katzenelnbogen von Graf Gerlach von Nassau (St) (--) zurück. Philipp von Liebenstein schwört nichts mehr gegen Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) zu unternehmen und verzichtet für immer auf seine Lehen. - Graf Eberhard II von Katzenelnbogen (St) (17) stirbt kurz nach der Hochzeit mit Adelheid von Hanau (St) (--). Die Ehe bleibt kinderlos. - Diez erhält von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48) das Stadtrecht und erbaut eine Stadtmauer mit 5 Türmen. - Burg Flörsheim wird vom trierer und mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) als Turmburg ausgebaut. - Burg Sponheim geht in den Besitz des Klosters Sponheim über. - Papst Johannes XXII zwingt den kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg die Bulle In agro dominico in seiner Erzdiözese zu veröffentlichen und damit die Lehren von Meister Eckhart im ganzen niederdeutschen und niederländischen Raum auszumerzen. - Der Gegenpapst Nikolaus V unterwirft sich in Avignon mit einem Strick um den Hals Papst Johannes XXII. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach, der Bayer (St) (48) kehrt in seine Residenz nach München zurück. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus - Ersterwähnung der Wüstung Unterfischbach (bei Katzenelnbogen). - Der Kirchhof in Flörsheim am Main wird von Mainz befestigt um die Verbindung zu Frankfurt zu erschweren. - Die neue Befestigung von Weisenau wird nach der Vollendung von den mainzer Bürgern sofort wieder überfallen und zerstört, die Gräben zugeschüttet. Nach Gerüchten von versteckten Angreifern, und der Ermordung des Sohnes des Bürgermeisters mit einer Kugel werden die vor der Stadtmauer liegenden Klöster St Viktor und St Alban geplündert und angezündet und die Mauern von St Viktor geschleift. Die Klöster wie deren Klosterpfründe sind ausnahmslos in der Hand der mainzer Patriziergeschlechter. - Hermann von Helfenstein, Herr von Sporkenburg ist mit der Urenkelin von Heinrich II von Isenburg (St) verheiratet. - In der frankfurter Zollordnung werden für die Frankfurter Messe folgende Waren aufgezählt: Pferde, Schlachtvieh, Fleisch, Butter, Schmierfett, Unschlitt (Talg), Rheinfisch, Bolchen, Heringe, Bücklinge, Lorbeer und andere Gewürze, Eisen verschiedener Art, Blei und Zinn in Klumpen, Glas und Trinkbecher, Kreide, Galmei (Zinkerz), Weinstein, Pech, Schleifstein, Flachs (rauh oder gehechelt), Hanf, Werg, Garn, Wolle, Leinwand, Weinfässer und Leinwandballen. - In Mainz werden von den Bürgern in der ersten Mainzer Stiftsfehnde drei Kirchen zerstört. - Der frankfurter Parizier Jacob Knoblauch erwirbt von den Herren von Breuberg das Gebiet am Marbach in Frankfurt und baut den Kühornhof oder Bertramshof. - Im Hausvertrag von Pavia tritt Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48) seinen Neffen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) und Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) die Pfalz und die Oberpfalz ab, wo sie abwechselnd als Kurfürsten auftreten. Die Pfalz macht er zu einem eigenständigen Fürstentum. Für seine Söhne behält er Oberbayern. - Graf Johann von Solms (St) (--) verbündet sich mit Graf Gerlach von Nassau (St) (--) und seinem Vetter Bernhard von Solms (St). Er schließt mit der Linie Solms-Braunfels einen Burgfrieden und mit seinen Vettern Heinrich, Bernhard und Simon einen Erbvergleich. - Das Weihnachtsgebäck Christstollen wird urkundlich in Naumburg, als Weihnachtsgabe für Bischof Heinrich erwähnt. - Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg (St) (--) reist zu Papst Johannes XXII nach Avignon und erreicht trotz ihrer männlich-ritterlichen Vorgehensweise ihre Absolution. Er verlangt von ihr aber als Buße barfuß im Dom von Trier ihr Verbrechen zu gestehen. - Hartmut von Kronberg ist Burggraf auf Burg Starkenburg. - Der sponheimer Vasall Rorich von Rüdesheim wird als Bürge vom Juden Salman Abrahams Sohn von Merxheim gepfändet. - Kloster Sponheim ist im Besitz von Burg Sponheim Häusern und Grundbesitz in Kreuznach und Meisenheim, Rheinhessen und auf der rechten Rheinseite in Geisenheim und Winkel. - Der trierer und mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (44) erzwingt die Öffnung der Burg Limburg an der Lahn. - Johann II von Sayn (St) (--) erhält ein Münzprivileg und Johann II von Sayn (St) (--) lässt mit einem Münzregal 1, 2, 4, 6, 8 und 12 Heller in Kupfer in Sayn prägen. - Graf Johann von Nassau Wiesbaden (St) (--) darf in Wiesbaden Hellermünzen prägen. - Das prunkvolle Chorgestühl im Erfurther Dom wird hergestellt. - Das mainzer Kloster am Jakobsberg wird befestigt. - Elisabeth von Elkerhausen wird Äbtissin von Kloster Beselich. - Papst Johannes XXII ernennt den mainzer Patriziersohn und mainzer Schultheissensohn Salmann Cleman zum wormser Gegenbischof. Das wormser Domkapitel verweigert bis 13 41 seine Zustimmung. - Gertrud von Nassau (St) (-- ) wird Äbtissin von Kloster Altenberg. - Der lahnecker Burggraf Ritter Eberhard Brenner von Lahnstein unterwirft sich dem trierer und mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (44) bei einem Treffen auf der Burg Ehrenfels. - Der Sohn von mainzer Schultheiß Emercho, Kraft erhält die Expektanz auf das mainzer Domkapitel. - Johann de Fontibus ist mainzer Domkustos. - Heinrich von Sponheim, Johann von Falkenstein und Heinrich von Reiffersscheid sind mainzer Domherren. - In Frankfurt verpfändet der wittelsbacher Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48) seinen Bornheimerberg an Ulrich II von Hanau (--).

1328 Wetter: Die Pest tritt auf und wird bis 13 51 50 % der europäischen Bevölkerung töten und die Lebenserwartung auf 17 Jahre senken. - Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (J) (Sohn von Graf Berthold III von Katzenelnbogen  (J)) stirbt nach 2 jähriger Ehe mit Agnes von Bickenbach. - Der wittelsbacher Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) wird vom Papst Johannes XXII in Avignon gebannt und die Schriften dazu auf deutsch herausgegeben. Er setzt den Franziskaner Marsilius als Gegenpapst Nikolaus V ein und fordert für den Papst wegen Ketzerei die Todesstrafe. Gegenpapst Nikolaus V foltert papsttreue Priester und ein Augustinerprior stirbt in der Löwengrube. - Landgraf Otto von Hessen (St) stirbt, sein Sohn Ludwig der Junker von Hessen erhält die Burg Grebenstein als Entschädigung. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (43) erbaut Burg Balduinstein. - Meister Eckhart verstirbt doch der Inquisitonsprozess gegen ihn wird fortgesetzt. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) reist zum aufrührerischen Gegenpapst Nikolaus V, der nach fünf Jahren Ehe ins Kloster ging, nach Rom. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) vergreift sich am Staatsschatz. Die Reichskleinodien werden in der münchner Hauskapelle aufbewahrt. - Rom erhebt sich gegen den neuen Kaiser und unterstellt sich wieder den Gesandten des Papstes von Avignon. - Der französische König Philipp IV stirbt ohne direkten Nachkommen und vererbt seinen Titel an die Nebenlinie, das Haus Valois. Durch französischen Lehnsbesitz animiert beansprucht sein Enkel, der englische König Eduard III, ebenfalls den französischen Throns. Da Frankreich daraufhin Schottland unterstützt kommt es zu Differenzen, die zum Hundertjährigen Krieg von 13 37 führen. - Hardrad von Merenberg VI stirbt und vererbt seinen Besitz seinen Besitz seinen Töchtern. Seine Frau Elisabeth von Sayn (St) (--) übernimmt die Herrrschaft und Graf Gerlach von Nassau (St) die Vormundschaft über die Töchter Elisabeth von Merenberg und Gertrud von Merenberg. Gertud von Merenberg wird mit Graf Johann von Nassau Weilburg (St) verheiratet, wodurch die Herrschaft an Nassau fällt. - Witwe Loretta von Sponheim alias Loretta von Salm (St) bekämpft die Machterweiterungsbestrebungen des trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St) (43), der sie Nichte nennt, indem sie ihn und sein Gefolge gefangennehmen läßt und auf der Burg Starkenburg an der Mosel 9 Monate gefangenhält und erst der böhmische König Johann von Luxemburg, der Lorettas Forderungen für berechtigt hält, kann ihn zum einlenken bewegen. Sie erhält Birkenfeld, 30.000 Pfund Heller und die Burgen Cochem, Bernkastel und Manderscheid. - Die kurpfälzer Burg in trierer Pfandbesitz, Bacharach Stahleck und Braunshorn. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St), der vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) Neffe genannt wird, ist einer seiner Vertrauten. - Das mainzer Domkapitel ernennt Balduin von Luxemburg (St) (43) zum mainzer Erzbischof und der Gegner von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) und Nepotist Papst Johannes XXII in Avignon mit Hilfe seines Onkels des kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg (St) (--) Heinrich III von Virneburg (St) (--) wodurch das erste Mainzer Schisma entsteht. - Der flandrische Bauernaufstand wird von einem französischen Ritterheer beendet. - Johann von Nassau Dillenburg Beilstein (St) (--) fällt in der großen Feldschlacht bei Hermannsdorf während der Dernbacher Fehde gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (--). - Der frankfurter Patrizier Jacob Knoblauch erbittet Dispens für eine Heirat mit seiner Blutsverwandten Trude von Friedberg. - Gottfried von Eppstein setzt als Erbverbrüderung seinen Neffen Kuno II von Falkenstein (St) (--), verheiratet mit Anna von Nassau Hadamar (St) (--), als Erben für Eppstein ein. - Gottfried von Ziegenhain, Johann von Isenburg (St) und Reinhard von Westerburg (St) verzichten gegenüber Philipp von Falkenstein (St) (--) auf deren falkensteiner und münzenberger Erbe. - Die Herrschaft Königstein wird als Herrschaft Falkenstein weiterbezeichnet. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (43) kauft die wildgräfliche Schmidtburg was zur Ersten Schmidtburger Fehde führt. - Johann von Nassau (St) wird bamberger Fürstbischof-Elekt Johann II des Hochstiftes. - Salentin von Isenburg (St) und Robin von Isenburg (St) beginnen eine 22 jährige Fehde mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (43). - Nach jahrelangen Überfällen auf Kaufleute der Reichsstadt Wetzlar wird die Burg Alt-Hohensolms erstmals erstürmt. - Der wittelsbacher Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) macht München zur kaiserlichen Residenz. - Neuer Bischof von Speyer wird Graf Walram von Veldenz (St) (--). - Elisabeth von Hohenlohe, Tochter eines Grafen von Wertheim gründet das Karthäuserkloster Grünau. - Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg (St) zwingt ihren Vasallen Johann von Braunshorn, Hofmeister von Kaiser Heinrich von Luxemburg VII, der versucht nach der Befestigung seiner Burg Braunshorn auch die Stadt zu befestigen zu einem Verzicht. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) vertraut Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) die Burgen Stahlburg, Stahleck und Braunshorn an um sie ihm wieder zu entziehen. - Ritter Salentin von Isenburg (St) verpfändet seinen Hof bei der Heimburg an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) bezeichnet Graf Gerlach von Nassau, den Herrn Gottfried von Eppstein (St) und den Herrn Johann von Braunshorn als seine Freunde und Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) als seinen lieben Neffen. - Der trierer und mainzer Erzbischof Balduin von Luxemburg schließt mit Graf Gerlach von Nassau, dem Herrn Ulrich II von Hanau, dem Herrn Gottfried von Eppstein, Luther von Isenburg, dem münzenberger Herrn Kuno von Falkenstein (St) (--) und Philipp von Falkenstein (St) (--) zusammen mit den Städten Frankfurt, Friedberg, Wetzlar und Gelnhausen einen Landfrieden bei dem Balduin bei einer Belagerung eine und die Städte zwei Bliden einzusetzen versprechen. Der mainzer Gegenerzbischof Heinrich III von Virneburg (St) (--) erkauft sich teuer die Unterstützung des mit Jutta von Isenburg-Limburg verheirateten Graf Friedrich von Leiningen (St) (--), Graf Ruprecht von Virneburg, Johann Probst zu Sant und des mit Bertha von Falkenstein verheirateten Reinhard von Westerburg (St) (--). - Die sponheimer Burg Wildenstein am Donnersberg wird Afterlehen der Grafen von Leiningen. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) (--) reist zu Papst Johannes XXII nach Avignon. - Der Feldhauptmann des mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg gegen Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (--) ist Graf Johann von Nassau (St) (--). Graf Johann von Nassau (St) (--) wird von Solms gefangen, gefoltert, Fußspitzen alias Zehen und Finger abgeschnitten. Offiziell ist er in einer Schlacht gefallen. - Nach dem Tod von Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (--) fallen die nassauer Burg Beilstein und die Burg Dillenburg an seinen Bruder Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St). - Die adeligen Gonzagas regieren Mantua und werden in den Grafenstand erhoben. - Die mainzer Patriziertochter Klara Walpode wird vom Kloster Klarenthal abgewiesen und erst auf Befehl von Papst Johannes XXII doch aufgenommen. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (--) erobert die Burg Treffurt und besiegt mainzer Truppen bei Wetzlar. - Bei einer möglichen erfolgreichen Königsneuwahl empfiehlt Papst Johannes XXII dem mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg statt der königstreuen Stadt Frankfurt eine andere Wahlstadt zu finden. - In Limburg an der Lahn kaufen die Wilhelmiten den Stadthof des Bürgers Ludwig von Hachenburg. - Auf Burg Bosselstein ermordet Emich von Oberstein seinen Bruder Wirich von Oberstein aus Eifersucht um Bertha von Lichtenberg (Kusel) und deren Mitgift indem er Wirich von Oberstin aus dem Fenster wirft. Der Familienstreit entstand um 13 20 durch die Einheirat der dauner Ministerialen in die Familie der Herren von Stein. - In Mainz stirbt der mainzer Patrizier und mainzer Kämmerer Rudolf zum Silberberg aus der Familie Löwenhaupt, das das Wappen mit drei Löwenköpfen und einem Balken hat. Sein Bruder Salmann zum Silberberg übernimmt das mainzer Kämmereramt. - Hermann Heppe von Glimmental bei Martinstal, Heinrich von Eltz und Reinhard von Westerburg sind mainzer Domherren. - In Frankfurt Fechenheim kauft der frankfurter Patrizier Hermann von Speyer das fechenheimer Gericht vom Kloster Arnsburg.

1327 Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) setzt Gottfried V von Eppstein (St) für eine Schuld von 200 Gulden seinen Anteil an den Burgen Steinheim und Homburg zum Pfand. Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) schließt mit Graf Gerlach von Nassau (St) ein lebenslängliches Bündnis. Graf Gerlach von Nassau Weilburg (St) (--) bringt sich in den Besitz der Stadt und Burg Katzenelnbogen, die sein Sohn Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--) im Vorjahr gekauft hat..Graf Gerlach von Nassau (St) (--) verspricht seinem Sohn Graf Johann von Nassau (St) Burg und Stadt Katzenelnbogen nicht wieder an Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) oder seine Erben zurückfallen zu lassen. - In Frankfurt verkauft der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck seinen frankfurterr Stadthof Haus Fürstteneck in der Fahrgasse 17 an Ritter Hartmud von Kronberg, Burgamnn auf der Starkenburg.  - Der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck belagert Boppard und die Burg Pfalzgrafenstein und erobert mit Hilfe trierer Truppen die Stadt Gießen, doch Aufstände der Bürger in Gießen ermöglichen es Landgraf Otto von Hessen (St) (45)  die Stadt schnell wieder unter seine Kontrolle bringen. - Die englische Königsmutter, Schwester König Karls IV von Frankreich, erobert für ihren 14 jährigen Sohn bei einer Invasion den englischen Thron und lässt für ihren Sohn Eduard III seinen Vater König Eduard II ermorden. - Die Nachkommen von Frauen werden ebenfalls von der Thronfolge ausgeschlossen. - P Vesconte erstellt seine Weltkarte - Erste frühhumanistische Landschaftsbeschreibung durch Petrarca, ein Beispiel für Naturerlebnis und auf das Selbst. - Der römischdeutsche König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) zieht nach Rom um die Würde des Heiligen Römischen Reiches wieder herzustellen und lässt sich dort zum Kaiser krönen. - In der Schlacht bei Seibertshausen (wüst) um die Herborner Mark in der Dehrbacher Fehde verliert Heinrich II von Hessen (St) gegen Nassau. - Solms-Königsberg ist falkensteiner Pfandbesitz. - Gräfin Loretta von Sponheim-Starkenburg (St) besiegt Wildgraf Friedrich von Kyrburg (St) (46), der ihr als Frau gegenüber die Urfehde nicht einhält, erneut. - Burg Freienfels kommt in den Besitz von Siegfried von Runkel (St), einem weilnauer Verwandten. - Vor dem kölner Severinstor wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) und seiner Gattin Margarethe von Holland ein achttägiges Turnier eröffnet. - Graf Gottfried von Sayn (St) stirbt im Lager von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) vor Pisa an der Pest. - Der wertheimer Anteil an der Herrschaft Breuberg wird aus der Ganerbschaft mit Trimberg und Eppstein herausgetrennt. - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim verliert seinen Status als Reichsstadt und wird an die Herren von Falkenstein verpfändet. - Hessen verliert in der Dernbacher Fehde die Schlacht bei Seibertshausen. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen (St) (--) weigert sich die kaiserfeindlichen Schriften von Papst Johannes XXII in Avignon zu veröffentlichen und wird für seine Unterstützung von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) exkommuniziert. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen (St) (--) krönt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) in Mailand zum König der Lombardei. - Graf Johann von Nassau (St) (--) wird nach dem Tod von Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach (St) (46) Vormund der Witwe Irmengard von Oettingen (St) (--). - Heftige Kampfhandlungen um Burg Wallenfels zwischen Hessen, den Herren von Dernbach und den Herren von Bicken gegen den Grafen von Nassau mit Unterstützung des mainzer Erzbischofs bis 13 28. Burg Wallenfels bleibt unbeschädigt. - In Amtsrechnungen der österreicher Herzöge wird Wein in Ritterwein, guten Wein, Dienerwein, Füllwein, guten Most, Most und Dienermost eingeteilt. - Die Proteste der Bürger von Speyer, der Zünfte, gegen eine vom Rat erhobene neue Steuer artet in blutige Kämpfe mit dem Stadadel, dem Patriziat, aus. - In Mainz wird in der Wirtsstube der Herberge Zum Rad der anwesende Wirt Philipp Zeuge einer notariellen Beurkundung einer katzenelnbogener Urkunde durch die Graf Johann von Nassau seine Herkunft und seinen Ansnpruch auf Burg Katzenelnbogen beweist. - Die mainzer Beginen wohnen auf dem Lorscherhof, dem ehemaligen Hof des Klosters Lorsch in Mainz. - Francesco Sinibaldis de urbe ist mainzer Domherr. - In Frankfurt begleitet Ritter Rudolf von Praunheim Sachsenhausen König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) auf den Romzug. - Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) setzt Gottfried V von Eppstein (St) für eine Schuld von 200 Gulden seinen Anteil an den Burgen Steinheim und Homburg zum Pfand. Graf Eberhard III von Katzenelnbogen (St) schließt mit Graf Gerlach von Nassau (St) ein lebenslängliches Bündnis. Graf Gerlach von Nassau Weilburg (St) (--) bringt sich in den Besitz der Stadt und Burg Katzenelnbogen, die sein Sohn Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--) 13 26 gekauft hat. Graf Gerlach von Nassau (St) (--) verspricht seinem Sohn Graf Johann von Nassau (St) Burg und Stadt Katzenelnbogen nicht wieder an Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) oder seine Erben zurückfallen zu lassen. - Der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck belagert Boppard und die Burg Pfalzgrafenstein und erobert mit Hilfe trierer Truppen die Stadt Gießen, doch Aufstände der Bürger in Gießen ermöglichen es Landgraf Otto von Hessen (St) (45), die Stadt schnell wieder unter seine Kontrolle bringen. - Die englische Königsmutter, Schwester König Karls IV von Frankreich, erobert für ihren 14 jährigen Sohn bei einer Invasion den englischen Thron und lässt für ihren Sohn Eduard III seinen Vater König Eduard II ermorden. - Die Nachkommen von Frauen werden ebenfalls von der Thronfolge ausgeschlossen. - P. Vesconte erstellt seine Weltkarte - Erste frühhumanistische Landschaftsbeschreibung durch Petrarca, ein Beispiel für Naturerlebnis und auf das Selbst. - Der römischdeutsche König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) zieht nach Rom um die Würde des Heiligen Römischen Reiches wieder herzustellen und lässt sich dort zum Kaiser krönen. - In der Schlacht bei Seibertshausen (20 22 wüst) um die Herborner Mark in der Dehrbacher Fehde verliert Heinrich II von Hessen (St) gegen Nassau. - Solms-Königsberg ist falkensteiner Pfandbesitz. - Gräfin Loretta von Sponheim-Starkenburg (St) besiegt Wildgraf Friedrich von Kyrburg (St) (--), der ihr als Frau gegenüber die Urfehde nicht einhält, erneut. - Burg Freienfels kommt in den Besitz von Siegfried von Runkel (St), einem weilnauer Verwandten. - Vor dem kölner Severinstor wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) und seiner Gattin Margarethe von Holland ein achttägiges Turnier eröffnet. - Graf Gottfried von Sayn (St) stirbt im Lager von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) vor Pisa an der Pest. - Der wertheimer Anteil an der Herrschaft Breuberg wird aus der Ganerbschaft mit Trimberg und Eppstein herausgetrennt. - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim verliert seinen Status als Reichsstadt und wird an die Herren von Falkenstein verpfändet. - Hessen verliert in der Dernbacher Fehde die Schlacht bei Seibertshausen. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen (St) (--) weigert sich die kaiserfeindlichen Schriften von Papst Johannes XXII in Avignon zu veröffentlichen und wird für seine Unterstützung von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) exkommuniziert. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen krönt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) in Mailand zum König der Lombardei. - Graf Johann von Nassau (St) (--) wird nach dem Tod von Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach Vormund der Witwe Irmengard von Oettingen (St) (23). - Heftige Kampfhandlungen um Burg Wallenfels zwischen Hessen, den Herren von Dernbach und den Herren von Bicken gegen den Grafen von Nassau mit Unterstützung des mainzer Erzbischofs bis 13 28. Burg Wallenfels bleibt unbeschädigt. - In Amtsrechnungen der österreicher Herzöge wird Wein in Ritterwein, guten Wein, Dienerwein, Füllwein, guten Most, Most und Dienermost eingeteilt. - Die Proteste der Bürger von Speyer, der Zünfte, gegen eine vom Rat erhobene neue Steuer artet in blutige Kämpfe mit dem Stadadel, dem Patriziat, aus. - In der Wirtsstube der mainzer Herberge Zum Rad wird der anwesende Wirt Philipp Zeuge einer notariellen Beurkundung einer katzenelnbogener Urkunde durch die Graf Johann von Nassau seine Herkunft und seinen Ansnpruch auf Burg Katzenelnbogen beweist. - Die mainzer Beginen wohnen auf dem Lorscherhof, dem ehemaligen Hof des Klosters Lorsch in Mainz. - Francesco Sinibaldis de urbe ist mainzer Domherr. - In Frankfurt begleitet Ritter Rudolf von Praunheim Sachsenhausen König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) auf den Romzug.

1326 Wetter: Nach dem strengen Winter schwemmt ein Hochwasser alle Brücken der Île de la Cité in Paris weg, die Insel muss für fünf Wochen mit Booten versorgt werden. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (--) belehnt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) mit dem rheinaufwärtigen Zoll zu St Goar. - Graf Eberhard III von Katzenelnbogen  (St) ist verheiratet mit Agnes von Bickenbach. - Tiefergreifende Besitzauseinandersetzungen im katzenelnbogener Hause. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) beansprucht vergeblich Burg und Stadt Katzenelnbogen das Erbe seiner Schwägerin Katharina von Katzenelnbogen alias Katharina von Kleve, die Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) (--) heiratet. Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) (--) verkauft mit seiner Frau Katharina von Altenbaumburg alias Katharina von Katzenelnbogen (St) und Schwiegersohn Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) (--) Burg und Stadt Katzenelnbogen an Graf Johann von Nassau Weilburg (St) (--). Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) (--) stirbt - Elisabeth von Katzenelnbogen (St), die Frau von Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) stirbt. - Gräfin Katharina von Katzenelnbogen alias Katharina von Kleve (St) ist Besitzerin von Schwalbach. Graf Eberhard von Katzenelnbogen und Johann von Katzenelnbogen besitzen die Stadt Reinheim als Ganerben. - Heinrich von Diez Weilnau (St) verkauft Burg Weilnau und Hahnstätten an seinen Neffen Siegfried von Runkel (St). - Graf Johann von Nassau (St) fällt das innerhalb der Grafschaft Diez gelegene Gut Hahnstätten aus neu-weilnauer Herrschaft zu, und beauftragt Daniel von Langenau die Burg Hohlenfels zu errichten. Graf Gerhard von Diez VII (St) bekämpft den Bau dieser Burg. Graf Gerlach von Nassau (St) erwirbt das Pfandrecht von Weilnau und erweitert seinen Machtbereich von Weilburg nach Süden. - Meister Eckhard verfasst seine Rechtfertigungsschrift. - Der kaiserliche Vogt der Wetterau Graf Gerlach von Nassau (St) erwirbt die Hälfte der Grafschaft Weilnau mit Burg Neuweilnau. - Burg Nollig über Lorch soll bestehen. - Loretta von Sponheim Starkenburg (St) lässt den Wildgrafen Friedrich von Kyrburg solange auf der Starkenburg inhaftieren bis er und sein Sohn Godebert ihr Urfehde schwört. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) und Graf Georg von Veldenz vereinbaren ein gegenseitiges Beistandsabkommen mit jeweils 20 bewaffnete Reitern im täglichen Krieg. - Der machthungrige fuldaer Fürstabt Heinrich  VI von Hohenberg erhebt die Steuern der Stadt Fulda für 7 Jahre um 800 Prozent. - König Ludwig der Bayer (St) (37) lässt die Zollburg Pfalzgrafenstein errichten. - Gottfried von Sayn (St) (--) übergibt die Burgen Braunfels und Hohensolms als Lösegeld an Philipp und Kuno von Falkenstein. - Hartmut von Kronberg erhält ein Burglehen auf Königstein. - Hermann von Heppenheft ist Domherr in Mainz. - Der trierer Erzbischof  Balduin vov Luxemburg (St) verlegt das Augustinerkloster aus Lonnig nach Mayen. - König Ludwig IV von Wittelsbach (St) (45) verpfändet an Weihnachten in München die Reichsstadt Gelnhausen an Ulrich II von Hanau (--) wodurch Gelnhausen den Status als Reichsstadt verliert. - Hexen, Zauberer und Ketzer werden von Papst Johannes XXII Avignon in der bulle super illius specula gleichgesetzt, wodurch Hexerei ein durch die Kirche verfolgbares Bandendelikt wird. - Graf Herinrich III von Nassaus Siegen (St) (--) zerstört die Burg Alt-Dernbach. - Graf Heinrich von Weilnau (St) (--) verlegt seinen Regierungssitz nach Birstein. - Die Herren von Kransberg sterben aus. - Das Deutschordenshaus in Marburg erhält in Gießen Schiffenberg Wald von Graf Gerlach von Nassau Wiesbaden Idstein Weilburg (St) (--), Landgraf Otto von Hessen (St) (44), Hartrad von Merenberg, Luther von Isenburg (St) (--), und den Brüdern Reinhard von Westerburg (St) (--) und Johann von Westerburg (St) (--), den die Deutschordensritter roden und urbar machen dürfen. - In Niederheimbach wird eine Stadtmauer erbaut. - Der zweite Sohn von Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) Ludwig von Wittelsbach verschwindet spurlos als Kleinkind. Pfalzgraf Adolf von Wittelsbach von der Pfalz zieht sich nach Oggersheim zurück und stirbt schon im folgenden Jahr 13 27. - Der klosterbleidenstädter Abt Erwin von Bleidenstadt taucht in Wallau und Dörsdorf auf. - Die mainzer Bürger werden vom Mainzer Domkapitel ausgeschlossen, indem sie zu Feinde der Mainzer Kirche erklärt werden, auch wenn päpstliche Empfehlungen vorliegen. Der mainzer Schultheißensohn Salmann Cleman versucht trotz päpstlicher Empfehlung vergeblich mainzer Domherr zu werden, wird deshalb wormser Domherr. - Das mainzer Domkapitel verabschiedet ein angeblich vergessenes Statut nur noch mindestens ritterbürtige Bewerber aufzunehmen. - Jakob Howas alias von Trier, Hermann von Schöneck und Heinrich von Bienbach sind mainzer Domherren.

1325 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Graf Diether von Katzenelnbogen VI (St) (--) stirbt und seine Mutter, die ehemalige Gräfin von Katzenelnbogen, alias Gräfin Katharina von Kleve (St) (--) und in zweiter Ehe Ehefrau von Raugraf Heinrich von Altenbaumburg (St) (--) übergibt Burg und Stadt Katzenelnbogen an ihren Schwiegersohn Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) (--). Gräfin Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--), die Frau von Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) stirbt. - Der trunksüchtige und geschwätzige kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg beginnt den ersten und einzigen Inquisitionsprozess gegen einenTheologen im Mittelalter Meister Eckhard. - Der homosexuelle englische König Eduard II sendet seinen 12 jährigen Sohn an den Hof seines despotischen Onkels, des französischen Königs Karls IV. - Die Dernbacher Fehde zwischen Nassau und Hessen eskaliert und die hölzerne nassauer Burg Dillenburg wird niedergebrannt. - Die Grafen von Wertheim erwerben Teile der Herrschaft Breuberg im Odenwald. - Burg Alt-Hohensolms wird wie ein Großteil der Ländereien von Graf Johann von Solms (St) von Landgraf Heinrich II von Hessen (St) in der Schlacht vor Wetzlar zerstört und der mainzer Erzbischof Mattias von Bucheck geschlagen, woraufhin sich Johann von Solms (St) einen neuen Lehensherrn sucht und ihn in Gottfried von Sayn (St) findet. - Der letzte Greifensteiner wird Burgmann auf der neuen nassauer Burg Beilstein. - Burg Koppenstein wird von den Brüdern Graf Johann von Sponheim (St) und Graf Simon II von Sponheim (St) aus dem Besitz von Kloster Sponheim herausgelöst. - Die Begine Prous Boneta (30) legt in Montpellier das Geständnis ab, Papst Johannes XXII nicht anzuerkennen. In ihren Visionen hält sie sich für die Gottesmutter Maria und erzählt den Heiligen Geist gebären zu wollen. Sie wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Der Tuchhändler Rulmand Weiß von Limburg wird frankfurter Reichsschlultheiß. - Graf Heinrich von Solms V (St) heiratet Sophie von Ahaus und zieht in Burg Ottenstein ein. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) baut Burg Balduinseck um die Residenz Kastellaun von Graf Simon II von Sponheim zu schwächen. Burg Balduinseck wird im französischen Donjonty erbaut. - Raugraf Heinrich von Altenbaumburg vermacht Burg Naumburg mit u.a. Becherbach, Merxheim, Sulzbach und Lembach seiner Frau und dem Mann seiner Stieftochter Graf Philipp von Sponheim-Bolanden (St). - In Langenstein bei Marburg wird der Theologe und Kirchenpolitiker Heinrich von Langenstein geboren. - Johann Unterschopf wird mainzer Domdekan. - Johann Senn von Münsingen alias Müzingen, Johann von Braunschweig und Lupold von Bebenburg sind mainzer Domherren.

1324 Graf Eberhard II von Katzenelnbogen (St) tritt in die Dienste des böhmischen Königs Johann von Luxemburg (St) (--). Reichenberg werden die Stadtrechte verliehen. Auf Bitte Graf Wilhelms von Katzenelnbogen nimmt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43) die neuerbaute Burg Reichenberg mit dem Dorf Husen (Sankt Goarshausen) in seinen Schutz, stattet die daraus zu errichtende Stadt mit den Rechten und Freiheiten der Stadt Frankfurt aus und verleiht ihr einen dienstags abzuhaltenden Wochenmarkt. - Kaub und Weisel erhalten von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43) das Stadtrecht. - Der venezianische Kaufmann und Weltreisende Marco Polo stirbt in Venedig. - Astronomische Uhr mit Planetarium von Richard Wallingford in der englischen Sankt Albanus Abtei. - Die Hälfte der Burg Schaumburg wird von den Herren von Westerburg an Johann von Nassau Hadamar (St) verpfändet. - Galeazzo Visconti (St) (--) besiegt ein Heer des Papstes mit Unterstützung von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43). - Burg Laneburg und die dazugehörige Stadt Löhnberg wird durch Johann mit der Haube von Nassau-Dillenburg (St) (--) fertiggestellt. - Das Salzhaus, das rechte der drei Gebäude des frankfurter Römers ist ebenso wie das Nachbarhaus im Besitz der vornehmen frankfurter Patrizierfamilie Wanebach und als Haus zum Hohen Homperg bekannt. - Der vom avignoner Papst Johannes XXII in den Kirchenbann gestellte Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43) veröffentlicht im Deutschordenshaus in Frankfurt-Sachsenhausen die Sachsenhausener Appellation, in der er den Anspruch des Papstes auf die Approbation einer Königswahl zurückweist und woraufhin die Zustimmung der Mehrheit der Kurfürsten für die rechtmäßige Wahl eines Königs genügt. - Graf Emicho von Nassau (St) (--) gründet die Stadt Hadamar nach der Abtretung gräflich diezer Hoheitsrechten. Die Tochter Jutta von Nassau Hadamar (St) (--) heiratet Graf Gerhard von Diez (St) (--). - Graf Heinrich von Weilnau (St) verpfändet Neu-Weilnau mit Usingen an Siegfried von Runkel (St) (--). Die weilnauer Linie verkauft ihren Anteil an Diez an die diezer Linie. - Die würzburger Aufrührer werden verbannt. - Der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck besiegt mit Hilfe von Truppen aus dem mainzer Verwaltungsmittelpnkt für Oberhessen Burg Amöneburg Landgraf Heinrich II von Hessen (St) (--) in der Schlacht in den Lahnbergen. - Gräfin Loretta von Sponheim Starkenburg alias Loretta von Salm (St) (--) findet ihren unbequemen Schwager Graf Johann II von Sponheim Pantaleon (St) (--) großzügiger als erwartet ab. - Graf xxx von Sponheim (St) (--) trägt seine neue Burg Winterburg Balduin von Luxemburg (St) zu Lehen auf. - Der nassau-ottonische Zweig etabliert Kloster Altenberg als Familiengrablege und der nassau-walramische das Kloster Klarenthal. - Burg Waldeck wird trierer Lehen. - Gudensberg wird als die Hauptstadt vom Nyderlandt zu Hessen erwähnt. - König Ludwig IV  von Wittelsbach der Bayer (St) (43) gibt die ziemlich verfallene Burg Winzingen seinem Kanzler Hermann von Lichtenberg. - Der deutsche wittelsbacher König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (43) jagt mit Johann von Sayn (St) und seinem Sohn Gottfried in Hachenburg im Westerwald. - Im Streit um die Stammburg Erbach schlagen und ermorden zwei Männer von Schenk Konrad von Erbach, Ganerbe von Eberhard von Breuberg, einen Mann von Schenk Eberhard V von Erbach. - Nach dem Tod seines Vetters Konrad von Erbach ist das Haus Erbach wieder vereinigt und Eberhard von Erbach V beginnt den Besitz seines Hauses zu mehren und tritt häufig als Schlichter auf. - Landgraf Heinrich II von Hessen (St) lässt Burg Wallenfels für die Ritter von Dernbach und die Ritter von Bicken gegen Nassau erbauen. - Die mainzer Walpoden, alias Patrizier Zum Silberberg, besitzen den Hof zum Silberberg gegenüber dem Goldschmiedsplatz. - In Metz werden Feuerwaffen eingesetzt. - Johann Unterschopf ist mainzer Domherr. - In Mainz existiert neben der Antoniterkapelle eine klösterliche Badstube, in der Mutterkornbranderkrankte behandelt werden.

1323 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Eberhard II von Katzenelnbogen (St) (--) ist verheiratet mit Adelheid von Hanau (St) (--). Ritter Hartmut von Kronberg kauft das katzenelnbogener Lehen Rüsselsheim (638). - Burg Habitzheim wird auf Veranlassung des mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck von den Herren von Bickenbach erbaut. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (42) gestattet Graf Gerlach von Nassau (St) den Ort Nassau zu befestigen. Es wird bis 15 46 aber keine Stadtmauer erbaut, sondern nur Tortürme mit Holzpalisaden dazwischen. - Die neue mainzer Burg in Fritzlar wird innerhalb der Stadtmauern erbaut. - Die frankfurter Leonhardskirche erhält Reliquien des heiligen Leonhards und wird nach ihnen umbenannt. - Beim bis 13 28 dauernden Bauernaufstand in Flandern werden die Übergriffe adliger Gerichtsherren, welche Steuern willkürlich einsetzen und ungesetzliche Gerichtsgebühren einziehen, bekämpft, mehrere Burgen ohne Widerstand geplündert und zerstört und sogar die Städte - außer Gent - schließen sich an. - Graf Johann von Solms (St) lässt sich verhängnisvoll vom mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck durch Schutzversprechungen und Geldzahlungen zum Mitstreiter gegen den Landgrafen Heinrich II von Hessen (St) (--) machen, öffnet ihm Burg Hohensolms und macht den mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck zum Lehnsherrn über seine Lande, was seinen Verwandten in Braunfels nicht gefällt und diese zum Gegner halten. - Aufbegehrende würzburger Bürger dringen gewaltsam in den Dom ein. - Fehde zwischen Graf Walram von Nassau (St) und Philipp und Kuno (St) von Falkenstein, der mit Anna von Nassau verheiratet ist. Schiedsrichter ist u.a. Graf Gerlach von Nassau (St). - Der kränkelnde Graf Heinrich II von Sponheim Starkenburg (St) (31), verheiratet mit Gräfin Loretta von Salm (St) stirbt. - Nach dem Tod ihrer Mutter Mathilde von Nassau (St) begraben in Kloster Klarenthal, versöhnen sich ihre Söhne Ruprecht von der Pfalz (St) (14) Adolf (St) (23) und Rudolf II (St) (17) mit ihrem Onkel König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (42). - Die Grindpforte auf einer ehemaligen Sandinsel deren Graben zur Stadt Nassau zugeschüttet war ist ein nassauer Stadturm. - Das frankfurter Bartholomäusstift behauptet gegen die Stadt Frankfurt mit ihrem neuen Leonhardsstift seine Vormachtstellung in der Stadt Frankfurt und verhindert eine Teilung der Pfarrei Frankfurt. - Graf Berthold VII von Henneberg Schleusingen (St) (--) wird bis 13 30 Pfleger und Vormund von Kaisersohn Ludwig der Brandenburger (St) (08). - Hermann von Olm, der Teufel, ist berüchtigt für seine Herrschsucht und Grausamkeit. - Mit dem Tod des Landvogtes der Wetterau, von Eberhard III von Breuberg wird die Herrschaft Breuberg unter Graf Konrad von Trimberg 1/2, den Grafen von Wertheim 1/4 und den Herren von Weinsberg 1/4 aufgeteilt. - Graf Gerlach von Nassau (St) erreicht vom deutschen König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (42) Stadtrechte für Wehen und erbaut eine Stadtmauer. - Der Jude Muskinus ist Leiter der Finanzverwaltung des trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--). - Raugraf Konrad von Stolzenberg (St) (--)wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) mit Burg Naumburg belehnt. - Nach dem Tod ihrer Mutter Pfalzgrafenwitwe Mechthild von Nassau (St) (--), die ihren Schwager König Ludwig von Wittelsbach, der Bayer (St) (42), hasst kommt es zu einer Annäherung zwischen ihren Söhnen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (14), Adolf (St) (23) und Rudolf II (St) (17) und ihrem Onkel König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (42). - In Mainz wird Bertholin de Canali mainzer Dompropst.

1322 Kuno II von Falkenstein (St) (--) ist mit Anna von Nassau Hadamar (St) (--) verheiratet. - Eberhard V von Katzenelnbogen (St) (--) (Ä) wird geboren. - Burg Fürstenberg wird vom mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck (--) belagert. - Der Krieg um die Pfalz wird beendet. - In Frankreich werden Frauen von der Thronfolge ausgeschlossen. - Bernard Gui verfasst sein Ketzerhandbuch Tractatus de practica inquisitoris. - Der deutsche König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41) besiegt durch einen erfolgreichen Hinterhalt von Burggraf Friedrich IV von Zollern Nürnberg und durch Reichsfahnenträger Graf Konrad II von Schlüsselburg, in der Schlacht bei Mühldorf, der letzten Schlacht ohne Feuerwaffen, den Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) und hält ihn bis 13 25 gefangen. Graf Gerlach von Nassau (St) kämpft für Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St), wechselt nach der verlorenen Schlacht bei Mühldorf die Seiten und versöhnt sich mit König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41). Graf Gerlach II von Diez (St) kämpft wegen finanzieller Versprechungen auf der unterlegenen Seite von Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) und gerät dadurch in große finanzielle Nöte, die er durch die Annäherung an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), dessen Burgmann er wird und der ihn aber durch die simple Umbenennung von Stiftshoheiten zu Lehen austrickst, zu beheben sucht. Graf Johann von Sayn (St) und sein Sohn Gottfried von Sayn (St) kämpfen an der der Seite von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41). Der deutsche König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41) versöhnt sich nach der Schlacht bei Mühldorf mit Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) und macht ihn zum Mitkönig. - Graf Gerlach von Nassau (St) kämpft für Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St), - Der avignoner Papst Johannes XXII befürchtet Verweltlichung und verbietet den mehrstimmigen Kontrapunkt in der Kirchenmusik. - Der mainzer Erzbischof Matthias von Bucheck führt bewaffnete Lehnstreitigkeiten mit Landgraf Heinrich II von Hessen (St). - Kuno von Falkenstein (St) und Philipp von Falkenstein (St) nehmen Burg Kalsmunt zu Lehen. - Lombardenhäuser in Oberwesel (636). - Wolfram von Grumbach wird Fürstbischof von Würzburg. - Der spätere mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) wird in der nassauischen Residenz Idstein geboren. - Der klösterliche Eberbacher Hof in Limburg an der Lahn baut eine eigene Kapelle. - Mit dem Tod des mainzer Patriziers Konrad zum Römer stirbt die Patizierfamilie aus. Die Töchter Getza und Elisabeth teilen sich ein großes Vermögen und Besitzungen u.a. in Köln und Stadecken. - Johann von Ggöttingen, Johann de Fontibus, Giso von Yaza und Johann Colonna sind mainzer Domherren. - Kuno von Falkenstein Münzenberg (--) ist mit der Grafentochter Anna von Nassau Hadamar (St) seit kurzem verheiratet.

1321 Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (36) bestellt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) in Angelegenheiten des Mainzer Erzstiftes zu seinem Beauftragten. König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (40) gewinnt Graf Johann II von Katzenelnbogen (St) zum Helfer gegen Friedrich von Habsburg der Schöne und gestattet ihm dafür einen Betrag von 12.000 Mark, die König Ludwig dem Vater von Johann II von Katzenelnbogen (St) Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) schuldete, vom Bopparder Zoll zu erheben. - Graf Berthold III von Katzenelnbogen (J) (St) stirbt. - Die französischen Instrumentalmusiker schließen sich zusammen. - Erbverbrüderung zwischen Ludwig von Isenburg (St) mit Kuno von Münzenberg-Falkenstein (St). - Mainzer Bürger werden mit dem Gebiet außerhalb der Stadtmauer belehnt. - Bernhard von Solms (St) wird Burgmann auf der falkensteiner Burg Münzenberg. - Der für eine kirchliche Ausbildung vorgesehene aber fehdelustige und aus der Art geschlagene und dadurch ständig in finanziellen Nöten befindliche Edle Johann II von Sponheim Pantaleon (St) wird mit der Unterstützung seiner ochsensteiner Verwandtschaft Domherr in Straßburg. - Ein Metzger verprügelt in Bingen den Hund eines Schiffers und löst damit einen Streit aus, in dem vier Ratsherren aus dem Fenster des Rathauses geworfen und 20 weitere getötet werden. Das Strafgericht in Anwesenheit des Kaisers verurteilt die binger Aufrührer mit 120 Hinrichtungen. - Der Edle Johann II von Sponheim Pantaleon (St) wird Mitglied des Domkapitels in Straßburg. - Graf Heinrich von Sponheim (St) (29) stiftet eine jährliche Andacht im Kloster Himmerod möglichereweise wegen seiner Krankheit. - Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne belehnt Graf Philipp von Sponheim Dannenfels (St) mit der ehemaligen bolandener Burg Wildenstein. - Burg Alt-Hohensolms wird von den Grafen von Solms gegen die hessische Burg Königsberg erbaut. - Die Herren von Geroldstein (Wisper) öffnen den Grafen von Katzenelnbogen ihre Burg Geroldstein an der Wisper. - Reinhard von Westerburg (St) erkauft sich den Frieden um Burg Schaumburg mit dem Verkauf seines Gebietes um Burg Balduinstein an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (36). Burg Schaumburg wird durch weitere Rechte für Balduinstein von der Lahn abgeschnitten. - In Marburg wird das Fachwerkhaus Hirschberg 13 erbaut. - Papiermühle an der Donau in Leesdorf. - Schenk Eberhard V von Erbach macht Schenk Konrad von Erbach, Ganerbe von Eberhard von Breuberg, die Stammburg Erbach streitig und lässt gibt nach einer Niederlage eine Sühne nur vor. - Graf Simon II von Sponheim (St) ergibt sich bei der Belagerung der Stadt Kreuznach und der Residenz Kastellaun durch den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), mit dem er einen Friedensvertrag schließt. - Die böhmische Königstochter Jutta von Luxemburg (St) (06) wird mit dem wettiner Friedrich II der Ernsthafte (St) (11) verlobt und auf die Wartburg zu ihrem Ehemann in spe gebracht. - Heinrich von Grumbach ist mainzer Domherr. - In Bad Homburg ist Burghard Binthammer eppsteiner Burgmann.

1320 In Frankfurt bekommt der frankfurter Schultheiß einen zweiten Rat, entweder einen Bürger oder Handwerker. - Pietro Visconte erstellt seine Seekarte der Erde in der Norden oben ist. - In Frankfurt wird der Bornheimer Berg und Praunheim von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (39) im Kampf mit Mainz um die Beherrschung der Strassen nach Osten nach Würzburg hälftig an Graf Ullrich II von Hanau (St) verheiratet mit  der Grafentochter xxx von Hohenlohe (St) und Sohn von Elisabeth von Rieneck (St) und der Beherrschung nach Norden an Graf xxx von Solms (St) verpfändet. - Graf Emich von Nassau Hadamar (St) kauft den eberbacher Zisterziensern ihren Hof in Hadamar und erbaut dort eine Wasserburg. Hadamar wird nassauer Residenz. - In Frankfurt wird der kanalisierte Braubach an der Nordseite des frankfurter Römers überbaut bzw kanalisiert und fließt unterirdisch. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt besitzt ein eigenes Schiff. - Ungarische Goldminen liefern riesige Goldmengen und stabilisieren den Wert von Silber. - Burg Ziegenberg wird von Hessen erobert und an die Familie von Berlepsch verpfändet. - Kuno II von Falkenstein (St) wird auf Burg Falkenstein geboren. - Der Abt des Klosters Bleidenstadt Hugbert ist berühmt für sein Wissen um weltliche Wissenschaften. Er beendet seine Chronik des Klosters Bleidenstadt. - In der Herrschaft Herschbach existiert Burg Herschbach. - Die nassauer Burg Beilstein wird erbaut. - Herzog Eduard von Geldern nimmt seinen Vater Rainald von Geldern gefangen und hält ihn 11 Jahre in Haft. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (39) besucht Graf Rudolf von Wertheim in dessen Burg Wertheim, wo dieser ihn um die Freiheitsrechte für seine Stadt Wertheim bittet. - Zwischen Mainz und Köln gibt es eine Papiermühle am Rhein. - Die hanauwertheimer Burg Prozelten wird mit ihrem gesamten Besitz von der Witwe Elisabeth von Wertheim an den Deutschen Orden übergeben. - Im ehemaligen diezer Kloster Thron leben 60 Nonnen. - Über Burg Bosselstein wird Burg Oberstein erbaut. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) erobert den sponheimer Ort Sprendlingen und belagert die Städte Kreuznach und die Residenz Kastellaun von Graf Simon II von Sponheim (St). - In Mainz wird das Kaufhaus Brand am Brandplatz durch nichtadeligen mainzer Erzbischof Peter von Aspelt gefördert. - In der Reichsstadt Wetzlar lebt der Ratsherr, Bürger und Wollenweber Gerhard Richwin. - Der klosterbleidenstädter Mönch Hugbert von Bleidenstadt, der als weltlicher Wissenschaftler und besonders für seine Geschichtskunde berühmt ist, beendet seine Chronik über das Kloster Bleidenstadt. Die Chronik geht verschollen. - Simon Muchelin wird mainzer Domscholaster. - Bertram von Bleichenbach, Ernst von Trier und Ernst Mohr von Münstermaifeld sind mainzer Domherren. - In Kloster Thron leben 60 Nonnen.

1319 Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) erhält vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (34) die Genehmigung zum Bau der Burg Reichenberg. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) verpfändet den Templerhof in Mainz an Kloster Eberbach, dem das auf der gegenüberliegenden Rheinseite für die weiblichen Familienmitglieder der ingelheimer Pfalzministerialen zuständige Zisterziennserinnenkloster Engelthal bei Ober-Ingelheim unterstellt ist, dem der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt große Geldmittel vermacht, womit es reich wird. - In Zürich müssen nicht verkaufte tote Fische am Abend weggeschafft werden. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (34) beginnt eine Fehde gegen Reinhard von Westerburg (St) (--)mit einem neuen Kampfmittel? und verpflichtet dazu seinen Vasallen Rorich von Rennenberg. - Burg Balduinstein an der Lahn wird vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (34) auf westerburger Land und als Trutzburg gegen Burg Schaumburg erbaut. Die Nassauer und Sponheim sind mit Friedrich dem Österreicher verbündet und deshalb zur Neutralität verpflichtet. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich VI von Hohenberg errichtet eine zweite Burg innerhalb der Stadt Fulda, woraufhin die Bürger mit Hilfe des Klostervogts Graf Johann von Ziegenhain beide Burgen samt Turm und Ringmauern erstürmen und zerstören, von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (38) mit der Reichsacht belegt werden und die zweite Burg wieder aufbauen müssen. - Herzog von Oberbayern und Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (55) stirbt. Seine Frau Mathilde von Nassau (St), die ihren Schwager König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (38) hasst, und die Söhne Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (10) Adolf (St) (19) und Rudolf II (St) (13) kommen unter die Vormundschaft des Grafen Johann von Nassau Dillenburg (St) (--), einem Anhänger der habsburgösterreichischen Partei. Adolf  (19) wird nur formal Pfalzgraf. Die Herrschaft übt sein Onkel König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) aus. - In Altweilnau. gibt es eine Waldeisenschmiede. - Der Mainzer Dom wird durch die Fertigstellung des Anbaus der südlichen Kapellenreihe eine 5 schiffige Pfeilerbasilika in der hauptsächlich Privatandachten vor den gestifteten Altären von den jeweils zugeordneten Domherren gehalten werden. - Anna, die Tochter von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (38) stirbt im Kindesalter im Kloster Kastl und wird dort einbalsamiert. - Graf Ruprecht von Virneburg verpfändet die Burg Altwied an Graf Gottfried von Sayn (St). - Dietrich von Katzenelnbogen ist mainzer Domherr.

1318 Landesteilung zwischen Graf Berthold III von Katzenelnbogen (St) (--) und Eberhard II von Katzenelnbogen  (St) (--). Die Mönche von Kloster Gronau im Taunus gewähren größere Beträge zum Bau eines Altars in Bensheim. - Landesherr Graf Gerlach von Nassau (St) ergreift Partei für den habsburger Gegenkönig Friedrich der Schöne. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) belagert untersützt von Gottfried IV von Eppstein  (St) (--) Wiesbaden und versucht vergeblich die Stadt von Graf Gerlach von Nassau (St) Wiesbaden auszuhungern. Gottfried IV von Eppstein  (St) (--) erhält dafür in Oppenheim Stadtrechte für Eppstein. Da Graf Gerlach von Nassau (St) zur Zeit Feind von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) ist hat er keine Schutzklausel, die vor der Abwanderung nassauer Bauern als freie Bürger nach Eppstein bewahrt. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) belagert vergeblich die Burg Scharfenstein. - Kloster Klarenthal wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) verwüstet. Königin Imagina von Nassau stirbt (St) im Kloster Klarenthal. - Der Spruchdichter Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob stirbt in Mainz. - Straßburg erhält sein Rosenfenster. - Anton von Dalberg aus dem Stammhaus, dem später benannten Dalberger Hof in Worms, überträgt seinem Vetter Johann Kämmerer von Worms Besitz und Namen. - Der katzenelnbogener Truchsess in der Obergrafschaft Arnold von Sayn (St) (--) treibt zum Teil widerrechtlich Gelder und veruntreute Gefälle ein. (6074) - Johann von Molsberg wird bis 13 66 Propst in Limburg an der Lahn. - Wetzlar erhält ein achttätiges Messerecht - Die trierer Erbmarschallwürde fällt nach einer Erbteilung an Hermann II von Helfenstein, den Herrn der Burg Sporkenburg. - Der Arzt Johannes Hake wird Leibarzt des trierer Erzbischofs Balduin von Luxemburg (St) (33). -  Gerlach Grans von Heppenheft Rheinberg beurkundet einen Grundstücksverkauf von Eigengütern in Frankfurt Sossenheim, die von Graf Gerlach von Nassau (St) (--) lehnrührig waren. - In Mainz ist Albrecht von Sachsen mainzer Domherr. - In Frankfurt ist Rudolf von Praunheim Ritter von Sachsenhausen. - In Frankfurt ist es auf den Strassen so schmutzig, dass sich die die Geistlichen des Bartholomäus-Stifts und des Leonhards-Stifts sich bei schlechtem Wetter von gegenseitigen Besuchen befreien. - In Frankfurt gibt es an Vorstaädten alias Umgebung: Sachsenhausen, Hohenrode und Zu den Gärten.

1317 König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) nimmt von dem allgemeinen Zollverbot am Rhein von Speyer bis Köln nur drei Zölle darunter die beiden katzenelnbogener von St Goar und Boppard aus. - Da Getreide knapp ist verbietet König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) das Brauen von Bier. - Graf Emich von Nassau Hadamar (St) wird zum Vormund von Graf Gottfried von Diez (St) bestellt. - Der ehemalige königliche Kanzler Bischof Johann von Straßburg befiehlt dem Klerus grüne, gelbe und rote Schuhe zu tragen. - Die Brüder Graf Friedrich V von Leiningen (St) und Graf Gottfried von Leiningen Hartenburg (St) (--) teilen die Grafschaft Leiningen. - Der Bischof von Cahors wird hingerichtet, weil er mit einem angeblich jüdischen Magier und einigen anderen zwielichtigen Figuren ein Komplott zur Ermordung des Papstes geschmiedet haben soll. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) beauftragt Philipp d. J. von Falkenstein (St) mit dem Schutz des frankfurter Königsforstes. - Die Madenburg ist Eigentum von Graf Friedrich V von Leiningen (St) (--). - Der avignoner Papst Johannes XXII verdammt die Alchemie als Teufelszeug. - Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (43) gibt nach einer Reihe von militärischen Niederlagen in aussichtsloser Lage seine Herrschaftsansprüche gegen seinen Bruder König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) auf. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) besetzt die Rheinpfalz auf Grund des mit seinem Bruder Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (43) abgeschlossenen Vertrages mit Waffengewalt und beginnt damit einen Krieg, der bis 13 22 andauert. - Heinrich von Diez Weilnau (St) verpfändet die Hälfte von Dehrn an Siegfried von Runckel (St) (--). - Venedig versucht von einem deutschen Glasmacher das Geheimnis der Herstellung von Glas für Spiegel zu erfahren, was dieser ablehnt und bei seiner Flucht nur Asche von Farnkräuter zurücklässt. - Im sayner Altenkirchen wird eine Burg errichtet. - In Kloster Klarenthal sind Franzikanermönche Beichtväter der Nonnen. Sie leben in einem Haus vor dem Kloster. - In Bacharach wird ein Landfrieden getroffen den Reinhard von Westerburg (St) gegen den trierer Kurfürst Balduin von Luxemburg (St) (32) nicht einhält. - In Limburg an der Lahn zieht das Kloster Windsbach von den Lahnauen in den Schutz der Stadtmauern an der Diezer Pforte. - Der Wohnturm auf Burg Rockenberg wird von Johann von Bellersheim erbaut. - Minoriten in Wetzlar. - Die kirchlichen Kalenderdaten mit ihren Festen stimmen nicht mit den astronomischen Erscheinungen, wie der Wintersonnenwende überein. - Der Templerbesitz zwischen Niederheimbach und Oberheimbach wird dem Johanniterorden übergeben. - Perceval Condominus de Bargis, Wildgraf Hartrad, Johann Button, Johann Brömser von Rüdesheim, Hugo Morcelli und Gottfried von Waldeck sind mainzer Domherren. - Mainz erhält das Stapelrecht. - Darmstadt taucht als villa Tarnstat in einem würzburger Lehnsbuch auf. - In Frankfurt Oberrad  ist der wetterauer Landvogt Eberhard von Breuberg (--) Pfandbesitzer des Ortes.

1316 Wetter: Nach langen sommerlichen Regenfällen bis 13 18 führen Mißernten und Viehseuchen zur ersten großen Hungerkatastrophe des Jahrtausends. Mehrere Jahrzehnte dauert das schlechte Klima an. - Die mittelrheinische Burg Sterrenberg geht an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--). In Mainz kauft Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) den Templerhof. - Der Günstling des französischen Hofes und Sohn eines Schuhmachers Jakob von Cahors wird in Avignon zum Papst Johannes XXII gewählt und unterstützt König Philipp den Schönen von Frankreich im Kampf gegen die Templer um sich deren Reichtum anzueignen und gegen den römischdeutschen König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35). - König Robert von Neapel überredet Papst Johannes XXII dazu keinen der beiden deutschen Könige anzuerkennen um seine Vorherrschaft in Italien zu festigen und Generalkapitän des Kirchenstaates zu bleiben. - Kuno von Hattstein ist Mitglied der Burgmannschaft von Neu-Weilnau. - Der neue Papst in Avignon Johannes XXII hebt das Turnierverbot auf. - Burg Rockenberg wird von Ritter Johannes von Bellersheim erbaut. - Der italienische Dichter Dante unterstützt in seinem Werk Monarchie den Kaiser als obersten Herrscher und trennt davon die geistliche Herrschaft des Papstes ab. - Baubeginn der mainzer Burg Rheinstein um das Bauverbot für die hohenfelser Raubritterburg Sooneck zu kontrollieren. - Ulrich II von Hanau (St) kauft die Hälfte des Gerichts Schlüchtern von den Grafen von Rieneck. - Ritter Eberhard Brenner von Lahnstein erhält von Graf Gerlach von Nassau (St), seinem Bruder Graf Walram von Nassau Weilburg (St) und Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) Burg Rheinberg. - Der Edelknecht Johann von Kronberg bekriegt Kloster Eberbach. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) zwingt Ritter Stephan von Waldeck aus der Familie seiner Ehefrau zur Urfehde. - In Limburg an der Lahn wird das Wilhelmitenkloster Windsbach gegründet. - Ulrich II von Hanau (St) kommt in den Besitz ver Burg Brandenstein. - Die Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden (13) wird aus dem Kloster geholt und mit dem Richterssohn Ademar Ulf Gudmarsson verheiratet. - Die Grube Calsmunt bei Wetzlar liefert Eisenerz. - Burg Ottenstein wird vom Edelherren Otto von Ottenstein erbaut. - Mit dem Tod von Heinrich von Ziegenberg fällt die Herrschaft Ziegenberg an Hessen. - Gerlach Grans von Heppenheft kauft zusammen mit seiner Frau Agnes die an Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) (--) und Graf Walram von Nassau Weilburg (St) (--) verlehnte Burg Rheinberg im Wispertal. - Simon Muchelin, Hermann von Heppenheft, Konrad von Ansenburg, Konrad von rietberg, Konrad von STeckelberg Johann von Wartenberg genannt Kolb und Nikolaus Capiciae de urbe sind mainzer Domherren.

1315 Wetter: Ungewöhnlich schwere Regenfälle bis 13 17 führen zu einem Massensterben, bei dem mehr als 10% der Bevölkerung sterben. - Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) kommt auf dem Reichstag von König Friedrich von Habsburg der Schöne (St) (26) in Basel bei einem Ritterturnier durch einen tödlichen Stoß von Ritter Gerhard von Gebweiler ums Leben. - Der wittelsbacher König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (34) bestätigt Graf Berthold III von Katzenelnbogen  (St) alle Privilegien, die sein Vater Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) von den königlichen Vorgängern erhalten hat und verpfändet ihm für eine Schuld von 1.200 Mark Silber die Bacharacher Zolleinkünfte mit 2 Tournosen je Fuder rheinabwärts transportierten Wein oder gleichwertiger Kaufmannsgüter. Als Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) auf dem Baseler Turnier tödlich verunglückt, geht Burg Sterrenberg an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg, der mit Diethers Bruder Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) verbündet ist, verloren. - Eine schweizer Bauernarmee, der Vorgänger der Schweizer Garde, schlägt folgenschwer in der Schlacht am Morgarten das zahlenmäßig überlegene Heer des österreicher und steierer Herzogs Leopold von Habsburg (St) durch unehrenhafte und unritterliche Kampftaktiken, Hinterhalte und den vorwiegenden Einsatz von mit der neuentwickelten Hellebarde bewaffneten Infanterie, und führt damit ein neues Kriegsziel, die Vernichtung des Gegners statt Gefangennahme und Lösegeldforderungen, ein. Die Kampfhandlungen ziehen sich mit Unterbrechungen bis 14 74 fort. Die Niederlage in der Schlacht am Morgarten verschafft Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (34) den entscheidenden Vorteil im Kampf um die Königswürde gegenüber den millitärisch stärkeren Habsburgern. - Gerlach Grans von Heppenheft gelobt den Grafen von Katzenelnbogen die Öffnung der Burg Heppenheft. Gerlach Grans von Heppenheft bestätigt er in einer Urkunde, daß er Burg Lichtenberg für die Gräfin von Katzenelnbogen innehat und gelobt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) ein- und auszulassen. - Neubau der Burg Rheinberg unter katzenelnbogener Regie. - Im landgräflich-hessischen Amt Reichenbach nutzt der Landgraf von Hessen die ziegenhainer Stammburg Reichenbach als Jagdschloss. - Die steinerne Lahnbrücke in Limburg wird unter Gerlach II von Isenburg Limburg (St) nach mehr als 40 Jahren Bauzeit fertiggestellt. - Reinhard von Westerburg (St) übernimmt die Herrschaft der Söhne seines verstorbenen Bruders Siegfried von Westerburg (St) (--). - Die frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) erhält einen Chor. - Gräfin Loretta von Salm (St) heiratet Graf Heinrich von Sponheim (St) (23) und erhält Burg Herrstein u.a. ein jährliches Schmuckgeld als Mitgift. - Der 18jährige Dominikaner Heinrich Seuse alias Süß hat in Koblenz ein mythisches Bekehrungserlebnis. - Der Bischof von Speyer Emich von Leiningen (St) erzwingt gewaltsam die Visitation des speyerer Domstiftes. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt erhält das Öffnungsrecht an Burg Waldeck. - Dietrich II von Runkel (St) wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (34) mit der Reichsburg Kalsmunt belehnt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (30) erbaut Burg Baldenau mit einem 24 Meter hohen Bergfried und plant eine Stadt. Der Plan scheitert. - Emmerich vom Stein, Konrad von Grumbach, Eberhard vom Stein Oberstein und Dietrich Knebel von Katzenelnogen sind mainzer Domherren.

1314 Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) (--) ist bei der Königskrönung des Gegenkönigs Friedrich von Habsburg der Schöne anwesend für dessen Erhebung er vorher tätig war. Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) heiratet in zweiter Ehe Agnes von Waldeck und zeugt mit ihr den gräflichen Nachfolger Eberhard V von Katzenelnbogen (St) (--). - In Bacharach wird beschlossen Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33) zum deutschen König zu wählen. - In Frankfurt wählen Mainz, Trier, Brandenburg, Sachsen und Böhmen den wittelsbacher Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33). zum deutschen König, allerdings gegen den Willen des kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg und der Pfalz, die am gleichen Tag den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen, der mit seinem Heer vor Frankfurts Toren in Sachsenhausen steht, zum Gegenkönig wählen und damit einen Bürgerkrieg auslösen und den frankfurter Klerus in einen kaiserlichen und einen päpstlichen spaltet. - Der Templerorden wird verboten. Der Komtur der Templer Wildgraf Hugo von Salm wird mainzer Domherr (St) (--). - Der letzte Herr von Greifenstein zieht nach Köln. - Der kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg krönt den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen (St) (25) im Bonner Münster zum deutschen Gegenkönig, da sich Aachen weigert. - Hachenburg erhält das Stadtrecht. - Die Grafen von Sayn erhalten für den Ort Weltersburg Stadtrechte und errichten eine Ringmauer mit zwei Türmen (Efeuturm). - Graf Gottfried von Sayn (St) (--) erhält Stadtrechte für Altenkirchen. - Kurköln erwirbt die benachbarte Grafschaft Hülchrath zwischen dem Ober- und dem Niederstift. - Der Sohn des verstorbenen Königs Albrecht von Habsburg (St) (--) Heinrich (St) (15) heiratet Elisabeth von Virneburg (11). - Der neue Bischof von Speyer wird Graf Emich von Leiningen. - Die Harfenburg der verarmten Harfenburger wird von Pfalzgraf Rudolf an Albrecht von Hirschhorn verpfändet. - Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) (--) kämpft mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (29) um die Reichspfandschaft Burg Sterrenberg, wobei die darunterliegende Kapelle beschädigt wird. - Der bozener Kaufmanns Heinrich Kunter lässt die Schlucht zum Brennerpass mit einem Saumpfad gangbar machen. - Gräfin Kunigunde von Wertheim (St) (--) heiratet in zweiter Ehe Gerlach II von Isenburg Limburg (St). - Philipp von Falkenstein, der Ältere (St) (--) Herr von Münzenberg besitzt als montaubaurer Burgmannlehen einen Hof in Freiendiez und eine Mühle in Diez. - Der speyerer Bischof Emich von Leiningen (St) (--) erzwingt sich mit Waffengewalt seinen Amtsantritt als Bischof im Dom in Speyer. - Der Graf von Sponheim Kreuznach unterstützt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33) während Graf von Sponheim-Strarkenburg Gegenkönig den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen unterstützt. - Die klosterdierstein Meisterin Jutta von Diez (St) (--) mischt sich unerwünschterweise stark in die Abgabenpolitik ihres Verwandten Graf Gottfried von Sayn (St) (--) ein, dass er das sogar in der Schenkungsurkunde vermerkt. - In Mainz erlaubt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33) den mainzer Bürgern das Haus Zum Kaufhaus zu erbauen, wo durch das Stapelrecht die Waren drei Tage zum Verkauf angeboten werden müssen. Zum Brandschutz wird auf Holz verzichtet. Eine Kammer aus Quadersteinen über dem Eingangstor für die Einnahmen erhält eine eiserne Tür. - Wilhelm von Aspelt ist mainzer Domherr.

1313 Wetter: Pest in Mainz. Es sterben 16.000 Einwohner. - Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (35) stirbt bei der Belagerung der italienischen Festung Siena an Malaria. Sein Heer löst sich auf. - Die Grube Stahlberg bei Siegen im Siegerland fördert Eisenerz und Kupfererz. - Stadtrechte für Königstein. - Gottfried III von Hohenlohe-Brauneck verkauft die Ronneburg an den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt. - In Kloster Sponheim genehmigt sich der Abt Privateinkünfte. - Wilfried von Rannenberg und seine Schwiegermutter Kunigunde von Rannenberg, die als Vögtin fungiert werden von der Abtei Seligenstadt wegen von ihr veruntreuten Erbschaftssteuern, die aber von Kunigundes Knechten mit Gewalt erzwungen werden wegen Raub verklagt. - Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) besiegt den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen (St) (24) in der Schlacht bei Gammelsdorf und lässt alle Gefangenen sofort wieder frei, was ihn als erfolgreichen Heerführer, der aber keinen Profit daraus zieht bei der Bevölkerung im Ansehen schädigt. - Schenk Konrad von Erbach, Ganerbe von Eberhard von Breuberg, Werner von Lisberg und Erkinger von Frankenstein treten in die Dienste des bayerischen Herzog Ludwig IV von Wittelsbach (St) (32) um ihren Besitz wieder zu erhalten. - Der Tod von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (35) rettet Graf Eberhard von Württemberg (St) (48) vor einer Niederlage durch Reichslandvogt Konrad von Weinsberg. - Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) (--) kauft Burg Hainchen von Friedrich vom Hain, einem alten Adelsgeschlecht in und um Nassau. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (28) wird auf Heldenbildern vom Romzug als bewaffneter Kämpfer, der seinem Gegner den Kopf spaltet, dargestellt. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (28) nimmt die katzenelnbogener Burg Sterrenberg nach schweren Kampfhandlungen ein. - Gräfin Jutta von Diez (St) wird Äbtissin in Kloster Dierstein.

1312 Wetter: Katastrophenjahr für die Ernte mit anschließender Teuerung. - Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) (--) erhält für Katzenelnbogen, Lichtenberg und Bieberau von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (--) Stadtrechte. Graf Gerhard von Katzenelnbogen wird Graf und stirbt. - Landgraf Otto von Hessen (St) (--) schließt während der Dernbacher Fehde mit mehreren Mitgliedern des Hauses Nassau einen Vergleich mit der Verpflichtung in Zukunft keine Burgen mehr gegeneinander zu bauen, und dass die Nassauer die Herren von Dernbach und Wilnsdorf in ihren Rechten nicht einschränken dürfen. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) setzt sich gegen den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt in der Frage um Zwingenberg unter Vermittlung von Graf Johann von Sponheim (St) (--) und von Graf Georg von Veldenz (St) (--) durch. - Die Grafentochter Anna von Nassau Hadamar (St) ist seit kurzem mit Kuno von Falkenstein Münzenberg (--) verheiratet. - Johann von Isenburg Limburg (St) (--), der viele Kirchen und die steinerne Lahnbrücke in Limburg erbauen lässt, stirbt. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich von Weilnau (St) (--) residiert in der neu erbauten Burg neben dem Kloster Fulda, aber ausserhalb der Stadt Fulda. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) ist Burgmann in Lahnstein. - Philipp von Falkenstein (St) (--) erhält von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (34) die eingezogene Grafschaft Wetterau/Nürings. - Rom hat noch knapp 20.000 Einwohner. - Der Erbprinz Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz (St) (--) stirbt. - Graf Berthold VII von Henneberg Schleusingen (St) (--) erhält die Veste Coburg. - Der mainzer Burggraf Peter von Olm erweitert die St Laurenziburg in Olm. - Graf Gerlach von Nassau (St) (--) begleitet Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (35) auf dessen Romzug. - Die Herren von Bickenbach verkaufen ihre nassauer Güter in Niederwalluf, Weilbach, Massenheim und Wicker an den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt. - Das bamberger Domstift verkauft einen mainzer Hof Geissenheim von zwei ledigen Frauen, die dort ein Erziehungsanstalt für höhere Töchter betreiben an das Kloster Arnsburg. - Der Templerorden wird aufgelöst und die Komtureien Mainz und Mühlheim an die Johanniter übergeben.

1311 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - In Frankfurt übernehmen zwei vom Rat der Stadt gewählte Bürgermeister die administrativen alias Verwaltungsfunktionen des Schultheißen. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) stirbt und wird als erster hochrangiger Laie in Kloster Eberbach bestattet. Jutta von Katzenelnbogen (St) (--) wird Äbtissin in Kloster Kaufungen. - Älteste datierte italienische Seekarte. - Gräfin Richardis von Nassau (St) (--), Tochter von Walram II von Nassau, stirbt im Kloster Klarenthal. - Philipp IV von Falkenstein (St) (--) belehnt die Edlen Kulmann und Hermann von Offenbach mit dem Dorf Roden. - In Frankfurt werden zwei Bürgermeister gewählt. Der ältere von den Schöffen und der jüngere von den Ratsherren. Die Schöffen entscheiden bei Zivilfällen, der ganze Rat bei Kriminalfällen. - Die raugräfliche Burg Simmern wird erwähnt. - Burg Württemberg wird von den benachbarten Reichsstädten zerstört. - Landgraf Otto von Hessen (St) beerbt seinen in Kassel an der Pest gestorbenen Bruder Landgraf Johann von Hessen (St) (--) in Niederhessen und erhält ganz Hessen, verzichtet aber zugunsten seines Bruders dem münsteraner Bischof Ludwig von Hessen auf die Residenz Marburg und richtet sich seine Residenz in Kassel ein. - Matteo Visconti (St) (--) wird nach dem Aufstand von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (33) als Vikar in Mailand wiedereingesetzt. - Am Weißbach beim nassauer Siegen wird eine Eisenerzhütte mit Wasserkraft betrieben. - In Trier wird auf einem Provizialkonzil Komtur des Templerordens, Wild- und Rheingraf Friedrich von Grumbach (St) (--) bei Meisenheim mit weiteren 19 Zeugen verhört. Da keine Anschuldigungen vorgebracht werden wird der Templerorden in Trier freigesprochen. - Während die Anklage gegen die Templer in Mainz während eines Provinzilkonzils verhandelt wird, stürmt Wildgraf Hugo von Salm (St) (--) alias Hugo von Grumbach Waffen klirrend den Kapitelsaal des mainzer Doms und protestiert gegen die Maßnahmen gegen den Templerorden. Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt verschleppt das Verfahren und kommt mit dem Papst und dem französischen König in Konflikt. - Gottfried IV von Eppstein (St) (--) nimmt am Romzug von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (33) teil und zieht mit ihm in das eroberte Brescia ein. - Walram von Luxemburg (St) (--) stirbt bei der Belagerung von Brescia. - Schenk Eberhard von Erbach VI erhält von Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (--) seine Stammburg Erbach nur als Pfand mit Gottfried von Bickenbach und Werner von Lisberg für die Beteiligung an Kriegszügen in Böhmen zurück. - Der Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden (08) erscheint im Kloster der gekreuzigte Jesus Christus. - Erbtochter Gräfin Lukardis von Ziegenhain heiratet Graf Johann von Ziegenhain (St). - In Frankfurt findet dienstags und samstags, von 06:00 - 13:00 Uhr ein Wochenmarkt auf dem Römerberg, dem Alten Markt bis hinter das Pfarreisen, um den Dom herum, auf dem Kräutermarkt, dem Töpferhof und dem Garküchenplatz statt. Samstags dauert der Wochenmarkt bis 18 Uhr und im Winter beginnt er erst um 7 Uhr. - Der Templerorden wird in Mainz für unschuldig erklärt. - Der Spruchdichter Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob widmet dem rostocker Ritterfest Verse. - Die Gerbermühle wird von Philipp von Falkenstein (St) und Philipp von Münzenberg (St) gegründet. Lehnsnehmer wird die Familie Ovenbach. - In Frankfurt Oberrad gibt es den Strahlenberger Hof später Wasserhof.

1310 Wetter: Nasskalter Sommer führt zu großen Ernteeinbrüchen besonders beim Wein. - Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) (--) begleitet den Graf von Luxemburg und römischdeutschen König Heinrich VII von Luxemburg (St) (32) auf seiner Romfahrt und gehört zur engeren Umgebung des Königs. Graf Diether VI von Katzenelnbogen (St) (--) soll Burg Sterrenberg aushändigen, verweigert es jedoch. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (25), Graf Heinrich von Sponheim (St) (--) und sein Bruder Graf Johann II von Sponheim Starkenburg (St) (--) begleiten König Heinrich VII von Luxemburg (St) (32) auf seiner Romfahrt. - Frankfurt wählt seine ersten Bürgermeister. - Gräfin Katharina von Katzenelnbogen begleitet ihren Mann Graf Diether VII von Katzenelnbogen (St) (--) nach Genua in Italien (521). Der Zug führt über Asti. - Graf Berthold VII von Henneberg Schleusingen (St) (--) wird in den Fürstenstand erhoben und die Grafschaft trägt den Titel gefürstete Grafschaft Henneberg. - Hartrad von Merenberg VI verkauft die Calenberger Cent und das Gericht Löhnberg an Nassau. - Durch die starke Nachfrage nach Rosenkränzen erhält Lübeck eine selbständige Bernsteindreherzunft, deren Handwerksbezeichnung Paternostermacher ist. - Der kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg (St) (--) versucht vergeblich die Grafschaft Kleve als erledigtes Lehen einzuziehen. - Johann von Limburg (St) (--) verkauft seine Burg Frauenstein. - Graf Diether VII von Katzenelnbogen (St) (--) ist Burgmann in Lahnstein. - Graf Diether VII von Katzenelnbogen (St) (--) befindet sich mit dem trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--) auf dem Italienzug von König Heinrich VII von Luxemburg (St) (32) und wird dort von ihm zum Weihnachtsfestmahl eingeladen. - Heinrich II von Helfenstein erhält die von Graf Otto von Nassau (St) (--) völlig zerstörte Sporkenburg des Heinrich von Lahnstein, dem späteren Zentrum der Herrschaft Helfenstein-Sporkenburg vom trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (25) als Lehen. - Ritter Johann von Heppenheft ist Burggraf in Kaub. Gerlach Grans von Heppenheft ist an Katzenelnbogen gebunden und tritt als Zeuge und Bevollmächtigter von Graf Diether VII von Katzenelnbogen (St) (--) auf. - Der Herr von Hunolstein ist Teilnehmer am Romzug. - Bei der Kinderhochzeit von Speyer vermählt Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (32) seinen Sohn Graf Johann von Luxemburg (St) (14) mit Elisabeth von Böhmen (18). - Graf Johann von Luxemburg (St) (14) versucht vergeblich die neureiche Silberstadt Kuttenberg zu erobern und gesteht den böhmischen Adeligen zu Ämter nur aus heimischen Adel zu besetzen. - Rheingraf Johann vom Stein heiratet die Erbtochter der Wildgrafschaft von Daun und Grumbach Wildgräfin Hedwig. - Der französische König Philipp IV annektiert das seit 10 32 zum HRR gehörige Lyon. - Reichsacht über die Grafen von Öttingen. - Der Richterstochter Mystikerin Birgitta von Schweden (St) (08) erscheint im Kloster die Jungfrau Maria, die ihr eine Krone auf den Kopf setzt. - Philipp IV von Falkenstein (St) (--) erwirbt Burg Kransberg. - Mit der Heirat von Rheingraf Johann von Daun (St) (--) mit Hedwig erlangen die Rheingrafen den Wiederaufstieg vom Abstieg 12 79. - Eberhard von Schönborn ist trierer Domherr. - Konrad III Broemser von Rüdesheim wird bis 13 39 mainzer Domherr. - Johann von Kleve wird mainzer Domscholaster. - Heinrich von Monreal, Johann von Kleve und Bertholin Canali de Bergamo sind mainzer Domherren. - Die Familie von Cransberg alias Cranperk stirbt aus. Die Besitzungen fallen an Eppstein. - Die Grafen von Battenberg sterben aus.  - In Frankfurt Eschersheim gibt es eine Brücke über die Nidda.

1309 König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) erneuert die Verpfändungen des bopparder Reichszolles durch König Rudolf und König Albrecht von Habsburg an Graf Eberhard von Katzenelnbogen. - Die Stadt Trier muß die Gerichtsbarkeit des trierer Erzbischofs und Kurfürsten Balduin von Luxemburg (St) (24) anerkennen. - Die Zerstrittenheit des römischen Adels treibt Papst Clemens V dazu den heiligen Stuhl nach Avignon zu verlegen. Die Herzogin von Perigord ist seine Konkubine. - König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) verpfändet Boppard an seinen Bruder den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (--), somit ist Boppard keine Reichsstadt mehr. - Durch den Verkauf der Wasserburg Dernbach an und den Erhalt als Lehen von Otto von Hessen (St) (--) schützen sich die Herren von Dernbach gegen Nassau während der Dernbacher Fehde. - König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) verschafft seinem Sohn Johann den Königstitel von Böhmen und begründet die luxemburger Vormachtstellung im HRR. - Ulrich II von Hanau (St) (--) heiratet Agnes von Hohenlohe, Tochter des Kraft von Hohenlohe I. - Die Deutschordenskirche in frankfurter Sachsenhausen wird erbaut. - Graf Heinrich von Sponheim Bolanden (St) (--) ist Hofrichter König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31).- Herzog Johann von Schwaben, der Königsmörder, wird in Speyer geächtet und bleibt verschollen. - Ruprecht bei Rhein (St) (--) Sohn von Pfalzgraf Rudolf von der Pfalz und Mechthild von Nassau, Tochter von König Adolf von Nassau (St) (--) wird in Wolfratshausen geboren. - Landgraf Johann von Hessen (St) (--) in Niederhessen erobert das in braunschweigschem Pfandbesitz befindliche Gudensberg und zwang Herzog Albrecht II zu Annahme des Pfandgeldes. - Wilicho von Runkel (St) (--) wird Abt von Kloster Sponheim. - Wilicho von Runkel (St) (--) alias Willicho von Westerburg, Bruder der Gräfin von Sponheim-Bolanden wird nach langer lebensgefährlicher Krankheit und Gelübde trotz kriegerischen Vorlebens Abt in Kloster Sponheim. - Der Rat der Stadt Frankfurt erlaubt dem Heilig-Geist-Spital täglich eine Wagenladung trockenes Brennholz aus dem Reichwald zu holen. - Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) erlaubt das Pfand, die mainzer Burg Scharfenstein wieder einzulösen. - Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) ordnet an die gemeinsame Beisetzung seiner beiden Vorgänger im Speyerer Dom an. Graf Gerlach von Nassau (St) (--) überführt seinen verstorbenen Vater König Adolf von Nassau  (St) (--) von Kloster Rosenthal in den Speyerer Dom. - König Heinrich VII von Luxemburg (St) (31) erhält auf dem Reichstag in Speyer öffentliche Hilfe für seinen Italienzug. - Der königliche Kanzler und strassburger Bischof Johann richtet außerhalb der Stadtmauer ein Haus für Prostiuierte ein, in dem sie Schutz, Kleidung und Nahrung erhalten. - Nach Untersuchungen zu Erpressungsvorwürfen findet der speyergauer Landvogt Raugraf Georg von Stolzenberg (St) (--) den Tod. Sohn Raugraf Georg II von Stolzenberg (St) (--) muss alle väterlichen Reichsburgen an den neuen speyergauer Landvogt Graf Georg von Veldenz übergeben. - Die mailänder Kirche St Eustrogio bekommt eine eiserne Uhr. - Der trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St) (24) bittet den bremer Erzbischof vergeblich die Templer zu schützen, da er die von ihnen durchgeführten Aufgaben des Schutzes der Strassen nicht übernehmen und bezahlen kann. - Ein Vetter vermacht dem ehemaligen Präzeptor der Templer für Alemanien und Slavien Wildgraf Friedrich (St) (--) die Hälfte der Burg Troneck alias Dhronecken zu Nießbrauch und Aufenthalt.

1308 Königin Blanka von Aragon setzt nach 10-facher Geburt aus Angst vor der nächsten ihr Testament auf. - Von Burg Lahneck geht um den lahnecker Burggraf Friedrich Schilling von Lahnstein eine Verschwörungsaktion gegen König Albrecht von Habsburg (St) (53) aus, um König Adolf von Nassau (St) zu rächen, die Burg wird aber erstürmt und die Verschwörer hingerichtet. - Das Erbe der Söhne Ottos von Nassau (St) wird an Heinrich III von Nassau Siegen (St) (--), Graf Emich von Nassau (St) und Johann von Nassau-Dillenburg (St) unterteilt. - Der deutsche König Albrecht von Habsburg (St) (53) wird von seinem Neffen Herzog Johann von Habsburg von Schwaben nach einem Fest, bei dem ihm nur Blumen statt dem erwarteten Erbe überreicht wurden, der Schädel gespalten. - Auf Druck des französischen König Philipp IV fördert Papst Clemens V von Bordeaux, Poitiers und Toulouse aus die Wahl von Heinrich von Luxemburg (St) (30) durch den kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg (St) (--), der auch französischer Lehensnehmer ist, zum König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. - Der pariser Geldwechsler Bettino Cassinelli wird in den Adelsstand erhoben bzw geadelt. - Die bolandener Wildenburg ist im Reichsbesitz vom deutschen König Albrecht von Habsburg (St) (53) - Der wormser Bischof Eberwin von Kronberg stirbt. Seine Schwester heiratet in die Familie von Sterrenberg. - Heinrich Seuse (Süß) tritt in Konstanz in den Dominikanerorden ein. - Burg Rheinberg an der Wisper wird nassauer Lehen. - Graf Gottfried von Sayn, wird Mitregent seines Vaters Johann von Sayn II. ? - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim, Ort einer Reichsburg ist von König Albrecht von Habsburg (St) (53) zur Reichsstadt erhoben und mit Oppenheimer Recht ausgestattet. - Der Ministerialenwohnturm Frankenturm in Trier wird zur Hälfte abgetragen. - Landgraf Heinrich von Hessen (St) (64) stirbt auf der Reise nach Marburg. Der Sohn von Adelheid von Braunschweig, Landgraf Otto von Hessen (St) (26) erhält das Land an der Lahn. - Der mainzer Oberamtmann in Nordhessen und im Eichsfeld Graf Heinrich IV von Waldeck (St), wird vom mainzer Erzbischof Peter von Aspelt nach einem Versöhnungsvertrag frei gelassen. - Graf Johann von Nassau-Dillenburg (St) vertreibt die Greifensteiner und Merenberger aus dem bistümlich-wormser Teil der Kalenberger Zent und wird an deren Stelle Vogt der Kalenberger Zent. - Ludwig von Hessen ist mainzer Domscholaster. - Konrad von Wartenberg genannt Kolb und Peter de Galenx sind mainzer Domherren.

1307 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Ab der Inquisition von Toulouse werden Beginen wegen Ketzerei eingemauert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Der trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) stirbt und der Balduin von Luxemburg (St) (22) wird trotz massivem Widerstands des kölner Erzbischof Heinrich von Virneburg sein Nachfolger. - Die Burg Herborn wird erstmals urkundlich erwähnt. - Der katzenelnbogener Burgmann Schuddebuddel von Hohenstein wird bei einem Turnier bei Kloster Dierstein von den limburger Brüdern Krechling ermordet und löst mit seinem Tod eine zweijährige Fehde aus. - Ersterwähnung einer Orgel im Trierer Dom. - Mitregent Landgraf Heinrich von Hessen (St), lässt die Burg Eisemroth gegen die Nassauer errichten. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt löst Burg Ehrenfels von König Albrecht von Habsburg (St) (52) wieder ein. - König Albrecht von Habsburg (St) (52) überträgt die Propstei Limburg an der Lahn im Einvernehmen mit dem mainzer Erzbischof Peter von Aspelt an Heinrich von Westerburg (St). - Besitzstreitigkeiten in der Familie der Schenken von Erbach zwischen älteren bevorrechtigten Söhnen und jüngeren. - Der mainzer Erzbischof Peter von Aspelt streitet um die 12 32 erhaltenen lorscher Gebiete im Odenwald mit Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) verheiratet mit Mechthild von Nassau und Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St). - Die Schenken von Erbach untertützen den mainzer Erzbischof Peter von Aspelt gegen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) und Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach, der Bayer (St). Die Schenken Eberhard von Erbach V und Schenk Eberhard VI von Erbach unterliegen. Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) zerstört die Burg Michelstadt, nimmt den Schenken von Erbach ihre Burg Erbach ab und besetzt die gesamte Herrschaft Erbach. - Der neue mainzer Oberamtmann in Nordhessen und im Eichsfeld Graf Heinrich IV von Waldeck (St) (--), beginnt sein Amt mit dem Bau der Wetterburg gegen die angrenzenden kölner Pfandschaften wodurch ein Konflikt mit dem kölner Erzbischof Heinrich II von Virneburg entsteht. - Der neue mainzer Oberamtmann in Nordhessen und im Eichsfeld Graf Heinrich IV von Waldeck (St), wird vom nichtadeligen neuen mainzer Erzbischof Peter von Aspelt bis 13 08 gefangen genommen. - Der mainzer Patrizier Johann zum Elemann  alias Löwenhaupt, der im Stammhaus seines Geschlecht Zum Elemann am Brandplatz hinter dem Kaufhaus lebt, wird mainzer Schultheiß. Sein Sohn wird 13 32 Bischof von Worms. - Ludwig von Hessen ist mainzer Domherr.

1306 Wetter: In Frankfurt reist nach einem außergewöhnlich strengen Winter und dem folgenden Tauwetter ein Hochwasser mit schwerem Eisgang die alte Brücke über den Main mit über 500 Schaulustigen mitsamt dem frankfurter Brückenturm und dem sachsenhäuser Brückenturm  ein. - König Albrecht von Habsburg (St) (51) nimmt Graf Wilhelm von Katzenelnbogen  (St) (--) wieder in seine Gnade auf. Berthold von Katzenelnbogen (St) (--) ist Propst zu Oberwesel. - Erste öffentliche Leichensezierung in Bologna dient zur Erstellung eines Lehrbuches für Anatomie. - Der leidenschaftliche Entwickler eines Dualen Herrschaftssystems von Papst und König, Johannes von Paris, stirbt. - Der trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) (--) beginnt trotz des Einspruchs seiner Mitbrüder privat Reliquien zu sammeln und ignoriert selbst die Exkommunikation und Suspendierung durch Papst Clemens V. - Graf Gerlach von Nassau (St) (--) söhnt sich mit König Albrecht von Habsburg (St) (51) in Wien aus und dieser ermöglicht dafür die Heirat von Gerlach von Nassau mit Landgräfin Agnes von Hessen (St) (--). - Der ehemalige Kaplan des verstorbenen König Adolf von Nassau (St) (++) Heinrich II von Virneburg wird Erzbischof von Köln obwohl er kein Theologe ist, keinen akademischen Grad hat und niemals gepredigt hat und predigen wird. Das auf trierer Gebiet gelegene Dorf Monreal seines Neffen Graf Ruprecht von Virneburg erhält Stadtrechte obwohl diese stärkere politische Beziehungen zum Erzbistum Köln unterhalten. - Graf Rudolf II von Wertheim stirbt. - Nassau zerstört die Burg Alt- Dernbach, den Stammsitz der Dernbacher. - Der Templer Alban von Randeck verwaltet eigenständig die Komtureien im Rheinland. - Der im Exil in Avignon residierende baseler Bischof Peter von Aspelt wird auf päpslichen Wunsch hin neuer mainzer Erzbischof. - Hartmud von Friedberg ist mainzer Domherr.

1305 Heilwig von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--), die Tochter von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä), heiratet Bruno von Isenburg Heinsberg (St) (--). - Ulrich von Hanau (St) (--) verbündet sich erneut mit gegen Graf Eberhard von Württemberg. - Die Heimburg wird als mainzer Enklave zwíschen Burg Sooneck und Burg Fürstenberg als Grenzburg zum Pfalzgrafen fertiggestellt. - Gerlach von Breuberg vererbt den im Pfandbesitz befindlichen frankfurter Saalhof seinem Sohn Eberhard von Breuberg. - Der charakterlose letzte eppsteiner mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) stirbt. - Ulrich von Hanau (St) (--), mit E von Rieneck verheiratet stirbt. - Mit Ritter Keppeler von Rödelheim stirbt das adelige Geschlecht aus und Ulrich von Hanau (St) (--) wird mit den erledigten Lehen belehnt. - Ein Auflauf mit Brand, Raub und Mord bei der Kirchweih in Diez löst eine kurze Fehde zwischen Limburg und Diez aus. - Gold wird bis 13 30 vierzehn mal so teuer wie Silber. - Die Herborner Mark wird von Landgraf Heinrich von Hessen (St) (59) an Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) (35), der die Herborner Mark wiederum an seinen Bruder Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (--) verlehnt. - Lombarden leben in Kreuznach. - Graf Emich von Nassau Hadamar (St) (--) befestigt den Ort Driedorf. - Nach dem Tod vom Graf Ruprecht VI von Nassau (St) (--) übernimmt sein jüngerer Bruder Graf Gerlach von Nassau Idstein Weilburg (St) (--) die Grafschaft und Wiesbaden und residiert alleine auf Burg Sonnenberg. - Der mainzer Oberamtmann des Eichsfeldes Graf Otto von Waldeck (St) (--), verheiratet mit Sophie von Hessen (St) (--), kommt der Stadt Heiligenhaus zu Hilfe, wird gefangen genommen, eingekerkert und ermordet. Die Mörder werden geächtet. - Balduin von Luxemburg (St) (--) studiert in Paris. Der berühmteste Arzt der Welt, Johannes Hake ist Magister in Paris, mit dem Fachgebiet Gift und Prävention und wechselt nach Montpellier, um arabische Kentnisse in der Medizin zu erlernen. - Gottfried von Ziegenhain ist mainzer Domherr. - Graf Berthold III von Katzenelnbogen (J) (St) (--), der Sohn von Graf Eberhard (J) (St) (--) ist mit Adelheid von Sayn (St) (--) verheiratet.

1304 Mechanische Turmuhr in Erfurt. - Der trierer Erzbischof Diether von Nassau (St) unterwirft die Stadt Koblenz nach heftigen Kämpfen, worauf Koblenz zukünftig auf einen Stadtrat verzichten muss. - König Philipp der Schöne von Frankreich adelt auf dem Schlachtfeld von Mons-en-Pévile einen Metzger der sich im Kampf ausgezeichnet hat. - In Zürich stirbt der Patrizier Rüdiger Manesse einer der Auftraggeber der Großen Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse. - Der Erkentnistheroretiker und Dominikaner Dietrich von Freiberg schreibt Über den Regenbogen und die durch Strahlen erzeugten Eindrücke in Koblenz. - Salentin III von Isenburg (St) (--) heiratet Mechthild von Kobern. - Beginn der Teilung der Herrschaft Isenburg-Grenzau. - Gräfin Luckard von Diez (St) wird bis 13 25 Äbtissin von Kloster Klarenthal. - Eine Hälfte der leininger Burg Landeck ist in Besitz von Otto V von Ochsenstein. Burg Landeck soll Wittwensitz seiner Ehefrau Herzelaude werden. - Bürgerunruhen mit Plünderungen in Seligenstadt, da die steuerfeien Stiftsbewohner städtische Einrichtungen benutzen. - In Villmar unterrichtet ein Knabenrektor in Lesen, Schreiben und Kirchengesang. - König Albrecht von Habsburg (St) (49) belagert die neureiche Silberstadt Kuttenberg. - Johann von Isenburg Limburg (St) (--) erhält Stadtrechte für seine wetterauer Burg Staden (Ysenburg). - Der koblenzer Dominikaner Dietrich von Freiberg beginnt seine Naturforschungen über den Regenbogen und die durch Strahlen erzeugten Eindrücke, über das Licht und seinen Ursprung, über Bestandteile von gemischten Stoffen und über die Farben. - Der neue speyergauer Landvogtes Raugraf Georg von Stolzenberg (St) erhöht seine Einkünfte durch Erpresesung. - Ruprecht VI von Nassau (St) stirbt. - Die mainzer Beginen bewohnen auf dem Lorscherhof in Mainz das Medehaus, den ehemaligen Hof des Klosters Lorsch im Deutschhausgässchen neben der Lampertuskirche mit Erlaubnis vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--). - Der 13 03 verwitwete, in zweiter Ehe mit der illegitimen Lukarde von Isenburg (St) verheiratete Philipp III von Falkenstein (St) (47) gewinnt den langjährigen Streit über die münzenberger Erbschaft mit Ulrich von Hanau (St). Der Streitpunkt sind die jüdischen Steuern von Assenheim und Münzenberg. - Burg Rheinberg im Wispertal wird von König Albrecht von Habsburg (St) (49) aufgegeben. - In Frankfurt Oberrad alias Rode stiftet die aus Oberrad stammende Begine Mechthild (--) eine Klause hinter dem Friedhof.

1303 König Albrecht von Habsburg (St) (48) gestattet Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) zur Abgeltung seiner Schulden die Wiedererhebung des Bopparder Zolles und verpfändet ihm gleichzeitig bestimmte Reichssteuern. - Ritter Heinrich von Katzenelnbogen alias Heinrich von Allendorf verkauft Güter in Ober-Wollenstadt. - Ein vom französischen König Philip IV in Auftrag gegebenes blutiges Mordattentat auf Papst Bonifaz VIII scheitert. Papst Bonifaz VIII stirbt nach einem Monat in Rom. - Graf Diether von Katzenelnbogen (St) verpfändet seine Burg Sterrenberg an Johann von Sponheim Starkenburg (St) (--). - Hanau erhält Stadtrechte nachdem die Festung Steinheim von Ulrich von Hanau (St) (--) eingenommen wird. - Der scharfsinnige schottische Franziskaner Johannes Duns Scotus, Entwickler der unbefleckten Empfängnis, ist Lektor in Köln. - Das zur Hälfte in nassauer Besitz befindliche Siegen erhält Soester Stadtrecht. - Der geldgierige trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) konfisziert Vermögen und Einkommen von Pfarrkirchen und lässt sich vom Domkapitel für Zugeständnisse bezahlen. - Die ottonische Linie Nassau teilt sich unter Graf Emich von Nassau (St) (--), Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) und Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) (--). Graf Emich von Nassau  (St) (--) erhält Driedorf und Hadamar und macht das Junkernschloss in Driedorf zu seiner Residenz. - Der frankfurter Patrizier Walter von Löwenstein besitzt Kaufläden am Langhaus. - Ulrich von Hanau (St) (--) beginnt mit dem Bau der ersten Hanauer Stadtmauer. - Ulrich von Hanau (St) (--) schließt ein Bündnis und einen Öffnungsvertrag mit der Stadt Frankfurt. - Graf Ruprecht IV von Nassau (St) (--) streitet sich mit Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) weil dieser Ruprechts Hörige als Bürger in Braubach aufnimmt und das Erbe seiner Mutter Elisabeth von Eppstein. - Salentin III von Isenburg (St) (--) lebt auf Burg Isenburg. - Der trierer Archidiakon Hermann von Weilnau (St) (--) gibt dem trierer Erzbischof Diether von Nassau (St) (--) das Öffnungsrecht für Burg Bischofstein. - Trotz des leidenschaftlichen Einsatzes für ihr Kloster Klarenthal verweigert der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) der Witwe von König Adolf von Nassau (St) (--) Imagina von Isenburg (St) (--) die vollendete Klosterkirche zu weihen. Sie interveniert beim gerade aus Rom vertriebenen Papst Benedikt XI in Perugia, der ihn rüde tadelt und droht andernfalls die Kirche vom trierer Erzbischof Dieter von Nassau (St) (--) weihen zu lassen. Eine Bestätigung einer undatierten Weihe findet sich erst 13 21. - Der Landvogt der Wetterau Gerlach von Breuberg kauft die Hälfte von Schloß Erbach. - Der zweite hohenloher Hochmeister des Deutschen Orden Gottfried von Hohenlohe, verliert seine Besitzungen in Neapel und Venedig und wird daraufhin abgesetzt. Gottfried von Hohenlohe begnügt sich mit der Deutschordensballei Franken und residiert in Mergentheim. Gottfried von Hohenlohe widerruft seinen Rücktritt und lässt sich von seinen Rittern bis zu seinem Tod 13 09 als Hochmeister verehren. - Der Dominikaner Dietrich von Freiberg wird in Koblenz zum Provinzialdiffinitor gewählt. - Der mainzer Domkantor und Priester in Seilfurt Ulrich von Bickenbach stirbt. - Nach dem Tod seiner Mutter Elisabeth von Leiningen Landeck (St) (--) tritt der wormser Domherr Graf Johann von Nassau Dillenburg (St) (--) aus dem geistlichen Stand aus und streitet mit seinem Bruder Graf Heinrich III von Nassau Siegen (St) (--) um das Erbe seines Vaters Graf Otto von Nassau Siegen, Dillenburg, Herborn und Haiger. - In Colmar beginnt der junge Gelehrte Heinrich von Hohenberg jeweils 10 bis 20 junge Prostituierte alias Sexarbeiterinnen in durch Spenden finanzierten Häusern unterzubringen. In anderen Fällen wie in Halle heiraten fromme Männer Prostituierte. - Wildgraf Friedrich (St) (--), Provinzmeister der Templer von Alemanien und Slavien, vergibt die Gefällsverwaltung eines Hofgutes in Lorch auf Lebenszeit an einen Hartrad. - Konrad von Lorch ist mainzer Domherr.

1302 König Albrecht von Habsburg (St) (47) beauftragt Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) mit einer Gesandtschaft an Papst Bonifaz VIII um mit diesem über die Anerkennung der Wahl von Albrecht von Habsburg (St) (47) zu verhandeln. Die Burg Reichenberg von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) wird von König Albrecht von Habsburg zerstört. - Im Frieden von Speyer wird der Rheinische Zollkrieg beendet und der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) gezwungen als Pfand die Stadt Bingen und die Burgen Ehrenfels, Lahneck und Scharfenstein abzugeben. - Der Florentiner Dante Alighieri dichtet sein weltbekanntes Hauptwerk Die göttliche Komödie. - Im Dezember frieren fast alle europäischen Flüsse zu. - Das Grafenhaus Diez und Weilnau wird vertraglich von dem erfolgreichen Graf Gerhard IV von Diez (St) (--) geteilt um die weitere Verschuldung und den Ausverkauf zu stoppen und auf dem Burg Weilnau gegenüberliegenden Bergmassiv die Burg Neuweilnau erbaut. - Der mittelrheinische Städtebund wird von den Städten Koblenz, Boppard, Oberwesel, Andernach und Bonn gegründet. - Guido de la Torre entmachtet in Mailand Matteo Visconti (St) (--). - Der wormser Domherr Otto von Nassau (St) (--) stirbt. - In Trier erhalten die Zünfte ein Mitbestimmungsrecht in der Stadtverwaltung. - In Speyer richtet ein reicher Kaufmann ein Haus für Prostituierte alias Sexarbeiterinnen ein, in dem sie ernährt, gekleidet, beschäftigt und beaufsichtigt werden. - Wildgraf Friedrich (St) (--), Provinzmeister der Templer von Alemanien und Slavien, bestätigt den Verkauf von 40 Morgen Ackerland in Oberflörsheim an den Komtur des Deutschen Orden in Flörsheim. - In Köln existiert die Brauerei und Gaststätte Zum Leysten  als braxatoria supra monticulum alias die Brauerei über dem Hügelchen 20 24 das Gaffel-Brauhaus am Eigelstein.

1301 Wetter: Wegen des allzu warmen Winters blühen schon im Januar die Bäume Olearius. - König Albrecht von Habsburg (St) (46) verbietet während seines Kampfes mit den rheinischen Kurfürsten die Erhebung der Rheinzölle und läßt sich während des rheinischen Zollkrieges von Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) zeitweise St Goar abtreten, erteilt ihm aber ein Bergbauprivilieg auf Silber und sonstige Metalle eine Meile um die Burg Marksburg. - In Bingen beraten die Kurfürsten und beschließen in Heimbach die Absetzung von König Albrecht von Habsburg (St) (46), der seine Hausmacht mit einem Bündnis mit dem französischen König Philipp IV zu erweitern versucht, wobei der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) sich als Königsmacher brüstet. - Ulrich von Hanau (St) (--) wird vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) in einer Fehde besiegt und in Bingen eingekerkert. - Bensheim wird von König Albrecht von Habsburg (St) (46) nach 3 wöchiger Belagerung zerstört. - Burg Rheinberg wird von König Albrecht von Habsburg (St) (46) besetzt. Daraufhin wird die Kammerburg wahrscheinlich gegen ihn vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) erbaut. - König Albrecht von Habsburg (St) (46) belagert die Residenz Bingen des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--). Nach sechs Wochen öffnet die Stadt Bingen ihre Tore. Das dazugehörige Gebiet des Rheingau wird bis 13 02 verwüstet. - Die ehemals mainzer Burg Rheinberg ist in gegnerischer Hand und wird von dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) angegriffen und stark beschädigt. - Seligenstadt tritt dem Rheinischen Städtebund wegen einer bewaffneten Auseinandersetzung mit dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) um die Reichsstadt bei. - Ulrich von Hanau (St) (--) beteiligt sich an einem Feldzug von König Albrecht von Habsburg (St) (46) gegen den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--). Der Sieg bei der Belagerung von Heidelberg von König Albrech von Habsburg (St) (46) über Pfalzgraf Rudolf (St) (27) bringt Ulrich von Hanau (St) (--) die Reichslehen und Pfandschaften des Gerlach von Breuberg bei den Reichsstädten Frankfurt und Gelnhausen ein. - Der Silberbergbau macht die Marksburg reich. - Burg Kastellaun ist die Residenz von Graf Simon II von Sponheim Kreuznach (St) (--). - Auf Burg Rheinfels zeigt die Uhr am Uhrturm die Zeit an. - Burg Ehrenfels wird von König Albrecht von Habsburg (St) (46) erobert aber nicht zerstört. - Der wetterauer Landvogt Ulrich von Hanau (St) (--) erobert für König Albrecht von Habsburg (St) (46) Burg Steinheim von Siegfried von Eppstein (St) (--), dem Neffen des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--). Da er sich König Albrecht von Habsburg (St) (46) unterwirft bleibt er im Besitz seiner Lehen. - Das Heer von König Albrecht von Habsburg (St) (46) nimmt die schwach bewaffnete mainzer Burg St Laurenziburg in Olm auf dem Weg von Heidelberg über Oppenheim nach Bingen nach kleinen Scharmützeln ein. - König Albrecht von Habsburg (St) (46) versucht vergeblich die mainzer Burg Scharfenstein 5 Tage lang im Sturm zu erobern. - Die nassauer Burg Frauenstein wird zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist. - Burg Flörsheim wird zerstört. - Jakob de Normannis wird mainzer Dompropst und mainzer Domherr. - In Frankfurt ist der Seiler Reutlinger in der Domstrasse 4. - Burg Neu Wolfskehlen wird als mainzer Lehen zerstört.

1300 Wetter: Sturmflut an der Nordseeküste und Helgoland. Hochwasser in Nürnberg. - Deutschland hat 11 Millionen Einwohner. Mainz hat 24.000 Einwohner. - In Deutschland sind 85 % (mehr als 20 22) der Wälder abgeholzt. - König Albrecht von Habsburg (St) (45) bestätigt den Grafen Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) als Inhaber des bopparder Reichszolles und als Reichslandvogt im Oberrheingebiet mit dem Amtsitz in Oppenheim. - Die Grafen Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) und Diether VI von Katzenelnbogen (St) (--) nehmen eine Erbteilung ihrer Lande vor. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) tritt im Rheinischen Zollkrieg auf die Seite der Gegner von König Albrecht von Habsburg (St) (45) und wird dafür als mainzer Erbburgmann nach Niederlahnstein gegen Anweisung von niederlahnsteiner Zollgefällen aufgenommen. - Beginn des Baus der Abtsburg in Fulda. - Der Jude Isaak pachtet von Kloster Eberbach einen Weinberg in Bensheim. - Mainz hat über 20.000 Einwohner. - Zisterzienser sind führend im Erzabbau im Harz. - König Rudolf macht Ulrich von Hanau (St) (--) zum Landvogt der Wetterau. - Lich erhält von König Albrecht von Habsburg als besondere Gunst für Philipp von Falkenstein (St) (--) die Stadtrechte. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) ist Burgmann in Lahnstein - Siegfried von Eppstein (St) (--) setzt Philipp von Falkenstein in Homburg ein. Die Steuern der falkensteiner Stadt Münzenberg werden an Ulrich von Hanau versetzt. - Der Arzt und Alchemist Arnaldus de Villanova verwendet Lackmus als chemischer Nachweis und zur Identifikation eines anderen Stoffes. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen  ernennt Friedrich von Heppenheft zum Burgmann auf der Burg Braubach, wo sich dessen Nachkommen in der Stadt eine eigene kleine Burg namens Rheinberg erbauen, von der es aber keine Reste mehr gibt. Einziges Relikt ist ein Grabstein in der Barbarakirche in Braubach. - Der pariser Geldwechsler Bettino Cassinelli bekommt den Titel des Panetier du roi. - Graf Simon II von Sponheim Kreuznach heiratet auf Burg Kastellaun, der Ort wird noch nicht erwähnt. - Nach einer schweren Krankheit geht Graf Johann von Sponheim (St) (--) selbst ins Kloster und wird Abt. Burg Sponheim ist als Vermächtnis des sponheimer Abtes Kraffto, der dem Sponheimer Grafengeschlecht angehörte, in den Besitz des Klosters gekommen. - Die Kammerburg wird als Ersatzburg gegen die ehemalige mainzer Burg Rheinberg an der Wisper erbaut. - Kloster Eberbach besitzt in Limburg an der Lahn einen Stadthof. - Gerhard von Erbach verkauft verhängnisvollerweise für die Familie die Hälfte seiner Stammburg Erbach an Gerlach von Breuberg. - Die Ritter von Kronberg sind im Teil-Besitz der raugräflichen Altenbaumburg als pfälzer Lehen. - Gottfried Beyer von Boppard wird frankfurter Reichsschultheiß. - König Albrecht von Habsburg (St) (45) belehnt Kraft von Greifenstein (St) (--) mit Burg Greifenstein, ernennt ihn zum Reichsburggrafen und macht die Herrschaft Greifenstein zu einem Reichsburggrafschaft. Kraft von Greifenstein ist nicht in der Lage Burg Greifenstein wieder aufzubauen. - Gundradis von Runkel schenkt ihren mainzer Stadthof Zum Fürstenberg dem Kloster Tiefenthal. - Jakob Jude vom Stein, Peter von Hagen und Emmerich von Rüdesheim sind mainzer Domherren.

1299 Graf Gerhard von Katzenelnbogen (St) (--), der Sohn von Graf Eberhards (J) (St) (--) heiratet Margarethe von der Mark. - Gründung des osmanischen Reichs vor Konstantinopel durch Sultan Osman Ghazi. - Im Streit um den Thron verwüstet der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) angeblich für König Albrecht 50 hanauer Dörfer, nimmt Ulrich von Hanau (St) (--) gefangen und steckt ihn in Bingen in den Gefängnisturm. Da König Albrecht von Habsburg (St) (44) argwöhnisch wird und die Freilassung von Ulrich von Hanau (St) (--) erzwingt, macht er ihn zu einem treuen Gefolgsmann. - Der frankfurter Goldschmied Colmann bekommt Ärger, da sein Haus Zum Goldenen Anker auf der Ostzeile der äußerst engen Höllgasse auf den Grund des Domstifts reicht. - Kloster Sponheim ist in schwierigen finanziellen Nöten und zu Verkäufen gezwungen. - Der älteste Sohn Rupert V von Nassau (St) (--) übernimmt die Regierung des walramischen Hauses und bleibt ein Gegner von König Albrecht von Habsburg (St) (44). - Wigand von Greifenstein wird Abt in Kloster Marienstatt. - König Albrecht von Habsburg (St) (44) verpfändet das Erbe von Anna von Zollern Nürnberg ihren Witwensitz Kammerburg, Schwabach, Altdorf und Kornburg an Graf Emicho von Nassau (St) (--). - Der straßburger Bischof Konrad von Lichtenberg hilft seinem Schwager Graf Egino von Freiburg, der König Albrecht von Habsburg (St) (44) untersützt, und wird von einem freiburger Metzger getötet. - Papst Bonifaz VIII lässt das Zerstückeln von Leichen und das Abkochen von Knochen verbieten und bringt die Anatomie in Verruf. - In Florenz wird anstelle der arabischen Zahlen wieder die römische Zahlenschrift für den Handel verordnet. - Gottfried von Eppstein ist mainzer Domkustos.

1298 König Adolf von Nassau (St) (48) verpfändet Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) für eine Schuld von 3500 Mark die er dem König für seine thüringischen Unternehmen zur Verfügung gestellt hatte Reichseinkünfte in Oppenheim und das Dorf Nierstein. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) streitet bei Göllheim für König Adolf von Nassau (St) (48), der in der Schlacht fällt, wird überwältigt und gefangengenommen aber von Albrecht von Habsburg (St) (43) trotz der Schmähungen des mainzer Erzbischofs Gerhard II von Eppstein (St) (--) in ehrenvoller Weise sofort freigegeben und nimmt an der Krönung von Albrecht von Habsburg (St) (43) in Aachen teil. Albrecht von Habsburg (St) (43) verweigert die Beisetzung von König Adolf von Nassau (St) (48) im Königsdom von Speyer. - Nach der Wahl von Albrecht von Habsburg (St) (43) zum Gegenkönig im Tiergarten, einem gartenähnlichen Tiergehege in der erzbischöflich mainzer Residenz in der Nähe des mainzer Domes des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--), durch vier Kurfürsten beginnt König Adolf von Nassau (St) (48) die Schlacht bei Göllheim gegen den Rat von Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--), der noch auf beträchtliche Hilfstruppen unter der Leitung seines Sohnes warten will. Raugraf Georg erschlägt König Adolf von Nassau (St) (48) woraufhin sich das Heer auflöst. Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) kämpft bis sein Schwert zerbricht, greift dann zum Messer bis er von einer Übermacht gefangen wird. Ebenfalls gefangen wird Ruprecht V von Nassau (St) (--). Ritter Markolf von Lohrheim, Ritter Wilhelm von Kronberg und Ritter Konrad von Bickenbach werden getötet. Der ortenauer Landvogt Walter von Geroldseck wird getötet. Der bayerische Herzog Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach kämpft für seinen Schwiegervater König Adolf von Nassau (St) (48) gegen den österreichischen Herzog Albrecht von Habsburg (St) (43). - Im Juden-Massaker, ausgelöst durch den fränkischen Fleischermeister Rintfleisch werden jüdische Gemeinden in Rothenburg, Würzburg, Nördlingen, Bamberg und Nürnberg.ausgerottet und etwa 5.000 Juden ermordet. Regensburg schützt dagegen seine Juden. - Die Herren von Greifenstein und ihre Verwandten, die Herren von Lichtenstein unterstützen Albrecht von Habsburg (St) (43). Burg Greifenstein und Burg Lichtenstein werden von Graf Johann von Nassau (St) (--) und Graf Heinrich von Solms Burgsolms (St) (--) mit Hilfe mehrerer Reichsstädte des Wetterauer Städtebundes zerstört. Burg Lichtenstein wird nicht wieder aufgebaut und die Ruine wird 13 63 an Nassau verkauft. - Burg Martinsburg wird unterhalb der Burg Lahneck als Zollburg erbaut. - Nach dem Sieg von Albrecht von Habsburg (St) (43) muß Ulrich von Hanau (St) (--) den Bachgau an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) abgeben. Ulrich von Hanau (St) (--) beginnt eine Fehde mit dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--). - Siegerländer Grube Ratzenscheid wird erwähnt. - In der Seeschlacht bei Curzola erhält Genua seine Vormachtstellung. - Die siegerländer Silbergrube Ratzenscheid verpfändet König Adolf von Nassau (St) (48) an seine Vettern. Ihnen wird auch das Bergbauregal verliehen. - Burg Altenkrichen unmittelbar neben der Kirche fällt an die Herrschaft Sayn. - König Adolf von Nassau (St) (48) stiftet mit Erlaubnis vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein das Klarissinnenkloster Klarenthal als nassauer Hauskloster der Klarissinnen gegründet. Seine Schwester Richardis und seine Tochter Adelheid sind die ersten Ordensschwestern, die erst nach dem Tod des Königs einziehen. Sie kommen vom mainzer Klarissinnenkloster, wo ihre Mutter und Großmutter Adelheid von Katzenelnbogen lebte. Die Ordensgewänder sind aus schwarzem Wollstoff. Im Kloster gibt es ein Badehaus, ein Waschhaus und ein Gefängnis oder Kerker. - Papst Bonifaz VIII verweigert König Albrecht von Habsburg (St) (43) seine Anerkennung und nennt ihn einen Majestätsverbrecher. - Der Ritter Johann von Waldeck wird Schultheiß von Lorch und Marschall des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) und löst damit die Ritter von Frauenstein ab. - Amtmann Reinhard III von Rannenberg genehmtigt eine Glashütte bei Hemsbach wird wegen illegalen Rodens von Wäldern für die Glasmacher auf dem Märkerding angeklagt und seines Amtes enthoben. - Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg Rottenburg (St) (63) alias Albrecht von Haigerloch fällt in einer Schlacht auf den Kreuzwiesen bei Leinstetten im Kampf gegen den Verbündeten von König Adolf von Nassau (St) (48) Otto III von Wittelsbach Niederbayern (St) (43), der verwundet wird. - Das Chorfrauenkloster Beselich fordert von den neu aufgenommenen Schwestern deren Erbe oder eine hohe Ablösung. - Otto von Rüdesheim ist mainzer Domdekan. - Heinrich von Vacha und Wildgraf Hugo sind mainzer Domherren. - xxx von Kronberg ist Burggraf auf Burg Neu Wolfskehlen.

1297 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--), Graf Ludwig von Rieneck (St) (--) und Ulrich II von Hanau (St) (--) einigen sich über die rienecker Erbschaft. - König Adolf von Nassau (St) (47) verpfändet Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) für die ihm 12 92 als Bopparder Reichsburglehen versprochenen 500 Mark Silber Burg und Stadt Eberbach, Burg Reichenstein und die Stadt Neckargmünd. - König Adolf von Nassau (St) (47) erobert Meißen und Osterland. Dieser unerwartete Erfolg ist von den Kurfürsten nicht gerne gesehen und führt zu Adolfs Absetzung. - Fähre Udenheim. - In Kloster Altenberg wird Katharina von Nassau, eine Tante von König Adolf von Nassau (St) (47) und Schwester von Otto von nassau Äbtissin. - Das Nonnenkloster Kloster Dorlar wird vom speyerer Domherrn Eberhard von Merenberg für die Witwe seines Bruders und deren Sohn, dem wetzlarer Dompropst Hartrad von Merenberg gegründet. - Gottfried von Hohenlohe wird in Venedig Hochmeister des Deutschen Ordens. - Nach der Schlacht um Genua ziehen die Grimaldis nach Westen und Francesco Grimaldi gelingt es als Franziskaner-Mönch verkleidet in die neapolitanische Festung Monaco einzudringen, sich der Festung zu bemächtigen und wird bis 12 98 belagert. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein erlässt Kloster Retters die Abgaben. - Emicho von Sponheim ist mainzer Domherr. - In Frankfurt wird das erste Stadtrecht als Sammlung von Rechten und Freiheiten schriftlich fixiert.

1296 Pfefferkuchen wird in Ulm erwähnt. - König Adolf von Nassau (St) (44) führt bis 12 96 zwei erfolglose Feldzüge gegen Thüringen. - Der heilige Gregor Palamas, Erzbischof von Thessaloniki stirbt. - Nach dem Tod von Gerhard IV von Eppstein (St) aus der jüngeren Linie beginnt eine 10-jährige Fehde um das Erbe aus der Katzenelnbogen einen Großteil des Erbes erhält. - Die falkensteiner Reichsministerialen auf Burg Münzenberg verlassen ihre Burg und siedeln nach Lich um. - Erneuerung und Erweiterung des Grutrechts in Dortmund durch König Adolf von Nassau (St) (46). Der Erbauer der Burg Reichenberg im Odenwald Schenk Johann von Erbach stirbt. - Der Bischof von Bamberg Arnold von Solms (St) stirbt. - Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) ist Burgmann in Lahneck. - Iin Schüren wird der erste Bergmann des Ruhrgebiets Konrad von Schüren bei Dortmund erwähnt. - Der didaktische Schriftsteller Hugo von Trimberg beginnt mit seinem 24 600 Verse umfassenden Lehrepos Der Renner als Rektor des Stift in der bamberger Vorstadt. - Der Ritter Johann von Waldeck wird Schultheiß von Lorch. - Burg Reichenberg im Odenwald ist im Besitz von Schenk Johann von Erbach I. - Lohr am Main ist Kerngebiet von Graf Ludwig von Rieneck (St). - In Mainz heißt ein Domvikarienhaus Zum Handebambel (hängende Hand). - Der kaiserslauterner Schultheiß Konrad Rindfleisch ist der Stellvertreter des speyergauer Landvogt Johann von Rheinberg (St). - In Frankfurt wird Adolf von Nassau (St) (46) im Dominikanerkloster zum Kaiser gewählt.

1295 Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) ist im Besitz von Schloß Lichtenberg im Odenwald. Als König Adolf von Nassau (St) (45) den Tempelrittern in Polen, Pommern, Kassubien, Krakovien und Slavien alle ihnen verliehenen Privilegien bestätigt ist Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) sein Onkel Zeuge. - Der Kaufmann und Weltreisende Marco Polo kommt teilweise im Gefolge der chinesischen Prinzessin auf dem Weg zu ihrem persischen Verlobten von seiner zweiten Pekingreise nach Venedig zurück. - Weilburg erhält Stadtrechte. - Die Kammerburg wird erbaut. - Lohr am Main wird neue Residenz des Grafen Thomas von Rieneck (St). - Graf Heinrich von Sponheim (St) verkauft dem sterrenberger Burgmann Eberold von Sterrenberg die Hälfte der Burg Liebenstein. - König Adolf von Nassau (St) (43) bringt Papst Bonifaz VIII dazu Anklagen gegen seinen Kaplan Heinrich II von Virneburg wegen Geldunterschlagungen in seinen Pfarreien zu verbieten. - Die Schwestern Guntrad und Bontessen sind Beginen in der Reichsstadt Wetzlar. - In Mainz brennt die romanische Liebfrauenkirche ab und wird als gotische Hallenkirche wieder aufgebaut. - Der mit Mechthild von Eppstein (St) (26) verheiratete Philipp III von Falkenstein (St) (38) erbaut in Lich eine Wasserburg. - In Regensburg wird für den Chor die Notenschrift auf Linien eingeführt. - In Regensburg wird für den Chor die Notenschrift auf Linien eingeführt. - Der regenburger Bischof Heinrich II geleitet mit dem bayerischen Herzog Otto und dessen Brüder Ludwig und Stephan den deutschen König Adolf von Nassau (St) (45) feierlich in die Stadt Regensburg. König Adolf von Nassau (St) (45) wohnt während seines Besuchs im Haus der Patrizierfamilie Auer. Erst 14 54 wird der nächste Reichstag in Regensburg abgehalten.

1294 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) ist an den Verhandlungen über die Ehe zwischen Mechthild von Nassau (St) (--) der Tochter des deutschen Königs Adolf von Nassau (St) (44) und Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (20) beteiligt erscheint in der Stellung des Reichsvogtes zu Zürich nimmt an dem Bündnisabschluß zwischen König Adolf von Nassau (St) (42)  und König Eduard von England gegen Frankfreich führenden Anteil und wird dafür von König Eduard mit einem Burglehen von 500 Pfund auf die Burgen Homburg und Steinheim belehnt. - Der bayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Strenge (St) (--) stirbt in Heidelberg, die Grafschaft wird geteilt in Bayern und Pfalz mit dem bayerischen Teil Oberpfalz. - König Adolf von Nassau (St) (44) kauft die Herrschaft Weilburg für 400 Pfund Heller vom Bistum Worms. - König Adolf von Nassau (St) (44) erhält von König Eduard von England für seine Bündnis gegen Frankreich 60.000 Pfund Sterling. - Der spätere deutsche König Herzog Albrecht von Österreich wird vergiftet, bricht unter Krämpfen zusammen und erhält von seinen Ärzten abführende Mittel. Die Koliken werden schlimmer und er verliert sein Bewusstsein. Albrecht überlebt, obwohl die Ärzte ihn an beiden Beinen verkehrt herum aufhängen, damit das Gift aus dem Körper fließen könne, und verliert dadurch ein Auge. - König Adolf von Nassau (St) (44) führt bis 12 96 zwei erfolglose Feldzüge gegen Thüringen. - Heinrich von Solms (St) (--) verkauft Eichsfeld an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--). - Heinrich von Sponheim (St) (--) verkauft beide Hälften der Burg Liebenstein und die Herrscharft Osterspay an die Herren von Sterrenberg. - Rheingraf Emicho von Baumburg wird Bischof von Worms. - Kaisersesch wird lokaler Gerichtsort. - Graf Heinrich von Sponheim (St) (--) belehnt den sterrenberger Burgmann Eberold von Sterrenberg mit der Hälfte der Burg Liebenstein. - Unter den Söhnen von Graf Gottfried von Sayn (St) (--) in Sayn, Hachenburg, Weltersburg findet eine Erbteilung statt. Johann (St) (--) gründet die Linie Sayn-Sayn und Engelbert (St) (--) die Linie Sayn-Homburg. Hachenburg wird die Residenz von Graf Johann von Sayn (St) (--). - König Adolf von Nassau (St) (44) erwirbt die Gebiete um Freienfels vom Bischof Rheingraf Emicho von Baumburg (St) (--) wodurch sich die Grafen von Diez Weilnau bedroht fühlen und die Burg Freienfels in Auftrag geben. - Burg Fürsteneck bei Niederheimbach wird erbaut. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich V von Weilnau (St) (--) lässt in Fulda die neue Abtsburg zwischen Stiftsgebiet und Stadt und die unter seinem Vorgänger Markward II von Bickenbach (St) (--) abgebrannte Stiftskirche wieder aufbauen. Sein Bruder Hermann von Weilnau (St) (--) ist Stiftspropst in Limburg an der Lahn. - König Adolf von Nassau (St) (44) läßt seine Regierungsgeschäfte von Hofkanzler Ebernand von Aschaffenburg, Heinrich von Virneburg, Wilhelm von Schaffhausen und Magister Landolf, seinem Leibarzt, erledigen. - Otto von Nassau (St) (--) wird Domherr in Worms. - In Erfurt schreibt der Theologe Meister Eckhard geistliche Unterweisungen. - Die Tochter des Ratsschöffen der Reichsstadt Wetzlar Heinrich von Driedorf ist Begine in der Reichsstadt Wetzlar. - Das mainzer Haus Zum Merenberg ist in erzbischöflichen Besitz. - Johann von Rheinberg (St) (--) ist Landvogt im Speyergau. - In Frankfurt besitzt der Ritterorden der Johanniter das Johanniterhaus. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) kauft von Graf Engelbert von Ziegenhain und Nidda Burg Nellenburg mit dem ganzen Amt. - Heinrich von Rüdesheim, Werner von Bolanden, Gottfried von Eppstein, Johann von Friedberg, Heinrich von Lißberg, Johann von Reifenberg, Peter von Weilnau, Werner von Hagen und Giselbert von Ingelheim sind mainzer Domherren. - In Mörfelden ist die Wasserburg Mörfelden im Besitz von xxx von Falkenstein (--).

1293 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Ein Ritter Hermann von Katzenelnbogen (St) taucht in den Mittelrheinischen Regesten auf. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) ist Zeuge als der deutsche König Adolf von Nassau (St) (43) vergewaltigten Frauen das Klagerecht genehmigt (353). - Übernahme des königlichen Bier-Brauregals durch König Adolf von Nassau (St) (43). - Richwin ist Harnischmacher in Köln. - Die Stadt Speyer schliesst mit den Städten Worms und Mainz ein ewiges Bündnis zur Behauptung ihrer Rechte gegenüber ihren Bischöfen und dem König. - Im königlichen Palast in Boppard muss Graf Johann von Sponheim-Starkenburg (St), die Burg Kaiserswerth in Anwesenheit von König Adolf von Nassau (St) (43) an den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) verkaufen. - Die Grafen von Nassau sind Vögte von Kloster Bleidenstadt und König Adolf von Nassau (St) (43) bestimmt die Höhe der Abgaben. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich V von Weilnau (St) beruft ein Generalkapitel aller deutscher Benediktineräbte nach Fulda ein. - König Adolf von Nassau (St) (44) läßt seine Regierungsgeschäfte von Konrad von Feuchtwangen aus Alzey erledigen und Emicho von Sponheim (St) ist in der Reichskanzlei. - Die Begine Sophie leitet eine Mädchenschule. - Hermann von Helfenstein, Herr von Helfenstein wird erzbischöflich trierer Amtmann von Montabaur um die erbliche Weitergabe des Burggrafenamtes zu vermeiden. - Die Reichsburg Cochem ist an Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (J) verpfändet. Ritter Heinrich von Laurenburg ist cochemer Burggraf. - König Adolf von Nassau (St) (43) ordnet an, dass durch Bußgelder der Kölner Bürger an Graf Johann von Sponheim (St) die Pfandschaft der Burg Kaiserswerth ausgelöst werden muss. - Die hessischen Grenzburg Nachtigallenburg gegen Waldeck wird zerstört und niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. - Landgraf Landgraf Heinrich von Hessen (St) beweist mit Urkunden seiner Mutter, dass die Grafen von Solms zu unrecht die Vogtei über Kloster Altenberg beanspruchen oder besitzen, weshalb sie der deutsche König Adolf von Nassau (St) (43) übernimmt. - König Adolf von Nassau (St) (43) einigt sich mit Kloster Bleidenstadt über die nassauer Vogteirechte und Zahlungsverpflichtungen. Kloster Bleidenstadt verliert die Gerichtsprechung in Idstein. Idstein wird für Kapitalfälle dem Stadtgericht von Frankfurt unterstellt. - Der deutsche König Adolf von Nassau (St) (43) besucht eine Hochzeit auf Burg Weinsberg. - Heinrich von Rodenstein ist mainzer Domherr. - In Friedberg Kraichen beginnt man unter freiem Himmel an einem Steintisch mit Steinbänken an der alten Linde Gericht zu halten.

1292 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) und der thüringer Landfriedshauptmann Gerlach von Breuberg verhandeln für den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) zum Schein mit dem österreicher Herzog Albrecht von Habsburg (St) (27) über dessen Erhebung zum deutschen König und Graf Eberhard von Katzenelnbogen  (J) (St) (--) ist anschließend an den Verhandlungen die zur Wahl Adolf von Nassau (St) (42), der vom kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--) gekrönt wird maßgeblich beteiligt. Dieser verpfändet ihm dafür für 2.000 Mark die Hälfte der Reichsburg Cochem, nimmt ihn für 500 Mark zum Reichsburgmann nach Boppard auf und ernennt ihn zum Reichslandvogt in Oberschwaben. Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) vermittelt die Beziehungen zwischen dem König Adolf von Nassau (St) (--) und Herzog Johann von Lothringen und Brabant und erhält dafür ein Burglehen in Höhe von 2.000 Pfund auf Stadecken. - Die Brüder Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) und Graf Diether VI von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) erwerben von ihrem Burgmann Friedrich von Frankenstein die Öffnung der Burg Frankenstein. - Landgraf Heinrich von Hessen (St) (48) erhält über das Reichslehen Eschwege durch den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) von König Adolf von Nassau (St) (42) die Reichsfürstenwürde. - Der Stammsitz von König Adolf von Nassau (St) (42) ist Idstein. - Die bayerischen Herzöge Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) und Otto verbieten das Brauen von Bier, da das Getreide knapp ist und Hunger herrscht. - Der mittelalterliche Logiker William of Sherwood stirbt. - Die alte Nikolaikirche wird von König Adolf von Nassau (St) (--) unter der Bedingung für sich und die Seinigen zur Verfügung zu stehen dem Bartholomäusstift übertragen. - Wetzlar und Westerburg erhalten Stadtrechte. - Im Vertrag von Andernach lässt sich der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--) von König Adolf von Nassau (St) (42) die Übergabe von Reichsstädten wie Dortmund und Duisburg bewilligen. - In Bamberg ist das Brauereihandwerk erstmals das stärkste Gewerbe der Stadt. - Der deutsche König Adolf von Nassau (St) (42) kauft mit englischem Geld 1.200 Mark Silber die Landgrafschaft Thüringen mit Ausnahme der Wartburg von Landgraf Albrecht. - König Adolf von Nassau (St) (--)  spricht den Bachgau dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) als Kompensationsgeschäft für dessen Stimme bei der Königswahl zu, was Ulrich von Hanau (St) (--) aber ignoriert. - Der würzburger Bischof Manegold von Neuenburg erringt die endgültigen Alleinherrschaft über das trimberger Gebiet. Die Geschlechter von Hutten, von Bickenbach, von Russwurm, Kloster Schönau, Kloster Frauenroth, Kloster Neustadt am Main und andere existieren noch, haben aber keine Bedeutung mehr. - Schlacht von Gensingen, in der Eberhard von Isenburg (St) in die Gefangenschaft von Adelheid von Sponheim (St) (--), der Witwe von Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) (--), gerät. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) verkündet die Beschlüsse des Provinzialkonzils in Aschaffenburg. - Gottfried von Merenberg wird Nachfolger von König Adolf von Nassau (St) (--) als Burgmann auf der Reichsburg Kalsmunt. - Der Sohn von Siegfried von Heppenheft, Herr von Rheinberg und ehemaliger mainzer Truchseß, Johann von Rheinberg wird durch König Adolf von Nassau (St) (--) zum Reichslandvogt im Speyergau. - Der österreichisch-schwäbisch-pfälzischen Königskandidat Konrad II von Teck wird in Weinheim zum deutschen König gewählt und auf der geheimgehaltenen Reise nach Frankfurt am Main in der Nacht vor der möglichen Wahl aus dem Gefolge der gegnerischen Partei vor Frankfurt ermordet. - König Adolf von Nassau (St) (--) gibt die Reichsabtei Seligenstadt dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--). - Heinrich II von Virneburg (St) (--) wird Kaplan von König Adolf von Nassau (St) (--). - Gerhard von Erbach erhält ein lindenfelser Burglehen von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--). - Als Zeugen von König Adolf von Nassau (St) (--) agieren der erzb. (Boemund) von Trier (noster princeps dil.); spectabiles die Grafen Eberhard von Katzenelnbogen, (Eberhard) von d. Mark und (Adolf) von Berg; strenui viri der viztum von Mainz, Johann von Rheinberg (im Wispertal). - Der österreichische Herzog Albrecht von Habsburg (St) (--)  verspricht vergeblich dem Pfalzgrafen für die Wahl zum König die Anerkennung von Burg Reichenstein. - Burg Ginsburg wird von Graf Adolf von Nassau (St) (--) an den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--) für dessen Kurstimme zur Königswahl verpfändet. - Adelheid von Bickenbach Äbtissin von Kloster Himmelthal bei Aschaffenburg stirbt. - Die Selige Christina von Kloster Retters stirbt. - In der Chronik flores temporum des schwäbischen Franziskanermönches Hermannus Minorito tauchen Zeitbestimmungen mit dem Kürzel minus für vor Christus auf. Der Anfang der Welt ist bei ihm im Jahre 5200 vor Christus und alle vorchristlichen Ereignisse datiert er mit Angst und Bangen und unter Zweifeln. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) kauft Burg Neu Wolfkehlen.

1291 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) errichtet in Hedensheim die Burg Stadecken und schließt mit dem mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) den Wieder Vertrag, in dem er den bopparder Reichszoll und die oppenheimer Burgen behauptet und dadurch die Anschläge des mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) auf die Stadt Oppenheim vereitelt. - Die geheim gehaltene versuchte Umsegelung des Kap Bojador, dem vermeintlichen Ende der Welt, scheitert und wird bis 14 34 ganze 22 Mal vergeblich versucht. - Beim Streit um die Beherrschung des Gotthard-Passes über die Alpen, bei dem man nur ein einziges Bergmassiv überwinden muss, beginnen militärische Auseinandersetzungen zwischen den Schweizern und den Habsburgern. - König Rudolf von Habsburg (St) (--) verleiht Montabaur zusammen mit Welschbillig, Mayen, Bernkastel und Saarburg die Stadtrechte. - Gold- und Silberbergbau in Hohensachsen bei Weinheim für den Pfalzgrafen. - Erster Pakt der Urkantone in der Schweiz. - Nach der Eroberung Akkons werden die letzten Kreuzritter aus dem heiligen Land vertrieben. - Der Bischof von Bamberg Arnold von Solms (St) (--) beansprucht das alleinige Recht zum Bau der Stadtmauern und das Besetzungsrecht der Türme und Tore der Stadt Bamberg, was die Stadtbevölkerung gegen ihn aufbringt. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen ist Burgmann in Oppenheim. - Heinrich  II von Frankenstein heiratet die Tochter Elisabeth der standeslosen aber legitimierten thüringer Landgräfin Elisabeth von Eisenberg. - Belagerung von Akkon durch die Mamelucken. - Die Errichtung von Glasöfen in der Stadt Venedig wird verboten und die Produktion auf die Insel Murano verlagert. - Graf Heinrich von Sponheim (St) (--) verkauft das Hinterland von Kaub mit seinen Teilen von Weisel an den Pfalzgrafen. - Die schweizer Eidgenossen verbünden sich beim Rütlischwur gegen das Haus Habsburg und König Rudolf von Habsburg (St). - Die nürnberger Patriziertochter Nonne Christine Ebner (14) hat ihre ersten Visionen. - Die Grafen von Henneberg verlieren die Veste Coburg. - Die Chorfrau von Kloster Retters Christine von Retters (22), die schon als kleines Mädchen ins Kloster kam, stirbt nach Jahren von Visionen, in denen sie angeblich die Leiden Christi nacherlebt hat. - Der thüringer Landfriedshauptmann Gerlach von Breuberg gibt an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) die thüringischen Reichsburgen mit Ausnahme der Boyneburg heraus. - Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg alias Albrecht von Haigerloch verheiratet in Rottenburg am Neckar seine Tochter Mechtild von Hohenberg Rottenburg (06) mit Graf Ulrich von Württemberg (St) (--). - Der mit Adelheid von Hohelohe-Brauneck-Neuhaus verheiratete Graf Gerhard IV von Loon Rieneck (St) (--) wird Königskandidat. - Eberhard vom Stein ist mainzer Domkantor. - Lupold von Hanstein und Siegfried von Solms sind mainzer Domherren.

1290 In Frankfurt wird die Badstube alias Badehaus in der Neugasse zwischen dem alten Stadtgraben und dem Friedhof am Dom erwähnt. - Mit dem Tod des Kleinkindes Graf Rudolf von Leiningen Landeck (St) stirbt Leiningen-Landeck aus. - Der Heilige, Naturforscher und Kirchenlehrer Albertus Magnus stirbt. - Erdbeben im chinesischen Chihli mit 100.000 Toten. - Die letzten Juden werden aus England vertrieben. - Der trierer Dominikaner Hermann von Veldenz verfasst das 19 99 gefundene Epos von der mutigen Grafentochter Yolanda von Veldenz. - Bruderkrieg um das Erbe von Otto von Nassau (St) zwischen seinen Brüdern Heinrich III von Nassau (St), Emicho von Nassau (St) und Johann von Nassau (St). - Die Herrschaft Weilnau spaltete sich von Diez ab. Weitere Teilung in Alt-Weilnau und Neu-Weilnau auf. - Die frankfurter Nicolaikirche am Römer ist fertiggestellt. - Ulrich von Hanau (St) beendet aus taktischen Gründen den langjährigen Streit mit dem Bistum Würzburg. - Belagerung von Wien durch die Ungarn. - Raugraf Georg verbündet sich mit Graf Johann II von Sponheim Kreuznach (St). Graf Heinrich von Sponheim (St) erwirbt im Tausch mit Heinrich von Isenburg (St) Weinberge in Osterspay. Graf Johann II von Sponheim Kreuznach (St) verbündet sich mit Graf Johann von Sponheim (St). - Johann ist Abt von Kloster Sponheim. - Der fuldaer Fürstabt Heinrich V von Weilnau (St) macht Berthold von Buchenau zum Burgmann auf Burg Fürsteneck an der hessisch-thürischen Grenze. - Graf Heinrich von Virneburg muss die besetzte kölner Burg Nürburg auf Druck von Papst Nikolaus IV wieder räumen. - Burg Liebenstein ist von Graf Albrecht von Löwenstein (St) fertig ausgebaut gegen den Onkel Werner VI von Bolanden (St) (--) seiner Ehefrau Lukardis von Bolanden (St) auf Burg Sterrenberg. - Gerhard von Erbach begeht für Kloster Seligenthal einen Raubüberfall und wird vom mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) gebannt. - Berthold II von Lißberg erbaut zusammen mit dem fuldaer Ministerialen Erbmarschall von Schlitz die Naxburg. Da der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) Besitzansprüche stellt wird die Burg Naxburg Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) zu Lehen aufgegeben. Der Konflikt bleibt bestehen. - Die bereits 12 70 an Mainz verkauften Burgen Burg Sooneck und Burg Reichenstein werden vom aachener Cornelimünster noch einmal an Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) zur Stärkung seines Außenpostens Bacharach verkauft. König Rudolf von Habsburg (St) verbietet den Wiederaufbau der Burgen. - Der als Stadt bezeichnete Ort Merenberg erhält Festungsrecht und einen Wochenmarkt. - Agnes von Wittelsbach (St) heiratet Landgraf Heinrich von Hessen (St). - Philipp von Schöneck, Gerhard von Battenberg und Eberhard von Basel sind mainzer Domherren. - In Ober-Ingelheim gibt es das Zisterienserinnenkloster Engelthal für Familienmitglieder der Kaiserpfalz. - Werner von Falkenstein (--), verwitwet in zweiter Ehe mit der Grafentochter Mathilde von Diez (St) (++), verheiratet seine in Münzenberg geborene Tochter Isengard von Falkenstein (--) mit Siegfried von Eppstein (--).

1289 Wetter: Wärmster Sommer und wärmster Winter bis 2006. - Dekan und Kapitel von St Andreas in Köln übertragen Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (J) die weltliche Verwaltung ihrer drei rheinhessischen Pfarrkirchen Hedensheim, Engelstadt und Ockenheim. Sein Sohn Philipp von Katzenelnbogen (St) stirbt auf dem Hoftag in Erfurt. - Limburg an der Lahn brennt nieder. Grosse Teile der Innenstadt werden vernichtet. - Graf Gerhard von Diez erbaut die diezer Stiftskirche unterhalb der Burg. - Graf Otto von Nassau (St) stirbt. - 100.000 Juden werden enteignet und aus Frankreich vertrieben. - Gerlach von Isenburg Limburg (St) (--) stirbt bei einer Teilnahme an einem königlichen Kriegszug im Schwarzwald und sein Sohn Johann (St) folgt ihm nach einer Gefangenschaft nach und wird mit der Herrschaft Limburg an der Lahn belegt. - Das mainzer Stift verpfändet einen Teil des mainzer Kammerforstes an Philipp von Falkenstein (St). - König Rudolf von Habsburg (St) lässt in Thüringen 66 Raubritterburgen zerstören um den Landfrieden durchzusetzen. - Mit dem Tod von Graf Emich von Leiningen V Landeck (St) stirbt die Linie Leiningen-Landeck aus. Burg Landeck fällt an seinen Schwager, den elsässischen und breisgauer Landvogt, Otto von Ochsenstein IV. - Der sponheimer Abt Diether hebt die Teilung der Einkünfte des Klosters auf, verbietet den Mönchen privates Eigentum, den eigenen Beutel und wird sponheimer Kanzler und Geheimsekretär von Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St). - Im siegerländer Altenberg wird der Bergbau nach schwach silberhaltigem Bleiglanz eingestellt. - Der letzte Besitzer der Randenberg Graf Ludwig III von Rieneck stirbt. - Werner von Münzenberg (St) verkauft Weisel und Kaub an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St). - Das trierer Domkapitel wird nur noch mit Adeligen besetzt. - Graf Gerhard von Diez (St) gründet in Diez das Stift Diez. - Ende der kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Fleckenstein und Hohenburg. - Die bayerische Kurfürstenwürde fällt dauerhaft an Böhmen. - Stahlschmied Lutz in Siegen. - Kaub wird von Werner von Milwalt und seinen Brüdern besetzt. Wildgraf Friedrich (St), Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und Slawien, verkauft große Ländereien an das Prämonstratenserstift Steingaden bei Schongau und Kaufbeuren. - Gerlach von Hammerstein ist Komtur der Templer in Hönningen. - Berthold von Henneberg ist mainzer Domherr.

1288 Wetter: Der kommende Winter ist außergewöhnlich mild und absolut ohne Schnee. - Adelheid von Katzenelnbogen (St) (--) stirbt. Sie ist die Ehefrau von Graf Walram von Nassau (St) (--) und Königsmutter. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--) verliert durch seine Niederlage in der Schlacht bei Worringen vor Köln mit 10.000 Kämpfern u.a. Graf Adolf von Nassau (St) (--) als erzbischöflich-kölner Bannerträger, Gerlach von Isenburg Limburg (St) (--) und seinem Sohn Johann von Isenburg Limburg (St) (--) der Blinde, von Limburg an der Lahn gegen Herzog Johann von Brabant I, mit seinem taktischen Oberbefehlshaber Graf Heinrich von Virneburg (St) (--), seinem Sohn Heinrich II von Virneburg (St) (--), Graf Adolf V von Berg, Graf Gottfried VI von Ziegenhain, Graf Gottfried von Vianden (St) (--), der mit einer runkeler Tochter (St) (--) verheiratete Graf Walram von Jülich u.a. im Limburger Erbfolgestreit die Macht über seine Stadt Köln und damit die Vormachtstellung am Niederrhein. Köln wird damit faktisch aber nicht rechtlich freie Reichsstadt. Während seiner einjährigen Gefangenschaft bei Graf Adolf von Berg im Burgverlies auf Schloss Burg 20 km vor Köln erkrankt der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--) schwer. Gegen den Willen des taktischen Oberbefehlshabers Graf Heinrich von Virneburg I, der in breiter Schlachtreihe angreifen will, zieht Herzog Johann von Brabant seine Kämpfer zusammen und durchsticht in Keilform die Schlachtreihe des kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--). und gewinnt damit die Schlacht bei Worringen. - Graf Walram von Luxemburg Ligny (St) (--), Graf Heinrich VI von Luxemburg (St) (--), Heinrich von Houffalize, Bastardbruder Heinrichs, und dessen jüngerer Bruder Balduin werden getötet und damit eine ganze Generation des Hauses Luxemburg. Das Haus Luxemburg beendet seine Versuche der territorialen Erweiterung am Niederrhein. - Burg Schadeck wird von Heinrich von Westerburg (St) (--) als Trutzburg gegen Burg Runkel von seinem Vetter Siegfried von Runkel (St) (--) erbaut. - Teilung der Familienlinien Theoderich von Runkel (St) (--) und Siegfried IV von Westerburg (St) (--). - Ulrich von Hanau (St) (--) verbündet sich mit König Rudolf von Habsburg (St) (--) gegen Graf Reinald von Mömpelgard-Burgund. - Die kurkölner Beamten in Siegen werden aus der Stadt vertrieben und kommen erst 12 95 zurück. - Der fuldaer Fürstabt Markward II von Bickenbach (--) wird durch Gift ermordet. Graf Heinrich V von Weilnau wird neuer Fürstabt von Fulda. - Das unrechtmässige diezer Kloster Thron wird unter den Schutz des Reiches gestellt. - In Limburg an der Lahn wird das Haus Römer 2 erbaut. - In einem Haus der Familie Overstolzen entsteht das sechst älteste kölner Brauhaus Kölns Zum Bierbaum. - Graf Heinrich von Virneburg besetzt die kölner Burg Nürburg. - Das widerrechtlich von den diezer Grafen besessene Kloster Thron wird wieder dem Reich unterstellt. - In Frankfurt besitzt die wiederbelebte jüdische Gemeinde an der Fahrgasse eine Synagoge. - In Frankfurt Sachsenhausen übernimmt der Deutsche Orden den Gutshof Seehof der Ritter von Sachsenhausen. Ihre Mühle wird in Deutschherrenmühle umbenannt. - In Frankfurt ist der Weckmarkt auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof angelegt, der vor die östliche Stadtmauer verlegt wurde. - Konrad von Hattstein ist Landmeister des Schwertbrüderordens in Livland. - Die Familien Runkel und Westerburg streiten sich um Kloster Beselich. - Öffentliche Herberge in Gießen. - König Rudolf von Habsburg (St) (--) verbietet Ulrich von Hanau (St) (--) auf Betreiben von Landgraf Heinrich von Hessen (St) (--) den Weiterbau der hanauer Wasserburg Laubach. - Agnes von Isenburg-Limburg, die Witwe vom in der Schlacht bei Worringen gefallenen Heinrich von Westerburg (St) (--) regiert für ihre minderjährigen Kinder. - Heinrich II von Virneburg, erhält zwei Pfarreien obwohl er noch gar keine Priesterweihe hat und nicht predigt. - Der mainzer Domherr Kämmerer Wildgraf Hugo (St) (--) schenkt sein väterliches Erbe in Kirchheim an der Eck und Gernsheim seinem Bruder Wildgraf Friedrich (St) (--), Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und Slawien, bzw dem Templerhaus in Seven. - Der älteste Sohn von bayerischer Herzog und rheinischer Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Strenge (St) (59), der wohlerzogene und elegante Ludwig von Wittelsbach Elegans (St) (--) heiratet in Mainz die Enkelin des Königs von Navarra Elisabeth von Lothringen (16). - In Frankfurt wird ein Bierbrauer erwähnt.

1287 Wetter: An der deutschen Nordseeküste tötet die Luciaflut ca. 50.000 Menschen und etabliert die Zuidersee. - Der Dichter Konrad von Würzburg, einer der zwölf alten Meister, stirbt in Basel. - König Rudolf von Habsburg (St) (69) verleiht Graf Adolf von Nassau (St) für Idstein das Stadtrecht, der dadurch dem Dorf eine Befestigungsmauer bauen darf und beginnt von Idstein aus zahlreiche Kriege zu führen. - Der arme Tagelöhner Werner von Oberwesel wird angeblich von Juden in einem Ritualmord getötet. Sein Tod führt zu blutigen Judenverfolgungen. - Auf dem Konzil von Würzburg wird ein Verbot der Befestigung von Kirchhöfen erlassen. - Graf Adolf von Nassau (St) wird Burghauptmann auf Burg Gutenfels und damit pfälzer Lehensnehmer. - Der würzburger Bischof Berthold II von Sternberg lässt sein Herz im Kloster Ebrach bestatten. - Bei Burg Isenburg wird die erste Mühle errichtet. - Gerhard von Schönecken tötet zwei prümer Mönche bei Verhandlungen um die erschlichenen Rechte von seinem Vater Heinrich von Schönecken. - Die erzbischöfliche Burg in Andernach wird von den Stadtbewohnern bestürmt. - Eine Praemonstratenserinnenjungfrau Christina (20) im Kloster Hahne sieht die Niederlage des kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) und die Gefangennahme ihres Bruders voraus. Angeblich ist es eine unbekannte Schwester von Graf Adolf von Nassau (St). - Graf Heinrich von Henneberg bricht sein Versprechen das er Graf Rudolf II von Wertheim für das Erbe Prodzelten seiner Nichte gibt. - In Limburg an der Lahn besteht ein Konvent des Klosters Windsbach. - Das Wilhelmitenkloster Windsbach oder Fürstenthal wird von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) bei Bacharach als Sühnekloster gegründet. - Wildgraf Friedrich (St), Provinzmeister des Templerordens in Deutschland und Slawien, bezeugt den Verkauf von Weizen aus Laumersheim an das Stift St Martin.

1286 Ritter Heinrich von Katzenelnbogen nennt sich Heinrich von Allendorf. - Das reichsfreie Rödelheim wählt seine Richter selbst. - Ulrich von Hanau (St) (--) verbündet sich mit König Rudolf von Habsburg (St) (--) gegen Graf Eberhard von Württemberg (St) (--). - Der fuldaer Fürstabt Marquard II von Bickenbach (St) (--) zerstört die Burg Steinau. - Der Minnesänger Konrad von Bielriet aus dem Haus der Schenken von Limpurg stirbt. - Papst Honorius IV ernennt Arnold von Solms (St) (--) zum Bischof von Bamberg. - Graf Adolf von Nassau (St) (--) wird Burgmann auf der Reichsburg Kalsmunt. - Der bamberger Bischof Arnold von Solms (St) (--) wird in Rom zum Bischof geweiht. - Die Selige Lukardis von Oberweimar tritt als Nonne in das Zisterzienserinnenkloster Oberweimar ein und erlebt dort die Geburt Christ in einer Meditation. - König Rudolf von Habsburg (St) (68) gibt seinem unehelichen Sohn Graf Albrecht von Löwenstein (St) (--) Burg Sterrenberg. - Die Schwester von Ritter Dietrich von Schönborn Gisela von Schönborn schenkt dem Chorfrauenkloster Beselich ihren Hof in Obertiefenbach, wo ihre Kinder Christina von Schönborn und Johann von Schönborn aufgenommen sind. - Peter von Aspelt ist mainzer Domherr.

1285 König Rudolf von Habsburg (St) (67) bessert das oppenheimer Reichslehen von Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--). Tile Kolup, einem Betrüger, der sich als Kaiser Friedrich ausgibt und zwei Jahre lang in Neuß, Hagenau und Kolmar sein Unwesen treibt, wird von Graf Friedrich III von Leiningen (St) (--) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) in Wetzlar ein Ende bereitet (281) und auf dem Scheiterhaufen im Tal Kaisergrund als Ketzer verbrannt. - Altendiez wird zum ersten Mal erwähnt. - Der Condottieresohn Malatesta da Verrucchio tötet seine Ehefrau, die mit seinem gutaussehenden Bruder fremdgeht und liefert das Thema zu einem der bedeutendsten Werke der Weltliteratur Dantes göttlicher Komödie Inferno. - Gerlach von Isenburg - Arenfels (St) fügt in Arenfels einen Westflügel an, errichtet einen Bergfried, einen Halsgraben und einen tiefen Ziehbrunnen, dessen Schacht bis zum Grundwasserspiegel des Rheins hinabreicht. - Berufsverbot für venzianische Glashandwerker, denen Geldbußen, Gefängnis oder Galeere angedroht werden, außerhalb Venedigs und Ausfuhrverbot für wichtige Grundstoffe der Glasbereitung. - König Rudolf von Habsburg (St) (67) zieht vor Wetzlar. Die wetzlarer Bürger nehmen Tile Kolup fest und liefern ihn an König Rudolf von Habsburg (St) (67) aus, der ihn auf der Reichsburg Kalsmunt verhört und als Ketzer verbrennt. - Der Abt von Kloster Seligenstadt drängt den auf dem Sterbebett liegenden großkrotzenburger Vogt Friedrich III von Randenberg, dem man wegen in Kahl unrechtmäßig erhobener Erbschaftssteuern den Prozess macht, zur Buße und nimmt ihm sein Erbe ab. Seine Tante, Begine und Witwe des Kreuzritters von Randenberg verliert den Prozess um ihr Erbe. - Der Wetterauer Städtebund wird unter den Städten Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen geschlossen. - Am herzöglich bayerischen Hof von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) gerät Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (03) in die Gewalt des Affen seines Vaters, der mit dem Säugling im Gebäudeteil Burgstock mit seinem gotischen Erker umherklettert, gerät und ohne Schaden für den Säugling wieder angelockt werden kann. - An dem sechstägigen Turnier von Chauvency nehmen neben König Rudolf von Habsburg (St) 500 Ritter u.a. Graf Heinrich von Luxemburg (St), Graf Friedrich von Leiningen (St) und Graf Emich von Leiningen Dagsburg (St) teil. - Deutschordenshof in Wetzlar. - Über Graf Otto von Nassau (St) wird ein Jahr lang der Kirchenbann verhängt. - Komtur Konrad und die übrigen Brüder in Niederbreisig verkaufen einen Fruchtzins in Erlebach und Melindehe an das ehemaligen diezer Kloster Thron und das isenburger und hanauer Kloster Marienborn. - Wildgraf Gottfried Raub (St) ist Stiftsvogt von Kloster Ravengiersburg.

1284 Nach dem Tod des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein läßt König Rudolf von Habsburg (St) (66) die Abtei Seligenstadt wieder dem Reich unterstellen. - Der Klerus verlässt die Stadt Speyer, und der speyerer Bischof Friedrich von Bolanden verhängte vergeblich ein Interdikt. - Bedeutende Weiterentwicklung astronomischer Geräte wie Astrolabium, Mauerquadrant, Armillarsphäre, Sonnenuhr und Wasseruhr. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Der Stadtstaat Genua schaltet seinen Rivalen Pisa in der Schlacht von Meloria aus. - Der mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) baut eine eigene Neckarbrücke westlich der pfälzischen Stadt Heidelberg. - Die venezianische Münze Zechine wird eingeführt. Sie wird in ein Jahrhundert später zum Dukaten. - Nach dem Tod von Reinhard von Hanau, erbt sein Sohn Ulrich von Hanau (St) ein Sechstel der Herrschaft Münzenberg und da Ulrich von Hanau Graf Adolf von Nassau im Kampf um den Thron gegen den deutschen König Rudolf von Habsburg (St) (66), der ihn eigentlich als Vogt des Bachgaues einsetzen will unterstützt, fällt das Gebiet an den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein zurück, was aber der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) (66) unmittelbar wegen der Herrschsucht des mainzer Erzbischofs Gerhard II von Eppstein (St) bereut. - Gold ist elf mal teurer als Silber. - Der Hochstapler Tile Kolup, der den Volksglauben an die Rückkehr des Kaisers ausnutzt, gibt in Aachen vor Rex Fridericus zu sein, wird aber vom Volk verspottet, in eine Kloake getaucht und aus der Stadt verjagt. In Neuss spielt er seine Rolle erfolgreich und hält Hof, empfängt hohe Herren und stellt mit einem gefälschten Siegel Urkunden aus, während der rechtmäßige König Rudolf von Habsburg, an dessen Gegner sich Kolup geschickt anschliesst, die Stadt vergeblich belagert. - Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) kommt in den Besitz der ehemaligen sayner Reichsburg Kaiserswerth. - Tanzwut (Es sird von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - Der uneheliche Sohn von König Rudolf von Habsburg (St) Graf Albrecht von Löwenstein (St) läßt die Vorburg der Burg Sterrenberg zu einer eigenen Burg Liebenstein gegen den Onkel Werner VI von Bolanden (St) seiner Ehefrau Lukardis von Bolanden auf Burg Sterrenberg, der Erbanprüche stellt, bis 1290 ausbauen. - Die Brüder Phillippp von Schönborn, Konrad von Schönborn, Lantfried Hesso von Schönborn und Anselm von Schönborn werden mit ihrem Vater Dietrich von Schönborn genannt. - Emicho von Schöneck ist mainzer Domscholaster.

1283 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) erwirbt Burg, Stadt und Zoll Braubach, die Marksburg, von Gottfried III von Eppstein. Die Tochter Bertha von Graf Berthold III von Katzenelnbogen (St) heiratet Graf Thomas von Rieneck  alias Rheineck. - Die mainzer Burgen Sonnenberg und Wiesbaden werden von Eppstein belagert. Sonnenberg wird mit ziemlicher Sicherheit erobert, deshalb greift Graf Adolf von Nassau von Idstein aus Eppstein an und zwingt Gottfried III von Eppstein (St) zum Rückzug aus Sonnenberg und Wiesbaden. - Wiesbaden und Sonnenberg erhalten beim Wiederaufbau massive Verteidigungsanlagen. Der Streit wird beigelegt. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (J) erheiratet die Marksburg gegenüber von Burg Rheinfels seines Neffen Wilhelm von Katzenelnbogen (St)., - Kuno von Hattstein verkauft die Hälfte seiner Fährrechte bei Kostheim über den Main. - Raugraf Heinrich II von Neuenbaumburg ist im Besitz der Burg Neu-Baumburg. - Wolfenbüttel unter dem Welfen Herzog Heinrich dem Wunderlichen wird zu einer Residenzfestung ausgebaut. - Die Priorin des luxemburger Klosters Marienthal Yolanda von Vianden (St) stirbt nach 35-jähriger Amtszeit und dem Bau einer 5-schiffigen Pfeilerbasilika. - Graf Gottfried von Hohenlohe wird von seiner Ehefrau Erbtochter Elisabeth von Wertheim im ersten kinderlosen Ehejahr auf einer Jagd versehentlich getötet. - Heinrich von Hessen (St) (39) bekämpft Luxemburg und Geldern im Limburger Erbfolgestreit. - Konrad von Solms (St) wird Deutschordensmarschall von Akkon. - Der bopparder Schultheiß Simon von Heppenheft versucht seine Güter in Wallmenach und Reitzenhain und Vogeirechte, Lehen von Heinrich von Isenburg (St) an die Söhne u.a Gerlach Grans von Heppenheft d.j. zu vererben und verliert aber nach seinem Tod fast alle Rechte an die Knebel von Katzenelnbogen. - Die Söhne von Wildgraf Emecho (St), Gerhard, Konrad und Gottfried schenken den Templern Kirchheim an der Eck und Gernsheim. - Gerlach von Isenburg - Arenfels (St) verzichtet zugunsten des Templerordens in Hönningen auf sein Lehnrecht an einem Weinberg.

1282 Der deutsche König Rudolf von Habsburg überträgt Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) die Verwaltung der fuldaer Kirche auf sechs Jahre und verpfändet ihm für eine Schuld von 12.000 Mark den Bopparder Reichszoll. - Der deutsche König Rudolf von Habsburg läßt die mainzer Burg Sooneck und die mainzer Burg Reichenstein zerstören, den aachener Kamelieabteivogt Dietrich von Hohenfels-Reichensstein als Raubritter gefangen nehmen und verbietet den Wiederaufbau der Burg Reichenstein. - Der deutsche König Rudolf von Habsburg belehnt auf dem augsburger Reichstag seine Söhne Albrecht und Rudolf zur gemeinsamen Hand mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark sowie mit Krain und der Windischen Mark und erhebt sie in den Reichsfürstenstand womit er die Grundlage der habsburgischen Herrschaft schafft. - Die Herren von Rüdesheim verwüsteten in der Sponheimer Fehde für Graf Johann von Sponheim Kreuznach den Rheingau und werden vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein in ihren Besitzrechten an der Niederburg zur Öffnung verpflichtet, degradiert und mit Strafzahlungen belegt von denen sich das Geschlecht nicht wieder erholt. - Berthold II von Sternberg führt eine Fehde mit dem fuldaer Abt Bertho IV von Biembach. - Die Grafen von Veldenz schließen ein festes Bündnis mit dem mainzer Erzbischof Werner von Eppstein. - Graf Johann von Sponheim Kreuznach bleibt im Besitz des Dorfes Sprendlingen, das der wormser Bischof Rheingraf Friedrich von Baumburg beansprucht. - Die Selige Agnes von Böhmen stirbt. Sie konnte angeblich fliegen. - Graf Rudolf von Wertheim schlichtet als würzburger Dompropst den Krieg zwischen dem würzburger Bischof Berthold von Henneberg und den Grafen Ludwig von Rieneck und Graf Berthold von Rieneck. - Der königliche Landvogt der Wetterau, Gerlach von Breuberg erhält die Burg Frankfurt mit dem Frankfurter Salhof als Lehen und wird Landfriedenshauptmann in Thüringen. - Die Söhne von Konrad Grans von Heppenheft, die Brüder Simon Grans von Heppenheft oder Rheinberg, Embricho Grans von Heppenheft und Gerlach Grans von Heppenheft erpressen rechtswidrig 400 Mark Geleitsgeld von Reisenden und werden auf einem Gerichtstag in Oppenheim, angeklagt von der Stadt Köln und König Rudolf von Habsburg zur Rückzahlung des Schutzgeldes und zur Begleichung der Gerichtskosten verurteilt.

1281 Wetter: Zweite Mißernte - Durch die brandenburger Herrschaft mit fortwährenden Kämpfen und zwei Mißernten wird das Königreich Böhmen in eine der schlimmsten Hungersnöte des Mittelalters gestürzt. - Der mit Prinzessin Johanna, Tochter von König Eduard von England verlobte deutsche Erbprinz und designierter König Hartmann von Habsburg (St) (18) ertrinkt mit 13 anderen Adeligen im Rhein vor Straßburg. - Limburg geht ein Schutzbündnis mit Graf xxx von Diez (--) ein um sich gegenüber den Herren von Limburg zu schützen. - Durch den Friedensvertrag aus der Sponheimer Fehde verliert Rheingraf Siegfried sein angestammtes Gebiet Rheingau, muss dem mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) seine Burg Rheingrafenstein öffnen und von ihm Geld für Reparationsleistungen leihen. - König Rudolf von Habsburg (St) bestimmt, dass der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) wegen seiner Verluste in der Fehde mit Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) 1.000 Mark und wegen seiners Aufwandes bei der Belagerung und Zerstörung der Burg Rheinberg 1.000 Mk erhalten soll, die Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) und der Burggraf von Lahneck Friedrich III von Leiningen (St) vorlegen. Der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) verbietet beiden Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) militärisch zu helfen. - Burg Rheinberg an der Wisper wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) erobert und zerstört. Die Truchsesse von Rheinberg bauen sie nach der Zerstörung wieder auf. - Die Heilige Gertrud von Helfta (25) hat ihre ersten Visionen und beschreibt angedeutet Kopulationsbewegungen mit Jesus und Sex mit einem 16 jährigen wunderschönen Jüngling. Sie übersetzt Teile der Bibel. - Graf Poppo von Wertheim IV stirbt ohne männlichen Erben und vererbt seine Hälfte der Grafschaft Wertheim an seine drei Erbtöchter von seiner Ehefrau Mechthild von Eppstein (St), Kunigunde mit Graf Otto von Eberstein, Elisabeth mit Graf Gottfried von Hohenlohe (St) und Mechthild mit Gottfried von Schlüsselberg. - Lucardis von Hanau (St) ist Äbtissin in Kloster Patershausen. - Königin Anna von Habsburg, die ältere Schwester von Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg (63) stirbt. - In Frankfurt wird Erwin von Kransberg (--) frankfurter Reichsschultheiß, was er 8 Jahre bleibt. - In Mainz wird Ludwig von Diez (St) mainzer Domherr. - Der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) bestimmt, dass niemand eine Burg zum Nachteil für das Land besitzen soll. Nicht nur der Aggressor sondern auch die Burg aus der heraus angegriffen wird können dann in die Acht fallen. Die Burg darf erobert werden und muss anders als beim Fehdewesen nicht mehr zurückgegeben werden. - Graf Johann von Sponheim Kreuznach der Lahme (St) und seine Frau Adelheid von Leiningen Landeck (St) stiften in der kreuznacher Vorstadt das Schwarz-Kloster Kreuznach und erhalten von Kloster Sponheim als Reliquien vier Partikel vom heiligen Kreuz aus dem Kloster Sponheim. - Ludwig von Diez (St) ist mainzer Domherr.

1280 Wetter: Mißernte. Sturmflut an Weihnachten mit der Zerstörung von 50 Dörfern an der Nordseeküste. - In Wiesbaden gibt es einen Schultheiß und sieben Schöffen. Der Schultheiß alternativ Erbschultheiß wird vom Landesherrn eingesetzt, ist meist adelig, Schöffenkollegvorsitzender und Verwaltungbeamter. - Alzey erhält das Stadtrecht. - Der speyerer Bischof Friedrich von Bolanden (St) erkennt vorbehaltlos die Freiheiten der Stadt Speyer an und schwört alle Privilegien der Stadt künftig zu achten. Die Stadt Speyer sichert sich mit der Kriegsdienstverpflichtungm auf ein Jahr von Ritter Johannes von Lichtenstein, der der Stadt ein Drittel der staufischen Burg Lichtenstein in der Pfalz und der Kropsburg überlässt. - Der Heilige Albertus Magnus, der Begründer der modernen Naturwissenschaften, stirbt in Köln. - Nassauisch-Eppsteinische Fehde beginnt. Graf Adolf von Nassau (St) (30) versucht seine Herrschaften Wiesbaden und Idstein territorial zu verbinden und dabei das eppsteinische Landgericht Mechthildshausen einzuziehen. Gottfried III von Eppstein  (St) wartet auf die Abwesenheit von Graf Adolf von Nassau (St) (30) und greift Wiesbaden an. - Erste Brillen aus Beryll tauchen auf. - Der französche Rosenroman, der von der Liebe zu einer Frau handelt, wird von einem städtischen ironischen Frauenhasser beendet. - Burg Blideneck wird als Belagerungsburg gegen Rheinberg (500 m überhöht entfernt) erbaut, die Aachener Schanze, ebenfalls eine Belagerungsburg liegt 400m (Ranselbach-herrnsbach-höhe) entfernt. - Die Stadt Aachen ermordet Graf Wilhelm von Jülich IV und seine Söhne und muss hohe Sühnezahlungen an die Witwe leisten. - Die Stadt Koblenz wird vom trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen, nach langen Kämpfen eingenommen und muss auf ihren Stadtrat verzichten. Die Stadtmauer wird abgetragen. - Friedrich von Heppenheft, Herr von Rheinberg, wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) mit der Hälfte der Burg Rheinberg belehnt, die durch den Tod des Rheingrafen Werner und seines Sohnes an das Erzstift zurückgefallen war und zum Erbburgmann für die Trutzburg Blideneck ernannt, die auf demselben Bergkamm oberhalb der Burg Rheinberg. - Die Grafen von Veldenz erhalten das mainzer Truchsessenamt. - Landgraf Heinrich von Hessen (St) (36)schlägt bei Fritzlar ein durch Graf Gottfried von Ziegenhain IV und Graf von Battenberg, mit einem Landsturmheer verstärktes Heer des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein (St) vernichtend. - Der trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen V beginnt mit dem Bau der mayener Genovevaburg als Grenzsicherung gegen den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St). - Burg und Stadt Hachenburg sind kölner Lehen. - Turnierverbot für den Adel in Frankreich. - Das Augustinerinnenkloster Marienburg wird vom trierer Erzbischof Heinrich V von Finstingen angeblich zum Schutz der Nonnen befestigt. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) bannt Schenk Johannes von Erbach weil dieser seinen Streit mit Kloster Amorbach sühnt. - Das Spindelspinnrad wird in Speyer verboten um Dumpingpreise und schlechtere Garnqualität zu verhindern. - Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg (63) alias Albrecht von Haigerloch gründet die Sstadt Rottenburg am Neckar. - Graf Heinrich von Solms Burgsolms (St), genannt Spanheim erobert, zerstört zum grossen Teil und besetzt Burg Greifenstein von Kraft von Greifenstein.

1279 Graf Gerhard von Katzenelnbogen (St) (--), der nicht erbberrechtigte Sohn von Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) (--) ist Vizemeister des Schwertbrüderordens in Livland. - In Limburg vertreiben die Bürger ihren Herrn Gerlach von Isenburg Limburg (--) aus der Stadt und lassen ihn nur unter Zubilligung umfangreicher Freiheiten zurückkehren. - Arabischer Himmelsglobus von Muhammad al Urdi. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--)  belehnt Gottfried III von Eppstein (St) (-.) mit der Vogtei Stockstadt. Die hohe Gerichtsbarkeit üben die Grafen von Katzenelnbogen oder deren Lehnsleute, die Herren von Wolfskehlen, aus. - Sponheimer Fehde. - Walram V von Limburg stirbt und löst den Limburger Erbfolgestreit aus. - Raub, Wucher, Erpressung, Entführungen und Falschmünzerei in Jülich erfordern den Pingsheimer Landfrieden. - In der Schlacht bei Sprendlingen um die sponheimer Burg Böckelheim ermöglicht der hühnenhafte kreuznacher Metzger Michel Mort auf Seiten der sponheimer Truppen gegen die Truppen des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein (St) (--) den in Bedrängnis geratenen Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) (--) indem er furchtlos die Lanzen der Feinde auf sich zieht die Flucht und fällt danach. - Konrad III von Trimberg (--) schenkt Burg Trimberg gegen den Willen seines Sohnes Konrad IV von Trimberg dem würzburger Bischof Berthold II von Sternberg und schliesst sich mit seiner Gemahlin Adelheid den Kreuzfahrern an. - Siegfried von Heppenheft, Herr von Rheinberg und Truchseß des mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein (St) (--) lehnt sich mit seinem Sohn Johann von Rheinberg und andern z.B. den Grafen von Katzenelnbogen, gegen seinen Lehnsherrn Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) im Gefolge der Sponheimer Fehde auf. Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) belagert seine eigene Burg Rheinberg indem er die Trutzburg Blideneck 500 m nördlich oberhalb zur Belagerung von Burg Rheinberg erbaut. - Der auf sponheimer Seite kämpfende Rheingraf Siegfried (St) (--) gerät in die Gefangenschaft von mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--). Seine Verwandten, die Grafen von Veldenz, bewahren Neutralität - Der Rheingraf muss auf seine Eigenleute, die in die sponheimer Stadt Kreuznach gezogen sind, verzichten. - Gerlach von Isenburg Limburg (St) (--) wird von Bürgern aus der Stadt Limburg an der Lahn vertrieben. - Der französische Königssohn Robert von Clermont erhält in einem Turnier in Paris, welches zu Ehren des Prinzen Karl von Salerno ausgetragen wird, eine schwere Kopfwunde, die zu einer andauernden Geisteskrankheit führt. - Siegfried von Westerburg (St) (--) beginnt mit dem Ausbau der Burg Schaumburg. - Die Rheingrafen verlieren ihre Güter im Rheingau und dürfen ihre Güter an der Nahe, um Kreuznach und Kirn behalten. - Der Patrizier Hertwin vom Rebstock ist im Besitz der Messeherberge Hof Rebstock und des Rebstockgeländes vor der Stadtmauer von Frankfurt. - Der Deutsche Orden baut in Koblenz eine Kommende mit dem Hauptgebäude Rheinbau und hufeisenartig Nebengebäude mit einem nach Süden offen Hof. - In Magdeburg wird von einem Constabler Braun von Stövekenbeke ein Geschicklichkeitswettkampf veranstaltet bei dem der Hauptpreis die aussergewöhlich schöne Prostiuierte Sophia ist. Ein Goslarer gewinnt den Wettkampf, nimmt sie mit nach Hause und stattet sie sie so reich aus, dass sie ihren Beruf aufgibt und bei ihm bleibt. - Simon Grans von Heppenheft oder Rheinberg verkauft mit seiner Frau Methildis ihren Hof Geyenheim bei Bingen an Kloster Eberbach und sein zweites Tochter-Kloster Otterberg-(Kaiserslautern). - Die Grafen von Aremberg verkaufen das kölner Burggrafenamt an den kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--). - Otto von Rüdesheim (--) und Emmerich von Schöneck (--) sind mainzer Domherren.

1278 Wetter: Hochwasser am Neckar. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) gehört zu den vom König beauftragten Vertragschließenden des Landfriedens im Elsaß, am Rhein und in der Wetterau und erscheint erstmals als Reichsamtmann in Oppenheim. - Die katzenelnbogener Beginen, die Schwestern Greta (--) und Hedwig (--), und eine Gisela (--) werden in den mittelrheinischen Regesten erwähnt. - Schlacht auf dem Marchfeld in Niederösterreich mit 60.000 Rittern und Bewaffneten mit Rudolf von Habsburg (St) (--) als Sieger (unter den größten Ritterschlachten Europas). - Die heidelberger Neckarbrücke stürzt ein. - Heidelberg brennt nieder. - Im mainzer Dom werden Seitenkapellen mit gotischen Altären angebaut, die im Barock ersetzt werden. - Graf Wilhelm IV von Jülich, der Großvater von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--), liegt in Streit mit dem kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--). - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--) erobert die Stadt Jülich und vermittelt die Heirat des Herzogs Walram V von Limburg (St) (--). - Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--), der Großvater von Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--), wird von einem tapferen Schmied erschlagen und stirbt wie seine drei Söhne beim Versuch in Abwesenheit von König Rudolf von Habsburg (St) (--) in der Reichsstadt Aachen in der Gertrudisnach eine Sondersteuer einzufordern, wobei Verräter 468 feindliche Ritter am Kölnmitteltor einlassen und diese trotzdem niedergeschlagen werden. - Graf Friedrich III von Leiningen (St) (--) wird von Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach II (St) (--) als Burgmann in Alzey eingesetzt. - In der letzten Erwähnung des kinderlosen Konrads von Heppenheft schließt dieser mit Gottfried III von Eppstein (St) (--) einen Vergleich. Die Nachfahren stammen von Emelrich von Heppenheft mit der Linie von Rheinberg und Heppe von Heppenheft und die von Konrad von Heppenheft mit der Linie der Grans von Heppenheft oder von Rheinberg. - Auf der Burg Alzey hat Werner Truchsess von Alzey, der Stifter des Zisterzienserinnenkloster Sion in Mauchenheim das Kommando. - Hermann von Braunshorn ist bis 12 81 Großmeister des Johanniterordens in Deutschland, Österreich, Böhmen, Mähren und Polen. - Der Minnesänger und askanische Markgraf Otto von Brandenburg (St) (--) wird von einem Pfeil im Kopf getroffen, trägt ihn ein Jahr mit sich herum und überlebt. Margaretha von Katzenelnbogen (St) (--) heiratet seinen n.n. Sohn. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) (--) lässt die Mauern der Städte Iserlohn, Kamen und Lüdenscheid schleifen. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) vergleicht sich um Dudenhofen mit Gottfried III von Eppstein (St) (--). - Tanzwut (Es wird von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - Der edelfreie wetterauer Landvogt Reinhard von Hanau (St) (--) legt eine Wasserburg in Laubach an. - Graf Adolf von Nassau (St) (--) ist durch die Belehung durch König Rudolf von Habsburg (St) wieder Herrscher von Wiesbaden. Die Streitigkeiten um die 12 42 verlorenen Rechte mit den Eppsteinern beginnen wieder.

1277 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Ungünstige Witterungsverhältnisse. Im Reiderland fallen 50 Dörfer einer Sturmflut zm Opfer. - Reinhard von Hanau (St) zerstört die Raubritterburg Stecklenberg im Harz. - In Mörfelden kommt Burg Mörfelden in den Besitz von xxx von Falkenstein (--). - In Speyer wird der Wortführer der Stifte, Domdekan Albert von Mussbach ermordet und die Mörder angeblich vom Stadtrat gedeckt. - Die Stadt Limburg trotzt dem Grafen Gerlach II von Isenburg (St) (--) umfangreiche städtische Rechte ab. Frankfurt soll bei Streit entscheidendes Gericht sein. - Kassel wird landgräfllich hessische Residenz. - Die dortmunder Kaufleute wickeln ein Siebtel der englischen Wollimporte nach Deutschland ab. - Unter Mitwirkung Meister Eckharts wird Erfurt die Stadt mit den meisten, etwa 1.000, Schülern in Deutschland. - Ottone Visconti übernimmt die Diözese und die Herrschaft über Mailand und nach dem Tod seines in Eisenkäfigen eingesperrten Rivalen Napoleone della Torre und fünf seiner Verwandten begründet er das Herrscherhaus Visconti. - Der rheinische Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) kauft Stadt und Burg Kaub und Burg Gutenfels und damit den ersten rechtsrheinischen pfälzer Territorialbesitz am Mittelrhein von Philipp II von Falkenstein (St) (--) und die übrigen Gebiete um Kaub, Weisel, Derscheid und Ramsel von dessen Bruder Werner von Falkenstein (--). - In Dreieich teilen die Brüder Philipp II von Falkenstein (St) (--) und Werner von Falkenstein (--) (--) die Burg Hayn unter sich auf. - Johann von Sponheim  Kreuznach (St) ist Burgmann auf Burg Klopp. - Alzey erhält Stadtrechte. - Der trierer Erzbischof Heinrich II von Finstingen lässt in Koblenz aus dem Wohnbau der Familie Arken die Alte Burg als eine Zwingburg gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen des Stadtrates und gegen Köln anlegen. - Rheingraf Friedrich von Baumburg wird Bischof von Worms. - Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) verbietet der Stadt Kreuznach seine Eigenleute als Bürger in der Stadt aufzunehmen. - Heinrich von Sponheim (St) erhält als Gründer der Linie Sponheim-Dannenfels einen Teil der Burg Böckelheim und verkauft diesen gegen den Willen seines Cousins Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St) an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St). Vergebliche Rückkaufbemühungen von Graf Johann von Sponheim - Kreuznach (St) enden in einer verheerenden Fehde bis 12 81. - Burg Lindenfels wird von Markgraf Hermann von Baden (St), Markgraf Rudolf von Baden (St) und Markgraf Hesso von Baden an Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) verkauft.Landgraf Heinrich von Hessen (St) (30) errichtet in Gudensberg seine Residenz und baut eine Verwaltung auf. - Der Schwager von Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--), der wormser Bischof Raugraf Eberhard (St) stirbt in Montpellier und sein Bruder Raugraf Friedrich (St) (--) wird neuer Bischof von Worms. - Papst Johannes XXI, der Medizinalprofessor und ehemalige päpstliche Leibarzt, stirbt in seinem Papstpalast beim Gebäudeeinsturz seiner Privatbibliothek in Viterbo und wird wegen dieses Unglücks mit dunklen Mächten in Verbindung gebracht. - In Mörfelden kommen die Falkensteiner in den Besitz der Burg Mörfelden, die sie zu einer Wasserburg ausbauen.

1276 Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) stirbt. Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) folgt ihm nach. König Rudolf von Habsburg (St) nimmt Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) als Reichsburgmann nach Oppenheim auf und beleht ihn mit der Reichspfandschaft Trebur. - Die Witwe Margarethe von Katzenelnbogen alias Margarethe von Jülich, Tochter von Graf Wilhelm IV von Jülich verheiratet ihren Sohn Graf Wilhelm von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) mit Gräfin Irmgard von Isenburg (St) (--) und holt den isenburger Besitz am Mittelrhein mit dem Mittelpunkt St Goarshausen als Heiratsgut. Ritter Heinrich von Katzenelnbogen, genannt Heinrich Knebel von Katzenelnbogen (--) bürgt für die Witwe Margarethe von Katzenelnbogen (St) (--). - In Frankfurt ist die Alte Brücke über den Main in eine steinerne Brücke umgebaut. - Der Stadtkämmerer von Speyer wird von speyerer Bischof Friedrich von Bolanden (St) gebannt, was aber durch die Mitgliedschaft im Stadtrat folgenlos bleibt. - Die königlichen Dienstmannen verlassen den frankfurter Saalhof und ziehen in die rödelheimer Wasserburg, eine Ganerbenburg der Ritter von Praunheim, der Ritter von Preungesheim, der Ritter von Sachsenhausen, von Schelm Werner von Bergen und Schelm Dietrich von Bommersheim. - In Augsburg wird eine Verordnung erlassen, nach der nicht einwandfreies Fleisch gekennzeichnet und abgetrennt verkauft werden muss. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) überträgt den kurkölner Anteil der Burg Schaumburg an Heinrich von Westerburg (St). - Der frankfurter reichsschultheiß Heinrich von Praunheim und der Ministeriale Werner Schelm nehmen ihre Anteile an Burg Rödelheim als königiliches Lehen an. Die von Frank von Kronberg erbaute Burg Rödelheim wird von dessen Erben dem König als Reichsburg, an der auch die Stadt Frankfurt Rechte hat, übergeben. - Die Stadt Koblenz stellt trotz Einwänden des trierer Erzbischofs Heinrich von Finstingen einen eigenen Stadtrat auf. - In Frankfurt wird die Steinerne Brücke erwähnt. - Kaiserslautern erhält Stadtrechte. - Der Herr Dieter von Molsberg, der mit Lisa von Isenburg verheiratet ist, beendet einen Streit mit Kloster Marienstatt. - Rheingraf Siegfried (St) schließt sich einer Fehde der mainzer Bürger gegen den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) an und leitet damit den Verlust seiner Gebiete am Rhein ein. - Wildgraf Emich II von Kyrburg und Schmidtburg (St) (--) führt Krieg gegen Graf Heinrich von Sponheim (St) (--) und Graf Johann von Sponheim Kreuznach (St). - Die bolanden-hohenfelser Besitzer der Burg Reipoltskirchen nennen sich Herren von Reipoltskirchen. - Ritter Heinrich von Katzenelnbogen verkauft die Vogteirechte am oberen Hof in Klingelbach an den bleidenstädter Abt Einolf von Bleidenstadt. - Landgraf Heinrich von Hessen (St) (32) unterstützt König Rudolf von Habsburg (St) gegen Ottokar von Böhmen bei der Eroberung von Wien. - König Rudolf von Habsburg (St) belagert Heinrich von Fleckenstein, um dessen Gefangenen, den speyerer Bischof Friedrich von Bolanden (St), zu befreien. - Burg Klingenberg wird erstmals im Besitz der Herren von Bickenbach erwähnt. - Graf Walram II von Nassau (St) (--) stirbt geisteskrank und seine Witwe Adelheid von Katzenelnbogen (St) wird Begine und Mitglied des mainzer Klarissinnenenordens. - Zum Bau der Stadtmauer in Koblenz wird Kalk von Diez hertransportiert. - In der Burg Nollig ersetzt ein Kachelofen mit grünglasierten Kacheln den offenen Kaminofen. - In Düppenhausen werden Kugel- und Wölbetöpfe, Kannen, Schalen, Trinkbecher und in geringer Zahl auch Rohre und Ziegel gebrannt. - Die Brüder Graf Poppo von Wertheim und Graf Rudolf von Wertheim sind im Gefolge von König Rudolf von Habsburg (St) gegen Ottokar von Böhmen. - Das auf Reichsgut gelegene Pfeddersheim, in dem die Äbte von Gorze, der Bischof von Metz und die Herren von Bolanden Herrschaftsrechte haben, ist mit einer Reichsburg befestigt. - Der habgierige Papst Hadrian V ist 38 Tage lang Papst. Sein Leibarzt ist der portugiesische Medizinalprofessorsein Petrus Juliani. - Der päpstliche Leibarzt und Medizinalprofessor Petrus Juliani, der u.a. über Schwangerschaftsabbruch und Empfängnisverhütung dissertiert, wird Papst Johannes XXI. - Genueser Handelsschiffe laufen erstmals in Brügge ein und beginnen einen regen Seehandel. - Philipp von Hohenfels (St) gibt den Dorfbewohnern von Mommenheim für immer ihre Freiheiten. - Braubach, geschützt durch die Marksburg und im Besitz von Gottfried III von Eppstein (St) erhält von König Rudolf von Habsburg (St) die Stadtrechte. - Der kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg (St) beansprucht in Boppard Burg Runkel im Streit von Siegfried von Westerburg (St) mit Heinrich von Westerburg-Schadeck (St). - Graf Emicho von Leiningen (St) (--) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) sind Zeugen von König Rudolf von Habsburg (St) bei einem Rechtsstreit in Passau. - In Italien wird erstes eurpäisches Papier geschöpft alias hergestellt.

1275 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) tritt in die Dienste von König Rudolf von Habsburg (St) (--). - Der französche Minnegesang Rosenroman, der von der Liebe zu einer Frau handelt, wird von einem städtischen ironischen Frauenhasser fortgesetzt. - Bei einem Fährunglück bei Heidelberg sterben 100 Menschen wegen Überladung. - Siegfried von Westerburg (St) (--) wird kölner Erzbischof und hebt den Kirchenbann über Köln auf. - Werner von Falkenstein (--) besitzt Hörige in Frankfurt Niederrad. - Dem venezianischen Glashandwerk wird eine eigenständige lokale Verwaltung zugebilligt. - Der Stadtkämmerer von Speyer versucht die Domgeistlichen des speyerer Bischof Friedrich von Bolanden (St) (--) vor ein weltliches Gericht zu bringen. - Der Herr Reinhard von Hanau (St) (--) ist Landvogt der Wetterau und Burgmann in Friedberg. - Philipp II von Münzenberg (St) (--) und Werner von Münzenberg (St) (--) teilen ihren Besitz. - Die spätere Mystikerin Christina von Hane (06) tritt dem hennebergschen Kloster Hausen bei. - Heinrich von Schönborn heirat Gisela von Tiefenbach. - Mit dem Tod der Brüder Schenk Konrad von Klingenberg und Schenk Walter II von Klingenberg (St) (--) fällt die Herrschaft Klingenberg an Falkenstein. - In Wiesbaden Eltville Erbach verliert Ritter xxx von Erbach seine Burg später Schloß Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski) an den Ritter xxx von Allendorf.

1274 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Die überlebenden Brüder Albrecht und Heinrich von Ebersberg werden auf Anordnung von König Rudolf von Habsburg (St) in Frankfurt öffentlich gerädert. - Auf dem Konzil von Lyon wird eine Wiedervereinigung der durch das morgenländische Schisma geteilten Kirche wegen der Türkengefahr angestrebt aber verfehlt. - Rothenburg ob der Tauber wird unter König Rudolf von Habsburg (St) freie Reichsstadt. - Der Dichter Konrad von Würzburg veröffentlicht Portonopier und Meliur. - Ziegenhain erhält das Stadtrecht. - Der böhmische Ottokar II P?emysl verweigert aus Furcht unrechtmässig in Österreich erworbene Gebiete zurückgeben zu müssen die Anerkennung von König Rudolf von Habsburg (St) (--) weshalb ihm auf dem Nürnberger Reichstag das Recht auf seine Lehen mit Böhmen und Mähren aberkannt wird und greift das Erzstift Salzburg an. - Der nicht amtstätige würzburger Bischof Berthold von Henneberg versucht vergeblich die Herrschaft über Würzburg an sich zu reissen. - Thomas von Aquin wird auf dem Weg zum Konzil nach Lyon von einem Arzt des Königs von Neapel Karl von Anjou mit Gift getränktem Konfekt ermordet. - Landgraf Albrecht der Entartete von Thüringen heiratet seine Konkubine und macht ihren Sohn zum Haupterben weshalb seine anderen Kinder Krieg gegen ihn führen. - Graf Berthold VII von Henneberg Schleusingen erhält die Henneburg, benutzt sie aber nicht mehr als Residenz. - König Rudolf von Habsburg (St) übergibt Burg Lindelbrunn, im Todesfall des minderjährigen Merklin von Lindenbollen, an die Grafen Emich IV von Leiningen (St) (--) und Friedrich III von Leiningen (St) (--). - Landgraf Heinrich von Hessen (St) (30) wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) geächtet. - Die isenburger Klostergründung Herrnhaag wird wegen Wassermangels nach Kloster Marienborn verlegt. In Basel endet der Streit des Ordens zum Papagei mit dem Orden zum Stern mit der einvernehmlichen Einsetzung des baseler Bürgermeisters Mathias von Eptingen aus den Reihen der Mitglieder des von von König Rudolf von Habsburg (St) unterstützten Ordens zum Stern. - König Rudolf von Habsburg (St) verpfändet das Kröver Reich an Graf Heinrich von Sponheim (St). - Graf Adolf von Nassau (St) tritt die Nachfolge seines Vaters Walram von Nassau (St) an. - Hartrad von Merenberg tritt in die Dienste von Landgraf Heinrich von Hessen (St) (30) und öffnet ihm seine Burgen Gleiberg und Merenberg. Hartrad von Merenberg wird Vermittler im Konflikt mit Graf Gottfried von Ziegenhain. - Eberhard vom Stein Oberstein ist mainzer Domherr.

1273 Wetter: Der kommende Winter ist frostfrei. Es herrscht ständiger Dunst und Nebel und kein Sonnenschein in Thüringen. - Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) behaupten gegenüber König Rudolf von Habsburg (St) (--) ihre Rechte an den Gewässern und Fischereien zu Biebesheim. - Der neue deutsche König Rudolf von Habsburg (St) (55) führt die Reichsfreiheit schwäbischer Städte ein, Schwaben wird herrenlos. Bei den Krönungsfeierlichkeiten ersetzt der Schenk des kölner Erzbischof Engelbert von Falkenburg, xxx von Nassau (St) (--) den Schenken des Königs, den abwesenden König von Böhmen. - König Rudolf von Habsburg (St) (--) erhebt am Tag nach seiner Krönung die Gattin von Reinhard von Hanau (St) (--), Adelheid von Hanau (St) (--) und ihren Sohn Ulrich von Hanau (St) (--) in den Stand der Edelfreien. - Die Brüder Graf Poppo von Wertheim und Graf Rudolf von Wertheim sind bei der Krönung anwesend - Raugraf Georg von Altenbaumburg Stolzenberg (St) (--) ermordet König Alfons von Kastilien. (nicht möglich). - Der deutsche König Rudolf von Habsburg (St) (--) erklärt alle gesetzwidrig im Interregnum erhobenen Zölle, besonders die am Rhein, für ungültig. - Landgraf Heinrich von Hessen (St) (30) zerstört die ziegenhainer Burg Staufenberg und die mainzer Burg Heiligenburg. Landgraf Heinrich von Hessen (St) (30) bekämpft das Erzstift Mainz bis 12 80. - Burg Bütgenbach wird vom lütticher Bischof zerstört. - Der Edelfreie Reinhard von Hanau (St) (--) wird Landvogt in der Wetterau. - Dietrich von Molsberg begibt sich in die Lehnshoheit des trierer Erzbischofs Heinrich von Finstingen, der damit den trierer Machteinfluß auf dem Westerwald ausbaut. - Landgraf Heinrich von Hessen (St) (30) besucht das strategisch aufgewertete Geißen. - König Rudolf von Habsburg (St) (--) schuldet dem trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen (St) (--) seine Auslagen für die Krönung. Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--), Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) bei Rhein, die Burggrafen von Nürnberg, Graf E von Leiningen (St) (--). H von Fürstenberg, xxx von Weilnau (St) (--), D von Katzenelnbogen (St) (--); dann die Herrn von Eppenstein iunior, von Hanau, Werner von Bolanden und Philipp von Bolanden bürgen für König Rudolf von Habsburg (St) (--). - Agnes von Isenburg Limburg (St) (--) bringt als Mitgift die Herrschaft Schaumburg in die Ehe mit Heinrich von Westerburg (St) (--) mit ein. - Beginn kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Fleckenstein und Hohenburg bis 12 89. - Graf Ulrich II von Württemberg (St) (19) droht der Verlust großer Erwerbungen seines Vaters durch auslaufende Legitimationen an das Reich. - König Rudolf von Habsburg (St) (--) verzichtet auf einen Königsumritt und beendet damit eine Tradition. - Gottfried von Ziegenhain-Reichenbach-Wegebach (St) (--) stirbt. - Gerlach von Isenburg - Arenfels (St) (--) schuldet den Templern von Hönningen Geld und erlaubt deshalb Schafhaltung auf seinen Weiden. - Die mit mainzer Burgmannen besetzte Burg Amöneburg östlich vor Marburg wird Sitz eines mainzer Landvogtes.

1272 Die Standesschranken zwischen Ministerialen und Edelfreien sind gefallen. - Auf Druck des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) wird die minderjährige Erbtochter Gräfin Elisabeth von Rieneck-Rothenfels zur Schande der Grafen von Rieneck mit dem unfreien politischen Gegenspieler Ulrich von Hanau (St) verlobt. Durch den Zweifel der Adeligkeit herrschen Zweifel an der Rechtsgültigkeit der Vermählung. - Werner Schelm von Bergen erhält von den Herren von Eppstein einen Teil des Zehnten in Frankfurt-Bergen-Enkheim zu Lehen. - Werner von Falkenstein (--) macht Kuno von Reifenberg zum Burgmann auf Königstein. - Konrad von Bickenbach nennt sich Der Minnesänger von Klingenberg (St). - Thomas von Aquin baut eine Dominikanerschule in Neapel auf, die gegen den König von Neapel Karl von Anjou rebelliert. - Der Bischof von Speyer Graf Heinrich II von Leiningen (St) (--) stirbt und Friedrich von Bolanden (St) (--) wird sein Nachfolger. - In Mainz wird das Klarissinnenkloster Reichklara gegründet. - Die Flotte des französischen Königssohnes Ludwig wird vor Sandwich versenkt und beendet die Englandinvasion. - Der mit Guda von Falkenstein verheiratete Minnesänger Schenk Konrad von Klingenberg (St) aus dem Haus Schenk von Limpurg stirbt. Die Witwe Guda von Falkenstein heiratet Konrad II von Bickenbach (St) (--), der durch ihre reiche Mitgift die Bickenbacher zu einer einflußreichen Familie macht. - Der wormser Bischof Raugraf Eberhard von Baumburg (St) (--) verhilft den Templern in Mühlheim zu Gütern des Zisterzienserkloster in ihrer Nachbarschaft. - Der klosterbleidenstädter Abt Einolf von Bleidenstadt taucht in Wallau auf. - Ulrich von Dürn III verkauft die Stadt Amorbach an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St). - Werner von Falkenstein (--), verheiratet mit der Grafentochter Mathilde von Diez (St) (34), kauft aus der Münzenberger Erbschaft von 12 55 die verlorenen Gebiete der fünften von sechs Erbschwestern, verheiratet mit xxx von Schöneberg (--), zurück.

1271 Der Burgherr Philipp von Hohenfels (St) von Burg Sooneck und Burg Reichenstein stimmt dem Verkauf zu und darf dafür als mainzer Lehnsmann dort wohnen bleiben. - Marco Polo beginnt seine zweite Reise über Persien und Afghanistan auf der Seidenstrasse nach Peking. - Die Grafschaft Veldenz geht durch die Erbtochter Agnes von Veldenz (St) auf Herrn Heinrich von Veldenz-Geroldseck über. - Der kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg wird nach vierjähriger Gefangenschaft von Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--), dem Großvater von Wilhelm von Katzenelnbogen (St) (--) freigelassen. - Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--) ist mit der Stadt Köln verbündet. - In der ältesten deutschen, der baseler Apothekerordnung, wird Apothekern die Behandlung von Kranken untersagt. - Nach betrügerischen Vermögensrückforderungen des Klosters Fulda durch gefälschte Urkunden und der Hinrichtung Hermanns von Ebersberg wird der fuldaer Fürstabt Bertho II von Leibolz (--) ua von Ritter Giso von Steinau bei der Messe in der Jakobskapelle der alten Abtsburg niedergeschlagen, von den 26 beteiligten rhöner Rittern gemeinsam erstochen und enthauptet. - Philipp II von Falkenstein (--) und Werner von Falkenstein (--) teilen ihre Güter von Falkenstein und Königstein. - Der sponheimer Abt Graf Kraft von Sponheim (St) vermacht seine Burg Koppenstein dem Kloster Sponheim. - Im Friedensdiktat von Aschaffenburg beendet der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) die Mainzisch-Rieneckische Fehde indem er nach dem Erhalt von Strafzahlungen Burg Wildenstein kauft. - Der goslarer Ratstiefster Stollen ist 160 m tief und über 1.000 m lang. - Ritter Heinrich von Katzenelnbogen genannt Knebel verkauft seine Güter um das Kloster Gnadental. - Ulrich III von Dürn verkauft die Burg Wildenberg an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St).

1270 Graf Eberhard von Katzenelnbogen (St) (--) erwirbt aus der Erbschaft von Gerhard von Eppstein Rechte in zahlreichen Orten vornehmlich am unteren Main. - Burg Sooneck und Burg Reichenstein werden vom aachener Cornelimünster an Mainz verkauft. Der räuberische Burgherr Philipp von Hohenfels (St) (--) wehrt sich bis 12 71 gegen den Verkauf. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) lässt die Zollburgen Rheinhausen und Eichelsheim zerstören. - Aachen beginnt eine neue 5,5 km lange Stadtmauer. - Nach dem Tod Philipps von Falkenstein (St) (--), unter dem Burg Münzenberg fertiggestellt wurde, erweitern die Herren von Falkenstein durch sukzessiven Aufkauf der münzenbergischen Erbschaft ihren Einflussbereich gegen den Herrn Reinhard von Hanau (St) (--) in der Wetterau. - Imagina von Isenburg Limburg (St) (--), Tochter von Gerlach von Isenburg (St) (--), Herrn von Limburg, heiratet den späteren König Adolf von Nassau (St) (--). - Landgraf Albrecht von Thüringen, der Entartete lebt offen mit dem nicht standesgemäßen Hoffräulein Kunigunde von Eisenberg seiner Ehefrau Margaretha von Staufen (St) (--), der Tochter von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (--) zusammen, weshalb diese von der Wartburg nach Frankfurt in Weißfrauenkloster flieht und noch im gleichen Jahr stirbt. Beim Abschied beisst M ihren Sohn Friedrich aus Abschiedsschmerz in die Wange, wodurch dieser seinen Beinamen erhält. - Die frankfurter Barfüßerklosterkirche, die heutige Paulskirche, wird als Stiftung des frankfurter Patriziers Heinrich Knoblauch erwähnt. - Mit Graf Gerlach V von Veldenz (St) (--) stirbt die ältere Linie Veldenz aus und wird von Heinrich von Geroldseck beerbt. - Landgraf Heinrich von Hessen (St) (27) favorisiert Koster Altenberg als nassauer Grablege statt als solmser. - Gottfried Hagen schreibt die Kölner Reimchronik. - Heinrich von Vianden (St) (--) wird Lehensnehmer von Luxemburg. - Der fuldaer Abt Bertho von Leibolz II erobert Burg Ebersburg und zwei andere Burgen und nimmt dabei Ritter Hermann von Ebersberg gefangen. Trotz der Zusage des freien Geleits durch den fuldaer Gefolgsmann Gerlach Küchenmeister wird Ritter Hermann von Ebersberg auf dem fuldaer Marktplatz hingerichtet. - Flörsheim fällt an Mainz. - In Mainz werden bei den Bleichwiesen innerhalb der Stadtmauer Grundstücke verkauft.

1269 Wetter: Missernten führen in den folgenden Jahren zu Teuerung an Mittel- und Oberrhein und zu Hungersnot. - Der römischdeutsche König Richard von Cornwall (60) verleiht Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) für dessen Töchter das Nachfolgerecht in den Reichslehen. - Der Herr Reinhard von Hanau (St) (--) erhält Rechte am Amt Bornheimerberg. - Der bisherige bamberger Truchsess Konradin von Hohenstaufen stirbt. Der bamberger Bischof und Kanzler des Königs von Böhmen Wladislaw von Schlesien macht Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) zum neuen bamberger Truchsess. - Der fuldaer Abt Bertho II von Leibolz zerstört Burg Eisenbach. - Mit dem Tod von Gerhard von Eppsteins (St) (--) stirbt sein Zweig in männlicher Linie aus. - Der deutsche König Richard von Cornwall (St) (60) ist nach langer Abwesenheit wieder in Deutschland, hält in Worms einen Reichstag ab, heiratet Beatrix von Valkenburg (16), die Nichte des kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg in Kaiserslautern und kehrt für immer nach England zurück.

1268 Graf Eberhard von Katzenelnbogen  (J) (St) (--) ist mit Elisabeth von Eppstein (St) (--), der Schwester des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--), verheiratet. Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) macht einen letzten vergeblichen Versuch in die münzenbergische Erbschaft einzudringen indem er seine Tochter Elisabeth von Katzenelnbogen (St) (--) mit dem Sohn Konrad von Weinsberg des münzenbergischen Miterben Engelhard von Weinsberg vermählt und deren Wittum auf Münzenberg, Assenheim und Dreieichenhain anweisen läßt. Zugleich versichert er sich des Beistandes Engelhards für Burgenbauten im Kraichgau und kauft den Herren von Wolfkehl das Jagdrecht im Ried ab. Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) wird letztmalig als Graf im Kraichgau genannt, als sich Engelhard von Weinsberg verpflichtet ihm beim Bau zweier Burgen im Kraichgau zu helfen. - Köln steht unter dem Kirchenbann. - Konradin von Hohenstaufen, der Herzog von Schwaben und König von Jerusalem und Sizilien, der letzte legitime männliche Erbe des Kaiserhauses der Staufer, wird in Neapel enthauptet. - In Frankfurt verkauft Gerlach von Limburg (St) (--) seine Güter bei Frankfurt-Sindlingen an Philipp von Falkenstein (St) (--). - Die kölner Patrizierfamilie Overstolzen erringt in der Nacht der heiligen Mohren die Vormachtstellung in Köln gegen die Patrizierfamilie Weise als sie die Führung im Kampf gegen den kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg, der an der kölner Ulrepforte in die Stadt einzudringen versucht übernehmen und die Eindringlinge in einer blutigen Schlacht zurückschlagen.

1267 Die Tochter, des Herrn von Limburg Gerlach von Isenburg Limburg (St) (--), Agnes von Isenburg Limburg (St) (--) heiratet Heinrich von Westerburg I. - Das Grashaus wird Aachens erstes Rathaus. - Graf Heinrich von Sponheim-Starkenburg (St) führt eine erbitterte Fehde mit der Stadt Trier. - Graf Heinrich von Diez und Weilnau (St) heiratet Luitgard von Trimnberg. - Wolfram von Praunheim wird Burgmann von Ulrich von Münzenberg auf Burg Königstein und Vasall. - Die Familienmitglieder der Waldbott von Bassenheim aus Waldmannshausen werden Erbwalpoden der Grafen von Diez. - Der Herr Reinhard von Hanau (St), wird Burgmann in der Zweitresidenz Burg Johannisburg des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) in Aschaffenburg. - Graf Heinrich von Sponheim Starkenburg (St) beginnt eine Fehde mit der Stadt Trier. - Gerhard von Wildenburg bedauert den Verkauf seiner Lehnsrechte an Burg Windeck an Graf Adolf von Berg, der die Lehnsabsprachen nicht einhält. - Die Reichsstadt Goslar wird Mitglied der Hanse. - Der geisteskranke Herzog Heinrich IV von Brabant ist regierungsunfähig, muss die Herrschaft an seinen Bruder abtreten und geht ins Kloster. - Der englische Astronom Roger Bacon kritisiert kalendarische Fehler der Kirche, mit Verzögerungen von einer Woche, wodurch an Fastenzeiten Fleisch gegessen wird. Sein Orden beschuldigt ihn der Ketzerei, er wird unter Hausarrest gestellt und mit einem Schreib- und Leseverbot belegt. - Das Kloster Eberbach kauft den Hof Zum Hartlieb in Mainz. - Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) begleitet Konradin von Hohenstaufen, der Herzog von Schwaben und König von Jerusalem und Sizilien bis Verona und kehrt um.

1266 Der frankfurter Schultheiß bekommt einen Rat aus Bürgern oder Handwerkern neben sich. Ratsherren werden Vertreter der Bürgerschaft neben Schultheiß und Schöffen. - Der venezianische Kaufmann und Weltreisende Marco Polo trifft in Peking ein. - Der Herr Reinhard von Hanau (St), der sich gegen die einsetztende Landflucht wehrt, erhält hohe Geldentschädigungen von der Stadt Frankfurt, wenn seine Untertanen dort aufgenommen werden. - Gerlach von Isenburg Limburg (St) nimmt Burg Schaumburg als kölner Lehen an, wodurch der trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen keine Chance mehr zum Erwerb der Burg hat. - Arnstadt erhält das hersfelder Stadtrecht. - Die Münze Pfennig mit dem Wert 1/12 Groschen taucht auf. - Philipp von Falkenstein (St) teilt seinen Besitz unter seinen Söhnen Philipp II von Falkenstein (St) (--) und Werner von Falkenstein (--) auf, wobei der eine Burg Nürings und der andere Burg (Neu)-Falkenstein erhält. - Der bamberger Bischof Berthold von Leiningen (St), erlässt die ersten Stadtgesetzte und beschränkt dadurch die Freiheiten der Städte. - In der Schlacht von Kitzingen verliert der von mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) unterstützte, zum würzburger Bischof designierte Berthold von Henneberg gegen den würzburger Domdechanten Berthold II von Sternberg, einem Gefolgsmann von König Richard von Cornwall, und die Stadt Würzburg das gesamte Heer seines Bruders Graf Hermann von Henneberg obwohl sein bereits von Papst Clemens IV in Rom bestätigter Gegner Poppo III von Trimberg auf dem Rückweg noch in Italien gestorben war und gibt sich mit dem Nordteil des Bistums zufrieden. - Neben dem vom König bestellten Schultheißen werden in Frankfurt Ratsherren als Vertreter der Bürgerschaft genannt. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) belagert und zerstört die rienecker Burg Randenburg. Die unterlegenen Grafen Ludwig, Gerhard und Heinrich von Rieneck müssen die Burg Randenburg an den mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) und ihren Großonkel Graf Hermann von Henneberg verpfänden, die sie sofort mit allen anderen widerrechtlich erbauten Befestigungen innerhalb von 14 Tagen schleifen. - Ritter H. von Hutten erbaut in Altengronau die Huttenburg nach orientalischem Vorbild. Ein Wohnviereck mit einer 12 Meter hohen Mauer mit Wehrgang wird von Schalentürmen flankiert und von einem Halsgraben geschützt. - Burg Schaumburg an der Lahn, zur Hälfte Besitz von Heinrich von Virneburg, wird kölner Lehen.

1265 Der Versuch der Brüder Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) und Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) sich das Jagdrecht in der Dreieich anzumassen, wird von den münzenbergischen Erben zurückgewiesen. - Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) tritt dem Landfrieden von Main, Rhein und Lahn bei. - Der dortmunder Kaufmann Merbode stirbt in London. - Erstes englisches Parlament. - Der nürnberger Burggraf Friedrich, Graf Diether V von Katzenelnbogen (St), u. a. entscheiden als königliche Schiedsrichter den Streit des mainzer Erzbischof Erzbischof Werner von Eppstein (St) mit Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) (--) um ehemals lorscher Lehen, insbesondere Weinheim. - Philipp von Falkenstein (St) residiert in Lich und seine Söhne Philipp II von Falkenstein (St) und Werner von Falkenstein (St) erhalten das Jagdrecht im Königsforst Dreieich. - Die Anführer der Bürgerunruhen in Speyer werden samt Familien und Helfern aus der Stadt verbannt aber sofort vom Grafen von Leiningen aufgenommen. - Erbteilung in der Vorderen ? Grafschaft Sponheim unter den Brüdern Heinrich von Sponheim ? (St) und Gottfried von Sponheim ? (St). - Gräfin Adelheid von Leiningen Landeck heiratet Graf Johann II von Sponheim (St) (--). Bei der Hochzeitsfeierlichkeit auf Burg Sayn wird sein aussergewöhnlich starker Knappe, der Kreuznacher Michel Mort bei einer Wette um etwa 1.000 Liter Wein aus Monzingen und je 3 Gulden Einsatz von Graf Johann II von Sponheim (St) (--) aus der Leibeigenschaft entlassen. Er schafft es im Ringkampf die Köpfe von Ritter xxx von Isenburg (St) (--), Graf xxx von Kobern (St) (--) und Ritter Nikolaus von Winneburg (St) (--) in einen Sack zu stecken. Vier weitere Adelige zahlen drei Gulden Einsatz ohne zu kämpfen. Zwei von ihnen packt Michel Mort und tanzt mit ihnen zur Belustigung der Zuschauer. - Durch den Langsdorfer Vertrag sichert sich Landgraf Heinrich von Hessen (St) (21) die Gebiete Wolfhagen, Zierenberg, Eschwege, Alsfeld, Grünberg, Frankenberg und Biedenkopf und erwirbt Heinrich einen Teil der Grafschaft Gleiberg mit Gießen von den Pfalzgrafen von Tübingen. Er residiert in Marburg. - König Richard von Cornwall, errichtet in Boppard einen befestigten Turm gegen König Alfons von Kastilien. - Hartrad von Merenberg (St) (--) muss seinen Teil der Burg Gießen an Landgraf Heinrich von Hessen (St) (21) abgeben, wird Burgmann auf Burg Vetzberg und muss Burg Merenberg und Burg Gleiberg Landgraf Heinrich von Hessen (St) (21) öffnen. - Der fuldaer Vogt Berthold von Ziegenhain versucht vergeblich mit seinen Untervögten von Wartenberg Fulda zu erobern. Der fuldaer Abt Bertho II von Leibolz erobert Burg Wartenberg, und Burg Niederschlitz, die geschleift wird und nicht wieder aufgebaut werden darf. - In Mainz wird Bier als Cervisia verkauft.

1264 In Frankfurt liegt das alte frankfurter Rathaus direkt vor der Westfront der frankfurter städtische Pfarrkirche St Bartholomäus ab 15 62 Frankfurter Dom. - Heinrich von Vianden (St) fordert vergeblich das Erbe seines 12 47 verstorbenen Vaters Friedrich II von Vianden (St) (++) Burg Schönecken von seinem Onkel Philipp, überfällt Burg Schönecken und hält Philipp dort bis zu einem Vergleich, in dem er ihm die Herrschaft über Schönecken überträgt gefangen. Graf Heinrich von Vianden (St) (--) bewohnt Burg Schönecken und nennt sich Herr von Schönecken. Heinrich von Vianden (St) lehnt die Oberhoheitsansprüche der Abtei Prüm ab und löst damit Streitigkeiten bis 12 91 aus. - Der Pfalzgraf verkauft die Stadt Gießen an Landgraf Heinrich von Hessen (St) (20). - Offener und schwerwiegender Widerstand eines Teils der Bürger von Speyer gegen Bischof Heinrich II von Speyer (--) und den Klerus. - Die Mönche Rupert und Wilhelm streiten erbittert um das Amt des Abtes von Kloster Sponheim. Wilhelm unterliegt, intrigiert gegen seine Niederlage und wird vom mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) gefangen genommen und bis zu seinem Tod eingekerkert. - Der Hochmeister des Deutschen Ordens Heinrich von Hohenlohe verfasst die ältesten geänderten Ordensregeln. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) verhindert, dass die Pfalz bis an den Main reicht, indem er den pfälzer Brückenkopf, die Stadt Wallhausen größtenteils unter seine Kontrolle bekommt und die Konkurrenzstadt Miltenberg ausbaut. - Hartrad von Merenberg (St) wird mit einem Teil der Burg Gießen vom Pfalzgrafen von Tübingen (St) belehnt.

1263 Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) wird Edelbürger von Köln und im folgenden Jahre von Oberwesel. - Der Gelehrte Sabatai Ben Samuel kommt bei Judenverfolgungen in Arnstadt mit 4 weiteren Personen um. - In Frankfurt gibt es die alte frankfurter Nikolaikirche am Römer. - Umstadt später Großumstadt erhält Stadtrechte und eine Stadtmauer. - Salentin II von Isenburg (St) lebt auf Burg Isenburg. - Heinrich von Heppenheft tauscht mit dem Kloster Eberbach Weinberge zu Kiedrich, die sie von Graf Walram von Nassau (St) (--) zu Lehen tragen, gegen Güter in Kaub. - Das bickenbacher Hauskloster Heiligenberg wird von Konrad II von Bickenbach (St) (--) verheiratet mit Ruda von Falkenstein (St) (--) gestiftet - Unter Führung der kölner Patrizierfamilien Weise und Overstolzen siegt die Stadt Köln über den kölner Erzbischof Engelbert II von Falkenburg, der mit Gewalt das Stadtregiment erringen will und hält ihn 20 Tage lang gegfangen. - Siegfried von Westerburg (St) (--), der sich Siegfried von Runkel nennt heiratet Margarethe von Weilnau. - Die Söhne von Sophie von Brabants Cousin Heinrich der Erlauchte besiegen in der Schlacht bei Beesenstedt nach 9-stündigem Kampf den Verbündeten von Sophie von Brabant Albrecht von Braunschweig und nehmen ihn gefangen. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) verliert die Grafschaft Hessen an Sophie von Brabant. - Der nassauer Bastard Heinrich (St) verweigert ein Pastorenamt. - Die Wilgrafen Wildgraf Gottfried (St) (--) und Wildgraf Emich (St) (--) teilen die Wildgrafschaft unter sich auf. - In Wallau erhält Ritter Heinrich genannt Frank von Wiesbaden (--) die Turmburg.

1262 Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) verlehnt die Alte Burg bei Laudert an die Herren von Milwalt. - Die drei Brüder Emelrich von Heppenheft (--), Embricho von Heppenheft und Konrad von Heppenheft gehören zur Burgmannschaft in Burg Kaub später Gutenfels in Diensten derer von Bolanden oder Falkenstein, ihren Erben, und nennen sich von Kaub. - Reinhard von Hanau (St) (--) beginnt den Bau der Burg Windecken und macht sie zu seiner Stammresidenz. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) bannt vergeblich die vom Deutschen Orden gestützte Sophie von Brabant, da die Bevölkerung die heilige Elisabeth von Thüringen verehrt und ihre Tochter unterstützt. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) weiht die neue Klosterkirche von Kloster Thron. - Die beiden einzigen Söhne Johann und Siegmund des nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern  Nürnberg werden im Wald vor Nürnberg ermordet. Die jüngste Tochter Anna von Zollern Nürnberg heiratet 12 95 Graf Emich von Nassau (St) (--). - Papst Urban VI macht Albertus Magnus zu seinem Kreuzzugsprediger. - Mit der Weihe der Klosterkirche ist die Bauphase des diezer Kloster Thron abgeschlossen. - In Frankfurt logiert der Gelehrte und Bischof Albertus Magnus auf der Rückkehr von Regensburg nach Köln im Dominikanerkloster.

1261 Wetter: Lepra in Mainz. Die Erkrankten werden im mainzer Gutleuthof isoliert. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) veranstaltet eine Synode, die sich mit der Ausbreitung des Mongolenreiches beschäftigt. - Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) heiratet Gräfin Margarethe von Jülich (St) (--), Tochter von Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--). Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) nimmt im Gefolge des mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) an der Königskrönung von Ottokar von Böhmen in Prag teil. - Heinrich von Bolanden (St) (--) hat seinen Sitz in Burgen. Ersterwähnung der gegenüberliegenden trierer Burg Bischofstein. - Geißlerumzug in Straßburg. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) wird zur Königskrönung von Gottfried von Eppstein (St) (--), Friedrich von Beichlingen (--), Graf Heinrich von Weilnau (St) (--), Graf Diether von Katzenelnbogen (St) (--), Graf Günther von Schwarzburg (St) (--), und Reichskämmerer Werner von Bolanden (St) (--) begleitet. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) hält mit einem Gefolge von 59 Panzerreitern einen Hoftag unterhalb der Rannenburg. - Durch den Bruch des Vertrages von Aschaffenburg, der Graf Ludwig von Rieneck (St) (--), Graf Gerhard von Rieneck (St) (--) und Graf Heinrich von Rieneck (St) (--) das Recht zur Erbauung von Burgen im Spessart abspricht, was Gottfried von Eppstein (St) (--), Graf Heinrich von Weilnau (St) (--) und Reinhard von Hanau (St) (--) bezeugen, schleift der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) die von ihnen gerade erbaute Burg Wildenstein bei Eschau und baut sie für sich neu auf. - Mit dem Tod des kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) (--) erreicht Kurköln seine größte Ausbreitung, da seine Familie mit ihm ausstirbt und sein Besitz an Kurköln fällt. - Graf Heinrich IV von Diez (St) (--), der sich auch Heinrich von Weilnau nennt, dient dem mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) (--) als Vertrauensmann, in dessen Gefolge er mit zur Krönung König Ottokars nach Prag zieht. - Hermann von Geroldseck (--) wird Landvogt im Elsass, Breisgau und Ortenau. - Graf Philipp von Vianden (St) (--) und die Templer vergleichen sich wegen der Pfarrkirche in Roth.

1260 Wetter: Hungersnot. - Raniero Fasani sieht denn Untergang der Stadt Perugia und die Vermeidung durch eine Engelsbotschaft zur Selbstgeißelung voraus und löst damit eine Massenhysterie über ganz Europa aus. Der Anblick der Geißlerumzüge bewegt die Menschen zur Versöhnung, Gestohlenes zurückzugeben, Sklaven und Häftlinge freizulassen. - Die Brüder Graf Diether V von Katzenelnbogen (Ä) (St) (--) und Graf Eberhard von Katzenelnbogen (J) (St) (--) teilen die Grafschaft Katzenelnbogen. - Im gleichen Jahr erwirbt Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) von König Richard (Gegenkönig von Alfons dem Weisen) Pfandrechte an bopparder Zollanteilen. Die wormser Bürger zerstören mit Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) die Befestigungen der Stadt Alzey. Die Grafen von Katzenelnbogen besitzen gewisse Rechte an Burg Sterrenberg, da eine Hörige Graf Eberhard zufällt. - Einsetzten des Baus von Schleusen und Kanälen. - Bau des 25 Meter tiefen Judenbades, der Mikwe, in Friedberg. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) zwingt Graf Ludwig von Rieneck, Graf Gerhard von Rieneck und Graf Heinrich von Rieneck im Aschaffenburger Vertrag auf ihre neuerbauten Burgen und Neurodungen zu verzichten. - Der metzer Bischof Jakob von Lothringen stirbt. Er wollte der vom Teufel besessenen Begine Sybilla, die vorgab ohne Nahrung leben zu können, sogar eine Kirche bauen. Er führte eigene Untersuchungen durch und bestätigte dämonischen Federzauber und falsche Zeugen um eine eigene Heilige zu instrumentalisieren. - Mechthild von Eppstein (St) heiratet Graf Poppo IV von Wertheim (St) (--). - Der Herr Reinhard von Hanau (St) (--) begleitet seinen Cousin Werner von Eppstein (St) (--) zu dessen Weihe zum Erzbischof von Mainz nach Rom. Graf Rudolf von Habsburg (St) (--) begleitet die Reisegruppe ein Stück. - Reinhard von Hanau (St) (--) wird als Edelfreie bezeichnet. Nach der Rückkehr von Rom beginnt der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) die 10-jährige Mainzisch-Rienecksche Fehde gegen Graf Ludwig von Rieneck (St) (--), Graf Gerhard von Rieneck (St) (--) und Graf Heinrich von Rieneck (St) (--). - In Münzenberg beginnt Philipp von Falkenstein (St) (--) mit dem Bau des nördlichen Pallas und des westlichen nördlichen Turms auf Burg Münzenberg. Die Ringmauer wird geschlossen und erhöht. - Der katholische Abt Joachim von Fiore prophezeit den Weltuntergang nach 7 Phasen der Erde und genau 40 Generationen nach Christus für das Jahr 12 60. - Reinhard von Hanau (St) (--) beteiligt sich an einer Fehde im Spessart mit den Grafen von Rieneck (St) (--).

1259 Wetter: Ausbruch des Vulkans Salamas auf der indonesischen Insel Lombok führt zu einer weltweiten Klimakastastrophe und Hungersnöten. Jahr des Nebels. Die kleine Eiszeit beginnt. - Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) versucht vergeblich aus der münzenberger Erbschaft die Grafschaft Haselberg, das Gericht zu Langen und anderen Besitz an sich zu bringen, vermag jedoch die Herrschaft Dornberg als erledigtes Lehen einzuziehen. Reinheim wird gegründet. - Auf der Synode von Fritzlar, der Kaiserstadt müssen sich Beginen ihr Leben in zahlreichen Gebieten einschränken lassen. Es kommt zu Verfolgungen. - Die obere Burg in der Stadt Siegen wird urkundllich erwähnt. - Die Stadt Köln erhält das Stapelrecht. - Hanau besitzt einen Erbanteil an Burg Münzenberg. - Der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) (--) kauft die Burg Hornberg von den Amtmann des Grafen von Lauffen, dem Juncker von Hornberg, wobei die Brüder Junker von Dürn und ein Graf Ludwig von Ziegenhain auf ihren Anspruch verzichten. - Das Benediktinerkloster Disibodenberg wird eine Zisterzienserabtei. - Das mainzer St Viktorstift zieht für 1 Jahr hinter die Mauern der Stadt Mainz. - Ende des Streits zwischen Graf Gottfried von Sayn (St) (--) mit den Grafen Graf Walram II von Nassau (St) (--) und Graf Otto von Nassau (St) (--).

1258 Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) wahrscheinlich wegen Streitigkeiten hinsichtlich Zwingenberg den mainzer Erzbischof Gerhard II von Eppstein (St) (--) gefangen. - Haus Limburg entsteht mit der Erbteilung zwischen Gerlach von Isenburg Limburg (St) und Heinrich II von Isenburg (St) (--). - Reinhard von Hanau (St) (--) verzichtet auf Königstein. - Friedensvertrag zwischen Isenburg, Sayn, Wied und der Witwe Mechthild von Sayn. - Ritter Heinrich von Heppenheft, der ein bolandener Burglehen in Kaub besitzt, überträgt dem Klosters Eberbach die mit Rotwein bepflanzte Hälfte des Gräfenbergs bei Kiedrich. - Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) erhält vom mainzer Erzbischof Gerhard von Daun und dem bayerischen Herzog Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach (St) die Erlaubnis auch an seine Töchter zu vererben. - Der mainzer Erzbischof Werner von Eppstein (St) schafft kirchenpolitsch die Voraussetzung den Grafen von Rieneck den erbeuteten vorderen Spessart und die neu erbauten Burgen durch das Gesetz von 12 20 von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (--) über das Verbot von Neubauten von befestigten Anlagen wieder abzunehmen. - Raugraf Eberhard wird Bischof von Worms. - Graf Otto von Nassau (St) (--) erkennt die Rechte von Siegfried von Westerburg (St) in der Herrschaft Westerwald an. - Die Brüder Heinrich von Isenburg (St) und Gerlach von Isenburg (St) streiten sich um die Herrschaft Cleeberg. - Gottfried von Eppstein (St) besitzt einen Anteil an der Herrschaft Cleeberg mit den Dörfen Ober-Mörlen und Nieder-Mörlen, zahlt aber seinen Beitrag zur Burg Cleeberg nicht und wird von den Ganerben aus der Burggemeinschaft Cleeberg ausgeschlossen. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) (--) ordnet die Teilung der Wildgrafschaft unter seinen Söhnen an. - In Worms verhandelt die Stadt Worms mit dem mainzer Erzbischof Gerhard von Dhaun (St) (--), Graf Emich von Leiningen (St) (--), Raugraf Konrad (St) (--), Wildgraf Konrad III (St) (--), der rüdesheimer Vitztum und der Tempelherrenmeister mit den Unterhändlern von König Richard von Cornwall im Streit mit Jakob von Stein. - Der Tempelritter Hildebrand ist auf dem Hof Iben.

1257 Wetter: Der Neckar ändert nach einer Flut seinen Flußlauf und mündet statt südlich nun nördlich von Mannheim in den Rhein. - Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) erlangt die Hälfte der Vogtei Umstadt mit dem dortigen Forst als fuldaer Lehen aus der münzenberger Erbschaft. - Mit der Doppelwahl bricht der rheinische Städtebund auseinander. - Burg Gutenfels am Rhein wird erbaut. - Boppard wird von Mainz belagert. - Das Rechtsbuch Schwabenspiegel wird verfasst. - Richard von Cornwall sichert Frankfurt das Privileg zu keine eigene Burg in der Stadt errichten zu lassen. Der Wehrturm auf dem Römerberg wird nicht mehr weitergebaut. - Philipp von Falkenstein (St) wird Reichserbkämmerer und somit Verwahrer der Reichsinsignien oder Reichskleinodien Krone, Zepter und Schwert des deutschen Königs auf Burg Trifels in der Pfalz. - Rheingraf Eberhard von Baumburg (St) wird Bischof von Worms. - Das Kloster Bleidenstadt ist so arm, dass es vom straßburger Bischof Heinrich von Stahleck einen Ablaß erhält. - Hartmut von Kronberg führt eine Krone im Siegel. - Die solmser Burg Königsberg ist hessisches Offenhaus. - Für die Anerkennung von König Richard von Cornwall erhalten die Rheingrafen die Burg Schwabsburg als Reichslehen. - Der marburger Landkomtur des Deutschen Ordens Graf Werner von Battenberg und Wittgenstein wird Deutschordens-Komtur von Balga (Königsberg).

1256 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) verletzt den mainzer Bürgern gegenüber den rheinischen Landfrieden. In St Goar wird Burg Rheinfels wird gegen den großen rheinischen Städtebund von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) trotz langer Belagerung von 26 Städten siegreich behauptet. - Die Stadt Bologna verkündet die Legge del Paradiso (Paradiesgesetz) und kauft alle ihre 5.855 Sklaven mit 54.000 Lira öffentlichem Geld zur Steigerung der Produktivität frei. - Burg Glauburg wird zerstört. Der Reichsministeriale und Burgmann Arnold von Düdelsheim stirbt bei der Zerstörung. Seine Witwe Gertrud zieht mit ihrem Sohn Johann nach Frankfurt nieder. Sie ist namensgebend für das Patriziergeschlecht Glauburg. - Der Wetterauer Städtebund wird von den 4 Reichsstädten Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar in der Wetterau gegründet. - Maximum der Eskalationen der Raubritter im Bistum Fulda, die sogar vor Pilgern nicht zurückschrecken. - Philipp von Falkenstein (--), der im Vorjahr Münzenberg, Lich, Königstein und Offenbach geerbt hat, kauft aus der Münzenberger Erbschaft die über seine beiden Schwestern an Engelhard von Weinsberg (--) und Konrad von Weinsberg (--) vererbten Gebiete auf.

1255 Wetter: Hochwasser in Limburg an der Lahn und Sturzwasserkatastrophe in Wetzlar. - Die Grafschaft Nassau wird unter den Brüdern Walram II von Nassau (St) (--) und Otto von Nassau (St) (--) zum ersten Mal geteilt. Die Lahn bildet die Teilungsgrenze, Otto von Nassau (St) (--) erhält die nördlichen Gebiete und Walram II von Nassau (St) (--) die südlichen. Burg Sonnenberg fällt an Walram, der sie an Otto von Nassau (St) (--) verpfändet. - Graf Diether V von Katzenelnbogen  (St) (--) vollendet den Bau der Burg Rheinfels. - Der venezianische Kaufmann und Weltreisende Marco Polo wird geboren. - Lorch wird mit seiner Pfarrei zum ersten Mal urkundlich erwähnt. - Das Geschlecht der Reichsministerialen von Münzenberg stirbt mit dem kinderlosen Tod von Ulrich II von Münzenberg (--) im Mannesstamm aus und das Erbe wird gemäß der Münzenberger Erbschaft auf die sechs erbberechtigten verheirateten Schwestern, verteilt, womit Reinhard von Hanau (St), Philipp von Falkenstein (--) (Münzenberg, Lich), die Engelhard von Weinsberg (--), Konrad von Weinsberg (--), Heinrich von Pappenheim und Konrad von Schöneberg (--) erben. Weil seine siebte Schwester Klosterschwester ist, wird sie mit dem bei Heusenstamm für sie neuerrichteten Kloster Patershausen abgefunden. Vilbel wird bei der Aufteilung durch die Nidda geteilt: Der Osten an Philipp von Falkenstein (--), der Westen fällt an Reinhard von Hanau (St). Philipp von Falkenstein (--) erbt das Dorf Offenbach und die nüringische Reichsburg Königstein. - Die Ritter Werner und Gerlach Schelm von Bommersheim behalten unrechtmäßig sieben Höfe in Rödelheim. - Die Reichsstadt Oberwesel wird Mitglied des Rheinischen Städtebundes. - Graf Adolf von Waldeck ist königlicher Hofrichter, der einen Waffenstillstand zwischen dem Rheinischen Städtebund und den Landesherren vermittelt - Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) (--) verschleppt Boten aus Mainz und Worms auf dem Weg zu einem Städtetag ins Elsaß bei Hördt auf Burg Landeck. - Während der Abwesenheit von König Wilhelm von Holland überfällt der staufertreue Graf Hermann von Rietberg die welfische Königin Elisabeth von Braunschweig in Begleitung von Reichsjustitiar Graf Adolf von Waldeck auf dem Weg zur Burg Trifels und hält sie auf Burg Rietburg gefangen. Regionale Fürsten und Städte zwingen ihn die Königin freizulassen. Der staufertreue Graf Hermann von Rietberg bleibt am Leben, Burg Rietburg wird zerstört und zur Reichsburg erklärt und an den elsässischen Landvogt Otto von Ochsenstein übergeben. - In Marburg wird eine Ballei des Deutschen Ordens eingerichtet. - Ulrich von Liechtenstein verfasst sein Frauenbuch, ein Streitgespräch zwischen einer Dame und einem Ritter. Ulrich von Liechtenstein wird berüchtigt dafür sogar das Wasser das er seiner Geliebten wie die Edelknaben knieend zum Händewaschen reichte getrunken zu haben. - Erster Handwerker, ein Schmied, im tübingischen Gießen. - Gerhard von Eppsteins (St) (--) Erben Graf Emich IV von Leiningen (St) (--), Graf Adolf von Waldeck (St) (--), Werner von Bolanden (St) (--), Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--), Werner von Eppstein (St) (--) und Reinhard von Hanau (St) (--) erhalten von König Wilhelm von Holland (St) (--) die Erlaubnis die Hälfte ihrer Schulden durch entsprechende Verpfändung von Reichsgütern zu ersetzen. - Durch die Kriegsunruhen sind Kloster St Alban, Kloster St Jakob, Kloster Disibodenberg und Kloster Bleidenstadt mit ihren Zahlungen im Rückstand.

1254 Die Brüder Konrad von Bickenbach und Otto von Bickenbach, Herren von Bickenbach verbünden sich mit ihrem Herrn Graf Diether V von Katzenelnbogen(St) gegen Ulrich II von Münzenberg (St). - Der letzte Stauferkönig Konrad IV von Staufen (St) (--) stirbt in einem Heerlager in Lavello. - Interregnum beginnt und dauert bis 12 73. - Worms, Mainz und Speyer schließen sich zum Rheinischen Städtebund zusammen. - Graf Friedrich III von Leiningen (St) (--) tritt gegen seinen Bruder Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) (--) dem vom mainzer oberster Polizisten Arnold Walpod gegründeten Rheinischen Städtebund bei, der auch eine Armensteuer zu Ostern festsetzt. - Heinrich II von Leiningen (St) (--) wird Bischof von Würzburg. - Graf Emich IV von Leiningen Landeck (St) (--) ist Blutsverwandter von Graf Heinrich von Zweibrücken (St) (--). - Der mainzer Patrizier Ulrich zum Rosenbaum (Wappen mit drei Löwenköpfen und einem Balken) aus der Familie Löwenhaupt ist eine der Führungspersonen des Rheinische Städtebundes . - Der Rheinische Städtebund geht gegen Reichstruchsess Werner von Bolanden (St) und Niederadelige der Umgebung von Mainz vor und zerstört die bolandener Burg Nieder-Ingelheim mitsamt dem Turm Boländer. - Gegenkönig Wilhelm von Holland wird König. - Frankfurt tritt dem Rheinischen Städtebund bei. - In Worms wird Albertus Magnus beauftragt die deutschen Dominikanerklöster zu kontrollieren und zieht bis 12 57 barfuß durch Deutschland. - In Mainz kauft Ritter Eberhard von Echzell in Gonsenheim von der Mutter des frankfurter Schultheiß katzenelnbogener Lehen von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--). - Gottfried von Eppstein (St) (--) wird als Reichsmarschall von Gegenkönig Wilhelm von Holland (St) (--)  eingesetzt, um die zerstörte ehemalige Reichsstadt Schweinfurt wieder aufzubauen.

1253 Der rheinische Städtebund belagert die aachener kameliabteivögtlichen Raubritterburgen Sooneck und Reichenstein. Burg Reichenstein wird zerstört aber sofort wieder aufgebaut. - Die Burg Neuenbaumburg wird von den Raugrafen erbaut, folglich gibt es schon die Altenbaumburg bei Bad Kreuznach, die Stammburg der Raugrafen. - Amorbach erhält Stadtrechte. - Die Burgen Sayn und Hachenburg fallen nachdem Tod von Graf Eberhard von Eberstein (St) (--) an seinen Onkel Graf Johann von Sponheim (St) (--). - Im Kloster Brunnenburg sind Kirche und Nonnenhaus fertiggestellt. Das Dormitorium erlaubt 30 Nonnen Schlafmöglichkeiten. Nur die Äbitissin hat durch ihre Räumlichkeiten Zugang zur Außenwelt. - Eberhard von Sayn (St) (--) ist Landmeister des Schwertbrüderordens in Livland. - Burgherr von Weisenau Philipp von Hohenfels (St) (--) verkauft der Stadt Mainz seinen Teil an Burg Weisenau. - Der zurückgetretene mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) (74) stirbt in Paris. - Der mächtige Konrad von Dürn verleiht in einer Amtsanmaßung Amorbach die Stadtrechte und Marktrechte. - In Mainz fallen die bolandener Dörfer Hechtsheim und Weisenau bei einer Besitzteilung an xxx von Falkenstein (St) (--).

1252 In Mainz gewährt der Papst dem Domkapitel das Recht zur Selbstergänzung, wodurch die Posten praktisch vererbbar werden. - Der Floren (fl), eine weitverbreitete Goldmünze als Gulden bekannt, wird zum ersten Mal in Florenz geprägt. - Die böhmische heilige Zdislava stirbt. Sie soll fünf Tote wiedererweckt haben. - Friedberg wird Reichsstadt. - In Mainz baut der mainzer Erzbischof Gerhard von Dhaun in 2 km Nähe der kleinen hölzernen Rundwasserburg von xxx von Wolfskehlen (--) im Hahnfeld eine mainzer Gegenburg. - Nach dem Tod von Graf Heinrich von Vianden (St) (--), nach der Rückkehr vom gescheiterten 6. Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX, zieht seine Witwe zu ihrer Tochter Yolanda von Vianden (St) ins Kloster Marienthal. - Der heilige Petrus von Verona, Inquisitor für Como und Mailand bekämpft die Katharer und wird bei Mailand ermordet. - Ebstorfer Weltkarte mit Jerusalem als Mittelpunkt. - Konrad von Frankenstein (St) (--), dem die Burg Breuberg gehört,wird als Erbauer der Burg Frankenstein erwähnt. - Der gemeinsame Vorfahr der Patrizierfamilie Glauburg Henricus de platea, Heinrich von Wetzlar, wohnt in der Eisengasse, die von der Brücke in die Stadt Wetzlar führt. - Elisabeth von Braunschweig (St) (--) heiratet Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Ulrich II von Münzenberg (St) (--) wandelt sein benediktinisches Hauskloster Patershausen in ein Zisterzienserinnenkloster mit dem Namen Jungfrauenkrone um in dem seine Schwester Lucardis von Münzenberg (St) die erste Äbtissin wird. - Heinrich von Vianden (St) ist Schlultheiß von Köln. - Der speyerer Bischof Heinrich II von Leiningen (St) und Kanzler von König Wilhelm von Holland erhält die Herrschaft Kislau. - Werner IV von Bolanden (St) (--) und Philipp von Falkenstein (St) (--) befehden ihren Mitbewohner auf Burg Weisenau den Gegner von Gegenkönig Wilhelm von Holland Burgherr von Weisenau Philipp von Hohenfels (St) um ihn zum Verkauf der Burg Weisenau zu drängen. - Der durch seine mystische Vermählung mit Maria berühmt gewordenene Prämonstratensermönch, der Kölner Hermann Joseph von Steinfeld stirbt und hinterlässt Kloster Steinfeld als Wallfahrtsort. - Papst Innozuenz IV erlaubt dem mainzer Domkapitel die Selbstergänzung, wodurch die Sitze im mainzer Domkapitel erblich werden. - Der wiesenfelder Komtur des Deutschen Ordens Graf Werner von Battenberg und Wittgenstein wird Land-Komtur von Marburg. - Das 72 Meter lange Dormitorium im Kloster Eberbach ist in Bau. - Wilhelm von Holland entbindet die Burgmannen der Reichstadt Friedberg von der Heeresfolge. - In Bonscheuer gibt es Bergbau in einer Eisensteingrube. Das bereits verarbeitete Roheisen aus Kattenelben alias Katzenelnbogen von besonders hoher Qualität wird in Flandern verzollt. - Der weilnauer Graf Heinrich von Diez Birstein (St) bekleidet das Amt eines imperalis aule marescalcus Hofmarschall des mainzer Erzbischof Gerhard von Dhaun. Die Burg Weilnau beherrscht die Hauptstrasse Idstein~Usingen, die erste ostwestliche Verbindung nördlich des Taunushauptkamms.

1251 Graf Diether V von Katzenelnbogen(St) erwirbt von Gegenkönig Wilhelm von Holland bopparder Reichseinkünfte und sieht sich veranlaßt dem großen rheinischen Städtebund beizutreten. Graf Walram II von Nassau (St) (--) heiratet Adelheid von Katzenelnbogen (St) (--). - Graf Heinrich II von Nassau der Reiche (St) (--) stirbt. - Graf Diether V von Katzenelnbogen(St) gibt seinem osterspayerer Hörigen Hartlieb die Freiheit. Hartlieb verkauft seine osterspayerer Weinberge. - Die 100 jährige Dernbacher Fehde, die bis ca 13 30 mit dem eingesessenen Landadel um Herborn geführt wird, wird erstmals erwähnt. - Die heilige Reinhild von Westerkappeln soll von ihrer Mutter zweimal ermordet worden sein. - Das nassauische Herborn erhält Stadtrechte und das herborner Schloss wird erbaut. - Konrad von Dürn teilt seinen Besitz unter seinen drei Söhnen Boppo mit der Grafschaft Dilsberg, Ruprecht II mit dem Besitz um Forchtenberg und Ulrich III mit dem Besitz um die Wildenburg. - Der herborner örtliche Adel kämpft um seine Rechte an den Erzgruben im herborner Schelderwald. - Die Stadt der stauferfreundlichen Herren von Bolanden-Hohenfels Pfeddersheim wird vom mainzer Erzbischof Gerhard von Daun in Schutt und Asche gelegt. - König Konrad IV von Staufen (St) (--) verliert die Stadt Boppard, einen Eckpfeiler des staufer Verteidigungssystems. - König Konrad IV von Staufen verlehnt in Frankfurt den gerodeten Wald Lindau zwischen Bockenheim und Stadtmauer an Reichsschultheiß Wolfram II von Praunheim (--). Die Die Familie stellt bis zum Jahr 12 82 drei Reichsschultheiße. - Der straßburger Bischof Heinrich von Stahleck (St) erläßt Strafbestimmungen gegen stauferfreundliche Bürger und Ministeriale von Straßburg. - Johann Kämmerer von Worms ist Herr von Rüdesheim und mit Beatrix von Randeck verheiratet. - Der mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) (--) verweigert den Kampf gegen König Konrad IV von Staufen (St) (--). Gegenkönig Wilhelm von Holland, der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) (--) und der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) (--) treffen sich  mit Papst Innozenz IV, bei dem sie sich über den zu friedfertigen mainzer Erzbischof Christian von Bolanden (St) (--) beschweren. Der päpstliche Kardinallegat Hogo von Santa Sabina kommt nach Mainz und überzeugt den mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) (--) gegen Entschädigung zurückzutreten. - Der neue mainzer Erzbischof Gerhard von Daun (St) (--) erweist sich als Unterstützer von König Konrad IV von Staufen (St) (--). - Der Papst Innozenz IV ergebene Reinhard von Hanau und Münzenberg (St) (--) überbringt die päpstliche Drohung an den exkommunizierten frankfurter Dekan Konrad und andere Kanoniker, die Stadt innerhalb von zwei Monaten zu verlassen und falls sie seinem Befehl nicht nachkommen allen unwiderruflich ihre Einkommen zu entziehen. - In Mainz übernimmt das Klarissenkloster Dalheim die Benediktinerregel und tritt zum Zistezienserorden über.

1250 Die Erde hat 400 Millionen Einwohner, die huptsächlich in Europa, Indien und China leben. - Eroberungsfeldzug von Gegenkönig Wilhelm von Holland am Mittelrhein. - Gilde der Kräuterhändler in Flensburg. - Magnetkompasse kommen auf. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Philipp von Hohenfels (St) verteidigt die staufische Reichsstadt Boppard gegen Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Goldbergbau am Eisenberg in Korbach wird erwähnt. - Auf Burg Runkel führen Familienstreitigkeiten zur Vertreibung von Heinrich von Runkel (St) (--) durch Siegfried von Runkel (St) (--). - Die Stadt Schmalkalden wird erwähnt. - Die Grafschaft Solms teilt sich in Solms-Königsberg, Solms-Burgsolms und Solms-Braunfels. - Markgraf Rudolf von Baden (St) beginnt mit dem Ausbau der Burg Hohenbaden. - Beginn des Baus der Stadtmauer von Koblenz. - Die Herren von Bickenbach ziehen in die Burg Klingenberg an die Ostgrenze des mainzer Einflußbereichs. - König Konrad IV von Staufen (St) (--) entgeht in Regensburg nur knapp einem Mordanschlag. König Konrad IV von Staufen (St) (--) beschuldigt Papst Innozenz IV als Auftraggeber. - Gegenkönig Wilhelm von Holland belagert vergeblich Gelnhausen. - Der ehemalige Graf Werner von Battenberg ist Mönch. - Drei Brüder von der Burg Leyen an der. Nahe schließen Frieden nach einer Fehde mit Kloster Eberbach. - Deidesheim wird im Kampf von Heinrich von Leiningen (St) (--) und König Konrad IV von Staufen (St) (--) niedergebrannt. - Auf dem Weg zum nach Lyon geflohenen Papst Innozenz IV stirbt Kaiser Friedrich II von Staufen (56) als Zisterzienser gekleidet mit Fieber und Durchfall in Italien. - Graf Heinrich II von Diez Weilnau (St) (--), Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--), Raugraf Konrad III von Stolzenberg (St) (--), Ulrich II von Münzenberg (St) (--) und Reichstruchsess Werner von Bolanden (St) (--) brandschatzen in Bechtoldsheim mit Gegenkönig Wilhelm von Holland aus Vergeltung für Boppard die Gebiete von Philipp von Hohenfels (St). - Gegenkönig Wilhelm von Holland erklärt den Besitz von Burgherr Philipp von Hohenfels (St) und den Anteilseignern, den Brüdern Werner von Bolanden IV (St) und Philipp von Falkenstein (St) Burg Weisenau als vom Landfrieden zerstört und soll nicht wieder aufgebaut werden. - König Konrad IV von Staufen (St) (18) heiratet die Landshuterin Elisabeth von Wittelsbach Bayern (St) (19). - In Offenbach zerstört Gegenkönig Wilhelm von Holland die Burg Bürgel. - Villmar wird von Vogt xxx von Isenburg (St) (--) mit Mauern, Türmen und Toren befestigt. - Das mainzer Kloster Dalem wird zerstört. Nur das Nonnenkloster wird wieder aufgebaut. - König Konrad IV von Staufen (St) (--) hält den Feldzug von Gegenkönig Wilhelm von Holland auf. Der Wechsel von oberitalienischen Städten zum Kaiser zwingt Innozenz IV zu Verhandlungen.

1249 In Ingelheim geht Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) gegen Verpfändung von Trebur, Wasserbiblos, Krumstadt, Gensheim und anderem zugehörigen Reichsbesitz als Rat zu Gegenkönig Wilhelm von Holland über. - Kloster Rupertsberg gerät unter Beschuss. - Der Propst des mainzer St Viktorstift wird der neue mainzer Erzbischof Christian II von Bolanden (St) (--). Das mainzer St Viktorstift wird mit Spenden überschüttet. - Die wiedisch-saynische Burg Hartenfels, die zur Sicherung der Hohen Strasse nach Köln dient, wird an den trierer Erzbischof Arnold II  von Isenburg (St) verkauft. - Nieder-Ingelheim wird durch Gegenkönig Wilhelm von Holland und den mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (55) belagert und nach 40 Tagen übergeben. - Burg Frankenstein von Konrad II Reiz von Breuberg (--) ist in Bau. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (55) belagert Ingelheim und stirbt in Bingen. - Graf Hermann von Henneberg (25) heiratet Margarete, die Schwester von Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Holzbrücke über den Rhein bei Eglisau. - Der Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) (--) erwirbt den Anteil von Gräfin Mechthild von Sayn (St) (--) an Burg Hartenfels. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (55) entkommt einem Giftmordanschlag. Sein Kanzler Petrus de Vinea wird der Konspiration verdächtigt, geblendet und stirbt. - Landgräfin Sophie von Hessen, Sophie von Brabant erbaut Burg Naumburg. - Graf Emich von Leiningen (St) (--), Graf Gerhard von Diez (St) (--), Graf Heinrich von Weilnau (St), Wildgrad Konrad (St), Siegfried von Runkel (St) bezeugen wie Wildgraf Emicho (St) die Anwartschaft auf die erbenlose Grafschaft Werda von Gegenkönig Wilhelm von Holland erhält. - Gräfin Katharina von Nassau (St) (--) wird Äbrissin von Kloster Altenberg.

1248 Wetter: Hungersnot in Heidelberg. - Kreuzzug des französischen König Ludwig IX, bei dem sich die Teilnehmer von ihren Schulden befreit werden. - Hartmann von Lißberg grhört zu den Gründungsvätern, die beschließen den gotischen Neubau des kölner Doms. Gerhard von Reil wird Dombaumeister. Der alte kölner Dom brennt versehentlich komplett ab. - Burg Blankenstein wird von Landgräfin Sophie von Hessen, Sophie von Brabant eingenommen, um ihren unmündigen Sohn zu schützen, da sie in der Hand ihrer Gegner ist. - Der heilige Thomas von Aquin, italienischer Kirchenlehrer, der u.a. meint, dass Frauen zwar Kinder gebären, alles andere aber Männer besser können und dass nur ein arbeitsfreies und ganz den religiösen Übungen gewidmetes Leben christliche Tugenden ideal entfalten lässt, ist Schüler von Albertus Magnus in Köln. - Der heilige Ludwig IX, König von Frankreich, errichtet einen Schrein mit der angeblichen Dornenkrone Jesu in Paris. - Marburg wird hessische Residenz. - Graf Heinrich II von Nassau (St) führt Fehde gegen die Landgrafen von Hessen wegen des Herborner Landes und begründet eine jahrhundertelange Feindschaft. - Grundsteinlegung des Kölner Doms, der das größte und beeindruckendste Gotteshaus der Welt werden soll. - Das erste Adelsgeschlecht in Rödelheim sind die Edlen von Keppeler. - Der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) (--) belagert und erobert schließlich mit Hilfe des kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden (St) die pfälzer Burg Thurant und vertreibt Raubritter Berlewin, genannt Zurn, und seinen Herrn Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach Bayern (St) (--) damit von der Mosel und breitet den trierer Einfluß entscheidend aus. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) erwirbt für Kurköln große Teile der Grafschaft Sayn. - Der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) (--) erbaut den fünfseitigen Bergfried der Burg Stolzenfels. - Der frankfurter Patrizier Walter Siglo zum Löwenstein besitzt ein Haus in der frankfurter Fahrgasse. - Die staufertreue Stadt Aachen weigert sich Wilhelm von Holland zu krönen. Wilhelm von Holland wird nach sechsmonatiger Belagerung, bei der ein Großteil der Stadt überschwemmt wird, zum König gekrönt und den Bürgern die alten Freiheiten bestätigt. - Gertrud, die Tochter der Heiligen Elisabeth von Thüringen, wird für 49 Jahre die dritte Meisterin des Klosters Altenberg bei Wetzlar. - Die Herzöge von Andechs-Meranien sterben aus und vererben Gebiete rings um Sonneberg und Coburg an Graf Gerhard von Henneberg. - Die Grafen von Sponheim sind Herren der Stadt Kreuznach und stellen Freiheitsurkunden aus. - Graf Heinrich von Heinsberg (St) (--) übergibt seinem Bruder Simon (St) Kastellaun, Neef und Kirchberg. - Die kreuznacher Münze ist im Besitz von Simon von Sponheim (St). - Die Walram von Monschau versprochene Grafentochter Yolanda von Vianden (St), die während ihrer Pubertät auf Burg Schönecken eingesperrt war, darf ins langersehnte aber den Eltern unstandesgemäße luxemburger Kloster Marienthal. - Die Herrin von Thüringen und Hessen Sophie von Brabant, die Mutter von Heinrich von Hessen (St) wird vom hessischen Adel unterstützt und kämpft gegen den aufständischen thüringer Adel und erobert und zerstört Burg Blankenstein. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach Bayern II (St) setzt Graf Emich von Leiningen  IV -Landeck (St) als Burgmann auf Burg Winzingen ein. - Die Grafen von Henneberg erhalten die Veste Coburg. - Das frankfurter Weißfrauenkloster brennt nieder. - Graf Heinrich von Vianden (St) nimmt am 6. Kreuzzug an der Seite des französischen König Ludwig IX teil. - Gottfried von Eppstein (St) wird Marschall von Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Kaiser Friedrich II von Staufen (54) stellt sein Falkenbuch fertig. - Konrad von Solms (St) wird Deutschordenskomtur von Hessen. - Gottfried von Eppstein (St) erhält die Burg Ölsbrück. - In Köln zeugen Graf Emicho von Leiningen (St), Graf Otto von Nassau (St), Wildgraf Emicho (St), Graf Heinrich von Weilnau (St), Gottfried von Eppstein (St) und Werner von Bolanden (St) bei einem Zusammentreffen mit dem Erzdiakon von Laon, dem späteren Papst Urban IV. - Wolfram vom Stein d. Ä. auf Burg Gutenberg alias Burg Weitersheim und seine Frau Agnes von Gudenburg stehlen Schweine vom Breitenfelser Hof und schenken dem Kloster Eberbach als Sühe 15 Morgen Land. - Burg Waffensand wird vom mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (54) östlich von Marburg erbaut. - In Mainz erhält Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) das Dorf Ginsheim Gustavsburg zum Pfand.

1247 Der klostereberbacher Hof Haßloch wird von Bewaffneten von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) angegriffen. Sie werden von frankfurter Truppen gefangengenommen, eingekerkert und auf Bitten des Kloster Eberbach wieder freigelassen. Die gräflichen Ritter und Burgmannen von Burg Auerbach bürgen für sie. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (53) krönt Wilhelm von Holland, den Schwager von Graf Gerhard von Henneberg zum neuen Gegenkönig von König Konrad IV von Staufen (St) (19). - Sophie von Brabant, die Tochter der heiligen Elisabeth von Thüringen, läßt ihren Sohn Heinrich (St) (03) zum ersten Landgrafen von Hessen ausrufen. - Nach dem Tod von Graf Heinrich III von Sayn (St) (--) fällt die Grafschaft mit Blankenberg, Hachenburg, Freusburg, Saffenberg, Hülchrath und Hadamar an den Neffen Graf Johann von Sponheim (St) und seine Brüder, dessen Söhne sich wieder von Sayn nennen und der in Hachenburg seine ständige Residenz des Grafengeschlechts von Sayn einrichtet. Gottfried II von Eppstein (St) (--) und sein Sohn Gottfried III von Eppstein (St) (--) erhalten die Hälfte der bamberger Lehen. - Mit dem Tod  von Gerlach II von Büdingen (St) (--) stirbt das Geschlecht der Herren von Büdingen im Mannesstamme aus. Erben sind die Schwiegersöhne von Hohenlohe-Brauneck, von Isenburg-Kempenich, von Trimberg, von Hohenlohe und die Herren von Isenburg. - Die Klosterkirche in Lorsch brennt zum zweiten Mal. - Da die Ludowinger mit dem Tod von Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen auf der Wartburg aussterben beginnt der Thüringisch-hessische Erbfolgekrieg. - Gerlach von Isenburg (St) übernimmt die Herrschaft von Limburg an der Lahn und bezeichnet sich als Herr von Limburg. - In Frankfurt brennt das Weißfrauenkloster ab. - Der speyerer Bischof Heinrich von Leiningen (St) wird aus dem Bistum vertrieben und Kanzler von König Wilhelm von Holland. - Bürgerunruhen in Kreuznach. - Graf Heinrichs von Vianden (St) Tante, die fromme Jolantha, wird auf Burg Schönecken gefangen gehalten, da sie in ein Kloster will. Albertus Magnus und der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) sind zu Gast bei der Familienberatung. - Die Familie von Lautern auf Burg Montfort nennt sich in von Montfort um. - In der Grafschaft Ziegenhain stirbt die Erbtochter. - Heinrich von Leiningen (St) wird Kanzler von Gegenkönig Wilhelm von Holland. - Johann von Sponheim (St) übernimmt die Burg Sayn vom kinderlosen Graf Heinrich III von Sayn (St) (--) der Jüngere, der Dicke, dem kölner Domvogt. - Der Minnesänger Neidhard ist tot. Seine bauernfeindliche Dichtung dient zur Belustigung des bayerischen Adels. - In Frankfurt existiert das Haus Alter Burggraf. - Mathilda von Nassau alias Mathilde von Geldern-Zütphen, die Frau von Graf Heinrich II von Nassau (St) stirbt. - Beistandsabkommen von Gerhard von Aremberg alias Gerhard von Wildenburg mit Graf Adolf V von Berg in dessen Konflikt mit Sponheim. - Der Burghauptmann von Montabaur Ruprecht von Nassau (St) stirbt. - Der Deutschordensritter Ruprecht von Nassau (St) stirbt. - Heinrich von Nassau (St) (--) ist Chorherr in Kloster Arnstein. - Gerlach II von Büdingen (St) (--) vererbt an vier Töchter. Tochter Concea von Büdingen erbt einen Teil von Büdingen. Ihr Ehemann Rosemann von Isenburg  Kempenich (--) vertreibt Graf Albert von Graf Trimberg und Konrad von Hohenlohe (--) gegen Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (53) aus der Ganerbenburg Büdingen. - In Mainz schließen sich die Reuerinnen, ehemalige Prostituierte alias Sexarbeiterinnen, am Dietmarkt später Schillerplatz in einer Ordensgemeinschaft zusammen.

1246 Burg Braunfels wird als solmser Verteidigungsburg gegen die Grafen von Nassau erbaut. - Das Fronleichnamsfest wird auf Anregung der heiligen Juliana von Lüttich, die in Visionen eine unvollständige Mondscheibe sieht, eingeführt. - Schlacht bei Frankfurt. - Mit Graf Heinrich III von Sayn (St) stirbt in der Sylvesternacht die Ältere Linie der Grafen von Sayn aus. Burg Sayn und die Grafschaft Sayn werden von Graf xxx von Sponheim (St) (--) gekauft. - In der Schlacht bei Höchst laufen 2.000 Bewaffnete und mehrere Grafen unerwartet von König Konrad IV von Staufen (St) (18) zu dessen ehemaligen Erzieher Heinrich Raspe über, wodurch es zu einer Panik kommt, im Main viele ertrinken und so die Schlacht für den Pfaffenkönig Gegenkönig Heinrich Raspe von Thüringen entscheiden. König Konrad IV von Staufen (St) (18) rettet sich ins staufertreue Frankfurt. - Philipp von Bolanden-Falkenstein (St) ist Verwalter der Reichsburg Trifels und Hüter der Reichskleinodien. - Der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) (--) beginnt mit Hilfe des kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden (St) die große Fehde gegen die pfälzer Burg Thurant von der aus Raubritter Berlewin, genannt Zurn mit der Duldung seines Herrn Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach (St) (--) die Mosel unsicher macht. - Verschwörung unter den engsten Mitarbeitern gegen Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (52). - Die geflohenen Mönche von Berg Karmel bauen ihr Kloster in Frankfurt aus. - Der mit Guda von Falkenstein verheiratete Minnesänger Schenk Konrad von Klingenberg (St) nimmt an der Hochzeit von König Konrad IV von Staufen (St) (--) mit Elisabeth von Wittelsbach Bayern (St) (--) in Augsburg teil. - König Konrad IV von Staufen (St) (18) macht Wittekind von Merenberg (St) und Konrad von Merenberg (St) zu Vögten von Wetzlar. - Die klostereberbacher Mönche gründen in Köln das Kloster Maria im Spiegel oder im Volksmund Jungfrauenkloster auf Besitz von Graf Heinrich III von Sayn (St). - Mönch Joffried wird Abt in Kloster Prüm. - Graf Heinrich III von Sayn (St) (--) stirbt.

1245 Graf Diether IV von Katzenelnbogen stirbt (St) (--). Es folgen Diether V und Eberhard (St) als Grafen. - In St Goar erbaut Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) (--) die Burg Rheinfels mit und auf römischem Mauerwerk. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (51) öffnet sich den Wittelsbachern und nimmt dazu territorialer Verluste für den mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (51) in Kauf. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (51) wird vom Konzil von Lyon abgesetzt und die mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (51) und der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) verkünden die Absetzung in Deutschland. - Der Minnesänger Neidhart mit seinen bäuerlichen Liebes- und Raufdarstellungen stirbt. - Regensburg wird freie Reichsstadt. - Graf Friedrich III von Leiningen (St) heiratet die Wildgräfin Adelheid von Kyrburg. - Grafen Heinrich III von Sayn (St) (--) mit Frau Gräfin Mechthild von Meißen-Landsberg. - Der dritte leininger Grafensohn Heinrich II von Leiningen (St) wird Bischof von Speyer. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (--) vertreibt den stauferfreundlichen fuldaer Abt Konrad von Malkes III mit Unterstützung von Papst Innozenz IV. - Der hardehausener Abt Gottfried von Merenberg wird aus seinem Amt verdrängt. - Die büdinger Burg Ortenberg wird mit dem Tod von Gerlach II von Büdingen an die Ganerben, Eberhard Reiz von Breuberg mit Mechthild von Büdingen, Graf Albert von Trimberg mit Liutgart von Büdingen, Graf Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Graf von Romagna und Graf von Molise mit Petrissa von Büdingen und Rosemann von Kempenich (St) mit Concea von Büdingen vererbt. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) weiht den unehelichen Sohn des meißner Markgrafen Dietrich von Wettin zum Bischof von Meißen. - Reinhard von Hanau (St) ist mit Adeheid von Münzenberg verheiratet und erhält das Amt Babenhausen. - Der bamberger Bischof Heinrich von bietet im Auftrag von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (51) seinem Bündnispartner, dem österreichischen Herzog Friedrich an das Herzogtum Österreich zum Königreich und Wien zur Bistumsstadt zu erheben, unter der Bedingung, dass dessen Nichte Gertrud (19) Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (51) heiratet, was das Mädchen nach der Verlobung aber ablehnt. - Wildgraf Friedrich (St) ist Provisor der Templer in Supplingenburg.

1244 Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (50) macht Mainz zur Freien Stadt um die Bürger auf seine Seite zu ziehen. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) belagert die mainzer Residenz. - Thomas von Aquin wird Benediktinermönch, deshalb von seiner Familie Monate eingesperrt, und flieht nach Köln, wo er Schüler von Albertus Magnus wird. - Auf der Generalsynode in Fritzlar wird Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (50) vom Papst gebannt und die Stadt Erfurt vom mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (50). - Nach dem Tod von Kuno III von Münzenberg (St) (--) wird die Burg Münzenberg an seinen Bruder Ulrich II von Münzenberg (St) (--) vererbt - Mode: Der Bayerische Landfrieden verbietet Ehefrauen Kleider mit Seidenbesatz und zur Kirche eine Kopfbedeckung außer einen Teil des Kleides zu tragen, erlaubt Bäuerinnen Baumwoll- und Lodenmäntel zu tragen. - Der in Akkon kämpfende Werner von Merenberg ist Marschall des Deutschen Ordens. - Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) erbaut eine steinerne Burg in der Nähe seines Familiensitzes der Motte Husterknupp. - Der Staufergegner Heinrich von Stahleck (St) wird Bischof von Straßburg. - Konrad von Dürn lässt seine Nonnen von Gotthardsberg nach Kloster Seligenthal umsiedeln um aus dem Kloster wieder eine befestigte Burg zu machen. Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (50) verbietet den Umbau weshalb die Nonne wieder zurückkehren.

1243 Die mainzer Starkenburg wird vom mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (49) belagert. - Der kölner Erzbbischof Konrad von Hochstaden (St) verlehnt die Burgen Fürstenberg, die Burg Stahlberg und die Burg Stahleck an den Pfalzgrafen. - Erzwungene mainzer Lehensauftragung von Burg Kyrberg. - Die Witwe Heinrichs von Wetzlar heiratet den Zentgrafen von (Burg-)Holzhausen und zieht mit ihrem Sohn, dem Patrizier Heinrich III von Holzhausen (--) nach Frankfurt. - Die Grafen von Rieneck werden wegen Angriffen auf das Kloster Schlüchtern mit dem Reichsbann belegt. - Gerlach von Isenburg Limburg (St) (--) brandschatzt und plündert Worms. - Markgraf Hermann V von Baden nimmt an der Schlacht bei Liegnitz teil um die Mongolen abzuwehren, Die Schlacht endet vernichtend, die Mongolen ziehen trotzdem ab. Seine Ehefrau Irmengard bittet um die Erlaubnis als Familiengrablege Kloster Lichtenthal gründen zu dürfen. Der stauferfeindliche straßburger Bischof Berthold von Teck lehnt ab, deshalb lässt sie den Grenzfluß umleiten und erhält vom stauferfeindlichen speyerer Bischof Konrad von Eberstein die erhoffte Erlaubnis. - Graf Poppo III von Wertheim (St) (--) unterstützt die Grafen von Rieneck in ihrer Fehde mit dem würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg weil er mit Kunigunde von Rieneck verheiratet ist. - Graf Ludwig III von Rieneck (St) (--) heiratet Adelheid von Grumbach Rothenfels (St) (--) und beauftragt den bürgerlichen Minnesänger Konrad von Würzburg die Geschichte vom Schwanritter niederzuschreiben. - In Wehrheim im Taunus gründet Graf Gerhard von Diez (St) (--) widerrechtlich auf Reichsgrund zusammen mit seiner Frau Agnes von Saarwerden das Kloster Thron. - Schwere Verwüstungen im Rheingau. - Die heilige Hedwig von Andechs stirbt. Sie ist die Tante der heiligen Elisabeth von Thüringen. Ihr Bruder ist Bischof von Bamberg, ihr anderer Bruder Patriarch von Aquileia. - Im mainzer Dom wird der neue Kreuzgang eingeweiht. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (49) inkorporiert das mainzer Kloster Altenmünster dem Zisterzienserkloster Eberbach unter Abt Rimuld und entzieht dadurch Rheingraf xxx (St) (--) die Klostervogtei. - Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg wird bei seinem Rachefeldzug gegen den Abt von Fulda durch Graf Albert von Trimberg (St) (--)  unterstützt.

1242 Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) zerstört die kaisertreue Reichsstadt Wiesbaden und verdammt sie damit bis 12 77 zur Bedeutungslosigkeit, indem er sie als mainzer Lehen an xxx von Eppstein (St) vergibt. - Graf Gerhard von Diez (St) (--) wechselt auf die antistaufer Seite des mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (--). - In Frankfurt privilegiert der Staufer-König Konrad IV von Staufen (St) (14) die durch den Judenpogrom finanziell stark geschädigte Stadt nicht nur die frankfurter Bürger, sondern auch und die Juden. - Die Eppsteiner beginnen im westlichen Königssondergau sich nassauischer Rechte zu bemächtigen. Die Reichsstadt Wiesbaden wird vom mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (--) erobert, zerstört und niedergebrannt. Der Status Reichststadt wird nie wieder erwähnt. Kastell, ein wiesbadener Stadtteil, wird von ihm belagert. - Das Stevensruder, ein mittschiffs am Heck mit Scharnieren angebrachtes Ruder wird zum ersten Mal nachweisbar. - Nach einem kurzen Bürgerkrieg gegen des Königs Kandidaten nach dem Tod des trierer Erzbischof Theoderich von Wied (St) (--) folgt der trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) (--) und erbaut die Zollburg Stolzenfels gegenüber der mainzer Zollburg Lahnstein. - Der vom Bodensee stammende Minnesänger Burkhart von Hohenstein prangert Standesunterschiede an und propagiert freiheitliche Gedanken indem er junge Adelige animiert auch auf Bauernfesten zu tanzen. - Philipp IV von Bolanden (St) nennt sich Philipp von Falkenstein I. - Burg Bischofstein wurde durch den trierer Erzbischof Arnold II von Isenburg (St) begonnen. - Gerlach von Isenburg (St) und sein Bruder Heinrich von Isenburg (St) sind Gegner des Stauferkönigs Konrad IV. - Burg Fürstenberg, Burg Stahlberg und Burg Stahleck sind pfälzer Lehen. - Der Kanoniker Graf Heinrich von Virneburg folgt seinem Vater Hermann III von Virneburg (St) noch aggressiver mit einem erfolgreichen Angriff auf das Stift Karden, dem er aber Wiedergutmachung leisten muss. - Schwere Verwüstungen im Rheingau als Vergeltung von Verwüstungen im Wormsgau durch Staufer-König Konrad IV von Staufen (St) (14). - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) belagert das von Philipp von Hohenfels (St) (--) verteidigte Mainz-Kastell, das von wormser Bürgern erfolgreich unterstützt wird. - Beginen in Frankfurt. - Graf Wilhelm von Jülich nimmt den kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) gefangen und trotz der Gefangenschaft geht dieser aus der Schlacht als Sieger hervor. - Der internierte abgesetzte König Heinrich VII (St) (31) Halbbruder von Staufer-König Konrad IV von Staufen (St) (14) stirbt von Lepra gezeichnet bei einem Selbstmordversuch in Martirano. - Burg Grumbach ist im Besitz von seinem Erbauer Wildgraf Konrad II (St). - Konrad von Solms (St) wird Deutschordenskomtur von Elsass-Lothringen. - Werner von Bolanden (St) erhält Burg Mühlberg als Lehen. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) nimmt eine Burg Grumbach als brabanter Lehen. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) wagt eine 2. Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) und unterliegt. - Die Oppenheimer nehmen den Haupturheber der Zerstörung des kaiserlichen Wiesbadens den mainzer Domherrn, weilburger Propst Burghart von Ziegenhain, der im Auftrag des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) zusammen mit seinem Bruder Graf Berthold von Ziegenhain die kaiserliche Stadt Wiesbaden erobert, gefangen und lehnen seine Freilassung ab. - Philipp von Hohenfels (St) erbittet erfolgreich Hilfe von Graf Friedrich von Leiningen (St) um mit den Reichsstädten gegen den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) vorzugehen, der von Mainz bis Straßburg alle Dörfer, die sich von ihm nicht loskaufen, verbrennen will und schon damit begonnen hat. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) beraubt in und um Mainz und auf dem Rhein wormser Bürger. - Feindseligkeiten gegen trierer Geistliche. - In der Schlacht bei Lechenich im Streit um die Stadtrechte von Jülich wird der kölner Erzbbischof Konrad von Hochstaden (St) von Graf Wilhelm IV von Jülich (St) (--) gefangen genommen und 9 Monate auf ihrem Hauptsitz Burg Nideggen gefangen gehalten. - Eberhard Reiz von Breuberg (St) (--) verpflichtet sich dem mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) gegen Staufer-König Konrad IV. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) verbündet sich mit König Heinrich von England. - Der freie Ritter Ludwig II von Marburg (St) (--) ist Vogt von Frohnausen. - In Mainz findet ein Kirchen Konzil statt.

1241 Wetter: Sonnenfinsternis, bei der in Nürnberg zur Vesperzeit die Sterne zu sehen sind. - Wiesbaden ist eine kaisertreue Reichsstadt, die versucht eine Stadtmauer zu bauen. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) marschiert auf Rom zu. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (--) verbündet sich ohne ersichtlichen Grund mit dem kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) gegen den staufer Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) und leitet den Untergang der Staufer Dynastie ein. Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) ersetzt den mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (--) als Reichsgubernator durch dessen diesem feindlich gesinnten thüringer Landgraf Heinrich Raspe wonach es zu Kriegshandlungen kommt, aus. In der Wetterau greifen sie die Städte Büdingen und Ortenberg an. Burg Büdingen wird zerstört. - Weil die Kardinäle zum ersten Mal in einem Konklave den neuen Papst wählen müssen, stirbt der Nachfolger von Papst Gregor IX, Coelestin IV durch die Hitze des Wahlplatzes und der katastrophalen hygienischen Umstände nach der Papstwahl nach 17 Tagen. Erst nach einer zweijährigen Sedisvakanz, die das Ende der Aussöhnungsbemühungen mit Kaiser Friedrich II von Staufen bedeutet wird 12 43 ein neuer Papst gewählt. - In Frankfurt findet das Frankfurter Judenschlachten statt, bei dem nur 24 von ca. 200 Juden überleben. - In Sizilien wird der Apothekerstand gegründet. - Burg Sooneck ist im Besitz der aachener Korneliabteivögte, den Herren von Hohenfels, die ungerechtfertigten Rheinzoll verlangen und als Raubritter gelten. - Der wetzlarer Münzer heißt Arnold. - Der frankfurter Bürger und spätere Patrizier Ulricus Longus kauft zusammen mit dem frankfurter Juwelenhändler und königlichen Diplomaten Johann Goldstein, bei dem der Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) regelmäßg zu Gast ist, das Dorf Fechenheim von den Herren von Dornberg aus ehemaligem königlichem Besitz. - Graf Friedrich III von Leiningen (St) erhält auf Druck von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (47) das Lehen der Grafschaft Dagsburg. - Der speyerer Bischof Graf Konrad V von Eberstein (St) tritt einen Hof und das Münzrecht in Kreuznach an die Grafen von Sayn ab. Sein Bruder, der Burgherr von Burg Stauf Eberhard II von Eberstein (St) (--), verheiratet mit Adelheid von Sayn (St) (--) gründet das Zisterzienserinnenkloster Rosenthal. - Der friedberger Burggraf erbittet auf dem Rückweg vom speyerer Königshof seinen Schwager Ritter Kuno von Eschborn (Kronberg) (St) (--) um Geleit um sich vor dem mainzer Erzbischof Siegfried III  von Eppstein (St) (--) zu schützen. - Die Stadt Frankfurt steht mit 250 Mark Feinsilber an erster Stelle der Reichssteuerliste, die Stadt Gelnhausen an zweiter Stelle. - Burg Ortenberg wird zerstört. - Phillipp von Schönborn urkundet. - In Pisa stirbt der Mathematiker Fibonacci, nach dem die Fibonaccizahlen benannt werden. Mit Beispielen von Verlustgeschäften erkennt er die Vorteile von negativen Zahlen, die bis dahin für absurd gehalten werden und falsche Zahlen genannt werden. - Ritterturnier bei Neuß.

1240 Die Heilige Klara von Assisi setzt sich mit Gebeten einem Angriff der Sarazenen auf ihr Kloster entgegen. - Erfindung der Räderuhr. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (46) lehnt es zunächst ab, sich gegen seinen exkommunizierten Mentor Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (46) zu stellen, und wird deshalb exkommuniziert, bleibt jedoch weiterhin unbeugsam. Der Mongolensturm verhinderte einen Krieg zwischen den Parteien. - Graf Friedrich III von Leiningen (St) (--) erbaut Burg Neuleiningen. - Burg Rodenstein wird von den Herren von Crumbach und Rodenstein mit voller Unterstützung von Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) (--) als Trutzburg gegen Burg Reichenberg gebaut. - Dürkheim wird leiningisch und erhält die Stadtrechte. - Bruno von Isenburg-Braunsberg (St) heiratet eine Gräfin von Wied und bildet die zweite Linie der Grafen von Wied. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (46) beginnt eine zweijährige Fehde mit Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) was zur Verschuldung des reichen sponheimer Klosters Disibodenberg führt. - Die Grafen von Veldenz errichten Burg Montfort und vergeben sie als Lehen an Eberhard von Lautern. - Die Grafen von Virneburg stiften das Franziskanerkloster St Nikolaus in Andernach. - Graf Simon von Sponheim (St) heiratet die Nichte Margarethe von Heimbach des kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden (St) mit den Zeugen Graf Heinrich III von Sayn (St) (--), Graf Johann von Sponheim (St) (--) und seinem Bruder Graf Heinrich von Heinsberg (St) (--). - Die Grafentochter Yolanda von Vianden (St) will nach einem Besuch der Äbtissin, ihrer Tante, im Kloster bleiben. - In Münzenberg wird der münzenberger Burgherr Ulrich von Münzenberg (St) (--) von seinem Sohn Kuno III von Münzenberg (St) (--) von der Burg Münzenberg vertrieben. - In Frankfurt ist der frankfurter Salierturm auf dem Römerberg mit 21 m Durchmesser und 45 m Höhe der höchste Turm Deutschlands. - Der satirische Roman Der Pfaffe Amis wird geschrieben. Er dient als Vorlage für Till Eulenspiegel. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (46) und der trierer Dompropst Arnold II von Isenburg (St) (--) bestimmen für den baldigen Tod von Lothar von Wied (St) (--) (+12 45) eine gemeinschaftlichen Besitz der Grafschaft unter den Schwägern. - Der Westlettner im Mainzer Dom, der den Blick auf den Hauptaltar verhindert, wird erstellt und mit dem Bassenheimer Reiter geschmückt. - In Kloster Arnsburg bricht ein Aufstand wegen schlechter Bekleidung, Ernährung und Behandlung unter den Laienbrüdern, den Konversen aus. - In Mainz ist am Fritz-Arens-Platz 1 der Eisenturm fertiggestellt.

1239 Königstein (Burg Nürings) geht in den Besitz der Hagen-Münzenberger über. - Die ursprüngliche frankfurter Salvatorkirche wird durch einen Umbau zur frankfurter Pfarrkirche St Bartholomäus. - Kuno III von Münzenberg (St) (--) und Ulrich von Münzenberg (St) (--) erhalten gemeinsam Burg Königstein. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (--) verweigert die Weihe der frankfurter städtischen Pfarrkirche St Bartholomäus (ab 15 62 Frankfurter Dom) weshalb sie Bischof Liudolf von Ratzeburg weiht. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (45) wird von Papst Gregor IX exkommuniziert. - König Konrad IV von Staufen (St) (11) erbietet den Zuzug nach Oppenheim aus den Gebieten von Graf Simon von Sponheim in Kreuznach (St). - Der trierer Erzbischof Theoderich von Wied (St) erbaut die Kyllburg um den Norden des Territoriums zu verteidigen. - Der hagen-münzenberger Besitz wird geteilt. In Dreieich  erhält Ulrich II von Münzenberg (St) (--) Burg Hayn und sein Bruder Kuno III von Münzenberg (St) (--) Burg Münzenberg. - Der Bau des romanischen mainzer Dom wird unter dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (45) abgeschlossen. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) (--) wagt eine 2. Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (45) und unterliegt. - Mechthild von Büdingen (St) (--) heiratet Eberhard Reiz von Breuberg (St) (--). - In Wiesbaden trifft der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (45) Kaiser Balduin II von Courtenay, der vergeblich um Unterstützung zur Rückeroberung des Lateinischen Kaiserreichs wirbt.

1238 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Muhammad ibn Nasar beginnt in südspanischen Granada eine bis 14 92 dauernde muslimische Herrschaft mit 20 Sultanen, die durch das Fehlen einer Aristokratie viel autoritärer als christliche Herrscher regieren, aber der Region eine Blütezeit verschaffen. - Graf Siegfried von Wittgenstein (St) (--) begründet eine eigene Linie mit der Burg Wittgenstein als Stammsitz und territorialer Ausdehnung nach Norden. - Bruno II von Isenburg (St) (--) wird Herr der Grafschaft Wied. - Graf Poppo II von Wertheim (St) (--) stirbt. Er trägt bis zu seinem Tod den illegitimen Namenszusatz von Gottes Gnaden. - Der friedberger Burggraf Rupert von Karben wird zusätzlich frankfurter Schultheiß. - Graf Hermann III von Virneburg (St) stirbt im Kloster Himmerod als Mönch. - Der mit Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (44) blutsverwandte Konrad von Hochstaden (St), seine Mutter ist Mathilde von Vianden (St), wird Erzbischof von Köln. Graf Heinrich von Virneburg wird einer seiner treuen Weggefährten. Der kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (St) übernimmt mit dem Amt enorme Schulden bei venezianischen Bankiers. - Die Grabinschrift des frankfurter Patriziers Heinrich Knoblauchs bezeichnet ihn als Stifter des Barfüßerklosters. - Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg kommt Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (44) in der Lombardei zu Hilfe und wird sein Vermittler. - In Frankfurt bestimmen der Bürger Ulrich Lange (--) und seine Frau Gertrud (--), dass ihr domum, quam habet in foro nostro, dicto cenobio später Hainer Hof nordöstlich des Doms alias ihr am Markt gelegenes Haus, nach ihrem Tod dem Kloster Haina gehören soll.

1237 Wallfahrt der Erfurter Kinder. Über hundert Kinder ziehen tanzend und springend 15 km in die schwarzburger Residenzstadt Arnstadt, wo sie erschöpft zu Boden sinken. Wer sie führt bleibt unbekannt. Die Eltern holen sie zurück. (Tanzwut es wird von einer Drogenvergiftung ausgegangen). - Konrad V von Eberstein wird Bischof von Speyer. Sein Bruder ist Graf Eberhard von Eberstein, verheiratet mit Gräfin Adelheid von Sayn (St), Schwester Agnes von Eberstein ist mit Graf Friedrich II von Leiningen (St) (--) und Schwester Hedwig mit Raugraf Ruprecht von Altenbaumburg Simmern (St) verheiratet. - Die Grafschaft Sponheim wird geteilt, Johann von Sponheim (St) erhält die Hintere Grafschaft Sponheim, Heinrich von Sponheim (St) und Simon von Sponheim (St) die Vordere Grafschaft Sponheim. Die Stammburg Sponheim wird gemeinschaftlicher Besitz oder Witwensitz und verliert an Bedeutung. - Die ehemalige gladenbacher Ritterburg Blankenstein ist im Besitz der Herren von Merenberg. - Graf xxx von Leiningen (St) (--) wird Schutzvogt von Kloster Limburg. - Die älteren Grafen von Blieskastel sterben aus und Burg Blieskastel fällt an die Grafen von Salm. - Kaiser Friedrich II  von Staufen (St) (42) erlaubt Philipp von Falkenstein (St) (--) auch an seine Töchter zu vererben. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (42) krönt seinen Sohn Konrad IV von Staufen (St) (09) zum König und überträgt dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (42) sowohl die Vormundschaft als auch das Amt des Reichsgubernators. - Graf Friedrich II von Leiningen (St) (--), mit der ererbten Hardenburg, stirbt und der speyerer Bischof Konrad V von Eberstein (St) (--) teilt die Grafschaft Leiningen unter den Söhnen Friedrich III von Leiningen (St) (--) und dem landecker Emich IV von Leiningen (St). Das leininger Siegel mit den drei Adlern erscheint auf der Teilungsurkunde. - Kawerzenhof (Geldwechsler) in Koblenz. - Der Livländische Schwertbrüderorden geht im Deutschen Orden auf. - Der mit Agnes von Sayn (St) verheiratete Graf Heinrich von Blieskastel stirbt. - Graf Simon von Katzenelnbogen (St) tritt auf einem Grafschaftsgerichtstag in Ubstadt auf. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (43) kauft von den Brüdern Graf Konrad von Merenberg und Graf Wittekind von Merenberg die Herrschaft Ruchesloh. - Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg verteilt die ererbten Güter Guntersblum unter den Brüdern Friedrich III von Leiningen (St) und Emich IV von Leiningen (St) (--), der auch den kurkölnischen Lehnshof erhält. - Gerhard II von Eppstein (St) alias Gerhard von Braubach erbaut den dreistöckigen freistehenden Wohnturm im staufischen Stil auf der Marksburg. - Ein angeblich jüdischer Ritualmord in Fulda führt zu einem Aufstand.

1236 Unter Berufung auf die Konstantinischen Schenkung beansprucht Papst Gregor IX die Weltherrschaft. - Nach einem Massaker an 33 jüdischen Kindern in Fulda, aus Angst vor jüdischen Ritualmorden an christlichen Kindern, verbietet Heinrich II diese Beschuldigungen. - Ferdinand III von Kastilien erobert im Rahmen der Reconquista Cordoba und belehnt den muslemischen Herrscher Muhammad zur Machtsicherung damit. Dieses Lehnsverhältnis besteht bis 14 92. - Die Wildgrafen beginnen mit der Unterrstützung von Rheingraf Embricho (St) (--) eine langjährige Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (42). - In der Schlacht von Schaulen, der Sonnenschlacht, unterliegt ein Livländisches Schwertbrüderordensheer den heidnischen Schemaiten. Der Schwertbürderorden wird Teil des Deutschen Ordens. - Gottfried Puller von Fleckenstein dient Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (42) in Italien. - Die frankfurter Fischer schwören der Stadt Frankfurt ihre Treue und ihre Hilfe bei Hochwasser und Eisgang. - Die Bürger von Oppenheim erhalten eine 14-tägige jährliche Messe für ihre Neuansiedelung von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (42) in Anwesenheit von Graf Gerhard von Diez (St) (--), Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St) (--), Philipp von Hohenfels (St) und Philipp von Falkenstein (St).

1235 Der Aufstand von König Heinrich VII von Staufen (St) (24) wird von seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (--) bei seiner Rückkehr aus Italien niedergeschlagen. Heinrich wird entthront und in apulischen Gefängnissen bis zu seinem Tod 12 42 eingekerkert. Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (41) ruft den auch in mittelhochdeutsch verfassten Mainzer Landfrieden aus und hält mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (41) einen prunkvollen Reichstag in Mainz ab, auf dem der Versuch seinen Sohn Konrad IV von Staufen (St) (07) zum König wählen zu lassen scheitert. - Auf dem Platz der alten Stiftkirche in Limburg an der Lahn wird der Dom vom trierer Erzbischof Dietrich von Wied (St) eingeweiht. - Der Bau der städtischen Kirche St Bartholomäus später, ab 12 56 Frankfurter Dom wird begonnen. - Papst Gregor IX setzt offiziell die Inquisition gegen Abweichler und Heiden ein. - Der französche Rosenroman, ein Minnegesang, der von der Liebe zu einer Frau handelt, wird begonnen. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (41) erwirbt die Starkenburg am Rhein. - Ein Mord wird erstmals durch die Analyse von Fliegenlarven auf dem Leichnam gelöst. - Die Edelfreien Peter von Dehrn und Kuno von Reifenberg sowie deren Frauen gründen ihr Kloster Gnadenthal um die Versorgung ihrer Töchter zu sichern. - Die isenburger Pfarrkirche wird direkt vor dem Eingang zur Burg Isenburg erbaut. - In der Königshundert im Königssondergau findet der letzte Reichstag auf dem Königsstuhl bei Erbenheim statt, dessen Steine zur Erbauung des Wartturms in Mainz-Kastel verwendet werden. - Die Stadt Köln begrüßt Prinzessin und Kaisergattin Isabella von England am Severinstor. - Auf dem Reichstag in Mainz wird durch englische Vermittlung der welfisch-staufische Streit beigelegt. Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (41) gibt Otto von Braunschweig seine Besitzungen um Braunschweig und Lüneburg als neues erbliches Herzogtum. - König Heinrich VII (St) (24) schenkt der Stadt Frankfurt Geld und Holz aus dem Reichswald zur Renovierung und Instandsetzung der alten Brücke. - Der trierer Erzbischof Theoderich von Wied (St) (--) gewinnt 27 Ritter als Burgmannen in Montabaur. - Der Graf von Ziegenhain belehnt Ritter Hermann von Treffurt mit Schloss Spangenberg, der sich daraufhin von Spangenberg nennt. - Burg Bickenbach wird erbaut. - In Mainz wird Muntmannschaft verboten. Neubürger werden zu Muntmannen, wenn sie Land pachten und zum Waffendienst für ihren Pachtherrn genötigt werden.

1234 Der Inquisitor Konrad von Marburg klagt Graf Heinrich III von Sayn (St) (--) und Graf Heinrich von Solms (St) (--) als Ketzerfreunde an, deren Fall der Inquisitionsgerichtsbarkeit entzogen und einem Reichsgericht in Mainz unter der Teilnahme des deutschen König Heinrich VII von Staufen (St) (23) und 8 Bischöfen und 12 Zisterzienseräbten (grauen Äbten) als Eideshelfer überstellt und die frei gesprochen werden. Auf seinem Rückweg nach Marburg wird Konrad von Marburg von 6 Berittenen der ansässigen Ritterfamilie von Dernbach vermutlich auf Befehl von König Heinrich VII von Staufen (St) (23) ermordet. Von dem abgebrannten Dorf Dalen ziehen die Bewohner in das nahegelegene Pfarramt Sponheim und gründen eine Dorfgemeinschaft. - Das Reichsgut um Usingen fällt unter Verwaltung der Grafen von Diez. - Konrad von Hochstaden (St) versucht dem kölner Dompropst Konrad von Bueren die Dompropstei mit Gewalt streitig zu machen. - König Heinrich VII von Staufen (St) (--) lehnt sich gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (40) auf und sucht vergeblich die Unterstützung des mainzer Erzbischofs Siegfried III von Eppstein (St) (--) auf Kosten der Reichsfürsten seine Macht zu erweitern. - Die Tochter des letzten Grafen von Blieskastel, Elisabeth, stiftete Kloster Gräfinthal in Gräfinthal. - Mit dem Burgstall der alten Burg Trimberg, den die Witwe Heinrichs von Trimberg, Mechthildis von Henneberg, an das Hochstift Würzburg verkauft ist die gesamt Burg Trimberg in dessen Besitz. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (40) beschwert sich bei Papst Gregor IX über den Eifer seines Inquisitors Konrad von Marburg mit dem Fall Alaidis von Klavelt, die deshalb nach Bingen kommt um sich als Hexe verbrennen zu lassen. Sie denunziert dabei ebenfalls ihre ganze Verwandtschaft um sie auf den Scheiterhaufen zu bringen. - Papst Gregor IX verschickt eine Sammlung von kirchlichen Verordnungen und Gesetzen an alle Klöster. - Auf dem Reichstag in Boppard sucht König Heinrich VII (23) vergeblich Unterstützung für seine Rebellion gegen seinen Vater Friedrich II von Staufen (St) (40). - König Heinrich VII von Staufen (St) (23) verleiht für die Unterstützung gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (40) der Reichsstadt Oppenheim frankfurter Steuerrecht. - Der Vater von Reinhard von Hanau (St) Reinhard von Dorfelden und Heinrich von Dorfelden teilen sich ihren Besitz. Reinhard von Dorfelden übernimmt Hanau um die von Heinrich von Dorfelden gewünschte Umwandlung in ein Zisterzienserkloster zu vermeiden. - Graf Lothar von Wied (St) trifft König König Heinrich VII (St) (23) am Königshof in Kaiserslautern. - Kloster Prüm will vergeblich ein eigenständiges Bistum werden. Papst Gregor IX lehnt ab. - Erste urkundliche Erwähnung der Burg Hanau. - Das von einem mainzer Erzbischof gegründet Kloster Eberbach plant eine weiter Klostergründung im Hanauer Wald, was Graf xxx von Hanau verhindert.

1233 Der Inquisitor Konrad von Marburg denunziert Beginen auf dem Konzil von Mainz. - Der Inquisitor Konrad von Marburg lässt die Burg Wilnsdorf wegen Inquisitionsvergehen zerstören. - Der Franziskanermönch Roger Bacon studiert an der Universität von Paris als einer der ersten Verfechter empirischer Methoden. - 1. Würzburger Fehde. - Philipp von Bolanden und Hohenfels und Herr von Falkenstein (St), ist Reichskämmerer und Burgvogt auf Burg Trifels. - Die Burg Staufenberg ist Nebensitz der fuldaer Vögte von Ziegenhain. - Burg Staufenberg ist im Besitz der Grafen von Ziegenhain. - Die Dominikaner lassen sich in Frankfurt an der östlichen Stadtmauer (20 16 Battonnstrasse)  nieder, predigen gegen die sittliche Verderbtheit alias Sex und finanzieren ihr Leben durch Ablaßhandel für Sünden. - Der mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (--) zwangsreformiert das mainzer Kloster Altenmünster. Die adeligen Damen wenden sich vergeblich an den Papst. Die Rheingrafen sind Klostervögte von Altenmünster.

1232 Wetter: Schon zu Ostern ist es so warm, dass man im Freien baden kann. - In Wiesbaden, das eine Reichsstadt geworden ist, gibt es Badebetrieb. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (38) überträgt die Reichsabtei Lorsch an den mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (38). Beträchtliche lorscher Gebiete im Odenwald sind Lehen an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St). Die Mark Heppenheim wird in einen mainzer und einen pfälzer Teil getrennt. Das mainzer Bensheim unterhalb der katzenelnbogener Burg Auerbach ist feindliches Ausland. Auch Offenbach Rumpenheim wird kurmainzer Gebiet. - Graf Heinrich II von Nassau (St), der Reiche, verheiratet seine Tochter Elisabeth von Nassau mit Gerhard III von Eppstein (St) (--) um einen Frieden zwischen Nassau und Eppstein zu erreichen. Graf Heinrich II von Nassau (St), der Reiche, befürchtet einen Verlust seiner Rechte an Wiesbaden, da König Heinrich VII von Staufen (St) (21) Wiesbaden vermutlich zur Reichsstadt erhebt. - Landgraf Konrad von Thüringen-Hessen erobert und zerstört Fritzlar, wobei die Stadtmauer zerstört wird, muss sich aber am Wiederaufbau beteiligen um der Acht durch Papst Gregor IX zu entgehen. - Die Inquisition wird vom Papst den Dominikanern übergeben. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (38) erlässt das erste Reichsgesetz, ein Landfriedensgesetz in deutscher Sprache. - Der Sachsenspiegel, ein Lehn- und Landrechtsbuch wird erlassen. - Der grausame Inquisitor Konrad von Marburg lässt in Erfurt vier Adelige wegen Ketzerei verbrennen. Er ist besessen von der Existenz von Teufelsanbetern, den Luziferianern. - Johann von Heusenstamm verpfändet seinen Teil an der Burg Hayn an Ulrich von Münzenberg (St). - Gerlach von Isenburg - Limburg (St) baut auf einem Felsplateau am Rhein eine erste Wehranlage der Burg Arenfels. - Eberhard von Isenburg (St) ist Propst in Limburg an der Lahn. - Dietrich von Isenburg (St) steht unter Vormundschaft seines Onkels Rosemann von Isenburg (St). - König Heinrich VII von Staufen (St) (21) verzichtet den Bürgern von Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar gegenüber auf die Zwangsehe mit seinen Höflingen. Der frankfurter Bürger Johann Goldstein muß seine Tochter nicht mit einem königlichen Knecht verheiraten. - Gerlach von Isenburg Limburg (St) holt die Franziskaner nach Limburg an der Lahn. - Hugo von der Leyen ist Domherr in Trier. - Der mit Agnes von Staufen verheiratete Graf Rudolf von Habsburg (St) stirbt. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (38) stellt die Reichsunmittelbarkeit von Graf Heinrich III von Sayn (St) wieder her. - Graf Heinrich III von Sayn (St) kauft ein Haus in der Trankgasse in Köln für Aufenthalte mit seiner Frau Mechthild von Wied Neuerburg. - Graf Ludwig II von Rieneck (St) (--) und seine Frau Adelheid von Henneberg (St) (--) gründen ihr Kloster Himmelthal bei Aschaffenburg.

1231 Wetter: Nach einem außergewöhnlich mildem Winter folgt ein heißer Sommer. - Augustalis, die erste in Massenauflage geprägte Goldmünze wird von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) in Süditalien ausgegeben. - Zweites großes Reichsgesetz zugunsten der Fürsten. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) verbindet die Wässerung von Flachs und Hanf im Umkreis von 7,5 km um Siedlungen um die damit verbundene Geruchsbelästigung zu vermeiden. - Der Inquisitor Konrad von Marburg ist Seelsorger der heiligen Elisabeth von Thüringen (24), der er ihre Kinder wie ihre Freundinnen nimmt, sie zu ihrem Seelenheil häufig auspeitschen und bespitzeln lässt bis sie stirbt. Ihr Enkel wird erster Landgraf von Hessen (St). Mit ihrer Heiligsprechung beginnen in Wiesbaden Gerüchte über Wunderheilungen durch das Wasser der warmen Quellen. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) muss allen deutschen Fürsten wichtige Hoheitsrechte überlassen. z.B. geht das königliche Geleitsrecht auf die Landesfürsten über, die es durch Urkunden oder Bewaffnete durchsetzen aber auch dafür haften. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) begründet die Medizinalgesetzgebung im Edikt von Salerno, in der er auch den Apothekerstand vom Ärztestand trennt um Preistreiberei zu vermeiden. - König Heinrich VII von Staufen (St) (20) sammelt die Machträger des nichtfürstlichen Standes um Rückendeckung gegen seinen Vater Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) zu gewinnen. - Papst Gregor IX führt in Rom persönlich eine Inquisition durch, die mit vielen Kerkerstrafen und Todesstrafen auf dem Scheiterhaufen endet. - Nikolaus von der Leyen ist Burgmann auf der trierer Saarburg. - Die mainzer Stadt Landsberg und die mainzer Burg Rodersen werden von Landgraf Konrad von Thüringen in der Fehde mit dem mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St) (38) zerstört. - Graf Ruprecht V von Nassau (St) tritt in einen Orden ein und gibt seine Herrschaft an seinen Bruder Graf Heinrich II von Nassau der Reiche (St) ab, der damit alleiniger Regent der Herrschaft Nassau ist. - Rheingraf Embricho (St) streitet sich vor König Heinrich VII von Staufen (St) (20) mit Graf Heinrich II von Nassau (St) um Wälder bei Bleidenstadt und erhält sie als Eigentum, wogegen Graf Heinrich II von Nassau (St) nur die Nutzung der Hälfte des Holzes erhält. Das Urteil bezeugen Wildgraf Konrad (St), Graf Heinrich von Diez (St) und Werner von Bolanden (St). - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) verbietet ausdrücklich die Verwendung von Papier für Urkunden, weil er das Material für nicht widerstandsfähig genug hält. Es wird nur für unwichtigere Mitteilungen verwendet.

1230 In Limburg an der Lahn wird die Stadtmauer vollendet. - Burgholzhausen wird bis 12 43 vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein belagert. - In der Schrift des Benediktinerordengründers, des Heiligen Benedikt aus Nursia werden Mönche verpflichtet sowohl Bücher zu lesen als auch physische Arbeit zu erledigen. Dieser Grundsatz dient vielen weiteren Orden als Vorbild. - Die dreischiffige Basilika des Prämonstratenserinnenklosters Beselich ist fertiggestelllt. - Graf Heinrich von Nassau (St), der Reiche, betreibt die Dernbacher Fehde, aus der Teilung thüringen Hessen um in seinem hessischen Lehensgebiet Herborner Mark dem Landadel seine angestammten Rechte zu verweigern. - Schenk Walter von Limpurg erbaut Burg Limpurg über Schwäbisch Hall. - Siegfried III von Eppstein (St) (36) folgt seinem Onkel Siegfried II von Eppstein (St). Er ist ebenfalls Neffe des trierer Erzbischof Dietrich von Wied. - Die Grafen von Rieneck versuchen bis 12 50 im Kinzigtal Besitz zu erobern. - Aufstand der Bürger von Bingen gegen den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St). - Die Stadt Grünberg ist Münzstätte. - Graf Heinrich II von Nassau (St) herrscht alleine über 9 nassauer Burgen. - Burg Fürstenberg kommt als Pfandobjekt an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St). - Kloster Haina verkauft den frankfurter Riedhof (Niederrad) an das Kloster Arnsburg. - Papst Gregor IX läßt ein neues einheitliches Kirchenrechtsbuch anfertigen, das auch die Vorgehensweise gegen Ketzer verschärft. - Hohenlohe wird mit einem Familienvertrag geteilt. Konrad von Hohenlohe - Brauneck und Gottfried von Hohenlohe Hohlach führen den Titel Graf von Romagna. - Der österreichische Herzog Friedrich von Babenberg ist Mäzen des Minnesängers Neidhard. - In Trier wird das Dreikönigenhaus oder Haus Zum Säulchen, der Wohnsitz einer trierer Schöffenfamilie, mit Zugtreppe im 1. Obergeschloß, erbaut. - Graf Heinrich II von Nassa (St) schenkt dem Deutschen Orden das Dorf Finsternthal. - Ritter Peter von Eschborn nennt sich nach seiner fertig erbauten Burg Kronberg Ritter Peter von Kronberg. - Die Bürger von Bingen organisieren einen Aufruhr gegen ihren Herrn, den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St). - Die erotische Rittergeschichte ein Versroman Moritz von Craun von einem nördlichen rheinfränkischen Dichter, eventuell Bligger von Steinach ist am Hof von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (36) aktuell.

1229 Nach der Eroberung krönt sich Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (35) selbst zum König von Jerusalem. - Okzitanien (Südfrankreich) wird dem französischen Königreich eingegliedert. - Vorfahren des Erzbischofs Raban von Helmstatt werden erstmals urkundlich im Kraichgau erwähnt. - Die Grafen von Virneburg erbauen ihre Zweitresidenz Burg Monreal, die nach einer Grernzfeste im Süden des Toten Meeres benannt wird. - Die Tochter der Heiligen Elisabeth von Thüringen (22) Gertrud (02) kommt ins Prämonstratenserinnenkloster Altenberg. - In Meaux bei Paris werden 83 Katharer verbrannt. - Die Schlüsselsoldaten, Truppen von Papst Gregor IX greifent die siziilianischen Besitzungen des gebannten Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (35) während dessen Kreuzzuges an, weil Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (35) Jerusalem nicht erobert sondern kampflos in Verhandlungen einnimmt hat und damit die Ungläuben als Verhandlungspartner akzeptiert. - Beim Tod von Markgraf Heinrich von Namur bemächtigt sich Graf Heinrich von Vianden (St) durch seine Frau Margarete von Courtenay der Grafschaft Namur während der rechtmäßige Erbe sein Schwager Balduin lateinischer Kaiser ist. - Der deutsche Mitkönig Heinrich VII von Staufen (St) (18) unterwirft Pfalzgraf Ludwig den Kelheimer (St). - Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) verpfändet seinen strategischen Brückenkopf am Main, die Stadt Wallhausen bei Miltenberg an den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) was Markgraf Hermann V von Baden (St) (--), Graf Heinrich II von Nassau (St) (--), der Wildgraf (St) (--), Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) (--), Raugraf Ruprecht (St) (--) und Raugraf Gerhard (St) (--) bezeugen. Diese Verpfändung führt zum Wallhausen-Miltenberg-Konflikt bis 12 64. - Graf Konrad von Hohenlohe erhält die mittelitalienische Grafschaft Molise bis 12 30. - Der Graf von Ziegenhain Friedrich von Thüringen (St) (--) erbt das Amt des Domvogtes von Fulda von den Reichenbachern. - 1. Urkunde in niederländischer Sprache.

1228 Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) (--), Graf von Lichtenberg ist am Landgericht bei Heppenheim tätig. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) betrachtet sich als zweiten Mann hinter dem Papst. - In Frankfurt stiften und eröffnen frankfurter Bürger und der Priester Rudolf von Worms (--) wegen des Elends ehemaliger Prostituierter alias Sexarbeiterinnen und unverheirateter bürgerlicher Töchter das Weißfrauenkloster. - Elisabeth von Thüringen (St) (--) wird von ihren Schwager Konrad von Thüringen (St) (--) gezwungen begleitet vom Inquisitor Konrad von Marburg, ihrem Beichtvater, von der Wartburg zu ihrem Witwensitz Marburg zu ziehen und baut dort ein Hospital. - Landgraf und sächsischer Pfalzgraf Hermann II von Thüringen schließ mit Graf Wittekind von Battenberg und Graf Hermann von Battenberg ein Schutz- und Trutzbündnis. - Die klosterarnsburger Bernhardinermönche besitzen ein Haus in Wetzlar.

1227 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - In Frankfurt lässt der Papst den Orden der Büßenden Schwestern der heiligen Magdalena gründen, womit man alternden Prostituierten alias Sexarbeiterinnen eine Möglichkeit in die Gesellschaft aufgenommen zu werden geben will. - Rheingraf Wolfram (St) (--) wird vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) mit der Hälfte der Burg Rheinberg belehnt und Kuno von Katzenelnbogen wird Burggraf auf Burg Rheinberg. Die Herren von Heppenheft werden mit der anderen Hälfte belehnt. - Dschingis Khan stirbt nach einem Jagdunfall. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (--) wird von Papst Gregor IX gebannt, weil er einen Kreuzzug wegen des Ausbruchs einer Seuche verweigert. - Die Herren von Rüdesheim werden beim Versuch ihr Erbe zu veräußern vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) gedemütigt, indem er die anderen Erben der Oberburg in Rüdesheim befiehlt für den Verkäufer zu sammeln und ihm mit Hundekot versetztes Geld anzubieten. - Der Sohn von Rheingraf Wolfram (St) (--), Rheingraf Siegfried wird Bischof von Regensburg. - Elisabeth von Thüringen (St) (--) verabschiedet sich von ihrem Gatten Landgraf Ludwig IV von Thüringen (St) (--) der sich auf den Kreuzzug von Friedrich II von Staufen (St) (33) begibt, in Schmalkalden. Landgraf Ludwig von Thüringen IV stirbt in Italien an Malaria. - Der sponheimer Abt Marquard von Sponheim (St) (--) stirbt. - Würzburger Allerheiligenmesse. - Der friedberger Burggraf Eberwin von Kransberg wird frankfurter Schultheiß. - Rheingraf Embrich (St) (--) ist Vitztum im Rheingau. - Nach dem Tod von Rheingraf Wolram (St) (--) auf Burg Weithersheim später Burg Gutenberg heiratet seine namentlich unbekannte Tochter den Herrn Peter von Eltz. - Wolfram vom Stein der Ältere (St) entschließt sich mit Kaiser Friedrich II von Staufen (St) auf den Kreuzzug zu gehen.

1226 Wetter: Bereits im Dezember beginnen Bäume und Blumen in Thüringen zu blühen. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) erbaut die Burg Lahneck. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) befürchtet den Verlust seiner Städte Mainz und Bingen und verfügt auf dem Reichstag in Würzburg die Auflösung der Städteeinigung. - Die Grafenbrüder Heinrich von Solms (St) und Marquard II von Solms (St) werden genannt. - Die abtrünnigen Leute des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) flüchten in die neue Reichsstadt Oppenheim. und werden dort auf Geheiß von König Heinrich VII von Staufen (St) (15) vertrieben. - Auf Burg Vetzberg gründet Konrad von Dernbach eine Ganerbengemeinschaft. - Der Truchsess von Rheinberg an der Wisper ist im Besitz der mainzer Burg Rheinberg an der Wisper. - Pfalzgraf bei Rhein Otto II von Wittelsbach (St) (--) macht die Ministerialen von Erbach, Vögte des Kloster Lorsch, zu seinen Erbschenken. - Der würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg begleitet König Heinrich VII von Staufen (St) (15) nach Italien. - Graf Ulrich von Württemberg (St) kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Seine Mutter stirbt. - Siegwin von Ziegenhain-Reichenbach ist Deutschordensritter. - In Mainz befindet sich das Oswaldshaus an der Strasse Auf dem Graben. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) schlichtet einen Streit um die Aufnahme von Aussätzigen zwischen den Templern und dem rheingauer Kloster St Johannisberg.

1225 Wetter: In Mitteleuropa herrscht die Pest mit Hungersnot und Viehseuchen. - Die kölner Stadtmauer mit 12 Toren und 52 Mauertürmen in der Ringmauer und mehr als 16 Toren und Pforten in der Rheinmauer ist fertiggestellt. - Graf Friedrich von Isenberg (St) (--) versucht den kölner Erzbischof Engelbert von Berg gefangenzunehmen und erschlägt ihn dabei. - Die Herren von Trimberg treten ? dem Rheinischen Städtebund bei. - Oppenheim wird Reichsstadt. - Der wormser Bischof Heinrich II von Saarbrücken (St) (--) verpfändet Weilburg an Graf Heinrich II von Nassau (St) (--). - Die Schwägerin von Agnes von Thüringen, alias Agnes von Babenberg, Margarethe von Babenberg (21) König Heinrich VII von Staufen (St) (15) bei einer Doppelhochzeit. Auf der Hochzeit bricht eine Treppe zusammen und mehrere Adelige sterben. Der Mord an Graf Engelbert von Berg verursacht gewalttätige Streitereien während der Hochzeit. - Albert von Königstein ist Burggraf auf Burg Königstein.

1224 Bei Franz von Assisi treten die Wundmale Jesu Christi auf. - Graf Heinrich II von Nassau (St) tritt die Hälfte der von Heinrich den Reichen von Nassau (St) gegründeten Bergbau-Stadt Siegen auf dem Siegberg wegen misachteten Burgbaurechten an seinen militärisch übermächtigen Bundesgenossen den kölner Erzbischof Engelbert von Berg ab und erbaut die Burg Ginsburg zur Landessicherung. - Die Anzahl der Mönche von Kloster Himmerod wird auf 60 und die der Laienbrüder auf 200 beschränkt. - Die Frauenklause des Kloster Sponheim wird wegen der Nähe des Männerklosters aufgelöst, die restlichen 4 Nonnen ziehen nach Kloster Rupertsberg um. Die Frauenklause des Kloster Sponheim verfällt zur Ruine. Die Mönche unterhalten Verhältnisse mit den Nonnen von Kloster Disibodenberg. Der mainzer Erzbischof Siegfried erlaubt dem sponheimer Abt Juan die Aufsicht über Kloster Disibodenberg zu übernehmen. In beiden Klöstern leben Nonnen und Mönche völlig ungezwungen und bilden Lebensgemeinschaften. - Das Spindelspinnrad wird in Venedig verboten um Dumpingpreise und schlechtere Garnqualität zu verhindern. - Graf Diether von Katzenelnbogen IV (St) bezeugt vor König Heinrich VII (St) (13) in Frankfurt zusammen mit Graf Gerhard von Diez (St), Graf Ruprecht von Nassau (St), Heinrich von Nassau, der Reiche (St), der mit Mechthild von Wied Neuerburg verheiratete Heinrich von Sayn, der Kreuzfahrer (St) und Gerlach von Büdingen den geldener Zoll von Lobith. u.a. - Graf Gerhard von Diez (St), Graf Poppo von Henneberg, Rheingraf Wolfram vom Stein (St) und Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St), sind bei einer Schenkung von König Heinrich VII (St) (13) in Worms anwesend. - In Frankfurt entscheidet König Heinrich VII (St) (13), dass wer in Worms Gold verkaufen will, es nur in der Münze verkauft werden darf. Wer versucht es auf Messen zu verkaufen oder zu schmuggeln wird mit der Konfiszierung bestraft. Eine Ausnahme: Wenn man auf Reisen geht.

1223 Oliver von Köln wird Bischof von Paderborn. - Franko von Erbach ist Subdiakon in Kloster Schönau bei Heidelberg. - Schenk Gerhard von Erbach befehdet Reichsverweser Pfalzgraf Ludwig der Kelheimer (St) und wird besiegt. Der junge König Heinrich VII (St) (12) ermächtigt in Abwesenheit seines Vaters seinen Vormund Pfalzgraf Ludwig der Kelheimer (St) den königlichen Reichsschenken am Rhein und Reichsministerial Schenk Gerhard von Erbach zu zwingen für dessen Lehnen als auch für dessen Reichslehen als Lehnsherr Pfalzgraf Ludwig der Kelheimer (St) anzunehmen. Man zwingt ihn das Reichsschenkenamt aufzugeben und das Schenkenamt des Pfalzgrafen anzunehmen. Sohn und Tochter des Schenken von Erbach werden unter Anwesenheit von u.a. Gerhard von Eppstein (St) seinem Bruder Gottfried, und Gottfried von Bickenbach, Burggraf von Friedberg, zur Sühne als Geiseln an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) überstellt. - Die Mongolen fallen im östlichen Großreich kiewer Rus ein. - Die Edlen von Solms erhalten den Grafentitel. - Die Ministerialen und Halbbrüder Wilhelm und Ludwig von Helfenstein teilen ihr väterliches Erbe mit Hilfe von Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St). - Gottfried von Eppstein (St) ist im Besitz der ersten großen Erbschaft, der Hälfte von Wied mit dem Stammhaus Burg Wied für die Familie Eppstein. - Caesarius von Heisterbach erzählt von einer Heiligenerscheinung und Bekehrung des verschwenderischen dorlarer Pfarrers Hartrad von Merenberg und einer zweiten früheren. - Franziskaner in Limburg an der Lahn. - Rheingraf Embricho (St) wird alleiniger Besitzer der Rheingrafschaft und wehrt sich bis 12 41 vergeblich gegen die Ansprüche des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--).

1222 Wetter: In Frankfurt zerstört ein Hochwasser Teile der hölzernen Alten Brücke über den Main. Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Graf Gerhard von Diez (St), der Schwager von Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) (--) gehört zu den Erziehern des jungen Heinrich VII von Staufen (St) (11). - Der spätere frankfurter Patrizier Ulricus Longus (--) ist Metzger und Scharfrichter, damals noch ein angesehener Berufsstand. - Abtei Prüm unter Peter von der Leyen wird von Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (--) zum Fürstentum erhoben. Der prümer Exabt Caesarius von Milendonk dokumentiert die prümer Besitzungen vom Rhein bis in die Bretagne im Prümer Urbar. - Die klostereberbacher Mönche erschlagen einen Grumbacher. - Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) (--) entscheidet als Schiedsmann, dass Abt Erkenbert von Kloster Eberbach 16 Pfund Entschädigung an die krumbacher Ritter und 10 Pfund Schmerzensgeld an die Hinterbliebenen bezahlen muss. - Graf Heinrich von Sayn III (St) gründet das Kloster Marienstatt. - In Venedig wird ein deutsches Wohn-, Lager- und Kaufhaus Fondaco dei Tedeschi direkt an der alten hölzernen Rialto-Brücke eröffnet. - Im Kloster Himmerod stirbt der Heilige Christian von Himmerod, der als Knappe des Grafen von Looz Mönch wird. - Bei einem königlichen Hofgericht in Mainz wird Graf Gerhard von Diez (St) zum Vogt des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) bestellt, der die Witwe des rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden (St) (--) Beatrix von Bolanden (St) wegen gewaltsamer Vorenthaltung ihres Witwensitz Burg Ehrenfels verklagt. Beatrix von Bolanden (St) wird durch ihren neuen Ehemann Dietrich von Heinsberg (St) (--) als Procurator vertreten und verliert ihren Witwensitz unter Anwesenheit von Gerhard von Eppstein (St) und Siegfried von Runkel (St).

1221 Die Feldherren von Dschingis Khan Dschebe und Sübütai dringen in Russland und Polen ein und besiegen das deutsch-polnische Heer des Herzogs Heinrich II von Schlesien. - Der trierer Erzbischof Dietrich von Wied (St) kehrt vom Kreuzzug zurück, baut seine von den Grafen von Nassau zerstörte Burg wieder auf und nennt sie nach einem Berg in Israel Mons Tabor, das zu Montabaur wird. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (--) überträgt den Besitz von Graf Ulrich II von Münzenberg (St) (--) in Frankfurt-Sachsenhausen, ein Haus ein Hospital und eine Kirche, dem Deutschen Orden. Graf Ulrich II von Münzenberg (St) behält aber den Wasserturm und den Wald Hainbach und er bleibt Vogt der dazugehörigen Vogtei. Graf Gerhard von Diez (St) bezeugt die Schenkung. - Hermann III von Virneburg beginnt mit dem Bau der Burg Monreal ohne Genehmigungen und ohne Rechte auf Grund und Boden der Grundherrschaft Mertloch des trierer Erzbischofs Dietrich von Wied (St), und dessen Verwalter Hermanns Bruder Philipp von Virneburg. - Burg Hirschhorn auf einem Lehen des Klosters Lorsch ist in Bau. - Die nassauer Grafenbrüder Graf Ruprecht IV von Nassau (St) und Graf Heinrich II von Nassau (St), der Reiche, und Graf Ruprecht V von Nassau (St) feiern das mainzer Castrum Sunneberc, (Burg Sonnenberg) in unrechtmäßiger und gewaltsamer Weise an sich gebracht zu haben. Burg Sonnenberg wird nach einem Vergleich an Nassau verkauft. Mainz bleibt noch Lehnsherr. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) vertraut Kanzler Konrad von Scharfenberg dem würzburger Bischof Otto von Lobdeburg und Graf Gerhard von Diez II (St) seinen heimlichen Leuten die Erziehung seines Sohnes Konrad IV an. - Pfalzgraf Ludwig der Kelheimer (St) (58) und Markgraf Hermann V von Baden (St), nehmen am Fünften Kreuzzug von Damiette in Ägypten teil, kommen in Gefangenschaft und für ein Lösegeld wieder frei. - In Kloster Dierstein wird auf dem Fundamenten einer kleinen romanischen Kirche mit Tonfliesen als Bodenbelag die Klosterkirche, die 2024 der Mittelteil von Schloss Oranienstein ist, eingeweiht. - Die Grafen von Rieneck verlieren das Amt des mainzer Burggrarfen und des mainzer Hochvogtes. - In Frankfurt kommt die königliche Wasserburg Sandhof an den Deutschen Orden.

1220 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) (--) verläßt nach einem Zerwürfnis mit dem päpstlichen Legaten Pelagius, der jeglichen Waffenstillstand mit den Ketzern ablehnt, das Kreuzfahrerheer in Damiette in Ägypten und kehrt unter abenteuerlichen Umständen heim. - Der deutsche König Friedrich II von Staufen (St) (--) verzichtet in Frankfurt für die Wahl seines Sohnes Heinrich VII von Staufen (St) (09) nach seinem möglichen Tod während des Kreuzzuges auf die Ausübung königlicher Rechte in der confoederatio cum principibus ecclesiasticis wie Zoll- und Münzstättenerrichtung, Märkte und Reichsburgen sowie Geleits- und Befestigungsrechte zugunsten der geistlichen Fürsten, die damit Landesherren und ihre Territorien Riesenimmunitäten werden. Dies leitet den Niedergang der Städteentwicklung ein. König Friedrich II von Staufen (St) (--) wird in Rom zum Kaiser gekrönt. - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (--)  verbietet den Neubau von Burgen auf Kirchengrund. - Nur noch Adelige dürfen Abt in Fulda werden. Die fuldaer Äbte werden zu Fürstäbten und Territorialherren mit uneingeschränkter Macht. Die fuldaer Vögte und Untervögte wollen die gleichen Rechte und rebellieren bis 12 31. - Das Geschlecht der von Bolanden teilt sich in Bolanden, Falkenstein (Pfalz) und Hohenfels. - Die Nassauer errichten auf eppsteiner Gebiet Burg Sonnenberg mit einem befestigten Bergfried und verursachen dadurch Gebietstreitigkeiten mit dem mainzer Domkapitel. Sonnenberg ist ein Teil der kurmainzer Gemarkung Bierstadt und der Grenzverlauf ist strittig. - Burg Kronberg wird von Ritter Peter von Eschborn erbaut. - Graf Heinrich III von Diez (St) (--) begleitet König Friedrich II von Staufen in Italien. - König Friedrich II von Staufen vergibt den Ort Lahnstein und die Silbermine mit neuen Schürfrechten an den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--). - Der Braubach, der den Wassergraben des ältesten frankfurter Stadtgrabens, direkt an der Nordseite des Römers füllt wird kanalisiert. - Burg Kaub, die ab 15 09 Gutenfels genannt wird, wird von den Herren von Falkenstein-Münzenberg im Auftrag des Reiches erbaut. - Das Adelsgeschlecht Bellersheim (Beldersheim) und spätere frankfurter Patriziergeschlecht wird als Burgmannschaft der Reichsburg Friedberg erwähnt. - Graf Heinrich III von Sayn (St) (--) ist während der Ersterwähnung im Besitz der Burg Weltersburg. - König Friedrich II von Staufen (St) (--) löst die Verpfändung von Oberwesel an das Erzstift Magdeburg, wodurch Oberwesel freie Reichsstadt wird und eine Stadtmauer erbaut. - Heinrich II von Isenburg Kobern (St) (--) erbaut die Matthiaskapelle in Kobern. - Graf Otto von Henneberg, alias Minnesänger Otto von Botenlauben, verkauft seinen Besitz im Königreich Jerusalem an den Deutschen Orden und kehrte nach Deutschland zurück. - Der Graf Emich II von Leiningen (St) (--) gründet Kloster Höningen im Ort Altleiningen. - Die Werner von Bolanden (St) (--) erhält für seine Verdienste das Hofamt des kaiserlichen Erbtruchsess. - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) finanziert für seinen toten Bruder die Kirche in Mockstadt. - Zeitgenössisches Keramikmosaik wird in Maria-Laach als Fußboden verlegt. - Beatrix von Bolanden (St) (--) wird gezwungen ihren Witwensitz Burg Ehrenfels herauszugeben. - Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St) (--) nimmt am Fünften Kreuzzug teil. - Der mit Guda von Bolanden (St) (--) verheiratete Rheingraf Wolfram (St) (--) stirbt. - Graf Heinrich von Nassau (St) (--) heiratet Mechthild von Geldern, die Tochter von Richilde von Wittelsbach (St) (--). - Erwin von Kransberg baut seine Burg Kransberg mit einem Palas aus. - Der frankfurter Vogt Heinrich von Praunheim wird zum Schultheißen ernannt. - Heinrich von Isenburg (St) (--) ist mit der Erbtochter von Graf Friedrich von Cleeberg, Isengard von Cleeberg verheiratet und siegelt mit seiner Frau in Obermörlen mit Deutschordensmeister Ruprecht von Nassau (St) (--), Gottfried von Eppstein (St) (--), Gerlach von Büdingen (St) (--), Heinrich von Isenburg (St) (--). - Heinrich von Molsberg verzichtet vor König Friedrich II von Staufen (St) (--) in Anwesenheit von Graf Heinrich von Sayn, der Kreuzfahrer (St) (--), Graf Lothar von Wied (St) (--) und Graf Gerhard von Diez (St) (--) auf Güter die dem Kloster Marienstatt geschenkt werden. - Die Vormünder und der geheime Rat von Heinrich VII von Staufen (St) (09) sind bis 12 25 der kölner Erzbischof Graf Engelbert von Berg, bis 12 28 Herzog Ludwig von Wittelsbach (St) (--), der Kelheimer Pfalzgraf bei Rhein (St) (--), der metzer und speyerer Bischof und Reichshofkanzler Konrad von Scharfenberg, der würzburger Bischof Otto, Graf Gerhard von Diez (St) (--), dem Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St) (--), Schenk Konrad von Tanne Winterstetten und Truchsess Eberhard von Waldburg

1219 Das katzenelnbogener Grafenhaus ist erstmals im Besitz des st goarer Rheinzolles. In St Goar besteht eine katzenelnbogener Burg. Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) (--) im Aufbruch zum Kreuzzug, befreit zu seinem Seelenheil Kloster Eberbach von Zöllen. Graf Diether III von Katzenelnbogen (St) (--) tritt zu den Mönchen des Klosters Eberbach in ein geistliches Bruderschaftsverhältnis. - Graf Diether IV von Katzenelnbogen (St) (--) ist mit Hildegunde von Eberstein verheiratet. Ihr Vater Eberhard III von Eberstein stirbt und die Brüder Otto von Eberstein und Eberhard IV von Eberstein teilen den Besitz auf. Der Besitz umfasst Gebiete im Elsass, in der Ortenau, im Murgtal, im Albtal, im Pfinzgau und im Kraichgau (Bretten und Gochsheim). - Stadtrechte für Stuttgart. - Frankfurt führt erstmals ein Stadtsiegel und ist eine Bürgerschaft. - Teilung der Besitztümer zwischen den Brüdern Eberhard IV und Otto von Eberstein (St) (--). - König Friedrich II von Staufen schenkt den frankfurter Bürgern in Anwesenheit von Markgraf Hermann von Baden, Graf Gerhard von Diez (St) (--), Gerlach von Büdingen und Gottfried von Eppstein (St) (--), Marschall Anselm von Ustingen, Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St) (--) und seinem Bruder, dem rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden  (St) (--) beim Kornmarkt den Platz für ihre zweite Kirche, die Leonhardskirche. - Der kölner Erzbischof Engelbert von Berg lässt Burg Fürstenberg zum Schutz seiner Besitzungen um Bacharach errichten. - Franz von Assisi zieht ins heilige Land, versucht vergeblich die Sarazenen zu bekehren und kehrt wieder zurück. - Salentin von Isenburg (St) (--) stirbt während des Kreuzzuges. - Die männliche Linie der Herrschaft Cleeberg stirbt aus. - Der letzte Graf von Lauffen ist tot und König Friedrich II verlehnt die lauffer Reichsgebiete an Markgraf Hermann V von Baden und Verona. - Der Zisterziensermönch Caesarius von Heisterbach sammelt Geschichten von Wundern und Visionen in seinem Dialogus miraculorum u.a. wie der Teufel in Gestalt eines schönen Jünglings zum Sex verführt. - Reichstag in Nürnberg. - Graf Gerhard von Diez (St) (--) , Gerlach von Büdingen, Gottfried von Eppstein (St) (--) und Truchsess Werner von Bolanden (St) (--) sind Zeugen als Kaiser Friedrich II von Staufen der Stadt Frankfurt eine Kapelle in Rödelheim schenkt. - Die Stadt Frankfurt schließt ihren ersten Bündnis- und Schutzvertrag mit den Städten Mainz, Bingen, Worms, Speyer, Gelnhausen und Friedberg. - Graf Georg von Wied (St) (--) stirbt auf dem fünften Kreuzzug bei Damiette. - Graf Lothar von Wied (St) (--) ändert sein Wappen zu einem Wiedehopf oder Pfau. - Nach dem Tod des trierer Dompropstes Konrad von der Leyen wird Peter von der Leyen bis 12 45 Abt in Kloster Prüm. - Die Marksburg, Braubach und die Silberminen sind als Lehen des Pfalzgrafen bei Rhein Ludwig von Wittelsbach (St) (--) im Besitz von Gottfried von Eppstein (St) (--) alias Gottfried von Braubach. - Die Familie der Ritter von Eschborn teilt sich mit Peter von Eschborn in einen Kronenstamm und einen Flügelstamm auf. - Mit dem Tod von Graf Friedrich von Cleeberg sterben die Grafen von Cleeberg und Mörle (Obermörlen) aus. Es entsteht eine Ganerbschaft mit Nassau. Limburg, Eppstein und Westerburg. - Wildgraf Konrad II von Kyrburg (St) (--) wird in der Fehde um die Vogtei Heimbach vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) mit dem Kirchenbann belegt und wird erst nach dem Verzicht vom Bann freigesprochen.

1218 Ein kölnisch-friesisches Kreuzfahrerkontingent umsegelt die iberische Halbinsel und kommt in Akkon an. - Graf Gottfried III von Sponheim (St) nimmt am fünften Kreuzzug teil und verliert dabei sein Leben. - Graf Heinrich III von Sayn (St) zieht mit dem Vater der Elisabeth von Thüringen (St), König Andreas II von Ungarn nach Ägypten. - Abt Juan von Sponheim hält sich im Orient auf. - Der Abt von Kloster Schönau im Odenwald Daniel von Schönau stirbt und wird später als Heiliger verehrt. - Hartrad von Merenberg unterstützt den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St), der Landgraf Ludwig von Thüringen bekriegt. - Merenberg wird zerstört und Dorlar gebrandschatzt. Hier entsteht die Legende über den heiligen Apostel Mathias, der von einem Krieger, der den Besitz des heiligen Apostels Mathias in Dorlar verwüstet, beleidigt und verflucht wird und der Erlösung nur durch Barmherzigkeit erlangen hätte können. - Graf Lothar von Wied (St) führt ein Wappen mit 5 Schrägrechtsbalken. - Der Kommandant der rheinischen und friesischen Belagerungstruppen Graf Adolf von Berg stirbt vor Damiette, ist der Bruder des kölner Erzbischof Engelbert von Berg und hinterlässt nur eine Erbtocher mit der der Zweig Altena-Berg ausstirbt. - Die Templer tauschen Besitz in Mainz-Zagelbach mit Mainz Mombach.

1217 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Der fünfte Kreuzzug mit Ziel Ägypten dauert bis 12 21. - Oliver von Köln zieht mit Kreuzfahrern über den Rhein und die Rhone nach Marseilles. - Markgraf Friedrich von Baden (St) (--) fällt bei Damiette. - Rheingraf Wolfram (St) (--) gibt die Reichspfandschaft von Burg Reichenstein ab. Neuer Besitzer wird der Vogt und rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden (St) (--) ab. - Graf Johann von Sponheim (St), Sohn von Graf Gottfried von Starkenburg (St), macht eine Palästinareise nach Jerusalem, bringt viele Reliquien mit und wird vom sponheimer Abt Juan begleitet. Die Regierung übernimmt Prior Reginfrid. - Der kölner Erzbischof Engelbert von Berg erbaut vergeblich Burg Fürstenberg um sich nach dem Verlust von Bacharach und Stahleck an Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) nicht aus dem Viertälergebiet Bacharach, Diebach, Steeg und Manubach verdrängen zu lassen. - Reichskämmerer Kuno II von Münzenberg (St) (--) verliert durch eine feindliche Erstürmung Burg Münzenberg. Sein Bruder Ulrich von Münzenberg (St) (--) wird neuer Burgherr. - Der trierer Erzbischof Rudolf von Wied (St), baut die Befestigungsanlagen im Kastell Humbach, (Montabaur) gegen die Expansionsbestrebungen von Graf Heinrich II von Nassau (St) (--) aus. - Graf Simon III von Saarbrücken (St) (--) beteiligt sich bis 12 19 am fünften Kreuzzug, dem Kreuzzug von Damiette.

1216 In Frankfurt  schenkt die frankfurter Schultheißen Witwe Pauline von Praunheim (--) dem Kloster Haina den Riedhof  in Niederrad. - Werner von Büdingen ist Hoftruchsess von König Friedrich II von Staufen. - König Friedrich II von Staufen (St) (--) verspricht in Anwesenheit von Graf Gerhard von Diez (St) Graf Friedrich von Leiningen (St) und dem Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St), dem rheingauer Vitztum Philipp III von Bolanden (St) (--) Burg Reichenstein zurückzugeben, sobald er sie Rheingraf Wolfram (St) (--) abgenommen hat. - Der Templer Martinus Cubicularius wird vom mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) durch eine Bulle von Papst Honorius beauftragt den Zwanzigsten zur Wiedergewinnung des Heiligen Landes einzusammeln. Neben den Templern werden auch die Johanniter zum Eintreiben des Geldes eingesetzt.

1215 Kuno von Katzenelnbogen (St) (--) nennt sich nach seiner Burg Kuno von Gerhardstein. Burg Gerhardstein wird nach ihrem Erbauer Gerhard benannt. - Der heilige Dominikus gründet in Toulouse einen nach ihm benannten Predigerorden, den Dominikanerorden, mit dem Zweck die katholische Lehre zu verbreiten und Ketzerei mit Hilfe der Inquisition zu bekämpfen. - Auf dem IV. Laterankonzil beschließt Papst Innozenz III die Kleiderordnung für Juden (Judenkreis) und Sarazenen nach islamischem Vorbild, das Zinsverbot für Christen, den mäßigen Wucher für Juden, das Verbot von Gottesurteilen und der Feuerprobe. Dieser Beschluss drängt die Juden zum Geldverleih. - Im Kloster Arnstein stirbt der Mönch Lumard, Chronist und Ersteller des Jahrbuchs von Kloster Arnstein in Form eines Schränkchens. - Graf Heinrich III von Sayn (St) (--) heiratet dei Enkelin des Landgrafen Ludwig II von Thüringen, Mechthild von Meissen. - Arnulf von Basel liefert Genua das beste und schönste Glas zur Spiegelherstellung aus Deutschland einzuführen. - Die Herren von Geroldstein an der Wisper sind im Besitz der mainzer Burg Geroldstein an der Wisper. - Alzey wird Residenz der Pfalzgrafen. - Der studierte Wanderprediger Konrad von Marburg wird von Papst Innozenz III beauftragt Kreuzzugspredigten für den Fünften Kreuzzug im Rheinland und in Thüringen zu halten. - Mit Embricho V von Weisenau stirbt das meingotsche Geschlecht aus. Die Witwe von Werner II von Bolanden Erbtochter Guda von Weisenau veerbt Burg Weisenau und das Fährrecht an ihren Enkel Reichstruchsess Werner III von Bolanden (St) (--). - Drabado von Usingen ist Großkomtur des Deutschen Ordens. - König Friedrich II von Staufen (St) (--) nimmt das Kloster Altenberg in seinen Schutz und befreit deren Mönche vom Zoll auf Rhein und Main. - Arnulf von Königstein ist Burggraf auf der münzenberger Burg Königstein alias Burg Nürings. - In Mainz vererbt Embricho Meingote (--), der in Weisenau lebt, seine Dörfer Hechtsheim und Weisenau gehören an seinen Schwiegersohn und  Reichsministerialen xxx von Bolanden (--).

1214 Graf Diether III von Katzenelnbogen (St) (--) kämpft auf Seiten des siegreichen Königs Friedrich II von Staufen (St) (--) und wird ebendamals in zwei Sprüchen von Minnesänger Walter von der Vogelweide angesprochen. - Limburg an der Lahn erlangt das Stadtrecht. - Die Vogtei Trechtingshausen und Burg Reichenstein am Rhein sind im Besitz des neuen Vogtes Philipp III von Bolanden (St). - Graf Friedrich von Leiningen (St) stirbt. - Herzog Ludwig von Bayern verlegt den pfalzgräflichen Herrschaftsmittelpunkt von der Burg Stahlburg nach Heidelberg. - In der Schlacht von Bouvines unterliegt der englische König Johann Ohneland mit seinem Befehlshaber König Otto IV, dem von Papst Innozenz beauftragten französischen König und dem deutschen König Friedrich II von Staufen (St) (--). - Graf Friedrich III von Vianden (St) wird auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem von den Moslems gefangen genommen. - Der von Graf Heinrich II von Nassau (St) (--), der für König Otto IV (St) (--) kämpft, gefangengehaltene trierer Erzbischof Dietrich von Wied, wird durch die Bemühungen von König Friedrich II von Staufen (St) (--) freigelassen. - Erbteilung der Raugrafen auf Burg Altenbaumburg. - Der ehemalige Kanzler des kölner Erzbischof Bruno von Sayn (St) (++) Oliver von Köln predigt im Rheinland für den Kreuzzug und bringt die Kreuzfahrer dazu in Köln eine eigene Flotte auszurüsten. - Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach (St) erbt die Pfalz bei Rhein. Er erbaut die Stadt Wallhausen bei Miltenberg gegen Mainz um den Main zu kontrollieren. - In Mainz brennt das mainzer Klosterstift St Viktor ab, das nur aus Spenden wieder aufgebaut wird, da es selbst mittellos ist.

1213 Heinrich von Katzenelnbogen (St), Bruder von Graf Diether III von Katzenelnbogen (St) ist Domherr in Mainz. - König Friedrich II von Staufen verzichtet auf die Mitwirkung bei Bischofswahlen. - Rheingräfin Gertrud, alias Gertrud von Diez (St) stirbt. Graf Heinrich von Weilnau Diez (St) hilft als Schadensersatz für die Erbschaft Rheingraf Werner (St) im Kampf gegen Diether III von Katzenelnbogen (St). - Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) vertreibt für den Abt von Cornelimünsters den Vogt Gerhard von Rheinbod, der illegale Zollgebühren erpresst, von Burg Reichenstein am Rhein. - Das baseler Stift versetzt zu einem Bruchteil den Bischofsring, seidene Gewänder und das gesamte Bischofsgerät bei jüdischen Geldverleihern. - König Friedrich II von Staufen gestattet Graf Gerhard von Diez (St) als Zoll in Diez pro Wagen Wein zwei Denare und pro Malter Frucht einen Denar zu erheben.

1212 Kinderkreuzzug zieht durch die Grafschaft Katzenelnbogen. - Erster Einsatz einer Blide durch Welfen-Kaiser Otto IV (St) (--) bei der Eroberung der landgräflich-thüringischen Stadt Weißensee. - Die Grafen von Leiningen sterben im Mannesstamm aus. - In einer entscheidenden Schlacht bei Las Navas de Tolosa besiegt Alfons VIII von Kastilien die Mauren. - In Limburg xxx von Isenburg Limburg (--) als Vogt mit dem Bau der Kirche des St Georg Stifts später Limburger Dom. - König Friedrich II von Staufen (St) (--) wird in einer Nachwahl in Frankfurt von einer größeren Anzahl Fürsten als König bestätigt und im mainzer Dom durch den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--) gekrönt. - Die in Worms geborene Tochter des ermordeten Königs Philipp von Schwaben, Beatrix die Ältere (14) heiratet den Welfen Kaiser Otto IV von Braunschweig, stirbt aber nach 3 Wochen. - Graf Poppo von Wertheim stirbt. - Graf Wilhelm von Salm, der Bruder von Friedrich III von Vianden (St) (--) stirbt im Kampf gegen Graf Theobald von Bar und von Luxemburg (St) in der Schlacht von Ocquiers. - Werner III von Bolanden (St) (--) ist erblicher Reichstruchsess und Anhänger von König Friedrich II von Staufen (St) (--). - Der trierer Erzbischof Dietrich von Wied (St), der König Friedrich II von Staufen unterstützt, wird von Graf Heinrich II von Nassau (St) (--), der Reiche (St), der für Welfen-Kaiser Otto IV von Braunschweig kämpft, gefangengenommen. - Graf Heinrich III von Sayn (St) (--) vollendet den Bau der Residenz Hachenburg im Westerwald. - Die mit dem kölner Burggraf Eberhard von Aremberg verheiratete Adelheid von Molsberg gründet Kloster Marienstatt. - Mit dem Minnesänger Graf Friedrich von Leiningen (St) stirbt das erste leininger Grafengeschlecht aus. - Kloster Eberbach streitet sich mit Bertha von Bingen und ihrem Bruder Rheinbodo von Bingen in Gegenwart von Wolfram vom Stein (St) und dessen Stohn Wolfram vom Stein (St). Ein Mönch des Klosters Breitenfels (20 22 Breitenfelser Hof) übergibt die Streitsumme auf Burg Weitherheim später Burg Gutenberg. - Mit dem Tod von Kuno von Münzenberg (St), der mit Luckharde von Nürings (St) erbt sein Sohn neuer Reichskämmerer Kuno II von Münzenberg (St) Burg Königstein (Burg Nürings).

1211 Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) (--) ist in Konstantinopel. Bei ihm lebt die Witwe von König Bonifatius von Thessaloniki, alias Bonifatius von Montferrat, Schwester von König Andreas II von Ungarn, Witwe des geblendeten Kaisers Isaak Angelos Königstochter Margarethe von Ungarn. Ihr Sohn König Demetrius regiert das Königreich Thessaloniki. Papst Innozenz III droht Graf Berthold II  von Katzenelnbogen (St) (--) mit Kirchenstrafen, falls er veruntreuten Kirchengüter aus der Hagia Sophia nicht zurückgibt. - Das hagenhausen-eppsteiner Lehen Heusenstamm geht an Eberhard Waro von Heusenstamm. - In Offenbach werden die Edlen von Ovenbach aus der hagen-münzenberger Familie, spätere Patrizier in Frankfurt, erwähnt. - Gottfried II von Sponheim (St) verwüstet an der Seite von Graf Wilhelm von Jülich und des Pfalzgrafen Heinrich das Gebiet des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) (--). - Philipp III von Bolanden (St) (--) ist Viztum im Rheingau und erbaut als Reaktion auf den Angriff Burg Ehrenfels aus. - Siegfried II von Eppstein (St) (--) wird Gesandter von Papst Innozenz III und Exponent der päpstlichen Partei. - Kloster Eberbach hat 70 qkm Landbesitz in 205 Ortschaften.

1210 Italienische Kaufleute helfen beim Zahlungsverkehr zwischen den oberdeutschen Kirchen und Rom. - Der neckarsteinacher Minnesänger Bligger von Steinach stirbt. - Eberhard von Rumpenheim (St) beginnt mit Schenkungen an das Kloster Patershausen. - Graf Georg von Wied (St) zieht mit König Otto IV von Welfen Braunschweig nach Italien.

1209 Der Albigenserkreuzzug ist der einzige Kreuzzug gegen ein christliches Land dauert 20 Jahre und vernichtet die Katharer in Südfrankreich. - Der magdeburger Dom ist erster gotischer Bau in Deutschland. - Siegfried von Runkel III (St) erwirbt Westerburg und nennt sich Herr von Runkel und Westerburg. - Schenk Georg von Erbach nimmt an einem Turnier in Worms teil.

1208 In Rüdesheim wird der Mäuseturm und Burg Ehrenfels erbaut. Eine eigene rüdesheimer Weinhändlerzunft besteht. - Der entlobte bayerische Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach (St) (28) ermordet seinen ehemaligen Schwiegervater, König Philipp von Staufen -Schwaben in Bamberg mit einem Schwerthieb auf den Hals während einer unangemeldeten privaten Audienz und wird geächtet und für vogelfrei erklärt. Die schwangere Königin, Tochter des byzantinischen Königs Isaak Angelos, flieht auf Burg Hohenstaufen, erleidet eine Fehlgeburt und stirbt. - Das mainzer Schisma endet mit der Machtübernahme des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St), der selbst zu Welfe Otto IV  von Braunschweig wechselt und die staufer Reichsadministralitä zum Seitenwechsel bewegen kann. - Der Welfe Otto IV von Braunschweig wird neuer König und läßt sich vom bayrischen Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern der Kelheimer (St) überzeugen, dass sein Cousin Otto VIII von Wittelsbach (St) (28) gemeinsam mit dem bamberger Bischof Eckbert von Andechs-Meranien das Attentat geplant und ausgeführt hat. Herzog Ludwig von Bayern I, der Kelheimer (St) konfisziert die bayerischen Güter von Andechs-Meranien und gibt sie trotz seiner falschen Unterstellung nicht zurück. - Burg Ehrenfels wird von Philipp von Bolanden (St), der reiche Neffe des mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) in dessen Auftrag aber mit eigenem Geld gegen Pfalzgraf Heinrich und den Herzog von Brabant, Anhänger von König Otto IV, dessen Kirchenbann der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) durchsetzen soll und der sich deshalb an ihm rächt, erbaut. - Die Familie von Dalberg erwirbt das Kämmereramt vom wormser Bischof Leopold von Schönberg. - Der Welfe König Otto IV, verlobt sich in Frankfurt in der Kapelle der heutigen Nikolaikirche mit der minderjährigen Tochter Beatrix von Schwaben (10) des ermordeten Staufers König Philipp von Schwaben (St) (31). - Der Minnesänger Graf Otto von Botenlauben heiratet Beatrix von Courtenay, die Tochter des Barons Joscelin III in Jerusalem. - Der Abt von Kloster Eberbach Rheingraf Albero (St) stirbt. - Gerhard von Diez (St) unterzeichnet als Gerardi Comiti de Wilnawe Gerhard von Diez, Graf von Weilnau.

1207 Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) befindet sich in Akkon und ist von Gräfin Alix von Mömpelgard geschieden. Gräfin Alix von Mömpelgard heiratet Phillip von Ibelin, den Regenten von Zypern, und Sohn von Balian II d'Ibelin und Maria Comnenus. König Bonifatius von Thessaloniki, alias Markgraf Bonifatius von Montferrat, wird von Bulgaren in Trakien erschlagen. - Der aus dem Ministerialengeschlechtern Hagen in der Dreieich und Arnsburg stammende Kuno von Münzenberg (St) nennt sich nach seiner aus Geldmangel nicht vollendeten Burg Münzenberg. - Der mainzer Ministeriale Stammvater Ritter Johann von Ingelheim gewinnt ein Ritterturnier in Worms. -  - Die Brüder Gerhard von Diez (St), Graf von Weilnau und Heinrich von Diez, Graf von Weilnau, (St) ertauschen sich für ihre mainzer Vogtei Mainz-Castell gegen Reichsland in Usingen und an der Weil. - Der speyerer Bischof Konrad III unterstellt ein speyerer Nonnenkloster dem Orden vom heiligen Grab in Mainz in der Heiliggrabsgasse.

1206 Graf Gottfried II von Sponheim (St) lässt trotz des Verbots durch König Philipp von Staufen Schwaben die kreuznacher Kauzenburg bauen. - König Philipp von Staufen -Schwaben bietet dem besiegten König Otto von Braunschweig seine älteste Nichte Beatrix von Schwaben, die jedoch schon mit dem bayerische Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach (St) (26) verlobt ist, zur Vermählung an. - Rheingraf Wolfram (St) macht eine Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela. - Burg Neu-Bolanden wird erbaut. - Die Starkenburg wird gegen den bremer Erzbischof erbaut. - Die Abtei Sayn mit der Armreliquie des heiligen Simon hat einen geschätzten Jahresbesucherschnitt von 20.000 Pilgern.

1205 Graf Berthold II von Katzenelnbogen ist als Verbündeter von König Bonifatius von Thessaloniki, päpstlicher beauftragter Vermittler neben den Äbten Petrus von Lucedia und M. vom Berge Thabor im Streit um das Fürstentum Antiochien zwischen dem Fürsten Boemund von Antiochien, alias Boemund von Tripolis und König Leo von Armenien. - Heinrich III von Sayn (St) brüskiert König Philipp von Staufen Schwaben bei Verhandlungen bei Bonn so, dass sein Schwager Graf Gottfried II von Sponheim (St) und Graf Emich von Leiningen (St) nur noch seine Flucht erreichen können. - Heinrich III von Sayn (St) überfällt die königliche Flotte vor Bonn. Graf Gottfried II von Sponheim (St) und Graf Emich von Leiningen (St) können Strafaktionen verhindern. - König Philipp von Staufen Schwaben wird in Aachen vom kölner Erzbischof Adolf von Altena legitim gekrönt. - Die Herren von Castell werden in den Grafenstand erhoben. - Graf Heinrich von Sayn (St), der Kreuzfahrer, übernimmt die Herrschaft. - Nach dem Tod seines Bruders Graf Gottfried von Ziegenhain wird Graf Ludwig von Ziegenhain auch Graf von Nidda.

1204 Wetter: Extremer Winter. - König Bonifatius von Thessaloniki, alias Markgraf Bonifatius von Montferrat, besiegt Alexios III und Leon Sguros und erobert Thessalien. Sein Verbündeter Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) erhält die Regentschaft des thessalischen Hochlandes mit Herrensitz in Velestino. - Gottfried von Straßburg beginnt Tristan und Isolde - Das orthodoxe Konstantinopel wird vom venezianischen Kreuzfahrerheer erobert, geplündert, die Reliquien in den Westen entführt und die Geistlichen zum Gehorsam zu Rom gezwungen. Latein wird neben Griechisch als Kirchensprache des Ostens eingesetzt. Die Kirchenspaltung ist dadurch vollzogen. - Bau des Bergfrieds der Burg Weilnau. - Graf Hermann III von Virneburg (St) heiratet Lucardis von Nassau (St), und vermehrt seinen Landbesitz deutlich. - Rheingraf Albero (St) wird bis 12 08 Abt von Kloster Eberbach.

1203 Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen stirbr. - König Philipp von Staufen -Schwaben verlobt seine fünfjährige Tochter Beatrix von Staufen mit dem bayerische Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach. - Werner III von Bolanden leitet die Erstürmung der welfischen Siedlung und Königshof St Goar.

1202 Graf Berthold II von Katzenelnbogen, der Neffe vom münsteraner Bruder Hermann von Katzenelnbogen, begibt sich über Venedig auf den lateinischen Kreuzzug, bei der anstatt Ägypten dann Konstantinopel erobert und geplündert wird und das lateinische Kaiserreich ensteht. Nach seiner Abreise belagert Werner von Bolanden auf Initiative von König Philipp von Staufen-Schwaben die befestigte Kirche von St Goar. Durch ein Wunder veranlasst, bricht Werner von Bolanden (St) die Belagerung ab und begibt sich auch auf den Kreuzzug. - 4. Kreuzzug (bis 12 04). - Der venetianische Doge Dandolo befürchtet, dass seine Schiffe vom Kreuzfahrerheer nicht bezahlt werden und setzt sich mit seinem 300 Schiffe umfassendes venezianisches Heer an die Spitze des 4. Kreuzzuges und erobert Zadar. Das Kreuzzugsheer wird von Papst Innozenz III exkommuniziert. - Graf Hermann III von Virneburg (St) beteiligt sich am Kreuzzug. - Werner III von Bolanden (St) und sein Bruder Philipp III von Bolanden (St) wechseln erneut die Seiten zurück zu König Philipp von Staufen Schwaben, da der welfischen König Otto IV von Braunschweig sich nicht im Südwesten und der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) sich nicht in Mainz halten kann. Philipp III von Bolanden (St), sein Schwager Rheingraf Wolfram (St) zusammen mit den Reichsdienstmannen Heinrich von Randeck, Konrad von Boppard (St), Heinrich von Daun, Burggraf Arnold und seinem Bruder Johann sowie Arnold und seinem Bruder Hermann von Hammerstein beschwören Bündnis von König Philipp von Staufen mit dem trierer Erzbischof Johann von Trier. - Der frankfurter Patrizier Kesselhut beteiligt sich am Kreuzzug.

1201 Wetter: Extrem harter Winter. - Franz von Assisi kämpft im Städtekrieg zwischen Assisi und Perugia und wird nach monatelanger Gefangenschaft und Erkrankung bescheiden und fromm. - Graf Adalbert von Sponheim (St) beteiligt sich am Kreuzzug und der sponheimer Abt Rupertus verwaltet die Grafschaft.

1200 Der oberste Beamte der Königspfalz Frankfurt, der Vogt, wird durch einen Schultheißen abgelöst. - Der Knopf löst ein neues Zeitalter durch eng anliegende Kleidung aus. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) stirbt. Das mainzer Schisma beginnt. Siegfried II von Eppstein (St) wird in Bingen von einer Minderheit des mainzer Domkapitels um König Otto IV von Welfen von Braunschweig gewählt und die Mehrheit des Domkapitels um König Philipp von Schwaben wählt Leopold II von Schönfeld zum neuen mainzer Erzbischof. Der neue mainzer Erzbischof Leopold II von Schönfeld vertreibt den mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) mit Hilfe von König Philipp von Schwaben aus Bingen. Der mainzer Erzbischof Siegfried II von Eppstein (St) flieht nach Köln, verbündet sich mit König Otto IV von Welfen von Braunschweig, kehtrt zurück und erobert Bingen und Mainz. - In Roßdorf existiert ein von den Antonitern gegründete Kloster zur Eindämmung des Antoniusfeuers. - Werner III von Bolanden (St) und sein Bruder Philipp III von Bolanden (St) wechseln die Seiten von König Philipp von Staufen zum welfischen König Otto IV von Braunschweig und unterstützen damit die Wahl ihres Onkels Siegfried II von Eppstein (St) zum neuen mainzer Erzbischof. - Konrad von Boppard erbaut die Reichsburg Schöneck. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) stirbt. Als Schutzherr aller deutschen Juden führte er den Judeneid ohne entehrende Zusätze ein. - Der Hochmeister des Deutschen Ordens Heinrich Walpod von Bassenheim stirbt im Heiligen Land und wird in Akkon begraben. -

1199 Richard Löwenherz stirbt nach der Entfernung eines Armbrustbolzens, einer eigentlich vom Papst geächteten Waffenart, an Wundbrand. - Der Reichskämmerer Kuno von Hagen Münzenberg (St) verwüstet im Thronstreit hessische Besitzungen von Landgraf Hermann von Thüringen (St) und hält damit erfolgreich Landgraf Hermann von Thüringen davon ab Otto IV von Welfen von Braunschweig zu unterstützen. - Berthold von Katzenelnbogen (St) ist bei König Philipp von Staufen in Worms. - Die Weltkarte Tabula Peutingeriana mit Franken ist in Umlauf.

1198 Kunigunde von Katzenelnbogen (St) heiratet Graf Heinrich II von Diez. - Ende einer großen allgemeinen Hungersnot. - In Mainz kommt es zu schweren Judenpogromen - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) flüchtet nach Rüdesheim auf seine Burg. - Papst Innozenz III nennt sich als erster Papst Stellvertreter Christi und will die Weltherrschaft der Staufer durch die Weltherrschaft des Papsttums ersetzen. - Große Teile der Stadt Koblenz werden zerstört. Im Streit zwischen Otto von Staufen IV und Philipp dem Staufer erobert und brandschatzt dieser die Stadt Andernach, bei der der neue Dom abbrennt. - Der unfreie Dienstmann des mainer Erzbistums Werner III von Bolanden (St) versucht St Goar einzunehmen und stirbt. Sein Sohn Philipp begründet später die Linie Falkenstein. - Da der designierte König Friedrich II (03) erst 3 Jahre alt ist wird der Bruder von Kaiser Heinrich VI von Staufen Herzog Philipp von Schwaben in Thüringen zum neuen König gewählt und statt in Aachen in Mainz und statt vom kölner Erzbischof vom unbefugten Coronator, dem burgundischen Erzbischof Aimo von Tarentaise gekrönt, während die Opposition auf Einfluss von Papst Innozent III mit Unterstützung von König Richard Löwenherz Otto IV von Welfen von Braunschweig (16) in Aachen wählt und durch den kölner Erzbischof Adolf von Altena allerdings ohne Reichsinsignien krönen lässt. - Johann wird erster trierer Erzbischof und Mitglied des Kurfürstenkollegiums und wird von Graf Friedrich III von Vianden (St) im Kampf um Burg Arras gefangen genommen, allerdings auf Druck von Pfalzgraf Heinrich von Welfen von Braunschweig wieder freigelassen und erreicht einen erfolgreichen Friedensvertrag. - Pfalzgraf Heinrich von Welfen der Lange erbaut Burg Thurand und benennt sie nach der libanesischen Festung Thuron bei Tyros. - Der Minnesänger Walter von der Vogelweide fleht Hilf, Herr, Deiner Christenheit!. - Ritter Heinrich Walpot von Bassenheim wird in Akkon zum ersten Hochmeister des Deutschen Orden gewählt. - Heinrich II von Nassau (08) ererbt den Grafentitel Graf Heinrich II von Nassau (St). - Kuno von Hagen Münzenberg (St) und Graf Friedrich III von Vianden (St) unterstützent den schwäbischen Herzog Philipp von Staufen. Papst Innozenz III erklärt, dass die Heirat mit einer Prostituierten alias Sexarbeiterin als besondere christliche Leistung angesehen werden soll.

1197 Schloss Schaumburg an der Lahn wird zum ersten Mal im Besitz von Gräfin Elise von Westerburg-Leiningen (St), der Tochter von Graf Emicho von Leiningen (St) erwähnt. - Die Grafenbrüder Graf Ruprecht IV von Nassau (St) und Heinrich II von Nassau (St), der Reiche, beginnen eine gemeinsame Regierung nach Ende der Vormundschaft ihrer Mutter. - Von den 12 Insassen der Frauenklause von Kloster Sponheim sterben 6. Unter ihnen die aussergewöhlich schöne Nonne Ottilie, Tochter des Ritters Heinrich von Kreuznach. Die übrigen 6 Jungfrauen sterben kurz darauf. Trotzdem werden in das Kloster ständig neue Frauen aufgenommen, teils aus unglückliche Liebe oder der Annehmlichkeit sorgenfreier Zurückgezogenheit, oder wenn sich ihre Eltern von ihren Sünden freikaufen wollen. Das Männerkloster und die Frauenklause begehen gemeinsam den Gottesdienst, die Frauen sind dabei verschleiert. - Der mainzer Erzbischof, Kardinal Konrad von Wittelsbach (St) fährt als Vorhut für Kaiser Heinrich VI von Staufen nach Palästina und ist politisch nicht mehr erreichbar. - Kaiser Heinrich VI von Staufen stirbt in Italien an Malaria oder Ruhr und die staufische Kaisermacht bricht zusammen. - Der auf der Burg Stahleck residierende Pfalzgraf Heinrich unternimmt eine Palästinafahrt nach Jerusalem und verpfändet dafür die Rechte am Maienfeldgau an Graf Heinrich von Sponheim (St), Graf Albert von Sponheim (St) und Graf Gottfried von Sponheim (St). - Der kölner Vitztum Heinrich von Aremberg, verheiratet mit Mathilde von Sayn (St) wird Burggraf von Köln. - Der mainzer Ministeriale Stammvater Ritter Johann von Ingelheim gewinnt ein Ritterturnier in Nürnberg.

1196 Wetter: Große allgemeine Hungersnot in Mitteleuropa. - Kaiser Heinrich VI von Staufen verkündet auf dem Reichstag in Würzburg den sogenannten Erbreichsplan um das Wahlkönigtum in ein Erbkönigtum umzuwandeln wofür als Gegenleistung für alle Fürsten auch alle Reichslehen erblich werden. Am Weihnachtsfest stimmen in Erfurt alle Fürsten endgültig zu und wählen seinen Sohn Friedrich II (02) zum König. - Wolfram von Stein (St) nennt seine Burg Rheingrafenstein. - Der heilige Rock im trierer Dom wird in einen neuen Ost-Chor umgebettet und verdrängt die Sandalen von Jesus der Abtei Siegburg an Popularität als Wallfahrtsstätte. - Die Niederadeligen von Katzenelnbogen leben auf Burg Katzenelnbogen. - Kaiser Heinrich VI von Staufen macht Vogteirechte auf den Territorien von Kloster Lorsch geltend um den Pfalzgraf Heinrich zu verdrängen. Kaiser Heinrich VI von Staufen überträgt dass Kloster Lorsch dem mainzer Erzbischof Kardinal Konrad von Wittelsbach. - Marschall Heinrich von Anebos ist Marschall von Kaisers Heinrich VI von Staufen. - Konrad von Staufen Schwaben, alias Konrad von Rothenburg (St) wird bei einer Fehde wegen einer Vergewaltigung als Racheakt ermordet. - Werner III von Bolanden (St) behauptet von Herzog Konrad mit Burg Nuenburg iuxta Kirberg alias Burg Naumburg belehnt worden zu sein. - Das Herzogtum Franken wird aufgelöst.

1195 Wetter: Beginn einer allgemeinen 3-jährigen Hungersnot - Reichstag in Bari mit Kaiser Heinrich VI von Staufen, der die Weltherrschaft anstrebt. - Die Steinkohle wird in Lüttich als Brennstoff wiederentdeckt. Die Kohle wird flußabwärts exportiert und ein Wirtschaftsfaktor. - Die katzenelnbogener Burg Lichtenberg im Odenwald wird von Graf Diether III von Katzenelnbogen alias Graf Diether von Hohenstein (St) erbaut. Er ist mit xxx von Lichtenberg verheiratet und nennt sich Graf von Lichtenberg. - Den Brüdern Eberhard IV von Eberstein und Otto von Eberstein Schwager von Graf Diether V von Katzenelnbogen (St) wird der Grafentitel verliehen. - Burg Sterrenberg ist im Besitz der Herren von Bolanden. - Der mainzer Erzbischof Kardinal Konrad von Wittelsbach (St) entscheidet sich selbst am Kreuzzug teilzunehmen. - In Worms findet ein prächtiger Kreuzzugshoftag statt an dem Heinrich II von Sayn (St) anwesend ist. - Bruno von Sayn (St) bewirbt sich vergeblich als Bischof von Lüttich. - Gesandte von Kaiser Heinrich VI von Staufen fordern in Byzanz einen Streifen von Durazzo bis Thessalonike sowie die Bereitstellung einer Flotte für den Kreuzzug. Der byzantinische Kaisers Isaak II wird durch seinen Bruder Alexios III gestürzt. Der Bruder von Kaiser Heinrich VI von Staufen Philipp heiratet eine Tochter Isaaks weshalb Kaiser Heinrich VI von Staufen die Rechte des gestürzten Kaisers fordert sich aber zunächst mit einem Tribut der Byzantiner von 800 Kilogramm Gold jährlich zufrieden gibt um die Kreuzzugsforderung von Papst Coelestin III zu erfüllen. - Die Stadt Grünberg wird vom mainzer Erzbischof Kardinal Konrad von Wittelsbach (St) zerstört. - Auf dem Reichstag in Worms lehnen es die Fürsten ab den Sohn von Kaiser Heinrich VI von Staufen im Rahmen der Kreuzzugsvorbereitungen zum deutschen König zu wählen. - Eberhard von Eberstein nennt sich Graf, gewissermassen berechtigt durch seinen wirtschaftlichen Erfolg im Murgtal mit der Duldung von Kaiser Heinrich VI von Staufen. - Das Kaiserhaus in Gelnhausen brennt nieder. - Reichstag in Gelnhausen. - Graf Friedrich III von Vianden (St) beginnt einen Kampf mit dem trierer Erzbischof Johann um seine Burg Arras zurück zu bekommen und nimmt den trierer Erzbischof Johann gefangen. - Gerlach von Isenburg-Kobern (St) wird vom trierer Erzbischof Johann gezwungen seine beiden Burgen Oberburg alias Aldenburg und Niederburg als trierer Lehen anzunehmen. - Der mit Mechthild von Ziegenhain, der Tochter des fuldaer Domvogtes, verheiratete Hartmann von Büdingen stirbt. Seine Töchter werden verheiratet: Mechthild von Büdingen mit Eberhard von Breuberg, Liutgard von Büdingen mit Albert von Trimberg, Concea von Büdingen mit Rosemann von Kempenich (St) und Petrissa von Büdingen mit Graf Konrad von Hohenlohe-Brauneck, Graf von Romagna und Graf von Molise. - Graf Walram von Nassau (St) erstreitet sich die Hälfte der Abgaben im Gebiet der Burg Weilburg und erkennt die Forderungen um den weilburger Hof des wormser bischof Heinrich von Maastrich an. Für eine geplante Stadt Weilburg werden die Rechte verteilt. Die nassauer Vogtleute Kraft von Bilstein, Egenolf, der Lange, Rorik, Anselm, Heinrich Hildeger, Marschall Rupert, Siegfried pincerna, Dagmar von Merenberg, Heinrich, der Sohn von Rifridus, und Diether von Staffel werden als Geiseln bei Vertragsverletzungen gestellt wie zehn wormser Ministerialen (Syfridum, Erlewinum, Gernodum, C?nradum rufum, Welfridum, Ottonem et Conradum, Godefridum de Stocheim, Adelherum de Wormacia, Bertolfum de Dirmstein) der Bischof stellen muss.

1194 Wetter: Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Der münsteraner Fürstbischof Hermann von Katzenelnbogen (St) weiht Adolf von Altena zum kölner Erzbischof. - Werner II von Bolanden hat u.a. folgende katzenelnbogener Lehen: Die Schollanderhöe, Heßloch und Dittelsheim, Weingärten in Bergheim, Geld in Heidesheim, eine Manse in Schwalbach, in Dörsdorf 2 Mansen und eine Mühle, in Ackerbach zwei Mansen, in Oberfischbach den Zehnten, in Wirges eine Manse, Weinberge in Kamp, Geld in Neisen, in Scheuern den halben Zehnten, in Nochern einen Weinberg, den Zehnten von Holzhausen, in Vogelbach, in Ramstad, in Hettenhain und in den Hof in Zorn. - Bau der isenburger Niederburg in Kobem. - Heinrich von Welfen alias Heinrich der Löwe wandelt die Pfalzgrafenwürde in einen territorialen Adelstitel um. - Kaiser Heinrich VI von Staufen erobert mit dem Lösegeld das normannische Königreich Sizilen und lässt die Königsfamilie nach Deutschland verschleppen. - Einen Tag nach der Krönung des Kaisers Heinrich VI von Staufen zum König von Sizilien wird sein Thronfolger nach 9-jähriger kinderloser Zeit geboren. Eine Geburt in aller Öffentlichkeit auf dem Marktplatz von Jesi mit höchsten Zeugen fördert Zweifel an der Schwangerschaft. Das Kind von einem Metzger soll untergeschoben worden sein. - In Andernach wird dem trierer Bischof Johann von Kaiser Heinrich VI von Staufen ein Dom geschenkt. - Werner von Bolanden (St) wird mit dem Kirchsatz von Dörsdorf belehnt. - Graf Friedrich III von Vianden (St) wird an der Seite von Graf Heinrich IV von Luxemburg (St) aus dem kaiserlichen Lager im Streit um den Bischofsstuhl in Lüttich von Balduin V vom Hennegau besiegt und kann fliehen. - Kuno von Hagen Münzenberg erhält als Belohnung von Kaiser Heinrich VI von Staufen die Hälfte der Münze in Frankfurt. - Burg Schaumburg ist im Teilbesitz der Grafen von Virneburg und kontrolliert die Rindstrasse zwischen Limburg und Katzenelnbogen. - Pfalzgraf Heinrich von Welfen von Braunschweig, der Sohn von Heinrich dem Löwen heiratet in der Hochzeit von Stahleck, einer Liebeshochzeit, in Abwesenheit von ihrem Vater Pfalzgraf Konrad von Staufen (St) aber mit dem Segen ihrer Mutter Irmengard von Henneberg die Erbtochter Agnes von Staufen (St), die Kaiser Heinrich VI von Staufen eigentlich mit dem französischen König Philipp II August verheiraten wollte. Kaiser Heinrich VI von Staufen verlangt vergeblich die Annulierung der Liebesheirat. - Marschall Eberhard von Anebos ist Marschall von Kaisers Heinrich VI von Staufen in Italien. - Graf Siegfried II von Cleeberg, Herr von Limburg an der Lahn, verheiratet mit Euphemia stirbt. - Graf Simon von Tecklenburg wird neuer mainzer Erbschenk. - Wolfram von Stein (St) nennt sich erstmals Rheingraf. - Der königlich-frankfurter Landvogt Wolfram von Praunheim, ein Reichsministeriale, besitzt die von ihm erbaute Klettenburg. - Vor den Toren der Stadt Frankfurt bewohnt Henricus Bornheim den Gutshof Bornburg.

1193 Der englische König Richard Löwenherz wird in Speyer an Kaiser Heinrich VI von Staufen übergeben, der ihn unter anderem auch auf Burg Trifels in der Pfalz inhaftieren lässt, eine Lösegeldforderung von 100.000 Mark stellt und diese von Richards Mutter Eleonore von Aquitanien beglichen wird. König Richard Löwenherz muss die Lehenshoheit des Kaisers akzeptieren. - Die Grafen von Virneburg tauchen in Cunisberch (Königsberg), dem späteren Monreal aus. - Kaiser Heinrich VI von Staufen nimmt das Kloster Springiersbach unter seinen Schutz. - Kuno von Hagen Münzenberg (St) ist bei den Verhandlungen von Kaiser Heinrich VI von Staufen über das Schiksal von König Richard Löwenherz anwesend und begleitet ihn nach Italien. - Der Reichsministeriale Trushard von Kästenburg (Hambacher Schloss) ist Stellvertreter von Kaiser Heinrich VI von Staufen in Italien. - In Frankfurt Niederrad schenkt Kaiser Heinrich VI von Staufen dem frankfurter königlich-frankfurter Landvogt Wolfram von Praunheim und seiner Frau Pauline den Riedhof. - Kaiser Heinrich VI von Staufen kommt zu einem Reichstag nach Koblenz um die Anhänger des 11 92 ermordeten lütticher Erzbischof Albrecht von Löwen mit Geschenken zu besänftigen. - In Frankfurt ist der Sandhof ein königliche Wasserburg.

1192 Gottfried von Eppstein (St) bezeichnet das Schloss Homburg als Stammstitz seiner Vorfahren. - Gottfried von Eppstein (St) kauft von Heinrich von Hanau (St) dessen Rechte an den Burg Eppstein und der Fachwerkburg Homburg mit dem Waldbotenamt für 600 kölner Mark. - Reichstag in Worms. - Adelsverschwörung unter Führung von Heinrich dem Löwen gegen Kaiser Heinrich VI von Staufen. - Papst Coelestin III ernennt den lütticher Erzbischof Albrecht von Löwen. Kaiser Heinrich VI von Staufen verbietet den Kontakt zum Bruder Herzog Heinrich von Brabant und läßt ihn bei Reims von deutschen Rittern ermorden. Der Mord löst eine antistaufische Stimmung am Niederrhein aus. Reichskanzler Lothar von Hochstaden (St) wird für den Mord verantwortlich gemacht und von Papst Coelestin III gebannt. - Der englische König Richard Löwenherz wird wegen seiner oppositionellen Politik auf der Rückreise vom Dritten Kreuzzug durch Deutschland im Auftrag von Kaiser Heinrich VI von Staufen vom österreichischen Herzog Leopold V von Babenberg gefangengenommen und auf Burg Dürnstein festgehalten. - Mit der Vermählung der Erbtochter Sophia von Raabs mit Friedrich von Zollern Hohenzollern geht die Burggrafschaft Nürnberg an die Zollern über. - In Frankfurt baut Kuno von Münzenberg (St) die steinerne Alte Brücke über den Main. - In Anwesenheit von Kaiser Heinrich VI von Staufen erhält Herzog Ludwig von Wittelsbach Bayern der Kelheimer (St) die Schwertleite. - In Eppstein wohnen auf Burg Eppstein 5 Burgmannnen. - Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) lässt die beiden Westtürme am Dom von Münster erbauen. - In Frankfurt Eschborn ist Wigand von Kronberg (--) im Besitz einer Motte, einer Turmburg. 

1191 Diether von Katzenelnbogen, Kanzler von Kaiser Heinrich VI von Staufen stirbt beim Versuch Sizilien zu erobern während der Belagerung Neapels. (Begraben in Koster Schönau). Eine Schwester von Graf Berthold II von Katzenelnbogen heiratet Siegfried von Runkel. - Zilesius berichtet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa bezeichnet Heinrich von Sponheim (St) als seinen Blutsverwandten. - Auf der mainzer Burg Scharfenstein wird der mainzer Dom-Kanoniker Walther erster Burgmann und nennt sich Walther von Scharfenstein. - Die wohlhabende Maria von Oignies überredet ihren Ehemann zum Verzicht auf Sex und gründet als eine der ersten Beginen ein Lepraspital. - Die Herren Hermann von Elkerhausen und Hiltwin von Elkerhausen sind Ministeriale von Graf Friedrich von Leiningen, dem Vogt von Villmar. - Nach dem Fall Akkons stirbt Graf Rupert von Nassau auf dem Meer. - Kaiser Heinrich VI von Staufen scheitert den rechtmäßigen Erbanspruch auf das Königreich Sizilien seiner Frau Konstanze militärisch durchzusetzen. - Rheingraf Wolfram kehrt vom Kreuzzug zurück und beginnt mit Prozessen gegen seinen Schwager Werner III von Bolanden, der mit Hilfe seiner Schwester Rheingräfin Guda alias Guda von Bolanden große rheingräfliche Gebiete systematische besetzt hat und nicht mehr herausgeben will.

1190 Der Bruder von Hermann von Katzenelnbogen (St) Diether von Katzenelnbogen (St) ist Kanzler von König Heinrich VI von Staufen. Graf  xxx von Katzenelnbogen (St) baut an der Grenze der Terminei von Kloster Bleidenstadt die Burg Hohenstein gegen Graf xxx von Nassau (St), nach dem sich eine gegen Mitte des 13 Jahrunderts wieder erloschene Linie benennt und wird nach dem Aussterben der Arnsteiner Grafen als dessen prümer Untervogt endgültig mit der Prümer Vogtei über St Goar belehnt. Diether III von Katzenelnbogen (St) heiratet  xxx von Lichtenberg. Der prümer Abt Gerhard belehnt Graf xxx von Katzenelnbogen und Hohenstein mit der Vogtei St Goar. Als Gegenleistung muss der Eigenbesitz Klingelbach als prümer Lehen empfangen werden. - Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) führt zusammen mit dem würzburger Bischof Gottfried von Spitzenberg die erste Schlacht gegen die Türken. - Graf Rupert III von Nassau (St) ist einer der vertrautesten Räte von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (68), Bannerträger beim Dritten Kreuzzug und beim Tod Barbarossas beim Baden vorort. - Der speyerer Reichkanzler Johann wird erster Kurfürst von Trier. - Die Spitalbruderschaft Deutscher Orden wird von deutschen Kaufleuten in Akkon gestiftet. - Kuno von Münzenberg (St) baut in Frankfurt-Sachsenhausen einen direkt am Main gelegenen Wirtschaftshof in ein Spital mit angeschlossener Spitalskirche, späteres Deutschordenshaus um, woraufhin die steinerne Alte Brücke erbaut wird. - Kaiser Heinrich VI von Staufen belehnt Ulrich von Münzenberg (St) mit der Grafschaft Wetterau/Nürings. - Heinrich II von Sayn (St) kämpft mit Herzog Johann von Brabant in dessen vierter Abteilung. - Nach dem Tod von Graf Poppo von Henneberg teilen Graf Berthold II von Henneberg, der Minnesänger Graf Otto von Botenlauben und der letzte würzburger Burggraf Poppo VII von Henneberg die Grafschaft. - Lothar, der Sohn von Heinrich der Löwe (St) stirbt als Geisel in Augsburg. - Landgraf Ludwig III von Thüringen (St) stirbt auf der Rückreise von Akkon bei Zypern. - Der Königshof Kamba ist im Besitz von Werner von Bolanden (St). - Arnold II von Isenburg (St) wird auf der von seinem Vater Bruno von Isenburg (St) neu erbauten Burg Braunsberg geboren. - Die Herren von Dorfelden nennen sich nach ihrer Burg Hanau, Herren von Hanau. - Graf Wittekind von Schwalenerberg und Waldeck stirbt auf dem Dritten Kreuzzug. - Ritter Heinrich Walpot von Bassenheim steht an der Spitze eines Hospitalvereins vorort für verwundete und erkrankte Kreuzritter. - Das büdinger Prämonstratenser Doppelkloster Konradsdorf wird erbaut zur Aussöhnung dem mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) übergeben. Der klosterbleidenstädter Abt Gottfried von Bleidenstadt beteiligt sich als Zeuge. - In Mainz ist im Dorf Harxheim Werner II von Bolanden (St) (--) von Pfalzgraf xxx von Wittelsbach (St) (--) mit Gütern belehnt.

1189 Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St) ist Führer einer Gesandtschaft von Grafen, die von 500 Rittern begleitet werden von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa zum heimlich mit Sultan Saladin verbündeten byzantinischen Kaiser Isaak II Angelus um das Kreuzfahrerheer durch Konstantinopel zu führen. Der münsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen (St), Graf Rupert von Nassau (St), Graf Walram von Nassau (St) und Graf Heinrich von Diez (St) werden gefesselt und eingekerkert und erst nach einem halben Jahr wieder freigelassen. Graf Rupert von Nassau (St) wird in Konstantinopel Bannerträger der IV Abteilung, die vom Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa persönlich befehligt wird. - Dritter Kreuzzug unter Führung des französischen König Phillipps II (24), des englischen König Richard Löwenherz (32) und des römischdeutschen Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67). - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) kauft die Hälfte der ziegenhainer Stammburg Reichenbach. - Die Pfalzgrafschaft wird von König Heinrich VI von Staufen (24) ohne rechtliche Grundlagen von einem kölner Mannlehen in ein Erblehen umgewandelt damit die Pfalzgrafschaft in der Familie seines Halbbruders Konrad von Hohenstaufen (St) und seiner einzigen Tochter Agnes bleibt. - Heinrich von Isenburg (St) bricht mit Heinrich II von Sayn (St), Eberhard II von Sayn (St) und Dietrich von Wied (St), Hermann von Baden (St), Heinrich von Sponheim (St), Heinrich von Saarbrücken (St), Eberhard von Reifenberg, Reinhold von Reifenberg, Heinrich von Hagen, mit Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) und dessen Sohn Friedrich von Schwaben, von Regensburg aus zum Dritten Kreuzzug nach Akkon auf. - Rheingraf Wolfram (St) beteiligt sich am Kreuzzug. Sein Schwager Werner III von Bolanden (St) beginnt mit Hilfe seiner Schwester Rheingräfin Guda alias Guda von Bolanden (St) mit der systematischen Besetzung großer Gebiete ihres Mannes Rheingraf Wolfram (St). Eine Besitzaufstellung- Nach dem Tod seiner beiden älteren Brüder verschwört sich Richard Löwenherz erfolgreich gegen seinen Vater König Heinrich II von England (56), der 2 Tage nach seiner Abdankung in der Burg Chinon stirbt. - Agnes von Bar, die Tochter der mainzer Burggrafentochter Laurette von Loon und Rieneck und Graf Theobald von Bar (St) heiratet den lothringer Herzog Friedrich II von Bitsch . - Engelbert von Berg stirbt schon bei der Anreise zum Dritten Kreuzzug in Serbien. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) gibt Burg Weisenau an den mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) zurück, der sie Dudo von Weisenau zu Lehen gibt. - Der trierer Ministeriale Erbmarschall Ludwig von Helfenstein befindet sich in der Vorhut von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) und nimmt erfolgreich an der Schlacht bei Philomelion teil. - Der limburger Herzog Heinrich III begibt sich mit seinem Sohn Graf Walram IV von Luxemburg (St) zur Rückeroberung von Jersusalem auf den Dritter Kreuzzug. Sie reisen unabhängig und schließen sich vor Jerusalem Richard Löwenherz an. - Graf Wittekind von Schwalenerberg und Waldeck, erster Graf von Waldeck, residert auf seiner Burg Waldeck außerhalb des Bistums des kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg, verkauft die Vogtei Paderborn und begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) auf dem Dritten Kreuzzug. - Das Prämonstratenserinnenkloster Altenberg ist reichsunmittelbar. - Der mit Getrud von Habsburg verheiratete Stadtherr der Stadt Limburg an der Lahn Graf Emich von Leiningen (St) stirbt. - Wolfram von Praunheim ist königlicher Landvogt von Frankfurt. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) beklagt sich bitter über große Profite von Hartmann von Büdingen (St) zu Lasten von Mainz während der Zeit seines Vorgängers. - Die Grafentochter Ida von Sponheim (St) ist Nonne in Kloster Rupertsberg. - In Wiesbaden Eltville Erbach ist Ritter xxx von Erbach im Besitz einer Burg später Schloß Reinhartshausen (bis 20 15 Hotel Kermpinski).

1188 In Mainz ruft Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (66) auf dem sogenannten Hoftag Jesu Christi zum Kreuzzug auf, auf dem der Dritte Kreuzzug beschlossen wird und sich auch der kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg dem Kaiser unterwirft. - Korbach erhält Stadtrechte. - Die Ringmauer um Kloster Sponheim wird vollendet. Graf Kraft von Sponheim (St) erhält ein Stück des Kreuzes Jesu von Papst Alexander III lässt es in Gold fassen und mit Edelsteinen verzieren. Die schönsten Stücke seiner Sammlung sind ein goldenes Kreuz über dem Altar und ein silberner Abtshut (infula) mit Perlen und Edelsteinen. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa(St) (66) schickt Graf Heinrich von Diez (St) zu Sultan Saladin um das lange bestehende Freundschaftsbündnis zu kündigen, Saladin aufzufordern Palästina zu verlassen, das heilige Kreuz zurückzustellen und für die getöteten Christen Genugtuung zu leisten. Sultan Saladin weist die Kriegserklärung zurück und ist bereit, die anderen Forderungen zu erfüllen. - Die heilige Hildegunde (17) stirbt als Mann verkleidet im Zisterzienserkloster Schönau bei Heidelberg.

1187 Burg Wittgenstein wird Graf Siegfried von Wittgenstein (St) als mainzer Lehen aufgetragen. - Jerusalem fällt. Das geschlagene Kreuzfahrerheer wird entweder gegen Lösegelder freigelassen oder versklavt. Die neue Hauptstadt Akkon fällt. - Graf Otto IIvon Henneberg wird Bischof in Speyer. - Graf Heinrich IV von Luxemburg der Blinde (St) verlobt seine Tochter Ermesinde von Luxemburg (St) im Alter von zwei Jahren mit Graf Heinrich II von Champagne um sie und ihr Erbe zu beschützen. - Rheingraf Wolfram heiratet Guda von Bolanden (St). - Philipp II von Bolanden (St) stirbt in Italien. - In Frankfurt nennen die Einwohner nach dem elsässischen Zisterziensermönch Gunther von Pairis in seinem Gedicht ihren Ort Franconenforte, er selbst bevorzugt die lateinische Version Francoforum vadum, wobei er sich beschwert, dass es in Frankfurt keine Brücke gibt.

1186 Wetter: Grosse Sonnenfinsternis, Pest, vorausgegangener gelinder und kurtzer Winter, Bäume blühen im Januar, im Februar sind Äpfel schon so groß wie Nüsse (Olearius). - Im Beisein des münsteraner Bischofs Hermann von Katzenelnbogen (St) wird die neuerbaute Klosterkirche von Kloster Eberbach im Namen der Heiligen Maria und Johannes des Täufers von Abt Arnold geweiht. - Trotz Verbot des Baus von weltlichen Gebäuden sind die Zisterziensermönche von Kloster Eberbach am Bau der Niederburg in Rüdesheim beteiligt. - Am Reichstag in Gelnhausen bekennt sich die Mehrheit der deutschen Erzbischöfe zu Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (64). - Der speyerer Archidiakon und Dompropst Johann wird erster Kurfürst von Trier. - Das Fehdewesen wird reglementiert. Die Fehde muß mit einem Fehdebrief erklärt und darf erst nach 3 Tagen begonnen werden. - Astronomen befürchten den Weltuntergang, da sich alle bekannten Planeten im Sternbild der Waage treffen. Eine Massenhysterie bricht aus. Der byzantinische Kaiser Thoros lässt die Fenster seines Palastes zumauern. Der Erzbischof von Canterbury ordnet Vorbereitungen mit 3 tägigem Fasten an.

1185 Der französische König Philipp II August macht Paris zur ersten abendländischen Stadt mit gepflasterten Strassen. - Der Bruder von Landgraf Ludwig III von Thüringen Friedrich von Thüringen heiratet die Erbtochter Luitgard des beim Erfurter Latrinensturz 11 84 verunglückten Graf Gozmar III von Ziegenhain Reichenbach erweitert sich der thüringischen Machteinflusses in Hessen, bringt die ziegenhainer Stammburg Reichenbach in thüringischen Besitz und wird Graf von Ziegenhain. - Der bamberger Dom brennt nieder. - Die Familie von der Arken erbaut in Koblenz aus den Resten eines römischen Rundturms einen Wohnbau. - Philipp II von Bolanden (St) befindet sich bei König Heinrich VI von Staufen auf Hochzeitsreise in Italien. - Der Minnesänger Friedrich von Hausen (Mannheim) begleitet König Heinrich VI von Staufen auf der Hochzeitsreise nach Italien. - Der mainzer Burggraf Gerhard von Loon-Rieneck befindet sich bei König Heinrich VI von Staufen auf Hochzeitsreise in Italien. - Der klosterarnsteiner Mönch ehemaliger Einnrichgaugraf Ludwig III von Arnstein (St) (74) stirbt auf einer Rundreise in Kloster Gummersheim bei Gau-Odernheim und wird in seinem eigenen Kloster Arnstein beerdigt. Die Grafen von Nassau, Katzenelnbogen, Diez und die Herren von Isenburg alias Ritter von Isenburg tragen den Leichnam von Graf Ludwig III von Arnstein (St) (74), der mit mit seiner Freigebigkeit ein Gnadenkleid von Purpur und Seide, die ewige Freude des Himmels erworben hat, mit einer Bahre von der Margarethenkirche im Tal bis zum Kloster auf dem Berg hinauf.zum Teil ab, baut sie in ein Prämonstratenserkloster um, besetzt sie mit Norbertiner-Mönchen (weiße Kutten), die er selbst aus Sachsen holt und tritt selbst dort ein. Seine Frau lebt als Einsiedlerin in der Nähe.

1184 Werner II von Bolanden (St) unterstützt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) bei seinen Verhandlungen mit dem Graf von Hennegau auf der Maarau als kaiserlicher Ministeriale. Er wird als sehr kluger Mann bezeichnet, der 17 eigene Burgen mit 1.100 lehnspflichtigen Rittern hat. - In Wiesbaden wird Burg Frauenstein von Heinrich Bodo von Idstein erbaut. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) hält einen glanzvollen Reichstag zu Pfingsten in Mainz, an dem über 40.000 Ritter sowie die geistliche Elite des ganzen Reiches anlässlich der Schwertleite der Söhne Barbarossas teilnehmen und der als größtes Fest des Mittelalters gilt. Graf Rupert von Nassau (St) streitet sich als kölner Bannerträger für seinen Herrn den kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg, mit dem Abt Konrad von Fulda, der den linken Platz, nach angeblich altem Recht, neben Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62), streitig machen will. Der gekränkte kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg will das Fest mit dem streitbaren Graf Rupert von Nassau (St) und anderen verlassen und der Bruder des Königs versucht vergeblich sie aufzuhalten. Der junge König fällt ihm um den Hals und bittet ihn zu bleiben und Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) gewährt ihm den linken Platz. Landgraf Ludwig III von Thüringen verspottet Graf Rupert von Nassau (St) Heute, Graf, habt ihre euer Lehen verdient! Der Dichter Heinrich von Veldeke, Dienstmann von mainzer Burggraf von Loon und Rieneck nimmt am Fest teil. Die Burgräfin Agnes von Loon und Rieneck und Gräfin Margarete von Kleve und Hermann von Thüringen sind seine speziell genannten Gönner. - Papst Lucius III erlässt zusammen mit Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) die bischöfliche Inquisition, bei der alle Bischöfe dreimal pro Jahr ihre Gemeinden nach Ketzern absuchen sollen. - Beim Erfurter Latrinensturz bricht in Anwesenheit von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossas (St) (62) im Obergeschoss der Dompropstei der Fußboden ein. Einige edle Herren fallen in das Erdgeschoss, durchbrechen dort ebenfalls den Fußboden und fallen tötlich verletzt in die darunterliegende Kloake. Graf Gozmar III von Ziegenhain stirbt. Landgraf Ludwig III von Thüringen (St) überlebt den Erfurter Latrinensturz. - Die nassauer Burg Frauenstein wird zerstört, da sie im mainzer Teilbesitz ist. - Die Stammburg Bolanden des Werner von Bolanden (St) wird als castrum bolant erwähnt. - Hermannn von Katzenelnbogen (St) ist Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) in Mainz, der die Besitzungen der Grafen von Namur und Luxemburg an Balduin von Hennegau übergibt. - Heinrich II von Sayn (St) ist zu Gast bei Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) in Gelnhausen, - Werner II von Bolanden (St) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (62) auf seinem Italienzug. Sein Sohn Philipp von Bolanden (St) ist im Gefolge von Königsohn Heinrich VI von Staufen in Italien. - Die Mönchsbrüder von Kloster Bleidenstadt erbitten erfolgreich päpstlichen Schutz von Papst Lucius III. - In Riedstadt Leeheim wird Gerhard von Wolfskehlen (--) klostereberbacher Vogt.

1183 Hermannn von Katzenelnbogen (St) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (61) zun Frieden mit den lombardischen Städten nach Konstanz. - Die Herren von Hainhausen am Main alias Hagenhausen) sind im Besitz der Burg Eppstein (St) und nennen sich nach ihr. Unter ihren Verwandten befinden sich die Herren von Hausen (Obertshausen), die von Rumpenheim und die von Heusenstamm. - Der salzburger Bischof Konrad von Wittelsbach (St) wird zum zweiten Mal mainzer Erzbischof. - Graf Gottfried von Sponheim (St) beraubt das Dorf Traben. - Der Erzkanzler von Italien und kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg bekämpft Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (61). - Der metzer Bischof Bertram unterstützt den kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg und wird von Werner II von Bolanden (St) als Heerführer aus seinem Bistum vertrieben und das Bistum Metz verwüstet. - Der 10-jährige Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) wird Herzog von Bayern. - Mailand wird Herzogtum. - Graf Poppo von Wertheim begibt sich auf den Kreuzzug. - Burg Nieder-Olm ist im Besitz von Werner II von Bolanden (St). - Der pfälzer Ministerialensohn Eberhard von Stahleck, alias Eberhard von Kumbd, gründet das Zisterzienserkloster Kumbd nach vergeblichen Aufnahmeversuchen im Zisterzienserkloster Schönau bei Heidelberg. - Beim zweiten Amtsantritt des mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) ist der mainzer Dom verwüstet und das Dach fehlt. - Der lothringische Goldschmied und Emailmaler Nikolaus von Verdun arbeitet am Annoschrein. - Die mainzer Burg Amöneburg unmittelbar östlich vor Marburg wird an Kuno von Münzenberg (St) verpfändet.

1182 Hermannn von Katzenelnbogen (St) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (60) auf dem Reichstag in Mainz und in Nürnberg. - Berthold und Mangold von Trimberg sind Domherren in Würzburg. - Die Herren von Hainhausen am Main alias Eppstein bringen sich in den Besitz von mainzischen Gebieten. - Der spätere römischdeutsche König, Otto IV von Welfen wächst am englischen Königshof seines Großvaters, dem englischen König Heinrich II auf. - Werner II von Bolanden (St) beschützt die linksrheinischen Gebiete von Kloster Bleidenstadt als Prokurator, einem königlichen Statthalter. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (60) schickt Hermannn von Katzenelnbogen (St) als erfolgreichen Diplomat zu Verhandlungen mit Papst Lucius III wegen der Doppelbesetzung des trierer Bischofsstuhls. Papst Lucius III verspricht seinen Verzicht.

1181 Hermannn von Katzenelnbogen (St) begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (59) auf seinem Reichsheerzug nach Sachsen. - Der lothringische Goldschmied Nikolaus von Verdun erschafft den Klosterneuburger Altar und den Dreikönigsschrein im kölner Dom. - Heinrich der Löwe (St) wird von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (59) drei Jahre in die Verbannung geschickt, wovon der kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg mit den westfälischen Ländereien provitiert. Das von Heinrich der Löwe (St) eroberte Mecklenburg wird formell Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und die neu gegründete Stadt Lübeck wird Auswanderungshafen zur Besiedelung von Livland. - Rudolf von Tübingen erheiratet Gießen durch die Eheschließung mit Mechthild von Luxemburg-Gleiberg (St). Landgraf Ludwig III von Thüringen (St) überlässt dem thüringer Landgraf Hermann Raspe (St) die Regierung.

1180 Mainz hat 10.000 Einwohner. - Rheingraf Embricho (St) bestimmt als Nachfolger in seinen katzenelnbogener Lehen seinen Neffen Rheingraf Wolfram (St). - Die Reichsversammlung in Gelnhausen ächtet Heinrich den Löwen, der auf den Reichstag in Würzburg vorgeladen ist, und nicht kommt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (58) erhebt Wetzlar durch Freibriefe von Gelnhausen aus zur freien Reichsstadt. - Kirchenbau setzt in Frankreich ein. In folgenden 90 Jahren werden 80 Kathedralen und Kirchen gebaut. - Die Äbtissin Herrad von Landsberg verdammt das Rittertum wegen seiner Streitlust und Beutegier und weil es ständig den vom burgundischen Kloster Cluny um 09 50 ausgegebene Gottesfrieden und Gotteswaffenstillstand bricht in ihrem Buch Lustgarten als Geissel der Menschheit. Vermehrt werden gute Ritter, die für die Einhaltung des Gottesfriedens und Waffenstillstandsgebots kämpfen und nach ritterlichen Tugenden streben geachtet und verehrt. - Erste bildliche Darstellung eines drehbaren Heckruders auf einem Relief im englischen Winchester. - Der Erec, der erste Artusroman, in dem der unerfahrene Ritter Erec wegen der Liebe zu seiner Frau verspottet, sie mit dem Tode bedroht und trotzdem von ihr gerettet und durch einige Abenteuer geläutert zum Vorbild wird, in deutscher Sprache entsteht. - Burg Hayn in Dreieichenhain ist zur Reichsburg ausgebaut. - Burg Rodersen, die Oberburg in Rüdesheim wird erbaut. - Beginn des Baus der ersten frankfurter Stadtmauer, der Staufenmauer. - Lambert de Beghe stiftet in Lüttich das erste Beginenhaus. - In Köln wird die weiträumigste Stadtmauer Deutschlands mit 12 Toren und 52 Mauertürmen in der Ringmauer und mehr als 16 Toren und Pforten in der Rheinmauer begonnen. - Hachenburg wird von Graf Heinrich II von Sayn (St) erbaut. - Graf Emicho III von Leiningen (St) stirbt. - Spätestens in diesem Jahr wird Friedberg von Kuno von Hagen -Münzenberg (St) gegründet. - Eisenach wird urkundlich erwähnt. - Die kaiserlichen goslarer Hüttenbetriebe werden von Heinrich der Löwe zerstört. Dies führt zur Abwanderung von Bergleuten und der Begründung des Oberharzer Bergbaus. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach wird erster Wittelsbacher Herzog von Bayern. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) löst mit dem Bau der Burg Heiligenburg gegen die der Residenz Gudensberg des hessischen Landgraf Ludwig III unerbitterte Kämpfe aus. - Die westfälische Herzogswürde sorgt für Ansprüche des kölner Erzbischof auf die nassauer Stadt Siegen. - Auf dem Reichstag in Gelnhausen werden die Lehen von Heinrich dem Löwen neu verteilt. - Wortwin von Hohenberg ist Besitzer der neuerbauten Fachwerkburg Homburg. - In Kloster Eberbach werden große Glasfenster mit Flechtbandmuster eingesetzt. - Burg Ortenberg wird von den Herren von Ortenberg erbaut. - Der pfälzer Ministerialensohn Eberhard von Stahleck, alisas Eberhard von Kumbd, zieht in eine Klause. - Pfalzgraf Konrad von Staufen (St) verzichtet auf Burg Stahleck und die Vogtei Bacharach und verlehnt sie an dessen Frau Irmengard von Henneberg,

1179 Das französische Königshaus trägt erstmals als Wappen die Lilie. - Dem mainzer domkapiteltreuen Herrn von Hainhausen wird der östliche Teil des Königssondergaus als Lehen gegeben, der sich daraufhin Gottfried von Eppstein (St) nennt und das nassauische Wiesbaden bedroht. - Das IV Laterankonzil verbietet erneut Christen, Geld gegen Zinsen zu nehmen. - Hildegard von Bingen stirbt. - Ein sponheimer Mönch, ein Verwandter der Heiligen Hildegard von Bingen stirbt im selben Jahr wie sie und hinterlässt 20 wohlgeschulte Mönche, die Bücher kopieren und gut in Wissenschaften ausgebildet sind. - Graf Bruno von Isenburg (St) erbaut die isenburger Burg Braunsberg bei Anhausen. - Priestermönch David von Himmerod, das letzte Überlebende Gründungskonventsmitglied des Zisterzienserordens und Mystiker stirbt. - An der Hohen Strasse zwischen Frankfurt und Köln liegt in Altenkirchen das Wirtshaus Zum weißen Falken. - Unter Theoderich von Wied (St), dem Enkel von Gründer Graf Mefried von Wied (St) wird die Burg Wied fertiggestellt. - Landgraf Ludwig III von Thüringen (St) wechselt von Heinrich der Löwe (St) zu Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (57) und erhält dafür die Pfalzgrafschaft Sachsen. - Agnes von Arnstein (St), verheiratet mit Graf Heinrich von Zutphen und Gueldern, stirbt. - Graf Wittekind von Schwalenerberg und Waldeck fällt von seinem Landesherrn Heinrich der Löwe (St) zu Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (57) ab. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (57) erneuert in Weißenburg für Rheinfranken den Landfrieden, regelt den Strafenkatalog bei Totschlag und Verwundung, die Folgen von Nichterscheinen vor Gericht, rechtmäßiges Plündern, das Recht von Reisenden ihre Pferde am Wegesrand zu füttern, welche Waffen Bauern führen dürfen, die Rückforderung von Eigenleuten aus Dörfern und Städten und macht die Verfolgung von Wegelagerern, Räubern, Dieben, Münzfälschern und denen die ihnen Unterschlupf bieten zur Pflicht und nächtlichen Brandstiftern wird jegliches Recht abgesprochen, was Pfalzgraf Konrad bei Rhein, Graf Emicho von Leiningen (St), Graf Simon von Saarbrücken (St), Graf Gottfried von Sponheim (St), Raugraf Emicho von Altenbaumburg (St) und sein Bruder Raugraf Konrad (St), Wildgraf Bernhard (St) und Graf Dietrich von Merenberg, Graf Gerhard von Schauenburg, sein Bruder Graf Berthold von Schauenburg sowie Graf Gottfried von Herrlingen bezeugen. - In Boppard kommt es nach einem angeblichen Mord an einer Christin durch Juden zu einem Pogrom, bei dem auch rheinaufwärts fahrende jüdische Reisende getötet werden. Die beteiligten jüdischen Gemeinden werden zu Strafzahlungen verpflichtet.

1178

1177 Der Minesänger Otto von Botenlauben Kreuzfahrer und Klostergründer Graf Otto von Henneberg wird geboren. - Der 11 65 abgesetzte mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) wird Bischof von Salzburg. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) wird gezwungen Papst Alexander III die Füsse zu küssen. - In den Städten der Lombardei werden Geldwechselgeschäfte mit stillem Einverständnis von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) ohne Beschränkung frei durchgeführt. - Bei den Feierlichkeiten zum Frieden von Venedig wo Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) dem Schisma abschwört und vom Kirchenbann befreit wird wirft sich Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) ohne Umhang und schmucklos barfuß Papst Alexander III zu Füßen, küßt die Füße, wird von Papst Alexander III aufgehoben, erhält den Friedenskuß und begibt sich mit Papst Alexander III in die Markuskirche wo das Te Deum erklingt. Graf Heinrich II von Diez (St) schwört stellvertretend für Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (55) den Frieden mit der Kirche, den Frieden mit Sizilien und den Waffenstillstand mit den Lombarden.

1176 Der fuldaer Abt Burkhard von Nürings stirbt. - Die andechser Grafentochter, die Heilige Hedwig von Andechs wird geboren. Ihr Vater ist Graf von Tirol, Kärnten und Istrien. Ihr Bruder Eckbert von Andechs ist Bischof von Bamberg und ihr Bruder Berthold von Andechs ist Patriarch von Aquileia. Ihre Schwester Gerturd wird 12 07 die Mutter der heiligen Elisabeth von Thüringen (St).

1175 Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) verkauft die katzenelnbogener Vogtei Wiehl bei Gummersbach. - Graf Heinrich II von Sayn  (St) und Graf Eberhard von Sayn (St) sind im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (53) in Padua. Mundschenk Konrad, Truchseß Konrad, Marschall Heinrich und Kämmerer Wilhelm, Vogt von Aachen. - Die Zisterzienser bringen älteste deutsche Apfelsorte Bordorfer Apfel von Kloster Pforta nach Schlesien. - In Deutschland wird Spiegelglas hergestellt, das besonders homogen und flach und beidseitig beschliffen ist. - In Hanau regiert Dammo von Hanau, der Jüngere (--).

1174 Kaiser Friedrich von Staufen Barbarosssa bestimmt Hermann von Katzenelnbogen (St), den Bruder von Graf Heinrich III von Katzenelnbogen (St) zum Bischof von Münster und verwendet ihn später vielfach im diplomatischen Dienst. Hermanns Neffe Graf Berthold II von Katzenelnbogen (St) befindet sich wiederholt in seiner Umgebung. - Die Benediktinermönche verlassen Kloster Arnsburg. Kuno von Hagen Münzenberg (St) stiftet seine Burg Arnsburg dem neugegründeten Zisterzienserkloster Arnsburg. - Aus den Herren von Battenberg geht Graf Werner von Wittgenstein (St) hervor. - Dem höfischen Dienstmann des mainzer Burggraf Ludwig von Loon und Rieneck, dem Dichter Heinrich von Veldeke wird sein zu zwei Dritteln fertiggestelltes Manuskript zu seinem Eneas Roman gestohlen. - Graf Heinrich II von Diez (St) und Graf Albert von Eberstein (St) sind im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (52) bei der Belagerung der italienischen Stadt Roboreto.

1173 Graf Heinrich III von Katzenelnbogen (St) stirbt. - Kloster Eberbach gründet Kloster Arnsburg. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (51) erlaubt Duisburg jährlich zwei Tuchmessen abzuhalten. Durch die Verlagerung des Rheins etwa 09 70 und die Verlandung des Altarmes wird die Stadt vom Rhein abgetrennt. - Der klostereberbacher Mönche fühlen sich durch den Strassenlärm gestört. Die Gemeinde Eberbach verlegt den Weg und schenkt dem Kloster Eberbach den Grund dazwischen. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (51) adelt angeblich den aus Ungarn stammenden Ritter Heinrich zum Jungen, der 12 39 mainzer Patrizier ist, und veleiht ihm ein Wappen bestehend aus 3 Jagdhörner. 

1172 In Würzburg bezeugen u.a. der würzburger Domherr Hermann von Katzenelnbogen (St), Graf Albert von Eberstein, Rupert von Castell, Kraft von Walldürn und Rupert von Walldürn wie Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (49) in Würzburg dem würzburger Bischof Reinhard von Abenberg einen Wildbann schenkt. - Als Dank für die Unterstützung auf seiner Heilig-Land-Fahrt schenkt der Welfe Heinrich der Löwe (St) dem Templerorden Waffen und 1.000 Mark in Silber.

1171 Venedig verstaatlicht das Glashandwerk. - Die Herren von Merenberg sind im Besitz der Burg Gleiberg. - Der Minnesänger Friedrich von Hausen tritt als Ministeriale in die Dienste von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossas (St) (49). - Der mainzer Burggraf Ludwig von Loon-Rieneck beschwert sich bei seinem Verwandten dem französischen König bei Diplomatentätigkeiten zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation immer übergangen zu werden. Die mainzer Burggrafentochter Laurette von Loon und Rieneck heiratet Theobald von Bar (St). - Der klostereberbacher Abt Gerhard lässt eine mehrere Kilometer lange Wasserleitung vom Mönchsbrunnen im Wald zum Kloster Eberbach und zur Klostermühle anlegen. - Der trierer Erzbischof Arnold, der Verwandte von Hildegard von Bingen, Graf Heinrich II von Diez (St) und Graf Eberhard von Sayn bezeugen wie Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (49) dem metzer Bischof Friedrich von Pluyvoise die Burg Saarbrücken übereignet. - Das mainzer St Victorstift tauscht mit klosterbleidenstädter Abt Aldalbero II von Bleidenstadt eine Hofreite mit Weinbergen in Oestrich gegen ein Haus in Lorch direkt neben ihrem Klosterhof.

1170 Burg Geroldstein wird von einem Ritter Gerhardt aus dem Hause der Grafen von Katzenelnbogen erbaut. - Durch den Ausspruch von König Heinrich II von England, (beherrscht ein Gebiet vom Mittelmeer bis Schottland) der sich von den Machtbestrebungen der Kirche befreien will Wer erlöst mich von diesem störenden Priester? vor seiner Krönung, wird der Erzbischof von Canterbury, Thomas Brecket ermordet und den befreienden Bestrebungen auf lange Zeit großer Schaden zugefügt. - Der niederländische Minnesänger Heinrich von Veldecke verbindet den Trojaroman, ein Heldenepos mit Ritterkämpfen um den Gründungsmythos des Römischen Reiches erstmals mit dem Thema Liebe in Reimform für ein adeliges Publikum. Seine Mäzene sind der Landgraf von Thüringen und die Grafen von Loon und Rieneck. - Die staufertreuen Grafen Graf Ruprecht IV von Nassau und Graf Heinrich II von Nassau erhalten den wiesbadener Königshof von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa zu Lehen um die mainzer Expansionspolitik zu behindern. Der östliche Königssondergau wird somit nassauisch und der östliche bleibt kurmainzisch. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa  läßt die Reichsburg Kalsmunt bei Wetzlar erbauen. - In Frankfurt ist Graf Eberhard von Sayn ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa. - Werner II von Bolanden (St) ist ein führender Reichsdienstmann auf allen Hoftagen in Worms, Mainz, Frankfurt, Kaisersalautern, Basel, Straßburg und Gelnhausen. - Mit Abt Gerhard hat das Kloster Eberbach wieder einen Abt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa läßt die Pfalz Gelnhausen erbauen und verleiht das Stapelrecht an der Engstelle zwischen Spessart und Vogelsberg. - Kuno von Hagen Münzenberg beginnt mit dem Erwerb von Rechten und Gütern in der Wetterau. - Hartmann von Büdingen ist Burggraf der Pfalz Gelnhausen. - Der Priester Gottfried von Beselich gründet das Prämonstratenserinnenkloster Altenberg. - In Darmstadt ist Gehaborn ein Stadtschloss. - In Darmstadt hat das Kloster Eberbach den Eberbacher Hof.

1169 Hermann von Katzenelnbogen (St) ist Domherr in Würzburg. - Der italienische Vulkan Ätna bricht aus. - Die Staufer errichten einen Königshof in Dieburg (Castrum Dieteburg, Volksburg). - Hildegard von Bingen hat mit ihrem Verwandten dem trierer Erzbischof Arnold freundschaftlichen und liebevollen Briefkontakt. - Der bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St) heiratet die Tochter des mainzer Burggraf Ludwig von Loon-Rieneck Gräfin Agnes von Loon-Rieneck. - Graf Ruprecht III von Nassau (St) heiratet Elisabeth von Leiningen, alias Elisabeth von Schaumburg (St). - Mit dem Tod von Graf Gerhard II von Nürings (St) erhält Gottfried von Eppstein (St) die Zentgrafschaft im Niedgau links der Kriftel als unmittelbares Reichslehen, da er sie als Lehen bereits besitzt.

1168 Belehnung des würzburger Bischof Herold mit der Herzogswürde durch Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (46) auf dem Reichstag zu Würzburg, woraufhin sich die würzburger Bischöfe Fürstbischöfe und Herzöge nennen. - Graf Ludwig von Loon und Rieneck nennt sich nach seiner Burg Rieneck. Er ist Burggraf von Mainz, Erbkämmerer von Mainz, Vogt von Aschaffenburg und Erbtruchseß von Würzburg. - Mit dem Tod von Graf Ekbert von Nürings (St) fällt die Grafschaft Nürings an die Erbschwestern Jutta von Nürings, verheiratet mit Graf Heinrich II von Diez (St) und Lukardis von Nürings, verheiratet mit Kuno von Münzenberg (St). - Burkhard von Nürings wird Abt in Fulda. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (46) lässt auf dem Reichstag zu Würzburg die Zerstörung und Schleifung von Burg Frankenberg beschließen und macht Rupreht von Dürn zum Klostervogt von Kloster Amorbach.

1167 Hermannn von Katzenelnbogen (St) unterstützt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) in Italien gegen Papst und unterliegt mit ihm in der Schlacht von Legnano. - Das kaiserliche Heer verlässt Rom wegen einer Malariaepidemie. Welf VII (St) stirbt an der Malaria kinderlos. Sein Vater Welf VI (St) verkauft seinen gesamten italienischen Besitz an Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45), beendet seine politische Aktivität und fördert mit dem Verkaufserlös Dichtkunst, Geschichtsschreibung und Kirchenbau und tröstet sich mit der Abhaltung vielbesuchter aufwändiger Feste. - Der kölner Erzbischof Rainald von Dassel setzt sich gegen Kurtrier um Andernach als südlichsten Posten Kölns durch und erbaut eine Burg in Andernach. - Die uneheliche Tochter Mathilda von Blieskastel, Tochter von Graf Gottfried von Blieskastel, von Heinrich dem Löwen heiratet Graf Heinrich Borwin von Mecklenburg, der die Städte Rostock und Wismar gründet. - Graf Ruprecht III von Nassau (St) prägt in Siegen Hitarc-Pfennige, exakte Kopien des kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg I, Obole und Denare ohne ein Münzregal zu besitzen. - Die Grafen von Nassau sind Marschall, Schenken und Bannerträger des kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg I. - Graf Heinrich von Nassau (St) stirbt auf dem vierten Romzug. - Der wetzlarer Dompropst begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) nach Rom. - In Frankfurt werden dünne, einseitige und gepunzte Wetterauer Gold-Brakteaten und leichte Hälblinge Silber-Pfennige geprägt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) verwüstet das Umland von Mailand verliert aber dabei 30 Ritter. Mailand übernimmt im Lombardischen Städtebund die Führung. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) verbietet den Ritterschlag für Söhne von Priestern und Bauern. - Graf Heinrich von Diez (St) läßt 200 Mailänder als Geiseln nach Pavia bringen und einkerkern.

1166 Abt Eberhard von Kloster Eberbach flieht wegen seiner Unterstützung von Papst Alexander III mit einem Teil seines Konvents vor Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (44) in das römische Zisterzienserkloster Tre Fontane. - Werner II von Bolanden (St) und Philipp von Bolanden (St) sind auf allen Reichstagen vertreten. - Der amöneburger Burggraf, der Bruder von Graf Gottfried von Ziegenhain nennt sich Graf Poppo von Hollende. Es ist mainzer Lehen. - Heinrich dem Löwen läßt die Statue Braunschweiger Löwe als Symbol seiner Herzogswürde aufstellen. - Heinrich von Aremberg wird Vitztum in Köln. Sein Vater ist Burggraf in Köln. Das Amt des kölner Burggrafen bleibt bis 12 79 in der Familie erblich. - Graf Heinrich von Diez (St) wird Statthalter der Lombardei in Mailand. - Werner II von Bolanden (St) ertauscht sich die Höfe Odernheim und Pfeddersheim als königliches Lehen. - Die Burg Arnsberg des Brudermörders Graf Heinrich von Arnsberg wird von sächsischen Herzog Heinrich der Löwe (St) münsteraner Bischof Friedrich von Are (St) belagert und zerstört. Brudermörder Graf Heinrich von Arnsberg kann fliehen und wird kölner Vasall.

1165 Der mainzer Erzbischof Christian von Buch gibt die Direktverwaltung erzstiftiger Stützpunkte wegen der Unterstüzung des Staufer-Kaiser Friedrich Barbarossa (St) (43) in Italien auf und leitet dabei mit der Vergabe von erzstiftischen Gerechtsame und Besitzungen den Verkauf zahlreicher mainzer Burgen und Burgherrschaftsrechten ein. - Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) bricht mit dem Staufer-Kaiser Friedrich Barbarossa (St) (43) und flieht nach Frankreich. - Die Burg in Bingen wird vom Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) zerstört. - Hildegard von Bingen erwirbt das Augustiner-Kloster in Eibingen, gründet darin ein Filialkloster auch für Nichtadelige und wird dessen Äbtissin. - Leipzig erhält Stadtrechte. - Werner II von Bolanden (St) tritt in die Dienste von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43). - Der mainzer Erzbischof Christian von Buch gibt Burg Rheinberg den Rheingrafen als Lehen. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) lässt den abtrünnigen fuldaer Abt Markward seines Amtes entheben und schiebt ihn auf die Propstei St Andreas auf dem Fuldaer Neuenberg ab. Kuno von Hagen-Arnsburg (St) nennt sich nach seiner neu erbauten Burg Münzenberg in der Wetterau Kuno von Münzenberg (St), ein Mitglied der Ministerialenfamilie von Hagen, deren Stammburg Burg Hayn in Dreieichenhain ist. Im Reichsforst Dreiech ist nur der König jagdberechtigt. - Der pfälzer Ministerialensohn Eberhard von Stahleck, alisas Eberhard von Kumbd, wird geboren. Er kommt an den Hof von Pfalzgraf Konrad, auf Burg Stahleck. - Ritter Heinrich von Arnsberg stirbt im Kerker seines Bruders Graf Heinrich von Arnsberg. - Der würzburger Ministeriale Kuno von der Wetterau deckt seine Burg Münzenberg mit unterschiedlichen Dachziegeln. Die repräsentativen Bauten in der Burg werden mit Biberschwänzen gedeckt. Wirtschaftsgebäude deckt man mit grob geschlämmten Hohlziegeln und das Kegeldach der beiden Türme wird mit Schiefer eingedeckt. - Der osnabrücker Bischof Philipp von Katzenelnbogen (St) weiht den Kanzler von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) Rainald von Dassel in Würzburg am selben Tag zum Priester und zum kölner Erzbischof. - Die mainzer Burg Amöneburg unmittelbar östlich vor Marburg wird vom mit Jutta von Staufen (St) verheirateten thüringischen Landgraf Ludwig II (St) im Auftrag von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (43) wegen dessen Unterstützung für Papst Alexander III zerstört aber sofort wieder aufgebaut.

1164 Wetter: Übermäßige Regenfälle. - Der Kanzler von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (42) Rainald von Dassel raubt nach der erfolgreichen Eroberung der Stadt Mailand die Gebeine der heiligen Drei Könige und bringt sie nach Köln, wodurch Köln ein Pilgerort wird. Der alte kölner Dom wird durch den Pilgeransturm zu klein. - Die Heilige Elisabeth von Schönau (34) stirbt in Kloster Schönau. Die Seherin erfand den ersten Papst, einen Engländer, der nach 1 Jahr und 11 Wochen von seinem Amt zurücktrat, weil er 11.000 englische Jungfrauen, die ihn in Rom besuchten nach Hause begleitete. Da die Heilige Elisabeth von Schönau (34) Papst Cyriacus im Papstkatalog nicht fand, nachdem in Köln-Deutz ein Massengrab entdeckt wurde und das Interesse und die Erwartungen an ihre Person gestiegen waren, behauptete sie in einer Vision von der Heiligen Verena erfahren zu haben, der freiwillige Rückzug aus dem Papstamt sei der Grund für die Löschung aus den Papstkatalogen gewesen. - Graf Heinrich von Diez ist Legat von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (42) für das Königreich Ungarn.

1163 Graf Heinrich IV von Luxemburg (St) oder Heinrich der Blinde, trennt sich von seiner Frau, die ihm keine Kinder schenkt. - In Mainz wird der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen ermordet. - In Mainz lässt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (41) wegen der Ermordung des mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen im Kloster St Jakob durch den Mainzer Brunger und Abt Gottfried das Kloster St Jakob auflösen, nimmt der Stadt Mainz all ihre Freiheiten, Rechte und Privilegien ab und lässt die Stadtmauer schleifen, so dass Mainz den Wölfen und Hunden, Dieben und Räubern offensteht. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (41) erhebt die Grafschaft Oranien zum Fürstentum. - Werner II von Bolanden (St) ist für den Schutz von Kloster Bleidenstadt zuständig. Werner II von Bolanden (St) ist im kaiserlichen Gefolge in der Lombardischen Liga, wo er als Unterhändler beim Friedensvertrag mitwirkt. - Im politischen Kampf mit Kaiser Friedrich Barbarossa (St) (41) auf dem Konzil in Tours unter Papst Alexander III wird wegen Todesfällen und den daraus folgenden theologischen Konflikten die Chriugie für Geistliche verboten und den Badern überantwortet. Erfolglos dagegen wird wegen erpresserischen Exzessen Katzenmusik beim Charivari verboten. Verheerende Auswirkungen hat die Entscheidung Katharer als Ketzer verfolgen und ihren Besitz konfiszieren zu lassen. - Abt Eckbert von Schönau führt in Köln die Vernehmungen von extremistischen Gläubigen und entlarft sie als Katharer die einer Gegenkirche angehören. Der kölner Erzbischof Reinald von Dassel lässt sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Abt Eckbert von Schönau veröffentlicht seine Predigten gegen die Katharer. - Hartrad von Merenberg erbt die westliche Hälfte der Grafschaft Gleiberg. - Das Zisterzienserkloster Eberbach ist im Besitz von 13 Grangien. - Hartrad von Merenberg schenkt Kloster Arnstein seine Güter in Obertiefenbach, Scheuern und Bettendorf. - Der dietkirchener Priester Gottfried von Beselich schenkt dem Kloster Arnstein seinen Hof bei Beselich, das dort ihr Filialnonnenkloster Beselich gründet. Die Vorsteherin oder Meisterin ist dem Abt von Kloster Arnstein weisungsgebunden.

1162 Dschingis Khan (bed. scharfer Stahl) wird geboren. - Konrad von Wittelsbach wird mainzer Erzbischof. - In Frankfurt Sachsenhausen baut Kuno von Münzenberg (St) ein befestigtes Haus und wird Reichskämmerer. - Kaiser Friedrich Barbarossa (St) (40) zerstört Mailand. Der aus Ungarn stammende Heinrich zum Jungen (12 39 mainzer Patrizier) kämpft im Heeresaufgebot. - Der Raubritter von Alteburg Graf Berthold von Nidda stirbt. - Der klostereberbacher Abt Gerhard lässt im Dorf Reichartshausen einen Klosterhof (19 80 European Business School) direkt am Rhein fertigstellen. Durch den Einfluß der Mönche ziehen die Einwohner weg.

1161 Aschaffenburg erhält Stadtrechte. - Der speyerer Bischof Günther von Henneberg stirbt. - Graf Heinrich von Nassau (St) nimmt am zweiten Romzug als Bannerträger des kölner Erzbischof Rainald von Dassel teil. - Graf Eberhard von Sayn (bis 20 15 Hotel Kermpinski) nimmt an der Belagerung von Mailand teil

1160 Wetter: Wärmerekord in Mitteleurop. - Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) (--) und Heinrich III von Katzenelnbogen (St) (--) und Graf Ruppert II von Nassau (St) (--) und Arnold von Nassau (St) (--) erwerben die von Graf Ludwig III von Arnstein (St) (--) an Rembold von Isenburg (St) (--) verkaufte Grafschaft auf dem Einrich. Hermann von Katzenelnbogen (St) (--) ist Domherr in Würzburg. - Der rücksichtslose machtbesessene mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen wird in Mainz nach offener Rebellion von den mainzer Bürgern ermordet, unter denen sich führend Gottfried von Eppstein (St), hervortut und Werner II von Bolanden (St), die Familie von Hausen und Reginbodo von Bingen zu finden sind. Der mainzer Burggraf Ludwig von Looz alias Ludwig von Loon-Rieneck büßt seine Stellung ein. Die Söhne des Ministerialen Meingot büssen mit ihrer Familie ihre Stellungen ein. - Burg Greifenstein wird erwähnt. - Graf Rupert III von Nassau (St) wird als Rat von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (38) genannt. - Burg Helfenstein wird vom trierer Erzbischof Hillin von Fallemanien der Burg Ehrenbreitstein vorgelagert erbaut und dort Ministeriale eingesetzt, die sich von Helfenstein nennen. - Graf Heinrich von Sayn (St). - Burg Scharfenstein wird von den Brüdern Werner von Bolanden (St) und Philipp von Bolanden (St) alias Philipp von Falkenstein für den mainzer Erzbischof Christian von Buch erbaut. Mit ihm ziehen Bolandener, Büdinger und Diezer nach Italien. - Der rheinische Pfalzgraf Konrad von Hochstaufen (St) heiratet seine zweite Frau Irmingard von Henneberg. - Erbtochter Rheingräfin Lukardis (St) heiratet den mainzer Ministerialen Siegfried vom Stein, Propst von Kreuznach. Siegfried vom Stein nennt sich 11 94 Rheingraf Siegfried vom Stein. - Heinrich der Löwe (St) tötet den Oboritenfürst Niklot und zerstört seine Burgen u.a. Rostock, Mecklenburg. - Der im Heiligen Land kriegserfahrene Techniker Magister Marchese läuft zu Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (38) über und ersetzt Rammböcke durch selbstentwickelte mobile nach vorne schiebbare Brücken. - Pfalzgraf Konrad der Staufer (St) und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach zeichnen sich bei der Belagerung und Eroberung von Crema aus. - Der erzbischöflich mainzer Vitztum ist Helferich. Helferich verhandelt mit der Stadt Mainz und wird verspottet.

1159 Der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen verlässt Mainz. Die aufständischen Bürger zerstören die erzbischöflichen Pfalzen. Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (37) entscheidet den folgenden Rechtsstreit für den mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen. - Siegfried von Runkel (St) ist erster der Herrschaft Runkel und Westerburg und Zeuge in Runkel. - Graf Eberhard von Sayn (St) wird im Kloster Siegburg von einer schwerern Krankheit geheilt wofür er und sein Bruder Graf Heinrich von Sayn (St) sich mit einer Schenkung von Weinbergen um Braubach bedanken. - Graf Gotfried von Sponheim (St) stirbt als Besitzer von Clerveaux aus einer Heirat mit der Tochter von Graf Gerhard von Vianden, - Bei einer Doppelwahl werden zwei Päpste davon Papst Alexander III in Rom gewählt. - Der neue würzburger Bischof Heinrich von Leiningen (St) wird gewählt. - Die namentlich unbekannte sponheimer Ehefrau des rheinischen Pfalzgraf Konrad von Hochstaufen (St) stirbt kinderlos.

1158 Dietrich von Wied (St) ist erster Graf des Geschlechts. - Die Grafen Ruppert II von Nassau (St) und Arnold II von Nassau (St) werden endgültig mit Nassau belehnt und nennen sich nach ihrer Burg. - München wird urkundlich erwähnt. - Konrad von Heppenheft, ein mainzer Ministerial und Embricho von Winkel sind Vormund des noch minderjährigen Rheingrafen Embricho II (St) und fechten stellvertretend für ihr Mündel die Klosterschenkung eines verstorbenen Verwandten an. - Burg Stahlberg wird vom kölner Erzbischof Friedrich von Berg erbaut. - Der Reichsministeriale Werner II von Bolanden (St) ist bei einem Aufstand in Mainz gegen den mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen dabei. Der Domschatz wird geraubt. Der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (36) nach Italien und erobert nach seiner Rückkehr Mainz gewaltsam. - Der Reichsministeriale Werner II von Bolanden (St) übernimmt Falkenstein. - Das Wirthaus Zum Riesen in Miltenberg besteht. - Der Abt von Kloster Schönau besorgt Reliquienteile des Heiligen Cyriacus, wodurch Kloster Schönau ein beliebter Wallfahrtsort wird. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (36) beansprucht in der Ronkalischen Konstitution Verfügungsrechte auf Silber und Salz, die aber zunächst nur in Italien gelten. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (36) sendet Graf Emicho von Leiningen (St) als Gesandten nach Sardinien und Korsika. - Ein Onkel von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa  beschwert sich über italienische Ritter, die aus dem Handwerk stammen. - Rembold von Isenburg ist Einrichgaugraf.

1157 Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) (--) heiratet Adelheid von Lauffen. Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) (--) ist wieder am Hof in der Umgebung von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa. - Den Mönchen des Klosters Eberbach wird die Mitwirkung an weltlichen Bauten vom Generalkapitel untersagt. - Der erste Markgraf, Albrecht der Bär gründet die Mark Brandenburg. - Auf dem Reichstag von Besançon stoppt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) den bayerischen Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St) (--), der zwei päpstliche Legaten mit gezücktem Schwert bedroht, weil sie darauf bestehen, dass der Kaiser Lehensnehmer des Papstes sein soll. - Der würzburger Burggraf Graf Godebold von Henneberg stirbt ohne männlichen Erben. Sein Neffe Graf Godebold II von Henneberg übernimmt das würzburger Burggrafenamt. Sein Bruder ist der würzburger Bischof Gebhard von Henneberg. - Graf Eberhard von Sayn ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) in Trier. - Graf Eberhard von Sayn führt den Grafentitel. - Der fuldaer Abt Markward nimmt am Reichstag in Fulda von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) bei der Weihe des wiederhergestellten Teils der Basilika teil. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) löst alle Zollstellen auf dem Main zwischen Bamberg und Mainz auf und beschränkt sie auf die Zollstellen Neustadt und Aschaffenburg und die Reichszollstelle Frankfurt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (35) bestätigt dem trierer Erzbischof das Kloster St Maximin nach einem Vergleich mit Bernhard von Clairvaux zwischen Pfalzgraf Konrad, Hauptvogt der trierer Kirche und Graf Heinrich von Namur, Vogt der trierer Abtei St Maximin.Graf Simon von Saarbrücken, Sohn von Mechthild von Sponheim ist kaiserlicher Bevollmächtigter. Graf Gottfried von Sponheim, Graf Volmar von Blieskastel (Castele ), Graf Konrad von Kirburg (Cherberc ), Graf Gerlach von Veldenz, Graf Heinrich von Katzenelnbogen, Graf Eberhard von Sayn (Seine ) und sein Bruder Graf Heinrich von Sayn, Graf Heinrich von Virneburg, Graf Theoderich von Ahr und sein Oheim Ulrich (patruus eius ), Florentius von Holland, Simon von Clerf (Clara Ualle ) und Heinrich von Tübingen, Berenger von Ravenstein, Bruno von Burgau (Burcowe ), Ulrich von Warthausen, Methfried von Neumagen (Numage ) und sein Bruder Eberhard, Kuno von Malberg, Wiric von Bettingen (Beitingen ), Arnold von Sierck (Seric ), Ulrich von Braunshorn (Bruneshore ), Konrad von Boppard (Bohbarden ), Wolfram von Rheingrafenstein fungieren als Zeugen. - Der mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen kauft Burg Gelnhausen. Die Güter um Höchstadt des verstorbenen Pfalzgraf Hermann von Stahleck - Höchstadt fällt mit den Halsgerichtsrechten an den kaisertreuen bamberger Bischof Eberhard von Otelingen. - Graf Eberhard von Sayn kauft das Haus von Graf xxx von Blankenheim in Köln. - Die gesamte Burg Stahleck wird nach dendrochronologischen Untersuchungen erbaut. - Feldzug gegen Polen mit der Beteiligung von würzburger Bischof Gebhard von Henneberg. - Pfalzgraf Konrad ist Hauptvogt der trierer Kirche. Graf Heinrich von Namur ist Vogt der trierer Abtei St Maximin. Rudolf von Eltz ist trierer Ministeriale. - In Höchst wird die kurfürstlich mainzer Zollstelle auf kaiserlichen Befehl hin aufgehoben und verboten.

1156 Der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Pfalzgraf Hermann von Stahleck - Höchstadt (St) stiftet Kloster Bildhausen - Der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Pfalzgraf Hermann von Stahleck - Höchstadt (St) stirbt, wird in Kloster Ebrach bei Bamberg begraben und sein Besitz wird von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa an seinen eigenen Stiefbruder den neuen Pfalzgraf bei Rhein Konrad von Staufen (St) übertragen. - Die Vogtei des Bistums Worms geht von den Grafen von Saarbrücken an Pfalzgraf Konrad von Staufen (St). - Das Herzogtum Österreich löst sich von Bayern. - Guntram von Hattstein hat gute Beziehungen zum Stadtherrn von Limburg an der Lahn, Graf Emicho von Leiningen (St). - Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St) überschreibt seinen binger Besitz an Hildegard von Bingen. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) bestätigt Bischof Albert I. von Verdun den Besitz der Burg Veldenz. - Baldemar ist wieder Abt des Klosters Bleidenstadt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) heiratete in Würzburg in zweiter Ehe die minderjährige Beatrix von Burgund (11). - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) überträgt die durch den Tod von Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St) freigewordene Pfalzgrafschaft bei Rhein und die Reichsburg Stromberg seinem in Alzey aufgewachsenen Halbbruder Pfalzgraf Konrad von Hohenstaufen (St). - Auf dem Reichstag in Frankfurt befiehlt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) einen Frieden zwischen Heinrich der Löwe (St) und dem bremer Erzbischof Hartwig von Stade, dem Sohn von Richardis von Sponheim-Lavanttal. - Werner II von Bolanden (St) betätigt sich in der Reichspolitik. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (34) ordnet den Stadtfrieden in Worms. - Der Vogt Graf Friedrich von Vianden (St) stirbt. - In Idsstein gründet Gottfried von Beselich (--) in Walsdorf ein Benediktiner Kloster für Mönche.

1155 Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa verurteilt an Weihnachten in Worms seinen Onkel Pfalzgraf Hermann von Stahleck / Höchstadt und dessen Halbbruder Graf Heinrich II von Katzenelnbogen und weitere Grafen, darunter ihre Parteigänger Graf Emicho von Leiningen, Graf Gottfried II von Sponheim, Rheingraf Konrad von Kirchberg alias Wildgraf Konrad und Graf Heinrich II von Diez als Landfriedensbrecher wegen Befehdung des Mainzer Bistums unter dem mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen zur Harnescharre, der Strafe des Hundetragens, einen Hund eine Meile öffentlich am Hals durch Eis und Schnee zu tragen. Pfalzgraf Hermann von Stahleck behält zwar seine Stellung erholt sich aber von dieser Schmach nicht mehr. Für den greisen mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen wollen der mainzer Burggraf Ludwig von Looz-Rieneck und Graf Wilhelm von Gleiberg die Strafe übernehmen. Die Strafe wird ausgesetzt. Graf Berthold II von Nidda, der Sohn von Gräfin Liutgard von Nürings und Berthold von Mals, weigert sich der Vorladung von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa nach Gelnhausen Folge zu leisten und verliert deshalb die Malsburg und weitere nordhessische Besitzungen. Er bleibt zwar staufer Gefolgsmann wird aber ein berüchtigter Raubritter und Wegelagerer. - Burg Klopp bei Bingen wird als mainzer Zollverstärkung erbaut. - Der Bruder der Heiligen Elisabeth von Schönau (26)  Egbert von Schönau, schreibt ihre Visionen in lateinischer Sprache nieder. - Graf Megenhart (Meinhard) von Sponheim stirbt. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa reformiert das Universitätsrecht und verleiht der Universität Bologna eine eigene Gerichtsbarkeit. - Der bayerische Pfalzgrafensohn Otto von Wittelsbach erobert erfolgreich mit 200 Kämpfern für Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa die Festung Veroneser Klause. - Ein einfacher Kämpfer lehnt vor Tortona den von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa als Auszeichnung vorgesehenen Ritterschlag wegen seiner bescheidenen Verhältnisse ab.

1154 Ruprecht II von Laurenburg (St) wird mit dem Kirchenbann belegt. - Erste Malteserordenskommende. - Der Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), der lothringische Pfalzgraf Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St), Schwager von König Konrad III und Onkel von Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (32) hält sich den rheinischen Kurfürsten übergeordnet und, verwüstet mainzer Territorium des hochmütigen mainzer Erzbischof Arnold von Selenhofen mit Hilfe der örtlichen Adeligen u.a. Graf Gottfried II von Sponheim (St), Katzenelnbogen, Graf Emicho von Leiningen (St) und den Wildgrafen. - Die Schwester Mechthild des sponheimer Abtes Bernheim stirbt in einer extra für sie erbauten Frauenklause neben dem Männerkloster Sponheim. Sie war aus einem Kloster bei Mainz und mit einer befreundeten Nonne Sophie gekommen. Sie soll so fromm gelebt haben, dass man in ihr eine Heilige sieht. Bei ihrer Beerdigung hört man englische Lobgesänge. - Bischof Geoffrey of Monmouth stirbt. Er verehrt den Schmied Wieland von Siegen. - Burkhard von Kästenburg (Hambacher Schloss) ist Reichsministerial. - Eberhard von Erbach ist Ministerial der Grafen von Lauffen. - Graf Berthold II von Nidda werden von Heinrich dem Löwen in einem Prozess die ihm noch verbliebenen westfälischen Güter in Atteln und Boke abgesprochen.

1153 Heinrich von Isenburg (St) kommt an die Macht. - Bernhard von Clairveaux stirbt nach langer Krankheitei. 180 der 350 Zisterzienserklöster befinden sich in Frankreich. - König Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (31) setzt den mainzer Erzbischof Heinrich Felix von Harburg ab und macht gegen den Willen der Mainzer unter dem mainzer Vitztum Meingot seinen Reichskanzler Arnold von Selenhofen zum mainzer Erzbischof. - Hildegard von Bingen warnt König Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (31) auf sich wegen der Absetzung aufzupassen. - Elisabeth von Schönau (24) beschreibt den Tod eine klosterschönauer Nonne beim Besuch von Kloster Dierstein, wo der klosterschönauer Abt die Angelegenheiten regelt.

1152 In Frankfurt wird Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (30) zum König gewählt. Der mainzer Erzbischof Heinrich Felix von Harburg bleibt der Krönung fern. - Auf dem Weg zur Schlichtung des Streits zwischen den Grafen von Sayn und den Herren von Molbach stirbt der erfolgreiche und kriegerische trierer Erzbischof Albero von Montreuil. - Burg Reichartshausen wird erbaut und von dort über den neu angelegten Hafen Wein von Kloster Eberbach für Köln verschifft. - Die sayner Stammburg Alte Burg und die Burg Blankenberg werden teilweise vom kölner Erzbischof Arnold II von Wied (St) und dem trierer Erzbischof Hillin wegen fortgesetzten Landfriedensbruchs belagert, zerstört und gezwungen ihre Reichsunmittelbarkeit aufzugeben und ihre Burg Sayn als trierer Lehen ohne Heeresfolgepflicht zu empfangen, woraufhin Eberhard von Sayn (St) und sein Bruder Graf Heinrich von Sayn (St) ihre Residenz nach Blankenberg verlegen. - Die aus einer neuen Ministerialenfamilie stammende Äbtissin von Kloster Andernach Tenxwind tadelt die Äbtissin von Kloster Rupertsberg Hildegard von Bingen wegen ihrer Selbstdarstellung als Heilige dass die Nonnen an Festtagen beim Psalmengesang mit losen Haaren in der Kirche stehen, als Schmuck glänzendweiße bodenlange Seidenschleier, golddurchwirkte Kränze und goldene Ringe tragen und nur Adelige sind. - Graf Eberhard von Sayn (St) ist im Gefolge von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (30) in Köln. - Fähre zwischen Alt-Wied und Andernach bei Feldkirchen. - Wilhelm von Luxemburg-Gleiberg (St) errichtet die Wasserburg Gießen und verlegt seinen Sitz von Burg Gleiberg an die Lahn. - Reichstag in Dortmund mit dem kölner Erzbischof Arnold II von Wied (St). - Heinrich von Molsberg ist widerrechtlich im Besitz von Hof Bendorf. - In Ulm erlässt König Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (30) einen Landfrieden für Deutschland. - Bei einer Verurteilung zur Rückgabe eines durch Arnold von Molsberg veruntreuten Hofes des pfalzgräflichen Klosters Maria Laach sind u.a. Grafen Ulrich von Lenzburg (Linceborch), Graf Dietrich von Ahr, Graf Heinrich von Luxemburg Namur der Blinde (St), Graf Wilhelm von Jülich und sein Bruder Graf Gerhard von Jülich, Graf Adolf von Saffenberg und sein Sohn Hermann, Graf Adolf von Berg, Graf Ludwig von Looz, Graf Robert von Laurenburg (St) (Nassau/Lurenborch), (Graf) Eberhard von Sayn (St) und sein Bruder (Heinrich), Graf Heinrich von Diez (St) (Dyedesa), Graf Siegfried von Wied (St) und sein Bruder Burchard von Wied (St), Arnold und Gerhard von Blankenheim, Hermann von Kuik, Friedrich von Arnsberg, und Rembold von Isenburg (St) anwesend. - Pfalzgraf Hermann (bei Rhein), Graf Gerhard von Nürings, Graf Bertholf von Nied, Graf Gottfried von Höchst, Graf Heinrich von Hessen bezeugen für das Kloster Alteburg. - In Bingen wird das für die Talfahrt auf den Rhein besonders bei Niedrigwasser besonders gefährliche und für die Schiffahrt nur noch 30 m breite und auf eine wenige Kilometer um 3 Meter abfallende und der damit verstärketen Strömung für unerfahrene Schiffer fast unpassierbare Binger Loch beschrieben, das vom Mäuseturm, der nahe dieser Fahrrinne liegt, aus kontrolliert wird.

1151 Während Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (29) gegen Mailand kämpft fällt sein Halbbruder Pfalzgraf Konrad (St), der Schwager von Graf Gottfried II von Sponheim (St) Clerveaux, Hamm und Ouren, in der Eifel in kurkölner Land ein und zerstört Burg Rheineck bei Andernach. Der kölner Erzbischof Reinald von Dassel vereitelt die Eroberung durch die Mobilisierung von 125.000 Mann und erhält dafür die Gebeine der Heiligen Drei Könige aus dem eroberten Mailand geschenkt. - Wolfram von Eschenbach kritisiert mystische Klostermedizin bei Ritter Gawan. - Der mainzer Burggraf Graf Ludwig von Loon und Rieneck I, Burggraf, Erzkämmerer von Mainz, Schirmvogt des Stiftes von Aschaffenburg und Erbtruchseß von Würzburg, erbaut castrum Rinecke, Burg Rieneck. - Conradus von Frankenford zieht nach Wetzlar. - Hildegard von Bingen widersetzt sich dem Wunsch des mainzer Erzbischofs Heinrich Felix von Harburg ihre Vertraute Richardis von Stade, Schwester des bremer Erzbischofs, als neue Äbtissin ins Kloster Bassum zu schicken und wendet sich sogar vergeblich an Papst Eugen III. Äbtissin Richardis von Stade stirbt nach einigen Monaten und wird von Hildegard von Bingen verhöhnt. - Konrad II von Hagen und Arnsburg (St) und seine Frau Luitgart von Bickenbach erhalten als Ausgleich für Kloster Altenburg den unbesiedelten Münzenberg. - Graf Kraft von Sponheim (St), ein Sohn von Graf Meginhard von Sponheim (St) verlobt sich vergeblich mit der Grafentochter Dementia von Homburg, die bereits dem Kloster Trier versprochen ist und wird Mönch in seinem Kloster Sponheim. - Die Burg in Cochem wird von König Konrad III (St) besetzt und zur Reichsburg erklärt. - Der mit der Königstochter Bertha von Hohenstaufen verheiratete Markgraf Hermann III von Baden (St) (46) ist ein enger Vertrauter des schwäbischen Herzogs Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (29) und wird Markgraf von Verona. - Der Zisterziensermönch Welf Konrad von Bayern (St) zieht nach Jerusalem um dort als Einsiedler zu leben. - König Konrad III (St) greift erfolglos Braunschweig, die Residenz von Welf Heinrich der Löwe (St) an.

1150 Wetter: Hungersnot in Heidelberg nach hartem Winter. - Der mainzer Erzbischof Heinrich Felix von Harburg entzieht dem kölner Erzbischof Arnold die Propstei Limburg an der Lahn. - In Limburg wird eine hölzerne Brücke über die Lahn erbaut. - Die Tempelritter werden zu geistlichen Agenten für Finanztransaktionen. - Matthäus Platearius verfasst in Salerno sein umfassendes Pharmazielexikon Circa instans. - Der mainzer Burggraf Ludwig von Loon und Rieneck lässt an der nordöstlichen Grenze seiner Grafschaft Rieneck Burg Rieneck erbauen. - Die erste Erwähnung einer Herbstmesse in Frankfurt. - Ersterwähnung des Pfalzgrafentitels. - Gebhard von Henneberg wird Bischof in Würzburg. - Konrad II  von Hagen und Arnsburg (St) und seine Frau Luitgart von Bickenbach stiften auf dem ehemaligen Kastell das fuldaer Benediktinerkloster Altenburg. Der tapfere Ritter Hildebert, Grossneffe des Abtes Bernhelm, kehrt vom Kreuzzug über Griechenland zurück und bringt Reliquien aus Jerusalem und Konstantinopel mit. - Ein Godebud von Weyersbach lässt Burg Dalberg als speyerer Lehen erbauen. - Die Kaiserpfalz Wallhausen ist eine Wasserburg mit Martinskapelle. - Der fuldaer Abt Markward übernimmt ein marodes von den Meiern veruntreutes Klostergut, an dem sich der örtliche Adel bedient. Abt Markward besetzt ihre Höfe. Da den neuen Besitzern die Augen ausgestochen werden und einige erschlagen werden greift Abt Markward hart durch und setzt die alten Besitzverhältnisse mit Waffengewalt wieder her. Verlorengegangene und fiktive neue Dokumente werden vom fuldaer Mönch Eberhard aus einer thüringer Ministerialenfamilie, im Codex Eberhardi, gefälscht. - Das reichunmittelbare Burggrafengeschlecht von Rheineck stirbt aus. - Der neue fuldaer Abt Marquard übernimmt eine verschuldete und marode Infrastruktur. - Der heilige Famian, ein Zisterziensermönch, alias Gerhard von Köln stirbt nach seiner letzten Pilgerfahrt ins Heilige Land auf der Rückreise im italienischen Gallese am Tiber. - Im Kloster Corvey spricht König Konrad III von Staufen Burggraf Raban von Corvey das Recht der Vererbbarkeit der Schlüsselgewalt von Truchsess und Schenk über den Klosterbesitz und den Klosterhaushalt, seiner Häuser und Wohnungen innerhalb der Klostermauern und des Burggrafenamtes mit Gerichtsgewalt über den Klosterbereich ab und weist alle diese Rechte dem Abt zu. König Konrad III von Staufen setzt Raban als Burggrafen ab und entzieht ihm die Gerichtsbarkeit. Das Gerichtsurteil bezeugen neben Herzog Friedrich von Staufen Barbarossa von Schwaben und Elsaß, u.a. der mit der mainzer Burggräfin Agnes von Loon-Rieneck verheiratete bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St), der mit der Königstochter Bertha von Hohenstaufen verheiratete Markgraf Hermann III von Baden (St) (45), die Graf Werner von Habsburg (St) und Graf Emicho von Leiningen (St). - Der wormser Bischofssitz ist unbesetzt, der Posten des Abtes von Kloster Lorsch und der Abtei Fulda sind unbesetzt. - Die jüdischen Gemeinden von Speyer, Worms und Mainz verbünden sich unter dem Acronym SHUM um ein höchstes jüdisches Gericht für Juden in Deutschland zu bilden, woraufhin die jüdische mainzer Gemeinde aufgelöst wird und viele vertrieben werden.

1149 Friedrich von Staufen Barbarossa lässt einige seiner Ministerialen wegen Raubrittertums hängen. - Herman von Stahleck (St) erobert erneut Burg Rheineck. - Der 2. Kreuzzug wird abgebrochen. - Bernhard von Clairveaux gerät in die Kritik. Der kranke König Konrad III von Staufen zieht über Salzburg und Speyer nach Norden und erobert dabei Burg Rheineck. In Boppard erreicht König Konrad III von Staufen die Nachricht, dass sein Kanzler Arnold von Wied (St) zum neuen kölner Erzbischof gewählt wurde. Burg Schönburg über Oberwesel wird erbaut. - Otto II von Salm (St) bekämpft für seine Erbansprüche an der Pfalzgrafschaft Hermann von Stahleck (St), wird von Hermann von Stahleck (St) gefangen genommen und auf der Schönburg bei Oberwesel erdrosselt, da er Erbansprüche an Hermann von Stahleck (St) stellt. - Die Grafen von Sayn befehden die Grafen von Maulbach um die Bonner Erbschaft. - Die Bettdeckenweber in Köln bilden eine Zunft. - Die abgesetzt Äbtissin von Kloster Haina Judith von Northeim und Äbtissin des kölner Frauentifts Geseke bei Paderborn versucht mit Waffengewalt wieder in den Besitz von Kloster Kemnade zu kommen. - Der Schwiegervater von Wildgraf Konrad (St) Graf Rainald von Bar stirbt auf der Rückreise vom Kreuzzug auf See und sein Schwager Graf Rainald II von Bar übernimmt die Regierung.

1148 Nach dem Tod von Wildgraf Emicho VI spaltet sich Raugraf Emich (St) von Bruder Wildgraf Konrad (St) ab. - Graf Otto II von Salm erhebt Erbansprüche gegen Hermann von Stahleck (St) um die Pfalz. Hermann von Stahleck (St) raubt die Burgen Treis und Reineck von Otto von Reineck aus luxemburgischen Geschlecht, die dieser dem kölner Erzbischof übergibt. - König Konrad III von Staufen erreicht mit seinem Neffen Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (26) und mit seinem Kanzler, dem kölner Erzbischof Arnold von Wied (St) Jerusalem scheitert aber mit dem französischen König Ludwig VII ein gemeinsames Heer zu bilden, wodurch die Belagerung von Damaskus scheitert und zieht über Griechenland krank zurück. - Der kölner Erzbischof Adalbert motiviert sein Heer gegen Pfalzgraf Hermann von Stahleck (St) so, dass Hermann von Stahleck (St) um Frieden bittet. - Rembold von Isenburg (St) schenkt Maischad der Abtei Maria Laach. - Grafensohn Adolf von Berg fällt im Zweiten Kreuzzug beim Rückzug von der erfolglosen Belagerung von Damaskus, bei der sich Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (26) auszeichnet - Berthold von Eberstein kehrt vom Zweiten Kreuzzug zurück und gründet Kloster Herrenalb. - Der Stammvater Eberhard von Erbach stirbt als Feind von Kloster Lorsch einen qualvollen Tod. - Graf Otto von Cappenberg stiftet die Reliquien von seinem Bruder Graf Gottfried von Cappenberg dem Kloster Cappenberg. - Der fuldaer Abt Alehof wird in Trier von Papst Eugen III abgesetzt, gibt sein Amt ab und stirbt darauf. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (46) wird von König Konrad III von Staufen (St) als Vorhut zurück in die Heimat geschickt. - Hedwig von Gudensberg, die Witwe von Landgraf Ludwig von Thüringen (St), stiftet das Chorfrauenstift Ahnaberg, wodurch sich die Kassel entwickelt. - Mit dem Tod von Wulfrich II von Winkel alias Wulfrich von Lorch stirbt das Geschlecht aus und die Herrschaft fällt an Mainz zurück.

1147 Zweiter Kreuzzug - Auf dem Reichstag zu Frankfurt ruft Bernhard von Clairveaux an der alten Nikolaikirche auf dem Römer zum Kreuzzug auf. - Da König Konrad III von Staufen (St) sich auf dem Kreuzzug begibt wird das Reich vom Reichsverweser Herman von Stahleck (St) von Burg Stahleck aus regiert. König Konrad III von Staufen zieht von Worms aus mit 70.000 Mann Richtung Regensburg. Das Kreuzfahrerheer zieht die Donau hinab. König Konrad III von Staufen fährt mit dem Schiff voraus. - In einem Kloster bei Adrianopel wird ein kranker Kreuzfahrer ausgeplündert. König Konrad III von Staufen lässt das Kloster niederbrennen, die Plünderer hinrichten und das Geld wiederbeschaffen und muss von Führern verlassen und durch Wüsten aufgehalten in Konstantinopel überwintern. - Hildegard von Bingen erhält von Zisterzienser-Papst Eugen III während einer Synode in Trier die offizielle Erlaubnis ihre Visionen zu veröffentlichen. - Die Heilige Elisabeth von Schönau (18) hat durch Askese erste Halluzinationen in denen sie von der Jungfrau Maria getröstet wird. Hildegard von Bingen ermahnt sie brieflich ihre Askese zu mässigen. - Die mainzer Führungsriege wird ausgetauscht. Die bisherigen mainzer Burggrafen von Loon-Rieneck verschwinden und werden u.a. durch die ministeriale Familie Bolanden ersetzt. - Der kölner Erzbischof Arnold von Wied (St) ist in Jerusalem. - Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck (St) beteiligt sich am Wendenkreuzzug. - Grafensohn Adolf von Berg begleitet seinen Vater, den klostersiegburger Vogt Graf Adolf II von Berg auf dem Zweiten Kreuzzug. - Letzte schriftliche Aufzeichnungen von Gerlach von Büdingen (St). - Bernhard von Clairveaux vollbringt am Dreikönigstag in der Kilians-Kirche in Bad Kreuznach ein Heilungswunder. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (25) erobert das uneinnehmbare Burghaldenschloss, alias Burg Freiburg, nahe der Stammburg von Herzog Konrad von Zähringen, der vor Herzog Friedrich II von Staufen von Schwaben (St) und König Konrad III von Staufen (St) um Frieden bitten muss. - In Paris erlaubt Zisterzienser-Papst Eugen III dem Templerorden ein rotes Kreuz auf der Schulter ihres weißen Mantels zu tragen um sich vom Zisterzienserorden zu unterscheiden. - Der Schwwiegervater von Wildgraf Konrad (St) Rainald von Bar nimmt mit seinen Söhnen, dem Nachfolger Rainald II von Bar, dem metzer Erzdiakon Dietrich von Bar und seinem Bruder Stephan von Bar am Kreuzzug teil. - Gerlach von Büdingen (St) wandelt eine kleine salische Turmburg in das prämonstratenser-Doppelkloster Konradsdorf um, das ab 11 90 erbaut und 11 91 urkundlich erwähnt wird, und beteiligt sich am Kreuzzug. - König Konrad III von Staufen (St) unterliegt in der Schlacht von Doryläum.

1146 Wetter: Außergewöhnlich hohe Niederschläge. - König Konrad III von Staufen hält in Frankfurt einen Reichstag ab. - Bernhard von Clairvaux ruft im speyerer Dom zum Kreuzzug auf und der deutsche König Konrad III von Staufen sowie dessen welfischer Gegenspieler Welf VI erklären sich bereit. Er verdammt das weltliche Rittertum als verderblich und plädiert für Mönche als Krieger und die Verbindung von Mönchtum mit dem Rittertum (Tempelritter). Nur Krieger im Namen des Christentums sind ehrenwerte Krieger! - Die steinerne Brücke in Regensburg ist fertiggestellt. - König Konrad III von Staufen (St) zwingt Graf Heinrich von Namur und Luxemburg (St) im Streit um die trierer Abtei St Maximin mit dem trierer Erzbischof Albero von Montreuil zu einem Friedensvertrag. Graf Heinrich von Namur und Luxemburg (St) wird vom Kirchenbann gelöst, verliert aber die Doppelburg Manderscheid. Neben dem schwäbischen Herzog Friedrich II von Staufen (dem älteren Bruder von König Konrad III von Staufen), bezeugen u.a. Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck (St), Wildgraf Konrad von Kirchberg (St) (Kirberch), Graf Gerlach von Veldenz (St), der mainzer Burggraf Ludwig von Loos (de Moguncia), Graf Emicho von Leiningen (St), Graf Robert von Laurenburg (St) und Graf Simon von Saarbrücken (St) und Reimbold von Isenburg (St) den Friedensvertrag. König Konrad III von Staufen reist zum Pfingstfest nach Andernach. - Günther von Henneberg wird Bischof von Speyer. Seine Brüder sind der würzburger Burggraf Gotebold II von Henneberg, der Vater von Hildegard von Henneberg (St), und Graf Poppo II von Henneberg und der würzburger Bischof Gebhard von Henneberg. - Der würzburger Bischof Emich von Leiningen (St) stirbt. - Die kölner Juden fliehen auf Rat des kölner Erzbischofs Arnold auf die kölner Wolkenburg. - Graf Gerhard von Nürings gründet Kloster Retters. - Abt Richard gründet das Augustinerinnenkloster Marienburg auf einer ehemaligen trierer Burg. - Auf dem Reichstag in Speyer gibt König Konrad III von Staufen seine Teilnahme am Zweiten Kreuzzug bekannt. - Graf Ludwig III von Arnstein (St) gründet das Prämonstratenserkloster Marienthal und besetzt es mit Mönchen seines Kloster Arnstein. Das metzer Stephansstift überlässt seine gommersheimer (wüst bei Gau-Odernheim) Güter Graf Ludwig III von Arnstein (St) um dort ein Frauenkloster als Filiale des Kloster Arnstein an der Lahn zu gründen. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (24) beginnt eine Fehde mit Heinrich von Wolfratshausen, den er bei einem Ritterturnier überrumpelt. - Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (24) beginnt eine Fehde mit Herzog Konrad von Zähringen und erobert Zürich. - In Kloster Haina führt die Äbtissin Judith von Northeim ein ausschweifendes und freizügiges Leben, liebt prunkvolle Feste und stürzt das Kloster Kemnade durch die Verteilung der Klostergüter an ihre Liebhaber, (u.a. die stader Vögte Odiko und Rikbertus) in eine tiefe Krise und wird auf Druck von Zisterzienser-Papst Eugen III durch König Konrad III von Staufen (St) abgesetzt. Graf Volkin II von Schwalenberg versucht vergeblich seine Nichte Judith von Lara im Kloster Kemnade als Äbtissin einzusetzen. - Hugo V von Nagold nennt sich Pfalzgraf Hugo von Tübingen und gewinnt eine Fehde gegen ein Heer von Welf VII mit 22.000 Mann, angeführt von Graf Heinrich von Voringen. mit dem Bischof von augsburg, speyer und worms, dem Herzog von zäringen, Markgraf von Baden und Vohburg und viele Grafen und Edle, das vor die Stadt Tübingen zieht, durch gezielte Aktionen beim Nachtlager durch die Verteidiger provoziert wird und sich durch die Übermüdung durch den langen Marsch gereizt zu einem hemmungslosen Streit verführen, was in einer wilden Flucht der Angreifer endet. - Raugraf Emicho (St) nennt sich Graf von nuenburc alias Graf Emicho von Naumburg nach Burg Naumburg.

1145 Wetter: Große allgemeine Hungersnot beginnt. - Der mainzer Erzbischof Heinrich Felix von Harburg erbaut die Klosterkriche von Kloster Eberbach. - Die Weltkarte Charta Rogeriana taucht auf. - Der mainzer Erzbischof Heinrich Felix von Harburg erbaut mit Poppo von Reichenbach und Hollende als neuem Burggraf Burg Amöneburg. unmittelbar östlich von Marburg. - In Rom wird ein Zisterzienser und Schüler von Bernhard von Clairveaux zu Papst Eugen III gewählt. Wenige Tage nach der Wahl flieht Papst Eugen III erstmals aus Rom, wo er sich nur gelegentlich aufhalten kann. - Weil die Gründer von Kloster Arnstein Graf Ludwig III von Arnstein (St) und seine Ehefrau dem trierer Bistum einen großen Teil ihrer Erbgüter schenken bestätigt König Konrad III von Staufen in Speyer die freie Abtswahl des arnsteiner Konvents und dessen Teilnahmerecht an der Synode in Trier. Die Schenkung bezeugen der speyerer Bischof Siegfried, der wormser Bischof Bucco, der klosterlorscher Abt Folknand, der klosterweißenburger Abt Benedikt, der schwäbische Herzog Friedrich II von Staufen, der ältere Bruder von König Konrad III von Staufen, Pfalzgraf bei Rhein Hermann von Stahleck (St), Graf Eberhard, Graf Emicho (St) (von Leiningen), Eckbert (von Speyer), Graf Ulrich von Lenzburg u.a. Vogt von Zürich, Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Graf Poppo IV von Henneberg und Adalbert von Löwenstein, Ulrich von Herrlingen, Gottfried II von Sponheim (St), Gerlach von Isenburg (St). - In Mainz gibt es das Klarissenkloster Dalheim. - In Mainz hat Graf Dammo von Buchen als Graf Dammo von Hanau (--) bisher 11 mal gezeugt.

1144 Papst Coelestin II verbieten Reigentänze und weltlichen Lärm innerhalb von Klostermauern. Papst Coelestin II wird mit Gift ermordet. - Graf Gottfried von Reichenbach-Wegebach erweitert Burg Ziegenhain und nennt sich Graf Gottfried von Ziegenhain I. Sein Vater ist fuldaer Vogt in Ziegenhain. - Die Burg Otterburg bei Kaiserslautern wird in ein Zisterzienserkloster umgewandelt. - Graf Godebold von Henneberg stirbt. Er ist der Schwiegervater von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St). - Graf Poppo von Reichenbach und Schwiegersohn Volkin II von Schwalenberg stiften das Kloster Haina.

1143 Wetter: Ein starker Sturm richtet in Arnstadt grossen Schaden an. - König Konrad III von Staufen hält in Frankfurt einen Reichstag ab. - Der von Kloster Lorsch zurückgeschickte Abt von Kloster Bleidenstadt Baldemar von Bleidenstadt klagt die Wiedereinsetzung ein, wird daraufhin aber sogar suspendiert. Sein Nachfolger wird von ihm vergeblich der Simonie beschuldigt. - Die Zisterzienser werden ihrer leichenblassen und blutleeren Gesichter und ihres ungesunden Lebensstils wegen verspottet. Abt Bernhard von Clairvaux hält die kranken Mägen seiner Mitbrüder durch die auftreibenden Bohnengerichte für Gnadengeschenke Gottes, die den Blick des Menschen auf das Wesentliche lenken. - Die christliche Laienbewegung, die Katharer, wirbt in Köln und bildet eine Gegenkirche mit Bischöfen. - In Frankfurt Preungesheim ist Ritter xxx von Preungesheim im Besitz der ovalen 80 m langen Burg Bachberg (2022 Spielplatz Flutgraben).

1142 König Konrad III von Staufen überträgt die rheinische Pfalzgrafschaft an Graf Hermann von Stahleck, den Halbbruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen. - Das Zisterzienserkloster Mutterkloster Eberbach gründet das Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald, die Grablege der wittelsbacher Pfalzgrafen. - Hermann von Stahleck (St) (18) wird mündig, trierer Vogt und mit der Schwester von König Konrad III von Staufen verheiratet. - Der Abt von Kloster Cluny Petrus Venerabilis reist nach Spanien und gibt dort die Übersetzung des Koran ins Deutsche in Auftrag. - Auf dem Reichstag in Frankfurt erstattet König Konrad III von Staufen Heinrich dem Löwen nach der Übereinkunft eines Ehebündnisses das Herzogtum Sachsen zurück. - Die waldsassener Zisterzienser gründen in Böhmen ihr erstes Kloster, Kloster Sedletz und finden auf ihrem Weinberg große Mengen von Silber. - Der mainzer Burggraf Ludwig von Loon II ist am kaiserlichen Hof in Maastricht anwesend. - Der mit dem Dänenprinzen Sven im Schwertkampf gemeinsam unterrichtete und befreundete Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (20) erhält die Schwertleite. Dänenprinz Sven hält sich in Würzburg auf.

1141 König Konrad III von Staufen setzt die Wahl des Bruder von Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Philipp von Katzenelnbogen, zum Bischof von Osnabrück durch. - Die heilige Hildegard von Bingen hat ihre ersten Visionen. - Gottfried von Ziegenhain ist erster Graf des Geschlechts. - Die Herren von Merenberg sind die ältesten Vögte der Reichsstadt Wetzlar. - Die Heilige Elisabeth von Schönau kommt ins Kloster Schönau. - Der Abt des Klosters Bleidenstadt Baldemar erschleicht sich das höchste Amt von Kloster Lorsch wird aber sofort vom Kardinal wieder abgesetzt und suspendiert. - .Der überlebensgroße Christus aus purem Gold auf einem mit Goldplatten bedeckten Holzkreuz, das Benna-Kreuz im mainzer Dom wird vom mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken stückchenweise verramscht. Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken besticht Papst Innozenz II, indem er einen Fuß des Kreuzes nach Rom schickt. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken stirbt in Erfurt.

1140 Der in Bologna lebende Mönch Gratian ordnet die verschiedenen christlichen Rechtsvorschriften und begründet das kanonische Recht, das neue Interpretationsmöglichkeiten gab, wie z.B. um das altkirchliche Zinsverbot. - Die Grafen von Lauffen, wormser Lehnsmänner, verlegen ihre Residenz von Wiesenbach nach Burg Dilsberg. - In Frankfurt findet ein erster Reichstag statt, wobei mit dem Bau einer Königsburg Saalhof begonnen wird. - Der Abt von Kloster Bleidenstadt Baldemar von Bleidenstadt wird als Abt von Lorsch abgelehnt, des Handels mit Kirchenämtern bezichtigt, der Prozess gemacht und zurückgeschickt. - Graf Emicho von Leiningen (St) wird von König Konrad zum Oberfeldherrn des Kreuzfahrerheeres ernannt. - Nach der Schlacht bei Weinsberg wird Thiebert von Lindach als Thiebert von Weinsberg an der örtlichen Burg Weinsberg von König Konrad als Verwalter eingesetzt. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken erlaubt zwei Nonnen mit ihren Männern dem weltlichen Leben zu entsagen und ins Kloster Johannisberg zu gehen. - König Konrad III von Staufen stellt in Anwesenheit des mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken, des streitbaren päpstlichen Legat und trierer Erzbischof Albero von Montreuil, dem wormser Bischof Bucco, dem speyerer Bischof Siegfried, dem straßburger Bischof Gebhard, des schwäbischen Herzog Friedrich II von Staufen (der ältere Bruder von König Konrad III von Staufen), des sächsischen Herzog Albrecht, des lothringischen Herzog Gottfried von Löwen, des rheinischen Pfalzgraf Wilhelm von Ballenstedt, des Graf Emicho von Leiningen (St), des Wildgraf Konrad von Kyrburg (Chirberc) (St) mit seinem Bruder Raugraf Emicho von Baumburg und Neuenbaumburg (St) und Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (St) das Kloster St Johannisberg im Rheingau unter seinen Schutz.

1139 Das 2. Laterankonzil verbietet Wettschießen auf christliche Menschen durch sagittarii (Armbrustschützen) und ballistarii (Bogenschützen) als unritterlich und den Zölibat für Priester. In Doppelklöstern wird das gemeinsame Chorgebet von Nonnen, Kanonikern und Mönchen verboten. - Die Gründung des Templerorden wird durch Papst Innozenz II bestätigt. - Der kinderlose mit Jutta von Boyneburg (--) verheiratete Graf Ludwig III von Arnstein (St) (30) tritt als Mönch in sein eigenes mit Norbertiner-Mönchen aus Sachsen besetztes Pämonstratenserkloster Arnstein ein. Seine Frau lebt als Einsiedlerin in der Nähe. Sein Vermächtnis ist das Patronatsrecht über 72 Kirchen und die Vogtei über Boppard, Oberwesel, St Goar, Oberlahnstein und Niederlahnstein, Koblenz und den Einrichgau. - Der ehemalige bayerisch-sächsischen Welfen-Herzog Heinrich Heinrich der Stolze stirbt und hinterlässt seinen unmündigen Sohn Heinrich den Löwen (10). - Graf Ludwig von Württemberg (St) ist am Hofe von König Konrad III von Staufen. - Graf Berthold von Nürings stirbt ohne männliche Nachkommen.

1138 Wetter: Maximum der mittelalterlichen Warmzeit - König Konrad III von Staufen (St) erhebt Heinrich II von Katzenelnbogen (St) auf Grund naher politischer und verwandtschaftlicher Beziehung, den Halbbruder seines Schwagers Graf Hermann von Stahleck (St) und der diesem aus der hohenberger Erbschaft von Berthold von Hohenberg (St), mit der Stammburg Burg Hohenberg bei Karlsruhe Durlach, zugefallenen Grafschaft im Kraichgau in den Grafenstand. Der Titel des Earl of Arundel wird als ältester existierender Adelstitel von England dem normannischen Baron Sir William d'Aubigny, später Earl of Sussex, verliehen, der ein Wappen führt, das dem nassauer Wappen gleicht, aber mit den Farben gelber Löwe auf rotem Grund. - Staatsstreich der Staufer in Koblenz. Der streitbare trierer Erzbischof Albero von Montreuil lädt zur Königswahl in St Kastor nach Koblenz ein. Eine kleine Auswahl von Fürsten wählt Konrad III von Staufen noch vor der Fürstenversammlung, die vor vollendete Tatsachen gestellt wird zum ersten deutschen Stauferkönig. Konrad III von Staufen verspricht dem trierer Erzbischof Albero von Montreuil die trierer Reichsabtei St Maximin als Geschenk für seine List. - Verlierer der Königswahl ist der Schwiegersohn des verstorbenen König Lothar von Supplinburg (St) der bayerische Herzog Heinrich von Welfen, der Stolze (St), der bereits im Besitz der Reichsinsignien ist und der militärisch gegen Albrecht von Brandenburg gebunden ist. - Burg Leiningen ist fertiggestellt, Graf Emicho II von Leiningen (St) stirbt. - Marburg wird urkundlich erwähnt. - Auf dem Reichstag in Augsburg fordert König Konrad III von Staufen vom bayerisch-sächsischen Welfen-Herzog Heinrich der Stolz (St) die Herausgabe eines der beiden deutschen Herzogtümer, die dieser verweigert und deshalb auf dem Reichstag in Würzburg wegen Hochverrats verurteilt und geächtet wird. König Konrad III von Staufen entzieht ihm beide Herzogtümer und gibt sie Albrecht den Bären Sachsen und Bayern Markgraf Leopold IV von Österreich. - Der trierer Erzbischof Albero von Montreuil erobert die 11 37 von den Herren von Entersburg eroberte Burg Arras zurück. - Der kölner Erzbischof Arnold von Köln führt das Werk des verstorbenen trierer Erzbischof Hugo von Sponheim (St) fort. - In der Reichsreform werden die deutschen, burgundischen und italiensischen Reichskanzleien vereinigt und der Erzkanzlers auf einen Titel reduziert und der Reichskanzler gestärkt. Reichskanzler wird der kölner Erzbischof Arnold II von Wied (--). - Eine Gräfin von Sponheim (St), die Witwe von Graf Theoderich von Ahr stirbt. - Konrad III von Staufen lässt in Frankfurt den königlichen Wirtschaftshof an der Südwestecke der Domhügelsiedlung als Ersatz für die verfallene karolingische Pfalz zu einer Burg, den Saalhof bauen. - Adalbert II von Saarbrücken, der Bruder von Agnes von Saarbrücken, verheiratet mit Friedrich von Staufen wird neuer mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken.

1137 Der Neubau der Abteikirche von St Denis bei Paris ist der Beginn der Gotik. - Hugo von Sponheim (St) wird auf dem Italienzug von Kaiser Lothar III (St) zum kölner Erzbischof ernannt, wird verwundet und stirbt. - Das Haus Isenburg wird geteilt. - Das Erzstift Mainz erstreitet sich das Recht den Propst in St Georg in Limburg an der Lahn zu stellen. - Berthold von Hohenberg (St) stirbt im Kampf um die von Kaiser Lothar III von Süpplingenburg - freundlichen mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken belagerte stauferfreundliche Stadt Speyer, durch den welfenfreundlichen speyerer Bischof Graf Siegfried II von Wolfsölden. Die ausgehungerte stauferfreundliche Stadt Speyer öffnet die Tore der Stadt. - Der stauferfeindliche mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken stirbt. - Der Hessengaugraf Giso V stirbt beim Kampf mit Bogenschützen und Armbrustschützen von Kaiser Lothar III von Süpplingenburg um Palestrina, einem Räubernest für Rom-Pilger in Italien. Sein Erbe fällt an Ludwig II von Thüringen (St) (09). - Der französische König ordnet gegen illegitime Ritter drakonische Strafen an. - Graf Friedrich von Sayn (St) ist Gaugraf des Engersgaus. - Kaiser Lothar III stirbt.

1136 Die Zisterzienser unter Führung des Abtes Bernhard von Clairvaux übernehmen das Kloster Eberbach. - Hildegard von Bingen wird Äbtissin des Benediktinerinnenklosters auf dem Disibodenberg bei Bermersheim. - Kaiser Lothar III von Süpplingenburg muß einen Streit zwischen dem kölner Bannerträger Rupert von Laurenburg (St) und dem magdeburger Bannerträger, die mit Schwertern auf einander losgehen, weil sie den rechten Platz neben dem königlichen Bannerträger beanspruchen, auf seinem Romzug schlichten. - In Lahnstein wird die erste romanische Emporenkirche am Rhein erbaut. - Konrad der Staufer wächst in Alzey auf.

1135 Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) unterwirft sich nach nach der Niederlage in Ulm, dem wichtigsten Ort im Herzogtum Schwaben, in Mühlhausen militärisch und in Bamberg im Büßergewand König Lothar III von Süpplingenburg (St). - Friedrich II von Staufen von Schwaben (St) wirft sich ebenfalls Kaiser Lothar im Büßergewand zu Füßen. - Gegenkönig Konrad von Staufen (St) leistet den Treueeid, verspricht seine Unterstützung zum Italienzug und heiratet eine Welfin (St). - Der erste Wildgraf, Emicho VII (St) (32) Graf von Kyrburg, Schmidtburg und Burg Baumburg und ab 11 29 Graf von Flonheim stirbt - Falkenstein wird erstmals urkundlich erwähnt als Burg der Herren von Falkenstein. - Goswin von Höchstädt ist Lehensinhaber des Viertälergebietes Bacharach, Diebach, Steeg und Manubach. - Werner von Bolanden (St) läßt das Frauenkloster (bis 11 80) Rothenkirchen in Kirchheimbolanden erbauen. Werner von Bolanden (St) stirbt. - Hartrad II von Merenberg, verheiratet mit Irmgard von Gleiberg (St), ist Reichsvogt von Wetzlar. - Agnes von Arnstein (St), heiratet Graf Heinrich von Zutphen und Gueldern. - Adelheid von Lauffen, die Tochter von Graf Konrad von Lauffen und Giselhild von Arnstein (St) wird geboren.

1134 Kloster Himmerod wird als erstes Zisterzienserkloster in Deutschland gegründet. Es wird die Grablege der Familie von Sponheim. - Der Prämonstratenserordensgründer und heiliger magdeburger Erzbischof Norbert von Xanten stirbt in prächtiger Hofhaltung. - Im Zisterzienserkloster Eberbach verbietet die neue Bauordnung gemauerte Glockentürme. Durch eine Sturmflut erhält die flandrische Stadt Brügge direkten Zugang zum Meer. - Der Welfe Heinrich, der Stolze bekämpft Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) von Süden. - Der fuldaer Propst Konrad übernimmt das Amt des verstorbenen fuldaer Abtes Bertho von Schlitz. - Graf Otto von Rheineck und Hermann von Salm sind Brüder. - Eine mainzer Zeugenliste nennt mainzer Burggraf Arnold von Loon, Graf Emicho von Schmidtburg (St), sein Bruder Graf Gerlach von Veldenz (St), Graf Berthold von Nürings V (St) und dessen Bruder Graf Siegfried von Nürings (St), Graf Gerhard de Berebach und dessen Bruder Heinrich, Graf Embricho von Diez (St), Graf Gozmar von Reichenbach. - Kaiser Lothar III von Süpplingenburg (St) beginnt eine Offensive gegen die Staufer. - Der spätere Schwiegervater von Wildgraf Konrad (St) Graf Rainald von Bar und ehemaliger Graf von Verdun erhebt als Verwandter Anspruch und erobert Burg Bouillon von Gottfried von Bouillon.

1133 Die Grafen von Bernbach im vorderen Spessart sterben aus. Die Grafschaft Bernbach wird an die Herren von Hagenhausen (St), die Herren von Eppstein (St), die Herren von Kälberau und mainzer Burggraf Arnold von Loon-Rieneck vererbt. - Graf Emmerich von Diez (St) stirbt im Sumpf der Lahn vor der Burg Diez. - Papst Innozenz II krönt König Lothar III (St) zum Kaiser. - Kaiser Lothar III von Süpplingenburg (St) kehrt von Rom zurück und bekämpft Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) von Norden her. - Der fuldaer Propst Bertho von Schlitz übernimmt das Amt des verstorbenen fuldaer Abtes Udalrich von Kemnaten. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken bietet eine Zeugenreihe auf: der Archidiakone der Mainzer Kirche Dompropst Heinrich, Propst Adalbert von St Peter, Propst Gottschalk von St Maria (im Felde), (Dom)dekan Kuno, (Dom)kantor Hartmann, Propst Heinrich von Bingen, der Äbte Werner von St Alban, Werinbold von St Jakob, Folkard von Disibodenberg, Bernhelm von Sponheim, Gerhard von St Maximin in Trier, Herzog Konrad von Zähringen, der mainzer Burggraf Arnold von Loon (St), Graf Emicho von Schmidtburg (St), Graf Gerlach von Veldenz (St), Graf Berthold von Nürings und dessen Bruder Graf Siegfried von Nürings (St), Gerhard de Berebach und dessen Bruder Heinrich, Graf Embricho von Diez (St), Graf Gozmar von Reichenbach, der mainzer Ministerialen Vicedominus Embricho, Embricho von Bingen, Walpert, Dudo, Meingoz, Ernst, Otpracht, Ruthard; der fuldischen Ministerialen Regenhard von Salzungen, Berengot von Spahl, Bernhard von Erthal, Warmunt de Drouenbech, der hersfelder Ministerialen Widelo von Henschleben, Ludeger von Dorndorf, Dietrich von Allmenrod, Gerlach von Lauterbach, Bern, Willo, Walcon.

1132 Graf Berthold von Katzenelnbogen (St) ist regiernder Graf von Katzenelnbogen. - Wolfram von Wertheim taucht in einer mainzer Urkunde auf. - König Lothar III von Süpplingenburg (St) zieht nach Rom um sich krönen zu lassen. - Die Benediktinermönche werden aus Kloster Lorsch vertrieben. - Graf Ruprecht von Laurenburg (St) ist Vogt von Kloster Schönau im Taunus. - Der mainzer Erzbischof Adalbert II von Saarbrücken kauft den Zehnten von Frankfurt-Heddernheim. Heddernheim gelangt an das mainzer Domkapitel, die Heddernheim an die Herren von Praunheim verlehnen. - Miehlen wird erwähnt.

1131 Büdingen wird urkundlich erwähnt.

1130 Die Schwester von Heinrich II von Katzenelnbogen (St) xxx von Katzenelnbogen v heiratet Konrad von Bickenbach (St). Benediktinermönche gründen das katzenelnbogener Hauskloster Gronau. - Der Stammsitz der Herren von Bickenbach ist zunächst eine Turmhügelburg oder Weilerburg in Bickenbach. - Ruprecht von Laurenburg (St) und sein Bruder Arnold von Laurenburg stiften das Kloster Gronau. - In Rom werden an einem Tag zwei Päpste Innozenz II und Anaklet II gewählt. Der magedburger Erzbischof Norbert von Xanten holt König Lothar III von Süpplingenburg (St) auf seine Seite, dank diplomatischer Hilfe von Bernhard von Clairvaux von England und Frankreich unterstützen Papst Innozenz II. - Der an Epilepsie erkrankte kölner Domherr Bruno von Berg weist das Angebot des trierer Erzstuhls ab. - Durch die Ermordung des Ludowingers Heinrich Raspe (St) erbt sein Bruder der erste Landgraf von Thüringen Landgraf Ludwig von Thüringen (St) den Hessengau. - König Lothar III von Süpplingenburg (St) erobert Speyer von Friedrich II von Staufen von Schwaben zurück. - Heinrich II von Katzenelnbogen (St), Graf Berthold von Lindenfels und Graf Siegfried IV von Nürings (St) bezeugen wie der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) das Kloster des Hl Nikolaus auf dem Klosterberg im Rheingau vom mainzer Kloster St Alban unabhängig macht. - Der stauferfreundliche klosterlorscher Vogt Graf Berthold von Lindenfels unterliegt in einer Fehde mit dem welfenfreundlichen speyerer Bischof Siegfried von Wolfsölden.

1129 Werner von Bolanden (St) gründet sein Hauskloster Die Zelle (später Kloster Hane). - Edelherr Marquard von Solms (St) taucht auf. - Hartrad von Merenberg I, der Erbauer der Burg Merenberg, ist umgeben von Gebieten in denen die hohe Gerichtsbarkeit in den Händen der Grafen von Diez und die wormser Vogtei im Besitz von Laurenburg-Nassau liegt - Gräfin Clementia von Gleiberg (St) gründet das Augustiner-Chorherrenstift auf dem gießener Schiffenberg. - Der magedburger Erzbischof Norbert von Xanten engagiert sich erfolglos in der Missionierung östlich der Elbe und der Einflussnahme auf Polen. - Graf Mefried im Engersgau (St) gründet die Burg Wied und nennt sich nach ihr Graf Mefried von Wied. - Hartrad von Merenberg bezeichnet sich als Herr von Merenberg mit seiner Burg Merenberg. - In Limburg fordert der Propst des limburger St Georgsstifts beim mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) von seinen Hörigen in Brechen, Bergen und Netzbach ihre Pflichzahlungen ein. - Der kinderlose mit Jutta von Boyneburg verheiratete Graf Ludwig III von Arnstein (St) (20) reisst seine Burg Arnstein zum Teil ab, baut sie in ein Prämonstratenserkloster um und besetzt sie mit Norbertiner Mönchen, mit weißen Kutten, die er selbst aus Sachsen holt. Seine Frau lebt als Einsiedlerin in der Nähe.

1128 Der aus Schwaben stammende Werner von Bolanden (St) ist ein Günstling des mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St). Das Geschlecht macht sich als mainzer Kirchenministeriale verdient. - Die Kyrburg ist eine Stammburg der Wildgrafen. - Graf Emich von Leiningen (St) in einer Urkunde des mainzer Erzbischofs Adalbert von Saarbrücken (St). - Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) findet Unterstützung in Mailand und wird zum König von Italien gekrönt, allerdings ohne breite Unterstützung. - König Lothar III von Süpplingenburg verliert Speyer an Friedrich von Staufen. - Graf Berthold von Andechs verpflichtet seine Untertanen die von seinen Vorfahren von Pilgerreisen mitgebrachten Reliquien zu verehren. - In Bad Vilbel gibt es eine Burg von Ritter xxx von Vilbel (--), dessen Familie bis 15 40 hier lebt.

1127 Emich von Leiningen (St) wird Bischof von Würzburg. - Ritterturnier in Würzburg. - Kirchberg ist ein wichtiger Stützpunkt der Grafen von Sponheim. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) erwähnt Mönche einer Benediktinerpropstei, die Raubrittern die Michelsburg alias Remigiusburg abkaufen und niederreissen. - In Trier beginnt die Verehrung des Apostels Matthias. - König Lothar von Supplinburg belagert vergeblich die staufer Reichsburg Nürnberg. - Der Bruder von Konrad III von Staufen (St), Friedrich von Staufen (St) verliert ein Auge im Kampf. - Konrad III von Staufen (St) kehrt von der Pilgerreise nach Jerusalem zurück. Konrad III von Staufen (St) wird von den Franken und den Schwaben zum Gegenkönig von König Lothar III von Süpplingenburg auf der Reichsburg Nürnberg ausgerufen. - Der Reginbodone Timo von Prozelten (--) ist Vogt des Kollegiatsstifts Aschaffenburg.

1126 Berthold von Katzenelnbogen (St) wird geboren. - Burg Sonnenberg bei Wiesbaden wird erstmals erwähnt. - Rheingräfin Ludgardis (St) vermacht dem Kloster Bleidenstadt ihre Höfe in Eberbach, in Geisenheim und Assmanshausen u.a. mit allen Weinbergen. - Der sponheimer Abt Bernheim lässt in Kloster Sponheim einen Brunnen graben. - Der speyerer Bischof Arnold von Leiningen (St) stirbt. - Deutsche Fürsten beschließen in Goslar die über Konrad III von Staufen (St) und seinen Bruder Friedrich II von Staufen Schwaben (St) verhängte Reichsacht militärisch durchzusetzen und besetzen im Gefolge von König Lothar von Supplinburg deren rheinfränkische, elsässische und oberlothringische Gebiete. König Lothar von Supplinburg wagt es nicht Schwaben anzugreifen. Die Welfen, die es doch wagen, das staufische Kernland anzugreifen, scheitern. - Konrad III von Staufen (St) macht eine Pilgerreise nach Jerusalem.

1125 Wetter: Außergewöhnlich harter Winter und allgemeine Hungersnot. - Salier-Kaiser Heinrich V (44) hält sich vor seinem Tod 11 25 die letzten Jahre hauptsächlich an Rhein und Main auf. Mit dem gehassten Vatermörder Kaiser Heinrich V stirbt der kaiserliche Ast des rheinfränkischen Geschlechts. - Der Salier-Kaiser Heinrich V vererbt Konrad III von Staufen (St) sein rechtsrheinisches Hausgut und seinem Bruder Friedrich II von Staufen Schwaben (St), der König werden will, sein linksrheinischen Hausgut. Zum Hausgut besetzten die Brüder auch das Königsgut. - Tumulte in Mainz entstehen durch den Unmut von Schwabenherzog Friedrich von Staufen, der die Ordnung im Reich aufrecht erhält und sich schon als neuer König sieht, als der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) sich durch die Wahl Lothar von Supplinburg zum deutschen König die Staufer zum Gegner macht. Der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg wählt Lothar von Supplinburg. Der Welfe Heinrich IX, alias Heinrich der Schwarze (St) wechselt für das Versprechen die Reichsburg Nürnberg zu erhalten ebenfalls zu Lothar von Supplinburg. - Graf Meinhard von Sponheim (St) taucht an der Mosel auf. - Speyer wird als Metropolis Germaniae bezeichnet. - Konrad III von Staufen (St) und sein Bruder Friedrich II von Staufen Schwaben (St), huldigen dem neuen König Lothar von Supplinburg auf einem Hoftag in Regensburg, verweigern ihm aber den Lehnseid und weigern sich das Königsgut zurückzugeben. Der neue König Lothar von Supplinburg verhängt die Reichsacht über Konrad III von Staufen (St) und seinen Bruder Friedrich von Staufen. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) ist Vetter von Graf Robert von Laurenburg (St). - Der Mitgründer von Kloster Schönau Hildelin erbaut das Frauenkloster neben dem Männerkloster.

1124 Wetter: Am Jahresende bringt ein Wintereinbruch mit besonders tiefen Temperaturen und viel Schnee in Arnstadt viele Todesopfer und Schäden im Weinberg und in der Teichfischerei alias Olearius. - Heinrich II von Katzenelnbogen (St) heiratet Hildegard von Henneberg (St). Ihre Brüder sind der würzburger Burggraf Berthold von Henneberg, der würzburger Burggraf Poppo IV von Henneberg, der würzburger Bischof Gebhard von Henneberg, der speyerer Bischof Günther von Henneberg und der speyerer Bischof Otto von Henneberg. - Ruppert von Nassau (St) und Arnold von Nassau (St) erbauen die Burg Nassau auf der Anhöhe über einem Königshof. Ruppert von Nassau (St) wird Vogt der Herrschaft Weilburg. - Graf Udalrich von Eppstein und Idstein vermacht die beiden Herrschaften Idstein und Eppstein dem mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St). - Graf Meginhard von Nellenburg (St) und seine Ehefrau Mechthild beenden den Bau von Benediktinerkloster Sponheim. Der erste Abt wird Bernheim, ein sponheimer Vasall aus einer sponheimer Seitenlinie. Heinrich II von Katzenelnbogen (St) beurkundet die sponheimer Schenkungen. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen stirbt. - Konrad III von Staufen (St) macht aus Prestigegründen eine Pilgerfahrt nach Jersusalem. - Auf einem Reichstag in Bamberg wird ein Krieg gegen den sächsischen Herzog Lothars von Supplinburg beschlossen aber nicht geführt. - Der ehemalige kaiserliche Kanzler, der bamberger Bischof Otto unternimmt einen bewaffneten Christianisierungszug nach Pommern, tauft und zerstört heidnische Tempel und predigt gegen Vielweiberei, das Töten neugeborener Mädchen, Zauberei, Wahrsagerei und Götzendienst. Da es nach den Zerstörungen keine geweissagten Folgen gibt, übernimmt die Bevölkerung den neuen Glauben. - Der mainzer Stadtkämmerer Asmarus vererbt sein mainzer Haus Zum Michelshof seinem Vetter Obert.

1123 Graf Emicho VI vom Nahegau (St) stirbt. Seine Nachkommen nennen sich verwirrend Wildgrafen oder nach ihren Besitzungen. - Burg Lindenfels ist im Besitz von Kloster Lorsch und der Kurpfalz. - Kloster Sponheim wird vom wormser Bischof Buggo, (Burchard II.) der heiligen Jungfrau und dem heiligen Martinus von Tours geweiht. - Graf Gottfried von Reichenbach-Wegebach erweitert Burg Ziegenhain und nennt sich Graf Gottfried von Ziegenhain I. Sein Vater ist fuldaer Vogt in Ziegenhain. - Mit dem Tod von Dudo-Heinrich von Laurenburg (St) wird Arnold von Nassau (St) Graf von Laurenburg. - Die Witwe von Graf Giso IV im Oberlahngau Kunigunde von Bilstein heiratet Heinrich Raspe, den Schwager ihrer Tochter Hedwig von Gudensberg, der dadurch Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger wird. - Der fuldaer Abt Udalrich von Kemnaten erhält die Abtsweihe durch Calixt II in Rom. - Der Saargaugraf Friedrich nennt sich Graf Friedrich von Saarbrücken. - Konrad von Bickenbach taucht auf.

1122 Wetter: Kein Schneefall im kommenden Winter in ganz Deutschland - Burg Heppenheft wird erbaut. - Der Vogt des Siegerlandes Dudo Heinrich von Laurenburg (St) erhält die mainzer Herrschaft Idstein als nassauer Lehen. - Papst Calixt II und König Heinrich V einigen sich nach langem Investitur-Streit auf das Wormser Konkordat, in dem der König auf die Investitur mit Stab und Ring verzichtet und die freie kanonische Wahl der Bischöfe und Reichsäbte zusichert. Sie werden geistliche Reichsfürsten. Das ist das Ende des ottonisch-salischen Reichskirchensystems. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St) erweitert und befestigt die Siedlung Aschaffenburg zur mainzer Zweitresidenz. - Das Auerbacher Schloss wird von Diether IV von Katzenelnbogen (St) auf dem Auerberg (Urberg) erbaut. - Abt Burchard von St Jakob in Mainz erhält von Embricho von Heppenheft und seinen Brüdern die Pfarrkirche in Geinsheim (Groß-Gerau) und gibt sie an Ritter Volmar von Heppenheft zurück. - Graf Gottfried von Cappenberg übergibt seine Burg und sein Vermögen als Kloster Cappenberg als erstes Prämonstratenserstift von Norbert von Xanten im deutschsprachigen Raum als Buße für die Zerstörung des Dom von Münster unter Führung des sächsischen Herzogs Lothar von Supplinburg um der Reichsacht zu entgehen. - Graf Gottfried von Cappenberg stiftet die erste geistliche Niederlassung in der Wetterau das Prämonstratenserkloster Ilbenstadt als ein Männer- und ein Frauenkloster. - Der Sohn von Graf Mefried von Wied Arnold II von Wied (St) wird Propst von Limburg. - Burg Eppstein ist Reichsburg. - Graf Giso IV im Oberlahngau Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger (55) stirbt wodurch der Besitz nördlich von Marburg mit der Stiftsvogtei Wetter, ein Teil von Bilstein südlich von Marburg, die Vogei der Abtei Hersfeld, der hessische Besitz der Grafschaft Maden Gudensberg erbt der mit Erbtochter Hedwig von Gudensberg verheiratete Ludwig von Thüringen I. - Der Schwabenherzog Friedrich von Staufen bekommt seinen Sohn, Friedrich von Staufen Barbarossa (St). - Graf Gottfried von Cappenberg wird Taufpate von Friedrich von Staufen Barbarossa (St). - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saaabrücken (St) bestätigt die von Embricho von Heppenheft vollzogene Übertragung der Patronatsrechte der Pfarrkirche zu Geinsheim an das mainzer Kloster St Jakob. - Der fuldaer Abt Erlof von Bergholz stirbt und sein Nachfolger Udalrich von Kemnaten erhält gemäß dem Wormser Konkordat die Abtsregalien durch König Heinrich V und reist zu Papst Calixt II nach Rom. - Die Familie der papsttreuen kärntner Eppensteiner stirbt mit Heinrich III von Eppenstein aus. - In Aftholderbach wird ein nassauer Zisterzienserinnenkloster von Ruppert von Nassau (St) gegründet. - In Mainz zeugt ein Graf Dammo von Buchen bei Hanau.

1121 Wetter: Die Sonne wurde drey Tage hinter einander Blutroht gesehn, darauf ein harter Winter erfolget.... und viele Menschen samt Viehe verdorben seyn (Olearius). - In Würzburg ist von Baumeister Enzelin eine steinerne Brücke, die über den Main an der Stelle der Fähre führt, in Bau. - Graf Giso IV im Oberlahngau wird Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen verhängt den Kirchenbann über Wilhelm von Luxemburg (St). - Gottfried von Cappenberg brennt den Dom von Münster nieder. - Der würzburger Bischof Erlung stirbt an Lepra. - Der Vogt von Kloster Kaufungen und Vogt von Stift Weilburg, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner VI von Winterthur stirbt wie seine Erbtochter und verursacht durch seine mainzer Lehensnahme ab 11 15 von Mainz Komplikationen mit Hessen und dem Landgraf Ludwig von Thüringen I. Die Erbfolge tritt der mit Kunigunde von Bilstein verheiratete neue Oberlahngaugraf, Vogt von Kloster Hersfeld und Vogt des St Florinstift in Koblenz Giso IV an und wird Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger. - König Heinrich V zerstört die von Otto von Salm (St) neu eingerichtete Hauptstadt des Trechirgaues Treis um den rheinischen Pfalzgraf Gottfried von Calw zu unterstützen.

1120 Burg Waldeck über der Eder wird erwähnt. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen erwirbt die rechtsrheinische Burg Ehrenbreitstein. - Werner von Bolanden (St) gründet sein Augustinerchorherren-Hauskloster Hane. - Norbert von Xanten gründet den Prämonstratenserorden aus Priestern, die zusätzlich auch das Armuts-, Enthaltsamkeits- und Gehorsamsgelübde ablegen. - Die Bürger von Boppard gründen bei einer Marienkapelle das Kloster Marienberg (Mariabodenberg). - Herzog Friedrich II von Staufen heiratet die Welfentochter Judith. - Der Goldschmied und Emaillemaler Eilbertus von Köln beginnt mit einem Tragaltar aus dem Welfenschatz. - Agnes von Arnstein (St) wird geboren. - Das Weiße Schiff sinkt nach einem Alkoholgelage mit dem einzigen legitimen Sohn des englischen König Heinrich und einem unehelichen Sohn.

1119 Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) gewährt den mainzer Bürgern Befreiung von auswärtigen Steuern und Gerichtsbarkeit um den kaisertreuen Fürsten zu schaden. - Der Templerorden wird zum Schutz Jerusalems mit bewaffneten Ordensbrüdern gegründet. - Bernhard von Clairvauxs Onkel Andreas von Montbard ist Gründungsmitglied des Zisterzienserordens. - In China wird die Benutzung eines Magnetkompasses beschrieben. - Der bayerische Pfalzgraf Graf Otto von Scheyern V zieht von Burg Scheyern in die Burg Wittelsbach um. Burg Scheyern wird sein Benediktinerhauskloster und Grablege. - Der Propst von St Peter in Mainz Asmarus wird mainzer Stadtkämmerer und wohnt im Haus zum Michelshof. Der Michelshof, in der heiligen Grabgasse, dem heiligen Grab gegenüber, eines der ältesten Häuser der Stadt Mainz, wird später mit gotischen Türmchen und Schießscharten befestigt.

1118 Das nordspanische Königreich Argonien erobert die muslemischen Vorposten Saragossa von den Muslimen zurück und macht es zu seiner neuen Hauptstadt. - Burg Hattenheim wird erbaut. - Der Reformorden der Zisterzienser wird im französischen Kloster Citeaux gegründet und nach ihm benannt. Zisterziensermönche verzichten auf Kosten der Bauern zu leben und erwirtschaften ihren Lebensunterhalt durch eigene körperliche Arbeit. - Kaiser Heinrich V wird vom Papst gebannt. - Der kaiserliche Heerführer Graf Hoier von Mansfeld fällt in der Schlacht an der Wipper. - Kaiser Heinrich V soll in Würzburg vor Gericht. - Auf der Synode in Fritzlar verteidigt sich Norbert von Xanten erfolgreich gegen den Vorwurf der Ketzerei. - Graf Stefan von Sponheim (St) stirbt und sein Sohn Meginhard von Sponheim (St) beginnt mit der Fertigstellung von Kloster Sponheim zusammen mit seinem Bruder Rudolf (St) und dessen Frau Reggat. Die Kirche wird ausgemalt und unter dem Turm werden steinerne Apostelreliefs und Prophetenreliefs angebracht. - Ernst ist mainzer Schultheiß.

1117 Graf Gozmar II von Reichenbach später Ziegenhain ist bis 11 39 Hochvogt von Fulda. - Die Burgen Wolkenburg und Drachenfels werden vom kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg gegen Salier-Kaiser Heinrich V erbaut. - Rembold von Isenburg stiftet schaffhausener Benediktinermönchen einen Hof zur Gründung von Kloster Rommersdorf. - Mit dem Segen von Einrichgaugraf Ludwig III von Arnstein (St) (08) gründet der Vogt des Siegerlandes Dudo-Heinrich von Laurenburg (St) Kloster Lipporn. - Burg Lipporn wird letztmalig erwähnt. - Graf Emich von Leiningen (St) stirbt bei einem Gefecht vor Mainz. - Dudo-Heinrich von Laurenburg (St) ist Vogt im Siegerland. - Der augsburger Sattler Wolfhard von Augsburg lässt sich bis zu seinem Tod in eine Klosterzelle einschließen. - Graf Siegfried von Nürings II im Niddagau stirbt. - Der kaisertreue Herzog Friedrich von Schwaben belagert Mainz.

1116 Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) zerstört die Reichsburg Stromberg im Streit mit Salier-Kaiser Heinrich V. - Werner von Bolanden (St) erscheint im Gefolge von Herzog Friedrich II von Staufen in Mainz. - Friedrich von Staufen Schwaben (St) und sein Bruder, der neue Herzog von Franken, Konrad III von Staufen (St) werden Reichsverweser, Stellvertreter des Kaisers während der Salier Kaiser Heinrich V in Italien ist, und nutzen die Gelegenheit um sich Gebiete von Köln bis Worms anzueignen. - Eine namentlich unbekannte Tochter des Vogt von Kloster Kaufungen, Graf von Maden Gudensberg und Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner III von Winterthur heiratet Adalbert von Kislau, stirbt aber kinderlos vor ihrem Vater. Kislau ist eine Wasserburg bei Karlsruhe, die den Kraichgau schützen soll. - In Geisenheim wird eines der ersten, der mehr als 10 mainzer Klöster, Kloster Johannisberg, gegründet. - Das augustiner Chorherrenstift Eberbach später Kloster Eberbach wird vom mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) gegründet.

1115 Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) wird von den mainzer Bürgern unter Führung von mainzer Burggraf Arnold von Loon in einem Bürgeraufstand befreit. Der befreite Erzbischof exkommuniziert Kaiser Heinrich V. - Der mainzer Burggraf Arnulf von Loos alias Arnulf von Loon heiratet die Erbtochter Gräfin Agnes von Rieneck. - Der Vogt von Kloster Kaufungen und Vogt von Stift Weilburg, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf, Oberlahngaugraf und Hessengaugraf Werner VI von Winterthur wechselt zum papsttreuen mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) über und verursacht dadurch Streitigkeiten mit dem kaisertreuen Graf Ludwig von Thüringen, der Springer (St), dessen Sohn Ludwig von Thüringen seit 11 10 mit der Erbtochter Hedwig von Gudensberg von Werner VI von Winterthur. - Graf Giso IV im Oberlahngau beginnt als offener Affront gegen Salier-Kaiser Heinrich V mit dem Empfang aller Reichslehen in Oberhessen und Niederhessen vom mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St).

1114 Siegfrieds Bündnispartner, der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg besiegt das Heer von Salier-Kaiser Heinrich V bei Andernach. In der Auseinandersetzung der beiden Erzbistümer Köln und Trier wird der alte andernacher Königshof vernichtet. - Graf Giso IV im Oberlahngau kämpft letztmalig für Salier-Kaiser Heinrich V. Graf Giso IV im Oberlahngau bekämpft den kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg, ein Anhänger des mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St) und verwüstet Kloster Grafschaft.

1113 Die Abscheu über die Gefangennahme des Papstes und der Kardinäle macht den Kanoniker und Hofkaplan des Kaisers, den heiligen Norbert von Xanten zum Eremiten. - Die Grafen von Veldenz spalten sich von den Raugrafen ab. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St) gibt die Madenburg an Speyer und den Salier-Kaiser Heinrich V zurück. - Salier-Kaiser Heinrich V zieht von Pfalzgraf Friedrich beanspruchtes Erbland als erledigtes Lehen ein. Pfalzgraf Siegfried von Ballenstedt (St) greift Salier-Kaiser Heinrich V in der Schlacht von Warenstädt an und stirbt. Die Bündnispartner werden einzeln unterworfen. - Die pfalzgräfliche Burg Laach wird abgerissen. - Der askanier Pfalzgraf bei Rhein Siegfried von Ballenstedt (St) wird von Saliertreuen überfallen und stirbt nach dem Mordversuch. - Salier-Kaiser Heinrich V gibt dem trierer Kloster St Maximin von Emicho und seinem Sohn Gerlach zu Unrecht besessene Güter zurück. - Graf Adalbert (aus dem Haus von Graf Hugo im Einrichgau) widersetzt sich dem Verkauf der Grafschaft Bessunge an das Hochstift Würzburg.

1112 Graf Gerlach von Veldenz (St) trennt sich von seinem Bruder Wildgraf Emicho (St). - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St), der beginnt Burgen um Mainz herum zu bauen und zu kaufen, wechselt, da er erkennt wie rücksichtlos der Salier-König Heinrich V seine Macht erweitert, die Seiten und wird von Salier-König Heinrich V auf der Reichsburg Trifels bis 11 15 gefangen genommen. - Der mainzer Erzbischof Adalbert von Saabrücken (St) erobert die Madenburg. - Erster gesicherter Nachweis der Grafen Heinrich von Sayn (St) und Eberhard von Sayn (St). - Die eigenwillige Grafentochter Jutta von Sponheim (St) (20) zieht als Leiterin zusammen mit Hildegard von Bingen (14) von Burg Sponheim in das Männerkloster Disibodenberg ein, wo sie einen eigenen Frauenkonvent bilden. - Pfalzgraf Siegfried von Ballenstedt (St) kommt von Jerusalem zurück. - Der korrupte laoner Bischof Gaudry will die Bürger durch illegale Steuern erpressen und wird beim Laoner Bürgeraufstand nachdem er sich vergeblich in einem Faß versteckt, mit einem Axthieb auf den Kopf getötet. Der Bischofsring wird dem Toten mitsamt dem Finger abgeschnitten. Der tote Bischof wird ohne religöse Zeremonie vor den Toren von Laon begraben. - Graf Gerhard von Sponheim (St) heiratet Aleydis von Ham, die Tochter des Vogtes von Kloster Prüm Graf Berthold von Ham im Bidgau. - Einrichgaugraf Ludwig II von Arnstein (St) stirbt und hinterlässt Ludwig III von Arnstein (St) (03). Burg Arnstein verkommt und wird eine grausige Stätte, eine Wildnis, bequem zum Rauben, ein Stein aller Laster und Schande, ein Diebshaus, aus- und einzureiten und zu berauben alles Fremde auf Strass, Fluss und Fuhre. Die Burg ist eine Wohnung der Ritter Pharaonis und der Graf war schuldig vor Gott, dass er solchen Jammer geschehen liess, und erlaubte, die Armen so zu verdrucken. - Graf Adalbert ist Trechirgaugraf.

1111 Der deutsche Salier-König Heinrich V lässt den Papst mit Zustimmung des neuen mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) gefangennehmen und lässt ihn nur unter dem Zwang, Heinrich die Investitur und die Kaiserkrönung zu garantieren, wieder frei. - Salier-König Heinrich V sucht sich die Ministerialen als Verbündete. - Der oberelsässer Landvogt Otto II von Habsburg (St) wird ermordet. - Salier-König Heinrich V schränkt die Macht und Rechte des mainzer Burggraf Arnulf von Loos ein.

1110 Burg Altleiningen ist fertiggestellt und soll soviele Fenster haben wie das Jahr Tage. - Reformer aus dem Kloster Hirsau kommen nach Kloster Lorsch und vertreiben die alten Mönche mit neuen Regeln und plündern den Weinkeller und den Getreidevorrat. Der deutsche König Heinrich V interveniert, die übereifrigen Erneuerer fliehen bei der Rückkehr der Mönche, aber mit dem Inhalt der Schatzkammer, der Bibliothek und den Reliquien. - Der Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) tritt als Mönch in das von ihm gestiftete Kloster Gottesau im Ufgau ein. - Der Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) urkundet gemeinsam mit Heinrich II von Katzenelnbogen (St). - Der Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) ist mit Luitgard aus der Familie der Reginbodonen verheiratet. Luitgard aus der Familie der Reginbodonen ist die Schwester von Diemar von Selbold Gelnhausen, dem Gründer von Kloster Selbold. - Die Tochter Hedwig von Gudensberg (St) von Graf Giso IV im Oberlahngau Graf von Gudensberg und Reichsbannerträger (40) Vogt u.a. von koblenzer Stift St Florin und Abtei Hersfeld heiratet den zukünftigen ersten Landgrafen von Thüringen Landgraf Ludwig von Thüringen. - Die Grablege der Kraichgaugrafen Zeizolf und Wolfram die Kirche in Sinsheim wird von Bischof Johannes von Speyer in ein Kloster umgewandelt.

1109 Fritzlar erbaut erstes Rathaus Deutschlands. - Der mainzer Erzbischof Ruthard von Winkel, alias Ruthard von Lorch stirbt. Sein Bruder ist Embricho von Winkel (--). - Ludwig III von Arnstein (St) wird geboren.

1108 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Graf Stefan von Sponheim (St) lässt eine Frauenklause auf dem Klostergelände Disibodenberg errichten. - Der Burggraben der Wasserburg der Herren von Hagenhausen alias Hainhausen wird von der Rodau gespeist. - Der Bruder von Luitgard aus der Familie der Reginbodonen, verheiratet mit dem Graf im Pfinzgau Berthold von Hohenberg und Lindenfels (St) Diemar von Selbold Gelnhausen gründet das Kloster Selbold. - Graf Berthold von Nürings Stromburg bezeichnet sich als nüringer Comes de Rödelheim alias Graf Berthold von Rödelheims. 

1107 Die Herren von Hagenhausen (Hainhausen) (St) und späteren Eppsteiner tauchen als Besitzer einer Wasserburg an der Rodau auf. - Die Satansmünze, der böhmischen Pfennig des Herzogs Wladislaus mit dem Kopf Satans und der Umschrift Satanus wird wegen unerklärlicher Naturerscheinungen geprägt. - Graf Ludwig II von Arnstein (St), verheiratet mit Udelhild von Odenkirchen, ist Vogt von Oberwesel, St Goar, Boppard, Lahnstein und Koblenz und hat sieben Schwestern: Die älteste ist mit einem Edelmann aus Ungarn verheiratet, die zweitälteste (2.) mit einem Graf von Luxemburg, (3.) Gertrudis (Gemma, Hemma) mit dem Pfalzgrafen Hugo II von Tübingen (+11 20), (4.) Anastasia mit Dudo von Laurenburg (St), (5).Giselhild (St) mit Graf Konrad von Lauffen (St), (6.) die sechste Tochter mit Reimbold von Isenburg (St), der später auch die Einrichgaugrafenwürde erhalten wird und Agnes die (7.) mit einem Graf von Zytphen. - Dill ist ein wichtiger Stützpunkt der Grafen von Sponheim. - Nahegaugraf Emicho (St) nennt zusätzlich zu Graf von Flonheim Graf von Schmidtburg. - Arnold von Loon ist mainzer Burggraf. - In einer Urkunde tauchen auf: Ludwigt von Arnstein Dietrich von Are, Adalbert von Dill und Emicho von Schmidtburg (St). - Adalbert von Saabrücken (St), der neue Kanzler von Salier-König Heinrich V, verhilft seinem Bruder, dem klosterlorscher Mönch Bruno von Saarbrücken (St) neuer Bischof von Speyer zu werden.

1106 Reichstag in Mainz. Salier-Mit-König Heinrich V wird zum König gewählt und erhält die erpressten Reichsinsignien vom mainzer Erzbischof Ruthard. - Ein Mönch aus dem Kloster Siegburg verursacht im Kloster St Trond einen Streit um die Kleidungsangleichung an Kloster Cluny, der für den Mönch nach einem Messerangriff in Ketten im klösterlichen Kerker auf den Reformer Prior Rudolf mit Rauswurf endet. - Die Witwe Adelheid von Lauffen heiratet Adolf von Berg I. Adelheid von Lauffen, ist eine Großnichte der Kaiserin Gisela, Gemahlin von Salier-Gründer König Konrad II. - Der österreicher Markgraf Leopold von Babenberg heiratet die Schwester von Salier-König Heinrich V, Prinzessin Agnes von Waiblingen und wechselt dafür in der Entscheidungsschlacht von Salier-Kaiser Heinrich IV zu seinem Sohn Salier-Mit-König Heinrich V die Seiten. - Der Normanne und ehemalige englische Kanzler und laoner Bischof Gaudry hält einen Schwarzen als Sklaven, der illegale Aufträge ausführt und beim Streit über seinen Herrn einen kritischen Bürger tötet und einem zweiten die Augen herausreisst. - Gerhard aus der Familie der Reginbodonen ist mainzer Burggraf und Hochvogt von Kloser Fulda. - In Mainz gibt es den Stadtkämmerer Propst Godebold und den Hofkämmerer Propst Konrad. - Der Enkel des regensburger Domvogtes, der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenberg wechselt auf die Seite von Salier-Mit-König Heinrich V was zu einem Konflikt mit Rom führt.

1105 Salier-Kaiser Heinrich IV trifft sich in Koblenz mit seinem vorgeblich reuigen Sohn Salier-Mit-König Heinrich V, der seinen Vater in Burg Böckelheim einkerkern lässt und durch den speyerer Bischof Gebhard zur Herausgabe der Reichsinsignien und zur Abdankung zwingt. Kaiser Heinrich IV wird auf dem Reichstag in Ingelheim abgesetzt. Die lombardischen Steinmetze, die für Kaiser Heinrich IV die Ostgruppe des mainzer Doms bauen, werden gezwungen ihre Arbeiten aufzugeben. - Erste Erwähnung der kaisertreuen Burg Nürnberg bei ihrer Zerstörung durch den Mit-König Heinrich V. - Marktschifffahrt zwischen Mainz und Frankfurt. - Die herzöglich-lothringische Burg Böckelheim wird an Graf Stefan von Sponheim (St) verlehnt. - Konrad III von Staufen (St) erwirbt Gebiete in Franken und sein Bruder Friedrich von Staufen am Mittelrhein und im Elsass um dort Burgen anzulegen.

1104 In Venedig wird das Arsenal, die größte Werft des Mittelalters auf zwei sumpfigen Inseln errichtet. - Die Grafentochter Jutta von Sponheim (St) (12) erkrankt schwer. Die Genesung wird als Wunderheilung interpretiert, das Leben der Grafentochter Gott geweiht und alle Heiratsanträge abgelehnt. - Graf Sigihard von Burghausen aus dem Haus der Aribonen fürchtet sich vor den vom Kaiser geförderten Ministerialen mit denen er in Fehde ist und entlässt dennoch seine bewaffnete Begleitung auf der Reichsversammlung in Regensburg, auf der Salier-Kaiser Heinrich IV (St) (54) und sein Sohn Salier-König Heinrich V anwesend sind, um einen Streit zwischen dem Domkapitel und dem augsburger Bischof Hermann zu schlichten und Klostervögten ihre Macht beschnitten werden soll. Die kaiserlichen Ministerialen inszenieren zusammen mit regensburger Bürgern einen Tumult und belagern Graf Sigihard von Burghausen in seiner Herberge, brechen die Tür auf und enthaupten ihn. Salier-Kaiser Heinrich IV (St) (54) flüchtet ohnmächtig nach Mainz und sein Salier-König Heinrich V kann oder will nicht helfen, weshalb man ihm Mitwisserschaft und sogar Beteiligung am Mordkomplott unterstellt. - Salier-Kaiser Heinrich IV und sein Sohn Salier-Mit-König Heinrich V überwintern in der Pfalz Fritzlar. Salier-Mit-König Heinrich V verlässt heimlich die Pfalz Fritzlar und verbündet sich mit deutschem Hochadel gegen seinen Vater Salier-Kaiser Heinrich IV.

1103 Hoftag oder Reichstag in Mainz. - Die Isenburg wird erstmals urkundlich im Besitz der Brüder Reinbold von Isenburg (St) und Gerlach III von Isenburg (St) erwähnt. - Emicho VII wird erster Wildgraf Emicho. Er ist Graf von Kyrburg, Schmidtburg und Baumberg und ab 11 29 Graf von Flonheim. - Erstmalige Erwähnung von Graf Berthold III von Nürings (St), kaiserlicher Gaugraf des Niddagaus, angeblich Zweig des salischen Königs-Geschlechts. Sein Bruder ist Graf Siegfried II von Nürings (St) im Niddagau. - Salier-Kaiser Heinrich IV sucht Zuflucht vor seinem von Papst Gregor VII angestachelten Sohn Mitkönig Heinrich V in der Feste Hammerstein. - Bruno von Lauffen ist Erzbischof von Trier, Diplomat und Berater von Salier-Kaiser Heinrich IV. - Der trierer Erzbischof Bruno von Lauffen weiht die Stiftskirche in Münstermaifeld und lässt Befestigungsanlagen errichten um die territoriale Ausdehnungsbestrebungen des kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg zu behindern. - Burg Gleiberg wird von Salier-Mit-König Heinrich V zerstört. - Graf Bezelin ist Trechirgaugraf und Maienfeldgaugraf. - Graf Berthold III von Nürings (St) ist Stiftsvogt von Kloster Ravengiersburg.

1102 Die Burg Katzenelnbogen ist namensgebend für das Geschlecht. Heinrich von Katzenelnbogen und seine Frau Liutgard besitzen im Auelgau (Siegburg) 4 Mansen und Weinberge. - Herzog von Schwaben Friedrich von Staufen gründet sein Hauskloster Lorch, die Grablege der Staufer.

1101 Graf Stefan von Sponheim (St) gründet das Mönchskloster Sponheim. - Salier-Kaisersohn Heinrich V erhält seine Schwertleite in Lüttich. - Der bayerische Herzog Welf IV (St) stirbt bei der Rückfahrt vom Kreuzzug von 11 01.

1100 Im Wildbann Dreieich sind erste Rodungen vorgenommen worden. - Die Erfindung des Achterruders und beweglicher Segel ermöglicht den Verzicht auf Ruderer. - Kloster Lorch wird Hauskloster der Staufer. - Burg Altleiningen wird von Graf Emich II von Leiningen (St) erbaut. - Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid (St) stirbt auf einer Pilgerreise nach Rom.

1099 Wetter: Sturmflut in den Niederlanden mit mehr als 100.000 Toten. - In Frankfurt erstreckt sich die Stadtmauer vom Garküchenplatz über die Braubachstrasse  bis zum Römerberg. - Jerusalem fällt nach sechswöchiger Belagerung durch das Heer der Kreuzritter unter Gottfried von Bouillon. Gottfried von Bouillon wird erster Herrscher des neugegründeten Königreichs Jersualem. - Der heilige Hermann III von Hochstadten krönt den jüngeren Salier-Königssohn Heinrich V (13) in Aachen, stirbt und wird im Kloster Siegburg beigesetzt. Er war Kanzler des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation und kölner Erzbischof. - Der Malteserorden wird als Johanniterorden in Jerusalem gegründet. - Eine mehrjährige Notperiode in Elsaß, Schwaben und Franken etc. beginnt. - Die in Limburg lebende Witwe Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid von Orlamünd (St) schenkt der Kirche Güter in Meudt und Isenburg. - Graf Adalbert von Calw stirbt in seinem von ihm neu gegründeten größten deutschsprachigen Kloster Hirsau als einfacher Mönch. - Der mainzer Erzbischof Willigis erlässt den mainzer Webern das Heimburgeramt und das Schenkenamt und fordert sie auf die Eingangstür zu schmücken.

1098 Wetter: Totale Sonnenfinsternis. - Der Zisterzienserorden wird gegründet. Zisterziensermönche beginnen zu arbeiten um ihren Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften und tragen aus Protest weiße Kleidung. - Hildegard von Bingen wird geboren. - Der mainzer Erzbischof Ruthard flieht vor Kaiser Heinrich IV nach Thüringen, wo die Adelsopposition stark ist und schließt sich Papst Urban II. - Salier-Mitkönig Konrad (24) wird von seinem Vater Salier-Kaiser Heinrich IV abgesetzt. - Nahegaugraf Emicho (St) legt den Titel Nahegaugraf ab und nennt sich Graf von Flonheim.

1097 Der Salier-Kaiser Heinrich IV (47) beendet seinen Italienfeldzug. - Das Kreuzfahrerheer komplettiert sich in Konstantinopel und wird vom byzantinischen Kaiser in Nikäa hintergangen und von den Seldschuken in der Schlacht von Doryläum überfallen, können aber mit schweren Verlusten siegen.

1096 Burg Katzenelnbogen ist vollendet. - 1.Kreuzzug beginnt mit verschienen Heeresteilen unter Führung des englischen Königssohn Robert von der Normandie, seines Onkels Robert von Flandern, Gottfried von Bouillon, Bohemund von Tarent, Raimund von Toulouse, Balduin von Boulogne und Hugo von Vermandois, die Richtung Kontstantinopel ziehen. - Unter der Führung von Graf Emicho von Leiningen mit Hilfe von Graf Hermann von Salm, Clarebold von Vendeuil und Thomas und belagern und stürmen 12.000 Kreuzfahrer die geistige Metropole der Juden, die Stadt Mainz. Um nicht in die Hände der Christen zu fallen flüchten sie in den Großen Saal am Hof des mainzer Erzbischof Ruthard, wohin sie sich und ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen suchen und als die Türen aufgebrochen werden und selbst Frauen und Kinder ermordet werden nehmen sich 1.014 das Leben. Der mörderische Zug gegen die Juden startet in Speyer, wo der speyerer Bischof Graf Johannes im Kraichgau, der Neffe des kölner Erzbischofs Hermann III von Hochstaden bis auf 12 noch schützt, und führt über Worms, Mainz, Köln, wo alle 200 Juden ermordet und beraubt werden nach Trier. Überlebende Juden werden zu Zwangstaufen gezwungen. Der mainzer Erzbischof Ruthard weigert sich die zwangsgetaufen Juden zu ihrem alten Glauben zurückkehren zu lassen und verliert die Gunst von Kaiser Heinrich IV. Die Kreuzzügler unter Führung von Graf Emicho von Leiningen (St) beginnen in Ungarn wegen Geldmangels wahllos zu plündern und werden von der Bevölkerung erfolgreich bekämpft, wehalb sich das Heer auflöst. Graf Emicho von Leiningen kehrt nach Mainz zurück und wird dort wegen seines nicht erfüllten Gelübdes nach Jerusalem zu ziehen verachtet. - Die Kreuzfahrer tragen auf der rechten Schulter fixierte rote Kreuze, die ihre Kreuzfahrerrechte symbolisieren. - Graf Gerhard von Sponheim Vianden urkundet. Er ist Stammvater der Grafen von Vianden. - Gottfried von Bouillon zieht mit 20.000 Mann von Niederlothringen den Rhein und die Donau entlang auf den Balkan. - Der Graf von Sponheim und Kraichgaugraf Engelbert von Sponheim wird neuer Herzog von Kärnten. - Die Kreuzfahrer aus Mitteleuropa lernen Zuckerrohr kennen und eignen sich die Methoden der Zuckergewinnung an.

1095 Wetter: Meteorschauer, Polarlichter, eine Mondfinsternis, ein Komet und Vergiftungsepidemie durch Mutterkorn werden als himmlische Zeichen, für dass Ende der Welt und für den Aufruf zu einem Kreuzzug interpretiert. - Durch Mehrfachbesetzungen bekämpfen sich der Salier-Kaiser Heinrich IV-feinliche Papst Urban II und der kaiserfreundliche Gegen-Papst Clemens III. - Massaker an Juden in Rouen. - Die wohlhabenden rheinischen Juden werden vor dem Volkskreuzzug mit ihrem Anführer Peter von Amiens gewarnt und wiegen sich in vermeintlicher Sicherheit. - Bischof Bonizo von Sutri, der die Tugenden im christlichen Ritter fordert, stirbt. - Papst Urban II exkommuniziert den französischen Kapetinger-König Philipp für die Verstoßung seiner Ehefrau. - Der niederlothringische Herzog Gottfried von Bouillon verkauft seinen gesamten Besitz und schließt sich den Kreuzzüglern an. - Einrichgaugraf Graf Ludwig von Arnstein stirbt. Er hat eine illegitime Tochter, die Hartrad von Merenberg heiraten wird. - Der erste Pfalzgraf bei Rhein Heinrich von Luxemburg von Laach stirbt.

1094 Der Sohn Diethers I, der Sohn von Heinrich (St) und Luitgard von Heimbach, beginnt als Vogt von Kloster Bleidenstadt den Bau der Burg Katzenelnbogen als Sicherungsburg der alten nordsüdlichen Handelsstrasse Mainz~Walluf~Kemel~Laufenselden~Katzenelnbogen~Diez~Limburg. Weil das untere Lahntal wegen seiner steilen Täler und vielen Mäander unpassierbar ist, verläuft dort auch die alte südliche Untertalumgehungsstrasse Hessenstrasse Limburg~St Goar, die Heinrich (St) später von Katzenelnbogen unter seine Kontrolle bringen will und damit auch nicht weit westlich entfernte alte kerzengerade Haupthandelstraße Mainz~Walluf~Kemel~Koblenz später Bäderstrasse, die das unpassierbare rechte Rheinufer zwischen Rüdesheim und St Goarshausen durch den Taunus umgeht. - Die Stammmutter der Staufer stirbt in Selestat an der Pest. - Der Graf im Pfinzgau und Vogt von Kloster Lorsch Graf Berthold von Hohenberg und Lindenfels der Ältere stiftet Kloster Gottesau. - Der Dogenpalast in Venedig wird fertiggestellt und die nach der Feuersbrunst von 09 76 vermissten Gebeine des Heiligen Markus werden durch ein Wunder wieder gefunden. - Papst Urban II exkommuniziert den Salier-Kaiser Heinrich IV. - Die französische Königin Bertha von Holland, stirbt verbannt in der Festung Montreuil bei Calais. - Praxedis flieht vor ihrem Ehemann Salier-Kaiser Heinrich IV zu Gregor VII, beichtet und beschuldigt Salier-Kaiser Heinrich IV, dass er sie vergewaltigen lies. - Der Abt von St Panthaleon in Köln Hermann von Zutphen stiftet die Apostelkapelle.

1093 Salier-Kaiser Heinrich IV (43) unterstellt seiner Ehefrau Praxedis (23) ein Verhältnis mit seinem Sohn Mitkönig Konrad (19). Salier-Mitkönig Konrad (19) bricht mit seinem Vater und wechselt in das Lager von Papst Papst Urban II und wird in Mailand zum König von Italien gekrönt. - Dedo von Ziegenberg urkundet. - Salier-Kaiser Heinrich IV (43) wird beim Versuch die Alpen zu überschreiten in Oberitalien vom bayerischen Herzog Welf IV (St) und von Berthold von Zähringen eingeschlossen, zwar durch Venedig und Aquileia unterstützt, aber gezwungen bis 10 96 dort untätig auszuharren.

1092 Wetter: In Frankfurt zerstört ein Hochwasser Teile der hölzernen Alten Brücke über den Main. - Gräfin Gertrud von Beilstein ist mit Eberhard von Hagen aus Dreieich verheiratet, der sich von Hagen und Arnsburg nennt und auf Burg Arnsburg residiert. - Der Salier-Kaiser Heinrich IV (42) wird bei Canossa militärisch geschlagen. - Der französische Kapetinger-König Philipp verliebt sich in die verheiratete Gräfin Bertrada von Anjou, geborene Montfort,verstößt seine Ehefrau Bertha von Holland, weil sie angeblich zu dick geworden ist und verbannt sie in die Festung Montreuil bei Calais.

1091 Wetter: Ein grosser breiter Zug von seltsamen Würmerchen verdeckt die Sonne (Olearius). - Nahegaugraf Emicho (St) legt den Titel Nahegaugraf ab. - Der weltliche Embricho ist mainzer Stadtkämmerer.

1090 Burg Laurenburg wird gebaut. - Die italienische Ärztin Trotula aus der Schule von Salerno arbeitet an ihrem gleichnamigen umfangreichen Werk Passionibus Mulierum Curandorum über Gynäkologie und Frauenleiden. - Kloster Lorsch brennt. - Germersheim wird urkundlich erwähnt. - Graf Hugo von Tübingen heiratet eine Tochter von Graf Arnold von Arnstein im Einrichgau (St). - 3 Wettermacherinnen werden in Freising auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

1089 Diether der Ältere später von Katzenelnbogen (St) wird er als Vogt von Kloster Prüm über St Goar als Inhaber einer arnsteiner Untervogtei zuerst erwähnt. - In Mainz wird der Bruder von Rheingräfin Demudis Ruthard (St) neuer mainzer Erzbischof bis 11 09. Sein Bruder ist der Graf im Rheingau Embricho II von Geisenheim.

1088 Schloss Johannisberg bei Geisenheim wird erbaut. - Gründung der Universität in Bologna. - Baubeginn der größten Kirche der Christenheit in Rom. - Der Sohn von Dudo von Lorch, alias Dudo von Winkel wird der neue mainzer Erzbischof Ruthard von Winkel.

1087 Der heilige Sigewin von Are, kölner Erzbischof, krönt den Kaisersohn Konrad (13) zum deutschen König.

1086 Limburg an der Lahn wird von Gegenkönig Graf Hermann von Salm (St) belagert. - Salier-Kaiser Heinrich IV (36) verheiratet seine Tochter Agnes von Waiblingen (14) mit Friedrich von Staufen (St) Herzog von Schwaben.

1085 Die Normannen (Normandie) erobern Sizilien von den Arabern zurück. - Salier-Kaiser Heinrich IV (35) verkündet für das Deutsche Reich in Mainz den Gottesfrieden (Pax Dei) von Mittwoch bis Montag und an hohen Feiertagen, an denen nicht gekämpft werden darf um das Fehdeunwesen mit seinen Folgen wie Raub, Mord und Plünderung zu bekämpfen. - Der lothringische Pfalzgraf Hermann, der letzte Vertreter der alten Pfalzgrafenfamilie der Ezzonen, stirbt. Seine Witwe Kunigunde heiratet Heinrich II von Luxemburg Gleiberg Laach (St), wodurch sich die Pfalzgrafschaft nach Süden verändert. - Das Kloster Bleidenstadt wird von 12 papsttreuen hirsauer Mönchen um Abt Heinrich so streng reformiert, dass es als Kerker für zu bestrafende fremde Mönche betrachtet wird. - Graf Konrad von Luxemburg (St) begibt sich mit seinen Brüdern, dem touler Bischof Poppo und dem metzer Domherrn Adalbero von Luxemburg (St) auf eine Pilgerreise nach Jerusalem.

1084 Der Salier-König Heinrich IV (34) erobert Rom und wird von Clemens III, der seit einer Woche Gegenpapst ist, zum Kaiser gekrönt. - Emicho (St) (erst sein Sohn Emicho II nennt sich Wildgraf) ist Besitzer der Schmidtburg. - Der kölner Patriziersohn Bruno Hardefust gründet das erste Karthäuserkloster, die Große Karthause nach ungewöhlich großem Andrang in seiner Einsiedelei bei Molesme. - Gerhard ist mainzer Burggraf. Seine Tochter wird Arnulf von Loon heiraten, der das Burggrafenamt erbt. - Graf Bern ist Trechirgaugraf. - Engersgaugraf Meffried (St) ist Besitzer von Denzerhaid. - In Mainz wird bei einem Brand das Judenviertel im nordwestlichen Bereich der Altstadt zwischen Betzelstrasse, Stadthausstrasse, Flachsmarkt, Schusterstrasse und der Christofstrasse so zerstört, dass ein Teil der Gemeinde nach Speyer zieht.

1083 Graf Konrad von Luxemburg (St) ist Begründer des Grafengeschlechts. - Der Stiftspropst Rambert von Dietkirchen verpachtet die Lahnfähre bei Dietkirchen an die Brüder Reinhold, Wolfard und Gerhard von Dietkirchen für 8 Schillingen pro Jahr. - Durch den Tod des Sachsenanführers und bayerischen Herzog Otto II von Northeim bricht Gegenkönig Graf Hermann von Luxemburg Salm (St) den Versuch ab Salier-König Heinrich IV (33) in Italien zum Entscheidungskampf zu zwingen. - In Xanten werden Reliquien des heiligen Heribert verehrt.

1082

1081 Die römischen Bürger Beschützen Papst Gregor VII vor Salier-König Heinrich IV (31), der mit der Belagerung von Rom beginnt. - Mit dem großartigsten Bauwerk der Welt, dem Speyerer Dom, wird begonnen. - Gebeni ist mainzer Burggraf.

1080 Wetter: Totale Sonnenfinsternis. - Ältester erhaltener arabischer Himmelsglobus. - Eberhard von Hagen erbaut einen fünfstöckigen salischen Wohnturm in der Dreieich, dem Jagdhof vom Salier-König Heinrich IV (30). - Der Salier-König Heinrich IV (30) gewinnt in der Schlacht von Hohenmölsen, in der Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden fällt. - Das mainzer Erfurt mit dem mainzer Erzbischof Siegfried schließt sich Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden an. Der Salier-König Heinrich IV (30) erobert Erfurt und brennt es nieder. Der Vormarsch wird durch ein großes sächsisches Heer gestoppt.

1079 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Der saliertreue Friedrich von Staufen (St) wird Herzog von Schwaben und mit der Salier-Königtochter Agnes von Waiblingen (07) verlobt. - Der erste Mann der späteren Pfalzgräfin bei Rhein Adelheid wird vom Edelfreien Egeno von Konradsburg in einer Fehde ermordet. - Die Äbte Herbert und Ezzo von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt tauchen letztmalig auf. - Der Abt von Kloster St Gallen UIlrich von Eppenstein wird als Gegenabt von Ekkehard von Nellenburg (St) von Kloster Rreichenau aufgestellt.

1078 Ekkehard von Nellenburg (St) ist päpstlicher Gesandter für Deutschland von Papst Gregor VII.

1077 Der Salier-König Heinrich IV (27) Gang nach Canossa. zu - Bürgerkrieg in deutschen Landen. - Der mainzer Erzbischof Siegfried aus dem Geschlecht der Reginoboden dem mainzer Burggrafengeschlecht krönt in Mainz Rudolf von Rheinfelden zum deutschen Gegenkönig. - Der würzburger Bischof Adalbero von Lambach-Wels will in Würzburg Rudolf von Rheinfelden zum deutschen König ausrufen wird aber von den Salier-König Heinrich IV -treuen Bürgern nicht in die Stadt gelassen. - Der heilige Benno Bischof von Meißen beteiligt sich an der Wahl von Rudolf von Rheinfelden in Forchheim. - UIlrich von Eppenstein wird Abt von Kloster St Gallen. - Pfalzgraf xxx (--) verliert seinen wormser Pfandbesitz Offenbach Rumpenheim wieder. Um zum wormser Gegen Bischof xxx (--) gewählt zu werden, hatte der klosterwormser Abt Winther alias Winitherius aus der Familie der Saargaugrafen ihm Rumpenheim verpfändet, was wieder rückgängig gemacht wird.

1076 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. - Der gebannte Salier-König Heinrich IV (26) erklärt den Papst für abgesetzt. Auf dem letzten Reichstag in Trebur wird Salier-König Heinrich IV mit einer Frist von einem Jahr zum Gang nach Canossa gezwungen. Er bricht von Oppenheim aus auf. - Graf Dudo IV wird Graf von Laurenburg (St) genannt. Er stammt aus dem Geschlecht Drutwins von Lipporn auf dem Einrich, der 09 56 von einem Bauern in Strüth ermordet wurde und dem zu Ehren Ruprecht von Nassau ? (St) dort das Kloster Schönau stiftet. - Graf Hermann von Luxemburg Gleiberg (St) stirbt. - Graf Poppo von Henneberg wird auf der Seite von Salier-König Heinrich IV in der Schlacht von Mellrichstadt verwundet und fällt.

1075 Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln hebt den Kirchenbann über Köln auf. Der kölner Erzbischof Anno II, Erzbischof von Köln stirbt und wird im siebgurger Kloster Michaelsberg begraben. - Papst Gregor VII formuliert im Dictatus papae den Führungsanspruch des römischen Papsttums. - An der Einsetzung des Erzbischofs von Mailand durch Salier-König Heinrich IV (25) entzündet sich der Investiturstreit zwischen Königtum und Papsttum. - Oberlahngaugraf Graf Hermann II von Gleiberg (St) ist Gefolgsmann von König Heinrich IV und vereinigt die Reste des Oberlahngau mit seiner Grafschaft Gleiberg. - Salier-König Heinrich IV (25) lässt auf Burg Hayn zwei Kinder als Geiseln aus seinem gewonnen Schlacht an der Unstrut von Eberhard von Hagen bewachen, dem die Kinder entwischen und mit einem Flösser nach Mainz fliehen, aber auf dem Weg dorthin von ihm in einem Haus am Fluß entdeckt werden. Eberhard droht das Haus niederzubrennen, doch der mainzer Erzbischof Siegfried von Mainz schickt den Grafen von Lützelburg, der die Kinder rettet. - Mönche schaffen keine Abbildungen und Lobgedichte von Königen mehr. - Eberhard VII von Nellenburg (St) stirbt bei der Schlacht bei Homburg an der Unstrut für Salier-König Heinrich IV. - Die Herren von Stein wohnen in der Höhlenburg Burg im Loch. - Mit dem Tod von Trechirgaugraf Bertold II (Berthold Bezelin) ist das Geschlecht ausgestorben.

1074 Wetter: Der Bodensee ist komplett zugefroren. Strenger Frost. In Hersfeld erscheinen während des Sonnenaufgangs zwei goldene hell strahlende Säulen rechts und links der Sonne, die mit der Sonne nach oben steigen, eine Halo-Himmelserscheinung durch Lichtbrechung auf Eiskristallen. - Erste Urkunde von Rüdesheim. - Der zum Gottesurteil durch Zweikampf mit dem Vertrauten von König bereite ehemalige Vertraute Berenger verfällt kurz vor dem Gottesurteil dem Wahnsinn und wird geisteskrank. - Der kölner Erzbischof Anno II beschlagnahmt für den befreundeten mainzer Erzbischof Siegfried (vermutlich von Eppstein)., von einem Kaufmann im kölner Hafen ein Schiff, das ihn nach Mainz bringen soll, wogegen sich zunächst der Kaufmann, dann die ganze Stadt widersetzt. Er verschanzt sich im Dom, flieht durch ein Katzenpforte Annoloch in der Stadtmauer, kehrt mit einem schwer bewaffneten Heer zurück, weshalb die Aufständischen aufgeben aber drakonische Strafen und den Kirchenbann erleiden. 600 Kaufleute fliehen. Die Stadt ist fast völlig verödet und schauriges Schweigen herrschte auf den leeren Strassen. - Burg Ravengiersburg wird vom kinderlosen Graf Berthold von Ravengiersburg und seiner Frau Hedwig von Ravengiersburg (Sponheim), zum Augustiner-Chorherrenstift mit Hilfe der Schwester Kunigunde von Ravengiersburg (St) von Graf Berthold von Ravengiersburg, verheiratet mit Nahegaugraf Emicho IV (St), dem trierer Erzbischof Udo von Nellenburg (St), Berthold von Stromberg (St) und Graf Zeizolf (Aizzolf), Graf im Wormsgau und Maienfeldgau, umfunktioniert. - Salier-König Heinrich IV (24) erläßt wormser Juden und Kaufleuten den Zoll in Frankfurt, Boppard, Hammerstein, Dortmund, Goslar und Enger. - Salier-König Heinrich IV (24) verschenkt Land bei Ingelheim im Nahegau in der Grafschaft von Graf Emicho (St). - Der kölner Erzbischof Anno II verleitet den englischen König Wilhelm durch leere Versprechungen zur Vorbereitung eines Angriffs auf die Königspfalz Aachen. Salier-König Heinrich IV (24) bricht seinen geplanten Ungarnfeldzug ab und zieht nach Andernach. Salier-König Heinrich IV (24) empfängt den unter Verdacht des Landesverrats stehenden kölner Erzbischof Anno II in Andernach. Der kölner Erzbischof Anno II leistet den Reinigungseid. - Salier-König Heinrich IV (24) hält über die aufständischen kölner Bürger Gericht und söhnt sich mit dem kölner Erzbischof Anno II zur Sicherung der nordwestlichen Reichsgrenze aus.

1073 Salier-König Heinrich IV (23) nimmt den heilige Benno Bischof von Meißen wegen Hochverrats fest. - Burgherr Kuno von Arnsburg, Reichsministerial von Kaiser Heinrichs III ist mit Gräfin Mathilde von Beilstein verheiratet. - Pfalzgraf Hermann wird geboren, am kölner Hof vom heiligen Anno II, Erzbischof von Köln, erzogen und bleibt sein ganzes Leben von Köln abhängig. - Der Mörder des trierer Erzbischofs Cuno von Pfullingen Burggraf Theoderich von Luxemburg (St) geht auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem nach der Einschiffung in Latakia mit seinem Schiff nach einem viertägigen Sturm unter. - Verkauf von Gütern in Bodenheim durch die Graf Embricho von Diez (St). - Hermann II von Luxemburg Gleiberg (St) kämpft bis 10 75 auf der Seite von König Heinrich IV (23) gegen den aufständischen Sachsenführer Otto von Northeim. - Auf Burg Diez besteht ein Bergfried und ein Palas, deren Grundstein Graf Emerich von Diez (St) gelegt hat. - In Sachsen werden Bauern zum Bau von königlichen Burgen und zu überhöhten Abgaben gezwungen. Es kommt zu Übergriffen und Vergewaltigungen durch die königlichen Burgbesatzungen auf ihre Frauen und Töchter und den örtlichen weiblichen Adel, der zu Ehen mit den Burgbesatzern gezwungen wird. - Salier-König Heinrich IV (23) wird von seinem Vertrauten Regenger in Nürnberg während seines Zuges nach Regensburg beschuldigt, ihn für die Ermordung der Herzöge Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten gekauft zu haben. Berenger gibt Anschlagsort und Mitwisser preis und ist zu einem Gottesurteil im Zweikampf bereit. Auf einem Fürstentag in Oppenheim bestimmt Salier-König Heinrich IV (23) den Termin für das Gottesurteil auf der Rheininsel Maaraue bei Mainz mit seinem Vertrauten Udalrich von Goßam. - Salier-König Heinrich IV (23) wird von den wormser Bürgern begeistert empfangen. Die wormser Bürger erklären ihre Treue und militärische Unterstützung und prahlen mit ihrem Reichtum und der Uneinnehmbarkeit der Stadtmauern. Worms wird in den folgenden Jahren das Hauptquartier von Salier-König Heinrich IV (23).

1072 Der Abt Richard von Bleidenstadt in Personalunion mit dem mainzer Kloster St Alban stirbt. - Graf Eberhard IV von Nellenburg (St) kehrt tief beeindruckt von einer Wallfahrt aus dem spanischen Santiago de Compostela in die Schweiz zurück gibt sein weltliches Leben auf und tritt als Laienmönch in das Kloster Allerheiligen ein. - Das kölner Kloster St Pantaleon wird reformiert. Es kommt zu gewalttätigen Unruhen in Köln. - Salier-König Heinrich IV (22) bevorzugt den Rat seiner Ministerialen (inferiores) und verzichtet fast ganz auf den Rat der Mächtigen, weshalb sie dem Hof fernbleiben. - Herzog Rudolf (von Schwaben) und Berthold (von Kärnten) weigern sich trotz wiederholter Einladungen an den Hof von Salier-König Heinrich IV (22) und schüren dadurch den Verdacht einer Verschwörung. - Nahegaugraf Emicho IV (St) heiratet Kunigunde, die Schwester von Trechirgaugraf Berthold. - Der entmachtete Otto von Northeim wird von Salier-König Heinrich IV (22) begnadigt. - Der Kämmerer Burchard von Fenis, burgundischer Grafensohn, des mainzer Erzbischof Siegfried (vermutlich von Eppstein) wird als Gegner von Schwabenherzog Rudolf von Rheinfelden Bischof von Basel.

1071 In Wiesloch existiert eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika. - Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln bringt von seinem Italienbesuch beim kaiserlich unterstellten Kloster Fruttuaria Gastmönche mit und führt eine Reform in Kloster Siegburg mit trierer Mönchen ein, die die Klöster unabhängiger vom Papst machen, Vorrangstellungen von Klöstern ablehnt, bei der die Klöster vom Bischof und der Diözese abhängig sind und keinen Dienst am Hofe der Fürsten mehr leisten müssen. Mönche, die sich der Reformation verweigern werden vertrieben. - Grafschaft von Graf Ruotker im Gau Germaramark. - Der entmachtete Otto von Northeim unterwift sich und wird inhaftiert. Salier-König Heinrich IV (21) begnadigt ihn. - Dudo von Lorch, Dudo von Winkel taucht auf.

1070 Der heilige Sebaldus von Nürnberg, ein dänischer Königssohn, stirbt nach der Auflösung der Verlobung mit einer französischen Prinzessin und einem Leben als Einsiedler in der Gegend um Nürnberg. - In Kloster Siegburg lebt der spätere Abt von Kloster Bleidenstadt Adelger die neucluzianesische Reform. - Burg Hohenstaufen, die Stammburg der Staufer wird bei Göppingen erbaut. - Graf Giso von Hollende II denunziert auf Initiative von Salier-König Heinrich IV (20) den rebellischen Herzog von Bayern Otto von Northeim mit einem falschen Zeugen, dem Edelfreien Egeno von Konradsburg, eines Mordversuchs an Salier-König Heinrich IV (20). Der Edelfreie Egeno von Konradsburg präsentiert zum Beweis das Schwert, mit dem er die Tat ausführen sollte. Otto von Northeim verweigert sich einem Zweikampf mit dem Strauchdieb Egeno als Gottesurteil, wird unter die Reichsacht gestellt, als Herzog abgesetzt und verliert seine sächsischen Gebiete. Der vogelfreie Wolfsgenoß Otto von Northeim greift zu den Waffen und verbündet sich mit Magnus Billung. - Burg Hammerstein wird ausgebaut und als Reichzsollstelle gesichert. - Beim Osterfest in Hildesheim liefern sich die Dienstleute von Salier-König Heinrich IV (20) eine kriegerische Auseinandersetzung mit den Dienstleuten des hildesheimer Bischof Hezilo. Die bischöflichen Dienstleute erleiden Verluste und die Anführer werden in Ketten gelegt.

1069 Der Salier-König Heinrich IV (19) will sich von seiner Frau Bertha von Turin (18) scheiden lassen, weil er die Ehe noch nicht vollzogen habe und mit ihr nicht in ehelicher Gemeinschaft lebe und weist ihr Kloster Lorsch als Aufenthaltsort zu. - Der Salier-König Heinrich IV (19) versucht seine Frau Bertha von Turin (18) verführen bis vergewaltigen zu lassen um sie als Ehebrecherin zu diffamieren. Seine Frau Bertha von Turin (18) durchschaut den Plan, bei dem er auch noch selbst Zeuge des Ehebruchs werden will, wehrt sich erfolgreich und verprügelt ihren Mann mit Stuhlbeinen und Knüppeln so schwer, dass der Salier-König Heinrich IV (19) einen Monat das Bett nicht verlassen kann. - Der Salier-König Heinrich IV (19) möchte sich scheiden lassen, was ihm der vom Papst Alexander II gesandte Kirchenlehrer Petrus Damiani unter Androhung der Exkommunikation und der Verweigerung der Kaiserwürde ausredet. - Der Salier-König Heinrich IV (19) zieht mit Unterstützung des Böhmenherzogs (Vratislav II.) unter Ausnutzung der durch den harten Winter gefrorenen Gewässer und Sümpfe gegen die Liutizen über die Elbe, bricht deren Befestigungen, zerstört die heidnischen Heiligtümer und tötet oder deportiert einen Großteil der Bevölkerung. - Der Salier-König Heinrich IV (19) gestattet dem auf dem Jakobsberg (Sconenberge) gelegenen Kloster St Jakob (zu Mainz) aufgrund der Intervention Erzbischof Annos von Köln, des Erzkanzlers und Erzbischofs Siegfried von Mainz, des Bischofs Hermann von Bamberg sowie anderer Vertrauter (familiares), innerhalb des königlichen Wildbannes im Forst Dreieich bei der im Maingau in der Grafschaft von Graf Gerhard aus der Familie der Reginbodonen gelegenen Besitzung Hausen. - Der königliche Dienstmann Kuno von Arnsburg (St), verheiratet mit der Edelfrau Mechthild, von Salier-König Heinrich IV (19) liefert sich eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den Dienstmannen von Herzog Otto von Northeim bei einer Einladung auf die herzöglichsächsischen Güter. - Bei einem Gerichtsspruch der Fürsten wird in Anwesenheit von Graf Poppo von Henneberg (St) eine Beilegung des Zehntstreits der Ritterlehen in Thüringen zwischen dem mainzer Erzbischof Siegfried (vermutlich von Eppstein) aus der Familie der Reginbodonen und dem fuldaer Abt Widerad zu Ungunsten von Mainz von Salier-König Heinrich IV (19) herbeigeführt. - Salier-König Heinrich IV (19) nimmt Kloster Siegburg in seinen Schutz. - Der mainzer Erzbischof Siegfried (vermutlich von Eppstein) aus der Familie der Reginbodonen ist der Bruder von Königssondergaugraf Udalrich. - Ein Fürstengericht entscheidet im Streit um Zehntrechte zwischen dem fuldaer Abt Widerad von Eppstein und dem mainzer Erzbischof Siegfried I, vermutlich von Eppstein. - Gebeni ist mainzer Burggraf.

1068 Wetter: Unwetter verursachen Unfruchtbarkeit von Weinreben und Obstbäumen, in deren Folge eine Hungersnot ausbricht. - Graf Konrad von Luxemburg (St) kommt von einer Palästinafahrt nach Jerusalem nach Italien zurück und stirbt. - Salier-König Heinrich IV (18) schickt den kölner Erzbischof Anno II, Bischof Heinrich von Trient und Herzog Otto von Bayern zu Gegenpapst Honorius II weshalb sich Papst Alexander II in Rom weigert die Delegation zu empfangen. - Kloster Siegburg liegt auf dem Gebiet von Auelgaugraf Hermann. - Reginhard aus der Familie der Reginbodonen ist mainzer Erzstiftsvogt und mainzer Burgraf.

1067 Der speyerer Bischof Einhard II von Katzenellenbogen (St) stirbt in Siena. - Salier-König Heinrich IV (17) verschenkt königliche Weinberge bei Kamp-Bornhofen im Einrichgau von Einrichgaugraf Ludwig von Arnstein (St) auf Bitten seiner Frau Bertha von Turin und dem kölner Erzbischof Anno II. In der Urkunde ist nur der Name erst nachträglich eingetragen.

1066 Der Ursprung von Diether I (St) erst 11 02 von Katzenelnbogen, der von 10 65 bis 10 95 als Stammvater auftaucht, ist unklar. Die Alteburg bei Egenroth bei Holzhausen ist ein Amtssitz später nur noch eine einsame Kirche mit dem Namen Altenberg. Er festigt als gräflicharnsteiner Untervogt seinen Anspruch durch Erweiterung der klosterprümer Vogteirechte auf St Goar, um Kloster Bleidenstadt und die der mainzer Besitzungen um Kemel. 5 km entfernt befindet sich die Ruine Alte Burg bei Lipporn mit Burgmauer und Bergfried, die als Stammsitz der Vorfahren der Grafen von Nassau gilt. - Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln, bringt den Salier-König Heinrich IV (16) dazu auf dem Reichstag in Terbur seine Verlobte Bertha von Turin (15), mit der er bereits 10 Jahre verlobt ist, zu heiraten. Er verweist alternativ zu seiner Abdankung den bremer Erzbischof Adalbert auf Druck der Fürsten vom Reichstag. - Salier-König Heinrich IV (16) ist bis 10 67 schwerkrank. - Salier-König Heinrich IV (16) beginnt mit dem Burgenbau in Sachsen. - Der bremer Erzbischof Adalbert belagert die Starkenburg an der Bergstrasse erfolglos. - Höhepunkt der Macht des Klosters Lorsch. - Siegfried ist mainzer Erzbischof. Er stammt vermutlich aus dem Haus Eppstein, einer Ministerialenfamilie. - Der kloster lorscher Abt Udalrich erscheint auf dem Reichstag in Trebur mit 1.200 Lehensleuten u.a. seinem Klostervogt Wetteraugraf und Maingaugraf Berthold.

1065 Der Abt von Kloster Lorsch Abt Udalrich von Lorsch weigert sich die von Salier-König Heinrich IV (14) befohlene Schenkung seiner Abtei Lorsch an den bremer Erzbischof Adalbert von Bremen anzuerkennen, bringt den Kirchenschatz in Sicherheit, weigert sich mehrere Male mit Entschuldigungen von Krankheit bei Hofe zu erscheinen und wird als Abt von Kloster Lorsch abgesetzt. Auf militärische Drohungen antwortet der Abt von Kloster Lorsch Abt Udalrich von Lorsch mit dem Bau der Burg Starkenburg bei Heppenheim gegen den bremer Erzbischof Adalbert von Bremen. - In Ingelheim wird ein Begleiter von König Heinrich IV, der Vogt von Kloster Kaufungen, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur III kurz vor Weihnachten beim Versuch, Lebensmittel zu konfiszieren, von der Bevölkerung erschlagen und hinterlässt seinen minderjährigen Sohn Werner von Winterthur (05) die Grafschaft Maden-Gudensberg und seinen schwäbischen Besitz. Der Graf von Gleiberg erhält den südlichen Teil der Ohm-Lahn-Grafschaft und der Graf von Bilstein den nördlichen Teil der Ohn-Lahn-Grafschaft. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt dem speyerer Bischof Emhard das Dorf Kreuznach. - Graf Siegfried von Sponheim (St) stirbt bei der Rückreise der Palästinafahrt nach Jerusalem. - Salier-König Heinrich IV (14) erhält in Mainz die Schwertleite. Der niederlothringische Herzog Gottfried der Bärtige, vornehmster Lehensträger der Krone, fungiert als Schildträger. - Lahngaugraf Graf Werner III im Neckargau und von Maden Gaugraf von Hessen wird in Ingelheim in einem Handgemenge erschlagen. Seine Herrschaft Oberlahngau hat stark an Besitz verloren. - Großlinden liegt in der Grafschaft von Graf Werner und wird von - Salier-König Heinrich IV (15) dem mainzer Kloster Altenmünster geschenkt. - In Worms heilt der bremer Erzbischof Adalbert während der Ostermesse, bei der er selbst die Predigt hält, einen Besessenen. - Der Schwager von Graf Werner III im Neckargau und von Maden Gaugraf von Hessen, verheiratet mit Williberga von Achalm, der speyerer Domkanoniker Werner von Achalm II wird in Worms von Salier-König Heinrich IV (15) zum neuer Bischof von Straßburg ernannt. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt Kloster Hersfeld Land bei Homberg im Lahngau in der Grafschaft von Graf Werner. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt Graf Eberhard von Nellenburg (St) im elsässischen Nordgau Hochfelden und Schweighausen in der Grafschaft von Graf Gerhard. - Salier-König Heinrich IV (15) schenkt dem speyerer Bischof Emhard die Abtei Limburg im Speyergau in der Grafschaft von Graf Heinrich.

1064 Bischof Günther von Bamberg unternimmt mit anderen hohen Würdenträgern des Reiches (über 7.000 Pilger?) einen unbewaffneten Zug über Ungarn, Byzanz und Syrien ins Heilige Land. - Burgherr Kuno von Arnsburg, Reichsministerial von Kaiser Heinrich III heiratet Gräfin Mathilde von Beilstein. - Der junge lothringer Pfalzgraf Hermann II wird am kölner Hof des kölner Erzbischof, des heiligen Anno II, erzogen und bleibt sein ganzes Leben von Köln abhängig. - Der mainzer Erzbischof Siegfried (St) unternimmt von Graf Siegfried von Sponheim (St) begleitet eine Palästinafahrt nach Jerusalem. Salier-König Heinrich IV (14) erteilt durch die Übersendung eines Ringes an seinen Kanzler, den bamberger Bischof Gunther die Erlaubnis für die Palästinafahrt nach Jersualem. - Der kölner Erzbischof Anno II gründet Kloster Siegburg. - Der kölner Erzbischof Anno II macht seinen Neffen Kuno von Pfullingen gegen den Willen des trierer Adels zum neuen Erzbischof von Trier. Der trierer Adel entführt und ermordet den trierer Erzbischof Kuno von Pfullingen und das trierer Domkapitel wählt Udo von Nellenburg (St) zum neuen trierer Erzbischof. - Salier-König Heinrich IV (14) bestätigt in der Königspfalz Tribur Schenkungen an das Kloster Burtscheid bei Sinzig und einen Anteil am duisburger Zoll. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt in der Königspfalz Tribur Schenkungen dem mainzer Abt von Kloster Jakob Land bei Dörnigheim im Maingau in der Grafschaft von Graf Berthold. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt in Halle der mainzer Kirche St Stephan und St Martin für die treuen Dienste des mainzer Erzbischof Siegfried (St) den Ort Orb mit Burg und Solequellen im Wetteraugau in der Grafschaft von Graf Berthold. - Salier-König Heinrich IV (14) schenkt der Edelfrau Mathilde, der Gemahlin seines Dienstmannes Kuno von Arnsburg, die in der Grafschaft Malstatt von Graf Berthold gelegenen Güter Ohmen Fischborn und Strassheim, aus dem Besitz von Wetteraugraf Berthold (St). - Der Wetteraugraf Berthold Vogt von Kloster Lorsch wird Graf im Maingau (St). - Sigibodo ist mainzer Burggraf urbis comes und advocatus ecclesie nostre. - Graf Berthold ist Maienfeldgaugraf.

1063 Bei einem Hoftag von Salier-König Heinrich IV (13) an Pfingsten in Goslar kommt es im Rangstreit von Goslar wer neben dem König sitzen darf zu einem Blutbad beim Streit zwischen dem eigentlich rangniedrigeren fuldaer Abt Widerad und dem ehemaligen Kanzler für Italien, dem hildesheimer Bischof Hezilo, der bewaffnete Männer in den Gottesdienst schmuggelt und, die fuldaer Abordnung vertreibt. Die Fuldaer kehren bewaffnet in den Gottesdienst zurück. König Heinrich IV schafft es nicht ein Blutbad zu verhindern. Der fuldaer Abt Widerad wird zu einer Geldstrafe verurteilt. Der mainzer Burggraf und mainzer Erzstiftsvogt Sigebodo aus der Familie der Reginbodonen ist ebenfalls beteiligt. Sein Bruder, der fuldaer Bannerträger Ufgaugraf Reginbodo fällt. - Salier-König Heinrich IV (13) ordnet auf den Rat des kölner Erzbischof Anno II und Herzog Ottos von Bayern die strenge Bestrafung der Rädelsführer eines im Kloster Fulda gegen das Regiment Abt Widerads ausgebrochenen Aufstandes an und erteilt diesem die Vollmacht zum bewaffneten Einschreiten. - Salier-König Heinrich IV (13) schenkt dem Bischof von Halberstadt Weinberge in Praunheim im Niddagau in der Grafschaft von Graf Berthold.

1062 Wetter: Totale Sonnenfinsternis. - Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln, entführt den Kaisersohn und macht Kloster Siegburg zu einem Zentrum der Macht. - Maximum einer 50 jährigen Kältephase. - In Bingen wird die steinerne Drususbrücke mit eingebauter Kapelle über die Nahe begonnen. - An Weihnachten beendet der bayerische Herzog Otto von Northeim eine Rauferei um das Recht neben dem mainzer Erzbischof zu sitzen zwischen dem eigentlich rangniedrigeren fuldaer Abt Widerad und dem ehemaligen Kanzler für Italien, dem hildesheimer Bischof Hezilo im Rangstreit von Goslar. - Der Vogt von Kloster Kaufungen, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur III (St) erlangt den südlichen Teil der Ohm-Lahn-Grafschaft. - In Goslar wird auf einer Fürstenversammlung eine Verschwörung gegen die Regentschaft des kölner Erzbischof Anno II angezettelt.

1061 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Der speyerer Bischof Einhard II von Katzenellenbogen gibt der Kaiser-Witwe Agnes die Witwenweihe. - Der geisteskranke Pfalzgraf Heinrich stirbt in der Reichsabtei Kloster Echternach. - Burchard von Zollern und Wezil von Zollern werden getötet. - Graf Arnold von Arnstein (St) stirbt und wird von seinem Sohn Ludwig von Arnstein (St) beerbt. - König Heinrich IV (11) schenkt dem augsburger Bischof Heinrich eien Hof und zehn Joch Weinberge mit den dazu gehörenden Winzern Boppard in der Grafschaft von Graf Berthold.

1060 Hungersnot in Süddeutschland beginnt. - Graf Einhard II von Katzenellenbogen wird Bischof von Speyer. - Kamp-Bornhofen gehört dem Grafen Arnold im Einrichgau. - Graf Konrad von Luxemburg (St) nimmt den trierer Bischof Eberhard von Schwaben (St) gefangen, inhaftiert ihn in der Burg Luxemburg. und wird von Papst Nikolaus II mit dem Kirchenbann belegt. - Der politisch entmachtete Pfalzgraf Heinrich von Lothringen in Aachen, flieht zu seinem Sohn Pfalzgraf Hermann von Lothringen auf Burg Cochem, wird belagert, wo Pfalzgraf Heinrich von Lothringen seine Frau Mathilde, Tochter des niederlothringischen Herzogs Gozele mit einer Axt erschlägt und wird nach Wutausbrüchen in die Reichsabtei Kloster Echternach gebracht. Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln, übernimmt bis 1064 treuhänderisch die Nachfolge in der Pfalzgrafschaft und die Vormundschaft über den Sohn Pfalzgraf Hermann von Lothringen. - Der fuldaer Abt Siegfried I, vermutlich von Eppstein wird mainzer Erzbischof und macht seinen Verwandten Widerad von Eppstein zu seinem Nachfolger. Widerad von Eppstein verweigert aber das Kloster Fulda näher an Mainz zu binden und zieht sich den Zorn des mainzer Erzbischof Siegfried vermutlich von Eppstein zu.

1059 Papst Leo IX verbietet den Gläubigen die Gemeinschaft mit nikolaitischen Priestern und erklärte alle Konkubinen der Priester als Unfreie im Besitz des Laterans. - Der heilige Anno II, Erzbischof von Köln, erobert wegen Raubzügen im Raum Köln, die Siegburg von Pfalzgraf Hermann. - Pfalzgraf Hermann verwaltet seinen Besitz von der Reichsburg Cochem aus. - Embricho (St) regiert in Diez. - Das Stift St Georg in Limburg an der Lahn erhält bis 1062 von Salier-König Heinrich IV (St) (09) im Westerwald die Güter Herschbach, Westernohe, Seck, Brechelbach und Hellenhahn.

1058 Zum Schrecken der Mönche werden bis 1065 15 Reichsabteien verlehnt. - Graf Berthold (St) ist Maienfeldgaugraf. - Bleireliquie im Stift St Georg in Limburg an der Lahn (Limburger Dom)

1057 Friedrich von Lothringen wird zu Papst Stephan IX gewählt. - Rudolf von Rheinfelden (32) entführt die Kaisertochter Mathilde (09) und erzwingt dadurch seine Erhebung zum Herzog von Schwaben durch ihre Mutter Agnes von Poitou. - Der Wetteraugraf Berthold (St) wird Graf im Niddagau. - Sigibodo ist mainzer Burggraf urbis comes und advocatus ecclesie nostre. - Graf von Twente und Zutphen Oberlahngaugraf Rupert, verheiratet mit Irmintrud von Waldenburg, stirbt.

1056 Die Burg Crass in Eltville wird erbaut. - Coburg wird urkundlich erwähnt. - Graf Berthold von Stromberg (St) ein Verwandter von Berthold von der Wetterau (St) beherrscht im Auftrag von Salier-Kaiser Heinrich III die Reichsburg Stromburg. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) beendet den Bau seiner neu erbauten Burg Nellenburg. - Salier-Kaiser Heinrich III stirbt. - Graf Berthold ist Maienfeldgaugraf.

1055 Die Turmburg in Niederwalluf wird erbaut. - Der bamberger Bischof Adalbero von Eppenstein stirbt.

1054 Der deutsche Papst Leo IX exkommuniziert die Anhänger der Orthodoxen Kirche nachdem Humbert von Silva Candida die östlichen Kirche bewusst provoziert und ruft dadurch das morgenländische Schisma, die Kirchenspaltung, hervor. Papst Leo IX stirbt an Malaria.

1053 Salier-Kaiser Heinrich III verschenkt den Königshof Villmar an das trierer Kloster St Euchar. - Salier-Kaiser-Sohn Heinrich IV wird in Trebur zum König gewählt. - Adalbero von Eppenstein wird Bischof von Bamberg. - König Heinrich IV verweigert Papst Leo IX gegen die Normannen seine Hilfe. Der zahlenmäßig überlegene Papst Leo IX verliert die Schlacht von Civitate und wird von den Normannen in Benevent gefangen gehalten und erst nach einem Jahr schwer krank freigelassen. - Bad Camberg fällt an Graf Embricho von Diez (St). - Der mit Irmgard von Nellenburg verheiratete Reichsbannerträger Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur II fällt in der Normannenschlacht von Civitate. Der Vetter Graf Eberhard von Nellenburg (St) wird Vormund des minderjähirgen Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur III.

1052 Die Schwester von Rheingraf Ludwig (St) Hemma schenkt dem Kloster Bleidenstadt einen Weinberg in Eibingen. - Burg Arnstein ist erste erwähnte Burg an der Lahn. Graf Arnold von Arnstein (St) nennt sich nach Burg Arnstein. - Graf Emicho von Rheingau (St) stirbt. - Graf Berthold ist Maienfeldgaugraf.

1051 Bericht über den mainzer Burggraf Erkanbald, Stadtpräfekt und Graf des Erzbischofs, der in der Amtszeit von mainzer Erzbischof Bardo 10 31- 10 51 schwere Greueltaten beging. Er verhaftete einen alten mainzer Stadtschöffen, ließ ihn auspeitschen und der Wasserprobe unterziehen. Der mainzer Burggraf verklagte den mainzer Erzbischof vor Kaiser. Der mainzer Burggraf wurde vor ein Gericht der erzbischöflich-mainzer Vasallen gestellt und zum Tode verurteilt, verlor sein Amt und erhielt es wieder zurück.

1050 Wetter: Der koreanische Vulkan Paektusan bricht aus und bringt jahrelange vulkanische Winter und weltweite Ernteschäden. - Der Arzt Platearius verfasst in Salerno sein medizinisches Werk Practica. - Nürnberg wird urkundlich erwähnt. - Die Grafen von Rieneck sind Vögte im Königsgut Bad Orb mit 22 Salinen und einem 2 km langen Gradierwerk. - In der Reichsburg Hayn wird ein eine neue Burganlage mit einem fünfstöckigem Turm erbaut. Eberhard von Hagen ist der Verwalter. - Das zu Boppard gehörige Kamp wird in den Einrichgau versetzt. - Graf Gieselbert von Luxemburg (St) ist Vogt von Echternach.

1049 Graf Eberhard von Nellenburg (St) errichtet mit Unterstützung des oberelsässischen Grafensohn Bruno von Egisheim-Dagsburg alias Papst Leo IX auf seinem Eigengut in Schaffhausen das Kloster Allerheiligen. Papst Leo IX ist Vetter 2. Grades von König Heinrich III. - Graf Giso ist im Gefolge des salischen König Heinrich III. - In Mainz wird ein jüdischer Grabstein aufgestellt.

1048 Der bayerische Papst Damasus II ermordet den talienische Papst Benedikt IX mit Gift und stirbt nach 24 Tagen. - Lahnfähre in Dietkrichen bis 10 98.

1047 Die st gallener Inklusin Wiborada wird, als erste Frau überhaupt, durch Papst Clemens II heiliggesprochen. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) begleitet König Heinrich III auf dessen erstem Italienzug, erhält dafür das Münzrecht in Schaffhausen und die Grafschaft Chiavenna. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) ist mit Ita von Welfen verheiratet, die Enkelin von Imiza von Luxemburg (St). Königssondergaugraf Siegfried aus der Familie der Reginbodonen wird mainzer Burggraf und Erzstiftsvogt.

1046 Der salische König Heinrich III setzt drei gleichzeitig amtierende Päpste, Gregor VI, Benedikt IX und Silvester III, ab und Graf Suidger von Morsleben und Hornburg wird Papst Clemens II, der die Priesterehe wegen ungeklärter Erbschaftsfragen und daraus resultierender Versorgungsansprüchen abschaffen will. - Der geisteskranke Pfalzgraf von Niederlothringen Gotzelo II wird entmachtet und das Herzogtum Niederlothringen an Friedrich II von Luxemburg Gleiberg (St) verliehen. - Graf Berthold von der Wetterau tritt als Inhaber der Grafschaft Wetterau auf. - Graf Berthold ist bis 10 75 Trechirgaugraf.

1045 Der salische König Heinrich III gründet die Kaiserpfalz in Kaiserswerth. - Der italiensische Papst Silvester III wird aus Rom vertrieben. Papst Benedikt IX kehrt zurück, schafft den Zölibat ab und verkauft an seinen Taufpaten Gregor VI, die Papstwürde, weil er seine Cousine heiraten will. Seine Cousine ändert jedoch vor der Heirat ihre Meinung und Papst Benedikt IX behält sein verkauftes Amt. - Der Graf von Maden Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner II von Winterthur (St) wird Vogt in Weilburg. Er ist Vorstreiter und erblicher königlicher Bannerträger. - Salier-König Heinrich III vergibt das Herzogtum Schwaben an Graf Heinrich VII von Luxemburg (St). - Der würzburger Bischof Bruno von Kärnten stirbt mit der Gastgebgerin und dem Abt bei einer Erbschaftsfeierlichkeit von Gräfin Richlinde von Ebersberg in der Nähe von München, bei der der komplette Boden des Festsaales einstürzt. Salier-König Heinrich III bleibt unverletzt, da er in einer Mauerniesche sitzt. Nach einer niederaltaicher Schrift hat der würzburger Bischof Bruno von Kärnten den Teufel Tags zuvor noch bannen können.

1044 Wetter: Hungersnot in Frankreich, Italien, West- und Süddeutschland. - Totale Sonnenfinsternis. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) erbaut eine Kirche bei Sponheim. - Graf Eberhard von Nellenburg (St) gründet mit seiner Mutter das Stift Pfaffen-Schwabenheim. - Der gewalttätige und verhaßte Papst Benedikt IX, eine Marionette von König Konrad II, wird wegen Mordes aus Rom vertrieben. - Graf Siegfried von Sponheim regiert die Grafschaft Sponheim.

1043 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. - Graf Berthold (St) ist Trechirgaugraf. - In Ingelheim heiratet Salierkönig Heinrich III Agnes, die Tochter des Herzogs von Aquitanien und Poitou. Ihr Brautwerber ist der würzburger Bischof Bruno von Kärnten. - Salierkönig Heinrich III schenkt die Wetterau und die Grafschaft Malstatt dem Kloster Fulda. - Amnichad von Fulda stirbt eingemauert unter der Krypta der Michaelskirche.

1042 Diether von Katzenelnbogen (St) wird geboren. - Erdbeben im iranischen Täbris. - Der spätere (1044) wormser Bischof Adalger erhält Land In Wellmich in der Herrschaft von Graf Berthold (St) im Einrichgau. - Der klosterreichenauer Mönch und Astronom Hermann der Lahme beschwert sich darüber, dass die traditionell berechneten Mondphasen grundsätzlich schon ein bis zwei Tage vorher stattfinden. Er baut Astrolabien und beschreibt ihre Handhabung in Buchfform. - Salier-König Heinrich III vergibt das Herzogtum Bayern an Graf Heinrich von Luxemburg VII (St).

1041

1040 Der salische König Heinrich III veranlasst den Bau der Reichsburg Nürnberg gegen den Bischof von Bamberg Suitger von Morsleben im Reichswald. - Gieselbert von Luxemburg (St) und sein Bruder Hermann von Gleiberg (St) teilen sich die Grafschaft Lahngau. Gieselbert von Luxemburg (St) erhält den südlichen Teil mit der späteren Herrschaft Cleeberg. - Der Vogt von Kloster Kaufungen, Graf von Maden-Gudensberg Neckargaugraf und Hessengaugraf Werner von Winterthur (St) stirbt als Bannerträger von Salierkönig Heinrich III zusammen mit seinem Sohn Liutfried von Wintertur in einem Hinterhalt während des Kriegszuges gegen Bretislav von Böhmen. Die Witwe von Graf von Maden Neckargaugraf und Hessengaugraf und Vogt in Weilburg Werner von Winterthur ist die Schwester von Eberhard von Nellenburg (St) Irmengard von Nellenburg (St). - Der Bannerträger und Hochvogt von Kloster Fulda Königssondergaugraf Reginhard aus der Familie der Reginbodonen stirbt. Sein Sohn Siegfried aus der Familie der Reginbodonen wird neuer Königssondergaugraf. - Neubau des Würzburger Doms.

1039 Berthold ist Trechirgaugraf. - Nahegaugraf, Speyergaugraf, Wormsgaugraf und kärntner Herzog Konrad der Jüngere von Kärnten ein Vetter von Salier-König Heinrich III stirbt. Sein Bruder Bruno ist Bischof von Würzburg. - Mit dem Tod von Herzog Konrad der Jüngere von Kärnten stehen 3 süddeutsche Herzogtümer, Bayern, Schwaben und Kärnten in der Verfügungsgewalt von Salier-König Heinrich III und werden nicht sofort weiterverlehnt. - Der abgesetzte und verbannte kärntner Herzog und Markgraf von Verona Adalbero von Eppenstein kehr nach dem Tod von Salier-König Heinrich II aus der Verbannung zurück, wird von Salier-König Heinrich III aber nicht in seine Ämter wieder eingesetzt und stirbt. Seine Sohn Markwart IV wird neuer Graf von Kärnten. Sein Sohn Adalbero wird 10 53 bamberger Bischof

1038 Der Abt des Stiftes Hersfeld lässt die älteste erhaltene Glocke Deutschlands gießen. - Gunhild von Dänemark stirbt an Malaria. - Mit dem Tod des schwäbischen Herzog Hermann IV von Babenberg, dem Stiefbruder von späterem Salier-König Heinrich III fällt das Herzogtum Schwaben an das Reich. - In Bad Hersfeld wird zur Lullus Kirchweih das Ritual der Eröffnung mit einer Glocke eingeführt.

1037 Mit dem Tod des trierer Erzbischof Adalbero von Luxemburg (St) gelangt ein großer Teil der Grafschaft Luxemburg an das Erzstift Trier.

1036 Gieselbert von Luxemburg (St) wird Comes von Salmo. - Der kärntner Herzog und Markgraf von Verona Adalbero von Eppenstein geht nach einem Mord an einem kaisertreuen Gegner in Kärnten in die Verbannung. Nahegaugraf, Speyergaugraf und Wormsgaugraf Konrad der Jüngere wird neuer Herzog von Kärnten. - Der Wetteraugraf und Engersgaugraf Graf Otto von Hammerstein stirbt aus und das Erbe fällt ans Reich. Die Wetterau und die Burg Hammerstein und fallen an das Reich. Graf Bethold wird in der Wetterau erwähnt.

1035 In Frankfurt wird eine hölzerne Brücke über den Main gebaut. - Siegfried von Sponheim (St) begibt sich als Vertrauter von König Konrad II auf einen Kriegszug gegen den kärntner Herzog und Markgraf von Verona Adalbero von Eppenstein, der des Hochverrats beschuldigt wird und in Bamberg alle Ämter und Lehen verliert. - Graf Otto von Hammerstein (St), ist nur Graf in der Wetterau.

1034 Burg Sterrenberg ist Reichsburg. - Nassau wird in den Lahngau und die Grafschaften der Grafen Wigger (St) und Arnold im Niederlahngau versetzt. Graf Wigger ist Graf von Hammerstein. Grafen Wigger und Arnold sind vermutlich die Gründungsväter der Grafen von Arnstein und der Grafen von Diez. Der würzburger Bischof Azecho schenkt dem wormser Domstift sein nassauer Königsgut mit 40 Hufen in der Grafschaft von Graf Wigger und Graf Arnold. - Der Mathematiker Franco von Lüttich beginnt seine Abhandlung Quadratur des Kreises. - Der Sohn von Graf Otto von Hammerstein (St), der wieder im Besitz der Burg Hammerstein ist, Udo (St) stirbt.

1033 Kaiserin Kunigunde, die Witwe von Kaiser Heinrich II stirbt in Kaufungen. - Der gewalttätige und verhaßte Papst Benedikt IX, eine Marionette des Salierkaiser Konrad II, wird von seiner eigenen Verwandschaft aus Rom vertrieben und kehrt wieder zurück. - Der burgunder Mönch Radolf Glaber behauptet der Weltuntergang müsse 1.000 Jahre nach dem Tod von Christus also 10 33 erfolgen. - Otto von Hammerstein (St) und sein Sohn Udo (St) sind in der Umgebung von König Konrad II.

1032 Der Salier-König Konrad II erwirbt das Königreich Burgund. Lyon fällt an das HRR. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am Sinai kommt von der Palästinfahrt nach Jerusalem zurück und lässt sich im Ostturm des römischen Stadtmauertors Porta Nigra zu einem Eremitenleben einmauern. - Der Salier-Kaiser Konrad II unterstützt den Verkauf der Papstwürde an den minderjährigen Graf von Tusculum, der Herrscherfamilie über Rom, zum Papst Benedikt IX, der nach wenigen Jahren mit seiner Familie zügellos und skrupellos im Papstpalast in Rom herrscht und Rom zu einer Mördergrube macht.

1031 Der kölner Erzbischof Pilgrim ist Erzkanzler für Reichsitalien. - Die Grafschaft Marienfels im Einrichgau wird vom Salier-Kaiser Konrad II an den trierer Erzbischof Poppo von Babenberg gegeben. - Auf der Synode von Bourges wird die Priesterehe verboten oder deren Kinder zu heiraten. - Der Pfalzgrafensohn, kaiserliche Feldherr, Bannerträger und Vogt von Köln Ludolf von Brauweiler, verheiratet mit Mathilde von Hammerstein, ein Kind der Hammersteiner Ehe, stirbt. - Der hersfelder Abt Arnold wird vom kaiserlichen Hofgericht wegen eines Verbrechens an dem Mönch Hildin abgesetzt. - Der mit Salier-Kaiser Konrad II verwandte mainzer Erzbischof Aribo stirbt.

1030 Die Ritter von Molsberg beschützen die Handelsstrasse von Limburg nach Köln. - In Speyer wird der Bau des Speyerer Doms begonnen. - Das Dorf Bonames wird urkundlich erwähnt. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am Sinai kommt von der Palästinafahrt nach Jerusalem zurück und lässt sich in der ehemaligen römischen Kultstätte Porta Nigra zu einem Eremitenleben einmauern. - Der würzburger Bischof Meinhard ist im Besitz der Gerichtsbarkeit, der Münze, der Fähre, des Marktes und des Zolls der Stadt Würzburg. Der würzburger Bischof Meinhard erhält das Recht auf einen 8-tägigen Jahrmarkt. - Der Leiter der mainzer Klosterschule St Alban Ekkehard von St Gallen stellt seine Gedichtesammlung Liber benedictionum für den Schulgebrauch zusammen. - Katzenelnbogen erhält die Grafschaft Bessungen als würzburger Lehen.

1030 Die Ritter von Molsberg beschützen die Handelsstrasse von Limburg nach Köln. - In Speyer wird der Bau des Speyerer Doms begonnen. - Das Dorf Bonames wird urkundlich erwähnt. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am Sinai kommt von der Palästinafahrt nach Jerusalem zurück und lässt sich in der ehemaligen römischen Kultstätte Porta Nigra zu einem Eremitenleben einmauern. - Der würzburger Bischof Meinhard ist im Besitz der Gerichtsbarkeit, der Münze, der Fähre, des Marktes und des Zolls der Stadt Wüzburg. Der würzburger Bischof Meinhard erhält das recht auf einen 8-tägigen Jahrmarkt. - Der Leiter der mainzer Klosterschule St Alban Ekkehard von St Gallen stellt seine Gedichtesammlung Liber benedictionum für den Schulgebrauch zusammen.

1028 Der Erzbischof von Köln erhält das Recht der Königskrönung, da Aachen in seiner Erzdiözese liegt. - Kulmbach wird urkundlich erwähnt. - Der byzantinische Eremitenmönch Simeon von Trier aus dem Katharinenkloster am Sinai kommt nach einem überstanden Piratenangriff zur jährlichen Almosengabe nach Frankreich, wohin er Abt Martin von Trier begleitet und begibt sich mit dem trierer Erzbischof Poppo von Babenberg auf eine Palästinafahrt nach Jerusalem. Während der Abwesenheit des trierer Erzbischof Poppo von Babenberg verwüstet Graf Giselbert von Luxemburg (St) das trierer Erzstift.

1027 In Frankfurt findet eine Synode statt. - Welf II (St) verliert einen Teil seiner Besitzungen im Kampf mit Salier-Kaiser Konrad II. - Der Sohn des verstorbenen Herzog Konrad von Kärnten (Burg Stauf) Bruno von Kärnten wird Bischof von Würzburg. - Der Vogt von Kloster Kaufungen, (gegründet 10 17), Neckargaugraf und Madengaugraf (Teil des fränkischen Hessen) Werner von Winterthur (St) nennt sich Graf Werner von Gudensberg und Graf Werner von Maden. - Der kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein ist auf der Synode in Frankfurt in der frankfurter Pfalzkapelle der Schwertträger von Salier-Kaiser Konrad II. - Der bei der Nachfolge seines Vaters im Herzogtum Kärnten mit dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein übergangene Salier Konrad der Jüngere unterwirft sich dem König.

1025 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis. Der wormser Bischof Burchard stirbt. In seinen Schriften befinden sich Beschreibungen von Hexenflügen.

1024 Ottonen-Kaiser Heinrich II (51) stirbt an Nierensteinen und seine Witwe Kunigunde von Luxemburg (St) und führt mit Hilfe ihrer Brüder Graf Heinrich von Luxemburg (St) und dem metzer Bischof Dietrich von Luxemburg zwei Monate lang unangefochten die Reichsgeschäfte und geht nach der Wahl des neuen salischen Ostfrankenkönig Konrad II und der Übergabe der Reichskleinodien ins 1017 von ihr selbst neu gegründete Kloster Kaufungen. - Auf dem Konzil von Pavia wird das Zöldibat festgelegt. - Der mainzer Erzbischof und Reichskanzler Aribo setzt seinen Kandidaten bei der Wahl zum Ostfränkischen König auf dem Königshof Kamba mit dem Königstuhl bei Nackenheim seinen Verwandten, den Salier Konrad II (St) (--) durch. Der mainzer Erzbischof und Reichskanzler Aribo (--) weigert sich auch die wunderschöne und kluge aber auch überhebliche Königin Gisela (--) zu krönen und überlässt das dem kölner Erzbischof, wodurch Köln ein Krönungsrecht bekommt. - Die Salierburg Limburg wird zu Kloster Limburg umgebaut. - Ottonen-Kaiser Heinrich II (St) (51) schenkt nach einem Aufenthalt auf Burg Hammerstein in Köln dem Kloster Fulda die Grafschaft Stockstadt im Maingau.

1023 Der mainzer Erzbischof Aribo trennt die Hammersteinsche Ehe von Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) erneut. Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) unterwirft sich, aber seine Frau weigert sich. - Kloster Seligenstadt wird von Ottonen-Kaiser Heinrich II (50) dem Erzbistum Mainz verliehen. - Das Bistum Würzburg erhält den kaiserlichen Wildbann im Spessart auf den Gebieten des Volkfeldgaugrafen Dietmar, des Radenzgaugrafen Adelbert, des Rangaugrafen Albwin und des Iffgaugrafen Gumpert. - Kloster Rheingau bei Schaffhausen. - Elsassgaugraf Otto. - Todschläge und Morde im Streit zwischen dem Bistum Worms und der Abtei Lorsch. - Graf Poppo im Lobdengau (St).stirbt. - Der mainzer Erzbischof Aribo hält in Seligensatdt eine Synode ab, an der der Abt von Kloster Bleidenstadt Rudolf teilnimmt. - Kuno, der Bruder von Hermann II von Schwaben stirbt und wird in Kloster Kauffungen begraben. Sein Machtbereich Hessen und Franken ist zerstört.

1022 Erste Nachricht über mainzer Besitzungen auf dem thüringer Eichsfeld. - Der französische König Robert II lässt 22 Kleriker von Orleans, unter anderem den Beichtvater seiner Frau Konstanze als Ketzer verbrennen. - Engersgaugraf Ello. - Meinfeldgaugraf Perchtolf. - Auf der Reichssynode in Pavia wird von Heinrich und Papst Benedikt VIII allen Klerikern die Ehe und das Konkubinat untersagt und die Kinder mit freien Frauen gehören der Kirche. - Eichfeldgaugraf Wilhelm. - Der hildesheimer Bischof Bernhard von der Nordmark ist im Besitz einer eigenen Dachziegelbrennerei, mit der seine eigenen Wirtschaftsgebäude gedeckt sind. - Engersgaugraf Ello besitzt u.a. Irlich und Krümmel.

1021 Engersgaugraf Ello folgt Otto von Hammerstein (St) u.a. in Oberbieber. - Ottonen-Kaiser Heinrich II (48) schenkt dem Bischof von Bamberg ein Gut in Boppard. - Ende der Regierungszeit des salischen bzw. fränkischen Graf Werner mit Burg Hahn bei Edermünde. Ihre Nachfolger als Niederhessengaugraf ist der salisch Titulargraf von Hollende aus dem Oberlahngau (Marburg).

1020 Wetter: Erdbeben in Italien. - Burg Hammerstein bei Andernach wird wegen der Hammersteiner Ehe, einer Ehe zwischen Verwandten 3. Grades, von Ottonen-Kaiser Heinrich II 1 Jahr lang belagert. Der mainzer Erzbischof Erkanbald weigert sich an der Belagerung teilzunehmen. Der Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) wird nur zunächst erfolgreich ausgehungert. Otto von Hammerstein (St) flieht mit seiner Ehefrau, die zu Papst Benedikt VIII pilgert. Papst Benedikt VIII erklärt in Bamberg die Ehe wieder für gültig. Der Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) verliert Burg Hammerstein und den Engersgau. - Papst Benedikt VIII suspendiert den mainzer Erzbischof - Rutger von Kleve wird erster Graf von Kleve. - Papst Benedikt VIII lässt in Rom Juden wegen des Erdbebens enthaupten. - Welf II (St) ist siegreich in Burgund. - Pfalzgraf Ezzo (Köln). - Ottonen-Kaiser Heinrich II erobert Gent im 2. Flandernfeldzug.

1019 In Wiesbaden Walluf werden Fährrechte vergeben. Das Walluffbachtal bildet die Hauptstrasse durch den Taunus und durchschneidet das Taunusgebirge so tief, daß es keine Höhenzüge überwinden muß und direkt zur Hintertaunus-Ost-West-Wasserscheide bei Kemel führt, wo sich zwei Altstrassen trennen, die östliche Hauptstraße nach Norden Kemel~Laufenselden~Katzenelnbogen~Diez~Limburg, die parallel zum Aartal verläuft, und die westliche Rheinabkürzung später Bäderstrasse Kemel~Nastätten~Braubach~Koblenz. Auf beide Straßen müssen keinerlei Gewässer überquert werden. - Das baseler Münster wird eingeweiht. - Ritterturnier in Trier vor Eroberer Salier Konrad II mit Teilnahme von Friedrich von Rodemacher. - Der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein (St) wird Graf im Engersgau. Er besitzt Hönningen. - Hessengaugraf Friedrich, danach Hessengaugraf Dodico. - Trechirgaugraf und Meinfeldgaugraf Berthold. - Ringaugraf Siegfried (Hessen). - Das im Buchoniagau gelegene Fulda erhält das Münzrecht und das Marktrecht. - Ahrgaugraf Ernfried.

1018 Die auf Burg Geldern geborene Heilige Adelheid von Vilich stirbt in Köln. - Ottonen-Kaiser Heinrich II überträgt dem trierer Erzbischof Poppo von Babenberg den fränkischen Königshof Koblenz mitsamt dem zugehörigen Reichsgut am Zusammenfluss von Rhein und Mosel und im unteren Westerwald, das untere Erzstift, wodurch Boppard seine fiskalische Oberhoheit über Koblenz verliert. - Ottonen-Kaiser Heinrich II hält in Offenbach-Bürgel einen Reichstag ab, wo der Wetteraugraf Otto von Hammerstein (St) vor Ottonen-Kaiser Heinrich II und dem mainzer Erzbischof Erkanbald um Gnade fleht, aber wegen dreier beeideter Zeugenaussagen sich von seiner Frau Irmingard trennen muss. - Der belgische Klosterbesitz Hof Camberg wird an das Kloster Seligenstadt getauscht. - Lahngaugraf Richmund. - Berthold ist Trechirgaugraf.

1017 Wetter: Orkan in Italien. - Die Erbtochter Adela von Hamaland verliert die entscheidende Verteidigungsschlacht um ihre Burg Ufflach (bei Elten) gegen Ottonen-Kaiser Heinrich II, der den Niederrhein in die Grafschaften Kleve und Gelderland teilt. - Graf Drutwin II, der Begründer des nassauischen Hauses und sein Bruder Emicho, der Gründer des rheingräflichen Hauses verwalten die Grafschaft gemeinsam. - Papst Benedikt VIII lässt in Rom Juden wegen eines Orkans enthaupten. - Graf Gerlach in der Gegend von Weilburg und Wetzlar erhält das Dorf Göns. - Ottonen-Kaiser Heinrich II führt einen Feldzug gegen Polen. - Die Ehefrau von Ottonen-Kaiser Heinrich II Kunigunde von Luxemburg (St) gründet ihr Kloster Kaufungen. - Die Äbte Herbert und Ezzo von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt tauchen erstmalig auf. - Beim Streit um das Erbe seines Schwiegervaters Herzog Hermann II von Schwaben besiegt der bei der Nachfolge seines Vaters 10 11 im Herzogtum Kärnten mit dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein übergangene Nahegaugraf, Wormsgaugraf und Speyergaugraf Salier Konrad der Jüngere den kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein und dessen Verbündeten Konrad den Älteren wodurch sich dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein aus Schwaben zurückziehen muss.

1016 Der Salier Konrad II heiratet seine Base, die schöne, kluge und überhebliche zweifache Witwe Gisela von Schwaben. - Der aus seinen eigenen Besitzungen vertriebene Graf Balderich von Drenthe beginnt von Burg Hengebach aus Raubzüge. - Der Sohn von Graf Heribert von der Wetterau (St), der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein (St), wird Graf in der Wetterau. - Königin Kunigunde von Luxemburg Gleiberg (St) drängt erfolgreich Ottonen-Kaiser Heinrich II Gillenfeld im Gebiet des Meinfeldgaugrafen Berthold, Marktbuden zu errichten und dem Ort das Zollrecht und das Münzrecht und verleihen. - Feldzug gegen Burgund. - Teile Sindlingens des Niddagaugrafen Richbert werden dem bamberger Kloster Michelsberg geschenkt. - Der Bruder des Wetteraugrafen Otto von Hammerstein (St), Graf Gebhard von Hammerstein, ein enger Vertrauter von Ottonen-Kaiser Heinrich II stirbt während einer Schiffsreise von Frankfurt rheinabwärts. - Der neue trierer Erzbischof Poppo von Babenberg erobert mit Hilfe von Ottonen-Kaiser Heinrich II die trierer Festen von trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St), der sich unterwirft und wird in eine lange Fehde mit Graf Giselbert von Luxemburg (St) verwickelt.

1015 Leipzig wird urkundlich erwähnt. - Der trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St) wird auf Druck von Papst und Kaiser nicht zum trierer Erzbischof gewählt und beginnt einen Krieg.

1014 Die koblenzer Bischofsversammlung berät darüber, wie sich die Lebensführung des Klerikers auf die Qualität der Eucharistiefeier auswirkt. - Ottonen-Kaiser Heinrich II inhaftiert den Langobarden Ezzelin, alias Adelbert von Este.

1013 Der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein (St) heiratet eine Nahe Verwandte und erregt damit das Mißtrauen des König Ottonen-König Heinrich II und dessen enger Berater, der mainzer Erzbischof Erkanbald rät ihm zur Scheidung. Otto von Hammerstein (St) versucht vergeblich den mainzer Erzbischof Erkanbald auf dem Rhein zu kidnappen und und zerrüttet damit das Verhältnis zu beiden endgültig. - Die Grafschaft Bessungen fällt an den Bischof von Würzburg. 

1012 In Cölbigk bei Bernburg verstoßen 18 Bauern gegen das christliche Tanzverbot in Kirchen durch Lärmen und Schreien und stören den Gottesdienst, bis Priester Ruprecht sie verflucht. Nach ihrer Erschöpfung fallen sie in einen 3-tägigen tiefen Schlaf. 4 sterben. (Tanzwut es muss von einer Drogenvergiftung ausgegangen werden). - In Rom wird ein Laie und brutaler Condottiere zu Papst Benedikt VIII gewählt. - Die Matrone Wildrudis und deren Sohn Konrad schenken Kloster Seligenstadt Besitzungen und Rechte in den Marken Diez, und Braubach und in Lahnstein. - Ottonen-König Heinrich II schließt einen vorläufigen Frieden mit einigen Anhängern der Grafen von Luxemburg. - Ottonen-König Heinrich II vertreibt die mainzer Juden aus der Stadt Mainz und geht gegen Ketzer vor. - Graf Poppo im Lobdengau (St). - Graf Adalbert ist gezwungen oberrheingauische Güter in der Grafschaft Bessungen an das Hochstift Würzburg zu verkaufen.

1011 Wetter: Der Winter in Quedlinburg ist außerordentlich streng. - Mit seinem Tod hinterlässt der mainzer Erzbischof Willigis ein wiederbelebtes Kloster Disibodenberg. Der Nachfolger Erkanbald muss auf den Titel des italienischen Erzkanzlers verzichten. - Beim Tod seines Vaters, dem mit Mathilde von Schwaben, der Tochter von Hermann II von Schwaben verheirateten kärntner Herzog Salier Konrad von Kärnten wird der Sohn Salier Konrad der Jüngere (08) übergangen und muss sich mit den Titeln Nahegaugraf, Speyergaugraf und Wormsgaugraf beschränken. Nachfolger wird der mit Beatrix von Schwaben, seiner Tante verheiratete kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein. Vormund wird Konrad (St) (späterer König). - Der metzer Bischof Dietrich von Luxemburg (St) und sein Bruder, der abgesetzte bayerische Herzog Heinrich von Luxemburg (St). brechen einen Waffenstillstadn, indem sie Herzog Dietrich und Bischof Heimo von Verdun ? auf der Rückreise von Mainz in Odernheim (Alzey) überfallen. Der Bischof kann entkommen und der Herzog wird schwer verwundet gefangengenommen und erst nach Stellung von Geiseln freigelassen.

1010 Siegfried von Sponheim (St) wird auf Burg Sponheim geboren.

1009 Wetter: Hungersnot. - Ibn Junis erstellt Tafeln zur Planetenberechnung an. - Der mainzer Dom wird am Tag seiner Einweihung durch einen Brand zerstört. - Der fränkische Ritter Reginbod schenkt mit Erlaubnis von Graf Drutwin in der Königshundert und im Niederrheingau seinen Besitz in (Östrich-)Winkel dem Kloster Bleidenstadt. - Der deutsche Ottonen-König Heinrich II beginnt einen Feldzug in Metz gegen den metzer Bischof Dietrich von Luxemburg (St) und seinen Bruder den abgesetzten bayerischen Herzog Heinrich von Luxemburg (St). Die Stadt Metz wird vergeblich belagert und eine Kirche der Umgebung von heidnischen Slaven im königlichen Heer geplündert. - Der Ort Groß-Gerau wird von Ottonen-König Heinrich II an das Bistum Bamberg verschenkt, kommt aber durch Tausch in den Besitz des Bistum Würzburg: - Juden betätigen sich während einer Fehde zwischen dem Markgraf Gunzelin von Meissen und Graf Hermann als Makler von Landleuten.

1008 Der deutsche Ottonen-König Heinrich II schenkt seiner Frau Kunigunde von Luxemburg (St), den Königshof Kaufungen. und den Königshof Kassel im Hessengau in der Grafschaft von Graf Friedrich. - Graf Gerlach herrscht in der Gegend von Weilburg und Wetzlar. - Graf Gerlach von Arnstein (St) stirbt. - Der reichenauer Abt Immo wird wegen übermäßiger Strenge von Ottonen-König Heinrich II abgesetzt und mit dem prümer Mönch Bern ersetzt. - Oppenheim erhält einen Samstag-Wochenmarkt und liegt in der Grafschaft von Graf Zeizolf im Wormsfeldgau. - Der jugendliche trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St) besetzt die trierer Königspfalz, befestigt die Moselbrücke und zwingt seine Vasallen ihn als obersten Lehnsherren anzuerkennen. Der deutsche Ottonen-König Heinrich II beginnt eine erfolgreiche Belagerung von Trier. Der Bruder von Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St), der bayerische Herzog Heinrich von Luxemburg (St) erreicht durch die List der Aufgabe des Anspruchs auf den Stuhl des Erzbischofs den freien Abzug der Aufständischen. Nach dem Abzug von Ottonen-König Heinrich II vertreibt der trierer Gegenerzbischof Adalbero von Luxemburg (St) den regulären trierer Erzbischof, der sich bis 1015 nach Koblenz zurückieht. - Der deutsche Ottonen-König Heinrich II tauscht seine Besitzungen in Eschborn, auf dem Gebiet von Niddagaugraf Rudolf und in Niederohmen, auf dem Gebiet von Oberlahngaugraf Giso und schenkt das Lehen von Graf Becelin auf dem Gebiet von Lahngaugraf Gerlach dem Bistum Worms. - Moselgraugraf Friedrich von Luxemburg (St) erhebt sich gegen seinen Schwager den deutschen Ottonen-König Heinrich II. - Bezelin ist Maienfeldgaugraf.

1007 In Frankfurt findet eine Synode statt, auf der Ottonen-König Heinrich II auf die Knie fällt und vom mainzer Erzbischof Willigis aufgehoben wird. Das Bistum Bamberg wird von Ottonen-König Heinrich II, 8 Erzbischöfen, 27 Bischöfen und Königin Kunigunde von Luxemburg Gleiberg (St) wegen Kinderlosigkeit durch Abtretung von 1/4 der würzburger Gebiete gegründet. Die heidnischen Slaven zwischen oberem Main und Regnitz sollen christianisiert werden. - Um sich gegen seinen Schwager Heinrich von Lux, den bayerischen Herzog und den schwäbischen Herzog durchsetzen zu können stärkt der deutsche Ottonen-König Heinrich II die Macht der Kirchenfürsten als bessere Grafen und tötet sogar seine Schwager aus dem Hause Luxemburg, der nicht hinnehmen will, dass das Witwengut von Königin Kunigunde von Luxemburg Gleiberg (St) ebenfalls an das Bistum Bamberg verschenkt wird. - Ottonen-König Heinrich II zieht in Gent ein, wo sich Graf Balduin von Flandern unterwirft und Geiseln stellt. - Graf Wolfram ist Speyergaugraf in Gleisweiler, Hochstadt und Wollmesheim.

1006 Wetter: Hungersnot. Die hellste Supernova der überlieferten menschlichen Geschichte ist nach Norden bis in die Schweiz sichtbar. - Der klosterprümer Abt Immo von Sponheim (St) stirbt.

1005 Wetter: Hungersnot. - Bezelin ist Maienfeldgaugraf in Kaifenheim.

1004 Der deutsche Ottonen-König Heinrich II führt Krieg gegen den Herzog von Polen. - Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von Worms stirbt. Sein Sohn Salier Konrad von Kärnten wird neuer Herzog von Kärnten. - Der deutsche Ottonen-König Heinrich II gibt seinen Titel als bayerischer Herzog an seinen Schwager Heinrich von Luxemburg (St) ab, der bereits den Ardennengau verwaltet, Vogt der trierer Abtei St Maximin und Vogt des Klosters Echternach ist.

1003 Hermann II von Schwaben (St) gibt seinen Kampf gegen Ottonen-König Heinrich II auf, unterwirft sich und verstirbt unmittelbar danach. Seine Tochter Beatrix von Schwaben wird den kärnter Markgraf und Karantanermarkgraf und Graf im Ennstal und Judenburg Adalbero von Eppenstein (22) verheiratet. Seine Tochter Gisela wird Kaiserin.. - Ottonen-König Heinrich II hält einen Reichstag in Diedenhofen (Thioville) an der Mosel. - Immo von Sponheim (St) wird Abt in Kloster Prüm. - Ottonen-König Heinrich II gewährt dem Kloster Peterlingen in Colmar und Hüttenheim im Elass in der Grafschaft von Graf Odo die freie Vogtwahl. - Nahegau, Speyergau und Wormsgaugraf Salier Konrad der Jüngere

1002 Ottonen-Kaiser Otto III wird vor Rom mit Gift ermordet. - Der heilige Heribert von Köln, Kanzler von Deutschland und ehemaliger Dompropst von Worms, ist in Besitz der Heiligen Lanze und überführt den Leichnam unter schweren Kämpfen nach Aachen. - Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von Worms ist Kandidat für den Thron und verliert nach seiner Niederlage an politischem Einfluß. Der neue Ottonen-König Heinrich II (St) alias Heinrich IV von Bayern, der Sohn von Heinrich der Zänker übernimt seine wormser Besitzungen und die Burg Worms und stellt ihm dafür aus Ausgleich den Königshof Bruchsal zur Verfügung. - Der Ottonoe Heinrich II wird zum deutschen König gewählt, schenkt seiner Frau Kunigunde von Luxemburg Gleiberg (St), die kinderlos bleibt und deshalb als Jungfrau verehrt wird den Ort Bamberg. König Heinrich II lässt sich auf einem Bild aus dem Reichskloster Reichenau von Gott krönen - Ottonen-König Heinrich II (St) unterstellt Kloster Seligenstadt dem würzburger Bischof Heinrich. - Der zutphener Burggraf Otto von Hammerstein zieht nach Italien. - Bubach liegt in der Grafschaft von Bezelin. - Ottonen-König Heinrich II schenkt dem wormser Bischof die im Lahngau in der Grafschaft von Gerlach (St) gelegene Stadt Weilburg. - Die Brüder Herzog Hermann II von Schwaben (St) ebenfalls Thronkandidat und sein Bruder Kuno (Hessengau, Franken) (St) betrachten Ottonen-König Heinrich II als ihren Feind, bekämpfen ihn und verlieren dabei den Oberrheingau. - Das zum Königshof Gerau gehörende Darmstadt-Bessungen wird dem wormser Bistum verliehen. - Im Gegensatz zu seinem Halbbruder, dem kölner Erzbischof und Kanzler von Italien Heribert (St), steht der würzburger Bischof Heinrich (St) auf Seiten von Heinrich II (St) alias Heinrich IV von Bayern. Der kölner Erzbischof Heribert von Köln (St) steht auf der Seite von Schwabenherzog Hermann II von Schwaben (St) (--). - Der neue Ostfrankenreich-König bricht sein Versprechen Nordgaugraf Heinrich von Schweinfurt zum bayerischen Herzog zu machen und Heinrich von Schweinfurt rebelliert erfolglos gegen den neuen König Heinrich II (St) (--) mit einem Bündnis mit seinem polnischen Verwandten, dem polnischen Herzog Boleslaw und dem Bruder des Königs Brun. - Darmstadt ist Filialkirche der Kirche von Bessungen.

1001 Aufständische zwingen Ottonen-Kaiser Otto III (St) (--) in Rom sich beim ehemaligen kaiserlichen Berater Papst Sylvester II in der Engelsburg zu verschanzen und zum deutschen Heer zu flüchten.

1000 Wetter: Hungerjahre während einer großen langjährigen Dürre. - Deutschland hat 4 Millionen Einwohner. - Das Rhein Main Gebiet ist durch den Rhein getrennt. Rechts verläuft der Rheingau, der von Trechtingshausen bis zum Neckar reicht. Die nördliche und östliche Grenze bildet der Taunus, der Main und eine Linie von Hanau nach Süden. Das Gebiet links des Rheins heißt Wormsfeld, das etwa dem Gebiet Rheinhessen und Pfalz entspricht, das bei Ingelheim an den Nahegau grenzt. Frankfurt liegt in der Wetterau. Westlich von Hanau liegt der Maingau. - Nach der falschen Weltuntergangsprohezeihung behauptet Papst Sylvester II, die Welt sei nur Dank seiner Gebete nicht untergegangen. - Gründung der Sternwarte Kairo. - Weißbrot wird Mode. - Die vom Konradiner Ehrenbert erbaute Burg Ehrenbreitstein erfüllt Sicherungsaufgaben. - Die Schwester von Friedrich von Gleiberg Luxemburg (St), Kunigunde von Gleiberg (St), heiratet den Ottonen Heinrich II. - Der Hof Camberg wird an das belgische Benediktiner-Kloster Burscheid verschenkt. - Ottonen-Kaiser Otto III verschenkt seinen Diener, den bopparder Probst Nannichinus an den wormser Bischof Burchard. - Die Kaiserburg Ritteburg in Thüringen liegt in der Grafschaft von Graf Wilhelm. - Der Ort Trebra in Thüringen liegt in der Grafschaft von Markgraf Ekkehard. - Nierstein liegt auf dem Gebiet von Nahegaugraf Emicho (St). - Ottonen-Kaiser Otto III (20) schenkt dem kärntner Markgraf Adalbero von Eppenstein in dessen Mark und Grafschaft 100 Mansen. - Der mainzer Kämmerer wird Bischof von Worms. - Der Sohn von Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von Worms, Heinrich von Worms ist erster Bewohner der Burg Stauf und stirbt wie sein jüngerer Bruder Bruno als Papst Gregor V (+999) vor seinem Vater. Der vierte Bruder Konrad von Kärnten wird seinen Vater überleben. - Der Wormsgaugraf Heinrich von Worms heiratet Adelheid.

0999 Der neue Papst Sylvester II verkündete, dass an Sylvester die Welt untergeht. In einer Massenhysterie wird geraubt und geplündert und die Hinrichtung von Zauberern gefordert. - Der Sohn von Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Elsenzgaugraf, Kraichgaugraf, Enzgaugraf, Pfinzgaugraf, Ufgaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Kärnten Salier Otto alias Otto von Worms, der erste deutsche Papst Gregor V (27) stirbt vor seinem Vaterund wird neben Liudolfinger-Kaiser Otto II in Rom beigesetzt.

0998 Gegenpapst Johannes XVI wird in einem Turm entdeckt, Augen, Ohren, Nase und Zunge abgeschnitten und nach Rom gebracht. Der Liudolfinger-König Otto III (18) lässt den entstellten Gegenpapst Johannes XVI, den ehemaligen Lehrer von Papst Gregor V im päpstlichen Ornat verkehrt herum auf einem Esel sitzend mit einem ausgehöhlten Kuheuter als Mütze durch Rom führen. Papst Gregor V lässt Gegenpapst Johannes XVI formell absetzen und ihn wieder auf dem Esel reitend in ein Kloster abschieben, wo er nach drei Jahren stirbt. Der Liudolfinger-König Otto III (18) stürmt die Engelsburg und lässt den römischen Patrizier Crescentius Nomentanus auf dem höchsten Turm enthaupten und verkehrt herum aufhängen. - Der Liudolfinger König Otto III (18) schenkt der aachener Marienkapelle den königlichen Hof in Andernach in der Grafschaft von Mayenfeldgaugraf Bezelin. Bezelin ist Moselgaugraf in Welschbillig.

0997 Der römische Patrizier Crescentius  Nomentanus wird vom neuen Papst Gregor V begnadigt, bricht nach der Abreise von Liudolfinger-König Otto III (17) den geschworenen Treueeid und organisiert die Wahl von Gegenpapst Johannes XVI, der Papst Gregor V aus Rom vertreibt. Der Liudolfinger-König Otto III (17) kehrt nach Rom zurück.

0996 Der römische Patrizier Crescentius Nomentanus, der sich als Herr von Rom fühlt, zettelt eine Rebellion gegen den Liudolfinger-König Otto III (16) in Rom an, bei der Papst Johannes XV im Streit mit dem römischen Patrizier Crescentius Nomentanus stirbt. Der Liudolfinger-König Otto III (16) wird von Bruno von Kärnten seinem ehemaligen Kaplan, Neffen und neuen und ersten Deutschen Papst Gregor V (24) in Rom zum Kaiser gekrönt. - Der Wormsgau verliert Flonheim an den Nahegau. - Pfalzgraf Hermann ist im Besitz der Grafschaft des Auelgaues

0995 Thankmar ist Hessengaugraf (St). - Emicho (St) ist Nahegaugraf in Denzen. - Wilhelm ist Graf im thüringer Rossla. - Kunigunde von Luxemburg Gleiberg (St) heiratet den bayerischen Herzog Heinrich IV später König Heinrich II.

0994 In Mainz Weisenau wird das Stift St Viktor gegründet. Bei der Weihe der Kirche sind der Liudolfinger König Otto III (15) und der mainzer Bischof Willigis anwesend. - Die frankfurter Fischer sind verpflichtet ihren Fang von Donnerstags und Freitags dem König abzuliefern und den mainzer Erzbischof zwischen Mainz und Frankfurt zu befördern. Frankfurt wird als Castello bezeichnet, was mit dem Fund von Befestigungsmauern Hainer Hof~Borngasse~Steinernes Haus~Römerberg übereinstimmt. - Siggo ist Graf in der Germaramark. - Thankmar ist Hessengaugraf (St). - Hof Nierstein liegt in der Grafschaft von Burchard und wird an das Bistum Mainz verschenkt.

0993 Der Liudolfinger König Otto III (14) schenkt der bopparder Kirche den örtlichen Rheinzoll und trennt sich von seiner Großmutter und seiner Schwester für einen längeren Aufenthalt am Niederrhein. Der Bonngau ist die Grafschaft von Pfalzgraf Hermann. - Nierstein liegt im Nahegau in der Grafschaft von Emicho (St). - Gerlach (St) ist Lahngaugraf

0992 Der Speyergau in die Grafschaft von Wolfram. - Der Liudolfinger König Otto III (12) schenkt der von mainzer Erzbischof Willigis errichteten mainzer Kirche St Stephan sein Gut Hannweiler im Nahegau in der Grafschaft von Emicho (St). - Der Liudolfinger-König Otto III (12) erstattet dem trierer Kloster St Maximin alle Lehen im Nahegau, im Wormsgau und im Speyergau von Wetteraugaugraf, Kinziggaugraf, Engersgaugraf, Wetteraugraugraf und Graf von Gleiberg Graf Heribert (St) alias Graf Hernbertus wegen eines angeblichen Versprechens seines Vaters und seines Großvaters.

0991 Wetter Naturereignisse, Unfruchtbarkeit und Unglücksfälle mit hoher Sterblichkeit. - Kaiserin Theophanu wird im Kloster St Panthaleon in Köln begraben. - Der Liudolfinger-König Otto III (11) verschenkt Biebrich und Mosbach im Königssondergau von Graf Druwinus an das elsässische Kloster Selz.

0990 Der Sohn von Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau, Ufgau und Nahegau Salier Heinrich alias Heinrich von Worms Konrad (späterer erster Salier-König) wird geboren.

0989 Der mainzer Erzbischof Willigis lässt in Aschaffenburg eine Holzbrücke über den Main bauen. - Pfalzgraf Hermann (St).

0986 Herzog Hermann II von Schwaben heiratet die burgunder Königstochter Gerberga von Burgund.

0985 Megenfrid ist Hessengaugraf in Gude und Solz, Emicho ist Nahegraugraf in Spiazcesheim und Treysa und Walluf ist im Königssondergau in der Grafschaft von Graf Hathodd. - Liudolfinger-König Otto III (05) schenkt seinem Vetter Otto Herzog von Kärnten den Wasgauforst und den Königshof Kaiserlslautern in den im Wormsgau von Graf Zeizolf und im Nahegau von Graf Emicho gelegenen Grafschaften.

0984 Der bayerische Herzog Heinrich der Zänker lässt sich in Magdeburg und Quedlinburg von seinen Anhängern zum König ausrufen.

0983 Der Liudolfinger-Kaiser Otto II (28) stirbt und wird in Rom als einziger deutscher Kaiser beigesetzt. Sein unmündiger Sohn der Liudolfinger Otto III (03) folgt ihm als neuer deutscher König. Der mainzer Erzbischof Willigis, die Königsmutter Theophanu und die Königsgroßmuttermutter Adelheid regieren gemeinsam für den Liudolfinger-König Otto III (03) das Reich. - Heinrich II von Bayern, der Zänker wird aus der Haft entlassen. - Rheingaugraf Konrad (St) erbt den Rheingau. Sein Bruder ist der Kinziggaugraf Heribert (St). - Der mainzer Erzbischof Willigis erhält in der Veroneser Schenkung von König Otto für Kurmainz die Stadt Bingen und die linksrheinischen Gebiete bis Heimbach, die rhechtsrheinischen Gebiete von Östrich, Rüdesheim am Rhein bis Kaub und die Gebiete an der unteren Nahe mit allen Zöllen, den Schiffszöllen und Münzrechten als erzbischöflich-mainzer Gebiet, das eigentlich von den Rheingrafen verwaltet wird. - Die Wenden brennen Hamburg nieder.

0982 Rheingaugraf Konrad Kuno (St) stirbt. - Nach dem unerwarteten Tod des kinderlosen und unverheirateten Herzog von Bayern und Herzog von Schwaben und Graf von Rätien mit Kloster Einsiedeln Ottone Otto auf einem Italienfeldzug in Lucca an Malaria, besetzt der Liudolfinger-Kaiser Otto II (28) seinem Schwager Konrad mit dem Herzogtum Schwaben. Der Leichnam von Schwabenherzog Otto wird in Aschaffenburg, das schon seine Eltern unterstützten, beerdigt.

0981 Burg Arnstein (dendrochronologisch) wird gebaut.

0980 - Der sächsische Liudolfinger-König Otto II (25) schenkt Kloster Hornbach 6 Höfe in Quirnbach in der Grafschaft von Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau und Herzog von Kärnten Otto alias Otto von Worms.

0978 Der bayerische Herzog Heinrich II von Bayern, der Zänker ist in Ingelheim inhaftiert. Alle werden zu Verbannung rund ritterlicher Haft verurteilt. - Der Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau Otto alias Otto von Worms wird Graf im Nahegau und erhält das Herzogtum Kärnten.

0977 Graf Hugo im Einrichgau. - Frankfurt Fechenheim gehört zum späteren frankfurter Dom.

0976 Heribert von der Wetterau (St) ist Kinziggaugraf. - Der bayerische Herzog Heinrich II von Bayernder Zänker wird abgesetzt und der Schwäbische Herzog Ottone Otto auch mit dem Herzogtum Bayern belehnt. - Liudolfinger-König Otto II (21) schenkt seinem Getreuen Biso Besitzungen im Speyergau und im Wormsgau von Graf Zeizolf.

0975 Willigis wird neuer mainzer Erzbischof und bindet das Amt des deutschen Kanzlers an Mainz. - Hildelin ist Graf im Oberlahngau.

0974 Rodbert (St) und Hugo (St) werden als Grafen des Einrichgaues und des Niederlahngaues bezeichnet. Einrichgaugraf Hugo (St). - Graf Rabangar erbaut im Trechirgau seine Burg Ravengiersburg.

0973 Der Liudolfinger-Kaiser Otto stirbt. Sein Sohn Otto II (18) wird neuer Kaiser und ordnet das Reich neu.

0972 Der Liudolfinger Mitkönig Sohn Otto II (18) heiratet die angeheiratete byzantinische Kaisernichte Theophanu. Der Königshof Boppard wird Mitgift für Theophanu. Theophanu bringt den Nikolauskult nach Deutschland. - Irmtrud von der Wetterau wird als Tochter von Heribert von der Wetterau (47) und Irmintrud von Avalgau (--) geboren.

0971 Willigis wird Kanzler von liudolfinger-sachsen Kaiser Otto I.

0970 In Mainz gibt es einenen schriftlichen Nachweise für das mainzer Domkapitel. - Ritter Walpot steht in den Diensten der Grafen von Sayn und erhält Land in Bassenheim als Lehen. Er siedelt sich in Bassenheim an, wo bereits ein Ritter von Bassenheim wohnt, der später die 20 24 restlos verschwundene Niederburg im Bereich des Schloßparks erbaut.

0968 Der Kaisersohn und mainzer Erzbischof Wilhelm Erbkapellan seines Vaters Kaiser Otto (später Erzkanzler) stirbt und wird in der größten spätantiken Kirche von Mainz außerhalb der Stadt in St Alban begraben.

0966 Der mit Wiltrud verheiratete konradiner Niederlahngaugraf Eberhard (St) stirbt. Seine Söhne Konrad und Eberhard treten das Erbe an. Konrad und Eberhard werden in Worms wegen zu naher Verwandschaft der Eltern für illegitim und nicht erbberechtigt erklärt. Der entfernte Verwandte Udo (St) kehrt unter Eidbruch vorzeitig aus dem Exil zurück. Der Niederlahngau fällt an das Reich zurück.

0964 Drutwin besitzt eine Burg bei Lipporn. - Der mainzer Erzbischof Wilhelm ernennt den hirsauer Konventual Bernulf zum Abt von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt.

0963 Der Moselgaugraf ertauscht sich ein römisches Kastell und erbaut darauf die Burg Luxemburg. - Udo ist Mayenfeldgaugraf.

0962 Der liudolfinger-sachsen König Otto lässt sich in Rom zum Kaiser krönen.

0961 Der Königsssohn und mainzer Erzbischof Wilhelm leitet die Trennung von mainzer Bischofsgut und mainzer Kapitelgut ein.

0960 In Köln wird die letzte Rheinbrücke von Basel flussabwärts abgerissen. - Der Wormsgau verliert Spiesheim an den Nahegau.

0959 Pfalzgraf Hernbertus an zweiter Stelle der Montabaurer Zeugenliste vor dem Gaugrafen Waldbert.

0958 Engersgaugraf Waltbrath. - Kaiser Otto beschenkt Herzog Hermanns Witwe Reginlind im Bereich der Montabaurer Grundherrschaft mit dem Hof Wirges.

0957 Der abgesetzte Schwabenherzog und Königssohn Ludolf von Schwaben (St) stirbt und wird im Stift St Alban vor den Stadtmauern von Mainz oder Aschaffenburg beerdigt.

0956 Drutwin von Lipporn auf dem Einrich, wird von einem Bauern in Strüth ermordet. - Der einzige Sohn des verstorbenen Salier Konrad der Rote, der neue Graf im Speyergau, Wormsgau, Elsenzgau, Kraichgau, Enzgau, Pfinzgau und Ufgau Otto alias Otto von Worms wird Graf im Nahegau.

0955 Der Liudolfingerkönig Otto (43) beendet die Ungarneinfälle in der Schlacht auf dem Lechfeld militärisch. Der Führer der Franken, Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf, Graf in Franken und Herzog von Lothringen Salier Konrad der Rote stirbt in der Schlacht auf dem Lechfeld, weil er durch die Hitze geschwächt, seinen Helm abnimmt und deshalb tötlich getroffen wird. - Pfalzgrafen Hernbertus (St) wird an zweiter Stelle der Montabaurer Zeugenliste vor Gaugraf Waldbert genannt.

0954 Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Graf in Franken und Herzog von Lothringen Salier Konrad der Rote unterwirft sich nach einem verlorenen Aufstand gegen Herzog Heinrich von Bayern und verliert beim Reichstag in Fritzlar das Herzogtum Lothringen. - Die Stadt Mainz unterwirft sich mit dem ganzen Frankenland nach dem Tod des mainzer Erzbischof Friedrich. - Königssohn und Herzog Ludolf von Schwaben (St) unterwirft sich seinem Vater und verliert das Herzogtum Schwaben. - Der Liudolfingerkönig Otto (42) macht seinen jüngeren Sohn Wilhelm zum neuen mainzer Erzbischof. - Ottone Otto wird als Sohn von Schwabenherzog Ludolf von Schwaben (St) und seiner Mutter Ida, der Enkelin von Rheingaugraf und Herzog von Lothringen Gebhard (+0910) geboren.

0953 Die vom mainzer Erzbischof Friedrich an den in Italien gekränkten Herzog Salier Konrad der Rote und Königssohn und Herzog Ludolf von Schwaben (St), der nach der Geburt eines Halbbruders um seine Macht fürchtet, ausgelieferte Stadt Mainz ist Hauptstützpunkt und wird von Liudolfingerostfrankenkönig Otto drei Monate erfolglos belagert. - Konrad (St) fällt im Kampf gegen königstreue Truppen.

0951 Der Neffe Konrad Kuno, von Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold wird Rheingaugraf Konrad Kuno (St). - Kollegiatstift in Mockstadt der Herren von Büdingen. - Der mainzer Erzbischof Friedrich nimmt am Italienzug von sächsische Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (39) teil. - Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Franken Salier Konrad der Rote begleitet den sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (39) auf seinem Italienzug.

0949 Wetteraugraf, Rheingaugraf und Lahngaugraf Udo (St) wird in Wetzlar begraben. - Sein Sohn Heribert von der Wetterau (St) macht Burg Gleiberg zu seiner Residenz. - Der herrschsüchtige sächsische Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (37) sendet den mainzer Kaufmann mit Geschenken nach Konstantinopel. - Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) (--) stirbt. Er ist Besitzer der Burg Humbach (Montabaur) mit Forst Spurkenberg. Sein Schwiegersohn ist Liudolf (St).

0948 Der unverheiratete Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) stirbt. Sein Grab im Stift St Georg in Limburg an der Lahn wird von einem Löwen bewacht in der Mitte des Chores aufgestellt. Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau (St) beerbt Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St). - Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf, Nahegaugraf und Herzog von Franken Salier Konrad der Rote bekommt einen Sohn Otto alias Otto von Worms. - Der designierte Königssohn designierter Schwabenherzog Ludolf von Schwaben (St) heiratet die Schwabenherzogstochter von Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) Ida (St). Ida (St) ist die mächtigste Frau im Reich.

0947 Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Salier Konrad der Rote und neue Herzog von Franken heiratet die Königstochter Liutgard vom sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (35).

0946 Burg Braunfels wird erbaut.

0945 In Frankfurt-Sachsenhausen schliessen sich Berufsfischer zu einer Bruderschaft und Gilde zusammen, die organisiert und mit Genehmigung die Stadt Frankfurt mit Fischen versorgt. - Die Konradiner können den Auelgau behaupten, der Bonngau geht verloren

0944 Vor der nördlichen Stadtmauer der Stadt Mainz gründet der mainzer Erzbischof Friedrich das Stift St Peter. - Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Salier Konrad der Rote erhält die Herzogswürde.

0942 Der Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf Salier Konrad der Rote wird Graf in Franken.

0941 Der Salier Konrad der Rote ist Speyergaugraf, Wormsgaugraf, Niddagaugraf und Nahegaugraf.

0940 Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) erhält zum Dank vom sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (28) aus dem Besitz ihres unterlegenen Cousins und Vetters Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard (St) den Hof Niederzeuzheim (Hadamar) für seine Stiftung St Georg in Limburg an der Lahn (Limburger Dom). - Ufgaugraf Gebhard III. - Der mainzer Erzbischof Friedrich wird aus der Gefangenschaft entlassen.

0939 In der Schlacht von Andernach besiegen während des Aufstandes gegen den herrschsüchtigen sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (27) Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) und Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau (St) ihren Cousin und Vetter Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St). In der Schlacht von Andernach erschlägt Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau (St) seinen Vetter Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) eigenhändig. Wetteraugraf und Herzog im Elsass Udo von der Wetterau (St) erhält die Erlaubnis seine Lehen und Grafschaften seinen Söhnen zu vererben. - Der mainzer Erzbischof Friedrich schließt sich Herzog von Lothringen Eberhard (St) und Giselbert gegen den herrschsüchtigen sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (27) an. Die Stadt Mainz verweigert dem eigenen Erzbischof die Flucht in die Stadt, wodurch dieser gefangen genommen und nach Sachsen verschleppt wird. - Die Königspfalz Kassel fällt an den Sachsenherzog König Otto I.

0937 Großwinternheim liegt im Nahegau von Graf Eberhard. - Der Wormsgau verliert Ingelheim an den Nahegau. - Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) gerät in Streit mit den herrschsüchtigen sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (25). Die sächsischen Nachbarn nördlich von Hessen verweigern die Lehnshuldigung, weshalb Oberlahngaugraf und Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) Burg Helmern belagert und vom sächsischen Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Otto (25) zu einer Geldstrafe verurteilt wird. Seine Hauptleute werden zum Hundetragen verurteilt.

0936 Der sächsische Liudolfinger-Ostfrankenreich-König Heinrich stirbt an einem Schlaganfall bei der Jagd. Sein Sohn Otto (24) lässt sich in Aachen mit aussergewöhnlich großen religiösen Ritual zum neuen König krönen. Beim Krönungsmahl dienen erstmals symbolisch als Zeichen der Unterwerfung der Herzog von Lothringen Eberhard von Franken (St) als Truchsess, Herzog Giselbert von Lothringen als Kämmerer, Herzog Arnulf von Bayern als Marschall und Schwabenherzog Hermann von Schwaben (St) als Mundschenk.

0932 Ritterturnier in Magdeburg. - Abensheim liegt im Wormsgau in der Grafschaft Konrads (Konrad der Rote)

0927 Der fuldaer Mönch Hildebert wird neuer mainzer Erzbischof.

0925 Der für die Destillation von Ethanol berühmte teheraner Arzt ar Razi Chemiker stirbt.

0921 Der ehemalige hirsauer Mönch und Schulvorsteher der mainzer Abtei St Alban Adalbero wird auf Befehl des mainzer Erzbischofs Heriger zum Abt von Kloster Ferrutius in Bleidenstadt erhoben. Der Abt von Kloster Bleidenstadt Adalbero macht sich einen Namen wegen seiner Gelehrsamkeit und Klugheit.

0919 Der nicht anwesende sächsische Liudolfinger-Herzog Heinrich wird von den Herzögen von Schwaben, Bayern, Lothringen und Franken zum neuen Ostfränkischen König berufen. - Kloster Prüm wird unabhängig und der Graf von Namur ist Vogt von Kloster Prüm.

0918 Der Ostfränkische König Konrad der Jüngere (St) wird bei einem Kampf mit dem bayerischen Ludolfinger-Herzog schwer verletzt und stirbt in Weilburg. Sein Neffe Konrad Kurzbold (St) scheidet trotz gutem Verhältnis beim neuen König aus dem Hofdienst aus.

0915 Grafschaft Marienfels im Einrichgau gehört zum Vierherrengebiet. - Der Ostfränkische König Konrad der Jüngere (St) schenkt einem innerhalb der Stadtmauern von Weilburg neu erbauten Kloster seinen Hof Nassau auf beiden Seiten der Lahn in den Grafschaften Sconenberg und Marvels.

0914 In Wetzlar wird das Stift St Marien gegründet

0913 Der mainzer Erzbischof Hatto liefert mit seinem Tod im Binger Mäuseturm, in dem er wegen seiner Unmenschlichkeit gegen die hungernde Bevölkerung, die er in einer leeren Scheune eingesperrt, verbrennen liess, von Mäusen aufgefressen worden sein soll, eine Legende. Die Geräusche des Feuers kommentiert er höhnisch mit den Worten: Hört ihr die Kornmäuslein unten pfeifen?

0912 Otto (St), der Sohn des getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere wird Mittellahngaugraf. - In Weilburg wird das St Walpurgis Stift gegründet

0911 In Frankfurt stirbt der Ostfränkische König Ludwig IV, das Kind. Der Sohn des getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere der Herzog von Franken Konrad der Jüngere (St) wird in Forchheim mit der Fürsprache des mainzer Erzbischof Hatto zum Ostfränkischen König gewählt. - König Konrad der Jüngere (St) ist u.a. im Besitz der Burg Kassel.

0910 Der Sohn des 09 06 getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere (St) Konrad der Jüngere (St) wird Herzog von Franken. - Niederlahngaugraf Konrad Kurzbold (St) erhält vom Ostfränkische König Ludwig IV, das Kind einen Hof auf dem Berg Lintburg (Limburg an der Lahn) und die Erlaubnis auf dem Hof eine Kirche zu erbauen. In Limburg an der Lahn wird das St Georgenstift gegründet. - Der Ostfränkische König Ludwig IV, das Kind verliert in der Schlacht auf dem Lechfleld bei Augsburg gegen die Ungarn. Der Herzog von Lothringen, Wetteraugaugraf, Lahngaugraf und Rheingaugraf Gerhard fällt in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg. - Das Benediktinerkloster Cluny wird gegründet.

0909 Kloster Ferrutius in Bleidenstadt erhält den eingezogenen Besitz von Graf Hermann in Wallbach und Horoe, gelegen auf dem Gebiet von Lahngaugraf Konrad der Ältere.

0907 Dienheim liegt im Wormsgau in der Grafschaft Konrads.

0906 Der fränkische Markgraf Adalbert von Babenberg überfällt und tötet Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere in der Babenberger Fehde in der Schlacht bei Fritzlar. Der mainzer Erzbischof Hatto verspricht dem gefangenen fränkischen Markgraf Adalbert von Babenberg freies Geleit und lässt ihn dennoch exekutieren, wodurch die Babenberger alle Ämter und Besitzungen im Herzogtum Franken verlieren. - Graf Konrad im Wormsgau und Graf Werner im Speyergau. - Das bisherige Lehen von Graf Gebhard Eich liegt im Wormsgau in der Grafschaft von Konrad und wird der Kirche von Worms geschenkt

0903 Der Oberrheingaugraf Gebhard (--) Sohn von Lahngaugraf Udo (--) wird Herzog in Lothringen.

0902 In einer ersten Schlacht mit den Konradinern werden die Babenberger geschlagen, Heinrich II fällt und Adalhard gerät in Gefangenschaft. Der konradiner Oberlahngaugraf Eberhard (--) stirbt nach wenigen Tagen, was seinen Bruder Gebhard dazu bewegt dem gefangenen Adalhard den Kopf abzuschlagen. Der übriggebliebene Babenberger Adalbert schwört Blutrache und vertreibt den würzburger Konradiner-Bischof Rudolf aus seinem Bistum, bemächtigt sich bis 09 06 der fränkischen Gebiete des verstorbenen konradiner Oberlahngaugraf Eberhard (St). - Der minderjährige Halbwaise Konrad Kurzbold (St) (--) ist mit seiner Mutter auf der Flucht von Franken zu ihrem Schwager an der unteren Lahn und beerbt seinen Vater Oberlahngaugraf Eberhard (--).

0899 Der an Epilepsie erkrankte uneheliche Sohn von Karlmann und Enkel von Ludwig der Deutsche Kaiser Arnulf von Kärnten stirbt an einem Schlaganfall.

0897 Gebhard, jüngerer Sohn von Lahngaugraf Udo wird Oberrheinggraf. Lahngaugraf Udo stiftet die Salvatorkirche in Wetzlar. - Oppenheim, Horchheim und Weinsheim liegen im Wormsgau in der Grafschaft von Walaho.

0896 Elsassgaugraf Bernhard.

0895 Das Kloster Echternach hat 40 Brüder mit Einnahmen von der bidgauer Kirche Kröv in der Bidgaugrafschaft von Graf Stephan.

0892 Der Lahngaugraf und Hessengaugraf Konrad erhält die Sorbische Mark als Lehen und sein geistig behinderter Bruder Rudolf wird würzburger Bischof. Die babenberger Gebiete in der würzburger Diözese werden zum Streitpunkt.

0891 Der an Epilepsie erkrankte uneheliche Sohn von Karlmann und Enkel von Ludwig der Deutsche Kaiser Arnulf von Kärnten besiegt die Wikinger entscheidend. Ein Heerführer, der mainzer Erzbischof Sunderol stirbt und wird in der größten spätantiken Kirche von Mainz außerhalb der Stadt in St Alban begraben.

0889 Wormsfeldgau in der Grafschaft Megingauds.

0888 Arnulf von Kärnten schenkt Reginbreht eine Kirche mit 6 Höfen, Häusern und Hörigen im Wormsgau von Graf Walaho.

0887 Der an Epilepsie erkrankte Herrscher über das gesamte Frankenreich Karl der Dicke unterliegt militärisch dem unehelichen Sohn des ostfränkischen Unterkönig in Bayern Karlmann Arnulf von Kärnten.

0886 In Mainz brennt das Viertel der friesischen Fernkaufleute Rheinstrasse 68 (20 16 Hilton Mainz) nieder.

0885 Mit dem Tod von Westfrankenkönig Karlmann und der Wahl der westfränkischen Großen für Karl, der Dicke (46) aus Angst vor den Wickingerüberfällen wird das Frankenreich vereinigt.

0884 Der Ort Rosbach wird dem Kloster Fulda geschenkt.

0882 Der ostfränkische Unterkönig in Franken, Sachsen, Thüringen und westliches Lothringen Ludwig III stirbt in Frankfurt ohne männlichen Erben und sein Bruder der ehemalige schwäbischen Unterkönig und deutsche Kaiser Karl, der Dicke erbt und herrscht über das ganze Ostfrankenreich. - Lahngaugraf Udo. - Graf Konrad und Graf Meingoz aus dem Fiskus Wiesbaden und der mainzer Erzbischof Liutperd überzeugen den ostfränkischen Unterkönig in Franken, Sachsen, Thüringen und westliches Lothringen Ludwig III Kloster Bleidenstadt Ackerland in Nordenstadt im Königssondergau in der Grafschaft von Graf Hatto zu schenken. - Frankfurt, Tribur, Ingelheim, Kreuznach, Lautern, Gernsheim und Nierstein sind königliche Pfalzen.

0881 Der spätere Ostfrankenkönig Konrad, Enkel von Udo und Sohn von Konrad, der Ältere wird in Weilburg geboren. - Der ostfränkische Unterkönig in Franken, Sachsen, Thüringen und westliches Lothringen Ludwig III schenkt seinem Getreuen Humbold sein Lehen in Alsheim im Wormsgau als Eigen.

0880 Konrad der Ältere, Sohn von Lahngaugraf Udo (St) heiratet die Kaisertochter Glismut von Kärnten. - Bei einem klosterprümer Gütertausch besitzt Einrichgaugraf Ruodker den Ort Gemmerich und sein Onkel Engersgaugraf Balduin Koblenz-Ibingdorf.

0879 Der Lahngaugraf Udo (St) kommt nach der missglückten Verschwörung gegen Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche 08 61 zur Gründung des neuen Kloster St Severus nach Kettenbach an der Aar zurück und stirbt. Das alte Kloster Kettenbach bei Michelbach an der Aar wird durch eine Stiftung von Sohn Lahngaugraf Gebhard (St) nach Gmünden in den Westerwald verlegt. - Der ostfränkische Teilkönig von Bayern Karlmann und König von Italien wird regierungsunfähig und gibt die Herrschaft an seinen Bruder, den schwäbischen Unterkönig Karl, der Dicke ab.

0876 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche stirbt in Frankfurt und wird in Kloster Lorsch begraben. Sein ältester Sohn Karlmann wird ostfränkischer Teilkönig in Bayern, Ludwig III wird Unterkönig in Franken, Sachsen und Thüringen und Karl der Dicke Unterkönig in Schwaben. - Der von seinem Vater Westfrankenkönig Karl der Kahle geblendete Karlmann, flieht zu seinem Onkel Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche stirbt als Abt von Kloster Echternach. - Liutfridus ist Graf im Niddagau.

0875 Kaiser Ludwig II König von Italien (keine männlichen Nachkommen) stirbt und die Kaiserwürde geht auf Westfrankenkönig Karl der Kahle über.

0874 Der mainzer Erzbischof Liuperd beansprucht vergeblich Zehntrechte aus dem Gebiet von Kloster Fulda unter Abt Sigehard, was Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche dem Kloster Fulda bestätigt. Beteiligt sind die Grafen Erlwin aulicus preses, Liuthere, Friderat, Oudalrih, Manegold und Kristan mit Beiziehung der Klostervögte an 117 Orten und im Worms-, Rhein-, Main-, Lau- und Saalgau, in der Wetterau, Hessen und dem Grabfeld. - Wiesbaden Biebrich wird als Königspfalz Biburc erwähnt. - Biebrich am Rhein wird erwähnt.

0866 Volksaufstand gegen den mainzer Erzbischof Liutbert bei dem einige Ministeriale getötet werden. Die gefangenen Anführer werden gehängt, ihre Hände und Füsse werden abgeschlagen oder ihre Augen werden ausgestochen.

0861 Die Söhne von Lahngaugraf Gebhard Udo (St) (späterer Lahngaugraf), Berengar (St) (späterer Hessengaugraf) und Waldo (späterer Abt von St Maximin in Trier) werden auf dem Reichstag in Regensburg wegen Untreue und Verschwörung von Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche verurteilt und fliehen zu Westfrankenkönig Karl der Kahle. Ihr Bruder Bertold ist trierer Erzbischof.

0860 In Schierstein wird das Dorf Skerdestein geschrieben.

0858 Wetter: In Mainz führt ein Erdbeben zum Einsturz der vor den Toren von Mainz gelegenen St Alban Basilika.

0857 Der trierer Erzbischof beschreibt den Pfarrzehntbezirk in Rengsdorf in der Grafschaft von Graf Ruodger.

0855 Der Hessengaugraf, Wormsfeldgaugraf und Gozfeldgaugraf Konrad der Ältere (St) wird geboren. - Der lothringer Mittelreichkönig Lothar teilt sein Reich in der Teilung von Prüm unter seinen drei Söhnen Lothar II (Frau unfruchtbar), Karl von Provence (Epileptiker, regierungsunfähig) und Kaiser Ludwig II König von Italien (keine männlichen Nachkommen) auf. - Der lothringer Mittelreichkönig Lothar tritt in das Kloster Prüm ein und stirbt.

0852 In Bad Hersfeld wird eine Kirche im Stil einer Säulenbasilika eingeweiht, wofür eine Kirchenfest alias Kirchweih veranstaltet wird.

0850 Der in Mainz geborene adelige mainzer Erzbischof Hrabanus Maurus (70) besitzt im Rheingau eine eigene Residenz.

0848 Verschwörung gegen den mainzer Erzbischof Hrabanus Maurus (68).

0847 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche macht den klosterfuldaer Abt Hrabanus Maurus (67) zum mainzer Erzbischof.

0845 Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche schenkt dem Kloster Kettenbach an der Aar im Lahngau den Hof Lierschied im Einrichgau und Hahnstätten im Lahngau.

0843 Das Frankenreich wird im Vertrag von Verdun unter den drei Kaisersöhnen Westfrankenkönig Karl der Kahle, Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche mit seiner neuen Hauptstadt Frankfurt und Kaiser und lothringer Mittelreichkönig Lothar, mit der Provinz Mosel, aufgeteilt.

0842 Im Krieg mit dem späteren lothringer Mittelreichkönig Kaisersohn Lothar (St (--) zieht Karlmann mit seinem Heer über Gronau im Einrichgau nach Koblenz, während der Kaisersohn Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche (St (--) von Bingen mit Schiffen nach Koblenz fährt und Karl die schwierige Route durch den Hunrück nimmt um dort die Moselübergänge, die vom mainzer Erzbischof Otgar, von Graf Hatto und Graf Heriold verteidigt werden, zu erobern. - Ostfrankenkönig Ludwig der Deutsche (St (--) zwingt den Gelehrten Hrabanus Maurus (62) als Abt von Kloster Fulda zurückzutreten. - Ludwig der Deutsche (St (--) und der in Frankfurt geborene Karl der Kahle (St (19) verwüsten den Wormsgau.

0840 Kaiser Ludwig der Fromme  (St (--) stirbt in der Kaiserpfalz Ingelheim. Die Reichsinsignien, seine Krone und das mit Edelsteinen verzierte Schwert werden an seinen Sohn Lothar geschickt. - Der Gelehrte, Leiter der Hofschule und kaiserlicher Ratgeber Einhard stirbt als Laienabt von Kloster Steinbach im Odenwald und Kloster Seligenstadt. Er ist der Verfasser der Biographie von Karl der Große. - Nach dem Weggang von Wormsgaugraf Robert der Tapfere ins Westfränkische Reich übernimmt sein Schwager Walaho die Wormsgaugrafschaft.

0839 Kaiser Ludwig der Fromme zieht nach Frankfurt und danach nach Ingelheim. - Kaiser Ludwig der Fromme zieht zur Versöhnung und Unterwerfung Lothars nach Worms.

0838 In Mainz hält sich Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) zum Jahresende auf.

0837 Der Wormsgaugraf Guntram stirbt und sein Bruder Robert der Tapfere wird neuer Graf im Wormsgau.

0836 Der in Frankfurt geborene Karl der Kahle (St (13), der drei Jahre zuvor zwangsweise zur Erziehung und Ausbildung ins Kloster Prüm geschickt wurde, begleitet seinen Vater Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) von Seligenstadt über Ingelheim nach Koblenz. Der an Gicht leidende Kaiser Ludwig der Fromme findet bei einem Zwischenstop in St Goar am Grab des aus Frankfreich stammenden Einsiedlers und Heiligen Goar (++) Erleichterung von seinen Leiden.

0835 Der bei Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) in hohem Ansehen stehende und mit Wiltrud von Orleans verheiratete Oberrheingaugraf, Wormsgaugraf und Vogt von Kloster Hornbach Rutpert III wird zusammen mit dem mainzer Erzbischof Haistulph zum Königsboten im Sprengel Mainz ernannt.

0833 Der in Frankfurt geborene Königssohn Karl der Kahle (St) (10) wird zwangsweise zur Erziehung und Ausbildung von seinem Vater Kaiser Ludwig der Fromme (St (--) ins Kloster Prüm geschickt.

0832 Mark Hadamar mit Lahngaugraf Gebhard (St).

0830 Wiesbaden wird als castrum quod moderno tempore Wisibada vocatur alias der befestigte Ort, den man neuerdings Wiesbaden nennt, erwähnt. - Mörfelden wird im Codex Laureshamensis als Mersenualt und als fränkisches Reichsgut erwähnt, was sich bis 08 50 mehrmals wiederholt.

0828 Weil Einhard so ein Bewunderer von Karl der Große ist, beginnt er dessen Lebenslauf aufzuschreiben, wobei er so oft an der Wahrheit vorbeischreibt, das er als unglaubwürdig eingeschätzt wird. Er erwähnt Wiesbaden alias wisibada alias heilendes Bad, ein Hauptort des Königssondergau. - Flörsheim wird beurkundet.

0826 Rheinland/Lahngaugraf Odo von Orleans, alias Lahngaugraf Udo (St), quittiert seine Stellung als Oberschenk in der Kaiserpfalz Ingelheim von Kaiser Ludwig der Fromme. - In Mainz begleitet der in Frankfurt geborene Kaisersohn Prinz Karl der Kahle (03) seinen Vater Kaiser Ludwig der Fromme auf der Jagd auf der Rheininsel bei Ingelheim.

0825 In Mainz ist der Wormsgaugraf und Oberrheingaugraf Rupert III Königsbote.

0824 Böckelheim wird erwähnt. - Kaiser Ludwig der Fromme, verheiratet mit der welfischen Prinzessin Judith, erlaubt den Juden den innländischen Sklavenhandel, wobei eine Route über Koblenz führt.

0823 In Frankfurt wird Karl der Kahle als jüngste Sohn von Kaiser Ludwig der Fromme in seiner zweiten Ehe mit der welfischen Prinzessin Judith geboren.

0822 Der würzburger Bischof Vulgar lässt sich Besitz in der Burg Würzburg, in Nierstein, Ingelheim und Kreuznach im Wormsgau in Umstadt im Maingau bestätigen.

0821 Burggraf von Mainz Graf Udo in Mainz. - Waldrat macht als Witwe von Hadrian mit Zustimmmung von Graf Udo in Bingen, Boppard und im Niederlahngau eine bedeutende Schenkung an Fulda.

0820 Kaiser Ludwig der Fromme schenkt der klosterprümer Zelle St Goar und seinem Abt Tancrad einen Wald zwischen Wesel und Boppard.

0819 Kaiser Ludwig der Fromme hält sich in Kreuznach auf. - Graf Wicbergt zieht widerrechtlich entrissenen Besitz von Kloster Hornbach ein. - Der Kuningssuntera alias Königsondergau alias Wiesbaden wird zwischen Kriftelbach und Wallufbach erwähnt. Der Kriftelbach bei Kriftel bildet den Übergang zum Goldenen Grund später Bundesautobahn A3 nach Limburg und der Wallufbach führt zwar ebenfalls nach Limburg aber bildet hauptsächlich einen Teil der geraden Abkürzungsstraße Hohe Straße später Bäderstraße nach Koblenz, die das rechtsseitig unpassierbare Obere Mittelrheintal umgeht.

0817 Der im Maingau geborene Gelehrte Einhard wird Berater von Kaisersohn und neuen Mitkaiser Lothar, der seit zwei Jahren Bayern regiert, auf einer Romreise. - Weinbau im Rheingau auf dem Johannisberg. Kaiser Ludwig der Fromme kauft vom Kloster Fulda zwei Hufen mit Weinbergen im Johannisberger Grund und erfindet durch unsachgemäße Lese alias Ernte die Spätlese.

0813 In Mainz gibt es eine Rheinbrücke nach Kastel, die um den Zeitppunkt der Eröffnung wieder abbrennt. - In Mainz stibt der wetterauer Adelige und mainzer Erzbischof Richulf, der für seine eitle Ruhmsucht und Prunksucht verspottet wird, woraufhin er im Kloster St Alban vor Mainz begraben wird. - In Mainz gibt es die Mainzer Synode, wo man über die Regeln für ein kanonisches Leben berät.

0812 Der wetterauer Adelige und mainzer Erzbischof Richulf (--) erhält von Karl der Grosse (St (--) ein namenloses Gebiet zwischen Taunus und Lahn, das westlich der Hohen Straße alias Bäderstraße, die von Walluf über Kemel nach Koblenz führt und eine Art Abkürzungsstraße für das rechtsrheinisch unpassierbare Obere Mittelrheintal bildet und der Hühnerstraße, die praktisch die östliche Umgehungsstraße des tiefen und mäandernden Aartals ist, und macht das erst 07 80 gegründete Kloster Bleidenstadt, das am südlichsten Punkt des Gebietes liegt, zu dessen Residenz. Bleidenbach liegt sowohl am Oberlauf des Aartals, bildet aber auch den Startpunkt der Hühnerstrasse Richtung Limburg, Nach Süden ist Bleidenstadt über die Alte Mainzer Strasse später wiesbadener Aarstrasse B 54 über einen allerdings 425 m hohen Pass durch den Taunus erreichbar. Das Kloster Bleidenstadt hat in Mainz in der Klarastrasse einen Wirtschaftshof.

0811 Der körperbehinderte Königssohn Pippin der Bucklige stirbt im Kloster Prüm.

0806 Der im Maingau geborene Gelehrte Einhard ist Gesandter von Karl der Grosse auf einer Romreise.

0804 Frankfurt Praunheim wird als Brumheim im Niddagau urkundlich erwähnt.

0803 In Mainz wird die Rheinbrücke nach Kastel erbaut, deren Bau der Gelehrte Einhard leitet.

0802 In Mainz wird das St Alban Kloster gegenüber der Mainmündung später Lustschloss Favorite später Stadtpark geweiht. - Der neue fuldaer Abt Ratgar macht durch einen Anbau die fuldaer Basilika über dem Grab von Bonifatius zur größten Kirche nördlich der Alpen.

0794 In Frankfurt stirbt die ostfränkische Grafentochter Fastrada, die Ehefrau von Karl der Große, während der Synode. Ihre Leiche lässt er im mainzer Sr Alban Kloster mit ihrer silbernen Spindel in einem Marmorsarg bestatten. Nach Frankfurt kehrt er nie wieder zurück. - Auf der Synode von Frankfurt verbietet Karl der Grosse Bestrafung durch Sektion von Körperteilen in Klöster und befiehlt seine Wirtschaftshöfe nur noch mit Ziegeln zu decken. Karl der Grosse bestimmt seine neue Währung: Aus einem karolingischen Pfund mit einer Silber-Masse von etwa 404-409 werden 240 Neue Denare geschlagen. - Im Dorf Frankfurt wird ein Saalbau errichtet.

0793 In Frankfurt kommt Karl der Große mit seiner Ehefrau Fastrada von Würzburg kommend an.

0791 Oberursel wird dem Kloster Lorsch geschenkt. - In Mainz gibt es im Gartenfeld  eine Theonest Kapelle.

0790 Karl der Grosse schenkt dem von seinem Vater gegründeten Kloster Prüm Güter im Lahngau, im Einrichgau und im Engersgau. - Die Prinzen Karl und Pippin söhnen sich in St Goar bei einer Rast während einer Schifffahrt von Ingelheim nach Koblenz aus. - Bad Schwalbach wird als Bauernhof erwähnt.

0786 Der erste reguläre mainzer Erzbischof Lullus stirbt. Der mainzer Erzbischof Lullus ist Gründer von Kloster Bleidenstadt und Kloster Hersfeld. Sein Nachfolger wird der wetterauer Adelige Richulf, der für seine eitle Ruhmsucht und Prunksucht verspottet wird.

0784 Wetter: Extremes Hungerjahr

0783 In Frankfurt Sachsenhausen werden von Karl der Grosse besiegte Sachsen angesiedelt, wofür Nachweise fehlen.

0782 Karl der Grosse schenkt dem Kloster Fulda unter Abt Baugulf Dienheim am Rhein im Wormsgau und Dauernheim im Wetteraugau

0780 In Mainz Ingelheim beginnt Karl der Grosse mit dem Bau einer Kurpfalz einem königlichen Hofanlagenbau. - In Wiesaden gibt es die Mauritiuskirche später Mauritiusplatz. - Der in Mainz geborene adelige Hrabanus Maurus (08) wird nach Fulda ins Kloster geschickt.

0779 Karl der Grosse schenkt dem Kloster Fulda unter Abt Sturmius 25 Gehöfte, 56 Hörige und 16 Weinberge in Mainz, eine Wiese auf der Rheininsel Lubichenowa, eine in Nuwenheim, eine in Gonsenheim und eine Wiese an der Nahe im Wormsgau seines Getreuen Otakar. - In Eltville wird Weinbau betrieben. - In Walluf vermacht Racher (--) der Abtei Lorsch zwei Weinberge, fünf Morgen Ackerland und einen Wald vermacht.

0778 In Bleidenstadt gründet der mainzer Erzbischof Lullus das Kloster Bleidenstadt und er lässt die Gebeine des Römers Ferrutius (--) dorthin bringen, womit eine Wallfahrt einsetzt. - In Mainz schenkt der iro-schottische Abt Beatus eine Eigenkirche von acht an sein St Michaelis Münster bei Straßburg. Die anderen Kirchen stehen in der Wüstung Hausen bei Lich, in Wieseck bei Gießen, in Sternbach, in Bauernheim bei Friedberg, in Rodheim bei Hungen, in Horloff zwischen Hungen und Nidda, und in Buchonia.

0775 Atto (St) (--) ist Wormsgaugraf bis 07 82.

0774 Gefangene sächsiche Soldaten werden von Kaiser Karl in Sichtweite der Kaiserpfalz nach Frankfurt-Sachsenhausen verbannt, wo sie von Fischfang und Jagd leben. - Karl der Grosse schenkt dem Kloster Lorsch den Ort Oppenheim. - In Bad Vilbel gibt es einen von einem königlichen Beamten alias Amtskeller bewirtschafteten und gesicherten Gutshof, der die nördlichste Grenze des Reichsforstes Dreiech bildet.

0772 Rheingaugraf Heinrich ist Widersacher von klosterlorscher Abt Gundeland. - Kloster Lorsch wird Reichsabtei. - Die Königstochter Gisela von König Pippin und der bayerische Präfektensohn Gerold bekommen einen Sohn Adrian alias Hadrian. - In Nackenheim sind vier Weinberge urkundlich verbrieft von Teudald (--) und seiner Gemahlin Runtrud an das Kloster Lorsch übertragen.

0771 Oberrheingaugraf und Wormsgaugraf und Königsbote in Italien Rupert (St) (--) stirbt.

0770 Im Maingau wird der spätere Gelehrte Einhard geboren, der im Klosta Fulda erzogen wird, wo er als Schreiber ausgebildet wird. - Der Sossengau gehört zum Niddagau. - In Walluf gibt es eine Turmburg, die die Normannen hindern soll, eine Sandbank zur Rheinüberquerung zu nutzen. Es wird Weinbau betrieben. Hier beginnt das Rheingauer Gebück, die Landwehr des Rheingaus alias pflanzlicher Schutzwall aus Hecken und Bäumen. Der Rheingau gehört dem mainzer Erzbischof.

0768 Der hersfelder Klostergründer und mainzer Erzbischof Lullus stirbt in Hersfeld, wo er auch beerdigt wird.

0767 Friedrichsdorf Seulberg wird erwähnt.

0765 Kloster Lorsch erhält einen Heiligen als Reliquie. - In Mainz schenkt das St Alban Stift den Ort Ebersheim an das Kloster Lorsch.

0764 Die Mutter Williswint von Oberrheingaugraf und Wormsgaugraf Cancor stiftet Kloster Lorsch. Williswint, die Tochter von Oberrheingaugraf Adalhelm, erbt im Oberrheingau und Hahnheim bei Bingen.

0762 In Mainz wird der in England geborene mainzer Bischof Lullus zum Erzbischof erhoben. Karl der Große besuchte Hersfeld.

0755 In Mainz wird der in England geborene Abt Lullus mainzer Bischof.

0754 In Frankfurt wird der Leichnam des heiligen Bonifatius, der von Missionsgegnern erschlagen wurde, auf der alten Römerstrasse alias Elisabethenstrasse alias Bundesautobahn A 66 Richtung Fulda transportiert.

0752 In Mainz Bretzenheim verschenkt Adalbert (--) seinen Weingarten und Weinberg an den mainzer Bischof Bonifatius.

750 Mainz hat 5.000 Einwohner.

0747 Mainz wird religiöse Hauptstadt und Metropole Deutschlands. - Die von Karl der Große erbaute Holzbrücke über den Rhein bei Mainz brennt nieder und wird nicht wieder aufgebaut.

0745 In Mainz setzt der in England geborene herumreisend Missionar Bonifatius den fränkischhochadeligen mainzer Bischof Gewiliobus ab, der den Mörder seines Vaters ausfindig gemacht hat und ihn eigenhändig mit den Worten accipe quo patrem vindico ferrum erwürgt alias ermordet hat. Gewiliobus stirbt danach in Sponsheim stirbt.

0744 Der in England geborene herumreisende Missionar Bonifatius lässt Kloster Fulda gründen.

0743 In Mainz wird der ermordete hochadelige mainzer Bischof Geroldus durch seinen mit einer Konkubine gezeugten Sohn Gewiliobus ersetzt.

0742 In Nierstein gibt es den Weinberg Niersteiner Glöck.

0738 Die Chatten werden als Hessi später Hessen erwähnt.

0723 In Mainz wird der fränkische Hochadelige Geroldus als neuer mainzer Bischof Geroldus eingesetzt. Der in England geborene herumreisende Missionar Bonifatius fällt bei Geismar nahe Fritzlar das germanische Naturheiligtum Donareiche und kann mit starker Unterstützung der fränkischen Herrscher durch deren eingesetzte Gaugrafen und nach erneuter Missionstätigkeit die Bevölkerung Althessens endgültig für das Christentum gewinnen, wobei ihm die fränkischen Königsburgen und Königshöfe als Stützpunkte dienen.

0721 Der englische Mönch Bonifatius missioniert an der unteren Schwalm, unteren Fulda und unteren Eder.

0719 Bonifatius missioniert mit Missionsvollmacht in Hessen.

0708 In Mainz wird Rigibertus als neuer mainzer Bischof Rigibertus eingesetzt. Davor gibt es kaum gesicherte Nachweise von mainzer Bischöfen.

0700 Die Völkerwandetung ist zu Ende.

0630 In Nackenheim schenkt König xxx die nackenheimer Einwohner aus dem Reichsgut dem Bistum Köln.

0580 In Mainz gibt es mit Sidonus nach etwa 100 Jahren wieder einen christlichen römischen mainzer Bischof, der auch noch die Grundlagen für ein Erzbistum legt.

In Nackenheim gibt es fränkische Siedlungen und Gräber An der Heidenpforte im unteren Tal des Eichelbaches.

0568 In Mainz gibt es den Hof Zur langen Nase in der Grebenstrasse 5.

0565 In Mainz hält sich der römische Dichter Venantius Fortunatus auf.

0500 In Wiesbaden halten sich Franken auf. Es gibt eine Turmburg im Bereich der Saalgasse. - In Groß-Umstadt beginnt man frühmittelalterliche Reihengräberfelder anzulegen, bei denen die Toten nicht mehr verbrandt sonder in Tracht und mit Schmuck beerdigt werden.

0469 Die Alemannen werden aus Frankfurt vertrieben und die Frankenkönige sichern sich die Jagd in der Dreieich durch die Errichtung von 36 Huben im Reichswald für freie Hubener, die sich um das Wild kümmern, darunter Sachsenhausen, Bockenheim, Griesheim, Kelsterbach, Schwanheim und Offenbach.

0456 In Mainz gibt es nach dem mainzer Bischof Maximus für etwa 100 Jahre keinen christlichen römischen Bischof mehr.

0450 Mainz hat 5.000 Einwohner.

0436 Mainz leidet wegen des Martyrium im Rahmen des Hunnenfeldzugs gegen die Burgunden.

0407 In Mainz erobern die Vandalen in der Neujahrsnacht die Stadt und zerstören sie.

0406 Wetter: Der Rhein friert zu. Bei Mainz überqueren verschiedene große kriegerische Gruppen mit bis zu 20.000 Personen, Vandalen aus dem Gebiet von Cherson und Moldau und Germanen, den zugefrorenen Rhein um nach Gallien alias Frankreich vorzudringen.

0400 In Wiesbaden Schierstein beginnen die Merowinger ein Gräberfeld nördlich des Bahnhofs anzulegen, das is 08 00 genutzt wird.

0375 In Wiesbaden endet der Bau der Heidenmauer gegen die Germanen. - Die Völkerwanderung hat begonnen.

0364 In Wiesbaden wird die Heidenmauer gegen die Germanen erbaut.

0357 In Mainz erobert Kaiser Julian die Stadt nochmals von den Alamannen zurück und verstärkte die Rheinflotte in Mainz

0350 Im Mittelrheintal stoppt der römische Kaiser Julian (--) eine neuerliche germanische Invasion. Er beginnt mit Sicherungsmaßnahmen. - In Wiesbaden halten sich Allemannen auf. - In Mainz gibt es den christlichen römischen mainzer Bischof Martin.

0343 In Mainz wird ein christlicher Bischofssitz für den römischen mainzer Bischof Crescenz eingerichtet.

0303 In Mainz beginnt die Christenverfolgung, wobei christlicher Gottesdienst verboten wird, alle christlichen Kirchen zerstört werden, christliche Schriften verbrannt und christlichen Staatsbeamten verboten werden. Alle Gemeindevorsteher, Bischöfe oder Presbyter werden inhaftiert und solange gefoltert, bis sie ihren Glauben abschwören. Wer das Kaiseropfer weiterhin verweigert wird hingerichtet.

0300 In Wiesbaden steht die Heidenmauer. Sie ist keine Stadtbefestigung sondern der Unterbau eines Aquädukts, das Wasser vom Kisselborn bis zum Kastell nach Mainz Kastell führen soll.

0269 In Mainz findet eine Revolution gegen den römischen Kaiser Postumus statt, wobei Ulpius Cornelianus Laelianus sich zum Kaiser des gallischen Imperiums Imperium Galliarum ausruft. Nach zwei Monaten wird er ermordet.

0260 In Wiesbaden fallen die ein Germanen ein und verwüsten die Stadt und die Badeanlagen, weil die Limesanlagen aufgegeben werden. - In Mainz wird eine Stadtmauer an der Martinstrasse erbaut, wobei auch der Davidius Victor Ehrenbogen als Portal eingebaut wird, der ursprünglich aus dem römischen Kastell Frankfurt Heddernheim stammt und gestiftet ist. - In Hofheim siedeln die Alemannen im ehemaligen Römerkastell auf dem Hochfeld.

0235 Die Alamannen stehen vor Mainz. - In Mainz wird von den unzufriedenen Truppen der neue römische Kaiser Maximinus (63) ausgerufen, der den im Libanon geborenen noch lebenden römischen Kaiser Alexander (27) und seine dominante Mutter Mamaea (--), die dieser sogar mit ins Feldlager mitnimmt, im vicus Britannicus alias Bretzenheim von seinen von ihr gedemütigten Truppen ermorden lässt. 

0234 Die Alemannen ziehen von Osten Richtung Rhein auf Mainz zu.

0220 In Wiesbaden Schierstein wird die Jupitergigantensäule von Viccius Seneca, einem Reiter der Legio XXII Primigenia, geweiht.

0178 In Bad Schwalbach haben die Römer beim römischen Kleinkastell Adolfseck am Pohlbach eine Brücke über die Aar erbaut.

0170 Die Markomannenkriege berühren die römischen Kastelle um Frankfurt und Wiesbaden.

0164 In Bad Schwalbach haben die Römer beim römischen Kleinkastell Adolfseck am Pohlbach eine Brücke über die Aar erbaut.

0122 Wiesbaden wird als Aqua Mattiacae bezeichnet.

0120 In Groß-Gerau ist das römische Kleinkastell Groß-Gerau nach 50 Jahren wieder aufgegeben.

0110 In Hofheim geben die Römer ihr Kastell auf dem Hochfeld auf, das von den Mattiakern übernommen wird.

0100 In Mainz ist der Schiffer Blussus (--) kürzlich verstorben und beerdigt worden, der ein Oberländer Schiff mit hochgezogenem Heck, einer schrägen Bugplatte und einer bogenförmigen Oberkante vor der vorderen Reling besessen hat.

0099 In Ober-Mörlen gibt es die Alte Kaisergrube in der Bergbau auf Blei und Silber betrieben wird.

0090 In Frankfurt Praunheim ist die römische Stadt Nida  abgebannt und wird wieder wesentlich größer mit einem planierten Forum, zwei großen Thermen, dem Praetorium, mehreren Tempeln, einem Theater und einem Triumphbogen wieder aufgebaut.

0089 In Mainz lässt sich Antonius_Saturninus (--) von seinen Truppen, der Legio XIIII Gemina und die Legio XXI Rapax, zum neuen Imperator ausrufen, weil ihn der römische Kaisers Domitian (38) der Homosexualität beschuldigt hat. Schon nach 42 Tagen wird er ermordet.

0085 Okarben entsteht, geschützt vor Hochwasser durch seine erhobene Lage. - Der römische Kaisers Domitian (34) festigt mit seinem zweiten Kriegszug seine Herrscahft über den Taunus und die Wetterau.

0083 In Mainz beginnt Kaiser Domitian (32) seinen erfolgreichen Kriegszug gegen die Chatten über Hofheim, Heddernheim, Friedberg nach Norden. Die Wetterau kommt unter die Herrschaft des römischen Kaisers Domitian (32), der zwei Jahre bleibt. - In Hanau Kesselstadt wird ein römisches Kastell erbaut, das aber schon während des Baus zerstört wird. 

080 Die Römer haben ihre am Rhein beginnende Grenze Kaub~Bad Schwalbach~Idstein~Butzbach~Hanau nach Norden bis zum späteren Limes Bad Ems~Pohl~Holzhausen~Adolfseck erweitert.

0075 In Hofheim bauen die Römer das befestigte Erdlager auf dem Hochfeld zu einem steinernen Kastell um.

0070 In Groß-Gerau gibt es das römische Kleinkastell Groß-Gerau

0050 Mainz hat 16.000 Einwohner. Auf der östlichen Mittelrheinseite und nördlich des unteren Mains leben die Mattiaker und in der Wetterau die Chatten.

0014 In Höchst wird das römische Castell Höchst nach 41 Jahren wieder aufgelöst.

0001 In Bad Vilbel wird ein Römerbad erbaut, das mit Mosaiken ausgestattet wird.

0000

-0010 Der römische Feldherr Drusus (28) führt Krieg gegen die Chatten.

-0012 In Mainz errichtet der römische Feldherr Drusus (26) ein Zweilegionenlager alias Militärstation für 12.000 römische Soldaten mit dem Namen Mogontiacum.

-0020

-0027 In Höchst wird das römische Kastell Castell Höchst eingerichtet.

-0040 In Hofheim bauen römische Soldaten ein befestigtes Erdlager auf dem Hochfeld.

-0058 In Hanau kommen die Truuppen des römischen Kaisers Julius Caesar an, die im Gegensatz zu den Bewohnern der stadtartige keltischen Höhensiedlung auf dem Glauberg, schreiben können. - In Frankfurt Oberursel ist die für keltische Verhältnisse große Stadt, das Oppidum Heidtränk, lange Zeit verlassen.

-0200 In Mainz Gonsenheim gibt es ein römisches Bad mit Wasserleitung am Südhang des Gleisberges Ecke An der Nonnenwiese/Mainzer Strasse. - In Frankfurt Oberursel gibt es die für keltische Verhältnisse eine große Stadt, das Oppidum Heidtränk.

-0450 In Hofheim gibt es eine Siedlung aus der Latènezeit auf dem Hochfeld.

-1300 In Groß-Gerau hören die bronzezeitlichen Siedler auf ihre Toten zu begraben.

-1500 Nutzung des Hügelgräberfeldes bei Okarben endet.

-1700 In Groß-Gerau beginnen bronzezeitliche Kulturen ihre Toten zu begraben.

-1800 In Hofheim werden auf dem Hochfeld Gräber der frühen und mittleren Bronzezeit angelegt.

-2000 In Frankfurt Eschersheim gibt es Siedlungen.

-2200 In Mainz Ebersheim gibt es einen tönernen Glockenbecher aus der endneolithischen Kultur der Glockenbecherkultur.

-4000 In Hofheim werden in der Michelsberger Kultur von Siedlern auf dem Kapellenberg und dem Hochfeld Äxte, Beile, Kratzer, Pfeilspitzen, ein Kultbeil und Tongefäße hergestellt. - In Frankfurt Praunheim werden Siedlungen angelegt und Ackerbau auf dem Lößboden betrieben.

-5000 In Hofheim werden in der Jungsteinzeit Werkzeuge in einem großen Siedlungsgebiet an den Ufern des Schwarzbachs und am Schmelzweg hergestellt. - In Wiesbaden Schierstein entsteht ein mehrere hundert Meter langes Erdwerk der Michelsberger Kultur, das 19 13 als 120 m langer Teilabschnitt in der Ziegelei Dr Peters entdeckt wird.

-6000 In Groß-Gerau werden in der Jungsteinzeit Werkzeuge hergestellt.

-10000 Spätestes Ende der Eiszeit. Die Eismassen ziehen sich nach Norden zurück, woraufhin eine baumlose Kältesteppe folgt.

-12000 Die Volksgruppe der Magdalenier verschwindet am Rhein auf. Sie praktiziert Kanibalismus an ihren Toten.

-12500 In Düsseldorf Oberkassel wird ein Hund zusammen mit einem Menschen beerdigt.

-18000 Die Volksgruppe der Magdalenier taucht am Rhein auf. Sie praktiziert Kanibalismus an ihren Toten.

-75000 In Hofheim werden in der Altsteinzeit Werkzeuge auf dem Hochfeld hergestellt.



Weiterleitung zur Chronik Neumarkt mit Nürnberg und Regensburg.

Weiterleitung zur Chronik Katzenelnbogen Aar Einrich

 

 

 

 


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